Montag, Oktober 27, 2025
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April 2025

Januar 2025


Bundesregierung beschließt Entwurf für Vergabebeschleunigungsgesetz

Die Bundesregierung hat Anfang August den Entwurf für ein Gesetz zur Beschleunigung der Vergabe öffentlicher Aufträge („Vergabebeschleunigungsgesetz“) beschlossen. Mit dieser Reform des Vergaberechts, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erarbeitet wurde, werden, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung, „umfangreiche Maßnahmen zur Vereinfachung, Beschleunigung und Digitalisierung im Vergaberecht umgesetzt.“

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Baden-Württemberg: Mehr Sperrmüll durch Flutschäden

Die Menge an Sperrmüll in Baden-Württemberg war 2024 höher als im Jahr zuvor, was auf die großen Schäden und damit Abfallmengen durch Starkregen und Überflutungen zurückzuführen ist, so Anfang August 2025 der Umweltstaatssekretär des Landes, Andre Baumann, bei der Vorstellung der Abfallbilanz 2024. Weiter heißt es, es gelte, die Zahl der Biogasanlagen zu erhöhen, die knapp werdenden Deponiekapazitäten auszubauen oder auch die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm auf solide Beine zu stellen.

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Dietzenbach: Illegale Abwassereinleitungen gefährden Betrieb der Kläranlage

­In den vergangenen Monaten ist es in der Kläranlage Dietzenbach (Landkreis Offenbach am Main) mehrfach zu massiven Störungen gekommen. Die Ursache: Illegale oder nicht zulässige Einleitungen von Abwässern ins städtische Kanalnetz, so die Stadtwerke Dietzenbach. Diese beeinträchtigen die biologische Reinigungsleistung der Anlage (49 500 EW) erheblich. Vermutet wird die Einleitung von chemischen Substanzen oder industriellen Rückständen. Nach Angaben von Jannis Wirth, Technischer Bereichsleiter der Stadtwerke Dietzenbach, kam der biologische Reinigungsprozess auf der Kläranlage zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Die Konzentration von Ammonium und der CSB stiegen innerhalb kürzester Zeit deutlich über die zulässigen Grenzwerte.

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Unterfranken: Zweckverband zur Klärschlammverwertung gegründet

In Würzburg wurde der neue Zweckverband Klärschlammverwertung Main-Tauber-Aisch gegründet. Rund 40 Gemeinden aus mehreren Landkreisen haben sich darin zusammengetan, um den in ihren Kläranlagen anfallenden Phosphor zurückzugewinnen. Eine besondere Rolle kommt dabei der Stadt Wertheim zu: Sie vertritt die weiteren elf beteiligten Gemeinden aus dem Main-Tauber-Kreis im Zweckverband. Der kommunale Verbund aus dem Main-Tauber-Kreis ist das zweitgrößte Mitglied im Zweckverband. Der Klärschlamm der Mitglieder soll in
einer noch zu errichtenden Trocknungsanlage in Würzburg getrocknet und dann im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt werden.

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Sachsen-Anhalt: 22 Millionen Euro für Umbau der Kläranlagen Karsdorf

Rund 22,5 Millionen Euro investiert der Wasser- und Abwasserverband Saale-Unstrut-Finne (WAV) in Sachsen-Anhalt in die energetische Optimierung der Kläranlage Karsdorf sowie den zusätzlichen Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage dort mit 1700 Modulen und 950 kWp Leistung. Im Zusammenspiel mit einer später möglichen Erweiterung der Anlage um einen Batteriespeicher könnte die Kläranlage künftig sogar energieautark laufen. Das Vorhaben wird mit gut 9,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

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Wärme aus Abwasser: Bau einer Großwärmepumpe am Nürnberger Klärwerk

Das Abwasser im Klärwerk 1 in Nürnberg soll künftig Wärme für die Stadt liefern. Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und die N-Ergie haben hierzu einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen. Im Zuge des gemeinsamen Projekts wird auf dem Gelände des Klärwerks 1 eine Großwärmepumpe errichtet, die dem Klarwasser vor der Einleitung in die Pegnitz die Wärmeenergie entzieht und aufbereitet in das Fernwärmenetz einspeist. Die Großwärmepumpe hat nach aktueller Entwurfsplanung eine thermische Leistung von 15 MW bei einem Stromeinsatz von rund 7 MW.

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Bundesregierung bringt neues IT-Sicherheitsgesetz auf den Weg

Das Bundeskabinett hat am 30. Juli 2025 einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Cybersicherheit beschlossen. Damit wird die zweite EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2) in deutsches Recht umgesetzt und das bestehende IT-Sicherheitsrecht umfassend modernisiert. Künftig sollen deutlich mehr Unternehmen eine aktive Rolle beim Schutz ihrer digitalen Infrastruktur übernehmen, quer durch zentrale Wirtschaftsbereiche. Auch die Bundesverwaltung wird besser abgesichert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhält Aufsichtsinstrumente, um Unternehmen gezielter zu begleiten und die Einhaltung der Sicherheitsstandards zu überwachen.

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Ausschreibung des Umweltbundesamts zur Erregeranalytik im Abwasser: Zuschlag erteilt

Zur Zukunft der Abwasserüberwachung auf Krankheitserreger ist eine Entscheidung gefallen. Nach der öffentlichen Ausschreibung des Umweltbundesamts (UBA) zur Abwasser-Surveillance im Rahmen der Fortsetzung des Projekts AMELAG (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) wurde jetzt der Zuschlag erteilt: Gemeinsam übernehmen die vermicon AG und die HTS Labs Frankfurt GmbH im Jahr 2025 die mikrobiologische Analytik von Abwasserproben an 27 Standorten in zehn Bundesländern. Die restlichen Standorte werden weiterhin durch länderspezifische Lösungen betreut. Im Rahmen des Projekts AMELAG ist die Beprobung einer Vielzahl von Kläranlagen in Deutschland vorgesehen. Ziel von AMELAG ist es, Erreger wie SARS-CoV-2, Influenza-Viren und RSV frühzeitig zu identifizieren.

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Kommunalabwasserrichtlinie nicht durch Omnibus-Verfahren aushebeln

Wasserwirtschaft braucht Planungs- und Rechtssicherheit

Hennef. Die Kommunalabwasserrichtlinie darf nicht durch die Aufnahme in das Omnibus-Verfahren ausgehebelt werden. Die Siedlungswasserwirtschaft ist eine tragende Säule der Daseinsvorsorge und des Umwelt- und Gesundheitsschutzes. Die jederzeit sichere Wasserver- und Abwasserentsorgung ist ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit der Novellierung der 30 Jahre alten Kommunalabwasserrichtlinie hat die EU in einem demokratischen Verfahren einen Meilenstein für die Weiterentwicklung der Siedlungswasserwirtschaft in Europa gesetzt. „Ein Aussetzen beziehungsweise Verschieben der Richtlinie oder einzelner Teilbereiche wie der Erweiterten Herstellerverantwortung gefährdet die Rechts-, Planungs- und Investitionssicherheit der Branche und unterminiert das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der EU-Gesetzgebung“, betont Dr. Lisa Broß, Sprecherin der Geschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).

Mit der Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie hat die EU Ende 2024 den Rechtsrahmen für die Siedlungswasserwirtschaft auf neue Füße gestellt und das bestehende Regelwerk aus dem Jahr 1991 umfassend erweitert. Kernelelemente der Novellierung sind eine weitere, sogenannte vierte, Reinigungsstufe zum Abbau von Spurenstoffen wie Arzneimittelrückständen aus dem Abwasser, eine geforderte Energieneutralität der Abwasserbehandlung bis zum Jahr 2045, und die Erweiterte Herstellerverantwortung. Die Erweiterte Herstellerverantwortung sieht vor, dass die Kosten der vierten Reinigungsstufe verursachungsgerecht zu mindestens 80 Prozent von der Pharma- und Kosmetikindustrie übernommen werden müssen. Die EU begründet diese Kostenübernahmepflicht für Hersteller- und Inverkehrbringer mit eigenen Berechnungen. Danach beträgt der Anteil von Arzneimittelrückständen und Kosmetika an den Spurenstoffen im Abwasser über 90 Prozent. Mit dem bestehenden dreistufigen Abwasserbehandlungsverfahren lassen sich Spurenstoffe kaum oder gar nicht aus dem Abwasser entfernen.

Teile der Pharmaindustrie lehnen die von der EU mit der Erweiterten Herstellerverantwortung vorgeschriebene Kostenübernahme nach dem Verursacherprinzip vehement ab. Der Lobbyverband Pharma Deutschland hat bereits vor dem Europäischen Gerichtshof Klage gegen die Erweiterte Herstellerverantwortung in der Kommunalabwasserrichtlinie eingereicht. Zudem fordert Pharma Deutschland zusammen mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie und Pro Generika die Aufnahme der Kommunalabwasserrichtlinie in das sogenannte Omnibus-Verfahren. Ein entsprechendes Verfahren hat die EU-Kommission Anfang des Jahres für die Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), der Taxonomie-Verordnung und auch der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) vorgeschlagen. Mit der Omnibus-Verordnung sollen vor allem die Fristen verlängert und der bürokratische Aufwand für die Unternehmen verringert werden.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall lehnt eine Abänderung der Kommunalabwasserrichtlinie in dem Omnibus-Verfahren strikt ab. Änderungen könnten wesentliche Grundpfeiler aus der Richtlinie herausbrechen und das Gesamtpaket in Frage stellen. Der für die Zukunft zu realisierende Gewässerschutz würde dadurch um Jahre zurückgeworfen. Die Unternehmen der Branche, vor allem kommunale Organisationen als Betreiber der Kläranlagen und Kanalisationsnetze, brauchen Planungs-, Investitions- und Rechtssicherheit, um die notwendigen Investitionen für den Gewässerschutz fristgerecht angehen zu können. Saubere Oberflächengewässer und sauberes Grundwasser sind die Basis der Wasserversorgung in Deutschland – für private Haushalte, aber auch für Industrie und Landwirtschaft. Wasser ist das kostbarste Lebensmittel, Wasser ist aber auch ein wichtiger Standortfaktor.
Die Europäische Union hat nach intensiven Beratungen und Abstimmungen zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat die novellierte Fassung der Kommunalabwasserrichtlinie verabschiedet. Die Positionen und Argumente aller beteiligten Branchen wurden im Gesetzgebungsprozess gehört und berücksichtigt. Forderungen, die gerade erst in Kraft getretene Richtlinie im Rahmen eines Omnibus-Verfahrens zu verschieben und aufgrund von Partikularinteressen aufzuweichen, untergraben das Vertrauen in die Arbeit der Europäischen Union und gefährdet notwendige Fortschritte beim Gewässerschutz.

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Retrospektive Screening-Untersuchung auf Biozide in Schwebstoffen an urbanen Standorten

In einem Forschungsvorhaben wurde die Biozid-Belastung von Schwebstoffen in größeren deutschen Flüssen untersucht. Die bisher spärliche Datenlage bezüglich räumlicher und zeitlicher Trends wurde um mehr Standorte, Jahre und Substanzen erweitert. Um ein möglichst detailliertes Bild über die Belastungssituation zu erhalten, wurden verschiedene urban geprägte Standorte retrospektiv über einen Zeitraum von sieben bis acht Jahren untersucht. Dafür wurden 23 ausgewählte Biozide quantitativ bestimmt und weitere priorisierte Biozide mittels einer Screeningmethode auf ihr Vorkommen überprüft. 16 der 23 Biozide wurden nachgewiesen – davon zehn Verbindungen in sämtlichen Proben. Dies verdeutlicht die ubiquitäre Belastung von Schwebstoffen mit Bioziden. Die Ergebnisse der Studie sind in der Reihe Texte des Umweltbundesamts (55/2025) veröffentlicht:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/retrospektive-screening-untersuchung-auf-biozide-in

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Biobeton und Dünger aus Urin

Forschende aus drei Instituten der Universität Stuttgart haben mittels mikrobieller Prozesse umweltfreundlichen Biobeton aus Urin als Teil einer Wertschöpfungskette „Abwasser – Biobeton – Düngemittel“ hergestellt. Nach der Verlängerung des Projekts „SimBioZe: Simultane Biozement- und Düngemittelherstellung aus Abwasser“ durch das baden-­ württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stehen jetzt Produktoptimierungen und ein Praxistest an.

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Zwischen zu viel und zu wenig Wasser – Impulspapier zur Wasserspeicherung erschienen

Wie umgehen mit zunehmender Trockenheit im Wechsel mit Starkregen und Hochwasser? Und wie kann das überschüssige Wasser bei anhaltenden Niederschlägen in der Landschaft und in Siedlungen gespeichert werden, damit es in Trockenperioden verfügbar ist? Seit 2022 erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse“ (WaX) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wie die Auswirkungen von Wasserextremen auf die Gesellschaft und den natürlichen Lebensraum begrenzt werden können. In einem Impulspapier wurden nun übergreifende Erkenntnisse zur Wasserspeicherung veröffentlicht, ergänzt durch eine Steckbriefsammlung mit Best-Practice-Beispielen.
https://www.bmbf-wax.de
https://www.bmbf-wax.de/ergebnisse-publikationen/wax-veroeffentlichungen
https://www.bmbf-wax.de/querschnittsthemen/wasserspeicherung/steckbriefe

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Förderung für Kommunen: Neue Konzepte für nachhaltige Klimaanpassung und Natürlichen Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Förderaufruf zur Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (DAS) veröffentlicht. Bis zum 15. August 2025 können sich Kommunen um eine Förderung zur Erstellung von Konzepten für nachhaltige Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz bewerben. Aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Kommunen erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager*innen, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen.
https://www.z-u-g.org/das/ank-das-foerderaufruf-2025

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Förderung für Projekte zur kreislauffähigen Wertschöpfung

Auf Initiative Deutschlands und Kanadas hat die europäische Forschungsinitiative Eureka einen internationalen Förderaufruf für Forschungs- und Innovationsprojekte zu kreislauffähiger Wertschöpfung angekündigt. Voraussichtlich sind 18 Länder aus Europa, Nord- und Südamerika und Asien beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Beteiligung von deutschen Einrichtungen an internationalen Projektkonsortien. Projektanträge können vom 12.Juni bis 30. September 2025 eingereicht werden. Um die Suche nach Projektpartnerinnen und -partnern zu unterstützen, gibt es eine Matchmaking-Plattform. Kontaktstelle für die europäische Forschungsinitiative Eureka in Deutschland ist das Eureka-Büro im DLR-Projektträger im Auftrag des BMBF:
https://www.eureka.dlr.de
https://eurekanetwork.org

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Bewerbungen als KUMAS-Leitprojekt gesucht

Bis zum 31. August 2025 läuft die Frist zur Bewerbung als KUMAS-Leitprojekt. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 unterstützt KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V . Umweltprojekte in ganz Bayern mit einem eigenen Umweltpreis, der Auszeichnung „Offizielles Leitprojekt des KUMAS Umweltnetzwerks“. KUMAS zeichnet damit innovative Verfahren, Produkte, Dienstleistungen, Anlagen, Entwicklungen oder Forschungsergebnisse aus, die in besonderem Maß geeignet sind, Umweltkompetenz zu demonstrieren.
https://www.kumas.de/category/leitprojekte

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Neues Portal des Deutschen Wetterdienstes zu Naturgefahren und Folgen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat das neue „Naturgefahrenportal“ live geschaltet. In dem Portal im Internet können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit aktuell über mögliche Naturgefahren wie Hochwasser oder Sturmflut an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort in Deutschland informieren. Um das Portal zu realisieren, wurde 2024 das DWD-Gesetz geändert. Diese Änderung schaffte die Rechtsgrundlage dafür, dass der DWD die Bevölkerung besser vor Gefahren durch Extremwetter warnen und das Naturgefahrenportal betreiben kann.

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Regionalbüros zum natürlichen Klimaschutz gegründet

Mit dem Start von Regionalbüros in bislang 13 Bundesländern (Stand Anfang April 2025) geht das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums weiter in die Fläche. Um Projekte zum natürlichen Klimaschutz schnell und passgenau auf den Weg zu bringen und mit Maßnahmen der Landesebene zu verzahnen, werden in den Ländern Regionalbüros zum Natürlichen Klimaschutz eingerichtet. Sie bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen Bund, Ländern und den Akteurinnen vor Ort. Als regionale Anlaufstellen beraten sie Kommunen, Verbände, Flächeneigentümerinnen sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Maßnahmen für den Natürlichen Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem im Oktober 2023 eröffneten bundesweiten Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz (KNK). Das Bundesamt für Naturschutz koordiniert die Umsetzung der Regionalbüros.
https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz
https://www.bfn.de/thema/aktionsprogramm-natuerlicher-klimaschutz
https://www.kompetenzzentrum-nk.de

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Wasserrechtliches Verfahren zur Erteilung einer neuen Erlaubnis für die Volkswagen AG gestartet

Die Volkswagen AG am Standort Wolfsburg hat beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Erteilung einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis beantragt. VW verfügt am genannten Standort über eine wasserrechtliche Erlaubnis für Einleitungen in die Aller, die bis Ende 2025 befristet ist. Die neue wasserrechtliche Erlaubnis soll ab Januar 2026 die Einleitung von gereinigtem Abwasser, Niederschlagswasser so wie Grundwasser aus Baugruben und Grundwassersanierungsanlagen in die Aller sowie in den Grundwasserleiter ermöglichen. Seit Anfang Mai 2025 wird das entsprechende Erlaubnisverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt, wie der NLWKN mitteilt. Der Landesbetrieb ist mit seinem Aufgabenbereich „Wasserwirtschaftliche Zulassungen“ für die Prüfung entsprechender Erlaubnisanträge nach den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes zuständig.
www.nlwkn.niedersachsen.de/aktuelle-zulassungsverfahren

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Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Stavenhagen eingeweiht

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat am 8. Mai 2025 ihre neue Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) am Standort Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) eingeweiht. Die Anlage verfügt über eine Behandlungskapazität von bis zu 160 000 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz pro Jahr und ist so dimensioniert, dass sie sämtliche kommunalen Klärschlämme in Mecklenburg Vorpommern thermisch verwerten kann. Ein wesentlicher Mehrwert des Standorts liegt in der energetischen Nutzung: Die bei der Verbrennung ent- stehende Abwärme wird künftig als klimafreundliche Fernwärme in das Wärmenetz der Stadt Stavenhagen eingespeist. Die Leitungsbauarbeiten zur Verbindung der KVA mit dem Fernwärmenetz sowie der Ausbau des Fernwärmenetzes in der Stadt laufen bereits. Ab 2026 soll Fernwärme bereitgestellt werden. Mit der Einweihung in Stavenhagen hat EEW nun die Dritte von fünf genehmigten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen vollständig in Betrieb genommen.

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Weniger Mikroplastik in die Umwelt: Einigung von Parlament und EU-Staaten

Künftig soll weniger Mikroplastik durch die unbeabsichtigte Freisetzung von Kunststoffgranulat in die Umwelt gelangen. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten im Rat der EU haben eine vorläufige Einigung auf entsprechende Maßnahmen erzieht. Die neuen Vorgaben sollen die Verluste von Kunststoffpellets um bis zu 74 Prozent verringern. Derzeit landen viele Kunststoffpellets aufgrund unvorsichtigen Umgangs im Meer. Kunststoffpellets verunreinigen Wasser und Boden, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen, und schädigen Ökosysteme und die biologische Vielfalt.

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Schutz des Grundwassers: Neue Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen Bundesregierung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Ende April 2025 beim Oberverwaltungsgericht in Münster Klage gegen die Bundesregierung eingereicht, da diese es ihrer Meinung nach bislang versäumt hat, das Nationale Nitrataktionsprogramm vorschriftsgemäß auf seine gewässerschützende Wirkung zu überprüfen. Die aktuellen Maßnahmen sind aus Sicht der DUH nicht ausreichend, um die Vorgaben der Nitratrichtlinie umzusetzen. Mit der nun eingereichten Klage fordert die DUH von der kommenden Bundesregierung die Überprüfung und Fortschreibung des Programms, damit die Verschmutzung des Wassers mit Nitrat und Phosphor endlich beendet wird.

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EU-Abgeordnete fordern mutigere Maßnahmen zur Stärkung der Wasserresilienz

Das Europäische Parlament hat Empfehlungen für die europäische Wasserresilienz-Strategie angenommen. In ihrem Bericht fordern die Abgeordneten eine ehrgeizige Strategie für die EU, um ihre Wasserressourcen effizienter zu bewirtschaften und besser auf die aktuellen wasserbezogenen Herausforderungen zu reagieren. In dem Text heißt es, dass Wasser nicht nur für das Leben und die Gesundheit der Menschen unerlässlich ist, sondern auch für die europäische Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und die Bemühungen um die Anpassung an den Klimawandel.

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Vierte Reinigungsstufe: Knapp 80 Prozent der Deutschen unterstützen Kostenbeteiligung der Pharma- und Kosmetik-Industrie

Eine repräsentative Umfrage unter 5000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland im Auftrag des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) zeigt: Fast 80 Prozent der Deutschen unterstützen die Beteiligung der Pharma- und Kosmetikindustrie an den Kosten für eine zusätzliche Reinigungsstufe in Kläranlagen. Bislang müssen die Bürger und Wirtschaft allein für die Kosten der Abwasserreinigung über ihre Gebühren aufkommen – obwohl sie im Gegensatz zu den Herstellern selbst gar keine wasserschonenderen Produkte entwickeln können. Künftig sollen gemäß der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie die Hersteller sich an den Kosten beteiligen, wogegen Pharma- und Kosmetikindustrie auch rechtlich vorgehen.

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Abwasser-Surveilliance: Neues Dashboard der EU zur Verfolgung von Infektionskrankheiten

Das neue European Wastewater Surveilliance Dashboard bietet nahezu Echtzeit-Einblicke in die Ausbreitung von Krankheitserregern, so die EU-Kommission und das Joint Research Centre (JRC) in einer Mitteilung Ende Januar 2025. Das Dashboard zeigt Daten aus der gesamten EU an, indem bestehende nationale und forschungsbasierte Dashboards zusammengeführt werden. So sollen die Gesundheitsbehörden bei ihren Bemühungen unterstützt werden, Krankheitsausbrüche zu verfolgen, vorherzusagen und umgehend darauf zu reagieren.

Das Dashboard wurde vom EU Wastewater Observatory for Public Health des JRC in Zusammenarbeit mit der europäischen Health Emergency Prepardness and Response Authority (HERA) entwickelt. Gemäß der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen die Mitgliedstaaten künftig nationale Systeme für die Überwachung des kommunalen Abwassers zur Überwachung der Parameter der öffentlichen Gesundheit einrichten, um im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine rasche Entscheidungsfindung zu unterstützen. Durch die Verfolgung der Verbreitung von Krankheitserregern kann die abwasserbasierte Überwachung den Gesundheitsbehörden einen Vorsprung bei der Identifizierung potenzieller Krankheitswellen verschaffen und bekannte Virusvarianten erkennen, bevor sie in klinischen Umgebungen auftreten.

mehr: https://www.gfa-news.de/news/abwasser-surveilliance-neues-dashboard-der-eu-zur-verfolgung-von-infektionskrankheiten

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Biber helfen bei der Klimaanpassung: Sächsisch-tschechisches Forschungsprojekt BI-BOB gestartet

Die TU Dresden startet gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und Tschechien das Forschungsprojekt BIBOB zur Untersuchung der Rolle von Bibern bei der Klimaanpassung. Die Aktivitäten von Bibern können dazu beitragen, den Wasserhaushalt in Landschaften zu stabilisieren, die Artenvielfalt zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken. In der Grenzregion Sachsen-Tschechien sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar.

Durch den Bau von Dämmen verändern Biber die hydrologischen und hydraulischen Bedingungen in kleineren Fließgewässern teilweise drastisch. Biberdämme helfen somit, das Wasser sowohl ober- als auch unterirdisch zu speichern und gleichmäßiger abzugeben, sodass die Auswirkungen von Überschwemmungen und Trockenheit gemildert werden können.

mehr: https://www.gfa-news.de/news/biber-helfen-bei-der-klimaanpassung-saechsisch-tschechisches-forschungsprojekt-bi-bob-gestartet

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VDMA: Exporte von Wasser und Abwassertechnik verbleiben auf hohem Niveau

Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland ist im Jahr 2024 weltweit nahezu ebenso stark nachgefragt war wie im Vorjahr. Das teilte der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate mit. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten sowie Investitionszurückhaltung vielerorts, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr von rund 1,3 Milliarden Euro erneut fast erreicht werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 sanken die Ausfuhren der Branche um 0,8 Prozent, und
damit weniger als im gesamten Maschinenbau (minus 5,1 Prozent) oder für den gesamten deutschen Außenhandel (minus 1,7 Prozent).
Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU-Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht um 0,9 Prozent auf 631 Millionen Euro. Damit wurden 49 Prozent aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU-Staaten ausgeführt. Für die ebenfalls wichtige Abnehmerregion Nordamerika (plus 23,1 Prozent) steht eine noch deutliche positivere Veränderungsrate zu Buche,
für das Sonstige Europa (minus 6,5 Prozent) und Ostasien (minus 12,1 Prozent) ist eine negative Entwicklung zu konstatieren.
Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleinen Absatzregionen Mittelamerika (plus 84,5 Prozent), Sonstiges Afrika (plus 50,6 Prozent) und Australien-Ozeanien (plus 23,9 Prozent). Die stärksten Rückgänge wurden in Nordafrika (minus
40,5 Prozent) und Südostasien (minus 35,6 Prozent) verbucht Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2024 die Ausfuhren in sechs Märkte positiv und in vier Märkte negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 9 der wichtigsten Absatzmärkte vor Spanien.
Verändert wurde auch die Rangfolge der fünf wichtigsten Exportmärkte. Mittlerweile führen die USA die Rangfolge an. Wasser- und Abwassertechnik im Wert von 115 Millionen Euro wurden 2024 aus Deutschland in die USA geliefert.

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Bayern: RZWas-Förderung wird fortgesetzt

Die Kommunen in Bayern werden auch weiterhin bei den Pflichtaufgaben Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch den Freistaat unterstützt. Dazu werden die Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) zum 1. April 2025 nahtlos fortgeführt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 1. April in München. Die Förderung wasserwirtschaftlicher Projekte nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) ist die bedeutendste Förderrichtlinie im Bereich
des Umweltministeriums. Jährlich werden bis zu 180 Millionen Euro an Zuwendungen an die bayerischen Kommunen für den nichtstaatlichen Wasserbau und für Härtefälle bei der Sanierung kommunaler Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie für Pilot- und
Sonderprogramme bewilligt. Die neuen Richtlinien „RZWas 2025“ gelten bis zum 31.Dezember 2028. Eine zentrale Neuerung ist beispielsweise der neue Fördergegenstand für die interkommunale Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Betriebsführung.

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Niederschlagsdaten präzise akustisch erfassen und Wettervorhersagen verbessern

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT (Ilmenau) hat gemeinsam mit der Pan Acoustics GmbH aus Wolfenbüttel das Forschungsprojekt „lokalRAIN“ gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines akustischen Regensensors und eines kostengünstigen
Sensornetzwerks zur präzisen Erfassung und Übertragung von Niederschlagsdaten in Echtzeit. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und läuft bis Juni 2026.
Die Idee ist es, die akustischen Schwingungen, die beim Aufprall der Regentropfen auf Oberflächen entstehen, mit Schwingungsaufnehmern zu erfassen und mit Methoden des maschinellen Lernens und Deep Learning in Echtzeit auszuwerten. Basierend auf dieser Idee wollen die Forschenden am Beispiel eines Photovoltaikmoduls ein neues Sensorsystem zur Erfassung und Analyse von räumlich verteiltem Niederschlag entwickeln. Dafür soll neben einer Technologie für effizientes maschinelles Lernen auch eine kosten- und energieoptimierte Rechenhardware für den Einsatz in der Sensorik entwickelt werden.

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Grauwasser für grüne Städte: Reallabor in Weimar

Fassadenbegrünungen könnten den urbanen Raum beleben und zugleich das Mikroklima verbessern. Wie können die modernen Stadtpflanzen ressourcenschonend bewässert werden? Mit Grauwasser, lautet ein Forschungsansatz aus Weimar. Um die langfristigen Effekte
wissenschaftlich zu erproben, erhält das Verbundprojekt „Reallabor GrayToGreen“ unter Leitung der Bauhaus-Universität Weimar bis 2027 rund 770000 Euro Fördermittel von der Thüringer Aufbaubank. Neben der Bauhaus-Universität Weimar ist das IAB-Institut für angewandte Bauforschung Weimar als Kooperationspartner beteiligt.
Der Ansatz: Gering verschmutztes Abwasser, das beispielsweise beim Duschen, Baden, Hände- oder Wäschewaschen entsteht, wird durch ein integriertes Reinigungssubstrat aufbereitet und zur Bewässerung wieder nutzbar gemacht. Zusätzlich erzeugen vorgehängte, bewegliche Photovoltaik-Elemente Energie und schützen die dahinter wachsenden Pflanzen vor Hitze, Starkregen oder Wind. Ein Prototyp der sogenannten „vertikalen Klimakläranlage“ (VertiKKA) steht seit September 2024 in Weimar
Durch Langzeitversuche unter realen Bedingungen soll die Reinigungsleistung optimiert und die Anlage technologisch weiterentwickelt werden.

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Niedersachsen: Offene Liste von Ingenieurbüros, die im Starkregenbereich tätig sind

Auf Wunsch der Mitglieder des Starkregen-Netzwerks Niedersachsen gibt die Kommunale Umwelt-AktioN (UAN) im Frühjahr 2025 eine offene Liste der Ingenieurbüros heraus, die im Bereich Starkregen tätig sind. Ziel dieser Liste ist es, den Netzwerkmitgliedern Ansprechpartner zu nennen, die bei der Erstellung kommunaler Starkregenvorsorgekonzepte helfen können, auch im Hinblick auf die aktuelle Förderrichtlinie kommunale Starkregenvorsorge in Niedersachsen.
Diese Liste der Ingenieurbüros wird eine offene Liste sein, ohne fachliche Prüfung durch die UAN und ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit. Ingenieurbüros, die auf dieser Liste geführt werden möchten, melden sich per E-Mail: starkregen@uan.de
https://www.uan.de/starkregen-netzwerk

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Mit neuem Regenwassermanagement: Gendarmenmarkt wiedereröffnet

Der Berliner Gendarmenmarkt ist wiedereröffnet. In rund zweijähriger Bauzeit wurden unter anderem neue Strom-, Trink- und Abwasserleitungen unter der Platzfläche verlegt. Mit einem wirtschaftlich effizienten und innovativen Regenwassermanagement ist der Platz zukünftig auch ein Vorreiter für die klimaangepasste Schwammstadt, so die Berliner Senatsverwaltung. Dank eines Regenwassermanagement-Systems wird der Niederschlag gespeichert, über einen Substratfilter gereinigt und an den darunterliegenden Boden abgegeben. Das Fassungsvermögen der unterirdischen Anlage beträgt 480 Kubikmeter. Der Gendarmenmarkt zählt zu den wichtigsten Touristen-Hotspots in Berlin. Daher wurde das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro zu 90 Prozent von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert. Die Mittel stammen aus dem Bund-Länder-Förderprogramm zur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), ergänzt durch Landesmittel.

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Vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Bickenbach in Betrieb genommen

Auf der Kläranlage Bickenbach (32000 EW) in Hessen wurde Anfang April 2025 eine vierte Reinigungsstufe offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage entfernt Mikroverunreinigungen wie Medikamentenreste, Haushaltschemikalien und Hormone mit einer Kombination aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration aus dem Abwasser und trägt so zum Schutz der Gewässer im Hessischen Ried bei.
Die Emschergenossenschaft hat auf der Kläranlage Dortmund-Deusen eine vierte Reinigungsstufe zur Eliminierung von
Spurenstoffen in Betrieb genommen. Das Klärwerk, ausgelegt für 705000 Einwohnerwerte, wurde seit 2022 um eine Pulveraktivkohledosierung mit Tuchfiltration erweitert. Die Pulveraktivkohle – täglich zwei Tonnen – bindet die Schadstoffe. Im Tuchfilter wird die Kohle mitsamt den an sie adsorbierten Schadstoffen zurückgehalten. Mit einer Filterfläche von insgesamt 2880 Quadratmetern, verteilt auf 24 Becken, handelt es sich bei der Anlage in Dortmund-Deusen um die weltweit größte Tuchfiltration. Darüber hinaus erhält die Kläranlage eine weitere Belüftung, die zwischen der Pulveraktivkohledosierung und der Tuchfiltration angeordnet ist. Mit dieser zusätzlichen Belüftung will die Emschergenossenschaft zur Förderung von Gewässerlebewesen den Sauerstoffeintrag in die Emscher erhöhen.
Zur offiziellen Inbetriebnahme am 4. April 2025 kam Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte die Nachrüstung und Optimierung der Kläranlage sowie die energetische Verbesserung mit 31,4 Millionen Euro – das entspricht ca. 70 Prozent der Gesamtkosten der Spurenstoffelimination. Die Zuwendungen erfolgten aus der Förderrichtlinie „Zuwendungen des Landes NRW für eine Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II (ResA II)“. Die Abwicklung der Förderung erfolgte gemäß der Richtlinie über die NRW.BANK.

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Hessen: Zehn Millionen Euro Förderung für vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Langen

Das Land Hessen fördert mit rund 10,6 Millionen Euro den Bau einer vierten Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Langen. Hier sollen zukünftig mittels granulierter Aktivkohle Spurenstoffe wie Medikamente und Chemikalien entfernt werden. Neben der Errichtung einer Spurenstoffelimination wird auch eine verbesserte Phosphorelimination gefördert. Das Hessische Ried, in dem die Kläranlage Langen liegt, ist wasserwirtschaftlich besonders sensibel. Viele Gewässer führen bei Niedrigwasser fast ausschließlich geklärtes Abwasser. Zudem wird hier ein großer Teil des Trinkwassers für die RheinMain-Region aus dem Grundwasser gewonnen.

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Gutachten: 800 Milliarden Euro für sichere Wasser- und Abwasserinfrastruktur bis 2045 notwendig

In den nächsten 20 Jahren muss die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland 800 Milliarden Euro investieren, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Diese Zahl nennt eine Studie von Becker Büttner Held Rechtsanwälte Steuerberater Unternehmensberater PartGmbB, die im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) erstellt und am 10. März 2025 veröffentlicht wurde.
Heute investiert die Branche den Autoren der Studie zufolge jährlich 10 Milliarden Euro, um ihre Netze und Anlagen zu erhalten und an den Klimawandel anzupassen. Die Studie zeigt jedoch, dass die Investitionen auf durchschnittlich 40 Milliarden Euro pro Jahr steigen müssen, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Bis 2045 ergibt sich daraus eine Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro, wobei etwa 65 Prozent auf die Abwasserentsorgung und 35 Prozent auf die Trinkwasserversorgung entfallen.
Als Gründe für den steigenden Investitionsbedarf nennt die Studie: Die Infrastrukturen kämen vielfach an das Ende ihrer Nutzungsdauer und müssten gleichzeitig an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Die Gutachter schätzen die zusätzlichen Investitionskosten allein für die beschleunigten Anpassungen an den Klimawandel auf 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro.
Theoretisch bedeute dies einen Investitionsbedarf von 10000 Euro pro Kopf in den nächsten 20 Jahren. Allerdings werden die Kosten über die Nutzungsdauer der Anlagen und Netze abgeschrieben und von allen Nutzern der Infrastruktur getragen, sodass die Kunden jährlich nur einen Teil der Investitionen tragen.

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Pharmaunternehmen klagen wegen Herstellerverantwortung in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie

Pharma Deutschland und sechs Mitgliedsunternehmen gehen juristisch gegen die EU-Kommunalabwasserrichtlinie vor und haben Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben. Pharma Deutschland wird diesen Klagen als Streithelfer beitreten. Dafür wird der Verband einen entsprechenden Antrag beim Gericht der Europäischen Union stellen. Das teilte Pharma Deutschland am 10. März 2025 mit. Der Europäische Verband Medicines for Europe unterstützt das Vorhaben ebenfalls. Die Pharmaunternehmen stören sich an der erweiterten Herstellerverantwortung, nach der ihre Industrie einen großen Anteil der Kosten der Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen übernehmen soll. Ebenfalls am 10. März teilte der Verband Cosmetics Europe mit, dass auch er Klage wegen der Herstellerverantwortung eingereicht hat.

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Membranbelegung: Stilllegung der Kläranlage Titz-Rödingen

Der Erftverband (Nordrhein-Westfalen) plant die Stilllegung der Kläranlage Titz-Rödingen und die Überleitung der dort anfallenden Abwasser zur leistungsfähigeren und größeren Kläranlage Elsdorf. Die Kläranlage Titz-Rödingen wurde Ende der 1990er-Jahre mit dem damals innovativen Membranbelebungsverfahren als Pilotanlage ausgebaut. Die Erfahrungen mit dieser Anlage haben entscheidend zur Etablierung dieser Technik in Deutschland beigetragen. Nach mehr als 25 Jahren Betrieb hat die Anlage nun das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Der Energieverbrauch der Anlage ist nach heutigen Maßstäben zu hoch, viele Neuerungen und Verbesserungen des Membranverfahrens lassen sich in der vorhandenen Anlage nicht mehr realisieren, sodass eine umfangreiche Sanierung nach Mitteilung des Erftverbands nicht mehr sinnvoll erscheint.

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Extremwetter: Hamburg stellt umfassende Strategie zur Klimaanpassung vor

Der Hamburger Senat hat Ende Februar 2025 eine neue Strategie beschlossen, um Hamburg auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Die Strategie legt den Grundstein für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen, um die Bevölkerung, die
Wirtschaft und die Umwelt vor Gefährdungen durch Extremwetterereignisse wie Sturmfluten, Starkregen, Hitze und Dürre zu schützen, die Funktionsfähigkeit der Stadt zu gewährleisten, die Lebensqualität zu bewahren und die private Eigenvorsorge zu stärken.
www.hamburg.de/go/extremwetter
www.hamburg.de/go/870690

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Sachsen-Anhalt: Umweltministerium unterstützt Projekt zur Phosphorrückgewinnung

Im Chemiepark Schkopau im Saalekreis wird in den kommenden zwei Jahren eine Anlage zur Phosphorrückgewinnung entstehen. Unterstützung erhält die dort tätige Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Partner EasyMining und Gelsenwasser, vom Umweltministerium Sachsen-Anhalt, das das Projekt mit 27 Millionen Euro aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU fördert. Den entsprechenden Bescheid hat Landesumweltminister Armin Willingmann am 13. Februar 2025 überreicht.
Die Gesamtinvestition für die Anlage liegt im hohem zweistelligen Millionenbereich, sie soll Anfang 2027 in Betrieb gehen. Am Standort soll nach Angaben der Unternehmen erstmals die „Ash-2Phos-Technik“ zur Phosphorrückgewinnung eingesetzt werden. Der aus Klärschlammasche gewonnene Phosphor soll eine hochwertige Qualität haben und kann den Angaben zufolge direkt sowohl als Düngemittel, aber auch in der chemischen Industrie eingesetzt werden. Mit dem Verfahren könnten auch weitere nutzbare Stoffe gewonnen werden, wie
zum Beispiel Eisen(III)chlorid für den Wiedereinsatz als Fällmittel auf Kläranlagen und Sand.

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Natürlicher Klimaschutz in Kommunen: Neustart und Erweiterung des BMUV-Förderprogramms

Das Bundesumweltministerium und die KfW setzen die im vergangenen Jahr im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartete und stark nachgefragte Fördermaßnahme „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ fort. Neu hinzugekommen ist die Finanzierung von Entsiegelungsmaßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen. Die Förderung von Entsiegelungskonzepten für bebaute Räume soll die vorhandenen Potenziale zur Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen erschließen. Gleichzeitig sollen Hitzestress sowie Lufttrockenheit im Siedlungsraum anhaltend reduziert werden. Für 2025 stehen für das neue Förderfenster insgesamt 178 Millionen Euro bereit, davon etwa 33 Millionen Euro für Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepte.
2025 stehen für das neue Förderfenster insgesamt 178 Millionen Euro bereit, davon etwa 33 Millionen Euro für Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepte.

https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz

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Klimaschutz als Sicherheitspolitik: Erste nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung veröffentlicht

Klimapolitik ist Sicherheitspolitik – das verdeutlicht die Nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung (NiKE), die am 12. Februar 2025 veröffentlicht und im Anschluss auf der Münchner Sicherheitskonferenz offiziell vorgestellt wurde. Die Analyse zeigt, wie die Klimakrise die Sicherheit in Deutschland und Europa bedroht. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, sagte dazu „Gesetzlicher Auftrag des BND ist es, außen- und sicherheitspolitische Entwicklungen zu erkennen und zu analysieren. Dabei ist der Klimawandel ein zunehmend wichtiger Faktor, der ohnehin schon bestehende Herausforderungen für Gesellschaften auf der ganzen Welt weiter verschärft. Wenn wir uns ein realistisches Bild von Sicherheitsrisiken für die Bundesrepublik Deutschland machen wollen, müssen wir die
vielfältigen und weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen und auch die Klimapolitik weltweit mit einbeziehen. Der BND sieht die Folgen des Klimawandels wie Destabilisierung und Migration neben einem aggressiv-expansiven Russland, weltpolitischen
Ambitionen Chinas, zunehmenden Cyber-Gefahren sowie dem weiterhin virulenten internationalen Terrorismus als eine der fünf großen externen Bedrohungen für unser Land.“ Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium der Verteidigung hatten im Zuge der Nationalen Sicherheitsstrategie ein unabhängiges Konsortium, bestehend aus dem Metis Institute für Strategie und Vorausschau der Universität der Bundeswehr München, dem Think Tankadelphi sowie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), beauftragt, eine nationale, interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung (NiKE) zu erarbeiten. Auch der BND war beteiligt. Deutschland ist mit der Studie internationaler Vorreiter und nach den USA das zweite Land weltweit, das eine solche systematische Untersuchung beauftragt.
Download der Studie:
https://metis.unibw.de/assets/pdf/National_Interdisciplinary_Climate_Risk_Assessment.pdf

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Hessen: Mehr als zehn Millionen Euro vierte Reinigungsstufe in Weiterstadt

Die Kläranlage Weiterstadt (Hessen) wird um eine Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen erweitert. Einen Förderbescheid des Landes in Höhe von rund 10,3 Millionen Euro hat Umweltstaatssekretär Michael Ruhl am 19. Februar 2025 übergeben. Neben der Erwterung um eine Reinigungsstufe werden gleichzeitig Maßnahmen zur verbesserten Phosphorelimination umgesetzt.
Auch diese Maßnahmen werden durch das Land Hessen gefördert. Geplant sind in Weiterstadt eine Flockungsfiltration sowie eine Aktivkohle- und Ozonbehandlung.

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Klärwerk Augsburg bekommt vierte Reinigungsstufe

Der Freistaat Bayern fördert am Klärwerk Augsburg den Bau einer vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen mit bis zu 19,8 Millionen Euro. Den entsprechenden Förderbescheid hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 26. Februar 2025 in Augsburg übergeben. Von den rund 2300 Kläranlagen in Bayern sollen, derzeit noch auf freiwilliger Basis, etwa 90 strategisch ausgewählte Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Dreizehn Kläranlagen, darunter das Augsburger Klärwerk, wurden als besonders relevant identifiziert. Im Ergebnis können so mit nur vier Prozent der Kläranlagen 40 Prozent des bayerischen Abwassers weitestgehend gereinigt werden, so das Landesumweltministerium in einer Mitteilung.
www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/spurenstoffe.htm

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Abwasser-Surveilliance: Neues Dashboard der EU zur Verfolgung von Infektionskrankheiten

Das neue European Wastewater Surveilliance Dashboard bietet nahezu Echtzeit- Einblicke in die Ausbreitung von Krankheitserregern, so die EU-Kommission und das Joint Research Centre (JRC) in einer Mitteilung Ende Januar 2025. Das Dashboard zeigt Daten aus der gesamten EU an, indem bestehende nationale und forschungsbasierte Dashboards zusammengeführt werden. So sollen die Gesundheitsbehörden bei ihren Bemühungen unterstützt werden, Krankheitsausbrüche zu verfolgen, vorherzusagen und umgehend darauf zu reagieren.
Das Dashboard wurde vom EU Wastewater Observatory for Public Health des JRC in Zusammenarbeit mit der europäischen Health Emergency Prepardness and Response Authority (HERA) entwickelt. Gemäß der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen die
Mitgliedstaaten künftig nationale Systeme für die Überwachung des kommunalen Abwassers zur Überwachung der Parameter der öffentlichen Gesundheit einrichten, um im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine rasche Entscheidungsfindung zu unterstützen. Durch die Verfolgung der Verbreitung von Krankheitserregern kann die abwasserbasierte Überwachung den Gesundheitsbehörden einen Vorsprung bei der Identifizierung potenzieller Krankheitswellen verschaffen und bekannte Virusvarianten erkennen, bevor sie in klinischen Umgebungen auftreten. Das European Wastewater Surveillance Dashboard enthält derzeit Daten zu drei wichtigen Krankheitserregern [SARS-CoV-2, Respiratory Syncytial Virus (RSV) und Influenza] in elf europäischen Ländern. Das Dashboard könnte auch Datenquellen aus anderen Weltregionen im Rahmen des Global Consortium for Wastewater and Environmental Surveillance for Public Health (GLOWACON) verbinden.
https://wastewater-observatory.jrc.ec.europa.eu

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EU-Überwachungsliste für Oberflächengewässer aktualisiert

Die EU-Kommission hat eine neue Beobachtungsliste von Stoffen in Oberflächengewässern angenommen, die im Verdacht stehen, eine Gefahr für die Umwelt und die menschliche Gesundheit darzustellen. Die Liste enthält zwölf Stoffe, darunter Pestizide und Arzneimittel,
ein Sonnenschutzmittel und ein Antioxidationsmittel, das in Reifen verwendet wird. Die Mitgliedstaaten werden die gelisteten Stoffe mindestens in den nächsten zwei Jahren an einer begrenzten Anzahl von Überwachungsstationen in ausgewählten repräsentativen Oberflächengewässern überwachen, um Daten über ihre Konzentrationen und ihr Vorkommen in der Umwelt zu erhalten.
https://data.europa.eu/doi/10.2760/956398

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Neuorganisation der Stadtentwässerung und Trinkwasserversorgung in Bremen beschlossen

Die Stadtentwässerung in Bremen soll zum Jahr 2029, wenn die bestehenden Verträge auslaufen, neuorganisiert werden. Das hat der Senat in Bremen am 11.Februar 2025 beschlossen. In einem Gutachten aus dem vergangenen Jahr wird die sogenannte Variante I2b als die Variante herausgearbeitet, die die Gebühren zahlenden und der Stadt die meisten Vorteile bringe. Dabei übernimmt die kommunale Hand die Anteile an der hanseWasser GmbH vollständig. Hier sei- en wirtschaftliche Vorteile in Millionenhöhe zu erwarten. Eine Bedingung für das Eintreten dieser wirtschaftlichen Vorteile ist das Entfallen der Umsatzsteuer. Ob die dafür notwendigen steuerrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, wird durch das zuständige Finanzamt geprüft werden. Sollten diese Voraussetzungen nicht bestätigt werden, kommt auch die Neuausschreibung eines Kooperationsmodells unter Beteiligung eines privatwirtschaftlichen Partners in Betracht. Mit der Übernahme der heute nicht der Stadtgemeinde Bremen gehörenden Gesellschaftsanteile an der hanseWasser Bremen GmbH soll die operative Organisation der Stadtentwässerung zum 1. Januar 2029 bestehen bleiben. Das gut funktionierende Unternehmen bliebe also weitgehend erhalten und die Interessen der Mitarbeitenden der hanseWasser Bremen GmbH blieben wirksam berücksichtigt.
Bei der Trinkwasserversorgung läuft der Konzessionsvertrag mit der wesernetz Bremen GmbH automatisch Ende 2028 aus. Bisher ist nicht die Stadt Bremen Vertragspartnerin der niedersächsischen Wasservorlieferanten, sondern die swb AG als Holdinggesellschaft der wesernetz Bremen GmbH. Das Gutachten schlägt vor, dass die Stadt Bremen künftig in die Trinkwasserbezugsverträge eintritt. In Zeiten der Klimakrise und einer damit verbunden erhöhten Nutzungskonkurrenz um Wasser könnten sich so mehr Einflussmöglichkeiten für die Stadt Bremen ergeben. Daher wird diese Variante nun als Vorzugsvariante weiter geprüft. Hinsichtlich der eigentlichen Trinkwasserbelieferung an die einzelnen Haushalte in Bremen und des dafür erforderlichen Netzbetriebs ist erneut eine Konzessionsvergabe im Rahmen einer Ausschreibung vorgesehen. Die konkreten Planungsschritte werden in einer Staatsrätelenkungsgruppe festgelegt. Insgesamt hatte ein Gutachten 22 Organisationsformen für die Stadtentwässerung und die Trinkwasserversorgung in der Stadt Bremen untersucht. Abgeprüft wurden quantitative Kriterien wie die Wirtschaftlichkeit, aber auch qualitative Kriterien. Zu nennen ist hier unter anderem die Frage, wie viel Einfluss die Kommune künftig auf die Stadtentwässerung und Trinkwasserversorgung erhält. Die vom Senat ausgewählten Varianten sollen nun in der nächsten Phase weiter vorangebracht werden.

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Geschäftsführung von Hamburg Wasser verlängert Verträge nicht

Hamburg Wasser steht vor Veränderungen in der Geschäftsführung: Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer, und Gesine Strohmeyer, Kaufmännische Geschäftsführerin des Unternehmens, haben dem Aufsichtsrat des Unternehmens am 6. März 2025 mitgeteilt, dass sie ihre zum Jahresende auslaufenden Verträge nicht verlängern werden. Gesine Strohmeyer und Ingo Hannemann haben dabei betont, dass sie dem Unternehmen bis zur Klärung der Nachfolge zur Verfügung stehen.
Ingo Hannemann ist seit Januar 2018 Technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser. Seit September 2021 ist er zudem als Sprecher der Geschäftsführung tätig. Der studierte Elektrotechniker verfügt über langjährige Erfahrung in der Energie- und Wasserbranche. Gesine
Strohmeyer ist seit Dezember 2022 Kaufmännische Geschäftsführerin bei Ham- burg Wasser. Davor war sie seit 2015 zunächst sechs Jahre lang Verbandsvorsteherin beim Zweckverband Ostholstein (ZVO), ehe sie dort die Geschäftsführung der Wasser- und Energiesparte über- nahm. Seit 2003 ist sie als Geschäftsführerin in Unternehmen der Wasserversorgung tätig.

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Branchenleitfaden Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die DWA hat gemeinsam mit dem BDEW, dem DVGW und dem VKU den „Branchenleitfaden der deutschen Wasserwirtschaft zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS (European Sustainability Reporting Standards)“ vorgelegt. Der Leitfaden dient als Überblicks- und Einstiegsinstrument für eine erste Beschäftigung mit den ESRS auf Unternehmensebene und kann als unterstützendes Nachschlagewerk und Orientierung im Zuge der eigenen Berichterstattung genutzt werden. Der Leitfaden unterstützt die Unternehmen der Wasserwirtschaft bei der individuellen Nachhaltigkeitsberichterstattung und gliedert sich in zwei Hauptteile. Teil A enthält eine Zusammenfassung der relevanten Anforderungen an einen Nachhaltigkeitsbericht nach ESRS sowie eine Erläuterung der entwickelten Methodik zur Wesentlichkeitsanalyse. Teil B geht auf die einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte sowie auf deren Bedeutung für die Wasserwirtschaft dezidiert ein. Ergänzt wird der eigentliche Leitfaden durch ein Excel-Tool, das von den Unternehmen der Trink- und Abwasserbranche kostenfrei für die eigene Wesentlichkeitsanalyse und anschließende Ermittlung der Berichtspunkte genutzt werden kann. Auf deutscher Ebene fehlt bis heute ein verabschiedetes Gesetz zur Umsetzung der „EU Corporate Sustainability Reporting Directive“. In diesem CSRD- Umsetzungsgesetz sollen die notwendigen Anpassungen in der Bilanzrichtlinie und dem Handelsgesetzbuch sowie der Transparenz- und Abschlussprüfungsrichtlinie festgelegt werden, auch um Klarheit für einige kommunale Unternehmen zu schaffen. Der Branchenleitfaden baut auf der bisherigen europäischen Beschlusslage zu den ESRS-Standards auf, die per delegiertem Rechtsakt unmittelbare Gültigkeit haben

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Bau einer Großwärmepumpe am Klärwerk Hannover

In Hannover beginnen die Infrastrukturmaßnahmen für den Anschluss einer Großwärmepumpe an das Strom- und Fernwärmenetz. Die Anlage wird auf dem Gelände des städtischen Klärwerks im Stadtteil Herrenhausen voraussichtlich ab dem Jahr 2027 zur Wärmeversorgung Hannovers auf Basis erneuerbarer Energien beitragen. Insgesamt investiert der kommunale Energiedienstleister enercity 56 Millionen Euro für Infrastruktur und Wärmepumpenanlage, die eine thermische Leistung von 30 Megawatt haben wird. Das Energiepotenzial des Abwassers wird genutzt, um das für die Fernwärme benötigte Wasser auf eine Betriebstemperatur von 95 °C Grad Celsius zu erwärmen. Das Projekt wird durch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt und mit insgesamt 22,5 Millionen Euro gefördert. Die nun anstehenden Baumaßnahmen umfassen die Fernwärmeleitungen sowie die Stromversorgung der Wärmepumpe und haben eine Länge von mehr als vier Kilometer. Einen Teil dieser Arbeiten machen zudem spezielle Bohrarbeiten aus, bei denen die Leine an drei Stellen in einer Tiefe von rund zehn Metern unterhalb der Sohle unterquert wird. Durch diese Tunnel werden Rohrstränge gezogen, durch die die Fernwärme- und Stromleitungen führen werden. Fernwärme ist elementarer Baustein der Wärmeplanung für die Landeshauptstadt Hannover. Ziel ist, bis Mitte der 2030er-Jahre Klimaneutralität in der Erzeugung zu erreichen. Insgesamt werden künftig 14 nachhaltige Wärmequellen das Fernwärmenetz der Landeshauptstadt speisen. Das Portfolio umfasst unter anderem Lösungen wie Klärschlammverwertung, Klarwasser- und Flussgroßwärmepumpen, Biomethan-Blockheizkraftwerke sowie ein Biomasse-Heizkraftwerk und Geothermie. Bis 2040 sollen rund 18 000 Gebäude in Hannover von klimaneutraler Fernwärme profitieren – fünfmal so viele wie heute. Bundesregierung sieht Gefahren für europäisches Normungssystem Nach Ansicht der Bundesregierung werden im Amtsblatt der EU veröffentlichte harmonisierte europäische Normen nicht generell Teil des Unionsrechts, auch wenn die EU-Kommission aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes eine andere Meinung vertritt. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort
(Bundestags-Drucksache 20/15026) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Auch ein im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz 2020 erstelltes Rechtsgutachten einer spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei zum europäischen System der harmonisierten Normen sei zu dem Schluss gekommen, dass harmonisierte Normen nicht mit dem sonstigen Unionsrecht gleichzusetzen seien und keine Rechtsakte der Europäischen Kommission darstellen würden. Auf die Frage nach den Konsequenzen des sogenannten „Malamud-Urteils“ vom März 2024, mit dem bisher vier harmonisierte europäische Normen kostenfrei veröffentlicht werden mussten, erklärt die Bundesregierung, durch das Urteil und die Einsehbarkeit von harmonisierten europäischen Normen könne mittelbar die Finanzierung des privatwirtschaftlichen Systems der europäischen Normung insgesamt in Frage gestellt werden. Alternative Finanzierungsquellen wie durch die öffentliche Hand würden dem „wirtschaftsgetriebenen und innovationspolitischen Charakter“ der privatwirtschaftlichen Normung widersprechen und zudem die Steuerzahler belasten. Eine rein unternehmerische Finanzierung der Normung kann nach Ansicht der Regierung eine Zutrittsbarriere für kleine und mittlere Unternehmen darstellen. Zu den weiteren möglichen Folgen heißt es in der Antwort, das Urteil könne die Zusammenarbeit mit den internationalen Normungsorganisationen, der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) und der Internationalen Kommission (IEC), beeinträchtigen. Die europäischen Normungsorganisationen, das Europäische Komitee für Normung (CEN) und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC), würden internationale Normen übernehmen, um europäische und internationale Normen in Einklang zu halten. Sollten ISO und IEC ihre Zustimmung zur Übernahme verweigern, um ihre Normen urheberrechtlich und ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen, könnte dies zu einer Abwei- chung europäischer Normen von internationalen Normen führen. Dies könne den weltweiten Marktzugang für europäische Unternehmen erschweren. ISO und IEC hätten bereits Verletzungen ihrer Urheberrechte gerichtlich geltend gemacht, berichtet die Bundesregierung.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/150/2015026.pdf

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UBA-Bericht zu nicht-chemischen Alternativen der Schädlingsbekämpfung erschienen

Das Umweltbundesamt hat den Abschlussbericht „Nicht-chemische Alternativen der Schädlingsbekämpfung: Methoden zur Prüfung und Bewertung von nichtchemischen Verfahren zur Bekämpfung von Nagetieren“ veröffentlicht (Reihe Texte, 33/2025). Nagetierfallen sind eine umwelt- und tierfreundliche Alternative zu chemischen Giften (Rodentizide), die häufig bei einer Bekämpfung von Mäusen und Ratten eingesetzt werden. Nagetierfallen unterliegen in Deutschland aber keiner Zulassung, sodass bisher wenig über deren Wirksakeit und tierschutzgerechte Tötungswirkung bekannt ist. In einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde ein Messgerät entwickelt, mit dem vor allem die mechanischen Kräfte von Schlagfallen gemessen werden können.
Mit dieser Methode können zukünftig ungeeignete Fallen anhand ihrer technischen Parameter ausgeschlossen werden, bevor diese in den Tierversuch gehen.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/nicht-chemische-alternativen-der 

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EU-Kommunalabwasserrichtlinie: Deutsche Pharmaverbände kritisieren „einseitige Kostenbelastung“

Die deutschen Pharmaverbände Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Pharma Deutschland und Pro Generika fordern eine Aufnahme der EU-Kommunalabwasserrichtlinie in eines der sogenannten Omnibus-Verfahren. Dafür haben die Verbände ein Schreiben an die Europäische Kommission und die Vorsitzenden der deutschen Gruppen des Europäischen Parlamentes geschickt. Das Omnibus-Verfahren ist ein Instrument der Europäischen Kommission zur Simplifizierung und Nachbesserung von bestehenden Rechtsakten. Aus Sicht de drei Pharmaverbände müssen schnelle Verbesserungen an zentralen Kritikpunkten der Richtlinie erreicht werden. Die Verbände befürchten, dass die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung hohe unkalkulierbare Kosten erzeugt und die Versorgung mit Human-Arzneimitteln in Europa bedroht.
Zentrale Elemente der Kommunalabwasserrichtlinie, die die Finanzierung einer vierten Klärstufe betreffen, seien bis heute nicht ausgearbeitet worden. Für die Hersteller von Human-Arzneimitteln führe das bei den kommenden Ausschreibungen mit den gesetzlichen Krankenkassen, die eine Laufzeit von zwei bis drei Jahren haben, zu einer nicht überschaubaren Planungs- und Rechtsunsicherheit. Die Verbände warnen davor, dass bereits Ende dieses Jahres die ersten Folgen der Erweiterten Herstellerverantwortung auftreten können, wenn sich betroffene Unternehmen nicht mehr auf die Bieterverfahren bewerben werden, da sie wegen der zusätzlichen Kosten durch die Richtlinie Wirkstoffe zukünftig nicht mehr auskömmlich produzieren können. Dies werde, insbesondere in der Basisversorgung, Lieferengpässe zur Folge haben, weshalb die Verbände jetzt von der Europäischen Kommission schnelles Handeln fordern.
Aus Sicht der Pharmaverbände muss das System der erweiterten Herstellerverantwortung in einem Omnibus-Verfahren durch ein praktikables Gebührensystem zur Finanzierung einer vierten Klärstufe ersetzt werden. Ein Beispiel für einen praktikablen Weg sei die Schweiz. Dort würden die Kosten einer vierten Klärstufe in die gesetzlichen Abwassergebühren aufgenommen.

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DWA-Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 „Verantwortung für die Lebensgrundlagen übernehmen“

Mit elf Kernforderungen wendet sich die DWA an die Parteien zur Bundestagswahl und an eine neue Bundesregierung. Die Schwerpunkte bilden Forderungen im Zusammenhang mit der Klimafolgenanpassung und der Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Dazu betont Dr.-Ing. Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung: „Klima- und Umweltschutz sind von der bundespolitischen Agenda gestrichen. Ob Wahlplakate oder Kanzlerduelle, umweltpolitische Themen werden weder diskutiert noch werden Lösungen angeboten. Klimaschutz und Klimaanpassung dulden aber keinen Aufschub. Wir brauchen eine Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung, um Deutschland klimasicher aufzustellen. Wasser spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wir brauchen bundesweite verbindliche Regeln für eine Hochwasser- und Starkregenvorsorge, um Überflutungsschäden zu vermeiden oder mindestens deutlich zu vermindern. Und wir brauchen eine pragmatische Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, um unsere Gewässer bestmöglich und effizient vor Schadstoffeinleitungen zu schützen. Klima- und Umweltschutz sind keine zweitrangigen Themen, Klima- und Umweltschutz müssen im Fokus der Wahlentscheidung und im Fokus der folgenden Koalitionsgespräche stehen.“
www.dwa.de/positionen

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Kölner Design Preis für Photobioreaktor

Die Arbeit „Kühe machen Mühe“ von Theresa Tropschuh, Absolventin der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln wurde am 21. November 2024 im Rahmen des Köln Design Preises mit dem ersten Preis, dotiert mit 1200 Euro, ausgezeichnet. Mit einem interdisziplinären Ansatz aus Design und Ingenieurwissenschaften entwickelte die Preisträgerin eine Möglichkeit, Abwässer aus der landwirtschaftlichen Kuhhaltung wie Kuh-Urin zu behandeln. So entstand das Modell eines Photobioreaktors, der Nährstoffe mithilfe von Mikroalgen und Bakterien in Biomasse umwandelt. Zudem setzt der Reaktor Sauerstoff aus Kohlendioxid frei. Der Kölner Design Preis wird von der Prof. Dr.-Ing. R. G. Winkler-Stiftung ausgelobt. Er würdigt herausragende Abschlussarbeiten der Designstudiengänge an Kölner Hochschulen.

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Poliovirus im Abwasser von drei EU-Ländern nachgewiesen

In drei EU-Ländern wurde in mehreren Abwasserproben zwischen September und November 2024 das Poliovirus nachgewiesen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hat daraufhin alle relevanten Interessenträger aufgefordert, die Situation wachsam zu beobachten und weiterhin eine strenge Überwachung und Impfung durchzuführen. Das ECDC empfiehlt, dass die Gesundheitsbehörden in der EU sensible und effiziente Überwachungssysteme, einschließlich Umweltüberwachung, aufrechterhalten. Europa ist seit 2002 poliofrei.

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Abwasserzweckverbände können sich bei eigener Einleitung nicht auf die Vorschriften zur Kleineinleitung berufen

Abwasserzweckverbände können sich bei eigener Einleitung nicht auf die Vorschriften zur Kleineinleitung berufen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht am 13. November 2024 entschieden (BVerwG 9 C 3.23). Geklagt hatten zwei Abwasserzweckverbände mit Sitz in Sachsen. In dem einen Verfahren wendet sich der Kläger gegen die Festsetzung einer Abwasserabgabe im Veranlagungsjahr 2016 für die Einleitung von Schmutzwasser über die von ihm betriebene Kleinkläranlage Pyrna. Der andere Kläger wendet sich gegen die Festsetzung einer Abwasserabgabe im Veranlagungsjahr 2006 für die Einleitung aus drei Kanaleinleitstellen in Rochlitz. Beide Kläger tragen vor, dass sie nur in kleinen Mengen Abwasser einleiteten und sich deshalb auf die aus ihrer Sicht günstigere Bestimmung des § 8 Abwasserabgabengesetz (AbwAG) berufen könnten. Dieser sieht zur Vereinfachung unter bestimmten Voraussetzungen für Kleineinleitungen von Schmutzwasser statt einer Bemessung nach der Schädlichkeit Pauschalierungen bis hin zu einer vollständigen Abgabefreiheit vor. Auf die Revisionen des Freistaats Sachsen in zweiter Instanz hat das Bundesverwaltungsgericht die Abgabenerhebung in der praktizierten Form, also die Berechnung nach der Schädlichkeit, für rechtmäßig erklärt. Entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts können sich die Kläger nicht auf die Ausnahmevorschrift des § 8 AbwAG berufen. Diese greift nach ihrem klaren Wortlaut nur ein, wenn es sich um Einleitungen von
Schmutzwasser handelt, für das eine Körperschaft des öffentlichen Rechts „an Stelle der Einleiter“ abgabepflichtig ist. Die Kläger sind hier aber nicht stellvertretend für fremde Einleitungen abgabepflichtig, sondern werden – für das unmittelbare Verbringen von Abwasser in Gewässer – selbst als Einleiter in Anspruch genommen. Diese gesetzliche Differenzierung ist auch sachgerecht, weil die Abwasserzweckverbände die Abwasserbeseitigung nach ihren Vorstellungen organisieren und gegebenenfalls optimieren können, während Privathaushalte ihren Anschluss an die öffentliche Kanalisation nicht erzwingen können. Zudem bedürfen die Zweckverbände keiner Vereinfachung, wenn sie nicht für fremde, sondern für eigene Einleitungen abgabenpflichtig sind. Hiermit wird auch dem Lenkungszweck eines bestmöglichen Gewässerschutzes Rechnung getragen.

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IFAT Munich ab 2026 einen Tag kürzer

Die IFAT Munich findet zukünftig Montag bis Donnerstag statt, im Jahr 2026 vom 4. bis 7. Mai. Das teilt die Messe München „nach umfangreicher Auswertung sowie in Abstimmung mit Unternehmen und Verbänden“ mit. „Durch die neue Laufzeit gewinnt die IFAT Munich weiter an Effizienz“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Gleichzeitig schonen wir damit die Ressourcen unserer Austeller und Besucher. Das anstehende Jubiläum im Jahr 2026 – 60 Jahre IFAT Munich – haben wir zum Anlass genommen, um Abläufe zu optimieren und vor diesem Hintergrund die Messe-Laufzeit angepasst.“ Im Jahr 2026 wird die IFAT Munich auch mit einer geänderten Selbstbeschreibung auftreten. Künftig firmiert die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft unter dem Titel: IFAT Munich: Solutions for Water, Recycling and Circularity.

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Pharmaindustrie zweifelt an Kostenprognosen des VKU zur vierten Reinigungsstufe

Pharma Deutschland, ein Branchenverband der Pharmaindustrie, stellt die Kostenschätzungen des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) zur Einführung der vierten Reinigungsstufe im Rahmen der EU-Kommunalabwasserrichtlinie infrage. Der Verband meint, eine aktuelle Analyse von ihm zeige, dass die in der VKU-Studie (Herstellerverantwortung: Was kostet die Pflicht zur vierten Reinigungsstufe?) prognostizierten Bau- und Betriebskosten deutlich unter den tatsächlich veranschlagten Kosten lägen. Dazu hat Pharma Deutschland die Annahmen der VKU-Studie zu den Aufbau-, Bau- und Betriebskosten mit öffentlichen Daten von 25 zwischen 2018 und 2024
geplanten sowie bereits gebauten Klärwerksprojekten verglichen. Für den Bau und Betrieb der vierten Klärstufe kalkuliert die VKU-Studie eine Gesamtkostenspanne von 0,40 Euro bis 2,60 Euro pro Kubikmeter Abwasser, abhängig von der jeweiligen Klärwerksgröße. Die von Pharma Deutschland untersuchten Klärwerksprojekte unterschiedlicher Größe wiesen dagegen bereits für den Bau Kostenspannen von 2,02–3,91 Euro pro Kubikmeter Abwasser auf. Auch bei den Gesamtbaukosten klafft eine Lücke: Während der VKU von 4 Milliarden Euro für 570 Klärwerke ausgeht, liegen die Hochrechnungen durch Pharma Deutschland auf Basis realer Projektkosten bei 10,5 Milliarden Euro. Pharma Deutschland meint weiter, dass die Umsetzung der vierten Reinigungsstufe und damit verbundene Folgen für die Pharmaindustrie bisher massiv von der Bundesregierung unterschätzt würden und fordert daher die künftige Bundesregierung auf, bei der nationalen Umsetzung der Richtlinie in den Dialog mit der Pharmaindustrie zu treten.
Anfang November 2024 hatten Pharma Deutschland und weitere Branchenverbände bereits kritisiert, dass die Hersteller von Humanpharmazeutika und Kosmetika durch die neue Kommunalabwasserrichtlinie verpflichtet werden, mindestens 80 Prozent der Kosten zum Aufbau der vierten Reinigungsstufe zu tragen. Die damit zu entfernenden Verunreinigungen würden auch aus anderen Bereichen – etwa aus Pflanzenschutzoder Reinigungsmitteln oder aus dem Verkehr – stammen.

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Open-Source-Software zur Erkennung von Cyberattacken

Cyberangriffe haben sich zu einem großen Risiko für Unternehmen und andere Organisationen entwickelt. Um Datendiebstahl, Sabotage und Erpressung vorzubeugen, nutzen viele Firmen und Behörden deshalb Sicherheitsinformations- und Ereignismanagement-Systeme (SIEM), die Cyberattacken mithilfe von Detektionsregeln bzw. Signaturen entdecken können. Forschende des Fraunhofer FKIE haben jedoch in umfangreichen Tests nachgewiesen, dass Angreifende viele solcher Signaturen leicht umgehen können. Ein neues Open-Source-System des Fraunhofer FKIE soll hier Abhilfe schaffen: Auf Basis von KI erkennt AMIDES (Adaptive Misuse Detection System) Angriffe, die klassische Signaturen übersehen. Die frei verfügbare Open-Source-Software wendet sich vor allem an größere Organisationen, die bereits über ein zentrales Sicherheitsmonitoring verfügen und dieses verbessern möchten. Die Software führt eine Merkmalsextraktion auf Daten sicherheitsrelevanter Ereignisse durch, zum Beispiel auf der Befehlszeile neu gestarteter Programme Mithilfe von Machine Learning werden dann Befehlszeilen erkannt, die denen ähneln, auf die die Detektionsregeln anschlagen, die aber nicht genau diese Signaturen treffen. In diesem Fall würde AMIDES einen Alarm auslösen. Der Ansatz wird als adaptive Missbrauchserkennung bezeichnet, da er sich an die Zielumgebung anpasst, indem er auf ihr Normalverhalten trainiert wird, um potenzielle Angriffe von harmlosen Ereignissen richtig zu unterscheiden. Im Rahmen eines umfangreichen Tests mit Echtdaten einer deutschen Behörde konnte AMIDES bereits evaluiert werden. Mit seiner Standardempfindlichkeit erkannte AMIDES erfolgreich 70 Prozent der Umgehungsversuche ohne Fehlalarme. In puncto Geschwindigkeit zeigten die Messungen, dass das System schnell genug für den Livebetrieb auch in sehr großen Unternehmensnetzen ist.

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Regierungsentwurf des KRITISDachgesetzes vorgelegt

Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes zur Umsetzung der CER-Richtlinie der EU und zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen vorgelegt (Bundestags-Drucksache 20/13961). Mit diesem Gesetzentwurf soll laut Bundesinnenministerium erstmals bundesweit festgelegt werden, welche Unternehmen und Einrichtungen Teil der kritischen Infrastruktur sind. Außerdem enthält es den Angaben zufolge Mindeststandards für den physischen Schutz der kritischen Infrastrukturen und sieht eine Meldepflicht für Vorfälle vor.

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Cybersicherheit und Resilienz kritischer Einrichtungen

EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland
Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und weitere 22 Mitgliedstaaten eingeleitet, weil sie die NIS-2 Richtlinie zur Cybersicherheit nicht vollständig umgesetzt haben. In einem weiteren Fall geht es um die Umsetzung der Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen („CERRichtlinie“). Hier hat die Kommission Deutschland und weitere 23 Mitgliedstaaten aufgefordert, die vereinbarten Vorschriften zum Schutz kritischer Infrastrukturen umzusetzen. Die betreffenden Mitgliedstaaten haben zwei Monate Zeit, um auf die Aufforderungsschreiben zu antworten. Die Mitgliedstaaten mussten die NIS2-Richtlinie bis zum 17. Oktober 2024 in nationales Recht umsetzen. Mit der NIS2-Richtlinie soll ein hohes Cybersicherheitsniveau in der gesamten EU sichergestellt werden. Sie gilt für Einrichtungen
in wesentlichen Sektoren wie öffentlichen elektronischen Kommunikationsdiensten, aber auch in den Bereichen Abwasser- und Abfallbewirtschaftung und öffentliche Verwaltung. Die Frist für die Umsetzung der CERRichtlinie endete ebenfalls am 17. Oktober 2024. Der Ansatz dieser Richtlinie verlagert den Schwerpunkt vom Schutz kritischer Infrastrukturen hin zur Stärkung der Resilienz von Einrichtungen, die diese Infrastrukturen betreiben.

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Bundesregierung sucht internationale Vorreiterprojekte für Biodiversitätsund Klimaschutz

Auf der Weltklimakonferenz in Baku haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Auswärtige Amt (AA) den Themencall 2024 der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) veröffentlicht. Mit dem Ideenwettbewerb sucht die IKI weltweit nach ambitionierten und innovativen Projektideen zur Bekämpfung der Klimakrise und zum Schutz der Biodiversität in Entwicklungsund Schwellenländern. Ziel ist es, die Partnerländer bei der Minderung von Treibhausgasemissionen und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen, natürliche Kohlenstoffsenken zu stärken und die biologische Vielfalt zu schützen. Die IKI wird seit dem Jahr 2022 vom BMWK in enger Zusammenarbeit mit dem BMUV und dem AA umgesetzt. Insgesamt stellen BMWK, BMUV und AA gut 200 Millionen Euro für Projekte in neun Themenschwerpunkten zur Verfügung. Projektskizzen können bis zum 18. Februar 2025 eingereicht werden.

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Methan aus organischen Abfällen soll weltweit reduziert werden

Erstmalig auf einer Weltklimakonferenz wurde auf der COP29 in Baku eine politische Erklärung bekannt gegeben, die den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Abfallwirtschaft adressiert. Im Rahmen einer hochrangigen Veranstaltung hat Deutschland zusammen mit über 30 Ländern aus allen Regionen der Vereinten Nationen den Beitritt zur „Deklaration zur Eliminierung von Methan aus organischen Abfällen“ verkündet. Die Deklaration geht auf die Initiative der aserbaidschanischen COP29-Präsidentschaft zurück und soll ein Schlaglicht werfen auf die globalen Aktivitäten zur Methanminderung durch die Abfallwirtschaft, auf eine bessere Finanzierung und auf Synergien mit anderen wichtigen Umwelt- und Entwicklungszielen, insbesondere Bodenschutz und Ernährungssicherheit. Außerdem flankiert sie die Arbeiten des Global Methane Pledges (GMP), der weltweiten Initiative, die Methanemissionen aus den Sektoren Landwirtschaft, Energie und Abfall bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken

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Fördermittel: neue Kommunalrichtlinie veröffentlicht

Die Richtlinie zur Bundesförderung kommunaler Klimaschutz (Kommunalrichtlinie) wurde veröffentlicht (Bundesanzeiger, 13. November 2024). Die Förderrichtlinie bezweckt durch die Förderung strategischer und investiver Maßnahmen, Anreize zur Erschließung von Treibhausgasminderungspotenzialen im kommunalen Umfeld zu verstärken, die Minderung von Treibhausgasemissionen zu beschleunigen und messbare Treibhausgaseinsparungen mit Blick auf das Ziel der Treibhausgasneutralität zu realisieren. Darüber hinaus soll die Zahl der insgesamt mit der Förderung der Kommunalrichtlinie seit 2008 erreichten Kommunen bis zum Jahr 2027 auf 6000 steigen. Förderfähig sind zum Beispiel: die Errichtung von zusätzlichen befestigten Sammelplätzen für Garten- und Grünabfälle mit gebundener Decke und einer Erfassung des Niederschlagwassers; die Errichtung von emissionsarmen, effizienten Bioabfallvergärungsanlagen; Maßnahmen zur Förderung klimafreundlicher Abwasserbewirtschaftung (hier ist verschiedentlich Klärschlamm erwähnt, etwa die Klärschlammverwertung im Verbund, die Umstellung von aerober zu anaerober Klärschlammbehandlung durch Faulung, die Umstellung der Schlammtrocknung auf erneuerbare Energien); energieeffiziente Abwasserpumpen. Projektanträge können ganzjährig gestellt werden.

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Reform des Vergaberechts vom Bundeskabinett beschlossen

Das Bundeskabinett hat am 27. November 2024 den Entwurf zu einem Gesetz zur Transformation des Vergaberechts beschlossen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Nachweispflichten für Unternehmen deutlich gesenkt, bürokratische Hürden abgebaut, Gesamtvergaben etwa zum Zweck beschleunigter Transformations-, Infrastruktur- und Verteidigungsprojekte erleichtert und Nachprüfungsverfahren digitalisiert werden. Bei dem neuen Regelfall einer nachhaltigen Beschaffung können die Auftraggeber über die bestmögliche Umsetzung selbst entscheiden. Neben dem nun beschlossenen Vergaberechtstransformationsgesetz zur Reform der Regelungen oberhalb der EU-Schwellenwerte ist eine Neufassung der Unterschwellenvergabeordnung vorgesehen. Die im Gesetzentwurf enthaltenen Maßnahmen basieren maßgeblich auf den Vorschlägen und über 450 Stellungnahmen aller relevanten Fachkreise im Rahmen einer öffentlichen Konsultation im Jahr 2023, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung. Dabei sei insbesondere Wert auf die Vereinfachung der Vergabever Abbau überschüssiger Bürokratie sowie auf einfach umsetzbare, praxisnahe Regelungen für eine nachhaltigere Beschaffung gelegt worden. Dies sei der erste und wichtigste Baustein des Vergabetransformationspakets.

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Umweltministerkonferenz fordert verstärkten Hochwasserschutz

Die Umweltministerinnen und Umweltminister von Bund und Ländern fordern angesichts der Häufung schwerer Hochwasser- und Starkregenereignisse verstärkte Anstrengungen beim Hochwasserschutz. „Die Umweltministerkonferenz (UMK) sieht es angesichts des Klimawandels als dringend geboten an, den Hochwasserschutz weiter zu stärken und seine Umsetzung konsequent voranzutreiben“, heißt es im Abschlusspapier der Ende November 2024 zu Ende gehenden UMK in Bad Neuenahr. Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hatte 2021 zu insgesamt 135 Todesopfern und Schäden in Höhe von rund knapp 9 Milliarden Euro geführt. Zwar hätten Bund und Länder in der Folge auf Grundlage der Nationalen Wasserstrategie und des bundesweiten Klimaanpassungsgesetzes eine Reihe von Maßnahmen unternommen, etwa durch Stärkung der Hochwasser- und Starkregenvorsorge, Veröffentlichung von Starkregengefahrenhinweiskarten und diversen Förderprogrammen. Dennoch müssten insbesondere Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Hochwasserschutz beschleunigt werden, und es fehlten Regelungen zur Finanzierung der verpflichtenden Starkregenvorsorgekonzepte in den Kommunen. „Hochwasserschutzmaßnahmen sollten als Projekte von überragendem öffentlichem Interesse eingestuft werden“, heißt es im Abschlussdokument. Im Grundgesetz soll es außerdem eine neue Gemeinschaftsaufgabe geben, die es dem Bund erlaubt, Kommunen beim Klimaschutz, der Klimaanpassung und dem Naturschutz auch direkt zu fördern. Die Umweltministerinnen, -minister, -senatorinnen und der senator der Länder einigten sich darauf, schnellstmöglich konkrete Textbausteine für einen entsprechenden Vorschlag zur Änderung des Grundgesetzes vorzulegen. Werden der Naturschutz, der Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankert, würde das für eine dauerhafte Finanzierung in diesen Bereichen sorgen. Denn bislang gibt es folgendes Problem: Der Bund kann Kommunen nicht direkt fördern – egal, ob es um Regenrückhaltebecken, eine Flussrenaturierung, um einen Deich oder um die Kühlung von Innenstädten mit mehr Grün geht. Andere Förderungen über das Land oder über die EU beinhalten in der Regel einen gewissen Eigenanteil. Ist die Kommune aber eher finanzschwach, ist mitunter schon der Eigenanteil zu hoch, den sie aufbringen müsste. Dem Bund ist es nicht erlaubt, finanzschwache Kommunen direkt zu fördern. Das zweite Problem ist: Förderprogramme sind immer zeitlich begrenzt. Damit ist es kaum planbar, ob es Nachfolge-Programme gibt und was sie künftig fördern. Denn oftmals ist es mit einer einzelnen Investition nicht getan, Deiche müssen in Stand gehalten werden oder Regenrückhaltebecken saniert werden, wenn sie in die Jahre gekommen sind.

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Bayern: Abwasser-Innovationspreise 2024 verliehen

Die Preisträger das bayerischen Abwasser-Innovationspreises 2024 stehen fest: die Marktgemeinde Untergriesbach, die GEA Holzkirchen KU und das AWA Ammersee. Mit der Preisverleihung ist eine Zusage für eine finanzielle Förderung in Höhe von insgesamt rund 780000 Euro
verbunden. Die Gemeindewerke Karlsfeld haben für ein bereits abgeschlossenes Projekt einen Prämienpreis in Höhe von 25000 Euro erhalten. Die Marktgemeinde Untergriesbach plant durch eine innovative Verknüpfung von Schlamm- und Umwälzbecken, Schwerkraftabscheider und anaerobem Selektor die Schlammabsetzeigenschaften zu verbessern. Dadurch wird weniger Fällmittel benötigt und die Kapazität der Anlage vergrößert. So kann ein Regenüberlaufbecken eingespart werden. Das Umweltministerium unterstützt dieses Projekt mit bis zu 200000 Euro. Die GEA Holzkirchen KU will eine „Plus-Energie-Kläranlage“ verwirklichen. Das Klärgas wird hierbei vollständig genutzt, und durch eine ausgeklügelte Verbindung von Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, eigener Strom- und Wärmenutzung können Stromüberschüsse ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die GEA Holzkirchen KU erhält dafür bis zu 380000 Euro Fördermittel. Das AWA Ammersee gKU wird in Bayern die erste schwimmende Photovoltaik-Anlage auf einem Schönungsteich bauen und den Stromverbrauch der Kläranlage klimafreundlicher decken. Der Platzierung auf einem Teich spart Fläche auf der grünen Wiese. Die Anlage wird so konstruiert, dass Wasservögel unter der Anlage schwimmen und nisten können. Das AWA Ammersee erhält für die Anlage eine Förderung bis zu 200000 Euro. Die Gemeindewerke Karlsfeld erhalten einen Prämien-Preis für einen neu gebauten Faulbehälter. Durch eine innovative Verrohrung wird Schlamm direkt aus dem Faulbehälter entnommen, und sowohl der warme Schlamm als auch das warme Prozesswasser werden weiterverwendet. Jährlich werden so 200000 Kilowattstunden an thermischer Energie eingespart. Die Prämie beträgt 25000 Euro.

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Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Hamburg Wasser

Mit dem diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie für internationale Zusammenarbeit wurde die Partnerschaft zwischen Hamburg Wasser und der Jordan Water Company „Miyahuna“ ausgezeichnet. Als „Water Operators Partnership“ steht das Projekt für die konsequente grenzübergreifende Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in Ländern, die stark vom Klimawandel betroffen sind. Überreicht wurde der in Zusammenarbeit mit dem Industrieunternehmen Wilo ausgelobte Preis am 29. November 2024 in Düsseldorf durch Dr. Gerd Müller, Generalsekretär der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO). Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages verliehen und ist in der Satzung des Stiftungsvereins festgelegt. Die Bundesregierung begleitet und unterstützt den Preis von Beginn an im Jahr 2008.

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Baden-Württemberg: Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz ausgezeichnet

Insgesamt 32 Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl am 20. November 2024 als „Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet. Mit Bezug zur Wasserwirtschaft dabei: die Kuhn GmbH Technische Anlagen aus Höpfingen und GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG. Einer der beiden Geschäftsführer der Kuhn
GmbH, Dr.-Ing. Michael Kuhn, ist Vorsitzender des Beirats der DWA. Die Kuhn GmbH fertigt Maschinen für die Einlaufgruppe von Abwasserreinigungsanlagen, wie Rechen, Waschpressen und Sandwäschen. Die Auszeichnung wird vom Land Baden-Württemberg jährlich an Unternehmen verliehen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Ausübung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz unterstützen. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel bei Notfällen unverzüglich in den Einsatz gehen

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Nachrichten von Verbänden

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2025


Gravierende Mängel in BUND-Studie „Grundwasserstress“

Am 16. Juni 2025 veröffentlichte der BUND eine Studie zum Thema „Grundwasserstress in Deutschland“, beauftragt beim Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE). Ziel der Publikation sei u.a., „erstmals systematisch deutschlandweit zu zeigen, wo und warum Grundwasserstress entsteht.“ Das Fazit sei, „dass in 201 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland Grundwasserstress herrscht.“

Der DVGW begrüßt grundsätzlich alle Bemühungen, auf den Wert des Wassers und mögliche Risiken für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Wasserressourcen aufmerksam zu machen. Er sieht jedoch in der Studie gravierende Mängel in der Auslegung und Interpretation bestehender Bewertungsparameter, die im Ergebnis zu falschen und nicht haltbaren Aussagen eines Grundwasserstresses in Deutschland führen. Dies sind zum Beispiel:

der etablierte Wassernutzungsindex wird falsch interpretiert (GW-Neubildung aus Niederschlag statt erneuerbare Wasserressourcen aus Oberflächen- und Grundwasser)
der Bezug auf Verwaltungsgrenzen (Landkreise) passt nicht bei Bilanzierungen für Einzugsgebiete von Grundwasserfassungsanlagen
die Grundwasserbilanzierung erfolgt nur für die obersten GW-Leiter auf Basis der GW-Neubildung durch Niederschlag. Notwendige Grundlagen einer Bilanzierung sind aber die Parameter nutzbares GW-Dargebot und GW-Entnahmen in den zu betrachtenden GW-Leitern; dabei ist zwischen dem obersten GW-Leiter und den tieferen GW-Leitern zu unterscheiden

Der DVGW ist deshalb im Gespräch mit dem BUND, um das Thema fachlich-inhaltlich fundiert anzugehen und haltbare Erkenntnisse zum Thema Bilanzierung des Grundwasserhaushaltes in Deutschland abzuleiten.

mehr: https://www.dvgw.de/der-dvgw/aktuelles/meldungen/meldung-vom-24062025-bund-studie-grundwasserstress

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Mehrheit der Deutschen weiß, was nicht ins Klo gehört – trotzdem landen Feuchttücher, Speisereste und Co. immer noch im Abfluss

Zum heutigen Tag des Toilettenpapiers zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): Obwohl die überragende Mehrheit der Bevölkerung weiß, dass Hygieneartikel, Speisereste und Medikamente nicht in die Toilette gehören, landen diese Stoffe dennoch zu häufig im Abfluss. Die Folge sind erhebliche Belastungen für Kanalisation, Kläranlagen und Umwelt – und hohe Kosten für die Allgemeinheit.

Wissen vorhanden
Erfreulicherweise wissen 90,8 Prozent der Befragten, dass Hygieneartikel, Medikamente, Speisereste und Zigarettenkippen nicht in die Toilette gehören. Dieses Wissen ist über alle Altersgruppen hinweg hoch ausgeprägt – bei den 18- bis 29-Jährigen liegt der Anteil bei 83,0 Prozent, bei den über 65-Jährigen sogar bei 93,5 Prozent.

Feuchttücher und Speisereste besonders häufig entsorgt
45 Prozent der Deutschen haben bereits Speisereste wie Soßen oder Öl über die Toilette entsorgt. Auch Feuchttücher (20,9 Prozent), Tampons, Binden oder Kondome (6,8 Prozent) sowie Zigarettenkippen (4,7 Prozent) wurden schon einmal über das stille Örtchen entsorgt. Der Anteil derjenigen, die Feuchttücher über die Toilette entsorgt haben, ist bei jüngeren Menschen ausgeprägter als bei älteren. Während 37,2 Prozent der 18- bis 29-Jährigen dies bereits getan haben, liegt der Anteil in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre bei rund 25 Prozent. Ab 50 Jahren sinkt der Wert: 17,3 Prozent der 50- bis 64-Jährigen und nur 15,3 Prozent der über 65-Jährigen geben an, Feuchttücher über die Toilette entsorgt zu haben.

mehr: https://www.vku.de/presse/pressemitteilungen/tag-des-toilettenpapiers-mehrheit-der-deutschen-weiss-was-nicht-ins-klo-gehoert-trotzdem-landen-feuchttuecher-speisereste-und-co-immer-noch-im-abfluss/

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Nutzung von Klärgas: Entscheidend ist, ob und für welche Tätigkeiten Energiesteuer anfällt

Im Nachgang an unser Schreiben vom 26.06.2025 zur Fristigkeit der Emissionsgenehmigung nach TEHG haben wir zahlreiche Nachfragen von VKU-Mitgliedern der Sparte Wasser/Abwasser erhalten, ob sie ggf. durch den neuen europäischen Emissionshandel (EU-ETS 2) verpflichtet werden. Hiermit erhalten Sie ergänzende Informationen der DEHSt.

mehr: https://www.vku.de/themen/energiewende/artikel/nutzung-von-klaergas-entscheidend-ist-ob-und-fuer-welche-taetigkeiten-energie-steuer-anfaellt/

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AöW: UBA veröffentlicht FAQ zur neuen Abwasserrichtlinie

Auf seiner Website hat das Umweltbundesamt (UBA) eine FAQ-Seite zur neuen Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) veröffentlicht. Dort werden Fragen zu den Zielen der Richtlinie, den neuen Anforderungen an Kläranlagen, der Einführung einer vierten Reinigungsstufe, dem Umgang mit Mikroschadstoffen sowie zur erweiterten Herstellerverantwortung beantwortet. Auch Aspekte des Gesundheits- und Klimaschutzes wie das Monitoring von Krankheitserregern und die Energieneutralität von Kläranlagen werden behandelt. Die Mitgliedstaaten müssen KARL bis zum 31. Juli 2027 in nationales Recht umsetzen.

Quelle: AöW
FAQ zur Kommunalabwasserrichtlinie (KARL)

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VKU: DWA-Abwasserwärme-Tag am 5. November 2025 in Essen

Mit der Informationsbroschüre “Abwasserwärme effizient nutzen” haben VKU und DWA bereits im vergangenen Jahr eine Hilfestellung für kommunale Unternehmen veröffentlicht. Neben der Beantwortung der wichtigsten rechtlichen- und steuerrechtlichen Fragen stellt die Broschüre auch die wesentlichen technischen Aussagen des DWA M-114 zusammenfassend dar.

Der DWA-Abwasserwärme-Tag am 5. November 2025 in Essen greift den aktuellen Stand sowie die wichtigsten Fragen auf. Mit Praxisbeispielen, rechtlichen Einblicken und technischen Innovationen richtet sich das Programm gezielt an Fachleute aus Wasserwirtschaft, Energie und Umwelt. Die Tagung bietet zusätzlich eine Exkursion zu den Wasserwelten Bochum sowie eine begleitende Fachausstellung. Der VKU unterstützt gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbanden als Kooperationspartner die Veranstaltung. VKU-Mitglieder erhalten daher bei Anmeldung den vergünstigten Teilnahmepreis.

mehr: https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/dwa-abwasserwaerme-tag-am-5-november-2025-in-essen/

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AöW-Stellungnahme zum Errichtungsgesetz eines Sondervermögens: Öffentliche Wasserwirtschaft stärken

Die AöW hat eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur Errichtung eines Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ (SVIKG) verfasst. Darin begrüßen wir ausdrücklich das Ziel, langfristige Investitionen in zentrale Zukunftsaufgaben zu ermöglichen.
Zugleich sprechen wir uns dafür aus, die öffentliche Wasserwirtschaft als Teil der Kritischen Infrastrukturen im Gesetz explizit zu berücksichtigen. Die sichere Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser sind Grundvoraussetzungen für Daseinsvorsorge, Bevölkerungsschutz und wirtschaftliche Entwicklung – besonders angesichts zunehmender Extremwetterlagen, Cyberrisiken und der Folgen des Klimawandels.
Um auch künftig verlässlich, bezahlbar und resilient arbeiten zu können, bedarf es gezielter öffentlicher Investitionen – flankiert durch politische Priorisierung, vereinfachte Planungsverfahren und rechtliche Absicherung.

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DVGW fordert Durchsetzung der Ankündigungen: Wasserresilienz muss einen hohen Stellenwert in der europäischen Politik bekommen

Heute stellt die EU-Kommissarin für Umwelt, Wasserresilienz und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, Jessika Roswall, die “Europäische Strategie zur Wasserresilienz“ (European Water Resilience Strategy) vor. Das Dokument unterstreicht den hohen Stellenwert, den eine sichere Wasserversorgung in Europa hat. Es tritt dafür ein, dass Wasser im Fokus des politischen Handelns der EU und seiner Mitgliedstaaten steht. Dazu erklärt Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.:

„Mit der Wasserresilienz-Strategie schafft die Kommission ein Novum und bündelt erstmals alle wasserrelevanten Themen vom Wasserkreislauf bis zur Wasserversorgung in einem High-Level-Dossier. Die Thematik Wasserresilienz bekommt nun eine angemessene Stimme auf der politischen Agenda. Damit setzt die Kommission ein wichtiges Signal und zeigt ihre politische Verpflichtung beim Thema Wasser. Jetzt gilt es, die ambitionierten Ankündigungen auch durchzusetzen.”

Drei wesentliche Ziele werden im Zentrum der Wasserresilienz-Strategie des laufenden Mandats der EU-Kommission bis 2029 stehen: den Wasserkreislauf schützen und stärken, allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser sowie zu sanitären Anlagen ermöglichen und eine wettbewerbsfähige europäische Wasserversorgungsbranche sowie die Kreislaufwirtschaft fördern. Die EU-Kommission will diese Ziele in fünf politischen Aktionsfeldern realisieren und stellt rund 70 Maßnahmen zur Unterstützung der Mitgliedstaaten ins Zentrum ihres Engagements. Dazu zählen u.a. die Implementierung von wasserrelevanten Aspekten des EU-Rechtes auf nationaler Ebene, eine wasserresiliente Infrastruktur, die nötige Finanzierung und Investitionen für wasserrelevante Projekte zum Schutz des Wasserkreislaufs und der Wasserversorgung sowie die Entwicklung innovativer Wassertechnologien.

mehr: https://www.dvgw.de/der-dvgw/aktuelles/presse/presseinformationen/dvgw-presseinformation-vom-04062025-stellenwert-wasserresilienz-staerken

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EU-Kommunalabwasserrichtlinie jetzt inklusive Herstellerverantwortung zügig in nationales Recht umsetzen!

Der Weltumwelttag 2025 in Deutschland steht unter dem Motto „Unser Wasser wertschützen“. Dieser notwendige Schutz umfasst auch die zunehmende Beeinträchtigung der Gewässer durch Spurenstoffe, die durch Produkte der Pharma- und Kosmetikindustrie verursacht werden. Die durch die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie eingeführte Erweiterte Herstellerverantwortung stellt daher einen Meilenstein in der europäischen Gewässerpolitik dar und muss zügig in Nationales Recht umgesetzt werden. Aktuellen Bestrebungen auf europäischer Ebene, die Herstellerverantwortung noch vor Ihrer Umsetzung wieder abzuschaffen, ist eine klare Absage zu erteilen. Diese für den Gewässerschutz wichtige Regelung stellt sicher, dass zukünftig nicht die Gebührenzahlerinnen und -zahler, sondern die Produzenten von Arzneimitteln und Körperpflegeprodukten für die Kosten aufkommen, die durch die Beseitigung der aus ihren Produkten resultierenden Verunreinigungen im Abwasser dadurch entstehen, dass Kläranlagenbetreiber zur Nachrüstung ihrer Anlagen verpflichtet werden (sog. Viertbehandlung).

mehr: https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/umwelttag-tag-der-umwelt-2025-appell-verbaende-kommunalabwasserrichtlinie/

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UBA zur Relevanzbewertung von Pestizid-Metaboliten im Trinkwasser

Das Umweltbundesamt (UBA) hat kürzlich einen Sachstand der trinkwasserrechtlichen Relevanzbewertung von Metaboliten von Pestizid-Wirkstoffen veröffentlicht. Dieser ist seit kurzem auf der UBA-Webseite unter dem folgenden Link eingestellt: Sachstand der trinkwasserrechtlichen Relevanzbewertung von Metaboliten von Pestizid-Wirkstoffen | Umweltbundesamt.

In diesem Zusammenhang weist das UBA richtigerweise darauf hin, dass die im Pflanzenschutzrecht erfolgenden Relevanzeinstufungen von Pestizid-Metaboliten nicht 1:1 auf das Trinkwasserrecht übertragen werden können. Insbesondere in Bezug auf S-Metolachlor als auch TFA hatten wir hierauf gegenüber BMG und UBA immer hingewiesen.

Das UBA kündigt auch an, dass zu dem Entwurf einer UBA-Empfehlung nach § 18 TrinkwEGV in Kürze ein erstes Abstimmungsverfahren eingeleitet werden soll, zunächst mit den Ländern, sodann mit Verbänden wie dem VKU. Hierzu steht der VKU bereits mit dem Bundesgesundheitsministerium im Austausch.

mehr: https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/uba-zur-relevanzbewertung-von-pestizid-metaboliten-im-trinkwasser/

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Koalitionsvertrag 2025: Wichtige Weichenstellungen für die öffentliche Wasserwirtschaft

Die Einigung der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD auf einen Koalitionsvertrag enthält aus Sicht der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) wichtige Weichenstellungen. Jetzt kommt es darauf an, die im Vertrag angelegten Handlungsspielräume aktiv zu nutzen und mit konkreten Maßnahmen zu unterlegen.

Dazu erklärt Claudia Ehrensberger, Präsidentin der AöW:

„Der Koalitionsvertrag enthält zahlreiche Ansätze, die wir ausdrücklich begrüßen. Jetzt kommt es darauf an, diese Vorhaben auch konsequent umzusetzen. Eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft braucht verlässliche politische Rahmenbedingungen, langfristige Finanzierungsperspektiven und eine klare Prioritätensetzung für Investitionen in die öffentliche Wasserwirtschaft.

mehr: https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/pressemitteilung-zum-koalitionsvertrag-2025/

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Helmholtz und Umweltbundesamt schließen Partnerschaft

Helmholtz und das Umweltbundesamt (UBA) wollen in der Wasserforschung enger zusammenarbeiten. In Berlin unterzeichneten die Präsidenten beider Organisationen eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU). Neben dem Wissenstransfer und gemeinsamer Forschung steht die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fokus.

mehr: https://www.helmholtz.de/newsroom/2025/helmholtz-und-umweltbundesamt-vereinbaren-zusammenarbeit/

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500 Milliarden für Infrastruktur: Wasserverbände drängen auf konkrete Projekte

Die Verbände VKU, DVGW und BDEW äußern sich grundsätzlich zufrieden mit den im Koalitionsvertrag angesprochenen Themen, die für die Wasserwirtschaft relevant sind. Allerdings geben sie der Politik mahnende Worte mit und vermissen ein Thema ganz.
Nationale Wasserstrategie bereits in der dritten Legislatur

Angesichts der verstärkten Auswirkungen des Klimawandels müsste „die im Koalitionsvertrag angesprochene Umsetzung der priorisierten Maßnahmen zur Nationalen Wasserstrategie beschleunigt realisiert werden“, forderte der BDEW. Das betreffe zum Beispiel Leitlinien für die Wasserknappheit und den dringend erforderlichen Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung.

Die Nationale Wasserstrategie soll laut Koalitionsvertrag umgesetzt und gemeinsam mit den Ländern weiterentwickelt werden, stellte der VKU fest. „Das bewerten wir positiv. Aber Papier ist geduldig: Der Prozess muss beschleunigt und über konkrete Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden. Wir reden bereits in der dritten Legislaturperiode über die Strategie.“

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/500-milliarden-fuer-infrastruktur-wasserverbaende-draengen-auf-konkrete-projekte

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Exporte von Wasser- und Abwassertechnik verbleiben auf hohem Niveau

Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland ist im Jahr 2024 weltweit nahezu ebenso stark nachgefragt war wie im Vorjahr. Das teilte der VDMA-Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate mit. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten sowie Investitionszurückhaltung vielerorts, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr von rund 1,3 Milliarden Euro erneut fast erreicht werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 sanken die Ausfuhren der Branche um 0,8 Prozent, und damit weniger als im gesamten Maschinenbau (minus 5,1 Prozent) oder für den gesamten deutschen Außenhandel (minus 1,7 Prozent).

mehr: https://www.gfa-news.de/news/vdma-exporte-von-wasser-und-abwassertechnik-verbleiben-auf-hohem-niveau

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Langfristige Klärschlammverwertung jetzt ausschreiben

Eine langfristige Ausschreibung der Klärschlammverwertung mit verpflichtender Phosphorrückgewinnung ab 2029 ist bereits heute möglich. Kommunen können frühzeitig Planungssicherheit schaffen, wirtschaftlich attraktive Verwertungsmöglichkeiten nutzen und sich rechtzeitig auf die kommenden Anforderungen vorbereiten.

Die Klärschlammverwertung stellt Kommunen vor neue Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die ab 2029 verpflichtende Phosphorrückgewinnung. Eine davon ist die bislang üblicherweise durchgeführte begrenzte Ausschreibung zur thermischen Verwertung. Dazu stellen wir fest, dass bereits heute langfristige Ausschreibungen für die thermische Verwertung und Phosphorrückgewinnung erfolgen können – selbst wenn die notwendigen Anlagen noch nicht realisiert sind. Mehrere Kommunen haben diesen Schritt erfolgreich umgesetzt und langfristige Verträge mit Laufzeiten bis zu 10 Jahren abgeschlossen.

mehr: https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/pressemitteilung-langfristige-klaerschlammverwertung-jetzt-ausschreiben/

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Branchenleitfaden der deutschen Wasserwirtschaft zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Mit den europäischen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist das Thema auch für viele Unternehmen der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft in den Fokus gerückt. In einer verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe wurde deshalb ein Branchenleitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung erarbeitet. Obwohl auf europäischer Ebene aktuell eine Abschwächung der Vorgaben der CSRD sowie eine Verkleinerung des Adressatenkreises diskutiert wird, lohnt ein Blick in den Leitfaden und das Unterstützungstool, um sich frühzeitig mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Vor über einem Jahr hat sich eine verbändeübergreifende Arbeitsgruppe, bestehend aus ehren- und hauptamtlichen Vertretern der Verbände BDEW, DVGW, DWA und VKU gegründet und intensiv mit den Erfordernissen der Nachhaltigkeitsberichterstattung für die deutsche Wasserwirtschaft befasst. Ergebnis der Arbeiten ist ein Branchenleitfaden der deutschen Wasserwirtschaft zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sowie ein dazugehöriges Unterstützungstool zur Wesentlichkeitsanalyse. Diese Dokumente finden Sie im geschlossenen Mitgliederbereich.

mehr: https://www.vku.de/themen/preise-und-gebuehren/artikel/verbaendeuebergreifende-branchenleitfaden-der-deutschen-wasserwirtschaft-zur-nachhaltigkeitsberichterstattung/

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Neuer Masterstudiengang Kommunalwirtschaft – Jetzt informieren!

Ab September 2025 startet der VKU in Kooperation mit der Zeppelin Universität Friedrichshafen (ZU) den Masterstudiengang „Public Management mit Schwerpunkt Kommunalwirtschaft“. Kommunale Mitarbeiter erhalten damit eine gezielte Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Arbeitgeber profitieren von einer neuen Maßnahme zur Förderung und Bindung ihres Führungskräftenachwuchses.

mehr: https://www.vku.de/themen/kommunale-arbeitgeber/personalmanagement/neuer-masterstudiengang-kommunalwirtschaft-jetzt-informieren/

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IGB: Zu viel Phosphor im Arendsee: Forschende empfehlen Gegenmaßnahmen

Neues IGB Dossier gibt umfassenden Überblick zu Ursachen und Handlungsoptionen
Der Arendsee, auch bekannt als die „Perle der Altmark“, ist der größte natürliche See Sachsen-Anhalts. Für die Region und auch darüber hinaus ist er von hoher ökologischer, kultureller, touristischer und damit auch wirtschaftlicher Relevanz. Doch wie viele andere Seen in Deutschland und Europa ist er von Überdüngung betroffen: Zu viel Phosphor im See führt vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten zu Algenblüten und beeinträchtigt nicht nur den ökologischen Zustand des Sees stark, sondern auch seine Attraktivität für die Besucherinnen und Besucher. Doch woher kommt die hohe Phosphorlast und welche Gegenmaßnahmen sind geeignet? Ein neues Dossier des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) fasst das Forschungswissen zum Zustand des Sees zusammen und zeigt Handlungsoptionen für Politik und Behörden auf.

mehr: https://www.igb-berlin.de/news/zu-viel-phosphor-im-arendsee-forschende-empfehlen-gegenmassnahmen

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AöW: Weltwassertag 2025: Fokus auf Gletscherschutz

Am 22. März 2025 steht der Weltwassertag unter dem Motto „Glacier Preservation“. Gletscher speichern 70 % des Süßwassers der Erde und sichern Ökosysteme, Trinkwasser und Landwirtschaft. Ihr rascher Rückgang bedroht die Wasserverfügbarkeit, gefährdet die Landwirtschaft und erhöht das Risiko von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Internationale Jahr des Gletscherschutzes 2025 fördert nachhaltige Maßnahmen zur Erhaltung von Gletschern, stärkt die internationale Zusammenarbeit und vertieft das wissenschaftliche Verständnis der Gletscherprozesse.

mehr: https://www.un.org/en/observances/water-day

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AöW: AöW veröffentlicht Impulspapier zur Stärkung der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand

Berlin. Am 13. Januar 2025 hat die AöW ihr neues Impulspapier „Politische Impulse zur Stärkung der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand: Starke Partnerin für Gemeinwohl und Nachhaltigkeit“ veröffentlicht. Mit diesem Papier unterstreicht die AöW die zentrale Bedeutung der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand für das Gemeinwohl und die nachhaltige Ressourcensicherung. Es richtet sich an die Politik von Bund und Ländern und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen, um die zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser zu bewältigen.

Claudia Ehrensberger, Präsidentin der AöW, betont: „Das Impulspapier unterstreicht die Bedeutung einer gemeinwohlorientierten Wasserwirtschaft, die nicht kurzfristigen Gewinnen, sondern langfristigen gesellschaftlichen Zielen verpflichtet ist. Wasser ist ein Menschenrecht und keine Ware. Wir laden Bund und Länder ein, gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wasserwirtschaft zu stellen.“

mehr: https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/aoew-veroeffentlicht-impulspapier-zur-staerkung-der-wasserwirtschaft-in-oeffentlicher-hand/

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KNUW: Neue internationale Broschüre „Greentech made in Germany“

Die internationale Broschüre „GreenTech made in Germany“ beleuchtet ausführlich die wirtschaftliche Situation der Green Economy in Nordrhein-Westfalen.

Nordrhein-Westfalen ist die Industrieregion Nummer eins in Deutschland. Waren früher Bergbau und Stahlindustrie die tragenden Säulen der Wirtschaft, sind es heute hunderttausende kleine und mittlere Unternehmen, die das größte deutsche Bundesland nicht nur zu einer Hochburg des Mittelstands, sondern auch zu einem begehrten Standort für Unternehmen der Green Economy machen. Diese verzeichnet eine jährliche Wachstumsrate von 4,3 Prozent. Sie liegt damit konstant über der Gesamtwirtschaft. Und die Nachfrage nach Umweltgütern steigt weiter. Auch bei den weltweiten Patentanmeldungen belegt Deutschland im internationalen Vergleich Spitzenplätze: Mit 17,4 Prozent liegt es auf Platz drei hinter den USA und Tokio mit jeweils 18,7 Prozent.

mehr: https://www.knuw.nrw/news/artikel/neue-internationale-broschuere-greentech-made-in-germany.html

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BUND: Gewässerschutz: Europäisches Parlament stimmt endlich für Verhandlungen über Gesetzespaket

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte gestern für die Aufnahme von Trilog-Verhandlungen zur Aktualisierung der Richtlinie zur Änderung der Wasserrahmenrichtlinie, der Grundwasserrichtlinie und der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen.

Mit diesem sogenannten EU Water Package sollen prioritäre Stoffe und Umweltqualitätsnormen für Oberflächengewässer und das Grundwasser aktualisiert werden, aber auch Regeln zum Verschlechterungsverbot der Wasserrahmenrichtlinie präzisiert werden. Die formelle Zustimmung des Umweltausschusses zur Verabschiedung wurde lange erwartet und ist begrüßenswert. Jedoch haben die zahlreichen Verzögerungen das Dossier des Parlaments belastet und gefährden sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung im kommenden Jahrzehnt.

Im Oktober 2022 schlug die Europäische Kommission vor, die Liste der prioritären Schadstoffe, die in der Wasserrahmenrichtlinie geregelt sind, zu aktualisieren. Die Aktualisierung umfasste mehrere besorgniserregende Stoffe. Darunter fallen PFAS (sogenannte Ewigkeitschemikalien), Glyphosat und Arzneimittel. Obwohl der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Aktualisierung der prioritären Stoffe und Umweltqualitätsnormen unterstützenswert ist, kam er leider erst nach dem gesetzlich vorgegebenen Zeitpunkt zur Überprüfung nach sechs Jahren.

mehr: https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/gewaesserschutz-europaeisches-parlament-stimmt-endlich-fuer-verhandlungen-ueber-gesetzespaket/

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VKU: Weichenstellung für eine resiliente Wasserwirtschaft

Die EU-Kommission plant für Sommer 2025 die Vorlage einer Strategie für Wasserresilienz. Das Ziel dieser ist es, die Wasserversorgung für die Bevölkerung und die Wirtschaft angesichts von Wasserknappheit und dem notwendigen Schutz der Gewässer vor Verunreinigung sicherzustellen. Damit soll zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beigetragen werden.

Wasserqualität und Wasserverfügbarkeit gleichermaßen sicherstellen
Die EU-Kommission plant im Sommer 2025 eine nicht-legislative Strategie für Wasserresilienz vorzulegen. Mit dieser soll durch Empfehlungen und Leitlinien für die Mitgliedstaaten zu einer sicheren und nachhaltigen Wasserversorgung beigetragen werden. Diese betrifft sowohl die Verfügbarkeit von Wasser als auch die Qualität der Gewässer. Der VKU hat sich gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund mit einer Stellungnahme zu Wasserresilienz an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission beteiligt und wirbt darin für die Berücksichtigung der kommunalen und kommunalwirtschaftlichen Belange.

mehr: https://www.vku.de/themen/europa/artikel/weichenstellung-fuer-eine-resiliente-wasserwirtschaft/

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AöW: Verlängerung der Übergangsfrist für § 2b UStG im Bundesgesetzblatt veröffentlicht

Mit dem Jahressteuergesetz 2024 hat der Gesetzgeber die Übergangsfrist für die Anwendung des § 2b UStG bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Ab dem 1. Januar 2027 soll die neue Regelung zur Umsatzbesteuerung der öffentlichen Hand verbindlich gelten. Dies ist die dritte Verlängerung, um den juristischen Personen des öffentlichen Rechts mehr Zeit für die Umstellung zu geben. Eine vorzeitige Anwendung ist weiterhin möglich.

Zur Begründung heißt es, dass die juristischen Personen des öffentlichen Rechts nach wie vor vor administrativen und finanziellen Herausforderungen stehen. Zwar seien viele Umsetzungsprobleme bereits gelöst, es bestünden aber weiterhin grundlegende Unsicherheiten sowie offene Rechtsfragen. Eine rechtssichere flächendeckende Umsetzung sei daher ab dem 1. Januar 2025 nicht gewährleistet. Mit der Verlängerung sollen die verbleibenden Herausforderungen bewältigt werden.

Das Jahressteuergesetz wurde am 5. Dezember 2024 im Bundesgesetzblatt verkündet und tritt größtenteils am Tag nach der Verkündung in Kraft.

mehr: https://aoew.de/?mailpoet_router&endpoint=track&action=click&data=WyI5MzQiLCIxN2h5Zmo0eGpxNWNnY2NvOGdrdzBrOHM4d28wMGs0ZyIsIjU5IiwiOGU1MzM5NDczMzc4IixmYWxzZV0

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AöW: Erweiterte Herstellerverantwortung kommt ein Jahr später

Die Kommunalabwasserrichtlinie wurde am 12. Dezember 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und tritt 20 Tage später, am 1. Januar 2025, in Kraft. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, die wesentlichen Bestimmungen der Richtlinie bis zum 31. Juli 2027 in nationales Recht umzusetzen, wobei für die einzelnen Verpflichtungen unterschiedliche Fristen gelten.

Eine wesentliche Änderung betrifft die erweiterte Herstellerverantwortung, die nach der Richtlinie erst Ende 2028 in Kraft tritt, ein Jahr später als ursprünglich geplant. Nach Artikel 9 Absatz 1 der Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Hersteller, die bestimmte Produkte in Verkehr bringen, bis zum 31. Dezember 2028 die erweiterte Herstellerverantwortung übernehmen. Diese Verpflichtung umfasst 80 % der Gesamtkosten.

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AöW: AöW-Position: Anpassung der Überwachungsmethodik an europäische Standards

Die AöW hat am 10.12.2024 bekräftigt, den deutschen Sonderweg der qualifizierten Stichprobe schrittweise an europäische Standards anzupassen. Ziel ist eine nachhaltige und effiziente Überwachung, die sowohl den Anforderungen der EU-Kommunalabwasserrichtlinie (AbwRL) entspricht als auch Betreiber entlastet. Bereits die Stellungnahme der Verbände vom 07.06.2024 forderte die Abschaffung der qualifizierten Stichprobe/2h-Mischprobe zugunsten eines zukunftsorientierten Ansatzes. Durch eine Angleichung können Effizienz und Transparenz europaweit gestärkt und die Anlagenleistung gerecht bewertet werden. Die AöW unterstützt daher ausdrücklich die Fortführung der Diskussionen.

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VKU-Position zur Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie

Die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie wurde am 12. Dezember 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie tritt 20 Tage später, also am 1. Januar 2025 in Kraft (Art. 34 Satz 1). Die wesentlichen Regelungen der Richtlinie (Art. 2 bis 11 und 14 bis 26 sowie die Anhänge I, III, V und VI) müssen dementsprechend bis zum 31. Juli 2027 in nationales Recht umgesetzt worden sein (Art. 33 Abs. 1 Satz 1). Der Umstand, dass die Richtlinie nicht mehr im Jahr 2024 in Kraft tritt, hat aber auch zur Folge, dass die Hersteller die erweiterte Herstellerverantwortung ein Jahr später, nämlich erst zum Ende des Jahres 2028 übernehmen müssen (Art. 9 Abs. 1 Satz 1).

mehr: https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-position-zur-umsetzung-der-kommunalabwasserrichtlinie/
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=OJ:L_202403019

VKU-Positionspapier: https://www.vku.de/fileadmin/user_upload/Verbandsseite/Positionen/Kommunale_Wasserwirtschaft/241205_VKU-Positionspapier_Umsetzung_KARL_final.pdf

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Meldungen von den Kläranlagen

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Februar 2025

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Ein großes Fest rund ums Wasser: Tag der offenen Tür in der Kläranlage Hetlingen

Mehrere tausend Gäste haben am Samstag die Gelegenheit genutzt und sind zum Tag der offenen Tür in die Kläranlage Hetlingen gekommen. Hier konnten sie erleben, was sonst nicht öffentlich zu sehen ist: Was passiert mit unserem Abwasser? Von Abwasserbehandlung bis Umweltbildung präsentierten der Abwasser-Zweckverband Südholstein und seine Partner eine große Bandbreite spannender Einblicke. Für einen schönen Tag sorgten zudem Spiel, Spaß und Foodtrucks. Der Anlass war das 60. Verbandsjubiläum.

Riesiger Andrang herrschte bei den Kläranlagenbesichtigungen, die mit einer elektrischen Bimmelbahn oder in Gruppen zu Fuß im Angebot waren: Der ursprüngliche Zeitplan wurde bald enger getaktet, um möglichst vielen Interessierten einen Rundgang zu ermöglichen.

Die Arbeitsbereiche des AZV hatten ordentlich aufgefahren, um ihre Aufgaben anschaulich vorzustellen: Mithilfe eines gläsernen Kanals und dem imposanten blauen Spül- und Saugwagen demonstrierten Mitarbeitende aus dem Bereich Kanalnetze, wie Rohre gesäubert werden. Ein eigens gebautes Modellhaus veranschaulichte, wie eine Dichtheitsprüfung für Grundstücksentwässerungsanlagen funktioniert.

Wie Mikroorganismen das Abwasser biologisch reinigen und was sonst noch passiert, um „von Klo zu klar“ zu kommen, zeigten Fachkräfte der Abwassertechnik und aus dem Labor unter anderem am Mikroskop. Die Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung bot ein Ratespiel zum Weg des Abwassers und verdeutlichte per Rühr-Vergleich im Eimer, warum es keine gute Idee ist, Feuchttücher in der Toilette zu entsorgen – sie lösen sich nicht auf. Mitarbeitende des Bereichs Planung und Bau erklärten, was alles passieren muss, um Abwasseranlagen zu errichten oder flott zu machen. An weiteren Infoständen konnten sich Besucherinnen und Besucher über das Arbeiten und die Ausbildung beim AZV informieren und sich sogar sofort bewerben. Die Verwaltung klärte über die Verbandsstruktur und Hintergründe zu den Abwassergebühren auf.

Verschiedene Partner waren ebenfalls dabei: Die Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg sowie die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung (GAB) boten Mitmachaktionen wie Glücksrad, Kresse säen und ein Ratespiel zur Abfallzersetzung an. Die Feuerwehr Hetlingen brachte ein großes Fahrzeug zum Anschauen mit und das Start-up Planeteers – zurzeit mit einer Versuchsanlage vor Ort in der Kläranlage – erläuterte sein innovatives Verfahren, um klimaschädliches Kohlendioxid mithilfe von Kalkstein zu binden.

Spaß und Spiel kamen natürlich vor allem bei den kleinen Gästen gut an: An Hüpfburg, Surfsimulator, Wasserbaustelle, Kinderschminken und Bungee-Trampolin war die ganze Zeit über viel Bewegung angesagt. Für die Versorgung mit Essen und Trinken sorgten Foodtrucks, die Burger, Crepes und mehr boten.

Dass der AZV seine Arbeit immer dann besonders gut macht, wenn man ihn überhaupt nicht bemerkt, hoben mehrere Redner beim Festempfang hervor, der im großen Zelt mit geladenen Gästen aus Politik, verbundenen Verbänden und Institutionen sowie Verbandsmitgliedern stattfand. Der Samstag war jedenfalls eine große Ausnahme von der Unsichtbarkeit: „Ziel erreicht: Eine richtig große, schöne Feier zum 60. Verbandsjubiläum! Wir konnten den uns verbundenen Menschen und vielen weiteren interessierten Gästen vorstellen, was für eine Bedeutung unsere vielfältige und sinnstiftende Arbeit für Mensch und Umwelt hat“, so AZV-Verbandsvorsteherin Christine Mesek.

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Sielarbeiten an Fruchtallee gehen in nächsten Bauabschnitt

Nachdem der erste Bauabschnitt der Sielarbeiten in der Fruchtallee früher als geplant abgeschlossen werden konnte, setzen sich die Arbeiten planmäßig fort. Ab dem 11. August repariert HAMBURG WASSER abschnittsweise in der Fruchtallee und dem Eppendorfer Weg die dortigen Schmutzwassersiele. Die Arbeiten erfolgen in geschlossener Bauweise, um die Auswirkungen auf den Straßenverkehr gering zu halten. Nach aktuellem Planungsstand werden die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt voraussichtlich zum November 2025 abgeschlossen sein.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/sielarbeiten-an-fruchtallee-gehen-in-naechsten-bauabschnitt

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Solar-Faltdach für sauberes Wasser

Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen beim städtischen Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart (SES) ganz oben auf der Agenda.
Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen beim städtischen Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart (SES) seit jeher ganz oben auf der Agenda. Nun geht die SES den nächsten Schritt in Richtung Klimaneutralität und Energieautarkie: Das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen erhält ein riesiges Solar-Faltdach.
Abwasserreinigung benötigt viel Energie

Die Klärwerke sind mit die größten Stromverbraucher der Landeshauptstadt – im Hauptklärwerk Mühlhausen werden pro Tag rund 190.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt und dessen Rückstände entsorgt. Dazu wird viel Energie benötigt. Bereits heute kann ein großer Teil davon wieder zurückgewonnen werden, z. B. aus der Abhitze der Klärschlammverbrennung und durch das bei der Schlammfaulung entstehende Klärgas. Damit wird der gesamte Wärmebedarf des Hauptklärwerks bis auf einen kleinen Rest von etwa 1,3 Prozent selbst erzeugt. Und rund 23 Prozent des Strombedarfs werden derzeit durch die Eigenstromerzeugung gedeckt.

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/solar-faltdach/

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Planungen für Großwärmepumpe im Klärwerk 1

Umweltfreundliche Heizwärme aus dem Abwasser: Die Planungen für die Großwärmepumpe im Klärwerk 1 schreiten voran. Bis voraussichtlich Mitte 2028 wird auf dem Gelände des Klärwerks eine Großwärmepumpe errichtet. Sie entzieht dem Klarwasser vor der Einleitung in die Pegnitz die Wärmeenergie und speist diese aufbereitet in das Fernwärmenetz ein. Die Großwärmepumpe im Klärwerk ist ein gemeinsames Projekt von Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und dem Energieversorger N-Ergie.

Die geplante Großwärmepumpe hat nach aktueller Entwurfsplanung eine thermische Leistung von 15 bis 20 Megawatt (MW) bei einem Stromeinsatz von rund sieben MW. Hiermit lassen sich pro Jahr bis zu 150 Gigawattstunden Wärme in das Fernwärmenetz einspeisen. Die Großwärmepumpe kann künftig – abhängig von Betriebsstunden und Wärmenachfrage – durchschnittlich rund 5.000 Haushalte mit Wärme versorgen.

mehr: https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/grosswaermepumpe_klaerwerk.html

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Rattenbekämpfung in Zweibrücken

Als verantwortungsbewusstes Unternehmen nehmen wir die Problematik der Rattenpopulation in unserer Stadt sehr ernst. Gemäß §11 Abs.1 Nr. 8 e) des Tierschutzgesetzes (TierSchG) verfügen wir über die erforderliche Erlaubnis der Kreisverwaltung Südwestpfalz zur Bekämpfung von Wirbeltieren, insbesondere von Ratten, die als Schädlinge in der Kanalisation und anderen Zuständigkeitsbereichen des Umwelt- und Servicebetriebes (UBZ) auftreten.

mehr: https://www.ubzzw.com/servicebereiche/abwasser/rattenbekaempfung-in-der-stadt/

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„Kein Ort für Abfall“ in neuem Look

Das Faltblatt zum Thema „Kein Abfall in die Toilette“ wurde überarbeitet und bekam ein neues Erscheinungsbild
Wasser ist ein wertvolles Gut von immenser Bedeutung. 125 Liter Wasser werden täglich pro Person benutzt. Um die Ableitung und Reinigung des gebrauchten Wassers zu gewährleisten ist eine umfangreiche Infrastruktur notwendig. Um diese möglichst störungsarm am Laufen zu halten und die Umwelt zu schonen, ist es notwendig, darauf zu achten, welche Stoffe nicht in das Abwasser gehören.

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/kein-ort-fuer-abfall-in-neuem-look/

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Mehr Schutz für saubere Seen

Bis 2025 sollen rund 300.000 Kubikmeter unterirdischer Stauraum für Mischwasser in den Innenbezirken geschaffen werden. Dafür investieren das Land Berlin (60%) und wir (40%) rund 140 Millionen Euro. 253.000 Kubikmeter sind schon geschafft. Hinter den Zahlen verbergen sich über 80 spannende Bauprojekte, Anlagen und Technik, die allesamt ein Ziel haben: die Qualität unserer Gewässer, der Flüsse und Seen zu verbessern. Warum, wie und wo wir bauen, erfahren Sie hier.

mehr: https://www.bwb.de/de/gewaessergueteprogramm.php

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Hamburg: Ausbau der Klärschlammverbrennungsanlage erreicht Halbzeit und entscheidende Montagephase

Die Erweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage auf dem Klärwerk Hamburg hat die Halbzeitmarke der Bauzeit erreicht. Mit der Errichtung der mehr als 25 Meter hohen Schlammsilos so-wie dem Einbau der Turbine zur künftigen Energiegewinnung tritt das Investitionsprojekt in die entscheidende Montagephase ein. Am heutigen Mittwoch haben die Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Hamburgs Katharina Fegebank und HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit den Baufortschritt besichtigt und eine Zwischenbilanz gezogen. Nach Abschluss der Montagearbeiten ist ab 2027 die schrittweise Inbetriebsetzung vorgesehen.

„Die Erweiterung der Klärschlammverbrennung VERA zur größten Klärschlammverbrennungsanlage in Deutschland ist ein notwendiges und wichtiges Projekt für Hamburg. Sie schafft Entsorgungssicherheit für unsere Stadt und die ganze Metropolregion. Mit diesem innovativen Projekt erfüllt HAMBURG WASSER in herausfordernden Zeiten nicht nur frühzeitig neue gesetzliche Anforderungen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz sowie zur nachhaltigen Abfallwirtschaft. Bei den Aufgaben von HAMBURG WASSER sind Vertrauen und Verlässlichkeit besonders wichtig. Ich freue mich daher, dass die neue Geschäftsleitung – auch mit dem heutigen Termin – Transparenz schafft und Ruhe ins Unternehmen bringt“, sagt Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/ausbau-der-klaerschlammverbrennungsanlage-erreicht-halbzeit-und-entscheidende-montagephase

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Berlin: Rekord-Ausgaben für resiliente Versorgung und Infrastruktur

Die Berliner Wasserbetriebe stellten bei nahezu konstanten Wasser- und Abwassermengen sowie stabilen Gebühren 2024 erneut einen Investitionsrekord auf. Damit wappnet sich das Unternehmen für anhaltendes regionale Wachstum und die mit der Klimakrise einhergehende Trockenheit.

Im zurückliegenden Jahr investierten die Berliner Wasserbetriebe mehr als 250 Millionen Euro in den Netzausbau. Die eigenfinanzierten Investitionen lagen mit 539,1 Mio. Euro (2023: 474,2 Mio. Euro) erneut deutlich über dem Vorjahresniveau und übersteigen erstmals in der Geschichte des Unternehmens die Summe von einer halben Milliarde Euro. Daran hatten Sanierung, Erneuerung und Erweiterung der inzwischen insgesamt rund 19.000 Kilometer langen Rohr- und Kanalnetze mit 251,4 Mio. Euro den Löwenanteil, dicht gefolgt von 245,5 Mio. Euro, die in den Ausbau und die Erneuerung von Klär-, Pump- und Wasserwerken flossen. Dabei setzt das Unternehmen wesentlich auf neue Technologien, etwa bei zusätzlichen Reinigungsstufen für die Klärwerke, bei weitergehenden Automatisierungen oder bei der KI-gestützten Zustandsanalyse seiner Ver- und Entsorgungsnetze.

mehr: https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_29323.php

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Dresden: Anpassung der Dresdner Abwassergebühr

Geplante Anpassung der Abwassergebühren ab 2026 – Stadtentwässerung investiert in zukunftsfähige Infrastruktur
Bürgermeisterin Eva Jähnigen (Umwelt und Klima, Recht und Ordnung) und Ralf Strothteicher, Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Dresden, informierten im Rahmen einer Pressekonferenz über die geplante Anpassung der Abwassergebühren ab dem 1. Januar 2026.
Warum werden die Abwassergebühren angepasst?

Die Gebühren für die Abwasserentsorgung in Dresden blieben seit dem Jahr 2021 konstant. Inzwischen machen jedoch steigende Kosten und ein erheblicher Investitionsbedarf eine Anpassung notwendig. Dies betrifft sowohl die Schmutzwasser- als auch die Niederschlagswassergebühr.

mehr: https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/anpassung-der-dresdner-abwassergebuehr/

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OOWV: Smarte Lösungen für die Wasserwirtschaft

Die digitalen Möglichkeiten nutzen – das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. In mehreren, ganz unterschiedlichen Projekten arbeiten wir daran, den verschiedenen Herausforderungen zu begegnen.

Wir forschen in unseren Aufgabenfeldern: Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung sowie Niederschlagswasserableitung und -speicherung. Und das ressourcenschonend und smart. Künstliche Intelligenz, vernetzte Systeme und Automatisierung sind bei uns nicht nur Schlagwörter: Wir forschen daran und nutzen sie!

mehr: https://www.oowv.de/projekte-forschung/smarte-loesungen-fuer-die-wasserwirtschaft

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OOWV: Projekte & Forschung im Überblick

Die Herausforderungen, vor denen die Wasserwirtschaft steht, sind immens. Mit dem Vorantreiben von Innovationen und Kooperationen gehen wir diese an und gestalten die Zukunft der Ressource Wasser aktiv.

Die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung befinden sich im Wandel. Die Auswirkungen des Klimawandels fordern ebenso eine Anpassung, wie politische, wirtschaftliche und gesundheitliche Krisen. Dürrephasen, zunehmende Stark- oder Dauerregenereignisse, veränderte Wassernutzung durch private Haushalte, Industrie und Landwirtschaft – all dies wirkt sich auf die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung aus.

mehr: https://www.oowv.de/projekte-forschung

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Hamburg: Spurensuche im Krankenhaus-Abwasser

Was tun gegen Medikamenten-Reste? Zusammen mit Forschenden der HAW und Fachleuten des UKE haben wir Abwasser der Uni-Klinik unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse helfen jetzt unter anderem bei der Umsetzung der EU-Abwasserrichtlinie KARL. Ein Besuch zum Projektabschluss.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/magazin/uke-projekt

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Ruhrverband: Es sind noch Plätze frei: „Ferienspatz“ auf der Spur des Abwassers

Ruhrverband lädt in den Sommerferien zur Besichtigung der Kläranlage Essen-Kupferdreh ein
Wir alle brauchen Wasser – zum Trinken, zum Kochen, zum Baden, zum Wäschewaschen und für die Toilettenspülung. Zwischen 120 und 130 Litern kommen so jeden Tag pro Person zusammen, die zum großen Teil als Abwasser in der Kanalisation verschwinden. Doch wohin führen die Kanalisationsrohre eigentlich, und was geschieht dort mit diesem schmutzigen Wasser? Antworten darauf gibt’s bei der Essener Ferienaktion „Ferienspatz“.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/es-sind-noch-plaetze-frei-ferienspatz-auf-der-spur-des-abwassers-3

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Köln: Abwasserwärme trifft Großwärmepumpe

In Köln-Ehrenfeld informiert sich NRW-Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur über das Energiekonzept des Quartiers LÜCK. Das von der wvm Gruppe und der naturstrom AG realisierte Wohnviertel nutzt Abwasserwärme als Energiequelle für seine Großwärmepumpe. Zusätzlich macht sich eine unterstützende Power-to-Heat-Anlage niedrige Börsenstrompreise für eine kosteneffiziente Wärmebereitstellung zunutze.

Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur erklärt: „Die Wärmewende wird vor Ort gemacht – mit modernster Technologie, klugen Lösungen und vor allem: gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Hier im Quartier LÜCK in Köln-Ehrenfeld zeigt sich, wie von einer nachhaltigen Wärmeversorgung alle profitieren – natürlich auch unser Klima. Abwasser als klimaneutrale Wärmequelle bietet dabei besonders in Ballungsgebieten großes Potenzial. Mit unserer Initiative Abwasserwärme NRW bringen wir Kommunen und Unternehmen zusammen und ebnen den Weg für mehr solcher Vorzeigeprojekte in ganz Nordrhein-Westfalen. So wird Energie bezahlbar und sicher.“

mehr: https://steb-koeln.de/Aktuelles/Abwasserw%C3%A4rme-trifft-Gro%C3%9Fw%C3%A4rmepumpe.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Interessante Einblicke in die Projekte der Stadt­ent­wäs­se­rung Stuttgart

Mitglieder des neuen Stuttgarter Gemeinderats besuchten das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen
Die Ausschussmitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Technik folgten der Einladung des Ersten Betriebsleiters Jürgen Mutz bei schönstem Wetter Ende April.

Schon während der Busfahrt ins Hauptklärwerk wurden wichtige Projekte wie Abwasserwärmenutzung und die Sanierung des Nesenbachkanals erläutert. Angekommen im BesucherInformationsZentrum des Hauptklärwerks erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Organisation der SES, die Finanzen sowie regionale Kooperationen und erfuhren, wie wichtig uns das Thema Gemeinwohl ist.

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/interessante-einblicke-in-die-projekte-der-stadtentwaesserung-stuttgart/

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Spatenstich Kläranlage Irschenberg am 28.05.2025

Startschuss in eine saubere Zukunft in Irschenberg
Der Bau der neuen Kläranlage in Irschenberg ist für die Gemeinde eines der größten Bauvorhaben in den letzten Jahren. Lange wurde um die beste Lösung für den notwendigen Neubau des in die Jahre gekommenen Klärwerks aus dem Jahr 1980 gerungen – unter technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Nun fand am 28. Mai 2025 der symbolische Spatenstich zum Neubau am alten Standort statt.

Dazu begrüßte Bürgermeister Klaus Meixner die Gäste, darunter Vertreter des Landratsamts Miesbach, der Planungsgemeinschaft Dünser-Aigner und ENWACON Engineering, der PFEIFFER Baugesellschaft sowie vom Bayerischen Landesamt für Umwelt und Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und erinnerte an die Anfänge: „Seit 2016 beschäftigen wir uns mit der Erneuerung der Abwasserentsorgungsanlage. Nun bauen wir eine mechanisch-biologische Kläranlage mit SBR-Stufe (Sequencing Batch Reactor) und nachgeschaltetem Bodenfiltersystem. Das Anlagenkonzept hat Vorbildcharakter und wurde 2020 mit dem Bayerischen Abwasserinnovationspreis des Bayerischen Umweltministerium ausgezeichnet und mit 500.000 Euro für die Gemeinde dotiert.“

mehr: https://www.irschenberg.de/spatenstich-klaeranlage-irschenberg-am-28052025

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Köln: Jetzt interaktiv in 3D: StEB Köln zeigen, wo Starkregen zur Gefahr werden kann

Köln war 2017 die erste deutsche Großstadt, für die Starkregengefahrenkarten erstellt und veröffentlicht wurden. Nun treiben die StEB Köln die Innovation in diesem Bereich weiter voran und veröffentlichen eine neue Generation ihrer Starkregengefahrenkarten – mit eindrucksvollen 3D-Darstellungen des Kölner Stadtgebiets. Diese zeigen die Gefahren durch Überflutungen aufgrund von Starkregen in bisher nicht gekannter Detailtiefe. Damit können Kölnerinnen und Kölner jetzt genau nachvollziehen, welche Auswirkungen Starkregenereignisse in ihrer direkten Umgebung haben können. Die Darstellungen basieren auf einer hydrodynamischen Simulation mit hoher räumlicher Auflösung, die die Folgen ausgewählter Starkregenszenarien innerhalb weniger Sekunden visualisiert. Die Nutzung ist kostenfrei und erfordert lediglich einen Internetzugang.

mehr: https://steb-koeln.de/Aktuelles/Jetzt-interaktiv-in-3D-StEB-K%C3%B6ln-zeigen-wo-Starkregen-zur-Gefahr-werden-kann.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Berlin: Unsere Zukunftsstrategie 2030

Starkregen sowie Trockenheit als akute Ausprägungen des Klimawandels, die wachsende Stadt, Digitalisierung in nahezu allen Bereichen des Lebens und wachsende gesellschaftliche Anforderungen an uns – die vergangenen Jahre und insbesondere auch das Jahr 2020 haben uns deutlich vor Augen geführt, dass die Welt von rasanten Veränderungen geprägt ist. Dass diese Entwicklungen auch eine Vielzahl von Herausforderungen für die Wasser- und Energiewirtschaft und damit auch für unsere Zukunft mit sich bringen, ist für jeden spürbar geworden.
Unsere Antwort ist die Zukunftsstrategie 2030 – Ressourcen fürs Leben
Wasser, Abwasser und Energie für Berlin – das ist unser Auftrag. Diesen heute und in Zukunft, unter sich verändernden Bedingungen und mit Blick auf künftige Generationen erfolgreich erfüllen zu können, ist unser erklärtes Ziel. Unserer Vision eines nachhaltigen und klimaresilienten Berlins folgend, ist die Zukunftsstrategie Quelle für Inspiration und Motivation.

mehr: https://www.bwb.de/de/zukunftsstrategie-2030.php

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HAMBURG WASSER legt Bilanz vor, baut Wasserwerke aus und fordert Rechtssicherheit für die öffentliche Wasserversorgung

Trinkwasserverkauf in Hamburg erstmals seit 2020 leicht gestiegen +++ Grundwasser dank nassem Vorjahr im Normalbereich +++ HAMBURG WASSER mit 106,2 Millionen Gewinn +++ tägliche Spitzenabgabe der Wasserwerke soll auf 500.000 Kubikmeter ausgebaut werden +++ HAMBURG WASSER wünscht mehr Koordination im Tiefbau und schnellere Baugenehmigungen

Die öffentliche Wasserversorgung steht vor wachsenden Herausforderungen: Klimawandel, steigende Baukosten, neue gesetzliche Anforderungen und begrenzte Ressourcen erfordern eine vorausschauende Planung und verlässliche Rahmenbedingungen. HAMBURG WASSER hat anlässlich seiner heutigen Jahrespressekonferenz auf zentrale Handlungsfelder hingewiesen.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/hamburg-wasser-legt-bilanz-vor-baut-wasserwerke-aus-und-fordert-rechtssicherheit-fuer-die-oeffentliche-wasserversorgung

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Rekord-Ausgaben für resiliente Versorgung und Infrastruktur

Wasserbetriebe-Bilanz: 539 Mio. Euro investiert/Wasserverkauf auf Vorjahresniveau
Die Berliner Wasserbetriebe stellten bei nahezu konstanten Wasser- und Abwassermengen sowie stabilen Gebühren 2024 erneut einen Investitionsrekord auf. Damit wappnet sich das Unternehmen für anhaltendes regionale Wachstum und die mit der Klimakrise einhergehende Trockenheit.

mehr: https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_29323.php

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4. Reinigungsstufe

Die Finanzierung ist gesichert. Machbarkeit und rechtliche Fragen sind geklärt und die Politik hat grünes Licht gegeben. Der Weg für die vierte Reinigungsstufe des Mainzer Klärwerks ist klar vorgezeichnet. 2026 soll die Anlage in Betrieb gehen.

mehr: https://www.mainz.de/microsite/wb/entwaesserung/Vierte-Reinigungsstufe-kann-kommen.php

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Nächste Phase für den Generalentwässerungsplan für Südbrookmerland

Südbrookmerland. Zwei Starkregenereignisse haben in den Jahren 2021 und 2024 in Moordorf für Überflutungen gesorgt und die Herausforderungen aufgezeigt, die gerade in diesem Ortsteil bei den Entwässerungssystemen bestehen. Vor diesen Hintergrund schlossen OOWV und Gemeinde eine Kooperation zur Erstellung eines gemeinsamen Generalentwässerungsplanes (GEP), für den der OOWV die Beauftragung eines Ingenieurbüros übernahm.

Im Jahr 2022 wurde der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), der in der Gemeinde Südbrookmerland bereits für die Schmutzwasserentsorgung zuständig ist, mit der Entwicklung des GEP beauftragt. In zwei Teilen sollen die Regenwasserkanäle in Moordorf sowie die Schmutzwasserkanäle im gesamten Gemeindegebiet untersucht werden.

mehr: https://www.oowv.de/der-oowv/presse/naechste-phase-fuer-den-generalentwaesserungsplan-fuer-suedbrookmerland

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Ruhrverband verabschiedet Prof. Norbert Jardin in den Ruhestand

Neuer Vorstandsvorsitzender Prof. Christoph Donner kommt von den Berliner Wasserbetrieben
Der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbands, Prof. Norbert Jardin, ist am 30. April 2025 nach 30-jähriger Tätigkeit für das Essener Wasserwirtschaftsunternehmen in den Ruhestand getreten. Seine Nachfolge als Vorstandsvorsitzender sowie als Vorstand Technik und Flussgebietsmanagement tritt zum 1. Mai 2025 Prof. Christoph Donner an, der bis November 2024 Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe war. Der Ruhrverband hat damit innerhalb eines Jahres ein komplett neues Vorstandsteam erhalten, denn die Vorständin für Personal, Verwaltung und Soziales, Carolin-Beate Fieback, ist seit dem 1. Mai 2024 und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Vorstand Finanzen, Christoph Gerbersmann, seit dem 1. Oktober 2024 im Amt.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/ruhrverband-verabschiedet-prof-norbert-jardin-in-den-ruhestand

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Ruhrverband führt den Betrieb der Werkskläranlage in Hagen-Kabel seit dem 1. Juni 2025 fort

Nach der Insolvenz der Papierfabrik Kabel Premium Pulp & Paper (KPPP) muss der Ruhrverband diese Aufgabe übernehmen.
Die Bezirksregierung Arnsberg entzog der KPPP mit Bescheid vom 30. Mai 2025 die Pflicht zur Beseitigung des kommunalen Abwassers aus Hagen-Boele und verpflichtete damit den Ruhrverband, diese Aufgabe im Rahmen der Gefahrenabwehr zu übernehmen. Diese Entscheidung erfolgte, um Beeinträchtigungen der Gewässerqualität und daraus resultierende negative Auswirkungen auf das Allgemeinwohl zu verhindern. Nach Einschätzung der Bezirksregierung ist der Ruhrverband am besten in der Lage, den Betrieb der Anlage fachgerecht sicherzustellen.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/ruhrverband-fuehrt-den-betrieb-der-werksklaeranlage-in-hagen-kabel-seit-dem-1-juni-2025-fort

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Jahresbericht 2024

Der Jahresbericht liegt vor und kann hier runtergeladen werden! Er gibt einen Überblick über die großen Themen und Aufgaben des Erftverbandes im Jahr 2024. Dazu gehören die Umsetzung des Masterplans Abwasser, der für eine zukunftsfähige Abwasserinfrastruktur sorgt; der frühzeitige Braunkohlenausstieg, der schon in wenigen Jahren die wasserwirtschaftlichen Randbedingungen grundlegend verändert; die Klärschlammkooperation, die für eine sichere, wirtschaftliche und nachhaltige Entsorgung des Klärschlamms und die Phosphorrückgewinnung steht.
https://www.erftverband.de/jahresbericht/

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Spatenstich in Schkopau: Phosphorgewinnung mit dem Ash2Phos-Verfahren

Neue Phosphorrückgewinnungsanlage in Schkopau soll Europas Selbstversorgung stärken
Die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH (PGS) baut in Schkopau die weltweit erste Phosphorrückgewinnungsanlage mit dem Ash2Phos-Verfahren. Der Standort ist auf dem Gelände des DOW ValueParks, wo in den nächsten zwei Jahren eine Rückgewinnungsanlage mit einer Kapazität von 30.000 t Klärschlammasche entsteht. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.

Auch Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt in Sachsen-Anhalt, war beim Spatenstich dabei: „Die innovative Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor wird beispielhaft aufzeigen, dass sich Umwelt- und Ressourcenschutz auch wirtschaftlich auszahlen“, erklärte Willingmann. „Ich freue mich, dass Gelsenwasser und EasyMining bei uns in Sachsen-Anhalt in diese nachhaltige Technologie investieren. Sachsen-Anhalt kann sich damit einmal mehr als attraktiver Wirtschaftsstandort und als Land der Zukunftstechnologien profilieren. Als Land mit starker Landwirtschaft wird Sachsen-Anhalt zugleich davon profitieren, wenn dank eigener Recyclingkapazitäten künftig weniger Phosphor aus dem Ausland importiert werden muss.“

mehr: https://www.gelsenwasser.de/spatenstich-in-schkopau

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Spatenstich für Erweiterung und Neubau des Klärwerks im Rosental

Die Leipziger Wasserwerke setzen eines der größten und wichtigsten Investitionsvorhaben in der Unternehmensgeschichte um: In Leipzigs Hauptklärwerk Rosental haben am 19. Mai 2025 die Arbeiten für den Ausbau der Anlage begonnen. In den kommenden sieben Jahren werden im laufenden Betrieb Erweiterungen in der Biologischen Reinigungsstufe sowie den kompletten Neubau der Mechanischen Reinigung realisiert.
„Wir setzen auch in Zukunft auf den historisch bewährten Standort im Rosental. Das seit über 130 Jahren erprobte Areal und neueste technische Innovationen ermöglichen es uns, die dringend benötigten Erweiterungsanlagen innerhalb des bestehenden Klärwerksgeländes zu bauen“, sagt der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer.

mehr: https://www.leipzig.de/newsarchiv/news/spatenstich-fuer-erweiterung-und-neubau-des-klaerwerks-im-rosental-am-19-mai-2025

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Lernen Sie das Klärwerk Solingen-Ohligs kennen

BRW bietet Führungen an
Am 28. Juni öffnet der BRW die Tore seines Klärwerks Ohligs für Besucher/innen. Um 10:30 und 12:15 Uhr bieten die Expert/innen für Abwasserreinigung Führungen über das Klärwerk Ohligs an. Wohin verschwindet eigentlich das Abwasser und was passiert dann damit? Im Klärwerk Ohligs erleben Interessierte ganz praxisnah, wie das schmutzige Abwasser in mehreren Schritten gereinigt wird, bevor es wieder in die Itter fließen darf.

Daneben erfahren die Besucher/innen an einem Infostand viel Wissenswertes über den Wasserverband: z. B. seine Aufgaben, seine Ausbildungsberufe, aktuelle Jobangebote etc.

mehr: https://www.brw-haan.de/aktuell/presse/lernen-sie-das-klaerwerk-solingen-ohligs-kennen-fuehrungen-am-28-juni

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Ruhrverband startet mit Bauarbeiten am Staukanal in Hattingen

Regenrückhaltebecken in Niedersprockhövel wird ebenfalls umgebaut
Der Ruhrverband hat in der 18. Kalenderwoche mit der Einrichtung der Baustelle für umfangreiche Sanierungsarbeiten am Staukanal an der Bredenscheider Straße in Hattingen begonnen. Auch das Regenrückhaltebecken (RRB) Niedersprockhövel soll umgebaut werden.
Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich fünf bis sechs Monate dauern – witterungsabhängig kann sich dieser Zeitraum leicht verschieben.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/ruhrverband-startet-mit-bauarbeiten-am-staukanal-in-hattingen

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Anpassung der Dresdner Abwassergebühr

Geplante Anpassung der Abwassergebühren ab 2026 – Stadtentwässerung investiert in zukunftsfähige Infrastruktur
Am Freitag, dem 11. April 2025, informieren Bürgermeisterin Eva Jähnigen (Umwelt und Klima, Recht und Ordnung) und Ralf Strothteicher, Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Dresden, im Rahmen einer Pressekonferenz über die geplante Anpassung der Abwassergebühren ab dem 1. Januar 2026.

Warum werden die Abwassergebühren angepasst?
Die Gebühren für die Abwasserentsorgung in Dresden blieben seit dem Jahr 2021 konstant. Inzwischen machen jedoch steigende Kosten und ein erheblicher Investitionsbedarf eine Anpassung notwendig. Dies betrifft sowohl die Schmutzwasser- als auch die Niederschlagswassergebühr.

mehr: https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/anpassung-der-dresdner-abwassergebuehr/

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Neue Photovoltaikanlage auf der Kläranlage Wirbelau

Auf der Kläranlage Wirbelau wurde eine Photovoltaikanlage (29,8 kWhpeak) mit Batteriespeicher (27,6 kWh) realisiert. Mit dieser Anlage können voraussichtlich 80 Prozent der gewonnenen Energie selbst verbraucht werden. Die Investition wird vom Land Hessen mit rund 70 Prozent gefördert. Sie wird sich innerhalb weniger Jahre amortisieren und einen weiteren Beitrag zur Nutzung regenerativer Energie im KBV leisten.

mehr: https://www.kbv-badcamberg.de/aktuelles/detail?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=8&cHash=ad1ddb9502acb0f0c728b50c6f918b03

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Abwasserableitung und Abwasserreinigung

Über die Kanäle wird das anfallende Abwasser den insgesamt 11 Kläranlagen zugeleitet. Dort wird dann das Schmutzwasser gereinigt und geklärt und sauber dem Wasserkreislauf wieder zugeführt.

120 Liter Abwasser pro Einwohner und Tag werden durchschnittlich in Richtung Kläranlagen abgeleitet. Hinzu kommt noch das Regenwasser, das auf versiegelte Flächen fällt und teilweise ebenfalls auf den Kläranlagen ankommt. Zusammen sind das Jahr für Jahr rund 11 bis 12 Mio. m³ Abwasser für die Kläranlagen. Konzipiert sind die Kläranlagen für rund 164.000 Einwohnerwerte.

Zu den rund 150 km Kanälen der beteiligten Abwasserverbände gehören außerdem etwa 140 so genannte unterirdische Entlastungsanlagen, in denen bei Regenwetter das ankommende Mischwasser in Richtung Kläranlagen bzw. Vorfluter aufgeteilt wird. Die beteiligten Städte und Gemeinden verfügen darüber hinaus über eigene Kanäle innerorts, die das Abwasser zu den Verbandsanlagen transportieren.

mehr: https://www.kbv-badcamberg.de/abwasser/abwasserableitung-und-abwasserreinigung

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Zentrallabor der SES liefert Daten zum Cannabis-Konsum

Ein Jahr nach der Cannabis-Legalisierung zeigen Abwasseranalysen: Konsum in Stuttgart rund 13 Prozent gestiegen
Die Stadtverwaltung hat in der Sitzung des Sozial‐ und Gesundheitsausschusses am 7. April 2025 die Ergebnisse aktueller Abwasseranalysen vorgestellt. Gleichzeitig bestätigen Daten aus Suchthilfe und Gesundheitswesen sowie der Polizei, dass die Legalisierung bislang nicht zu einem sprunghaften Anstieg der Nutzung geführt hat.

„Abwasserproben bieten wertvolle Einblicke in den Drogenkonsum einer Stadt oder Region,“ erklärt Peter Schilling, der Leiter des Zentrallabors der Stadtentwässerung Stuttgart. „Die Analyse der Tagesmischproben im Zulauf des Hauptklärwerks Stuttgart-Mühlhausen ermöglicht uns, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie verbreitet der Konsum von Cannabis und anderen Drogen ist. Vor allem die Häufigkeit unserer Untersuchungen, nämlich ein Wochengang pro Monat, ergibt eine sehr sichere Datengrundlage für die Beurteilung der Situation.“

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/zentrallabor-der-ses-liefert-daten-zum-cannabis-konsum/

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Forschungsprojekt DISCO soll Kommunen mit digitalen Tools klimafit machen

Oldenburg. Digitale Tools von der VR-Brille bis zum Sensorhandschuh selbst testen und Ideen zur Klimaanpassung auf kommunaler Ebene diskutieren: Diese spannende Mischung haben in den vergangenen Tagen knapp 30 Fachleute aus fünf Ländern der Nordseeregion beim Treffen des neuen Forschungsprojekts DISCO (Digital Solutions for Climate Adaptation) in Oldenburg erlebt. Gemeinsam mit der Jade Hochschule begrüßte der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) die Gäste aus insgesamt elf Institutionen. Kommunen waren ebenso vertreten wie Forschungseinrichtungen und Wasserverbände. Ihr gemeinsames Anliegen: Gemeinden, Städte, Landkreise und kommunale Unternehmen mit digitalen Lösungen fit machen für die Herausforderungen des Klimawandels. Gefördert wird das bis Mai 2028 angesetzte Projekt mit einem Gesamtbudget von rund fünf Millionen Euro durch das Interreg-Nordseeprogramm der EU.

mehr: https://www.oowv.de/der-oowv/presse/forschungsprojekt-disco-soll-kommunen-mit-digitalen-tools-klimafit-machen

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Vorreiter in Baden-Württemberg: Die neue Ozonungsanlage im Klärwerk Eriskirch

Um Spurenstoffe aus Medikamentenresten, Hormonen, Röntgenkontrastmittel, Haushalts- und Industriechemikalien sowie aus Bioziden und Pestiziden zuverlässig aus dem Abwasser zu eliminieren und damit auch die Wasserqualität an den beiden benachbarten Strandbädern Eriskirch und Langenargen nachhaltig zu verbessern, beschloss der Abwasserverband Unteres Schussental im Januar 2018 die Erweiterung der Kläranlage Eriskirch um eine vierte Reinigungsstufe mittels Ozonung.

Entscheidend dafür waren die positiven Ergebnisse aus der Langzeitstudie „SchussenAktivplus“, bei welcher durch das Ozonungsverfahren bis zu 90 % der Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser des Abwasserverbandes eliminiert werden konnten. Die Ozonungsanlage auf der Kläranlage Eriskirch ist die erste ihrer Art in Baden-Württemberg und bildet damit ein Pilotprojekt für zukunftsorientierte Abwasseraufbereitung im Südwesten.

mehr: https://www.av-unteres-schussental.de/klaerwerk/ozonung

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Aus Abwasser wird Fernwärme

In unserem Klärwerk entsteht die erste Abwasser-Großwärmepumpe Deutschlands – mit klimafreundlicher Fernwärme für bis zu 39.000 Haushalte
Heizen mit Abwasser oder Kühlen mit Grundwasser – was wie eine wenig glaubwürdige Science Fiction-Geschichte klingt, ist längst hanseatische Realität. Seit Jahren beschäftigt sich HAMBURG WASSER mit Technologien, welche die energetischen Potenziale des Wassers optimal ausschöpfen sollen. Und die haben es ganz schön in sich.

Aus Abwasser wird Fernwärme
Rund 450.000 Kubikmeter Abwasser landen täglich in Deutschlands größtem kommunalen Klärwerk im Hamburger Hafen. Dort wird es nicht nur umweltgerecht gereinigt, aus dem Klärschlamm gewinnen wir noch Rohstoffe wie Phosphor und wertvolle Energie in Form von Faulgas. Eine bisher weitgehend ungenutzte Ressource wollen wir jetzt gemeinsam mit den Hamburger Energiewerken nutzen: Denn das Abwasser, das unser Klärwerk verlässt, verfügt mit 12 bis 22 Grad Celsius noch über jede Menge Restwärme.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/umwelt/energiegewinnung/abwasserwaerme

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HAMBURG WASSER nutzt Abwasser zur Wärme- und Kälteproduktion im Hauptpumpwerk auf St. Pauli

Meilenstein im Bauprojekt Hafenstraße erreicht: Zur Nutzung von Abwasserenergie hat HAMBURG WASSER die Druckleitung im Hauptpumpwerk Hafenstraße mit sechs speziell konzipierten Wärmetauschern belegt. Die Druckleitung, die das Abwasser von 550.000 Hamburgerinnen und Hamburgern unter der Elbe zum Klärwerk führt, nimmt heute nach acht Wochen Bauzeit ihren Betrieb auf. Voraussichtlich ab Ende des Jahres startet der Pilotbetrieb der Wärmetauscher. Bis 2027 testet HAMBURG WASSER die Leistung der Anlage bei unterschiedlichen Temperaturbedingungen im Sommer und Winter. Erwartet wird, dass die Abwasserenergie zukünftig den Wärmebedarf des Pumpwerks und anderer Anlagen auf dem Gelände in der Hafenstraße in Höhe von etwa 200 MWh/a deckt und den Einsatz von fossilem Gas ersetzt. Außerdem wird die notwendige Kühlleistung für die Klimatisierung der Maschinenhalle und Schalträume durch die Wärmepumpe zur Verfügung gestellt. Der für das Pumpwerk und die Wärmepumpe benötigte Strom wird heute schon aus regenerativen Quellen des Klärwerks erzeugt und über ein separates Stromkabel zum Pumpwerk Hafenstraße geliefert.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/pumpwerk-hafenstrasse

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Phosphor-Recycling aus Klärschlammasche: Demonstrationsanlage ist in Betrieb

Wichtiger Rohstoff wird nun aus dem Abwasser zurückgewonnen
Die großtechnische Demonstrationsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus der Asche von Klärschlämmen hat in dieser Woche ihren offiziellen Betrieb aufgenommen. Die Anlage wurde im Rahmen des AMPHORE-Projekts nach dem PARFORCE®-Verfahren auf der Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft gebaut und wird von der PhosRec Posphor-Recycling GmbH betrieben. Die NRW-Wasserwirtschaftsverbänden Ruhrverband, Wupperverband, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) hatten die PhosRec Phosphor-Recycling GmbH im März 2020 neu gegründet, um sich auf die ab 2029 in Deutschland geltende Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm vorzubereiten.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/phosphor-recycling-aus-klaerschlammasche-demonstrationsanlage-ist-in-betrieb

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Erneuerung der Schaltanlagen der Kläranlage Steeden

Die gesamten Schaltanlagen (Elektrotechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik) der Kläranlage Steeden wurden vollständig erneuert. Die Anlagen waren zum großen Teil Erstausrüstung und seit dem Bau der Kläranlage im Jahr 1988 in Betrieb. Trotz laufender Wartung, Reparatur und Instandhaltung waren die Schaltanlagen und damit die Steuerung der Biologischen Reinigungsstufe in einem abgängigen Zustand.

Im Zuge der umfangreichen und schwierigen Bestandsanalyse und Entwurfsplanung hatte sich herausgestellt, dass der Aufwand doch deutlich größer war als erwartet. Im Zuge der Baumaßnahme wurde daher auch das vorhandene Kabelzugsystem erneuert, um die Betriebs- bzw. Entsorgungssicherheit zu gewährleisten.
Nach mehrmonatigen Baumaßnahmen konnten die neuen Anlagen nun in Betrieb genommen werden.

mehr: https://www.kbv-badcamberg.de/aktuelles/detail?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=9&cHash=602fead51a5ef61fa78f2b8e6c57f3e3

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Gemeinde Sande überlässt OOWV geklärtes Abwasser für Brauchwasserwerk

Sande. Geklärtes Abwasser nutzen, um für industrielle Zwecke kein Trinkwasser aufwenden zu müssen: Auf dieses umweltfreundliche und nachhaltige Vorgehen haben sich jetzt die Gemeinde Sande und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) geeinigt. In einer am Freitag unterzeichneten Vereinbarung legen die friesische Kommune und der Wasserversorger fest, dass der OOWV gereinigtes Abwasser aus dem Ablauf der kommunalen Kläranlage Sande-Altenhof erhält. Dieses soll dann in einem neuen Brauchwasserwerk – die ersten dieser Art baut der OOWV gerade in Brake und Nordenham im Landkreis Wesermarsch – für die industrielle Nutzung technisch aufbereitet werden. Genauer gesagt soll Brauchwasser in der Qualität erzeugt werden, die der nur wenige Kilometer weiter von der Friesen Elektra Green Energy AG geplante Wasserstoffpark Friesland benötigt.

mehr: https://www.oowv.de/der-oowv/presse/gemeinde-sande-ueberlaesst-oowv-geklaertes-abwasser-fuer-brauchwasserwerk

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Spatenstich für den Abwasseranschlusskanal Abtsküche

Wichtiger Schritt für eine moderne und nachhaltige Abwasserentsorgung
Mit dem heutigen Spatenstich beginnt der zweite Bauabschnitt des Abwasseranschlusskanals von der Kläranlage Abtsküche zur Kläranlage Essen-Kettwig. Das rund 40 Millionen Euro teure Projekt ist ein bedeutender Schritt zur Optimierung der regionalen Abwasserentsorgung. „Dieses Vorhaben bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Der Rinderbach wird von gereinigtem Abwasser befreit und renaturiert, die kostenintensive Sanierung der Kläranlage Abtsküche entfällt, und die Abtskücher Teiche können künftig als Hochwasserschutzraum genutzt werden“, erläutert Professor Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands. Zudem reduzieren sich die Betriebskosten, und die Mitbehandlung des Abwassers in einer größeren Anlage spart Energie sowie Betriebsmittel.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/spatenstich-fuer-den-abwasseranschlusskanal-abtskueche

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30-Jährige Partnerschaft zur Klärschlamm-Verwertung vereinbart

Erftverband, Wasserverband Eifel-Rur und RWE Power unterzeichnen Verträge zur Betriebsführung und zur Entsorgung
Langfristige Zusammenarbeit bis mindestens Ende 2058 gesichert

Der Erftverband, der Wasserverband Eifel-Rur und RWE Power haben ihre Kooperation zur Entsorgung von Klärschlamm in Hürth-Knapsack weiter konkretisiert. Die Partner haben vor einem Jahr bereits das gemeinsame Tochterunternehmen Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH gegründet, die eine der zwei von RWE zu errichtenden Anlagenlinien zur Klärschlamm-Verwertung übernimmt. Vereinbart ist, dass
RWE Power die Klärschlamm-Verwertungsanlage plant, errichtet und technisch betreibt, die Wasserverbände sind für die kaufmännische Geschäftsführung verantwortlich.

mehr: https://www.erftverband.de/30-jaehrige-partnerschaft-zur-klaerschlamm-verwertung-vereinbart/

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HAMBURG WASSER fordert ein starkes Verursacherprinzip und setzt auf Kooperationen für nachhaltige Landwirtschaft

Am vergangenen Donnerstag hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ihre Maßnahmen gegen die Nitratbelastung des Grundwassers im Emsgebiet überarbeiten müssen. Das Gericht in Leipzig bestätigte damit das vorherige Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, das bereits forderte, den EU-Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser schnellstmöglich einzuhalten.

„Grundwasser ist vielerorts die Hauptquelle für Trinkwasser; in Hamburg decken wir sogar den gesamten Trinkwasserbedarf aus dieser Ressource. Ihr Schutz vor anthropogenen Einflüssen ist elementar. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes gegen die Nitratbelastung des Grundwassers im Emsgebiet ist damit wegweisend für unser Lebensmittel Nr. 1. Es unterstreicht das Verschlechterungsverbot für EU-Gewässer und stärkt das Vorsorge- sowie Verursacherprinzip“; sagt Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/hamburg-wasser-fordert-ein-starkes-verursacherprinzip-und-setzt-auf-kooperationen-fuer-nachhaltige-landwirtschaft

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Beteiligung am Aktionstag im Naturschutzzentrum Erkrath

Am 23. März lädt das Naturschutzzentrum Bruchhausen von 11 bis 17 Uhr zu einem Aktionstag anlässlich des Tags des Wassers ein. Ein buntes Programm für Groß und Klein wird dort rund um das Thema Wasser und im Speziellen zum Schutz der Gletscher angeboten.

Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) bereichert das Programm mit Einblicken in die lokale Welt des Wassers:

Am Infostand des Wasserverbands gibt es für die kleinen Besucher einen künstlichen Bachlauf. An der Mikroskopier-Station können sie einen erstaunlichen Blick auf die Kleinstlebewesen werfen, die in den heimischen Gewässern leben.

Für interessierte Anwohner werden geführte Touren über die nahegelegene Verbandsdeponie und zu einem Gewässerabschnitt, an dem aktuell ein naturnaher Ausbau (Ausgleichsmaßnahme) realisiert wird, angeboten.

mehr: https://www.brw-haan.de/aktuell/termine/23-03-2025-beteiligung-am-tag-des-wassers-naturschutzzentrum-bruchhausen-in-erkrath

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Erftverband technisch und organisatorisch gut aufgestellt

DWA überreicht Qualitätssiegel für einwandfreies Management
Der Erftverband ist erneut von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) mit dem Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) in den Bereichen Abwasser und Gewässer ausgezeichnet worden. Die Bestätigung wurde dem Vorstand Prof. Heinrich Schäfer und den technischen Führungskräften Dr. Dietmar Jansen (Gewässer) und René Düppen (Abwasser) am 10. März am Verwaltungsstandort in Bergheim überreicht.

mehr: https://www.erftverband.de/erftverband-technisch-und-organisatorisch-gut-aufgestellt/

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Infozentrum am Neckartor geöffnet! Mit Führung Hauptsammler Nesenbach

Führung durch die Kanalisation
Das Informationszentrum der Stadtentwässerung Stuttgart am Neckartor von März bis Oktober an jedem ersten Mittwoch geöffnet (außer im August). Bei schönem Wetter können Sie sich bei einer Kanalführung durch den Hauptsammler Nesenbach selbst ein Bild von der Arbeit im Kanal machen.

Aus Sicherheitsgründen ist es erforderlich, dass sich die Teilnehmer eigenständig und sicheren Fußes (ohne Gehhilfe) bewegen können. Dieses Angebot ist für körperlich beeinträchtigte Personen leider nicht geeignet. Vor dem Einstieg in den Kanal erhalten Sie eine sicherheitstechnische Kurzeinweisung und werden mit einer persönlichen Schutzausrüstung ausgestattet (Einmalanzug, Helm, Handschuhe, Gummistiefel, Sicherheitsgurt, Lampe).

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/veranstaltungen/fuehrung-durch-den-kanal-hauptsammler-nesenbach/?occurrence=2025-04-02&time=1743584400

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Anschluss Kläranlage Abtsküche: halbseitige Sperrung der Abtskücher Straße

Gesamtmaßnahme dient der Verbesserung der Gewässerqualität des Rinderbachs

Die Abtskücher Straße wird im Bereich zwischen der Einmündung Flurweg und dem Parkplatz oberhalb des Teiches aufgrund von Bauarbeiten halbseitig gesperrt. Die Sperrung erfolgt vom 18. März 2025 bis voraussichtlich 11. Mai 2025.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detail/anschluss-klaeranlage-abtskueche-halbseitige-sperrung-der-abtskuecher-strasse

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Insel-Kläranlage wird modernisiert

Baltrum. In einem der zwei Belebungsbecken der Kläranlage des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) auf der Nordseeinsel Baltrum sind auf dem Grund nur wenige Pfützen zu sehen. Das Becken selbst: leergepumpt. Der Grund: Beide Becken, in denen normalerweise Abermillionen Bakterien damit beschäftigt sind, Abwasser zu klären, werden nacheinander mit neuer Belüftungstechnik ausgestattet.
„Wir ersetzen die über 25 Jahre alten Rohrmembranbelüfter durch moderne Plattenbelüfter“, erzählt OOWV-Projektingenieur Gerold Eiben. „Die sind deutlich effizienter und wir rechnen mit Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent. Da die Belüftung der energieintensivste Schritt im gesamten Klärprozess ist, ist das ein signifikanter Teil.“

mehr: https://www.oowv.de/der-oowv/presse/insel-klaeranlage-wird-modernisiert

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Erneuerung der Schaltanlagen der Kläranlage Steeden

Die gesamten Schaltanlagen (Elektrotechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik) der Kläranlage Steeden wurden vollständig erneuert. Die Anlagen waren zum großen Teil Erstausrüstung und seit dem Bau der Kläranlage im Jahr 1988 in Betrieb. Trotz laufender Wartung, Reparatur und Instandhaltung waren die Schaltanlagen und damit die Steuerung der Biologischen Reinigungsstufe in einem abgängigen Zustand.

Im Zuge der umfangreichen und schwierigen Bestandsanalyse und Entwurfsplanung hatte sich herausgestellt, dass der Aufwand doch deutlich größer war als erwartet. Im Zuge der Baumaßnahme wurde daher auch das vorhandene Kabelzugsystem erneuert, um die Betriebs- bzw. Entsorgungssicherheit zu gewährleisten.
Nach mehrmonatigen Baumaßnahmen konnten die neuen Anlagen nun in Betrieb genommen werden.

mehr: https://www.kbv-badcamberg.de/aktuelles/detail?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=9&cHash=602fead51a5ef61fa78f2b8e6c57f3e3

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Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage  

Der Abwasserverband Flörsheim reagiert mit der Kapazitätserweiterung seiner Kläranlage zum einen auf weiter steigende Anforderungen an die Abwasserbehandlung und zum anderen auf die prognostizierte Bevölkerungszunahme im Ballungsraum Rhein-Main.

Aufgrund des sehr knappen Flächenangebots innerhalb des bestehenden Kläranlagengeländes wird die Erweiterung hauptsächlich auf der benachbarten Fläche des ehemaligen Städtischen Bauhofs errichtet.

Um den laufenden Betrieb der Kläranlage zu gewährleisten und das knappe Flächenangebot zu berücksichtigen, erfolgt der Ausbau der Kläranlage in drei aufeinander abgestimmten Ausbauschritten:

mehr: https://www.abwasserverband-floersheim.de/aktuelles/erweiterung-kla/

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Lübeck übernimmt das Abwasser von Hamberge

Hamberge: Am Donnerstag kamen der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, der Bürgermeister der Gemeinde Hamberge, Albert Iken, Leiter der Stadtentwässerung der Entsorgungsbetriebe Lübeck, Enno Thyen und der Direktor der Entsorgungsbetriebe Lübeck, Mathias Mucha an der Kläranlage Hamberge, Buurredder zusammen, um einen Vertrag zur Übernahme des Abwassers der Gemeinde Hamberge durch die Hansestadt Lübeck zu unterzeichnen. Beginnen soll die Abwasserübernahme ab 2027.

„Dieser Schritt ist ein großartiges Beispiel für das Gelingen von interkommunaler Kooperation“, betont Bürgermeister Jan Lindenau. „Wir haben eine Vereinbarung getroffen, von der alle Beteiligten profitieren. Ich freue mich, dass wir in der Region so gut zusammenarbeiten.“

mehr: https://www.hl-live.de/text.php?id=171583

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Rattenbekämpfung in Burgdorf

Von Montag, 10. März bis Mittwoch, 19. März 2025, findet in Burgdorf eine Rattenbekämpfung im gesamten Stadtgebiet, einschließlich der dazugehörigen Ortschaften, statt. Die Bekämpfung umfasst das Kanalisationsnetz, die stehenden und fließenden Gewässer, den Stadtpark, die Umgebung der Kläranlage sowie die Regenrückhaltebecken.

mehr: https://www.altkreisblitz.de/2025/03/03/rattenbekaempfung-in-burgdorf/

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Köln: Neues Jahr, neues Tool – Der Wasser-Risiko-Check 2.0 ist da

Mit Beginn des neuen Jahres präsentiert sich der Wasser-Risiko-Check in einer verbesserten Version 2.0: intuitiver, informativer und übersichtlicher. Das interaktive Online-Tool unterstützt Hauseigentümerinnen, Bauherrinnen sowie Architektinnen und Handwerkerinnen dabei, die Gefährdungssituation der einzelnen Immobilien durch Starkregen, Hochwasser und Grundhochwasser (letzteres nur in Köln) zu ermitteln. Außerdem werden konkrete, an den Gebäudetyp abgestimmte Schutzmaßnahmen vorgeschlagen.

mehr: https://steb-koeln.de/Aktuelles/Neues-Jahr-neues-Tool-Der-Wasser-Risiko-Check-2.0-ist-da.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Berlin: Mit SEMA in die Zukunft schauen

Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis
Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger.

mehr: https://www.bwb.de/de/25726.php

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Hamburg: Meilensteine für eine nachhaltige Abwasserentsorgung

Das Hamburger Klärwerk hat sich längst von einer reinen Abwasserreinigungsanlage zu einem innovativen Zentrum für nachhaltige Energieproduktion und Ressourcennutzung entwickelt. Hier wird nicht nur Abwasser gereinigt, sondern auch Energie gewonnen, Rohstoffe recycelt und die städtische Wärmeversorgung unterstützt.

Aktuell laufen spannende Projekte, die das Klärwerk fit für die Zukunft machen: Unsere Klärschlammverwertung VERA wird aktuell zur größten Anlage Deutschlands ausgebaut. Die Anlage HPHOR läuft mit innovativem Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor im Probebetrieb. Mit dem Bau von vier Großwärmepumpen am Ablauf unserer Kläranlage liefern wir bald klimafreundliche Wärme für bis zu 39.000 Haushalte und unterstützen damit die Hamburgische Wärmewende.

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse

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Modernisierung der Regenwasserbehandlung in Steinbach (Lebach)

Im Januar beginnt der Entsorgungsverband Saar in der Höchstener Straße in Steinbach (Lebach) mit der Modernisierung der Regenwasserbehandlung. Dafür wird der alte Regenüberlauf, der zur Abwasseranlage Bubach-Calmesweiler gehört, und bereits durch einen neuen, modernen Regenüberlauf ersetzt wurde, abgebrochen.

Die vorhandene Entlastungsleitung wird im Bereich des Steinbachs vollständig entfernt, sodass die natürlichen Verhältnisse wiederhergestellt werden. In das Projekt, mit dem die Strabag AG beauftragt wurde, investiert der EVS rund 180.000 Euro.

mehr: https://www.evs.de/evs/oeffentlichkeitsarbeit/aktuelle-meldungen/details/modernisierung-der-regenwasserbehandlung-in-steinbach-lebach

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Rinteln: Innovative Grundwassersanierung auf Areal der Stadtwerke Rinteln erzielt erste Erfolge

Die Stadtwerke Rinteln sanieren mit einem nachhaltigen, biologischen Verfahren seit Januar 2022 das Grundwasser auf ihrem Stadtwerke-Areal und haben damit einen ersten Erfolg erzielt. Wie aus einer Mitteilung der Stadtwerke hervorgeht, wurde am Standort früher Gas aus Kohle und Koks produziert, wobei Schadstoffe in den Boden und geringe Teile davon über die Jahre auch ins Grundwasser unter dem Gelände gelangt sind.

mehr: https://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/innovative-grundwassersanierung-auf-areal-der-stadtwerke-rinteln-erzielt-erste-erfolge-030125/

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Moorenweis: Neue Abwasserentsorgung in Moorenweis wird teuer

Das Moorenweiser Rathaus nimmt ein Großprojekt im Bereich der Abwasserentsorgung in Angriff. Die Teichkläranlagen in Dünzelbach und Steinbach werden geschlossen und das Abwasser aus den beiden Ortsteilen künftig in die Kläranlage im Hauptort gepumpt.

Auslöser für die Neuerung im Bereich der Abwasserentsorgung ist das sich wandelnde Klima mit langen Trockenphasen und Starkregenereignissen. Beide Extreme belasten die Teichkläranlagen. Regnet es zu viel, reichen die Kapazitäten nicht. Bei längerer Dürre führen die Vorfluter – der Steinbach und der Dünzelbach – zu wenig Wasser, sodass das geklärte Abwasser nicht ausreichend verdünnt wird.

mehr: https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/moorenweis-ort114656/moorenweis-neue-abwasserentsorgung-wird-teuer-93503599.html

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Irschenberg: Das ist im neuen Jahr das zentrale Projekt – und viele müssen mitzahlen

Nach jahrelanger Vorbereitung startet in der Gemeinde Irschenberg 2025 der Bau der neuen Kläranlage. Die angeschlossenen Bürger müssen mit Extrabeiträgen kräftig mitfinanzieren – die genauen Summen entscheidet der Gemeinderat in Kürze. Die große Herausforderung ist der Neubau der Irschenberger Kläranlage bei Aufham. Seit 2018 steht das Werk auf der gemeindlichen Agenda. Anfangs war noch unklar, ob es auf einen Neubau, einen Umbau oder einen Anschluss an Bruckmühl hinauslaufen wird. Doch seit 2020 ist klar: Es läuft auf einen Neubau hinaus, und die an die Abwasserversorgung der Gemeinde angeschlossenen Haushalte müssen einen Extrabeitrag leisten.

mehr: https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/irschenberg-ort28854/irschenberg-neue-klaeranlage-ist-im-neuen-jahr-das-zentrale-projekt-93502749.html

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Berlin: Mit SEMA in die Zukunft schauen

Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis
Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger.

Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand.

mehr: https://www.bwb.de/de/25726.php

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StEB Köln nutzen KI zur Berechnung von Abwassergebühren

Die Stadtentwässerungsbetriebe können damit den hohen Aufwand der meist manuellen Gebührenermittlung erheblich reduzieren.
In der Stadt Köln lassen sich Quellwasserleitungen und Abwasserkanäle bis ins 1. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie wurden im Römischen Reich in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (später Köln) angelegt. Zwei Jahrtausende später nutzt die Stadt nun Künstliche Intelligenz (KI) als Teil ihres Abwassermanagements. Konkret wird die Technologie eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Grundstückseigentümer eine gerechte Bemessung der Abwassergebühren im Rahmen der gesplitteten Abwassergebührenordnung erhalten, also der getrennten Erhebung von Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/steb-koeln-nutzen-ki-zur-berechnung-von-abwassergebuehren

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Kiel: Phosphor-Rückgewinnung: Kiel wird Pilotregion

Ab 2029 müssen große Kläranlagen ein Verfahren für Phosphorrecyling haben. Die Zeit drängt also, zumal viele technische Fragen offen sind. Das Kieler Projekt hat jetzt ein hohe Förderung erhalten.
Die Klärschlammverordnung schreibt ab 2029 schrittweise die Phosphor-Rückgewinnung vor. Für alle Kläranlagen mit einer Anschlussgröße von mehr als 100.000 Einwohnern gilt die Verpflichtung schon ab 2029, bei mehr als 50.000 Einwohnern ist ab 2032 keine landwirtschaftliche Verwertung mehr möglich.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/phosphor-rueckgewinnung-kiel-wird-pilotregion

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Forschende aus Kaiserslautern wollen Abwasser besser filtern

Stoffe aus Kosmetika, Medikamenten und Co. reichern sich immer weiter in Gewässern an. Wie sich diese doch aus Abwasser entfernen lassen, erforscht ein Team der Uni Kaiserslautern.

„Wir beobachten: Die Konzentration der Süßstoffe ist deutlich gestiegen“, sagt Franziska Ehrhardt aus dem Forschungsteam. Wie so oft in den vergangenen Wochen steht sie in einem Container auf dem Gelände der Kläranlage Landstuhl (Kreis Kaiserslautern).

mehr: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/klaerwerk-landstuhl-spurenstoffe-heraus-filtern-100.html

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Stuttgart: Abwassergebühren der Stadtentwässerung steigen ab 2025 nur moderat

Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche sorgt die Stadtentwässerung Stuttgart für die reibungslose Ableitung und Reinigung der Stuttgarter Abwässer und die Instandhaltung des rund 1.700 km langen Kanalnetzes. 2025 steigen die Gebühren dafür nur um moderate 3,2 %.

mehr: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/abwassergebuehren-der-stadtentwaesserung-steigen-ab-2025-nur-moderat/

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März 2025

Februar 2025

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Ressourcen nutzen statt verschmutzen

Zirkuläre Sanitärsysteme für die Schließung regionaler Kreisläufe
Zusammenfassung

Im deutschen Ressourceneffizienzprogramm III (2020–2023) verpflichtete sich die Bundesregierung zur weitgehenden Reduzierung der Abfallmengen, zum ressourcenschonenden Abwassermanagement und zur Rückgewinnung von Wertstoffen aus kommunalen Abwässern. Neuartige, ressourcenorientierte Sanitärsysteme (ROS, auch bekannt als NASS) erfüllen genau diese Ziele der Ressourcenschonung und rückgewinnung. Ein Team von Fachleuten thematisiert in einem Beitrag die Ergänzung und Transformation der Sanitärversorgung und die Rolle von ROS bei der Schließung von Nährstoffkreisläufen vom Verzehr („fork“) bis zur Produktion („farm“) von Lebensmitteln. Die Autor*innen erläutern zunächst die zentralen Gründe, die dafür sprechen, den aktuellen Umgang mit (Ab-)Wasser kritisch zu hinterfragen, und stellen technische Transformationsoptionen dar. Anschließend diskutieren sie die zur Umsetzung von ROS erforderlichen Bedingungen sowie aktuelle Hindernisse.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 752

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Auswirkungen der Anforderungen an die Nährstoffelimination gemäß EU-Kommunalabwasserrichtlinie auf die großen Kläranlagen in Baden-Württemberg

Zusammenfassung
Die novellierte EU-Kommunalabwasserrichtlinie (EU-KARL) stellt mit ihren verschärften Anforderungen an die Nährstoffelimination kommunale Kläranlagen vor neue Herausforderungen. Dieser Beitrag untersucht anhand von Betriebsdaten des Jahres 2024 die Auswirkungen der Vorgaben auf die 21 großen Kläranlagen (ab 150000 EW) in Baden-Württemberg. Während die Anforderungen an die Phosphorelimination durchweg erfüllt werden, zeigen sich bei der Stickstoffelimination deutliche Defizite: Nur 8 der 21 Anlagen erreichen die Anforderungen (8 mg/l Nges oder 80 % Eliminationsgrad) – teilweise knapp. Die Untersuchung berücksichtigt Einflussfaktoren wie Abwassertemperatur und Rückbelastung durch Prozesswasser. Zudem werden verschiedene Handlungsoptionen zur Verbesserung der
Stickstoffelimination diskutiert, darunter bauliche Maßnahmen, Kohlenstoffdosierung und Prozesswasserbehandlung. Abschließend erfolgt eine Bewertung der ökologischen, energetischen und klimarelevanten Begleiteffekte, und es werden Empfehlungen gegeben für die Umsetzung der EU-KARL in nationales Recht unter Minimierung zusätzlicher Belastungen für Kläranlagenbetreiber und Umwelt. Darüber hinaus wird die Situation bei weiteren 336 mittelgroßen Kläranlagen (10000– 149999 EW) über Daten aus dem DWA-Leistungsnachweis betrachtet; auch hier besteht insbesondere bei der Stickstoffelimination Handlungsbedarf.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 740

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Plant Wide Control – Vernetzte und prozessübergreifende Automatisierungslösungen auf Kläranlagen

Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“) – Teil 2*)
Zusammenfassung

Automatisierungslösungen unterschiedlicher Ausprägung sind auf Kläranlagen Standard und dienen der sicheren Einhaltung von Ablaufwerten und einem wirtschaftlichen Betrieb. Eine Detailbetrachtung existierender Lösungen zeigt, dass in den meisten Fällen die Prozessstufen einer Kläranlage einzeln betrachtet und lokal als Insellösungen automatisiert sind, ohne dass eine anlagenübergreifende Steuerung und Regelung, auch bezeichnet als Plant Wide Control (PWC), erfolgt. Der vorliegende Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“ stellt die wesentlichen Ziele, beispielhafte Anwendungen und deren Herausforderungen sowie die Grundlagen von vernetzten Automatisierungssystemen, die dem Prinzip von Plant Wide Control genügen, vor. Welche innovativen Lösungsbausteine, wie zum Beispiel der digitale Zwilling, maschinelles Lernen und Verfahren der Künstliche Intelligenz sowie Automatisierungskonzepte wie Module Type Package (MTP) bei der Umsetzung von Plant Wide-Control-Lösungen unterstützen können, wird ebenfalls betrachtet.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 730

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Infrastrukturerhalt – IT-gestützte Planung als Antwort auf Sanierungsstau, Fachkräftemangel und Transformationsprozesse

Zusammenfassung
Die Sicherung der Funktionsfähigkeit kommunaler Entwässerungssysteme ist eine strategische Aufgabe mit generationenübergreifender Verantwortung. Der Beitrag zeigt am Beispiel des AmperVerbands, wie IT-gestützte, regelbasierte Modelle genutzt werden können, um angesichts wachsender Herausforderungen wie Sanierungsstau, Fachkräftemangel und urbaner Transformation den Erhalt von Kanalinfrastrukturen effizient und vorausschauend zu gestalten. Zentrale Grundlage ist die automatisierte Auswertung vorhandener Zustandsdaten mit dem Modell stratIS-kanal, das den manuellen Ingenieurplanungsprozess nachbildet. Ergänzt um eine objektscharfe Asset-Simulation wird daraus ein integriertes Planungs- und Prognosewerkzeug, das technische sowie kaufmännische Aspekte berücksichtigt – bis hin zur Gebührenentwicklung. So können nicht nur operative Sanierungsmaßnahmen fundiert abgeleitet werden, sondern auch strategische Investitionsentscheidungen vorbereitet werden.
Die untersuchten Strategieoptionen zeigen eindrücklich: Ein „Weiter so“ führt langfristig zu Substanzverlust und Investitionsspitzen. Nur durch frühzeitige Reinvestitionen und vorausschauende Planung lassen sich Instandhaltungsbedarfe glätten, Substanzwerte erhalten und Synergien mit weiteren Akteuren (zum Beispiel Wärmeplanung) nutzen. Der Beitrag macht deutlich, dass nachhaltiger Infrastrukturerhalt bereits frühzeitig eine flächendeckende fundierte Planung und klare Kommunikation erfordert – und eine koordinierte Strategie den Weg für zukunftsfähige Stadtentwicklung ebnet.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 714

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Wie lernen unsere Auszubildenden?

Umfrage zu Lerngewohnheiten und Lernpräferenzen bei Auszubildenden im Beruf Fachkraft für Abwassertechnik
Zusammenfassung

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist Verbundpartner des InnoVET PLUS-Projekts AZUKIT. AZUKIT entwickelt einen KI-gestützten Lerntutor für Auszubildende der Abwasserbewirtschaftung und wird vom Institut für Ressourcenmanagement inter 3 koordiniert. Zu dem Aufgabengebiet der DWA zählt ein erster Schritt des Projekts: die Analyse von Lerngewohnheiten und Lernpräferenzen von Auszubildenden der Branche. Um diese zu analysieren, wurde eine Auszubildendenbefragung im Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik vorgenommen. Die entstandene Querschnittsstudie zeigt nicht nur auf, welches Lernverhalten und welche Lernpräferenzen bei der Projektentwicklung und bei der Implementierung des KI-Tutors in die Ausbildung zu beachten sind, sondern auch, welche technischen Voraussetzungen es zu berücksichtigen gilt. Auch der dritte Aspekt der Umfrage, die Hintergründe der Berufswahl, stellt eine wichtige Grundlage für die Ausgestaltung des geplanten Lern-Tools dar.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 658

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Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft – Sachstand Teil 2: Rolle der DWA und Umsetzung*

DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation der Wasserwirtschaft“**)
Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag, erstellt von den Mitgliedern der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“, beschäftigt sich mit der Digitalen Transformation. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalen Transformation in der Wasserwirtschaft zu geben. Es soll sensibilisiert werden für die damit verbundenen Aufgaben, die auf die Akteurinnen und Akteure der Branche aktuell und in Zukunft zukommen. Als Einstieg in das Thema wird zunächst dargestellt, was das Konzept der Digitalen Transformation für die Wasserwirtschaft im Einzelnen bedeutet, um anschließend anhand der Beispiele „Kläranlage“ und „Flussgebietsmanagement“ Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalen Transformation schlaglichtartig zu beleuchten. Für Praktikerinnen und Praktiker werden Hinweise und Anregungen für den konkreten Einstieg in die Digitale Transformation eines Unternehmens der Wasserwirtschaft gegeben, und für die Mitglieder werden die Aktivitäten der DWA und speziell der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“ kurz beschrieben. Zum Abschluss wird versucht, einen Ausblick
auf die weitere Entwicklung zu geben.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 653

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Plant Wide Control – Vernetzte und prozessübergreifende Automatisierungslösungen auf Kläranlagen

Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“) – Teil 1*)
Zusammenfassung

Automatisierungslösungen unterschiedlicher Ausprägung sind auf Kläranlagen Standard und dienen der sicheren Einhaltung von Ablaufwerten und einem wirtschaftlichen Betrieb. Eine Detailbetrachtung existierender Lösungen zeigt, dass in den meisten Fällen die Prozessstufen einer Kläranlage einzeln betrachtet und lokal als Insellösungen automatisiert sind, ohne dass eine anlagenübergreifende Steuerung und Regelung, auch bezeichnet als Plant Wide Control (PWC), erfolgt. Der vorliegende Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“ stellt die wesentlichen Ziele, beispielhafte Anwendungen und deren Herausforderungen sowie die Grundlagen von vernetzten Automatisierungssystemen, die dem Prinzip von Plant Wide Control genügen, vor. Welche innovativen Lösungsbausteine, wie zum Beispiel der digitale Zwilling, maschinelles Lernen und Verfahren der Künstlichen Intelligenz sowie Automatisierungskonzepte wie Module Type Package (MTP) bei der Umsetzung von Plant Wide Control-Lösungen unterstützen können, wird ebenfalls betrachtet. Der zweite Teil des Arbeitsberichts wird in Heft 10/2025 veröffentlicht.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 644

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Bewertung des hydraulischen Handlungsbedarfs und Festlegung von Sanierungsprioritäten nach DWA-A 118:2024

Erfahrungsbericht aus der Praxis bei hanseWasser Bremen
Zusammenfassung

Im Rahmen der Generalentwässerungsplanung wurde der hydraulische Zustand des Kanalnetzes hinsichtlich der Anforderungen des Regelwerks DWA-A 118:2024 überprüft. Dazu wurde eine hydraulische Fallzuordnung auf Basis des Überstaunachweises und der Überflutungsprüfung entwickelt, die den hydraulischen Zustand beschreibt. Dieser ist die Basis für die Ableitung des hydraulischen Handlungsbedarfs. Für die Festlegung der Priorität der erforderlichen kanalbezogenen Sanierungsmaßnahmen wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt, die bestehende Methoden aufgreift und um das Merkmal des Sanierungserfolges ergänzt. Dies ermöglicht es zu berücksichtigen, ob eine kanalbezogene Maßnahme allein das Ziel des hinreichenden Überflutungsschutzes erreicht oder ob weitergehende Maßnahmen in kommunaler Kooperation erforderlich sind. Die Erfahrung im betrachteten Praxisbeispiel zeigt, dass kanalbezogene Maßnahmen in der Regel nicht zu einem hinreichenden Schutz vor Überflutungen führen, insbesondere wenn die Bewertung über kanalinduzierte Überflutungen hinausgeht. Die hydraulische Fallzuordnung und Bewertung des Sanierungserfolges können darüber hinaus einen Beitrag zur Verdeutlichung in der Risikokommunikation leisten.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 631

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Kanalnetzsteuerung in Nordrhein-Westfalen

Ein Erfahrungsaustausch unter vielen Akteuren
Am 7. Juli 2025 fand in Essen die DWA-Veranstaltung „Erfahrungsaustausch Kanalnetzsteuerung in NRW: Planung – Genehmigung – Betrieb“ statt. Insgesamt nahmen etwa 40 Mitarbeitende von Kommunen, Wasserwirtschaftsverbänden, Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) und Vertreter aller fünf nordrhein-westfälischen Bezirksregierungen an der Veranstaltung teil.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 626

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Europäische Regelungen für gute Gewässer

DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost
Die diesjährige DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost fand am 19. und 20. Juni 2025 mit 140 Teilnehmenden im Precise Resort Hafendorf Rheinsberg statt. Unter dem Titel „Regionale Umsetzung der europäischen Regelungen für gute Gewässer“ wurden die europäischen Regelungen zum Abwasser und Trinkwasser vorgestellt und das Risikomanagement in der Wasserwirtschaft näher erläutert. Gewässerschutz in einem großen Industrieunternehmen in Berlin/Brandenburg, das Spannungsfeld von Gewässerschutzbeauftragten sowie die Wasserwiederverwendung in der Stahlindustrie standen auf der Tagesordnung.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 623

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Mess,- Steuer,- und Regeltechnik auf Abwasseranlagen

14th IWA International Conference on Instrumentation, Control and Automation (ICA)
Die 14. Internationale Tagung der International Water Association (IWA) zur Mess,- Steuer,- und Regeltechnik auf Abwasseranla-
gen fand vom 29. Juni bis 3. Juli 2025 in Oslo statt. 182 Teilnehmerinnen aus 34 Nationen trafen sich bei 14 Sessions mit 67 Vor- trägen und zwei Sessions mit 24 Kurzpräsentationen zum Erfahrungsaustausch. Die deutsche Beteiligung war mit fünf aktiven Teilnehmerinnen jedoch überschaubar. Die DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plantwide Control“ nutzte aber das Forum, um die we-
sentlichen Ergebnisse ihres Arbeitsberichts*) auch der internationalen Fachöffentlichkeit vorzustellen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 621

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Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft – Sachstand und Perspektiven

Teil 1: Chancen, Herausforderungen, Risiken*)
DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation der Wasserwirtschaft“**)
Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag, erstellt von den Mitgliedern der DWA- Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“, beschäftigt sich mit der Digitalen Transformation. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalen Transformation in der Wasserwirtschaft zu geben. Es soll sensibilisiert werden für die damit verbundenen Aufgaben, die auf die Akteurinnen und Akteure der Branche aktuell und in Zukunft zukommen. Als Einstieg in das Thema wird zunächst dargestellt, was das Konzept der Digitalen Transformation für die Wasserwirtschaft im Einzelnen bedeutet, um anschließend anhand der Beispiele „Kläranlage“ und „Flussgebietsmanagement“ Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalen Transformation schlaglichtartig zu beleuchten. Für Praktikerinnen und Praktiker werden Hinweise und Anregungen für den konkreten Einstieg in die Digitale Transformation eines Unternehmens der Wasserwirtschaft gegeben, und für die Mitglieder werden die Aktivitäten der DWA und speziell der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“ kurz beschrieben. Zum Abschluss wird versucht, einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu geben.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 582

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Biogene Adsorbentien zur Entfernung polarer und unpolarer Spurenstoffe aus Abwässern

Zusammenfassung
Die Elimination von Spurenstoffen aus Abwasser war Thema des Forschungsvorhabens „Biogene Adsorbentien zur Entfernung polarer und unpolarer Spurenstoffe aus Abwässern – bSiC-MAd“. Den Rohstoff für die neuartigen Adsorbentien bildeten biogene (vorwiegend landwirtschaftliche) kohlenstoff- und silicareiche Reststoffe (Reisspelzen), aus denen poröse Materialien (Aktivkohle) hergestellt werden können. Eine im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Universität Leipzig entwickelte Pulveraktivkohle aus Reisspelzen wurde auf ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften hin untersucht und mit herkömmlichen Aktivkohlen (Steinkohle, Braunkohle und Kokosnussschalen) verglichen. Dafür wurden Untersuchungen im Labormaßstab durchgeführt und die Ergebnisse anschließend an realen Abwässern validiert. Es stellte sich heraus, dass die Aktivkohle aus Reisspelzen im Vergleich zu den herkömmlichen Aktivkohlen ein sehr gutes Adsorptionsverhalten gegenüber ausgewählten Spurenstoffen zeigte.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 576

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Bewässerung von urbanem Grün mit wiederverwendetem Abwasser

Ein aktueller Stand der Wasserwiederverwendung
Zusammenfassung

Aufgrund immer ausgeprägterer Trockenperioden und der einhergehenden Wasserknappheit rückt das Thema Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser stärker in den Fokus, so auch in der Region Bad Oeynhausen. Saisonal kommt es dort bereits jetzt schon zu Konflikten hinsichtlich der Wassernutzung zwischen Privathaushalten, Landwirtschaft, Stadtgrünbewässerung und Gewerbe. Um die Trinkwasserversorgung auch zukünftig sicher aufzustellen, bietet sich der Ablauf der Kläranlage Bad Oeynhausen als alternative Quelle für Brauchwasserzwecke an. Im Rahmen des Forschungsvorhabens DigiWaVe wird die praktische Umsetzung der Wasserwiederverwendung vorbereitet. Dieser Artikel beschreibt den aktuellen Stand der Umsetzung, zeigt aktuelle Herausforderungen und die potenziellen Lösungen
auf.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 570

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Zukünftige Entwicklung von Starkregen

Auswertung eines konvektionserlaubenden Ensembles für Süddeutschland
Zusammenfassung

Mit dem Klimawandel und der damit einhergehenden Erwärmung steigt die maximale mögliche Wasserdampfmenge in der Luft und damit auch das Potenzial für intensivere Niederschlagsereignisse. Die intensivsten Niederschlagsereignisse mit Regenmengen über 15 mm in einer Stunde sind in der Regel konvektiver Natur, also kleinräumige bzw. meist lokal begrenzte Schauer und Gewitter, und finden in Deutschland überwiegend in den Sommermonaten statt. Um bessere Aussagen über deren zukünftige Entwicklung zu treffen, können konvektionserlaubende ­ Klimamodelle genutzt werden, die diese Ereignisse abbilden können. In dieser Studie hat die Kooperation Klimaveränderung und Wasserwirtschaft (KLIWA) ein Ensemble fünf konvektionserlaubender Projektionen über Süddeutschland für das Ende des 21. Jahrhunderts ausgewertet. Sie zeigen übereinstimmend einen zukünftigen Anstieg der Intensitäten sommerlicher Starkregenereignisse und Verkürzungen der Wiederkehrzeiten gegenüber der Vergangenheit.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 563

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Ozon zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen in der Praxis

Zusammenfassung
Die Ozonung ist ein bewährtes Verfahren zur Eliminierung von Spurenstoffen in kommunalen Kläranlagen. Seit den ersten Installationen
auf Kläranlagen in Bad Sassendorf/Deutschland im Jahr 2009 und Neugut/Schweiz im Jahr 2014 wurden weitere Projekte in verschiedenen Größen und Konfigurationen in Europa realisiert. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die technischen und regulatorischen Veränderungen in den letzten 16 Jahren, diskutiert die Erfahrungen aus dem Betrieb der Anlagen und skizziert erwartete zukünftige Trends und erforderliche Entwicklungen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 508

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Feststoff- und Phosphorelimination mit Aktivkohlefiltern

Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohleeinsatz auf Kläranlagen“*)
Zusammenfassung

Im hier vorliegenden Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 wird der aktuelle Kenntnisstand hinsichtlich der Feststoffbeladung und der chemischen Phosphorelimination bei Filtration über granulierte Aktivkohle zusammengetragen, der über die im Merkblatt DWA-M 285-2 dargelegten Erkenntnisse hinausreicht. Ziel ist es, in Diskussion mit der Fachöffentlichkeit zu treten und Anmerkungen, Anregungen und Fragen aufzunehmen. Dies vor dem Hintergrund, potenzielle Fehlplanungen oder Überdimensionierungen beim Ausbau der vierten Reinigungsstufe mit granulierter Aktivkohle zu vermeiden und Synergieeffekte der Filtration über granulierte Aktivkohle zu nutzen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 500

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Regenwassermanagement unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsansprüche

Ergebnisse aus dem Verbundforschungsvorhaben BoRSiS
Das in diesem Artikel vorgestellte Boden-Rohr-System zeigt, wie die wasserwirtschaftlichen Ansprüche eines Regenwassermanagements
bei (Stark-) Regen und die baumökologischen Ansprüche eines vitalen Baumstandorts in einem System gemeinsam gelöst werden können. Zudem wird auf die Tragfähigkeit des Systems im Straßenraum und Nutzen-Kosten-Aspekte im Vergleich zu herkömmlichen Entwässerungssystemen eingegangen. Erste bereits in der Planung oder gar Umsetzung befindliche Pilotprojekte zeigen, wie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen das Boden-Rohr-System realisiert werden kann.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 490

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Der Einfluss von Vorsorgemaßnahmen auf Hochwasserschäden am Rhein in Nordrhein-Westfalen

Ergebnisse einer Studie mit zeitvarianten Risikofaktoren
Zusammenfassung

Untersuchungen zum Schadenspotenzial von Hochwasser oder zur Wirtschaftlichkeit von Schutzmaßnahmen basieren in der Praxis bisher meist auf zeitlich invarianten Annahmen. Es hat sich aber gezeigt, dass diese Annahmen unzureichend sind. Die Verwendung zeitvarianter Risikofaktoren ermöglicht es, verschiedene Varianten der Anpassung gegen Hochwasser zu vergleichen und dabei die Auswirkungen von varianten Risikofaktoren miteinzubeziehen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Einsatzmöglichkeiten der Methodik der zeitvarianten Risikofaktoren zu erläutern und für einen größeren und sehr bedeutenden Betrachtungsraum, den Rheinabschnitt in Nordrhein-Westfalen, aufzuzeigen. Damit können die Differenzen in den zu erwarteten Schadensummen (bzw. Investitionsvolumen) in Abhängigkeit von den gewählten varianten Risikofaktoren und Maßnahmen bewertet werden. Der Fokus liegt darauf, den Einfluss von zeitvarianten Risikofaktoren für einen konkreten Anwendungsfall zu untersuchen, aber auch darzustellen, wie solche zeitvarianten Faktoren in Überlegungen zum Hochwasserrisikomanagement einbezogen werden können.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 482

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Herausforderungen und Chancen für Erneuerbare Energien auf Kläranlagen

Dritter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-7.5 „Lastmanagement und Interaktion mit Energienetzen“*)
Zusammenfassung

Die Einbindung von Erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem einer Kläranlage bringt technische, betriebliche und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Der dritte Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK 7.5 „Lastmanagement und Interaktion mit Energienetzen“ gibt hierzu Hinweise. Der vorliegende Bericht fokussiert auf die Erzeugung und Nutzung von elektrischer Energie aus Photovoltaik- oder Windenergieanlagen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 433

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Treibhausgasbilanzierung in der Wasserwirtschaft auf Unternehmensebene

Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses KA-2 „Klimaschutz und Treibhausgase“*)
Zusammenfassung

Im Bundes-Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2024 ist eine schrittweise Reduzierung der Emission von Treibhausgasen vorgesehen, um im Jahr 2045 in Deutschland Treibhausgasneutralität zu erreichen. Mit Blick auf die angestrebten Reduktionsziele und die künftigen Berichtspflichten wird für die Unternehmen der Abwasserwirtschaft in Deutschland eine einheitliche Methode zur Bilanzierung und Bewertung der unternehmensweiten Treibhausgasemissionen angestrebt. Dieser Arbeitsbericht soll einen Beitrag zur Erarbeitung eines solchen gemeinsamen Ansatzes liefern und insbesondere dabei helfen, die Ermittlung indirekter Emissionen aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Damit wird ein erster Einblick in die Methode, offene Fragestellungen und Hinweise auf die jetzt in den Unternehmen umzusetzenden vorbereitenden Schritte gegeben.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 427

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Starkregengefahrenkarte: Ein how to aus kommunaler Sicht

Zusammenfassung
Viele Kommunen haben auf Basis der in den jeweiligen Ländern veröffentlichen Leitfäden und Arbeitshilfen ein Starkregenrisikomanagement aufgebaut und in diesem Zusammenhang Starkregengefahrenkarten veröffentlicht. Durch die Einführung des neuen Runderlasses in Nordrhein-Westfalen über Anforderungen zum Hochwasserschutz und der Starkregenvorsorge bei Abwasseranlagen und sich abzeichnender neuer rechtliche Anforderungen im Wasserhaushaltsgesetz zu der Gesamtthematik „Starkregenvorsorgekonzept“ stellen sich die kommunalen Akteure in Verwaltung, Stadtgesellschaft und Lokalpolitik die Frage, wie mit den vorliegenden, kommunalen Starkregengefahrenkarten nun weiter kommunikativ umgegangen werden soll und wie es gelingt, von einem etablierten Starkregenrisikomanagement zukünftig zu einem effektiven und stadtweiten, integralen Ressourcenmanagement zu kommen. Die Stadt Münster verfolgt zur Beantwortung dieser Fragen zurzeit drei Handlungsstränge, die im Verwaltungshandeln der Kommune etabliert und verstetigt werden sollen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 422

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Sensitivitätsanalyse detaillierter 1D-2D-Modelle zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten

Zusammenfassung
Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten auf Basis von hydrodynamischen Modellen ist von entscheidender Bedeutung für das Starkregenrisikomanagement. Die Hauptherausforderungen bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten bestehen darin, verwendbare Geodaten zu erheben und geeignete Parameter sowie Anfangs- und Randbedingungen zu wählen. In der Praxis ist es üblich, Näherungen durch pauschale Modellparameter und -ansätze vorzunehmen oder gar ganze Komponenten unberücksichtigt zu lassen. Es ist in der Regel nicht genau bekannt, wie diese Ansätze und Verallgemeinerungen die Ergebnisse beeinflussen. Vor dem Hintergrund der raschen Entwicklung von Software- und Hardware-Technologien sind nun umfangreiche und rechenintensive Sensitivitätsanalysen komfortabel möglich. In diesem Sinne untersucht werden drei urbane Gebiete in Hamburg mit unterschiedlichen Gebietsmerkmalen.
Die Ergebnisse betonen die zentralen Stellschrauben für die Erstellung realistischer, szenarienbasierter Starkregengefahrenkarten. Besonders relevant sind die Auswahl der genauen Regenbelastung, die Parametrisierung der Infiltration und die generelle Einbindung des Kanalnetzes. Des Weiteren spielen auch die Berücksichtigung der Straßeneinläufe und die Zuordnung von angeschlossenen Dächern an den Kanal eine entscheidende Rolle. Mit der Erhöhung der Niederschlagsbelastung sinkt die generelle Sensitivität.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 409

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Wie geht man am besten mit Regenwasser um?

