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Januar 2025

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Sonne, Strand und Green Curaçao: Fraunhofer IGCV untersucht innovative Ansätze zur klimafreundlichen Energieversorgung

Klein aber oho: Curaçaos Fläche ist vergleichbar groß wie Köln, die Insel hat jedoch nur etwa ein Sechstel so viele Einwohner. Doch so überschaubar die Karibikinsel ist, in Sachen Energieversorgung will das Eiland eine 180 Grad Wende schaffen. Bis 2040 soll die Insel klimaneutral sein, obwohl zum jetzigen Zeitpunkt ein Großteil der Energie aus Öl gewonnen wird. Zu diesem Zweck rief die Greening the Island Foundation zu einer Inselchallenge auf der Solarwirtschaft-Fachmesse Intersolar 2025 auf. Markus Weber, Experte für nachhaltige Produktionssysteme am Fraunhofer Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, war Teil des interdisziplinären Teams »Smart Green Curaçao«. In einem dreitägigen Workshop im Rahmen der Fachmesse erarbeitete er gemeinsam mit Expert:innen und Studierenden der TH Augsburg, HS Kempten und des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften iwb der TUM eine Lösung für die Inselchallenge. Diese soll bei der Ausarbeitung einer Transformationsstrategie des Energiesystems der Karibikinsel berücksichtigt werden und könnte als Vorbild für andere Regionen dienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news863837

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Kinder wollen mitreden

Die Stiftung Kindergesundheit informiert über Mitbestimmung in der Gesundheitsversorgung und Ergebnisse einer repräsentativen Befragung

Kinder und Jugendliche wollen verstehen, was mit ihrer Gesundheit geschieht, und sie möchten mitreden. Das zeigt der aktuelle Kindergesundheitsbericht 2025 der Stiftung Kindergesundheit, für den eine repräsentative forsa-Befragung von 1.006 Eltern sowie ihren Kindern im Alter von 8 bis 17 Jahren durchgeführt wurde.

„Kinder sind nicht nur passive Patientinnen und Patienten, sondern aktive Beteiligte ihrer eigenen Gesundheitsversorgung“, betont Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der in München beheimateten Stiftung Kindergesundheit. „Wir wissen aus Studien, dass sie von verständlicher Information und echter Mitsprache deutlich profitieren. Es ist unsere Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Kindern ermöglichen, ihre Stimme zu nutzen und gehört zu werden.“

Kinder und Jugendliche sollten altersgerecht an Entscheidungen beteiligt werden, die ihre Gesundheit betreffen. Dazu gehört, dass ihnen zugehört wird, dass sie verständliche Informationen erhalten, Fragen stellen dürfen und – abhängig von ihrem Alter – in Entscheidungen einbezogen werden. Dieses Recht ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert und gilt für alle Kinder.

mehr: https://idw-online.de/de/news863819

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Fachwissen frei zugänglich machen

Die im oekom Verlag erscheinende Fachzeitschrift „Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning (RuR)“ geht auf ihrem goldenen Weg der Publikationspraxis den nächsten Schritt und wird ab 2026 als Diamond Open Access-Zeitschrift erscheinen.

Diamond Open Access (OA) bedeutet das Publikationen oder Publikationsplattformen, für alle Interessierten weltweit kostenlos zugänglich sind; für die Autor:innen fallen keine Kosten für die Publikation an. Damit setz Diamond OA den Open Access-Gedanken konsequent um. Denn so können alle Forschenden ihr erarbeitetes Wissen kostenfrei teilen und alle fachlich Interessierten an diesem Wissen partizipieren. Über die Publikation entscheiden nur fachliche Qualitätsstandards, niemand wird aus Kostengründen abgehalten sich aktiv in den (inter)nationalen wissenschaftlichen Diskurses einzubringen. Im Fokus von Diamond Open Access steht somit ein zirkulärer Wissenstransfer ohne kommerzielle Hürden.

Ab RuR-Heft 1.2026 gilt: die Leser:innen haben weiterhin kostenfrei Zugang zu allen Beiträgen und für die Autor:innen fallen künftig keine Publikationsgebühren mehr an.
Die Finanzierung des neuen Standards erfolgt durch das Engagement der fünf herausgebenden Einrichtungen (ARL, IfL, ILS, IÖR, IRS), die die Zeitschrift ab 2026 gemeinsam und vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news863814

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Silvester: Woraus besteht Feuerwerk und welche Rolle spielt dabei Salpeter

Traditionell wurden Feuerwerke eingesetzt, um die bösen Geister des Vorjahres zu verscheuchen. Heute gehören sie, wenn auch umstritten, für viele so zu Silvester, wie der Tannenbaum zu Weihnachten. Im Interview erläutert Prof. Dr. Jens Soentgen vom Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg, woraus Feuerwerke bestehen und welche Rolle Salpeter dabei spielt.

Was steckt in den Feuerwerkskörpern?
Neben der Zündschnur und der Ummantelung aus Papier bestehen Feuerwerkskörper aus Schwarzpulver, einer Mischung aus Kohle, Schwefel und Salpeter. Die wichtigste Zutat ist dabei Salpeter, lat. sal petrae, also Salz der Steine, der beispielweise an feuchten Mauern oder in Höhlen ausblüht. Genauer ist Salpeter ein Nitrat und kommt als Natrium-, Kalium- oder Calciumnitrat in der Natur vor. In der Natur findet man meist Calciumnitrat, der wurde dann durch Kochen mit Holzasche in Kaliumnitrat (KNO3) umgewandelt. Kaliumnitrat ist besser für Schießpulver, weil es kein Wasser anzieht.
Die verschiedenen Farben erhalten Feuerwerkskörper durch Beimischungen.
Mischt man Kupfer bei, wird die sichtbare Explosion grünlich oder bläulich, für Ziegelrot nimmt man Calcium. Wenn es so richtig blitzt, wurde meist Aluminiumpulver beigemischt.

mehr: https://idw-online.de/de/news863860

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Jede vierte Kommune beschäftigt sich aktiv mit Nachhaltigkeit

Erste Vollerhebung der Websites aller 11.275 deutschen Städte, Gemeinden und Landkreise liefert empirisch belastbare Daten zum Stand des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements in Deutschland.

Berlin/Gütersloh. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat im Auftrag der Bertelsmann Stiftung eine Vollerhebung zum kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement durchgeführt. Mittels eines innovativen `Webscrapings´ wurden die Websites aller 11.275 deutschen Städte, Gemeinden und Landkreise systematisch analysiert. Das Ergebnis der Studie: Während rund ein Viertel aller Kommunen sich aktiv mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandersetzt, bleibt ein integriertes und strategisch gesteuertes Nachhaltigkeitsmanagement eher die Ausnahme.

„Durch die innovative Methodik wird erstmals empirisch belastbar sichtbar, wie viele und welche Kommunen sich bereits mit Nachhaltigkeit beschäftigen“, sagt Valeska Liedloff, Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Difu. „Die erhobenen Daten zeigen die tatsächliche Breite des Engagements und ermöglichen es uns, zielgerichtete Unterstützungsangebote zu entwickeln, die mehr Kommunen dazu befähigen, Nachhaltigkeit systematisch in ihrem Handeln zu verankern.“

Ein Viertel aller deutschen Kommunen beschäftigt sich aktiv mit Nachhaltigkeitsthemen
Bei 2.859 Kommunen (25 Prozent) konnten Hinweise auf Nachhaltigkeit oder Nachhaltigkeitsthemen auf ihren offiziellen Webseiten identifiziert werden. Diese Kommunen repräsentieren etwa 52 Millionen Einwohner:innen – eine beachtliche Zahl, die das Potenzial verdeutlicht, das bereits mobilisiert worden ist. Besonders positives Zeichen: 1.217 Kommunen (elf Prozent) haben eigene Unterseiten zur Nachhaltigkeit eingerichtet – ein Indikator für strategische Sichtbarkeit und organisatorische Verankerung des Themas in Politik und Verwaltung.

mehr: https://idw-online.de/de/news863846

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Software für den Starkregen-Schutz

Der Klimawandel lässt Starkregenereignisse häufiger und intensiver werden. Damit sich Kommunen vor den Wassermassen schützen und Bewältigungskonzepte erarbeiten können, hat Prof. Dr. Jan Boeckmann, Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, zusammen mit Prof. Dr. Clemens Thielen von der Technischen Universität München eine Starkregensoftware entwickelt. Sie ist in der Lage, innerhalb weniger Stunden Gefahrenkarten für ganze Städte anzulegen und potenzielle Vorsorgemaßnahmen wie Rückhaltebecken, Ableitungssysteme und Versickerungsmaßnahmen dabei zu berücksichtigen. Für diese Entwicklung erhielten die Forschenden nun den Bayerischen Klimaschutzpreis.

„Starkregen ist eine riesige Herausforderung, die Kommunen überwältigt. Dabei handelt es sich um ein lokales Ereignis, das alle Kommunen treffen kann – auch die, die nicht am Wasser liegen“, macht Boeckmann, der an der KU die Vertretungsprofessur für Statistik und Quantitative Methoden der Wirtschaftswissenschaften innehat, deutlich. Das unterscheide den Starkregen vom Hochwasser, was den steigenden Flusspegel bezeichne.

mehr: https://idw-online.de/de/news863823

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Die Stellschrauben für ein nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem

Eine große Modellstudie zeigt jetzt, welchen Beitrag das weltweite Agrar- und Ernährungssystem beim Kampf gegen die Erderhitzung leisten kann. Sie benennt 23 Stellschrauben, kalkuliert ihre Wirkungskraft – und trifft die Aussage: Eine entschlossene Transformation allein dieses Bereichs, ohne die unverzichtbare Energiewende, kann den globalen Temperaturanstieg gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf 1,85 Grad bis zum Jahr 2050 begrenzen. Zudem wird die Ernährung gesünder und preiswerter, und die Landwirtschaft wird besser vereinbar mit dem Schutz der Biodiversität. Die Studie wurde geleitet vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und publiziert in Nature Food.

Ausgangspunkt der Studie sind drei mögliche Zukunftsverläufe: das in der Wissenschaft gängige Basisszenario „SSP2“ mit der Fortschreibung bisheriger Trends, ein Szenario des schnellen Umbaus im Agrar- und Ernährungssystem sowie ein erweitertes Szenario mit mehr Nachhaltigkeit auch in anderen Wirtschaftssektoren. Ein leistungsfähiger, am PIK entwickelter Analyserahmen aus mehreren Modellen auch anderer Institute, mit dem PIK-Agrar- und Ernährungsmodell MAgPIE im Zentrum, ermittelt nicht nur die Effekte auf das Klima, sondern auch auf Gesundheit, Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftskraft.

mehr: https://idw-online.de/de/news863535

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Solarbetriebene Kläranlage reinigt Abwasser – Forschungsprojekt wird in der Kläranlage Lollar praktisch umgesetzt

Prof. Dr.-Ing. Markus Röhricht forscht an der Entwicklung einer neuartigen, solarbetriebenen Abwasserbehandlung für den Katastrophenfall (EnsAK). Nach der Grundlagenforschung im Labor seit September 2024 ist das Projekt nun in die praktische Phase übergegangen. Die Versuchskläranlage ist in der Kläranlage Lollar aufgebaut. Partner des Forschungsprojektes sind die Firma Saygin & Stein und die EMW filtertechnik GmbH, der Zweckverband Lollar-Staufenberg ist ideeller Projektpartner. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert das Forschungsprojekt mit 242.500 Euro.

Ein Reaktor, stabile Schaumstoffwürfel und Mikroorganismen: Das sind die wichtigsten Bestandteile der Kläranlage, die Prof. Dr.-Ing. Markus Röhricht und sein studentisches Team benötigen, um Abwässer zu reinigen. Dabei soll die Kläranlage tagsüber mit Solarstrom betrieben werden können, in der Nacht dagegen ruhen. Nachdem das Team zunächst im Labor der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) Grundlagenforschung betrieben hat, läuft seit September dieses Jahres der praktische Versuch in der Kläranlage in Lollar.
EnsAK (Entwicklung einer neuartigen, solarbetriebenen Abwasserbehandlung für den Katastrophenfall) heißt das Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit 242.500 Euro gefördert wird. Es ist auf insgesamt zwei Jahre angelegt. Neben den Projektpartnern der Firma Saygin & Stein, der THM und der EMW filtertechnik GmbH ist der Zweckverband Lollar-Staufenberg ideeller Projektpartner.
Die kleine Kläranlage, die aktuell in Lollar betrieben wird, hat die Firma Saygin & Stein innerhalb weniger Tage aufgebaut. So, wie es auch im Katastrophenfall funktionieren muss. THM-Student Louis Müller betreut und wartet die Anlage. Er studiert Klimaschutz, Umwelt- und Sicherheitsingenieurwesen im Master. Alle zwei Tage ist er vor Ort, gibt es Probleme, ist er täglich da. „Das vorgereinigte Abwasser aus der Kläranlage fließt in den Reaktor. Es ist bereits im Rechenhaus von grobem Schmutz befreit worden und durch einen Sand- und Fettfang gelaufen“, erklärt Müller. Er öffnet den Deckel des Reaktors, Schaumstoffwürfel wirbeln durch das Abwasser. Auf die Würfel sind Mikroorganismen geimpft worden. Sie bilden einen Biofilm, der sich immer wieder selbst erneuert. Der Schlamm, der durch den abfallenden Biofilm entsteht, setzt sich im Nachklärbecken der Versuchsanlage ab. Danach könnte das gereinigte Abwasser wieder in einen Fluss geleitet werden. In Lollar durchläuft es noch einmal die Kläranlage.

mehr: https://idw-online.de/de/news863707

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Flugzeugtreibstoff aus Tomatenresten: TU Graz koordiniert visionäres EU-Projekt

Restbiomasse aus der Tomatenproduktion wird zu klimafreundlichem Flugkraftstoff: Ziel des EU-Projekts ToFuel ist ein abfallfreies und CO₂-neutrales Bioraffineriekonzept, bei dem nachhaltiger und wirtschaftlich konkurrenzfähiger Flugkraftstoff entsteht.

Abfälle aus der Tomatenverarbeitung sollen künftig Flugzeuge antreiben. Unter der Leitung der TU Graz entwickelt das EU-Projekt ToFuel ein neues Bioraffineriekonzept, das Tomatenreste in nachhaltigen Flugkraftstoff sowie in Dünger, Tierfutter und Speiseöl umwandelt. Das Forschungsteam strebt einen abfallfreien und klimaneutralen Prozess an, der gleichzeitig wirtschaftlich konkurrenzfähig ist und damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs leistet.

Reststoff als wertvolle Ressource
Weltweit sind Tomaten nach Kartoffeln das am zweithäufigsten konsumierte Gemüse. Die EU ist mit rund 17 Megatonnen geernteter Tomaten der drittgrößte Produzent. Bei der Tomatenproduktion fallen allerdings große Mengen an Restbiomasse an – Pflanzenmaterial wie Blüten, Blätter und Stängel, Schalen, Samen und Tomaten von ungenügender Qualität. Diese Reste werden größtenteils als Agrarabfall verbrannt oder teuer entsorgt.

Gleichzeitig hängt das Ziel der europäischen Klimaneutralität und damit einhergehend die Reduktion von CO₂-Emissionen des Luftfahrtsektors ganz wesentlich an der Produktion nachhaltiger und konkurrenzfähiger Flugtreibstoffe (Sustainable Aviation Fuels; SAF) aus erneuerbaren Rohstoffen.

„Aus der EU-weit anfallenden Menge an sogenanntem Tomatentrester, also den Rückständen aus der Tomatenverarbeitung, ließen sich Schätzungen zufolge rund drei Prozent der bis 2030 in Europa benötigten Sustainable Aviation Fuels decken“, führt Projektleiterin Marlene Kienberger vom Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Graz aus.

mehr: https://idw-online.de/de/news863666

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Verborgene Partner: Symbiotische Bakterien klären Abwasser –– doch nicht ganz ohne Tücken

In Kläranlagen auf der ganzen Welt gedeihen verborgene, mikroskopisch kleine Partnerschaften, nun entdeckt von einem internationalen Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie. Die winzigen Verbündeten – spezialisierte Bakterien, die in einzelligen Wirtstieren leben – spielen eine überraschende Rolle sowohl bei der Reinigung des Abwassers als auch bei der potenziellen Entstehung von Treibhausgasen.

Eine vielfältige Gemeinschaft von Mikroorganismen entfernt in Kläranlagen Schadstoffe aus landwirtschaftlichen, industriellen und häuslichen Abwässern und ist damit unerlässlich zum Schutz unserer Gesundheit und der Umwelt. Bislang konzentrierte sich die Forschung vor allem auf freilebende Bakterien innerhalb dieser Gemeinschaft. Eine neue Studie zeigt nun, dass auch mikrobielle Symbiosen – Bakterien, die in anderen Mikroorganismen leben – dort weit verbreitet und aktiv sind.

Mikroorganismen im Team
Vor einigen Jahren entdeckte ein Forschungsteam um Jana Milucka vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie seltsame winzige Partnerschaften: Bakterien, die symbiontisch zusammenleben mit Ciliaten – das sind einzellige Lebewesen, die überall dort vorkommen, wo es Wasser gibt. Die Symbionten versorgen ihre Wirte, die Ciliaten, mit Energie, ähnlich wie Mitochondrien unsere eigenen Zellen mit Energie versorgen – eine bis dahin beispiellose Verbindung. Die Daten der Forschenden deuteten darauf hin, dass diese Organismen besonders häufig in Abwässern vorkommen könnten. So beschlossen Milucka und ihr Team, dort weiter zu suchen.

mehr: https://idw-online.de/de/news863443

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Wie kann der Umweltzustand der Ostsee verbessert werden? Interreg-Projekt RECOVER entwickelt digitales Managementsystem

Wie lässt sich die Ostsee wirksam schützen und ihr ökologischer Zustand verbessern? Dieser Frage widmet sich das neue deutsch-dänische Interreg-Projekt RECOVER, das einen digitalen Zwilling der südwestlichen Ostsee entwickelt. Basierend auf Mikroalgen als empfindlichen Bioindikatoren soll das System in Echtzeit sichtbar machen, wie es dem Meer geht, wo Belastungen entstehen und welche Schutzmaßnahmen wirken. Das Projekt wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert, läuft bis 2028 und bindet Unternehmen, Politik, Landwirtschaft, Fischerei, Kommunen und Öffentlichkeit aktiv ein.

Die Ostsee erfüllt, wie alle Meeresökosysteme, zentrale Funktionen im Klimasystem und für das Leben an den Küsten: Sie bindet Kohlendioxid (CO2), liefert Nahrung und Sauerstoff und prägt die Lebensqualität der Menschen. Gleichzeitig ist sie stark belastet. Überdüngung, Erwärmung, Algenblüten und großflächige Zonen mit wenig oder ganz ohne Sauerstoff bedrohen das sensible Binnenmeer. Die EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis 2030 Maßnahmen zu ergreifen, um mindestens 20 Prozent der geschädigten marinen Lebensräume zu regenerieren – eine Aufgabe, die in der deutsch-dänischen Grenzregion besonders anspruchsvoll ist, denn Strömungen kennen keine Landesgrenzen: Was in Deutschland eingetragen wird, kann sich wenig später in Dänemark bemerkbar machen und umgekehrt.

mehr: https://idw-online.de/de/news863468

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zdi.NRW und KAoA: Gemeinsam für den Fachkräftenachwuchs in NRW

Unter dem Titel „Gemeinsam für den Fachkräftenachwuchs in NRW“ fand am 14.11.2025 eine gemeinsame Veranstaltung der Landesinitiativen Zukunft durch Innovation.NRW (zdi.NRW) und „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) in der BayArena Leverkusen statt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hatten Vertreter:innen der beiden Initiativen dazu eingeladen. Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im MKW, und Matthias Heidmeier, Staatssekretär im MAGS, betonten, dass zdi.NRW und KAoA als NRW-weite Programme einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung und Fachkräftesicherung leisten.

Veranstaltung bringt Akteur:innen aus NRW zusammen
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) sowie das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hatten Vertreter:innen der zdi-Netzwerke und KAoA-Koordinierungsstellen eingeladen, um sich der Frage zu widmen, wie der Weg für junge Menschen in NRW in Ausbildung, Studium und Beruf noch wirkungsvoller gestaltet werden kann. Rund 115 Teilnehmende folgten der Einladung in die BayArena Leverkusen und tauschten sich über Synergien und Kooperationsmöglichkeiten aus.

Zu Beginn der Veranstaltung zeigte das Gespräch zwischen Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert (MKW) und Staatssekretär Matthias Heidmeier (MAGS) deutlich, dass die Fachkräftesicherung eine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist und sowohl zdi.NRW als auch KAoA einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Beide hoben die Relevanz der beiden landesweiten Programme für eine hochwertige Berufs- und Studienorientierung sowie gelungene Übergänge von der Schule in den Beruf hervor – diese gelte es weiter zu stärken:

mehr: https://idw-online.de/de/news861710

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Long-COVID diagnostizieren und behandeln

Praxisprojekt von S.P.O.R.T. Institut und Sporthochschule will Versorgung von Long-COVID-Betroffenen mit KI-gestützter Diagnostikanwendung ver-bessern

Fast sechs Jahre nach dem Ausbruch der Coronapandemie berichten Betroffene von Langzeitfolgen nach einer COVID-19-Erkrankung. Beschwerden können über Wochen und Monate fortbestehen oder sich neu entwickeln: Long-COVID. Um die Diagnostik und Behandlung zu verbessern, haben die Deutsche Sporthochschule Köln und das S.P.O.R.T. Institut ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, das nun eine Bundesförderung erhalten hat.
Bereits seit 2022 läuft eine gemeinsame Studie des S.P.O.R.T Instituts – Institut für angewandte Sportwissenschaft – und der Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Deren Ziel ist es, eine individuelle trainingsbasierte Behandlungsmethode für Long-COVID (TRIBAL) zu entwickeln. Erste Ergebnisse sind vielversprechend. Aufbauend auf dieser Arbeit fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) nun ein weiteres Projekt, in dem eine KI-gestützte Diagnostikanwendung für Long-COVID-Erkrankte entwickelt werden soll.
Long-COVID-Betroffene leiden unter einer Vielzahl von Einschränkungen; mehr als 200 Symptome listet die Weltgesundheitsorganisation auf. Genau das macht es so schwierig, Long-COVID eindeutig zu diagnostizieren. Ein spezielles Testverfahren, zum Beispiel mit Blutparametern, gibt es nicht. Die Diagnose erfolgt derzeit ausschließlich anhand der Symptomatik: Erschöpfung (Fatigue), Kurzatmigkeit bzw. Atemnot, Konzentrations-, Wortfindungs- und Gedächtnisstörungen, Gelenk-, Muskel- und Brustschmerzen sowie Schlafstörungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news861770

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Spitzenforschung trifft Mittelstand

Das MPI, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft und die Start-Up Initiative BrightSync arbeiten gemeinsam an neuen Projekten für Innovation und Transfer

Das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung ist neues Mitglied im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW). Damit möchte das Institut die Brücke zwischen Spitzenforschung und mittelständischer Wirtschaft weiter ausbauen. Genau hier setzt auch die Start-up-Initiative „BrightSync“ an, mit der nun erste gemeinsame Projekte vorbereitet werden.

„Der BVMW eröffnet uns ein starkes Netzwerk kleiner und mittlerer Unternehmen, das besonders für unsere forschungsnahen Ausgründungen wertvoll ist“, sagt Dr. Verena Schultz-Coulon, Verwaltungsdirektorin am Institut. „Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von den Ideen und Impulsen unserer Start-ups.“ Während der BVMW Unternehmen in zentralen Zukunftsfeldern wie Innovation, Digitalisierung und Internationalisierung unterstützt, verbindet BrightSync Forschende aus der Max-Planck-Gesellschaft mit der Wirtschaft.

BrightSync baut eine Community auf, in der Unternehmen Zugang zu wissenschaftlicher Expertise erhalten und junge Forschende im Gegenzug Praxiserfahrung und neue Karriereperspektiven gewinnen. Auf diesem Wege können PhD-Studierende und Postdoktoranden ihr Wissen in neuen Kontexten anwenden, Industrieerfahrung sammeln, und so den Weg aus der Wissenschaft in die Industrie erproben. „Der Mittelstand ist für uns eine besonders Interessante Zielgruppe und wir sind überzeugt davon, dass wir mit unserer wissenschaftlichen Expertise vielen mittelständischen Unternehmen bei konkreten Problemen helfen können. Durch den BVMW werden wir viele neue und interessante Projekte für unsere Wissenschaftler organisieren“, erklärt Dr. Tim Schulte, Postdoktorand am Institut und Gründer von BrightSync.

mehr: https://idw-online.de/de/news860556

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Von der Kläranlage zur Kreislaufwirtschaft

Mit dem Start des Forschungsprojekts BiAlDüB („Algenbiofilmsystem für Nährstoffrecycling aus Abwasser mit Verwertung zu landwirtschaftlichem Dünger und grünem Biogas“) will die Universität Bielefeld gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich neue Wege der nachhaltigen Abwasseraufbereitung eröffnen. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Nachhaltige Bioökonomie“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit rund 800.000 Euro gefördert.

Im Mittelpunkt steht ein innovatives Verfahren, das mithilfe einer in Jülich entwickelten Biofilmtechnik Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Kalium aus kommunalen Abwässern zur nachhaltigen Erzeugung von Algenbiomasse nutzt. Diese Biomasse kann direkt als ökologischer Dünger, aber auch als Substrat für die Gewinnung von Biogas und Biomethan genutzt werden – ein geschlossener Kreislauf, der Landwirtschaft, Energie und Umweltschutz miteinander verbindet.

Die wissenschaftliche Grundlage für BiAlDüB wurde durch die Arbeiten von Dr. Olga Blifernez-Klassen an der Universität Bielefeld in einem vom Landesumweltamt für Naturschutz NRW geförderten Vorgängerprojekt gelegt, in dem entscheidende Erkenntnisse zur mikrobiellen Zusammensetzung und Stabilität von Algenbiofilmen gewonnen wurden.

mehr: https://idw-online.de/de/news863272

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Hitzestress im Flussbett: Studie untersucht Fluss-Mikrobiom

Ob Mississippi oder Quellbach – im Sediment halten Mikroben unermüdlich zentrale Stoffkreisläufe im Gleichgewicht. Doch mit steigenden Temperaturen arbeiten sie vermehrt im Stressmodus. Das zeigt eine internationale Studie unter Leitung der Universität Duisburg-Essen, für die Erbgut und mRNA aus über 20 nordamerikanischen Flüssen untersucht wurden. Die Ergebnisse, die kürzlich im Fachjournal Microbiome erschienen sind, bestätigen Muster, die auch in europäischen Gewässern beobachtet wurden.

Viele verbinden den Begriff Mikrobiom mit dem menschlichen Körper. Doch auch in Flüssen und Bächen existieren komplexe mikrobielle Lebensgemeinschaften, die für stabile Ökosysteme unverzichtbar sind. „Im Sediment, dort wo Grund- und Flusswasser aufeinandertreffen, sorgen unzählige Mikroben dafür, dass Stickstoff- und Schwefelkreisläufe funktionieren“, erklärt Alexander Probst, Professor für Environmental Metagenomics an der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie Forschungsprofessor am Research Center One Health Ruhr der Universitätsallianz Ruhr.

Um diese Gemeinschaften besser zu verstehen, untersuchte sein Team Wasserproben und die oberste Sedimentschicht aus 23 nordamerikanischen Flüssen. Eingebettet in ein groß angelegtes Citizen-Science-Projekt der Colorado State University entstanden so umfassende Datensätze aus 363 Proben. Mit einer Kombination aus Metagenomik, die das genetische Potenzial einer Gemeinschaft sichtbar macht, und mRNA-Analysen, die zeigen, welche Gene tatsächlich aktiv sind, konnten die Forschenden das Funktionsspektrum der Mikroben präzise erfassen.

mehr: https://idw-online.de/de/news863200

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zdi.NRW und KAoA: Gemeinsam für den Fachkräftenachwuchs in NRW

Unter dem Titel „Gemeinsam für den Fachkräftenachwuchs in NRW“ fand am 14.11.2025 eine gemeinsame Veranstaltung der Landesinitiativen Zukunft durch Innovation.NRW (zdi.NRW) und „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) in der BayArena Leverkusen statt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hatten Vertreter:innen der beiden Initiativen dazu eingeladen. Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im MKW, und Matthias Heidmeier, Staatssekretär im MAGS, betonten, dass zdi.NRW und KAoA als NRW-weite Programme einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Orientierung und Fachkräftesicherung leisten.

Veranstaltung bringt Akteur:innen aus NRW zusammen
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) sowie das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) hatten Vertreter:innen der zdi-Netzwerke und KAoA-Koordinierungsstellen eingeladen, um sich der Frage zu widmen, wie der Weg für junge Menschen in NRW in Ausbildung, Studium und Beruf noch wirkungsvoller gestaltet werden kann. Rund 115 Teilnehmende folgten der Einladung in die BayArena Leverkusen und tauschten sich über Synergien und Kooperationsmöglichkeiten aus.

mehr: https://idw-online.de/de/news861710

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Wie der soziale Kontext die Beurteilung von Schmerz beeinflusst

JLU-Studie zeigt: Wird ein Nutzen durch eine Schmerzdarstellung vermutet, vertrauen Menschen stärker der Mimik und weniger verbalen Angaben
Wir alle schätzen regelmäßig – bewusst oder unbewusst – die Schmerzen anderer Menschen ein: als Partnerinnen oder Partner, Eltern, Angehörige oder Mitarbeitende im Gesundheitswesen. Dabei orientieren wir uns zum Beispiel am Gesichtsausdruck oder an verbalen Schilderungen. Wie stark diese Hinweise bei der Beurteilung berücksichtigt werden, hängt offenbar vom sozialen Kontext ab. Eine aktuelle Studie der Abteilung für Klinische Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Hermann zeigt: Wenn durch den sozialen Kontext der Verdacht besteht, dass jemand durch die Darstellung von Schmerz einen Vorteil erlangen könnte, verlassen sich Menschen bei der Beurteilung des Schmerzes anderer vor allem auf deren Gesichtsausdruck.

An der Studie nahmen 106 Personen teil, die zunächst in verschiedene soziale Situationen eingeführt wurden. Ihnen wurde berichtet, es gehe um Patientinnen und Patienten, die wegen chronischer Schmerzen in einer Schmerzklinik seien. Dann sahen die Teilnehmenden Videoclips von Frauen, die unterschiedlich starke Schmerzen beschrieben und Gesichtsausdrücke zeigten, die Schmerz signalisierten oder nicht. Diese stammten aus einem anderen Forschungsprojekt und zeigten Personen, die während der Aufnahme tatsächlich Schmerzen hatten. Die Teilnehmenden, die diese Videos sahen, sollten anschließend sowohl die Schmerzintensität einschätzen als auch angeben, wie schwierig sie die Bewertung fanden. Abschließend beurteilten sie anhand von Fotos, wie sympathisch ihnen die in den Videos gezeigten Frauen erschienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news861773

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Tiergesundheit: Mikroplastik stört Darmmikrobiom und Fermentation bei Nutztieren

Studie der Universitäten Hohenheim, Helsinki, Zürich und der TU München deckt neue Risiken für die Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit auf.
Mikroplastik beeinträchtigt die Fermentation im Pansen von Rindern und beeinflusst das Darmmikrobiom. Das zeigt eine neue gemeinsame Studie der Universitäten Helsinki, Zürich, Hohenheim und der TU München. Die Forschenden inkubierten Flüssigkeit aus dem Pansen – der ersten Magenkammer von Rindern – mit verschiedenen gängigen Mikroplastikarten und stellten fest: Alle getesteten Kunststoffe veränderten die mikrobielle Aktivität, reduzierten die Gasproduktion und wurden teilweise abgebaut.
„Wir müssen besser verstehen, wie sich Mikroplastik auf die Tiergesundheit und die Lebensmittelsicherheit auswirkt – insbesondere, da die weltweite Kunststoffproduktion weiter steigt“, erklärt Studienleiter Daniel Brugger, Associate Professor in Companion and Monogastric Production Animal Nutrition der Universität Helsinki, das Ziel der Forschung.

mehr: https://idw-online.de/de/news862282

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Wie Klimaanpassung Kulturgut rettet

Tagung „Erbe erhalten, Zukunft sichern“ der DBU

Osnabrück/Berlin. Museen, historische Gebäude, Parks und Kulturlandschaften sind durch den Klimawandel stark gefährdet. Gute Chancen für den Erhalt von historischem Kulturgut bieten Klimaschutz und -anpassungen. Über den aktuellen Forschungsstand, neue Erkenntnisse und erprobte Maßnahmen tauschen sich Wissenschaft, Praxis und Politik bei der Tagung „Erbe erhalten, Zukunft sichern – Neue Wege der Klimaanpassung“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 8. und 9. Dezember in Berlin aus.

Die Konferenz vermittelt einen Überblick über den bis heute erlangten Wissensstand zu Klimawandelfolgen mit Blick auf das kulturelle Erbe sowie zu Schutz- und Anpassungsmaßnahmen. Auch geht es um konkrete Perspektiven sowie Handlungsansätze für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. „Die Bundesregierung hat vereinbart, den Schutz des deutschen Welterbes vor den Folgen des Klimawandels durch systematische Vorsorge zu verbessern“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). „Die DBU zeigt mit ihren Projekten, welche Maßnahmen besonders wirksam sind. Diese Projekte überzeugen und belegen, dass und vor allem wie vorsorgende Klimaanpassung im kulturellen wie natürlichen Erbe erfolgreich umgesetzt werden kann“, so die ehemalige Vorsitzende des DBU-Kuratoriums. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sagt: „Orientierung gibt dabei die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel, die im vergangenen Jahr von der Bundesregierung beschlossen wurde.“

mehr: https://idw-online.de/de/news862946

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Mikroplastik-Filter nach dem Vorbild von Fischmäulern

Abwasser aus Waschmaschinen gilt als bedeutende Quelle für Mikroplastik – winzige Kunststoffpartikel, die im Verdacht stehen, die Gesundheit von Mensch und Tier zu schädigen. Forschende der Universität Bonn haben nun einen neuen Filter entwickelt, der dieses Problem eindämmen könnte. Als Vorbild diente ihnen dabei das Kiemenreusensystem von Fischen. In ersten Tests konnte der inzwischen zum Patent angemeldete Filter mehr als 99 Prozent der Plastikfasern aus dem Abwasser von Waschmaschinen entfernen. Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift „npj emerging contaminants“ erschienen.

Eine Waschmaschine in einem Vier-Personen-Haushalt produziert pro Jahr bis zu 500 Gramm Mikroplastik, das durch den Abrieb von Textilien entsteht. Die Haushaltsgeräte zählen damit zu einer der wichtigsten Quellen für die winzigen Partikel. Momentan gelangt Mikroplastik direkt über das Abwasser in den Klärschlamm der Kläranlagen. Da dieser oft als Dünger genutzt wird, landen die Fasern so schließlich auf den Feldern.

Seit etwa zehn Jahren suchen viele Hersteller daher nach Möglichkeiten, Mikroplastik aus dem Waschwasser zu entfernen, damit es nicht in die Umgebung gelangt. „Die bislang erhältlichen Filtersysteme haben aber verschiedene Nachteile“, erklärt Dr. Leandra Hamann vom Institut für organismische Biologie der Universität Bonn. „Einige von ihnen setzten sich schnell zu, andere haben keine ausreichende Filterwirkung.“

mehr: https://idw-online.de/de/news862916

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Wie man Krankheitserreger, Medikamentenrückstände und Mikroplastik aus dem Abwasser filtert

Hochschule Osnabrück forscht an Membrantechnologie für Kläranlagen
Die Abwasserreinigung in Kläranlagen ist essenziell für den Umwelt- und Gesundheitsschutz. Bevor geklärtes Wasser in Flüsse oder Seen eingeleitet werden darf, muss es strenge Qualitätsvorgaben erfüllen. Diese legen zum Beispiel genau fest, wie viel Kohlenstoff oder Stickstoff noch enthalten sein darf. Während organische Stoffe wie Kohlenstoff zuverlässig biologisch abgebaut werden können, stellen Medikamentenrückstände, Hormone, multiresistente Keime und Viren sowie Mikroplastik die konventionellen Kläranlagen vor besondere Herausforderungen.

Daher forscht die Hochschule Osnabrück aktuell gemeinsam mit MANN+HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH an Membranmodulen, die in sogenannten Membranbelebungsreaktoren eingesetzt werden. „Dieser Prozess bietet viele Vorteile. Neben einer sehr hohen Ablaufqualität des geklärten Wassers und einem geringeren Flächenbedarf in den Kläranlagen werden zuverlässig Bakterien, Viren, Mikroplastik und teilweise Medikamentenrückstände zurückgehalten“, sagt Prof. Dr. Sandra Rosenberger, Professorin für Nachhaltige Energietechnik und Leiterin des Projektes seitens der Hochschule.

Abwasserreinigung: Mehrstufiger Prozess für sauberes Wasser
Die Abwasserreinigung erfolgt in mehreren Stufen. Zunächst werden grobe Feststoffe entfernt. Danach folgt die Reinigung in Belebungsbecken, in denen Mikroorganismen die im Abwasser enthaltenen organischen Stoffe abbauen. Anschließend müssen diese Mikroorganismen wieder vom gereinigten Wasser getrennt werden. Hierzu arbeitet man in konventionellen Kläranlagen mit Sedimentation: Man wartet, bis die Mikroorganismen sich durch die Schwerkraft am Boden der Nachklärbecken absetzen, und scheidet das geklärte Wasser darüber ab.

Anstelle der Nachklärbecken können aber auch Membranmodule eingesetzt werden. Hier übernehmen poröse Membranen die Aufgabe, Mikroorganismen und kleinste Partikel wie beispielsweise Bakterien oder Mikroplastik zurückzuhalten und von dem gereinigten Abwasser zu trennen.

mehr: https://idw-online.de/de/news860154

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Wie generative KI die Softwareentwicklung transformiert – DFKI und Accenture veröffentlichen gemeinsames Whitepaper

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) verändert die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, grundlegend. In einer umfassenden Studie mit mehr als 220 Referenzen haben das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Accenture den aktuellen Stand der Technik sowie die praktischen Auswirkungen von GenAI untersucht. Das Whitepaper “Generative AI in Software Engineering: Transforming the Software Development Process” zeigt, dass die Technologie das Potenzial hat, den gesamten Softwareentwicklungsprozess tiefgreifend zu transformieren – und dabei sowohl erhebliche Chancen als auch neue Herausforderungen für Unternehmen mit sich bringt.

Das Whitepaper erläutert die technologischen Grundlagen von GenAI, insbesondere die Fähigkeiten und Grenzen großer Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs). Es beschreibt die bereits verfügbaren Werkzeuge und beleuchtet den Übergang von den ersten KI-Code-Assistenten hin zu „Agentic AI for Software Engineering“ – fortschrittlichen, autonom agierenden Systemen, die komplexe Aufgaben selbstständig übernehmen können.

mehr: https://idw-online.de/de/news860599

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Ökologische Wechselwirkungen in Kläranlagen beeinflussen Antibiotikaresistenzen

Forschende der Universität Koblenz haben jüngst gezeigt, dass das Zusammenspiel von Viren, mikrobiellen Räubern und Bakterien maßgeblich die Zusammensetzung von Resistenzgenen im Abwasser bestimmen.

Antibiotika gehören zu den wichtigsten medizinischen Werkzeugen, doch ihre Wirksamkeit wird zunehmend durch die globale Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen bedroht. Kläranlagen gelten dabei als zentrale Knotenpunkte, an denen sich resistente Bakterien und ihre Gene ansammeln und weiterverbreiten können. Ein besseres Verständnis ihrer ökologischen Steuerungsmechanismen ist daher entscheidend – sowohl für den Gesundheits- als auch den Umweltschutz.

Ein Forschungsteam der Universität Koblenz zeigt nun, dass biologische Wechselwirkungen in Kläranlagen stärker auf die Vielfalt von Antibiotikaresistenzgenen wirken als bisher angenommen. Dessen in der Fachzeitschrift Microbiome veröffentlichte Studie demonstriert, dass Viren und protistische Räuber – nicht näher miteinander verwandte mikroskopisch kleine Lebewesen und lange unterschätzte Akteure im mikrobiellen Gefüge – maßgeblich die Struktur der bakteriellen Gemeinschaften prägen. Die Diversität dieser trophischen Gruppen wirkt sich wiederum direkt auf die Vielfalt der Resistenzgene aus.

mehr: https://idw-online.de/de/news862605

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Einzellige Jäger schützen Kläranlagen vor Funktionsstörungen

Forschende der Universität Koblenz haben eine Räuber-Beute-Interaktion mit dem Potential zur nachhaltigen Verhinderung von Schlammauftrieb in Kläranlagen entdeckt.

Das Forschungsteam um Prof. Dr. Kenneth Dumack, Professor für Aquatische Ökosystemanalyse an der Universität Koblenz, konnte zeigen, dass räuberische Einzeller – sogenannte Schalenamöben der Gattung Arcella – in der Lage sind, problematische fadenförmige Bakterien in Kläranlagen auf natürliche Weise in Schach zu halten. Diese Bakterien, vor allem Candidatus Microthrix parvicella, verursachen weltweit das Phänomen des Schlammauftriebs, das die Reinigungseffizienz von Abwasseranlagen stark beeinträchtigt und hohe Umweltschädigungs- sowie Kostenfolgen hat.

In der aktuellen Ausgabe von The ISME Journal, dem Publikationsorgan der Internationalen Gesellschaft für mikrobielle Ökologie, berichten Dumack und seine Kolleg*innen, dass sich die Populationsdynamiken der Bakterien und ihrer Protistenjäger durch Lotka-Volterra-Mechanismen beschreiben lassen – ein klassisches Räuber-Beute-Modell der Ökologie. Analysen aus vier deutschen Kläranlagen und ergänzende Experimente zeigen, dass Arcella-Arten das Wachstum von Microthrix durch gezielte Prädation eindämmen können. Damit eröffnet sich eine nachhaltige, umweltfreundliche Alternative zu den bisher üblichen chemischen Eingriffen in Kläranlagen.

mehr: https://idw-online.de/de/news862549

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Sauberes Biogas – universell messbar

Forschende am Paul Scherrer Institut PSI haben eine neue Analysemethode entwickelt, die selbst geringste Mengen kritischer Verunreinigungen in Biogas erfasst. Auch kleine Biogasanlagen können das Verfahren ohne grossen Investitionsaufwand einsetzen – das befördert die Energiewende.

Der Markt für Biogas wächst: Nach Angaben des Bundesamts für Energie hat die Schweiz im letzten Jahr 471 Gigawattstunden des Energieträgers ins Erdgasnetz eingespeist – in etwa doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Damit wächst auch die Notwendigkeit, schnell und zuverlässig Verunreinigungen in Biogas messen zu können, denn das grüne Gas unterliegt strengen Qualitätskriterien.

Dafür haben Forschende am Zentrum für Energie- und Umweltwissenschaften des PSI jetzt eine Lösung parat. Sie haben erstmals eine Analysemethode entwickelt, welche die beiden kritischsten Verunreinigungen in Biogas gleichzeitig erfasst: Schwefelverbindungen und Siloxane. Ihre Methode präsentieren sie im Fachblatt Progress in Energy.

mehr: https://idw-online.de/de/news862417

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Datenschutz trifft Innovation

Die Hochschule Esslingen ist mit dem Forschungsprojekt AnoMoB auf der Konferenz AnoSiDat2025 in Berlin und gewinnt einen ersten Preis als „Best Technical Contribution“.

Im Forschungsprojekt AnoMoB (Anonymisierte Erfassung und Nutzung von Mobilitäts- und Bewegungsdaten) wurden seit Januar 2023 an der Hochschule Esslingen Verfahren untersucht, wie Mobilitäts- und Bewegungsdaten mit Personenbezug geschützt und gleichzeitig für Verkehrssimulationen oder die Nahverkehrsplanung oder auch ganz andere Anwendungsgebiete genutzt werden können.

Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Team unter Leitung von Prof. Dr. Dominik Schoop an der Fakultät Informatik und Informationstechnik bearbeitet. Kooperationspartner sind neben dem Fraunhoferinstitut IAO auch die beiden Firmen MOTIONTAG und Cantamen. Die gesamte Hochschule Esslingen war mit einem Feldtest zum Mobilitätsdatentracking in das Projekt einbezogen.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden am 27. und 28. Oktober in Berlin auf der Konferenz „Anonymisierung für eine sichere Datennutzung“ (AnoSiDat2025) präsentiert.

mehr: https://idw-online.de/de/news860729

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Studie „Karriere-Websites 2025“: Anhaltende Stagnation auf den Karriere-Websites

Zum 14. Mal seit 2000 wurden an der Hochschule RheinMain (HSRM) die Karriere-Websites bedeutender Arbeitgeber in Deutschland analysiert und bewertet. Die aktuelle Studienauflage offenbart, dass sich im Hinblick auf die Qualität der Karriereseiten in den letzten sechs Jahren nur sehr wenig getan hat.

Im Fazit der Studienauflage des Jahres 2021 hatten die Studienautoren Prof. Dr. Thorsten Petry und Sebastian Meurer von einer Stagnation gesprochen und die Hypothese aufgestellt, dass der Fokus in den von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahren 2020/2021 auf anderen Themen lag und die Karriere-Website danach wieder stärker in den Vordergrund treten würde. Diese Erwartung habe sich aber nicht erfüllt. Auch vier Jahre später verharrt der durchschnittliche Erfüllungsgrad der Anforderungen an eine zeitgemäße Karriere-Website „relativ konstant auf einem wenig befriedigenden Niveau“, so Studienautor Prof. Dr. Thorsten Petry, der im Fachbereich Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain Unternehmensführung lehrt.

Im Durchschnitt erreichen die untersuchten 155 Karriere-Websites im Jahr 2025 einen Erfüllungsgrad von knapp 59 Prozent – ähnlich wie in den Vorjahren. Über die letzten Jahre würden relativ konstant gut 40 von 100 Anforderungen an eine zeitgemäße Karriere-Website nicht erfüllt: „Den letzten wirklichen Qualitätssprung gab es von 2017 bis 2019“, so Prof. Dr. Petry.

mehr: https://idw-online.de/de/news860715

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Verunreinigung mit MRT-Kontrastmitteln weitverbreitet in Nordsee und Ostsee

Eine umfangreiche Studie der CritMET-Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Michael Bau, Geochemiker an der Constructor University in Bremen, zeigt eine großflächige Verunreinigung von Nord- und Ostsee mit MRT-Kontrastmitteln.

Bei medizinischen Untersuchungen mittels Magnetresonanztomographie (MRT) werden Kontrastmittel mit dem Seltene-Erden-Element Gadolinium verwendet. Nachdem die Patienten diese Kontrastmittel wieder ausgeschieden haben, können diese Stoffe auch in modernen Klärwerken nicht aus dem Abwasser entfernt werden und gelangen so in die Umwelt und verschmutzen Flüsse und Seen. Mittlerweile haben diese Verunreinigungen auch die Nordsee und die Ostsee erreicht, wie die Bremer Arbeitsgruppe in einer breiten Studie nachweisen konnte, deren Ergebnisse jetzt in mehreren Artikeln in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

“Die südliche Nordsee bekommt die Kontrastmittel überwiegend über den Rhein sowie die Flüsse Ems, Weser und Elbe, aber auch von der Themse”, sagt Dr. Dennis Krämer, Leiter der Abteilung Bodenanalytik der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. Er ist Erstautor der Nordseestudie und Adjunct Professor an der Constructor University.

mehr: https://idw-online.de/de/news862300

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Nahwärme in kleinen Kommunen: Mit lokalen Energiequellen heizen

Auch kleine Kommunen können Wärmenetze umsetzen und dabei lokale Energiequellen nutzen – etwa Solar- und Geothermie oder unvermeidbare Abwärme. Know-how für kleinere Kommunen ohne eigenes Stadtwerk: Im Forschungsprojekt Suburbane Wärmewende zeigen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Technische Universität Berlin und das Umweltzentrum Stuhr-Weyhe, wie Wärmenetze umgesetzt werden können. Ergebnisse aus der niedersächsischen Gemeinde Weyhe und Befragungen mit weiteren Pilotkommunen verdeutlichen: Nachfrage vor Ort und der richtige Zeitpunkt sind entscheidend, ebenso wie die Wahl des richtigen Betreibermodells.

Viele Kommunen in Deutschland wollen neue Wärmenetze umsetzen. Mit ihnen lassen sich lokale erneuerbare Energiequellen nutzen, etwa Erdwärme, Solarthermie oder Biomasse. Damit Nahwärme wirtschaftlich umsetzbar ist, braucht es jedoch einen geeigneten Netzbetreiber und genügend Gebäudeeigentümer*innen, die sich ans Wärmenetz anschließen lassen wollen. Wie dies auch für kleinere Kommunen ohne eigenes Stadtwerk gelingen kann, zeigen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Technische Universität Berlin (TUB) und das Umweltzentrum Stuhr-Weyhe im Projekt Suburbane Wärmewende 2.

mehr: https://idw-online.de/de/news862086

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Dünger aus Luft und Wasser gewinnen

Gepulste Elektrolyse ermöglicht die nachhaltige Herstellung von Stickstoffverbindungen wie Ammoniak und Harnstoff / Überblicksartikel in Angewandte Chemie von Dandan Gao von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Stickstoffhaltige Düngemittel sind für die moderne Landwirtschaft unverzichtbar, und auch in der Industrie werden Verbindungen wie Ammoniak und Harnstoff in großen Mengen benötigt. Ihre herkömmliche Herstellung und Nutzung bringen jedoch erhebliche Umweltprobleme mit sich: Die industrielle Ammoniakproduktion durch das Haber-Bosch-Verfahren ist extrem energieaufwendig, während übermäßige Düngemittelrückstände Böden und Gewässer belasten. Zudem trägt Distickstoffmonoxid, ein Nebenprodukt der Stickstoffchemie, erheblich zum Klimawandel bei: Sein Treibhauspotenzial ist rund 300-mal höher als das von Kohlendioxid. „Die gepulste Elektrolyse könnte hier eine nachhaltige Alternative bieten“, sagt Dr. Dandan Gao, Chemikerin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). „Dieses neuartige Verfahren nutzt überschüssigen Stickstoff aus Luft und Wasser als Ausgangsstoff und ermöglicht so die energieeffiziente Herstellung wertvoller Verbindungen wie Ammoniak und Harnstoff.“ In einem kürzlich in Angewandte Chemie veröffentlichten „Minireview“ fasst Gao mit Kolleginnen und Kollegen von der JGU und dem Harbin Institute of Technology in Shenzhen, China, die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet zusammen und skizziert wichtige Perspektiven für die zukünftige Forschung. „Indem wir den aktuellen Stand systematisch aufarbeiten und offene Fragen aufzeigen, möchten wir Fortschritte in der nachhaltigen Stickstoffumwandlung beschleunigen“, erklärt Gao. „Langfristig wollen wir dazu beitragen, Stickstoffabfälle aus der Umwelt in nützliche Produkte zu verwandeln.“

mehr: https://idw-online.de/de/news860704

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Kölner Forschende fügen dem „Periodensystem der Kernphysik“ ein neues Detail hinzu

Nuklearchemikern und Kernphysikern der Universität zu Köln gelingt experimenteller Nachweis eines lange vermuteten Atomzerfallswegs / Veröffentlichung in „Physical Review“ zeigt, dass Technetium-98 in seltenen Fällen in Molybdän-98 zerfällt

Ein Team der Universität zu Köln hat erstmals den Elektronen-Einfang-Zerfall des Atomkerns Technetium-98, eines Isotops des chemischen Elements Technetium (Tc), nachgewiesen. Ein Elektronen-Einfang-Zerfall ist ein Vorgang, bei dem ein Atomkern ein Elektron aus seiner inneren Hülle „einfängt“ – dieses Elektron verbindet sich mit einem Proton im Kern und wandelt es in ein Neutron um, wodurch sich das Element in ein anderes umwandelt. Damit bestätigt die Arbeitsgruppe aus der Abteilung Nuklearchemie eine seit Jahrzehnten bestehende theoretische Vermutung. Die Ergebnisse ergänzen das Verständnis der Zerfallsprozesse von Technetium und fügen der sogenannten Nuklidkarte – dem „Periodensystem der Kernphysik“ – ein neues Detail hinzu. Erschienen ist die Studie unter dem Titel „Electron-capture decay of 98Tc“ im Fachjournal Physical Review.

mehr: https://idw-online.de/de/news860726

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Grippeimpfung schützt vor Herzinfarkt

Spezialistinnen und Spezialisten des DHZC empfehlen Herzpatient:innen die Influenza-Impfung – aktuelle Studien belegen Schutz vor kardiovaskulären Komplikationen

Die Grippesaison steht bevor – und dass die Influenza-Impfung vor einer schweren Erkrankung schützt, ist den meisten Menschen bekannt. Weniger beachtet wird jedoch, dass die Grippeimpfung auch das Risiko für Herzinfarkte senkt. Kardiologinnen und Kardiologen des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) raten deshalb insbesondere Menschen mit Herzerkrankungen, sich impfen zu lassen.

