Simmertal: Kopfschütteln für Planung der Kläranlage
Alles klar mit den Kläranlagen in Kirn und Simmertal? Offenbar doch nicht so ganz. Nach jahrelangen Planungen und millionenteuren Umbauten (Kirn) ist ein Ende der Klärung nicht in Sicht. Zumindest nicht in Simmertal. Mehr:
Mainz: Ja, es geht! Und wir wollen!
4. Reinigungsstufe kann kommen
Von der technisch-praktischen Seite her kann das Mainzer Klärwerk problemlos mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet werden: Das haben die Ergebnisse einer Studie der TU Kaiserslautern vor gut einem Jahr bewiesen. Und auch ansonsten steht dem Projekt mittlerweile nichts mehr im Wege.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sagen ganz klar: ‚Ja, wir wollen‘“, bestätigt Jeanette Wetterling. „Nun müssen unser Verwaltungs- und der Mainzer Stadtrat sagen, ob wir loslegen dürfen.“ Zuvor hatten die Vorstandsvorsitzende und ihr Team eine ganze Reihe von Punkten auf ihrer internen To-Do-Liste abarbeiten müssen.
https://www.mainz.de/microsite/wb/entwaesserung/Vierte-Reinigungsstufe-kann-kommen.php
Stuttgart: Besuch der dänischen Delegation im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen
Im Rahmen der deutsch-dänischen Kooperation auf dem Gebiet der Wasser- und Abwasserwirtschaft besuchte die dänische Delegation Baden-Württemberg.
Vier Tage lang haben sich Vertreter der baden-württembergischen und dänischen Wasser- und Abwasserwirtschaft intensiv ausgetauscht, diskutiert und auch Besichtigungen durchgeführt. Zum Abschluss dieser vier Tage war die Dänische Delegation gemeinsam mit Vertreter*innen des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Abwasserfachleuten aus ganz Baden-Württemberg im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen zu Gast.
Bei diesem Anlass informierten sich die Teilnehmer*innen über die Stadtentwässerung Stuttgart, das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen und besichtigten auf der Anlage die entstehende Spurenstoffelimination sowie die Klärschlammverbrennungsanlage.
Saarbrücken-Brebach: Energetische Optimierung der EVS-Kläranlage in Saarbrücken-Brebach: Umbaumaßnahmen mit einem Invest von rund 10 Millionen Euro sind angelaufen
Die Kläranlage Saarbrücken-Brebach ist mit einer Ausbaugröße von 135.000 Einwohnerwerten die zweitgrößte Kläranlage des EVS im Saarland. Um künftig den im Rahmen der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamm bzw. das hieraus zu gewinnende Klärgas nutzen zu können, wurde kürzlich mit dem Umbau der Kläranlage zu einer Anlage mit Klärschlammbehandlung im Faulturm begonnen.
Der Schlamm wird in Faulbehältern so behandelt, dass energiereiches Gas entsteht, das zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Das bautechnisch anspruchsvolle Verfahren erfordert vergleichsweise hohe Investitionen, jedoch senkt die gewonnene Eigenenergie – ca. 3,2 Millionen kWh/a – die Energiekosten deutlich, zudem wird der ökologische Fußabdruck erheblich verbessert (- 2 Millionen kg/a).
Künftig wird die Kläranlage Brebach ihren Strombedarf zu rund zwei Dritteln und ihren Wärmebedarf komplett durch die Nutzung der Energiepotenziale aus den Abwasserreinigungs- und Klärschlammbehandlungsprozessen decken. Ein weiterer positiver Effekt der Umstellung ist die Reduzierung des Schlammvolumens, die bewirkt, dass die Entsorgungskosten sinken und weniger Transporte über die Straße nötig werden.
Alle im Rahmen der Verfahrensumstellung benötigten neuen Bauwerke und Anlagenteile werden auf der Position eines der drei vorhandenen bisherigen Belebungsbecken errichtet, das dafür außer Betrieb genommen wird. Für die Umsetzung der Baumaßnahme und den Betrieb der Anlage, der zu jeder Zeit unter Einhaltung aller Grenzwerte sicher weiterlaufen muss, stellt das eine große Herausforderung dar.
Das Bauprojekt mit einem Invest von rund 10 Millionen Euro wurde nach Ausschreibung an die Firma Wolf & Sofsky, Zweibrücken, vergeben und soll laut aktuellem Bauzeitenplan im Juni 2024 fertiggestellt werden sein.
Zur Baumaßnahme im Einzelnen:
Zur Umsetzung der benötigten Verfahrensänderung werden im Bereich der Abwasserbehandlung zwei Vorklärbecken mit Primärschlammabzug (Gesamtvolumen: 1134 m³) erstellt. Aus diesen Vorklärbecken wird der für die Klärgasgewinnung wertvolle Primärschlamm gewonnen.
In Anschluss daran erfolgt die weitere Reinigung des Abwassers in den Belebungs- und Nachklärbecken und auch die Phosphorelimination. Der in den Nachklärbecken anfallende Überschussschlamm wird ebenfalls der Schlammbehandlung zugeführt.
Um das Klärgas verwerten zu können, wird die Schlammbehandlung um die folgenden Prozessstufen erweitert:
ein Pumpwerk zur Zugabe von Primärschlamm in den Heizschlammkreislauf,
zwei Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 3500 m³,
ein Klärgasspeicher mit einem Volumen von 1000 m³ mit direktem Anschluss an die beiden neuen BHKW-Module und
eine Gasfackel für Ausnahmefälle, in denen die BHKWs die anfallende Gasmenge nicht abnehmen können.
In einem neuen Technikgebäude wird die benötigte Elektro-, Mess- und Steuerungstechnik untergebracht.
Weitere Ansätze zur Senkung des externen Energiebedarfes
Die energetische Umstellung der Kläranlage Brebach wie oben beschrieben wird flankiert von weiteren Maßnahmen, die dazu beitragen, den Energiebedarf der Kläranlage zu reduzieren.
So bringt der Einsatz von Photovoltaik-Modulen eine jährliche Einsparung von 160.000 kWh/a und eine CO2-Reduktion um 91.200 kg/a.
Um die im Abwasser enthaltene Wärme für das Betriebsgebäude der Kläranlage des EVS in Saarbrücken-Brebach nutzen zu können, wird das Abwasser aus dem Belebungsbecken der Kläranlage über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert. Die eingesetzte Gasmotor-Wärmepumpe hebt das Temperaturniveau an und speist die Wärme in das Heizsystem der Kläranlage ein. Die jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt im Durchschnitt bei rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die umweltbelastenden CO2 -Emissionen werden hier um rund 20.000 Kilogramm pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung um 50 Prozent bedeutet.
Ausblick
Auch für die Kläranlage des EVS in Merzig laufen erste Planungen für einen Umbau zur Faulturmanlage. Mit Abschluss beider Projekte wären alle EVS-Kläranlagen mit mehr als 50.000 Einwohnerwerten in der Lage, Klärgas energetisch zu nutzen. Auf den sich derzeit in Sanierung befindlichen Kläranlagen in Püttlingen und Walpershofen werden ebenfalls BHKWs zur Stromerzeugung errichtet.
Monsheim: Kläranlage ist erneut Ausbildungskläranlage der DWA
In vielen Kursen und Seminaren zur Fort- und Weiterbildung wird (zum Teil noch fachfremden) den Kolleginnen und Kollegen ein Überblick über die wichtigsten Anforderungen zum Betrieb von Kläranlagen vermittelt.
Die DWA-Ausbildungskläranlagen übernehmen dabei die Aufgabe, im Rahmen eines 14- tägigen Praktikums die wichtigsten Grundlagen aus der Praxis zu vermitteln. Nur so ist gewährleistet, dass die theoretischen Unterweisungen auch auf fruchtbaren Boden fallen. Diese Begleitung und Unterweisung im Rahmen eines Praktikums erfolgt zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft, sozusagen ehrenamtlich durch die Kolleginnen und Kollegen der Kläranlage Monsheim.
Für die Kläranlage Monsheim wurde die Anerkennung als DWA-Ausbildungskläranlage bereits im Juli 2003 erstmalig ausgesprochen. Die Auszeichnung wird aufgrund der besonders effektiven Optimierungsmaßnahmen und aufgrund der guten Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Bereich der Abwasserentsorgung zum vierten Mal in Folge ausgesprochen (2010, 2015, 2020).
Der DWA-Landesverband hofft, mit einer Ausbildungsinitiative künftig die Gewinnung von engagiertem Fachpersonal unterstützen zu können.
Die großartigen Fortschritte bei der Reinhaltung und Renaturierung unserer Fließgewässer sind nur dank der Bereitschaft möglich gewesen, Summen in Milliardenhöhe zum Bau von Kanalisationen und von leistungsfähigen Abwasserreinigungsanlagen bereitzustellen.
Investitionen in dieser Größenordnung sind aber nur zu verantworten, wenn gleichzeitig eine konsequente Ausbildung und Fortbildung des Betriebspersonals für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb der Abwasseranlagen sorgt. Im Bereich der Aus- und Fortbildung des Betriebspersonals hat sich der DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall bereits seit Jahrzehnten, u.a im Rahmen der „Kläranlagen-Nachbarschaften und Kanal- Nachbarschaften“ engagiert.
Der Status einer „DWA-Anerkannten Ausbildungskläranlage“ stammt bereits aus den 80er Jahren, als auf geeigneten Kläranlagen dem auszubildenden Betriebspersonal die Grundlagen der biologischen Abwasserreinigung und der Labortechnik vermittelt wurden. Heute muss sich das Betriebspersonal wegen der deutlich höheren Anforderungen an die Abwasserreinigung (z.B. Nährstoffelimination, Phosphorreduzierung) und bei der Mess-, Steuer- und Regeltechnik ganz den neuen Herausforderungen stellen. Daher wurde auch der Anforderungskatalog an eine DWA Ausbildungskläranlage des Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland fortgeschrieben. Folgende Voraussetzungen müssen vorhanden sein, um als DWA anerkannte Ausbildungskläranlage zertifiziert zu werden:
Mindestausbaugröße 20 000 EW
eine technisch gute Ausstattung
ein sehr guter Wirkungsgrad (gute Reinigungsleistung)
engagiertes und gut ausgebildetes Personal, das auch bereit ist, sich den Auszubildenden zu widmen
hohe fachliche Qualifikation des Leiters der Abwasseranlage (Abwassermeister, Betriebsingenieur)
die Anlage soll über eine Stickstoff- und Phosphorelimination verfügen
die Behandlung des Klärschlammes sollte in einer Schlammfaulungsanlage (Faulturm) erfolgen um zur Energieeinsparung beitragen zu können.
Anforderungen an das Sicherheitsmanagement (Dienstanweisung, Alarm- und Gefahrenabwehrplan, Umsetzung der Unfallverhütungsvorschriften) werden erfüllt.
https://www.amp-monsheim.de/klaeranlage-monsheim-ist-erneut-ausbildungsklaeranlage-der-dwa/
Monsheim: Jährliche Wartung am Gasbehälter
Sicherlich haben Sie sich schon gefragt, was es mit der großen grauen Kugel auf dem Kläranlagengelände auf sich hat.
Seit dem Jahr 2014 gibt es diesen „Ballon“, wie so manch ein Besucher dieses Bauwerk nennt, bei uns. Hierbei handelt es um einen freistehenden Doppelmembran Gasspeicher (DMGS) der Firma Sattler Ceno TOP-TEX GmbH.
Ein Gasspeicher wird auf Kläranlagen benutzt, um das anfallende Gas, welches bei der Faulung unter anaeroben Verhältnisse im Faulturm entsteht, zwischenzuspeichern. Das Gas wird dann über ein Blockheizkraftwerk in elektrische und thermische Energie umgewandelt, welche für den Eigenbetrieb genutzt wird.
Der neue Gasbehälter fasst ein Volumen von 1500 m³ und ist somit 1000 m³ größer als unser alter Gasbehälter. Der alte Gasbehälter wurde über die Jahre, für das anfallende Gas, zu klein. Mittlerweile ist dieser auch zurückgebaut und die neu entstandene Fläche, kann für neue Bauprojekte genutzt werden. Weitere technische Details unseres DGMS sind, ein Gasbetriebsdruck von 40mbar (bei 20°C), maximale Gasentnahme- und befüllmenge von 200Nm³/h, sowie eine maximale Schnee- und Windlast von 270km/h.
Der DMGS besteht aus einer formgebenden Außenmembrane sowie einer Innen- und Bodenmembrane, die den eigentlichen Speicherraum für Biogas bilden. Ein permanent laufendes Stützluftgebläse fördert Luft mit geringem Überdruck in den Zwischenraum der Außen- und Innenmembrane des Gasspeichers. Durch das Einbringen der Stützluft wird die Außenmembrane des Gasspeichers in Form gehalten. Dies ermöglicht die Übernahme von externen Lasten wie Wind oder Schnee. Gleichzeitig wird auch die Innenmembrane mit dem leichten Überdruck beaufschlagt. Dies wird als Betriebsdruck des Doppelmembran-Gasspeichers bezeichnet und ermöglicht ein Rückführen des gespeicherten Biogases in die Anlage.
Um die einwandfreie Funktion des Gasbehälters gewährleisten zu können, wird dieser einmal jährlich von der Fachfirma überprüft.
Diese Prüfung stand bei uns im Juni an. Bei der Überprüfung werden die Außen- und Innenmembrane, sowie die Schaugläser auf optische Veränderungen und Beschädigungen (Risse, Schnitte) überprüft. Bei den Gebläsen werden die Verankerungen nachgezogen, bewegliche Teile auf Funktion und Rost überprüft, Luftfilter gereinigt und sämtliche Anschlüsse auf Dichtigkeit überprüft. Außerdem werden Sicherheitskomponenten, wie das Sicherheitsventil, Drucksensor und Erdungen kontrolliert.
Der spannendste Teil, ist die Überprüfung der Füllstandsmessung auf der Kuppe des Gasbehälters. Um die Messgenauigkeit feststellen zu können, muss entweder der Gasbehälter komplett leergefahren werden oder im aufgeblasenen Zustand mithilfe eines Krans diese kontrolliert werden. Ersteres ist bei uns nicht möglich, da kontinuierlich Gas produziert wird. Beim Abschalten des Gasbehälters, müsste das Gas über unsere Gasfackel abgebrannt werden. Dies ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen negativ, sondern auch aus umwelttechnischen.
Somit haben wir am Wartungstag Besuch von einem mobilen Autokran bekommen. Schon allein das Aufbauen, war ein paar Fotos wehrt.
Bei der Wartung wurden festgestellte Mängel sofort behoben und somit die Betriebssicherheit wieder hergestellt.
Im nächsten Jahr, um denselben Zeitraum rum, können Sie ja mal Ausschau nach einem Kran halten. Dann wissen Sie das wieder die jährliche Wartung an unserem Gasbehälter anstand.
https://www.amp-monsheim.de/jaehrliche-wartung-am-gasbehaelter/
Region Linz: Kläranlagen im Norden werden saniert: Erhöhung von Kapazitäten und Modernisierung für Millionen Euro
Kläranlagen gehören zur grundlegenden Infrastruktur unserer Zeit. Doch hin und wieder müssen diese saniert werden – sei es wegen Verschleiß, neuer Bestimmungen oder aus Kapazitätsgründen. Die RZ gibt einen Überblick, wie es momentan um die Sanierungen der Anlagen …mehr:
Köln: Mit Exoskeletten: 250 Tonnen Steine für neuen Gasbehälter der StEB
Die StEB Köln wollen bis zum Jahr 2030 CO2-neutral werden. Der Bau eines neuen Gasbehälters auf dem Großklärwerk (GKW) in Stammheim ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Mit einem Fassungsvermögen von 6.000 Kubikmetern ist der neue Gasbehälter nicht nur der größte für Klärgas in Deutschland: „Die Speicher haben einen höheren Druck, sodass das System noch einmal deutlich sicherer ist“, sagt Jonas Bachnick, Sachgebietsleiter Betriebsentwicklung GKW. „Hinzu kommt, dass wir bald weniger Verdichterenergie benötigen, um die Blockheizkraftwerke zu beschicken.“
Anfang 2022 soll der Gasbehälter in Betrieb genommen werden, ein zweiter nach derzeitigem Plan im November 2022. Sie ersetzen dann die drei alten Behälter mit je 3.000 Kubikmetern Volumen.
Die Gasbehälter dienen dazu, das in den Faulbehältern entstehende Klärgas zwischenzuspeichern. Danach soll es im Blockheizkraftwerk verstromt und ab 2023 mithilfe einer Klärgasaufbereitungsanlage sogar ins Erdgasnetz eingespeist werden.
Das große Speichervolumen der neuen Behälter bedingt, dass viel Ballastgewicht nötig ist, um den gewünschten Systemdruck zu erreichen. Insgesamt rund 250 Tonnen Steinplatten brachten Arbeiter einer Baufirma während der letzten Wochen in den Speicher ein. Dazu nutzten sie eine roboterhafte Stützstruktur, ein sogenanntes Exoskelett. Es handelt sich dabei um umschnallbare Geräte, die das Heben und Tragen unterstützen sollen: Die Gelenke des Exoskeletts werden durch kleine Motoren angetrieben und helfen so bei der ausgeführten (Hebe-)bewegung. Begleitet wurde der Einsatz der Exoskelette durch ein Team aus Wissenschaftler*innen, die die Bewegungsabläufe untersuchten.
Hattenhofen: Kläranlage: Bürgerentscheid am 6. Februar
Der Termin des Ratsbegehrens steht fest: Am Sonntag, 6. Februar 2022, werden die Hattenhofener darüber entscheiden, wie der Anschluss der Abwasserbeseitigung an die Kläranlage Mammendorf finanziert wird.
Ursprünglich hatte der Gemeinderat…mehr:
https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/hattenhofen-ort377143/buergerentscheid-am-februar-91153689.html?cmp=defrss
HAMBURG WASSER legt Berufung gegen das Urteil zur Grundwasserförderung in der Nordheide ein
HAMBURG WASSER wird den Rechtsstreit zur Förderung von Grundwasser in der Nordheide beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg fortführen. Der Wasserversorger hat heute Berufung beim Verwaltungsgericht der Hansestadt eingelegt. Dieses hatte am 11. Oktober in erster Instanz geurteilt, dass die vom Landkreis Harburg erteilte „gehobene Erlaubnis“ über eine jährliche Förderung von 16,1 Mio. Kubikmeter Grundwasser zulässig sei. HAMBURG WASSER hatte zuvor auf die einzige rechtssichere Gestattungsform der „Bewilligung“ und eine Fördermenge von 18,4 Mio. Kubikmeter gedrungen. Nach umfassender Prüfung der Urteilsbegründung haben sich für HAMBURG WASSER keine neuen Gesichtspunkte ergeben und der Versorger hält daher an seiner bisherigen Rechtsauffassung fest. Ein sicheres Wasserrecht ist für die elementare Aufgabe der öffentlichen Wasserversorgung unabdingbar. Aus Sicht von HAMBURG WASSER trägt das Urteil aus erster Instanz diesem Umstand nicht ausreichend Rechnung, da das Unternehmen zunehmend vor der Herausforderung steht, die Trinkwasserversorgung bei steigenden Verbrauchsmengen und Nutzungskonkurrenzen sicherzustellen.
Ingo Hannemann, Geschäftsführer von HAMBURG WASSER, sagt: „Mit der Wasserförderung in der Nordheide stehen wir in der Verantwortung, mehr als 300.000 Menschen im Hamburger Westen und in Heimfeld im Süden der Stadt verlässlich mit Trinkwasser zu versorgen. Für diese Aufgabe benötigen wir eine hinreichende rechtliche Grundlage. Aus unserer Sicht kann dies nur eine Bewilligung sein. Eine davon abweichende Gestattungsform wäre ein kritisches Signal für die gesamte Branche.“
Hintergrund: Anfang Oktober hat das Verwaltungsgericht Lüneburg über die wasserrechtliche Gestattung, die HAMBURG WASSER im Jahr 2019 vom Landkreis Harburg zur Förderung von Grundwasser aus der Nordheide erhalten hat, verhandelt. Neben HAMBURG WASSER haben fünf weitere Parteien, darunter ein Umweltverband und mehrere Grundstückseigentümer, gegen die sogenannte gehobene Erlaubnis geklagt. Die Klagen aller Parteien wurden abgewiesen.
HAMBURG WASSER hatte gegen den wasserrechtlichen Bescheid des Landkreises Harburg geklagt. Aus Sicht des Unternehmens schränken die Vorgaben des Landkreises Harburg die Versorgungssicherheit Hamburgs unverhältnismäßig stark ein. Zwar hat das Gericht die Versorgungssicherheit als wichtigen Punkt bestätigt, dennoch räumte es dem Landkreis Ermessensspielräume in Bezug auf die Gestattungsform sowie die Menge ein und wies die Klage ab. Die anderen Kläger hatten Auswirkungen der Grundwasserförderung auf die Natur bzw. Einschränkungen für ihre eigene wirtschaftliche Nutzung von Flächen in der Nordheide befürchtet. Diese Klagen wurden nach umfassender Anhörung diverser Gutachter als unbegründet abgewiesen. In der Urteilsbegründung betonte das Gericht, dass das von HAMBURG WASSER gewählte Modell zur Ermittlung möglicher Umweltauswirkungen auch unter Berücksichtigung der zugrunde gelegten Klimadaten nicht zu beanstanden sei und dass das von HAMBURG WASSER gewählte Verfahren zur Ermittlung der Umweltverträglichkeit überzeugend sei. Das Gericht verwies in diesem Zusammenhang auf einen Vertreter des Geologischen Landesdiensts Niedersachsen, der im Rahmen des Prozesses als sachverständiger Zeuge vernommen worden war und die genannten Punkte bestätigt hatte
Dresden: Die Stadtentwässerung nutzt moderne Sanierungsverfahren
Die Stadtentwässerung schont die Nerven der Anwohner und den Etat mit einer neuen Form der Kanalsanierung. Gut 15 Prozent der Kanäle weisen die Schadensklassen 1 und 2 auf. Was in der Schule positiv besetzt ist, heißt im Abwasserwesen: stark sanierungsbedürftig. 280 Kilometer Kanalnetz befinden sich in keinem guten Zustand. 96 Prozent davon liegen unter dem Nebenstraßennetz, 77 Prozent der schadhaften Kanäle haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern oder kleiner.
„Wir wollen konzentriert arbeiten“, erklärt Norman Wonka, Teamleiter Investition bei der SEDD, einen wesentlichen Eckpfeiler der Strategie. Das Unternehmen entwickelt Cluster. Auf einer Stadtkarte ist der Zustand aller Kanäle erfasst – Gebiete mit hohem Anteil an schadhaften Kanälen werden konzertiert in Angriff genommen. Der zweite Teil der Strategie schont die Nerven der Anlieger. „Wo es geht, agieren wir grabenlos“, erklärt Wonka. Heißt: Nur wo es tatsächlich keine unterirdischen Reparaturverfahren gibt, gräbt die SEDD diese Stellen vielfach punktuell auf und beseitigt die Schäden. Alle anderen Schadstellen können mit Hilfe der Robotertechnik über die bestehenden Schächte erreicht werden. Von dort aus ziehen Spezialisten Schläuche in die Schadstellen oder verpressen Schadstellen – fertig.
Das Schadensbild ähnelt sich in den kleineren Kanälen: Meist sind Seitenwände abgerissen oder seitliche Abzweige rutschen in sich zusammen. „Biogene Schwefelsäurekorrosion“ nennen Experten wie Norman Wonka das Phänomen, das nur noch größere Steine und Zusatzstoffe von einem Rohr übrig lässt. Was ungünstig ist für Flüssigkeiten, die im Rohr fließen sollen. Die Nadelfilzschläuche, das Material ist in Harz und Härter getränkt worden, erweisen sich als effizient. „Wir haben keine langen Baustellen mehr über Wochen und Monate“, fasst Wonka den größten Vorteil zusammen, „im besten Fall kommen wir am Morgen und gehen am Abend nach erledigter Arbeit.“
Bis 2028 will die SEDD das Kanalnetz nachhaltig verbessern und den Anteil der Kanäle mit sehr gutem Zustand, also Schadensklasse 5, auf 55,9 Prozent erhöhen. Im Jahr 2004 lag der Anteil noch bei 38,2 Prozent.
Eines der größeren Cluster, das die SEDD im Mai in Angriff genommen hat, ist ein Wohngebiet in Striesen und Gruna rund um die Schandauer Straße, Altenberger Straße, Hepkestraße, Schneebergstraße und Haenel-Clauß-Straße. Auf 3192 Metern lässt das Unternehmen für rund 1,6 Millionen Euro Kanäle reparieren, hinzu kommen 85 Schächte. Maximal 20 Kopflöcher sind dafür erforderlich.
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist schon deshalb sinnvoll, weil keine Mittel für die Wiederherstellung der Fahrbahn anfallen. Gerade in offener Bauweise werden die ohnehin teils vorgeschädigten Straßen weiter in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Reparatur entstehen Mehrkosten. Das geht ins Geld. „Der Gebührenzahler partizipiert von diesen effizienten Investitionen“, erklärt der Teamleiter. Zumal die nächsten 50 Jahre Ruhe herrschen dürfte unter der Erde.
In Löbtau-Süd will die SEDD, ähnlich wie in Striesen-Gruna, wo die Arbeiten noch bis November 2022 laufen werden, die Kanäle sanieren. Fast unbemerkt konnte das Unternehmen weitere Kanalbereiche in Löbtau-Nord, Briesnitz, Meußlitz und Leubnitz-Neuostra schon instandsetzen. Auf Grund der Länge und des Alters der Kanalisation der Stadt sind Sanierungen eine immer währende Aufgabe, die letztlich nie endet.
Burgdorf: Erhöhter Quecksilbergehalt auf Kläranlage festgestellt
Auf der Kläranlage Burgdorf wurde im Rahmen der Klärschlammbehandlung ein erhöhter Quecksilbergehalt festgestellt. Betreiber von Abwasservorbehandlungsanlagen, wie z. B. Zahnärzte (Amalgamabscheider) werden gebeten, diese zu überprüfen. Dieses gilt insbesondere in Hinblick auf aus der Klärschlammbehandlung und –entsorgung resultierenden Mehraufwendungen.
Ein Amalgamabscheider ist ein Gerät zum Auffangen von Quecksilber, das zwischen dem Operationssaal und der Vakuumpumpe – in der Regel im Geräteraum – angeordnet ist. Zahnmedizinische Abwässer fließen durch die Vakuumleitung und passieren den Amalgamabscheider, wo Zahnfragmente, Zahnamalgam und Quecksilber getrennt und gesammelt werden. Das gefilterte Wasser fließt weiter, während schwere Abfälle und Sedimente gespeichert werden.Mehr:
Aumenau: Phosphatfällung auf der Kläranlage
Viele Kläranlagen in Hessen müssen künftig strengere Ablaufwerte beim Parameter Phosphat einhalten, so auch die Kläranlage in Villmar-Aumenau. Entsprechend dem Maßnahmenprogramm des Landes Hessen ist für das Gewässer Lahn unter anderem die “Ertüchtigung von kommunalen Kläranlagen“ vorgesehen. Bei Kläranlagen von 1.000 bis 10.000 Einwohnerwerten (EW) sollen Einrichtungen zur Elimination von Phosphor-Verbindungen ausgerüstet werden, soweit solche Einrichtungen noch nicht vorhanden sind.
Die Kläranlage Aumenau verfügte nur über eine provisorische Einrichtung zur Phosphatelimination und wurd daher entsprechend umgebaut. Neu errichtet wurden ein Lagertank, einschl. Dosierschrank und Schaltanlage auf einer Betonbodenplatte sowie ein zugehöriger Abfüllplatz gemäß Anforderung nach Wasserhaushaltsgesetz.
Für die Maßnahme wurde Ende 2017 ein Antrag auf Finanzierungshilfe beim Regierungspräsidium Gießen gestellt. Der Antrag auf Finanzierungshilfe wurde Ende März 2018 bewilligt. Die voraussichtliche Zuwendung beläuft sich gemäß dem vorliegenden Bescheid auf 31.500 €. Nach Vorlage der Bewilligung wurde die Ausführungsplanung und Ausschreibung der Bauarbeiten durch den KBV vorbereitet und durchgeführt. Die Bauarbeiten konnten nach zunächst erfolgloser öffentlicher Ausschreibung in einem freihändigen Vergabeverfahren vergeben werden und wurden mittlerweile ausgeführt. Auch die Montage von Lager und Dosiereinrichtung wurden abgeschlossen. Es wurden Investitionen in Höhe von insgesamt knapp 100.000,- € erforderlich. Die Anlage ist aktuell im Probebetrieb.
https://www.kbv-badcamberg.de/news/2020-11-16-phosphatfaellung-auf-der-klaeranlage-aumenau.html
Südholstein: Baubeginn für Krückaudüker
Neue Leitung für zuverlässige Regenwasserentsorgung
Ab dem 8. November startet im Umfeld der Krückau in Barmstedt die erste von drei Baumaßnahmen im Auftrag des Abwasser-Zweckverbands (AZV) Südholstein: Unter der Krückau hindurch wird eine neue Dükerleitung verlegt, die Regenwasser aus Richtung Kampstraße in den Krückau-Seitengraben ableitet.
Aufgrund der Baumaßnahme muss der Fuß- und Radweg zwischen Kampstraße/Amalie-Schoppe-Weg und Küsterkamp gesperrt werden. Nach Abstimmung mit dem Ordnungsamt soll die Sperrung während der Bauarbeiten phasenweise aufgehoben werden, sofern die Arbeiten dies zulassen. Als Ausweichmöglichkeit und Ersatzschulweg dient der Weg über die weiter östlich gelegene Krückaubrücke und durch den Stadtpark. Die Stadt Barmstedt kümmert sich mit Unterstützung des AZV Südholstein um eine dauerhafte Beleuchtung für diesen Weg. Alternativ kann auch die weiter westlich gelegene Brücke am Freibad zur Überquerung der Krückau genutzt werden. Die Nutzung des Wanderwegs muss voraussichtlich nicht eingeschränkt werden.
Während der Anlieferung von Material und Gerätschaften wird es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Baustellentransporte, Schwerlasttransporte und LKW im Innenstadtbereich, im Küsterkamp und im Amalie-Schoppe-Weg kommen.
Der zeitliche Verlauf der Bauarbeiten ist stark von der Witterung abhängig: Bei vermehrten Regenfällen und Überflutung der Baustelle kann nicht gebaut werden. Daher ist die Dauer nicht exakt vorherzusehen – geplant ist die Fertigstellung bis zum frühen Frühjahr 2022.
Die bisherige Dükerleitung stammt aus dem Jahr 1930. Mit rund 30 Zentimetern Durchmesser ist sie inzwischen zu klein. Die rund 44 Meter lange neue Dükerleitung wird im gesteuerten Rohrvortriebsverfahren verlegt: Von einer Startbaugrube aus werden Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff unterhalb der Krückausohle in den Boden gepresst. Der Düker hat einen Durchmesser von 60 Zentimetern und verläuft rund 1,5 Meter unterhalb der Krückausohle.
Südlich der Krückau wird die Dükerleitung mit einer zwölf Meter langen Anschlussleitung an den neu gebauten Regenwasserkanal in der Kampstraße angebunden – dies geschieht in offener Bauweise, das bedeutet, mittels Baugruben auf ganzer Länge. Nördlich der Krückau wird der Düker zunächst provisorisch an den Krückau-Seitengraben angebunden. Eine endgültige Anbindung ist mit der geplanten Verrohrung des Krückau-Seitengrabens im kommenden Jahr vorgesehen.
Der Bau des neuen Dükers dient dazu, Regenwasser auch in Zukunft sicher und reibungslos ableiten zu können – auch im Hinblick auf den Klimawandel. Der AZV Südholstein investiert rund 750.000 Euro in den Bau.
Im Jahr 2022 stehen zwei weitere Maßnahmen zur Optimierung der Regenwasserableitung im Umfeld der Krückau an. Voraussichtlich ab dem Frühjahr wird das Regenrückhaltebecken Küsterkamp ertüchtigt. Dort haben sich im Lauf der Jahre Ablagerungen gebildet, so dass im Moment nur noch ein Teil des ursprünglichen Beckenvolumens zur Verfügung steht. Das Becken dient der Entwässerung von rund zwei Dritteln der versiegelten Flächen in Barmstedt. In der zweiten Jahreshälfte folgt die Verrohrung des Krückau-Seitengrabens, um dort künftig Erosionsprozesse zu vermeiden.
Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen: Größte Anlage in Baden-Württemberg
Das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen ist mit seinen 1,2 Millionen Einwohnerwerten die größte Kläranlage in Baden-Württemberg. Täglich werden bis zu 160.000 Kubikmeter Abwasser aus Stuttgart und den Nachbargemeinden Esslingen, Fellbach, Korntal-Münchingen, Kornwestheim und Remseck zu 98 % gereinigt dem Neckar zugeführt.
Neben der Abwasserreinigung wird im Hauptklärwerk Stuttgart Mühlhausen auch der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm thermisch verwertet. Die Strom- und Wärmegewinnung durch Faulgas sowie die Abwärme der Klärschlammverbrennung werden ins klärwerkseigene Netz eingespeist. Damit wird der gesamte Wärmebedarf des Klärwerks und der Strombedarf zu rund einem Drittel gedeckt.
Ruhrverband: Die „Orca“ nimmt ihren Dienst am Baldeneysee und Kettwiger Stausee auf
Neues Arbeitsschiff des Ruhrverbands unterstützt bei der Gewässerunterhaltung
Imposante 19,95 Meter Länge und 5,20 Meter Breite misst das neue Arbeitsschiff des Ruhrverbands, die „Orca“. Ein neues Zuhause hat das – nach einem Schwertwal (Orca) benannte – Arbeitsschiff im Hafen Scheppen am Essener Baldeneysee gefunden. Neben einem weiteren Arbeitsschiff des Ruhrverbands sowie zahlreichen Motorbooten ist die „Orca“ hauptsächlich als „Allround-Arbeitsgerät“ zur Gewässerunterhaltung vorgesehen. Sie wurde auch speziell für Arbeiten an den Stauwehren am Baldeneysee und Kettwiger See konzipiert und verfügt aus diesem Grund über einen leistungsfähigen Kran sowie versenkbare Stelzen, um auch über größere Längen arbeiten zu können. Maßgebend für die Bemessung des Krans war unter anderem der Austausch der Schleusenantriebe des Untertors Baldeney vom Oberwasser aus. Die Breite der „Orca“ wurde so gewählt, dass das Schiff die Schleusen der Ruhr passieren kann.