10. Expertenforum Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg
Das Expertenforum Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg hat sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert – und zur „Geburtstagsveranstaltung“ am 19.Februar 2025 sind wieder mehr als 300 Teilnehmende und über 30 Industrie-Aussteller nach Stuttgart gekommen. Dabei zeigte der etablierte Branchentreffpunkt erneut auf, wie wichtig das Thema Behandlung und Bewirtschaftung von Regenwasser ist. Dies gilt umso mehr, als insbesondere der Klimawandel und die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Es zeigte sich aber auch, dass sich gerade bei der Behandlung von Mischwasser in den letzten zehn Jahren viel getan hat und die Abwasserwirtschaft in Baden-Württemberg mithin auf einem guten Weg ist.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 397

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Neue Freiheiten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung als Chance nutzen

Am 26. Februar 2025 hat die Europäische Kommission mit dem Omnibus-Verfahren einen Vorschlag zur Anpassung der Nachhaltigkeitsberichterstattung präsentiert. Ziel ist es, den administrativen Aufwand für Unternehmen KMU4), zu verringern. Die DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 „Nachhaltigkeitsberichterstattung“ fasst kurz den Stand zusammen und wird auch künftig über aktuelle Entwicklungen berichten.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 396

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Entgeltfähigkeit weitergehender Maßnahmen der Abwasserbehandlung

Zusammenfassung
Können Kosten für Leistungen wie Phosphorrückgewinnung oder Errichtung und Betrieb weiterer Reinigungsstufen auf Kläranlagen in Entgelte für die Abwasserreinigung eingerechnet werden? Die DWA-Arbeitsgruppe WI-2.4 „Kalkulation von Entgelten“ kommt zum Ergebnis, dass sich die Frage der Entgeltfähigkeit freiwilliger Maßnahmen im Bereich der Abwasserbehandlung nicht eindeutig darstellt, und mahnt, es müsse dringend Rechtssicherheit geschaffen werden.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 363

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Dezentrale Klärschlammtrocknung – lohnt sich das noch?

Zusammenfassung
Die auf der Kläranlage anfallenden entwässerten Klärschlämme enthalten zwischen 72 und 82 % (Massenprozent) Wasser. Dieses Wasser muss vor einer Verbrennung der Klärschlämme weitgehend entfernt werden. Die Klärschlammtrocknung kann dabei als Anlagenbauteil innerhalb einer Verbrennungsanlage ausgeführt oder kläranlagennah in einer von der Verbrennungsanlage unabhängigen vorgeschalteten Trocknungsanlage (dezentrale Trocknung) realisiert werden. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob eine vorgeschaltete, dezentrale Trocknung aus Sicht des Kläranlagenbetreibers sinnvoll sein kann. Dazu werden Modell- und Kostenvergleichsrechnungen auf Basis bundesweiter Daten angestellt.

Autoren
Dr.-Ing. Günter Fehr
Am Edelhofe 4 C, 30459 Hannover
E-Mail: post@guenter-fehr.de
Dr.-Ing. Julia Hiller
Weber Ingenieure GmbH
Bauschlotter Straße 62, 75177 Pforzheim
E-Mail: Julia.Hiller@weber-ing.de
Dr.-Ing. Rolf Otte-Witte
Zur Finie 1, 31008 Elze
E-Mail: rolf.otte-witte@gmx.de

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 352

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Anwendung der UV-VIS-Spektroskopie zum quantitativen Nachweis von Aktivkohle in Abwasserbehandlungsanlagen

Zusammenfassung
Zum Abbau von anthropogenen Spurenstoffen und Mikroschadstoffen im Abwasser werden in zahlreichen Abwasserbehandlungsanlagen in den letzten Jahren vermehrt Pulveraktivkohlen bzw. granulierte Aktivkohlen in verschiedenartigen Reinigungsverfahren eingesetzt. Beim Einsatz dieser Reinigungsverfahren muss sichergestellt sein, dass am Ende keine schadstoffbeladenen Aktivkohlepartikel die jeweilige Abwasserbehandlungsanlage über den Ablauf verlassen. Standardmäßige Methoden der Wasseranalytik sind bisher ungeeignet, Aktivkohlepartikel im Ablauf nachzuweisen. Der Beitrag beschreibt die quantita­tive Bestimmung von Aktivkohle in Mischung mit anderen Stoffen mittels UV-VIS-Spektroskopie in Verbindung mit einer Integrationskugel. Zur Entwicklung dieser sensiblen Nachweismethode wurden Mischungen mit vordefinierten Mischungsanteilen aus getrockneter Pulveraktivkohle und getrocknetem Belebtschlamm verwendet. Diese vordefinierten Mischproben wurden in das Probengefäß einer Integrationskugel eingegeben, und über die UV-VIS-Spektroskopie wurde die diffuse Reflexion bestimmt. Aus den Ergebnissen der diffusen Reflexion der vordefinierten Mischungen lässt sich durch Kalibrierung eine Mischungsgleichung berechnen, die in der Lage ist, auch unbekannte Aktivkohleanteile ab etwa 0,25 Masse-% in einer Mischung quantitativ zu bestimmen.

Autoren
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Vogel, Lukas Dufner, M. Sc.
Universität Stuttgart
Institut für Fertigungstechnologie keramischer Bauteile
Allmandring 7b, 70569 Stuttgart-Vaihingen
E-Mail:  andreas.vogel@ifkb.uni-stuttgart.de
andreasvogel61@yahoo.de
lukas.dufner@ifkb.uni-stuttgart.de

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 345

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Im Spiegel der Statistik: Abwasserkanalisation und Regenwasserbehandlung in Deutschland

Zusammenfassung
Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) veröffentlicht alle drei Jahre aktuelle Zahlen über den Stand der öffentlichen Abwasserkanalisation. Kürzlich wurden neue Daten aus dem Jahr 2022 publiziert. Auf dieser Basis werden in der vorliegenden Publikation für alle Bundesländer die Trinkwasserabgabe, der Anschlussgrad der Bevölkerung an die Kanalisation, die Kanallängen, die räumliche Verteilung von Misch- und Trennsystemen, Anzahl und Volumen der Regenbecken im Kanalnetz, die Anzahl der öffentlichen Kläranlagen und der mittlere Fremdwasserzuschlag numerisch und graphisch dargestellt und erläutert. Der Beitrag geht auch auf die zeitliche Entwicklung der wichtigsten Kenngrößen in den letzten 47 Jahren ein.

Autoren
Prof. Dr.-Ing. Joachim Dettmar
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Lehr- und Forschungsgebiet Siedlungswasserwirtschaft
Goebenstraße 40, 66117 Saarbrücken
E-Mail: joachim.dettmar@htwsaar.de
Dr.-Ing. Gebhard Weiß
Umwelt- und Fluid-Technik GmbH
Steinstraße 7, 97980 Bad Mergentheim
E-Mail: g.weiss@uft.eu

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 333

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interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation

Projekt-Kick-Off bei Verbundkoordinatorin DWA
Mit digitalen Qualifizierungsangeboten das Potenzial von Computersimulationen für die Berufsbildung in der Wasser- und Abfallwirtschaft nutzen – dieses Ziel steht im Fokus des Verbundprojekts interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation. Mit dem Kick-Off bei der Verbundkoordinatorin DWA wurden die gemeinsamen Projektaktivitäten im Februar 2025 offiziell gestartet.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 328

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PFAS und Arzneimittel im Wasserkreislauf

Technische Möglichkeiten und gesetzliche Anforderungen
Am 12. Februar 2025 veranstalteten der DWA-Landesverband Nord-Ost und die Universität Rostock, Fachgebiet für Agrar- und Umweltwissenschaften, einen Workshop zum Thema „PFAS und Arzneimittel – Spurenstoffe im Wasserkreislauf“ an der Universität Rostock.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Interreg Projekte EMPEREST und APRIORA statt, die sich jeweils mit Spurenstoffen, insbesondere PFAS (EMPEREST) und Arzneimittelrückstände (APRIORA) im Abwasser beschäftigen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 325

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Aspekte einer nachhaltigen Wasserwirtschaft

Zusammenfassung
Die Menschheit nutzt die Ressourcen des Planeten Erde in extremem Maß. Deshalb muss auch der Schutz des Wassers zukünftig deutlich mehr als bisher unter dem Aspekt eines ganzheitlichen Ressourcen- und Umweltschutzes betrachtet werden. Im vorliegenden Beitrag werden schlaglichtartig verschiedene Aspekte und Chancen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft beleuchtet. Dabei ist das Ziel, zu einer Auseinandersetzung mit den Themen anzuregen. Planung, Bau und Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen müssen sich ab jetzt an einem ernsthaften zirkulären Ansatz orientieren. Langfristig muss die Branche bezogen auf die eingesetzten Rohstoffe den Schritt hin zu einer zirkulären Wirtschaft nach dem cradle to cradle(c2c)-Prinzip gehen: Einmal entnommene Rohstoffe müssen im Kreislauf erhalten bleiben. Weitere Aspekte, die diskutiert werden, sind Abwasser als Ressource von Rohstoffen, Energie, nachhaltige Gebührenerhebung und verwendung, Digitalisierung, wassersensible Ernährung.

Autoren
Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder, Wolfram Schröder, M. Sc.
Tuttahs & Meyer Ing.-GmbH
Auf der Hüls 162, 52068 Aachen
E-Mail: m.schroeder@tum-ingenieure.de

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 283

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Geschäftsmodell Nutzwasser – Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft und im urbanen Raum

Zusammenfassung
Das im Rahmen der Fördermaßnahme WavE II des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführte Forschungsprojekt „Nutzwasser als alternative Wasserressource“ hatte das Ziel, hochflexible und bedarfsgerechte Managementstrategien für die Wiederverwendung von Wasser in der urbanen und landwirtschaftlichen Bewässerung zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit Praxispartnern zu optimieren. Dazu gehören die Aufbereitung und Bereitstellung von hochwertigem Wasser einschließlich umfassender Qualitätssicherungsmaßnahmen, innovative Technologien zur Echtzeit-Bestimmung des Bewässerungsbedarfs sowie effiziente Speicher- und Verteilstrukturen. Mittels der Durchführung einer wohlfahrtsökonomischen Bewertung konnte ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis der untersuchten Nutzwasseranwendungen dargestellt werden. In dem vorliegenden Beitrag geht es um die hierauf aufbauende Erarbeitung von Ansätzen für angepasste Organisations- und Geschäftsmodelle, die in der Lage sind, einen nachhaltigen und koordinierten Betrieb der entsprechenden Anlagen zu gewährleisten.

Autor
Dipl.-Kfm. Peter Lévai
IWW Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH
Moritzstraße 26, 45476 Mülheim an der Ruhr
E-Mail: p.levai@iww-online.de

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 273

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Abwasserwärmenutzung aus dem Auslauf von Kläranlage

Abschätzung des Wärmebereitstellungspotenzials für Hessen

Zusammenfassung
Kommunales Abwasser rückt als erneuerbare thermische Energiequelle zunehmend in den Fokus der kommunalen Wärmeplanung. Eine Herausforderung stellen dabei die jahreszeitlichen Unterschiede zwischen Wärmeangebot und Wärmebedarf dar. Während die saisonalen Schwankungen der potenziellen Abwasserwärme einzelner Kläranlagen mit vertretbarem Aufwand bewertet werden können, erfordert eine landesweite Analyse eine umfangreiche Datenbasis und erheblichen Zeitaufwand. Vor diesem Hintergrund wurden standardisierte Jahresganglinien für Temperatur und Trockenwetterabfluss auf Basis von vier Kläranlagen entwickelt, die auf alle hessischen Kläranlagen übertragen werden konnten. Die daraus resultierenden Wärmebereitstellungspotenziale werden im Wärmeatlas Hessen dargestellt, um potenzielle Wärmenetzgebiete identifizieren zu können. Die Untersuchungen zeigen, dass saisonale Temperaturschwankungen zuverlässig erfasst werden, während die Variabilität der Trockenwetterabflüsse stark anlagenspezifisch ist und maßgeblich durch Fremdwasser beeinflusst wird. Der Einfluss des Fremdwassers auf das Wärmebereitstellungspotenzial wird in einer weiterführenden Studie vertieft untersucht.

Autorinnen
Nele Siebert, M. Sc., Valerie Liese, M. Sc., Lukas Höft, M. Sc., Prof. Dr. Ing. Tobias Morck)
Universität Kassel
Institut für Wasser, Abfall, Umwelt
Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft
Kurt Wolters Straße 3, 34125 Kassel
*) Korrespondenzautor
E Mail: morck@uni-kassel.de
Bastian Schäfer, M. Sc.
apl. Prof. Dr. Ulrike Jordan
Universität Kassel
Institut für Thermische Energietechnik
Fachgebiet Solar und Anlagentechnik
Kurt Wolters Straße 3, 34125 Kassel

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 267

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Wärmestudie Nordrhein-Westfalen – Potenziale wasserbasierter Wärmequellen

Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung wurde eine Wärmestudie für Nordrhein-Westfalen erstellt. Damit sollen Kommunen auf dem Weg zum Wärmeplan unterstützt werden. Die Studie zeigt: Die Potenziale erneuerbarer und klimafreundlicher Wärmequellen sind in Nordrhein-Westfalen ausreichend vorhanden, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 zu ermöglichen. Besonders die wasserbasierten Wärmequellen können regional bedeutsam werden, sowohl in zentralen Lösungen über Wärmenetze als auch im dezentralen Bereich. Dazu zählt im Rahmen der Studie die thermische Nutzung der Flüsse, Seen und Schifffahrtskanäle, die Nutzung des Abwassers über die ­ Kanalisation, den Ablauf der Kläranlagen und über die Indus­trie sowie die hydrothermale mitteltiefe, oberflächennahe und tiefe Geothermie und die thermische Nutzung warmer Grubenwässer.

Autoren
Klaus Vogel, M. Sc., Enrico Fleiter, M. Sc.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen
Wallneyerstraße 6, 45133 Essen
E-Mail: enrico.fleiter@lanuv.nrw.de

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 260

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Bewertung von Kanalnetzen – neue Kennzahlen: Systemindex Kanalnetz (SIK) und Nachhaltigkeitsindex Kanal (NIK)

Zusammenfassung
Nach den bereits veröffentlichten neuen Kennzahlen „Systemindex Trinkwassernetz, SIT“ und „Nachhaltigkeitsindex, IN“ ist nun in Analogie ein Bewertungssystem für Kanalnetze entwickelt worden. Die nachhaltige Bewirtschaftung von Infrastrukturnetzen muss unter zunehmendem Kostendruck auf Basis technischer Aspekte und Zustandsdaten eine betriebswirtschaftliche Aussteuerung erfahren. Maßnahmen für die Zustandserhaltung müssen auf ihre Wirksamkeit bewertet und in die Gesamtstrategie des Unternehmens eingebettet sein. Liegt keine detaillierte Langfristplanung in Kombination mit einer technischen Zustandsentwicklung vor und wird kein ausführliches Assetmanagement im Unternehmen gepflegt, bieten die neuen Kennzahlen „Systemindex Kanalnetz, SIK“ und „Nachhaltigkeitsindex Kanal, NIK“ eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, eine übergreifende Kanalnetzbewertung vorzunehmen:
Sind die Sanierungsmaßnahmen nachhaltig? Damit ist die Nachhaltigkeit der eigenen Zustandserhaltungsmaßnahmen zu bewerten und in Abhängigkeit von der zukünftigen gewünschten Entwicklung des Netzzustandes das benötigte Investitionsbudget unter lokalen Gegebenheiten abzuschätzen

Autoren
Dr. Lars Tennhardt, Christof Nöh, Tony Marie Schönherr,
Georg Enke
Tilia GmbH
Inselstraße 31, 04103 Leipzig
E-Mail: lars.tennhardt@tilia.info

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 250

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Klimaneutrale Kläranlagen – Bilanzierung von Treibhausgasen zur Ableitung von Minderungsmaßnahmen mit dem KlicK-Webtool

Zusammenfassung
Im Projekt „Klimabilanzen für Kläranlagen mit einem Klick (KliK)“ wurde ein digitales Tool entwickelt, das Kläranlagen die Treibhausgas-Bilanzierung erleichtern und sie auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen soll. Das KlicK-Tool erstellt in wenigen Schritten eine erste aussagekräftige Klimabilanz auf Basis der gängigen Betriebsdaten und Abwasserparameter beispielsweise aus dem DWA-Leistungsnachweis der kommunalen Kläranlagen. Die Bilanz kann anschließend fallspezifisch an die Bedingungen der jeweiligen Kläranlage angepasst werden. Das Tool stellt abschließend ausgewählte Treibhausgas-Minderungsmaßnahmen vor, deren Auswirkungen auf die Gesamtbilanz teilweise abgeschätzt werden können. Das KlicK-Tool demonstriert, dass mit einer begrenzten Datenmenge bereits erste aussagekräftige Klimabilanzen von Kläranlagen erstellt werden können.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 186

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Von der statischen zur dynamischen und ereignisspezifischen Starkregengefahrenkarte

Zusammenfassung
Statische Starkregengefahrenkarten gehören längst zum Stand der Technik und sind ein gut geeignetes Werkzeug, um potenziell überflutungsgefährdete Bereiche zu identifizieren. Da diese Karten jedoch nur die maximalen Wasserstände und teilweise die maximalen Fließgeschwindigkeiten für einzelne Szenarien darstellen, geht aus ihnen weder die zeitliche Entwicklung noch das tatsächliche Ausmaß eines konkreten bevorstehenden Ereignisses hervor. In diesem Artikel wird daher einerseits aufgezeigt, wie mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine dynamische und ereignisspezifische Starkregengefahrenkarte erstellt werden kann und welchen Mehrwert diese Informationen im Ereignisfall liefern können. Dabei werden auch zukünftige Herausforderungen und potenzielle Forschungsrichtungen in diesem Bereich kritisch diskutiert, um die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung dieser Methodik zu fördern.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 161

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Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg und DWA Landesverband Baden Württemberg wachsen zusammen

Herausforderungen der Wasserwirtschaft gemeinsam begegnen
Der Wasserwirtschaftsverband BadenWürttemberg e. V. (WBW) und der DWA-Landesverband Baden-Württemberg heben ihre bisherige enge Zusammenarbeit auf eine neue Ebene, indem der WBW seine Tätigkeiten im Oktober 2024 per Beschluss der Mitgliederversammlung eingestellt und diese an die DWA übergeben hat.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 161

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Kommunikation im Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement stärken

Tagung in Münster
Der DWA-Landesverband NordrheinWestfalen hat gemeinsam mit der Stadt Münster am 10. Oktober 2024 eine Fachtagung zur Thematik „Kommunikation im Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement“ in Münster durchgeführt

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 157

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Das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH): Herausforderungen gemeinsam bewältigen

Ziel des im Dezember 2023 gegründeten Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH) ist es, praxistaugliche, wissenschaftlich fundierte und innovative Lösungen entsprechend den Herausforderungen im Wassersektor zu entwickeln. Statt im Alleingang hydrologische, (sozial)ökologische und technisch-ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten, soll das KWH die Partnerinstitutionen dazu anregen, Prozesse und Dynamiken des Wasserressourcenmanagements interdisziplinär und integriert zu betrachten.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 160

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Das Projekt AZUBOT: Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Ausbildung von Fachkräften für umwelttechnische Berufe

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts AZUBOT sollen ein intelligentes tutorielles System (KITutor) und eine digitale Lernumgebung mit attraktiven Lernmaterialien für Auszubildende im Bereich der Abwasserwirtschaft entwickelt werden.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 156

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Verfahrenstechnische Optimierung einer Rauchgasreinigungsanlage im laufenden Betrieb

Erfahrungsbericht aus der Praxis
Zusammenfassung

An einer bestehenden Klärschlammverbrennungsanlage wurden Reinvestitionen und verfahrenstechnische Optimierungen vorgenommen. Wie das im laufenden Betrieb erledigt werden kann, um den Prozess der Klärschlammentsorgung kontinuierlich aufrechtzuerhalten, wird in einem Erfahrungsbericht aus der Praxis beschrieben.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 119

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Kosten-Nutzen-Vergleich zum Einsatz moderner Membrantechnologien auf kommunalen Kläranlagen

Zusammenfassung
Membranbioreaktoren (MBR) wurden seit Ende der 1990erJahre mit ersten technischen Projekten als neue Technologie auf dem bundesdeutschen Abwassermarkt eingeführt. Im Vergleich zu konventionellen Belebungsanlagen (CAS) wiesen MBR zu diesem Zeitpunkt sowohl höhere Kapital- als auch Betriebskosten auf. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Wirtschaftlichkeit der MBR stetig verbessert. Hauptgründe dafür sind technologische Optimierungen in Bezug auf den Energieverbrauch, verringerte Membrankosten und die Senkung der peripheren Kosten für die Integration (Platzbedarf für die Membran, Verdichtergröße etc.). Gleichzeitig sind die Kosten im Bereich der Bautechnik deutlich gestiegen, was die Wettbewerbsfähigkeit des MBR gegenüber CAS aufgrund des geringeren erforderlichen Reaktorvolumens steigert. Für eine aktuelle Bewertung wurden die Jahreskosten und die CO2-Emissionen beider Technologien in Abhängigkeit von der Ausbaugröße mithilfe eines Excel-basierten Berechnungstools verglichen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei zukünftige Anforderungen für eine Spurenstoffelimination oder für eine Wasserwiederverwendung, die sich aus der überarbeiteten europäischen Kommunalabwasserrichtlinie ergeben. Die Ergebnisse des Technologievergleichs zeigen, dass der MBR insbesondere bei weitergehenden Anforderungen an die Abwasserreinigung heute oftmals die günstigere Technologie ist.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 104

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Bewirtschaftung von Kanalstauraum als wirkungsvoller Beitrag zum Gewässerschutz

Teil 1: Motivation
Zusammenfassung
Die Abwasserfreiheit der Gewässer im Einzugsgebiet der Kläranlagen Bottrop und Emschermündung wurde Ende 2021 erreicht. In dem rund 200 km2 großen kanalisierten Einzugsgebiet werden rund 130 Mischwasserbehandlungsanlagen betrieben.
Der Großteil der Mischwasserbehandlungsanlagen wurde in Form von Stauraumkanälen gebaut. Aufgrund des hohen spezifischen Speichervolumens, der Größe des Einzugsgebietes sowie der immissionsseitigen Anforderungen an die Niederschlagswassereinleitungen wird im Einzugsgebiet sukzessive eine Kanalnetzsteuerung umgesetzt. Mithilfe der Kanalnetzsteuerung kann auch künftig flexibel auf sich ändernde Randbedingungen reagiert werden. Um dies zu erreichen, setzt die Emschergenossenschaft unter anderem auf die virtuelle Prozessleittechnik. Bei der Umsetzung und dem Betrieb der Kanalnetzsteuerung werden somit die Möglichkeiten von Wasserwirtschaft 4.0 konsequent genutzt. Dieser Beitrag berichtet über die Motivation zur Umsetzung einer Kanalnetzsteuerung sowie die ersten Arbeitsschritte und -ergebnisse. In den kommenden Monaten sollen weitere Beiträge zur konkreten Umsetzung sowie zu darauf aufbauenden Ergebnissen und Erfahrungen folgen.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 97

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Ehrenamt ist keine Einbahnstraße – auch Unternehmen profitieren vom Engagement ihrer Mitarbeitenden

Der renommierte Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Trinkwasser- und Abwasserbehandlung Kuhn GmbH, Höpfingen, wurde Ende November 2024 vom Land Baden-Württemberg als „Ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet (KA/KW 1/2025, S. 8 bzw. 6). Anlässlich des Tages des Ehrenamtes am 5. Dezember hat KA/KW mit Geschäftsführer Dr.-Ing. Michael Kuhn und Personalleiter Janis Kuhn über die Bedeutung des Ehrenamtes für ihr Unternehmen gesprochen. Michael Kuhn ist Vorsitzender des DWA-Beirats und Mitglied des DWA-Vorstands.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 92

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forum:mikroschadstoffe im DWA Landesverband Nordrhein-Westfalen

Forum zum Austausch und Wissenstransfer rund um die Reinigungsstufe für Mitarbeitende von Kläranlagenbetreibern in Nordrhein-Westfalen

Unter dem Namen forum:­ mikroschadstoffe bietet der DWA-Landesverband Nordrhein-Westfalen ein neues Forum zum Austausch und Wissenstransfer rund um die 4. Reinigungs­stufe für Mitarbeitende von Kläranlagenbetreibern in Bundesland.
Mit der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie kommen weitere Anforderungen auf die Betreiber von Kläranlagen zu, und die Elimination von Mikroschadstoffen rückt mehr in den Vordergrund.
In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einige Kläranlagen, die eine weitergehende Abwasserbehandlung bzw. vierte Reinigungsstufe zur Mikroschadstoffelimination betreiben. Weitere Anlagen befinden sich in der Planung oder im Bau.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 88

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Wasserwirtschaftliche Herausforderungen in Bayern

­ 13. Nürnberger Wasserwirtschaftstag
Der traditionsreiche Nürnberger Wasserwirtschaftstag des DWA-Landesverbands Bayern ging am 9. Juli 2024 in die nächste Runde, zum 13. Mal, und bot für alle Interessierten wieder ein Forum zur Diskussion der wichtigsten wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in Bayern. Wie üblich war die Veranstaltung zweizügig und bestand aus dem Seminar Abwasser und dem Seminar Gewässer und wurde von einer Firmenausstellung begleitet. Als beliebt erwies sich wieder das Format der Themen­tische.

­Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 84

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Hochwasser, Starkregen und Flächenverfügbarkeit

Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 „Vollzugsfragen des Wasserrechts“ – Teil 2: Finanzierung, Grundstücke, Flächenakquisition
Zusammenfassung

Hochwasser und Starkregen haben Deutschland in den letzten Jahren immer wieder bewegt. Der nun vorliegende Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 fasst wesentliche Erkenntnisse zum notwendigen Schutz bei Hochwasser und Starkregen aus rechtlicher Sicht zusammen. Der Feststellung von „Wasser auf meinem Grundstück führt zu Schaden“ geht in der Praxis mit der Frage einher: „Wer bezahlt für den Schaden?“ Daran schließt sich oft die (baugenehmigungsrechtliche) Vorgabe des Wiederaufbaus an gleicher Stelle an und so wird ein vermeidbarer Kreislauf geschlossen, während die Fragen von Verantwortung und Zuständigkeit (Wasserbehörden der unteren und oberen Ebene, Abwasserbeseitigungspflichtige, Gewässerunterhaltungspflichtige, wasserwirtschaftliche Planungsbehörde oder auch der Eigentümer selbst) oft bis zum Schluss nicht beantwortet werden. Aus der Öffentlichkeit wird nach einem technischen Regelwerk für absoluten Schutz gerufen. Regelmäßig ist eine Abwägung zwischen verschiedenen Interessen (Schutzniveau, Kosten, technische Machbarkeit, Priorisierung zum Beispiel von Wohnraum im Verhältnis zu Hochwasserschutz) erforderlich, die nicht abstrakt im Regelwerk getroffen werden kann.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 36

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Vergleichende energetische Betrachtung der Klärschlammverwertung durch Verbrennung in einer Wirbelschicht und durch Pyrolyse

Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden die thermische Behandlung und die Pyrolyse von Klärschlamm anhand von Beispielanlagen energetisch bilanziert, um eine belastbare Gegenüberstellung der jeweiligen CO2-Emissionen zu ermöglichen. Die Berechnungen basieren auf rein theoretischen Annahmen und gehen von in Teilen idealisierten Prozessen aus. Zur Aufstellung der Energiebilanz im Nennlast-Betrieb müssen die Massenströme und deren Zustände an der Systemgrenze bekannt sein, die in Teilen abgeschätzt werden mussten. Bei der Verbrennung wird der zugehende Kohlenstoff im Klärschlamm nahezu vollständig in CO2 umgesetzt. Bei der Pyrolyse ist ein Teil des Kohlenstoffs im Karbonisat gebunden. Wenn dieser gebundene Kohlenstoff nicht auch zeitverzögert freigesetzt wird, ist die energetische Integration zur Beurteilung entscheidend. Die Pyrolyse zeigte keine energetischen oder CO2-Emissions-Vorteile gegenüber der thermischen Verbrennung, was gegenwärtig auf eine bessere energetische Integration Verbrennungsanalage zurückzuführen ist. Zudem bleibt die Zukunft des in der Pyrolyse entstehenden Karbonisats unklar.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 36

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Vergleich von Maßnahmen zur Abluftbehandlung auf Abwasseranlagen – Teil 2

Zweiter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-14.2 „Maßnahmen gegen Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen“*)
Zusammenfassung

Die Merkblätter DWA-M 154-1 und -2 behandeln die vielseitigen Aspekte der Geruchsentwicklung auf Abwasseranlagen und gehen auch auf Maßnahmen zur Behandlung von Geruchsproblemen durch Abwasserkonditionierung oder durch Abluftbehandlung ein. Die Technologien dazu werden im ersten Teil der Merkblattreihe kurz und überwiegend tabellarisch mit Verweisen auf andere Regelwerke beschrieben. Als weitergehende Hilfestellung für den Anwender werden die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Technologien nun ergänzend in Form von mehreren Arbeitsberichten ausführlicher spezifiziert. Der vorliegende Arbeitsbericht beschäftigt sich mit den gebräuchlichsten Verfahren und Maßnahmen zur Abluftbehandlung. Hierbei wird im Detail auf die jeweiligen Wirkmechanismen, Besonderheiten, Ausführungsvarianten und Einsatzgrenzen der einzelnen Verfahren eingegangen und darauf, unter welchen Umständen welche Kombination der einzelnen Verfahren möglich und sinnvoll ist. In dem vorliegenden zweiten Teil des Arbeitsberichts wird explizit auf die Verfahren der Fotooxidation, katalytische Verfahren und übliche Verfahrenskombinationen eingegangen. Im ersten Teil, der in der Dezember-Ausgabe 2024 der KA erschienen ist, wurden die Verfahren Biofilter, Aktivkohlefilter und chemische Wäscher beschrieben.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 30

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Reinigungsleistung eines technischen Filtersands im Vergleich zur ­bewachsenen Bodenzone

Die Versickerungsmulde eines Industriegeländes wurde nach 13 Betriebsjahren überprüft. Dabei wurden bis in 60 cm Tiefe relevante Schwermetallkonzentrationen gemessen. Als Ursache wurde die hohe zulaufnahe Belastung bei gleichzeitiger hydraulischer Kurzschlüssigkeit des bindigen Muldenbodens festgestellt. Der Muldenboden wurde gegen einen 60 cm mächtigen technischen Filtersand getauscht. Nach drei weiteren Betriebsjahren wurde die Wirksamkeit der Maßnahme zur Vermeidung von Tiefenverlagerungen überprüft. Im Sediment und in der Sandschicht 0–20 cm wurden 99,6 % des Zinks gefunden. Unterhalb von 20 cm Tiefe wurden nur noch 0,4 % eingelagert. Trotz der starken Durchwurzelung durch den Grasbewuchs zeigte der Filtersand keine hydraulische Kurzschlüssigkeit, und er konnte auch bei hoher zulaufnaher Belastung der Anlage eine Tiefenverlagerung von Schwermetallen erfolgreich verhindern.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 23

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Tägliche Meldungen 2024

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Dezember 2024

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November 2024

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Oktober 2024

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September 2024

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August 2024

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Juli 2024

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Juni 2024

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Mai 2024

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April 2024

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März 2024

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Februar 2024

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Januar 2024

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IAB-Arbeitsmarktbarometer: Flaute hält auch 2025 an

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Vergleich zum Vormonat abermals um 0,3 Punkte und verzeichnet damit den vierten Rückgang in Folge. Mit 99,2 Punkten steht der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Dezember auf dem niedrigsten Stand außerhalb der Corona-Pandemie. Das European Labour Market Barometer fällt minimal um 0,1 Punkte und liegt mit 98,9 Punkten ebenfalls im pessimistischen Bereich.

Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland steht nach einem Minus von 0,2 Punkten inzwischen bei 97,6 Punkten. Damit liegt sie deutlich im pessimistischen Bereich – die Aussichten trüben sich also weiter ein. „Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit auch zu Beginn des neuen Jahres weiter steigen wird“, erklärt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Die Beschäftigungskomponente verzeichnet im Dezember einen Rückgang von 0,3 Punkten und fällt auf 100,8 Punkte. Niedrigere Werte gab es nur während der Corona-Pandemie. Insgesamt bleiben die Beschäftigungsaussichten stabil, aber Weber ordnet ein: „Der Arbeitsmarkt ist zweigeteilt: Industrie, Bau und Zeitarbeit verlieren, Gesundheit, Erziehung und Verkehr gewinnen. Die Beschäftigung geht in kleineren Betrieben zurück, nicht bei den großen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news845218

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„Wir haben alles angeschaut, was in der Arzneimitteltherapie schieflaufen kann“

Professor Dr. Walter E. Haefeli leitete 25 Jahre die Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am UKHD. Nun geht er in den Ruhestand. Sein großes Thema war die Arzneimitteltherapiesicherheit: Unter anderem entwickelte er mit seinem Team das erfolgreiche elektronische Arzneimittel-Informationssystem „AiDKlinik“, etablierte ultrasensitive Analysemethoden für sichere Arzneistoffmessungen, baute mit Kooperationspartnern den weiterführenden Studiengang „Arzneimitteltherapiesicherheit“ auf und initiierte einen Beratungsdienst für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Auf großes mediales Interesse stieß seinerzeit eine Studie zur „Kunst des Pillenschluckens“.

In 25 Jahren als Ärztlicher Direktor der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) hat Professor Dr. Walter E. Haefeli mit seinem Team viel für die Arzneimitteltherapiesicherheit bewegt, ausgeklügelt und umgesetzt – unter anderem Arzneimittel-Informationssysteme und Dosierungs-Apps, ultrasensitive Analyseverfahren für Arzneistoffmessungen mit minimalen und daher wirkungs- und nebenwirkungsfreien Dosierungen, ein Studienzentrum für erste Einsätze neuer Arzneimittel am Menschen, den Postgraduierten-Studiengang „Arzneimitteltherapiesicherheit“ oder einen Beratungsdienst für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Ebenso beschäftigte er sich mit den Problemen, die Patientinnen und Patienten bei der Medikamenteneinnahme umtreiben könnten. „Es ging mir darum, die Variabilität der Arzneimitteltherapie zu vermessen, damit man sie im klinischen Alltag berücksichtigen kann. Heute sagt man dazu personalisierte Medizin“, sagt der gebürtige Schweizer, der sich zum 31. Dezember 2024 in den Ruhestand verabschiedet.

mehr: https://idw-online.de/de/news845213

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Dünn und steinig – aber fruchtbar: Die Rendzina ist der Boden des Jahres 2025

Über den Boden, die oberste Schicht der Erdkruste, die zusammen mit Wasser die wichtigste Grundlage für unsere Ernährung und die Landökosysteme bildet, wissen wir oft sehr wenig. Zur Förderung des Wissens über Böden dient die Aktion „Boden des Jahres“, die seit 2004 besteht. Boden des Jahres 2025 ist die Rendzina, ein besonderer Bodentyp auf Kalk- oder Gipsgestein. Das besondere Merkmal der Rendzina: unter dem humus- und nährstoffreichen Oberboden folgt direkt der Gesteinsuntergrund.

Die essentiellen Leistungen, die der Boden – die dünne oberste Haut der Erdkruste – für die Menschheit und das Leben auf der Erde erbringt, sind häufig viel zu wenig bekannt. Deshalb setzen sich die bodenkundlichen Fachverbände und andere Institutionen weltweit für mehr „Bodenwissen“ ein. In Deutschland, Österreich und der Schweiz tun sie dies unter anderem dadurch, dass seit 2005 alljährlich ein „Boden des Jahres“ proklamiert wird, der in verschiedenen Veranstaltungen und Publikationen der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Diesmal kommt Dänemark als Partnerland hinzu.

Im Boden wirken Gestein, Wasser, Luft und Leben (in Form von Pflanzen und Tieren) zusammen, um die fruchtbare oberste Erdschicht zu schaffen. Sie bildet die wesentliche Grundlage für unsere Ernährung aber auch die Erzeugung von Energierohstoffen wie etwa Holz. Ein gesunder Boden filtert aber auch Wasser und trägt bei Starkregen zum natürlichen Rückhalt von Hochwasser bei. Auch die Biodiversität in Form von prächtigen Blütenpflanzen, Bäumen und Sträuchern u.v.a. hängt vom Untergrund ab. In Abhängigkeit vom Ausgangsgestein, vom Klima (vor allem von Temperaturen und Niederschlägen), von der Position im Gelände (z.B. auf einer Kuppe oder am Hang) und von der Vegetation entstehen ganz verschiedene Typen von Böden, mit unterschiedlicher Zusammensetzung und unterschiedlicher Schichtung, die die Bodenwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen analysieren und nach bestimmten Kriterien systematisch gliedern.

mehr: https://idw-online.de/de/news845217

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Weniger Quecksilber in deutschen Flüssen, aber weiter ein Problem

Die Quecksilber-Belastung in Flusswasser, Schwebstoffen und Sedimenten hat in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland abgenommen. Ungeachtet dieses positiven Trends ist die Belastung von Fischen und anderer Organismen mit Quecksilber (Hg) unverändert hoch. BfG-Wissenschaftler/-innen untersuchen im Projekt QUISS die aktuelle Situation und diskutierten diese mit der nationalen und internationalen Fachwelt.

„In den vergangenen Jahrzehnten ist die Quecksilberbelastung in den Flüssen deutlich gesunken – ein Erfolg von Umweltgesetzgebung und verbesserter Abwasserreinigung“, sagte der BfG-Wissenschaftler Dr. habil. Jan Wiederhold zu Beginn des deutschsprachigen Symposiums am 5.12.2024. Der Rückgang falle jedoch regional unterschiedlich aus, so der Koordinator des BMDV-Projekts “Quecksilber in Sedimenten und Schwebstoffen (QUISS)”.

Die Elbe und ihre Nebenflüsse Mulde und Saale weisen weiterhin deutlich höhere Quecksilber (Hg)-Werte auf als andere große Flüsse in Deutschland, etwa Rhein und Donau.

Transformationsprodukt ist gefährlicher als reines Quecksilber
Die heimische Fischfauna und andere aquatische Organismen profitieren bislang nicht vom Rückgang des Hg-Gesamtgehaltes in den Gewässern, sondern der Quecksilbergehalt ist in den Tieren weiterhin zu hoch. Obwohl die Einträge hierzulande heute deutlich geringer sind, findet sich Quecksilber als historische Altlast z. B. aus der chemischen Industrie und Bergbauaktivitäten weiter in den Sedimenten. „Besonders gefährlich wird es, wenn unter dem Einfluss von Mikroorganismen, die in sauerstofffreien Bereichen der Gewässer vorkommen, das anorganische Hg in das Nervengift Methyl-Hg umgewandelt wird“, erklärt Jan Wiederhold.

mehr: https://idw-online.de/de/news844868

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Thermisch aktivierte Abwasserkanäle: Innovativer Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung

Abwassersysteme als Energiequelle und thermisches Energienetz: Das Forschungsprojekt IWAES (Integrative Betrachtung einer nachhaltigen Wärmebewirtschaftung von Stadtquartieren im Stadtentwicklungsprozess) hat in den vergangenen Jahren innovative Wege aufgezeigt, um die im Abwasser schlummernde thermische Energie zu nutzen und gleichzeitig ein Wärme- und Kältenetz (Kaltes Nahwärmenetz / Anergienetz) aufzubauen. Bei einer Abschlussveranstaltung an der Universität Stuttgart präsentierten Wissenschaftler*innen aus Kaiserslautern, Biberach und der Landeshauptstadt Stuttgart die vielversprechenden Ergebnisse ihrer Arbeit.

Die Hochschule Biberach (HBC) ist mit dem Institut für Gebäude- und Energiesysteme (IGE) an dem Projekt beteiligt. Prof. Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff, der im Studiengang Energie-Ingenieurwesen u. a. Energiekonzepte lehrt, sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter Stephan Volkmer, Daniel Buchmiller, Meinhard Ryba und Michael Bachseitz haben in der Forschungsgruppe mitgearbeitet. Die Biberacher Forschungsgruppe widmete sich im Rahmen des inter- und transdisziplinären Verbundvorhabens schwerpunktmäßig der Gebäudeenergetik und -technik. Dabei lag der Fokus auf der zeitlich hoch aufgelösten Bestimmung von Wärme- und Kältelasten im städtischen Kontext sowie auf der technischen Konzeption und Integration des innovativen Wärme- und Kältenetzes. Zusätzlich unterstützte das HBC-Team die Entwicklung von dimensionierenden Modellen.

mehr: https://idw-online.de/de/news844730

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Erwärmung verschärft Sauerstoffmangel in der Ostsee: Steigende Temperaturen zehren Erfolge bei Nährstoffreduktion auf

Überdüngung und steigende Wassertemperaturen setzen der Ostsee immer mehr zu: Sie führen zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel in den tieferen Wasserschichten, was viele Meeresbewohner bedroht. Trotz erfolgreicher Bemühungen, die Nährstoffbelastung zu verringern, verhindern steigende Temperaturen, dass sich das Ökosystem erholt. Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben anhand von Langzeitmessungen untersucht, wie sich die Umweltbedingungen in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht.

Die Ostsee spürt deutlich die Folgen des Klimawandels: Steigende Wassertemperaturen verschärfen die Umweltprobleme, denn obwohl es gelungen ist, die Nährstoffeinträge zu verringern, breiten sich Sauerstoffminimumzonen weiter aus. Für ihre neue Studie haben Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel Langzeitmessungen der Zeitserienstation Boknis Eck genutzt, um zu untersuchen, wie sich die Umweltbedingungen von 1991 bis 2019 verändert haben und wie sich diese Veränderungen auf das Leben im Wasser auswirken. Besonders auffällig sind Schwankungen bei Temperatur und Sauerstoffkonzentration sowie deren Einfluss auf das Wachstum von Bakterien und die Nährstoffverhältnisse. Die Ergebnisse sind jetzt in dem Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht worden.

mehr: https://idw-online.de/de/news845159

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Europäisches „Green Skills“-Projekt: Nachhaltigkeit in die Lehre integrieren

Lehrende der THWS nehmen am Train-the-Trainer Workshop in Wien teil
Studierende und Lehrende auf die gegenwärtigen Herausforderungen in Umwelt und Gesellschaft vorzubereiten – das ist das Ziel des EU-Erasmus+-Projekts „Personal Green Skills in Higher Education“ (PeGSinHE). Lehrende der Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) sind kürzlich nach Wien gereist, um bei einem Train-the-Trainer-Workshop mitzumachen und dessen Ergebnisse in die Fakultäten der THWS hineinzutragen.

Die THWS gehört zu einem internationalen Konsortium teilnehmender Hochschulen aus Litauen, Finnland, Deutschland, Österreich und Spanien, das sich untereinander fünf Arbeitspakete aufteilt. Die Ansätze fokussieren sich auf die Identifikation und Förderung von „Green Skills“ mittels Lehrformaten und Train-the-Trainer-Schulungen. Einerseits sollen Studierende für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisiert werden, außerdem sollen Lehrende befähigt werden, diese innovativ in ihre Lehre zu integrieren.

Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik (HAUP) in Wien hatte zu diesem Zweck zu einem Train-the-Trainer-Workshop eingeladen, um gemeinsam zu lernen und zu diskutierten, wie bereits bestehende Ansätze eingesetzt und auch angepasst werden können, um Studierende zu motivieren sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news845189

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Greifswalder Publikation in npj Clean Water

Resistente Bakterien in der Ostsee
Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit verdeutlichen, dass resistente Krankheitserreger nicht nur in klinischen, sondern auch in Umweltproben vorkommen.

Zudem unterstreicht die BMBF-geförderte Studie, wie wichtig eine integrierte Strategie zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ist, die Umwelt- und Gesundheitsschutz gleichermaßen berücksichtigt. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal npj Clean Water veröffentlicht.

An dem Projekt waren Forschende des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH), der Universitätsmedizin Greifswald, des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) sowie der Universität Greifswald beteiligt. Ein Jahr lang nahmen sie mehr als 120 Wasserproben an verschiedenen Standorten in Greifswald und Umgebung: unter anderem in einem Badebereich, in der Nähe von Kläranlagen sowie in einem Schutzgebiet auf der Insel Riems. Ziel war es, das Vorkommen von antibiotikaresistenten Bakterien und die Konzentration von Antibiotikarückständen im Oberflächenwasser zu analysieren.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass einige der isolierten Bakterien als Hochrisikostämme gelten und eine signifikante Resistenz gegen wichtige Antibiotika aufweisen“, erklärt Prof. Katharina Schaufler, Co-Leiterin der Studie und Professorin für Epidemiologie und Ökologie Antimikrobieller Resistenz am HIOH und der Unimedizin Greifswald. Insbesondere in den Proben aus Kläranlagen seien höhere Mengen multiresistenter Erreger und Antibiotikarückstände nachgewiesen worden. In den Boddengewässern konnten zwar ebenfalls resistente Erreger isoliert werden, jedoch in weitaus geringerer Anzahl.

mehr: https://idw-online.de/de/news845201

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CircleBIM – Interreg Nordsee Projekt will Kreislauforientierung im Bausektor voranbringen

Das Projekt CircleBIM (Public Sector Innovation with BIM for a more circular construction sector) wurde im Rahmen des Interreg Nordsee Programms genehmigt und ist gerade an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) gestartet. CircleBIM will durch den innovativen Einsatz BIM-Gebäudeinformationsmanagement kreislauforientierte Planungs- und Bauprozessen effizienter machen.

Viele Städte und Regionen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um öffentliche Planungs- und Bauprozesse (PPC) kreislauforientierter zu gestalten. Kreislauforientierte Planungs- und Bauprozesse sind jedoch oft ineffizient und lassen sich nur schwer in größerem Maßstab umsetzen. Die Gründe für diese Ineffizienz liegen im Verwaltungshandeln, genauer in der Planung und im Informationsmanagement, die immer noch in sektoralen Silos stattfinden. Außerdem fehlt es dem öffentlichen Sektor an Daten und Know-how, um kreislauforientierte Planungs- und Bauprozesse effizienter zu steuern.

CircleBIM begegnet diesen Herausforderungen, indem es ein BIM-Gebäudeinformationsmanagement in kreislauforientierten Planungs- und Bauprozessen innovativ anwendet und sie so verbessert.

mehr: https://idw-online.de/de/news845205

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Land fördert Forschungen zu umweltverträglicher Landwirtschaft an der Universität Freiburg

• Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium verlängert die Förderung von drei innovativen Projekten um jeweils drei Jahre.

  • Themen sind biologischer Pflanzenschutz, die Integration von Bäumen und Sträuchern in den Weinbau sowie das Zusammenwirken von Bakterien und Pflanzen etwa bei Überschwemmungen.
  • Die zweite Forschungsphase dient der praktischen Umsetzung und beginnt im Januar 2025.

Das Land Baden-Württemberg fördert drei innovative Forschungsprojekte an der Universität Freiburg, die zu einer ressourcenschonenden und umweltverträglichen Landwirtschaft beitragen und damit auch dem Klimaschutz dienen sollen. Dabei geht es um natürliche Wirkstoffe gegen Mehltau, um den Einsatz von Bakterien zum Pflanzenschutz sowie um die Integration von Bäumen und Sträuchern im Weinbau. Die Projekte wurden bereits in einer ersten Forschungsphase im Jahr 2024 gefördert. Nun erhalten sie eine weitere Förderung des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Diese beginnt im Januar 2025 und läuft über weitere drei Jahre.

mehr: https://idw-online.de/de/news845187

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Im Job an Weihnachten und zur Jahreswende: Wer arbeiten muss und wie das bezahlt wird

Im Job an Weihnachten und zur Jahreswende: Wer arbeiten muss und wie das bezahlt wird

Sie kümmern sich um Menschen in Not, liefern den Weihnachtsbraten und machen die Silvesterparty im Restaurant zum Erlebnis: Ein Teil der Erwerbstätigen in Deutschland muss arbeiten, während und damit die Mehrheit der Bevölkerung Weihnachten und Silvester feiern kann. Wer an den kommenden Feiertagen im Erwerbsjob beschäftigt ist und was Beschäftigte für ihren Einsatz finanziell bekommen, hat das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung untersucht.*

Zentrale Befunde der neuen Studie: In diesem Jahr müssen 9 Prozent der Erwerbstätigen an Heiligabend nach 14 Uhr arbeiten. Besonders hoch sind die Anteile derjenigen, die zu Weihnachten und zur Jahreswende „im Dienst“ sind, im Gastgewerbe, in Verkehr und Logistik sowie im Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Am Nachmittag des Heiligen Abends erhält gut die Hälfte der Arbeitenden einen Lohnzuschlag. Ein Wert, der an den beiden Weihnachtsfeiertagen auf gut 70 Prozent steigt (siehe auch die Tabellen 1 bis 3 in der pdf-Version dieser PM; Link unten). „Tarifverträge sind an den Festtagen besonders bedeutsam: Sie stellen sowohl eine wichtige Grundlage bezahlter Freistellungen als auch von Lohnzuschlägen dar. Darüber hinaus sichern sie vielen Beschäftigten den Anspruch auf Weihnachtsgeld“, sagt Prof. Dr. Bettina Kohlrausch, die wissenschaftliche Direktorin des WSI (vgl. hierzu auch die unten verlinkte Excel-Datei mit Tarifdaten für Regionen).

Über 7.100 Erwerbstätige haben in einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung Ende November/Anfang Dezember darüber Auskunft gegeben, ob und wann sie an Weihnachten oder zum Jahreswechsel arbeiten. Darüber hinaus haben die WSI-Forscher Dr. Eric Seils und Dr. Helge Emmler Daten des WSI-Tarifarchivs ausgewertet.

Wer arbeiten muss…

mehr: https://idw-online.de/de/news845163

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Kopf hoch: gesundes Arbeiten im Büro und Homeoffice

Mangelnde Bewegung und schlechte Körperhaltung – wer viel am Schreibtisch oder am Bildschirmarbeitsplatz sitzt, kann unter Rücken-, Kopf-, Nacken- und Schulterschmerzen leiden. Hier setzt „MoKiBo-22“ an. Das Projekt zielt darauf ab, eine mobile Lösung zur Haltungsanalyse für gesundes Arbeiten im Büro und Homeoffice zu entwickeln. Das System erfasst mithilfe einer herkömmlichen Webkamera 22 Schlüsselpunkte des Oberkörpers und bewertet die Sitzhaltung in Echtzeit.

„MoKiBo-22“ steht für Mobile KI-gestützte Body-Tracking-Algorithmen, die 22 bewertete Schlüsselpunkte des Oberkörpers berücksichtigen. Für die Erfassung der Körperpunkte werden sowohl herkömmliche 2D-Kameras als auch 3D-Tiefensensoren von Smartphones verwendet. Das System soll in der Lage sein, zwischen aktiven und passiven Sitzphasen zu differenzieren. Die Daten wertet das Tool DSGVO-konform mithilfe von Algorithmen aus, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Sie werden in einem „Active Sitting Score“ zusammengeführt, der den Nutzerinnen eine objektive Rückmeldung zur Sitzhaltung bietet und so die Sitzgewohnheiten optimieren kann. So kann die App zum Beispiel eine Meldung an die Nutzerinnen schicken und sie auffordern, eine ergonomisch ungünstige Sitzhaltung zu ändern. Auch zur Bewegung animiert die App, sie schlägt Übungen für aktive Pausen vor und gibt ergonomische Hinweise zur Haltung. Abrufbar ist außerdem eine Langzeitauswertung mit einer Visualisierung des Sitzverhaltens.

mehr: https://idw-online.de/de/news844958

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CO2 als Rohstoff für eine klimaneutrale Wirtschaft: Akademienprojekt ESYS ordnet ein und blickt in die Zukunft

Um klimaneutral zu werden, muss die chemische Industrie ihre bisherigen fossilen Kohlenstoffquellen durch klimaneutrale Alternativen ersetzen oder geschlossene Kohlenstoffkreisläufe etablieren. Ein Impulspapier des Akademienprojekts ESYS zeigt: Neben Kohlenstoff aus Biomasse und Recycling kann unter bestimmten Voraussetzungen auch Carbon Capture and Utilization (CCU) dazu einen Beitrag leisten.

Viele Alltagsprodukte wie Kunststoffe oder Waschmittel enthalten Kohlenstoff, der heute überwiegend aus Erdöl stammt – und am Ende der Produktlebensdauer oft als Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre gelangt. Schätzungen zufolge machten die sogenannten End of Life-Emissionen chemischer Produkte im Jahr 2020 etwa acht Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland aus. Um diese Emissionen zu reduzieren, müssen klimaneutrale Kohlenstoffquellen erschlossen oder der Kohlenstoff in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden, zum Beispiel durch wiederholtes Recycling. Eine Möglichkeit ist auch, CO2 aus industriellen Prozessen oder aus der Atmosphäre abzuscheiden und als Rohstoff wiederzuverwenden (Carbon Capture and Utilization, kurz CCU).

Welche Kohlenstoffquellen kommen zukünftig in Frage? Wie kann der eingesetzte Kohlenstoff im Kreislauf geführt werden? Wie könnte sich der Kohlenstoffbedarf in Deutschland entwickeln? Wie kann CCU zu einer klimaneutralen Wirtschaft beitragen? Und welche Weichen müssen Politik und Wirtschaft dafür heute schon stellen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der Impuls „CO2 als Rohstoff – Baustein einer klimaneutralen Kohlenstoffwirtschaft“ des Projekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS), einer gemeinsamen Initiative von acatech, Leopoldina und Akademienunion.

mehr: https://idw-online.de/de/news844976

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Urban Water Resilience – Eine globale Herausforderung

Am 28. November 2024 fanden die BLUE PLANET Berlin Water Dialogues unter dem Thema „Urban Water Resilience – Reshaping Our Cities“ statt. Die Veranstaltung zog knapp 700 registrierte Teilnehmende aus 73 Ländern an und machte durch die Mitwirkung zahlreicher internationaler Expert:innen deutlich, dass nachhaltiges Wassermanagement weltweit von größter Bedeutung ist. Die Keynotes, Podiumsdiskussionen und Projektpräsentationen fokussierten auf die Integration von blauer, grüner und grauer Infrastruktur sowie die transformative Rolle der Digitalisierung in urbanen Räumen.

Am 28. November 2024 fanden die BLUE PLANET Berlin Water Dialogues unter dem Thema „Urban Water Resilience – Reshaping Our Cities“ statt. Die Veranstaltung zog knapp 700 registrierte Teilnehmende aus 73 Ländern an und machte durch die Mitwirkung zahlreicher internationaler Expert:innen deutlich, dass nachhaltiges Wassermanagement weltweit von größter Bedeutung ist. Die Keynotes, Podiumsdiskussionen und Projektpräsentationen fokussierten auf die Integration von blauer, grüner und grauer Infrastruktur sowie die transformative Rolle der Digitalisierung in urbanen Räumen.

Dr. Severin Fischer, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWEB), eröffnete mit einem Grußwort aus Berlin die Online-Konferenz. „Wasser ist nicht nur eine lebenswichtige Ressource, sondern ein einzigartiges Element, das uns alle miteinander verbindet und über Grenzen, Kulturen und Gemeinschaften hinweg fließt. In einer Welt, die zunehmend vom Klimawandel und der Verstädterung geprägt ist, sehen sich unsere Städte mit noch nie dagewesenen Bedrohungen für ihre Wassersicherheit konfrontiert. Unser Ansatz der urbanen Wasserresilienz muss ganzheitlich, integrativ und zukunftsorientiert sein. Wasser kennt keine Grenzen, es verbindet uns alle“, so Dr. Severin Fischer. „Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und begrenzter Ressourcen ist urbane Wasserresilienz von entscheidender Bedeutung“, betonte Dr. Pascale Rouault, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB), die gemeinsam mit Boris Greifeneder, Geschäftsführer von German Water Partnership (GWP), durch die Veranstaltung führte.

mehr: https://idw-online.de/de/news844973

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„Fragmentierte“ Arbeitstage allenfalls Notlösung für Vereinbarkeit von Job und Privatem

Neue Studie
„Fragmentierte“ Arbeitstage allenfalls Notlösung für Vereinbarkeit von Job und Privatem – Mehr Stress, Ruhezeiten geraten unter Druck

Zerstückelte Arbeitszeiten mögen die Bewältigung des Alltags erleichtern. Zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance sind vor allem weibliche Beschäftigte, die ihre tägliche Erwerbsarbeit länger für private Zwecke unterbrechen, aber nicht, zeigt eine neue Untersuchung.

Vielmehr prägen Zeitdruck und Stress „fragmentierte“ Arbeitstage besonders stark. Für die Gesundheit wichtige Ruhezeiten geraten unter Druck, die wöchentlichen Arbeitszeiten werden länger. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, wie wichtig zeitliche Obergrenzen für einzelne Arbeitstage sind.

„Ich mache jetzt Schluss und logge mich heute Abend noch mal ein.“ Diesen Satz hätte vor 30 Jahren niemand verstanden, in Zeiten mobiler Arbeit an Laptop und Handy klingt er selbstverständlich. Vor allem im Homeoffice haben mehr Beschäftigte die Möglichkeit, Erwerbsarbeit und familiäre Verpflichtungen oder andere private Aktivitäten durch geteilte Tage unter einen Hut zu bekommen. Wie geht es Menschen, die ihre Arbeit regelmäßig unterbrechen, etwa, wenn die Kinder aus der Schule kommen, um später am Abend noch eine Spätschicht einzulegen? Genießen sie ihre Freiheit in puncto Zeiteinteilung oder sind solche Arrangements eher eine Notlösung, um die verlangte Arbeitsmenge überhaupt bewältigen zu können? Bleibt noch genügend Zeit zur Erholung? Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern, zwischen Menschen mit und ohne Kinder? Das haben Dr. Yvonne Lott, Arbeitszeitforscherin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, und Dr. Nils Backhaus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) untersucht.*

mehr: https://idw-online.de/de/news844577

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Klärschlammpyrolyse als innovativer Verwertungsansatz in der Abwasserbeseitigung

Mit der Abschlussveranstaltung des CarboMass-Vorhabens wurden Fortschritte bei der technischen Weiterentwicklung und interkommunalen Zusammenarbeit in der Klärschlammaufbereitung präsentiert.

Abschluss des CarboMass-Vorhabens
Mit den herzlichen Grußworten von Herrn Prof. Dr.-Ing. Wesselak als Vizepräsident für Forschung und Entwicklung der Hochschule Nordhausen, Herrn Schimm, dem 2. Beigeordneten des Landkreises Nordhausen, der in Vertretung des Landrats Herrn Jendricke sprach, sowie Herrn Strauß vom Projektträger Jülich, wurde die Abschlussveranstaltung des CarboMass-Projekts im Kulturhaus Bleicherode feierlich eröffnet.

Die Veranstaltung markierte einen bedeutenden Meilenstein für das erfolgreiche CarboMass-Projekt, welches durch das Engagement eines starken Konsortiums von sechs regionalen und überregionalen Partnern geprägt wurde: der Landgemeinde Stadt Bleicherode, dem Abwasserzweckverband Bode-Wipper, dem Wasserverband Südharz, dem Landkreis Nordhausen, der IMM GmbH & Co. KG sowie der Hochschule Nordhausen als koordinierende Institution.

Rund 30 Teilnehmende folgten den inspirierenden Dankesreden. Die Ausführungen sowie die Präsentation ingenieurs- und verwaltungswissenschaftlicher Forschungsergebnisse, vorgestellt durch die Projektleitungen Prof. Dr. Uta Breuer und Prof. Dr. Elmar Hinz, unterstrichen die weitreichende Bedeutung des Projekts für die Region Nordhausen und darüber hinaus.

Das CarboMass-Projekt untersucht den Einsatz von pyrolysiertem Klärschlamm als möglichen Bestandteil zur Abdeckung von Kalirückstandshalden. Im Juli 2021 wurde begonnen an einer Laboranlage des Thüringer Innovationszentrums für Wertstoffe zu forschen und Pflanzversuche in Mitscherlichgefäßen zu analysieren.
Den Höhepunkt dieses Projekts stellte die Inbetriebnahme der Pilot-Pyrolyseanlage sowie die Bestückung der Testflächen auf dem Gelände des Abwasserzweckverbands Bode-Wipper im August 2023 dar. Durch eine Projektverlängerung bis Ende 2024 konnte ab Mai 2024 auch die Bepflanzung und Beprobung der Testflächen an der Kalirückstandshalde der IMM GmbH & Co. KG in Sollstedt erfolgen. Die wissenschaftlich begleitete Erprobung zeigt, dass die im Labormaßstab gewonnenen Erkenntnisse nicht eins zu eins auf die Pilotanlage übertragbar sind – unterschiedliche Bedingungen, Gegebenheiten und auch Klärschlämme führen zu variierenden Parametern.

mehr: https://idw-online.de/de/news844497

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ATB in Potsdam leistet Pionierarbeit – Künstlich hergestellte Huminstoffe für die Landwirtschaft

Schnell, kontrolliert und aus Reststoffen: Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) treibt weltweit die Forschung zur künstlichen Herstellung von Huminstoffen und deren nutzbringende Verwendung in der Landwirtschaft voran. Das neue Verfahren der hydrothermalen Humifizierung ermöglicht eine vollständige Verwertung biologischer Reststoffe.

Jeder Landwirt und jede Kleingärtnerin weiß, dass Humus gut für das Pflanzenwachstum ist. Aber warum? Humus enthält Huminstoffe. Diese Stoffe haben zahlreiche Vorteile für den Boden. Besonders fruchtbarer Boden enthält etwa 3 % Huminsäuren, Torf etwa 3 – 10 %. Die Vorteile von Huminstoffen: Sie binden Feuchtigkeit und nützliche Mineralien im Boden und fördern ein gesundes Ökosystem für Mikroorganismen, welche Biomasse in nährstoffreiche Biostimulanzien umwandeln, die das Pflanzenwachstum unterstützen. Landwirte müssen weniger wässern, weniger düngen und der Boden regeneriert sich innerhalb weniger Jahre. Huminstoffe wirken außerdem als pH-Puffer. Stickstoff, z. B. aus Düngemitteln, verbleibt tendenziell im Boden, wodurch das Grundwasser geschützt wird.

Huminstoffe kommen in der Natur vor und werden über viele Jahre hinweg durch biologische Prozesse gebildet, wobei viele Treibhausgase freigesetzt werden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Kompostierung. In großen Mengen sind Huminstoffe in einem Vorläufer der Braunkohle, der Weichbraunkohle, zu finden, welche zu etwa 85% aus Huminstoffen besteht. Zahlreiche Firmen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auf die aufwändige Gewinnung und schonende Aufbereitung von Huminstoffen spezialisiert, um sie z. B. für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Diese Ressourcen sind jedoch endlich, Kohleabbau und -nutzung gelten als umwelt- und klimaschädlich.

mehr. https://idw-online.de/de/news844533

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Die Kläranlage der Zukunft versorgt die Landwirtschaft

Mit neuen Verfahren können Kläranlagen zu einer kommunalen Kreislaufwirtschaft und zum Klimaschutz beitragen. Dies zeigt das durch das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und Umwelttechnik BW koordinierte Verbundprojekt RoKKa: Auf der Kläranlage der Stadt Erbach (Donau) haben zehn Projektpartner sieben Pilotanlagen betrieben, um Phosphor- und Stickstoffverbindungen für die Düngemittelproduktion zurückzugewinnen, CO2 aus dem Faulgas als Rohstoff für neue Produkte zu nutzen und Lachgasemissionen auf der Kläranlage zu reduzieren.
Kläranlagen reinigen unser Abwasser – in Deutschland über 9 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. Dabei entfernen sie nicht nur organische Verunreinigungen, sondern auch große Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor. So sorgen Kläranlagen dafür, dass natürliche Gewässer intakt bleiben, wenn das gereinigte Abwasser eingeleitet wird. Doch mit der konventionellen Abwasserreinigung gehen die wichtigen Pflanzennährstoffe verloren: Stickstoffverbindungen werden unter hohem Energieverbrauch zu molekularem Stickstoff umgewandelt, der als Gas in die Atmosphäre entweicht. Phosphor wird zumeist in Form von nicht pflanzenverfügbaren Eisen- oder Aluminiumphosphaten gefällt und mit dem Klärschlamm entsorgt – obwohl die natürlichen Phosphatvorkommen für die Produktion von Düngemitteln knapper werden.
Dass Kläranlagen nicht nur Abwasser reinigen, sondern vielmehr zu einer klimaschonenden Kreislaufwirtschaft beitragen können, zeigt nach drei Jahren Forschung, Entwicklung und Betrieb das Projekt »RoKKa – Rohstoffquelle Klärschlamm und Klimaschutz auf Kläranlagen«. Auf der Kläranlage Erbach (Donau) haben zehn Projektpartner zukunftsweisende Verfahren zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abwasser pilotiert und über mehrere Monate erprobt. Insgesamt wurden dazu sieben innovative Demonstrationsanlagen betrieben, die sich auch als eigenständige Module auf bestehende Kläranlagen integrieren lassen.

Klärschlamm als Rohstoffquelle
RoKKa macht sich die Klärschlammfaulung zunutze, bei der organische Stoffe aus dem Abwasser vergärt werden, um Biogas als erneuerbaren Energieträger zu produzieren. Seit 2016 setzt auf der Kläranlage Erbach eine Hochlastfaulung den anfallenden Schlamm schneller und effizienter zu Faulgas um als herkömmliche Verfahren. Nach der Faulung wird der Schlamm entwässert, um sein Volumen zu verringern. Bei diesem Filtrationsschritt entsteht ein Schlammwasser, das reich an den Pflanzennährstoffen Phosphor und Stickstoff ist. »Da sich Stoffe umso besser zurückgewinnen lassen, je höher sie konzentriert sind, setzen wir genau hier in RoKKa an«, erklärt Dr.-Ing. Marius Mohr, Projektleiter von RoKKa und Leiter der Abteilung Wassertechnologien, Wertstoffgewinnung und Scale-up am Fraunhofer IGB.

mehr: https://idw-online.de/de/news844545%20um

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Der Biber, das Streittier

Wenn es einer bedrohten Art gelingt, sich in ihrem ehemaligen Lebensraum wieder anzusiedeln, ist die Freude zunächst groß. Langfristig ist die Ausbreitung jedoch oft mit Konflikten verbunden. Ein Beispiel dafür ist der Biber. Er ist eine so genannte Schlüsselart. Damit sind Tiere gemeint, die einen überdurchschnittlichen Einfluss auf die von ihnen bewohnten Ökosysteme haben. Durch ihre Wiederansiedlung werden oft wichtige Ökosystemfunktionen wiederhergestellt. Doch gerade wegen seines großen Einflusses auf Gewässer und Ufer polarisiert der Biber. Vier Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) bringen etwas Farbe in die schwarz-weiße Diskussion.
Herr Jeschke, Sie haben an einer aktuellen Studie mitgewirkt, welche die Meinung zum Biber in Deutschland in einer wissenschaftlichen Online-Umfrage bei Vertreter*innen der allgemeinen Öffentlichkeit, der Forst- und Landwirtschaft gesondert abgefragt hat. Was war das Ergebnis?
Wir haben die Teilnehmenden gefragt, welche Emotionen – Interesse, Freude, Wut, Angst – sie gegenüber dem Biber empfinden und was sie für akzeptable Biberlebensräume halten. Von den fast 1.500 Befragten stammte etwa die Hälfte aus der breiten Öffentlichkeit und die andere Hälfte aus der Land- bzw. Forstwirtschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen am Biber interessiert sind: Knapp 60 Prozent äußerten Interesse bis starkes Interesse. Immerhin 36 Prozent freuen sich über den Biber, 44 Prozent sind verärgert. Die Ansichten der Menschen aus den verschiedenen Gruppen sind dabei sehr unterschiedlich: Von der allgemeinen Öffentlichkeit wird der Biber mehrheitlich positiv wahrgenommen – nur 25 Prozent ärgern sich über ihn, während er in der Land- und Forstwirtschaft überwiegend negativ wahrgenommen wird: Bei 75 Prozent der teilnehmenden Landwirte löst er Wutgefühle aus. Unabhängig davon gab es auch regionale Unterschiede: Befragte aus Bayern – dem Bundesland mit den meisten Bibern – bewerteten Biber negativer als Teilnehmende aus anderen Bundesländern, auch in der breiten Öffentlichkeit.

Hat Sie das überrascht? Und was schließen Sie daraus?
Die Ergebnisse haben mich insgesamt nicht überrascht. Ich denke, sie spiegeln die öffentliche Debatte über Biber gut wider. Was mich überrascht hat, ist, wie deutlich die Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Bundesländern sind. Die Meinungen liegen wirklich sehr weit auseinander. Interessant war auch, dass die Teilnehmenden unterschiedlicher Ansicht waren, ob Wälder und urbane Grünflächen als Biberlebensraum akzeptabel sind. Einigkeit herrschte andererseits darüber, dass Biber in Naturschutzgebieten, Zoos und Wildparks akzeptabel sind. Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig ein vorausschauendes Bibermanagement und verstärktes öffentliches Engagement sind, um ein positives Miteinander von Biber und Mensch in Deutschland zu ermöglichen. Dies gilt auch für andere Schlüsselarten.
Frau Jähnig, Biber werden also von Teilen der Bevölkerung als Störenfriede angesehen. In einer Studie definieren Sie große Süßwassertiere wie Biber als „positive Störenfriede“, die eine wichtige Funktion erfüllen. Was genau ist der Nutzen ihres „Störens“?
Durch ihre Aktivitäten machen große Süßwassertiere Ökosysteme, die durch menschliche Eingriffe sehr homogen geworden sind, in ihrer Struktur vielfältiger. Das wiederum kann die Artenvielfalt fördern. Es klingt paradox, aber Störungen sind für funktionierende Ökosysteme unerlässlich. Ein Beispiel dafür ist die Bautätigkeit des Bibers. Naturnahe Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind sehr dynamische Ökosysteme. Sie sind einer Vielzahl von Störungen ausgesetzt, die durch Veränderungen im Wasserhaushalt und durch tierische Aktivitäten verursacht werden. Das vergessen wir oft, weil wir diese natürliche Dynamik in unseren Kulturlandschaften gar nicht mehr kennen oder bewusst unterdrücken. Zum Beispiel durch Regulierung und Fragmentierung von Fließgewässern. So wird zum Beispiel oft angenommen, dass ein konstanter Wasserstand – wie er in den Wasserstraßen angestrebt wird – der beste Zustand für alle Lebewesen im Fluss sei, obwohl das Gegenteil der Fall ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news841484

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Impfstoff gegen das MERS-Coronavirus in klinischer Phase Ib-Studie als sicher und wirksam getestet

Das MERS-Coronavirus – MERS steht für „Middle East Respiratory Syndrome“ – verursacht schwere Atemwegserkrankungen mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung. Die Sicherheit, Immunogenität und das optimale Dosierungsschema des im DZIF entwickelten Impfstoffkandidaten MVA-MERS-S wurden nun in einer Phase-Ib-Studie an gesunden Personen untersucht, die zuvor mit dem verwandten Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren.

Das MERS-Coronavirus verursacht schwere Atemwegserkrankungen mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung. Die Sicherheit, Immunogenität und das optimale Dosierungsschema des im DZIF entwickelten Impfstoffkandidaten MVA-MERS-S wurden nun in einer Phase-Ib-Studie an gesunden Personen untersucht, die zuvor mit dem verwandten Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren. Die Studie unter Leitung von Prof. Marylyn Addo am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat gezeigt, dass der Impfstoff sicher und wirksam ist. Weitere Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs bei Risikogruppen für schwere MERS-CoV-Erkrankungen, einschließlich älterer Menschen und Personen mit relevanten Begleiterkrankungen, werden folgen.

Das 2012 erstmals in Ländern des Nahen Ostens identifizierte Middle East Respiratory Syndrome (MERS)-Coronavirus wird durch Tröpfcheninfektion von Dromedaren auf Menschen übertragen und kann auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Der Erreger verursacht schwere Atemwegserkrankungen, die in bis zu 36 Prozent der Fälle tödlich verlaufen. Das MERS-Coronavirus ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besonders gefährlich für die öffentliche Gesundheit eingestuft worden. Bis heute wurden mehr als 2.600 MERS-Fälle in 27 Ländern weltweit bestätigt, wobei der Schwerpunkt der Infektionen in Saudi-Arabien liegt. Bislang gibt es weder einen wirksamen Impfstoff noch ein spezifisch wirkendes Medikament.

mehr: https://idw-online.de/de/news841526

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Keine signifikanten PFAS-Emissionen durch Abfallverbrennung

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS, finden sich in unzähligen Produkten und damit auch im Hausmüll. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben gemeinsam mit internationalen Partnern untersucht, welchen Anteil die Abfallverbrennung an der Freisetzung dieser Verbindungen hat. Ihre Versuche in der Verbrennungsanlage BRENDA am KIT ergaben, dass eine Verbrennung bei den in europäischen Anlagen üblichen Temperaturen und Verweilzeiten die Fluorpolymere nahezu vollständig abbaut. Die Studie wurde nun im Fachmagazin Chemosphere veröffentlicht. DOI: 10.1016/j.chemosphere.2024.143403

Beschichtete Pfannen, Coffee-to-go-Becher, Pizzakartons, Backpapier oder Medizinprodukte: Aufgrund ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften setzen Hersteller Fluorpolymere, eine Untergruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), in sehr vielen Konsumprodukten ein. Die Stoffgruppe umfasst mehr als 10 000 Verbindungen mit unterschiedlichen Eigenschaften – manche davon sind gesundheitsschädlich und werden zum Beispiel mit der Entstehung von Organschäden und Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. PFAS reichern sich im Grundwasser und in Böden an und führen vielerorts zu Problemen für die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung.

Forschende untersuchen Effektivität von Verbrennungsprozessen
Ob und in welchem Ausmaß die Verbindungen auch über die Abfallverbrennung in die Umwelt gelangen, hat jetzt ein Forschungsteam unter Leitung von Dr. Hans-Joachim Gehrmann vom Institut für Technische Chemie (ITC) des KIT geprüft. In Kooperation mit dem indischen Unternehmen Gujarat Fluorchemicals, einem Hersteller von Fluorpolymeren, führten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Untersuchungen an der Kraftwerkspilotbrennkammer BRENDA (Brennkammer mit Dampfkessel) am KIT durch. Dabei wurden Fluorpolymere verbrannt und anschließend die PFAS-Konzentrationen im Waschwasser, in der Asche und im Abgas ermittelt. Die Versuche sollten klären, bei welchen Verbrennungstemperaturen und -bedingungen eine möglichst vollständige Zerstörung der PFAS erreicht werden kann.

Repräsentative Mischung von Fluorpolymeren
Die Forschenden testeten dabei zwei unterschiedliche Temperaturbedingungen: 860 Grad Celsius, entsprechend den europäischen Standards für die Hausmüllverbrennung, und 1 095 Grad Celsius, wie bei der Verbrennung von gefährlichem Abfall. In beiden Fällen betrug die Mindestverweilzeit für die Abgase in der Brennkammer zwei Sekunden. „Wir konnten zeigen, dass bei Verbrennungsbedingungen von 860 Grad Celsius und zwei Sekunden Verweilzeit ein fluorbezogener Abbaugrad von mehr als 99,99 Prozent erreicht werden kann. Das bedeutet, dass unter Bedingungen wie in einer Hausmüllverbrennung eine nahezu vollständige Mineralisierung der Fluorpolymere erreicht wurde“, berichtet Gehrmann. „Eine Verbrennung bei 1 095 Grad Celsius hat den Abbaugrad nicht signifikant erhöht. Das legt nahe, dass eine höhere Temperatur keinen wesentlichen Einfluss auf die Mineralisierung der Fluorpolymere hat.“

Für die Versuche in der Brennkammer wählte das Team eine repräsentative Mischung von Fluorpolymeren aus, die 80 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Fluorpolymere abdeckt, darunter Polytetrafluorethylen (PTFE, auch bekannt als Teflon®), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Perfluoralkoxy-Polymere (PFA) und Fluorkautschuk (FKM).

mehr: https://idw-online.de/de/news841189

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Regenerative Kraftstoffe: Baukasten für die Verkehrswende

Vor etwa zehn Jahren wurde an der Hochschule Coburg der Diesel-Kraftstoff R33 entwickelt – der Name steht für einen Anteil von 33 Prozent erneuerbarer Komponenten. Dieses Potenzial wurde nun mit dem Diesel R51 auf mehr als 50 Prozent erweitert.

Regenerative Kraftstoffe ergänzen den Ausbau der Elektromobilität und können dazu beitragen, beim Verkehr schnell unabhängiger von fossilen Rohstoffen zu werden. Für Fahrzeuge, die derzeit bereits auf den Straßen unterwegs sind, wollte ein Forschungsprojekt die Serienverträglichkeit bei der Nutzung neuer Kraftstoffe sicherstellen: Die Hochschule Coburg hat gemeinsam mit der Volkswagen AG und der AGQM Biodiesel e.V. den Schritt vom Diesel R33 zum B10 und Diesel R51 untersucht.

Mehr als die Hälfte sind erneuerbare Komponenten
Diesel R33 ist ein Mischkraftstoff, der vor über zehn Jahren an der Hochschule Coburg konzipiert wurde und mit Volumenanteilen von 7 Prozent Biodiesel und 26 Prozent hydriertem Pflanzenöl (HVO) einen regenerativen Anteil von 33 Volumenprozent abbilden kann. Die Unterschiede in der Dichte- und Viskosität von HVO und Biodiesel gleichen sich gegenseitig aus. In dem neuen Forschungsprojekt wurden zwei Kraftstoffe untersucht: Der Dieselkraftstoff B10 enthält zehn Volumenprozent Biodiesel. Diesel R51 enthält ebenfalls zehn Volumenprozent Biodiesel und zusätzlich 41 Volumenprozent HVO. Er ist die Weiterentwicklung des Diesel R33. Das neue Forschungsprojekt umfasste Untersuchungen mit mehreren Testfahrzeugen im Realbetrieb und am Emissions-Rollenprüfstand der Hochschule sowie umfangreiche Analysen von Kraftstoff und Motorölproben im Chemielabor.
An der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg wurde das Projekt von Prof. Dr. Markus Jakob gemeinsam mit Chemikerin Anja Singer geleitet. Das System der Mischkraftstoffe bezeichnet Jakob als „Baukasten“ – und sieht in diesem Ansatz eines der wichtigsten Werkzeuge für die Energiewende im Verkehr. „Auf der einen Seite erzielt man durch die richtige Kombination mehrerer Beimischkomponenten schnell hohe Regenerativanteile“, erklärt der Wissenschaftler. Gleichzeitig könne auch weiterhin die Verträglichkeit mit den aktuellen Serienfahrzeugen sichergestellt werden. „Und auf der anderen Seite nutzt man bei dem Baukasten gleichzeitig die Produktionskapazitäten mehrerer Quellen, wodurch sich auch schneller höhere Beimischanteile realisieren lassen. Die 51 Volumenprozent des Diesel R51 sind ein erster wichtiger Schritt, der aber noch nicht das Maximum des Baukastens darstellt.“

mehr: https://idw-online.de/de/news844471

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Wie reagieren marine Nahrungsnetze auf Alkalinitätserhöhungen? Erste Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse

Um den Klimawandel einzudämmen, müssen CO2-Emissionen schnell und umfassend reduziert werden. Zusätzlich muss ein Teil des bereits ausgestoßenen CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden. Ein Lösungsansatz dafür ist, die CO2-Aufnahme des Ozeans durch Alkalinitätserhöhung zu steigern. Dabei wird der Prozess der Verwitterung nachgeahmt, indem gemahlenes oder gelöstes Gestein dem Wasser zugegeben wird. Bislang ist noch wenig über die Auswirkungen dieser Methode auf das Leben im Meer bekannt. Eine neue Studie des GEOMAR zeigt, dass die Auswirkungen unter bestimmten Voraussetzungen gering wären und das Nahrungsnetz stabil bliebe. Die Ergebnisse erscheinen heute in Science Advances.

Der Ozean nimmt bereits heute ein Viertel bis ein Drittel der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen auf, doch dieser Prozess führt auch zur Versauerung des Wassers. Durch den gezielten Eintrag von bestimmten Mineralien kann die Alkalinität des Meerwassers erhöht werden. Das bedeutet, dass das Wasser dann mehr CO2 chemisch binden kann, ohne weiter zu versauern. Welche Auswirkungen eine Alkalinitätserhöhung (Ocean Alkalinity Enhancement, OAE) auf die Umwelt hätte, ist noch wenig erforscht. Wissenschaftler:innen aus der Gruppe von Professor Dr. Ulf Riebesell am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel haben nun im Rahmen des europäischen Projekts oceanNETs in einem Experiment auf Gran Canaria erstmals die Reaktion von Zooplankton und mögliche Auswirkungen auf das Nahrungsnetz untersucht. Ihre Ergebnisse erscheinen heute in der Fachzeitschrift Science Advances.

mehr: https://idw-online.de/de/news844385

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Globaler Wasserstoffatlas zeigt mögliche Importländer für Deutschland

Zur Deckung seines Bedarfs wird Deutschland einen Großteil des grünen Wasserstoffs und der wasserstoffbasierten Syntheseprodukte importieren müssen. Im Projekt »HYPAT« hat daher ein Konsortium aus Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit einen globalen Wasserstoff-Potenzialatlas entwickelt, der nachhaltige Standorte für die grüne Wasserstoffwirtschaft der Zukunft identifiziert und analysiert. Er zeigt erstmals umfassend mögliche Partnerländer Deutschlands für eine kooperative Entwicklung inklusive der potenziellen Handelsvolumina, Produktions- und Transportkosten jeweils für 2030 und 2050 auf.

Im Rahmen des Projekts hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE vor allem technoökonomische Analysen potenzieller Standorte für die grüne Wasserstoffproduktion und den Export möglicher Power-to-X-Produkte durchgeführt. Das Team analysierte detailliert die Kosten entlang der Wertschöpfungskette für den Import aus Brasilien, Marokko, Kanada, der Ukraine und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dabei berücksichtigten die Forschenden auch die Bedürfnisse der Partnerländer wie die nachhaltige Deckung der eigenen Energienachfrage, die Erreichung der formulierten Klimaziele und die Einhaltung spezifischer Nachhaltigkeitskriterien für die Wasserstoffwirtschaft.

mehr: https://idw-online.de/de/news844354

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Wassersicherheit trotz Klimawandel: „Die Wasserwende ist dringend“ – Interview mit ISOE-Forscher Robert Lütkemeier

Auch in Deutschland nehmen Hitze- und Dürreperioden sowie Starkregen- und Hochwasserereignisse zu. Diese Extremereignisse erhöhen den Druck auf die Wasserressourcen und gefährden die bestehende Infrastruktur. Mit ihrer Nationalen Wasserstrategie vom März 2023 wollte die Ampelregierung den daraus resultierenden vielfältigen Herausforderungen begegnen – der angekündigte Umsetzungsplan des Aktionsprogramms liegt jedoch bis heute nicht vor. Ein Gespräch mit ISOE-Forscher Robert Lütkemeier über die drängendsten Probleme und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen für ein klimaresilientes Wassermanagement.

Dass unsere Wasserressourcen zunehmend unter Druck geraten, ist seit Jahren bekannt. Als die Ampelregierung im März 2023 ihre nationale Wasserstrategie vorstellte, hat sie versprochen, dass damit die Ressource in Zukunft besser geschützt werde und die Trinkwasserversorgung überall sicher bleibe. Wie schätzen Sie das Potenzial der Strategie ein?

Die Nationale Wasserstrategie ist ein zentraler Schritt, um die wachsenden Herausforderungen in den Bereichen Wasserversorgung, Ressourcenschutz und Klimaanpassung in Deutschland anzugehen. Durch den partizipativen Entwicklungsprozess wurden zehn strategische Themenfelder identifiziert, die 78 konkrete Maßnahmen umfassen. Diese decken ein breites Spektrum von kurz- bis langfristigen Handlungsplänen ab und sollen sicherstellen, dass die Wasserversorgung stabil und bezahlbar bleibt, Ressourcen besser geschützt und Klimaanpassungsmaßnahmen effektiver gestaltet werden. Der Erfolg der Strategie hängt jedoch maßgeblich von der konkreten Umsetzung ab. Das Bundesumweltministerium hatte schon für Mitte 2024 einen Umsetzungsplan angekündigt. Nach dem Aus der Ampelkoalition ist unklar, wann er kommt. Aber dieser Plan wird entscheidend sein, um die Maßnahmen koordiniert und wirkungsvoll umzusetzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news844378

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Forschungsprojekt „CoolDown“ widmet sich Optimierung der Fernwärme im Gebäudebestand

Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekt „CoolDown“ steht die Sammlung und Validierung von geeigneten Maßnahmen für die zügige und praxistaugliche Transformation von Wärmenetzen mit dem Fokus auf der Sekundärseite und (Bestands)-Gebäuden. Hierzu werden detailliert die technischen, regulatorischen und ökonomischen Anforderungen identifiziert und bewertet. Das Projekt startete im Oktober 2024 und läuft bis September 2028. Jetzt hat das erste Arbeitstreffen des Verbundes am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel stattgefunden.
Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 und der europäische Klimaschutzplan bedeuten den schrittweisen Rückzug von der Kohleverbrennung sowie perspektivisch auch vom Erdgas. Der Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energieträger hat unmittelbare Auswirkungen auf die Wärmeerzeugung und die Fernwärmeversorgung. Um die politisch gesteckten Klimaschutzziele im Wärmebereich zu erreichen, ist neben der flächendeckenden Gebäudesanierung und der Umstellung der Wärmeerzeugung auf Wärmepumpen ein massiver Ausbau der Fernwärme erforderlich. Daher entwickeln das Fraunhofer IEE und Partner aus der Fernwärme-, Wohnungswirtschaft sowie dem Handwerk im Rahmen des Projekts „CoolDown“ praktikable Lösungen für die Optimierung und Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung sowie die Nutzung erneuerbarer Wärmequellen im Gebäudebestand.
Eine Absenkung der Systemtemperaturen in den Wärmenetzen eröffnet die Möglichkeit eines effizienteren Anlagenbetriebs sowie der Einbindung größerer Mengen erneuerbarer Wärme, gegebenenfalls auch dezentral. Auch ökonomisch sind Maßnahmen zur Senkung der Systemtemperaturen wichtig. Dadurch lassen sich Einsparungen von etwa 0,5 €/MWh*K erzielen, was EU-weit einem jährlichen Einsparpotenzial von rund 14 Milliarden Euro entspricht. Eine effiziente Auskühlung des Rücklaufs erhöht zudem die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf, was die Transportkapazität des Fernwärmesystems direkt steigert und Raum für weitere Anschlüsse ohne eine Netzverstärkung bietet.

mehr: https://idw-online.de/de/news843990

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Abfallkolonialismus

Wege von Textilabfällen aus wohlhabenden Städten auf drei Kontinenten untersucht / Studie in Nature Cities gibt Empfehlungen für die ab 1. Januar 2025 verpflichtende Trennung von Textilabfällen u.a. für Berlin

Ein internationales Forscher*innenteam hat den Wegen von Textilabfällen in neun wohlhabenden Städten auf drei Kontinenten nachgespürt. Die kürzlich in Nature Cities veröffentlichte Studie beleuchtet den Umgang dieser Städte mit Alttextilien und schlägt Maßnahmen vor, um die Abfallmengen zu reduzieren und Recyclingkreisläufe zu fördern. Als eine der untersuchten Städte könnte Berlin eine Vorreiterrolle übernehmen – allerdings nur mit den richtigen Strategien.

Textilabfälle haben in den vergangenen Jahren aufgrund des globalen „Fast Fashion“-Trends massiv zugenommen. Günstige, kurzlebige Mode sorgt für steigende Konsum- und Entsorgungsraten: Seit 2000 hat sich der globale Textilabfall auf 92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt, von denen nur 0,5 Prozent recycelt werden. In Europa und Australien gehen die meisten Alttextilien als Exporte nach Afrika und Asien, wo die Entsorgungskapazitäten oft unzureichend sind. Die Wissenschaftler*innen warnen vor den sozialen und ökologischen Folgen, die sich insbesondere für ärmere Länder daraus ergeben – ein Problem, das auch als „Abfallkolonialismus“ bekannt ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news843978

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Wie schnell werden Kunststoffe in der Umwelt abgebaut?

Wenn Kunststoffe in die Natur gelangen, werden sie dann biologisch abgebaut? Und falls ja, wie lange dauert das? Welche Faktoren tragen dazu bei?

Wie wichtig diese Fragen sind, machen die zunehmenden Mengen an Kunststoff-Verunreinigungen in der Umwelt deutlich. „Das Wissen dazu ist aber lückenhaft, es ist eine offene Frage“, schildert Stefan Mecking, Professor für Chemische Materialwissenschaft an der Universität Konstanz. In einem neuen Forschungsprojekt will der Chemiker nun klären, ob Kunststoffe wie Polyethylen in verschiedenen Umgebungen biologisch abgebaut werden, wie lange dieser Prozess dauert – und wie sie beschaffen sein müssen, um möglichst gut abbaubar zu sein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seine Forschung mit einem Reinhart-Koselleck-Projekt, einem Förderprogramm für wissenschaftliche Pionierarbeit mit einer Förderhöhe von bis zu 1,25 Mio. Euro.

Stefan Mecking setzt bei Polyethylen (PE) an – dem weltweit meisthergestellten Kunststoff. „Polyethylen ist etwas, was man zunächst als ein nicht-abbaubares Material bezeichnen würde. Polyethylen zerfällt in der Umwelt sehr langsam, über abiotische und biologische Schritte, und es gibt teils kontroverse Diskussionen dazu, welche Rolle diese spielen und wie schnell sie überhaupt ablaufen können“, so Mecking. Der Konstanzer Chemiker will eindeutige Daten dazu erheben. „Es geht uns darum, eine zuverlässige Methode zu entwickeln, um den Bio-Abbau dieses Kunststoffs quantifizieren zu können.“

Wie aber untersucht man das? Umweltverunreinigungen durch Kunststoffe werden schlussendlich durch Umwandlung bis zu Kohlendioxid abgebaut. Theoretisch könnte man also einfach die Entwicklung des Kohlendioxids verfolgen. Das Problem ist nur: Bei einem biologischen Abbauprozess wird auch in der natürlichen Umgebung Kohlendioxid freigesetzt, beispielsweise aus Böden, und es lässt sich schwer bestimmen, ob das CO2 nun vom Kunststoff oder aus dem Hintergrund stammt.

mehr: https://idw-online.de/de/news843988

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Sauberes Wasser: OTH-Studierende bauen Pflanzenkläranlage in Uganda

Wie lässt sich Abwasser auf einfache und naturnahe Weise reinigen? – Für den Bau einer Pflanzenkläranlage für eine Schule waren vier Studierende von der OTH Regensburg im Sommer 2024 in Uganda. Zum Projekt entstand auch eine Bachelorarbeit, die am 27. November 2024 vorgestellt wurde.

Weltweit sterben jährlich rund 850.000 Menschen an den Folgen von verunreinigtem Wasser. Der Zugang zu sauberem, keimfreiem Wasser, wie wir es gewohnt sind, ist keinesfalls überall selbstverständlich. Hier Lösungen zu finden, um die Wassersituation nachhaltig zu verbessern, um Abwasser auf einfache, kostengünstige und naturnahe Weise zu reinigen, darum ging es Studierenden aus dem Studiengang Bauingenieurwesen an der OTH Regensburg. Hierzu entwickelten sie unter der Leitung von Prof. Andreas Ottl und getreu dem Motto „Every drop counts“ eine Abwasserreinigungsanlage, die in einem Land mit tropischem Klima wie Uganda realisiert werden sollte.

Von der ersten Skizze zur fertigen Bachelorarbeit
Für fünf Wochen waren vier Studierende in den Osten Afrikas nach Uganda gereist, um dort für eine Schule in Masaka die von ihnen geplante Pflanzenkläranlage umzusetzen. Zwei von ihnen, Vanessa Janoschek und Julia-Maria Hofer, haben zu ihrem Projekt auch eine Bachelorarbeit gemeinsam verfasst; der Titel: „Planung und Bau einer kostengünstigen, naturnahen Abwasserreinigungsanlage in einem Land mit tropischem Klima am Beispiel Uganda“.
Das Projekt und ihre Ergebnisse präsentierten die beiden am 27. November 2024 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung an der OTH Regensburg. Im Fokus des bilderreichen Vortrags standen die einzelnen Schritte, Bauphasen und Ergebnisse, aber auch Herausforderungen des Projekts.

mehr: https://idw-online.de/de/news843972

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„Umweltfolgen der Digitalisierung künftig stärker berücksichtigen“

Erwartung von 87 Prozent der Deutschen – forsa-Umfrage
Osnabrück. Nahezu alle Lebensbereiche sind von intensiver Digitalisierung betroffen. Zugleich prägt Nachhaltigkeit die Debatte über den Erhalt eines lebenswerten Planeten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat die beiden Treiber der Transformation genauer unter die Lupe genommen und das forsa-Meinungsforschungsinstitut mit einer repräsentativen Erhebung zu diesen zwei Schlüsselfaktoren beim Wandel von Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik beauftragt. Eine Erkenntnis: Die große Mehrheit der Deutschen – insgesamt 87 Prozent – hält es für „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass Politik, Unternehmen und Gesellschaft künftig stärker mögliche Umweltfolgen der Digitalisierung berücksichtigen.

Fast alle Befragten verbinden mit Digitalisierung eine Veränderung der Arbeitswelt
„Ein Großteil der Bevölkerung hat ein Gespür dafür, worauf es ankommt, wenn wir diese doppelte Transformation aus digitalen Technologien sowie Klima- und Umweltschutz so bewältigen wollen, dass die Erde nicht vor die Hunde geht“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Die Digitalisierung entfaltet eine mächtige Wirkkraft und hat riesiges Potenzial für den Schutz von Luft, Boden und Wasser“, so Bonde. In jedem Fall verändere sie „fundamental, wie wir wohnen, arbeiten, produzieren, kommunizieren und konsumieren“. Das werde in Betrieben ebenso wie im Leben von Bürgerinnen und Bürgern zum grundlegenden Wandel von Produktionsprozessen, Konsumgewohnheiten und Infrastrukturen führen. Die aktuelle forsa-Umfrage stützt diese Einschätzung: Demnach verbinden fast alle Befragten – 97 Prozent – mit Digitalisierung eine Veränderung der Arbeitswelt. Und: Auch Kategorien wie Beschleunigung (87 Prozent), Globalisierung (86 Prozent) und Vereinfachung (80 Prozent) sind oder werden laut großer Mehrheit der Deutschen Folgen der Digitalisierung. Bonde: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Big Data und all die anderen digitalen Technologien rein aus technischer oder wirtschaftlicher Sicht zu betrachten – ohne die Nachhaltigkeit zu beachten.“ Sonst bestehe die Gefahr, „dass die durch Digitalisierung generierten Umwelt-Vorteile wie Energieeinsparung, Effizienzsteigerungen und Ressourcenschonungen durch gravierende Rebound-Effekte letztlich in einer negativen Umweltbilanz enden und zunichte gemacht werden“.

mehr: https://idw-online.de/de/news843845

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Long COVID: Ansammlung des SARS-CoV-2-Spike-Proteins mit dauerhaften Auswirkungen auf das Gehirn verbunden

Forschende von Helmholtz Munich und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) haben einen Mechanismus identifiziert, der möglicherweise die neurologischen Symptome von Long COVID erklärt.

Die Studie zeigt, dass das SARS-CoV-2-Spike-Protein in den schützenden Schichten des Gehirns, den Hirnhäuten, und im Knochenmark des Schädels bis zu vier Jahre nach der Infektion verbleibt. Diese dauerhafte Präsenz des Spike-Proteins könnte bei den Betroffenen chronische Entzündungen auslösen und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen erhöhen. Das Team unter Leitung von Prof. Ali Ertürk, Direktor des Instituts für Intelligente Biotechnologien bei Helmholtz Munich, stellte zudem fest, dass mRNA-COVID-19-Impfstoffe die Anreicherung des Spike-Proteins im Gehirn deutlich reduzieren. Das nach einer Infektion verbleibende Spike-Protein in Schädel und Hirnhäuten stellt ein neues therapeutisches Ziel dar.

Spike-Protein sammelt sich im Gehirn an
Eine neuartige KI-gestützte Bildgebungstechnik, entwickelt von Prof. Ali Ertürks Team, liefert neue Einblicke, wie das SARS-CoV-2-Spike-Protein das Gehirn beeinflusst. Die Methode macht Organe und Gewebeproben transparent, wodurch die dreidimensionale Visualisierung von Zellstrukturen, Stoffwechselprodukten und in diesem Fall viralen Proteinen möglich wird. Durch diese Technologie konnten die Forschenden eine bisher nicht feststellbare Ablagerung des Spike-Proteins in Gewebeproben von Menschen mit COVID-19 und Mäusen aufdecken.

Die im Fachjournal Cell Host & Microbe erschienene Studie zeigte signifikant erhöhte Konzentrationen des Spike-Proteins im Knochenmark des Schädels und in den Hirnhäuten, selbst Jahre nach der Infektion. Das Spike-Protein bindet an sogenannte ACE2-Rezeptoren, die in diesen Regionen besonders häufig vorkommen. „Das könnte diese Gewebe besonders anfällig für die langfristige Ansammlung des Spike-Proteins machen“, erklärt Dr. Zhouyi Rong, Erstautor der Publikation. Ertürk ergänzt: „Unsere Daten deuten auch darauf hin, dass das persistierende Spike-Protein an den Grenzen des Gehirns zu den langfristigen neurologischen Effekten von COVID-19 und Long COVID beitragen könnte. Dazu gehört auch eine beschleunigten Gehirnalterung, die für Betroffene den Verlust von fünf bis zehn Jahren gesunder Gehirnfunktion bedeuten könnte.“

mehr: https://idw-online.de/de/news843900

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Visionen für Deutschlands Krankenversorgung

Medizinerinnen und Mediziner aus Dresden engagieren sich bundesweit in wegweisenden Institutionen. | Zuletzt übernahm Prof. Reinhard Berner den Vorsitz der Ständischen Impfkommission STIKO. | Hochschulmedizin bringt Visionen und Lösungen für die Krankenversorgung der Zukunft ein.

Die Hochschulmedizin Dresden prägt maßgeblich die Entwicklung der Krankenversorgung der Zukunft in Sachsen und darüber hinaus. Vielfältig haben Medizinerinnen und Mediziner ihre Expertise eingebracht und sind zudem Mitglieder in wichtigen Gremien und Institutionen. Erst im Oktober hat Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, den Vorsitz der Ständigen Impfkommission STIKO übernommen. Mit Prof. Jochen Schmitt gehört seit 2023 ein Vertreter der Hochschulmedizin Dresden zum Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege des Bundesgesundheitsministeriums. „Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer Expertise, unseren Ideen und Visionen die Politik zu beraten und damit Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. Er selbst setzt sich für ein langfristig tragfähiges Konzept für die Krankenversorgung in Ostsachsen ein, das auf der Basis von partnerschaftlichen Kooperationen und einem starken Netzwerk beruht.

mehr: https://idw-online.de/de/news843876

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Kunststoffe erfolgreich im Kreislauf führen: Fachforum zum Werkstofflichen Recycling, 26. und 27. März 2025 in Darmstadt

Das werkstoffliche Recycling von Kunststoffen steht vor vielfältigen Herausforderungen, die sowohl technischer als auch regulatorischer Natur sind. Immer mit dem Ziel, die Umweltauswirkungen bei der Kunststoffproduktion, -entsorgung und dem Recycling zu minimieren. Diese Herausforderungen erfordern innovative Ansätze und eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschung und Politik. Das siebte »Praxisforum Kunststoffrezyklate« am 26. und 27. März 2025 in Darmstadt adressiert diese Fragestellungen im Kontext des werkstofflichen Kunststoff-Recyclings und hat sich als Branchentreff mit hoher Praxisrelevanz etabliert. Das Programm der Tagung und die Online-Anmeldung sind nun verfügbar.

Internationaler Austausch in der Kunststoffbranche
Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF lädt zum siebten »Praxisforum Kunststoffrezyklate« am 26. und 27. März 2025 nach Darmstadt ein. Die Fachtagung in englischer Sprache bietet den Teilnehmenden den Austausch im internationalen Kreis und bringt Kunststofferzeuger, -verarbeiter, sowie Recycler und Anwender zusammen.

Die Vorträge des Praxisforums fokussieren neben einer aktuellen Betrachtung der Regelwerke und der Marktsituation in Deutschland und Europa auch die Möglichkeiten der Qualitätsoptimierung von Kunststoffrezyklaten durch angepasste Sortierung und Additivierung sowohl für Thermoplaste als auch für Biopolymere. Im Kontext dieser Betrachtungen auf Materialebene werden auch Vorteile der Offline- und Online-Analytik zur Bewertung der Materialqualität und Prozessüberwachung diskutiert. Hier stehen insbesondere die Möglichkeiten datenbasierter Ansätze zur Material- und Prozessoptimierung auf Basis maschineller Lernalgorithmen bzw. künstlicher Intelligenz im Fokus.

mehr: https://idw-online.de/de/news843765

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Neue Studie zum Reifen- und Bremsabrieb: Hamburger Stadtluft erheblich mit Mikroplastik belastet

Feinstaub und Mikroplastik sind viel diskutierte Risiken für Umwelt und Gesundheit. Nun hat eine neue Studie des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg und des Helmholtz-Zentrums Hereon erstmals die Rolle des Reifen- und Bremsabriebs bei der Entstehung des städtischen Feinstaubs untersucht. Ergebnis: Allein dieser Abrieb verursacht 12 Prozent des Feinstaubs in Hamburg – und ist die größte Quelle für Mikroplastik in der Umwelt.
Wer an einer vielbefahrenen Straße wohnt oder entlangläuft, atmet einen erheblichen Anteil Mikroplastik ein. „In Hamburg bestehen an den Hauptstraßen durchschnittlich 12 Prozent des Feinstaubs aus Reifen- und Bremsabrieb, das meiste davon ist Mikroplastik“, erklärt Mailin Samland, Erstautorin der Studie und Meteorologie-Doktorandin am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) an der Universität Hamburg. Vor allem durch abruptes Bremsen und Beschleunigen gelangt das Mikroplastik in die Luft – und damit auch in die Atemwege. Vorausschauendes Fahren reduziert den Abrieb hingegen. Die Ergebnisse veröffentlichte Samland jetzt im Team mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon im Fachmagazin Atmospheric Environment: X.
Dass Mikroplastik und Feinstaub der Gesundheit schaden, ist bekannt. Doch bisher konzentrieren sich die Diskussionen auf Emissionen aus dem Auspuff – der Reifenabrieb wurde nicht beachtet. Dabei führen dichter Verkehr und eng bebaute Straßen in Hamburg zu hohen Werten, insbesondere an viel befahrenen Straßen wie zum Beispiel der Max-Brauer-Allee oder der Stresemannstraße in Hamburg-Altona. Dies zeigt die Studie ebenso wie eine deutlich geringere Belastung in Nebenstraßen.
Die Feinstaubkonzentration wird im Stadtgebiet bisher nur punktuell erfasst. Die Forschenden konnten die Lücken mit Hilfe eines digitalen Luftqualitätsmodells schließen. Das Rechenmodell berücksichtigt lokale Emissionen ebenso wie Einträge aus dem Umland und simuliert, wie sich Schadstoffe in der Stadt verteilen. Dabei greift es auch auf Wetterdaten zurück und kalkuliert den Mix verschiedener Fahrzeugtypen ein.
„So können wir für das gesamte Stadtgebiet sagen, wo sich der Feinstaub und damit das Mikroplastik in der Luft konzentriert“, erklärt Umweltwissenschaftler Dr. Ronny Badeke vom Hereon, der an der Studie mitgearbeitet hat. „Die Ergebnisse lassen sich auf andere Großstädte übertragen. Dort schweben ähnlich viele Plastikpartikel in der Luft.“
Vor Kurzem wurden niedrigere EU-Feinstaubgrenzwerte beschlossen. Demnach muss die Luft in Städten deutlich sauberer werden. „Für eine gesunde Luft werden wohl selbst diese strengeren Werte nicht ausreichen“, sagt Mailin Samland vom CEN. Ein Fünftel dieses Grenzwerts werde allein durch das Mikroplastik erreicht, hinzu kommen Verkehrsabgase und andere Quellen.

mehr: https://idw-online.de/de/news843752

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Kristalle mit Spinantrieb: Ein Durchbruch in der sauberen Wasserstoffproduktion

Wissenschaftler am MPI CPfS und dem Weizmann-Institut haben einen aufregenden neuen Ansatz zur Erzeugung sauberer Wasserstoffenergie entdeckt, bei dem eine bemerkenswerte Klasse von Kristallen verwendet wird, die die Quanteneigenschaften von Elektronen nutzen.
Die Wasserspaltung – die Aufspaltung von Wassermolekülen in Wasserstoff und Sauerstoff – ist ein vielversprechender Weg zu nachhaltiger Energie. Dieser Prozess wurde jedoch lange Zeit durch die langsame chemische Kinetik der Sauerstoffentwicklungsreaktion in Frage gestellt, die die Wasserstoffproduktion ineffizient und kostspielig macht.
Ein internationales Forschungsteam hat nun eine bahnbrechende Lösung gefunden. Durch die Verwendung spezieller Kristalle mit einzigartigen intrinsischen „chiralen“ Strukturen – d. h. sie haben eine charakteristische links- oder rechtshändige Atomanordnung – haben die Forscher den Prozess der Wasserspaltung erheblich verbessert.

mehr: https://idw-online.de/de/news843658

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SpongeWorks: Expertenteam plant Schwammlandschaften für Klimaresilienz und Biodiversität

EU-Projekt soll unter Koordination der Leibniz Universität Hannover Wasserrückhaltung auf Landschaftsebene verbessern und Hochwasser vorbeugen

Extreme Wetterereignisse nehmen zu: Seit 1980 haben Überschwemmungen in Europa über 4.300 Todesfälle und wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 170 Milliarden Euro verursacht. Die Auswirkungen von Überschwemmungen und Dürren hängen von der Gesundheit der europäischen Landschaften und ihrer natürlichen Fähigkeit ab, Wasser zu halten, ähnlich wie ein Schwamm. Naturbasierte Lösungen, die die „Schwamm“-Funktion von Landschaften verbessern, entwickeln sich zunehmend zu einem nachhaltigen Ansatz, um die Resilienz und Wasserrückhaltekapazität von Landschaften zu erhöhen.

An diesem Punkt setzt ein neues, mit 15 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördertes Projekt an. „SpongeWorks: Co-creating and upscaling Sponge Landscapes by Working with Natural Water Retention and Sustainable Management“ ist im September 2024 gestartet und wird von der Leibniz Universität Hannover (LUH) koordiniert. Der Projektleiter, Prof. Dr. Christian Albert vom Institut für Umweltplanung an der LUH, erklärt: „SpongeWorks zielt darauf ab, „Schwammlandschaften” so zu planen und „Schwammmaßnahmen” so umzusetzen, dass der Wasserrückhalt und die Wasserqualität verbessert, die Resilienz gegenüber Dürre und Überschwemmungen erhöht und die Biodiversität auf Landschaftsebene geschützt und entwickelt werden.“ Das Projekt wird verschiedene „Schwammmaßnahmen” umsetzen: von landwirtschaftlichen Praktiken wie der Anlage von Hecken, Pufferzonen und Versickerungsteichen bis hin zur Renaturierung von Flüssen und Mooren sowie der Wiedervernässung von Wäldern und Grünland. Diese Maßnahmen werden auf ihre Fähigkeit hin untersucht, die Bodengesundheit zu verbessern, Erosion zu verhindern und Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen.

Dr. Ellis Penning von Deltares, Ko-Koordinatorin des Projekts, erläutert: „Indem wir die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in einem breiteren Landschaftskontext in drei SpongeWorks-Demonstratoren aufzeigen, wollen wir andere europäische Regionen inspirieren und in die Lage versetzen, ebenfalls naturbasierte Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz umzusetzen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news839831

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Naturnaher Küstenschutz bei steigendem Meeresspiegel

Das Deichvorland mit seinen Salzwiesen spielt eine zentrale Rolle im vorbeugenden Küstenschutz an der Nordsee. Mit dem klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels kann das Vorland jedoch nicht überall schnell genug mitwachsen. Lahnungsfelder können hier unterstützen. Die Wirkungsweise und Optimierung dieser Bauwerke untersuchen Wissenschaftlerinnen der TU Braunschweig gemeinsam mit Partnern. Ziel ist es, Küstenschutzbehörden und Planerinnen Computermodelle an die Hand zu geben, mit denen sie die Auswirkungen von Bauwerksveränderungen und Meeresspiegelanstieg auf die Sedimentablagerung und damit auf die Verschlickung von Lahnungsfeldern besser vorhersagen können.

Der Klimawandel beschleunigt die Erosion der Küste. Insbesondere Ökosysteme im Deichvorland wie Salzwiesen sind dadurch zunehmend bedroht. Salzwiesen dienen als natürliches Küstenschutzelement, weisen eine hohe Biodiversität und Lebensraumvielfalt auf und wirken zudem als Kohlenstoffsenke zur Speicherung von klimarelevanten Kohlenstoffen. Das Deichvorland hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, zu einem gewissen Grad mit dem steigenden Meeresspiegel mitwachsen zu können. An manchen Küstenabschnitten geschieht dies jedoch nicht schnell genug. Hier können Lahnungsfelder eingesetzt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news839705

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Immer mehr junge Menschen im Handwerk bleiben ihrem Ausbildungsberuf treu

Für viele Betriebe spielt die Ausbildung eine zentrale Rolle, um den künftigen Bedarf an Fachkräften zu decken. Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass Absolvent*innen einer Ausbildung im Handwerk aus der Kohorte 2020 häufiger und länger in ihrem Ausbildungsbetrieb und -beruf verbleiben als dies bei früheren Kohorten der Fall war.

Die Chancen auf ein Beschäftigungsverhältnis beim Ausbildungsbetrieb haben sich für Absolventinnen einer dualen Berufsausbildung im Handwerk im Zeitverlauf verbessert: zwölf Monate nach Ausbildungsabschluss arbeiteten etwa 58 Prozent der beschäftigten Absolventinnen der Kohorte 2020 noch in ihrem Ausbildungsbetrieb. Das entspricht einer Steigerung von etwa 6 Prozentpunkten gegenüber dem Jahrgang 2014.

„Es muss beobachtet werden, ob sich die Erhöhung der Verbleibsquoten in den Folgejahren fortsetzt oder ob im Coronajahr 2020 die Verbleibe möglicherweise auch nur deshalb so hoch waren, weil die Nachfrage nach Arbeitskräften von Betrieben außerhalb des Handwerks pandemiebedingt nachgelassen hat“, so IAB-Forscherin Gabriele Wydra-Somaggio.

Auch mit Blick auf den Verbleib im Ausbildungsberuf zeigt sich eine zunehmende Kontinuität nach dem Ausbildungsende. Mit 79 Prozent lag der Anteil unter den beschäftigten Absolvent*innen des Jahrgangs 2020 zwölf Monate nach Ausbildungsende etwa vier Prozentpunkte höher als noch 2014 und 2017.

mehr: https://idw-online.de/de/news839781

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„Das ist eine Mammutaufgabe“ – Interview mit ISOE-Experte Thomas Friedrich zum Stand der Klimaanpassung in Kommunen

Am 1. Juli ist das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Damit werden Anpassungsmaßnahmen zur staatlichen Aufgabe: Bund, Länder und Kommunen müssen auf allen Verwaltungsebenen Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise treffen. Städte, Landkreise und Gemeinden sind jetzt stark gefordert. Was brauchen sie, um sich gegen Hitze, Dürren oder Starkregen zu wappnen? Ein Forschungsteam unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung hat dazu im Auftrag des Umweltbundesamtes eine repräsentative Kommunalbefragung durchgeführt. Ein Gespräch mit Projektleiter Thomas Friedrich über die Reaktionen aus mehr als tausend Kommunen.

Städte und Gemeinden müssen klimafest werden. Die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen stellt Kommunen allerdings vor große Herausforderungen. Wie schätzen die Verantwortlichen in den Kommunen diese Aufgabe selbst ein?

Klimaanpassung ist eine Mammutaufgabe für viele Städte, Gemeinden und Landkreise, weil sie weitreichende Herausforderungen für kommunale Planungsabläufe und Strukturen mit sich bringt. Ein Großteil der Verantwortlichen in den Kommunen spürt die Folgen des Klimawandels. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen den Handlungsbedarf für Klimaanpassungsmaßnahmen in den kommenden zehn Jahren als hoch oder sehr hoch ein. Die Anstrengungen werden umso höher eingeschätzt, je größer die Kommune ist. Vielfach fehlt es ihnen für die Erstellung von Klimaanpassungskonzepten oder die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen nach eigenen Angaben noch an spezifischem Wissen, Ressourcen oder Unterstützung.

mehr: https://idw-online.de/de/news839732

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DBFZ Jahrestagung 2024: Welchen Anforderungen kann/muss Biomasse gerecht werden?

Biomasse ist ein besonderer Baustein der nationalen Energieversorgung und nimmt für die wachsende Bioökonomie eine zentrale Rolle mit wachsenden Nachfragen ein. Im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) diskutierten am 11./12. September vor diesem Hintergrund rund 160 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zum Thema „Multitalent Biomasse: Basisrohstoff, Kohlenstoffträger und Energieoption“.
In seinem Grußwort zur diesjährigen DBFZ Jahrestagung verwies der sächsische Staatssekretär für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Dr. Gerd Lippold, darauf, das Wissen über die Endlichkeit der fossilen Ressourcen sei der zentrale Ausgangspunkt für Zukunftsstrategien. Die Bioökonomie spiele dabei eine entscheidende Rolle als Lösungspfad für eine nachhaltigere und zukunftsfähigere Wirtschaft: „Für Biomasse braucht es eine optimale Kaskadennutzung und kluge Ideen bei der Nutzung von Resten und der Minimierung von Abfällen. Unser Ziel ist es, den innovativen Energie- und Wirtschaftsstandort Sachsen mit konkreten Strategien und Maßnahmenplänen im Rahmen des Energie- und Klimaprogramms sowie der Rohstoffstrategie weiter zu gestalten und die Potenziale der Bioökonomie dabei als Standortvorteil zu nutzen“, so Dr. Lippold.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Gerd Lippold (SMEKUL), Friedrich Nollau (BALANCE Erneuerbare Energien GmbH), Prof. Dr. Nicolaus Dahmen (Karlsruher Institut für Technologie), Dr. René Backes (DBFZ) und Prof. Dr. Michael Nelles (DBFZ/Universität Rostock), wurden in Bezugnahme auf das Tagungsthema verschiedene Herausforderungen in Hinsicht auf die energetische und stoffliche Biomassenutzung umrissen. Einig waren sich die Teilnehmenden u.a. darin, dass es bereits regionale Kreisläufe für Nachwachsende Rohstoffe gibt, die Kunst müsse es nun sein, diese nicht durch neue Regulatorik zu zerstören. Weitere Themen drehten sich um grüne Produkte und die Forschungsfrage, wie Biomasse in Systeme überführt werden kann, die eine kostengünstige und international konkurrenzfähige Nutzung ermöglichen: „Erdöl ist viel einfacher umzusetzen, und alle Prozesse der chemischen Industrie sind darauf abgestimmt. Biomasse ist kompliziert – und bislang fehlen Anreize, sie zu nutzen. Kaskaden werden sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten bilden. Beeinflussen können wir es forschungsseitig über kreative Nutzung von biogenen Abfällen und Reststoffen– wenn das Abfallrecht es künftig zulässt“, so Dr. René Backes vom DBFZ.

mehr: https://idw-online.de/de/news839671

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Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fluten

Wenn Deiche brechen, sind meist schwere Überschwemmungen und Schäden die Folge. Um Risse und morsche Stellen in Deichen, Staudämmen oder Brücken frühzeitig erkennen zu können, setzt ein zwölfköpfiges Team der Hochschule Magdeburg-Stendal auf den Einsatz von Drohnen. Das Besondere ist die Kombination mit Künstlicher Intelligenz. In der Forschungsgruppe Wasserbau und Wasserbauliches Versuchswesen soll im Rahmen des vierjährigen Projektes eine solche KI-Drohne entwickelt werden.

Professor Dr.-Ing. Bernd Ettmer ist seit 2008 als Professor für Wasserbau und Wasserbauliches Versuchswesen an der Hochschule tätig. Die Fachrichtung beinhalte alles, was mit dem Bau zu tun hat: Stauanlagen, Dämme, Wasserkraftanlagen, Schleusen, Uferbefestigungen, aber auch Hochwasserschutz, Flussumgestaltung und Renaturierung. Seit 2017 arbeiten das Team mit Drohnen und setzt diese vor allem für Fotos von Oberflächen ein. Mithilfe dieser Aufnahmen und Daten von Messbooten, können sie Geländemodelle anfertigen, die Aufschlüsse über die Begebenheiten der Gebiete geben sollen. „Die Drohne ist für uns erstmal ein reines Messinstrument. Man gibt ihr eine Route vor, sie fliegt autonom und wir haben ein komplettes Computermodell des abgeflogenen Gebietes“, erklärt Ettmer. Mit dem Projekt sollen Risse und Schäden an Bauwerken erkannt werden, auch unter Wasser. Damit die von der Drohne produzierten Fotos nicht aufwendig von einem Mitarbeiter auf Schäden untersucht werden müssen, werden KI-Technologien eingesetzt. 



mehr: https://idw-online.de/de/news841909



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Insektenbioraffinerie erfolgreich aufgebaut: So werden Bioabfälle zu neuen Wertstoffen

Am Fraunhofer IGB in Stuttgart wurde erfolgreich eine Insektenbioraffinerie aufgebaut − dank einer Förderung durch das Landesministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg mit Landes- und EU-Mitteln. In dieser verwerten die Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe und Bioabfälle und produzieren dabei begehrte Wertstoffe, z. B. für die Chemieindustrie. Nach drei Jahren Forschung fand das Projekt »InBiRa« nun seinen Abschluss. Zu diesem Anlass stellten die Fraunhofer-Forschenden und ihre Partner die Projektergebnisse bei einer Abschlusskonferenz vor. Ihr Fazit: Die Pilotanlage bietet eine einzigartige neue Plattform für innovative technische Produkte.
Wohin mit überlagerten Lebensmitteln und Bioabfällen aus Gastronomie und Biotonne? Jedenfalls muss nicht zwangsläufig alles einfach nur als Biomüll entsorgt und beispielsweise kompostiert werden. Was nicht mehr essbar ist, lässt sich trotzdem sinnvoll als Ressource nutzen. Möglich machen es die Larven der Schwarzen Soldatenfliege: Sie vertilgen die Abfälle nicht einfach nur, sie produzieren bei ihrem Wachstum Wertstoffe, die für die Industrie interessant sind − Proteine, Fette oder Chitin, aus denen Folgeprodukte hergestellt werden können. Am Fraunhofer IGB in Stuttgart wurde im Projekt »InBiRa« in den vergangenen drei Jahren erstmals eine Insektenbioraffinerie aufgebaut, um die Mast, Verarbeitung und Verwertung der Insekten im Pilotmaßstab zu erforschen.

mehr: https://idw-online.de/de/news841731

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Neuer Grippe-Impfstoff ab 2025 zur Auswahl: Zusätzliche Substanz soll Schutz bei Menschen über 60 Jahren erhöhen

Zur Grippevorbeugung bei Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) jetzt alternativ zum bereits vorher empfohlenen Hochdosis-Impfstoff einen neuen, verstärkten Impfstoff. Dieser enthält zusätzlich den Hilfsstoff MF-59, um die Immunwirkung zu erhöhen. Ärzte können diesen neuen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, die Impfung wird ab Herbst 2025 für Patientinnen und Patienten verfügbar sein. „Dieses zusätzliche Angebot könnte dazu beitragen, die Akzeptanz der Schutzimpfung zu steigern und die Impfquote zu erhöhen“, sagt Dr. Anja Kwetkat, Sprecherin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
„Vor allem ältere Menschen sind nach wie vor von schweren Grippeverläufen betroffen“, so die Altersmedizinerin. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben sich in der Saison 2021/2022 lediglich 43 Prozent der Menschen ab 60 impfen lassen.
„Wir rufen insbesondere Arztpraxen dazu auf, im kommenden Frühjahr rechtzeitig zusammen mit dem bisherigen Influenza-Hochdosis-Impfstopf auch das Mittel mit dem neuen Wirkstoff MF-59 zu bestellen, um damit ältere Menschen ab 60 Jahren umfassend vor den entsprechenden Viren zu schützen“, sagt Kwetkat, Direktorin der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin am Klinikum Osnabrück und Mitglied der STIKO. „Die STIKO empfiehlt einen dieser beiden Impfstoffe für Ältere zu verwenden, da beide nach aktueller Studienlage besser wirken als die Standardimpfstoffe.“

mehr: https://idw-online.de/de/news842684

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Klimaschädliches Fluor-Gas: Europa und USA stießen gemeinsam fast doppelt so viel aus wie gemeldet

Meteorolog*innen orteten regionale Quellen des hochpotenten Treibhausgases SF6 – China größter Emittent

Das Gas Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein viel stärkeres und unterschätztes Treibhausgas als CO2. Es bleibt 1.000 Jahre in der Atmosphäre. In einer Studie der Universität Wien wurden die SF6 -Quellen nun regional zugeordnet. Demnach unterschätzen China, die USA und die EU ihre SF6-Emissionen massiv und zwar teilweise um mehr als die Hälfte. Die gute Nachricht: Beschränkungen wie die F-Gas-Verordnung der EU zeigen Wirkung. Um den Klimawandel zu stoppen müssten jedoch auch China und Indien die Verwendung beschränken – und das rasch. Die Studie des internationalen Teams unter der Leitung von Andreas Stohl wurde aktuell im Journal Atmospheric Chemistry and Physics veröffentlicht.

Das Gas Schwefelhexafluorid (SF6) hat viele gute Eigenschaften: Es ist nicht brennbar, ungiftig, ein ausgezeichneter Isolator und zerstört das stratosphärische Ozon nicht. Seit den 1990er-Jahren findet dieses fluorierte Gas (F-Gas) daher breite Verwendung vor allem als Isolator in der Hochspannungsindustrie, aber auch in der Halbleiter-Aluminium- und Magnesium-Industrie, in Sportschuhen, doppelt verglasten Fenstern oder Autoreifen.

SF6 ist aber auch das klimaschädlichste Treibhausgas, das wir bisher kennen: Sein Treibhauspotenzial ist 24.300-mal höher als CO2 und es verbleibt rund 1.000 Jahre in der Atmosphäre: „Das bedeutet, dass sich das Gas in der Atmosphäre sammelt und das Klima für Hunderte von Jahren erwärmen wird – eine Treibhausgas-Zeitbombe“, erklärt Martin Vojta, Meteorologe an der Universität Wien und Erstautor einer aktuell im Journal Atmospheric Chemistry and Physics publizierten SF6-Studie. „Die jährlichen globalen SF6-Emissionen entsprechen in ihrer Klimawirkung jetzt schon ungefähr den jährlichen CO2-Emissionen von Italien“, führt Vojta aus.

mehr: https://idw-online.de/de/news843005

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Ein Skript für den Wald der Zukunft

FH Südwestfalen leitet Verbundvorhaben ReForm-regioWald – Vernetzung und regional angepasste Ideen für die Wiederaufforstung im Fokus
Soest. Klimawandel, Borkenkäfer und weitere Faktoren haben große Schäden in den Waldbeständen in ganz Deutschland verursacht. Als waldreiche Region ist Südwestfalen besonders stark betroffen. Im Projekt ReForm-regioWald arbeiten Expertinnen und Waldnutzerinnen interdisziplinär und transdisziplinär zusammen, um die Herausforderungen für den Wald anzugehen und Strategien für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Aufforstung von Kalamitätsflächen zu diskutieren.
Wie geht man mit Herausforderungen um, die nicht vorhersehbar sind? Dazu zählen Extremwetterereignisse wie große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit, Stürme oder anhaltende Trockenperioden. Zusätzlich finden Schädlinge wie der Borkenkäfer in den von Dürre geschwächten Bäumen ideale Lebensbedingungen vor. Selbst gesunde Bäume halten den multiplen Stressfaktoren irgendwann nicht mehr stand. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Laser vom Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen betrachtet eine interdisziplinäre Projektgruppe ganzheitlich Themenkomplexe wie Biodiversität, Klimaschutz, Bodenschutz und weitere ökologische, ökonomische und soziale Aspekte.

Oberstes Ziel des Verbundprojektes ist die Vernetzung, die auch im Rahmen von neu geschaffenen Wald-Freiluft-Laboren für experimentelles Arbeiten und als Raum für Diskussion mit der Bevölkerung gefördert werden soll. „Wir wollen regional angepasste Ideen und Maßnahmen für die Wiederaufforstung für einen widerstandsfähigen und multifunktionalen Zukunftswald mit Modellcharakter aufzeigen, der ökologische Vielfalt und wirtschaftliche Tragfähigkeit vereint. Dazu zählt auch, neue Einkommensmöglichkeiten und Geschäftsmodelle für Waldbesitzer*innen zu erschließen,“ so Prof. Laser.

mehr: https://idw-online.de/de/news843042

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Regenwaldschutz senkt Zahl der Atemwegserkrankungen

Regenwaldschutz ist nicht nur gut für Biodiversität und Klima – auch die Gesundheit der Menschen, die in den entsprechenden Gebieten leben, verbessert sich dadurch spürbar. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Universität Bonn und der Universidade Federal de Minas Gerais in Brasilien. Die Forscher zeigen darin, dass Maßnahmen gegen Brandrodung die Feinstaub-Konzentration in der Luft signifikant reduzieren. Damit sinkt auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle aufgrund von Atemwegs-Erkrankungen. Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Communications, Earth & Environment“ erschienen.

Im Jahr 2019 brannten fast 70.000 Quadratkilometer Wald im Amazonas-Gebiet – das entspricht der Fläche Bayerns. Natürliche Feuer sind unter den feuchten Bedingungen, die dort herrschen, normalerweise selten. Doch roden Großgrundbesitzer und Landräuber oft riesengroße Flächen, um sie als Weideland oder für den Ackerbau zu nutzen.

Dieser Raubbau an Brasiliens grüner Lunge zerstört den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und beschleunigt darüber hinaus den Klimawandel. Die aktuelle Studie nimmt aber noch eine weitere Konsequenz in den Blick, die oft nicht genügend Beachtung findet: Der bei den Bränden entstehende Rauch gilt als ein wichtiger Auslöser für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„Wir haben daher untersucht, inwieweit sich Waldschutzmaßnahmen auf die Gesundheit der Personen auswirkt, die in den betroffenen Gebieten leben“, erklärt Yannic Damm. Der Wissenschaftler ist Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jan Börner am Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik (ILR) der Universität Bonn. Er hat die Studie zusammen mit seinem ILR-Kollegen Dr. Nicolas Gerber sowie mit Prof. Dr. Britaldo Soares-Filho von der Universidade Federal de Minas Gerais in Brasilien durchgeführt.

mehr: https://idw-online.de/de/news843033

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Wovon hängt die Zustimmung zur EU-Klimapolitik ab?

Die Europäische Union hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Eine neues Policy Paper des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ an der Universität Konstanz zeigt nun, dass die Akzeptanz der EU-Klimapolitik stark von der Einbindung sozialpolitischer Maßnahmen abhängt.

Wie steht die deutsche Bevölkerung zur EU-Klimapolitik? Diese Frage untersucht die Politikwissenschaftlerin Sharon Baute, Juniorprofessorin für Vergleichende Sozialpolitik und Principal Investigator am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ an der Universität Konstanz. In ihrem frei abrufbaren Policy Paper erörtert sie die Auswirkungen dieser Erkenntnisse auf die Zukunft der EU-Klimapolitik.
„Generell zeigt die Studie, dass es eine breite Basis für klimapolitische Maßnahmen gibt“, erklärt Baute. Etwa 95 Prozent der knapp 6.000 Befragten sind sich darüber einig, dass der Klimawandel zumindest teilweise menschengemacht ist, ein Großteil erwartet negative Folgen für die Menschheit. Um öffentliche Akzeptanz für klimapolitische Maßnahmen der EU zu erreichen, kommt es besonders auf deren Zusammensetzung an.
„Die Zustimmung zur europäischen Klimapolitik kann erheblich gesteigert werden, wenn sozialpolitische Maßnahmen einbezogen werden“, schlussfolgert Baute. „Sowohl einkommensschwache als auch einkommensstarke Gruppen bevorzugen Maßnahmenpakete mit sozialen Komponenten: beispielsweise Maßnahmen, die in Humankapital investieren – wie etwa die (Um-)Qualifizierung von Angestellten – oder Programme, die Subventionen für Haushalte mit geringem Einkommen vorsehen.“ Des Weiteren zeigen die Daten, dass die deutsche Bevölkerung eine Verteilung von EU-Mitteln nach Bevölkerungszahl gegenüber etwa einer Verteilung nach Treibhausgasemissionen bevorzugt.
Die Ergebnisse der Umfrage liefern wichtige Hinweise für die erfolgreiche Implementierung von klimapolitischen Maßnahmen. So sind sie zum Beispiel relevant im Kontext des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das im Januar 2024 in Kraft getreten ist. Gegen dessen ersten Entwurf, der soziale Aspekte nicht in den Blick nahm, gab es erheblichen Widerstand. Erst nach umfassenden Anpassungen konnte das Gesetz verabschiedet werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news842992

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Wie Landwirtschaft ohne chemischen Pflanzenschutz geht

Was, wenn in Zukunft keine wirksamen chemischen Pflanzenschutzmittel mehr zur Verfügung stehen? Über diese Frage haben Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Behörden an der Uni Würzburg diskutiert.

Zugegeben, es handelt sich um ein Extremszenario: eine Welt, in der es keine wirksamen chemischen Pflanzenschutzmittel mehr gibt. Völlig unrealistisch ist die Vorstellung jedoch nicht: „Verschiedene Umstände können dazu führen, dass in Zukunft keine chemischen Pflanzenschutzmittel mehr zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Ute Fricke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zoologie 3 (Tierökologie) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

So genannte „resistente Schadorganismen“ in Kombination mit wenigen Neuzulassungen und auslaufenden Zulassungen von chemischen Pflanzenschutzmitteln könnten ein Grund dafür sein. Aber auch der gesellschaftliche Druck könnte zu einem Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel führen. „Der aktuelle gesellschaftliche Druck diesbezüglich wird von den Teilnehmenden jedoch sehr unterschiedlich wahrgenommen, von sehr hoch bis derzeit stark abnehmend“, so die Wissenschaftlerin.

mehr: https://idw-online.de/de/news842848

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Weltdiabetestag 2024: Allein 8.000 der 400.000 neuen Demenz-Fälle pro Jahr gehen auf das Konto von Diabetes

Übermorgen ist Weltdiabetestag. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Hirnstiftung möchten anlässlich des Aktionstags den Fokus auf das erhöhte Demenz-Risiko von Menschen mit Diabetes lenken. Hier besteht ein deutlicher Zusammenhang, allein 2 % aller Demenz-Fälle können auf Diabetes mellitus zurückgeführt werden. Diabetes-Typ-2-Prävention ist somit auch aktive Demenz-Prävention. Ein gesunder Lebensstil beeinflusst nicht nur das Diabetes-Risiko, sondern auch andere Demenz-Risikofaktoren, wie Cholesterin oder Bluthochdruck. Der additive Effekt für die Hirngesundheit ist somit viel höher als „nur“ 2 %.

Jedes Jahr entwickeln ca. 400.000 Menschen in Deutschland eine Demenz – und das Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) warnt: Die Zahl der von einer Demenz Betroffenen wird nach Prognosen kontinuierlich von heute 1,8 Millionen auf bis zu 2,7 Millionen im Jahr 2050 ansteigen [1]. Auch die Diabetes-Rate (Typ 2) erhöht sich rasant, bis 2050 könnte sich die Zahl der Betroffenen womöglich verdoppeln [2].

Was viele nicht wissen: es besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen: Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Demenz-Risiko. Im Jahr 2021 kam eine große populationsbasierte Studie aus Großbritannien [3] sogar zu dem Schluss: Je früher man an einem Typ-2-Diabetes erkrankt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, später eine Demenz zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news842807

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Wie unser Gehirn die Welt vorhersagt

Neue Studie Tübinger Forschender zeigt, wie Lernprozesse im Gehirn unsere Wahrnehmung formen.

Ein Forschungsteam um Professor Dr. Markus Siegel vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung an der Universität Tübingen hat herausgefunden, dass unser Gehirn ständig die eigene Wahrnehmung der Welt optimiert, indem es aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernt und Vorhersagen über die Zukunft trifft. Die in dem Fachjournal Nature Communications veröffentlichte Studie zeigt, dass das Gehirn seine neuronalen Strukturen so anpasst, dass es besser auf die Muster und Regelmäßigkeiten in unserer Umwelt reagieren kann. Dieses Vorhersagelernen könnte uns helfen, Informationen schneller zu verarbeiten und uns im Alltag leichter zurechtzufinden.

Die Forschenden nutzen in der Studie die Magnetenzephalographie (MEG). MEG ermöglicht es, die Gehirnaktivität des Menschen nicht-invasiv zu messen, indem die durch die Gehirnaktivität generierten Magnetfelder außerhalb des Kopfes aufgezeichnet werden. Während der MEG-Messung hörten die Teilnehmenden eine Serie von Tönen, die unterschiedlich strukturiert waren. Die Forschenden untersuchten daraufhin, wie das Gehirn diese akustischen Informationen verarbeitet und repräsentiert. Sie fanden heraus, dass das Gehirn durch das Erlernen der Tonmuster seine „innere Karte“ der Klänge veränderte: Ähnliche oder vorhersehbare Töne wurden im Gehirn gruppiert und zusammengefasst, was die Verarbeitung effizienter macht.

Besonders überraschend war, dass dabei ein Netzwerk aus sensorischen und höheren assoziativen Gehirnregionen zusammenarbeitet, um Vorhersagefehler zu erkennen und zu korrigieren. Das bedeutet, dass verschiedene Bereiche des Gehirns gemeinsam daran arbeiten, die Umwelt aktiv zu „verstehen“ und zu lernen, was als Nächstes passieren könnte.

mehr: https://idw-online.de/de/news842722

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Wieviel Klimawandel steckt im Wetter?

Neue AWI-Simulationen erlauben, reale Wetterereignisse in verschiedenen Klimaszenarien zu vergleichen und so aufzuzeigen, welche Rolle die globale Erwärmung bei den Extremen spielt.

Erst vor wenigen Wochen sorgte das Sturmtief „Boris“ mit enormen Niederschlägen für Chaos und Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa. Wie eine Analyse des Alfred-Wegener-Instituts nun zeigt, hätte „Boris“ in einer Welt ohne die heutige Erderwärmung rund neun Prozent weniger Regen gebracht. Möglich ist eine so konkrete Aussage durch eine neue Modellierungsmethodik, deren Einsatz in Nahe-Echtzeit nun im Fachmagazin Nature Communications Earth & Environment vorgestellt wurde. Parallel dazu hat das AWI-Team ein frei verfügbares Online-Tool veröffentlicht, mit dem Interessierte den Fingerabdruck des Klimawandels im aktuellen Wettergeschehen identifizieren und eigene Vergleichsgrafiken erstellen können.

Mitte September sorgte das Sturmtief „Boris“ für sintflutartige Regenfälle und extremes Hochwasser in Polen, Tschechien, Österreich und Rumänien. Vielerorts handelte es sich um einen der stärksten jemals gemessenen Niederschläge innerhalb von fünf Tagen. Mindestens 27 Menschen starben, unzählige mussten ihre Häuser verlassen. Inzwischen hat sich die Lage entspannt und die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Schon erschrecken uns aber die aktuellen Extreme in Spanien. Immer wieder wird in Öffentlichkeit, Politik und Medien eine Frage diskutiert: War der globale Klimawandel schuld an der Katastrophe?

„Diese absolut legitime Frage kann die Forschung seit einigen Jahren schon recht gut beantworten“, sagt Leitautorin Dr. Marylou Athanase, Physikerin in der Abteilung Klimadynamik am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). „Bereits ein oder zwei Wochen nach dem Ereignis liefern sogenannte Attributionsstudien erste Aussagen dazu, in welchem Maße ein solches Ereignis durch den Klimawandel wahrscheinlicher geworden ist.“

mehr: https://idw-online.de/de/news842509

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Wirtschaftsdünger ansäuern – Emissionen senken, Nährstoffeffizienz steigern

Die Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern ist ein Verfahren zur Senkung von Ammoniakemissionen. Im Vorhaben AcidDigSoil untersuchten Forschende, welche Auswirkungen angesäuerte Wirtschaftsdünger auf Biogasanlagen, Boden und Erträge haben. Im Ergebnis ist das Verfahren zur Emissionsminderung gut wirksam. Es führt jedoch zu wirtschaftlichen Verlusten bei der Biogasproduktion. Auch im Pflanzenbau wiegt die höhere Stickstoffverfügbarkeit der Gärreste die Kosten für die Ansäuerung nicht auf.

Verfahren für Biogasanlagenbetreiber derzeit jedoch unwirtschaftlich
An AcidDigSoil waren die Universität Kiel und die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) beteiligt. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Die beiden Abschlussberichte stehen auf fnr.de unter den Förderkennzeichen 2220NR053A bzw. 2220NR053B zur Verfügung.

In Dänemark hat sich die Ansäuerung von Gülle im Stall, im Lager und bei der Ausbringung bereits ebenso etabliert wie die Ansäuerung von Biogasgärresten. Das Ziel ist die Reduktion von Ammoniak-Emissionen. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben zur Begrenzung von Luftschadstoffen besteht diesbezüglich auch in Deutschland Handlungsbedarf.

Gleichzeitig spielen Wirtschaftsdünger im Biogassektor hierzulande eine wichtige Rolle als Substrat und sollen dort nach dem Willen der Politik noch stärker zum Einsatz kommen. Zudem sind sie wichtige Dünger. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt AcidDigSoil durchgeführt.

mehr: https://idw-online.de/de/news842548

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Wärmequelle Rhein: Bachelorstudent der H-BRS berechnet Effizienz von Flusswärmepumpen

Antonius Mashadhiarto Wiryanto, Student der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), hat in seiner Bachelorarbeit am Beispiel des Rheins untersucht, ob Klimaveränderungen und Niedrigwasser den Einsatz von Flusswärmepumpen beeinflussen können.
Angesichts des Anstiegs der globalen Temperaturen ist der Einsatz erneuerbarer Energien wichtiger denn je. Im Jahr 2023 stammte in Deutschland nur knapp ein Fünftel der Wärme aus erneuerbaren Quellen. Elektrische Flusswärmepumpen könnten helfen, diesen Anteil zu erhöhen. Sie funktionieren ähnlich wie Wärmepumpen in Gebäuden. Dabei wird die Wärme nicht der Luft, sondern einer kleinen Menge Flusswasser entzogen. Die Temperatur des abgepumpten Wassers wird durch einen thermodynamischen Prozess erhöht. Die erwärmte Flüssigkeit kann dann beispielsweise in das Heizsystem eines Gebäudes geleitet werden. Nach der Wärmeabgabe wird das abgekühlte Wasser wieder in den Fluss zurückgeleitet. Das Wasser kommt dabei weder mit dem Kältemittel noch mit anderen chemischen Stoffen in Kontakt.
Flusswärmepumpen sind besonders effektiv in Regionen mit stabilen Wasserständen und Temperaturen. Hier setzt die wissenschaftliche Arbeit von Antonius Ashadhiarto Wiryanto an. Der Student der Wirtschaftswissenschaften berechnete in seiner Bachelorarbeit an der H-BRS, ob Flusswärmepumpen auch bei Niedrigwasser effizient arbeiten, und welchen Einfluss dies auf das Gewässer haben könnte. Für seine Analyse eines Rheinabschnitts bei Köln orientierte er sich an einer Flusswärmepumpe, die im Oktober 2023 am Rhein bei Mannheim in Betrieb genommen wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news842601

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Stadtwerke bei der Umsetzung lokaler Energieversorgungskonzepte unterstützen

Wie können Stadtwerke ihr Portfolio sowohl an den Zielen der Energiewende als auch an der Entwicklung des energiewirtschaftlichen Umfelds ausrichten? Mit dieser Frage haben sich das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und die Stadtwerke Düsseldorf im Projekt »SW.Developer« befasst. Ergebnisse: eine Steckbrief-Sammlung für Technologien, Energieversorgungskonzepte und Fördermittel, ein Bewertungstool für lokale, integrale Versorgungslösungen und ein Online-Veranstaltungsformat.
»Unser zukünftiges Energiesystem wird geprägt sein durch eine starke Dezentralität verbunden mit hoher Komplexität und Dynamik. In dieser Umgebung müssen sich auch Stadtwerke neu ausrichten«, lautet die Einschätzung von Jana Schneeloch von Fraunhofer UMSICHT. Gefragt seien vor allem neue Geschäftsfelder, neue Partnerschaften und auch neue interne Strukturen. Die Schwierigkeit: »Häufig fehlt Stadtwerken der Überblick über Themen, die bislang nicht direkt mit bisherigen Geschäftsbereichen verbunden waren«, so Florian Winkler von den Stadtwerken Düsseldorf. Auch Ressourcen und geeignete Werkzeuge, um sich mit einer fundierten Analyse und Weiterentwicklung auseinanderzusetzen, seien in der Regel Mangelware.
Hier hat das Projekt »SW.Developer« – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – angesetzt. Ziel war es, eine Entwicklungsumgebung zu erarbeiten, die Stadtwerke dabei unterstützt, sich den Herausforderungen der Energiewende zu stellen. Entstanden sind eine Steckbrief-Sammlung, ein Bewertungstool und ein Online-Veranstaltungsformat.
Das SW.Wiki ist frei verfügbar und bietet Stadtwerken Unterstützung bei der Umsetzung lokaler Energieversorgungssysteme. In 120 Steckbriefen sind Informationen zu Technologien, Konzepten und Fördermitteln aufbereitet. Eine Verlinkung erlaubt, sich mit verschiedenen Lösungsoptionen zu befassen und auch verwandte Varianten in Betracht zu ziehen. Die technischen Daten können zudem in einer Vergleichstabelle nebeneinandergestellt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news842528

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Wasseraufbereitung: Nanoröhren fangen Steroidhormone

Steroidhormone gehören zu den verbreitetsten Mikroverunreinigungen im Wasser. Sie schaden der menschlichen Gesundheit und stören das ökologische Gleichgewicht von Gewässern. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben Forscherinnen untersucht, wie der Abbau von Steroidhormonen in einem elektrochemischen Membranreaktor mit Kohlenstoffnanoröhren-Membran funktioniert. Sie stellten fest, dass die Adsorption der Steroidhormone an den Kohlenstoff-Nanoröhren ihren nachfolgenden Abbau nicht einschränkt. Über ihre Studie berichten die Wissenschaftlerinnen in Nature Communications (DOI: 10.1038/s41467-024-52730-7).
Menschen weltweit mit sauberem Wasser zu versorgen, gehört zu den großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. In Abwässern finden sich verschiedene Mikroverunreinigungen, das heißt organische und anorganische Stoffe, die in geringen Konzentrationen auftreten, sich aber dennoch schädlich auf Mensch und Umwelt auswirken. Besondere Risiken gehen von endokrin wirksamen Substanzen aus, also solchen, die sich auf das Hormonsystem auswirken können, wie beispielsweise Steroidhormone. Diese sind unter anderem in Arzneimitteln und Empfängnisverhütungsmitteln weit verbreitet. Im Wasser lassen sie sich schwer nachweisen, können aber die Gesundheit des Menschen und das ökologische Gleichgewicht von Gewässern empfindlich stören.

Oxidation ermöglicht Abbau von Mikroverunreinigungen
Mit herkömmlichen Methoden der Wasseraufbereitung lassen sich Steroidhormone weder aufspüren noch entfernen. Als fortschrittlicher Ansatz ist die elektrochemische Oxidation (EO) zunehmend anerkannt: EO-Systeme bestehen aus einer Anode und einer Kathode, angeschlossen an eine externe Stromquelle. Die elektrische Energie der Elektroden wird verändert (moduliert), was zu einer Oxidation an der Anodenoberfläche führt und die Verunreinigungen abbaut. Elektrochemische Membranreaktoren (EMR) nutzen die Möglichkeiten der EO noch wirksamer: Als Durchflusselektrode dient eine leitende Membran, was den Stofftransport verbessert. Überdies sind aktive Stellen für die reagierenden Moleküle vollständig zugänglich.

mehr: https://idw-online.de/de/news842586

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Reshaping Our Cities: BLUE PLANET Berlin Water Dialogues 2024 zu „Urban Water Resilience”

„Urban Water Resilience“ im Fokus: Am 28. November 2024 laden die BLUE PLANET Berlin Water Dialogues ein, gemeinsam mit internationalen Expert:innen und Entscheider:innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik zukunftsweisende Konzepte für widerstandsfähige Wassersysteme in Städten zu diskutieren.

„Urban Water Resilience“ im Fokus: Am 28. November 2024 laden die BLUE PLANET Berlin Water Dialogues ein, gemeinsam mit internationalen Expert:innen und Entscheider:innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik zukunftsweisende Konzepte für widerstandsfähige Wassersysteme in Städten zu diskutieren. Der Klimawandel verlangt ein ganzheitliches Umdenken von grauer, blauer und grüner Infrastruktur. Nach der Begrüßung durch Staatsekretär Dr. Severin Fischer (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe) bietet die Online-Konferenz mit Keynotes von renommierten Fachleuten wie Will Sarni (Earth Finance, Water Foundry Ventures), Dr. Aklilu Fikresilassie (World Resources Institute Africa), Dr. Darla Nickel (Berliner Regenwasseragentur) und Dr. Carlo W. Becker (bgmr Landschaftsarchitekten) wertvolle Einblicke in innovative Strategien und praxisnahe Lösungen. Die Veranstaltung wird von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert.

Die diesjährigen BLUE PLANET Berlin Water Dialogues konzentrieren sich auf innovative Ansätze in Wassermanagement und Stadtplanung, die die urbane Resilienz stärken. Erfolgreiche Umsetzungsbeispiele zeigen den Teilnehmenden wegweisende Perspektiven für zukunftsfähige Städte auf. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei zentrale Themenbereiche: „Stadtplanung“ und „Infrastruktur und Digitalisierung“.

mehr: https://idw-online.de/de/news842428

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Klimafreundlicher Strom aus Ammoniak

Bei der Stromerzeugung mit Wasserstoff entstehen keine klimaschädlichen Emissionen. Doch Speicherung und Transport des Gases sind technisch anspruchsvoll. Fraunhofer-Forschende nutzen deshalb das leichter handhabbare Wasserstoffderivat Ammoniak als Ausgangsstoff. Im Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Stack wird Ammoniak zerlegt und der entstehende Wasserstoff in Strom verwandelt. Die Abwärme kann beispielsweise als Heizenergie genutzt werden.
Auf dem Energieträger Wasserstoff und seinen Derivaten ruhen große Hoffnungen. In der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung nehmen sie bei der Energiewende eine zentrale Rolle ein. Insbesondere Ammoniak (NH3) hat dabei ein hohes Potenzial, denn Wasserstoff lässt sich in Form von Ammoniak besser speichern und transportieren.
Ein Forschenden-Team mit Prof. Laura Nousch vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden hat auf Basis eines Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Stacks (Solid Oxide Fuel Cells, SOFC) einen Demonstrator entwickelt, der Ammoniak direkt und mit einem hohen Wirkungsgrad verstromen kann. Strom und Wärme entstehen in einer einzigen kompakten Anlage – ohne CO2-Emissionen oder andere schädliche Nebenprodukte.

mehr: https://idw-online.de/de/news842293

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Neue Bildungsoffensive für die deutsche Chipindustrie

Fachkräfte für die Chipindustrie sichern – mit diesem Ziel startet am 01.11.2024 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte bundesweite Leitprojekt „Fachkräfte für die Mikroelektronik: skills4chips“. Ein zentraler Bestandteil ist der Aufbau einer nationalen Bildungsakademie für die Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik. Die „Microtec Academy“ reagiert mit innovativen Qualifizierungen auf den wachsenden Fachkräftebedarf und wird vom Berliner Ferdinand-Braun-Institut (FBH) koordiniert.

Mehr Chips „made in Europe“: Die Europäische Union strebt an, den Anteil der in Europa produzierten Halbleiter bis 2030 von zehn auf 20 Prozent zu erhöhen und die regionale Halbleiterproduktion durch das Europäische Chip-Gesetz intensiver zu fördern. Um diese Fertigungskapazitäten auszubauen, werden qualifizierte Fachkräfte benötigt. Hier setzt skills4chips in Deutschland an: Das Projekt baut mit der „Microtec Academy“ eine nationale Bildungsakademie für Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik auf. Das BMBF stellt hierfür ein Fördervolumen von 12 Millionen Euro über vier Jahre bereit.

Das Verbundteam von skills4chips, unter der Leitung des Berliner Ferdinand-Braun-Instituts, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik, kann auf langjährige Erfahrungen bei der Aus- und Weiterbildung im Hochtechnologiebereich zurückgreifen. Es fließen die Ergebnisse aus den vom BMBF geförderten Vorläuferprojekten „BM = x³“ und „Mikroelektronik-Akademie“ ein. Viele bewährte Initiativen aus regionalen Clustern können so weitergeführt und mit neuen Angeboten angereichert werden, etwa mit Teilqualifizierungen oder spezifischen Angeboten für Quereinsteiger*innen.

mehr: https://idw-online.de/de/news842228

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Fraunhofer IEE und Partner testen Kugelspeicher auf dem Meeresgrund vor der kalifornischen Küste

Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE hat einen Unterwasser-Energiespeicher entwickelt, der das Prinzip der Pumpspeicher-Kraftwerke auf den Meeresgrund überträgt. Nach erfolgreichem Feldtest mit einem kleineren Modell im Bodensee bereiten die Forschenden nun mit Partnern einen Testlauf vor der kalifornischen Küste vor: Sie werden dort im Projekt „StEnSea“ in 500 bis 600 Metern Tiefe eine hohle, 400 Tonnen schwere Betonkugel mit neun Metern Durchmesser verankern. Durch Leerpumpen wird der Speicher geladen. Strömt Wasser hinein, wird Strom erzeugt – er wird entladen. Die Leistung dieses Prototypen beträgt 0,5 Megawatt, die Kapazität 0,4 Megawattstunden.
„Für das Speichern von Strom über mehrere Stunden bis einige Tage hinweg eignen sich Pumpspeicher-Kraftwerke besonders gut. Allerdings ist deren Ausbaupotenzial weltweit stark begrenzt. Daher übertragen wir ihr Funktionsprinzip auf den Meeresgrund – die naturräumlichen und ökologischen Restriktionen sind dort weit geringer. Zudem dürfte die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger deutlich höher sein“, erklärt Dr. Bernhard Ernst, Senior Projekt Manager beim Fraunhofer IEE.
Das Fraunhofer IEE arbeitet bei diesem Projekt zum einen mit dem US-amerikanischen Start-up Sperra zusammen, das sich auf den 3D-Betondruck für Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert hat. Zweiter Partner ist Pleuger Industries. Das deutschstämmige Unternehmen mit Hauptsitz in Miami gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Unterwasser-Motorpumpen, einer Schlüsselkomponente der StEnSea-Kugelspeicher.
Als Standort des Speichers haben die Partner ein küstennahes Gebiet vor Long Beach bei Los Angeles ausgewählt. Sie wollen ihn spätestens Ende 2026 in Betrieb nehmen. Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Vorhaben mit knapp 3,4 Millionen Euro, das US-amerikanische Department of Energy mit rund vier Millionen US-Dollar.

mehr: https://idw-online.de/de/news842237

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BfR-Verbrauchermonitor: Mehrheit der Deutschen kennt das „Schlafhormon“ Melatonin, aber viele sind skeptisch

Der BfR-Verbrauchermonitor ist ein zentrales Instrument des gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Er liefert als repräsentative Bevölkerungsbefragung in halbjährlichem Abstand Antworten auf die Frage, wie die Öffentlichkeit zu Themen aus dem Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes steht. Die Substanz Melatonin war erstmals Thema im BfR-Verbrauchermonitor. Das körpereigene „Schlafhormon“ ist als verschreibungspflichtiges Arzneimittel sowie in frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Melatonin soll das Einschlafen fördern. Aber wie bekannt sind der Bevölkerung Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin? Die Befragung ergab, 56 Prozent haben bereits von ihnen gehört. „Unter den Personen, denen melatoninhaltige Nahrungsergänzungsmittel geläufig sind, ist die Meinung gespalten“, erläutert BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Die eine Hälfte hat eher Bedenken, die andere nicht. Grundsätzlich sollte die Einnahme von melatoninhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln als Einschlafhilfe mit Vorsicht betrachtet werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news842212

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Klimawandel führt zu mehr alpinen Gefahren

Von Steinschlag bis Eislawine: So hat der Klimawandel die Naturgefahren in den Alpen verändert. Der Klimawandel intensiviert vielerorts Naturgefahren in den Bergen und stellt den Alpenraum damit vor besondere Herausforderungen. Das geht aus einer Studie hervor, die SLF-Permafrost-Experte Samuel Weber und Glaziologin Mylène Jacquemart von der WSL und ETH Zürich im Rahmen des WSL-Forschungsprogramms CCAMM gemeinsam koordiniert haben.

Der Klimawandel intensiviert vielerorts Naturgefahren in den Bergen und stellt den Alpenraum damit vor besondere Herausforderungen. Das geht aus einer Studie (https://doi.org/10.1016/j.earscirev.2024.104886) hervor, die SLF-Permafrost-Experte Samuel Weber und Glaziologin Mylène Jacquemart von der WSL und ETH Zürich im Rahmen des WSL-Forschungsprogramms CCAMM (https://ccamm.slf.ch/de/) gemeinsam koordiniert haben. «Unsere Beobachtungen unterstreichen deutlich die Auswirkungen des Klimawandels auf Massenbewegungen in den Bergen», sagt SLF-Wissenschafter Samuel Weber. Das internationale Team hat mehr als dreihundert wissenschaftliche Arbeiten aus den vergangenen drei Jahrzehnten ausgewertet. «Wir haben uns dabei auf die in den Alpen am häufigsten auftretenden Prozesse Steinschlag, Bergsturz, Murgang, Eis- und Schneelawine konzentriert,», erläutert Jacquemart die Vorgehensweise.

mehr: https://idw-online.de/de/news842176

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Tarifrunde 2025: Für etwa 7,5 Millionen Beschäftigte laufen Vergütungstarifverträge aus – Die Kündigungstermine

Zwischen Dezember 2024 und November 2025 laufen laut Berechnungen des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung für etwa 7,5 Millionen Beschäftigte die von den DGB-Gewerkschaften ausgehandelten Vergütungstarifverträge aus – in den betreffenden Branchen werden somit nach aktuellem Stand im kommenden Jahr Tarifverhandlungen stattfinden. „Die Tarifrunde 2025 wird somit eher eine kleine Tarifrunde, die insgesamt deutlich weniger Beschäftigte als gewöhnlich umfasst“, sagt der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Prof. Dr. Thorsten Schulten. Zum Vergleich: In der Tarifrunde 2024 ging es um Tarifverhandlungen für knapp 12 Millionen Beschäftigte, weil in nahezu allen großen Branchen verhandelt wurde oder wird. In wichtigen Bereichen wie dem Bauhauptgewerbe, der Chemischen Industrie und dem Einzelhandel konnten bereits im ersten Halbjahr Tarifabschlüsse erzielt werden, sodass dort aufgrund mehrjähriger Laufzeiten im Jahr 2025 keine Tarifverhandlungen anstehen. Noch offen sind u. a. die Tarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie.

Bei der Mehrzahl der 2025 auslaufenden Tarifverträge handelt es sich um eher kleinere Tarifbranchen mit weniger als 50.000 Beschäftigten. Die große Ausnahme bildet der Öffentliche Dienst (Bund und Gemeinden, Nahverkehr u.a., siehe auch die Tabelle in der pdf-Version dieser PM; Link unten) mit knapp drei Millionen Tarifbeschäftigten, dessen aktuelle Vergütungstarifverträge zum Ende des Jahres 2024 auslaufen und der damit den Auftakt der Tarifrunde 2025 bildet. Zu den größeren Tarifbranchen, in denen im ersten Halbjahr 2025 Tarifverhandlungen anstehen, gehören das Gebäudereinigungshandwerk, die Deutsche Post AG, die Deutsche Bahn AG, das Kfz-Gewerbe und das Versicherungsgewerbe. In der zweiten Jahreshälfte folgen u.a. Verhandlungen im Öffentlichen Dienst (Länder, rund 1,1 Millionen Beschäftigte), in der Zeitarbeit sowie in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

mehr: https://idw-online.de/de/news842091

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Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Berlin Declaration von Leopoldina und Chinesischer Akademie der Wissenschaften

Kohlenstoffemissionen spielen eine Schlüsselrolle bei der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung. Um die Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, haben sich China und Deutschland zum Ziel gesetzt, ihre Kohlenstoffemissionen in erheblichem Umfang zu reduzieren. Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug, und der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Jianguo Hou, haben heute im Rahmen der Eröffnung der Science for Future-Konferenz die gemeinsame Erklärung „Berlin Declaration: On the Path to Carbon Neutrality“ unterzeichnet.
Darin betonen die Akademien die Bedeutung von Grundlagenforschung sowie internationaler Zusammenarbeit für das Erreichen der Kohlenstoffneutralität und formulieren konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduzierung.
Beide Akademien treten für die Entwicklung wirksamer Maßnahmen zur CO2-Reduzierung in allen relevanten Sektoren ein, einschließlich Energie, Industrie, Verkehr und Gebäude sowie Land- und Forstwirtschaft. Sie identifizieren dabei entscheidende Faktoren wie angemessene politische und sozioökonomische Rahmenbedingungen auf nationaler und globaler Ebene. Leopoldina und CAS sprechen sich u. a. für die Entwicklung von Mess- und Überwachungstechniken für Kohlenstoff sowie für einen globalen CO2-Bepreisungsmechanismus und einen globalen Kohlenstoffmarkt aus. Um die Dekarbonisierung aller Sektoren zu beschleunigen, sollen Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zum Kohlenstoffkreislaufmanagement wie Carbon Capture and Storage (CCS) und Carbon Capture and Utilization (CCU) gefördert und ausgebaut werden. Die Berlin Declaration unterstreicht zudem, dass die Zusammenarbeit von Grundlagen- und angewandter Forschung verstärkt werden sollte. Mit der gemeinsamen Erklärung bekräftigen Leopoldina und CAS außerdem erneut ihre Absicht, auch weiterhin vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und ihre Kräfte zu bündeln, um Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu bauen und den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft zwischen China und Deutschland zu fördern.

mehr: https://idw-online.de/de/news842051

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Hitze in Flüssen: Klimawandel erwärmt Berggewässer

Studie des SLF zeigt: Die Wassertemperaturen in europäischen Berggewässern steigen seit Jahrzehnten. Der Klimawandel gefährdet damit Wasserqualität, Fische, Industrie- und Stromproduktion – und hält der Trend an, werden ökologische Kippunkte erreicht. Aktuelle Prognosemodelle ignorieren bislang wichtige Ursachen des Temperaturanstiegs.
Das Wasser in den Gebirgsflüssen und -bächen wird immer wärmer, mit negativen Folgen für Trinkwasser, Industrie, Forellen und viele mehr. Wie warm und woran das liegt, hat SLF-Hydrologin Amber van Hamel für fast 180 Gewässer in verschiedenen Bergregionen Europas untersucht, sowohl für den langfristigen, durchschnittlichen Trend als auch für einzelne Extremsituationen.
Klar ist: Die in Zeiten des Klimawandels immer wärmer werdende Luft erwärmt auch Fliessgewässer. Aber das ist nicht der einzige, wichtige Effekt. Bei extremen Wassertemperaturen spielen Bodenfeuchtigkeit, Grund- und Schmelzwasser ebenfalls eine Rolle. Aktuelle Computermodelle prognostizieren solche Ereignisse allerdings nur auf Basis der Lufttemperatur, erklärt van Hamel: «Sie eignen sich daher eigentlich nicht für die Vorhersage extremer Wassertemperaturen.»

mehr: https://idw-online.de/de/news841989

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Mutmacher für den Schutz der Erde

Osnabrück. Derzeit wird in Cali, Kolumbien, auf dem Weltnaturgipfel und bald in Baku, Aserbaidschan, auf der Weltklimakonferenz über Wege zum besseren Schutz der Erde debattiert. Zwei Menschen zeigen heute in Mainz, wie praktische Lösungen aussehen können: Moorforscherin Dr. Franziska Tanneberger und Elektrotechnik-Ingenieur Thomas Speidel werden deshalb in der Rheingoldhalle mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet. Beide teilen sich den Preis in Höhe von insgesamt 500.000 Euro, der zu den höchstdotierten Umwelt-Auszeichnungen Europas zählt. Überreicht wird der Preis von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Trotz Kriegen und Krisen Zeichen für Zuversicht setzen
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde nennt beide Ausgezeichnete „echte Praxis-Pioniere“. Tanneberger beweise „auch in Gummistiefeln bei Terminen mit Bäuerinnen und Bauern, dass Moorschutz und Moornutzung kein Widerspruch sind und eine zukunftsfähige Nutzung nasser Moore möglich ist“. Speidel habe „mit seiner Innovationskraft sowie seiner strategischen Weitsicht und seinem wirtschaftlichen Wagemut“ überzeugt. DBU-Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Kai Niebert: „Wir dürfen nicht vor den akuten Problemen kapitulieren. Das machen uns Franziska Tanneberger und Thomas Speidel eindrucksvoll klar. Es geht darum, Möglichkeiten des Wandels zu erkennen und zu nutzen.“ Die DBU will laut Niebert mit der diesjährigen Verleihung des Deutschen Umweltpreises auch ein Zeichen für Zuversicht setzen. „Denn sowohl im natürlichen Klimaschutz als auch in der Elektromobilität haben wir die Technologien, die Fähigkeiten und das Wissen, um den ökologischen Wechsel zu beflügeln“, so Niebert. Nach Bondes Worten sind Tanneberger und Speidel Menschen, „die neue Wege wagen und dadurch anderen Mut machen. Trotz der vielen Kriege und Krisen dürfen wir nicht verzweifeln, sondern müssen weitermachen für den Erhalt des Planeten.“

Bonde und Niebert: Klima und Biodiversität sind zwei Seiten einer Medaille
Warum die Bewahrung von Biodiversität und der Erhalt von Ökosystemen unverzichtbar für die Existenz der Menschen sind, wird derzeit jenseits des Atlantik in Cali deutlich: Auf der 16. Konferenz der Vereinten Nationen (United Nations, UN) zur biologischen Vielfalt (COP16) ringen fast 200 Staaten um Antworten auf die Fragen, wie der Raubbau an Natur und Umwelt gestoppt und vor allem, wie der Beschluss der COP15 in Montreal vor zwei Jahren umgesetzt werden kann: mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Während die COP16 ein Schlaglicht auf die fragile biologische Vielfalt wirft, beginnt bald in Baku die UN-Klimakonferenz mit dem Blick auf die besorgniserregende Erderwärmung. Wie in Kolumbien geht es in Aserbaidschan um die praktische Umsetzung vereinbarter Ziele. Denn auf der Pariser Weltklimakonferenz 2015 hatten sich die beteiligten ebenfalls fast 200 Staaten geeinigt, das Aufheizen des Planeten auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Bonde und Niebert: „Klima und Biodiversität sind zwei Seiten einer Medaille. Die Menschen müssen beides schützen – zum Erhalt der Erde und der eigenen Existenz.“ Tanneberger und Speidel seien auch deshalb für den Deutschen Umweltpreis ausgewählt worden, „weil sie mit Tatkraft zeigen, wie man was für mehr Umwelt- und Biodiversitätsschutz tun kann“.

mehr: https://idw-online.de/de/news841916

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Mit Künstlicher Intelligenz gegen Fluten

Wenn Deiche brechen, sind meist schwere Überschwemmungen und Schäden die Folge. Um Risse und morsche Stellen in Deichen, Staudämmen oder Brücken frühzeitig erkennen zu können, setzt ein zwölfköpfiges Team der Hochschule Magdeburg-Stendal auf den Einsatz von Drohnen. Das Besondere ist die Kombination mit Künstlicher Intelligenz. In der Forschungsgruppe Wasserbau und Wasserbauliches Versuchswesen soll im Rahmen des vierjährigen Projektes eine solche KI-Drohne entwickelt werden.

Professor Dr.-Ing. Bernd Ettmer ist seit 2008 als Professor für Wasserbau und Wasserbauliches Versuchswesen an der Hochschule tätig. Die Fachrichtung beinhalte alles, was mit dem Bau zu tun hat: Stauanlagen, Dämme, Wasserkraftanlagen, Schleusen, Uferbefestigungen, aber auch Hochwasserschutz, Flussumgestaltung und Renaturierung. Seit 2017 arbeiten das Team mit Drohnen und setzt diese vor allem für Fotos von Oberflächen ein. Mithilfe dieser Aufnahmen und Daten von Messbooten, können sie Geländemodelle anfertigen, die Aufschlüsse über die Begebenheiten der Gebiete geben sollen. „Die Drohne ist für uns erstmal ein reines Messinstrument. Man gibt ihr eine Route vor, sie fliegt autonom und wir haben ein komplettes Computermodell des abgeflogenen Gebietes“, erklärt Ettmer. Mit dem Projekt sollen Risse und Schäden an Bauwerken erkannt werden, auch unter Wasser. Damit die von der Drohne produzierten Fotos nicht aufwendig von einem Mitarbeiter auf Schäden untersucht werden müssen, werden KI-Technologien eingesetzt. 



mehr: https://idw-online.de/de/news841909

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Asthma und Feinstaub

Fast ein Drittel der Asthmafälle sind auf eine langfristige Feinstaubbelastung (PM2,5) zurückzuführen, so eine globale Metastudie
Eine langfristige Belastung mit Feinstaub (PM2,5) erhöht das Asthmarisiko sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen signifikant. Das hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Chemie in einer globalen Studie mit Daten von etwa 25 Millionen Menschen weltweit nachgewiesen. Die Forschenden stellen fest, dass etwa 30 Prozent aller neuen Asthma-Fälle mit Feinstaub (PM2,5) in Verbindung stehen, was die dramatische Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Luftverschmutzung verdeutlicht.
Asthma ist bisher eine unheilbare Krankheit, die die Lebensqualität stark beeinträchtigt und mit Symptomen wie Keuchen, Husten und Kurzatmigkeit einhergeht. Derzeit leiden etwa vier Prozent der Weltbevölkerung an der Atemwegserkrankung, wobei jährlich mehr als 30 Millionen neue Fälle hinzukommen. Die langfristige Belastung durch Feinstaub (PM 2,5) gilt als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Asthma. Frühere epidemiologische Studien zeigen jedoch widersprüchliche Ergebnisse: Einige weisen auf ein erhöhtes Risikohin, während andere keinen Zusammenhang finden.
Um diese Kontroverse zu klären, haben Dr. Ruijing Ni und Forschende vom Max-Planck-Institut für Chemie eine umfassende globale Metaanalyse mit Kolleginnen und Kollegen aus China, den USA und Australien durchgeführt. Das Team ermittelte die Daten aus 68 epidemiologischen Studien des Jahres 2019, die in 22 Ländern durchgeführt wurden, darunter Nordamerika, Westeuropa, Ostasien, Südasien und Afrika. In der heute im Forschungsmagazin One Earth erschienenen Studie schlussfolgern die Forschenden, dass es nun ausreichend zuverlässige Beweise für einen Zusammenhang zwischen langfristiger Feinstaub2,5-Exposition und Asthma gibt.

mehr: https://idw-online.de/de/news841913

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Renteneintritt der Babyboomer: Neue Potenziale für Kommunen?

Umfrage der Körber-Stiftung zeigt hohe Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement in der Nacherwerbsphase. Was Kommunen beachten müssen.

Die Mehrheit der 55- bis 65-Jährigen ist bereit, sich im Ruhestand ehrenamtlich zu engagieren – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Sozialforschungsinstitut aproxima im Auftrag der Körber-Stiftung durchgeführt hat. Die Erkenntnisse und abgeleiteten Handlungsempfehlungen für die Kommunen werden am 24. Oktober im Rahmen des 15. Körber Demografie Symposiums präsentiert und diskutiert.

Starkes Interesse am Engagement für Umweltschutz
Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft stellt Kommunen vor große Herausforderungen. Das ehrenamtliche Engagement spielt bei der Bewältigung eine entscheidende Rolle und trägt zur Aufrechterhaltung kommunaler Versorgungsstrukturen bei. Die Umfrage zeigt: Mit dem bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer eröffnen sich für die Kommunen neue Potenziale, denn 60 Prozent von ihnen könnten sich ein Engagement im Ruhestand vorstellen. Bevorzugte Einsatzbereiche für eine ehrenamtliche Tätigkeit sind der Umwelt- und Naturschutz (43 Prozent) sowie die Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe (41 Prozent). Im ländlichen Raum ist die Bereitschaft besonders groß – hier plant jede dritte Person ein Engagement fest ein.

Dass zivilgesellschaftliches Engagement für den eigenen Wohnort wichtig ist, steht für die meisten Befragten außer Frage. Knapp ein Drittel der Babyboomer (30 Prozent) engagiert sich bereits heute, vorrangig in der Stadtteil- und Nachbarschaftshilfe. 84 Prozent der bereits Engagierten wollen ihr Ehrenamt auch im Ruhestand fortsetzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news841853

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Mit Mikroalgen gegen das nächste Virus

Auf der Suche nach neuen antiviralen Wirkstoffen setzen Forschende der Hochschule Anhalt auf Mikroalgen. Sie vermuten, dass diese Organismen einen eigenen Immunschutz gegen Viren entwickelt haben.

Wie schützen wir uns besser vor Infektionen? Algen gelten seit langem als potenzielle Wirkstoff-Lieferanten. Seit Millionen Jahren sichern sie ihre Abwehr und ihre biochemische Vielfalt selbst. Ob und welche Mikroalgen sich dafür eignen, ist wissenschaftlich bislang kaum belegt. Das wollen Forschende der Algenbiotechnologie und Wirkstoffbiochemie der Hochschule Anhalt mit dem Projekt AvirAL ändern. Für ihre Suche folgen sie der Spur der Makroalge Griffithsia.

Antivirale Proteine in Algen
Denn ihre antivirale Wirkung wurde in klinischen Studien bereits nachgewiesen. Fähig ist sie dazu durch ein bestimmtes Protein aus der Klasse der Lektine: Griffithsin. Es heftet sich an die Hülle von Viren und setzt diese damit außer Gefecht – wie sowohl an HIV- als auch Sars-Cov-2-Viren gezeigt werden konnte. „Wir haben bereits durch Genomanalysen in Mikroalgen viele Proteine entdeckt, die dem Griffithsin sehr ähnlich sind“, erklärt Prof. Dr. Stephan Schilling von der Hochschule Anhalt, der hier zu naturnahen Therapeutika in enger Kooperation mit der Algenbiotechnologie forscht. „Wenn wir nachweisen können, dass dahinter tatsächlich Lektine mit Schutzfunktionen stecken, lassen sich daraus ganz neue Wirkstoffe entwickeln.“

mehr: https://idw-online.de/de/news841758

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Neue Studie liefert Zahlen zu Stand und Zukunft der Energiewende in Nordhessen

Das „Barometer der Energiewende für Nordhessen“ untersucht den aktuellen Stand des Ausbaus Erneuerbarer Energien in der Region. Es beleuchtet die Entwicklung seit dem Jahr 2000 und prognostiziert den notwendigen regionalen Zubau bis 2045. Neben der Stromerzeugung wird auch der Stromverbrauch auf Kreisebene analysiert. Eine begleitende Web-App, erreichbar unter www.energiewende-nordhessen.de, ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, die Ergebnisse individuell für einzelne Landkreise zu betrachten und zu vergleichen.
Mit dem Barometer der Energiewende betrachtet das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE im Auftrag der cdw Stiftung, inwiefern in Nordhessen die selbstgesteckten Klimaziele und das erforderliche Ausbautempo bei den Erneuerbaren Energien im Einklang stehen. Ergänzt wird die Studie durch eine Bewertung der regionalen Wertschöpfung von der Universität Kassel.

Nordhessen hat das Zeug zur Pionierregion
Hintergrund des Energiewende-Barometers ist das Ziel der Bundesregierung, dass die Energie in Deutschland bis 2045 nahezu vollständig aus Erneuerbaren Energien stammt. „Damit wir das schaffen, stehen deutschlandweit alle Regionen in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten“, sagt Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung. Nordhessen will bereits bis 2040 die Bereiche Mobilität, Strom und Wärme zu 100 Prozent aus klimaneutralen Quellen wie Wind und Sonne, Biomasse und Wasser versorgen. „Unsere Region hat das große Potenzial, bei der Energiewende eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zum einen können ländlich geprägte Gegenden wie Nordhessen aufgrund ihrer Flächenverfügbarkeit bei der Windkraft und der Photovoltaik grundsätzlich einen deutlich höheren Beitrag leisten als städtische Gebiete. Zum anderen verfügen wir hier über besonderes Know-how gerade in den Bereichen dezentrale Energietechnik und Energieeffizienz.“
Die aktuellen Zahlen, die die Autorinnen und Autoren des Fraunhofer IEE und der Universität Kassel für die grundlegende Studie „Barometer der Energiewende für Nordhessen“ zusammengetragen haben, zeigen allerdings: Das Potenzial ist zwar da, wird aber aktuell noch nicht ausgeschöpft. „Auch wenn wir heute schon mehr als die Hälfte unseres Verbrauchs aus regional erzeugten Erneuerbaren decken, hinken wir doch unseren eigenen Ansprüchen hinterher. Wir haben noch einen langen Weg zu gehen, um die fossilen Energieträger vollständig zu ersetzen und langfristig für saubere und günstige Energie zu sorgen“, betont Sarah Link, Geschäftsführerin der cdw Stiftung. „Aus unserer Sicht bietet das Barometer der Energiewende eine unverzichtbare Orientierung auf dem Weg zur Klimaneutralität. Und es sollte dabei Antrieb für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein“, erklärt Link.
Dabei könnte Nordhessen laut der Studie schon 2029 ausreichend Strom aus Wind, Sonne und Co. produzieren, um den eigenen Strombedarf zu 100 Prozent zu decken.

mehr: https://idw-online.de/de/news841670

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Neue schnelle und nachhaltige Methode für Wasserstoffproduktion

Unter Leitung von Prof. Dr. Francesco Ciucci von der Universität Bayreuth hat ein deutsch-chinesisches Forschungsteam eine neue Methode zur elektrochemischen Spaltung von Wasser entwickelt. Damit wird die Produktion von Wasserstoff für Technik und Industrie nicht nur beschleunigt, sondern auch nachhaltiger. Darüber berichten die Forschenden in Nature Nanotechnology.

What for?
Wasserstoff ist aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften von entscheidender Bedeutung für Technologie und Industrie: Es ist das leichteste chemische Element, hat eine enorm hohe Energiedichte und ist ein emissionsfreier Brennstoff, da als Nebenprodukt beim Verbrennen nur Wasser entsteht. Dadurch ist Wasserstoff als saubere Energiequelle äußerst attraktiv. Aber die Herstellung ist bisher noch extrem Energieaufwändig: Wasserstoff kann über die elektrochemische Spaltung von Wasser produziert werden, bei der Elektroden im Wasser unter Strom gesetzt werden. Eine energiesparende und effiziente Herstellung von Wasserstoff durch elektrochemische Wasserspaltung mit erneuerbarem Strom kann die Nachhaltigkeit dieser Energiequelle maßgeblich verbessern.

mehr: https://idw-online.de/de/news841578

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Stromnetz der Zukunft: BayWISS-Preis für Coburger Forscherin

Einmal im Jahr vergibt das Bayerische Wissenschaftsforum (BayWISS) einen Preis für herausragende oder zukunftsweisende Forschungsleistungen. Der zweite Platz ging 2024 an Ann-Catrin Uhr-Müller, die an der Hochschule Coburg in ihrer Doktorarbeit eine wichtige Frage zum Zustand unserer Stromnetze erforscht.

Wo Energie aus Wind und Sonne eingefangen wird, gibt es in der Erzeugung Leistungsspitzen und tiefe Täler. Solche Schwankungen im Stromnetz gehören zu den Faktoren, die Stromkabel schneller altern lassen. Damit beschäftigt sich Ann-Catrin Uhr-Müller in ihrer Promotion zum Thema „Entwicklung und Applikation eines Systems zur künstlich-beschleunigten Alterung und diagnostischen Analyse von Mittelspannungskabeln“. Betreut wird sie dabei an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Coburg von Prof. Dr. Christian Weindl, außerdem von Prof. Dr. Reinhard German von der FAU Erlangen-Nürnberg.

Erneuerbare Energien als Herausforderung für das Stromnetz
In dem Forschungsprojekt wird untersucht, wie Papier-Masse-Kabel (Paper Insulated Lead Covered, kurz PILC-Kabel) während des Betriebs altern und wie das von der Last im Netz abhängt. Diese Frage ist entscheidend, um das Bestandsnetz in Deutschland für die Herausforderungen der Energiewende vorzubereiten. „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die damit verbundene Dezentralisierung des Energienetzes nehmen einen enormen Einfluss gerade auf das Mittelspannungsnetz“, erklärt Uhr-Müller. Mit dem steigenden Anteil an E-Mobilität und dem zunehmenden Betrieb von Wärmepumpen verändert sich die Nutzung des Stromnetzes. Die Belastungen steigen. Das Netz altert deutlich schneller. Kritisch sind dabei die PILC-Kabel mit einer erwarteten Lebensdauer von 40 bis 80 Jahren. Bei vielen ist die Lebensdauer bereits erreicht – oder sogar schon überschritten. „Es gibt aber auch Lösungen beispielsweise für die Diagnose, in welcher ich durch meine Arbeit deutliche Erkenntnisse hinsichtlich Frequenz- und vor allem der Temperaturabhängigkeit der Verlustfaktormessung erarbeitet habe“, sagt die Wissenschaftlerin. Derzeit ist es üblich, unter 20 Grad Celsius und der langsamen VLF-Frequenz zu messen. Dadurch entstehen Uhr-Müller zufolge aber zum Teil sehr unscharfe Aussagen. Aus Ihrer Arbeit resultieren hier bessere Handlungsempfehlungen. Außerdem konnte sie Theorien, die bisher nur durch Kleinstversuche und Reinmaterialien aufgestellt wurden, in einem großen Umfang und mit realen Kabeln mit unterschiedlichen, degenerationsabhängigen Ausprägungen nachweisen.

mehr: https://idw-online.de/de/news841517

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TA im Dialog: Zukunftsfähiges Wassermanagement in der Landwirtschaft

Am 27. November 2024 von 15:00 bis 17:00 Uhr stellen wir im Deutschen Bundestag (Paul-Löbe-Haus) die Zwischenergebnisse unseres ResilienzCheck2024 vor und freuen uns auf den Austausch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

In einer Zeit zahlreicher Krisen und Unsicherheiten gewinnt die Radar- und Orientierungsfunktion der parlamentarischen Technikfolgenabschätzung zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund hat das TAB seine Foresight-Aktivitäten erweitert: Neben dem bereits etablierten Horizon-Scanning wurde ein Resilienz-Radar eingeführt, das zusammen mit einem vertiefenden Resilienz-Check die Widerstandsfähigkeit ausgewählter Infrastruktursysteme bewertet.

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Resilienz-Checks auf dem Wassermanagement in der Landwirtschaft. Angesichts des Klimawandels, zunehmender Dürren und ungleich verteilter Niederschläge in Deutschland muss die Landwirtschaft neue Wege finden, um mit den veränderten Bedingungen umzugehen. Effiziente Bewässerungstechniken, neue Bewirtschaftungsformen und geschlossene Produktionssysteme bieten vielversprechende Ansätze, um Wasserressourcen besser zu nutzen und die Landwirtschaft resilienter zu machen.

Im Rahmen der öffentlichen Diskussionsveranstaltung „TA im Dialog“ werden die Zwischenergebnisse des diesjährigen Resilienz-Checks vorgestellt und gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Mitgliedern des Deutschen Bundestages und weiteren gesellschaftlichen Akteuren erörtert.

mehr: https://idw-online.de/de/news841530

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Lernen ohne Anleitung

Selbstverstärkendes Lernen kann helfen, neue Dinge zu verstehen, aber auch falsche Überzeugungen zu festigen
Stellen Sie sich ein Kind vor, das zum ersten Mal auf einem Bauernhof Schafe und Ziegen sieht. Ein Elternteil erklärt ihm, welches Tier was ist, und nach ein paar Hinweisen lernt es, beide auseinanderzuhalten. Aber was passiert, wenn das Kind nach einigen Wochen den Bauernhof erneut besucht und diese Unterstützung nicht bekommt? Wird es immer noch in der Lage sein, sich an die Merkmale zu erinnern, die Ziegen von Schafen unterscheiden lassen? Die Neurowissenschaftlerin Franziska Bröker hat genau das untersucht: Wie sowohl Menschen als auch Maschinen ohne Anleitung lernen – vergleichbar mit einem Kind, das auf sich allein gestellt ist und die Welt um sich herum entdeckt. Ihr Ergebnis: Lernen ohne Hilfestellung kann uns manchmal durchaus helfen, aber unter bestimmten Umständen auch ziemlich dumm aussehen lassen.
Beim maschinellen Lernen gelingt es Algorithmen, große Datenmengen zu durchforsten und präzise Muster zu erkennen, ohne dass sie direktes Feedback von außen erhalten. Menschen hingegen haben oft Schwierigkeiten, ohne Rückmeldung zu lernen, da sie dazu neigen können, fehlerhafte Annahmen innerlich zu verfestigen, wenn niemand ihre Fehler korrigiert.
Die neurowissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass unüberwachtes Lernen, d.h. Lernen ohne Feedback von außen, besonders erfolgreich ist, wenn die selbstgemachten Annahmen bereits relativ gut einer Lösung entsprechen. Bei komplexeren Aufgaben, wie dem Erlernen von Sprachen oder einem Musikinstrument, ist hingegen Feedback unerlässlich, um Fehler zu vermeiden. Es geht also weniger darum, ob Lernen ohne Rückmeldung grundsätzlich funktioniert, sondern vielmehr, in welchen Situationen es sinnvoll ist. Entscheidend ist also, die Rahmenbedingungen zu verstehen, unter denen selbständiges Lernen effektiv ist, um bessere Lehrmethoden und Algorithmen zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news841511

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Wirkung von Chemikalienmischungen: Neurotoxische Effekte addieren sich

Chemikalien sind heute allgegenwärtig: Durch Nahrung, Luft oder über die Haut gelangen sie in unseren Körper. Doch wie wirken sich diese komplexen Chemikalienmischungen auf unsere Gesundheit aus? Ein UFZ-Forschungsteam belegte nun, dass Chemikalien in komplexen Mischungen und in Konzentrationsverhältnissen, wie sie im Menschen gefunden werden, zusammenwirken. Selbst wenn die Konzentrationen der Einzelsubstanzen jeweils unterhalb der Wirkschwelle lagen, zeigten die Chemikalien in Mischung eine sich aufsummierende neurotoxische Wirkung. Für ihre Untersuchungen nutzten die Wissenschaftler:innen Blutproben von Schwangeren aus der am UFZ seit 2006 laufenden Mutter-Kind-Studie LiNA.
„In unserem Alltag sind wir verschiedensten Chemikalien ausgesetzt, die sich in unserem Körper verteilen und anreichern. Es sind hochkomplexe Mischungen, die sich auf Körperfunktionen und unsere Gesundheit auswirken können“, sagt Prof. Beate Escher, Leiterin des UFZ-Departments Zelltoxikologie und Professorin an der Universität Tübingen. „Aus Umwelt- und Gewässerstudien ist bekannt, dass sich Effekte von Chemikalien addieren, wenn sie in niedrigen Konzentrationen in komplexen Mischungen vorkommen. Ob das auch im menschlichen Körper der Fall ist, war bislang noch nicht hinreichend untersucht – genau hier setzt unsere Studie an.“
Grundlage für die umfangreiche Forschungsarbeit bildeten über 600 Blutproben von Schwangeren aus der Leipziger Mutter-Kind-Kohorte LiNA, die vom UFZ seit 2006 koordiniert wird. Zunächst analysierten die Forschenden die in den Proben vorkommenden individuellen Chemikalienmischungen. „Wir wollten herausfinden, welche Chemikalien in welchen Konzentrationen im Blutplasma enthalten waren. Wir haben ein zweistufiges Extraktionsverfahren verwendet, um so unterschiedliche chemische Mischungen zu isolieren“, sagt Georg Braun, Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Beate Escher und Erstautor der Studie. „Mithilfe massenspektrometrischer Untersuchungen haben wir nach 1.000 verschiedenen Chemikalien gesucht, von denen wir wussten, dass sie in der Umwelt vorkommen können, potenziell vom Menschen aufgenommen werden und relevant für die menschliche Gesundheit sein könnten. Davon konnten wir rund 300 Chemikalien in mehreren Plasmaproben quantifizieren.“ So erhielten die Forschenden Informationen über die Zusammensetzung und die Konzentrationsverhältnisse der in den 600 individuellen Plasmaproben vorhandenen Chemikalienmischungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news841457

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Mit Kreislaufwirtschaft gegen Ressourcenknappheit: 7,8 Mio. Euro für nachhaltige Forschungsprojekte

Abfälle zu vermeiden oder wiederzuverwerten sind wichtige Schritte hin zu neuen Produktionstechnologien, die effizienter und umweltverträglicher sind. Um die bestehende Technologielücke zu schließen, fördert die VolkswagenStiftung sechs neue Forschungsprojekte mit rund 7,8 Mio. Euro. Sie befassen sich bspw. mit dem Recycling von Abfällen aus der Geflügelproduktion und umweltfreundlichen Pflanzenschutzmitteln aus Reststoffen der Papierproduktion.

Durch die Ausbeutung seiner Primärrohstoffe kommt das „System Erde“ an seine Belastungsgrenze. Und auch Treibhausgasemissionen, Biodiversitätsverlust und Wasserverbrauch legen weiter zu. Die Kreislaufwirtschaft oder „Zirkularität“ kann einen Weg aus dieser Defizit-Spirale weisen. Ihr Prinzip beruht darauf, Produkte nach ihrer Nutzung als Rohstoffe für Neues einzusetzen. Dadurch kann die Industrie etwa mit Erdöl hergestellte Materialien durch biobasierte, kreislauffähige ersetzen sowie weitere wertvolle Stoffe retten, aufarbeiten und umfunktionieren. Abfälle als Rohstoffquellen wiederzuverwenden, schafft eine nachhaltige Ressourcenbalance nach dem Motto „Reduce, Reuse, Recycle, Recover“.

mehr: https://idw-online.de/de/news841333

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Plastikverschmutzung schädigt Bienen

Übersichtsstudie in Nature Communications zeigt erstmals systematisch die Auswirkungen von Nano- und Mikroplastik auf Bienen.
Bienen und andere Nutzinsekten nehmen Nano- und Mikroplastik über Nahrung und Luft auf. Das kann zu organischen Schäden und Verhaltensänderungen führen und ihre Funktionen als Bestäuber und Schädlingsbekämpfer beeinträchtigen.
Die Ablagerung von Plastikpartikeln auf Böden birgt – vor allem in Wechselwirkung mit anderen Umweltbelastungen – Risiken für die Funktion von Agrarlandschaften und die globale Ernährungssicherheit
Nano- und Mikroplastikpartikel (NMP) belasten zunehmend urbane und ländliche Landschaften, wo Bienen und andere Nutzinsekten mit ihnen in Kontakt kommen. Nehmen die Insekten Plastikpartikel über die Nahrung oder die Luft auf, kann das ihre Organe schädigen und Verhaltensveränderungen verursachen, sodass sie wichtige ökologische Funktionen wie die Bestäubung und Schädlingsbekämpfung nicht länger gut erfüllen können. Die Plastikverschmutzung birgt daher erhebliche Risiken für die Artenvielfalt, die landwirtschaftliche Produktion und die globale Ernährungssicherheit. Das sind die zentralen Erkenntnisse einer neuen Übersichtsstudie im Journal Nature Communications, die von einem internationalen Team unter Beteiligung der Universität Freiburg erstellt wurde.

Plastik gelangt aus Folien, Düngemitteln, Wasser und Luft auf Ackerböden
Mikroplastikpartikel sind zwischen einem Mikrometer und fünf Millimeter groß, noch kleinere Partikel werden als Nanoplastik bezeichnet. Während die schädlichen Effekte von NMP in Gewässern und für einzelne Arten gut dokumentiert sind, fehlte es bislang an systematischen Übersichtsarbeiten, wie sich die Partikel auf Agrarökosysteme auswirken. Um diese Lücke zu schließen, fassten die Autor*innen der Übersichtsstudie nun erstmals 21 bereits veröffentlichte Einzeluntersuchungen zusammen. Ihr Interesse galt dabei besonders der Frage, wie Bestäuberinsekten und andere Nützlinge mit NMP in Kontakt kommen und welche Folgen die Aufnahme der Partikel für die Insekten, aber auch für die von ihnen abhängigen Ökosysteme und die landwirtschaftliche Produktion hat.
So konnten die Forschenden zunächst verschiedene Quellen identifizieren, aus denen NMP auf landwirtschaftlich genutzte Flächen gelangen, darunter Plastikfolien, Düngemittel, verschmutztes Wasser und atmosphärische Ablagerungen. Die Plastikpartikel reichern sich in Böden an und werden von Bestäubern und von Nutzinsekten, die für die Schädlingsbekämpfung wichtig sind, über die Luft und die Nahrung aufgenommen oder im Nestbau verwendet.

mehr: https://idw-online.de/de/news841280

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Herbstzeit ist Impfzeit: Uniklinikum plädiert für Pieks gegen die Influenza

Betriebsärztliche Dienst des Universitätsklinikums hat mit Impfangebot für die Belegschaft begonnen. | Klinikpersonal übernimmt Verantwortung, um Versorgung auch im Winter zu sichern.| Impfung vor allem für ältere Menschen, Schwangere und Mitarbeitende im medizinischen Bereich empfohlen.