„Eine Grippeimpfung gehört zur Herzinfarkt-Vorsorge“, sagt Kardiologe Prof. Ulf Landmesser, stellvertretender Ärztlicher Direktor des DHZC: „Das ist inzwischen sehr gut belegt – wird aber immer noch unterschätzt.“

Wie Infektionen das Herz belasten können
Bei einer Influenza-Infektion reagiert der Körper mit einer starken Immunantwort. Dabei entstehen Entzündungsprozesse, die nicht nur die Atemwege betreffen, sondern auch Herz und Blutgefäße. Diese Belastung kann dazu führen, dass sich Ablagerungen in den Gefäßen lösen oder sich Blutgerinnsel bilden – typische Auslöser für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die Influenza-Impfung verringert die Wahrscheinlichkeit, dass es zu diesen Reaktionen kommt.

mehr: https://idw-online.de/de/news861736

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Neue Erkenntnisse zur Entstehung von Blutkrebs

Blutkrebserkrankungen wie die Leukämie werden durch genetische Veränderungen in den blutbildenden Stammzellen des Knochenmarks verursacht. Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Mainz haben jetzt gezeigt, wie chronische Entzündungen das Knochenmark bei Betroffenen mit altersbedingten Blutstammzellmutationen bereits in sehr frühen Krankheitsstadien verändern und so die Krankheitsentwicklung vorantreiben können. Sie fanden heraus, dass die Interaktion entzündlicher Gewebestammzellen und bestimmter Immunzellen sich selbst verstärkende Entzündungsprozesse in der Mikroumgebung des Knochenmarks hervorruft, die die normale Blutbildung beeinträchtigen.

Die heute in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichten Erkenntnisse könnten die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Therapien zur frühzeitigen Behandlung von Blutkrebs bilden.

mehr: https://idw-online.de/de/news861771

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Künstliche Intelligenz macht Kanalnetze klimaresilient

Nach dreieinhalb Jahren intensiver Forschung endet das Verbundprojekt InSchuKa 4.0. Das Ziel: Mit Hilfe von KI sollen Kanalnetze künftig besser auf Starkregen und Trockenphasen reagieren – und so den Klimawandel smarter bewältigen.

Der Klimawandel stellt die kommunale Wasserwirtschaft vor wachsende Herausforderungen: Immer heftigere Starkregenereignisse überfluten die Kanalisation, während längere Trockenperioden Leitungen austrocknen und Schäden verursachen. Das Forschungsprojekt InSchuKa 4.0 („Intelligente Steuerung von Kanalnetzen“) hat sich genau dieser Problematik angenommen.

Dreieinhalb Jahre lang arbeiteten kommunale Praxispartner, Technikunternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen, um zu erforschen, wie Abwassersysteme künftig sicher, effizient und klimaresilient betrieben werden können. Ein Schwerpunkt lag auf der Integration von Betriebswissen in ein KI-basiertes Fallbezugssystem (Case-Based Reasoning, CBR) – einer Methode, die aus vergleichbaren Situationen lernt und daraus Steuerungsempfehlungen für Kanalnetze ableitet.

Koordiniert wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, jetzt BMFTR) geförderte Projekt durch die Hochschule Hof. Das Institut für nachhaltige Wassersysteme (inwa) übernahm die wissenschaftliche Leitung und sorgte dafür, dass die Beiträge aller Partner zu einem funktionsfähigen Gesamtsystem zusammengeführt wurden.

mehr: https://idw-online.de/de/news860587

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Weltantibiotikawoche: Die Suche nach neuen Waffen gegen bakterielle Infektionen

Forschende am HZI, HIRI und HIOH erkunden molekulare Mechanismen und das therapeutische Potenzial von Bakteriophagen

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts zählen Antibiotika zu den größten Erfolgen der Medizin. Sie retten jedes Jahr Millionen Leben, verhindern Komplikationen bei Operationen und machen viele Therapien überhaupt erst möglich. Doch ihr Erfolg hat eine Kehrseite: Immer mehr Bakterien entwickeln Strategien, um den Angriffen dieser Medikamente zu entgehen. Weltweit breiten sich resistente Keime aus, gegen die kaum noch Mittel helfen. Mit der Weltantibiotikawoche erinnert die Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr vom 18. bis 24. November daran, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit Antibiotika ist und wie dringend neue Ansätze gebraucht werden, um Infektionen auch in Zukunft wirksam zu bekämpfen. Im Forschungsschwerpunkt „Neue Antiinfektiva“ des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) entwickeln fast 20 Forschungsgruppen neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten.

mehr: https://idw-online.de/de/news861654

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Neue Messmethodik belegt: Kläranlagen entfernen über 95 Prozent des Mikroplastiks

Ein Forschungsteam von TU Graz, TU Wien und Umweltbundesamt hat eine praxistaugliche Methodik entwickelt, um Mikroplastik im Zu- und Ablauf von Kläranlagen zuverlässig zu bestimmen – und zeigt deren hohe Eliminationsleistung.

Die Gefahr von Mikroplastik für Umwelt und Gesundheit ist in den vergangenen Jahren verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Über Abwässer aus Haushalten und von befestigten Flächen abgeleitete Niederschlagswässer gelangt es in den Wasserkreislauf. Kläranlagen kommt hier eine besondere Bedeutung zu: Wie ein Team um Günter Gruber vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Landschaftswasserbau der TU Graz und Helmut Rechberger vom Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement von der TU Wien gemeinsam mit dem Umweltbundesamt nun belegen konnte, halten sie über 95 Prozent des bestimmbaren Mikroplastiks zurück. Gemeinsam haben die Forschenden eine standardisierte und praxistaugliche Methode zur Bestimmung von Mikroplastik im Zu- und Ablauf von Kläranlagen entwickelt.

Probenentnahme als potenzielle Fehlerquelle
„Mittlerweile gibt es viele Studien zu Mikroplastik mit einer breiten Palette an Erkenntnissen und Ergebnissen“, sagt Helmut Rechberger von der TU Wien. „Weil es aber nach wie vor keine standardisierte Methode für die Gesamtanalytik gibt, sind die Resultate nur schwer miteinander vergleichbar. Mit der von uns entwickelten Analysemethodik lassen sich nun vergleichbare Ergebnisse erzielen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news861462

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SRU nimmt Stellung zu Klima-Verfassungsbeschwerden

Fünf Umweltorganisationen und eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern haben im letzten Jahr Beschwerden gegen das novellierte Klimaschutzgesetz beim Bundesverfassungsgericht erhoben. Ihr zentrales Argument: Das Gesetz verletze die Grundrechte der Beschwerdeführenden, weil es zu hohe Treibhausgas-Emissionen zulasse. Das Bundesverfassungsgericht hat dem SRU die Möglichkeit gegeben, sich als sachkundiger Dritter zu diesem Verfahren zu äußern. Gestern hat er seine Stellungnahme eingereicht.

Schwerpunktmäßig äußert der SRU sich in der Stellungnahme zu Aspekten des CO2-Budgets, das in den Beschwerden eine wichtige Rolle spielt. Unter anderem aktualisiert der SRU seine Berechnung des maximalen fairen deutschen CO2-Budgets ab Anfang 2025. Es bestätigt sich, dass das verbleibende deutsche Budget rasch schrumpft bzw. für die Temperaturobergrenze von 1,5 °C sogar schon verbraucht ist. Das Budget für maximal 1,75 °C Erwärmung (mit 67 % Wahrscheinlichkeit einer Nicht-Überschreitung) ist zwar aktuell noch nicht erschöpft, wird jedoch bei linearer Emissionsreduktion im Jahr 2033 aufgebraucht sein.

mehr: https://idw-online.de/de/news859903

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Hinter den Kulissen: Wie BfG-Daten in den Weltwasserbericht einfließen

2024 zeigten viele der großen Flusssysteme – darunter Amazonas, Nil, Jangtse und Donau – markante Abweichungen von langjährigen Abflusswerten und Wasserständen. Teils waren diese außergewöhnlich niedrig, teils erhöht. Das wird im aktuellen Bericht der WMO zum Zustand der weltweiten Wasserressourcen deutlich. Fachwissen aus Deutschland spielt in dem Bericht eine wesentliche Rolle: Gleich drei internationale Datenzentren an der Bundesanstalt für Gewässerkunde haben wichtige Daten beigesteuert. Welche Ergebnisse fallen besonders auf? Welche Trends lassen sich erkennen? Das sind die Themen in der neuen Folge des Podcasts „BfG Interview“.

Damit wird der Blick frei auf die Arbeit hinter den Kulissen: Podcast-Host Dr. Martin Labadz spricht mit Dr. Stefan Uhlenbrook von der WMO, einer der Hauptautoren des Berichts, Dr. Matthias Zink und Philipp Saile, beides Wissenschaftler am an der BfG angesiedelten ICWRGC, und Dr. Simon Mischel von der BfG. Die drei BfG-Wissenschaftler leiten die Datenzentren, die am WMO-Bericht mitgearbeitet haben.

mehr: https://idw-online.de/de/news859924

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Dünger aus Klärschlamm: Neue Recyclinganlage nutzt BAM-Verfahren für Phosphorrückgewinnung

In Anwesenheit des bayerischen Wissenschaftsministers wurde heute in Altenstadt (Oberbayern) die deutschlandweit modernste Anlage zur Phosphorrückgewinnung eröffnet, die Klärschlamm in hochwertigen Dünger umwandelt. Entwickelt wurde das zugrundeliegende Verfahren von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

Die Anlage der Emter GmbH verarbeitet jährlich bis zu fünfzigtausend Tonnen getrockneten Klärschlamm und wandelt diesen in 15.000 Tonnen hochwirksamen Phosphatdünger um. Das Phosphatrecycling mit dem Produkt R-Rhenania Phosphat erfüllt bereits heute die Anforderungen der Klärschlammverordnung, die ab 2029 in ganz Deutschland eine verpflichtende Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm vorsieht.
Das Herzstück der Anlage ist das neue R-Rhenania-Verfahren, welches auf dem sogenannten AshDec®-Verfahren der BAM basiert. Dabei wird dem Klärschlamm Natriumkarbonat zugesetzt, bevor er thermochemisch behandelt wird. Während des Prozesses wandelt sich der schwer lösliche Phosphor in eine pflanzenverfügbare Form um. Gleichzeitig werden flüchtige Schwermetalle wie Cadmium, Blei und Quecksilber entfernt und separat in der Abluftreinigung aufgefangen.

mehr: https://idw-online.de/de/news859908

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Demenz: Neues Modell der häuslichen Versorgung bewährt sich im Praxistest

Innovationsausschuss beim G-BA empfiehlt Einsatz in der Regelversorgung // Speziell qualifizierte Pflegefachkräfte mit erweiterten Kompetenzen – sogenannte Dementia Care Manager – können die Versorgung von Menschen mit Demenz, die zu Hause leben, messbar verbessern. Zu diesem Fazit kommt eine Studie des DZNE gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich. Mehr als 400 Personen mit leichter bis mittelschwerer Demenz nahmen daran teil. Die Betreuung durch Dementia Care Manager schloss Versorgungslücken wirksamer als die übliche Routineversorgung und steigerte die Lebensqualität der Betroffenen.

Aus dem höchsten Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen – dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) – kommt daher die Empfehlung, das Dementia Care Management in die Regelversorgung einzuführen. Das innovative Versorgungskonzept wurde vom DZNE entwickelt. Partner des aktuellen Projekts waren die Universitätsmedizin Greifswald, die Universitätsmedizin Rostock, die Techniker Krankenkasse, die AOK Nordost sowie die Ärzte- und Demenznetzwerke HaffNet Management GmbH, Demenz-Netzwerk Uckermark e.V., Gesundheitsnetz Frankfurt am Main eG (GNEF) und MEDIS Management GmbH.

mehr: https://idw-online.de/de/news860495

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Elektrokatalyse mit doppeltem Nutzen – ein Überblick

Hybride Elektrokatalysatoren können gleichzeitig grünen Wasserstoff und wertvolle organische Verbindungen produzieren. Dies verspricht wirtschaftlich rentable Anwendungen. Die komplexen katalytischen Reaktionen, die bei der Herstellung organischer Verbindungen ablaufen, sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Moderne Röntgenmethoden an Synchrotronquellen wie BESSY II ermöglichen es, Katalysatormaterialien und die an ihren Oberflächen ablaufenden Reaktionen in Echtzeit, in situ und unter realen Betriebsbedingungen zu analysieren, zeigt nun ein Beitrag in Nature Reviews Chemistry.

Hybride Wasserelektrolyseure erzeugen an der Kathode Wasserstoff oder andere Reduktionsprodukte, während an der Anode wertvolle organische Oxidationsprodukte entstehen. Dieser innovative Ansatz erhöht die Rentabilität der Wasserstofferzeugung erheblich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die herkömmliche Synthese für solche organischen Verbindungen oft aggressive Reagenzien erfordern, während die Elektrokatalyse mit organischen Oxidationsreaktionen (OOR) relativ umweltfreundlich ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news860744

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Dünger aus Luft und Wasser gewinnen

Gepulste Elektrolyse ermöglicht die nachhaltige Herstellung von Stickstoffverbindungen wie Ammoniak und Harnstoff / Überblicksartikel in Angewandte Chemie von Dandan Gao von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Stickstoffhaltige Düngemittel sind für die moderne Landwirtschaft unverzichtbar, und auch in der Industrie werden Verbindungen wie Ammoniak und Harnstoff in großen Mengen benötigt. Ihre herkömmliche Herstellung und Nutzung bringen jedoch erhebliche Umweltprobleme mit sich: Die industrielle Ammoniakproduktion durch das Haber-Bosch-Verfahren ist extrem energieaufwendig, während übermäßige Düngemittelrückstände Böden und Gewässer belasten. Zudem trägt Distickstoffmonoxid, ein Nebenprodukt der Stickstoffchemie, erheblich zum Klimawandel bei: Sein Treibhauspotenzial ist rund 300-mal höher als das von Kohlendioxid. „Die gepulste Elektrolyse könnte hier eine nachhaltige Alternative bieten“, sagt Dr. Dandan Gao, Chemikerin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). „Dieses neuartige Verfahren nutzt überschüssigen Stickstoff aus Luft und Wasser als Ausgangsstoff und ermöglicht so die energieeffiziente Herstellung wertvoller Verbindungen wie Ammoniak und Harnstoff.“ In einem kürzlich in Angewandte Chemie veröffentlichten „Minireview“ fasst Gao mit Kolleginnen und Kollegen von der JGU und dem Harbin Institute of Technology in Shenzhen, China, die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet zusammen und skizziert wichtige Perspektiven für die zukünftige Forschung. „Indem wir den aktuellen Stand systematisch aufarbeiten und offene Fragen aufzeigen, möchten wir Fortschritte in der nachhaltigen Stickstoffumwandlung beschleunigen“, erklärt Gao. „Langfristig wollen wir dazu beitragen, Stickstoffabfälle aus der Umwelt in nützliche Produkte zu verwandeln.“

mehr: https://idw-online.de/de/news860704

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Risikovorsorge bei Sturzfluten: Anpassung an den Klimawandel in ariden Regionen

Viele Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA-Region) sind von Extremwetterereignissen betroffen. Starkregen haben etwa in Jordanien wiederholt zu verheerenden Flutkatastrophen geführt. Der Klimawandel verschärft die Verwundbarkeit der ariden Regionen, in denen Hitze, Trockenheit und Sturzfluten aufeinandertreffen. Ein aktueller Policy Brief des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) gibt Handlungsempfehlungen für Länder mit begrenzter Datenverfügbarkeit und institutionellen Kapazitäten. Damit zeigt die englischsprachige Publikation, wie das Risiko für Flutschäden verringert und die Chancen auf eine nachhaltige Nutzung von Regenwasser erhöht werden kann.

Beispiel Jordanien: Das Land in der MENA-Region – Middle East and North Africa – leidet stark unter Wassermangel. Etwa 80 Prozent des Landes bestehen aus Wüste, und die Grundwasserreserven reichen nicht aus für die Versorgung von Bevölkerung und Landwirtschaft. Aufgrund des Klimawandels kommt es noch häufiger zu extremen Wetterereignissen wie Starkregen und Überschwemmungen. Über 300 Sturzflutereignisse mit vielen Todesopfern werden für die gesamte MENA-Region seit 1950 gezählt.

mehr: https://idw-online.de/de/news860469

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Landnutzung zwischen Biodiversität, Ernährung und Klimaschutz

Forschende analysieren verschiedene Modelle multifunktionaler Landschaften
Weltweit steht die Landnutzung im Zentrum zahlreicher Krisen unserer Zeit: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, soziale Ungerechtigkeit und Ernährungsunsicherheit verbinden sich zu einer Polykrise, die durch nicht-nachhaltige Praktiken wie industrielle Landwirtschaft verschärft wird. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen große Teile der Erdoberfläche mehrere Nutzungsansprüche gleichzeitig erfüllen – von Artenschutz über Lebensmittelerzeugung bis hin zu menschlicher Erholung. Hier setzen multifunktionale Landschaften an, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele verbinden.

Forschende der Universitäten Göttingen und Kassel haben ausgewertet, wie solche Formen der Landnutzung den Naturschutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützen können. In einem Review-Artikel zeigen sie Wege auf, Landnutzung und Naturschutz mit integrativen Ansätzen neu zu gestalten. Der Artikel wurde in der Fachzeitschrift Nature Reviews Biodiversity veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news860477

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Cochrane Review: „Abnehmspritzen“ helfen schwer Übergewichtigen beim Gewichtsverlust, aber unabhängige Studien fehlen

Drei neue Cochrane Reviews zeigen: Die als „Abnehmspritzen“ bekannten Wirkstoffe Tirzepatid, Semaglutid und Liraglutid führen bei Menschen mit schwerem Übergewicht zu einer medizinisch bedeutsamen Gewichtsabnahme, solange die Therapie beibehalten wird. Allerdings wurden fast alle der randomisiert kontrollierten Studien, die in den drei Cochrane Reviews ausgewertet wurden, von den Herstellern der Präparate finanziert und durchgeführt. Diese potentiellen Interessenkonflikte schränken die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse ein. Die Cochrane-Autor*innen fordern daher mehr unabhängige Forschung.

„Diese Medikamente können insbesondere im ersten Jahr zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen“, sagt Dr. Juan Franco von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er leitet die Düsseldorfer Cochrane Evidence Synthesis Unit (ESU), eine Arbeitsgruppe, die systematische Übersichtsarbeiten erstellt – und hat als Autor an allen drei jetzt veröffentlichten Cochrane Reviews mitgearbeitet. „Nach jahrzehntelangen erfolglosen Versuchen, wirksame Behandlungen für Menschen mit Adipositas zu finden, ist das ein bemerkenswerter Schritt nach vorn.“

mehr: https://idw-online.de/de/news860743

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SRU nimmt Stellung zu Klima-Verfassungsbeschwerden

Fünf Umweltorganisationen und eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern haben im letzten Jahr Beschwerden gegen das novellierte Klimaschutzgesetz beim Bundesverfassungsgericht erhoben. Ihr zentrales Argument: Das Gesetz verletze die Grundrechte der Beschwerdeführenden, weil es zu hohe Treibhausgas-Emissionen zulasse. Das Bundesverfassungsgericht hat dem SRU die Möglichkeit gegeben, sich als sachkundiger Dritter zu diesem Verfahren zu äußern. Gestern hat er seine Stellungnahme eingereicht.

Schwerpunktmäßig äußert der SRU sich in der Stellungnahme zu Aspekten des CO2-Budgets, das in den Beschwerden eine wichtige Rolle spielt. Unter anderem aktualisiert der SRU seine Berechnung des maximalen fairen deutschen CO2-Budgets ab Anfang 2025. Es bestätigt sich, dass das verbleibende deutsche Budget rasch schrumpft bzw. für die Temperaturobergrenze von 1,5 °C sogar schon verbraucht ist. Das Budget für maximal 1,75 °C Erwärmung (mit 67 % Wahrscheinlichkeit einer Nicht-Überschreitung) ist zwar aktuell noch nicht erschöpft, wird jedoch bei linearer Emissionsreduktion im Jahr 2033 aufgebraucht sein.

mehr: https://idw-online.de/de/news859903

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NIPS: Neue Behandlung bei Bauchfellmetastasen

Chemotherapeutika werden über ein Portsystem im Bauchraum verabreicht. Die MHH etabliert die Methode als eine der ersten Kliniken in Deutschland.

Patientinnen und Patienten mit Tumoren auf dem Bauchfell haben kaum Aussicht auf Heilung, denn normalerweise handelt es sich dabei um Metastasen eines Tumors in einem anderen Bauchorgan, beispielsweise im Magen. Wenn Bauchfellmetastasen diagnostiziert werden, ist die Krebserkrankung oft schon weit fortgeschritten und die Behandlung schwierig. Ein MHH-Team, bestehend aus Fachleuten der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie sowie der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, bietet jetzt eine neue Behandlungsmethode an. Sie heißt NIPS (neoadjuvante intraperitoneale Systemtherapie). Dabei wird eine herkömmliche Chemotherapie über die Vene mit einer gezielten Chemotherapie im Bauchraum kombiniert. Das Ziel: Der Ausgangstumor und die Metastasen sollen sich verkleinern, um sie anschließend per Operation entfernen zu können. Die neue Therapie ist für bestimmte palliative Patientinnen und Patienten mit Magenkrebs und Metastasen im Bauchfell gedacht. Für sie besteht die Hoffnung auf eine deutlich längere Überlebenszeit.

mehr: https://idw-online.de/de/news859872

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Kommunale Wärmeplanung kommt voran

Immer mehr Gemeinden in Deutschland arbeiten an einem Wärmeplan. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Demnach haben bis Anfang Mai 2025 bereits 5.085 Gemeinden – rund 47 Prozent aller Gemeinden bundesweit – mit der Erstellung begonnen. Weitere 488 Gemeinden (4,5 Prozent) haben ihren Wärmeplan bereits abgeschlossen.

Immer mehr Gemeinden in Deutschland arbeiten an einem Wärmeplan. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Demnach haben bis Anfang Mai 2025 bereits 5.085 Gemeinden – rund 47 Prozent aller Gemeinden bundesweit – mit der Erstellung begonnen. Weitere 488 Gemeinden (4,5 Prozent) haben ihren Wärmeplan bereits abgeschlossen.

mehr: https://idw-online.de/de/news857309

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Gesucht: Teilnehmer*innen für Online-Umfrage zu Rückenschmerzen

Das Forschungsprojekt BACKCamPAIN der Hochschule Bochum untersucht Einstellungen, Erfahrungen und Mythen rund um Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Doch wie Menschen über Rückenschmerzen denken und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben, kann entscheidend beeinflussen, wie Schmerzen verlaufen und welche Therapien wirken. Diese individuellen Überzeugungen stehen im Mittelpunkt einer aktuellen Studie der Hochschule Bochum.

Im Rahmen des Promotionsprojekts „BACKCamPAIN“ führt die Doktorandin Deborah Jost (Hochschule Bochum, Promotionskolleg NRW) derzeit eine Online-Umfrage durch. Ziel ist es, herauszufinden, welche Ansichten, Überzeugungen und Erfahrungen Menschen in Deutschland rund um das Thema Rückenschmerzen haben – und woher sie ihre Informationen beziehen.

mehr: https://idw-online.de/de/news859871

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Fünf Jahre Innovation für Deutschlands digitale Sicherheit

Cyberagentur feiert 5. Geburtstag in Halle (Saale) – Politik, Wissenschaft und Wirtschaft würdigen Erfolge
Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) hat am 28. August 2025 in Halle (Saale) ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Mit einem Rückblick auf fünf Jahre Forschungsarbeit, politischen Grußworten und der feierlichen Preisverleihung des Ideenwettbewerbs HAL2025 wurde das Jubiläum zu einem Zeichen für Deutschlands digitale Souveränität von übermorgen.

Mit einer festlichen Veranstaltung beging die Cyberagentur ihren 5. Geburtstag. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft würdigten die Rolle der Cyberagentur als Motor für disruptive Forschung in Deutschland.

mehr: https://idw-online.de/de/news857268

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Hinter den Kulissen: Wie BfG-Daten in den Weltwasserbericht einfließen

2024 zeigten viele der großen Flusssysteme – darunter Amazonas, Nil, Jangtse und Donau – markante Abweichungen von langjährigen Abflusswerten und Wasserständen. Teils waren diese außergewöhnlich niedrig, teils erhöht. Das wird im aktuellen Bericht der WMO zum Zustand der weltweiten Wasserressourcen deutlich. Fachwissen aus Deutschland spielt in dem Bericht eine wesentliche Rolle: Gleich drei internationale Datenzentren an der Bundesanstalt für Gewässerkunde haben wichtige Daten beigesteuert. Welche Ergebnisse fallen besonders auf? Welche Trends lassen sich erkennen? Das sind die Themen in der neuen Folge des Podcasts „BfG Interview“.

Damit wird der Blick frei auf die Arbeit hinter den Kulissen: Podcast-Host Dr. Martin Labadz spricht mit Dr. Stefan Uhlenbrook von der WMO, einer der Hauptautoren des Berichts, Dr. Matthias Zink und Philipp Saile, beides Wissenschaftler am an der BfG angesiedelten ICWRGC, und Dr. Simon Mischel von der BfG. Die drei BfG-Wissenschaftler leiten die Datenzentren, die am WMO-Bericht mitgearbeitet haben.

mehr: https://idw-online.de/de/news859924

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In Schweinfurt in die Tiefsee eintauchen

Naturschutz als transdisziplinäres Projekt – Studierende und Forschende der THWS planen die Entwicklung eines virtuellen Tauchgangs

Forschende aus aller Welt warnen vor der fortschreitenden Umweltzerstörung, aber wie lassen sich Menschen nachhaltig dazu motivieren, die Natur zu schützen? Eine transdisziplinäre Kooperation an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zwischen der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und dem Studiengang Geovisualisierung arbeitet gerade an einer möglichen Antwort auf diese Frage.

Im Zentrum des ehrgeizigen Pilotprojekts steht ein virtueller und möglichst immersiver Tauchgang in die Tiefsee. Diese gilt als einer der letzten intakten Lebensräume der Erde, ist aber akut von Ausbeutung und Zerstörung bedroht. „Die moderne Hirnpsychologie zeigt, dass der Mensch seine Bequemlichkeit nur dann überwindet, wenn er von einem starken Motiv getrieben wird“, sagt Prof. Dr. Uwe Sponholz von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen in Schweinfurt. „Und das stärkste Motiv, aktiv zu werden, ist erfahrungsgemäß die Liebe.“

mehr: https://idw-online.de/de/news859643

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Projekt „KI-Nationalpark“ – digitale Innovationen für Umwelt- und Naturschutz

• Freiburger Forschende beteiligen sich am Projekt „KI-Nationalpark“ und installieren in deutschen Nationalparken und Wildnisgebieten das bundesweit erste schutzgebietsübergreifende und KI-gestützte Monitoringsystem aus Fotofallen, Audio- und Klimaloggern.

  • Projektziele: standardisierte Verfahren zur Erfassung von Biodiversität und Störungsfaktoren, eine belastbare Bestandsaufnahme der Artenvielfalt und Handlungsempfehlungen zum Schutzgebietsmanagement.
  • Der Bund fördert das Projekt, das hilft, das deutsche Naturerbe zu erhalten und naturbasierte Lösungen im Klimaschutz weiterzuentwickeln, mit 1,8 Millionen Euro.

Intakte Ökosysteme unterstützen Nationalparke und Wildnisgebiete dabei, das Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) zu speichern und Biodiversität zu erhalten. Aber: Damit Schutzgebiete diese zentralen Funktionen langfristig erfüllen und Herausforderungen wie Klimawandel und Nutzungsdruck begegnen können, müssen deren Ökosysteme zukunftsfähig gestaltet werden. Dazu beitragen soll das bundesweit erste schutzgebietsübergreifende und durch künstliche Intelligenz (KI) gestützte Monitoringsystem, das seit Sommer 2025 im Rahmen des Projekt „KI-Nationalpark“ in 13 deutschen Nationalparken und zwei Wildnisgebieten installiert wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news859892

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Ultraschnelles Tempo im Gehirn: Neue Erkenntnisse zu Kalziumtransport und Signalverarbeitung

Zwei Studien unter Beteiligung der Universität Freiburg erweitern grundlegendes Wissen zur Signalverarbeitung im Gehirn und eröffnen neue Ansätze für Medikamente – etwa gegen erblich bedingte Taubheit.
Ergebnisse zeigen erstmals: Unter Zuhilfenahme des Membranlipids PtdIns(4,5)P2 transportieren Kalziumpumpen der Plasmamembran (PMCA-Proteine) Kalziumionen mit mehr als 5.000 Zyklen pro Sekunde aus Nervenzellen – rund 100-mal schneller als bislang bekannt.

Die Studienergebnisse wurden in den Fachmagazinen Nature Communications und Nature publiziert.
Ob wir denken, hören oder uns bewegen – all diese Prozesse beruhen auf elektrischen Signalen in unseren Nervenzellen. Ausgelöst werden sie durch das Zusammenspiel von Ionen wie Kalzium. Doch so wichtig Kalzium für die Signalübertragung ist: Zu viel davon darf nicht in der Zelle bleiben. Ein unausgeglichener Kalziumspiegel kann die Zellfunktion stören und langfristig Krankheiten begünstigen – darunter erblich bedingte Taubheit. Deshalb ist es entscheidend, dass die Zellen Kalzium nach jedem Signal schnell und präzise wieder abpumpen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856999

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Verbesserung der Rolle von Kupfer bei der CO2-Umwandlung in wertvolle Brennstoffe

Forschende der Interface Science Abteilung am Fritz-Haber-Institut haben untersucht, wie die Anwendung von gepulsten elektrischen Potentialbehandlungen auf Kupfereinzelkristalloberflächen als Modellkatalysatoren deren Fähigkeit verbessern kann, Kohlendioxid (CO2) in Brennstoffe wie Ethylen und Ethanol umzuwandeln. Der Schlüssel zur Erreichung der Selektivitätstunbarkeit liegt in der Kontrolle der durch die Pulse induzierten strukturellen und chemischen Katalysatortransformationen. Diese Forschung bietet Einblicke, die helfen könnten, CO2-Emissionen zu reduzieren und erneuerbare Energiequellen zu produzieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news857017

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Nicht nur der Verdauungstrakt: Gewässer brauchen das richtige Mikrobiom

Studie zeigt: Berliner Gewässer tragen bakterielle Spuren der Stadtbevölkerung – mit potenziellen Risiken für ihren ökologischen Status. Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben an Berliner Kleingewässern untersucht, wie die Herkunft des Wassers und die mikrobielle Gemeinschaft zusammenhängen. Dabei entdeckten sie Mikroorganismen, die auf einen hohen anthropogenen Einfluss hindeuten und beispielsweise im menschlichen Darm vorkommen. Der Grund: Kleine Fließgewässer wie die Panke oder die Erpe, führen hauptsächlich geklärtes Abwasser. Das Gewässermikrobiom beeinflusst den ökologischen Status, die Wasserqualität und die Biodiversität.

„Ein Gewässer braucht ebenso wie unser Darm ein funktionierendes Mikrobiom. Bakterien und andere Mikroorganismen bilden die Grundlage des Nahrungsnetzes, sind an Stoffwechselprozessen beteiligt und ermöglichen die Selbstreinigung von Gewässern“, sagt Dr. Maria Magdalena Warter, IGB-Forscherin und Erstautorin einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift Hydrology and Earth System Sciences erschienen ist. Zu einem gesunden Gewässermikrobiom gehören bestimmte Bakterien, Archaeen und Mikroalgen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856934

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Mit Supersäuren gegen Ewigkeitschemikalien

TU Berlin stellt Silizium-basierte „Lewis-Säuren“ her, die die Problemchemikalie PFAS angreifen können
Forschenden des Katalyse-Exzellenzclusters UniSysCat der TU Berlin ist es erstmals gelungen, eine bereits theoretisch vorhergesagte Klasse von sogenannten Super-Lewis-Säuren herzustellen, die das Element Silizium sowie ein Halogenatom enthalten. Diese Verbindungen gehören zu den stärksten bisher hergestellten Lewis-Säuren und können auch sehr stabile chemische Bindungen aufbrechen. Damit sind sie von großem Interesse für Recyclingprozesse und das Konzept der Grünen Chemie, beispielsweise für den Abbau von gesundheitsschädlichen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), auch bekannt als „ewige Chemikalien“. Das Besondere: Durch einen Kreislaufprozess innerhalb der Abbau-Reaktion werden diese Lewis-Säuren nicht verbraucht und könnten daher zukünftig wie Katalysatoren wirken. Die Ergebnisse wurden jetzt im Fachmagazin Nature Chemistry veröffentlich

PFAS kann man nicht riechen oder schmecken und sie werden verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Wenn sie einmal in die Umwelt gelangt sind, bleiben sie dort für sehr lange Zeit, denn die Stoffe können weder durch Wasser noch durch Licht oder Bakterien zeitnah abgebaut werden. Gerade weil PFAS so beständig sind, werden sie vielfältig eingesetzt, etwa für Regenjacken, Pfannen oder Baustoffe. Und immer wieder werden in Deutschland Flächen entdeckt, die mit hohen Konzentrationen von PFAS kontaminiert sind.

mehr: https://idw-online.de/de/news856911

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Daten aus 70 Jahren zeigen: Anpassungsmaßnahmen können Hochwasserschäden reduzieren

Menschen passen sich an Überschwemmungen durch private Vorsorgemaßnahmen, Frühwarnsysteme, Notfallpläne und andere Lösungen an. Eine neue Attributionsstudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass solche Anpassungsmaßnahmen – abgesehen von baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen – die wirtschaftlichen Schäden durch Überschwemmungen seit 1950 um 63 Prozent und die Zahl der Todesopfer um 52 Prozent verringert haben. Die Studie analysiert sieben Jahrzehnte historischer Hochwasserauswirkungen in Europa und zeigt, wie Anpassung die Folgen im Laufe der Zeit reduziert hat.

Hochwasserschäden entstehen aus dem Zusammenspiel von Gefahren wie Starkregen oder Sturmfluten, Exposition – also wie viele Menschen und Sachwerte sich in gefährdeten Gebieten befinden – und Verwundbarkeit, also wie stark Menschen und Sachwerte bei Überschwemmungen geschädigt werden. „Hochwasserschutz und andere Anpassungsmaßnahmen haben seit 1950 den wachsenden Hochwasserrisiken durch die Ausweitung in Überschwemmungsgebiete und den Klimawandel auf dem gesamten Kontinent weitgehend entgegengewirkt“, erklärt Dominik Paprotny, PIK-Forscher und Hauptautor der in Science Advances veröffentlichten Attributionsstudie. „Die Verwundbarkeit wurde deutlich verringert, doch in den vergangenen 20 Jahren ist der Fortschritt bei der Anpassung langsamer geworden – ein Hinweis darauf, dass zusätzliche Anstrengungen nötig sind, um künftig eine Zunahme der Hochwasserschäden durch den Klimawandel zu verhindern.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856770

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Was der Klimawandel für das Mittelmeer bedeutet

Der Klimawandel gefährdet die Meeres- und Küstenökosysteme im Mittelmeerraum. Erwärmung, Meeresspiegelanstieg und Versauerung treten dort intensiver und schneller auf, als im globalen Durchschnitt. Eine aktuelle Studie unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel hat untersucht, wie stark das Meeres- und Küstenökosysteme im Mittelmeer schon bei weiterer, vergleichsweise geringer, Erwärmung gefährdet sind. Dafür wurden 131 wissenschaftliche Studien im Rahmen einer Meta-Analyse ausgewertet. Die Ergebnisse sind jetzt in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.

Im Mittelmeer steigen die Temperaturen derzeit auf Rekordwerte. Statt einer Erfrischung erwarten Urlauber:innen etwa in Griechenland, Italien und Spanien Wassertemperaturen bis zu 28 Grad und mehr. Mit einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 26,9°C war der Juli 2025, laut dem Erdbeobachtungsdienst Copernicus, der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen für das Mittelmeer. Die Erwärmung durch den Klimawandel gilt – neben Stressoren wie Überfischung, Verschmutzung oder Habitatzerstörung – als Hauptfaktor für die Gefährdung von Lebensräumen im Meer und an den Küsten. „Die Folgen sind nicht nur Zukunftsszenarien, sondern sehr reale Risiken, die wir bereits heute beobachten können. Der anhaltende Anstieg der Temperaturen und des Meeresspiegels sowie die Ozeanversauerung bergen erhebliche Risiken für die Umwelt am und im Mittelmeer“, sagt Dr. Abed El Rahman Hassoun, Chemischer Ozeanograph am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

mehr: https://idw-online.de/de/news857740

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Die Welt überschreitet ihren ersten Klimakipppunkt

Global Tipping Points Report 2025 zeigt auf: Absterben vieler Korallenriffe nur noch unter größtem Aufwand vermeidbar.
FRANKFURT. In einem vorgelegten Bericht gehen internationale Klimawissenschaftler und Klimawissenschaftlerinnen davon aus, dass das Absterben zahlreicher tropischer Korallenriffe infolge steigender Temperaturen der Weltmeere nur noch unter größten Anstrengungen verhinderbar ist. Auch Teile der polaren Eiskappen haben möglicherweise bereits Kipppunkte überschritten. Ihr weiteres Schmelzen könnte zu einem irreversiblen Anstieg des Meeresspiegels um mehrere Meter führen.

Zu den Leitautoren und Leitautorinnen des Global Tipping Points Report 2025 (GTPR 2025) zählt Nico Wunderling, Professor für Computational Earth System Sciences am Center for Critical Computational Studies | C3S der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Forscher am Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt, der gemeinsam mit weiteren Leitautor:innen das GTPR-Kapitel „Earth System Tipping Points and Risks“ geleitet hat. „Die verheerenden Folgen des Überschreitens von Klimakipppunkten bedrohen unsere Gesellschaften massiv“, sagt Nico Wunderling. „Es besteht sogar das Risiko, dass das Kippen eines Klimasystems das Kippen anderer Systeme auslöst oder beschleunigt. Dieses Risiko nimmt mit einem Überschreiten der 1,5°C-Marke deutlich zu.“

mehr: https://idw-online.de/de/news859633

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Autonome und vernetzte Systeme mit der TH Deggendorf: Technologietransferzentrum in Erding?

tadt und Landkreis Erding wollen zukünftig zusammen mit der Technische Hochschule Deggendorf (THD) das erfolgreiche Konzept von Forschung und Transfer in der Fläche auch in Erding etablieren. In Kürze soll deshalb beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (BayStMWK) die Einrichtung eines sogenannten Technologietransferzentrums (TTZ) beantragt werden. Aktuell gibt es in Bayern 52 solcher TTZ, alleine die Deggendorfer Hochschule betreibt davon 17 Stück – alle in Niederbayern und der Oberpfalz.

Zentrales Thema der Digitalisierung
Für den TTZ-Standort Erding wäre das Zukunftsthema „Autonome und vernetzte Systeme“ vorgesehen. „Damit greifen wir ein Themenfeld auf, das in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle für Digitalisierung, Industrie 4.0 und Robotik spielen wird“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Dorner, Vizepräsident für Forschung an der THD. Ergänzend sei eine enge Schnittstelle zum Innovationszentrum Bundeswehr (InnoZBW) vorgesehen, um Synergien zwischen ziviler und militärischer Forschung zu nutzen und Wissenstransfer in beide Richtungen zu ermöglichen. Erdings Oberbürgermeister Max Gotz erklärt, das TTZ solle sich als verlässlicher Innovationspartner für die regionale Wirtschaft etablieren. „Unternehmen in Erding und Umgebung erhalten so Zugang zu aktuellem Know-how aus der Hightech Agenda Bayern sowie zu den Kompetenzen der Technologieunternehmen im Großraum München.“ Gleichzeitig entstünde ein Ort, an dem neue Impulse für die regionale Wertschöpfung gesetzt werden könnten.

mehr: https://idw-online.de/de/news859927

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KI: Wenn Maschinen fühlen lernen

Neben sprachlichen Prompts können Large Language Models auch Herzfrequenzdaten verstehen, interpretieren und daran angepasst reagieren. Das haben Dr. Morris Gellisch, ehemals an der Ruhr-Universität Bochum und heute an der Universität Zürich, und Boris Burr von der Ruhr-Universität Bochum in einem Experiment nachgewiesen. Sie entwickelten dafür eine technische Schnittstelle, über die physiologische Daten in Echtzeit an das Sprachmodell übermittelt werden können. Die Künstliche Intelligenz kann dadurch auch die Sprache des Körpers einbeziehen, auf die Menschen keinen bewussten Einfluss nehmen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung in medizinischen und pflegerischen Anwendungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news859954

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Die Energiewende gemeinsam gestalten – Forschungsverbund CREATE:ENERGY lädt zur Jahreskonferenz

Gemeinsam mit Bürgerinnen und kommunalen Vertreterinnen diskutieren Fachakteur*innen aus Forschung und Praxis am Donnerstag und Freitag, 9. und 10. Oktober 2025, in der Sport- und Kulturscheune des Vetschauer Ortsteils Raddusch im Spreewald über die Zukunft der Energiewende in Strukturwandelregionen der Lausitz und des Rheinischen Reviers.
Die Jahreskonferenz des Projektes CREATE:ENERGY der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen ist mit dem Motto der Kampagne „MachMaWatt! – Bürgerenergie gestalten“ überschrieben. Interessierte sind herzlich willkommen.

Im Fokus stehen die Erfahrungen aus den Städten Vetschau, Calau, Lübbenau und dem Amt Burg (Spreewald), die gemeinsam mit Gästen aus Nordrhein-Westfalen einen Blick auf die Herausforderungen und Chancen der Energieerzeugung in ehemaligen Bergbauregionen werfen. Dabei geht es um die Nutzung von Flächen, etwa für Photovoltaik auf Dächern oder Freiflächen, um rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie um die Frage, wie lokale Energieprojekte sinnvoll und nachhaltig umgesetzt werden können.

mehr: https://idw-online.de/de/news859249

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Produzieren Küstenregionen wichtiges Klimagas?

Das Spurengas Carbonylsulfid hat als Vorläufer von kühlenden Aerosolen eine wichtige Bedeutung für das Weltklima. Ein großer Teil der weltweiten Emissionen stammt wahrscheinlich aus dem Meer, doch der genaue Ursprung ist zum Teil noch unklar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel wollen nun gemeinsam Quellen des schwefelhaltigen Spurenstoffs finden.

Je ein Atom Sauerstoff, Kohlenstoff und Schwefel ergeben zusammen die Verbindung Carbonylsulfid – ein Spurengas, das als Vorläufer von kühlenden Aerosolen eine wichtige Bedeutung für das Weltklima hat. Ein großer Anteil der weltweiten Emissionen stammt wahrscheinlich aus dem Meer, doch der genaue Ursprung ist zum Teil noch unklar. Diese im globalen Budget bislang nicht erklärbaren Emissionen stehen im Mittelpunkt eines kürzlich bewilligten internationalen Forschungsprojekts: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel wollen gemeinsam die These überprüfen, ob Küstengebiete eine wichtige Quelle für Carbonylsulfid sind. Die Geoökologin Prof. Dr. Sinikka Lennartz von der Universität Oldenburg leitet das Vorhaben auf deutscher Seite. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt dafür über drei Jahre rund 350.000 Euro bereit.

mehr: https://idw-online.de/de/news859256

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Die natürliche Erholung tropischer Wälder braucht Zeit

Das Zusammenspiel von Pflanzen und samenausbreitenden Tieren erholt sich erst nach etwa zwei Jahrzehnten, zeigt eine neue Studie. Ein Forschungsteam des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Frankfurt (SBiK-F) hat untersucht, wie schnell sich die Samenausbreitung durch Tiere in tropischen Wäldern nach deren Rodung erholen kann. Ihre jetzt im wissenschaftlichen Fachjournal „Current Biology“ erschienene Studie zeigt: Es dauert Jahrzehnte, bis die samenausbreitenden Tiere zurückkehren und die natürliche Wiederbewaldung in Gang setzen können. Ein entscheidender Faktor für das Tempo der Wiederherstellung der Samenausbreitung ist dabei die Anbindung an intakte Waldgebiete.

Regenwälder sind unersetzliche Hotspots der Artenvielfalt und gelten als die „Lunge der Erde“. Doch die Fläche ungestörter tropischer Wälder nimmt durch Abholzung immer weiter ab. Die Wiederherstellung von Tropenwäldern ist deshalb entscheidend für die Erhaltung der Artenvielfalt und den Klimaschutz. Die meisten tropischen Pflanzen sind darauf angewiesen, dass Tiere ihre Samen ausbreiten – diese Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Tieren spielen daher eine unersetzliche Rolle bei der natürlichen Regeneration der Wälder. Aber wie lange dauert es, bis sich diese natürlichen Prozesse erholen?

mehr: https://idw-online.de/de/news859238

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Kühlere Warmzeiten: Wie der Südozean das Klima und den CO2-Gehalt der Atmosphäre steuerte

Der Südozean rund um die Antarktis spielt eine entscheidende Rolle für den globalen Kohlenstoffkreislauf – und damit für das Klima. Das zeigt eine neue Studie unter Beteiligung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel, die heute in Nature Communications erscheint. Ein internationales Team konnte nachweisen, dass eine stärkere Schichtung des Südozeans vor 800.000 bis 430.000 Jahren dazu führte, dass weniger Kohlendioxid aus der Tiefe in die Atmosphäre gelangte. Die Folge waren deutlich niedrigere Temperaturen als in späteren Warmzeiten.

Das Klima der Erde schwankt seit Millionen von Jahren zwischen Kalt- und Warmzeiten. Während der sogenannten „lauwarmen Zwischeneiszeiten“ – Warmphasen zwischen 800.000 und 430.000 Jahren vor unserer Zeit – lagen die CO2-Konzentrationen nur bei rund 240 bis 260 ppm (parts per million, Maßeinheit für Moleküle pro einer Million Luftmoleküle). Spätere Zwischeneiszeiten erreichten Werte um 280 bis 300 ppm. Zum Vergleich: Heute liegt die Konzentration durch menschliche Emissionen bereits bei über 420 ppm. Warum diese frühen Warmzeiten kühler ausfielen, war bislang unklar. Eine neue Studie rückt den Südozean, also das Meer rund um den Südpol, als entscheidenden Faktor in den Mittelpunkt.

mehr: https://idw-online.de/de/news859267

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Personalisierte Brustkrebstherapie: neuer Behandlungsansatz für Patientinnen mit eingeschränkter Tamoxifen-Wirkung

Das Dr. Margarete Fischer-Bosch Institut für Klinische Pharmakologie in Stuttgart hat einen zukunftsweisenden Therapieansatz für Brustkrebspatientinnen entwickelt, bei denen die Wirkung des Standardmedikaments Tamoxifen eingeschränkt ist. Die innovative Kombinationstherapie wurde unter dem Namen TAMENDOX erfolgreich in einer klinischen Studie getestet. Die Ergebnisse sind nun in der renommierten Fachzeitschrift Clinical Cancer Research veröffentlicht worden. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen (WHO, 2023). Das Dr. Margarete Fischer-Bosch Institut für Klinische Pharmakologie (IKP) hat nun in einer klinischen Studie eine neue Therapie entwickelt, die die Hormonbehandlung bei Brustkrebs individuell an die Patientin anpasst. Ziel ist es, die Wirksamkeit von Tamoxifen – einem seit Jahrzehnten eingesetzten Medikament bei hormonabhängigem Brustkrebs – bei Patientinnen zu verbessern, bei denen das Mittel bisher nicht wie gewünscht anschlägt.

mehr: https://idw-online.de/de/news859245

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Vom Reststoff zum Rohstoff: Spanplatten aus 100 Prozent Altholz

Gemeinsame Pressemitteilung der FNR und des Fraunhofer IAP
Ein innovatives chemisches Verfahren des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP ermöglicht das vollständige Recycling von Spanplatten. Zusammen mit seinen Partnern – der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, System 180 GmbH und PreZero Holz GmbH – zeigte das Institut, dass sich daraus wieder neue Holzbauteile herstellen lassen, ohne Neumaterial einzusetzen. Das Projekt wurde über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gefördert.

Spanplatten sind heute aus der Baubranche und dem Möbelbau kaum mehr wegzudenken. Sie bieten eine hohe Formstabilität, effiziente Verarbeitung und gute Materialausnutzung. Doch bislang endete ihr Lebenszyklus meist mit der Verbrennung. Das Fraunhofer IAP hat nun ein chemisches Recyclingverfahren entwickelt, mit dem sich Holzspanwerkstoffe zu 100 Prozent wiederverwerten lassen – ohne den Zusatz neuer Späne oder Klebstoffe.

mehr: https://idw-online.de/de/news858949

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Produzieren Küstenregionen wichtiges Klimagas?

Das Spurengas Carbonylsulfid hat als Vorläufer von kühlenden Aerosolen eine wichtige Bedeutung für das Weltklima. Ein großer Teil der weltweiten Emissionen stammt wahrscheinlich aus dem Meer, doch der genaue Ursprung ist zum Teil noch unklar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel wollen nun gemeinsam Quellen des schwefelhaltigen Spurenstoffs finden.

Je ein Atom Sauerstoff, Kohlenstoff und Schwefel ergeben zusammen die Verbindung Carbonylsulfid – ein Spurengas, das als Vorläufer von kühlenden Aerosolen eine wichtige Bedeutung für das Weltklima hat. Ein großer Anteil der weltweiten Emissionen stammt wahrscheinlich aus dem Meer, doch der genaue Ursprung ist zum Teil noch unklar. Diese im globalen Budget bislang nicht erklärbaren Emissionen stehen im Mittelpunkt eines kürzlich bewilligten internationalen Forschungsprojekts: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, den USA und Israel wollen gemeinsam die These überprüfen, ob Küstengebiete eine wichtige Quelle für Carbonylsulfid sind. Die Geoökologin Prof. Dr. Sinikka Lennartz von der Universität Oldenburg leitet das Vorhaben auf deutscher Seite. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt dafür über drei Jahre rund 350.000 Euro bereit.

mehr: https://idw-online.de/de/news859256

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Chemiker*innen der Universität Paderborn entdecken neuen Weg, Klimaschädling „Lachgas“ abzubauen

„Um dem Klimawandel zu trotzen, braucht es neue Ansätze für den Abbau von Treibhausgasen“, sagt Prof. Dr. Jan Paradies von der Universität Paderborn. Gemeinsam mit seinem Team ist der Chemiker diesem Ziel jetzt ein großes Stück näher gekommen. Den Wissenschaftler*innen ist es gelungen, das ozonschädliche Lachgas mithilfe einer metallfreien Katalyse und bei niedrigen Temperaturen in unschädliche Bestandteile zu zersetzen. Die Ergebnisse wurden im international renommierten „Journal of the American Chemical Society“ veröffentlicht.