Eine weitere Besonderheit des Neuzugangs ist der diesel-elektrische Antrieb, um den gestiegenen Ansprüchen an den Emissionsschutz Rechnung zu tragen. Als Hauptantrieb verfügt die „Orca“ über eine Gondel mit vier Kanälen. Üblicherweise wird ein solcher Antrieb bei anderen Schiffen als Bugstrahlantrieb verwendet, hier ist es aber die Hauptmaschine. Der Vorteil ist, dass der Schiffspropeller in einer Gondel geschützt ist und das Schiff dadurch sehr flach gebaut werden konnte und sich auf diese Weise das Risiko minimiert, mit der Schraube den Boden zu berühren.
Das neue Arbeitsschiff verfügt über zwei Funkgeräte für den Schiffsfunk auf den Binnengewässern („Schiff zu Schiff“, „Schiff zu Schleuse“ etc.) und einen Kartenplotter mit GPS für die Schiffsposition. Mit dem Automatic Identification System (AIS) ist es möglich, andere Schiffe auf der Karte zu sehen und gesehen zu werden, ein Echolot sorgt für die Tiefenermittlung. Die „Orca“ bietet neben dem Schiffsführer bis zu drei weiteren Personen Platz im Steuerhaus. Je nach zu verrichtender Arbeit kann weiteres Personal auf dem Schiff Platz finden. Mit dem Bau der „Orca“ wurde im August 2020 die Kötter-Werft aus Haren an der Ems beauftragt. Die familiengeführte Werft steht in fünfter Generation mit über 100 Jahren Erfahrung für den Neu- und Umbau sowie Reparaturen von See- und Binnenschiffen aller Art.
Umm Al Hayman/ Kuwait: Mit deutscher Präzision für sichere Lösungen
Die erste Tunnelbohrmaschine für die Not-Ablaufleitung ins Meer wurde feierlich in die Startgrube eingebracht.
In Umm Al Hayman entsteht eines der weltweit größten Abwasserprojekte zur Entsorgung des Abwassers aus dem Süden Kuwaits und zur Versorgung von Landwirtschaft und Industrie mit Betriebswasser. WTE liefert ein Gesamtpaket von der Abwassersammlung über die Reinigung in einer hochmodernen Abwasserbehandlungsanlage und der anschließenden Verteilung bis hin zur Energiegewinnung, Kompostierung und zum Betrieb der Anlage – als Lösung aus einer Hand.
Im Normalfall wird das gesamte nach höchsten Qualitätsstandards aufbereitete Wasser für die Bewässerung in der Landwirtschaft oder als Betriebswasser in der Industrie genutzt. In Ausnahmefällen, in denen der Wasserbedarf geringer als die produzierte Menge ist, muss die überschüssige Menge des aufbereiteten Wassers über die Not-Ablaufleitung ins Meer abgeleitet werden. Hierzu ist eine insgesamt ca. 5,5 km lange Ablaufleitung zu verlegen. Vom Ablauf der Kläranlage bis zur Küste erfolgt die Verlegung auf einer ca. 1,5 km langen Teilstrecke im Microtunneling-Verfahren. Diese Arbeiten haben Mitte September 2021 begonnen.
Der restliche Streckenabschnitt wird in offener Bauweise erstellt. Hiervon sind bereits mehr als 2 km fertiggestellt.
In wenigen Wochen wird auch die zweite Tunnelbohrmaschine ihre 2 km lange Reise unter dem Meeresboden antreten.
Dieses wichtige Teilprojekt vereinigt deutsches Engineering und deutsches Maschinenbau-Know-How, denn auch die Tunnelbohrmaschinen sind „Made in Germany“.
Mit der Fertigstellung des Gesamtprojektes werden wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung Kuwaits leisten.
Eckdaten der Notablaufleitung
Onshore: L ca. 3.500 m; DN 2.400 davon ca. 1,5 km als Microtunneling
Offshore: L ca. 2.000 m; DN 2.200 (Offshore-Microtunneling)
Köln: StEB veröffentlichen Umwelterklärung 2021
Die StEB Köln beschreiben in ihrer aktuell veröffentlichten Umwelterklärung 2021 (mit den Daten von 2020) den Stand ihrer Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des europäischen Parlaments und des Rates (EMAS) seien eingehalten worden – bestätigte ein externer Umweltgutachter.
Ein wichtiges Ziel der nachhaltigen Unternehmensentwicklung der StEB Köln ist es, bis 2030 CO2-neutral zu sein. So gestaltet das Unternehmen seine Prozesse CO2-neutral und nutzt alle Möglichkeiten der regenerativen Energieerzeugung. Durch den Einsatz moderner Technologie wurden in 2020 ca. 1,8 Mio. Kilowattstunden Energie eingespart. Damit könnte jede 60. Einwohnerin bzw. jeder 60. Einwohner in Köln einen mittelgroßen modernen Kühlschrank ein Jahr lang nutzen.
Die Anpassung an den Klimawandel ist ein wichtiger Schwerpunkt auf dem Weg zu einer wassersensiblen Stadt. Köln soll widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und extreme Wetterereignisse wie Starkregen oder Hitze werden. Hierzu wurde ein Strategiekonzept „Wasserwirtschaftliche Klimafolgenanpassung“ auf den Weg gebracht, das die bisherigen Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge infolge Starkregen zusammenfasst und diese in alle Richtungen der Klimafolgenanpassung konsequent weiterentwickelt.
Weitere Informationen, z. B. zur Kanalnetzsanierung und Beteiligung an Forschungsprojekten findet man in der online-Ausgabe (PDF) der Umwelterklärung.
Kaiserslautern: Einführung eines Energiemanagementsystems zusammen mit der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR, gefördert vom Forschungszentrum Jülich
Die WVE GmbH Kaiserslautern ist dabei, zusammen mit der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einzuführen.Das Energiemanagementsystem dient dazu, fortlaufend Verbesserungen in der Energieeffizienz des Gemeinschaftsbetriebes mit der Stadtentwässerung Kaiserslautern zu erzielen.
Gefördert wird das Projekt vom Forschungszentrum Jülich unter dem Förderkennzeichen 03K12059 [www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen].
Der Gemeinschaftsbetrieb hat folgende Energiepolitik beschlossen:
Energiepolitik des Gemeinschaftsbetriebes
Gültig ab Oktober 2020
Der Gemeinschaftsbetrieb der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR und der WVE GmbH Kaiserslautern verpflichtet sich zum sorgsamen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Energieträgern sowie zu einer nachhaltigen Energienutzung. Hiermit tragen wir nicht nur zum Umweltschutz, sondern gleichermaßen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Betriebes bei. Um dies zu erreichen, betreiben wir ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001.
Im Zuge der fortlaufenden Verbesserung unserer Prozesse, sind wir bestrebt den bestmöglichen Stand in Bezug auf Technologie und Betrieb unserer Standorte zu erreichen.
Weiterhin verpflichtet sich der Gemeinschaftsbetrieb zur Einhaltung geltender rechtlicher Anforderungen sowie zur Berücksichtigung von Anforderungen interessierter Parteien in angemessenem Umfang, um die Erfüllung ihrer energierelevanten Zielstellungen zu ermöglichen.
Das Energiemanagement umfasst die systematische Erfassung und Bewertung aller bedeutenden Energieaspekte sowie die Einleitung und gezielte Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen mit Hilfe der dafür entwickelten Aktionspläne und übergeordneter Zielsetzung.
Für die Umsetzung der Ziele ist ein Energiemanager bzw. Energiemanagementbeauftragter benannt (Kontakt: energiemanagement@wve-kl.de), der die Maßnahmen zur fortlaufenden Verbesserung unserer energiebezogenen Leistung durch aktive Einbindung aller Mitarbeiter aller Organisationsebenen koordiniert und voranbringt. Von der obersten Leitung werden ihm die zur Koordinierung des Energiemanagements erforderlichen materiellen, personellen und zeitlichen Ressourcen zur Verfügung gestellt.
Bereits bei der Auslegung und Beschaffung von Anlagen und Dienstleistungen wird die Energieeffizienz in besonderem Maße berücksichtigt.
Das Energiemanagementsystem ergänzt integrativ die bereits vorhandene Organisationsstruktur des Gemeinschaftsbetriebes und wird dabei auf einem zeitgemäßen Stand gehalten und regelmäßig auf seine Wirksamkeit überprüft.
Zukünftig werden noch weitere Informationen zum Energiemanagementsystem auf der Webseite veröffentlicht.
HAMBURG WASSER prüft Berufung im Prozess um Grundwasserförderung aus der Nordheide Verwaltungsgericht weist Klagen ab
Im Prozess um die Förderung von Grundwasser aus der Nordheide hat das Verwaltungsgericht Lüneburg heute die Urteile verkündet. Die Richter der 6. Kammer haben entschieden, dass die gehobene Erlaubnis über eine durchschnittliche Förderung von 16,1 Millionen Kubikmeter Grundwasser, die der Landkreis Harburg HAMBURG WASSER im Jahr 2019 erteilt hatte, weiter Bestand haben soll. Die Klagen von HAMBURG WASSER, aber auch die Anfechtungsklagen eines Umweltverbandes und mehrerer Grundstückseigentümer gegen den Bescheid wurden abgewiesen. HAMBURG WASSER hatte gegen die Gestattung geklagt, weil sie aus Sicht des Wasserversorgers die Versorgungssicherheit Hamburgs unverhältnismäßig stark einschränkt. Die anderen Kläger hatten geklagt, weil sie Auswirkungen auf die Natur bzw. Einschränkungen für ihre eigene wirtschaftliche Nutzung von Flächen in der Nordheide befürchteten. Der Vorsitzende Richter Thomas Pump betonte bei der mündlichen Urteilsverkündung, dass das von HAMBURG WASSER gewählte Verfahren zur Ermittlung möglicher Auswirkungen auf die Umwelt nicht zu beanstanden ist.
Das Gericht bestätigte, dass die von HAMBURG WASSER beantragte Grundwassermenge ohne Schäden an Flora und Fauna gefördert wird und mit den sehr strengen Anforderungen des Umwelt- und Naturschutzes vereinbar ist. Das von HAMBURG WASSER gewählte Verfahren zur Ermittlung der Umweltauswirkungen entspreche dem Stand der Technik. Es sei von den maßgeblichen Fachbehörden empfohlen worden und auch hinsichtlich der verwendeten Klimadaten als richtig erachtet worden. Deshalb wurden die Klagen eines Umweltverbandes und mehrerer Grundstückseigentümer, die das in Zweifel gezogen haben, abgewiesen. Die Klage der Klosterkammer Hannover wurde wegen der Versäumnis der Klagefrist für unzulässig erklärt. Die Berufung wurde nicht zugelassen.
Laut dem Urteil durfte der Landkreis Harburg die Förderung in Form einer gehobenen Erlaubnis anstelle der beantragten Bewilligung zulassen. HAMBURG WASSER hatte mit seiner Klage auf eine Bewilligung gedrungen, weil sie eine größere Rechts- und Investitionssicherheit als die gehobene Erlaubnis bietet, die wesentlich einfach widerrufen oder eingeschränkt werden kann. Das Gericht bestätigte die Rechtsauffassung von HAMBURG WASSER, dass dem Unternehmen die schwache Rechtsposition der gehobenen Erlaubnis eigentlich unzumutbar sei, verwies aber auf Ermessensspielräume des Landkreises Harburg. Dieses Ermessen billigte das Gericht dem Landkreis auch in Bezug auf die die Begrenzung der Entnahmemenge auf 16,1 Millionen Kubikmeter im langjährigen Mittel zu. HAMBURG WASSER darf die beantragte Menge von uneingeschränkt 18,4 Millionen im Jahr nur in Ausnahmefällen fördern – und das auch nur, wenn die Mehrmenge in anderen Jahren kompensiert wird. Da es sich bei der Frage der Bewilligung um eine Grundsatzfrage handelt, ließ das Gericht zugunsten von HAMBURG WASSER die Berufung zu.
„Dieses Urteil ist für uns nicht zufriedenstellend und ein schlechtes Signal für die Versorgungssicherheit Hamburgs und die Wasserwirtschaft insgesamt “, ordnet Ingo Hannemann, der Sprecher der Geschäftsführung von HAMBURG WASSER, den Ausgang des Prozesses ein. „Obwohl das Gericht unter Verweis auf die im Behördenverfahren eingereichten umfangreichen Gutachten und auf die Aussagen der sachverständigen Zeugen bestätigt hat, dass unsere Wasserförderung in der Nordheide umweltverträglich ist, hat es der Verwaltung des Landkreises Harburg weitreichende Ermessensspielräume eingeräumt. Das geht zu Lasten der sicheren Versorgung von gut 300.000 Menschen in Hamburg und den weiter steigenden Trinkwasserbedarfen. Wir werden nun sorgfältig bewerten, ob wir Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen. Dazu warten wir die Urteilsbegründung ab, die uns noch nicht vorliegt.“
Hintergrund:
Am 6. und 7. Oktober hat das Verwaltungsgericht Lüneburg über die wasserrechtliche Gestattung, die HAMBURG WASSER vom Landkreis Harburg zur Förderung von Wasser aus der Nordheide erhalten hat, verhandelt. Insgesamt hatten sechs Parteien, darunter HAMBURG WASSER, gegen diese sogenannte „gehobene Erlaubnis“ geklagt. HAMBURG WASSER hatte unter anderem gegen Beschränkungen der Entnahmemengen und eine nicht ausreichend rechtssichere Gestattungsform geklagt, die die Versorgungssicherheit Hamburgs beeinträchtigen.
Anhänge
20211011_Urteil_Verwaltungsgericht_Wasserfoerderung_Nordheide_Klagen_abgewiesen_final.pdf
https://www.hamburgwasser.de/privatkunden/unternehmen/presse/verwaltungsgericht-weist-klagen-ab
Fulda: Neues Spülfahrzeug für den Abwasserverband Fulda
AVF investiert 670.000 Euro in Spezialfahrzeug / Moderne Wasseraufbereitung
FULDA (jo). Nach 21 Einsatzjahren wird beim Abwasserverband Fulda (AVF) ein altgedientes Spülfahrzeug ersetzt: Das rund 26 Tonnen schwere neue Spezialfahrzeug wird für die Reinigung von Kanälen benötigt. Mit einer Schlauchlänge von 250 m und einem Wasserdruck von bis zu 200 bar kann es Kanäle bis 300 cm Durchmesser reinigen. Der dabei anfallende Schlamm wird vom Fahrzeug aufgesaugt und durch eine spezielle Aufbereitungstechnik im Fahrzeug entwässert. Das Fahrzeug wird vom AVF, der für die Stadt Fulda sowie für die Gemeinden Künzell und Petersberg zuständig ist, täglich genutzt. Für das Bedienen des Fahrzeuges werden 2 Personen mit entsprechender Schulung benötigt. Insbesondere die digitale Steuerung sämtlicher Prozesse unterscheidet es von seinem Vorgänger.
Das Spezialfahrzeug der neuesten Generation kostet den AVF die stolze Summe von 670.000 Euro. Aber was genau ist so teuer daran? Es sind vor allem die technischen Aufbauten, die auf die speziellen Anforderungen des Kanalbetriebes mit vielen Schmutzstoffen und hohen Reinigungsdrücken ausgerichtet sind. Am Anfang des Beschaffungsprozesses hatte eine europaweite Ausschreibung gestanden, am Ende entschied sich der Verband für das wirtschaftlichste Angebot.
Spülfahrzeuge kommen nach etwa 15-20 Jahren an das Ende ihrer „Lebenserwartung“. Das Vorgängerfahrzeug des AVF, ein reiner „Combi“, der ausschließlich mit Frischwasser für die Erledigung seiner Aufgaben befüllt werden musste, war viele 1.000 Betriebsstunden im Einsatz und wird nunmehr außer Dienst gestellt.
Der Nachfolger verfügt über eine durchgehende Luftfederung, wodurch das Gewicht des Fahrzeugs auf den Achsen individuell bestimmt und somit Gewichtsüberschreitungen vermieden werden können.
Da Kanalreinigungsarbeiten regelmäßig im öffentlichen Straßenraum stattfinden und dem AVF die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Passanten sowie der anderen Verkehrsteilnehmer wichtig ist, befindet sich am kompletten Fahrzeug eine Rundumbeleuchtung. Zudem zeigt ein großer, grell leuchtender Pfeil auf der Rückseite des Fahrzeugs die Richtung an, in die die Passanten und Autofahrer am Fahrzeug vorbeilaufen bzw. -fahren sollen. Mit diversen Spiegeln am Führerhaus und Kameras am ganzen Fahrzeug kann der Fahrer alles, was um das Fahrzeug geschieht, jederzeit im Blick behalten. Das Fahrzeug verfügt zudem über einen sechs Meter langen hydraulisch dreh- und schwenkbaren Auslegearm, der zentral auf dem Fahrzeug angebracht ist. An diesem Arm sind alle wichtigen Komponenten für die Kanalreinigung angebracht (Saugschlauch, Hochdruckschläuche, Seilwinde, Höhensicherungsgerät, Arbeitsscheinwerfer usw.). Dieser Hydraulikarm kann um das ganze Fahrzeug herumgefahren werden, was insbesondere bei beengten Platzverhältnissen von Vorteil ist. Weiterhin kann erstmals mit einem Saug- und Spülfahrzeug des Abwasserverband Fulda auch vor dem Fahrzeug gesaugt und gespült werden, um die Fahrzeugbediener auf stark befahrenen Straßen vor dem fließenden Verkehr zu schützen. Der Lkw dient hier als Auffahrschutz.
Hat man die Möglichkeit genutzt, beim Abwasserverband Fulda eine spannende 3-jährige Ausbildung zur „Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ zu absolvieren, kann der Einsatzbereich durchaus im Führen und Bedienen eines solchen Spezialfahrzeuges sein.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt das neue Spülfahrzeug Maßstäbe: Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verwendet es ausschließlich aufbereitetes Wasser und kein Frischwasser mehr, um anstehende Arbeiten zu erledigen.
EVS: Verbandsversammlung wählt Holger Schmitt zum neuen EVS-Geschäftsführer
Holger Schmitt wird neuer EVS-Geschäftsführer ab 1.4.2022
Die EVS-Verbandsversammlung, in der alle saarländischen (Ober)BürgermeisterInnen vertreten sind, hat am 12. Oktober 2021 Holger Schmitt mit großer Mehrheit zum neuen EVS-Geschäftsführer ab 01.04.2022 gewählt. Er folgt auf Georg Jungmann, der auf eigenen Wunsch zum 31.03.2022 aus dem Amt scheidet.
Holger Schmitt ist Diplom-Kaufmann und war in den letzten zwölf Jahren bei der Saar LB in verantwortlicher Position insbesondere mit den Themen Strategie, Kommunikation und Marketing befasst.
Zuvor leitete er das Ministerbüro und den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im saarländischen Wirtschaftsministerium.
Durch sein Wirken in diversen Fachausschüssen und kommunalen Ehrenämtern verfügt der künftige EVS-Geschäftsführer über Erfahrungen in den Themen Umwelt, Planung sowie Ver- und Entsorgung. Daraus ergaben sich bereits in der Vergangenheit Berührungspunkte mit dem EVS. Holger Schmitt ist zudem durch sein kommunal- und landespolitisches Engagement innerhalb der saarländischen Kommunen gut vernetzt.
Dresden: Abwasser-Experten helfen in Vietnam
Abwasser ist das Metier von Willy Lenk. Für den 41-Jährigen ist sein Beruf so zur Herzenssache geworden, dass er auch ausländischen Fachleuten zeigt, wie gut die Abwasserentsorgung funktionieren kann. Und das mittlerweile seit Jahren. So ist Vietnam für ihn bereits zum festen Reiseziel geworden. Schließlich ist der Weinböhlaer bei der Dresdner Stadtentwässerung seit 2013 als Referent für internationale Projekte zuständig und war bereits 13 mal dort.
Lenk ist ein Mann der Praxis, der anderen zeigen kann, wie’s funktioniert. 1997 begann sein Weg bei der Stadtentwässerung mit der Lehre als Fachkraft für Abwassertechnik. Jahrelang arbeitete er im Kanalnetz. Ab 2005 drückte Lenk wieder die Schulbank und qualifizierte sich zum Meister. So leitete er über zehn Jahre lang ein neunköpfiges Team auf der Kläranlage, auch, als sein internationales Engagement bereits begonnen hatte. Mittlerweile prüft der Experte bereits angehende Fachkräfte bei der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Warum soll also nicht Fachkräften im Ausland geholfen werden? „Eigentlich ist es für einen kommunalen Entsorger jedoch nicht typisch, sich international zu engagieren“, erklärt Lenk. Doch die Geschäftsführung der Stadtentwässerung habe das schon vor vielen Jahren für nötig gehalten. Deutschland habe extrem hohe Standards bei Trink- und Abwasser. „Es betrifft uns aber auch, wenn die Umwelt in anderen Ländern der Welt verschmutzt wird. Warum sollen wir nicht den Blick über den Tellerrand wagen?“, fragt er.
Abwassergebühren der Dresdner werden dabei aber nicht eingesetzt. Denn die Projekte der Stadtentwässerung werden über Fördermittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit eingesetzt.
Vietnam will ein modernes Abwassersystem ausbauen und Fachkräfte nach dem Vorbild des dualen Systems in Deutschland theoretisch und praktisch ausbilden. „Denn darin sind wir Weltmeister“, sagt der Experte. Dabei helfen Willy Lenk und andere Fachleute der Stadtentwässerung mit, dort Lehrkräfte und Ausbilder zu qualifizieren, sodass sie Fachkräfte für Abwassertechnik ausbilden können. Moderne Kläranlagen gibt es in Vietnam zwar bereits. Aber ansonsten ist vieles anders. Das musste Lenk erkennen, als er 2013 das erste Mal nach Ho-Chi-Minh-Stadt reiste, das frühere Saigon.
Nach den ersten Abstimmungen ging es ganz praktisch los. Mit dabei war der Kaditzer Kläranlagen-Chef Gert Bamler. „Da sind wir ins kalte Wasser gesprungen“, berichtet Lenk. Fast zwei Wochen lang unterrichteten sie am College of Technology, einer Art Berufsschule, 30 vietnamesische Ausbilder. Dabei ging es unter anderem um die Gestaltung der Ausbildung, aber auch um ganz praktische Themen wie den Arbeitsschutz, das Lesen von Kanalisationsplänen sowie um spezielle Arbeiten im Kanal.
Das Übersetzen war kein Problem, schließlich standen den Dresdner Experten Dolmetscher zur Seite. Allerdings hatte Lenk dabei eins unterschätzt. Seine Folien, anhand derer er die Themen erklärte, waren alle auf deutsche Verhältnisse bezogen. „Ich habe mich gewundert, dass nach einem kurzen Satz von mir die Dolmetscherin fünf Minuten redete“, sagt er. Die Vietnamesen als sehr freundliche Menschen hätten ihn dennoch immer sehr interessiert angeschaut. So erläuterte Lenk beim Thema Arbeitsschutz, wie im Kanal ein Gaswarngerät im Schacht hinabgelassen wird, um zu prüfen, dass keine giftigen Gase im Untergrund sind. Außerdem erklärte er, wie Straßen vor Kanalarbeiten abgesperrt werden müssen. Dabei schauten ihn die vietnamesischen Abwasserausbilder immer ganz ungläubig an. Erst später wurde ihm klar, warum.
Abwasser fließt nur knapp unter der Straßenoberfläche
Das erkannte Lenk, als er abends mit Gert Bamler durch die Straßen schlenderte. „Dabei entdeckten wir eine Kanalnetz-Kolonne, die mit Leiterwagen in Sandalen unterwegs war“, sagt Lenk. Als die Arbeiter einen 100 Kilo schweren Schachtdeckel mit der Eisenstange öffneten, guckten die Dresdner nicht schlecht. Während das Abwasser in Dresden tief unten im Kanal fließt, stand es dort bis ganz oben. „Das war für uns der Aha-Moment.“ Ein Gaswarngerät hätte dort nie hinabgelassen werden können. Zudem erfuhren sie später, dass die Vietnamesen so ein Gerät überhaupt nicht kannten und seine Funktion schon gar nicht. Außerdem merkte er vor Ort, dass seine Baustellen-Absperr-Erläuterungen nach deutschem Muster für Ho-Chi-Minh-Stadt absurd waren. „Solche Schilder interessieren dort keinen. Würde man die Straße ganz sperren, würde bei dem dortigen Verkehr das Chaos ausbrechen“, erklärt Lenk.
Heute kann er nur noch über diese Anfänge nur noch schmunzeln. „Wir dürfen uns bei solchen Workshops nicht auf unsere Abwasseranlagen beziehen, sondern auf ihre“, resümiert er. Also schauten sich die Dresdner sowohl die dortigen Kläranlagen als auch die Kanalsysteme an und machten sich ein umfassendes Bild. Mittlerweile bildet Lenk nicht nur in Ho-Chi-Minh-Stadt, sondern auch in Hanoi vietnamesische Lehrkräfte aus, hat sich an Langstreckenflüge über fünf Zeitzonen gewöhnt und hat auch vietnamesische Freunde – so einen Lehrer am College und die Dolmetscherin Linh.
„Mit einem Lächeln kommt man überall durch“
Auch privat zieht es ihn dorthin. Mit seiner Familie ist Willy Lenk 2018 nach Vietnam geflogen und durch sämtliche Klimazonen von Süd bis Nordvietnam gereist. Mit dabei war auch sein dreijähriger Sohn Karl. „Die Vietnamesen sind sehr freundlich und extrem kinderlieb“, berichtet Lenk. So wurde der kleine Karl richtig verwöhnt.
„Mit einem Lächeln kommt man dort überall durch“, ist eine weitere Erfahrung. Als sie Dolmetscherin Linh besuchten, die mit ihrem Mann und dem Sohn in Hanoi wohnt, lernten sie noch ganz andere Seiten kennen. „In ihrer Wohnung im Hochhaus waren wir nur ganz kurz.“ Dann ging es vors Haus auf den zentralen Grillplatz, wo Lenks Familie kulinarisch verwöhnt wurde. Nebenan saß die Yoga-Gruppe. „Das Leben findet dort nicht hinter den eigenen vier Wänden statt, sondern auf der Straße. Das ist ein sehr gutes Miteinander.“
Der Dresdner Abwasserfachmann staunt zudem, wie fleißig die Vietnamesen sind, die er ausbildet. „Jeder hat dort zwei oder drei Jobs“, berichtet er. Während sie tagsüber in der Abwasserbranche lehren oder den Unterricht vorbereiten, arbeitet der eine abends noch im Kosmetiksalon seiner Frau, ein anderer fährt nebenbei Taxi. Da sie im Hauptjob nicht viel verdienen und die Preise hoch sind, ist das auch nötig. Denn mit einem Einkommen kommt eine Familie nicht hin.
Dresden: Künftig rollen nur noch Elektro-Pkw aus dem Klärwerk
Die Dresdner Stadtentwässerung setzt auf die umweltfreundliche Antriebstechnologie. Angefangen hat alles mit einem E-Smart. „2012 hatten wir damit unser erstes Elektroauto beschafft“, sagt Thomas Würfel. Der Teamleiter Abwasserableitung ist auch für den Meisterbereich mit den Fahrzeugen der Stadtentwässerung zuständig – und damit auch für ihre Auswahl. Mit dem E-Smart wollte das Unternehmen testen, ob Elektrofahrzeuge gut funktionieren. Wichtig waren aber auch die Kosten für die geplante Betriebszeit. So konnten erste Erfahrungen gesammelt werden.
Mit den Blockheizkraftwerken kann das Unternehmen im Klärwerk selbst Strom erzeugen. Also kostet die Kilowattstunde nur 19 Cent. Hinzu kommt eine staatliche Förderung. Also muss die Stadtentwässerung für den Elektro-Pkw VW ID 3 Betriebskosten von 26.200 Euro in acht Jahren ausgeben, rechnet Würfel vor. Hinzu kommt der Umwelteffekt. Bei einem VW Caddy mit herkömmlichem Antrieb wären es während dieser Zeit mit 29.300 Euro elf Prozent mehr. „Bei den Elektroautos sind die Kosten für die Ladepunkte mit eingerechnet“, erklärt Würfel. Dafür muss die Stadtentwässerung samt Tiefbau für jeden von ihnen 3.614 Euro ausgeben. Mit einem typischen Dienstfahrzeug werden täglich etwa 30 bis 50 Kilometer zurückgelegt. „Das ist mit unseren Elektrofahrzeugen unproblematisch zu schaffen.“ Sie haben Reichweiten von rund 300 Kilometern, bis die nächste Ladung nötig ist. Die dauert dann sechs Stunden.
Im Fuhrpark der Stadtentwässerung stehen derzeit 50 Pkws, acht davon sind elektrisch betrieben. Damit reichen die zehn Ladepunkte aus, die es bisher gibt. Bis 2027 soll die gesamte Pkw-Flotte auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden, kündigt der Teamleiter an. Geplant ist, bis dahin 50 Ladepunkte vor den Gebäuden im Klärwerk und jeweils zwei Ladestationen in den Meisterbereichen am Flügelweg und in Niedersedlitz sowie in der Ottendorfer Kläranlage zu errichten.
Dafür sind insgesamt rund 250.000 Euro geplant. Die ersten 14 Ladesäulen kann die Stadtentwässerung komplett mit Zuschüssen vom Dresdner Amt für Wirtschaftsförderung aufstellen. Bereits im September 2021 geht eine öffentliche Ladesäule mit zwei Anschlüssen am Eingang der Kläranlage in Betrieb, die von der SachsenEnergie betrieben wird. „Sie ist für Kunden oder Geschäftspartner gedacht, die mit dem Elektroauto zu uns kommen“, erläutert Würfel.
Als nächster Schritt soll in den kommenden fünf Jahren die Flotte der Kleintransporter auf Elektroantrieb umgestellt werden. Dafür sind weitere 30 Ladepunkte nötig. Die Strategie der Umstellung auf Elektrofahrzeuge sieht der Teamleiter als den richtigen Weg. „Für uns als Stadtentwässerung ist es ein guter Beitrag zum Umweltschutz.“ Bei Lkws ist die Entwicklung von geeigneten umweltfreundlichen Antrieben aber noch nicht soweit. Deshalb ist es derzeit noch offen, wann dort neue Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Berlin: So macht Blaumachen Spaß – und schlau
Wasserbetriebe und Senat stellen neues Umwelt-Bildungsprogramm vor
Die Berliner Wasserbetriebe und die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz stellen heute ein neues Bildungsprogramm zum Wasser vor. Auf www.blauesklassenzimmer.berlin
finden Lehrkräfte Lehr- und Lernmaterialien von Abwasserreinigung bis Zwischenpumpwerk. Damit ergänzt das Programm zur Wasserbildung die Ausstattung aller Grund- und Förderschulen mit Trinkwasserspendern.
Mit Hilfe der Materialien im „Blauen Klassenzimmer“ lernen Schülerinnen und Schüler der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I etwa den Berliner Wasserkreislauf kennen, sie erfahren, wie viel virtuelles Wasser in ihrer Jeans steckt und sie können ihr Wissen in praktischen Experimenten, zum Beispiel beim Bau eines Wasserfilters, anwenden.
„Mit dem Blauen Klassenzimmer haben wie ein zeitgemäßes Lernangebot geschaffen, das sich den Bedürfnissen von Schüler:innen und Lehrkräften perfekt anpasst“, sagt Kerstin Oster, Personalvorständin der Berliner Wasserbetriebe. „Die Bildungsmaterialien können in der Schule, aber auch im HomeSchooling genutzt werden und bieten Anknüpfungspunkte für außerschulische Lernorte, etwa Wasser- oder Klärwerke.“
Stefan Tidow, Berlins Staatssekretär für Umwelt und Klimaschutz: „Wasser ist ein so kostbares Gut, dass sein Wert schon frühzeitig vermittelt werden sollte. In Zeiten der Klimakrise wird es noch wichtiger, unsere Ressourcen zu schützen und zu wahren – und der Umgang mit Wasser entscheidet sich bereits am Wasserhahn. Deshalb ist es prima, wenn Schülerinnen und Schüler komplexe Zusammenhänge der Wasserwirtschaft anschaulich vermittelt bekommen und lernen, dass Wasserschutz schon beim Zähneputzen anfängt.“
Das Programm besteht aus Lerneinheiten mit Arbeitsblättern, interaktiven Übungen und didaktischen Informationen sowie Workshops, die Lehrer:innen als Projekttage oder -woche durchführen können. Ergänzt wird es noch durch digitale Unterrichtsstunden, die in der Schule ebenso gut funktionieren wie im HomeSchooling. Das alles ist erreichbar auf www.blauesklassenzimmer.berlin und findet sich auch auf www.klassewasser.de, der Bildungswebsite der Berliner Wasserbetriebe.
Die Inhalte wurden gemeinsam mit Bildungsexpert:innen erstellt, auch Angebote anderer Partner der Blue Community werden eingebunden. Am 1. November geht die neue Website online.
https://www.bwb.de/de/299_26770.php
Warnow: 25 Hightech für sauberes Abwasser
Seit der Inbetriebnahme der technologisch erweiterten Kläranlage vor genau 25 Jahren wurden rund 40 Millionen Euro in die ständige Optimierung der Anlage investiert
Am 9. September 1996 – vor genau 25 Jahren – wurde die technologisch umfangreich erweiterte Kläranlage an den Warnow-Wasser- und Abwasserverband (WWAV) übergeben und offiziell in Betrieb genommen. Seitdem wird das häusliche, industrielle und gewerbliche Abwasser der inzwischen rund 240.000 Menschen in und um Rostock umweltgerecht aufbereitet. Jeden Tag werden rund 40 Millionen Liter Abwasser gereinigt. Die Rostocker Kläranlage ist die größte ihrer Art in Mecklenburg-Vorpommern und wurde durch ihre Erweiterung zu einer der modernsten Anlagen Deutschlands.