Kleiner Pieks – klare Haltung. Vor allem in der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit ist ein wirksamer Schutz gegen die Influenza für viele Menschen unabdingbar. Eine hohe Impfbereitschaft ist nicht nur für die Gesundheit der Menschen im direkten und indirekten Umfeld sinnvoll, sondern vor allem auch für einen reibungslosen Klinikbetrieb und ausreichende personelle Besetzung notwendig. Der Medizinische Vorstand am Universitätsklinikum Dresden, die Pflegedirektorin sowie die Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden werben deshalb für eine zeitnahe Grippeschutzimpfung. Für die Belegschaft der Hochschulmedizin hat der Betriebsärztliche Dienst bereits mit dem Impfen begonnen. Zusätzlich kommt es darauf an, dass möglichst viele Menschen außerhalb des Klinikbetriebs ihren Grippeschutz ebenfalls auffrischen. Die Impfung wird vor allem für ältere Menschen, Schwangere und Mitarbeitende im medizinischen Bereich empfohlen. An diesem Montag (14. Oktober) haben sich Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum, sowie die Pflegedirektorin Jana Luntz und Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät, öffentlichkeitswirksam gegen die Influenza impfen lassen.

mehr: https://idw-online.de/de/news841205

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So erkennen wir die Gefühle anderer Personen

Der Gesichtsausdruck einer Person liefert eine Kerninformation für das Erkennen von Emotionen. Aber zu diesem Prozess gehört noch viel mehr. So lautet das Fazit der Arbeit von Dr. Leda Berio und Prof. Dr. Albert Newen vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum. Das Team beschreibt die Emotionserkennung nicht als abgegrenzte Teilfähigkeit, sondern als Teil eines umfassenden Prozesses, mit dem Menschen sich einen Gesamteindruck einer Person machen. Dazu gehören auch physische oder kulturelle Merkmale sowie Hintergrundinformationen. Die Arbeit ist am 24. September 2024 in der Zeitschrift „Philosophy and Phenomenological Research” erschienen.

In den 1970er-Jahren wurde die Theorie entwickelt, dass das Gesicht das Fenster zu unseren Gefühlen darstellt. Der Forscher Paul Ekman beschrieb Basisemotionen wie Angst, Ärger, Ekel, Freude und Traurigkeit über typische Gesichtsausdrücke, die über alle Kulturen hinweg als gleichartig entdeckt wurden. „Allerdings wurde in den vergangenen Jahren zunehmend deutlich, dass in vielen Lebenssituationen ein typischer Gesichtsausdruck nicht die zentrale Information sein muss, die unsere Einschätzung von Gefühlen anderer leitet“, sagt Newen und gibt ein Beispiel: „Menschen schätzen einen typischen Gesichtsausdruck von Angst fast durchgängig als Ärger ein, wenn sie das Hintergrundwissen haben, dass die Person gerade von einem Kellner abgewiesen wurde, obwohl sie nachweislich einen Tisch reserviert hatte.“ In einer solchen Situation erwarten Menschen, dass die Person sich ärgert, und diese Erwartung bestimmt die Wahrnehmung der Emotion, auch wenn der Gesichtsausdruck typischerweise einer anderen Emotion zugeschrieben wird.ou Smile: A Multidimensional Account of Emotion Attribution, in: Philosophy and Phenomenological Research, 2024, DOI: 10.1111/phpr.13113

mehr: https://idw-online.de/de/news841110

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Raus aus der Internetsucht: OMPRIS geht in die Regelversorgung

Grünes Licht vom GBA: LWL bereitet Verstetigung des niedrigschwelligen Online-Motivationsprogramms vor

Als die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vor fünf Jahren mit ihrem Forschungsprojekt OMPRIS – Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Förderung der Veränderungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht startete, war primäres Ziel, Menschen mit einer Internetsucht ein schnell zugängliches und damit niedrigschwelliges Therapieangebot zu machen – digital vor dem Bildschirm. Spezialisiert auf telemedizinische Online-Beratungsprogramme konnte die LWL-Klinik in den Folgejahren unter Forschungsleitung von Dr. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt und Leiter der LWL-Medienambulanz, ein neues webcambasiertes Angebot entwickeln und erfolgreich erproben.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat jetzt die Empfehlung ausgesprochen, dieses Bochumer Angebot für die Regelversorgung vorzubereiten. Der Ausschuss ist ein Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen mit Mitgliedern u.a. aus Ärzteschaft, Krankenkassen und Krankenhäusern. Eine Aufgabe des GBA ist es zu entscheiden, welche Leistungen von der Gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news841139

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Wasser in einer aufgeheizten Welt: Nur durch klimaresilientes Wassermanagement beherrschbar

Berlin, den 11. Oktober 2024. Die nationale und internationale Wasserpolitik muss sich auf fortschreitende und beschleunigte Veränderungen im globalen Wasserkreislauf einstellen und hierauf schnell und umfassend reagieren.
So lautet die Kernaussage des WBGU-Gutachtens „Wasser in einer aufgeheizten Welt“, das der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) heute an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und den Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg, übergibt.

Wassernotlagen nehmen weltweit zu
Die Auswirkungen des Klimawandels, die Übernutzung der Wasserressourcen, die ungleiche Verteilung von Wasser, der Verlust von Ökosystemleistungen sowie damit verbundene Gesundheitsrisiken führen zunehmend zu regionalen Wassernotlagen. Aktuelle Beispiele sind die Ausrufung des Wassernotstands in Katalonien im Frühjahr 2024 aufgrund von Wassermangel, großräumige katastrophale Überflutungen wie vor wenigen Wochen in Osteuropa oder die zunehmende Verschmutzung von Wasserressourcen in vielen Teilen Afrikas. „Wir erwarten, dass solche regionalen Wassernotlagen immer häufiger auftreten, so dass man mittlerweile von einem globalen Muster sprechen kann. Wir sehen darin eine Bedrohungslage mit globaler Dimension“ warnt WBGU-Mitglied Jörg Drewes. Im Extremfall ergeben sich Situationen, in denen Grenzen der Beherrschbarkeit überschritten werden. Sie können in einer Destabilisierung politischer, gesellschaftlicher und ökologischer Systeme münden. Klimaschutz, der Schutz der Ökosysteme sowie ein klimaresilientes, sozial ausgewogenes Wassermanagement sind die wichtigsten Maßnahmen, um Wassernotlagen zu verhindern.

mehr: https://idw-online.de/de/news841096

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Ammoniak: Energievektor für die dezentrale Versorgung mit Wasserstoff

In der Wasserstoffwirtschaft spielt Ammoniak eine wichtige Rolle als Transport- und Speichermedium. Vielversprechende Lösungen für dessen Einsatz als Energievektor werden aktuell im Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor entwickelt. Doch wie groß sind die Potenziale? Und wo liegen die Grenzen? Der Workshop »Ammoniak – DIE Lieferkette für die Wasserstoffwirtschaft?!«, am 30. Oktober in Oberhausen, gibt einen Überblick über die neuesten Technologien und Entwicklungen und liefert Impulse für die Energiewende.

Der industrielle Bedarf an Strom und Prozesswärme in Deutschland ist immens und wird ohne Importe nachhaltig erzeugter Energieträger nicht gedeckt werden können. Ein solcher Energieträger der Zukunft ist Wasserstoff. Auf dem Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft gibt es jedoch noch viele offene Fragen. Eine davon ist, wie die Versorgung mit grünem Wasserstoff in der Fläche aussehen kann. Lösungen für die logistischen Herausforderungen werden im Rahmen von AmmonVektor entwickelt. Das Fraunhofer-Leitprojekt setzt auf Ammoniak als sogenannten Energievektor, der sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren lässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ammoniak durch die Düngemittelproduktion bereits über eine weltweite Transportinfrastruktur verfügt.

Forschende aus den acht Fraunhofer-Instituten ICT, IGB, IKTS, IML, IMM, IMW, ITWM und UMSICHT betrachten über einen Zeitraum von drei Jahren die gesamte Wertschöpfungskette: »Es entstehen Reaktoren und Katalysatoren für eine flexible, energieeffiziente Ammoniak-Synthese. Zudem entwickeln wir Technologien für die Spaltung von Ammoniak und dessen Nutzung zur Erzeugung von Strom, Wärme und Bewegung«, erklärt Dr.-Ing. Andreas Menne von Fraunhofer UMSICHT, das die Projektleitung innehat. Ebenfalls werden Speicher- und Logistikkonzepte erstellt und Geschäftsmodelle entworfen. Alles unter der Zielsetzung, in Zukunft Wasserstoff dezentral verfügbar zu machen.

mehr: https://idw-online.de/de/news840954

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Neue Einblicke in die Ammoniakspaltung

Ein internationales Forschungsteam hat neue Erkenntnisse in die Funktionsweise eines Eisenkatalysators gewonnen, mit dem sich Ammoniak in Stickstoff und Wasserstoff spalten lässt. Wasserstoff wird zu Ammoniak umgewandelt, um den Energieträger leichter transportierbar zu machen. Folglich braucht es auch Katalysatoren, die Ammoniak wieder in die Ausgangsstoffe zerlegen können.

Wie der Eisenkatalysator diese Reaktion im Detail bewerkstelligt, beschreibt ein Team der Ruhr-Universität Bochum, des Max-Planck-Instituts (MPI CEC) für Chemische Energiekonversion in Mülheim an der Ruhr, der Technischen Universität Berlin und des Italian Institute of Technology in Genua in der Zeitschrift ACS Catalysis vom 6. September 2024.

Wasserstoff transportierbar machen
Grüner Wasserstoff gilt als vielversprechender Energieträger. Er kann mithilfe von Wind- oder Solarenergie durch die Spaltung von Wasser gewonnen werden. Oft sind die Bedingungen für diese Wasserelektrolyse jedoch nicht an genau den Standorten günstig, an denen Wasserstoff benötigt wird. Für den Transport muss Wasserstoff verflüssigt werden, was nur bei extrem tiefen Temperaturen gelingt. Wasserstoff in Ammoniak umzuwandeln, der sich bei deutlich höheren Temperaturen verflüssigen lässt, gilt daher als Alternative. „Hinzu kommt, dass es in der chemischen Industrie bereits eine etablierte Infrastruktur für das Ammoniak-Handling gibt“, sagt Prof. Dr. Martin Muhler, Leiter des Lehrstuhls für Technische Chemie in Bochum und Max Planck Fellow am MPI CEC.

Um Ammoniak (NH3) wieder in seine Ausgangsstoffe Stickstoff (N2) und Wasserstoff (H2) zu zerlegen, braucht es effiziente Katalysatoren. Das Problem: Herkömmliche Eisen-Katalysatoren begünstigen in der Regel eine unerwünschte Reaktion zu Eisennitrid anstatt zu Stickstoff. Wie genau es zu dieser Nebenreaktion kommt, haben die Forschenden in der vorliegenden Arbeit gezeigt. Sie testeten die Ammoniak-Spaltung mithilfe eines Katalysators der neusten Generation, den die Firma Clariant zur Verfügung stellte.

Das Team um Dr. Maximilian Purcel, Astrid Müller und Prof. Dr. Martin Muhler von der Ruhr-Universität Bochum und vom MPI CEC in Mülheim führte die dazu erforderlichen Experimente durch. Verfeinert wurden die Erkenntnisse mithilfe von aufwendigen Molekulardynamik-Simulationen, unterstützt durch maschinelles Lernen, der italienischen Partner. Dem Team der Technischen Universität Berlin gelang es, die gebildeten Eisennitride unter Reaktionsbedingungen mittels Röntgenbeugung zu identifizieren und deren Umwandlungen mitzuverfolgen.

mehr: https://idw-online.de/de/news840872

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WMO-Bericht zu Weltwasserressourcen: 2023 war entweder zu trocken oder zu nass

Dritter Bericht über Zustand der globalen Wasserressourcen veröffentlicht / Rekordverdächtig niedrige Wasserstände im Mississippi- und im Amazonasbecken

Das Jahr 2023 war nicht nur von einer beispiellosen Hitze geprägt, sondern auch von großer Trockenheit in vielen Teilen der Erde, während es andernorts zu Überschwemmungen kam. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat zum dritten Mal ihren Bericht über den Zustand der globalen Wasserressourcen vorgelegt. Den Angaben zufolge war 2023 das trockenste Jahr der vergangenen 33 Jahre, gefolgt von den Jahren 2021 und 2015. „2023 war sehr viel trockener, als wir erwartet hatten“, so Prof. Dr. Robert Reinecke von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Reinecke leitet am Geographischen Institut der JGU den Arbeitsbereich Erdsystemmodellierung und hat zur Erstellung des Berichts beigetragen.

Der dritte Bericht über die Weltwasserressourcen nimmt den globalen Wasserkreislauf noch umfassender in den Blick als die beiden ersten Reports. Insbesondere wurden diesmal Speicherkapazitäten von Seen und Wasserspeichern sowie die Kryosphäre, also Schnee und Gletscher, detaillierter erfasst. Mehr Daten und mehr Modelle zur Analyse der Daten bieten somit ein noch genaueres Bild der aktuellen Lage. Die Ergebnisse zeigen für 2023 weiterhin eine deutliche Abweichung gegenüber dem historischen Normalwert der Referenzperiode 1991 bis 2020. „Mehr als 50 Prozent der Einzugsgebiete weisen Abweichungen von diesem Referenzzeitraum auf“, so Reinecke. Die Abflussmengen der Flüsse – ein maßgeblicher Indikator für die Wasserressourcen – lagen vorwiegend unter den Normalwerten. Im Mississippi- und im Amazonasbecken wurden dem WMO-Bericht zufolge rekordverdächtig niedrige Wasserstände verzeichnet. Extrem niedrige Schneespeicher haben ferner dazu geführt, dass im Frühjahr weniger Wasser zur Verfügung stand und demzufolge weniger Wasser abfließen konnte, was vor allem für europäische Flüsse von Bedeutung war. „Der weltweite Verlust an Gletschermasse, den der aktuelle WMO-Bericht mit 600 Gigatonnen Wasser beziffert, ist besorgniserregend“, so der Erdsystemwissenschaftler. „Das ist der größte Verlust der vergangenen fünf Dekaden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news840790

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Wasserstoff-Hochlauf: Elektrolyseure im Megawatt-Maßstab

Gigahub für Elektrolyseure eröffnet – Pläne stammen aus H₂Giga
Das Unternehmen Quest One (ehemals H-TEC Systems) startet in Hamburg die Serienfertigung von PEM-Elektrolyse-Stacks. Die Konzepte für die Umsetzung wurden im Rahmen des Wasserstoff-Leitprojekts H₂Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erarbeitet. Die Fabrikeröffnung ist ein Meilenstein für Deutschlands Wasserstoff-Hochlauf.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Hamburg eine Fabrik des Wasserstoff-Spezialisten Quest One eröffnet. Das BMBF wurde unter anderem durch Till Mansmann, den Innovationsbeauftragten Grüner Wasserstoff, repräsentiert. Im Vollausbau können vor Ort jährlich PEM-Stacks mit einer Leistung von voraussichtlich mehr als fünf Gigawatt gefertigt werden.
Bisher werden Elektrolyseure noch größtenteils per Hand hergestellt. Die neue, automatisierte Fertigung reduziert die Produktionszeit um etwa 75 Prozent und steigert damit die Wirtschaftlichkeit und Fertigungsqualität erheblich. Die Umstellung der Elektrolyseur-Produktion in die Serienfertigung ist übergreifendes Ziel des Wasserstoff-Leitprojekts H₂Giga. Das H₂Giga-Projekt PEP.IN hat daher Möglichkeiten der Automatisierung des gesamten Produktionsprozesses analysiert und an realen Anlagen erforscht. Die Projektbeteiligten haben weiterhin eine Produktionsstrategie entwickelt und deren Umsetzung anhand einer detaillierten Fabrikplanung analysiert.

mehr: https://idw-online.de/de/news840475

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Extremwetter und Klimawandel: Wie der Mensch die Erdoberfläche verändert

Stürme, Überschwemmungen, Waldbrände und steigende Temperaturen verändern zunehmend die Erdoberfläche. Die Folgen: auftauende Permafrostböden, ausgetrocknete Seen, Hangrutsche. Eine wichtige Frage dabei ist: Welche Rolle spielt der Mensch in diesen Prozessen und wie werden sich diese Veränderungen in der Zukunft entwickeln? Mit genau dieser Frage befassen sich etwa 120 Expert:innen vom 9. bis 12. Oktober 2024 auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geomorphologie, die zum 50. Mal von der Universität Leipzig ausgerichtet wird. Prof. Dr. Christoph Zielhofer, erläutert im Interview, wie Prozesse, die die Erdoberfläche verändern, in Häufigkeit und Ausmaß zunehmen.

Was erforscht die Geomorphologie?
Die Geomorphologie ist ein wichtiges Teilgebiet der Physischen Geographie und untersucht die Formen und formbildenden Prozesse der Erdoberfläche. Hierbei werden Zusammenhänge und gegenseitige Beeinflussungen von Gestein, Boden, Relief, Klima, Wasserhaushalt, Vegetation und Mensch erforscht. Geomorphologische Prozesse sind stark von den jeweiligen klimatischen Rahmenbedingungen abhängig und verändern sich stark unter dem Klimawandel. Das betrifft beispielsweise das aktuelle Auftauen des Permafrostes. Dieser Prozess geht mit verstärkter Hangrutschgefahr in den Hochgebirgen einher und trägt zu erhöhter Naturgefahr auch in Mitteleuropa bei. Geomorphologische Prozesse können aber auch direkt vom Menschen verursacht werden. Ein Beispiel ist hier die Torfsackung in entwässerten Mooren. Ein sich selbst verstärkender Prozess, welcher mit erheblichen volkswirtschaftlichen Folgekosten verbunden ist und letztlich auch Debatten zur nachhaltigen Nutzung von Mooren notwendig macht. Ebenso die Subsidenz, oder Absenkung, die durch übermäßige Entnahme von Grundwasser oder Veränderung der Fließdynamik entsteht.

mehr: https://idw-online.de/de/news840750

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Nachhaltiges Wassermanagement in der Industrie: Forschungsverbund BayWater startet

Eine kosteneffiziente und nachhaltige Wasserversorgung wird zunehmend zum Standortfaktor für die Industrie. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden und die Herausforderung der nachhaltigen Wasserversorgung anzugehen, fördert die Bayerische Forschungsstiftung den neuen Forschungsverbund BayWater mit zwei Millionen Euro. Ziel des Verbundes ist es, durch den Einsatz moderner Membrantechnologien und Aufbereitungsverfahren den Wasserbedarf sowie die Kosten und den Energieverbrauch in industriellen Produktionsprozessen zu reduzieren. BayWater wird von der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam mit zwei technischen Hochschulen und 25 Industriepartnern durchgeführt.

Wasser ist für eine Vielzahl von Industrieprozessen unerlässlich, vom Maschinenbau über die Lebensmittelherstellung bis hin zur Pharmaindustrie. Allerdings sind Wiederaufbereitung und Reinigung von Wasser energie- und kostenintensiv. Zudem entstehen durch das Zusammenführen verschiedener Wasserströme komplexe Mischungen mit vielfältigen Verunreinigungen, die oftmals aufwendig entsorgt werden müssen.

Der von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Forschungsverbund BayWater stellt sich diesen Herausforderungen. In den nächsten drei Jahren wird ein Konsortium aus Forschenden der TUM, der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) zusammen mit 25 Industriepartnern innovative Aufbereitungsmethoden entwickeln. Diese umfassen moderne Membrantechnologien, fortschrittliche Oxidationstechnologien, präzise Sensorik und neue Ansätze zur Prozesssteuerung, um eine effiziente und nachhaltige Kreislaufführung von Wasser in verschiedenen Industrien zu ermöglichen.

mehr: https://idw-online.de/de/news840669

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Grüne Netzwerke für ein CO2-emissionsfreies Internet

Informatiker und Ingenieure aus 11 Ländern und 3 Kontinenten haben sich diese Woche im Schloss Dagstuhl versammelt, um den CO2-Fußabdruck des Internets der Zukunft zu reduzieren.

Hintergrund:
Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins nördliche Saarland ein um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Mehr als 3.500 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft, in der zurzeit 96 führende außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen in Deutschland vertreten sind. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.

mehr: https://idw-online.de/de/news840709

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Fachkräfte durch starke Partnerschaft sichern

Hessen Mobil ist neuer Kooperationspartner der dualen, praxisintegrierten Variante des Studiengangs „Infrastruktur und Umwelt“ an der Frankfurt UAS

Die duale, praxisintegrierte Variante des Bachelor-Studiengangs „Infrastruktur und Umwelt“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) startet zum Wintersemester 2024/25 mit einem neuen, starken Partner: Hessen Mobil, die moderne und innovative Verwaltung des Landes Hessen mit vielfältigen Aufgaben im gesamten Straßen- und Verkehrswesen, ist ab sofort offizieller Kooperationspartner. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte am Dienstag, 1. Oktober 2024, in der neuen Hessen Mobil-Zentrale in Wiesbaden. Gemeinsam mit Hessen Mobil und weiteren Praxispartnern bietet die Frankfurt UAS Studierenden eine Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Erfahrung in den Bereichen Wasser- und Verkehrsinfrastruktur sowie in der Gestaltung und dem Management von baulichen und technischen Projekten und wirkt somit aktiv dem Fachkräftemangel in diesem dynamischen Berufsfeld entgegen.

„Mit der Kooperation legen wir den Grundstein dafür, dass zukünftige Ingenieurinnen und Ingenieure nicht nur bestens ausgebildet, sondern auch mit einem tiefen Verständnis für die realen Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen Infrastrukturplanung in ihre berufliche Zukunft starten können“, so Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS. „Die Kooperation mit Hessen Mobil ist ein wegweisender Schritt, um den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis zu festigen und eine neue Generation von Fachkräften auszubilden, die mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung aktiv zur Gestaltung einer lebenswerten, klimaschonenden Umwelt beitragen werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news840700

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Wasserstoffproduktion auf Offshore-Inseln kann mehr als 4 Milliarden Euro pro Jahr für Deutschland einsparen

Eine neue Studie des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE kommt zu dem Schluss, dass die Offshore-Erzeugung von Wasserstoff effizienter ist als die Onshore-Erzeugung. Die Wasserstoffproduktion in unmittelbarer Nähe von Offshore-Windkraftanlagen reduziert die Energieverluste und Investitionen in lange Transportwege für den Strom.
Die Studie betrachtet die Ausweitung des deutschen 70-GW-Ausbauziels für Offshore-Windenergie und untersucht die wirtschaftlichen Auswirkungen der Wasserstoffproduktion auf zwei Offshore-Energieinseln, die mit jeweils 10 GW Offshore-Windenergie verbunden sind. Im Vergleich dazu wird ein zweites Szenario betrachtet, bei dem der gesamte Strom aus Offshore-Windparks über HGÜ-Kabel an Land geleitet wird und ohne weitere Einschränkungen im deutschen Energiemarkt genutzt werden kann.
Die Studie zeigt, dass durch den Aufbau einer Offshore-Wasserstoffproduktion auf den beiden Energieinseln jährlich bis zu 4,3 Milliarden Euro für das deutsche Energiesystem eingespart werden können. Die Einsparungen ergeben sich vor allem durch geringere Kosten für den Netzausbau, insbesondere für die Leitungen von der Küste in die Mitte Deutschlands, sowie durch eine höhere Auslastung der HGÜ-Leitungen.
Die beiden Energieinseln haben einen begrenzten Anschluss an das Stromnetz und liegen etwa 150 Kilometer von der Küste entfernt. Die begrenzte Netzanbindung erfolgt über Offshore-Konverterplattformen anderer Windparks, was bedeutet, dass der von den Windparks erzeugte Strom nur dann ins Netz eingespeist werden kann, wenn freie Kapazitäten im Netz vorhanden sind. Die Energieinseln können Strom auf dem europäischen Markt kaufen, um die Wasserstoffproduktion zu optimieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news840475

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Verschmutzung von Boden und Wasser erhöht Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ein internationales Forschungsteam warnt in der Zeitschrift Nature Reviews Cardiology vor starken Zusammenhängen zwischen Boden- und Wasserverschmutzung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Pestizide, Schwermetalle, Mikro- und Nanoplastik im Boden sowie umweltschädliche Chemikalien können sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Forscherinnen und Forscher unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Münzel von der Universitätsmedizin Mainz fassen in der umfassenden Literaturübersicht aktuelle Forschungsergebnisse zusammen, die zeigen, dass chemische Schadstoffe in der Umwelt ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen. Besonders alarmierend ist die hohe Zahl der Todesfälle in bestimmten Regionen der Welt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Umweltverschmutzung
Der Übersichtsartikel hebt hervor, dass weltweit jährlich etwa 9 Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen der Umweltverschmutzung sterben, davon etwa 5,5 Millionen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders besorgniserregend sind die Zahlen in Ländern mit hoher Schadstoffbelastung. So sterben in Indien jährlich mehr als 2,3 Millionen Menschen an den Folgen chemischer Schadstoffe, in China sind es fast 1,9 Millionen. Weitere Länder mit hoher Sterblichkeit sind Nigeria (279.000 Todesfälle pro Jahr) und Indonesien (233.000 Todesfälle).

Schadstoffe wie Schwermetalle, Pestizide, Dioxine sowie Mikro- und Nanoplastik gelangen über Industrie, Landwirtschaft und Siedlungsabfälle in Böden und Gewässer. Diese Verunreinigungen führen nicht nur zu Gesundheitsproblemen, sondern beeinträchtigen auch die Nahrungsmittelproduktion und gefährden die Trinkwasserversorgung.

mehr: https://idw-online.de/de/news840476

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Wie sich Städte gegen Hitze wappnen

BBSR startet Modellvorhaben „Urban Heat Labs“
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) das Forschungsfeld „Urban Heat Labs“ gestartet. Neun kommunale Modellvorhaben erproben bis 2027 ganzheitliche Konzepte für die Hitzevorsorge in dicht bebauten Wohnquartieren und gemischt genutzten Stadtquartieren. Im Fokus stehen sowohl bauliche und städtebauliche Lösungen als auch naturbasierte Maßnahmen der Hitzevorsorge. Eine Fach-Jury hatte am 30. August 2024 die Vorhaben ausgewählt, die sich auf einen Aufruf des BBSR hin beworben hatten. Pro Modellvorhaben stehen 120.000 Euro zur Verfügung.

Die Konzepte beziehen sich sowohl auf Gebäude und Grundstücke als auch die öffentlichen Räume. Die Erkenntnisse aus den Modellvorhaben sollen die Kommunen in Deutschland dabei unterstützen, ihre Quartiere an den Klimawandel anzupassen. Kriterien für die Auswahl waren neben dem ganzheitlichen Ansatz – Gebäude, Grundstücke, Quartier – der Innovationsgehalt der Vorhaben, die ämterübergreifende Zusammenarbeit in den Kommunen und die Kooperation mit anderen Akteuren wie Wohnungswirtschaft und den Eigentümerinnen und Eigentümern.

mehr: https://idw-online.de/de/news840383

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Wasserstoff-Labor HyTechLab4NRW eröffnet – Forschung made in NRW

Am 26. September 2024 eröffnete Staatssekretärin Silke Krebs vom NRW-Wirtschaftsministerium vor mehr als 100 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft das HyTechLab4NRW bei einer „JRF vor Ort“-Veranstaltung am ZBT – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik, einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen. Damit stärkt das Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft seine Expertise im Bereich Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Elektrolyseforschung.

Bei der heutigen Eröffnung wurde deutlich: Das HyTechLab4NRW stärkt die Potenziale Nordrhein-Westfalens. Staatssekretärin Krebs gratuliert zur Eröffnung und betont: „Wasserstoff ist ein Wachstumsmarkt und für NRW mit seinem Maschinen- und Anlagenbau sehr wichtig. Es gibt noch viele Themen, für die wir neue Technologien brauchen, für die wir Prozesse erforschen müssen. Die Liste an Erwartungen ist lang, aber die Unterstützung ist auch groß. Wir freuen uns auf viele tolle Innovationen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news840411

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Stickstoffbedarf steigt mit Erderwärmung – Neue Weizensorten können zu Ernährungssicherheit beitragen

Weizen ist weltweit das wichtigste Getreide – und verursacht hohe Umweltkosten. Grund hierfür ist die erforderliche Düngung mit Stickstoff. Forschende der Technischen Universität München (TUM) und des französischen Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement (INRAE) haben nun berechnet, dass neue Weizensorten bei gleichbleibender Düngung bessere Ernten liefern.

Das richtige Maß in der Weizendüngung zu finden ist nicht immer leicht. Düngt man den Weizen mit wenig Stickstoff, braucht er diesen auf, bringt aber nicht die volle Ernteleistung. Düngt man ihn mit viel Stickstoff, ist die Ernte zwar gut, aber das Getreide verbraucht nicht den gesamten Dünger. Der überschüssige Stickstoff gelangt in die Umwelt, belastet Ökosysteme und das Klima. Zugleich ist Weizen unverzichtbar, um den wachsenden Welthunger zu stillen.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, haben Senthold Asseng, Professor für Digital Agriculture an der TUM, Pierre Martre (INRAE) und weitere Forschende neue, noch im Versuchsstadium befindliche Weizensorten untersucht. Ihre Ergebnisse wurden in „Nature Plants“ veröffentlicht. Das Team hat hierfür Daten von fünf Versuchsfeldern genutzt, die repräsentativ für globale Anbauregionen mit besonders hohen Erträgen sind. Diese wurden in ein Simulationsmodell eingespeist und gemäß verschiedenen Klimaszenarien berechnet. Hierfür haben die Forschenden aktuelle klimatische Bedingungen, eine Erderwärmung um ein Grad und um 4,8 Grad gewählt. Die Ergebnisse zeigen, welchen Ernteertrag die getesteten Sorten bei unterschiedlich hohen Mengen zugeführten Stickstoffs leisten können.

mehr: https://idw-online.de/de/news840388

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Was ist ökologisch besser: Rohrleitungen aus Beton oder Kunststoff?

Fraunhofer UMSICHT erstellte im Auftrag des FBS (Bundesfachverband Betonkanalsysteme) eine Ökobilanzierung über die Umweltwirkungen von Abwasserrohrleitungen aus (Stahl-)Beton. Diese fungiert gleichzeitig als Verbands-Umweltproduktdeklaration (EPD-Environmental Product Declaration) und ist öffentlich über die ÖKOBAUDAT Datenbank zugänglich. Zusätzlich verglich Fraunhofer UMSICHT die Umweltwirkungen von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling von Entwässerungssystemen aus (Stahl-)Beton mit Rohrleitungen aus Kunststoffen.

In der vergleichenden Ökobilanzierung ermittelten die Forschenden von Fraunhofer UMSICHT den Carbon Footprint von Abwasserrohren aus (Stahl-)Beton und vier Kunststoffarten (GFK, PVC, PE, PP)1 über alle verfügbaren Durchmessergrößen. Für den Werkstoffvergleich wurden für einen definierten Durchmesser kommerzielle und öffentlich einsehbare Umweltdaten verschiedener Materialien verwendet und auf eine Lebensdauer von 100 Jahren bezogen.

Bei der Ökobilanzierung berücksichtigten die Forschenden den Energie- und Ressourcenverbrauch für die Herstellungs-, Errichtungs- und Nutzungsphase einschließlich des Recyclings von Abwasserkanalrohren. Die Datengrundlage für Beton- und Stahlbetonrohre wurde durch Fraunhofer UMSICHT als neutrale Institution von den Verbandsmitgliedern des Bundesfachverbandes Betonkanalsysteme erhoben. Weitere Hintergrunddaten stammen aus der »LCA for Experts«-Datenbank und beziehen sich auf Produktionsmengen aus dem Jahr 2021.

mehr: https://idw-online.de/de/news840409

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Wie verändert die Zugabe von Gesteinsmehl das Leben im Meer?

Heute werden in der Kieler Förde erneut zwölf schwimmende Versuchstanks, so genannte Mesokosmen, zu Wasser gelassen, um die ökologische Wirkung der Alkalinitätserhöhung zu untersuchen. Das Experiment ist Teil des internationalen Projekts Ocean Alk-Align und zielt darauf ab, zu verstehen, wie der Ozean durch die Zugabe von Mineralien mehr Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnehmen kann.

Da die drastische Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen allein nicht ausreichen wird, nationale und internationale Klimaschutzziele zu erreichen, suchen Forschende intensiv nach Möglichkeiten, der Atmosphäre aktiv Kohlendioxid (CO2) zu entziehen. Ein Ansatz besteht darin, die Alkalinität des Ozeans zu erhöhen, so dass er mehr CO2 aufnehmen kann.

Wie funktioniert die Alkalinitätserhöhung?
Die Alkalinitätserhöhung im Ozean ahmt den natürlichen Prozess der Gesteinsverwitterung nach, der in den vergangenen Jahrmilliarden geholfen hat, das Erdklima zu stabilisieren. Nun ist aber der durch den Menschen verursachte Kohlendioxid-Eintrag etwa hundertmal zu schnell, um durch natürliche Verwitterung ausgeglichen zu werden. Die direkte Zugabe von alkalischen Mineralien ins Meer hat denselben Effekt: Der pH-Wert steigt, und dadurch sinkt die CO2-Konzentration im Oberflächenozean. Da Ozean und Atmosphäre um Ausgleich bemüht sind, wird dadurch mehr CO₂ aus der Atmosphäre in den Ozean transportiert.

mehr: https://idw-online.de/de/news840242

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Sichere Wasserstoffspeicher aus Feststoffen

Grüner Wasserstoff soll ein Schlüssel zur Energiewende sein. Ihn sicher zu speichern ist Ziel des Projekts „GreenH2Metals: Nachhaltige und kreislauffähige Metalllegierungen zur effizienten und sicheren Speicherung von Wasserstoff für stationäre Anwendungen“, an dem die Ruhr-Universität Bochum mit zwei Teilprojekten beteiligt ist. Die Bochumer Arbeitsgruppe untersucht die Mikro- und Nanostruktur von Metalllegierungen, die Wasserstoff aufnehmen und wieder abgeben können. Die Rohstoffe dafür sollen aus sekundären Quellen kommen, also recycelt sein und auch werden können.

Das Projekt wird mit rund 3,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, gut 750.000 Euro davon gehen an die Ruhr-Universität.

mehr: https://idw-online.de/de/news840156

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Von Klimawandel bis Umweltverschmutzung:

Je unterschiedlicher die menschlichen Umwelteinflüsse, desto gravierender sind die Auswirkungen auf den Boden

Neue „Nature Communications“-Studie von Forschenden der Freien Universität Berlin zeigt Folgen von zahlreichen, gleichzeitig wirkenden Umwelt-Faktoren

Ein Forschungsteam der Freien Universität Berlin hat herausgefunden, dass die Vielfalt und Unterschiedlichkeit menschlich verursachter Umweltfaktoren erheblich zur Verschlechterung von Bodeneigenschaften beiträgt. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die gerade in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht wurde. Link zur Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-024-52511-2

Der menschenverursachte globale Umweltwandel (‚global change‘), zu dem nicht nur der Klimawandel, sondern auch Umweltverschmutzung, zum Beispiel durch Schwermetalle und andere Schadstoffe gehören, wirkt sich in Form von komplexen „Gemischen“ von Faktoren auf terrestrische Ökosysteme aus. Die neue Studie „Number and dissimilarity of global change factors influences soil properties and functions“, geleitet von den Doktorandinnen Mohan Bi und Huiying Li, zeigt nun, dass nicht nur die Anzahl dieser Faktoren, sondern insbesondere ihre Unterschiedlichkeit entscheidend für die schädigenden Auswirkungen auf den Boden ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news840086

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Wissenschaft im Gespräch: Warum manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen und andere chronisch werden

Was sind die Ursachen dafür, dass manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen, während andere einen chronischen Verlauf nehmen? Mit dieser Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia Beisel. Prof. Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“. Die von der DFG geförderten Verbünde an der Universität Heidelberg zu grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften präsentieren sich in der Reihe „Überlebensstrategien“. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE.

Reihe „Überlebensstrategien“: Wissenschaftler des SFB/TRR 179 stellen ihre Arbeit im Austausch mit Journalist Wolfgang Heim vor – Neuer Filmbeitrag abrufbar
Wissenschaft im Gespräch: Was sind die Ursachen dafür, dass manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen, während andere einen chronischen Verlauf nehmen? Mit dieser Frage befasst sich der Journalist Wolfgang Heim in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Ralf Bartenschlager und Dr. Claudia Beisel. Prof. Bartenschlager ist Sprecher des SFB/Transregio „Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen“ (SFB/TRR 179) – einer von mehreren Sonderforschungsbereichen an der Universität Heidelberg, in denen zu grundlegenden Fragestellungen der Lebenswissenschaften geforscht wird. Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Verbünde präsentieren sich in der Reihe „Überlebensstrategien“, die die Universität gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen durchführt: Welche Erkenntnisse die Forscherinnen und Forscher aus ihrer Arbeit ziehen und welche Perspektiven sie damit verbinden, erläutern sie in aufgezeichneten Gesprächen mit Moderator Wolfgang Heim. Beitrag drei zur Hepatitis-Virus-Forschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE, dem zentralen Portal der Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.
Infektionen mit Hepatitis-Viren, von denen fünf verschiedene bekannt sind, stellen aufgrund ihrer globalen Verbreitung, der hohen Anzahl an Neuinfektionen und – im Fall von chronischen Infektionen – dem hohen Risiko für schwere Leberschäden bis hin zu Leberkrebs ein gravierendes Gesundheitsproblem dar. Eine besondere Herausforderung für Wissenschaft und Medizin ist dabei die hohe Fähigkeit zur Persistenz, was bei drei der fünf Hepatitis-Viren der Fall ist: Über einen langen Zeitraum, oft lebenslang, können diese Viren im Körper der infizierten Person überdauern. Und auch wenn die Infektion zunächst nicht bemerkt wird, führt sie im Laufe von Jahren und Jahrzehnten zu einer Leberschädigung, im Endstadium zu einer Leberzirrhose oder gar zu Leberkrebs. Im SFB/TRR 179 gehen die beteiligten Forscherinnen und Forscher der Frage nach, welche Faktoren den Ausschlag dafür geben, dass manche Hepatitis-Virus-Infektionen ausheilen, das Virus also aus dem Körper beseitigt wird, während andere chronisch werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news840005

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Extremes Hochwasser: Soziologische Perspektive auf Wetterkatastrophen

Enorme Regenmassen, Schneehöhen und reißende Fluten haben in den vergangenen Tagen im südöstlichen Mitteleuropa für teils chaotische Verhältnisse gesorgt. Der Umgang mit solchen Extremereignissen führt auch zu Kontroversen über Prävention und Prognostik sowie die Folgen des Klimawandels. Ein historisch-soziologischer Blick auf Wetterkatastrophen.

Desaströse Wetterverhältnisse treffen uns scheinbar wie aus heiterem Himmel. Doch brisante Entwicklungen in den meteorologischen Berechnungen deuten sich oft schon Tage zuvor an. Sich darauf vorzubereiten, ist alles andere als trivial: Wie massiv und wie verbreitet werden mögliche Schäden eintreten? Was kann getan werden, um das Schlimmste zu verhindern? Welche Rettungsmaßnahmen sind möglich? Diese Fragen stellen sich aktuell im Hinblick auf das extreme Hochwasser in Mitteleuropa.

„Es liegt auf der Hand, dass man ein derart akutes Wetterereignis nicht mit alltäglichem Erwartungsmanagement regeln kann“, sagt Prof. Dr. Marcel Schütz. Der Soziologe und Organisationsforscher an der Hamburger Northern Business School widmet sich dem gesellschaftlichen Umgang mit Katastrophen: „Das Wort Katastrophe aus dem Griechischen bedeutet so viel wie Wendung oder Wendepunkt. In der natürlichen Umwelt erfahren wir für unser Leben ernsthafte Wendungen als recht plötzliche, rasante, teils brachiale Umbrüche. Bei Stürmen, Sturzfluten, Waldbränden oder Erdbeben geraten Menschen von jetzt auf gleich in ausweglose Lagen, sind auf sich allein gestellt oder werden aus dem Leben gerissen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news839980

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Wasserstoff, der Energieträger der Zukunft

Expert*innen aus ganz Schleswig-Holstein trafen sich bei einem Wasserstoff-Forschungssymposium Mitte September 2024 an der TH Lübeck, um über aktuelle Projekte und mögliche neue Themenfelder zu sprechen.

Am 12. September 2024 hat das Landeskompetenzzentrum Wasserstoffforschung Schleswig-Holstein (HY.SH) gemeinsam mit dem Wissenschaftszentrum für Elektromobilität, Leistungselektronik und dezentrale Energieversorgung (EMLE) das dritte HY.SH-Forschungssymposium an der Technischen Hochschule Lübeck ausgerichtet. Ziel war es, aktuelle Forschungsthemen und -ergebnisse aus Schleswig-Holstein zu präsentieren sowie eine Austausch- und Diskussionsplattform für Wasserstoffforschende anzubieten, um die Wasserstoff-Forschungscommunity in Schleswig-Holstein weiter auf- und auszubauen.

„Unsere Forschungssymposien veranstalten wir in erster Linie, um einen Austausch zu organisieren. Schleswig-Holstein ist als Bundesland und in seiner Forschungslandschaft einfach zu klein, als dass man sich nicht kennt, und deshalb wollen wir Synergien nutzen, zusammenarbeiten, kooperieren und die Wasserstoffforschung möglichst effizient voranbringen“, so Sebastian Wirth vom HY.SH.

Prof. Oliver Opel, Projektkoordinator des HY.SH, betonte, dass sie ihr Ziel, die Wasserstoffforschungs-Community in Schleswig-Holstein deutlich zu vergrößern, erfolgreich realisiert hätten. Dazu habe insbesondere das niedrigschwellige Förderprogramm „h2Fonds“ mit einem Gesamtvolumen von 920.000 Euro beigetragen.
Opel wünscht sich für die Zukunft, dass das Thema Wasserstoff nicht nur in den technischen Wissenschaften, sondern verstärkt auch in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verankert wird. Trotz der erreichten Umsetzungsphase besteht weiterhin Forschungsbedarf, da die Phase der Massenproduktion und die damit verbundenen Kostensenkungen, wie zum Beispiel bei der Batterieproduktion, noch nicht erreicht wurden.

mehr: https://idw-online.de/de/news839961

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Ohne Mücke kein Kakao – wie die Biodiversität zu retten ist

Biodiversität ist viel mehr als die Vielfalt an Arten. Sie umfasst auch die Vielfalt an Ökosystemen und die genetische Vielfalt der Organismen. Also sind wir, die Menschen, natürlich ebenfalls Teil der Biodiversität der Erde. Allerdings verschlechtert sich der Zustand der Biodiversität zunehmend.

Über den Zustand der Biodiversität, Gründe des Artenschwundes und Ansätze für Lösungen, diese zu bewahren, spricht Judith Reise, Expertin für Biodiversität, im neuen Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts.

Zum Podcast „Ist die Biodiversität noch zu retten?“ des Öko-Instituts [https://www.oeko.de/podcast/ist-die-biodiversitaet-noch-zu-retten]

Zahlreiche Abhängigkeiten im Ökosystem
Die Abhängigkeiten im Ökosystem sind zahlreich und mitunter auch unbekannt. „Wie wichtig der Beitrag einzelner Arten für das Ökosystem ist, zeigt sich am Beispiel der von vielen gehassten Mücke“, so Reise im Podcast, „denn ohne die Gallmücke hat es der Kakaobaum schwer. Mit ihrer geringen Größe ist sie fast die einzige Mückenart, welche die Schokoladenblüte bestäuben kann. Somit gäbe es ohne Mücke vielleicht keine Schokolade mehr.“

Die häufigsten Ursachen für den Rückgang der Biodiversität wie Landnutzungsänderungen, Verschmutzung oder Klimawandel sind menschengemacht. Hier unterscheidet die Wissenschaft direkte und indirekte Faktoren, die den Zustand der Biodiversität bedrohen.

mehr: https://idw-online.de/de/news839966

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Vom Wert des Mülls

Der Exzellenzcluster ROOTS veröffentlicht Booklet über die „Wurzeln der Kreislaufwirtschaft“.

Wachsende Abfallberge, schwindende Ressourcen und globale Umweltverschmutzung stellen uns heute vor Herausforderungen ungekannten Ausmaßes. Vor diesem Hintergrund steigt das Interesse an nachhaltigen und ressourcenschonenden Konzepten. Oft werden dabei (vermeintlich) tradierte Herangehensweisen aus vergangenen Zeiten als Lösung gepriesen. Doch was wissen wir wirklich über die Wurzeln der Kreislaufwirtschaft? Bei den Forschungen des Exzellenzclusters ROOTS an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel über Verknüpfungen von Gesellschaft, Umwelt und Natur in vergangenen Welten spielt Abfall in seinen verschiedensten Formen immer wieder eine große Rolle. Jetzt hat das Forschungsnetzwerk diesem Thema ein eigenes Booklet gewidmet. „Wertvolle Abfallgeschichten – Wurzeln der Kreislaufwirtschaft“ richtet sich an alle interessierten Menschen und ist auf Deutsch und Englisch sowohl als gedruckte Broschüre als auch als Online-Open-Access-Veröffentlichung verfügbar.

Müll aus vielen Blickwinkeln
Insgesamt 24 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen haben zu diesem Booklet beigetragen. Sie beschäftigen sich in 14 Beiträgen mit Fragen wie: Was ist eigentlich Abfall? Was macht aus Alltagsgegenständen in einigen Fällen wertlosen Müll, in anderen Fällen heiß begehrte Objekte? Wie hat sich die Entsorgung von Abfall über die Jahrtausende gewandelt? Was können wir aus dem Umgang mit Abfall in der Vergangenheit lernen? Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei von der Bronzezeit über die Antike und das Mittelalter bis in die Gegenwart.

mehr: https://idw-online.de/de/news839964

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Wasserstoff als der Energieträger der Zukunft? Experten diskutieren beim Energiesymposium der Hochschule Weserbergland

Die Hochschule Weserbergland (HSW) hatte am 12. September 2024 zu einem hochkarätig besetzten Energiesymposium in den Kaisersaal des zedita.digitalhub im Bahnhof Hameln eingeladen. Unter dem Motto „Was kommt nach dem Hype? Status und regionale Nutzungspotenziale der Wasserstoffwelt“ diskutierten hochkarätige Expertinnen und Experten aus Technologieunternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen über aktuelle Entwicklungen und Potenziale der Wasserstoffwirtschaft. Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Anke Weber moderiert.

In seiner Eröffnungsrede betonte der aus der Energiewirtschaft kommende Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Britz die wichtige Rolle des Wasserstoffs als zentralen Baustein für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen einer klimaneutralen Wirtschaft. „Unser Ziel ist es, einen Blick hinter den Hype zu werfen und zu analysieren, welche Fortschritte wir bereits gemacht haben und welche Schritte nun notwendig sind, um die Potenziale des Wasserstoffs effizient und nachhaltig zu nutzen“, so Britz. Der HSW-Präsident wies zudem darauf hin, dass der Landkreis Hameln-Pyrmont und die umliegenden Regionen ein enormes Potenzial bieten, um erneuerbare Energien vor Ort zu nutzen und von der Wasserstoffwirtschaft zu profitieren. „Unsere Region könnte ein Modellfall für die erfolgreiche Umsetzung von Wasserstofflösungen werden“, so Britz, der gemeinsam mit den beiden Energiewirtschaftsprofessoren Prof. Dr. Tim Schröder, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, und Prof. Dr. Jörg-Rafael Heim, Leiter des Interdisziplinären Energieinstituts an der HSW, zu der Veranstaltung eingeladen hatte.

mehr: https://idw-online.de/de/news839634

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Medizinische KI-Forschung: Die meisten Publikationen kommen aus Asien – aber qualitativ überzeugen andere Regionen mehr

Künstliche Intelligenz verändert die Medizin, doch die Fortschritte in der biomedizinischen KI-Forschung sind global ungleich verteilt, zeigt eine neue Studie. Diese Ungleichheit könnte den gerechten Zugang zu Gesundheit in bestimmten Regionen der Welt behindern.

Während bei der Gesamtzahl der Publikationen in der biomedizinischen KI-Forschung Asien führt, gehen 70 Prozent der hochqualitativen Publikationen auf das Konto nordamerikanischer und europäischer Forschender. Als hochqualitativ gelten Manuskripte, die in renommierten biomedizinischen Fachzeitschriften erscheinen und besonders häufig zitiert werden. Zu diesen Ergebnissen kommen die Ökonomen Prof. Dr. Marc Lerchenmüller und Dr. Leo Schmallenbach von der Universität Mannheim in ihrer neuesten Studie. Diese wurde in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications diese Woche veröffentlicht. Co-Autor der Studie ist Prof. Dr. Dr. Till Bärnighausen von der Universität Heidelberg.

Für ihre Studie untersuchten die Forscher knapp 400.000 biomedizinische Publikationen aus den Jahren 2000 bis 2022. Ein Teil davon betrifft klinische Studien, die direkt an Patient*innen durchgeführt werden mit dem Ziel, neue Medikamente zu entwickeln. Andere fokussieren sich auf diagnostische KI-Anwendungen, die beispielsweise automatisiertes Auslesen von MRT-Bildern ermöglichen oder das Auswerten von HIV-Tests mit Hilfe eines Tablets möglich machen – was unter anderem im ländlichen Südafrika von hoher Bedeutung ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news839660

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Erschwingliches Bioprinting: Gewebe auf Knopfdruck

Mit einem 3D-Drucker aus dem Elektromarkt ein lebendiges Gewebekonstrukt drucken? Bisher war dies unmöglich. Bioprinting erforderte teure Spezialgeräte. Forschenden ist es jetzt gelungen, einen einfachen 3D-Drucker so zu modifizieren, dass er biologische Strukturen auf Knopfdruck erstellen kann. Das ist eine Chance für kleine Labore, auch in diesem Bereich zu forschen.

München, den 13. September 2024 – „Tissue Engineering ist eine Zukunftstechnologie“, davon ist Benedikt Kaufmann überzeugt. Künstlich hergestelltes, funktionsfähiges Gewebe – beispielsweise Knorpel, Knochen oder Muskelgewebe – bietet potentiell eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten: beispielsweise in der Pharmakologie, wo Nutzen und Nebenwirkungen von Medikamenten untersucht werden müssen; oder in der Medizin zur Versorgung von Patienten mit Gewebeschäden. Doch die Herstellung von komplexem Gewebe, das dieselben Eigenschaften hat wie natürliches, ist schwierig.

Seit einigen Jahrzehnten nutzen Forschende verschiedenste 3D-Druck-Techniken, um organische Strukturen aus Biomaterialien und Zellen herzustellen, die dann durch gezieltes Training für ihre spätere Funktion vorbereitet werden sollen. „Doch trotz aller Erfolge sind wir noch weit von unserem Ziel entfernt, maßgeschneidertes Gewebe im größeren Maßstab herzustellen. Um das Tissue Engineering weiterzuentwickeln, müssten Forschende auf der ganzen Welt kooperieren, Wissen generieren und teilen“, betont der Bioingenieur am Centrum für Angewandtes Tissue Engineering und Regenerative Medizin (CANTER) der Hochschule München.

mehr: https://idw-online.de/de/news839662

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Neue Methode im Kampf gegen ewige Chemikalien

Forschende der ETH Zürich haben eine neue Methode entwickelt, um eine gefährliche Untergruppe von PFAS, sogenannte PFOS, abzubauen. Mit Hilfe von Nanopartikeln und Ultraschall könnte die Piezokatalyse zukünftig eine effektive Alternative zu bestehenden Verfahren bieten.
Feuerlöschschäume, Antihaft-Kochgeschirr, wasserabweisende Textilien und Pestizide haben eines gemeinsam: Sie alle enthalten sogenannte PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) – von Menschen geschaffene Chemikalien, die nicht von selbst auf natürliche Weise abgebaut werden. Kein Wunder also, dass PFAS mittlerweile Böden und Gewässer verunreinigen und auch im Körper von Mensch und Tier nachweisbar sind. Die Gefahren sind bekannt: Die ewigen Chemikalien können unter anderem die Leber schädigen, Hormonstörungen auslösen und Krebs verursachen.
Forschende aus der Gruppe von Salvador Pané i Vidal, Professor am Institut für Robotik und Intelligente Systeme, haben eine neue Methode entwickelt, um eine Untergruppe der PFAS, die PFOS (Perfluoroctansulfonate), abzubauen. PFOS sind aufgrund ihrer Toxizität mittlerweile stark eingeschränkt oder sogar verboten. «Das Hauptproblem besteht darin, dass die Moleküle aus langen Kohlenstoffketten bestehen, die von Fluoratomen umgeben sind. Diese Kohlenstoff-Fluor-Bindung ist so stark, dass man sehr viel Energie braucht, um sie aufzubrechen», sagt Andrea Veciana, Doktorandin bei Pané i Vidal.

Moleküle mit Ultraschall und Nanopartikeln abbauen
Um die PFOS-Moleküle aufzubrechen und damit im Wasser abzubauen, setzten die Forschenden erstmals die Piezokatalyse ein. Piezo bezieht sich auf die Piezoelektrizität, auf eine elektrische Spannung, die bei mechanischer Verformung entsteht. Katalyse meint die Beschleunigung einer chemischen Reaktion durch geeignete Substanzen. «Wir haben Nanomaterialien entwickelt, die piezoelektrisch sind. Mit blossem Auge sieht dieses Material ein bisschen wie Sand aus», sagt Veciana. Im Ultraschallbad laden sich diese Partikel elektrisch auf und wirken als Katalysator. Pané i Vidal ergänzt: «Es ist diese elektrische Ladung, die die ganze Kette von Reaktionen in Gang setzt und die PFOS-Moleküle Stück für Stück abbaut. Deshalb nennt man die Nanopartikel piezoelektrisch.»
Um die PFOS-Konzentration in ihren Proben messen zu können, arbeiteten die Forschenden mit Samy Boulos, einem Analysespezialisten des Labors für Lebensmittelbiochemie, zusammen. Die Forschenden konnten mit einem Massenspektrometer nachweisen, dass 90.5 Prozent der PFOS-Moleküle abgebaut wurden. «Man muss allerdings hinzufügen, dass wir mit einer sehr hohen Konzentration von vier Milligramm pro Liter gearbeitet haben», sagt Veciana. «In der Natur, zum Beispiel in Seen und Flüssen liegt die PFOS-Konzentration bei weniger als einem Mikrogramm pro Liter. Je geringer die Konzentration, desto länger dauert es, bis die PFOS abgebaut sind.» Einige Technologien, die derzeit entwickelt werden, konzentrieren das Wasser zuerst und zerstören die PFOS erst anschliessend. Dies wäre auch bei der Piezokatalyse ein wichtiger Schritt, den man in einem konkreten Anwendungsfall wie dem Abwasser der chemischen Industrie umsetzen müsste.

mehr: https://idw-online.de/de/news839633

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Teilzeit verliert, Zeitsouveränität gewinnt: Beschäftigte wollen flexible Arbeitszeiten

Reine Teilzeitstellen mit starren Arbeitszeiten sind weder bei Frauen noch bei Männern beliebt. Gefragt sind dagegen Stellen, die hohe Flexibilität bieten, sowohl was den Umfang als auch die Lage der täglichen Arbeitszeit angeht. Familienfreundlichkeit ist ein weiterer Aspekt, der insbesondere für Frauen einen hohen Stellenwert hat.

Mit einer Erwerbstätigenquote von knapp 78 Prozent sind Frauen auf den ersten Blick gut in den deutschen Arbeitsmarkt integriert. Anders sieht es aus, wenn es um den Umfang der Arbeitszeit geht. Denn fast die Hälfte der Frauen (48 Prozent) arbeitet in Teilzeit. Reine Teilzeitstellen mit starren Arbeitszeiten finden sie aber nicht attraktiv, wie eine repräsentative Befragung von gut 2.500 Männern und Frauen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zeigt. Rund 50 Prozent der Frauen – egal ob mit oder ohne Kind im Haushalt – favorisieren demnach Arbeitsplätze, die ihnen Flexibilität bei der Stundenzahl bieten. Auch flexible Arbeitszeiten mit variabler Lage der täglichen Arbeitszeit werden präferiert. Dazu passt, dass weniger als 30 Prozent aller Befragten eine Stelle mit festen Arbeitszeiten bevorzugen.

Die klassische Vollzeitstelle ist nicht erste Wahl – mehr Flexibilität gewünscht
Die befragten Frauen und Männer sollten anhand von Muster-Stellenanzeigen deren Attraktivität unter anderem in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beurteilen. 48,9 Prozent der Frauen und 47,6 Prozent der Männer bevorzugen Stellen, die sie wahlweise in Vollzeit oder in Teilzeit ausüben können. Demgegenüber präferieren insgesamt deutlich weniger Beschäftigte reine Vollzeitstellen. Sind jüngere Kinder im Haushalt, wählen lediglich 21,3 Prozent der Frauen Stellen in Vollzeit – und auch nur 38,1 Prozent der Männer. „Hier deutet sich an: Paare wollen heutzutage Erwerbs- und Sorgearbeit anders aufteilen. Dazu müssen sie Arbeitszeiten flexibler an ihre Bedürfnisse anpassen können“, betont Michaela Hermann, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung.

mehr: https://idw-online.de/de/news839146

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Was das jüngst in Kraft getretene KI-Gesetz in der Praxis bedeutet

Am 1. August trat das EU-Gesetz zur Künstlichen Intelligenz in Kraft. Damit wird in der Europäischen Union künftig geregelt, was Künstliche Intelligenz darf und was nicht. Wie sich das Gesetz auf die praktische Arbeit von Programmiererinnen und Programmierern auswirkt, hat nun ein Team um den Informatikprofessor Holger Hermanns von der Universität des Saarlandes und die Juraprofessorin Anne Lauber-Rönsberg von der Technischen Universität Dresden untersucht und in einem Paper veröffentlicht, das im Herbst publiziert wird.

„Der AI Act zeigt, dass die Politik verstanden hat, dass KI auch eine Gefahr sein kann, insbesondere, wenn sie in sensible oder gesundheitlich relevante Bereiche eingreift“, sagt Holger Hermanns, Informatikprofessor an der Universität des Saarlandes. Aber wie wirkt sich der AI Act tatsächlich auf die Arbeit derjenigen aus, die sie erschaffen? „Was muss ich überhaupt lesen von dem Ding?“, fasst Hermanns die Frage zahlloser Programmiererinnen und Programmierer zusammen. Denn nicht jeder Programmierer wird sich die (im Deutschen) 144 Seiten starke Verordnung von Anfang bis Ende durchlesen wollen – und können.

Gemeinsam mit seiner Doktorandin Sarah Sterz, der Postdoktorandin Hanwei Zhang sowie Anne Lauber-Rönsberg, Juraprofessorin an der TU Dresden, und ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Philip Meinel hat Holger Hermanns ein Paper mit dem Titel „AI Act for the Working Programmer“ geschrieben, in dem diese Frage im Grundsatz beantwortet wird. Der Kern ihrer Erkenntnis: „Entwickler und Nutzer werden unterm Strich nicht wirklich viel Veränderung spüren“, fasst Sarah Sterz zusammen. „Hauptsächlich bei der Entwicklung sogenannter Hochrisiko-Systeme werden die Vorschriften des AI Act relevant“, so die Informatikerin.

mehr: https://idw-online.de/de/news837929

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„Umweltwirkungen von KI sollten sichtbarer werden“

Spätestens seit der Veröffentlichung der ersten Version von ChatGPT Ende 2022 ist Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Dabei sind intelligente Software-Anwendungen schon seit vielen Jahren im Einsatz: Lieblings-Playlist zusammenstellen, Spam-Mails aussortieren, die beste Route suchen, Textübersetzung oder Produktempfehlungen auf Basis vorheriger Online-Käufe. Doch wie sieht es mit der Klimabilanz von KI aus?

Jens Gröger, Senior Researcher im Bereich Produkte & Stoffströme, erläutert im aktuellen Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts die Vor- und Nachteile von KI, wenn es um den Umweltnutzen geht. Zum Podcast „Wie nachhaltig ist Künstliche Intelligenz?“ des Öko-Instituts [https://www.oeko.de/podcast/wie-nachhaltig-ist-kuenstliche-intelligenz/]

Effizientere Prozesse versus erhöhter Energiebedarf
In Abgrenzung zum klassischen Computing basiert das Machine Learning auf sehr großen Datenmengen und parallelen Rechenprozessen. Damit geht eine erhöhte Rechenleistung einher. Aktuell werden ungefähr 1,5 Prozent des deutschen Strombedarfs allein für Rechenzentren genutzt. Dieser Bedarf wird in Zukunft weiter steigen. Denn Computer-Anwendungen werden derzeit mit immer mehr KI-Funktionen ausgestattet. So verbraucht beispielsweise eine Anfrage via ChatGPT dreimal so viel Strom wie eine klassische Suchanfrage. Wenn KI-Funktionen auch in normale Office-Anwendungen, wie Text- und Bildbearbeitungsprogramme, Einzug halten, steigt deren Strombedarf erheblich an. Die Umweltwirkungen treten sowohl beim Training als auch im Betrieb von KI-Systemen auf. Allein das Trainieren von ChatGPT in der Version 3 hat schätzungsweise 500 Tonnen CO2 verursacht, eine einzelne Anfrage fällt mit rund 4,5 Gramm CO2 ins Gewicht.

Demgegenüber steht das Potenzial von KI, technische Prozesse – wie bei Herstellung, Wartung, Nutzung und schließlich Müllsortierung sowie Wiederverwendung von Produkten – zu optimieren, zur Energie- und Ressourceneinsparung beizutragen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Auch im Bereich der Energiewirtschaft kann KI bei der optimierten Nutzung von Wind- und Sonnenenergie helfen. Doch wiegen die positiven Effekte die Nachteile auf? Diese Fragen sind laut dem Wissenschaftler vielfach noch offen und bedürfen weiterer Forschung einerseits und gesetzlicher Regulierung andererseits.

mehr: https://idw-online.de/de/news837987

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Professor Fath durchschwimmt die Elbe

Forscher der Hochschule Furtwangen startet neues Extremsport-Projekt für Gewässerschutz

Prof. Dr. Andreas Fath ist als der “schwimmende Professor“ der Hochschule Furtwangen international bekannt. Um auf die Belastung von Gewässern durch Mikroplastik aufmerksam zu machen, durchschwamm der Wissenschaftler bereits den Rhein, den Tennessee River und die gesamte Donau. Nun steht das nächste Extremsport-Projekt im Namen des Gewässerschutzes an: Am 16. August wird Fath in Smirice im tschechischen Riesengebirge in die Elbe springen, um nur 25 Tage später die Elbmündung in Cuxhaven zu erreichen. Unterwegs werden nicht nur tägliche Wasserproben entnommen, Fath und sein Team betreiben mit einer großangelegten Aufmerksamkeitskampagne Aufklärungsarbeit in Sachen Gewässerschutz.
Tausende Flusskilometer hat er bereits durchkrault, und jedes Mal kündigte der Chemiker, der als Professor der Hochschule Furtwangen am Standort Schwenningen lehrt, an, dass dies nun das letzte Projekt gewesen sei. Doch sein Lebensthema Wasser lässt ihn nicht los. Fath schwimmt seit seiner Kindheit, zwischenzeitig sogar in der deutschen Bundesliga. Während seiner Extrem-Projekte verbringt er acht Stunden pro Tag im Wasser. „Ich kann das eben gut“, sagt er achselzuckend.

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Wie der Klimawandel das Wattenmeer verändert

Die Auswirkungen des Klimawandels auf flache Sedimentküsten sind vielseitig. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Wattenmeerstation Sylt haben jetzt einen multidisziplinären Überblick veröffentlicht, der die weitreichenden klimabedingten Veränderungen des Weltnaturerbes Wattenmeer zusammenfasst. Das Review-Paper anlässlich des einhundertjährigen Bestehens der Station erscheint in der Fachzeitschrift Marine Biodiversity. Es umfasst die Küstenmorphologie mitsamt Sedimentdynamiken sowie die Biologie von genetischen Effekten über Arteninteraktionen bis zur ökosystemaren Ebene.

„Der Klimawandel wirkt auf alle Ebenen des Wattenmeeres ein: Temperaturerhöhung und Meeresspiegelanstieg verändern die Morphologie der Küste und die Sedimentdynamik, welche das Wattenmeer seit gut 8000 Jahren prägt“, erläutert Dr. Christian Buschbaum, Meeresökologe an der Wattenmeerstation Sylt des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Im Vergleich zum globalen Ozean hat sich die Nordsee in den letzten 60 Jahren im Mittel fast doppelt so stark erwärmt. Dabei haben vor allem milde Winter und sehr warme Sommertemperaturen einen großen Einfluss auf das Ökosystem. Insbesondere Hitzewellen mit Temperaturen von drei bis fünf Grad über dem Durchschnitt werden häufiger und dauern länger an. Diese physikalischen Änderungen beeinflussen die räumliche Ausdehnung von einzelnen ökologisch wichtigen Lebensräumen, wie Seegraswiesen und Muschelbänken, sowie das Vorkommen einzelner Arten im Wasser und am Meeresboden. Dabei sind manche Arten besonders betroffen, die neben der Erwärmung auch unter Übernutzung leiden, wie beispielsweise der Kabeljau. „Wir beobachten außerdem einen deutlichen Anstieg an eingeschleppten, wärmeliebenden Arten. Diese bedrohen zwar bisher keine heimischen Organismen, führen aber zu einer völligen Veränderung des Lebensraumes. Riesige Riffe pazifischer Austern und hektargroße Unterwasserwälder, gebildet von Algen aus Fernost, sind unmittelbar von jedem Wattwanderer zu erkennen“, sagt der Co-Erstautor der Studie weiter.

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Grundwasservorräte in Südwesteuropa insgesamt stabiler als angenommen / Differenzierte Betrachtung jedoch notwendig

Grundwasser ist eine wichtige Ressource für Natur und Menschen. Der zunehmende Klimawandel und anthropogene Einflüsse können jedoch die Verfügbarkeit gefährden, vor allem in Südwesteuropa. Diese Gefährdung hat ein vom UFZ koordiniertes Forschungsteam genauer untersucht und die Daten von mehr als 12.000 Grundwasserbrunnen in Portugal, Spanien, Frankreich und Italien ausgewertet. Die überraschende Erkenntnis: Der Grundwasserspiegel sinkt nicht wie allgemein angenommen überall, sondern vielmehr vor allem in semi-ariden Regionen mit intensiver Landwirtschaft und häufigen Dürreperioden sowie in gemäßigten Regionen mit großen Städten.

„Die Meinung ist weit verbreitet, dass der Grundwasserspiegel überall in Südwesteuropa kontinuierlich sinkt. Eine genauere Untersuchung der Daten zeigt jedoch, dass die Situation komplexer ist“, sagt UFZ-Hydrologe Dr. Seifeddine Jomaa, korrespondierender Autor der Studie. So ergab die Auswertung der Hydrologen für die Jahre 1960 bis 2020, dass 68 Prozent der untersuchten Brunnen in den vergangenen drei Jahrzehnten stabile Werte aufwiesen. 20 Prozent der Brunnen zeigten steigende Pegelwerte in dem Zeitraum, bei lediglich 12 Prozent sanken sie. „Um Verallgemeinerungen zu vermeiden, bedarf es einer differenzierten und detaillierten Betrachtung der lokalen Grundwassersysteme“, sagt er.

Der genaue Blick auf das Datenmaterial zeigt nun, dass sich Brunnen mit stabilen Grundwasserpegeln vor allem in Regionen mit gemäßigtem Klima und ganzjährig hohen Niederschlägen wie zum Beispiel in Nordfrankreich befinden. „In diesen Regionen halten hohe Neubildungsraten den Grundwasserspiegel nahezu stabil“, sagt Rafael Chávez García Silva, Erstautor und ebenfalls Hydrologe am UFZ. In anderen Regionen wie etwa dem unteren Po-Einzugsgebiet bei Ravenna steigt der Grundwasserspiegel unter anderem infolge einer natürlichen Bodensenkung sogar an, sodass Oberflächenwasser abgeleitet und Grundwasser abgepumpt werden muss, um Überschwemmungen zu verhindern.

mehr: https://idw-online.de/de/news837915%20um

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Arbeitgeber beugen vor: 78 Prozent bieten laut ifaa-Studie ihren Beschäftigten Impfungen an

Immer mehr Unternehmen der M+E-Industrie Deutschlands bieten ihren Beschäftigten eine Vielzahl an Gesundheitsleistungen und Seminaren an, darunter auch Impfungen. „Laut unserer aktuellen Studie belegt das Angebot von Impfungen im Betrieb den ersten Platz unter den freiwilligen Zusatzleistungen im Bereich der Gesundheitsförderung und Beratung,“ so Andreas Heßler, wissenschaftlicher Mitarbeiter des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Mehr Infos zur Studie unter: www.arbeitswissenschaft.net/verguetungsstudie-2023

Während im Jahr 2017 noch 65 Prozent der befragten Unternehmen angaben, ihren Beschäftigten Impfungen anzubieten, stieg dieser Anteil im Jahr 2023 auf 78 Prozent. Diese positive Entwicklung wurde vermutlich durch die Corona-Pandemie zusätzlich verstärkt, da viele Unternehmen in den letzten Jahren auch Corona-Impfungen angeboten haben.

mehr: https://idw-online.de/de/news838838%20gsell

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EnAqua-Dialog: Wasser für die Energiewende – Lösungskonzepte im Dialog mit den Akteuren

Die Energiewende wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von dem überwiegenden Teil der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen und Konfliktpotenziale innerhalb dieses Transformationsprozesses. Manche Konflikte sind direkt sichtbar, andere sind eher latent, aber für das Gelingen der Energiewende nicht minder von Bedeutung. Bei der Planung von Wasserstoff-Hubs etwa sind die Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser bisher nicht als systemische Herausforderung erkannt worden – und damit auch nicht adäquat thematisiert.

Die Wechselwirkungen der Wasserstoff- mit der Wasserwirtschaft stechen als eines von vielen Beispielen für Nutzungskonflikte im Rahmen der Energiewende heraus. Vor dem Hintergrund einer zum Teil äußerst angespannten Wasser-Konkurrenzsituation – lange Dürreperioden und Wassermangel infolge des Klimawandels – müssen gerade für diese Konfliktsituationen schnellstmöglich effiziente Lösungsansätze gefunden werden.

Ein Konsortium aus Geistes- und Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern entwickelt aktuell gemeinsam mit Wasser- und Energieversorgern aus zwei Wasserstoff-Modellregionen (Metropolregion NordWest und Metropole Ruhr) einen Dialogprozess mit dem Namen »EnAqua«.

mehr: https://idw-online.de/de/news838096

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Anpassung an den Klimawandel: Erstes Reallabor für neuartigen landwirtschaftlichen Anbau mit aufbereitetem Wasser

Regionale Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser sind keine Seltenheit und werden sich durch den Klimawandel und die zunehmende Beanspruchung der natürlichen Wasserressourcen weiter verschärfen. Insbesondere die wasserintensive Landwirtschaft ist auf effiziente Lösungen angewiesen. Im Forschungsprojekt HypoWave+ setzt ein Landwirtschaftsbetrieb in Niedersachsen derzeit ein besonders wasserschonendes Verfahren für den hydroponischen Anbau von Gemüse mit hochwertig recyceltem Abwasser um. Medien sind eingeladen, die großtechnische Umsetzung in diesem wissenschaftlich begleiteten Reallabor am 20. August 2024 zu besichtigen.
In Zeiten des Klimawandels und lokaler Wasserknappheiten geht ein Landwirtschaftsbetrieb im niedersächsischen Landkreis Gifhorn mit einem Großversuch neue Wege für einen wasserschonenden Gemüseanbau: In einem hydroponischen Anbausystem werden Pflanzen in Gefäßen ohne Erde über eine Nährlösung versorgt – unter Hinzunahme von aufbereitetem Abwasser. „Hydroponische Systeme sind an sich schon effizient, da sie mit wenig Wasser auskommen“, sagt HypoWave+-Projektleiter Thomas Dockhorn von der Technischen Universität Braunschweig. „Die Besonderheit im HypoWave-System ist, dass wir aus kommunalem Abwasser ein qualitativ hochwertig aufbereitetes Bewässerungswasser gewinnen, das Frischwasser vollständig ersetzt. Im Vergleich zur konventionellen landwirtschaftlichen Bewässerung können Wasserressourcen damit deutlich effizienter eingesetzt werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news838101

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Unternehmen halten am Homeoffice fest

Zuletzt gab es immer wieder Berichte, dass namhafte Unternehmen ihre Homeoffice-Regelungen einschränken wollen. Die angekündigten „Return-to-Office“-Strategien reichen dabei von neuen Obergrenzen für die Anzahl der Homeoffice-Tage bis zur Wiedereinführung der täglichen Präsenzpflicht. Trotz der medialen Aufmerksamkeit für eine mögliche Abkehr vom Homeoffice belegt eine ZEW-Befragung, dass hybride Arbeitsmodelle in deutschen Unternehmen ungebrochen weit verbreitet sind. Darüber hinaus erwarten Unternehmen für die kommenden zwei Jahre einen weiteren Anstieg der Homeoffice-Nutzung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des ZEW Mannheim unter rund 1.200 Unternehmen im Juni 2024.
„Laut unserer Befragung arbeiten Beschäftigte in 82 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft mindestens einmal wöchentlich im Homeoffice. Im stärker ortsgebundenen Verarbeitenden Gewerbe sind es 48 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die ihren Beschäftigten mindestens einen Homeoffice-Tag pro Woche ermöglichen, verharrt damit seit der Corona-Pandemie auf einem konstant hohen Niveau. Demnach sehen wir aktuell keine Anzeichen für eine Abkehr der Unternehmen von Homeoffice-Angeboten, die mindestens einen Tag pro Woche umfassen“, kommentiert Studienleiter Dr. Daniel Erdsiek aus dem ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“ die Ergebnisse.

mehr: https://idw-online.de/de/news838051

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Chemie: Wasser entscheidend für Fluoreszenz von Biosensoren

Warum Kohlenstoff-Nanoröhren fluoreszieren, wenn sie an bestimmte Moleküle binden, haben Forschende aus Bochum und Texas herausgefunden. Die Nanoröhren gelten als vielversprechende Biosensoren, die für Blutzucker-Monitoring oder Covid-19-Tests nützlich sein könnten. Binden sie an bestimmte Moleküle, verändert sich ihre Fluoreszenz. Was die Licht-Emission erzeugt, haben Forschende der Ruhr-Universität gemeinsam mit einem Team der University of Texas mithilfe der Terahertz-Spektroskopie analysiert. Sie zeigten, dass die Wasserhülle der Biosensoren eine entscheidende Rolle beim Entstehen der Fluoreszenz spielt. Die Ergebnisse sind online am 8. August 2024 in „Nature Communications“ erschienen.

An der Ruhr-Universität Bochum kooperierten die Gruppen von Prof. Dr. Martina Havenith und Prof. Dr. Sebastian Kruß für die Arbeiten, die im Rahmen des Exzellenzclusters „Ruhr Explores Solvation, kurz RESOLV, stattfanden. Maßgeblich beteiligt waren die Doktorandin Sanjana Nalige und der Doktorand Phillip Galonska.

Kohlenstoff-Nanoröhren als Biosensoren
Nanoröhren bestehen aus einer einzigen Kohlenstofflage und sind daher als Bausteine für Biosensoren besonders gut geeignet, wie frühere Studien zeigten. Sie strahlen Licht im nahinfraroten Bereich aus, welches tief ins Gewebe eindringen kann, und sich beim Binden von Molekülen verändert. Ihre Oberfläche lässt sich mit Biopolymeren oder DNA-Fragmenten bestücken, wodurch sie spezifisch mit einem Zielmolekül interagieren. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise das Vorhandensein von bestimmten Neurotransmittern detektieren, also Botenstoffen im Gehirn. Obwohl solche Sensoren bereits im Einsatz sind, ist ihr genaues Funktionsprinzip unklar gewesen.

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Klima und Altern: Wie Risiken für ältere Menschen vermindert werden

Die Folgen von Klimawandel und Umweltverschmutzung betreffen ältere Menschen aufgrund ihrer erhöhten Vulnerabilität in besonderem Maße. Auf dramatische Weise zeigen dies extreme Hitzeereignisse wie 2021 im kanadischen British Columbia: Dort war die durchschnittliche Zahl der täglichen Zugänge in Notaufnahmen wegen hitzebedingter Erkrankungen 69 Mal höher als im gleichen Zeitraum zwei Jahre zuvor – besonders häufig versorgt werden mussten Personen über 75 Jahre. Auch in Deutschland sind solche Szenarien denkbar und die Expertise von Geriaterinnen und Geriatern ist gefragt.

In den Fokus rückt dieses bisher noch zu wenig beachtete Thema Professor Jürgen M. Bauer, Ärztlicher Direktor des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg sowie Direktor des Netzwerkes Altersforschung der Universität Heidelberg, mit seiner Keynote „Klima und Altern“ am 12. September beim Gerontologie- und Geriatrie-Kongress in Kassel. Dabei beleuchtet er wichtige Fragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen: Welches sind die spezifischen Risiken für ältere Menschen und wie vermindert man diese – zum Beispiel im Kontext der Pharmakotherapie? Wie verhalten sich Umweltbelastungen und das Konzept des Healthy Aging zueinander? Welche Ansätze des Umweltschutzes bedürfen einer Anpassung in Hinblick auf die ältere Bevölkerung?

In seiner Keynote wird Jürgen M. Bauer die Kongress-Teilnehmer für verschiedene Herausforderungen im Kontext des Klimawandels und der Umweltverschmutzung sensibilisieren. Ein mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartbares Szenario basiert auf der Annahme, die Anzahl von Hitzeepisoden nehme ebenso zu wie deren Intensität und Dauer. „Besonders gefährlich für ältere Menschen sind die sogenannten tropischen Nächte, bei denen keine ausreichende Abkühlung stattfindet. Vor allem diejenigen, die zu Hause pflegebedürftig sind oder in Pflegeheimen versorgt werden, sind hier besonders bedroht. Wissenschaftlich fundierte Handlungsanweisungen für Pflegende und Angehörige sollten rechtzeitig kommuniziert werden“, erklärt der Experte. Darüber hinaus ist mit regionalen Extremhitzeereignissen um 40 Grad Celsius, sogenannten „Heat Domes“, zu rechnen. Diese können schnell zu einer Überlastung der Notaufnahme-Strukturen führen. Hier wäre eine Anpassung der Katastrophenschutzpläne an sich erforderlich.

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Risikobewertung von Schadstoffen: Vom Hörsaal in die Praxis

Gießener Hochschulen richten mit dem Forschungszentrum Neu-Ulrichstein und zwei Fachgesellschaften der Umweltchemie und Ökotoxikologie die Tagung „Umwelt 2024“ aus

Die Risikobewertung von Schadstoffen steht im Mittelpunkt der Tagung „Umwelt 2024“ in Gießen und Homberg (Ohm). Dabei werden grundlagenorientierte und angewandte Forschung verknüpft und Einblicke in aktuelle umweltchemische, ökotoxikologische und regulatorische Themen gewährt. Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) und das Forschungszentrum Neu-Ulrichstein (FNU) in Homberg (Ohm) kooperieren seit vielen Jahren in Ausbildung und Forschung im Bereich der Umweltchemie und Ökotoxikologie und richten in diesem Jahr gemeinsam mit der Fachgesellschaft SETAC (Society of Environmental Toxicology and Chemistry) GLB (German Language Branch) und der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie die gemeinsame Jahrestagung „Umwelt 2024“ der beiden Fachgesellschaften aus.

Erwartet werden rund 250 Teilnehmende aus dem deutschsprachigen Raum und einige internationale Gäste aus Wissenschaft und Industrie. Sie diskutieren vom 8. bis 11. September 2024 die Erkenntnisse nicht nur im Hörsaal, sondern auch direkt am Objekt im Freiland. An der THM, die dieses Jahr die Infrastruktur bereitstellt, werden aktuelle Themen vom theoretischen Modell über den Laborversuch bis hin zu komplexen Ökosystemstudien und computerbasierten Modellierungen präsentiert. Eine Besonderheit der Tagung ist der Feldtag mit rund 25 praktischen Freilanddemonstrationen am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm). Er bietet Einblicke in die praktische Umsetzung komplexer ökotoxikologischer Prüfungen. Nach der Tagung werden die Aufbauten noch einige Zeit für Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen der Region zur Verfügung stehen und bei der Orientierung hinsichtlich Ausbildung und Studium unterstützen.

„Die Menge an Kunststoffen, die früher oder später in die Umwelt gelangen und dort potenziell unerwünschte Nebeneffekte verursachen, übersteigt die Biomasse aller Säugetiere mittlerweile bei Weitem“, sagt Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring vom Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung der JLU. „Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Chemikalien – bei Plastik zahlreiche unterschiedliche Polymere – ist ein hochaktuelles Thema der Tagung.“
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat im Jahr 2021 die Verschmutzung mit menschengemachten Chemikalien als eine der planetaren Krisen bestätigt. „Damit ist diese Chemikalienbelastung in der Relevanz mit dem Klimawandel und dem Rückgang der biologischen Vielfalt vergleichbar“, so Prof. Düring. „Um die dabei von den Grundlagenwissenschaften erkannten Probleme in praktische Umweltschutzmaßnahmen umzusetzen, ist die Zusammenarbeit mit der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung ein zentraler Erfolgsfaktor“, ergänzt Prof. Dr. Harald Platen vom THM-Kompetenzzentrum für nachhaltige Entwicklung und EnergieSysteme (ZEuUS).

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Biodiversitätsverlust: Viele Studierende im Umweltbereich kennen Ursachen nicht so genau

Umweltstudenten weltweit haben Wahrnehmungslücken, was die Ursachen des globalen Biodiversitätsverlusts betrifft. So das Ergebnis einer Umfrage der Goethe-Universität Frankfurt, bei der mehr als 4000 Studierende aus 37 Ländern befragt wurden. Die Lücken sind von Land zu Land verschieden: In manchen Ländern wird eher der Klimawandel als Ursache unterschätzt, in anderen der Faktor invasive Arten, in dritten die Verschmutzung. Die Umfrage zeigt auch, dass länderspezifische Indikatoren die Wahrnehmung stark beeinflussen.

FRANKFURT. Von den geschätzt 10 Millionen, größtenteils noch unentdeckten Tier- und Pflanzenarten auf der Erde könnten in den nächsten Jahrzehnten eine Million aussterben. Dieser Biodiversitätsverlust hätte dramatische Folgen, denn Tiere und Pflanzen sind Multidienstleister: Sie erhalten Ökosysteme, sorgen für ein ausgeglicheneres Klima auf dem Planeten und liefern uns Nahrung sowie Wirkstoffe für Medizin. Kurz: Ohne Artenvielfalt überleben wir Menschen nicht.

Es braucht also dringend konsequente politische Maßnahmen gegen das „sechste Massenaussterben“ der Erdgeschichte. Eine Personengruppe, auf die es besonders ankommt, sind die heutigen Studierenden im Umweltbereich. Viele von ihnen werden in Zukunft voraussichtlich einflussreiche Posten in Umweltpolitik und Wirtschaft besetzen – und mit darüber entscheiden, ob der globale Rückgang der Artenvielfalt effizient bekämpft wird.

Aber wie gut sind die Entscheiderinnen und Entscheider von morgen überhaupt informiert? Können sie die Hauptursachen für den Biodiversitätsverlust als solche identifizieren – und zudem von Faktoren abgrenzen, die gar keinen Einfluss auf die Artenvielfalt haben? „Wir sind die ersten, die diese Fragen in unserer Studie global wissenschaftlich untersucht haben“, so Dr. Matthias Kleespies von der Abteilung Didaktik der Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt.

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Einführung von Umweltzonen hat mentale Gesundheit gestärkt

Verringert sich die Luftverschmutzung, verbessert sich die mentale Gesundheit. Nachdem Umweltzonen als kommunale Maßnahmen eingerichtet wurden, ist die verkehrsbedingte Luftverschmutzung gesunken – und infolgedessen die Wahrscheinlichkeit für psychische Erkrankungen, zeigt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).

Das Wichtigste in Kürze:
Psychische Erkrankungen verursachen erhebliches Leiden und führen zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Zudem verursachen sie erhebliche direkte Behandlungskosten im Gesundheitssystem sowie indirekte Kosten, beispielsweise durch sinkende ökonomische Produktivität. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die weltweiten Kosten, die durch Depressionen entstehen, auf etwa eine Billion US-Dollar.
Die medizinische Fachliteratur zeigt einen plausiblen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und psychischen Erkrankungen. Eine neue Studie des RWI Essen und des DIW Berlin untersucht den kausalen Effekt im Kontext deutscher Großstädte (über 100.000 Einwohner) anhand administrativer Krankenkassendaten. Aus Datenschutzgründen werden die Individualdaten vor der Analyse auf Postleitzahlebene aggregiert.
Seit 2008 wurden in Deutschland Umweltzonen eingeführt, um EU-Luftqualitätsgrenzen einzuhalten. In diesen Gebieten ist das Befahren mit stark luftverschmutzenden Fahrzeugen verboten. Die vorliegende Studie zeigt, dass sich die Luftqualität durch die Maßnahme deutlich verbessert hat. In den betroffenen Gebieten ist die Belastung durch Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) deutlich gesunken. Nach Einführung der Umweltzonen sind in den betroffenen Gebieten die Feinstaubkonzentrationen um rund 10 Prozent (Reduktion von 2,5 µg/m³) und die Stickstoffdioxid-Werte um etwa 15 Prozent (Reduktion von 4,8 µg/m³) zurückgegangen.
Durch die kombinierte Verringerung von Feinstaub und Stickstoffdioxid verbessert sich die mentale Gesundheit erheblich. Die bessere Luftqualität senkt das Risiko einer diagnostizierten Depression um 3,5 Prozent. In den erfassten Gebieten bedeutet dies, dass die Inzidenz von 6,7 auf 6,5 Prozent sinkt. Ebenso reduziert sich das Risiko einer diagnostizierten Angststörung um 4 Prozent, somit sinkt die Inzidenz in den Gebieten von 6,2 auf 6 Prozent. Darüber hinaus sinkt die Wahrscheinlichkeit, Antidepressiva verschrieben zu bekommen, um etwa 4 Prozent (Reduktion der Inzidenz von 7,3 auf 7 Prozent). Das Risiko, Spezialisten wie Psychotherapeuten oder Psychiater aufsuchen zu müssen, reduziert sich um 5,7 Prozent, was in den Gebieten einer Verringerung der Inzidenz von 6,2 auf 5,9 Prozent entspricht.
Ein Blick auf die betroffenen Personengruppen zeigt: Insbesondere für jüngere Personen (15- bis 29-Jährige) sinkt das Risiko einer psychischen Erkrankung, wenn die Luftqualität steigt. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Feinstaubbelastung aufgrund der andauernden Entwicklung des Gehirns bei jüngeren Personen erhebliche Schäden verursachen kann. Außerdem sind letztere aufgrund ihres Lebensstils häufiger hoher Luftverschmutzung in Innenstädten ausgesetzt.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Umweltzonen in Deutschland pro Jahr etwa 23.000 Fälle diagnostizierter Depressionen verhindert haben, was zu jährlichen Einsparungen bei den öffentlichen Gesundheitsausgaben in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro geführt hat.

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Eisen als günstiger Wasserstoffspeicher

ETH-Forschende verwenden Eisen, um Wasserstoff sicher und langfristig zu speichern. Die Technologie könnte in Zukunft für die saisonale Energiespeicherung eingesetzt werden.
Bis 2050 soll Photovoltaik über 40 Prozent des Schweizer Strombedarfs decken. Doch Solarstrom fliesst nicht immer dann, wenn man ihn braucht: Im Sommer gibt es zu viel davon und im Winter, wenn die Sonne seltener scheint und Wärmepumpen auf Hochtouren laufen, zu wenig. Gemäss der Energiestrategie des Bundes will die Schweiz die Winterstromlücke mit einer Kombination aus Importen, Wind- und Wasserkraft sowie durch alpine Solaranlagen und Gaskraftwerke schliessen.
Eine Möglichkeit, den Anteil der Importe und von Gaskraftwerken im Winter möglichst klein zu halten, ist die Produktion von Wasserstoff aus günstigem Solarstrom im Sommer, der dann im Winter versromt werden könnte. Doch Wasserstoff ist hochentzündlich, extrem flüchtig und macht viele Materialien spröde. Um das Gas vom Sommer bis in den Winter zu speichern, sind spezielle Druckbehälter und Kühltechniken erforderlich. Diese benötigen viel Energie und der Bau der Speicheranlagen ist aufgrund der vielen Sicherheitsvorkehrungen sehr teuer. Zudem sind Wasserstofftanks nie ganz dicht, was die Umwelt belastet und zusätzliche Kosten verursacht.
ETH-Forschende um Wendelin Stark, Professor für funktionale Materialien am Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften, haben nun eine neue Speichertechnik entwickelt, um Wasserstoff saisonal zu speichern. Diese Art der Speicherung ist viel sicherer und günstiger als bestehende Lösungen. Dazu nutzen die Forschenden eine bekannte Technologie und das vierthäufigste Element der Erde: Eisen.

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Resiliente Wissenschaft für eine Welt im Wandel

Neue Strategie der Alexander von Humboldt-Stiftung verabschiedet

Die Alexander von Humboldt-Stiftung definiert ihre Schwerpunkte bis Ende 2028 in einer neuen Strategie, die nun vom Stiftungsrat verabschiedet wurde. Damit setzt die Stiftung den Weg fort, ihre individuelle, länder- und disziplinenübergreifende Förderung herausragender Wissenschaftler*innen weiter auszubauen und an global veränderte Rahmenbedingungen anzupassen.

Die neue Strategie ist ein Ergebnis des ersten Amtsjahres von Humboldt-Stiftungspräsident Robert Schlögl und wurde maßgeblich von ihm mitgestaltet. „Die Stiftung sieht den Kern ihres Handelns in der Förderung der Wissenschaften mit einem uneingeschränkten Qualitätsanspruch an ihre Forschenden. Darin und in der Verlässlichkeit über die Zeiten liegt unser Wert, beides schafft Nutzen für unser Land. Dieser Nutzen, den wir als Kulturleistung verstehen und ohne Zweckbindung generieren, wird mit der neuen Strategie um die Dimension einer offenen Wissenschaftsdiplomatie erweitert“, so Robert Schlögl. „Gerade in einer sich wandelnden Welt bringen wir den Schatz unseres Netzwerkwissens für unterschiedliche Zielgruppen in die deutschen Diskurse aktiv ein.“

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscherinnen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianerinnen – unter ihnen 61 mit Nobelpreis.

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4. Hofer Wasser-Symposium: Wie die Menschheit ihre Wasserressourcen sichern kann – jetzt anmelden!

Am 15. und 16. Oktober 2024 veranstaltet das Institut für nachhaltige Wassersysteme (inwa) in Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. das 4. Hofer Wasser-Symposium. In den Räumlichkeiten des Instituts für Informationssysteme (iisys) stehen dabei an der Hochschule Hof die Sicherung der globalen, aber auch der regionalen Wasservorräte im Mittelpunkt. Als Redner wird unter anderem Sänger und Wasseraktivist Rolf Stahlhofen („Söhne Mannheims“) erwartet.

Unter dem Leitthema „Sicherung von Wasserressourcen in Dürrezeiten“ erwartet die Teilnehmenden ein interaktives und vernetzendes Programm.

Offen für Fachleute und Öffentlichkeit
Im Rahmen der Ausstellung präsentieren sich neben dem inwa und dem Kooperationspartner Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e.V. viele weitere Unternehmen aus der Wasserwirtschaft. „Das Hofer Wasser-Symposium ist eine Fachveranstaltung mit integrierter Ausstellung, die sich an Spezialistinnen und Spezialisten aus dem Bereich der Wasserwirtschaft richtet. Dies können Verantwortliche der Trinkwasserversorgung oder der Abwasserentsorgung sein, aber auch Unternehmen, die z.B. durch ihre Technik oder durch Software die Wasserwirtschaft gestalten“, so Institutsleiter Prof. Günter Müller-Czygan. Auch Behördenvertreterinnen und -vertreter sowie die interessierte Öffentlichkeit sind zum Wasser-Symposium herzlich willkommen.

mehr: https://idw-online.de/de/news838632

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Weniger Dünger für mehr Umweltschutz

DBU fördert innovatives Saatgutprojekt mit 432.000 Euro
Osnabrück. Der ressourcen- und umweltschonende Umgang mit Düngemitteln ist seit Jahren Zankapfel nicht nur innerhalb der Europäischen Union (EU), sondern auch in Deutschland. Erst im Juli lehnte der Bundesrat die vom Bundeskabinett beschlossenen Änderungen am Düngegesetz ab. Linderung für Landwirtschaft und Umwelt verspricht nun ein Verfahren, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 432.000 Euro fördert und vom Osnabrücker Biotech-Betrieb SeedForward entwickelt wurde: eine biobasierte Saatgutbehandlung in Kombination mit Mikroorganismen für weniger Düngereinsatz und mehr Umweltschutz.

„Ungeahnte Potentiale nicht nur in Deutschland“
„Das Projekt hat uns sehr überzeugt“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Es ist hoch innovativ und äußerst praxisrelevant. Denn es bündelt die Ziele aller Beteiligten: Gleichbleibende Erträge bei reduziertem Düngemitteleinsatz, ohne die Ernährungssicherheit zu gefährden. Die Methode schont Wasser und Boden – aber eben auch die Geldbeutel von Bäuerinnen und Bauern, weil sie weniger düngen müssen.“ Bonde weiter: „Die derzeitigen Feldversuche sind vielversprechend und können ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen und regenerativen Agrarwirtschaft sein – mit völlig ungeahnten Potentialen nicht nur in Deutschland.“ Die zuständige Referentin Dr. Susanne Wiese-Willmaring sieht ebenfalls „großes Zukunftspotential“ in dem SeedForward-Projekt, das Anfang dieses Jahres gestartet ist und noch bis Ende 2026 mit Feldversuchen an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet läuft. „Die biobasierte Saatgutbehandlung verbessert die Wurzelentwicklung und erhöht damit zugleich die Nährstoffnutzung der Pflanzen“, so Wiese-Willmaring. In der Folge werde die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitserreger und Mangelerscheinungen gesteigert.

mehr: https://idw-online.de/de/news838560

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Neue Antibiotika braucht die Welt!

Journalistenseminar „Auf der Suche nach neuen Antibiotika und Wirkstoffen aus Bakterien“ des Leibniz-Instituts DSMZ in Braunschweig am 14. November 2024

Eine zunehmende und besorgniserregende Antibiotika-Krise bedroht Menschen weltweit. Global kommt es immer häufiger zu Antibiotika-Resistenzen und Millionen Menschen versterben daran. Arbeitsgruppen von Wissenschaftlern sind weltweit auf der Suche nach neuen Antibiotika. In diesem Bereich forschen auch die Mitarbeitenden der Abteilung Bioressourcen für die Bioökonomie und Gesundheitsforschung unter der Leitung von Prof. Dr. Yvonne Mast am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig.

Nicht nur die WHO sieht die Antibiotika-Resistenzen als eine globale Bedrohung für die Gesundheit von Menschen an. Mindestens 1,3 Millionen Menschen sterben jährlich weltweit, weil Antibiotika bei ihrer Infektion nicht (mehr) wirken. Die Wissenschaft stellt sich einer der größten Herausforderungen für die Gesundheitsforschung: der Entstehung und Verbreitung multiresistenter Erreger (MRE) entgegenzuwirken, neue Wirkstoffe (insbesondere Antibiotika) zu entwickeln und die Bakteriophagen-Forschung voranzutreiben. Das Leibniz-Institut DSMZ ist die umfangreichste Bioressourcen-Sammlung weltweit und unterstützt global Forschende der Lebenswissenschaften – nicht nur in der Antibiotika- und Bakteriophagen-Forschung.

mehr: https://idw-online.de/de/news838589

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Forschung hat Fischbestände zu optimistisch eingeschätzt: GEOMAR-Experte fordert realistischere Bestandsbewertungen

Es steht schlecht um die Fischbestände weltweit. Bislang galt als Hauptursache der Überfischung, dass die Fischereipolitik Fangmengen stets höher festlegte, als von der Wissenschaft empfohlen. Eine neue Studie zeigt nun, dass auch die Empfehlungen der Wissenschaft oft bereits zu hoch waren. Dr. Rainer Froese vom GEOMAR und Dr. Daniel Pauly von der University of British Columbia ordnen die Ergebnisse ein. In ihrem Perspective Paper, das heute in der Fachzeitschrift Science zusammen mit der neuen Studie erscheint, fordern die beiden Fischerei-Experten einfachere aber genauere Modelle und im Zweifelsfall eine konservativere Bestandsbewertung.

Weltweit sind viele Fischbestände durch Überfischung bedroht oder bereits zusammengebrochen. Ein Grund für diese fatale Entwicklung ist, dass sich die Politik oftmals über die von Wissenschaftler:innen errechneten Höchstfangmengen hinweggesetzt hat. Diese Mengen waren als Grenzwerte gedacht, die es unbedingt einzuhalten galt, um die Bestände nicht zu gefährden. Doch nun zeigt sich, dass auch die Empfehlungen der Wissenschaft bereits deutlich zu hoch waren.

In der Europäischen Union (EU) zum Beispiel wird die Fischerei hauptsächlich durch zulässige Höchstfangmengen, die so genannten Fangquoten, gemanagt. Diese werden vom Europäischen Ministerrat, also den Landwirtschaftsminister:innen der Mitgliedsstaaten, basierend auf wissenschaftlicher Beratung und den Empfehlungen der EU-Kommission beschlossen. Eine neue Studie australischer Wissenschaftler:innen (Edgar et al.) zeigt nun, dass bereits diese wissenschaftliche Beratung oft zu hohe Fangmengen empfiehlt.

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Alkohol als Speichermedium: Power-to-Methanol könnte zu einem Standbein der Energiewende werden

Effiziente Speichertechnologien sind eine tragende Säule eines regenerativen Energiesystems, um überschüssigen Strom zwischenzuspeichern. Methanol könnte in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zukommen. Die große Frage dabei ist, wie sich solche Power-to-Methanol-Systeme in eine künftige Infrastruktur der Erneuerbaren integrieren und wirtschaftlich betreiben lassen. Eine Antwort darauf hat Dr. Stefan Fogel vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) durch aufwendige Modellierung und umfangreiche Simulationen während seiner Dissertation gefunden.

Die unstete Verfügbarkeit von Sonne und Wind stellt ein zukünftiges Energiesystem, das auf erneuerbaren Quellen beruht, vor große Herausforderungen. Herrschen beste Wetterbedingungen, wird mitunter mehr Strom generiert, als das Netz abnehmen kann. Damit die Anlagen dann nicht gedrosselt werden müssen, sind kluge Speicherlösungen gefragt. Eine davon könnte Power-to-Methanol sein. Mit dieser wird Überschussstrom aus Solaranlagen oder Windparks zuerst in Wasserstoff und dann zusammen mit Kohlendioxid-Emissionen aus Industrieprozessen in den einfachsten Vertreter der Alkohole umgewandelt.

„Methanol ist ein sehr guter Energiespeicher und hat auf das Volumen bezogen im Vergleich zu Wasserstoff eine viel höhere Energiedichte“, sagt Dr. Stefan Fogel vom HZDR-Institut für Fluiddynamik. „Als Flüssigkeit lässt es sich auch wesentlich einfacher transportieren und speichern.“ Das macht den Alkohol einerseits zu einem idealen Speichermedium. Andererseits ist er aber auch ein wichtiger Grundstoff in der Chemieindustrie. Wie sich der Herstellungsprozess aber in ein regeneratives Energiesystem integrieren lässt, ist noch nicht umfassend erforscht.

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Planeten enthalten mehr Wasser als gedacht

Das meiste Wasser eines Planeten befindet sich im Allgemeinen nicht auf der Oberfläche, sondern ist tief im Innern versteckt. Dies wirkt sich auf die mögliche Bewohnbarkeit von fernen Welten aus, wie Modellrechnungen von Forschenden der ETH Zürich und der Princeton University zeigen.

Von der Erde weiss man, dass sie einen Kern aus Eisen, darüber einen Mantel aus Silikatgestein und an der Oberfläche zusammenhängende Wassermassen (Ozeane) hat. Dieses einfache Planetenmodell wurde in der Wissenschaft bisher auch verwendet, wenn es um die Erforschung von sogenannten Exoplaneten ging, die ausserhalb unseres Sonnensystems um einen anderen Stern kreisen. «Erst in den letzten Jahren hat man angefangen zu berücksichtigen, dass Planeten komplexer sind», sagt Caroline Dorn, Professorin für Exoplaneten an der ETH Zürich.

Die meisten der Exoplaneten, die man heute kennt, befinden sich nahe bei ihrem Stern. Es sind deshalb vor allem heisse Welten, die noch keinen ausgekühlten Mantel aus Silikatgestein haben wie die Erde, sondern Ozeane aus geschmolzenem Magma. Wasser löst sich sehr gut in diesen Magma-Ozeanen – im Gegensatz beispielsweise zu Kohlendioxid, das schnell ausgast und in die Atmosphäre aufsteigt.

Unter dem geschmolzenen Silikatmantel befindet sich der Eisenkern. Wie steht es nun mit der Verteilung des Wassers zwischen den Silikaten und dem Eisen? Genau dies untersuchte Dorn zusammen mit Haiyang Luo und Jie Deng von der amerikanischen Princeton University mit Hilfe von Modellrechnungen auf der Basis der grundlegenden physikalischen Gesetze. Ihre Ergebnisse präsentieren die Forschenden in der Zeitschrift Nature Astronomy.

mehr: https://idw-online.de/de/news838277

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Fortbildung: Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels

Wie lassen sich die Herausforderungen des Klimawandels in städtischen Gebieten angehen? Wie effektive Lösungen entwickeln und umsetzen? Dies lernen Stadtplanende und Mitarbeitende von Kommunen in der Fortbildung » Klimawandelgerechte Stadtgestaltung « des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP.

Hitzeinseln in den Städten, großflächige Überschwemmungen, kräftige Stürme – der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf das tägliche Leben aus. Zwar ist generell bekannt, wie sich Hitze, Starkregen und andere Wetterextreme abfedern lassen: Begrünte Hausfassaden, Bäume und offene Wasserflächen etwa können die Temperatur um einige Grad senken. Dennoch tun sich Städte und Kommunen schwer, solche Ansätze zu realisieren. Wie lassen sich Städte klimaresilient gestalten? Welche Lösungen sind am effektivsten? Und wie lassen sich diese umsetzen – trotz begrenzter Ressourcen und mitunter unterschiedlicher Interessen von Betroffenen und Beteiligten?

mehr: https://idw-online.de/de/news838378

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Deutsche Seen im Klimawandel

Forscherinnen und Forscher unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zeigen anhand von Langzeitdaten aus 46 deutschen Seen, dass die Oberflächentemperatur des Wassers in den letzten 30 Jahren stärker gestiegen ist als die Lufttemperatur. Die Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser hat abgenommen. Modellrechnungen weisen darauf hin, dass sich dieser Trend fortsetzt. Die gute Nachricht: Der Sauerstoffmangel im Tiefenwasser könnte abgemildert werden, wenn weniger Nährstoffe aus Siedlungen, Industrie und Landwirtschaft in die Gewässer gelangen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Ambio veröffentlicht.

Wenn sich Seen erwärmen, sinkt in der Regel ihr Sauerstoffgehalt. Dies hängt zum einen mit der Bindungsfähigkeit des Wassers zusammen, das bei höheren Temperaturen weniger Sauerstoff speichern kann. Zum anderen bildet sich bei wärmeren Temperaturen in einem See eine natürliche Schichtung mit einer wärmeren Oberflächenwasserschicht und einer kälteren Tiefenwasserschicht. Hält diese Schichtung im Sommer über längere Zeit an, kann es passieren, dass der Sauerstoff von den Organismen am Gewässergrund verbraucht wird und mangels Durchmischung kein neuer Sauerstoff in die Tiefenzone gelangt. Dieser Sauerstoffmangel kann für die dort lebenden Organismen problematisch werden.

Wie sich die Wassertemperatur, die Seenschichtung und die Sauerstoffkonzentration in der Tiefenschicht von 46 deutschen Seen unter dem Einfluss des Klimawandels verändern, hat das Forschungsteam nun mit Hilfe von Langzeitmessdaten, die jeweils mindestens 30 Jahre umfassen, und hydrodynamischen Modellen untersucht.

mehr: https://idw-online.de/de/news838306

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Wo soll Wasserstoff in Zukunft produziert werden?

Forschende des Paul Scherrer Instituts PSI haben analysiert, in welchen Regionen der Welt Wasserstoff am kostengünstigsten herzustellen wäre, um eine Ökonomie aufzubauen, die auf diesem alternativen Energieträger statt auf fossilen Quellen basiert. Ein Ergebnis: Der Ersatz fossiler Energien durch Strom und Wasserstoff bedeutet keineswegs, dass keine Treibhausgasemissionen mehr auftreten. Die Studie erscheint heute in der Fachzeitschrift Nature Communications.

Die Schweiz soll bis 2050 klimaneutral werden. Das heisst, dass der Atmosphäre, um den Klimawandel zu bremsen, ab dann netto keine zusätzlichen Treibhausgase mehr hinzugefügt werden. Als ein wesentlicher Baustein, um dieses Ziel zu erreichen, gilt die Elektrifizierung von Verkehr, Industrie und Haushalten bei gleichzeitiger Umstellung auf erneuerbare Stromquellen wie Wasser, Wind und Sonne. Allerdings kann Strom nicht überall als Energielieferant dienen – für bestimmte Anwendungen ist seine Energiedichte nicht ausreichend. Wo höhere Anforderungen gestellt werden, soll Wasserstoff einspringen. Die Luftfahrt, die Landwirtschaft und die Stahlindustrie sind Beispiele für Anwendungen, bei denen durch den Einsatz von Wasserstoff – der teilweise für die Herstellung von Düngemitteln oder synthetischen Kohlenwasserstoffen verwendet wird – die Klimabelastung deutlich reduziert werden kann.

Die Forschenden um Erstautor Tom Terlouw und Projektleiter Christian Bauer vom Labor für Energiesystemanalysen des PSI haben geografische und ökonomische Daten und Prognosen zusammengestellt, um den Aufbau einer Wasserstoffökonomie in vier Szenarien zu beschreiben: Demnach wird der Wasserstoffbedarf 2050 zwischen 111 und 614 Megatonnen pro Jahr betragen – je nach Szenario: Im ersten Szenario macht die Welt weiter wie bisher und verlässt sich auf fossile Energieträger. Im vierten und optimistischsten Szenario betreibt sie konsequenten Klimaschutz und erreicht das 1,5-Grad-Ziel. Aktuell werden weltweit rund 90 Megatonnen Wasserstoff pro Jahr produziert.

mehr: https://idw-online.de/de/news838270

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Das Gehirn speichert eine Erinnerung in drei Kopien

Das Gedächtnis speichert von einem Ereignis gleich mehrere „Kopien“ im Gehirn, berichten Forschende der Universität Basel im Fachjournal Science. Die Kopien bleiben unterschiedlich lange im Gehirn erhalten, verändern sich bis zu einem gewissen Grad und werden manchmal im Laufe der Zeit wieder gelöscht.

Dank der Fähigkeit Erfahrungen als Erinnerungen zu speichern können wir aus der Vergangenheit lernen und so auf neue Situationen angemessen reagieren. Da sich die Welt um uns herum stetig ändert, dürfen Erinnerungen nicht einfach ein Archiv der guten alten Zeit sein. Vielmehr müssen sie dynamisch sein, sich im Laufe der Zeit verändern und an neue Umstände anpassen. Nur so helfen sie uns, die Zukunft besser einzuschätzen und uns adäquat zu verhalten. Wie Erinnerungen gespeichert und trotzdem dynamisch bleiben, ist bis heute nahezu unbekannt.

Im Mausmodell erforscht das Team von Prof. Dr. Flavio Donato am Biozentrum der Universität Basel, wie Erinnerungen in unserem Gehirn angelegt werden und wie sie sich im Laufe des Lebens verändern. Die Forschenden haben nun herausgefunden, dass im Hippocampus, einer Hirnregion, die für das Lernen verantwortlich ist, ein einziges Ereignis parallel in mindestens drei verschiedenen Gruppen von Neuronen gespeichert wird. Diese Neuronen entstehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Embryonalentwicklung.

mehr: https://idw-online.de/de/news838254

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Neu entdeckte Fähigkeit von Comammox-Bakterien könnte helfen die Lachgasemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren

Forschungsteam findet unkonventionelle Energiequelle für kürzlich entdeckte „grüne“ nitrifizierende Bakterien

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CeMESS) der Universität Wien hat herausgefunden, dass die 2015 von ihnen entdeckten Comammox-Bakterien mit der stickstoffreichen organischen Verbindung Guanidin als einziger Energie- und Stickstoffquelle wachsen können. Diese bislang einzigartige Fähigkeit eröffnet neue Möglichkeiten für die gezielte Anzucht dieser geheimnisvollen Mikroben und könnte auch einen Schlüssel für die Reduktion landwirtschaftlicher Lachgas-Emissionen liefern. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich als Artikel in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Die Nitrifikation, die Umwandlung von Ammoniak über Nitrit zu Nitrat, wird von speziellen Mikroorganismen durchgeführt, die Nitrifikanten genannt werden. Dieser Prozess ist äußerst wichtig für den globalen biogeochemischen Stickstoffkreislauf in praktisch allen Ökosystemen, spielt im globalen Wandel jedoch eine ambivalente Rolle. Einerseits trägt die Nitrifikation zur Emission des starken Treibhausgases und ozonabbauenden Stoffes Lachgas bei und führt zu massiven Düngemittelverlusten in der Landwirtschaft und damit zur Überdüngung der Gewässer. Andererseits ist die Nitrifikation als biologischer Reinigungsschritt für die Nährstoffentfernung in Kläranlagen unverzichtbar und schützt so die Gewässer vor Überdüngung durch übermäßigen Stickstoffeintrag aus Abwasser. Die Studienautor*innen haben nun eine Möglichkeit gefunden, wie möglicherweise Nitrifikanten in der Umwelt gefördert werden könnten, die weniger Lachgas ausscheiden.

mehr: https://idw-online.de/de/news838172

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Sämtliche allgemein anerkannten Regeln der Technik zur Trinkwasserhygiene müssen angewendet werden

VDI-Stellungnahme zur Verbändeinformation von BTGA, DVGW, figawa, gefma und ZVSHK
(Düsseldorf, 12.08.2024) Mit einer aktuellen „Verbändeinformation“ vom 1. August 2024 möchten BTGA, DVGW, figawa, gefma und ZVSHK den Fachleuten im Bereich der Trinkwasserinstallation eine Hilfestellung hinsichtlich der anzuwendenden Regelwerke leisten. Der VDI begrüßt diesen Ansatz. Jedoch ist die veröffentlichte Liste von Regelwerken aus Sicht des VDI unvollständig. So fehlen entscheidende Regelwerke, z.B. die Richtlinienreihe VDI 6023. Neben VDI 6023, die durch das Umweltbundesamt (UBA) in seiner zentralen Empfehlung zur Durchführung einer Gefährdungsanalyse als „Dreh- und Angelpunkt“ des sorgfältigen Handelns benannt ist, wurden in der Auflistung der Verbände beispielsweise auch die verpflichtend einzuhaltenden UBA-Bewertungsgrundlagen übersehen.
In Planung und Errichtung sind alle allgemein anerkannten Regeln der Technik verpflichtend anzuwenden. Auftragnehmer haben ihre Auftraggeber hinsichtlich der Anwendung zu beraten bzw. diese auf die Risiken etwaiger Nichtbeachtung hinzuweisen. Fachleute und Fachunternehmen, die Trinkwasserinstallationen planen, errichten und betreiben, sollten mindestens die relevanten in VDI 6023 aufgelisteten und in den Schulungen nach VDI 6023 vermittelten Regelwerke anwenden.

Begriff der „allgemein anerkannten Regeln der Technik“
Das Bundesministerium der Justiz legt im „Handbuch der Rechtsförmlichkeit“ fest, was mit dem Begriff der „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ gemeint ist, wenn dieser in Rechtstexten verwendet wird:
„Allgemein anerkannte Regeln der Technik sind schriftlich fixierte oder mündlich überlieferte technische Festlegungen für Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen, die nach herrschender Auffassung der beteiligten Kreise (Fachleute, Anwender, Verbraucherinnen und Verbraucher und öffentliche Hand) geeignet sind, dass gesetzlich vorgegebene Ziel zu erreichen und die sich in der Praxis allgemein bewährt haben oder deren Bewährung nach herrschender Auffassung in überschaubarer Zeit bevorsteht.“
Einem Regelwerk, das von einem anerkannten Regelsetzer, wie dem DIN, aber ebenso dem VDI, nach dessen festgelegtem Verfahren entwickelt wird, ist bis zur Feststellung des Gegenteils durch einen Gerichtsentscheid zu unterstellen, dass es sich um eine allgemein anerkannte Regel der Technik handelt.
Allgemein anerkannte Regeln der Technik gelten als generelle Vertragsbestandteile bei Verträgen über technische Leistungen. Ihre Erfüllung ist grundsätzlich auch dann geschuldet, wenn sie nicht gesondert vertraglich vereinbart wird. Dies leitet sich insbesondere aus §633 (2) BGB ab. Die dort grundsätzlich geschuldete „Beschaffenheit (…), die bei Werken der gleichen Art üblich ist und die der Besteller nach der Art des Werkes erwarten kann“ wird just durch die allgemein anerkannten Regeln der Technik konkretisiert.
Hartmut Hardt, Rechtsanwalt, Mitglied im Vorstand der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, erklärt: „Die Anwendung der allgemein anerkannten Regeln der Technik ist grundsätzlich freiwillig. Ihre Anwendung gibt Anlass zu der Vermutung, dass das Werk üblichen, per se geschuldeten Standards entspricht. Werden sie nicht angewendet, kehrt sich die Beweislast um, und der Ersteller des Werks muss die Einhaltung der jeweiligen Schutzziele seinerseits nachweisen können.“
Für Trinkwasser gelten besonders strenge Maßstäbe. Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit ist vorsorgend so weit wie möglich auszuschließen. Daher gilt die Nichteinhaltung von allgemein anerkannten Regeln der Technik in Planung, Errichtung oder Betrieb von Trinkwasserinstallation sofort als Mangel.
Ein Fachunternehmen schuldet nach dem Grundsatz von Treu und Glauben Kunden durch die Inanspruchnahme des Status „Fachunternehmen“ die Kenntnis der einschlägigen allgemein anerkannten Regeln der Technik und die entsprechende Beratung auf deren Grundlage.
Bauingenieur Frank Jansen, Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, stellt daher die Frage „Wer haftet eigentlich, wenn ein Handwerksbetrieb aus Unkenntnis oder durch Fehlinformation beispielsweise die VDI 6023 oder die VDI 2050 Blatt 2 nicht anwendet und dies als Mangel gerügt wird?“
Die Verbändeinformation möchte eine Bewertung liefern, welche technischen Regeln als allgemein anerkannt zu betrachten sind. Diese Kategorisierung obliegt tatsächlich jedoch nicht Interessengruppen, sondern ergibt sich durch die tatsächliche Akzeptanz in den Verkehrskreisen, die dann letztlich in der im oben zitierten §633 BGB erwähnten „üblichen Beschaffenheit“ Niederschlag findet. In gerichtsanhängigen Streitfällen greifen Gerichte zur Klärung regelmäßig auf die Dienste von neutralen, sachverständigen Gutachtern zurück.
Arnd Bürschgens, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Fachgebiet Trinkwasserhygiene im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk, stellt dazu fest: „Es ist bedauerlich, dass in der genannten Verbändeinformation die VDI 6023, ein zweifelsfrei in der Praxis etabliertes und anerkanntes Regelwerk, übersehen wurde. Dies umso mehr, als sie in einer der als allgemein anerkannte Regel der Technik aufgelisteten Normen, DIN 1988-200 und DVGW W 551 (A), als maßgeblich für die Hygiene in der Trinkwasserinstallation genannt ist.“

mehr: https://idw-online.de/de/news838088

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Chemikaliencocktail aus Kunststoffen

Großprojekt untersucht Freisetzung von Additiven im Wasser
Die Plastikabfälle in den Flüssen und Ozeanen geben permanent Chemikalien ins Wasser ab. Bislang war unbekannt, wie groß diese Mengen sind und welche Substanzen besonders stark freigesetzt werden. Im Großprojekt P-LEACH haben Fachleute von vier Forschungsinstituten der Helmholtz-Gemeinschaft die Zusammensetzung und Konzentrationen vieler verschiedener Substanzen jetzt genau analysiert. Im Fokus stand dabei vor allem die Frage, wie die UV-Strahlung der Sonne die Freisetzung der Chemikalien verstärkt.
In den Flüssen und Ozeanen treiben hunderttausende Tonnen von Plastikmüll. Der Wellenschlag, die UV-Strahlung der Sonne und das salzige Meerwasser führen dazu, dass die Kunststoffe nach und nach in immer kleinere Bruchstücke zerfallen und schließlich als winzige Mikroplastikpartikel in den Meeren treiben. In zahlreichen Studien haben Forschende inzwischen untersucht, inwieweit Meerestiere diese Partikel aufnehmen und ob sie davon krank werden. Weit weniger gut erforscht ist bisher, wie sich die Inhaltsstoffe der verschiedenen Kunststoffe auf das Leben im Meer auswirken – darunter Additive wie Schwermetalle, Flammschutzmittel, Weichmacher, Farbstoffe und viele andere Ingredienzien, die dem Plastik seine vielseitigen Eigenschaften verleihen.
Deshalb haben sich vor gut zwei Jahren mehr als 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Großprojekt der Helmholtz-Gemeinschaft zusammengetan, um im Detail zu untersuchen, wie schnell und wie stark Plastik seine Inhaltsstoffe an das Wasser abgibt – und wie sehr diese Substanzen eventuell Meereslebewesen schädigen. Die ersten Projektergebnisse der Experten vom Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig sind jetzt im „Journal of Hazardous Materials“ erschienen. Der Schwerpunkt dieses ersten Fachartikels aus dem P-LEACH-Konsortium liegt auf der chemischen Analyse der Plastik-Inhaltsstoffe – und der Frage, wie die UV-Strahlung der Sonne dazu beiträgt, die chemischen Substanzen aus den Kunststoffen freizusetzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news838076

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Professor Fath durchschwimmt die Elbe

Forscher der Hochschule Furtwangen startet neues Extremsport-Projekt für Gewässerschutz

Prof. Dr. Andreas Fath ist als der “schwimmende Professor“ der Hochschule Furtwangen international bekannt. Um auf die Belastung von Gewässern durch Mikroplastik aufmerksam zu machen, durchschwamm der Wissenschaftler bereits den Rhein, den Tennessee River und die gesamte Donau. Nun steht das nächste Extremsport-Projekt im Namen des Gewässerschutzes an: Am 16. August wird Fath in Smirice im tschechischen Riesengebirge in die Elbe springen, um nur 25 Tage später die Elbmündung in Cuxhaven zu erreichen. Unterwegs werden nicht nur tägliche Wasserproben entnommen, Fath und sein Team betreiben mit einer großangelegten Aufmerksamkeitskampagne Aufklärungsarbeit in Sachen Gewässerschutz.
Tausende Flusskilometer hat er bereits durchkrault, und jedes Mal kündigte der Chemiker, der als Professor der Hochschule Furtwangen am Standort Schwenningen lehrt, an, dass dies nun das letzte Projekt gewesen sei. Doch sein Lebensthema Wasser lässt ihn nicht los. Fath schwimmt seit seiner Kindheit, zwischenzeitig sogar in der deutschen Bundesliga. Während seiner Extrem-Projekte verbringt er acht Stunden pro Tag im Wasser. „Ich kann das eben gut“, sagt er achselzuckend.

mehr: https://idw-online.de/de/news837982

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Infektionsdaten effizient melden – Datenstrategie zur Erfassung und Bereitstellung meldepflichtiger Infektionsdaten

Wie die Qualität meldepflichtiger Infektionsdaten verbessert werden kann, zeigt die aktuell veröffentlichte Studie
Die Covid-19-Pandemie hat verdeutlicht, wie wichtig schnelle und qualitative Daten sind, um fundierte gesundheitspolitische Entscheidungen zu treffen. Die Pandemie stellte das deutsche Gesundheitssystem jedoch vor vielfältige Herausforderungen. Schwachstellen gab es vor allem bei der Erfassung und Übermittlung meldepflichtiger Infektionsdaten durch Fax- oder E-Mail-Nachrichten, die weder zeitnah noch im erforderlichen Umfang zur Verfügung standen und ein valides Infektionsgeschehen abbildeten.
Wissenschaftler:innen der Hochschule Pforzheim zeigen in ihrer aktuellen Studie “Infektionsdaten effizient melden – Datenstrategie zur Erfassung und Bereitstellung meldepflichtiger Infektionsdaten”, wie eine effizientere Erfassung und Bereitstellung von Gesundheitsdaten aussehen kann und entwickeln Lösungsansätze für eine zukünftige Datenstrategie. “Die Ausgestaltung einer Datenstrategie ist für Politik, Verwaltung und Wirtschaft eine wichtige Aufgabe”, so die Wissenschaftler:innen. Neben der Konzeption einer Datenstrategie, fokussieren sich die Autor:innen der Studie auf die Themen Datenqualität in Kombination mit Datenbereitstellung und Datenverfügbarkeit. Ausgangslage für die Ist-Analyse sind die Meldedaten der Covid-19-Inzidenz-Zahlen.

mehr: https://idw-online.de/de/news838040

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Energetische Holznutzung weiter gestiegen

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschat (LWF) hat zusammen mit C.A.R.M.E.N. e. V. den neuen „Energieholzmarktbericht 2022“ für Bayern veröffentlicht. Der Bericht stellt das Aufkommen und den Verbrauch von Energieholz in Bayern für das Bezugsjahr 2022 gegenüber. Insbesondere der Ukrainekrieg hat sich deutlich auf den Energieholzmarkt ausgewirkt. Auf Grund der Sorge, dass Erdgas und Heizöl nicht für die Wärmeversorgung ausreichen würden, besannen sich viele auf den heimischen Energieträger Holz. In der Folge stiegen die Preise für Holzpellets in bis dahin unerreichte Höhen und auch Brennholz erreichte historische Preisniveaus.
Die milden Wintertemperaturen hätten in den Privathaushalten eigentlich zu einer Abnahme des Holzverbrauchs führen müssen. Allerdings ist die Anzahl der Holzfeuerungsanlagen, insbesondere der Pelletsheizungen, in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen: Insgesamt heizten 2022 knapp 37 % der bayerischen Haushalte mit Holz. Das wichtigste Energieholzsortiment im Privathaushalt ist nach wie vor das Scheitholz, gefolgt von einem stark wachsenden Anteil Pellets.
Vermutlich haben auch viele Haushalte, die überwiegend mit anderen Brennstoffen heizen, aufgrund der hohen Energiepreise vermehrt Holzbrennstoffe verwendet. Auch bei den Biomasseheizwerken gab es in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs bei der Zahl der Anlagen, sodass auch hier der Verbrauch anstieg.
Der Energieholzmarktbericht Bayern erscheint seit 2010 im zweijährigen Turnus. Dabei werden anhand umfangreicher Befragungen von Privathaushalten, Sägewerken, Hackerunternehmen, Heizwerksbetreibern und Altholzaufbereitern die Holzströme in Bayern erfasst und anhand öffentlicher Daten ergänzt. Der Bericht stellt auch die stoffliche Holzverwendung in Bayern dar und kann somit als ein Rohstoffmonitoring für Holz in Bayern betrachtet werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news838039

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Beruflich Qualifizierte: Mit der Eignungsprüfung direkt zum Masterstudium

In Rheinland-Pfalz ist die Einschreibung auch ohne Bachelorabschluss möglich – Wissenschaftlicher Artikel beschreibt Erfahrungswerte mit einem Informatik-Fernstudiengang an der Hochschule Trier

Im Zuge der Kultusministerkonferenz zur Öffnung des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte 2009 haben die Bundesländer ihre Hochschulgesetze angepasst. Während sich Interessierte ohne schulische Studienberechtigung auf dieser Basis in der Regel für Bachelorstudiengänge einschreiben können, besteht in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, durch eine Eignungsprüfung und der Ausübung einer mehrjährigen beruflichen Tätigkeit, direkt ein Masterstudium aufzunehmen.

Die Hochschule Trier bietet dieses Zulassungsverfahren für ihren weiterbildenden, nicht-konsekutiven Master-Fernstudiengang Informatik an. Die Bildungsbiografien der Studierenden sind dabei vielfältig: Viele von ihnen haben zuvor schon ein informatikfernes Studium mit einem Bachelor, Master, Diplom, einer Promotion oder einem Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen, andere haben kein Abitur und sich bereits beruflich qualifiziert. Ohne Erststudium erfolgt der Zugang über die Eignungsprüfung.

Prof. Dr. Konstantin Knorr, Romy Thomm und Andrea Fischer befassen sich in einem wissenschaftlichen Artikel mit den Erfahrungen im Fernstudium Informatik an der Hochschule Trier in den vergangenen 20 Jahren. Sie analysieren die Abschlussnoten von mehr als 300 Studierenden mit und ohne Eignungsprüfung und gehen auf Basis einer webbasierten Umfrage aus dem Mai 2023 auf die Rückmeldungen von Studierenden mit Eignungsprüfung ein.

mehr: https://idw-online.de/de/news837998

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Eine Bioraffinerie für die Kreislaufwirtschaft von industriellen Reststoffströmen

Am Samstag, den 3. August 2024, eröffnete Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann die Demonstrationsanlage SmartBioH2-BW in Rheinfelden (Baden). Die Bioraffinerie wurde im Rahmen des vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB koordinierten Projekts am Industriestandort von Evonik aufgebaut. Sie nutzt in der Produktion anfallende Spülwässer und Reststoffe, um daraus mithilfe zweier gekoppelter biotechnologischer Verfahren »grünen« Wasserstoff und organische Grundstoffe herzustellen. Nun startet der Testbetrieb unter realen Bedingungen.
Abfall und Abwasser sind weltweit eine bisher nur wenig genutzte Ressource. Mit dem Förderprogramm »Bioökonomie – Bioraffinerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser – Bio-Ab-Cycling« will Baden-Württemberg dies ändern. Seit Oktober 2021 fördert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg mit Landesmitteln und Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) den Aufbau modularer Bioraffinerien, um zu erproben, wie mittels nachhaltiger Bioökonomie hochwertige Rohstoffe aus Abfall und Abwasser zurückgewonnen werden können.
Eine der geförderten Demonstrationsanlagen ist die Bioraffinerie des Projekts SmartBioH2-BW, die am 3. August 2024 von Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium, im Rahmen seiner Sommertour eingeweiht wurde. Auch zahlreiche Politiker aus Rheinfelden, dem Landkreis Lörrach sowie einige Abgeordnete im Landtag nahmen die Gelegenheit zur Besichtigung der Anlage wahr.
»Wir brauchen dringend einen gesellschaftlichen Wandel – weg vom Einsatz fossiler oder knapper Ressourcen hin zur Nutzung biobasierter oder im Kreislauf geführter Stoffe. Das Projekt SmartBioH2-BW zeigt vorbildlich, wie ein solch zukunftsweisender Weg aussehen kann«, so Staatssekretär Dr. Baumann. »Hier werden Verfahren, die im kleinen Maßstab einzeln bereits funktionieren, in Demonstrations- und Pilotanlagen kombiniert und erprobt. Dies ist eine wichtige Zwischenstufe, damit die Verfahren im nächsten Schritt in den Kommunen oder in der Industrie zum Einsatz kommen können. Durch den Einsatz dieser Bioraffinerien schützen wir am Ende nicht nur das Klima und unsere Ressourcen, sondern stärken auch die Resilienz des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg in Krisensituationen.«
Seit ein paar Wochen steht die Anlage auf dem Gelände von Evonik in Rheinfelden, die als assoziierter Partner im Projekt beteiligt ist. Die Evonik Industries AG ist eines der weltweit größten Hersteller von Spezialchemikalien. An ihrem Standort in Südbaden produziert Evonik unter anderem Wasserstoffperoxid, das als Desinfektionsmittel – etwa für Joghurtbecher – eingesetzt wird. Hierfür wird, ebenso wie für andere Produktionsprozesse im Werk, Wasserstoff benötigt, den das Unternehmen seit Jahrzehnten direkt vor Ort aus Erdgas produziert.
»Der Standort von Evonik in Rheinfelden hat sich auf die Fahne geschrieben, die grüne Transformation unserer Branche voranzutreiben«, so Hermann Becker, Standortleiter von Evonik. »Mit dem gemeinsamen Forschungsprojekt und der zukunftsweisenden Pilotanlage wollen wir zeigen, wie das im Sinne der Kreislaufwirtschaft gehen kann – sauberer Wasserstoff gewonnen aus Spülwasser und Reststoffen ist eine Win-win-win-Situation für die Umwelt, die Chemieindustrie und die Wissenschaft.«

mehr: https://idw-online.de/de/news837841

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Kühle Wohnung auch an heißen Tagen

Serie: DBU-Initiative „Zukunft Zuhause“ gibt Tipps für den Sommer
Osnabrück. Im Sommer ist die Hitze in manchen Häusern kaum zum Aushalten. Linderung bringt Kühlung an heißen Tagen – umso mehr, wenn sich auf diese Weise energieintensive Klimaanlagen erübrigen. Welche Lösungen es gibt, stellt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute im nächsten Teil einer Serie vor – im Zusammenhang mit ihrer nationalen Informationskampagne „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“. Sie soll einen kompakten und unabhängigen Überblick zum Thema Sanierung vermitteln. Adressaten sind Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die ihre Ein- oder Zweifamilienhäuser energetisch fit für die Zukunft machen wollen – von Dämmung bis Photovoltaik.

Gut gedämmtes Haus: im Winter warm, im Sommer kühl
An heißen Sommertagen können Außenwände von Gebäuden extrem heiß werden – mit Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius und auf dem Dach sogar über 80 Grad Celsius. Eine kluge Dämmung kann schon viel bewirken. Denn sind Gebäude nicht gedämmt, kommt vor allem die Hitze vom Dach schnell im Inneren an. Der Aufenthalt im Inneren wird dann nicht nur unangenehm, sondern kann zu einer ernsthaften gesundheitlichen Belastung werden. Wegen der Klimakrise werden Hitzewellen voraussichtlich zunehmen – ein effektiver Wärmeschutz für das eigene Zuhause wird deshalb immer wichtiger. Denn ein gut gedämmtes Haus bietet nicht nur im Winter Vorteile, sondern hält auch im Sommer die Innenräume kühl. „Besonders wichtig ist dabei die Dämmung von Dach und Fassade, da sie ansonsten am meisten Sonnenwärme aufnehmen und ins Innere leiten“, sagt DBU-Referent Andreas Skrypietz.

mehr: https://idw-online.de/de/news837843

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Zement statt Deponie – Recycling von Müllverbrennungsasche

Ein Abbau von Kupfererz wird heute ab einem Mindestgehalt von 0,3 Prozent als wirtschaftlich angesehen. Bei der Müllverbrennung entsteht Asche, deren Feinfraktion durchschnittlich 0,3 bis 0,5 Prozent Kupfer enthält. Dessen Gewinnung lohnt aber nur, wenn auch die verbleibende mineralische Fraktion weiterverwertet werden kann. Die Universität Duisburg-Essen und Partner aus den Branchen Müllverbrennung und Aufbereitung sowie aus der Zementindustrie haben im Projekt EMSARZEM einen entsprechenden Prozess entwickelt. Ein Praxistest im Industrieformat verlief im vergangenen Juli erfolgreich.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland etwa 25 Millionen Tonnen Abfall in Verbrennungsanlagen „thermisch behandelt“. Aus den Resten werden mit konventionellen Methoden wie Sieben, Magnet- und Wirbelstromabscheidern rund 600.000 Tonnen Metalle zurückgewonnen. Die verbleibende Müllverbrennungs-Asche (MV-Asche) wird zum Großteil auf Deponien für Basisabdichtungen, Funktionsschichten und weitere Baumaßnahmen verwertet – obwohl noch wertvolle Metalle enthalten sind. „Theoretisch kann die MV-Asche im Straßen- und Erdbau als Ersatzbaustoff eingesetzt werden, was aber 2020 nur zu ca. 17 Prozent geschehen ist. Der größte Teil endet noch immer im Deponiebau“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Deike von der Universität Duisburg-Essen (UDE).

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Lernen aus der COVID-Pandemie: Über die Wirksamkeit von nicht-pharmazeutischen Interventionen

In den Jahren der COVID-19-Pandemie wurde die Wirksamkeit der staatlich angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, wie regelmäßige Tests und das Tragen medizinischer Atemschutzmasken, immer wieder angezweifelt. Eine Arbeitsgruppe um DZIF-Forscherin Prof. Alice McHardy am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) hat nun durch eine groß angelegte Analyse von Virusgenomdaten herausgefunden, dass im zeitlichen Zusammenhang mit der Einführung bestimmter Maßnahmen wie dem Tragen von medizinischen Masken und dem freien Zugang zu Antigen-Schnelltests deutlich weniger neue Varianten des SARS-CoV-2 Coronavirus nach Deutschland gelangten.

Das neuartige SARS-CoV-2-genannte Coronavirus trat erstmals Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan auf und verbreitete sich rasch weltweit. Der erste Fall in Deutschland wurde im Januar 2020 nachgewiesen. Anfang 2020 wurde SARS-CoV-2 als Auslöser der Infektionskrankheit COVID-19 identifiziert und ab Frühjahr 2020 von der Weltgesundheitsorganisation als Pandemie eingestuft.

In der Frühphase der Pandemie, als weder Impfstoffe noch gezielt wirkende Arzneimittel gegen die Infektion und Erkrankung zur Verfügung standen, wurden sogenannte nicht-pharmazeutische Interventionen (NPI) eingesetzt, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 einzudämmen. Dazu gehörten die Reduzierung von Kontakten mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts, das Tragen von medizinischen Atemschutzmasken und, sobald verfügbar, die breite Verwendung von Antigen-Schnelltests. Im Verlauf der Pandemie wurde die Wirksamkeit einiger dieser Maßnahmen zunehmend in Frage gestellt.

mehr: https://idw-online.de/de/news837191

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Virale Artenvielfalt im Abwasser

Umfassende Metagenom-Sequenzierungen des Berliner Abwassers über 17 Monate zeigen, dass man so die Ausbreitung von Krankheitserregern überwachen und Ausbrüche vorhersagen kann. Wie das Team um Markus Landthaler in „Environmental International“ schreibt, haben sie zudem Tausende neuer Viren entdeckt.

Dass Gesundheitsbehörden das städtische Abwasser überwachen, um bestimmte Mikroben wie Polioviren oder SARS-CoV-2 aufzuspüren, ist nicht neu. Eine umfassende Surveillance, die zusätzlich auf bislang unentdeckte und somit unbekannte Viren abzielt, ist dagegen in den meisten Orten der Welt nicht die Norm.

Das könnte sich in der Zukunft ändern. Denn Abwasser ist eine wahre Fundgrube für Daten zu Viren in unserer unmittelbaren Umgebung, zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und posttranskriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler am Max Delbrück Center. Die Wissenschaftler*innen analysierten Proben aus einer Berliner Kläranlage mithilfe der Shotgun-Metagenom-Sequenzierung. Dank dieser Technologie konnten sie alle Viren im Wasser umfassend untersuchen: von der Bestimmung von Virusvarianten bis hin zur Nachverfolgung einzelner Buchstabenänderungen im Erbgut.

mehr: https://idw-online.de/de/news837195

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Endlich den Turbo für die digitale Transformation zünden: Weiterbildung für den Öffentlichen Dienst

Wie können Behörden, Stadtverwaltungen, Landkreise, staatliche Hochschulen und andere öffentliche Einrichtungen erfolgreich die Digitalisierung planen und gestalten? Welche strategischen und praktischen Aspekte gilt es dabei zu beachten? Das erfahren Führungs- und Fachkräfte des Öffentlichen Dienstes in einer mehrteiligen, insgesamt zehntägigen Weiterbildung der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), die am 15. Oktober 2024 startet: “Digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung”.

Moderne Verwaltung braucht konsequente Digitalisierung – sowohl um alltägliche Bürgerservices wie An- und Ummeldungen, Anträge bei Sozial- und Bauämtern oder Kfz-Angelegenheiten nutzerfreundlich zu ermöglichen, als auch um die internen Prozesse in Behörden und Ämtern effizienter zu gestalten. Doch Deutschland hinkt bei der digitalen Transformation immer noch gewaltig hinterher.

In einer repräsentativen Umfrage des Verbands der Internetwirtschaft vom August 2023 sieht die Mehrheit der 2.500 Befragten ab 18 Jahren (70 %) keine erkennbaren Fortschritte in der digitalen Transformation Deutschlands. Besonders kritisch bewertet wird der Stand der Digitalisierung von Behörden und Verwaltung (63 %), der Ausbau der digitalen Infrastruktur (53 %) und der Cybersicherheit (33 %). Die deutliche Mehrheit der Befragten (86 %) ist der Meinung, dass die aktuelle Digitalpolitik nicht mit den im Koalitionsvertrag formulierten Zielen zur Gestaltung Deutschlands als Vorreiter in der Digitalisierung übereinstimmt.

Europaweiter Vergleich: Deutschland weit abgehängt bei der Digitalisierung
Mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG) von 2017 setzte sich der Bund das Ziel einer weitgehenden Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Konkret sollten 575 Verwaltungsdienstleistungen bis Ende 2022 von den Bürgern in Anspruch genommen werden können. Gemäß einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft konnten lediglich 105 Vorhaben fristgerecht umgesetzt werden (Stand März 2023). Damit befindet sich Deutschland in Bezug auf den Stand des E-Government laut Digital Economy and Society Index (DESI) im europäischen Vergleich auf Platz 18 der 27 Mitgliedsstaaten.

„Als Gründe für das Scheitern der im OZG festgesetzten Ziele können dabei insbesondere institutionelle Herausforderungen ausgemacht werden“, erklärt Prof. Dr. Heike Papenheim-Tockhorn, Leiterin des Departments Public Management an der HAW Hamburg. Gemeinsam mit Kolleg*innen der HAW Hamburg und externen Fachleuten hat sie eine Weiterbildung für Führungs- und Fachkräfte konzipiert, in der die Erfolgspotenziale und Probleme der Digitalisierung für die Öffentliche Verwaltung analysiert werden und im Dialog mit den Teilnehmenden strategische und lösungsorientiere Ansätze für digitale Transformationsprozesse entwickelt werden. „Digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung“ heißt die insgesamt zehntägige Qualifizierung in drei Modulen, die am 15. Oktober 2024 am Campus Weiterbildung der HAW Hamburg startet. Mit einer freiwilligen Fallstudie als Abschlussarbeit haben die Teilnehmenden sogar die Möglichkeit, ein europaweit anerkanntes Hochschulzertifikat mit 6 Credits Points zu erwerben. „Die Weiterbildung hat sehr viele Aspekte der digitalen Transformation erkenntnisreich ausgeleuchtet. Gerade die Mischung unterschiedlicher Lehrender und externer Impulse war besonders gut“, resümierte René Menken, Kämmerer des Landkreises Verden, seine Teilnahme am letztjährigen Durchgang.

Neben strategischen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen leuchtet die Weiterbildung auch ganz praktische Aspekte der Digitalisierung aus. Aus Hamburg, hinter München auf Platz zwei im Smart City Index 2023 des Digitalbranchenverbandes Bitkom, berichten Vertreter:innen der Senatskanzlei sowie der Sozial-, Finanz- und der Innenbehörde über ihre Projekterfahrungen. „Hamburg liefert sehr gute Beispiele, wie digitale und persönliche Vernetzung funktioniert. Es war eindrucksvoll, das zu erleben“, berichtet Raphael Klinkert von der Bundenetzagentur in Mainz. Er hat gerade seine Abschlussarbeit für diese Weiterbildung erfolgreich präsentiert und damit ein Hochschulzertifikat mit 6 Credit Points erworben.

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Dem Was­ser im Wel­tall auf der Spur

Für die Frage nach außerirdischem Leben spielen mögliche Wasservorkommen im Weltall eine zentrale Rolle. Neue Daten der Universität Innsbruck helfen dabei, die Spuren von Wasser in astronomischen Beobachtungsdaten zu finden. Eine Forschungsgruppe um Christina M. Tonauer und Thomas Lörting hat Nahinfrarot-Spektren verschiedener Eisformen veröffentlicht. Mit diesen lassen sich insbesondere die Daten des James-Webb-Weltraumtelekops gut einordnen.

Die Forschungsgruppe von Thomas Lörting am Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck beschäftigt sich mit den vielfältigen und besonderen Eigenschaften von Eis und Wasser. So haben die Wissenschaftler:innen im Labor neue Eisformen entdeckt und konnten in der Vergangenheit zeigen, dass Wasser aus zwei unterschiedlichen Flüssigkeiten besteht. Die Arbeitsgruppe ist in der Lage, im Labor auch Eisformen herzustellen, die nicht natürlich auf der Erde vorkommen, in den Weiten des Weltalls aber sehr wohl. „Für die Herstellung dieser Eisformen benötigt es sehr tiefe Temperaturen und/oder einen sehr hohen Druck“, erklärt die Chemikerin Christina M. Tonauer aus dem Team von Thomas Lörting. Die Erkenntnisse zu den Eisformen finden in verschiedenen Bereichen Anwendung. Für die Weltraumforschung sind sie wichtig, weil so die Bedingungen ergründet werden können, unter denen dort Eis entsteht, und wo es zu finden ist.

Zwanzig verschiedene Eisformen sind bisher bekannt. Und während auf der Erdoberfläche nur sogenanntes hexagonales Eis beobachtet wird, vermutet die Wissenschaft im Inneren der Eisgiganten Uranus und Neptun oder auf den von kilometerdicken Eisschichten überzogen Eismonden von Jupiter und Saturn eine Vielzahl unterschiedlicher Eisstrukturen. Zum ersten Mal liefern die Innsbrucker Chemiker:innen nun Spektren dieser Eisformen im Nahinfrarotbereich, einem Frequenzbereich, in dem auch das neue James-Webb-Weltraumteleskop misst. Die im Weltall gemessenen Daten können mit den im Labor in Innsbruck ermittelten Spektren verglichen werden und so Aussagen über Art und Struktur des Eises im All gewonnen werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news837211

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Bevölkerungsweites Gesundheitsscreening: ein Tropfen Blut, viele Diagnosen

Mithilfe von Infrarotlicht und maschinellem Lernen haben Forschende des attoworld-Teams eine Methode entwickelt, den Gesundheitszustand einer Population zu untersuchen.

Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem ein einziger Blutstropfen innerhalb von Minuten umfassende Gesundheitsinformationen liefert. Einem solchen Ziel sind Forschende um Dr. Mihaela Žigman von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) ein Stück nähergekommen. In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München haben sie ein Gesundheitsscreening-Tool entwickelt, das mithilfe von Infrarotlicht und maschinellem Lernen mehrere Gesundheitszustände mit nur einer Messung erkennen kann.

Die Infrarotspektroskopie ist eine Technik, bei der Infrarotlicht zur Analyse der molekularen Zusammensetzung von Substanzen eingesetzt wird. Es ist, als würde man Molekülen einen Fingerabdruck abnehmen. Bei der Anwendung auf komplexe Bioflüssigkeiten wie Blutplasma kann die Technologie detaillierte Informationen über molekulare Signale liefern. Obwohl die Infrarotspektroskopie seit Langem in der Chemie und der Industrie eingesetzt wird, hat sie sich in der medizinischen Diagnostik noch nicht durchgesetzt.

Dieser Aufgabe hat sich nun ein Team von Forschenden der Broadband Infrared Diagnostics Forschungsgruppe (BIRD) im attoworld-Team unter der Leitung von Dr. Mihaela Žigman angenommen. Nachdem die BIRD-Gruppe bereits die Methode zum molekularen Fingerabdruck von menschlichem Plasma entwickelt hat, arbeiteten die Forschenden nun mit dem Team von Professorin Dr. Annette Peters vom Helmholtz Zentrum München zusammen, das eine groß angelegte Bevölkerungsstudie durchgeführt hat. Gemeinsam haben sie das sogenannte Infrarot-molekulare Fingerprinting auf eine diverse Bevölkerung zum ersten Mal angewendet. Dazu wurde das Blutplasma von Tausenden von Teilnehmern im Rahmen der KORA-Studie, einem umfassenden repräsentativen Gesundheitsforschungsprojekt im Raum Augsburg, gemessen.

mehr: https://idw-online.de/de/news837240

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Gut geschützt auf Reisen Reiseimpfungen: Was Rheuma-Betroffene beachten sollten

Dank neuer Therapien in der Rheumatologie können immer mehr Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ohne Einschränkungen Fernreisen unternehmen und müssen nicht auf bestimmte Urlaubsziele verzichten. Wichtig ist, neben einem gut geplanten Aufenthalt am Zielort, jedoch eine umfassende fachliche Reiseberatung zu erforderlichen Schutzimpfungen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. (DGRh) erklären, worauf geachtet werden sollte.

Nach dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) sind rund 1,5 bis 2,1 Millionen Erwachsene in Deutschland von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Sie zählen aus infektiologischer Sicht zu einer Risikogruppe. Bereits das Autoimmungeschehen, das der Erkrankung zugrunde liegt, macht sie anfälliger für Infektionskrankheiten, hinzu kommt die immunmodulierende Medikation. „Manche Rheuma-Medikamente hindern das Immunsystem auch daran, effektiv und dauerhaft auf eine Impfung zu reagieren“, erklärt Dr. med. Ioana Andreica, Rheumatologin am Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne. „Diese begrenzte Wirksamkeit, auch bei Erstimpfungen, sollte mit den Patient:innen besprochen werden.“ Wann und mit welchem Erfolg geimpft werden kann, hängt von der Art und Dosierung der Medikation ab, sowie von der Aktivität der entzündlich-rheumatischen Erkrankung .

mehr: https://idw-online.de/de/news836934

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Verlust von Sauerstoff in Gewässern als neuer Kipp-Punkt identifiziert

Der Sauerstoffgehalt in den Gewässern auf unserer Erde nimmt rapide und dramatisch ab – vom Teich bis zum Ozean. Der fortschreitende Sauerstoffverlust bedroht nicht nur Ökosysteme, sondern auch die Lebensgrundlage großer Bereiche der Gesellschaft und den gesamten Planeten, urteilen die Autor:innen einer internationalen Studie mit Beteiligung des GEOMAR, die heute in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht wurde. Sie fordern, den Sauerstoffverlust der Gewässer als planetare Belastbarkeitsgrenze anzuerkennen, um globale Überwachung, Forschung und politische Maßnahmen zu fokussieren.

Sauerstoff ist eine grundlegende Voraussetzung für das Leben auf dem Planeten Erde. Der Verlust von Sauerstoff im Wasser, auch als aquatische Desoxygenierung bezeichnet, stellt eine unmittelbare Bedrohung für das Leben im Wasser dar. In einer heute in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlichten Studie beschreibt ein internationales Forschungsteam, welche Gefahren der fortschreitende Sauerstoffverlust auch für die Lebensgrundlage weiter Bereiche der Gesellschaft und für die Stabilität des Lebens auf unserem Planeten darstellt.

mehr: https://idw-online.de/de/news836972

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Blutfettprofile bestätigen: Hochwertige pflanzliche Öle sind besser für die Gesundheit als Butter

Die Umstellung von einer Ernährung mit einem hohen Gehalt an gesättigten tierischen Fetten zu einer Ernährung, die reich an pflanzlichen ungesättigten Fetten ist, beeinflusst die Fettzusammensetzung im Blut. Das wiederum beeinflusst das langfristige Krankheitsrisiko. Eine kürzlich in Nature Medicine veröffentlichte Studie, die von einem Forscherteam des DIfE, der Chalmers University of Technology in Schweden sowie mehrerer anderer Universitäten durchgeführt wurde, zeigt, dass es möglich ist, diätetisch bedingte Fettveränderungen im Blut genau zu messen. Diese können dann direkt mit dem Entstehungsrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht werden.

Eine Pressemitteilung der Chalmers University of Technology Schweden
„Unsere Studie bestätigt mit noch größerer Gewissheit als bisher die gesundheitlichen Vorteile einer Ernährung mit einem hohen Anteil an ungesättigten pflanzlichen Fetten, wie sie beispielsweise in der mediterranen Diät vorkommen. Das könnte dabei helfen, gezielte Ernährungsempfehlungen für diejenigen zu formulieren, die am meisten von einer Änderung ihrer Essgewohnheiten profitieren würden“, sagt Dr. Clemens Wittenbecher, Forschungsleiter an der Chalmers University of Technology und Hauptautor der Studie.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt die Bedeutung einer gesunden Ernährung zur Vorbeugung chronischer Krankheiten hervor und empfiehlt, gesättigte tierische Fette, die zum Beispiel in Butter enthalten sind, durch pflanzliche ungesättigte Fette, wie sie beispielsweise aus Olivenöl bekannt sind, zu ersetzen, um das kardiometabolische Risiko zu reduzieren. Allerdings ist die Sicherheit dieser Richtlinien aufgrund von Einschränkungen in bestehenden Studien bisher moderat.

Die hier beschriebene Studie hebt diese Einschränkungen auf, indem sie die Fette im Blut, auch bekannt als Lipide, mit einer Methode namens Lipidomik genau analysiert. Diese sehr detaillierten Lipidmessungen ermöglichten es den Forschenden, Ernährung und Krankheit in einer innovativen Kombination verschiedener Studientypen zu verknüpfen. Dieser neuartige Ansatz verbindet Ernährungsinterventionsstudien – die stark kontrollierte Diäten verwenden – und bereits durchgeführte Kohortenstudien mit langfristiger Gesundheitsüberwachung.

mehr: https://idw-online.de/de/news836867

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Hochschulkooperation ausgebaut: Abwässer der indischen Pharmaindustrie werden gereinigt

Im Rahmen des Projekts pharmIn2 reisten Vertreter des Bayerisch-Indischen Zentrums für Wirtschaft und Hochschulen (BayIND) und des Instituts für nachhaltige Wassersysteme (inwa) der Hochschule Hof nach Indien. Das Projekt zielt darauf ab, die innovative Abwasserbehandlungstechnologie namens a3op® an den indischen Markt zu adaptieren, die vom bayerischen Unternehmen up2e! für die Behandlung von stark verschmutztem Industrieabwasser entwickelt wurde. Im Rahmen des Projekts soll die Technologie für die Reinigung pharmazeutischer Industrieabwässer in Indien eingesetzt werden.

Unter Verwendung von Abwasserproben eines großen südindischen Pharmaunternehmens wurde parallel dazu mit der Pilotierung der geplanten Anlage begonnen, die zu Beginn des Jahres von up2e! nach Indien exportiert worden war. Die neue Technologie könnte in Indien einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Bezug auf den Schutz von Wasserressourcen leisten.

mehr: https://idw-online.de/de/news836910

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Beseitigung von PFAS aus Wasser: Fraunhofer UMSICHT und Cornelsen optimieren PerfluorAd®-Verfahren

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) bergen aufgrund ihrer hohen Stabilität und ihrer allgegenwärtigen Verbreitung Gefahren für Mensch und Umwelt. Mit der Aufbereitungstechnologie PerfluorAd® haben Fraunhofer UMSICHT und die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH ein marktreifes Verfahren entwickelt, das PFAS kostengünstig und effektiv aus wässrigen Medien entfernt. Das aktuelle NRW-Vorhaben Perfluor.Dat verfolgt eine umfassende datenbasierte Prozessoptimierung, u. a. um das Verfahren an die Erfordernisse internationaler Märkte anpassen zu können.

PFAS sind in unzähligen Industrie- und Alltagsprodukten enthalten – ob in Medizintechnik, Feuerwehrlöschschäumen und Li-Ionen-Batterien oder in Textilien, Kosmetika und Verpackungen. Über die Luft und Abwässer gelangen sie in die Umwelt, wo sie Böden und Wasser kontaminieren. Von dort geht es in die Nahrungskette und letztendlich in den menschlichen Organismus. Die human- und ökotoxikologischen Wirkungen der über 10 000 verschiedene Chemikalien umfassenden Stoffgruppe sind eindeutig belegt. Aktuell fehlen für viele Anwendungen jedoch noch Alternativen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836630

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Komplettes Erbgut und Gift-Gene der Mikroalge der Oder-Katastrophe entschlüsselt

Im Sommer 2022 verendeten in der Oder rund 1.000 Tonnen Fische, Muscheln und Schnecken. Die Katastrophe war zwar vom Menschen verursacht, doch die unmittelbare Todesursache war das Gift einer Mikroalge mit dem wissenschaftlichen Sammelnamen Prymnesium parvum, oft auch ‚Goldalge‘ genannt. Seitdem haben sich diese Einzeller dauerhaft in der Oder angesiedelt. Forscherinnen und Forscher unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) jetzt das Erbgut der Mikroalge sequenziert. Dabei konnten sie die Gensequenzen ausmachen, die für die Giftbildung verantwortlich sind. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht.
Prymnesium parvum s.l. (sensu lato), umgangssprachlich Goldalge genannt, steht für eine ganze Gruppe von Mikroalgen, die mit einer Größe von 5 bis 10 Mikrometern zwar winzig sind, aber verheerende Schäden anrichten können. Denn diese Algen können Zellgifte bilden, so genannte Prymnesine. Diese zerstören die Kiemen von Fischen und Filtrierern wie Muscheln und Schnecken im Wasser und greifen auch andere Körpergewebe an. Die Folge: Tod durch Sauerstoffmangel oder Kreislaufversagen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836716

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Die Wärmewende findet Stadt: Geothermie kann laut acatech Studie Fernwärme befeuern

Eine Grundvoraussetzung der Energiewende ist die Wärmewende. Die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre weisen der Geothermie hierbei nun eine erweiterte Rolle zu: Um in der Wärmeversorgung fossile durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen, könnte sie zu einer Schlüsseltechnologie werden. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Geothermische Technologien in Ballungsräumen: ein Beitrag zur Wärmewende und zum Klimaschutz“ von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften.

Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs in Deutschland fällt für die Wärmeversorgung an. Der Anteil an Erneuerbaren Energien deckt dabei aktuell nur rund ein Sechstel des Energiebedarfs ab. Das Potenzial für den Umstieg auf eine CO2-neutrale Wärmeversorgung auf preisstabiler Basis und ohne Importrisiken ist groß. Das gilt insbesondere für Ballungsräume. Denn von den jährlich im deutschen Fernwärmenetz transportierten 80.700 Gigawattstunden Wärme beanspruchen die 81 Großstädte und Metropolregionen mit ihren industriellen Kernen einen großen Anteil. Die acatech Studie setzt den Schwerpunkt daher auf urbane Räume: Sie vereinen große Bedarfe mit hoher Abnahmedichte. Zudem verfügen sie überwiegend über die benötigten Wärmeverteilnetze, die eine Einspeisung großer Energiemengen ermöglichen. Geothermische Anlagen benötigen wenig Platz und sind emissionsarm zu betreiben: Eigenschaften, die in dicht besiedelten Gebieten von Vorteil sind.

„Ballungsräume sind ein ideales Einsatzgebiet, insbesondere für mitteltiefe bis tiefe hydrothermale Geothermie. Damit kann auf kleiner Fläche ausreichend Wärme bereitgestellt werden“, erklärt Studienleiter und acatech Mitglied Rolf Emmermann. „Zudem eignet sich Geothermie dank ihrer Speicherkapazitäten zur klimaneutralen Kälteversorgung, was angesichts des voranschreitenden Klimawandels in urbanen Räumen von wachsender Bedeutung sein wird. Geothermie verbindet CO2-neutrale Wärme- und Kälteversorgung effektiv miteinander und trägt damit zur Sektorkopplung bei.“ Die Sektorkopplung umfasst die Energiesektoren Strom, Wärme und Verkehr und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor der Energiewende.

mehr: https://idw-online.de/de/news836612

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Klima und Biodiversität schützen, Hochwasser vorbeugen: Stellungnahme zur Revitalisierung von Mooren und Auen

Naturnahe Moore und Auen schützen als Kohlenstoffspeicher das Klima. Durch ihren Wasserrückhalt puffern sie Hochwasser- und Trockenperioden ab. Nicht zuletzt sichern sie Lebensräume für gefährdete Arten. In Deutschland sind jedoch rund 94 Prozent der Moore trockengelegt sowie nahezu alle Überflutungsgebiete (Auen) von den Flüssen abgeschnitten. Die heute erschienene Stellungnahme „Klima – Wasserhaushalt – Biodiversität: Für eine integrierende Nutzung von Mooren und Auen“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina betont die Notwendigkeit der Wiedervernässung von Mooren und der Renaturierung von Auen.
Die Stellungnahme zeigt Handlungsoptionen auf, um die nationalen und internationalen Verpflichtungen im Klima-, Gewässer- und Biodiversitätsschutz zu erreichen und diese Flächen trotzdem wirtschaftlich nutzen zu können. „Moore speichern etwa zehn Prozent des globalen Süßwassers. Auen erfüllen wichtige Funktionen des Wasserrückhalts bei Hochwasser bzw. des Wasserrückstroms in Trockenzeiten. Nirgendwo in Mitteleuropa ist die Artenvielfalt so hoch wie in diesen Feuchtgebieten“, sagt Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Er ist einer der Sprecher der Arbeitsgruppe, die die Stellungnahme erarbeitet hat. „Für einen erfolgreichen Transformationsprozess hin zu naturnahen Moor- und Auenflächen brauchen wir einen systemischen Ansatz, der Klima- und Biodiversitätsschutz gemeinsam denkt und zugleich den Wasserhaushalt, verschiedene Nutzungsoptionen, aber auch rechtliche Aspekte berücksichtigt.” Prof. Dr. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, ebenfalls Sprecher der Arbeitsgruppe, ergänzt: „Die Bewältigung all dieser Aufgaben ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, zu der viele Institutionen und Akteure beitragen. Wie wichtig natürliche Überflutungsflächen sind, wurde bei den letzten Hochwasserkatastrophen in Bayern, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen abermals deutlich.“
In der Stellungnahme beschreiben die Autorinnen und Autoren den aktuellen Zustand der Moore und Auen in Deutschland. Um die Klimaziele zur Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen, müssten bis 2050 nahezu alle entwässerten Moorflächen Deutschlands wiedervernässt werden. Die am 17. Juni 2024 vom EU-Umweltrat verabschiedete Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) legt Ziele zur Wiedervernässung von Mooren und Renaturierung von Auen für die Europäische Union fest. Auch die UN-Biodiversitätskonvention hat bis 2030 den Schutz und die Renaturierung von mindestens 30 Prozent der weltweiten Land-, Süßwasser- und Meeresflächen festgeschrieben. Dabei sollten jene Flächen Vorrang haben, die überproportional zum Klima- und Biodiversitätsschutz beitragen. Dazu zählen Moore und Auen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836041

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Klimagerechte Entwicklung von Stadt und Land

TU Braunschweig leitet zwei neue Climate Future Labs
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Stadt und ihre Menschen aus? Welche Anpassungen sind nötig? Und wie können Städte unter Beteiligung von Bürgerinnen klimagerecht entwickelt werden? Das untersuchen Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität Braunschweig zukünftig in zwei neuen Zukunftslaboren am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen. Die sogenannten „Climate Future Labs“ werden aus dem Programm zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro für sechs Jahre gefördert.

„Die Förderung der beiden Climate Future Labs zur klimagerechten Stadtentwicklung unterstreicht die herausragende Rolle unserer Universität in der Stadtforschung vor dem Hintergrund des Klimawandels“, betont die Präsidentin der TU Braunschweig, Angela Ittel. „Die beiden Zukunftslabore ermöglichen es, unseren Wissenschaftlerinnen im Verbund mit weiteren niedersächsischen Universitäten und außeruniversitären Partnerinnen, innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln und unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft zu stärken.“

mehr: https://idw-online.de/de/news836098

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Effiziente plastikfressende Pilze in Süßgewässern identifiziert

Das Vorkommen von Kunststoffen in unserer Umwelt stellt eine zunehmende Belastung für die Natur und für unsere Gesundheit dar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Universität Potsdam haben nun Pilze aus Süßgewässern identifiziert, die Kunststoffpolymere aus Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi effizient abbauen können. Entgegen bisheriger Annahmen war dafür keine Vorbehandlung der Kunststoffe notwendig. Die Studie wurde in Science of the Total Environment veröffentlicht.
Kunststoffe aus Polymeren können jahrzehntelang in der Umwelt verbleiben, da sie von Bakterien im Boden oder Gewässer nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden. Weltweit wird deshalb an praxistauglichen und nachhaltigen Methoden für den Umgang mit Kunststoff- und Gummiabfällen geforscht. Ein Forschungsteam des IGB und der Universität Potsdam hat 18 Pilzstämme aus Süßgewässern ausgewählt und ihre Fähigkeit untersucht, Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi abzubauen. Diese gehören zu den am häufigsten in der Umwelt vorkommenden Kunststoffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Stämme von Fusarium, Penicillium, Botryotinia, and Trichoderma ein hohes Potenzial zum Abbau von Kunststoffen besitzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836088

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Forschende der TU Darmstadt weisen erstmals Mikroplastik in Weinbergen nach

Auch in den Böden von Weinbergen findet sich umweltschädliches Mikroplastik. Das geht aus einer Studie unter Leitung der TU Darmstadt hervor. Dabei weisen Weinbaugebiete sogar einen höheren Gehalt an Mikroplastik auf als andere landwirtschaftlich genutzte Böden. Ob die Flächen biologisch oder konventionell bewirtschaftet werden, hat indes offenbar keinen Einfluss auf die Schadstoffmenge. Allerdings ist die Vielfalt der gefundenen Kunststoffe (Polymere) unter biologischem Anbau deutlich geringer.

Die räumliche Verbreitung von Mikroplastik deutet darauf hin, dass die kleinen Kunststoffteilchen bei stärkerem Regen zur Erosion tendieren. Das berge ein Risiko, dass die Schadstoffe in Flüsse oder Seen weitertransportiert werden könnten, warnen die Forschenden in der nun im renommierten Journal „Science of The Total Environment“ veröffentlichten Studie der TU Darmstadt und der Universität Trier. In den Gewässern wiederum nehmen beispielsweise Fische das Mikroplastik auf. Außerdem kann dieses ins Trinkwasser gelangen.

Als Mikroplastik werden winzige Kunststoffreste bezeichnet, die schwer abbaubar und damit problematisch für die Umwelt sind. Im Weinbau kommt Plastik in vielerlei Formen zum Einsatz: Netze schützen Trauben vor Vögeln. Sie bestehen ebenso aus Plastik wie beispielsweise Klammern, die zum Befestigen der Rebstöcke genutzt werden. All das sind potenzielle Quellen von Mikroplastik in Weinbergsböden.

Bei der aktuellen Erhebung handelt es sich um die weltweit erste Untersuchung von Weinbergsböden auf Mikroplastik. Die Forschenden inspizierten dafür Böden in verschiedenen, sowohl konventionell als auch biologisch bewirtschafteten Weinbergen in den Anbaugebieten Mosel und Saar. Die Untersuchung gibt daher zunächst lediglich Aufschluss über die Verbreitung von Mikroplastik in typischen Weinbergsböden dieser Region. Es kann aber vermutet werden, dass auch in anderen Weinanbaugebieten die Belastung ähnlich hoch ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news837236

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Virale Artenvielfalt im Abwasser

Umfassende Metagenom-Sequenzierungen des Berliner Abwassers über 17 Monate zeigen, dass man so die Ausbreitung von Krankheitserregern überwachen und Ausbrüche vorhersagen kann. Wie das Team um Markus Landthaler in „Environmental International“ schreibt, haben sie zudem Tausende neuer Viren entdeckt.

Dass Gesundheitsbehörden das städtische Abwasser überwachen, um bestimmte Mikroben wie Polioviren oder SARS-CoV-2 aufzuspüren, ist nicht neu. Eine umfassende Surveillance, die zusätzlich auf bislang unentdeckte und somit unbekannte Viren abzielt, ist dagegen in den meisten Orten der Welt nicht die Norm.

Das könnte sich in der Zukunft ändern. Denn Abwasser ist eine wahre Fundgrube für Daten zu Viren in unserer unmittelbaren Umgebung, zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und posttranskriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler am Max Delbrück Center. Die Wissenschaftler*innen analysierten Proben aus einer Berliner Kläranlage mithilfe der Shotgun-Metagenom-Sequenzierung. Dank dieser Technologie konnten sie alle Viren im Wasser umfassend untersuchen: von der Bestimmung von Virusvarianten bis hin zur Nachverfolgung einzelner Buchstabenänderungen im Erbgut.

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Wege zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit

Halbzeit für das »Zentrum für Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung ZKP«. Die erfolgreiche Bilanz: Seit der Eröffnung im Herbst 2022 wurden insgesamt 25 Projekte zur Klimaneutralität und Nachhaltigkeit in Unternehmen abgeschlossen. Im Frühling 2024 starteten weitere 37 Projekte – viele davon in kleineren und mittelständischen Unternehmen.

Die Anforderungen an Unternehmen steigen: Sie sollen klimaneutral und nachhaltig sein, ebenso ihre Produkte. Doch welche Maßnahmen passen zum Unternehmen und wie groß ist deren Einfluss? Für Betriebe aus Baden-Württemberg gilt: Sie können bei der Beantwortung solcher Fragen auf das »Zentrum für Klimaneutrale Produktion und Ganzheitliche Bilanzierung«, kurz ZKP, setzen. Es befindet sich auf dem Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus S-TEC. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA sowie zwei Institute der Universität Stuttgart sind an dem Zentrum beteiligt.

Treibhausgasreduktion und Aufbau eigener Kapazitäten
Das S-TEC ZKP bietet Unternehmen ein umfangreiches Angebot auf dem Weg zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit. »Das erste Themenfeld umfasst Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion«, erläutert Dr. Daniel Wehner, Leiter des Zentrums. Doch wie viel Emissionen lassen sich mit einer konkreten Maßnahme einsparen? Die Firmen können zum einen eigene Ideen mitbringen, zum anderen bietet das Zentrum einen großen Pool an verschiedenen Maßnahmen sowie umfassendes Know-how dazu. Ein zweiter Themenschwerpunkt liegt darin, die Unternehmen selbst zu befähigen, Analysen durchzuführen – etwa Ökobilanzen und Carbon Footprints sowohl für einzelne Produkte als auch für das gesamte Unternehmen. Eine Analyse an sich reicht jedoch nicht aus, vielmehr müssen die Ergebnisse an die benötigten Stellen gebracht werden. Über digitale Lösungen integrieren die Forschenden die Nachhaltigkeit daher in verschiedene Prozesse und Unternehmensbereiche – vom Nachhaltigkeitsmanagement über die Produktentwicklung bis hin zum Einkauf. Auch unterstützen sie bei der prozessualen und organisatorischen Verankerung, wenn es um Material Compliance oder produktbezogene Umweltanforderungen geht.

mehr: https://idw-online.de/de/news837123

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Einsatz von PortBins im Stadthafen Rostock zur Sammlung von Plastikmüll aus der Warnow

Gemeinsame Pressemitteilung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Universität Rostock.

In einer gemeinsamen Initiative der Universität Rostock und des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), unterstützt durch das Hafen- und Seemannsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, wurden im Stadthafen Rostock Müllbehälter zur Sammlung von Plastikmüll aus der Warnow in Betrieb genommen. Mit dieser Maßnahme soll der Plastikmüll aufgefangen werden, bevor er in die Ostsee gelangt und zu Meeresmüll wird.

Im Rahmen des Projektes wird ein Jahr lang der in Müllbehältern, so genannten PortBins, gesammelte Abfall analysiert. Wissenschaftler der Universität Rostock und des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) untersuchen die Mengen und Arten des Mülls sowie die Herkunft der Abfälle. Diese Analysen sollen dazu beitragen, Strategien zur Müllvermeidung zu entwickeln.

„Mit den PortBins können wir nicht nur den aktuellen Müll aus der Warnow entfernen, sondern auch wertvolle Daten sammeln, die uns helfen, langfristige Lösungen zu finden“, sagt Mona-Maria Narra, Projektleiterin an der Universität Rostock.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Einfluss von Ereignissen wie Feierlichkeiten der Hanse- und Universitätsstadt oder Starkregen auf das Müllaufkommen in der Warnow. Durch die gezielte Analyse dieser Ereignisse sollen weitere Maßnahmen erarbeitet werden, um den Eintrag von Kunststoffen in die Flüsse und letztlich in die Meere zu minimieren. Der Einsatz der PortBins im Stadthafen Rostock markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem saubereren Hafenbereich und einer nachhaltigeren Zukunft für die Ostsee.

Der für das Hafen- und Seemannsamt zuständige Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski betont die Bedeutung des Projekts für die Stadt: „Dieses Vorhaben ergänzt sehr gut unsere bereits bestehenden Initiativen „MeinHafenDeinHafen“ und „WASSER.WARNOW.WIR“. Wir wollen den Stadthafen für alle Besucher zu einem attraktiven öffentlichen Raum entwickeln. Umweltschutz und Sauberkeit gehören dazu, vorrangig natürlich durch Müllvermeidung, aber zusätzlich eben auch durch Müllbeseitigung. Der testweise Einsatz der PortBins bietet hierfür eine vielversprechende Lösung, die wir durch unser Mitwirken im Projekt gern unterstützen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news837045

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Klimaanpassung und Wassersicher­heit: TUD und UFZ beteiligen sich an internationalem Forschungspro­jekt

Der weltweit fortschreitende Klimawandel geht mit erheblichen Problemen für die Trink- und Nutzwassersicherheit einher: Folgen fallen je nach Region unterschiedlich aus, Dürren und Hochwasser nehmen zu, lassen sich aber schwer vorhersagen, und für die Wassersicherheit müssen regionale Lösungen erarbeitet werden.
Dieser Aufgabe stellt sich jetzt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der kanadischen Wissenschaftler:innen Prof. Lori Bradford und Prof. Graham Strickert von der University of Saskatchewan, zusammen mit Forscher:innen der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ).

Der weltweit fortschreitende Klimawandel geht mit erheblichen Problemen für die Trink- und Nutzwassersicherheit einher. Dabei fallen die Folgen für einzelne Regionen höchst unterschiedlich aus. Hinzu kommt, dass Dürren und Hochwasserereignisse deutlich zunehmen, ihr konkretes Auftreten jedoch schwer vorhersagbar ist. Welche Konsequenzen dies für die Gesellschaft, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und deren langfristige Versorgungssicherheit hat, ist nach derzeitigem Forschungsstand unklar. Unstrittig ist jedoch, dass regionale Lösungen für die Wassersicherheit erarbeitet werden müssen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836998

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Frühwarnsystem für Europa und den Mittelmeerraum soll vor Naturkatastrophen schützen

JLU koordiniert EU-Projekt zur Früherkennung von Extremwetterereignissen
Um den Mittelmeerraum und Europa besser vor Naturkatastrophen und Extremwetter zu schützen, fördert die Europäische Union im Rahmen eines von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) koordinierten Forschungsprojekts die Entwicklung eines Frühwarnsystems. Die JLU-Klimatologin Dr. Elena Xoplaki und Prof. Dr. Jürg Luterbacher forschen im Rahmen des Horizon-Europe-Projekts MedEWSa (Mediterranean and Pan-European Forecast and Early Warning System against Natural Hazards) an der frühzeitigen Erkennung von Extremwetter, Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Erdrutschen und Waldbränden, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.

Laut Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Kommission war der Juni 2024 der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen und der 13. Monat in Folge mit einem monatlichen Temperaturrekord. Sowohl im vergangenen Jahr als auch im Jahr 2024 haben intensive und langanhaltende Hitzewellen, Trockenheit und großflächige Waldbrände erhebliche Schäden angerichtet. Im Juli 2023 riefen die lokalen Behörden in 16 italienischen Städten eine Hitzewarnung der Stufe Rot aus. Auf den Inseln Sizilien und Sardinien wurden Höchsttemperaturen von 49 Grad Celsius gemessen, ein neuer Rekord. Zudem gab es 2023 mehrere große Überschwemmungen und lokale Sturzfluten, wie zum Beispiel in Griechenland, Libyen, Bulgarien und der Türkei. Im Juni 2024 führte das verheerende Hochwasser in Deutschland zu mehreren Todesopfern und erheblichen wirtschaftlichen Schäden.

Diese Ereignisse zeigen, dass insbesondere die europäischen und afrikanischen Länder des Mittelmeerraums Naturgefahren und extremen Wetterereignissen besonders ausgesetzt sind. Um die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu verbessern und die Auswirkungen solcher Gefahren abzumildern, müssen Maßnahmen über regionale Grenzen hinweg koordiniert werden. Das Projekt MedEWSa (2023-2026), das von Horizon Europe mit fünf Millionen Euro gefördert wird, entwickelt ein vernetztes Frühwarnsystem für vielfältige natürliche Gefahren, das Ersthelfer unterstützt und eine fundierte Entscheidungsfindung erleichtert. Damit leistet es einen direkten Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Europäischen Union.

mehr: https://idw-online.de/de/news836921

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Wie sich pflanzliche Kältespezialisten an die Umwelt anpassen können

Evolutionsbiologen der Universitäten Heidelberg, Nottingham und Prag haben anhand der Löffelkräuter untersucht, welchen Einfluss die Duplikation des Genoms auf das Anpassungspotential von Pflanzen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass Polyploide – Arten mit mehr als zwei Chromosomensätzen – eine Anhäufung von strukturellen Mutationen mit Signalen für eine mögliche lokale Anpassung aufweisen können. Sie sind damit in der Lage, immer wieder von Neuem ökologische Nischen zu besetzen.

Internationales Team von Evolutionsbiologen untersucht genomische Grundlagen für das Anpassungspotential von Löffelkräuter
Pflanzliche Kältespezialisten wie die Löffelkräuter haben sich gut an die Kaltklimate der Eiszeitalter angepasst. Im Wechsel verschiedener Eis- und Warmzeiten entwickelten sie eine Vielzahl von Arten, die auch eine Vervielfachung der Genome zur Folge hatte. Evolutionsbiologen der Universitäten Heidelberg, Nottingham und Prag haben untersucht, welchen Einfluss diese Genomduplikation auf das Anpassungspotential von Pflanzen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass Polyploide – Arten mit mehr als zwei Chromosomensätzen – eine Anhäufung von strukturellen Mutationen mit Signalen für eine mögliche lokale Anpassung aufweisen können. Sie sind damit in der Lage, immer wieder von Neuem ökologische Nischen zu besetzen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836926

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Weniger Luftverschmutzung: Emissionshandel nützt auch der Gesundheit

Das EU-Emissionshandelssystem ist nicht nur gut für die Reduktion von CO2 und damit für das Klima. Es führt auch zu erheblichen Gesundheitsvorteilen durch weniger Luftverschmutzung und spart damit mehrere Hundert Milliarden Euro ein. Das zeigt ein Team der Universität Hamburg in einer jetzt erschienenen Studie.

Das Forschungsteam vom Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) der Universität Hamburg untersuchte die indirekten Auswirkungen des Europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS) auf gefährliche Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide. „Dass der EU ETS als Europas zentrales Klimaschutzinstrument seinen eigentlichen Job macht und Treibhausgasemissionen reduziert, ist bereits gut belegt,“ sagt Jonas Grunau. „Aber wir wissen noch zu wenig darüber, welche Nebenwirkungen das System hat.“

Um solche Nebenwirkungen zu untersuchen, führte das Team aus Hamburg eine Analyse durch, wie das EU ETS die Emission von Luftschadstoffen reduziert haben könnte, und quantifizierte die vermiedenen Gesundheitsschäden mit offiziellen Kostensätzen des Umweltbundesamtes. Sie berechneten, wie sich die Mengen von Luftschadstoffen in der EU von Beginn des Emissionshandels 2005 bis 2021 in regulierten Sektoren, wie beispielsweise dem Stromsektor, im Vergleich zu unregulierten Sektoren entwickelt haben. Die Ergebnisse zeigen einen Rückgang von 15 Millionen Tonnen (Mt) Schwefeldioxid, 1 Mt Feinstaub und 5 Mt Stickoxiden.

mehr: https://idw-online.de/de/news836338

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Studie zu Post-COVID: Welche Faktoren das Risiko beeinflussen

Das Risiko für Post-COVID-Symptome ist geringer nach einer Omikron-Infektion sowie nach einer vierten Impfung, und wenn man eine Infektion bereits gut überstanden hat. Das zeigt eine bundesweite Befragung von fast 110.000 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie, die Angaben zu langanhaltenden Folgebeschwerden nach einer Corona-Infektion und ihrer Impfgeschichte gemacht haben. Die Daten im „Journal of Infection“ verdeutlichen, dass das Risiko an Post-COVID zu erkranken im Vergleich zur frühen Phase der Pandemie insgesamt rückläufig ist.

Schon früh während der Corona-Pandemie gab es Berichte über Fälle anhaltender Folgebeschwerden der Infektion. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet solche neuen oder anhaltenden Symptome zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion, die nicht durch andere Ursachen erklärt werden können, als Post-COVID-Zustand. In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Federführung der Universitätsmedizin Halle die Informationen von 109.707 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie zu ihrem selbstberichteten Gesundheitszustand ausgewertet. Die Befragung fand im Herbst 2022 rückblickend auf die Pandemie statt.

Mehr als 80 Prozent der Befragten hatten drei oder mehr COVID-19-Impfungen erhalten und 60 Prozent gaben an, bereits eine COVID-19-Infektion durchgemacht zu haben. Die Teilnehmenden konnten im Online-Fragebogen maximal 21 mögliche Post-COVID-Symptome von körperlicher Erschöpfung über Kreislaufprobleme bis hin zu Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen angeben. 35 Prozent berichteten über mindestens ein anhaltendes Post-COVID-Symptom vier bis zwölf Monate nach der Infektion. Von Personen die Post-COVID-Symptome berichtet haben, gab ein Viertel neun oder mehr der abgefragten Symptome an.

mehr: https://idw-online.de/de/news836485

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Phosphor-Recycling: Vom Klärschlamm zum Pflanzendünger

Phosphor ist ein wichtiger Pflanzennährstoff und damit unverzichtbar für die Nahrungsmittelproduktion. Die weltweiten Phosphorvorkommen sind jedoch begrenzt. Die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser und Klärschlamm spielt daher eine wichtige Rolle bei der Sicherung der zukünftigen Versorgung. Die TU Braunschweig treibt diese Rückgewinnung mit ihrem Projekt „P-Net“ maßgeblich voran. Im Mittelpunkt steht dabei die Erzeugung des kristallinen Phosphorprodukts Struvit. Erster Erfolg des Projekts: Auf der Kläranlage Braunschweig testen die Projektpartner großtechnisch ein Verfahren zur Struvitfällung, um künftig die durch die Klärschlammverordnung geforderte Rückgewinnungsquote zu erreichen.

Klärschlamm ist nicht nur Abfall, sondern auch eine ergiebige Phosphorquelle. Rund 60.000 Tonnen Phosphor enthalten die rund zwei Millionen Tonnen Klärschlamm, die jährlich in deutschen Kläranlagen anfallen. Daraus könnten rund 40 Prozent des Phosphorbedarfs für Mineraldünger gedeckt werden. Bislang wurde der Schlamm jedoch meist verbrannt, die phosphorreiche Asche entsorgt. Teilweise wurde der Klärschlamm auch als Dünger auf die Felder ausgebracht. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung hat die Bundesregierung 2017 auch die Verwertung neu geregelt. So müssen Betreiber von Kläranlagen spätestens ab 2029 Phosphor aus dem Klärschlamm oder der Klärschlammverbrennungsasche zurückgewinnen und recyceln. Eine landwirtschaftliche Ausbringung, wie in Braunschweig seit Jahrzehnten üblich, ist dann ebenfalls nicht mehr möglich.

Ein „Betriebsproblem“ der Kläranlagen
Hier setzt das Verbundprojekt „P-Net“ an, das von der TU Braunschweig koordiniert wird. Die Forschenden verfolgen das Phosphor-Recycling auf der sogenannten Struvit-Schiene. Bei diesem Verfahren werden durch Fällung und Kristallisation kristalline Phosphorprodukte hergestellt, insbesondere Magnesium-Ammonium-Phosphat (Struvit). Dabei war Struvit zunächst ein Nebenprodukt oder vielmehr ein „Betriebsproblem“ der Kläranlagen, das bei hohen Konzentrationen von Ammonium, Phosphat und Magnesium entsteht. Die Struvitkristalle führen häufig zu Verkrustungen, unter anderem an Rohrleitungen, Wärmetauschern und Ventilen, und damit zu Störungen im Betrieb. Deshalb wurden Verfahren entwickelt, um das Struvit gezielt zu fällen und damit besser kontrollieren zu können. Auf den Kläranlagen in Gifhorn und Braunschweig haben die Anlagenbetreiber solche Verfahren bereits installiert.

mehr: https://idw-online.de/de/news836501

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Digitalisierung schadet Arbeitern und sorgt für Ungleichheit

Neue digitale Technologien am Arbeitsplatz wirken sich unterschiedlich auf die Gesundheit von Beschäftigtengruppen aus. Bei Beschäftigten, die hauptsächlich manuellen Tätigkeiten nachgehen („Arbeiter“), verschlechtert sich der Gesundheitszustand und Krankentage nehmen zu, während sie sich auf Beschäftigte, die wissensintensive (Büro-)Tätigkeiten ausüben („Angestellte“), nicht auswirken. Allerdings verringern gezielte Schulungsmaßnahmen und eine unterstützende Unternehmenskultur die negativen Auswirkungen. Das zeigen Wissenschaftler/innen vom ZEW Mannheim sowie den Universitäten Konstanz und Edinburgh in einer Studie über gesundheitliche Auswirkungen der Digitalisierung.

Diese basiert auf repräsentativen Befragungs- und Sozialversicherungsdaten von rund 3200 Arbeitnehmer/innen von 2011 bis 2019, die vom ZEW und weiteren Partnern erhoben wurden.

Der Einsatz neuer digitaler Technologien, wie das Internet der Dinge/Dienste, KI oder Big Data, führt in allen Berufen zu mehr Arbeitskomplexität, Zeit- und Leistungsdruck. „Arbeiterinnen und Arbeiter wiesen aber schon vor der Einführung neuer Technologien einen schlechteren Gesundheitszustand als Angestellte auf. Diese Unterschiede vergrößerten sich durch die Digitalisierung“, erklärt Oliver Schlenker, Ko-Autor der Studie und Wissenschaftler am ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“.

Er ergänzt: „Diese Ergebnisse bestätigen eine etablierte Theorie aus der Organisationspsychologie nach der vor allem diejenigen Beschäftigten Stress durch technologischen Wandel und eine gesteigerte Komplexität der Tätigkeiten erfahren, die bisher wenig Berührungspunkte damit hatten. Und das trifft vor allem auf Beschäftigte in manuellen Tätigkeiten zu.“

mehr: https://idw-online.de/de/news836261

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Hochwasserresilienz: BMBF-Verbundprojekt KAHR forscht für einen nachhaltigen Wiederaufbau nach Flutkatastrophen

Das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 war eine der größten Naturkatastrophen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Wie Wissenschaft einen nachhaltigen und klimaresilienten Wiederaufbau nach einer solchen Flutkatastrophe unterstützen kann, zeigt der von der Universität Stuttgart in enger Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen University koordinierte Forschungsverbund KAHR. In den betroffenen Regionen hat KAHR den Neu- und Wiederaufbauprozess begleitet und mitgestaltet.

Mehr Resilienz schaffen
Was kann Wissenschaft zum Gelingen des Neu- und Wiederaufbaus nach einer Flutkatastrophe beitragen? Hierum geht es am 26. Juni 2024 beim dritten Wissenschaft-Praxis-Dialog des Forschungsverbundes „Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz (KAHR)“ für den Wiederaufbau der flutbetroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz. „Das Ahrtal war und ist von der Flutkatastrophe im Juli 2021 besonders betroffen“, erklärt Verbundkoordinator Prof. Jörn Birkmann, Leiter des Instituts für Raumordnung und Entwicklungsplanung (IREUS) der Universität Stuttgart. 135 Menschen verloren im Ahrtal ihr Leben. Auf rund 40 Kilometern Länge zerstörte die Flut tausende Gebäude sowie eine Vielzahl an Straßen, Brücken und weitere Infrastrukturen. Die Überflutungen führten in Deutschland zu einem finanziellen Schaden von schätzungsweise 40 Milliarden Euro. „Der Neu- und Wiederaufbau muss ein Mehr an Resilienz schaffen, damit wir für zukünftige Ereignisse besser gerüstet sind“, betont Birkmann.

mehr: https://idw-online.de/de/news835890

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Grubenwasser in Südafrika: Nachhaltig aufbereitet

Im Ruhrgebiet wurde über 150 Jahre lang Steinkohle abgebaut – mit weitreichenden Folgen für das Wassermanagement in der Region. In Südafrika, einem der größten Bergbauländer der Welt, unterstützen Wasseringenieur:innen und Gewässerexpert:innen des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung der Universität Duisburg-Essen nun mit Lösungsansätzen zum nachhaltigen Gewässermanagement. Das Verbundprojekt MAMDIWAS* wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

Der Bergbau in Südafrika hat erhebliche Auswirkungen auf die Wasserqualität und -verfügbarkeit. Durch den Bergbau werden das Grundwasser und die Oberflächengewässer mit Schwermetallen, Säuren und anderen giftigen Substanzen verschmutzt, der Grundwasserspiegels sinkt und die lokale Wasserversorgung wird beeinträchtigt. Langfristig entstehen in den aquatischen Ökosystemen erhebliche ökologische Schäden.

„Gemeinsam mit lokalen Partnern aus Forschung und Industrie wollen wir die ökologischen und finanziellen Herausforderungen angehen, die durch das unbehandelte, vom Bergbau beeinflusste Wasser (MIW) entstehen“, erklärt Prof. Dr. Stefan Panglisch. „Wir wollen demonstrieren, wie dieses Wasser aufbereitet werden kann, um es beispielsweise als Trinkwasser oder zur Bewässerung weiterzuverwenden.“ Gleichzeitig wird das Potenzial für das Recycling von Rohstoffen erforscht, die sich im Minenwasser befindet, was zusätzliche ökonomische und ökologische Vorteile verspricht.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Förderung der Wettbewerbsfähigkeit durch die Wiederverwendung von Wasser und Materialien. „Diese Maßnahme soll nicht nur technologische Innovationen anregen, sondern auch das Unternehmertum und die aktive Beteiligung der lokalen Gemeinden fördern und die nachhaltige Entwicklung in der Region unterstützen“, betont Panglisch.

mehr: https://idw-online.de/de/news835914%20um

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Förderung der Digitalisierung im Bauwesen

Hochschule München und Bayerischer Bauindustrieverband stärken gemeinsam digitale Kompetenzen

Der Bayerische Bauindustrieverband (BBIV) und die Hochschule München (HM) investieren mit ihrer neuen Förderinitiative in die Ausbildung digitaler Kompetenzen und die Forschung im Bereich der digitalen Transformation und Digitalisierung im Bauwesen. Die Initiative fördert den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis und vertieft die enge Kooperation zwischen beiden Institutionen.

Investition in die Zukunft des Bauwesens
Ziel der Initiative ist es, die Bedeutung digitaler Technologien wie Building Information Modeling (BIM), Digital Twin und künstliche Intelligenz in der Bauindustrie proaktiv zu fördern. Die finanzielle Unterstützung des BBIV ermöglicht die Anstellung eines wissenschaftlichen Mitarbeiters, der sich sowohl auf die Entwicklung moderner Lehrmodule als auch auf die Durchführung von Forschungsprojekten konzentriert. Diese Module vermitteln den Studierenden digitale Kompetenz und werden sie im Hinblick auf die digitale Transformation noch besser auf zukünftige Aufgaben und Herausforderungen in der Praxis vorbereiten.

mehr: https://idw-online.de/de/news836568

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Auszeichnung für die Erforschung von Babylauten

Würzburg. Erst vor wenigen Monaten, im März 2024, hat Prof. Dr. Kathleen Wermke ihr erstes Sachbuch über Babygesänge herausgegeben. Auf über 200 Seiten beschreibt sie unterhaltsam und fundiert, wie aus Weinen Sprache wird. Jetzt soll ein Fachbuch zur frühen Sprachentwicklung folgen. Die Leiterin des Zentrums für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) an der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ist von der Carl Friedrich von Siemens Stiftung eingeladen worden, ab Herbst ein Jahr lang am Stiftungssitz in München ungestört und konzentriert an ihrem wissenschaftlichen Werk zu arbeiten. In dieser Zeit ist Kathleen Wermke von ihren universitären Verpflichtungen freigestellt. Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung vergibt das Fellowship-Stipendium jährlich an zwei herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Nationalitäten. Einige Ergebnisse dieser Fellowships wurden in der ‚Edition der Carl Friedrich von Siemens Stiftung‘ veröffentlicht, die im C.H. Beck Verlag erscheint.

„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung, weil sie meine bisherige Forschung würdigt und mir die Möglichkeit gibt, meine wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenzufassen und weiterzugeben. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Kathleen Wermke. Die Verhaltensbiologin erforscht seit Jahrzehnten auf fast allen Kontinenten das Weinen, Quieken und Brabbeln von Säuglingen und Kleinkindern. Dabei analysiert sie die unterschiedlichen Melodien, Intervalle und rhythmischen Betonungen der Laute, also Elemente der späteren Prosodie der Umgebungssprachen. Mit ihrem Team hat sie dabei entdeckt, dass sich bereits in den ersten Lebenstagen die Melodiekontur im natürlichen Weinen von Neugeborenen rund um den Globus unterscheidet. Damit könne der Babygesang im ersten Lebensjahr als das entscheidende fehlende Puzzlestück betrachtet werden, um die Evolution vom Tiergesang zur menschlichen Lautsprache besser zu verstehen.

mehr: https://idw-online.de/de/news836573

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Verschiebung von Wolken vom Tag zur Nacht verstärkt die globale Erwärmung

In einem wärmer werdenden Klima verändern sich die Wolkenmuster so, dass sie die globale Erwärmung noch verstärken. Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Johannes Quaas von der Universität Leipzig sowie Hao Luo und Prof. Yong Han von der Sun-Yat-sen Universität in China hat herausgefunden, dass die Wolkendecke zunehmend asymmetrische Veränderungen zeigt: Sie nimmt tagsüber stärker ab als nachts. Diese Asymmetrie führt dazu, dass die kühlende Wirkung der Wolken tagsüber abnimmt und die wärmende Wirkung nachts zunimmt, was die globale Erwärmung verstärkt. Ihre neuen Erkenntnisse haben die Forschenden gerade in dem renommierten Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht.

Wolken: Mehr als nur Wettergeschehen
Tagsüber reflektieren Wolken das Sonnenlicht zurück in den Weltraum und kühlen dadurch die Erdoberfläche. Nachts hingegen wirken sie wie eine Decke, die die Wärme zurückhält. Dadurch bleibt die Erdoberfläche warm. „Aus diesem Grund haben Wolken einen entscheidenden Einfluss auf das Klima auf der Erde“, sagt der Meteorologe Quaas.

In ihrer Untersuchung nutzten die Wissenschaftler:innen Satellitenbeobachtungen sowie Daten aus der sechsten Phase des Coupled Model Intercomparison Project (CMIP6), das umfassende Klimamodelle und Szenarien zur Verfügung stellt. Diese Modelle decken historische Daten von 1970 bis 2014 sowie Projektionen bis zum Jahr 2100 ab.

„Da die Wolkendecke im globalen Maßstab tagsüber stärker abnimmt als nachts, führt das am Tag zu einer Verringerung des kurzwelligen Albedoeffekts und zu einer Verstärkung des langwelligen Treibhauseffekts in der Nacht“, erklärt Hao Luo, der Erstautor der Studie.

mehr: https://idw-online.de/de/news835633

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NutriAct-Ernährungsstudie zeigt: Mehrfach ungesättigte Fettsäuren senken Bauchfett und kardiometabolisches Risiko

Aktuelle Ergebnisse aus dem Kompetenzcluster der Ernährungsforschung „NutriAct“ belegen, dass ein Ernährungsmuster mit hohem Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren das viszerale Fettgewebe unabhängig von einer Gewichtsabnahme reduziert und somit das kardiometabolische Risiko bei älteren Menschen verbessert. Die Erkenntnisse könnten neue Wege zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnen und zu verbesserten Ernährungsempfehlungen für die Bevölkerung ab 50 führen. Die Studie wurde von Wissenschaftler*innen des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt und im Fachjournal Nutrients veröffentlicht.

Gefährliches Bauchfett
Übergewichtsbedingte metabolische Störungen wie Dyslipidämie und Insulinresistenz sind Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei älteren Personen. Einen entscheidenden Einfluss darauf hat das viszerale Fettgewebe, besser bekannt als Bauchfett. Dabei handelt es sich um Fettzellen, die unter der Muskelschicht im Bauch liegen und die inneren Organe umgeben. Eigentlich dient das viszerale Fettgewebe als Energiereserve bei fehlender Nahrung, doch es hat auch zahlreiche negative Eigenschaften. So kann es unter anderem die Freisetzung von Entzündungs- und anderen Botenstoffen steigern und gefäßschädigende Blutfette begünstigen. Menschen mit zu viel Bauchfett leiden häufig unter Bluthochdruck und haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Typ-2-Diabetes. Obwohl eine Gewichtsreduktion als effektives Mittel zur Verringerung des Bauchfetts angesehen wird, ist der langfristige Erfolg oft begrenzt. Bei älteren Menschen, die per se ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben, kann ein Gewichtsverlust hinsichtlich der Muskulatur sogar nachteilig sein. Daher werden in den Leitlinien für ältere Erwachsene ein moderater Kalorienverzicht und eine Aufrechterhaltung der Muskelmasse empfohlen.

mehr: https://idw-online.de/de/news835597

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Biodiversität in Gewässern erforschen und schützen

Eine neue Versuchsanlage am Limnologischen Institut der Universität Konstanz ermöglicht es, die Entwicklung der Artenvielfalt in Gewässern wie dem Bodensee zu untersuchen. Möglich wurde sie durch die Förderung der Gips-Schüle-Stiftung.

Wie verändert sich die Biodiversität in Gewässern wie dem Bodensee? Welche Faktoren nehmen Einfluss darauf? Und was kann man künftig ändern, um dem Artenschwund Einhalt zu gebieten? Das Forschungsvorhaben Aquatic Biodiversity Exploratories (ABOVE) am Limnologischen Institut der Universität Konstanz will diese Fragen beantworten. Die dazu neu installierte Versuchsanlage macht es Wissenschaftler*innen der Universität Konstanz möglich, die Biodiversität unter verschiedenen Bedingungen zu verfolgen; und das über lange Zeiträume.

Seit den 1970er Jahren hat die durchschnittliche Anzahl der Individuen pro Art im Süßwasser in Flüssen und Seen um 83% abgenommen. „Dieser sehr beunruhigende Rückgang der Biodiversität ist allerdings nur wenig verstanden und wir wissen so gut wie gar nichts über die Vielfalt innerhalb von Arten, die eine wichtige Rolle bei der Reaktion von Ökosystemen auf Störungen spielt“, sagt Lutz Becks, Professor für Aquatische Ökologie und Evolution an der Universität Konstanz. „Biodiversitätsforschung ist daher so wichtig und dringlich, nicht nur um zu verstehen, wie es zu diesen Veränderungen kommt bzw. gekommen ist, sondern auch um vorhersagen zu können, was künftig anders gemacht werden muss.“ Letztlich geht es darum, dass die Biodiversität nach dem Rückgang wieder zunehmen kann, und dass wir mit den gewonnenen Erkenntnissen entsprechende Maßnahmen einleiten, die diese fördern.

mehr: https://idw-online.de/de/news835498

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1,9 Mio. Euro für Verbundprojekt: Biodiversität im Wasser als Indikator für die Gesundheit der Menschen

Im Abwasser einer Großstadt finden sich verschiedenste Bakterien, Viren, Pilze und andere mikroskopisch kleine Lebewesen. Wie sich die Vielfalt dieses sogenannten aquatischen Mikrobioms verändert und was sich daraus über die Gesundheit der Stadtbevölkerung ableiten lässt, erforscht ein neues Monitoring-Verbundprojekt unter Leitung von Forschenden der Universität Hamburg.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereichs Biologie werden dafür entlang der Abwasserströme der Hansestadt Hamburg Proben nehmen und die mikrobiotische Artenvielfalt untersuchen. Die Zusammensetzung wird dabei vor allem durch den Menschen bestimmt, etwa durch die vermehrt eingesetzten Antibiotika, die andere Bakterien im Wasser zerstören oder zu Resistenzen führen. Zudem gelangen immer mehr Giftstoffe, Weichmacher und Mikroplastik in den Wasserkreislauf und verändern die Biodiversität. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklungen.

Die Mitarbeitenden des Forschungsverbundes „Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf (MOMOBIO)“ möchten nun herausfinden, welche Kleinstlebewesen an welchen Stellen in Hamburg im Wasser zu finden sind. Dafür nutzen sie bioinformatorische Analysemethoden und führen beispielsweise molekulargenetische Untersuchungen durch, um einen umfassenden Datensatz für die Bestimmung der Artenvielfalt zu erstellen. Kombiniert mit Modellierungsansätzen aus der Ökologie wollen sie das Monitoring als indirektes Maß für die Gesundheit von Mensch und Tier nutzbar machen.

mehr: https://idw-online.de/de/news835365

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Biologischer Abbau von Mikroplastik durch „PlasticWorms“

An der Fakultät Bioingenieurwissenschaften der Hochschule Weihenstphan-Triesdorf (HSWT) wird ein innovatives biologisches Verfahren entwickelt, bei dem Würmer und Mikroorganismen Mikroplastik in Kläranlagen abbauen können.