„Lachgas ist eine der potentesten ozonschädigenden Substanzen und hat ein 265-mal höheres Treibhauspotenzial als CO₂. Es verursacht rund sechs Prozent der globalen Erwärmung und wird in der Landwirtschaft, in industriellen sowie medizinischen Prozessen eingesetzt. Seit der industriellen Revolution ist die Konzentration in der Atmosphäre um 20 Prozent gestiegen. Angesichts dieser Umweltauswirkungen ist der Forschungsbedarf für neue und effiziente Abbaumethoden hoch“, erklärt Prof. Paradies.

mehr: https://idw-online.de/de/news859222

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Wenn Grenzen verschwimmen: Deutsch-dänisches Projekt entwickelt Lösungen für Klimaanpassung

POSEIDON-Halbzeitkonferenz zeigt Erfolge von sensorgestützter Baumbewässerung bis zu mobilem Hochwasserschutz
Starkregen, steigendes Grundwasser, Hitze – die Folgen des Klimawandels machen weder an Landes- noch an Kommunalgrenzen halt. Vom 29. bis 30. September 2025 kamen in Kiel Fachleute aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft zur Halbzeitkonferenz des deutsch-dänischen Interreg-Projekts POSEIDON sowie des Schwesterprojekts ClimatePol zusammen, um innovative Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel zu diskutieren. Die Veranstaltung zeigte: Die grenzübergreifende Zusammenarbeit trägt Früchte – von sensorgestützter Bewässerung für Stadtbäume bis hin zu mobilen Flutschutzwänden. „Wir sehen, dass der Austausch zwischen Dänemark und Deutschland enorm wertvoll ist“, sagt Dr. Agnes Sachse, Wissenschaftlerin im POSEIDON-Projekt und am Kompetenzzentrum Geo-Energie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). „Die Herausforderungen unterscheiden sich zwar: Norddeutschland kämpft vor allem mit Starkregenereignissen, Dänemark eher mit steigendem Grundwasser, aber auch mit Starkregen. Doch wir lernen voneinander und treiben Lösungen gemeinsam voran.“

mehr: https://idw-online.de/de/news859333

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Die natürliche Erholung tropischer Wälder braucht Zeit

Das Zusammenspiel von Pflanzen und samenausbreitenden Tieren erholt sich erst nach etwa zwei Jahrzehnten, zeigt eine neue Studie. Ein Forschungsteam des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums Frankfurt (SBiK-F) hat untersucht, wie schnell sich die Samenausbreitung durch Tiere in tropischen Wäldern nach deren Rodung erholen kann. Ihre jetzt im wissenschaftlichen Fachjournal „Current Biology“ erschienene Studie zeigt: Es dauert Jahrzehnte, bis die samenausbreitenden Tiere zurückkehren und die natürliche Wiederbewaldung in Gang setzen können. Ein entscheidender Faktor für das Tempo der Wiederherstellung der Samenausbreitung ist dabei die Anbindung an intakte Waldgebiete.

Regenwälder sind unersetzliche Hotspots der Artenvielfalt und gelten als die „Lunge der Erde“. Doch die Fläche ungestörter tropischer Wälder nimmt durch Abholzung immer weiter ab. Die Wiederherstellung von Tropenwäldern ist deshalb entscheidend für die Erhaltung der Artenvielfalt und den Klimaschutz. Die meisten tropischen Pflanzen sind darauf angewiesen, dass Tiere ihre Samen ausbreiten – diese Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Tieren spielen daher eine unersetzliche Rolle bei der natürlichen Regeneration der Wälder. Aber wie lange dauert es, bis sich diese natürlichen Prozesse erholen?

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IAB-Lohnmonitor: Stundenlöhne steigen um 5,5 Prozent

Im zweiten Quartal 2025 lag der durchschnittliche Stundenlohn in Deutschland bei 25,61 Euro. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Anstieg um 5,5 Prozent. Die Lohnungleichheit nahm in dem Zeitraum ab, der Gender Pay Gap sank. Zu diesen Ergebnissen kommt der Lohnmonitor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis der Online-Personenbefragung (OPAL), mit der sich die Lohnentwicklung in Deutschland frühzeitig beobachten lässt.

Die Lohnentwicklung verlief über die Einkommensverteilung hinweg unterschiedlich. Insbesondere im unteren Bereich der Lohnskala kam es zu einem überdurchschnittlichen Anstieg. Bis zum dritten Quartal 2024 entwickelten sich die oberen Löhne schwächer, legten aber dann wieder stärker zu. Insgesamt nahm die Lohnungleichheit ab.“ Die Lohnschere schließt sich. Und das, obwohl der Mindestlohn in diesem und dem vergangenen Jahr nur etwa halb so stark gestiegen ist wie der Durchschnittlohn“, so Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.

mehr: https://idw-online.de/de/news859431

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Wasser spalten: Wie Ordnung und Unordnung die chemische Reaktivität steuern.

Wasserstoff ist eine wichtige Energiequelle für die Zukunft. Daher ist es wichtig, den Elektrolyseprozess zu verstehen. Forschende am Max-Planck-Institut für Polymerforschung und am Yusuf Hamied Department of Chemistry der Universität Cambridge haben nun einen damit verbundenen Prozess, den Autodissoziationsprozess, genauer untersucht. Während die grundlegende Chemie der Wasserdissoziation unter Standardbedingungen gut verstanden ist, ist viel weniger darüber bekannt, wie sie sich unter den starken elektrischen Feldern verhält, die in elektrochemischen Systemen auftreten

In der Natur unterliegt das Verhalten von Systemen – ob groß oder klein – stets einigen wenigen Grundprinzipien. Beispielsweise fallen Objekte nach unten, weil dadurch ihre Energie minimiert wird. Gleichzeitig sind Ordnung und Unordnung wichtige Faktoren, die ebenfalls physikalische Prozesse beeinflussen. Systeme – insbesondere unsere Wohnungen – neigen dazu, mit der Zeit zunehmend unordentlicher zu werden. Selbst auf mikroskopischer Ebene tendieren Systeme dazu, zunehmende Unordnung zu favorisieren, ein Phänomen, das als Anstieg der sogenannten „Entropie” bekannt ist.

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Universität zu Köln verbessert sich auf Rang 2 der gründungsfreundlichsten Hochschulen

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat den aktuellen Startup Monitor vorgestellt / Die Universität zu Köln ist erneut die gründungsfreundlichste nicht-technische Volluniversität Deutschlands

Der Bundesverband Deutsche Startups e. V. (Startup-Verband) hat den aktuellen Startup Monitor 2025 veröffentlicht. Die Ergebnisse wurden am Montag, den 29. September, von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche vorgestellt. Besonders viele Gründerinnen kommen demnach von der Universität zu Köln, die erneut als gründungsfreundlichste nicht-technische Volluniversität Deutschlands abschneidet. Sie verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von Rang 3 auf Rang 2. 3,9 Prozent der Befragten haben in Köln ihren höchsten akademischen Abschluss erworben. Nur die TU München bringt mehr Gründerinnen hervor (4,2 Prozent der Befragten). Die jährliche Studie gilt mit rund 1.800 befragten Gründer*innen als umfassendste Untersuchung zur Startup-Szene in Deutschland.

mehr: https://idw-online.de/de/news858989

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Deutschland braucht bis 2030 rund 160.000 zusätzliche Arbeitskräfte für die Energiewende

In den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach Arbeitskräften für die Umsetzung des Klimaschutzes deutlich steigen. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Für die Umsetzung der Energiewende werden bis zum Jahr 2030 rund 157.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, bis zum Jahr 2040 102.000. Für die Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen sind bis 2030 beziehungsweise bis 2040 über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich.

Bis 2040 steigt durch die Umsetzung des Klimaschutzes die Nachfrage nach Arbeitskräften im Baugewerbe, in der Energieversorgung und in der Land- und Forstwirtschaft deutlich. Zudem werden mehr Arbeitskräfte im Bereich der IT und der vorgelagerten Zulieferindustrien benötigt. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie dem demografischen Wandel und der digitalen Transformation kann es insgesamt aber dennoch zu einem Arbeitsplatzabbau in den genannten Branchen kommen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856825

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BBSR veröffentlicht Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat heute das Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Die Empfehlungen zeigen, wie Bund, Länder und Kommunen mit der Wärmeplanung gemeinsam einen Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat heute das Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Die Empfehlungen zeigen, wie Bund, Länder und Kommunen mit der Wärmeplanung gemeinsam einen Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Das BBSR hatte im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) die Steuerung des Dialog-Prozesses übernommen. Beteiligt waren auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) und das Kompetenzzentrum Wärmewende (KWW). In einer Reihe von Fachworkshops haben Stakeholder aus Kommunen, Landesbehörden, Verbänden, Unternehmen und Wissenschaft kontinuierlich ihre Erfahrungen, Bedarfe und Lösungsvorschläge eingebracht, um die Wärmeplanungspraxis schnell voranzubringen und gemeinsam Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news856829

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UN-Plastikabkommen: Was wurde mit den Verhandlungen in Genf erreicht?

Am 5. bis 15. August haben in Genf Delegierte aus 183 Ländern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft verhandelt, um ein Abkommen gegen die globale Plastikverschmutzung zu beschließen. Denn diese schadet der Umwelt, der Gesundheit des Menschen und dem Klima. Was erreicht wurde und wie es weitergeht, schätzen die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Umweltchemikerin Prof. Annika Jahnke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein. Sie haben vor Ort die „Scientists‘ Coalition for an Effective Plastics Treaty“ und die deutsche Delegation unterstützt.

mehr: https://idw-online.de/de/news856817

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60 Prozent der Landflächen weltweit in bedenklichem Zustand

Eine neue Studie kartografiert räumlich detailliert und über Jahrhunderte die planetare Belastungsgrenze der „funktionalen Integrität der Biosphäre“. Demnach sind 60 Prozent der globalen Landflächen schon außerhalb des lokal definierten sicheren Bereichs und 38 Prozent sogar in der Hochrisikozone. Die Studie wurde geleitet vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zusammen mit der Universität für Bodenkultur Wien und publiziert in der renommierten Fachzeitschrift One Earth.

Die funktionale Integrität der Biosphäre meint die Fähigkeit der Pflanzenwelt, zur Regulierung des Erdsystems beizutragen. Dazu muss die Pflanzenwelt in der Lage sein, durch Photosynthese genügend Energie zu gewinnen, um die Materialflüsse von Kohlenstoff, Wasser und Stickstoff aufrechtzuerhalten, welche die Ökosysteme und ihre vielfältig vernetzten Prozesse unterstützen – trotz der heutigen massiven Eingriffe des Menschen. Zusammen mit Artensterben und Klimawandel bildet die funktionale Integrität der Biosphäre den Kern des Analysekonzepts der Planetaren Grenzen (https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/planetare-grenzen/planetare-gren…) zum sicheren Handlungsraum der Menschheit.

mehr: https://idw-online.de/de/news856725

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Fische im globalen Wandel: Internationale Fachtagung an der RPTU

Vom 09. bis zum 12. Oktober 2025 dreht sich am Campus Landau der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) alles um das Thema Fische und deren Schutz in Zeiten des globalen Wandels: Interdisziplinär diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Fischerei und Gesellschaft über die Auswirkungen der sich verändernden Umweltbedingungen. Biodiversität und Lebensraumqualität stehen dabei unter anderem im Mittelpunkt.

Weltweit nehmen die Fischbestände ab. Globale Umweltveränderungen, wie etwa die Erwärmung von Gewässern, gelten dabei als zentrale Ursache. So sind zwischen 1970 und 2020 im weltweiten Durchschnitt die Bestände wandernder Süßwasserfische um rund 80 Prozent zurückgegangen. Ein deutliches Warnsignal für klimawandelbedingte Veränderungen in unseren heimischen Gewässern ist, dass die Bachforelle – charakteristisch für unsere Bäche und Flüsse – 2023 erstmals auf der Roten Liste Deutschlands als „gefährdet“ eingestuft wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news859045

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Schadstoffe im Wattenmeer: Forschende entwickeln Analyse-Tool

Fische im Wattenmeer sind zunehmend mit Schadstoffen belastet. Forschende der Universität Oldenburg wollen die Wechselwirkungen besser verstehen. Das Ziel: Eine Softwarelösung entwickeln, die bei der Datenauswertung für Naturschutz-Projekte hilft.

Forschende des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) an der Universität Oldenburg entwickeln zusammen mit Projektpartnern ein neues Analysetool, das dabei helfen soll, die Wechselwirkungen von Schadstoffen und anderen Umweltbelastungen auf Fische im Wattenmeer besser zu verstehen.

Das Ziel: Umweltbehörden, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen in die Lage zu versetzen, einen raschen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Wechselwirkungen von Schadstoffen auf Fische zu gewinnen und verschiedene mögliche Szenarien zu testen. Mit dem Tool sollen so auch vielversprechende Naturschutzmaßnahmen zum Schutz der Fische identifiziert werden können. Die niedersächsische Wattenmeer-Stiftung fördert das Vorhaben mit 284.000 Euro. Beteiligt sind das gewässerökologische Institut „AquaEcology“ und der Softwareentwickler „BioDiv.Systems“.

mehr: https://idw-online.de/de/news859116

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Licht an für sauberes Wasser: Neue Generation kompakter und effizienter Wasseraufbereitungssysteme

Industrielle Prozess- und Abwässer stellen eine große Herausforderung für den Umweltschutz dar. Fraunhofer-Forschenden aus Dresden ist es nun gelungen, kompakte und energieeffiziente Systeme zu entwickeln, die durch photokatalytische Oxidation Verunreinigungen effizient abbauen. Kernstück dieser Systeme sind multifunktional beschichtete Schaumkeramiken.

Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht – doch selbst in hochentwickelten Ländern gelangen trotz moderner Infrastruktur immer wieder schwer abbaubare Schadstoffe in den Wasserkreislauf. Zu den Hauptverursachern gehören Pestizide, Arzneimittelrückstände, Industriechemikalien, Mikroplastik, Farbstoffe oder PFAS. Allein im Trinkwasser wurden laut Umweltbundesamt bis 2023 schon 40 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe festgestellt. Im Grundwasser, Oberflächenwasser und im Ablauf von Kläranlagen sind die Zahlen noch deutlich höher. Herkömmliche Reinigungsverfahren stoßen oft an technische, ökologische oder wirtschaftliche Grenzen und sind nicht in der Lage, sämtliche Spurenstoffe zu entfernen.

mehr: https://idw-online.de/de/news859053

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Abhängigkeit der Kipppunkte im globalen System: Vier zentrale Klimakomponenten destabilisieren sich

Vier der wichtigsten miteinander verbundenen Teile des Klimasystems der Erde verlieren an Stabilität. Das zeigt eine in Nature Geoscience veröffentlichte internationale wissenschaftliche Studie auf der Grundlage von Beobachtungsdaten. Den Forschenden gelang es, die Warnsignale für eine Destabilisierung des grönländischen Eisschilds, der Atlantischen Umwälzzirkulation, des Amazonas-Regenwalds und des südamerikanischen Monsunsystems aufzuzeigen.

„Wir haben jetzt überzeugende beobachtungsbasierte Belege dafür, dass mehrere miteinander verbundene Teile des Erdsystems sich destabilisieren“, sagt Erstautor Prof. Niklas Boers von der Technischen Universität München (TUM) und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Das bedeutet, dass diese Systeme sich kritischen Schwellenwerten nähern könnten, deren Überschreiten abrupte und irreversible Veränderungen mit schwerwiegenden Folgen auslösen könnte“, ergänzt Prof. Tim Lenton von der Universität Exeter.

mehr: https://idw-online.de/de/news859063

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Arbeitszeit pro Kopf auf Rekordhoch – Anstieg wird von Frauen getragen

ie Arbeitszeit pro Kopf ist in Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie liegt aktuell mit annähernd 29 Stunden pro Woche auf dem höchsten Niveau seit der Wiedervereinigung. Dies zeigen aktuelle Auswertungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Berechnet wurde die geleistete wöchentliche Arbeitszeit pro Kopf für die Gesamtbevölkerung im Alter zwischen 20 und 64 Jahren. Hierdurch sind alle Personen in der Bevölkerung unabhängig von ihrem aktuellen Erwerbsstatus berücksichtigt.

Frauen holen gegenüber den Männern auf
Während Frauen 1991 im Schnitt rund 19 Wochenarbeitsstunden leisteten, waren es 2022 bereits über 24 Stunden. „Dieser Anstieg wird durch eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen getragen. Die zunehmende Teilzeittätigkeit konnte durch eine starke Erhöhung des Anteils erwerbstätiger Frauen deutlich überkompensiert werden“, analysiert Harun Sulak vom BiB. So ist der Anteil erwerbstätiger Frauen innerhalb der letzten drei Jahrzehnte um fast ein Drittel gestiegen. Dennoch seien hier weitere Potenziale vorhanden: „So liegt die von Frauen und insbesondere Müttern als ideal angesehene Arbeitszeit nochmals höher als die aktuell realisierte Arbeitszeit. Familienpolitische Reformen wie der weitere bedarfsgerechte Ausbau der Kindertagesbetreuung sind wichtige Rahmenbedingungen, damit Frauen und auch Männer Erwerbsarbeit und Familie besser vereinbaren können“, so Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB.

mehr: https://idw-online.de/de/news856630

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Workation im Faktencheck: Auswirkungen auf die Arbeitswelt

Fraunhofer IAO: Workation mehr als ein Trend
Welche Auswirkungen hat die sogenannte Workation – eine Arbeitsform, bei der Berufstätige ihre Aufgaben an einem Urlaubsort oder während ihrer Reisen verrichten – auf Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistung? Und ist Workation ein kurzfristiger Trend oder wird sie sich in der Arbeitswelt etablieren? Eine aktuelle Untersuchung des Fraunhofer IAO zeigt, dass Mitarbeitende von einer erheblichen Steigerung ihrer Zufriedenheit durch flexible Arbeitsorte profitieren. Zudem trägt die Möglichkeit, Arbeit und Freizeit optimal zu kombinieren, zur Förderung der intrinsischen Motivation bei und führt zu einer messbaren Steigerung der Produktivität.

Die wichtigsten Erkenntnisse auf einem Blick
»Unsere Befragung zeigt, dass bereits 68 Prozent der Befragten mit Workation vertraut sind, dennoch ermöglichen nur 34 Prozent der Arbeitgeber der Befragten diese Form des mobilen Arbeitens«, erklärt Studienautorin Meral Yurdakul-Ziegler vom Fraunhofer IAO. »Dass zwischen Bekanntheit und tatsächlicher Umsetzung noch eine deutliche Diskrepanz besteht, verdeutlicht die Tatsache, dass bislang lediglich ein Viertel der Befragten eine Workation tatsächlich erlebt hat.« Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Befragung von 964 Personen, die im Zeitraum von Juli 2023 bis Dezember 2024 durchgeführt wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news858740

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Artenreichtum im und am Wasser: Lebendige Flüsse für Niedersachsen

Flüsse sind Hauptschlagadern für eine gesunde, lebendige Umwelt. Sie verbinden zahlreiche Lebensräume miteinander und spielen außerdem eine Rolle bei der Trinkwasserversorgung. Deshalb veranstalten die Vereinten Nationen (UN) übermorgen (Sonntag, 28. September) den Internationalen Tag der Flüsse. Damit Flüsse in Deutschland möglichst gesund und sauber sind, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen ein Modellprojekt für die Revitalisierung von Gewässerrändern ins Leben gerufen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Vorhaben, inklusive Vorstudie, mit insgesamt rund 340.000 Euro.

Fließgewässer unersetzlich für die Qualität des Grundwassers
„Flüsse sind essenziell für einen erfolgreichen Schutz der Umwelt“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Bäche, Flüsse und Kanäle vernetzen unterschiedliche Biotope und Lebensräume miteinander“, so Bonde. Außerdem seien sie Heimat für viele, teils seltene Tier- und Pflanzenarten. Auch für den Gesamtwasserhaushalt, die Qualität des Grundwassers und somit für eine stabile Trinkwasserversorgung sind Bonde zufolge gesunde Fließgewässer unersetzlich. Doch laut Umweltbundesamt waren 2022 deutschlandweit nur etwa acht Prozent der Fließgewässer in einem guten oder sehr guten Zustand – gemessen an der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU). In Niedersachsen wurde 2020 zwischen Landesregierung, Naturschutzverbänden und Akteuren aus der Landwirtschaft der „Niedersächsischen Weg“ vereinbart – eine Kooperation zum Schutz der Flüsse im Landesgebiet. Laut dem BUND-Referenten für Gewässerpolitik Manuel Nerhoff geht das von der DBU geförderte Projekt einen Schritt weiter: „Wir wollen die ökologische Qualität der heimischen Fließgewässer verbessern. Durch die Aufwertung von Gewässerrandstreifen können wir die Artenvielfalt und die Biotopvernetzung vor Ort stärken.“

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Projekt zur Binnenschifffahrt: Die Zukunft fährt auf Wasserstraßen

Wie lassen sich ländliche und städtische Gebiete durch Wasserstraßen verbinden? Wie wirken sich kleine Schiffsnetze auf die Umwelt und die regionale Wirtschaft aus? Fragen wie diesen ging ein Projekt unter der Führung der Universität Duisburg-Essen nach. Nun stellt das Team des Lehrstuhls Transportsysteme und -logistik am 30. September seine Ergebnisse im Nano Energie Technik Zentrum – NETZ in Duisburg vor.

Transporte auf der Straße tragen nach wie vor zu hohen CO2-Emissionen bei und sind wenig umweltfreundlich. Eine Alternative könnten Wasserstraßen bieten. Das Projekt WISTAR* zeigt das Potenzial der Binnenwasserstraßen für kleine ländliche Unternehmen in der französischen Normandie, im Ruhrgebiet, am Niederrhein und in Wallonien in Belgien auf.

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Neue Krebsmedikamente: Wie sich Nebenwirkungen am Auge behandeln lassen – und was sich in der Versorgung ändern muss

Moderne Krebsmedikamente wie Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) und Immuntherapien können schwerwiegende Nebenwirkungen am Auge bis hin zur Erblindung verursachen. Doch unser Gesundheitssystem ist strukturell auf diese Patientinnen und Patienten nicht eingestellt, deren Zahl künftig noch wachsen wird, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG). Daher fordert die Fachgesellschaft eine engere Verzahnung von Onkologie und Augenheilkunde sowie neue Versorgungspfade. Auf der Kongress-Pressekonferenz am Donnerstag, den 25. September 2025, stellte ein DOG-Experte Lösungsansätze vor.

„Die Fortschritte in der Onkologie sind beeindruckend, aber sie haben aus augenärztlicher Perspektive mitunter einen Preis“, stellt Professor Dr. med. Philipp Steven vom Centrum für Integrierte Onkologie der Uniklinik Köln fest. Vor allem neuartige Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) zeigen zwar vielversprechende Effekte gegen Tumoren, können jedoch auch toxische Veränderungen an der Hornhaut hervorrufen. „Wir sehen sogenannte Pseudomikrozysten, die sich in die optische Achse bewegen und das Sehvermögen massiv beeinträchtigen können“, erläutert Steven, Experte für onkologische Nebenwirkungen am Auge.

mehr: https://idw-online.de/de/news858752

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Klimawandel bedroht Fischvielfalt : Nature-Studie belegt Rückgänge in kühlen US-Gewässern

Die Zusammensetzung von Fischgemeinschaften in Flüssen und Bächen der USA hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten massiv verändert. Eine neue Studie in Nature belegt: Steigende Wassertemperaturen und die Ansiedlung bestimmter Fische durch den Menschen beschleunigen den Verlust der Biodiversität – vor allem in kühlen Gewässern. An der Studie ist Umweltexperte Prof. Dr. Ralf Schäfer (Universität Duisburg-Essen) beteiligt.

„Arten aus der Familie der Karpfen und echten Barsche, die kühles Wasser bevorzugen, verlieren zunehmend ihren Lebensraum, da die Temperaturen in Flüssen weltweit steigen“, erklärt Prof. Dr. Ralf Schäfer, Umweltforscher an der Universität Duisburg-Essen und am Research Center One Health Ruhr. Für die Studie hat er zusammen mit einem internationalen Forschungsteam Langzeitdaten zu fast 400 Fischarten in Nordamerika ausgewertet. Die Daten stammen von der US-Umweltbehörde EPA, die zwischen 1990 und 2019 Proben an knapp 3.000 Standorten erhoben hat.

mehr: https://idw-online.de/de/news858685

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PFAS-Filter aus der Kugelmühle

Ein Forschungsteam hat umweltfreundliches Material entwickelt, das bei der Beseitigung der Ewigkeitschemikalien helfen könnte.
FAS sind fluorhaltige Verbindungen, die in viele Alltagsprodukten stecken, etwa in Outdoor-Bekleidung und Kochgeschirr wie der Teflonpfanne. Denn PFAS sind widerstandsfähig, hitzebeständig und schmutzabweisend. Genau diese Stabilität macht Probleme: Die potenziell gesundheitsschädlichen Substanzen werden in der Umwelt kaum abgebaut und gelten als Ewigkeitschemikalien. Auch in Abwässern finden sich PFAS. Sie herauszufiltern, ist zwar möglich, aber aufwändig. Ein Team unter der Leitung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hat nun ein neues Filtermaterial entwickelt, basierend auf einer ungewöhnlichen Produktionsmethode. Entscheidende Experimente zur Optimierung des Verfahrens fanden an der DESY-Röntgenquelle PETRA III statt. Die Arbeitsgruppe stellt ihre Resultate im Fachmagazin small vor.

Die neuen Filter-Kandidaten heißen „kovalente organische Gerüststrukturen“. Sie besitzen nanometerkleine Poren, in denen PFAS-Moleküle buchstäblich hängenbleiben können. Die Nano-Gerüste lassen sich auf eine originelle Weise herstellen – durch das Mahlen in einer speziellen Mühle. „Im Labor nutzen wir dazu einen kleinen Plastikzylinder, etwa so groß wie ein Filmdöschen“, erklärt BAM-Forscherin Franziska Emmerling. „In diesen Zylinder tun wir etwas Pulver, ein Tröpfchen Lösemittel und zwei Stahlkugeln, etwa so groß wie Pfefferkörner.“

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Batterie-Boom trifft Brandschutz

Energiespeicher im Fokus der Braunschweiger Brandschutz-Tage 2025
Energiespeicher gelten als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Doch sie stellen auch eine neue Herausforderung für den Brandschutz dar. Die 39. Auflage der Braunschweiger Brandschutz-Tage vom 30. September bis 1. Oktober 2025 widmet sich deshalb aktuellen Fragen und Forschungsergebnissen zum Thema. Die Tagung findet in diesem Jahr im Audimax der Technischen Universität Braunschweig statt.

Im Zentrum der Braunschweiger Brandschutz-Tage stehen die Risiken von Hochvoltspeichern und stationären Batteriesystemen. Lithium-Ionen-Batterien können im Fehlerfall innerhalb weniger Sekunden in Brand geraten, dabei giftige Gase freisetzen und sind oft nur schwer zu löschen. Für Planer*innen, die Feuerwehr und Versicherungen bedeutet das: Es sind neue Konzepte gefragt.

„Mit dem Einzug von Energiespeichern in immer mehr Gebäuden wächst auch das Risiko von Bränden mit völlig neuen Dynamiken“, sagt Professor Jochen Zehfuß, wissenschaftlicher Tagungsleiter und Leiter des Fachgebiets Brandschutz im Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der TU Braunschweig. „Unser Ziel ist es, die neuesten Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zusammenzubringen, um sichere Lösungen für den Umgang mit diesen Technologien zu entwickeln.“

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Wie Moorschutz und Dachbegrünung für besseres Stadtklima sorgen

Osnabrück. Gründächer sind Oasen für Insekten und kleine Tiere in dicht bebauten urbanen Zentren. Doch Nährbodenplatten auf dem Dach bestehen zumeist aus mineralischen Rohstoffen. Diese Materialien sind endlich. Deshalb hat das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 125.000 Euro geförderte Startup „Planterial“ eine neuartige Bodenplatte mit nachwachsenden Rohstoffen aus wiedervernässtem Moor mit doppelter Wirkung für den Klimaschutz entwickelt.

Dachbegrünung mit positiver Umweltbilanz
Die Moor-Wiedervernässung dient laut DBU dem Klimaschutz, der Biodiversität und der Regulierung des Wasserhaushalts gleichermaßen. „Das Startup zeigt, wie nachwachsende Rohstoffe von wiedervernässten Mooren als ökologisch innovative Baustoffe technisch und wirtschaftlich realisierbar sind“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die drei Gründer des Kieler Startups Hannes Stuhr, Mika Siponen und Claudius von Thaler forschen seit 2020 daran, eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichen Nährbodenplatten für die extensive Dachbegrünung zu erarbeiten. Es handelt sich um Dachbegrünung aus einer dünnen Nährbodenplatte. Das Startup entwickelte schließlich das „Paluboard“ aus einer Paludi-Biomasse. Als Paludi-Biomasse bezeichnet man erneuerbare Rohstoffe, die auf wiedervernässten Moorflächen gezielt zur Ertragssteigerung der landwirtschaftlichen Betriebe angebaut werden, beispielsweise aus Schilf. Bei der Verarbeitung der Rohstoffe wird auf Emissionsreduzierung geachtet: „Das Paluboard wird mit geringem Energieeinsatz durch ein Heißpressverfahren unter Einsatz eines pflanzlichen, vollständig biologisch-abbaubaren Bindemittels hergestellt“, erläutert Stuhr. „Es könnten auch andere nachwachsende Materialien für die Herstellung des Paluboards verwendet werden, vorzugsweise landwirtschaftliche Reststoffe“, so Stuhr.

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Welchen wirtschaftlichen Wert haben Innovationen?

Die Wirkung von Forschung und Innovation nachzuweisen, ist ein Thema, das die Wissenschaft weltweit immer wieder beschäftigt. Eine makroökonomische Impact-Studie des Fraunhofer IPK und des Fraunhofer ISI bestätigt jetzt, dass ein nationales Forschungsnetzwerk in Brasilien zu 0,66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes beiträgt.

Mit einem Bruttoinlandsprodukt von fast 2,2 Billionen US-Dollar ist Brasilien die größte Volkswirtschaft Südamerikas und ein wichtiger Akteur auf globaler Ebene. Das Land ist ein bedeutender Rohstoffexporteur sowie Öl- und Gasproduzent, hat aber Potenzial für eine größere Wertschöpfung in Technologiebereichen, die für ein nachhaltiges Wachstum unerlässlich sind. Deshalb beauftragte der brasilianische Industrieverband CNI (Confederação Nacional da Indústria) im Jahr 2011 den nationalen Dienst für industrielle Ausbildung SENAI (Serviço Nacional de Aprendizagem Industrial) mit dem Aufbau eines landesweiten Netzwerks von Instituten für angewandte Forschung. SENAI orientierte sich dabei unter anderem am Vorbild der Fraunhofer-Gesellschaft und bat 18 ihrer Institute um Unterstützung. Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK begleitet seitdem SENAI bei der strategischen Planung und praktischen Umsetzung des FuE-Netzwerks. Mittlerweile sind 26 SENAI-Innovationsinstitute (ISI) mit rund 1500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Betrieb und liefern Spitzenforschung und technologische Entwicklungen für die brasilianische Industrie. Mit einer Anfangsinvestition von SENAI und der brasilianischen Entwicklungsbank (BNDES) haben die SENAI-Innovationsinstitute in den letzten 12 Jahren rund 3350 FuE-Projekte mit 1325 Unternehmen durchgeführt. Das Gesamtvolumen betrug rund 2,5 Milliarden brasilianische Reais. In mehr als 56 Prozent dieser Projekte waren KMU involviert. Dem Netzwerk gelang es zudem, 185 Start-ups mit 90 großen Unternehmen zusammenzubringen.

mehr: https://idw-online.de/de/news858312

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DITF setzen Zeichen für Klimaschutz

Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) haben an ihrem Standort in Denkendorf erfolgreich umfangreiche Investitionen in Photovoltaikanlagen umgesetzt. Die auf den Gebäudedächern und überdachten Parkplätzen errichteten Anlagen haben eine gesamte installierte Leistung von 840 Kilowattpeak (kWp). Dafür haben die DITF mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg 1,6 Millionen Euro investiert. Am 17. September 2025 wurde die Anlage feierlich in Betrieb genommen.

Die Landesregierung will die Landesverwaltung bis zum Jahr 2030 klimaneutral (netto-treibhausgasneutral) organisieren. Neben landeseigenen Gebäuden werden auch die Gebäude der wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen berücksichtigt. Dementsprechend wollen die DITF ihren Energie- und Wärmebedarf erheblich verringern und gleichzeitig selbst Energie durch regenerative Energieträger erzeugen. Ein wichtiger Baustein dieses Konzepts ist die neue Photovoltaikanlage.

mehr: https://idw-online.de/de/news858472

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Artenvielfalt im Wald: Kein Garant für Dürreresistenz

Die Erhöhung der Baumartenvielfalt gilt als Strategie, um Wälder klimaresilienter zu machen. Eine neue internationale Studie unter Leitung der Universität Freiburg zeigt jedoch, dass eine hohe Artenvielfalt die Dürreresistenz von Wäldern nicht in jedem Fall verbessert.
Durch die Analyse der Jahrringe von 1.600 Bäumen in Europa fanden die Forschenden heraus, dass sich bei langanhaltenden Dürren die anfänglich positive Wirkung einer hohen Baumartenvielfalt auf das Baumwachstum ins Negative verkehren kann.
Entscheidend für den Aufbau klimaresilienter Wälder sind daher die sorgfältige Auswahl und Kombination von Baumarten sowie lokal angepasste Bewirtschaftungsstrategien, so die Forschenden.

Eine höhere Vielfalt von Baumarten gilt als wichtiger Ansatz, um Wälder widerstandfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels – darunter langanhaltende Dürreperioden – zu machen. Eine neue internationale Studie unter Leitung der Universität Freiburg, die in Global Change Biology veröffentlicht wurde, zeigt jedoch: Das Mischen möglichst vieler Baumarten steigert die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegenüber Dürre nicht zwangsläufig. Die Forschenden analysierten das Wachstum von 1.600 Bäumen aus 68 Artenmischungen in Europa und fanden heraus, dass sich die positiven Effekte einer großen Baumartenvielfalt bei langanhaltenden Dürreperioden umkehren können.

mehr: https://idw-online.de/de/news858425

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Universität und Stadtwerke Augsburg optimieren den Ridesharing-Dienst swaxi

Forschung trifft auf Praxis: Die Stadtwerke Augsburg (swa) und der Lehrstuhl für Analytics & Optimization der Universität Augsburg arbeiten zusammen, um das dynamische Preismodell für Fahrten mit dem Ridesharing-Dienst swaxi der swa weiterzuentwickeln. Das swaxi, ein Ruf-Fahrdienst, ergänzt Busse und Straßenbahnen der swa. Der Fahrpreis ändert sich dynamisch je nach verfügbarem ÖPNV-Angebot.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Robert Klein, Inhaber des Lehrstuhls für Analytics & Optimization an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg, untersucht ein Forschungsteam das dynamische Preismodell. Ziel ist es, die Nachfrage so zu steuern, dass das swaxi das ÖPNV-Angebot der swa optimal ergänzt. Das bedeutet, dass die Preise nicht, wie bei privaten Diensten üblich, rein im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit optimiert werden. „Stattdessen stehen verschiedene Nachhaltigkeitsziele, wie etwa Daseinsvorsorge oder die Reduktion von Fahrzeugkilometern, im Vordergrund“, erläutert Dr. David Fleckenstein, einer der Mitarbeiter im Forschungsteam. Zudem müssten Anbieter wie die swa stets in der Lage sein, das Zustandekommen eines konkreten Fahrpreises transparent zu erklären. „Für uns ist das swaxi ein spannendes Praxisbeispiel für die Erforschung nachhaltiger dynamischer Bepreisungsverfahren und deren Potenzial in städtischen Räumen“, betont der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Robert Klein.

mehr: https://idw-online.de/de/news858050

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Reinigung von Flugzeugtriebwerken: h_da und Lufthansa Technik entwickeln neues Verfahren für Brennkammer und Turbine

Schon hauchdünne Schmutzschichten auf den Schaufeln von Flugzeugturbinen haben große Auswirkungen: mehr Kerosinverbrauch, zusätzliche Emissionen und eine kürzere Lebensdauer teurer Bauteile. Wissenschaftler der Hochschule Darmstadt (h_da) forschen daher seit Jahren mit der Lufthansa Technik AG an neuen umweltschonenden und zeitsparenden Prozessen der Triebwerkswäsche. Das jüngste Forschungsprojekt von Maschinenbau-Professor Gerald Ruß hat ein neuartiges Reinigungsverfahren für die Heißgassektion, also Brennkammer und Turbine, ziviler Flugzeuge entwickelt. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Vorhaben wird aktuell für eine Patentanmeldung vorbereitet.

Die Schaufeln von Flugzeugturbinen sind eher unscheinbar, nur wenige Zentimeter groß, dafür umso teurer. Etwa 70 davon bilden den Schaufelkranz einer Turbine, durch den die heiße Abluft aus der Brennkammer fließt und für den Schub sorgt. In einem einzigen Triebwerk sind fast eine Million Euro nur für diese Bauteile verbaut. Ihre spezielle Metall-Legierung, Form und Beschichtung machen die handgroßen Elemente so einzigartig und kostspielig. Kostenintensiv und aufwändig ist bislang auch ihre Reinigung.

mehr: https://idw-online.de/de/news857955

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Wasserschutz ist Menschenrecht – Öko-Institut warnt vor Abschwächung der Sorgfaltspflichten

Wasser ist eine zentrale Lebensgrundlage für Menschen, Natur und Wirtschaft. Doch die Ressource steht weltweit unter Druck: Veränderte Niederschläge, Extremwetterereignisse und der wachsende Wasserbedarf durch Landwirtschaft, Industrie und Haushalte führen zu Knappheiten und Verschmutzung. Weltweit agierende Unternehmen berücksichtigen Wasserrisiken jedoch bislang kaum systematisch, obwohl gerade in den globalen Lieferketten erhebliche Gefahren bestehen. Eine aktuelle Studie des Öko-Instituts zeigt, dass der strategische Stellenwert von Wasser häufig noch gering ist.

„Wasser muss als Schutzgut ebenso ernst genommen werden wie Biodiversität und Klimaschutz“, fasst Melanie Pietschmann, Wissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkt nachhaltiges Wirtschaften und Co-Autorin der Studie, zusammen. „Deshalb muss der Schutz von Wasser in der Lieferkette von Unternehmen gestärkt werden.“

mehr: https://idw-online.de/de/news857966

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MiningImpact3: Internationale Forschungsallianz untersucht Umweltauswirkungen des Tiefseebergbaus

Mit einem viertägigen Treffen an der Universität Ghent startet die dritte Phase des europäischen Forschungsprojekts MiningImpact. Forschende aus neun Ländern arbeiten zusammen, um die ökologischen Auswirkungen des Tiefseebergbaus zu untersuchen – sowohl in Gebieten mit Manganknollen als auch an Massivsulfidvorkommen entlang mittelozeanischer Rücken.

Tausende Meter unter der Wasseroberfläche liegt eine Welt, die uns fremder ist als der Mond: die Tiefsee. Sie gilt als eines der letzten unberührten Ökosysteme des Planeten – aber auch als Schatzkammer für Rohstoffe. Ob und wie hier jemals Bergbau betrieben werden darf, gehört zu den umstrittensten Umweltfragen unserer Zeit. Welche Folgen Eingriffe in die Tiefsee-Lebenswelten hätte, ist bisher nur wenig erforscht. Ein Projekt, das sich damit beschäftigt ist das europäische Forschungsprojekt MiningImpact, das vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel koordiniert wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news858065

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Wie KI Städte effizienter und gerechter machen kann

KI kann Kommunen helfen, die drängenden Klima-, Infrastruktur- und Beteiligungsaufgaben zu bewältigen. Die Potenziale werden jedoch nur ausgeschöpft, wenn KI richtig einsetzt wird. Eine neue Studie erläutert Konzepte, Wirkmechanismen, Praxisfälle und gibt Handlungsempfehlungen.

Berlin. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) legt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Softwareingineering (IESE) und der Kanzlei Becker Büttner Held (bbh) eine praxisorientierte Studie vor, die untersucht, wie Künstliche Intelligenz sinnvoll in die integrierte Stadtentwicklung eingebettet werden kann. Auftraggeber ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

mehr: https://idw-online.de/de/news858078

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Arbeitssicherheit geht vor Nachhaltigkeit

Gewerkschaftlich organisierte Betriebe legen mehr Wert auf Arbeitssicherheit als solche ohne Gewerkschaftsbindung. Dies bringt höhere Schadstoffemissionen und weniger Abfallbehandlung wie Recycling und Energiegewinnung mit sich. Trotz Prävention können diese erhöhten Emissionen nicht vollständig kompensiert werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim zu den Auswirkungen von Gewerkschaftswahlen auf den Umgang mit gefährlichen Abfällen in den USA. Dort fallen bei Industrieunternehmen jährlich rund 30 Milliarden Kilogramm gefährliche Abfälle an, von denen zehn Prozent in die Umwelt gelangen.

„Unsere Studie veranschaulicht, dass die Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen häufig Kompromisse bei Umweltaspekten eingehen müssen“, erklärt die Ko-Autorin der Studie Dr. Eline Schoonjans aus dem ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“. „Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Umweltbehörden könnte hier helfen, um sowohl die Sicherheit der Arbeitnehmer/innen als auch die ökologische Nachhaltigkeit sicherzustellen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news857928

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Neue Wege zu Methanol aus Strom und Biomasse

Die Herstellung von Methanol aus Biomasse könnte künftig einfacher und dezentral erfolgen. Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) schlagen ein Verfahren vor, mit dem pflanzliche Roh- und Abfallstoffe in einem autarken Prozess unter milden Reaktionsbedingungen verarbeitet werden können. Die aufwändige Trocknung der Biomasse sowie weite Transporte zu großen Vergasungsanlagen werden damit überflüssig. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Green Chemistry“ veröffentlicht.*

FAU-Forscher entwickeln Verfahren für nachhaltige dezentrale Herstellung
Methanol ist eine vielseitige Basischemikalie und ein vielversprechender Energieträger – beispielsweise als drop-in-fähiger, also für bestehende Fahrzeuge direkt nutzbarer Kraftstoff. Noch wird der Methylalkohol mit der chemischen Formel CH3OH vorwiegend aus fossilem Erdgas gewonnen, was mit den langfristigen Klimazielen jedoch unvereinbar ist. „Nachhaltiges Methanol aus Biomasse kann zukünftig einen Teil der fossilen Methanolproduktion kompensieren. Mit den aktuellen Methoden ist dieser Prozess jedoch sehr aufwändig und energieintensiv“, sagt Dr. Patrick Schühle vom Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik der FAU.

mehr: https://idw-online.de/de/news857853

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Soziale Fragen rund um Maßnahmen zur Klimaanpassung

Mit der Erderwärmung werden Wetterereignisse extremer, die Gesellschaft muss sich anpassen. Wie sieht das konkret im lokalen Kontext aus? Ein Team des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) hat zusammen mit Erftverband und Internationalem Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) im Einzugsgebiet der Erft, was nahe des Ahrtales liegt, welches vom Hochwasser im Juli 2021 betroffen war, anhand eines Real-World-Labs untersucht, inwieweit bei Anpassungsprozessen auch ethisch-soziale Fragen eine Rolle spielen.

Nach der Flut- und Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 liegt auf der Hand, dass für solche Regionen ein Katastrophenrisikomanagement und eine Anpassungsstrategie umgesetzt und aufgebaut werden sollte. Laut wissenschaftlicher Prognosen könnten sich derartige Fluten künftig öfter und stärker ereignen. Im Einzugsgebiet der Erft agieren lokale Gemeinden und Interessensgruppen sowie regionale und landesweite Akteure, was ein Zusammenspiel verschiedener Regierungsebenen mit sich bringt – von kommunal über regional bis landesweit. Der Klimawandel bringt hydrologische Extremereignisse, aber auch wieder extreme Dürren mit sich. Die Überschwemmungen von 2021 haben verheerende Schäden angerichtet, über 100 Menschenleben gefordert und enorme wirtschaftliche Schäden verursacht.

mehr: https://idw-online.de/de/news856656

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Daten aus 70 Jahren zeigen: Anpassungsmaßnahmen können Hochwasserschäden reduzieren

Menschen passen sich an Überschwemmungen durch private Vorsorgemaßnahmen, Frühwarnsysteme, Notfallpläne und andere Lösungen an. Eine neue Attributionsstudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass solche Anpassungsmaßnahmen – abgesehen von baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen – die wirtschaftlichen Schäden durch Überschwemmungen seit 1950 um 63 Prozent und die Zahl der Todesopfer um 52 Prozent verringert haben. Die Studie analysiert sieben Jahrzehnte historischer Hochwasserauswirkungen in Europa und zeigt, wie Anpassung die Folgen im Laufe der Zeit reduziert hat.

Hochwasserschäden entstehen aus dem Zusammenspiel von Gefahren wie Starkregen oder Sturmfluten, Exposition – also wie viele Menschen und Sachwerte sich in gefährdeten Gebieten befinden – und Verwundbarkeit, also wie stark Menschen und Sachwerte bei Überschwemmungen geschädigt werden. „Hochwasserschutz und andere Anpassungsmaßnahmen haben seit 1950 den wachsenden Hochwasserrisiken durch die Ausweitung in Überschwemmungsgebiete und den Klimawandel auf dem gesamten Kontinent weitgehend entgegengewirkt“, erklärt Dominik Paprotny, PIK-Forscher und Hauptautor der in Science Advances veröffentlichten Attributionsstudie. „Die Verwundbarkeit wurde deutlich verringert, doch in den vergangenen 20 Jahren ist der Fortschritt bei der Anpassung langsamer geworden – ein Hinweis darauf, dass zusätzliche Anstrengungen nötig sind, um künftig eine Zunahme der Hochwasserschäden durch den Klimawandel zu verhindern.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856770

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Land fördert 29 Projekte für klimafreundliche Labore

In den Laboren unserer Hochschulen entstehen wegweisende Innovationen – doch der Energie- und Ressourcenverbrauch ist enorm. Der Ideenwettbewerb „BWGreenLabs“ des Wissenschaftsministeriums zeigt, wie Labore nachhaltiger werden können.

Forschungslabore verbrauchen erhebliche Ressourcen. Um ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, hat das Wissenschaftsministerium den Ideenwettbewerb „BWGreenLabs“ ausgeschrieben. Für zunächst ein Jahr werden 29 Projekte an sieben Universitäten, sechs Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) mit jeweils bis zu 35.000 Euro gefördert.

mehr: https://idw-online.de/de/news857382

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Kommunales Abwasser als Ressourcenquelle nutzen

Kläranlagen reinigen nicht nur Abwasser, sie sind auch Rohstofflieferanten. Im Projekt KoalAplan gewinnen Forschende des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB gemeinsam mit Partnern hochwertige Produkte aus kommunalem Abwasser. Dazu gehören Ammonium und Wasserstoff sowie Polyhydroxyalkanoate (PHA), aus denen sich biobasierte und bioabbaubare Kunststoffe herstellen lassen.

In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können daraus Wasserstoff, Ammonium und Polyhydroxyalkanoate (PHA) zurückgewonnen werden. Das zurückgewonnene Ammonium lässt sich als Stickstoffdünger für den Landbau verwenden, PHA sind der Rohstoff für Biokunststoffe. Diese Prozesse untersuchen die Forschenden im Projekt KoalAplan (siehe unten). Schauplatz für die interdisziplinäre Forschungsarbeit der Projektpartner ist das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart in Büsnau. Unter realen Bedingungen wird getestet, wie sich die Rückgewinnung von Rohstoffen in Klärwerken realisieren lässt. Hierfür wurde eine Bioraffinerie als Pilotanlage eingerichtet, die 2024 über ein halbes Jahr betrieben wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news857360

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Für saubereren Biomüll: HSBI-Forschende entwickeln eine KI zur Erkennung von Fremdstoffen im Bioabfall

Damit aus Bioabfällen wertvoller Kompost werden kann, darf er möglichst nur aus organischen Stoffen bestehen. Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metalle sind für die Weiterverarbeitung in Kompostieranlagen ein großes Problem. Eine Novelle der Bioabfallverordnung verpflichtet die Anlagenbetreiber seit diesem Jahr zu strengeren Zielen bei der Reduktion von Fremdstoffen. Auf der Deponie Pohlsche Heide in Hille soll dabei in Zukunft eine von HSBI-Wissenschaftler:innen entwickelte KI helfen, Fremdstoffe zu suchen und ihre Menge zu bestimmen.

Bielefeld (hsbi). Von oben betrachtet sieht eigentlich alles schön grün aus. Rasenschnitt wechselt sich mit ein paar Ästen, Blättern und anderen Pflanzenteilen ab. Dazwischen zeigt das Bild der hochauflösenden Kamera in der Kompostieranlage der Deponie Pohlsche Heide braune und beige Punkte. Die Menge erstaunt, aber es sind Kartoffeln oder anderes Gemüse. Doch auf der gesamten Fläche des fünf Meter hohen und breiten Bioabfallhaufens verraten weiße, graue und hellblaue Flächen unterschiedlicher Größe, dass hier nicht alles organischen Ursprungs ist. „Das Blaue sind die Müllsäcke, die jede:r kennt und das hier wahrscheinlich ein Pflanztopf aus Kunststoff“, erkennt Emilia Bensch auf den ersten Blick, was hier falsch gelaufen ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news857403

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Wie sich Maßnahmen für Umweltschutz und für weniger Arm-Reich-Gefälle gegenseitig beeinflussen

Die Zerstörung der Umwelt und die wirtschaftliche Ungleichheit – das sind zwei Kernprobleme, die Regierungen rund um den Globus erklärtermaßen in den Fokus ihrer Politik stellen. Doch bislang gab es keine umfassende Analyse dazu, wie diese beiden Probleme zusammenhängen und wie sich Politik-Maßnahmen für Umweltschutz und für weniger Arm-Reich-Gefälle gegenseitig ergänzen oder behindern. Die Studie „The Economics of Inequality and the Environment“ betrachtet nun diese Wechselwirkung mit einer Literaturanalyse. Sie wurde mitverfasst vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Economic Literature.

Die Studie benennt die theoretischen Mechanismen, die dem Wechselspiel von Umwelt und Einkommensungleichheit zugrunde liegen, und bilanziert das empirische Wissen zur Stärke dieser Mechanismen in der Praxis. Konzeptioneller Ausgangspunkt ist die von der Politik nach Kräften maximierte „soziale Wohlfahrt“ als Summe des individuellen Nutzens. Dieser Nutzen speist sich aus Gütern und Dienstleistungen, aus Freizeit und aus der Qualität der Umwelt. Der Kerngedanke lautet nun: Umweltpolitik beeinflusst nicht nur diese dritte Komponente, sondern alle Aspekte von Wohlfahrt. Denn umweltpolitische Maßnahmen verändern ja über Preise und Einkommen auch die wirtschaftliche Lage der Menschen – und zwar meist unterschiedlich bei Arm und Reich.

mehr: https://idw-online.de/de/news857349

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Bauplan für nachhaltige Kunststoffe erstellt

Ein internationales Forschungsteam unter Federführung der Universität Bayreuth hat erstmals gezeigt, welche Bausteine sich für eine präzise Kunststoffproduktion mit Schwefelatomen eignen. Diese schwefelhaltigen Kunststoffe können leichter zersetzt werden als übliche Kunststoffe und könnten so neue Recyclingwege eröffnen. Über ihre Erkenntnisse berichten die Forschenden im Fachjournal Angewandte Chemie International Edition.

What for?
Kunststoffe sind allgegenwärtig, sie finden sich in Verpackungen, Elektronikteilen oder Medizinprodukten. Doch sie hinterlassen ein riesiges Müllproblem: Viele herkömmliche Kunststoffe zerfallen nicht oder nur sehr schwer. Deshalb ist Forschung nötig, um neue Kunststoffe zu entwickeln, die nützliche Eigenschaften haben, aber zugleich gezielt abgebaut oder recycelt werden können. Dadurch können nachhaltigere Materialien designt werden, um den Einsatz von Kunststoffen langfristig ressourcenschonender zu ermöglichen. Der Einbau von Schwefelatomen in die Kunststoffketten (Polymere) macht diese abbaubarer, sagen die Forschenden.

mehr: https://idw-online.de/de/news857395

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Abkühlung vor der Haustür: Wie können öffentliche Gewässer in NRW legal zum Schwimmen genutzt werden?