„Für jeden von uns ist es heute ganz selbstverständlich, dass unser gebrauchtes Wasser problemlos über den Abfluss in den Kanälen verschwindet. Die Wenigsten ahnen jedoch, wie aufwendig die sich anschließende Aufbereitung des Wassers in der Kläranlage tatsächlich ist“, so Katja Gödke, Geschäftsführerin des WWAV. Nach dem aufwendigen Reinigungsprozess wird das Wasser zurück in den Wasserkreislauf gegeben, und zwar in die Unterwarnow, nur wenige Kilometer vor der Einmündung in die Ostsee. „Genau dieser Verantwortung werden wir mit der Kläranlage und der stetigen Anpassung an die aktuellen Herausforderungen gerecht“, so Gödke weiter.
Laufende technologische Optimierungen und Reinvestitionen
Wesentliche Treiber für Optimierungen und Investitionen waren in den letzten Jahren neben der Reinigungsleistung der Anlage hauptsächlich die Themen der Energierückgewinnung und Energieoptimierung. „Wie alle Kläranlagen hat auch unsere einen immens hohen Energiebedarf. Sowohl aus ökologischen, aber auch wirtschaftlichen Gründen ist uns daher wichtig, das Potenzial zur Eigenversorgung der Kläranlage mit Strom maximal auszuschöpfen“, betont Gödke. Ein wesentlicher Meilenstein dafür war das in 2009 auf der Anlage errichtete Blockheizkraftwerk. In diesem werden das bei der Abwasseraufbereitung anfallende Klärgas in elektrischen Strom umgewandelt. Durch ständige verfahrenstechnische Anpassungen, aber auch technologische Erweiterungen zur besseren Ausschöpfung der Klärgasproduktion ist die Anlage heute so optimiert, dass über 90 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs durch eigenproduzierten Strom abgedeckt werden können. Um den hohen technologischen Standard zu halten, wurde eine Vielzahl an Anlagenteile erneuert, darunter Zentrifugen, Pumpenaggregate und Kompressoren. Damit sind seit der Erweiterung vor 25 Jahren insgesamt rund 40 Millionen Euro in die Rostocker Kläranlage investiert worden.
Auch zukünftig wird das Thema Energieoptimierung weiter vorangetrieben. „Inzwischen gehen wir noch einen Schritt weiter und planen gemeinsam mit den Stadtwerken Rostock die Abwärme aus der Kläranlage für die Gewinnung grüner Energie zu nutzen“, so Ulf Altmann, technischer Geschäftsführer der Nordwasser. „Auch aktuelle Themen zum Gewässerschutz – wie den Eintrag von Spurenstoffen – beschäftigen uns als Abwasserentsorger. Wir arbeiten hier sehr eng mit unterschiedlichen Forschungseinrichtungen zusammen, allem voran mit der Professur für Wasserwirtschaft der Universität Rostock.
Ein Blick zurück
Vorgänger der heutigen Kläranlage war eine einstufige Anlage, über die die Abwässer nach grober mechanischer Reinigung in die Unterwarnow flossen. Bei laufendem Betrieb der Anlage wurde zwischen 1994 und 1996 auf begrenzter Fläche im Rostocker Stadtgebiet Bramow eine Aufbereitungsanlage errichtet, die in insgesamt sechs Verfahrensstufen die Abwässer reinigt. Damit begann in der Rostocker Geschichte die Zeit der umweltgerechten Abwasseraufbereitung. Die Belastungen der Warnow wurden um 95 Prozent reduziert und die strengen Grenzwerte der Helsinkier Konvention (HELCOM) konnten sicher eingehalten werden. Für die Erweiterung der Kläranlage wurden damals 82 Millionen Euro investiert.
Aufgrund der aktuellen Lage ist ein großes Fest anlässlich des Jubiläums der Kläranlage nicht möglich. Anstelle dessen erscheint am 10. September ein Dokumentarfilm aus der Reihe „Goldhofers Zeitreise“ zur Geschichte der Rostocker Abwasserbeseitigung in Kooperation mit MV1. Zusätzlich macht in der nächsten Woche eine City-Light-Kampagne auf das Jubiläum aufmerksam.
https://www.wwav.de/aktuelles/pm_25J_ZKA/
AZV Südholstein: erneut Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit
Dritte Zertifizierung vom Land Schleswig-Holstein
Der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein ist erneut als außerschulische Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit zertifiziert. Auf einer Feierveranstaltung des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein in Todesfelde (Kreis Segeberg) wurde Mitte September das Zertifikat überreicht. Bereits zum dritten Mal seit 2010 ist der Verband damit „nun-zertifiziert – norddeutsch und nachhaltig“.
Die insgesamt 26 ausgezeichneten Bildungseinrichtungen und Personen bekamen ihre Urkunden – als Beleg für die hohe Qualität der Bildungsangebote – am 14. September von Dr. Jürgen Ceynowa aus dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium. Entgegengenommen wurde die Auszeichnung seitens des AZV Südholstein von Verbandsvorsteherin Christine Mesek und Ute Hagmaier, Referentin für Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung. „Diese Auszeichnung zeigt, dass wir unsere Bildungsarbeit stetig weiterentwickeln. Wir engagieren uns seit vielen Jahren für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung – im Unternehmen und als außerschulische Bildungseinrichtung“, so Christine Mesek.
In den vergangenen fünf Jahren, die für die Re-Zertifizierung ausschlaggebend waren, hat sich erneut viel getan beim AZV. So hat der Verband ein Nachhaltigkeitsteam gegründet und 2019 am Projekt „Global nachhaltige Kommunen“ zur Umsetzung der Agenda 2030 in Schleswig-Holstein teilgenommen. Im Rahmen einer detaillierten Bestandsaufnahme wurden die Bildungsangebote des AZV mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verknüpft.
Gegen Mikroplastik und Spurenstoffe im Abwasser startete der AZV im Jahr 2018 eine Resolution unter dem Motto „Vermeidbare Verunreinigungen vermeiden“ – denn was an Schadstoffen nicht ins Abwasser gerät, muss auch niemand mühsam herausholen. Die Verbandsmitglieder und zahlreiche weitere Partner haben die Resolution unterzeichnet und das Thema damit bekannter gemacht.
Für junge Leute bietet der AZV Südholstein regelmäßig praxisnahe Anregungen zur Berufsorientierung. Gemeinsam mit der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule Elmshorn nahm das Umweltunternehmen beispielsweise 2018 am Projekt „PaNaMa – Perspektiven am Arbeitsmarkt mit Naturwissenschaften und Mathematik“ teil. Schüler*innen und AZV-Auszubildende erarbeiteten dabei gemeinsam eine Ausstellung über Ausbildungsberufe in der Wasserwirtschaft. Wissenswertes über das Thema Wasser für jüngere Schüler*innen bietet seit 2017 das Projekt „AQUA-AGENTEN in Südholstein“, das der Kreis Pinneberg gemeinsam mit dem AZV gestartet hat.
Während der Vorsichtsmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie erweiterte der Verband sein Bildungsangebot um digitale Lehrmaterialien. Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Sparkasse Südholstein ein Erklärvideo unter dem Motto „Dem Abwasser auf der Spur“ gedreht, das einen ausführlichen Einblick in das Klärwerk Hetlingen bietet.
Alle Bildungsprojekte und -aktionen des AZV Südholstein mit verschiedenen Partnern verfolgen das Ziel, Bildung für nachhaltige Entwicklung zu stärken und das regionale Bildungsnetzwerk noch enger zu verknüpfen.
Das nun-Zertifikat steht für „norddeutsch und nachhaltig“ und belegt eine ausgezeichnete Qualität der Bildungsarbeit. Die Qualitätsstandards werden von den nun-Partnern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt entwickelt.
Rostock: Gemeinsame Pressemitteilung des Warnow-Wasser- und Abwasser-Verbandes und der Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH
EU bestätigt: keine Beihilfe im Nordwasser-Modell
Die EU-Kommission gab gestern das Ergebnis der Prüfung der Beihilfebeschwerde bezüglich des Nordwasser-Modells bekannt.
Danach haben die Stadt Rostock und ihre umliegenden Gemeinden bei der Rekommunalisierung eine rechtliche Struktur gewählt, die staatliche Beihilfen im Sinne der EU-Beihilfevorschriften ausschließt. Die Kommission prüfte die Vergütung der Nordwasser GmbH und die Ergebnisbeteiligung der Gesellschafter. Sie kam zum einen zu dem Schluss, dass die neue kommunale Struktur ein gültiges rechtliches Monopol darstellt, welches eine Wettbewerbsverzerrung ausschließt. Zum anderen entsprechen die Ergebniszuweisungen aus der Nordwasser GmbH den Anteilen der Gesellschafter und damit dem Mechanismus, wie er zwischen unabhängigen
Marktteilnehmern Anwendung finden würde.
Der Warnow-Wasser- und Abwasserverband und die Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH begrüßen als Gesellschafter der Nordwasser GmbH das Prüfungsergebnis der EU-Kommission. Nachdem das Nordwasser-Modell bereits vor dem Betriebsübergang zum 01.07.2018 aus kartell- und vergaberechtlicher Sicht bestätigt wurde, stand eine abschließende Bewertung zum Beihilferecht noch aus. Der vorherige private Betreiber hatte im Juli 2017 gegen das kommunale Nordwasser-Modell Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt.
Mit der deutlichen Stellungnahme durch die EU-Kommission wurde die Rechtssicherheit für das Nordwasser-Modell bestätigt.
Kontakt:
Warnow-Wasser- und Abwasserverband
Katja Gödke
Carl-Hopp-Straße 1, 18069 Rostock
Tel.: +49 381 / 81715-250
goedke@wwav.de
Lentföhrden: Gemeindevertretung begutachtet neue Kläranlage / Öffentliche Besichtigungstermine im Herbst
Bei einer individuellen Führung besichtigten Mitglieder der Gemeindevertretung am Dienstag die neue Kläranlage in Lentföhrden. Die Anlage ist nun komplett fertiggestellt und auf neuestem Stand der Technik. Im Herbst werden öffentliche Führungen angeboten.
„Die neue Kläranlage gewährleistet eine Abwasserreinigung auf hohem Niveau – Lentföhrden ist damit fit für die Zukunft“, so Heike Weißmann, Geschäftsbereichsleiterin für Kundenservice und Partnermanagement beim Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein. Gemeinsam mit Bürgermeister Joannis Stasinopoulos eröffnete sie den Neubau symbolisch mit der Enthüllung einer Erklärtafel, die das Abwasserreinigungsverfahren zeigt. Seit 2008 ist der Zweckverband für die Beseitigung des Abwassers in Lentföhrden verantwortlich. „Der AZV verfügt über umfassendes Know-how und hat auch die Modernisierung unserer Kläranlage kompetent gesteuert“, so Bürgermeister Joannis Stasinopoulos.
Am 29. September und am 6. Oktober, jeweils um 10 Uhr, 12:30 Uhr und 14 Uhr, bietet der AZV öffentliche Besichtigungstermine der Kläranlage Lentföhrden an. Die Anmeldung ist unter Telefon 04103 964-415 oder per E-Mail an die Adresse besuch@azv.sh möglich. Der Rundgang dauert bis zu 45 Minuten. Eine Teilnahme ist ab 14 Jahren möglich. Leider ist die Besichtigung aufgrund der Bedingungen auf der Kläranlage nicht barrierefrei. Nach Anmeldung erhalten die Besucher*innen eine Information über die geltenden Hygienevorschriften.
Die bestehende Kläranlage war ab 2018 erweitert und dabei auf ein neues Reinigungsverfahren umgestellt worden. Seit Ende 2020 reinigt die Kläranlage das Abwasser im SBR-Verfahren (Sequencing Batch Reactor): Die biologische Abwasserreinigung läuft dabei in einem einzigen Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab, bevor das gereinigte Abwasser langsam und kontrolliert in die Dreckau geleitet wird. Im ersten Halbjahr 2021 sind noch drei alte Klärbecken modernisiert und zu Speicherbecken umgebaut worden.
Köln: Erfolgreiche Übung für den Hochwasserschutz
Ein Rheinhochwasser kann jederzeit kommen. Damit im Ernstfall alles reibungslos klappt und Köln als eine der hochwassergefährdetsten Großstädte in Europa gut geschützt ist, üben die StEB Köln regelmäßig den Aufbau mobiler Elemente.
Am vergangenen Wochenende stand wieder die jährliche Hochwasserschutzübung der StEB gemeinsam mit den städtischen Ämtern, den Hilfsorganisationen und mit ihren Partnerfirmen auf dem Plan.
Dazu wurden mobile Hochwasserschutzelemente in den Abschnitten Köln-Merkenich bis -Langel, Köln-Poll bis -Deutz und in der Kölner Altstadt (Rheinufertunnel) – und damit knapp fünf Prozent aller mobilen Elemente – aufgebaut. Auf der Siegburger Straße wurde zusätzlich zu den mobilen Elementen eine zweite Schutzlinie aus großen Sandsäcken, sogenannte Big Bags, errichtet.
Dresden: Spannende Experimente und Besichtigung der Kläranlage
Das Schülerlabor der Stadtentwässerung Dresden befindet sich auf dem Gelände der Kläranlage Dresden-Kaditz. Hier werden Projekttage für Schulklassen durchgeführt.
Dabei experimentieren die Schüler in kleinen Arbeitsgruppen mit Wasser und lernen bei einer altersgerechten Führung die Verfahren der Abwasserreinigung kennen. Durch diese Kombination bietet das Schülerlabor einen großen Praxisbezug zu verschiedenen Wasserthemen.
Für die Arbeit im Schülerlabor gibt es je nach Klassenstufe verschiedene Themen zur Auswahl – siehe unten.
Der Projekttag im Aquamundi Schülerlabor dauert insgesamt 3,5 – 4 Stunden und ist kostenfrei. Die Klasse wird dabei in 2 Gruppen aufgeteilt, deshalb sind 2 Betreuer notwendig.
Ihr Ansprechpartner
Sebastian Perkams
Telefon: 0351 822-2020
E-Mail: sebastian.perkams@se-dresden.de
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/schuelerlabor-aquamundi/
Berlin: Aus Tarifen werden 2022 Gebühren, aber praktisch ändert das nichts
Gleichzeitig sinken zu Jahresbeginn die Schmutzwassergebühren
Ab Januar 2022 löst ein öffentlich-rechtliches Gebührensystem für Trink- und Abwasser die bisherigen privatrechtlichen Preise und Tarife ab. So vermeiden die Berliner Wasserbetriebe im Interesse aller Kund:innen eine Umsatzsteuerpflicht auf Schmutz- und Regenwasser, die sonst infolge neuer rechtlicher Regelungen fällig wäre. Alle Kund:innen bekommen jetzt entsprechende Info-Briefe. Während die Trinkwassergebühren den bisherigen Preisen entsprechen, sinken zugleich die Gebühren für Abwasser gegenüber den bisherigen Tarifen sogar leicht.
So ersetzen öffentlich-rechtliche Benutzungsverhältnisse ab Januar 2022 die bisherigen Verträge. Die Kund:innen erhalten dann Gebührenbescheide im bekannten Format der bisherigen Rechnungen. „In der praktischen Beziehung ändert sich aber nichts“, sagt Wasserbetriebe-Finanzvorstand Frank Bruckmann, „wir erbringen unsere Dienstleistungen unverändert, die Vertragskontonummern bleiben dieselben und SEPA-Mandate gelten fort.“ Auf www.bwb.de/de/gebuehren werden die wichtigsten Fragen zur Umstellung beantwortet.
Am 1. Januar 2022 beginnt zugleich die neue zweijährige Gebühren-Kalkulationsperiode. Die Grundgebühren sowie die Trinkwasser-Mengengebühr bleiben gegenüber den Tarifen unverändert. Die neue Schmutzwasser-Mengengebühr liegt aber – vorbehaltlich der Zustimmung der Berliner Prüfungsbehörde – um 5,5 Cent unter dem alten Wert, was für einen Zweipersonenhaushalt einer jährlichen Einsparung von 4,62 Euro entspricht. Die neuen Mengengebühren ab 1. Januar 2022 im Überblick:
„Die Senkung der Schmutzwassergebühr basiert vor allem auf gestiegenen Mengen infolge des Stadtwachstums und auch auf Effekten aus der Nachkalkulation, die den Kund:innen zugutekommen“, sagt Frank Bruckmann. Aufgrund weiter steigender Investitionen ist abseits dieser Sondereffekte für die Kalkulationsperiode 2024/2025 mit einer leichten Gebührenanpassung nach oben zu rechnen. Die Berliner Wassertarife bzw. -gebühren sind seit 2012 stabil bzw. gesenkt worden, beim Schmutzwasser gab es seit 2008 vier Absenkungen.
https://www.bwb.de/de/299_26730.php
Berlin: Regenwasser-Revision: Nutzung und Rückhalt vor Ableitung
Wasserbetriebe prüfen Einleitungen von Niederschlagswasser
Die Berliner Wasserbetriebe beginnen damit, Tausende Einleitungen von Niederschlagswasser in die Kanalisation zu überprüfen, kündigt das Unternehmen in Briefen an mehr als 270.000 Abwasser-Kund:innen an. Ziel ist es, die Verdunstung, Versickerung oder andere Nutzung auf den Grundstücken zu erweitern, um den Folgen des Klimawandels robuster begegnen zu können.
Die zunehmende Verdichtung der Stadt und der Klimawandel, bei dem sich im Sommer immer häufiger lange trockene Hitzeperioden und Starkregen ablösen, unterstreichen die Notwendigkeit von dezentraler Regenwassernutzung. Der in der Gesamtbilanz zu spärliche Regen in unserer Region ist für eine Ableitung zu schade, weil er für das Stadtklima und das Grundwasser gebraucht wird. Und bei Starkregen geraten die Kanäle schneller an ihre Grenzen, was zu Rückstau, Überflutungen und Einspülungen von Dreck in unsere Gewässer führen kann.
Schadenspotenzial vs. Niederschlagsmangel führten zu Paradigmenwechsel
Das alles hat zu einem „Neudenken von Regenwasser“ in Berlin geführt, für Neu- und Umbauten auf Grundstücken wurden Ein- und Ableitgrenzen festgelegt, die Berliner Regenwasseragentur als Beratungsinstitut vor allem für Eigentümer:innen, Planer:innen und Behörden gegründet. Auch das Wasserhaushaltsgesetz besagt, dass Regenwasser auf dem Grundstück verbleiben soll.
Jetzt prüfen wir, die Berliner Wasserbetriebe, Bezirk für Bezirk, ob und auf welcher vertraglichen Grundlage von Grundstücken Regenwasser in die Kanalisation eingeleitet wird. So wird im Bereich der Trennkanalisation, also in den Bezirken außerhalb des Berliner S-Bahn-Ringes, immer wieder festgestellt, dass Regenwasser offen oder verdeckt in die dafür nicht vorgesehenen Schmutzwasserkanäle fließt, was diese natürlich schnell überlastet und damit temporär auch zu hydraulischen Einschränkungen des Entsorgungskomforts führen kann.
Mithilfe der Kund:innen ausdrücklich erwünscht
Die Berliner Wasserbetriebe gehen ihrem Projektplan folgend schrittweise auf die Kund:innen zu. Dabei baut das Unternehmen auch auf die Mitwirkung der Grundstückseigentümer:innen, die gebeten werden, im Vorfeld bereits für sich zu überprüfen, wohin welche versiegelten Flächen ihres Grundstücks entwässern sowie wie sie durch die Bewirtschaftung von Regenwasser auf dem Grundstück selbst Beiträge zum Stadtklima leisten können.
Weitergehende Informationen gibt es auf www.bwb.de/regenwassernutzung, in der Broschüre www.bwb.de/de/assets/downloads/flyer-regenwasser.pdf, die auch bei den Bauämtern der Bezirke erhältlich ist, sowie bei www.regenwasseragentur.berlin.
https://www.bwb.de/de/299_26733.php
Wiesbaden: Achtung Kanalhaie
Auch in Wiesbaden sind unlautere Unternehmen – so genannte Kanalhaie – unterwegs. Diese Firmen bieten, mit Hinweis auf einen eventuell in der Zukunft notwendigen Nachweis, am Telefon oder an der Haustür Kanaluntersuchungen und -sanierungen an. Manche geben vor, von der Stadt oder den ELW beauftragt zu sein. Das stimmt nicht. Sie können sich in diesem Fall an die Polizei wenden.
Vor dem Landgericht Gießen hat gerade ein Prozess begonnen.
Wenn Sie ein qualifiziertes Unternehmen für effiziente und zuverlässige Arbeiten an Grundstücksentwässerungsarbeiten suchen, schauen Sie doch mal hier: https://www.ral-grundstuecksentwaesserung.de/fachunternehmen/
https://www.elw.de/aktuelle-meldungen/achtung-kanalhaie
Stuttgart : Unser Jahresbericht 2020 steht für Sie bereit
Liebe Leserinnen und Leser,
ab heute können Sie unseren Jahresbericht für das vergangene Jahr 2020 anschauen. Neben den kaufmännischen Zahlen und den Leistungsdaten der vier Stuttgarter Klärwerke, berichten wir über weitere interessante Themen aus dem Jahr 2020.
Wir wünschen Ihnen Freude beim Lesen! Über eine Rückmeldung zum Bericht würden wir uns sehr freuen.
Neben dem Jahresbericht im DIN-A4-Format als PDF, bieten wir zusätzlich eine PDF-Version für mobile Endgräte wie Handys und Tablet-PC an. Darüber hinaus gibt es eine Version im EPUP-Format für eBook-Reader und Handys oder Tablet-PC mit Reader-Software.
https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/unser-jahresbericht-2020-steht-fuer-sie-bereit/
StEB Köln: Ab Donnerstag weitere Beratungsangebote zu Starkregenereignissen
In Köln kam es in den vergangenen Wochen zu einer Vielzahl von Überflutungen durch Starkregenereignisse. Die StEB Köln reagieren kurzfristig auf diese Situation und erweitern nochmals ihr Informationsangebot.
Die Beratungen für Betroffene finden ab Donnerstag, den 12.08.2021 an folgenden Orten statt:
Im Verwaltungsgebäude am Standort der StEB Köln, Ostmerheimer Straße 555, 51109 Köln
An allen Werktagen von 9 bis 16 Uhr
In der Deutzer Brücke, linksrheinischer Brückenkopf (Höhe Markmannsgasse)
dienstags, 15 bis 19 Uhr
donnerstags, 8 bis 12 Uhr
Eine vorherige telefonische Terminvereinbarung bei den StEB Köln unter der Telefonnummer: 0221 221-26509 ist unbedingt erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Regelungen (AHA+L).
Betroffene sollten Unterlagen mitbringen, wie beispielsweise Pläne des betroffenen Gebäudes mit Lage der Leitungen, Fotos o.ä.
Ihr Ansprechpartner
Andrea Bröder
Unternehmenskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
0221 221-28941, Mobil: 0163 5385107
andrea.broeder@steb-koeln.de
EVS: Gut für die Umwelt: Anbindung der Abfallverwertungsanlage Velsen ans Fernwärmenetz – Baubeginn auf dem Gelände der AVA
Bereits im Oktober nächsten Jahres und damit rechtzeitig zur Heizperiode 2022/23 wird die Abfallverwertungsanlage Velsen des Entsorgungsverbandes Saar an die Fernwärmeschiene Saar angebunden sein. Mehr:
BRW: Nächste Phase für zukunftssichere Klärschlammverwertung in Wuppertal
Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH: Weitere Gesellschafter in der Klärschlammkooperation
Am 20.08. 2021 sind der 2019 gegründeten Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH weitere öffentlich-rechtliche Partner beigetreten. Das Konzept der bisherigen Gesellschafter Aggerverband, Bergisch-Rheinischer Wasserverband, Wupperverband sowie der Stadtentwässerungsbetriebe der Stadt Düsseldorf und der Stadt Münster ist auch für die neuen Gesellschafter überzeugend. Diese sind die Stadtentwässerungsbetriebe der Städte Ahlen, Bergisch Gladbach, Oelde, der Abwasserbetrieb Warendorf sowie die Abwasserbetrieb TEO AöR (Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Telgte und der Gemeinden Everswinkel, Ostbevern und Beelen).
Mit den von den neuen Gesellschaftern eingebrachten Klärschlammmengen und einer Erhöhung der Menge aus der Landeshauptstadt Düsseldorf geht das Projekt nun in die Genehmigungsphase. Damit ist auch für Nordrhein-Westfalen wieder ein wichtiger Schritt zur
Zukunftssicherheit der Klärschlammverwertung getan. Die Partner planen, ihre Klärschlämme gemeinsam in einer neuen Mono-
Klärschlammverbrennungsanlage, die höchsten Standards in Sachen Technik und Umweltschutz entsprechen wird, zu entsorgen. Diese soll am Standort Buchenhofen des Wupperverbandes entstehen. Hier betreibt der Verband seine größte Kläranlage und bereits
seit 1977 eine Schlammverbrennungsanlage – so können auch hier die bereits vorhandenen Erfahrungen und Ressourcen in die neue Anlage einfließen, die ab 2028 die rund 47.500 Tonnen an Klärschlamm verbrennen wird, die bei den beteiligten öffentlich-rechtlichen
Gesellschaftern pro Jahr anfallen.
Die neue Verbrennungsanlage wird zudem technisch und wirtschaftlich gute Voraussetzungen für die ab 2029 gesetzlich geforderte Rückgewinnung von Phosphor bieten, der zu einem erheblichen Anteil in der Verbrennungsasche enthalten ist. Dieser für den Menschen überlebenswichtige Rohstoff ist in der Natur endlich, daher soll er künftig zurückgewonnen werden.
So können die Partner dieser öffentlich-rechtlichen Kooperation durch den gemeinsamen Neubau einer Schlammverbrennungsanlage mit modernster Technik gleich drei Pluspunkte erzielen: Entsorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und die Umsetzung zukünftiger gesetzlicher Anforderungen durch die Einhaltung höchster Umweltstandards.
Im Zuge der Genehmigungsphase erfolgen unter anderem die Genehmigungsplanung sowie die Öffentlichkeitsbeteiligung. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage der Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH wird der Wupperverband seine vorhandene
Anlage weiter zur Verbrennung eigener und externer Klärschlämme nutzen.
Freiburg: Haben Sie Interesse an vertieften Informationen über den AZV Breisgauer Bucht?
Mehr unter:
https://azv-breisgau.de/aktuelles/informationsmaterial/
Berlin: Azubi-Stellen: Wasserbetriebe legen zehn oben drauf
94 Jugendliche starten im Herbst im Unternehmen Lehre bzw. Studium
Je zwei Köch:innen, Geomatiker:innen und Industriemechaniker:innen sowie vier noch mit der IHK zu besetzende reguläre Ausbildungs-Stellen satteln die Berliner Wasserbetriebe zum Start des neuen Ausbildungsjahres auf ihr ohnehin breites Angebot drauf.
„Mit dem erweiterten Angebot reagieren wir auf die nicht zuletzt infolge der Lockdowns angespannte Situation, in der manche kleineren Unternehmen ihre Ausbildung eingestellt oder zurückgefahren haben“, sagt Kerstin Oster, Vorständin für Personal und Soziales der Berliner Wasserbetriebe.
Aktuell bieten die Wasserbetriebe für das Einstellungsjahr 2021 sechs zusätzliche Ausbildungsplätze sowie weitere vier freie Ausbildungsplätze im regulären Ausbildungsdurchlauf für einen etwaigen Wechsel aufgrund der Pandemiefolgen an. Die letztgenannten vier Plätze sollen zusammen mit der Berliner IHK besetzt werden.
Summa summarum können am 1. September (Azubis) bzw. am 1. Oktober (dual Studierende) insgesamt 94 Jugendliche in 13 verschiedenen Ausbildungsberufen und 6 dualen Studiengängen starten. Im Einzelnen sind das 61 gewerblich-technische und 14 kaufmännische Ausbildungsplätze, 17 duale Studienplätze und zwei Köch:innen-Stellen.
Ende August ist dann Bewerbungsstart für das Ausbildungsjahr 2022.
https://www.bwb.de/de/299_26463.php
OOWV begrüßt 16 neue Nachwuchskräfte
Brake/Wardenburg. Wie vielfältig die Aufgaben der Wasserwirtschaft sind, zeigt das neue Lehrjahr eindrucksvoll: 15 junge Frauen und Männer beginnen heute beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) ihre Ausbildung in neun unterschiedlichen Berufen. Obendrein tritt eine Studentin ihr duales Studium für Siedlungswasserwirtschaft an – ein neues Angebot, das der OOWV
geschaffen hat. Das Unternehmen zählt jetzt vom ersten bis zum letzten Lehrjahr insgesamt 50 Nachwuchskräfte.
„Die Wasserwirtschaft braucht motivierte und engagierte Menschen, die Leidenschaft entwickeln und Verantwortung in der Daseinsvorsorge übernehmen wollen. Wir werden Ihnen das nötige Rüstzeug für eine erstklassige Ausbildung bieten“, sagte OOWV-Personalleiter Lars Friebe während einer Begrüßungsveranstaltung in Wardenburg. Unter den angehenden OOWV-Fachkräften befinden sich Industriekaufleute, Fachinformatiker mit der Fachrichtung Systemintegration, Elektroniker für Betriebstechnik, Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik, Vermessungstechniker, Chemielaboranten, Anlagenmechaniker für Rohrsystemtechnik sowie Fachkräfte für Abwasser- und Wasserversorgungstechnik. Sie werden in den kommenden drei Jahren das Handwerk von der Pike auf erlernen.
Apropos Handwerk: Das wird auch bei „Stadt. Land. Grün“, einer 100-prozentigen Tochter des OOWV, erlernt. Der Betrieb für Garten- und Landschaftsbau kümmert sich um die Liegenschaften des Unternehmens und stellt unter anderem eine Begrünung der Flächen von Wasserwerken, Kläranlagen und Betriebsstellen unter dem Aspekt von Ökologie und Wasserschutz sicher. Zu den Aufgaben gehören auch die Verkehrssicherungspflicht und der Winterdienst. Neben vier angehenden Gärtnerinnen und Gärtnern sowie Garten- und Landschaftsbau, die ihre Ausbildung an den Standorten Wardenburg und Brake beginnen, begrüßte „Stadt. Land. Grün“ heute erstmals eine angehende Kauffrau für Büromanagement.
https://www.oowv.de/fileadmin/user_upload/oowv/content_pdf/presse/89-2021_PM_Ausbildungsstart_OOWV_2021.pdf
Niersverband: Die Arbeiten an einem Stauraumkanal in Goch-Hassum beginnen
In dieser Woche startet der Niersverband mit den Arbeiten zum Bau eines Stauraumkanals in der Straße „Am Steeg“ in Goch-Hassum.
Die beauftragte Baufirma wird zunächst die Baustelle einrichten um dann mit vorbereitenden Arbeiten zu beginnen. Dazu gehören u. a. die Verlegung von Versorgungsleitungen und die Kampfmittelsondierung.
Voraussichtlich ab dem 19. Juli 2021 muss hierzu die Straße „Am Steeg“ zwischen der Kendelbrücke und der Abzweigung zur Willibrordstraße bis zum Abschluss der Baumaßnahme komplett gesperrt werden. Dieser ist für Mitte 2022 geplant.
Der Niersverband bittet die Anwohner um Verständnis.
Fragen zum Projekt können unter der Email-Adresse projekt.hassum(at)niersverband.de oder über die Telefonnummer
02162-3704 0 an den Niersverband gerichtet werden. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Niersverbandes www.niersverband.de zu finden.
Hamburg: Duschen, baden, Gartenpool – so geht Hamburg mit Trinkwasser um
Anzahl der Pools hat sich während der Corona-Pandemie verdoppelt
Jüngere duschen länger und öfter als Ältere, sehen aber auch höheres Sparpotenzial bei sich
Falls nötig sollte Befüllung von Pools als erstes rationiert werden – nur Poolbesitzer sehen das anders
Hitzerekorde und Trockenheit, eine wachsende Stadt und die Corona-Pandemie – viele Gründe, warum Hamburgs Wasserbedarf in den letzten zehn Jahren insgesamt gewachsen ist. Nachdem die Menschen in Hamburg jahrzehntelang vorbildlich waren beim Wassersparen, zeigt der Trend nicht nur bei der Jahreswasserabgabe, sondern bei den Pro-Kopf-Verbräuchen wieder nach oben. Wurden 2015 noch 139 Liter am Tag pro Person verbraucht, waren es 2020 schon 144 Liter am Tag pro Person (inkl. Kleingewerbe). In einer aktuellen Wasserverbrauchsstudie zeigt HAMBURG WASSER nun, ob diese Entwicklungen auf Sondereffekte wie Corona oder heiße Sommer wie in 2018 zurückzuführen sind oder ob die Menschen in der Stadt anders mit Wasser umgehen.
Vier von zehn Haushalten geben an, dass ihr Wasserverbrauch während der Corona-Pandemie gestiegen sei. Besonders jüngere Hamburger führen es darauf zurück, dass sie insbesondere durch das Homeoffice und Homeschooling häufiger zu Hause waren als üblich und deshalb durch häufigeres Händewaschen, Kochen oder Putzen mehr Wasser benötigt haben.
Viele Menschen haben in der Zeit auch ihr Zuhause aufgewertet und sich unter anderem Pools angeschafft. Laut Wasserverbrauchsstudie hat sich die Zahl freistehender oder eingelassener Pools währenddessen teilweise mehr als verdoppelt. Insgesamt geben 6% der Befragten an, nun einen freistehenden Pool zu besitzen. Vor der Pandemie war er bei 3 % zu finden und weitere 3 % geben an, in den nächsten zwölf Monaten einen anschaffen zu wollen. Während 2 % der Befragten sagen, schon vor der Pandemie einen eingelassenen Pool besessen zu haben, liegt die Zahl nun bei 5 %. Das Wasser wird in den Sommermonaten häufig mindestens einmal im Monat erneuert.