Mikroplastik ist in aller Munde und oft so klein, dass es mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Es entsteht an vielen Stellen des täglichen Lebens und verursacht große Probleme für Mensch und Umwelt. Da Mikroplastik auch im Abwasser vorkommt und nach heutigem Stand der Technik in Kläranlagen noch nicht vollständig entfernt werden kann, sind neue Lösungsansätze gefragt. Abhilfe könnte das Forschungsprojekt PlasticWorms https://www.hswt.de/forschung/projekt/1841-plastic-worms der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) schaffen.

Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart https://www.hswt.de/sabine-gruener-lempart, Inhaberin der HTA-Forschungsprofessur https://www.hightechagenda.de/ „Sustainable Bioengineering“ an der Fakultät Bioingenieurwissenschaften, ist es zusammen mit ihrem Team gelungen, durch den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen in einem biologischen Verfahren Mikroplastik abzubauen Die entwickelte Technologie soll nun in einer Kläranlage in der Praxis erprobt und optimiert werden, um sich als ideale Ergänzung zu den bisherigen drei Reinigungsstufen in Kläranlagen zu etablieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news835408

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Lokale Sturzflut-Gefahr vorhersagen

– Forschende der Universität Freiburg entwickeln Index um die Gefahr von Sturzfluten einzuordnen, der lokale Gegebenheiten berücksichtigt
– In die Vorhersage fließen neben Niederschlagsdaten hydrologische und hydraulische Modelle ein
– „Mit Hilfe der Vorhersagen können Alarm- und Einsatzpläne verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg

Aktuell sind große Teile Baden-Württembergs und Bayerns von Starkregen, Hochwasser und deren Folgen betroffen. Neben Flusshochwassern bergen Sturzfluten in solchen Situationen eine große Gefahr. Diese sind schwer vorherzusagen, da bei ihrem Auftreten neben dem Niederschlag viele weitere Faktoren entscheidend sind. Ein Team unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg hat nun einen Index entwickelt, der die jeweils erwartete lokale Gefahr von Sturzfluten angibt. Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg, koordiniert das Projekt.

In den sogenannten Sturzflutindex (SFI) fließen neben dem Niederschlag Eigenschaften des jeweiligen Gebiets mit ein. Relevant ist etwa, wie viel Wasser die lokalen Böden aufnehmen können: Handelt es sich um versiegelte Flächen? Ist der Boden bereits feucht oder gesättigt? In welchem Maße ist er mit Pflanzen bedeckt? Eine weitere Frage ist, wie das Wasser abfließt: Ist die Gegend flach oder hügelig? Treffen mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinander? Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung und Versiegelung berechnen die Forschenden diese lokalen Gegebenheiten mit Hilfe von hydrologischen und hydraulischen Computermodellen.

mehr: https://idw-online.de/de/news835177

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HydroSKIN: Smarte Gebäudefassade der Universität Stuttgart für den „Blauen Kompass“ des Umweltbundesamts nominiert

Straßen wurden zu Flüssen, Keller überflutet: In den vergangenen Wochen haben massive Regenfälle und Überschwemmungen in Deutschland verheerende Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Eine Erfindung der Universität Stuttgart könnte solche Verwüstungen künftig verhindern: HydroSKIN, eine revolutionäre Fassadentechnologie des Sonderforschungsbereichs „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von Morgen“ macht unsere Gebäude und Städte weltweit wetterfest gegen Starkregen und Hitze.

Gebäude in „Funktionskleidung“
Die leichten Fassadenelemente aus mehreren Textillagen und Membranen nehmen Regenwasser auf. Das entlastet die Kanalisation und beugt Hochwasser vor. An heißen Tagen wird die Textilfassade mit Wasser befeuchtet und kühlt damit durch Verdunstung Gebäude und Stadtraum nachhaltig ohne Klimaanlage. Die Fassadenelemente können aufgrund ihres geringen Gewichtes mit Leichtigkeit an Neubauten sowie bestehenden Gebäuden angebracht werden – und das in vielfältigen Designs. Zudem können die Textilien zu 100 Prozent rezykliert und sogar aus PET-Flaschenabfällen hergestellt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news835131

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Zwei Fliegen mit einer Klappe: Grundwasserreinigung und Wärmespeicherung

Thermische Energie in Grundwasserleitern zu nutzen, kann einen wichtigen Beitrag zum CO2-freien Wärmemanagement leisten. Vor allem oberflächennahe Grundwasserleiter in Städten und Industriearealen sind häufig mit Schadstoffen verunreinigt. Damit können sie nicht ohne weiteres als saisonaler Wärmespeicher genutzt werden. Forschende des UFZ, der Universität Kiel und der Firma Eneotech haben nun am UFZ-Standort in Leipzig eine Pilotanlage in Betrieb genommen. Sie soll als Wärmetauscher dienen, zugleich Schadstoffe aus dem Grundwasser entfernen – und könnte Blaupause sein für eine CO2-arme, energetische Bewirtschaftung kontaminierter Grundwasserleiter generell.

Grundwasserleiter, so genannte Aquifere, sind wichtig, weil sie vielerorts Trink- oder Brauchwasser liefern. Sie können aber noch eine andere wichtige Aufgabe übernehmen, indem sie als saisonaler Wärmespeicher genutzt werden. Darauf setzen UFZ-Forschende in Leipzig: Sie nutzen einen bis zu 5 Meter mächtigen Grundwasserleiter, in dem unter dem UFZ-Gelände in rund 12 Meter Tiefe das Grundwasser mit einer konstanten Temperatur von 14 Grad Celsius und einer Geschwindigkeit von ca. einem Meter pro Tag durch den sandigen Kies strömt. „Wenn man dem Grundwasserleiter im Sommer das Wasser entnimmt, und ihm über Wärmetauscher die Kälte entzieht, kann man damit Gebäude kühlen und das erwärmte Wasser zurück in den Untergrund pumpen. Fördert man nun das eingespeiste erwärmte Wasser im Winter aus dem Grundwasserleiter, lässt sich die gewonnene Wärme zum Heizen von Gebäuden nutzen“, erklärt Prof. Holger Weiß, der das Forschungsprojekt KONATES koordiniert. Das Besondere an dem Vorhaben: Die Forschenden wollen mit einer sogenannten ATES (Aquifer Thermal Energy Storage)-Anlage nicht nur Wärme und Kälte für einen künftigen CO2-freien Wissenschaftspark erzeugen, sondern auch das mit chlorierten Kohlenwasserstoffen belastete Grundwasser reinigen, eine Altlast, wie sie an vielen Stadt- und Industriestandorten zu finden ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news835167

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Thromboserisiko durch Zuckerersatzstoff Erythrit? Charité-Forscher für Studie ausgezeichnet

Studie zeigt: Süßstoff Erythrit erhöht womöglich Thrombose- und Infarktgefahr und kann somit besonders für Risikogruppen gefährlich werden. Herzstiftung zeichnet Forscher des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) mit Wissenschaftspreis der Josef Freitag-Stiftung aus

Der häufig verwendete Süßstoff „Erythrit“ gilt als natürliche und gut verträgliche Alternative für Zucker. Zugleich steht der Zuckerersatzstoff unter Verdacht, die Gefahr für Thrombosen und Infarkte zu erhöhen. Was bedeutet das für die Verbraucher? Zuckerersatzstoffe werden zum Beispiel in großen Mengen von der Nahrungsmittelindustrie in hochverarbeiteten Lebensmitteln (sogenannte „Processed foods“) verwendet, um deren Zucker- und Kaloriengehalt zu reduzieren. Mediziner sehen besonders kritisch, dass von Herstellerseite vor allem vulnerablen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus, Adipositas) die Einnahme von Süßstoffen als zucker- und kalorienreduzierte Option empfohlen wird. Denn diese Personen weisen aufgrund ihrer Vorerkrankungen bereits ein erhöhtes Thromboserisiko auf.
Ein internationales Forscherteam hat nun anhand von Blutproben bei mehr als 4.000 Probanden aufzeigen können, dass erhöhte Blutkonzentrationen des Zuckeralkohols Erythritol (daher der Name „Erythrit“) mit thromboembolischen Komplikationen in Verbindung stehen. Beteiligt an der Studie ist Dr. med. Marco Witkowski, Facharzt für Kardiologie an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC), Campus Benjamin Franklin. Ihre Studienergebnisse haben Witkowski und seine Forscherkollegen hochkarätig im Journal „Nature Medicine“ (1) publiziert. Für seine Forschung im Rahmen der Studie wurde Dr. Witkowski von der Deutschen Herzstiftung mit dem Wissenschaftspreis der Josef Freitag-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert. „Ein Zusammenhang zwischen Süßstoffkonsum und Herz- und Gefäßereignissen war zwar aufgrund von epidemiologischen Studien vermutet, jedoch bis dahin nur unzureichend untersucht worden“, erklärt der Arzt und Wissenschaftler Dr. Witkowski zur Studie.

„Die prämierte Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem erhöhten Infarktrisiko. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass besonders für vulnerable Personen hochverarbeitete Lebensmittel, die den Zuckersatzstoff Erythrit enthalten, Gesundheitsrisiken bergen können“, betont der Kardiologe Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

mehr: https://idw-online.de/de/news835184

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Schifffahrt schadet der Biodiversität in Europas Flüssen

Anhand umfangreicher Langzeitdaten zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), dass die Binnenschifffahrt in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlichen Verlust der biologischen Vielfalt von Fischen, Muscheln, Schnecken und Kleinkrebsen in europäischen Flüssen beigetragen hat – und dazu, dass die verbliebenen Tiergemeinschaften immer einheitlicher werden und flusstypische Arten verloren gehen. Invasive Arten hingegen nehmen deutlich zu. Die Forschenden zeigen auch, wie diese Effekte durch ein besseres Ufer- und Landmanagement abgemildert werden könnten.

Das internationale Forschungsteam mit Prof. Sonja Jähnig und Dr. Christian Wolter vom IGB hat Datensätze zur Biodiversität in europäischen Flüssen zusammengetragen und modelliert, wie sich Belastungen durch Schiffsverkehr, Hafendichte und Schleusen auf die Artenvielfalt im Wasser auswirken. Die ausgewerteten Zeitreihen von Fischen und größeren wirbellosen Tieren, wie Insektenlarven, Kleinkrebse, Muscheln und Schnecken, umfassten mehr als 19.500 Beobachtungen von über 4.000 Probestellen aus den letzten 32 Jahren.

mehr: https://idw-online.de/de/news835350

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Neues Handlungskonzept soll Messungen an staugeregelten Gewässern verbessern

Vom 4. bis 6. Juni 2024 trafen sich Vertreter/-innen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), von Landesämtern, sowie von Wasserwirtschafts-verbänden, um gemeinsam Durchflussmessungen an staugeregelten Gewässern zu optimieren. Das Anwendertreffen organisierte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Kooperation mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Spree-Havel. Ziel des Treffens war die Erarbeitung eines Handlungskonzepts.

„Die Bestimmung der Abflussmengen von Fließgewässern mit Wehren oder anderen Querbauwerken sind aufgrund der geringen und unsteten Strömung besonders herausfordernd“, sagt Dr. Ole Rößler. Der Hydrologe ist Ansprechperson der BfG für alle Fragen rund um das Thema Hydrometrie und war für die Vorbereitung und Durchführung des 10. „ADCP Anwendertreffens“ verantwortlich.

Neben dem Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden standen bei dem Treffen Durchflussmessungen an zwei Standorten der Havel im Mittelpunkt. Die Messungen fanden in sogenannter Regatta-Form statt: Dazu befuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit (Mess-)Booten zeitgleich eine vorher abgestimmte Strecke. Die eigentliche Messung fand mittels Ultraschall-Doppler-Profil-Strömungsmesser (ADCP) statt. ADCP-Messgeräte erfassen die lokale Strömungsgeschwindigkeit eines Fließgewässers über die sogenannte Doppler-Frequenzverschiebung. Dabei sendet das Messgerät ein Schallsignal aus und ermittelt aus der Frequenzverschiebung des Rückstrahls von Streukörpern in der Wassersäule, wie etwa Plank-ton oder umhertreibenden Sedimente, die Fließgeschwindigkeit.

„Die Kenntnis über Fließgeschwindigkeiten und -richtungen ermöglicht es, die Abflussmenge an einem bestimmten Punkt eines Gewässers zu bestimmen. Dieses Wissen ist einerseits eine wichtige Grundlage für die Schifffahrt. Andererseits helfen uns diese Daten auch bei unseren Bestrebungen, die ökologische Qualität eines Gewässers zu erhalten oder wiederherzustellen“, sagt Thomas Born vom WSA Spree-Havel, Mitorganisator der Veranstaltung. „Die Weiterentwicklung einer qualitativ und quantitativ hochwertigen Grundlagendatenerfassung ist für die WSV von elementarer Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund, dass die wasserwirtschaftlichen Anforderungen an die Flussgebiete immer vielfältiger werden“, so Thomas Born weiter.

mehr: https://idw-online.de/de/news834964

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Expertenliste zu Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser

Nur kurze Zeit nach rekordträchtig warmen Frühsommerwochen überzogen Gewitterfronten Deutschland mit ebenso ungewöhnlich starken wie ausdauernden Regenfällen. In der Folge traten viele Flüsse über die Ufer und überfluteten Städte und Dörfer. Vor allem der Süden des Landes meldete mancherorts so viel Regen wie nur alle 50 bis 100 Jahre und anschließende Jahrhunderthochwasser. Bislang sind vier Todesopfer zu beklagen, das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar, dürfte aber gewaltig sein. Deutlich zeigt sich, wo Städte und Gemeinden die Aufgabe zum Risikomanagement und Hochwasserschutz ernst genommen haben – und wo nicht.

Forschende der Universität Potsdam stehen den Medien zu Fragen rund um Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser sowie den Folgen für Natur und Gesellschaft zur Verfügung.

mehr: https://idw-online.de/de/news834837

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Neue Erkenntnisse über den Einfluss des Zelleintrittswegs von SARS-CoV-2-Viren auf den Ausgang der Infektion

Ein internationales Forschungsteam hat neue Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das SARS-Coronavirus-2 in Zellen eindringt und welche Folgen dies hat. Als Helfer des Oberflächenproteins ACE2 spielt die Serinprotease TMPRSS2 eine wichtige Rolle bei der Verstärkung der Zellinfektion: Sie verstärkt und beeinflusst die daraus resultierende Immunantwort, erhöht den Zelltod und treibt die Virusentwicklung voran. TMPRSS2-Proteine aus verschiedenen Säugetierarten können ebenfalls die Infektion verstärken. Diese Erkenntnisse könnten zur Entwicklung künftiger Behandlungs- und Präventionsstrategien beitragen. PNAS berichtet in seiner Ausgabe vom 04.06.2024 über die Ergebnisse.

Das Coronavirus SARS-CoV-2 nutzt primär den Oberflächenrezeptor ACE2, um in Zellen einzudringen. Die Serinprotease TMPRSS2, die ebenfalls als Transmembranprotein in den Zellmembranen verankert ist, wirkt als Helfer. Zellen, die sowohl ACE2 als auch TMPRSS2 auf ihrer Oberfläche tragen, zeigen höhere Infektionsraten mit SARS-CoV-2. Bisher war unklar, in welchem Ausmaß die Anwesenheit von TMPRSS2 den Zelleintritt verbessert, ob das für alle Virusvarianten gleichermaßen der Fall ist und ob es nur für Infektionen beim Menschen gilt.

mehr: https://idw-online.de/de/news834883%20gsu

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Mehr als 1.500 Bürgerinnen und Bürger tauchten ein in die Welt der Gewässer

Am 2. Juni 2024 veranstaltete die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) anlässlich ihres 75-jährigen Jubiläums einen Tag der offenen Tür. Ca. 1.500 Gäste jeden Alters informierten sich zwischen 11 und 18 Uhr vor Ort und aus erster Hand bei den BfG-Expertinnen und -Experten zu Themen wie Klimawandel, Spurenstoffe in Gewässern und Biodiversität. Egal ob Drohne, Wasserfahrzeuge, Pflanzenarten, Wassertiere oder Wasserproben und Sedimente – für Klein und Groß gab es etwas Neues zu lernen und zu entdecken.

Wissenschaft erklärt, verständlich und kreativ für Groß und Klein
„Es ist beeindruckend, wie viele Menschen uns an diesem Tag besucht haben und wir sind überwältigt vom großen Interesse an den vielfältigen Arbeitsbereichen der BfG.“, so Dr. Birgit Esser, Präsidentin der BfG, über den besucherreichen Abschluss der Jubiläums-Aktivitäten zum 75-Jahre-Jubiläum der BfG. „Im Fokus der Veranstaltung stand für uns, wissenschaftlich komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen – und zwar anhand konkreter Themen, an denen wir forschen und zu denen wir beraten.“ Und das Rezept ging aus Sicht der BfG auf, was sich zum einen an der hohen Verweildauer der Besucherinnen und Besucher und zum anderen aus den vielen Gesprächen vor Ort ableiten lässt. Das reichhaltige Mitmach-Angebot für alle Altersklassen leistete ebenso einen Beitrag. „Nicht zuletzt die Freude und Begeisterung der BfG-Kolleginnen und Kollegen selbst ist ausschlaggebend, um andere für die Themen rund um die Bundeswasserstraßen zu begeistern.“, ergänzt Dr. Sebastian Kofalk, Referatsleiter des für die Veranstaltungsorganisation verantwortlichen Teams.

mehr: https://idw-online.de/de/news834763

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Angst vor Umweltbelastung, aber Kritik an staatlichen Umweltschutzmaßnahmen

Junge Menschen interessieren sich für den Klimawandel und seine Folgen. Die Maßnahmen der Bundesregierung zu dessen Bekämpfung sehen sie jedoch kritisch. Trotzdem lehnen die meisten von ihnen Diskursangebote von äußerst rechten Akteurinnen und Akteuren ab. So das Ergebnis einer qualitativen Fallstudie des Forschungsprojekts „Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen: Diskursangebote, Resonanzwege und demokratische Alternativen (RIOET)“.

Marleen Hascher, Sozialwissenschaftlerin und Autorin der Studie, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal und dort Teil des RIOET-Projektteams. Ein Überblick über die Ergebnisse.

Zeitz: Junge Menschen haben Angst vor Umweltbelastung, aber kritisieren staatliche Umweltschutzmaßnahmen
Beispielsweise junge Menschen in Zeitz (Sachsen-Anhalt): Sie befürworten tendenziell den Braunkohleausstieg, sehen den Klimawandel als reale Gefahr an und beschweren sich über Umweltbelastung durch den Braunkohleabbau in ihrer Nähe. Gleichzeitig haben sie Verständnis für Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen und stehen Windkraftanlagen eher skeptisch gegenüber. Sie fürchten, dass diese nicht wirklich umweltfreundlich sind, unästhetisch aussehen und keine sichere Stromversorgung bieten können.

mehr: https://idw-online.de/de/news835696

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KIT-Experten zu den Hochwasserereignissen im Mai/Juni 2024 in Süddeutschland

Außergewöhnlich lang anhaltender und starker Regen führte großflächig zu Überschwemmungen

Ein regenreicher Mai und Rekordniederschläge zum Monatsende führten in Deutschland zu großflächigen Überschwemmungen. Innerhalb von 48 Stunden fielen im Süden und Westen Bayerns sowie im Osten Baden-Württembergs Regenmengen von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter, binnen 120 Stunden kamen nicht selten mehr als 200 Liter pro Quadratmeter zusammen. Durch das folgende Hochwasser kamen sechs Menschen ums Leben (Stand 06.06.2024) und es entstanden hohe Sachschäden.

Während das Hochwasser noch im Gange war, haben Forschende des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine historische Einordnung des Ereignisses vorgenommen und Regionen nach dem Grad der zu erwartenden Schäden klassifiziert.

„Das Besondere an diesem Niederschlagsereignis war, dass über einen relativ langen Zeitraum und eine große räumliche Ausdehnung viel Niederschlag gefallen ist“, sagt Professor Michael Kunz, wissenschaftlicher Sprecher des CEDIM und Co-Autor der Studie. „Wenn wir die Niederschläge lokal betrachten, konnten wir solche Ereignisse in Deutschland in den letzten 60 Jahren durchaus schon häufiger beobachten. Betrachtet man aber die Niederschlagssummen über einem größeren Gebiet, beispielsweise von rund 35 000 Quadratkilometern, was der Fläche Baden-Württembergs entspricht, dann waren die Niederschlagsmengen durchaus außergewöhnlich.“ Von Oberschwaben bis zum Donaumoos entsprächen diese einem Ereignis, das statistisch seltener als einmal in hundert Jahren vorkomme.

Vor allem die Ausdehnung unterscheide das Ereignis von der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021, so Kunz: „Damals fiel der Regen in kürzerer Zeit und über einem deutlich kleineren Gebiet mit sehr steilen Hängen, an denen das Wasser schnell in das Tal floss. Die großräumigen Niederschlagssummen im Mai/Juni 2024 überstiegen die vom Juli 2021 dagegen deutlich.“

Neben einer hydrologischen Einordnung des Hochwassers geben die Forschenden des CEDIM in ihrem Bericht auch eine erste Einschätzung des zu erwartenden Schadensausmaßes in den beiden am stärksten betroffenen Bundesländern: „Insbesondere die Region Günzburg und das Gebiet darum in Bayern hat es besonders erwischt“, so Dr. James Daniell vom CEDIM, ebenfalls Co-Autor der Studie. „Aber letztendlich ist in allen Landkreisen, in denen auch der Katastrophenfall ausgerufen wurde, mit meist hohen Schäden zu rechnen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news834931

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Mikro-Veränderungen im Gehirn bei Post-COVID-Patient*innen

Einfluss von COVID-19-Infektion auf die Mikrostruktur des Gehirns nachgewiesen / Veränderungen in zerebralen Netzwerken korrelieren mit Schwere der Infektion und Symptomen / Veröffentlichung in Nature Communications

Ein Teil der Menschen, die an COVID-19 erkrankt waren, leiden langfristig an neurologischen Symptomen wie kognitiven Beeinträchtigungen, Geruchsverlust und Ermüdbarkeit. Dass diese Beschwerden mittels Bildgebung nachweisbar sind, zeigt jetzt eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Freiburg, die am 18. Mai 2024 im Fachjournal Nature Communications veröffentlicht wurde. Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe fand heraus, dass bei Post-Covid-Patientinnen die Mikrostruktur im Gehirn im Vergleich zu Gesunden verändert ist. Die betroffenen Gehirnareale standen in Zusammenhang mit den Symptomen der jeweiligen Patientinnen. Dabei ging das Ausmaß der zerebralen Veränderung einher mit der Schwere der Infektion und der Stärke der Beschwerden. Für ihre Studie hatten die Forscherinnen mittels Magnetresonanztomographie (MRT) die Gehirne von Post-COVID-Patientinnen, gesunden Kontrollpersonen und COVID-19-Erkrankten ohne Langzeitsymptome untersucht. Nun gilt es die genaue Ursache zu klären und darauf aufbauend neue Therapieformen zu entwickeln.

„Unsere Forschung zeigt, dass COVID-19 auch langfristig strukturelle Veränderungen im Gehirn verursachen kann. Wenn wir diese Veränderungen besser verstehen, könnte es gelingen gezielte Behandlungen für Betroffene von Post-COVID zu entwickeln und deren Lebensqualität zu verbessern“ , sagt Erstautor Prof. Dr. Jonas A. Hosp, Oberarzt an der Klinik für Neurologie und Neurophysiologie des Universitätsklinikums Freiburg.

mehr: https://idw-online.de/de/news834915

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Nachhaltiges Grundwassermanagement – Ein Landkreis macht’s vor: So geht guter Umgang mit Grundwasser

Der besonders von Trockenheit und Hochwasser betroffene Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt zeigt, wie vorausschauendes Grundwassermanagement aussehen kann. Eine Projektgruppe unter Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung hat ein Papier mit Pioniercharakter erarbeitet: Alle Interessengruppen, von der Landwirtschaft über den Wasserversorger bis hin zu Landesbetrieben und Umweltverwaltung, haben gemeinsam Lösungsvorschläge zum nachhaltigen Schutz des Grundwassers entwickelt. Das „Leitbild 2040 Grundwasser – Ziele und Maßnahmen für ein nachhaltiges Grundwassermanagement im Landkreis Mansfeld-Südharz“ wird am 7. Juni 2024 an den Landrat übergeben.

Die Grundwasserkörper sollen in einem guten Zustand sein. Das fordern Umweltschützer, die sie als ökologischen Lebensraum erhalten wollen, genauso wie Land- und Forstwirte, die sie als Lebensgrundlage für ihre Kulturen brauchen, und Wasserversorger, die Trinkwasser für die Bevölkerung gewinnen. Als Folge von Klimawandel und menschlicher Einwirkung sind Menge und Qualität des Grundwassers in Deutschland aber nicht überall nachhaltig gesichert.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz hat sich der örtliche Wasserversorger wegen Uranfunden im Grundwasser bereits 2018 für einen Anschluss an die Fernwasserversorgung entschieden. Seitdem ist der Landkreis weitgehend abhängig von der Rappbodetalsperre als einziger Versorgungsquelle. Durch den Verlust von Wasserschutzgebieten und die Auswirkungen des Klimawandels könnten Grundwasservorkommen in Zukunft erheblich beeinträchtigt sein und wichtige Funktionen wie die Notversorgung nicht mehr garantieren.

Solche Herausforderungen und Unsicherheiten ebneten den Weg für die ISOE-Nachwuchsforschungsgruppe regulate, als sie 2021 versuchte, alle identifizierbaren Interessenvertreter*innen im Landkreis an einen Tisch zu bringen. Dass ein präventives Grundwassermanagement vor Ort notwendig ist, sahen auch die Stakeholder so – und konnten für die vierjährige Mitarbeit in der Projektgruppe gewonnen werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news834910

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Achema 2024: Kritische Rohstoffe aus Abwasser rückgewinnen und wieder in die Wertschöpfungskette bringen

Der Verbrauch natürlicher Ressourcen durch moderne Industriegesellschaften führt schon heute zu einer bedenklichen Verknappung essentieller Rohstoffe. Das betrifft unter anderem Phosphor, für den es in der EU kaum noch Quellen gibt. Daher gewinnt die Rückgewinnung aus Abwasser an Bedeutung. Ein Forscherteam der RPTU schafft die verfahrenstechnischen Grundlagen, um Phosphor und weitere Rohstoffe aus Abwasserströmen und Klärschlamm zu erschließen und für industrielle Prozesse nutzbar zu machen. Auf der Prozessindustrie-Messe Achema in Frankfurt stellte das Team sein Vorhaben vom 10. bis 14. Juni am Forschungsstand Rheinland-Pfalz vor.

Phosphor ist ein wichtiger Grundstoff für die Düngemittelproduktion und damit auch für die Produktion von Nahrungsmitteln. Er wird von der Europäischen Kommission in einer Liste mit 30 kritischen Rohstoffen geführt, die ein großes Versorgungsrisiko bei gleichzeitiger hoher ökonomischer Bedeutung aufweisen.

Potential zur Rückgewinnung bieten kommunale Abwässer, in die große Mengen an Phosphor aus Privathaushalten und Industrie eingetragen werden. Hier setzt die Forschungsarbeit an, die im Rahmen des Graduiertenkollegs „WERA“ (Wertstoff Abwasser) an der RPTU stattfindet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

WERA hat mehrere Ziele im Blick: „Wir arbeiten an Lösungsansätzen, um die Phosphor-Konzentration in kommunalen Abwässern vom Zulauf bis zum Ablauf um circa den Faktor 100 zu senken“, erläutert Professor Dr. Sergiy Antonyuk, Sprecher des Graduiertenkollegs und Leiter des Lehrstuhls für die Mechanische Verfahrenstechnik an der RPTU.

mehr: https://idw-online.de/de/news834291

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Lang leben, gesund bleiben: Studie enthüllt wichtige Gesundheitsmarker

Bremen – Das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS hat in einer aktuellen Studie wesentliche Fortschritte bei der Identifizierung von Gesundheitsmarkern gemacht, die für ein langes und gesundes Leben entscheidend sind. Unter der Leitung von Prof. Dr. Krasimira Aleksandrova und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) liefert die Forschung wertvolle Erkenntnisse für ein gesundes Altern.

In der Studie, die in der Zeitschrift Age and Ageing veröffentlicht wurde, analysierten Aleksandrova und ihr Team spezifische Kombinationen molekularer Marker, die verschiedene biologische Prozesse widerspiegeln und als mögliche Indikatoren für gesundes Altern dienen. Dabei ging es vor allem darum, bestimmte Kombinationen von Blut-Biomarkern zu identifizieren, die dazu beitragen können, Menschen, die ein hohes Alter bei guter Gesundheit erreichen, von solchen zu unterscheiden, die chronische Krankheiten wie Diabetes, koronare Herzkrankheiten und Krebs entwickeln. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die ein hohes Alter erreichen und frei von chronischen Krankheiten bleiben, die optimalen Werte bestimmter Kombinationen von Stoffwechselprodukten, die mit Insulinsensitivität und Entzündungen verbunden sind, während der späten Lebensphasen beibehalten haben“, erklärt Aleksandrova. Dies könnte auf einen gemeinsamen Schutzmechanismus hinweisen, der das Risiko altersbedingter Krankheiten verringert. Sie fügt an: „Wenn wir diese Marker und ihre komplexen Zusammenhänge verstehen, können wir besser einschätzen, welche Präventionsmaßnahmen ergriffen werden müssen, um chronische Krankheiten zu vermeiden und die Lebensqualität im Alter zu verbessern.“

mehr: https://idw-online.de/de/news834382

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Blutdruck- und Cholesterinsenker lindern Post-COVID-19-Symptome

Lipoprotein hoher Dichte (High Density Lipoprotein, HDL) – das so genannte „gute Cholesterin“ – bietet einen Angriffspunkt für eine Behandlung des Post-COVID-19-Syndroms: Wie ein Team aus der Marburger Hochschulmedizin im Fachblatt „International Journal of Molecular Sciences“ schreibt, weisen Betroffene veränderte HDL-Lipoproteine auf. Behandelt man sie mit einer geeigneten Kombination von Cholesterinsenkern und Medikamenten gegen Bluthochdruck, so mildern sich die Symptome ab.

Mehr als 65 Millionen Patienten weltweit leiden an langanhaltenden Nachwirkungen einer COVID-19-Erkrankung, etwa an neurologischen, psychischen oder Herz-Kreislauf-Störungen, die man als Post-COVID-19 zusammenfasst. „Die vorherrschenden klinischen Symptome sind Müdigkeit, Atemnot, Konzentrationsstörungen, Kreislaufprobleme und Verdauungsbeschwerden, aber auch Angstzustände und Depressionen“, erläutert der Marburger Herzspezialist Professor Dr. Bernhard Schieffer, der die Post-Covid-Ambulanz an der Universitätsklinik Marburg leitet; er ist einer der Leitautoren der Publikation.

„Die Bandbreite in der Symptomatik und im Schweregrad ist groß, sie reicht von Leistungsminderung bis zu Herzrasen und Arbeitsunfähigkeit wegen chronischer Herzmuskelentzündung“, führt Mitverfasserin Dr. Elisabeth Schieffer aus. Rund 10 bis 15 Prozent der SARS-CoV-Infizierten sind von solchen Nachwirkungen betroffen. Auch nach einer Impfung gegen das Virus zeigen sich immer wieder bleibende Symptome; dieses Post-Impf-Syndrom weist Ähnlichkeiten mit Post-COVID-19 auf.

mehr: https://idw-online.de/de/news834288

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Wissenschaftler*innen tauschen sich an der TH Lübeck über nachhaltige Wasserbewirtschaftung aus

Vom 18.-20. April 2024 waren Expertinnen aus der Wasserforschung an der TH Lübeck für einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu Gast. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Entwicklung längfristiger Forschungskooperationen zwischen jordanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen in der Wasserforschung.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit der Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“ HAWs, die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder diese ausbauen möchten. In verschiedenen Veranstaltungsformaten tauschen sich Forschende deutscher HAWs mit internationalen Forscher*innen aus verschiedenen Zielländern aus, mit dem Ziel Forschungspartnerschaften zu bilden. In diesem Rahmen fand vom 18.-20. April 2024 an der Technischen Hochschule Lübeck bereits der zweite DFG Workshop zum Thema nachhaltiger Wasserbewirtschaftung in Zusammenarbeit mit Jordanien statt.

Die Präsidentin der TH Lübeck, Dr. Muriel Helbig, eröffnete die Veranstaltung: „Es ist großartig, dass dieser Austausch stattfindet. Im Hinblick auf die zahlreichen Krisen und Kriege, die in diesem Moment die Welt erschüttern, ist es umso wichtiger, dass die internationale Wissenschaftsgemeinschaft zusammenarbeitet und voneinander lernen kann. Die Ressourcen sind knapp und werden gerade in wärmeren Regionen der Erde noch knapper. Wasserforschung international zu betreiben und die Stärken der jordanischen Universitäten und deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu nutzen, ist genau der richtige Ansatz.“

mehr: https://idw-online.de/de/news832464

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Welche Infrastrukturen benötigt die Wasserstoffwirtschaft bis 2050?

Europa wird einen Mindestbedarf von 700 TWh Wasserstoff in 2050 haben. Stahl- und Chemieindustrie werden dann die großen Treiber einer Wasserstoffwirtschaft sein und eine große Nachfrage nach Importen und Elektrolyseuren erzeugen. Um die auseinanderliegenden Zentren von Produktion, Speicherung und Verbrauch zu verbinden, braucht es ein europaweites Pipelinenetz. Zu diesen und weiteren Erkenntnissen kommt das aktuelle White Paper des Wasserstoff-Leitprojekts TransHyDE-Systemanalyse des BMBF, koordiniert von Fraunhofer IEG und DECHEMA e.V.

Betrachtet haben die Forschenden die Nachfrage von Industrie, Haushalten und Transportsektor. Nach 2030 erwarten sie erhebliche Kostensenkungen bei grünen Energieträgern, doch würden diese nicht reichen, um Niedertemperatur-, Heiz- und Prozesswärme wirtschaftlich zu erzeugen. Insgesamt haben die Forschenden einen Mindestbedarf von 700 TWh gasförmigen Wasserstoff für Europa und Großbritannien im Jahr 2050 ermittelt. Wasserstoff ist nur dann förderlich für die Umsetzung der Energiewende, wenn die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit den jeweiligen Bedarfen entspricht. Wasserstoff wird demnach vor allem bei Hochtemperatur- und energieintensiven Prozesswärmeanwendungen benötigt, sowie als Rohstoff in der Industrie und der zentralen Strom- und Fernwärmeerzeugung.

mehr: https://idw-online.de/de/news832813

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Klima- und Umweltethik im Fokus

Die Europäische Union will Klimawandel und Umweltzerstörung bekämpfen und den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft schaffen. Technologien wie die Künstliche Intelligenz können dabei ebenso schädlich wie hilfreich sein. So können KI-Anwendungen etwa Umweltbelastungen in der Landwirtschaft mindern. Gleichzeitig erfordern sie aber einen hohen Einsatz von Computerressourcen – mit weiteren Belastungen für Mensch und Umwelt. Das Projekt “RE4GREEN” soll beim geplanten Wandel auf die Klima- und Umweltethik fokussieren. Die Europäische Union fördert das Vorhaben in den nächsten drei Jahren mit insgesamt drei Millionen Euro.

„Gemeinsam in Wissenschaft und Gesellschaft müssen wir mehr Anstrengungen unternehmen, um den Klimawandel aufzuhalten und den enormen Verlust an Biodiversität nicht weiter zuzulassen“, sagt Professor Dr. Dirk Lanzerath, Leiter des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) der Universität Bonn und Koordinator des Projektes “RE4GREEN”. „Gerade die Verantwortung von uns Forschenden bereits im Forschungsprozess und bei der Auswahl von Forschungsthemen und -zielen ist hier ausgesprochen hoch.“ Für diese Fragestellungen schon junge Forschende zu sensibilisieren und dies auch zu einem zentralen Anliegen ethischer Verantwortlichkeit von Forschungseinrichtungen wie Universitäten zu machen, ist Gegenstand vom neu eingeworbenen EU-Projekt RE4GREEN. An dem Vorhaben beteiligen sich von der Universität Bonn neben dem Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) auch die Landwirtschaftliche Fakultät, das Center for Life Ethics und der Transdisziplinäre Forschungsbereich “Sustainable Futures”.

mehr: https://idw-online.de/de/news832448

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Klimaforschung in Gewässern: ParKli Wassersensorik zum Nachbauen

Die Hochschule Reutlingen, das Herman Hollerith Zentrum (HHZ) Böblingen und die open science for open societies gGmbH haben gemeinsam im Rahmen des Forschungsprojekts „ParKli – Partizipative Frühwarnsysteme zur Bekämpfung lokaler Folgen des Klimawandels durch Citizen Science Aktivitäten in der Umweltinformatik“ an der Entwicklung eines Wassersensors gearbeitet, um ein Langzeitmonitoring zu ermöglichen. Die Ergebnisse werden am 21. Juni bei der Abschlussveranstaltung präsentiert.

Gewässer erbringen wesentliche Ökosystemdienstleistungen, die für das Überleben und Wohlergehen der Menschheit essenziell sind. Dazu zählen die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, die Regulierung des Klimas und der Atmosphäre sowie die Bereitstellung von Nahrung und Erholungsräumen. Aquatische Ökosysteme unterstützen zudem die biologische Vielfalt, regulieren den Wasserhaushalt und tragen zur Bodenbildung bei. Diese Faktoren sind besonders wichtig, da sie helfen, natürliche Schwankungen und Störungen abzufedern und die Resilienz gegenüber Umweltveränderungen zu erhöhen.

mehr: https://idw-online.de/de/news835013

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Mit maßgeschneiderten Konzepten gegen den Fachkräftemangel

Das Ferdinand-Braun-Institut engagiert sich gemeinsam mit dem Aus- und Weiterbildungsnetzwerk Hochtechnologie (ANH Berlin) für die Sicherung des Nachwuchses im Hightech-Bereich. Neben einer Vielzahl von Initiativen für alle Qualifikationsstufen bietet das Institut im Herbst dieses Jahres wieder drei Ausbildungsplätze für Mikrotechnolog*innen an. Ausbildungsplätze in weiteren technisch-naturwissenschaftlichen Berufen vermittelt ANH Berlin.

Kluge Köpfe für Forschung und Entwicklung in der Hochtechnologie zu gewinnen, ist eine der zentralen Herausforderungen der Branche. Viele Berufsbilder sind nach wie vor zu wenig bekannt, gelten als „zu langweilig“ oder „zu anspruchsvoll“. Das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) und das am Institut angesiedelte ANH Berlin setzen daher auf maßgeschneiderte Lösungen. So beteiligt sich das FBH aktiv an der akademischen Lehre und betreut Abschlussarbeiten und Promotionen. Zudem sollen Jugendliche für eine duale Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich begeistert werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news834939

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Die Kläranlage als Rohstoffquelle – Winfried Kretschmann besucht das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität

Am 6. Juni 2024 war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau. Forschende der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigten an einer Pilotanlage, wie Kläranlagen durch die Rückgewinnung von Rohstoffen zur Klimaneutralität beitragen können.

„Das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart verfolgt ein großes Ziel: Aus Abwasser sollen wertvolle Rohstoffe gewonnen und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. So kann der organische Kohlenstoff des Abwassers nachhaltig genutzt werden. Zudem arbeitet man im Forschungsklärwerk daran, den hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in herkömmlichen Klärwerken zu verringern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Doch hier wird nicht nur auf hohem Niveau getüftelt. Schließlich ist das Klärwerk auch eine Ausbildungsstätte für das Personal in Abwasseranlagen und unterstützt Firmen bei der Entwicklung von Anlagentechnik. Damit fördert das Klärwerk die wichtige Durchlässigkeit von der Wissenschaft in die Anwendung.“

In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können diese Rohstoffe aus Abwasser zurückgewonnen werden, um daraus Produkte wie Dünger, Wasserstoff und Biokunststoff herzustellen. Diesen Prozess erforscht seit 2021 das Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik – die Bioraffinerie Büsnau“).

mehr: https://idw-online.de/de/news834932

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Daten schützen im Umgang mit freizugänglicher KI? Studie mit der ISM zeigt erhebliches Risiko

Im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen liegt ein großes Datenschutzrisiko in deutschen Unternehmen. Dies zeigt eine Umfrage der Shamundi Consulting in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM) und vier deutschen Technologieunternehmen unter der Leitung von Kishor Sridhar. Der ISM-Dozent für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt auf den Themen New Work und Führung befragte mit seinem Team 750 Führungskräfte in deutschen Unternehmen zu ihrer KI-Nutzung.

München, 06.06.2024. Im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen liegt ein großes Datenschutzrisiko in deutschen Unternehmen. Dies zeigt eine Umfrage der Shamundi Consulting in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM) und vier deutschen Technologieunternehmen unter der Leitung von Kishor Sridhar. Der ISM-Dozent für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt auf den Themen New Work und Führung befragte mit seinem Team 750 Führungskräfte in deutschen Unternehmen zu ihrer KI-Nutzung.

Das Thema Datenschutz hat in Europa einen großen Stellenwert, so der Eindruck, den man aus den politischen Entwicklungen der letzten Jahre und den daraus resultierenden Gesetzen gewinnt. Dennoch gibt es bei Unternehmen in Deutschland ein großes Datenschutzrisiko im Umgang mit freizugänglicher KI – so das Fazit der Studie. Und auch die Aufklärung der Mitarbeiter zu dem Thema kommt in der Wahrnehmung der Befragten bislang zu kurz.

Eine Frage an die Führungskräfte lautete: Gibt es in ihrem Unternehmen spezifische Vorgaben bzw. Restriktionen im Umgang mit internen oder kundenspezifischen Daten und der Verwendung offener KI Systeme? Fast zwei Drittel der Befragten (62%) beantworteten dies mit „Nein“. Nur 24% gaben an, über solche Vorgaben zu verfügen. Weitere 13% konnten keine Angaben machen oder waren sich nicht sicher.

mehr: https://idw-online.de/de/news834947

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Rote Karte für Sonnenbrand

Bundesamt für Strahlenschutz stellt Fans bei EURO 2024 kostenlos Sonnencreme zur Verfügung und informiert über UV-Schutz

Zum Start der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland (EURO 2024) wird das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Fans mit der Kampagne „UV-sicher“ beim persönlichen UV-Schutz unterstützen. In allen zehn Gastgeberstädten stellt es dafür in den Fan-Zonen und in der Nähe der Stadien kostenlos Sonnencreme in Spendern und Informationen zur aktuellen UV-Belastung zur Verfügung, die in den Sommermonaten besonders intensiv ist.

BfS-Präsidentin Inge Paulini: „Wer bei der EM mitfiebert, denkt an Tore und an Teams, aber vielleicht nicht daran, sich vor der Sonne beim Public Viewing zu schützen und riskiert so einen Sonnenbrand. Die UV-Strahlung ist ein Gesundheitsrisiko, das häufig unterschätzt wird. Die Sonnencremespender sollen daran erinnern, wie wichtig das Eincremen ist und sie ermöglichen es, das direkt in die Tat umzusetzen.“ So können alle draußen mitjubeln, auch an sonnigen Tagen.

Paulini weiter: „Für einen guten persönlichen UV-Schutz gilt eine einfache Regel: vermeiden, bekleiden, Sonnencreme nutzen. An erster Stelle steht, gesundheitsschädigende UV-Belastung zu vermeiden – etwa in dem man mittags Schatten aufsucht. An zweiter Stelle kommt der Schutz von Haut und Augen durch lange Kleidung, Hut und Sonnenbrille. Ganz zuletzt kommt aus Sicht des Strahlenschutzes die Sonnencreme. Den wirkungsvollsten UV-Schutz erreicht man mit der Kombination all dieser Maßnahmen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news834710

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MCC: Die Menschheit muss jährlich sieben bis neun Milliarden Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre holen

Sieben bis neun Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr müssen ab Mitte des Jahrhunderts nachhaltig aus der Atmosphäre entfernt werden, wenn die Welt das 1,5-Grad-Limit des Pariser Abkommens einhalten soll. Dies geht aus dem zweiten Bericht „State of Carbon Dioxide Removal“ (CDR, Stand der CO₂-Entnahmen) hervor, der weltweit führenden wissenschaftlichen Bewertung eines internationalen Teams von über 50 Fachleuten. Der Bericht wurde geleitet von der Smith School of Enterprise and the Environment der Universität Oxford, zu den federführenden Einrichtungen gehört das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change).

„Emissionsminderung ist für netto null vorrangig, aber CO₂-Entnahmen spielen eine wichtige Rolle“, sagt Jan Minx, Leiter der MCC-Arbeitsgruppe Angewandte Nachhaltigkeitsforschung. „Aber beim Hochskalieren der Entnahme-Technologien darf die Menschheit nicht andere Ziele gefährden – wie die Ernährungssicherheit, die biologische Vielfalt, sichere Wasserversorgung oder sichere Lebensräume für indigene Völker. Aus diesem Grund haben wir in unsere Analyse Nachhaltigkeitskriterien einbezogen. Und daraus abgeleitet unsere finale Abschätzung der Paris-kompatiblen CO₂-Entnahmemenge getroffen.“

Aktuell werden nur jährlich 2 Milliarden Tonnen CO₂ entnommen, meist durch konventionelle Methoden wie Aufforstung. Neuartige Entnahme-Methoden – wie Pflanzenkohle, beschleunigte Gesteinsverwitterung, CO₂-Direktabscheidung und Speicherung (DACCS) und Bioenergie mit CO₂-Abscheidung und -speicherung (BECCS) – summieren sich mit jährlich 1,3 Millionen Tonnen auf unter 0,1 Prozent der Gesamtmenge. Auf tatsächlich dauerhafte Methoden entfallen nur jährlich 0,6 Millionen Tonnen, das sind unter 0,05 Prozent.

mehr: https://idw-online.de/de/news834720

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Hochwasser und Seuchen: So schützen Sie sich

Hochwasser und daraus resultierende Seuchen stellen auch in Deutschland eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung dar. Grund zur Panik besteht nicht – wenn man ein paar Regeln befolgt.

Während eines Hochwassers können verschiedene lebensbedrohliche Krankheitserreger auftreten. Entsprechend kann es nach dem Hochwasser schlimmstenfalls zu Seuchen kommen – oder aber zu schweren Erkrankungen einzelner Menschen, die sich mit den jeweiligen Erregern infiziert haben.

Welche Erreger können auftreten?

Hepatitis A: Das ist eine durch Viren verursachte Leberentzündung, die sich leicht über kontaminiertes Wasser verbreiten kann.

Typhus: Typhus ist eine bakterielle Infektion, die durch Salmonellen verursacht wird. Kontaminiertes Wasser kann die Ausbreitung von Typhus begünstigen.

Cholera: Hochwasser kann eine Ursache für Cholera sein, da es häufig zu einer Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit dem Bakterium Vibrio cholerae führt. Unbehandelt endet Cholera sehr oft tödlich. Überschwemmungen beschädigen oft sanitäre Einrichtungen oder führen zu deren Überflutung, was die Verbreitung von Fäkalien und Krankheitserregern in der Umwelt fördert. Wenn Menschen kontaminiertes Wasser konsumieren oder damit in Berührung kommen, kann sich die Krankheit rasch verbreiten. Das Risiko einer Cholera-Epidemie ist besonders in Regionen mit unzureichender Wasserinfrastruktur und Hygiene nach Hochwasser hoch. Das ist in Deutschland zwar nicht der Fall – aber auch nicht ganz ausgeschlossen.,

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Erregern wie dem Hepatitis-A-Virus, Salmonellen und Cholera-Bakterien können weitere Pathogene bei Hochwasserkatastrophen eine Rolle spielen. Dazu zählt unter anderem Giardia lamblia, ein Parasit, der gastrointestinale Erkrankungen hervorruft..

mehr: https://idw-online.de/de/news834697

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Schritt für Schritt zum Klimaschutz

Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK und der Bundesverband Der Mittelstand. BVMW e. V. haben einen Leitfaden entwickelt, der kleine und mittlere Unternehmen beim Aufbau eines betrieblichen Klimamanagements unterstützt. Er steht ab sofort kostenfrei zum Download bereit.

Angesichts der weitreichenden Folgen des Klimawandels wird für Unternehmen eine strategische Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz immer wichtiger. Wachsende Ansprüche von Kunden, Auftraggebern oder Mitarbeitenden, aber auch gesetzliche Regularien stellen Firmen vor die Herausforderung, sich mit den eigenen Umweltauswirkungen zu beschäftigen. Insbesondere gesetzliche Berichtspflichten innerhalb der EU, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), werden in den kommenden Jahren immer mehr Unternehmen betreffen. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in Deutschland bis zu 15.000 Unternehmen verpflichtet sein werden, einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen, darunter auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Aber auch für Unternehmen, die keiner Nachhaltigkeitsberichtspflicht unterliegen, wird das Thema immer relevanter. Befinden sie sich in Lieferketten anderer berichtspflichtiger Unternehmen, müssen auch sie bei der Auftragsvergabe Informationen zu den eigenen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) angeben. Ebenso verlangen immer mehr Banken bei der Kreditvergabe umfassende Informationen zur unternehmerischen Klimastrategie. Gerade für KMU bietet die Auseinandersetzung mit den eigenen klimaschädlichen THG-Emissionen Chancen und Vorteile. Mit Maßnahmen zu deren Reduzierung leisten sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und sichern darüber hinaus ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Der Leitfaden »Klimamanagement in Unternehmen« unterstützt Firmen jetzt dabei und gibt Orientierung beim Aufbau eines ganzheitlichen betrieblichen Klimamanagements. Er zeigt Schritt für Schritt auf, wie Unternehmen eine Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz)erstellen, Klimaschutzziele festlegen, Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und ihre Erfolge kommunizieren können. Unternehmen lernen unter anderem Methoden und Tools für die Bilanzierung ihrer THG-Emissionen kennen und erfahren, wie sie auf Basis ihrer THG-Bilanz und ihrer Klimaschutzziele sinnvolle und effiziente Klimaschutzmaßnahmen auswählen können. Sie lernen, wie sie Maßnahmen strukturiert planen, fortlaufend umsetzen und systematisch evaluieren können und erhalten Tipps für die Nachhaltigkeitsberichterstattung unter Berücksichtigung freiwilliger und verpflichtender Standards. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung ist so angelegt, dass sie auf individuelle Unternehmensbedürfnisse angepasst werden kann.

mehr: https://idw-online.de/de/news834406

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Welttag der Ozeane: Wie viel Klimawandel steckt im Meer?

Der steigende CO₂-Gehalt der Atmosphäre führt zu einer Versauerung der Ozeane. Es sind kleine chemische Veränderungen mit gravierenden Folgen. Für die Messung des pH-Wertes im Ozean bietet die PTB neuerdings einen „Goldstandard“, der für weltweit vergleichbare und damit aussagekräftige Messdaten sorgt. Denn nur wer verlässliche Daten hat, kann fundierte Entscheidungen für den Schutz der Meere treffen. Mit dem Welttag der Ozeane wollen die Vereinten Nationen am 8. Juni alle Menschen für die Bedrohung der Meere sensibilisieren und an die herausragende ökologische Rolle der Ozeane erinnern.

Zuweilen nennt man ihn den bösen Zwilling der Klimaerwärmung: die Versauerung der Ozeane. Denn der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre hat nicht nur Auswirkungen auf das Klima, sondern auch auf die Chemie der Ozeane. Diese „Versauerung der Ozeane zu minimieren und zu bekämpfen“ gehört zu den Nachhaltigkeitszielen der von den Vereinten Nationen formulierten Agenda 2030. Ozeanografen versuchen daher, den pH-Wert – ein Maß, ob eine Flüssigkeit eher basisch, neutral oder sauer ist – möglichst flächendeckend zu messen. Doch Messungen im Ozean sind eine Herausforderung: Da sind nicht nur die enorme Ausdehnung der Wassermassen und schwierige Wetterbedingungen – anders als im Labor schwanken auch Temperatur und Salzgehalt. Das macht Messungen komplizierter. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und Partnerinstitute wollten helfen und haben im Rahmen eines dreijährigen internationalen Projekts die Voraussetzung für verlässliche und vergleichbare pH-Wert-Messungen geschaffen.

mehr: https://idw-online.de/de/news834407

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ÖPNV-Anschluss wichtiger für Wohnstandortwahl als verfügbarer Pkw-Stellplatz

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) untersuchte gemeinsam mit der TU Dortmund in einer Studie für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wie das Mobilitätsangebot am Wohnort die Alltagsmobilität beeinflusst und welche Kriterien die Wahl des Wohnstandorts bestimmen.

Berlin. Welchen Einfluss haben Mobilitätsangebote und Siedlungsstruktur auf die Alltagsmobilität der Bewohnerschaft? Und wie wirken sich Mobilitätsbedarf und Mobilitätsanforderungen der Menschen auf die Wahl ihres Wohnstandortes aus? Diesen und weiteren Fragen ging das Difu gemeinsam mit der TU Dortmund in einer Studie für das BMBF nach, deren Ergebnisse nun veröffentlicht vorliegen.

Die Studienergebnisse zeigen, dass – anders als vielfach vermutet – ein guter Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel bei der Wohnstandortwahl eine größere Rolle spielt, als die Verfügbarkeit eines Pkw-Stellplatzes. Dem ÖPNV kommt damit eine Schlüsselrolle in der Siedlungsentwicklung zu.

Viele Haushalte möchten nachhaltig mobil sein, sehen jedoch ein gutes ÖPNV-Angebot als unabdingbare Voraussetzung dafür an. Oft finden jedoch Haushalte mit Präferenzen für den Umweltverbund keine Wohnangebote, die diesen Mobilitätswünschen entsprechen. Für diese Nachfrage nach gut angebundenen, autoreduzierten Neubauvierteln könnte sich ein Umsteuern bei Kommunen und in der Wohnungswirtschaft also lohnen.

mehr: https://idw-online.de/de/news834436

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CoastAdapt: Nachhaltiger Küstenschutz für Niedersachsen

Der Meeresspiegel steigt immer schneller an und verändert die Küstenlandschaften weltweit. Allein in den vergangenen 30 Jahren wurde in der Deutschen Bucht ein Anstieg von etwa zehn Zentimetern verzeichnet. Diese Entwicklung stellt auch die niedersächsische Nordseeküste vor enorme Herausforderungen: Wie kann die Küste nachhaltig, verantwortungsvoll und behutsam an den Klimawandel angepasst werden? Und wie lassen sich Nutzung und Schutz der natürlichen Ressourcen bestmöglich in Einklang bringen? Antworten darauf will der „Wissenschaftsraum CoastAdapt“ unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig liefern und ein international sichtbares Küstenkompetenzzentrum schaffen.

Die Auswirkungen des Klimawandels erfordern ständige Anpassungsmaßnahmen an den Küsten. Und sie erfordern unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen sowie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, um neue Lösungen zu entwickeln. Deshalb bringt der Wissenschaftsraum „CoastAdapt“ Expertinnen aus dem Küsteningenieurwesen und der Küstenforschung zusammen, vernetzt also die Ingenieurswissenschaften mit den Naturwissenschaften, Universitäten mit Fachbehörden und Verbänden in Niedersachsen. „Wir möchten hier einen starken Nukleus für das Thema Küste schaffen, um den Küstenraum nachhaltig und vorausschauend weiterzuentwickeln“, sagt Projektkoordinator Professor Nils Goseberg vom Leichtweiß-Institut für Wasserbau der TU Braunschweig. Wissenschaftlerinnen aus Braunschweig, Hannover und Oldenburg arbeiten dabei eng mit Expert*innen aus der Praxis, wie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, zusammen.

mehr: https://idw-online.de/de/news834426

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Politische Glaubwürdigkeit entscheidet über den Erfolg des EU-Emissionshandels

Damit die Kohlenstoffpreise im EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) hoch genug sind, um Emissionsminderungen langfristig effizient anzureizen, ist eine große politische Glaubwürdigkeit entscheidend. Ein Team von Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass zwe ETS-Reformen nicht nur durch eine Verschärfung der Emissions-Obergrenze den Preis von unter 10 Euro pro Tonne CO₂ im Jahr 2017 auf etwa 80 Euro pro Tonne 2022 angehoben haben, sondern auch durch ein stärkeres politisches Bekenntnis zum ETS.

Dies führte dazu, dass Unternehmen angefangen haben, vorausschauender zu handeln und kurzfristig weniger CO₂ auszustoßen, um Zertifikate für eine spätere Verwendung aufzubewahren.

„Der Preis für den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ ist in der Vergangenheit stark gestiegen; in den letzten fünf Jahren hat er sich durch zwei politische Reformen knapp verzehnfacht. Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die Reformen nicht nur die ETS-Regeln direkt verändert haben, sondern auch die langfristige Glaubwürdigkeit des ETS erhöht und damit Unternehmen dazu gebracht haben, ihr Marktverhalten an den langfristigen Klimazielen auszurichten“, erklärt Joanna Sitarz, PIK-Wissenschaftlerin und Erstautorin der in Nature Energy veröffentlichten Studie. „Alles, was der langfristigen Glaubwürdigkeit von Klimazielen schadet, könnte im Gegenzug dazu führen, dass die CO₂-Preise im ETS kurzfristig wieder einbrechen und unzureichend in Klimaschutz investiert wird.“

Das EU-ETS legt eine Obergrenze und damit einen Preis für Treibhausgasemissionen aus Kraftwerken, großen Industrieanlagen und dem Luftverkehr fest und deckt etwa 40 Prozent der gesamten Emissionen in der EU ab. Die Obergrenze sinkt jedes Jahr und wird voraussichtlich um das Jahr 2040 herum bei Null liegen. Eine wichtige Eigenschaft des ETS ist, dass Emissionszertifikate angespart werden können: Wenn Unternehmen in der Zukunft mit sehr hohen CO₂-Vermeidungskosten rechnen, können sie ihre Emissionen zeitnah reduzieren und die ungenutzten Emissionszertifikate für eine spätere Verwendung aufbewahren. Auf diese Weise werden aktuelle Preise mit künftigen Knappheiten verknüpft, was zu dynamischer Effizienz führen sollte: Emissionen werden dann reduziert, wenn es am günstigsten ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news834438

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Rotaviren: Symptome, Impfung, Therapie

Der Schauspieler Heinz Hoenig (72) ist schwer erkrankt – nach Aussagen seiner Frau infizierte er sich mit Rotaviren. Was die Erreger bewirken, und wie Sie sich dagegen schützen können, erfahren Sie in unserem Infotext.

Rotaviren sind weit verbreitet und verursachen vor allem bei Kleinkindern Magen-Darm-Infektionen. Fast alle Kinder infizieren sich bis zum Alter von fünf Jahren. Die Ansteckung erfolgt meist über den Kontakt mit kontaminierten Fäkalien oder Gegenständen. Für Erwachsene sind die Viren ebenfalls gefährlich und können Sekundärschäden auslösen.

mehr: https://idw-online.de/de/news833227

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Meilenstein in der Sensorik: Parallele Messung mehrerer Wasserparameter mit nur einem Sensorchip

Das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS präsentiert eine wegweisende Integrationstechnologie zur gleichzeitigen Messung verschiedener Wasserparameter mittels ionensensitiver Feldeffekttransistoren (ISFETs). Die neu entwickelte n-Wannen-Integrationstechnologie ermöglicht es künftig, mit nur einem Sensorchip pH-Werte, Nitrat-, Phosphat- und Kaliumkonzentrationen parallel und kontinuierlich zu erfassen. Diese Innovation eröffnet neue Horizonte für die Umwelt- und Bioanalytik.

ISFETs zeichnen sich durch ihre Kompaktheit, Robustheit und Integrationsfähigkeit aus.
Daher sind sie optimal für die präzise Messung von pH-Werten sowie für die genaue Bestimmung der Konzentration zahlreicher Ionen in Wasser geeignet, was sie zu leistungsstarken Werkzeugen in der Umwelt- und Bioanalytik macht. In der pH-Messtechnik finden sie aufgrund ihrer Unzerbrechlichkeit vor allem in der Lebensmittelproduktion bereits breite Anwendung. Das Fraunhofer IPMS hat nun eine n Wannentechnologie entwickelt, die es ermöglicht, mehrere ISFETs auf einem Chip so zu integrieren, dass eine gezielte Funktionalisierung mittels ionenselektiver Schichten möglich ist.

Diese Integrationstechnologie eröffnet die Möglichkeit von multifunktionalen ISFET Arrays. In Zusammenarbeit mit Forschungspartnern können so zukünftig weitere anwendungsspezifische, ionenselektive Beschichtungen entwickelt und integriert werden. Dies ermöglicht die simultane und kontinuierliche Messung verschiedener Parameter wie pH-Wert, Nitrat-, Phosphat- und Kaliumkonzentration mit nur einem Sensorchip. Bei Bedarf können auch weitere Parameter in das System integriert werden.

»Ein derartiges Messsystem, welches essenzielle Parameter von Wasser kontinuierlich in Echtzeit erfassen kann, hat ein riesiges Marktpotenzial«, sagt Dr. Olaf R. Hild, Leiter des Geschäftsfelds Chemische Sensorik am Fraunhofer IPMS. »Es eröffnet neue Möglichkeiten für Anwendungen in der Umweltanalytik, der Land- und Wasserwirtschaft sowie im stark wachsenden Markt der Indoorfarming-Anwendungen.« »Und«, so fügt er schmunzelnd hinzu, »wir haben mit dieser Technologie eine Alleinstellung in Europa!«

Die Nutzung dieser Technologie soll dazu beitragen, die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu steigern, indem die Messdaten mit externen Daten, wie zum Beispiel Wetterdaten, kombiniert werden. Dies würde Landwirten ermöglichen passgenaue Nährstoffgaben vorzunehmen. Das spart nicht nur Kosten für Düngemittel, sondern schont auch die Umwelt.

Die bisher entwickelten Sensoren und die n-Wannen-Integrationstechnologie werden auf der Messe SENSOR+TEST in Nürnberg vom 11. bis 13. Juni vorgestellt, um Entwicklern, Integratoren und potenziellen Nutzern die Technologie zu erläutern. Messetermine mit den Experten des Fraunhofer IPMS am Stand 1-317 können bereits vorab auf der Webseite des Instituts vereinbart werden: https://www.ipms.fraunhofer.de/de/events/2024/Sensor_Test.html

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Fortschrittliche Deichsysteme zum Schutz vor Überschwemmungen und Hochwasser

Die Projektpartner des EU-Projekts MULTICLIMACT trafen sich im niederländischen Delft, um Initiativen zur Klimaresilienz voranzutreiben. In einer sich schnell verändernden Welt, in der der Klimawandel und die damit einhergehenden Naturgefahren eine zunehmende Bedrohung für unsere Städte und Infrastrukturen darstellen, will das Projekt MULTICLIMACT ein Leuchtturm des Fortschritts und der Hoffnung sein. Im Projekt werden innovative Strategien und Technologien sowie ein Toolkit mit 18 zuverlässigen und leicht umsetzbaren Methoden und digitalen Lösungen entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit unserer Stadtlandschaften zu verbessern.

MULTICLIMACT ist ein von der EU finanziertes Projekt zur Verbesserung von Klimaanpassungsstrategien, an dem 25 Partnerorganisationen mitwirken. Am 16. und 17. April trafen sich die Partner auf dem Campus der Technischen Universität Delft, um die Projektfortschritte zu überprüfen und künftige Richtungen für diese wichtige Klimaschutzmaßnahme festzulegen.

Als Projektpartner übernimmt das Steinbeis Europa Zentrum die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Dafür wird neben den Platzierungen von wissenschaftlichen Publikationen eine breitgefächerte Social Media Kampagne implementiert, mehrsprachiges Kommunikationsmaterial entwickelt und Aktivitäten wie Webseminare und Networking Events durchgeführt.
alparslan.akkus@steinbeis-europa.de

mehr: https://idw-online.de/de/news833192

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200 Flaschen Bier pro Kopf: Wissenschaftliche Fakten zum 30. Tag des Bieres

Hopfen und Malz – Gott erhalt’s. Trotz rückläufigem Bierkonsum ist Bier nach wie vor sehr beliebt bei den Deutschen. Am 23. April feiern wir des Tag des Bieres und nehmen dies zum Anlass, um zu klären, was eigentlich drin ist im Gerstensaft, wie der Geschmack zustande kommt und warum so viele Menschen das Getränk so sehr lieben.

Deutschland. Wenn man im Ausland jemanden fragt, wie man sich Deutschland vorstelle, werden dabei oft die gleichen Bilder umschrieben. Bier ist eines davon und in der Tat gibt es in unserem Land eine sehr alte und reiche Brautradition, eine Vielfalt lokaler Brauereien, unzählige Biersorten und mindestens genau so viele Anlässe, um Bier zu konsumieren.

In der Tat gehören die Deutschen zu den größten Biertrinkern der Welt. Auch wenn der Konsum seit einigen Jahren zurückgegangen ist, kamen wir im Jahr 2020 laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes auf einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 93,3 Litern. Das entspricht in etwa 200 Flaschen Bier. Doch was macht sie aus, die Faszination zum Gerstensaft? Wie bekommt man den Alkohol aus dem Bier und wie kann man mit so wenigen Zutaten so viele Geschmäcker erzeugen? Dr. Margit Jekle ist Professorin für Lebensmitteltechnologie und pharmazeutisches Qualitätsmanagement. Im Interview beantwortet sie die spannendsten Fragen rund ums Bier.

mehr: https://idw-online.de/de/news832365

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Plastikmüll in Biomüll-Tonnen reduzieren / Idee: BiOTONi aus regionalem Bio-Plastik

Forschende am Resource Lab der Universität Augsburg befassen sich damit, wie der Plastikanteil, der fälschlicherweise in Augsburgs Bio-Tonnen landet, reduziert werden kann. Ausgehend von Befragungen in Mehrfamilienhäusern entstand die Idee eines neuen Abfallbehälters für Biomüll. Das Bio-Plastik, um diesen herzustellen, soll künftig aber nicht wie üblich aus Mais und Zuckerrohr geschaffen werden, das aus dem Ausland hertransportiert werden muss. Sondern aus Abfällen der Land- und Forstwirtschaft – wie Stroh und Rinde – aus der Region. Das Vorhaben ist Teil des Verbundprojekts reGIOcycle, welches das Bundesministerium für Bildung und Forschung in einer zweiten Phase bis 2025 weiter fördert.

In Augsburgs braunen Bio-Tonnen landet immer noch zu viel Plastik, wie beispielsweise Windeln oder Tüten. Diese „Fehlwürfe“ müssen händisch aussortiert werden, damit aus den Abfällen wertvoller Kompost entstehen kann. Oder der Abfallwirtschaftsbetrieb Augsburg muss den eigentlich nützlichen Biomüll verbrennen.

„Dieses Problems haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Resource Lab der Universität Augsburg im Rahmen des Verbundprojekts reGIOcycle angenommen und Menschen in Augsburg und den Landkreisen Aichach-Friedberg und Augsburg dazu befragt, wie sie ihren Abfall sortieren“, erklärt Dr. Andrea Thorenz, die die Forschungsgruppe am Institut für Materials Resource Management der Universität Augsburg leitet.

Eine wichtige Erkenntnis: In Mehrfamilienhäusern ist die Motivation, Müll zu trennen, groß, aber im Alltag wird es nicht umgesetzt. „Ursache solcher Fehlwürfe ist oft schlicht Bequemlichkeit – etwa, wenn Kartoffelschalen oder Obstreste mitsamt der Tüte, in der sie gesammelt wurden, in die braune Tonne geworfen werden. Mitunter mangelt es aber auch an ausreichender Aufklärung“, erklärt Felix Assies, Mitarbeiter und Doktorand am Resource Lab. Das Projektkonsortium kam auf die Idee, einen kleinen Behälter für Biomüll weiterzuentwickeln, der direkt in der Küche steht und dazu einlädt, Küchenabfälle aufzunehmen.

mehr: https://idw-online.de/de/news834126

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Ein wirkungsorientiertes Vorhersagesystem für die bessere Frühwarnung vor Hochwasser

Extremereignisse wie beispielsweise Hochwasser werden durch den Klimawandel häufiger. Dies verstärkt die Notwendigkeit, Methoden zur genaueren und schnelleren Hochwasservorhersage zu entwickeln, um die Bevölkerung künftig besser zu schützen. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) hat in der Zeitschrift Nature Communications ein Hochwasservorhersagesystem vorgestellt, das rechtzeitig nicht nur Wasserstände an Pegeln, sondern auch dynamische hochaufgelöste Überflutungskarten bereitstellt. So können die Folgen einer Überschwemmung präzise bis auf das Niveau einzelner Gebäude prognostiziert werden.

In der räumlichen und zeitlichen Vorhersage von Hochwasserereignissen hat es in den vergangenen Jahren große Fortschritte gegeben. So ist es derzeit möglich, Hochwasserstände an einzelnen Pegeln vorherzusagen. Welche Auswirkungen Überschwemmungen für Städte und Gemeinden vor allem für die Menschen im Unterlauf von Flüssen haben können, konnte bisher allerdings nur grob oder sogar fehlerhaft abgeschätzt werden. Diese Präzision ist jedoch entscheidend, weil die betroffene Bevölkerung möglichst schnell vorab informiert werden muss, um gegebenenfalls Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. „Was es bräuchte, ist ein mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattetes Hochwasserfrühwarnsystem, das hochauflösend rechtzeitig Überschwemmungsvorhersagen liefert und angibt, welche Auswirkungen das Hochwasser auf einzelne Gebäude hat“, sagt UFZ-Modellierer Prof. Luis Samaniego, Letztautor des Artikels. Dies würde die Grundlage für das Krisenmanagement entscheidend verbessern.

Für das neue Hochwasservorhersagesystem kombinierten die Forscher der beiden Helmholtz-Zentren in einem ersten Schritt die Niederschlagsvorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (NWP limited area ensemble prediction system) mit dem am UFZ entwickelten hydrologischen Modellsystem mHM (mesoscale hydrologic model). Dieses Modell liefert nicht nur Informationen zum Wasserabfluss, sondern auch zum zeitlichen Verlauf der Bodenfeuchte – einer der entscheidenden Faktoren für die Entwicklung von Hochwasser. Anhand der vorliegenden Daten zur Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 gelang es ihnen im Nachgang, anhand eines Ensembles von 20 Vorhersagenmodellen die Höhe der Flutwelle für den Pegel Altenahr stündlich zu prognostizieren. Zudem konnten sie die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob ein 50- und ein 100-jährliches Hochwasser eintreten. Die Modellierung ergab, dass 47 Stunden und damit fast zwei Tage vor dem Eintreffen der Flutwelle im Ahrtal 15 Prozent der Modelle ein 100-jährliches Hochwasser prognostiziert hätten. Je näher das Ereignis kam, umso wahrscheinlicher wurde, dass die zu dem Zeitpunkt festgelegte Jahrhundertmarke tatsächlich überschritten wird: So sagten 75 Prozent aller Modelle 17 Stunden vor der Flutwelle das Jahrhunderthochwasser voraus, sieben Stunden davor waren es schließlich 100 Prozent. „Wenn 75 Prozent der Vorhersagen in einem Ensemble ein Jahrhunderthochwasser anzeigen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es eintritt“, sagt der UFZ-Modellierer Dr. Husain Najafi, Erstautor der Studie.

mehr: https://idw-online.de/de/news833502

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Forschungsprojekt der SRH Berlin auf der Woche der Umwelt des Bundespräsidenten

Die Woche der Umwelt, eine Veranstaltung des Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, präsentiert unter dem Motto “Zusammen für Klimaneutralität” innovative Umweltschutzlösungen. Vom 4. bis 5. Juni im Park von Schloss Bellevue in Berlin, mit dabei ist ein Projekt der SRH.

Die Woche der Umwelt ist eine Veranstaltung des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeiers sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, um gemäß dem Motto “Zusammen für Klimaneutralität” innovative Lösungen zum Schutz der Umwelt vorzustellen. Dieses Jahr findet die Veranstaltung vom 4. Juni bis 5.Juni im Park von Schloss Bellevue in Berlin statt und auch ein Projekt der SRH wird vorgestellt. Neben ca. 190 weiteren Projekten wurde das Projekt “ReGCell – Recycling des Glases und der Siliziumzellen von Photovoltaikanlagen” von einer unabhängigen Jury für eine Präsentation auf der Woche der Umwelt ausgewählt.

mehr: https://idw-online.de/de/news833662

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Präsenzpflicht am Arbeitsplatz – Fluch oder Segen?

Die neuesten Daten der Konstanzer Homeoffice-Studie zeigen: Die Umsetzung einer Präsenzpflicht am Arbeitsplatz hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden, aber nur einen geringen Zusammenhang mit der selbsteingeschätzten Leistungsfähigkeit.

In den vergangenen Monaten hat die öffentliche Debatte um eine Rückkehr zur Präsenzpflicht deutlich an Fahrt aufgenommen. Viele Unternehmen und deren Führungsverantwortliche scheinen sich ein Comeback des Arbeitsalltags aus Vor-Coronazeiten zu wünschen. Die neusten Daten der Konstanzer Homeoffice-Studie zeigen nun: Umgesetzt haben das, anders als häufig suggeriert, bislang nur 22 Prozent der Unternehmen. In diesen Unternehmen berichten Mitarbeitende aber auch wesentlich häufiger von erheblichen gesundheitlichen Problemen. Florian Kunze, Autor der Konstanzer Homeoffice-Studie und Principal Investigator am Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ an der Universität Konstanz, erklärt: „Mitarbeitende mit Präsenzpflicht beklagen fast doppelt so häufig Belastungs- und Erschöpfungssymptome. Gleichzeitig stellen sie bei sich selbst kaum einen leistungssteigernden Einfluss der Präsenzarbeit fest. Das sollten Unternehmen bei der Entscheidung, ob eine Rückkehr zur Präsenzpflicht umgesetzt wird, unbedingt mit in den Blick nehmen.“

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Neu entdeckte Symbiose aus Rhizobien und Kieselalgen löst großes Rätsel des Meeres

Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie haben im Meer eine bisher unbekannte Partnerschaft zwischen einer Kieselalge und einem Bakterium gefunden, die für große Teile der Stickstofffixierung in weiten Ozeanregionen verantwortlich sein kann. Der neu beschriebene, bakterielle Symbiont ist eng verwandt mit stickstofffixierenden Rhizobien, die mit vielen Kulturpflanzen zusammenleben. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Entwicklung von stickstofffixierenden Pflanzen eröffnen.

Stickstoff ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens. Er steuert zudem das Wachstum von Nutzpflanzen an Land ebenso wie von mikroskopisch kleinen Meerespflanzen, die die Hälfte des Sauerstoffs auf unserem Planeten produzieren. Der größte Teil des weltweiten Stickstoffvorrats besteht aus atmosphärischem Stickstoff, den Pflanzen aber nicht direkt nutzen können. Stattdessen haben Nutzpflanzen, wie Soja, Erbsen und Alfalfa (zusammenfassend als Hülsenfrüchtler bezeichnet), Bakterien als Partner gewonnen, die sogenannten Rhizobien, die den atmosphärischen Stickstoff in Ammonium „fixieren“. Diese Partnerschaft macht Hülsenfrüchte zu einer der wichtigsten Eiweißquellen in der Lebensmittelerzeugung.

Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen berichten nun, dass Rhizobien mit winzigen Meerespflanzen, den Kieselalgen, ganz ähnliche Partnerschaften eingehen können. Diese Entdeckung löst ein seit langem bestehendes Rätsel der Meeresforschung und bietet möglicherweise weitreichende Anwendungen in der Landwirtschaft.

mehr: https://idw-online.de/de/news833324

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Energieeffiziente Ventilatoren: auf der Suche nach der optimalen Luftströmung

Im Autobahntunnel oder dem Einkaufszentrum kann nicht einfach mal schnell ein Fenster geöffnet werden – dass hier trotzdem keine dicke Luft herrscht, ist moderner Technik zu verdanken. Große industrielle Lüftungsanlagen funktionieren so gut, dass sie im Alltag kaum wahrgenommen werden, haben allerdings einen Nachteil: den Energieverbrauch. Die Europäische Union hat angekündigt, die Ökodesign-Richtlinie für Industrieventilatoren kommendes Jahr zu verschärfen. In seiner Doktorarbeit an der Hochschule Coburg und der FAU Erlangen-Nürnberg hat Manuel Fritsche dafür eine Lösung entwickelt.

Im Bereich der Ventilatoren gibt es Handlungsbedarf. Grund ist eine EU-Verordnung: Nr. 327/2011 als Teil der ErP Richtlinie 2009/125/EG schreibt immer strengere Anforderungen an die Energieeffizienz für diese Maschinen vor. „Der Mindestwirkungsgrad wird vom Gesetzgeber mit der Zeit systematisch erhöht“, sagt Manuel Fritsche. „Das stellt für Ventilatorenhersteller eine ernstzunehmende technische Herausforderung dar.“ Fritsche sitzt an einem Rechner im Labor für Strömungsmechanik der Hochschule Coburg; die beiden großen Bildschirme vor ihm zeigen ineinanderfließendes Pink, Gelb und Grün. „Numerische Strömungssimulationen“, erklärt er. Um sie darzustellen, wird berechnet, wie verschiedene Faktoren die Luftströmung am Ventilator beeinflussen.

„Strömungen sind komplexe Vorgänge: Da gibt’s Turbulenz, Dreidimensionalität, Instationarität.“ Vom Zusammenspiel hängt ab, wie Luftströme fließen. Wenn zum Beispiel am Ventilatoren-Blatt eine Verwirbelung entsteht, wird die Energie nicht gut umgesetzt; der Wirkungsgrad ist schlecht. Im Idealfall strömt die Luft einfach entlang der Schaufel des Ventilators. „Wie die optimale Strömungsführung ist, haben sich Ingenieure und Ingenieurinnen schon früher überlegt“, berichtet Fritsche. „Man hat dann mehrere Prototypen erstellt und getestet, was am besten funktioniert.“ Seit etwa 20 Jahren verlagern sich diese Tests immer mehr in Computersimulationen und statt wie früher ein paar Prototypen zu bauen, hat der 34-Jährige für seine Doktorarbeit Tausende Simulationen durchgeführt.

mehr: https://idw-online.de/de/news833856

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Aufruf zur Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch antimikrobielle Resistenzen

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) gehören zu den größten globalen Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit und die Entwicklung. Die Begrenzung des Auftretens und der Verbreitung resistenter Erreger ist entscheidend, um weltweit Krankheiten bei Menschen, Tieren und Pflanzen zu behandeln, die Risiken für die Lebensmittelsicherheit zu verringern und Fortschritte bei den nachhaltigen Entwicklungszielen der WHO zu erreichen. Die AMR Multi-Stakeholder Partnership Platform hat wichtige Handlungsempfehlungen zu AMR erarbeitet, die von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) auf der Tagung der UN-Generalversammlung zu AMR am 26. September 2024 erörtert werden sollen.

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) gehören zu den größten globalen Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit und die Entwicklung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden im Jahr 2019 schätzungsweise 4,95 Millionen Todesfälle mit AMR in Verbindung gebracht, darunter 1,27 Millionen Todesfälle, die auf bakterielle AMR zurückzuführen sind. Die Begrenzung des Auftretens und der Verbreitung resistenter Erreger ist von entscheidender Bedeutung, um weltweit Krankheiten bei Menschen, Tieren und Pflanzen zu behandeln, die Risiken für die Lebensmittelsicherheit zu verringern und Fortschritte bei den nachhaltigen Entwicklungszielen der WHO zu erreichen. Die AMR Multi-Stakeholder Partnership Platform hat wichtige Handlungsempfehlungen zur Problematik antimikrobieller Resistenzen erarbeitet, die von den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) auf der hochrangigen Tagung der UN-Generalversammlung zu AMR, die am 26. September 2024 im UN-Hauptquartier in New York stattfinden wird, erörtert werden sollen. Als Mitglied der AMR Multi-Stakeholder Partnership Platform und aktiver Teilnehmer der Aktionsgruppe der Plattform hat das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) an der Entwicklung der zentralen Empfehlungen mitgewirkt.

mehr: https://idw-online.de/de/news833851

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Transparenz in der Ökobilanz: Welche Umweltwirkungen haben recycelte Kunststoffe?

Es besteht eine wachsende Nachfrage nach Informationen über die Umweltauswirkungen der Verwendung von recyceltem Kunststoff. Veröffentlichungen und zuverlässige Daten sind jedoch rar. Jetzt ist es an der Zeit, dass Industrie, Wissenschaft und politische Entscheidungsträger Ideen austauschen und einen Konsens darüber erzielen, wie die Umweltauswirkungen von recy-celten Kunststoffen modelliert werden können. Genau hier setzt das Fraunhofer CCPE compact am 20. Juni 2024 zum Thema »Auswirkungen von recycelten Kunststoffen – Ein Stakeholder-Ansatz zur Ermittlung eines Konsenses in der Ökobilanz« an. Einen ersten Einblick geben uns Dr.-Ing. Anna Kerps und Tanja Fell im Interview.

mehr: https://idw-online.de/de/news833580

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MCC: CO₂-Bepreisung wirkt – große Metastudie zeigt so umfassend wie noch nie die Befunde

Zwischen 5 und 21 Prozent Emissionsrückgang: Das ist der empirisch gemessene Effekt in den ersten Jahren nach dem Start von Systemen zur CO₂-Bepreisung. Ein Forschungsteam zeigt diese Befunde jetzt für 17 Ausprägungen realer Klimapolitik rund um den Globus – und verdichtet damit so umfassend wie nie zuvor den Erkenntnisstand. Es ermittelt mit künstlicher Intelligenz die bisherigen Erhebungen und macht sie mit einem neuartigen Rechenkonzept vergleichbar. Die große Metastudie wurde geleitet vom Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications publiziert.

„Diese Forschungsarbeit kann helfen, die ordnungspolitische Debatte über die prinzipielle Ausrichtung der Klimapolitik vom Kopf auf die Füße zu stellen“, sagt Ottmar Edenhofer, Direktor des MCC und ein Co-Autor der Untersuchung. „Von der Politik wird ja die Idee, den Treibhausgas-Ausstoß über den Preis zu drosseln, immer wieder in ihrer Wirksamkeit angezweifelt, und man fokussiert sich stattdessen oft übermäßig auf Verbote und Vorschriften. Sicherlich braucht es in der Regel einen Policy-Mix – doch der Glaubensstreit darüber, was das klimapolitische Leitinstrument sein sollte, lässt sich mit Fakten klären.“

Ausgangspunkt der Metastudie ist eine Frage wie in einem Laborexperiment: Wie veränderte sich nach dem Start von CO₂-Bepreisung der Ausstoß, relativ zu einem simulierten Business-as-usual-Szenario? Über eine Stichwortsuche in Literaturdatenbanken ermittelte das Forschungsteam fast 17.000 potenziell einschlägige Studien und suchte dann in aufwendiger Feinarbeit – und unterstützt von Methoden des maschinellen Lernens – 80 Studien heraus, die für diese Fragestellung wirklich relevant sind. Davon sind allein 35 zu Pilotsystemen in China, 13 zum EU-Emissionshandel, 7 und 5 zu den größeren Pilotsystemen in British Columbia in Kanada und „Regional Greenhouse Gas Initiative“ in den USA sowie Studien zu weiteren Systemen in Australien, Finnland, Großbritannien, Japan, Kanada, Schweden, der Schweiz, Südkorea und den USA. Die zuvor größte Metastudie umfasste nur knapp halb so viele Studien.

mehr: https://idw-online.de/de/news833788

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Allgegenwärtige Kunststoffe biologisch abbaubar machen

Polystyrol wird aus Styrol-Bausteinen hergestellt und ist der mengenmäßig am meisten verwendete Kunststoff, zum Beispiel für Verpackungen. Anders als PET, das inzwischen biotechnologisch hergestellt und auch recycelt werden kann, ist die Herstellung von Polystyrol bislang eine rein chemische Angelegenheit. Auch abgebaut werden kann der Kunststoff nicht biotechnologisch.

Das wollen Forschende ändern: Ein internationales Team unter Leitung von Dr. Xiaodan Li vom Paul Scherrer Institut, Schweiz, unter Beteiligung von Prof. Dr. Dirk Tischler, Leiter der Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum, hat ein bakterielles Enzym entschlüsselt, das eine Schlüsselrolle im Styrolabbau einnimmt. Damit ist der Weg zur biotechnologischen Anwendung frei. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Nature Chemistry vom 14. Mai 2024.

mehr: https://idw-online.de/de/news833569

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Neu entdeckte Symbiose aus Rhizobien und Kieselalgen löst großes Rätsel des Meeres

Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie haben im Meer eine bisher unbekannte Partnerschaft zwischen einer Kieselalge und einem Bakterium gefunden, die für große Teile der Stickstofffixierung in weiten Ozeanregionen verantwortlich sein kann. Der neu beschriebene, bakterielle Symbiont ist eng verwandt mit stickstofffixierenden Rhizobien, die mit vielen Kulturpflanzen zusammenleben. Diese Entdeckung könnte neue Wege für die Entwicklung von stickstofffixierenden Pflanzen eröffnen.

Stickstoff ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebens. Er steuert zudem das Wachstum von Nutzpflanzen an Land ebenso wie von mikroskopisch kleinen Meerespflanzen, die die Hälfte des Sauerstoffs auf unserem Planeten produzieren. Der größte Teil des weltweiten Stickstoffvorrats besteht aus atmosphärischem Stickstoff, den Pflanzen aber nicht direkt nutzen können. Stattdessen haben Nutzpflanzen, wie Soja, Erbsen und Alfalfa (zusammenfassend als Hülsenfrüchtler bezeichnet), Bakterien als Partner gewonnen, die sogenannten Rhizobien, die den atmosphärischen Stickstoff in Ammonium „fixieren“. Diese Partnerschaft macht Hülsenfrüchte zu einer der wichtigsten Eiweißquellen in der Lebensmittelerzeugung.

Forschende des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen berichten nun, dass Rhizobien mit winzigen Meerespflanzen, den Kieselalgen, ganz ähnliche Partnerschaften eingehen können. Diese Entdeckung löst ein seit langem bestehendes Rätsel der Meeresforschung und bietet möglicherweise weitreichende Anwendungen in der Landwirtschaft.

mehr: https://idw-online.de/de/news833324

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Auch Ingenieur*innen brauchen juristische Kenntnisse

Der engagierte Professor für Umwelt- und Klimaschutzrecht an der Technischen Hochschule Bingen mag die Herausforderungen seines Fachgebiets. Warum seine Themen heute gefragter denn je sind.

Bingen-Büdesheim – Mit Dr. iur. Alfred Stapelfeldt, seit Januar 2024 Professor für Umwelt- und Klimaschutzrecht, hat die Technische Hochschule Bingen einen engagierten Juristen gewonnen. Er möchte die Nachwuchsingenieur*innen ermutigen, keine Scheu vor unbekannten Themen oder Fragen zu haben. Ihn motiviert besonders, wenn er sieht, wie sich die jungen Menschen weiterentwickeln und das Erlernte umsetzen. „Ich möchte die Studierenden befähigen, kompetent mit juristischen Themen umzugehen. Mit dem, was Sie bei uns lernen, werden Sie auch schwierige Fragestellungen bewältigen können“, motiviert er seine Schützlinge.

Alfred Stapelfeldt wurde in Lübeck geboren und studierte Rechtswissenschaften in Osnabrück. Das Referendariat absolvierte er in Darmstadt und Frankfurt am Main. Nach seiner Dissertation zu einem umweltrechtlichen Thema war er zunächst 23 Jahre als Rechtsanwalt sowie Fachanwalt für Verwaltungsrecht tätig. Bevor er an die TH Bingen berufen wurde, hatte er bereits zwölf Jahre lang Umweltrecht an der Hochschule Mainz gelehrt. In Bingen betreut er schwerpunktmäßig die interdisziplinären Bachelor-Studiengänge Umweltschutz sowie Klimaschutz und Klimaanpassung.

mehr: https://idw-online.de/de/news833395

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Berufsbildungsbericht 2024 veröffentlicht

BIBB-Hauptausschuss verabschiedet Stellungnahme

Der BIBB-Hauptausschuss hat eine Stellungnahme zum vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgelegten Berufsbildungsbericht 2024 verabschiedet. Der Ausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten.

Der Berufsbildungsbericht 2024 ist am heutigen Mittwoch im Anschluss an die Befassung des Bundeskabinetts vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veröffentlicht worden (http://www.bmbf.de/berufsbildungsbericht). Parallel mit dem Erscheinen des Berufsbildungsberichts veröffentlicht der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auch seine Stellungnahme. Diese hatte der BIBB-Hauptausschuss zuvor in seiner Sitzung am 22. März 2024 auf der Grundlage des vom BMBF vorgelegten Entwurfs des Berufsbildungsberichts verabschiedet.

In seiner gemeinsamen Stellungnahme würdigt der BIBB-Hauptausschuss, dass das System der beruflichen Bildung vielen jungen Menschen nach dem Schulabschluss einen Einstieg in das Erwerbsleben ermöglicht und den Betrieben qualifizierte Fachkräfte sichert. Auch wenn die jüngsten Trends in einigen Bereichen auf dem Ausbildungsmarkt – mehr Verträge, mehr Angebote, steigende Nachfrage – positiv bewertet werden können, steht die Berufsbildung weiterhin vor großen Herausforderungen. Diese verlangen von den Akteuren der beruflichen Bildung Aufmerksamkeit und Strategien zum Gegensteuern. Die berufliche Bildung muss noch größere Wertschätzung erfahren, und die Gleichwertigkeit zur hochschulischen Ausbildung sollte gefördert werden. Um alle jungen Menschen in Ausbildung zu bringen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen, ist es notwendig, alle Potenziale für die Berufsausbildung zu heben.

mehr: https://idw-online.de/de/news833338

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Forschungsprojekt zeigt: Wärmepumpen können signifikanten Beitrag zur Flexibilisierung des Stromnetzes leisten

Wärmepumpen gelten als wichtiger Baustein für das Heizungssystem einer dekarbonisierten Zukunft, denn sie heizen und kühlen effizient mit Strom. Besonders sinnvoll sind sie in einem Energiesystem auf Basis erneuerbarer Energien, da ihr Verbrauch gut planbar und die Wärme speicherbar ist. Dadurch kann die Heizung flexibel auf die Energieerzeugung aus Sonne und Wind reagieren und somit das Stromnetz unterstützen. Das ist das Ergebnis eines länderübergreifenden Forschungsprojektes der Internationalen Energieagentur (IEA). Aus Deutschland waren die Fraunhofer-Institute IEE (Kassel) und ISE (Freiburg) beteiligt.

Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts wurde an 28 unterschiedlichen Standorten in Dänemark, Schweden, Österreich, den Niederlanden und Deutschland der flexible und stromnetzdienliche Betrieb von Wärmepumpen untersucht. Daraus lassen sich nun Best Practices für den technischen Betrieb und den regulatorischen Rahmen ableiten. Wie gut das Zusammenspiel in einem Gesamtsystem mit vielen dezentralen Wärmepumpen funktioniert und welchen Beitrag die Anlagen für das Stromnetz leisten, wurde in den aktuell publizierten Veröffentlichungen des IEA HPT Annex 57 Projektes dokumentiert.

Um CO₂-Emissionen von Heizung und Klimatisierung zu senken, suchen viele europäische Länder derzeit nach Alternativen zu einer Feuerung mit Öl und Gas. „Die Klimaziele von Paris fordern einen sehr bewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Für die Wärmeversorgung bedeutet das, möglichst viel vorhandene Energie zu verwenden und bedarfsgerecht zu ergänzen“, erläutert Projektleiter Dr. Dietrich Schmidt, Fraunhofer IEE, die Motivation der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.

mehr: https://idw-online.de/de/news833350

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Meeresbakterien produzieren gemeinsam ein lebenswichtiges Vitamin

Zwei Arten von Meeresbakterien aus der Nordsee pflegen eine ungewöhnliche und teils zerstörerische Beziehung, um gemeinsam das wichtige Vitamin B12 herzustellen. Das berichten Forschende aus Oldenburg und San Diego im Wissenschaftsmagazin „Nature“. Die Experimente des Teams decken auf, dass die beiden Mikrobenarten eine koordinierte Strategie entwickelt haben, um an das knappe, aber essentielle Vitamin zu kommen.

Die komplexe Interaktion von Kleinstlebewesen im Meer besser verstehen: Diesem Ziel ist ein deutsch-amerikanisches Forschungsteam um den Oldenburger Mikrobiologen Dr. Gerrit Wienhausen ein Stück nähergekommen. Die Forschenden analysierten anhand verschiedener Experimente das Zusammenspiel zweier Bakterienarten aus der Nordsee bei der Produktion von Vitamin B12 und veröffentlichten ihre Ergebnisse nun im Wissenschaftsmagazin „Nature“.

Vitamin B12 ist (unter anderem) im Meer ein knappes Gut und nicht nur für den Stoffwechsel der beiden beteiligten Bakterienarten der Gattungen Roseovarius und Colwellia essenziell: „Die Hälfte aller Algenarten würde gar nicht überleben ohne dieses Vitamin“, erläutert Wienhausen. Allerdings können Algen – ebenso wie Menschen – es nicht selbst herstellen. Umso wichtiger war den Forschenden von der Universität Oldenburg und der Scripps Institution of Oceanography in San Diego (USA) daher der sehr genaue Blick auf die Meeresbakterien.

Während einzelne Bakterienstämme als Vitamin B12-Produzenten bekannt sind, lag der besondere Fokus in ihrem Forschungsvorhaben auf zwei Bakterien, die jeweils einen der beiden Bausteine von Vitamin B12 produzieren. Sie können den Stoff somit in Kooperation herstellen. „Es ist faszinierend, wie komplex das Zusammenspiel zwischen Bakterien sein kann“, betont Wienhausen im Hinblick auf die Publikation, die im Kontext des Sonderforschungsbereichs „Roseobacter“ unter Leitung von Prof. Dr. Meinhard Simon entstand. Der Oldenburger Mikrobiologe ist Ko-Autor der aktuellen Publikation.

mehr: https://idw-online.de/de/news833116

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IFAT 2024: Wasser im Kreis führen

Unter dem Motto »Water reuse for a sustainable future« stellt Fraunhofer UMSICHT auf der diesjährigen IFAT in München verschiedene Technologien zur Wasserkreislaufführung und Abwasseraufbereitung vor. Der Fokus liegt auf der verbesserten Abscheidung von Schadstoffen und einer höheren Ressourcen- und Energieeffizienz.

Bedingt durch Klimawandel und Bevölkerungswachstum wird die Ressource Wasser immer knapper. Zudem werden durch Abwässer umweltrelevante Substanzen wie Spurenstoffe, Mikroplastik oder PFAS eingeleitet – mit teils kritischen Folgen für das Ökosystem. Bisherige Technologien zur Abwasseraufbereitung sind ressourcen- und kostenintensiv und kommen bislang noch nicht flächendeckend zum Einsatz. Sie sind auch nur begrenzt effektiv, indem beispielsweise die vierte Reinigungsstufe einer Kläranlage nicht alle Spurenstoffe entfernen kann. Auch deshalb findet aktuell noch keine umfassende Wasserwiedernutzung zur Entlastung unserer Wasserversorgungssysteme statt.

mehr: https://idw-online.de/de/news833315

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Neue Wege in der Ozeanbeobachtung: Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen – das ist eine der Ideen der Helmholtz-Innovationsplattform „Shaping an Ocean Of Possibilities“ (SOOP), die neue Technologien und Strukturen in der Ozeanbeobachtung entwickeln soll. Jetzt hat SOOP eine Kooperation mit HX Hurtigruten Expeditions gestartet. Im Rahmen von Expeditions-Seereisen in entlegene Regionen sollen Meeresdaten für die Wissenschaft gesammelt werden. Die erste Expedition hat am Samstag in Hamburg begonnen, Zielhafen ist Reykjavik.

Die Innovationsplattform „Shaping an Ocean of Possibilities for science-industry collaboration“ (SOOP) will gemäß ihrem Titel einen „Ozean der Möglichkeiten“ für Kooperationen zwischen Wissenschaft und Industrie schaffen. Entstehen sollen nachhaltige Strukturen und Technologien für die Ozeanbeobachtung, um den Zugang zu Messdaten zu verbessern und das Wissen über unsere Meere auszubauen. Hierfür bringen das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das Helmholtz-Zentrum Hereon Beteiligte aus Industrie, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen. Eine Idee: Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen, sondern unter anderem auch von Kreuzfahrt- oder Handelsschiffen aus zu betreiben, um die Menge an Forschungsdaten zu steigern.

mehr: https://idw-online.de/de/news833111

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Wandel in der Energiewelt und datengestützte Geschäftsmodelle simulieren

Forschungskonsortium entwickelt Open Source Tool
Eine wachsende Zahl dezentraler Energiequellen wie Solaranlagen und Verbraucher wie Wärmepumpen stellt das elektrische Verteilnetz vor Herausforderungen. Gerade kleineren Stadtwerken und Netzbetreibern fehlen die Möglichkeiten, diese Veränderungen zu simulieren, um sich auf eine im Wandel befindende Energiewelt einzustellen. Im Projekt VISE-D arbeiten die Universität zu Köln, die TH Köln und die Ruhr-Universität Bochum an einem Open Source Tool, das solche Simulationen und neue datengestützte Geschäftsmodelle ermöglicht.

Daten sind der Rohstoff der Zukunft – das gilt auch für den Energiesektor. Diese zu beherrschen ist für kleinere Marktteilnehmer jedoch eine Herausforderung, da es oft an ausreichendem Know-how oder finanziellen Mitteln mangelt. „Wir entwickeln ein leicht zugängliches und übertragbares Modell von Stromverteilnetzen. Es bildet vielfältige technische und ökonomische Aspekte ab, einschließlich des Nutzungsverhalten. Damit lassen sich neue, datengestützte Geschäftsmodelle untersuchen, optimale Regulierungsstrategien identifizieren und die Auswirkungen von Veränderungen im Netz ermitteln“, erläutert Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge von der Universität zu Köln.

mehr: https://idw-online.de/de/news833144

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Resilient und nachhaltig: krisenfeste Branche Gesundheitswirtschaft in der Zeitenwende

Einladung zur 19. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft – Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach zu Gast in Rostock

Medizinische Krisenabwehr und -vorsorge in der Zeitenwende, Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung, Prävention im digitalen Zeitalter, Forschungszugang zu Gesundheitsdaten, Lebensmittel für die kommende Generation: die derzeitigen wie künftigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind auch für die Gesundheitswirtschaft enorm.
Um die aktuellen Trends und Anforderungen der Branche zu diskutieren, lädt die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern zur 19. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft ein. Sie findet am Donnerstag, dem 30. Mai 2024, und Freitag, dem 31. Mai 2024, im Radisson Blu Hotel in Rostock statt (Anmeldung für Medienvertreter per E-Mail siehe weiter unten).

Unter dem Titel „#Gesundheit2024: Resilient. Nachhaltig“ kommen auch Themen wie Nachhaltiges Gesundheitssystem, One Health – ländliche Regionen im Wandel, Lifestyle Fitness und Start-ups zur Sprache. Organisiert wird das jährlich stattfindende Branchentreffen von der BioCon Valley® GmbH im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

mehr: https://idw-online.de/de/news833064

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Funktionalisiertes Chitosan als biobasiertes Flockungsmittel für die Aufbereitung komplexer Abwässer

Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB haben ein biobasiertes und funktionalisiertes Flockungsmittel entwickelt, mit dem sich Abwässer mit komplexen Inhaltsstoffen effizient aufreinigen lassen. Dabei sorgt das Enzym Laccase in einer Matrix aus Chitosan zusätzlich dafür, dass toxische Phenole aus dem Wasser entfernt werden. Das neue abbaubare funktionalisierte Flockungsmittel LaChiPur wird erstmals vom 13. bis 17. Mai 2024 auf der IFAT in München vorgestellt.

Mit der Flockung werden in der Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung feinste Feststoff-Verunreinigungen abgetrennt. Flockungsmittel bewirken dabei, dass Schwebstoffe zu größeren Flocken agglomerieren, welche zu Boden sinken oder abfiltriert werden können – das Wasser wird wieder klar. Zur Entfernung von Huminstoffen in der Trinkwasseraufbereitung oder zur Aufbereitung von Prozesswasser in der Papierherstellung kommen häufig anorganische Metallsalze zum Einsatz, etwa Eisen- oder Aluminiumsulfate und -chloride, ebenso bei der Fällung von Phosphor in kommunalen Kläranlagen. Teilweise werden zusätzlich polymere Flockungsmittel, aus fossilen Rohstoffen hergestellte synthetische Polymere, hinzugeben. Der Nachteil herkömmlicher Methoden liegt auf der Hand: Aufgrund der zugesetzten Chemikalien oder Polymere kann der resultierende Schlamm nicht weiterverwendet, sondern muss aufwendig entsorgt werden.

Aus diesem Grund setzen Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB auf natürliches und vollständig biologisch abbaubares Chitosan. Es wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Chitin gewonnen, der als strukturelle Komponente in den Schalen von Krustentieren, Panzern und Häuten von Insekten und in Pilzen enthalten ist. Damit ist Chitin – nach der aus Pflanzen stammenden Cellulose – das zweithäufigste natürliche Polymer auf der Erde.

mehr: https://idw-online.de/de/news833051

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Welttag der Handhygiene: Schutz gegen Krankheiten und Infektion

Zum Internationalen Tag der Händehygiene machen Expertinnen und Experten aus der Krankenhaushygiene auf die Wichtigkeit des Themas aufmerksam. So wie regelmäßige Bewegung gut für die Gesundheit ist, beugt auch ein Bewusstsein für Hygiene möglichen Krankheiten vor. Das Datum – der 5. Mai – ist dabei bewusst gewählt. Die Ziffern symbolisieren die fünf Finger der beiden Hände. Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden werden Mitarbeitende sowie Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Aktionen sensibilisiert. Bereits Mitte April hat ein interner Aktionstag Informationen geboten. Zudem konnten die Mitarbeitenden hier Fortbildungspunkte zum Thema sammeln.

„Wer auf richtige Händedesinfektion achtet, schützt nicht nur sich, sondern auch andere. Vor allem im klinischen Setting ist dies wichtig, um die Patientinnen und Patienten vor Infektionen zu schützen. Dabei ist die gründliche Reinigung der Hände meist der einfachste, schnellste und günstigste Weg für eine verantwortungsvolle Krankenhaushygiene“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum.

mehr: https://idw-online.de/de/news833065

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Digitalisierung der Landwirtschaft – KI für die Beurteilung von Pflanzen

Die Bonitur ist ein wichtiges Werkzeug, um Pflanzen in ihrem Wachstum und Gesundheitszustand fachlich zu bewerten. Durch die Beurteilung können Maßnahmen in Betracht gezogen werden, wie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder eine Änderung der Pflanzbedingungen. Jedoch ist der manuelle Prozess aufwendig, kostenintensiv und bedarf langjähriger Erfahrung. Das Forschungsprojekt BoniKI, mit rund 432.000 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert, beschäftigte sich über einen Zeitraum von drei Jahren mit der Automatisierung der Pflanzenbonitur mittels KI. So können nun aufgrund der Automatisierung Pestizide in geringerer Menge gezielter eingesetzt werden.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung des Vernetzungs- und Transferprojekts X-KIT am 25.-26.04.2024 in Kaiserslautern wurde mit dem Forschungsprojekt BoniKI eine ganzheitliche, einfach nutzbare Lösung präsentiert: ein autonomes und pflanzengenaues Bonitursystem, das mittels Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) eine automatische Bewertung vornimmt und dadurch ein wichtiges Werkzeug der Landwirtschaft digitalisiert. Anstatt mit Klemmbrett und jahrelanger Erfahrung in mühsamer Handarbeit Pflanzen zu betrachten, können mit unbemannten Flugsystemen hochauflösende Luftaufnahmen der Pflanzen erstellt und mittels neuronaler Netze schnell und effizient klassifiziert werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news832979

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Kreisläufe statt Abfälle: Wanderausstellung „Jetzt geht’s rund“ zur Kreislaufwirtschaft eröffnet

Unsere Art zu produzieren und zu konsumieren, zehrt an der Umwelt und damit auch an unserer Lebensgrundlage. Wie wir Ressourcen sparsamer, gerechter und nachhaltiger einsetzen können, zeigt die neue Wanderausstellung „Jetzt geht’s rund“ – und nimmt Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen anhand interaktiver Exponate mit in eine umweltfreundliche zirkuläre Zukunft. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des VDI Technologiezentrums (VDI TZ) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Von montags bis freitags kann sie in der DBU in Osnabrück besucht werden. Weitere Informationen gibt es hier: https://www.jetztgehtsrund.org/

Wir nutzen mehr Fläche, Energie und Rohstoffe, als die Erde wieder erneuern kann. Und das immer schneller: Der weltweite Materialverbrauch pro Jahr hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdreifacht, so der Bericht „Assessing Global Resource Use“ des Weltressourcenrates (IRP) der Vereinten Nationen (UN). Diese Entwicklung soll das Modell der Kreislaufwirtschaft (engl. Circular Economy) umkehren, indem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich genutzt, geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. „Circular Economy ist mehrfach klug. Wirtschaften in Kreisläufen spart Rohstoffe und schützt Umwelt und Klima“, erläutert Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. „Wir wollen mit der Ausstellung ‚Jetzt geht´s rund‘ die Menschen an das Konzept der Kreislaufwirtschaft heranführen; sie zum zirkulären Denken und Handeln motivieren“, ergänzt der Geschäftsführer des VDI Technologiezentrums, Sascha Hermann.

Ab sofort kann das Gemeinschaftsprojekt der DBU und des VDI TZ in Osnabrück besucht werden. „Mit unserer Arbeit verfolgen unsere beiden Organisationen das Ziel, natürliche Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu schützen“, betont Sascha Hermann. Seit mehr als 20 Jahren begleitet das VDI TZ als Innovationsagentur und Projektträger Förderprojekte zur Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, die den Wandel hin zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaften gestalten. Für „Jetzt geht’s rund“ haben Expertinnen und Experten des VDI TZ zusammen mit Verantwortlichen der DBU das Ausstellungkonzept erarbeitet.

mehr: https://idw-online.de/de/news832840

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Gesundheitsrisiko Klimawandel: BZgA informiert zu Hitzeschutz

Das vergangene Jahr war das wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Besonders im Juli und September gab es Hitzerekorde. Mit dem Portal https://www.klima-mensch-gesundheit.de bietet die BZgA der Allgemeinbevölkerung, Eltern mit kleineren Kindern und älteren Menschen Hilfestellung, um künftige Hitzewellen besser zu überstehen. Kommunen, Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen erhalten Hinweise, wie sie hitzebezogenen Gesundheitsproblemen vorbeugen und Menschen dabei unterstützen können, gut mit Hitzeperioden umzugehen. Auch zu den Belastungen zunehmender UV-Strahlung und dem Thema Allergie und Allergieschutz informiert das BZgA-Internetangebot.

Das vergangene Jahr war das wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Besonders im Juli und September gab es Hitzerekorde. Immer häufiger auftretende Hitzeperioden haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit: So erhöhte sich mit steigenden Temperaturen die Sterberate deutlich. Für das Jahr 2023 wird für den Zeitraum April bis September von 3.200 Todesfällen aufgrund von Hitze ausgegangen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt Bürgerinnen und Bürger zielgruppengerecht mit Informationen zu Schutzmöglichkeiten und praxisnahen Handlungsempfehlungen.

Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA: „Vielen Menschen sind die gesundheitlichen Risiken durch Hitzebelastungen nicht bewusst. Dabei sind Hitzetage und Hitzewellen ganz besonders für ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Babys und Kleinkinder riskant. So verändern sich mit steigendem Lebensalter der Stoffwechsel und andere Prozesse im Körper. Da ältere Menschen außerdem seltener Durst verspüren, besteht die Gefahr, dass sie dehydrieren und überhitzen. Babys und Kleinkinder bekommen schneller einen Sonnenstich, Fieber oder Symptome von Hitzeerschöpfung. Unser Ziel ist daher, das Wissen der Menschen über Schutzmöglichkeiten für sich und andere zu stärken.“

mehr: https://idw-online.de/de/news832843

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Professor Ralf B. Schäfer: Ökotoxikologe verstärkt Wasserforschung

Hochkarätige Expertise für das Research Center One Health Ruhr der Research Alliance und die Exzellenzstrategie: Umweltwissenschaftler Prof. Dr. Ralf B. Schäfer hat einen Ruf an die Universität Duisburg-Essen angenommen. Der renommierte Wissenschaftler stärkt künftig die internationale Spitzenforschung der Universität im Bereich der Wasserforschung. Zum April wechselte der Forscher von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau ins Ruhrgebiet.

Wie reagieren Mikroorganismen und wirbellose Tiere in Gewässern auf menschliche Einflüsse wie Schadstoffe und den Klimawandel? Das erforscht Prof. Dr. Ralf B. Schäfer. „Mich interessiert, wie diese Reaktionen die Ökosysteme beeinflussen, zum Beispiel die Umsetzung von Nährstoffen“, erklärt der Forscher. Er ist spezialisiert in Ökotoxikologie und Ökologie und erfahren in chemischer und statistischer Analyse, z.B. zur Modellierung von Gewässerrisiken, etwa durch Pestizide aus der Landwirtschaft.

Am Research Center One Health Ruhr möchte Schäfer den Zusammenhang zwischen Artenvielfalt in Gewässern und menschlicher Gesundheit erforschen. „Wir freuen uns außerordentlich, dass Professor Schäfer künftig bei uns forscht“ betont Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor des Centers der Research Alliance. „Mit seinem Profil reiht er sich perfekt in die Forschungsagenda von One Health Ruhr ein, denn hier erforschen wir das Wohlergehen der menschlichen Gesellschaft im unmittelbaren Zusammenhang mit der Qualität und Gesundheit unserer Umwelt“, so Schadendorf weiter. „Am Center möchte ich beispielsweise untersuchen, wie Kläranlageneinträge in das Ökosystem zur Entwicklung antibiotikaresistenter Bakterienstämme beitragen“, ergänzt Schäfer.

An der Universität Duisburg-Essen verstärkt der Umweltexperte künftig den deutschlandweit einzigartigen Profilschwerpunkt Wasserforschung. „Mit seiner ausgewiesenen wissenschaftlichen Expertise bereichert Professor Schäfer unser Forschungsprofil in der Wasser- und Gesundheitsforschung an der Universität Duisburg-Essen und vor allem in der Research Alliance Ruhr“, erklärt Rektorin Prof. Dr. Barbara Albert.

mehr: https://idw-online.de/de/news832794

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Kohlendioxid in nützliche Chemikalien verwandeln

Künstliche Photosynthese ist das Thema einer Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg. Die Forschenden wollen edelmetallfreie Katalysatormaterialien auf Basis gut verfügbarer und günstiger Inhaltsstoffe entwickeln, um Kohlendioxid mit Hilfe von Sonnenlicht weiterzuverarbeiten. So soll das Treibhausgas mit möglichst wenig Energieaufwand in Grundstoffe für die chemische Industrie verwandelt werden.

Die Kraft der Sonne zu nutzen, um das Treibhausgas Kohlendioxid in nützliche Chemikalien zu verwandeln – das ist das Ziel einer neuen Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg. Das internationale Team um den Chemiker Dr. Lars Mohrhusen verfolgt dabei einen besonders nachhaltigen Ansatz: Die Forschenden planen, edelmetallfreie Katalysatoren zu entwickeln, die das eher reaktionsträge Treibhausgas mit Hilfe von Sonnenlicht chemisch aktivieren. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert das Vorhaben Su2nCat-CO2 in den nächsten sechs Jahren mit rund 2,6 Millionen Euro in der Förderrichtlinie SINATRA (Nachwuchsgruppen für „Künstliche Photosynthese“ und „Nutzung alternativer Rohstoffe zur Wasserstofferzeugung“).

„Die Arbeit der neuen Nachwuchsgruppe zielt darauf ab, günstige und langfristig stabile Materialien zu finden, um derzeit verwendete Edelmetall-Katalysatoren zu ersetzen. Die Förderzusage des BMBF würdigt die große interdisziplinäre Kompetenz der Universität Oldenburg in den Bereichen Katalyse und Nanomaterialien und unterstreicht die große Bedeutung dieser Forschung für die Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg.

In seinem Projekt will Mohrhusen mit seiner Gruppe Katalysatormaterialien auf Basis gut verfügbarer und günstiger Inhaltsstoffe wie beispielsweise Titandioxid entwickeln. Ziel ist es, das Treibhausgas Kohlendioxid mit möglichst wenig Energieaufwand in Stoffe wie Methan, Methanol oder Formaldehyd zu verwandeln, die von der chemischen Industrie etwa zu Kunststoffen oder synthetischen Treibstoffen weiterverarbeitet werden können. „Bisher werden für die Umwandlung von Stoffen wie Kohlendioxid meist edelmetallhaltige Katalysatoren verwendet, die oft bei hohem Druck und hohen Temperaturen eingesetzt werden“, erläutert Mohrhusen. Neben dem großen Energieaufwand für die richtigen Reaktionsbedingungen hätten diese Materialien den Nachteil, oft teuer und zudem nicht besonders langlebig zu sein. So können beispielsweise Verunreinigungen das Katalysatormaterial leicht „vergiften“, so dass es mit der Zeit weniger aktiv wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news832695

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Handy, Tablet und Co: Kleine Kinder haben mehr Zugang zu smarten Geräten

Frühkindliche Medienbildung: Erste Ergebnisse der miniKIM-Studie 2023 über Mediennutzung von Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren bei Fachkongress in Berlin vorgestellt / Berichte aus der Forschung / Überblick über digitale Angebote / Diskussion zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik

Knapp ein Viertel der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren nutzen täglich smarte Geräte wie Handys, Tablets, Laptops oder Sprachassistenten. Das zeigen erste Ergebnisse der Studie miniKIM 2023 über die Mediennutzung von Kleinkindern, die am Freitag bei einem Fachkongress der Stiftung Digitale Chancen und der Stiftung Ravensburger Verlag in Berlin vorgestellt wurde.

Es ist eines der wichtigsten Themen für Eltern: 89 Prozent der Mütter und Väter in Deutschland interessiert der Umgang von Kindern mit Medien, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Dieses Thema steht damit an dritter Stelle nach Erziehung und Gesundheitsfragen. Die Studie miniKIM 2023 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) hat genau das näher untersucht: Insgesamt wurden 600 Haupterziehende von 2- bis 5-Jährigen zur Mediennutzung ihrer Kinder befragt. In diesem Alter nutzen 23 Prozent der Mädchen und Jungen bereits täglich mindestens ein Gerät mit Internetzugang wie Smartphones, Tablets, Laptops oder Sprachassistenten. Nimmt man Mediatheken, Streaming-Dienste, Computerspiele oder Apps dazu, sind es 44 Prozent, die täglich digitale Angebote nutzen.

„Was die Medienausstattung der Haushalte betrifft, sind deutlich mehr Sprachassistenten zuhause verfügbar. Auch hat eine steigende Anzahl Familien ein Abo bei einem Pay-TV-Anbieter oder einem Streamingdienst“, erklärt miniKIM-Studienleiter Thomas Rathgeb die Veränderungen seit der letzten Untersuchung aus dem Jahr 2020. Inzwischen haben vier von fünf Familien mit Kleinkindern ein Streaming-Abo.

Gegenüber 2020 hat auch der direkte Zugang der Kinder zu smarten Geräten zugenommen. Mit einer Steigerung um 50 Prozent hat nun jedes fünfte Kleinkind ein eigenes Tablet zur Verfügung, bei den Vorschulkindern (4-5 Jahre) sind es bereits 28 Prozent. Ebenso ist der Zugang der Kinder zu einem Streaming-Abo von acht auf aktuell 13 Prozent angestiegen. Jedes zehnte Kind im Alter von zwei bis fünf Jahren hat nach Angaben der Eltern bereits ein eigenes Handy oder Smartphone. Laut Studienleiter Rathgeb haben Familien eine sehr umfangreiche Medienausstattung. Indem Eltern diese Medien zunehmend auch kleinen Kindern zugänglich machten, wachse aber auch deren Verantwortung, die Mediennutzung zu begleiten und altersgerecht zu gestalten.

mehr: https://idw-online.de/de/news832711

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Influenza: Erreger in Fledermäusen umgeht menschlichen Abwehrmechanismus

Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg entschlüsseln Eigenschaften eines tierischen Influenza-Virustyps, die auf hohes Übertragungspotenzial auf den Menschen schließen lassen / Publikation in Nature Communications

Obwohl Fledermäuse schon lange als Reservoir für eine Vielzahl von Viren bekannt sind, wurde erst kürzlich entdeckt, dass sie auch Influenza-A-Viren (IAV) beherbergen, zu denen auch die Grippe-Erreger gehören. Diese Viren sind bekannt dafür, sich schnell zu verändern. Forscherinnen des Universitätsklinikums Freiburg und des Friedrich-Loeffler Instituts zeigten nun, dass ein in ägyptischen Fruchtfledermäusen gefundener Subtyp dieser Viren in der Lage ist, das Immunsystem von Säugetieren zu überwinden. Darum gehen die Forscherinnen davon aus, dass der neu entdeckte Virustyp ein relativ hohes Risiko für eine Übertragung auf den Menschen birgt. Die Ergebnisse der Studie wurden am 25. April 2024 in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Hohe Vermehrungs- und Übertragungsfähigkeit

„Das Virus schafft es, einen wichtigen Abwehrmechanismus unseres angeborenen Immunsystems teilweise zu umgehen. Dadurch hat es ein höheres pandemisches Potential als andere Viren“, sagt Forschungsgruppenleiter Prof. Dr. Martin Schwemmle vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Freiburg. Dem Influenza-A-Subtypen H9N2 gelingt es insbesondere, die antivirale Aktivität des sogenannten Myxovirus-Resistenzproteins A (MxA) zu unterdrücken. MxA ist ein menschliches Protein, das vor allem gegen RNA-Viren wie Influenzaviren eine entscheidende Rolle in der Abwehr spielt, indem es die Viren erkennt, bindet und deren Vermehrung stört.

mehr: https://idw-online.de/de/news832713

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Der Klimawandel könnte Hauptgrund für den Rückgang biologischer Vielfalt werden

Die globale biologische Vielfalt ist im 20. Jahrhundert allein durch veränderte Landnutzung um 2 bis 11 % zurückgegangen, so das Ergebnis einer in der Zeitschrift Science veröffentlichten Studie. Die Modellberechnungen zeigen auch, dass der Klimawandel bis Mitte des 21. Jahrhunderts zum Hauptgrund für den Rückgang biologischer Vielfalt werden könnte.

Die Arbeit wurde vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) geleitet und ist die bisher umfangreichste Modellierungsstudie ihrer Art. Die Forscherinnen und Forscher verglichen dreizehn Modelle; diese berechneten die Auswirkungen von Landnutzungs- und Klimawandel auf vier verschiedene Messgrößen biologischer Vielfalt sowie auf neun verschiedene Ökosystemleistungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news832314

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Pfunde schmelzen mittels Piks: Was ist dran an der Abnehmspritze?

Endlich schlank und das ohne große Mühen. Die Abnehmspritze, auch bekannt als Fett-weg-Spritze, hat sich von einem Medikament für Diabetiker:innen zu einer Art Lifestyleprodukt entwickelt. So scheint es zumindest. Doch was kann man tatsächlich vom vermeintlichen Schlank-Wunder erwarten? Das klären wir mit Dr. Margit Jekle, Professorin für Lebensmitteltechnologie und pharmazeutisches Qualitätsmanagement an der SRH Fernhochschule.

Mehr als jeder zweite Deutsche ist statistisch gesehen zu dick. Fast ein Viertel gilt sogar als fettleibig. Die Ursachen für das Übergewicht sind vielfältig. Propagierte Methoden, um es wieder loszuwerden auch. Immer wieder gibt es Konzepte oder Wundermittel, die versprechen, überflüssige Kilos schnell und einfach verschwinden zu lassen. Und dafür sind Betroffene bereit, tief in die Tasche zu greifen. Oder sogar ihre Gesundheit zu riskieren.

Jetzt ist ein neues, vermeintliches Wundermittel in aller Munde. Die Abnehmspritze. Doch was genau ist da eigentlich drin? Für wen wurde sie entwickelt und was bewirkt sie? Prof. Dr. Margit Jekle hat Antworten auf diese Fragen.

Jekle: „Die Abnehmspritze, hat in den letzten Monaten an Popularität gewonnen, und die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet versprechen, neben dem Nutzen für Diabetes Typ 2 Patienten, eine Möglichkeit für eine Gewichtsabnahme für vor allem Adipositaspatienten. So ist das Medikament für Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 30 oder übergewichtigen Personen mit weiteren Erkrankungen und einem BMI von mindestens 27 zugelassen. Das Medikament dient dabei der Ergänzung zu einer Ernährungs- und Bewegungsumstellung.

mehr: https://idw-online.de/de/news832115

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Unterschätzter Risikofaktor: Ein gestörter Schlaf kann Bluthochdruck verursachen

Ein erholsamer Schlaf ist für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit unerlässlich, denn dauerhafte Schlafstörungen begünstigen organische und psychische Erkrankungen. Das ist vielen bekannt. Dass Schlafstörungen aber auch ein deutlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Bluthochdruckerkrankung sind, sollte noch stärker im Bewusstsein der Menschen verankert sein. Wie immer gilt auch hier: Genau hinsehen und Blutdruck messen!

Bluthochdruck-Risikofaktor Schlafstörungen
Schlafstörungen sind nicht nur belastend und senken das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Sie sind auch bekanntermaßen ein relevanter Risikofaktor für die Entwicklung einer Bluthochdruckerkrankung. Daher wurden Schlafstörungen nun als neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Hypertonie-Leitlinie der europäischen Gesellschaft für Bluthochdruck aufgenommen [1]. Menschen mit einem gestörten Schlaf haben Studien zufolge ein 1,5 bis 3-fach höheres Risiko für eine Bluthochdruckerkrankung [2,3]. „10% der Bevölkerung in Deutschland leidet unter Ein- und Durchschlafstörungen“, erklärt der Internist, Pneumologe, Kardiologe, Somnologe und Intensivmediziner Prof. Dr. med. Bernd Sanner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik des Agaplesion Bethesda Krankenhauses Wuppertal und Sprecher der Sektion Hochdruckdiagnostik der Hochdruckliga. „Daher trifft das Risiko, einen Bluthochdruck zu entwickeln, auf eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen zu.“ Sichere Auskunft darüber, ob die Schlafstörungen eine organische Ursache haben, oder ob der Blutdruck bereits krankhaft erhöht ist, geben die ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung und die Schlafdiagnostik. „Deshalb ist die regelmäßige Blutdruckmessung, auch zu Hause, für alle ratsam, die mit Schlafstörungen zu kämpfen haben. Ist der Blutdruck erhöht, kann anschließend eine gesicherte Diagnose durch Ärztinnen und Ärzte erfolgen“, betont Prof. Sanner.

Blutdruckregulation im Schlaf
Schlaf ist lebensnotwendig. Der Körper regeneriert sich im Schlaf, Wachstumshormone werden dazu ausgeschüttet, die Energiespeicher werden aufgefüllt, das Immunsystem bildet Abwehrstoffe und das Gehirn verarbeitet und speichert Informationen. Im Zuge dieser Aktivitäten sinken der Herzschlag und der Blutdruck in der Nacht. „Ein gestörter Schlaf verhindert diese wichtige Absenkung, das sogenannte Dipping. Liegt ein sogenanntes Non-Dipping vor, ist die Rate von zukünftigen Herz- und Kreislaufproblemen bereits erhöht. Auf Dauer kann auch ein Bluthochdruck am Tage entstehen“, erklärt Prof. Sanner den Zusammenhang.

mehr: https://idw-online.de/de/news831280

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Verbesserter Hochwasserschutz entlang der Elbe: Projektabschlussveranstaltung informiert Fachöffentlichkeit

Die Kooperationspartner Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stellten die Ergebnisse des Projektes „Untersuchungen zur Verbesserung der Hochwassersituation an der Mittelelbe von Tangermünde bis Geesthacht – 2D-Modellierung Mittelelbe“ am 11. April 2024 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung an Bord des Schiffes „Lüneburger Heide“ auf der Elbe vor. Die Veranstaltung richtete sich an Fachleute verschiedener Disziplinen, Institutionen sowie Vertreter/-innen der Politik.

Im Rahmen des Projektes analysierte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) gemeinsam mit den an der Elbe liegenden Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im Verlauf der Jahre 2016 bis 2024 eine hohe Anzahl an Optionen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes des Elbe-Abschnittes von Tangermünde bis Geesthacht. Das Besondere des Projektes liegt in der Breite und dem Umfang der Bundesländer-übergreifenden Analyse. So wurden ca. 50 Optionen identifiziert und wissenschaftlich bewertet, die den Hochwasserschutz in der Elbe-Region zukünftig unter Berücksichtigung ökologischer Belange verbessern könnten.

Die analysierten Maßnahmenoptionen befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt in verschiedenen Planungsstadien bzw. der Prüfung der Machbarkeit auf Bundesländerebene. Die Veranstaltung diente deren Vorstellung, der Diskussion und einem Ausblick zu den im Projektverlauf gewonnenen Erkenntnissen. Zum Programm zählten mehrere Fachvorträge der beteiligten Kooperationspartner aus den Bundesbehörden, der Bundesländer, der Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe) sowie verschiedener Verbände. Die Ergebnisse stehen als BfG-Bericht bereits öffentlich zur Verfügung (s. u.).

mehr: https://idw-online.de/de/news831808

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Handlungsoptionen für die Wasserstoffwirtschaft – Wasserstoff-Kompass jetzt auch als PDF-Version verfügbar

Der gemeinsam von acatech und DECHEMA erarbeitete digitale Wasserstoff-Kompass bietet Orientierung in der Wasserstoffwirtschaft – ab sofort ist er auch als umfassende PDF-Version verfügbar.

Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein des künftigen Energiesystems. Das Projekt Wasserstoff-Kompass hatte es sich deshalb im Jahr 2021 zur Aufgabe gemacht, Orientierungswissen für viele noch offene Fragen zu diesem Thema zu erarbeiten und im Anschluss zur Verfügung zu stellen.

Im September 2023 veröffentlichten acatech und DECHEMA den gemeinsam erarbeiteten digitalen Wasserstoff-Kompass https://www.wasserstoff-kompass.de/handlungsfelder#/, der Orientierung für mögliche Wege in Deutschlands künftige Wasserstoffwirtschaft bietet. Er zeigt daten- und faktenbasiert Handlungsoptionen und Schlüsseltechnologien zu Erzeugung, Transport und Import sowie zu möglichen Anwendungsfällen rund um Wasserstoff und seine Folgeprodukte auf. Gleichzeitig stellt er wesentliche Grundvoraussetzungen, Vor- und Nachteile und Folgen dar. Zusätzlich wurden bestehende und künftige Verknüpfungen zwischen Industrien, Prozessen und Sektoren im Rahmen der Projektarbeit herausgearbeitet.

Das im Wasserstoff-Kompass erfasste umfangreiche Orientierungswissen hat in den vergangenen Monaten sehr viel Zuspruch erfahren. Die im Rahmen der Projektarbeit entwickelten Ergebnisse finden sich deshalb nun auch als PDF-Version zum Download. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich bei einer PDF-Version immer nur um eine Momentaufnahme handelt. Im Fall des Wasserstoff-Kompasses ist dies der Stand der Analysen zum Zeitpunkt Dezember 2023.

mehr: https://idw-online.de/de/news831441

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Wie Grünalgen und Bakterien gemeinsam zum Klimaschutz beitragen

Mikroskopisch kleine Algen spielen eine bedeutende Rolle bei der Bindung von Kohlendioxid und sind daher von großer ökologischer Bedeutung. Ein Forschungsteam der Universität Jena hat nun ein Bakterium gefunden, das mit einer Grünalge ein Team bildet. Beide Mikroorganismen unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wachstum. Das Bakterium hilft der Mikroalge außerdem dabei, den Giftstoff eines anderen, schädlichen Bakteriums zu neutralisieren. Das grundlegende Verständnis des Zusammenspiels von Algen und Bakterien spielt auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse der Studie werden am 5. April in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.

„Wir konnten nachweisen, dass das Bakterium Mycetocola lacteus mit der grünen Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii in einer partnerschaftlichen Verbindung lebt, von der beide Seiten profitieren. Während das Bakterium bestimmte überlebenswichtige B-Vitamine und eine schwefelhaltige Aminosäure erhält, wird das Wachstum der Grünalge optimiert“, sagt Prof. Dr. Maria Mittag, Professorin für Allgemeine Botanik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Zudem“, so die korrespondierende Autorin der neuen Studie weiter, „schützen das Helferbakterium Mycetocola lacteus und eine verwandte Bakterienart die Alge gemeinsam vor schädlichen Angriffen anderer Bakterien, indem sie einen Giftstoff dieser feindlichen Bakterien durch Spaltung inaktivieren. Somit sichern die bakteriellen Helfer das Überleben der Algen.“

Mikroalgen sind – ebenso wie Bakterien – Mikroorganismen. Sie kommen sowohl im Süßwasser als auch in Ozeanen und im Boden vor. „Neben Landpflanzen produzieren Algen und Cyanobakterien einen großen Teil des Sauerstoffs und binden etwa die Hälfte des Kohlendioxids in der Atmosphäre durch Photosynthese. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für das Leben auf der Erde“, stellt Mittag fest.

mehr: https://idw-online.de/de/news831217

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Long-COVID: Biomarker bestätigen sich nicht

Etwa 0,5% aller Menschen entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion über Monate anhaltende Beschwerden. Dieser Zustand wird als Long-COVID oder Post-COVID bezeichnet. Solche Patient:innen zu erkennen, gestaltet sich für die behandelnden Mediziner:innen oft schwierig, da die Symptome vielgestaltig sind und von psychischen Faktoren beeinflusst werden. Daher sucht die Wissenschaft intensiv nach sogenannten Biomarkern, also bestimmten Laborwerten im Blut der Betroffenen, die die Diagnose Long-COVID zweifelsfrei bestätigen.

Forschende des Universitätsklinikums Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mussten die Hoffnung auf den schnellen Einsatz einiger solcher Biomarker nun dämpfen.

Long-COVID ist ein noch unverstandenes Phänomen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Erkrankung mit bis zu 200 unterschiedlichen Symptomen einhergehen kann, etwa einer ausgeprägten Müdigkeit (Fatigue), Konzentrationsstörungen oder starken Schmerzen. Trotzdem sind die Untersuchungsbefunde meistens völlig normal. Daher setzt die Wissenschaft große Hoffnung in die Entdeckung von Biomarkern, mit deren Hilfe es gelingen soll, Menschen mit Long-COVID eindeutig zu identifizieren.
Neuere wissenschaftliche Veröffentlichungen berichteten, dass insbesondere das Aktivitätshormon Cortisol und bestimmte Entzündungsbotenstoffe im Blut, sogenannte Zytokine, geeignete Biomarker bei Long-COVID sein könnten. Laut diesen Studien ist die Konzentration von Cortisol im Blut Long-COVID Betroffener deutlich niedriger als bei Gesunden, die Menge an entzündungsfördernden Zytokinen ist dagegen erhöht. Die Messung solcher Blutwerte hätte es den behandelnden Ärzt:innen zukünftig möglich gemacht, die Diagnose Long-COVID rasch und sicher zu stellen. Diese hoffnungsvollen Ergebnisse konnte ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Essen in einer aktuellen Studie nun nicht bestätigen.

mehr: https://idw-online.de/de/news828531

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Wie Blaualgen Mikroorganismen manipulieren

Forschungsteam an der Universität Freiburg entdeckt ein bisher unbekanntes Gen, das indirekt die Photosynthese fördert

Cyanobakterien werden auch Blaualgen genannt und gelten als „Pflanzen des Ozeans“, weil sie in gigantischen Größenordnungen Photosynthese betreiben, Sauerstoff produzieren und das Klimagas CO2 aus der Umgebung entnehmen. Hierzu benötigen sie aber weitere Nährstoffe wie Stickstoff. Ein Team um den Biologen Prof. Dr. Wolfgang R. Hess, Professor für Genetik an der Universität Freiburg, hat ein bisher unbekanntes Gen entdeckt, das eine zentrale Rolle in der Koordination des Stickstoff- und Kohlenstoffwechsels spielt: Die Cyanobakterien steuern damit indirekt das Wachstum von Mikroorganismen, die die Photosynthese fördern. „Unsere Arbeit zeigt, dass es vielfältige, bisher nicht bekannte Wechselbeziehungen selbst zwischen den kleinsten Organismen in der Umwelt gibt und dass eine Vielzahl bisher unbekannter Gene dabei eine Rolle spielt“, sagt Hess. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.

Balance zwischen Hauptnährstoffen
Die für Pflanzen, Algen und Cyanobakterien verfügbaren Mengen an Kohlenstoff (CO2) und Stickstoff sind nicht immer gleich. Für die Photosynthese ist eine physiologisch relevante Balance zwischen diesen beiden Hauptnährstoffen von großer Bedeutung. Alexander Kraus, Doktorand bei Wolfgang R. Hess an der Universität Freiburg, hat nun in Gendaten von Cyanobakterien ein Gen entdeckt und charakterisiert, das in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spielt: Das Gen kodiert ein Protein mit dem Namen NirP1. Dieses wird nur hergestellt, wenn die Zellen einen Mangel an Kohlenstoff relativ zu dem verfügbaren Stickstoff feststellen.

Das Protein ist zwar zu klein, um wie viele andere Proteine selbst als Enzym wirken zu können. In Zusammenarbeit mit Dr. Philipp Spät und Prof. Dr. Boris Maček vom Proteomzentrum der Universität Tübingen konnten die Forschenden aber herausfinden, dass NirP1 fest an ein Enzym binden kann, das normalerweise Nitrit in Ammonium umwandeln würde. NirP1 verhindert dies und sorgt somit dafür, dass sich Nitrit in der Zelle sammelt; in der Folge kommt es zu massiven weiteren Stoffwechselveränderungen, die in Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Dr. Martin Hagemann an der Universität Rostock detailliert untersucht wurden. Schließlich beginnen die Cyanobakterien, Nitrit in die Umwelt zu exportieren. Dort stimuliert das zusätzliche Nitrit das Wachstum nützlicher Mikroorganismen, also eines für die Photosynthese der Cyanobakterien förderlichen Mikrobioms.

mehr: https://idw-online.de/de/news831931

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Arabica-Kaffee: Forschende entwickeln neue Datenbank zur besseren Identifizierung klimaresistenterer Pflanzen

Angesichts des Klimawandels, der den Kaffeeanbau bedroht, untersuchen Expert:innen des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé, wie fortschrittliche Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz genutzt werden können, um die Auswahl und Züchtung klimaresistenterer Pflanzen zu unterstützen. Zusammen mit Forschenden u.a. von Wissenschaftseinrichtungen in Brasilien, Frankreich und den USA haben sie ihre neuesten Ergebnisse in der Zeitschrift „Nature Genetics“ publiziert. Beteiligt waren auch Prof. Dr. Peter Stadler, Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Bioinformatik der Universität Leipzig, und Dr. Jan Engelhardt von der Universität Wien, der während seiner Promotion in Leipzig gearbeitet hat.

Es gibt zwar mehr als 120 Kaffeesorten, aber rund 70 Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion gehen auf die Sorte Arabica zurück. Sie verträgt jedoch steigende Temperaturen weniger gut und ist anfälliger für Krankheiten. Außerdem schrumpft durch den Klimawandel die Anbaufläche, auf der Kaffee angebaut werden kann, und die Wasserknappheit führt zu erheblichen Ertragseinbußen.

Pflanzenwissenschaftler:innen sind daher auf der Suche nach neuen Arabica-Sorten, die widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Trockenheit sind. Im Rahmen dieser Arbeit haben die Expert:innen ein Arabica-Referenzgenom entwickelt, nunmehr verfügbar in einer öffentlich zugänglichen digitalen Datenbank. Dies erleichtert die Analyse verschiedener Merkmale der Kaffeesorte, um spezifische Eigenschaften wie bessere Erträge, die Größe der Kaffeekirschen und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten oder Trockenheit sowie Geschmacks- oder Aromamerkmale zu ermitteln.

mehr: https://idw-online.de/de/news831932

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Geeignete CO2-Quellen und deren integration in PtX-Wertschöpfungsketten

Die von der DECHEMA herausgegebene Publikation ‘Carbon for Power-to-X – Suitable CO2 sources and integration in PtX value chains“ befasst sich mit den Möglichkeiten zur Abscheidung und Nutzung von Kohlenstoffdioxid für nachhaltige Produktionswege. Kohlendioxid kann als Kohlenstoffquelle für zahlreiche klimafreundliche Produkte dienen, die mit Power-to-X-Technologien hergestellt werden. Der Bericht beschreibt Punktquellen und state-of-the-art Abscheidungsmethoden. Er entstand in Zusammenarbeit mit dem International PtX Hub, der die Entwicklung nachhaltiger Power-to-X- und Wasserstoffmärkte in Ländern wie Marokko, Südafrika und Argentinien unterstützt.

Klimaneutrale Rohstoffe mit nachhaltiger Energie hergestellt – dies verspricht Power-to-X (PtX). Das PtX-Konzept vereint eine Vielzahl innovativer Technologien zum Aufbau von Wertschöpfungsketten, die durch erneuerbare Energien gespeist werden. Aus diesem Grund wird PtX als relevanter Beitrag zur industriellen Energiewende betrachtet. Für viele PtX-Routen wird jedoch Kohlenstoff benötigt, um Materialrohstoffe und Energieträger zu ersetzen, die konventionell auf fossilen Ressourcen basieren.

Kohlenstoffdioxid (CO2) ist eine geeignete Kohlenstoffquelle, da es als Ausgangspunkt für die Herstellung von Kraftstoffen, Polymeren und zahlreiche Basischemikalien dienen kann. In einem aktuellen Bericht, der im Rahmen des International PtX Hub veröffentlicht wurde, identifiziert die DECHEMA Punktquellen und beschreibt verschiedene Technologien zur CO2-Abscheidung. „Die heutigen Wertschöpfungsketten der am häufigsten verwendeten Produkte sind in hohem Maße von der petrochemischen Industrie geprägt, die Grundchemikalien wie Methanol liefert“, sagt Co-Autorin Luisa López. „Diese auf fossilen Rohstoffen basierenden Moleküle werden derzeit im Megatonnen-Maßstab produziert. PtX ermöglicht es uns, alternative Produktionsrouten für diese wichtigen Verbindungen auf der Basis von CO2 zu schaffen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news831866

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Neue Studie: Ungünstige Kohlenhydrate früh am Morgen – ein mögliches Problem für „Eulen“

Eine kohlenhydratreiche Mahlzeit am Morgen löst einen geringeren Glukoseanstieg aus als dieselbe Mahlzeit am Abend – das ist der Stand der Wissenschaft. Neueste Ergebnisse zeigen jetzt: Das ist nicht bei allen Menschen so und hängt von der „inneren Uhr“ ab. Ein fester Tagesablauf, vorgegeben durch Studium oder Job, führt häufig dazu, dass insbesondere junge Erwachsene gegen ihre innere Uhr essen.

Die Typen „Lerche“ und „Eule“ unterscheiden sich ihrem sogenannten zirkadianen Rhythmus (Chronotyp) – Lerchen stehen früh auf und essen früher, während Eulen biologisch bedingt länger schlafen und später essen. Wissenschaftlerinnen der Universität Paderborn haben untersucht, inwieweit sich dies auf den Glukosespiegel auswirkt. Die Ergebnisse wurden im renommierten „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht.

„Essen gegen die innere Uhr betrifft auch Studierende in besonderem Maße, die z. B. früh morgens frühstücken, obwohl sie sich aufgrund ihres späten Chronotyps noch in der biologischen Schlafphase befinden. Auf der anderen Seite führen soziale Aktivitäten manchmal dazu, dass Menschen mit einem frühen Chronotyp ‚zu spät‘ ihr Abendessen verzehren. Daher wollten wir in unserer Studie untersuchen, ob sich die tageszeitlichen Unterschiede in der Glukoseantwort auch bei Studierenden mit einem frühen und späten Chronotyp finden“, erklärt Dr. Bettina Krüger vom Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit der Universität Paderborn.

mehr: https://idw-online.de/de/news831830

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Eigener Internetauftritt der Innovationsförderung – Jetzt entdecken!

Das Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das vom Projektträger BLE (PT BLE) umgesetzt wird, geht mit seinem eigenen Internetauftritt unter http://www.innovationsfoerderung-bmel.de live.

Ab sofort finden Förderinteressierte und Geförderte hier wichtige Vorlagen und Hinweise, aktuelle Bekanntmachungen und Ausschreibungen sowie allgemeine Informationen zur Projektförderung im Innovationsprogramm.

Im Jahr 2006 fiel der Startschuss für das Programm zur Innovationsförderung des BMEL. Das Ziel: die Unterstützung von Forschung und Entwicklung, Wissenstransfer sowie bessere Rahmenbedingungen für Innovationen in der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Im Fokus der Projektförderung stehen Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-Ups, die mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten. Dabei sollen international wettbewerbsfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz auf Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news831840

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Was wäre, wenn der Starkregen 50 Kilometer entfernt niedergegangen wäre?

Mit hypothetischen aber nicht unwahrscheinlichen Hochwasser-Szenarien sollen Menschen und Entscheider in gefährdeten Regionen motiviert werden, sich besser auf potenzielle Extrem-Ereignisse vorzubereiten. Simulationen von Forschenden des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ zeigen in einer neuen Studie, dass bei nur geringfügiger Verschiebung von Regengebieten sehr viel schwerwiegendere Hochwasser-Ereignisse hätten auftreten können.

Zusammenfassung
Hochwasser betrifft weltweit mehr Menschen als jede andere Naturgefahr, mit enormen Schäden, die in einer wärmer werdenden Welt voraussichtlich weiter zunehmen. Menschen und Entscheidungsträger in gefährdeten Regionen sind jedoch oft nicht bereit, sich auf außergewöhnlich schwere Ereignisse vorzubereiten, da sie schwer vorstellbar sind und außerhalb ihrer Erfahrung liegen. In einer aktuellen Studie schlägt ein Team von Forschenden um Bruno Merz und Sergiy Vorogushyn vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ eine neue Strategie vor, um die Gesellschaft zu motivieren, über geeignete Risikomanagementstrategien zu diskutieren: Sie entwickeln eine Reihe von hypothetischen extremen Überschwemmungsszenarien in Deutschland, indem sie vormals beobachtete Niederschlagsereignisse um einige zehn bis hundert Kilometer im Raum verschieben und deren Auswirkungen dann durch ein Hochwassermodell berechnen. Solche Szenarien sind nicht unwahrscheinlich, da der tatsächliche Niederschlag auch mehrere Dutzend Kilometer entfernt hätte fallen können. Auf diese Weise ergeben sich Ereignisse, die mehr als doppelt so schwerwiegend sind wie das verheerendste Hochwasser seit 1950 in Deutschland. Außerdem zeigt sich: In der Vergangenheit verschonte Regionen können sich nicht sicher fühlen, da sie ebenfalls schwer von Zerstörungen hätten getroffen werden können. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Environmental Research Letters veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news831073%20um

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Land unter – was extreme Überschwemmungen verursacht

Wenn Flüsse über die Ufer treten, können die Folgen verheerend sein, wie beispielsweise das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren gezeigt hat. Um in Zukunft die Überschwemmungsschäden in Grenzen zu halten und die Bewertung von Hochwasserrisiken zu optimieren, muss besser verstanden werden, welche Variablen in welchem Ausmaß zu extremen Ausprägungen von Überflutungen führen können. Mit Methoden des Erklärbaren Maschinellen Lernens haben Forschende des UFZ nachgewiesen, dass Überschwemmungen extremer ausfallen, wenn mehrere Faktoren an deren Entstehung beteiligt sind. Die Forschungsarbeit wurde im Fachjournal Science Advances veröffentlicht.

Die Lufttemperaturen, die Bodenfeuchte und die Höhe der Schneedecke sowie die tägliche Niederschlagsmenge in den Tagen vor einem Hochwasser – sie alle sind Variablen, die bei der Entstehung von Hochwasser eine wichtige Rolle spielen. Um zu verstehen, welchen Anteil die einzelnen Faktoren an Überschwemmungen haben, haben Forschende des UFZ mehr als 3.500 Flusseinzugsgebiete weltweit untersucht und für jedes von ihnen Hochwasserereignisse zwischen den Jahren 1981 und 2020 analysiert. Das Ergebnis: Lediglich für rund ein Viertel der fast 125.000 Hochwasserereignisse war die Niederschlagsmenge der alleinig ausschlaggebende Faktor. Die Bodenfeuchte war in etwas mehr als zehn Prozent der Fälle entscheidend, Schneeschmelze und Lufttemperatur spielten als alleiniger Faktor nur jeweils bei etwa 3 Prozent eine Rolle. Dagegen waren für etwas mehr als die Hälfte der Überschwemmungen (51,6 Prozent) mindestens zwei Faktoren verantwortlich. Dabei tritt mit etwa 23 Prozent die Kombination aus Niederschlagsmenge und Bodenfeuchte am häufigsten auf.

Allerdings fanden die UFZ-Forschenden bei der Datenanalyse auch heraus, dass drei oder sogar alle vier Variablen gemeinsam für ein Hochwasserereignis verantwortlich sein können. So sind zum Beispiel Temperatur, Bodenfeuchte und Schneedecke immerhin für rund 5.000 Überschwemmungen entscheidend gewesen, während alle vier Faktoren bei etwa 1.000 Hochwasserereignissen bestimmend waren. Und nicht nur das: „Wir konnten auch zeigen, dass die Hochwasserereignisse immer extremer ausfallen, je mehr Variablen dafür ausschlaggebend waren“, sagt Prof. Jakob Zscheischler, Leiter des UFZ-Departments „Compound Environmental Risks“ und Letztautor des Artikels. Lag der Anteil mehrerer Variablen an einem 1-jährlichen Hochwasser bei 51,6 Prozent, waren es bei einem 5-Jahres-Hochwasser 70,1 Prozent und bei einem 10-Jahres-Hochwasser 71,3 Prozent. Je extremer die Hochwasser also ausfallen, desto mehr treibende Faktoren gibt es und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Entstehung des Ereignisses zusammenwirken. Dieser Zusammenhang gilt oft auch für einzelne Flusseinzugsgebiete und wird von den Autoren als Hochwasserkomplexität bezeichnet.

mehr: https://idw-online.de/de/news830964

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Positionspapier veröffentlicht: „Auswahl und Vereinheitlichung eines Abfallschlüssels für Trockentoilettenhinhalte“

Rechtliche Anpassungen sind dringend nötig, um Nährstoffe aus menschlichen Ausscheidungen in Form von Recyclingdüngern in den Kreislauf zu bringen. Unser drittes Positionspapier zeigt, wie wir das deutsche Abfallrecht vorübergehend nutzen und langfristig anpassen können, um Recyclingdünger auch in Deutschland nutzbar zu machen.

Die Ausgangslage
Trocken- respektive Trenntoiletten sind eine Schlüsseltechnologie um die Ziele des deutschen Ressourceneffizienzprogramm III (2020-2023) der Bundesregierung zu erreichen. Sie ermöglichen es, die nährstoffreichen menschlichen Ausscheidungen getrennt von Abwasser zu erfassen und diese effizient zu Recyclingdüngern für die schadlose landwirtschaftliche Nutzung aufzubereiten. Für diese Sanitär- und Nährstoffwende sind aber rechtliche Anpassungen essentiell. Ebenso wichtig: Orientierung und Einheitlichkeit zu schaffen, wo Trocken- und Trenntoiletten bereits im Einsatz sind. Denn aktuell ordnen unterschiedliche Entsorgende oder deren Träger*innen den Trockentoiletteninhalten jeweils unterschiedliche Abfallschlüsselnummern zu.

Der Lösungsweg
Das vorliegende Positionspapier erläutert kurz das Prüfschema, das gemäß Europäischem Abfallverzeichnis (EAV) und der deutschen Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) bei der Auswahl einer Abfallschlüsselnummer verwendet werden muss. Ausgehend von den Ergebnissen einer Umfrage unter Praktiker*innen sowie von Erfahrungen aus dem zirkulierBAR Reallabor in Eberswalde listen wir praxisübliche Abfallschlüsselnummern auf und prüfen deren Sachmäßigkeit.

Das Ergebnis:
Abfallschlüsselnummern mit Bezug zur Abwasserentsorgung beziehungsweise zur Land- und Forstwirtschaft sowie Nahrungsmittelproduktion sind unsachgemäß.
Die Handlungsempfehlungen
Das zirkulierBAR-Konsortium empfiehlt Entsorgenden und deren Träger*innen, temporär den Abfallschlüssel 20 03 99 “Siedlungsabfälle a. n. g.” zu verwenden. Um den Aufbau ressourcen-orientierter, zirkulärer Wertschöpfung im Sinne der Kreislaufwirtschafts- und Reallabor-Strategien der Bundesregierung zu beschleunigen, empfiehlt das Konsortium auch die Abstimmung und Schaffung eines bundeseinheitlichen Abfallschlüssels für Trockentoiletteninhalte.

mehr: https://idw-online.de/de/news830929

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Prof. Harald Kunstmann: „Auch in Deutschland wird es zu Problemen bei der Wasserverfügbarkeit kommen“

Der Klimawandel wirkt sich stark auf unsere Gewässer aus. Hitzewellen und Dürren lassen Flüsse und Seen austrocknen, die Grundwasserspiegel sinken. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu starken Niederschlägen und Überschwemmungen. Der Schutz der Ressource Wasser steht im Mittelpunkt des Weltwassertags am Freitag, 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1993 jährlich aufrufen.

„Wir müssen uns dringend bewusst machen, dass Wasser eine endliche Ressource ist und sie konsequenter schützen. Das gilt nicht nur für die trockensten Regionen unserer Welt. In Zukunft wird es auch hier in Deutschland – zumindest regional und temporär – zu Problemen mit der Wasserverfügbarkeit kommen“, sagt Professor Harald Kunstmann vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung Atmosphärische Umweltforschung, dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen.

Kunstmann untersucht mit Hilfe von Computermodellsimulationen, wie sich beispielsweise Klimaveränderungen auf den regionalen Wasserhaushalt auswirken oder welche langfristigen Entwicklungen zu erwarten sind. „Mit unseren Modellsystemen können wir hydrologische Prozesse im Gesamtsystem abbilden – vom Grundwasser bis zur Atmosphäre“, erklärt der Wissenschaftler. „So können wir etwa untersuchen, wie sich Landnutzungsänderungen oder Hochwasser und Dürren regional auswirken. Das ist zum Beispiel wichtig für das Wassermanagement, das zwischen Wasserangebot und -nachfrage ausgleichen muss.“

Um zu messen, wann es wo wie viel regnet, haben der Hydrologe und sein Team spezielle Messverfahren entwickelt: So können sie mit Hilfe von Mobilfunkdaten hochauflösende Niederschlagskarten erstellen. Das ist vor allem in Ländern des globalen Südens relevant, wo verlässliche Messungen und Vorhersagen für ein angepasstes Wassermanagement fehlen. „Wir haben die Regenmessung bereits erfolgreich in Afrika eingesetzt“, so Kunstmann. „Unsere Forschung lebt vom Transfer in die Praxis. Nur so können wir auch wirklich dabei helfen, unsere Gewässer – und damit unsere wichtigste Lebensgrundlage – zu schützen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news830707

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Jahresbilanz 2023 des Gesamtwasserspeichers in Deutschland liegt vor

Der Gesamtwasserspeicher in Deutschland hat sich im Jahr 2023 zwar etwas erholt, im Vergleich zum langjährigen Mittel fehlen aber immer noch rund 10 Milliarden Tonnen Wasser.
Das ergab die Auswertung des soeben komplettierten aktuellsten Datensatzes des Satellitenduos GRACE-Follow-On durch Forschende des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ.
In dem neuen GFZ-Informationsportal www.globalwaterstorage.info finden Sie viele Daten, Grafiken, aktuelle Berichte und Hintergründe rund um die GRACE-Satellitenmissionen und den globalen Wasserhaushalt.

Neue Daten zum Wasserhaushalt 2023
Am 22. März ist der Welttag des Wassers. Vermeintlich allgegenwärtig, ist Wasser längst in weiten Teilen der Welt zur kostbaren und knappen Ressource geworden. Der Klimawandel hat die Situation vielerorts verschärft. Auch Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren drastische Dürren erlebt. Für das Jahr 2023 haben jetzt Forschende um Eva Börgens und Christoph Dahle vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ den soeben komplettierten aktuellsten Datensatz des Satellitenduos GRACE-Follow-On ausgewertet, der auf Basis von Schwerefeldmessungen genaue Einblicke in die Wasserbilanz der Erde ermöglicht. Sie zeigen, dass sich der Gesamtwasserspeicher in Deutschland im Jahr 2023 zwar etwas erholt hat, dass im Vergleich zum langjährigen Mittel aber immer noch rund 10 Milliarden Tonnen fehlen. Zum Vergleich: Der Bodensee fasst in etwa 48 Milliarden Tonnen Wasser. Für Europa ist seit Beginn der Messungen im Jahr 2002 ein Rückgang des Gesamtwasserspeichers um rund 100 Milliarden Tonnen zu verzeichnen. Daraus lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch kein eindeutiger Trend ableiten.

mehr: https://idw-online.de/de/news830708

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Das DMKG-Kopfschmerzregister: differenzierte Einblicke in die Versorgungsrealität bei Migräne

Aktuelle Real-World-Daten des Kopfschmerzregisters der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) liefern wertvolle Erkenntnisse zur Behandlung akuter Migräneattacken. Unzureichende Wirksamkeit und/oder Unverträglichkeit der Akutmedikation zählen zu den Herausforderungen der Migränebehandlung. Die DMKG-Auswertungen zeigen, dass dies öfter Menschen mit häufigeren Migräneattacken betrifft als jene mit geringerer Krankheitslast.

Zudem gilt: „Wer keine ausreichend wirksame Akuttherapie hat, ist durch Migräne wesentlich stärker beeinträchtigt als notwendig. Die Auswertungen deuten nämlich auch darauf hin, dass für viele Patienten eine gut wirksame Medikation gefunden werden kann, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden“, kommentierte Dr. med. Ruth Ruscheweyh, zertifizierte DMKG-Kopfschmerzexpertin und Privatdozentin an der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München. [1]

Triptane zählen derzeit zu den effektivsten Therapieoptionen bei akuten Migräneattacken. Es gibt sieben verschiedene Präparate und neben Tabletten auch Nasenspray und Spritzen. Dennoch erfahren einige Patientinnen und Patienten keine ausreichende Wirksamkeit und/oder Verträglichkeit. Um besser abschätzen zu können, wie relevant das Thema „Triptan-Resistenz“ im Versorgungsalltag ist, wurden Daten aus dem Kopfschmerzregister der DMKG von 2.284 Behandelten (85,4 % weiblich, Alter: 39,4 ± 12,8 Jahre, Kopfschmerztage pro Monat: 12,3 ± 8,2) aus spezialisierten Zentren und Praxen in Deutschland ausgewertet.
42,5 % der Befragten gaben an, mindestens ein Triptan aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder Verträglichkeit abgesetzt zu haben. Darunter erfüllten 13,1 % die Kriterien einer „Triptan-Resistenz“, die laut Definition der European Headache Federation (EHF) [2] mindestens zwei gescheiterte Triptan-Versuche (Wirksamkeit oder Verträglichkeit weniger als gut) erfordert. Bei einem kleinen Anteil von 3,9 % versagten sogar drei oder mehr Triptane zur Akutmedikation von Migräneattacken. [1] Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass in der Praxis nur sehr wenige Patienten ein sogenanntes Triptan-Versagen zeigen und dass ein Behandlungsversuch auch mit einem 3. Triptan durchaus nützlich ist, so PD Dr. Tim Jürgens für die DMKG.

mehr: https://idw-online.de/de/news830759

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Potenzialanalyse: Abwärme könnte bis zu 10 Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs Berlins decken

Pressemitteilung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu)

► Untersuchung von IÖW und ifeu zeigt, wie viel Abwärme Berlin aus verarbeitendem Gewerbe, Rechenzentren, U-Bahn-Stationen oder Umspannwerken zum Heizen von Gebäuden nutzen kann

► Expert*innen erwarten, dass Abwärme relevanten Beitrag leisten kann, um Berliner Wärmesektor klimaneutral umzubauen

► In Berlin fällt Abwärme überwiegend im Temperaturbereich bis 65 °C an

Berlin/Heidelberg, 18. Januar 2024 – In Betrieben wie Rechenzentren, Großbäckereien oder Kaffeeröstereien entsteht viel Wärme, die bislang meist ungenutzt in die Umwelt abgegeben wird. Die Summe all dieser Wärme kann eine wichtige Energiequelle darstellen, um mit ihr zu heizen. Ein Projekt zeigt nun, dass das Land Berlin bis zu zehn Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs aus solcher Abwärme decken kann. Neben dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor sind auch U-Bahn-Stationen und -Tunnel und zukünftig die Wasserstofferzeugung wichtige Quellen von Abwärme. Die Analyse des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zeigt, mit welchen Maßnahmen die Stadt gezielt die Nutzung von Abwärme voranbringen und als einen Baustein in die Berliner Wärmeplanung einbauen kann. Sie wurde im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erstellt.

Berlins Abwärme erstmals umfassend erfasst
„Die Hälfte aller CO2-Emissionen in Berlin entstehen im Wärmesektor“, so Energieexpertin Julika Weiß vom IÖW. „Abwärme wird zwar neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien schon länger als eine ergänzende Strategie beim klimaneutralen Umbau der Wärmeversorgung angesehen, aber bislang gab es hierzu keine systematische Wissensbasis. Erstmals zeigt die Potenzialanalyse nun, welche Mengen an Abwärme in Berlin vorhanden sind und wie sich diese voraussichtlich entwickeln. Auf dieser Basis kann Berlin die Nutzung von Abwärme, die nicht vermieden werden kann, strategisch entwickeln.“

Die Wissenschaftler*innen haben die Abwärmepotenziale mittels einer Unternehmensbefragung und Experteninterviews ermittelt und dabei Akteure der Berliner Wärmebranche eingebunden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Abwärmepotenzial gegenwärtig bei knapp 1.200 Gigawattstunden pro Jahr liegt. „Damit könnten rein rechnerisch bislang drei Prozent des Berliner Wärmeverbrauchs bereitgestellt werden“, erklärt Sebastian Blömer vom ifeu-Institut. „In einigen Bereichen ist in Berlin perspektivisch mit einer Zunahme der Abwärmemengen zu rechnen. Dies betrifft vor allem Abwärme aus zusätzlichen Rechenzentren und aus neuen Anlagen für die Wasserstofferzeugung, sodass wir davon ausgehen, dass bis 2045 jährlich 3.800 Gigawattstunden Abwärme in Berlin entstehen. Davon ausgehend, dass die Hälfte genutzt werden kann, könnte Abwärme rund zehn Prozent des zukünftigen Wärmeverbrauchs Berlins decken.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827116

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Lebensmittel nur geringfügig mit Pflanzenschutzmitteln belastet

BVL-Auswertung für 2022: Deutliche Unterschiede bei den Kulturen

Lebensmittel in Deutschland sind nur wenig mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Die Untersuchungsergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung aus dem Jahr 2022 bestätigen die Daten der Vorjahre. Der Blick auf einzelne Kulturen und die Herkunft der Produkte fällt jedoch unter-schiedlich aus. Erzeugnisse aus Deutschland und anderen EU-Staaten sind deutlich geringer belastet als solche aus Nicht-EU-Staaten. Dies geht aus der vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmit-telsicherheit (BVL) veröffentlichten „Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2022“ hervor.

Dem Bericht liegen mehr als 8,3 Millionen Analyseergebnisse aus 21.601 Lebensmittelproben der amtli-chen Lebensmittelüberwachung des Jahres 2022 zugrunde. Bei den überwiegend risikoorientiert durchge-führten Kontrollen wurde auf 1.067 Stoffe untersucht.

Die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen variiert wie in den Vorjahren abhängig von der Her-kunft der Erzeugnisse. Bei Lebensmitteln aus Deutschland stieg die Anzahl an Überschreitungen der Rück-standshöchstgehalte im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 von 1,1 % auf 1,3 % leicht an. Bei Produk-ten aus anderen EU-Staaten sank die Überschreitungsquote auf 1,5 % (2021: 1,8 %). Lebensmittel aus Nicht-EU-Staaten sind deutlich höher belastet: Hier lag die Überschreitungsquote bei 9,8 % (2021: 10,9%).

mehr: https://idw-online.de/de/news826929

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Mikroplastik: Reifen- und Fahrbahnabrieb im Fokus einer neuen Publikation

Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Carnegie Mellon University (CMU), Pittsburgh, hat das Fraunhofer UMSICHT in einer Fachpublikation den Forschungsstand zum Thema Reifen- und Fahrbahnabrieb zusammengetragen. In dem peer reviewed Artikel mit dem Titel »Review: Mitigation measures to reduce tire and road wear particles« werden technische und nicht-technische Maßnahmen beschrieben, mit denen sich Emissionen aus Reifen- und Fahrbahnabrieb in die Umwelt vermeiden und bereits eingetragene Mengen reduzieren lassen.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Reifenabrieb eine relevante Quelle für Mikroplastik ist. Dies resultiert bereits aus der Zahl von rund 1,5 Milliarden weltweit zugelassener Kraftfahrzeuge im Jahr 2023[1]. Alleine in den Vereinigten Staaten waren im ersten Quartal 2023 gut 286 Millionen Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs[2]. In Deutschland wurden nach Angaben des Kraft-fahrtbundesamts KBA fast 70 Millionen KFZ und KFZ-Anhänger gezählt (Stand 1. Januar 2023)[3]. Das Fraunhofer UMSICHT schätzt die jährlich entstehende Menge an Reifenabrieb hierzulande auf 60 000 bis 100 000 Tonnen – was bei über 80 Millionen Einwohner*innen ei-nem rechnerischen Mittel von ca. 1 000 Gramm Reifenabrieb pro Kopf und Jahr entspricht.

mehr: https://idw-online.de/de/news826927

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Besserer Schutz vor Hochwasser: Mehr Raum für Flüsse und Auen als naturbasierte Lösung

Die Hochwassersituation in Teilen Deutschlands entspannt sich langsam. Dennoch wird es noch einige Tage dauern, bis die Flüsse wieder in ihr Bett zurückkehren. Doch wie breit ist ein natürliches Flussbett eigentlich? Unter welchen Bedingungen wird Hochwasser für uns gefährlich – und ist es das auch für die Natur? Wie können wir uns besser auf solche Extremereignisse vorbereiten und welche Maßnahmen nutzen Mensch und Natur gleichermaßen? Die aktuellen Hochwasserereignisse machen deutlich, dass wir beim Hochwasserschutz umdenken müssen, erklären Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).

Für die meisten Menschen endet ein Fluss dort, wo Wasser auf Land trifft – an der Uferkante. Tatsächlich sind Flüsse aber viel ausgedehnter: Ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete – die Auen – gehören bei Hochwasser dazu. Und auch die Flussbetten selbst waren ursprünglich breiter; das Wasser floss in mehreren Flussarmen und um viele Inseln, wie es sie heute z.B. noch in der Loire und in der Weichsel gibt.
Mittlerweile sind in Deutschland nur noch 32 Prozent dieser Auen vorhanden (BfN 2021). Die restlichen 68 Prozent wurden durch Deichbau von den Flüssen abgetrennt, entwässert und zur Landwirtschaft oder für Siedlungen genutzt.

„Deichbau und Entwässerung, die lokal sinnvoll waren, haben durch ihre flächenhafte Umsetzung dazu geführt, dass heute ganze Landstriche anfälliger für Hochwasserereignisse sind. Die Moorgebiete Niedersachsens zum Beispiel verzeichnen durch die Entwässerung großflächige Absenkungen der Geländeoberfläche um ein bis zwei Meter“, erklärt IGB-Forscher Dr. Martin Pusch. Dadurch erhöhen sich dort die möglichen Überflutungshöhen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826789

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Verstecktes Natrium: Konsum von Brausetabletten kann bei Bluthochdruck schädlich sein

Brausetabletten enthalten oft hohe Mengen an Natrium. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dies auch für Nahrungsergänzungsmittel zutrifft. Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck sollten daher bei der Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungs- und Arzneimitteln besonders vorsichtig sein. Die Forscher fordern, die Angabe von Natrium auf Verpackungen verpflichtend zu machen.

In Deutschland greifen drei von vier Personen laut Statistischem Bundesamt regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln. Was die wenigsten jedoch wissen: Damit sich Brausetabletten im Wasserglas auflösen, enthalten sie oft erhebliche Mengen Natrium. Eine gesteigerte Natrium- bzw. Kochsalzzufuhr (Natriumchlorid) geht allerdings mit erhöhtem Blutdruck einher. Damit erhöht sich auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfälle oder die koronare Herzkrankheit (KHK).

Natriumkonsum durch Unwissenheit oft viel zu hoch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät, die Natriumzufuhr auf weniger als 2 g pro Tag zu beschränken und auf stark natriumhaltige Lebensmittel sowie auf Nachsalzen des Essens zu verzichten. „In Deutschland liegt der durchschnittliche Wert weit darüber. Das liegt unter anderem an sogenannten versteckten Natriumquellen“, erklärt Prof. Ulrich Kintscher, Sprecher der AG Hypertonie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK). Das sind Nahrungsmittel und Präparate zum Einnehmen, bei denen nicht die nicht immer direkt zu erkennen ist, wie viel Natrium sie enthalten. Beispiele hierfür sind Wurst, Käse oder Ketchup.

Offensichtlich gehören auch Brausetabletten zu diesen versteckten Natriumquellen, wie Forscher vom Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) nun herausfanden. Sie untersuchten verschiedene Brausetabletten, die als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente verkauft werden. Mit einer speziellen Messmethode bestimmten sie den Natriumgehalt von 39 Vitamin-, Mineral-, Calcium- und Magnesium-Brausetabletten aus deutschen Drogerie-, Supermärkten und Discountern. Zudem analysierten sie 33 frei-verkäufliche, apothekenpflichtige Schmerzmittel, Husten- und Erkältungsmedikamente sowie Calciumpräparate, die als Brausetabletten erhältlich sind. Abschließend verglichen sie die deutschen Produkte mit 51 Nahrungsergänzungsmittel-Brausetabletten aus den USA.

mehr: https://idw-online.de/de/news826474

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Forschungskooperation zur Gewässerwiederherstellung an der Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler vorgestellt

Am 12. Januar 2024 wurde der Kooperationsvertrag zum Forschungsvorhaben „Monitoring der Gewässerwiederherstellungsmaßnahmen an der Ahr nach der Flutkatastrophe (MonAHR)“, unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, im Rahmen einer Pressekonferenz mit Klimaschutzministerin Katrin Eder vorgestellt und unterschrieben.

Im Juli 2021 sind im Zuge der Flutkatastrophe im Ahrtal 136 Menschen in Rheinland-Pfalz gestorben, unzählige Menschen wurden verletzt, traumatisiert, und haben ihr Hab und Gut verloren. Die Infrastruktur im Ahrtal wurde weitgehend zerstört. Ein maßgeblicher Teil der Zerstörung betrifft auch die Gewässerinfrastruktur der Ahr und ihrer Nebengewässer. Das vom Landkreis Ahrweiler beauftragte Gewässerwiederherstellungskonzept umfasst rund 1.000 Einzelmaßnahmen und ist damit eine der größten Gewässerwiederherstellungsmaßnahmen in Deutschland.

Die mit der Umsetzung dieses Konzepts betrauten Behörden beteiligen mit dieser Forschungskooperation wissenschaftliche Institutionen, die bereits langjährig und erfolgreich in der Wasserwirtschaft des Landes aktiv sind.
Die Gesamtprojektkoordination übernimmt dabei Prof. Dr. Stefan Stoll vom Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. „Basierend auf einem umfangreichen Monitoringprogramm werden wir in diesem Projekt ökologische Chancen und Risiken der in der Ahr notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen beleuchten und die Auswirkungen bereits abgeschlossener Maßnahmen messen. Wir beziehen in unseren Analysen auch die Veränderungen durch den Klimawandel mit ein, denn die Ahr soll nicht nur in einen guten ökologischen Zustand zurückversetzt werden, sondern gleichzeitig auch fit für die Zukunft gemacht werden.“, so Prof. Stoll.

mehr: https://idw-online.de/de/news826860

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Grundwasser für die Gesundheit des Planeten von zentraler Bedeutung: Besserer Schutz gefordert

Internationale Studie stuft das Grundwasser als Schlüsselökosystem ein und schlägt Wege für besseren Schutz vor, um biologische Vielfalt zu erhalten und Klimawandel abzufedern

Wasser ist die Basis allen Lebens auf der Erde. Welche wichtige Rolle das Grundwasser für die Menschheit und die biologische Vielfalt dabei spielt, wird häufig übersehen. In einer neuen Veröffentlichung zeigt ein internationales Forschungsteam zum ersten Mal auf, weshalb Grundwasser als ein Schlüsselökosystem zu bewerten ist. „Grundwasser ist nicht nur selbst ein wichtiges Ökosystem, sondern spielt darüber hinaus eine ganz entscheidende Rolle für die Ökosysteme an der Erdoberfläche“, sagt Prof. Dr. Robert Reinecke von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Reinecke ist Experte für Erdsystemmodellierungen und war federführend an der Publikation beteiligt. Darin werden Wege zum besseren Schutz des Grundwassers vorgeschlagen, um somit den Verlust der biologischen Vielfalt zu verringern und den Klimawandel abzufedern.

Grundwasser liefert Trinkwasser für die Hälfte der Erdbevölkerung
Das Grundwasser ist die größte nicht gefrorene Süßwasserressource unserer Erde. Grundwasser versorgt die Hälfte der Weltbevölkerung mit Trinkwasser und manche Länder wie Dänemark gewinnen 100 Prozent ihres Trinkwassers vollständig aus dem Grundwasser. „Weltweit werden jedes Jahr etwa 1.000 Kubikkilometer Wasser an die Erdoberfläche gepumpt. Wir verbrauchen weit mehr, als natürlicherweise wieder aufgefüllt wird“, so Reinecke. Etwa ein Drittel der größten Grundwassereinzugsgebiete ist gefährdet, das heißt die Grundwasserspiegel nehmen kontinuierlich ab.

Die Versorgung mit Trinkwasser für den Menschen ist ein Aspekt der Problematik. Die Bedeutung des Grundwassers für die Ökosysteme ein weiterer, der jedoch in den globalen Agenden zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bisher komplett übersehen wurde. 52 Prozent und damit mehr als die Hälfte der Erdoberfläche weltweit weist eine mittlere bis hohe Wechselwirkung mit dem Grundwasser auf. Die Zahl steigt auf 75 Prozent, wenn Wüsten und Hochgebirge ausgenommen werden – Regionen, wo Grundwasser entweder selten ist oder der Wasserspiegel sehr tief liegt. „Wechselwirkung heißt hier, dass Wasser aus Flüssen und Seen in das Grundwasser gelangt, während Grundwasser andererseits an die Oberfläche steigt und hier Feuchtgebiete, Flüsse und Seen speist.“ Reinecke merkt an, dass das Grundwasser selbst einen wertvollen Lebensraum für tausende Arten bietet, darunter Höhlenfische, blinde Aale und durchsichtige Krebse.

mehr: https://idw-online.de/de/news826280

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Altersmediziner empfehlen Senioren dringend Doppelimpfung gegen Grippe und Corona

Corona ist für viele Senioren und vor allem hochaltrige Patienten gerade wieder ein Problem. Kombiniert mit saisonalen Infekten wie Grippe, Pneumokokken oder auch Keuchhusten werden derzeit viele Ü60-Jährige stationär in den Kliniken behandelt. Auch die sehr schweren Verläufe sehen Mediziner derzeit vor allem bei älteren Menschen – der durchschnittliche COVID-19-Patient auf der Intensivstation ist 75 Jahre und älter, denn 85 Prozent der Patienten sind hochbetagt.

„Der Schutz dieser vulnerablen Gruppe durch Impfungen bedarf deshalb noch größerer Aufmerksamkeit“, fordert Dr. med. Anja Kwetkat, Chefärztin der Klinik für Geriatrie und Palliativmedizin am Klinikum Osnabrück und Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Und weist darauf hin, dass es auch jetzt für den wichtigen Piks noch nicht zu spät ist!

Generell sollte die jährliche Grippe-Impfung für Senioren ab 60 Jahren zur Routine werden, wie das Reifen-Wechseln zur Saison am eigenen Auto – so empfiehlt es auch die STIKO. „Der quadrivalente (vierfache) Hochdosis-Impfstoff, der vor gut zwei Jahren eingeführt wurde, hat sich gut etabliert und zeichnet sich durch einen stärkeren Wirkschutz aus als der Standard-Impfstoff“, erklärt Dr. Anja Kwetkat. „Verlangen Sie mit über 60 Jahren unbedingt diesen Impfstoff, um eine gute Immunantwort zu erhalten.“

Insbesondere älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen rät sie deshalb unbedingt zur jährlichen Grippe-Impfung. Zu relevanten Vorerkrankungen zählen die koronare Herzkrankheit (KHK), eine Herz- oder Niereninsuffizienz, Schlaganfall oder Diabetes. „Insbesondere bei den Herz-Kreislauf-Erkrankten besteht bei einer Grippeinfektion ein erhöhtes Risiko für das Auftreten kardiovaskulärer Komplikationen – und das auch noch nach überstandener Grippeinfektion“, so Kwetkat. Geimpfte Menschen sind gegenüber solch schweren Folgeerkrankungen deutlich besser geschützt.

mehr: https://idw-online.de/de/news826182

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Eier und Cholesterin: Was der Kardiologe dazu sagt

Begünstigt erhöhter Eiverzehr an den Ostertagen Herz- und Gefäßerkrankungen? Herzspezialist lenkt Blick auf gesamte Ernährungsweise und fordert mehr Aufmerksamkeit für Prävention durch Nichtrauchen und regelmäßige Bewegung

Jetzt um die Osterzeit genießt das Ei besondere Aufmerksamkeit in der medialen Öffentlichkeit. Ursache ist nicht allein seine Beliebtheit auf dem Frühstückstisch: Über 230 Eier pro Kopf werden in nur einem Jahr in Deutschland verbraucht. Für einen kurzen Moment führte auch die aktuelle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu Verunsicherung bei Ei-Konsumenten. Denn danach sollte nur noch ein Ei pro Woche verzehrt werden. Mitbegründet wurde dies allerdings auch mit ökologischen Aspekten [1]. Und auch unabhängig davon steht das Frühstücks-Ei oder aktuell das zusätzliche Oster-Ei immer wieder in der Kritik, weil Eier besonders reich an Cholesterin sind (100 Gramm Ei enthalten rund 470 Milligramm Cholesterin). Damit verbunden wird die Sorge, dass der Verzehr den Cholesterinspiegel in ungesundem Maß erhöht. „Diese Sorge ist unbegründet. Denn der Cholesteringehalt eines einzelnen Nahrungsmittels beeinflusst den Cholesterinspiegel im Blut wenig. Im Wesentlichen ist der Cholesterinstoffwechsel genetisch determiniert, ererbt aus der Familie“, erklärt der Kardiologe und Lipidspezialist Prof. Dr. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung im Exklusiv-Interview. Auch komme es auf Art und Menge der grundsätzlich verzehrten Nahrungsfette an. Wie sich Eier im Detail auf den Cholesterinspiegel auswirken, lasse sich wissenschaftlich nicht genau beantworten, „weil die Cholesterinaufnahme sehr stark von der übrigen Ernährung und anderen Faktoren abhängt“, so der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Das Essen sei nicht völlig egal, es komme aber auf den „Ausgangszustand“ an, wie Laufs im Interview am Extrem-Beispiel des „Couch Potato“ erklärt: „Wer nur aus der Fritteuse lebt und vor einem Bildschirm sitzt, bei dem wird eine Änderung des Lebensstils durch mehr Bewegung, durch eine Reduktion von Gewicht und sehr fettbetonter Ernährung dazu führen können, dass das LDL-Cholesterin um 20 bis 30 Prozent sinkt.“ Infos zu Ei und Cholesterin auch unter https://herzstiftung.de/eier-und-cholesterin
Sicher ist, dass der Cholesterinspiegel im Blut in erster Linie durch die Leber reguliert wird und nicht durch Darm und Ernährung. Nur ein Drittel des Cholesterins nimmt der Körper über die Nahrung auf. Zwei Drittel des Blutfetts stellt er über die Leber selbst her. „Wer sich daher insgesamt ausgewogen ernährt und ansonsten einen gesunden Lebensstil pflegt, bei dem wirkt sich ein Ei zum Frühstück am Wochenende oder der Verzehr mehrerer Eier an Ostern kaum auf den Cholesterinspiegel aus“, betont Prof. Laufs, der an der Leipziger Uniklinik auch die Lipid-Ambulanz leitet. „Wer Herzinfarkt und Schlaganfall vermeiden möchte, sollte vielmehr auf Zigaretten verzichten und sich täglich 30 bis 45 Minuten bewegen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news831087

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EU-Klimapolitik: Wie die EU CO2-Entnahme steuern könnte

Damit in der EU in Zukunft in großem Umfang CO2 aus der Atmosphäre entnommen werden kann, braucht es neben technischen Gegebenheiten einen steuernden Rahmen. In einer neuen Studie legt ein Forschungsteam um PIK-Direktor Ottmar Edenhofer dafür ein ökonomisch fundiertes Konzept vor. Eine Schlüsselrolle spielt dabei eine zu errichtende Europäischen Kohlenstoff-Zentralbank.

Für zügiges Mindern der Klimagas-Emissionen hat die EU weitreichende Beschlüsse gefasst. So wird sie, wie in Energiewirtschaft und Industrie, ab 2027 auch in den Problemsektoren Wärme und Verkehr den CO2-Ausstoß per Emissionshandel deckeln um so Klimaneutralität zu erreichen. Nicht vermeidbare Restemissionen sollen vor allem durch den Einsatz von Technologien kompensiert werden, die der Atmosphäre direkt oder indirekt CO2 entziehen und es dann einlagern. „CO2-Entnahme als die zweite Säule des Klimaschutzes wird uns in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts viel Geld kosten – die Schätzungen reichen von 0,3 bis 3 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung“, sagt Ottmar Edenhofer, Direktor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und einer der Autoren. „Wir liefern ein sehr konkretes Konzept, wie diese Herkulesaufgabe bewältigt werden kann.“

mehr: https://idw-online.de/de/news831102

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Fachleute der Raumplanung empfehlen Reaktivierung von Bahnstrecken

ARL-Arbeitskreis lotet in aktuellem Positionspapier das Potential von Schienennetz-Reaktivierung als Beitrag zur Orts- und Regionalentwicklung aus

Die Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken für den Personen- und Güterverkehr ist eine große Chance, die Verkehrswende zu beschleunigen und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Darauf weist die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft in einem aktuell erschienenen Positionspapier hin. Vielerorts sind die alten Strecken oder zumindest die Trassen noch verfügbar. Ein Anschluss von Städten und Gemeinden an ein schienenbasiertes Verkehrssystem ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe und schafft Impulse für eine nachhaltige Entwicklung. Durch den Ausbau des Schienennetzes können mehr Menschen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen und ländliche Räume werden so besser an den öffentlichen Verkehr angebunden.
Die ARL ruft dazu auf, unmittelbar mit den notwendigen Schritten zu beginnen. Dringend erforderlich ist eine verbindliche Sicherung der Trassen durch die Landes- und Regionalplanung, um eine Überbauung auszuschließen. Stillgelegte Schienenstrecken müssen umgehend auf ihr Potenzial für die Orts- und Regionalentwicklung hin analysiert und verstärkt reaktiviert werden. Das Positionspapier zeigt, wie sich bisherige Hindernisse überwinden lassen. Es stellt heraus, dass neue volkswirtschaftliche Bewertungsmaßstäbe und innovative Finanzierungsmodelle benötigt werden, die den Wert reaktivierter Strecken für Regionalentwicklung, Tourismus und Klimaschutz viel stärker gewichten. Der Präsident der ARL, Prof. Dr. Axel Priebs, der zusammen mit dem Verkehrsplaner Prof. Dr. Volker Stölting den Arbeitskreis geleitet hat, fasst die Empfehlungen aus der ARL zusammen: „Nachdem über Jahrzehnte das Streckennetz der deutschen Eisenbahnen reduziert wurde, ist es angesichts überlasteter Strecken und nicht auf der Schiene erreichbarer Mittelzentren höchste Eisenbahn, das Netz wieder zu verdichten und Menschen in allen Teilen Deutschlands einen gut erreichbaren Zugang zum System Eisenbahn zu verschaffen!“.

Das Positionspapier aus der ARL wurde von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen des ARL-Arbeitskreises „Reaktivierung von Schienenstrecken als Instrument einer integrierten Raumentwicklung“ erarbeitet, es enthält zentrale Empfehlungen für die Umsetzung in der Praxis und ist über die Website der ARL für alle Interessierten kostenfrei zugänglich.

mehr: https://idw-online.de/de/news830996

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Was macht mich internetsüchtig? DFG fördert Forschungsgruppe weiter

Einfach aufhören? Das ist online beim Zocken, Shopping, Pornoschauen oder beim Nutzen von Sozialen Medien für viele Menschen kaum möglich. Wie sich das Suchtverhalten entwickelt und ändern lässt, ist das Thema einer transregionalen Forschungsgruppe* unter Leitung von Prof. Matthias Brand von der Fakultät für Informatik und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Nun gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft grünes Licht für drei weitere Förderjahre und rund fünf Millionen Euro.

Neben dem suchtartigen Computerspielen, das die Weltgesundheitsorganisation bereits als Erkrankung anerkennt, können auch im Internet hemmungsloser Pornographiekonsum, exzessives Shopping und das soziale Netzwerken zum Problem werden. Was dem an psychologischen und neurobiologischen Prozessen zugrunde liegt, untersuchen Prof. Matthias Brand und seine Kollegin Dr. Elisa Wegmann vom Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie: Kognition seit drei Jahren. In der zweiten Förderperiode sind zwei weitere Antragstellerinnen aus dem Team Brand dabei: Dr. Stephanie Antons und Dr. Silke M. Müller. Unterstützt werden sie von Prof. Nicole Krämer, Lehrstuhl Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation (UDE), und von Kolleg:innen der Universitäten Bochum, Bamberg, Gießen, Mainz, Lübeck, und der Medizinischen Hochschule Hannover.

mehr: https://idw-online.de/de/news830881

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Krankenhaus: Risiken und Nebenwirkungen für den Klimawandel

Sechs Prozent des CO2-Fußabdrucks in Deutschland gehen auf das Konto des Gesundheitssektors. Wege zur Klimaneutralität im Krankenhausbetrieb – Thema eines öffentlichen Symposiums am 18. April an der HWR Berlin.

Gebäudebetrieb, Reinigung, Krankentransport, Einkauf, Apothekendienst – diese und viele andere Dienstleistungen und medizinische Prozesse sind essenziell, um ein Krankenhaus am Laufen zu halten. Und sie verursachen Treibhausgasemissionen, in erheblichem Umfang.

Wegweisende Erkenntnisse
Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) haben gemeinsam mit Vertreterinnen von Krankenhäusern, Serviceanbietern, Fachverbänden und Bratungsfirmen in den letzten drei Jahren ermittelt, welche CO2- Emissionen mit nicht-medizinischen Prozessen im Klinikbetrieb verbunden sind und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Prozesse klimaneutral zu gestalten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte das praxisbezogene Forschungsprojekt unter dem Titel „Klimaneutrale Sekundärprozesse im Krankenhaus“, kurz „KlinKe“.

mehr: https://idw-online.de/de/news830818

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Girls‘ Day 2024: Nur noch schnell das Klima retten

Mit cleverem Gebäudemanagement die Energiewende schaffen, mit Maschinenbau das Klima retten – Zukunftsberufe für coole Girls von heute. Komm am 25. April 2024 zum Girls‘ Day an die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin.

Entdecke deine Leidenschaft für Technik, Ingenieurwesen und Management. Ob App-Entwicklerin, Robotik-Ingenieurin oder Datenanalystin – finde Deinen Traumjob in der Welt aus Technologie und Innovation.

mehr: https://idw-online.de/de/news830821

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Kommunale Wärmeplanung in der Praxis

Zum 1. Januar 2024 ist das »Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze« in Kraft getreten. Dieses nimmt Deutschlands Kommunen in die Pflicht, in Form einer kommunalen Wärmeplanung Strategien für die Umstellung ihrer Energieversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme zu entwickeln. Wie diese Pläne zum einen sektorenübergreifend gestaltet und zum anderen erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können, beschäftigt die Partner im frisch gestarteten Verbundvorhaben »KommWPlanPlus«.

Hinter dem »Forschungs- und Entwicklungscluster zur Verknüpfung von kommunaler Wärmeplanung mit der Umsetzungsplanung von integralen Maßnahmen im Quartier« – so der komplette Titel des Vorhabens – stehen das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, die items GmbH & Co. KG, die Stadt Wuppertal, die WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH, die Stadt Hagen, die Enervie Service GmbH, die Stadt Garbsen und die Stadtwerke Garbsen GmbH sowie der Verein Civitas Connect e. V. als Netzwerkpartner. Gemeinsam untersuchen sie, wie die kommunale Wärmeplanung als langfristige Planungsaufgabe organisatorisch und technisch verstetigt und mit Blick auf sich ändernde Anforderungen in Richtung einer integrierten Umsetzungsplanung weiterentwickelt werden kann. Das Besondere: In Wuppertal, Hagen und Garbsen laufen parallel zum Projekt kommunale Wärmeplanungen, so dass die praktischen Arbeiten die wissenschaftlichen Arbeiten flankieren.

In einem ersten Schritt werden Grundlagen der integralen Konzeptentwicklung und -bewertung erarbeitet. Dabei spielen Erfahrungen aus so genannten Umsetzungsprojekten an den drei Standorten eine große Rolle. »Wenn ein Stadtwerk plant, die Wärme- und Stromversorgung in einem Quartier neu zu gestalten, wird dieses Projekt bei der Wärmeplanung mitgedacht«, nennt Dr.-Ing. Anne Hagemeier von Fraunhofer UMSICHT ein Beispiel. »Wie wirkt sich die Wärmeplanung auf Stromlösungen und -netze aus? Wo lassen sich Verknüpfungen herstellen?«

mehr: https://idw-online.de/de/news830819

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Wasser ist die Quelle des Lebens

Das gilt insbesondere auch für uns Menschen. Gemessen am Körpergewicht beträgt der Wasseranteil rund 60 Prozent. Dieser verändert sich im Laufe des Lebens und ist bei Säuglingen höher und im Alter zumeist niedriger. Die Muskulatur besteht zu 75 Prozent aus Wasser, das Fettgewebe nur zu 10 Prozent. Verantwortlich für einen geregelten Flüssigkeitshaushalt des Körpers sind die Nieren. Zum Weltwassertag am 22. März 2024 rückt Professor Dr. Bernhard Banas, Leiter der Abteilung für Nephrologie des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), die Nieren in den Fokus.

Die Lebewesen entwickelten sich im Laufe der Jahrtausende weiter: Vom Salzwasser in das Süßwasser und schließlich an Land. Was fast niemand weiß: Hätte die Evolution „nur“ Herzen, Mägen, Gehirne und Knochen vorangebracht, so wäre das Leben bis heute auf die Meere beschränkt. Das wichtigste Organ für die Entwicklung des Lebens auf unserer Erde war und ist die Niere. Im Salzwasser gibt es Flüssigkeit und Salze genug, Organismen haben es leicht, einen ersten Stoffwechsel zu kontrollieren. Im Süßwasser muss man dann schon Salze einsparen und darf diese nicht einfach verlieren. Und an Land gilt es sowohl den Flüssigkeitshaushalt als auch den Salzhaushalt genau zu regulieren, dafür gibt es die Nieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news830726

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Je höher das Windrad, desto besser

Hereon-Forscher haben herausgefunden: Große Windräder der neuen Generation haben
weniger Einfluss sowohl auf die Meeresoberfläche als auch auf benachbarte Windparks.

Windparks auf der Nordsee können sich gegenseitig ausbremsen und zudem das Leben im Meer beeinträchtigen. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Heron haben jetzt herausgefunden, dass sich diese Effekte mit dem künftigen Ausbau der Offshore-Windenergie nicht unbedingt verstärken müssen. Im Gegenteil: Der Trend geht zu immer höheren Windrädern, deren Einfluss auf den Ozean offensichtlich geringer ist. Das kann die Meereslebensräume entlasten und zugleich die Stromausbeute erhöhen.

Windräder werden immer höher und stärker. Anfang der 2000er-Jahre kamen die ersten Anlagen der 2-Megawatt-Klasse auf den Markt, die Strom für umgerechnet etwa 3000 Haushalte lieferten. Heute haben die höchsten und stärksten Anlagen rund 15 Megawatt. In wenigen Jahren sollen es sogar 20 Megawatt sein. Damit will die Europäische Union die Stromproduktion auf See, die sogenannte Offshore-Windkraft, massiv ausbauen. Derzeit stehen in den europäischen Gewässern Windräder mit einer Gesamtleistung von 28 Gigawatt, was rund 50 Kernkraftwerksreaktoren entspricht. Bis zum Jahr 2050 sollen es 300 Gigawatt sein.

Angesichts dieses enormen Wachstums haben Wissenschaftler vom Hereon jetzt untersucht, wie sich die künftigen Windparks aus 15-Megawatt-Giganten auf ihre Umgebung auswirken könnten – sowohl auf die Meeresoberfläche als auch auf benachbarte Windparks. Die Ergebnisse, die das Hereon-Team um den Klimaforscher Dr. Naveed Akthar jetzt im Fachmagazin Nature Scientific Reports veröffentlicht hat, überraschen: Windparks aus 15-Megawatt-Anlagen beeinflussen ihre Umgebung weniger stark als solche aus den deutlich kleineren 5-Megawatt-Anlagen. Dabei gehen die Forscher in ihrer Studie davon aus, dass auf einem Quadratkilometer Windparkfläche künftig vergleichsweise wenige 15-Megawatt-Windräder stehen werden. Statt vieler kleiner Anlagen wie bisher, wird es in einem Windpark einige Große geben. Der Grund: Für die Meeresgebiete in der Europäischen Union ist reglementiert, wie viele Megawatt Windkraft-Leistung auf einem Quadratkilometer installiert werden dürfen. Mit einigen wenigen großen Anlagen ist dieses Limit schneller erreicht als mit kleinen.

mehr: https://idw-online.de/de/news830609

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Stressübertragung in Gruppen

Kann Stress übertragen werden? Können auch weitere physiologische Zustände an andere Individuen weitergegeben werden? Diese Fragen untersuchten Forschende des Exzellenzclusters Kollektives Verhalten bei Menschen und bei Tieren.

Bei Mensch und Tier können wir beobachten, wie physiologische Zustände untereinander übertragen werden. Ein gutes Beispiel dafür ist Stress. Stress ist eine natürliche Reaktion, die meist durch eine Bedrohung der physischen oder psychischen Unversehrtheit verursacht wird. Menschen und Tiere als soziale Wesen erleben Stress häufig in Gruppensituationen: zum Beispiel bei der Arbeit oder wenn Tiere einem Raubtier gegenüberstehen. Die Übertragung von Stress auf andere kann dabei durchaus eine positive Funktion haben: Sie kann eine koordinierte Reaktion der Gruppe erleichtern oder einzelne Mitglieder des Kollektivs besser auf die Bewältigung der Bedrohung vorbereiten.

Übertragung von Stress
In Experimenten untersuchten Forschende des Exzellenzclusters Kollektives Verhalten der Universität Konstanz aus der Biologie und Psychologie die Übertragung von Stress von einem Individuum auf eine Gruppe, aber auch die Stressübertragung innerhalb von Gruppen.
So untersuchten die Psychologinnen Alisa Auer, Lisa-Marie Walther und Petra Wirtz unter anderem das Stresserleben von Studierenden bei schriftlichen universitären Prüfungen, von Orchestermusikerinnen während einer Probe und einem Konzert, sowie in Situationen am Arbeitsplatz. Außerdem haben sie in einer kürzlich publizierten, als Editor’s Choice Article ausgewählten Studie „erstmals ein Paradigma entwickelt, um die Übertragung von Stress unter standardisierten Bedingungen im Labor untersuchen und dabei für eine Vielzahl potenzieller Einflüsse kontrollieren zu können“, berichtet Studienleiterin Petra Wirtz. Dadurch konnte gezeigt werden, dass einige, aber nicht alle Stresssysteme bei der Stressübertragung aktiviert werden. Die Stressübertragungsreaktion hat einen ähnlichen Verlauf wie die Reaktion auf selbst erlebten Stress, jedoch in geringerem Ausmaß. In weiteren Studien von Kolleginnen wurde Stressübertragung bei Paaren, bei Speeddating oder in Schulklassen erforscht.

mehr: https://idw-online.de/de/news830554

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Internationaler Tag des Waldes: Wie technische Innovation hilft, gestresste Wälder besser zu verstehen

Im Sonderforschungsbereich ECOSENSE an der Universität Freiburg entwickeln Forschende der Mikrosystemtechnik und der Umweltwissenschaften gemeinsam neue Sensoren, um die Reaktion von Wäldern auf den Klimawandel zu untersuchen.

Den 21. März 2024 haben die Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Waldes ausgerufen und unter das Motto „Wälder und Innovation: Neue Lösungen für eine bessere Welt“ gestellt. Damit wollen die Vereinten Nationen die Rolle technischer Neuentwicklungen würdigen, die einen Beitrag zu Schutz und Erhalt der globalen Wälder leisten. „Als Ökologen sind wir bei unseren Messungen in Wäldern und anderen Ökosystemen schon immer auf Technik angewiesen“, kommentiert Prof. Dr. Christiane Werner, Professorin für Ökosystemphysiologie an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg. Herkömmliche Messinstrumente hätten aber erhebliche Beschränkungen: Sie seien oft sehr teuer, groß und aufwendig zu installieren, so dass sich mit ihnen meist nur einzelne Bäume vermessen ließen. „Solche Messungen sind daher räumlich nicht hoch aufgelöst und sie sind zudem invasiv, das heißt die Sensoren verletzen oder belasten die Bäume, greifen in die Natur ein und stören das Ökosystem“, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Ulrike Wallrabe, Professorin für Mikroaktorik am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg.

Die Entwicklung moderner Mikrosysteme eröffnet jedoch neue Wege für die Erforschung der Wälder. „Wir beobachten international den Trend, im Wald intelligente Netzwerke aus verteilten Sensoren aufzubauen, mit denen sich verteilte und detaillierte Messungen durchführen und so ganz neue Erkenntnisse gewinnen lassen“, sagt Werner. „Und indem wir die Systeme kleiner machen, können wir versuchen, möglichst nicht-invasiv zu messen und das Ökosystem so wenig wie möglich zu stören“, erläutert Wallrabe.

mehr: https://idw-online.de/de/news830456

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Die Landschaft als Schwamm: Warum Hochwasserschutz in Wald und Flur beginnt

Wer das Risiko von Hochwasser minimieren will, muss vor Ort etwas tun. Genauer gesagt: noch vor dem Ortsschild. In einem neuen Forschungsprojekt will die Hochschule Coburg ein Baukastensystem entwickeln, das Kommunen bei einer klugen Planung der unbebauten Flächen außerorts unterstützt. Das Projekt wird über DATIpilot des Bundeforschungsministeriums gefördert. Projektpartner ist TNL Umweltplanung aus Buttenheim (Kreis Bamberg).

Immer häufiger kommt es vor, dass starke Regenfälle Hochwasser verursachen und dadurch enorme Schäden entstehen. In Bremen drohten im Dezember und Januar Deiche zu brechen, in Bayern wurden zahlreiche Straßen und Bahngleise geflutet und auch die Region rund um Coburg war stark betroffen. Aber das ist nicht der Grund, warum Prof. Dr. Andreas Weiß von der Hochschule Coburg sich mit dem Thema beschäftigt. „Der Ansatz ist meist, bei Hochwasser auf das aktuelle Ereignis zu reagieren“, sagt Weiß. Es gibt technische Lösungen wie Rückhaltesysteme und viele organisatorische Lösungen der Vorsorge. Aber der Coburger Wissenschaftler will nicht nur das Problem bekämpfen. Sondern die Ursachen.

Weiß forscht und lehrt an der Fakultät Design der Hochschule Coburg unter anderem zu Siedlungswasserwirtschaft und zukunftsorientierter Stadtentwässerung. Mit seinem Team startet er in diesem Jahr ein Forschungsprojekt, das Kommunen künftig dabei helfen soll, die Ursachen von Hochwasser durch eine kluge Flächenplanung zu bekämpfen. Er freut sich sehr, dass sein Konzept für ein „Baukastensystem für eine wasserwirtschaftlich optimierte, klimaresiliente, multifunktionale Flächennutzung“ (BauWaOpKliNu) für eine Förderung durch die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt wurde. Von deutschlandweit 3000 Bewerbungen für das neue Format DATIpilot haben 300 eine Zusage erhalten. Die Hochschule Coburg ist mit zwei Projekten vertreten: Nach UltraHip von Prof. Dr. Klaus Drese und Master-Student Jan Lützelberger nun auch mit BauWaOpKliNu. 150.000 Euro wurden beantragt, um das Projekt an der Hochschule voranzutreiben, hinzu kommen 130.000 für den Projektpartner TNL Umweltplanung aus Buttenheim. „Dieses Planungsbüro passt perfekt zu unserem Ansatz: Sie denken weitsichtig und hinterfragen bei der Umweltplanung wo nötig auch die Vorstellungen der Auftraggeberinnen und Auftraggeber“, sagt Weiß. „Außerdem stärkt die Zusammenarbeit auch den Forschungstransfer in die Region – das ist wichtig.“ Um das Baukastensystem zu entwickeln, sollen gemeinsam mit TNL die Flächen verschiedener Kommunen der Region genau bewertet werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news830397

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Forschungsprojekt zu wirksamem Schutz vor Starkregen

Mit dem Ziel einer umfassenden Analyse des Risikos von Starkregen sowie von wirksamen Präventionsmaßnahmen ist ein neues Forschungsprojekt der Hochschule Coburg gestartet.