In den aktuellen Debatten um Badeverbote stehen die Gefahren des ungesicherten Schwimmens in Flüssen und Seen im Mittelpunkt – zurecht, denn zu viele Menschen sind dieses Jahr schon ertrunken. Allerdings scheint diese Diskussion mit Blick auf die Potenziale der Gewässer für sicheres Schwimmen auch verkürzt.

Dr. Stefano Cozzolino, Wissenschaftler am ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, beschäftigt sich damit, was Kommunen tun können, damit Wasserflächen sicher und legal genutzt werden können. In Nordrhein-Westfalen (NRW) bieten einige wenige Seen die Möglichkeit, sich überwacht und sicher abzukühlen. Demgegenüber ist die Liste der „informell“ genutzten Gewässer lang. „Eine relevante Frage ist, ob der aktuelle regulatorische und institutionelle Ansatz – das Schwimmen in städtischen Kontexten grundsätzlich zu verbieten – wirklich zukunftsweisend ist“, so Cozzolino mit Blick auf die Einführung von Bußgeldern einzelner Kommunen. Er empfiehlt dagegen, mehr Wasserflächen legal nutzbar zu machen. Der Bedarf sei da. Heiße Temperaturen werden zunehmend in den Städten zum Problem. Gewässer sind dabei eine Möglichkeit der Abkühlung. Es ist außerdem eine soziale Frage, dass alle günstig oder kostenlos diese Möglichkeit haben.

mehr: https://idw-online.de/de/news856927

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Reifenabrieb im Rhein: Wie Mikroplastik die Flussökologie verändert

Von der Straße in Gewässer: Eine Studie von Forschenden der Universität Duisburg-Essen und der Universität zu Köln zeigt erstmals, wie stark Mikroplastik aus Reifenabrieb die mikrobielle Welt im Rhein verändert. Über vier Wochen wurden verschiedene Typen von Reifenpartikeln der Strömung im Fluss ausgesetzt – mit klaren Ergebnissen. Das Fachmagazin Environmental Pollution berichtet.

Die winzigen Partikel verschiedener Größen von neuen und alten PKW- wie LKW-Reifen erwiesen sich nicht als neutrale Oberflächen, auf denen sich Bakterien ansiedeln. Vielmehr veränderten sie die Zusammensetzung der Biofilme – also jener bakteriellen Schichten, die Flusssteine, Sedimente und auch künstliche Materialien überziehen.

„Wir konnten zeigen, dass sich bestimmte Bakterienarten besonders gern auf Reifenabrieb ansiedeln, während die allgemeine Vielfalt der Mikroorganismen darauf abnimmt“, erklärt Studienleiterin Dana Bludau, die in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jens Boenigk an der Universität Duisburg-Essen (UDE) promoviert. „Besonders die Biofilme auf größeren Partikeln älterer Reifen unterschieden sich deutlich von denen auf natürlichen Partikeln des Flussgrundes.“

mehr: https://idw-online.de/de/news857415

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MINT-Bildung zum Anfassen für alle überall

Förderung der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht dem Mannheimer TECHNOSEUM Naturwissenschaft und Technik vor Ort zu bringen.

Das TECHNOSEUM Mannheim ist aus der Museumslandschaft Deutschlands nicht wegzudenken. Hier gelingt es nicht nur, in einer immer komplexeren Welt technische Entwicklungen verständlich zu machen, sondern auch deren Einfluss auf die Menschen zu veranschaulichen – und so 200 Jahre Technik- und Sozialgeschichte mit Entdeckerspaß für Jung und Alt zu verknüpfen.

Damit das künftig nicht nur für Besuchende des Museums am Mannheimer Stadteingang gilt, ermöglicht die Klaus Tschira Stiftung jetzt ein mobiles „MINT-Zentrum“ in Jugendzentren, Schulen, Bildungsprojekten oder in den Stadtteilen. Ziel des Förderprojekts über drei Jahre ist es, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, die ansonsten nicht so leicht den Weg ins Museum finden würden. Bildung zum Anfassen also, nah dran, mit Haltung und Herzblut.

Räume schaffen, in denen Neugier wachsen darf – unabhängig von Bildungsbiografie
„Wir wollen gemeinsam Räume schaffen, in denen Neugier wachsen darf – unabhängig von Herkunft oder Bildungsbiografie“, betont die bei der Klaus Tschira Stiftung für das Projekt zuständige Programm-Managerin Bildung, Alev Dreger. Der Stiftung gehe es darum, „nicht nur zu fördern, sondern etwas zu bewegen“. Und das in Richtung Chancengerechtigkeit.

mehr: https://idw-online.de/de/news856870

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Innovatives Projekt zur Grundwasserentsalzung der Hochschule Karlsruhe ausgezeichnet

HKA-Forschungsprojekt „SmaCuMed“ gewinnt in Wettbewerb 10.000 € zur Markteinführung

Das Projekt „SmaCuMed“ ging als einer von zwei Gewinnern aus dem PRIMA2BUSINESS Pitching-Wettbewerb 2025 hervor.

SmaCuMed – intelligente Lösungen für nachhaltige Entsalzung
Im Projekt SmaCuMed (Smart Irrigation Cube for Sustainable Agriculture in the Mediterranean Region) wird unter Leitung von Prof. Dr. Jan Hoinkis aus der Forschungsgruppe Wassertechnologie des Insituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik der Hochschule Karlsruhe (HKA) ein intelligentes Entsalzungssystem entwickelte, das speziell auf die Bedürfnisse von ländlichen Regionen im Mittelmeerraum zugeschnitten ist. Durch die Kombination von erneuerbarer Energie, IoT-Technologie und kosteneffizienter Wasseraufbereitung bietet SmaCuMed eine nachhaltige Lösung für die wachsende Wasserknappheit in der Region. Ziel ist es, erschwingliche und skalierbare Entsalzungsanlagen bereitzustellen, die die lokale Wasserautonomie stärken und gleichzeitig Umweltbelastungen minimieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news857254

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Stadt im Klimawandel: Uni Kassel startet Klimamessnetz

Ein Sommer mit Wetterkapriolen geht zuende – künftig untersucht das Fachgebiet Umweltmeteorologie der Universität Kassel mit einem eigenen Stadtklimamessnetz die Auswirkungen städtischer Strukturen auf Temperatur und Mikroklima. Einige der insgesamt knapp 20 Messstationen sind im Stadtgebiet bereits installiert. Weitere Stationen folgen in den kommenden Wochen.

Ziel ist es, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Bebauung, Vegetation, Relief und klimatischen Bedingungen in der Stadt besser zu verstehen. Die Messstationen des Kassel Urban Climate Observation Network (KUCON) sind dabei als Ergänzung zu den bestehenden Wetter- und Klimamessung beispielsweise der Stadt Kassel gedacht.

mehr: https://idw-online.de/de/news857260

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Klimawandel führt zu mehr «Superzellen-Gewittern» in Europa

Forschende der Universität Bern und der ETH Zürich haben untersucht, wie der Klimawandel sogenannte Superzellen-Gewitter in Europa beeinflusst. Eine Klimaerwärmung von 3 Grad Celsius dürfte gerade im Alpenraum deutlich öfter zur Entstehung dieser zerstörerischen Stürme führen. Als Basis für die Simulation diente den Forschenden eine neuartige digitale Karte, die die Häufigkeit von Superzellen-Gewittern in bisher unerreichter Genauigkeit abbildet.

Superzellen-Gewitter zählen zu den gefährlichsten Wetterphänomenen Europas. Diese besonders intensiven Gewitterzellen treten meistens im Sommer auf. Sie zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwind, also aufsteigende, warme, feuchte Luft aus und bringen heftige Windböen, grossen Hagel, und starke Regenfälle mit sich. Superzellen-Gewitter führen regelmässig zu erheblichen Sachschäden, Ernteverlusten, Verkehrsproblemen und zu Verletzungen oder sogar Todesfällen.

mehr: https://idw-online.de/de/news857209

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Warum der Schaum auf belgischen Biere so lange hält

Forschende der ETH Zürich finden den heiligen Gral der Braukunst: das Rezept für stabilen Bierschaum. Die Erkenntnisse bringen aber nicht nur Brauereien weiter.

Sommerzeit ist Bierzeit – auch wenn der Konsum alkoholhaltiger Biere in der Schweiz rückläufig ist. Und nichts geht dem Bierliebhaber über eine Schaumkrone, die auf dem goldenen, perlenden Gerstensaft sitzt.

Doch bei vielen Bieren platzt dieser Traum schnell, und der Schaum fällt in sich zusammen, bevor man den ersten Schluck nehmen kann. Allerdings gibt es auch Biersorten, bei denen die Schaumkrone lange hält.

Weshalb das so ist, haben Forschende der ETH Zürich um Jan Vermant, Professor für Weiche Materialien, nun herausgefunden. Ihre Studie wurde soeben in der Fachzeitschrift Physics of Fluids veröffentlicht. Sieben Jahre haben der Belgier und seine Mitarbeitenden daran gearbeitet. Alles begann mit einer einfachen Frage an einen belgischen Brauer: «Wie kontrollierst du die Fermentierung?» – «Indem ich den Schaum beobachte», lautete die Antwort.

Heute kennen die ETH-Wissenschaftler:innen die Mechanismen hinter dem perfekten Bierschaum. Und vielleicht können Biertrinker:innen künftig die Schaumkrone im Glas etwas länger bewundern, ehe sie ihren Durst löschen.

mehr: https://idw-online.de/de/news857095

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Energiewende zwischen Kontinuität und Neustart: Ein Ausblick auf mögliche Entwicklungslinien der 21. Legislaturperiode

Wie geht es weiter mit der Energiewende? Welche Impulse kommen aus Brüssel? Und wie ist die aktuelle Situation mit flexiblen Netzanschlussverträgen (FCA)? Das sind die zentralen Themen der 28. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht am 22. und 23. September 2025 in Würzburg. In diesem Jahr vereint die Stiftung Umweltenergierecht unter dem Dach der Gespräche mehrere Veranstaltungsangebote, sodass Teilnehmende beide Tage individuell gestalten können.

Wie geht es weiter mit der Energiewende und welche Rechtsänderungen stehen in den nächsten vier Jahren an? Die Stiftung Umweltenergierecht will zentrale Themen und Entwicklungen aufgreifen, einordnen und diskutieren – im Rahmen der 28. Würzburger Gespräche zum Umweltenergierecht. Dafür organisiert die gemeinnützige und außeruniversitäre Forschungseinrichtung eine Tagung sowie zwei Parallelsessions zu aktuellen Fragestellungen aus der Praxis. Wann und wo? Vom 22. bis 23. September 2025, im Congress Centrum Würzburg.

mehr: https://idw-online.de/de/news857071

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Verbesserung der Rolle von Kupfer bei der CO2-Umwandlung in wertvolle Brennstoffe

Forschende der Interface Science Abteilung am Fritz-Haber-Institut haben untersucht, wie die Anwendung von gepulsten elektrischen Potentialbehandlungen auf Kupfereinzelkristalloberflächen als Modellkatalysatoren deren Fähigkeit verbessern kann, Kohlendioxid (CO2) in Brennstoffe wie Ethylen und Ethanol umzuwandeln. Der Schlüssel zur Erreichung der Selektivitätstunbarkeit liegt in der Kontrolle der durch die Pulse induzierten strukturellen und chemischen Katalysatortransformationen. Diese Forschung bietet Einblicke, die helfen könnten, CO2-Emissionen zu reduzieren und erneuerbare Energiequellen zu produzieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news857017

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Deutschland braucht bis 2030 rund 160.000 zusätzliche Arbeitskräfte für die Energiewende

In den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach Arbeitskräften für die Umsetzung des Klimaschutzes deutlich steigen. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Für die Umsetzung der Energiewende werden bis zum Jahr 2030 rund 157.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, bis zum Jahr 2040 102.000. Für die Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen sind bis 2030 beziehungsweise bis 2040 über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich.

Bis 2040 steigt durch die Umsetzung des Klimaschutzes die Nachfrage nach Arbeitskräften im Baugewerbe, in der Energieversorgung und in der Land- und Forstwirtschaft deutlich. Zudem werden mehr Arbeitskräfte im Bereich der IT und der vorgelagerten Zulieferindustrien benötigt. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie dem demografischen Wandel und der digitalen Transformation kann es insgesamt aber dennoch zu einem Arbeitsplatzabbau in den genannten Branchen kommen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856825

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Verteilen, aber richtig

Daten in Gruppen aufzuteilen, ohne dass sich dabei ungewollte Cluster mit ähnlichen Elementen bilden, ist etwa für die Auswertung medizinischer Daten von großer Bedeutung. Zu diesem „Anticlustering“-Problem entwickelten Psychologen und Informatiker der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) 2020 ein neues Verfahren. Zusammen mit Forschenden der University of California in San Francisco (UCSF) entwickelten sie nun eine Erweiterung, die für die Analyse von Hochdurchsatz-Sequenzierungsdaten und mehr wichtig ist. Die Forschenden beschreiben ihr neues Werkzeug im Zusammenhang mit einer Anwendung bei der chronischen Erkrankung Endometriose in der Fachzeitschrift Cell Reports Methods.

Endometriose ist eine komplexe, oft schmerzhafte Erkrankung, von der Millionen von Frauen weltweit betroffen sind. Bei ihr bildet sich Gewebe, das demjenigen der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter, etwa in den Eierstöcken oder auch im Darm. Das Gewebe kann sich während des Menstrationszyklus verändern.

Um die zellulären und molekularen Faktoren zu untersuchen, die bei der Entstehung und dem Schweregrad der Endometriose eine Rolle spielen, führen multidisziplinäre Experten der UCSF und der Stanford University im Rahmen des ENACT-Zentrums Analysen von Daten hunderter Frauen durch. Ein Team unter der Leitung von UCSF-Professorin Dr. Tomiko T. Oskotsky leitet die Bemühungen um eine solide Versuchsplanung für Untersuchungen mit Hochdurchsatztechnologien, darunter die Einzelkern-RNA-Sequenzierung.

mehr: https://idw-online.de/de/news856858

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H2PopUpLab startet am 31. August – Mitmach- und Erlebnisort für Wasserstoff und Energiewende öffnet in Gelsenkirchen

Ab dem 31. August lädt das H2PopUpLab in der Bahnhofstraße 69 in der Gelsenkirchener City zum Entdecken, Mitmachen und Diskutieren ein. Bis Anfang Dezember 2025 können Besucherinnen und Besucher hier Experimente durchführen, Ausstellungen besuchen, an Workshops teilnehmen und mehr über Wasserstoff sowie die Energiewende erfahren. Die Eröffnung findet im Rahmen des Stadtfestes zum 150-jährigen Stadtjubiläum statt. Mit dem gemeinsamen H2PopUpLab bringen die Westfälischen Hochschule, das Institut Arbeit und Technik (IAT) sowie die Wissenschaftspark Gelsenkirchen Projekte gGmbH ihre Forschung direkt ins Herz von Gelsenkirchen. Das Projekt ist Teil des Wissenschaftsjahres 2025 – Zukunftsenergie.

Auf insgesamt rund 500 Quadratmetern erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Angebot. Im Erdgeschoss lädt ein Mitmachlabor zu einfachen, anschaulichen Experimenten rund um Wasserstoff und erneuerbare Energien ein – von Brennstoffzellen über Solarzellen bis zu kleinen Windrädern. Dazu gibt es eine Ausstellungsfläche mit wechselnden Partnerangeboten, eine gemütliche Sitzecke mit Lademöglichkeit für Mobilgeräte per Solarstrom, der vor Ort generiert wurde, sowie einen Co-Working-Bereich. Das Obergeschoss bietet Raum für Veranstaltungen, Workshops und Weiterbildungsangebote.

mehr: https://idw-online.de/de/news857002

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Softwarebasierte Prozessautomatisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel

Personalengpässe, steigende Kosten und zunehmender Wettbewerbsdruck machen eine digitale Transformation notwendig. Das Forschungsprojekt HYPRO adressiert diese Herausforderungen durch den gezielten Einsatz von Hyperautomation – einem Ansatz, der verschiedene Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Process Mining und Chatbots kombiniert, um manuelle, repetitive Prozesse effizient zu automatisieren.

Ziel: Ein interaktives, praxisnahes Tool für KMU
Im Verlauf des Projektes HYPRO wird ein nutzerfreundliches, interaktives Tool entwickelt, das produzierenden KMU ermöglicht, ihre individuellen Prozesse zu analysieren und passende Automatisierungslösungen für diese zu identifizieren. Dabei berücksichtigt der Hyperautomation-Konfigurator sowohl technologische als auch organisatorische und menschliche Einflussfaktoren. Die Nutzer erhalten gezielte Empfehlungen für geeignete Technologien sowie für deren Integration in bestehende Prozesslandschaften.

mehr: https://idw-online.de/de/news856933

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Kostenlose Open-Source-Lösung für frühzeitige Fehlererkennung im Energiesektor

Durch die zunehmende Digitalisierung des Energiesektors eröffnen sich neue Potenziale für die vorausschauende Wartung technischer Anlagen. Gerade in der Windenergie ist es entscheidend, drohende Ausfälle frühzeitig zu erkennen, um unnötige Stillstandszeiten und Kosten zu vermeiden. Herkömmliche Wartungskonzepte stoßen hier an Grenzen: Sie sind häufig reaktiv, personalintensiv oder technisch schwer skalierbar. Das Fraunhofer IEE bietet ab sofort eine kostenlose, Open-Source-Lösung zur frühzeitigen Fehlererkennung – unabhängig von der zu überwachenden Komponente.

Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte hat das Fraunhofer IEE mit dem Team AEFDI (Automated Energy Fault Detection and Identification) Methoden zur KI-gestützten Anomalieerkennung entwickelt. Daraus ist der EnergyFaultDetector als vielseitig einsetzbares, skalierbares Framework zur automatisierten Fehlerfrüherkennung entstanden.

mehr: https://idw-online.de/de/news856889

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BBSR veröffentlicht Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat heute das Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Die Empfehlungen zeigen, wie Bund, Länder und Kommunen mit der Wärmeplanung gemeinsam einen Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat heute das Ergebnispapier des Stakeholder-Dialogs zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. Die Empfehlungen zeigen, wie Bund, Länder und Kommunen mit der Wärmeplanung gemeinsam einen Beitrag zur Wärmewende leisten können.

Das BBSR hatte im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) die Steuerung des Dialog-Prozesses übernommen. Beteiligt waren auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) und das Kompetenzzentrum Wärmewende (KWW). In einer Reihe von Fachworkshops haben Stakeholder aus Kommunen, Landesbehörden, Verbänden, Unternehmen und Wissenschaft kontinuierlich ihre Erfahrungen, Bedarfe und Lösungsvorschläge eingebracht, um die Wärmeplanungspraxis schnell voranzubringen und gemeinsam Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news856829

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60 Prozent der Landflächen weltweit in bedenklichem Zustand

Eine neue Studie kartografiert räumlich detailliert und über Jahrhunderte die planetare Belastungsgrenze der „funktionalen Integrität der Biosphäre“. Demnach sind 60 Prozent der globalen Landflächen schon außerhalb des lokal definierten sicheren Bereichs und 38 Prozent sogar in der Hochrisikozone. Die Studie wurde geleitet vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zusammen mit der Universität für Bodenkultur Wien und publiziert in der renommierten Fachzeitschrift One Earth.

Die funktionale Integrität der Biosphäre meint die Fähigkeit der Pflanzenwelt, zur Regulierung des Erdsystems beizutragen. Dazu muss die Pflanzenwelt in der Lage sein, durch Photosynthese genügend Energie zu gewinnen, um die Materialflüsse von Kohlenstoff, Wasser und Stickstoff aufrechtzuerhalten, welche die Ökosysteme und ihre vielfältig vernetzten Prozesse unterstützen – trotz der heutigen massiven Eingriffe des Menschen. Zusammen mit Artensterben und Klimawandel bildet die funktionale Integrität der Biosphäre den Kern des Analysekonzepts der Planetaren Grenzen (https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/planetare-grenzen/planetare-gren…) zum sicheren Handlungsraum der Menschheit.

mehr: https://idw-online.de/de/news856725

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UN-Plastikabkommen: Was wurde mit den Verhandlungen in Genf erreicht?

Vom 5. bis 15. August haben in Genf Delegierte aus 183 Ländern sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft verhandelt, um ein Abkommen gegen die globale Plastikverschmutzung zu beschließen. Denn diese schadet der Umwelt, der Gesundheit des Menschen und dem Klima. Was erreicht wurde und wie es weitergeht, schätzen die Meeresbiologin Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Umweltchemikerin Prof. Annika Jahnke vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein. Sie haben vor Ort die „Scientists‘ Coalition for an Effective Plastics Treaty“ und die deutsche Delegation unterstützt.

mehr: https://idw-online.de/de/news856817

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Daten aus 70 Jahren zeigen: Anpassungsmaßnahmen können Hochwasserschäden reduzieren

Menschen passen sich an Überschwemmungen durch private Vorsorgemaßnahmen, Frühwarnsysteme, Notfallpläne und andere Lösungen an. Eine neue Attributionsstudie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass solche Anpassungsmaßnahmen – abgesehen von baulichen Hochwasserschutzmaßnahmen – die wirtschaftlichen Schäden durch Überschwemmungen seit 1950 um 63 Prozent und die Zahl der Todesopfer um 52 Prozent verringert haben. Die Studie analysiert sieben Jahrzehnte historischer Hochwasserauswirkungen in Europa und zeigt, wie Anpassung die Folgen im Laufe der Zeit reduziert hat.

Hochwasserschäden entstehen aus dem Zusammenspiel von Gefahren wie Starkregen oder Sturmfluten, Exposition – also wie viele Menschen und Sachwerte sich in gefährdeten Gebieten befinden – und Verwundbarkeit, also wie stark Menschen und Sachwerte bei Überschwemmungen geschädigt werden. „Hochwasserschutz und andere Anpassungsmaßnahmen haben seit 1950 den wachsenden Hochwasserrisiken durch die Ausweitung in Überschwemmungsgebiete und den Klimawandel auf dem gesamten Kontinent weitgehend entgegengewirkt“, erklärt Dominik Paprotny, PIK-Forscher und Hauptautor der in Science Advances veröffentlichten Attributionsstudie. „Die Verwundbarkeit wurde deutlich verringert, doch in den vergangenen 20 Jahren ist der Fortschritt bei der Anpassung langsamer geworden – ein Hinweis darauf, dass zusätzliche Anstrengungen nötig sind, um künftig eine Zunahme der Hochwasserschäden durch den Klimawandel zu verhindern.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856770

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Satelliten enthüllen Plastik in der deutschen Landwirtschaft

Es ist eine moderne Errungenschaft, die der Landwirtschaft hilft, Erträge zu steigern, Wasser zu sparen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren: Plastikfolien auf den Feldern. Sie kommen beim Anbau von Spargel, Erdbeeren und Gemüse zum Einsatz. Wie weit verbreitet der Einsatz der sogenannten „Plastikkultur“ in Deutschland ist, erfasst Alessandro Fabrizi, Arbeitsgruppe für Wasser- und Bodenressourcenforschung an der Universität Augsburg, mit weiteren Forschenden anhand von Satellitendaten.

Die Forschung, die in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, kann den Einsatz dieser Folien mit hoher Genauigkeit auf Feldebene kartieren, während frühere Zahlen sich auf Schätzungen von Bundesländern oder Kreisen bezogen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856655

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„Smart City“: „Wir müssen schneller werden“

Die Stadt der Zukunft soll intelligent sein: Weltweit setzen Städte und Kommunen auf Digitalisierung und Vernetzung, um effizienter, nachhaltiger und lebenswerter zu werden. Das Konzept der „Smart City“ umfasst digitale Lösungen für alle Bereiche des täglichen Lebens, von der Abfallentsorgung über die Bildung bis zu Mobilität und Wohnen. Professor Michael Rademacher von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beschäftigt sich mit der Sicherheit von drahtlosen Netzwerken vor allem im Bereich der kritischen Infrastrukturen. Im Interview spricht der Informatiker über den Rückstand im öffentlichen Raum, Datenschutz und warum er Kameras für den falschen Weg hält.

Herr Professor Rademacher, in Hürth hat die Stadt Mülleimer aufgestellt, die eine Leerungsaufforderung senden, wenn sie zu mehr als der Hälfte gefüllt sind. In Bonn wurden Bäume mit Sensoren ausgestattet, die den Feuchtigkeitsgehalt im Boden messen und die Daten an das Amt für Umwelt und Stadtgrün senden. Andere Städte haben Straßenlaternen, die nachts nur dann mit voller Stärke aufleuchten, wenn sie Radfahrer oder Fußgänger erkennen. Sind das technische Spielereien, oder steckt mehr dahinter?

mehr: https://idw-online.de/de/news856667

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Digitale Daten für die Kreislaufwirtschaft: Studie zeigt, wie Berlin Ressourcen besser nutzen kann

Berlin hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt: Bis spätestens 2045 soll die Hauptstadt
klimaneutral sein. Neben beispielsweise dem konsequenten Ausbau der Solarenergie und
anderen erneuerbaren Energien oder der Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes, müssen auch Aspekte bedacht werden, wie wir mit Ressourcen umgehen. Ein zentraler Baustein ist der Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Rohstoffe und Materialien so lange wie möglich im Umlauf zu halten, durch Wiederverwendung, Reparatur, Recycling oder neue Geschäftsmodelle. Das entlastet nicht nur Umwelt und Klima, sondern fördert auch eine widerstandsfähigere, unabhängige Berliner Wirtschaft. In Berlin gibt es bereits zahlreiche Ansätze und Initiativen, insbesondere im Bauwesen, in der Textilwirtschaft und in der Wiederverwendung von Elektrogeräten.

mehr: https://idw-online.de/de/news856677

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Mit RESTORE saisonale Energieschwankungen ausgleichen

Forschende der TU Wien entwickeln thermochemische Speicher, mit denen sich Energie über sehr lange Zeiträume nahezu verlustfrei speichern lässt.

Energie lässt sich in verschiedenen Formen speichern: elektrisch, thermisch oder auch thermochemisch. Je nachdem welche Speicherform verwendet wird, lässt sich Energie unterschiedlich lang speichern beziehungsweise in unterschiedlicher Form wieder entnehmen. Im EU-Projekt RESTORE haben Forschende der TU Wien nun thermochemische Energiespeicher entwickelt, mit denen sich Energie nahezu verlustfrei und über längere Zeiträume speichern lässt. Die Rede ist hier von Monaten, Jahren oder gar Jahrzehnten. Energie kann sowohl in Form von Wärmeenergie als auch in Form von elektrischer Energie in das System eingespeist werden. Ein Wandler ermöglicht es außerdem, Energie in beiden Formen wieder zu entnehmen.

All dies sind wichtige Kriterien, um den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energieträger angehen zu können. Da zum Beispiel Solarenergie im Sommer in viel größerem Maß vorliegt als im Winter, ist es wichtig, dass man die Energie auch über einen längeren Zeitraum effizient einspeichern kann – zum Beispiel für den Winter, in dem einerseits weniger Solarstrom produziert werden kann, als auch der Energiebedarf steigt, um zu heizen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856589

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Wasser im Nanomaßstab: Oberflächen dominieren – nicht der Raum

Forschende am Max-Planck-Institut für Polymerforschung haben bisherige Annahmen darüber, wie sich Wasser in atomar kleinen Räumen verhält, grundlegend infrage gestellt. Mithilfe spektroskopischer Methoden und Simulationen untersuchten sie Wasser, das auf nur wenige Molekülschichten begrenzt ist. Das Team um Mischa Bonn fand heraus, dass die Struktur des Wassers bemerkenswert „normal“ bleibt – bis es auf unter einen Nanometer begrenzt wird, also viel dünner als bisher angenommen.

Die Herausforderung: Nur wenige Wasserschichten untersuchen
Die Struktur einer Wasserschicht zu erfassen, die nur wenige Moleküle dick ist, stellt eine enorme wissenschaftliche Herausforderung dar. Das Team entwickelte ein nanoskaliges Kapillargerät, indem sie Wasser zwischen einer einzelnen Lage Graphen und einem Calciumfluorid-Substrat (CaF₂) einschlossen. Um mikroskopische Struktur des eingeschlossenen Wassers zu erkennen nutzten sie modernste oberflächenspezifische Vibrationsspektroskopie – einschließlich der Orientierung und Wasserstoffbrückenbindungen der Moleküle – und machten so die schwer fassbaren wenigen Wasserschichten „sichtbar“.

mehr: https://idw-online.de/de/news856566

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Aus der Pandemie gelernt: Kommunales Krisenmanagement entwickelt sich weiter

In Krisen stehen Rat und Verwaltung unter besonderem Druck. Ein neues Difu-Policy-Paper zeigt Erfahrungen der Kommunen aus der Pandemiebewältigung auf und gibt Handlungsempfehlungen für ein angepasstes Krisenmanagement.

Berlin. Eine Analyse des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) zeigt, dass Kommunalverwaltungen sich bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie – als eine lang andauernde und alle gesellschaftlichen Bereiche umfassende Krise – widerstands- und anpassungsfähig erwiesen haben. Ämterübergreifende Kooperationen und transparente Aufgabenpriorisierungen entlasten Mitarbeitende, und die gezielte Nutzung etablierter Quartiersstrukturen sichert zugleich die Versorgung vulnerabler Gruppen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856533

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Wasserstofftransport mit Salz

Rund 1 Mio. Euro Förderung für Hochschule Wismar im Projekt zur innovativen Wasserstoffspeicherung auf Basis von Formiatsalzen:
(Rostock/Wismar) Heute, am 8. August 2025, überreichte Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommerns, im Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT) in Rostock den Zuwendungsbescheid für das neue FuE-Verbundvorhaben „FormaPort – Entwicklung eines neuartigen Wasserstofftransportmediums auf Basis von Formiatsalzen“. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines wirtschaftlichen und technologisch effizienten Systems zur sicheren Speicherung und zum Transport von Wasserstoff.

Innovationspotenzial und ökologische Vorteile
Während auf Rostocks Gewässern zur HanseSail historische Segler als Transportmittel alle Blicke auf sich ziehen, steht ein Transportmittel der Zukunft im Fokus einer Veranstaltung in der Rostocker Südstadt: Formiatsalz. Formiat als chemischer Energieträger zeichnet sich durch seine Umweltverträglichkeit aus und ermöglicht mit Hillfe katalytischer Prozesse sowohl eine sichere Einspeicherung als auch eine bedarfsgerechte Freisetzung von Wasserstoff. Mit Blick auf die stetig wachsende Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger soll das zu entwickelnde „FormaPort“-System eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Speichermethoden bieten. „Wir freuen uns, in Mecklenburg-Vorpommern die Entwicklung innovativer Technologien zur Wasserstoffspeicherung aktiv zu fördern“, betonte Wirtschaftsminister Dr. Blank bei der Überhabe des Fördermittelbescheids. „FormaPort kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Energiewende voranzutreiben und die Infrastruktur für grünen Wasserstoff nachhaltig zu stärken.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856570

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Wie Immunzellen kommunizieren, um Infektionen und Krebs zu bekämpfen

Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler*innen des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Heidelberg Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine (HI-STEM) und der Queen Mary University of London, UK, hat eine Technologie zur Entschlüsselung der Immunzell-Kommunikation entwickelt. Damit lässt sich aus der Interaktion der Immunzellen ablesen, wie der menschliche Körper Virusinfektionen bekämpft, inwiefern Fehlfunktionen zu Autoimmunerkrankungen führen und warum Immuntherapien bei manchen Menschen wirken und bei anderen nicht.

Ein gesundes Immunsystem ist darauf trainiert, Infektionen und Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Diese Abwehr beruht auf einem komplexen Kommunikationssystem auf zellulärer Ebene, in dem verschiedene Immunzellen jeweils eine spezialisierte Aufgabe erfüllen: Infektionserreger erkennen, andere Immunzellen darauf aufmerksam machen und schädliche Zellen oder Erreger beseitigen. Problematisch wird es, wenn die Kommunikation zwischen verschiedenen Zelltypen gestört ist. Dann kann es zu einer Vielzahl von Krankheiten kommen.   

mehr: https://idw-online.de/de/news856516

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Arbeitgeberpflichten bei Hitze gelten auch fürs Home-Office

Prof. Dr. Peter Wedde verweist auf geltendes Recht bei hohen Sommertemperaturen am Arbeitsplatz
Den bisherigen Hitzerekord des Jahres 2025 hält Andernach in Rheinland-Pfalz, wo am 2. Juli 39,3 Grad Celsius gemessen wurden. Wer an solch heißen Tagen arbeiten muss, kann froh sein, wenn sein Arbeitsplatz klimatisiert ist oder es dort wenigstens einen leistungsfähigen Ventilator gibt. An vielen Arbeitsplätzen fehlen Möglichkeiten zur Minderung der Wärmebelastung aber ganz oder kommen aufgrund der Art der Tätigkeit nicht in Betracht.

Dies gilt insbesondere für Arbeiten im Freien – aber auch für viele Home-Office-Arbeitsplätze.
Hitze am Arbeitsplatz hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Beschäftigten und reduziert zugleich die Effektivität der Arbeitsleistung. Was Arbeitgeber tun müssen, um ihre Beschäftigten zu schützen, erläutert Prof. Dr. Peter Wedde, emeritierter Professor für Arbeitsrecht und Recht der Informationsgesellschaft an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS).

Kein Rechtsanspruch auf „Hitzefrei“
„Einen Anspruch auf ,Hitzefrei‘ für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen die gesetzlichen Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in Deutschland nicht vor. Nach der einschlägigen Regelung in § 618 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) müssen Arbeitgeber lediglich Arbeitsräume zur Verfügung stellen, in denen ihre Beschäftigten vor Gefahren für Leben und Gesundheit geschützt sind. Den Umfang dieser Verpflichtung konkretisiert die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Sie zielt darauf, Gefährdungen der Sicherheit und der Gesundheit von Beschäftigten am Arbeitsplatz zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856450

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Zahl der Hitzetage mehr als verdoppelt: VDI gibt Kommunen praxisnahe Empfehlungen für Hitzeaktionspläne

Deutschland erlebt immer häufiger Hitzeperioden: Der Sommer 2025 startete im Juni mit Temperaturen bis 40 Grad. Meteorologen warnen vor einer beunruhigenden Klimadynamik. Hitzewellen stellen eine wachsende Gesundheitsgefahr dar und können ohne ausreichende Maßnahmen besonders für ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Erkrankte lebensbedrohlich werden. Der VDI hat konkrete Empfehlungen für die Aufstellung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen vorgestellt, die Kommunen eine Hilfestellung beim Bevölkerungsschutz geben.

Hitzeaktionspläne als zentrale Vorsorgemaßnahme

Lag die Anzahl heißer Tage im Zeitraum 1961 bis 1990 (Klimanormalperiode) noch bei 4,2, hat sich der Durchschnittswert im darauffolgenden Zeitraum (1991 bis 2020) mehr als verdoppelt – auf 8,9 Hitzetage pro Jahr. Dabei gilt ein Tag als Hitzetag, wenn die Tageshöchsttemperatur mindestens 30 °C erreicht oder überschreitet. Durch Hitze entsteht ein Gesundheitsrisiko, das folgende Beschwerden auslösen kann:

  • Überlastung des körpereigenen Kühlsystems
  • Dehydration und Elektrolytverlust
  • Überhitzung des Körpers
  • Belastung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Verschlimmerung bestehender Gesundheitsprobleme

    mehr: https://idw-online.de/de/news856396

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Wasseraufbereitung neu gedacht –Lehranstalt für Fischerei kooperiert mit Hochschule Hof

Wissenschaftler der Hochschule Hof und Ingenieure der Firma Hydrotec aus Selb möchten die Aufbereitung von so genanntem Klarwasser optimieren – zum Beispiel in der intensiven Süßwasser-Aquakultur. Für ihr Projekt UVPHON wurden jetzt mit einem eigens entwickelten Prototyp, einem neuartigen UV-C-Reaktor, mehrere Versuche in der Lehranstalt für Fischerei (Aufseß, Oberfranken) durchgeführt und Wasserproben entnommen. Ziel ist die Entwicklung eines innovativen Systems zur Wasseraufbereitung.

„Unsere Lehranstalt für Fischerei ist eine angesehene Bildungs- und Forschungseinrichtung rund um die Themen Fischerei, Teichwirtschaft und Gewässer. Ich freue mich, dass wir bei diesem Projekt die Wissenschaftler unterstützen können“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm und betont: „Gerade mit Blick auf den Klimawandel und die immer weiter zunehmende Trockenheit, ist es wichtig, mit der Ressource Wasser schonend umzugehen, dabei ist die Wasseraufbereitung eine wichtige Säule.“

mehr: https://idw-online.de/de/news856247

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Schäden an Windenergieanlagen erlauschen

Windenergieanlagen zu warten und mögliche Schwachstellen zu erkennen, ist teuer und aufwändig, besonders bei Offshore-Anlagen im Meer. Rotorblätter werden daher bereits oft auf Verdacht kostenintensiv ausgetauscht. Eine Lösung, mit der sich Risse und Brüche im Inneren der Blätter frühzeitig aus der Ferne erkennen lassen, hat das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES entwickelt.

Risse, Brüche oder Erosionen in Rotorblättern führen immer wieder zu Ausfällen in Windenergieanlagen. Vor allem Offshore-Windparks sind gefährdet, da sie im Meer besonderes starken Winden, Regen und Unwettern ausgesetzt sind. Inspektionen sind wegen der schweren Zugänglichkeit aufwändig und teuer, weshalb Rotorblätter teilweise bereits auf Verdacht ausgetauscht werden. Die Kosten können sich dabei je Blatt und Schadensfall auf deutlich mehr als 200 000 Euro belaufen.

mehr: https://idw-online.de/de/news856292

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Echtzeit-Messverfahren verlängert Lebensdauer und erhöht Sicherheit von Batterien

Ein neuartiges Messverfahren ermöglicht ein optimiertes Batteriemanagement in E-Autos und hilft so, sie sicherer zu machen und ihre Lebensdauer zu verlängern. Die Impedanzspektroskopie aus dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM wertet detaillierte Messdaten zum Batteriezustand während des Betriebs in Echtzeit aus. Damit könnten Batterien auch für sicherheitskritische Anwendungen genutzt werden.

Leistungsfähige und sichere Batterien sind ein zentraler Baustein für den Erfolg der Elektromobilität. Entsprechend entscheidend ist die Messung von Kapazität und Zustand einer Batterie. Am aussagekräftigsten ist hier die Impedanzspektroskopie. Die Impedanz selbst lässt sich nicht direkt messen, sie wird aus dem Verhältnis von Strom und Spannung errechnet. Sie gibt Auskunft über den Ladestand (SOC, State of Charge) und erlaubt Rückschlüsse auf den Zustand des Innenlebens mit Kathoden, Anoden oder Elektrolyten (SoH, State of Health) oder den Sicherheitszustand.

mehr: https://idw-online.de/de/news856294

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UN-Plastikabkommen: Bringen die Verhandlungen in Genf endlich den Durchbruch?

Vom 5. bis 14. August setzen Vertreter:innen aus über 170 Ländern sowie aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft in der Schweiz die Verhandlungen für ein rechtsverbindliches Abkommen gegen die Plastikverschmutzung fort. Dr. Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), begleitet die Verhandlungen von Anfang an als Teil der deutschen Delegation und der ‚Scientists‘ Coalition for an Effective Plastics Treaty‘:„Im besten Fall erreichen wir in Genf, dass sich die Weltgemeinschaft, oder zumindest weite Teile davon, zu einem starken Abkommen bekennt, das sich an wissenschaftlichen Fakten orientiert und anerkennt, wie schädlich Plastik für den Menschen und die Natur ist.“

Weltweit werden jedes Jahr über 460 Millionen Tonnen Plastik produziert. Allein bei der Produktion entstehen mehr Treibhausgase als im gesamten Flugsektor. Viele Produkte sind dabei so gestaltet, dass sie schwer oder gar nicht recycelbar oder wiederverwendbar sind. Bis 2060 soll sich daher die Menge des Plastikmülls verdreifachen, wenn weiterhin so viele Kunststoffe hergestellt werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass es viel mehr Plastikpartikel im Meer gibt als bisher angenommen. Demnach befinden sich allein in der oberen Wasserschicht des Nordatlantiks 27 Millionen Tonnen kleinster Plastikpartikel. Kunststoffe tauchen mittlerweile selbst in den entlegensten Teilen unseres Planeten auf, und auch in unseren Körpern finden Forschende überall Plastik. Studien zeigen, dass wir die planetaren Belastungsgrenzen für neue Stoffe bereits überschritten haben. Als Teil der dreifachen planetaren Krise tragen Kunststoffe demzufolge zur Erderhitzung und Biodiversitätskrise bei.

mehr: https://idw-online.de/de/news856242

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Forscher vergleichen am Beispiel Kalifornien verschiedene Strategien zur Nutzung von Altbatterien aus Elektroautos

Ein Forschungsteam der Universität Münster, der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle und des Lawrence Berkeley National Laboratory hat am Beispiel Kalifornien untersucht, ob man ausgediente Elektrofahrzeug-Batterien sofort recyceln oder zunächst der Zweitnutzung zuführen sollte. Es empfiehlt für Länder mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien, Altbatterien aus Elektrofahrzeugen zunächst als stationäre Energiespeicher wiederzuverwenden.

Um wertvolle Rohstoffe für neue Batterien wiederzugewinnen, lassen sich Altbatterien aus Elektrofahrzeugen recyceln. Alternativ können die Batterien als stationäre Energiespeicher weitergenutzt werden und dazu beitragen, erneuerbare Energien in das Stromnetz zu integrieren, Lastspitzen aufzufangen und so die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Sowohl Recycling als auch die Verlängerung des Lebenszyklus durch Zweitnutzung sind wichtige Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Doch was ist besser – sollte man ausgediente Elektrofahrzeug-Batterien sofort recyceln oder ein zweites Mal nutzen? Ein Forschungsteam der Universität Münster, der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (Münster) und des Lawrence Berkeley National Laboratory (Berkeley/USA) hat diese Frage nun am Beispiel des US-Bundesstaates Kalifornien untersucht. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der Einsatz der alten Batterien als stationäre Energiespeicher langfristig wirkungsvoller zur Einsparung von Treibhausgasemissionen beiträgt als unmittelbares Recycling. Sie empfehlen daher für Länder mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien, Altbatterien aus Elektrofahrzeugen zunächst als stationäre Energiespeicher wiederzuverwenden.

mehr: https://idw-online.de/de/news856117

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Wasser messen & verstehen: Schulprojekt zur Klimaanpassung begeistert mit wissenschaftlichem Engagement

Wie viel Regen fällt eigentlich rund um Selbitz? Wie reagieren Böden und Bäche auf Niederschläge – und wie kann man das messen? Diesen Fragen sind 14 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen des Hochfranken-Gymnasiums Naila im Rahmen des Wahlkurses „Wasser digital erforschen!“ mit bemerkenswerter Neugier und Ausdauer nachgegangen.

Unter Anleitung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) https://www.hswt.de/ wurden über neun Monate hinweg Regen- und Wasserstandsmessungen durchgeführt. Die Daten wurden über eine App erfasst, analysiert und mit historischen Wetterdaten verglichen. Am 08. Juli 2025 präsentierten die jungen „Citizen Scientists“ ihre Ergebnisse beim „Schwammtisch“ im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Goldenen Krone in Selbitz. Sie begeisterten das Publikum mit fundierten Messdaten, anschaulichen Experimenten und viel Herzblut.

mehr: https://idw-online.de/de/news856209

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Klimaschutz: Politiker unterschätzen Bereitschaft der Bürger

Lüneburg/Bochum. Deutsche Politiker unterschätzen die Bereitschaft der Bevölkerung, wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Zu diesem erstmalig ermittelten Befund kommt eine von Dr. Timur Sevincer an der Leuphana Universität Lüneburg zusammen mit Prof. Dr. Wilhelm Hofmann von der Ruhr-Universität Bochum geleitete Studie.

Der Psychologe und Experte für nachhaltiges Verhalten und sein Kollege haben unter anderem herausgefunden: „Die Unterschätzung ist am größten für Maßnahmen, die den wirksamsten Beitrag zum Klimaschutz leisten könnten, wie etwa Regulierungen und Besteuerung von klimaschädlichen Produkten.“ Auch Bürgerinnen und Bürger unterschätzen die Bereitschaft ihrer Mitmenschen, mehr Klimaschutzmaßnahmen zu akzeptieren, sind aber näher an der Realität als die Politiker, haben die Wissenschaftler festgestellt.

mehr: https://idw-online.de/de/news856134

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Wie man aus Abfall Milch macht | DFG-Projekt untersucht Kreislaufwirtschaft zu Tierfutter in Indien

In der indischen Megastadt Bengaluru untersuchen deutsche Forschende die Fütterungspraxis für die Nutztiere von Kleinbauern: Ihre Tiere bekommen oft Lebensmittelabfälle zu fressen.

Die Wissenschaftler*innen von der Universität Vechta und der Universität Kassel wollen herausfinden, wie diese Kreislaufwirtschaft funktioniert, wie es um die Hygiene des Futters steht und ob das Konzept hilft, den Klimawandel zu bekämpfen.

Gefördert wird die Arbeit als Teilprojekt der Forschungsgruppe „Sustainable Rurbanity – Resources, Society, and Regulatory Systems“ nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine erste Phase von vier Jahren.

mehr: https://idw-online.de/de/news855966

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Wie Heizenergie-Feedback das Verhalten positiv beeinflusst

Feedback zum eigenen Heizverhalten über digitale Benutzeroberflächen, sogenannte User Interfaces, kann Transparenz schaffen und zum Energiesparen anregen – sofern es verständlich, alltagsnah und datenschutzkonform ist. Entscheidend ist, dass Nutzer*innen persönliche Tipps zum Heizen und Lüften erhalten und ihr Handeln als selbstwirksam empfinden, damit der eigene Einfluss auf Energieverbrauch und Kosten verstärkt wird. Das zeigen zwei Befragungen im Rahmen des VISE-I-Projekts. In einem aktuellen In Brief geben Forschende des Wuppertal Instituts nun Handlungsempfehlungen zur Gestaltung der Interfaces und der Feedback-Inhalte.

Während die Dekarbonisierung des Stromsektors beispielsweise durch den Ausbau der erneuerbaren Energien Erfolge verzeichnet, kommt die Wärmewende nur schleppend voran – vor allem in Mehrfamilienhäusern: Hier haben Mieterinnen kaum Einfluss darauf, ob etwa die Gebäudehülle saniert oder eine neue Heizung eingebaut wird. Daher braucht es neue Ansätze, die auch ihre Handlungsmöglichkeiten berücksichtigen und Transparenz schaffen. „Die Gestaltung von Nutzerinnen-Interfaces für Energie-Feedback ist ein entscheidender erster Schritt, um auch Mieterinnen aktiv in die Energiewende einzubinden. Unsere Untersuchung zeigt klar, dass Mieterinnen Interesse an digitalen Energieprodukten haben – vorausgesetzt, sie sind verständlich und vermitteln nicht den Eindruck von Überwachung”, sagt Aileen Reichmann, Researcherin im Forschungsbereich Strukturwandel am Wuppertal Institut und Erstautorin des In Brief „Heizenergie-Feedback im Mehrfamilienhaus: Interface-Gestaltung als Schlüssel für die partizipative Energiewende”. Am Beispiel der Heizenergie stellten die Forschenden allerdings auch fest, dass die Gestaltung passgenauer Feedbacks sehr herausfordernd ist und weitere Untersuchungen erfordert.

mehr: https://idw-online.de/de/news855947

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Ungesund und klimaschädlich: Essen in Krankenhäusern und Pflegeheimen untersucht

Statt zur Genesung beizutragen, kann das Essen in Krankenhäusern und Pflegeheimen die Gesundheit gefährden – und die Umwelt. Das zeigt eine jetzt in The Lancet Planetary Health veröffentlichte Studie. Forschende vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Stanford University haben festgestellt, dass die Verpflegung in den untersuchten Einrichtungen zu wenig gesunde, pflanzliche Lebensmittel und zu viele ungesunde und umweltschädliche Optionen enthält. Damit sind die angebotenen Mahlzeiten weder förderlich für die individuelle noch für die planetare Gesundheit.

In der weltweit ersten umfassenden Studie, die untersucht, wie gesund und umweltfreundlich das Nahrungsangebot in Gesundheitseinrichtungen ist, hat ein internationales Forschungsteam die Speisepläne und Einkaufsdaten von zwei Krankenhäusern und drei Pflegeheimen durchschnittlicher Größe in Deutschland analysiert. Die Verpflegung in den untersuchten Einrichtungen ähnelt vermutlich dem Angebot in vielen Gesundheitseinrichtungen in westlichen Ländern.

mehr: https://idw-online.de/de/news855967

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Neuer Recyclingprozess stellt sauberes Aluminium aus gebrauchten Kaffeekapseln her

Maschine an, Kaffeekapsel hinein, Kaffee genießen – so praktisch Kaffeekapseln auch sind, können sie für die Umwelt eine potenzielle Belastung darstellen: In Österreich existiert zwar ein Sammelsystem für gebrauchte Kaffeekapseln, allerdings beträgt die Recyclingquote derzeit nur rund 30 Prozent. Problematisch für den anschließenden Recyclingprozess ist vor allem der hohe Gehalt an Kaffeesud im Vergleich zum Verpackungsmaterial, was im Schmelzprozess in Aluminiumhütten, wo die Kaffeekapseln geschmolzen werden, zu ökonomischen sowie prozesstechnischen Einschränkungen führt.

Ein aktuelles Projekt am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie in Zusammenarbeit mit Industriepartnern entwickelt einen Aufbereitungsprozess zur Erzeugung von neuem Aluminium aus gebrauchten Kaffeekapseln, um im Sinne des Circular Engineering Ansatzes der Montanuniversität den Materialkreislauf zu schließen.

mehr: https://idw-online.de/de/news855923

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Blue Carbon: Potenzial für Klimaschutz und Biodiversität besser nutzen

Seegraswiesen, Salzmarschen und marine Sedimente speichern Kohlenstoffdioxid und bieten Klima-, Biodiversitäts- und Küstenschutz zugleich. Verglichen mit den deutschen Treibhausgas-Emissionen ist ihr Potenzial hierzulande allerdings gering. Gerade deshalb sollte es optimal genutzt werden: Bereits existierende Blue-Carbon-Ökosysteme brauchen einen besseren Schutz, um eine Freisetzung des dort langfristig gespeicherten Kohlenstoffs zu verhindern. Dies sollte mit einer stärkeren Förderung der Biodiversität kombiniert werden, fordern Forschende um Julian Koplin (AWI/RIFS) und Corina Peter (AWI) in einer Studie, die in der Zeitschrift „Estuarine, Coastal and Shelf Science“ erschienen ist.

„Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt gehören zu den drängendsten globalen Herausforderungen. Blue Carbon-Ökosysteme – also Meeres- und Küstenökosysteme, die Kohlenstoff binden und langfristig speichern – helfen bei der Bekämpfung beider Probleme: Sie dämmen den Klimawandel ein und erfüllen wichtige Ökosystemfunktionen“, sagt Koplin. Seegraswiesen, und Salzmarschen sind in Nordeuropa bereits als Blue-Carbon-Ökosysteme definiert. Die Rolle von Makroalgen, marinen Sedimenten und biogenen Riffen ist derzeit noch nicht abschließend geklärt und wird wissenschaftlich untersucht.

mehr: https://idw-online.de/de/news855863

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Grüner Wasserstoff aus dem Meer: Neues Forschungsprojekt zu Wasserstoffproduktion an Offshore-Windparks

Wasserstoff aus Nord- und Ostseewasser direkt an Offshore-Windanlagen gewinnen – dieses Vorhaben steht im Zentrum des Projekts SalYsAse. Dazu sollen Bakterien als Biokatalysatoren genutzt werden, um den Prozess umweltschonend und kostengünstig durchzuführen. Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Mirjam Perner, Professorin für Geomikrobiologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, wird in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kiel und dem Technologieunternehmen Element22 durchgeführt. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

Offshore-Windanlagen produzieren oft mehr Strom als über die Leitungen an Land transportiert werden kann. Kann der Strom nicht abgenommen werden, stehen sie still. Effizienter wäre es, den Strom direkt in das speicherbare Medium Wasserstoff umzuwandeln. Wasserstoff aus Meerwasser zu gewinnen, direkt dort, wo der Wind weht – diese Idee steht im Fokus des Projekts SalYsAse (Salzwasserelektrolyse mittels mariner Bakterien auf Titangasdiffusionsschichten). Das Prinzip: Mittels Elektrolyse soll Strom in so genannten grünen Wasserstoff umgewandelt werden. Bei der Elektrolyse wird Wasser durch elektrischen Strom in seine Bestandteile, also Wasserstoff und Sauerstoff, getrennt. Grüner Wasserstoff ist CO2-neutral und kann einfach gespeichert und transportiert werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) über drei Jahre mit 733.000 Euro gefördert.

mehr: https://idw-online.de/de/news855874

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Oropouche-Virus: Neues Risiko für Europa?