Versorgungssicherheit und Ressourcenschutz bei steigenden Bedarfen
„Hier zeigt sich schon deutlich, dass nicht nur die heißen Sommer der letzten Jahre, sondern auch die Corona-Pandemie einen spürbaren Effekt auf den Wasserverbrauch hat“, erklärt Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von HAMBURG WASSER. „Diese Entwicklung wird uns weiter begleiten, denn wer sich im letzten Jahr einen Pool angeschafft hat, wird ihn auch nach der Pandemie weiter nutzen. Gerade Anschaffungen in diesem Bereich haben erheblichen Effekt auf den Wasserbedarf, der im Sommer ohnehin auf hohem Niveau liegt. Unsere Aufgabe ist es, die Versorgung mit sauberem Trinkwasser aufrechtzuerhalten, aber auch die Ressource Wasser im Sinne aller zu bewahren.“
„Am Beispiel der Pools sehen wir bedingt durch die Pandemie sehr deutlich, wie sich erhebliche Änderungen im Lebensalltag vieler Menschen auch auf den Wasserbedarf einer Stadt auswirken“, sagt Stefan Liehr. Er leitet den Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung beim ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main. Mit dem ISOE zusammen erforscht HAMBURG WASSER den Wasserbedarf, um auch zukünftig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Mit dieser Befragung erhalten wir Einblicke in Verhaltensmuster von Menschen und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern können. Pools und Rasensprenger haben vor einigen Jahren noch keine große Rolle gespielt. Aber auch andere Routinen im Haushalt haben sich geändert, wie ein häufigeres und längeres Duschverhalten. Die Erkenntnisse hieraus sind für Prognosen des Wasserbedarfs hochrelevant, denn Versorger sind auf möglichst präzise Aussagen angewiesen, um sich zukunftsfest aufzustellen.“
Pools besonders bei Jüngeren beliebt
Besonders bei 18- bis 39-Jährigen, die häufiger mit Kindern in größeren Haushalten leben, sind Planschbecken, Pools oder Rasensprenger beliebt. Während insgesamt 15 % aller Befragten angibt, einen Rasensprenger zu besitzen, ist er bei der jüngeren Altersgruppe mit 18 % leicht überdurchschnittlich oft zu finden, bei den 65- bis 79-Jährigen mit 7 % sehr viel seltener. Dies korreliert mit der Verteilung von Gärten im Laufe eines Lebens, denn jüngere Befragte geben mit 33 % öfter an, einen Garten zu besitzen als die älteren (16%).
Insgesamt gibt ungefähr jeder zehnte Befragte (11 %) an, ein Planschbecken zu besitzen, die 18- bis 39-Jährigen sogar zu 16 %. Freistehende Pools findet sich bei jedem Zehnten der jüngeren Befragten, bei 8% von ihnen eingelassene. Hingegen sind beide Produkte bei den ältesten Befragten so gut wie gar nicht zu finden. Mehr als ein Drittel (37 %) mit freistehendem Pool gibt an, dass dieser mehr als 5.000 Liter Wasser fasst und mehr als die Hälfte (57 %) sagt, sie wechselten mindestens einmal im Monat das Wasser. Zum Vergleich: Ein vergleichsweise kleiner Pool mit drei Metern Durchmesser und 80 Zentimetern Höhe fasst 3.500 Liter Wasser – das entspricht etwa dem Monatsverbrauch einer Person.
„Der Klimawandel führt nicht nur zu einer Zunahme heißer Tage, sondern auch zu längeren Trockenperioden. Beides führt zu wachsenden Bedarfen auf Seiten unserer Kundschaft, aber auch beispielsweise bei der Landwirtschaft“, führt Nathalie Leroy aus. „Dadurch nimmt in den letzten Jahren auch der Druck auf die Ressource Wasser zu. Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass die Verbräuche während extremer Wetterlagen in die Höhe schnellen.“
Jüngere besonders reinlich? Sie duschen häufiger und länger, spülen häufiger und waschen öfter Wäsche
„Wir sehen in der Umfrage, dass Jüngere auch auf individueller Ebene einen höheren Verbrauch haben als Ältere: So duschen und baden sie nicht nur merklich häufiger, sondern auch deutlich länger“, erläutert Stefan Liehr. „Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass sich der Alltag mit Freizeit, Sport und Arbeit in unterschiedlichen Lebensphasen erheblich ändert.“ Während mehr als die Hälfte (54 %) der 18- bis 64-Jährigen täglich duscht, tun dies bei den 65- bis 79-Jährigen noch ein Viertel.
Insgesamt bevorzugen die Befragten eindeutig, zu duschen statt zu baden, denn nur 6 % von ihnen geben an, täglich ein Bad zu nehmen, während 47% täglich duschen. Über die Hälfte (53 %) sagt, dass sie seltener als einmal im Monat oder nie baden. Hier verhalten sich die Befragten schon wassersparend, denn bei einer Dusche wird durchschnittlich nur ein Drittel der Wassermenge gebraucht wie bei einem Vollbad. Wieviel Wasser ein Mensch beim Duschen verbraucht, hängt auch von der Dauer ab. Auch hier ist mit zunehmendem Alter eine Abnahme zu erkennen. Während fast die Hälfte (48 %) der 18- bis 39-Jährigen angeben, zwischen zehn und 20 Minuten oder länger zu duschen, braucht die Mehrheit der 40- bis 79-Jährigen nur fünf bis zehn Minuten unter der Dusche.
Beim Geschirr- und Wäschewaschen sind die Jüngeren besonders fleißig. Unter den 18- bis 39-Jährigen, in deren Haushalt auch am häufigsten Kinder leben, ist die Spülmaschine bei 66 % mehrmals wöchentlich im Einsatz. Die 65- bis 79-Jährigen nutzen nur zu 34 % die Spülmaschine mehrmals wöchentlich. Auch Ihre Wäsche waschen 55 % aller Befragten mehrmals in der Woche. Diese Tätigkeit ist bei den Jüngeren mit 70 % wieder ausgeprägter als bei den Älteren mit 32 %. Stefan Liehr zur Einordnung: „Diese Zahlen korrelieren mit den unterschiedlichen Haushaltsgrößen, da meist bei den jüngeren Altersgruppen Kinder mit im Haushalt leben und mit zunehmendem Alter die Personenzahl im Haushalt abnimmt.“
Befragungsergebnisse offenbaren Hebel zum Wassersparen
Zwar duschen die Befragten eher als dass sie baden, aber mit 43% hat ein erheblicher Anteil einen Regenduschkopf im Bad, von denen 7% während der Corona-Pandemie angeschafft wurden. Gegenüber einem herkömmlichen Duschkopf verbrauchen Regenduschköpfe bis zu dreimal mehr Wasser pro Minute.
Auch haben lediglich zwei Drittel der Befragten eine Toilette mit Spartaste. „Diese Zahl hat mich überrascht, denn ich war der Auffassung, dass diese Ausstattung mittlerweile Standard wäre“, so Nathalie Leroy. Mit einer Spartaste kann ein Spülvorgang von neun bis 14 Liter auf drei bis sechs Liter reduziert werden. „Hier zeigt sich sehr gut, dass die technische Ausstattung noch nicht überall ausgereizt ist“, ergänzt Stefan Liehr. „Aber nicht jede Einzelperson kann diesen Hebel zum Wassersparen in Eigenregie umsetzen, sondern hier sind Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften gefragt, Wohnungen entsprechend mit wassersparendenden Armaturen auszustatten.“
Auch beim Geschirrspülen hat die Umfrage Wassersparpotenzial offengelegt. 41 % der Spülmaschinenbesitzer geben an, ihr Geschirr vorzuspülen, bevor sie es in die Spülmaschine geben. „Dies ist nicht nötig“, erklärt Liehr. „Anstatt doppelt Wasser zu verbrauchen, sollten sorgfältig alle Essensreste entfernt und im Bioabfall entsorgt werden. Den Rest übernimmt die Maschine.“
Jüngere sehen bei sich merklich größeres Wassersparpotenzial
Insgesamt machen sich die Befragten wenig Sorgen um die Versorgungssicherheit mit Wasser in Hamburg, denn nur 17 % drücken Besorgnis aus. Aus ökologischen Gründen hält es die Mehrheit (76 %) dennoch für notwendig Wasser zu sparen. Wobei die 65- bis 79-Jährigen zu 80 % finden, dass sie bereits das volle Sparpotenzial ausgeschöpft haben. Bei den 18- bis 39-Jährigen sehen das nur etwas mehr als die Hälfte so (55 %) und denken, dass sie ihren persönlichen Wasserverbrauch im Alltag reduzieren sollten. „Diese Selbsteinschätzung deckt sich mit dem tatsächlichen Verbrauchsverhalten, wonach der Wasserverbrauch in jungen Jahren höher ist und mit zunehmendem Alter abnimmt“, fasst Nathalie Leroy zusammen. „Daher ist dieser Vorsatz der Jüngeren aus unserer Sicht begrüßenswert. Genau für diesen Zweck haben wir auf unserer Homepage auch einige Tipps zusammengestellt, die helfen Wasser im Alltag zu sparen.“
Viele Befragte setzen einige der Wasserspartipps bereits um oder wären auch bereit, diese noch stärker zu tun. Um Wasser einzusparen versuchen die Hamburger vor allem das Wasser beim Zähneputzen oder Einseifen nicht unnötig laufen zu lassen, kürzer zu duschen und die Spartaste der Toilette oder Eco-Optionen an Spül- und Waschmaschinen zu benutzen.
Außer Poolbesitzer finden alle Befragten: Falls nötig, die Befüllung von Pools als erstes rationieren
Sollte es aber einmal zu einer extremen Wasserknappheit kommen, sind die Befragten sich über alle Altersgruppen hinweg einig, dass dann zunächst die Befüllung von Pools rationiert werden sollte. Diese Meinung teilen insgesamt mehr als zwei Drittel (69 %) der Befragten. Lediglich unter Poolbesitzern zeigt sich ein etwas anderes Bild: Bei ihnen würden sich nur 42 % als erstes bei den Pools einschränken wollen und sprechen sich stattdessen eher dafür aus, zunächst die Bewässerung öffentlicher Grünflächen zu rationieren.
Um drastische Maßnahmen wie Rationierungen zu vermeiden, appelliert HAMBURG WASSER an alle Wassernutzer, insbesondere im Hochsommer sparsam mit Wasser umzugehen. Das schließt Nutzungsgruppen wie Landwirtschaft und industrielle Verbraucher mit ein. „Auch wir als Versorger leisten unseren Beitrag, denn Wassersparen ist eine Gemeinschaftsaufgabe und gemeinsam müssen wir dafür sorgen, den Wasserstress zu reduzieren,“ so Leroy. „Wir tun gut daran, uns frühzeitig anzupassen und Spitzenverbräuche zu senken, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.“
Studienhintergrund:
An der repräsentativen Umfrage mittels Online-Interviews nahmen 1.002 in Hamburg wohnende Menschen im Alter von 18 bis 79 Jahren teil. Die Befragung wurde von Mindline im Auftrag von HAMBURG WASSER im Zeitraum vom 6. bis 20. Juni 2021 durchgeführt und vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung wissenschaftlich begleitet.
https://www.hamburgwasser.de/privatkunden/unternehmen/presse/duschen-baden-gartenpool
Flöha: Schöner Wohnen auf der Kläranlage
Nach wie vor verzeichnet der Zweckverband eine hohe Kreditbelastung. Der Verkauf einiger Immobilien bessert jetzt die Kasse auf. Mehr:
https://www.freiepresse.de/mittelsachsen/mittweida/schoener-wohnen-auf-der-klaeranlage-artikel11632782
EVS: Abwassertechnik vom Feinsten – Pumpwerk Husar in Saarlouis hielt auch Starkregenereignissen der letzten Zeit Stand
Im April 2016 konnte der Entsorgungsverband Saar nach zwei Jahren Bauzeit und mit einem Invest von rund 2,8 Millionen Euro in Saarlouis das leistungsstarke Pumpwerk Husar in Betrieb nehmen.
Dass sich diese Investition gelohnt hat, zeigte sich jüngst am 10. Juli wieder, als trotz heftigen Starkregens keine Gefahr für die Saarlouiser Innenstadt bestand. In anderthalb Stunden waren 30.000 Kubikmeter Wasser vom Pumpwerk zu bewältigen. „Nicht auszudenken“, so EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann, „wie die Lage ohne das hochmoderne Pumpwerk ausgesehen hätte.“
Details zum Pumpwerk:
Das Pumpwerk Husar leitet das im Saarlouiser Stadtgebiet anfallende, von den Regenwasserbehandlungsanlagen abgeschlagene und daher stark verdünnte Mischwasser (Abwasser + Regenwasser) zur Saar.
Das Pumpwerk wird von den Mitarbeitern der EVS-Kläranlage Saarlouis betreut. Technische Störungen werden über das Prozessleitsystem der Kläranlage gemeldet und von den Fachkräften vor Ort behoben. Auch sämtliche Instandsetzungsarbeiten werden vom EVS-Personal selber durchgeführt.
Die vier 8,5 Meter hohen Pumpen mit einem Gewicht von jeweils 9,5 Tonnen können zusammen pro Sekunde 9.200 Liter (!) Wasser fördern. Die Motoren, die die Pumpen antreiben, besitzen eine Leistung von je 400 kW. Eine dieselbetriebene Netzersatzanlage sorgt mit einer Leistung von 1440 kW dafür, dass auch bei Stromausfall mindestens zwei Pumpen betrieben werden können
BERGISCH-RHEINISCHER WASSERVERBAND: Höchste gemessene Niederschläge seit Beginn der Aufzeichnungen im Verbandsgebiet vor 70 Jahren
„Seit Einsetzen des Starkregenereignisses in der Nacht zum 14. Juli sind unsere Mitarbeiter/innen rund um die Uhr an unseren Gewässern und auf unseren Anlagen im Einsatz. Ein solches Starkregenereignis hat es seit Beginn der Aufzeichnungen im Verbandsgebiet vor 70 Jahren noch nie gegeben. Dies bezieht sich sowohl auf die Regenmenge, die erheblich über dem bisherigen Spitzenwerten liegt, als auch auf die betroffene Fläche“, stellt Engin Alparslan, Geschäftsführer des BRW, fest. „Mit absolut außergewöhnlichen flächendeckenden Niederschlägen von mehr als 200 Millimetern in 24 Stunden sind unsere Bäche und alle Hochwasserentlastunganlagen an ihre Grenzen gekommen. Unsere gesamten ca. 1.000 Kilometer Gewässerläufe haben einen
überdurchschnittlichen Pegelstand oder sind über die Ufer getreten. Alle 42 Hochwasserrückhaltebecken und 99 Regenwasserbehandlungsanlagen sind nicht nur bis an den Rand gefüllt, sondern laufen teilweise auch über. Zahlreiche Rechen und Durchlässe an den Bächen müssen zudem kontrolliert und mit Gerät freigeräumt werden, wenn Geschwemmsel dort festliegt; alle Dämme entlang der Gewässer werden von uns begutachtet, um das Ausmaß der Schäden beurteilen zu können“, so Christoph Nietfeld, beim BRW zuständig für den Bereich Gewässer. „Schaulustige Anwohner/innen machen uns die Arbeit vorort nicht leichter. Mit Starkregenereignissen haben wir seit vielen Jahren Erfahrung, diese sind in der Regel sehr kleinzellig und bringen an einem Abschnitt im Gewässer enorme Regenmengen in kurzer Zeit. Diese „Hochwasserspitzen“ können dann aber in relativ kurzer Zeit kontrolliert und gedrosselt in nicht so stark betroffene Bereiche abgeleitet bzw. in dafür angelegten Becken zwischengespeichert werden.“ Das ist in dieser Situation nicht möglich, da es nahezu überall im 550 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet zu extremen Niederschlägen gekommen ist. Zu diesem vermutlich auf den Klimawandel zurückzuführenden Ereignis kam erschwerend hinzu, dass die Niederschläge sich von Ost nach West, also mit der natürlichen Fließrichtung unserer Gewässer aus dem Bergischen hin zum Rhein bewegt haben und so die Dynamik zusätzlich gesteigert haben.
„Naturgemäß waren auch alle 22 Verbandsklärwerke von den enormen Wassermengen betroffen und es kam vielerorts zu technischen Problemen, die allerdings zeitnah durch unser Betriebspersonal, das unermüdlich im Einsatz war, gemanagt werden konnten“, so Fachbereichsleiter Abwasser Markus Koch.
Auch wenn die Wasserstände jetzt sinken, werden die Mitarbeiter/innen der Gewässerunterhaltung beim BRW noch Wochen mit den Aufräumarbeiten und der Schadensbeseitigung beschäftigt sein.
http://www.brw-haan.de/images/stories/presse/pdf/Pressemitteilung_BRW_Starkregen_07_2021.pdf
Bremen: „Aktion Abbiegeassistent“
hanseWasser ist Sicherheitspartner des Bundesverkehrsministeriums
„Ich hab den Assi!“ Mit dem gelben Signalaufkleber der „Aktion Abbiegeassistent“ setzen die hanseWasser LKWs zukünftig ein klares sichtbares Zeichen im Straßenverkehr: Mit dem Abbiegeassistenten haben wir alles im Blick! Anfang 2020 hatte hanseWasser bereits die gesamte Flotte der Groß-LKWs ab 7,5 Tonnen umgerüstet. Mit der Ernennung zum Sicherheitspartner des Bundesverkehrsministeriums wurden auch die 28 kleineren LKW-Modelle ab 3,5 Tonnen umgerüstet.
Damit sind aktuell 50 hanseWasser LKWs mit Abbiegeassistent im Einsatz – und erhöhen die Sicherheit auf Bremens und Deutschlands Straßen, insbesondere für den Fuß-und Radverkehr.
„Als uns das Bundesverkehrsministerium anrief und fragte, ob wir die Aktion als Sicherheitspartner unterstützen wollen, haben wir natürlich sofort ja gesagt. Sicherheit steht bei uns immer an erster Stelle! Das gilt sowohl für unsere Mitarbeiter*innen, als auch für die Öffentlichkeit“, verdeutlicht Swen Pfister, Bereichsleiter Netz. Bereits Im Januar 2019 startete hanseWasser den ersten
Abbiegeassistenten-Test mit einer Kombination aus Kamera-Monitor-System (KMS) und Sensoren. Das KMS erweitert den Sichtbereich des LKW-Fahrers und die Sensoren erkennen insbesondere die so genannten schwachen Verkehrsteilnehmer*innen wie Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.
Nähert sich ein*e Verkehrsteilnehmer*in dem Gefahrenbereich des LKW, ertönt sofort ein akustisches Warnsignal und der Fahrer hat über den Monitor alles genau im Blick. „Unsere Mitarbeiter*innen waren von dem Sicherheits-Plus in den Groß-LKWs so begeistert, dass wir uns schnell dazu entschieden haben, den Abbiegeassistenten auch auf unsere kleineren LKWs
auszuweiten“, so Swen Pfister.
„Unsere Initiative ist ein voller Erfolg. Kleine und große, kommunale und private Unternehmen engagieren sich jetzt gemeinsam. Sie alle sind Vorbilder und Lebensretter. Denn wir haben eine gemeinsame Verantwortung: Jeder Abbiegeassistent zählt“, so Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Aggerverband gibt Entwarnung nach Starkregen
Gummersbach. Nach den heftigen Starkregenfällen der vergangenen Tage, die auch Anlagen des Aggerverbandes nicht verschont hatten, kehrt langsam Normalität im Verbandsgebiet ein. Die extrem hohen Niederschläge der letzten Woche hatten insbesondere an Agger, Leppe und Sülz für teilweise geflutete Kläranlagen und Pumpwerke sowie erhebliche Schäden an Gewässern gesorgt.
Bereits gestern konnten mit nachlassendem Regen die Aufräumarbeiten in allen Bereichen des Aggerverbandes begonnen werden. Im Bereich der Sülz, der mit Niederschlägen von über 110 mm/m² besonders stark betroffenen war, werden diese trotz größtmöglichem Einsatz wohl noch einige Tage andauern. Durchlässe müssen gesäubert, Gewässer von Schlamm und Geröll befreit und gesichert werden.
Die Mitarbeiter des Aggerverbandes checken den Niederschlagsradar für das kommende Wochenende und können aufatmen: Keine oder nur minimale Niederschläge werden im Verbandsgebiet erwartet. Trotzdem sind einzelne Teams in Bereitschaft, um bei dennoch auftretenden Problemen schnell Abhilfe schaffen zu können.
Die Lage an den Talsperren ist entspannt geblieben und die Trinkwasserversorgung gesichert. Auch der Überlauf der Genkel ist von 25 cm auf 15 cm zurückgegangen, mit fallender Tendenz. Das Reservevolumen der Aggertalsperre beträgt 2,9 Mio m³ und somit ein immer noch ausreichend großes Rückhaltevermögen, sodass hier keinerlei Gefährdung zu befürchten ist.
Auch die teilweise dramatische Lage an den Kläranlagen und Pumpwerken an der Sülz, die teilweise überflutet oder nicht erreichbar waren, hat sich entspannt, sodass seit 05:00 Uhr am heutigen Morgen alle Kläranlagen wieder in Betrieb sind.
Prof. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes, lobt den vorbildlichen Einsatz seiner Mannschaft, die auch an diesem Wochenende noch die begonnenen Aufräumarbeiten fortsetzen wird: „Ohne die tatkräftige Unterstützung der Teams untereinander, die auch bereichsübergreifend im Einsatz waren, wäre die schnelle Wiederinbetriebnahme der in Mitleidenschaft gezogenen Anlagen niemals in dieser Kürze der Zeit möglich gewesen! Mein herzliches Dankeschön an den großartigen Einsatz aller MitarbeiterInnen!“
https://www.aggerverband.de/service/presse/artikel/aggerverband-gibt-entwarnung-nach-starkregen
Aggerverband erstellt erste Bilanz nach Starkregenbelastung
Gummersbach. Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes bewahrheiteten sich auch im Verbandsgebiet des Aggerverbandes. So haben die Starkregenfälle der letzten Woche für teilweise überschwemmte Kläranlagen und Schäden an Gewässern, vor allem an Agger, Leppe und Sülz, gesorgt. Viele der 400 Mitarbeiter des Aggerverbandes sind rund um die Uhr im Einsatz.
Die extrem hohen Niederschläge der letzten Woche haben auch an den Anlagen des Aggerverbandes deutliche Spuren hinterlassen. Während man im Bereich der Talsperren am Montag bereits Vorentlastungen gefahren hatte, wurde die Aggertalsperre am Mittwoch abgesperrt, so dass kein Wasser von dort an die unten liegenden Gewässer mehr abgegeben wurde, um diese nicht zusätzlich zu den überdurchschnittlich hohen Niederschlägen zu belasten. „Die Aggertalsperrre, die einen max. Inhalt von 17,05 Mio. m³ hat, verfügt immer noch über ein ausreichend großes Rückhaltevermögen, so dass hier keinerlei Gefahr gegeben ist,“ erklärt Prof. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes.
Auch die Tatsache, dass die Genkeltalsperre, die einen maximalen Füllinhalt von 8,19 Mio m³ Wasser beinhalten kann, seit der Nacht vom 14. auf den 15. Juli überläuft, bereitet keine Sorgen. Das überschüssige Wasser der Genkel läuft direkt in die Aggertalsperre hinein. Hier ist mit einem derzeitigen Restvolumen von 3,7 Mio m³ noch genug Platz, um auch dieses Wasser mit aufzunehmen.
Ein im Einzugsgebiet der Genkeltalsperre verunfallter Langholztransporter ist von der Feuerwehr gesichert worden, daher besteht keine Gefahr für das Trinkwasser.
Nachdem die Niederschläge in der Nacht nachgelassen hatten, verzeichnet man am Donnerstagmorgen auch in den unterhalb der Aggertalsperre liegenden Gewässern wieder deutlich gefallene Pegel.Das Einzugsgebiet der Sülz war besonders hart betroffen. Dort fielen alleine am gestrigen Mittwoch bis 110 mm Niederschlag (110 l/m²), nachdem dort bereits an den Tagen zuvor Starkregen niedergegangen war. Die Sülzüberleitung im Rheinisch-Bergischen Kreis, an der das Wasser aus der Sülz direkt in die große Dhünntalsperre abgeleitet wird, war am gestrigen Mittwoch mit 25 m³/sec. voll in Betrieb.
Entsprechend dramatisch sieht es im Bereich der Kläranlagen an der Sülz aus, die teilweise überflutet oder nicht erreichbar sind, da sie durch Wassermassen abgeschnitten wurden. Eine Anlage ist jetzt wieder erreichbar und wird mittels Notstromaggregat in Betrieb genommen. Zusätzliche Stromausfälle sorgten an vielen Anlagen, wie Regenüberlaufbecken und Pumpwerken teilweise für Stillstand. Auch hier kann der Aggerverband aber die angeschlossenen Anwohner beruhigen. „Alle Teams sind unterwegs, um die Schäden aufzunehmen und Störungen zu beseitigen“, sagt Dr. Uwe Moshage, Abteilungsleiter Bereich Abwasser.
„Der Aggerverband hat bereits nach dem Hochwasser 2001 weitreichende Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit seiner Anlagen zu verbessern. Ein Wetter mit solcher Intensität, was weit über ein 100-jährliches Ereignis hinausgeht, habe ich in meiner 30-jährigen Zeit beim Aggerverband noch nicht erlebt,“ schließt Prof. Scheuer
Wunstorf-Luthe: Stabilisierung als eine Maßnahme zur deutlichen Senkung des CO2-Ausstoßes ermittelt
Bisher wird der überschüssige Schlamm aus den Nachklärbecken über Pumpen direkt zu den Schlammzentrifugen gefördert. Diese entwässern den Schlamm unter Zugabe von Flockungsmitteln auf ca. 21% Trockensubtanzgehalt.
Mit der Errichtung einer Klärschlammfaulung soll neben der Verringerung der zu entsorgenden Klärschlammmengen auch durch die Verstromung des anfallenden Klärgases der externe Strombezug erheblich reduziert werden. Als Nebenprodukt beim Betreiben eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) fällt zusätzlich Abwärme an, die gleichfalls auf der Kläranlage genutzt werden kann.
Im Klimaschutzteilkonzept aus dem Jahr 2012 wird mit einer Reduzierung der jährlichen Betriebskosten von rund 250.000€ gerechnet.
WTE: Der Rohrvortrieb geht auf der Baustelle in Tubli zügig voran
Die ersten 100 m sind seit 2.5.2021 bereits gebohrt
Den interessantesten Abschnitt stellen zurzeit die Tunnelbauarbeiten zur Errichtung des 400 m langen und ca. 20 m tiefen Verbindungskanals zwischen Zulaufsammelschacht und der Zulaufpumpstation dar. Der Kanal hat einen Innendurchmesser von 2,80 m und besteht aus GFK-Rohren (Glasfaserverstärkten Kunststoffen) mit 0,10 m Wandstärke.
Die Tunnelbohrung beginnt am Zulaufsammelschacht und endet an der Hauptpumpstation mit einer Aushubtiefe von 26,20 m. Die horizontalen Abmessungen der Baugrube sind ca. 29,20 m x 38,30 m.
Die Bohrmaschine der Fa. Herrenknecht hat einen Außendurchmesser von 3 m. Die ersten 100 m des Tunnels sind bereits gebohrt und 13 Stück Rohre (à 3,75 m) verlegt. Der Bohrfortschritt betrug zuletzt ca. 10 m pro Tag und die Arbeiten gehen zügig voran.
Die Schachttiefe beträgt 22,10 m, der Innendurchmesser der ringförmig von einer Bohrpfahlwand umschlossenen Baugrube beträgt 14 m (Pfahldurchmesser 0,90 m, Pfahllänge 24,5 m). Zu Beginn der Bohrarbeitet, nach Durchörterung der Bohrpfahlwand, stieß die Bohrmaschine auf sandigen Boden. Gemäß dem geotechnischen Bericht und den vorhandenen Bohrprofilen soll sie in Kürze in felsigen Kalkstein vorstoßen. Der Grundwasserspiegel liegt ca. 4 m unter Geländeoberkante. Die Bohrarbeiten müssen daher unter entsprechendem Wasserdruck durchgeführt werden.
Für die Bohrarbeiten wurde ein Zeitraum von 6 Wochen geplant.
Die Dimension der Bauarbeiten ist beeindruckend, dahinter steht eine starke und kompetente Mannschaft!
AZV Südholstein: Sauber in die Dreckau / Neue Kläranlage Lentföhrden in Betrieb
Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen und die Abwasserreinigung läuft erfolgreich: In Lentföhrden (Kreis Segeberg) hat der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein die Kläranlage umgebaut und erweitert. Die bisherige Anlage war sanierungsbedürftig und außerdem zu klein für den wachsenden Ort.
Für das Abwasser der knapp 2.600 Lentföhrdener steht am Ufer der Dreckau nun eine moderne SBR-Anlage zur Verfügung. Die Abkürzung steht für Sequence-Batch-Reactor: Die biologische Abwasserreinigung läuft dabei in nur einem Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab. In der bisherigen klassischen Durchlaufanlage fanden die Phasen des biologischen Reinigungsprozesses zeitgleich in verschiedenen Becken statt. Die Vorplanungen für den Umbau hatten ergeben, dass das SBR-Verfahren für Lentföhrden gut geeignet und am wirtschaftlichsten ist.
Nach einer umfangreichen Planungs- und Vorbereitungsphase waren die Tiefbauarbeiten im November 2018 gestartet. Im Jahr 2019 folgten der Bau des SBR-Behälters und zweier Klärschlammspeicher sowie die Errichtung eines neuen Technik- und Betriebsgebäudes. Ab Frühjahr 2020 konnten die Becken mit Maschinen- und Elektrotechnik ausgestattet werden, bevor sie den Herbst über getestet und in Betrieb genommen wurden. Die Anlagen zur mechanischen Reinigung sind erhalten geblieben. Das Zulaufpumpwerk wurde jedoch mit leistungsfähigeren, besser steuerbaren Pumpen ausgestattet.
In einem zweiten Bauabschnitt werden nun noch bis zum Frühjahr 2021 die drei alten Klärbecken zu Speicherbecken umgebaut. In einem Becken wird das anfallende verschmutzte Abwasser aufbewahrt, bis es zur nächsten Reinigungsphase in den SBR-Behälter laufen kann. In ein zweites Becken fließt das gereinigte Abwasser – es wird von dort langsam und kontrolliert in die Dreckau eingeleitet, um den Fluss nicht zu überlasten. Ein drittes Becken dient als Notfallspeicher.
Hier geht es zum originalen Artikel: https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/news/sauberindiedreckauneueklranlagelentfhrdeninbetrieb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fe6467e3d1c9ee6b551afe377f2c60e3
https://www.lentfoehrden.de/azv-sauber-in-die-dreckau-neue-klaeranlage-lentfoehrden-in-betrieb/
Stuttgart: Die Stadtentwässerung Stuttgart SES ist jetzt in der weltweiten Enzyklopädie Wikipedia zu finden
Seit Kurzem können sich interessierte Bürger über die Stadtentwässerung Stuttgart, ergänzend zu den umfangreichen Informationen auf unserer Website, auch auf Wikipedia detailliert informieren. Nachdem unser Eintrag auf Wikipedia zur Überprüfung durch Redakteure und Nutzer mehrere Wochen im Korrekturmodus gezeigt worden ist, wird dieser nun dauerhaft veröffentlicht.
Neben der Struktur der SES finden auch die wichtigsten Leistungsindikatoren der SES Erwähnung. Interessant ist die direkte Verlinkung zu den einzelnen Partnergemeinden, deren Abwässer auch durch die Stadtentwässerung Stuttgart behandelt werden.
„Wir sind sehr stolz, in dieser weltweiten Enzyklopädie mit einem eigenen Eintrag vertreten zu sein. Im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und der Bürgerinformation ist das ein weiterer wichtiger Baustein, die Leistungen der Stadtentwässerung Stuttgart transparent und informativ für alle darzustellen“, sagt Frank Endrich, Kaufmännischer Leiter der SES.
Ruhrverband optimiert Belebtschlammbehandlung auf der Kläranlage Essen-Kettwig
Schrittweise Sanierung der insgesamt vier Becken soll im August abgeschlossen sein
Der Ruhrverband hat im April 2021 damit begonnen, die mehr als 26.000 Kubikmeter fassende Belebungsstufe der Kläranlage Essen-Kettwig mit neuen Belüfterelementen und neuen Rührwerken auszustatten. Ziel der aufwändigen Umbaumaßnahme ist es, eine energieeffizientere und damit wirtschaftlichere biologische Reinigung des Abwassers zu erreichen.
Nach einer Strömungssimulation wird jedes der insgesamt vier Becken mit je 550 neuen Belüftertellern und vier neuen Rührwerken ausgestattet. Für jedes Becken wird darüber hinaus die erforderliche Mess- und Regeltechnik erneuert und ihre Programmierung auf die veränderten Anforderungen angepasst.
Bei der in mehrere Bauabschnitte unterteilten Sanierung handelt es sich gewissermaßen um eine Operation „am offenen Herzen“. Da die Reinigungsleistung der Kläranlage Essen-Kettwig während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden muss, können die Becken nur nacheinander außer Betrieb genommen und umgebaut werden.
Die Arbeiten werden voraussichtlich im August dieses Jahrs abgeschlossen sein. Wenn alles fertig ist, rechnet der Ruhrverband mit einer Energieeinsparung von rund 100.000 Kilowattstunden im Jahr.
OOWV öffnet weitere Informationsstandorte
Anmeldung für Führungen jetzt möglich
Großenkneten/Nethen. Nach dem Museum Kaskade in Diekmannshausen sind nun auch die anderen Informationsstandorte des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) wieder für den Besucherverkehr geöffnet. Hierzu zählen der Biohof Bakenhus in Großenkneten und der Trinkwasserlehrpfad beim Wasserwerk in Nethen.
OOWV und Landwirte reduzieren Herbizideinsatz
Hightech-Hacke gegen Unkraut
Markhausen. Jeder Hobbygärtner hat sie im Sortiment: die Hacke. Ein langer Stiel, zumeist aus Holz, am unteren Ende ein paar Zinken, zumeist aus Metall. Mit diesem Jahrtausende alten Design hat die Hacke, die im Wasserschutzgebiet Thülsfelde zum Einsatz kommt, bis auf das Prinzip nicht mehr viel zu tun. Sechs Meter breit und zwei Tonnen schwer wird sie vom Traktor über Maisfelder gezogen. Bereits drei dieser Geräte wurden 2020 vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) für verschiedene Wasserschutzgebiete angeschafft.
Niersverband: Starkregen führt zu Fischsterben in der Niers
Das Starkregenereignis vom letzten Freitag im südlichen Einzugsgebiet der Niers brachte nicht nur lokale Überschwemmungen mit sich. Entlang der Niers wurden in den folgenden Tagen tote Fische entdeckt. Dieses Fischsterben ist eine direkte Folge des Starkregens. Kommt es zu Starkregenereignisse auf befestigten Flächen z. B. in den Städten, fließen deutlich größere Wassermengen als üblich in die Kanalisation und in Richtung Kläranlage bzw. über Regenwasserkanäle in Richtung Gewässer.