Überfluteter Keller, nasser Dachboden, feuchte Wände: Die Folgen von starken Regenfällen können vielfältig sein. Doch welche Maßnahmen am Haus sind sinnvoll, um den Schaden zu begrenzen oder sogar zu verhindern? Welche helfen am besten und sind trotzdem günstig? Und was hat die Wohngebäudeversicherung damit zu tun? Diese Fragen klären Forschende der Hochschule Coburg in einem Projekt, das der Deutsche Verein für Versicherungswissenschaft (DVfVW) mit etwa 40.000 Euro über eine Laufzeit von einem Jahr fördert.

Der Umgang mit Naturkatastrophen im 21. Jahrhundert ist eine große Herausforderung. Gesellschaft und Politik diskutieren Lösungswege. Beispielsweise steht die Pflichtversicherung für sogenannte Elementarschäden an Häusern, also Schäden durch Wetterextreme wie Stark-regen auf der politischen Agenda. Zu Starkregen können Karten mit gefährdeten Gebieten beispielsweise auch in der Coburger Innenstadt öffentlich abgerufen werden. „Angesichts der Diskussionen über eine Versicherungspflicht gegen Naturkatastrophen ist Prävention auch wieder stärker in den Blick geraten, sodass wir mit dem Forschungsprojekt auch zu einer Versachlichung der doch teilweise ideologischen Debatte beitragen können“, sagt Prof. Dr. Mirko Kraft, Professor für Versicherungsbetriebslehre an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Coburg.

mehr: https://idw-online.de/de/news830393

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Weltwassertag 2024: Eintauchen in die Wasserforschung

Am 22. März ist der Weltwassertag. Das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der Universität Duisburg-Essen nimmt am Aktionstag der UN teil, um das Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu stärken. Das öffentliche Programm umfasst wissenschaftliche Vorträge und Netzwerkaktivitäten. Interessierte sind eingeladen, sich mit den Wasserexpert:innen am Campus Essen (Bibliothekssaal und Glaspavillon) auszutauschen.

Extremwetterereignisse, Artenrückgang und Medikamentenrückstände stellen vermehrt Herausforderungen für Gewässer-Ökosysteme dar. Wissenschaftliche Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser erarbeiten die deutschlandweit führenden Expert:innen des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung (ZWU) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Im Februar dieses Jahres setzte sich das Team mit dem Clusterantrag REASONS in der ersten Runde des Exzellenzwettbewerbs durch. Ihr Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts für das Flussmanagement, um sicherzustellen, dass die Ökosysteme trotz Klimawandel und menschlicher Einflüsse künftig funktionieren können.

mehr: https://idw-online.de/de/news830397

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Kann man den Ausbruch von Rheuma verhindern?

Forschenden der FAU gelingt es, Erkrankung zu hemmen

Die schlimmste Form von Rheuma ist die rheumatoide Arthritis, die vor allem Frauen betrifft und in jedem Lebensalter auftreten kann. Behandelt wird die rheumatoide Arthritis dann, wenn Gelenkschwellungen auftreten. Nun hat eine Gruppe Forschender der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) etwas völlig Neues untersucht: Die Wissenschaftler/-innen haben Personen, die ein sehr hohes Risiko haben an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken, mit einer speziellen Methode behandelt, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Die Ergebnisse der bahnbrechenden Studie sind jetzt in dem renommierten Fachjournal The Lancet veröffentlicht worden.*

Gelenkschmerzen sind sehr häufig. Bei manchen Menschen sind Gelenkschmerzen allerdings auch das erste Anzeichen einer schweren Erkrankung – der rheumatoiden Arthritis. Ungefähr einer von 200 Menschen sind von der rheumatoiden Arthritis betroffen, die schleichend beginnt und unbehandelt langsam, aber sicher die Gelenke durch chronische Entzündung zerstört. Schmerzen, Schwellungen und Steifigkeit an den Gelenken beider Körperhälften sind typische Symptome dieser Erkrankung. Durch Zerstörung des Knorpels und Knochens kommt es zur bleibenden Funktionseinschränkung wie Schwierigkeiten beim Greifen oder beim Gehen.

Früherkennung und frühe Behandlung sind bei rheumatoider Arthritis essenziell. In einer bahnbrechenden Studie unter Leitung der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. Georg Schett) im Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) am Uniklinikum Erlangen der FAU konnte nun gezeigt werden, dass der Ausbruch der Erkrankung gehemmt werden kann, wenn eine spezielle Behandlung durchgeführt wird, die das fehlgeleitete Immunsystem reguliert. Dabei nutzen die Ärztinnen und Ärzte einen Trick: Bereits vor Ausbruch der Erkrankung ist im Blut von Menschen ein spezieller Antikörper zu finden, der sich gegen veränderte Eiweiße, so genannte Citrullinierte Proteine, CCP, richtet. Diesen Antikörper findet man bei Gesunden normalerweise nicht. Menschen mit CCP haben ein hohes Risiko, in nächster Zeit eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news828867

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Kartierung der chemischen Fußabdrücke in europäischen Flüssen

Gelangen Chemikalien aus häuslichen Quellen über Kläranlagen, aus der Landwirtschaft und aus der Industrie in die Gewässer, wirkt sich dieser Eintrag negativ auf die Süßwasserökosysteme aus. Das ist bekannt. Um mehr über die Belastung europäischer Flüsse herauszufinden, hat ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) rund 450 Proben aus 22 europäischen Fließgewässern ausgewertet und dabei mehr als 500 Chemikalien gefunden, zum Teil in hohen Konzentrationen. Diese stellen insbesondere für wirbellose Tiere ein hohes Risiko dar, schreiben sie im Fachblatt Environment International.

Pflanzenschutzmittel, Industriechemikalien, Arzneimittel – die meisten von ihnen sowie deren Abbauprodukte finden sich nach dem Gebrauch irgendwann in Bächen und Flüssen wieder. Ein Team von Umweltchemiker:innen des UFZ hat deshalb 610 Chemikalien, deren Vorkommen oder problematische Wirkung bekannt sind, genauer betrachtet und analysiert, ob und wenn ja in welchen Konzentrationen sie in den Fließgewässern Europas vorkommen – angefangen von großen Flüssen wie Elbe, Donau, Rhein über Ebro und Tajo auf der iberischen Halbinsel bis hin zu kleineren Fließgewässern in landwirtschaftlich geprägten Regionen Deutschlands. Das Ergebnis nach der Auswertung von 445 Proben aus insgesamt 22 Flüssen: Die Forschenden konnten insgesamt 504 der 610 Chemikalien nachweisen. Insgesamt fanden sie 229 Pestizide und Biozide, 175 pharmazeutische Chemikalien sowie Tenside, Kunststoff- und Gummizusätze, Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) und Korrosionsinhibitoren. In 40 Prozent der Proben wiesen sie bis zu 50 chemische Substanzen nach, in weiteren 41 Prozent zwischen 51 und 100 Chemikalien. In 4 Proben konnten sie sogar mehr als 200 organische Mikroschadstoffe belegen. Mit 241 Chemikalien stellten sie die meisten Substanzen in einer Wasserprobe der Donau fest.

mehr: https://idw-online.de/de/news829913

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Innovatives Forschungsprojekt zur Optimierung der Gewässerqualität in der Schussen

Die 60 Kilometer lange Schussen durchquert die Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis, bevor sie bei Eriskirch in den Bodensee mündet. In einem Bestreben, die Gewässerqualität im Verbandsgebiet zu verbessern und die EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzugsgebiet der Schussen zu erfüllen, hat der Abwasserverband Unteres Schussental (AUS) ein gewässerökologisches Gutachten beauftragt. Dieses wurde 2020 abgeschlossen und zeigt die Notwendigkeit ingenieurtechnischer Maßnahmen auf den letzten 17,5 Kilometern vor der Mündung. Die wissenschaftliche Konzeption dieser Maßnahmen wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Biberach (HBC) und anderen Projektpartnern umgesetzt.

Die Schussen durchquert auf ihrem etwa 60 Kilometer langen Weg die drei Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis und mündet bei Eriskirch in den Bodensee. Auf den letzten 17,5 Kilometern vor ihrer Mündung ins schwäbische Meer nimmt die Schussen etwa 20 Zuflüsse auf. Im Bestreben, den Zustand der Gewässer im Verbandsgebiet zu verbessern und die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzugsgebiet der Schussen im Bodenseekreis zu erreichen, hat der Abwasserverband Unteres Schussental (AUS) ein umfassendes gewässerökologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses wurde 2020 abgeschlossen und zeigt, dass ingenieurtechnische Maßnahmen notwendig sind. Für die wissenschaftliche Konzeption dieser Maßnahmen erhält der Verband Unterstützung von der Hochschule Biberach (HBC) und weiteren Projektpartnern.

mehr: https://idw-online.de/de/news829732

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Wie sich COVID-19 auf das Gehirn auswirkt

Neurologische Symptome offenbar nicht Folge einer SARS-CoV-2-Infektion des Gehirns

Noch immer ist nicht abschließend geklärt, wie neurologische Symptome bei COVID-19 zustande kommen. Liegt es daran, dass SARS-CoV-2 das Gehirn infiziert? Oder sind die Beschwerden eine Folge der Entzündung im Rest des Körpers? Eine Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin liefert jetzt Belege für letztere Theorie. Sie ist heute im Fachmagazin Nature Neuroscience* erschienen.

Kopfschmerzen, Gedächtnisprobleme oder Fatigue, also eine krankhafte Erschöpfung, sind nur einige der neurologischen Beeinträchtigungen, die während einer Corona-Infektion auftreten und auch darüber hinaus andauern können. Forschende vermuteten schon früh in der Pandemie, dass eine direkte Infektion des Gehirns die Ursache dafür sein könnte. „Auch wir sind von dieser These zunächst ausgegangen. Einen eindeutigen Beleg dafür, dass das Coronavirus im Gehirn überdauern oder sich gar vermehren kann, gibt es allerdings bislang nicht“, erklärt Dr. Helena Radbruch, Leiterin der Arbeitsgruppe Chronische Neuroinflammation am Institut für Neuropathologie der Charité. „Dazu wäre zum Beispiel ein Nachweis intakter Viruspartikel im Gehirn nötig. Die Hinweise, dass das Coronavirus das Gehirn befallen könnte, stammen stattdessen aus indirekten Testverfahren und sind deshalb nicht ganz stichhaltig.“

Einer zweiten These zufolge wären die neurologischen Symptome stattdessen eine Art Nebenwirkung der starken Immunreaktion, mit der der Körper sich gegen das Virus wehrt. Vergangene Studien hatten auch hierfür Anhaltspunkte geliefert. Die aktuelle Charité-Arbeit untermauert nun diese Theorie, mit umfassenden molekularbiologischen und anatomischen Ergebnissen aus Autopsie-Untersuchungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news828774

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Chemische Reaktionen auf der Wasseroberfläche

Forschende der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard König, Institut für Organische Chemie, haben eine neue Synthesemethode entwickelt: Lichtreaktion auf einer Wasseroberfläche erlaubt chemische Synthesen ohne Verwendung organischer Lösemittel oder anderer Reaktionszusätze. Dadurch wird die Herstellung chemischer Produkte effizienter und umweltfreundlicher. Die Ergebnisse der jahrelangen Forschung wurden jetzt im international renommierten Fachmagazin Science veröffentlicht.

Durch das Knüpfen chemischer Bindungen zwischen Atomen werden komplexe Moleküle, wie sie für Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder Hochleistungsmaterialien benötigt werden, durch Synthesechemie aufgebaut. Für solche Synthesereaktionen werden typischerweise organische Lösemittel, Metallkatalysatoren und Reagenzien, wie Säuren oder Laugen benötigt. Nicht immer können alle Hilfsstoffe und Lösemittel recycelt werden, so dass Abfall entsteht.

Forschende der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard König, Institut für Organische Chemie, präsentieren nun einen ganz anderen Weg zur Synthese komplexer Moleküle: Die zu verknüpfenden Reaktionspartner werden auf eine Wasseroberfläche aufgebracht, wo sie einen dünnen Film bilden. Durch Bestrahlung mit violettem Licht wird eine Reaktion ausgelöst, die beide Reaktionspartner verknüpft. Die neue Methodik nutzt die Filmbildung wasserunlöslicher organischer Moleküle auf der Wasseroberfläche (wie ein Ölfilm auf einer Pfütze) aus, um ideale Bedingungen für die Aktivierung durch Licht zu erzeugen. An über 160 Beispielen wurde die Anwendungsbreite der Technik gezeigt, wobei auch Vorstufen von Arzneimitteln synthetisiert wurden.

mehr: https://idw-online.de/de/news828779

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Was hilft, wenn der Blutdruck trotz Behandlung nicht sinkt

MHH-Forschende legen Metaanalyse zur Therapie der resistenten Hypertonie vor
Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Krankheiten, die mit Bluthochdruck zusammenhängen, sind die häufigste Todesursache weltweit. Wirkstoffe gegen Hypertonie gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in Deutschland. Doch es gibt Menschen, deren Blutdruck nicht unter den angestrebten Zielwert sinkt, obwohl sie bereits drei oder mehr verschiedene Blutdruck-Medikamente einnehmen. Resistente Hypertonie heißt die Diagnose dann. Sie erhöht das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und chronische Nierenerkrankungen bis hin zum Nierenversagen. Diese Patientinnen und Patienten haben überdies eine deutlich kürzere Lebenserwartung.

Die Behandlung der resistenten Hypertonie ist eine medizinische Herausforderung. Zum Einsatz kommen verschiedene Medikamente, aber auch interventionelle, also nicht-operative und operative Eingriffe. Dazu gehören die sogenannte Nieren-Denervation und der Barorezeptor-„Schrittmacher“. Bei der Nieren-Denervation werden über einen Katheter feinste Nervenbahnen im Bereich der Nierenschlagader verödet, mit dem Ziel, den Blutdruck zu senken. Der Barorezeptor-Schrittmacher stimuliert Nervenzellen im Bereich der Halsschlagader, was ebenfalls einen Einfluss auf die Blutdruckregulation hat.

Ein Team um Professor Dr. Bernhard Schmidt, Oberarzt an der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), hat nun untersucht, welche therapeutischen Maßnahmen die wirksamsten sind, um den Blutdruck bei resistenter Hypertonie zu senken. Dafür haben die Forschenden in einer Netzwerk-Metaanalyse eine Vielzahl bereits veröffentlichter wissenschaftlicher Studien zusammengefasst und so die Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungsmethoden verglichen. Das Ergebnis: Der Wirkstoff Spironolacton, der das Hormon Aldosteron an seiner Wirkung hindert, hatte den stärksten blutdrucksenkenden Effekt. Auch eine Änderung des Lebensstils zeigte bei dieser schweren Hypertonie eine deutliche positive Wirkung. Dagegen waren die Effekte der anderen medikamentösen und interventionellen Verfahren geringer ausgeprägt. Die Meta-Analyse ist in der Fachzeitschrift Cardiovascular Research veröffentlicht worden.

mehr: https://idw-online.de/de/news828170

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Water-for-X – ein Leitfaden für den verantwortlichen Umgang mit der Ressource Wasser in der Energiewende

Wasserstoff wird künftig einen signifikanten Anteil an der globalen Energieversorgung haben. Ob in Chile, Namibia oder Deutschland, die Anzahl an Projekten steigt stetig. Somit wächst auch das künftige Angebot an Wasserstoff und Derivaten. Um die neuen Herausforderungen in Punkto Wasserversorgung zu bewältigen, hat die DECHEMA die Roadmap „Water-for-X“ entwickelt, die den Aufbau lokale Strategien zum Wasserressourcenmanagement unterstützt. Die Lösungsperspektiven bauen auf einem Schalenmodell auf, das den Fokus auf die lokale Infrastruktur legt, um so Partnerschaften und Investitionen langfristig zu sichern.
Am Thema Interessierte können sich an der Weiterentwicklung der Roadmap beteiligen.

Der Leitfaden „Water-for-X“ greift dazu Fragen rund um die Ressourcensicherung auf und setzt diese in einen geopolitischen Rahmen. Das Konzept hebt die Bedeutung eines integrierten und nachhaltigen Wassermanagements für den Erfolg von Power-to-X-Lösungen hervor. Hierfür müssen die Produktionsstandorte im regionalen Kontext analysiert werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news828137

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Entgeltlücken bei hochqualifizierten Frauen am größten

Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) und Hessisches Arbeitsministerium informierten zum Equal Pay Day: Am 6. März war Equal Pay Day: Bis zu diesem Tag hätten Frauen umsonst gearbeitet – wenn sie denselben Monatslohn hätten wie Männer. Haben sie aber nicht. Obwohl die Lohnlücke insgesamt schrumpft, tut sich in manchen Bereichen wenig. Dies betrifft vor allem hochqualifizierte Frauen. Auf zwei Veranstaltungen haben das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität und das Hessische Arbeitsministerium heute zur Diskussion eingeladen.

Die Lohnlücken zwischen Frauen und Männern in Hessen sind in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt zwar kleiner geworden. Dies zeigt deutlich der Blick in die Daten des Hessischen Lohnatlas, der vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) im Auftrag der Landesregierung fortgeschrieben wird. Diese insgesamt positive Entwicklung speist sich aber vor allem aus der Entwicklung im Bereich der Fachkraftstellen und der Arbeitsplätze für Helferinnen. Die Situation bei hochqualifizierten Tätigkeiten sieht anders aus: Hier bewegt sich wenig. Frauen in Führungsfunktionen haben in Hessen im Schnitt immer noch ein Viertel weniger Einkommen als Männer.

Diese unterschiedlichen Entwicklungen wurden bei zwei Veranstaltungen am Equal Pay Day genauer betrachtet, zu der das Arbeitsministerium mit der neuen Ministerin Heike Hofmann und das IWAK gemeinsam eingeladen hatten. Mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurden mögliche Lösungen diskutiert. Mit beteiligt waren auch das Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität und der Business and Professional Women Germany Club Frankfurt am Main e.V. (BPW). „Die Durchführung des Equal Pay Days 2024 an der Goethe-Universität sensibilisiert dafür, wie wichtig das Thema für uns sowohl bei den Beschäftigten in der Verwaltung als auch bei unseren Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen ist“, sagte Dr. Ulrich Breuer, Kanzler der Goethe-Universität, in seinem Grußwort. Auch die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Goethe-Universität Dr. Anja Wolde begrüßte diesen Schulterschluss zur differenzierten Betrachtung des Themas nach Entgeltbereichen.

mehr: https://idw-online.de/de/news829947

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Energiewirtschaft in der Transformation

In Düsseldorf findet am 14. März der dritte Energierechtstag in NRW statt. Die Herausforderungen der Wärmewende, die Zukunft der Netze sowie die Chancen von Energiepartnerschaften stehen im Mittelpunkt der Diskussionen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und der Wirtschaft.

Im Klimaschutzgesetz hat sich Deutschland verpflichtet, bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichts a.D. skizziert in seinem Eröffnungsvortrag den verfassungsrechtlichen Rahmen für diese Energiewende.

80 % der Energie wird in Haushalten für Heizung, Kühlung und Warmwasser verbraucht. Die Wärmewende ist daher unverzichtbarer Teil aktiver Klimapolitik. Zugleich hat kaum ein anderes Thema im letzten Jahr für mehr Furore gesorgt. Im Mittelpunkt stand die eilig verabschiedete GEG-Novelle („Heizungsgesetz“). Das Panel ‚Herausforderungen der Wärmewende‘ beleuchtet die technischen, ökonomischen und juristischen Grundlagen und Herausforderungen dieses ambitionierten Projekts.
Es diskutieren Prof. Dr. Christoph Wieland (Universität Siegen), Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge (Universität zu Köln) sowie Prof. Dr. Torsten Körber LL.M. (Berkeley).

mehr: https://idw-online.de/de/news829820

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Arbeit, Unternehmen und Gesellschaft: Wandel durch Industrie 4.0

Für eine menschenorientierte Arbeits- und Organisationsgestaltung bedarf es eines Verständnisses von Industrie 4.0, das sowohl die soziale als auch die technische Dimension des Wandels umfasst. Unternehmen sollten beispielsweise Weiterbildung und Kompetenzentwicklung der Mitarbeitenden als strategische Aufgaben in den Fokus nehmen. Über diese und weitere Herausforderungen sowie das Aufbrechen tradierter Rollen in den Unternehmen spricht Hartmut Hirsch-Kreinsen im Interview. Er ist Mitglied im von acatech koordinierten Forschungsbeirat Industrie 4.0 und Research Fellow an der Sozialforschungsstelle der Technischen Universität Dortmund.

Herr Hirsch-Kreinsen, für eine menschenorientierte Arbeits- und Organisationsgestaltung bedarf es eines Verständnisses von Industrie 4.0, das sowohl die soziale als auch die technische Dimension des Wandels umfasst. Wo sehen Sie hier die entscheidenden Stellhebel?

Die allgemeine Auffassung der Arbeitsforschung ist seit langem, dass digitalisierte Produktionsprozesse, eben auch Industrie 4.0, als soziotechnische Systeme zu verstehen sind. Für eine menschenorientierte bzw. qualifikationsorientierte Gestaltung von digitalisierten Produktionsprozessen bedeutet dies, dass stets das Zusammenspiel digitaler Technologien mit den dadurch induzierten personellen und organisatorischen Veränderungen in den Blick zu nehmen ist. Anders formuliert, zentraler Stellhebel ist, das Gesamtsystem der Produktion so zu gestalten, dass die Verbindungen zwischen den verschiedenen Teilen berücksichtigt werden. Es geht nicht nur darum, die Arbeitsorganisation oder ein technisches System isoliert zu betrachten und zu gestalten, sondern vielmehr sicherzustellen, dass sie gut aufeinander abgestimmt sind und im Kontext des gesamten Produktionssystems wirksam werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news829736

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Immunantwort eines Mannes mit 217 Covid-Impfungen untersucht

Forschende der FAU finden keine negativen Auswirkungen auf das Immunsystem

Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Uniklinikums Erlangen haben einen Mann untersucht, der sich mehr als 200 Mal gegen Covid-19 hat impfen lassen. Sie waren durch Zeitungsberichte auf ihn aufmerksam geworden. Bislang war unklar, welche Auswirkungen eine solche Hypervakzinierung auf das Immunsystem hat. So gingen manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass die Abwehrzellen durch Gewöhnungseffekte weniger schlagkräftig werden. Bei dem Betroffenen ist das jedoch nicht der Fall: Das Immunsystem arbeitet bei ihm völlig normal. Bestimmte Abwehrzellen und Antikörper gegen SARS-CoV-2 kommen sogar deutlich häufiger vor als bei Menschen, die nur drei Impfungen erhalten haben. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift Lancet Infectious Diseases*.

Mehr als 60 Millionen Menschen in Deutschland sind gegen das SARS-Coronavirus 2 geimpft, der überwiegende Teil von ihnen mehrfach. Der Mann, den die Forscherinnen und Forscher der FAU nun untersucht haben, hat sich nach eigenen Angaben aus persönlichen Gründen 217-mal vakzinieren lassen. 134 dieser Impfungen sind offiziell bestätigt.

„Wir sind durch Zeitungsberichte auf ihn aufmerksam geworden“, erklärt Privatdozent Dr. Kilian Schober vom Mikrobiologischen Institut – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene (Direktor: Prof. Dr. Christian Bogdan). „Wir haben dann zu ihm Kontakt aufgenommen und ihn eingeladen, sich in Erlangen diversen Tests zu unterziehen. Daran hatte er auch großes Interesse.“ Schober und seine Kolleginnen und Kollegen wollten wissen, welche Folgen eine solche Hypervakzinierung hat: Wie verändert sich durch sie die Antwort des Immunsystems?

Impfstoffe enthalten in der Regel Teile des Erregers oder aber eine Art Bauanleitung, mit denen die Zellen der Geimpften diese Erreger-Bausteine selbst produzieren. Das Immunsystem lernt durch diese sogenannten Antigene, im Falle einer späteren Infektion den eigentlichen Erreger zu erkennen. Es kann dann schneller und schlagkräftiger reagieren. Doch was passiert, wenn die körpereigene Abwehr sehr oft einem spezifischen Antigen ausgesetzt wird?

„Das kann etwa bei einer chronischen Infektion wie HIV oder Hepatitis B der Fall sein, die immer wieder aufflackert“, sagt Schober. „Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Arten von Abwehrzellen – die T-Zellen – dann ermüden. Sie schütten dann beispielsweise weniger entzündungsfördernde Botenstoffe aus.“ Solche und andere Gewöhnungs-Effekte können die Immunantwort schwächen. Das Immunsystem kann den Erreger dann nicht mehr so effektiv bekämpfen.

mehr: https://idw-online.de/de/news829673

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Gemeinsam für hohe Standards bei der Bewertung von Gesundheitstechnologien in Europa ab 2025

Gemeinsam für hohe Standards bei der Bewertung von Gesundheitstechnolo-gien in Europa ab 2025
Wenige Monate vor Inkrafttreten der EU-HTA-Verordnung besuchte eine Delegation der französi-schen HTA-Agentur HAS das IQWiG in Köln, um sich über die Zukunft der europäischen Nutzenbe-wertung auszutauschen.

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sollen ab 2025 gemeinsame Nutzenbewertungen von Gesundheitstechnologien (engl. Health Technology Assessments = HTA) erstellen. So steht es in der EU-HTA-Verordnung, die ab dann gilt. Die Weichen dafür, dass sie zum Vorteil der Patienten und der Gesundheitssysteme umgesetzt wird, werden derzeit gestellt.
Vor diesem Hintergrund kamen in dieser Woche Expertinnen und Experten der Haute Autorité de santé (HAS) und des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zu einem Arbeitstreffen in Köln zusammen, um sich gegenseitig über den Stand der Vorbereitungen auf diese neue europäische Ära der Nutzenbewertung von Arzneimitteln und Medizinprodukten zu informieren.
„Ich danke dem Präsidenten von HAS, Lionel Collet, und seinem Team für den sehr konstruktiven Austausch heute hier bei uns im Institut“, sagte IQWiG-Chef Thomas Kaiser nach dem Treffen. Der Besuch sei Teil eines laufenden Dialogs zwischen den beiden HTA-Agenturen: „Uns eint der Wunsch nach hohen Standards bei der Bewertung von Gesundheitstechnologien. Dafür wollen wir gemein-sam in den zuständigen Gruppen auf EU-Ebene.“

mehr: https://idw-online.de/de/news829623

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Werkzeuge und Maßnahmen zur Gestaltung der Wärmewende

Zukünftig sollen Deutschlands Kommunen Konzepte und Strategien für klimaneutrales Heizen vorlegen. So sieht es das für 2024 geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung vor. Um Wärmebedarfe zu erfassen, lokale Potenziale zu ermitteln und einen entsprechenden Maßnahmenplan aufzusetzen, muss jede Kommune individuelle Wege gehen. Orientierung und Hilfestellung bieten gute Praxisbeispiele und auch Tools zur Gestaltung der Wärmewende. Hier setzen Fraunhofer UMSICHT und ASEW in einem gemeinsamen Projekt an: Sie wollen vorhandene Werkzeuge und Maßnahmen bewerten, charakterisieren und über eine Online-Plattform den Wärmemarkt-Akteuren zur Verfügung stellen.

»Ob Kommunen, Stadtwerke oder Netzbetreiber – wer die kommunale Wärmeplanung in Angriff nehmen will, steht häufig vor zwei Herausforderungen: Zum einen liegen Informationen zu bereits durchgeführten Transformationsmaßnahmen nur sehr fragmentiert vor. Zum anderen verhindern die große Vielzahl existierender Energiesystemplanungstools und eine meist schlechte Dokumentation ihrer Einsatzmöglichkeiten die Orientierung«, so Dr.-Ing. Anne Hagemeier von Fraunhofer UMSICHT. »Die Folge: Statt auf Vorhandenem aufzubauen starten viele bei null, stecken zeitliche und finanzielle Ressourcen in die Entwicklung neuer Werkzeuge.«

Gemeinsam mit der Stadtwerkenetzwerk Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) arbeiten die Forschenden im Projekt »PlaWaTT« deshalb an einer Online-Plattform für Wärmetransformations-Tools und -Maßnahmen, die Akteuren des Wärmemarktes als Entscheidungshilfe und Arbeitsgrundlage dienen soll. Dabei führen sie vorhandene Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen zusammen und erstellen Steckbriefe zu technologischen sowie unterstützenden Maßnahmen. Diese Charakterisierungen beinhalten Umfeldfaktoren wie Verbrauchs- und Netzstrukturen ebenso wie Maßnahmen für die Wärmetransformation.

mehr: https://idw-online.de/de/news829611

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Gold aus Abfall gewinnen

ETH-​Forschende gewinnen das Edelmetall aus Elektroschrott. Ihre neue Methode ist besonders nachhaltig: Sie basiert auf einem Proteinfaserschwamm, den die Wissenschaftler aus Molke herstellen, einem Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie.

Unedles in Gold zu verwandeln, war eines der nie erreichten Ziele der Alchemisten im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Unter dasselbe Motto fällt aber auch das, was Raffaele Mezzenga, Professor am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich, nun geschafft hat. Natürlich hat er nicht ein anderes chemisches Element in Gold verwandelt, wie es die Alchemisten versuchten. Aber es ist ihm gelungen, mithilfe eines Nebenprodukts aus der Käseherstellung aus Elektroschrott Gold zu gewinnen.

Elektroschrott enthält verschiedene wertvolle Metalle, darunter Kupfer, Kobalt und auch relevante Mengen an Gold. Dieses aus ausgedienten Smartphones und Computern zurückzugewinnen, ist wegen der steigenden Nachfrage nach dem Edelmetall von grossem Interesse. Bisherige Verfahren zur Rückgewinnung sind allerdings energieintensiv und benötigen oft hochgiftige Chemikalien. Die Gruppe von ETH-​Professor Mezzenga präsentiert jetzt eine sehr effiziente, kostengünstige und vor allem viel nachhaltigere Methode: Mit einem Schwamm aus einem Proteingeflecht ist es ihr gelungen, Gold aus Elektroschrott herauszufischen.

mehr: https://idw-online.de/de/news829546

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Den Wandel im öffentlichen Sektor erfolgreich gestalten

Fraunhofer IAO und Capgemini Invent veröffentlichen Studie mit praktischen Handlungsempfehlungen

Nach einer intensiven Forschungsphase hat das Fraunhofer IAO gemeinsam mit der weltweit tätigen Unternehmensberatung Capgemini Invent eine breit angelegte Studie veröffentlicht, die zeigt, welche Hemmnisse den Wandel im öffentlichen Sektor bremsen und welche Beschleuniger die Transformation vorantreiben. Praktische Handlungsempfehlungen zeigen, wie der Wandel zu einer zukunftsfähigen Organisation in Institutionen des öffentlichen Sektors gelingen kann.

Institutionen des öffentlichen Sektors stehen angesichts hoher Dynamik und Komplexität unter Veränderungsdruck. Um resilient und effizient auf die Bedürfnisse von Wirtschaftsakteuren und Bürgerinnen und Bürger reagieren zu können, ist ein grundlegendes Umdenken in Arbeitsweise und Organisation erforderlich. Hier setzt die neue Kooperationsstudie »Hemmnisse und Be-schleuniger der Transformation im öffentlichen Sektor. Unchain the Public Sector« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und Capgemini Invent an: Sie zeigt anschaulich, wie die Transformation hin zu zukunftsfähigen öffentlichen Institutionen gelingen kann und bietet Lösungs-ansätze. »In unserer neuen Studie hat sich der Fachkräftemangel als stärkster Transformationstreiber im öffentlichen Sektor herauskristallisiert«, sagt Dr. Ulrich G. Schnabel, Co-Autor der Studie und Projektleiter am Fraunhofer IAO. Steigende Erwartungen der Stakeholder und die Herausforderungen des demografischen Wandels, wie alternde Belegschaften, sind weitere Treiber, ebenso wie die Digitalisierung und die begrenzten finanziellen Ressourcen der öffentlichen Haushalte. »Auf diesen vielschichtigen Druck muss mit zukunftsfähigen Organisationsformen in den Institutionen des öffentlichen Sektors reagiert werden«, so Dr. Schnabel weiter.

mehr: https://idw-online.de/de/news829545

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Calciumverlust, Sport und Ermüdungsbrüche

Neues Verfahren zur frühzeitigen Erkennung von Calciumschwund: Einladung zur Pressekonferenz am 6. März

Calcium ist das wichtigste Element für die Gesundheit von Knochen und Muskeln. Im Sport kommt es allerdings immer wieder auch zu Ermüdungsbrüchen, die auf Calciummangel zurückzuführen sind. Ziel der aktuellen Studie der Deutschen Sporthochschule Köln und der Firma osteolabs – Experts for Bone Biomarkers war es, den Zusammenhang zwischen Calciumverlust, Sport und Ermüdungsbrüchen anhand eines neuen Verfahrens zur frühzeitigen Erkennung von Calciumschwund zu ermitteln. Die Studienergebnisse werden im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. März an der Deutschen Sporthochschule Köln präsentiert.

Im Rahmen der Studie kam der innovative und nicht-invasive biochemische Test der Kieler Firma osteolabs – Experts for Bone Biomarkers zum Einsatz. Der Test wurde bei 38 männlichen Fußballern vor und nach intensivem Training durchgeführt, um den Einfluss von intensiver sportlicher Tätigkeit auf den Calciumstoffwechsel in den Knochen zu untersuchen. Die erhobenen Daten liefern einen Einblick in den jeweiligen Calciumverlust der einzelnen Spieler während des Trainings und sollen als Basis für individuell abgestimmte Trainings- und Ernährungspläne dienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news829447

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Kidnapping im Immunsystem

HCMV programmiert zelluläre Abwehrmechanismen um
Das humane Cytomegalievirus, kurz HCMV schlummert bei den meisten Menschen ein Leben lang unbemerkt im Körper. In immungeschwächten Individuen kann das Virus allerdings lebensgefährliche Infektionen verursachen. Es befällt dendritische Zellen, einen bestimmten Typ Zellen im Immunsystem. Die Mehrzahl von ihnen wird zwar infiziert, aber nur in wenigen wird das genetische Programm der Viren sofort ausgeführt. Forscherinnen und Forscher am TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung, konnten jetzt zeigen, welche Signalwege des angeborenen Immunsystems das Virus angreift, …

…um sich selbst von den Wirtszellen produzieren zu lassen. Diese Ergebnisse veröffentlichen sie in der Fachzeitschrift Nature Communications.

Bis zu 90% der Weltbevölkerung tragen HCMV in sich. Bei Menschen mit regulärem Immunsystem verläuft die Infektion in der Regel subklinisch, sie ruft also keine ausgeprägten Symptome hervor. In immunsupprimierten Patienten, beispielweise Empfängerinnen oder Empfänger von Organtransplantationen, kann die Infektion allerdings lebensbedrohlich werden. Außerdem ist die Infektion mit HCMV während der Schwangerschaft die häufigste Ursache für Fehlbildungen bei Neugeborenen, wie beispielsweise angeborene Hörschäden.

mehr: https://idw-online.de/de/news829373

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Water Science Alliance mit neuer Spitze: Nachwuchsförderung in der Wasserforschung

Die Water Science Alliance hat im vergangenen Jahr ihren Sitz erfolgreich an das Zentrum für Wasser- und Umweltforschung der Universität Duisburg-Essen verlegt. Zuvor war sie an der Technischen Universität Dresden angesiedelt. Unter Leitung der neu gewählten Doppelspitze, bestehend aus Prof.‘in Dr. Martina Flörke von der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Florian Leese (Duisburg-Essen), hat die Deutsche Wasserforschungsallianz nun eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro für die Nachwuchsförderung von der Bernhard und Ursula Plettner-Stiftung eingeworben.

Seit 2010 stärkt die Water Science Alliance (WSA) die interdisziplinäre Wasserforschung in Deutschland und international, indem sie diese sichtbar positioniert, aktiv Synergien fördert und sie mit angrenzenden Fachgebieten vernetzt. So entsteht eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit an übergreifenden Themen. „Außerdem legt die WSA einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung von Forschenden zu Beginn ihrer Laufbahn“, betont Prof.‘in Dr. Martina Flörke, Expertin für Ingenieurhydrologie und Wasserwirtschaft (Ruhr-Universität Bochum). „Denn junge Wissenschaftler:innen tragen dazu bei, eine dynamische und nachhaltige Wasserforschungslandschaft zu schaffen, die den aktuellen und künftigen Herausforderungen in Wissenschaft und Lehre gewachsen ist“

mehr: https://idw-online.de/de/news829264

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Neue Erkenntnisse zur menschlichen Gehirnentwicklung: Forschende identifizieren geschlechtsspezifische Unterschiede

Bereits in den frühen Phasen des Lebens zeigen sich je nach Entwicklungsstadium signifikante Unterschiede in der Art und Weise, wie das Gehirn Signale und Informationen aufnimmt und verarbeitet. Eine gestörte Entwicklung kann dauerhafte Folgen haben und zu psychischen Erkrankungen führen. Forschende des Universitätsklinikums Tübingen haben nun gemeinsam mit internationalen Forschungspartnern aufschlussreiche Erkenntnisse gewonnen: Die neuronale Komplexität der Gehirnaktivität verändert sich vom späten Stadium der Schwangerschaft bis in die frühe Kindheit anders als erwartet und zudem mit geschlechtsspezifischen Unterschieden.

In der Studie hat das Team untersucht, wie das menschliche Gehirn auf äußere Reize, wie beispielsweise Tonsequenzen, reagiert, sowohl vor als auch nach der Geburt. Gemessen werden konnten die Reaktionen des Gehirns mit der fetalen Magnetenzephalographie (fMEG), die nicht-invasiv an der Oberfläche des Bauches der Mutter die Gehirnaktivität schon im Mutterleib misst. Die Sensoren befinden sich unter einer Messschale, die optimal an die Form des mütterlichen Bauches angepasst ist. „Sensorische Stimulation bietet uns eine einzigartige Möglichkeit, zu beobachten, wie junge Gehirne Informationen von außen verarbeiten. Und das auf eine vollkommen sichere Weise“, erklärt Prof. Dr. Hubert Preissl vom fMEG-Zentrum Tübingen und dem Institut für Diabetesforschung und metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München.

mehr: https://idw-online.de/de/news829175

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Neues Klimamodell: Mehr Extremregen durch Wolkenansammlungen in Tropen bei erhöhten Temperaturen

Wolkenformationen zu verstehen ist in unserem sich wandelnden Klima entscheidend, um genaue Vorhersagen über deren Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft zu treffen. Wissenschafter:innen des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie veröffentlichten in der Fachzeitschrift Science Advances eine neue Studie, in der sie ein hochauflösendes globales Klimamodell verwenden, um zu verstehen, wie sich die Häufung von Wolken und Stürmen auf extreme Niederschläge in den Tropen auswirkt. Sie zeigten, dass mit steigenden Temperaturen die Intensität von extremen Niederschlagsereignissen zunimmt.

Extreme Regenfälle gehören zu den gefährlichsten Naturkatastrophen. Sie kosten Menschenleben und verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Ihre Häufigkeit hat in den letzten Jahren aufgrund der Klimaerwärmung zugenommen. Seit mehreren Jahrzehnten nutzen Wissenschafter:innen Computermodelle des Erdklimas, um die Mechanismen hinter diesen Ereignissen besser zu verstehen und zukünftige Trends vorherzusagen. In einer neuen Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, untersuchte ein Team von Forscher:innen des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) unter der Leitung von ISTA-Postdoc Jiawei Bao mit einem neuen, hochmodernen Klimamodell, wie sich Anhäufungen von Wolken und Stürmen auf extreme Niederschlagsereignisse – insbesondere in den Tropen – auswirken, und zwar detaillierter als bisher möglich.

mehr: https://idw-online.de/de/news829013

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Globale Erwärmung aktiviert inaktive Bakterien im Boden

Neue Erkenntnisse ermöglichen genauere Vorhersage des Kohlenstoffkreislaufs
Wärmere Böden beherbergen eine größere Vielfalt an aktiven Mikroben: Zu diesem Schluss kommen Forscherinnen des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemforschung (CeMESS) der Universität Wien in einer neuen Studie in Science Advances. Dies ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis, wie der mikrobielle Abbau im Boden den globalen Kohlenstoffkreislauf beeinflusst und mögliche Rückkopplungsmechanismen auf das Klima bedingt. Bislang gingen Wissenschafterinnen davon aus, dass höhere Bodentemperaturen das Wachstum von Mikroorganismen beschleunigen und dadurch die Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre verstärken. Aber: Die Erwärmung fördert vielmehr die Aktivierung von zuvor inaktiven Bakterien.

„Böden sind das größte Reservoir an organischem Kohlenstoff auf der Erde“, erklärt der Ökosystemforscher Andreas Richter von der Universität Wien, Hauptautor der Studie. Mikroorganismen bestimmen den globalen Kohlenstoffkreislauf, indem sie organisches Material abbauen und dabei Kohlendioxid freisetzen. Wenn die Temperaturen steigen, ein wahrscheinliches Szenario im Rahmen des Klimawandels, ist davon auszugehen, dass die mikrobiellen Gemeinschaften mehr Kohlendioxid freisetzen, was den Klimawandel in einem Prozess, der als Bodenkohlenstoff-Klima-Rückkopplung bekannt ist, weiter beschleunigt.

„Jahrzehntelang haben Wissenschafterinnen angenommen, dass diese Reaktion durch erhöhte Wachstumsraten einzelner Bakterienpopulationen in einem wärmeren Klima angetrieben wird“, erklärt Richter. In dieser Studie untersuchten die Forscherinnen ein subarktisches Grasland in Island, das seit mehr als einem halben Jahrhundert von geothermischer Erwärmung betroffen ist, was zu höheren Bodentemperaturen als in den umliegenden Gebieten geführt hat. Durch die Entnahme von Boden und den Einsatz modernster Isotopenmarkierungstechniken identifizierte das Team aktive Bakterien und verglich ihre Wachstumsraten sowohl bei Umgebungstemperatur als auch bei einer Erwärmung um 6 Grad Celsius.

mehr: https://idw-online.de/de/news829141

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Innovatives Lernkonzept soll Lust auf Natur machen – Förderung für Wuppertaler Biolog*innen

Studierenden auf innovative Weise naturwissenschaftliche Kenntnisse näherbringen, das ist die Idee des im April 2024 startenden Projekts „Kollaborativ Biodiversität erleben“ (KollaBio). Prof. Dr. Angelika Preisfeld und Dr. Nadine Domröse vom Wuppertaler Lehrstuhl für Biologie und ihre Didaktik / Zoologie setzen dabei insbesondere auf die Förderung selbstgesteuerten Lernens.

„Ziel des Projekts ist es, der schwindenden naturwissenschaftlichen Kenntnis und dem sinkenden Interesse an der Natur entgegenzuwirken. Durch ein innovatives, offenes Kurs- und Raumkonzept sollen Artenkenntnis, Selbstlernkompetenz und positive Selbstkonzepte von Biologie-Studierenden gefördert werden“, erklärt Nadine Domröse. Dazu sei es besonders wichtig, die Studierenden auch aktiv an der Kursentwicklung zu beteiligen.

Umgesetzt wird das im Projekt KollaBio durch digital-gestütztes und selbstgesteuertes Lernen in Form von freiem Forschen in der Gemeinschaft. Konkret heißt das: Den Studierenden wird ein innovativ ausgestatteter Co-Working Lernraum, das sogenannte CoBioHub, zur Verfügung gestellt, in dem sie an ihren Forschungsprojekten arbeiten können. „Die Idee ist, dass die Studierenden in einem selbstgewählten Habitat Daten erheben und daraus kooperativ und lösungsorientiert ökologische Zusammenhänge und Wechselwirkungen ableiten. Und das in Teams und im engen Austausch mit den Kommiliton*innen“, so Dr. Domröse weiter. Die Ergebnisse sollen anschließend auf einer interaktiven webbasierten Karte festgehalten werden. Ziel ist es, die Relevanz der Organismen für die Natur zu verdeutlichen und Empathie bei den Studierenden zu fördern. Das Konzept wird evaluiert und soll anschließend in weiteren Kursen implementiert werden.

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Dringend benötigt: Neue Strategien zur Risikobewertung genotoxischer Substanzen

Die Risikobewertung erbgutschädigender (genotoxischer) Stoffe ist eine Herausforderung. Eigentlich sollten solche Stoffe in Lebensmitteln oder Verbraucherprodukten überhaupt nicht vorkommen, da sie die Gesundheit beeinträchtigen und zum Teil Krebs auslösen können. Allerdings lässt sich ein Vorkommen nicht immer vermeiden, etwa weil eine Substanz in der Umwelt weit verbreitet ist oder sie natürlicherweise in einem Lebensmittel steckt – wenn auch oft nur in geringen Mengen. Die Risikobewertung steht vor der Frage, wie man aus den vorhandenen Daten und Fakten ableitet, welche Menge eines Stoffes nach Stand der Wissenschaft in einem Lebensmittel oder einem Produkt noch vertretbar ist.

Unterschiedliche Ansätze zur Risikobewertung genotoxischer Substanzen diskutieren internationale Experten auf einem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) organisierten Symposium vom 26. bis zum 28. Februar 2024 in Berlin. „Wir wollen mit diesem Treffen zu einer Weiterentwicklung der etablierten Bewertungskonzepte und auch zur Harmonisierung der Risikobewertungsmethoden verschiedener nationaler und internationaler Institutionen beitragen“, erläutert BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. „Das ist auch eine wesentliche Voraussetzung für eine klare und zielführende Risikokommunikation.“

Stoffe, die erwiesenermaßen genotoxisch wirken, werden in der EU nicht zugelassen, etwa als Wirkstoffe in Pestiziden oder als Zusatzstoffe für Lebensmittel. Dennoch finden erbgutschädigende Substanzen ihren Weg in den menschlichen Körper: Manche von ihnen sind beispielsweise in der Umwelt weit verbreitet und können beim Anbau von Nahrungsmitteln in diese übergehen. Ein Beispiel ist anorganisches Arsen, das aus Böden und Grundwasser in Reis übergehen kann. Andere genotoxisch wirkende Stoffe können bei der Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln entstehen oder durch Mikroorganismen im bzw. auf Lebensmitteln gebildet werden. Hierzu zählen zum Beispiel die von Schimmelpilzen (v. a Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus) gebildeten Aflatoxine, die zu den stärksten in der Natur vorkommenden krebserzeugenden Stoffen gehören. Außerdem können Aflatoxine das Erbgut schädigen.

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Kunststoff-Abbau dank Eiweiß-Anker

Peptid mit Kobalt-Komplex oxidiert Polystyrol-Mikropartikel
Polystyrol ist sehr verbreiteter Kunststoff, der im Gemisch mit anderen Materialien kaum wiederverwertbar und nicht bioabbaubar ist. In der Zeitschrift Angewandte Chemie stellt ein deutsches Forschungsteam einen Biohybrid-Katalysator vor, der Polystyrol-Mikropartikel oxidiert, um einen anschließenden chemischen Abbau zu erleichtern. Der Katalysator besteht aus einem speziell konstruierten „Ankerpeptid“, das auf Polystyrol-Oberflächen haftet, und einem Kobalt-Komplex, der das Polystyrol oxidiert.

Polystyrol kommt – allein oder im Verbund mit anderen Polymeren – in vielen Anwendungen vor, vom Joghurtbecher bis zum Gerätegehäuse. In seiner besonders unter dem Handelsnamen „Styropor“ bekannten, geschäumten Form, wird es z.B. zur Wärmedämmung und als Verpackungsmaterial eingesetzt. Ein großer Nachteil von Polystyrol ist seine schlechte biologische Abbaubarkeit, was zu Umweltverschmutzung führt. Sortenrein und sauber ist Polystyrol gut recycelbar, nicht aber verschmutzt oder im Gemisch oder im Verbund mit anderen Materialien. In kommunalen Recyclingprogrammen können gemischte Polystyrol-Kunststoffabfälle und Abbauprodukte wie Polystyrol-Nano- und -Mikropartikel nur schwer verwertet werden. Das Problem: Polystyrol ist wasserabweisend und unpolar und kann daher mit vielen gängigen polaren Reaktanden nicht reagieren.

Für ein einfaches, kostengünstiges, energieeffizientes Verfahren zum Abbau gemischter Polystyrol-Abfälle müsste das Polystyrol zuallererst mit polaren funktionellen Gruppen ausgestattet werden. Das Team um Ulrich Schwaneberg und Jun Okuda von der RWTH Aachen hat jetzt einen neuartigen biohybriden Katalysator für diesen Schritt entwickelt. Er basiert auf sog. Ankerpeptiden und einem Kobalt-Komplex.

mehr: https://idw-online.de/de/news828942

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Der Ozean als Verbündeter im Klimaschutz: Wie beeinflusst marine Alkalinitätserhöhung das Leben im Meer?

In einem heute beginnenden mehrwöchigen Experiment unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel untersuchen Wissenschaftler:innen, inwieweit der Eintrag von Gesteinsmehl dem Ozean helfen kann, Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen und den Klimawandel zu mindern. Dafür verankern sie zwölf abgeschlossene Versuchstanks im Wasser am Anleger vor dem Kieler Aquarium. Mit Hilfe kontrollierter Versuche möchten sie besser abschätzen, welche Auswirkungen die Gesteinsmehl-Zugabe auf die Meeresumwelt hat. Die Versuchsreihe ist die erste von dreien, die 2024 im Rahmen des internationalen Projekts Ocean Alk-Align in der Förde stattfinden.

Das im Pariser Klimaabkommen erklärte Ziel, die globale Klimaerwärmung auf möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und damit verbundene Risiken des Klimawandels zu reduzieren, ist eine Generationenaufgabe, die nicht allein durch Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen zu bewältigen ist. Zusätzlich müssen auch Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um Kohlendioxid (CO2) aus unvermeidlichen Restemissionen aktiv aus der Atmosphäre zu entfernen. Einer der aktuell diskutierten Ansätze ist die marine Alkalinitätserhöhung: Eine Zugabe von Mineralien soll die Kapazität des Meerwassers steigern, Säure zu binden und Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen. Sie kann gleichzeitig der Ozeanversauerung entgegenwirken, einer Veränderung in der Ozeanchemie, unter der vor allem kalkbildende Organismen leiden. Die Alkalinitätserhöhung ahmt die Verwitterung von Gestein nach. Während dieser Prozess in den vergangenen Jahrmilliarden das Erdklima weitgehend stabil gehalten hat, ist der durch den Menschen verursachte Kohlendioxid-Eintrag etwa hundertmal zu schnell, um durch natürliche Verwitterung ausgeglichen zu werden. Daher sollen Studien zeigen, inwiefern sich der Effekt der Verwitterung entsprechend beschleunigen lässt.

Wie beeinflusst der gezielte Eintrag von Mineralien das Leben an der Basis des marinen Nahrungsnetzes? Wie reagieren Mikroalgen, Kleinkrebse und anderes Plankton? Wie ändern sich die Stoffkreisläufe im Meer? Ein heute beginnendes Experiment unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel hilft, diese und weitere offene Fragen zu klären. Es ist das erste von drei mehrwöchigen Experimenten, die zu verschiedenen Jahreszeiten in der Kieler Förde durchgeführt werden. Die Arbeiten finden im Rahmen des internationalen Projekts Ocean Alk-Align statt, welches von der Universität Dalhousie in Halifax, Kanada, koordiniert wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news828875

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Das Hepatitis-E-Virus – Neue Erkenntnisse zur gezielten Behandlung und Diagnose

Das Hepatitis-E-Virus (HEV) ist die häufigste Ursache für eine akute, virusbedingte Leberentzündung (Virushepatitis). Jährlich gibt es circa 15 bis 110 Millionen aktive Erkrankungen weltweit, die zu etwa 70.000 Todesfällen führen. In Europa gibt es keine zugelassenen Impfstoffe gegen HEV. Derzeitige Therapeutika sind nicht spezifisch, weisen starke Nebenwirkungen auf und können zu Resistenzen führen. Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat bestimmte Vesikelstrukturen und Proteine identifiziert, die Ziele für eine Behandlung sein könnten und zu einem neuen Verständnis der Weitergabe des viralen Erbgutes auch im Hinblick auf Diagnostik beitragen.

Häufige Symptome einer Leberentzündung durch Hepatitis-E-Viren (HEV) sind u. a. Fieber, Bauchschmerzen, blasser Stuhl, Übelkeit und Gelbsucht. Zu den Risikogruppen dieser Infektion gehören Personen mit geschwächtem Immunsystem (Immunsupprimierte) sowie schwangere Frauen. Immunsupprimierte leiden häufig an chronischen Infektionen, was häufig im globalen Norden der Fall ist. Schwangere durchlaufen nicht selten einen schweren Krankheitsverlauf (fulminante Hepatitis), was mit Sterblichkeitsraten von bis zu 30 Prozent verbunden ist und primär im globalen Süden auftritt. Die geografischen Unterschiede lassen sich dadurch erklären, dass in den nördlichen Regionen vorwiegend zoonotische, durch Lebensmittel übertragene HEV-Stämme (Genotyp 3 und 4) zirkulieren, während in den südlichen Regionen vor allem durch Wasser übertragene Genotypen 1 und 2 vorkommen.

Bisher gibt es in Europa keine zugelassenen Impfstoffe gegen HEV. Zwar gibt es Arzneimittel, die bei Infektionen eingesetzt werden, aber die Behandlungsmöglichkeiten sind nach wie vor begrenzt und mit starken Nebenwirkungen oder einer Resistenzentwicklung verbunden. Dies ist auch auf ein mangelndes Verständnis großer Teile des viralen Lebenszyklus zurückzuführen.

mehr: https://idw-online.de/de/news828805

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Elektrifizierung oder Wasserstoff? Beide haben unterschiedliche Rollen in der europäischen Energiewende

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Europäischen Union ist der rasche Umstieg von fossilen Brennstoffen auf elektrische Technologien, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden. Gleichzeitig wird aus Strom erzeugter Wasserstoff in schwer zu elektrifizierenden Bereichen wie der Luftfahrt, der Schifffahrt und der Chemie unverzichtbar sein. Bis 2050 sind Elektrifizierung und Wasserstoff die Schlüsselstrategien, um Klimaneutralität zu erreichen. Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben ihre Rolle in modellierten Szenarien für die künftige EU-Transformation untersucht.

Ihre Studie zeigt: Bis 2050 ist ein Anteil von 42 bis 60 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus Strom und 9 bis 26 Prozent aus wasserstoffbasierter Energie erforderlich.

„Frühere Forschungsarbeiten haben bereits gezeigt, dass unser Energiesystem kostengünstig und umweltschonend auf erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne umgestellt werden kann. Die Frage ist, wie dieser erneuerbare Strom genutzt werden kann, um die Nutzung fossiler Brennstoffe in Gebäuden, im Industrie- und im Verkehrssektor zu ersetzen. Unsere Analyse zeigt, dass die direkte Nutzung von Strom, zum Beispiel durch Elektroautos und Wärmepumpen, für viele Sektoren ganz entscheidend ist, während die Umwandlung von Strom in Wasserstoff nur für wenige Anwendungen wichtig ist“, sagt Leitautor Felix Schreyer.

mehr: https://idw-online.de/de/news828803

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Chemische Reaktionen auf der Wasseroberfläche

Forschende der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard König, Institut für Organische Chemie, haben eine neue Synthesemethode entwickelt: Lichtreaktion auf einer Wasseroberfläche erlaubt chemische Synthesen ohne Verwendung organischer Lösemittel oder anderer Reaktionszusätze. Dadurch wird die Herstellung chemischer Produkte effizienter und umweltfreundlicher. Die Ergebnisse der jahrelangen Forschung wurden jetzt im international renommierten Fachmagazin Science veröffentlicht.

Durch das Knüpfen chemischer Bindungen zwischen Atomen werden komplexe Moleküle, wie sie für Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder Hochleistungsmaterialien benötigt werden, durch Synthesechemie aufgebaut. Für solche Synthesereaktionen werden typischerweise organische Lösemittel, Metallkatalysatoren und Reagenzien, wie Säuren oder Laugen benötigt. Nicht immer können alle Hilfsstoffe und Lösemittel recycelt werden, so dass Abfall entsteht.

Forschende der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard König, Institut für Organische Chemie, präsentieren nun einen ganz anderen Weg zur Synthese komplexer Moleküle: Die zu verknüpfenden Reaktionspartner werden auf eine Wasseroberfläche aufgebracht, wo sie einen dünnen Film bilden. Durch Bestrahlung mit violettem Licht wird eine Reaktion ausgelöst, die beide Reaktionspartner verknüpft. Die neue Methodik nutzt die Filmbildung wasserunlöslicher organischer Moleküle auf der Wasseroberfläche (wie ein Ölfilm auf einer Pfütze) aus, um ideale Bedingungen für die Aktivierung durch Licht zu erzeugen. An über 160 Beispielen wurde die Anwendungsbreite der Technik gezeigt, wobei auch Vorstufen von Arzneimitteln synthetisiert wurden.

Die Lichtreaktion auf der Wasseroberfläche erlaubt nun chemische Synthesen ohne Verwendung organischer Lösemittel oder anderer Reaktionszusätze. Dadurch wird die Herstellung chemischer Produkte effizienter und umweltfreundlicher.

mehr: https://idw-online.de/de/news828779

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Allgemeinmedizin stärkt STIKO

Wie angekündigt, hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Ständige Impfkommission (STIKO) neu besetzt. Dem Gremium gehören künftig 19 Mitglieder aus unterschiedlichen Fachbereichen an. Die Allgemeinmedizin wird durch zwei Expertinnen vertreten sein, eine davon ist Prof. Dr. Beate Müller (Universität Köln), die gleichzeitig Mitglied im geschäftsführenden Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist.

Kürzlich hat das BMG die neuen Mitglieder der STIKO bekannt gegeben. Bis auf wenige Ausnahmen wird das Gremium neu besetzt – das BMG gab bekannt, dass die STIKO nun „jünger und interdisziplinärer“ sein werde. Außer den Bereichen Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizin, Gynäkologie, Immunologie, Virologie, Mikrobiologie werden künftig auch die Fachbereiche Modellierung und Kommunikation vertreten sein.

Neu in das Gremium wurden auch zwei Universitätsprofessorinnen aus der Allgemeinmedizin berufen: Prof. Dr. Beate Müller, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin an der Universitätsmedizin Köln und Prof. Dr. Birgitta Weltermann, Direktorin des Instituts für Hausarztmedizin am Universitätsklinikum Bonn. Beide bringen sowohl wissenschaftliche Expertise als auch praktische Erfahrung aus der Hausarztmedizin mit: Beate Müller als Leiterin der allgemeinmedizinischen Hochschulambulanz in Köln und Birgitta Weltermann aus ihrer Hausarztpraxis in Düsseldorf. Beate Müller ist darüber hinaus Mitglied im geschäftsführenden Präsidium der DEGAM.

mehr: https://idw-online.de/de/news828745

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DMP Chronischer Rückenschmerz: IQWiG sieht großen Aktualisierungsbedarf

DMP Chronischer Rückenschmerz: IQWiG sieht großen Aktualisierungsbedarf
Die Leitlinien-Recherche zeigt, dass zahlreiche Versorgungsaspekte bearbeitet werden sollten oder ergänzt werden könnten, manche sind im DMP Chronischer Rückenschmerz noch nicht abgedeckt. Stellungnahmen zum Vorbericht bitte bis zum 13.03.2024.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) die Empfehlungen aus aktuellen evidenzbasierten Leitlinien zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen mit den Anforderungen im Disease-Management-Programm Chronischer Rückenschmerz (gemäß der entsprechenden Richtlinie DMP-A-RL) abgeglichen. Vorläufiges Ergebnis: Das DMP Chronischer Rückenschmerz sollte aktualisiert werden.
Für den nun vorliegenden Vorbericht wertete das Wissenschaftlerteam des IQWiG mehr als 371 Empfehlungen aus neun evidenzbasierten Leitlinien aus, extrahierte diskrepante Empfehlungen und fasste diese inhaltlich zusammen. Zusätzlich werden Empfehlungen zu digitalen medizinischen Anwendungen (DiGA) unabhängig von Empfehlungsstärke und Evidenzlevel dargestellt.
Demnach weichen zahlreiche Aspekte des DMP Chronischer Rückenschmerz von den aktuellen Leitlinienempfehlungen ab und sollten aktualisiert werden. Dazu zählen beispielsweise die Diagnostik und Prüfung der Aufnahmekriterien fürs DMP, eine differenzierte Therapieplanung, therapeutische Maßnahmen mit Verlaufskontrolle und Kooperation über die Versorgungebenen hinweg sowie Schulung von Versicherten. Zudem identifizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusätzliche Versorgungsaspekte, die bisher nicht im DMP thematisiert werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news828674

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Abwasser mithilfe von Algen reinigen. TH Köln arbeitet an nachhaltiger Methode zur Aufbereitung von Deponiesickerwasser

Sie können Schadstoffe aus Abwässern aufnehmen, Kohlenstoffdioxid (CO2) binden und als Energieträger fungieren: Mikroalgen bieten großes Potenzial, um nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln. Das :metabolon Institute der TH Köln erforscht daher im Projekt „ERA3 – Phase II“, unter welchen Bedingungen Deponiesickerwasser mithilfe von Mikroalgen gereinigt werden kann. Hierfür wurde jetzt eine Pilotanlage in Betrieb genommen.

„Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 428 Deponien, auf denen jährlich etwa sechs Millionen Kubikmeter Deponiesickerwasser anfallen. Dabei handelt es sich um Niederschlag, der durch die Deponie sickert und dabei große Mengen an umweltschädlichen Stoffen wie Ammonium aufnehmen kann“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Miriam Sartor vom :metabolon Institute. Da ein Großteil des Sickerwassers in kommunale Kläranlagen geleitet werde, müsse es zuvor je nach Belastung unter hohem Ressourcen- und Energieaufwand aufbereitet werden.

Um diesen Prozess nachhaltiger zu gestalten, wird im Projekt „ERA³“ die Kultivierung von Mikroalgen erforscht, die wesentliche abwasserrelevante Inhaltsstoffe aufnehmen und in ihrer Biomasse speichern können. „Ein großer Vorteil der Mikroalgen ist, dass sie dabei durch Photosynthese angetrieben werden und die Aufbereitung dadurch besonders energieeffizient ist. Zudem wird durch das Wachstum der Kulturen CO2 in der Algenbiomasse gespeichert und gleichzeitig Sauerstoff produziert, was die Wasserqualität verbessert. Nicht zuletzt können die Organismen auch als Energieträger genutzt werden“, so Alexander Kuß, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt.

mehr: https://idw-online.de/de/news828574

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Wenn das Weltklima Schluckauf hat

Klimatische Veränderungen erfolgen meist über längere Zeiträume. In der letzten Eiszeit kam es jedoch innert weniger Jahre zu extremen Temperaturschwankungen. Forschende der Universität Basel konnten das Phänomen nun auch für die vorletzte Eiszeit belegen.

In der jüngeren Erdgeschichte, dem sogenannte Quartär, gab es immer wieder Eiszeiten und Warmzeiten. Zu welcher Zeit welches Klima herrschte, können Forschende aus der Zusammensetzung von sogenannten Klimaarchiven ableiten. Im Falle der letzten Eiszeit vor 100’000 Jahren liefern insbesondere Eisbohrkerne aus Grönland detaillierte Daten für Forschende.

Diese zeigen zum Beispiel, dass es immer wieder sprunghafte Temperaturanstiege gab. «Für Europa reden wir von plus 5 bis 10 Grad im Mittel innert 30 bis 40 Jahren. Ein Neandertaler erlebte also im Lauf seines Lebens Sprünge in der Durchschnittstemperatur von mehreren Grad», erklärt Prof. Dr. Dominik Fleitmann, Professor für Quartärgeologie an der Universität Basel. Er bezeichnet das Phänomen als «klimatischen Schluckauf».

Diese sogenannten Dansgaard-Oeschger-Events sind für die letzte Eiszeit gut dokumentiert. Die Klimaarchive aus Grönland reichen aber nur etwa 120’000 Jahre zurück. Bislang war daher unklar, ob diese Dansgaard-Oeschger-Events auch in der vorletzten Eiszeit vor 135’000 bis 190’000 Jahren auftraten. Frederick Held, Doktorand in der Forschungsgruppe von Dominik Fleitmann, konnte anhand von Isotopenmessungen an Stalagmiten zeigen, dass Dansgaard-Oeschger-Events auch in der vorletzten Eiszeit vorkamen. Er ist Erstautor der Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature Communications» publiziert wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news828494

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Wasserstoff: Welche Importstrategie für Deutschland?

Eine im Rahmen des Forschungsprojekts HyPat durchgeführte Metastudie des Fraunhofer ISI hat existierende Studien zu Erzeugung, Produktion und Handel von Wasserstoff ausgewertet. Aus den in einem Impulspapier festgehaltenen Erkenntnissen wurden Handlungsempfehlungen für eine deutsche Wasserstoff-Importstrategie abgeleitet, die klar zwischen dem Import reinen Wasserstoffs und von Wasserstoffderivaten unterscheidet.

In ihrer überarbeiteten Wasserstoffstrategie geht die Bundesregierung davon aus, dass rund 50 bis 70 Prozent des für 2030 prognostizierten Wasserstoffbedarfs durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden müssen.

Vor diesem Hintergrund wertete ein Team von Wissenschaftler:innen des Fraunhofer ISI im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt HyPat zahlreiche Studien aus, die sich mit den Kosten für Herstellung und Transport sowie möglichen internationalen Handelsströmen für grünen Wasserstoff und Wasserstoffderivaten befassten. Daraus wurden Handlungsempfehlungen für eine deutsche Importstrategie abgeleitet.

mehr: https://idw-online.de/de/news828490

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Neue Hoffnung im Kampf gegen RSV

Forschende von TWINCORE entdecken vielversprechenden Wirkstoffkandidaten
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) verursacht vor allem bei Kleinkindern schwere Infekte der unteren Atemwege. Bisher gibt es gegen das Virus weder eine antivirale Therapie noch eine Schutzimpfung für Kinder. Deshalb suchen Forscherinnen und Forscher um Prof. Thomas Pietschmann am TWINCORE, einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, nach neuen Wirkstoffen gegen RSV. In einer groß angelegten Studie konnten sie nun Lonafarnib als vielversprechenden Kandidaten identifizieren.

Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie in der Fachzeitschrift Nature Communications.
Jedes Jahr in den Wintermonaten kommt es zu Infektionswellen mit RSV. Bei gesunden Erwachsenen und Jugendlichen verläuft die Infektion meist harmlos. Anders bei Kleinkindern: Etwa 1 % von ihnen, die zum ersten Mal mit dem Erreger in Kontakt kommen, erkranken so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Aber auch bei Erwachsenen über 65 Jahren kann es aufgrund von Vorerkrankungen des Herzens oder der Lunge zu schweren Krankheitsverläufen kommen. Für ältere Menschen und für Schwangere sind seit 2023 Impfstoffe zugelassen, eine direkt antiviral wirkende Therapie gegen das RS-Virus gibt es bisher nicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news828477

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Immunzellen stärken die Knochen

Neuer molekularer Mechanismus bei entzündlichem Knochenschwund entdeckt

Osteoporose oder Knochenschwund bezeichnet den Verlust von Knochenmasse, so dass die Knochen leichter brechen. Der erhöhte Knochenabbau entsteht entweder durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder als Folge von entzündlichen Erkrankungen, wie der rheumatoiden Arthritis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Ein Forschungsteam der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie (Direktor: Prof. Dr. Georg Schett) im Deutschen Zentrum Immuntherapie am Uniklinikum Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter Leitung von Prof. Dr. Aline Bozec hat nun eine neue Funktion von Eosinophilen Granulozyten, einer Gruppe von weißen Blutkörperchen, entdeckt.Sie sind an der Aufrechterhaltung des Gewebegleichgewichts beteiligt, indem sie die übermäßige Bildung und Aktivität von knochenfressenden Zellen hemmen.. Die Ergebnisse haben die Forsch/-innen im renommierten Journal Nature Communication veröffentlicht.*

Osteoporose betrifft rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland. Häufig tritt der Knochenschwund aufgrund von Fehlsteuerungen im Immunsystem auf, die zu einem Ungleichgewicht zwischen knochenbildenden, sogenannten Osteoblasten, und knochenfressenden Osteoklasten führen. Die jüngsten Forschungen haben jetzt ergeben, dass Eosinophile Granulozyten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Knochengesundheit haben. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe von knochenzerstörenden Zellen, die für den Abbau von altem Knochengewebe im Rahmen eines natürlichen Prozesses, dem Knochenumbau, verantwortlich sind. „Wir konnten nachweisen, dass ein niedriger Eosinophilenspiegel zu einem schnelleren Knochenabbau führt, insbesondere unter Bedingungen wie der Menopause oder entzündlicher Arthritis. Umgekehrt kann eine Erhöhung der Eosinophilenzahl dazu beitragen, die Knochen vor diesen schädlichen Auswirkungen zu schützen,“ sagt Prof. Dr. Aline Bozec.

mehr: https://idw-online.de/de/news828458

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Belastung durch giftige Arzneirückstände – Hochschule Hof stärkt Abwasserreinigung in Indien

Die Reinigung toxischer Abwässer der Pharmaindustrie in Indien soll sich verbessern – das ist das Ziel eines Forschungsprojektes am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof (inwa). Die rapide ansteigende Produktion von Arzneimitteln in Ländern wie Indien führt derzeit noch zu großen Mengen an problematischen Abwässern. Diese können bei Mensch und Tier enorme Gesundheitsprobleme verursachen, wenn sie unbehandelt in Ökosysteme eingeleitet werden. Zur Umsetzung einer neuartigen Reinigungstechnologie wurde nun eine erste Pilotanlage nach Indien verschifft.

Auf dem indischen Subkontinent werden immer mehr kostengünstige Medikamente für den Weltmarkt hergestellt – wovon ein großer Teil nach Europa exportiert wird. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10 – 12 % strebt die Branche an, bis zum Jahr 2030 Weltmarktführer zu werden und ihren Umsatz auf 130 Milliarden US-Dollar zu steigern. Für Gesellschaft und Umwelt hat das wichtige Geschäft mit Medikamenten einen hohen Preis. Abwässer aus pharmazeutischen Produktionsfirmen, die verschiedenste Chemikalien und Wirkstoffreste beinhalten, werden oft noch ungeklärt in Flüsse eingeleitet – mit verheerenden Auswirkungen für Ökosysteme und Gesundheit. Dem will die Hochschule Hof mit ihren Verbundpartnern im Projekt „pharmIn2“ nun entgegenwirken.

mehr: https://idw-online.de/de/news827790

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Neues internationales Forschungsprojekt will Makroplastik in der Ostsee reduzieren

Plastik stellt eine zunehmende Bedrohung für die Ökosysteme der Ostsee dar. Jährlich gelangen zwischen 4 und 12 Millionen Tonnen Plastik in die Meere, während der Plastikverbrauch weiterhin steigt. Länderübergreifende Maßnahmen sind gefragt, um dieses globale Umweltproblem anzugehen. Gemeinsam mit dänischen, schwedischen und polnischen Partnern haben die Universität Rostock und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) ein Forschungsprojekt gestartet, das die Vermeidung von Meeresplastik an seiner Ursprungsquelle bewirken will. Das Interreg-Projekt „Circular Ocean-bound Plastic“ (COP) wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 2,02 Millionen Euro gefördert.

Etwa 80 % des Plastiks in der Ostsee stammen aus landbasierten Quellen, einschließlich städtischer und ländlicher Aktivitäten wie Industrie, Tourismus, Essen im Freien und anderen Veranstaltungen in Ufernähe. Hier setzt das Projekt an, indem es in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen in der Küstenregion der südlichen Ostsee Lösungen entwickelt, um den Eintrag von Plastik über Flüsse in die Ostsee zu reduzieren. Ziel ist es, Plastik möglichst nahe an seiner Quelle aus dem Flusssystem zu entfernen und Möglichkeiten für die Wiederverwendung und das Recycling von Meeresplastik zu identifizieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news827917

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Erster Erfolg im Exzellenzstrategie-Wettbewerb: Wasser-Forschung erreicht Meilenstein

Im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr haben die drei Universitäten in Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum ihre Forschung gemeinsam strategisch entwickelt, beispielsweise mit dem gemeinsamen Research Center One Health Ruhr. Die exzellente Wasser-Forschung der Universität Duisburg-Essen und ihrer Partner-Universitäten ist Teil dieses Research Centers und setzte sich jetzt mit dem Forschungsvorhaben „REASONS – river ecosystems in the anthropocene, sustainable scientific solutions“ (Flussökosysteme im Antropozän, nachhaltige wissenschaftliche Lösungen) in der ersten Runde des zweistufigen Exzellenz-Wettbewerbs von Bund und Ländern durch.

Steigende Temperaturen, Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen, entwickeln Forscher und Forscherinnen der Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges Konzept für das Management von Gewässern. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum).
Mit neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexperten und Expertinnen die Basis für ein zukunftsfähiges Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen von Binnengewässern.

mehr: https://idw-online.de/de/news828119

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Grubenwasser besser überwachen und nutzen

Wie viel Grubenwasser befindet sich in stillgelegten Schächten? Welche Qualität hat es, und lässt es sich zum Beispiel von Städten zum Heizen oder als Trinkwasser nutzen? Diese Fragen möchte das zu Jahresbeginn 2024 gestartete Verbundprojekt „Digitalisierung bergbaulicher Strukturen mithilfe innovativer Sensorik und Künstlicher Intelligenz“ (DIETER), beantworten. Koordiniert wird es von Dr. Thomas Heinze und Dr. Wiebke Warner, beide Forschende an der Fakultät für Geowissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt für drei Jahre mit knapp 1 Million Euro.

Kooperationspartner
Neben der Ruhr-Universität Bochum sind an dem Projekt die Hochschule Rhein-Waal sowie die Universität Stuttgart beteiligt.

Relevante Daten sollen in Echtzeit abgerufen werden können
Zum Einsatz kommen modernste Technologien, die es besser als zuvor ermöglichen sollen, geflutete Bergbaustrukturen zu analysieren und zu beobachten. „Im Rahmen des Projekts wird ein Versuchsbergwerk umfangreich mit Sensorik und Netzwerktechnik ausgestattet“, erklärt Wiebke Warner. Ziel des Projekts sei die Schaffung eines Online-Tools zur Analyse von Menge, Qualität und geothermischem Potenzial des Grubenwassers. Kommunen soll somit ein kostengünstiges und benutzerfreundliches Werkzeug für die Überwachung und Verwertung des Grubenwassers zur Verfügung gestellt werden. „Am Ende der Projektlaufzeit wird ein Datendashboard stehen, das es ermöglicht, alle relevanten Informationen in Echtzeit abzurufen“, so Warner.

mehr: https://idw-online.de/de/news827622

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Europas Gewässerqualität: Besser, aber nicht gut genug

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Senckenberg-Wissenschaftler Dr. James Sinclair und Prof. Dr. Peter Haase hat Fließgewässer 23 europäischer Länder untersucht. Anhand wirbelloser Tiere von 1.365 Standorten zeigen sie erstmals in ihrer heute im Fachjournal „Nature Ecology & Evolution“ erschienenen Studie die jährliche Veränderung der ökologischen Qualität der Flüsse seit den 1990er Jahren. Während diese insgesamt zugenommen hat, kam die positive Entwicklung um 2010 zum Erliegen. Die Forschenden warnen, dass der erforderliche „gute“ ökologische Zustand im Durchschnitt in den Fließgewässern nicht erreicht wurde.

Flussbegradigungen, eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten, der globale Klimawandel und Verschmutzungen – der Mensch beeinflusst die Ökosysteme von Fließgewässern massiv. „Entsprechend haben derzeit rund 60 Prozent der Flüsse Europas keinen guten ökologischen Zustand. In Deutschland sind es sogar rund 90 Prozent. Die seit 2000 geltende EU-Wasserrahmenrichtlinie sollte hier Abhilfe schaffen, jedoch gab es bislang keine belastbaren Daten zum zeitlichen Verlauf von Änderungen in der ökologischen Qualität von Flüssen“, erklärt Prof. Dr. Peter Haase vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

Haase hat gemeinsam mit seinem Kollege Dr. James Sinclair und einem internationalen Forschungsteam die Daten wirbelloser, in Flüssen lebender Tiere von 1.365 Standorten in 23 europäischen Ländern ausgewertet, um die zeitlichen Trends anthropogener Einflüsse zu untersuchen. „Basierend auf diesem einmaligen Datensatz konnten wir die Veränderung der ökologischen Qualität in Flüssen seit Anfang der 1990er Jahre jährlich auflösen“, erläutert Sinclair. Haase ergänzt: „Um die menschengemachten Auswirkungen zu bewerten, haben wir zunächst – im Untersuchungszeitraum 1992 bis 2019 – geschaut, wie sich die Lebensgemeinschaften im Vergleich zu ihren Ausgangsbedingungen verändert haben. So können wir eine Bewertung langfristiger Trends zur ökologischen Qualität auf europäischer Ebene geben.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827645

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Biomüll als Ressource

Nachhaltige Nutzung von organischen Reststoffen im Fokus eines transdisziplinären Projekts der Universitäten Gießen und Prishtina – Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Wie lassen sich organische Abfälle aus Siedlungen und der Landwirtschaft nachhaltig nutzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Prishtina (Republik Kosovo) und der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einem binationalen transdisziplinären Projekt. Sie entwickeln am Beispiel der Kommune Viti in der Republik Kosovo Konzepte zur Nutzung von organischen Reststoffen als Bioressourcen. Die Ergebnisse sollen auch auf weitere Kommunen des Westbalkans übertragbar sein. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt ORG-VITI an der JLU ab Juni 2024 für drei Jahre mit insgesamt rund 161.000 Euro.

In der Republik Kosovo werden organische Siedlungs- und Landwirtschaftsabfälle so entsorgt, dass dies Risiken für Mensch und Umwelt birgt – beispielsweise durch illegales Verbrennen in der Natur. Nicht nur deshalb besteht auf kommunaler Ebene Interesse an einer nachhaltigen Nutzung dieser Reststoffe. „Die Entwicklung von Konzepten und deren Umsetzung in geeigneten Formen der Kreislaufwirtschaft stellt für die lokalen Akteure große Herausforderungen dar“, so Prof. Dr. Rainer Waldhardt, Professor für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung, der das Drittmittelprojekt leitet. „Diese Herausforderungen können in partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschulen besser gemeistert werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827715

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Wie wirkt Landwirtschaft auf Gewässer? – Europaweite Studie

Die Landwirtschaft sichert unsere Ernährung und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie hinterlässt aber auch Spuren in der Umwelt, z.B. in Böden, im Grundwasser oder in der Biodiversität. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Duisburg-Essen hat untersucht, wie sich in Europa unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzungsformen und Intensitäten auf den ökologischen Zustand von Fließgewässern auswirken. Die Studie wurde soeben in der Fachzeitschrift Water Research veröffentlicht.

Diese Zahlen lassen aufhorchen: Noch nicht einmal zehn Prozent der Fließgewässer in Deutschland befinden sich in einem guten, naturnahen Zustand; europaweit sind es nur an die 40 Prozent. Die Landwirtschaft als eine der größten Flächennutzerin gilt als mitverantwortlich für diese Situation. Zurecht?

Um dies zu beantworten, analysierte das Forschungsteam um UDE-Wissenschaftler Christian Schürings für 27 europäische Länder Daten zur landwirtschaftlichen Nutzung. Diese setzte es in Zusammenhang mit Daten zum ökologischen Zustand der dortigen Fließgewässer – darunter waren Bäche, aber auch große Flüsse wie Ruhr, Rhein oder Schelde.

Das Ergebnis: Die Art der Landwirtschaft ist mit entscheidend für den Zustand der Gewässer (siehe Abbildung). „Am stärksten wirkt sich die Intensivlandwirtschaft aus“, sagt Schürings. Der Experte für Aquatische Ökologie ist Erstautor der Studie. „Dazu zählt der Bewässerungsfeldbau, wie er in Südeuropa beispielsweise in Spanien, Portugal und Italien betrieben wird, und der intensive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger auf Flächen in Westeuropa. Das ist vor allem in Frankreich, den Niederlanden, in Belgien, in Deutschland oder Großbritannien verbreitet.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827577

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Arbeitszeitverkürzung: Was hält die Bevölkerung davon?

Bamberger Soziologinnen untersuchen in neuem DIFIS-Impuls die Einstellungen der Bevölkerung zu Gewerkschaftsforderungen nach Reduktion der Arbeitszeit.

Das Thema der Arbeitszeitverkürzung ist in Deutschland in den vergangenen Jahren ins Zentrum der öffentlichen Debatte gerückt. Insbesondere Gewerkschaftsforderungen lösen Reformdruck aus. Ganz aktuell streiken etwa Lokführerinnen und Zugbegleiterinnen der Deutschen Bahn neben höheren Löhnen auch für eine Reduktion ihrer regelmäßigen Wochenarbeitszeit. Doch wie steht die deutsche Bevölkerung zu derlei Forderungen? Aufschluss darüber kann ein Impulspapier dreier Bamberger Soziologinnen geben, das jetzt beim Deutschen Institut für Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (DIFIS) erschienen ist. Sie untersuchten die Einstellung der Bevölkerung zu Gewerkschaftsforderungen nach einer Arbeitszeitverkürzung anhand einer Tarifforderung der IG Metall. Diese sorgte bereits 2018 in Baden-Württemberg für große mediale Aufmerksamkeit. Sie beinhaltete unter anderem einen individuellen tariflichen Anspruch auf eine befristete Arbeitszeitverkürzung sowie einen teilweisen Lohnausgleich durch die Arbeitgebenden.

Junge Menschen unterstützen Gewerkschaftsforderung mehr als ältere
Die aktuellen Analysen basieren auf Daten des German Internet Panels (GIP) vom Juli 2018, die repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung in Privathaushalten sind. 2.426 Personen wurden befragt. Das zentrale Ergebnis der Datenanalyse: Insgesamt besteht in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung zu der Gewerkschaftsforderung nach Arbeitszeitverkürzung mit partiellem Lohnausgleich. 61 Prozent der Befragten drücken ihre Unterstützung aus. „Besonders junge Menschen befürworten die Forderung der IG Metall“ erläutert Prof. Dr. Katja Möhring, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie, insbesondere Familie und Arbeit, an der Universität Bamberg. „Je höher das Alter der Befragten, desto mehr sinkt die Zustimmung. Das deutet auf eine zunehmende Bedeutung von individuellen Entscheidungsmöglichkeiten bei der Arbeitszeit hin.“ Personen, die die Forderung unterstützen, zeigen sich zudem durchschnittlich unzufriedener mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Es bestehen laut den Wissenschaftlerinnen jedoch keine wesentlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen Personen mit und ohne Kinder.

mehr: https://idw-online.de/de/news828006

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Hepatitisviren im Abwasser aufspüren

Hepatitis E ist in der Bevölkerung weltweit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich jedes Jahr rund 20 Millionen Menschen damit infizieren. „Möglicherweise sind es aber auch sehr viel mehr – das wissen wir nicht genau, weil kein zuverlässiges Screening stattfindet“, erklärt Fiona Rau von der Abteilung Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum. Möglich wäre es, das Vorkommen des Hepatitis-E-Virus (HEV) im Abwasser zu überwachen. Das zeigt ihre Dissertation, für die sie und das Team der Abteilung Virus-RNA in Proben aus 21 Klärwerken, einem Kanal und der Emscher aufgespürt haben.

Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Liver International vom 30. Januar 2024.

Behandlung im Klärwerk senkt die Belastung
Fiona Rau sammelte über ein Jahr hinweg Wasserproben aus dem Rhein-Herne-Kanal und der Emscher und konnte auf weitere Abwasserproben aus 21 Kläranlagen in NRW zurückgreifen. Bei der folgenden Analyse stand die Suche nach viraler RNA des Hepatitis-E-Virus (HEV) im Mittelpunkt. Ergebnis: In fast 73 Prozent der insgesamt 605 genommenen Wasserproben war HEV-RNA nachweisbar. Der Vergleich zwischen noch unbehandeltem Abwasser und dem Wasser, das die Kläranlagen verließ, zeigte, dass die dortige Behandlung die virale Belastung reduziert. Dennoch blieb Virus-RNA im Wasser.

Die hohe Rate HEV-positiver Gewässerproben überraschte die Forschenden nicht: Sie steht zum einen im Einklang mit Daten aus anderen Regionen. Zum anderen gibt es in Nordrhein-Westfalen viele Schweinemastbetriebe. Hepatitis E kommt bei Schweinen häufig vor und kann auch aus infizierten Fleischprodukten auf den Menschen übergehen.

mehr: https://idw-online.de/de/news827877

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Belastung durch giftige Arzneirückstände – Hochschule Hof stärkt Abwasserreinigung in Indien

Die Reinigung toxischer Abwässer der Pharmaindustrie in Indien soll sich verbessern – das ist das Ziel eines Forschungsprojektes am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof (inwa). Die rapide ansteigende Produktion von Arzneimitteln in Ländern wie Indien führt derzeit noch zu großen Mengen an problematischen Abwässern. Diese können bei Mensch und Tier enorme Gesundheitsprobleme verursachen, wenn sie unbehandelt in Ökosysteme eingeleitet werden. Zur Umsetzung einer neuartigen Reinigungstechnologie wurde nun eine erste Pilotanlage nach Indien verschifft.

Auf dem indischen Subkontinent werden immer mehr kostengünstige Medikamente für den Weltmarkt hergestellt – wovon ein großer Teil nach Europa exportiert wird. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10 – 12 % strebt die Branche an, bis zum Jahr 2030 Weltmarktführer zu werden und ihren Umsatz auf 130 Milliarden US-Dollar zu steigern. Für Gesellschaft und Umwelt hat das wichtige Geschäft mit Medikamenten einen hohen Preis. Abwässer aus pharmazeutischen Produktionsfirmen, die verschiedenste Chemikalien und Wirkstoffreste beinhalten, werden oft noch ungeklärt in Flüsse eingeleitet – mit verheerenden Auswirkungen für Ökosysteme und Gesundheit. Dem will die Hochschule Hof mit ihren Verbundpartnern im Projekt „pharmIn2“ nun entgegenwirken.

mehr: https://idw-online.de/de/news827790

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Biomüll als Ressource

Nachhaltige Nutzung von organischen Reststoffen im Fokus eines transdisziplinären Projekts der Universitäten Gießen und Prishtina – Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Wie lassen sich organische Abfälle aus Siedlungen und der Landwirtschaft nachhaltig nutzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Prishtina (Republik Kosovo) und der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einem binationalen transdisziplinären Projekt. Sie entwickeln am Beispiel der Kommune Viti in der Republik Kosovo Konzepte zur Nutzung von organischen Reststoffen als Bioressourcen. Die Ergebnisse sollen auch auf weitere Kommunen des Westbalkans übertragbar sein. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt ORG-VITI an der JLU ab Juni 2024 für drei Jahre mit insgesamt rund 161.000 Euro.

In der Republik Kosovo werden organische Siedlungs- und Landwirtschaftsabfälle so entsorgt, dass dies Risiken für Mensch und Umwelt birgt – beispielsweise durch illegales Verbrennen in der Natur. Nicht nur deshalb besteht auf kommunaler Ebene Interesse an einer nachhaltigen Nutzung dieser Reststoffe. „Die Entwicklung von Konzepten und deren Umsetzung in geeigneten Formen der Kreislaufwirtschaft stellt für die lokalen Akteure große Herausforderungen dar“, so Prof. Dr. Rainer Waldhardt, Professor für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung, der das Drittmittelprojekt leitet. „Diese Herausforderungen können in partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Kommunen und Hochschulen besser gemeistert werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827715

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Wie Wellen und Vermischung Küstenauftriebssysteme antreiben: Neue Erkenntnisse zur Produktivität vor Angolas Küste

Große Küstenauftriebsgebiete entlang der östlichen Ränder des Atlantiks und Pazifiks zählen zu den biologisch produktivsten Regionen des Weltozeans. Gewöhnlich hängt das mit den hier vorherrschenden Winden zusammen. Interessanterweise treten in einigen tropischen Regionen hohe Produktivitätswerte auf, selbst wenn die Winde schwach sind. Ein internationales Forschungsteam hat nun das Auftriebssystem vor der Küste Angolas untersucht und konnte zeigen, dass die Kombination von so genannten Schelfrandwellen und verstärkter Durchmischung auf dem Schelf für dieses Phänomen verantwortlich ist. Die Ergebnisse der Studie erscheinen heute in der Fachzeitschrift Science Advances.

Sie gehören zu den produktivsten und artenreichsten Bereichen der Weltmeere: die großen Küstenauftriebsgebiete entlang der östlichen Ränder des Atlantiks und Pazifiks. Dort sorgen normalerweise stetig in Richtung des Äquators wehende Winde dafür, dass oberflächennahes Wasser von der Küste wegbewegt wird. Kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe strömt an die Oberfläche nach, was das Wachstum von Phytoplankton fördert und die Grundlage für ein reiches marines Ökosystem in diesen Regionen bildet.

In einigen tropischen Regionen gibt es jedoch selbst dann eine hohe biologische Produktivität, wenn die für den Auftrieb verantwortlichen Winde vergleichsweise schwach sind. Welche physikalischen Mechanismen dabei eine Rolle spielen, hat ein internationales Forschungsteam jetzt für das Auftriebsgebiet vor der Küste Angolas südlich des Äquators untersucht. Die Wissenschaftler:innen fanden heraus, dass die Kombination von so genannten Schelfrandwellen und verstärkter Vermischung auf dem Schelf für dieses Phänomen verantwortlich ist. Ihre heute in der Fachzeitschrift Science Advances erscheinenden Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Stärke der saisonalen Planktonblüte vorherzusagen.

mehr: https://idw-online.de/de/news827527

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Gene nutzen oder verlieren: Wie Seegräser das Meer erobern

Gent/Groningen/Kiel/Neapel. Seegräser bilden die Grundlage für eines der artenreichsten und zugleich empfindlichsten marinen Küstenökosysteme der Welt. Sie entwickelten sich vor etwa 100 Millionen Jahren in drei unabhängigen Linien aus ihren im Süßwasser vorkommenden Vorfahren und sind die einzigen vollständig unter Wasser lebenden marinen Blütenpflanzen. Der Wechsel in eine so radikal andere Umgebung ist ein seltenes evolutionäres Ereignis – und er dürfte nicht einfach gewesen sein. Wie gelang den Seegräsern dieser Schritt? Neue hochqualitative Genome für drei Arten liefern Hinweise, die für den Erhalt von Seegras-Ökosystemen und deren nachhaltige Nutzung von Bedeutung sind.

Seegras-Ökosysteme bieten zahlreiche Funktionen und Dienstleistungen. So können sie als Erosionsschutz dienen, der die Küstenlandschaften bewahrt. Außerdem gelten sie dank der Vielzahl mit ihnen verbundener Tiere und Algen als Oasen der biologischen Vielfalt. Obendrein bieten sie sich aufgrund ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff in der unterirdischen Biomasse zu speichern, als naturbasierte Lösung für den Klimaschutz an. Sowohl zur Erhaltung als auch zur Wiederherstellung dieser Ökosysteme wird intensiv geforscht – denn Seegräser gehen ebenso wie Korallenriffe durch die Klimaerwärmung und andere menschliche Einflüsse verloren.

mehr: https://idw-online.de/de/news827666

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Grüner Stahl aus giftigem Rotschlamm

Bei der Produktion von Aluminium fallen jährlich rund 180 Millionen Tonnen giftigen Rotschlamms an. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung zeigen nun, wie sich aus dem Abfall der Aluminiumproduktion grüner Stahl erzeugen lässt. In einem Lichtbogenofen wandeln sie das im Rotschlamm enthaltene Eisenoxid mithilfe von Wasserstoffplasma in Eisen um. Auf diese Weise ließen sich aus den vier Milliarden Tonnen Rotschlamm, die sich bislang weltweit angesammelt haben, knapp 700 Millionen Tonnen CO2-freier Stahl gewinnen. Das entspricht einem guten Drittel der jährlichen Stahlproduktion weltweit. Und wie das Max-Planck-Team zeigt, würde sich dieser Prozess auch ökonomisch lohnen.

Die Nachfrage nach Stahl und Aluminium wird Prognosen zufolge bis 2050 um bis zu 60 Prozent steigen. Die konventionelle Produktion dieser Metalle belastet die Umwelt jedoch erheblich. So stammen acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus der Stahlindustrie, sie ist damit die Branche mit dem größten Ausstoß an Treibhausgasen. Bei der Aluminiumproduktion wiederum fallen jährlich etwa 180 Millionen Tonnen Rotschlamm an, der stark ätzend ist und Spuren von Schwermetallen wie etwa Chrom enthält. Dieser Abfall wird unter anderem in Australien, Brasilien und China bestenfalls in gigantischen Deponien aufwendig getrocknet und entsorgt. Bei starkem Regen wird der Rotschlamm oft aus der Deponie gespült, und bei Trockenheit als Staub vom Wind in der Umwelt verbreitet. Zudem greift der stark alkalische Rotschlamm die Betonwände der Deponien an, sodass auslaufender Rotschlamm bereits mehrmals Umweltkatastrophen auslöste, so etwa in China 2012 oder in Ungarn 2010. Und große Mengen Rotschlamm werden ohnehin einfach in der Natur entsorgt.

mehr: https://idw-online.de/de/news827658

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Zu häufig Breitbandantibiotika für Kleinkinder: Deutschland schneidet im Vergleich mit Dänemark schlecht ab

In Deutschland werden etwa 40 Prozent der Kleinkinder mit Breitbandantibiotika behandelt, wenn sie zum ersten Mal in ihrem Leben ambulante Antibiotika erhalten. Im Vergleich dazu beträgt dieser Anteil in Dänemark lediglich 6 Prozent. Diese Diskrepanz hat potenziell schwerwiegende Folgen. Die Unterschiede zwischen beiden Ländern zeigten sich in einer aktuellen Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in Bremen und der Süddänischen Universität in Odense.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben für die Studie Daten aus dänischen Gesundheitsregistern und deutsche Krankenkassendaten verglichen. Sie beobachteten dabei Kinder, die zwischen 2004 und 2016 geboren wurden. Die Ergebnisse der Studie, die vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Infectious Diseases and Therapy“ erschienen ist, zeigen deutliche Unterschiede zwischen den beiden Ländern.

„Im Geburtsjahrgang 2016 betrug die Zeit bis zur ersten Antibiotikaverschreibung in Dänemark etwa 21 Monate, während sie in Deutschland bei etwa 28 Monaten lag. Die Rate der Antibiotikabehandlungen pro 1.000 Personenjahre betrug 537 in Dänemark und 433 in Deutschland. Dies weist zunächst auf ein zurückhaltenderes Verschreibungsverhalten in Deutschland hin“, berichtet Dr. Oliver Scholle, Erstautor der Studie und wissenschaftlicher Mitarbeiter am BIPS. „Besorgniserregend ist allerdings, dass etwa 40 Prozent der Kleinkinder in Deutschland Breitbandantibiotika als erstes Antibiotikum in ihrem Leben erhalten, während es in Dänemark nur 6 Prozent sind. Dies ist im Hinblick auf Nebenwirkungen und Resistenzen sehr bedenklich.“

mehr: https://idw-online.de/de/news827587

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Weltweit sinken die Grundwasserpegel immer schneller

Eine globale Studie zeigt, dass die Grundwasservorkommen der Welt schwinden: Die Pegel sinken weltweit stark, und im 21. Jahrhundert hat sich die Abnahme sogar beschleunigt. Aber es gibt auch Grund zur Hoffnung.

Anfang November titelte die New York Times, dass die USA ihr Grundwasser verbrauchen, als gäbe es kein Morgen. Die Journalist:innen des renommierten Mediums hatten eine Recherche über den Zustand der Grundwasserreserven in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Sie kamen zum Schluss, dass die US-​Amerikaner:innen zu viel Grundwasser aus dem Boden pumpen.

Doch die USA sind kein Einzelfall. «Auch der Rest der Welt verschleudert das Grundwasser, als gäbe es kein Morgen mehr», sagt Hansjörg Seybold, Senior Scientist am Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich. Er ist Mitautor einer Studie, die soeben in der Fachzeitschrift «Nature» erschienen ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news827477

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Ein Pilz geht neue Wege

Forschende analysieren Biosyntheseweg und entdecken ein fähiges Enzym
Die Untersuchung der Biosynthese von Panepoxydon, einem wichtigen Stoff für die biomedizinische Forschung, bei Ständerpilzen förderte ein neues Enzym als wichtigen Katalysator zu Tage. Die Ergebnisse der Forschenden des Leibniz-HKI, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Exzellenzclusters Balance of the Microverse wurden jetzt in der Zeitschrift Angewandte Chemie International Edition veröffentlicht.

Der borstige Knäueling, wissenschaftlich Panus rudis, ist ein Pilz aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Er zählt zu den Erstbesiedlern von totem Laubholz, bevorzugt sonnenexponierte Standorte und kann längere Trockenperioden schadlos überdauern. Interessant für die Pharmazie macht ihn aber etwas anderes. Er produziert Panepoxydon, das zur Substanzfamilie der den Epoxycyclohexenone (ECH) zählt. Diese Naturstoffe sind für ihre Bioaktivitäten bekannt. Panepoxydon wird in der biomedizinischen Forschung zur Unterbrechung von zellulären Signalwegen, die bei Entzündungen eine Rolle spielen, eingesetzt. Daneben wiesen Studien mit Panepoxydon eine antitumorale Wirkung gegen verschiedene Brustkrebszellen und antimikrobielle Wirkungen nach.

mehr: https://idw-online.de/de/news827332

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Integrierte Mediation – Konflikte friedfertig und nachhaltig lösen

Wer sich im neuen Jahr zur Mediatorin oder zum Mediator weiterqualifizieren möchte, kann sich am Dienstag, den 30. Januar 2024 ab 18:00 Uhr online informieren: Arthur Trossen, ehemaliger Familienrichter, der das Fernstudium Integrierte Mediation vor vielen Jahren erfolgreich konzipiert hat, stellt das berufsbegleitende Aus- und Weiterbildungsprogramm vor und geht auf die neuen Ausbildungsbedingungen ein.
Wer dabei sein möchte, kann sich direkt ohne Voranmeldung ins ZOOM-Meeting einloggen unter der Meeting-ID: 851 7496 1610; Kenncode: 625847.

Die Hochschule Trier ist neuer Kooperationspartner des Weiterbildungsangebots Integrierte Mediation. Die Präsenzveranstaltungen finden am Umweltcampus Birkenfeld, einem Standort der Hochschule Trier, statt. Das zfh unterstützt die Hochschulen des Verbunds bei der Durchführung berufsbegleitender Fernstudien. Studieninteressierte können sich beim zfh für das Sommersemester 2024 online anmelden: http://www.zfh.de/anmeldung/

mehr: https://idw-online.de/de/news827342

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Von Algenresten zu hochwertigen Bioaktivstoffen – Europäisches Projekt iCULTURE will Makroalgen nachhaltig nutzen

Algen als neue Ressource für hochwertige Bioaktivstoffe zu nutzen ist das Ziel des EU-Projekts iCULTURE. 17 Partner aus zehn Ländern, darunter die Universität Ulm, wollen Fermentationsverfahren entwickeln, das Meeresalgen in bioaktive Wirkstoffe wie beispielsweise antimikrobielle Peptide umwandelt. Ulmer Forschenden rund um Professor Christian Riedel vom Institut für Molekularbiologie und Biotechnologie der Prokaryoten entwickeln dafür mikrobiologische Zellfabriken. Gefördert wird iCULTURE im Rahmen von Horizon Europe mit sechs Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren.

Algen als neue Ressource für hochwertige Bioaktivstoffe: Das ist das Ziel des EU-Projekts iCULTURE. Es zielt darauf ab, ein Fermentationsverfahren zu entwickeln, das Meeresalgen in bioaktive Wirkstoffe wie beispielsweise antimikrobielle Peptide umwandelt. Gefördert werden die 17 Partner aus zehn Ländern, darunter die Universität Ulm, im Rahmen von Horizon Europe mit sechs Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Ulmer Forschenden rund um Professor Christian Riedel entwickeln dafür mikrobiologische Zellfabriken.

mehr: https://idw-online.de/de/news827207

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Ohne Moos nichts los: Moore im Klimawandel

Werden Moore wiedervernässt, leisten sie einen erheblichen Beitrag als Kohlenstoffspeicher. Sie anschließend auf eine klimaneutrale Bewirtschaftung umzustellen, ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll. Ein Weg führt über die Aussaat von Torfmoos. Ob das großflächig gelingt, entscheidet sich aktuell in den Laboren der Bioverfahrenstechnik am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt.

Bioverfahrenstechnik: Biomasse in großem Maßstab
Maria Glaubitz hält einen Glasbehälter mit flüssigem Inhalt in der Hand. Wenige Gramm einer Moospflanze ranken darin in Richtung Flaschenhals. „Davon sollen zukünftig mehrere Kilogramm täglich kostengünstig und an nahezu jedem Ort produziert werden können. Unsere Aufgabe ist es, den Bioreaktor dafür zu entwickeln“, erklärt die Doktorandin des Promotionszentrums „Life Sciences“ der Hochschule Anhalt. Seit Januar 2023 arbeitet sie im Projekt MOOSStart: Damit fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Forschung zur Herstellung von Torfmoos-Saatgut.

Torfmoos-Zucht als neues Gebiet
Auf diesem Gebiet gibt es bislang kaum Erfahrungen und im Gegensatz zu anderen Pflanzen ist die Vermehrung von Moos-Pflanzenteilen ohne Samen effizienter. Dass Maria Glaubitz die Moospflanze im Glasbehälter überhaupt in der Hand halten kann, ist in erster Linie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Freiburg zu verdanken. Ihnen gelang es nach jahrelanger Forschung, verschiedene Torfmoos-Arten im Labor zu züchten und ein technisches Verfahren zur Vermehrung zu entwickeln. Gemeinsam mit Ökobiologen der Universität Greifswald konnte das Saatgut erfolgreich auf wiedervernässten Mooren ausgebracht werden – in so genannten Paludikulturen. „Das waren noch kleine Flächen, jetzt geht es darum, die Torfmoose auf mehreren tausend Hektar auszusäen“, erklärt Maria Glaubitz das langfristige Ziel des Projekts, das sie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claudia Grewe in Kooperation mit den Universitäten Freiburg und Greifswald verfolgt. Industriepartner für den Praxistest des Bioreaktors ist die Niedersächsische Rasenkulturen NIRA GmbH & Co. KG.

mehr: https://idw-online.de/de/news827231

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Cholera-Erreger machtlos gegen eigenes Immunsystem

Molekulares Abwehrsystem schützt Bakterien vor Viren und macht sie gleichzeitig anfällig für Antibiotika

Auch Bakterien haben ein eigenes Immunsystem, dass sie gegen spezielle Viren – sogenannte Bakteriophagen – schützt. Ein Forschungsteam der Universitäten Tübingen und Würzburg zeigt nun, wie das Immunsystem die Wirkung von bestimmten Antibiotika gegen den Cholera-Erreger Vibrio cholerae verstärkt. Das Immunsystem ist der Grund, warum dieses Bakterium besonders empfindlich auf eine der ältesten bekannten Antibiotikaklassen – die Antifolate – reagiert. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht.

Auch Bakterien haben ein eigenes Immunsystem, dass sie gegen spezielle Viren – sogenannte Bakteriophagen – schützt. Ein Forschungsteam der Universitäten Tübingen und Würzburg zeigt nun, wie das Immunsystem die Wirkung von bestimmten Antibiotika gegen den Cholera-Erreger Vibrio cholerae verstärkt. Das Immunsystem ist der Grund, warum dieses Bakterium besonders empfindlich auf eine der ältesten bekannten Antibiotikaklassen – die Antifolate – reagiert. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht.

Vibrio cholerae ist weltweit für schwere Cholera-Ausbrüche verantwortlich und in vielen Entwicklungsländern endemisch. Das Immunsystem von Vibrio cholerae besteht aus mehreren molekularen Abwehrsystemen, die das Bakterium gegen Angriffe verschiedener Bakteriophagen schützen. Eines dieser Abwehrsysteme heißt CBASS (cyclic-oligonucleotide-based antiphage signaling system). Wird das Bakterium von Bakteriophagen angegriffen, wird CBASS aktiviert. CBASS bringt das infizierte Bakterium dazu, sich selbst zu zerstören und verhindert so eine weitere Infektion der Bakterienpopulation. Das Forschungsteam von Professor Dr. Ana Brochado konnte zeigen, dass Antifolat-Antibiotika das Abwehrsystem CBASS auch in Abwesenheit von Bakteriophagen aktivieren. Das aktivierte CBASS verstärkte somit zusätzlich die Wirkung des Antibiotikums und führte zum Zelltod von Vibrio cholerae. „Wie bei einer Autoimmunerkrankung schadete die eigene Immunantwort dem Bakterium.“ sagt Dr. Susanne Brenzinger, die Erstautorin der Studie.

mehr: https://idw-online.de/de/news827232

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Biologische Gefahren aus dem Meer überwachen und vorhersagen

Roland Koch Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

Der Klimawandel wird wahrscheinlich die Verbreitung von Krankheitserregern im Meer beeinflussen: Bei höheren Wassertemperaturen könnten auch für den Menschen schädliche Bakterien massenhaft auftreten und stellen eine biologische Gefahr dar. Das neue, am Alfred-Wegener-Institut koordinierte und von der Deutschen Allianz Meeresforschung finanzierte Projekt PrimePrevention hat das Ziel, Werkzeuge zu entwickeln, damit sich die Gesellschaft auf solche Gefahren einstellen und ihre Auswirkungen vermeiden oder mindern kann.

Mit steigenden Wassertemperaturen erhöht sich die Gefahr, dass verschiedenste für Mensch und Ökosysteme schädliche Mikroorganismen zunehmend auch in Nord- und Ostsee massenhaft auftreten, wie wir es aktuell eher aus tropischen Regionen kennen. Frühere Forschungen am Alfred-Wegener-Institut zeigten, dass Bakterien der Gattung Vibrio in gemäßigten Sommern nur vereinzelt im Meerwasser nachweisbar sind. Sie können sich aber bei Hitzewellen explosionsartig vermehren, wenn die Wassertemperatur 22 Grad Celsius übersteigt – und die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich mit dem Klimawandel. Diese Vibrionen können Durchfallerkrankungen oder schwere Entzündungen hervorrufen.

„Wir sind aktuell nicht in der Lage, die Gefahren, die von pathogenen Vibrionen und anderen schädlichen Mikroorganismen für die Gesundheit von Mensch und Ökosystemen ausgehen sowie deren negativen wirtschaftlichen Folgen für Europa beurteilen und vorhersagen zu können“, sagt Dr. Katja Metfies, Molekularökologin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). „Daher freue ich mich sehr, dass wir das Thema im Rahmen von PrimePrevention jetzt angehen können“, so die Leiterin des Verbundprojekts weiter. Ziel des Forschungskonsortiums ist es, am Ende technologie- und datenbasierte Empfehlungen für Frühwarnsysteme und Informationsketten zur Minderung der Auswirkungen mariner biologischer Gefahren abzugeben. Hier wird das Projekt die Politik und Gesellschaft mit dem technologischen und wissenschaftlichen Hintergrund für angepasste marine Überwachungs- und Bewertungsstrategien versorgen. Beteiligt sind mehr als 30 Fachleute für Messsensorik, Sozialforschung und Mikrobiologie.

mehr: https://idw-online.de/de/news827150

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Reizthema Verkehrsberuhigung: Vom Gegeneinander zum Miteinander?

In den vergangenen Jahren haben viele Kommunen umfangreiche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zur Umsetzung fahrradfreundlicher Infrastrukturen beschlossen. Die Umsetzung führt aber häufig zu Konflikten, wofür nicht nur Berlin ein aktuelles Beispiel bietet. Die Frage ist: Wie können Kommunen diese Spannungen überwinden?

Im Difu-Dialog wird ein Blick auf aktuelle verkehrspolitische Weichenstellungen für einen fahrrad- und fußgängerfreundlichen Umbau geworfen. Zudem ist geplant, in der Veranstaltung erfolgversprechende Strategien verschiedener Städte zu diskutieren, mit denen gesellschaftliche Konflikte rund um die Verkehrspolitik gelöst werden können.

mehr: https://idw-online.de/de/news827082

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Auszeichnung für Überschwemmungs-Monitoring per App

Für das Projekt „Waterproofing Data“, mit dem sich Menschen in brasilianischen Hochwassergebieten auf drohende Überschwemmungen vorbereiten können, ist ein Forschungsteam mit Beteiligung von Geoinformatikern der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten den mit 10.000 Britischen Pfund dotierten ESRC Celebrating Impact Prize 2023, der vom Economic and Social Research Council (ESRC) in der Kategorie „Outstanding societal impact“ für Projekte mit besonderer gesellschaftlicher Relevanz vergeben wurde. Die Ergebnisse sind in eine mobile App für ein Überschwemmungs-Monitoring eingeflossen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826976

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Mikroplastik: Reifen- und Fahrbahnabrieb im Fokus einer neuen Publikation

Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Carnegie Mellon University (CMU), Pittsburgh, hat das Fraunhofer UMSICHT in einer Fachpublikation den Forschungsstand zum Thema Reifen- und Fahrbahnabrieb zusammengetragen. In dem peer reviewed Artikel mit dem Titel »Review: Mitigation measures to reduce tire and road wear particles« werden technische und nicht-technische Maßnahmen be-schrieben, mit denen sich Emissionen aus Reifen- und Fahrbahnabrieb in die Umwelt vermeiden und bereits eingetragene Mengen reduzieren lassen.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass Reifenabrieb eine relevante Quelle für Mikroplastik ist. Dies resultiert bereits aus der Zahl von rund 1,5 Milliarden weltweit zugelassener Kraftfahrzeuge im Jahr 2023[1]. Alleine in den Vereinigten Staaten waren im ersten Quartal 2023 gut 286 Millio-nen Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs[2]. In Deutschland wurden nach Angaben des Kraft-fahrtbundesamts KBA fast 70 Millionen KFZ und KFZ-Anhänger gezählt (Stand 1. Januar 2023)[3]. Das Fraunhofer UMSICHT schätzt die jährlich entstehende Menge an Reifenabrieb hierzulande auf 60 000 bis 100 000 Tonnen – was bei über 80 Millionen Einwohner*innen ei-nem rechnerischen Mittel von ca. 1 000 Gramm Reifenabrieb pro Kopf und Jahr entspricht.

mehr: https://idw-online.de/de/news826927

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Aktualisierungsbedarf beim DMP Diabetes mellitus Typ 1

Aktualisierungsbedarf beim DMP Diabetes mellitus Typ 1
Das IQWiG veröffentlicht den Abschlussbericht seiner Leitlinien-Recherche: Sehr viele Aspekte des DMP Diabetes mellitus Typ 1 sollten oder könnten überarbeitet werden.

Disease-Management-Programme (DMPs) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen, die auf Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin beruhen: Patientinnen und Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten können sich bei ihrer Krankenkasse in ein DMP einschreiben, damit sie über Einrichtungsgrenzen hinweg nach einheitlichen Vorgaben behandelt werden. Die Anforderungen an ein DMP regelt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in der DMP-Anforderungen-Richtlinie (DMP-A-RL).
Im Auftrag des G-BA identifizierte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun aktuelle evidenzbasierte Leitlinien zum Diabetes mellitus Typ 1 und glich deren Empfehlungen mit der DMP-A-RL ab. Hierzu werteten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des IQWiG insgesamt 1271 Empfehlungen aus 28 Leitlinien aus, zu denen unter anderem auch eine aktuelle internationale Leitlinie zum Diabetischen Fußsyndrom (IWGDF 2023) und die aktuelle Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG 2023) zählten.
Das Fazit der Auswertung: Zu vielen Versorgungsaspekten der derzeit geltenden DMP-A-RL für das DMP Diabetes mellitus Typ 1 finden sich in den aktuellen Leitlinien ergänzende und abweichende Inhalte.
Der nun vorgelegte Abschlussbericht des IQWiG dient dem G-BA als wissenschaftliche Grundlage für die Aktualisierung der DMP-Richtlinie Diabetes mellitus Typ 1.

mehr: https://idw-online.de/de/news826869

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Neuartiger thermoformbarer Papierwerkstoff als nachhaltiger Ersatz für Kunststoffverpackungen

Drittmittelgefördertes Forschungsprojekt unter der Leitung der DHBW Karlsruhe erfolgreich abgeschlossen

Wissenschaftler*innen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Karlsruhe haben das Forschungsprojekt „3D-ThermoCell“ erfolgreich abgeschlossen, das sich auf die Entwicklung eines thermoformbaren Papierwerkstoffs als umweltfreundliche Alternative zu Kunststoffverpackungen konzentrierte. Das interdisziplinäre Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie, der Tecnaro GmbH, der Mack Kunststofftechnik GmbH und der Mainteam Bild – Text – Kommunikation GmbH durchgeführt. Es erstreckte sich über zweieinhalb Jahre und wurde mit etwa 750 T€ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Zielsetzung
Das Hauptziel des Projekts war es, einen thermoformbaren Papierwerkstoff zu entwickeln, der in der Lage ist, komplexe dreidimensionale Strukturen mit großen Tiefziehverhältnissen und kleinen Radien zu formen. Das angestrebte Ergebnis waren Verpackungen, die nahezu zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und im Thermoformprozess hergestellt werden können. Dies ermöglicht vergleichbare Geometrien und Festigkeiten wie herkömmliche Kunststoffbauteile, jedoch bei geringerem Gewicht, niedrigeren Kosten und aus nahezu 100% abbaubaren, recyclebaren Papier-Materialien.

Die Herausforderungen des Projekts
Aufgrund der gegensätzlichen Reaktionen von Papier und Kunststoff bei Wärme, die beim Thermoformprozess genutzt wird, mussten die Forscher verschiedene Ansätze verfolgen. So wird Kunststoff z.B. bei Wärme, die beim Thermoformen zugeführt wird, plastisch und damit formbar. Papier reagiert genau gegenteilig: Bei Hitze zerstört sich Papier und wird brüchig.
Unter der Leitung von Monika Korbmann, Akademische Mitarbeiterin an der DHBW Karlsruhe, wurden vier Ideen in Betracht gezogen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826870

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Durch KI erstellte klinische Vorhersagemodelle sind präzise, aber studienspezifisch

Wissenschaftler*innen aus Yale und Köln konnten zeigen, dass durch Künstliche Intelligenz (KI) erstellte statistische Modelle sehr genau vorhersagen, ob eine Medikation bei Personen mit Schizophrenie anspricht. Die Modelle sind jedoch stark kontextanhängig und nicht zu verallgemeinern / Veröffentlichung in Science

In einer aktuellen Arbeit prüfen Wissenschaftlerinnen die Genauigkeit von KI-Modellen, die vorhersagen, ob Personen mit Schizophrenie auf eine antipsychotische Medikation ansprechen. Statistische Modelle aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) haben großes Potential, die Entscheidungsfindung in der medizinischen Behandlung zu verbessern. Jedoch sind Daten, mit denen Modelle arbeiten können, aus der medizinischen Behandlung nicht nur selten, sondern auch teuer. Daher konnte die Prognosegenauigkeit statistischer Modelle bislang nur in wenigen Datensätzen von begrenzter Größe demonstriert werden. In der aktuellen Arbeit prüfen die Wissenschaftlerinnen das Potential von KI-Modellen und testen die Genauigkeit der Prognose des Therapieansprechens auf eine antipsychotische Medikation bei Schizophrenie in mehreren unabhängigen klinischen Studien. Die Ergebnisse der neuen Arbeit, an der Forscher*innen der Universitätsmedizin Köln und Yale beteiligt waren, zeigen, dass die Modelle die Patientenergebnisse innerhalb der Studie, in der sie entwickelt wurden, mit hoher Genauigkeit vorhersagen konnten. Wurden sie allerdings außerhalb der ursprünglichen Studie angewendet, zeigten sie keine bessere Leistung als zufällige Vorhersagen. Auch die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Studien verbesserte die Vorhersagen nicht. Die Studie „Illusory generalizability of clinical prediction models“ wurde in Science veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news826855

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Wegweiser durch die hybride Arbeitswelt

Connected Work Innovation Hub: Studienbericht liefert praxisnahe Lösungsmodelle

Wie wirkt sich die Hybridität auf die Performance der Belegschaft aus? Welche Folgen hat sie für die Klimabilanz und wie steht es in Zeiten von Homeoffice und Co. um die Themen Führung und Selbstorganisation der Mitarbeitenden? Welchen Einfluss hat KI auf Arbeitsformen und Arbeitsbeziehungen? Das Fraunhofer IAO hat im Rahmen des Projektnetzwerks »Connected Work Innovation Hub« praxisnahe Lösungsmodelle für Unternehmen erarbeitet und liefert in der neuen Studie Antworten auf diese und weitere Fragen.

Die Coronapandemie hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst und unsere Arbeitswelt massiv verändert: Die Flexibilisierung von Arbeitsorten und -zeiten hat nicht nur die Arbeitspraxis von Mitarbeitenden und Führungskräften verändert, sondern auch ihre Erwartungen an die zukünftige Gestaltung ihrer Arbeit. Die Büros sind längst wieder offen, das hybride Arbeiten ist geblieben. Doch wie lassen sich Produktivität, Innovationskraft und Bindung in der Hybridität langfristig sichern? Um diese ungeklärten Fragen zu erforschen, ging die Projektinitiative »Connected Work Innovation Hub« in diesem Jahr in die zweite Runde, nachdem in der ersten Projektphase grundlegende Erkenntnisse zu Führung, Innovation, Mitarbeitendenbindung, Leistungsmessung und Büroinfrastruktur gewonnen wurden. »Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus 13 Partnerorganisationen haben wir die wesentlichen Handlungsfelder einer Arbeitswelt zwischen Virtualität und Präsenz bearbeitet: von der Performance der Mitarbeitenden über den Klimaschutz bis hin zur Selbstorganisation in der hybriden Arbeitswelt«, erklärt Projektleiter Dr. Stefan Rief, Institutsdirektor und Leiter des Forschungsbereichs »Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung« am Fraunhofer IAO. Die gesammelten Ergebnisse inklusive praxisnaher Lösungsansätze können im kostenlosen Report »Produktivität, Innovationskraft und Bindung in der Hybridität langfristig sichern« heruntergeladen werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news826810

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Nachhaltige Tenside auf Pflanzenölbasis

Tenside für Seifen oder Waschmittel sind mit einer weltweiten Jahresproduktion von über 18 Millionen Tonnen nach Kunststoffen die zweitgrößte Klasse chemischer Produkte. Die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der TH Köln arbeitet schon seit mehreren Jahren an biobasierten Chemikalien und damit an Grundlagen, um diesen Industriezweig nachhaltiger zu gestalten. Zwei neue Projekte widmen sich nun der Erforschung umweltfreundlicher Tenside.

„Die überwiegende Mehrheit der heute verwendeten Tenside wird petrochemisch hergestellt, stammt also aus Erdöl. In unseren Vorhaben arbeiten wir daran, Pflanzenöle als Ausgangsmaterial zu nutzen“, sagt Prof. Dr. Ulrich Schörken, der die beiden Projekte leitet. Dies leiste einen Beitrag zur Transformation in eine CO2-neutrale Gesellschaft und sorge dafür, dass weniger umweltschädliche Chemikalien in die Natur gelangen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826728

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BZgA: Grippewelle – Mit der Grippeimpfung jetzt bestmöglich schützen

In der kalten Jahreszeit finden Grippe- und Rhinoviren, das Coronavirus sowie andere Atemwegserreger wie das Respiratorische Synzytial-Virus optimale Bedingungen, sich zu verbreiten: Wir verbringen mehr Zeit in Innenräumen und in der Raumluft können sich Atemwegserreger anreichern. Mit Beginn der Grippewelle im Dezember 2023 ist es besonders wichtig, den Impfschutz gegen Influenza, COVID-19 und Pneumokokken gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell zu halten. Der „Grippe-Impfcheck“ der BZgA gibt mit wenigen Klicks Auskunft, für wen die Schutzimpfung gegen Influenza angeraten ist.

In der kalten Jahreszeit finden Grippe- und Rhinoviren, das Coronavirus sowie andere Atemwegserreger wie das Respiratorische Synzytial-Virus optimale Bedingungen, sich zu verbreiten: Wir verbringen mehr Zeit in Innenräumen und in der Raumluft können sich Atemwegserreger anreichern. Mit Beginn der Grippewelle im Dezember 2023 ist es besonders wichtig, den Impfschutz gegen Influenza, COVID-19 und Pneumokokken gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell zu halten.

mehr: https://idw-online.de/de/news826652

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Unterarm- und Ellenbogenbrüche bei Kindern: Ultraschall kann Röntgendiagnostik ersetzen

Unterarm- und Ellenbogenbrüche bei Kindern: Ultraschall kann Röntgendiagnostik ersetzen
Ultraschalluntersuchungen sind eine zuverlässige Alternative zur bisherigen Röntgendiagnostik von Brüchen am Unterarm und Ellenbogen bei Kindern – und können Strahlenbelastung ersparen.

Aussagekräftige Daten aus einer aktuellen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) bestätigen die Vorteile der Ultraschalldiagnostik (Fraktursonografie) bei Verdacht auf Brüche an den langen Armknochen bei Kindern: Mithilfe von Ultraschall lassen sich Knochenbrüche am Unterarm und in Nähe des Ellenbogens verlässlich und ohne funktionelle Nachteile genauso gut erkennen wie durch Röntgendiagnostik – und das ohne Strahlenbelastung. Dank der guten zusätzlichen Evidenz aus der RCT, die zur Auswertung für den Vorbericht noch nicht vorlag, sieht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im nun vorliegenden Abschlussbericht sogar einen Beleg für einen höheren Nutzen der Fraktursonografie am distalen Unterarm, also die höchste Nutzenkategorie. Für Brüche am Ellenbogen bleibt es wie im Vorbericht beim Hinweis auf einen höheren Nutzen im Vergleich zur Strahlendiagnostik, weil dazu keine weitere Evidenz vorlag.
Bei Verdacht auf einen Bruch am Oberarmknochen fehlt es noch an belastbaren Daten zur Fraktursonografie, die sich aber durch eine Erprobungsstudie sammeln ließen. Für eine solche Studie hat das IQWiG im Abschlussbericht Eckpunkte formuliert.
Die Vorteile und Nachteile von Ultraschalldiagnostik bei Verdacht auf Brüche an Oberarm, Ellenbogen oder Unterarm bei Kindern im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung hat das IQWiG im Auftrag des Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) bewertet mit dem Fazit: An Unterarm und Ellenbogen kann die Fraktursonografie die konventionelle radiologische Diagnostik ersetzen. Dies erleichtert die Untersuchung für alle Beteiligten – Kinder, Angehörige und medizinisches Personal.

mehr: https://idw-online.de/de/news826621

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Einmal Sauerstoffmangel, immer Sauerstoffmangel? Internationale Studie zum Zustand von Seen zeigt Abwärtsspirale

Sauerstoffmangel bedroht Binnengewässer weltweit. Einmal in einem See aufgetreten setzt der Sauerstoffmangel sogar eine Abwärtsspirale in Gang, die sich mit zunehmender Erderwärmung immer schneller dreht. Darauf deuten die Ergebnisse einer internationalen Studie mit Beteiligung der TU Bergakademie Freiberg hin, die in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Global Change Biology“ veröffentlicht wurden.

Demnach sind Seen, die einmal von Sauerstoffmangel im Tiefenwasser betroffen waren, im darauffolgenden Jahr wieder betroffen. In der Folge verschlechtern sich die Lebensbedingungen für Fische und Wirbellose immer weiter, Treibhausgase werden vermehrt freigesetzt und Nährstoffkreisläufe intensiviert.

Für die Studie wertete das internationale Forschungsteam erstmals Langzeit-Daten von mehr als 600 Seen aus – vornehmlich in Nordamerika und Europa. Anhand der Daten schlussfolgert Co-Autor Juniorprofessor Maximilian Lau von der TU Bergakademie Freiberg: „Hat ein See in einem Jahr einen kritischen Sauerstoffgehalt unterschritten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er im darauffolgenden Jahr von noch intensiverem Sauerstoffmangel betroffen ist.“

Er ergänzt: „Obwohl sich dieser problematische Teufelskreis aus dem bisherigen Wissen über Nährstoffdynamik ableiten lässt, konnte unser Team jetzt dank der großen Stichprobe erstmals die Wirkung der beteiligten Prozesse entschlüsseln.“ Mit Daten aus mehr als 100.000 unabhängigen Messkampagnen klärt die Studie damit den wechselseitigen Zusammenhang zwischen der Wassertemperatur, dem Nährstoffrückhalt im Sediment, der Entwicklung von Planktonalgen und dem Sauerstoffmangel. Dank dieser Erkenntnisse kann das Team die Anfälligkeit der Gewässer für weitere Sauerstoff-Krisen vorhersagen.
Die Ergebnisse können Forschung und Behörden nun helfen, den Gesundheitszustand von Seen besser zu verstehen und durch gezieltes Nährstoffmanagement zu verbessern.

mehr: https://idw-online.de/de/news826550

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Soziologe über den Umgang mit Katastrophen: „Schwere Naturereignisse überraschen die Gesellschaft immer wieder“

Noch hält das markante Hochwasser Teile des Landes in Atem, doch bald trockeneres Wetter gibt Hoffnung auf Entspannung. Ein Gespräch mit dem Gesellschafts- und Organisationsforscher Marcel Schütz über unseren Umgang mit Katastrophen, Krisenmanagement, Hilfsbereitschaft und die Macht starker Erinnerungen und Erzählungen.

NBS: Herr Professor Schütz, Sie leben in Oldenburg, derzeit ein Hochwasser-Hotspot. Bleiben die Füße noch trocken?

Nicht ganz. Ich war diese Woche mal im Regen laufen, da wurden die Schuhe nass. Aber davon ab: Seit Weihnachten ist die Lage hier ernst. Auf den Feldern steht das Wasser, die Deiche weichen irgendwann durch, sie könnten brechen und bestimmte Stadtgebiete müssten evakuiert werden. In die Keller dringt Grundwasser ein. Und jetzt am Wochenende soll es Dauerfrost geben. Aus „Land unter“ wird dann eine Eislandschaft. In ein paar Tagen freuen sich die Schlittschuhläufer.

Aus der Wasserhölle direkt ins Wintermärchen. Faszinieren uns derartige Naturgewalten und -dramen irgendwie auch?

Sie faszinieren auf unheimliche Weise. Schwere Naturereignisse, so ewig es sie gibt, überraschen die Gesellschaft immer wieder. Wir sind es gewohnt, uns die Natur anzueignen, sie einzuhegen. Dazu haben wir Wälder, Gewässer und Böden in der Weise geformt, dass sie zu unserer sozialen Welt passen. Diese Eingriffe haben Nebenfolgen. Wenn die Natur auf einmal ein brachiales Eigenleben zeigt, dann führt das zu Störungen und Unterbrechungen unserer Gesellschaft. In vielen Kulturen sprechen die Menschen von der „Rache der Natur“, davon, dass sie sich „Bahn bricht“ oder etwas „zurückholt“. Von alters her wurden Fluten, Beben, Dürren oder Stürme als göttliche Strafe für die Sünden der Welt erfahren. In der „Sintflut“ klingt es bis in unsere Tage noch nach, obschon das Wort erst im Mittelalter mit Sünde in Verbindung gebracht wurde. Das gewaltige Erdbeben von Lissabon 1755 war ein wichtiger Wendepunkt im Katastrophenverständnis. Man fing an, die Katastrophe nicht mehr ohne weiteres als Strafgericht Gottes zu deuten, sondern als ein schlimmes Ereignis, das praktischer Bewältigung bedurfte. Der portugiesische König beauftragte den Außenminister, Sebastião José de Carvalho e Mello, einen Aufklärer und Modernisierer, in Lissabon die Hilfe und den Wiederaufbau zu organisieren. Bußpredigten der Priester ließ er kurzerhand verbieten. Außerdem war es ein Anstoß für die Erdbebenforschung. Wir kalkulieren freilich längst mit physikalischer Kausalität und wissen, dass nicht Fluten, wohl aber Asteroiden unserer Welt ein Ende setzen könnten. Und wir wissen um die schrittweisen und langfristigen Schäden an der Natur durch Aktivitäten des Menschen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826565

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Forschung für „smarte“ Leitwarten

Wissenschaftlerinnen aus Siegen und Trier erforschen gemeinsam, wie Leitwarten mit Hilfe digitaler Technologien „intelligenter“ gemacht werden können. Das Ziel: Die Mitarbeiterinnen in Leitwarten bei ihren verantwortungsvollen Jobs zu unterstützen und zu entlasten.

Leitwarten sorgen dafür, dass im Notfall Feuerwehr und Rettungswagen schnellstmöglich vor Ort sind, dass unsere Strom- und Gasversorgung reibungslos funktioniert – oder auch, dass die Sicherheit im Flug- und Schiffsverkehr sichergestellt ist. Die Menschen, die dort arbeiten, tragen nicht nur viel Verantwortung, sie müssen auch in der Lage sein, innerhalb kürzester Zeit vom Normal- in den Ausnahmebetrieb umzuschalten und dann schnell und korrekt zu agieren. Wie digitale Technologien die Operateurinnen in Leitwarten dabei unterstützen können, erforschen Wissenschaftler der Universität Siegen gemeinsam mit Kolleginnen der Hochschule Trier im Projekt „PervaSafe Computing“.

„Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien hat sich in Leitwarten in den vergangenen 30 Jahren sehr viel getan. Kaum verändert haben sich dagegen die Arbeitsbedingungen der Operateurinnen und Operateure. Sie sitzen in ihren Schichten nach wie vor viele Stunden vor Computerbildschirmen, die Interaktion zwischen Mensch und Computer geschieht klassisch über Maus und Tastatur. Den Bedürfnissen und dem Wohlbefinden der Operateur*innen wird dabei viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt“, sagt der Siegener Projektleiter und Experte für Sensorsysteme und Datenverarbeitung, Prof. Dr. Kristof Van Laerhoven.

mehr: https://idw-online.de/de/news826499

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VDI-Presseinfo: Power-to-X: Flüssige Kohlenwasserstoffe als Speicher für Energie aus regenerativen Quellen

Die Erzeugung von flüssigen Kohlenwasserstoffen aus regenerativer elektrischer Energie und CO2 über sogenannte Power-to-Liquid (PtL)-Verfahren ermöglicht eine Umstellung auf defossilisierte Kraft-, Brenn- und Chemiegrundstoffe, auch in solchen Anwendungsgebieten, die nicht über eine direkte Elektrifizierung adressiert werden können.

Eine Kopplung zwischen dem zunehmend auf regenerativer Primärenergie basierendem Stromsektor und dem Wärme-, Kraftstoff- und Chemiesektor ermöglicht so die Vermeidung oder zumindest Reduzierung der CO2-Emissionen in Anwendungen, die weiterhin auf die Nutzung von Energieträgern mit hoher Energiedichte bei gleichzeitig guter Speicher-, Lager- und Verteilinfrastruktur angewiesen sind. Darüber hinaus können PtL-Anlagen zukünftig auch eine wichtige Speicherfunktion für volatil zur Verfügung stehende elektrische Energie aus regenerativen Quellen z. B. auf Basis von Windenergie oder Solarenergie übernehmen.

Bei weiter steigendem Anteil im Stromnetz werden Speicheroptionen benötigt, die in der Lage sind, große Energiemengen auch über längere Zeiträume zu speichern und bedarfsgerecht wieder in die unterschiedlichen Sektoren des Energiesystems einzukoppeln. Hierfür sind flüssige Kohlenwasserstoffe aufgrund ihrer hohen volumetrischen und gravimetrischen Energiedichte und der in der Regel sehr guten Lagerstabilität und einfachen Handhabung aussichtsreiche Optionen.

mehr: https://idw-online.de/de/news826526

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Vier umwelttechnische Berufe modernisiert

Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Rahmenbedingungen machten Neuordnung erforderlich

Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Anforderungen haben eine Modernisierung der umwelttechnischen Berufe erforderlich gemacht. Jetzt wurden die Ausbildungsordnungen aktualisiert und die Berufe mit neuen Abschlussbezeichnungen versehen.

Systemrelevant und Teil der kritischen Infrastruktur – Fachkräfte in den umwelttechnischen Berufen arbeiten in gesellschaftlich hoch relevanten Bereichen: in der Wasserversorgung, der Abwasserbewirtschaftung, der Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie in der Pflege und Wartung von Rohrleitungsnetzen und Industrieanlagen. Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel sowie veränderte technische und rechtliche Anforderungen haben eine Modernisierung der vier Ausbildungsordnungen erforderlich gemacht.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung die Ausbildungsordnungen dieser Berufefamilie modernisiert. Die vier neuen Ausbildungsordnungen treten zum 1. August 2024 in Kraft.

mehr: https://idw-online.de/de/news826478

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Öffentliche Stromerzeugung 2023: Erneuerbare Energien decken erstmals Großteil des Stromverbrauchs

Die öffentliche Nettostromerzeugung hat 2023 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 59,7 Prozent erreicht. Der Anteil an der Last lag bei 57,1 Prozent. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE heute vorgelegt hat. Bei Wind- und Solarstrom wurden 2023 neue Bestwerte erzielt. Die Erzeugung aus Braunkohle (- 27 Prozent) und Steinkohle (-35 Prozent) ging dagegen stark zurück. Beim Ausbau der Erzeugungskapazitäten stach die Photovoltaik hervor: mit ca. 14 Gigawatt war der Zubau erstmals zweistellig und übertraf das gesetzliche Klimaschutzziel der Bundesregierung deutlich. Quelle der Daten ist die Datenplattform energy-charts.info

Die Windkraft war 2023 wieder die wichtigste Stromquelle, sie trug 139,8 Terawattstunden (TWh) bzw. 32 Prozent zur öffentlichen Stromerzeugung bei. Damit lag sie 14,1 Prozent über der Produktion des Vorjahres. Der Anteil des Onshore-Windes stieg dabei auf 115,3 TWh (2022: 99 TWh), die Offshore-Produktion sank leicht auf 23,5 TW (2022: 24,75 TWh). Der Ausbau der Windenergie bleibt weiterhin hinter dem Plan zurück: Bis November waren onshore 2,7 Gigawatt neu errichtet, geplant waren 4 GW. Der Ausbau der Offshore-Anlagen verläuft aufgrund der nötigen Ausschreibungen und langen Bauzeiten noch schleppender. Hier wurden 2023 nur 0,23 GW neu errichtet (geplant: 0,7 GW).
Photovoltaik-Anlagen haben im Jahr 2023 ca. 59,9 TWh erzeugt, wovon 53,5 TWh ins öffentliche Netz eingespeist und 6,4 TWh selbst verbraucht wurden. Der Juni 2023 war mit rund neun TWh der Monat mit der höchsten solaren Stromerzeugung jemals. Die maximale Solarleistung wurde mit 40,1 GW am 7. Juli 13:15 Uhr erreicht, das entsprach einem Anteil an der Stromerzeugung von 68 Prozent. Der Photovoltaik-Ausbau übertraf im Jahr 2023 deutlich die Ziele der Bundesregierung: statt der geplanten 9 Gigawatt wurden bis November 13,2 Gigawatt errichtet, bis Ende 2023 werden es mehr als 14 Gigawatt sein. Das ist ein starker Anstieg gegenüber 2022 (7,44 GW). Damit war der PV-Ausbau erstmals in der deutschen Geschichte im zweistelligen Bereich.

mehr: https://idw-online.de/de/news826465

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Ausgezeichnete Himmelsaufnahmen werden zu freien Bildungsmaterialen

Bei seinen dritten Astrofotografie-Wettbewerb hat das am Haus der Astronomie in Heidelberg beheimatete IAU-Büro für astronomische Bildungsarbeit Bilder von den scheinbaren Bewegungen des Himmels vom Weg der Sonne über den Himmel im Laufe des Jahres bis hin zu den Bewegungen der Sterne am Nachthimmel und den wechselnden Phasen der Venus ebenso ausgezeichnet wie eindrucksvolle Himmelsaufnahmen, die mit einem Smartphone aufgenommen wurden. Jedes einzelne der 17 prämierten Bilder und Videos ist für sich atemberaubend – und steht jetzt gemeinsam mit weiteren lobend erwähnten Beiträgen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 zur freien Verfügung.

Mit seinem dritten Astrofoto-Wettbewerb hat das IAU-Büro für astronomische Bildungsarbeit (engl. Office of Astronomy for Education, kurz OAE), das am Haus der Astronomie in Heidelberg beheimatet ist, sich an Astrofotografie-Enthusiastinnen aller Erfahrungstufen gewendet. Die Teilnehmerinnen konnten Bilder in verschiedenen Kategorien einreichen: Phasen der Venus, Tagbögen der Sonne und Solargrafien, Sonnenauf- und -untergangsorte im Jahresverlauf, ausschließlich mit Smartphones und anderen mobilen Geräten gewonnene Aufnahmen sowie Zeitraffer von Großem Wagen und Kreuz des Südens. Aus fast 430 eingegangenen Beiträgen aus 40 verschiedenen Ländern und Territorien weltweit, unter denen sich viele mit gewöhnlichen Smartphones aufgenommene Bilder befinden, hat eine Jury aus internationalen Astrofotografinnen und Astronomiedidaktikerinnen nun die prämierten Beiträge ausgewählt.

Die Beiträge wurden nicht nur nach ästhetischen und technischen Gesichtspunkten bewertet, sondern auch nach ihrem didaktischen Wert für den Unterricht in Grund- und weiterführenden Schulen. Die Gewinner*innen des diesjährigen Wettbewerbs erhalten Geldpreise. In der Kategorie Smartphone-Astrofotografie wurden sechs Aufnahmen mit je 100 € ausgezeichnet. In den anderen Kategorien wurden jeweils drei Aufnahmen mit 750 €, 500 € und 250 € für den ersten, zweiten bzw. dritten Platz ausgezeichnet. Weitere Bilder und Videos wurden mit einer lobenden Erwähnung bedacht.

mehr: https://idw-online.de/de/news826427

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Gewebespende auf Rekordniveau: 3.475 Menschen spendeten in 2023 Gewebe

50.576 Spendermeldungen und 9.379 Aufklärungsgespräche führten im vergangenen Jahr zu 3.475 Gewebespenden. Damit verzeichnet die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) einen Anstieg um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 87 Prozent der Gewebespenden wurden unabhängig von der Organspende bei Herz-Kreislauf-Verstorbenen realisiert. Das am meisten gespendete Gewebe ist die Augenhornhaut: 3.352 Menschen spendeten dieses Gewebe nach dem Tod. Dank der hohen Spendenbereitschaft und einer Zustimmungsquote von knapp 41 Prozent war die DGFG in der Lage, 7.503 Patient:innen mit einem Gewebetransplantat zu versorgen, davon 5.003 mit einer Augenhornhaut und 197 mit einer Herzklappe.

Ein Highlight des vergangenen Jahres war die Eröffnung und Inbetriebnahme der Gewebebank Stuttgart am Katharinenhospital. Zu den Herausforderungen im neuen Jahr zählen der weitere Ausbau der Gewebespende bei Herz-Kreislauf-Verstorbenen sowie die Implementierung des Organspende-Registers im Spendeprozess. Sobald das Register zur Entscheidungsdokumentation im ersten Quartal 2024 seinen Betrieb aufnimmt, sind Abfragen aus dem Register für alle Spendeeinrichtungen in der Organ- und Gewebespende verpflichtend.

„Wir können auf ein erfolgreiches Jahr 2023 für die Gewebespende zurückblicken, da mehr als 3.800 Spender:innen und Angehörige einer Gewebespende zugestimmt haben. Ihnen gilt an dieser Stelle unser ganz besonderer Dank“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Immer mehr Kliniken engagieren sich aktiv in der Gewebespende und schließen sich dem Netzwerk der DGFG an. „Durch den Ausbau der Gewebespendeprogramme in immer mehr Kliniken ist es uns gelungen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Gewebetransplantaten weiter zu verbessern.“

mehr: https://idw-online.de/de/news826432

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Meldungen zu Wetter und Klima 2024

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Meldungen 2023

LAWA-Bericht zur Berücksichtigung von Niedrigwasserphasen oder Extremereignissen bei der Zulassung von Abwassereinleitungen

Der LAWA-Bericht zur Berücksichtigung von Niedrigwasserphasen oder Extremereignissen bei der Zulassung von Abwassereinleitungen ist gemäß UMK-Beschluss unter Publikationen -> dort unter „Aktuelle Veröffentlichungen“ sowie „Wasserrecht“ verfügbar.
https://www.lawa.de/Aktuelles-371.html?newsID=1018

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„Das ist eine Mammutaufgabe“ – Interview mit ISOE-Experte Thomas Friedrich zum Stand der Klimaanpassung in Kommunen

Am 1. Juli ist das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz in Kraft getreten. Damit werden Anpassungsmaßnahmen zur staatlichen Aufgabe: Bund, Länder und Kommunen müssen auf allen Verwaltungsebenen Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise treffen. Städte, Landkreise und Gemeinden sind jetzt stark gefordert. Was brauchen sie, um sich gegen Hitze, Dürren oder Starkregen zu wappnen? Ein Forschungsteam unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung hat dazu im Auftrag des Umweltbundesamtes eine repräsentative Kommunalbefragung durchgeführt. Ein Gespräch mit Projektleiter Thomas Friedrich über die Reaktionen aus mehr als tausend Kommunen.
Städte und Gemeinden müssen klimafest werden. Die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen stellt Kommunen allerdings vor große Herausforderungen.

Wie schätzen die Verantwortlichen in den Kommunen diese Aufgabe selbst ein?
Klimaanpassung ist eine Mammutaufgabe für viele Städte, Gemeinden und Landkreise, weil sie weitreichende Herausforderungen für kommunale Planungsabläufe und Strukturen mit sich bringt. Ein Großteil der Verantwortlichen in den Kommunen spürt die Folgen des Klimawandels. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen den Handlungsbedarf für Klimaanpassungsmaßnahmen in den kommenden zehn Jahren als hoch oder sehr hoch ein. Die Anstrengungen werden umso höher eingeschätzt, je größer die Kommune ist. Vielfach fehlt es ihnen für die Erstellung von Klimaanpassungskonzepten oder die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen nach eigenen Angaben noch an spezifischem Wissen, Ressourcen oder Unterstützung.
Für die Kommunalbefragung zur Klimaanpassung haben Sie insgesamt mehr als tausend Städte, Landkreise und Gemeinden befragt. Damit liegt der aktuell umfassendste Datensatz zum Stand und Fortschritt der Klimaanpassungsmaßnahmen in deutschen Kommunen vor.

Gibt es ein Ergebnis, das Sie besonders überrascht hat?
Unser Ziel war es ja, mit unserer Befragung nicht nur die Kommunen zu erreichen, die bereits sehr aktiv sind bei der Klimaanpassung. Wir wollten vor allem auch diejenigen erreichen, die sich gerade erst auf den Weg gemacht haben. Das sind insbesondere kleinere und mittlere Städte und Gemeinden. Diese waren in ähnlichen Kommunalbefragungen bisher meist unterrepräsentiert. In unserer Stichprobe haben 57 Prozent der Kommunen weniger als 20 000 Einwohner*innen, was uns sehr freut. Aber es gab noch eine zweite Überraschung.

Nämlich?
Es hat mich auch überrascht, dass eine deutliche Mehrheit der Kommunen beim Thema Klimaanpassung zwar bereits aktiv ist, die Bearbeitung des Themas innerhalb der kommunalen Verwaltungen allerdings sehr unterschiedlich verankert ist. Das hat viel mit den Kommunengrößen und Kommunentypen zu tun, also ob es sich zum Beispiel um eine kleine Gemeinde handelt, eine kreisfreie Stadt oder einen Landkreis. Die Verantwortlichkeit für das Thema Klimaanpassung ist dann entsprechend in unterschiedlichen Fachbereichen angesiedelt und hängt natürlich auch davon ab, welche Bereiche es überhaupt gibt. Bei kleinen Städten und Gemeinden liegt die Verantwortung eher bei der Stadtplanung und -entwicklung, während in mittelgroßen Städten die Zuständigkeit oft bei den Umweltämtern liegt. Große Städte haben häufiger ein eigenständiges Klimareferat oder dergleichen.

Welche Maßnahmen werden bereits umgesetzt?
Eine typische Maßnahme ist die Pflege von Grünflächen und deren klimaangepasste Umgestaltung. Etwas mehr als die Hälfte aller Kommunen gab an, öffentliche Grünflächen bei Hitze und Trockenheit zu bewässern. Etwa ein Drittel der Kommunen nannte die Auswahl klimaangepasster und standortgerechter Baum- und Pflanzenarten oder Maßnahmen zur Renaturierung von Gewässern und Grünland. Vielfach werden aber auch Maßnahmen geplant oder umgesetzt, die überhaupt erst die Voraussetzungen für Klimaanpassungsmaßnahmen schaffen, wie zum Beispiel Aktionen zur Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung. Und das ist auch gut so. Denn für eine dauerhaft erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung ist die Akzeptanz der lokalen Bevölkerung ganz entscheidend. Dazu gehört auch, dass die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Klimaanpassung nachvollzogen werden kann.

Und wo stoßen Kommunen an ihre Grenzen?
Als mit Abstand größte Herausforderung bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen werden fehlende personelle und finanziellen Ressourcen genannt. Aber auch, und das war dann die dritte Überraschung, die kommunale Verwaltungsstruktur. Mehr als 80 Prozent der Befragten gaben an, dass die Aufgabe Klimaanpassung die vorhandenen Strukturen in der Kommunalverwaltung herausfordert. Das hat viel damit zu tun, dass das Querschnittsthema Klimaanpassung in den Zuständigkeiten von mehreren Ämtern oder Fachbereichen liegt. Das heißt, für eine gelingende Klimaanpassung ist eine fachbereichsübergreifende Kooperation innerhalb der Kommunen notwendig und die muss gut koordiniert und gewollt werden.

Wie können Kommunen bestmöglich unterstützt werden?
Was die finanziellen Ressourcen betrifft, sind natürlich auch Bund und Länder angesprochen, die ja schon vielfach Förderprogramme anbieten. Man muss aber auch sehen, dass viele Mittel nicht abgerufen werden, weil qualifiziertes Personal für die Antragstellung in den Kommunen fehlt. Darauf muss man reagieren. Hier ist der Ansatz, gezielt die Einstellung von kommunalen Klimaanpassungsmanager*innen zu fördern, sicherlich richtig. In etwa zwölf Prozent der Kommunen arbeiten bereits solche Fachleute.
Fast 90 Prozent der Kommunen haben demnach keine Fachkraft für Klimaanpassungsmanagement.

Sind mehr solcher Fachleute die Lösung?
Grundsätzlich wäre es natürlich zu begrüßen, wenn alle Kommunen eigenes Personal für Klimaanpassungsmanagement einstellen könnten. Jedoch brauchen diese Expertinnen innerhalb ihrer Kommunen eine breite Unterstützung, damit sie nicht zu Einzelkämpferinnen werden. Wir haben gesehen, dass lediglich 22 Prozent der befragten Kommunen den Stellenwert, den das Thema Klimaanpassung in ihrer Verwaltung hat, mit „hoch“ angegeben haben. Und das, obwohl der kommende Handlungsbedarf überwiegend als „hoch“ oder „sehr hoch“ eingeschätzt wird. Hier fehlt es oftmals noch an Akzeptanz und einem Dringlichkeitsbewusstsein für das Thema innerhalb der Verwaltung und der Politik.

Gibt es weitere Unterstützungsmöglichkeiten für die Kommunen?
Nicht zu unterschätzen ist der interkommunale Austausch zum Thema Klimaanpassung, der vielerorts auch schon stattfindet. Die Bildung von kommunalen Netzwerken ist gerade dort sehr sinnvoll, wo es um mehr als nur Informationsaustausch geht. Der Austausch von Erfahrungen zwischen Kommunen unterschiedlicher Entwicklungsstufen bietet eine echte Chance, durch praxisnahe Einblicke voneinander zu lernen.

Kann auch die Forschung unterstützend tätig werden?
Auf jeden Fall. Als Forschende müssen wir uns überlegen, wie wir unser Wissen über Notwendigkeit, Dringlichkeit und Machbarkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen so aufbereiten können, dass Kommunen es aufgreifen und gut damit arbeiten können. Jemand, der unter Hochdruck versucht, Maßnahmen zu koordinieren, hat schlichtweg keine Zeit, um Studien zu lesen. Daher ist es auch Aufgabe der Forschung, Formate für den Wissenstransfer zu entwickeln, die an die Wissensbedarfe und den Arbeitsalltag in den Kommunen angepasst sind. Am ISOE haben wir uns in den letzten Jahren sehr intensiv mit forschungsbasiertem Wissenstransfer beschäftigt, Formate und Wege entwickelt, die gerade auch Behörden gezielt adressieren. Beispielsweise erarbeiten wir aktuell im Auftrag eines hessischen Ministeriums Transferformate für Kommunen zum Thema Klimaanpassung. Dabei geht es genau darum, nämlich den Wissenstransfer passgenau auf die Bedarfe der Kommunen zuzuschneiden. Hier gibt es sicherlich noch viel Potenzial, etwa für Formate, die insbesondere die Unterschiede zwischen den Kommunen noch besser berücksichtigen.
Dr. Thomas Friedrich leitet am ISOE das Forschungsprojekt „KomKlAn – Wo stehen die Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel und wie kommen sie zu multifunktionalen und transformativen Anpassungslösungen?“, in dem im Herbst 2023 die bundesweite „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ durchgeführt wurde.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Thomas Friedrich
KomKlAn – Stand und Fortschritt kommunaler Klimaanpassung in Deutschland
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
thomas.friedrich@isoe.de
https://idw-online.de/de/news839732

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Neuartiger landwirtschaftlicher Anbau mit aufbereitetem Wasser: Erstes Reallabor in Betrieb

Anpassung an den Klimawandel
Regionale Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser sind keine Seltenheit und werden sich durch den Klimawandel und die zunehmende Beanspruchung der natürlichen Wasserressourcen weiter verschärfen. Insbesondere die wasserintensive Landwirtschaft ist auf effiziente Lösungen angewiesen. Im Forschungsprojekt HypoWave+ setzt ein Landwirtschaftsbetrieb in Niedersachsen derzeit ein besonders wasserschonendes Verfahren für den hydroponischen Anbau von Gemüse mit hochwertig recyceltem Abwasser um. Medien sind eingeladen, die großtechnische Umsetzung in diesem wissenschaftlich begleiteten Reallabor am 20. August 2024 zu besichtigen.

Tomatenanbau im Gewächshaus
In Zeiten des Klimawandels und lokaler Wasserknappheiten geht ein Landwirtschaftsbetrieb im niedersächsischen Landkreis Gifhorn mit einem Großversuch neue Wege für einen wasserschonenden Gemüseanbau: In einem hydroponischen Anbausystem werden Pflanzen in Gefäßen ohne Erde über eine Nährlösung versorgt – unter Hinzunahme von aufbereitetem Abwasser. „Hydroponische Systeme sind an sich schon effizient, da sie mit wenig Wasser auskommen“, sagt HypoWave+-Projektleiter Thomas Dockhorn von der Technischen Universität Braunschweig. „Die Besonderheit im HypoWave-System ist, dass wir aus kommunalem Abwasser ein qualitativ hochwertig aufbereitetes Bewässerungswasser gewinnen, das Frischwasser vollständig ersetzt. Im Vergleich zur konventionellen landwirtschaftlichen Bewässerung können Wasserressourcen damit deutlich effizienter eingesetzt werden.“

Effizienteres Anbauverfahren für die Landwirtschaft
Das innovative HypoWave-System bietet nicht nur eine Alternative zur Bewässerung mit Trink- und Grundwasser, sondern auch eine optimierte Nährstoffversorgung. „Den Pflanzen werden wichtige Stoffe wie Stickstoff und Phosphor direkt aus dem aufbereiteten Wasser zugeführt. Die Wasserqualität ist besonders hochwertig, da sie nährstoffreich und frei von Schadstoffen und pathogenen Keimen ist“, erklärt Dockhorn. Entwickelt und wissenschaftlich erprobt wurde dieses Verfahren von 2016 bis 2019 im HypoWave-Pilotprojekt auf dem Gelände der Kläranlage Wolfsburg-Hattorf. Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projektverbund untersuchte zudem vorab die Übertragbarkeit des Verfahrens auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, Prozessketten zur Wasseraufbereitung und verschiedene Pflanzensorten. Die erste großtechnische Umsetzung des hydroponischen Bewässerungssystems erfolgt nun in einem Teilbereich des 1 600 Quadratmeter großen Gewächshauses der IseBauern GmbH & Co. KG. Als Praxispartner im Forschungsprojekt übernimmt der landwirtschaftliche Betrieb aus Wahrenholz im Landkreis Gifhorn die Verantwortung für den Anbau in unmittelbarer Nähe zu einem Klärteich des Wasserverbands Gifhorn. Die Umsetzung wird seit 2021 im Nachfolgeprojekt HypoWave+ wissenschaftlich begleitet.

Größtes Reallabor dieser Art
„Die Inbetriebnahme des bislang größten Reallabors dieser Art durch die IseBauern und die Kooperation mit dem kommunalen Wasserverband Giforn ist für die Forschung eine außerordentliche Chance“, sagt Projektkoordinatorin Martina Winker vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. „Wir können die Entwicklung des HypoWave-Systems mit all seinen wissenschaftlich-technischen wie auch sozialen Innovationen vom Pilotprojekt bis zur Marktreife wissenschaftlich begleiten und uns intensiv mit Fragen des Qualitätsmanagements, der Vermarktung sowie der Kooperation der beteiligten Akteure beschäftigen.“ Wichtig für Wissenschaft und Landwirtschaft gleichermaßen sei es jetzt, dass sich das HypoWave-System an diesem Standort als tragfähig erweist, so dass Best-Practice-Empfehlungen für andere Standorte erarbeitet werden können. „Es wird für den Erfolg des Reallabors ausschlaggebend sein, dass die beteiligten Akteure aus den Bereichen Wasseraufbereitung, Pflanzenbau, Logistik und Handel gut miteinander vernetzt sind und die Vermarktung der Produkte über regionale Vertriebsstrukturen gelingt.“

Trotz Wasserknappheit: Regionale Lebensmittelerzeugung in Zeiten des Klimawandels
Die gesamte Gewächshausfläche der IseBauern kann perspektivisch mit dem HypoWave-Wasser versorgt werden. Der jährliche Ertrag beläuft sich dann bei Tomaten auf bis zu 11 000 Kilogramm Von den insgesamt 15 Anbaulinien sind im ersten Erntejahr zwei Linien für die Tomatenproduktion mit aufbereitetem Wasser vorgesehen. Ihren Weg in den Handel finden die Produkte über die Direktvermarktung des Landwirtschaftsbetriebs, Hofläden und regionale Supermärkte des Projektpartners Edeka-Ankermann. Das Anbauverfahren mit zertifizierter Produktqualität wird für Kunden über einen QR-Code auf der Pappverpackung der Tomaten nachvollziehbar. „Wir verstehen den Anbauversuch als Investition in die Zukunft und als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel“, sagt Stefan Pieper von der IseBauern GmbH. „Wir können uns durch das HypoWave-System von saisonaler Wasserknappheit unabhängig machen und die Ernten vor Wetterextremen sichern. Deshalb kann diese Anbauform eine echte Alternative für die Landwirtschaft sein, auch weil sie wasserschonend ist, Nährstoffe wiederverwendet und eine regionale Gemüseproduktion ermöglicht. Dafür wollen wir mit dem Reallabor die Weichen stellen.“

Vorteile für Betreiber kommunaler Kläranlagen
Der Anbau mit HypoWave-Wasser erweist sich auch für kommunale Betreiber von Anlagen zur Abwasserbehandlung, die ihre Klärteiche für die Wasserwiederverwendung zur Verfügung stellen wollen, als zukunftsfähig. „Wir entnehmen das Wasser aus den Klärteichen, das wir für den Gemüseanbau benötigen. Es wird in einem mehrstufigen Verfahren mit Mikrosieb, neuartigem Aktivkohlebiofilter, Sandfilter und einem UV-Reaktor qualitativ hochwertig aufbereitet. Das überschüssige Wasser fließt entsprechend hochgereinigt in die Klärteiche zurück“, erklärt Thomas Dockhorn. Durch diesen zusätzlichen Reinigungsvorgang können sich die Betreiber den kostspieligen Bau von Pumpwerken und Leitungen zu den nächstgelegenen Kläranlagen ersparen, der andernfalls in einigen Jahren anstünde. „Die Anbauweise in einem Gewächshaus mit gereinigtem Abwasser in Nachbarschaft zu unseren Teichen ist völlig neu für uns, erweist sich aber schon jetzt als Win-Win-Situation für Landwirtschaft und kommunale Wasserunternehmen“, sagt Christian Lampe, Geschäftsführer des Wasserverbandes Gifhorn. „Wir erhoffen uns auch Impulse für die verstärkte Nutzung in der konventionellen Beregnung.“

Das Forschungsprojekt HypoWave+
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems als nachhaltige Innovation zur ressourceneffizienten landwirtschaftlichen Wasserwiederverwendung“ im Rahmen der Fördermaßnahme „Wassertechnologien: Wasserwiederverwendung“ innerhalb des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA). Die Fördersumme beträgt 2,8 Millionen Euro. Die Projektpartner im Forschungsverbund unter der Leitung der Technischen Universität Braunschweig, Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISWW), sind das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, die Universität Hohenheim (UHOH), der Abwasserverband Braunschweig (AVB), der Wasserverband Gifhorn (WVGF), IseBauern GmbH & Co. KG, Xylem Water Solutions Deutschland GmbH, Ankermann GmbH & Co. KG, Huber SE und INTEGAR – Institut für Technologien im Gartenbau GmbH.
Informationen zum Forschungsprojekt: www.hypowave.de
Bildmaterial zum Forschungsprojekt: www.flickr.com/photos/102295333@N04/albums/72177720316987006/

Wissenschaftlicher Ansprechpartnerin:
Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Thomas Dockhorn
Technische Universität Braunschweig, Institut für Siedlungswasserwirtschaft
Pockelsstr. 2a
38106 Braunschweig
Tel. +49 531 391-7937
t.dockhorn@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/isww

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WaX-Lunchtalk: “Wasserextreme im Fokus – Neue Impulse aus der Forschung”

Die intensiven Regenfälle in Süddeutschland im vergangenen Juni verdeutlichen erneut die dringende Notwendigkeit, innovative Management- und Anpassungsmaßnahmen für zunehmende Wasserextreme zu entwickeln. In den vergangenen Jahren kam es jedoch nicht nur zu Hochwasser und Überschwemmungen, sondern auch zu langanhaltenden Trockenperioden, die erhebliche wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachten. Neue Ansätze zum Management wasserbezogener Naturgefahren – sowohl für übermäßige als auch für unzureichende Wassermengen – werden im Rahmen der Fördermaßnahme “Wasser-Extremereignisse (WaX)” des BMBF entwickelt.
Mit den Lunchtalks „Wasserextreme im Fokus – Neue Impulse aus der Forschung“ möchten wir die Forschungsergebnisse in die Politik, Verwaltung und Praxis einbringen. Im Herbst 2024 bieten wir an fünf einstündigen Online-Terminen kurz und knapp Einblicke in ausgewählte, praxisrelevante Ergebnisse und Erkenntnisse. Dort stellen die Projekte konkrete Ergebnisse und Werkzeuge, wie Webtools, Bewertungsstrategien und Maßnahmenkataloge, vor und geben wertvolle Impulse. Gleichzeitig möchten wir Potentiale und mögliche Bedenken, genauso wie die Übertragbarkeit der Ergebnisse diskutieren.
Das Format richtet sich an Landes- und Bundesministerien sowie nachgeordnete Behörden. Ebenso eingeladen sind kommunale Verwaltungen, Wasserversorger, Wasser- und Talsperrenverbände und Flussgebietsgemeinschaften.
Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen und der Anmeldung erhalten Sie hier:
https://www.bmbf-wax.de/termin/wax-lunchtalk-wasserextreme-im-fokus-neue-impulse-aus-der-forschung/

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Anpassung an den Klimawandel: Erstes Reallabor für neuartigen landwirtschaftlichen Anbau mit aufbereitetem Wasser

Regionale Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser sind keine Seltenheit und werden sich durch den Klimawandel und die zunehmende Beanspruchung der natürlichen Wasserressourcen weiter verschärfen. Insbesondere die wasserintensive Landwirtschaft ist auf effiziente Lösungen angewiesen. Im Forschungsprojekt HypoWave+ setzt ein Landwirtschaftsbetrieb in Niedersachsen derzeit ein besonders wasserschonendes Verfahren für den hydroponischen Anbau von Gemüse mit hochwertig recyceltem Abwasser um. Medien sind eingeladen, die großtechnische Umsetzung in diesem wissenschaftlich begleiteten Reallabor am 20. August 2024 zu besichtigen.
In Zeiten des Klimawandels und lokaler Wasserknappheiten geht ein Landwirtschaftsbetrieb im niedersächsischen Landkreis Gifhorn mit einem Großversuch neue Wege für einen wasserschonenden Gemüseanbau: In einem hydroponischen Anbausystem werden Pflanzen in Gefäßen ohne Erde über eine Nährlösung versorgt – unter Hinzunahme von aufbereitetem Abwasser. „Hydroponische Systeme sind an sich schon effizient, da sie mit wenig Wasser auskommen“, sagt HypoWave+-Projektleiter Thomas Dockhorn von der Technischen Universität Braunschweig. „Die Besonderheit im HypoWave-System ist, dass wir aus kommunalem Abwasser ein qualitativ hochwertig aufbereitetes Bewässerungswasser gewinnen, das Frischwasser vollständig ersetzt. Im Vergleich zur konventionellen landwirtschaftlichen Bewässerung können Wasserressourcen damit deutlich effizienter eingesetzt werden.“

Effizienteres Anbauverfahren für die Landwirtschaft
Das innovative HypoWave-System bietet nicht nur eine Alternative zur Bewässerung mit Trink- und Grundwasser, sondern auch eine optimierte Nährstoffversorgung. „Den Pflanzen werden wichtige Stoffe wie Stickstoff und Phosphor direkt aus dem aufbereiteten Wasser zugeführt. Die Wasserqualität ist besonders hochwertig, da sie nährstoffreich und frei von Schadstoffen und pathogenen Keimen ist“, erklärt Dockhorn. Entwickelt und wissenschaftlich erprobt wurde dieses Verfahren von 2016 bis 2019 im HypoWave-Pilotprojekt auf dem Gelände der Kläranlage Wolfsburg-Hattorf. Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projektverbund untersuchte zudem vorab die Übertragbarkeit des Verfahrens auf unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, Prozessketten zur Wasseraufbereitung und verschiedene Pflanzensorten. Die erste großtechnische Umsetzung des hydroponischen Bewässerungssystems erfolgt nun in einem Teilbereich des 1 600 Quadratmeter großen Gewächshauses der IseBauern GmbH & Co. KG. Als Praxispartner im Forschungsprojekt übernimmt der landwirtschaftliche Betrieb aus Wahrenholz im Landkreis Gifhorn die Verantwortung für den Anbau in unmittelbarer Nähe zu einem Klärteich des Wasserverbands Gifhorn. Die Umsetzung wird seit 2021 im Nachfolgeprojekt HypoWave+ wissenschaftlich begleitet.

Größtes Reallabor dieser Art
„Die Inbetriebnahme des bislang größten Reallabors dieser Art durch die IseBauern und die Kooperation mit dem kommunalen Wasserverband Giforn ist für die Forschung eine außerordentliche Chance“, sagt Projektkoordinatorin Martina Winker vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. „Wir können die Entwicklung des HypoWave-Systems mit all seinen wissenschaftlich-technischen wie auch sozialen Innovationen vom Pilotprojekt bis zur Marktreife wissenschaftlich begleiten und uns intensiv mit Fragen des Qualitätsmanagements, der Vermarktung sowie der Kooperation der beteiligten Akteure beschäftigen.“ Wichtig für Wissenschaft und Landwirtschaft gleichermaßen sei es jetzt, dass sich das HypoWave-System an diesem Standort als tragfähig erweist, so dass Best-Practice-Empfehlungen für andere Standorte erarbeitet werden können. „Es wird für den Erfolg des Reallabors ausschlaggebend sein, dass die beteiligten Akteure aus den Bereichen Wasseraufbereitung, Pflanzenbau, Logistik und Handel gut miteinander vernetzt sind und die Vermarktung der Produkte über regionale Vertriebsstrukturen gelingt.“

Trotz Wasserknappheit: Regionale Lebensmittelerzeugung in Zeiten des Klimawandels
Die gesamte Gewächshausfläche der IseBauern kann perspektivisch mit dem HypoWave-Wasser versorgt werden. Der jährliche Ertrag beläuft sich dann bei Tomaten auf bis zu 11 000 Kilogramm Von den insgesamt 15 Anbaulinien sind im ersten Erntejahr zwei Linien für die Tomatenproduktion mit aufbereitetem Wasser vorgesehen. Ihren Weg in den Handel finden die Produkte über die Direktvermarktung des Landwirtschaftsbetriebs, Hofläden und regionale Supermärkte des Projektpartners Edeka-Ankermann. Das Anbauverfahren mit zertifizierter Produktqualität wird für Kunden über einen QR-Code auf der Pappverpackung der Tomaten nachvollziehbar. „Wir verstehen den Anbauversuch als Investition in die Zukunft und als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel“, sagt Stefan Pieper von der IseBauern GmbH. „Wir können uns durch das HypoWave-System von saisonaler Wasserknappheit unabhängig machen und die Ernten vor Wetterextremen sichern. Deshalb kann diese Anbauform eine echte Alternative für die Landwirtschaft sein, auch weil sie wasserschonend ist, Nährstoffe wiederverwendet und eine regionale Gemüseproduktion ermöglicht. Dafür wollen wir mit dem Reallabor die Weichen stellen.“

Vorteile für Betreiber kommunaler Kläranlagen
Der Anbau mit HypoWave-Wasser erweist sich auch für kommunale Betreiber von Anlagen zur Abwasserbehandlung, die ihre Klärteiche für die Wasserwiederverwendung zur Verfügung stellen wollen, als zukunftsfähig. „Wir entnehmen das Wasser aus den Klärteichen, das wir für den Gemüseanbau benötigen. Es wird in einem mehrstufigen Verfahren mit Mikrosieb, neuartigem Aktivkohlebiofilter, Sandfilter und einem UV-Reaktor qualitativ hochwertig aufbereitet. Das überschüssige Wasser fließt entsprechend hochgereinigt in die Klärteiche zurück“, erklärt Thomas Dockhorn. Durch diesen zusätzlichen Reinigungsvorgang können sich die Betreiber den kostspieligen Bau von Pumpwerken und Leitungen zu den nächstgelegenen Kläranlagen ersparen, der andernfalls in einigen Jahren anstünde. „Die Anbauweise in einem Gewächshaus mit gereinigtem Abwasser in Nachbarschaft zu unseren Teichen ist völlig neu für uns, erweist sich aber schon jetzt als Win-Win-Situation für Landwirtschaft und kommunale Wasserunternehmen“, sagt Christian Lampe, Geschäftsführer des Wasserverbandes Gifhorn. „Wir erhoffen uns auch Impulse für die verstärkte Nutzung in der konventionellen Beregnung.“

Das Forschungsprojekt HypoWave+
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems als nachhaltige Innovation zur ressourceneffizienten landwirtschaftlichen Wasserwiederverwendung“ im Rahmen der Fördermaßnahme „Wassertechnologien: Wasserwiederverwendung“ innerhalb des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA). Die Fördersumme beträgt 2,8 Millionen Euro. Die Projektpartner im Forschungsverbund unter der Leitung der Technischen Universität Braunschweig, Institut für Siedlungswasserwirtschaft (ISWW), sind das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, die Universität Hohenheim (UHOH), der Abwasserverband Braunschweig (AVB), der Wasserverband Gifhorn (WVGF), IseBauern GmbH & Co. KG, Xylem Water Solutions Deutschland GmbH, Ankermann GmbH & Co. KG, Huber SE und INTEGAR – Institut für Technologien im Gartenbau GmbH.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Projektleitung

Prof. Dr.-Ing. Thomas Dockhorn
Technische Universität Braunschweig, Institut für Siedlungswasserwirtschaft
Pockelsstr. 2a
38106 Braunschweig
Tel. +49 531 391-7937
t.dockhorn@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/isww
https://idw-online.de/de/news838101

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KI basiertes Hochwasserfrühwarnsystem für die Altstadt von Goslar

Durch die Klimaerwärmung nehmen extreme Wetterereignissen, wie Starkregen und Dürren, zu. Dies zeigt sich vor allem in der belegbaren Zunahme von Trogwetterlagen, bei denen es zu längeren Hitze- oder Starkregenphasen kommt. Auch in Deutschland führt diese Entwicklung zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Besonders akut sind aus Starkregen resultierende Überflutungen und Sturzfluten, da hier nur eine rechtzeitige Frühwarnung Menschenleben retten kann.
Im Nachgang an das Hochwasser in der Goslarer Altstadt im Sommer 2017 hat das Institute for Software and Systems Engineering der Technischen Universität Clausthal (ISSE) gezeigt, dass sich Hochwasserereignisse mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) unter Betrachtung verschiedener meteorologischer und hydrologischer Daten deutlich präziser vorhersagen lassen. Dafür wurden ein “KI basiertes Hochwasserfrühwarnsystem” entwickelt. Notwendig sind dazu Daten mit einer Genauigkeit von 15 Minuten zu Niederschlagsmengen und Pegelständen von Messtationen. Die Herausforderungen der geringen Datenlage zu Extremereignissen wurde durch den Einsatz von sogenannten residuellen Long-Short-Term-Memory-Netzen angegangen. Das bedeutet, dass im Trainingsdatensatz selbst keine Extremereignisse enthalten sein müssen, um diese vorherzusagen. Im Raum Goslar können die vorhandene Sensorinfrastruktur sowie historisch erhobene Daten genutzt werden. Hierbei soll die Künstliche Intelligenz die empirischen Daten wie Niederschlag, Bodenfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung über einen vergangenen Zeitraum observieren und in Verhältnis mit dem aktuellen Wasserpegel setzen. Es wird eine mögliche Korrelation vorausgesetzt, so dass gefährliche Spitzenwerte frühzeitig vorausgesagt werden können. Das Prognoseverfahren ist damit ein Kernstück für die Koordination einer Reihe baulicher Maßnahmen zur Prävention von Hochwasser und Überflutungsereignissen. Es wird nun in der Leitwarte des Krisenstabes in Goslar eingesetzt und erlaubt die zwei- bis vierstündige Vorhersage von Hochwassern.
Das System wurde gemeinsam von dem ISSE und den Harzwasserwerken entwickelt, die im Rahmen des Verbundprojektes TrinkXtrem zusammen an der Anpassung der Trinkwasserversorgung an Extremereignisse arbeiten, insb. während Dürreperioden. Die Region im Harz ist jedoch sowohl von Trockenheit als auch von Hochwasser und Überflutungen geprägt. Aus der bereits existierenden Kooperation resultierte die weitere Zusammenarbeit am KI-Prognosesystem für die Stadt Goslar.

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EnAqua-Dialog: Wasser für die Energiewende – Lösungskonzepte im Dialog mit den Akteuren

Die Energiewende wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von dem überwiegenden Teil der Bevölkerung positiv wahrgenommen. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen und Konfliktpotenziale innerhalb dieses Transformationsprozesses. Manche Konflikte sind direkt sichtbar, andere sind eher latent, aber für das Gelingen der Energiewende nicht minder von Bedeutung. Bei der Planung von Wasserstoff-Hubs etwa sind die Nutzungskonflikte um die Ressource Wasser bisher nicht als systemische Herausforderung erkannt worden – und damit auch nicht adäquat thematisiert.
Die Wechselwirkungen der Wasserstoff- mit der Wasserwirtschaft stechen als eines von vielen Beispielen für Nutzungskonflikte im Rahmen der Energiewende heraus. Vor dem Hintergrund einer zum Teil äußerst angespannten Wasser-Konkurrenzsituation – lange Dürreperioden und Wassermangel infolge des Klimawandels – müssen gerade für diese Konfliktsituationen schnellstmöglich effiziente Lösungsansätze gefunden werden.

Ein Konsortium aus Geistes- und Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern entwickelt aktuell gemeinsam mit Wasser- und Energieversorgern aus zwei Wasserstoff-Modellregionen (Metropolregion NordWest und Metropole Ruhr) einen Dialogprozess mit dem Namen »EnAqua«.

Wissenslücken schließen und Zielkonflikte aufzeigen
Die Projektpartnerinnen und -partner wählen jeweils einen Wasserstoff-Pilotraum in den Modellregionen aus und analysieren die räumliche-infrastrukturelle Situation: Wie ist die hydrogeologische und klimatische Situation vor Ort? Welche vorhandene Wasserstoff- und Wasserinfrastruktur gibt es? Sie untersuchen zudem die ökologische Situation und die Akteursstruktur. Auf dieser Datengrundlage werden Wechselwirkungen zwischen den Faktoren und Konkurrenzsituationen im Pilotraum analysiert. Beispielsweise verstärkt der Ausbau der Produktionskapazitäten von Wasserstoff (Faktor: räumliche Entwicklung) bei wachsendem Trockenstress (Faktor: Klima) den Wettbewerb um Wasser.

Der EnAqua-Dialog setzt auf die Teilnahme aller betroffenen Akteurinnen und Akteure und bezieht sowohl die Interessen von Bürgerinnen und Bürger als auch die der Industrie, Landwirtschaft, Versorger und Kommunen mit ein. »Wir entwickeln den Dialog als szenarienbasierten Prozess mittels WebGIS-Anwendungen und strukturierter Kommunikations-, Abstimmungs- und Meinungsbildungsprozesse«, erklärt Projektleiterin Dr. Ilka Gehrke vom Fraunhofer UMSICHT.

Transfer für andere Regionen
Der Dialogansatz soll später zügig auf andere Regionen übertragbar sein, wo er noch während der Markthochlaufphase Lösungen für weitere Nutzungskonflikte in der Energiewende ermöglicht. Ilka Gehrke fügt abschließend hinzu: »Perspektivisch lässt sich so eine Beschleunigungswirkung erzielen, da mögliche Konflikte pro-aktiv im Dialog adressiert werden.«

Weitere Informationen:
https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/projekte/why.html WHy: Wasser für die grüne Wasserstoffwirtschaft

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Neuer Bericht der IKSR zur Entwicklung der Abflüsse des Rheins unter dem Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart, auch für die Wasserwirtschaft. Trockenheit, Hochwasser und hohe Wassertemperaturen können sich negativ auf das Ökosystem des Rheins und seiner Nebenflüsse sowie auf Wassernutzungen auswirken.

Internationale Fachleute aus den Staaten im Rheineinzugsgebiet haben anhand der neuesten Klimadaten untersucht, wie sich die Abflüsse des Rheins und seiner wichtigsten Nebenflüsse bis 2100 voraussichtlich entwickeln werden.
In den Monaten November bis April steigt tendenziell die Hochwassergefahr. Von Mai bis Oktober wird Trockenheit voraussichtlich häufiger vorkommen, länger andauern und stärker ausgeprägt sein. Der ausgleichende Einfluss der Gletscher- und Schneeschmelze, die zu dieser Jahreszeit den Rhein mit Wasser versorgt und so die geringe Niederschlagsmenge ausgleicht, nimmt bis Ende des Jahrhunderts weiter ab. Der Rhein wird dadurch stärker von Regen abhängig sein. Regional erwartet man im Sommer außerdem häufigere Sturzfluten, wie zuletzt im Juli 2021 unter anderem in der Eifel und den Ardennen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Häufigkeit und Intensität der hydrologischen Extreme weiter und schneller als vor zehn Jahren angenommen zunehmen werden. Durch den fortschreitenden Klimawandel nimmt der Druck auf das Ökosystem Rhein zu, die Trinkwasserversorgung wird aufwändiger und die Schifffahrt wird vermehrt eingeschränkt. Deshalb besteht ein dringender Handlungsbedarf, Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.

Den Rhein klimafit machen
Die neue Studie dient als eine wichtige Grundlage zur Überarbeitung der IKSR-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Hierzu ist im Frühling 2025 ein Workshop mit vom Klimawandel betroffenen Nutzergruppen geplant.

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Jetzt anmelden: Zwischen Dürre und Flut – Wasserressourcen und -management in Städten und Landschaften

Dr. Tanja Ernst Stabsstelle Wissenschaftskommunikation
ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft
Einladung zur Teilnahme an der fachöffentlichen Tagung der ARL-Foren Nordost und Nordwest am 12./13.09.2024 in der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz.
Der anthropogene Klimawandel stellt die Akteure der Raumentwicklung in Norddeutschland vor große Herausforderungen. Zukünftig werden sich hier klimawandelbedingt erhebliche Auswirkungen auf den regionalen Wasserhaushalt zeigen: Sommerliche Trockenperioden, Starkniederschläge und Überflutungen werden häufiger und stärker auftreten. Diese Veränderungen erfordern regionale und lokale Anpassungen sowie ein Umdenken der Akteure. In der Wissenschaft wird Klimaanpassung insbesondere im Zusammenhang mit sozial-ökologischer Transformation, systematischer Risikovorsorge, Resilienz sowie technischen, sozialen und naturbasierten Lösungen diskutiert. Nicht zuletzt ist dabei auch die Raumordnung gefragt, entsprechende Vorsorge zu treffen – die letzte Novelle des Raumordnungsgesetzes bietet dafür Anhaltspunkte.
Die Veranstaltung widmet sich der komplexen Thematik der Wasserressourcen und des entsprechenden -managements in Norddeutschland. Die Tagung umfasst vier Themenblöcke:
„Dürren, Trockenheit, Wasserknappheit“,
„Hochwasser- und Küstenschutz“,
„Moorböden und Landschaftsentwicklung“ sowie
„Wassermanagement in der Planungspraxis“.
Dabei richten wir den Blick insbesondere auf eine nachhaltige Raumentwicklung und planerische Transformationen von Städten und Landschaften.
Zum Programm: https://www.arl-net.de/de/media/532/inline
Interesse geweckt? Dann melden Sie sich direkt und kostenfrei unter folgendem Link bis zum 28. August 2024 an: https://pro.formcloud.de/formcycle/form/provide/19651/.
Zur Veranstaltungsankündigung: https://www.arl-net.de/de/blog/zwischen-d%C3%BCrre-und-flut-%E2%80%93-wasserress…
Mehr zu den Regionalen ARL-Foren: https://www.arl-net.de/de/content/landesarbeitsgemeinschaften

Die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft ist ein Netzwerk exzellenter Fachleute aus Wissenschaft und Praxis. Als soziale Forschungsinfrastruktur bringen wir ausgewiesene Expertisen zu raumrelevanten Themen zusammen. Wir wollen Räume nachhaltig entwickeln. Inter- und Transdisziplinarität prägen unser Denken und Handeln.
arl-net.de // arl-international.com

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Martin Sondermann (ARL)
martin.sondermann@arl-net.de
Dr. Katharina Kapitza (ARL)
katharina.kapitza@arl-net.de

Weitere Informationen:
https://www.arl-net.de/de/media/532/inline

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Klimaanpassung und Wassersicher­heit: TUD und UFZ beteiligen sich an internationalem Forschungspro­jekt

Der weltweit fortschreitende Klimawandel geht mit erheblichen Problemen für die Trink- und Nutzwassersicherheit einher: Folgen fallen je nach Region unterschiedlich aus, Dürren und Hochwasser nehmen zu, lassen sich aber schwer vorhersagen, und für die Wassersicherheit müssen regionale Lösungen erarbeitet werden.
Dieser Aufgabe stellt sich jetzt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der kanadischen Wissenschaftler:innen Prof. Lori Bradford und Prof. Graham Strickert von der University of Saskatchewan, zusammen mit Forscher:innen der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ).
Der weltweit fortschreitende Klimawandel geht mit erheblichen Problemen für die Trink- und Nutzwassersicherheit einher. Dabei fallen die Folgen für einzelne Regionen höchst unterschiedlich aus. Hinzu kommt, dass Dürren und Hochwasserereignisse deutlich zunehmen, ihr konkretes Auftreten jedoch schwer vorhersagbar ist. Welche Konsequenzen dies für die Gesellschaft, insbesondere die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und deren langfristige Versorgungssicherheit hat, ist nach derzeitigem Forschungsstand unklar. Unstrittig ist jedoch, dass regionale Lösungen für die Wassersicherheit erarbeitet werden müssen.
Dieser Aufgabe stellt sich jetzt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der kanadischen Wissenschaftler:innen Prof. Lori Bradford und Prof. Graham Strickert von der University of Saskatchewan. Auch Forscher:innen der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ) beteiligen sich an dem Vorhaben zur Klimaanpassung und Wassersicherheit. Das Projekt „Klima-Kollaboratorium: Gemeinsame Entwicklung von angewandten Theater-Entscheidungslaboren zur Erforschung von Klimawandelanpassung und -minderung“ mit einem Budget von etwa zwei Millionen Euro wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der National Science Foundation (NSF) in den USA, dem New Frontiers in Research Fund (NFRF) in Kanada und UK Research and Innovation (UKRI) in Großbritannien finanziert. Die DFG stellt rund 500.000 Euro für das deutsche Forschungsteam zur Verfügung.
Entscheidend ist, dass die Lösungsideen zu Wassersicherheit und Klimaanpassung nicht allein von einzelnen Wissenschaftler:innen entwickelt werden. Stattdessen wird die lokale Bevölkerung aktiv in Gestaltungsprozesse eingebunden. Dazu werden aktuelle Politikprozesse analysiert und durch Theatermethoden, wie z.B. Rollenspiele, Möglichkeiten zu ihrer Transformation gemeinsam erarbeitet.
„Die Theatermethoden sollen den Bürger:innen helfen, Klimaprobleme besser zu verstehen und eigene Erfahrungen einzubringen. Die Einbindung lokaler Akteure ist der Schlüssel zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen. Gemeinsam können wir realistische und relevante Ansätze für die Wassersicherheit schaffen“, erklärt Prof. Sina Leipold, die am UFZ das Department Umweltpolitik leitet.
Gemeinsam mit Prof. Andreas Hartmann vom Institut für Grundwasserwirtschaft der TU Dresden führt Prof. Leipold das deutsche Team an, das sich auf die sorbische Gemeinde Rietschen im Landkreis Görlitz konzentriert. In Zusammenarbeit mit Bürgermeister Ralf Brehmer, den Bürger:innen, der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) und der unteren Wasserbehörde Görlitz wird das Projekt durchgeführt.
Prof. Hartmann von der TUD ist für die wasserwirtschaftlichen Simulationen und Projektionen mit einem Grundwassermodell verantwortlich. Seine Expertise in der Modellierung von Grundwasserressourcen trägt dazu bei, realistische Szenarien für Wasserverfügbarkeit und -bedarf zu entwickeln. „Diese Simulationen sind entscheidend, um die Auswirkungen der Klimaanpassungsmaßnahmen auf die Grundwasserverfügbarkeit zu bewerten und den lokalen Gemeinschaften fundierte Empfehlungen zu geben“, erklärt er.
Der Projektstart ist für Oktober 2024 vorgesehen. Geplant ist eine Laufzeit von drei Jahren. Die während der Laufzeit gesammelten Daten zu wasserwirtschaftlichen Szenarien werden anschließend analysiert und in verschiedene Modelle zur Klimaanpassung und Wassersicherheit übersetzt, um deren Umsetzbarkeit zu prüfen. „Die wasserwirtschaftlichen Simulationen helfen uns, den lokalen Gemeinschaften realistische Szenarien für ihre zukünftige Wasserversorgung zu geben und mit ihnen gemeinsam praktikable Handlungsoptionen zu entwickeln“, ist Andreas Hartmann überzeugt.
https://idw-online.de/de/news836998

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Wasser-Extremereignisse (WaX)

In der Fördermaßnahme „WaX – Wasser-Extremereignisse“ arbeiten zwölf Verbundprojekte an fachübergreifenden Lösungen, damit sich Städte und Gemeinden besser auf Starkregen, Hochwasser und Dürren vorbereiten können. 25 Millionen Euro fließen beispielsweise in innovative Monitoring-, Vorhersage- und Kommunikationskonzepte, klimaangepasste Wasserinfrastrukturen sowie Betriebs- und Risikomanagementstrategien.
https://www.fona.de/de/massnahmen/foerdermassnahmen/wasserextremereignisse.php

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Wissen über Wasserextremen überzeugend kommunizieren – Fortbildungsworkshop zu Wissenschaftskommunikation

Schon immer verpacken Menschen komplexe Inhalte in Geschichten und Sagen. Struktur und Emotionalität hilft uns dabei, Wissen und Zusammenhänge verständlicher darzustellen. Fachinhalte anschaulich aufzubereiten, ist jedoch nicht immer leicht. Gerade in der Forschung zu Wasserextremen ist es allerdings unerlässlich, der wasserwirtschaftlichen Praxis, genauso wie der breiten Öffentlichkeit und der Politik Wissen gut verständlich zu präsentieren. Um die Forschungsverbünde der Fördermaßnahme WaX dabei zu unterstützen, organisierte das Vernetzungsvorhaben Aqua-X-Net einen mehrtägigen Fortbildungsworkshop zu „Storytelling in der Wissenschaftskommunikation“.
An drei Vormittagen im April und Mai 2024 lernten insgesamt 15 Teilnehmende aus verschiedenen WaX-Verbünden Strategien und Methoden, um ihre Forschungsergebnisse nachhaltig und anschaulich zu kommunizieren. Themen waren z.B. die richtige Struktur, passende Formulierungen und ansprechende Visualisierungen. Anhand einer „Helden-Geschichte“ konnten die Teilnehmenden selbst das eigene Forschungsthema aufbereiten, Kernbotschaften erarbeiten und zielgruppenspezifische Formate entwickeln. Dadurch bekam jede und jeder die Möglichkeit die Methoden direkt an eigenen Forschungsthemen zu erproben und den anderen zu präsentieren. Welche Rolles spielen zum Beispiel Durchlässe bei Starkregen? Wie beeinflusst der Klimawandel die Spree? Und wie können Städte klimaresilienter gestaltet werden? An den drei Vormittagen konnten die Teilnehmenden nicht nur verschiedene Methoden der Wissenschaftskommunikation lernen, sondern direkt in die spannenden Forschungsthemen der WaX-Verbünde eintauchen.
Wir bedanken uns herzliche bei Dr. Anna Kollenberg für die Durchführung des tollen Workshops!
https://www.bmbf-wax.de/wissen-ueber-wasserextremen-ueberzeugend-kommunizieren-fortbildungsworkshop-zu-wissenschaftskommunikation/

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Lokale Sturzflut-Gefahr vorhersagen

Forschende der Universität Freiburg entwickeln Index, um die Gefahr von Sturzfluten einzuordnen, der lokale Gegebenheiten berücksichtigt.
Aktuell sind große Teile Baden-Württembergs und Bayerns von Starkregen, Hochwasser und deren Folgen betroffen. Neben Flusshochwassern bergen Sturzfluten in solchen Situationen eine große Gefahr. Diese sind schwer vorherzusagen, da bei ihrem Auftreten neben dem Niederschlag viele weitere Faktoren entscheidend sind. Ein Team unter der Leitung von Wissenschaftlerinnen der Universität Freiburg hat nun einen Index entwickelt, der die jeweils erwartete lokale Gefahr von Sturzfluten angibt. Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg, koordiniert das Projekt. In den sogenannten Sturzflutindex (SFI) fließen neben dem Niederschlag Eigenschaften des jeweiligen Gebiets mit ein. Relevant ist etwa, wie viel Wasser die lokalen Böden aufnehmen können: Handelt es sich um versiegelte Flächen? Ist der Boden bereits feucht oder gesättigt? In welchem Maße ist er mit Pflanzen bedeckt? Eine weitere Frage ist, wie das Wasser abfließt: Ist die Gegend flach oder hügelig? Treffen mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinander? Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung und Versiegelung berechnen die Forschenden diese lokalen Gegebenheiten mit Hilfe von hydrologischen und hydraulischen Computermodellen. Risiko-Klassen geben an, wie gefährlich erwartete Sturzfluten werden Besonders gefährlich sind Sturzfluten dann, wenn das Wasser mit hoher Geschwindigkeit fließt, der Wasserstand hoch ist, oder bei einer Kombination aus beiden Faktoren. In solchen Fällen könnten Fußgängerinnen oder Fahrzeuge Halt verlieren und weggeschwemmt werden. Um die Gefahr in einem bestimmten Gebiet abzuschätzen, haben die Wissenschaftlerinnen vier Risiko-Klassen definiert: Keine bis geringe Gefahr, mäßige Gefahr, erhebliche bis große Gefahr oder sehr große Gefahr. Bei dieser Einordnung beziehen die Wissenschaftlerinnen historische Erfahrungswerte mit ein. In welche Klasse ein Gebiet fällt, hängt davon ab, welcher Anteil der lokalen Flächen laut Modell von gefährlichen Sturzfluten betroffen sein wird.
Bewohnerinnen rechtzeitig warnen und langfristig vorsorgen Um den SFI zu testen, bestimmten die Forschenden Gefahren bei früheren Hochwassern anhand historischer Daten. Tatsächlich sagte der Index die jeweils betrachteten Sturzfluten korrekt vorher. „Der SFI bietet einen deutlichen Mehrwert gegenüber bloßen Starkregenwarnungen“, sagt Weiler. „Mit Hilfe der Vorhersagen können Bewohnerinnen betroffener Gebiete in Zukunft hoffentlich rechtzeitig gewarnt werden, Alarm- und Einsatzpläne objektiviert und verbessert werden. Langfristig hilft der Index, vorzusorgen und die lokalen Gefahren durch Sturzfluten zu verringern. Um seinen Einsatz voranzutreiben, sind wir bereits mit mehreren Landesämtern im engen Kontakt.“
Der SFI wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts AVOSS (Auswirkungsbasierte Vorhersage von Starkregen und Sturzfluten auf verschiedenen Skalen: Potentiale, Unsicherheiten und Grenzen) entwickelt. An der Forschung beteiligt sind Wissenschaftlerinnen mehrere Universitäten und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland, die mit Meteorologinnen und Ingenieurbüros zusammenarbeiten.
Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

https://www.fona.de/de/-lokale-sturzflut-gefahr-vorhersagen-

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Pressemitteilung zum Sturzflutenindex von AVOSS

Großen Teile Baden-Württembergs und Bayerns waren im Juni von Starkregen, Hochwasser und deren Folgen betroffen. Neben Flusshochwassern bergen Sturzfluten in solchen Situationen eine große Gefahr. Diese sind schwer vorherzusagen, da bei ihrem Auftreten neben dem Niederschlag viele weitere Faktoren entscheidend sind. Das Verbundprojekt AVOSS hat nun einen Index entwickelt, der die jeweils erwartete lokale Gefahr von Sturzfluten angibt.

In den sogenannten Sturzflutindex (SFI) fließen neben dem Niederschlag Eigenschaften des jeweiligen Gebiets mit ein. Relevant ist etwa, wie viel Wasser die lokalen Böden aufnehmen können: Handelt es sich um versiegelte Flächen? Ist der Boden bereits feucht oder gesättigt? In welchem Maße ist er mit Pflanzen bedeckt? Eine weitere Frage ist, wie das Wasser abfließt: Ist die Gegend flach oder hügelig? Treffen mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinander? Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung und Versiegelung berechnen die Forschenden diese lokalen Gegebenheiten mit Hilfe von hydrologischen und hydraulischen Computermodellen.

Die Universtität Freiburg, die unter Leitung von Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie, das Projekt koordiniert, gab dazu am 12. Juni 2024 eine Pressemitteilung heraus. Die gute Medienresonanz zeigt die Dringlichkeit von Forschung in diesem Bereich.

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Natürliche Risiken – Konferenz zu Wasser-Extremereignissen an der Universität Potsdam

Hitze, Starkregen, Überschwemmungen – überall auf der Welt nehmen extreme Naturereignisse zu, mit verheerenden Folgen. An neuen Ansätzen zum Management solcher wasserbezogenen Naturgefahren arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwölf Forschungsprojekten, die unter dem Titel „Wasser-Extremereignisse“ (WaX) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Das Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam ist mit einem Verbundprojekt sowie dem begleitenden Vernetzungs- und Transfervorhaben „Aqua-X-Net“ dabei. Die Potsdamer Alma Mater ist nun auch Gastgeberin für das WaX-Statusseminar, das am 20. und 21. September am Campus Griebnitzsee stattfindet.
Seit dem vergangenen Jahr untersuchen die Forschenden in den WaX-Verbundprojekten, wie das Risikomanagement extremer Niederschlagsereignisse, großflächiger Überschwemmungen oder langanhaltender Dürreperioden zukünftig verbessert werden kann, um negative Auswirkungen zu mindern. Die interdisziplinären und anwendungsorientierten Forschungsvorhaben mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis sowie ein Vernetzungs- und Transfervorhaben erarbeiten praxisnahe und fachübergreifende Ansätze, die die Auswirkungen von Wasserextremen auf die Gesellschaft und den natürlichen Lebensraum begrenzen und dadurch neue Perspektiven für die Wasserwirtschaft eröffnen.
„In diesem Jahr hat man insbesondere im Mittelmeerraum gesehen, wie schnell auf Trockenheit und Brände Starkregen mit Überflutungen folgen können“, sagt Prof. Dr. Annegret Thieken, Professorin für Geographie und Naturrisikenforschung an der Universität Potsdam, die sowohl im Vernetzungsvorhaben als auch im Projekt „Inno_MAUS“ forscht. „Um Schäden solcher Ereignisse wirksam zu verringern, ist es wichtig, die Forschung zu Wasser-Extremereignissen voranzutreiben.“ Dr. Benni Thiebes, Koordinator des Vernetzungsvorhabens und Geschäftsführer beim Deutschen Komitee Katstrophenvorsorge e.V. (DKKV) ergänzt: „Wir brauchen neue Managementstrategien und Anpassungsmaßnahmen, um die Ressource Wasser optimal zu nutzen – insbesondere in Hinblick auf solche gegensätzliche Wasserextreme.“ Die Forschungsschwerpunkte liegen dabei auf digitalen Instrumenten für Monitoring, Analyse, Vorhersage und Kommunikation, auf dem Risikomanagement gegensätzlicher hydrologischer Extreme sowie auf dem Management urbaner Wasserextreme.
Zur Mitte der Förderinitiative findet am 20. und 21. September 2023 das WaX-Statusseminar in Potsdam statt. Dazu sind alle Mitarbeitenden der WaX-Verbünde, assoziierte Partner und weitere Interessierte aus Forschung und Praxis eingeladen. An zwei Tagen erhalten die Gäste durch Vorträge und eine Poster-Ausstellung vielfältige Einblicke in die aktuellen Arbeiten und bisherigen Erkenntnisse der zwölf Forschungsverbünde. Die Fördermaßnahme ist Teil des Bundesprogramms „Wasser: N – Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit“, das vom BMBF initiiert wurde. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“.
Als Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind Sie zur Tagung herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich an unter presse@uni-potsdam.de.
Link zur Fördermaßnahme: https://www.bmbf-wax.de/
Link zum Programm: https://www.bmbf-wax.de/wp-content/uploads/WaX_Programm_WaX-Statusseminar.pdf
Kontakt:
Prof. Dr. Annegret Thieken, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
Tel.: 0331 977-2984
E-Mail: annegret.thieken@uni-potsdam.de
Dr. Benni Thiebes, Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V.
Tel.: 0228 26 199-570
E-Mail: benni.thiebes@dkkv.org

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WaX-Impulspapier zu Starkregen und Sturzfluten – Neue Ansätze und Erkenntnisse für einen vorsorgenden Umgang mit Starkregen- und Sturzflutereignissen für die kommunale Praxis

Bilder von gebrochenen Deichen, überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Rettungskräften im Dauereinsatz: In den vergangenen Tagen und Wochen haben intensive, langanhaltende Regenfälle zu großflächigen Überflutungen geführt. Zuerst im Saarland und Rheinland-Pfalz, nun in weiten Teilen Süddeutschlands. Auch abseits von Gewässern können kurze, intensive Starkregen Überflutungen mit hohen Schäden verursachen. Insbesondere im urbanen Raum, wo die Besiedlungsdichte hoch und die Böden zu einem großen Teil versiegelt sind, oder in Hanglagen können gefährliche Sturzfluten entstehen. In Erinnerung geblieben sind die Ereignisse in Münster 2014 oder in Braunsbach und Simbach 2016. Starkregenereignisse können grundsätzlich jeden Ort in Deutschland treffen.
Die Zunahme extremer Niederschlagsereignisse ist in Deutschland bereits spürbar und es wird erwartet, dass durch den Klimawandel Intensität und Häufigkeit von Starkregen weiter zunehmen werden. Es ist also höchste Zeit, sich daran anzupassen! Doch wie können sich Städte und Kommunen gut auf Starkregen vorbereiten? Und wie können aus Niederschlagsprognosen Informationen über mögliche Überschwemmungen und Sturzfluten gewonnen werden?
Dabei unterstützen innovative Forschungsansätze und Anwendungstools, die gemeinsam von verschiedenen Forschungseinrichtungen und Praxispartnern innerhalb der Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse (WaX)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entwickelt wurden.
In einem Impulspapier haben wir aktuelle Erkenntnisse für einen nachhaltigen und vorsorgenden Umgang mit Starkregen- und Sturzflutereignissen zusammengefasst, die aus WaX hervorgehen. Anhand von sechs Punkten werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Anwendungstools vorgestellt, die kommunale und regionale Akteure beim Umgang mit Starkregengefahren unterstützen sollen.
Das Impulspapier finden Sie hier: https://www.bmbf-wax.de/wp-content/uploads/WaX-Impulspapier_Starkregen-Sturzfluten.pdf
Wir freuen uns, wenn Sie das Impulspapier mit Ihren Partnern und potenziell interessierten teilen!
https://www.bmbf-wax.de/neue-ansaetze-und-erkenntnisse-fuer-einen-vorsorgenden-umgang-mit-starkregen-und-sturzflutereignissen-fuer-die-kommunale-praxis-wax-impulspapier-zu-starkregen-und-sturzfluten/

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Regionale Unwetter im Fokus der Schadensbilanz

Naturkatastrophen haben 2023 Schäden in einer Gesamthöhe von rund 250 Milliarden US-Dollar verursacht. Die Schäden entsprechen damit dem Fünfjahresdurchschnitt. Dies gab der weltweit größte Rückversicherer Munich Re Anfang Januar 2024 bekannt. Anders als in den Vorjahren trieben diesmal keine Mega-Katastrophen in Industrieländern die Schäden, wie etwa 2022 Hurrikan Ian mit Gesamtschäden von 100 Milliarden US-Dollar. Stattdessen war die Schadenbilanz von vielen regionalen Unwettern geprägt. Noch nie wurden in Nordamerika und in Europa derart hohe Gewitterschäden verzeichnet: Werte von rund 66 Milliarden US-Dollar wurden in Nordamerika zerstört. In Europa betrugen die Gesamtschäden 10 Milliarden US-Dollar. Die Forschung geht überwiegend davon aus, dass der Klimawandel Unwetter mit schweren Hagelschlägen begünstigt. Auch die Gewitter-Schadenstatistiken in Nordamerika und anderen Regionen zeigen nach oben.