Forschende des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) haben gemeinsam mit Kolleg:innen der Universität Hamburg und weiteren Einrichtungen erstmals das Risiko einer Übertragung des tropischen Oropouche-Virus (OROV) durch in Europa verbreitete Stechmückenarten untersucht. Ergebnis: Unter bestimmten klimatischen Bedingungen kann die invasive Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) das Virus übertragen – ein mögliches Risiko für Südeuropa.

Das Oropouche-Virus gehört zu den sogenannten Arboviren, also Viren, die durch blutsaugende Arthropoden (Gliederfüßer) übertragen werden. Als ein solcher Überträger (Vektor) von OROV waren bislang nur Gnitzen bekannt, die Rolle von Stechmücken war ungeklärt. Seit Anfang 2024 kam es in mehreren Ländern Mittel- und Südamerikas zu einem massiven Anstieg von OROV-Infektionen. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO/WHO) verzeichnete über 11.000 bestätigte Fälle bis Ende des Jahres – darunter erstmals auch Todesfälle sowie Hinweise auf eine mögliche Übertragung während der Schwangerschaft mit schwerwiegenden Folgen wie Fehlgeburten und Mikrozephalie (kleinen Kopfumfang). Angesichts dieser Entwicklung stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Risiko im betroffenen Raum als hoch ein. In Europa wurden bereits einzelne importierte Fälle bei Reiserückkehrenden festgestellt. Unklar war bislang, ob Stechmücken überhaupt als Überträger des Oropouche-Virus in Frage kommen, also eine sogenannte Vektorkompetenz für dieses Arbovirus besitzen – eine zentrale Frage für die Risikobewertung.

mehr: https://idw-online.de/de/news855821

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Hitzewellen im Meer erforschen: Taucher:innen sammeln Temperaturdaten

Mit der Unterstützung von Taucher:innen sammelt das Projekt BlueDOT Temperaturdaten aus dem Meer. Damit sollen die Veränderungen der Meerestemperatur besser verfolgt werden und marine Hitzewellen besser überwacht werden. Das Citizen-Science-Projekt BlueDOT wird vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen koordiniert.

Laut dem EU-Klimadienst Copernicus war 2024, insbesondere der Sommer, das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der mit der globalen Erwärmung einhergehende Klimawandel manifestiert sich in ganz Europa in Form von extremen Wetterereignissen wie Waldbränden, Dürren, Überschwemmungen nach starken Regenfällen und Hitzewellen im Meer.

mehr: https://idw-online.de/de/news855713

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KIT Science Week: Die Stadt der Zukunft gestalten

Smart Citys, Stadtplanung und Architektur, Nachhaltigkeit, Energieversorgung, Mobilität, Digitalisierung: Während des 200-jährigen Jubiläumsjahres des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) geht die KIT Science Week unter dem Motto „Stadt der Zukunft“ in die dritte Runde. Vom 14. bis 19. Oktober 2025 heißt es wieder: Mitreden! Mitmachen! Mitforschen! Über 100 Events erwarten die Besucherinnen und Besucher in ganz Karlsruhe. Mehr als die Hälfte dieser Veranstaltungen sind dabei speziell für Kinder, Jugendliche, Familien und Schulklassen ausgerichtet.

„Die diesjährige KIT Science Week zeigt innovative Ideen und kreative Ansätze für nachhaltige Architektur, smarte Mobilität, zukunftsweisende Stadtplanung und ein gerechtes Miteinander“ sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Mit dem Format möchten wir Brücken zwischen Gesellschaft und Wissenschaft bauen und Handlungsoptionen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen aufzeigen. Dabei erklären die Expertinnen und Experten des KIT Zusammenhänge und ordnen Zahlen sowie Fakten ein. Gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern der KIT Science Week sprechen sie darüber, was die Menschen brauchen und was sie selbst vorschlagen, um diese Anregungen dann mit zurück in die Forschung zu nehmen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news855612

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TechnikRadar 2025: Deutsche offen für neue Technologien, aber KI noch wenig genutzt

Die Deutschen stehen neuen Technologien aufgeschlossen gegenüber. 65 Prozent der Befragten, die KI nutzen, zeigen sich fasziniert. Doch die Prioritäten der Deutschen verschieben sich: Die von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften konzipierte, repräsentative forsa-Umfrage zeigt: 50 Prozent unterstützen die Forschung zur militärischen Verteidigung an deutschen Hochschulen. Generell unterstützen 62 Prozent technische Neuerungen nur dann, wenn sie im Einklang mit dem Gemeinwohl stehen. 45 Prozent fordern mehr Mitbestimmung, aber nur 9 Prozent fühlen sich von der Regierung über Technikfolgen ausreichend informiert.

Parteipolitische Unterschiede bei Zustimmung zu militärischer Forschung
Die Hälfte der Deutschen spricht sich für militärisch nutzbare Forschung an Hochschulen aus, sofern sie der Landesverteidigung dient. Nur 17 Prozent lehnen dies grundsätzlich ab. Stärker variiert das Meinungsbild, wenn man das Wahlverhalten der Befragten bei der letzten Bundestagswahl berücksichtigt: Wählerinnen und Wähler von FDP (Prozent 68), CDU/CSU (67 Prozent), SPD (53 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (51 Prozent) stimmen mehrheitlich zu. Bei Anhängern der Linken (27 Prozent), von BSW (33 Prozent) und AfD (41 Prozent) unterstützt nur eine Minderheit militärische Forschung. Drei von fünf Deutschen lehnen den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Steuerung autonomer Waffensysteme ab – unabhängig vom politischen Lager.

mehr: https://idw-online.de/de/news854532

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Studie zur Wirkung von Powernaps: Kurze Nickerchen steigern die Wahrscheinlichkeit von Geistesblitzen

Schlaf steigert die Fähigkeit, Probleme auf kreative Weise zu lösen. Dies zeigt eine Studie mit 90 Probandinnen und Probanden an der Universität Hamburg. Anhand der im Schlaf gemessenen Hirnaktivität lässt sich sogar die Wahrscheinlichkeit vorhersagen, mit der nach dem Nickerchen ein sogenannter Aha-Moment eintritt. Dieses Resultat wurde jetzt im Fachjournal „PLoS Biology“ veröffentlicht.

N2 nennen Forschende die Schlafphase, die auf die Einschlafphase folgt – eine Schlafphase, in der Schlafende wenig träumen und die während der Nacht mehrmals auftritt. Eine neue Studie der Exzellenzuniversität Hamburg untermauert die Vermutung, dass diese Schlafphase hilft, Probleme zu lösen.

mehr: https://idw-online.de/de/news854546

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Kalziumkanal im Ohr: Wie ein winziger Fehler das Hören beeinflusst

Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und des Göttinger Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging“ (MBExC) zeigen, wie die minimale Veränderung eines einzelnen Ionenkanals die Empfindlichkeit der Sinneszellen im Innenohr erhöht. Bereits leise Geräusche wie ein Flüstern werden besser wahrgenommen, verursachen aber eine anhaltende Überlastung, die langfristig den Verlust des Gehörs begünstigen kann. Diese Erkenntnisse vertiefen das Verständnis dafür, wie Schallinformationen im Ohr verarbeitet werden. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Science Advances“ erschienen.

Haarsinneszellen übernehmen im Innenohr die Umwandlung von Schall in elektrische Signale. Trifft ein Geräusch im Innenohr auf die Haarsinneszellen, geraten diese je nach Intensität des Schalls in Schwingung: leises Flüstern führt zu einer leichten Schwingung, je lauter der Ton, desto heftiger die Schwingungen. Durch diese Bewegung erfolgt eine Spannungsänderung in der Haarsinneszelle, die letztlich zur Öffnung von Kanälen in der Membran führt, durch die Kalzium in das Zellinnere strömt. Dieser Kalziumeinstrom führt zu der Freisetzung eines Botenstoffs an den Kontaktstellen zwischen Haarsinnes- und Hörnervenzellen, den sogenannten Synapsen, der die nachgeschalteten Hörnervenzellen aktiviert. Das elektrische Signal wird über die Hörbahn an das Gehirn weitergeleitet, wo der Schall als Ton oder Geräusch wahrgenommen wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news854539

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KIT im Rathaus: Von mathematischen Modellen, KI und Hochwasser

Hochwasservorhersagen mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI), die Untersuchung von Wellenphänomenen wie Licht- und Schallwellen oder die Aussagefähigkeit mathematischer Modelle – die aktuellsten Forschungsprojekte der Mathematik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) präsentierten Forschende des KIT-Zentrums MathSEE im Karlsruher Rathaus. Zur kostenfreien Veranstaltung „KIT im Rathaus“ sind alle Interessierten eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das KIT-Zentrum MathSEE (Mathematics in Sciences, Engineering, and Economics) bündelt die interdisziplinäre mathematische Forschung am KIT. In der Veranstaltungsreihe „KIT im Rathaus“ geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler allen Interessierten Einblicke in ihre Arbeit und in die neuesten Forschungsprojekte. Einleitend stellt die Wissenschaftliche Sprecherin des Zentrums, Professorin Melanie Schienle, die Ziele, Aktivitäten und Struktur von MathSEE vor.

mehr: https://idw-online.de/de/news855100

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Die Evolution von Krebszellen entschlüsselt

Krebs entsteht nicht von heute auf morgen. Jahrzehnte kann es dauern, bis auf der Basis krebsfördernder Veränderungen im Erbgut schließlich ein maligner Tumor entsteht. Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun eine Methode entwickelt, die es erstmals ermöglicht, die zeitliche Entwicklung – die Evolution – von Körperzellen, von denen eine Krebsgefahr ausgeht, aus einer einzelnen Gewebeprobe zu rekonstruieren. Diese spezielle Art der Evolutionsforschung steht noch am Anfang. Die Vision der Forschenden ist es, mit dem neuen Verfahren frühzeitig zu erkennen, wenn Krebs entsteht, um diesen Prozess möglicherweise einmal sogar aufzuhalten zu können.

Die gesamte lebendige Natur unterliegt der Evolution. Lebewesen sind einem Selektionsdruck ausgesetzt, der dazu führt, dass diejenigen überleben, die sich am besten behaupten können. Und auch innerhalb des menschlichen Körpers findet dieses natürliche Auswahlverfahren statt. Zellen, die fitter, also widerstandsfähiger oder teilungsaktiver sind, werden sich ausbreiten. Andere werden verdrängt. Diese sogenannte somatische Evolution kann zu positiven Effekten für den Organismus führen. Besonders durchsetzungsstark sind jedoch Krebszellen, die sich ungehemmt vermehren und dabei gesundes Gewebe verdrängen.

mehr: https://idw-online.de/de/news855200

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Eine neue Ansatzstelle zur Bekämpfung von Krebs- und Viruserkrankungen

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung Konstanzer Biolog*innen hat einen molekularen Mechanismus entschlüsselt, der die Aktivität sogenannter N-Myristoyltransferasen reguliert. Diese Enzyme spielen in biologischen Signalwegen eine Rolle, deren Fehlregulation zur Entstehung schwerer Krankheiten führen kann.

Proteine gehören zu den wichtigsten molekularen Bausteinen des Lebens. In den Zellen unseres Körpers entstehen zu jeder Sekunde unzählige dieser Makromoleküle, während bestehende Proteine miteinander interagieren und innerhalb der Zelle transportiert oder um- und abgebaut werden. Gerät die Gesamtheit dieser lebenswichtigen Prozesse aus dem Gleichgewicht, kann das katastrophale Folgen für den Organismus haben und zu schweren Krankheiten führen. Eine genaue Kenntnis über die Herstellung von Proteinen und darüber, wie sie reguliert werden und zusammenspielen, um die Funktion der Zelle aufrechtzuerhalten, kann daher helfen, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern oder geeignete Medikamente für deren Bekämpfung zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news855229

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Hamburg gewinnt Startup-Wettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums

Im Wettbewerb „Startup Factories“ des Bundeswirtschaftsministeriums hat Hamburg heute den Zuschlag als einer von bundesweit zehn Gewinnerstandorten erhalten. Bis zu 10 Millionen Euro Förderung kommen vom Bund, weitere 40 Millionen Euro stellen Hamburger Stiftungen und Unternehmen bereit. Ziel ist der Aufbau effizienter Strukturen für innovative Ausgründungen aus der Wissenschaft im Bereich „Deep Tech“, mit einem Fokus auf Grüne Technologien sowie die Entwicklung Neuer Materialien in Verbindung mit KI und Data Science. Die Hamburger Startup Factory „Impossible Founders“ nimmt ihre Arbeit am 1. Oktober auf, Sitz ist zunächst der „Digital Hub“ in der Speicherstadt.

Mehr als 50 Millionen Euro für innovative Hamburger Startups aus dem Deep Tech-Bereich

mehr: https://idw-online.de/de/news855294

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Herztod-Risiko durch Erbkrankheit ARVC: Welcher Sport ist erlaubt?

Trainingskonzept für mehr Sicherheit: Deutsche Herzstiftung fördert Forschungsprojekt
Wer Risiko-Gene für lebensgefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen in sich trägt, soll trotzdem sicher Sport treiben und von den vielen positiven Effekten für die Gesundheit profitieren können. Darauf zielt ein neues Trainingskonzept ab, das Münchner Herzspezialisten derzeit mit Unterstützung der Deutschen Herzstiftung entwickeln.
Mehr Lebensqualität dank Sport: Die allermeisten Menschen mit Herzproblemen profitieren von regelmäßiger Bewegung. Doch wer an der Erbkrankheit ARVC leidet, der steckt in einem großen Dilemma: Denn falsches Training kann tödlich enden. „Im schlimmsten Fall kann es zu heftigen Herzrhythmusstörungen kommen, die zum plötzlichen Herztod führen können. Doch zugleich haben insbesondere viele junge ARVC-Patienten das Bedürfnis, sich sportlich zu betätigen. Sie möchten nicht darauf verzichten“, weiß Professor Dr. Martin Halle, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie im TUM Klinikum (Technische Universität München). Mit seinem Team aus Herzspezialisten und Sportwissenschaftlern arbeitet der Kardiologe derzeit an einem neuartigen Konzept, das Menschen mit dieser Erbkrankheit ein sicheres Training ermöglicht. Geplant sind konkrete Trainingsprogramme und eine APP, um die Belastung optimal dosieren zu können. Die Deutsche Herzstiftung fördert das Forschungsprojekt mit 100.000 Euro (Titel: „Evaluierung eines neuen Trainingskonzeptes auf Machbarkeit und Sicherheit bei Patienten mit Arrhythmogener (Rechtventrikulärer) Kardiomyopathie [ARVC/AVC]“).

mehr: https://idw-online.de/de/news855242

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Gegen Hitze in der Stadt: Verdunstungsbeete in Berlin Tegel eröffnet

Forschung und Wasserwirtschaft arbeiten Hand in Hand auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens
Die Tegel Projekt GmbH, die Berliner Wasserbetriebe, die Technische Universität Berlin und die Berliner Hochschule für Technik setzen gemeinsam ein Zeichen für eine klimaresiliente Stadt: Am 9. Juli 2025 wurde auf dem Gelände der „Urban Tech Republic“ (Berlin TXL) eine Versuchsanlage für Verdunstungsbeete eröffnet.

Verdunstungsbeete sind bepflanzte Inseln, die gezielt mit Regenwasser bewässert werden, um durch die Verdunstung von Wasser eine kühlende Wirkung im Stadtraum zu erzielen. Sie gelten als zentrale Komponente des Schwammstadt-Prinzips: Regenwasser wird lokal gespeichert und nutzbar gemacht – anstatt es über die Kanalisation abzuleiten.

mehr: https://idw-online.de/de/news855297

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Klimawandel am Rhein: Anstieg der Wassertemperatur um bis zu 4,2 °C bis Ende des Jahrhunderts erwartet

Die Wassertemperaturen des Rheins steigen. Das zeigt eine 2024 erarbeitete Analyse der deutschen Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und des niederländischen Forschungsinstituts Deltares im Rahmen ihrer Arbeit für die Internationalen Kommis-sion zum Schutz des Rheins (IKSR). Es sind bereits Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft zu beobachten, die sich in Zukunft noch verstärken werden.

Der Wasserstand des Rheins lag im Frühling 2025 deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. „Solche Bedingungen sind ein Vorgeschmack auf das, was wir in Frühling und Sommer zukünftig häufiger für den Rhein erwarten dürfen.“, sagt IKSR-Präsidentin Dr. Miriam Haritz.

mehr: https://idw-online.de/de/news855219

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KI verbessert regionale Starkregenabschätzung

Extreme Wetterereignisse wie Starkregen nehmen weltweit zu – die verlässliche Einschätzung solcher Ereignisse kann Leben retten und Eigentum schützen. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stellen nun eine Methode vor, die grob aufgelöste globale Wetterdaten mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in hochpräzise Niederschlagskarten umwandelt – ortsunabhängig, schnell und ressourcenschonend. Veröffentlichung in npj Climate and Atmospheric Science: https://doi.org/10.1038/s41612-025-01103-y

„Starkregen und Überschwemmungen sind in vielen Regionen der Welt heute viel häufiger, als noch vor wenigen Jahrzehnten“, sagt Dr. Christian Chwala, Experte für Hydrometeorologie und Maschinelles Lernen am Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU), dem Campus Alpin des KIT in Garmisch-Partenkirchen. „Doch bisher fehlten an vielen Orten Daten, um solche Extremereignisse auch regional zuverlässig abzuschätzen.“ Genau hier setzt sein Forschungsteam mit einer neu entwickelten KI an: Sie kann präzise globale Niederschlagskarten aus grob aufgelösten Informationen generieren. So entsteht ein bisher einzigartiges Werkzeug zur Analyse und Abschätzung von Extremwetter, auch für datenarme Regionen wie den globalen Süden.

mehr: https://idw-online.de/de/news854887

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Das komplexe Thema Trockenheit

Zu wenig Regen, zu wenig Wasser in der Landschaft – so einfach, so gravierend. Auch wenn die Trockenheit offensichtlich ist, weil Gewässer weniger Wasser führen, Pflanzen welken und der Boden spröde und rissig wird, ist die Austrocknung selbst ein komplexer Prozess, bei dem der räumliche Kontext eine wichtige Rolle spielt. Die Professorin Dörthe Tetzlaff vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erforscht dieses Zusammenspiel von Umweltfaktoren, Wasserspeicherung und Wasserflüssen in der Landschaft mit Schwerpunkt in der Region Berlin-Brandenburg. Im Folgenden gibt sie einen Überblick zu verschiedenen Aspekten des Themas.

Die Norddeutsche Tiefebene hat in den letzten Jahrzehnten die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren bekommen. Von 2018 bis 2022 gab es in fünf aufeinanderfolgenden Jahren negative Niederschlagsanomalien. Das bedeutet, dass es weniger geregnet hat, als Wasser über Evaporation (Verdunstung von Boden- oder Wasserflächen) oder Transpiration (Verdunstung von Pflanzen) verloren geht.

mehr: https://idw-online.de/de/news854882

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Fortschritt in der künstlichen Blutproduktion

Bereits seit einigen Jahrzehnten arbeiten Wissenschaftler*innen an der künstlichen Herstellung von Blut. Mit einer neuen Entdeckung sind Forschende der Universität Konstanz und der Queen Mary University of London dem Ziel nun einen wichtigen Schritt nähergekommen.

Täglich werden in Deutschland etwa 15.000 Blutkonserven benötigt, die bislang in der Regel von freiwilligen Spenderinnen stammen. Die Forschung zur künstlichen Herstellung von Blut in größeren Mengen läuft bereits seit Jahrzehnten, ist jedoch noch lang nicht am Ziel. Grund dafür ist vor allem die große Komplexität, mit der unser Körper dieses wichtige Lebenselixier bildet. Erst wenn alle einzelnen Schritte exakt nachvollziehbar sind, kann eine effiziente Produktion im Labor erfolgen. Julia Gutjahr ist Biologin am Institut für Zelluläre Biologie und Immunologie Thurgau der Universität Konstanz. Sie forscht zu den Abläufen der Blutproduktion und hat zusammen mit Kolleginnen von der Queen Mary University of London einen weiteren Zwischenschritt zum vollständigen Verständnis der zellulären Abläufe entschlüsselt: Bei der Entwicklung von roten Blutkörperchen sind das Chemokin CXCL12 und sein Rezeptor CXCR4 für den Ausstoß des Zellkerns verantwortlich.

mehr: https://idw-online.de/de/news854931

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Energiewende in Zeiten von Krisen

Der Überfall Russlands auf die Ukraine bedeutete eine Zeitenwende für die deutsche Energiepolitik: Es wurde klar, dass Deutschland sich von russischem Gas unabhängig machen muss. Dennoch stockt die Energiewende. Langwierige Genehmigungsverfahren, Engpässe in der Infrastruktur sowie politischer und gesellschaftlicher Widerstand behindern Fortschritte. Ein bei Springer Nature erschienener Sammelband bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze in den Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie.

Die Beiträge des Sammelbandes „Energiewende nach der Zeitenwende: Energiepolitik in Zeiten der Polykrise“, herausgegeben von Jörg Radtke (Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit) und Weert Canzler (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), umfassen ein breites Themenspektrum, von Wasserstoff-Strategien über die finanzielle Beteiligung der Bevölkerung bis hin zu einer Energiesozialpolitik. Sie machen deutlich, dass es sich bei der Energiewende nicht um ein rein technisches oder ökonomisches Projekt handelt, sondern um einen umfassenden gesellschaftlichen Transformationsprozess, der soziale, ökologische, ökonomische und politische Spannungsfelder miteinander verknüpft.

mehr: https://idw-online.de/de/news854941

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Gemeinsam gegen Wüstenbildung – NamTip-Projekt stärkt den Wissenstransfer in Namibia

Wie lässt sich Wüstenbildung aufhalten? Und wie können wissenschaftliche Erkenntnisse lokal wirksam werden? Diesen Fragen ging das deutsch-namibische Forschungsprojekt NamTip nach, das die Ursachen ökologischer Kipppunkte und Möglichkeiten ihrer Vermeidung in Namibia untersuchte. Gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, fand der Projektabschluss nun bei den lokalen Partnern in Namibia statt. Projektleiterin Prof. Dr. Anja Linstädter reiste dafür gemeinsam mit ihrem Team und Universitätspräsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. Ende Juni nach Namibia. Vor Ort wurden eine Winterschule, Stakeholder-Workshops und eine Abschlussveranstaltung durchgeführt.

mehr: https://idw-online.de/de/news854953

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Künstliche Intelligenz frisst Strom – und verursacht CO₂-Emissionen

Neue Studie zeigt: Je besser KI antwortet, desto größer ihr ökologischer Fußabdruck
Große Sprachmodelle wie ChatGPT oder Claude liefern beeindruckende Antworten – doch das hat seinen Preis: Neben Rechenleistung benötigen sie auch viel Energie. Eine neue Studie der Hochschule München zeigt systematisch, wie Parameteranzahl und Antwortqualität von KI-Modellen mit ihrem Energieverbrauch und den damit verbundenen CO₂-Emissionen zusammenhängen. „Es ist ein klarer Zielkonflikt: Wer die beste Antwort will, muss mit höheren Emissionen rechnen“, sagt Prof. Dr. Gudrun Socher. Gemeinsam mit Maximilian Dauner vom Munich Center for Digital Sciences and AI (MUC.DAI) an der Hochschule München (HM) untersuchte sie 14 Open-Source-Modelle mit bis zu 72 Milliarden Parametern. Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal „Frontiers in Communication“ erschienen.

Mehr Nachdenken, mehr Emissionen
Im Test mussten die Modelle Multiple-Choice-Fragen aus fünf Wissensbereichen beantworten – von Geschichte bis Mathematik. Je besser die KI im sogenannten „Reasoning“ – also im logischen Schlussfolgern – war, desto mehr „Denkleistung“ (gemessen in sogenannten Thinking Tokens) produzierte sie. Und desto höher war auch der Energieverbrauch.
Kein Modell überschritt eine Genauigkeit von 80 Prozent, ohne gleichzeitig mehr als 500 Gramm CO₂-Äquivalente pro 500 Antworten zu verursachen. Größere Modelle wie Deepseek R1 70B stießen sogar mehrere hundert Gramm CO₂ aus – für nur eine einzige Fragerunde.

mehr: https://idw-online.de/de/news854892

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Nettostromerzeugung im 1. Halbjahr 2025: Solarstrom europaweit auf dem Vormarsch

Im ersten Halbjahr 2025 wurde in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern so viel Solarstrom erzeugt wie noch nie zuvor. Dem gegenüber stand eine niedrigere Stromerzeugung durch Windenergie. Der Anteil erneuerbaren Stroms an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland lag mit 60,9 Prozent deshalb dennoch unter dem Anteil von 65,1 Prozent im ersten Halbjahr 2024. Innerhalb der Europäischen Union sank die öffentliche Stromerzeugung aus Sonne und Wind von 358,1 Gigawattstunden (GWh) im ersten Halbjahr 2024 auf 344,4 GWh im ersten Halbjahr 2025.

Das geht aus den Halbjahresdaten zur öffentlichen Nettostromerzeugung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE heute vorgestellt hat. Basis der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info.

mehr: https://idw-online.de/de/news854802

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Hitzerekord am Mittwoch: Klimawandel, Sommerhitze und was dagegen hilft – Tipps von HSBI-Pflegewissenschaftlerinnen

Diese Woche erreicht das Thermometer in OWL Rekordwerte. Fragt man Pflegewissenschaftlerinnen der HSBI, ist bei Temperaturen jenseits von 30 Grad höchste Vorsicht geboten. Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen, aber auch Schwangere und Kinder sollten sich an bestimmte Regeln halten. Die Forschenden beschäftigen sich noch mit weiteren Aspekten von Klimawandel und Nachhaltigkeit: In ihrem Projekt „Green Guide for Nursing“ werden wissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der Praxis verknüpft.

Bielefeld (hsbi). Der 2. Juli soll der heißeste Tag des Jahres werden. Bis zu 36 Grad werden in Bielefeld erwartet. Ein wirklich „heißer“ Tag – so nennt es die Meteorologie, wenn das Thermometer über 30 Grad steigt. „Wir wissen aus der Forschung, dass an Hitzetagen die Häufigkeit, ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, bei älteren und chronisch kranken Menschen zunimmt“, sagt Prof. Dr. Christa Büker, Professorin für Pflegewissenschaft am Fachbereich Gesundheit der Hochschule Bielefeld (HSBI). „Deshalb ist der Klimawandel mit seinen zunehmenden Hitzeereignissen auch für uns Pflegewissenschaftler:innen ein großes Thema.“

mehr: https://idw-online.de/de/news854748

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Fernwärme der Zukunft: Großwärmepumpen erschließen ungenutzte Energiequellen

Die nationalen Klimaschutzziele geben es vor: Bis 2045 soll die Fernwärme in Deutschland CO₂-neutral sein. Noch liefern Kohlekraftwerke viel Wärme in deutsche Fernwärmenetze. Das Forschungsprojekt »FernWP« unter Leitung der Fraunhofer IEG hat untersucht, wie Großwärmepumpen natürliche und industrielle Wärmequellen für eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung nutzen können. Darüber hinweg sind die aktuellen ökonomischen Hemmnisse analysiert und ökonomische Rahmenbedingungen für den Einsatz von Großwärmepumpen weiterentwickelt worden.

Fossile Kraftwerke erzeugen meist Strom und Wärme zugleich. Nach Angaben der Bundesnetzagentur betrieben Anfang 2024, 123 von 141 Kraftwerksblöcke Wärmeauskopplung. Mit dem Kohleausstieg soll die Stromerzeugung grüner werden. Fernwärmenetze, die einen großen Anteil ihrer Wärme von fossil gefeuerten KWK-Anlagen beziehen, stehen vor der Herausforderung ihre Wärmeversorgung zu gewährleisten und zu dekarbonisieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news854636

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Magnetisch kühlen – mit einem frustrierten Wüstenmineral

Natürliche Kristalle faszinieren den Menschen durch ihre teils leuchtenden Farben, ihre nahezu makellose Gestalt und ihre vielfältigen symmetrischen Formen. Unter den zahllosen bekannten Mineralen finden sich auch immer wieder Materialien mit ungewöhnlichen magnetischen Eigenschaften. Etwa Atacamit, der bei tiefen Temperaturen ein magnetokalorisches Verhalten zeigt – also seine Temperatur durch Anlegen eines Magnetfeldes drastisch verändert. Diese seltene Eigenschaft hat nun ein internationales Team unter Federführung der TU Braunschweig und des HZDR untersucht. Die Ergebnisse könnten langfristig dazu beitragen, neue Materialien für eine energieeffiziente magnetische Kühlung zu entwickeln.

Das smaragdgrüne Mineral Atacamit, benannt nach seinem Erstfundort, der chilenischen Atacama-Wüste, verdankt seine charakteristische Färbung Kupferionen, die auch die magnetischen Eigenschaften des Materials bestimmen: Sie besitzen jeweils ein ungepaartes Elektron, dessen Spin dem Ion ein magnetisches Moment verleiht – vergleichbar mit einer winzigen Kompassnadel. „Das Besondere an Atacamit ist die Anordnung der Kupferionen“, erklärt Dr. Leonie Heinze vom Jülich Centre for Neutron Science (JCNS). „Sie bilden lange Ketten aus kleinen, miteinander verbundenen Dreiecken, die man als Sägezahnketten bezeichnet“. Diese geometrische Struktur hat Konsequenzen: Obwohl sich die Spins der Kupferionen grundsätzlich antiparallel zueinander ausrichten wollen, ist dies innerhalb der Dreiecksanordnung geometrisch nicht vollständig möglich. „Man spricht in diesem Fall von magnetischer Frustration“, fährt Heinze fort. Als Folge dieser Frustration ordnen sich die Spins in Atacamit erst bei sehr tiefen Temperaturen – unter 9 Kelvin (−264 °C) – in einer statischen, alternierenden Struktur.

mehr: https://idw-online.de/de/news854545

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Was Kochen mit Laborarbeit verbindet: Praktischer Biologie- und Chemieunterricht mit hohem Alltagsbezug

Lehramtsstudierende aus Frankfurt und Mainz erproben gemeinsam mit Wiesbadener Schulklasse neue Unterrichtskonzepte rund um Käse- und Brotherstellung, Konservierung von Lebensmitteln, kohlensäurehaltige Getränke und alternative Fleischprodukte

Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie gelten im Schulalltag häufig als theorielastig und anwendungsfern. Dabei bieten sie bei guter didaktischer und methodischer Aufbereitung vielfältige Anknüpfungspunkte an die Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern. Dies gilt insbesondere, wenn im Unterricht die Möglichkeit gegeben wird, thematisches Wissen über Fachgrenzen hinweg zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund haben Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Partneruniversitäten im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU), im Sommersemester 2025 das Seminar „Kochen aus Sicht des Biologie- und Chemieunterrichts“ konzipiert und umgesetzt. „Wir haben das Kochen genutzt, um Neugier zu wecken, Hemmschwellen abzubauen und ein tieferes Verständnis für Biologie und Chemie im Alltag zu fördern“, beschreibt Ruth Bier von der AG Didaktik der Biologie der JGU die Idee des Projekts. Höhepunkt der Kooperation der Mainzer Arbeitsgruppe mit dem Institut für Didaktik der Chemie der Goethe-Universität Frankfurt war ein gemeinsamer Projekttag mit Schülerinnen und Schülern der Elisabeth-Selbert-Schule in Wiesbaden.

mehr: https://idw-online.de/de/news854569

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Wie sich Harnstoff spontan bildet

Harnstoff ist eine grundlegende Industriechemikalie und könnte bei der Entstehung des Lebens eine zentrale Rolle gespielt haben.
ETH-Forschende entdecken eine neue Reaktion: Kohlendioxid (CO₂) und Ammoniak (NH₃) bilden an wässrigen Oberflächen spontan Harnstoff.

Die Reaktion erfordert weder Katalysatoren noch Druck oder Hitze und zeigt, wie sich Harnstoff in der Frühzeit auf der Erde womöglich anreichern konnte.

Zudem birgt die Reaktion das Potenzial für eine nachhaltige und energiearme Harnstoffsynthese.
Harnstoff zählt zu den wichtigsten industriell produzierten Chemikalien weltweit – als Düngemittel, Grundstoff für Kunstharze und Sprengstoff oder als Treibstoffzusatz zur Reinigung von Autoabgasen. Harnstoff gilt aber auch als möglicher Schlüsselbaustein für die Bildung von Biomolekülen wie RNA und DNA im Zusammenhang mit dem Ursprung des Lebens (siehe ETH-News vom 28.06.2023). Wie allerdings Harnstoff selbst auf der frühen Erde entstanden ist, war bis anhin nicht abschliessend geklärt.

mehr: https://idw-online.de/de/news854578

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Viele unbekannte Schadstoffe in Kosmetika, Pflegeprodukten und Parfüms nachgewiesen

JLU-Wissenschaftlerinnen nutzen neue Analysemethode – Aussagekräftiger Nachweis von Schadstoffen und deren Effekte auf Zellen
Lifestyle-Produkte enthalten Schadstoffe, die durch bisherige Tests nicht erfasst und regulatorisch bislang nicht abgedeckt werden. Dies konnten Wissenschaftlerinnen der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit einer neuen Analysemethode nachweisen, mit der sie 140 Pflegeprodukte und Kosmetika aus 20 Produktsegmenten sowie über 40 Parfüms untersucht haben. Dabei fanden sie mutagene/erbgutverändernde, zelltötende, antibakterielle, neuromodulierende bzw. neurotoxische und den Hormonhaushalt stark beeinflussende Schadstoffe. Eine mögliche Entgiftung dieser Schadstoffe im Körper war nicht ersichtlich aus einer simulierten Leberverstoffwechselung. Ihre Studien wurden unter anderem in der Zeitschrift „Journal of Chromatography A“ veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news854516

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Vielseitiges neues Polymermaterial: Hocheffizienter Metallfänger und Baustein für umweltfreundliche Batterien

Forschende der Universität Ulm haben ein organisches Material mit außergewöhnlichen Eigenschaften entwickelt: Das neuartige Polymer kann äußerst wirksam wertvolle Edelmetalle wie Gold oder Palladium aus Lösungen zurückgewinnen, giftige Halbmetalle abscheiden und darüber hinaus Batterien umweltfreundlicher machen. Ungewöhnlich sind der hohe Schwefelgehalt und die schwammartige Struktur dieses Thioorthoester-Polymers. Die Ergebnisse des im Rahmen des Exzellenzclusters POLiS (Post Lithium Storage) durchgeführten Projekts wurden in Angewandte Chemie Novit veröffentlicht. Dieses neue Journal publiziert ausschließlich herausragende Arbeiten.

Die Besonderheit des weißen, flockigen Materials, das die Forschungsgruppe um Professor Max von Delius vom Institut für Organische Chemie der Universität Ulm entwickelt hat, ist ein außergewöhnlich hoher Schwefelanteil von rund 50 Prozent und eine stark zerklüftete Oberfläche.

mehr: https://idw-online.de/de/news854408

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Bioabfall und Mehrweg für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft in Kommunen

Kunststoffe vermeiden, Bioabfall besser trennen und Menschen aktiv einbinden: Das Difu-Verbundprojekt reGIOcycle zeigt am Beispiel der Region Augsburg, worauf für eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft zu achten ist.

Berlin. Produktion, Nutzung und Entsorgung von Kunststoffen verursachen erhebliche Umweltprobleme, darunter CO2-Emissionen und Mikroplastik. Besonders To-Go-Verpackungen tragen zur Verschmutzung öffentlicher Räume bei und verursachen für Kommunen hohe Kosten. Zudem gefährden Fehlwürfe im Bioabfall – falsch entsorgte Kunststoffe – die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte, was aufwändige Nachsortierungen erfordert. In der Publikation „Nachhaltige Kunststoffkreisläufe: regionale Vermeidungs- und Substitutionsstrategien“ stellt das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) Erfahrungen eines Praxistests zur Vermeidung von Kunststoffen und der Förderung der Kreislaufwirtschaft der Region Augsburg vor. Die Ergebnisse können auch für andere Kommunen bei der Umsetzung ihrer Kreislaufwirtschaft hilfreich sein.

mehr: https://idw-online.de/de/news854330

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Wie kann die Hitzeanpassung in Städten gelingen? Aufruf zur Mitgestaltung der InnovationsCommunity Urban Health

Gesunde Lebensverhältnisse in Städten schaffen – dieses Ziel verfolgt die InnovationsCommunity Urban Health (ICUH). Das groß angelegte Transferprojekt fördert innovative Lösungen für eine gesundheitsfördernde, chancengerechte und hitzeangepasste Stadtentwicklung.

Dass sich wegen des fortschreitenden Klimawandels die Städte auf neue Situationen einstellen müssen und kreative Maßnahmen zum Schutz vor Hitze gefordert sind, liegt für viele auf der Hand. Doch oftmals bestehen Hemmnisse Maßnahmen umzusetzen.

In der InnovationsCommunity Urban Health geht es daher vor allem um die Frage, warum Erkenntnisse aus der Wissenschaft und akzeptierte Leitbilder wie das der Umweltgerechtigkeit, Nachhaltigkeit oder gesundheitsfördernden Stadtentwicklung in der Praxis oft nicht umgesetzt werden. Deshalb sollen Wissenschaft und Praxis in Realexperimenten und umsetzungsorientierten Projekten gemeinsam innovative Ansätze erproben, die Hemmnisse überwinden und gleichzeitig einen Beitrag zu einer sozial-ökologischen Transformation leisten können.

mehr: https://idw-online.de/de/news854205

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Woher Baumarten ihr Wasser beziehen

Durch den Klimawandel kämpfen Wälder zunehmend mit längeren Trockenphasen. Gerade obere Bodenschichten trocknen schneller aus als die tieferen. Um herauszufinden, welche Baumarten unter diesen Bedingungen auch in Zukunft angepflanzt und gefördert werden sollten, haben Forschende der Universität Göttingen die Wasseraufnahmetiefe von Fichte und Rotbuche und der nicht-heimischen Baumart Douglasie untersucht.

Dabei stellten sie Unterschiede zwischen den Baumarten fest: Buche und Douglasie hatten Zugang zu Wasser aus tieferen Bodenschichten, anders als die Fichte. Auch ob es sich um einen Rein- oder Mischbestand handelt, macht einen Unterschied: Die Buche nahm in Mischung mit den beiden Nadelbäumen mehr Wasser aus tieferen Bodenschichten auf als im Reinbestand. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Plant Biology veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news854140

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Klimawandel verursacht mehr Wetterextreme im Sommer in Europa

Die Nordatlantische Oszillation, eine Atmosphärenzirkulation, die das Wetter in Europa mitbestimmt, fällt durch die globale Erwärmung im Sommer immer extremer aus: So lautet das Ergebnis einer neuen Studie. Die Forschenden wiesen die Zunahme der Variabilität sowohl in Modellsimulationen als auch in historischen Daten nach und warnten vor häufigeren und stärkeren Wetterextremen in Europa.

Wetterextreme wie Hitzewellen und Dürren sind in Europa in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geworden. Dabei bildet sich manchmal eine auffällige Zweiteilung des Kontinents aus, wie etwa im Sommer 2023: Während dieser in Deutschland und im nordwestlichen Europa verregnet war, loderten im südlichen Europa bei außergewöhnlich hohen Temperaturen verheerende Waldbrände. Hinter solch gegensätzlichen Wetterlagen in Europa steckt ein Phänomen, welches als Nordatlantische Oszillation (NAO) bezeichnet wird. Diese ist charakterisiert durch Schwankungen im Luftdruckgefälle zwischen den Azoren und Island über dem Nordatlantik. Diese Schwankungen beeinflussen das Wetter auf dem europäischen Kontinent erheblich und führen zu kontrastierenden Wetterbedingungen in verschiedenen Regionen. So war die NAO im Sommer 2023 in einer stark negativen Phase: Das Druckgefälle im Nordatlantik war nur schwach ausgeprägt. Dadurch konnte kühle, feuchte Luft nach Nordwesteuropa und warme Luft in den Mittelmeerraum dringen. Während einer positiven Phase der NAO im Sommer tritt die umgekehrte Situation auf: Hitze in Nordwesteuropa, niedrigere Temperaturen in Südeuropa.

mehr: https://idw-online.de/de/news854113

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Gesunde Städte im Klimawandel

EU-Forschungsprojekt U-Care lädt Berliner Bürger*innen zu einem Workshop am 13. Juni 2025 in die Stadtwerkstatt Berlin ein
Wie lassen sich Städte so gestalten, dass sie auch unter den Bedingungen des Klimawandels gesund, lebenswert und widerstandsfähig bleiben? Diese Frage steht im Zentrum des europäischen Forschungsprojekts U-CARE (Urban Care Architecture for Resilient Environments), das von Seiten der Technischen Universität Berlin von Prof. Jacob van Rijs durchgeführt wird. Am 13. Juni 2025 laden die Projektpartner zu einem partizipativen Workshop in die Stadtwerkstatt Berlin ein. Im Fokus steht eine Fallstudie zum Berliner Bötzowviertel im Stadtteil Prenzlauer Berg.

Bötzowviertel
Grundlage des Workshops sind thermografische und räumliche Daten, die im Sommer 2024 vom Projektteam im Bötzowviertel erhoben wurden. Ziel der Untersuchung war es, zentrale Umweltfaktoren zu erfassen, die die städtische Gesundheit beeinflussen – etwa Oberflächentemperaturen, Verschattung und Fußgängerfreundlichkeit. Die Datenerhebung erfolgte entlang etwa ein Kilometer langer Fußwegrouten, die typischerweise von Anwohner*innen genutzt werden. Zum Einsatz kamen Laserscanner-Rucksäcke, Wärmebildkameras und weitere urbane Analyseinstrumente. Die Routen wurden gezielt so gewählt, dass sie Orte umfassen, die häufig von besonders vulnerablen Gruppen wie Kindern und älteren Menschen genutzt werden – etwa Straßenübergänge, Schulen und Spielplätze.

mehr: https://idw-online.de/de/news853660

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Einladung: Symposium zur WOCHE DES WASSERSTOFFS

Am 25. Juni steht die Hochschule Esslingen mit ihren Standorten in Esslingen und Göppingen ganz im Zeichen des Wasserstoffs. Unter dem Titel „Hochschule Esslingen: Kompetenzzentrum für eine Wasserstoffregion“ erhalten Interessierte aktuelle Einblicke in Forschung, Lehre und Projekte. In Vorträgen und Gesprächsrunden diskutieren Experten die Zukunftsperspektiven von Wasserstoff für Mobilität und Energieversorgung.

Wie können die Klimaziele der Regierung erreicht und Transformationsprozesse der heimischen Wirtschaft unterstützt werden? Durch den Einsatz von Wasserstoff, könnte eine Antwort lauten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Esslingen arbeiten gemeinsam mit Praxispartnern schon lange an wasserstoffbasierten Lösungen und deren Anwendung.

mehr: https://idw-online.de/de/news853754

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Citizen Science-Projekt „DNA macht Schule“: Was lebt in meinem Bach?

In NRW stehen bald Schüler:innen der Grundschule und der Oberstufe an Bächen ihrer Umgebung. Im Projekt DNA macht Schule der Universität Duisburg-Essen nehmen sie Wasserproben und untersuchen den Zustand der Gewässer. Dabei liefern sie auch Daten, die behördliche Beobachtungen ergänzen können. Am 2. Juni war der offizielle Projektstart des vom Umweltbundsamtes finanzierten Projekts. Lehrkräfte können ihre Klassen oder Kurse jetzt anmelden.

Junge Menschen für Natur und Wissenschaft begeistern und nützliche Daten gewinnen. Diesen Ansatz verfolgt das Citizen Science-Projekt DNA macht Schule. Kinder aus der Grundschule und Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe in NRW untersuchen in dem Projekt ein schulnahes Fließgewässer. Dort beurteilen sie die Gewässerstruktur, also beispielsweise, wie der Bach verläuft und wie seine Umgebung aussieht. Und sie verschaffen sich einen Überblick über die dort lebenden Tiere, indem sie u. a. Steine umdrehen und die Arten bestimmen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853310

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Hydrogeologen plädieren für besseren Schutz des Grundwassers bei der Planung von Windenergieanlagen

Stellungnahme des Vorstands der Fachsektion Hydrogeologie
Das Trinkwasser stammt in Deutschland überwiegend aus dem Grundwasser, weshalb der Schutz dieser kostbaren und begrenzten Ressource hohe Priorität besitzt. Durch den Ausbau der Windenergie entstehen zunehmend Situationen, in denen der Bau von Windenergieanlagen mit dem Schutzinteresse von Quellen und Brunnen, die der Trinkwassergewinnung dienen, konkurriert.

In diesen besonderen Fällen der Güterabwägung sprechen wir, der Vorstand der Fachsektion Hydrogeologie, uns dafür aus, dem nachhaltigen Schutz der Grundwasserressourcen und der öffentlichen Trinkwasserversorgung Priorität zu geben

mehr: https://idw-online.de/de/news853332

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Umweltschutz und Arzneimittelverfügbarkeit ausbalancieren

Eine aktuelle EU-Abwasserrichtlinie könnte ungewollt dazu führen, dass wichtige Medikamente vom Markt verschwinden. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) fordert die Gesundheitspolitik auf, diese Entwicklung zu verhindern – ohne den Umweltschutz aus den Augen zu verlieren.

Eine EU-Abwasserrichtlinie, die den Gewässerschutz fördern soll, sorgt für Aufregung: Die Richtlinie sieht vor, dass Pharmahersteller – nach dem Verursacherprinzip – die Kosten für zusätzliche Reinigungen in Klärwerken mittragen, um Mikroschadstoffe aus dem Abwasser zu filtern. Dagegen gibt es Widerstand: Arzneimittelhersteller haben bekannt gegeben, dass verschiedene Medikamente dann nicht mehr wirtschaftlich hergestellt werden könnten und dass sie die Medikamente eher vom Markt nehmen würden, wenn es bei der Richtlinie bleibt. Betroffen wären insbesondere Metformin, das Antibiotikum Amoxicillin und das Brustkrebsmedikament Tamoxifen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853297

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CO₂-Entnahme: Land und Meer arbeiten effektiv zusammen

LMU-Forschende zeigen: Die Kombination von Aufforstung und ozeanischer CO₂-Entnahme führt nicht zu Effizienzverlusten – dies könnte den Druck auf Landflächen senken.

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, braucht es nicht nur eine Reduktion der CO2-Emissionen, sondern auch die großskalige CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR). Dabei können sowohl land- als auch ozeanbasierte Methoden zum Einsatz kommen. Wie die LMU-Geographen Yiannis Moustakis, Tobias Nützel und Julia Pongratz in einer neuen Studie nun zeigen, können diese Methoden kombiniert werden und beeinträchtigen sich gegenseitig nicht – das ist wichtig, um flexible Lösungen zu finden und potenzielle Landnutzungskonflikte zu entschärfen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853410

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Plastik vermeiden, Kreisläufe schließen: reGIOcycle liefert Lösungen für die Region Augsburg

Kunststoffe sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken – gleichzeitig stellen sie eine der größten Umwelt- und Ressourcenherausforderungen weltweit dar. In Deutschland werden nur etwa 17 % der Kunststoffabfälle werkstofflich recycelt, der Rest wird verbrannt oder geht verloren. Genau hier setzte das Projekt reGIOcycle unter Beteiligung der Universität Augsburg an: Mit einem starken regionalen Verbund und einem ganzheitlichen Ansatz wurde seit 2020 an Lösungen gearbeitet, wie Kunststoffe im Raum Augsburg effizienter vermieden, ersetzt und wiederverwertet werden können.

Die Universität Augsburg war mit ihrem Resource Lab des Instituts für Materials Resource Management (MRM) mit drei Teilprojekten an dem Projekt beteiligt, das vom Umweltcluster Bayern koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Nach drei Jahren Forschung und zwei Jahren Umsetzungsphase liegt nun – mit dem offiziellen Projektabschluss Ende Mai 2025 – ein umfassender Maßnahmenkatalog vor, der konkrete Erfolge für Umwelt, Stadtgesellschaft und Wirtschaft in zwei Projektberichten dokumentiert.

mehr: https://idw-online.de/de/news853774

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Roadmap für die Verknüpfung von CO2-Quellen und -Senken mittels elektrochemischer Verfahren

Was sind die vielversprechendsten CO2-Punktquellen? Wie lässt sich der Reifegrad verschiedener Reaktorkonstruktionen bestimmen? Und welches Zielprodukt hat das höchste Drop-in-Marktpotenzial? Auf dem Weg zur Industrialisierung der CO2-Elektrolyse sind noch einige Fragen offen. Antworten liefert eine Roadmap für die Verknüpfung von CO2-Quellen und -Senken – aufgestellt von Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der Ruhr-Universität Bochum.

Für ihre Prognosen für den Zeitraum bis 2050 haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über 5000 Publikationen zum Thema CO2-Elektroreduktion analysiert. Ihre Schwerpunkte: die Niedertemperatur- und die Hochtemperatur-Elektrolyse für die drei Produktklassen CO, Ameisensäure und Ethylen/Ethanol. Ihr Ziel: die Lücke zwischen akademischen Übersichten zum Fortschritt der CO2-Reduktion (CO2R) und industriellen Punktquellen zu schließen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853777

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Austernriffe und Miesmuschelbänke unterstützen den Sedimentaufwuchs im Wattenmeer

Eine Studie unter Leitung der Leibniz Universität Hannover zeigt, dass der vertikale Sedimentaufwuchs lokaler Wattflächen auch zukünftig mit dem Anstieg des Meeresspiegels standhalten kann
Der Meeresspiegel steigt global. In Abhängigkeit klimaschädlicher Emissionen könnten es bis Ende dieses Jahrhunderts 80 Zentimeter und mehr werden, so Projektionen des Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC. Gleichzeitig haben sich die Temperaturen in den Meeren erhöht und bereits vor mehr als zwei Dekaden die Invasion der nicht-heimischen Pazifischen Auster im Wattenmeer begünstigt. Sie verdrängt die angestammte Miesmuschel als dominante Art und wandelt bisherige Muschelbänke in extrem raue Austernriffe um. Die Austernriffe breiten sich in der Fläche unaufhörlich aus und verändern sowohl das Ökosystem als auch das Wellen- und Strömungsverhalten. Das wiederum könnte Wattflächen aber auch helfen, unter dem Anstieg des mittleren Meeresspiegels wortwörtlich nicht zu ertrinken. Diesen Zusammenhang weist erstmals eine Studie zur Quantifizierung des Sedimentaufwuchses im Wattenmeer im Umfeld von Austernriffen und Miesmuschelbänken nach. Sie wurde geleitet von der Leibniz Universität Hannover.

mehr: https://idw-online.de/de/news853538

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Offshore-Wasserstoffproduktion beeinflusst die Nordsee

Hereon-Studie untersucht erstmals die Auswirkungen von Wasserstoffproduktion mit Windenergie auf See und bietet umweltfreundliche Handlungsoptionen
Grüner Wasserstoff gilt als ein elementarer Baustein für die Energiewende. Künftig soll er in Windparks in der Deutschen Bucht produziert werden. Nach aktuellem Stand der Technologie entstehen dabei Abwärme und Sole – beides wird ins Meer eingeleitet. Eine aktuelle Studie des Helmholtz-Zentrums Hereon zeigt erstmals, dass die Abwärme einer 500-Megawatt-Anlage die Wassertemperatur lokal um bis zu 2 Grad Celsius erhöhen kann und damit die Schichtung des Meeres beeinflusst. Die Autoren geben wegweisende Empfehlungen für einen umweltfreundlichen Ausbau der geplanten Offshore-Wasserstoffproduktion in der Nordsee. Die Studie ist kürzlich im Nature-Fachmagazin npj Ocean Sustainability erschienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853540

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Mit Low-Cost-Sensoren Schiffsabgase zuverlässig messen

Auch günstige Sensoren können zur Messung von Schiffsabgasen eingesetzt werden. Dies belegen die Ergebnisse des BfG-Forschungsprojekts „Eignung von Low Cost Sensorik (LCS) für die Erfassung von Schiffsabgasen in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung (REIN)“, die die BfG kürzlich vorstellte. Im Rahmen der Studie haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BfG preiswerte Sensoren mit hochpräzisen, kostenintensiven Messgeräten verglichen. Ziel ist es, künftig Emissionen aus Schiffen großflächiger und kosteneffizienter erfassen zu können – als Ergänzung zu bestehenden Messmethoden oder auch im Rahmen von Citizen Science-Projekten.