Bei Starkregenereignissen ist die Speicherkapazität dieser Systeme jedoch irgendwann erschöpft und es kommt zu einem kontrollierten Überlauf in das nächstgelegene Gewässer. Man spricht dann von einem Abschlag, z. B. in die Niers.
Letzten Freitag sind u. a. in Mönchengladbach in der Spitze rund 40 mm Regen in knapp einer Stunde gefallen. Dies entspricht einem Ereignis, was statistisch gesehen, einmal alle 50 Jahre an gleicher Stelle vorkommt. Zum Vergleich: Die gesamte Niederschlagsmenge innerhalb eines Jahres beträgt in Mönchengladbach im langjährigen Mittel 718 mm.
Mit dem abgeschlagenen Wasser, aber auch mit weiterem abfließenden Wasser von unbefestigten Flächen gelangen Schmutzstoffe in das Gewässer, die zu einem Absinken des Sauerstoffgehaltes im Gewässer führen können. In der Niers befand sich aufgrund dessen stellenweise kein Sauerstoff mehr im Wasser und führte in Folge zu einem Fischsterben in diesen Bereichen.
Die Gewässerqualität der Niers hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, sodass man mittlerweile wieder mehr als 30 Fischarten in der Niers zählt. Trotz des Fischsterbens besitzt die Niers ein gutes Potenzial, das Voraussetzung für eine schnelle Erholung der Fischgemeinschaft im Gewässer ist.
Die Mitarbeiter des Niersverbandes werden soweit wie möglich die toten Fische einsammeln. Trotzdem können in den nächsten Tagen entlang der Niers noch vereinzelt tote Fische vorkommen
Niersverband: Starkregen flutet die Gewässerbaustelle im Bresgespark
Die heftigen Niederschläge vom 3. und 4. Juni haben nicht nur in den Kellern der Rheydter Innenstadt Schäden angerichtet. Der Regen ließ die Niers so stark anschwellen, dass es bereits am Donnerstag zu einem Durchsickern und dann am Freitagabend zu einem Überströmen der Dämme zur Niersverbands-Baustelle im Bresgespark gekommen ist.
Dort, wo sich erst nach Fertigstellung der Baumaßnahme das Wasser ausbreiten sollte, floss es jetzt in großen Mengen hinein und bildete eine Seefläche aus. Diese Rückhaltefunktion ist später gewollt. Während der Bauphase führt dies aber leider zu Verzögerungen.
Noch in der Nacht mussten Mitarbeiter des Niersverbandes Baustelleneinrichtung und Fahrzeuge auf höher gelegene Bereiche umsetzen. Dies war infolge der stark aufgeweichten Böden und der nicht mehr sichtbaren, weil überfluteten Baustraßen nicht einfach.
In den nächsten Tagen versucht der Niersverband das Wasser aus den Flächen abzupumpen und den Damm zur Niers wiederherzurichten. Dieser dient als Baustraße, ist aktuell aber so durchweicht, dass dort trotz ausgelegter Stahlplatten kein Fahrzeug fahren kann.
Bis wieder ein normaler Betrieb auf der Baustelle möglich ist, kann es noch einige Tage dauern.
Mehr Infos zum aktuellen Stand der Baustelle finden Sie in unserem Bautagebuch unter https://projekte.niersverband.de/bresgespark/
Mainz: Ja, es geht! Und wir wollen!
4. Reinigungsstufe kann kommen
Von der technisch-praktischen Seite her kann das Mainzer Klärwerk problemlos mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet werden: Das haben die Ergebnisse einer Studie der TU Kaiserslautern vor gut einem Jahr bewiesen. Und auch ansonsten steht dem Projekt mittlerweile nichts mehr im Wege.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sagen ganz klar: ‚Ja, wir wollen‘“, bestätigt Jeanette Wetterling. „Nun müssen unser Verwaltungs- und der Mainzer Stadtrat sagen, ob wir loslegen dürfen.“ Zuvor hatten die Vorstandsvorsitzende und ihr Team eine ganze Reihe von Punkten auf ihrer internen To-Do-Liste abarbeiten müssen.
https://www.mainz.de/microsite/wb/entwaesserung/Vierte-Reinigungsstufe-kann-kommen.php
Fulda: Kein Kanalnetz kann extremen Starkregen ableiten
(gü) – Knapp 70 Liter Regen pro Quadratmeter fielen am 5. Juni im Bereich Petersberg innerhalb einer Stunde. Für solche Wassermassen ist das Kanalsystem nicht ausgelegt und so kam es zu überschwemmten Straßen. Mit solchen Situationen ist auch in Zukunft zu rechnen, der Abwasserverband Fulda bemüht sich deshalb, Fließwege zu identifizieren, um dann in Zusammenarbeit mit anderen Stellen und Eigentümern Grundstücke schützen zu können.
Für Regenereignisse wie am 5. Juni gibt es laut Tabellen des Deutschen Wetterdienstes eine statistische Eintrittswahrscheinlichkeit von deutlich seltener als einmal in 100 Jahren. „Für ein solches Starkregenereignis kann und wird kein Kanalnetz dimensioniert“, sagt Jürgen Fehl, Geschäftsführer des Abwasserverbands Fulda. Innerörtliche Kanalnetze würden in der Regel für Regenereignisse bemessen, wie sie statistisch gesehen einmal in fünf Jahren eintreten. Überprüft werde dabei…mehr:
https://www.abwasserverband-fulda.de/pressespiegel.html
Fulda: Unverzichtbar für die Stadtregion
Kläranlage Gläserzell: Abwasser von rund hunderttausend Menschen wird gereinigt
Sie liegt ein bisschen versteckt hinter Bäumen zwischen der Schlitzer Straße und den Fuldaauen und ist doch von zentraler Bedeutung für alle Menschen in der Stadtregion: Die Rede ist von der Kläranlage Fulda-Gläserzell des Abwasserverbandes Fulda. Hierwerden seit 1974 …mehr:
https://www.abwasserverband-fulda.de/newsreader-v2/unverzichtbar-fuer-die-stadtregion.html
Dresden: Flotte Dresdner Kanal-Sanierer
Heiko Nytsch und Philipp Kühne stehen in der tiefen Baugrube kurz vorm Kaditzer Klärwerk. Hinter ihnen die gewaltige Röhre des Neustädter Hauptkanals, der von den Fachleuten als Abfangkanal bezeichnet wird. Der Projektleiter der Stadtentwässerung Dresden und der Bauleiter der Firma Echterhoff freuen sich, dass hier ein Großprojekt fast umgesetzt ist – und das deutlich schneller als geplant. Bis zu 30 Bauleute sind hier aktiv. „Es ist bisher sehr gut gelaufen“, erklärt Projektleiter Nytsch.
Schon seit 1910 Jahre fließt die braune Brühe durch die rechtselbische Abwasser-Hauptschlagader von der Prießnitzstraße bis zum Klärwerk Kaditz. Immerhin handelt es sich dabei um ein Drittel der Dresdner Abwässer. Über drei Viertel des 6,6 Kilometer langen Neustädter Abfangkanals sind saniert. Zuletzt war bis Anfang 2020 der Abschnitt unter der Scharfenberger Straße zwischen Ballhaus Watzke und dem Ende der Flutrinne saniert worden. Danach kam das letzte, 1,5 Kilometer lange Stück an die Reihe. Es beginnt an der Micktener Böcklinstraße und verläuft unter der Scharfenberger Straße bis zum Klärwerk. Damit dies möglich wird, haben Leitungsbauer 2020 eine insgesamt 2,5 Kilometer lange Super-Pipeline gebaut. Über diese Ersatztrasse fließt seit November das Abwasser durch die Flutrinne zum Klärwerk.
Durch die Ersatztrasse werden kaum größere Verkehrseinschränkungen nötig. Es mussten nur drei Baugruben ausgehoben werden. Bei der Sanierung haben die Kanalsanierer per Kran glasfaserverstärkte Kunststoffrohre (GfK) eingehoben, die meistens drei Meter lang sind. Der Spezialwagen, der in der Aarsleff-Werkstatt konstruiert wurde, bugsiert sie unterirdisch aus den Baugruben in den alten, bis zu 2,7 Meter hohen Kanal, wo sie letztlich zusammengefügt werden. So entsteht ein neuer dichter Kanal in der alten Abwasserröhre.
Mitte Mai waren alle Kunststoffelemente eingebaut, erklärt Nytsch. Zuletzt geschah dies im 95 Meter langen Abschnitt direkt vor dem Klärwerk. Doch mit dem Einschieben der Rohre ist es nicht getan. Denn letztlich muss der große Hohlraum zwischen der neu eingebauten Kunststoff-Rohrtrasse, die etwa 2,3 Meter hoch ist, und dem alten, bis zu 2,7 Meter hohen Kanal verfüllt werden. Das geschieht mit hochflüssigem Beton. Der Großteil wurde bis Anfang Juni geschafft.
Mitte Juni soll auch der letzte Abschnitt mit dieser Betonemulsion verpresst sein, sodass der Hohlraum zwischen dem alten Kanal und den neuem Rohr verfüllt ist. Parallel dazu werden 30 Einstiegs- und Lüftungsschächte mit einem bewährten Verfahren komplett saniert. „Bis Ende Juni soll auch das fertig sein“, sagt Projektleiter Nytsch. „Ab Mitte Juli können wir die Absperrschieber am Anfang und am Ende des Abschnitts öffnen“, verweist er auf den nächsten Schritt. Dann fließt das Abwasser wieder auf der gesamten Länge durch den komplett sanierten Neustädter Abfangkanal.
Die lange Umleitung fürs Abwasser hat dann ausgedient. Bis Ende November werden die letzten Arbeiten abgeschlossen. So werden die Bauleute ab Ende Juli die Rohrtrasse durch die Flutrinne demontieren, die dortige Baustraße beseitigen und das extra dafür gebaute Pumpwerk am Klärwerk wieder abbauen. In dem Zuge werden auch die Baugruben wieder verfüllt. „Wenn wir das so schaffen, werden wir ein Vierteljahr früher fertig als geplant“, erklärt Projektleiter Nytsch.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/flotte-dresdner-kanal-sanierer/
Dresden: Die Stadtentwässerung nutzt moderne Sanierungsverfahren
Die Stadtentwässerung schont die Nerven der Anwohner und den Etat mit einer neuen Form der Kanalsanierung. Gut 15 Prozent der Kanäle weisen die Schadensklassen 1 und 2 auf. Was in der Schule positiv besetzt ist, heißt im Abwasserwesen: stark sanierungsbedürftig. 280 Kilometer Kanalnetz befinden sich in keinem guten Zustand. 96 Prozent davon liegen unter dem Nebenstraßennetz, 77 Prozent der schadhaften Kanäle haben einen Durchmesser von 50 Zentimetern oder kleiner.
„Wir wollen konzentriert arbeiten“, erklärt Norman Wonka, Teamleiter Investition bei der SEDD, einen wesentlichen Eckpfeiler der Strategie. Das Unternehmen entwickelt Cluster. Auf einer Stadtkarte ist der Zustand aller Kanäle erfasst – Gebiete mit hohem Anteil an schadhaften Kanälen werden konzertiert in Angriff genommen. Der zweite Teil der Strategie schont die Nerven der Anlieger. „Wo es geht, agieren wir grabenlos“, erklärt Wonka. Heißt: Nur wo es tatsächlich keine unterirdischen Reparaturverfahren gibt, gräbt die SEDD diese Stellen vielfach punktuell auf und beseitigt die Schäden. Alle anderen Schadstellen können mit Hilfe der Robotertechnik über die bestehenden Schächte erreicht werden. Von dort aus ziehen Spezialisten Schläuche in die Schadstellen oder verpressen Schadstellen – fertig.
Das Schadensbild ähnelt sich in den kleineren Kanälen: Meist sind Seitenwände abgerissen oder seitliche Abzweige rutschen in sich zusammen. „Biogene Schwefelsäurekorrosion“ nennen Experten wie Norman Wonka das Phänomen, das nur noch größere Steine und Zusatzstoffe von einem Rohr übrig lässt. Was ungünstig ist für Flüssigkeiten, die im Rohr fließen sollen. Die Nadelfilzschläuche, das Material ist in Harz und Härter getränkt worden, erweisen sich als effizient. „Wir haben keine langen Baustellen mehr über Wochen und Monate“, fasst Wonka den größten Vorteil zusammen, „im besten Fall kommen wir am Morgen und gehen am Abend nach erledigter Arbeit.“
Bis 2028 will die SEDD das Kanalnetz nachhaltig verbessern und den Anteil der Kanäle mit sehr gutem Zustand, also Schadensklasse 5, auf 55,9 Prozent erhöhen. Im Jahr 2004 lag der Anteil noch bei 38,2 Prozent.
Eines der größeren Cluster, das die SEDD im Mai in Angriff genommen hat, ist ein Wohngebiet in Striesen und Gruna rund um die Schandauer Straße, Altenberger Straße, Hepkestraße, Schneebergstraße und Haenel-Clauß-Straße. Auf 3192 Metern lässt das Unternehmen für rund 1,6 Millionen Euro Kanäle reparieren, hinzu kommen 85 Schächte. Maximal 20 Kopflöcher sind dafür erforderlich.
Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist schon deshalb sinnvoll, weil keine Mittel für die Wiederherstellung der Fahrbahn anfallen. Gerade in offener Bauweise werden die ohnehin teils vorgeschädigten Straßen weiter in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Reparatur entstehen Mehrkosten. Das geht ins Geld. „Der Gebührenzahler partizipiert von diesen effizienten Investitionen“, erklärt der Teamleiter. Zumal die nächsten 50 Jahre Ruhe herrschen dürfte unter der Erde.
In Löbtau-Süd will die SEDD, ähnlich wie in Striesen-Gruna, wo die Arbeiten noch bis November 2022 laufen werden, die Kanäle sanieren. Fast unbemerkt konnte das Unternehmen weitere Kanalbereiche in Löbtau-Nord, Briesnitz, Meußlitz und Leubnitz-Neuostra schon instandsetzen. Auf Grund der Länge und des Alters der Kanalisation der Stadt sind Sanierungen eine immer währende Aufgabe, die letztlich nie endet.
Enwacon-Engineering: Kläranlage Bückeburg
Wie in unseren News 2020 bereits vorgestellt übernimmt das Büro enwacon die Planungen und Oberbauleitung für den Umbau der KA Bückeburg zur anaeroben Schlammstabilisierung.
Mittlerweile sind der Umbau Vorklärung, der Neubau Zwischenpumpwerk, sowie die Anbindungen an den Kläranlagenbestand in den einzelnen Fachgewerken (Bau, Maschine, EMSR) losweise ausgeschrieben und vergeben.
Die Maßnahmen am Faulungsreaktor als Kern des anaeroben Bereichs und die dazugehörige Peripherie wurden in einem teilfunktionalen Wettbewerb ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt hier die Firma Weltec aus Vechta, die regelmäßig den Baufortschritt mit einer Drohne dokumentiert.
Dieser Kurzfilm wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt, den wir hier als Veranschaulichung auf unsere Webseite teilen möchten.
https://www.enwacon-engineering.de/news/2021/klaeranlage-bueckeburg/
Berlin: Riesen-Regentonne schützt die Spree
16.750 m³-Abwasserparkplatz krönt das 300.000 m³-Stauraumprogramm
Großes Finale im Berliner Stauraumprogramm: An der Chausseestraße in Mitte beginnt der Bau eines 16.750 Kubikmeter (m³) fassenden unterirdischen Abwasserparkplatzes. Diese Menge kann bei Starkregen dort künftig zwischengespeichert werden und so Kanalisation und Spree entlasten.
Aktuell werden auf dem Bauplatz hinter dem Pumpwerk des Radialsystems Berlin IV und neben der BND-Zentrale eine kreisförmige Betonwand 30 Meter tief in den Boden platziert. Innerhalb dieses sogenannten Schlitzwand-Kreises entsteht bis 2026 das 16.750 m³ fassende Regenüberlaufbecken inklusive eines Entleerungspumpwerks. Es ist das mit Abstand größte Einzelprojekt und zugleich der krönende Abschluss des seit Jahrzehnten laufenden sogenannten Stauraumprogramms für Gewässerqualität mit einer Gesamtspeicherkapazität von über 300.000 m³. Bis heute haben die Wasserbetriebe und das Land Berlin davon in Form von Becken, Stauraumkanälen, Stauwehren und Erhöhung vieler Überlaufschwellen insgesamt 249.000 m³ umgesetzt, weitere fast 15.000 m³ gehen in diesem Jahr in Charlottenburg und Pankow in Betrieb, an einer Reihe kleinerer Maßnahmen wird gearbeitet.
Gesellschafts-Aufgabe, die Lebensqualität sichert
„Das Stauraumprogramm war zuletzt ein Wettlauf von Ingenieurs-Meisterleistungen mit neuen Speicherbauten in vielen Formen gegen Klimawandel und Stadtwachstum mit zunehmender Versiegelung“, sagt der Ende Juni scheidende Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon. Das Speicher-Programm füge sich in eine Reihe politischer Weichenstellungen zum dezentralen Regenwassermanagement in der Stadt. Dazu gehören etwa die Einleitbegrenzung in die Kanalisation, die Gründachförderung und die regenwasserabflusslose Gestaltung der neuen Wohngebiete und nicht zuletzt auch die Berliner Regenwasseragentur – wie das Stauraumprogramm ein Gemeinschaftsprojekt von Land und Wasserbetrieben. „Konsequent umgesetzt und weiterentwickelt führen diese Weichenstellungen zum Umbau Berlins zur Schwammstadt. So sichern wir Lebens- und Umweltqualität für die Zukunft“, sagt Simon. „Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Jeder Tropfen des in der Region meist viel zu knappen Regens, der nicht in Kanäle und damit abfließe, sondern vor Ort versickert, verdunstet oder genutzt werde, bringe uns diesem Ziel näher. Das nächste Gewässergüteprogramm müsse deshalb den Schwerpunkt auf Abkopplung legen – auch und gerade in der Mischkanalisation.
Das Becken fasst 2,2 Mal so viel wie der große Stauraumkanal im Mauerpark, der seit 2020 in Betrieb ist. Es „verschwindet“ komplett unter dem Platz am Ufer der Süd-Panke. Einzig sein markanter stählerner Schornstein ragt 30 Meter aus dem Boden. Wenn der Riesenbottich bei einem Gewitter innerhalb von 30 Minuten geflutet wird, dann entweicht durch die Esse die Luft aus dem Kessel.
Das Stauraumprogramm wird vom Land Berlin und den Berliner Wasserbetrieben im Verhältnis 60:40 finanziert. Planung, Bau und Betrieb sind Sache der Wasserbetriebe.
Weiterführende Informationen finden Sie unter http://www.bwb.de/de/gewaessergueteprogramm.php.
https://www.bwb.de/de/299_26228.php
„Wichtiger und sichtbarer Beitrag für das Ökosystem“ hanseWasser Niederschlagsklärbecken steigern die lokale Artenvielfalt
Aufgrund desdramatisch voranschreitenden Insektenverlusts haben die Universität Bremen (Institut fürÖkologie) und hanseWasser in 2019ein gemeinsames Forschungsprojekt„Biodiversität an künstlichen Kleingewässern“aufgelegt. Ergebnis: Niederschlagsklärbecken sind bedeutsame Orte für eine nachhaltige Insektenvielfalt und verbessern dasurbaneÖkosystem. Allein 60 Niederschlagsklärbeckengibt es in Bremen. Sie erfüllen nicht nur eine wichtige technische Funktion für die Stadtentwässerung, sondern sind auch Lebensraum für Insekten, die als Bestäuber und Nahrungsressourcen für Amphibien, Reptilien, Vögel, Fledermäuse und anderer Säugetiere unverzichtbar sind. „Der massive Rückgangvon Kleingewässern führt dazu, dass eine Vielzahl vonspeziellan diese Gewässer angepassten Organismen die Roten Listen der bedrohten Arten füllen“, erklärt Professor Dr. Marko Rohlfs, Institut für Ökologie der Universität Bremen und kommt mit dem Forschungsprojekt zu einem klaren Ergebnis:„Die von hanseWasser betriebenen Niederschlagsklärbecken und deren Maßnahmen zur Förderung der Biodiversitätkönneneinen wichtigen und sichtbaren Beitrag leisten, der zentrale Aspekte der UN-Nachhaltigkeitsziele berührt: u.a. Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden; Ziel 15: Leben an Land!“Insgesamt konntenin dem Projekt85 typische kleingewässerbesiedelnde Käferund Wanzen auf Art-bzw. Gattungsniveau nachgewiesen werden. Besonders erfreulich: Mit dem Gelben Rückschwimmer (Wanze) und dem Großen Kolbenwasserkäfer wurden auch zwei Rote-Liste-Arten gefunden. Viele dieser Arten wurden zudemim Jugendstadium gefunden,was zeigt, dass die Niederschlagsklärbeckenauch als Reproduktionsorte für diese Insekten dienen.„Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine aktuelle Herausforderung, für die wir in Zukunft noch mehr Verantwortung übernehmen wollen. Wir haben das Thema biologische Vielfalt schon seit mehreren Jahren fest im Unternehmen verankert und seit mehreren Jahren auch auf unsere Betriebsstandorte mit Niederschlagsklärbecken ausgeweitet. Ein richtiger und wichtiger Schritt und eine tolle Bestätigung“, freut sich Jörg Broll-Bickhardt, technischer Geschäftsführer von hanseWasser.
https://www.hansewasser.de/fileadmin/user_upload/Pressemitteilungen_2020/PM_BiologischeVielfalt.pdf
Aggerverband: Nutria an oberbergischen Gewässern
Gummersbach. Die Nutria, auch Biberratten oder Sumpfbiber genannt, haben weder mit Bibern noch mit Ratten etwas zu tun, sondern sind ursprünglich aus Südamerika stammende Nagetiere, die aus Pelztierfarmen in die freie Wildbahn gelangt sind. Seit einigen Jahren beobachtet auch der Aggerverband an den oberbergischen Teichen und Fließgewässern eine zunehmende Verbreitung der Nutria.
Für den Aggerverband stellt der Nutria am Fließgewässer keine direkte konkrete Gefährdung dar. Je nach lokalen Begebenheiten, bevorzugt innerhalb naturnaher Gewässerabschnitte, leben sie in Schilfnestern oder graben Höhlen in Uferböschungen.
Eher ist die zunehmende Verbreitung der Nutria und Bisamratten in den Stauanlagen des Verbandsgebietes wie z.B. Bieberstein oder Osberghausen ein Problem, da die Tiere in den aus Erdreich bestehenden Stauhaltungsdämmen und Absperrbauwerken ihre Löcher bohren und Gräben ziehen und somit die Standsicherheit der Anlagen gefährden. Bevor dieser Umstand zu einem Versagen der Bauwerke führt, gilt es vorzubeugen. Hier werden mit Genehmigung der Naturschutzbehörde durch zertifizierte Schädlingsbekämpfer entsprechenden Fallen aufgestellt, um die Sicherheit der Talsperren und Staustufen zu gewährleisten.
Die Population ist an den Standorten besonders groß, wo Spaziergänger und Erholungssuchende die Tiere anfüttern. Daher bittet der Aggerverband, die wildlebenden Tiere keinesfalls zu füttern, da sich diese bei einem zunehmenden Dargebot an Nahrung überproportional vermehren, schnell „zutraulich“ werden und durchaus aufdringlich Nahrung einfordern können, was gerade im Umgang mit Kindern durch die großen Nagezähne gefährlich enden kann.
https://www.aggerverband.de/service/presse/artikel/nutria-an-oberbergischen-gewaessern
Berlin: Mischen jetzt impossible: Regen soll nicht mehr in Innenstadtkanäle
Neuer Zustimmungsprozess/Frühzeitiges Mitplanen von Regenwassernutzung wichtig
Regenwasser soll auf den Grundstücken bewirtschaftet oder genutzt und grundsätzlich nicht mehr in die innerstädtische Mischkanalisation eingeleitet werden. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat ergänzend zu bestehenden Regelungen eine wasserrechtliche Anordnung zur Bewirtschaftung der Mischwasserkanalisation erlassen, die die landespolitischen Ziele zum neuen Umgang mit Regenwasser weiter untersetzt und einer zunehmenden Belastung der Gewässer durch Mischwasserüberläufe infolge der wachsenden Stadt entgegenwirkt. Ein neuer Prüf- und Zustimmungsprozess bei den Berliner Wasserbetrieben für Regenwassereinleitungen bei Bauvorhaben soll das gewährleisten.
#Künftig erhalten Bauende in Berlin frühzeitig – also noch vor dem Einreichen der Bauanträge – von den Wasserbetrieben sowie von den Bezirksämtern, Hinweise und Informationen zur Regenwasserbewirtschaftung sowie zu den Einleitbeschränkungen. Im Kern besagen sie, dass das Regenwasser auf dem jeweiligen Grundstück verbleiben muss. Für dessen Nutzung steht ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Versickerung, Verdunstung oder als Brauchwasser zur Verfügung.
Für eine Einleitung von Regenwasser in die öffentliche Mischwasserkanalisation – diese gibt es innerhalb des S-Bahn-Rings sowie in der Spandauer Altstadt – brauchen Eigentümer:innen wie bisher auch die Zustimmung der Berliner Wasserbetriebe. Diese Zustimmung erteilen wir gemäß der landesrechtlichen Regelungen für die Mischkanalisation aber künftig grundsätzlich nicht mehr. Das betrifft auch Bauvorhaben nach §34 BauGB. Fragen dazu beantworten die Hausanschlussteams (http://www.bwb.de/hausanschluss) oder unser Service unter 0800/292 75 87 gern.
Broschüre und Internetseiten beraten detailliert
Alle wichtigen Punkte, die Bauende zum dezentralen Umgang mit Regenwasser wissen und berücksichtigen müssen, haben wir in der Broschüre „Regen als Ressource nutzen“ zusammengestellt, die unter www.bwb.de/de/assets/downloads/flyer-regenwasser.pdf zu finden ist und auch bei den Bauämtern der Bezirke übergeben wird.
Wer aus wasserrechtlichen, wasserwirtschaftlichen oder baurechtlichen Gründen das Regenwasser auf dem Grundstück erwiesenermaßen nicht bewirtschaften kann, was flächendifferenziert nachgewiesen werden muss, muss dennoch die im Hinweisblatt BReWa-Be formulierten Einleitbegrenzungen des Landes Berlin (https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/wasser/regenwasser/de) einhalten, die in jedem Fall eine Umsetzung von Maßnahmen zur Abflussbegrenzung auf dem Grund-stück erfordern. Nur dann kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden.
Viele Hintergrundinformationen zur dezentralen Regenwassernutzung verbunden mit guten Beispielen und Links zu Fachplanern und -firmen finden sich auf http://www.regenwasseragentur.berlin.
Mit der Umsetzung des Stauraumprogramms für die Mischwasserkanalisation, durch die Beratungsangebote der Regenwasseragentur und durch die schwammstadtgerechte Planung neuer Baufelder leisten die Berliner Wasserbetriebe eine Menge, um bei Starkregen Verunreinigungen der Gewässer zu vermeiden und das knappe Regenwasser für ein lebenswertes Stadtklima und einen nachhaltigen Wasserkreislauf zu nutzen.
https://www.bwb.de/de/299_26129.php
Göppingen: Modell für das ganze Land
„Jeder Hausbesitzer ist verpflichtet, unter seinem Abtritt einen wasserdichten Behälter (Grube oder Tonne) anzubringen und solchen stets in gutem Stand zu halten.“ Mit einem kurzen Auszug aus der „Ordnung für Abtritte und Dunggruben“ von 1902 begrüßte Oberbürgermeister Guido Till zur Einweihung der Pilotanlage zum Phosphor-Recycling am Klärwerk Göppingen. In den letzten Jahrzehnten ist die Abwasserreinigung immer komplexer und erfolgreicher geworden. Zwar lassen sich Entwässerungskanäle bereits aus der Zeit um 3.000 vor Christi Geburt im Euphrattal nachweisen; und in der Kölner Altstadt, blickte OB Till auf seinen Studienort zurück, ist der Rest einer unterirdischen römischen Abwasserkanalisation noch heute begehbar. Im Mittelalter jedoch ging das Wissen um die hygienische Bedeutung einer geordneten Abwasserentsorgung verloren; viele Cholera-Epidemien waren die Folge. Erst mit der Industrialisierung wurde in den stark gewachsenen Städten eine geordnete Abwasserentsorgung installiert.
In den 25 Jahren zwischen 1875 und 1900 vergrößerte sich Göppingen von 10.000 auf fast 20.000 Einwohner. 1892 wurde daher mit dem Bau einer Kanalisation begonnen; das Abwasser wurde zunächst einfach in die Fils eingeleitet. Erst 1939 wurde eine Anlage zur mechanischen Reinigung des Abwassers erstellt, ein sogenannter Emscherbrunnen. In den 1950er Jahren wurde das Klärwerk durch den Einbau einer Rechenanlage, Sandfang und Vorklärbecken verbessert. Zu jener Zeit wurden auch die Außenbezirke an die Kanalisation angeschlossen. 1963 wurde dem Klärwerk eine biologische Reinigungsstufe angefügt und damit die Reinigungsleistung stark verbessert. Doch die Ansprüche an den Umwelt- und hier speziell den Gewässerschutz wurden immer höher, die Göppinger Anlage immer komplexer. Von 1993 bis 1997 wurde das Klärwerk für fast 100 Millionen D-Mark modernisiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht.
„Ich bekenne mich ausdrücklich zu diesen Bemühungen, unser Wasser und unsere Umwelt noch stärker zu schützen“, zeigte Oberbürgermeister Guido Till Verständnis für die zunehmenden Anforderungen des Umwelt- und Gewässerschutzes. „Auch in Zeiten, in denen jeder von Klimaschutz spricht, darf nicht vergessen werden, dass unser Wasser ein ebenso bedeutsames und schützenswertes Element ist.“ Letztendlich lande alles, was in die Fils eingeleitet werde, in der Nordsee und dem Atlantik. Noch einen weiteren Umweltaspekt der eingeweihten Anlage sprach das Stadtoberhaupt an: „Rund 40 Prozent des Phosphorbedarfs in Baden-Württemberg könnten durch die Klärwerke im Lande gedeckt werden. Mit unserem Projekt entlasten wir jene Länder, in denen Phosphat abgebaut wird und mindern etwas die bislang 90prozentige Abhängigkeit Europas von den Importen aus diesen Ländern.“
Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg unterstrich die Bedeutung des nicht künstlich herstellbaren Phosphors für die Landwirtschaft. Früher wurde Klärschlamm aufgrund des enthaltenen Phosphors und Ammoniaks auf die Felder ausgebracht; dies ist in Baden-Württemberg aufgrund vielfältiger anderer Schadstoffe nicht mehr gestattet. Denn die Schadstoffe, die mit hohem Aufwand dem Wasser entzogen werden, sollen nicht über den Klärschlamm auf die Felder gebracht werden. „Mit dem Klärschlamm aus unseren Anlagen könnten wir sogar bis zu 50 Prozent unseres Bedarfs decken“, führte Meinel aus. Der Ministerialdirektor dankte der Stadt für ihr Voranschreiten – die Göppinger Erfahrungen sollen in weitere, noch zu bauende Phosphor-Recycling-Anlagen einfließen. Die Stadtentwässerung Göppingen (SEG) erhält deshalb auch 1.385.650 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und 831.390 Euro vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Technischer Betriebsleiter Jochen Gugel berichtete von der ersten Vorstudie 2013 über die 2016 eingereichte Projektskizze bis zur Detailplanung und Umsetzung in einem bereits bestehenden Gebäude des Klärwerks – dort wurde die frühere Trocknungsanlage rückgebaut. Dr.-Ing. Werner Maier, Geschäftsführer der iat-Ingenieurberatung GmbH in Stuttgart, erläuterte zunächst die chemischen Vorgänge beim Phosphor-Recycling, ehe die Einweihungsgäste den praktischen Ablauf in den SEG-Räumen begutachten konnten.
https://www.goeppingen.de/,Lde/start/Unsere+Stadt/Presseartikel.html
HAMBURG: Klärwerk Hamburg für Energiekonzept ausgezeichnet
3. Platz beim NachhaltigkeitsAWARD des Fachmagazins ZfK
Die Redaktion der Fachzeitschrift „ZfK – Zeitschrift für Kommunalwirtschaft“ hat HAMBURG WASSER mit dem ZfK-Nachhaltigkeitsaward 2020 ausgezeichnet. Der Preis wurde gestern Abend im Rahmen des Ludwig-Erhard-Gipfels in München verliehen. HAMBURG WASSER belegt in der Kategorie „Wasser/Abwasser“ den dritten Platz. Die Fachjury würdigte insbesondere die Bemühungen von HAMBURG WASSER, Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Produktion Erneuerbarer Energie auf dem Klärwerk zu steigern. Zum Jahreswechsel 2019/2020 hatte HAMBURG WASSER zwei neue Anlagen in Betrieb genommen, mit denen Faulgas gespeichert und zu Biomethan aufbereitet werden kann. Insgesamt hat HAMBURG WASSER damit in 2020 gut 70 GWhH Biomethan im Hamburger Hafen produziert. Dank weiterer Anlagen zur Strom- und Wärmeproduktion aus Erneuerbaren Energien erzeugt das Klärwerk mehr Energie als es für seine Prozesse selbst benötigt.
Ausgangspunkt der Energieproduktion auf dem Klärwerk ist seit Jahren der Schlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Dieser wird in den markanten eiförmigen Faulbehältern vergoren, wobei Methan in Form von Faulgas entsteht. Nach dem Gärungsprozess wird der Schlamm in speziellen Becken zwischengespeichert, bevor er entwässert, getrocknet und anschließend verbrannt wird. Für die Erweiterung der Biomethanproduktion hat HAMBURG WASSER im vergangenen Jahr eines dieser Faulschlammspeicherbecken mit einer großen Folie überspannt. „Mit unserer Klimahaube verhindern wir, dass Faulgas als Emission aus dem Becken ausgast. Stattdessen wird es innerhalb des Beckens erfasst und gespeichert. Gleichzeitig schließt die Folie das Becken gasdicht ab und sorgt auf diese Weise dafür, dass kein Luftsauerstoff in das Becken eindringen kann. Im Ergebnis entsteht ein anaerober Reaktor, der die schon vorhandene Faulgasproduktion auf dem Klärwerk ergänzt“, erläutert Betriebsleiter Arnold Schäfer die Vorzüge der Methanerfassung. Durch den neuen Reaktor erzeugt HAMBURG WASSER zusätzlich ca. 1.800 Kubikmeter Faulgas – pro Tag. Aufgrund des Pilotcharakters wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUB) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) innerhalb der Fördermaßnahme „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ gefördert.