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RKI: Infektionsrisiken durch Überschwemmungen überschätzt

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat eine Übersichtsseite zu überschwemmungsassoziierten Infektionskrankheiten mit zahlreichen weiterführenden Links erstellt. Das Risiko von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten durch Überschwemmungen wird nach Einschätzung des RKI in der Öffentlichkeit meist überschätzt, gerade bei Überschwemmungen in Industrieländern. Grundsätzlich können aber über fäkal kontaminiertes Wasser (zum Beispiel Überflutung von Abwassersystemen) bestimmte mit dem Stuhl ausgeschiedene Erreger übertragen werden und zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen. In der Vergangenheit gab es bei Überschwemmungen in Deutschland allerdings keine Hinweise auf außergewöhnliche Infektionsgeschehen. Trotzdem empfiehlt das RKI in von Überschwemmungen betroffenen Gebieten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionsrisiken.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/U/Ueberschwemmung/Infektionsrisiken.html

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Naturgefahrenbilanz 2023: 4,9 Milliarden Euro Schäden durch Wetterextreme

Wetterextreme wie Sturm, Hagel und Überschwemmungen in Folge von Starkregen haben im Jahr hohe Schäden verursacht. „Die versicherten Schäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen sind 2023 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 900 Millionen Euro auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Sie liegen damit leider ziemlich stabil auf dem hohen Niveau des langjährigen Durchschnitts von 4,9 Milliarden Euro.“ Der aktuellen GDV-Naturgefahrenbilanz zufolge entfielen 900 Millionen Euro auf Schäden durch Naturgefahren wie Überschwemmungen in Folge von Starkregen. Die Schadenbilanz fällt hier leicht unterdurchschnittlich aus, so der GDV.

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Vergleichende Bewertung verschiedener Maßnahmen der Regenwassernutzung in Haushalten und Quartieren

Hintergrund und Zielsetzung des Forschungsprojekts
Seit den Dürreereignissen in den vergangenen Sommern sind die möglichen Zielkonflikte um die Ressource Wasser auch in Deutschland stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Eine wichtige Voraussetzung für ein stabiles Wasserdargebot und für die Sicherung der ökologischen Belange ist ein möglichst naturnaher, regionaler Wasserhaushalt.
Urbane Räume sind bisher geprägt von einer zentralen Trinkwasserversorgung, kombiniert mit einer möglichst schnellen und umfänglichen Ableitung von Wasser und Abwasser aus dem Gebiet. Ein naturnaher Wasserhaushalt bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Siedlungsentwässerung in Richtung einer Erhöhung der Evapotranspiration sowie einer Verminderung und Verlangsamung des Abflusses aus einem Gebiet durch Rückhalt und Versickerung. Ein nachhaltiges Grundwassermanagement muss die Regeneration der Ressource bei steigendem Bedarf bspw. durch landwirtschaftliche Bewässerung oder höhere Verdunstungsraten bei steigenden Temperaturen gewährleisten.
Neben dem wassersensiblen Umbau von Städten kann auch eine Erhöhung der Wassernutzungseffizienz durch eine Mehrfachnutzung von Wasserressourcen oder die Nutzung von gesammeltem Regenwasser zur Ressourcenschonung beitragen. Regenwassernutzung wird seit Jahrzehnten in Nischenanwendungen betrieben. Ziel dieses Projektes ist, die Regenwassernutzung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Randbedingungen und mit Blick auf ökologische, hygienische, ökonomische, soziale und technische Aspekte systematisch zu bewerten.
Handlungsempfehlungen sollen Kommunen aufzeigen, unter welchen Randbedingungen die Nutzung von Regenwasser sinnvoll sein kann und welche Schritte für die Umsetzung notwendig sind. Dabei wird die Regenwassernutzung als ein Baustein des nachhaltigen Wassermanagements in Siedlungsgebieten verstanden. In den Empfehlungen werden fördernde Randbedingungen für die Regenwassernutzung zusammengefasst sowie Wege zur Umsetzung aufgezeigt und anhand guter Praxisbeispiele illustriert.

Projektstruktur
In zwei Arbeitspaketen werden Umwelt- und Hygieneaspekte untersucht sowie betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten- Nutzenbetrachtungen durchgeführt. Basis dafür bilden 18 Szenarien, in denen unterschiedliche Bebauungstypen sowie regionale und damit klimatische Randbedingungen abgebildet werden. Relevante Indikatoren werden zusammengestellt und bspw. anhand verfügbarer Modellansätze untersucht. Unter anderem wird die Umweltbelastung aus Bau und Betrieb mit der am UBA entwickelten vereinfachten Umweltbewertung VERUM durchgeführt. Die hygienische Bewertung basiert auf einer umfänglichen Literaturrecherche unter Berücksichtigung des Water-Safety-Plan-Konzepts der WHO, ergänzt um Befragungen und einen Online-Workshop.
Für die betrachteten Szenarien werden einzelwirtschaftliche Betrachtungen zu Kosten und Einsparungen durchgeführt. Zur volkswirtschaftlichen Betrachtung werden zusätzliche Aspekte wie z.B. die Auswirkungen auf zentrale Infrastrukturen, Gewässerqualität, Grundwasserhaushalt oder Stadtklimatisierung und Lebensqualität einbezogen.
Die Ergebnisse werden in einem Fachworkshop zur Diskussion gestellt. Ergebnisse und Anregungen aus dem Workshop werden im weiteren Verlauf im Projekt berücksichtigt.
Als ein Produkt wird eine Handreichung für Kommunen mit Handlungsempfehlungen zu Finanzierung, Umsetzung, Planung und Vollzug von Maßnahmen zur Regenwassernutzung erarbeitet…mehr:
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2875/dokumente/240116_uba_projektinfo_rwn-bwertung.pdf

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Meldungen zu Kanal und Entwässerung 2024

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Dezember 2024

August 2024

Mai 2024

März 2024

Januar 2024


Pressemitteilung zur 21. Münchner Runde 2024 – Expertenforum Kanalsanierung: Wenn Bayern zum „Auslaufmodell“ wird

Klimawandel, steigende Niederschlagsmengen, Versiegelung von Grünflächen: Die unterirdische Infrastruktur stößt an ihre Belastbarkeit und stellt die Wasserwirtschaft folglich vor große Aufgaben und Herausforderungen. Dabei wird KI immer wichtiger. Wie können auch Kanäle saniert werden, die eigentlich nicht sanierbar sind? Das zeigte die 21. Münchner Runde 2024 – Expertenforum zur Kanalsanierung am 17. Oktober in Fürstenfeldbruck.

Durch das Programm führten Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert und Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler, die seit den Anfängen die Fachtagung moderieren und wissenschaftlich begleiten. Den spannenden Beiträgen der Referenten schlossen sich wieder engagierte Diskussionen mit dem Publikum an.

Rückblicke sind nicht seine Art: Professor Wolfgang Günthert (Deutscher Expertenrat für Umwelttechnologie und Infrastruktur e. V.) schaut lieber nach vorn. „Sie tun was für die Umwelt und Gesellschaft“, adressierte er an die 280 Teilnehmer der 21. Münchner Runde 2024 und ging in seiner Einführung zum diesjährigen Expertenforum zugleich auf die künftigen Herausforderungen der Branche ein: Die Auswirkungen des Klimawandels und des anhaltenden Flächenfraßes allein in Bayern rücken in den Fokus der Veranstaltung. Die Wasserwirtschaft steht vor großen Aufgaben.

Nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie lag der Flächenverbrauch 2023 im Freistaat bei durchschnittlich 12,4 Hektar pro Tag. „Bayern ist ein Auslaufmodell“, verwies Wolfgang Günthert auf das Problem zunehmender Versiegelung von Grünflächen und damit dem Wegfall von Bäumen als wichtiger CO2-Speicher: „Uns geht das Wasser aus. Es läuft uns weg ins Schwarze Meer – Wasser, das gebraucht wird.“ Die Entwässerungssysteme in Bayern sind nicht mehr aufnehmbar für steigende Niederschlagsmengen als Folge des Klimawandels mit höheren Durchschnittstemperaturen. Die Sanierung sollte daher das Gesamtsystem, also das Kanalgrundsystem und das Oberflächensystem, im Blick haben. „Es ist ganz wichtig, dass auch die oberen Sicherungssysteme halten“, machte Günthert deutlich. „Die Kanalsanierung muss immer im Kontext gesehen werden.“

Aktuellen Themen aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) widmet sich traditionell der erste Vortrag. Referentin Eva Schnippering erläuterte die wesentlichen Änderungen/Neuerungen der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL). So sind die Anforderungen für Kläranlagen verschärft worden, was die stufenweise Reduktion von Phosphor und Stickstoff bis 2039 beziehungsweise 2045 betrifft. Ziel der Richtlinie ist auch die Verringerung der Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe. Kläranlagen in Siedlungsgebieten mit mehr als 150.000 Einwohnern und in Risikogebieten mit mehr als 10.000 Einwohnern müssen künftig eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination haben. Es gilt – stufenweise umzusetzen bis 2045 – Indikatorsubstanzen um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. Die Konzentration von Mikroschadstoffen stellt ein Risiko für die menschliche Gesundheit und Umwelt dar und ist bis Ende 2030 auszuweisen.

Energieaudits sind bis Ende 2023 verpflichtend und müssen alle vier Jahre wiederholt werden. Ziel ist: Energieneutralität schrittweise bis Ende 2045. Zum Stand der RZWas 2025 teilte Schnippering mit, dass die neue Richtlinie noch in Abstimmung ist. Am 1. Januar 2025 soll sie – mit einer Gültigkeit von vier Jahren – in Kraft treten, Der Freistaat fördert seit 2016 die Sanierung bestehender Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Kläranlagen usw. Abschließend überblickte die Referentin kommunale Konzepte zum Sturzflut-Risikomanagement und stellte die Kanalplakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ vor – ein Pilotprojekt der Stadtwerke Landshut mit dem StMUV und der DWA zur Sensibilisierung der Bürger.

Herbert Bichler zeigte den Umgang mit schadhaften Hausanschlüssen bei der Münchner Stadtentwässerung auf, sowie die Niederschlagswasserabtrennung im Bestand. Niederschlagswasser belastet das Kanalnetz und die Kläranlagen und sollte daher ortsnah bewirtschaftet werden. Es dient der Grundwasserneubildung und ist zur Gartenbewässerung oder als Betriebswasser nutzbar. Der Vortrag befasste sich hierzu mit Möglichkeiten der Flächenentsiegelung – von zum Beispiel Stellplätzen – und was verschiedene Versickerungsanlagen (Schachtversickerung, Rohr-Rigolen-Versickerung, bepflanzte Muldenversickerung) bewirken.

Daniel Ulbrich (Dr.-Ing. Percher und Partner) berichtete über den Abschluss des Projekts „Auzuka“ (Automatische Zustandsanalyse Kanalnetz durch virtuelle Begehung), das im Gebiet Tübingen-Bebenhausen untersuchte, wie mit KI die Kanalinspektion optimiert werden kann. Die Schadenserfassung erfolgte mittels Schwenkkopfkamera. Hierzu wurde das Assistenzsystem „Sarida Edge“ – mit KI-gestützter Echtzeit-Analyse des Inspektionsvideos – sowie eine cloudbasierte Online-Plattform für den Datenaustausch entwickelt und mit der herkömmlichen Kanal-Zustandserfassung vor Ort verglichen. Im Ergebnis leistete die KI nur Unterstützung, vor allem für den unerfahrenen Kanalinspekteur. Fachkräfte werden weiterhin gebraucht. Die herkömmliche Zustandserfassung ist immer noch die wirtschaftlichere Lösung.

„Wir haben bei der Kanalsanierung und -Instandhaltung unglaublich viele Daten“, merkte Wolfgang Günthert an. „Künstliche Intelligenz hilft, diese Daten zu managen, besser nutzbar und verwendbar zu machen und damit unsere Sanierungsstrategien zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass wir weniger Personal brauchen. KI wird Fachkräfte und Personal nicht ersetzen. Aber in Zeiten des Fachkräftemangels steht weniger Personal zu Verfügung. Die Firmen müssen mit weniger Personal auskommen, und da unterstützt KI.“

Die Stadt Ettlingen baut ein datenbasiertes, nachhaltiges Infrastrukturmanagement für die Zustandsbewertung von Straßen und Kanälen in Kombination auf. Daniel Schwab und Christian Baeßler stellten dazu wegweisende Konzepte vor, wie Straßen als Entwässerungseinrichtung in Zukunft höhere Niederschlagsmengen – wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind – in den Griff bekommen, damit sie abfließen können. Straßen und Kanäle werden zur Entwässerung kombiniert und zusammenführende Sanierungsstrategien entwickelt. Das Projekt der Stadt Ettlingen zielt hier auf Synergieeffekte. Der zugrunde liegende Mehrspartenansatz geht in seiner Betrachtung über den Umfang der ausschließlichen Sanierung von Entwässerungssystemen hinaus. Er versteht die Sanierung von Entwässerungssystemen als Teil einer infrastrukturellen Gesamtmaßnahme. Volkswirtschaftliche Belange treten dabei in den Vordergrund.

Das Nachmittagsprogramm startete mit Unternehmenspräsentationen im Fünf-Minuten-Takt, die von Professor Bert Bosseler (IKT gGmbH) moderiert wurden. Fachfirmen brachten wieder Trends, Know-how und Best-Practice auf die Bühne und informierten über Produktinnovationen und Dienstleistungen aus ihrem Haus. Sehr spannend war auch der Vortrag von Andreas Brosche vom Bayerischen Landeskriminalamt zum brisanten Thema Cyberangriffe. Immer mehr Unternehmen sind davon betroffen. Brosche schilderte anschaulich, was alles passiert, wie die Täter beziehungsweise Hacker vorgehen, Betriebe völlig lahmlegen können und sensible Daten stehlen. Die Handlungsempfehlungen der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) in Bayern zeigen, wie sich Unternehmen vor Cyberangriffen schützen und sich verhalten, wenn sie erpresst werden. Es werden Schulungen zu Präventivmaßnahmen angeboten und die Teilnehmer üben den Ernstfall.

Wie marode die unterirdische Infrastruktur in Deutschland ist und die Sanierung von Kanälen hinterherhinkt, wurde in den Ausführungen von Sebastian D. Beck (Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR) offensichtlich. Den Zustand der Kanalisationen bezeichnete er „nach wie vor eher dürftig“. Die Sanierung steht im Stau. Der Vortrag behandelte die Sanierung von Kanälen, die eigentlich nicht sanierbar sind. Mit „nicht-sanierbare Kanäle“ sind Haltungen/Schächte gemeint, die aufgrund von strukturellen Schäden (z. B. starke Risse, Brüche, Hohlräume, Korrosion) in der Regel nicht in geschlossener Bauweise renoviert oder repariert werden können. Beck zeigte Beispiele aus der Praxis der grabenlosen Sanierung, dass es geht: Haltungen können als Sofortmaßnahme geschlossen saniert werden. Bei starker Korrosion in der Haltung ist als Vorarbeit für den Schlauchliner eine vollumfängliche Reprofilierung der Haltung im Ausschleuder-Verfahren notwendig. Der Spezialmörtel wird mit Wasser vor Ort gemischt und mittels Schleudermotor auf die Kanalwand aufgebracht und anschließend mit einer passenden Blase geglättet. Bei der grabenlosen Sanierung muss sichergestellt sein, dass keine Hohlräume verbleiben.

Josef Aschl (Swietelsky-Faber GmbH) überblickte die Mantelverordnung zum Umgang mit mineralischen Abfällen und Boden-Aushubmaterialien beziehungsweise deren Entsorgung und Wiederverwertung. Dazu ist in 2023 auch die neue Ersatzbaustoffverordnung in Kraft getreten. Nach wie vor nicht geregelt ist das Ende der Abfalleigenschaft. Die Umsetzung der komplexen Regelwerke bereitet Betrieben größere Probleme: Das reicht vom bürokratischen Aufwand bis zu Wissensdefiziten in der Klassifizierung und Zulässigkeit der mineralischen Ersatzbaustoffe – auch bei den Behörden. Entlang von Flusslandschaften beispielsweise ist es vielfach nicht mehr möglich, mit recyceltem Material zu bauen. Eigene Bund-Länderpapiere stufen unter anderem neu geregelte und bestens untersuchte Materialien als wassergefährdend ein. Im gleichen Atemzug bleiben alte Materialien nach den alten Regelungen nicht-wassergefährdend. Das verstehe, wer will!

Professor Wolfgang Günthert kritisierte in seiner Moderation zum Abschluss der 21. Münchner Runde 2024 den überbordenden Bürokratismus in Deutschland, der mit solchen Verordnungen einhergeht und der Branche das Leben schwer macht: „Wozu brauche ich fünf verschiedene Regelwerke zu einem Thema wie Umwelt?“ Noch dazu, wenn einzelne Sachverhalte von Bundesland zu Bundesland anders geregelt sind und sich widersprechen, oder bundesweit gültige Regelungen durch Länder-Bestimmungen wieder aufgehoben werden und dadurch Verwirrung stiften. Ob Bodenschutzverordnung, Emissionsschutzverordnung, Ersatzbaustoffverordnung, Mantelverordnung oder Kreislaufwirtschaftsgesetz – „man würde allen einen Gefallen tun, wenn man daraus die Hälfte streichen und sich auf das Wichtige konzentrieren würde.“

Produkte, Dienstleistungen – und im Außenbereich gab es noch mehr Technik in Aktion zu erleben: 60 Aussteller aus der Praxis der Kanalsanierung und -instandhaltung flankierten heuer das Expertenforum und informierten über ihr Angebot. Ob mobile Wasseraufbereitungsanlagen, Pumpen, Kanalinspektionssysteme, Kameras oder Roboter im Inliner-Einsatz – es war einiges geboten. Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld, früher ein Kloster und heute ein bedeutendes Kulturzentrum in Bayern, ist für die Münchner Runde die ideale Location. Man kommt schnell miteinander ins Gespräch – nicht zuletzt beim beliebten Vorabendtreff im Klosterstüberl Fürstenfeldbruck. So geht Networking, werden Erfahrungen und Wissen ausgetauscht und nützliche Geschäftskontakte geknüpft!

Das Filmteam der Münchner Runde hat unter der Moderation von Barbara Nilkens (Nilkens Ingenieurbüro für Baukommunikation) wieder tolle Eindrücke gesammelt – zu sehen auf: https://www.muenchner-runde.de

„Wie können wir uns an den Klimawandel anpassen?“ Das wird Thema des nächsten Expertenforums sein. „Wir alle, die heute dabei waren, können dazu beitragen, die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren. Dem werden wir uns vermehrt widmen“, kündigte Professor Wolfgang Günthert an. Die 22. Münchner Runde findet am 16. Oktober 2025 statt. „Meet the Practice“ ist dann auch wieder das Angebot für Azubis und Studierende, die später als Facharbeiter, Techniker oder Ingenieure arbeiten wollen. Im Rahmen der Fachtagung können junge Menschen Einblicke in Berufe mit Zukunft gewinnen, sich mit Branchenprofis treffen und informieren, wie es in der Praxis läuft. Die Teilnahme ist kostenlos.

Veranstalter der Fachtagungsreihe Münchner Runde – Expertenforum zur Kanalsanierung ist das Ingenieurbüro Dörschel (Inning am Ammersee) in Kooperation mit dem DWA-Landesverband Bayern. Veranstaltungsort ist das Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck.

www.muenchner-runde.de

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Nagetierbekämpfung birgt Risiken für Mensch und Umwelt

Mäuse- und Rattengift sicher und wirksam anwenden
Die Bekämpfung von Ratten und Mäusen mit giftigen Ködern kann zu unabsichtlichen Vergiftungen von Haus- und Wildtieren führen. Zudem verbleiben die meisten Nagetierbekämpfungsmittel lange in der Umwelt und reichern sich in Tieren an. Um dies möglichst zu verhindern, müssen zahlreiche Maßnahmen zur Risikominderung eingehalten werden, wie beispielsweise die Verwendung von Köderstationen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat diese Maßnahmen in praxisnahen Handbüchern für Profis und Laien zusammengestellt und beantwortet häufig gestellte Fragen zum Thema Nagetierbekämpfung.Mehr:
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/nagetierbekaempfung-birgt-risiken-fuer-mensch

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EWAG: Schadstoffe im Regenwasser im Auge behalten

Wenn Regenwasser als Ressource genutzt wird, müssen persistente, mobile und toxische Substanzen (PMT) besser beachtet werden. Die «Royal Society of Chemistry» hat eine Studie unter Leitung der Eawag als beste Review 2023 ausgezeichnet. Kurzfassung im Video.

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Abwasserwärme: Ad-hoc-Papier des Umweltbundesamts erschienen

Die Nutzungspotenziale von Abwasserkanälen für die Wärmeversorgung von Gebäuden oder als Wärmequelle für die leitungsgebundene Wärmeversorgung sind in urbanen Räumen groß. In einer vom Umweltbundesamt beauftragten Analyse, die als Ad-hoc-Papier veröffentlicht wurde, werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Informationszugang insbesondere für Dritte zu verbessern. Das umfasst Anspruchsregelungen in den Informationsfreiheitsgesetzen der Länder. Duldungsansprüche bzw. Gestattungen für die hin zur Schaffung von Ökogärten und praktischer Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Förderfähig sind darüber hinaus unter anderem die Sanierung von Klein- und Kleinstgewässern, naturnahe Uferumgestaltung, kommunale Vorhaben zu Wasserrückhalt und Regenversickerung mit innovativem ökologischem Charakter oder Maßnahmen zur Verbesserung des Wissens und Bewusstseins für das Themengebiet Wasser. Antragsberechtigt sind insbesondere Gemeinden, Gemeindeverbände, Stiftungen, Vereine, Wasser- und Bodenverbände oder Zweckverbände. Für das laufende Jahr stehen insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung.
Das Papier schließt mit Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Kommunen.
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/abwasserwaerme

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Mit KI: Konsortium unter Beteiligung der Hochschule Hof will Kanalnetze intelligent bewirtschaften

Die Entwicklung eines intelligenten Managementsystems für Kanalnetze ist das Ziel eines Forschungsprojektes unter Beteiligung der Hochschule Hof. Erreicht werden soll dies durch die Verwendung innovativer Kanalnetzsensoren und unter Einbeziehung historischer Wetterdaten und aktueller Wetterprognosen. Die Projektpartner wollen so eine Datenerfassung, -auswertung und -steuerung entwickeln, die es erlaubt, belastbare Vorhersagen für die künftige Belastung der Kanalnetze zu treffen. Dies kann Kanalnetzbetreibern u.a. wertvolle Hinweise für einen resilienten Kanalbetrieb, zur Vermeidung von Gewässerverunreinigungen und für zukünftige Baumaßnahmen liefern.
Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen treten in Deutschland immer häufiger auf und verursachen in Verbindung mit schweren Unwettern oft große Schäden. Damit einher gehen oft auch erhebliche Umweltbelastungen durch die unkontrollierte Einleitung ungeklärter Abwässer in die Fließgewässer. „Erschwerend kommt zudem hinzu, dass die Kanalisationsrohre die anfallenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen können, obwohl in der Kanalisation selbst und in den angeschlossenen Regenbecken noch Speicherkapazität vorhanden wäre“, so Prof. Günter Müller-Czygan von der Forschungsgruppe “Wasserinfrastruktur und Digitalisierung” am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof (inwa).

Starkregen und Trockenperioden
Außerdem deuten die Beobachtungen der Forschenden darauf hin, dass in Zukunft mehr extreme Trockenperioden zu erwarten sind. „Ort und Zeitpunkt solcher Ereignisse lassen sich nur schwer vorhersagen, so dass die Kanalisationsbetreiber mit teilweise gegensätzlichen Herausforderungen aus Starkregen und lang anhaltenden Trockenperioden konfrontiert sind, auf die sie vorbereitet sein müssen“, so der Forschungsgruppenleiter.

Dynamisches Kanalmanagementsystem
Die durch die Projektpartner angestrebte Lösung im Projekt „InSchuKa4.0 – Kombinierter Infrastruktur- und Umweltschutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“ (https://www.bmbf-wax.de/verbundvorhaben/inschuka4-0/ ) fokussiert daher auf der Umsetzung eines dynamischen, flexiblen Kanalnetzmanagements am Beispiel des Kanalnetzes in Jena. Geschehen soll dies durch eine intelligente Datenerfassung, -auswertung und -überwachung in Verbindung mit modernen Verschlussorganen, hierbei wird das vorhandene Kanalnetzvolumen bei Starkregen optimal genutzt. Zudem wirkt diese Lösung möglichen negativen Auswirkungen auch in Trockenperioden entgegen, wie z. B. verstärkter Sedimentation, Geruchsbildung oder Korrosion, indem die Verschlussorgane gezielte Spülwellen auf der Kanalsohle erzeugen und diese dadurch reinigen. Weiterhin sorgt das zusätzlich erzeugte Speichervolumen nach einer längeren Trockenperiode dafür, dass eine unkontrollierte Einleitung von Schadstoffen in Gewässer bei kurzzeitigen Starkregenereignissen verhindert wird.

Meeting zum Projektfortschritt
Im Rahmen eines Meetings zum Projektfortschritt wurden nun die aktuellen Ergebnisse an der Hochschule Hof präsentiert und diskutiert. In umfangreichen Simulationen konnten die unterschiedlichen Betriebsvoraussetzungen für das intelligente Managementsystem analysiert und deren Wirkungen ermittelt werden. Diese Ergebnisse wurden mit den vorgesehenen Verschlussorganen verglichen und die Auswahl der Maschinen bestätigt, so dass kurzfristig die Materialbeschaffung und technische Installation des Versuchsequipments beginnen kann.

Durch die Hochschule Hof wurden bis zum aktuellen Zeitpunkt verschiedene Umfragen durchgeführt. Hierbei bestätigten die in erster Linie aus der Praxis stammenden Umfrageteilnehmer die Notwendigkeit und Richtigkeit der innovativen Projektziele und gaben wichtige Hinweise für Detailaspekte des modernen Managementsystems. Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage zur Akzeptanz künstlicher Intelligenz in der deutschen Wasserwirtschaft diskutieren die Partner deren grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten im kommunalen Abwassermanagement, auch vor dem Hintergrund des bisher vorgesehenen sogenannten CBR-Verfahrens (Case Based Reasoning), einer besonders transparenten Form der künstlichen Intelligenz. „Aus den unterschiedlichen Beiträgen der Projektpartner wurde deutlich, dass unser Projektziel der intelligenten Datenintegration und -analyse für die Zukunftsfähigkeit der Kanalnetzbewirtschaftung essenziell ist“, so Prof. Müller-Czygan. Innerhalb der anschließenden Diskussion wurden auch die Möglichkeiten der Übertragung der Projektergebnisse auf andere Vorhaben, die in einem ähnlichen Umfeld stattfinden, analysiert.

Förderung und Partner
Das Projekt „InSchuKa4.0“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft noch bis zum 31.01.2025. Als Projektpartner fungieren:

  • HST Systemtechnik GmbH & Co. KG
  • Pegasys Gesellschaft für Automation und Datensysteme mbH
  • Nivus GmbH
  • JenaWasser
  • Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit

    https://idw-online.de/de/news829505

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UBA: Forschungsprojekt „Rattenbekämpfung in der Kanalisation“ (RaBeKa)

Vortrag_rattenbekaempfung_schloetelburg.pdf
https://www.umweltbundesamt.de/search/content/abwasser?keys=Abwasser&solrsort=ds_created%20desc

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35 Jahre weltweite Abflussdaten: Das Global Runoff Data Centre feiert Jubiläum

Das GRDC ist seit 1988 an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) angesiedelt und feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung ist die Kernaufgabe des GRDC historische Abflussdaten zu sammeln, diese zu pflegen und internationalen Forschungsprojekten zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, das GRDC als digitalen Dienstleister für globale Abflussdaten weiterzuentwickeln.
Die hydrologische Größe „Abfluss“ ist eine wichtige Variable im globalen Wasserkreislauf sowie für das Wasserressourcenmanagement. Abfluss ist zudem eine relevante Klimavariable, da der Eintrag von Süßwasser in die Weltmeere Einfluss auf die Temperaturverteilung, den Salzgehalt der Meere und auf ozeanografische Zirkulationssysteme hat. „Das GRDC beherbergt die umfangreichste globale Datenbank von qualitätsgeprüften Abflussdaten, sogenannten Jahrbuchdaten oder historischen Daten. Wir sammeln nur Tages- und Monatsmittelwerte – keine ungeprüften Echtzeitdaten“, sagt Dr. Simon Mischel, der kürzlich seinen Dienst als neuer Leiter des Datenzentrums angetreten hat.

Derzeit liegen in der Datenbank Abflussdaten von etwa 10.700 Stationen aus 160 Ländern vor. „Unsere Statistik zeigt, dass GRDC-Daten in den letzten beiden Jahren von Nutzenden aus mehr als 130 Ländern angefordert wurden“, erklärt der Geograph. Die Anwender/-innen der Datenbank reichen von Studierenden, welche die Daten für Abschlussarbeiten benötigen, bis hin zu internationalen Forschungsprogrammen und Organisationen, die weltweite Untersuchungen durchführen. An einigen davon ist das GRDC auch selbst beteiligt, wie beispielsweise dem „State of Global Water Resources“ Bericht der WMO sowie dem Bericht des „Global Climate Observing System (GCOS)“, dessen Ergebnisse direkt in die UN-Klimakonferenzen einfließen.

Wichtiger Partner in der UN Water Family
„Der Abfluss ist nur einer von vielen wichtigen hydrologischen Parametern. Daher arbeiten wir u. a. eng mit dem Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel (ICWRGC) zusammen, welches ebenfalls an der BfG angesiedelt ist“, sagt Simon Mischel. Am ICWRGC werden zwei weitere globale Wasserdatenzentren geführt, nämlich das GEMS/Water Datenzentrum (GWDC), das im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Wasserqualitätsdaten sammelt sowie das Internationale Bodenfeuchtenetzwerk ISMN. Weltweit gibt es weitere globale Wasserdatenzentren, die alle zusammen für die Erfassung unterschiedlicher Parameter des hydrologischen Kreislaufs zuständig sind (z. B. für Grundwasser, Isotopen, See- oder Gletscherbeobachtungen).
„Der Abfluss ist nur einer von vielen wichtigen hydrologischen Parametern. Daher arbeiten wir u. a. eng mit dem Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel (ICWRGC) zusammen, welches ebenfalls an der BfG angesiedelt ist“, sagt Simon Mischel. Am ICWRGC werden zwei weitere globale Wasserdatenzentren geführt, nämlich das GEMS/Water Datenzentrum (GWDC), das im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Wasserqualitätsdaten sammelt sowie das Internationale Bodenfeuchtenetzwerk ISMN. Weltweit gibt es weitere globale Wasserdatenzentren, die alle zusammen für die Erfassung unterschiedlicher Parameter des hydrologischen Kreislaufs zuständig sind (z. B. für Grundwasser, Isotopen, See- oder Gletscherbeobachtungen).

Diese Zentren werden von anderen Nationen und unter verschiedenen Schirmherrschaften betrieben. Sie stellen wichtige Partnerdatenzentren für das GRDC dar. Die Zusammenarbeit erfolgt beispielsweise im Rahmen des Globalen Terrestrischen Netzwerks für Hydrologie (GTN-H), welches im ICWRGC mit Mandat von der WMO organisiert wird und ein Programm vom Global Climate Observing System GCOS ist. In diesem internationalen Netzwerk ist das GRDC ein starker Partner in der sogenannten UN Water Family und trägt wesentlich zum Berichtswesen der Vereinten Nationen bei.

Digitaler Dienstleister für globale Abflussdaten
„Der rasante technische Fortschritt im Bereich Daten und Digitalisierung eröffnet uns viele neue Möglichkeiten“, sagt der GRDC-Leiter. So arbeitet das GRDC aktiv daran, die Datensätze entsprechend den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) verfügbar zu machen. Dazu gehört die Anwendung freier Software und das Angebot, den Nutzenden die Daten über Datenrepositorien und Programmierschnittstellen zur Verfügung zu stellen. Ein Meilenstein ist hier die kürzlich erfolgte Veröffentlichung des Caravan-Datensatzes, mit dem den Forschenden ein Teildatensatz freier GRDC-Stationen inklusive meteorologischer Daten und Einzugsgebietsattribute angeboten wird.

Anspruch des Zentrums ist es, das GRDC als digitalen Dienstleister für globale Abflussdaten weiter zu entwickeln und an der BfG weiter zu betreiben. Grundlagen dazu sind u. A. eine zuverlässige Dateninfrastruktur und wie oben schon erwähnt die internationale Zusammenarbeit mit weiteren Datenzentren und den vorhandenen Partnern.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Simon Mischel, GRDC@bafg.de, 0261/1306-5224

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Allgemeine Klärwerksmeldungen 2024

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Dezember 2024


November 2024


Oktober 2024


September 2024


August 2024


Juli 2024


Juni 2024


Mai 2024


April 2024


März 2024


Februar 2024


Januar 2024


Langenbach: Wasser und Abwasser in Langenbach werden ab Januar teurer – Erhöhungen aber „im Rahmen“

In der Gemeinde Langenbach steigen ab Januar die Gebühren für Wasser und Abwasser. Dabei ist die Gemeinde bemüht, auch die Kosten für die bevorstehende Klaranlagen-Erweiterung in Niederhummel verträglich miteinzurechnen.

mehr: https://www.merkur.de/lokales/freising/langenbach-ort68476/wasser-und-abwasser-in-langenbach-werden-ab-januar-teurer-erhoehungen-aber-im-rahmen-93438942.html

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Altenahr/Adenau: So wird das Abwasser sinnvoll sauber

Die beiden stark von der Flut getroffenen Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau wollen bei der Reinigung ihrer Abwässer enger zusammenarbeiten. Dafür soll die Kläranlage Dümpelfeld erweitert werden. Das sind die Vorteile.

mehr: https://ga.de/region/ahr-und-rhein/altenahr/abwasser-altenahr-und-adenau-wollen-kooperieren_aid-122034903

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Vom Umweltminister ausgezeichnet: Energiegewinnung auf den Teichen der Kläranlage Eching

Das Konzept ist brillant und jüngst auf ministerieller Ebene gewürdigt worden: die schwimmende Photovoltaikanlage auf den Klärteichen in Eching. Dafür gab‘s den Abwasser-Innovationspreis 2024 des Bayerischen Umweltministeriums.

Eching – Die beiden Kommunalunternehmen ,AWA Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU‘ mit Sitz in Herrsching sowie die ,Ammerseewerke gKU‘ mit Sitz in Eching wurden für ihr gemeinsames Projekt zur Errichtung einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage Eching mit dem Abwasser-Innovationspreis 2024 ausgezeichnet. Umweltminister Thorsten Glauber lobte bei der feierlichen Preisverleihung: „Der technische Fortschritt eröffnet kontinuierlich Raum für eine effizientere und CO2-einsparendere Abwasserbehandlung. Die diesjährigen Preisträger zeigen: Die CO2-Einsparung und damit der Klimaschutz rückt zusätzlich zu Verbesserungen bei der Abwasserreinigung zunehmend in den Fokus.“

mehr: https://www.merkur.de/lokales/landsberg-kreisbote/ausgezeichnet-energiegewinnung-auf-der-klaeranlage-eching-93477593.html

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Hamburg: Rekordregenjahr lässt Grundwasser steigen – EU beschließt Finanzierung zur Eliminierung von Spurenstoffen

Kernbotschaften:

  • So nass wie seit über 100 Jahren nicht: Üppiger Regen sorgt für Aufwärtstrend bei den Grundwasserständen
  • 4. Reinigungsstufe kommt: EU-Richtlinie bittet Hersteller von Spurenstoffen für erweiterte Abwasserreinigung zur Kasse

Mit einem Regen-Plus von 40% hat das hydrologische Jahr 2023/2024 das vorherige nochmals weit übertroffen, das immerhin ein Regen-Plus von knapp 20% erreichte. Das aktuell abgelaufene hydrologische Jahr schiebt sich mit 1.050 mm Niederschlag auf Platz 2 der regenreichsten hydrologischen Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891. Nur 1915/1916 kam mit 1.100 mm noch mehr Regen herunter. Das zeigt der neue Wasserreport von HAMBURG WASSER, den Geschäftsführer Ingo Hannemann heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte. Der Regenüberschuss macht sich immer deutlicher in den Grundwasserständen bemerkbar, die nach dem üppigen Regen einen deutlichen Aufwärtstrend zeigen. Aus Sicht des Wasserversorgers nicht die einzige gute Nachricht, denn Anfang November ist die Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, auf EU-Ebene verabschiedet worden. Mit ihr wurde erstmals die Herstellerverantwortung klar verankert, die 80% der Kosten für den Ausbau und Betrieb vierter Reinigungsstufen auf Kläranlagen tragen sollen. Die Richtlinie muss nun in nationales Recht überführt werden, das auch die konkrete Finanzierung klärt. Einen Ansatz liefert das Fondsmodell, das Prof. Dr. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr-West und Geschäftsführer von MOcons entwickelt hat. Es richtet sich nach der Schädlichkeit eines Stoffes und schafft Anreize für Hersteller, gewässerschonende Produkte zu entwickeln und weniger Mikroschadstoffe einzubringen.

Da wo das vorletzte hydrologische Jahr aufgehört hat, hat das vergangene weitergemacht und es übertroffen. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 kam in Hamburg 1.050 mm Regen herunter, während es ein Jahr zuvor bereits 900 mm waren – im 30-jährigen Mittel (1991–2020) regnet es 770 mm. „Das zweite regenreiche Jahr in Folge verstärkt den positiven Effekt in den Grundwasserleitern nochmals, die sich wieder weiter füllen“, erläutert HAMBURG WASSER-Geschäftsführer Ingo Hannemann bei der Vorstellung des diesjährigen Wasserreports. „Insbesondere der ergiebige Regen in den Wintermonaten ist relevant für die Neubildung von Grundwasser, weil er nicht durch Sonneneinstrahlung verdunstet oder von der Vegetation benötigt wird.“

Erstmalig Hersteller für weniger Spurenstoffeinträge in der Pflicht
Nicht nur mit Blick auf die Grundwasserstände gibt es positive Nachrichten. Auch in Sachen Gewässerschutz wurden mit der jüngst auf EU-Ebene verabschiedeten Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie (kurz: KARL) entscheidene Weichen gestellt. „Die novellierte Richtlinie ist ein Meilenstein für mehr Gewässerschutz und die Eindämmung von Spurenstoffeinträgen in die Gewässer“, ordnet Hannemann ein. „Sie nimmt endlich erstmals die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht, insbesondere zunächst die Pharma- und Kosmetikindustrie. Sie sollen demnach mindestens 80% der vollen Kosten für den Ausbau und Betrieb von vierten Reinigungsstufen auf Kläranlagen tragen, die für die Reinigung des Abwasser von Spuren- und Mikroschadstoffen nötig sind.“

Bis 2045 sollen alle Kläranlagen, die das Abwasser von mehr als 150.000 Einwohnern entsorgen, eine vierte Reinigungsstufe betreiben, um Spurenstoffe zu entfernen, die die bisherigen erprobten Reinigungsstufen unbeschadet passieren. Das betrifft rund 570 der etwa 5.900 Kläranlagen in Deutschland – somit auch Deutschlands größtes Klärwerk in Hamburg. Die Kosten für den Ausbau und Betrieb liegen laut Schätzungen bei bis zu 9 Milliarden Euro allein für Deutschland. Damit diese immensen Kosten nicht einseitig auf Verbraucher abgewälzt werden, hat Prof. Dr. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr-West und Geschäftsführer von MOcons ein Fondsmodell entwickelt, dass die Hersteller an den Umweltreinigungskosten beteiligt.

„Das Fondsmodell ist eine sowohl ökologisch als auch ökonomisch effiziente Lösung, indem es Anreize für Hersteller schafft, Alternativprodukte zu entwickeln, die die Umwelt weniger stark belasten“, erläutert Oelmann. „Dieses Finanzierungsmodell orientiert sich dafür nicht nur an der Konzentration eines Schadstoffs, sondern auch an seinem ökotoxischen Potenzial, also seiner Umweltschädlichkeit. Somit werden Hersteller von hochschädlichen Stoffen prozentual höher an den Kosten beteiligt.“

Bis Mitte 2027 muss KARL in nationales Recht überführt werden. „Dies beinhaltet auch die Festlegung auf die Struktur und Prozesse eines Finanzierungsinstruments“, so Oelmann. „Es muss sich auf Messstationen verständigt werden, die genaue Analytik ist zu klären und die Informationsbereitstellungen seitens der Inverkehrbringer der Spurenstoffe ist festzulegen. Auch sind die Kosten des Ausbaus vierter Reinigungsstufen im Detail zu ermitteln.“

mehr: https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/rekordregenjahr-laesst-grundwasser-steigen-eu-beschliesst-finanzierung-zur-eliminierung-von-spurenstoffen

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EGLV: Neue Perspektiven für Emscher und Lippe

Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben.

mehr: https://www.eglv.de/

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BRW: Wasserverband investiert in notwendige und zukunftsweisende Projekte

Vorsitzender des Wasserverbands, Herr Thorsten Schmitz, Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Erkrath, kann 93,2 % der stimmberechtigten Mitglieder zur 59. Verbandsversammlung im Paul-Ludowigs-Haus in Wülfrath begrüßen. Nach Beratung und Beschlussfassung der Tagesordnungspunkte und dem Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung nutzt er die Gelegenheit, sich bei seinen ehrenamtlichen Vorstandskollegen/innen für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr zu bedanken. Sowohl sein persönlicher als auch der Dank des Vorstands gilt der Geschäftsführung und den 300 Mitarbeitenden des BRW. Dabei betont er seine Zuversicht, dass die Mitarbeitenden in allen Bereichen, also Verwaltung, Abwasser und Gewässer, auch zukünftig tagtäglich engagiert für den Verband im Einsatz sind.

mehr: https://www.brw-haan.de/aktuell/presse/59-verbandsversammlung-wasserverband-investiert-in-notwendige-und-zukunftsweisende-projekte

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Erftverband: Kanalsanierung in Zülpich-Langendorf

Der Erftverband plant in Zülpich-Langendorf den Kanal zu sanieren. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Januar 2025 beginnen und bis Ende des Jahres andauern. Im Verlauf der Maßnahmen werden die Anliegenden der betroffenen Straßen rechtzeitig von der ausführenden Firma über die Einzelheiten informiert und in den Ablauf mit einbezogen. Hauseigentümerinnen im Bereich der Hauptkanalerneuerung in der Eifelstraße können eine Gebäudebesichtigung durch einen vom Erftverband beauftragten Gutachtenden kostenlos in Anspruch nehmen. Die Sanierungsarbeiten finden in offener und geschlossener Bauweise statt.

Im gesamten Ortsbereich werden punktuell Grundstücks- und Senkenanschlüsse in offener Bauweise ausgetauscht. In der Eifelstraße wird zusätzlich die Hauptkanalisation einschließlich der Anschlussleitungen erneuert. Diese Arbeiten müssen unter Vollsperrung des Abschnitts durchgeführt werden. Die Bauarbeiten werden hier voraussichtlich vier Monate betragen – entsprechende Witterungsbedingungen vorausgesetzt. Der überörtliche Verkehr wird schon vor der Ortschaft großräumig umgeleitet. Für den umgeleiteten Busverkehr wird für die Dauer der Vollsperrung eine Ersatzhaltestelle am Ortseingang an der K30 eingerichtet. Das Verkehrskonzept für die Arbeiten wurde mit dem Kreis Euskirchen, der Stadt Zülpich, der Kreispolizeibehörde und den Busunternehmen abgestimmt. Um den Verkehrsfluss möglichst gut zu erhalten, werden alle Umleitungsstrecken großräumig ausgeschildert. Die Verkehrslenkung wird seitens der Stadt Zülpich an alle Rettungseinheiten kommuniziert.

mehr: https://www.erftverband.de/kanalsanierung-in-zuelpich-langendorf/

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Bielefeld: Stadtwerke Bielefeld sichern Klärschlammverbrennung für ganze Region

Ein Zusammenschluss von 80 Kommunen und kommunalen Betrieben aus OWL verwirklicht die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe. Nun wurde der Grundstein gelegt.

Für die seit Langem geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Bielefeld wurde nun der Grundstein gelegt. Das ist der offizielle Startschuss für die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe (OWL), die ab 2027 Klärschlämme in Monoverbrennung thermisch verwertet.

Aus der daraus entstehenden Asche kann Phosphor zurückgewonnen werden. Die Anlage sieht pro Jahr eine Verbrennung von bis zu 35.000 Tonnen Klärschlamm (Trockensubstanz) vor.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/sw-bielfeld-sichern-klaerschlammverbrennung-fuer-ganze-region

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München: Polioviren im Abwasser von vier Großstädten

Kinderlähmung gilt eigentlich als nahezu ausgerottet. Doch zuletzt kam es vermehrt zu Nachweisen des Erregers in Ländern mit hoher Impfquote. Nun wurde das Virus auch in Deutschland gefunden.

In Proben aus dem Abwasser von vier deutschen Städte sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Polioviren nachgewiesen worden. Betroffen seien München, Bonn, Köln und Hamburg.

Bisher wurden keine Polio-Verdachtsfälle oder -Erkrankungen an das Bundesinstitut übermittelt. Bei den gefundenen Erregern handelt es sich demnach nicht um den Wildtyp des Poliovirus, sondern um Viren, die auf die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung mit abgeschwächten, aber lebenden Polio-Erregern zurückgehen.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/polioviren-im-abwasser-von-vier-grossstaedten

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Kiel: Phosphor-Rückgewinnung: Kiel wird Pilotregion

Ab 2029 müssen große Kläranlagen ein Verfahren für Phosphorrecyling haben. Die Zeit drängt also, zumal viele technische Fragen offen sind. Das Kieler Projekt hat jetzt ein hohe Förderung erhalten.

Die Klärschlammverordnung schreibt ab 2029 schrittweise die Phosphor-Rückgewinnung vor. Für alle Kläranlagen mit einer Anschlussgröße von mehr als 100.000 Einwohnern gilt die Verpflichtung schon ab 2029, bei mehr als 50.000 Einwohnern ist ab 2032 keine landwirtschaftliche Verwertung mehr möglich.

Kleinere Kläranlagen dürfen weiterhin ihren Klärschlamm landwirtschaftlich verwerten, wenn sie die Grenzwerte aus dem Düngemittelrecht und der Klärschlammverordnung einhalten. Die Kläranlage in Kiel mit 365.000 Einwohnerwerten gehört in die erste Kategorie und muss deshalb bis 2029 eine Lösung für das Phosphorrecycling etablieren.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/phosphor-rueckgewinnung-kiel-wird-pilotregion

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Hamburg: Angebliche Kostenexplosion: Hamburg Wasser nimmt Stellung

Seit einiger Zeit sieht sich der Hamburger Versorger mit Vorwürfen konfrontiert, die Investitionen in ein Projekt auf seinem Klärwerk zu niedrig angegeben zu haben.

„Kläranlage wird 100 Mio. Euro teurer“: Solche Schlagzeilen veröffentlichten Ende November mehrere Medien. In einer Stellungnahme weist nun Hamburg Wasser Vorwürfe zurück, das Unternehmen habe die Öffentlichkeit bewusst über die Kostenentwicklung bei der Erweiterung und Sanierung der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Köhlbrandhöft im Unklaren gelassen.

Sowohl das Aufsichtsgremium als auch die Öffentlichkeit seien zu jeder Zeit korrekt über das jeweils geplante und durch den Aufsichtsrat genehmigte Investitionsvolumen informiert worden, teilt der Versorger mit.

Die Geschäftsführung von Hamburg Wasser hat zuletzt am 26. November im Umweltausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft detailliert und transparent zu den Vorwürfen Stellung genommen. Am Folgetag, dem 27. November, haben alle Mitglieder des Ausschusses zudem eine detaillierte schriftliche Aufstellung darüber erhalten, wie sich die Kosten für das Projekt VERA II entwickelt haben und wann der Aufsichtsrat dazu entsprechende Beschlüsse gefasst hat.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/angebliche-kostenexplosion-hamburg-wasser-nimmt-stellung

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Köln: StEB Köln nutzen KI zur Berechnung von Abwassergebühren

In der Stadt Köln lassen sich Quellwasserleitungen und Abwasserkanäle bis ins 1. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie wurden im Römischen Reich in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (später Köln) angelegt. Zwei Jahrtausende später nutzt die Stadt nun Künstliche Intelligenz (KI) als Teil ihres Abwassermanagements. Konkret wird die Technologie eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Grundstückseigentümer eine gerechte Bemessung der Abwassergebühren im Rahmen der gesplitteten Abwassergebührenordnung erhalten, also der getrennten Erhebung von Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser.

„Die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln sind für die Abwassersammlung und -reinigung, die Überflutungsvorsorge bei Hochwasser und Starkregen sowie die Pflege und Verbesserung der Gewässer im Stadtgebiet zuständig. Jahrelang wurde mit hohem Aufwand die Abwasserabgabe für die Grundstückseigentümer ermittelt“, sagt David Paff, Leiter des Kundenservices der StEB Köln.

Einfache Aktualisierung der Daten
Da die Grundstückseigentümer nur selten das Hinzufügen oder Entfernen von versiegelten Flächen melden, müssen die StEB Köln die Daten manuell erfassen und mit den Grundstückseigentümern abgleichen. „Wir haben derzeit zwei Mitarbeitende, die das gesamte Kölner Stadtgebiet abdecken“, so Paff. „Es ist personell einfach nicht möglich, alles flächendeckend auf einmal zu erfassen und zu aktualisieren.“

Um dieser Herausforderung zu begegnen, beauftragten die StEB Köln im Jahr 2022 Hexagons Safety, Infrastructure & Geospatial Division mit einem Pilotprojekt, bei dem die GeoKI-Technologie des Unternehmens zur Messung von Flächennutzungsänderungen Einsatz fand. Das Pilotprojekt, das in einem kleinen Bereich der Stadt durchgeführt wurde, gab Gewissheit, dass die mit KI ermittelten Ergebnisse die Erwartungen erfüllen und sogar mehr liefern können. Der Auftrag zur Aktualisierung der Daten für das gesamte Stadtgebiet wurde im Dezember 2023 vergeben und die Daten wurden der Stadt Köln im April 2024 durch Hexagon geliefert.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/steb-koeln-nutzen-ki-zur-berechnung-von-abwassergebuehren

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Frankfurt: Großbaustellen in Sachsenhausen: Kanal wird erneuert

Die Stadtentwässerung will einen 100 Jahre alten Kanal in Sachsenhausen ersetzen und plant Investitionen in die beiden Kläranlagen in Sindlingen und Niederrad.

Frankfurt – Sachsenhausen muss in den kommenden Jahren mit Großbaustellen rechnen, weil ein Kanal erneuert werden muss. Vom Südbahnhof bis zur Schwanheimer Straße liegt ein Kanal, den die Stadtentwässerung Frankfurt (SEF) den „alten Bergsammler“ nennt. Die Strecke ist etwa fünf Kilometer lang und zieht sich über Mörfelder Landstraße und die Richard-Strauss-Allee. Der Bergsammler ist etwa 100 Jahre alt und muss erneuert werden. Die Baustellen werden sich auf den Verkehr auswirken.

https://www.fr.de/frankfurt/in-sachsenhausen-neuer-kanal-sorgt-fuer-grossbaustellen-93458039.html

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Buch am Buchrain: Entscheidung pro Gewässerschutz

Buch am Buchrain beschließt Kauf eines Dosiercontainers, mit dem Phosphat in der Kläranlage um 50 Prozent reduziert werden kann.

Eine Phosphatfällung wird in der Kläranlage Buch am Buchrain fällig, aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Der Gemeinderat beauftragte die Beschaffung eines Dosiercontainers zum Preis von 29 600 Euro brutto. Das Vorhaben war bereits im diesjährigen Haushalt eingeplant.

https://www.merkur.de/lokales/erding/buch-am-buchrain-ort377214/entscheidung-pro-gewaesserschutz-93457215.html

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Hann. Münden baut Photovoltaik auf dem Klärwerkgelände am Weserpark aus

Die Stadt Hann. Münden möchte die Zentralkläranlage ab spätestens 2045 energieneutral betreiben. Deshalb plant Hann. Münden am Standort Weserpark zwei Hallendächer nahe des Klärwerks mit einer PV-Anlage auszustatten. Der Bau dieser erfordert Umbaumaßnahmen an den Hallen, wie die Entsorgung von Eternitplatten und die Erneuerung des Unterbaus. Die PV-Anlage soll jährlich bis zu 500.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, der größtenteils für die Kläranlage genutzt wird. So soll der Betrieb des Blockheizkraftwerks auf Nachtstunden reduziert werden.

https://www.stadtradio-goettingen.de/redaktion/nachrichten/hann_muenden_baut_photovoltaik_auf_dem_klaerwerkgelaende_am_weserpark_aus/

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Betagte Kläranlage muss ertüchtigt werden

Die Kläranlage Warmensteinach soll ertüchtigt werden – dieses Thema steht schon seit einigen Jahren auf der Agenda. Jetzt gibt es einen Zeitplan.

https://www.kurier.de/inhalt.warmensteinach-betagte-klaeranlage-muss-ertuechtigt-werden.5ca4fbf9-cf38-4610-a033-aa311e6465ba.html

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Hohe Auflagen für Pilotprojekt

Erst fünf Teiche, dann zwei und jetzt nur noch einer? Geht es nach der Unteren Naturschutzbehörde in Landsberg, sollen die Schönungsteiche der Kläranlage Eching frei bleiben von PV-Anlagen, obwohl das Pilotprojekt viel gelobt wird. Eine befristete Genehmigung für den zweiten Teich stellt sie nur unter hohen Auflagen in Aussicht.

https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/hohe-auflagen-fuer-pilotprojekt-herrsching-eching-floating-solar-93436631.html

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Hydraulik und Abwasserklärung: Optimierung der Nachklärung Kläranlage Steinalben

Das Klima ändert sich und damit auch die Anforderungen an die Abwasserreinigung. Regenereignisse werden extremer und somit auch die hydraulischen Schwankungen, die eine Kläranlage abzuarbeiten hat. Somit ändern sich auch die Grundannahmen auf denen alte Nachklärbecken der Abwasserreinigung ehemals konzipiert wurden. Nicht selten führt dies dazu, dass die Leistungsfähigkeit dieser Becken eingeschränkt wird – so auch auf der durch die WVE GmbH betriebsgeführten Kläranlage Steinalben.

https://www.wve-kl.de/index.php?id=80&tx_ttnews%5Btt_news%5D=157&cHash=d5042f2a12f54980200abe9bf63c7bd9

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Achern investiert in innovative Solarstromtechnologie auf Kläranlage

Mehr als eine Million Euro kostet das Projekt. Die Kläranlage ist einer der größten kommunalen Stromverbraucher. Ein AfD-Gemeinderat spricht von „rausgeschmissenem Geld“.

Eine faltbare Photovoltaikanlage (PV-Anlage) für mehr als eine Million Euro wird über die Belebungsbecken der Acherner Kläranlage gebaut.

https://bnn.de/mittelbaden/ortenau/achern/achern-investiert-in-innovative-solarstromtechnologie-auf-klaeranlage

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3,2 Millionen Euro für grünes Heizen in Schmölln

Die Stadtwerke Schmölln wollen rund 100 Haushalte mit der Restwärme eines Klärwerks versorgen. Das Land unterstützt das Pilotprojekt.

Das Umweltministerium unterstützt ein Pilotprojekt für grünes Heizen in Schmölln (Landkreis Altenburger Land) mit rund 3,2 Millionen Euro. Die Stadtwerke Schmölln wollen laut eigenen Angaben ab dem kommenden Jahr rund 100 Haushalte mit der Restwärme des nahegelegenen Klärwerks versorgen – statt wie zuvor mit Erdgas, wie das Ministerium mitteilte. Das Projekt kostet demnach insgesamt 3,5 Millionen Euro.
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Den Angaben zufolge sind die Arbeiten nun gestartet. So soll eine Energiezentrale auf der Kläranlage errichtet werden.

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/thueringen/waermewende–3-2-millionen-euro-fuer-gruenes-heizen-in-schmoelln-35218586.html

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Kläranlage Hetlingen: Modernisierung der mechanischen Reinigungsstufe abgeschlossen

Nach rund zehn Jahren Bauzeit ist die Modernisierung der mechanischen Reinigungsstufe der Kläranlage Hetlingen abgeschlossen. Die neuen Anlagen verbessern die Effizienz, reduzieren CO2-Emissionen und sorgen für eine nachhaltigere Abwasserbehandlung. Ein wichtiger Schritt für die Entlastung der Elbe und die Zukunft der Anlage.
Die neuen Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe der Kläranlage Hetlingen sind nach rund zehn Jahren Bauzeit fertiggestellt und wurden heute offiziell vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein eingeweiht. An der feierlichen Einweihung nahmen Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Verbands, die Geschäftsleitung sowie das Projektteam teil.

Umfassende Modernisierung unter laufendem Betrieb
In dem groß angelegten Modernisierungsprojekt wurden sämtliche Anlagenteile entweder neu gebaut oder grundlegend saniert, um die mechanische Abwasserreinigung zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehören das Rechengebäude, der Sand- und Fettfang, die Vorklärung und die neuen Verbindungsgerinne. Eine neue Containerverladehalle für das Rechen- und Sandfanggut wurde ebenfalls errichtet. Die Kläranlage Hetlingen, die als größte in Schleswig-Holstein gilt, plante das Projekt bereits seit 2008 und setzte es ab 2015 um.
Die Umsetzung des Projekts verlangte aufgrund der fortlaufenden Abwasserbehandlung präzise Koordination…mehr:
https://gwf-wasser.de/branche/klaeranlage-hetlingen-modernisierung-der-mechanischen-reinigungsstufe-abgeschlossen/

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Bad Homburg: Kläranlage wird doppelt so teuer

Neubau kostet 119 Millionen
Mit kalkulierten Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro war der Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach schon beim symbolischen Spatenstich im Dezember 2022 ein Jahrhundertprojekt. Zwei Jahre später muss die Stadt nun vermelden: Der Bau wird vermutlich doppelt so teuer. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist von einer Erhöhung der Gesamtkosten auf rund 119 Millionen Euro auszugehen. Der Entwurf des Doppelhaushaltes 2025/26 weist unter Einbeziehung der mittelfristigen Investitionsplanung…mehr:
https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/klaeranlage-wird-doppelt-so-teuer-93385057.html

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Baybachtal: Neue Klärbecken der Anlage Oberes Baybachtal werden abgerissen: Grund ist Fehler in der Statik

Neue Klärbecken der Anlage Oberes Baybachtal werden abgerissen: Grund ist Fehler in der Statik
Seit Herbst vergangenen Jahres ruhen die Arbeiten zur Erneuerung der Kläranlage Oberes Baybachtal. Es gab Probleme mit der Statik bei zwei neu errichteten Becken. Nun steht fest: Die beiden sogenannten Biocosbecken müssen komplett abgerissen …mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/rhein-hunsrueck-zeitung_artikel,-neue-klaerbecken-der-anlage-oberes-baybachtal-werden-abgerissen-grund-ist-fehler-in-der-statik-_arid,2704674.html

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Holzkirchen nimmt mit Kläranlage an Wettbewerb teil

Eine Energiequelle der besonderen Art möchte Holzkirchen im Gewerbegebiet Föching erschließen: Klärgas. Dafür ist der Bau eines Blockheizkraftwerks erforderlich. Die nötigen Mittel will die Gemeinde über die Teilnahme an einem Wettbewerb gewinnen.
Holzkirchen – Der sparsame Umgang mit Ressourcen zählt zu den Steckenpferden von Markus Spallek, Betriebsleiter der Holzkirchner Kläranlage in Fellach. Daher fungiert die Kläranlage bereits seit Längerem nicht nur als Entsorger, sondern zugleich als Versorger: Zwei Blockheizkraftwerke auf dem Fellacher Areal verstromen das im Faulturm erzeugte Gas, außerdem machen sie Wärme daraus. Auf diese Weise versorgt sich die Anlage komplett aus regenerativer Eigenenergie – ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Sie macht das sogar so effektiv, dass der Anteil der Eigenenergieversorgung bei 115 Prozent liegt.
https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-klaeranlage-fellach-wettbewerb-abwasser-innovationspreis-teilnahme-blockheizkraftwerk-93382947.html

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Bad Homburg: Kläranlage wird doppelt so teuer

Mit kalkulierten Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro war der Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach schon beim symbolischen Spatenstich im Dezember 2022 ein Jahrhundertprojekt. Zwei Jahre später muss die Stadt nun vermelden: Der Bau wird vermutlich doppelt so teuer. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist von einer Erhöhung der Gesamtkosten auf rund 119 Millionen Euro auszugehen.
Mehr: https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/klaeranlage-wird-doppelt-so-teuer-93385057.html

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Paris: Beste Lage Kläranlage

„Krone“-Autor Harald Petermichl setzt sich für die aktuellste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens…“ mit Klärschlammverbrennungsanlagen, Nobel-Hotels und dem größten Pariser Pétanque-Club auseinander und weiß, warum Uli Hoeneß seinerzeit….mehr:
https://www.krone.at/3571948

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Unstrut-Hainich: Vollsperrung zwischen Unstrut-Hainich-Kreis und Eichsfeld endet – Verband investiert Megasumme in Baumaßnahmen

Der Abwasserzweckverband schließt weitere Ortsteile im Unstrut-Hainich-Kreis und im Eichsfeld an zentrale Kläranlagen an. Oft ist das auch mit der Sanierung von Straßen verbunden. Betroffen sind die Gemeinden Unstruttal und Südeichsfeld und die Stadt Dingelstädt.
https://www.thueringer-allgemeine.de/lokales/unstrut-hainich-kreis/article407521897/vollsperrung-zwischen-unstrut-hainich-kreis-und-eichsfeld-endet-verband-investiert-megasumme-in-baumassnahmen.html

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Unstrut-Hainich-Kreis: 6,5 Millionen Euro für neue Kläranlage und Abwasserkanal

Der Abwasserzweckverband will hunderte Haushalte an die zentrale Abwasserentsorgung anschließen. Das bedeutet, dass viele Kleinkläranlagen verschwinden und ein Fluss künftig sauberer wird. Mehr:
https://www.thueringer-allgemeine.de/lokales/unstrut-hainich-kreis/article407519354/dorf-im-unstrut-hainich-kreis-65-millionen-euro-fuer-neue-klaeranlage-und-abwasserkanal.html

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Staufener Bucht: Wie aus Klärschlamm wertvoller Dünger für Pflanzen wird

Das Konzept ist einzigartig: Eine neue Anlage bei Breisach verwandelt Klärschlamm in Pflanzendünger. Was vorher als Abfall galt und verbrannt wurde, könnte neues Leben schaffen.
Klärschlamm gilt für viele als stinkendes Abfallprodukt, das meistens verbrannt wird. Der Abwasserzweckverband Staufener Bucht will die braune Masse sinnvoll nutzen. Künftig soll der Klärschlamm als wertvoller Dünger für Pflanzen dienen. Dabei spielt der Rohstoff Phosphor eine große Rolle. Eine begehrte Ressource für die Landwirtschaft.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/wenn-aus-klaerschlamm-pflanzenduenger-wird-mithilfe-von-phosphorrueckgewinnung-100.html

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Schutterwald: In der Gemeinde überwiegt das Mischsystem

Ca. 70 % der angeschlossenen Grundstücke werden im Mischsystem und ca. 30 % im Trennsystem entwässert.
Abwasser

In den Ortsteilen Höfen und Langhurst und im nördlichen Bereich von Schutterwald wird im Trennsystem entwässert.
Die Regenwasserkanäle münden in die so genannten Vorfluter (Gräben) und diese in den Tieflachkanal und schließlich in die Schutter. Das Schmutz- und Mischwasser wird auf die Verbandskläranlage in Altenheim geleitet und dort gereinigt.
Das Kanalnetz hat eine Gesamtlänge von ca.: 58.000 m, davon ca.
Schmutzwasser 17.000 m
Regenwasser 20.000 m
Mischwasser 21.000 m
https://www.schutterwald.de/de/leben-wohnen/ver-und-entsorgung/abwasser

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Kamp-Lintfort: Brücke über Große Goorley muss erneuert werden

Eine Prüfung hat ergeben, dass die Gehwegbrücke über die Große Goorley nahe der Kläranlage neu gebaut werden muss. Wann die Bauarbeiten starten.
Nach den Ergebnissen der letzten Bauwerksprüfung…mehr:
https://www.waz.de/lokales/moers-und-umland/article407485280/kamp-lintfort-bruecke-ueber-grosse-goorley-muss-erneuert-werden.html

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Holzkirchen: Bittere Pille –  Die Abwassergebühr wird ab 2027 deutlich steigen

Die Gemeinde braucht die Einnahmen, um die Sanierung und Erweiterung ihrer Kläranlage zu finanzieren. Eine teure Angelegenheit.
Alles wird teurer, und jetzt auch noch die Schmutzwassergebühr. Von derzeit 1,92 Euro pro Kubikmeter klettert sie wohl auf 4,96 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2030. Mehr:
https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/holzkirchen-klaeranlage-muss-teuer-saniert-werden-93351003.html

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Fellach: Kläranlage muss teuer saniert werden

Gepflegt, aber alt und unterdimensioniert: Die Kläranlage in Fellach muss saniert und erweitert werden. Voraussichtlich 2027 ist es soweit.
Bittere Pille für Holzkirchner: Die Abwassergebühr wird ab 2027 deutlich steigen. Die Gemeinde braucht die Einnahmen, um die Sanierung und Erweiterung ihrer Kläranlage zu finanzieren. Eine teure Angelegenheit.
Alles wird teurer, und jetzt auch noch die Schmutzwassergebühr. Von derzeit 1,92 Euro pro Kubikmeter klettert sie wohl auf 4,96 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2030. „Das ist der Peak, danach geht‘s wieder runter“, erklärte Kämmerer Dominik Wendlinger im Marktgemeinderat. Er hatte sich die Mühe gemacht, die voraussichtlichen Kosten zu ermitteln, die auf die Holzkirchner durch Sanierung und Erweiterung der Fellacher Anlage zukommen. „Das sind schwierige Berechnungen, die normalerweise der Bayerische Kommunale Prüfungsverband macht“, so Wendlinger. Nicht zuletzt, weil die tatsächlichen Kosten von vielen Faktoren abhängen und sich die Planung in einem frühen Stadium befindet. „Wir wollen aber ungefähr zeigen, wohin die Reise geht.“ Durchschnittlich beträgt die Gebühr nach Erhöhung voraussichtlich 3,40 Euro pro Kubikmeter.

https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/holzkirchen-klaeranlage-muss-teuer-saniert-werden-93351003.html

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Die Emscher bei der Kläranlage Dortmund-Deusen – auch hier befinden sich Medikamentenreste im Wasser

Medikamentenreste, die in unsere Gewässer geraten, lösen dort eine Umweltkatastrophe aus. Jetzt hat die EU entschieden: Die Pharmabranche muss dafür zahlen. Doch die weigert sich.
Nur weil die Emscher schön aussieht, ist sie noch lange nicht gesund. Das weiß niemand besser als Heinz Hiegemann, Chef der Kläranlage Dortmund-Deusen. Er steht an einem warmen Herbsttag auf dem Emscher-Deich hinter seinem Klärwerk und erläutert die verblüffende Verwandlungslust des Flusses. Flussaufwärts ist er bräunlich trüb gefärbt. Direkt vor dem Ingenieur wird er plötzlich trinkwasserklar. Und danach, weiter flussabwärts, schillern …
https://www.stern.de/wirtschaft/abwasser–wie-medikamentenreste-unsere-gewaesser-verseuchen-35163598.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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Burgdorf: Rattenbekämpfung in Burgdorf und den Ortsteilen

Von Montag, 21. Oktober 2024, bis Mittwoch, 30. Oktober, findet in Burgdorf eine Rattenbekämpfung im gesamten Stadtgebiet, einschließlich der dazugehörigen Ortschaften, statt. Die Bekämpfung umfasst das Kanalisationsnetz, die stehenden und fließenden Gewässer, den Stadtpark, die Umgebung der Kläranlage sowie die Regenrückhaltebecken. Es wird ein Rattengift in trockener, körniger Form mit dem Wirkstoff „Cumarin-Derivate“ verwendet. Mehr:
https://www.altkreisblitz.de/aktuelles/datum/2024/10/14/rattenbekaempfung-in-burgdorf-und-den-ortsteilen/

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Innovation am Ammersee: Schwimmende Solaranlage geht in Betrieb

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger weiht eine schwimmende Fotovoltaikanlage auf einem Schönungsteich ein. Dieses Pilotprojekt könnte richtungweisend für Kläranlagen sein.
Wahrscheinlich hat die begleitende Blasmusik die Schwäne, Enten und Blesshühner auf dem Schönungsteich der Kläranlage Ammersee in Eching mehr gestört als das laute Rattern, das zu hören war, als „das Schiff“ zu Wasser gelassen wurde. „Das Schiff“, so nannte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger am Samstag den ersten Modulblock einer schwimmenden Fotovoltaikanlage auf Schönungsteichen überhaupt. Es ist ein Pilotprojekt, das für Kläranlagen richtungweisend sein könnte und am Samstag durch Aiwanger unter den Augen zahlreicher Bürgermeister und Gemeinderäte freigegeben wurde.
https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/innovation-am-ammersee-schwimmende-solaranlage-geht-in-betrieb-93316755.html

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Eching: Schwimmende PV-Anlage auf Klärteich: Darum gab es nur Teilgenehmigung

Auf der Kläranlage von Eching am Ammersee startet ein Pilotprojekt mit einer schwimmenden Photovoltaik(PV)-Anlage. Während der Naturschutz diese kritisch sieht, erhoffen sich Hersteller, Betreiber und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger einen Beitrag zur Energiewende.
https://www.agrarheute.com/energie/schwimmende-pv-anlage-klaerteich-gab-nur-teilgenehmigung-626815

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Koblenz: Explosion und ängstliche Arbeiter in Koblenzer Kläranlage:- Viele offene Fragen

Die Ereignisse rund um die Millionen Euro schwere und inzwischen stillgelegte Klärschlammvergasungsanlage in Koblenz-Wallersheim beschäftigen Kommunalpolitik und Verwaltung weiter. In der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses ging es auch um eine mögliche Explosion in der Anlage im Jahr 2022 und um verängstigte Mitarbeiter. Deutliche Kritik…mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/koblenz-und-region_artikel,-explosion-und-aengstliche-arbeiter-in-koblenzer-klaeranlage-viele-offene-fragen-_arid,2696656.html

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Nandlstadt: Die ersten Bescheide werden verschickt: Nandlstädtern stehen hohe Einmalzahlungen für die Kläranlage ins Haus

Die Gemeinde Nandlstadt verschickt nach der Kläranlagen-Sanierung die ersten Bescheide für die Verbesserungsbeiträge. Den Bürgern stehen hohe Einmalzahlungen ins Haus – und engagierte Verwaltungsmitarbeiter zur Seite.
Nandlstadt – Die Sanierung und Erweiterung der Nandlstädter Kläranlage hat in den vergangenen Jahren für viele Diskussionen und erhitzte Gemüter bei den Bürgern und Markträten gesorgt. Grund: Die Kosten von gut fünf Millionen Euro müssen, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben, auf die Bürger umgelegt werden – zum Ärger vieler Haus- und Grundstückseigentümer. Auf der Suche nach der besten Lösung für die Bürger einigte sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr auf die 50:50-Variante. Will heißen: Die Kosten werden zu 50 Prozent durch Verbesserungsbeiträge (Einmalzahlung) sowie zu 50 Prozent durch die neu zu kalkulierenden Abwassergebühren finanziert. Im Oktober nun werden die ersten Gebührenbescheide verschickt.
https://www.merkur.de/lokales/freising/nandlstadt-ort377198/die-ersten-bescheide-werden-verschickt-nandlstaedtern-stehen-hohe-einmalzahlungen-fuer-die-klaeranlage-ins-haus-93321231.html

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Pinzgau: Kläranlage Unken sicherer gegen Hochwasser

Um rund 700.000 Euro ist die Kläranlage des unteren Saalachtals in Unken (Pinzgau) besser gegen Hochwasser abgesichert worden. Die Anlage soll künftig auch gegen hundertjährliche Hochwasser gewappnet sein – nicht nur gegen dreißigjährliche.
Die Kläranlage Unken unweit des Steinpasses reinigt das Abwasser von 24.000 Personen aus den Gemeinden Weißbach bei Lofer, St. Martin bei Lofer, Lofer, Unken und Teilen der bayrischen Nachbargemeinde Schneizlreuth. Ein Erdwall und einige technische Anpassungen halten künftig größere Hochwasser der Saalach fern.Mehr:
https://salzburg.orf.at/stories/3275148/

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Vörbach: Wegweisender Umweltschutz auf der Kläranlage Vörbach für klimaneutrales Waldachtal

Staatssekretär Dr. Andre Baumann informiert sich über ELOVAC® -Technologie und vierte Reinigungsstufe
Ravensburg, Vörbach, 29. Juli 2024. ELIQUO TECHNOLOGIES und der Zweckverband Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal empfangen am 02. August den Staatssekretär des baden-württembergischen Umweltministeriums Dr. Andre Baumann zu einem Besuch auf der Kläranlage Vörbach, Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt des Treffens stehen die von ELIQUO entwickelte Technologie ELOVAC® zur Vakuumentgasung von Faulschlamm, durch die auf der Kläranlage u. a. Treibhausgasemissionen vermieden werden, und die vierte Reinigungsstufe, die schädliche Mikroschadstoffe aus dem Abwasser eliminiert Dr. Baumann wird an einer Führung auf der Kläranlage teilnehmen und von Dr. Axel Kern, Referatsleiter für Ressourceneffizienz, Green Tech, Bioökonomie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg begleitet werden. Gemeinsam mit dem Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal Dieter Bischoff, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Robin Lutz, Betriebsleiter der Kläranlage Vörbach Thomas Rauser sowie Ulrich Knörle, Geschäftsführer von ELIQUO TECHNOLOGIES, und Dr. Elmar Pongratz, Geschäftsführer ELIQUO STULZ und ELIQUO KGN, werden während des Rundganges brandaktuelle Umweltschutzthemen diskutiert. Hierzu zählen u. a. Chancen und Risiken der Klimaneutralität kommunaler Kläranlagen, Potentiale für mehr Nachhaltigkeit im Bereich Abwasser und die Rolle der Politik, um Hürden für die schnellere Einführung innovativer Umwelttechnologien auf Kläranlagen abzubauen.
Staatssekretär Dr. Baumann interessiert sich insbesondere für die Vakuumentgasung von Faulschlamm mit ELOVAC® und die vierte Reinigungsstufe.
Die Vakuumentgasung von Faulschlamm ist eine der neuesten Investitionen der Kläranlage Vörbach. ELOVAC® ist ein kompaktes, anschlussfertiges System, das in die bestehende Klärschlammbehandlung eingebunden wurde. Sie sorgt seit Mai 2023 für reduzierte Methanemissionen und eine verbesserte Klärschlammentwässerung. Methan ist wie CO2 ein Treibhausgas, jedoch laut Umweltbundesamt 28 Mal klimaschädlicher als CO2.1 Auf kommunale Kläranlagen entfallen nach Schätzungen rund 3 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen2. Die schädlichen Gase treten während der Abwasserbehandlung u. a. als Methan-Emissionen bei der Klärschlammbehandlung auf. Dadurch gelangen Treibhausgase in die Umwelt und führen zu einer schlechten Klimabilanz von Kläranlagen. Im Zeichen des Klimawandels und der damit einhergehenden Erderwärmung, besteht auf Kläranlagen in der Klärschlammbehandlung ein bedeutender Hebel, um Treibhausgasemissionen zu vermeiden. In Vörbach werden durch die Vakuumentgasung mit ELOVAC® beispielsweise jährlich 181 Tonnen CO2-Equivalente vermieden. Dies entspricht einem Kohlenstoffausstoß von rund 1,8 Millionen PKW-Kilometern. Thomas Rauser dazu: „ELOVAC® hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Betriebskosten. Besonders stolz sind wir auch darauf, mit der Kläranlage Vörbach unseren CO₂-Fußabdruck zu verringern und einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Zukunft des Waldachtals zu leisten.“ Darüber hinaus werden die Verantwortlichen der Kläranlage über die positiven Auswirkungen ihrer geplanten vierten Reinigungsstufe berichten. Die vierte Reinigungsstufe spielt zunehmend eine wichtige Rolle in der Abwasserreinigung. In dieser werden schwer entfernbare Mikroschadstoffe, wie Hormone, Pestizid- und Medikamentenrückstände aus dem Abwasser entfernt. Durch die stark zugenommene Belastung des Abwassers und der Verknappung der nutzbaren Ressource Süßwasser ist dieser Verfahrensschritt eine große Herausforderung der heutigen Zeit. Die erst kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete „Nationale Wasserstrategie“ zielt mit ihrem umfassenden Maßnahmenbündel „Aktionsprogramm Wasser“ darauf ab, die Versorgung mit sauberem Wasser in Deutschland langfristig zu sichern. Die Ergänzung um die vierte Reinigungsstufe stellt einen wichtigen Baustein dieses Programms dar und ist für große Kläranlagen zukünftig verpflichtend, für kleine Kläranlagen je nach Risikoeinschätzung optional. Die Kläranlage Vörbach gehört damit zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Das Land Baden-Württemberg bezuschusst die Erweiterung der Kläranlage in Vörbach mit der vierten Reinigungsstufe mit knapp 4,8 Millionen Euro. „Im Vereinigten Königreich nimmt das Thema CO₂-Vermeidung auf Kläranlagen sogar einen noch höheren Stellenwert ein als in Deutschland. In Strongford wird z. B. vom Wasserverband Severn Trent derzeit die weltweit erste klimaneutrale kommunale Kläranlage gebaut. Dort ist ELOVAC® ebenfalls eine wichtige Schlüsseltechnologie. Das Projekt „Net Zero Hub“ ist ein wichtiger Meilenstein der Branche in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Sie sollte als Vorbild für weitere Unternehmen, auch hierzulande, dienen“, sagt Ulrich Knörle.
https://www.eliquostulz.com/de/news-details/wegweisender-umweltschutz-auf-der-klaeranlage-voerbach-fuer-klimaneutrales-waldachtal-es.html

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Herrenberg: Baustellen-Rundfahrt – Das sauberste Wasser der Region

Die Baustellen-Rundfahrt in Herrenberg präsentiert eine Containerunterkunft für Flüchtlinge, eine vorbildliche Kläranlage – und eine neue Idee in der Stadtentwicklung.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baustellen-rundfahrt-in-herrenberg-das-sauberste-wasser-der-region.635d23c9-d26b-40b5-b54c-99f77872b215.html

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Duisburg-Hochfeld: Kläranlage wird für 33 Millionen Euro saniert

„Die Bakterien sind unsere besten Mitarbeiter“
Duisburg · Das Klärwerk in Hochfeld soll durch zahlreiche Um- und Neubauten nicht nur effizienter werden, sondern auch Energie produzieren. Zusätzlich soll künftig auch Phosphor aus dem Klärschlamm zurückgewonnen werden. Was geplant ist.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-klaerwerk-in-hochfeld-wird-fuer-33-millionen-euro-saniert_aid-118841333

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AV-Schwabachtal: Reinigung und optische Inspektion

Die Reinigung und optische Inspektion des Rosenbacher Sammlers und des Großenbucher Sammlers konnten endlich abgeschlossen werden. Die Zustandsbewertung hat einige Schäden vor allem an den Schächten offenbart.
Die Sanierung ist für 2024 geplant.
https://av-schwabachtal.de/aktuelles/reinigung-und-optische-inspektion-1574004/

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Der AZV Erdinger Moos ist Ihr starker Partner bei der Abwasserbeseitigung

Der Zusammenschluss von 12 Gemeinden und der FMG als wichtiger Partner hat gezeigt, dass die Sicherheit der Abwasserbeseitigung jederzeit gewährleistet ist und zugleich der Umweltschutz für uns höchste Priorität hat. Unsere Gebühren und Beiträge konnten seit 8 Jahren stabil gehalten werden.
Leider treffen uns die aktuellen Krisen der Zeit deutlich. Durch die Corona Pandemie in den Jahren 2020-2021 konnte deutlich weniger Abwasser gereinigt werden, die verbrauchsunabhängigen Kosten wie Personal und Stromkosten blieben allerdings auf gleichem Niveau. Der anhaltende Krieg in der Ukraine bewirkt, dass Chemikalien, wie beispielsweise Fällmittel, die in der Kläranlage in großen Mengen benötigt werden, zum Teil gar nicht mehr oder nur unter erhöhten Kosten geliefert werden können. Auch wir sind von der Preissteigerung im Bereich der Bauleistungen, Dienstleistungen, Klärschlammverwertung, Materialien und Personalkosten in erhöhtem Umfang betroffen.
Eine Kalkulation des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes ergab, dass für die nächsten 4 Jahre eine Gebührenerhöhung unumgänglich ist.
Die Verbandsversammlung hat in der Sitzung am 17.05.2023 entschieden, dass die Gebühren ab 01.01.2024 wie folgt erhöht werden.
Gebühren Schmutzwasser von € 1,38 auf € 1,94 je m³.
Gebühren Niederschlagswasser von € 0,57 auf € 0,88 je m² einleitende Fläche.
https://www.azv-em.de/information-zur-erhoehung-der-abwassergebuehren/

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Völklingen: Damit das Abwasser zur Kläranlage kommt

Millionenprojekt in Völklingen: Wie ein neues Überlaufbecken die Saar sauberer machen soll
Völklingen · Ein 4,1 Millionen Euro teures Regenüberlaufbecken soll bei starkem Regen, Schmutzwasser aus der überlaufenden Kanalisation abfangen. Wie’s funktioniert und wie weit der Bau in Wehrden ist, wurde bei einem Treffen vor Ort erklärt.
Anwohner, Projekt-Beteiligte und Kommunalpolitiker kamen am Dienstagnachmittag zum Alten Haller in Völklingen Wehrden – dort wurde das im Bau befindliche Regenrückhaltebecken und dessen Wirkungsweise für die Umwelt vorgestellt.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/voelklingen/weniger-abwasser-in-rosselmuendung-regenrueckhaltebecken-entsteht-in-voelklingen-wehrden_aid-118111767

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Hennef: 1,3 Millionen Euro vom Bund: Die Stadt Hennef rüstet die Kläranlage energieeffizient um

Die Stadt Hennef kann sich über einen warmen Geldregen freuen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt 1,3 Millionen Euro für die energieeffiziente Umrüstung der Zentral-Kläranlage in der Siegaue. Die technische Ausrüstung der fünf Belebungsbecken wird energieeffizient umgerüstet.

Insgesamt kostet die Maßnahme etwa 2,9 Millionen Euro. Aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundes kommen 40 Prozent, besagte 1,3 Millionen Euro. Der Betriebsausschuss hatte in seiner Sitzung am 9. März das Projekt beschlossen…mehr:
https://www.gmx.net/magazine/regio/nordrhein-westfalen/13-millionen-euro-bund-stadt-hennef-ruestet-klaeranlage-energieeffizient-40034824

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Gillenbeuren: Die Zukunft beginnt in Gillenbeuren Wie der Klimawandel Kläranlagen verändert

Mehr unter:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-cochem-zell_artikel,-die-zukunft-beginnt-in-gillenbeuren-wie-der-klimawandel-klaeranlagen-veraendert-_arid,2687009_source,rss.html

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„Historisches Wahrzeichen der Bauingenieurkunst“: Vor 110 Jahren ging das erste Emscher-Pumpwerk in Betrieb

Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Der Wasserwirtschaftsverband, der heute in erster Linie für sein Jahrhundertprojekt Emscher-Umbau bekannt ist, sorgt seit 1899 vor allem dafür, dass die Emscher-Region nicht unter Wasser steht: Bergbaubedingt müssen zirka 38 Prozent des Emscher-Einzugsgebietes auf ewig künstlich entwässert werden – denn ohne Pumpen fließen Regen-, Bach- und Abwasser nicht alleine den Berg hinauf. Abgesackte Poldergebiete würden ohne die Pumpwerke der Emschergenossenschaft überschwemmt werden.
Das allererste Pumpwerk ging vor 110 Jahren, im Jahr 1914, in Duisburg an der Alten Emscher an den Start. Insgesamt betreibt die Emschergenossenschaft heute 180 Pumpwerke. Als die Emschergenossenschaft vor 125 Jahren gegründet wurde, herrschten in der Region wasserwirtschaftliche Missstände vor. Die durch den Kohleabbau unter Tage verursachten Bergsenkungen führten zu der Bildung von Senkungsmulden, die nicht nur bei Regenfällen regelmäßig vollliefen – auch den Gewässern fehlte die Vorflut: Teilweise flossen die Bäche wieder rückwärts oder breiteten sich unkontrolliert nach links und rechts aus. Zur technischen Entwässerung dieser Polderflächen mussten folglich Pumpwerke her.
Das Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg-Beeck war das erste seiner Art in der Emscher-Region. Entworfen wurde es 1911 nach Vorgaben der Emschergenossenschaft von dem Architekten Alfred Fischer und dem Bauingenieur Ernst Mautner. Bis heute ist es in Betrieb – und gilt längst als Kunstwerk. Die Bundesingenieurkammer hat dem Pumpwerk im Jahr 2013 sogar den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ verliehen – mit seinem imposanten Kuppeldach von 41 Metern Durchmesser gehört das Pumpwerk zu den herausragenden Gebäuden seiner Zeit.
Die Anlage nahm seinerzeit die Sachlichkeit des Bauhaus-Stils der 1920er-Jahre vorweg. Die Ästhetik prägte später auch weitere Industriebauten wie zum Beispiel das Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Seit 1999 steht das Pumpwerk Alte Emscher unter Denkmalschutz und ist Teil der Route der Industriekultur.
„Mit dem Betrieb unserer Pumpwerke erfüllen wir eine wesentliche und unverzichtbare Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge: Die Bedeutung dieser Anlagen würde klar werden, wenn sie einmal nicht mehr laufen würden – denn dann stünden weite Teile unserer Region unter Wasser“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
„Die Betriebssicherheit hat höchste Priorität: Seit 1914 haben sich Bauausführung, Größe und Anordnung von Maschinen, Transformatoren und Schaltanlagen in unseren Pumpwerken entsprechend konsequent weiterentwickelt. Die Anlagen müssen auch bei starken Niederschlägen zuverlässig in der Lage sein, den auftretenden Abfluss zu fördern und fortzuleiten“, sagt Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft.

180 Pumpwerke erledigen Ewigkeitsaufgabe
Bis heute werden mit 180 Vorflut- und Abwasserpumpwerken rund 38 Prozent der Fläche der Emscher-Region entwässert. Die leistungsstärkste Anlage der Emschergenossenschaft an der Boye in Bottrop fördert bei maximaler Leistung (z.B. im Starkregenfall) in einer Sekunde 46.000 Liter, was dem Inhalt von mehr als 300 Badewannen entspricht. Mehr:
https://gwf-wasser.de/branche/historisches-wahrzeichen-der-bauingenieurkunst-vor-110-jahren-ging-das-erste-emscher-pumpwerk-in-betrieb/

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Bottrop: Feuerwehr-Meldung: Schwelbrand in der Kläranlage

Blaulicht-News: Schwelbrand in der Kläranlage Bottrop. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Feuerwehr Bottrop.

Bottrop
Am heutigen Morgen wurde die Feuerwehr Bottrop um 04:10 Uhr zur Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft alarmiert. Hier hatte die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst.
Bei der Erkundung war eine Rauchentwicklung in einem Hochsilo mit Klärschlamm sichtbar. Ursache hierfür war ein Schwelbrand des Klärschlamms. Dieser konnte zügig abgelöscht werden. Dabei wurden mehrere Trupps unter Atemschutz eingesetzt.
Ein Feuerwehrangehöriger wurde mit Kreislaufbeschwerden vorsorglich zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus transportiert.
Gegen 6 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle. Insgesamt waren ca. 50 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehren Boy, Altstadt und Eigen an der Einsatzstelle. Die Freiwilligen Feuerwehren Fuhlenbrock und Kirchhellen standen für weitere Einsätze im Stadtgebiet in Bereitschaft
https://news.feed-reader.net/ots/5857134/fw-bot-schwelbrand-in-der-klaeranlage/

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Berlin: Von der Lieper Bucht bis zum Wannsee: Berliner Badestellen sollen durch neue Kläranlage sauberer werden

Das Klärwerk Ruhleben rüstet technisch auf – mit der UV-Anlage sollen noch vorhandene Keime unschädlich gemacht werden. Das kommt auch Berliner Badestellen zugute.
Die Berliner Wasserbetriebe bauen das Klärwerk in Ruhleben mit einer neuen Filter- und einer UV-Anlage aus. Die Technik sorge dafür, „dass ab 2028 noch saubereres Wasser in Spree und Havel abgeleitet werden kann, was unter anderem den Algenwuchs im Sommer reduziert“, teilte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) mit.
„Das bedeutet für die Berliner Wasserbegeisterten mehr Badespaß bei noch klarerer Sicht an unseren zahlreichen Flussbadestellen vom Rupenhorn über die Reinigungstechnik .“
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Der sogenannte Flockenfilter soll vor allem den Nährstoff Phosphor weiter aus dem Wasser filtern, der zu diesem Zeitpunkt schon zu 98 Prozent entfernt sei, teilten die Wasserbetriebe mit. Die UV-Anlage wiederum soll noch vorhandene Keime und Bakterien im bereits gereinigten Wasser unschädlich machen.
Damit könne das gereinigte Wasser nun das ganze Jahr über in die Spree abgeleitet werden, hieß es weiter. Bisher wurde im Sommer das Klärwasser über eine 16 Kilometer lange Klarwasser-Pipeline zum Teltowkanal an den Havel-Badestellen vorbeigeleitet.
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Rund 250 Millionen Euro soll der Ausbau Giffey zufolge kosten. Die Bauarbeiten laufen bereits und sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Das Klärwerk in Ruhleben ist nach Grundstücksfläche das zweitgrößte der sechs Berliner Anlagen. Das Abwasser von rund 1,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wird hier gereinigt. Das Abwasser braucht demnach einen Tag, um dort geklärt zu werden. (dpa)
https://www.tagesspiegel.de/berlin/von-der-lieper-bucht-bis-zum-wannsee-berliner-badestellen-sollen-durch-neue-klarwerkanlage-noch-sauberer-werden-12209057.html

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Asunción: Diese vier Städte bekommen eine Abwasserkanalisation

Asunción: Das Ministerium für öffentliche Bauten teilte mit, dass es mit dem CAF über die Finanzierung von bis zu 100 Millionen US-Dollar für den Bau von Abwassernetzen und Kläranlagen verhandelt. Hier erfahren sie, welche vier Städte in den Genuss dieses Plans kommen.
Das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (MOPC) teilte mit, dass es mit der Entwicklungsbank für Lateinamerika und die Karibik (CAF) über ein Darlehen von bis zu 100 Millionen US-Dollar für den Bau von Abwasserkanalisationsnetzen und Kläranlagen verhandelt.
Die Arbeiten sind Teil eines Projekts, das von der Institution über die Direktion für Trinkwasser und Abwasserentsorgung (Dapsan) mit Unterstützung der Entwicklungsbank für Lateinamerika und die Karibik (CAF) gefördert wird.
Die internationale Organisation arbeitet seit 2021 an der Vorbereitung der Machbarkeitsstudie und der fortgeschrittenen Vorplanung dieser Arbeiten durch ein Beratungsunternehmen, das von der Bank im Rahmen der nicht rückzahlbaren technischen Zusammenarbeit beauftragt wurde.
Claudia Crosa, Direktorin von Dapsan, erklärte, dass man derzeit dabei sei, den Finanzierungsantrag bei der CAF zu stellen. „Wenn alles gut geht, werden wir uns Ende des Jahres an den Kongress wenden, um die Genehmigung des Darlehens zu beantragen, und die Ausschreibung wird von dieser Genehmigung abhängen“, erklärte sie.

Die Städte, die davon profitieren werden
Nach Angaben des MOPC werden folgende Städte vom Bau der Kanalisation und der Kläranlage profitieren: San Estanislao (San Pedro), Eusebio Ayala (Cordillera), Alberdi (Ñeembucú) und Piribebuy (Cordillera).
In dieser Woche besuchte eine Delegation aus Technikern der CAF, der DAPSAN und der Direktion für soziales und ökologisches Management (DGSA) die vier Städte, wo sie mit den Gemeindebehörden zusammentrafen, um die Einzelheiten des Projekts zu koordinieren. Sie besichtigten auch das Projektgebiet und das Grundstück, auf dem die Kläranlage gebaut werden soll, von der mehr als 120.000 Einwohner des Stadtgebiets profitieren werden.
Die Bürgermeister der vier oben genannten Städte haben erkannt, dass das Fehlen eines Abwassersystems ein seit langem bestehendes Problem ist, das angesichts des Wachstums des Stadtgebiets nicht länger aufgeschoben werden kann, und dass es um den Schutz der öffentlichen Gesundheit geht, der die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern soll. All dies geschieht im Rahmen…
https://wochenblatt.cc/diese-vier-staedte-bekommen-eine-abwasserkanalisation/

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Ansbach: Klärwerk baut vierte Reinigungsstufe: Förderung bis zu 6,7 Millionen Euro vom Freistaat Bayern

Das Klärwerk Ansbach bekommt eine vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen. Den Bau fördert der Freistaat mit bis zu 6,7 Millionen Euro. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat heute in Ansbach den Förderbescheid übergeben.
Glauber: “Sauberes Wasser ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Abwasserreinigung auf höchstem Niveau spielt dabei eine bedeutende Rolle. Der Schlüssel für saubere Gewässer ist die vierte Reinigungsstufe. Bayern hat den Handlungsbedarf frühzeitig erkannt und ein eigenes Förderprogramm für Kläranlagen aufgesetzt – für einen vorsorgenden Gewässerschutz. Dieses Programm ist ein erster bayerischer Meilenstein. So führen wir Wasser, das unsere Kläranlagen verlässt, in bester Qualität in unsere Gewässer und Böden zurück. Ansbach erhält dafür bis zu 6,7 Millionen Euro vom Freistaat. Sauberes Wasser ist jeden investierten Euro wert.”
Von den rund 2.300 Kläranlagen in Bayern sollen etwa 90 strategisch ausgewählte Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Die Anlagen wurden nach fachlichen Gesichtspunkten anhand ihrer Ausbaugröße, des Abwasseranteils im Gewässer und der Relevanz für Trinkwassereinzugsgebiete ausgewählt. So können mit nur 4 Prozent der Kläranlagen 40 Prozent des bayerischen Abwassers weitestgehend gereinigt werden.
Mit dem Bau einer vierten Reinigungsstufe in Ansbach soll die Reinigung des Abwassers für rund 44.000 Menschen noch weiter verbessert werden. Die Kläranlage Ansbach gehört zu 13 Kläranlagen, die mit oberster Priorität nachgerüstet werden. Das Bayerische Umweltministerium fördert den Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent; die bis Ende 2024 anfallenden Kosten sogar bis zu 70 Prozent. Damit unterstützt der Freistaat Kommunen beim Ausbau ihrer Abwasserinfrastruktur. Einen Zuwendungsbescheid für den Bau einer vierten Reinigungsstufe haben bereits die Städte Lindau, Erlangen und Schweinfurt erhalten.
Saubere Gewässer sind ein wichtiger Bestandteil der Zukunftsvorsorge in Bayern. Bayern setzt auf die stufenweise Erforschung und Einführung neuer Techniken, um die Qualität der Gewässer stetig zu verbessern. Eine effektive Abwasserbeseitigung ist unverzichtbar. Dafür arbeiten Freistaat und Kommunen Hand in Hand. Die Nachrüstung der größeren Kläranlagen mit vierten Reinigungsstufen ist Teil der bayerischen Strategie “Wasserzukunft Bayern 2050”. Ziel ist es, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat weiterhin nachhaltig auf höchstem Niveau sicherzustellen.
Rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser werden in Bayerns kommunalen Kläranlagen jährlich gereinigt – das ist jedes Jahr einmal der Ammersee. Drei Stufen mit mechanischen, biologischen und chemischen Verfahren sorgen für sauberes Wasser. Der Ausbau von Kläranlagen hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass sich die Wasserqualität in den Flüssen und Seen stetig gesteigert hat. Die bayerischen Kläranlagen gehen in vielen Fällen bereits über den aktuellen Stand der Technik hinaus.Mehr:
https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/klaerwerk-ansbach/

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Weilerswist: Innovatives Pumpwerk für die Kläranlage

Erftverband setzt Forschungsprojekt um und baut weltweit das erste Pumpwerk seiner Art. Bei der Konzeption des sogenannten Pumpensumpfes wurde eine vollständig neue Geometrie gewählt.
Mit dieser neuen Pumpwerksart können im Vergleich zu konventionellen Pumpwerken Energie und Betriebskosten gesenkt werden. Zudem werden Betriebsstörungen minimiert. Das Konzept des Erftverbandes wurde mit Unterstützung der TU Berlin entwickelt und mit Modellversuchen der Universität verifiziert. Im ersten Ausbauzustand werden bis zu 80 Liter pro Sekunde in den rund 11,5 Meter höherliegenden Zulauf der Kläranlage gefördert. Die Kapazität kann bei Bedarf später noch erweitert werden.
Im August beginnt der Erftverband mit den Bauarbeiten des Pumpwerkes. Parallel dazu wird auch der zweite Bauabschnitt des neuen rund 3,2 km langen Verbindungssammlers Metternich angegangen. Der erste Bauabschnitt von der Ortslage Metternich zum auf der Höhe der A61 gelegenen Pumpwerk Metternich (ehemalige Kläranlage) wird in den kommenden Wochen fertiggestellt. Der Verbindungssammler verläuft überwiegend im Bereich des Radwegs entlang der Swist. Für die Dauer der Bauarbeiten wird eine Umleitung eingerichtet. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Juni 2026 und kosten insgesamt rund 10 Mio. Euro.
Erftverband
Als öffentlich-rechtlicher Wasserverband im Rheinischen Revier setzt der Erftverband sich für den Lebensraum Erft
und für eine ganzheitliche Wasserwirtschaft ein. Mit mehr als 150 Jahren Erfahrung schafft er die Basis für artenreiche Flusslandschaften und reinigt das Abwasser für 1,2 Millionen Menschen. Mit mehr als 600 Wasserbegeisterten plant, baut und betreibt der Erftverband Grundwassermessstellen, Kläranlagen, Kanalnetze, Regenüberlauf- und Hochwasserrückhaltebecken. Darüber hinaus unterhält und renaturiert er die Fließgewässer im Einzugsgebiet der Erft und des Jüchener Bachs.
https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/innovatives-pumpwerk-fuer-die-klaeranlage-weilerswist/

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Größte Baumaßnahme nach der Wende startet für Ort im Wartburgkreis

Großburschla. Gemeinschaftsaufgabe verschlingt bis zum Sommer 2026 rund 4,5 Millionen Euro. Wichtiger Schritt zum Anschluss an eine zentrale Kläranlage. Mehr:
https://www.thueringer-allgemeine.de/lokales/wartburgkreis/article406955283/groesste-baumassnahme-nach-der-wende-startet-fuer-ort-im-wartburgkreis.html

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Rostock: Abwasserrohre in der Warnow werden repariert

Die Nordwasser GmbH will an den Abwasserleitungen zwischen dem Pumpwerk Dierkow und der Kläranlage Rostock Reparaturarbeiten durchführen. Das sei notwendig, um die unter der Warnow verlegten Rohre reinigen und prüfen zu können. Zunächst sollen von Mitte August an neue Rohrteile und Absperrarmaturen eingebaut werden, sagte eine Sprecherin von Nordwasser. Der Bau und die Wartung von solchen sogenannten Dükerleitungen für Abwasser, die durch einen Fluss geführt werden, seien mit einem besonders hohen Aufwand verbunden. Dabei gehe es nicht zuletzt auch um den Schutz des Gewässers vor Schadstoffen.
Die vier Leitungen aus Stahl wurden 1984 in der Warnow versenkt, auf einer Länge von 800 Metern und in knapp neun Metern Tiefe. Aktuell wird laut Nordwasser nur eine dieser Leitungen genutzt. Die ersten Reparaturarbeiten sollen Mitte Oktober abgeschlossen sein. Danach könne die technische Inspektion der 60 Zentimeter dicken Rohre erfolgen. Einschränkungen im Schiffsverkehr oder bei …mehr:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/rostock/Rostock-Abwasserrohre-in-der-Warnow-werden-repariert,mvregiorostock632.html

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Lignano/Italien geht rechtlich gegen Berichte über angebliches Abwasser in Lagune vor – Qualität ausgezeichnet“

Lignano habe Probleme mit seiner Kläranlage und der Badewasserqualität, lauten die Vorwürfe. Dahinter stecke eine politische Kampagne, gegen die sich die Gemeinde nun rechtlich wehren will.
https://www.kleinezeitung.at/kaernten/18700436/lignano-will-sich-ausgezeichnetes-badewasser-mit-klage-sichern

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Gemeinde Ahorntal: Herr des Wassers und Abwassers geht in Rente

Eine neue Ära bei der Leitung der Kläranlage Ahorntal beginnt. Der langjährige Leiter Erwin Neuner geht in Ruhestand und Markus Adelhardt übernimmt.
https://www.kurier.de/inhalt.gemeinde-ahorntal-herr-des-wassers-und-abwassers-geht-in-rente.4157ef1c-0cb4-4d2e-88d9-57f83caaa490.html

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Wellesweiler: Tag der offenen Tür in der Kläranlage in Wellesweiler „Die Ohrstäbchen sind weniger geworden“

Rechen, fällen, klären, faulen und vieles mehr: Der Tag der offenen Tür erlaubte einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Kläranlage Neunkirchen. Mehr:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/neunkirchen/wie-funktioniert-eine-klaeranlage-tag-der-offenen-tuer-in-wellesweiler_aid-116704765

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Bubeneč: Petrohradská – Kollektiv bringt frischen Wind in die Alte Kläranlage

Das Areal des Prager Industriedenkmals, die Alte Kläranlage in Bubeneč (Stará čistírna odpadních vod v Bubenči) wird bald um ein neues Gastro-Angebot bereichert, das auf hochwertige Erfrischungen sowie auf Kunst, Diskussionen und Vorträge ausgerichtet ist. Der neue Betreiber des Museums, das städtische Unternehmen TCP a.s., hat einen neuen Pächter für das Café und die saisonale Bar in der Scheune ausgewählt: das Kollektiv Petrohradská. Die neue Einrichtung wird ab Ende August dieses Jahres für alle Besucher des Areals zugänglich sein.
https://www.tschechien.news/post/petrohradsk%C3%A1-kollektiv-bringt-frischen-wind-in-die-alte-kl%C3%A4ranlage-in-bubene%C4%8D

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Pforzheim: Das Klärwerk wird mit einer 4. Reinigungsstufe zur Elimination von anthropogenen Spurenstoffen ausgerüstet

Spurenstoffe umfassen unterschiedliche Stoffgruppen wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Kosmetikartikel sowie Haushalts- und Industriechemikalien.
Es wird eine Pulveraktivkohlebehandlung im Teilstrom errichtet, mit einem 2-straßigen Kontaktbecken, einem Sedimentationsbecken und einer nachgeschalteten Filtrationsstufe mit Tuchfiltern.
Die Lagerung der Pulveraktivkohle erfolgt in einem Silo. Zur Unterstützung der Sedimentation ist die Dosierung von Flockungshilfsmitteln und Fällungschemikalien notwendig. Die Lagerung des Fällmittels erfolgt in einem 30 m³-Tank.
Die neue Adsorptionsstufe wird an die bestehende Ablaufleitung angebunden. Bei Bedarf ist eine Umnutzung des Sedimentationsbeckens als 5. Nachklärbecken möglich, wobei die Filtrationsstufe dann zur weitergehenden Phosphorelimination als Flockungsfilter betrieben wird.
http://weber-ing.de/portfolio/referenz-klaerwerk-pforzheim/

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Petershausen: Knappe Rettung der Kläranlage

Fazit nach Hochwasser: Petershausen will weiter in Schutzmaßnahmen investieren. Mehr:
https://www.merkur.de/lokales/dachau/petershausen-ort29282/knappe-rettung-der-klaeranlage-93192937.html

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Neckarsulm: Beitrag zum Gewässerschutz für 25 Millionen Euro

Kläranlage Neckarsulm soll Medikamente filtern: Bürger zahlen
Die Kläranlage Neckarsulm soll zum Filtern von Medikamentenrückständen eine neue Reinigungsstufe bekommen – für 25 Millionen Euro. Die Kosten werden indirekt die Bürger tragen.
Antibiotika, Hormone aus der Antibabypille, Röntgenkontrastmittel oder Schmerzmittel: Die Liste an Stoffen ist lang, die sich in Abwässern befinden. Jetzt soll die Verbandskläranlage Neckarsulm (Kreis Heilbronn) mit einer sogenannten vierten Reinigungsstufe ausgebaut werden, um solche Stoffe zum größten Teil herauszufiltern. Das Projekt ist kostspielig, rund 25 Millionen Euro wird der Ausbau kosten und das werden die Bürgerinnen und Bürger zahlen müssen – indirekt. 2026 ist der Baustart geplant, die Bauphase…mehr:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/klaeranlage-neckarsulm-reinigung-100.html

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Marbach: Kläranlage in Marbach – Rathauschef befürchtet bei Dammbruch eine Umweltkatastrophe

Das Hochwasser Anfang Juni hat auch die Kläranlage in Marbach im Kreis Ludwigsburg bedroht. Ein umgekippter Baum hätte den Damm schädigen können. Der Rathauschef schlägt Alarm. Mehr:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klaeranlage-in-marbach-rathauschef-befuerchtet-bei-dammbruch-eine-umweltkatastrophe.439b248a-0e23-4505-aa19-a932312506a1.html

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Lignano/Italien: Badeverbot und Bakterien im Wasser: Die Schattenseiten von Lignano

Der Badeort Lignano in Italien ist mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Abwasser würde die Lagune bedrohen, die Kläranlage würde dem Besucheransturm im Sommer nicht standhalten, schreibt das Dossier-Magazin. Verantwortliche der Wasserwirtschaft wiegeln ab.
https://www.kleinezeitung.at/international/18672255/badeverbot-und-bakterien-im-wasser-die-schattenseiten-von-lignano

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Hirblingen: Das neue Nachklärbecken in der Kläranlage Hirblingen fertiggestellt

Dort werden Schlamm und klares Wasser getrennt. Das saubere Wasser fließt dann in die Schmutter zurück. Doch die Komplettsanierung geht weiter. Mehr:
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/hirblingen-das-neue-nachklaerbecken-in-der-klaeranlage-hirblingen-fertiggestellt-102898736

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Freiberg: Energiewende mal anders gedacht Kläranlage macht Häuser im Winter warm

In Freiberg am Neckar wird eine Energiezentrale gebaut, bei der auf teils ungewöhnliche Wärmequellen zurückgegriffen wird – wie das Abwasser. Klingt vielleicht eklig, ist aber hochmodern und umweltschonend.
Manche Kommunen brüten noch über Ideen, wie ihr Beitrag zur Energiewende ausschauen könnte. Andere drehen schon am großen Rad. Zu letzterer Kategorie gehört…mehr:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.energiewende-mal-anders-gedacht-klaeranlage-macht-haeuser-im-winter-warm.a662bbab-fa02-488e-9836-1dc09182f185.html

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Amrum: Zentralisierung und Ausbau der Kläranlage Nebel (Amrum)

Bereits 2021/2022 hat unser Büro für die Versorgungsbetriebe Amrum eine umfangreiche Studie für die künftige Abwasserentsorgung auf Amrum erstellt, da die beiden zentralen Kläranlagen in Wittdün und Nebel in die Jahre gekommen sind.
Jetzt haben wir den Ingenieurwettbewerb für uns entscheiden können und werden unsere Erkenntnisse konkret planerisch umsetzen.
Eine Sanierung und Ertüchtigung beider Kläranlage wäre hinsichtlich der Investitionskosten nicht rentabel gewesen, so dass eine Überleitung der Abwässer von Witttdün nach Nebel die wirtschaftlichste Variante darstellt, auch wenn das Abwassertransportnetz mit dieser neuen Situation angepasst werden muss. Diesen Schwerpunkt sowie die Ertüchtigung diverser Pumpstationen übernimmt im Wesentlichen das Büro Rheinplan, mit dem enwacon in diesem Projekt eine Planungsgemeinschaft eingegangen ist.
Die besondere Herausforderung für ein Projekt auf einer nordfriesischen Insel wird dabei der Naturpark Wattenmeer sowie die in dem Zusammenhang enge Abstimmung mit den Behörden für nachhaltiges und ökologisches Bauen sein.
https://www.enwacon-engineering.de/news/2024/klaeranlage-nebel/

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Zweibrücken: Solaranlage als Zaun

Die Kläranlage wird noch nachhaltiger.
Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt.

Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet.

Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit.
Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus.

Dies ist ein weiterer Schritt der Kläranlage Zweibrücken in Richtung Energieneutralität. Mehr:
https://www.ubzzw.com/servicebereiche/solaranlage-als-zaun-montiert/

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Landau: Hochwasservorsorgekonzept

Um wichtige Infrastruktur sowie das Hab und Gut der Bürgerinnen und Bürger Landaus zu schützen ist ein Hochwasservorsorgekonzept erarbeitet worden und vom Stadtrat beschlossen worden. Die Daten sind im Geoportal der Stadt Landau abrufbar. Mehr:
https://www.ew-landau.de/Kurzmen%C3%BC/Hochwasservorsorgekonzept/

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Bonndorf: Bonndorf rüstet seine Kläranlage mit 800.000 Euro auf

Ein paar Schaltschränke austauschen – das klingt nach nichts. Doch es handelt sich um die größte Investition in die Bonndorfer Kläranlage seit vielen Jahren. Und der technische Aufwand ist immens. Mehr:
https://www.badische-zeitung.de/bonndorf-ruestet-seine-klaeranlage-mit-800-000-euro-auf

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Crailsheim: Defekt in Kläranlage: Tausende tote Fische in der Jagst

Nach einem technischen Defekt in der Kläranlage in Crailsheim ist verunreinigtes Wasser in die Jagst geflossen. Tausende Fische sind verendet.
Im Klärwerk Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) ist Abwasser ausgetreten und in die Jagst geflossen. Schuld daran war ein technischer Defekt, teilte ein Sprecher der Stadt am Freitagmorgen auf SWR-Anfrage mit. Die Folge: tausende tote Fische. „Nach Klärung der Sachlage gemeinsam mit dem Bau- und Umweltamt des Landkreises ist höchstwahrscheinlich die Abwassereinleitung Ursache des Fischsterbens“, so der Sprecher weiter.
Möglicherweise über eine Tonne Fisch verendet.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/tote-fische-in-der-jagst-defekt-in-crailsheimer-klaeranlage-100.html

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Berlin: Gestiegene Investitionen und Wettereinfluss auf Umsatz und Ergebnis

Wasserbetriebe-Bilanz: Weniger Trinkwasserförderung, Zuwachs bei Fachkräften
Die wachsende Stadt und die Herausforderungen des Klimawandels bleiben die zentralen Herausforderungen der Berliner Wasserwirtschaft, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2017 etwas aufatmen konnte: Der überdurchschnittliche Regen hat Stadtnatur und Grundwasser gutgetan. Er ist allerdings auch für das gesunkene wirtschaftliche Ergebnis der Wasserbetriebe verantwortlich.
2023 ist in Berlin mit mehr als 700 Litern pro Quadratmeter fast doppelt so viel Regen gefallen wie im Jahr zuvor, im Vergleich zum langjährigen Mittel war es ein Plus von 34 Prozent. Dies hat zum einen dazu geführt, dass der Trinkwasserverkauf mit 211 Mio. m3 leicht gesunken ist (2022: 215,5 Mio. m3), zum anderen ist die Abwassermenge deutlich gestiegen. Sie wuchs auf 265 Mio. m3 (2022: 248 m3).
Beides hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Kennzahlen: 2023 haben die Berliner Wasserbetriebe bei abermals gleich gebliebenen Gebühren mit 1.278,9 Mio. EUR einen gegenüber 2022 um 25,7 Mio. EUR geringeren Umsatz erwirtschaftet. Aufgrund der aus Ressourcen-Sicht positiven Wetterlage wurde weniger Wasser verkauft und der gestiegene Aufwand für die Mitbehandlung von Regenwasser wird nicht vergütet. Dabei sank der Jahresüberschuss um 46,4 Mio. EUR auf 219,9 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn beläuft sich auf 114,3 Mio. EUR. Die Investitionen lagen mit 474 Mio. EUR (2022: 401,5 Mio. EUR) deutlich über dem Niveau des Vorjahres.
Täglich 1,3 Millionen Euro investiert
Dazu die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Franziska Giffey: „Die Wasserbetriebe sorgen für das wichtigste Gut unserer Stadt: sauberes und geschmacklich hervorragendes Trinkwasser und eine sichere Abwasserentsorgung. Sie sind in unserer Hauptstadt ein starkes, kommunales Unternehmen für die Daseinsvorsorge der Berlinerinnen und Berliner und ein bedeutender Partner auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Berlin. Die Wasserbetriebe haben 2023 im Schnitt jeden Tag 1,3 Mio. Euro investiert, unter anderem in Klärwerke, Infrastruktur, in moderne IT-Technik und Elektrofahrzeuge. Für 2024 und 2025 sind Investitionen von jeweils rund 642 Mio. Euro geplant. Ein Schwerpunkt sind dabei Maßnahmen gegen klimatische Herausforderungen wie Starkregen und Trockenheit. Um die verlässliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit hoher Qualität zu gewährleisten, sichern sich die Wasserbetriebe auch die notwendigen Fachkräfte für die Zukunft durch die Ausbildung neuer Talente. Mit 270 Auszubildenden in 20 Berufen und dem digitalen Ausbildungscampus leisten die Wasserbetriebe einen vorbildlichen Beitrag dazu, dass unsere Stadt funktioniert.“

Kleine Atempause, Ressource unter Druck – wir packen an
„Der Regen hat uns eine willkommene Atempause verschafft“, sagt Prof. Dr. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Aber es bleibt dabei: Wasser ist eine Ressource unter Druck. Der Wasserkreislauf, den wir nachhaltig bewirtschaften, hat uns gut durch die vergangenen Dürrejahre getragen. Damit das so bleibt, investieren wir in bessere Abwasserreinigung, in neue Wasserwerksstandorte wie Jungfernheide und Johannisthal und in unsere verlässliche Infrastruktur. Aber wir alleine schaffen das nicht. Wir brauchen eine Transformation auf vielen Ebenen, beim klimagerechten Stadtumbau, bei der Nutzung unseres Abwassers und beim Ressourcenschutz.“
So entstehen gegenwärtig in fünf der sechs Klärwerke zusätzliche Reinigungsstufen zur weitergehenden Phosphor- und Stickstoffentfernung sowie zur Spurenstoff- und Keimreduzierung. Die sechste Anlage – Stahnsdorf – wird als bis 2034 fertigzustellender Komplettneubau geplant, der die neuen Techniken von Beginn an umfasst und doppelt so viel Abwasser reinigt wie das heutige Werk.

Mehr Arbeit, mehr Personal, neue Berufe und neuer Lernort
2023 waren bei den Berliner Wasserbetrieben 4.751 Menschen beschäftigt (2022: 4.636) – knapp 300 von ihnen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr neu eingestellt. Auch die eigene Ausbildung mit Übernahmegarantie für mindestens ein Jahr ist ein wichtiges Standbein für die Personalstrategie des Unternehmens, die Ausbildungsquote liegt bei 5,4 Prozent und soll in den nächsten Jahren steigen.
An der Lichtenberger Fischerstraße bauen die Wasserbetriebe einen Aus- und Weiterbildungscampus für digitales Lernen. Der erste Bauabschnitt wurde erst kürzlich eingeweiht: In einem ehemaligen Abwasserpumpwerk ist mit Fördermitteln des Landes Berlin der AQUA.Campus entstanden, ein Ort für modernes Lernen, der mit Augmented und Virtual Reality, Robotik und KI auf dem Stand der aktuellen Entwicklung ist. Hier bildet das Unternehmen in Berufen wie Umwelttechnolog:in für Abwasserbewirtschaftung, für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen und für Wasserversorgung sowie in Energiewendeberufen aus. Der moderne Lernort steht auch kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben offen, die eine solche Ausbildung nicht allein bewerkstelligen können.

Fotos zu dieser Presseinformation können Sie in Kürze hier herunterladen:
https://kurzlinks.de/fjqe
Materialien zur Pressekonferenz stehen hier bereit: https://jahresbericht.bwb.de/

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Altena: Neue Technik für Kläranlagen Sauberes Wasser dank kleiner Kügelchen

Wie lässt sich mit Innovationen die Wasserversorgung sicherstellen und die Abwasser-Entsorgung verbessern? Ein Beispiel dafür steht in Altena in Nordrhein-Westfalen. Hier arbeitet die Kläranlage mit einem neuartigen Verfahren.
Die Kläranlage im nordrhein-westfälischen Altena ist einzigartig in Deutschland. Bei einem Umbau 2019 entschied sich der Ruhrverband auf das sogenannte Nereda-Verfahren zu setzen. Das Verfahren wurde in den Niederlanden entwickelt und patentiert. Etwa 20 kommunale Kläranlagen weltweit setzen es bereits um. Altena ist die erste Anlage in Deutschland, in der das Verfahren in der Praxis getestet wird.
Im Unterschied zu konventionellen Verfahren der biologischen Abwasserreinigung schließen sich die beteiligten Mikroorganismen beim Nereda-Verfahren in kompakten, kugelförmigen Granulen zusammen, statt die sonst übliche Flockenstruktur zu bilden. „Das Besondere an dem Verfahren ist der geringe Flächenverbrauch. Man kann also wesentlich kleinere Becken bauen, was natürlich finanziell deutliche Vorteile bringt“, erklärt Abwassermeister Hans-Joachim Hölter. Dadurch könnten alle biologischen Reinigungsprozesse gleichzeitig in einem Reaktor ablaufen und es werde deutlich weniger Zeit benötigt, um den Schlamm vom gereinigten Abwasser abzutrennen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwasserkonferenz-klaeranlage-altena-100.html

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Zella-Mehlis: Was passiert nach dem Tastedrücken?

Zum zweiten Mal nutzten Besucher den Tag der offenen Tür an der Kläranlage Zella-Mehlis, um sich über die Abwasserbehandlung zu informieren. Das große Interesse signalisiert erneut, dass es weitere geben wird.
Dass das Interesse an den Themen Wasser, Abwasser und Umweltschutz groß ist, zeigte auch der zweite Tag der offenen Tür an der Kläranlage Zella-Mehlis. Der Zweckverband Wasser und Abwasser Suhl hatte nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr am Samstag erneut dazu eingeladen. Mehr als 100 Besucher nutzten diese Gelegenheit und schauten sich genauer um. Große Beachtung fanden die Stufen, in der Abwasserreinigung funktioniert, begonnen bei der mechanischen, deren Filterprozess…mehr:
https://www.insuedthueringen.de/inhalt.zwas-mit-offenen-tueren-was-passiert-nach-dem-tastedruecken.c25616d5-0752-48c8-bab0-e42c36c7ebe4.html

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Wupperverband: Die Leverkusener Kläranlage läuft künftig ohne Currenta

Bisher betrieben der Wupperverband und Currenta eine kombinierte Kläranlage, in der kommunales Abwasser und Industrieabwasser aus dem Chempark gemeinsam gereinigt wurden.

Jetzt hat sich der Wupperverband entschieden, künftig das Abwasser der Städte komplett eigenständig zu reinigen, also nicht mehr mit der Industrie zu kooperieren, teilt der Wupperverband mit. Die Abnabelung soll ab 2032 komplett sein; als ersten Schritt wird der Wupperverband eine eigene Zufahrtsstraße bauen.Mehr:
https://www.gmx.net/magazine/regio/nordrhein-westfalen/wupperverband-leverkusener-klaeranlage-laeuft-kuenftig-currenta-39768490

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Kernen/ Stuttgart: Großprojekt – Millionenzuschuss für eine zentrale Kläranlage

Die Zentralisierung der Abwasserkläranlagen in Kernen schreitet voran. Gleich mehrere Vergaben sind günstiger als angenommen. Dazu kommt eine Finanzspritze des Landes, die konkurrenzlos ist. Mehr:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.grossprojekt-in-kernen-millionenzuschuss-fuer-eine-zentrale-klaeranlage.3c84543e-99d0-408d-b149-54c32fdbd53e.html

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Günzburg: 10.000 Liter Heizöl verbotenerweise in Abwassernetz eingeleitet

Kläranlage musste abgepumpt werden
Sonntagvormittag stand es Spitz auf Knopf in der Kläranlage der Großen Kreisstadt: Unbekannte leiteten knapp 10.000 Liter Heizöl verbotenerweise in das öffentliche Abwassernetz ein. Das ist streng verboten und mit zahlreichen Gefahren verbunden. Durch das schnelle Reagieren des Kläranlagenpersonals und dem schnellen Abpumpen…mehr:
https://www.guenzburg.de/aktuelles/detail/10000-liter-heizoel-verbotenerweise-in-abwassernetz-eingeleitet/

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Gmund: Neue Betriebserlaubnis und neue EGW für Kläranlage des Tegernseer Tals

Das Klärwerk in Gmund hat wieder einen Puffer. Die Kapazität der Anlage konnte aufgrund der Leistungsfähigkeit neu definiert werden. Auch die Betriebserlaubnis wurde verlängert – sie gilt nun bis 2043.
Die Hochwasserlage hat das Klärwerk des Zweckverbands für Abwasserbeseitigung am Tegernsee nicht wirklich unter Druck gesetzt. „Wir spüren schon, dass mehr Fremdwasser da ist“,mehr:
https://www.merkur.de/lokales/region-tegernsee/gmund-ort65533/neue-betriebserlaubnis-und-neue-egw-fuer-klaeranlage-des-tegernseer-tals-93119342.html

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Wiesbaden: Wiesbaden scheitert mit Wassersteuer- Veto der Kommunalaufsicht

Die Hessische Kommunalaufsicht hat die vom Wiesbadener Linksbündnis beschlossene Wassersteuer gekippt. Die Gebühren dürften die städtischen Kosten für Wasser nicht überschreiten.
Die Wiesbadener Bürger müssen vorerst nicht noch mehr Geld für ihr Trinkwasser zahlen. Die hessische Kommunalaufsicht hat die vom Linksbündnis Mitte Dezember 2023 beschlossene Wassersteuer gekippt, nachdem sie schon im März…mehr:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/stadt-wiesbaden-scheitert-mit-wassersteuer-19742465.html

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Lauffen: Ungeklärtes Hochwasser überflutet Felder und Spielplatz

Kanalisation überlastet
In Lauffen am Neckar hat verunreinigtes Wasser aus dem Neckar und der Kanalisation einen Spielplatz überflutet, deshalb sei der Spielplatz vorerst gesperrt, heißt es.
Ein Gemisch aus Fäkalien, Öl, Medikamentenrückständen und sonstigem Dreck hat sich in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) mit dem Hochwasser seinen Weg gebahnt und die Innenstadt, Felder, aber auch einen Spielplatz geflutet. Wie das Lauffener Stadtbauamt bestätigt, stammt die Schlammschicht vom Neckar und teilweise auch aus der Kanalisation. Die Kläranlagen seien …mehr:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/verunreinigtes-wasser-ueberflutet-lauffener-spielplaetze-100.html

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Kronenburg: Flutschäden behoben  – Kläranlage wurde für 600.000 Euro saniert

Schäden in Höhe von rund 600.000 Euro entstanden durch das Hochwasser im Juli 2021 an der Kläranlage in Dahlem-Kronenburg. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten besichtigte der zuständige Fachausschuss der Gemeinde Dahlem das Betriebsgelände. „Am Tag danach konnten wir gar nicht aufs Gelände, wir mussten von außen zuschauen.“ Reinhold Schmitt, seit 32 Jahren Abwassermeister bei der Gemeinde, denkt daran zurück, als sein Arbeitsplatz komplett unter Wasser stand. Ursache war die Jahrhundertflut vom 14./15. Juli 2021.
Für Schmitt war damals klar: Das hätte böse für eine der beiden Kläranlagen im Gemeindegebiet ausgehen…mehr:
https://www.rundschau-online.de/region/euskirchen-eifel/dahlem/gemeinde-dahlem-klaeranlage-kronenburg-fuer-600-000-euro-saniert-804460

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Herrsching/Eching: Gutachten beflügelt AWA-Solarpläne

Beantragt waren eine Gesamtfläche der Fotovoltaik-Module auf den Teichen in Eching, die 11 028 Quadratmeter, also etwa 1,5 Fußballfelder groß gewesen wäre. Ein Gutachter hält die Hälfte für realistischer.
AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier hofft, schon bald mit dem Bau der ersten Floating-Solaranlage in einer Kläranlage beginnen zu können. Ein Gutachten scheint die Bedenken der für die Kläranlage Eching zuständigen Unteren Naturschutzbehörde ausräumen zu können.
– AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier leistet nun schon seit mehr als einem Jahr Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit für eine Floating-Solaranlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage in Eching. Wie berichtet, wollen die Abwasser- und Wasserbetriebe Ammersee (AWA) gemeinsam mit dem Gautinger Fotovoltaik-Unternehmer Dr. Philipp Sinn die erste schwimmende Solarstrom-Anlage in einer Kläranlage verwirklichen. Ein Pilotprojekt, das nach Überzeugung …mehr:
https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/gutachten-befluegelt-awa-solarplaene-herrsching-eching-93092427.html

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Hamburg: HAMBURG WASSER sichert Klärwerk mit erfolgreichem Funktionstest

HAMBURG WASSER hat am 24. April 2024 einen wichtigen Funktionstest für die Energiesicherheit des Hamburger Klärwerks erfolgreich durchgeführt, indem die automatisierte Netzumschaltung im Fall eines Stromausfalls getestet wurde.
Um das Ziel zu erreichen, die automatisierte Netzumschaltung im Falle eines regionalen Stromausfalls zu überprüfen, schaltete HAMBURG WASSER die reguläre Stromzufuhr für das Klärwerk im Süden Hamburgs ab. Dies führte dazu, dass alle Prozessanlagen wie geplant sofort ohne Strom waren. Durch die automatisierte Umschalteinrichtung und eine eigens verlegte Direktleitung unter der Elbe konnten sie jedoch schnell eine sichere Stromversorgung aus dem Norden herstellen, sodass der Klärwerksbetrieb ohne Einschränkungen fortgesetzt werden konnte.

Doppelte Stromversorgung für erhöhte Sicherheit
Seit 2021 verfügt das Hamburger Klärwerk im Hafen über eine doppelte Stromversorgung aus nördlicher und südlicher Richtung. HAMBURG WASSER hat eine eigene 10-kV-Leitung für diese Anbindung verlegt, die durch ein mit Abwasser gefülltes Siel unter der Elbe zum Großpumpwerk in der St. Pauli Hafenstraße führt. Normalerweise wird das Großpumpwerk mit regenerativer Energie vom Klärwerk versorgt, was die Kosten senkt und die Energiebilanz verbessert. Im Falle eines Stromausfalls der südlichen Einspeisung kann jedoch ein automatisiertes Steuerungsprogramm die Stromversorgung aus dem Norden umschalten.
„Unsere Investitionen in die doppelte Stromnetzanbindung und die automatisierte Netzumschaltung erhöhen die Versorgungssicherheit und sind entscheidend für einen reibungslosen Betrieb des Klärwerks. Der erfolgreiche Testlauf zeigt, dass das Hamburger Klärwerk bei Stromausfällen auf der südlichen Elbseite gut abgesichert ist. Gerade in Zeiten zunehmender Herausforderungen für die Energieversorgung ist es unerlässlich, dass wir auf solche Szenarien vorbereitet sind und die Entsorgungssicherheit für das Abwasser gewährleisten“; sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer.

Nachhaltige Energieproduktion und Selbstversorgung
Das Klärwerk Hamburg stellt eine beeindruckende Infrastruktur dar, da es die größte kommunale Kläranlage Deutschlands ist. Es reinigt täglich das Abwasser von 2,4 Millionen Menschen aus Hamburg und umliegenden Gebieten, einschließlich industrieller Abwässer. Über die Jahre summiert sich dies auf rund 150 Millionen Kubikmeter Abwasser. Eine bemerkenswerte Eigenschaft ist, dass das Klärwerk seinen gesamten Energiebedarf selbst deckt und sogar Überschüsse erzeugt, die ins Strom- und Gasnetz eingespeist werden. Diese Selbstversorgung wird durch die Nutzung verschiedener regenerativer Energiequellen wie Faulgas, Klärschlamm, Wind und Sonne ermöglicht und führt zu einer jährlichen Produktion von etwa 118 Gigawattstunden elektrischer Energie.
https://gwf-wasser.de/branche/hamburg-wasser-sichert-klaerwerk-mit-erfolgreichem-funktionstest/

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Grafrath: Doppelt so teuer wie erwartet: Kostenexplosion bei Umbau der Kläranlage

Ist Grafraths Kläranlage ein Millionengrab? Das wird derzeit diskutiert, weil die laufende Erweiterung immer teurer wird. Das Projekt ist mit fast sieben Millionen Euro nun wohl doppelt so kostspielig wie gedacht.
Die Erweiterung und Umrüstung der Kläranlage wird für den Abwasserzweckverband (AZV) „Obere Amper“ immer kostspieliger. Mittlerweile kratzt das Projekt an der Sieben-Millionen-Euro-Grenze. Aus Reihen der Grafrather Verbandsräte sind Worte wie „Millionengrab“ zu vernehmen. Zu stoppen ist der Umbau nun aber nicht mehr. Dem AZV gehören die Gemeinden Grafrath und Kottgeisering sowie über eine Zweckvereinbarung auch Türkenfeld an.
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/grafrath-ort28747/grafrath-kostenexplosion-bei-umbau-der-klaeranlage-93102576.html

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Erftverband: Millioneninvestition für sauberes Wasser Kläranlage in Flerzheim soll Mikroplastik, Viren und Medikamente filtern

Rheinbach-Flerzheim · Mikroplastik und andere Schadstoffe, gegen die herkömmliche Klärmethoden nichts ausrichten können, werden zunehmend zum Problem. Der Erftverband rüstet seine Anlage in Flerzheim deshalb jetzt auf.
https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/rheinbach/rheinbach-neue-klaerwerk-technik-filtert-mikroplastik-und-viren_aid-113707343

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Döbeln: Große Tiefbaustelle in der Blumenstraße 

Der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal investiert gerade in die Sanierung der dortigen Schmutz- und Regenwasserkanäle. Was eine Kamerabefahrung ans Licht brachte.
https://www.dnn.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/doebeln-eine-halbe-million-euro-fuer-die-blumenstrasse-JW3ZZXDXMNADDHTNZK7FSFDYYE.html

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Burgdorf: Neuer Bauhof  für nachhaltige Daseinsvorsorge bedeutsam

Sieben Monate nach Vertragsunterzeichnung wurde bereits Grundsteinlegung gefeiert
Eine Gesamtgebäudenutzfläche von 5.150 Quadratmetern, die sich die Stadt Burgdorf rund 25 Millionen Euro kosten lässt und von der Region Hannover im Rahmen „der Leuchtturmrichtlinie für regional bedeutsame Klimaschutzmaßnahmen“ mit der Förderhöchstsumme von 100.000 Euro bezuschusst wird: Das sind unter anderen die beachtenswerten Zahlen zum Burgdorfer Projekt „Neuer Bauhof“ unweit der Kläranlage am Dachtmisser Weg, für das am gestrigen Mittwoch, 29. Mai 2024, die Zeremonie der Grundsteinlegung offiziell vollzogen wurde.
https://www.altkreisblitz.de/aktuelles/datum/2024/05/30/neuer-bauhof-in-burgdorf-fuer-nachhaltige-daseinsvorsorge-bedeutsam/

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Sizilien: Tragödie in Italien

Fünf Arbeiter in Kläranlage ums Leben gekommen
Zu einem tragischen Zwischenfall ist es am Montag bei Wartungsarbeiten in einer Kläranlage auf der italienischen Insel Sizilien gekommen. Fünf Arbeiter kamen – vermutlich durch das Einatmen eines giftigen Gases – ums Leben. Mehr:
https://www.krone.at/3365794

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Lippeverband weiht neues Ausbildungszentrum ein

Der Lippeverband hat sein Ausbildungszentrum auf der Kläranlage Sesekemündung erweitert und feierlich eingeweiht. Mit einer Investition von rund sechs Millionen Euro hat der Wasserwirtschaftsverband in die Zukunft seiner jungen Auszubildenden investiert. Anstatt bisher sechs können nun bis zu 24 junge Menschen am Standort Lünen ausgebildet werden, wobei bereits 20 Auszubildende dort tätig sind. Die Ausbildung junger Leute hat für den Lippeverband einen besonderen Stellenwert, da sie sicherstellt, dass die vielen unverzichtbaren Aufgaben des Verbands für die Region auch in Zukunft erfüllt werden können. Mit modernen Ausbildungszentren wie dem in Lünen wird die hohe Qualität der Ausbildung gesichert. Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft bildet der Lippeverband in 14 Berufen und an insgesamt sieben Standorten aus. In den letzten fünf Jahren haben sich die Auszubildendenzahlen mehr als verdoppelt, von 61 auf über 130, inklusive dualem Studium. Die Verbände bilden über ihren Bedarf hinaus aus und bieten eine feste Übernahmegarantie.

Im neuen Ausbildungszentrum in Lünen werden derzeit insgesamt 20 Auszubildende in zwei Berufen geschult. Davon absolvieren 17 Personen eine Ausbildung zum Mechatroniker und drei Personen werden als Industriemechaniker ausgebildet. Der Lippeverband, der über 1000 Anlagen an Emscher und Lippe betreibt, legt großen Wert auf hohe technische Standards. Das neue, hochmoderne Ausbildungszentrum in Lünen soll sicherstellen, dass die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich ausgebildet werden. Dr. Frank Obenaus Obenaus (Technischer Vorstand des Lippeverbandes) und Dr. Dorothea Voss (Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit) betonen die Bedeutung der neuen Werkstatt für die Ausbildung der Mitarbeiter von morgen.

Im neuen Ausbildungszentrum in Lünen werden sowohl die mechanische als auch die elektrotechnische Ausbildung angeboten. Die Werkstatt im Erdgeschoss bietet eine optimale Lernumgebung für die Auszubildenden in den Bereichen Mechatronik und Industriemechanik. Es gibt auch einen eigenen Schulungsraum für die Vermittlung theoretischer Inhalte. Das erste Obergeschoss des Gebäudes beherbergt Büro- und Umkleideräume sowie einen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile. Die Planungen für das zweigeschossige Gebäude begannen im Sommer 2017 und der Bau konnte im März 2020 beginnen, nachdem die ehemaligen Faulbehälter am Standort abgerissen wurden. Im August 2020 fand die Grundsteinlegung statt. Daniela Fiege, Vorständin des Stadtbetriebs Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), betonte bei der Einweihung die Bedeutung der Ausbildung junger Menschen, insbesondere in technischen Berufen. Beim SAL konnten in diesem Jahr sogar drei junge Menschen für die technische Ausbildung als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice gewonnen werden, obwohl die Bewerbungen in den technischen Ausbildungsberufen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind.
https://abwasser-luenen.de/allgemein/lippeverband-weiht-neues-ausbildungszentrum-ein/

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Coesfeld: Keine kleine, aber die richtige Investition in Richtung Zukunft – die neue Klärschlammtrocknung

Von Anfang an hatte sich das Abwasserwerk auf die Fahne geschrieben, bei der notwendigen Erneuerung der Klärschlammentwässerung einen Weg einzuschlagen, der allen aktuellen Aspekten und zukünftigen Anforderungen Rechnung trägt. Nach einer Testphase wird nun die neu gebaute Klärschlammtrocknung in den Regelbetrieb gehen. Verbesserungen gegenüber dem alten Verfahren sind in vielerlei Hinsicht erkennbar. Neben dem ökologischen ist auch ein positiver Impuls in Hinblick auf die Betriebskosten deutlich erkennbar. Der Klärschlamm durchläuft jetzt verschiedene Stufen, sodass am Ende des Trocknungsprozesses das Volumen deutlich verringert ist. Wurde noch im alten Verfahren eine Restfeuchte von 70% erreicht sind es jetzt nur noch ca. 30%. Mit dieser geringen Restfeuchte ist das Endmaterial (getrockneter Klärschlamm) ein CO2-neutraler Ersatzbrennstoff und kann z.B. in Kraftwerken eingesetzt werden.
Die erste Stufe im neuen Prozess ist eine Winkelpresse. Hier wird dem Klärschlamm mechanisch Wasser entzogen. Nach dieser Pressung wird der entwässerte Schlamm in einen sogenannten Schubbodencontainer befördert. Dieser dient quasi als Zwischenspeicher um die nachgeschaltete Trocknung kontinuierlich mit Material zu versorgen. Das Blockheizkraftwerk auf dem Klärwerksgelände produziert Abwärme, die jetzt für die Trocknung genutzt werden kann. Ökologisch und ökonomisch ein äußerst sinnvoller Einsatz. Das getrocknete Material wird nach dem Trocknungsprozess automatisch auf LKW für den Abtransport befördert. Gegenüber dem alten Verfahren werden aufgrund der Volumenreduzierung die LKW Transporte für den Abtransport deutlich reduziert. Die bei der Trocknung entstehende Abluft wird nun in einem zweistufigen Prozess gereinigt. Zunächst wird in einem sogenannten Abluftwäscher der in der Abluft enthaltene Ammoniak chemisch ausgewaschen. Danach wird die Abluft durch einen Biofilter geleitet und kann über einen Kamin, für die Nase neutralisiert, in die Umwelt entlassen werden.

Vom Kanalnetz in die Kläranlage
Schmutzwasser fließt aus vielen Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben zur zentralen Kläranlage in Goxel – und das auf unterschiedlichen Wegen. Das Abwasser wird entweder über Druckrohrleitungen oder Freigefällekanäle transportiert. Freigefällekanäle nutzen dabei natürliche Höhenunterschiede im Gelände, das Abwasser fließt quasi durch die Rohre von selbst weiter. Wird neben dem Schmutzwasser zugleich auch Regenwasser in einem Rohr abgeleitet, so spricht man von einem Mischsystem. Das Coesfelder Mischkanalnetz ist etwa 120 km lang und ist vorrangig in älteren Stadtbereichen anzutreffen. Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt das Trennsystem: Mittlerweile gibt es in Coesfeld für das Schmutz- und für das Regenwasser rd. 45 Kilometer Regenwasserkanäle und 55 km Schmutzwasserkanäle lange separate Netze. Muss eine Leitung größere Distanzen überwinden, kommen unsere 28 Pumpwerke und rd. 61 km Druckrohrleitung zum Einsatz. Jährlich werden über diese Transportwege rund 6 Millionen Kubikmeter Abwasser in unsere Kläranlage eingeleitet.
Während das Schmutzwasser zum Klärwerk geführt wird, münden die Kanäle für das Regenwasser an 54 öffentlichen Stellen in Coesfelds Bäche oder Versickerungsbecken in das Grundwasser. Für den nachhaltigen Umgang mit dem Regenwasser und zum Schutz der Umwelt werden 7 Regenklärbecken und 22 Regenrückhaltebecken betrieben. Diese verfügen über ein Fassungsvolumen von über 50.000 m³.

Alles unter Kontrolle
Es müssen strenge Grenzwerte eingehalten werden, bevor gereinigtes Wasser zurück in die Natur, in diesem Fall, in die Berkel gegeben werden darf. Damit das gelingt, arbeitet ein Team von Abwassertechnikern sehr gewissenhaft: kontrollieren, überwachen und steuern die Betriebsabläufe der Kläranlage, der Pumpen und der Becken.
Im Labor werden kontinuierlich Proben des gereinigten Abwassers untersucht. Die zuständige Aufsichtsbehörde (Bezirksregierung Münster) beauftragt zusätzlich in regelmäßigen Abständen Überprüfungen durch unabhängige Institute. Und das Ergebnis gibt dem Arbeitsaufwand Recht. Die jährliche Abwasseranalyse zeigt die hervorragende Reinigungsleistung der. So können die Bürger sicher sein, dass nur kontrolliertes, sorgsam gereinigtes Wasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben wird.

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Bad Bayersoien steht vor einer Millionen-Investition – und die Zeit drängt

Bad Bayersoien – Die Warnung kam unvermittelt daher: Die Bayersoier sollen schon mal sparen. Denn in der Gemeinde bahnt sich eine unvermeidliche Millionen-Investition an. Die Kläranlage entpuppt sich mehr und mehr als Sorgenkind, muss dringend ertüchtigt werden. Frühzeitig darüber zu informieren, betonte Gisela Kieweg deshalb, „liegt mir am Herzen“. Mehr:
https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/bad-bayersoien-ort70930/millionen-fliessen-in-sauberes-wasser-93067518.html

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Schongau: Kläranlage ist Vorreiter in Sachen Energie

Die Abwasserreinigung ist mit der größte Energieverbraucher der Stadt. Die Kläranlage ist aber völlig autark, es wird sogar mehr Strom erzeugt, als man selbst benötigt. Wie das funktioniert, und was dafür in den vergangenen Jahren alles getan wurde, zeigte sich bei einer Veranstaltung im Rahmen des „Klimafrühlings“.
Wie so eine Kläranlage funktioniert – eine ungefähre Vorstellung hat vermutlich jeder. Vorklärbecken, Faulturm…

https://www.merkur.de/lokales/schongau/schongau-ort29421/klaeranlage-schongau-ist-vorreiter-in-sachen-energie-93041851.html

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Döbeln-Masten: Das Abwasser verrät, wie die Döbelner leben

Viren, Bakterien, Medikamente – das Labor der Kläranlage Döbeln-Masten kann vieles messen. Was alles geht und wovon der Betreiber lieber Abstand nimmt. Mehr:

https://www.dnn.de/lokales/mittelsachsen/doebeln/doebeln-das-abwasser-verraet-wie-die-bewohner-einer-stadt-leben-M4SWVWH5RZF57JHM6UTPC37IRU.html

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Mallorca: Offizieller Baubeginn – Das ist der Fahrplan für Mallorcas große neue Kläranlage

Die neue Infrastruktur soll die Abwasserprobleme in der Bucht von Palma endgültig lösen
Die Bauarbeiten für eine neue Kläranlage auf Mallorca, die die Abwasserprobleme in der Bucht von Palma endgültig lösen soll, haben offiziell begonnen und sollen bis August 2026 abgeschlossen sein. Das haben Vertreter von Stadtverwaltung, Landesregierung und Zentralregierung bei einem Pressetermin auf dem Gelände am 16.4. angekündigt. Vollständig in Betrieb sein soll EDAR II, deren Bau auch einen vier Kilometer langen Ableiter für die geklärten Abwässer am Meeresgrund vorsieht, dann voraussichtlich 2027.
https://www.mallorcazeitung.es/umwelt/2024/04/17/baubeginn-klaeranlage-palma-mallorca-101173869.html

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Bayreuth: Stadt investiert in Sanierung der Kläranlage. 37,5 Mio Euro für sauberes Wasser

Ende Februar begannen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt.
„Die Abwasserbehandlung der Stadt Bayreuth leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reinhaltung der Gewässer!“, betont Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zum diesjährigen Tag des Wassers am 22. März. Damit dies bei den gestiegenen Anforderungen an die Abwasserreinigung auch künftig gewährleistet werden kann, beschloss…mehr:
https://www.wiesentbote.de/2024/03/25/375-mio-euro-fuer-sauberes-wasser-stadt-bayreuth-investiert-in-sanierung-der-klaeranlage/

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Bad Säckingen: In der Kläranlage gehören die Schafe zur Belegschaft/ Tierische Mitarbeiterinnen

14 Schafe leben auf dem Betriebsgelände der Bad Säckinger Kläranlage. Die tierischen Mitarbeiterinnen sind für die Pflege der Grünflächen zuständig. Mehr:
https://www.badische-zeitung.de/in-der-bad-saeckinger-klaeranlage-gehoeren-die-schafe-zur-belegschaft

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Puderbach: Hölzches Mühle in der Verbandsgemeinde Solarenergie für die eigene Kläranlage

Die VG Puderbach nutzt die kompletten Kipki-Mittel für ein einziges Vorhaben. Dies sind die näheren Einzelheiten .Mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-hoelzches-muehle-in-der-verbandsgemeinde-puderbach-solarenergie-fuer-die-eigene-klaeranlage-_arid,2644943_source,rss.html

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Mettendorf: So funktioniert die modernste Kläranlage der Südeifel

Moderne Technologie für mehr Umweltschutz

Für einen Abwassermeister ist die neue Kläranlage der Südeifelwerke ein wahres Schmuckstück. Die moderne Technik macht sie besonders umweltschonend.
Mehr Umweltschutz durch moderne Technologie
Kläranlage in Mettendorf: Vorzeigeprojekt geht in den Probebetrieb
In Mettendorf geht demnächst eine der modernsten Kläranlagen der Südeifel in Betrieb. Die Anlage versorgt sich selbst mit Strom und trocknet den problematischen Klärschlamm.
Abwasser ist zwar ein wichtiges Thema, jedoch kein besonders attraktives und dazu auch noch ein kostspieliges. Die Verbandsgemeinde Südeifel jedoch hat eine schwierige Ausgangssituation genutzt und ein Vorzeigebeispiel daraus gemacht. Denn bald geht in Mettendorf eine Kläranlage in Betrieb, wie sie moderner kaum sein könnte.
„Wenn wir eine komplett neue Kläranlage bauen müssen, dann machen wir es anständig.“
Modernste Technik für Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Kläranlagen verbrauchen sehr viel Energie und haben damit eine recht schlechte Klimabilanz. Um den Energieverbrauch zu verringern, wurde in Mettendorf sehr moderne Technik verbaut, die möglichst energieeffizient arbeitet, um das Abwasser von 3.500 Bewohnern zu reinigen. Außerdem wird auf und neben der Kläranlage Strom mithilfe einer Fotovoltaik Anlage erzeugt. Diese soll 65 Prozent des Strombedarfs der Anlage decken, sagt Jürgen Stadler, Leiter der Südeifelwerke, denen die Kläranlage gehört.
Die moderne Technik bringt aber nicht nur Energieersparnis. Sie reinigt das Abwasser auch wesentlich besser als die alte Kläranlage, die die Auslaufwerte an Nährstoffen nicht einhalten konnte und somit die Enz belastete. Durch ein neues Verfahren werden Phosphor und Stickstoff besser aus dem Abwasser gefiltert. Dadurch erhofft man sich auch eine Verbesserung der Güteklasse der Enz.
Klärschlamm als besonderes Problem
Besonders bei dieser Kläranlage ist auch, dass sie über eine Trocknungsanlage für Klärschlamm verfügt. Der Klärschlamm der ganzen Verbandsgemeinde…mehr:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/vorzeige-klaeranlage-in-mettendorf-geht-in-betrieb-100.html

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Bad Königshofen im Grabfeld: Unbekannte kippen bis zu 400 Liter Heizöl in Kläranlage

Unbekannte haben zwischen 300 und 400 Liter Heizöl in eine Kläranlage in Unterfranken gekippt.
Die Feuerwehr musste laut Mitteilung der Polizei am Samstag etwa 7000 Liter des verunreinigten Gemisches aus dem Einlaufbecken der Anlage in Bad Königshofen im Grabfeld (Landkreis Rhön-Grabfeld) abpumpen, damit es nicht über das Absetzbecken in die Saale gelangt. Die Menge Heizöl könne demnach beträchtliche Schäden an der Kläranlage und der Umwelt anrichten. Kontrollen der Pumpstationen und Zuläufe zum Klärwerk brachten zunächst …mehr:
https://www.gmx.net/magazine/regio/bayern/unbekannte-kippen-400-liter-heizoel-klaeranlage-39575924

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Bottrop: Ein Jahr verspätet – Baustart der Bio-Kläranlage für die Boye

Die renaturierte Boye wird ab dem Sommer zur Großbaustelle. Mit einem Jahr Verspätung beginnt der Bau eines Bodenfilters für das Wasser.
https://www.waz.de/staedte/bottrop/article242085730/Ein-Jahr-verspaetet-Baustart-der-Bio-Klaeranlage-fuer-die-Boye.html

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Bad Honnef: Nach Öl-Austritt – Mitarbeiter der Kläranlage in verhinderten „Riesenunfall“

Das Team des städtischen Abwasserwerks hat dank seines schnellen Einsatzes „einen Riesenunfall verhindert“. Das sagte Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff am Freitagmorgen.
Durch die Panne beim Unternehmen Hitachi Energy, durch die am Mittwochabend…mehr:
https://www.gmx.net/magazine/regio/nordrhein-westfalen/oel-austritt-mitarbeiter-klaeranlage-bad-honnef-verhinderten-riesenunfall-39545092

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Flockungsfiltration für Kläranlage Kassel

Die Kläranlage Kassel bekommt eine Flockungsfiltration. Durch die Kombination einer neuen Fällmitteldosierstation und einer Raumfilteranlage, bestehend aus 18 Filterkammern, soll so zukünftig eine erhebliche Verbesserung der Reiniungsleistung bei der Phosphorbeseitigung erreicht. Bis Herbst 2026 soll die eingeleitete Phosphormenge in die Fulda halbiert werden, auch, um die EU Grenzwerte einzuhalten. Die Investitionskosten liegen insgesamt bei 36 Millionen Euro, davon übernimmt das Land Hessen mit 18 Millionen Euro die Hälfte.

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Ingolstadt: Gießen mit Abwasser eines Wasserspielplatzes

In Ingolstadt soll das Abwasser eines Wasserspielplatzes, das bisher ungenutzt versickert wurde, künftig unter anderem zum Befüllen sowohl der eigenen Gießfahrzeuge als auch der von beauftragten Firmen verwendet werden, um Park- und Grünanlagen im Stadtgebiet zu gießen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamts der Stadt haben auf dem Gelände der früheren Landesgartenschau, heute Piuspark, eine 30000 Liter fassende Zisterne angelegt, die sich aus dem Abwasser des Wasserspielplatzes speist.
Um den Wasserverbrauch des Wasserspielplatzes insgesamt zu reduzieren, wird im Gartenamt ein neues Betriebskonzept erarbeitet, das ein aktives Anfordern der Wasserspiele über Taster vorsieht, aber dennoch eine Verkeimung des Trinkwassers zuverlässig ausschliesst.

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Wildsteig: Nach langem Ringen um Betriebserlaubnis für Wildsteiger Kläranlage: Wasserwirtschaftsamt gibt grünes Licht

Drei Jahre bemühte sich die Gemeinde Wildsteig um die behördliche Genehmigung für den Weiterbetrieb ihrer Kläranlage. Nun gab das Wasserwirtschaftsamt grünes Licht.Mehr:
https://www.merkur.de/lokales/schongau/wildsteig-ort70387/nach-langem-ringen-um-betriebserlaubnis-fuer-wildsteiger-klaeranlage-wasserwirtschaftsamt-gibt-gruenes-licht-92884539.html

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Schweinfurt: Pilotprojekt für eine alternative Wasserressource – Nutzwasser schont Grund- und Trinkwasserreserven

Schweinfurt – Die regionalen Auswirkungen des Klimawandels nehmen auch in Schweinfurt spürbar zu. Die Temperaturen steigen, Niederschläge gehen zurück. Der Sommer 2022 hat mit seiner extremen Trockenheit sowohl Schweinfurt als auch umliegende Gemeinden vor besondere Herausforderungen gestellt. Neben der Austrocknung städtischer Grünflächen sind vor allem die landwirtschaftlichen Erträge in der Region gefährdet. Mit den langanhaltenden Dürreperioden einhergehend sehen sich die Landwirte gezwungen vermehrt auf die Grundwasserreserven zuzugreifen.
Doch was tun, wenn sich aufgrund des ausbleibenden Regens der Grundwasserspiegel nicht mehr ausreichend erholen kann?
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung der Stadt Schweinfurt hat sich gemeinsam mit der Technischen Universität München und weiteren Projektpartnern seit April 2021 der Aufgabe gestellt, dem zukünftigen Wassermangel auf der fränkischen Trockenplatte entgegenzuwirken. Die vermeintliche Lösung – Nutzwasser. Das im Klärwerk Schweinfurt mechanisch, biologisch und chemisch gereinigte Abwasser fließt normalerweise in den Main und geht der Region damit indirekt „verloren“. Ziel des vom Bund geförderten Projektes ist es (unter anderem), aus diesem bereits gereinigten Abwasser eine alternative Wasserressource zu generieren. Diese könnte beispielsweise für die Bewässerung städtischer Park- und Sportflächen, für die landwirtschaftliche Bewässerung und einer gezielten Anreicherung des Grundwasserkörpers Einsatz finden. Je nach Anwendungszweck müsste die erzeugte Wasserqualität dabei unterschiedlichen Qualitätsanforderungen genügen. Für die Bereitstellung einer optimalen Wasserqualität erforscht die TU München die Leistungsfähigkeit einzelner Reinigungsverfahren auf dem Gelände des Schweinfurter Klärwerks. Das aufbereitete Nutzwasser wird vor Ort praxisnah zur Bewässerung von Blumen, Bäumen und Feldfrüchten im Gewächshaus und auf der Freilandfläche sowie für die Bewässerung des benachbarten Sportplatzes eingesetzt. Die Erzeugnisse werden ebenso wie die Wasserqualität chemisch und mikrobiologisch untersucht.
Zusätzlich zu den Anforderungen an die Wasserqualität beschäftigt sich das Projektteam mit essenziellen Fragestellungen zur wasserrechtlichen Genehmigung, zur hydrogeologischen Situation vor Ort, zum tatsächlichen Wasserbedarf sowie zur Speicherung und Verteilung des aufbereiteten Wassers.

Einladung zu Führungen
Zur Vorstellung des Forschungsvorhabens bietet die Stadtentwässerung Schweinfurt allen Interessierten zum Weltwassertag am 22. März 2023 kostenlose Führungen an. Diese finden um 10:00 Uhr, 12:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr auf dem Betriebsgelände statt, eine Anmeldung ist erforderlich. Den Besuchern geben wir damit die Möglichkeit, sich mit dem Thema „Wasser aus Abwasser“ vertraut zu machen und aufkommende Fragen zu diskutieren.
Zur Anmeldung für eine Führung über das Gelände oder bei Fragen zum Projekt melden Sie sich bei der Stadtentwässerung Schweinfurt unter nutzwasser@stadtentwaesserung-sw.de.
(Bitte geben Sie hierbei die Anzahl der Teilnehmer, Ihren Wunschtermin und idealerweise eine Telefonnummer an, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen). Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.nutzwasser.org – wir freuen uns auf Sie!

Online-Umfrage zur Wasserwiederverwendung
Im Zuge des Forschungsprojektes läuft darüber hinaus eine Umfrage, die sich mit der Thematik zur Akzeptanz der Wasserwiederverwendung beschäftigt. Wir laden dazu ein, sich durch die Umfrage aktiv am Forschungsvorhaben zu beteiligen. Dafür werden keine fachlichen Vorkenntnisse benötigt, sondern lediglich 2 – 3 Minuten Zeit. Teilnehmen können Sie unter folgendem Link oder mit dem QR-Code: https://www.umfrageonline.com/c/nutzwassersw.

Quelle: Stadt SCHWEINFURT
https://www.radioprimaton.de/2023/01/20/schweinfurt-pilotprojekt-fuer-eine-alternative-wasserressource-nutzwasser-schont-grund-und-trinkwasserreserven/

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Dümpelfeld übernimmt die Aufgabe – Experten wollen keinen Neubau der Kläranlage Lind

Altenahr · Das Abwasser aus Lind soll in absehbarer Zeit in der Kläranlage Dümpelfeld gereinigt werden. Das sind die Gründe für diesen Schritt.Mehr:
https://ga.de/region/ahr-und-rhein/altenahr/lind-klaeranlage-gehoert-wohl-bald-vergangenheit-an_aid-108719013

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Dresden: Riesenbohrer in Dresden – wie das aussieht und wie es vorangeht

Ein Video zeigt im Zeitraffer, wie die Betonröhren in einer Startbaugrube in Dresden-Kaditz unterirdisch in die Erde gepresst werden. Wie es mit dem Bau des Industriesammlers Nord vorangeht.Mehr:
https://www.dnn.de/lokales/dresden/riesenbohrer-in-dresden-so-geht-es-voran-FUKDH4AA3FCQHIAN5FGDV7GUQE.html

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Dierdorf-Wienau: Kläranlage schlägt Alarm: „Pumpenkiller“ verstopfen regelmäßig Abwasserpumpen

In der VG Dierdorf werden allzu häufig Feuchttücher nicht in der schwarzen Tonne, sondern im Klo entsorgt. Die „Pumpenkiller“ bereiten dem Team der Kläranlage Dierdorf-Wienau unnötige Mehrarbeit. Die Kosten dafür trägt der Steuerzahler. Mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-klaeranlage-dierdorfwienau-schlaegt-alarm-pumpenkiller-verstopfen-regelmaessig-abwasserpumpen-_arid,2631998_source,rss.html

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Bayreuth: Kläranlage 37,5 Millionen Euro für sauberes Wasser

Die Stadt Bayreuth investiert in die Sanierung der Kläranlage. Ende Februar begannen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt.
„Die Abwasserbehandlung der Stadt Bayreuth leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reinhaltung …mehr:
https://www.kurier.de/inhalt.klaeranlage-bayreuth-37-5-millionen-euro-fuer-sauberes-wasser.77b556fb-f593-4597-8c90-7f62ee68da60.html

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Schliersee: Mehr als sechs Millionen Euro für Kanal ins Tal

Rechenschaftsbericht vor vollem Haus: Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer stand über 100 Gemeindebürgern im Forum der Vitalwelt Rede und Antwort. Der Schlierseer Hof kam nur am Rande zur Sprache.
Die Gemeinde Schliesee möchte die Kläranlage Spitzingsee auflassen. Stattdessen soll ein Kanal ins Tal gebaut werden. Zahlen müssen das wohl alle Schlierseer.
Schliersee – Das Trinkwasser am Spitzingsee wird schon von Neuhaus aus hochgepumpt, künftig geht es auch in die andere Richtung. Die Gemeinde wird das Abwasser vom Spitzingsee ins Tal leiten, die Kläranlage wird aufgegeben. Gut sechs Millionen Euro wird es kosten, die 150 Erstwohnsitz-Inhaber plus eine Mehrfaches an Gästebetten anzuschließen. Geld, das die Anschlussnehmer …
https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/schliersee-mehr-als-sechs-millionen-euro-fuer-kanal-ins-tal-92865376.html

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Dillenburg: Öl in Kanalisation gelangt – Kripo hat Ermittlungen aufgenommen

Blaulicht-News: Öl in Kanalisation gelangt – Kripo hat Ermittlungen aufgenommen. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Lahn-Dill-Kreis.
Am Mittwoch (28.02.24) gegen 16.30 Uhr stellten Mitarbeiter des Klärwerkes in Braunfels-Bonbaden…mehr:
https://news.feed-reader.net/ots/5725925/pol-ldk-oel-in-kanalisation-gelangt–/

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Crawinkel: Es ist geschafft! Baustelle im Kreis Gotha ist Geschichte

Nach dem grundhaften Ausbau zweier Straßen ist eine Gemeinde im Kreis Gotha nun komplett an die Kläranlage angeschlossen. Neue Straßen erfreuen auch die Anwohner.
https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/gotha/article241792350/Es-ist-geschafft-Baustelle-im-Kreis-Gotha-ist-Geschichte.html

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Gemeinde Wessobrunn schließt Vertrag mit Stadtwerke Weilheim

Kooperationsvertrag zwischen Weilheim und Wessobrunn
Die Steuertechnik der Pumpanlagen, die dafür sorgt, dass das Abwasser aus Wessobrunn und Haid zur Kläranlage nach Weilheim gelangt, machte zuletzt immer wieder Probleme.
Wessobrunn – Sie stammt auch zum großen Teil aus der Zeit des Kanalbaus Ende des letzten Jahrtausends. „Die Zuverlässigkeit und Betriebskontinuität ist da nicht mehr gewährleistet. Wir tauschen die Steuerungen normalerweise nach 25 Jahren aus“, berichtete Abwassermeister Alexander Fath von den Stadtwerken Weilheim bei einem Pressegespräch im Wessobrunner Rathaus.
https://www.merkur.de/lokales/schongau/kreisbote/gemeinde-wessobrunn-vertrag-stadtwerke-weilheim-steuertechnik-pumpanlage-92834392.html7

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Mörfelden-Walldorf :Task-Force Kläranlage findet Millionen an Einsparungen

Die Kläranlage in Mörfelden zeichnet sich durch eine vorbildliche Abwassereinigung aus. Doch die Sanierung und der Ausbau sind teuer und sorgen immer wieder für politische Kontroversen. Ein besonderes Gremium trägt nun dazu bei, die Kosten zu verringern.
Die Sanierung und der Ausbau der Kläranlage im Süden von Mörfelden hat in den vergangenen Jahren teils zu heftigen politischen Diskussionen in Mörfelden-Walldorf geführt. Vor fünf Jahren hatte das Stadtparlament beschlossen, einen…mehr:
https://www.fr.de/rhein-main/kreis-gross-gerau/moerfelden-walldorf-ort799239/klaeranlage-moerfelden-umplanung-fuehrt-zu-kosteneinsparung-92846399.html

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Mendig: Millioneninvestition in Kläranlage: Zweckverband setzt auf Effizienzsteigerung

In der Zentralkläranlage in Mendig stehen große Investitionen an. Der Zweckverband hat den entsprechenden Wirtschaftsplan nun verabschiedet. Bei seiner jüngsten Sitzung hatte das Gremium aber auch Anlass, sich bei einem wichtigen Menschen zu bedanken. Mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/andernach-und-mayen_artikel,-millioneninvestition-in-klaeranlage-zweckverband-setzt-auf-effizienzsteigerung-_arid,2627439_source,rss.html

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Kornwestheim: Heizen mit Abwasser

Viel Potenzial steckt im Kornwestheimer Abwasser. Laut einem Gutachten könnten mittels einer Wärmepumpe an der Kläranlage Wohnungen und Häuser beheizt werden. Bislang geht ein Großteil der Energie verloren.
Mit etwa 230 000 Megawattstunden stellt die Wärmeversorgung von Wohngebäuden laut Kommunaler Wärmeplanung den größten Energieverbraucher in Kornwestheim dar. Klar, dass die Stadt bei ihrem Streben nach mehr Energieeffizienz nun versucht an diesem Hebel…mehr:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kornwestheimer-waermeplanung-heizen-mit-abwasser.bf2fb87c-9353-4dce-b6ad-15ff86bdfb4b.html

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Kiefersfelden: VTA legt im Kiefersfeldener Gemeinderat den Bericht über Zusammenarbeit vor

Oberbayrisches Volksblatt – VTA auf der Kiefersfeldener Kläranlage
https://vta.cc/de/news/news-vta-legt-im-kiefersfeldener-gemeinderat-den-bericht-ueber-zusammenarbeit-vor

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Kernen: Die zentrale Kläranlage braucht eine neue Druckleitung

Am Halden- und am Beibach haben die Arbeiten zur Verbindung der Kernener Klärwerke begonnen. Die Gesamtkosten betragen fast 22 Millionen Euro. Mehr:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bauarbeiten-in-kernen-die-zentrale-klaeranlage-braucht-eine-neue-druckleitung.6a2ad482-7ee4-4ad7-8302-c621ab779076.html

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Grafrath: Der Startschuss für den Umbau der Kläranlage ist gefallen

Die Kläranlage in. Sie bekommt einen Faulturm. Bei der Vergärung entsteht auch Biogas, das zur Energieerzeugung genutzt werden soll
Der Umbau der Kläranlage in Grafrath läuft. Im Januar wurde mit den Arbeiten für das mindestens sechs Millionen Euro teure Projekt begonnen.
Grafrath – Die Anlage bekommt einen Faulturm, in dem der Klärschlamm letztlich landet. Was dort geschieht, hat auch positive Effekte für die Umwelt und den Klimaschutz.
Ob die Kosten für das Großprojekt bei den veranschlagten knapp sechs Millionen Euro bleiben, muss sich erst noch zeigen. Die Schätzung stammt laut Andreas Folger, dem Vorsitzenden des Abwasserzweckverbands (AZV) „Obere Amper“, aus dem Jahr 2021. Seitdem sind die Baupreise weiter nach oben gegangen. Allerdings muss der AZV die Ausgaben nicht alleine schultern. Fördergelder gibt es sowohl vom Freistaat als auch vom Bund.
Dass die große Politik das Projekt bezuschusst, liegt …mehr:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/grafrath-ort28747/grafrath-startschuss-fuer-klaeranlagen-umbau-gefallen-92778654.html

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Fahrenzhausener Kläranlage braucht teure Erneuerungskur

Die Kläranlage Fahrenzhausen ist noch für 1500 zusätzliche Einwohner und damit für weitere 20 Jahre ausreichend, allerdings muss sie an einigen Stellen saniert werden. © DIPPOLD+GEROLD Beratende Ingenieure GmbH
Die wasserrechtliche Erlaubnis der Kläranlage Fahrenzhausen muss erneuert werden. Ein Ingenieurbüro hat dem Gemeinderat vorgestellt, was ertüchtigt werden muss.
Fahrenzhausen – „Im aktuell laufenden Wasserrechtsverfahren kann nachgewiesen werden, dass die Kläranlage für 8300 Einwohner ausreicht. Damit verbleibt eine Zukunftsreserve von 1500 Einwohnern für die nächsten 20 Jahre“, verkündete Josef Waldinger vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold aus Germering in der jüngsten Gemeinderatssitzung zum Thema Ertüchtigung der Kläranlage. Die wasserrechtliche Erlaubnis …
https://www.merkur.de/lokales/freising/fahrenzhausen-ort88182/fahrenzhausener-klaeranlage-braucht-teure-erneuerungskur-92822131.html

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Bozen: Defekt in Kläranlage – Großeinsatz der Feuerwehr

Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Bozen sind seit rund 11 Stunden in der Kläranlage in Bozen im Einsatz: Wegen eines Lecks in einer Rohrleitung war der Innenbereich der Kläranlage mit Klärschlamm geflutet worden. Dabei kam es zum Austritt von hochexplosiven Gasen.Mehr:
https://www.stol.it/artikel/chronik/defekt-in-klaeranlage-bozen-grosseinsatz-der-feuerwehr

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Bad Herrenalb bringt am meisten Fremdwasser ins Abwasserkanalnetz

Der Eintrag von sogenanntem Fremdwasser belastet seit Jahrzehnten die Kläranlage in Neurod und damit die Kassen der Mitgliedskommunen des Abwasserverbands Albtal. Der größte Anteil des Fremdwassers kommt aus Bad Herrenalb. Mehr:
https://bnn.de/karlsruhe/ettlingen/bad-herrenalb/bad-herrenalb-bringt-am-meisten-fremdwasser-ins-abwasserkanalnetz

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Firma Merck in Darmstadt modernisiert am Stammsitz die Kläranlage

Die vierte Reinigungsstufe verbessert die Abwasserqualität weiter. Der Konzern hat zwölf Millionen Euro investiert.
Das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck hat rund zwölf Millionen Euro investiert, um die Qualität des Abwassers an seinem Stammsitz in Darmstadt weiter zu verbessern. Das Unternehmen hat die sogenannte vierte Reinigungsstufe als Teil seiner zentralen Abwasserbehandlungsanlage …mehr:
https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/merck-modernisiert-am-stammsitz-in-darmstadt-die-klaeranlage-92820174.html

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Linkenheim-Hochstetten will aus Klärschlamm Wärme und Strom gewinnen

Die Gemeinde will mittelfristig viel Geld in den Umbau des Klärwerks investieren. Eggenstein-Leopoldshafen plant derzeit die Erweiterung seiner Kläranlage.
Blockheizkraftwerk verstromt das Klärgas
Das Klärwerk von Linkenheim-Hochstetten soll mittelfristig kostenintensiv ertüchtigt werden. Die Kostenschätzung geht von 2,1 Millionen Euro aus. Mehr:
https://bnn.de/karlsruhe/karlsruher-norden/linkenheim-hochstetten/linkenheim-hochstetten-will-aus-klaerschlamm-waerme-und-strom-gewinnen

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Erdinger Moos: Keine Kapazität – Eittinger Klärwerk für Walpertskirchen tabu

Eine große Hoffnung der Gemeinde Walpertskirchen hat sich zerschlagen: der Anschluss ans Netz des Abwasserzweckverbandes (AZV) Erdinger Moos. Die Betriebserlaubnis der gemeindlichen Kläranlage läuft 2028 aus.
Walpertskirchen – „Völlig überraschend“ habe der AZV eine Absage erteilt, berichtete Bürgermeister Franz Hörmann (CSU) im Gemeinderat, der aus seiner Enttäuschung keinen Hehl machte. Sein Fazit: „Für mich war es eine politische, keine fachliche Entscheidung“, die man nun zu akzeptieren habe.
https://www.merkur.de/lokales/erding/walpertskirchen-ort377243/keine-kapazitaet-eittinger-klaerwerk-fuer-walpertskirchen-tabu-buergermeister-hoermann-ist-nicht-gut-auf-abwasserzweckverband-erdinger-moos-zu-92797641.html

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Dresden: Riesenbohrer frisst sich durch den Untergrund

Dresden muss abwassertechnisch aufrüsten. Wo und wie gebaut wird, welche Auswirkungen das hat und warum auch ein Energievernichtungsbauwerk nötig ist.

Klar, es geht immer noch größer. 17,63 Meter Durchmesser hat die weltgrößte Tunnelbohrmaschine. Im Vergleich dazu nimmt sich der Riesenbohrer, der sich jetzt durch den Untergrund von Dresden frisst, wie ein Spielzeug aus. Mehr:
https://www.dnn.de/lokales/dresden/riesenbohrer-frisst-sich-durch-den-untergrund-von-dresden-EIUESV3IKJFE3CKHLRBGBXQNZQ.html

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Bottrop: Bringt das die Energiewende voran? Kläranlage soll grünes Methanol produzieren

Kläranlagen dienen traditionell der Abwasserreinigung. Dass sich dort auch grünes Methanol produzieren lässt, soll eine Demonstrationsanlage in Bottrop beweisen. Mehr:
https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/synergien-nutzen-klaeranlage-soll-gruenes-methanol-produzieren/

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Wolfratshausen: Klärwerksanierung am Weidacher Isarspitz gebremst: Bürgermeister fordern Kostenschätzung

Einen Planungsentwurf zur Sanierung des Daches eines Betriebsgebäudes der Kläranlage am Weidacher Isarspitz präsentierte der Vorsitzende des Abwasserverbands Isar-Loisachgruppe (AV) Manfred Fleischer jüngst den Bürgermeistern der Verbandskommunen.
Fleischer erinnerte zunächst an einen bereits 2021 gefassten Beschluss, der die Sanierung eines Betriebsgebäudes sowie die Renovierung von Garagen und Werkstätten vorsieht. „Das Ziegel-Satteldach soll so stabil gebaut werden, dass darauf auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 24,6 Kilowattpeak pro Jahr möglich ist“, erklärte der AV-Vorsitzende.

https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/dasgelbeblatt/klaerwerksanierung-am-isarspitz-wegen-kostenfrage-gebremst-92770353.html

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Müllheim: Gebühren für Abwasser steigen

Die Überschüsse sind aufgebraucht, nun wird das Schmutzwasser in Müllheim teurer. Etwas günstiger dafür wird das Niederschlagswasser.
Die Abwassergebühren werden von 1,47 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser auf einen Preis von 1,87 Euro steigen. Die Gebühr für die Beseitigung des Niederschlagswassers sinkt der Betrag von bisher 0,45 Euro pro Quadratmeter auf 0,39 Euro. Das beschloss nun der Müllheimer Gemeinderat.

https://www.badische-zeitung.de/gebuehren-fuer-abwasser-steigen-x1x

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Meppen: Auch Kläranlage von Hochwasser bedroht

Nach den starken Regenfällen fließt neben dem Abwasser auch Oberflächenwasser in die Kläranlage in Meppen. „Wir beobachten stetig die Lage“, sagte Bürgermeister Helmut Knurbein (CDU) am Donnerstag. Es seien bereits Maßnahmen getroffen worden, um ein Überlaufen zu verhindern. Aus diesem Grund bitte er um einen sparsamen und sensiblen Umgang mit Wasser.
Nach den starken Regenfällen fließt neben dem Abwasser auch Oberflächenwasser in die Kläranlage in Meppen. „Wir beobachten …mehr:
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/unwetter–auch-klaeranlage-in-meppen-von-hochwasser-bedroht-34337848.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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Irschenberg: Finale Phasen in Sicht: Das steht 2024 auf dem Programm

Der beantragte Kiesabbau in Oberhasling, dazu der notwendige Neubau der Kläranlage – diese beiden Themen haben im vergangenen Jahr für viele Diskussionen in der Gemeinde Irschenberg gesorgt.
Irschenberg – Und sie werden auch 2024 die Themenpalette in der Gemeinde bestimmen. Mehr:
https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/irschenberg-ort28854/finale-phasen-in-sicht-das-steht-in-irschenberg-2024-auf-dem-programm-92767137.html

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Walleshausen: 30 Prozent mehr Kläranlage

Walleshausen – Der Abwasserzweckverband (AZV) Geltendorf-Eresing hat seine bisher größte Investition in Angriff genommen. Die Kläranlage in Walleshausen wird um eine zweistufige Faulungsanlage erweitert. Außerdem werden ein Sandfang, ein Becken für die Vorklärung und eine Schlammentwässerung gebaut.
Die Kläranlage selbst wird im Zuge dessen saniert und mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet. Hier werden…mehr:
https://www.merkur.de/lokales/landsberg-kreisbote/zweckverband-geltendorf-eresing-30-prozent-mehr-klaeranlage-92747084.html

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Potsdam: Coronaviren werden in vier Brandenburger Kläranlagen überwacht

Brandenburg beteiligt sich mit vier Kläranlagen am bundesweiten Abwassermonitoring zum Nachweis von Coronaviren. Seit Mai werde die Viruslast in der Potsdamer Kläranlage und seit November in Brandenburg/Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) untersucht, teilte das Gesundheitsministerium heute mit.
Bundesweit würden mit den Daten aus 134 Kläranlagen Veränderungen der Viruslast und …mehr:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Potsdam%3A+Coronaviren+werden+in+vier+Brandenburger+Kl%C3%A4ranlagen+%C3%BCberwacht

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Hunsrück-Mittelrhein: Wegen Statikproblemen: Arbeiten an Kläranlage Oberes Baybachtal ruhen

Die Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein lässt aktuell von einem bislang nicht an der Baustelle beteiligten Sachverständigen die Statik der beiden Klärbecken für die Erneuerung der Kläranlage Oberes Baybachtal prüfen. Das bestätigte VG-Bürgermeister …mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/rhein-hunsrueck-zeitung_artikel,-wegen-statikproblemen-arbeiten-an-klaeranlage-oberes-baybachtal-ruhen-_arid,2609835_source,rss.html

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Aue: Samtgemeinderat erhöht Abwasserbeitrag um 156 Prozent

Der höhere Abwasserbeitrag in der Samtgemeinde Aue betrifft erstmalige Anschlüsse an die Kanalisation, zum Beispiel in neuen Baugebieten. Hier die geplante Erweiterungsfläche für das „Uelzer Feld“ in Lehmke.
Der Abwasserbeitrag in der Samtgemeinde Aue wird zum 1. Januar 2024 von derzeit 10,23 auf 26,18 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche erhöht. Das hat der Samtgemeinderat jetzt einstimmig beschlossen. …mehr:

https://www.az-online.de/uelzen/wrestedt/samtgemeinderat-aue-erhoeht-abwasserbeitrag-um-156-prozent-92749644.html

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Obergartz: Obergartzemer von Gestank aus Kläranlage belästigt – Problem besteht seit über einem Jahr

Der Quell des Übels ist bekannt, an der Lösung wird noch gearbeitet: Je nach Wetterlage führt die betriebseigene Kläranlage der Hochwald-Molkerei zu starken Geruchsemissionen.Mehr:
https://www.rundschau-online.de/region/euskirchen-eifel/mechernich/anwohner-sauer-ueber-stinkende-molkerei-klaeranlage-in-obergartzem-704794

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Kehrig: VG Vordereifel will Solarstrom produzieren – Anlage soll auf Gelände in Kehrig entstehen

Die Verbandsgemeinde Vordereifel treibt derzeit mehrere Nachhaltigkeitsprojekte voran. Als ein besonderes Leuchtturmprojekt soll eine große Fotovoltaikfreiflächenanlage auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage…mehr:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/andernach-und-mayen_artikel,-vg-vordereifel-will-solarstrom-produzieren-anlage-soll-auf-gelaende-in-kehrig-entstehen-_arid,2603629_source,rss.html

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Heiligenhaus: Der Abtskücher Stauteich wird durch Umbauarbeiten sich etwas verändern – und auch auf das Rinderbachtal werden Auswirkungen befürchtet

Was passiert mit dem Abtskücher Stauteich in Heiligenhaus durch den Rückbau der Kläranlage? Die Stadt informiert auch über den Rinderbach.
Was passiert mit dem Abtskücher Stauteich durch den Rückbau der Kläranlage? Das Thema bewegt viele Menschen…mehr:
https://www.waz.de/staedte/heiligenhaus/heiligenhauser-stauteich-infoveranstaltung-zur-zukunft-id240759690.html

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Meldungen von den Kläranlagen 2024

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Dezember 2024

November 2025


Oktober 2024


September 2024


August 2024


Juli 2024


Juni 2024


Mai 2024


April 2024


März 2024

Februar 2024

Januar 2024


Ruhrverband: Guter Gewässerzustand bei moderatem Kostenstieg

Verbandsversammlung mit guten Nachrichten für die Verbandsmitglieder
Die Delegierten der Mitglieder des Ruhrverbands stellten mit ihren Beschlüssen auf der 38. Verbandsversammlung in Essen die Weichen für die wasserwirtschaftliche Arbeit in der Region im kommenden Jahr.

„Die weiter verbesserte Reinigungsleistung der Kläranlagen des Ruhrverbands reduziert die Nähstoffbelastung so weit, dass inzwischen nahezu alle Gewässer im Einzugsgebiet der Ruhr einen guten oder sehr guten Zustand aufweisen“, bilanzierte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, auf der Verbandsversammlung des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens das zu Ende gehende Jahr. Traditionell treffen sich die Delegierten der 60 Städte und Gemeinden, der Trinkwasserwerke und der Industriebetriebe im Einzugsgebiet der Ruhr am ersten Freitag im Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung des Ruhrverbands in der Essener Philharmonie.

Der Ruhrverband ist energieneutral. Als eines der ersten großen wasserwirtschaftlichen Unternehmen wird der Ruhrverband im zweiten Jahr in Folge mehr regenerative Energie erzeugen, als er selbst benötigt. Das ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz und senkt die Energiebezugskosten. Der Ruhrverband hat sich noch mehr vorgenommen und will nicht nur in der Jahresbilanz, sondern in jeder Viertelstunde eines Jahres energieneutral sein. Dazu werden in den nächsten zwei Jahren an acht Kläranlagenstandorten Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichtet und dafür bis zu 15 Millionen Euro investiert.

mehr: https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-guter-gewaesserzustand-bei-moderatem-kostenstieg/

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OOWV: Ghanaische Doktorandinnen informieren sich über Wassermanagement

Brake. Einen internationalen Austausch der besonderen Art erleben in diesen Tagen sowohl die Mitarbeitenden des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) als auch Ivy Akuoko und Pearl Awudor. Die beiden afrikanischen Wissenschaftlerinnen promovieren am Institute for Environment and Sanitation Studies der University of Ghana. Nun absolvieren sie bis zum 13. Dezember ein dreiwöchiges Praktikum beim OOWV in Brake, um wertvolle Einblicke in das deutsche Wassermanagement zu gewinnen.

„Wir haben bereits viele interessante Gespräche über Wassermanagement und Wasserrechte geführt“, berichtet Ivy Akuoko. Ihre Kollegin Pearl Awudor ergänzt: „Dabei sind uns einige Unterschiede zwischen den Systemen in Deutschland und in Ghana aufgefallen. Wir möchten so viel Wissen wie möglich mitnehmen.“

mehr: https://www.oowv.de/der-oowv/presse/ghanaische-doktorandinnen-informieren-sich-ueber-wassermanagement

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Auerbach: Die Kläranlage wird saniert

Die Kläranlage Auerbach wird saniert. Es fallen Kosten von voraussichtlich 12,3 Millionen Euro an.

mehr: https://www.kurier.de/inhalt.auerbach-die-klaeranlage-wird-saniert.4d9727f4-d273-498b-b3a5-9af3339e17db.html

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Berlin: Vorstandsvorsitzender beendet Vertrag im besten Einvernehmen

Aufsichtsrat beginnt mit Nachfolge-Suche
Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe, Prof. Dr. Christoph Donner, scheidet zum 30. November 2024 aus dem Vorstand aus. Diesem Weg hat der Aufsichtsrat des Unternehmens heute in einer außerordentlichen Sitzung zugestimmt. Die Entscheidung erfolgte im besten Einvernehmen zwischen der Aufsichtsratsvorsitzenden, Senatorin Franziska Giffey, und Prof. Dr. Donner.
„Es war mir eine Ehre, die Berliner Wasserbetriebe in den letzten zwei Jahren zu führen und gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und einem engagierten Team an der Weiterentwicklung des Unternehmens zu arbeiten“, sagte Donner. Donner nannte private Gründe, den Vertrag vorzeitig zu beenden.
Der Aufsichtsrat dankt Prof. Dr. Christoph Donner für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Der Aufsichtsrat wird zeitnah mit der Suche nach einer Nachfolge beginnen. Die Geschäfte der Berliner Wasserbetriebe verantworten bis dahin Finanzvorstand Frank Bruckmann und Kerstin Oster, Vorständin Personal und Soziales.

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Hamburg: „Gerechte Kostenverteilung ist unerlässlich“

Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, nimmt die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht – insbesondere die Pharma- und Kosmetikindustrie.

Am 5. November 2024 hat die Europäische Kommission die Neufassung verabschiedet. Jetzt folgt die Umsetzung in deutsches Recht.

Anbei finden Sie dazu ein Statement der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER.
https://www.hamburgwasser.de/presse#c1223

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Renaturierung der Lippe auf einem guten Weg

Zahlreiche weitere Maßnahmen in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung – Ziele der Wasserrahmenrichtlinie sind noch nicht erreicht
Lippe-Region. Auf dem Weg zur Gestaltung der Lippe vom längsten Fluss Nordrhein-Westfalens zum schönsten Gewässer des Landes ist der Lippeverband auf einem guten Weg. Das berichtete der Wasserwirtschaftsverband am Freitag auf seiner Jahreshauptversammlung in der Erich-Göpfert-Stadthalle in Unna. Zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen sind bereits fertiggestellt oder aktuell in der Umsetzung – gleichzeitig ist aber auch noch eine Menge zu tun!

„Bei unserem Vorhaben, die Lippe zum schönsten Fluss Nordrhein-Westfalens umzugestalten, sind wir in den vergangenen Monaten ein weiteres Stück vorangekommen – insbesondere im Bereich Haltern-Lippramsdorf und Marl entsteht ein weiteres idyllisches Auengebiet, das der Lippe mehr Raum zur Entfaltung bietet. Diese Maßnahme dient nicht nur der Steigerung der Artenvielfalt am Gewässer, sondern auch dem Hochwasserschutz“, sagt Bodo Klimpel, Vorsitzender des Verbandsrats des Lippeverbandes und Landrat des Kreises Recklinghausen.

https://www.eglv.de/medien/renaturierung-der-lippe-auf-einem-guten-weg/

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DWA überreicht Qualitätssiegel für einwandfreies Management

Die Stadtentwässerung Stuttgart ist am 30. Oktober 2024 von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) erneut mit dem Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) in der Sparte Abwasser ausgezeichnet worden. Die Bestätigung wurde Jürgen Mutz, Technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Stuttgart vom stellvertretenden Landesverbandsvorsitzenden des DWA-Landesverbands Baden-Württemberg am 30. Oktober 2024 in Stuttgart überreicht. Jürgen Mutz sagte: „Der sichere Betrieb unserer Anlagen durch unsere kompetenten Mitarbeitenden ist für mich ein essentieller Bestandteil unserer Arbeit. Das Qualitätssiegel ist daher Bestätigung und Ansporn zugleich.“

Die TSM-Bestätigung bescheinigt dem Eigenbetrieb die sichere, wirtschaftliche, nachhaltige und umweltfreundliche Abwasserentsorgung. Dazu musste sich die SES im April 2024 einer zweitägigen, freiwilligen Überprüfung durch ein unabhängiges DWA-Expertenteam stellen. Geprüft wurden die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die organisatorischen Strukturen des Unternehmens. Die DWA-Experten kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Beachtung der Sicherheitsbestimmungen. Dazu mussten rund 230 Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur technischen Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Personals sowie zu Planung, Betrieb und Instandhaltung des Entwässerungsnetzes und der Abwasserreinigung beantwortet werden. Außerdem fanden Begehungen von verschiedenen Betriebsbereichen im Kanalnetz und auf den Kläranlagen statt.

https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/dwa-ueberreicht-qualitaetssiegel-fuer-einwandfreies-management/

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Ruhrverband ist ab dem 1.1.2025 in Halver abwasserbeseitigungspflichtig

Für die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich kaum Änderungen
Die Übertragung des Kanalnetzes der Stadt Halver auf den Ruhrverband wurde mit der symbolischen Überreichung eines „goldenen Kanaldeckels“ am 21.11.2024 besiegelt. Mit dabei waren v.l.: 1. Reihe: Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands (RV); Carolin-Beate Fieback Vorständin Personal, Verwaltung und Soziales (RV); Bürgermeister Michael Brosch (Stadt Halver); 2. Reihe: Sebastian Kintner (RV); Harald Ließem (RV); Michael Menke (RWG); Dr. Christian Görlich (RV); Christoph Gerbersmann, Vorstand Finanzen (RV); Anne Katrin Thielenhaus (RV); Heiko Witulski (RV); Simon Thienel, 1. Beigeordneter und Kämmerer (Stadt Halver).

Die Stadt Halver hat sich ebenso wie schon andere Kommunen vor ihr entschieden, ihre Abwasserbeseitigungspflicht gemäß § 52, Abs. 2 Landeswassergesetz Nordrhein-Westfalen auf den Ruhrverband zu übertragen. Die Übertragung tritt zum 1. Januar 2025 in Kraft und wurde am 21. November 2024 durch die Übergabe eines „Goldenen Kanaldeckels“ von Prof. Norbert Jardin an Bürgermeister Michael Brosch und den Ersten Beigeordneten und Stadtkämmerer Simon Thienel vor dem Rathaus in Halver symbolisch besiegelt. Mit der Übertragung der Aufgabe geht auch das wirtschaftliche Eigentum am Kanalnetz der Stadt Halver auf den Ruhrverband über. Dafür zahlt der Verband der Stadt einen Ausgleichsbetrag in Höhe von rund 33 Millionen Euro.

https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-ist-ab-dem-112025-in-halver-abwasserbeseitigungspflichtig/

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OOWV: Apen und OOWV unterzeichnen Übertragung der Abwasserbeseitigung

Apen/Brake. Intensiv haben die Fachleute der Gemeinde Apen und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) in den vergangenen Monaten an der Übertragung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung gearbeitet. Abstimmungen, Datenpflege, Berechnungen – rechtlich mündet all dies letztendlich in Unterschriften auf Verträgen. Und genau diese wurden heute von Apens Bürgermeister Matthias Huber, dem stellvertretenden OOWV-Verbandsvorsteher Michael Kramer und OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht geleistet. Mit dem Beginn des Jahres 2025 ist demnach der OOWV in Apen dafür zuständig, dass das Abwasser beseitigt und die dafür notwendige Infrastruktur inklusive Kläranlage in Schuss gehalten wird.

„Wir haben die Übertragung gewissenhaft und langfristig vorbereitet. Das war vorbildlich. Wir freuen uns, dass ein Wasser- und Bodenverband in der kommunalen Familie diese Aufgabe übernimmt“, erklärt Matthias Huber. „Die Aufgabenübertragung setzt in unserer Verwaltung zudem ein paar Kapazitäten frei, um andere kommunale Aufgaben erledigen zu können.“

https://www.oowv.de/der-oowv/presse/apen-und-oowv-unterzeichnen-uebertragung-der-abwasserbeseitigung

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Dresden: Lösungen für Unternehmen und Kommunen

Wasser ist unsere Leidenschaft und unser Fachgebiet. Wir verfügen über umfang­reiche Erfahrungen bei Sanierung, Ausbau und Betrieb von Kanalnetzen und Klär­anlagen. Als Partner für Kommunen, Verbände der Wasserver- und Abwasser­entsorgung und für Industrieunternehmen bieten wir Ihnen gerne unsere effizienten und umweltgerechten Lösungen an.

Services
Gemeinsam erarbeiten wir Ideen für ein ökologisch und ökonomisch optimiertes Abwassermanagement und unterstützen Sie bei der Umsetzung.

https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/ueber-uns/loesungen-fuer-unternehmen-kommunen/

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Hamburg: EU stärkt den Gewässerschutz und nimmt Pharma- und Kosmetikindustrie in die Pflicht

„Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, nimmt endlich die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht – insbesondere die Pharma- und Kosmetikindustrie. 80 Prozent der Kosten für den Ausbau und Betrieb von vierten Reinigungsstufen sollen gemäß der Verordnung von ihnen getragen werden. Es ist von größter Bedeutung, dass bei der Überführung der Verordnung in nationales Recht keine Aufweichung erfolgt. Als Betreiber der größten kommunalen Kläranlage in Deutschland tragen wir wesentlich dazu bei, die Umweltauswirkungen zu verringern, die durch andere wirtschaftliche Zweige verursacht werden. Eine gerechte Kostenverteilung für weiterführende Reinigungsstufen ist unerlässlich, um die Gebührenzahlenden zu entlasten.

Die Verankerung der Herstellerverantwortung in KARL schafft nicht nur ein wichtiges Finanzierungsmodell, sondern setzt auch starke Anreize für die Industrie. Sie ist gefordert, weniger Mikroschadstoffe in den Verkehr zu bringen und in die Entwicklung von nachhaltigen, biologisch abbaubaren Produkten zu investieren. Die Herstellerverantwortung ist ein Paradigmenwechsel für die Industrie, vor allem ist sie aber ein Gewinn für den Umweltschutz und für die Menschen in unserer Stadt.“

https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/eu-staerkt-den-gewaesserschutz-und-nimmt-pharma-und-kosmetikindustrie-in-die-pflicht

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Stuttgart: Taucheinsatz im Faulturm

Taucher untersuchten und reinigten den Schlammbehälter der Kläranlage Ditzingen

Im Rahmen von Instand­haltungs­maßnahmen musste einer der Faultürme im Gruppenklärwerk Ditzingen Mitte des Jahres komplett entleert werden. Der Faulbehälter ist ein wichtiger Verfahrensschritt im Klärprozess. Während der mechanischen und biologischen Reinigung des Abwassers wird der dabei anfallende Klärschlamm in einen Faulbehälter zum Ausfaulen geleitet. Danach wird er entwässert und getrocknet bevor er schließlich verbrannt werden kann.

Herausforderung durch Ablagerungen

Im Laufe der Jahre bilden sich im Inneren des Faulturms Ablagerungen, so dass der Behälter nicht einfach blind entleert werden kann – die Gefahr ist zu groß, dass die Maschinentechnik verstopft. Aus diesem Grund wurde ein spezialisiertes Unternehmen für Kläranlagen-Tauchgänge beauftragt, die Beschaffenheit des Schlamms zu prüfen und mögliche Anlagerungen im Inneren aufzuspüren. Dabei überprüften sie auch die Funktionsfähigkeit der Technik. Anschließend saugten sie den Schlamm aus dem Behälter.

https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/taucheinsatz-im-faulturm/

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Mit Biogas Energie für die Zukunft erzeugen – Einweihung der neuen Biogasaufbereitungsanlage

Die StEB Köln haben heute die neue Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) auf dem Großklärwerk in Köln-Stammheim offiziell in Betrieb genommen. Dieser wichtige Schritt ist Teil des umfassenden nachhaltigen Energiekonzepts der StEB Köln, das die Erreichung der Klimaziele der Stadt Köln und eine klimaneutrale Energieversorgung zum Ziel hat.

In der BGAA wird überschüssiges Klärgas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer Aufbereitungskapazität von bis zu 800 Nm³/h Klärgas und einer Leistung von 4,9 MW stellt die Anlage einen wichtigen Baustein in der Energieinfrastruktur der Stadt dar. Die BGAA wird voraussichtlich rund 20 GWh Biomethan pro Jahr erzeugen, was einer signifikanten CO₂-Einsparung von rund 4.100 Tonnen pro Jahr entspricht.

https://steb-koeln.de/Aktuelles/StEB-K%C3%B6ln-Mit-Biogas-Energie-f%C3%BCr-die-Zukunft-erzeugen-%E2%80%93-Einweihung-der-neuen-Biogasaufbereitungsanlage.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Europas größte Sprengstoff-Kläranlage liegt in Niedersachsen

Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird eine Kläranlage zur Reinigung von sprengstofftypischen Schadstoffen eröffnet – sie ist die größte ihrer Art in Europa.

Clausthal-Zellerfeld – Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ in Clausthal-Zellerfeld Europas größte Pflanzen-Kläranlage zur Reinigung von sprengstofftypischen Schadstoffen eröffnet.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/harz-eroeffnet-europas-groesste-pflanzenklaeranlage-im-zr-93407394.html

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Pforzheim: Gemeinderäte besichtigen mit Erstem Bürgermeister Dirk Büscher die Kläranlage

Erste Betriebserfahrungen der Spurenstoffentnahme mit der vierten Reinigungsstufe Vorbereitung der nächsten großen Baumaßnahme zur Erneuerung der biologischen Stufe auf der Kläranlage Pforzheim

Im Vorfeld des Werkeausschusses haben Mitglieder des Gemeinderats gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Dirk Büscher und Vertretern des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) das Klärwerk besichtigt. Nach über einem Jahr Betrieb der vierten Reinigungsstufe, konnten nun erste Betriebsergebnisse vor Ort gezeigt und erläutert werden. Seit Mitte 2020 ist die neue Anlage zur Spurenstoffentnahme mit Pulveraktivkohle in Betrieb. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung betreibt damit die viertgrößte Anlage dieser Art landesweit. Im Abwasser sind eine Vielzahl an Spurenstoffen wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Pestizide und Industriechemikalien nachweisbar. In der Inbetriebnahme-Phase wurden bereits über 7 Millionen Kubikmeter Abwasser mit der Anlage behandelt. Nach dem Jahr Probebetrieb kann jetzt außerdem abgeschätzt werden, wieviel davon künftig zurückgehalten werden kann – es werden zwischen 12 und 13 Millionen Kubikmeter jährlich sein. „Dies ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und hat unmittelbar positive Auswirkung für die nachfolgenden Gewässer, Enz und Neckar“, zeigt sich Erster Bürgermeister Dirk Büscher überzeugt.

https://stadtentwaesserung.pforzheim.de/aktuelles/ansicht/article/detail/News/gemeinderaete-besichtigen-mit-erstem-buergermeister-dirk-buescher-die-klaeranlage.html

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Richtfest an Bayreuths Klärwerk

Rohbauten von Sozialgebäude und Energiezentrale sind fertiggestellt – Stadt Bayreuth investiert in das erste Ausbaupaket der Klärwerkerneuerung knapp 37,5 Millionen Euro

Ende Februar starteten die Rohbauarbeiten, nun konnte Richtfest für das Sozialgebäude und die Energiezentrale des Klärwerks gefeiert werden. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger freute sich bei der Feierstunde über den Baufortschritt des gut 37,5 Millionen Euro teuren ersten Ausbaupakets der Klärwerksanierung: „Die Stadt will immer auf dem aktuellen Stand der Technik bei der Abwassereinigung sein; dies insbesondere zum Schutz der Gewässer, aber auch im Interesse einer optimierten, weitgehend autarken, klimaneutralen Energieversorgung. Deswegen ist die Sanierung unseres Klärwerks sehr gut investiertes Geld.“

https://www.bayreuth.de/richtfest-an-bayreuths-klaerwerk/

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THW Euskirchen probt auf Kläranlage in Mechernich den Ernstfall

Das Technische Hilfswerk aus Euskirchen hat den Ernstfall geprobt. Der perfekte Übungsort: die Kläranlage in Mechernich. Bei der Übung wirkten die verschiedenen Einheiten des THW zusammen, um bei einer angenommenen Störung im Betrieb des Klärwerks Unterstützung zu leisten.