Der Einsatz auch günstiger Sensorik im Vergleich zu den oft teuren Standardmessgeräten eröffnet die Möglichkeit, die Datenbasis zu erweitern – sowohl räumlich als auch zeitlich. „Einige der von uns getesteten günstigen Sensoren haben vielversprechende Ergebnisse geliefert und die Schiffsabgase am Rheinufer zuverlässig gemessen“, sagt Dr. Philipp Eger, der maßgeblich an dem Forschungsprojekt beteiligt war. „Wir konnten zum Beispiel mit einer mittleren Abweichung von lediglich 20 Prozent im Vergleich zu den bereits etablierten Geräten die Konzentration von Rußpartikeln in den Schiffsabgasen nachweisen“, erklärt Eger. Die Sensoren müssen jedoch regelmäßig validiert, also mit Messwerten der hochpräzisen, teuren Referenzgeräten verglichen werden, um weiterhin eine hinreichende Aussagekraft der Messwerte der Low Cost Sensorik (LCS) zu gewährleisten, erläutert der Wissenschaftler.

mehr: https://idw-online.de/de/news853568

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Dichtungen ohne PFAS, mit Wasser geschmiert

Fraunhofer-Forschenden ist es gelungen, neue und nachhaltige Dichtungen zu entwickeln: frei von umweltschädigenden Stoffen wie PFAS und für wasserbasierte Schmiermittel geeignet. Ihre Lösung präsentieren sie auf der Laser World of Photonics 2025 vom 24. bis 27. Juni am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand 431 in Halle A3.

Ob Schiffsschraube, Windrad oder Erntemaschine – wann immer sich etwas bewegt, sind Dichtungen entscheidend für die Funktionalität technischer Systeme. Um ihre Haltbarkeit zu erhöhen, bestehen sie bisher vorwiegend aus PFAS-haltigen Kunststoffen und werden mit erdölbasierten Schmiermitteln gepflegt, in Kraftwerken ebenso wie in Automobilen. Defekte verursachen daher nicht nur wirtschaftliche Schäden, sie können auch erhebliche Umweltbelastungen mit sich bringen, da Schmierstoffe und Chemikalien in die Umwelt gelangen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853089

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Grüner Wasserstoff aus Afrika deutlich teurer als angenommen

Um Europas Bedarf an Grünem Wasserstoff zu decken, setzen Politik und Wirtschaft auf die Produktion in Afrika. Eine Studie unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) zeigt nun, dass die Finanzierungskosten für Produktionsanlagen in afrikanischen Staaten deutlich höher sind als bisherige Kalkulationen angenommen hatten. Nur zwei Prozent von rund 10.000 untersuchten Standorten könnten für den Export nach Europa wettbewerbsfähig sein. Voraussetzung sind Abnahme- und Preisgarantien durch die europäischen Staaten.

Grüner Wasserstoff gilt als bedeutende Komponente für eine klimafreundliche Industrieproduktion, beispielsweise in der Stahlindustrie. „Grün“ ist der Wasserstoff, wenn die Elektrolyse, bei der er gewonnen wird, mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Da Europa seinen Bedarf voraussichtlich nicht selbst decken kann, ist Afrika in den vergangenen Jahren in den Blickpunkt gerückt. Große Erwartungen in Politik und Wirtschaft ruhen darauf, dass in afrikanischen Küstenstaaten mit guten Sonnen- und Windverhältnissen Produktionsstandorte für den Export entstehen könnten. Erste Projekte werden derzeit geplant, der überwiegende Teil befindet sich allerdings noch in der Konzeptionsphase.

mehr: https://idw-online.de/de/news853107

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Neue Maßstäbe in der Biogasbranche – Innovationspreis in Gold für flexigast-Verfahren

Biogasanlagen werden zunehmend für eine bedarfsorientierte Stromproduktion ertüchtigt. Ziel des ausgezeichneten Verfahrens ist es, hierfür das Biogas bedarfsgerechter und effizienter zu erzeugen. Das geschieht durch gezielte Variation der Gärtemperaturen und ein dynamisches Fütterungsmanagement – also die Zufuhr des organischen Materials.

Im Rahmen des 18. Biogas-Innovationskongresses, der am 21. und 22. Mai 2025 in Osnabrück stattfand, wurden herausragende Beiträge zur Weiterentwicklung der Biogastechnologie gewürdigt. Der mit 6.000 Euro dotierte Innovationspreis in Gold des Deutschen Bauernverbandes in der Kategorie Wissenschaft ging in diesem Jahr an Ingolf Seick und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese vom Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal für ihr „flexigast“-Verfahren.
Strom erzeugen, wenn er gebraucht wird

mehr: https://idw-online.de/de/news853492

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Back-to-Office oder doch Hybrid? Neue Studie gibt aktuelle und differenzierte Antworten

Fraunhofer IAO präsentiert neue Studie zum hybriden Arbeiten

Die Studie »Beyond Hybrid Work – Die post-hybride Arbeitswelt« des Fraunhofer IAO zeigt: hybrides Arbeiten ist zur neuen Normalität geworden: mit positiven Effekten aber auch Schattenseiten. 80 Prozent der Befragten berichten von gesteigerter Produktivität, während gleichzeitig soziale Erosion und der Verlust informeller Kontakte zunehmen. Unternehmen sind demnach gefordert, hybride Modelle aktiv zu gestalten und Raum für spontane Interaktionen zu schaffen, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu sichern.

Inmitten der anhaltenden Diskussionen über »Back-to-Office«-Strategien, die durch die strikte Haltung führender Unternehmen wie Amazon neu entfacht wurden, liefert die Studie »Beyond Hybrid Work – Die post-hybride Arbeitswelt« des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO fundierte Erkenntnisse, die über einfache Meinungen hinausgehen. Die Ergebnisse zeigen, dass hybrides Arbeiten keine vorübergehende Lösung ist, sondern zur neuen Normalität in der Arbeitswelt geworden ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news853494

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CO₂-Entnahme: Land und Meer arbeiten effektiv zusammen

LMU-Forschende zeigen: Die Kombination von Aufforstung und ozeanischer CO₂-Entnahme führt nicht zu Effizienzverlusten – dies könnte den Druck auf Landflächen senken.

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, braucht es nicht nur eine Reduktion der CO2-Emissionen, sondern auch die großskalige CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR). Dabei können sowohl land- als auch ozeanbasierte Methoden zum Einsatz kommen. Wie die LMU-Geographen Yiannis Moustakis, Tobias Nützel und Julia Pongratz in einer neuen Studie nun zeigen, können diese Methoden kombiniert werden und beeinträchtigen sich gegenseitig nicht – das ist wichtig, um flexible Lösungen zu finden und potenzielle Landnutzungskonflikte zu entschärfen.

An Land erfolgt die CO2-Entnahme vor allem über Aufforstung und Wiederaufforstung. Im Ozean dagegen werden chemische Verfahren diskutiert, etwa das sogenannte „Ocean Alkalinity Enhancement“ (OAE): Dabei werden dem Meer Karbonate oder Silikate zugeführt, sodass es mehr CO₂ binden kann. Bisher war unklar, ob eine Kombination dieser Methoden deren Wirksamkeit beeinträchtigen könnte: CO2 ist Teil eines globalen Kohlenstoffkreislaufs, und wenn es der Atmosphäre an einer Stelle entzogen wird, könnte das theoretisch zu einer geringeren Aufnahme an anderer Stelle führen.

mehr: https://idw-online.de/de/news853410

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Umweltfreundliche Standards bei Ausschreibungen nicht nur positiv

Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim untersucht die Auswirkungen von öffentlichen Beschaffungsvorgaben und freiwilligen Standards auf die Einführung umweltfreundlicher Produkte durch Unternehmen. Dabei wird deutlich, dass beide Maßnahmen zwar einzeln die Wahrscheinlichkeit von Umweltinnovationen erhöhen, ihre gleichzeitige Anwendung jedoch hemmend wirken kann. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für eine nachhaltige Innovationspolitik und eine effektive Gestaltung der öffentlichen Beschaffung.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass sowohl freiwillige Standards im Allgemeinen als auch die öffentliche Beschaffung einen positiven Beitrag zur Förderung von Umweltinnovationen leisten. Die Kombination beider Instrumente kann jedoch zu unbeabsichtigten Effekten führen. Insbesondere können starre Standards dazu beitragen, die innovationsfördernde Wirkung der Beschaffung zu behindern“, erklärt Dr. Bastian Krieger, Ko-Autor der Studie und Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „Co-Creation“ am ZEW Mannheim.

mehr: https://idw-online.de/de/news853026

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44 Prozent aller Beschäftigten in der Privatwirtschaft erhalten Urlaubsgeld – in tarifgebundenen Betrieben 72 Prozent

Lediglich 44 Prozent der Beschäftigten in der Privatwirtschaft erhalten Urlaubsgeld – in tarifgebundenen Betrieben ist der Anteil mit 72 Prozent deutlich höher

In den letzten Jahren sind Reisen und Unterkünfte fast überall deutlich teurer geworden. Für viele Beschäftigte ist deshalb das zumeist im Juni oder Juli ausgezahlte Urlaubsgeld ein wichtiger Faktor, um sich den wohlverdienten Jahresurlaub leisten zu können. Allerdings erhält mit 44 Prozent noch nicht einmal die Hälfte aller Beschäftigten in der Privatwirtschaft Urlaubsgeld.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Online-Befragung des Internet-Portals Lohnspiegel.de, das vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Für die Analyse wurden die Angaben von mehr als 67.000 Beschäftigten aus dem Zeitraum von Anfang Mai 2024 bis Ende April 2025 ausgewertet.

mehr: https://idw-online.de/de/news853233

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Telemedizin gleicht Versorgungsnachteil aus

Telemedizin kann Leben retten – vor allem dort, wo der Weg zur kardiologischen Praxis weit ist. Eine neue Auswertung der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten TIM-HF2-Studie zeigt dies eindrucksvoll: Herzinsuffizienz-Patientinnen und -Patienten, die weit von einer kardiologischen Versorgung entfernt leben, profitieren besonders stark von der telemedizinischen Überwachung. Ihre Sterblichkeit war bei der digitalen Fernüberwachung deutlich geringer. Die in „Lancet Regional Health – Europe“ veröffentlichte Studie wurde beim Heart Failure Congress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt.

Berlin / Hamburg / Würzburg. Bereits im Jahr 2018 zeigte die im Fachmagazin The Lancet veröffentlichte Studie TIM-HF2 (Telemedical Interventional Management in Heart Failure II), dass durch telemedizinische Unterstützung das Leben von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in Deutschland verlängert und die Zahl der Wiedereinweisungen in Krankenhäuser reduziert werden kann. Die Ergebnisse der kontrollierten multizentrischen Versorgungsforschungsstudie unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Köhler vom Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Jahr 2020 die telemedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche in die ambulante Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen hat.

mehr: https://idw-online.de/de/news852345

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Erste „Resilience Expo“ startet im Juni 2025 – NRW setzt Meilenstein für die Klimaanpassungswirtschaft

Durch den zunehmenden Klimawandel wächst die Nachfrage nach Lösungen zur Anpassung rasant – regional, national und weltweit. In der zukunftsorientierten Wirtschaftsregion des Rheinischen Reviers soll deshalb mir der jährlichen Resilience Expo ein attraktiver Austausch- und Vernetzungsort für internationale Klimaanpassungslösungen entstehen.

Die Resilience Expo feiert am 23. Juni 2025 im Zeughaus Neuss Premiere und setzt mit ihrem Fokus auf die Klimaanpassungswirtschaft ein starkes Zeichen in Zeiten des Klimawandels. Die langfristig angelegte Expo wird durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) initiiert. Sie bringt Unternehmen, Wissenschaft, Interessenverbände sowie Fachverwaltung und Politik aus NRW, Deutschland und dem internationalen Raum zusammen, um innovative Lösungen für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu präsentieren. Die Expo wird in den Jahren 2025 – 2027 finanziell durch das Bundesförderprogramm STARK getragen, das auch die wirtschaftliche und strukturelle Transformation des Rheinischen Reviers vorantreibt.

mehr: https://idw-online.de/de/news852056

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Wenn keiner mehr zuhört – wie Sprache den Klimaschutz ausbremst

Mit dem neuen Projekt „KlimKomHub“ will das INIT der Hochschule Kempten frischen Wind in die Klimakommunikation bringen. Denn Begriffe wie Klimawandel oder Klimaschutz wirken auf viele Menschen heute abstrakt, überfordernd – oder schrecken sogar ab. Es geht darum, Barrieren zu durchbrechen, Menschen wieder zu erreichen – und gemeinsam mit ihnen Wege in eine nachhaltige Zukunft zu finden. Gefördert mit 607.000 Euro vom Bundesumweltministerium, werden in zwei Modellregionen – im städtischen Zwickau und im ländlich geprägten Allgäu – neue Kommunikationsformate entwickelt und getestet. Ob Waldbesitzer, Tourismusbetriebe oder Stadtverwaltungen: Der Dialog steht im Mittelpunkt.

Am INIT – Institut für Nachhaltige Innovation und Transformation der Hochschule Kempten ist das neue Forschungsprojekt „KlimKomHub – Barrieren in der Klimakommunikation identifizieren und überwinden“ offiziell gestartet. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird im Rahmen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit insgesamt 607.000 Euro
gefördert.

mehr: https://idw-online.de/de/news852911

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Trifluoressigsäure (TFA): Bewertung für Einstufung in neue Gefahrenklassen vorgelegt

Deutsche Behörden bewerten TFA als fortpflanzungsgefährdend, sehr persistent und sehr mobil
Die Bundesstelle für Chemikalien (BfC) an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist die zuständige Behörde in Deutschland für die europäische Chemikalienverordnung REACH und die CLP-Verordnung zur Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe. In Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die BfC ein entsprechendes Dossier nach der CLP-Verordnung zur Harmonisierung der Gefahreneinstufung von Trifluoressigsäure (TFA) bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht. TFA zählt zur Gruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Da der Stoff nach Einschätzung der deutschen Behörden fortpflanzungsgefährdende (reproduktionstoxische) sowie umweltkritische Stoffeigenschaften besitzt, ist er entsprechend einzustufen. Derzeit laufen Konsultation und fachliche Bewertung des deutschen Vorschlages.

Seit TFA im Jahr 2016 im Trinkwasser der Neckarregion nachgewiesen wurde, befassen sich die Behörden intensiv und fachübergreifend mit diesem Stoff. TFA stammt nicht nur aus großen Industrieanlagen, sondern wurde in den Jahren 2016 und 2017 auch als Abbauprodukt verschiedener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe identifiziert. Zudem ist bekannt, dass bestimmte fluorierte Treibhausgase, wie das Kältemittel R1234yf, in der Atmosphäre teils vollständig zu TFA abbauen. In deutschen Gewässern wird TFA seit Jahren detektiert – Tendenz steigend.

mehr: https://idw-online.de/de/news852854

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Grüner Wasserstoff: MXene steigert die Wirkung von Katalysatoren

An den enorm großen inneren Oberflächen von MXenen können sich katalytisch aktive Partikel anheften. Mit diesem raffinierten Trick lässt sich ein preiswerter und viel effizienterer Katalysator für die Sauerstoffentwicklungsreaktion realisieren, die bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff bislang als Engpass gilt. Dies hat eine internationale Forschergruppe um die HZB-Chemikerin Michelle Browne nun in einer aufwendigen Untersuchung nachgewiesen. Die Studie ist in Advanced Functional Materials veröffentlicht.

Grüner Wasserstoff soll im Energiesystem der Zukunft eine wichtige Rolle spielen: als chemischer Energiespeicher, als Rohstoff für die Chemieindustrie und eventuell auch für klimafreundliche Treibstoffe. Grüner Wasserstoff lässt sich nahezu klimaneutral erzeugen, wenn die Energie für die elektrolytische Aufspaltung von Wasser in seine Elemente aus Sonne oder Wind kommt. Zusätzlich werden jedoch spezielle Katalysatoren benötigt, um die Entwicklung von Wasserstoff und Sauerstoff an den beiden Elektroden zu beschleunigen. Vor allem die Sauerstoffentwicklungsreaktion ist träge und würde ohne gute Katalysatoren deutlich mehr Energie kosten. Solche Katalysatoren bestehen jedoch heute noch aus Edelmetallen, die selten und teuer sind. Damit grüner Wasserstoff in den benötigten Mengen und preisgünstig hergestellt werden kann, werden jedoch Katalysatoren aus reichlich verfügbaren Elementen benötigt.

mehr: https://idw-online.de/de/news853001

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Ein Preis gegen die Wasserkrise

Wie kluge Entgelte das Spreewasser retten können – neue Studie liefert Alternativen zur Elbwasser-Umleitung
Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin und des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung bringt frischen Schwung in die Debatte um die Zukunft der Wasserversorgung in Berlin und Brandenburg: Dafür haben die Wissenschaftler*innen in verschiedenen Szenarien berechnet, um wie viel die Wassernachfrage durch unterschiedliche Erhöhungen der Wasserentgelte zurückgehen kann. Eine einheitliche Anhebung der Wasserentnahmeentgelte auf das Niveau des Berliner Grundwasserpreises könnte demnach die Nachfrage entlang der Spree – vor allem durch Industrie, Gewerbe und Energieversorger – um bis zu 16 Prozent senken. Angesichts drohender Wasserknappheit infolge des Klimawandels und des Braunkohleausstiegs in den 2030er Jahren wäre das ein zentraler Hebel für mehr Versorgungssicherheit.

mehr: https://idw-online.de/de/news852973

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Wie eine globale Wasserstoffwirtschaft aussehen könnte

Bei der Wasserstoffproduktion könnten die Kontinente recht unabhängig voneinander bleiben – das besagen die Szenarien, die Forschende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen im Projekt StEAM (Sektortransformation im Energiesystem, Analyse und Modellierung möglicher Wasserstoffstrategien) untersucht haben. Das Team hat innerhalb von drei Jahren ein globales Energiesystemmodell entwickelt, das die Sektoren Strom und Wasserstoff verbindet.

„Damit haben wir nun ein Werkzeug in der Hand, um auch zukünftig zu relevanten Fragestellungen rund um die Entwicklung der globalen Wasserstoffwirtschaft Erkenntnisse für Politik und Wirtschaft zu liefern und bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen“, so Prof. Dr. Valentin Bertsch von der Ruhr-Universität Bochum, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Weber von der Universität Duisburg-Essen durchführte.

mehr: https://idw-online.de/de/news852873

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Fortschritte für CO₂-Abscheidung und -Speicherung in Europa

Im Fokus: Die Feldkampagnen des Projekts COREu
Das Projekt COREu, eine der bislang größten Forschungs- und Innovationsinitiativen im Bereich Carbon Capture and Storage (CCS), die im Rahmen des Horizon Europe Programms gefördert werden, macht bedeutende Fortschritte bei der Demonstration zentraler Schlüsseltechnologien entlang der CCS-Wertschöpfungskette.

Mit dem Fokus auf der Entwicklung von CO₂-Transport- und -Speicherinfrastruktur vereint das Projekt 43 Partner aus ganz Europa. Ziel ist es, den Rollout von CCS-Technologien zu beschleunigen, indem technische, finanzielle, regulatorische und koordinative Herausforderungen gezielt adressiert werden. Damit leistet COREu einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und unterstützt die Klimaneutralitätsziele der EU.

mehr: https://idw-online.de/de/news852819

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Erste „Resilience Expo“ startet im Juni 2025 – NRW setzt Meilenstein für die Klimaanpassungswirtschaft

Durch den zunehmenden Klimawandel wächst die Nachfrage nach Lösungen zur Anpassung rasant – regional, national und weltweit. In der zukunftsorientierten Wirtschaftsregion des Rheinischen Reviers soll deshalb mir der jährlichen Resilience Expo ein attraktiver Austausch- und Vernetzungsort für internationale Klimaanpassungslösungen entstehen.

Düsseldorf, 05.05.2025 – Die Resilience Expo feiert am 23. Juni 2025 im Zeughaus Neuss Premiere und setzt mit ihrem Fokus auf die Klimaanpassungswirtschaft ein starkes Zeichen in Zeiten des Klimawandels. Die langfristig angelegte Expo wird durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) initiiert. Sie bringt Unternehmen, Wissenschaft, Interessenverbände sowie Fachverwaltung und Politik aus NRW, Deutschland und dem internationalen Raum zusammen, um innovative Lösungen für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu präsentieren. Die Expo wird in den Jahren 2025 – 2027 finanziell durch das Bundesförderprogramm STARK getragen, das auch die wirtschaftliche und strukturelle Transformation des Rheinischen Reviers vorantreibt.

mehr: https://idw-online.de/de/news852056

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Telemedizin gleicht Versorgungsnachteil aus

Telemedizin kann Leben retten – vor allem dort, wo der Weg zur kardiologischen Praxis weit ist. Eine neue Auswertung der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten TIM-HF2-Studie zeigt dies eindrucksvoll: Herzinsuffizienz-Patientinnen und -Patienten, die weit von einer kardiologischen Versorgung entfernt leben, profitieren besonders stark von der telemedizinischen Überwachung. Ihre Sterblichkeit war bei der digitalen Fernüberwachung deutlich geringer. Die in „Lancet Regional Health – Europe“ veröffentlichte Studie wurde beim Heart Failure Congress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie vorgestellt.

Berlin / Hamburg / Würzburg. Bereits im Jahr 2018 zeigte die im Fachmagazin The Lancet veröffentlichte Studie TIM-HF2 (Telemedical Interventional Management in Heart Failure II), dass durch telemedizinische Unterstützung das Leben von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in Deutschland verlängert und die Zahl der Wiedereinweisungen in Krankenhäuser reduziert werden kann. Die Ergebnisse der kontrollierten multizentrischen Versorgungsforschungsstudie unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Köhler vom Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC) haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Jahr 2020 die telemedizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Herzschwäche in die ambulante Versorgung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen hat.

mehr: https://idw-online.de/de/news852345

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Hitzewellen in der Nordsee setzen Plankton zu

Weltweit steigen die Temperaturen kontinuierlich – auch in der Nordsee. Doch nicht nur die graduelle Erwärmung, auch immer häufigere und plötzlich auftretende Hitzeereignisse haben Folgen für die Organismen in der Deutschen Bucht. Forschende der Biologischen Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts haben die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen und deren Auswirkungen auf das Plankton quantifiziert. Ihr Fazit: Die graduelle Erwärmung sorgt für erhebliche Verschiebungen im Artenspektrum. Kommen dann noch Hitzewellen hinzu, verändern diese das Ergebnis zu Ungunsten der meisten Gruppen. Die Ergebnisse wurden in drei aufeinanderfolgenden Publikationen veröffentlicht.

Meeresspiegelanstieg, zahlreiche neu eingeschleppte Arten und eine Erwärmung um 1,9 Grad Celsius seit 1962 – die Nordsee, so viel ist klar, verändert sich derzeit so massiv wie seit Jahrtausenden nicht mehr. Und dennoch entsteht durch die aus menschlicher Sicht langen Zeitskalen des Klimawandels oft der Eindruck, diese Veränderungen vollzögen sich langsam und graduell, seien vielleicht gar nicht so gravierend, weil sich viele Organismen ja nach und nach anpassen könnten. „In diesem Bild fehlt allerdings ein entscheidendes Puzzleteil“, sagt Dr. Cédric Meunier. „Und das sind die marinen Hitzewellen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news852689

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FLEXITILITY: Mit gereinigtem Abwasser gegen die Dürre – Bewässerung auf Versuchsfeld im Landkreis Elbe-Elster startet.

Deutschland ächzt unter der wiederholten Trockenheit als Folge des Klimawandels. Um in Zukunft besser gewappnet zu sein, wird die Wiederverwendung von gereinigtem und hygienisiertem Wasser aus Kläranlagen europaweit und auch in Deutschland politisch vorangetrieben. Am Donnerstag, 22.05.2025, beginnt die zweite Saison der landwirtschaftlichen Bewässerung im Rahmen des bundesgeförderten Forschungsprojekts „FLEXITILITY“.

Ab heute werden 5 Hektar Ackerland für die Produktion von Energiepflanzen mit Wasser beregnet, das zuvor in der Brandenburger Kläranlage Uebigau technisch aufwändig gereinigt und zusätzlich mittels einer UV-Anlage hygienisiert wurde. Das Forschungsprojekt „FLEXITILITY“ reagiert damit auf die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels.

mehr: https://idw-online.de/de/news852616

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Toolbox für Stadtkonzepte der Zukunft

Innovationsnetzwerk Future District Alliance präsentiert modularen Baukasten für die Entwicklung zukunftsfähiger Stadt- und Quartierskonzepte
Die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Planungspraxis ist eine zentrale Herausforderung der Stadt- und Quartiersentwicklung. Angesichts dynamischer Transformationsprozesse wie Klimawandel, Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel wächst der Bedarf an methodisch fundierten und praxisnahen Lösungsansätzen. Die Future District Toolbox Teil I, entwickelt im Rahmen der Future District Alliance am Fraunhofer IAO, stellt modular nutzbare Schlüsselinnovationen zur praxisorientierten Umsetzung bereit.

mehr: https://idw-online.de/de/news851933

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Produktion von CO2-negativem Wasserstoff – Forschungsprojekt optimiert Verfahren

Die TH Köln und ihre Partner möchten künftig CO2-negativen Wasserstoff herstellen. Dafür soll der bereits bekannte Prozess des Methan-Crackings weiterentwickelt und für die industrielle Produktion angepasst werden. Neben Wasserstoff entsteht dabei fester Kohlenstoff, auch Carbon Black genannt, der ein wichtiger Rohstoff etwa für die Kunststoff- oder Batterietechnik ist.

„Beim Methan-Cracking wird das Gas durch ein Mikrowellenplasma geleitet, das den Wasserstoff vom Kohlenstoff trennt. Es entstehen also zwei Rohstoffe, die aufgefangen und weiterverwendet oder vermarktet werden können. Diese Vorgehensweise funktioniert bislang im Labormaßstab mit Erdgas. Wir wollen das Verfahren nun um Biomethan als Ausgangsstoff erweitern, das in Biogas- und Deponiegasanlagen erzeugt wird. Zudem möchten wir eine Anlagengröße realisieren, wie sie in der Praxis benötigt wird. Beides stellt unser Forschungskonsortium vor große Herausforderungen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Peter Stenzel vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln.

mehr: https://idw-online.de/de/news852487

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Metalle als saisonaler Energiespeicher: TU Darmstadt veröffentlicht E+E Insight Paper

as Forschungsfeld Energy and Environment (E+E) der Technischen Universität Darmstadt hat ein neues E+E Insight Paper veröffentlicht. Die Autor:innen aus dem Profilthema Carbon-Neutral Circles beleuchten darin die Bedeutung saisonaler Energiespeicher und zeigen, warum metallische Energieträger wie Eisen eine vielversprechende Option für die Energiewende sind. Der Ansatz nutzt bestehende Infrastrukturen, um erneuerbare Energie langfristig verfügbar zu machen.

Das kompakte Paper richtet sich an Entscheidungsträger:innen in Politik, Wirtschaft und Industrie und hebt die Potenziale von Eisen als Ergänzung zur Wasserstofftechnologie hervor.
Im Fokus steht ein geschlossener Kreislauf: Eisen wird verbrannt und setzt dabei CO₂-freie Wärmeenergie frei. Das entstehende Eisenoxid kann mithilfe von grünem Wasserstoff oder Elektrolyse wieder in Eisen umgewandelt werden. Dieser Prozess ermöglicht eine langfristige Energiespeicherung ohne Selbstentladung und könnte neue Märkte für saisonale Speicherlösungen eröffnen.
Das E+E Insight Paper beschreibt ein Szenario, in dem überschüssiger Solarstrom aus Südeuropa oder Windenergie aus Nordeuropa genutzt wird, um Eisenoxid in seine Ausgangsform umzuwandeln. Anschließend könnte das Speichermaterial nach Mitteleuropa transportiert und dort zur Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt werden – eine Perspektive, die nicht nur zur Dekarbonisierung beiträgt, sondern auch die Basis für neue Energiemärkte schaffen könnte. Eine Demonstrationsanlage an der TU Darmstadt soll zeigen, dass diese Speichertechnologie auch im industriellen Maßstab funktioniert.
Die Reihe E+E Insight Paper hat zum Ziel, innovative Konzepte aus dem Forschungsfeld vorzustellen, die Antworten auf zentrale Herausforderungen der zukünftigen Energieversorgung geben – gemäß dem Leitgedanken Think. Link. Do.
Die vollständige Publikation ist online verfügbar unter:
https://doi.org/10.5281/zenodo.15132557

mehr: https://idw-online.de/de/news852378

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Treibhausgase in der Industrie verringern: Konsortium bringt Carbon-Footprint-Trackingsystem hervor

Die Reduktion von Treibhausgasen zugunsten von Umwelt und Klima gehört zu den drängendsten Herausforderungen der Industrie. Noch sind geeignete Maßnahmen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, allerdings mit hohen Kosten verbunden. Weil Produktions-, Energie- und Informationstechnik aufeinander abgestimmt werden müssen, kommt es zu Wechselwirkungen, die sich auf die Identifikation und den Preis der Maßnahmen auswirken. Im it’s OWL-Projekt „Climate bOWL“ („Climate neutral Business in Ostwestfalen-Lippe“) haben Partner*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft jetzt ein intelligentes Assistenzsystem zur Reduktion von Treibhausgasemissionen entwickelt.

Das Forschungsprojekt mit einem Gesamtvolumen von rund 3,16 Millionen Euro wurde nach dreijähriger Laufzeit Ende März abgeschlossen. Das Ergebnis ist ein produktspezifisches Carbon-Footprint-Trackingsystem, das Unternehmen durch eine automatisierte Datenverarbeitung Aufschluss über ihre Emissionen gibt und die Transparenz erhöht. Projektpartner*innen waren die Universität Paderborn, der SICP – Software Innovation Campus Paderborn, die Universität Bielefeld, NTT Data Business Solutions AG, GEA Westfalia Separator Group GmbH, Miele & Cie. KG sowie die Phoenix Contact Smart Business GmbH. Zu den Förderern zählte neben dem it’s OWL Spitzencluster auch das damalige MWIDE.NRW, heute das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie Nordrhein-Westfalen (MWIKE.NRW).

mehr: https://idw-online.de/de/news852291

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Bei steigenden Temperaturen wird Kohlenstoff schneller aus Böden freigesetzt

Wie empfindlich reagiert der in Böden gespeicherte organische Kohlenstoff auf schwankende Temperaturen und den Feuchtigkeitsgehalt? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer neuen Studie von Forschenden des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen und des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Die Studie ist jetzt im Fachjournal Nature Communications erschienen.

Weltweit ist in Böden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert als in der Atmosphäre. Wie Kohlenstoff durch die Böden aufgenommen und freigesetzt wird, reguliert daher wesentlich die atmosphärischen Konzentrationen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Im Zusammenhang mit dem fortschreitenden anthropogenen Klimawandel ist es wichtig, die Empfindlichkeit des Bodenkohlenstoffs besser zu verstehen – etwa, wenn Temperaturen steigen oder sich der Wasserkreislauf verändert. Der Klimawandel steht in direktem Zusammenhang mit der Freisetzung von Kohlenstoff aus Böden.

mehr: https://idw-online.de/de/news852298

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Neue Bewertung alter Chemikalien notwendig?

Chlorierte organische Stoffe können in der Atmosphäre in Dioxine umgewandelt werden
Werden die Risiken problematischer Chemikalien angemessen beurteilt? In bestimmten Fällen wohl eher nicht – diesen Schluss zieht ein chinesisches Forschungsteam aus seiner in der Zeitschrift Angewandte Chemie veröffentlichten Studie. Diese zeigt auf, dass chlorierte flüchtige organische Verbindungen in der Atmosphäre auf Mineralstaubpartikeln unter Sonneneinstrahlung in hochtoxische polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane umgewandelt werden können.

Gefährliche Chemikalien werden häufig im Rahmen nationaler und internationaler Regelwerke bewertet, die sich in erster Linie auf deren toxische Eigenschaften, Umweltpersistenz und Anreicherung in Organismen konzentrieren. Welche Umwandlungen sie in der Atmosphäre durchlaufen, wird dagegen kaum oder gar nicht berücksichtigt, obwohl sekundäre Umwandlungsprodukte eine höhere Toxizität und Persistenz aufweisen können. Für eine adäquate Bewertung der Umwelt- und Gesundheitsrisiken kommerzieller Chemikalien sollten diese aufgeklärt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news852311

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Hybride Arbeit als Zukunftsmodell: HyWoNa unterstützt KMU beim Wandel

FIR an der RWTH Aachen entwickelt digitalen Navigator für flexible, produktive Arbeitsmodelle
Während einige Konzerne auf eine Rückkehr ins Büro pochen, hat sich hybrides Arbeiten längst als Alltag in deutschen Unternehmen etabliert. Laut ifo-Umfrage arbeiten rund ein Viertel der Beschäftigten regelmäßig hybrid – Tendenz stabil. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) birgt diese Arbeitsform große Chancen: Flexibilität, Arbeitgeberattraktivität und Produktivität profitieren, wenn hybride Modelle gut gestaltet sind. Genau hier setzt das Forschungsprojekt HyWoNa – Hybrid Work Navigator an. Unter Leitung des FIR an der RWTH Aachen unterstützt es KMU dabei, hybride Arbeit zukunftssicher und praxistauglich umzusetzen. Aktuell erhebt das FIR in einer 15-minütigen schriftlichen Umfrage die Zufriedenheit mit hybriden Arbeitsmodellen. Unternehmen sind aufgerufen, sich bis zum 31.05.2025 zu beteiligen. Auf Basis der gewonnenen Daten werden Optimierungspotenziale identifiziert, die in die bereits vordefinierten Anforderungen einfließen.

Zur Umfrage: https://www.soscisurvey.de/HyWoNa/

Hybride Arbeit: Mehr als nur Homeoffice
mehr: https://idw-online.de/de/news851815

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Finanzlage der Kommunen in Deutschland hat sich weiter verschlechtert

Eine Analyse von KfW-Research und Difu zeigt, dass 36 Prozent der Kommunen ihre wirtschaftliche Situation als „mangelhaft“ bewerten, wobei größere Städte besonders betroffen sind. Auch die Zukunftsaussichten werden zunehmend negativ eingeschätzt.

Berlin. Die Finanzlage der Kommunen in Deutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren nochmals stark verschlechtert. Wie erste Ergebnisse des vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag der KfW erstellten „KfW-Kommunalpanel 2025“ zeigen, bewerten 36 Prozent der Kommunen ihre wirtschaftliche Situation im Haushaltsjahr 2024 als „mangelhaft“. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor und sogar acht Prozentpunkte mehr als noch 2022.

Weitere 24 Prozent der Kommunen geben an, dass ihre Finanzlage im vergangenen Jahr lediglich „ausreichend“ war, zwei Prozentpunkte mehr als 2022. Nur vier von zehn Kommunen bezeichnen ihre Situation 2024 als „befriedigend“ oder besser, vor zwei Jahren waren es immerhin noch die Hälfte der Kommunen.

mehr: https://idw-online.de/de/news851879

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Die versteckten Kosten der Wasserkraft: Gefährdung der Biodiversität

Zwei kürzlich veröffentlichte Übersichsstudien unter Federführung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und des Northeast Institute of Geography and Agroecology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften zeigen die tiefgreifenden Auswirkungen der Wasserkraft auf die biologische Vielfalt in Fließgewässern und an der Land-Wasser-Grenze. Die Autorinnen und Autoren geben einen Überblick über Maßnahmen zur Minderung dieser negativen Auswirkungen. Sie plädieren dafür, den Stellenwert der Wasserkraft als umweltfreundliche Energiequelle zu hinterfragen.

Weltweit werden Flüsse immer weiter fragmentiert und aufgestaut, statt frei zu fließen. Einer der Hauptgründe ist die Energiegewinnung durch Wasserkraft. Mehr als 2.800 Stauseen mit einer Fläche von über 10 Quadratkilometern sind bekannt, oft sind sie mit großen Wasserkraftwerken verbunden. Kleine Wasserkraftanlagen bilden häufig keine großen Stauseen und ihre Anzahl bleibt daher weitgehend unberücksichtigt. Weltweit sind schätzungsweise mehr als 80.000 Kleinwasserkraftwerke in Betrieb oder im Bau – Tendenz steigend. Viele der Wasserkraftanlagen befinden sich in Hotspots der Süßwasserbiodiversität, darunter die Flusseinzugsgebiete des Amazonas, des Kongo, des Ganges und des Mekong.

mehr: https://idw-online.de/de/news851591

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Ursprünge der Sprache

in Forschungsteam der Max-Planck-Institute für evolutionäre Anthropologie, des Cognitive Neuroscience Center Marc Jeannerod (CNRS/Université Claude Bernard Lyon 1) und des Neuroscience Research Center (CNRS/Inserm/Université Claude Bernard Lyon 1) in Lyon hat Tausende von Vokalisationen freilebender Schimpansen im Taï-Nationalpark, Elfenbeinküste, aufgezeichnet und die Regeln untersucht, nach denen sich Bedeutungen verändern, wenn Rufe zu Zwei-Ruf-Kombinationen zusammengesetzt werden.

Auf den Punkt gebracht

  • Schimpansen sind zu komplexer Kommunikation fähig: Die menschliche Sprachfähigkeit ist möglicherweise nicht so einzigartig wie bisher angenommen. Schimpansen verfügen über ein komplexes Kommunikationssystem, mit dem sie Rufe zu neuen Bedeutungen kombinieren können, ähnlich der menschlichen Sprache.
  • Kreatives Kombinieren von Rufen: Schimpansen verwenden vier Methoden, um die Bedeutung zu verändern, wenn sie einzelne Rufe zu Kombinationen von zwei Rufen kombinieren, einschließlich kompositorischer und nicht-kompositorischer Kombinationen, und sie verwenden eine Vielzahl von Rufkombinationen in einer Vielzahl von Kontexten.
  • Ursprünge von Sprache: Die Entdeckung eines komplexen Kommunikationssystems bei Schimpansen hat weitreichende Konsequenzen für das Verständnis der Evolution der menschlichen Sprache. Komplexe Kombinationsfähigkeiten könnten bereits bei den gemeinsamen Vorfahren von Menschen und Menschenaffen vorhanden gewesen sein. Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, die Komplexität tierischer Kommunikation und ihre Beziehung zur menschlichen Sprache weiter zu erforschen.

mehr: https://idw-online.de/de/news851783

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Bakterium produziert „Bio-Spüli“, um Öl zu verdauen

Das im Meer lebende Bakterium Alcanivorax borkumensis ernährt sich von Öl. Nach Tankerunfällen vermehrt es sich oft rasant und trägt so zur Beseitigung der Verschmutzung bei. Dazu produziert es ein „Bio-Spüli“, mit dem es sich an die Öltröpfchen heften kann. Forschende der Universität Bonn, der RWTH Aachen, der HHU Düsseldorf und des Forschungszentrums Jülich haben nun aufgeklärt, wie es dieses „Bio-Spüli“ synthetisiert. Die Ergebnisse könnten zur Entwicklung effizienterer ölabbauender Bakterienstämme beitragen. Sie sind in der international renommierten Zeitschrift Nature Chemical Biology erschienen.

Alkan-Fresser aus Borkum: So lässt sich die lateinische Bezeichnung des Bakteriums etwas frei ins Deutsche übersetzen. Und dieser Name ist Programm: Alkane sind Kohlenwasserstoff-Ketten, die sich etwa in großen Mengen in Erdöl finden. A. borkumensis ernährt sich von diesen energiereichen Verbindungen, die im Meer auch natürlicherweise vorkommen. Nach Tankerunfällen vermehrt sich der Mikroorganismus oft rasant und trägt maßgeblich so zur Beseitigung der Verschmutzungen bei.

Öl und Wasser mischen sich nicht
Doch Öl und Wasser mischen sich nicht. Um sich seine Lieblingsspeise einverleiben zu können, ist der mikroskopisch kleine Meeresbewohner daher auf chemische Hilfe angewiesen: Er produziert ein Detergens – eine Art natürliches Spülmittel. Dabei handelt es sich um eine Verbindung aus der Aminosäure Glycin und einer Zucker-Fettsäure-Verbindung. „Die Moleküle bestehen aus einem wasserlöslichen und einem fettlöslichen Anteil“, erklärt der Biochemiker Prof. Dr. Peter Dörmann vom Institut für Molekulare Physiologie und Biotechnologie der Pflanzen (IMBIO) der Universität Bonn. „Die Bakterien setzen sich damit auf der Grenzfläche der Öltröpfchen fest und bilden dort einen Biofilm.“

mehr: https://idw-online.de/de/news851870

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Energietechnik: Forschen mit Hochdruck

Komplexe Prozesse der Wärmeübertragung detailliert untersuchen, auch unter extremen Bedingungen, wie sie in Kraftwerken oder Industrieanlagen herrschen – das ist mit der am Donnerstag, 08. Mai 2025, eröffneten Forschungsanlage COSMOS-H am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) möglich. Erstmals steht der Wissenschaft damit eine Infrastruktur zur Verfügung, um Strömungs- und Siedephänomene auch unter realistischen Hochdruckbedingungen bis ins Detail zu erforschen.

„Unsere neue Forschungsanlage COSMOS-H erweitert die experimentellen Möglichkeiten und stärkt den Forschungsstandort KIT“, sagte Professor Jan S. Hesthaven, Präsident des KIT bei der Eröffnungsfeier. „Sie ermöglicht die kontrollierte Untersuchung komplexer thermischer Strömungsphänomene mit fortschrittlichen Messmethoden und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Effizienz zukünftiger Energiesysteme.“

mehr: https://idw-online.de/de/news851890

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Hilfe für Familie mit Seltener Erkrankung: Dresdner Forschende nutzen neue Methode für humangenetische Diagnose

Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden, einer gemeinsamen Einrichtung von Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinischer Fakultät der TUD, dem Universitätsklinikum Dresden und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, konnte mit einer neuen Sequenziermethode eine humangenetische Diagnose für eine Familie stellen. Die Studie „Long-read genome and RNA sequencing resolve a pathogenic intronic germline LINE-1 insertion in APC“ der Hochschulmedizin Dresden wurde jetzt im „npj Genomic Medicine“ veröffentlicht.

Genetische Diagnostik gewinnt im klinischen Alltag zunehmend an Bedeutung. Insbesondere wenn es um Seltene und Onkologische Erkrankungen geht, helfen neue Technologien zur Genom-Sequenzierung, Veränderungen im Erbgut einzelner Personen und Personengruppen aufzuspüren, sodass präzisere Diagnosen möglich werden. Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden, einer gemeinsamen Einrichtung von Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ), Medizinischer Fakultät der TUD, dem Universitätsklinikum Dresden und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, konnte mit einer neuen Sequenziermethode eine humangenetische Diagnose für eine Familie stellen. In der Familie trat eine Häufung von Darmpolypen und Darmkrebs über mehrere Generationen auf. Die Studie „Long-read genome and RNA sequencing resolve a pathogenic intronic germline LINE-1 insertion in APC“ der Hochschulmedizin Dresden wurde jetzt im „npj Genomic Medicine“ veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news851542

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Mit dem eigenen Stromvertrag bundesweit das E-Auto laden

Forschungsprojekt BANULA demonstriert flächendeckende Anwendung des Durchleitungsmodells
Das vom Fraunhofer IAO koordinierte Forschungsprojekt BANULA erreicht einen Meilenstein: Erstmals ist es möglich, den eigenen Stromvertrag bundesweit an öffentliche Ladesäulen mitzubringen – einschließlich Haushalts- und selbst erzeugtem PV-Strom. Nach erfolgreicher Pilotierung in der Regelzone von TransnetBW wurde das innovative Durchleitungsmodell nun in der Amprion-Regelzone umgesetzt und somit die bundesweite Anwendbarkeit demonstriert.

mehr: https://idw-online.de/de/news851522

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Deutscher Satellit erfasst erstmals CO2 und NO2 gleichzeitig aus Kraftwerksabgasen

Neuer Ansatz zur satellitengestützten Emissionsüberwachung von Luftschadstoffen mit hoher Detailgenauigkeit.
Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und der Universität Heidelberg hat mithilfe des deutschen Umweltsatelliten EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) erstmals gleichzeitig die beiden zentralen Luftschadstoffe Kohlendioxid (CO₂) und Stickstoffdioxid (NO₂) in Abgasfahnen von Kraftwerken beobachtet – mit einer bislang unerreichten räumlichen Auflösung von nur 30 Metern. Die neu entwickelte Methode erlaubt es, industrielle Emissionen aus dem All hochpräzise zu erfassen und atmosphärische Prozesse detailliert zu analysieren. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news851527

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Künstliche Sauerstoffzufuhr in Küstengewässern? Technische Maßnahmen kein Ersatz für Nährstoffreduktion und Klimaschutz

Ansätze zur Sauerstoffanreicherung haben sich in Seen als erfolgreich erwiesen, aber ihre möglichen Nebeneffekte müssen sorgfältig untersucht werden, bevor sie auch im Meer eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende des GEOMAR und der niederländischen Radbout Universität. In einem Beitrag im Fachmagazin EOS warnen sie: Technische Maßnahmen können zeitlich und örtlich begrenzt Schäden abmildern, sind aber mit Unsicherheiten und Risiken behaftet. Vor allem bieten sie keine dauerhafte Lösung, weil der Sauerstoffgehalt nach Beendigung der Maßnahmen auf das alte Niveau zurücksinkt, wenn nicht die Ursachen des Problems – Nährstoffeinträge und globale Erwärmung – bekämpft werden.

Weltweit verlieren Küstengewässer zunehmend Sauerstoff mit dramatischen Folgen – nicht nur für die Ökosysteme, sondern auch für die Menschen, die von ihnen leben. Die Ostsee ist ein bekanntes Beispiel: Die Folgen der sich ausbreitenden sauerstoffarmen oder sauerstofffreien Zonen zeigen sich in Form von Fischsterben, dem Rückgang von Laichgebieten und giftigen Blaualgenblüten. Wäre es da nicht naheliegend, Sauerstoff ins Meer einzuleiten – genau dort, wo er am dringendsten benötigt wird?

mehr: https://idw-online.de/de/news851547

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Nachhaltige Ernährung und Krebsrisiko

Die Ergebnisse einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse zeigen einen Zusammenhang zwischen nachhaltigen Ernährungsweisen und Krebsrisiko.

In einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse untersuchten Forschende des Lehrstuhls für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg erstmals umfassend den Zusammenhang zwischen nachhaltigen Ernährungsweisen und verschiedenen Krebsrisiken. Die internationale Analyse zeigt: Wer sich nachhaltig ernährt, hat ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen und krebsbedingte Todesfälle. „Dies ist nicht nur ein Vorteil für diejenigen, die sich nachhaltig ernähren. Sie leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz des Planeten“, sagt Marina Kasper, Erstautorin der Studie. Die im Fachjournal eClinicalMedicine der Lancet Group veröffentlichten Ergebnisse liefern Hinweise für eine gesundheits- und ernährungspolitische Diskussion.

mehr: https://idw-online.de/de/news851441

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Zum Schutz vor Erregern: Händedesinfektion!

Medizinische Hochschule Hannover erinnert an Welttag der Händehygiene
Jedes Jahr am 5. Mai ist der Welttag der Händehygiene. Das Datum, der 5.5., steht für die jeweils fünf Finger unserer Hände. Mit dem Tag möchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Händehygiene für die Vermeidung von Infektionen ist. Es ist eine der besten Maßnahmen, um nicht nur Infektionen zu vermeiden, sondern auch die unerwünschte Übertragung von multiresistenten Erregern zu verhindern. Im Sinne des Patientenschutzes hat die Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens eine besondere Bedeutung. In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) steht der Welttag unter dem Motto „Save Lifes: Clean Your Hands“.

mehr: https://idw-online.de/de/news851445

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Neue Studie zeigt Potenziale und Praxisanwendungen der nächsten Mobilfunkgeneration

• Studie zeigt: Berlin verfügt über eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, ein vielfältiges Akteursnetzwerk und konkrete Anwendungsbeispiele

  • Die Technologiestiftung Berlin legt mit der aktuellen Studie eine umfassende Analyse der Entwicklung, Nutzung und Perspektiven von 5G-Advanced in der Hauptstadt vor.
  • Die Studie empfiehlt, vorhandene Kompetenzen und Projekte gezielt zu vernetzen, konkrete Anwendungsfälle zu fördern und die langfristige Entwicklung offener, verlässlicher Mobilfunklösungen voranzutreiben.

Berlin hat in den vergangenen Jahren den Ausbau des 5G-Mobilfunks aktiv vorangetrieben und wichtige Grundlagen für die nächste Entwicklungsetappe – 5G-Advanced – geschaffen. 5G-Advanced baut auf dem bestehenden 5G-Netz auf und ermöglicht deutlich höhere Datenraten, geringere Latenzzeiten (also Verzögerungen bei der Datenübertragung) sowie stabilere, zuverlässigere Verbindungen – auch in dicht bebauten, urbanen Räumen. Damit wird 5G-Advanced zur Basis für völlig neue Anwendungen, z. B. im Bereich autonomer Fahrzeuge, vernetzter Produktion oder intelligenter Städte (Smart City).

mehr: https://idw-online.de/de/news851458

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PFAS in Europa und Berlin – Das Projekt „PROMISCES“ liefert Antworten

Das PROMISCES-Projekt adressierte die Herausforderungen durch PFAS. Diese synthetischen Schadstoffe gefährden Umwelt und Gesundheit und stellen ein Hindernis für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Wassersektor dar. Ziel des im April 2025 zu Ende gehenden Projekts PROMISCES war es, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Green-Deal-Ziele und des EU-Aktionsplans „Zero Pollution“ voranzutreiben.

Das PROMISCES-Projekt, eine Initiative des europäischen Green Deals, adressierte die Herausfor-derungen durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Diese synthetischen Schadstoffe gefährden Umwelt und Gesundheit und stellen ein Hindernis für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Wassersektor dar. PFAS sind extrem beständig, biologisch nicht abbaubar und reichern sich in der Umwelt an. Diese Eigenschaft macht das Recycling kontaminierter Materialien und die Wasserwiederverwendung besonders schwierig. PFAS sind außerdem auch hinsichtlich einer umfassenden Bewertung eine Herausforderung, da bisher nur eine kleine Anzahl an PFAS-Verbindungen analytisch erfasst werden kann. Ziel des im April 2025 zu Ende gehenden Projekts PROMISCES war es, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Green-Deal-Ziele und des EU-Aktionsplans „Zero Pollution“ voranzutreiben.

mehr: https://idw-online.de/de/news851351

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Aus dem Weltall sichtbar: Verlust genetischer Pflanzenvielfalt

Ein internationales Forschungsteam um Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Spyros Theodoridis hat die Auswirkungen der zunehmenden Begrünung vieler europäischer Gebirgsregionen auf die genetische Pflanzenvielfalt untersucht. Ihre heute im Fachjournal „Current Biology“ veröffentlichten Studie zeigt am Beispiel des Griechischen Bergtees Sideritis, dass der durch Klima- und Landnutzungswandel geförderte Vegetationszuwachs in Gebirgen zu genetischer Verarmung führen kann.