Um das gewonnene Faulgas möglichst vielfältig nutzen zu können, hat HAMBURG WASSER ebenfalls im vergangenen Jahr eine zweite Aufbereitungsanlage errichtet, in der das Faulgas aufbereitet wird, damit es anschließend in das Hamburger Gasnetz eingespeist werden kann. Dabei kommt das Verfahren der Aminwäsche zum Einsatz, dass durch Herauswaschen des Kohlendioxids aus dem Faulgas Biomethan mit einem Methananteil von über 99,5% erzeugt. Auf dieses Weise wurden im Jahr 2020 70 GWh an CO2-neutralem Biomethan gewonnen und in das öffentliche Gasnetz eingespeist.
Der ZfK-NachhaltigkeitsAward wird seit 2019 verliehen und würdigt die Bemühungen kommunaler Unternehmen, Klimaneutralität zu erreichen. Beim diesjährigen Award wurden insgesamt 13 Preisträger in fünf Kategorien ausgewählt. Der Preis wird dabei von der Redaktion des Fachmagazins vergeben. Zusätzlich werden in den vier Kategorien Energie, Entsorgung, ÖPNV, Wasser/ Abwasser jeweils Leserpreise in Gold, Silber und Bronze verliehen. Platz 1 in der Kategorie „Wasser/Abwasser“ ging an den Energiedienstleister Entega für ein Digitalisierungsprojekt in der Stadt Oberzent.
Das anliegende Bildmaterial ist frei zur redaktionellen Verwendung (Quelle: HAMBURG WASSER).
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Speichersdorf: Generalsanierung und Erweiterung der Kläranlage
Aufgrund der Corona-Vorgaben kann aktuell leider keine Bürgerversammlung zu dem Thema Kläranlagenerweiterung stattfinden. Sobald die gesetzlichen Vorgaben dies zulassen, werden wir zu einer Bürgerversammlung einladen.
Wir investieren in eine saubere und umweltfreundliche Kläranlage
Wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz
Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,
die Gemeinde Speichersdorf beabsichtigt bereits seit mehreren Jahren die Kläranlage Speichersdorf zu erweitern und an die aktuellen Ansprüche anzupassen. Vor allem durch das stetige Wachstum unserer Gemeinde und durch den Anschluss zahlreicher Ortsteile an die zentrale Kläranlage ist die im Jahr 1989 errichtete Bestandsanlage zu klein geworden. Die gesetzlichen Vorgaben an die Abwasserbeseitigung haben sich in den letzten 30 Jahren ebenfalls stark verändert.
Mit der dringend notwendigen Kläranlagenerweiterung und -sanierung leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, zum Arbeitsschutz und erfüllen die wasserrechtlichen Vorgaben. Wir konnten vom Freistaat Bayern und dem Bund dafür Zuschüsse in Höhe von 1,9 Mio. Euro sichern. Leider hat die Baumaßnahme auch ihren Preis: Die Kosten belaufen sich nach erfolgter Ausschreibung auf 10,8 Mio. Euro. Nach intensiver Diskussion hat sich der Gemeinderat dazu entschlossen, die Kosten zu 80 Prozent auf Verbesserungsbeiträge und 20 Prozent auf Gebühren umzulegen.
Sicher, keiner von uns zahlt gerne Steuern, Beiträge und Gebühren. Dennoch sind sie wichtig, um die Infrastruktur in unserer Gemeinde aufrecht zu erhalten. Und Sie, liebe Nutzerinnen und Nutzer des zentralen Abwassersystems, profitieren von der Maßnahme. Das Abwasser verschwindet bei Ihnen im Abfluss und wir kümmern uns als Gemeinde um die fachgerechte Entsorgung und umweltverträgliche Reinigung. Mit unserer neuen Kläranlage profitiert auch die Umwelt. Und das doppelt: Zum einen fließt das Abwasser sauber in unsere Bäche, zum anderen produziert unsere neue Kläranlage durch den Faulprozess und ein Blockheizkraftwerk eigenen Strom und Wärme. Dadurch werden Folgekosten gespart.
Glauben Sie mir, die Umsetzung des Projekts war für uns alle ein hartes Stück Arbeit und hat uns sehr in Anspruch genommen. Die Entscheidungen wurden nicht leichtfertig getroffen. Die Investition in die Kläranlage Speichersdorf ist eine Investition in die Zukunft von der wir alle etwas haben!
Ihr/Euer
Christian Porsch
1. Bürgermeister
Ansprechpartner
Wenn Sie noch weitere Fragen zum Thema Kläranlage haben, wenden Sie sich bitte an unsere direkten Ansprechpartner im Rathaus.
Thorsten Leusenrink
Tel.: 09275/988-22
Michaela Hösl
Tel.: 09275/988-23
Der lange Weg zur Kläranlage
Der Grundstein zur Kläranlagensanierung wurde bereits im Jahr 2008 gelegt. Damals beauftragte der Gemeinderat das Ingenieurbüro Wolf aus Kemnath damit, erste Vorplanungen für eine Erweiterung der im Jahr 1989 in Betrieb genommen Kläranlage (Ausbaugröße: 4.999 Einwohnergleichwerte) neben dem Speichersdorfer Flugplatz vorzunehmen. Mit der Realisierung sollte gewartet werden, bis das Abwasserkonzept der Gemeinde Speichersdorf umgesetzt wurde und der Anschluss der Ortsteile Plössen, Guttenthau/Rosenhof, Roslas, Ramlesreuth Nairitz/Kodlitz und Brüderes an die zentrale Kläranlage erfolgte. Im Laufe der Planungen…mehr:
https://www.speichersdorf.de/leben-wohnen/ver-und-entsorgung/klaeranlage/
Köln: Abwasser-Auszubildende tritt bei den „WorldSkills“ in China an
Maren Nagel, Auszubildende zur Fachkraft für Abwassertechnik bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln, AöR (StEB Köln), vertritt Deutschland im Oktober 2022 bei den „WorldSkills“ in Shanghai (China). Die 23-Jährige misst sich in der Disziplin „Water Technology“.
Im Frühjahr 2021 hatte sich die gebürtige Hermeskeilerin beim von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) initiierten Vorentscheid für den internationalen Berufswettbewerb qualifiziert und gegen fünf Mitbewerber*innen durchgesetzt.
Wasserfachkräfte aus 15 Nationen am Start
Während der einwöchigen Veranstaltung in Shanghai tritt die deutsche Nationalmannschaft in 60 Berufen gegen Wettbewerber*innen aus 60 Ländern und Regionen an. Über 1.400 junge Leute werden zum Wettstreit erwartet. Die Nachwuchskräfte für Wassertechnik, die in China ihr berufliches Können in der offiziellen Disziplin „Water Technology“ unter Beweis stellen, kommen aus 15 verschiedenen Ländern.
Trainings bereiten auf Berufswettbewerb vor
Maren Nagel wird sich auf die WorldSkills 2022 in verschiedenen Trainingseinheiten vorbereiten, zum Beispiel in einem von der DWA organisierten Trainingscamp für die Disziplin „Water Technology“, das ebenfalls für die Teilnehmer*innen aus den anderen Ländern offen steht.
Bereits Ende Mai konnte die Auszubildende gemeinsam mit dem russischen Nationalteam erste Wettbewerbsluft schnuppern. Zuvor wurde sie im Trainingscamp in Stuttgart von Nationaltrainer Hilmar Tetsch (Stadtentwässerungsbetriebe Stuttgart) gecoacht. „Ich sehe große Chancen durch den internationalen Austausch bei den WorldSkills und freue mich sehr, dass ich daran teilnehmen kann“ sagt Maren Nagel.
Zur Wettkampfvorbereitung gehören z. B. virtuelle Kontrollrundgänge über eine Kläranlage, Laborarbeiten, die Wartung und Reparatur einer Pumpstation sowie der Aufbau und die Inbetriebnahme von regelungstechnischen Versuchsanlagen.
Auf Instagram wird Maren Nagel über ihre Trainingsfortschritte berichten. Auch über die DWA und die DWA-Kanäle auf Facebook (@berufswettbewerbe), LinkedIn, Twitter und Instagram wie auch über die StEB Köln-Kanäle auf Facebook @StEB.Koeln / Instagram: @steb.koeln kann das Geschehen verfolgt werden.
Köln: Weltumwelttag StEB gestalten Wasserkreisläufe der Stadt
Hitze, Dürre, Starkregen, fehlende Regeneration von Grundwasser: Innerhalb von zwei extrem heißen Sommern veränderte sich unsere Wassersituation gravierend. Auch in Deutschland ist Wasser zu einem Top-Thema geworden.
Die StEB Köln tragen Verantwortung für wesentliche Teile des Wasserkreislaufs in Köln: Mehr als 670 Mitarbeitende sammeln und reinigen Abwasser, schützen vor Hochwasser, lenken Regenwasser und verbessern die Gewässerqualität der Bäche und Weiher – nachhaltig und gemeinwohlorientiert. Sie tragen dazu bei, die Stadt widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Denn eine grünere Stadt ist auch eine Stadt mit gesteigerter Lebensqualität und Gesundheit.
Weltumwelttag 2021: „Gemeinsam für Umwelt und Klima – Plastikmüll vermeiden“
Der Weltumwelttag ist ein Aktionstag, der am 5. Juni gefeiert wird. Am 5. Juni 1972, dem Eröffnungstag des ersten Weltumweltgipfels in Stockholm, wurde der Weltumwelttag offiziell vom United Nations Environment Programme ausgerufen. Zu den wichtigsten Handlungsfeldern des Umweltschutzes zählen Klima-, Wald- und Gewässerschutz. Aktuell werden vor allem die Probleme der globalen Erwärmung und Luftverschmutzung diskutiert…mehr:
AZV Südholstein: Mit E-Fahrzeugen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit / Förderprojekt „mobil gewinnt“ stärkt betriebliches Mobilitätsmanagement
So beginnt die Mobilitätswende beim Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein: drei E-Autos, drei Pedelecs und zwei elektrisch unterstützte Lastenanhänger. Der Verband hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich um die Teilnahme am Förderprojekt „mobil gewinnt“ vom Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beworben. Unter dem Motto „AZV – kommt gut an! Gemeinsam für eine nachhaltige Mobilität“ arbeitet das Umweltunternehmen seitdem an zahlreichen Angeboten und Aktionen für eine nachhaltigere Fortbewegung.
Die ersten materiellen Ergebnisse des Projekts stehen jetzt auf dem Betriebshof des Abwasserentsorgers bereit: Der Fuhrpark ist um einige E-Fahrzeuge ergänzt worden. Mit Ökostrom geladen, helfen sie mit, den CO2-Ausstoß bei Dienstfahrten und Wegen auf dem weitläufigen Werksgelände in Hetlingen zu reduzieren. Im nächsten Schritt werden mehrere Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufgebaut. Zudem werden die Fahrzeugnutzung und Dienstwege unter die Lupe genommen: Sind beispielsweise alltägliche Wege so kombinierbar, dass mehrere Aufgaben auf einmal erledigt und unnötige Fahrten vermieden werden können? Das Ziel des Gesamtprojekts ist ein integratives Mobilitätskonzept für den Verband.
„Die ganze Welt steht vor der Frage, wie eine nachhaltige Fortbewegung in Zukunft aussehen kann, um klimaschädliche Emissionen zu verringern. Wir haben uns auf den Weg gemacht, um für uns geeignete Alternativen zu konventionellen Antrieben zu finden“, sagt Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein.
„Mit der Förderung haben wir eine wichtige Chance, nachhaltige Mobilität auszuprobieren und umzusetzen. Die innovativen, elektronisch unterstützten Lastenanhänger zum Beispiel kannte hier vorher kaum jemand, dabei fahren sie sich leicht und bewegen Lasten bis 120 Kilogramm ohne Abgase“, so Ute Hagmaier, Projektleiterin für das Mobilitätsprojekt beim AZV Südholstein.
Eine besondere Herausforderung für die Mobilitätsplanung ist die Lage des AZV-Hauptstandorts: Verwaltungssitz und Arbeitsort für die meisten der rund 250 Mitarbeitenden ist das Klärwerk Hetlingen, das sich außerhalb der Gemeinde Hetlingen direkt hinter dem Hauptdeich an der Elbe befindet. Auf dem weitläufigen Klärwerksgelände selbst sind die Mitarbeitenden schon seit Jahren viel mit Fahrrädern und E-Transportern unterwegs. Doch die nächste Bushaltestelle ist mehr als einen Kilometer und damit 15 bis 20 Minuten Fußweg entfernt, die nächsten Bahnhöfe noch viel weiter. Die meisten Mitarbeitenden fahren daher mit dem Auto zur Arbeit. Viele von ihnen sind zusätzlich im Arbeitsalltag in dem über 800 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet in den Kreisen Pinneberg, Segeberg und Steinburg unterwegs. Das Mobilitätsprojekt soll Antworten auf die verzwickte Frage finden, wie sich auch unter solchen Umständen nachhaltigere Wege beschreiten lassen.
Das Projekt „mobil gewinnt“ läuft beim AZV Südholstein noch bis Ende September. Im Sommerhalbjahr wird es sich unter anderem stärker auf die Arbeitswege der Mitarbeitenden und damit auch auf Radfahren und öffentlichen Nahverkehr in der Region fokussieren. Dabei arbeitet der Verband mit zahlreichen Partnern zusammen, zum Beispiel mit Kommunen im Verbandsgebiet und mit dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV).
Der AZV Südholstein engagiert sich als Umweltunternehmen seit langem für nachhaltiges Handeln und richtet sich an den Grundsätzen der Ressourcenschonung, des ganzheitlichen Gewässerschutzes und der Energieeffizienz aus. Nachhaltigkeit ist im Leitbild des Verbands festgeschrieben und ein grundlegender Teil seiner Zukunftsstrategie für alle Tätigkeitsbereiche. Ein Ziel ist der CO2-neutrale Betrieb der Kanalnetze und Kläranlagen bis zum Jahr 2050. Mit der Teilnahme am Projekt „mobil gewinnt“ nimmt der AZV Südholstein nun auch die Mobilität der Mitarbeitenden stärker in den Fokus.
OOWV: Neue Zentrale in Thülsfelde für verantwortungsvolle Aufgabe
Umzug in neues Betriebsstellengebäude im Sommer
Thülsfelde. Es geht voran und das mit großen Schritten: Die neue Betriebsstelle des OOWV an der Dwergter Straße in Thülsfelde wird derzeit von innen schick gemacht. Anschließend sind die Außenanlagen an der Reihe. Im Laufe des Sommers wollen die Betriebsstellenleiter Gerhard Averbeck und Alfred Bregen mit ihren 16 Mitarbeitern und einem Auszubildenden in die modernen Räumlichkeiten umziehen und das benachbarte Altgebäude aufgeben. „Die Betriebsstelle ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Kundinnen und Kunden“, betont Stefan Krauß, Regionalleiter des OOWV im Landkreis Cloppenburg.
Oldenburg: Brandursache wird ermittelt
Schwelbrand sorgt für Feuerwehreinsatz auf der Kläranlage Oldenburg
Ein Elektrobrand an einer Dosierstation hat heute Nachmittag für einen
Feuerwehreinsatz auf der Kläranlage in Oldenburg gesorgt. Der Brand wurde zügig
entdeckt und durch die Feuerwehr gelöscht. Die Abwasserentsorgung war und ist
jederzeit gewährleistet.Mehr:
StEB Köln: „Ganz klar Köln“
Was haben Medikamente mit Gewässerschutz zu tun? Eine ganze Menge. Jede*r kann durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Arzneimitteln beitragen, die Menge der schädlichen Wirkstoffe im Wasser zur verringern – sei es durch richtige Entsorgung oder genaue Dosierung der Medikamente.
Und genau darum geht’s bei “Ganz klar Köln“. Mit Hilfe von Oma Klara und einem Augenzwinkern soll die Kampagne Verbraucher*innen aufklären und sensibilisieren. Über diverse Kommunikationskanäle erfährt man von der erfahrenen Botschafterin, dass „Medikamente nicht ins Klo gehören. Und auch nicht in die Spüle. Sondern in die Tonne!“
Für eine Woche kommt Oma Klara ganz groß raus: Die StEB Köln und die Stadt Köln präsentieren sie vom 11. bis zum 17. Mai auf Megalights im Kölner Stadtgebiet. Denn die Stadtentwässerungsbetriebe und die Kommune arbeiten gemeinsam daran, die Informationen zur richtigen Entsorgung von Medikamenten an den Kölner Mann oder die Kölner Frau zu bringen.
Zum Hintergrund
Immer mehr Medikamentenrückstände sammeln sich durch falsche Entsorgung in unserem Wasserkreislauf an, mit negativen Folgen für die Umwelt. Sie sind im Oberflächenwasser, im Grundwasser, sogar im Trinkwasser zu finden. Denn schwer abbaubare Arzneimittel können auch in modernen Kläranlagen nur zum Teil ausgefiltert werden. In bundesdeutschen Gewässern lassen sich derzeit über 150 Arzneimittelwirkstoffe nachweisen. Neben falscher Entsorgung ist auch die steigende – oft unnötige oder unkontrollierte – Verwendung von Medikamenten dafür verantwortlich. Alles, was wir einnehmen oder womit wir uns einreiben, wird schließlich ausgeschieden oder beim Duschen abgewaschen und landet so im Abwasser.
Weitere Informationen auf www.ganzklarkoeln.de oder über die kostenlose Infoline 0800 1331345
HAMBURG WASSER ruft zum Wassersparen auf
HAMBURG WASSER blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. Umsatz und Ergebnis liegen wie im Vorjahr über Plan. Bei einem Umsatz von 864,8 Mio. Euro weist der Gesamtkonzern für 2020 einen Ge-winn von rund 101,9 Millionen Euro aus. Die Hamburger Wasserwerke GmbH erzielten ein Ergebnis von 29,2 Mio. Euro. Für das Abwassergeschäft verzeichnet die Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Plus von 68,7 Mio. Euro. Die Konzerntochter HAMBURG ENERGIE konnte ihr gutes Vorjahresergebnis wiederholen und kommt auf einen Gewinn von gut 1,9 Millionen Euro. Für die Zukunft hat HAMBURG WASSER anlässlich der heutigen Jahres-Pressekonferenz im Beisein von Michael Pollmann, Aufsichtsratsvorsitzender und Staatsrat der Umweltbehörde, betont, dass die Wasserversorgung vor großen Herausforderungen steht: Klimawandel und Stadtwachstum treiben die Verbräuche nach oben. Um die Ressourcen zu schonen, ruft HAMBURG WASSER zum Wassersparen auf – vor allem im Hochsommer.
„Dass wir unser Konzernergebnis erneut steigern konnten, verdanken wir überwiegend der hervorragenden Arbeit aller Kolleg:innen“, sagt die Sprecherin der Geschäftsführung Nathalie Leroy. „Allerdings haben die Trockenheit im April 2020 und die Hitze im August ebenfalls ihren Anteil daran. Die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass die Verbräuche während extremer Wetterlagen in die Höhe schnellen. Wir tun gut daran, uns frühzeitig daran anzupassen und Spitzenverbräuche zu senken, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.“
Wassersparen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Seit den 1970er Jahren haben die Menschen in Hamburg große Erfolge beim Wassersparen erzielt. Lagen die Verbräuche vor 50 Jahren noch bei 150 Millionen Kubikmeter jährlich, waren es 2020 mit 119,7 Millionen Kubikmeter deutlich weniger. „Dennoch belegen Verbräuche um 120 Millionen Kubikmeter eine Trendwende, die wir seit einigen Jahren beobachten: Die Menschen in unserer Stadt benötigen wieder mehr Wasser. Das betrifft die absolute Menge, aber auch die Pro-Kopf-Verbräuche“, sagt der Technische Geschäftsführer Ingo Hannemann. Da die Stadt wächst und andere Wirtschaftszweige ebenfalls Mehrbedarfe anmelden, gerät die Ressource Wasser stärker unter Druck. „Wir appellieren an alle Wassernutzer, sparsam mit Wasser umzugehen. Das schließt die Landwirtschaft und industrielle Verbraucher mit ein. Wassersparen ist Gemeinschaftsaufgabe und wir müssen gemeinsam dafür sorgen, den Wasserstress zu reduzieren“, betont Geschäftsführerin Nathalie Leroy.
Klimawandel als „Wirkverstärker“
Anlässlich der Jahres-Pressekonferenz verwies Aufsichtsratsvorsitzender Michael Pollmann (BUKEA) in einem Grußwort darauf, dass Hamburg schon sehr viel unternommen habe, um die Wasserversorgung zukunftssicher aufzustellen: „Grundsätzlich verfügen wir zwar über sichere Grundwasservorkommen mit bester Wasserqualität. Trockenheit, Hitze und Starkregen zeigen jedoch, dass der Klimawandel reale Folgen hat – auch bei uns. Steigende Temperaturen und auch das Bevölkerungswachstum in Hamburg führen zu verstärkter Nachfrage nach Wasser – bei gleichzeitigen Risiken für die Grundwasserneubildung durch lange Trockenperioden. Auch in Hamburg wird Wasser also eine zunehmend kostbare Ressource, mit der wir sorgsam umgehen müssen. Deshalb ist Wassersparen das Gebot der Stunde – vor allem bei Trockenheit im Hochsommer, wenn die Nachfrage sprunghaft steigen kann. Hamburg Wasser ist als städtisches Unternehmen an dieser wie auch an vielen anderen Stellen vorbildlich und innovativ unterwegs, beispielsweise mit der Entwicklung von Aquifer-Wärmespeichern, beim Thema Wärmepumpen oder der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm.“
Mit neuen Brunnen und innovativen Projekten Wasser erschließen und sparen
Um die Versorgung langfristig zu sichern, setzt HAMBURG WASSER auf den strategischen Ausbau der Anlagen. „In den nächsten fünf Jahren werden wir allein in den Neubau und die Sanierung unserer Brunnen rund 50 Millionen Euro stecken“, kündigt Nathalie Leroy an. Außerdem investiert das Unternehmen in neue technologische Lösungen, mit denen die Effizienz bei der Wasseraufbereitung gesteigert werden soll. Dabei verfolgt HAMBURG WASSER den Gedanken des Wasserrecyclings, wie Ingo Hannemann erläutert: „In unseren Wasserwerken produzieren wir nicht nur Trinkwasser, sondern wir verbrauchen auch große Mengen Wasser. Etwa für die Reinigung unserer Sandfilter. In unserem größten Wasserwerk in Curslack haben wir ein Verfahren entwickelt, mit dem wir dieses Brauchwasser recyceln und wieder in den Aufbereitungsprozess einfließen lassen können. Wir sind gerade dabei, gemeinsam mit Partnern aus anderen Städten und der Forschung einen Pilotversuch vorzubereiten, mit dem wir dieses Verfahren erstmals im großen Maßstab anwenden.“ Weitere technische Innovationen sind im Wasserwerk Stellingen geplant. Dort erprobt HAMBURG WASSER demnächst eine Nanofiltration, um Salze aus dem Grundwasser zu entfernen. Das erlaubt es, auch solche Grundwässer für die Trinkwasserproduktion zu nutzen, die bislang aufgrund ihres hohen Salzgehalts dafür nicht in Frage kamen.
Positive Ergebnisse in allen Konzernbereichen
Wirtschaftlich verlief das Geschäftsjahr für HAMBURG WASSER und seine Tochterunternehmen äußerst erfolgreich. HAMBURG WASSER hat im vergangenen Jahr 2,13 Millionen Menschen mit 119,7 Millionen Kubikmetern Trinkwasser versorgt und 146,2 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. Begünstigt durch die trockene Witterung im April 2020 sowie weitere Hitze- und Trockenphasen im Sommer und dem damit verbundenen erhöhten Wasserabsatz gelang es, aus dem Trinkwasserverkauf einen Jahresüberschuss in Höhe von 29,2 Millionen Euro zu erzielen. Zwar liegen diese knapp unter dem Vorjahresergebnis von 31,0 Millionen Euro, dennoch wurde der Planwert um rund 4,3 Prozent übertroffen. Der aus dem Trinkwassergeschäft entstandene Gewinn wird in voller Höhe über die städtische Konzernholding HGV an die Freie und Hansestadt Hamburg abgeführt. Der Überschuss der Abwassersparte fällt um 10,1 Prozent höher als im Vorjahr aus. „Im Abwassergeschäft haben wir 2020 einen Rekordwert erzielt. Das sehr gute Ergebnis von 68,7 Millionen Euro fließt in die Rücklagen des Unternehmens und dient dem Funktionserhalt von Kanalisationsnetz und Klärwerksverbund“, bilanziert Geschäftsführerin Nathalie Leroy.
HAMBURG ENERGIE wiederholt Vorjahresergebnis – und bereitet sich auf neue Aufgaben vor
Zum guten Gesamtergebnis hat auch das Tochterunternehmen HAMBURG ENERGIE beigetragen. Mit einem Gewinn von 1,9 Millionen Euro hat Hamburgs städtischer Energieversorger sein gutes Vorjahresergebnis wieder-holt. Als wesentlicher Pfeiler dafür hat sich erneut die positive Kundenentwicklung erwiesen. Zum Bilanzstichtag 31.12.2020 hat HAMBURG ENERGIE insgesamt 127.000 private und gewerbliche Stromkunden sowie rund 27.000 Gaskunden verzeichnet. „Mit einem kontinuierlichen Wachstum von drei bis vier Prozent spüren wir großes Vertrauen unserer Kundschaft“, freut sich Michael Prinz, Geschäftsführer von HAMBURG ENERGIE. Für die Zukunft stehen HAMBURG ENERGIE einschneidende Veränderungen bevor. Zum 1. Januar 2022 wird das Unternehmen aus dem HAMBURG WASSER-Konzern herausgelöst, um mit Wärme Hamburg zu fusionieren. Das hat die HGV nach intensiver Prüfung beschlossen. „Natürlich hätten wir HAMBURG ENERGIE am liebsten bei uns behalten“, sagt Nathalie Leroy. „Wir erkennen aber an, dass ein großer kommunaler Energieversorger mit Strom- und Wärme-lösungen für Nah- und Fernwärme sinnvoll ist, um die Ziele des Hamburger Klimaplans zu erreichen.“ Wie genau die beschlossene Fusion zwischen HAMBURG ENERGIE und Wärme Hamburg umgesetzt wird, erarbeiten die betroffenen Unternehmen in den nächsten Wochen. Für die Kundschaft von HAMBURG ENERGIE wird sich nichts ändern, wie Michael Prinz verspricht: „Wir sind ein reiner Ökostromanbieter und werden das auch bleiben. Wir spüren große Motivation, unser Know-how in Sachen Energiewende in das neue städtische Energieunternehmen einzubringen.“
https://www.hamburgwasser.de/privatkunden/unternehmen/presse/bilanzpressekonferenz
Fulda: Seit Beginn des neuen Jahres gibt es einen neuen Geschäftsführer beim Abwasserverband Fulda.
Jürgen Fehl aus Schlüchtern wird Nachfolger von Joachim Adams.Mehr:
Dresden: So soll die Kläranlage in Dresden nicht mehr stinken
Die Ausscheidungen von mehreren hunderttausend Menschen riechen. Das stört die Autofahrer, die auf der Autobahn an der Kläranlage in Kaditz vorbeifahren, nicht so sehr. Die Anwohner schon. Die Stadtentwässerung Dresden investiert viel Geld für bessere Luft. Mehr:
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/So-soll-die-Klaeranlage-in-Dresden-nicht-mehr-stinken
Das Erklärwerk: Video gibt Einblick in die Abwasserreinigung / AZV Südholstein ermöglicht Betriebsbesichtigung über Internet
Per Video gibt es ab jetzt spannende Einblicke in die Abwasserreinigung im Klärwerk Hetlingen. Da während der Pandemie keine Besuchergruppen kommen können, bietet der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein seine Betriebsbesichtigungen auf diese neue Art an. Der digitale Besuch dauert rund 16 Minuten.
Durch den Erklärfilm führen zwei Mitarbeitende, die beim AZV vor wenigen Jahren ihre Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik abgeschlossen haben. Oguzhan Özen und Marie Lohde waren sofort bereit, sich vor die Kamera zu stellen und ihren Arbeitsplatz vorzuführen. „Der Dreh hat Spaß gemacht. Mit dem Film können wir auch anderen zeigen, wie das Abwasser wieder sauber wird und dass unser Job ziemlich spannend ist“, sagt Oguzhan. „Dreharbeiten sind cool, aber auch harte Arbeit! Manche Szenen haben wir ganz schön oft wiederholt, bis es richtig gepasst hat. Außerdem musste ja immer erst die ganze Ausrüstung an den verschiedenen Orten aufgebaut werden“, ergänzt Marie. Viereinhalb Tage haben die Dreharbeiten im Sommer 2020 – mit Corona-bedingtem Abstand und den gebotenen Hygieneregelungen – im Klärwerk, im Kanalnetz und an der Elbe gedauert.
Das Video richtet sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5. Normalerweise kommen bis zu 50 Besuchergruppen pro Jahr ins Klärwerk, die meisten davon Schulklassen. Seit gut einem Jahr sind die Besichtigungen aufgrund der Corona-Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr möglich. „Als klar wurde, dass wir in absehbarer Zeit keine Werksführungen mehr anbieten können, haben wir uns diese Alternative überlegt. Genauso, wie das Abwasser weiterhin ins Klärwerk fließt, möchten wir auch stetig das Wissen über unsere Arbeit weitergeben“, sagt Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein. Ein Vorteil der Videos: Mit dem kleinen Team konnte auch in Anlagenteilen gefilmt werden, die Besuchergruppen aus Sicherheitsgründen nicht betreten dürfen – zum Beispiel die Rechenanlage zur Entfernung von Feststoffen aus dem Abwasser oder das Blockheizkraftwerk.
Die Stiftung der Sparkasse Südholstein hat das Videoprojekt finanziell unterstützt. Normalerweise übernimmt sie seit über 15 Jahren Anfahrtskosten für Gruppen, die mit dem Bus per Sonderfahrt ins Klärwerk an der Elbe kommen. „Weiterbildung und Wissensvermittlung für Kinder und Jugendliche ist uns wichtig. Im Klärwerk Hetlingen erleben die Besucher unmittelbar, wie Abwasserreinigung funktioniert und warum die Ressource Wasser geschützt werden muss. Im Film ist das anschaulich vermittelt“, so Dr. Stephan Kronenberg, Geschäftsführer der Stiftung der Sparkasse Südholstein.
Mit den Dreharbeiten wurde das Filmunternehmen CineCoast aus Moorrege beauftragt. Gründer Max Schröter hat bereits im Jahr 2015, noch während seiner Schulzeit, an einem Kurzfilm über das Klärwerk mitgewirkt. Inzwischen hat er seine eigene Firma eröffnet und zahlreiche Projekte in der Region auf den Bildschirm gebracht.
Der Erklärfilm ist pünktlich zum Weltwassertag fertig geworden. Das Motto des Aktionstags ist in diesem Jahr „Wert des Wassers“. Im AZV-Video wird klar, dass die Abwasserreinigung aufwändig, aber auch dringend notwendig ist, um den Wert der Ressource Wasser zu erhalten.
Von Schulen kann der Film gern für den Unterricht genutzt werden. Natürlich ersetzt dies keinen echten Besuch im Klärwerk, bei dem die Größe der Anlagen klar wird und bei dem die „Klärwerkslotsen“ des AZV nicht nur das Gelände zeigen, sondern auch Fragen beantworten. Während der Pandemie ist das Video aber eine Alternative und später eine gute Ergänzung zum Besuch vor Ort. Bei Fragen stehen die Mitarbeitenden aus der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung des AZV Südholstein gern zur Verfügung.
Link zum Video: https://www.azv.sh/wasser-wissen/erklaervideo-zur-abwasserreinigung/
Kontakt: Telefon 04103 964-415 oder E-Mail besuch@azv.sh
Münster: Ahmed El Makthari wird Leiter der Kläranlage
Das darf man nun wirklich eine „Ära“ nennen: Nach 38 Jahren im Dienst der Gemeinde (und der Münsterer Bevölkerung) geht Kilian Huther Ende Juni in den Ruhestand. Seit 1983 arbeitete der in Kürze 62-Jährige in der Kläranlage, deren Leiter er noch bis Sommer ist. Die Nachfolge ist geregelt, das infrastrukturelle Feld nahe dem Werlacher Weg bestellt.
Münster – „Wir sind weit vorn dabei“, schildert Huther, dass die Münsterer Kläranlage auf einem hochmodernen Stand
…mehr: https://www.op-online.de/region/muenster/huther-geht-nach-38-jahren-90253711.html
Köln: Erfahrene Expertin aus Berlin folgt auf Otto Schaaf
Die StEB Köln haben Ulrike Franzke heute, am 24.März 2021, zur Vorständin bestellt. Sie tritt damit spätestens zum 1. November die Nachfolge von Otto Schaaf an, der im April in den Ruhestand geht. Die 53-jährige Diplom-Ingenieurin kommt von den Berliner Wasserbetrieben, wo sie zurzeit den Bereich Strategie und Unternehmensentwicklung verantwortet.
„Im Namen des gesamten Verwaltungsrats danke ich Otto Schaaf für seine hervorragende Arbeit in den letzten drei Jahrzehnten. Ich bin mir sicher, dass Ulrike Franzke mit Ihrer Expertise und Führungserfahrung den von ihm erfolgreich eingeschlagenen Weg zu einem modernen, ökologischen, bürgernahen und attraktiven Arbeit- und Auftraggeber konsequent fortführen wird. Sie bringt hervorragende Kenntnisse und langjährige Erfahrungen in der Wasserwirtschaft mit“, freut sich Andrea Blome, Verwaltungsratsvorsitzende der StEB Köln.