Durch den Ausfall einer Pumpe drohte ein Becken überzulaufen, so das fiktive Szenario. Durch den Einsatz von Pumpen und Umleitung des Wassers sollte genau das verhindert werden. Da die Störung in den späten Nachmittagsstunden auftrat, musste die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden.

https://www.ksta.de/region/euskirchen-eifel/stadt-euskirchen/mechernich-thw-euskirchen-probt-den-ernstfall-900994

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Flörsheim: Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage  

Nachdem alle vorbereitenden Arbeiten auf dem Erweiterungsgelände der KLA Flörsheim, Am Wickerbach, abgeschlossen sind, beginnen nun die Arbeiten für den 1. Bauabschnitt zur Erweiterung der KLA – Erweiterter Rohbau. Baubeginn ist der 18. Oktober 2021. Den Auftrag für dieses Los erhielt die Firma Leonard Weiss GmbH & Co. KG. Die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes ist für Mitte 2024 vorgesehen.
Die Auftragsvergabe für die verfahrenstechnische Ausrüstung und EMSR Technik erfolgt im Jahr 2022.
In diesem Bauabschnitt werden zwei Belebungsbecken mit insgesamt 8.000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut. Außerdem erfolgen die Erneuerung des Blockheizkraftwerks und die Errichtung der neuen Vorklärungsanlage.
Zunächst werden Bohrarbeiten für die Bohrpfahlwände durchgeführt, die für die Herstellung der Baugruben erforderlich sind. Die eigentlichen Erdarbeiten für den Aushub der künftigen Becken beginnen erst im Frühjahr 2022. Durch den Abtransport der Erdaushubmassen über die Böttgerstr. und Falkenbergstraße wird dann in diesen Straßen ein erhöhter LKW Verkehr zu verzeichnen sein. Diese Erhöhung führt gemäß einer vorab durchgeführten Untersuchung jedoch nicht dazu, dass die Immissionsgrenzwerte überschritten werden.

Zur Reduzierung der zu erwartenden Geräuschimmissionen auf der Baustelle selbst werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, wie z.B. schallabschirmende Bauzäune oder der Einsatz von lärmarmen Baumaschinen. Trotz aller geplanten Maßnahmen ist es nach dem gegenwärtigen Stand der Technik nicht möglich eine komplette Lärmreduktion zu erreichen. Daher bitten wir unmittelbar betroffene Anwohner schon jetzt um Verständnis.
https://www.abwasserverband-floersheim.de/

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hanseWasser finanziert eine Solarpumpe für die Okukuna-Farm in Windhoek

Delegationsreise in Namibia und Südafrika
Im Rahmen einer Delegationsreise nach Windhoek (Namibia) und Durban (Südafrika) hat sich der kaufmännische Geschäftsführer der hanseWasser Bremen GmbH Ekkehart Siering vor Ort ein Bild von den bestehenden Kooperationen mit den Abwasserbetrieben in Bremens Partnerstädten gemacht. Dabei hat hanseWasser die Finanzierung einer Pumpe zugesagt. Mit dieser Pumpe kann eine Farm in der wasserarmen Region künftig aus einem Brunnen bewässert werden. Die Pumpe wird mit einem Solarmodul betrieben, um die Bewässerung möglichst ökologisch und autark sicherzustellen.
„Die Arbeit auf der Okukuna-Farm hat eine herausragende Bedeutung für die Menschen in Windhoek. Die Unterstützung von hanseWasser hilft der Farm, kostengünstig und ökologisch die Bewässerung der großen Flächen sicherzustellen“, so Ekkehart Siering. „Als ExpertinnenInnen für den Einsatz von Pumpen kann hanseWasser hier einen bescheidenen, aber enorm effektiven Einsatz leisten.“ Die Okukuna-Farm baut auf sieben Hektar Land und auf verschiedenen Parzellen diverse Gemüsesorten an und stellt die Ernte einkommensschwachen BewohnerinnenInnen sowie Suppenküchen zur Verfügung. Das Projekt dient der Verbesserung der Ernährungssicherheit und übernimmt die Vermittlung von Wissen im Feld des Gemüseanbaus und der Landwirtschaft, um Eigeninitiativen zu unterstützen.

Zum Hintergrund der Reise:
Die Delegationsreise in Bremens Partnerstädte wurde von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte angeführt. Im Fokus der Reise standen die Transformation der Wirtschaft, Fachkräftegewinnung, Jugendarbeitslosigkeit, die globalen Herausforderungen und ein intensiver Austausch zu den Herausforderungen rund um das Thema Wasser und Abwasser. Für die hanseWasser Bremen GmbH und Geschäftsführer Ekkehart Siering, waren der Besuch der Okukuna-Farm von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus wurden im Stadtgebiet von Windhoek und Durban verschiedene Wasser- und Abwasseranlagen mit den Stadtverwaltungen und dortigen Expert*innenInnen besichtigt.
Mit der City of Windhoek, Department Water & Wasterwater Devision steht die hanseWasser Bremen GmbH bereits seit mehreren Jahren in engem Kontakt und regelmäßigem Austausch auch vor Ort. Erst im Juli dieses Jahres hat die hanseWasser Bremen GmbH eine Delegation um die Bürgermeisterin Ms. Queen Omagano Kamati bei ihrer Delegationsreise nach Bremen auf der Kläranlage in Seehausen empfangen. Mit dem erneuten Besuch der Geschäftsführung in Windhoek wurde die zukünftige Zusammenarbeit und der anhaltende Austausch nochmals bekräftigt.
https://www.hansewasser.de/unternehmen/presse/2024-10-02-hansewasser-finanziert-eine-solarpumpe-fuer-die-okukuna-farm-in-windhoek

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Stuttgarts Unterwelt: Unterwegs mit den Kanalreinigern

Von der Straßenablaufleerung und Kanalreinigung über die Begehung von Kanälen und Sonderbauwerken bis hin zur Inspektion von Kanälen konnte das breite Aufgabenfeld und die Bedeutung des Kanalbetriebs festgehalten werden. In der Landesschau Baden-Württemberg vom 04.06.2024 wurde der Beitrag ausgestrahlt und kann beim SWR gestreamt werden.
SWR-Bericht “Stuttgarts Unterwelt: Unterwegs mit den Kanalreinigern”
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/stuttgarts-unterwelt-unterwegs-mit-den-kanalreinigern/

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AV Staufener Bucht: P-XTRACT-Anlage in Betrieb genommen

Der Abwasserzweckverband Staufener Bucht hat zusammen mit weiteren kommunalen Kläranlagenbetreibern die Anlage gebaut. Das Verfahren soll „ökonomisch zukunftsfähig“ sein.
Die Vorgeschichte: Sieben kommunale Kläranlagenbetreiber der Gemarkungen Neuenburg, Breisach und Vogtsburg in Baden-Württemberg hatten sich zusammengeschlossen, um eine Anlage zur Klärschlammverwertung inclusive Phophorrückgewinnung zu errichten. Die Ausbaugröße der im Projekt zusammengefassten Kläranlagen liegt bei 346.800 EW (EW=Einwohnerwert).
Da die Kläranlage des an dem Projekt beteiligten Abwasserzweckverbands Staufener Bucht mit 114.000 EW (Planfeststellung 140.000 EW) die größte Anlage ist, eignete sich dieser Standort am besten für die Realisierung der Klärschlammverwertung. Denn hier können die meisten Synergien geschöpft werden.

Partner aus der Forschung
Die neue Anlage ist nun nach zwei Jahren Bauzeit in den Regelbetrieb übergegangen. Sie ist auf eine thermische Leistung von 1 MWth und etwa 8000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt. Damit verarbeitet sie jährlich etwa 11.200 Tonnen mechanisch entwässerten Klärschlamm aus dem Einzugsgebiet der sieben umliegenden Kläranlagen.
Dort wird das Verfahren für die Phosphorrückgewinnung P-XTRACT eingesetzt, das die Firma Wehrle mit Sitz in Emmendingen in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entwickelt hat. Das Familienunternehmen bezeichnet sich als Technologieführer für die Behandlung spezieller Abfälle und komplexer Abwässer.

Beschreibung des Verfahrens
Mit dem P-XTRACT-Verfahren werden aus dem verwerteten Klärschlamm 80 Prozent des Phosphors (frei von organischen Schadstoffen) zurückgewonnen. Das Verfahren beruht nach Angaben vorn Wehrle auf der Technologie der Wirbelschichtverbrennung von Klärschlamm unter Zugabe von bestimmten (Erd-)Alkaliadditiven und speziellem Wirbelschichtbettmaterial.
Durch die zweistufige Verbrennung in einer reduzierenden und oxidierenden Atmosphäre wird die Überführung von Schwermetallen in die Gasphase erhöht, sodass die phophorhaltige Asche im Rauchgas als Flugasche mitgerissen und bei möglichst hohen Temperaturen (> 700 °C) aus dem Rauchgas abgeschieden wird. Schwermetalle verbleiben maßgeblich in der Gasphase und werden bei niedrigeren Temperaturen in der nachfolgenden Rauchgasreinigung abgeschieden.

Dezentrale Entsorgungslösung
Die Ausnutzung vorhandener Synergien in sehr vielen Bereichen sorge für eine bessere Effizienz und eine minimale Inanspruchnahme von Flächen, Verkehr, Gebäuden und Personal, heißt es auf der Webseite des Abwasserzweckverbands Staufener Bucht. Deswegen sei das Projekt wirtschaftlich darstellbar. Es sei umlagen- bzw. gebührenfinanziert und führe zu keinen Mehrkosten gegenüber den bisherigen Ausgaben zur Klärschlammverwertung.

„Diese Anlage setzt neue Maßstäbe in der dezentralen nachhaltigen Entsorgung von Klärschlamm und der Rückgewinnung von Phosphor“, erklärt Heiner Steinberg, CEO von Wehrle. „In Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband Staufener Bucht, unseren Forschungspartner:innen und den Förderer:innen konnten wir eine nachhaltige Lösung entwickeln, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch zukunftsfähig ist“, stellt Steinberg fest. (hp)
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/p-xtract-anlage-in-betrieb-genommen

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Berlin: Mit SEMA in die Zukunft schauen

Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis
Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger.
Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand.
Solche Zahlen – zumeist mit so klaren wie kunterbunten Flächengrafiken eingängig visualisiert – spuckt die inzwischen gut trainierte und mit neuen Daten weiter lernende SEMA-Maschine aus, das Kanalalterungsmodell für Sanierungsstrategien, wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin entwickelt haben.
2019 gab es für den Prototyp den Innovationspreis des VKU und branchenweit viel Aufmerksamkeit. Zwei Jahre weiter wird SEMA, das mit Nachnamen Berlin heißt, bei uns bis zur einzelnen Haltungsebene implementiert und soll damit künftig als Basis der Investitionsplanung dienen, also betrieblich genutzt werden. Und erweist sich dabei offenbar im Vergleich zwischen Simulations- und echten Inspektionsergebnissen zumindest bisher als 99-prozentig genau und übertrifft damit Wetter- und Lottoprognosen weit.

Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich
Weil SEMA inzwischen eine Menge Dinge verinnerlicht hat. Also welches Material aus welchem Jahr wo liegt und wann es wahrscheinlich altersschwach wird. SEMA prognostiziert den Netzzustand und zeigt Sanierungsschwerpunkte im Netz. „Der Netzsimulator gibt das Soll vor, über den Haltungssimulator wird das Ist verbessert. Beide Simulatoren ergänzen sich. Denn nur was man findet, kann man auch sanieren“, sagt SEMA-Mitentwickler Alexander Ringe. Wobei Alter abhängig vom Material relativ ist. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich, während 30-jährige Plastik-Greise der Erlösung harren.
Und SEMA Berlin weiß auch, dass grabenlos im Vortrieb montierte Kanalrohre gegenüber offen im Graben verlegten Röhren zwar fast doppelt so teuer in den Boden kommen, dafür aber vermutlich auch ewig halten, weil dafür dickere Rohre verwandt werden und eben auch kein Baugraben verfüllt werden muss, was die Rohre ja auch ordentlich unter Druck setzt.
Und auch der Fakt, dass wir heute ja vorwiegend linern und weniger neu bauen, bringt Ringe auch angesichts der absehbaren Halbwertzeit der Kunststoffimplantate nicht um den Schlaf. „Wenn die Teile dann nach 50 plus x Jahren erschöpft sind, dann müssen wir sie halt rausfräsen und neu linern.“ Was die Stadt weniger stört und finanziell allemal günstiger ist.
Die Erkenntnisse aus der Anwendung des Strategie-Simulators haben uns schon klüger gemacht. So wissen wir jetzt dank SEMA, dass wir unsere heutige Sanierungsstrategie nachbessern oder weiterentwickeln müssen, um unsere Kanäle generationenübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Was wir heute tun, reicht ab 2060 dafür nicht aus. Die Stellschrauben für diese Nachbesserung sind identifiziert, beispielsweise der Verbau dickerer Rohre oder die Verlängerung der Nutzungsdauer von Linern.
https://www.bwb.de/de/25726.php

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Dresden: Lösungen für Unternehmen und Kommunen

Unsere Umwelt liegt uns am Herzen
An lauen Sommerabenden durch die Elb¬wiesen spazieren, die Biergärten entlang der Ufer besuchen, den historischen Rad¬dampfern zusehen: Die Elbe bereichert Tag für Tag unser Leben im schönen Dresden.
Und damit das auch so bleibt, legen wir uns ins Zeug – mit innovativen Projekten und nachhaltigen Ideen.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/ueber-uns/umwelt-zukunft/

Unternehmensporträt
Wir klären das für Sie!
Die Stadtentwässerung Dresden GmbH erbringt Dienstleistungen auf den Gebieten der Abwasserbehandlung, der Umwelt¬analytik sowie bei der Planung und dem Bau von Abwasseranlagen.
Zum Betrieb gehören u. a. das zirka 1.850 km lange Kanalnetz und die zentrale Klär-anlage Dresden-Kaditz.
Unser Wirkungsgebiet reicht über die Dresdner Stadtgrenzen hinaus: Im Rahmen von Abwasserüberleitungen oder Betriebs¬führungen erreichen wir 690.000 Kunden in der Region Ostsachsen.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/ueber-uns/unternehmensportrait/

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Hamburg macht Grundstücke „regenfit“

Mit dem Klimawandel werden Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden wahrscheinlicher. Antworten auf deren Folgen bieten unter anderem Prinzipien der Schwammstadt, die jetzt gesondert gefördert werden.
Autor des Inhalts: HAMBURG WASSER. | Datum der Veröffentlichung: 13. September 2024.
Vor dem Hintergrund des Klimawandel rechnen Experten damit, dass extreme Wetterereignissen wie Starkregen, Dauerregen und Hitzeperioden wahrscheinlicher werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die Stadt Hamburg das Förderprogramm „Mach dein Grundstück regenfit!“ ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, den effizienten Umgang mit Regenwasser auf Privatgrundstücken zu fördern und damit auch die Nutzung von Trinkwasser für Bewässerungszwecke zu reduzieren.
Vorsorge vor Starkregen und Hitze
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) unterstützt private Grundstückseigentümer:innen dabei, ihre Flächen zu entsiegeln und zu begrünen.
Regenfit bedeutet, dass ein Großteil des Regenwassers auf dem Grundstück gesammelt, gespeichert wird oder versickert. Dies sorgt nicht nur für Abkühlung in Hitzephasen im Hochsommer, sondern ermöglicht auch eine nachhaltige Bewässerung von Pflanzen und verbessert den Schutz vor Überschwemmungen nach Starkregenereignissen.
https://www.hamburgwasser.de/magazin/foerderprogramm-risa

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Hamburg: Kostenexplosion –  Kläranlage im Hafen wird 100 Millionen Euro teurer

Projekt von Hamburg Wasser läuft finanziell aus dem Ruder. Steuerzahlerbund und CDU sind empört. Die Rechnung zahlen alle Wasserkunden.
https://www.abendblatt.de/hamburg/politik/article407485927/kostenexplosion-klaeranlage-im-hamburger-hafen-wird-100-millionen-euro-teurer.html

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Hetlingen: Kampf gegen den Klimawandel: Pilotanlage auf Kläranlage

Eine innovative Versuchsanlage steht zurzeit, kompakt in einen grünen Container eingebaut, auf dem Gelände der Kläranlage Hetlingen. Damit hat das Hamburger Start-up Planeteers in den vergangenen Wochen eine neue Technologie zur Neutralisierung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) erprobt. Als Rohstoff für den Versuchsbetrieb diente Abluft aus dem Blockheizkraftwerk der Kläranlage.
Die neue Verfahrenstechnologie nutzt den natürlichen Prozess der Kalksteinverwitterung: Wasser und Kohlendioxid bilden Kohlensäure, die mit Kalkstein zu Hydrogen- oder Bikarbonat und Calcium reagiert, wie es beispielsweise in Mineralwasser enthalten ist. Das mineralisierte Wasser gelangt über Flüsse in die Ozeane, wo das Bikarbonat über Zehntausende von Jahren gespeichert bleibt. Was in der Natur Jahrhunderte braucht, wird mit dem neuen Vorgehen auf wenige Minuten verkürzt. So können große Mengen an CO2 unschädlich gemacht werden. Das Endprodukt kann guten Gewissens in natürliche Gewässer eingeleitet werden und wirkt dort lokal sogar einer Übersäuerung entgegen. Für das Verfahren ist Planeteers im September mit dem Hamburger Gründerpreis 2024 in der Kategorie Existenzgründer ausgezeichnet worden.
Für den ersten Versuchsbetrieb wurde der Container Ende August in der Kläranlage Hetlingen, betrieben vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein, aufgebaut. Das Blockheizkraftwerk liefert den CO2-Input über einen Schlauch und das entstehende Bikarbonat kann, gut überwacht, in die Anlage eingeleitet werden. „Im Pilotbetrieb haben wir den Reaktor angefahren, optimiert und Daten gesammelt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend! Wenn die Testanlage rund um die Uhr in Betrieb ist, können wir allein damit bis zu 60 Tonnen Kohlendioxid im Jahr neutralisieren“, sagt Frank Rattey, Geschäftsführer und einer der vier Planeteers-Gründer. Mit der Weiterentwicklung des Verfahrens ins Großformat könnte es einen Beitrag dazu leisten, CO2 in großen Mengen zu neutralisieren und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.
„Als Umweltunternehmen unterstützen wir die Erprobung dieser neuen Technologie sehr gern. Abwasserreinigung und Klimaschutz hängen eng zusammen, denn der Klärprozess benötigt viel Energie. Dadurch ergeben sich Emissionen, aber auch viel Potenzial zur Verbesserung“, so Dr. Julia Weilbeer, Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau beim AZV Südholstein. Seit fast 15 Jahren erarbeitet der AZV Südholstein kontinuierlich Strategien, um seine Anlagen möglichst nachhaltig betreiben zu können. Der Verband, im Kreis Pinneberg und in Teilen der Nachbarkreise für Ableitung und Reinigung des Abwassers zuständig, sieht sich in der Region als ein Treiber für Innovationen, unter anderem zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes.
https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/18092024-kampf-gegen-den-klimawandel-pilotanlage-auf-klaeranlage

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Hetlingen: Kläranlage  – Umbau der mechanischen Abwasserreinigung abgeschlossen

Die neuen Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe in der Kläranlage Hetlingen sind nach rund zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt und in Betrieb. Heute wurden sie vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein offiziell eingeweiht. Mit dabei waren die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Verbands, die Geschäftsleitung sowie das Projektteam.
In dem groß angelegten Projekt sind alle Anlagenteile modernisiert oder neu gebaut worden, in denen Schmutzstoffe mechanisch aus dem Abwasser geholt und weiterverarbeitet werden: Die Rechen und das Rechengebäude, der Sand- und Fettfang, die Vorklärung, verschiedene Verbindungsgerinne sowie eine neue Containerverladehalle für Rechen- und Sandfanggut. Der Umbau in der größten Kläranlage in Schleswig-Holstein war seit 2008 geplant und seit 2015 ausgeführt worden.
In dem mehrjährigen Projekt ging es meist um meterhohe Bauten, zuweilen aber auch um Zentimeterarbeit. Zahlreiche Ingenieure, Mitarbeitende des Kläranlagenbetriebs und beteiligte Baufirmen haben ganze Arbeit geleistet, um die Betonbauwerke und die Maschinentechnik zukunftsfähig zu gestalten. Besondere Herausforderung: Die Modernisierung musste im laufenden Betrieb und inmitten der bestehenden Bauwerke geschehen. Das bedeutet, dass immer nur an einem Teil der Anlagen gebaut werden konnte, während durch den anderen das zu reinigende Abwasser floss. Und das ist eine Menge: Durchschnittlich ein Kubikmeter, also 1.000 Liter Abwasser kommt pro Sekunde in der Kläranlage Hetlingen an.
„Mit der Modernisierung haben wir die Leistungsfähigkeit unserer mechanischen Reinigungsanlagen deutlich gesteigert. Das entlastet die Elbe und ist insgesamt nachhaltiger: Durch neue, effiziente Technik und flach abgedeckte Becken werden der Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen reduziert. Außerdem haben wir die Geruchsemissionen weiter verringert“, so Dr. Julia Weilbeer, Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau beim AZV Südholstein. Aufgrund einer optimierten Vorbehandlung ist nun eine kleinere Menge an Rechen- und Sandfanggut zu entsorgen, so dass weniger LKW-Transporte notwendig sind. Zudem verringert sich in den erneuerten Anlagen der Aufwand für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Arbeitssicherheits- und Hygienebedingungen sind – im Gegensatz zu den vorher offenen Anlagen unter Zelten – verbessert.
„Im Bereich der mechanischen Reinigung sind wir jetzt fit für die nächsten Jahrzehnte. Die alten, sanierungsbedürftigen Anlagen stammten aus der Anfangszeit: Im Sommer 1973 floss das erste Mal Abwasser in die Kläranlage Hetlingen. Die Reinigungsleistung entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und auch nicht den heutigen Anforderungen“, so Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 34,5 Millionen Euro. Davon entfielen 10 Millionen Euro für den 1. Bauabschnitt, in dem 2015 bis 2017 die Vorklärung und das Verbindungsgerinne zum Rechengebäude umgebaut wurden. Weitere 20 Millionen Euro fielen für die Bauten des 2. Bauabschnitts an, in dem ab 2019 die neue Containerverladehalle bis 2022 sowie der neue Sand- und Fettfang inklusive Zu- und Ablaufgerinne bis 2024 errichtet wurden. Im 3. Bauabschnitt werden momentan noch der alte Sandfang und die alte Verladung zurückgebaut. Insgesamt wurden rund 13.000 Kubikmeter Boden ausgehoben, 600 Tonnen Stahl verbaut, 5.500 Kubikmeter Beton gegossen und 60 Kilometer Kabel verlegt.
Während der Bauzeit begleiteten das Projekt einige unerwartete, teils große Herausforderungen. So wurde bald nach Beginn klar, dass die alten Anlagen aus den 60er und 70er Jahren Asbestbeschichtungen aufwiesen, die unter besonderen Schutzmaßnahmen entfernt werden mussten. Auf dem Kläranlagengelände standen dem Projekt zudem einige unerwartete Zustände der jahrzehntealten Infrastruktur buchstäblich im Weg. Hinzu kamen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine, die zu knapperen Ressourcen, unterbrochenen Lieferketten und höheren Kosten führten.
„Wir haben es geschafft und blicken heute stolz auf das Ergebnis jahrelanger Arbeit! Allerdings: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. In absehbarer Zeit werden wir weitere größere Vorhaben umsetzen, um künftigen Anforderungen gerecht zu werden“, so Christine Mesek. Auf dem Plan steht unter anderem die weitere Modernisierung der Klärschlammbehandlung. Zudem erfordert die Umsetzung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie eine Erweiterung der Kläranlage Hetlingen um eine 4. Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikropartikeln, gelösten Schadstoffen und Spurenstoffen.
https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/klaeranlage-hetlingen-umbau-der-mechanischen-abwasserreinigung-abgeschlossen

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Irschenberg: Info-Brief der Gemeinde Irschenberg zum Neubau unserer Kläranlage

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Irschenberg, die Gemeinde Irschenberg muss die Abwasserentsorgung auf einen neuen Stand bringen und für die Zukunft ausrichten.
Rückblick – was bisher in Sachen Kläranlage gemacht wurde …
Die Kläranlage der Gemeinde in Irschenberg ist seit dem Jahr 1980, also seit über 40 Jahren ohne große Veränderungen in Betrieb. Auch das Wasserwirtschaftsamt teilte der Gemeinde mit, dass der Weiterbetrieb mit der derzeitigen Einleitgenehmigung nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2016 eine Untersuchung zur Belastungssituation im Einzugsgebiet der Kläranlage und den Perspektiven für die Anpassung der bestehenden Abwasserbehandlung in Auftrag gegeben. In Abstimmung mit den Behörden wurde eine vorübergehende Verlängerung der Betriebserlaubnis beantragt.
Am Ende dieser Studie (2017) zeigte sich, dass die bestehende Kläranlage die inzwischen weit strengeren Auflagen an die Reinigungsleistung einer modernen Kläranlage keinesfalls mehr erfüllen können wird. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde in den Jahren 2018 und 2019 nach zukunftsfähigen Lösungen für die Abwasserentsorgung der Gemeinde Irschenberg gesucht. Im Laufe dieser Variantenuntersuchungen blieben drei denkbare Lösungen übrig, die unter technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet wurden. Die erhöhten Anforderungen wären nur mit erheblichen Eingriffen und Umbaumaßnahmen in die bestehende Anlage möglich und würden eine deutlich komplexere Verfahrenstechnik erfordern als mit dem nun vorgeschlagenen System. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die vorhandene Bausubstanz bereits 40 Jahre alt ist und die bestehende technische Ausrüstung bei weitem nicht mehr dem Stand der Technik entspricht.
Folgende Varianten wurden geprüft:
Variante 1: Auflassung der gemeindeeigenen Kläranlage und Anschluss an die nächstgrößere Kläranlage in Bruckmühl
Variante 2: Beibehaltung des Standorts und Neubau der Kläranlage und eine Verlängerung des Ableitungskanals
Variante 3: Neubau der Kläranlage Irschenberg am jetzigen Standort mit moderner, innovativer, aber bewährter Technologie zur weitergehenden Abwasserreinigung
Es wurden alle drei Varianten umfassend und intensiv geprüft. Dabei zeigte sich, dass die Variante 3 den beiden Varianten 1 und 2 in jedem der o.g. Gesichtspunkte – Technik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit – überlegen ist und daher die sinnvollste Lösung darstellen würde.
Begleitend zu dieser Variantenstudie wurden bereits naturschutzfachliche Untersuchungen im und am Gewässer, dem Schwammhamer Graben durchgeführt, um die Variante 3 frühzeitig bewerten zu können. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden zum damaligen Zeitpunkt auch bereits mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt, um im Rahmen des späteren Genehmigungsverfahrens auf
keine unerwarteten Hürden mehr zu stoßen. Auf Basis der o.g. umfangreichen Vorarbeiten hatte sich der Gemeinderat im Frühjahr 2020 für die Weiterverfolgung der Variante 3 entschieden und konnte sich im Rahmen einer Besichtigungsfahrt
im Sommer 2020 auf einer gut vergleichbaren Kläranlage in Sachen Ausgangssituation, Technik und Größe, auch mit eigenen Augen von dieser Lösung überzeugen. Daraufhin wurde eine Vorplanung beauftragt, um das Verfahrenskonzept der neuen Irschenberger Kläranlage festzulegen und den zugehörigen Kostenrahmen in einem frühen Stadium abschätzen zu lassen.
Das zukünftige Konzept sieht den Bau der neuen Anlagenkomponenten im Bereich der beiden Abwasserteiche vor, die später in keinem Fall mehr benötigt würden (auch weil diese nicht mehr den Anspruch an eine moderne Abwasseranlage erfüllen können). Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Abwasserreinigung für die Gemeinde auch während der langen Bauzeit
sichergestellt ist.
Vorgesehen ist hier der Bau einer neuen kompakten, mechanischen Abwasserreinigung, die in einem rein funktionell gehaltenem Technikgebäude untergebracht werden kann, welches auch die sonstigen technischen Anlagenteile aufnehmen wird. Für die biologische Abwasserreinigung soll zukünftig die sog. SBR-Technologie genutzt werden. Ein Verfahren, das stabile und ausreichend hohe Reinigungsleistung für alle bisher geforderten Parameter (Nährstoffe) erbringt und daher auch bei sehr vielen Projekten mit großem Erfolg angewandt wird. Nachgeschaltet wird ein sog. Bodenfiltersystem, das eine Doppelfunktion aufweist. Einerseits wird dort die notwendige hydraulische Pufferwirkung für den intervallweisen Ablauf aus der SBR-Stufe erreicht und zusätzlich erfolgt eine weitestgehende Filtration des bereits gereinigten Abwassers. Durch eine spezielle Filterschicht wird in dieser Stufe zukünftig erreicht, was normalerweise nur große Kläranlagen leisten können, nämlich die sog. 4. Reinigungsstufe. Diese bewirkt die Entnahme von Mikro-Verunreinigungen (z. B. Medikamentenrückstände) sowie den Rückhalt von Feinstpartikeln (u. a. Mikroplastik). Die gewählten Verfahrensschritte sind grundsätzlich bekannte und bewährte Techniken, und in
dieser Kombination ermöglichen sie es sogar, dass vollständig gereinigte Abwasser auch in ein kleines Gewässer abzuleiten ohne dort zu einer Verschlechterung des ökologischen Zustands zu führen.
Das gewählte Anlagenkonzept wurde Ende des Jahres 2020 dann mit dem Bayerischen Abwasser- Innovationspreis des Bayerischen Umweltministeriums ausgezeichnet und mit 500.000 Euro für die Gemeinde dotiert. Für diese Förderung musste die Gemeinde auf Aufforderung des Bayerischen Umweltministeriums eine Bautafel an der Kläranlage aufstellen. Neben dem Innovationscharakter wurde dabei auch die Vorbildwirkung für viele weitere Kläranlagen im ländlichen Raum hervorgehoben. Auf weitere Fördertöpfe kann die Gemeinde Irschenberg auf Grund fehlender Programme nicht zurückgreifen. Im Laufe des Jahres 2021 wurden dann weitere vorbereitende Arbeiten durchgeführt (Vermessung, Kampfmittelprüfung, etc.), um die notwendigen Grundlagen für die weitere Planung zu schaffen. Damit konnte auch die Vorplanung fortgesetzt und im Herbst 2021 im Rahmen der Klausurtagung samt Zeitplan und Kostenschätzung vorgestellt werden. Wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich mussten zeitgleich die weiteren Ingenieur- und Planungsleistungen europaweit in einem aufwändigen und langwierigen Verfahren ausgeschrieben werden. So erhielt die Planungsgemeinschaft DAK Ingenieur-Planungsgruppe GmbH und die enwacon engineering GmbH & Co. KG den Zuschlag erst im Juni 2022 für die weiteren Planungsphasen. Wie ist der aktuelle Stand und wie geht’s weiter … Das bisherige Planungskonzept, das vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schreff aus Miesbach stammt, wurde zunächst von den neuen Planern umfassend geprüft und wurde inzwischen in allen wesentlichen Teilen übernommen. Die nachfolgende Darstellung zeigt das geplante Lagekonzept (Stand: Dezember 2022), das derzeit von der Planungsgemeinschaft weiter ausgearbeitet wird, und als Grundlage für eine detaillierte Kostenberechnung dienen wird. Seit dem Sommer 2022 finden regelmäßige Projektbesprechungen im kleinen und großen Kreis statt, um den Arbeitsfortschritt zu verfolgen. Inzwischen ist auch die Technische Universität München Teil des Projekts. Sie begleitet den Planungsprozess im Rahmen eines längeren Forschungsprojekts, das vom Bayerischen Umweltministerium beauftragt wurde. Die aktuell laufende Entwurfsplanung wird bis Mai abgeschlossen sein und dann zur Genehmigung im Landratsamt eingereicht werden. Nach jetzigem Stand ist vorgesehen, die Ausschreibungen für alle Gewerke noch im Spätherbst 2023 auf den Markt zu bringen. Erfahrungsgemäß ist dies ein günstiger Zeitpunkt, um wirtschaftliche Angebote zu erhalten, so dass dann im Frühjahr 2024 mit dem Baubeginn zu rechnen wäre. Was kostet das Projekt die Bürger …
Die bisherige Kostenschätzung hat eine Projektsumme von rund 7 Mio. Euro ergeben. Dies deckt sich durchaus mit vergleichbaren Projekten. Die nächste konkretere Darstellung der Kosten für die Irschenberger Bürger wird nach Abschluss der Entwurfsplanung als Kostenberechnung vorgelegt werden können. Danach geht es in die Ausschreibung und Vergabe, welche die Kosten weiter definiert. Zur Deckung der Ausgaben muss die Gemeinde den Neubau der Kläranlage über Beiträge und Gebühren finanzieren. Die Verteilung der Reinvestierung über Beiträge oder Gebühren muss vom Gemeinderat noch näher definiert werden. Hier sind verschiedene Modelle möglich. Das Augenmerk wird hier auf die Verträglichkeit der Belastung der Bürger gelegt. Wird eine Beitragserhebung in Erwägung gezogen, wird diese im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten gestaffelt beglichen werden können.
Zum Schluss …
Das Projekt „Neubau Kläranlage Irschenberg“ ist ohne Zweifel das größte Vorhaben der Gemeinde in den letzten Jahren. Dieser Verantwortung gegenüber den Bürgern unserer Gemeinde, gegenüber den Behörden, aber auch gegenüber der Umwelt sind wir, der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung, uns durchaus bewusst. Erfahrungsgemäß werden in den ersten Projektphasen die entscheidenden Weichen für nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen gestellt. Aus diesem Grund haben wir die ersten Schritte frühzeitig in die Wege geleitet, alle sinnvollen Lösungen detailliert und kritisch geprüft, die Fachbehörden ebenso frühzeitig eingebunden, alle Schritte von Fachplanern begleiten lassen und immer wieder im Gemeinderat über den Projektfortschritt berichtet. Unser Ziel ist es, Ihnen – liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – mit diesem Infobrief unser Großprojekt „Neubau Kläranlage Irschenberg“ näher zu bringen und objektive Informationen zu liefern.
Wir sind sicher, dass wir hier eine solide und nachhaltige Lösung für unsere zukünftige Abwasserentsorgung gefunden haben, die eine langfristige und gesunde Entwicklung der Gemeinde ermöglicht, ohne Natur und Gewässer zu schädigen.

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Niersverband: Baustart für die vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Nette

Die Kläranlage Nette des Niersverbands (Nordrhein-Westfalen) wird um eine vierte Reinigungsstufe erweitert. Den symbolischen Grundstein legten am 14. Oktober 2024 Landesumweltminister Oliver Krischer gemeinsam mit Repräsentanten von Verwaltung und Niersverband. Die angedachte Verfahrenskombination eines Membran- und Aktivkohlefilters wurde im Vorfeld über mehrere Jahre vom Verband in einer eigenen kleinen Versuchsanlage vor Ort in Nette getestet. Begleitend zum Ausbau wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass die Wirksamkeit der neuen Klärtechnik und die Auswirkungen auf das Gewässer untersucht. Sowohl der Ausbau der weitergehenden Behandlungsstufen als auch das begleitende Forschungsprojekt werden vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 15 Millionen Euro gefördert. Der Ausbau der Kläranlage erfolgt in mehreren Bauphasen und wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Dabei finden die Arbeiten durchgängig während des laufenden Betriebs der Anlage statt, sodass die Abwasserreinigung ohne Unterbrechung gewährleistet bleibt.

https://www.gfa-news.de/news/niersverband-baustart-fuer-die-vierte-reinigungsstufe-auf-der-klaeranlage-nette

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Stuttgart: Willkommen bei der Stadtentwässerung Stuttgart

Die Aufgabe der Stadtentwässerung mit rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Landeshauptstadt Stuttgart ist traditionsgemäß ein Teil des Aufgabenspektrums im Tiefbauamt. Zentrale Aufgabenbereiche sind dabei die Abwasserableitung und die Abwasserreinigung.
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES) ist zuständig für die Ableitung und Behandlung der im Stuttgarter Einzugsgebiet anfallenden Abwässer. Darüber hinaus werden auch die Abwässer von den neun Nachbarstädten Ditzingen, Gerlingen, Esslingen, Fellbach, Remseck, Korntal, Kornwestheim, Leinfelden‐Echterdingen, Ostfildern sowie vom Flughafen Stuttgart und der Messe Stuttgart mit behandelt.
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart (SES) plant, baut, betreibt und unterhält die Kanalisation, die Regenüberlauf‐ und Regenrückhaltebecken sowie die Abwasserpumpwerke und Klärwerke, damit das Abwasser schadlos einem der vier Klärwerke in den Stadtteilen Mühlhausen, Möhringen und Plieningen (auf Gemarkung Ostfildern) sowie in Ditzingen zugeführt und dort gereinigt werden kann. Die SES betreibt eine zentrale Klärschlammverbrennungsanlage im Hauptklärwerk Mühlhausen.
Ein eigenes Labor übernimmt die kontinuierliche Überwachung des Abwassers, führt die Beprobung aller Stuttgarter Mineralquellen sowie aller Stuttgarter Hallen- und Freibäder durch.
Detaillierte Informationen zur Stadtentwässerung Stuttgart finden Sie in unserem aktuellen Jahresbericht.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/

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Köln: Dr. Ulf Schulze-Hennings ist neuer Geschäftsbereichsleiter „Infrastrukturbewirtschaftung Netze“

Die StEB Köln haben einen neuen Leiter des Geschäftsbereichs „Infrastrukturbewirtschaftung Netze“. Dr. Ulf Schulze-Hennings hat zum 1. Oktober die Nachfolge von Heinz Brandenburg angetreten, der den Bereich zuvor kommissarisch geleitet hatte. In den Geschäftsbereich fallen unter anderem der Kanalnetzbetrieb, die Unterhaltung von Bächen und Weihern sowie die Hochwasservorsorge und das Hochwassermanagement für die Stadt Köln.
„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Dr. Ulf Schulze-Hennings den nachhaltigen, ressourcenschonenden und sicheren Betrieb unserer Anlagen weiter voranzutreiben“, sagt Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Der Betrieb und die Instandhaltung des Kanalnetzes sind nur zwei wichtige Aspekte für eine zukunftssichere und umweltgerechte Abwasserentsorgung. Auch bei den Themen Hochwasservorsorge, Geodaten- und Sanierungsmanagement oder Vermessung wird Dr. Schulze-Hennings mit seiner Expertise wichtige Impulse setzen, um diese innovativ und gezielt weiterzuentwickeln.“
Der 42-jährige promovierte Verfahrenstechniker war vor seinem Wechsel zu den StEB Köln im Chemiepark Wesseling für Evonik tätig. Dort leitete er die Abfallwirtschaft, die Abwasserbehandlung mit Ereignismanagement, den Kanalbetrieb mit Hochwassermanagement und ein Umweltlabor. In dieser Position war er für die professionelle Entsorgung der Abfälle und Abwässer im Chemiepark verantwortlich.
Zuvor arbeitete Dr. Ulf Schulze-Hennings vier Jahre lang bei Currenta in Krefeld, wo er unter anderem den Bereich Abwassermanagement und die Abwasserüberwachung im Chemiepark leitete. Beim Ingenieurbüro „Sweco GmbH“ in Köln führte er von 2016 bis 2018 verschiedene Projekte und Machbarkeitsstudien im kommunalen Abwasserbereich erfolgreich durch.
Seine berufliche Laufbahn startete Dr. Ulf Schulze-Hennings als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, an dem er von 2010 bis 2016 tätig war und über Verfahren der vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen promovierte.
https://steb-koeln.de/Aktuelles/Dr.-Ulf-Schulze-Hennings-ist-neuer-Gesch%C3%A4ftsbereichsleiter-%E2%80%9EInfrastrukturbewirtschaftung-Netze%E2%80%9C.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Köln: Erfolgreicher Abschluss des Geschäftsjahres 2023 und wegweisende Investitionen in die Zukunft

Die StEB Köln blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Mit einem Ergebnis über Plan konnte das Unternehmen erneut seine zentrale Rolle in der Abwasserbeseitigung, der Überflutungsvorsorge und der Gewässerentwicklung unterstreichen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Fortführung und Förderung einer „blau-grünen“ Stadtgestaltung, die maßgeblich zur klimaneutralen Zukunft Kölns beitragen soll.
Insgesamt investierten die StEB Köln rund 49 Millionen Euro in die Modernisierung der Klärwerke sowie in die Sanierung von etwa 46 Kilometern des Kölner Kanalnetzes. Zudem wurden im Oktober 2023 die Bauarbeiten für den neuen Rheindüker gestartet – ein Jahrhundertprojekt, das die Zukunft der Kölner Abwasserinfrastruktur nachhaltig sichert. Bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2028 werden die StEB Köln rund 110 Millionen Euro in dieses wichtige Vorhaben investieren.
„Neben der täglichen Verantwortung für die Abwasserableitung und -reinigung stehen wir auch vor vielfältigen Herausforderungen, die ein modernes Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge heute meistern muss“, betont Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, wesentliche Fortschritte in der Abwasserentsorgung, dem Überflutungsschutz und der Klimaanpassung zu erzielen. Dabei haben wir mit der Einführung des ‚RegenKompass‘ und dem Ausbau unseres preisgekrönten Wasser-Risiko-Checks wichtige Impulse für eine klimaresiliente Stadt gesetzt.“
Die ausführlichen Ergebnisse, Projekte und Perspektiven der StEB Köln für das Jahr 2023 sowie die Weichenstellungen für eine nachhaltige Zukunft werden im aktuellen Geschäftsbericht vorgestellt. Dieser ist ab sofort als E-Paper hier online verfügbar.
https://steb-koeln.de/Aktuelles/Erfolgreicher-Abschluss-des-Gesch%C3%A4ftsjahres-2023-und-wegweisende-Investitionen-in-die-Zukunft.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Köln: Jährliche Hochwasserschutzübung – StEB Köln probten mit Freiwilligen für den Ernstfall

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser: Für einen professionellen und gut funktionierenden Hochwasserschutz muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen. Deshalb übten die StEB Köln am 6. und 7. September gemeinsam mit städtischen Ämtern, Hilfsorganisationen und Partnerfirmen verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen – an unterschiedlichen Rheinabschnitten und in unterschiedlichen Szenarien. Rund 240 Einsatzkräfte und viele freiwillige Helferinnen waren im Einsatz. Denn das war das Besondere in diesem Jahr: Erstmals waren freiwillige Bürgerinnen bei der Übung dabei. Sie lernten am Samstag auf dem Gelände der StEB Köln in Köln-Merheim das Befüllen von Sandsäcken mit Füllmaschinen und an der DLRG-Station in Köln-Poll den Aufbau eines Sandsackwalls. Beides Arbeiten, die für den Erfolg von Hochwasserschutzmaßnahmen entscheidend sind.
„Der Schutz vor Hochwasser ist in Köln fest verankert. Doch durch den Klimawandel und die Zunahme von Starkregenereignissen steigt die Gefahr, von den Wassermassen überrascht zu werden. Wenn der Pegel sprunghaft steigt, müssen alle anpacken – das Einsatzteam der StEB Köln, die städtischen Ämter, die Hilfsorganisationen – und auch die Kölnerinnen. Ohne sie geht es nicht“, betonte Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Deshalb binden wir in diesem Jahr die Bevölkerung aktiv ein und zeigen, wie jeder mithelfen kann, Köln wasserfest zu machen.“
„Die Herausforderungen an den Hochwasserschutz werden in Zeiten des Klimawandels immer größer. Es ist wichtig, dass wir als Stadt Köln gemeinsam mit den StEB Köln und der Kölner Bevölkerung gut vorbereitet sind. Jeder Beitrag zählt, um die Sicherheit unserer Stadt zu gewährleisten – gerade wenn es darum geht, schnell und effektiv zu handeln“, ergänzte William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln.
Sandsäcke als Schutzmaßnahme: Selbsthilfe der Bürgerinnen Die StEB Köln bieten den Bürgerinnen Sandsäcke zum Selbstschutz im Ernstfall an. Im Kölner Stadtgebiet werden sechs Ausgabestellen eingerichtet, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. Insgesamt sind 30.000 gefüllte und 300.000 leere Sandsäcke vorrätig. Sollte der Bedarf die 30.000 Sandsäcke übersteigen, wird mit der Nachbefüllung begonnen und die Bevölkerung um tatkräftige Unterstützung gebeten. Entsprechende Sandsackfüllmaschinen stehen auf dem Betriebsgelände der StEB Köln zur Verfügung.

Herausforderung Mülheimer Ufer: Übung unter erschwerten Bedingungen
Schwerpunkt der Übung am Freitag, 6. September, war der klassische Aufbau von Hochwasserschutzelementen entlang des Mülheimer Ufers. Hier ist eine optimale Koordination gefragt, zumal die laufende Sanierung der Mülheimer Brücke die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen stellt. Durch veränderte Lagermöglichkeiten und Wegebeziehungen im Bereich der Großbaustelle müssen die Teams flexibel agieren, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Hochwassergefahr in Köln: eine ständige Herausforderung
Die Stadt Köln ist aufgrund ihrer geografischen Lage besonders hochwassergefährdet. Die nahe und tief am Rhein gelegene Bebauung erfordert einen hohen Schutzbedarf. Der Hochwasserschutz ist eine zentrale Aufgabe der StEB Köln und wird unabhängig von konkreten Hochwasserereignissen kontinuierlich aufrechterhalten. Die Hochwasserzentrale ist ganzjährig besetzt und kann im Ernstfall zwischen 600 und 800 Einsatzkräfte mobilisieren.
Jährlich werden im Rahmen der Hochwasserschutzübung Maßnahmen und Abläufe anhand realistischer Hochwasserszenarien erprobt. Ziel ist es, die Einsatzbereitschaft sicherzustellen und die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie freiwilligen Helfer*innen zu optimieren.
Der technische Hochwasserschutz in Köln bietet Schutz bis zu einem Wasserstand von 11,90 m am Kölner Pegel (KP) – ein Hochwasserereignis, das statistisch einmal in 200 Jahren auftritt.

Klimafolgenanpassung und Sensibilisierung
Neben den jährlichen Hochwasserschutzübungen setzen die StEB Köln auf weitere Projekte zur Verbesserung des Hochwassermanagements, der Überflutungsvorsorge und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Dabei spielt die Sensibilisierung der Bevölkerung eine zentrale Rolle, um das Bewusstsein für die zunehmenden Risiken durch Starkregen und Hochwasser zu schärfen.
https://steb-koeln.de/Aktuelles/J%C3%A4hrliche-Hochwasserschutz%C3%BCbung-%E2%80%93-StEB-K%C3%B6ln-probten-mit-Freiwilligen-f%C3%BCr-den-Ernstfall.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Zweibrücken: Solaranlage als Zaun

Die Kläranlage Zweibrücken wird noch nachhaltiger.
Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt.
Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet.
Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit.
Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus.
Dies ist ein weiterer Schritt der Kläranlage Zweibrücken in Richtung Energieneutralität.
https://www.ubzzw.com/servicebereiche/solaranlage-als-zaun-montiert/

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Zweibrücken: Starkregen Frühalarmsystem der Stadt Zweibrücken

Die Stadt Zweibrücken hat ein neues Frühalarmsystem für Starkregen eingerichtet. Alle wichtigen Informationen finden Sie
hier.
Das Alarmsystem hat sich beim Hochwasser an Pfingsten 2024 bewährt. Die Bürger*innen hatten eine Möglichkeit sich warnen zu lassen und für die Einsatzleitung der Feuerwehr war das System eine große Hilfe bei der Einsatzplanung.

Uns ist bewusst, dass ein Warnsystem kein Hochwasser verhindern kann. Aber wir konnten unser Wissen über die aktuellen Vorgänge verbessern, uns gezielter auf die Situation einstellen und auch vorweggreifend aggieren.
Die Renaturierung von Gewässern und generell der Rückhalt von Wasser in der Fläche haben das Potenzial, Hochwasserwellen abzumildern und zu verzögern. Dies geschieht momentan bei der Renaturierung des Hornbachs bei Rimschweiler.
Kontraproduktiv ist es, jeden Gewässerlauf zu räumen, an den Bächen abzuholzen und diese sauber zu mähen. Dadurch wird der Abfluss des Wassers beschleunigt.

Wenn Sie Fragen zur individuellen Gefährdungslage Ihres Grundstücks haben erhalten Sie auf Wunsch kostenlos eine grundstücksbezogene Auskunft mit Empfehlungen zu baulichen und organisatorischen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen durch uns, den Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken. Zum Serviceteam Gewässer
https://www.ubzzw.com/servicebereiche/neu-starkregen-fruehalarmsystem-der-stadt-zweibruecken/

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Rattenbekämpfung in Zweibrücken

Unsere Strategie für eine saubere Stadt.
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen nehmen wir die Problematik der Rattenpopulation in unserer Stadt sehr ernst. Gemäß §11 Abs.1 Nr. 8 e) des Tierschutzgesetzes (TierSchG) verfügen wir über die erforderliche Erlaubnis der Kreisverwaltung Südwestpfalz zur Bekämpfung von Wirbeltieren, insbesondere von Ratten, die als Schädlinge in der Kanalisation und anderen Zuständigkeitsbereichen des Umwelt- und Servicebetriebes (UBZ) auftreten.
Was tun wir vom UBZ?
Beim UBZ arbeiten vier Mitarbeiter, die über die notwendige Sachkunde gemäß §4 Abs. 1 Tierschutzgesetz verfügen und erfolgreich Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer) zur Bekämpfung von Nagetieren anwenden dürfen. Zur effektiven Überwachung und Bekämpfung setzen wir das Monitoring-Programm der Firma ball-b im Kanal ein.

Durch den Einsatz moderner Technologie und Datenanalyse werten unsere Mitarbeiter die erfassten Daten von 95 Rattenköderboxen alle 10 Tage mittels Tablets und Datenübertragung an unseren WebService aus. Dies ermöglicht eine präzise Beurteilung der Situation und eine gezielte Reaktion auf Besuche an den Köderboxen.

Wir sind immer bemüht, auf die Bedürfnisse unserer Bürger einzugehen. Neue Standorte für Rattenköderboxen werden sowohl aufgrund von Bürgermeldungen als auch aufgrund von Beobachtungen unserer Mitarbeiter festgelegt, um eine effektive Bekämpfung sicherzustellen.

Seit 2020 haben wir bereits über 215.000 Besuche an unseren Köderboxen verzeichnet (Stand: Mai 2024). Diese Zahlen spiegeln unser Engagement und unsere Wirksamkeit in der Rattenbekämpfung wider.

Mit unserem ganzheitlichen Ansatz und unserem Einsatz für eine rattenfreie Umgebung tragen wir aktiv zum Wohlbefinden unserer Stadt bei.

Weitere Infos zur Nagetierbekämpfung gibt es auch vom Umweltbundesamt.

Kontakt
Für weitere Informationen oder im Falle eines Rattenbefalls stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Service-Team Abwasser.
https://www.ubzzw.com/servicebereiche/abwasser/rattenbekaempfung-in-der-stadt/

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Dresden: Hochwasser hält Stadtentwässerung auf Trap

Kaditzer Tunnelbauer kämpfen mit den Fluten
Frank Schönstädt steht in einer riesigen Baugrube, deren stählerne Wände elf Meter emporragen. Sie ist direkt neben der Kaditzer Grimmstraße. Bis Dienstag war die Grube noch teilweise überflutet. Jetzt ist das Wasser raus. Der Wilsdruffer Niederlassungschef der Spezial-Tiefbaufirma Braumann nutzt die Chance, bevor die Elbe wie angekündigt wieder weit über fünf Meter steigt. Wie fast jeden Tag seit Weihnachten ist er hier vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die nächsten Schritte abzustimmen. Schließlich ist das Großprojekt der Stadtentwässerung Dresden, an dem seine Spezialtiefbauer arbeiten, stark vom Hochwasser betroffen. Deshalb geht dort derzeit nichts mehr.

Die Baugrube: 55 Tonnen schwere Teile sichern den Boden
Gebaut wird hier ein 365 Meter langer Rohrtunnel bis zur Flutrinne und unter ihr hindurch zum Klärwerk. Das ist Teil des Industriesammlers Nord, der seit Sommer 2023 errichtet wird. Damit werden die Mikroelektronik-Betriebe im Dresdner Norden einen zehn Kilometer langen Anschluss ans Klärwerk Kaditz erhalten. Der Rohrtunnel ist fast fertig. Nur das letzte, fünf Meter lange Stück muss noch mit zwei Hydraulikpressen in die Erde gedrückt werden.
Doch das Hochwasser hat erhebliche Konsequenzen. „Ab dem 22. Dezember mussten wir alles darauf vorbereiten“, erklärt Projektleiter Schönstädt. Pumpen werden vom Grubenboden abgebaut, damit sie nicht überflutet werden. Zudem werden insgesamt 55 Tonnen schwere Stahlbetonrohre und Säcke eingehoben, um den Grubenboden vor Auftrieb zu sichern. Immerhin steht das Wasser hinter den Stahlwänden vier Meter hoch. Um noch mehr Last auf den Boden zu bringen, wird die Grube im ersten Schritt einen Meter hoch geflutet. Doch das reicht nicht. „Während der Weihnachtsfeiertage haben wir dann entschieden, die Pumpen ganz abzuschalten“, sagt er. Das Wasser steigt auf zwei Meter. Damit es nicht in den Rohrtunnel läuft, wird die große Öffnung mit Hölzern und Bauschaum verschlossen.
Jetzt sorgen die Tunnelbauer noch besser vor. Polier Enrico Vogel hat mit einem Kollegen eine stählerne Platte zugeschnitten, mit der die Öffnung des insgesamt zwei Meter hohen Rohrs verschlossen wird. „Bis Donnerstagmittag werden wir noch arbeiten, nachmittags müssen wir die Grube wieder fluten“, erklärt der Projektleiter.

Der Schutz-Schieber: Schotten dicht an der Elbe
„Das Hochwasser hat uns in den vergangenen beiden Wochen stark beschäftigt. Es hat aber alles gut funktioniert“, sagt Geschäftsführer Ralf Strothteicher von der Stadtentwässerung. Es gibt einen Hochwasserschutzplan, in dem alles genau geregelt ist. Ab einem Elbpegel von 2,96 Metern beginnen die ersten Schritte. So werden zunächst Hochwasser-Absperrschieber geschlossen. Etwa 50 Stück von ihnen enthält der Einsatzplan der Stadtentwässerung derzeit.

Die Pumpwerke: Anlagen scharfgeschaltet
Allerdings soll auch bei Starkregen und Hochwasser das an den Überläufen abgesperrte Kanalnetz weiter funktionieren. „Deshalb haben wir auch unsere Hochwasser-Pumpwerke scharfgeschaltet“, verweist Strohteicher auf den nächsten Schritt. Denn dann strömt deutlich mehr durch Regen- oder Grundwasser stark verdünntes Abwasser durch die Hauptkanäle. Hochwasser-Pumpwerke sollen sie vor dem Kollaps schützen.
Bis 2002 gab es für diesen Extremfall nur das Hochwasserpumpwerk im Klärwerk Kaditz. Vier bis zu 97 Jahre alte Regenwasserpumpen können dort bis zu 18.000 Liter je Sekunde in die Elbe pumpen.
Rund 18 Millionen Euro hat die Stadtentwässerung nach 2002 für zwei weitere derartige Anlagen investiert, davon 14 Millionen für das leistungsfähigste Hochwasserpumpwerk für den Altstädter Abfangkanal am Käthe-Kollwitz-Ufer. Dort können im Ernstfall bis zu 18.000 Liter je Sekunde über einen 270 Meter langen Auslaufkanal in die Elbe gepumpt werden. Doch nötig war das dieses Mal nicht, erklärt Strothteicher. Zudem steht das Flutpumpwerk in Altstetzsch für das Gebiet Stetzsch, Briesnitz und Kemnitz bereit. Zum Gebietsschutz gibt es noch weitere Hochwasser-Pumpwerke, eins davon unweit des Stausees Cossebaude an der Straße An den Winkelwiesen, ein weiteres am Hosterwitzer Eichbuschweg unweit des Nahkauf-Marktes.

Der oberirdische Schutz: Gullydeckel verschlossen
Damit Hochwasser auf überfluteten Straßen nicht durch Gullys in Kanäle eindringt, gibt es außerdem 140 verschließbare Schachtdeckel. Einerseits handelt es sich dabei um Drehdeckel mit Bajonettverschluss. Die wurden mit Vierkantschlüsseln ab genau festgelegten Pegelständen geschlossen. Zum anderen werden Stöpseldeckel, die die Öffnungen abdichten, mit Spezialschlüsseln verschlossen. Das geschah unter anderem am Terrassenufer und neben dem Blasewitzer Ende des Blauen Wunders am Schillergarten, führt Strothteicher zwei Beispiele an. Wegen der jetzt wieder ansteigenden Elbe müssen die Einsatzkräfte der Stadtentwässerung wieder ran.

Die böse Überraschung: Notdienst muss zu Weihnachten raus
Das mussten sie am Heiligen Abend ganz unplanmäßig, berichtet Klärwerkschef Gert Bamler, der damals Bereitschaftsdienst bei der Stadtentwässerung hatte. Doch wie so oft, kommen auch die kleinen Überraschungen, die für Anwohner erhebliche Konsequenzen haben. So für die im Wohngebiet am Weißiger Marienbad am Heiderand. „Durch den vorangegangenen starken Regen war der Boden dort total aufgeweicht“, erzählt Bamler. „Verzweifelte Anwohner hatten angerufen und uns anschaulich geschildert, dass die Toiletten nicht mehr funktionieren.“
In den Kanälen hat sich am Nachmittag das Abwasser bis zu den Grundstücken gestaut, das dortige Pumpwerk ist überlastet. Das stellen die Bereitschaftskräfte fest. Die Dunkelheit bricht ein. Selbst mit einem zusätzlich heranbeorderten Saugfahrzeug kann das Problem nicht gelöst werden. „Mit Handlampen haben unsere Leute dann die ganze Gegend abgesucht.“ Sie beobachten starke Strömung in einem Entwässerungsgraben und entdecken, dass der benachbarte Kanal an einer Stelle eingebrochen ist und das Wasser dort hineinfließt. „Wir haben dann schnell Sandsäcke rangeschafft und die Schadstelle bis 21 Uhr gesichert“, sagt Bamler. Dann funktionieren die Toiletten am Weihnachtsabend wieder.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/hochwasser-haelt-stadtentwaesserung-auf-trap/

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Abwasserverband Mittleres Wiesental: Umgesetzte Massnnahmen

Im Jahr 2023 wurden diverse Massnahmen fertig- gestellt. Neue Projekt wurden begonnen, laufende Projekte wurden fertiggestellt. Termingerecht wurden das Pultdach der UV 7 und UV Gas mit 24 kWp PV belegt. Weiter Massnahmen können dem Jahresbericht entnommen werden.
Geplante Massnahmen und Investitionen – Erneuerung der Steuerung UV 1-10 – Erneuerung der wasserrechtlichen Erlaubnis – Enegieeffizensstudie – Kanalsanierungsmassnahmen.
http://www.av-mittleres-wiesental.de/news.htm

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Wasserverband Eifel-Rur nimmt neuen Retentionsbodenfilter an der L 23 bei Verlautenheide in Betrieb

Der Wasserverband Eifel-Rur nahm heute den Retentionsbodenfilter (RBF) Keilbusch an der L 23 offiziell in Betrieb. Der RBF nimmt Abschlagswasser aus dem Kanal aus Verlautenheide zur Kläranlage Eilendorf und einem vorgeschalteten Regenüberlaufbecken auf und gibt es weitergehend gereinigt und gedrosselt in den Bach Grenzsiefen ab. Vorher gelangte das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken in das Gewässer Haarener Hof, das jedoch eine Wasserschutzzone durchfließt. Dieser Zustand war nicht mehr haltbar.
Der Retentionsbodenfilter wurde durch Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Frank-Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, seiner Bestimmung übergeben.

Hintergrund:
Das Abwasser der Ortslage Aachen-Verlautenheide wird über einen Kanal zur Kläranlage Eilendorf geleitet. Dabei handelt es sich um einen Mischwasserkanal, der auch Regenwasser aufnimmt. Bei starken Niederschlägen kann es dazu kommen, dass zu viel Mischwasser in Richtung Kläranlage abgeleitet werden muss. Dies ist der Fall, wenn die Wasserführung mehr als 37 Liter in der Sekunde beträgt. Dann wird das überschüssige Mischwasser in das bestehende Regenüberlaufbecken (RÜB) „Am Keilbusch“ geleitet und dort zurückgehalten. Dieses Becken ist ein langestrecktes, unterirdisches Betonbecken mit einem Volumen von 1.224 Kubikmetern.
War auch dieses Becken gefüllt, durfte es bisher in das Gewässer Haarener Hof abschlagen. Zwar ist der Abwasseranteil durch das Regenwasser stark verdünnt und es setzen sich Stoffe auch in dem RÜB ab, aber trotzdem handelt es sich bei dem Überlauf um verdünntes Abwasser.
Der Haarener Hof fließt in seinem Verlauf unterhalb der Einleitstelle des RÜB unter anderem auch durch ein Gebiet der Wasserschutzzone II, das der Trinkwassergewinnung dient, bevor er in das Gewässer Grenzsiefen mündet. Aus Gründen des Gewässer- und Grundwasserschutzes war dieser Zustand langfristig nicht mehr zulässig. Deswegen muss das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken umgeleitet und weitergehend gereinigt werden.
Dazu wurde an der L 23 zwischen Aachen-Verlautenheide und Stolberg aufgrund der örtlichen Verhältnisse ca. 500 Meter unterhalb des RÜB auf einer Wiese am Wanderparkplatz mit der Schutzhütte Tanjas Hütte auf dem Gebiet der Stadt Aachen ein so genannter Retentionsbodenfilter errichtet. Es handelt sich dabei um ein Erdbecken mit einer Fläche von 2.820 Quadratmetern und einem Volumen von 5.750 Kubikmetern. Im Becken befindet sich Filtersand, der mit Schilfpflanzen besetzt wird (es sieht in etwa aus wie ein Reisfeld). Durch die Filterschicht werden Verschmutzungen zurückgehalten. Außerdem siedeln sich dort Mikroorganismen an, die das Abwasser zusätzlich reinigen.
Das Abschlagswasser des Regenüberlaufbeckens wird nun aufgefangen und durch eine entsprechend 500 Meter lange Abschlagsleitung mit einem groß dimensionierten Kastenprofil (2 x 1 Meter) in den Retentionsbodenfilter umgeleitet, sodass es nicht mehr in den Haarener Hof gelangt. Es wird in den Bodenfilter geführt und dort, wie beschrieben, weitergehend gereinigt. Am Auslauf des Retentionsbodenfilters werden eventuell verbliebene Keime noch durch eine UV-Bestrahlung abgetötet. Danach gelangt das Wasser über eine ca. 520 Meter lange Ablaufleitung in das Gewässer Grenzsiefen hinter die Wasserschutzzone II.
Durch den zusätzlichen Rückhalteraum des Retentionsbodenfilters wird auch eine Drosselung des Abschlags in das Einleitgewässer erreicht. Konnten bisher aus dem RÜB bis zu 3.438 Liter in der Sekunde schwallartig in den Haarener Hof schießen, wird der Ablauf aus dem Retentionsbodenfilter nun auf höchstens 86 Liter pro Sekunde begrenzt. Dadurch wird auch die hydraulische Belastung des Grenzsiefen als neuem Einleitgewässer verringert, die sich ansonsten schädlich auf die Gewässerökologie und besonders auf kleine Gewässerlebewesen auswirkte. Diese werden bei starken, schwallartigen Einleitungen weitgehend verdriftet.
Die Abschlagsleitung vom Regenüberlaufbecken zum Retentionsbodenfilter unterquert zunächst die Autobahn A 44. Die Unterquerung wurde im unterirdischen Vortrieb hergestellt. Im Anschluss wurde sie entlang der L 23 unter dem Fahrradweg bis zum Parkplatz an Tanjas Hütte geführt.
Die Bauarbeiten haben im Mai 2022 begonnen und dauerten bis zum August 2023. Die Zeit bis zur jetzigen Inbetriebnahme wurde zum Anwachsen der Schilfpflanzen benötigt.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 8 Millionen Euro. Das Land fördert diese Kosten mit einem Anteil von knapp 2.885.000 Euro.
https://wver.de/wasserverband-nimmt-neuen-retentionsbodenfilter-an-der-l-23-bei-verlautenheide-in-betrieb/

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Pegnitz: Einführung der gesplitteten Abwassergebühr

Die Stadt Pegnitz führt 2025 die gesplittete Abwassergebühr ein. Hierbei handelt es sich nicht um eine zusätzliche Gebühr, sondern lediglich um die gerechtere Umlage einer bestehenden Gebühr nach dem Verursacherprinzip.
Alles, was Sie dazu wissen müssen und wie die Berechnung und dazugehörige Ermittlung der versiegelten Flächen Ihrer Grundstücke durchgeführt wird, erfahren Sie hier.

Was ist die gesplittete Abwassergebühr?
Die gesplittete Abwassergebühr stellt gemäß aktueller und einheitlicher Rechtsprechung eine notwendige Umstrukturierung der bisherigen Gebührenordnung für die öffentliche Abwasserentsorgung dar. Bisher zahlten alle Haushalte eine einheitliche Gebühr für die Entsorgung ihres Abwassers, wobei der Verbrauch von Frischwasser als Grundlage für die Berechnung diente. Bei dieser Regelung werden all jene Benachteiligt, die einen hohen Frischwasserverbrauch haben und im Vergleich dazu wenig Niederschlagswasser in den Kanal einleiten. Um eine gerechtere Gebührenstruktur zu erreichen, wird die gesplittete Abwassergebühr zukünftig aus einer Gebühr für Schmutzwasser (das im Haushalt verbrauchte Frischwasser) und einer Gebühr für Niederschlagswasser (das von versiegelten und befestigten Flächen abfließende Regenwasser) zusammengesetzt sein. Es gilt der Grundsatz: Wer auf eigenem Grund versickern lässt, zahlt weniger.
https://www.pegnitz.de/aktuelles/abwasser-einfuehrung-der-gesplitteten-abwassergebuehr.html

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Dresden: Interkommunale Zusammenarbeit mit Dohna & Müglitztal

Am 1. April 2024 startet die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Dresden, Dohna und der Gemeinde Müglitztal. Die Stadtentwässerung Dresden übernimmt für die Nachbargemeinden den technischen Betrieb der Abwasseranlagen und leistet organisatorische Unterstützung, unter anderem bei Verwaltungsverfahren, Rechtsstreitigkeiten und der Erstellung von Wirtschaftsplänen.
Am Freitag, dem 22. März 2024, haben die Bürgermeister von Dohna und Müglitztal, Ralf Müller (CDU) und Michael Neumann (parteilos), in der Kläranlage Dresden-Kaditz einen Vertrag zur interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) im Abwasserbereich mit der Stadtentwässerung Dresden GmbH (SEDD) unterzeichnet. Für die SEDD unterschrieben der Technische Geschäftsführer Ralf Strothteicher und die Prokuristin Beatrice Treder.
Bereits bisher hatte die punktuelle Zusammenarbeit gut funktioniert. Die Stadtentwässerung mit ihren 422 Mitarbeitenden und ihrer hochmodernen Spezialtechnik hat enorme Möglichkeiten, das Abwassersystem der beiden Kommunen effektiv zu betreiben.
Seit 2022 wurde beispielsweise das Kleineinleiterkataster, in dem alle Abwasseranlagen erfasst sind, aufgearbeitet und regelmäßig an die Landesdirektion gemeldet. So konnten die zuvor hohen Abgaben drastisch reduziert werden.
Die Bürgermeister erklärten, dass sie schon bisher mit der Stadtentwässerung eine sehr gute Zusammenarbeit hatten und sehr zufrieden sind. Das zahle sich auch für die Bürger aus. Die Abwassergebühren sind derzeit auf einem stabilen Niveau.
„Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, unsere Betriebsführung endgültig in die Hände von Profis zu geben“, erklärt Dohnas Stadtchef Müller.
„Wir freuen uns, die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dohna und Müglitztal auf Basis einer Interkommunalen Vereinbarung fortsetzen und ausbauen zu können“, sagt SEDD-Geschäftsführer Ralf Strothteicher. Die Stadtentwässerung werde auch künftig ihre Fachkompetenz und Erfahrung einbringen und so einen Beitrag für einen effizienten und sicheren Betrieb der Dohnaer und Müglitztaler Abwasseranlagen leisten.
Die Stadt Dohna mit ihren rund 6.200 Einwohnerinnen und Einwohnern hat keine eigene Kläranlage, allerdings 23 Pumpwerke. An sechs Stellen wird das Abwasser in die Kanalnetze von Pirna, Heidenau und Dresden eingeleitet. Letztlich wird es im Klärwerk Kaditz gereinigt. In der Gemeinde Müglitztal sind die Abwässer von rund 2.000 Menschen zu reinigen. Dort wird das Abwasser mit zwölf Pumpwerken zu vier vollbiologischen Kläranlagen befördert, die in den 1990er-Jahren gebaut wurden.
Mit der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es mehrere Vorteile. So die Flexibilität bei der Erledigung der Aufgaben und die Transparenz der Kosten, da kein Gewinn erwirtschaftet werden darf. Im Gegenzug wird sich der Dohnaer Bauhof um Abwasseranlagen kümmern, so um die Pflege von Regenrückhaltebecken
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/interkommunale-zusammenarbeit-mit-dohna-mueglitztal/

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Leipzig/Schkeuditz: Hightech für die Abwasserbehandlung: Kläranlage Dölzig besichtigen

In den vergangenen zwei Jahren haben die Leipziger Wasserwerke die Kläranlage Dölzig nahe Schkeuditz für rund 6 Millionen Euro modernisiert und ausgebaut. Mit rund 6.000 Einwohnerwerten kann sie nun doppelt so viel Abwasser reinigen. Im laufenden Betrieb entstanden unter anderem eine neue mechanische Reinigung sowie zwei biologische Belebungsbecken mit integrierter Nachklärung. Was beim Umbau genau realisiert wurde, das zeigen die Leipziger Wasserwerke im Rahmen eines Tags der offenen Tür am Freitag, 27. September 2024. In zwei 45-minütigen Touren (jeweils 15 und 16 Uhr) zeigen Abwasserfachleute der Wasserwerke die einzelnen Reinigungsstufen der Kläranlage und geben einen Überblick über die Umbaumaßnahmen.
Anmeldung
Für die Führungen müssen sich Interessenten zwingend anmelden unter www.l.de/wir-fuer-leipzig/veranstaltungskalender/
Hinweise für die Touren
Das Mindestalter für die Führung ist 12 Jahre. Die Anlage ist nicht barrierefrei und daher nicht für Rollstuhlfahrer, Personen mit Gehhilfen oder unsicherem Tritt sowie für Kinderwagen geeignet. Das Mitbringen von Haustieren ist nicht gestattet. Aus Sicherheitsgründen ist festes Schuhwerk erforderlich.
Anreise nur per Shuttle-Bus ab Dölzig
Auf der Kläranlage gibt es keine Parkmöglichkeiten. Daher organisieren die Wasserwerke die An- und Abreise auf die Kläranlage mit einem extra eingesetzten Shuttle-Bus ab dem Gewerbegebiet Dölzig. Fahrzeuge können vor Ort im Gewerbegebiet geparkt werden.
https://www.l.de/wasserwerke/nachrichten/ansicht/hightech-fuer-die-abwasserbehandlung-klaeranlage-doelzig-besichtigen-8164/

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Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos: Abwasserbeseitigungsvertrag zwischen AZV und der Gemeinde Fraunberg

Am 10.07.2024 fand in den Räumlichkeiten des Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos ein Termin mit weitreichender Wirkung statt. Der Abwasserbeseitigungsvertrag zwischen AZV und der Gemeinde Fraunberg wurde unterzeichnet und damit der Grundstein für eine kommunale Zusammenarbeit geschaffen.
Anzumerken ist jedoch, dass die Gemeinde Fraunberg kein Vollmitglied des AZV wird sondern wie die Marktgemeinde Markt Schwaben das Abwasser über einen Abwasserbeseitigungsvertrag einleiten.
Möglich wird die Einleitung durch eine 9 km lange Druckleitung, welche das Abwasser bis Eitting anliefern soll.
Im nächsten Schritt muss die Gemeinde Fraunberg eine Förderung beantragen, was noch für dieses Jahr geplant ist. Im Nachgang kann dann mit dem Bau der Druckleitung begonnen werden.
https://www.azv-em.de/unterzeichnung-des-abwasserbeseitigungsvertrags-mit-der-gemeinde-fraunberg/

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Stadtentwässerung Braunschweig: Erster Spatenstich für neues Abwasserpumpwerk Ölper

Mit dem ersten Spatenstich durch Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hat am Dienstag, 27. August der Neubau des Abwasserpumpwerks in Ölper begonnen. Das von der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) betriebene Hauptpumpwerk der Stadt fördert rund 90 Prozent des Abwassers aus dem Stadtgebiet über eine etwa sechs Kilometer lange Abwasserleitung zum Klärwerk Steinhof. Die neue Anlage, die Ende 2028 in Betrieb gehen soll, ersetzt das alte Pumpwerk aus dem Jahr 1957. Bauherrin ist die SE|BS im Auftrag der Stadt Braunschweig. Die Kosten des Neubaus werden aktuell auf rund 39 Millionen Euro veranschlagt.
„Mit dem neuen Abwasserpumpwerk Ölper entsteht eine hochmoderne Anlage nach dem neuesten Stand der Technik“, freut sich OB Dr. Kornblum. „Mit dieser umfangreichen Investition in die Daseinsvorsorge stellen wir sicher, dass dieses Kernstück der Abwasserentsorgung unserer Stadt auch für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt ist.“

„Die Investition der Stadt Braunschweig in den Neubau des Hauptpumpwerks Ölper ist absolut zukunftsweisend“, sagt Judith Kraft, Geschäftsführerin der SE|BS. „Sie trägt maßgeblich zur Entsorgungssicherheit bei und kann durch die Redundanz der Pumpwerke bei Starkregenereignissen überdies wesentlich zum Schutz unserer Gewässer beitragen.“

In der bald 70-jährigen Betriebszeit wurden am alten Pumpwerk einige An- und Umbauten vorgenommen. So entstanden z.B. eine neue Schaltanlage (1982), neue Pumpen wurden installiert (1982, 1990), ein neuer sogenannter Pumpensumpf (1992) und eine Speicherrücklaufleitung (1999) gebaut. Der Zustand der technischen und baulichen Anlagen macht nun einen Neubau erforderlich. Die Instandhaltung wird immer schwieriger, und die elektrotechnischen Anlagen entsprechen nicht mehr den heute geltenden Vorschriften.

Redundanz für hohe Betriebssicherheit
Besonders wichtig ist, dass das Abwasser künftig auch beim Ausfall einer Anlage in Richtung Steinhof gepumpt werden kann. Deshalb entsteht in Ölper ein Doppelpumpwerk, bestehend aus zwei eigenständigen Werken. Im Regelbetrieb fließt über das erste Pumpwerk eine maximale Abwassermenge von 2,0 Kubikmetern pro Sekunde zur Kläranlage. Das zweite Pumpwerk arbeitet bei Starkregen gleichzeitig mit einer Maximal-Leistung von 2,4 Kubikmetern pro Sekunde. Insbesondere die Innenstadt wird durch Mischwasserkanäle entwässert, so dass bei starkem Niederschlag das Abwasseraufkommen wächst. Dieses Wasser wird künftig in ein ebenfalls neu entstehendes Regenüberlaufbecken gepumpt, wenn die Kapazität der Kläranlage überschritten zu werden droht. Es kann dann später gereinigt und muss nicht in die Oker abgeschlagen werden. Sollte ein Pumpwerk ausfallen, reicht die Leistung des anderen aus, um den Regelbetrieb sicherzustellen.

Außerdem baut die SE|BS auf dem Werksgelände Räume für die Schaltwarte, Lager und Arbeitsräume (Besprechungs- und Präsentationsräume, Archiv, Sozial- und Sanitärräume sowie Werkstätten). Das neue Pumpwerk wird somit auch zentraler Standort für die Gesamtaufgaben der SE|BS.

Insgesamt betreibt die SE|BS über 100 Abwasserpumpwerke im Stadtgebiet. Saniert wird derzeit auch eine kleinere Anlage an der Mastbruchsiedlung.
https://www.stadtentwaesserung-braunschweig.de/2024/08/29/erster-spatenstich-fuer-neues-abwasserpumpwerk-oelper/

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Biburg: Die HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G. strebt die Errichtung des Wasser- und Bodenverbandes „Bewässerungsverband Hallertau“ mit Sitz in Wolnzach als Körperschaft des öffentlichen Rechts an

Der zu gründende Verband hat die Bewässerung der landwirtschaftlichen Sonderkultur Hopfen in folgenden Landkreisen (in den Gemeinden) zur Aufgabe:
• Pfaffenhofen (Geisenfeld, Gerolsbach, Hettenshausen, Hohenwart, Münchsmünster, Pörnbach, Reichertshofen, Rohrbach, Scheyern, Schweitenkirchen, Vohburg, Wolnzach),
• Eichstätt (Altmannstein, Mindelstetten, Oberdolling, Pförring),
• Freising (Attenkirchen, Au i.d. Hallertau, Gammelsdorf, Hörgertshausen, Mauern, Nandlstadt, Paunzhausen, Rudelzhausen, Wang, Wolfersdorf, Zolling),
• Kelheim (Abensberg, Aiglsbach, Attenhofen, Biburg, Elsendorf, Kirchdorf, Mainburg, Neustadt a.d. Donau, Rohr in Niederbayern, Saal a.d. Donau, Siegenburg, Train, Volkenschwand, Wildenberg)
• Landshut (Furth, Hohenthann, Obersüßbach, Pfeffenhausen, Rottenburg, Weihmichl) und
• Neuburg/Donau (Aresing, Brunnen, Schrobenhausen, Waidhofen)
Hierfür wurde gemäß § 11 Abs. 1 Wasserverbandsgesetz (WVG) ein Antrag beim Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm eingereicht. Der Antrag umfasst einen Erläuterungsbericht, einen Satzungsentwurf (u.a. mit Ausführung des Verbandsgebietes), ein Verzeichnis der Beteiligten und eine Darstellung der Finanzierung.
A) Auslegung der Errichtungsunterlagen (§ 14 Abs. 1 WVG)
Die Errichtungsunterlagen liegen in der Zeit von
Montag, den 02.09.2024 bis einschl. Freitag, den 04.10.2024
Im Verwaltungsgebäude (Rathaus) in Siegenburg, Marienplatz 13, Zimmer E1 und im Landratsamt Pfaffenhofen, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen, Zimmer A124 während der üblichen Dienstzeiten zur Einsichtnahme aus.
Zusätzlich können die Errichtungsunterlagen auf der Seite des Landratsamtes Pfaffenhofen a.d.Ilm unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/landratsamt/veroeffentlichungen/oeffentliche-bekanntmachungen/wasserrecht/
Einsicht in das Beteiligtenverzeichnis erhält nur, wer ein berechtigtes Interesse nachweisen kann.
Wer Einwendungen hat, kann diese bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, d.h. bis zum 18.10.2024, schriftlich oder zur Niederschrift bei der Gemeinde oder beim Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen, Zimmer A 124 vorbringen.
B) Ladung zum Verhandlungstermin (§ 14 Abs. 5 WVG)
Für das Errichtungsvorhaben werden die Beteiligten zum Verhandlungstermin geladen. Da es mehr als 50 Beteiligte gibt, erfolgt die Ladung mit dieser öffentlichen Bekanntmachung. Der Verhandlungstermin findet am
Mittwoch den 23.10.2024 um 18.00 Uhr
im Landgasthof Rockermeier
in 85290 Geisenfeld – Unterpindhart, Bachstr. 3 statt. Der Verhandlungstermin ist nicht öffentlich.

Die Tagesordnung besteht aus folgenden Punkten:
Anträge und Einwendungen
Beschlussfassung über die Verbandsgründung: Errichtung des Bewässerungsverbandes, Plan und Satzung
Hinweise:
Beteiligte sind alle Eigentümer oder Pächter von Grundstücken im Plangebiet, die aus der Durchführung der Verbandsaufgabe einen Vorteil haben oder zu erwarten haben und die ihre Grundstücke beim zu gründenden Bewässerungsverband zur Bewässerung anmelden oder angemeldet haben.
Anträge und Einwendungen der Beteiligten nach Ziffer 1 sind zur Vermeidung des Ausschlusses spätestens zum Verhandlungstermin vorzulegen.
Die Beschlussfähigkeit für den Errichtungsbeschluss ist nur dann gegeben, wenn die beim Verhandlungstermin anwesenden Beteiligten mindestens die Hälfte der nach § 13 Abs. 1 Satz 2 WVG festgelegten Stimmenzahl auf sich vereinigen. Bei Ausbleiben eines Beteiligten kann auch ohne ihn verhandelt und entschieden werden
Bei der Gründungsversammlung hat jeder Beteiligte eine Stimme.
Die Mehrheit wird nach den einheitlich abzugebenden Stimmenzahlen oder einem anderen von vier Fünfteln der erschienenen Beteiligten nach Kopfzahl beschlossenen Maßstab errechnet. Ordnungsgemäß geladene Beteiligte, die an der Abstimmung nicht teilnehmen, werden so behandelt, als hätten sie der Errichtung zugestimmt, sofern sie dem nicht vor dem Termin schriftlich widersprochen haben.
Zur Feststellung der Personalien bitten wir um Mitbringen eines Ausweisdokuments. Ein Beteiligter im Sinn der Ziffer 1 kann sich im Gründungsverfahren durch eine Bevollmächtigung vertreten lassen. Hierzu ist eine schriftliche Bevollmächtigung vorzulegen.
Die öffentliche Bekanntmachung ist in der Anlage zu finden.
https://www.gemeinde-biburg.de/oeffentliche-bekanntmachung-vollzug-des-wasserverbandsgesetzes-wvg-errichtung-des-wasserverbands-bewaesserungsverband-hallertau-2?suche=

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Walpertskirchen: Kläranlage – Vorstellung Abwasserstrukturkonzept

Die Gemeinde Walpertskirchen betreibt eine Teichkläranlage mit Rotationstauchkörpern für 2.200 EW. Im Jahr 2028 läuft die wasserrechtliche Erlaubnis für die Einleitung des Kläranlagenablaufs in den Hammerbach aus. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Kläranlage sowohl auf den künftigen Bedarf erweitert als auch vom Reinigungsverfahren her ertüchtigt werden. Aus diesem Grund wurde das IB Dippold und Gerold beauftragt, eine Variantenuntersuchung sowie Kostenvergleichsrechnung für die künftige Abwasserbeseitigung von Walpertskirchen für die Ertüchtigung der Kläranlage sowie alternativ den Anschluss an den Abwasserzweckverband Erdinger Moos durchzuführen.
Nachdem der Abwasserzweckverband Erdinger Moos mit Schreiben vom 23.11.2023 völlig überraschend dem Antrag der Gemeinde Walpertskirchen auf Einleitung des Abwassers in die Anlage des AZV eine Absage erteilte, mussten aufgrund des neuen Sachverhaltes die Inhalte des Strukturkonzeptes angepasst werden.
Dem Gemeinderat wurde nun das Ergebnis des beauftragten Abwasserkonzeptes vom IB Dippold und Gerold vorstellt.
Betrachtet wurden dabei drei Varianten der Anlagenertüchtigung:
Ertüchtigung der bestehenden Anlage als Tropfkörper- bzw. Rotationstauchkörperanlage
Neubau biologische Reinigungsstufe als Belebungsanlage im Durchlaufverfahren
Neubau biologische Reinigungsstufe als Belebungsanlage nach dem SBR Verfahren
Die Variante 1 scheidet aus, da der Vorklärteich erheblich zu klein ist und räumlich keine Möglichkeiten gesehen werden, das Becken im Bestand entsprechend zu vergrößern. Seitens des Gemeinderates wurde das IB aufgefordert eine Erweiterung auch außerhalb des bestehenden Grundstückes zu prüfen.
Eine zentrale Aufgabe der neuen Kläranlage kommt dabei der Klärschlammnachbehandlung (Entwässerung, Trocknung und Zuführung zur Klärschlammverwertung) bei. Dafür sind 3 Schlammsilos für die Speicherung und Trocknung sowie das anfallende Prozesswasser vorgesehen. Zur Senkung der Betriebskosten ist eine PV-Anlage mit Stromspeicher vorgesehen. Da der Hammerbach als Vorfluter relativ wenig Wasser führt, sind erhöhte Anforderungen an die Reinigungsleistung zu erfüllen. Zudem ist Zielsetzung, die Durchflussrate der Kläranlage von aktuell 16 l/s zu erhöhen, um die aus dem Mischkanal anfallenden Spitzenlasten besser abzuarbeiten.
Das IB Dippold & Gerold empfiehlt dem Gremium die Umsetzung der Belebungsanlage im Durchlaufverfahren, sofern Tropfkörper- oder Rotationstauchkörper nach nochmaliger Betrachtung nicht umsetzbar sein sollten. Die Kosten für den Neubau einer Belebungsanlage im Durchlaufverfahren werden ca. 4.300.000 € liegen. Über die Härtefallförderung der RZWas2021 kann derzeit mit 450.000 € Förderung gerechnet werden.
Dazu müssen die Variantenentscheidung und der Förderantrag noch in 2024 gestellt werden. Der Bau müsste dann bis Ende 2028 abgeschlossen sein.
https://www.walpertskirchen.info/unsere-gemeinde/politik/neues-aus-dem-gemeinderat

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Stuttgart: Erfolgreicher Jahresabschluss 2023 – die SES zieht Bilanz

Insgesamt positives Jahresergebnis – Flock- und Fällungsmittel weiterhin teuer – Strompreisbremse wirkt sich positiv aus.
Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Jahresergebnis in Höhe von 0,6 Mio. EUR erfolgreich abgeschlossen. Die Beschaffungspreise für die notwendigen Flock- und Fällungsmittel blieben weiterhin hoch. Der Betrieb der Klärschlammverbrennung und Klärschlammentsorgung war kostenintensiver als geplant. Gleichzeitig wirkten sich die Rückerstattungen der Stromkosten durch die Strompreisbremse positiv auf das Ergebnis aus. Die veranlagte Frischwassermenge lag mit 36,5 Mio m³ auf dem Vorjahresniveau.
Insgesamt investierte die Stadtentwässerung Stuttgart im Jahr 2023 51,2 Mio. EUR in ihre Anlagen (2,1 Mio. EUR wurden durch Dritte finanziert). Davon entfallen 29,6 Mio EUR auf das Kanalnetz, 19,5 Mio EUR auf die Klärwerke sowie 2,1 Mio EUR auf die Unterstützungsbereiche.
Die Mitarbeiterzahl (nach Köpfen) lag 2023 bei 352 Beschäftigten und 31 Auszubildenden.
Ein durchschnittlicher Familienhaushalt in der Landeshauptstadt Stuttgart bezahlt Abwassergebühren in Höhe von 272 EUR/ p. a. Der Bundesdurchschnitt lag bei rund 347 EUR p. a.
Gesamtaussage der Wirtschaftsprüfer zum Jahresabschluss 2023:
Der Jahresabschluss, Stand 31.12.2023 vermittelt insgesamt, d.h. aus dem Zusammenwirken von Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Eigenbetriebes.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/erfolgreicher-jahresabschluss-2023-die-ses-zieht-bilanz/

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OOWV verschickt Erstbescheide in der Samtgemeinde Barnstorf

Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Barnstorf haben in diesen Tagen ihren Erstbescheid für die Schmutzwasserentsorgung durch den OOWV erhalten. Die Besonderheit: In diesem Jahr zahlen die Kundinnen und Kunden nur vier Monatsabschläge. Wie der OOWV bereits im Januar in seinem Begrüßungsanschreiben mitgeteilt hatte, fallen die Beträge deshalb entsprechend höher aus, um die voraussichtlichen Kosten zu decken.
Ab dem kommenden Jahr erfolgt dann eine reguläre Abrechnung. Aus dem Gebührenbescheid, der im ersten Quartal 2025 zugestellt wird, geht der neue Abschlag für die darauffolgenden Monate bis Ende 2025 hervor.
Der OOWV hat die Aufgabe der Schmutzwasserentsorgung zum 1. Januar 2024 von der Samtgemeinde Barnstorf übernommen – und auch die der Abrechnung, die bislang in den Händen der Stadtwerke EVB Huntetal lag. Durch den umfangreichen Umstellungsprozess kann der Erstbescheid erst nun zugestellt werden.
Für Rückfragen steht der OOWV montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800-180 1201 zur Verfügung. Unter kundenservice@oowv.de ist eine Kontaktaufnahme auch per Mail möglich. Im Kundenportal können Eigentümerinnen und Eigentümer sich ein Servicekonto anlegen und dort vieles selbst erledigen, beispielsweise die Anpassung des Abschlags.
https://www.oowv.de/der-oowv/aktuelles/oowv-verschickt-erstbescheide-in-der-samtgemeinde-barnstorf

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OOWV: Nächste Phase der Erneuerung des Schmutzwasserkanals in Großenmeer

Entsorgungssicherheit vor Ort
Großenmeer. Die Erneuerung des Schmutzwasserkanals in Großenmeer durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) geht voran. Nachdem die Arbeiten am und um den Marktplatz abgeschlossen sind, wurde die Maßnahme vor wenigen Tagen nun im 825 Meter umfassenden sogenannten 2. Bauabschnitt (Meerkircher Straße, Raiffeisenstraße, Sielstraße) fortgesetzt. Der Schmutzwasserkanal in der Meerkircher Straße sowie im südlichen Teil der Raiffeisenstraße wird voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt sein. Anfang 2025 folgt dann die Kanalerneuerung im nördlichen und westlichen Teil der Raiffeisenstraße und in der Sielstraße. Für die Bauarbeiten sind die entsprechenden Straßenteile voll gesperrt, Umleitungen sind ausgeschildert.
Im Zuge der Arbeiten werden auch die Schmutzwasser-Hausanschlussleitungen im öffentlichen Bereich einschließlich der Grundstücks-Übergabeschächte kurz hinter der Grundstücksgrenze erneuert. Die davon tangierten Anwohner werden frühzeitig über die Arbeiten informiert.
https://www.oowv.de/der-oowv/aktuelles/naechste-phase-der-erneuerung-des-schmutzwasserkanals-in-grossenmeer

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Linnich: Einbruch in Kläranlage

Blaulicht-News: Einbruch in Kläranlage. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Düren.
Linnich
In der Nacht von Sonntag (25. August 2024) auf Montag (26. August 2024) gelangten bislang unbekannte Einbrecher auf das Gelände einer Kläranlage auf der B57. Die Polizei sucht Zeugen.
Die Täter verschafften sich zwischen 17:00 Uhr am Sonntag und 06:30 am Montag gewaltsam Zugang zu den Räumlichkeiten der Anlage. Nach ersten Erkenntnissen entwendeten die Täter Werkzeuge. Mit ihrer Tatbeute entfernten sich die Tatverdächtigen anschließend.
Zeugen, die im Tatzeitraum verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Einbruch gemacht haben, werden gebeten, sich an die Leitstelle der Polizei unter der Rufnummer 02421 949-6425 zu wenden.

Dieser Blaulichtreport stammt aus einer Pressemitteilung der Polizei Düren. News Reader hat den Text übernommen. Alle Einsätze und Berichte der Polizei Düren finden sie hier. Weitere aktuelle Meldungen finden Sie auf unserer Startseite oder unserem Nachrichtenüberblick.
https://news.feed-reader.net/ots/5851688/pol-dn-einbruch-in-klaeranlage/

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Kempten: Vom Klärwerk zum Krafwerk

Kraftwerke sind bekannt als Lieferant von Energie. Pumpspeicherkraftwerke übernehmen darüber hinaus die Rolle als Stromspeicher. Genau diese beiden Funktionen können bei entsprechender Anlagentechnik und optimierter Betriebsführung Kläranlagen übernehmen.

Auf den ersten Blick erscheint diese Einschätzung utopisch und realitätsfremd.

Kläranlagen sind häufig die größten kommunalen Stromverbraucher. Wie soll aus solch einem Kostenfaktor plötzlich eine profitable Infrastruktur werden? In Kempten im Allgäu entsteht gerade ein außerordentliches Pilotprojekt. Mit einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Investiven Kommunalen Klimaschutz-Modellprojekte von ca. 10 Mio. Euro werden bestehende Effizienzmaßnahmen weiter ausgebaut bis hin zur ersten Wasserstoffproduktion im Allgäu für den regionalen ÖPNV.Mehr:
https://www.avke.de/download/anlagentechnik_klaeranlage.pdf

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Forchheim: KZV-Südbaden plant Monoverbrennung von Klärschlamm auf Kläranlage

Jahreskapazität: 88.000 Tonnen OS / Start des Genehmigungsverfahrens
Der Klärschlammverwertung Zweckverband Südbaden (KZV-Südbaden) plant auf dem Klärwerksgelände in Forchheim im Landkreis Emmendingen eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage. Sie soll im Oktober 2029 in den gesicherten Betrieb starten, teilte der Verband in Freiburg im Breisgau mit. Damit dies pünktlich geschehen kann, hat der KZV in diesem Monat einen Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung beim Regierungspräsidium Freiburg eingereicht. Sobald die Genehmigung vorliege, könnten im Sommer 2025 die Bauleistungen vergeben werden. Die geschätzten Kosten des Projekts liegen bei 102,3 Mio. Euro.
https://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/kzv-suedbaden-plant-monoverbrennung-von-klaerschlamm-auf-klaeranlage-forchheim-260824/

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Dresden: 630 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung der Abwasseranlagen in Dresden

Die Stadtentwässerung Dresden investiert in den kommenden 15 Jahren jährlich 45 Millionen Euro in den Ausbau des Dresdner Kanalnetzes und die Erweiterung der Kläranlage Kaditz. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung des bisherigen Volumens. Mit diesem Investitionsprogramm reagieren die Landeshauptstadt Dresden und das Unternehmen auf aktuelle Herausforderungen wie Bevölkerungszuwachs, die wachsende Halbleiter-Industrie und Forderungen nach einer vierten Reinigungsstufe.
Im Juni 2024 starteten die Planungen für die Erweiterung der Abwasserbehandlung auf der Kläranlage Dresden-Kaditz. Auf einem Pressetermin im Juli wurde über die Hintergründe des Investitionsprogramms informiert: Die Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2023 geht davon aus, dass bis 2040 rund 603 000 Einwohner in Dresden leben werden. Die Stadtentwässerung Dresden rechnet bis 2030 mit einer Verdopplung der Abwässer aus Industrie und Gewerbe von aktuell 10 Millionen Kubikmetern (17 Prozent vom Gesamtzulauf Kläranlage Kaditz) auf dann 20 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Durch diese Mengen kommt es zu einem (wenn auch nicht proportionalen) Zuwachs bei den Schmutzfrachten. Die novellierte EU-Kommunalabwasserrichtlinie setzt zukunftsweisende Standards und fordert erhebliche Investitionen und Anpassungen in der Wasserwirtschaft.
https://www.gfa-news.de/news/630-millionen-euro-fuer-die-erweiterung-und-modernisierung-der-abwasseranlagen-in-dresden

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Cottbus: Abwassergebührensatzung der Stadt Cottbus teilweise nichtig

Abwassergebührensatzung der Stadt Cottbus teilweise nichtig Die Gebührensätze für die leitungsgebundene Schmutzwasserbeseitigung in der Abwasser- gebührensatzung der Stadt Cottbus vom 25. November 2020 seien unwirksam.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Abwassergeb%C3%BChrensatzung+der+Stadt+Cottbus+teilweise+nichtig
https://verwaltungsgerichtsbarkeit.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/PM%20004-24%20Abwassergeb%C3%BChrensatzung%20der%20Stadt%20Cottbus%20teilweise%20nichtig%206%20K%20476.pdf

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Berlin: Riesen-Solarium und Flocken-Filter für ungetrübten Badespaß

Das Klärwerk Ruhleben bekommt Zusatz-Technik gegen Keime und Phosphor
Das Klärwerk Ruhleben, eine der beiden größten der sechs Berliner und einzige innerstädtische Kläranlage, bekommt neue Technik zur weitergehenden Reinigung des Abwassers. Eine Flockungsfiltration eliminiert künftig den bisher schon zu 98 % entfernten Nährstoff Phosphor nahezu komplett und sorgt damit für klareres Wasser vor allem in der Havel. Und eine UV-Anlage macht im gereinigten Abwasser noch enthaltene Keime und Bakterien unschädlich und ermöglicht damit bald eine badegewässertaugliche Ableitung in die Spree.
Die beiden neuen Technik-Stufen entstehen nebeneinander am Spreeufer in kompakten Baukörpern. Die Flockungsfiltration nutzt das in den Oberflächenwasseraufbereitungsanlagen Beelitzhof und Tegel seit langem bewährte Prinzip. Dem Wasser werden durch Flockung, Fällung, Sedimentation und Filtration die in den Reinigungsstufen davor noch nicht völlig entfernten abfiltrierbaren Stoffe und Phosphorverbindungen weitestgehend entzogen. Und mit der UV-Anlage, einer Art Riesen-Solarium für das Wasser, wird ab 2028 schon ab Werk durch Ausschalten der Keime eine mikrobiologische Qualität erzeugt, für die die Sonne auf natürlichem Wege eine viel längere Fließstrecke als bis zu den Badestellen zwischen Grunewaldturm und Gatow brauchen würde.
Zum offiziellen Baustart sagt Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Zahlreiche Seen, Flüsse, Kanäle und Bäche machen Berlin zu einer der gewässerreichsten Städte Deutschlands. Dieser Schatz mit einer Gesamtwasserfläche von über 5.900 Hektar ist für die Berlinerinnen und Berliner und die vielen Gäste unserer Stadt ein attraktiver Anziehungspunkt für Sport, Erholung und Freizeit, den wir pflegen wollen und müssen. Dafür investieren die Berliner Wasserbetriebe im Klärwerk Ruhleben jetzt 250 Millionen Euro in modernste Technik. Sie sorgt dafür, dass ab 2028 noch saubereres Wasser in Spree und Havel abgeleitet werden kann, was unter anderem den Algenwuchs im Sommer reduziert. Das bedeutet für die Berliner Wasserbegeisterten mehr Badespaß bei noch klarerer Sicht an unseren zahlreichen Flussbadestellen vom Rupenhorn über die Lieper Bucht bis zum Wannsee.“
Ausbau-Programm für alle Kläranlagen schreitet voran
„Der Ausbau des Klärwerks Ruhleben ist Teil unseres 2017 mit dem Klärwerk Waßmannsdorf begonnenen Programms, das zusätzliche Technik für alle Berliner Kläranlagen umfasst und die Abwasserreinigung auf ein nochmals deutlich höheres Qualitätsniveau führt “, erklärt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Heute drehen sich in fünf unserer sechs Kläranlagen die Baukräne. Das in 1931 in Betrieb gegangene Klärwerk Stahnsdorf werden wir bis Mitte der 2030-er Jahre durch einen kompletten Neubau ersetzen.“
Alle Werke bekommen eine Flockungsfiltration, die neben der weitestgehenden Phosphorelimination auch den ohnehin schon hohen Mikroplastik-Rückhalt noch weiter verbessert. Nach und nach werden auch alle Klärwerke vor 2040 eine Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen erhalten, die Flockungsfiltrationen dienen dann auch als Nachbehandlung dieser Reinigungsstufe. Damit werden die Berliner Klärwerke auch bei der Phosphor- und Spurenstoffentfernung fit für die zusätzlichen Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Außerdem haben die Werke in Wansdorf, Waßmannsdorf und Münchehofe bereits eine Prozesswasserbehandlungsanlage erhalten, die den in der bisherigen Biologie noch nicht komplett abgebauten Stickstoffverbindungen mit einem spezialisierten Bakterium weiter auf den Leib rückt. Und in Schönerlinde nimmt die Ozon-Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen Gestalt an.
Wenn die neuen Anlagen in Ruhleben 2028 fertig sind, dann kann auch dank des bereits fertigen neuen Ableiters in die Spree die alte 16 Kilometer lange Klarwasser-Pipeline zum Teltowkanal stillegelegt werden, über die in den Sommern das Klarwasser faktisch an den Havel-Badestellen vorbeigeleitet wurde. Ein Teil des Klarwasser-Ablaufs dreht übrigens künftig noch eine Runde über das Kraftwerk Reuter West am gegenüberliegenden Spreeufer. Dort wird aus seiner Restwärme Fernwärme für Berlins Wohnungen gemacht.

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Großes ungenutztes Potenzial bei Wärme aus Abwasser

Wärme aus Abwasser hat großes Potenzial, wird aber laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) noch zu selten genutzt. Anlässlich einer Anhörung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie im Bundestag waren Expertinnen und Experten geladen, um Stellung zu einem Antrag der der Fraktion der CDU/CSU im Bundestag zu nehmen. Für den VKU nahmen Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und Dr. Kai Lobo, stellvertretender VKU-Hauptgeschäftsführer teil.

Ulrike Franzke, Vorständin Stadtentwässerungsbetriebe Köln:
„Die Energiegewinnung aus Abwasser findet noch zu wenig Beachtung. Dabei schlummert in dem Wärmeträger großes Potenzial: Rechnerisch könnten bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor laut Experten mit Abwasserwärme abgedeckt werden, sauber und CO2-neutral. Die Abwasserwärmenutzung ist eine bewährte Technik. Selbst im Winter beträgt die Abwassertemperatur in der Regel zwischen 10 und 15 Grad. Dieses Potenzial können wir bei der Wärmewende nutzen. Dazu brauchen Kommunen verlässliche Informationen, denn nicht jeder Kanalabschnitt oder Ablauf einer Kläranlage ist geeignet. So genannte Potenzialkarten haben sich bewährt. Die Erstellung ist aber sehr aufwendig und kostenintensiv. Deshalb plädieren wir für eine finanzielle Unterstützung der Abwasserwärmenutzung.“

Dr. Kai Lobo, stellvertretender VKU-Hauptgeschäftsführer:
„Vor allem in dicht besiedelten Gebieten kann Abwasserwärme ein wichtiger Baustein für die Wärmewende sein. Deswegen sollte das Potenzial der Abwasserwärme auch beim nächsten Fernwärmegipfel auf der Agenda stehen. Für den Ausbau der Fernwärme im Allgemeinen und die Nutzung der Abwasserwärme im Speziellen benötigen wir generell einheitliche Regelungen, klare Zuständigkeiten und vor allem Investitions- und Planungssicherheit. Für den Fernwärmeausbau gehört dazu auch eine Aufstockung der BEW auf 3 Milliarden Euro pro Jahr und eine KWKG-Verlängerung. Bei der Umsetzung in den Kommunen brauchen wir mehr und geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genehmigungs- und Fachbehörden und die Beteiligung kommunaler Unternehmen an Entscheidungsprozessen.“
https://steb-koeln.de/Aktuelles/Gro%C3%9Fes-ungenutztes-Potenzial-bei-W%C3%A4rme-aus-Abwasser.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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WVE Kaiserslautern: Verfahrenstechnik in der Abwasserreinigung – ein multidisziplinäres Aufgabenfeld

Die Anforderungen an die Abwasserreinigung werden komplexer – steigende Energiekosten, knapper werdende Ressourcen und Ansprüche an den Umweltschutz – dies bedingt eine Abwasserreinigung mit fortschrittlichen Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen auf dem Stand der Technik mit Blick in die Zukunft.
Von Projektstudien über Betriebsbetreuungen bis hin zur Gesamt- und Fachplanung von Ingenieurbauwerken, technischer sowie elektrotechnischer Ausrüstung bieten wir Ihnen bedarfsorientierte, praxisnahe Lösungen über alle Leistungsphasen der HOAI in den Bereichen:
• mechanische Abwasserbehandlung
• biologische Abwasserbehandlung
• chemische Abwasserbehandlung
• Abluftbehandlung
• Schlammbehandlung
Hierbei greifen wir auf unser Know-How aus langjähriger Planungserfahrung sowie unserem Betrieb abwassertechnischer Anlagen zurück – alles aus einer Hand.
https://www.wve-kl.de/index.php?id=146

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E-MetO: Wasserstoff für die Energiewende

Forschungsprojekt erprobt Power-to-Gas-Technologien im Klärwerk Schönerlinde
In Klärwerken mit selbsterzeugtem Energieüberschuss gibt es alles, was zur Herstellung von Wasserstoff sowie dessen Umwandlung zu Methan notwendig ist: Wasser, erneuerbaren Strom und CO2. Ob und wie sich ein eine solche Sektorkoppelung in der Energiewende effizient in der Praxis umsetzen lässt, wird im Forschungsprojekt E-MetO im Berliner Klärwerk Schönerlinde untersucht.
E-MetO („Elektrolyse mit Nutzung von Brauchwasser als Schnittstelle zur biologischen Methanisierung und Ozonierung“) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der “anwendungsorientierten nichtnuklearen Forschungsförderung im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung” für die Bereiche Sektorkoppelung und Wasserstofftechnologien mit ca. 3,2 Mio. EUR gefördert. Im Projekt forscht ein Konsortium aus der Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH, dem Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen der TU Berlin, dem Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen (FiW), dem Elektrolyseanlagen-Experten Aspens GmbH aus Hannover und den Berliner Wasserbetrieben an der praktischen Umsetzung von Wasserstofftechnologien auf Klärwerken.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verwendung von behandeltem Abwasser in einer Wasserelektrolyse, also der Trennung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff, sowie der anschließenden Speicherung des Wasserstoffs in Form von Methan. Dies wird über eine biologische Methanisierung des Wasserstoffs unter Nutzung von CO2aus dem Faulgas erreicht. Darüber hinaus wird die Speicherung und Nutzung des Nebenprodukts Sauerstoff in der Ozonung, einer Verfahrensstufe bei der weitergehenden Abwasserreinigung zur gezielten Spurenstoffentfernung und Desinfektion, betrachtet.
Im Rahmen des Projekts werden hierzu am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen – eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2 – errichtet und der sichere Betrieb unter Realbedingungen erprobt. Eine durch Realdaten gestützte, begleitende Simulation sichert die optimale Auslegung der Anlagen ab und liefert Erkenntnisse für eine mögliche großtechnische Umsetzung, deren Ergebnis die Einspeisung von Biomethan oder Wasserstoff in das öffentliche Gasnetz sein kann.

Den benötigten Strom für die zusätzlichen Anlagen liefert das Klärwerk, das mit seinen drei 2 MW-Windenergieanlagen sowie der energetischen Nutzung des Klärschlamms bilanztechnisch bereits heute mehr regenerativen Strom produziert, als es selbst verbraucht. Daher soll die vorgesehene Anlage in das Energiemanagementsystem des Klärwerks eingebunden werden. Ziel des im Mai 2024 gestarteten Forschungsprojekts ist es, das Energiemanagement des Klärwerkes so zu optimieren, dass die vielversprechenden Optionen zur Nutzung von Wasserstoff, Methan und Sauerstoff in den verschiedenen Sektoren erweitert werden. Auf diese Weise wird das Klärwerk als ein wichtiger Standort für Energiewende-Technologien etabliert.

Ein Foto des Klärwerks Schönerlinde können Sie hier herunterladen: https://www.flickr.com/photos/berlinerwasserbetriebe/albums/72177720318739038

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Stuttgart: Klärwerk Möhringen: Tag der offenen Tür ein voller Erfolg

Großer Besucherandrang trotz Regen am Nachmittag

Über 400 Besucher und Besucherinnen kamen am Samstag, den 22. Juni 2024 ins Klärwerk Möhringen, um bei einer Führung einen Blick hinter die Kulissen der modernen Abwasserreinigung zu werfen. Neben den Führungen gab es Informationsmaterialien, Infoplakate zur Historie des Klärwerks und zahlreiche Angebote für Kinder. Der Tag begann sehr vielversprechend mit viel Sonnenschein. Viele Kinder hatten ihren Spaß an den Spielständen und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Ein jähes Ende bereitete dann der Regen, der gegen 14 Uhr den Festbetrieb stark einschränkte. Aufgrund des andauernden Regens musste die Veranstaltung etwas früher als geplant beendet werden. Das Fest war dennoch ein voller Erfolg, dank der regen Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger. Vielen Dank für Ihre vielen positiven Rückmeldungen und Ihren Besuch.
Weitere Informationen zum Klärwerk Möhringen:
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/tag-der-offenen-tuer-im-klaerwerk-moehringen/

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Schweinfurt: Bekanntmachung zum Vollzug der Wassergesetze

Die Bekanntmachung zum Vollzug der Wassergesetze; Antrag der Stadtentwässrung Schweinfurt auf Neuerteilung einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis für die Einleitung von behandeltem Abwasser aus dem Klärwerk, Flur Nr. 391/0, Gemarkung Oberndorf in den Main bei Main-km 329,590, rechtes Ufer sowie wasserrechtliches Genehmigungsverfahren für den Weiterbetrieb des Klärwerks finden Sie hier.
https://www.schweinfurt.de/rathaus-politik/amtliche-bekanntmachungen/11722.Bekanntmachung-zum-Vollzug-der-Wassergesetze.html

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Ruhrverband: Es sind noch Plätze frei: „Ferienspatz“ auf der Spur des Abwassers

Ruhrverband lädt zur Besichtigung der Kläranlage Essen-Kupferdreh ein
Der „Ferienspatz“ ist auch in diesen Sommerferien zu Gast auf der Kläranlage Essen-Kupferdreh des Ruhrverbands
Wir alle brauchen Wasser – zum Trinken, zum Kochen, zum Baden, zum Wäschewaschen und für die Toilettenspülung. Zwischen 120 und 130 Litern kommen so jeden Tag pro Person zusammen, die zum großen Teil als Abwasser in der Kanalisation verschwinden. Doch wohin führen die Kanalisationsrohre eigentlich, und was geschieht dort mit diesem schmutzigen Wasser? Antworten darauf gibt’s bei der Essener Ferienaktion „Ferienspatz“.

In Kupferdreh werden die Abwässer von fast 100.000 Einwohnern sowie Betrieben aus den Ortsteilen Kupferdreh, Byfang, Überruhr, Heisingen und den Ortschaften Velbert-Neviges und Hattingen-Winzermark im Niederbergischen Raum gereinigt. Danach hat das Wasser wieder Flusswasserqualität und fließt zurück in die Ruhr.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///es-sind-noch-plaetze-frei-ferienspatz-auf-der-spur-des-abwassers-2/

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OOWV: Baubeginn rund vier Wochen später

Regenwasserkanalisation in Damme
Der für Mitte Juli angekündigte Baubeginn des Neubaus der Regenwasserkanalisation in der Holdorfer Straße in Damme verschiebt sich um rund vier Wochen auf Montag, den 19. August. An diesem Tag wird die ausführende Firma mit dem Aufbau der notwendigen Verkehrssicherung beginnen.
Die Anlieger innerhalb der Baustelle werden rechtzeitig über die Zugänglichkeit ihrer Grundstücke informiert.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/juli/5/artikel/baubeginn-rund-vier-wochen-spaeter

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Erftverband erneut mit Vereinbarkeitszertifikat mit Prädikat ausgezeichnet

Zertifikat zum audit berufundfamilie geht zum fünften Mal an den Wasserverband
Für die strategische Gestaltung seiner familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik erhält der Erftverband zum fünften Mal das Zertifikat zum audit berufundfamilie. Das drei Jahre gültige Zertifikat, das als Qualitätssiegel für eine betriebliche Vereinbarkeitspolitik gilt, wird vom Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH erteilt.
Nach der ersten Zertifizierung im Jahr 2011 stellte sich der Erftverband erfolgreich dem Re-Auditierungsprozess, in dem der Status quo der bereits vorhandenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen überprüft wurde und eine Vertiefung der Institutionalisierung der Vereinbarkeitspolitik und Kultur stattfand. Im Rahmen der Re-Auditierung wurden nicht nur strategische Ziele, sondern auch konkrete Maßnahmen definiert, die in einer Zielvereinbarung festgehalten sind. Diese gilt es nun während der dreijährigen Zertifikatslaufzeit bedarfsgerecht zu realisieren. Die praktische Umsetzung wird von der berufundfamilie Service GmbH jährlich überprüft. Zu den bereits vorhandenen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben beim Erftverband gehören flexible Arbeitszeitregelungen, Mobiles Arbeiten, verschiedene kostenlose Beratungsangebote und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sowie die Schulung von Führungskräften im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben. Davon profitieren aktuell über 600 Beschäftigte. Geplant sind weitere bzw. weitergehende Maßnahmen z. B. der Ausbau der Führungskräfte-Beratung in Bezug auf Vereinbarkeits- und Gesundheitsthemen im Rahmen eines Führungskräfte-Coachings und die Evaluation der „Flexiblen Gestaltung von Arbeitsorten“ – gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Wasserverbänden.
Der Erftverband zählt zu insgesamt 306 Organisationen – 119 Unternehmen, 151 Institutionen und 36 Hochschulen –, die in diesem Jahr mit dem Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule ausgezeichnet wurden. Vorausgegangen ist der Verleihung des Qualitätssiegels ein mehrmonatiger, strukturierter Auditierungsprozess, in dem Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben (weiter-) entwickelt und die familiengerechte Ausrichtung in der Kultur der Organisation verankert wird.

Hintergrundinfo
Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten bzw. familiengerechten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat zum audit. Seit der Einführung des audit im Jahr 1998 wurden nahezu 2.000 Organisationen mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Aktuell sind insgesamt 975 Organisationen nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifiziert, darunter 412 Unternehmen, 457 Institutionen und 106 Hochschulen. Davon können rund zwei Millionen Beschäftigte und über 1,3 Millionen Studierende profitieren. Bundesfamilienministerin Lisa Paus MdB trägt die Schirmherrschaft für das audit berufundfamilie oder audit familiengerechte hochschule.

Weitere Informationen:
• Homepage des Erftverbandes
• Karriereportal des Erftverbandes
• Ausbildung beim Erftverband
• berufundfamilie Service GmbH
Ihre Ansprechpartnerin bei Rückfragen:
Erftverband – Pressestelle
Ronja Thiemann
Am Erftverband 6
50126 Bergheim
02271 88-2127
https://www.erftverband.de/erftverband-erneut-mit-vereinbarkeitszertifikat-mit-praedikat-ausgezeichnet/

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Berlin: Mit SEMA in die Zukunft schauen

Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis
Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger.
Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand.
Solche Zahlen – zumeist mit so klaren wie kunterbunten Flächengrafiken eingängig visualisiert – spuckt die inzwischen gut trainierte und mit neuen Daten weiter lernende SEMA-Maschine aus, das Kanalalterungsmodell für Sanierungsstrategien, wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin entwickelt haben.
2019 gab es für den Prototyp den Innovationspreis des VKU und branchenweit viel Aufmerksamkeit. Zwei Jahre weiter wird SEMA, das mit Nachnamen Berlin heißt, bei uns bis zur einzelnen Haltungsebene implementiert und soll damit künftig als Basis der Investitionsplanung dienen, also betrieblich genutzt werden. Und erweist sich dabei offenbar im Vergleich zwischen Simulations- und echten Inspektionsergebnissen zumindest bisher als 99-prozentig genau und übertrifft damit Wetter- und Lottoprognosen weit.
Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich
Weil SEMA inzwischen eine Menge Dinge verinnerlicht hat. Also welches Material aus welchem Jahr wo liegt und wann es wahrscheinlich altersschwach wird. SEMA prognostiziert den Netzzustand und zeigt Sanierungsschwerpunkte im Netz. „Der Netzsimulator gibt das Soll vor, über den Haltungssimulator wird das Ist verbessert. Beide Simulatoren ergänzen sich. Denn nur was man findet, kann man auch sanieren“, sagt SEMA-Mitentwickler Alexander Ringe. Wobei Alter abhängig vom Material relativ ist. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich, während 30-jährige Plastik-Greise der Erlösung harren.
Und SEMA Berlin weiß auch, dass grabenlos im Vortrieb montierte Kanalrohre gegenüber offen im Graben verlegten Röhren zwar fast doppelt so teuer in den Boden kommen, dafür aber vermutlich auch ewig halten, weil dafür dickere Rohre verwandt werden und eben auch kein Baugraben verfüllt werden muss, was die Rohre ja auch ordentlich unter Druck setzt.
Und auch der Fakt, dass wir heute ja vorwiegend linern und weniger neu bauen, bringt Ringe auch angesichts der absehbaren Halbwertzeit der Kunststoffimplantate nicht um den Schlaf. „Wenn die Teile dann nach 50 plus x Jahren erschöpft sind, dann müssen wir sie halt rausfräsen und neu linern.“ Was die Stadt weniger stört und finanziell allemal günstiger ist.
Die Erkenntnisse aus der Anwendung des Strategie-Simulators haben uns schon klüger gemacht. So wissen wir jetzt dank SEMA, dass wir unsere heutige Sanierungsstrategie nachbessern oder weiterentwickeln müssen, um unsere Kanäle generationenübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Was wir heute tun, reicht ab 2060 dafür nicht aus. Die Stellschrauben für diese Nachbesserung sind identifiziert, beispielsweise der Verbau dickerer Rohre oder die Verlängerung der Nutzungsdauer von Linern.
https://www.bwb.de/de/25726.php

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Berlin: Erfolgreicher Einhub der Scheibentrockner in die Klärschlammverwertungsanlage Berlin-Waßmannsdorf

Update aus Berlin-Waßmannsdorf: Vier Scheibentrockner für die neue Klärschlammverwertungsanlage der Berliner Wasserbetriebe wurden in der ersten Junihälfte erfolgreich eingehoben.
Die leistungsstarken Trockner der Firma Huber waren zunächst zwischengelagert worden und konnten nun, nach entsprechendem Baufortschritt der Gebäude, an ihre Endpositionen in der Trocknerhalle verbracht werden.
Dafür erfolgte zunächst der Aufbau der Gerätschaften zur Einbringung – Verschubbahn, Unterbaumaterial und Türme – gefolgt vom Aufbau der zwei Mobilkräne für den Einhub. Anschließend konnte der erste Trockner mit einem speziellen Schwerlast-Transportfahrzeug (SPMT) zum Einbringort transportiert werden.
https://www.wte.de/de/aktuelles/erfolgreicher-einhub-der-scheibentrockner-in-die-klaerschlammverwertungsanlage-berlin-wassmannsdorf/

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Berlin: Komplett neu, auf neuestem Stand der Technik und doppelt so groß

In Stahnsdorf entsteht bis 2036 ein neues Klärwerk: Planer und Steuerer beauftragt
Das Klärwerk Stahnsdorf südwestlich von Berlin wird bis 2036 durch einen doppelt so großen Neubau auf neuestem Stand der Technik, also inklusive Spurenstoffentfernung, ersetzt. So sichern die Berliner Wasserbetriebe weiter steigende Reinigungsleistungen und damit Ressourcenqualität, aber auch notwendige Kapazitäten für Wachstum und für Flexibilität im Berliner Klärwerksverbund.
Für das neue Werk sind eine Verdopplung der zu reinigenden Abwassermenge auf 100.000 Kubikmeter am Tag geplant sowie vor dem Hintergrund verschärfter bzw. perspektivisch weiter steigender Anforderungen erhöhte Reinigungsleistungen durch die Einbeziehung von Spurenstoffelimination und weitergehende Phosphorelimination. Auch ein innovatives Energiekonzept mit weitreichender Nutzung erneuerbarer Energien wird es geben. Baustart soll 2029 sein, erste Inbetriebnahmen sind für 2034 und die Fertigstellung für 2036 geplant. „Das neue Klärwerk Stahnsdorf wird nicht nur unsere vorerst größte Einzelinvestition. Im Ergebnis entsteht auch technisch eine Anlage, die das Abwasser unter Einbeziehung innovativer Techniken auf höchstem Standard und weitestgehend energieautark reinigt“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner.

Die heutige Anlage in Stahnsdorf ist seit ihrer Inbetriebnahme 1931 mehrfach um- und ausgebaut sowie modernisiert worden. Vor allem ihre Becken haben nun ihre Nutzungszeit erreicht. Für einen zeitgemäßen und zugleich aufgrund des Wachstums im Einzugsgebiet – es umfasst neben dem Berliner Südosten und der Gemeinden im Umfeld des Werkes auch etwa die Hälfte der Landeshauptstadt Potsdam – größeren Neubau konnte ein 24 Hektar großes Grundstück gegenüber der heutigen Anlage gesichert werden. Vom Reinigungsvolumen liegt das Werk heute im Vergleich der sechs Berliner Kläranlagen mit rund 52.000 Kubikmetern pro Tag bzw. 410.000 Einwohnerwerten auf Platz 4.
Nach Vorstellung und Diskussion der Neubaupläne in der Gemeindevertreterversammlung von Stahnsdorf wurde im Oktober 2022 mit der Gemeinde Einigkeit über ein gemeinsames Bebauungsplanverfahren erzielt. In den vergangenen Monaten wurden Konsortien für die Generalplanung, die Bauleitplanung und die Projektsteuerung beauftragt.
Neu für Anlagen dieser Größe ist kompakter Bio-Kern mit SBR-Reaktor
Aus einem europaweiten offenen Konzeptwettbewerb erhielt die Arbeitsgemeinschaft H²SA, bestehend aus der Holinger AG und der Holinger Ingenieure aus der Schweiz und Deutschland sowie den deutschen Niederlassungen der schwedischen Unternehmen Sweco und Afry den Zuschlag für die Generalplanung. Sie hatten die Ausführung der biologischen Abwasserreinigung des neuen Werkes mit einem Sequencing Batch Reactor (SBR) im Kern vorgeschlagen. Dabei werden im Unterschied zum konventionellen Durchlaufverfahren die einzelnen Verfahrensschritte zur biologischen Reinigung nicht entlang eines Weges in getrennten Reaktionsräumen (anaerobe, aerobe und anoxische Zonen sowie Nachklärbecken), sondern entlang einer Zeitachse in einem Reaktorbecken absolviert. Diese Technik ist besonders platzsparend und kompakt und damit auch im Vergleich kostensparend und kommt erstmalig für ein deutsches Klärwerk dieser Größenklasse zum Einsatz. Die Entscheidung für diese Technik wurde durch Gutachten u. a. der Hochschule Magdeburg-Stendal und der TU Berlin abgesichert.
Für die Umsetzung dieses Großprojektes wurde die ebenfalls schweizerisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus TBF und convis für die externe Projektsteuerung, der BIM-Manager Kaulquappe mit Sitz in Zürich sowie für die Bauleitplanung eine weitere ARGE bestehend aus den beiden Berliner Büros Planergemeinschaft Stadt und Raum und Fugmann Janotta Partner gewonnen.
Strategie zum Ausbau aller Berliner Kläranlagen wird bereits umgesetzt
„Der Neubau des Klärwerks Stahnsdorf ist Teil unseres 2017 mit dem Klärwerk Waßmannsdorf begonnenen Programms, das zusätzliche Technik für alle Berliner Kläranlagen umfasst und die Abwasserreinigung auf ein nochmals deutlich höheres Qualitätsniveau führt“, erklärt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Heute drehen sich bereits in den anderen fünf Berliner Kläranlagen die Baukräne.“
Alle Werke bekommen eine Flockungsfiltration, die neben der weitestgehenden Phosphorelimination auch den ohnehin schon hohen Mikroplastik-Rückhalt noch weiter verbessert. Nach und nach werden auch alle Klärwerke vor 2040 eine Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen erhalten, die Flockungsfiltrationen dienen dann auch als Nachbehandlung dieser Reinigungsstufe. Damit werden die Berliner Klärwerke auch bei der Phosphor- und Spurenstoffentfernung fit für die zusätzlichen Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Außerdem haben die Werke in Wansdorf, Waßmannsdorf und Münchehofe, sowie das „Altwerk“ Stahnsdorf bereits eine Prozesswasserbehandlungsanlage erhalten. Sie rückt hartnäckigen Stickstoffverbindungen aus der Schlammfaulung mit einem spezialisierten Bakterium auf den Leib. Und in Schönerlinde nimmt die Ozon-Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen bereits Gestalt an.

https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_28862.php

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Tegernsee: Die Geschichte des Abwasserbandes Tegernseer Tal

Am 7. September 2021 feierte der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung am Tegernsee seinen 65. Geburtstag.
Durch die steigende Bevölkerungszahl und den florierenden Tourismus rund um den Tegernsee nahm die Verschmutzung des Tegernsees Mitte der 50er Jahre ein Ausmaß an, das dringend Handlungsbedarf erforderte. So war zu dieser Zeit Stand der Technik, dass die flüssigen Abfallstoffe aus Haushalt und Gewerbe über einfache Absetzgruben dem Grund- bzw. Oberflächenwasser zugeführt wurden. Die Inhaltsstoffe der Absetzgruben wurden auf den umliegenden Feldern als Düngemittel aufgebracht. Die Zunahme von Nährstoffen aus den eingeleiteten Abwässern hatte eine Überentwicklung von Algen zur Folge und das biologische Gleichgewicht des Tegernsees wurde zerstört. Besonders auffällig war zu dieser Zeit die Rotfärbung des Wassers an manchen Stellen des Sees, hervorgerufen durch die Burgunderblutalge (Oscillatoria rubescens). Die Verunreinigung des Tegernsees war bereits so weit fortgeschritten, dass mit einem Badeverbot gerechnet werden musste. Entgegen der ursprünglichen Absicht einzelner Gemeinden, ihre bestehenden, völlig unzureichenden Abwasseranlagen auszubauen und zu modernisieren, kam man zu der Überzeugung, dass es rationeller und wirtschaftlicher war, eine gemeinsame Kanalisation mit einer zentralen Kläranlage zu errichten. Zur Ableitung des häuslichen Abwassers wurde vom Bayerischen Landesamt für Wasserversorgung und Gewässerschutz im September 1955 eine Ringkanalisation vorgeschlagen, um vom See für die Zukunftalle anfallenden Abwässer grundsätzlich fernzuhalten und diese erst gereinigt wieder der fließenden Welle der Mangfall zuzuführen. Nach längeren und zum Teil schwierigen Verhandlungen schlossen sich die fünf Anliegergemeinden des Tegernsees am 7. September 1956 im Hotel Guggemos in Tegernsee zu einem Zweckverband zusammen, um gemeinsam die dringende Aufgabe der Abwasserbeseitigung zu lösen. Die wichtigste Aufgabe wurde in § 3 Abs. 1 der Verbandssatzung festgeschrieben: „Der Zweckverband hat die Aufgabe, im Bereich seiner Mitglieder eine Abwasserbeseitigungs- und Reinigungsanlage (Ringkanal und Sammelkläranlage) zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten.“
Im Oktober 2003 erhielt der Verband darüber hinaus noch eine weitere wichtige Aufgabe zugeteilt. Die Mitgliedsgemeinden übertrugen die technische Betreuung ihrer Schmutzwasserkanal- Ortsnetze mit einer Gesamtlänge von ca. 177 km sowie weiteren 8 Pumpwerken und Druckluftspülstationen auf den Zweckverband. Die technische Betreuung der Ortskanalnetze durch den Abwasserverband Tegernseer Tal gewährleistet seitdem die rechtzeitige und umfassende Erkennung sowie sachkundige und einheitliche Durchführung aller anstehenden Unterhaltsmaßnahmen und Sanierungen der gemeindlichen Schmutzwasserkanäle.
Im Winter 1957/1958 wurde mit den Kanalbauarbeiten des Verbandssammlers, dem sog. „Ringkanal“ begonnen. War ursprünglich ein geschlossener Ringkanal um den Tegernsee geplant, wurde jedoch bei der Bauausführung die „Gabellösung“ verwirklicht und ein Ost- und Westsammler gebaut. Der Ostsammler beginnt in Weissach in der Straßenkreuzung B307/B318, verläuft anfänglich in Richtung Bad Wiessee, dann über die Aribo- und Kobellstraße an das Seeufer, weiter um die Egerner Bucht herum nach Tegernsee, St. Quirin und nach Gmund. Dort unterquert er die Mangfall und mündet in den Westsammler, der vom Ringseeweg beginnend die Abwässer von einem kleinen Teil der Gemeinde Kreuth, von ganz Bad Wiessee und ab Bayersäge von Teilen der Gemeinde Gmund aufnimmt und diese ins zentrale Klärwerk im Louisenthal befördert. Um das notwendige Fließgefälle zu erzeugen, sind im Verbandssammler 6 Hebe- und 5 Pumpwerke vorhanden, deren Gesamtförderhöhe 57,5 m beträgt. Die Bauarbeiten des gesamten Projektes wurden mit der Fertigstellung des Klärwerkes Ende des Jahres 1965 nach 8-jähriger Bauzeit abgeschlossen. In den 50er- und 60er-Jahren hatten die Talgemeinden ein Investitionsvolumen von 42 Mio. DM für die Abwasserbeseitigung aufzubringen. Davon entfielen auf die Ortskanäle 24,8 Mio. DM, auf den Verbandssammler 9,9 Mio. DM und auf die Verbandskläranlage 7,3 Mio. DM. Aus Bundes- und Staatsmittel erhielten sie für das Projekt einen Zuschuss von 16,8 Mio. DM. Der fortschreitende Stand der Technik und die ständig steigenden Umweltanforderungen machten schon bald damals und bis heute immer wieder neue Investitionen notwendig. Seit Erstellung der Kläranlage wurden erforderliche Sanierungs- bzw. Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. Der Zweckverband reinigt und beseitigt die Abwässer von zurzeit 28.000 Einwohnern (Erst- und Zweitwohnsitze), im Jahresdurchschnitt 370.000 Gästen sowie einer Brauerei und zwei Papierfabriken mit einer Jahresschmutzwassermenge von insgesamt rund 3,6 Millionen Kubikmetern. Neben der Kläranlage in Gmund betreibt und unterhält der Zweckverband ein ca. 221 Kilometer langes Schmutzwasserkanalnetz mit 22 Pump-, Hebe- und Dükerbauwerken sowie ein 39 Kilometer langes Regenwasserkanalnetz. Das Abwasserprojekt Tegernseer Tal war mindestens europaweit das erste seiner Art. Die Verbandsanlagen wurden seit der Inbetriebnahme 1966 von Gästen aus aller Welt wegen ihres Modellcharakters zur Seenreinhaltung gerne zur Information besucht. Das Ergebnis eines für damalige Zeiten mutigen und weitschauenden Entschlusses der Gemeinden des Tegernseer Tales kann sich auch heute noch weltweit sehen lassen. Ein See wurde so auf natürliche Weise am Leben erhalten und für die Zeit und Nachwelt in seiner Ökologie bewahrt.
https://www.azv-tegernsee.de/wp-content/uploads/2022/04/Geschichte_Abwasserverband_Tegernsee.pdf

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Stuttgart: Die Kläranlage als Rohstoffquelle – Winfried Kretschmann besucht das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität

Am 6. Juni 2024 war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau. Forschende der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigten an einer Pilotanlage, wie Kläranlagen durch die Rückgewinnung von Rohstoffen zur Klimaneutralität beitragen können.
„Das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart verfolgt ein großes Ziel: Aus Abwasser sollen wertvolle Rohstoffe gewonnen und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. So kann der organische Kohlenstoff des Abwassers nachhaltig genutzt werden. Zudem arbeitet man im Forschungsklärwerk daran, den hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in herkömmlichen Klärwerken zu verringern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Doch hier wird nicht nur auf hohem Niveau getüftelt. Schließlich ist das Klärwerk auch eine Ausbildungsstätte für das Personal in Abwasseranlagen und unterstützt Firmen bei der Entwicklung von Anlagentechnik. Damit fördert das Klärwerk die wichtige Durchlässigkeit von der Wissenschaft in die Anwendung.“

In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können diese Rohstoffe aus Abwasser zurückgewonnen werden, um daraus Produkte wie Dünger, Wasserstoff und Biokunststoff herzustellen. Diesen Prozess erforscht seit 2021 das Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik – die Bioraffinerie Büsnau“).

Wissenschaftler*innen der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Stuttgart, des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), der Technischen Universität Hamburg und der Technischen Universität Clausthal arbeiten im Projekt KoalAplan gemeinsam mit der Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in Baden-Württemberg (Umwelttechnik BW). KoalAplan wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Es ist Teil der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“.

Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau der Universität Stuttgart testen die Forschenden unter realen Bedingungen, wie die Rückgewinnung von Rohstoffen in Klärwerken großtechnisch realisiert werden kann. Hierfür wurde eine Bioraffinerie als Pilotanlage eingerichtet, die seit 2023 erfolgreich im Dauerbetrieb ist. Bei seinem Besuch am 6. Juni informierte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann über bisherige Projekterkenntnisse.

Bioraffinerie im erfolgreichen Dauerbetrieb
Peter Maurer, Leiter des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart, und Prof. Dr. Harald Horn, Koordinator des Projekts KoalAplan und Professor für Wasser und Wassertechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), führten Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie eine Gruppe von Medienvertreter*innen durch die Bioraffinerie und erklärten das angewandte Verfahren.

Normalerweise entsteht aus dem organischen Kohlenstoff beim Durchlaufen eines Klärwerks Kohlendioxid. „Unser Verfahren reduziert die Entstehung dieses klimaschädlichen Gases. Gleichzeitig gewinnen wir Rohstoffe, die dabei helfen, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen. Mit dieser zweigleisigen Strategie könnten die Klärwerke der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, sagt Prof. Dr. Harald Horn.

Traditionelle Verfahren der Abwasserbehandlung werden durch neue Bausteine erweitert
Das von der Projektgruppe angewandte Konzept zur Abwasserbehandlung besteht aus chemischen, physikalischen und biologischen Prozessschritten. Im Rahmen der Vorklärung findet zunächst eine mechanische Reinigung statt. Grober Schmutz wird beseitigt, hier wird bereits ein Drittel des organischen Kohlenstoffs abgetrennt. Mithilfe von feinsten Mikrosieben wird im Anschluss ein weiteres Drittel des Kohlenstoffs aus dem Hauptabwasserstrom abgetrennt. „Die Mikrosiebe sind ein Kernstück unserer Idee. Der Kohlenstoff, der uns nach diesem Schritt vorliegt, ist so hochkonzentriert, dass er in der Biotechnologie eingesetzt werden kann“, sagt Professor Horn.

In der Folge wird im Hauptstromverfahren Ammoniumstickstoff mittels Ionentauscher entfernt. Dabei entsteht ein Produkt, das als Düngemittel eingesetzt werden kann. Die abfiltrierten Feststoffe sowie der Primärschlamm werden im Nebenstromverfahren durch saure Hydrolyse zunächst in organische Säuren umgewandelt, dabei entstehen auch Biowasserstoff und CO2.

Das Hydrolysat wird filtriert und mittels mikrobieller Elektrolyse zu Wasserstoff umgesetzt. Wasserstoff findet vielfältige Anwendung in der chemischen Industrie und gilt als zukünftiger Energieträger. Die Gasströme aus mikrobieller Elektrolyse und Dunkelfermentation werden in einer Machbarbarkeitsstudie in einem biotechnologischen Prozess für die Produktion wertvoller Chemikalien verwertet, dabei wird auch das enthaltene Kohlenstoffdioxid wieder fixiert. Der im Ablauf der mikrobiellen Elektrolysezelle verbleibende organische Kohlenstoff wird anschließend zu einem Grundstoff für Bioplastik fermentiert. Zum Schluss geht das Abwasser im Hauptstrom den in einer traditionellen Kläranlage üblichen Weg: Verbleibender Stickstoff und Kohlenstoff wird in mehreren Schritten abgebaut, anfallende Schlämme landen im Nachklärbecken, in dem Methan gewonnen wird.

„Unsere Bioraffinerie hat seit dem letzten Jahr im Dauerbetrieb gezeigt, dass die Prozesskette funktioniert. Das Verfahren könnte also auch in anderen Klärwerken umgesetzt werden“, sagt der Leiter des Forschungsklärwerks Peter Maurer. „Wir hoffen, dass wir mit dem Pilotprojekt andere Unternehmen für die Potenziale von bioökonomischen Strategien sensibilisieren können. Unser Beispiel zeigt, dass man den Verbrauch fossiler Rohstoffe reduzieren und dadurch sogar Kosten sparen und neue Produkte vermarkten kann.“

Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau
Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau forschen und experimentieren Studierende, Doktorandinnen und Forschungsgruppen seit 1965 im halbtechnischen und großtechnischen Maßstab zu innovativen Verfahren für die Abwasserbehandlung. Das Lehr- und Forschungsklärwerk ist angegliedert an das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart. Es dient nicht ausschließlich der Forschung, sondern behandelt auch die Abwässer von 8500 Einwohnerinnen eines Stuttgarter Stadtteils. Ein Teilstrom des kommunalen Abwassers wird durch die KoalAplan- Pilotanlage des Projekts geleitet.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Peter Maurer, Leiter des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart, Tel.: +49 711 685-63724, E-Mail: peter.maurer@iswa.uni-stuttgart.de
https://www.iswa.uni-stuttgart.de/de/

Prof. Dr. Harald Horn, Professor für Wasserchemie und Wassertechnologie am Engler-Bunte-Institut des KIT und Leiter des Bereichs Wasserchemie und Wassertechnologie an der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), E-Mail: harald.horn@kit.edu
https://www.dvgw-ebi.de/

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Berliner: Gestiegene Investitionen und Wettereinfluss auf Umsatz und Ergebnis

Wasserbetriebe-Bilanz: Weniger Trinkwasserförderung, Zuwachs bei Fachkräften
Die wachsende Stadt und die Herausforderungen des Klimawandels bleiben die zentralen Herausforderungen der Berliner Wasserwirtschaft, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2017 etwas aufatmen konnte: Der überdurchschnittliche Regen hat Stadtnatur und Grundwasser gutgetan. Er ist allerdings auch für das gesunkene wirtschaftliche Ergebnis der Wasserbetriebe verantwortlich.
2023 ist in Berlin mit mehr als 700 Litern pro Quadratmeter fast doppelt so viel Regen gefallen wie im Jahr zuvor, im Vergleich zum langjährigen Mittel war es ein Plus von 34 Prozent. Dies hat zum einen dazu geführt, dass der Trinkwasserverkauf mit 211 Mio. m3 leicht gesunken ist (2022: 215,5 Mio. m3), zum anderen ist die Abwassermenge deutlich gestiegen. Sie wuchs auf 265 Mio. m3 (2022: 248 m3).
Beides hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Kennzahlen: 2023 haben die Berliner Wasserbetriebe bei abermals gleich gebliebenen Gebühren mit 1.278,9 Mio. EUR einen gegenüber 2022 um 25,7 Mio. EUR geringeren Umsatz erwirtschaftet. Aufgrund der aus Ressourcen-Sicht positiven Wetterlage wurde weniger Wasser verkauft und der gestiegene Aufwand für die Mitbehandlung von Regenwasser wird nicht vergütet. Dabei sank der Jahresüberschuss um 46,4 Mio. EUR auf 219,9 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn beläuft sich auf 114,3 Mio. EUR. Die Investitionen lagen mit 474 Mio. EUR (2022: 401,5 Mio. EUR) deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Täglich 1,3 Millionen Euro investiert
Dazu die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Franziska Giffey: „Die Wasserbetriebe sorgen für das wichtigste Gut unserer Stadt: sauberes und geschmacklich hervorragendes Trinkwasser und eine sichere Abwasserentsorgung. Sie sind in unserer Hauptstadt ein starkes, kommunales Unternehmen für die Daseinsvorsorge der Berlinerinnen und Berliner und ein bedeutender Partner auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Berlin. Die Wasserbetriebe haben 2023 im Schnitt jeden Tag 1,3 Mio. Euro investiert, unter an-derem in Klärwerke, Infrastruktur, in moderne IT-Technik und Elektrofahrzeuge. Für 2024 und 2025 sind Investitionen von jeweils rund 642 Mio. Euro geplant. Ein Schwerpunkt sind dabei Maßnahmen gegen klimatische Herausforderungen wie Starkregen und Trockenheit. Um die verlässliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit hoher Qualität zu gewährleisten, sichern sich die Wasserbetriebe auch die notwendigen Fachkräfte für die Zukunft durch die Ausbildung neuer Talente. Mit 270 Auszubildenden in 20 Berufen und dem digitalen Ausbildungscampus leisten die Wasserbetriebe einen vorbildlichen Beitrag dazu, dass unsere Stadt funktioniert.“

Kleine Atempause, Ressource unter Druck – wir packen an
„Der Regen hat uns eine willkommene Atempause verschafft“, sagt Prof. Dr. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Aber es bleibt dabei: Wasser ist eine Ressource unter Druck. Der Wasserkreislauf, den wir nachhaltig bewirtschaften, hat uns gut durch die vergangenen Dürrejahre getragen. Damit das so bleibt, investieren wir in bessere Abwasserreinigung, in neue Wasserwerksstandorte wie Jungfernheide und Johannisthal und in unsere verlässliche Infrastruktur. Aber wir alleine schaffen das nicht. Wir brauchen eine Transformation auf vielen Ebenen, beim klimagerechten Stadtumbau, bei der Nutzung unseres Abwassers und beim Ressourcenschutz.“
So entstehen gegenwärtig in fünf der sechs Klärwerke zusätzliche Reinigungsstufen zur weitergehenden Phosphor- und Stickstoffentfernung sowie zur Spurenstoff- und Keimreduzierung. Die sechste Anlage – Stahnsdorf – wird als bis 2034 fertigzustellender Komplettneubau geplant, der die neuen Techniken von Beginn an umfasst und doppelt so viel Abwasser reinigt wie das heutige Werk.

Mehr Arbeit, mehr Personal, neue Berufe und neuer Lernort
2023 waren bei den Berliner Wasserbetrieben 4.751 Menschen beschäftigt (2022: 4.636) – knapp 300 von ihnen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr neu eingestellt. Auch die eigene Ausbildung mit Übernahmegarantie für mindestens ein Jahr ist ein wichtiges Standbein für die Personalstrategie des Unternehmens, die Ausbildungsquote liegt bei 5,4 Prozent und soll in den nächsten Jahren steigen.
An der Lichtenberger Fischerstraße bauen die Wasserbetriebe einen Aus- und Weiterbildungscampus für digitales Lernen. Der erste Bauabschnitt wurde erst kürzlich eingeweiht: In einem ehemaligen Abwasserpumpwerk ist mit Fördermitteln des Landes Berlin der AQUA.Campus entstanden, ein Ort für modernes Lernen, der mit Augmented und Virtual Reality, Robotik und KI auf dem Stand der aktuellen Entwicklung ist. Hier bildet das Unternehmen in Berufen wie Umwelttechnolog:in für Abwasserbewirtschaftung, für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen und für Wasserversorgung sowie in Energiewendeberufen aus. Der moderne Lernort steht auch kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben offen, die eine solche Ausbildung nicht allein bewerkstelligen können.
https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_28779.php

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Remagen: Hier entsteht Deutschlands modernste Kläranlage

In Remagen stellte die Stadtspitze das 190 Millionen Euro teure Mammutprojekt vor. Nahe dem Verteiler an der B9 soll Deutschlands modernste Kläranlage entstehen. Auch die Zukunft des Freibades war ein Thema. Das soll saniert werden.
https://ga.de/region/ahr-und-rhein/remagen/remagen-neue-klaeranlage-riecht-nicht-mehr_aid-115043291

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OOWV: „Was oben hereinsickert, kann eines Tages unten ankommen“

Wasserschutztag: Umgang mit Pflanzenschutzmitteln im Mittelpunkt
Im Nordwesten. Damit weiter sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht, ist der künftige Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln von besonderer Bedeutung. Das Land Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Verwendung bis 2030 um 25 Prozent einzuschränken. „Dieser Schritt kann nur der Anfang sein“, unterstrich Karsten Specht, Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV), beim jährlichen Wasserschutztag auf dem Biohof Bakenhus in Großenkneten. Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Reihen der Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Fachbehörden nahmen daran teil. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) strebt sogar eine Reduktion um fünfzig Prozent im selben Zeitraum an.
Die Gleichung sei einfach, verdeutlichte Karsten Specht: „Was oben hereinsickert, kann eines Tages, manchmal Jahre später, unten ankommen. Der Boden ist auf diesem Weg zwar ein exzellenter und bemerkenswerter Filter, kann aber nicht alle Frachten aufhalten, die wir ihm zumuten.“ Deshalb sei die Reduktionsstrategie des Landes eine gute Nachricht. „Sie wird noch besser dadurch, dass sich Landvolk, Landwirtschaftskammer, Bund für Umwelt und Naturschutz und der Naturschutzbund in Niedersachsen gemeinsam auf dieses Ziel verständigt haben“, betonte er.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/mai/31/artikel/was-oben-hereinsickert-kann-eines-tages-unten-ankommen

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StEB Köln: Baumaßnahme der StEB Köln am Pumpwerk Esch: Welche Schritte aktuell anstehen

In einem Bürgerdialog auf dem Baustellengelände am Pumpwerk Martinusstraße informierten die StEB Köln im Februar interessierte Bürgerinnen über den aktuellen Stand der Baumaßnahme. Das Angebot wurde gut angenommen, betrifft die Großbaumaßnahme doch den direkten Alltag zahlreicher Anwohnenden. Welche Maßnahmen in den kommenden Monaten anstehen, haben wir nachfolgend zusammengefasst: März bis Juli 2024: Baugruben werden ausgehoben Seit März und noch bis circa Juli laufen die Aushubarbeiten der Pumpwerksbaugrube. Die lärmintensiven Bohrpfahlarbeiten für die angrenzenden Kanalbaugruben auf dem Pumpwerksgelände werden Anfang Juni abgeschlossen. Für die Aushubarbeiten fanden im Laufe des Februars, also außerhalb der Brutzeit, außerdem Fäll- und Rückschnittarbeiten statt. Ausgleichsmaßnahmen hierfür setzen die StEB Köln gemäß der landschaftsrechtlichen Genehmigung um. Ab ca. Juni 2024: Zuleitungskanal Pesch-Esch wird gebaut Ab etwa Juni beginnt der Bau des Zuleitungskanals Pesch-Esch, also des Kanals, der das Abwasser aus Pesch künftig zum Pumpwerk in Esch leitet. Das bisherige getrennte System aus Schmutzwasserdruckleitung und offenem Ableitungsgraben (Vorflut-Kanal) wird durch einen Stauraumkanal mit 3.500 Kubikmeter nutzbarem Rückhaltevolumen ersetzt. Der neue Mischwasserkanal beginnt am Regenrückhaltebecken an der Pescher Straße und verläuft in der Trasse des ehemaligen Regenwassergrabens bis zum Pumpwerk in Esch. Der Kanal liegt bis zu 8 m tief unter dem Gelände. Zur Behandlung des mit Schmutzwasser vermischten Regenwassers wird der neue Stauraumkanal oberhalb der Ortslage Esch als Regenrückhaltekanal betrieben. Stärkere Regenzuflüsse aus dem höher liegenden Stadtteil Pesch werden somit zunächst zurückgehalten, um das Pumpwerk Martinusstraße nicht zu überlasten. Darüber hinaus wird bei extremen Starkregenereignissen auch das vorhandene Regenrückhaltebecken Pesch zur Regenrückhaltung genutzt. Juli 2024: Unterwasserbetonsohle wird eingebracht Den Abschluss der oben genannten Aushubarbeiten für das Pumpwerk bildet im Juli das Einbringen der Unterwasserbetonsohle. Die Unterwasserbetonsohle dient der Abdichtung gegen das Grundwasser innerhalb der Baugrube und bildet gleichzeitig die Baugrubensohle. Hierzu werden ca. 1.000 m³ Beton innerhalb von 24 Stunden in die Baugrube gegossen. Dabei kann es für eine Nacht zu baustellenbedingten Lärm kommen. August 2024: Betonarbeiten an Pumpwerk und Kanal Im August geht es dann weiter mit den Betonarbeiten im Tiefbauteil des Pumpwerks: Sohle, Wände und Decken werden betoniert. Außerdem starten auch die Betonarbeiten für den Kanalbau auf dem Pumpwerksgelände. Bis auf einen normalen Baustellenlärm kommt es zu keinen weiteren direkten Einschränkungen für die Bürgerinnen.
Die Fertigstellung des neuen Pumpwerks ist für Mitte 2026 geplant. Alle Zeitangaben sind ohne Gewähr, da es durch äußere Umstände (Witterung, Lieferverzögerungen etc.) immer wieder zu Terminverschiebungen kommen kann.
Die oben genannten Baumaßnahmen sind Teil des Gesamtprojekts „Entwässerung der Ortslagen Esch, Pesch und Auweiler“. Das Regenwasser der Kölner Stadtteile Esch, Pesch und Auweiler wird dezentral in zwei Regenbecken behandelt. Der klärpflichtige Anteil wird über zwei Pumpanlagen zum Klärwerk Langel gepumpt. Bei stärkeren Regenereignissen wird das nicht klärpflichte Regenwasser über Schnecken-Pumpwerke in den Vorflut-Kanal geleitet, der im Stadtgebiet von Pulheim in den Kölner Randkanal mündet. Sämtliche Anlagen sind sanierungsbedürftig und die gesamte Ableitungssituation entspricht nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik. Mit der Gesamtmaßnahme wird das erneuerungsbedürftige System zur Ableitung des Regenwassers in den Kölner Randkanal auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und damit die Gefährdung der umliegenden Ortslagen bei Starkregen deutlich reduziert. Mit der Baumaßnahme stellen die StEB Köln die weitere uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit des Kanalnetzes und den Schutz der Umwelt sicher. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln. Für die verbundene Beeinträchtigung bitten die StEB Köln alle Anwohnenden um Verständnis.

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Zahlreiche römische Funde bei Kanalbauarbeiten entdeckt

Seit Frühjahr 2023 erneuern die StEB Köln in der Straße Hohe Pforte zwischen Agrippastraße und Blaubach/Mühlenbach den vorhandenen Mischwasserkanal, die Straßenabläufe und die Anschlussleitungen. Die Baumaßnahme liegt im südlichen Randbereich des erhöhten Geländeplateaus, das in der Antike für die Anlage der römischen Stadt gewählt wurde.
In römischer Zeit bestand im Bereich der zu erneuernden Kanaltrasse eine nach Süden um mehrere Meter abfallende Geländestufe, die im heutigen Geländerelief noch erkennbar ist. Unter den Straßen Hohe Pforte und Hohe Straße verläuft der Cardo Maximus, die Nord-Süd orientierte Hauptstraßenachse der römischen Stadt, mit zugehöriger Straßenentwässerung und Wasserversorgung. Unmittelbar südlich der Einmündung der Straße Hochpfortenbüchel stand das südliche Haupttor der römischen Stadtmauer, durch das die Straße im weiteren Verlauf unter der heutigen Severinstraße als Fernstraße in Richtung Bonn und Mainz führte. Das Straßenland Hohe Pforte ist als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen.
Um einerseits die Beeinträchtigungen für die Anwohnenden und den Verkehrsfluss durch die Baumaßnahme so gering wie möglich zu halten und andererseits den Eingriff in das Bodendenkmal zu minimieren, haben die StEB Köln ein sehr aufwendiges Bauverfahren gewählt. Hierbei handelt es sich um die Verlegung des Kanals in einem bergmännisch aufgefahrenen Stollen, anstelle von offenen Baugruben. Bei dieser auch „Kölner Stollen“ genannten Bauweise wird der Abwasserkanal weitestgehend unterirdisch hergestellt, d.h. ohne die Anlage offener Rohrgräben zum Verlegen der Kanalrohre. Die Start- und die Zielbaugruben als Zugangsstellen für den Stollen sowie die Baugruben für den Einbau von Kanalschächten, Straßenabläufen und die Übernahme der Hausanschlüsse müssen allerdings in offener Bauweise erstellt werden.
Aufgrund der im Baufeld zu erwartenden stadtgeschichtlich bedeutenden Bodendenkmale sind in den offenen Baugruben bauvorgreifende archäologische Ausgrabungen erforderlich. In den Abschnitten der Baumaßnahme, die im unterirdischen Stollenvortrieb umgesetzt werden, erfolgen die archäologischen Untersuchungen ständig begleitend mit dem Baufortschritt.
Die archäologischen Arbeiten werden durch das Römisch-Germanische Museum/Archäologische Bodendenkmalpflege der Stadt Köln durchgeführt. Dabei werden alle freigelegten Teile des Bodendenkmals wissenschaftlich untersucht und dokumentiert, die archäologischen Funde geborgen und anschließend konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. Nicht bewegliche Denkmalsubstanz von herausragender archäologischer und stadtgeschichtlicher Bedeutung bleibt nach Möglichkeit vor Ort erhalten. Trotz des „minimal invasiven“ Bauverfahrens erbrachten die archäologischen Untersuchungen viele neue Erkenntnisse zu der antiken Hauptstraße und dem römischen Stadttor sowie zahlreiche aussagekräftige archäologische Funde. So konnte neben Teilen des Stadttorfundaments unmittelbar neben der zu erneuernden Kanaltrasse aus dem 19. Jahrhundert ein aus Stein gebauter römischer Abwasserkanal nachgewiesen werden, der etwa mittig in der römischen Straße verlief. Durch eine Anpassung der Bauausführung für die Kanalerneuerung konnten die antiken Funde erhalten bleiben. Ein besonderer archäologischer Fund ist ein gut erhaltener, etwa 8 Zentimeter großer Kopf einer römischen Terrakottafigur aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die nach derzeitigem Kenntnisstand in einer Kölner Töpferwerkstatt hergestellt wurde.
Die komplexe Erhaltung der römischen Denkmalsubstanz in Verbindung mit den im Baufeld vorhandenen zahlreichen Versorgungsleitungen erforderten unvorhersehbare Anpassungen bei der Bauausführung, die zu zeitlichen Verzögerungen führten. Auch war die ursprünglich geplante Umlegung vorhandener Versorgungsleitungen nicht möglich, sodass diese stattdessen aufwändig in den Baugruben gesichert werden mussten. Die vielen Herausforderungen, die sich aus den besonderen örtlichen Gegebenheiten ergeben haben, wurden bis jetzt durch die Mithilfe aller Beteiligten erfolgreich überwunden. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Juni abgeschlossen sein.
Für die nicht vermeidbaren Beeinträchtigungen und die Bauzeitverlängerung bitten die StEB Köln um Verständnis und möchten sich für die Geduld und Unterstützung während des gesamten Bauprojektes bei allen Betroffenen bedanken.
https://steb-koeln.de/Aktuelles/Zahlreiche-R%C3%B6mische-Funde-bei-Kanalbauarbeiten-entdeckt.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Erftverband: Erftverband plant Umbau zur modernsten Kläranlage Europas

Das Gruppenklärwerk in Rheinbach-Flerzheim erhält eine vierte Reinigungsstufe und wird deutlich ausgebaut. Damit werden die Swist und die Erft sauber.
Der Erftverband plant den Ausbau des Gruppenklärwerk in Rheinbach-Flerzheim zu einer der modernsten Anlagen Europas. Damit stattet der Versorger bereits seine vierte Kläranlage mit der vierten Reinigungsstufe aus und erhöht gleichzeitig auch die Ausbaugröße. Nun fand der offizielle Spatenstich im Beisein von Vertreter:innen des Landes, der Kommune Rheinbach und des Erftverbandes statt.

Auf der kommunalen Kläranlage Rheinbach-Flerzheim wird das Abwasser aus den Städten Meckenheim und Rheinbach, der Gemeinde Wachtberg und aus Teilen der Gemeinden Altenahr und Grafschaft in Rheinland-Pfalz behandelt. Die Kläranlage ist mit ihrer jetzigen Ausbaugröße von 50.000 Einwohnerwerten (EW) für die Wasserführung und -qualität in der Swist von zentraler Bedeutung.
Reinigungsleistung wird deutlich erhöht
In den Sommermonaten habe das gereinigte Abwasser aus der Kläranlage einen Anteil von rund 90 Prozent an der Wasserführung, teilt der Erftverband mit. Das Wasser der Swist werde auch für die Beregnung von Obst- und Gemüsekulturen verwendet. Daher bestehe hier ein besonders hoher Anspruch an die Qualität der Abwasserreinigung auf der Kläranlage.

Der Erftverband wird die Anlage in Flerzheim auf eine Ausbaugröße von 67.000 EW erweitern. Denn nach Fertigstellung des Gruppenklärwerkes wird die nahegelegene Kläranlage Swisttal-Miel dort angeschlossen. Durch die Zusammenlegung der Standorte sollen Synergien genutzt und die Reinigungsleistung deutlich gesteigert werden, wie der Verband mitteilt.

Eingesetzte Technologien
Die Erweiterung der Kläranlage wird als Membranbelebungsanlage mit integrierter Spurenstoffelimination durch Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK-MBR) erfolgen. Über die Membranen wird das Abwasser filtriert und praktisch alle Feststoffe in der Anlage zurückgehalten, auch Mikroplastik und Keime.

Überdies werden durch den Einsatz von Pulveraktivkohle ein Großteil der gelösten Stoffe wie Arzneimittelrückstände sowie Haushalts- und Industriechemikalien entfernt. Somit wird laut Erftverband zukünftig ein umfassender Rückhalt auch für alle aktuell diskutierten, kritischen Abwasserinhaltsstoffe erreicht.

Weitere Untersuchungen
Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für 2025/26 vorgesehen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Maßnahme mit rund 17 Mio. Euro.

Neben der Kläranlage Flerzheim leitet auch die etwa halb so große Kläranlage Rheinbach in die Swist ein. Sie wurde bereits 2019 im Zuge eines Forschungsvorhabens mit einem Bodenfilter zur weitergehenden Spurenstoffelimination ausgerüstet, sodass alle Kläranlagen im Bereich der Swist zukünftig mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet sind. Nach der baulichen Fertigstellung und Inbetriebnahme soll die Wirkung der Maßnahmen auf das Gewässer weiter untersucht werden. (hp)
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/erftverband-plant-umbau-zur-modernsten-klaeranlage-europas

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Berlin: Investitionen – Wir gestalten Stadt

Die Einwohnerzahl Berlins wächst. Mit der steigenden Einwohnerzahl steigt auch der Wassergebrauch. Diesen Ansprüchen muss die Wasserinfrastruktur gewachsen sein, heute und in Zukunft. Allein in die Klärwerke werden 1,5 Milliarden Euro fließen. Unser Ziel ist es, bis 2027 alle Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe auszurüsten. Hier erfahren Sie mehr über unsere Vorhaben.
https://www.bwb.de/de/investitionen.php

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Berlin: Die Wasserbetriebe haben heute ihren neuen Campus für digitale Aus- und Weiterbildung eröffnet

Im AQUA.Campus werden künftig junge Menschen in Umweltberufen ausgebildet. Der Ort beherbergt zudem die Ausbildung für 3D-Druck, Automatisierung und Digitalisierung. Das neue Ausbildungszentrum wurde gefördert mit Mitteln des Landes Berlin und steht auch anderen Unternehmen offen.
Draußen historisches Mauerwerk, drinnen modernste Technik: Die Berliner Wasserbetriebe haben heute mit dem neuen AQUA.Campus eine neue digitale Lernwerkstatt für ihre 270 Auszubildenden in Betrieb genommen. In einem historischen Pumpwerk sind nun auf rund 1.700 Quadratmetern die Werk- und Lehrstätten für Digitaltechnologien untergebracht. Hier lernen die Auszubildenden und dual Studierenden 3D-Druck, Automatisierung und Robotik. Zudem werden sie am digitalen Zwilling der Wasserbetriebe ausgebildet, einer virtuellen Abbildung des Unternehmens.
„Die Berliner Wasserbetriebe zeigen, wie eine zukunftsfähige Ausbildung geht“, sagt Wirtschaftssenatorin und Aufsichtsratschefin der Wasserbetriebe Franziska Giffey. „Besonders ist, dass diese neue Infrastruktur auch anderen kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Berlin offensteht, die eine digitale Ausbildung in diesem Rahmen sonst nicht ermöglichen könnten. Damit gehören die Wasserbetriebe zu den innovativsten Ausbildungsbetrieben unserer Stadt.“
„Wir legen heute den Grundstein für eine exzellente Ausbildung der kommenden Jahrzehnte, die geprägt sein wird durch Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, sagt Personalvorständin Kerstin Oster. „So stellen wir sicher, dass unsere künftigen Fach- und Führungskräfte bestens ausgebildet in ihr Berufsleben starten. Und wir stehen mit dem AQUA.Campus erst am Anfang: In den kommenden Jahren werden wir hier in Berlin-Lichtenberg einen kompletten Aus- und Weiterbildungscampus errichten.“
Der neue AQUA.Campus befindet sich in einem 1907 erbauten Abwasserpumpwerk, das 1986 durch einen Neubau abgelöst wurde. Das Gebäude bildet den Auftakt zur Erneuerung des gesamten Ausbildungsgeländes zu einem Campus, auf dem junge Menschen in regenerativen Energien, Ökologie und Regenwassermanagement weitergebildet werden.
Die Berliner Wasserbetriebe bilden derzeit 270 junge Menschen in vielseitigen technisch-gewerblichen oder kaufmännischen Berufen sowie dualen Studiengängen aus. Die Ausbildung bei den Wasserbetrieben ist zudem heute erneut mit dem Siegel für exzellente Ausbildungsqualität der Industrie- und Handelskammer Berlin ausgezeichnet worden.
Der Umbau wurde gefördert durch GRW-Mittel des Landes Berlin (GRW=Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur).
Übrigens: Noch bis zum 30. Juni läuft das Bewerbungsverfahren zum Ausbildungsstart 2024 für den Beruf Umwelttechnolog:in in den drei Ausbildungsrichtungen Wasserversorgung, Abwasserbewirtschaftung sowie Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen.
Alle Informationen dazu auf www.ausbildung.bwb.de.

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Ahrweiler: Umweltministerin Eder übergibt Förderbescheide „Wiederaufbau im Ahrtal kommt einen großen Schritt voran“

Für eine Kläranlage, Wasserleitungen und Arbeiten am Flussufer: Umweltministerin Katrin Eder hat im Ahrtal Förderbescheide für den Wiederaufbau nach der Flut übergeben – allein ein Projekt bekommt 20 Millionen Euro. Und das ist erst der Anfang. Mehr:
https://ga.de/region/ahr-und-rhein/bad-neuenahr-ahrweiler/ahrtal-umweltministerin-eder-uebergibt-foerderbescheide_aid-113150947

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Stuttgart: Tag der offenen Tür im Klärwerk Möhringen

Die Stadtentwässerung Stuttgart (SES) lädt alle Interessierten zum Tag der offenen Tür am Samstag, 22. Juni 2024 von 11 bis 16 Uhr ins Klärwerk Möhringen ein.
Sauberes Wasser in unseren Bächen und Flüssen ist eine Selbstverständlichkeit geworden. Bis heute ist ein großer technischer Aufwand notwendig um die Abwässer aus den Haushalten und der Industrie zu reinigen und die anfallenden Reststoffe umweltgerecht zu verwerten. Die zunehmende Chemikalisierung schafft dabei neue Probleme.
Für die Besucher des Klärwerks Möhringen besteht die Möglichkeit sich über die Stadtentwässerung Stuttgart und speziell die Abwasserreinigung sowie zum Gewässerschutz zu informieren.
Am Tag der offenen Tür haben alle Gäste die Gelegenheit das Klärwerk Möhringen kennenzulernen und hinter die Kulissen zu schauen. Die einzelnen Stationen der modernen Abwasserreinigung können bei einer Führung über das Klärwerksgelände erkundet werden.
Speziell für Kinder werden Spiel- und Erlebnisstationen angeboten.
Anfahrt
Das Klärwerk Möhringen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Stadtbahn U3, Haltestelle Landhaus zu erreichen. Von der Haltestelle aus erreicht man das Klärwerk zu Fuß in ca. 10 Minuten. Allerdings mit einem Gefälle von 450 Meter.
• Speziell für Fahrräder ist ein Parkbereich ausgewiesen
• Parkmöglichkeiten für PKW sind im Klärwerk nicht vorhanden. Freundlicherweise stellt das Stuttgarter Pressehaus Parkplätze zur Verfügung. Von dem Parkplatz des Stuttgarter Pressehauses sind es zu Fuß ca. 800 Meter bis ins Klärwerk Möhringen
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/tag-der-offenen-tuer-im-klaerwerk-s-moehringen/

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OOWV: Von der Ausbildung direkt in die Welt der SAP-Systeme

Aurich/Brake. Praktikum, Ausbildung, Duales Studium – Jan Eggen hat beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) das volle Programm hinter sich und arbeitet nun als IT-Fachmann in der Hauptverwaltung des Verbands in Brake. Konkret ist er Experte für das durch den OOWV genutzte Datawarehouse, eine zentrale Informationsplattform, die Unternehmensdaten zusammenführt. Erste persönliche Kontakte zum OOWV knüpfte der heute 22-Jährige 2019, als er ein Praktikum im IT- Servicedesk, also der Erste-Hilfe-Stelle des Unternehmens für Computer-Anwender, absolvierte. Dafür reiste der junge Mann seinerzeit eine gehörige Strecke an, schließlich wohnte er damals noch im rund 100 Auto-Kilometer entfernten Auricher Ortsteil Tannenhausen.
„Das hat mir viel Spaß gemacht“, berichtet Jan Eggen rückblickend. „Die Kolleginnen und Kollegen waren sehr nett und total hilfsbereit, die Arbeit war abwechslungsreich. Daher habe ich mich im Anschluss auch beim OOWV beworben.“
Und wurde eingestellt. Nach einem Jahr im Unternehmen wechselte Jan Eggen 2020 dann die Ausbildungsform und begann auf Vorschlag seines Ausbilders und nach kürzester Überlegung ein Duales Studium.
„Für mich war das einfach der beste Weg. Ich bin froh, dass das auch von meinem Arbeitgeber so gesehen wurde und auch diesen weiteren Schritt mit ihm gehen konnte“, erklärt Jan Eggen.
Im Januar 2024 schloss er sein Studium als Bachelor of Science für Wirtschaftsinformatik mit Top-Note ab. Das Thema seiner Abschlussarbeit: Quantitative Messung der Leistung und Wirksamkeit eines Informationssicherheitsmanagementsystems. Mindestens für dreieinhalb Jahre hat er sich nun vertraglich an den OOWV gebunden. Eine Zeitspanne, die Jan Eggen problemlos rumkriegen wird,
schließlich ist er bereits zum Ende seines Studiums in das Team eines wichtigen internen Projekts gerutscht. Seither kümmert er sich um das neue SAP-Berechtigungskonzept.
„Das Projekt liegt an sich außerhalb meines originären Tätigkeitsbereichs. Es ist also eine Aufgabe, bei der ich über den berühmten Tellerrand schaue. Da ich diesen Bereich trotzdem sehr spannend finde, macht das richtig Spaß“, berichtet Jan Eggen.

https://www.oowv.de/fileadmin/user_upload/oowv/content_pdf/presse/Pressemitteilungen/PM_2024/35-2024_PM_Von_der_Ausbildung_direkt_in_die_Welt_der_SAP-Systeme.pdf

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Brilon: Kläranlage: Vom Bau zum Betrieb der vierten Reinigungsstufe

Die weitergehende Abwasserreinigung ist ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz

Am 2. Mai 2024 wurde in Brilon der Start für die Inbetriebnahme der ersten vierten Reinigungsstufe des Ruhrverbands durch den NRW-Umweltminister Oliver Krischer, den Briloner Bürgermeister, Dr. Christof Bartsch, und den Vorstandsvorsitzenden des Ruhrverbands, Prof. Norbert Jardin, offiziell gefeiert.
„Durch die neue, verbesserte Abwasserreinigung wird die Hunderbecke, die oberhalb des Briloner Kurparks entspringt und nach ihrem unterirdischen Verlauf durch das Stadtgebiet erst an der Kläranlage wieder zutage tritt, wesentlich entlastet“, sagt Prof. Norbert Jardin. Die Hunderbecke ist aufgrund des nur geringen natürlichen Zuflusses ein ausgesprochen leistungsschwaches Gewässer. Durch die Erweiterung werden vor allem die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor sowie zahlreiche Spurenstoffe in erheblich höherem Maße eliminiert, als dies bisher der Fall war. Von diesem wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz profitiert auch die Möhne, in die die Hunderbecke nach nur rund einem Kilometer Fließstrecke mündet.
„Der Schutz unserer Ressource Wasser ist Daseinsvorsorge und essentiell für Natur und Mensch. Die Erweiterung der Kläranlage um eine vierte Reinigungsstufe ist hierfür ein wichtiger Baustein, den wir gerne unterstützt haben. Mit dem Ausbau der Kläranlage Brilon kommt der Ruhrverband hier Anforderungen zuvor, die voraussichtlich in absehbarer Zeit für viele kommunale Kläranlagen in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie festgeschrieben werden“, erläutert Umweltminister Oliver Krischer.
Am 10. April 2024 hat das Plenum des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit der vorläufigen Einigung zur Neufassung der Richtlinie 91/271/EW des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser zugestimmt. Nach dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie werden die Mitgliedstaaten 30 Monate Zeit haben, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Nach derzeitigem Stand ist der Ausbau großer Kläranlagen mit einer Ausbaugröße größer 150.000 Einwohnerwerte vorgesehen; Kläranlagen ab einer Ausbaugröße von mehr als 10.000 Einwohnerwerten nach einem risikobasierten Ansatz ausgebaut werden.
Bürgermeister Christof Bartsch: „Für uns in Brilon bedeutet die neue Reinigungsstufe der Kläranlage Planungssicherheit für die weitere städtebauliche Entwicklung bei gleichzeitig sauberen Gewässern. Wir sind natürlich auch ein wenig stolz darüber, nun eine innovative Abwasserreinigungsanlage in der Stadt Brilon zu haben.“
Herzstück der weitergehenden Reinigungsstufe ist eine Flockungsfiltration mit kombinierter Pulveraktivkohle (PAK)-Dosierung im Vollstromverfahren. Hinzu kommt eine Fällmittelstation zur weitestgehenden Phosphor-Elimination, die am Standort des früheren dritten Schönungsteichs errichtet wurde. Die Flockungsfiltration besteht im Wesentlichen aus drei nacheinander durchflossenen Kontaktbecken mit jeweils einem Hyperboloid-Rührwerk. Derartige Rührwerke sorgen für eine perfekte und energieeffiziente Durchmischung der Becken und erzeugen so eine optimale Flockenbildung der Aktivkohle. Zur Erhöhung des Wirkungsgrads wurde zusätzlich eine dynamische Rückführung des Schlamm-Aktivkohle-Wasser-Gemisches mittels zweier Kreiselpumpen installiert. In den daran anschließenden Filterkammern wird die Pulveraktivkohle mithilfe einer Filtration, in der sich mit Tüchern bespannte Scheiben befinden, wieder entfernt.
Seit Baubeginn im Frühjahr 2022 wurde neben den neu errichteten Kontakt- und Adsorptionsbecken sowie den darin enthaltenen maschinentechnischen Komponenten diverse Lager- und Dosiertechnik für Pulveraktivkohle und Fällmittel nebst zugehörigen Schaltanlagen beschafft, installiert und in Betrieb genommen. Das belüftete Beckenvolumen der biologischen Reinigungsstufe wurde durch den Einbau von zusätzlichen Streifenbelüftern sowie einem neuen Drehkolbengebläse erweitert und kann den Ammoniumstickstoff nun noch besser abbauen. Außerdem wurden ein Abfüllplatz und die Zufahrt zur weitergehenden Reinigungsstufe gebaut, die Straßen- und Wegeführung auf dem Kläranlagengelände erneuert und das Gelände komplett neu (inklusive eines zusätzlichen Zufahrtstors) eingezäunt. Auch die Onlinemesstechnik der gesamten Kläranlage Brilon wurde auf den neuesten Stand gebracht.
Die 4. Reinigungsstufe wurde im Rahmen des Programms „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II“ des NRW-Umweltministeriums mit zwei Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Bei Baustart hatten die vorläufigen Berechnungen noch bei 4,5 Millionen Euro gelegen, doch bereits damals war absehbar, dass die Kosten aufgrund der aktuellen Krisenlagen und damit einhergehenden Preissteigerungen in allen Sektoren voraussichtlich steigen würden.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///klaeranlage-brilon-vom-bau-zum-betrieb-der-vierten-reinigungsstufe/

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Ruhrverbands-Verwaltungsstandort Plettenberg wird 60

„Geburtstagsfeier“ und gleichzeitig Verabschiedung von Regionalbereichsleiter Harro Feckler

Ulrich Schulte (Bürgermeister von Plettenberg), Peter Klein (Geschäftsbereichsleiter Technischer Betrieb), Prof. Norbert Jardin (Vorstandsvorsitzender), Harro Feckler (bisheriger Regionalbereichsleiter) und Dr. Christian Görlich (neuer Regionalbereichsleiter) vor der Verwaltung in Plettenberg, die der Ruhrverband 1973 für die immer größer werdende Außenabteilung errichtet hat.
In der Regionalbereichsniederlassung Plettenberg des Ruhrverbands gab es in diesem Jahr bereits zwei Anlässe für eine Würdigung: das 60-jährige Bestehen des Verwaltungsstandorts der abwassertechnischen Betriebsabteilung und die Verabschiedung von Harro Feckler, dem Leiter des Regionalbereichs Süd, der nach 20-jähriger Tätigkeit in dieser Funktion und an diesem Standort in den altersbedingten Ruhestand ging. So wurden beide Anlässe kurzerhand zu einer gemeinsamen Feierstunde zusammengelegt.
Im Beisein des Plettenberger Bürgermeisters Ulrich Schulte sowie weiterer Gäste verabschiedeten Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Peter Klein, Geschäftsbereichsleiter Technischer Betrieb, Harro Feckler in den verdienten Ruhestand und würdigten das langjährige Wirken des „verfahrenstechnisch äußerst versierten Abwasserfachmanns“, der in seiner engagierten Art zugleich auch immer ein Auge für die Mitarbeiter- und Mitgliederbelange hatte. Bürgermeister Schulte hob vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Plettenberg und dem Ruhrverband hervor und verwies auf die wichtige Arbeit, die der Ruhrverband – häufig im Verborgenen und deshalb von vielen Menschen nur wenig wahrgenommen – für die sichere Wasserbewirtschaftung und das Gemeinwohl leistet.
Das Gebiet, für das der Regionalbereich Süd (R-S) zuständig ist, erstreckt sich über die Wassereinzugsgebiete der Lenne, Volme sowie Ennepe und reicht von Lüdenscheid im Westen bis Schmallenberg im Osten und von Gevelsberg im Norden bis Wenden im Süden. Heute hat der Regionalbereich Süd 120 Beschäftigte, die gemeinsam unter anderem für 26 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von knapp 800.000 Einwohnerwerten, rund 300 Anlagen zur Niederschlagswasserbehandlung und Abwasserfortleitung sowie 3 Laufwasserkraftanlagen zuständig sind. Weiterhin wurden bislang drei kommunale Kanalnetze im Regionalbereich Süd auf den Ruhrverband übertragen. 26 Kolleginnen und Kollegen haben ihren Arbeitsort in der Plettenberger Verwaltung. Neuer Leiter des Regionalbereichs ist der bisherige stellvertretende Leiter Dr. Christian Görlich. Seine Stellvertretung hat Gerd Lange übernommen, der bereits seit 30 Jahren als Ingenieur mit verschiedenen Aufgabengebieten im Regionalbereich Süd tätig war.
Rückblickend auf die 60-jährige Historie gab es bis in die 1950er-Jahre hinein im Gebiet zwischen Altena bis Schmallenberg nur fünf Kläranlagen, die noch von der Abteilung Hagen verwaltet wurden. Mit der zunehmenden Inanspruchnahme der Lenne und ihrer Nebengewässer durch die nicht ganz unproblematischen Abwässer der Metall- und Papierindustrie wurden jedoch neue Kläranlagen erforderlich, deren Bau und Betrieb von Hagen aus aufgrund der langen Anfahrtswege schwierig und unwirtschaftlich war. 1964 nahm daher die neue Abteilung Plettenberg, die das interne Kürzel A2 erhielt, mit zunächst sieben Angestellten ihre Arbeit auf.
Die Anfangszeit dieser neuen Abteilung war bescheiden – das verrät eine kleine Abteilungschronik, die 1984 anlässlich des 20-jährigen Bestehens verfasst wurde. Denn bis das Verwaltungsgebäude am Böddinghauser Weg, in dem der Regionalbereich Süd noch heute seinen Sitz hat, 1973 bezugsfertig war, dienten angemietete Ladenräume in der Innenstadt als Büro. Die Beschäftigten saßen bei der Arbeit gewissermaßen auf dem Präsentierteller, da das Geschäftshaus zur Straße hin große Schaufenster aufwies. Mit einem Augenzwinkern notierte der Chronist: „Insbesondere der Abteilungsleiter musste – im Gefährdungsbereich einer Straßenkurve angesiedelt – bei quietschenden Pneus immer wieder fürchten, dass ein Kfz. mal vor seinem Schreibtisch landen würde.“
Nachdem in der Anfangszeit der Betriebs- und Bauabteilung mit wachsender Belegschaft zunächst viele Kläranlagen dezentral gebaut wurden, folgte in den Jahren zwischen 1990 und 2005 aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen an die Abwasserreinigung ein umfangreiches Kläranlagenausbauprogramm zur erweiterten Entfernung von Stickstoff und Phosphor. In dieser Phase wurde unter anderem auch der Biggerandkanal erstellt und damit ehemals kleinere Kläranlagen an größere, zentralisierte angeschlossen, um dort das Abwasser effektiver reinigen zu können.
Doch damit ist die Arbeit nicht beendet. Bis in die 2030er-Jahre sind nochmals zehn Überleitungsmaßnahmen im Regionalbereich Süd in Planung. Die in Novellierung befindliche EU-Kommunalabwasserrichtlinie wird in den nächsten Jahren weitere Maßnahmen auslösen. Dazu zählen unter anderem die Errichtung von vierten Reinigungsstufen zur Spurenstoffentfernung auf bestimmten Kläranlagen, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte und die Energieneutralität dieses Wasserwirtschaftssektors. Und obwohl der Ruhrverband die Energieneutralität in der Jahresbilanz 2023 als erster deutscher Wasserverband bereits vor Inkrafttreten der Gesetzgebung erreicht hat, sind weitere Schritte in Arbeit, um die Wasserwirtschaft ebenso im 15-Minuten-Intervall energieneutral und künftig klimaneutral zu betreiben. Um die Herausforderungen der Wasserwirtschaft aus einer Hand zu koordinieren, bietet der Ruhrverband seinen Mitgliedskommunen an, die Aufgaben der Kanalnetzbewirtschaftung und Gewässerunterhaltung auf den Verband zu übertragen. Die wasserwirtschaftliche Arbeit wird für den Ruhrverband und seine Betriebsabteilung im Regionalbereich Süd in Zukunft nicht ausgehen.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverbands-verwaltungsstandort-plettenberg-wird-60/

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Dillenburg: Wetzlar – Steindorf: Toxische Substanz in Kläranlage

Blaulicht-News: Wetzlar – Steindorf: Toxische Substanz in Kläranlage. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Lahn-Dill-Kreis.
Nachdem eine nicht bekannte toxische Substanz in das Klärsystem der Kläranlage Steindorf eingeleitet wurde, bittet die Kriminalpolizei in Gießen um Mithilfe. Am 11. April 2024 (Donnerstag) löste das Überwachungssystem der Kläranlage Alarm aus. Die eingeleitete Substanz führte zum Absterben der für den Klärvorgang erforderlichen Mikroben, so dass die Einhaltung der zulässigen Reinigungswerte nicht mehr möglich war. In der Folge musste der Klärvorgang komplett ausgesetzt werden.
In der Kläranlage Steindorf laufen die Kanalsysteme der Stadt Wetzlar und der Stadt Aßlar zusammen. Diese hunderte Kilometer umfassenden Kanalsysteme erschwert die Lokalisierung der Einleitstelle…mehr:
https://news.feed-reader.net/ots/5765145/pol-ldk-wetzlar—steindorf-toxische/

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Erftverband und Naturparkzentrum machen Umweltverschmutzung erlebbar

Eissturmvogel-Präparat für Bildungsprogramm

Die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen der Städtischen Realschule Bad Münstereifel haben kürzlich den Kurs „Mitläufer im Wasserkreislauf: die Reise des Plastikmülls“ am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle besucht. In diesem Kurs erlernen die Jugendlichen Grundlagen des Einflusses von Plastikmüll auf uns und unsere Umwelt.
Im Rahmen dieses Besuchs hat der Erftverband dem Naturparkzentrum ein besonderes Eissturmvogel-Präparat überreicht. Der Vogel ist so präpariert, dass der mit Plastik gefüllte Magen sichtbar ist. Diese eindrucksvolle Darstellung verdeutlicht auf drastische Weise die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Natur. Die Schülerinnen und Schüler hatten somit die Möglichkeit, die direkten Folgen unseres Konsumverhaltens zu erleben und für den Umweltschutz sensibilisiert zu werden. Das Präparat wird zukünftig im Bildungsprogramm des Naturparkzentrums eingesetzt.

Weitere Informationen:
Homepage des Erftverbandes
Homepage des Naturparkzentrums Gymnicher Mühle
Förderer und Partner des Naturparkzentrums
https://www.erftverband.de/eissturmvogel-praeparat-fuer-bildungsprogramm/

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Renaturierungsmaßnahme des Erftverbandes erhält Auszeichnung beim bundesweiten Wettbewerb der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen

Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz würdigt Erftverlegung in Neuss-Gnadental
Die 2022 abgeschlossene Umgestaltung der Erft in Neuss-Gnadental wurde als eines der Top 3-Gewinnerprojekte der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. Die Würdigung erfolgte am 11. April durch die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Frau Sabine Riewenherm. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung oder Wiederherstellung von Ökosystemen und somit zugleich für die Bewahrung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.
Bei der Renaturierung der Erft in Neuss-Gnadental wurde die Lauflänge des Abschnitts verdreifacht. Das Gewässer windet sich nun in großen Mäanderschleifen durch seinen Auenraum. Die Erft hat Raum erhalten, um sich dauerhaft dynamisch verändern zu dürfen. Die Flusssohle wurde angehoben, sodass die Auenflächen auch wieder häufiger überschwemmt werden und damit die Möglichkeit zur Entwicklung von nur noch selten vorhandenen Weichholzauen ermöglicht wird.
Dieses Projekt hat die Fachjury des Bundesumweltministeriums (BMUV) und Bundesamtes für Naturschutz (BfN) nachhaltig beeindruckt und erhält daher diese Auszeichnung. Der Wettbewerbsbeitrag wird auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-restoration.de präsentiert und nimmt auch an der Wahl zum „Projekt des Jahres 2024“ teil. „Die Entwicklung naturnaher Auen in Bergbaufolgelandschaften ist eine gewaltige und gleichzeitig enorm wichtige Aufgabe. Über Jahrzehnte wurde die Erft ausgebaut und befestigt. Die ‚Erftverlegung Gnadenthal‘ ist ein Projekt mit Vorbildcharakter. Heute schlängelt sich die Erft in Neuss-Gnadental in ihrem naturnahen Flussbett durch ihre Aue und darf wieder über ihre Ufer treten. So entsteht ein abwechslungsreiches Mosaik natürlicher Lebensräume mit hoher Biodiversität.“
Die TH Köln hat das Projekt begleitet. Die internationale Projektgruppe hat einen virtuellen Aussichtsturm erstellt, der die Entwicklung der Maßnahme zeigt und dokumentiert – angefangen beim Zustand vor Beginn der Maßnahme bis heute. Auch künftig werden hier noch neue Bilder hinzugefügt. Mit 360° Luftbild-Aufnahmen ist zudem ein virtueller Rundgang durch die Renaturierung möglich.
Erftverbandsvorstand Prof. Heinrich Schäfer: „Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, welche vielfältigen Beiträge lebendige Gewässer für Umwelt und Gesellschaft leisten können. Die Erftumgestaltung ist aber gleichzeitig auch ein starkes Symbol für die Veränderungen im Rheinischen Revier hin zu einer nachhaltigen Modellregion. Wir als Wasserwirtschaftler sind stolz, beim Strukturwandel eine aktive Rolle zu übernehmen. Über die Auszeichnung freuen wir uns deshalb auch besonders. Sie ist eine tolle Bestätigung für die hervorragende Arbeit aller am Projekt Beteiligter und wir werden die Entwicklung der Erft in Gnadental mit Spannung begleiten.“
Zum Hintergrund: Das ausgezeichnete Projekt ist eine von rund 20 Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Erftumgestaltung 2030, der aus dem Perspektivkonzept Erft hervorgeht. Das Konzept wurde im Jahr 2005 als Kooperationsvorhaben zwischen dem Land NRW, RWE Power AG und dem Erftverband aufgesetzt. Betrachtet wurde hier der Erftabschnitt zwischen der Erft-Mündung in Neuss und der Sümpfungswassereinleitung aus dem Tagebau Hambach in Bergheim-Kenten. Ziel war es, die Erft für den lange für 2045 vorgesehenen Braunkohlenausstieg so umzugestalten, dass sie sich nach Beendigung der Sümpfungswassereinleitung naturnah mit einem veränderten Wasserhaushalt entwickeln kann. Der auf 2030 vorgezogene Braunkohlenausstieg bedeutet auch, dass die Umgestaltung der Erft als bedeutsames Element des Strukturwandels im Rheinischen Revier ebenfalls um 15 Jahre beschleunigt werden muss.
Weitere Informationen:
• Homepage des Erftverbandes
• Perspektivkonzept bzw. Erftumbau 2030
• Gewässerprojektseite Neuss-Gnadental
• Projektseite der UN-Dekade
• Wahl zum Projekt des Jahres

Ihre Ansprechpartnerin bei Rückfragen:
Erftverband – Pressestelle
Ronja Thiemann
Am Erftverband 6
50126 Bergheim
https://www.erftverband.de/renaturierungsmassnahme-des-erftverbandes-erhaelt-auszeichnung-beim-bundesweiten-wettbewerb-der-un-dekade-zur-wiederherstellung-von-oekosystemen/

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Heßheim: Erweiterung der Gruppenkläranlage AME in Heßheim

Am 07.03.2024 fand auf der Kläranlage Heßheim die offizielle Vertragsunterzeichnung zur Erweiterung der Gruppenkläranlage des Abwasserzweckverbands „Mittleres Eckbachtal“ (AME) statt.

Die Gruppenkläranlage des AME ist für eine Normallast von 31.000 Einwohnerwerten und eine Spitzenlast von 60.000 Einwohnerwerten ausgelegt. Seit 2015 sind die Belastungen jedoch auf durchschnittlich 40.000 Einwohnerwerte im Normalbetrieb und 99.000 Einwohnerwerte im Spitzenbetrieb gestiegen. Um den gestiegenen Anforderungen in der Weinbaukampagne gerecht zu werden, soll die Erweiterung der Kläranlage durch die Errichtung einer Kompaktfaulung erfolgen. Die Maßnahme wurde in einer Potenzialstudie, aus unserem Büro, erarbeitet und die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen.

Die Schlammfaulung bietet signifikante Vorteile wie die Reduktion der Schlammmenge und damit verbundene Entsorgungskosten, die Eigenstromerzeugung aus Faulgas sowie die Entlastung der biologischen Abwassereinigung. Voraussichtlich kann durch die Verfahrensumstellung eine jährliche Betriebskosteneinsparung von etwa 230.000 Euro erzielt werden.

Die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH, vertreten durch Dr. Thomas Siekmann unterzeichnete gemeinsam mit dem Ingenieurbüro HYDRO-Ingenieure Energie & Wasser GmbH aus Kaiserslautern die Ingenieurverträge für die Objektplanung, sowie die technische Ausrüstung und der Tragwerksplanung. Weiterhin soll eine zeitnahe Beantragung von Fördermitteln erfolgen. Es wird erwartet, dass der Bau 2026 beginnt und bis 2028 abgeschlossen sein wird. Wir, die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH freuen uns Teil dieses Projektes zu sein. Mehr:
https://www.siekmann-ingenieure.de/post/erweiterung-der-gruppenkl%C3%A4ranlage-ame-in-he%C3%9Fheim

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Bad Salzungen: Tag der offenen Tür Hinter die Kulissen der Kläranlage geschaut

Kälte, Regentropfen und zwischendurch sogar Hagel konnten die Bürger des Bad Salzunger Ortsteils Etterwinden nicht davon abhalten, sich zum Tag der offenen Tür in der zentralen Kläranlage am Ortsrand in Richtung Ruhla umzusehen.
https://www.insuedthueringen.de/inhalt.tag-der-offenen-tuer-hinter-die-kulissen-der-klaeranlage-geschaut.9b63a94f-7a02-40d2-b43d-8ae54b0ce9d7.html

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Ökologischer Kreislauf wird geschlossen und Phosphor zurückgewonnen

Neue Rahmenbedingungen für die Klärschlammverwertung
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Verwertung von Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen haben sich geändert: Die Ausbringung auf den Boden wird stark eingeschränkt und der im Klärschlamm enthaltende Phosphor muss weitgehend zurückgewonnen werden, um diesen wichtigen Rohstoff wieder in Industrie oder Landwirtschaft, z. B. als Düngemittel, einzusetzen und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen zu verringern. Für die größten Kläranlagen greifen die neuen Regelungen in vollem Umfang bereits ab 2029. Dazu zählt das Klärwerk des städtischen Entwässerungsbetriebs Würzburg, an das auch die im Zweckverband Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg zusammengeschlossenen Umlandgemeinden angebunden sind. Die nächste Größenklasse folgt ab 2032. Dazu gehören z. B. die Kläranlagen des Abwasserzweckverbandes Ochsenfurt in Winterhausen und der Stadt Kitzingen.

Empfehlung für die Region Würzburg
Der Umstieg auf die neuen Gegebenheiten beschäftigt seit Jahren den Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg (ZVAWS), der das Müllheizkraftwerk Würzburg (MHKW) in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Würzburg betreibt. Die Stadt Würzburg ist neben den Landkreisen Würzburg und Kitzingen Mitglied des ZVAWS und hat vom Institut Fraunhofer Umsicht eine Studie erstellen lassen, die künftige Verwertungswege für die Stadt und benachbarte Gebiete aufzeigt und bewertet. Die Studie empfiehlt, den Klärschlamm nach Entwässerung einer zentralen Trocknungsanlage am Müllheizkraftwerk Würzburg zuzuführen und anschließend in einer darauf spezialisierten Monoverbrennungsanlage energetisch zu verwerten, wie sie das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) plant. Diese Anlage soll rund 60.000 Tonnen getrockneten Klärschlamm pro Jahr verbrennen und damit Kohle als Energieträger ersetzen. Aus der Monoverbrennungsasche kann dann Phosphor entsprechend den gesetzlichen Vorgaben rückgewonnen werden.

Trocknung am MHKW Würzburg
Für die Trocknung im industriellen Maßstab bedarf es einer starken Wärmequelle. Das Müllheizkraftwerk Würzburg produziert ganzjährig Wärme in ausreichender Größenordnung. Diese wird zum einen für die Strom- und Wärmeversorgung von Würzburg verwendet, zum anderen sind noch Kapazitäten vorhanden, die genutzt werden könnten. Die Abwärme aus Abfallverbrennung gilt gesetzlich als erneuerbar bzw. gleichgestellt. Zudem sprechen die günstige zentrale Lage des MHKW an der B 8 und die langjährige Erfahrung des MHKW aus der Mitverbrennung von Klärschlamm für diesen Standort. Diese Mitverbrennung des Klärschlamms wird eben durch die Gesetztesänderungen künftig nicht mehr möglich sein, weil aus der Müllverbrennungsasche kein
Phosphor zurückgewonnen werden kann. Daher macht eine Trocknung und Nutzung der Abwärme am MHKW Sinn. Die Planung geht von maximal 20 LKW-Anlieferungen zur Trocknungsanlage und 2 – 4 Abfuhren pro Werktag aus. Bei der Gesamtzahl von Fahrzeugbewegungen am MHKW fällt dies fast nicht ins Gewicht. Die Trocknungsanlage ist gut in den Anlagenverbund am MHKW integrierbar und wird mit effektiver Filtertechnik ausgestattet, um eine Geruchsbelastung auszuschließen.

Zweckverband Abfallwirtschaft ermöglicht Planungssicherheit
Die Verbandsversammlung diskutierte eingehend das Vorhaben, wertete mehrere Gutachten aus und beschloss nun, die zentrale Trocknungsanlage für entwässerten Klärschlamm am MHKW Würzburg zu realisieren. Die Anlage soll so ausgelegt werden, dass dauerhaft Entsorgungssicherheit für die anschlusswilligen Kommunen und Abwasserzweckverbände in der Region Würzburg und angrenzenden Gebieten entsteht und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden kann. „Der Zweckverband Abfallwirtschaft leistet damit seinen Beitrag zum Aufbau einer langfristig angelegten Infrastruktur zur sicheren, ökologisch hochwertigen und klimafreundlichen Klärschlammverwertung bei fairen Kosten und schafft Planungssicherheit für die kommunalen Klärbetriebe in unserer Region“, erklärt Landrat Thomas Eberth, Verbandsvorsitzender des ZVAWS und des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg. „Damit schließen wir regional den ökologischen Kreis der Zivilisation, denn dort wo Müll oder Klärschlamm anfällt, wird er mit kurzen Wegen bestmöglich verwertet und genutzt“, so Eberth.

Ein neuer Verbund
Dabei soll ein neuer Zweckverband entstehen, um die konstante Auslastung und Refinanzierung der Trocknungsanlage zu sichern. Kommunen und Zweckverbände aus der Region können Mitglied werden. Hierzu Alexander Kutscher, Geschäftsleiter des ZVAWS: „Die Organisationsform Zweckverband ist gerade im Abfall- und Abwasserbereich etabliert und gewährleistet hohe Transparenz in kommunaler Regie. Ein Pakt zwischen Kläranlagenbetreibern in seinem Einzugsgebiet und dem ZVAWS macht Synergien nutzbar und stärkt beide Seiten bei der Erfüllung ihres öffentlichen Auftrags“. Landrat Eberth ergänzt: „Die Kommunen behalten auf diese Weise ihre eigenen Angelegenheiten in der Hand. So können Marktschwankungen ausgeglichen und Abhängigkeiten von Interessen Dritter vermieden werden. Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Die Lösung der Zukunftsaufgabe Klärschlammverwertung mit Phosphorrückgewinnung im regionalen Verbund vermeidet zudem unnötige CO2-Emissionen durch Reduzierung von Transportmengen und kurze Wege. Schließlich bleibt nach der Trocknung nur noch etwa ein Viertel der vorherigen Klärschlammmasse übrig.“
In den nächsten Wochen und Monaten werden der Zweckverband Abfallwirtschaft und seine Mitglieder die Organisation des Vorhabens in Abstimmung mit den zuständigen Behörden weiterentwickeln.
Der Zweckverband wird auf seiner Internetseite www.zvaws.de regelmäßig über den Vorhaben- und Planungsstand berichten und informieren.