Das Team mit Prof. Dr. David Nogués-Bravo von der Universität Kopenhagen sowie den Senckenberg-Forschern Prof. Dr. Thomas Hickler und Prof. Dr. Marco Thines belegt mithilfe von Satellitenbildern und Genanalysen: Je dichter die Vegetation in den vergangenen 40 Jahren wurde, desto stärker nahm die genetische Vielfalt der Pflanzen ab.

mehr: https://idw-online.de/de/news851430

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Gesund und umweltbewusst – Das Präventionsprogramm “Klimaspürnasen” wird auf weitere Bundesländer ausgeweitet.

Das Präventionsprogramm der Stiftung Kindergesundheit in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) wird zukünftig neben Bayern auch in weiteren Bundesländern angeboten. Die “Klimaspürnasen – Gesundheit und Umwelt im Kindergarten” zielen darauf ab, Kindergartenkinder für einen gesundheitsförderlichen und umweltbewussten Lebensstil zu sensibilisieren. Das Programm kann ab sofort auch in Kindergärten in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen umgesetzt werden.

Die Folgen des Klimawandels werden zukünftig für alle Menschen zu einer wachsenden gesundheitlichen Herausforderung. Dabei stellen Kinder eine besonders vulnerable Gruppe dar, die den negativen Auswirkungen stark ausgesetzt sein wird. Angesichts dieser Problematik ist es notwendig, Kinder frühzeitig für die Wechselwirkung zwischen Umwelt und Gesundheit zu sensibilisieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news851290

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Extreme Regenfälle – seit langem bestehende Hypothese zur Temperaturabhängigkeit endlich geklärt?

Sturzfluten, die aus extremen Regenfällen resultieren, stellen ein großes Risiko für Menschen und Infrastrukturen dar, insbesondere in städtischen Gebieten. Höhere Temperaturen durch weltweite Klimaveränderungen wirken sich in etwa gleichem Maße auf Dauer-Regenfälle und auf kurze Regenschauer aus. Treten beide Niederschlagsarten jedoch zugleich auf, wie es für Gewitterwolken-Cluster typisch ist, so steigt die Niederschlagsmenge stärker mit zunehmender Temperatur, wie die Studie zweier Wissenschaftler der Universität Potsdam und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen zeigt. Die Studie wurde jetzt im Fachjournal „Nature Geoscience“ veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news851240

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Waldsterben in Wasserschutzgebieten: Eine Gefahr für die Trinkwasserqualität

• Das Waldsterben in deutschen Wasserschutzgebieten führt zu einer Verschlechterung der Trinkwasserqualität. Eine aktuelle Studie der Universität Freiburg zeigt, dass sich die durchschnittlichen Nitratkonzentrationen in betroffenen Wasserschutzgebieten verdoppelt haben.

  • 43 Prozent der Wasserschutzgebiete in Deutschland sind bewaldet. Innerhalb von nur drei Jahren nach Beginn der letzten Dürreperiode im Jahr 2018 starben fünf Prozent dieser Wälder ab.
  • Die Auswirkungen auf die Wasserqualität sind je nach Standort unterschiedlich stark ausgeprägt, wobei verzögerte Effekte erst in den kommenden Jahren sichtbar werden könnten.

Das Waldsterben während der Dürrejahre von 2018 bis 2020 stellt eine bislang unterschätzte Gefahr für die Trinkwasserqualität in Deutschland dar. Das ist das Ergebnis einer interdisziplinären Studie der Universität Freiburg, die in der Fachzeitschrift Earth’s Future veröffentlicht wurde. Das Forschungsteam untersuchte die Nitratkonzentrationen im Grundwasser exemplarischer deutscher Wasserschutzgebiete. In Gebieten, die einen erheblichen Waldverlust erlitten hatten, kam es zu einer Verdopplung der durchschnittlichen Nitratkonzentrationen.

mehr: https://idw-online.de/de/news851111

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Soziales Lernen: Menschen passen ihre Lernstrategien dynamisch an

Wer geschickt zwischen eigenem Lernen und der Beobachtung anderer wechselt, erzielt den größten Lernerfolg. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. Mithilfe des beliebten Videospiels Minecraft untersuchten die Forschenden, wie Menschen persönliche und soziale Informationen bei einer virtuellen Nahrungssuche kombinieren. Die erfolgreichsten Teilnehmenden waren diejenigen, die ihr eigenes Wissen flexibel mit sozialen Hinweisen verbanden. Ihre Fähigkeit, sich an ständig wechselnde Bedingungen anzupassen, war entscheidend für ihren Erfolg.

Die besondere Fähigkeit, voneinander zu lernen, ist ein entscheidendes Merkmal der menschlichen Spezies. Soziales Lernen ermöglicht es Menschen, Informationen über Generationen hinweg schrittweise aufzubauen und zu erweitern. Und obwohl wir in der Lage sind, Städte voller Wolkenkratzer zu bauen, Menschen ins All zu schicken und gemeinsam Heilmittel für Krankheiten zu entwickeln, konzentrieren sich die meisten Studien, die sich mit den Mechanismen des sozialen Lernens befassen, auf relativ einfache, abstrakte Aufgaben, die wenig Ähnlichkeit mit realen sozialen Lernumgebungen haben. Daher ist wenig darüber bekannt, wie Menschen persönliche und soziale Informationen in realistischen Kontexten dynamisch integrieren. Um dies zu untersuchen, entwickelte ein internationales Team von Forschenden des Exzellenzclusters Science of Intelligence (SCIoI), des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB), der Universität Tübingen und der New York University eine virtuelle Nahrungssuche im beliebten Videospiel Minecraft – einer aus dreidimensionalen Blöcken bestehenden Spielewelt. Die Studie zeigte, dass Anpassungsfähigkeit – also der flexible Wechsel zwischen eigenständigem und sozialem Lernen – der wichtigste Erfolgsfaktor ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news851163

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Klima-Dominoeffekt unwahrscheinlich: Neue Kippunkt-Studie gibt Hoffnung, warnt aber vor Untätigkeit

Die Gefahr, dass sich klimatische Kipppunkte wie das Auftauen von Permafrost oder die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds in einer Kettenreaktion gegenseitig auslösen, ist geringer als gedacht. Diese vorsichtige Entwarnung gibt eine neue Studie des Exzellenzclusters CLICCS der Universität Hamburg. Sie zeigt aber auch: Unter der aktuellen Klimapolitik droht ein extremes Szenario. Mehr Ambitionen beim Klimaschutz können dies noch deutlich abmildern.

Das Erdsystem ist wie ein Mobile, das einzelne Elemente wie die globalen Eisschilde, riesige Waldgebiete oder Meeresströmungen miteinander verbindet und im Gleichgewicht hält. Wird bei einem Element ein Schwellenwert überschritten, kann sich dies abrupt und unumkehrbar verändern. Klimaforschende sprechen hier von Kipppunkten. Viele befürchten, dass das Erreichen eines solchen Punktes unweigerlich weitere Elemente ins Wanken bringt und einen unkontrollierbaren Domino-Effekt auslösen könnte.

mehr: https://idw-online.de/de/news851115

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Klimawandel hebt Südafrika aus dem Meer

Südafrika hebt sich langsam aus den Fluten – je nach Region um bis zu zwei Millimeter pro Jahr. Bislang glaubte man, dass Strömungsvorgänge im Erdmantel das Phänomen verursachen. Eine Studie der Universität Bonn liefert nun jedoch eine andere Erklärung: Demnach sind Dürren und die damit verbundenen Wasserverluste der Hauptgrund für den Anstieg. Die Ergebnisse sind im „Journal of Geophysical Research: Solid Earth“ erschienen.

Dass Südafrika sich hebt, wird bereits seit einigen Jahren registriert. Denn das Land verfügt über ein Netz stationärer GPS-Empfänger. Anhand von Satellitendaten können diese ihre Position millimetergenau bestimmen, darunter auch ihre Höhe. „Zwischen 2012 und 2020 zeigen diese Daten einen Anstieg von im Schnitt sechs Millimetern“, erklärt Dr. Makan Karegar vom Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn, der Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich „Sustainable Futures“ ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news851058

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Wasserverluste in Versorgungsnetzen minimieren: RPTU startet Pilotprojekt mit den SWK Stadtwerke Kaiserslautern

Verluste durch undichte Rohrnetze sind weltweit eine große Herausforderung für die Wasserwirtschaft. Schätzungen zufolge gehen 30 bis 40 Prozent des aufbereiteten Trinkwassers verloren. Ein Forschungsteam der RPTU will nun KI-gestützte Methoden für das schnelle, automatisierte und zuverlässige Erkennen und Lokalisieren von Leckagen in Verteilungsnetzen entwickeln. Das Projekt „SmartWine“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund 500.000 Euro gefördert. Als Praxispartner eingebunden sind die Stadtwerke Kaiserslautern, die die entwickelten Ansätze in ihrem Wasserversorgungsnetz erproben.

Ziel von SmartWine ist es, langjährige Infrastrukturprobleme im Wassersektor zu lösen. Gerade kleine Lecks in unterirdischen Wasserleitungen bleiben oft unentdeckt und führen dauerhaft zu erheblichen Verlusten. Dadurch verschärft sich in vielen Regionen der Welt das Problem der Wasserknappheit zusätzlich. „Neben der Verschwendung wertvoller Ressourcen müssen Versorgungsunternehmen zudem einen höheren Druck aufrechterhalten, was zu steigenden Energiekosten führt, wenn die Pumpen im Dauereinsatz bleiben“, sagt Dr. Amin E. Bakhshipour, der an der RPTU im Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft forscht und das Projekt leitet.

mehr: https://idw-online.de/de/news850743

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Anhaltende Trockenheit führt zu weiter sinkenden Wasserständen in den Bundeswasserstraßen

Die seit Februar anhaltende Trockenheit, die durch die geringen Schmelzwasserbeiträge aus den Alpen verschärft wird, führt derzeit dazu, dass die Wasserstände und Abflüsse in den Bundeswasserstraßen saisonal ungewöhnlich niedrig sind. Die Schifffahrt reagiert bereits und reduziert die Ladung an einigen Streckenabschnitten. Am Oberrhein, wie zum Beispiel am Pegel Maxau bei Karlsruhe, wurde die schifffahrtsrelevante Niedrigwassermarke, die als Gleichwertiger Wasserstand bezeichnet wird, schon unterschritten. An den Mittel- und Niederrheinpegeln, darunter Köln oder Duisburg und an anderen Wasserstraßen wie der Donau, wird der Gleichwertiger Wasserstand derzeit noch nicht unterschritten.

Die 14-Tage- und 6-Wochen-Vorhersagen der Bundesanstalt für Gewässerkunde, die wir zusammen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung für ausgewählte Pegel der Bundeswasserstraßen erstellen, zeigen, dass bis Mitte April die Wasserstände an den Bundeswasserstraßen noch weiter langsam zurückgehen werden. Das könnte bedeuten, dass der schifffahrtsrelevante Gleichwertige Wasserstand an weiteren Pegeln vorübergehend unterschritten wird. Ab Mitte April bis Mitte Mai zeichnet sich laut unseren Vorhersagen zumindest für Rhein und Donau eine gewisse Entspannung der Niedrigwasserlage ab.

mehr: https://idw-online.de/de/news850491

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Bäume machen Städte klimaresistenter und Menschen glücklicher

Ob als Schutz vor Wetterextremen oder als Erholungsraum – Grünanlagen haben für die Stadtbevölkerung eine wichtige Funktion. Wie genau sich insbesondere ein vielfältiger Baumbestand auf das Mikroklima, die Regenwasserversickerung und das menschliche Wohlbefinden auswirkt, zeigen Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nun in zwei Studien. Ihre Ergebnisse haben sie in den Fachzeitschriften Sustainable Cities and Society und Scientific Reports veröffentlicht.

Grünanlagen mit Bäumen verbessern die Luftqualität in Städten, sie sind zudem wichtige Orte für Erholung und Freizeitangebote. Wie genau Parkanlagen und Grüninseln gestaltet sein müssen, damit sich Menschen dort besonders wohl fühlen, haben Forschende unter der Federführung des KIT im Projekt FutureBioCity untersucht. „Wir wollten verstehen, wie Menschen öffentliche Grünanlagen auswählen und welche Rolle dabei die Struktur und Zusammensetzung städtischer und stadtnaher Wälder spielt“, erklärt Dr. Somidh Saha, Gruppenleiter am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT und Leiter der Studie. Gerade über die Bedeutung der Baumvielfalt sei noch sehr wenig bekannt. Für ihre Untersuchungen kombinierte das transdisziplinäre Team Elemente der ökologischen Forschung mit sozialwissenschaftlichen Befragungsmethoden.

mehr: https://idw-online.de/de/news850757

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Innovationsprogramm Zukunft Bau: Neue Förderrunde gestartet

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) rufen gemeinsam zur Teilnahme an der neuen Förderrunde des Innnovationsprogramms Zukunft Bau auf. Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Einzelpersonen und Forschungsverbünde aus der Bauforschung können sich bis zum 15. Juli 2025 beim BBSR um eine Förderung bewerben.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) rufen gemeinsam zur Teilnahme an der neuen Förderrunde des Innnovationsprogramms Zukunft Bau auf. Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Einzelpersonen und Forschungsverbünde aus der Bauforschung können sich bis zum 15. Juli 2025 beim BBSR um eine Förderung bewerben.

Die Forschungsförderung unterstützt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bauwesen, in der Architektur sowie in der Bau- und Wohnungswirtschaft. Die Anträge können sich sowohl auf Projekte der Grundlagenforschung als auch auf industrielle oder experimentelle Forschungsvorhaben beziehen. Voraussetzung ist, dass das geförderte Projekt sowohl einen Gebäudebezug als auch einen Bezug zur Baupraxis hat. Darüber hinaus muss es einen substanziellen Beitrag zur Bewältigung aktueller und künftiger Herausforderungen im Baubereich leisten.

mehr: https://idw-online.de/de/news850874

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Forschungsprojekt macht Trinkwasserversorgung klimafest

In Deutschland herrscht schon wieder Dürre. Ein Forschungsprojekt der Universität Kassel macht nun Kassel zur Pilotstadt für eine klimaresiliente Wasserversorgung. Das Vorhaben „Flexilienz“ zielt auf eine sichere Trinkwasserversorgung auch bei Klimastress, auf eine Verzahnung mit der Wasserstoffproduktion und will obendrein Energiespar- und -speicherpotenziale aufzeigen. Erprobt werden sollen die Maßnahmen im Versorgungsnetz der Städtischen Werke Kassel.

Die Trinkwasserversorgung in der nordhessischen Großstadt hat mehrere Trinkwassergewinnungen und sich bisher als zuverlässig herausgestellt. Für die aktuell gute Lage sorgt unter anderem ein heterogenes Rohwassergewinnungsgebiet. Es besteht aus zwei Quellgebieten im Habichts- und im Kaufunger Wald, mehreren Tiefbrunnen und einer Grundwasseranreicherung am Wasserwerk Neue Mühle. Doch der Klimawandel und extreme Wetterlagen wie langanhaltende Dürreperioden führen zu zurückgehenden Wasserressourcen, die sich zum Beispiel in sinkenden Grundwasserpegeln ausdrücken, zu geringeren Quellschüttungen und zu einem niedrigeren Pegelstand der Fulda. Daher untersucht die Städtische Werke Netz + Service vorbeugend mehrere Maßnahmen im Bereich des Wasserdargebots.

mehr: https://idw-online.de/de/news850610

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Durchbruch in der Methan-Forschung: Aktivierungsmechanismus des Methan-produzierenden Enzyms entschlüsselt

„Nature“-Publikation offenbart die evolutionäre Verbindung zwischen zwei fundamentalen biologischen Prozessen

Forschende am Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) der Philipps-Universität Marburg und der TU Berlin haben einen bedeutenden Durchbruch im Verständnis der Aktivierung von Methyl-Coenzym-M-Reduktase (MCR) erzielt – dem Enzym, das für nahezu die gesamte biologische Methanproduktion verantwortlich ist und eines der am häufigsten vorkommenden Enzyme der Erde darstellt. Ihre Ergebnisse wurden nun in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ publiziert und werfen nicht nur ein neues Licht auf einen der ältesten Prozesse der Energiegewinnung in der Natur, sondern offenbaren auch eine unerwartete evolutionäre Verbindung zur sogenannten Stickstofffixierung.

mehr: https://idw-online.de/de/news850894

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Meilenstein in der Methanforschung: Wissenschaftler*innen beschreiben Schüsselenzym der biologischen Methanproduktion

Puzzlestück der Klimaforschung – Grundlagenforschung unter dem Kryo-Elektronenmikroskop
Einem Forschungsteam der Philipps-Universität Marburg ist ein Durchbruch in der Methanforschung gelungen. Im Forschungsmagazin „Nature“ veröffentlichen sie neue Erkenntnisse zum Verständnis der Aktivierung der Methyl Coenzym M Reduktase (MCR), eines der häufigsten Enzyme auf der Erde, das für nahezu die gesamte biologische Methanproduktion verantwortlich ist. Methan (CH4) hat ein erheblich höheres Treibhauspotenzial als CO2 und trägt wesentlich zum globalen Klimawandel bei. Die Forschenden um Fidel Ramírez-Amador, Sophia Paul und Dr. Anuj Kumar aus der Arbeitsgruppe von Dr. Jan Schuller haben erstmals den MCR-Aktivierungskomplex aus einem methanogenen Modellorganismus isoliert und charakterisiert. „Wir fanden heraus, dass ein kleines Protein namens McrC in Kombination mit methanogenen Markerproteinen (MMPs), sowie einer ATPase in einem ATP-abhängigen Prozess zusammenwirkt, um MCR zu aktivieren“, erklärt Ramírez-Amador, einer der leitenden Autoren der Studie. „Unsere Ergebnisse verdeutlichen, wie ATP die notwendige Energie liefert, um diesen anspruchsvollen Aktivierungsprozess voranzutreiben und MCR zur Methanproduktion zu befähigen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news850866

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Chlorotonil: Game-Changer im Kampf gegen multiresistente Keime

Forschende des HIPS entschlüsseln neuartigen Wirkmechanismus eines Naturstoff-Antibiotikums
Die Entwicklung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen stellt eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit dar. Um diese Resistenzen zu überwinden, werden Medikamente mit neuartigen Wirkmechanismen dringend benötigt. Forschende des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) haben nun den Wirkmechanismus einer vielversprechenden Naturstoffklasse – den Chlorotonilen – entschlüsselt. Diese Moleküle wirken gleichzeitig auf die Zellmembran von Bakterien sowie deren Fähigkeit zur Produktion von Proteinen, was eine resistenzbrechende Wirkung ermöglicht. Das Team veröffentlichte seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift Cell Chemical Biology.

Je häufiger Antibiotika eingesetzt werden, desto schneller entwickeln Krankheitserreger Mechanismen, um sich deren Wirkung zu entziehen. Die Folge sind resistente Erreger, denen gebräuchliche Antibiotika nichts mehr anhaben können. Damit auch in Zukunft effektive Medikamente gegen bakterielle Infektionserkrankungen verfügbar sind, werden Antibiotika benötigt, die andere Zielstrukturen der Bakterien adressieren als alle Wirkstoffe, die bereits klinisch verwendet werden. Einen solchen Kandidaten entdeckten Forschende am HIPS bereits 2008 im Bodenbakterium Sorangium cellulosum: Die Naturstoffklasse der Chlorotonile zeigt eine starke Wirkung gegen die Krankenhauskeime Staphylococcus aureus und Enterococcus faecium sowie den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum und nutzt dabei einen bislang unbekannten Wirkmechanismus. Das HIPS ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Universität des Saarlandes.

mehr: https://idw-online.de/de/news850763

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Neue Studie zum EU-Emissionshandel: Was bringt der Kohleausstieg wirklich fürs Klima?

Eine neue Studie des Exzellenzclusters CLICCS an der Universität Hamburg analysiert die tatsächliche Klimawirkung des deutschen Kohleausstiegs bis 2038. Nationale Klimaschutzmaßnahmen entfalten oft nicht die gewünschte Wirkung, da sie nicht mit dem EU-Emissionshandel (ETS) abgestimmt sind. Der Kohleausstieg reduziert zwar die CO2-Emissionen in Deutschland, doch ein „internes CO2-Leck“ könnte die Einsparungen durch steigende Emissionen in anderen Ländern zunichtemachen. Zudem senkt der Kohleausstieg den Preis für Emissionsrechte, was andere Sektoren zu höheren Emissionen verleitet. Die Forscher plädieren für eine bessere Koordination nationaler und europäischer Klimapolitiken.

Deutschland rühmt sich seines Kohleausstiegs bis 2038, doch dessen tatsächliche Klimawirkung ist umstritten. Eine neue Studie des Exzellenzclusters CLICCS der Universität Hamburg wirft ein überraschendes Licht auf solche nationalen Alleingänge. Die Forscher haben untersucht, wie sich überlappende Klimapolitik – also zusätzliche Maßnahmen einzelner Länder zu größeren politischen Beschlüssen wie dem EU-Emissionshandel (ETS) – auf die globalen Emissionen auswirken. Die Studie zeigt, was der Kohleausstieg wirklich gebracht hat – und wie zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen wirklich wirksam werden können.

mehr: https://idw-online.de/de/news850696

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„Internet der Natur” – Einblicke in die verborgenen Netzwerke des Lebens

Neue Erkenntnisse zeigen, warum der Informationsaustausch zwischen Arten entscheidend ist für die Stabilität von Ökosystemen.
Eine Studie, geleitet von Dr. Ulrich Brose vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena eröffnet neue Perspektiven auf die Funktionsweise von Ökosystemen. Im Fokus steht das sogenannte „Internet der Natur“. Dieses Konzept zeigt, wie Lebewesen nicht nur Materie und Energie austauschen, sondern auch Informationen, die ihr Verhalten, ihre Interaktionen und die Dynamik von Ökosystemen entscheidend prägen. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht und bietet einen neuen Blick auf die verborgenen Mechanismen in der Natur.

mehr: https://idw-online.de/de/news850619

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Warum Darmkrebs ins Gehirn streut: genetische Mechanismen entschlüsselt

Eine aktuelle Studie untersucht die chromosomalen Mechanismen, die die Metastasenbildung von Darmkrebs im Gehirn begünstigen

Darmkrebs, auch kolorektales Karzinom genannt, entwickelt sich häufig aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, den sogenannten Adenomen. Werden diese nicht rechtzeitig entdeckt und entfernt, können sie zu bösartigen Tumoren heranwachsen. Solche Tumoren weisen oft komplexe Veränderungen in ihren Chromosomen – den Trägern der Erbinformation – auf, die von Person zu Person unterschiedlich sind und sogar innerhalb eines einzelnen Tumors variieren können. Am Lehrstuhl für Humangenetik an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und dem Universitätsklinikum Augsburg forscht Prof. Dr. Monika Golas an genetischen Mechanismen, um die Metastasenbildung besser zu verstehen und personalisierte Ansätze zur Behandlung von Darmkrebs zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news850641

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CO₂-Entnahme und -Speicherung: Welche Verfahren sind sinnvoll und wünschenswert?

Mit dem Klimawandel steigt der Druck, der Atmosphäre gezielt Kohlendioxid (CO2) zu entnehmen – möglicherweise auch mithilfe des Meeres. Doch welche Verfahren zur CO2-Entnahme und -Speicherung sollten eingesetzt werden? Wissenschaftler*innen der Forschungsmission CDRmare haben einen neuen Leitfaden entwickelt, der hilft, faktenbasiert zu entscheiden, ob eine marine Entnahmemethode oder ein Entnahmeprojekt umgesetzt werden können und ob ihre Folgen für Mensch und Natur wünschenswert sind. Grundlage dürfen dabei nicht nur die technische, rechtliche und politische Machbarkeit sein, sondern es müssen auch die Folgen eines Einsatzes für Mensch und Natur auf einheitliche Weise bewertet werden.

Bewertungsleitfäden für Klimaschutzmaßnahmen werden von Fachleuten entwickelt und eingesetzt, um im Rahmen einer Technologiebewertung alle relevanten Informationen zu sammeln, zu strukturieren und zu gewichten. Diese Aufgabe erfüllen existierende Bewertungsschemata für Klimaschutzmaßnahmen wie etwa solche zur CO2-Entnahme und -Speicherung jedoch nur unzureichend, urteilen Expert*innen der Forschungsmission CDRmare in zwei neuen Fachpublikationen.

mehr: https://idw-online.de/de/news850628

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Forschungsprojekt macht Trinkwasserversorgung klimafest

In Deutschland herrscht schon wieder Dürre. Ein Forschungsprojekt der Universität Kassel macht nun Kassel zur Pilotstadt für eine klimaresiliente Wasserversorgung. Das Vorhaben „Flexilienz“ zielt auf eine sichere Trinkwasserversorgung auch bei Klimastress, auf eine Verzahnung mit der Wasserstoffproduktion und will obendrein Energiespar- und -speicherpotenziale aufzeigen. Erprobt werden sollen die Maßnahmen im Versorgungsnetz der Städtischen Werke Kassel.

Die Trinkwasserversorgung in der nordhessischen Großstadt hat mehrere Trinkwassergewinnungen und sich bisher als zuverlässig herausgestellt. Für die aktuell gute Lage sorgt unter anderem ein heterogenes Rohwassergewinnungsgebiet. Es besteht aus zwei Quellgebieten im Habichts- und im Kaufunger Wald, mehreren Tiefbrunnen und einer Grundwasseranreicherung am Wasserwerk Neue Mühle. Doch der Klimawandel und extreme Wetterlagen wie langanhaltende Dürreperioden führen zu zurückgehenden Wasserressourcen, die sich zum Beispiel in sinkenden Grundwasserpegeln ausdrücken, zu geringeren Quellschüttungen und zu einem niedrigeren Pegelstand der Fulda. Daher untersucht die Städtische Werke Netz + Service vorbeugend mehrere Maßnahmen im Bereich des Wasserdargebots.

mehr: https://idw-online.de/de/news850610

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Wendepunkt in der Paarbeziehung markiert den Anfang vom Ende

Unzufriedenheit in einer Paarbeziehung führt ab einem bestimmten Punkt unweigerlich zur Trennung / Neue Studie orientiert sich am Konzept des „Terminal Decline“

Das Ende einer Paarbeziehung kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern zeichnet sich schon ein bis zwei Jahre vor der Trennung relativ deutlich ab. Wie eine Studie aus der Psychologie zeigt, verläuft das Endstadium einer Beziehung in zwei Phasen. Demnach nimmt die Beziehungszufriedenheit vor einer Trennung zunächst graduell ab und erreicht etwa ein bis zwei Jahre vor der Trennung einen Transitionspunkt. „Ab diesem Wendepunkt erfolgt ein rasanter Abfall der Beziehungszufriedenheit und betroffene Paare steuern auf eine Trennung zu“, sagt Prof. Dr. Janina Bühler vom Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Sie hat zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Orth von der Universität Bern die Studie erstellt, die im Fachmagazin „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news849403

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Wie der Wiederaufbau nach Flutkatastrophen nachhaltig gestaltet werden kann

Die Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen wirft Fragen zum Umgang mit den betroffenen Gebieten auf. Ein neuer Praxisleitfaden, im Auftrag und mit Förderung des BMBF entstanden und vom Difu herausgegeben, bietet praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Kommunen.

Berlin. Die neue Publikation „Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderung. Ein Praxisleitfaden mit Strategien und Beispielen für Kommunen“ wurde im Rahmen des Forschungsverbundvorhabens KAHR (Klimaanpassung, Hochwasser, Resilienz) veröffentlicht. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt begleitete den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal und Nordrhein-Westfalen wissenschaftlich und unterstützte Kommunen durch wertvolle Handlungsempfehlungen.

mehr: https://idw-online.de/de/news849164

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Verborgen und deshalb unterschätzt: Klimawandelfolgen in Gewässern auf den zweiten Blick

Der neue Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zum Zustand des Klimas zeigt: Die globale Erwärmung hat sich im Jahr 2024 deutlich beschleunigt – auch mit weitreichenden Folgen für Binnengewässer. Steigende Temperaturen und veränderte Wasserstände führen zu neuen ökologischen Dynamiken. Sauerstoffarme Zonen breiten sich in Seen aus, Artengemeinschaften setzen sich neu zusammen, Tiere passen ihr Verhalten an – und finden in der Folge nicht mehr ausreichend Nahrung. Forschende des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) untersuchen diese Entwicklungen und wollen Wege aufzeigen, den Herausforderungen zu begegnen. 7 Fragen dazu an 7 IGB-Forschende:

mehr: https://idw-online.de/de/news849203

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Muschelkrebse geben Auskunft über den ökologischen Zustand von Gewässern

Internationales Forschungsteam der Uni Jena stellt Methode für das Gewässermonitoring vor, die kleine Wasserorganismen als Bioindikatoren nutzt

Industrieabwässer, Gülle, Mikroplastik oder Schwermetalle – die Liste der Schadstoffe, die in Gewässer gelangen, ist lang. Vor allem von Menschen intensiv genutzte Gewässer, wie Flüsse, Seen und Küsten, sind in unterschiedlichem Maße und mit unterschiedlichsten Stoffen belastet. Um Gefahren für Mensch und Umwelt abzuwenden, hat sich die EU zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 sämtliche Gewässer in den EU-Staaten in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen.

„Das setzt voraus, dass wir den natürlichen Zustand erst einmal kennen“, sagt apl. Prof. Dr. Peter Frenzel von der Universität Jena. „Und darüber hinaus bedarf es Methoden, die verlässlich über die Wasserqualität Auskunft geben“, so der Forscher vom Institut für Geowissenschaften weiter. Während für letzteres bereits verschiedene biologische und chemische Methoden etabliert sind, ist die Rekonstruktion des vorindustriellen, natürlichen Zustands eines Gewässers schwierig.

mehr: https://idw-online.de/de/news848849

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Arbeitsstress und Freizeitaktivität: Wie Stressoren die körperliche Bewegung beeinflussen

Studie von Forschenden aus Gießen und Hildesheim zeigt: Stress bei der Arbeit kann dazu führen, dass wir uns in der Freizeit weniger bewegen – Selbstregulation als Schlüsselfaktor

Viele sehnen sich nach einem stressigen Arbeitstag eher nach einer gemütlichen Auszeit auf dem Sofa als nach einer Sporteinheit. Ob das Erleben von Arbeitsstress aber tatsächlich die körperliche Aktivität im Feierabend beeinflusst, untersuchte nun ein Forschungsteam der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Universität Hildesheim. Die Studie zeigt, dass sich nicht alle Stressoren gleichermaßen auf das Sportverhalten in der Freizeit auswirken. Insbesondere negative Stressoren reduzieren die körperliche Aktivität nach der Arbeit. Damit sind Jobstressoren gemeint, die als blockierend und hinderlich empfunden werden, wie zum Beispiel viel Bürokratie.

mehr: https://idw-online.de/de/news848772

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Neue Echtzeit-Methode für die Umweltüberwachung

Forschende aus Bochum, Duisburg, Karlsruhe und Münster haben eine neue Methode für die Umweltüberwachung entwickelt. Sie funktioniert mithilfe von Nahinfrarot (NIR)-Licht und ermöglicht, detaillierte spektrale Informationen aus verschiedenen Materialien und biologischen Proben präzise zu erfassen. Das Team um Jan Stegemann und Prof. Dr. Sebastian Kruss vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS und von der Ruhr-Universität Bochum zeigte, dass sich mit der sogenannten HyperNIR-Technik beispielsweise verschiedene Kunststoffsorten berührungsfrei unterscheiden lassen, was nützlich für Recyclingprozesse oder die Detektion von Mikroplastik ist.

Die Forschenden beschreiben die Entwicklung in der Zeitschrift „Advanced Science“, online veröffentlicht am 4. März 2025.

Das für Menschen nicht sichtbare Nahinfrarot-Licht enthält wertvolle Informationen über die chemische Zusammensetzung einer Probe. Mit früheren Verfahren ließ es sich entweder als Graustufenbild oder als Spektrum darstellen, also als Intensitätsverteilung für verschiedene Wellenlängen. Das neue Verfahren basiert auf der hyperspektralen Bildgebung, also auf der Kombination aus spektralen und räumlichen Informationen. Mit kostengünstigen und kommerziell verfügbaren Komponenten können die Forschenden jede Standardkamera in eine HyperNIR-Kamera verwandeln und so spektrale Informationen in Bilder überführen. Sie nutzen dafür eine steuerbare Polarisationsoptik. Externe Marker, zum Beispiel Farbstoffe, können auch erfasst werden, sind aber nicht erforderlich.

mehr: https://idw-online.de/de/news849355

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Klimawandel verändert Wasserverteilung im Wald

Wie verändert der Klimawandel die Menge und Verteilung von Regen unterhalb des Blätterdachs eines Waldes? Und welche Rolle spielen dabei die Bäume in trockenen und feuchten Jahren? Diesen Fra-gen ist ein Forschungsteam der Universität Göttingen nachgegangen und hat mithilfe von zahlreichen Messgeräten einen Buchenwald im Landkreis Göttingen über sieben Jahre lang untersucht. Die Forschen-den konnten unter anderem aufzeigen, dass der Anteil des Regens, der den Boden erreicht, jedes Jahr um 5,75 Prozent zurückging. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in der Fachzeitschrift Environmental Research Communications erschienen.

Modelle zum Klimawandel deuten an, dass die Niederschlagsverteilung in Europa immer variabler wird, also stärker schwankt, und eine Kette von Folgen für Ökosysteme in Gang setzt. Bisher war das Wissen über die tatsächlichen Veränderungen des Regens in Wald-Ökosystemen nur bruchstückhaft. Deshalb installierten Göttinger Forschende 2017 in einem Wald bei Ebergötzen 30 Regensensoren und Sammel-vorrichtungen für abgeworfene Blätter. Zusätzlich wurden die Bäume wiederholt mit Laserscannern ver-messen. Die Forschenden konnten so sieben Jahre lang kontinuierlich Regenereignisse, Trockenphasen sowie den Wasseranteil, der das Blätterdach durchdringt, erfassen. Gerade ungewöhnlich trockene und feuchte Jahre, wie zum Beispiel 2018 und 2021, konnten sie so eingehender erforschen. „Insgesamt zeigt sich, dass die Regenmenge und Dauer einzelner Regenereignisse abnehmen, die Intensität aber zu-nimmt“, erklärt Erstautor Dr. Simon Drollinger von der Abteilung Bioklimatologie. „Als Folge sinkt der An-teil an Wasser, der den Waldboden erreicht und es entstehen dort immer größere räumliche Unterschie-de in der Durchfeuchtung.“

mehr: https://idw-online.de/de/news849356

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Hamburg wappnet sich gegen Bio-Gefahren: BMBF-Förderung für Übungsserie

Um im Ernstfall bestmöglich auf biologische Gefahrenlagen reagieren zu können, führen Hamburger Behörden in den kommenden drei Jahren eine Übungsserie durch. Die Ergebnisse sollen die Zusammenarbeit verbessern und auf andere Regionen übertragen werden können. Ein Forschungsteam der Universität Hamburg begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Ob auf einem Schiff im Hamburger Hafen eine hochansteckende Krankheit ausbricht oder es in einem Biotech-Labor einen Unfall gibt: In diesen Situationen müssen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit den Gesundheitsbehörden auf allen staatlichen Ebenen eng zusammenarbeiten, um ein Ausbruchsgeschehen aufzuklären, Erkrankte zu versorgen und eine mögliche Weiterverbreitung zu verhindern.

mehr: https://idw-online.de/de/news849153

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Carbon Cycle Lab: Industrielle Rohstoffe aus Abfällen herstellen

Steigende Energiekosten, knappe Ressourcen, wachsende Abfallmengen – die Menschheit hat ein Müllproblem. Mit dem Carbon Cycle Lab (CCLab) haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) eine neue Entwicklungsplattform für eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft geschaffen. Unter anderem wird das chemische Recycling von Kunststoffabfällen erforscht und in den Pilotmaßstab überführt. Ziel ist es, bisher nicht verwertbare Abfälle wieder in den Stoffkreislauf einzubinden.

Weltweit ist die Kunststoffproduktion in den letzten 70 Jahren stark gestiegen – auf etwa 414 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Die Recyclingquote beträgt allerdings nur zehn Prozent. Da die Kosten für Energie absehbar weiter steigen und Ressourcen knapper werden, gilt es im Zeichen der Transformation der Industrie, höhere Recyclingquoten zu erzielen. Das KIT trägt dazu mit der neuen Forschungsplattform Carbon Cycle Lab (CCLab) bei. Zuvor war es Forschenden des KIT mit dem bioliq®-Projekt bereits gelungen, einen vollständigen Verwertungsprozess für biologische Reststoffe zu entwickeln. Mit dem CCLab wird diese Arbeit auf chemisches Recyceln von Kunststoffabfällen erweitert. „Für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft müssen wir die Abfälle aus Industrie und Gewerbe, aus Haushalten sowie aus der Land- und Forstwirtschaft wieder in den Stoffkreislauf zurückführen und dafür erneuerbare Energien einsetzen“, sagt Professor Dieter Stapf, Leiter des Instituts für Technische Chemie des KIT. Den Kohlenstoffkreislauf zu schließen, schone die Umwelt und spare knappe Ressourcen. „Wir sind ein Land, in dem Energie und Rohstoffe knapp und teuer sind“, so Stapf. „Unsere zukünftigen Rohstoffe sind die Abfälle. Sie zu recyceln, ist effizient und günstig. Recycling trägt dazu bei, unabhängiger von Importen fossiler Rohstoffe zu werden, was vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise besonders dringlich geworden ist.“

mehr: https://idw-online.de/de/news848409

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30 Mio. Euro für neuartiges Monitoring der Weltmeere und Küstenregionen mit Telekommunikationskabeln

Kick-off für den Aufbau der Helmholtz-Forschungsinfrastruktur SAFAtor durch das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. SAFAtor soll einzigartige Druck-, Temperatur- und seismische Echtzeitdaten vom Boden der Tiefsee sammeln zur Analyse von Klima und Geogefahren wie Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbrüche und Hangrutschungen. Das hilft, eine wichtige Datenlücke aus den Ozeanen zu schließen.

Gemeinsame Pressemitteilung von GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Zusammenfassung
Das weltweite Netz an Telekommunikationskabeln, die auf dem Grund der Weltmeere liegen, bietet einzigartige Potenziale für die wissenschaftliche Nutzung, wenn die Glasfaserkabel selbst als Sensoren genutzt oder mit Sensoren ausgestattet werden. Mit SAFAtor (SMART Cables And Fiber-optic Sensing Amphibious Demonstrator) bauen jetzt das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel eine darauf basierende Forschungsinfrastruktur auf, die für das Monitoring der Weltozeane eingesetzt werden kann. Sie wird in das Portfolio der großen Helmholtz-Infrastrukturen aufgenommen und mit 30 Millionen Euro durch die Helmholtz-Gemeinschaft als strategische Ausbauinvestition gefördert.

mehr: https://idw-online.de/de/news848433

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Expertenratschläge können Wirksamkeit individueller Klimaschutzmaßnahmen erhöhen

Staatliche Klimaschutzmaßnahmen reichen derzeit nicht aus, um die gesetzten globalen und nationalen CO₂-Reduktionsziele zu erreichen. Individuelle freiwillige Maßnahmen können dazu beitragen, diese Lücken zu schließen. Komplexe rechtliche Rahmenbedingungen erschweren es Einzelpersonen jedoch, wirksame Maßnahmen zu bestimmen. Wie neue Auswertungen zeigen, ist die Bevölkerung aufgeschlossen gegenüber Expertenratschlägen im Bereich des Klimaschutzes. Solche Ratschläge können die Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, effektivere Entscheidungen im Klimaschutz zu treffen – selbst wenn die Informationen komplex sind.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Individuelle Maßnahmen zur freiwilligen CO₂-Einsparung können ein wichtiger Baustein im Umgang mit dem Klimawandel sein. Sie können helfen, die Lücke zwischen globalen und nationalen Emissionszielen und den Auswirkungen gesetzter Klimaschutzpolitiken weiter zu schließen.
  • Eine aktuelle Auswertung unter Beteiligung von RWI-Wissenschaftlerin Daniela Flörchinger und RWI-Energieökonom Manuel Frondel zeigt, dass die Bevölkerung überraschend aufgeschlossen ist, auf die Ratschläge von Expertinnen und Experten zu hören und ihnen zu folgen, wenn es darum geht, welche Klimaschutzmaßnahmen wirksam sind. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Kommunikationsmaßnahmen zu Themen des Klimaschutzes, insbesondere im Bereich der freiwilligen Emissionsminderung.

mehr: https://idw-online.de/de/news848399

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Künstliche Intelligenz: Besserer Schutz vor Hochwasser

Starkregen und daraus resultierende Hochwasser und Überflutungen gehören zu den größten Naturgefahren mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch, Natur und Infrastruktur – vor allem in kleinen Flusseinzugsgebieten. Im vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierten Projekt KI-HopE-De wollen Forschende, Wetterdienste und Hochwasserzentralen die Vorhersage solcher Hochwasser in Deutschland mithilfe Methoden des Maschinellen Lernens maßgeblich verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das kürzlich gestartete Projekt mit 1,8 Millionen Euro.

Hochwasserereignisse in kleinen Flusseinzugsgebieten – also Gebiete von etwa fünf bis 500 Quadratkilometern – treten bei extremen Wetterbedingungen schnell und lokal auf. Das verkürzt die Vorwarnzeiten und erhöht die Unsicherheiten der meteorologischen und hydrologischen Vorhersagen. Die Bundesländer veröffentlichen deshalb für kleinere Flüsse meist nur regionale, einzugsgebiets- oder landkreisbezogene Warnstufen und keine detaillierten Vorhersagen. „Unser Hauptziel ist es daher, das erste nationale, probabilistische Hochwasservorhersagemodell zu entwickeln, das eine konsistente und zuverlässige Vorhersage für das gesamte Bundesgebiet ermöglicht“, sagt der Projektleiter Dr. Ralf Loritz vom Institut für Wasser und Umwelt des KIT.

mehr: https://idw-online.de/de/news848233

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Schwächere Meeresströmung könnte Billionen kosten

Die Nordatlantische Umwälzströmung (AMOC), zu der der Golfstrom gehört, schwächt sich ab. Eine Studie des Exzellenzclusters CLICCS der Universität Hamburg und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, veröffentlicht in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“, zeigt, dass dies bis zum Jahr 2100 Billionenkosten verursachen könnte. Das schmelzende Arktiseis verlangsamt die AMOC, reduziert die CO₂-Aufnahme der Ozeane, infolgedessen verstärkt sich die Erderwärmung. Klimamodelle zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen AMOC-Abschwächung und CO₂-Aufnahme.

Die Nordatlantische Umwälzströmung – kurz AMOC für Atlantic Meridional Overturning Circulation, leitet warmes Wasser aus den Tropen nach Norden und lässt kaltes Wasser zurück in den Süden fließen. So wirkt sie als Heizkörper für das Klima Europas. Dass sie seit Jahrzehnten an Kraft verliert, bewertete die Wirtschaftsforschung bisher als vorteilhaft, weil dies die Nordhalbkugel in Zeiten der Erderhitzung abkühlen könnte. „Die AMOC-Abschwächung würde jedoch den Klimawandel weiter beschleunigen“, erklärt Felix Schaumann, Doktorand im Bereich Nachhaltigkeitsökonomik an der Universität Hamburg und Co-Autor der Studie, die jetzt im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news848028

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Neues Video zum Projekt WaterMan: Wasserwiederverwendung für eine klimaresiliente Zukunft

Der Klimawandel stellt die Wasserversorgung weltweit vor große Herausforderungen. Starkregen, Trockenperioden und steigender Wasserbedarf erfordern neue Ansätze. Wie innovative Lösungen aussehen können, zeigt das Projekt WaterMan in einem neuen Video.

Der Klimawandel stellt die Wasserversorgung weltweit vor große Herausforderungen. Starkregen, Trockenperioden und steigender Wasserbedarf erfordern neue Ansätze. Wie innovative Lösungen aussehen können, zeigt das Projekt WaterMan in einem neuen Video.

Das Projekt WaterMan setzt auf die Wiederverwendung von Wasser als eine Schlüssel-maßnahme für eine klimaresiliente Wasserwirtschaft. Ein Beispiel dafür ist Berlin: Hier könn-te der Ablauf der kommunalen Kläranlagen zusätzlich aufbereitet werden und dann z.B. für Industrie und Gewerbe, die Straßenreinigung, die Bewässerung von Parks oder in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Das Projekt entwickelt Strategien, um Wasserwieder-verwendung als festen Bestandteil des Wassermanagements zu etablieren.

mehr: https://idw-online.de/de/news848124

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Versorgungssicherheit: ISOE-Forscher legen Studie zu weltweitem Wasserstress vor

Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung hat den aktuellen Zustand der weltweit verfügbaren Wasserressourcen analysiert. Die heute veröffentlichte Studie „The Status of Global Freshwater Resources“ ist eine Grundlage, um wirtschafts- und innovationspolitische Maßnahmen für eine sichere Wasserversorgung der Zukunft entwickeln zu können. Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hatte die Studie für ihr Jahresgutachten 2025 in Auftrag gegeben, das heute an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben worden ist. Das Gutachten widmet sich unter anderem Innovationen in der Wasserwirtschaft.

Wasserressourcen stehen weltweit immer stärker unter Druck. Zum einen intensiviert der Klimawandel den globalen hydrologischen Kreislauf, wodurch Wasserextreme wie Dürren und Hochwasser häufiger und ausgeprägter werden. Zum anderen verändern sich gesellschaftliche Muster der Wassernutzung, was Konflikte um die Ressourcen zur Folge hat. Vor diesem Hintergrund stellt die sichere Wasserversorgung der Zukunft eine große Herausforderung dar.

mehr: https://idw-online.de/de/news848105

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Deutschland muss Maßnahmen für verlässliche Wasserversorgung intensivieren

Sauberes Wasser ist nicht nur eine unverzichtbare Grundbedingung für das menschliche Überleben, sondern auch ein bedeutender Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Der Klimawandel erschwert weltweit zunehmend die verlässliche Wasserversorgung. Bei den traditionellen Wassertechnologien weist Deutschland im internationalen Vergleich eine hohe Innovationkraft auf. Angesichts von Herausforderungen wie Extremwetterereignissen mit Starkregen und Dürren oder Schadstoffbelastungen sind neue Impulse erforderlich, damit Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausbauen kann. Eine neue Studie zeigt, wie Innovationen im Wasserbereich angeregt werden können.

Der Klimawandel verändert die Niederschläge in Deutschland spürbar. Trockenperioden, aber auch Starkregenereignisse und andere Wetterbedingungen, bspw. höhere Temperaturen, führen dazu, dass es regional immer wieder zu Problemen mit zu wenig oder zu viel Wasser kommt. Hinzu kommen Qualitätsprobleme: Nährstoffe und Mikroschadstoffe in Gewässern und Grundwasser schränken die verfügbaren Wasserressourcen ein.

mehr: https://idw-online.de/de/news848108

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Viel Potenzial: Menschliche Fäkalien als Dünger in der Landwirtschaft

HU-Forschungsteam liefert Daten für Anpassung der Düngemittelverordnung

Menschliche Ausscheidungen haben als Dünger in der Landwirtschaft großes Potenzial. Sie enthalten viele wertvolle Nährstoffe, die für Böden und Pflanzenwachstum relevant sind. Dazu zählt beispielsweise Phosphor, ein Stoff, den Pflanzen brauchen, um wachsen und gedeihen zu können und der schon seit dem 19. Jahrhundert in der Landwirtschaft als Dünger genutzt wird. Ließe sich Dünger aus Fäkalien recyceln, könnte zum Teil auf deren künstliche Herstellung oder den Abbau von Phosphor verzichtet und somit Ressourcen geschont werden. Bislang dürfen Dünger aus menschlichen Ausscheidungen aufgrund der Düngemittelverordnung jedoch nur zu Forschungszwecken und nicht in der Landwirtschaft genutzt werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news848118

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Regulation im Abwassernetz bei Starkregen

Ob tagelang anhaltender Regen oder plötzliche Dürre – klimabedingt kommt es zu extremen Wetterereignissen überall auf der Welt. Bei hohen Wassermassen durch Starkregen reicht die bisher vorhandene Kanalkapazität in Deutschland meist nicht aus, um das Wasser abzutransportieren. An der Hochschule Magdeburg-Stendal wird an Lösungen gearbeitet.

„In historisch alten Städten wie Magdeburg oder Jena haben wir sogenannte Misch-Kanalisationen. Dort wird nicht nur Regenwasser abgeleitet, sondern auch das ungeklärte Schmutzwasser. Bei starken Regenfällen sind diese Kanäle schnell voll und werden in umliegende Gewässer entlassen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er ist Professor für Siedlungswasserwirtschaft mit dem Schwerpunkt Abwasser und widmet sich in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Verbundprojekt dieser Problematik. „Kombinierter Infrastruktur- und Umwelt-Schutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“, kurz InSchuKa 4.0., heißt das Vorhaben. Denn mit dem Wasser landen auch Abfälle, wie Hygieneartikel in den Flüssen und belasten so die Umwelt.



mehr: https://idw-online.de/de/news846717

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Stralsund soll zum Ökosystem für Bildung werden – Gemeinsame Pressemitteilung von Hansestadt und Hochschule Stralsund

Stifterverband fördert Hansestadt und Hochschule für ein Jahr, um Transformationsprozesse in der Region zu pushen.

„Transformationslabor Hochschule“ – An diesem Förderprogramm nehmen Hochschule und Hansestadt Stralsund gemeinsam als Partner teil. Beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hatten sich beide gemeinsam darum beworben. Ziel des Programms ist es, Hochschulen und Kommunen in Deutschland als aktive und kompetente Gestalter regionaler Transformationsprozesse zu stärken. Sie suchen nach Antworten auf drängende Fragen zu gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Fachkräftemangel und soziale Integration.

mehr: https://idw-online.de/de/news846508

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Projektideen für einen klimaangepassten Umgang mit der Ressource Wasser gesucht

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert Projektideen für das landwirtschaftliche Wassermanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bewerbungen nimmt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bis zum 29. April 2025, 12:00 Uhr, an.

Zur Online-Skizzeneinreichung sind interessierte Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland sowie Hochschulen und außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in einem Verbund mit Unternehmen eingeladen.

Von effizienter Nutzung bis hin zu sicherer Wiederverwendung
Insbesondere vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen wird der landwirtschaftliche und außerlandwirtschaftliche Wasserbedarf steigen, dadurch zunehmende Nutzungskonkurrenzen entstehen. Daher werden Vorhaben zur bedarfsgerechten Wasserbewirtschaftung und zum ressourcenschonenden Bewässerungsmanagement entlang der gesamten Wertschöpfungskette landwirtschaftlicher Erzeugnisse gesucht. Zudem können innovative Lösungen zur Verbesserung des Wasserhaushalts, beispielsweise durch gezielte Bodenbewirtschaftung, eingereicht werden. Des Weiteren richtet sich der Förderaufruf an Vorhaben, um bislang nicht genutzte (Ab-)Wasserströme zu erschließen; dazu zählt sowohl die Speicherung von Oberflächenwasser als auch die Nutzung von Grau- und Brauchwasser, wobei die Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt sichergestellt sein muss.

mehr: https://idw-online.de/de/news845786

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Klärwerke auf dem Energiemarkt

Kläranlagen sind Stromfresser. Sie verursachen 30 bis 40 Prozent der Stromrechnung von Kommunen. Die Forschenden um Prof. Dr. Jürgen Karl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wollen das ändern und erforschen Maßnahmen, die Kläranlagen klimaneutral machen sollen bzw. mit denen erneuerbare Gase in den Energiemarkt eingespeist werden können. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit etwa 500.000 Euro gefördert.