Nach ihrem Abschluss im Studienfach Environmental Engineering M.Sc. in Cincinnati, USA, begann Ulrike Franzke 1994 ihre berufliche Laufbahn bei den Berliner Wasserbetrieben. Dort hatte sie verschiedene Führungspositionen im Bereich der Abwasserentsorgung inne, bevor sie von 2010 bis 2019 die Leitung dieses Bereichs mit 1200 Mitarbeitenden übernahm.
Neben ihrer Tätigkeit für den Berliner Ver- und Entsorger trieb Ulrike Franzke mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz die Etablierung der Berliner Regenwasseragentur voran.
Als Bereichsleiterin der Strategie und Unternehmensentwicklung war sie maßgeblich an der Zukunftsstrategie 2030 – Ressourcen fürs Leben beteiligt, die 2020 verabschiedet wurde. Für die Vision eines nachhaltigen und klimaresilienten Berlins engagiert sich Ulrike Franzke in der AG Klimaanpassung, die aus dem Klimaschutzrat hervorgegangen ist.
Zusätzlich ist Ulrike Franzke Geschäftsführerin der Klärwerk Wansdorf GmbH (KWG).
Bis zum Amtsantritt von Ulrike Franzke wird Jürgen Becker, stellvertretender Vorstand der StEB Köln, das Unternehmen kommissarisch leiten.
EVS: Stefan Kunz zum EVS-Geschäftsführer ab 1. Juli 2021 gewählt
Mit großer Mehrheit wurde am 16. März Dipl.- Ing. Stefan Kunz von der Verbandsversammlung des Entsorgungsverbandes Saar zum Nachfolger des zum 30.6.2021 ausscheidenden EVS-Geschäftsführers Michael Philippi gewählt. Das Gremium, dem alle saarländischen (Ober)BürgermeisterInnen angehören, folgte damit der Empfehlung des EVS-Aufsichtsrates.
Stefan Kunz wird sein Amt gemeinsam mit EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann wahrnehmen.
Der neue Amtsinhaber verfügt über ideale Voraussetzungen für das Amt. Nach mehrjähriger Ingenieurstätigkeit in den Bereichen Abwasser- und Abfallwirtschaft, Deponietechnik und Altlastenerkundung hat er seit 1999 die Position des Alleingeschäftsführers der Wasserversorgung Ostsaar GmbH (WVO) inne.
Seit 15 Jahren ist Stefan Kunz zudem Mitglied im EVS-Beirat, in dem alle wesentlichen systemrelevanten Entscheidungen des EVS vorberaten und mitgestaltet werden.
U.a. durch seine Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Dachverbände VKU und VEW hat der EVS-Geschäftsführer in spe einen hervorragenden Überblick auch über die politischen Diskussionsthemen der Abfall- und Abwasserbranche.
„Stefan Kunz ist sehr gut vernetzt und verfügt über umfassende Erfahrungen bezogen auf die verbandsspezifischen Aufgaben und Herausforderungen“, so der Vorsitzende der EVS-Verbandsversammlung, Hermann Josef Schmidt.
„Wir sind froh, dass auch die Mitglieder der Verbandsversammlung in Herrn Kunz einen bestens geeigneten Partner sehen, mit dem sich der EVS als größter saarländischer Umweltverband den Herausforderungen der Zukunft selbstbewusst stellen kann,“ so der EVS-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Demmer.
BRAWAG GmbH: Sanierung der Schmutzwasserkanalisation in Nord
Die BRAWAG GmbH führt ihr Kanalsanierungskonzept in Brandenburg an der Havel fort. Nun werden im Stadtteil Nord, zwischen der Willi-Sänger-Straße im Süden und dem Silokanal im Norden, die Schmutzwasserkanäle und –schächte saniert.
Hierzu werden ca. 2,7 km Schlauchliner der Nennweiten DN 200 bis DN 500 in die vorhandenen Kanäle eingezogen sowie 161 Schächte einschließlich der Schachtabdeckungen saniert. Außerdem werden weitere Leistungen wie begleitende Roboterarbeiten sowie Reinigungs- und Inspektionsleistungen erforderlich.
Die Arbeiten werden voraussichtlich das ganze Jahr in Anspruch nehmen. Der überwiegende Teil der Leitungen liegt im öffentlichen Verkehrsraum, weshalb mit Straßensperrungen und Umleitungen zu rechnen ist.
Das Abwassernetz in Nord ist überwiegend ca. 60 Jahre alt und weist altersbedingte Schäden auf.
Berlin: Havarien auf Bestellung
Unternehmen baut Kundenservice aus – Reaktion auf zahlreiche Beschwerden
Die Berliner Wasserbetriebe führen ein neues Bestellformular für ihre Kundinnen und Kunden ein. Diese können künftig auf http://www.bwb.de/havarie Rohrbrüche zu den ihnen genehmen Zeiten bestellen.
Mit einem neuen Bestellformular für Havarien reagieren die Berliner Wasserbetriebe auf zahlreiche Beschwerden ihrer Kund:innen. Diese beschweren sich bereits seit Jahren darüber, dass Rohrbrüche deutlich zu spontan, mitunter sogar nachts oder an Wochenenden auftraten. „Wir hatten gar keine Zeit uns vorzubereiten und etwa noch ein Bad zu nehmen“, so ein Kunde auf der Facebook-Seite des Unternehmens. Und eine Kundin mailt an den Servicebereich: „Wir mussten sogar auf Flaschenwasser umsteigen!“
Solche Unannehmlichkeiten möchte das Unternehmen wenn möglich künftig vermeiden. Deshalb wolle man den Wünschen der Kund:innen entgegen kommen. Ab sofort stehe ein Formular auf www.bwb.de/havarie online, auf dem eine Havarie so bestellt werden kann, dass sie die Kund:innen nicht unvorbereitet trifft.
Um den bundesweiten Spitzenwert bei der Rohrschadensquote von 0,06 zu halten, was nicht mal zwei Schäden pro Tag in dem fast 8.000 Kilometer langen Rohrnetz und einem historischen Tiefststand entspricht, ist die Zahl der zu bestellenden Rostlöcher, Schalenbrüche oder Armaturenschäden jedoch begrenzt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, lautet das Motto.
Wem das Glück allerdings hold ist, der bekommt zum Rohrschaden Wasserbeutel im Zehnerpack. Diese Tüten in der von der Schlauchmilch in den 1980er Jahren bekannten Form hält das Unternehmen für Notfälle und den größten Durst in dieser Zeit vor.
https://www.bwb.de/de/299_26020.php
Berlin: Hohe Investitionen unter schwierigen Rahmenbedingungen
Wasserbetriebe legen gute Bilanz 2020 vor
Ein stabiles Kerngeschäft ohne Einschränkungen bei der Ver- und Entsorgung sowie hohe selbstfinanzierte Investitionen bei konstanten Preisen bilanzieren die Berliner Wasserbetriebe für das von Corona und Klimawandel geprägte Jahr 2020.
Diese unter schwierigen Rahmenbedingungen erzielten Ergebnisse zeigen, dass das Unternehmen mit seiner umfassenden Resilienz-Strategie auf dem richtigen Weg ist, unterstrich Vorstandschef Jörg Simon heute bei der Vorlage der Bilanz 2020. Dieser Weg werde weiter beschritten. Der Was-serverkauf sei um 3 Mio. m³ auf 223 Mio. m³, die Menge des gereinigten Abwassers in gleicher Größenordnung auf 258 Mio. m³ gestiegen. Prägend für beide Zahlen seien das weitere Wachstum der Metropolenregion und das erneut überdurchschnittlich warme und trockene Sommerwetter gewesen. Bei abermals unveränderten Preisen stieg der Umsatz um 23 Mio. Euro auf 1.184 Mio. Euro. Für das Land Berlin wurde ein von außerordentlichen Erträgen – Zinserstattungen für Umsatzsteuerforderung aus früheren Jahren – geprägter Gewinn von 194 Mio. Euro (2019: 113 Mio. Euro) erwirtschaftet.
Seit März 2020 arbeitet das Unternehmen unter stark veränderten Bedingungen – Home Office, wo immer möglich und veränderte Schichten in den Betriebsstellen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns nicht nur gelungen ist, unser Kerngeschäft sowie die wesentlichen Services ohne Einschränkungen zu leisten, sondern dass wir 400 Mio. Euro in unsere Anlagen investiert haben. Auf uns kann sich Berlin verlassen“, unterstreicht Jörg Simon.
„Die Berliner Wasserbetriebe sind auch in der Krise verlässlich für Berlin, die Berlinerinnen und Berliner da – mit einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung“, erklärt Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. „Mit ihrem hohen Investiti-onsvolumen von 400 Millionen Euro im Jahr 2020 leisten die Wasserbetriebe einen erheblichen Beitrag zur Erneuerung der städtischen Infrastruktur. Zudem ist dieses hohe Investitionsvolumen gerade in der Krise von hoher Bedeutung für die regionale Wirtschaft und Beschäftigung.“
Neue Werke, Leitungen und Trinkbrunnen
Zwei Drittel der gegenüber 2019 um 16 Mio. Euro gestiegenen Gesamtinvestitionen flossen in den Betriebsteil Abwasserentsorgung und hier vor allem in das Programm zur Ausrüstung aller Berliner Klärwerke mit zusätzlichen Reinigungsstufen, die den sensiblen regionalen Wasserkreislauf weiter absichern sollen. Mit einem um 10 Mio. Euro auf 203 Mio. Euro gewachsenen Betrag wurden 118 km Rohre und Kanäle (2019: 130 km) neu gebaut bzw. saniert. Den größten Zuwachs dabei verzeichnete zum zweiten Mal in Folge die Erneuerung der großen Abwasserdruckleitungen, für die die Ausgaben nochmals um ein Drittel auf 46 Mio. Euro wuchsen. In der Trinkwasserversorgung stand der Neubau des Zwischenpumpwerks Lindenberg im Fokus, das mit seinen 68.000 Kubikmetern Speicherraum und einem Investitionsvolumen von rund 48 Mio. Euro künftig die Versorgung des Berliner Nordosten sichert. Zudem wurden viele Brunnen in den Wasserwerken erneuert. Damit reagiere man auch auf die mit der Trockenheit der vergangenen Jahre immer länger gewordene sommerliche Spitzenförderzeit. Aber auch den Service für die Berliner:innen habe man im Blick behalten. So sind 2020 stadtweit 50 neue vom Land Berlin finanzierte Trinkbrunnen gebaut und damit deren Netz auf aktuell 175 verdichtet worden.
Acht zusätzliche Ausbildungsplätze entlasten angespannten Ausbildungsmarkt
Mit den auch künftig weiter wachsenden Investitionen und auch angesichts des demografischen Wandels haben die Berliner Wasserbetriebe einen großen Fachkräftebedarf, den sie sowohl über ihre breit aufgestellte und mehrfach ausgezeichnete Ausbildung als auch am Markt decken wollen. 2020 wurden 220 Kolleg:innen neu eingestellt, 154 externe Spezialist:innen und 66 aus der eigenen Ausbildung. Damit wuchs die Zahl der Beschäftigten im vierten Jahr in Folge und zwar um 49 auf 4.560. 92 Auszubildende haben ihre Ausbildung begonnen, acht Ausbildungsplätze hat das Unter-nehmen im letzten Jahr zusätzlich geschaffen, um jungen Menschen eine Chance zu geben, die pandemiebedingt andernorts ihre Ausbildung nicht antreten oder fortsetzen konnten.
Innovation weiter großgeschrieben
Anwendungsbasierte Forschung, die von zahlreichen Projekten zur Digitalisierung flankiert wird, zeigt die Innovationsbereitschaft des Unternehmens und beschleunigt und qualifiziert Abläufe. Beispielsweise werde aktuell das Leit- und Informationssystem LISA smart fortentwickelt, das mehr als 300 Abwasseranlagen in Berlin vernetzt, überwacht und steuert, sodass es künftig die Ablei-tungssysteme vorhersagegestützt hydraulisch bewirtschaften kann. Basis dafür ist…mehr:
https://www.bwb.de/de/299_26038.php
Stuttgart: Die Stadtentwässerung Stuttgart SES erhält die Zertifizierung nach dem international anerkannten Standard ISO/IEC 27001
Geschafft!
Das Tiefbauamt mit Stadtentwässerung Stuttgart hat sich als Betreiber Kritischer Infrastrukturen (öffentliche Abwasserbeseitigung) einer intensiven Prüfung ihrer Informationssicherheit gestellt.
Eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft konnte das hohe Sicherheitsniveau bestätigen und eine Zertifizierung nach dem international anerkannten Standard ISO/IEC 27001 erteilen. Mehr:
Ruhrverband: Naturnahe Gewässergestaltung als gemeinsames Ziel
Ruhrverband übernimmt in Kooperation mit der Stadt Schmallenberg Verantwortung für den Oberlauf der Lenne
Flüsse und Bäche in Europa sollen künftig wieder möglichst naturnah fließen können. Von dieser zentralen Forderung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind die meisten Fließgewässer allerdings noch weit entfernt. Vor allem hydromorphologische Veränderungen wie Wehranlagen, Uferbefestigungen, Verrohrungen und Flussbegradigungen verhindern vielerorts die Erreichung des von der EU geforderten „guten ökologischen Gewässerzustands.“
Am Oberlauf der Lenne wollen sich die Stadt Schmallenberg und der Ruhrverband künftig gemeinsam der Aufgabe stellen, die vorhandenen Verhältnisse zu verbessern und das Gewässer in einen naturnahen Zustand zu versetzen. Im Januar 2021 unterzeichneten Schmallenbergs Bürgermeister Burkhard König und der Vorstandsvorsitzende des Ruhrverbands, Prof. Norbert Jardin, eine entsprechende Vereinbarung.
Demnach wird sich der Ruhrverband um die Gewässerunterhaltung und -renaturierung der Lenne in einem rund 80 Quadratkilometer großen Teileinzugsgebiet oberhalb der Einmündung der Grafschaft kümmern. Auch die drei größeren Nebengewässer Gleierbach, Sorpe und Nesselbach fallen unter die Vereinbarung. Alle künftigen Maßnahmen an den vier Gewässern mit einer Gesamtlänge von rund 43 Kilometern wird der Ruhrverband eng mit der Kommune abstimmen. Als erster Schritt ist im Frühjahr eine gemeinsame Gewässerbegehung zur Erhebung des Ist-Zustands geplant.
„Mit dem Ruhrverband gewinnen wir einen kompetenten und starken Partner, um den zukünftigen Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie in diesem Teilgebiet der Stadt Schmallenberg zielgerichtet und kostenbewusst nachzukommen“, freut sich Bürgermeister Burkhard König auf die Zusammenarbeit.
Auch der Ruhrverband sieht in der Kooperationsvereinbarung einen wichtigen Schritt, um wasserwirtschaftliches Handeln aus einer Hand vollziehen zu können. „Unsere über Jahrzehnte gewachsene Erfahrung in der Gewässerbewirtschaftung und die dezentrale Struktur unserer Betriebsanlagen ermöglichen es uns, die aus dieser Vereinbarung erwachsenden Aufgaben in die Arbeitsabläufe unseres Talsperren- und unseres Kläranlagenbetriebs zu integrieren“, erläutert Prof. Norbert Jardin. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit Gewässerkooperationen gemacht und sind sicher, dass auch weitere Kommunen in unserem Verbandsgebiet von einer solchen Zusammenarbeit profitieren können.“
OOWV: Erläuterungen zum Projekt Kläranlage Oldenburg: Faulturm
Projekt Kläranlage Oldenburg: Faulturm
Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) betreibt die Kläranlage Oldenburg mit einer Reinigungskapazität von 210.000 EW. Die Kläranlage Oldenburg ist die größte Kläranlage des OOWV. Aus diesem Grund befindet sich hier auch die zentrale Schlammbehandlung für einen großen Teil der vom OOWV betriebenen Kläranlagen. Die Schlammbehandlung ist derzeit mit über 300.000 EW belastet.
Da die Kapazität der vorhandenen Faulbehälter nicht ausreichend ist, wird ein Teil der angelieferten Klärschlämme an der Faulung vorbeigeleitet und direkt entwässert. Dies hat folgende Nachteile:
1. Der Wassergehalt im nicht ausgefaulten Schlamm ist nach Entwässerung höher, sodass eine insgesamt erhöhte Schlammmenge zu entsorgen ist.
2. Ein beträchtliches Gasbildungspotential bleibt ungenutzt.
Ziel des Projektes ist es, die Kapazität der Schlammfaulung so zu erhöhen, dass mittelfristig ein Großteil der im Verbandsgebiet anfallenden Klärschlämme ausgefault werden kann. Die Kläranlage Oldenburg wird damit die zentrale Schlammbehandlungsanlage des OOWV sein. Die im Verbandsgebiet zu erwartenden Zuwächse werden hierbei berücksichtigt. Durch dieses zentrale Klärschlammentsorgungskonzept und die energetische Verwertung des Klärgases wird eine autarke
Energieversorgung der Kläranlage angestrebt.
Das zentrale Element im Hinblick auf die Energieeffizienz und die CO2-Bilanz der Kläranlage Oldenburg ist eine Erweiterung der Klärschlammfaulung. Darüber hinaus umfasst das Projekt verschiedene weitere Einzelmaßnahmen im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienzsteigerung.
Im Einzelnen umfasst die geförderte Maßnahme:
• Neubau einer innovativen 2-stufigen Schlammfaulung;
• Umbau des vorhandenen kleinen Faulbehälters zu einem abgedeckten Faulschlammspeicher;
• Sanierung der Faulturm-Fassaden inkl. Erhöhung des Wärmedämmwertes;
• Erneuerung des Heizungssystems (Wärmeerzeugung und innovative Wärmeverteilung);
• Einsatz energieoptimierter Anlagentechnik und energieeffizienter Motoren (IE 3);
• Erneuerung des Systems zur Faulschlammerwärmung und Heizschlammumwälzung.
Als übergeordnetes Ziel der Maßnahmen wird eine Einsparung beim Primärenergieverbrauch und damit eine nachhaltige C02-Reduzierung zum Schutz von Klima und Umwelt definiert. Dazu ist eine Erhöhung der Kapazität der Schlammfaulung vorgesehen, so dass zukünftig der im Verbandsgebiet anfallende Überschussschlamm insgesamt ausgefault werden kann.
Durch dieses zentrale Klärschlammentsorgungskonzept und die energetische Verwertung des Klärgases wird eine autarke Energieversorgung der Kläranlage angestrebt.
Im Rahmen der Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fördert die NBank diese Maßnahme der Energieeinsparung und Energieeffizienz mit bis zu 1 Million EUR.
https://www.oowv.de/wissen/abwasser/projekte/erlaeuterungen-zum-projekt-faultuerme/
Köln: StEB informieren zum Rheinwasserstand am 04.02.2021
Entwicklung des Rheinwasserstand
Aktuell zeigt der Kölner Pegel (KP) um 7 Uhr einen Wasserstand von 8,22 m.
Zur Zeit verharren die Wasserstände am Oberrhein auf hohem Niveau. Die Wasserstände am Mittelrhein steigen derzeit mit 1 – 2 cm / Stunde. Die Wasserstände in Bonn und Köln verändern sich derzeit kaum und werden im Laufes des Tages langsam ansteigen.
Aussichten
Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel wird bis Morgen langsam ansteigen, nach der derzeitigen Wetter- und Abflusslage in den Flüssen wird ein Höchststand im Laufe des Freitags, 05.02.2021, zwischen 8,40 und 8,70 m KP erwartet. Für das Wochenende sind im Moseleinzugsgebiet und an der Sieg weitere abflusswirksame Niederschläge vorhergesagt, so dass der Rheinwasserstand nach der derzeitigen Wetterlage und -vorhersage frühestens ab Anfang der nächsten Woche fallen wird.
Was tun die StEB Köln schon jetzt?
Die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen werden im Routinebetrieb planmäßig abgewickelt.
• Schutzmaßnahmen im Kanalnetz
• Einzelne Pumpanlagen sind in Betrieb.
• Mobile Wände bis 8,50 m KP sind aufgebaut.
• Im Stadtteil Kasselberg werden heute Stege aufgebaut.
• In der Altstadt werden einzelne Tore aufgebaut.
Somit ist der Hochwasserschutz für die derzeitige Lage und Entwicklung in Köln sichergestellt.
Service
Regelmäßig aktualisierte Wasserstandsvorhersagen erhalten Sie über das Hochwassertelefon der StEB Köln unter 0221 221-26161 und hier auf der Internetseite der StEB Köln.
Folgen Sie uns auch auf Twitter und lesen Sie Neuigkeiten.
Den aktuellen Wasserstand am Kölner Pegel erfahren Sie auf hier der Internetseite oder vom automatischen Ansagegerät der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (Pegel Köln) unter 0221 19429
EVS: CoMinGreat: Entsorgungsverband Saar (EVS) leitet grenzüberschreitendes Projekt zu Mikroschadstoffen im Wasserkreislauf der Großregion
Unter der Federführung des EVS startet im Januar 2021 ein mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördertes grenzüberschreitendes Projekt zur Problematik von Mikroschadstoffen in Gewässern der Großregion.
Mit dem Projekt „CoMinGreat (competence platform for micro-pollutants in the greater region) – Konzeption einer Mikroschadstoff-Plattform für die Großregion“ – soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich Mikroschadstoffe im urbanen Wasserkreislauf in der Großregion (Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonie & Lothringen) strukturiert und ausgebaut werden. Ziel ist es, vorhandenes Wissen zu bündeln, die Belastung der Gewässer zu reduzieren und den Gewässerschutz in der Großregion umfassend und nachhaltig zu verbessern.
Die Maßnahmen
Die erste Säule des Projektes ist der Aufbau einer digitalen Informationsplattform zu den Themen Mikroschadstoffe und unterschiedlicher Reinigungsverfahren zu deren gezielter Elimination. Zudem beinhaltet das Projekt eine Stoffflussmodellierung, mit der die Wirkung weitergehender Reinigungsstufen auf die Gewässerbelastung untersucht und bewertet wird.
Daneben wird auf der EVS-Kläranlage in Bliesen eine mobile Versuchsanlage zur Erprobung verfügbarer Verfahrenstechniken installiert. Zum Einsatz kommen dabei sowohl bereits bekannte, eher für sehr große Kläranlagen gedachte Verfahren, als auch ein neu entwickelter Bodenfilter mit Spezialsubstraten und Kombinationen aus mehreren Verfahren.
Bei Bodenfiltern handelt es sich um Filterkörper aus natürlichem Bodenmaterial mit feinen Poren, die das Abwasser filtern und in denen Mikroorganismen leben, die Abwasserinhaltsstoffe, auch Spurenstoffe, eliminieren. In dem Sonderfall des Projektes CoMinGreat wird dem Filtermaterial noch Aktivkohle zur Verbesserung der Reinigungsleistung beigemischt. Aufgrund der speziellen „Mixtur“ bezeichnet man dieses Material auch als „Spezialsubstrat“. Damit werden kostengünstige Alternativen zu bereits großtechnisch umgesetzten Verfahren für kleinere und mittelgroße Kläranlagen im ländlichen Raum erprobt.
Fördermittel
Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung bezuschusst das Projekt im Rahmen des Programms Interreg VA Großregion mit 1,2 Millionen Euro. Die restlichen Kosten von rund 800.000 Euro tragen das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes, das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz und das Ministère de l’Environnement, du Climat et du Développement durable du Luxembourg sowie die Projektpartner.
Die Partner
Als operative Partner sind im Projekt – neben dem EVS – folgende Institutionen beteiligt: TU Kaiserslautern, Université du Luxembourg, die Université de Lorraine, HYDREOS (Lothringen) und das belgische Forschungzentrum zur Wasserwirtschaft CEBEDEAU.
Hintergrund
Das Interreg-Programm V A Großregion ist ein Kooperationsprogramm zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Europäischen Union. Ziel des Programmes ist es, die negativen Auswirkungen von Grenzen – als administrative, juristische und physische Hürden – zu vermindern und vorhandenes Potenzial gemeinsam zu erschließen.
Ansprechpartnerin
EVS-Projektleiterin und Koordinatorin Projekt „CoMinGreat“
Tina Vollerthun
E-Mail: tina.vollerthun@evs.de
Tel. 0681 5000-221
Dresden: Neues Abwasserpumpwerk im Airportpark
Im Gewerbegebiet Airportpark haben sich zahlreiche neue Unternehmen angesiedelt. Weil dadurch auch deutlich mehr Abwasser anfällt, hat die Stadtreinigung ein neues
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Neues-Abwasserpumpwerk-im-Airportpark-Dresden
Dresden: Die Umgehnungsleitung für den letzten Sanierungsabschnitt des Neustädter Abfangkanals ist fertig
Schon 110 Jahre fließt die braune Brühe durch die rechtselbische Abwasser-Hauptschlagader von der Prießnitzstraße bis zum Klärwerk Kaditz. Über drei Viertel des 6,6 Kilometer langen Neustädter Abfangkanals sind saniert. Dafür hat die Stadtentwässerung 18 Millionen Euro investiert. Zuletzt war der Abschnitt auf der Kötzschenbroder Straße ab dem Ballhaus Watzke instandgesetzt worden. Das rund einen Kilometer lange Stück konnte im April dieses Jahres freigegeben werden. Im Juni hatten die Vorbereitungen zur Sanierung des letzten Abschnitts begonnen. Dabei handelt es sich um das 1,5 Kilometer lange Stück vom Beginn der Scharfenberger Straße an der Flutrinne bis zum Klärwerk Kaditz. Damit dies ohne große Verkehrseinschränkungen möglich wird, muss zuerst die Ersatzleitung gebaut werden.
Durch sie fließt das Abwasser während der Sanierung der alten, bis zu 2,5 Meter hohen Röhre. Eigentlich sollte die Leitung an der Feuerwehr-Zentrale in Übigau vorbeiführen. Dort wäre aber eine Durchfahrtshöhe von mindestens vier Metern unter dem Rohr nötig gewesen. Da dies nicht möglich ist, wird über einen großen Umweg eine 2,6 Kilometer lange Ersatzleitung durch die Flutrinne und durchs Gelände der Kaditzer Faultürme zum Klärwerk gebaut. Damit ist sie einen guten Kilometer länger als der Sanierungsabschnitt.
Im Klärwerksgelände liegt die Leitung bereits, erläutert Projektleiter Heiko Nytsch von der Stadtentwässerung. Verlegt sind bis zu zehn Meter lange Rohrabschnitte, die verschweißt wurden. In der Flutrinne wird die Leitung zwischen dem Beginn der Scharfenberger Straße und dem Klärwerk 1,5 Kilometer lang. „Etwa 90 Prozent davon sind verlegt“, sagt Nytsch. Rund zwei Drittel davon sind verschweißt. Auf einer kürzeren Strecke verläuft noch eine blaue Leitung zum Klärwerk, durch die Abwässer der Anlieger der Scharfenberger Straße ab dem Parkplatzgelände an der Washingtonstraße zum Klärwerk entsorgt werden. In diesem Monat soll die Rohrtrasse fertig werden.
Da mit einem besonderen Verfahren gearbeitet wird und die Ersatzleitung über eine andere Trasse führt, werden kaum größere Verkehrseinschränkungen nötig. Es müssen nur drei Baugruben ausgehoben werden, erklärt Nytsch. Die erste von ihnen ist bereits an der Ecke Scharfenberger/Kaditzer Straße fertig. Die tiefe Grube ist mit einem sogenannten Berliner Verbau aus Stahlträgern und Holzelementen gesichert.
Anfang dieses Monats hatten die Arbeiten an der zweiten Baugrube an der Ecke Scharfenberger/Washingtonstraße begonnen. Zuerst wurde auf dem Parkplatz Streifen asphaltiert, über die Baufahrzeuge wie Bagger und die Ramme fahren können. So ist das Pflaster geschützt. Hergestellt wird dort ebenfalls eine tiefe Baugrube, deren Wände mit einem Verbau aus Stahlträgern und Holzbohlen gesichert werden.
Bei der Sanierung werden per Kran glasfaserverstärkte Kunststoffrohre eingehoben, die meistens drei Meter lang sind. Motorgetriebene Wagen werden sie unterirdisch aus den Baugruben in den alten Kanal bugsieren, wo sie letztlich zusammengefügt werden. So entsteht bis Anfang 2022 ein neuer dichter Kanal in der alten Abwasserröhre. Insgesamt investiert die Stadtentwässerung für das Großprojekt rund 15 Millionen Euro.
Würde der alte Kanal komplett auf herkömmliche Weise erneuert, müsste die gesamte Straße aufgerissen werden, um neue Betonröhren einzusetzen. Mit dem besonderen Verfahren war bereits der Neustädter Abfangkanal auf der Kötzschenbroder Straße saniert worden. Allerdings verlief dort die Abwasserleitung auf dem Geh- und Radweg direkt daneben, weshalb mehr Sperrungen nötig waren.
Dresden: Anpassung der Dresdner Abwassergebühren ab 2021
Ab 1.1.2021 zahlen die Dresdner eine höhere Gebühr fürs Schmutzwasser. Das sieht die neue Satzung vor, die der Stadtrat Ende 2020 beschloss. Die Gebühren fürs Regenwasser bleiben unverändert und andere Sätze für die Entleerung von Kleinkläranlagen oder abflusslosten Gruben werden teilweise günstiger. Die Basis ist die Kalkulation der anfallenden Kosten für die Jahre 2021 bis 2025, erklärt Ralf Strothteicher.
Die Abwassergebühr: Jeder zahlt jährlich 4,80 Euro mehr
ie Schmutzwassergebühr von 1,81 Euro je Kubikmeter soll nach sechs Jahren ab 2021 um 16 Cent auf 1,97 Euro steigen. Das ist ein Anstieg von über acht Prozent. Im Durchschnitt verbraucht jeder Dresdner rund 30 Kubikmeter Wasser im Jahr, was sich bei der Gebühr fürs Abwasser widerspiegelt. „Damit gibt es im Durchschnitt pro Person und Jahr eine Mehrbelastung von 4,80 Euro“, erläutert Strothteicher. Ein Haushalt mit zwei Personen zahlt 9,60 Euro und einer mit vier Personen 19,20 Euro jährlich mehr. Damit liege Dresden im Vergleich deutscher Abwassergebühren aber nach wie vor im Mittelfeld.
Die Kalkulation: Große Mengen verhindern starken Anstieg
Die Gebührenkalkulation ist von verschiedenen Faktoren abhängig. „Je mehr Abwasser eingeleitet wird, umso geringer sind die spezifischen Entsorgungskosten, wovon die Gebührenzahler profitieren“, verweist er auf einen wesentlichen Punkt. Wegen großer Industrie-Ansiedlungen und des Bevölkerungswachstums sind die Abwassermengen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Waren es 2019 noch etwa 32,2 Millionen Kubikmeter, so werden es dieses Jahr schon rund 33 Millionen. Bis 2025 soll die Menge bis auf 33,6 Millionen Kubikmeter wachsen.
Die Gebührenkalkulation hängt von mehreren Faktoren ab. Einer davon ist das sogenannte Leistungsentgelt, das an die Stadtentwässerung Dresden Gmbh mit ihren rund 420 Mitarbeitern für die Entsorgung gezahlt werden muss. Dabei spielen unter anderem Tarifabschlüsse eine Rolle. Als weitere Faktoren verweist Strothteicher auf den Anstieg von Energie- und Baupreisen.
Der Kostentreiber: Entsorgung von Klärschlamm viel teurer
Drastisch schlagen auch die extrem gestiegenen Kosten für die Entsorgung des im Klärwerk anfallenden Klärschlamms zu Buche. Das sind immerhin 43.000 Tonnen jährlich. Durch die geänderte Düngemittel- und Abfallklärschlammverordnung gibt es seit 2017 erhebliche Einschnitte. Zuvor wurde der ganze Klärschlamm zur Düngung auf Felder verteilt oder im Landschaftsbau eingesetzt, so zur Rekultivierungen alter Tagebaue.
Doch Grundwasser ist bereits aufgrund der Gülle-Düngung in der Landwirtschaft stark mit Stickstoff belastet, weshalb auch viel weniger Klärschlamm mehr auf die Äcker darf. „Die Kosten für die Klärschlammentsorgung haben sich dadurch nahezu verdoppelt und werden weiter deutlich steigen“, resümiert der Geschäftsführer. Sie sind bereits jetzt um mehr als eine Million Euro jährlich gestiegen.
Die Regenwassergebühr: Anreize fürs Versickern
Die Gebührenzahler profitieren in den kommenden fünf Jahren von Überschüssen bei der Regenwasser-Gebühr. Rund neun Millionen Euro werden dafür eingesetzt, damit sie weiter bei 1,56 Euro je Quadratmeter versiegelter Fläche bleibt. Die Stadtentwässerung schafft zudem verstärkte Anreize, das Regenwasser auf den Grundstücken zu versickern. „Aus ökologischer Sicht ist es sehr sinnvoll, es dort zu nutzen, wo es fällt“, erklärt Strothteicher. Das sei gut für den ohnehin niedrigen Grundwasserstand und trage auch dazu bei, Überflutungen zu verhindern.
Als Möglichkeiten führt er begrünte Dächer oder Versickerungsanlagen an. „Je nach Wirksamkeit der Anlage können bis zu 90 Prozent der Niederschlagswassergebühr erlassen werden“, sagt der Abwasserchef.
Die Spezial-Entsorgung: Teilweise geringere Gebühr
Für die wenigen Grundstücke, die nicht ans zentrale Abwassernetz angeschlossen sind, gibt es eine Gebühr für die Entleerung von Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben. Die bisherige Gebühr für die Entsorgung von Fäkalschlamm von 22,69 Euro je Kubikmeter entfällt. Besitzer von Kleinkläranlagen zahlen damit die geringere Gebühr für die Schmutzwasser-Abfuhr. Sie wird aber von 16,09 auf 17,51 Euro je Kubikmeter steigen.
Ändern wird sich auch die Zusatzgebühr für Schlauchlängen, beispielsweise bei der Entsorgung aus Kleingärten, in denen die Zufahrt nicht möglich ist. Statt der bisherigen sechs Kategorien zwischen 10 und bis zu über 70 Metern wird es nur noch drei geben. Dadurch werden einige Betroffene bei dieser Zusatzgebühr profitieren, andere etwas mehr zahlen.