Pressemitteilung des Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg
https://www.landkreis-wuerzburg.de/Auf-einen-Klick/Aktuelles/F%C3%BCr-die-Region-W%C3%BCrzburg-Kl%C3%A4rschlammtrocknung-am-M%C3%BCllheizkraftwerk-%C3%96kologischer-Kreislauf-wird-geschlossen-und-Phosphor-zur%C3%BCckgewonnen.php?object=tx,2680.5.1&ModID=7&FID=2680.41228.1&NavID=2680.230&La=1

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Würzburg: Klärschlamm als Alternative zur Braunkohle

Würzburger Müllheizkraftwerk plant zentrale Trocknungsanlage
Aus Klärschlamm soll Dünger werden. Der Zweckverband Abfallwirtschaft stellt die Weichen für eine bessere Energienutzung und Rohstoffrückgewinnung. Mehr:
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/klaerschlamm-als-alternative-zur-braunkohle-wuerzburger-muellheizkraftwerk-plant-zentrale-trocknungsanlage-art-11448674

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Ruhrverband: Verbandsrat hat über Neubesetzung des Vorstands entschieden

Der Verbandsrat, das oberste Aufsichtsgremium des Ruhrverbands, hat in seiner letzten Sitzung die Neubesetzung des Vorstands und die Neuordnung des Geschäftsverteilungsplans beschlossen. Der Vorstand kehrt damit nach 20 Jahren zu seiner ursprünglichen Konstellation mit drei Mitgliedern zurück. Hintergrund dieser Neuorganisation war der in diesem Jahr auslaufende Dienstvertrag von Dr. Antje Mohr als Vorständin für Finanzen, Personal und Verwaltung. Ihr bisheriger Verantwortungsbereich wird in ein neues Vorstandsressort Finanzen und ein neues Vorstandsressort Personal, Verwaltung und Soziales aufgeteilt. Beide Ressorts werden in diesem Zusammenhang neu besetzt, die Neuordnung des Geschäftsverteilungsplans soll zum 1. Mai 2024 in Kraft treten.
Das Vorstandsressort Finanzen wird der ausgewiesene Finanzexperte Christoph Gerbersmann übernehmen. Er ist 58 Jahre alt und seit vielen Jahren Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Hagen, wo er für Finanzen und Informationstechnik verantwortlich ist. Seit 2015 ist er auch Vorsitzender des Fachverbands der Kämmerinnen und Kämmerer in NRW und hat ein gutes Netzwerk in der kommunalen Familie. Zudem engagiert er sich seit über 40 Jahren für Natur- und Umweltschutz, nachdem er sein Studium als Diplom-Ingenieur Landschafts- und Freiraumplanung abgeschlossen hat und sieben Jahre lang Geschäftsführer des Umweltzentrums Hagen gewesen ist. In seinem Vorstandsressort werden neben den Finanzen künftig auch die Bereiche Recht und Liegenschaften sowie Informationstechnik angesiedelt sein. Die Entscheidung, seine Heimatstadt Hagen beruflich zu verlassen, fällt dem langjährigen Kämmerer nach eigenem Bekunden nicht leicht: „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Seit rund 30 Jahren habe ich kaum eine Ratssitzung versäumt, erst als Ratsmitglied, dann als Stadtkämmerer. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe beim Ruhrverband.“
Das Vorstandsressort Personal, Verwaltung und Soziales wird künftig die bisherige Personalratsvorsitzende des Ruhrverbands, Carolin-Beate Fieback, bekleiden. Die 50-jährige Diplom-Betriebswirtin ist seit 25 Jahren in verschiedenen Funktionen für den Ruhrverband tätig. Ehrenamtlich ist sie langjährige Vorsitzende des ver.di-Bezirks Ruhr-West und seit vielen Jahren für die Energie-, Abfall- und Wasserwirtschaft NRW zuständig. Als Spitzenfunktionärin hat sie die Weiterentwicklung des Tarifvertrages für die Wasserwirtschaft maßgeblich beeinflusst. Bereits in ihrer Tätigkeit als Personalratsvorsitzende war sie an der strategischen Weiterentwicklung des Ruhrverbands beteiligt. Die Belange der Beschäftigten kennt sie aus dem täglichen Dialog und ihrer langjährigen Zugehörigkeit zum Verband. „Ich freue mich auf die neue Rolle und werde sie mit der gewohnten Klarheit ausfüllen“, sagt sie.
Prof. Norbert Jardin, der dem Vorstand seit 2016 angehört und seit 2019 Vorstandsvorsitzender ist, wird die Geschicke des Ruhrverbands bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im April 2025 weiter lenken. Über seine Nachfolge wird der Verbandsrat des Ruhrverbands noch in diesem Jahr entscheiden.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-verbandsrat-hat-ueber-neubesetzung-des-vorstands-entschieden/

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OOWV baut für 13,5 Millionen neue Nassfilterhalle in Gemeinde Moorweg

Moorweg. Etwa 77 Millionen Euro investiert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) allein in diesem Jahr in die Wasserversorgungsinfrastruktur – darunter ist ein Großprojekt am Spajeweg in der Gemeinde Moorweg. Dort erneuert das Unternehmen die Nassfilterhalle beim Wasserwerk Harlingerland. Mit etwa 13,5 Millionen Euro kalkuliert der Versorger diese Maßnahme.
Es kann bald losgehen, denn die Baugenehmigung liegt vor und die europaweite Ausschreibung für die Bauhauptarbeiten ist abgeschlossen. Der Bauzaun ist schon aufgestellt worden und die ersten Container befinden sich ebenfalls bereits auf dem Gelände. „Wir wollen direkt nach Ostern starten“, sagt Wasserwerk-Leiter Stephan Ripken.
Mit dem Einbringen einer Spundwand zum Schutz einer Rohwasserleitung und der Erstellung einer Grundwasserhaltung wird der Bodenaushub vorbereitet. Für ihn und seine fünf Kollegen, darunter ein Auszubildender, wird der Anblick einer Baustelle bis voraussichtlich Mitte des übernächsten Jahres zum gewohnten Anblick werden. Der Betrieb des Wasserwerks wird ohne Einschränkungen fortgesetzt werden können. „Erst wenn die neue Nassfilterhalle in Betrieb genommen worden ist, wird die bisherige
zurückgebaut“, berichtet OOWV-Projektingenieur Tim Kammer.
Vereinfacht gesagt, ist in dem Gebäude die letzte Aufbereitungsstufe für das Trinkwasser untergebracht. Juraperle dient als Filtermaterial und ist für die pH -Wert Anhebung und Aufhärtung relevant. Trübungen und Mangan werden so aus dem Wasser entfernt oder reduziert, gleichzeitig findet eine Aufhärtung des wichtigen Lebensmittels statt. Das neue Bauwerk wird etwa 940 Quadratmeter groß sein und aus sechs einzelnen Räumen für die Nassfilter sowie weiteren Betriebs- und Technikräumen bestehen.
Eine Sanierung der alten Nassfilterhalle aus dem Jahr 1970 wäre nach den Worten von Christoph Kraft wirtschaftlich nicht die beste Lösung gewesen. „Durch den Neubau stellen wir die Wasserversorgung in der Region zukunftssicher auf“, unterstreicht der OOWV-Regionalleiter im Landkreis Wittmund. Dem Wasserwerk Harlingerland komme für diese wichtige Aufgabe in der Daseinsvorsorge eine
„übergeordnete Bedeutung“ zu. „Von hier aus werden Menschen in den Landkreisen Wittmund, Aurich und Friesland beliefert“, umreißt Christoph Kraft das Versorgungsgebiet. In Zahlen ausgedrückt: Bis zu 10,5 Millionen Kubikmeter – oder anders: 10.500.000.000 Liter – können jährlich vom Spajeweg in Moorweg über ein weit verzweigtes Leitungsnetz verteilt werden.
https://www.oowv.de/fileadmin/user_upload/oowv/content_pdf/presse/PressemitteilungenPM_2024/25-2024_PM_Neubau_Nassfilterhalle_WW_Harlingerland.pdf

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OOWV: Karrieremöglichkeiten

Der OOWV ist ein moderner Arbeitgeber und bietet vielfältige Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten. Das große Verbandsgebiet bietet viel Platz für frische Ideen, vielseitige Aufgaben und verschiedene Lebensentwürfe. Junge Menschen können beim OOWV mit neun verschiedenen Ausbildungsberufen, drei dualen Studiengängen oder auch einem Praktikum ins Berufsleben starten. Mehr Informationen über den OOWV als Arbeitgeber und aktuelle Stellenangebote gibt es unter karriere.oowv.de

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Lemgo: Schlaue Köpfe sammeln Ideen für Abwasserbeseitigung

Pilotprojekt läuft in Lemgo
Wenn es gut läuft, dann merkt niemand etwas davon – das ist der Grundsatz bei der Abwasserbeseitigung. Damit dieser Fall eintritt und das Netz aus Kanalisation und Kläranlage funktioniert, müssen Kommunen viel Zeit und Geld in die Hand nehmen und vorausschauend planen. Wie man das besonders geschickt macht und welche aktuellen Entwicklungen und Anforderungen dabei zu berücksichtigen sind, will ein Pilotprojekt in Lemgo herausfinden. Das wird Ende 2025 ein neues Abwasserbeseitigungskonzept für die Alte Hansestadt bringen. Unterstützung gibt es dabei reichlich: Mehrere Städte, Bezirksregierungen und Ministerien aus NRW sind dabei.
Die Neuausrichtung der Gestaltung von Abwasserbeseitigungskonzepten (ABK) ist ein Beitrag zum „10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ der NRW-Landesregierung. Es soll ausgelotet werden, wie und ob die Abwasserbeseitigungsplanung zu mehr Resilienz der Kommunen bei lokalen Starkregenereignissen und Hochwasser beitragen kann. Auch das, was das ABK im Bereich der Klimafolgenanpassung leistet, ist bisher kein expliziter Bestandteil der Konzepte. Es geht bislang und soll auch zukünftig vorrangig darum gehen, wie die Kanalisation und die dazugehörigen Anlagenerhalten, ausgebaut und erweitert werden müssen, um eine effiziente Abwasserbeseitigung zu gewährleisten.
„Alle sechs Jahre müssen wir der Bezirksregierung ein Abwasserbeseitigungskonzept inklusive Zeit- und Kostenplanung vorlegen. Einerseits dient ein solches Konzept also der Kontrolle und dem Nachweis, dass wir die Abwasserplanung im Griff haben und genügend und vorausschauend investiert haben. Andererseits ist es für uns auch ein Planungsinstrument, in dem wir Maßnahmen für die Zukunft festhalten. Es geht bei dem Pilotprojekt nun darum zu schauen, wie man ein ABK mit erweiterten Aspekten rund um eine möglichst naturnahe Wasserwirtschaft auch im städtischen Kontext praktikabel gestaltet – für die Kommunen, die es erstellen müssen, für die Bezirksregierungen, die es prüfen müssen, und damit es seinen Zweck am Ende auch resultativ erfüllt“, sagt Steffen König.
Ein Treffen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe bildete vor Kurzem den Auftakt für das Pilotprojekt. Zwar steht die Alte Hansestadt Lemgo im Mittelpunkt, aber für ein positives Ergebnis wirken etwa 25 Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen mit. Neben weiteren Kommunen von Rheine bis Köln sind auch Sachverständige, übergeordnete Behörden wie der Kreis und die Bezirksregierungen und Landesministerien dabei. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Institute of Smart City Engineering (ISCE) der FH Aachen.
Über zwei Jahre ist das Pilotprojekt angelegt, an dessen Ende ein neues ABK für Lemgo stehen wird und auch ein neuer Leitfaden für die Erstellung von ABK, möglicherweise mit neuen Elementen vom digitalen Datenaustausch über die Verknüpfung mit Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung bis hin zur Verbesserung der Gewässerqualität. Bis dahin wird es kleine Runden der projektbegleitenden Arbeitsgruppe und große Runden der Projektbeteiligten mit der Fachöffentlichkeit geben, um Schritte zu planen und Ergebnisse zu diskutieren.
https://www.lemgo.de/aktuelles/presse-medien/schlaue-koepfe-sammeln-ideen-fuer-abwasserbeseitigung

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Lemgo: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung startet

Wenn es gut läuft, dann merkt niemand etwas davon – das ist der Grundsatz bei der Abwasserbeseitigung. Damit dieser Fall eintritt und das Netz aus Kanalisation und Kläranlage funktioniert, müssen Kommunen viel Zeit und Geld in die Hand nehmen und vorausschauend planen. Wie man das besonders geschickt macht und welche aktuellen Entwicklungen und Anforderungen dabei zu berücksichtigen sind, will ein Pilotprojekt in Lemgo herausfinden. Das wird Ende 2025 ein neues Abwasserbeseitigungskonzept für die Alte Hansestadt bringen. Unterstützung gibt es dabei reichlich: Mehrere Städte, Bezirksregierungen und Ministerien aus NRW sind dabei.
Die Neuausrichtung der Gestaltung von Abwasserbeseitigungskonzepten (ABK) ist ein Beitrag zum „10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ der NRW-Landesregierung. Es soll ausgelotet…mehr:
https://newsgo.de/lokales/lemgo-pilotprojekt-zur-abwasserbeseitigung-startet/

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Karlsruhe: Gemeinsamer Schritt zur nachhaltigen Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche im Südwesten

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet
In einer richtungsweisenden Kooperationsvereinbarung haben am 12. März das Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe, der Zweckverband Klärschlammverwertung Steinhäule und die Stadtentwässerung der Landeshauptstadt Stuttgart ihre Zusammenarbeit besiegelt: Die drei Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen wollen in Zukunft die Herausforderungen der Phosphorrückgewinnung gemeinsam meistern.
Phosphor steht auf der Liste kritischer Rohstoffe der Europäischen Kommission. Die natürlichen Ressourcen sind begrenzt und Länder wie Deutschland, die keine eigenen Vorkommen haben, sind auf Importe angewiesen. Phosphor ist für den Knochenaufbau und den Energiestoffwechsel von Lebewesen unverzichtbar und von entscheidender Bedeutung für das Pflanzenwachstum in der Landwirtschaft. Phosphor findet sich auch im Abwasser und im Klärschlamm. Das im Abwasser gelöste Phosphor wird bei der Abwasserreinigung biologisch und/oder chemisch durch Fällung eliminiert und reichert sich im Endprodukt, dem Klärschlamm an. Wird dieser verbrannt, bleibt der Phosphor in der Asche zurück und kann mithilfe spezieller Rückgewinnungsverfahren extrahiert und in industriellen Prozessen oder in der Landwirtschaft wiederverwendet werden. Derzeit befinden sich eine ganze Reihe von Rückgewinnungsverfahren in der Entwicklung und Testphase. Eine großtechnische Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche gibt es in Deutschland bisher nicht.
Die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche soll in Zukunft einen Beitrag zur nachhaltigen Versorgung mit Phosphor leisten – ab 2029 ist sie für Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen, wie bei den kommunalen Partnern, mit einem bestimmten Gehalt an Phosphor in der Klärschlammasche sogar verpflichtend. Die drei kommunalen Klärschlammverbrennungsanlagen in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm/Neu-Ulm verbrennen in Summe die anfallenden Klärschlämme der drei Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von rund 3,6 Mio. Einwohnerwerten. Damit sind sie für Baden-Württemberg integraler Bestandteil zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit von kommunalen Klärschlämmen. Insgesamt fallen bei den drei kommunalen Partnern jedes Jahr rund 20.000 Tonnen Klärschlammverbrennungsasche an, die es gilt der Phosphorrückgewinnung zuzuführen, um die weltvolle Ressource zurückzugewinnen.
Die unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist ein wegweisender Schritt in der interkommunalen Zusammenarbeit im Südwesten. Boris Diehm, Abteilungsleiter der Stadtentwässerung Stuttgart, betont: „Diese Initiative ist bisher einmalig im Südwesten und soll auch andere Kommunen ermutigen, sich diesem Thema anzunehmen. Die Zeit drängt, wir müssen mit großen Schritten vorangehen, wenn wir bis zum Jahr 2029 Phosphor aus unseren Klärschlammaschen zurückgewinnen wollen.“ Stephen Kemper, Leiter der Stadtentwässerung in Karlsruhe, ergänzt: „Gerade der Zusammenschluss der drei kommunalen Betreiber von Anlagen zur thermischen Klärschlammverwertung in Baden-Württemberg soll dem Thema Phosphorrückgewinnung den erforderlichen Schub geben und zeigen, dass wir uns unserer Verantwortung hinsichtlich einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bewusst sind und diese auch wahrnehmen.“
https://www.karlsruhe.de/stadt-rathaus/aktuelles/meldungen/gemeinsamer-schritt-zur-nachhaltigen-phosphorrueckgewinnung-aus-klaerschlammasche-im-suedwesten

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Dresden: Interkommunale Zusammenarbeit mit Dohna & Müglitztal

Am 1. April 2024 startet die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Dresden, Dohna und der Gemeinde Müglitztal. Die Stadtentwässerung Dresden übernimmt für die Nachbargemeinden den technischen Betrieb der Abwasseranlagen und leistet organisatorische Unterstützung, unter anderem bei Verwaltungsverfahren, Rechtsstreitigkeiten und der Erstellung von Wirtschaftsplänen.
Am Freitag, dem 22. März 2024, haben die Bürgermeister von Dohna und Müglitztal, Ralf Müller (CDU) und Michael Neumann (parteilos), in der Kläranlage Dresden-Kaditz einen Vertrag zur interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) im Abwasserbereich mit der Stadtentwässerung Dresden GmbH (SEDD) unterzeichnet. Für die SEDD unterschrieben der Technische Geschäftsführer Ralf Strothteicher und die Prokuristin Beatrice Treder.
Bereits bisher hatte die punktuelle Zusammenarbeit gut funktioniert. Die Stadtentwässerung mit ihren 422 Mitarbeitenden und ihrer hochmodernen Spezialtechnik hat enorme Möglichkeiten, das Abwassersystem der beiden Kommunen effektiv zu betreiben.
Seit 2022 wurde beispielsweise das Kleineinleiterkataster, in dem alle Abwasseranlagen erfasst sind, aufgearbeitet und regelmäßig an die Landesdirektion gemeldet. So konnten die zuvor hohen Abgaben drastisch reduziert werden.
Die Bürgermeister erklärten, dass sie schon bisher mit der Stadtentwässerung eine sehr gute Zusammenarbeit hatten und sehr zufrieden sind. Das zahle sich auch für die Bürger aus. Die Abwassergebühren sind derzeit auf einem stabilen Niveau.
„Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, unsere Betriebsführung endgültig in die Hände von Profis zu geben“, erklärt Dohnas Stadtchef Müller.
„Wir freuen uns, die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dohna und Müglitztal auf Basis einer Interkommunalen Vereinbarung fortsetzen und ausbauen zu können“, sagt SEDD-Geschäftsführer Ralf Strothteicher. Die Stadtentwässerung werde auch künftig ihre Fachkompetenz und Erfahrung einbringen und so einen Beitrag für einen effizienten und sicheren Betrieb der Dohnaer und Müglitztaler Abwasseranlagen leisten.
Die Stadt Dohna mit ihren rund 6.200 Einwohnerinnen und Einwohnern hat keine eigene Kläranlage, allerdings 23 Pumpwerke. An sechs Stellen wird das Abwasser in die Kanalnetze von Pirna, Heidenau und Dresden eingeleitet. Letztlich wird es im Klärwerk Kaditz gereinigt. In der Gemeinde Müglitztal sind die Abwässer von rund 2.000 Menschen zu reinigen. Dort wird das Abwasser mit zwölf Pumpwerken zu vier vollbiologischen Kläranlagen befördert, die in den 1990er-Jahren gebaut wurden.
Mit der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es mehrere Vorteile. So die Flexibilität bei der Erledigung der Aufgaben und die Transparenz der Kosten, da kein Gewinn erwirtschaftet werden darf. Im Gegenzug wird sich der Dohnaer Bauhof um Abwasseranlagen kümmern, so um die Pflege von Regenrückhaltebecken.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/interkommunale-zusammenarbeit-mit-dohna-mueglitztal/

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Deizisau: Sonnenkraft für den Betrieb der Kläranlage Deizisau

Der Strombedarf der Kläranlage der Gemeinde Deizisau kann künftig zu rund 40 Prozent selbst erzeugt werden. In Partnerschaft mit den Stadtwerken Esslingen (SWE) plant die Gemeinde eine Freiflächen-Photovoltaikanlage (PV), die optional mit einem innovativen Solarcontainer kombiniert werden kann. Die Gemeinde Deizisau engagiert sich für den Klimaschutz und nutzt dafür die Potenziale der Sonnenenergie. Bereits im Jahr 2022 beauftragte der Gemeinderat eine Potenzialanalyse zur Nutzung von Photovoltaik im Gemeindegebiet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden nach und nach umgesetzt.Anfang des Jahres ging die Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach in Betrieb und erzeugt seitdem Strom für die Gemeindeverwaltung. Am 19. März 2024 wurden im Gemeinderat nun die Pläne für eine Photovoltaik-Anlage an der Kläranlage vorgestellt. In der Kläranlage werden die Abwässer der Gemeinde gesammelt, aufbereitet und das gereinigte Wasser wieder in den Neckar übergeben. Die technischen Anlagen der Kläranlage benötigen dafür viel Strom, der Verbrauch liegt bei rund 200.000 Kilowattstunden pro Jahr. „Mit einer Photovoltaik-Anlage könnten wir knapp 40 Prozent des Strombedarfs abdecken“, so Bürgermeister Thomas Matrohs. „Damit sparen wir Stromkosten und vermeiden gleichzeitig viel CO₂-Ausstoß. Das ist wirtschaftlich sinnvoll und schützt das Klima.“ Der Gemeinderat entschied sich in seiner öffentlichen Sitzung am 19. März 2024 für die Planung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage – optional wird die innovative Lösung mit einem Solarcontainer ausgeschrieben. „Die Photovoltaik-Anlage könnte noch dieses Jahr in Betrieb gehen“, sagt Bürgermeister Thomas Matrohs.
Grundsätzlich eignet sich das Gelände des Klärwerks sowohl für eine Freiflächen-Anlage als auch für Solarcontainer. Solarcontainer sind eine innovative Entwicklung:
Die Solaranlage wird dabei in Form eines kompakten Containers angeliefert, die Module sind zusammengefaltet und werden dann vor Ort ausgefaltet. „Die Technik kam bisher zum Beispiel bei Festivals zum Einsatz, hat aber auch für eine dauerhafte Verwendung viele Vorteile“, erläutert Jörg Eckert, Abteilungsleiter Technik bei den SWE. „Die Module können bei Bedarf wieder eingefahren werden – zum Beispiel, wenn der Standort verändert werden soll.“

Die geplante Anlage hat eine Leistung von rund 500 Kilowatt Peak (kWp) und kann pro Jahr rund 500.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Der Eigenverbrauch würde bei rund 40 Prozent liegen. Die Überschüsse werden ins Netz eingespeist. „Zum Vergleich: Bei einer privaten PV-Anlage ohne Speicher liegt die Eigenverbrauchsquote bei 20 bis 30 Prozent“, erklärt Jörg Eckert.
Gemeinsam mit den Stadtwerken Esslingen verwirklichte die Gemeinde Deizisau bereits ein anderes Projekt: Auf dem Rathausdach installierten Fachleute im Winter eine Anlage mit 178 Modulen. Das Schrägdach ist nach Süden ausgerichtet, so dass sich die Lage für Photovoltaik geradezu angeboten hat. Rund 74.000 kWh Strom können pro Jahr erzeugt und im Rathaus verbraucht werden.
Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist. Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, weitere kommunale Gebäude mit Photovoltaik auszurüsten.
https://www.deizisau.de/start/mein+deizisau/klaeranlage.html

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Spatenstich zum Neubau eines Regenüberlaufbeckens vor der Kläranlage Karbachtal

Die Kläranlage Karbachtal in Monreal ist in die Jahre gekommen. Um sie zu modernisieren, sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich. Anlässlich des symbolischen Spatenstichs zum Neubau eines Regenüberlaufbeckens vor der Kläranlage überbrachte Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, nun gute Neuigkeiten aus Mainz: Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit rund 660.000 Euro. Mehr:
https://sgdnord.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/spatenstich-zum-neubau-eines-regenueberlaufbeckens-vor-der-klaeranlage-karbachtal

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Glückstadt: Weltwassertag auf der Kläranlage Glückstadt: Seit 20 Jahren im Dienst für Stadt, Umland und Umwelt

Glückstadt: Weltwassertag auf der Kläranlage Glückstadt: Seit 20 Jahren im Dienst für Stadt, Umland und Umwelt
Zum 20. Geburtstag gingen die Tore auf: In der Kläranlage Glückstadt nutzten am diesjährigen Weltwassertag drei Bürgermeister sowie zwei Schulklassen aus dem Glückstädter Schulverband die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen zu schauen.
Über 40 Schülerinnen und Schüler plus Begleitung aus der Schule am Deich in Kollmar und der Elbschule Glückstadt ließen sich zeigen, wie moderne Abwasserreinigung funktioniert. Auch der Glückstädter Bürgermeister Rolf Apfeld und seine Kollegen aus Herzhorn und Kollmar, Wolfgang Glißmann und Klaus Meinert, erhielten auf einer fachkundigen Führung interessante Einblicke. Die Kläranlage Glückstadt ging im März 2004 in Betrieb – eine moderne „Waschmaschine“ mit zwei Klärbecken. Hier werden pro Jahr fast eine Million Kubikmeter Abwasser von mehr als 10.000 Glückstädterinnen und Bürgerinnen aus dem Umland zuverlässig gereinigt und in die Elbe geleitet.

Moderne SBR-Kläranlage behandelt das Schmutzwasser der gesamten Stadt
Im Jahr 2003 gründeten die Stadt Glückstadt, und der heutige Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein den Zweckverband Stadtentwässerung Glückstadt (SEG), der im Januar 2022 in den AZV Südholstein integriert wurde. Das Ziel war es, die Abwasserbeseitigung für die Stadt und das Umland zu modernisieren und leistungsfähiger zu machen. Im Zuge dessen entstand im Sperforkenweg, während die alte Anlage noch in Betrieb war, eine neue Kläranlage. Sie ist als sogenannte SBR-Anlage konzipiert: In einem „Sequencing-Batch-Reactor“ läuft die biologische Abwasserreinigung in nur einem Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab – deshalb vergleichbar mit einer Waschmaschine. In einer klassischen Durchlaufanlage wie zum Beispiel der AZV-Kläranlage Hetlingen finden die Phasen der biologischen Reinigung dagegen in verschiedenen Becken statt.
Vor dem Neubau der Kläranlage war Glückstadt in Sachen Abwasserentsorgung eine zweigeteilte Stadt: Die Stadtteile südlich des Rhins entwässerten in eine Industriekläranlage in der Stadtstraße, die Glückstädter nördlich des Rhins waren an die Vorgängerin der heutigen Kläranlage angeschlossen. Die damalige städtische Anlage hatte jedoch zunehmend Mühe, die vorgeschriebene Reinigungsqualität zu erreichen, außerdem geriet die Kapazität durch das Wachstum der Stadt an ihre Grenzen.
In den 20 Jahren seit Inbetriebnahme der Kläranlage hat sich auch im Kanalnetz einiges getan: Eine Trennung von kommunalem und industriellem Abwasser sorgte dafür, dass auch Glückstadt-Süd mit der modernen Anlage verbunden wurde. Viele Kanäle in der Stadt wurden erneuert oder saniert und auch auf der Kläranlage gab es immer wieder Optimierungen, um die Reinigung möglichst effektiv und ökonomisch zu leisten.

Erfahrenes Team kümmert sich um zuverlässige Abwasserentsorgung
Ein erfahrenes AZV-Team vor Ort kümmert sich darum, dass in und um Glückstadt buchstäblich alles gut abläuft und das Abwasser vorschriftsmäßig gereinigt wird. Einige der Mitarbeitenden waren bereits vor dem Neubau der Kläranlage in der Glückstädter Abwasserreinigung tätig. „Glückstadt ist eines unserer größten innerörtlichen Kanalnetze und verfügt über die zweitgrößte Kläranlage in unserem Verbandsgebiet“, sagt Verbandsvorsteherin Christine Mesek. „Als wichtiger Teil des AZV Südholstein sorgt die Anlage für eine zuverlässige und hochwertige Abwasserentsorgung. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und Gewässer in Glückstadt und den Umlandgemeinden.“
Glückstadts Bürgermeister Rolf Apfeld ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen dem AZV und Glückstadt ist zu beider Vorteil: Glückstadt hat einen starken Partner für die Zukunft, in der neue, strenge Regeln für die Abwasserbeseitigung anstehen; und für den AZV ist es ein Abrunden des Verbandsgebiets, um auch den ländlichen Raum hier gut zu bedienen.“

Über den Weltwassertag:
Der jährliche Weltwassertag am 22. März besteht seit 1993. Er wird von UN Water organisiert, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen. Im Jahr 2024 steht der internationale Aktionstag unter dem Motto „Leveraging Water for Peace“ (Wasser für den Frieden nutzen). Der Weltwassertag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf weltweit relevante Themen rund um die Ressource Wasser lenken, zum Beispiel Wasserknappheit, die Folgen des Klimawandels oder mangelnde Sanitärversorgung.
https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/weltwassertag-auf-der-klaeranlage-glueckstadt-seit-20-jahren-im-dienst-fuer-stadt-umland-und-umwelt

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Wasserverband Eifel-Rur : Beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei.

Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt.
Wasserverband Eifel-Rur:
Beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei. Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt.
Wasser ist unser Auftrag! Eine Ausbildung beim Wasserverband Eifel-Rur (WVER) bietet viele Perspektiven.
Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, in dem wir gemeinsam mit unseren Auszubildenden unser Ausbildungsfilmprojekt zum Abschluss gebracht haben – das Ergebnis spricht für sich. Entstanden ist ein Werbeclip für die vielfältigen Ausbildungsberufe beim Wasserverband Eifel-Rur.
Das Ergebnis sehen Sie hier: Video Ausbildungsfilm
Vielen Dank an alle Beteiligten für Ihren hervorragenden Einsatz!
Und auch beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei. Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt:
https://www.youtube.com/watch?v=K2tnhaxYnIQ

Girls&Boys Day WVER-Video
Jana Leesmeister zum Girls&Boys Day: Hier geht es zum O-Ton.
Die Teilnehmerinnen können am beim Girls Day für einen Tag in folgende Berufsbilder beim WVER hineinschnuppern:
Hier unsere Angebote zum Girls Day beim WVER:
Ein Tag als Mechatronikerin
Ein Tag als Elektronikerin für Betriebstechnik
Ein Tag als Fachkraft für Abwassertechnik
Ein Tag als Projektingenieurin
Hier unsere Angebote zum Boys Day beim WVER:
Ein Tag als Kaufmann für Büromanagement
Der WVER ist verantwortlich für die Lebensgrundlage der Region: unsere Gewässer. Bei uns im WVER arbeitet das Team mit vollem Einsatz daran, nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft einen echten Mehrwert für Menschen, Tiere und die Natur zu schaffen. Das Besondere an unserer Herangehensweise? Wir setzen konsequent auf Nachhaltigkeit und eine Entwicklung, die von Wertschätzung und Zukunftsorientierung geprägt ist. Hier gehen wir gemeinsam voran, um nachhaltige Spuren zu hinterlassen. Unser Verband legt großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit unserer lebensphasenorientierten Personalpolitik und umfangreichen Weiterbildungsprogrammen unterstützen wir unsere Auszubildenden dabei, neue Kompetenzen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen.
Komm zu uns ins #Team und zum #GirlsboysDay beim WVER, denn bei uns kannst Du etwas für die Umwelt und die Region bewirken!

wver #wverkarriere #azubivideo #girlsboysday
Erfahre mehr auf unserer Website: www.wver.de
Unsere offenen Ausbildungsplätze und Stellenangebote findest du unter: www.wver.de/stellenangebote

Du hast Fragen oder Anregungen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar oder schreib uns eine Mail an: gabriel.huettner@wver.de
Dir gefallen unsere Videos? Dann abonniere den Kanal, um immer über neue Videos informiert zu werden.
https://blog.wver.de/2023/12/19/auszubildendenvideo-und-und-girlsboysday/

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Berlin: Pascale Rouault leitet Kompetenzzentrum Wasser Berlin

Wissenschaftlerin kehrt an die Spitze ihrer langjährigen Wirkungsstätte zurück
Dr.-Ing. Pascale Rouault ist neue Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB). Das hat der Aufsichtsrat des Berliner Wasserforschungszentrums, an dem die Technologiestiftung Berlin und die Berliner Wasserbetriebe zu gleichen Teilen beteiligt sind, beschlossen.
„Mit einer wachsenden Bevölkerung und einer wachsenden Wirtschaft, mit dem Klimawandel und den Chancen der Digitalisierung steigen die Herausforderungen an die Wasserwirtschaft“, sagt Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. „Im Verbund mit der starken Berliner Technologie- und Wissenschaftslandschaft übernimmt das Kompetenzzentrum Wasser Berlin eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Wasserwirtschaft. Ich wünsche Pascale Rouault für diese für Berlin sehr wichtige Arbeit viel Erfolg.“
„Wir wissen, dass die Herausforderungen in der Wasserwirtschaft bei steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit und zugleich begrenzten finanziellen Mitteln enorm sind“, sagt Dr.-Ing. Pascale Rouault. Zu ihrer Bewältigung möchte ich gerne einen Beitrag leisten. Und dazu ist das KWB der ideale Ort.“
Dr.-Ing. Pascale Rouault hat in Grenoble studiert, an der TU Berlin u. a. als Dozentin und stellvertretende Fachgebietsleiterin gewirkt und war bereits von 2007 bis 2022 am KWB tätig, zuletzt als Abteilungsleiterin und Prokuristin. Seit zwei Jahren hatte sie als Leiterin Wasserwirtschaft und Quartiersentwicklung bei Hamburg Wasser gearbeitet.
Herzlicher Dank an Prof. Martin Jekel, der aus dem Ruhestand heraus erneut das Zepter übernahm
Nicolas Zimmer und Prof. Dr. Christoph Donner, die Vorstandsvorsitzenden von Technologiestiftung Berlin und den Berliner Wasserbetrieben und damit Gesellschafter des KWB, danken Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel sehr herzlich für dessen spontane Bereitschaft, aus dem Ruhestand heraus nochmals an die Spitze des Berliner Wasserforschungszentrums zurückzukehren. Jekel der dem KWB seit Juni 2023 vorstand, ist emeritierter Professor der TU Berlin, hatte 2001 die Gründung des KWB mitkonzipiert und war auch bis 2002 bereits Interimsgeschäftsführer.
Das KWB mit aktuell rund 40 Mitarbeitenden hat sich mit unzähligen Vorhaben der anwendungsorientierten Forschung als wichtiger Akteur in Wassertechnik und -wirtschaft in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft etabliert.

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100 Jahre Aggerverband | Tag der offenen Tür an der Wiehltalsperre

Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lädt der Aggerverband am Samstag, den 08.06.2024, von 11:00 bis 17:00 Uhr zu einem „Tag der offenen Tür an der Wiehltalsperre“ ein.
Führungen durch den Damm, die historische Kläranlage Ufersmühle und das Wasserwerk, eine Wanderung durch den Forst, Radtouren zur Krombacher Insel, ein buntes Kinderprogramm, ein Quiz mit tollen Preisen sowie Speisen und Getränke u.v.m. werden an diesem Tag für die interessierte Bevölkerung geboten. Außerdem präsentieren einzelne Abteilungen ihre unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Auch Teile des umfangreichen Fuhrparks des Aggerverbandes werden auf dem Gelände präsentiert.
Bitte beachten Sie, dass bei Interesse an folgenden Aktionen eine Voranmeldung erforderlich ist unter lst@aggerverband.de oder 02261-361012:
• Führung durch das Wasserwerk (stündlich ab 12:00 Uhr)
• Informative Forstwanderung (ca. 3,5 km) zum Thema Wald- und Gewässerschutz (Start 12:30 Uhr und 15:00 Uhr)
• geführte Radtour mit eigenen Rädern zur „Krombacher Insel“ (Start 13:00 und 15:00 Uhr) – bitte Helmpflicht beachten!
Es ist davon auszugehen, dass, aufgrund der limitierten Teilnehmerzahl an den obigen Aktionen, am Tag selber nur noch wenige Restplätze vor Ort buchbar sein werden.
Das Gelände ist nicht durchgängig barrierefrei.
Da sich die Veranstaltung bis an den Rand der Wasserschutzzone 1 erstreckt (Trinkwasser), bitten wir um Verständnis, dass das Mitführen von Hunden nicht gestattet ist.

Parken:
Gerne können Besuchende an diesem Tag zusätzlich zu den Parkflächen am Wasserwerk auch die Parkplätze an der Firma Berg benutzen. Ein Pendelbus fährt von 11:00 – 17:00 Uhr regelmäßig von der Firma Berg zum Gelände der Wiehltalsperre.
https://www.aggerverband.de/service/presse/artikel/tag-der-offenen-tuer-an-der-wiehltalsperre

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Aggerverband verleiht Förderpreis mit Hochschule im Rahmen des Weltwassertages

Zum 23. Mal verleiht der Aggerverband in Zusammenarbeit mit der TH-Köln, Campus Gummersbach, seinen Förderpreis im Rahmen des Weltwassertages am 22. März.
Seit 1993 wird der Weltwassertag jährlich am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, auf der er von der UN-Generalversammlung per Resolution ausgerufen wurde.
Denn trotz seines hohen Stellenwertes als Natur- und Kulturgut ist Wasser nur selten im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Der Weltwassertag soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Wasser lenken.
Die UN schreibt dazu auf ihrer Themenseite: World Water Day: Das Motto des diesjährigen Weltwassertages lautet sinngemäß „Wasser als Hebel für den Frieden nutzen“ (Leveraging Water for Peace). Auf der offiziellen Themenseite der Vereinten Nationen wird betont, dass die Zusammenarbeit im Bereich Wasser positive Nebeneffekte hervorbringt. Es sei von entscheidender Bedeutung aktiv zu werden und zu realisieren, dass Wasser nicht nur eine Ressource ist, die genutzt und um die gekämpft wird – es ist ein Menschenrecht, das in allen Lebensbereichen verankert ist. An diesem Weltwassertag sollen sich alle vereinen und Wasser als Instrument für den Frieden nutzen, um den Grundstein für eine stabilere und wohlhabendere Zukunft zu legen.
Prämiert wurden in diesem Jahr zwei herausragende Abschlussarbeiten mit einem wasserwirtschaftlichen Bezug. Die Preise sind ausgelobt mit einem Preisgeld von jeweils 600 €.

Master of Engineering Philip Wenzel, Studiengang Elektrotechnik
Thema: “Entwicklung einer KI basierten optischen Objekterkennung und Alarmierung zur Identifizierung von wasserseitigen Bedrohungen an Talsperrenbauwerken.”
Betreuung: Prof. Dr. Markus Stockmann und Prof. Dr. Christian Wolf, beide TH Köln
Absperrbauwerke an Talsperren gehören zur kritischen Infrastruktur. Sie tragen unter anderem zur Trinkwasserversorgung, Stromerzeugung und zum Hochwasserschutz bei. Die Zugänge zu Staumauern sind durch verschiedene Maßnahmen geschützt und verfügen bereits über hohe Sicherheitsmaßnahmen (Videoüberwachung, Bewegungsdetektion etc.). Aus diesem Grund besteht die größte Bedrohung in einer wasserseitigen Annäherung an das Bauwerk unterhalb der Wasseroberfläche, da die bisherige Überwachung dort nicht permanent automatisiert erfolgt. Das Projekt TalSich hat technische Lösungen für Bedrohungen von Talsperren erarbeitet. Hierbei wurde erforscht, inwiefern neueste technische Entwicklungen von Unterwassersensorsystemen und -robotik sowie optische Überwachungssysteme auf die speziellen Herausforderungen von Talsperren adaptierbar sind.
Die Abschlussarbeit von Philip Wenzel wurde im Kontext dieses Forschungsprojektes erstellt: Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung einer KI-basierten optischen Objekterkennung und Alarmierung zur Identifizierung von wasserseitigen Bedrohungen an Talsperrbauwerken. Hierzu untersuchte er aktuelle Objekterkennungsalgorithmen hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Geschwindigkeit und zeigte, dass diese durch Anpassung an die Aufgabenstellung an anderen Talsperren übertragbar sind. Zusätzlich entwickelte er ein Alarmsystem, welches den Betrieb unterstützt, Gefahren wasserseitig zuverlässig in der Nähe von Absperrbauwerken zu erkennen.

Master of Engineering Daniel Gleich, Studiengang Bauingenieurwesen
Thema: „Planung der Entwässerung des Plangebietes „Am Stöcksken“ in Krefeld-Linn“.
Betreuer: Prof. Dr. Ing. Rainer Feldhaus (TH Köln), Alexander Barth M.Eng (Ingenieurbüro Angenvoort+Barth)/Partnerschaft

Das Wohngebiet im Bereich um die Straße „Am Stöcksken“ in Krefeld-Linn soll umgestaltet werden. Um eine zukunftsfähige Entwässerung des Niederschlagswassers zu sichern, soll eine naturnahe Entwässerungssituation geschaffen werden. Dafür wird die Verdunstung, die Versickerung und der Abfluss des unbebauten Geländes mit dem Bestand und der Planung verglichen.
Diesen Vergleich unternahm Daniel Gleich mit dem Programm SWMM (Storm Water Management Model) der U.S. EPA. Mithilfe dieses Programmes ist es möglich, den Niederschlag im Planungsgebiet zu modellieren und die Anteile der Verdunstung, der Versickerung und des Abflusses zu berechnen. Für die Ausarbeitung der bevorzugten Entwässerungsvariante betrachtete er neben dem Modell die Multifunktionalität und den Einfluss auf das Stadtklima der Maßnahmen, sowie den Aufwand für den Bau und die Unterhaltung. Ebenfalls untersuchte er die Wirtschaftlichkeit im Rahmen einer Kostenvergleichsrechnung.
https://www.aggerverband.de/service/presse/artikel/aggerverband-verleiht-foerderpreis-mit-hochschule-im-rahmen-des-weltwassertages-3

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Verfolge am 25. April 2024 den Weg des Abwassers durch das Hauptklärwerk Mühlhausen.

Erfahre, wie aus Abwasser sauberes Wasser wird und lerne die vielfältigen Berufsmöglichkeiten bei der Stadtentwässerung Stuttgart kennen.

Nach einer Führung über die Kläranlage und der Erklärung der verschiedenen Stufen der Abwasserreinigung kannst Du an unterschiedlichen Mitmach-Stationen aktiv werden und Deine Fertigkeiten ausprobieren: Du lernst zum Beispiel, wie man Wasserproben analysiert, Metall bearbeitet oder einen Roboterbausatz zusammenbaut. An der Rohr-Kanaltechnikstation bekommst Du einen Einblick, wie eine Kanaluntersuchung mit Schiebekamera funktioniert. Wir stellen Dir dabei unsere verschiedenen Berufsbilder rund um die Themen Abwasser-, Maschinen- und Elektrotechnik sowie Rohr-Kanaltechnik vor.

Melde Dich per E-Mail an:
66-Ausbildung@Stuttgart.de
Wann: 25.04.2024, 8.00–16.00 Uhr
Wo: Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen
Aldinger Straße 212, 70378 Stuttgart

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar: 
U12 und U14 ab HBF Stuttgart in Richtung Remseck bis Haltestelle Mühlhausen / auf dem Neckardamm der Ausschilderung folgen ca. 1 km.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/girls-day-2024-ein-spannender-tag-im-hauptklaerwerk-muehlhausen/

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Der OOWV versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser

Der OOWV: versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser in 39 Gemeinden und Städten. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Dollart bis zum Dümmer und auf vier der sieben Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Fläche ist der OOWV Deutschlands größter Wasserversorger. Der OOWV beschäftigt rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt damit zu den wichtigen Arbeitgebern im Nordwesten. Vorsitzender der Verbandsversammlung ist Sven Ambrosy, Geschäftsführer ist Karsten Specht.

Energiewandel erfordert Zusammenarbeit
Acht Wasserversorger der ostfriesischen Halbinsel beschließen Kooperation

Ost-Friesland. Gemeinsam wollen sie sich für eine sichere, zukunftsfähige Wasserversorgung auf der ostfriesischen Halbinsel stark machen: Acht Wasserversorger haben sich zusammengeschlossen, um zu analysieren, wie gut die Region Ost-Friesland schon jetzt für rasant steigende Wasserbedarfe im Zuge der Energiewende gewappnet ist. Teil der Kooperation sind die Stadtwerke Norden, Emden und Leer, die Wasserversorgungsverbände Rheiderland, Moormerland-Uplengen-Hesel-Jümme sowie Overledingen, die GEW Wilhelmshaven und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV). Erstes Etappenziel ihrer Zusammenarbeit ist die gemeinsame Bewertung des aktuellen Zustands der Trink- und Brauchwasserversorgung im Nordwesten Niedersachsens. Dabei gehen die acht Wasserversorger davon aus, dass vor allem für die Wasserstoffproduktion und daraus folgende Bedarfe künftig deutlich mehr Wasser gebraucht wird. Der weitaus größte Teil des Mehrbedarfs werde auf Kühlzwecke entfallen. Darüber hinaus rechnen die Kooperationspartner aber auch mit erheblichen Mengen an Brauch-, Trink- und Reinstwasser, die unter anderem für Produktion und Reinigung benötigt werden. Der Ausbau der Energieinfrastruktur kann zudem weiteres Industriewachstum auf der ostfriesischen Halbinsel und damit noch zusätzliche Trinkwasserbedarfe nach sich ziehen. All dies erfordert vorausschauendes Handeln: „Die vorhandene Infrastruktur der Wasserversorgung ist nicht in der Lage, diese Wassermengen ohne Weiteres zu liefern“, betont OOWV Geschäftsführer Karsten Specht, „unser gemeinsames Ziel ist es aber, die Energiewende und das Wachstum in der Region konstruktiv mitzugestalten“. Die notwendige Anpassung – zusätzliche Wasserrechte beantragen, Wasserwerke und Netze erweitern, neue Infrastruktur (z.B. Brauchwasseranlagen) bauen – dauere normalerweise Jahrzehnte. Zeit, die aufgrund des Tempos beim Energiewandel fehlt. Durch die Kooperation möchten die Wasserversorger zudem dafür sensibilisieren, dass das wertvolle Grundwasser unter unseren Füßen weiterhin als Reserve für die öffentliche Wasserversorgung zur Verfügung stehen muss. Denn wenn große Industriebetriebe und Investoren ebenfalls Ansprüche auf das Grundwasser anmelden, kann dies, insbesondere bei beschleunigten Genehmigungsverfahren, zu Konkurrenzsituationen führen.

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Umweltgerechte Entsorgung von Schmutzwasser und die Ableitung des Niederschlagswassers

Das Abwasserwerk Greifswald (AWG) wurde im April 1993 als städtischer Eigenbetrieb gegründet und nimmt für die Universitäts- und Hansestadt Greifswald (UHGW) die hoheitliche Aufgabe der Ableitung und Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser wahr.
Zur Unterhaltung und zum Betrieb des Kanalnetzes (Trennsystem) gehört u.a. die jährliche Reinigung von Netzabschnitten, um die Funktionsfähigkeit, d.h. die problemlose Ableitung des Abwassers zu gewährleisten. Um mögliche Schäden zu entdecken und zu beheben, muss das Kanalnetz innerhalb von 15 Jahren einmal vollständig mit der Kamera befahren werden. Hinzu kommen die Wartung, Pflege und Instandsetzung der städtischen Pumpwerke, sowie der störungsfreie Betrieb der Abwasserdruckrohrleitungen.
Die Behandlung und Reinigung der Abwässer erfolgt im unternehmenseigenem Klärwerk Ladebow, das für eine Kapazität von 96.000 Einwohnergleichwerten ausgelegt ist. Auf Vertragsbasis sichert dieses auch für umliegende Gemeinden die Reinigung und Aufbereitung des Schmutzwassers.

367,7 km Gesamtlänge Kanalnetz
302,0 km davon Gefälleleitungen
62,1 km davon Abwasserdruckrohrleitungen
3,6km davon Vakuumentwässerung (OT Friedrichshagen)
Durch die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wurden die Aufgaben der öffentlichen Straßenentwässerung sowie der gemeindlichen Gewässerbewirtschaftung mit Beschluss vom 16.12.2013 an das Abwasserwerk übertragen.
Im Bereich Straßenentwässerung obliegt dem Abwasserwerk die Unterhaltung der technischen Anlagen und Einrichtungen für die Straßenentwässerung, außer Straßenseitengräben und Gossen. Hierzu gehören u.a. die sogenannten Sinkkästen, die nach einem Reinigungsplan einmal oder mehrfach im Jahr gereinigt werden.
Im Bereich der Gewässerbewirtschaftung werden Investitionsmaßnahmen vorbereitet und ausgeführt, die eigentliche „Grabenunterhaltung“ erfolgt weiterhin durch den Wasser- und Bodenverband.
Unser oberstes Ziel ist die sichere, bedarfsgerechte und umweltfreundliche Entsorgung von Schmutzwasser und die Ableitung des Niederschlagswassers in den Vorfluter.
12 Stck Haupt- und Zwischenpumpwerke
21 Stck Regenrückhaltebecken
99 Stck Schachtpumpwerke
3,42 Mio.m³ Gereinigte Jahresschmutzwassermenge (JSM)

https://www.sw-greifswald.de/abwasserwerk-greifswald#c8684

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Dresden: Schülerlabor Aquamundi

Umweltbildung ist schwer angesagt: Unser Schülerlabor Aquamundi bietet spannendes Wasser-Wissen – für die jeweiligen Lehrpläne altersgerecht aufbereitet.
Schülerinnen & Lehrerinnen erleben einen spannenden Vormittag mit Experimenten, Rundgängen und Spielen. Die Älteren bearbeiten anspruchsvolle Projekte, die Jüngeren toben an der Mitmach-Kläranlage.

https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/

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Berlin: Ausgezeichnet – Besser-Bauen-Baukasten für Interimsleitungen

Berliner Wasserbetriebe gewinnen Deutsche Ideenmanagement Preise
Die Berliner Wasserbetriebe haben ein standardisiertes Baukastensystem für zumeist große Interimsrohrleitungen entwickelt, mit denen Baustellen von Trink- und Abwasserdruckleitungen umgangen werden. Das erlaubt schnelleres Bauen, erspart Abfälle und Kosten – und ist in der vergangenen Woche in Augsburg mit dem Deutschen Ideenmanagement Preis 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ gewürdigt worden.
Wenn an großen, innen bis zu einem Meter mächtigen Trinkwasserrohren oder Abwasserdruckleitungen saniert oder erneuert wird, dann kann das oft nur im nutzungsärmeren Winterhalbjahr geschehen. Oder die beauftragten Baufirmen verlegen zur Umgehung der Baustellen temporäre Leitungen, die individuell angefertigt und damit nach der Verwendung oft Schrott sind. Einem Team von Ingenieur:innen der Berliner Wasserbetriebe ist beides ein Dorn im Auge. Sie haben ein standardisiertes System wiederverwendbarer Interimsleitungen entwickelt – inklusive Rohrbrücken und Statik. Und sie haben Lager für diese Systeme eingerichtet, um auch bei Schadensfällen schnell reagieren zu können. Die Effekte – ganzjähriges Bauen, weniger Planungs- und Materialkosten auch durch die Wiederverwendbarkeit sowie Flexibilität – haben die Jury des Deutschen Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement überzeugt, den 1. Platz des Deutschen Ideenmanagement Preises 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ an die Berliner Wasserbetriebe zu vergeben. Wie diese preiswürdige Ingenieursidee in der Praxis aussieht, ist aktuell beispielsweise in der Hermsdorfer Straße in Reinickendorf zu besichtigen.
Übrigens: Vor allem in Bereichen hochstehenden Grundwassers entlang von Spree und Havel gibt es immer wieder aufgestelzt verlegte hellblaue oder pinkfarbenen Wasserleitungen. Sie dienen etwa beim Bau von Tiefgaragen oder Kellern zur Ableitung von Grundwasser und haben mit den Berliner Wasserbetrieben nichts zu tun.
Auch in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Arbeit im Ideenmanagement“ haben wir bzw. eine Studentin beim Deutschen Ideenmanagement Preis Erfolg gehabt. Für deren Bachelorarbeit zum Nudging (engl. für „jemanden anstupsen“) im Veränderungsmanagement in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel der Berliner Wasserbetriebe gab´s Silber.
Hier https://flic.kr/s/aHBqjBhwf1 stehen Fotos zum Download bereit.

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Dresden: Besichtigungen

Jährlich begrüßen wir 10.000 Besucher auf der Kläranlage Dresden-Kaditz. Die meisten sind Kinder – von der Grundschule bis zur Oberschule und Gymnasium. Doch eine Besichtigung des größten Klärwerkes im Osten ist für jede Altersstufe interessant. Ab 10 Personen können Sie eine ganz individuelle Führung vereinbaren.
Von Frühling bis Herbst bieten wir einmal im Monat eine Samstagsführung an.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/

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Zweibrücken: Solaranlage als Zaun

Die Kläranlage Zweibrücken wird noch nachhaltiger.
Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt.

Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet.

Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit.
Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus.

Dies ist ein weiterer Schritt der Kläranlage Zweibrücken in Richtung Energieneutralität.
https://www.ubzzw.com/servicebereiche/solaranlage-als-zaun-montiert/

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Sprendlingen-Gensingen: Internationaler Weltwassertag am 22. März 2024

Liebe Bürgerinnen und liebe Bürger,
das Recht auf Wasser ist ein von den Vereinten Nationen festgeschriebenes Grundrecht.
Um auf die große Bedeutung von Wasser hinzuweisen, beschlossen die UN 1993, jedes Jahr den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren.

Wasser ist die Grundlage unseres Lebens.
Wasser ist eine Energiequelle und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Flüsse, Seen, Meere und Tümpel bieten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum.
Unser Trinkwasserspender ist unser Grundwasser und diese Ressource wird immer weniger.
Dieses Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto
„Leveraging Water for Peace – Wasser für den Frieden nutzen.“
Beim Weltwassertag 2024 geht es darum, dass niemand zurückgelassen wird. Denn wenn alle Zugang zu sauberen Wasser haben, kann es eine friedlichere Welt geben.
Wenn der Zugang zu sauberem Wasser allerdings verweigert, oder ungerecht verteilt wird, kann es Konflikte auslösen und verschärfen.

Was hat Frieden mit Wasser zu tun?
Menschen brauchen Wasser, überall auf der Welt.
Ob zum Trinken, zum Herstellen unserer Lebensmittel, für den Energiegewinn oder für die vielen Güter, die weltweit produziert werden – ohne Wasser ist kein Leben möglich.
Wasser ist ein knappes Gut.
An vielen Orten unserer Welt regnet es nicht mehr ausreichend. Außerdem treten in Folge des Klimawandels immer häufiger langanhaltende Dürren auf. Für viele kleinbäuerliche Familien in Afrika, Asien oder Lateinamerika ist die Wasserfrage längst eine Überlebensfrage.

Wasser ist oft ungerecht verteilt.
Was nützt es, wenn zwar genug Wasser da, aber der Zugang nicht möglich ist? Gerade in Flussgebieten gibt es weltweit viele Beispiele dafür. Die Menschen, die am oberen Teil des Flusses leben, schöpfen das Wasser unkontrolliert oder nicht fachgerecht ab, so dass Wasser verschmutzt und dann zumindest als Trinkwasser nicht mehr brauchbar ist.
Die Folgen für die Menschen, die weiter flussabwärts leben, sind fatal: Bei ihnen kommt nicht ausreichend Wasser an, obwohl der Fluss eigentlich genug für alle bereithält. Das unbedachte Handeln der oberen Flussanrainer führt dann zu gesellschaftlichen Konflikten oder es wird zum Multiplikator, der andere Konflikte verschärft.
Wenn hingegen das Wassermanagement lokal gut organisiert ist, können alle Menschen ausreichend Wasser bekommen und deshalb friedlich nebeneinander leben.“
(https://wfd.de/frieden-braucht-wasser)

Virtuelles Wasser
Wir nutzen Wasser nicht nur direkt, wie beispielsweise aus dem Wasserhahn oder der Klospülung, sondern auch indirekt (virtuelles Wasser).
Bei der Herstellung von Konsumgüter und Verpackungen, sowie beim Anbau und der Verarbeitung vieler Lebensmittel werden unglaubliche Mengen an „virtuellem Wasser“ verbraucht. Wasser welches am Ende nicht mehr sichtbar ist.
Jeder Mensch in Deutschland nutzt zusätzlich zu seinen 125 Litern Wasser am Tag auch „virtuelles Wasser“, und zwar 4.000 Liter täglich.

Zur Veranschaulichung:
• Ein Kilo Rindfleisch beinhaltet 15.400 Liter virtuelles Wasser,
• für ein Smartphone benötigt man 910 Liter Trinkwasser,
• in einem Kilo Tomaten stecken 214 Liter Trinkwasser
• und für eine Jeans werden 8000 Liter Trinkwasser benötigt.
„Virtuelles Wasser“ ist besonders problematisch, wenn es aus wasserarmen Regionen der Welt in wasserreiche Regionen exportiert wird. Zum Beispiel aus Afrika, Asien oder Südeuropa ins verhältnismäßig wasserreiche Mitteleuropa.
Wir alle können durch wasserbewussten Konsum einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten, denn weniger Konsum bedeutet weniger Wasserverbrauch.
Wir die Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen AöR unterstützen den Weltwassertag und erinnern daran, dass das Trinkwasser ein regionales, nachhaltiges und umweltschonendes Getränk ist. Weiterhin ist es das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.

https://www.vgwerke-sg.de/wasser/internationaler-weltwassertag-am-22-maerz-2024/

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Murg: Kläranlagensanierung

Kläranlagensanierung
Eine der größten Investitionen in Murg ist in diesem und nächstem Jahr die Sanierung der Kläranlage, die teils noch aus den 1980er Jahren stammt. Ab 2024 fallen dafür Kosten von 3,5 Millionen Euro an. Nachdem der Sandfangräumer und der Sandwäscher im vergangenen Jahr saniert worden waren, beschloss der Gemeinderat…mehr:
https://www.badische-zeitung.de/klaeranlagensanierung-x1x

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Landau: Neues Innenleben für alte Kanäle

EWL saniert Abwassernetz in Landau mit einem innovativen, sparsamen Roboter-Verfahren
Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat in der 9. KW damit begonnen, weitere Teile des Landauer Kanalnetzes rund um die Eutzinger Straße mit einem innovativen Verfahren abzudichten. „Die Mischwasserrohre für Abwasser und Regenwasser stammen hier teilweise noch aus dem späten 19. Jahrhundert. Wir dichten sie von innen ab, das ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz“, informiert Dr. Markus Schäfer, Vorstand des EWL und Leiter der Abteilung Abwasserbeseitigung. Die Experten der ausführenden Fachfirma arbeiten dabei mit dem Liner-Verfahren: Es schont Ressourcen und spart Kosten, weil es die vorhandenen Schachtzugänge nutzt und so aufwendige Tiefbauarbeiten überflüssig sind. „Ganz ohne Einschränkungen geht es allerdings nicht“, erläutert Udo Adams, der das Projekt beim EWL koordiniert. „Da die Fachfirma Platz für Fahrzeuge und Materialien benötigt, sind kleinere örtliche Sperrungen notwendig.“

Spezielle Glasfaserschläuche mit Harz getränkt
Beim Liner-Verfahren setzt die vom EWL beauftragte Fachfirma moderne Robotertechnik ein: Im ersten Schritt waren die kleinen Helfer bestückt mit Kamera und ferngesteuerter Fräse vorab im Kanalsystem unterwegs, haben dort Unebenheiten und Ablagerungen beseitigt und die Innenseite der Rohre geglättet. Im zweiten Schritt ziehen nun die Rohrbauer mit einer Seilwinde spezielle Glasfaser-Schläuche ein, sogenannte Liner, die mit Polyesterharz getränkt sind. Diese Liner werden anschließend mit Druckluft aufgeblasen, so dass sie sich eng an die Innenwände der alten Rohre legen. Ein zweiter Roboter rollt dann mit einer UV-Lampe durch den ausgekleideten Abschnitt und härtet mit dem Licht das Material aus. In „geschlossener Bauweise“ entsteht auf diese Weise schnell und kosteneffizient eine abdichtende Schicht in den Rohren, ohne aufgerissene Straßen, Dreck, tagelange Baustellen mit Umleitung wie beim „offenen“ Vorgehen. Die Bauarbeiten wären zudem extrem aufwendig – manche der mehr als 130 Jahre alten Kanäle befinden sich sehr tief im Boden, teilweise liegt die Sohle mehr als fünf Meter unter der Straße.

Eine Investition von rund 500.000 Euro
„Diese Kanalsanierung ist wichtig, denn reinigungsbedürftiges Wasser gehört in die Kläranlage. Mit der Maßnahme tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es dort auch komplett ankommt und nicht unterwegs ins Erdreich sickert“, erläutert Udo Adams. Nach Jahrzehnten können an den Betonrohren nämlich durch Korrosion poröse Stellen entstehen, die dann zu Rissen, schlechtem Wasserdurchfluss, aber auch zu Statikproblemen führen. Solche Veränderungen detektiert der EWL deshalb mit Hilfe regelmäßiger Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse münden in einem Sanierungs- und Investitionsplan, der nun für die Eutzinger Straße, die Merowingerstraße, die Dagobertstraße, die Hartmannstraße und die Moltkestraße umgesetzt wird. Gut 1,1 Kilometer Kanalnetz werden dabei saniert. Die Teilabschnitte sind so geplant, dass die Arbeiten pro Haltung, also pro Kanalstück zwischen zwei Schächten, jeweils innerhalb eines Tages abgeschlossen werden können. Insgesamt investiert der EWL rund 500.000 Euro in die Erneuerung des Kanalnetzes an dieser Stelle.

Info für betroffene Anwohner
Die Mitarbeitenden des ausführenden Unternehmens informierten die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner mit einem Postwurf. Darin bat der EWL auch, bei der Sanierung tagsüber möglichst kein oder ganz wenig Wasser zu benutzen. Denn während der Arbeiten gibt es keine Verbindung vom Hausanschluss zum öffentlichen Kanal. „Das Wasser würde sich dann also in den wenigen Metern Verbindungsleitung zum Kanal stauen“, erläutert Udo Adams. Sobald der Liner ausgehärtet ist, fräst ein Roboter sofort die Anschlussöffnungen wieder frei, das Schmutzwasser kann wieder abfließen. Die eigentliche Einbindung erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt.
https://www.ew-landau.de/%C3%96ffentliche-Informationen/Aktuelles/Neues-Innenleben-f%C3%BCr-alte-Kan%C3%A4le.php?object=tx,2901.5.1&ModID=7&FID=2901.8451.1&NavID=2901.11&La=1

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VSHEW: Wärmeversorgung für 60.000 Haushalte durch Trinkwassernutzung

Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) setzt sich für den Einsatz von Wärmetauschern im Trinkwassernetz zur nachhaltigen Erzeugung von Heizenergie ein und fordert eine Anpassung der Trinkwasserverordnung. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass die Wärmeauskopplung aus Trinkwasser einen signifikanten Beitrag zu einer klimaneutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung leisten kann. Derzeit verhindert jedoch die Trinkwasserverordnung den Einsatz dieser klimafreundlichen und sicheren Technologie.
Die komplette Pressemitteilung lesen Sie hier.: https://www.presseportal.de/pm/117618/5727916

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Hannover: Mikroorganismen

Vorgänge im Belebungsbecken 2
Für Leser mit Vorkenntnissen

Grundsätzlich sind in allen Gewässern in der Natur Mikroorganismen, vor allem Bakterien und tierische Einzeller, vorhanden, die organische Schmutzstoffe als Nahrung aufnehmen und somit das Gewässer reinigen. Dieser sogenannte Selbstreinigungsprozess dauert viele Tage. Diese Mikroorganismen benötigen den im Wasser gelösten Sauerstoff zum Leben. Wenn dieser Reinigungsprozess nicht stattfindet würde, könnten die organischen Schmutzstoffe düngend wirken und zu einem verstärkten Wachstum von Pflanzen und Algen führen. Diese wiederum würden allen im Wasser gelösten Sauerstoff verbrauchen bis keiner mehr vorhanden ist und daraufhin würden die übrigen Lebewesen wie Pflanzen und Fische absterben. Diesen Vorgang nennt man Eutrophierung.
Durch „optimale Bedingungen“ in der Belebungsanlage können diese Mikroorganismen sich gut vermehren und gut arbeiten. Das bedeutet: durch künstliche Zuführung von Sauerstoff und künstliche Verdichtung der Mikroorganismen wird der Reinigungsprozess stark intensiviert und die zur Reinigung erforderliche Zeit auf Stunden verkürzt. In den biologischen Becken der hannoverschen Klärwerke beschäftigen sich ca. 1 Quadrillion, also etwa 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Mikroorganismen mit dem Abbau der gelösten Schmutzstoffe aus dem Abwasser. Die gelösten Schmutzstoffe sind Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette aus Nahrungsmittelresten, Harnstoff aus dem Urin, Phosphate aus Waschwasser, ferner Gewerbe- und Industrieabwasser. Das Abwasser aus der mechanischen Reinigungsstufe wird im Belebungsbecken mit den Mikroorganismen, dem sogenannten Belebtschlamm, vermischt.
Die Zusammensetzung des Belebtschlammes passt sich der Abwasserzusammensetzung an und kann daher von Kläranlage zu Kläranlage aber auch jahreszeitlich variieren. Große Rührwerke sorgen dafür, dass sich der Belebtschlamm nicht am Boden absetzt. Das Belebungsbecken ist in mehrere Zonen unterteilt. In der Nitrifikation wird Sauerstoff eingeblasen, in der Denitrifikation befindet sich durch die Aktivität der Mikroorganismen nur gebundener Sauerstoff und im Anaerobbecken befindet sich überhaupt kein Sauerstoff. Die unterschiedlichen Mikroorganismen benötigen diese unterschiedlichen Zonen um die ebenfalls unterschiedlichen Schmutzstoffe optimal aus dem Abwasser entfernen zu können. Gezielt findet jetzt Kohlenstoffabbau, Stickstoffabbau und Phosphateleminierung statt. Durch die Anordnung der einzelnen Zonen laufen diese Reinigungsprozesse gleichzeitig ab. Da diese sich gegenseitig ergänzen und einzeln nicht ablaufen würden, sind die Zonen teilweise geschickt miteinander verknüpft. Ist eine biologische Phosphateleminierung nicht ausreichend, so kann das Phosphat auch mit einem geeigneten Fällungsmittel aus dem Abwasser entfernt werden. Ein Kohlenstoffabbau findet bei Anwesenheit von Sauerstoff immer statt. Wird zu wenig Stickstoff umgesetzt, wird mehr Sauerstoff eingeblasen. Für die Umsetzung wird rund 4 x soviel Sauerstoff benötigt, wie für den Kohlenstoffabbau.
Nach dem Reinigungsprozess wird der Belebtschlamm in der Nachklärung wieder vom Wasser getrennt und über eine Rücklaufschlammleitung in das Belebungsbecken zurück gepumpt. So verbleibt die Biomasse im Belebungsbecken und das gereinigte Wasser wird in den Vorfluter (Leine) abgegeben.
Es müssen immer genügend Mikroorganismen vorhanden sein, um die ankommenden gelösten Schmutzstoffe abzubauen, aber sie dürfen nicht in einem solchen Überschuss vorhanden sein, dass sie verhungern. Dieser Überschuss wird schließlich über eine Überschussschlammleitung in den Faulbehälter gepumpt.
https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt-Nachhaltigkeit/Wasser-Abwasser/Abwasser/Stadtentw%C3%A4sserung-Hannover/Abwasser-Kan%C3%A4le/Reinigungsprozesse/Mikroorganismen/Vorg%C3%A4nge-im-Belebungsbecken-2

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Hannover: Indirekteinleiterkontrolle

Die Inhaltsstoffe im Schmutzwasser werden überwacht – Damit nichts falsch läuft

Indirekteinleiter ist jeder, der Abwasser nicht direkt in die Gewässer einleitet, sondern über ein Kanalnetz und eine Kläranlage. Da nicht alle Flüssigkeiten in das Kanalnetz gelangen dürfen, muss das Abwasser überwacht und kontrolliert werden.
Abwässer aus Industrie- und Gewerbebetrieben, die als Indirekteinleiter an eine Kläranlage angeschlossen sind, enthalten oftmals Inhaltsstoffe, die nur schwer oder gar nicht in den Kläranlagen abgebaut werden können. Daher unterliegen Abwasserinhaltsstoffe strengen Grenzwerten, die nicht überschritten werden dürfen. Um die Einhaltung der Grenzwerte zu sichern, erfolgen regelmäßig Betriebskontrollen und Analysen von Abwasserproben. In unserem Abwasserlabor wird täglich gemessen, ob die zulässigen Schadstoffkonzentrationen überschritten werden. Hochqualifizierte Mitarbeiter führen deshalb mehrfach im Jahr chemische und biologische Analysen durch. Unsere Kontrolle auf die Einhaltung der Grenzwerte hilft, die in den Kanal- und Klärwerksanlagen arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Gesundheitsschäden zu bewahren sowie Störungen und Schädigungen im Reinigungsprozess der Kläranlage zu vermeiden.
Mit der Abwasserverordnung von 1997 wurde das Einleiten von Abwasser mit gefährlichen Stoffen in öffentliche Abwasseranlagen einer Genehmigungspflicht unterworfen. Für gewerbliche Einleitung werden in der Entwässerungsgenehmigung spezielle Einleitungsbedingungen und Abwasservorbehandlungsmaßnahmen sowie die Eigenkontrolle nach der Abwassersatzung festgelegt.
Die Abwassersatzung gilt für jegliche Einleitung in die Kanalisation, während nach der Indirekteinleiterverordnung nur für solche Teilströme Anforderungen festgelegt werden können, die gefährliche Stoffe enthalten und aus bestimmten Bereichen stammen.
Betriebliche Beratung im Rahmen der Indirekteinleiterverordnung erhalten Sie unter den Angaben im grauen Kasten rechts.
https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt-Nachhaltigkeit/Wasser-Abwasser/Abwasser/Stadtentw%C3%A4sserung-Hannover/Gew%C3%A4sser-Umweltschutz/Indirekteinleiterkontrolle

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Grünheide: Tesla in Aufruhr um Schadstoffe – „mehrere Abmahnungen ergebnislos“

Um Tesla in Grünheide gibt es neuen Wirbel: Im Abwasser wurden viel zu hohe Mengen an Schadstoffen festgestellt, warnt der lokale Abnehmer – und plant drastische Konsequenzen.
Grünheide/München – Tesla hat in Grünheide derzeit wieder mit viel Gegenwind zu kämpfen: Zum einen hat sich die Bevölkerung in einem Votum gegen die von Elon Musk geplante Erweiterung der Produktionsstätte ausgesprochen, nun verschärft sich auch der schon länger anhaltende Vorwurf des sorglosen Umgangs mit Wasser:
https://www.az-online.de/wirtschaft/tesla-gruenheide-abwasser-schadstoffe-umweltfolgen-versorger-trinkwasser-kritik-zr-92857011.html

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Dresden: Mediathek

Hier gibt´s Lernmaterial für unterschiedliche Altersstufen, Illustrationen, Fotos und unser Video: Der Weg des Dresdner Abwassers.
Waschbär Ulli Gulli freut sich auf euch.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/

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BRW stellt Füllstände der Hochwasserrückhaltebecken online zur Verfügung – Zusätzlicher Service für Bevölkerung und Fachleute

Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) erweitert die seit Mitte 2022 zur Verfügung stehende Plattform „PegelOnline“ um den Füllstand der Hochwasserrückhaltebecken (HRB). Die HRB-Füllstände sind hier abrufbar. Mehr:
https://www.brw-haan.de/aktuell/presse/brw-stellt-fuellstaende-der-hochwasserrueckhaltebecken-online-zur-verfuegung-zusaetzlicher-service-fuer-bevoelkerung-und-fachleute

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Tettnang: Moderne Abwasseraufbereitung erleben und verstehen

Wie wird aus Abwasser wieder trinkbares Leitungswasser? Was ist ein Faulbehälter? Und welche Aufgabe haben eigentlich die „kleinen Mitarbeiter“ in der Kläranlage Eriskirch? Diese und noch viele Fragen mehr werden im Rahmen unserer Kläranlagen- Führung beantwortet. Während rund 90 Minuten erleben Schulklassen, Gruppen und Interessierte, wie moderne Abwasseraufbereitung funktioniert. Dabei führt der Weg nicht nur durch das imposante Rechengebäude und durch den rund 150 Meter langen, unterirdischen Rohrkanal, sondern auch direkt zur neuen Ozonungsanlage. Am großen Blindschaltbild wird der Weg, den das Abwasser in der Kläranlage Eriskirch nimmt, zum Schluss noch einmal eindrucksvoll veranschaulicht.
Führungen finden individuell nach Absprache statt. Anfragen nimmt gerne Herr Heiko Kiebler von der Kläranlage Eriskirch entgegen.
https://www.av-unteres-schussental.de/klaerwerk/fuehrung

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Köln: Jahrhundertinvestition – StEB setzen ersten Spatenstich für neuen Rheindüker

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) haben heute gemeinsam mit weiteren Beteiligten den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des Rheindükers gesetzt.
Das rechtsrheinische Großklärwerk Köln-Stammheim reinigt über 80 Prozent der häuslichen und gewerblichen Abwässer Kölns. Doch die Abwasserrohre, die die beiden Rheinseiten verbinden – der sogenannte Rheindüker – sind in die Jahre gekommen. Gebaut 1928, werden sie den Anforderungen einer wachsenden Millionenstadt nicht mehr gerecht. Heute fand auf dem Gelände des Großklärwerks Köln-Stammheim der symbolische erste Spatenstich statt.
„Der Neubau des Rheindükers ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Abwasserinfrastruktur Kölns“, sagte Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Er sichert die zuverlässige und sichere Abwasserentsorgung der Stadt für die nächsten Jahrzehnte.“
„Der neue Rheindüker ist ein wesentlicher Baustein für eine intakte Umwelt“, ergänzte William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln. „Er trägt dazu bei, dass die Kölner Abwässer effizient und ressourcenschonend gereinigt werden.“

Neuer Düker lastet das Großklärwerk in Köln-Stammheim besser aus
Der neue Düker kann zukünftig 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde transportieren – eineinhalb Mal so viel wie bisher. Außerdem verfügt er über eine hydraulische Steuerung. Damit können die Abflussmengen zukünftig an die Kapazitäten des Großklärwerks Stammheim angepasst werden, was eine effizientere und ressourcenschonendere Abwasserreinigung ermöglicht. So schafft der neue Rheindüker ausreichende Kapazitäten im Kölner Abwassersystem mit einer sicheren Ableitung für mindestens ein weiteres Jahrhundert. Während der alte Düker derzeit nur mit Tauchern auf Schäden in den Rohren untersucht wird, können die StEB Köln den neuen Düker mit Kameras und Begehungen inspizieren.

Bauen im Rohrvortrieb
Wurde der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und dann auf den Grund des Rheins abgesenkt, erfolgt nun ein Tunnelbau im Rohrvortrieb unter dem Rhein. Der Startschacht für den Neubau liegt in Köln-Stammheim in der Nähe des Großklärwerks. Dort setzen die StEB Köln einen Bohrkopf mit einem Außendurchmesser von vier Metern in die Erde. Von Stammheim aus bohrt sich die Maschine 15 bis 25 Meter unter die Rheinsohle bis zum Zielschacht in Köln-Niehl. Die Dükerrohre werden hinter der Vortriebsmaschine stückweise eingeschoben. Ist der Zielschacht erreicht, wird die Vortriebsmaschine geborgen. Insgesamt werden zwei Rohrstränge mit einem Abstand von fünf Metern hintereinander hergestellt.
Der Zielschacht befindet sich in Köln-Niehl am bestehenden Dükeroberhaupt. Hier laufen bereits heute alle linksrheinischen Abwasserrohre zusammen. Von diesem zentralen Sammelpunkt aus laufen dann zukünftig die Abwässer im neuen Rheindüker unter dem Rhein nach Stammheim.
Die Herstellung der Baugruben und der Rohrvortrieb enden voraussichtlich im Herbst 2026. Bis 2028 wollen die StEB Köln den neuen Düker fertigstellen.
Mehr Informationen unter: www.rheindüker.koeln
https://steb-koeln.de/Aktuelles/Jahrhundertinvestition-StEB-K%C3%B6ln-setzen-ersten-Spatenstich-f%C3%BCr-neuen-Rheind%C3%BCker.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp

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Wie funktioniert eine Kläranlage?

Was ist Belebtschlamm und welche Aufgabe haben Faultürme? Diese und viele andere Fragen beantworten wir Ihnen gerne auch vor Ort auf der Kläranlage.
Im Zeitraum von April bis Oktober sind maximal zwei Führungen pro Woche möglich. Eine Gruppe sollte nicht mehr als 20 Personen umfassen. Je nach Interessenlage dauert eine Führung zwischen 45 und 90 Minuten.
Bitte stimmen Sie Führungen auf der Kläranlage Ladebow rechtzeitig ab.
Klärwerk Ladebow
Thomas-Müntzer-Straße 46
17493 Greifswald
https://www.sw-greifswald.de/abwasserwerk-greifswald#c8684

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Berlin: Reicht’s jetzt mit dem Regen? Jein!

Grundwasserpegel rund um die Spree gefüllt, auf höher liegenden Flächen noch nicht
Ein klares Jein ist die Antwort auf die Frage, ob der viele Regen der vergangenen Monate das über Jahre aufgebaute Defizit im Grundwasser der Hauptstadtregion aufgelöst habe. Es kommt darauf an, wo gemessen wird. In den Tiefen des Urstromtals rund um Spree und Havel scheint die Wasser-Welt wieder in Ordnung, unter den Höhen von Barnim im Nordosten und Teltow im Südwesten Berlins fehlt aber noch einiges.
Nach mehreren zu trockenen Jahren hat es 2023 in der Berliner Region überdurchschnittlich viel geregnet. Die statistisch erwartbaren 580 Liter pro Quadratmeter sind um fast 200 Liter übertroffen worden. Und noch hält dieser Trend. Der Februar hat sein Regen-Soll schon mit 170 Prozent erfüllt.
„In den vergangenen Jahren hatten wir oft nicht nur zu wenig Regen, sondern auch gerade im Sommer lange Trockenzeiten und all das bei steigenden Temperaturen, was unter dem Strich die Grundwasserstände sinken ließ“, sagt Dr. Anne König, Leiterin des Wasser-Ressourcenmanagements der Berliner Wasserbetriebe. „Dieser Trend ist nach den überdurchschnittlich hohen Niederschlägen im vergangenen Jahr und dem feuchten Start ins Jahr 2024 gestoppt und wir erkennen wieder überwiegend steigende Grundwasserstände“, fügt die Geologin an.
Dies gilt insbesondere für die Niederungen von Spree und Havel wo zum Teil bereits Grundwasserhochstände registriert werden. Abseits der Flüsse des sandbodengeprägten Warschau-Berliner Urstromtals, also auf den Hochflächen des Teltow und des Barnim im Südwesten und Nordosten der Stadt, dämpften die dort vorherrschenden bindigen und damit schwer wasserdurchlässigen Bodenschichten mit Lehm und Mergel die Grundwasserneubildung dagegen stark. Dort liegen die Grundwasserstände noch immer auf niedrigem Niveau, obwohl sich auf Wiesen und Feldern stellenweise Wasserflächen gebildet haben.

Schlechtes Wetter? Gute Laune!
Die aktuell verstärkt stattfindende Neubildung von Grundwasser aus versickerndem Regenwasser reicht daher lange noch nicht aus, um die Defizite im Grundwasserhaushalt der vergangenen Jahre flächendeckend zu kompensieren. Auch viele von Austrocknung bedrohte Kleingewässer, die sich vor allem aus dem Grundwasser speisen, haben noch viel Luft nach oben. „Viele schimpfen ja über vermeintlich schlechtes Wetter – dabei ist der Regen ein Segen für Natur und Grundwasser – für uns darf es gern noch einige Zeit weiter regnen“, so Dr. Anne König. Denn die nächste Trockenzeit kommt bestimmt.

Dichtes Messnetz in der Stadt
In Berlin wird das Grundwasser an rund 3.400 Punkten überwacht, 1.100 dieser Messstellen werden von den Berliner Wasserbetriebe betreut, sie senden permanent Daten und liegen in den Schutzzonen der Wasserwerke, die Senatsumweltverwaltung betreibt weitere 2.300 Messstellen im Stadtgebiet.

Weiterführende Links:
www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/grundwasser– Portal des Landes Berlin
www.spreewasser-n.de – interdisziplinäres Forschungsprojekt

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Stuttgart: Corona-Abwasseranalysen durch das Zentrallabor der SES

Seit November 2021 führt das Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart eigene Untersuchungen zur Corona-Belastung im Zulauf des Hauptklärwerks Stuttgart-Mühlhausen durch. Dabei greift das Labor auf ein etwas vereinfachtes PCR-Verfahren zurück.
Jeden Tag wird die 24-Stunden-Mischprobe des Hauptklärwerk-Zulaufs analysiert. Neben dem Ct-Wert ergibt die Messung auch einen Konzentrationswert in Genkopien/ml. Dieser wird dann mit der Abwasser-Tagesmenge in eine Tagesfracht hochgerechnet, auf 100.000 Einwohner normiert und über 7 Tage rückwirkend gemittelt.
Der 7-Tages-Inzidenz graphisch gegenübergestellt sind damit frühzeitig Tendenzen erkennbar, unabhängig davon, ob Infizierte mittels PCR getestet wurden (und damit in die amtliche Statistik einfließen) oder nicht. Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart verwendet diese Abwasseranalytik als zusätzlichen Parameter zur Bewertung der Corona-Lage. Die Untersuchungsergebnisse werden z. Zt. einmal monatlich aktualisiert veröffentlicht.

https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/corona-abwasseranalysen-durch-das-zentrallabor-der-ses/

Weitere Informationen:
Untersuchungsergebnisse auf der Seite Zentrallabor

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Mainz: Kläranlage Fortschritt durch vierte Reinigungsstufe und Engagement für Gewässerschutz

“Der Ausbau der Mainzer Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Gewässer. Damit kann ein Großteil von Spurenstoffen wie Arzneimittelrückständen, Haushaltschemikalien und Weiteren aus dem Abwasser gefiltert werden. Dieser Ausbau ist mit hohen Anstrengungen verbunden und ich bin dankbar, dass der Wirtschaftsbetrieb Mainz sich nicht vor dieser verantwortungsvollen Aufgabe scheut. Um die Abwasserkosten vertretbar zu halten, unterstützt das Ministerium den Ausbau gerne. Denn Investitionen in den Ausbau von Kläranlagen sind Investitionen in die Zukunft: Sie sorgen für gesunde Ökosysteme und sind damit auch eine der Grundlagen für die Reinhaltung unseres Lebensmittels Nummer eins – sauberem Trinkwasser, denn aus dem Uferfiltrat des Rheins wird Trinkwasser gewonnen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Montag in der Kläranlage Mainz.
Förderung und Technologie
Dort überreichte sie einen Förderbescheid in Höhe von 6,5 Millionen Euro und stellte gleichzeitig dem Wirtschaftsbetrieb Mainz weitere vier Millionen Euro in Aussicht. Mit dem Ausbau einer vierten Reinigungsstufe wird die Mainzer Kläranlage, die das Abwasser von rund 400.000 Einwohnerwerten (Einwohnerinnen und Einwohnern sowie die Belastung aus Gewerbe und Industrie) reinigt, eine der bundesweit modernsten Anlagen. Mittels Ozonung mit Fremdsauerstoff und einer Aktivkohle-Filtration sollen für die Umwelt gefährliche Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernt beziehungsweise reduziert werden. Dazu gehören Rückstände von Medikamenten, Haushaltschemikalien wie zum Beispiel Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln und weitere Substanzen.
Verantwortung und Nachhaltigkeit
Das gereinigte Abwasser wird mit einer stark reduzierten Belastung in den Wasserkreislauf zurückgeführt. Damit steht es für das Ökosystem Gewässer und nach der Ausnutzung deren Selbstreinigungskraft und erforderlichen Aufbereitungsschritten wieder als Ressource zur Gewinnung von Trinkwasser zur Verfügung.
„Die Mainzer Kläranlage geht hier mit gutem Beispiel voran. Obwohl es bislang noch keine gesetzliche Vorgabe zur Errichtung einer vierten Reinigungsstufe gibt, zeigt sich der Wirtschaftsbetrieb Mainz hier verantwortungsvoll im Hinblick auf den Gewässerschutz. Denn Situationen wie Niedrigwasser im Rhein werden häufiger – und dann reichern sich Nähr- und Schadstoffe schneller an, da der Verdünnungseffekt fehlt“, so Eder.
https://gwf-wasser.de/branche/mainzer-klaeranlage-fortschritt-durch-vierte-reinigungsstufe-und-engagement-fuer-gewaesserschutz/

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Wiesbaden: Die Entwicklung der Abwassergebühren

Vor zwanzig Jahren sah die Welt noch völlig anders aus als heute – auch in der Hessischen Landeshauptstadt. Die Abwassergebühren wurden ausschließlich anhand des Frischwasserverbrauchs berechnet: 2,94 € pro Kubikmeter – es gab nur die Einheitsgebühr.
Dass diese ungerecht, nicht mehr zeitgemäß und zum Nachteil vieler Wiesbadenerinnen und Wiesbadener war, zeigte sich bei genauerem Hinsehen. Denn nicht nur das häusliche Schmutzwasser, sondern auch das Niederschlagswasser fließt durch das städtische Kanalsystem, wird in den Klärwerken gereinigt und verursacht Kosten. Aber gerade in Gebäuden mit großen versiegelten Flächen – z. B. Einkaufszentren mit Parkplätzen – wird nur wenig Frischwasser verbraucht. Ergebnis: Geringe Zahlung trotz hoher Einleitung von Wasser ins System.
Deshalb beschloss die Stadtverordnetenversammlung, zum 1. Januar 2004 in Wiesbaden die getrennte Abwassergebühr einzuführen: die Schmutzwassergebühr lag bei 2,15 € pro Kubikmeter, die Niederschlagswassergebühr wurde bei 0,70 € pro Quadratmeter versiegelter Fläche pro Jahr festgelegt.
Die neue Gebühr hat sich bewährt, viele Kanäle wurden in den letzten 20 Jahren saniert oder erneuert, die beiden Wiesbadener Klärwerke auf dem jeweils aktuellen Stand der Technik gehalten und optimiert. Und wohin haben sich die Gebühren in diesem Zeitraum entwickelt?
Wenn die Stadtverordnetenversammlung die neue Abwassersatzung (Anpassung der getrennten Abwassergebühren) beschließt, zahlen die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ab dem 1. Januar 2024, also 20 Jahre nach Einführung der getrennten Abwassergebühr 2,78 € pro Kubikmeter* und Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer zahlen 1,08 € pro Quadratmeter versiegelte Fläche und Jahr.**
Gründe für den Anstieg beider Gebührenanteile sind im Wesentlichen die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst sowie allgemeine Kostenerhöhungen in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Darüber hinaus schlagen sich hohe Investitionen in die Reparatur, Sanierung und Neubau von Kanälen sowie Erneuerungen im Klärwerksbau bzw. Klärwerksbetrieb in den Kosten nieder.
Hintergrundinfo: In Wiesbaden stehen auf ungefähr 85 % aller bebauten Grundstücke Wohnhäuser. Auf 53 % stehen Ein- und Zweifamilienhäuser, auf den restlichen 32 % Drei- und Mehrfamilienhäuser. 15 % der Grundstücke sind mit Industrieanlagen oder Gewerbe bebaut.
PS: Die Stadtverordnetenversammlung entscheiden ebenso über die Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren zum 1.1.2024. Sollte sie die neue Straßenreinigungssatzung beschließen steigen die Gebühren im Durchschnitt um 21 Prozent. Für ein rund 500 m² großes Grundstück bedeutet das bei 3-maliger Reinigung der Fahrbahn (B-Reinigung) rund 5,15 € mehr pro Monat.

Jeder Mensch verbraucht in Deutschland im Durchschnitt 128 Liter Wasser pro Tag (Statistisches Bundesamt, 2022). Jeder Mensch hat es in der Hand, weniger Wasser zu verbrauchen und damit auch seine Schmutzwassergebührenkosten zu senken.
** Flächen zu entsiegeln ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern senkt langfristig die eigenen Niederschlagswassergebührenkosten. Informationen dazu stehen auf www.elw.de (Gebührenrechner Niederschlagswasser).

https://www.elw.de/presse/die-entwicklung-der-abwassergebuehren-in-wiesbaden

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Erhebliche Niederschläge und ihre Folgen: Klärwerk-Pumpen in Uelzen laufen unter Voll-Last

Ob nun als Schnee oder Regen: Die ergiebigen Niederschläge in Nordost-Niedersachsen lassen nicht nur die Flüsse in Stadt und Landkreis über die Ufer treten, sie füllen auch die Kanalisation. Damit erreichen deutlich mehr Mengen an Schmutzwasser das Uelzener Klärwerk.
Uelzen – „Die Pumpwerke laufen rund um die Uhr“, erklärt Dietmar Kahrs, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbands Uelzen. Üblicherweise erreichen gut 12 000 Kubikmeter an Schmutzwasser pro Tag die Kläranlage an der B 4. Aktuell seien es sicherlich gut 20 000 Kubikmeter, schildert Kahrs.
Die Menge erklärt sich durch den Regen, der direkt ins Klärbecken fällt und den, der über eine etwa 30 Kilometer lange Mischkanalisation in der Stadt zur Anlage fließt. Zudem gelangen Mengen durch gestiegene Grundwasser-Stände und undichte Kanäle ins Netz sowie womöglich über verlegte Drainage auf Grundstücken. Kahrs nennt die Mengen „Fremdwasser“.
Der Abwasserzweckverband hat das gestiegene Volumen im Blick. Grund zur Sorge bestehe gegenwärtig aber nicht. „Das ist eine Menge, die wir hydraulisch noch abarbeiten können“, so Kahrs.
Die Kläranlage dient dem Reinigen des Schmutzwassers. Nach dem Prozess wird das Wasser in die Ilmenau geführt. Durch das zusätzliche Regenwasser ist die Konzentration des Schmutzwassers geringer als üblich. Heißt: Zwar müssen mehr Mengen abgearbeitet werden, der Reinigungsprozess aber gestaltet sich dabei nicht komplizierter. Im Gegenteil.
Die Pumpwerke sorgen dafür, dass das Schmutzwasser seinen Weg zur Kläranlage findet. Sie pumpen die Mengen in den nächsten Kanalabschnitt, in dem es über ein Gefälle weiterfließt, bevor das nächste Pumpwerk übernimmt. Bei geringem Schmutzwasser-Aufkommen schalten sich die Pumpen ab. Dass sie jetzt dauerhaft unter Voll-Last laufen hat bisher, so berichtet Kahrs, noch nicht dazu geführt, dass es zu Ausfällen gekommen ist.
Die durchtränkten Böden erschweren die Arbeiten im Tiefbau. In Gruben steht das Wasser, Schachtwände halten nicht. Arbeiten im Tiefbau seien aktuell nicht sinnvoll, sagt Kahrs. Der Abwasserzweckverband gerät aktuell durch die Witterungsverhältnisse noch nicht in Bedrängnis. Geplant ist der nächste Abschnitt beim Ausbau der Kanalisation rund um das Albrecht-Thaer-Gelände. Wie berichtet, sind 2023 bereits Kanalrohre mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern verlegt worden. Nun sollen im Bereich der Eschemannstraße Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 1,80 Meter verlegt werden, wie Kahrs sagt. Der Baustart ist nach seinen Angaben für das Frühjahr geplant. Die Bodenverhältnisse habe man dabei im Blick.
Das Bauprojekt dient dazu, größere Regenmengen – die vor allem in kurzer Zeit fallen – vom Sternviertel kontrolliert abfließen lassen zu können. Es besteht aus fünf Bauabschnitten, die sich bis 2026 erstrecken.
https://www.az-online.de/uelzen/stadt-uelzen/klaerwerk-pumpen-in-uelzen-laufen-unter-voll-last-92796297.html

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SES- Stuttgart-Mühlhausen erleben

Das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen ist mit seinen 1,2 Millionen Einwohnerwerten die größte Kläranlage in Baden-Württemberg. Täglich werden bis zu 190.000 Kubikmeter Abwasser aus Stuttgart und den Nachbargemeinden Esslingen, Fellbach, Korntal-Münchingen, Kornwestheim und Remseck zu 98 % gereinigt dem Neckar zugeführt.
Neben der Abwasserreinigung wird im Hauptklärwerk Stuttgart Mühlhausen auch der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm thermisch verwertet. Die Strom- und Wärmegewinnung durch Faulgas sowie die Abwärme der Klärschlammverbrennung werden ins klärwerkseigene Netz eingespeist. Damit wird der gesamte Wärmebedarf des Klärwerks und der Strombedarf zu rund einem Drittel gedeckt.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/unternehmen/klaerwerke/hauptklaerwerk-stuttgart-muehlhausen/

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Solare Klärschlammtrocknung auf der Kläranlage Aichtal

Die Entwicklung steht nicht still, so wurden über zwei Millionen in die solare Klärschlammtrocknung investiert. Endprodukte bei der Abwasserreinigung sind gereinigtes Abwasser und Klärschlamm. Je nach Größe einer Kläranlage fallen mehrere hundert bis tausend Tonnen Klärschlamm jährlich an. Jedes Kilogramm des überwiegend aus Wasser bestehenden Klärschlammes muss gelagert, transportiert und verwertet werden. Vor dem Hintergrund des Anstieges der Transport- und Entsorgungskosten ist daher ein möglichst weitgehender Wasserentzug wichtig.
In einem für die Region einzigartigen Verbundkonzept wird auf der Kläranlage Aichtal nicht nur der Klärschlamm des Gruppenklärwerks, sondern auch der vorentwässerte Klärschlamm der Kläranlage Dettenhausen und Weil im Schönbuch und seit 2009 auch Waldenbuch getrocknet. Mit einer Ausbaugröße von ca. 4.000 t/a und einer Trocknungsfläche von 2.950 m² in vier Hallen stellt diese flächenmäßig mit die größte Anlage ihrer Art in Deutschland dar.
Schönaich : Mittels umweltfreundlicher Solarenergie wird dem Schlamm auf einfachste Weise das Wasser entzogen und dadurch die Schlammmenge erheblich reduziert.

Benötigt wird hierzu eine befestigte Grundfläche (Beton), eine transparente Hülle (Glashaus) sowie ein geregeltes Be- und Entlüftungssystem. Ein vollautomatischer Roboter – das „Elektrische Schwein“ – durchmischt, wendet, belüftet udn strukturiert den zu trocknenden Klärschlamm. Transportaufkommen und Verwertungskosten werden um ca. 75 % gesenkt und der Heizwert des Klärschlammes für die Energieerzeugung maßgeblich erhöht.
Aufgrund der besonderen Auslastung unserer Kläranlage und der topografischen Lage sah sich der Zweckverband wegen auftretender Geruchsbelästigungen veranlasst weitere Maßnahmen zur Beseitigung dieser unerfreulichen Maßnahme zu ergreifen. So wurde zunächst der Betriebsablauf optimiert und schließlich hat die Verbandsversammlung im Juli 2006 beschlossen, einen Biogasbehälter mit nachgeschaltetem Blockheizkraftwerk zu errichten. Beides ist seit Mitte 2007 nahezu problemlos in Betrieb.
Auf der Klärananlage sind insgesamt vier Mitarbeiter beschäftigt. Betriebsleiter ist Klärmeister Dieter Breitling.
https://www.schoenaich.de/leben-wohnen/ver-entsorgung/zweckverband-gruppenklaerwerk-aichtal

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Ruhrverband: Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen

Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem
Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. Die Kanalnetze dienen als Teil der Abwasserentsorgung der schnellen, vollständigen und schadlosen Ableitung des häuslichen und gewerblichen Schmutzwassers sowie des Niederschlagswassers. Gut funktionierende Kanalnetze sind Grundvoraussetzung für eine einwandfreie Hygiene, einen hohen Lebensstandard, den notwendigen Gewässerschutz sowie eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Kanalnetze sind ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge.

Herausforderungen durch Starkregenereignisse
Der Klimawandel und die damit verbundenen Trockenperioden und Starkregenereignisse stellen nicht nur die vom Ruhrverband betreuten Kanalnetze in Meschede, Schmallenberg, Eslohe, Schalksmühle, Hattingen, Balve und Ennepetal vor große Herausforderungen: Die zu Beginn des Jahres vermehrt aufgetretenen Starkregenereignisse haben zu einer entsprechenden Belastung der Kanalnetze geführt.

Schmutz- und Regenwasser werden häufig im so genannten Mischsystem einem Kanal zugeführt, in einer Kläranlage des Ruhrverbands gereinigt und schließlich in ein Gewässer eingeleitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kläranlagen für eine begrenzte Wassermenge ausgelegt, genehmigt und entsprechend betrieben werden. Als Folge des Klimawandels treten Starkregenereignisse, bei denen mehr Niederschlag fällt, als die Kläranlagen aufnehmen können, häufiger auf. Aus diesem Grund werden Regenwasserbehandlungsanlagen in die Kanalnetze integriert, um die überschüssigen Wassermengen zwischenzuspeichern bzw. zu behandeln. Extreme Niederschlagsereignisse, wie das Hochwasser im Juli 2021, können jedoch auch diese Kapazitäten übersteigen und dann nicht mehr vollständig von der Kanalisation aufgenommen und abgeleitet werden.

Ein auf solche Extremereignisse ausgelegtes Kanalnetz wäre jedoch mit unverhältnismäßig großen Eingriffen in Natur und Infrastruktur und nicht finanzierbaren Kosten verbunden. Zielführend wären daher alternative Maßnahmen wie die Entsiegelung von Flächen, auf denen das Regenwasser vor Ort versickern kann (Schwammstadtprinzip) sowie die Abkopplung von Dachflächen oder Drainagesystemen von der Kanalisation. Und als Basisschutz sollte jeder Hauseigentümer über eine Rückstausicherung verfügen, die in vielen kommunalen Entwässerungssatzungen auch vorgeschrieben sind. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen können alle Grundstückeigentümer aktiv beitragen und damit sich und ihre Mieter schützen.

Auch Hitze und Trockenheit haben Folgen für Kanalnetze
Anders, aber nicht weniger anspruchsvoll, ist die Belastung der Kanalnetze in Trockenperioden: Kanalnetze, die als Mischwassersysteme konzipiert sind, müssen entsprechend große Wassermengen zur Ableitung von Niederschlägen und häuslichen Abwässern aufnehmen können. Kanäle mit geringem Durchmesser werden durch das häusliche Abwasser (ca. 120 Liter pro Tag und Einwohner) auch bei Trockenwetter ausreichend gespült, so dass Feststoffe transportiert werden können. Dieser Spüleffekt nimmt jedoch mit zunehmendem Kanaldurchmesser ab, so dass die Gefahr von Ablagerungen im Kanal bei Trockenwetter zunimmt. Außerdem kann bei einem Wetterumschwung nach längerer Trockenheit, durch sinkenden Luftdruck bedingt, die im Kanal befindliche Luft an die Oberfläche entweichen, was in der Nähe der Kanaldeckel zu Geruchsbelästigungen führen kann. Die Kanäle müssen daher bei längerer Trockenheit in regelmäßigen Abständen gespült werden, um Geruchsbelästigungen und Verstopfungen durch Ablagerungen zu vermeiden.

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der Oberflächen- und Straßenentwässerung, die in der Verantwortung der Kommunen liegt, und der Abwasserableitung, für die der Ruhrverband im zuständig ist, unter der Voraussetzung, dass ihm das Kanalnetz von der Kommune übertragen wurde. Eine Entlastung der Kanalisation bei Hochwasserereignissen kann z.B. durch die Entsiegelung von Flächen erreicht werden. Darüber hinaus untersucht der Ruhrverband hydraulische Engpässe im Kanalnetz und beseitigt diese durch bauliche Maßnahmen. Wichtig bei allen Maßnahmen ist eine ganzheitliche Betrachtung, bei der auch das Gewässer mit einbezogen wird, um möglichst effiziente und wirkungsvolle Maßnahmen treffen zu können. Dabei kommt dem Ruhrverband zugute, dass er auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Siedlungsentwässerung zurückgreifen kann.

Verhaltensänderungen sind unumgänglich!
Nicht zuletzt lohnt es sich, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Ein erster Schritt ist sich zu überlegen, was alles über die Hausentwässerung entsorgt wird. Essensreste ziehen Ratten magisch an, deshalb gehören flüssige Speisen wie Suppen in den Mülleimer und nicht in die Toilette. Gleiches gilt auch für Medikamente, deren Wirkstoffe sich zum Teil nur schwer oder gar nicht aus dem Wasserkreislauf entfernen lassen. Große Probleme bereiten feuchte Hygienetücher, die sich – anders als herkömmliches Toilettenpapier – nicht auflösen, sondern zu unzerreißbaren Zöpfen verknoten und ganze Pumpstationen lahmlegen können. Auch Binden, Tampons, Wattestäbchen und Co. gehören nicht in die Toilette, sondern in den Müll.

Sehr gut eingespielt ist dagegen die Zusammenarbeit mit den gewerblichen Nutzern der Kanalisation. Hier finden z.B. regelmäßige Beprobungen der Abwässer durch das Labor des Ruhrverbands statt, da die Zusammensetzung der Abwässer für die Wasserwirtschaft von großer Bedeutung ist.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///klimawandel-stellt-kanalnetze-vor-grosse-herausforderungen/

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Klärwerk Hetlingen: Umfassende Modernisierung der mechanischen Abwasserreinigung

Seit Ende März 2015 läuft im Klärwerk Hetlingen das größte Bauprojekt, seit der Fertigstellung der biologischen Reinigungsstufe im Jahr 2003. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 26 Millionen Euro modernisieren wir die gesamte mechanische Abwasserreinigung (MAR), die teilweise noch aus den 1970er Jahren stammt. Zulauf, Rechen, Sandfang und Vorklärung werden umgebaut oder komplett erneuert. Das verbessert maßgeblich den Wirkungsgrad und die Energieeffizienz der Anlagen, optimiert die CO2-Bilanz des Klärwerks und spart langfristig Betriebskosten. Konkret streben wir die folgenden Projektziele an:
• Einsparung von ca. 2.000 MWh Strom jährlich
• Reduzierung von über 950 t CO2-Emissionen pro Jahr
• Weitere Entlastung der Elbe durch verbesserte Reinigungsleistung
Darüber hinaus wird sich trotz der höheren Leistung die Flächeninanspruchnahme durch entstehende Bauwerke für die mechanische Abwasserreinigung reduzieren. Wir gewinnen damit Platzressourcen auf dem Areal, so dass in der Zukunft notwendig werdende Erweiterungen des Klärwerks einfacher umgesetzt werden können.

Der Weg zur neuen MAR
Im ersten Bauabschnitt (2015-2017) wurde die Vorklärung umfassend umgebaut. Auf dem Plan standen die Optimierung der Strömungsbedingungen, die Halbierung des Beckenvolumens, neue Räumtechnik, die Ablufterfassung direkt über der Wasseroberfläche sowie der Anschluss der Vorklärung an Biofilter. Neben einer erhöhten Effizienz haben die Maßnahmen zu einer weiteren Verbesserung der Abluft- und Geruchssituation geführt. Zudem haben wir das Gerinne zwischen Zulauf und Rechengebäude umgebaut, um eine bessere Auslastung der Anlage zu unterstützen.
Im laufenden zweiten Bauabschnitt stehen folgende Arbeiten im Fokus:
• Baufeldfreimachung mit Verlegen von Leitungen, Herstellung von Ersatzparkplätzen
• Neubau des Sand- und Fettfangs und des Zulaufgerinnes zum Sandfang
• Neubau einer Containerverladehalle mit Sandgut- und Rechengutbehandlung
• Umbau des Rechengebäudes
Dafür wurden zunächst 2018/2019 zahlreiche vorbereitende Arbeiten durchgeführt, beispielsweise die aufwändige Baufeldvorbereitung: Es wurden u.a. diverse Leitungen entfernt oder außerhalb des Baubereichs verlegt. Damit konnten die umfangreichen Gründungsarbeiten mit Pfahlsetzungen für die neuen Bauwerke Ende 2019 durchgeführt werden. Seit 2020 ist die Umsetzung der Neu- und Umbauten in vollem Gang. Die Inbetriebnahme der neuen mechanischen Abwasserreinigung ist für das Frühjahr 2024 geplant.
Abschließend werden wir im dritten Bauabschnitt alte, außer Betrieb genommene Bauten (Sandfang, Verladehalle, Abluftwäscher) zurückbauen oder teilweise abbrechen und die Außenanlagen fertigstellen.
Die endgültige Fertigstellung wird für Sommer/ Herbst 2024 erwartet.
https://www.azv.sh/aktuelles/baustellenradar/modernisierung-mar

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Niederschlagswasser in den richtigen Kanal

Schmutzwasserkanal nicht für Grundstücksentwässerung nutzen
Nordwesten. Die großen Mengen Niederschlag der vergangenen Wochen führten nicht nur in den Flüssen zu hohen Wasserständen. Vielerorts stand das Nass in Kellern und Gärten. Aus Sorge um das Eigentum wurde das Wasser mancherorts mittels Pumpen und Gartenschläuchen über die Belüftungslöcher in den nächstgelegenen Kanal geleitet. Nicht selten handelte es sich dabei jedoch um einen Schmutzwasserkanal, der für den Transport von verunreinigtem Abwasser aus Dusche, Waschmaschine oder Toilette zur Kläranlage dient, wo es gereinigt wird. Oberflächenwasser gehört jedoch bis auf wenige Ausnahmen in einen gesonderten, extra für Niederschlagswasser gebauten Kanal, der das Regenwasser ohne Reinigung direkt in den sogenannten Vorfluter (Graben, Bach oder Fluss) leitet.
Auch die Abwasserkanäle des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) führen noch immer durch das Hochwasser großen Mengen sogenanntes Fremdwasser, das nicht für die Kläranlage bestimmt ist. Kurz gesagt: Die Kläranlagen kommen an ihre Grenzen und die Kanäle sind randvoll.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/januar/12/artikel/niederschlagswasser-in-den-richtigen-kanal

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OOWV: Ferienpass-Aktivitäten mit dem OOWV

Wasser-Ferienspaß
Nordwesten. Auch 2024 beteiligt sich der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) an den Ferienpässen während der Sommerferien. In der Zeit vom 9. bis 11. Juli 2024 geht es im Museum Kaskade in Diekmannshausen hoch her, am Wasserwerk Thülsfelde gibt es den Ferienspaß zwischen dem 16. und 18. Juli 2024, jeweils von 10:00 bis 13:30 Uhr.
Das Motto in diesem Jahr: Mission Wasser 2024

Mit Spiel, Spaß und Köpfchen das tollste Element der Welt entdecken!
Die Bewerbungsfrist endet am 10. März 2023.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/februar/1/artikel/ferienpass-aktivitaeten-mit-dem-oowv

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Emscher und Lippe: Hochwasser-Einsatz

Andauernde Niederschläge führten zu hohen Wasserständen in den EGLV-Gewässern

Emscher-Lippe-Region. Die andauernden Niederschläge haben auch in den Verbandsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) zu hohen Wasserständen in den Flüssen und Bächen geführt. Die Teams beider Verbände waren daher auch über die Feiertage im Einsatz – und sind es noch. Beobachtet werden neben der Niederschlagsentwicklung auch die Hochwasser-Lagen in den Gewässern vor Ort sowie vor allem die Deichstrecken. Aktuell besteht an keiner Stelle eine Gefahr für die Bevölkerung.
Situation an der Lippe
Hohe Wasserstände verzeichnete der Lippeverband zunächst im Bereich der westlichen Lippe in Dorsten, wo der Fluss an der Borkener Straße am Dienstagvormittag einen Pegelstand von 9,63 Meter bei einem Wasserdurchfluss von 371 Kubikmeter pro Sekunde aufwies. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei fünf Metern, ein mittleres Hochwasser bei 7,66 Meter.
In Haltern-Lippramsdorf/Marl war wie erwartet am Samstagvormittag Wasser aus der Lippe in die dortige in der Erstellung befindliche Auenfläche (HaLiMa-Projekt) geströmt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, denn die neuen Deiche hat der Lippeverband bereits erstellt!
Im östlichen Lippe-Gebiet waren die Wasserstände am Samstag noch von kritischen Werten entfernt. Aufgrund der Zuflüsse aus dem Gebiet der Oberen Lippe (Paderborn, Lippstadt) kam es ab Montag auch im Raum Hamm zu einem Anstieg der Pegelstände. An der Radbodstraße in Hamm wurden am Dienstagvormittag 5,42 Meter bei einem Durchfluss von 220,6 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 3,35 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 4,09 Meter. Mittlerweile sind entlang der gesamten Lippe an zahlreichen Stellen die Marken für ein zehnjährliches Hochwasserereignis überschritten worden. Im Bereich Waltrop ist die Lippe auf die Borker Straße gelaufen – diese war aber bereits am Montagabend vorsichtshalber vom Kreis Recklinghausen gesperrt worden.
Situation an der Emscher
Auch an der Emscher wurden und werden hohe Wasserstände verzeichnet, eine Überschwemmungsgefahr besteht nicht. An der Essener Straße in Bottrop wurden am Dienstagvormittag 4,82 Meter bei einem Durchfluss von 115,7 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 1,75 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 5,13 Meter.
An der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken wurden am Dienstagvormittag 5,03 Meter bei einem Durchfluss von 125,2 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zur Einordnung: Ein einjährliches Hochwasserereignis an dieser Stelle würde bei 5,10 Meter liegen.
Abgang von Oberboden nach Dauerregen
Im Bereich Dinslaken gab es am Montag durch den anhaltenden Regen einen landseitigen Abgang von Oberboden an einer Verwallung in einem Baustellenbereich nahe der Mündung in den Rhein. Der Hochwasserschutz an der Emscher ist dadurch jedoch nicht eingeschränkt.

Verbände weiterhin im Hochwassereinsatz
Die Hydrologinnen von Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die Niederschlagssituation und die Entwicklung der Pegelstände permanent im Blick, während die Betriebskolleginnen vor Ort die Gewässer genauestens beobachten. Für die kommenden Tage und vor allem für das anstehende Wochenende sind weitere Regenfälle prognostiziert. Für die Emscher gibt es aktuell keine Hochwasserwarnung. An der Lippe bleibt abzuwarten, welche Wassermengen über die zulaufenden Gewässer aus dem Kreis Paderborn hinzukommen.

Appell an die Bevölkerung
Wichtiger Hinweis: Emschergenossenschaft und Lippeverband appellieren an die Bevölkerung, sich zur eigenen Sicherheit fern von Gewässern zu halten und unter keinen Umständen die Deiche zu betreten! Hochwassertourismus ist gefährlich und kann schlimmstenfalls durch das eigene Abrutschen oder plötzliche Abgänge von aufgeweichtem Bodenmaterial tödlich enden. Die Strömungsgeschwindigkeit ist extrem gefährlich. Es gilt, Abstand zu halten und keine Absperrungen zu umgehen.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de
https://www.eglv.de/medien/hochwasser-einsatz-an-emscher-und-lippe/

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Stuttgart: Abwassergebühren der Stadtentwässerung ab 1/2024

Die Schmutzwassergebühr wird ab 1. Januar 2024 von 1,73 EUR/m³ auf 1,79 EUR/m³ bezogene Frischwassermenge erhöht. Die Niederschlagswassergebühr von 0,68 EUR/m² auf 0,71 EUR/m² Berechnungsfläche erhöht. Insgesamt entspricht dies einer Steigerung der Abwassergebühren um 3,7 %.
Damit die Ableitung und Reinigung der Stuttgarter Abwässer auch weiterhin so reibungslos funktionieren kann, sind für die Sanierung, Erhaltung, Erneuerung und Ausbau des Stuttgarter Kanalnetzes und der Klärwerke im Wirtschaftsplan 2024 Investitionen in Höhe von 79,4 Mio. EUR vorgesehen.
Ein durchschnittlicher Familienhaushalt in Stuttgart bezahlt 2024 (bei einem Frischwasserverbrauch von 120 m³ und einer angeschlossenen Fläche von 80 m²) Abwassergebühren in Höhe von 272 EUR (Vorjahr 263 EUR). Im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Gebührenaufwand in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern bei über 347 EUR. Damit bietet der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart weiterhin ein sehr gutes Preisniveau für eine sichere, bezahlbare, nachhaltige und leistungsfähige Abwasserentsorgung in Stuttgart.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/abwassergebuehren-der-stadtentwaesserung-ab-01-januar-2024/

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Ruhrverband: Wasserwirtschaft spürt leichte Erholung in krisenhaften Zeiten

Verbandsversammlung in Essen mit positiven Botschaften für die genossenschaftlichen Mitglieder

Die Delegierten der Mitglieder des Ruhrverbands stellten mit ihren Beschlüssen auf der 37. Verbandsversammlung in Essen die Weichen für die wasserwirtschaftliche Arbeit in der Region im kommenden Jahr.
„Der Ruhrverband hat die Auswirkungen der hinter uns liegenden Krisen gut bewältigt und befindet sich stabil auf Kurs. In den nächsten Jahren werden wir massiv in den Substanzerhalt unserer Anlagen investieren, um sie auch für die noch strengeren gesetzlichen Anforderungen, die auf uns zukommen werden, zukunftsfit zu machen.“ Positiv, aber mit der gebotenen Vorsicht bilanzierte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, das zu Ende gehende Jahr auf der Verbandsversammlung des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens. Traditionell kommen die Delegierten der 60 Städte und Gemeinden, der Trinkwasserwerke und der Industriebetriebe im Einzugsgebiet der Ruhr am ersten Freitag im Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung des Ruhrverbands in der Essener Philharmonie zusammen.
Nach mehreren turbulenten Jahren in Folge, die geprägt waren durch Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise, massive Lieferengpässe bei wichtigen Betriebsmitteln, Dürre und Hochwasser, erlebte die Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2023 vergleichsweise ruhige Zeiten, in denen unter anderem die im Jahresverlauf spürbaren Rückgänge bei der Inflationsrate, dem Erzeugerpreisindex und dem Strompreis für eine gewisse Entspannung sorgten. Unverändert nach oben zeigen hingegen Baupreise und Bauzinsen mit den höchsten Steigerungen seit über 50 Jahren – durchaus eine Herausforderung für den Ruhrverband, dessen Aufwendungen für den Substanzerhalt seiner Betriebsanlagen schon in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen sind und mit Blick auf den altersbedingten Sanierungsbedarf der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur weiter steigen werden.
Hinzu kommen neue Anforderungen auf politischer Ebene, verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende in seinem Vortrag: Unter anderem seien aus der überarbeiteten Kommunalabwasserrichtlinie, der das EU-Parlament in erster Lesung zugestimmt hat, erhebliche Verschärfungen bei den Grenzwerten für die Nährstoff- und Spurenstoffelimination aus dem Abwasser zu erwarten. Um diese zu erfüllen, sind umfangreiche Investitionen notwendig. Ein erstes Beispiel ist die im Herbst 2023 in Betrieb genommene weitergehende Reinigungsstufe auf der Kläranlage Brilon, in die der Ruhrverband rund sechs Millionen Euro investiert hat.
Aus wasserwirtschaftlicher Sicht erfreulich waren im Jahr 2023 die ergiebigen Regenfälle unter anderem im März, Juli, August und Oktober, die dafür sorgten, dass nach 14 zu trockenen Abflussjahren in Folge erstmals wieder ein Abflussjahr im Ruhreinzugsgebiet mit einem Niederschlagsüberschuss abschloss. Dennoch erinnerte der Vorstandsvorsitzende die Delegierten nachdrücklich daran, dass das in den vorangegangenen 14 zu trockenen Abflussjahren angesammelte Niederschlagsdefizit durch ein einziges nasses Jahr nicht ausgeglichen wird und in der Summe immer noch mehr als ein kompletter Jahresniederschlag in den Böden fehlt. Zudem waren die Abflussjahre 2022 und 2023 die wärmsten, die jemals an der Ruhr gemessen wurden – der Anpassung an die Folgen des menschengemachten Klimawandels bleibt also auch in den nächsten Jahren eine der größten Herausforderungen, denen sich die Wasserwirtschaft an der Ruhr gegenübersieht.
Die Finanz-, Personal- und Verwaltungsvorständin Dr. Antje Mohr konnte für den Finanzbereich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ebenfalls Positives verkünden. Denn auch wenn die Inflation, der Tarifabschluss für die NRW-Wasserwirtschaft und weitere wirtschaftliche Herausforderungen ihre Spuren im Wirtschaftsplan hinterlassen haben, liegt die Beitragssteigerung für das Jahr 2024 erneut unter der Inflationsrate. Für die im Verbandsgebiet lebenden Bürgerinnen und Bürger hatte die Finanzvorständin eine besonders gute Nachricht: Obwohl die Siedlungsentwässerung im mittelgebirgsgeprägten Einzugsgebiet des Ruhrverbands mit einem größeren Aufwand verbunden ist als in anderen Gegenden, liegt der Gebührendurchschnitt für einen Vier-Personen-Musterhaushalt im Ruhreinzugsgebiet erstmals seit vielen Jahren sogar wieder unter dem vom Bund der Steuerzahler ermittelten NRW-Durchschnitt.
Auch seinen durch das milliardenschwere Kläranlagenausbauprogramm aufgebauten Schuldenberg, der Mitte der Nullerjahre bei mehr als einer Milliarde Euro gelegen hatte, konnte der Verband im vergangenen Jahr weiter abtragen, so dass die Verschuldung ohne Berücksichtigung der in jüngster Zeit übertragenen Kanalnetze mittlerweile nur noch bei 271 Millionen Euro liegt. Selbst im Wachstumsfeld der Kanalnetzübertragungen konnte die Verschuldung zurückgefahren werden, sie wird allerdings in den kommenden Jahren durch weitere Übertragungen wieder zunehmen. Kanalnetzübertragungen schaffen die Voraussetzung, Siedlungswasserwirtschaft aus einer Hand zu betreiben, Schnittstellen im Kanalsystem vor Ort zu beseitigen und bestehende Einsparpotenziale zu heben. Auch bei der Gewässerunterhaltung kooperiert der Ruhrverband mit mehreren Kommunen in seinem Verbandsgebiet.
Die Delegierten des „Wasserparlaments der Ruhr“ stellten den beiden Vorständen sowie den rund 1.000 Beschäftigten des Ruhrverbands erneut ein gutes Zeugnis aus, denn sie erteilten dem Vorstand für das Wirtschaftsjahr 2022 Entlastung und stimmten den Entwürfen des nächsten Wirtschaftsplans sowie der Finanzplanung für die kommenden fünf Jahre zu. Der Ruhrverband verfügt damit auch weiterhin über den notwendigen Rahmen für seine gesetzliche Kernaufgabe, die Wasserversorgung für 4,6 Millionen Menschen zu sichern.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-wasserwirtschaft-spuert-leichte-erholung-in-krisenhaften-zeiten/

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OOWV: 46 Todesfälle: Corona bestimmt das Infektionsgeschehen in Sachsen

OOWV beteiligt sich an bundesweitem Projekt zur Abwasseruntersuchung
Krankheitserreger im Abwasser finden

Oldenburg. Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit finden sich Menschen in Deutschland wieder vermehrt in Innenräumen zusammen. Wie aus der Corona-Pandemie bekannt, steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich Krankheitserreger verbreiten. Auch wenn die pandemische Lage in Bezug auf das neuartige Coronavirus aufgehoben wurde, zirkuliert das Virus in seinen verschiedenen Variationen weiterhin in der Bevölkerung. Und mit ihm die üblichen Erkältungs- und Grippeviren oder multiresistente Erreger. Um unter anderem die Viruslast im Blick zu behalten, wird im Rahmen des Projekts „Abwasser-Monitoring für die epidemiologische Lagebewertung“ (AMELAG), das vom Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA) in gemeinsamer Trägerschaft entwickelt und aufgebaut wurde, das Abwasser aus 123 Kläranlage im gesamten Bundesgebiet untersucht. Auch der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) beteiligt sich mit Proben aus seiner Kläranlage Oldenburg daran.

https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/dezember/7/artikel/oowv-beteiligt-sich-an-bundesweitem-projekt-zur-abwasseruntersuchung

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Lippersdorf: Info zum Bau der Kläranlage Täler1

Mit dem „neuen“ Thüringer Wassergesetz (ThürWG, 2019) wurde der ZWA „Thüringer Holzland“ verpflichtet, das Abwasser aus vielen Siedlungsgebieten öffentlich zu beseitigen. Darunter fallen auch Lippersdorf, Ottendorf, Eineborn und Tautendorf, die im Rahmen des 2021 fortgeschriebenen Abwasserbeseitigungskonzepts zum Planungsgebiet „Täler 1“ zusammengefasst wurden.

Das Gesamtvorhaben im Planungsgebiet „Täler 1“ gliedert sich in einen kanalbautechnischen Teil und in einen abwasserbehandlungstechnischen Teil mit der Neuerrichtung einer Gruppenkläranlage mit einer Ausbaugröße von 990 EW im Bereich der Ortslage Lippersdorf.

Nach einer Variantenuntersuchung wurde als Kläranlage eine klassische Belebungsanlage in offener Kompaktbauweise aus Stahlbeton, bestehend aus einem zweistraßigen Belebungs- und Nachklärbecken und einem Betriebsgebäude, ausgewählt.

Die vorhandene Wohngebietskläranlage wird mit Inbetriebnahme der neuen, zentralen Anlage außer Betrieb genommen.

In die Kläranlage Täler investiert der Zweckverband „Thüringer Holzland“ ca. 3,3 Mio. Euro. Der Freistaat Thüringen beteiligt sich mit Fördermitteln in Höhe von 1,5 Mio. Euro.

Der geplante Bauzeitraum der Kläranlage ist von September 2023 bis Frühjahr 2025.

Mit dem geplanten Neubau der Gruppenkläranlage „Täler 1“ für das beschriebene Planungsgebiet werden die anfallenden Abwässer so weitgehend biologisch gereinigt, dass die gesetzlich verlangte Wasserablaufgüte mit großer Sicherheit erreicht wird. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Gewässergüte im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie geleistet.

Kanalbautechnisch erfolgt im Planugsgebiet „Täler 1“ der Aufbau eines Trennsystems. Das heißt, dass in und zwischen allen Orten eine neue Schmutzwasserkanalisation errichtet wird, welche zur Kläranlage führt. Die derzeit vorhandenen Kanäle sollen, soweit der technische Zustand es zulässt, weiter zur Regenwasserableitung genutzt werden. Das gilt ebenso für die Grundstücksanschlüsse.

Der Aufbau der neuen Schmutzwasserkanalisation muss an der Kläranlage beginnen und endet in Tautendorf, am Ende des Planungsgebietes. Aufgrund der Größe des Planungsgebietes ist der Bauzeitraum insgesamt enorm, so dass derzeit noch nicht verlässlich angegeben werden kann, in welchen Jahresscheiben die Lippersdorf nachfolgenden Orte angeschlossen werden.

In Lippersdorf ist geplant, mit dem Aufbau der Schmutzwasserkanalisation im nächsten Jahr zu beginnen. Die Fördermittelanmeldung für den 1. Bauabschnitt erfolgte bereits im Juni. Der erste Bauabschnitt umfasst den Tälerweg sowie den Zulaufkanal zwischen der Kläranlage und der Ortslage Lippersdorf in der L1062. Da die Herstellung des Zulaufkanals in der Landesstraße technisch bedingt nur unter Vollsperrung erfolgen kann, muss die Maßnahme mit den parallel stattfindenden Arbeiten in der L1076 in Quirla koordiniert werden. Daher wird sich die Bautätigkeit in 2024, welche aufgrund des geplanten Fördermitteleinsatzes nicht vor dem Spätsommer beginnt, auf den Tälerweg beschränken. Im Frühjahr 2025, nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes in Quirla, soll dann der Zulaufkanal in der L1062 errichtet und im Tälerweg weitergebaut werden.

Die weiteren Bauabschnitte in Lippersdorf folgen voraussichtlich im bzw. ab dem Jahr 2027, vorausgesetzt, dass der 2. Abschnitt in der L1076 in Quirla in 2026 fertiggestellt wird.

Für die Grundstückseigentümer stehen im Zusammenhang mit dem Anschluss an die zentrale Kläranlage Beitragszahlungen entsprechend der Beitrags- und Gebührensatzung des ZWA „Thüringer Holzlandes“ an.

Ebenfalls fallen vom jeweiligen Eigentümer durchzuführende Baumaßnahmen auf den Grundstücken selbst an. Dies betrifft die Trennung von Schmutz- und Regenwasser, die Errichtung von Kontrollschächten und die Außerbetriebnahme der grundstückseigenen Kleinkläranlage. Rechtzeitig vor jeder Baumaßnahme führen deshalb Mitarbeiter des Zweckverbandes mit den betroffenen Grundstückseigentümern Abstimmungen zu den notwendigen Maßnahmen durch. Sollten auf den Grundstücken der späteren Bauabschnitte im Vorfeld Umbau- oder Pflastermaßnahmen anstehen, ist aber dringend anzuraten, die Umstellung auf das Trennsystem bereits jetzt zu beachten. Der Kläranlage zugeführt müssen nicht nur die Abwässer von Bad und Toilette, sondern auch die aus der Küche und aus anderen Waschbecken, Waschmaschinen u.s.w.

Abschließend bittet der Zweckverband alle Anwohner um Verständnis für die Einschränkungen und Mehrwege, welche durch die Baumaßnahmen zwangsläufig entstehen werden. Vor Beginn jedes Bauabschnitts wird der Zweckverband jeweils mit den direkt im Baufeld befindlichen Anwohnern eine Einwohnerversammlung durchführen.

https://zwa-holzland.de/home/?c=aktuelles&menue1=Aktuelles&menue2=&menue3=

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Stadtwerke Kaiserslautern: Aus der Praxis für die Praxis

Beitrag zur praxisnahen Ausbildung angehender Abwassermeister/-innen

Mit einer vielseitigen Vortragsreihe unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ wurde auch in diesem Jahr das zweite Fortbildungsjahr der Meister Ver- und Entsorgung (Abwassermeister) an der BBS Ludwigshafen bereichert.
Gemeinsam mit anderen Fachexperten teilte Herr Steidel, Abwassermeister der Stadtentwässerung Kaiserlautern und Mitglied des Prüfungsausschusses, sein umfassendes Wissen zu den Themen „Entwässerung und Konditionierung von Klärschlamm“ mit den angehenden Abwassermeister/-innen.

Praxisbezug: Eine Brücke zwischen Theorie und Betriebsrealität …mehr:
https://www.wve-kl.de/index.php?id=80&tx_ttnews%5Btt_news%5D=144&cHash=68f7e880982ec72377e3c6f28be3f971

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Altenahr: Zentrale Kläranlage: Verbandsgemeinde Adenau kooperiert mit Ahrtal-Werken

Nicht zuletzt seit der Flutkatastrophe arbeiten die Kommunen des Kreises Ahrweiler eng und vertrauensvoll miteinander. Diese Zusammenarbeit wurde nun nochmals intensiviert.
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-ahrweiler_artikel,-zentrale-klaeranlage-verbandsgemeinde-adenau-kooperiert-mit-ahrtalwerken-_arid,2608676_source,rss.html

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Berlin: Da haben wir ein Auge drauf

Mit der Software EmergencyEye verbessern die Wasserbetriebe Hilfe bei Notfällen
Der Schaden am eigenen Hausanschluss oder der zufällig entdeckte Rohrbruch unter der Straße: solche Störfälle können ab sofort mit dem Smartphone an die Wasserbetriebe gemeldet werden. Per Video oder Chat macht sich der Entstörungsdienst ein Bild von der Lage und kann so schneller helfen. Die Chatfunktion eröffnet zudem auch Gehörlosen die Möglichkeit, per Telefon Kontakt aufzunehmen. Und: Der Chat kann simultan in mehrere Sprachen übersetzt werden.
Es tropft aus der Leitung oder sprudelt aus dem Untergrund – da ist schnelle Hilfe Gold wert. Wer bei den Berliner Wasserbetriebe einen Schaden meldet, kann jetzt das Smartphone nutzen, um mit sicherer Videoübertragung das Problem nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu zeigen. So kann der Entstörungsdienst schnell, interaktiv und ohne Missverständnisse die Lage vor Ort einschätzen und Hilfe schicken. Die Chatfunktion mit Simultanübersetzung ermöglicht es zudem, Gehörlosen und nicht deutschsprachigen Menschen, ihr Problem schnell und deutlich darzulegen.
„Mit EmergencyEye heben wir die Kommunikation mit unseren Kund:innen und allen, die uns eine Störung melden, aufs nächste Level“, sagt Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Das Tool zeigt eindrucksvoll, wie Digitalisierung in der Wasserwirtschaft einen direkten Nutzen schafft: für die Menschen und das Unternehmen.“
Und so funktioniert es: Wer mit dem Smartphone den Entstörungsdienst der Berliner Wasserbetriebe unter 0800.2927587 anruft, bekommt bei Bedarf einen Link zur webbasierten EmergencyEye-Software per SMS zugeschickt. Nach einem Klick öffnet sich im Browser die Nutzeroberfläche, es muss nichts dazu auf dem Gerät installiert werden. Den Zugriff auf Kamera, Mikrofon und Ortungsdienste (um einen Rohrbruch besser lokalisieren zu können) geben die Anrufenden jeweils separat frei. Die Einsatzleitung in der Funkleitstelle kann sich durch die Smartphonekamera direkt ein Bild machen und so das Problem schnell lösen helfen. Nach Ende des Anrufs werden alle Zugriffe beendet und die Anrufenden erhalten auf Wunsch ein Protokoll, aus dem hervorgeht, welche Daten zu welchen Zwecken genutzt wurden.
EmergencyEye wurde von dem Unternehmen Corevas aus Grevenbroich ursprünglich zur Kommunikation mit Rettungskräften am Unfallort entwickelt, ist inzwischen aber auch in anderen Branchen im Einsatz. Die Wasserbetriebe sind das erste Unternehmen in Berlin, das diese Technologie nutzt.
Wie EmergencyEye funktioniert, sehen Sie auch in diesem Video: www.bwb.de/de/emergency-eye-technology.php

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Berlin: Wasserbetriebe gewinnen Corporate Health Award

Betriebliches Gesundheitsmanagement schon zum fünften Mal ausgezeichnet
Die Berliner Wasserbetriebe haben den ersten Platz des bundesweiten Gesundheitspreises Corporate Health Award in der Kategorie öffentliche Verwaltung belegt. Das Landesunternehmen wurde damit bereits zum fünften Mal für sein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet.
Der Corporate Health Award wird jährlich vergeben und ist eine Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Akademie, EuPD Research Sustainable Management und der ias-Gruppe. Er prämiert das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) von Unternehmen.
„Wir haben hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir kümmern uns gut um sie“, sagt Personalvorständin Kerstin Oster. „Dass dieses Engagement für die Gesundheit unserer Beschäftigten erneut mit dem Corporate Health Award gewürdigt wird, freut uns sehr und ist ein toller Ansporn.“
„Die Berliner Wasserbetriebe stehen nicht nur für die unvergleichliche Verbindung mit der Lebensgrundlage Wasser, sondern auch für die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die ganzheitliche Integration des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Mitarbeitenden in jegliche Prozesse der Wasserbetriebe steht die Gesundheit dauerhaft im Fokus“, würdigt Steffen Klink, COO bei EUPD Research.
Zu den im Award gewürdigten Maßnahmen zählen Ergometer in den Schaltwarten der Wasser- und Klärwerke, Beratungsangebote bei psychosozialen Problemen, ein „Lebensphasencoaching 50 plus“ für erfahrene Kolleg:innen, strategische Unfallprävention, Elektroräder zum Ausleihen und ein Betriebschor. Ein besonderes Augenmerk lenkt das Unternehmen dabei auch auf die Fach- und Führungskräfte von morgen, die rund 280 Auszubildenden und dual Studierenden. Workshops und Kurse zum Abbau von Stress und Prüfungsangst gehören ebenso zum Pflichtprogramm der Ausbildung wie Kurse und Workshops zu gesunder Ernährung und Suchtprävention.

Zum Unternehmen
Die Berliner Wasserbetriebe und ihre 4.636 Beschäftigten versorgen 3,8 Mio. Menschen mit bestem Trinkwasser und reinigen das Abwasser von 4,7 Mio. Einwohnern der Metropolenregion. Auch fast 18.800 Kilometer lange Rohr- und Kanalnetze beschreiben Deutschlands größtes integriertes Wasserver- und Entsorgungsunternehmen. Mit innovativen Technologien schützen die Wasserbetriebe den Wasserkreislauf und versorgen Berlin aus eigenen Grundwasserressourcen. Investitionen i. H. v. knapp 400 Mio. € sichern diese Leistung.

Zum Corporate Health Award
Der Corporate Health Award (CHA) ist die bekannteste und erfolgreichste Initiative im Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland. Die Auszeichnung wird seit 2009 jährlich vergeben und umfasst inzwischen 13 Branchen- und mehrere Sonderpreiskategorien.

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Nachrichten von Verbänden 2024

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2024


AöW-Pressemitteilung: AöW fordert nachhaltigen Hochwasserschutz durch Flussgebietspartnerschaften

Angesichts zunehmender Hochwasser- und Starkregenereignisse fordert die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. (AöW) in ihrem aktuellen Positionspapier die Einrichtung und Förderung von Flussgebietspartnerschaften, um den Hochwasserschutz in Deutschland nachhaltig zu sichern. Die AöW sieht diese Form der Kooperation als wichtigen Beitrag, um Maßnahmen im gesamten Flusseinzugsgebiet koordiniert und effizient umzusetzen. Hochwasserschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die über die kommunale Ebene hinausreichen müsse. Flussgebietspartnerschaften böten die Möglichkeit, Hochwasserschutzmaßnahmen überregional abzustimmen und so eine ganzheitliche Planung zu fördern.

Eine zentrale Herausforderung sieht die AöW in der Finanzierung: Die steigenden Kosten für den Hochwasserschutz seien für viele Kommunen nicht tragbar. Die AöW fordert daher ein langfristig angelegtes Finanzierungsprogramm, das die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für den Klimaschutz und die Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe unterstreicht und gemäß Artikel 91a des Grundgesetzes als Gemeinschaftsaufgabe verankert wird. Ein Hochwasserfonds könnte die Finanzierung absichern und Planungssicherheit schaffen, sodass Maßnahmen unabhängig von politischen Zyklen realisiert werden können.

mehr: https://aoew.de/umweltschutz/klimafolgenanpassung/aoew-pressemitteilung-aoew-fordert-nachhaltigen-hochwasserschutz-durch-flussgebietspartnerschaften/

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Erster Schritt zur Vermeidung von Extremwetter und für nachhaltiges Wassermanagement

„Der BDEW begrüßt die Verabschiedung der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung als ersten Schritt zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels und von Extremwetterereignissen. Insbesondere die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und zur Vermeidung der Versiegelung von Böden sind von zentraler Bedeutung, um die Risiken von Überschwemmungen in urbanen Ballungsräumen zu vermindern. Es braucht Versickerungsflächen, damit das Wasser dezentral in den Boden sickern oder durch Pflanzen aufgenommen werden kann. Es dürfen dementsprechend nicht mehr so viele Flächen versiegelt werden, zum Beispiel durch Asphalt oder Bebauung. Die Gefahr durch starke Regenfälle steigt, wenn durch den Zubau neuer Wohn- und Gewerbegebiete Versickerungsflächen fehlen. Daher müsste das Regenwassermanagement durch „Schwammstadtkonzepte“ gestärkt werden. Hierzu gehört auch die Einrichtung von sogenannten „Regenwasseragenturen“, wie diese bereits in Berlin umgesetzt wurde.

mehr: https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/erster-schritt-zur-vermeidung-von-extremwetter-und-fuer-nachhaltiges-wassermanagement/

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Düngegesetz: Stoffstrombilanz wichtig für den Gewässerschutz

„Aus Gründen des Gewässerschutzes ist eine nachvollziehbare und transparente Bilanzierung der Nährstoffein- und -ausgänge eines Agrarbetriebes notwendig, um verursachergerecht diejenigen Betriebe zu identifizieren, die für eine erhebliche Nitratbelastung von Gewässern und Böden verantwortlich sind. Die Stoffstrombilanzverordnung sollte deshalb zu einem wirksamen Steuerungsinstrument weiterentwickelt werden.

mehr: https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/duengegesetz-stoffstrombilanz-wichtig-fuer-den-gewaesserschutz/

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EU-Kommunalabwasser-Richtlinie: Versorgungssicherheit darf nicht gefährdet werden!

Der BPI kritisiert die unausgewogene Lastenverteilung der aktuellen EU-Kommunalabwasser-Richtlinie und prüft derzeit juristische Mittel, um eine unverhältnismäßige Belastung der pharmazeutischen Industrie zu verhindern. „Aus rechtlicher Sicht steht uns ein langwieriger Prozess ins Haus – doch diese Zeit haben wir nicht: Wir brauchen Anpassungen, jetzt! Durch die neue EU-Richtlinie drohen massive Kostensteigerungen insbesondere für mittelständische Pharmaunternehmen. Vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen, Marktrücknahmen und Abwanderungstendenzen brauchen wir jetzt nicht noch weitere Krisenverstärker aus Brüssel“, sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. „Deshalb fordere ich die Politik auf, Augenmaß walten zu lassen und Änderungen zu erwirken. Es geht hier ausdrücklich nicht nur um den Wirtschaftsstandort, um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, sondern in erster Linie um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung.“

Die EU will zu großen Teilen die Pharmaindustrie für die Kosten der neuen Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen in die Pflicht nehmen. Dies kritisieren wir als BPI schon lange und haben das Signal gesetzt, auch juristische Wege zu beschreiten. Die medizinische Versorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und deshalb müssen auch die Kosten der Umweltmaßnahmen solidarisch von allen Verursachern getragen werden. Ein Gutachten des Verfassungsrechtlers Prof. Udo Di Fabio gibt uns Recht. Er betont darin, dass eine umfassende Berücksichtigung aller Verursachergruppen erfolgen müsse. Zudem wird unsere Position auch durch ein bereits 2023 gemeinsam von den Pharmaverbänden BPI, vfa, Pro Generika und BAH (heute Pharma Deutschland) beauftragtes Gutachten von Ramboll gestützt. Die Autoren haben alle relevanten wissenschaftlichen Studien zur Herkunft von Spurenstoffen im Abwasser analysiert. Und kamen unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Datenbasis der EU-Kommission fehlerhaft ist. So gibt es keinen Beleg dafür, dass angeblich 66 Prozent der Mikroverunreinigungen im Abwasser auf Arzneimittel zurückzuführen sind. Zudem wurden Studien zu anderen Spurenstoffeinträgen nicht mit einbezogen.

mehr: https://www.bpi.de/newsroom/news-details/eu-kommunalabwasser-richtlinie-versorgungssicherheit-darf-nicht-gefaehrdet-werden

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VKU-Position zur Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie

Die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie wurde am 12. Dezember 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie tritt 20 Tage später, also am 1. Januar 2025 in Kraft (Art. 34 Satz 1). Die wesentlichen Regelungen der Richtlinie (Art. 2 bis 11 und 14 bis 26 sowie die Anhänge I, III, V und VI) müssen dementsprechend bis zum 31. Juli 2027 in nationales Recht umgesetzt worden sein (Art. 33 Abs. 1 Satz 1). Der Umstand, dass die Richtlinie nicht mehr im Jahr 2024 in Kraft tritt, hat aber auch zur Folge, dass die Hersteller die erweiterte Herstellerverantwortung ein Jahr später, nämlich erst zum Ende des Jahres 2028 übernehmen müssen (Art. 9 Abs. 1 Satz 1).

mehr: https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-position-zur-umsetzung-der-kommunalabwasserrichtlinie/
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=OJ:L_202403019

VKU-Positionspapier: https://www.vku.de/fileadmin/user_upload/Verbandsseite/Positionen/Kommunale_Wasserwirtschaft/241205_VKU-Positionspapier_Umsetzung_KARL_final.pdf

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UBA Gutachten: Gebührenfragen in Bezug auf die P-Rückgewinnung aus Klärschlamm

In Kooperation mit den Kommunalen Spitzenverbänden möchten wir Ihnen auf unserer digitalen Veranstaltung am 10. Dezember 2024 von 08:00 bis 09:30 Uhr Informationen geben.

https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/uba-gutachten-gebuehrenfragen-in-bezug-auf-die-p-rueckgewinnung-aus-klaerschlamm/

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VKU-Stellungnahme zum Hochwasserschutzgesetz III

Der Klimawandel und die damit einhergehenden extremen Wetterereignisse wie Starkregen und Hochwasser zeigen, dass ein ganzheitlicher und präventiver Ansatz im Hochwasserschutz für die Daseinsvorsorge unerlässlich ist. In seiner Stellungnahme fordert der VKU, dass die Vorgaben zur Starkregenvorsorge präzisiert und die Finanzierung der Maßnahmen sichergestellt wird. Ob und wann das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen wird, ist derzeit kaum vorherzusagen.

Der VKU hat in seinem Positionspapier Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten insbesondere auf das notwendige Vorsorge- und Risikomanagement vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse hingewiesen und darin gefordert, Planung und Bebauung besser auf die sich ändernden Klimaverhältnisse abzustimmen. Nunmehr greift der vorliegende Referentenentwurf des Hochwasserschutzgesetzes III (HWG III) wesentliche Punkte des VKU-Positionspapiers Starkregenkarten auf.

In seiner Stellungnahme stellt der VKU heraus, dass der vorliegende Referentenentwurf eine Reihe von Regelungen enthält, die zu einer Verbesserung des Hochwasserschutzes führen können. Der VKU begrüßt die gesetzliche Verankerung der Starkregenvorsorge durch die Einführung von Starkregenrisikokonzepten sowie deren Berücksichtigung in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Dies ermöglicht grundsätzlich die Umsetzung entsprechender Maßnahmen.

https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-stellungnahme-zum-hochwasserschutzgesetz-iii/

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BDEW: Nach Ampel-Aus: Pläne zur Kreislaufwirtschaft bleiben unvollendet, aber es gibt auch Chancen bis zur Wahl

Jetzt braucht es eine handlungsfähige Bundesregierung, klare Rahmenbedingungen und Maßnahmen für eine funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Die Ampelkoalition ist mit guten und ambitionierten Zielen für den Ausbau zirkulärer Wirtschaftsweisen gestartet, aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. fordert, die kommenden Monate nicht zur Hängepartie für die Wirtschaft zu machen.

Dazu BDE-Präsidentin Anja Siegesmund: „Die Zeiten sind zu ernst, um in den nächsten Monaten wichtige Entscheidungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht zu treffen. Die Themen Wettbewerbsfähigkeit, Investitionssicherheit und Energieversorgung treiben die Unternehmen, treiben den Mittelstand um. Von der amtierenden Bundesregierung erwarten wir konkrete Schritte zu gehen und klare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kreislaufwirtschaft ihre Potenziale für Ressourcenschonung und Klimaschutz voll entfalten kann. Wer den Wohlstand und Industriestandort Deutschland sichern will, kommt an einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nicht vorbei.“

https://www.bde.de/presse/ampel-aus-kreislaufwirtschaft-chancen-wahl/

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BDEW: BDEW-Stellungnahme zum 2. Referentenentwurf EnWG-Novelle (Endkundenmärkte, Netzausbau, Netzregulierung)

Am 23. Oktober 2024 (abends) hat das BMWK einen 2. Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Bereich der Endkundenmärkte, des Netzausbaus und der Netzregulierung mit einer Frist zur Stellungnahme bis zum 25. Oktober 2024 in die Verbändeanhörung gegeben. Der BDEW hat trotz sehr kurzer Frist eine erste Einschätzung mit den wichtigsten Punkten der geänderten Regelungen fristgerecht eingereicht und sich weitere Rückmeldungen vorbehalten. Für die unveränderten Regelungen verweist der BDEW auf seine Stellungnahme zum 1. Referentenentwurf vom 20. September 2024.

Die kurze Frist ist politisch getrieben. Der 6. November 2024 soll als Kabinettstermin unbedingt gehalten werden. Dafür muss der zu beschließende Entwurf dem Kabinett am 1. November 2024 vorliegen.

Die zusätzlichen Ergänzungen des Gesetzentwurfs setzen auf der Fassung vom 28. August 2024 auf. Sie enthalten Ergänzungen, die der Umsetzung der Wachstumsinitiative der Bundesregierung aus dem Juli dieses Jahres dienen. Die Regelungen betreffen insbesondere die Direktvermarktung, die Steuerbarkeit von EE-Anlagen sowie das Vorgehen bei negativen Preisen und sollen u.a. der gewachsenen Rolle der erneuerbaren Energien für ein stabiles Stromsystem Rechnung tragen. Darüber hinaus sind weitere Regelungen in den Entwurf aufgenommen worden, die teilweise der Umsetzung von Unionsrecht dienen (bspw. Flexible Netzanschlussvereinbarungen). Der Entwurf enthält auch Vorschläge zur Änderung des Messstellenbetriebsgesetzes. Die Änderungen im vorliegenden 2. Referentenentwurf nehmen insgesamt wichtige energiewenderelevante Themen in den Blick. Das ist positiv. Insbesondere Maßnahmen zur Sicherstellung der Systemstabilität sind aufgrund der exponentiell ansteigenden Rekordnetzanschlüsse insbesondere bei der Photovoltaik elementar. Trotzdem bleibt es dabei, dass viele Punkte deutlich zu detailreich ausgestaltet sind und nicht praxisgerecht angegangen werden.

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VDMA: Wasser- und Abwassertechnik: aktuelle Normungsvorhaben des DIN – Update

Mit einem Update im 2-Monats-Zyklus, dass VDMA-Mitgliedern zum Download angeboten wird, informieren wir über aktuelle Normungsvorhaben des DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW).
Wasser- und Abwassertechnik: aktuelle Normungsvorhaben des DIN – Update
Mit einem Update im 2-Monats-Zyklus, dass VDMA-Mitgliedern zum Download angeboten wird, informieren wir über aktuelle Normungsvorhaben des DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW).
https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/69201329

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BUND: PFAS in Nordsee entdeckt

An niederländischen Nordsee-Stränden wurden im Meeresschaum hohe Konzentrationen der Ewigkeitschemikalien PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) nachgewiesen. Das niederländische Gesundheitsministerium rät Badenden, den Kontakt mit Meeresschaum zu vermeiden.
Bereits 2023 wurden PFAS an der niederländischen und belgischen Nordseeküste entdeckt. Nun aber hat das niederländische Gesundheitsministerium den Gefahrenhinweis für Badende verschärft. Das Gesundheitsministerium rät Badenden, nicht mit dem Meeresschaum in Berührung zu kommen, sich nach dem Baden abzuduschen und Kinder und Hunde nicht im Schaum spielen zu lassen.

PFAS: Gesundheitsgefahr
PFAS sind besonders langlebige Chemikalien. Einige stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen, Leber und Niere zu schädigen und krebserregend zu sein. Wir alle nehmen täglich PFAS auf, denn die Ewigkeitschemikalien sind inzwischen fast überall: In unserem Trinkwasser, in der Luft und im Boden. PFAS gehen auch in Lebensmittel über, beispielsweise über beschichtete Verpackungen wie Burger-Papier oder Pizzakartons oder über ältere Bratpfannen, die mit Teflon beschichtet sind. Verglichen damit fällt die Menge, die wir beim Strandurlaub über Meeresschaum aufnehmen, vermutlich wesentlich geringer aus.

PFAS auch in anderen Gewässern
Ob der Meeresschaum an deutschen Stränden auch PFAS enthält, ist bisher unklar. Hier fehlen zuverlässige Daten. Was jedoch klar ist: Viele andere deutsche Gewässer sind mit PFAS belastet. Eine umfangreiche Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung hatte im Jahr 2023 PFAS-Hotspots an 1500 Orten in Deutschland ausfindig gemacht. Die BUND-Partnerorganisation in Österreich, Global 2000, hatte vor einigen Monaten zusammen mit dem Europäischen Pestizid Aktionsnetzwerk PAN sechs Grund- und 23 Oberflächenwasser in zehn europäischen Ländern auf die PFAS Chemikalie Trifluoressigsäure (TFA) und vereinzelt auch weitere PFAS getestet. Der BUND steuerte eine Probe der Spree in Berlin zur Studie bei. Alle Wasserproben enthielten PFAS. Die Elbe in Hamburg, gefolgt von der Seine in Paris, ist am stärksten belastet. Doch das gesamte Ausmaß der PFAS-Verschmutzung lässt sich leider immer noch viel zu häufig nur schätzen. Bisher gibt es kein systematisches Monitoring, aus dem einfachen Grund, dass die Analytik noch nicht in der Lage ist, die gesamte Vielfalt der verwendeten PFAS zu erfassen.

PFAS kaum aus der Umwelt zu bekommen
Die Ewigkeitschemikalien lassen sich aus Böden und Gewässern nur sehr schwer entfernen. Einmal in die Umwelt gelangt belasten sie diese über Jahrhunderte hinweg. Trotzdem sind PFAS in der EU weiterhin erlaubt. Wir als BUND setzen uns dafür ein, dass PFAS in Alltagsprodukten umgehend verboten werden. Die gesamte PFAS-Produktion und Verwendung muss bis 2030 EU-weit verboten werden.

PFAS vermeiden: Tipps
Sie möchten keine Produkte mit PFAS nutzen? Darauf können Sie achten:
• Achten Sie auf die Kennzeichnungen „PFAS frei“, „PFC frei“ oder „fluorcarbonfrei“. Diese Bezeichnungen bedeuten alle, dass das Produkt frei von PFAS ist.
• Verzichten Sie auf Backpapier und Pfannen mit Teflon-Beschichtung.
• Vermeiden Sie beschichtete Einwegverpackungen für Lebensmittel. Setzen Sie auf Mehrweg-Behälter aus Metall, Glas oder Keramik.
• Setzen Sie auf zertifizierte Naturkosmetik. Die enthält keine PFAS. Die kostenfreie ToxFox-App vom BUND prüft Kosmetik und Körperpflegeartikel auf darin enthaltene PFAS und gibt direkt Auskunft.
• Für alle anderen Produkte können Sie Giftfragen an die Hersteller über die kostenfreie ToxFox-App schicken. Leider sind die Hersteller noch nicht zur Auskunft über alle PFAS verpflichtet. Doch jede Anfrage zeigt, dass Verbraucher*innen Produkte ohne Gift wollen.

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/pfas-in-nordsee-entdeckt/?tx_bundpoolnews_display%5Bfilter%5D%5Btopic%5D=11&cHash=d8ebd08578a6e1ea42c4a5a38877f324

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AöW: Stellungnahme zum Referentenentwurf zur BauGB-Novellierung

Der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Starkregen, Dürre und Hitze. Eine Anpassung der Bauleitplanung an die neuen klimatischen Anforderungen ist daher dringend erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat die AöW im Rahmen der Verbändeanhörung am 15.08.2024 Stellung genommen.
Die AöW unterstützt die im Entwurf vorgesehenen Maßnahmen zur Begrenzung der Bodenversiegelung und fordert ergänzend eine klare Regelung zur Reduzierung der Einleitung von Niederschlagswasser. Starkregenereignisse können nicht vollständig über die Kanalisation abgeführt werden, daher ist eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung erforderlich. Dies sollte im Einklang mit dem Ziel eines natürlichen Wasserhaushaltes erfolgen.
Darüber hinaus fordert die AöW den Vorrang wasserwirtschaftlicher Belange in der Bauleitplanung, insbesondere im Hinblick auf die Klimaanpassung und den Schutz vor Hochwasser und Starkregen. Die frühzeitige Einbindung der Wasserwirtschaft, bereits in der „Planungsphase Null“, wird als entscheidend für die Umsetzung von Maßnahmen wie der „Schwammstadt“ und des Überflutungsschutzes angesehen.
Die AöW spricht sich für die Möglichkeit aus, im Bebauungsplan verbindliche und messbare Konzepte zur Regenwasserbewirtschaftung festzusetzen. Diese sind unerlässlich, um Städte klimaresilient zu gestalten, die Biodiversität zu fördern und die Lebensqualität in urbanen Räumen zu verbessern.
Ergänzend fordert die AöW klare Vorgaben und Zuständigkeiten für die Umsetzung von Maßnahmen der Schwammstadt, rechtssichere Formulierungen bei der Festsetzung sowie die Herstellung von Kohärenz mit bestehenden Normen und Richtlinien. Nur durch eine wirksame und verbindliche Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Belange kann eine nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung gelingen.
AöW-Stellungnahme, RefE eines Gesetzes zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung
Mehr: https://aoew.de/umweltschutz/klimafolgenanpassung/stellungnahme-zum-referentenentwurf-zur-baugb-novellierung/

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Herstellerverantwortung: Was kostet die Pflicht zur vierten Reinigungsstufe?

Mit der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen Kläranlagen bis 2045 teilweise mit einer Viertbehandlung zur Reduzierung von Spurenstoffen ausgestattet werden. Neu ist, dass sich Hersteller von Arznei- und Körperpflegeprodukten erstmals an den durch ihre Produkte verursachten Kosten der Abwasserbehandlung beteiligen müssen. Damit landen die Kosten der Abwasserbehandlung nicht mehr alleine beim Gebührenzahler. Doch wie hoch fallen die Kosten aus, die in Deutschland durch die Aufrüstung der betroffenen Kläranlagen zu erwarten sind und wie verteilen sie sich bis 2045? Dazu hat der VKU eine Studie beauftragt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen.
Im September soll die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie final verabschiedet werden. Durch die darin enthaltenen Anforderungen zur Reduzierung von Spurenstoffen werden in Deutschland bis 2045 etwas über 150 Anlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 150.000 Einwohnerwerten (EW) zum Ausbau einer sogenannten vierten Reinigungsstufe verpflichtet. Weitere Anlagen müssen ertüchtigt werden, wenn sie zwischen 10.000 und 150.000 EW liegen und innerhalb noch zu definierender Risikogebiete einleiten.
Schon vor Beginn des Gesetzgebungsprozesses hat sich der VKU ausdrücklich für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung zur Finanzierung der verpflichtenden Viertbehandlung eingesetzt. Damit wird ein längst überfälliger Paradigmenwechsel Wirklichkeit: Die Verursacher müssen sich an den Kosten der Abwasserbehandlung beteiligen. So sind zukünftig mindestens 80 Prozent der für Ausbau und Betrieb der Viertbehandlung entstehenden Kosten durch die Hersteller von Arzneimittel- und Körperpflegeprodukten zu tragen. Auf nationaler Ebene noch einzurichtende Organisationen zur Umsetzung der Herstellerverantwortung müssen mit finanziellen Garantien ausgestattet werden, so dass die durch die Richtlinie vorgeschriebene Viertbehandlung unter allen Umständen fortgesetzt werden kann.
Im Rahmen einer Studie hat Fichtner Management Consulting im Auftrag des VKU ermittelt, welche Kosten durch die neuen Anforderungen zu erwarten sind. Der Ausbau und Betrieb der zusätzlichen Reinigungsstufen wird in Deutschland bis 2045 knapp 9 Milliarden Euro kosten. Der Schätzung liegt die Annahme zugrunde, dass 20 Prozent der Kläranlagen zwischen 10.000 und 150.000 EW aufgrund ihres Standortes ausbaupflichtig werden. Die Projektion der resultierenden Kosten berücksichtigt auch, dass die Kommunalabwasserrichtlinie einen gestaffelten Ausbau bis 2045 vorsieht und folglich nicht alle Kosten sofort entstehen. Da die Anzahl der ertüchtigten Anlagen erst nach und nach wachsen wird, fallen auch die resultierenden Kosten zu Beginn der Umsetzung moderat aus und steigen dann bis zum Ende des Umsetzungszeitraumes auf ein jährliches Volumen von bis zu 860 Millionen Euro an. Danach laufen zunächst die Betriebskosten weiter, bevor erste Reinvestitionen anstehen dürften. Die Studie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Kostenverteilung im Zeitverlauf.
Richtig umgesetzt wird die Herstellerverantwortung den Geldbeutel der Abwasserkundinnen und -kunden entlasten und dafür sorgen, dass Hersteller vermehrt auf Produkte setzen, die weniger gewässerbelastend sind. Wichtig ist, dass die Richtlinie nach der zurückliegenden Europawahl nun zügig final verabschiedet wird. Für eine praktikable Umsetzung in nationales Recht, die für die Planungs- und Investitionssicherheit der Abwasserwirtschaft schnell vorangebracht werden muss, liefert der VKU mit den Ergebnissen der Studie einen wichtigen Baustein.
https://www.vku.de/themen/preise-und-gebuehren/artikel/herstellerverantwortung-was-kostet-die-pflicht-zur-vierten-reinigungsstufe/

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Position der Verbände zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff

Die Verbände aus der Wasserwirtschaft informieren zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden in einer gemeinsamen Position zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff.
Die Diskussion um die Umsetzung der kommunalen Abwasserrichtlinie, die voraussichtlich im Herbst von den Mitgliedstaaten verabschiedet wird – schreitet voran. Die neuen verschärften Vorgaben an die Elimination von Stickstoff (N) und Phosphor (P) stellen die Abwasserwirtschaft vor große Herausforderungen.
Mit einem gemeinsamen Positionspapier machen die Verbände der Wasserwirtschaft gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden auf die Problematik aufmerksam. Die DWA hat das Papier erarbeitet und koordiniert. Wir begrüßen, dass die beteiligten Verbände bei diesem Thema an einem Strang ziehen und hoffen, dass zeitnah an Lösungen gearbeitet wird.
Stellungnahme zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff
https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/abwasser/position-der-verbaende-zur-ueberwachungsmethodik-fuer-phosphor-und-stickstoff/

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VKU-Position zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm

Mit Inkrafttreten der Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung (AbfKlärV) am 03. Oktober 2017 hat das Gebot zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm Rechtsverbindlichkeit erhalten. Bis zum Jahr 2029 (Anlagen über 100.000 EW) bzw. 2032 (Anlagen zwischen 50.000 und 100.000 EW) müssen Betreiber von Kläranlagen und die Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm, beziehungsweise der Klärschlammasche sicherstellen.
Der VKU hat auf Einladung des Bundesumweltministeriums im Mai 2024 an dem „Branchendialog Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm“ in Berlin teilgenommen. Der Dialog beruht auf einer Bitte der Umweltministerkonferenz vom Dezember 2023. Der VKU hatte sich intensiv für eine zeitnahe Durchführung des Dialogs eingesetzt und gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden auf die seit langem bekannten gebührenrechtlichen Probleme hingewiesen.
In Bezug auf die aktuellen Entwicklungen hat sich der VKU mit der Position „Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm“ in die Diskussion eingebracht. Diese umfasst die folgenden wesentlichen Forderungen für die Umsetzung der Vorgaben der Klärschlammverordnung zur Phosphor-Rückgewinnung:
• Wir brauchen endlich klare Rahmenbedingungen
• Gebührenrechtliche Hemmnisse lösen und Finanzierung sicherstellen
• Anpassung der Düngemittelverordnung erforderlich
• Lagerung der Asche ist langfristig eine Sackgasse
• Verzögerungen aufgrund bauwirtschaftlicher Engpässe berücksichtigen
• Phosphor-Rückgewinnung bis 2029 – Flexibilisierung beim Aufbau der Kapazitäten
https://www.vku.de/vku-positionen/kommunale-wasserwirtschaft/vku-position-zu-phosphor-rueckgewinnung-aus-klaerschlamm/

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AöW: Stellungnahme zum Entwurf Wasserstoffbeschleunigungsgesetz

Die im Referentenentwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes getroffene Festlegung von Wasserstoff als überragendes öffentliches Interesse birgt potenzielle Risiken für die öffentliche Wasserversorgung. Die öffentliche Wasserversorgung darf nicht durch den im Entwurf gewünschten Wasserstoffhochlauf beeinträchtigt werden. Die AöW fordert hierfür eine entsprechende ausdrückliche Klarstellung in § 4 WassBG. Nur so kann die öffentliche Wasserversorgung gewährleistet und Nutzungskonkurrenzen frühzeitig vermieden werden.
https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/aoew-stellungnahme-zum-entwurf-wasserstoffbeschleunigungsgesetz/

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VKU Stellungnahme zur WHG-Änderung Abwasserwiederverwendung

Das Bundesumweltministerium hat zur weiteren Konkretisierung der EU-Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung nunmehr einen Regelungsvorschlag vorgelegt. Der VKU fordert weitgehende Nachbesserungen bei der geplanten Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes, um die Vorschriften aus Sicht der kommunalen Wasserwirtschaft praktikabel zu gestalten.
Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung (Verordnung (EU) 2020/741) verabschiedet. Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023 in den Mitgliedstaaten und somit auch in Deutschland unmittelbar. Die Schaffung eines konkreten Regelungsvorschlags erfolgt nunmehr durch die Ergänzung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG).
Abwasserwiederverwendung ist auch in Deutschland mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels ein wichtiges Thema. Die zu schaffenden nationalen Regelungen müssen diese grundsätzlich unbürokratisch ermöglichen, dabei aber auch den Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleisten. Mit seinem Positionspapier hat sich der VKU bereits frühzeitig für die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft in die Diskussion eingebracht.
In seiner Stellungnahme zur Änderung des WHG hat sich der VKU wie folgt positioniert:
• Im Sinne des Schutzes der Trinkwasserressourcen fordert der VKU, neben den Schutzzonen I und II auch die Schutzzone III der Wasserschutzgebiete vom Anwendungsbereich der Abwasserwiederverwendung grundsätzlich auszunehmen. Für Trinkwassergewinnungen ohne Schutzgebiet ist ebenfalls eine entsprechende Regelung zu treffen. Darüber hinaus sollten Vorranggebiete für die zukünftige Trinkwassergewinnung vom Anwendungsbereich ausgeschlossen oder einer Prüfung möglicher Auswirkungen auf das Grundwasser und eine Trinkwassergewinnung unterzogen werden.

• Aus Sicht des VKU bedarf es einer klaren Abgrenzung der Wasseraufbereitung zur Abwasserwiederverwendung von der kommunalen Abwasserbeseitigung sowohl technisch als auch bilanziell. Denn die Kosten für die Abwasserwiederverwendung können nicht über Gebühren auf die Bürger umgelegt werden, sondern müssen durch den Endutzer des wiederverwendeten Wassers bezahlt werden. Der § 54 Absatz 2 Satz 3 WHG-E schafft hierfür grundsätzlich die erforderliche Regelung.Es bedarf jedoch einer weiteren Klarstellung insbesondere vor dem Hintergrund der Gebührenerhebung. Wegen der unterschiedlichen Kostenzuordnung sollte jedoch noch klarer geregelt werden, welche Anforderungen an die Wasseraufbereitung, Speicherung, Verteilung und Wiederverwendung gestellt und wie diese von den Anforderungen an die Abwasserbeseitigung getrennt werden. Bestenfalls sollte ein „Übergabepunkt“ definiert werden, an dem die Abwassereigenschaft im Vorgang der Wasseraufbereitung und damit auch die Zuständigkeit des Anlagenbetreibers endet. Dafür sollten zumindest wesentliche Begriffsbestimmungen aus der Verordnung (EU) 2020/741 im WHG-E aufgenommen werden.

• Mit zunehmendem Druck auf die Wasserressourcen wird die Abwasserwiederverwendung auch in anderen Geltungs- und Anwendungsbereichen, wie der industriellen Nutzung oder der Bewässerung von Grünflächen, an Relevanz gewinnen wird. Daher plädiert der VKU dafür, diese Bereiche bereits im vorliegenden Gesetzentwurf zu berücksichtigen und die Beschränkung auf die landwirtschaftliche Nutzung aus allen entsprechenden Vorschriften zu streichen.

• Der Risikomanagementplan ist die zentrale Bewertungsgrundlage im Genehmigungsverfahren. Daher sieht der VKU es als problematisch an, dass der Umfang und die Anforderungen an einen solchen Risikomanagementplan derzeit noch nicht näher definiert werden. Die vorgesehene alleinige Übertragung dieser Aufgabe auf den Anlagenerrichter oder -betreiber lehnt der VKU ab. Es wäre interessengerechter und zielführender, die Erstellung des Risikomanagementplanes bei der zuständigen Behörde anzusiedeln und den beteiligten Personen entsprechend ihren Betroffenheiten Auskunfts- und Mitwirkungspflichten aufzuerlegen. Der Risikomanagementplan muss im Rahmen einer Durchführungsverordnung so ausgestaltet werden, dass der Aufwand und damit die bürokratischen Mehrkosten für die Betreiber der Wasseraufbereitung minimiert werden.

• Betreiber von Abwasseranlagen werden vielfach als ein finanzwirtschaftlich gesondertes Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht als Eigenbetrieb geführt, was eine Zuordnung in den Normbereich Wirtschaft grundsätzlich ausschließt. Dies muss entsprechend angepasst werden. Unabhängig davon sieht der VKU den Erfüllungsaufwand bei den Betreibern der Abwasserwiederverwendung und bei den zuständigen Behörden als deutlich zu niedrig angesetzt.
Die VKU-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG-E) vom 28.02.2024 finden Sie hier.
https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-stellungnahme-zur-whg-aenderung-abwasserwiederverwendung/

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Gemeinsame Verbände-PM: Kosten für Abwasserreinigung müssen gerechter verteilt werden

Berlin (ots) – Das EU-Parlament hat gestern für die Annahme der überarbeiteten Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser gestimmt. Ihr zufolge sollen sich die EU-Länder die Einrichtung und den Betrieb einer vierten Reinigungsstufe in Kläranlagen großenteils von der Pharmaindustrie bezahlen lassen. Nach Schätzungen liegen die Kosten dafür allein in Deutschland bei mehr als 36 Milliarden Euro in den nächsten 30 Jahren. Mehr:
https://www.az-online.de/na-pressemitteilungen/gemeinsame-verbaende-pm-kosten-fuer-abwasserreinigung-muessen-gerechter-verteilt-werden-zr-92999565.html

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VKU: Wasserwirtschaft erarbeitet gemeinsamen Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Wasserwirtschaft erwartet neue Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Im European Green Deal geht es um nicht weniger als eine nachvollziehbare Unternehmenssteuerung in Richtung Nachhaltigkeit und eine ebensolche Neuausrichtung des Kapitalmarktes. Nachhaltigkeitsleistungen sollen künftig gleichwertig zu finanziellen Aspekten zur Beurteilung von Unternehmen herangezogen werden. Die darauf abzielenden Regelungen haben eins gemeinsam: Es geht um sehr konkrete Weiterentwicklung unternehmerischen Handelns, von Emissionsminderungen zugunsten des Klimaschutzes, über Reduktion von Schadstoffeinträgen in die Umwelt, um soziale Aspekte in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bis hin zur Mitverantwortung bei Menschenrechtsfragen entlang der Lieferketten.
Die Unternehmen sind dabei zunächst unterschiedlich betroffen. Viele der großen und mittleren Unternehmen sind nach CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und damit auch in der Taxonomie direkt berichtspflichtig. Doch auch kleinere Unternehmen werden sich mittelbar mit den Anfragen von Lieferpartnern oder auch bei Kapitalaufnahmen mit den Anforderungen beschäftigen müssen. Wer sich schon einmal mit den europäischen Nachhaltigkeitsberichtstandards, den
sogenannten ESRS (European Sustainability Reporting Standards), sowie mit den Technical Screening Criteria der EU-Taxonomie befasst hat, der stellt fest, dass das vermeintlich sinnvolle Ziel einer verbesserten Nachhaltigkeitssteuerung durch ein nicht einfach zu durchschauendes Regelwerk und Berichtswesen umgesetzt werden soll. Weniger glücklich sind zudem Umfang und Komplexität derBerichterstattungspflichten, die in denunterschiedlichen Richtlinien in Teilen thematisch redundant verankert sind. Besonders mittlere und kleinere Unternehmen werden vor große Herausforderungen gestellt, den Anforderungen umfänglich nachzukommen.
Damit sich diese Anforderungen für die Unternehmen der Wasserwirtschaft gut bewältigen lassen, haben sich BDEW, DVGW, DWA und VKU in einer verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe zusammengefunden und erarbeiten derzeit einen gemeinsamen Leitfaden. Der Leitfaden soll eine Hilfestellung für die Unternehmen liefern, die direkt nach CSRD und Taxonomie berichterstattungspflichtig werden, ebenso wie für die kleinere Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsentwicklung auf Anfrage ebenfalls offenlegen müssen. Ziel der verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe ist es daher zunächst eine praxistaugliche Handlungsorientierung zur Umsetzung der verbindlich vorgeschriebenen ESRS zu geben, an welcher sich jedes einzelne Unternehmen individuell orientieren kann.
Zentrales Element zur Bewältigung der Anforderungen wird dabei eine sektorbezogene Wesentlichkeitsanalyse für die Themen der Trink- und Abwasserunternehmen sein, in welcher sich dann viele Unternehmen wiederfinden können. Das so erarbeitete ESRS-Set für die Wasserwirtschaft soll neben weiteren konkreten Handlungsempfehlungen bis zum Jahresende in einen Branchenleitfaden münden, der allen Mitgliedsunternehmen verfügbar gemacht werden soll. Über den Arbeitsstand werden die Verbände in der Zwischenzeit regelmäßig informieren, entsprechende Empfehlungen publizieren, um Ihnen die notwendige Arbeit in den Unternehmen zu erleichtern. Gerne nehmen wir auch Ihre Empfehlungen zur inhaltlichen Gestaltung entgegen.
Nicht zuletzt hält die Arbeitsgruppe engen Kontakt mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, der derzeit an einem Reformvorhaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex arbeitet. Einige Wasserwirtschaftsunternehmen nutzen den DNK als vergleichsweise einfach zugänglichen Prozessstandard der Nachhaltigkeitsberichterstattung bereits heute. Auch hierüber verspricht sich die Arbeitsgruppe gute Hinweise und nutzbringende Möglichkeiten, um gesetzliche Anforderungen mit vertretbarem Aufwand zugunsten der Wasserwirtschaftsunternehmen verfügbar zu machen.
https://www.vku.de/themen/daseinsvorsorge/artikel/wasserwirtschaft-erarbeitet-gemeinsamen-leitfaden-zur-nachhaltigkeitsberichterstattung/

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AöW: EU-Parlament beschließt EU-Richtlinie über kommunales Abwasser

Statement von AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger
Berlin. Am 10.04.2024 hat das Europäische Parlament die EU-Richtlinie über kommunales Abwasser angenommen. Im nächsten Schritt muss noch der Ministerrat der Richtlinie zustimmen.
AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger erklärt: „Es ist sehr erfreulich, dass das EU-Parlament noch vor den EU-Wahlen die Kommunalabwasserrichtlinie beschlossen hat. Die derzeitige Analyse der Richtlinie zeigt uns auf, dass die Umsetzung der Richtlinie ambitioniert und fordernd sein wird – trotz der vielen Herausforderungen, mit denen die Branche bereits konfrontiert ist. Deshalb muss geschaut werden, wo Entlastungen bei optimaler Berücksichtigung der Gewässerschutzbelange möglich sind. Hierzu unterstützen wir die Einführung der „24-h-Mischprobe“, wie auch in der Kommunalabwasserrichtlinie genannt.
Die Einführung der Herstellerverantwortung ist essenziell. Es muss konsequent das Verursacherprinzip umgesetzt und die Kläranlagen wirksam entlastet werden – durch Vermeidung, praxistaugliche Finanzierungsinstrumente und verlässliche Entscheidungsverfahren.
Unsere Prioritäten liegen klar auf gesunden Flusssystemen, lebenswerten Kommunen und der konsequenten Umsetzung des Verursacherprinzips. Dabei benötigen die Kommunen finanzielle Unterstützung, angepasste Rahmenbedingungen und fachliche Unterstützung. Die Interkommunale Zusammenarbeit muss gestärkt werden, um gemeinsam die Herausforderungen anzugehen.
Die Gemeinwohlorientierung der öffentlichen Wasserwirtschaft ist zentral, um eine bezahlbare Abwasserentsorgung – auch nach der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie – für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Daher setzen wir uns als Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft für die Verantwortung und Umsetzung in öffentlicher Hand ein.“

Kontakt:
Dr. Durmus Ünlü
AöW-Geschäftsführer
E-Mail: uenlue@aoew.de
Tel.: 0 30 / 39 74 36 06
www.aoew.de
https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/abwasser/eu-parlament-beschliesst-eu-richtlinie-ueber-kommunales-abwasser/

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BDEW: Verursacherprinzip wird endlich rechtskräftig umgesetzt

Heute soll das Europäische Parlament die kommunale Abwasserrichtlinie final beschließen. Damit nimmt der Rechtsakt die vorletzte Hürde im Legislativverfahren der Europäischen Union. Hierzu erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser:
„Mit dem heute erwarteten Beschluss des EU-Parlaments passen die EU-Institutionen die 30-Jahre alte Abwasserrichtlinie an aktuelle Herausforderungen und den technologischen Fortschritt an. Mit dem neuen Rechtsakt werden wichtige Vorgaben und Maßnahmen für die Abwasserreinigung der kommenden Jahre getroffen.
Insbesondere die verbindliche Einführung der Erweiterten Herstellerverantwortung stellt einen umweltökonomischen Meilenstein dar. Zukünftig werden die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetikprodukten dazu verpflichtet, für die Kosten der Einführung und des Betriebs der 4. Reinigungsstufe aufzukommen. Damit wird nun das Verursacherprinzip auch in der Abwasserwirtschaft rechtskräftig umgesetzt. Es werden Anreize geschaffen, Schadstoffe an der Quelle zu vermindern und umweltschonende Grundstoffe und Produkte zu entwickeln. Der BDEW hatte die Notwendigkeit der Herstellerverantwortung bereits in zahlreichen Studien und Papieren dargelegt.
Nach der Verabschiedung im Parlament und der Vorlage aller notwendigen Übersetzungen sollte auch der EU-Ministerrat den Rechtsakt zügig annehmen. Dann kann umgehend mit der nationalen Umsetzung begonnen werden. Hierbei sollte auf eine 1:1 Umsetzung der europäischen Vorgaben und vor allem die funktionsfähige Umsetzung der neuen Herstellerverantwortung vor Eintritt der Fristen für die Einführung der 4. Reinigungsstufe geachtet werden.“
https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/verursacherprinzip-wird-endlich-rechtskraeftig-umgesetzt/

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agw: Die neue Kommunalabwasserrichtlinie kommt!

Die Europäische Kommunalabwasserrichtlinie ist heute im EU-Parlament final beschlossen worden. Damit werden 30 Jahre nach Inkrafttreten der ersten Regelungen für kommunales Abwasser auf europäischer Ebene die Weichen für die Zukunft gestellt.
Mit der neuen Richtlinie werden wichtige Vorgaben für die Abwasserreinigung getroffen. Insbesondere die verbindliche Einführung der Erweiterten Herstellerverantwortung zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufen gilt als Meilenstein der Etablierung des Verursacherprinzips. Die geplante Kommunalabwasserrichtlinie bringt wichtige Neuerungen für die Elimination von Spurenstoffen, für den Ausbau der Eigenenergieerzeugung, als auch Verschärfungen für die Nährstoffelimination.
Die agw hat den Prozess über die letzten beiden Jahre eng begleitet. Mit der Verabschiedung auf europäischer Ebene ist nun der Weg frei für die Umsetzung in deutsches Recht, in die sich die agw intensiv einbringen wird.
https://www.agw-nw.de/home

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VDMA: VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate

„Wasser ist Grundlage allen Lebens“, lautet der erste Satz der Nationalen Wasserstrategie Deutschlands, die mit Kabinettsbeschluss vom März 2023 verabschiedet wurde. Diese Strategie ist kein alleinstehendes Instrument, sondern ist im europäischen und globalen Kontext zu betrachten: Es braucht erhebliche Investitionen in die Wasserwirtschaft zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Diese Investitionen schließen modernste Technologien unbedingt ein. Technologien, die der Maschinen- und Anlagenbau zur Verfügung stellt. Anlässlich des heutigen Weltwassertags bilanziert der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, dass innovative und effiziente Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark wie nie zuvor nachgefragt war.
Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr erneut übertroffen werden. Im Vergleich zum Jahr 2022 stiegen die Ausfuhren um 5,5 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro.
EU-27 bleibt wichtigste Absatzregion
Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU-Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht unterdurchschnittlich um 2,6 Prozent auf 611 Millionen Euro. Damit wurden 47 Prozent aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU-Staaten ausgeführt.
Für die ebenfalls wichtigen Abnehmerregionen Sonstiges Europa (plus 6,5 Prozent) und Nordamerika (plus 7,9 Prozent) steht ebenfalls eine positive Veränderungsrate zu Buche, für Ostasien mit minus 4,7 Prozent eine negative Entwicklung.
Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleineren Absatzregionen Nordafrika (plus 55,2 Prozent), Südostasien (plus 54,7 Prozent) und Zentral- und Südasien (plus 50,1 Prozent). Der stärkste Rückgang wurde im Nahen/Mittleren Osten (minus 5,5 Prozent) verbucht.
Damit gelang es den deutschen Anbietern von Wasser- und Abwassertechnik wie schon den Jahren zuvor erneut, teilweise signifikante Rückgänge der Ausfuhren in eine wichtige Region durch ebenso deutliche Zuwächse in anderen Absatzregionen zu kompensieren.
Sieben der zehn wichtigsten Exportmärkte im Plus
Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2023 die Ausfuhren in sieben Märkte positiv und in drei Märkte (teils nur sehr leicht) negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 8 der wichtigsten Absatzmärkte vor der Schweiz und Spanien.
Verändert wurde auch die Rangfolge der drei wichtigsten Exportmärkte. Angeführt von Frankreich mit 94 Millionen Euro (plus 3,4 Prozent) folgten die USA (92 Millionen Euro, plus 8,7 Prozent) und die Niederlande (70 Millionen Euro, minus 0,2 Prozent). Polen, 2022 noch auf Platz drei, verzeichnete einen Rückgang um 11,7 Prozent und reiht sich damit auf Platz vier vor Italien ein. Den prozentual höchsten Zuwachs der Ausfuhren aus Deutschland verzeichnete Spanien mit plus 20,4 Prozent.
https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/90221019

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VDMA: Exporte von Wasser- und Abwassertechnik erneut gestiegen

Zum Weltwassertag am 22. März hat der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate bilanziert, dass effiziente Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark gefragt war wie nie zuvor.
Wasser ist Grundlage allen Lebens“, lautet der erste Satz der Nationalen Wasserstrategie Deutschlands, die mit Kabinettsbeschluss vom März 2023 verabschiedet wurde. Diese Strategie ist kein alleinstehendes Instrument, sondern ist im europäischen und globalen Kontext zu betrachten:
Es braucht erhebliche Investitionen in die Wasserwirtschaft zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Diese Investitionen schließen modernste Technologien unbedingt ein. Technologien, die der Maschinen- und Anlagenbau zur Verfügung stellt. Anlässlich des Weltwassertags bilanziert der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, dass Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark wie nie zuvor nachgefragt war.
Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte

https://www.chemietechnik.de/markt/exporte-von-wasser-und-abwassertechnik-erneut-gestiegen-776.html

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AöW-Jahresveranstaltung „Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand gemeinwohlorientiert und nachhaltig: Herausforderungen und Perspektiven“

Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und anschließend mit der Politik wollen wir beleuchten, wo die öffentliche Wasserwirtschaft vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen und Entwicklungen steht und welche Aufgaben und Herausforderungen in den nächsten Jahren auf sie zukommen. Werden die politischen Zielsetzungen den Anforderungen und der Verantwortung der öffentlichen Wasserwirtschaft gerecht? Wie kann eine Stärkung zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen gelingen? Mehr:
https://aoew.de/

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AöW-Pressemitteilung „Einigung zur EU-Richtlinie über kommunales Abwasser“

Statements von AöW-Präsidentin und -Vizepräsident
Berlin. Am Montag (29.01.2024) wurde in den Trilogverhandlungen der EU eine Einigung zur Überarbeitung der über 30 Jahre alten Richtlinie erzielt.
AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger erklärt: „Die erzielte Einigung ist ein wichtiger Schritt, um die öffentliche Abwasserentsorgung an die neuen Herausforderungen anzupassen. Die bisherigen Bekanntmachungen zur Einigung enthalten wichtige Eckpunkte, die auch die AöW unterstützt hat. Dazu gehört die Einführung der Herstellerverantwortung für Humanarzneimittel und kosmetische Mittel, diese Industriebranchen müssen mindestens 80 % der Kosten für die Beseitigung von Mikroschadstoffen (sog. vierte Reinigungsstufe) tragen. Wir hatten Vollkostendeckung gefordert, auch vor dem Hintergrund der Entbürokratisierung. Das Ergebnis begrüßen wir gleichwohl. Aber auch die Förderung der öffentlichen Abwasserwirtschaft in Richtung Energie- und Klimaneutralität ist ein wichtiges Thema, das wir unterstützen, um nur einige Punkte zu nennen. Insgesamt deckt die Richtlinie alle für die Abwasserwirtschaft wichtigen Punkte ab. Ich hoffe auf einen zügigen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens, so dass dann mit der nationalen Umsetzung begonnen werden kann. Auch diesen Prozess möchten wir gemeinsam mit der AöW begleiten.“
AöW-Vizepräsident Olaf Schröder ergänzt: „Der Gesetzgeber und die Politik in Deutschland – Bund und Länder – sind nun gefordert, erste Überlegungen für eine praktikable und zumutbare Umsetzung der Vorgaben anzustellen. Hierzu ist ein enger Dialog mit der gesamten Branche notwendig. Es darf dabei nicht nur um eine 1:1-Umsetzung gehen, sondern es ist entscheidend, wie die Rahmenbedingungen für die öffentliche Abwasserwirtschaft insgesamt gestärkt werden können, um die Aufgaben aus der Richtlinie gemeinwohlorientiert zu erfüllen. Dabei dürfen die öffentlichen Unternehmen in der Abwasserwirtschaft nicht – im wahrsten Sinne des Wortes – mit den Anforderungen im Regen stehen gelassen werden. Es wird beispielsweise darum gehen, wie kleinere Betriebe die Umsetzung bewältigen können, wie die Herstellerverantwortung praktikabel, rechtssicher und planbar umgesetzt werden kann und wie unnötige Belastungen durch zusätzliche Anforderungen und Bürokratie vermieden werden können. Und das alles gemeinwohlorientiert und nachhaltig in öffentlicher Hand.“

Kontakt:
Dr. Durmus Ünlü
AöW-Geschäftsführer
E-Mail: uenlue@aoew.de
Tel.: 0 30 / 39 74 36 06
www.aoew.de
https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/abwasser/aoew-pressemitteilung-einigung-zur-eu-richtlinie-ueber-kommunales-abwasser/

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DVGW: STATEMENT FÜR DIE PRESSE

Zu den heutigen parlamentarischen Beratungen über den Agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung und mit Blick auf den Beginn der Grünen Woche erklärt Dr. Wolf Merkel, Vorstand des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW): „Landwirtschaftliche Betriebe haben neben der wichtigen Funktion der Sicherstellung unserer Ernährung eine große Verantwortung beim Schutz unserer Umwelt. Hier gilt es, die Trinkwasserressourcen besser zu schützen, indem die Landwirtschaft Gewässerbelastungen aus Stickstoffüberschüssen sowie chemischen Pflanzenschutzmitteln weiter reduziert.
Die aktuelle Düngeverordnung allein wird jedoch keine Wende bewirken: Ein Wirksamkeitsmonitoring zur Bewertung des Nutzens der Verordnung für die Umwelt fehlt bislang. Auch die Stoffstrombilanzverordnung ist in ihrer jetzigen Form unzureichend. Die darin festgelegten Obergrenzen für Nährstoffüberschüsse sind viel zu hoch, um Gewässer wirksam zu schützen. Hier müssen die zulässigen Düngemengen für die landwirtschaftlichen Betriebe deutlich abgesenkt werden. Daher ist es gut und richtig, dass die Bundesregierung das Düngerecht verschärfen will. Ebenfalls begrüßen wir, dass die Bundesregierung noch im Januar eine Reduktionsstrategie für chemische Pflanzenschutzmittel (PSM) vorlegen will. Wir erhoffen uns davon konkrete Maßnahmen, die den Einsatz von PSM und die damit auch für die Trinkwasserressourcen verbundenen Einträge senken. Auf europäischer Ebene sind die Bemühungen für eine nachhaltigere Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln leider vorerst gescheitert. Umso wichtiger ist es nun, zeitnah einen Fahrplan auf nationaler Ebene vorzulegen, der auch die Belange des Gewässerschutzes umfassend berücksichtigt.“
https://www.dvgw.de/medien/dvgw/verein/presse/pi-nachhaltige-wasserwirtschaft.pdf

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VKU-Position zur Abwasserwiederverwendung Umsetzung der EU-Verordnung in nationales Recht

Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung (Verordnung (EU) 2020/741) verabschiedet.
Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023 in den Mitgliedstaaten und somit auch in Deutschland unmittelbar. Doch ein konkreter Regelungsvorschlag für eine Einpassung und Ergänzung des deutschen Rechts liegt bislang noch nicht vor. Mit unserem VKU-Positionspapier möchten wir uns daher frühzeitig im Rahmen des Umsetzungsprozesses positionieren, um die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft zielgerichtet in die Diskussion einzubringen.
Die EU-Verordnung für die landwirtschaftliche Nutzung kann bereits jetzt wichtige Weichen für die Wiederverwendung von Abwasser in Deutschland generell setzen. Daher ist aus Sicht des VKU entscheidend, dass:
• die Wiederverwendung freiwillig bleibt.
• weitere Geltungs- und Anwendungsbereiche, wie die Bewässerung von Grünflächen oder die industrielle Nutzung berücksichtigt werden.
• die Mindestanforderungen so gesetzt werden, dass Wiederverwendung wirtschaftlich möglich ist.
• kein übermäßiger Mehraufwand für kommunale Unternehmen durch Genehmigungsverfahren und Überwachung entsteht.
• der Schutz von Trinkwasserressourcen, Böden und Grundwasserkörpern gewährleistet wird.

Hintergrund
Die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung legt erstmals europaweit einheitliche Mindestanforderungen für die Wasserqualität und Überwachung bei der Aufbereitung von Abwasser für die landwirtschaftliche Nutzung fest. Darüber hinaus definiert sie Rahmenbedingungen für das Risikomanagement sowie die sichere Verwendung von aufbereitetem Wasser zur Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die EU-Verordnung sieht explizit an verschiedenen Stellen vor, dass die Vorgaben durch nationale Regelungen ergänzt werden können. Dazu zählt z. B. die Möglichkeit der Erweiterung auf andere Sektoren.
Im Jahr 2022 legte die dafür eingerichtete Kleingruppe „WaterReUse“ der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) ihren Endbericht, der auch Regelungsvorschläge umfasst, vor. Demnach schlagen die Länder mehrheitlich vor, die EU-Verordnung durch ein eigenes Kapitel im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) umzusetzen. Ergänzend sollen die materiellen Anforderungen in Form eines untergesetzlichen Regelwerks festgelegt werden
https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-position-zur-abwasserwiederverwendung/?sword_list%5B0%5D=Abwasserwiederverwendung&sword_list%5B1%5D=freiwillig&sword_list%5B2%5D=bleibt&no_cache=1

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EurEau

EurEau verfügt mit seinen Mitgliedern über ein umfangreiches Know-how und Expertise in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und vertritt die Branche in Brüssel. Der DVGW ist Gründungsmitglied von EurEau und engagiert sich seit Jahrzehnten fachpolitisch in der EU.

Eine gemeinsame Stimme der europäischen Wasserwirtschaft
Vereinigung der nationalen Verbände in der Wasserver- und Abwasserentsorgung
EurEau ist die europäische Vereinigung der nationalen Verbände in der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Mit über 600.000 Beschäftigten zählt dieser Sektor zu den Pfeilern der europäischen Wirtschaft. EurEau wurde 1975 durch die sechs Gründungsländer der Europäischen Union in Brüssel als Vereinigung der nationalen Vereine von Wasserversorgungsunternehmen ins Leben gerufen. 1998 fusionierte EurEau mit der Europäischen Abwasserentsorgungsgruppe. EurEau verfügt mit seinen Mitgliedern über ein umfangreiches Know-how und Expertise in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und vertritt die Branche fachpolitisch in Brüssel.

EurEau vertritt die Wasserbranche in Brüssel
Die Aufgaben

EurEau vertritt die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den EU-Institutionen und unterrichtet sie über die Entwicklungen auf europäischer Ebene. So wird sichergestellt, dass die Mitglieder angemessen mit den Chancen und Risiken umgehen können, die aus der EU-Politik sowie deren nationaler Umsetzung entstehen. Zusätzlich fördert EurEau den Austausch ihrer Mitglieder und somit die Vernetzung der internationalen Wasserwirtschaft.
Water matters, the views of Europe’s water sector

Übersicht der EurEau-Mitgliedstaaten © EurEau
Mitglieder von EurEau
Heute sind die nationalen Verbände aus 26 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Schweiz und Serbien in EurEau vertreten:
Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern

Nicht-EU-Staaten: Norwegen, Schweiz, Serbien
https://www.dvgw.de/der-dvgw/dvgw-international/eureau

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Wie Schmutzwasser trinkbar wird

DBU-Projekt: umweltschonende Krisenhilfe – „Ohne Chlor“
Osnabrück. Bei Naturkatastrophen, Krieg oder Epidemien steht schnelle Hilfe für betroffene Menschen an oberster Stelle. Zentral ist die Bereitstellung von ausreichend sauberem Wasser, um Dehydrierungen, Durchfallerkrankungen und Cholera zu vermeiden. Das Startup Disaster Relief Systems (DRS) unter Professor Utz Dornberger an der Universität Leipzig entwickelt derzeit in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt eine Anlage, die aus Schmutzwasser sauberes Trinkwasser herstellt. Sie funktioniert ohne Chemikalien, kann regenerativ angetrieben werden und ist recycelbar.

Trinkwasseraufbereitung: Chemikalien können Boden und Gewässer belasten
Zur Versorgung von in Not geratenen Menschen mit sauberem Wasser setzen Hilfsorganisationen in der Regel große mobile technische Anlagen zur Rohwasseraufbereitung ein. „Ökologisch und einsatztechnisch problematisch ist dabei oft das Verwenden von Chemikalien zum Beispiel zur Flockung von Schwebstoffen, Desinfektion des Wassers sowie Konservierung von Filtermembranen, bei deren unsachgemäßer Handhabung Gesundheitsgefährdungen und Schäden an der Umwelt entstehen können“, sagt Projektleiter John-Henning Peper. „Aus diesem Grund war eine der Hauptanforderungen, eine leistungsfähige Trinkwasseraufbereitungsanlage zu entwickeln, die auch ohne den Gebrauch von Chemikalien auskommt.“

Umweltschutz schon vor dem Krisenfall berücksichtigen
Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Naturschutz sind allerdings in Katastrophenfällen bislang eher zweitrangig, sodass diese Aspekte bei den großtechnischen Trinkwasseraufbereitungsanlagen der Hilfsorganisationen bisher keine oder eine nur geringe Rolle spielten. Um dieses Manko zu minimieren, hat Franz-Peter Heidenreich einen dringenden Rat. Der Leiter des DBU-Referats Wasser, Boden und Infrastruktur empfiehlt, „den Umweltschutz schon vor einem möglichen Krisenfall zu berücksichtigen“. Auch deshalb, so Heidenreich, weil es eben folgenden Zusammenhang gebe: „Der Klimawandel führt weltweit zu einer wachsenden Anzahl an Katastrophen, insbesondere zu Starkregenereignissen und Hochwassersituationen, auf die dann entsprechend reagiert werden muss.“ Bei der kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlage haben die Tüftler Heidenreich zufolge auch den Umweltschutz-Aspekt schon eingebaut.

Ohne Chemie: Anlage kann bis zu 2.500 Liter Wasser pro Stunde aufbereiten
Einen der ersten serienreifen Prototypen der Anlage hat Peper mit seinem Team-Kollegen Sören Lohse nun in Osnabrück, dem Sitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Referatsleiter Heidenreich vorgestellt. Zusammen platzierten sie das mit Tragegriffen versehene und 135 Kilogramm schwere Gerät namens „SAS-W2500“ auf dem DBU-Gelände. Die Abkürzung steht für „Standardized Aid System“, also: standardisiertes Hilfssystem. „Diese Anlage kann bis zu 2.500 Liter Wasser pro Stunde chemikalienfrei aufbereiten – ohne Chlor“, so Peper. Sie reinigt, indem das Schmutzwasser mit einem Druck von drei bis sieben bar durch Filter mit Mini-Poren im Nanometer-Bereich gepresst wird. Peper: „Druck und Filter halten nicht nur gefährliche Keime wie den Cholera-Erreger, sondern auch winzige bakterielle Giftstoffe und ein hohes Maß an Viren zurück.“ Bei einem Bedarf von drei Litern Trinkwasser pro Person könnten damit rein rechnerisch bis zu 830 Menschen pro Stunde und rund 20.000 Menschen täglich versorgt werden, so Peper.

Katastrophenschutz-Training: erfolgreicher Probe-Einsatz in Frankreich
Öffentlich wirksam präsentiert wurde die Anlage kürzlich in Villejust nahe Paris mit den Hilfsorganisationen @fire aus Deutschland, S.A.R.A.I.D. aus Großbritannien, SARDA aus Nord-Irland und einer kleinen ukrainischen Delegation bei einem viertägigen Katastrophenschutz-Trainingseinsatz, berichtet Peper. „Trotz des sehr stark verschmutzten Wassers haben wir mit einer Anlage ausreichend Wasser für alle fünfzig Einsatzkräfte bereitgestellt“, so Peper – komplett ohne externe Strom- und Wasserversorgung. Mit einem Feldlabor sind nach seinen Worten alle wichtigen chemischen und biologischen Parameter gemessen und die Reinheit sichergestellt worden.

Strom über erneuerbare Energien – Bauteile recyclingfähig
Die Entwickler denken ganzheitlich: „Die benötigte Energie liefert die Anlage mittels eines kleinen eingebauten Generators oder mittels Elektroantrieb, der wiederum mittels einer ausklappbaren Solar-matte gespeist werden kann“, sagt Lohse. Um auch die Einsatzfähigkeit der Solarmatte im Katastrophenfall zu gewährleisten wird derzeit am Standort Leipzig ein zweiter Prototyp mit einer ausklappbaren Photovoltaikanlage getestet. Zudem wird laut Lohse darauf geachtet, dass möglichst alle Bauteile recyclingfähig sind – eine technische Herausforderung.

Nächster Test: Abwurf aus Flugzeugen
Für die Erfinder steht neben Praktikabilität und schneller Hilfe auch der Umweltschutz im Vordergrund. Oft sind Katastrophengebiete nur schwer zugänglich. Deshalb sind für den Einsatz in Krisenregionen nicht nur Mobilität und Autonomie einer Anlage entscheidend. Wichtig ist auch, dass sie notfalls unbeschadet aus einem Flugzeug abgeworfen werden und dann ihre Dienste leisten kann. Entsprechende Tests wollen die Ingenieure als nächstes starten.

Weitere Informationen:
https://www.dbu.de/news/wie-schmutzwasser-trinkbar-wird/
http://Das Team Disaster Relief Systems (DRS) entwickelt in einem von der @umweltstiftung geförderten #DBUprojekt eine umweltfreundliche Trinkwasseraufbereitungsanlage für den Katastrophenfall. Mehr hier: https://www.dbu.de/news/

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VKU stellt Positionen zur Abwasserwiederverwendung vor

Seit Juni gilt dazu eine EU-Verordnung. Sie muss noch in deutsches Recht eingefügt werden.
Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung verabschiedet.

Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023…mehr:
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/vku-stellt-positionen-zur-abwasserwiederverwendung-vor

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Klärschlammverordnung – BDE fordert von Länder und Kommunen zügige Umsetzung der Vorgaben

Verband sieht in Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen besondere Bedeutung
Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft hat die Positionierung der Umweltministerkonferenz (UMK) zu den Zielen der Klärschlammverordnung zur Phosphorrückgewinnung als wichtige Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit begrüßt. Zugleich mahnt der Verband mehr Engagement der Länder bei der Umsetzung der Verordnung an.
„Der BDE begrüßt, dass die Umweltministerkonferenz einen wichtigen Pflock für das Regelwerk und die Phosphorrückgewinnung eingeschlagen hat. Jetzt ist eine entsprechende Umsetzung nötig“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am Mittwoch in Berlin.
Auf ihrer Sitzung Anfang Dezember hatte die Umweltministerkonferenz die in der Klärschlammverordnung geregelte Phosohorrückgewinnung ab 2029 bekräftigt und nachhaltige Bewirtschaftung dieses kritischen Rohstoffs hervorgehoben.
Nach den Worten von Verbandspräsident Kurth unterstützt der BDE auch den durch den UMK-Beschluss in Aussicht gestellten Dialog zwischen Bund, Ländern und der Wirtschaft. Dieser sei nötig, damit die Akteure ihren Beitrag für den benötigten Umbau der Behandlungs- und Verwertungsinfrastrukturen leisten können. Es gebe einen großen Gesprächsbedarf zu den aktuellen Herausforderungen. Zugleich brauche es jetzt zügige politische Entscheidungen zu den bereits seit langem bekannten Herausforderungen wie etwa bei Fragen zur zulässigen Umlagefähigkeit von Kosten für die Phosphorrückgewinnung auf die Abwassergebühren.
Dabei moniert der BDE, dass diese Fragen bereits seit der Novelle der Verordnung im Jahr 2017 im Raum stünden und längst hätten beantwortet werden können. Nach Ansicht des BDE müssen die Länder nun schnell in dieser Frage handeln, die Umlagefähigkeit klarstellen und koordiniert und bundeseinheitlich vorgehen, damit die für die Phosphorrückgewinnung nötigen Investitionen ausgelöst werden.
Zudem vermisst der BDE im UMK-Beschluss klare Aussagen zu der Frage, wie mit den bestehenden Ausnahmeregelungen bei der Langzeitlagerung von Klärschlammverbrennungsasche umzugehen ist und hebt dabei hervor, dass die aktuelle Art der Lagerung der Aschen eine spätere Rückgewinnung des Phosphors aus den Aschen nicht zulässt.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Die Rückgewinnung des lebensnotwendigen Phosphors bleibt eine Hauptaufgabe. Deshalb ist es dringend nötig, klare Standards für die Praxis zu erarbeiten. Zugleich ist es wichtig, auf Seiten der Abwasser- und Klärschlammentsorger ausreichende Rückstellungen zu bilden, um bereits vom ersten Tag an die Methoden der hochwertigen Rückgewinnung von Phosphor einer reinen Zwischenlagerung in der Gebührenbelastung gleichzustellen und damit eine Verschiebung und Kumulation von Kosten in die Zukunft zu vermeiden Unsere Mitgliedsunternehmen in diesem Bereich sind vorbereitet. Sie haben in den vergangenen Jahren mit Blick auf die Verordnungsvorgaben viel in die Entwicklung von Technologien zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen investiert. Dabei konnten sie die technologische Reife in vielen Projekten eindrucksvoll belegen. Nun braucht es entsprechende Entscheidungen auf kommunaler Ebene zur Ausschreibung von Leistungen zur Phosphorrückgewinnung nach vorgelagerter Monoverbrennung.“
https://www.bde.de/presse/klaerschlammverordnung-laender-kommunen-umsetzung-vorgaben/

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