Dresden: Ausblicke für 2021
Trotz der Coronakrise konnte die Stadtentwässerung Dresden das vergangene Jahr gut beenden. „Wir haben wie geplant rund 31 Millionen Euro investiert“, sagt Geschäftsführer Ralf Strothteicher. So konnte im Frühjahr die Sanierung des Neustädter Abfangkanals auf der Kötzschenbroder Straße abgeschlossen und der zwei Meter hohe Abwassertunnel an der Flügelwegbrücke saniert werden. Dieses Jahr will die Stadtentwässerung wieder rund 31 Millionen Euro investieren. „Mit rund 20 Millionen Euro wird der Großteil davon wieder in die Kanalnetz-Sanierung fließen“, sagt er.
Sanierung des Neustädter Abfangkanals
„Unsere größte Maßnahme ist die Sanierung des Neustädter Abfangkanals zwischen der Böcklinstraße/Scharfenberger Straße und der Kläranlage in Kaditz“, erklärt Strothteicher. Schon 111 Jahre fließt die braune Brühe durch die rechtselbische Abwasser-Hauptschlagader von der Prießnitzstraße bis zum Klärwerk Kaditz. Immerhin handelt es sich dabei um ein Drittel der Dresdner Abwässer. Über drei Viertel des 6,6 Kilometer langen Neustädter Abfangkanals sind saniert. Jetzt kommt das letzte, 1,5 Kilometer lange Stück bis zum Klärwerk an die Reihe.
Damit dies möglich ist, haben Leitungsbauer im vergangenen Jahr eine insgesamt 2,6 Kilometer lange Super-Pipeline gebaut. Zuerst führen 1,4 Meter hohe Rohre durch die Flutrinne bis zu den Kaditzer Faultürmen, wo ein Pumpwerk errichtet wurde. Die Pumpen drücken das Abwasser dann über eine 1,2 Kilometer lange Leitung bis zum Einlauf des Klärwerks. Im November wurde die Abwasser-Umleitung in Betrieb genommen. So konnte die Kanalsanierung im Dezember beginnen.
Durch die Ersatztrasse werden kaum größere Verkehrseinschränkungen nötig. Es mussten nur drei Baugruben ausgehoben werden, erklärt Strothteicher. Bei der Sanierung werden per Kran glasfaserverstärkte Kunststoffrohre eingehoben, die meistens drei Meter lang sind. Motorgetriebene Wagen bugsieren sie unterirdisch aus den Baugruben in den alten, bis zu 2,7 Meter hohen Kanal, wo sie letztlich zusammengefügt werden.
So entsteht bis Ende dieses Jahres ein neuer dichter Kanal in der alten Abwasserröhre. Ein erster, rund 350 Meter langer Abschnitt von der Böcklinstraße bis zum Katastrophenschutzzentrum ist schon saniert. Insgesamt investiert die Stadtentwässerung für das Großprojekt rund 16 Millionen Euro.
Das Ärgernis: Anlagen beseitigen Schlammgestank
Für rund 400 Millionen Euro wurde das Klärwerk seit der Wiedervereinigung ausgebaut. Den entscheidenden Fortschritt gab es 2012 mit den eiförmigen Faultürmen. Dadurch musste der Klärschlamm nicht mehr mit Erdgas erhitzt und getrocknet werden. Doch 2016 kam der Rückschlag. Wie früher zogen wieder Wolken von Schlammdunst über Kaditz, meldeten verärgerte Anwohner. Seitdem hat die Stadtentwässerung viel unternommen, um das Problem zu lösen.
Für die endgültige Lösung hatten zwei Ingenieurbüros mehrere Varianten untersucht. Letztlich entschied sich die Stadtentwässerung für eine Abfluftbehandlungsanlage, die folgendermaßen funktioniert. An der Schlammverladung werden die oberen Bereiche der Silos an Rohre angeschlossen. Darunter, wo der Schlamm auf die Lkw verladen wird, kommt eine große Dunstabzugshaube. So kann die Luft abgesaugt werden. In einer Anlage neben der Schlammverladung, die etwa so groß wie eine Garage ist, werden die Gerüche entfernt. Bis zu 12.500 Kubikmeter Abluft können dadurch stündlich gereinigt werden.
Die Stadtentwässerung errichtet zudem eine zweite, baugleiche Anlage in der Nähe. Denn zur Behandlung der Abluft bei der Schlammbehandlung gibt es eine alte Filteranlage, die aber nur 6.000 Kubikmeter Abluft pro Stunde reinigen kann. Sie entfernt Gerüche aus der Abluft von fünf etwa 20 Meter großen Becken direkt neben der Autobahn. In drei Becken setzt sich der Klärschlamm ab, der später in die Faultürme kommt. In den beiden anderen Behältern wird der ausgereifte Schlamm gesammelt, bevor er am Ende noch in großen Zentrifugen ausgeschleudert wird.
Eine Prüfung habe ergeben, dass dort die doppelte Kapazität nötig sei. Deshalb wird dort eine zweite große Abluftbehandlungsanlage gebaut. „Noch in diesem Monat beginnt der Bau von Fundamenten und Rohrleitungen“, erklärt Strothteicher. Die Anlage an der Schlammverladestation soll im April, die an den Schlammspeichern im Juni in Betrieb gehen. Rund 2,7 Millionen Euro werden dafür investiert. „Damit sind die Probleme gelöst“, sagt der Geschäftsführer.
Der Bosch-Anschluss: Pumpwerk geht in Betrieb
Etwa 7,8 Millionen Euro gibt die Stadtentwässerung aus, damit das Rähnitzer Gewerbegebiet Airportpark mit dem neuen Boschwerk besser angeschlossen und die Abwasser-Entsorgung des benachbarten Wilschdorfer Gewerbegebiets mit Globalfoundries auch künftig gut gesichert werden kann. Zum Auftakt hatte die Stadtentwässerung eine 330 Meter lange Abwasserleitung im Gewerbegebiet Rähnitz verlegen lassen, um das Boschwerk anzuschließen.
Parallel dazu hatte auch der Bau eines neuen, leistungsfähigen Abwasserpumpwerkes direkt neben dem alten an der Radeburger Straße begonnen. Mit rund 1,7 Million Kubikmeter fällt dort künftig jährlich die dreifache Abwassermenge als bisher an. Das Pumpwerk ist jetzt fertiggestellt, erklärt Strothteicher. In einer ersten Ausbaustufe könne es mit seinen vier Pumpen bis zu 2,9 Millionen Kubikmeter Abwasser in Richtung Klärwerk pumpen. „Den Testbetrieb konnten wir am 28. Dezember erfolgreich beenden“, sagt er. In der kommenden Woche soll das Pumpwerk offiziell in Betrieb genommen werden.
Ein weiteres Bauprojekt beginnt im Frühjahr an der Ecke Radeburger Straße/Wilschdorfer Landstraße. Dort kommen jeweils zwei Abwasserleitungen vom Rähnitzer und dem Wilschdorfer Gewerbegebiet an. Für 1,2 Millionen Euro wird dort ein großer Schieberschacht in der Tiefe errichtet. Mit den Absperrschiebern kann gewährleistet werden, dass bei Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten die betroffene Leitung abgesperrt und das Abwasser über die zweite Leitung abgeführt werden kann. „Bis zum Herbst sollen diese Arbeiten abgeschlossen werden“, sagt Strothteicher.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/ausblicke-fuer-2021/
Dresden: Gunda Röstel berichtet über Ihre Arbeit im Wasserstoffrat der Bundesregierung
Warum Wasserstoff für den Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt
Fossile Energieträger aus Kohle, Öl und konventionellem Gas sollen bis spätestens 2050 nahezu vollständig durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden. Doch weil die Sonne nicht immer scheint und der Wind nicht immer weht, Biomasse eine begrenzte Möglichkeit darstellt und auch natürliche Wärmeressourcen und Wasserkraft die Energiebedarfe in Deutschland allein nicht decken, brauchen die Erneuerbaren einen verlässlichen Partner. Energiespeicherung muss zur Sicherung der Versorgung im industriellen und privaten Bereich zu tragfähigen Preisen verlässlich funktionieren. Eine rein auf Elektrifizierung ausgerichtete Energiewende ist allein schon aus Kostengründen kaum darstellbar. Industriell spielt neben der Energieversorgung selbst auch die Grundstoffproduktion eine bedeutende Rolle. Mit Hilfe von Wasserstoff werden jedoch genau hierfür wichtige Antworten gegeben.
Die Idee, Wasserstoff zu nutzen, ist nicht neu. Forschung und Entwicklung zum Thema Brennstoffzelle gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten. Zudem dient Wasserstoff selbst bereits seit langem als Grundstoff in Industrieprozessen, etwa in der Chemieindustrie oder in Raffinerien.
Bisher erfolgte die Erzeugung von sogenanntem grauem Wasserstoff aus fossilen Ressourcen. Diese Produktion war wirtschaftlich gut darstellbar, muss sich jedoch, unter der Zielstellung der Null-Emissionen, grundlegend ändern.
Mit der nationalen und europaweiten Wasserstoffstrategie werden die richtigen Weichen gestellt, um die Wasserstoffproduktion grüner und am Ende emissionsfrei zu ermöglichen.
Damit verknüpfen sich nicht nur Chancen für das Klima, sondern auch für die Entwicklung neuer Technologien, neuer Wertschöpfung und die klimafreundliche Integration der bestehenden Gasinfrastruktur.
Welche Herausforderungen zu bewältigen sind
Zunächst muss es gelingen über belastbare Mengengerüste die tatsächlichen Bedarfe in Wirtschaft und Gesellschaft zu ermitteln. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Studien und auch der neu ins Leben gerufene Wasserstoffrat, der die Regierung im Wortsinn auf diesem Weg begleitet, trägt zur Beantwortung der Fragen bei. Allein für den Industriesektor bedarf es einer Wasserstoffproduktion von rund 55 TWh. Wenn nun möglichst schnell CO2-Emissionsminderung erreicht werden soll, wird es für Übergangszeiträume einen raschen Schwenk vom „grauen“ Wasserstoff zum „blauen“ oder in einigen Jahren vielleicht auch zum „türkisen“ Wasserstoff geben müssen. Dies sind Verfahren, die aus Methan durch Dampfreformierung bzw. Pyrolyse Wasserstoff herstellen und bei denen der Kohlenstoff entweder rückverpresst oder als fester Bestandteil zu verbringen ist. Ein wichtiges Ziel hierbei ist auch das Entweichen von Methan, den sogenannten Methanschlupf, im Zuge der Förderung, deutlich zu senken. Daneben soll von Anfang an der Hochlauf von „grünem“ Wasserstoff starten. Verfahrenstechnisch, mittels Elektrolyse, bedarf es hierfür Wasser und erheblicher Mengen erneuerbarer Energien. Die Herausforderung besteht neu v. a. darin, technologisch wie auch durch geeignete politische Rahmen, die Wirtschaftlichkeit von grünem Wasserstoff deutlich zu verbessern. Und nicht zuletzt: Klimaneutrale Wasserstoffproduktion braucht den massiven Ausbau erneuerbarer Energien national wie international.
Welche Sektoren in besonderer Weise die Wasserstoffproduktion benötigen
Schon heute ist völlig klar, dass insbesondere energieintensive Industriesektoren wie die Stahl-, Alu- oder Chemieindustrie zwingend auf die Versorgung durch Wasserstoff angewiesen sind. Darüber hinaus bedarf es im Flug-, Schiffs- und ggf. auch im Schwerlastverkehr ebenfalls eines sicheren klimaschutzkonformen Energieträgers. Die Antwort ist auch hier Wasserstoff. Aber auch im Energiesektor zur Sicherstellung der Versorgung und im Besonderen im Wärmebereich kommt Wasserstoff eine hohe Bedeutung zu. Schon heute fördert die KfW deshalb den Einsatz von Brennstoffzellen bei der Modernisierung privater Heizanlagen, die sofort CO2-Emissionsminderungen erzeugen und sich später dann vergleichsweise einfach auf Wasserstoff umstellen lassen.
Mit Anschubfinanzierungen der Bundesregierung von 7 Mrd. EUR für Forschung und den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten und weiteren 2 Mrd. EUR für internationale Partnerschaften zur auf erneuerbaren Energien basierten Wasserstoffherstellung, wird sich die Entwicklung rund um das Thema Wasserstoff deutlich beschleunigen.
Ob in einigen Jahren Wasserstoff für unsere Spezialfahrzeuge bei der SEDD oder in der Wärmeversorgung unserer Gebäude eine herausragende Rolle spielt, ist noch offen. Wir werden die Entwicklung in jedem Fall mit großem Interesse verfolgen.
Wiesbaden: Pumpstation Klärwerk Auringen: Frischwasserversorgung umgebaut
Wie bei allen Baumaßnahmen nehmen die ELW auch hier ihre Verantwortung für die Umwelt sehr ernst.
Konkret heißt das: Die Maßnahme muss bis zum 26. Februar abgeschlossen, weil das Feuchtgebiet am Pumpwerk ein bedeutender Lebensraum für Amphibien ist. Bei einer Durchführung im Frühjahr hätte mit hohem Aufwand sichergestellt werden müssen, dass von der Baustelle keine Gefahr für wandernde Kröten ausgeht.
Die Installationsarbeiten im Schacht selbst können unabhängig …mehr:
Glückstadt: Verbandsversammlung – Schmutzwassergebühr in Glückstadt sinkt. Auch 2021 werden Abwasserkanäle saniert
Im Poppenhuus in der Engelbrechtschen Wildnis tagte gestern die Verbandsversammlung der Stadtentwässerung Glückstadt (SEG) unter strengen Vorkehrungen zur Corona-Prävention. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Wirtschaftsplan und die Abwassergebühren für 2021.
Für die Stadt Glückstadt kann die Abwassergebühr für Schmutzwasser um 14 Cent auf 2,53 Euro pro Kubikmeter gesenkt werden. Die Niederschlagswassergebühr bleibt konstant bei 76 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche. Die Gebühren für Kleinkläranlagen und Sammelgruben müssen erhöht werden, um die Kosten decken zu können.
Das mehrjährige Kanalsanierungsprogramm für Glückstadt läuft auch 2021 weiter. Die größten Sanierungs- und Erneuerungsvorhaben betreffen Kanäle in der Friedrich-Ebert-Straße (geplante Investition von rund 1,3 Millionen Euro), Namenlose Straße und Dovenfleth (950.000 Euro), mehrere Stellen in der Nordmarksiedlung (750.000 Euro), in der Großen Kremper Straße (730.000 Euro) und in der Flensburger Straße (440.000 Euro). Geplant sind außerdem unter anderem Arbeiten an Hausanschlüssen im Zuge der Asphaltsanierung der B431 und eine Sanierung des Regenrückhaltebeckens Tegelgrund.
Insgesamt sind für das Kanalnetz Investitionen in Höhe von knapp 5,9 Millionen Euro vorgesehen. Davon werden 352.000 Euro für das Konzept zur Optimierung und Sanierung der Transportleitung und der dazugehörigen Pumpwerke verwendet, die das Abwasser aus den Gemeinden Blomesche Wildnis, Engelbrechtsche Wildnis, Herzhorn und Kollmar zur Kläranlage Glückstadt bringt.
Für die Kläranlage Glückstadt sind für das kommende Jahr Investitionen in Höhe von 22.700 Euro eingeplant. Das ist vergleichsweise wenig. Im aktuellen Jahr 2020 ist die Kläranlage jedoch mit einem neuen Zwischenspeicher mit einem Nutzvolumen von 5.000 Kubikmeter ausgestattet worden.
Köln: Nachhaltig wirtschaften – Erster Nachhaltigkeitsbericht der StEB
Gewässerbelastung reduzieren, natürliche Ressourcen schützen und Treibhausgasemissionen mindern: Seit vielen Jahren engagieren die StEB Köln sich zum Thema Nachhaltigkeit und veröffentlichen ihre Fortschritte über verschiedene Kanäle. Ziel ist es, einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen.
Im nun vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht führt das Unternehmen sein Engagement für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erstmals in kompakter und übersichtlicher Form in einer Publikation zusammen. Entstanden ist ein 60 Seiten starker Bericht mit integriertem Geschäftsergebnis, der sich an den Nachhaltigkeitskriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) orientiert.
Der Entstehungsprozess des Berichts war transparent und konsequent partizipativ: Zunächst wurden die Nachhaltigkeitsthemen erneut auf ihre Wesentlichkeit überprüft. Dafür bewerteten Fachexpert*innen und Führungskräfte der StEB Köln, welche Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen aktuell besonders wichtig sind. Auch die Stakeholder der StEB Köln wurden einbezogen: In einer Online-Umfrage konnten sie die wesentlichen Themen hinsichtlich ihrer Relevanz bewerten und äußerten Ideen und Vorschläge, wie die Nachhaltigkeitsleistungen weiter verbessert werden können.
Das Ergebnis sind 23 wesentliche Themen in fünf Wirkungsfeldern: 1) Regenerativer Umweltschutz, 2) Wassersensible Stadt, 3) Partner der Stadtgesellschaft, 4) Nachhaltige Unternehmensführung und -kultur sowie 5) Arbeitsplatz der Zukunft. Sie bilden eine strategische Basis für die kommenden Jahre, an denen die StEB Köln ihre Ziele und Maßnahmen neu ausrichten und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit prüfen können.
Ruhrverband: Kläranlage Altena des Ruhrverbands: Bauarbeiten liegen trotz Corona vor dem Zeitplan
Neuartiges Reinigungsverfahren reduziert den Betriebsaufwand und den Flächenbedarf
Seit gut einem Jahr finden auf der Kläranlage Altena umfangreiche Bauarbeiten statt. Für rund 14,5 Millionen Euro errichtet der Ruhrverband am Standort der bisherigen Anlage einen vollständigen Neubau, in dem nach Fertigstellung das in den Niederlanden entwickelte neuartige Nereda®-Verfahren zur Abwasserreinigung angewandt werden soll. Die Mikroorganismen bilden dabei nicht die sonst übliche Flockenstruktur, sondern schließen sich zu kompakten, kugelförmigen Granulen zusammen, die sich sehr schnell vom gereinigten Wasser trennen und so das sonst nötige separate Nachklärbecken überflüssig machen.
Da alle biologischen Reinigungsprozesse weitestgehend gleichzeitig in einem Reaktor ablaufen und auf Nachklärbecken verzichtet werden kann, sind der Betriebsaufwand und der Flächenbedarf deutlich niedriger als beim konventionellen Belebungsverfahren. Der Ruhrverband rechnet zudem mit einer Energieeinsparung von 30 Prozent sowie einem deutlich – um etwa 75 Prozent – reduzierten Bedarf an Fällmitteln für die chemische Phosphatfällung. Auch die Ablaufwerte werden sich nach der Inbetriebnahme der neuen Anlage voraussichtlich deutlich verbessern.
Was ist bereits geschehen? Die Erneuerung des aus drei Schneckenpumpen bestehenden Zulaufhebewerks, über das das Abwasser zur Kläranlage befördert wird, ist weitgehend abgeschlossen. Auch die Rechen, die die groben Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernen, wurden ausgetauscht. Der neue Sandfangräumer ist ebenso wie die neue Gebläsestation in Betrieb. Einer der zwei Faulbehälter wurde abgerissen und an dessen Stelle ein Gebäude errichtet, das die Mess-, Steuerungsund Regeltechnik der gesamten Anlage sowie eine Trafostation zur Stromversorgung beherbergt.
Woran wird aktuell gearbeitet? Auf der Freifläche zur Lenne hin entsteht derzeit das neue Becken mit drei Kammern von jeweils mehr als 1.700 Kubikmetern Fassungsvermögen, das das Herzstück der neuen Nereda®-Anlage bilden wird. Mitte November wurde die Bodenplatte fertig betoniert. Dank reibungsloser Abläufe in der Bauvorbereitung und -planung sowie der für die Bauausführung überaus günstigen Wetterverhältnisse im November liegen die Arbeiten dieses Bauabschnitts um einige Wochen vor dem Zeitplan. Zwar haben die coronabedingten Einschränkungen in den vergangenen Monaten für einigen organisatorischen Aufwand gesorgt, beispielsweise im Umgang mit den zum Teil aus dem Ausland stammenden ausführenden Firmen, doch glücklicherweise gab es dadurch bisher keine zeitlichen Verzögerungen. Die Maschinen- und Elektrotechnik der mechanischen Abwasserreinigung (Zulaufpumpwerk, Rechen und Sandfang) befindet sich ebenfalls in der Fertigstellung.
Wie geht es weiter? Sobald die Temperaturen im kommenden Frühjahr wieder steigen, beginnt der Umbau der Vorklärbecken. Ab Mitte 2021 folgt die maschinen- und elektrotechnische Ausrüstung der Nereda®-Anlage sowie die Verlegung der notwendigen Rohrleitungen im Erdreich. Der Ruhrverband rechnet damit, dass bei einem weiter so günstigen Bauablauf wie bisher der Probebetrieb des innovativen Verfahrens im Herbst 2021 starten kann. Dieser wird von einem umfangreichen Monitoring begleitet, um nachzuweisen, dass die neue Kläranlage die Erwartungen an die erzielte Ablaufqualität erfüllen kann.
Das Vorhaben wird mit Mitteln in Höhe von 1.409.699,00 EUR aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.
Stuttgart: Deckel drauf – das Jubiläumsjahr der Stadtentwässerung Stuttgart geht zu Ende
In den letzten Monaten hat die SES Euch Einblicke in die vielseitigen Aufgaben und Arbeitsbereiche gegeben. Zum Abschluss des Jubiläums gibt es neue Kanaldeckel, mit Silhouetten von prägenden Gebäuden Stuttgarts, für die Königstraße.
Wir wünschen viel Spaß beim Erkennen der einzelnen Gebäude.
Stuttgart: Vierte Reinigungsstufe im Hauptklärwerk S-Mühlhausen wird gebaut
Mit der 4. Reinigungsstufe können in Zukunft auch Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernt werden.
Das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen wird um eine vierte Reinigungsstufe erweitert, die sogenannte Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernen kann. Dafür investiert die Landeshauptstadt Stuttgart bis 2028 rund 85 Millionen Euro.
Die Anlage wird im laufenden Betrieb ausgebaut und die Arbeiten dafür sind in drei mehrjährige Abschnitte gegliedert. Mit den Vorarbeiten für den ersten Abschnitt wurde im März 2020 begonnen. In diesem Abschnitt wird die Möglichkeit geschaffen, bereits in der biologischen Reinigungsstufe Spurenstoffe und Mikroschadstoffe durch die Zugabe von Aktivkohle zu entnehmen. Sichtbar sind die ca. 20 Meter hohen Silos und fassen 150 Kubikmeter Pulveraktivkohle. Das erste Silo wurde am 16. Dezember angeliefert und in der Biologie Nord des Hauptklärwerks aufgestellt. Die Aufstellung des zweiten Silos in der Biologie Süd ist am 20. Januar 2021 geplant. Die Inbetriebnahme der Silos und somit auch der Beginn der Spurenstoffelimination ist nach Anschluss- und Einrichtungsarbeiten sowie Probebetrieb im Januar 2022 vorgesehen.
Im weiteren Verlauf des Projekts wird der Sandfilter zum Flockungsfilter mit Pulveraktivkohledosierung umgebaut und die Elektro- und Maschinentechnik überholt. Die gesamte Anlage soll bis 2028 fertiggestellt werden.
AZV Südholstein: Sauber in die Dreckau / Neue Kläranlage Lentföhrden in Betrieb
Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen und die Abwasserreinigung läuft erfolgreich: In Lentföhrden (Kreis Segeberg) hat der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein die Kläranlage umgebaut und erweitert. Die bisherige Anlage war sanierungsbedürftig und außerdem zu klein für den wachsenden Ort.
Für das Abwasser der knapp 2.600 Lentföhrdener steht am Ufer der Dreckau nun eine moderne SBR-Anlage zur Verfügung. Die Abkürzung steht für Sequence-Batch-Reactor: Die biologische Abwasserreinigung läuft dabei in nur einem Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab. In der bisherigen klassischen Durchlaufanlage fanden die Phasen des biologischen Reinigungsprozesses zeitgleich in verschiedenen Becken statt. Die Vorplanungen für den Umbau hatten ergeben, dass das SBR-Verfahren für Lentföhrden gut geeignet und am wirtschaftlichsten ist.
Nach einer umfangreichen Planungs- und Vorbereitungsphase waren die Tiefbauarbeiten im November 2018 gestartet. Im Jahr 2019 folgten der Bau des SBR-Behälters und zweier Klärschlammspeicher sowie die Errichtung eines neuen Technik- und Betriebsgebäudes. Ab Frühjahr 2020 konnten die Becken mit Maschinen- und Elektrotechnik ausgestattet werden, bevor sie den Herbst über getestet und in Betrieb genommen wurden. Die Anlagen zur mechanischen Reinigung sind erhalten geblieben. Das Zulaufpumpwerk wurde jedoch mit leistungsfähigeren, besser steuerbaren Pumpen ausgestattet.
In einem zweiten Bauabschnitt werden nun noch bis zum Frühjahr 2021 die drei alten Klärbecken zu Speicherbecken umgebaut. In einem Becken wird das anfallende verschmutzte Abwasser aufbewahrt, bis es zur nächsten Reinigungsphase in den SBR-Behälter laufen kann. In ein zweites Becken fließt das gereinigte Abwasser – es wird von dort langsam und kontrolliert in die Dreckau eingeleitet, um den Fluss nicht zu überlasten. Ein drittes Becken dient als Notfallspeicher.
Warnow: Steigende Investitionen für langfristige Ver- und Entsorgungssicherheit
Verbandsversammlung des WWAV zieht positives Resümee für das Jahr 2020 und beschließt die Investitionen für 2021
Am 16. Dezember fand die Verbandsversammlung des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes (WWAV) statt, auf der die notwendigen Beschlüsse für das kommende Jahr gefasst wurden, unter anderem das Investitionsprogramm für 2021 in Höhe von 36,4 Millionen Euro für die Erweiterung und den Erhalt der wasserwirtschaftlichen Anlagen und Netze im gesamten Verbandsgebiet.
Trinkwasserverbrauch trotz Corona auf Vorjahresniveau
Trotz der durch Corona bedingten Einschränkungen liegt der Trinkwasserverbrauch im gesamten Verbandsgebiet für das laufende Jahr auf dem hohen Niveau des Vorjahres von rund 14 Millionen Kubikmetern. Zurückzuführen ist dies auf die heißen Sommermonate in 2020, in denen sogar die Spitzenverbräuche des Hitzesommers 2018 übertroffen und dadurch geringere Abnahmen in touristisch geprägten Regionen des Verbandsgebietes während des Lockdowns ausgeglichen wurden. Katja Gödke, Geschäftsführerin des WWAV, betont, dass die diesjährigen Spitzenverbräuche durch die vorhandenen Anlagen und Netze sowie die Wasserressourcen abgedeckt werden. „Anders als in speziellen Regionen Deutschlands gibt es bei der Trinkwasserversorgung in Rostock und den umliegenden Gemeinden keine Kapazitätsengpässe“.
Baumaßnahmen in 2020 planmäßig
Die für das laufende Jahr vorgesehenen Bauprojekte konnten durch Nordwasser weitgehend umgesetzt werden. Insgesamt hat der Betriebsführer im Auftrag des WWAV in 2020 für Planung und Bau der vielzähligen und umfangreichen Baumaßnahmen in der Hansestadt Rostock sowie den 28 Gemeinden des Landkreises Rostock Investitionsmaßnahmen mit einem Wertumfang von 22,5 Millionen Euro fertiggestellt. Zum überwiegenden Teil wurden dabei leitungsgebundene Maßnahmen umgesetzt, so beispielsweise in Großprojekten am Petridamm, in der Richard-Wagner-Straße, der Satower Straße oder der Ulmenstraße. Zur langfristigen Versorgungssicherheit der wachsenden Gemeinde Dummerstorf wurde für das Wasserwerk Reez ein weiterer Brunnen gebaut. Der Bau des neuen Trinkwasserbehälters in Biestow ist nahezu abgeschlossen. Planmäßig stellt dieses Projekt mit rund 4 Millionen Euro Baukosten die investitionsstärkste Maßnahme im laufenden Jahr dar.
Rund 36 Millionen Euro für langfristige Ver- und Entsorgungssicherheit
Die Verbandsversammlung bestätigte das vorgelegte Investitionsprogramm für das kommende Jahr. Demnach werden in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie den 28 Gemeinden in der Region rund 36,4 Millionen Euro für den Erhalt und die Erweiterung der Netze und Anlagen eingesetzt.
Mit knapp 24 Millionen Euro fließen rund zwei Drittel davon in leitungsgebundene Maßnahmen, wobei diese zumeist durch den gemeindlichen Straßenbau begründet werden. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf der Erneuerung von Trink- und Abwasserleitungen sowie der Anpassung des Entwässerungssystems an die Anforderungen des Klimawandels, insbesondere an die zunehmenden Starkregenereignisse. Daher wird auch im kommenden Jahr die schrittweise Realisierung der Entwässerungsleitachse fortgeführt. So werden in der Fritz-Reuter-Straße voraussichtlich bis 2024 die vorhandenen Mischwasserkanäle durch separate Schmutz- und Regenwasserkanäle abgelöst. „Dieses Projekt ist eine gemeinsame Maßnahme mit den Stadtwerken Rostock sowie der Stadt Rostock und Beispiel für die sinnvolle Bündelung von Maßnahmen der unterschiedlichen kommunalen Akteure“, so Gödke.
Weitere größere Bauvorhaben in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sind die fortführenden Maßnahmen in der Satower Straße sowie in der Straße Am Güterbahnhof. Zudem wird mit der Erneuerung des Schmutzwasserkanals in der Gutenberg-/ Hinrichsdorfer Straße begonnen. Im Rostocker Umland sind größere Maßnahmen in Elmenhorst, Groß Stove und in Gelbensande geplant, hier werden neue Trinkwasserleitungen verlegt.
Gleichbleibende Gebühren im kommenden Jahr
Sämtliche Mengen- und Grundgebühren für Trink- und Abwasser des Jahres 2020 werden auch für das kommende Jahr gelten. Damit bleiben speziell die Trinkwassergebühren im vierten Jahr in Folge unverändert auf einem niedrigen Niveau.
Sowohl WWAV als auch Nordwasser blicken positiv auf das durch die Pandemie bestimmte Jahr 2020 zurück. „Durch das konsequente und frühzeitig fest installierte Krisenmanagement der Nordwasser haben wir seit Beginn der Pandemie die Ver- und Entsorgung zu jedem Zeitpunkt sichern und unsere Aufgaben als Betriebsführer und Dienstleister des WWAV konsequent erfüllen können“, so Ulf Altmann, technischer Geschäftsführer der Nordwasser. „Wir sind daher optimistisch, auch das anspruchsvolle Investitionsprogramm 2021 gemeinsam mit den Kommunen und unseren Partnern aus dem Baugewerbe erfolgreich umsetzen zu können.“
https://www.wwav.de/aktuell/pm_171220_steigInvest/
Schongau: Anschluss des Ortskanals an die Kläranlage der Stadt Schongau
Wie Sie sicherlich aus der Presse erfahren haben, wurde Anfang Oktober nach Zustimmung durch den Stadtrat Schongau und den Gemeinderat Schwabbruck eine Zweckvereinbarung über die Übernahme und Reinigung der Abwässer der Gemeinde Schwabbruck mit der Stadt Schongau (Stadtwerke Schongau) abgeschlossen.
Damit sind nunmehr alle Voraussetzungen erfüllt, dass die Abwässer der Gemeinde Schwabbruck künftig in der Kläranlage der Stadt Schongau gereinigt werden.
Die Abwasserlast der Gemeinde Schwabbruck beträgt 1.200 EW (Einwohnerwerte). Dies entspricht bei einer Auslegung der Kläranlage Schongau von insgesamt 40.000 EW einem Anteil von drei Prozent. Auch die Gemeinden Altenstadt und Hohenfurch lassen ihre Abwässer in der Kläranlage der Stadt Schongau reinigen.
Die gesamte Abwasserdruckleitung mit Anschluss an den Sammler Schongau sowie der Umgehungskanal im Kläranlagenbereich sind mittlerweile fertiggestellt und geprüft. Die Abnahme dieser Bauleistungen erfolgte in der KW 45.
Die Inbetriebnahme des Pumpwerkes ist für die KW 47 vorgesehen.
Der Gemeinderat Schwabbruck hat beschlossen, dass die Kosten dieses Anschlusses an die Kläranlage Schongau im Rahmen eines Verbesserungsbeitrages auf die angeschlossenen bzw. anschließbaren Grundstücke umgelegt werden. Hier kann eine endgültige Kalkulation aber erst erfolgen, wenn die gesamten Kosten der Maßnahme vorliegen und auch die beitragspflichtigen Grundstücks- und Geschossflächen ermittelt sind. Zur Finanzierung der Maßnahme ist es jedoch in jedem Fall erforderlich, im ersten Halbjahr 2021 eine erste Vorauszahlung auf den Verbesserungsbeitrag zu erheben. Derzeit gehen wir davon aus, dass sich diese Vorauszahlung in Höhe von 3,00 EUR/m² Geschossfläche und 0,50 EUR/m² Grundstücksfläche bewegen wird. Nach vorliegender gesamter Kalkulation wird dann der Gemeinderat Schwabbruck entscheiden, ob und wann noch eine weitere Vorausleistung erhoben bzw. wann die endgültige Beitragsabrechnung erfolgen wird.
https://schwabbruck.auerbergland.de/Startseite.15207.0.html
Zolling: Zusatzausrüstung für die Kläranlage Oberappersdorf
In der Kläranlage Oberappersdorf sollen noch einige technische und maschinelle Zusätze nachgerüstet werden, zum Beispiel eine Möglichkeit, um Wasserproben im Maschinengebäude entnehmen zu können oder um die Zusätze, die zum Zersetzungsprozess im Abwasser nötig sind, noch feiner dosieren zu können. Den Kosten in Höhe von 19.309,21 Euro brutto stimmten die Räte zu.
Ebenfalls zugestimmt hat das Gremium einigen zusätzlichen Einbauten, darunter eine Notausstiegsleiter für das Belebungsbecken sowie neue Zulaufpumpen, da die alten Pumpen vor allem mit Feuchttüchern im Abwasser Probleme hatten und nicht reibungslos funktionierten. Kosten insgesamt: 11.547,15 Euro brutto.
https://www.zolling.de/bericht-aus-dem-gemeinderat-vom-12.-november-2019?suche=Kl%C3%A4ranlage