Innerhalb Europas entspricht der Energieverbrauch von Kläranlagen etwa einem Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Nach einem neuen Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission müssen sie deshalb bis 2040 energieneutral werden. Wie Kläranlagen dieses Ziel erreichen können, untersucht der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik der FAU in dem Projekt „Kläffizienter“, Folgeprojekt des dreijährigen Projektes „Kläffizient“. An dem dreijährigen Projekt sind die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, INVENT Umwelt- und Verfahrenstechnik AG und mehrere Betreiber kleinerer Kläranlagen sowie Stadtwerke beteiligt.

mehr: https://idw-online.de/de/news847009

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Klimaresilientes Kanalmanagement wird von der Hochschule Hof weiterentwickelt

Vor 30 Jahren wurde die Drehbogentechnik des Hamburger Ingenieurs Günter Kupczik erstmals im Dresdner Kanalsystem installiert. Nun wird diese einzigartige Lösung für ein intelligentes Kanalmanagement im Forschungsprojekt „Drehbogen 4.0“ an der Hochschule Hof weiterentwickelt. Ziel ist es, die Technik mit digitalen Elementen zu optimieren und sie als klimaresiliente Lösung für moderne Abwassersysteme nutzbar zu machen.

Mit dem Ziel, bei Starkregen ein besseres Volumenmanagement zu erzielen und das Problem der Ablagerungsbeseitigung ohne Personaleinsatz zu lösen, befasste sich Günter Kupczik bereits in den 80iger Jahren mit der innovativen Drehbogenlösung. Vergleichsanalysen der TU Dresden zeigten, dass der Drehbogen damals die einzige technische Lösung war, bei welchem die mechanischen Bauteile nicht mit dem Abwasser in Berührung kamen, der volle Durchflußquerschnitt stets erhalten blieb und eine sichere und exakte Steuerung auch im angestauten Betriebszustand möglich war.

mehr: https://idw-online.de/de/news847080

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Wasserdaten aus 30 Jahren analysiert: ein Blick auf die Lausitz

Effizientes Wassermanagement in menschlich geprägten Landschaften wie der Bergbauregion der Niederlausitz erfordert ein tiefes Verständnis des regionalen Wasserhaushalts. Forschende des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) haben in einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Hydrological Processes veröffentlicht wurde, eine datenbasierte Methode entwickelt, die räumliche und zeitliche Veränderungen von Wasserressourcen sichtbar macht. Die Arbeit zeigt, wie sich natürliche Einflüsse wie die saisonale Schwankung des Niederschlags und der Verdunstung sowie menschliche Eingriffe wie der Braunkohleabbau und die Landnutzung auf den Wasserhaushalt der Region auswirken.

Die Lausitz im Nordosten Deutschlands wird seit Jahrzehnten durch den Braunkohletagebau verändert. Neben Grundwasserabsenkungen führten auch Flutungen ehemaliger Tagebaue zu einer Neuordnung des Wasserhaushalts. Zusätzlich prägt die intensive landwirtschaftliche Nutzung in der Lausitz die Landschaft. Von 1993 bis 2022 sammelten die Forscherinnen und Forscher über 1800 Datenreihen zu Grundwasserständen, Oberflächengewässern und Abflüssen. Diese kombinierten sie mit Satellitendaten, die Verdunstung und Landnutzungsänderungen erfassen.

mehr: https://idw-online.de/de/news846978

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KIT beteiligt sich am Spin-off Validaitor

Neue EU-Gesetze verpflichten beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ab sofort zu ethischen Standards und Risikomanagement. Das Start-up Validaitor, ein Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), unterstützt Organisationen und Unternehmen bei der Umsetzung der Regeln. Das KIT hat jetzt eine Beteiligung beschlossen.

„Künstliche Intelligenz entwickelt sich weltweit in einem dynamischen Umfeld mit großen Chancen, aber auch Risiken“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Um KI verantwortungsvoll und sicher in die Anwendung zu bringen, braucht es innovative Ansätze zur Qualitätssicherung und Compliance, wie wir sie am KIT erforschen und wie sie nun von unserer Ausgründung Validaitor in die Anwendung gebracht werden. Wir sind stolz darauf, diesen Transfer weiter zu unterstützen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news846915

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Neue Studie schlägt robuste statistische Methoden zur Validierung der Sicherheit von aufbereitetem Wasser vor

Eine neue Studie des Kompetenzzentrums Wasser Berlin nimmt sich einer zentralen Herausforderung der Wiederverwendung von Wasser in der landwirtschaftlichen Bewässerung an: der Validierung, dass Wasseraufbereitungsanlagen die geforderten Leistungsziele zuverlässig erfüllen.

Eine neue Studie des Kompetenzzentrums Wasser Berlin nimmt sich einer zentralen Herausforderung der Wiederverwendung von Wasser in der landwirtschaftlichen Bewässerung an: der Validierung, dass Wasseraufbereitungsanlagen die geforderten Leistungsziele zuverlässig erfüllen. Die Studie untersucht statistische Methoden zur Einhaltung der EU-Verordnung 2020/741, die vorschreibt, dass 90 % der berechneten Log10-Reduktionswerte, die für die Bewertung der Entfernungsleistung heranzogen werden, strenge Sicherheitsgrenzen einhalten müssen. Obwohl die Verordnung hohe Standards setzt, fehlt es an klaren Vorgaben, wie die Einhaltung nachgewiesen werden kann – eine Herausforderung für Wissenschaftler:innen und Kläranlagenbetreiber.

mehr: https://idw-online.de/de/news846931

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Neuer IGB Policy Brief: Deutschlands Flüsse – Forschende empfehlen der Bundespolitik mehr Revitalisierungen

Deutschlands Flüsse und Auen sind wichtige Ressourcen für uns Menschen und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Doch ihre Ökosystemleistungen sind durch den Klimawandel und den Nutzungsdruck in Gefahr. Flussrevitalisierungen sind eine wichtige Zukunftsinvestition, die auch in wirtschafts- und sicherheitspolitisch herausfordernden Zeiten nicht hintangestellt werden sollte. Darauf weisen Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) anlässlich der Bundestagswahl 2025 hin. In einem IGB Policy Brief empfehlen sie der Bundespolitik, die Revitalisierung von Flüssen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern stärker zu priorisieren.

„Flüsse und Auen bieten uns Trinkwasserressourcen, natürlichen Wasserrückhalt und damit Hochwasserschutz, Schadstoffrückhalt und -umwandlung, Erholungs- und Freizeiträume sowie Fischereiressourcen. Um Flüsse in Deutschland resilienter zu machen, bedarf es aber verstärkter Anstrengungen bei ihrer Revitalisierung. Denn je naturnäher ein Fluss ist, desto größer ist seine Biodiversität und desto umfangreicher sind seine Ökosystemleistungen“, erläutert IGB-Forscherin Prof. Sonja Jähnig, Abteilungsleiterin am IGB und Mitautorin des IGB Policy Briefs. „Ein revitalisierter Fluss ist widerstandsfähigere gegenüber negativen Einflüssen – und leistet einen größeren Beitrag zur Abmilderung von Klimawandelfolgen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news846803

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Studie zur Reaktion von Wasserorganismen: Tiere aus städtischer Umgebung passen sich besser an Umweltstress an

Tierpopulationen aus urbanen Gebieten zeigen eine signifikant höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber stressreichen Umweltbedingungen. Das hat ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Elizabeta Briski vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel herausgefunden. Die untersuchten Muschel- und Krebstierarten konnten sich an gestörte Umgebungen anpassen und wurden dadurch widerstandsfähiger gegenüber Umweltveränderungen wie Klima- und Landnutzungswandel. Die Studie wird heute in der Fachzeitschrift Ecology Letters veröffentlicht.

Urbane Lebensräume unterscheiden sich stark von natürlichen Lebensräumen und stellen Tiere und Pflanzen vor neue Herausforderungen. Bislang war wenig darüber bekannt, wie sich Populationen derselben Art in vom Menschen stark beeinflussten und weniger beeinflussten Lebensräumen entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news847694

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Natürlicher Klimaschutz: Wie digitale Tools Kommunen unterstützen

Pressemitteilung von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Net Positive Cities. ► Grünflächen managen, Regenwasser bewirtschaften, Hitze mindern, Biotope aufwerten, Gebäude begrünen: Technologien unterstützen Kommunen bei natürlichem Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen. Forschende stoßen in Kommunen beim Einsatz digitaler Technologien auf Herausforderungen wie unklare Zuständigkeiten, Wissenslücken und mangelnde Offenheit gegenüber neuen Technologien und Datennutzung. Unterstützungsangebote zeigen, wie ein Innovationsklima in Kommunen gefördert werden kann.

Von Hitzewellen bis Starkregen – die Auswirkungen des Klimawandels treffen insbesondere städtische Gebiete. Urbane Ökosysteme können dazu beitragen, Klimafolgen zu mindern und auf natürliche Weise das Klima zu schützen, indem sie Kohlendioxid binden. Immer mehr Technologien unterstützen Kommunen dabei, ihre Ökosysteme gesund und intakt zu erhalten oder zu entwickeln. Forschende des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und von Net Positive Cities haben in der Studie „Digitale Technologien und natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ nun erstmals einen Überblick über die Potenziale solcher Tools veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news847708

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Wie kommt der Wasserstoff nach Baden-Württemberg?

Baden-Württemberg wird seinen zukünftigen Bedarf an Wasserstoff und dessen Derivaten nicht allein aus heimischer Produktion decken können. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat daher untersucht, wie Baden-Württemberg in Zukunft durch Importe versorgt werden kann. Die Forschenden analysierten, wie und zu welchen Kosten Wasserstoff sowie dessen Derivate Methanol und Ammoniak über Pipelines und den Wasserweg importiert werden können. Zu Vergleichszwecken wurde auch die Erzeugung in Deutschland betrachtet. Der europäische Pipeline-Transport ist demnach die kostengünstigste Option.

Gefördert wurde die Studie vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

mehr: https://idw-online.de/de/news848314

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Mobiles Wasserlabor der Universität Leipzig unterstützt WHO auf der Insel Mayotte

Nach dem verheerenden Zyklon Chido im Dezember 2024 hat die Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und anderen internationalen Partnern ein mobiles Wasserlabor zur Insel Mayotte vor der ostafrikanischen Küste entsandt. Dieses Labor unterstützt die lokalen Behörden bei der Überwachung der Trinkwasserqualität und trägt so zur Eindämmung von Krankheiten bei, die durch Wasser übertragen werden.

Der Zyklon Chido hat auf Mayotte schwere Schäden an der Infrastruktur, einschließlich der Wasserversorgung, verursacht. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist nach solchen Katastrophenereignissen von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Das mobile Labor der Universität Leipzig, das unter der Leitung von Dr. Ahmed Abd El Wahed von der Veterinärmedizinischen Fakultät und seinem Team (Prof. Dr. Manfred Weidman, Dr. Arianna Ceruti and Dr. Rea Kobialka) entstand, ist mit modernster Ausrüstung für mikrobiologische und chemische Wassertests ausgestattet. Es ermöglicht eine schnelle und umfassende Analyse der Wasserqualität direkt vor Ort.

mehr: https://idw-online.de/de/news847629

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Mehr Verbindung für mehr Schutz: Geöffnete Polder stärken die Auen der Oder

Auen können Wasser speichern und reinigen. Ein Team unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Unteres Odertal untersucht, welche Rolle die ausgedehnten Flussauen der Oder für den Wasserhaushalt und den Umsatz von Nähr- und Schadstoffen spielen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine dauerhafte Öffnung der Überflutungswehre vorteilhaft sein könnte, um zumindest einige der Auen länger im Jahr in Kontakt mit dem Fluss zu halten und deren wichtige Funktion zu erhalten.

Der Nationalpark Unteres Odertal bietet, wie andere große Überschwemmungsgebiete, wichtige Feuchtlebensräume für Tiere und Pflanzen. Dank der Auen und der im Unter- und Mittellauf freien Durchwanderbarkeit des Flusses haben Fische und andere Lebewesen hier während und nach der Umweltkatastrophe an der Oder 2022 wichtige Rückzugsgebiete gefunden, sodass sich die Bestände allmählich erholen können. Darüber hinaus bilden die Auen einen natürlichen Hochwasserschutz, denn sie können eine sich im Flusslauf verstärkende Hochwasserwelle abmildern. Sie erfüllen aber noch weitere wichtige Funktionen: „Die Ergebnisse unserer Studie bestätigen, dass die Auen an der Oder für den Wasser- und Nährstoffrückhalt sehr wichtig sind“, erklärt die IGB-Forscherin Prof. Dörthe Tetzlaff, die die Studie leitete. Dabei spielt die Dynamik von Hochwasser und Niedrigwasser eine wichtige Rolle für den Stoffabbau und damit für die Wasserqualität.

mehr: https://idw-online.de/de/news847665

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Energie aus dem Gulli? – Mit Abwasser die Wärmewende meistern

Einladung/Terminhinweis: Öffentliche Dialogveranstaltung im Rahmen der „Difu-Dialoge zur Zukunft der Städte“

Ort: online
Zeit: 12.3.2025, 17:00 – 19:00 Uhr
gebührenfrei, Anmeldung erforderlich

Begrüßung

  • Prof. Dr. Carsten Kühl, Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu)

Moderation

  • Mascha Overath, M.Sc., Difu, Köln
  • Paul Ratz, M.Sc., Difu, Köln

Podium

  • Simon Ambühl, Projektleiter Energie, Holinger AG, Stadt Baden, Schweiz
  • Tobias Meyer, Ingenieur Quartiersentwicklung Lagarde-Campus, STWB Stadtwerke Bamberg GmbH
  • Ingo Schwerdorf, Abteilungsleiter Wasserwirtschaftliche Planungen, Stadtentwässerungsbetriebe Köln

Abwasser stellt in städtischen Gebieten eine kontinuierliche und erneuerbare Wärmequelle dar, die das ganze Jahr über bei weitgehend konstanter Temperatur zur Verfügung steht. Studien zeigen, dass in Städten und Ballungsgebieten bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor mit Abwasserwärme abgedeckt werden könnten. Die Technik ist in anderen europäischen Ländern schon weiter verbreitet, aber auch in Deutschland machen sich Kommunen auf den Weg, die Potenziale zu nutzen. Vor allem im Rahmen der Wärmewende spielt die Nutzung von Abwasserwärme eine wichtige Rolle. Sie ergänzt andere erneuerbare Wärmequellen und kann insbesondere in dicht besiedelten Gebieten einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors leisten.

mehr: https://idw-online.de/de/news847606

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Wie häufig ist Mobbing in der Arbeitswelt?

Eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales liefert aktuelle Erkenntnisse über Mobbing am Arbeitsplatz. Die Forschungsergebnisse sind Grundlage des aktuellen Mobbingreports und zeigen, dass 6,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Deutschland von Mobbing durch Kolleg:innen und/oder Vorgesetzte betroffen sind.

Besonders auffällig an den Ergebnissen ist der Alterseffekt: Jüngere Menschen und Auszubildende sind häufiger von Mobbing betroffen als ältere Beschäftigte. So sind 11,4 Prozent der Beschäftigten im Alter von 18 bis 29 Jahren Mobbing am Arbeitsplatz ausgesetzt, aber nur 3,2 Prozent der Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren. Grundlage war eine repräsentative Befragung von 5.015 Erwerbstätigen in Deutschland, die am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig durchgeführt wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news848311

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Künstliche Intelligenz: Besserer Schutz vor Hochwasser

Starkregen und daraus resultierende Hochwasser und Überflutungen gehören zu den größten Naturgefahren mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch, Natur und Infrastruktur – vor allem in kleinen Flusseinzugsgebieten. Im vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierten Projekt KI-HopE-De wollen Forschende, Wetterdienste und Hochwasserzentralen die Vorhersage solcher Hochwasser in Deutschland mithilfe Methoden des Maschinellen Lernens maßgeblich verbessern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das kürzlich gestartete Projekt mit 1,8 Millionen Euro.

Hochwasserereignisse in kleinen Flusseinzugsgebieten – also Gebiete von etwa fünf bis 500 Quadratkilometern – treten bei extremen Wetterbedingungen schnell und lokal auf. Das verkürzt die Vorwarnzeiten und erhöht die Unsicherheiten der meteorologischen und hydrologischen Vorhersagen. Die Bundesländer veröffentlichen deshalb für kleinere Flüsse meist nur regionale, einzugsgebiets- oder landkreisbezogene Warnstufen und keine detaillierten Vorhersagen. „Unser Hauptziel ist es daher, das erste nationale, probabilistische Hochwasservorhersagemodell zu entwickeln, das eine konsistente und zuverlässige Vorhersage für das gesamte Bundesgebiet ermöglicht“, sagt der Projektleiter Dr. Ralf Loritz vom Institut für Wasser und Umwelt des KIT.

mehr: https://idw-online.de/de/news848233

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UV-Schutz ist schon im Frühjahr wichtig

Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini, wirbt für UV-Index als Orientierungshilfe

Die Sonnenstrahlen werden wieder stärker und locken ins Freie: Mit dem Frühlingsstart ist es an der Zeit, vermehrt an den UV-Schutz zu denken. „Das Bewusstsein vieler Menschen, dass UV-Schutz wichtig ist, wächst“, sagt die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini. „Aber nicht alle wissen, dass man teilweise schon im Frühjahr, an schönen sonnigen Tagen, aufpassen sollte.“ Eine gute Orientierungshilfe, ab wann es zu viel Sonne werden kann, bietet der UV-Index. Er ist ein Maß für die ultraviolette Strahlung, das in vielen Wetter-Apps und auf der BfS-Internetseite zu finden ist. „Ab einem Wert von 3 sollte man Haut und Augen schützen“, rät Paulini.

Bei intensiver Sonnenstrahlung Schatten suchen – nicht nur im Sommer
Schon ab März können in Deutschland UV-Index-Werte von 3 erreicht werden, in Bayern und Baden-Württemberg auch von 4. Das zeigen die Daten des solaren UV-Messnetzes, welches das BfS zusammen mit anderen Organisationen betreibt. UV-Strahlung kann sowohl die Haut als auch die Augen schädigen, sie ist die Hauptursache für Hautkrebs.

mehr: https://idw-online.de/de/news848251

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Revolution in der Wasserreinigung

Das Münchner Start-up ECOFARIO hat eine Technologie entwickelt, die viel Potenzial für die Papierbranche hat.

Die Technologie von ECOFARIO basiert auf Hydrozyklonen, welche unterschiedliche im Wasser gelöste Partikel durch Schwer- und Fluidkraft vom Abwasser trennen. Ohne Filtermedien oder chemische Zusätze wird damit die Effizienz der Reinigung gesteigert, der Energieverbrauch gesenkt und der Wartungsaufwand minimiert. Das macht das System zu einer flexiblen Lösung für die Abwasserbehandlung in verschiedenen Branchen.

mehr: https://idw-online.de/de/news848258

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Die Energiewende verstehen: Wie Modelle Zukunft formen

Wie beeinflusst wissenschaftliche Modellbildung die Energiewende und damit unsere Zukunft? Modelle und ihre Darstellung bestimmen das Denken, doch ihre Grundlagen bleiben oft unsichtbar. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt „Poetik der Modelle“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht, wie wir mit Energiewende-Modellen Zukunft formen – und wie wir sie verständlicher kommunizieren können. Gefördert als Reinhart Koselleck-Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), hinterfragt es Modellierungspraktiken, um Transparenz, Partizipation und Inklusion bei der Transformation des Energiesystems zu stärken.

„Unsere Energiezukünfte werden in Modellen entworfen – und mit diesen Modellen wird dann Politik gemacht. Aber wenn wir nicht verstehen, wie diese Modelle funktionieren, dann müssen wir glauben, was uns gesagt wird. Das ist eine gefährliche Situation“, begründet Professor Veit Hagenmeyer, Leiter des Instituts für Automation und angewandte Informatik am KIT, die Notwendigkeit einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Modellierungspraktiken zur Energiewende. In dem transdisziplinären Forschungsprojekt „Poetik der Modelle“ untersucht Hagenmeyer gemeinsam mit den Literaturwissenschaftlern Professor Klaus Stierstorfer und Professor Matthias Erdbeer von der Universität Münster, wie Energiewende-Modelle nicht nur technische Berechnungen und Konstruktionen, sondern auch Narrative der Zukunftsgestaltung sind. Die DFG fördert das Forschungsvorhaben als Reinhart Koselleck-Projekt für hochinnovative, risikoreiche Forschung mit einer Million Euro und über eine Laufzeit von fünf Jahren.

mehr: https://idw-online.de/de/news848193

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Deutschland muss Maßnahmen für verlässliche Wasserversorgung intensivieren

Sauberes Wasser ist nicht nur eine unverzichtbare Grundbedingung für das menschliche Überleben, sondern auch ein bedeutender Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Der Klimawandel erschwert weltweit zunehmend die verlässliche Wasserversorgung. Bei den traditionellen Wassertechnologien weist Deutschland im internationalen Vergleich eine hohe Innovationkraft auf. Angesichts von Herausforderungen wie Extremwetterereignissen mit Starkregen und Dürren oder Schadstoffbelastungen sind neue Impulse erforderlich, damit Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausbauen kann. Eine neue Studie zeigt, wie Innovationen im Wasserbereich angeregt werden können.

Der Klimawandel verändert die Niederschläge in Deutschland spürbar. Trockenperioden, aber auch Starkregenereignisse und andere Wetterbedingungen, bspw. höhere Temperaturen, führen dazu, dass es regional immer wieder zu Problemen mit zu wenig oder zu viel Wasser kommt. Hinzu kommen Qualitätsprobleme: Nährstoffe und Mikroschadstoffe in Gewässern und Grundwasser schränken die verfügbaren Wasserressourcen ein.

mehr: https://idw-online.de/de/news848108

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Artenreiche Wälder binden mehr CO2

Wälder mit einer Vielfalt an Baumarten weisen gegenüber Monokulturen größere oberirdische Kohlenstoffspeicher und größere Kohlenstoffflüsse auf, zeigt eine internationale Studie unter Leitung der Universität Freiburg.

Für die in Global Change Biology erschienene Studie werteten die Forschenden Daten aus dem weltweit am längsten laufenden Experiment zur Vielfalt tropischer Baumarten aus.

Die Ergebnisse unterstreichen die Vorteile artenreicher Mischwälder für den Klimaschutz.

mehr: https://idw-online.de/de/news848005

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Schwächere Meeresströmung könnte Billionen kosten

Die Nordatlantische Umwälzströmung (AMOC), zu der der Golfstrom gehört, schwächt sich ab. Eine Studie des Exzellenzclusters CLICCS der Universität Hamburg und des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, veröffentlicht in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“, zeigt, dass dies bis zum Jahr 2100 Billionenkosten verursachen könnte. Das schmelzende Arktiseis verlangsamt die AMOC, reduziert die CO₂-Aufnahme der Ozeane, infolgedessen verstärkt sich die Erderwärmung. Klimamodelle zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen AMOC-Abschwächung und CO₂-Aufnahme.

Die Nordatlantische Umwälzströmung – kurz AMOC für Atlantic Meridional Overturning Circulation, leitet warmes Wasser aus den Tropen nach Norden und lässt kaltes Wasser zurück in den Süden fließen. So wirkt sie als Heizkörper für das Klima Europas. Dass sie seit Jahrzehnten an Kraft verliert, bewertete die Wirtschaftsforschung bisher als vorteilhaft, weil dies die Nordhalbkugel in Zeiten der Erderhitzung abkühlen könnte. „Die AMOC-Abschwächung würde jedoch den Klimawandel weiter beschleunigen“, erklärt Felix Schaumann, Doktorand im Bereich Nachhaltigkeitsökonomik an der Universität Hamburg und Co-Autor der Studie, die jetzt im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurde.

mehr: https://idw-online.de/de/news848028

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Strategiepapier: Verbrenner-Aus bis 2035 hilft deutscher Autoindustrie

Das geplante Verbot des Verkaufs von Benzin- und Dieselautos ab 2035 sorgt in Deutschland für Kontroversen. Ein neues Strategiepapier von Forschungsinstituten in Deutschland, England, Kanada und der Schweiz legt nahe: Das Ende des Verbrennungsmotors könnte Deutschlands Autobranche stärken – nicht schwächen. Diese Erkenntnisse liefern wertvolle Impulse für die politische Debatte im Vorfeld der kommenden Bundestagswahlen und für die künftige Bundesregierung. IDOS-Wissenschaftler Dr. Nicholas Goedeking trug zum Strategiepapier bei, welches konkrete strategische Vorteile für die deutsche Automobilindustrie aufzeigt.

In der Debatte um das geplante Aus für Verbrennungsmotoren unterstützt ein neues wissenschaftliches Strategiepapier die Position der Befürworter. Das „Policy Paper“, welches von Forschenden aus sechs Forschungseinrichtungen verfasst wurde, empfiehlt der Politik, an den bestehenden Plänen festzuhalten. Die Analyse, an der auch das German Institute of Development and Sustainability (IDOS) beteiligt ist, argumentiert: Ein Festhalten an der Umstellung auf Elektromobilität sei langfristig im Interesse der deutschen und europäischen Automobilindustrie.
Denn während der Wandel in der Automobilindustrie zweifellos eine große Umwälzung darstelle, sei er zugleich unvermeidlich. Eine Verzögerung würde deutschen Herstellern nur schaden – und stattdessen den Vorsprung der Konkurrenz aus China und anderen Ländern vergrößern.

mehr: https://idw-online.de/de/news847908

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Interview: Wissenschaft zu Homeoffice, Karenztag und Produktivität

Die USA machen es bereits vor: Unternehmen wollen die Homeoffice-Regelungen wieder verschärfen und die Arbeitskräfte wieder ins „Office“ zurückholen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Prof. Dr. Niko Kohls, ist Dozent an der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit im Lehrgebiet Gesundheitswissenschaften sowie Gesundheitsförderung und bewertet das aus gesundheitlicher und psychologischer Sicht.

In der Pandemie war es die Rettung, jetzt soll sie der Sündenbock sein. Ergibt es Sinn, jetzt wieder alle ins Office zurückzuholen?
Prof. Dr. Niko Kohls: Diese Beobachtung ist richtig, vergessen sollte man jedoch keinesfalls: Homeoffice ist nur bei bestimmten Tätigkeiten möglich. Ein Kollege hat mal sehr passend festgestellt, dass Unternehmen aus diesem Grund organisatorisch oft „ausfransen“. Die aktuell oft geforderte starre Rückkehrpflicht ins Büro ist jedoch umstritten. Während gemeinsame Bürozeit Kommunikation, Vertrauen und Teamgeist stärkt, bietet Homeoffice vermeintlich mehr Flexibilität und Autonomie. Eine starre Rückkehr könnte zwar den Austausch fördern, aber auch Fachkräfte abschrecken, die es gewohnt sind, selbstbestimmt zu arbeiten. Sinnvoller scheinen mir hybride Modelle, die Zusammenarbeit ermöglichen, ohne zusätzliche Belastungen zu schaffen und als gerecht empfunden werden. Unternehmen sollten stärker auf Ergebnisse statt auf Präsenz setzen, um Gleichstellung und Produktivität zu fördern.

mehr: https://idw-online.de/de/news847822

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Natürlicher Wasserstoff: Eine nachhaltige Energiequelle in Gebirgsregionen

Wasserstoffgas (H2) hat großes Potenzial, fossile Brennstoffe zu ersetzen und die damit verbundenen CO2-Emissionen zu vermeiden. Ein wesentliches Hindernis besteht darin, dass H2 zunächst energieaufwändig hergestellt werden muss. Es gibt jedoch auch natürliche Wasserstoffreservoirs. Wo diese zu erwarten sind, ermittelte ein internationales Team um Dr. Frank Zwaan vom GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung mit modernsten plattentektonischen Simulationen. Demnach stellen Gebirgszüge, in denen sich ursprünglich tief gelegenes Mantelgestein nahe der Oberfläche befindet, potenzielle natürliche Wasserstoff-Hotspots dar. Die Studie erscheint am 19.02.2025, 20:00 MEZ in Science Advances.

Die erfolgreiche Erschließung nachhaltiger Ressourcen für die Energiewende ist eine zentrale Herausforderung für die Menschheit im 21. Jahrhundert. Wasserstoffgas (H2) hat ein großes Potenzial, die derzeitigen fossilen Brennstoffe zu ersetzen und gleichzeitig die damit verbundenen Emissionen von CO2 und anderen Schadstoffen zu vermeiden. Ein wesentliches Hindernis besteht jedoch darin, dass H2 zunächst hergestellt werden muss. Die derzeitige synthetische H2-Produktion greift bestenfalls auf erneuerbare Energien zurück, die Produktion kann jedoch auch umweltschädlich sein, wenn fossile Energie verwendet wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news847619

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Optimales Düngen: Forschungsprojekt BoDi startet

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erhält für das Forschungsprojekt „BoDi – Bodensensorbasiert optimiertes Düngungsmanagement als interoperable landwirtschaftliche Dienstleistung“ eine Förderung im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI). Mit dem Projekt an der HNEE werden neue Ansätze im Precision Farming erarbeitet.
Ziel des neuen Projektes ist es, aus bisher entwickelten und erprobten Prototypen von Sensoren sowie Nährstoffberechnungen für die praktische Landwirtschaft taugliche, einsetzbare Modelle zu entwickeln.

Dazu gehören ein Softwarepaket zur präzisen hochaufgelösten Düngebedarfsermittlung, u.a. mit neuen Funktionen zur präzisen Humusbewertung sowie eine funktionell erweiterte Bodensensorplattform zur Texturkartierung und schließlich ein nutzer*innenfreundlicher webbasierter Workflow, der Medienbrüche und Informationsverluste vermeidet. Mit dieser Entwicklung können zukünftig mit genauen Standortinformationen an die lokalen Gegebenheiten sowie die lokalen klimatischen Bedingungen angepasste Düngebedarfsmodelle entwickelt werden.
Landwirtschaft mit sehr unterschiedlichen Standorten wie beispielsweise in Brandenburg profitiert von diesen Entwicklungen für das Precision Farming. Mit einem optimierten Nährstoffmanagement können landwirtschaftliche Betriebe ihre Erträge steigern, ihre Kosten senken und Nährstoffverluste reduzieren. Zu erwarten sind wirtschaftliche Effekte mit einem Plus von 80 Millionen Euro jährlich in Brandenburg.

mehr: https://idw-online.de/de/news847661

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Klimaresilientes Kanalmanagement wird von der Hochschule Hof weiterentwickelt

Vor 30 Jahren wurde die Drehbogentechnik des Hamburger Ingenieurs Günter Kupczik erstmals im Dresdner Kanalsystem installiert. Nun wird diese einzigartige Lösung für ein intelligentes Kanalmanagement im Forschungsprojekt „Drehbogen 4.0“ an der Hochschule Hof weiterentwickelt. Ziel ist es, die Technik mit digitalen Elementen zu optimieren und sie als klimaresiliente Lösung für moderne Abwassersysteme nutzbar zu machen.

Mit dem Ziel, bei Starkregen ein besseres Volumenmanagement zu erzielen und das Problem der Ablagerungsbeseitigung ohne Personaleinsatz zu lösen, befasste sich Günter Kupczik bereits in den 80iger Jahren mit der innovativen Drehbogenlösung. Vergleichsanalysen der TU Dresden zeigten, dass der Drehbogen damals die einzige technische Lösung war, bei welchem die mechanischen Bauteile nicht mit dem Abwasser in Berührung kamen, der volle Durchflußquerschnitt stets erhalten blieb und eine sichere und exakte Steuerung auch im angestauten Betriebszustand möglich war.

mehr: https://idw-online.de/de/news847080

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Wasserdaten aus 30 Jahren analysiert: ein Blick auf die Lausitz

Effizientes Wassermanagement in menschlich geprägten Landschaften wie der Bergbauregion der Niederlausitz erfordert ein tiefes Verständnis des regionalen Wasserhaushalts. Forschende des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) haben in einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Hydrological Processes veröffentlicht wurde, eine datenbasierte Methode entwickelt, die räumliche und zeitliche Veränderungen von Wasserressourcen sichtbar macht. Die Arbeit zeigt, wie sich natürliche Einflüsse wie die saisonale Schwankung des Niederschlags und der Verdunstung sowie menschliche Eingriffe wie der Braunkohleabbau und die Landnutzung auf den Wasserhaushalt der Region auswirken.

Die Lausitz im Nordosten Deutschlands wird seit Jahrzehnten durch den Braunkohletagebau verändert. Neben Grundwasserabsenkungen führten auch Flutungen ehemaliger Tagebaue zu einer Neuordnung des Wasserhaushalts. Zusätzlich prägt die intensive landwirtschaftliche Nutzung in der Lausitz die Landschaft. Von 1993 bis 2022 sammelten die Forscherinnen und Forscher über 1800 Datenreihen zu Grundwasserständen, Oberflächengewässern und Abflüssen. Diese kombinierten sie mit Satellitendaten, die Verdunstung und Landnutzungsänderungen erfassen.

mehr: https://idw-online.de/de/news846978

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KIT beteiligt sich am Spin-off Validaitor

Neue EU-Gesetze verpflichten beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ab sofort zu ethischen Standards und Risikomanagement. Das Start-up Validaitor, ein Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), unterstützt Organisationen und Unternehmen bei der Umsetzung der Regeln. Das KIT hat jetzt eine Beteiligung beschlossen.

„Künstliche Intelligenz entwickelt sich weltweit in einem dynamischen Umfeld mit großen Chancen, aber auch Risiken“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT. „Um KI verantwortungsvoll und sicher in die Anwendung zu bringen, braucht es innovative Ansätze zur Qualitätssicherung und Compliance, wie wir sie am KIT erforschen und wie sie nun von unserer Ausgründung Validaitor in die Anwendung gebracht werden. Wir sind stolz darauf, diesen Transfer weiter zu unterstützen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news846915

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Kohlgemüse im Klimawandel

Neue Leibniz-Professur von IGZ und TU Berlin: Franziska Hanschen forscht zum Management bioaktiver Pflanzeninhaltsstoffe

Prof. Dr. habil. Franziska Hanschen, Forschungsgruppenleiterin am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ), hat den Ruf auf die W2-Professur „Management bioaktiver Pflanzeninhaltsstoffe“ an der Technischen Universität Berlin angenommen und wurde zum 1. Februar 2025 ernannt. Die Professur wird im Rahmen des kompetitiven Leibniz-Professorinnenprogramms der Leibniz-Gemeinschaft gefördert und ist eine gemeinsame Berufung des IGZ und der TU Berlin.

mehr: https://idw-online.de/de/news847378

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Cyber-Resilienz in der Energiewirtschaft durch innovative Schulungsformate stärken

Flexible Weiterbildungsangebote des Lernlabor Cybersicherheit für die Energie- und Wasserversorgung erhöhen die Cyberfitness von Fachkräften und Entscheidungsträgern in der Branche.

Auch wenn das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem aktuellen Lagebericht den Betreibern kritischer Infrastrukturen einen positiven Trend bei der Nutzung von Informationssicherheits-Managementsystemen bescheinigt, bleibt die IT-Sicherheitslage in Deutschland im Berichtszeitraum angespannt. Umso wichtiger ist das breite Spektrum der Cybersicherheit für die gesamte Energiebranche: Das Fraunhofer IOSB-AST unterstützt Unternehmen mit passenden Trainingsangeboten.

mehr: https://idw-online.de/de/news847213

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Narkose geht auch klimafreundlich

Die Anästhesiologie des Uniklinikums Erlangen hat ein Strategiekonzept für mehr Nachhaltigkeit entwickelt

Eine Kehrseite der medizinischen Maximalversorgung ist die Klimabilanz: Weltweit hinterlassen Kliniken bisher sehr große CO2-Fußabdrücke. Vor allem Narkosegase sind ein Faktor, der in Krankenhäusern einen relevanten Anteil der Emissionen verursacht. Das möchte ein interprofessionelles Team der Anästhesiologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Roland C. E. Francis) des Uniklinikums Erlangen ändern. 2024 entwickelte es ein Strategiekonzept für mehr Nachhaltigkeit, das seitdem sukzessive umgesetzt wird.

mehr: https://idw-online.de/de/news847382

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Leben nach dem Tod – digital unsterblich?

Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie „Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens“ zusammengefasst. Die Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden: www.sit.fraunhofer.de/edilife-studie.

Viele Menschen möchten etwas hinterlassen, das ihren eigenen Tod überdauert. Viele Hinterbliebene wünschen sich die Möglichkeit, nochmal mit einem verstorbenen Menschen zu sprechen. Digitale Nachahmungen von verstorbenen Personen versprechen die Erfüllung solcher Sehnsüchte. Beispiele reichen von der Stimme der verstorbenen Oma, die Hörbücher spricht, über Chatbots, die schriftliche Kommunikation mit einer verstorbenen Person simulieren, bis zu digitalen Avataren, die auch das Aussehen und die Gestik einer Person nachahmen. Jüngste Entwicklungen im Bereich der KI, aber auch virtueller Welten lassen erwarten, dass Avatare Verstorbener künftig deutlich realistischer erscheinen, sowohl äußerlich (Stimme, Gestik) als auch im Verhalten. Neue digitale Technologien erlauben zudem immer realistischere Interaktionen zwischen Menschen und Avataren.

mehr: https://idw-online.de/de/news847230

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Gerechte Mobilität

Erst die Vision, dann die technische Innovation: Forscher*innen und Gesellschaft arbeiten gemeinsam am Stadtverkehr der Zukunft

Auf dem ehemals verkehrsreichen Ernst-Reuter-Platz sitzen Studierende und Anwohner*innen auf Bänken, daneben spielen Kinder und Vogelgezwitscher ersetzt den Autolärm. Breite Rad- und Fußwege umgeben den grünen Platz, leise surren autonome Elektrofahrzeuge vorbei. Vor den TU-Gebäuden stehen zahlreiche Fahrräder, Bäume spenden Schatten, Verdunstungsbeete kühlen an heißen Tagen.

mehr: https://idw-online.de/de/news847241

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PFAS: wie man die Ewigkeits-Chemikalien besser aus dem Boden bekommt

Böden, die mit schädlichen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) belastet sind, können nur schwer und nicht immer komplett davon gereinigt werden. Damit dies zukünftig besser gelingt, erproben Forschende an der Universität Augsburg verschiedene Reinigungsverfahren. Um die beste Reinigungsmethode für Feinbodenpartikel zu finden, bauen die Forschenden eine „Boden-Waschmaschine“ im Labormaßstab nach. Finanziell gefördert wird ihre Arbeit nun von der Bayerischen Forschungsstiftung.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind extrem langlebige, wasser-, fett- und schmutzabweisende Industriechemikalien. Sie befinden sich in vielen Alltagsprodukten wie Regenjacken oder Pizzakartons. Sie gelangen aber auch über die Produktion von Textilien, Druckerzeugnissen, Kälte- und Treibmitteln sowie Feuerlöschschäumen in die Umwelt und reichern sich in Böden, Lebensmitteln und Trinkwasser an. PFAS gelten als hochproblematisch: sie sind wahrscheinlich krebserregend und werden in der Umwelt und im menschlichen Organismus quasi nicht abgebaut.

mehr: https://idw-online.de/de/news847022

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Klärwerke auf dem Energiemarkt

Kläranlagen sind Stromfresser. Sie verursachen 30 bis 40 Prozent der Stromrechnung von Kommunen. Die Forschenden um Prof. Dr. Jürgen Karl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wollen das ändern und erforschen Maßnahmen, die Kläranlagen klimaneutral machen sollen bzw. mit denen erneuerbare Gase in den Energiemarkt eingespeist werden können. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit etwa 500.000 Euro gefördert.

Innerhalb Europas entspricht der Energieverbrauch von Kläranlagen etwa einem Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Nach einem neuen Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission müssen sie deshalb bis 2040 energieneutral werden. Wie Kläranlagen dieses Ziel erreichen können, untersucht der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik der FAU in dem Projekt „Kläffizienter“, Folgeprojekt des dreijährigen Projektes „Kläffizient“. An dem dreijährigen Projekt sind die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, INVENT Umwelt- und Verfahrenstechnik AG und mehrere Betreiber kleinerer Kläranlagen sowie Stadtwerke beteiligt.

mehr: https://idw-online.de/de/news847009

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Neue Studie schlägt robuste statistische Methoden zur Validierung der Sicherheit von aufbereitetem Wasser vor

Eine neue Studie des Kompetenzzentrums Wasser Berlin nimmt sich einer zentralen Herausforderung der Wiederverwendung von Wasser in der landwirtschaftlichen Bewässerung an: der Validierung, dass Wasseraufbereitungsanlagen die geforderten Leistungsziele zuverlässig erfüllen.

Eine neue Studie des Kompetenzzentrums Wasser Berlin nimmt sich einer zentralen Herausforderung der Wiederverwendung von Wasser in der landwirtschaftlichen Bewässerung an: der Validierung, dass Wasseraufbereitungsanlagen die geforderten Leistungsziele zuverlässig erfüllen. Die Studie untersucht statistische Methoden zur Einhaltung der EU-Verordnung 2020/741, die vorschreibt, dass 90 % der berechneten Log10-Reduktionswerte, die für die Bewertung der Entfernungsleistung heranzogen werden, strenge Sicherheitsgrenzen einhalten müssen. Obwohl die Verordnung hohe Standards setzt, fehlt es an klaren Vorgaben, wie die Einhaltung nachgewiesen werden kann – eine Herausforderung für Wissenschaftler:innen und Kläranlagenbetreiber.

mehr: https://idw-online.de/de/news846931

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Neuer IGB Policy Brief: Deutschlands Flüsse – Forschende empfehlen der Bundespolitik mehr Revitalisierungen

Deutschlands Flüsse und Auen sind wichtige Ressourcen für uns Menschen und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Doch ihre Ökosystemleistungen sind durch den Klimawandel und den Nutzungsdruck in Gefahr. Flussrevitalisierungen sind eine wichtige Zukunftsinvestition, die auch in wirtschafts- und sicherheitspolitisch herausfordernden Zeiten nicht hintangestellt werden sollte. Darauf weisen Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) anlässlich der Bundestagswahl 2025 hin. In einem IGB Policy Brief empfehlen sie der Bundespolitik, die Revitalisierung von Flüssen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern stärker zu priorisieren.

„Flüsse und Auen bieten uns Trinkwasserressourcen, natürlichen Wasserrückhalt und damit Hochwasserschutz, Schadstoffrückhalt und -umwandlung, Erholungs- und Freizeiträume sowie Fischereiressourcen. Um Flüsse in Deutschland resilienter zu machen, bedarf es aber verstärkter Anstrengungen bei ihrer Revitalisierung. Denn je naturnäher ein Fluss ist, desto größer ist seine Biodiversität und desto umfangreicher sind seine Ökosystemleistungen“, erläutert IGB-Forscherin Prof. Sonja Jähnig, Abteilungsleiterin am IGB und Mitautorin des IGB Policy Briefs. „Ein revitalisierter Fluss ist widerstandsfähigere gegenüber negativen Einflüssen – und leistet einen größeren Beitrag zur Abmilderung von Klimawandelfolgen.“

mehr: https://idw-online.de/de/news846803

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Regulation im Abwassernetz bei Starkregen

Ob tagelang anhaltender Regen oder plötzliche Dürre – klimabedingt kommt es zu extremen Wetterereignissen überall auf der Welt. Bei hohen Wassermassen durch Starkregen reicht die bisher vorhandene Kanalkapazität in Deutschland meist nicht aus, um das Wasser abzutransportieren. An der Hochschule Magdeburg-Stendal wird an Lösungen gearbeitet.

„In historisch alten Städten wie Magdeburg oder Jena haben wir sogenannte Misch-Kanalisationen. Dort wird nicht nur Regenwasser abgeleitet, sondern auch das ungeklärte Schmutzwasser. Bei starken Regenfällen sind diese Kanäle schnell voll und werden in umliegende Gewässer entlassen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Wiese von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Er ist Professor für Siedlungswasserwirtschaft mit dem Schwerpunkt Abwasser und widmet sich in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Verbundprojekt dieser Problematik. „Kombinierter Infrastruktur- und Umwelt-Schutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“, kurz InSchuKa 4.0., heißt das Vorhaben. Denn mit dem Wasser landen auch Abfälle, wie Hygieneartikel in den Flüssen und belasten so die Umwelt.



mehr: https://idw-online.de/de/news846717

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Leuphana hat die Nachhaltigkeit der niedersächsischen Kommunen untersucht

Klimaschutzmaßnahmen gewinnen an Bedeutung
Ein Team der Leuphana Universität Lüneburg hat unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Heinrichs im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums erforscht, wie es um die Nachhaltigkeit von Städten, Gemeinden und Landkreisen in Niedersachsen steht. Das jetzt veröffentlichte Nachhaltigkeitsbarometer fasst die Ergebnisse zusammen. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass sich viele Kommunen trotz schwieriger Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung engagieren.

Zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie zählt, dass in den niedersächsischen Kommunen die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen an Bedeutung gewonnen hat. Klimaschutzziele sind nach Auffassung der Befragten allerdings bisher nur unzureichend etabliert. Bisher geplante kommunale Maßnahmen zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels der Vereinten Nationen werden als nicht ausreichend angesehen. Auch Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität werden bisher kaum umgesetzt.

mehr: https://idw-online.de/de/news846218

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Chemischer Verschmutzung bekämpfen: Gewässerreinigung mit Algen

Europas Gewässer sind in schlechtem Zustand: Über die Hälfte von ihnen ist chemisch stark belastet. Kein Wunder – täglich werden in Europa in Industrie und Landwirtschaft bis zu 70.000 verschiedene Chemikalien eingesetzt. Forschende der Universität Duisburg-Essen haben jetzt eine neue Methode entwickelt, um verschmutzte Gewässer zu reinigen. Ihre aktuelle Studie zeigt*, dass fossilen Überresten von Kieselalgen (Diatomeen) Schadstoffe effizient aus dem Wasser entfernen können, nachdem sie chemisch modifiziert wurden.

Über 500 Chemikalien finden Forschende in Europas Flüssen, sie gelangen durch Industrie und Landwirtschaft ins Gewässer und bedrohen die aquatischen Lebensräume. Das Team um Juniorprofessorin Dr. Anzhela Galstyan will die Chemikalien jetzt mit Algen beseitigen. „Kieselalgen sind mikroskopisch kleine einzellige Organismen, die in Gewässern leben und eine Zellwand aus Kieselsäure (Siliziumdioxid) besitzen. Dank seiner porösen Struktur kann es eine Vielzahl von Schadstoffen aufnehmen“, erklärt Galstyan.

mehr: https://idw-online.de/de/news846330

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Extreme Hochwasserereignisse werden zunehmen

Zwar ist das Januar-Hochwasser 2025 an Rhein und Mosel gesunken. Dennoch werden die Hochwasser-Ereignisse zunehmen, wie Prof. Dr. Klaus Fischer vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz erklärt.

Auch das Risiko extremer Hochwässer steige, betont Fischer. Dies ist eine Konsequenz des Klimawandels. Denn die Variabilität der Niederschlagsverteilung wird höher, d. h. die Niederschläge werden zunehmend ungleichmäßiger über das Jahr verteilt. Wochenlange Trockenphasen werden – jeweils schwer vorhersehbar – mit Starkregenereignissen wechseln. Hierfür sind verschiedene Ursachen verantwortlich: Zum einen führt die Klimaerwärmung zu einer stärkeren Verdunstung von Wasser. Die wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen, sie lädt sich daher stärker mit mehr Energie auf. Dadurch werden Regenfälle intensiver, es gibt häufiger Starkregen. Zum anderen führen veränderte Meeres- und Lufttemperaturen sowie das Schmelzen der Eiskappen an den Polen zu einer Veränderung der Meeresströmungen sowie der Zugwege und Position von Hoch- und Tiefdruckgebieten.

mehr: https://idw-online.de/de/news845779

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Windenergieanlagen verschlechtern den Zugang von Fledermäusen zu Gewässern in der Agrarlandschaft

Fledermäuse sind auf offene Gewässer wie kleine Teiche und Seen für die Jagd und als Trinkstellen angewiesen. Insbesondere in den durch den Klimawandel zunehmend heißen und trockenen Sommern – während der Trächtigkeit und Jungenaufzucht – ist der Zugang zu Wasser überlebenswichtig. Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wies nun nach, dass der Zugang zu Trinkstellen durch Windenergieanlagen in der Agrarlandschaft eingeschränkt wird: Viele Fledermausarten meiden die Anlagen und die nahe bei den Anlagen verorteten Gewässer über mehrere Kilometer. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ erschienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news845577

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Innovatives Abwasserbehandlungssystem steigert Effizienz und Nachhaltigkeit

Das ULTIMATE-Projekt hat ein Joint Control System (JCS) entwickelt, um die Abwasserbehandlung durch die Koordination von industriellen und kommunalen Kläranlagen zu verbessern. Das System nutzt Datenaustausch und prädiktive Modellierung, um die Belüftung zu optimieren, was zu einer Reduzierung der Stickstoffkonzentration um 50 %, einem Rückgang des Energieverbrauchs um 15 % und einer Steigerung der Energieeffizienz um 18 % führt. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in kollaborativen, datengetriebenen Lösungen für eine nachhaltige Abwasserbehandlung steckt.

mehr: https://idw-online.de/de/news845686

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Schlechte Luft und kalte Tage: Wer besonders anfällig für Lungenentzündungen ist

Studie zeigt Zusammenhang von Krankheitsrisiko und Wetterfaktoren – Forschungsziel: Warn-App fürs Smartphone

Ältere Menschen, COPD-Patientinnen sowie übergewichtige Personen haben ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung. Die Empfindlichkeit hängt allerdings von individuellen Eigenschaften der Menschen sowie Wetter- und Umweltfaktoren ab, die eine Forschungsgruppe um den Marburger Geographen Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner nun erstmals mit einem Erkrankungsrisiko in Verbindung gebracht hat. Mit den Ergebnissen wollen die Geographinnen und Medizinerinnen im LOEWE-Projekt Habitat eine personalisierte Smartphone-App programmieren, die Menschen vor riskanten Situationen warnt – ähnlich einer Wetter-App, allerdings angereichert mit weiteren Gesundheitsinformationen. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftlerinnen um Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner, Ann-Christine Link und Prof. Dr. Bernd Schmeck vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg im Fachmagazin „Frontiers in Climate“ (doi: 10.3389/fclim.2024.1475075).

mehr: https://idw-online.de/de/news845461

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Wiederverwerten statt wegwerfen: Effizientes Recycling und erweiterte Nutzung von kunststoffhaltigen Abfallströmen

Neue Lösungen für das Abfallmanagement und die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen haben acht Fraunhofer-Institute im Leitprojekt »Waste4Future« entwickelt. Mit ihrer Expertise verbessern sie Aspekte wie Recycling, Sortierung, Rezepturentwicklung, Verwertungspfade und die Minimierung von Abfallströmen. Das macht insbesondere die Nutzung von kunststoffhaltigen Abfällen möglich, die bisher verbrannt wurden. Die Ergebnisse wurden nun in einem Abschlusstreffen Vertretern der Industrie vorgestellt.

Leistungsfähige Kunststoffe gehören zu den weltweit wichtigsten Werkstoffen und machen viele Anwendungen erst möglich, die für die industrielle Nutzung ebenso wie für unseren Alltag erhebliche Vorteile bringen. Allerdings werden sie meist aus fossilen Rohstoffen hergestellt, was entsprechende CO2-Emissionen mit sich bringt. Zudem fallen allein in Deutschland pro Jahr mehr als 6 Millionen Tonnen kunststoffhaltiger Abfälle an, die rund zur Hälfte derzeit noch verbrannt statt werkstofflich verwertet werden.

mehr: https://idw-online.de/de/news846162

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Nachhaltige Wasserstoffspeicherung für eine grüne Energiezukunft

Im EU-Projekt MOST-H2 werden kostengünstige, effiziente und umweltfreundliche Lösungen für die Wasserstoffspeicherung bereitgestellt. Dies wird mit Hilfe der Entwicklung innovativer metallorganischer Gerüstverbindungen (Metal-Organic Frameworks, MOFs) und dem Einsatz modernster Methoden und Werkzeuge gewährleistet. Das Steinbeis Europa Zentrum unterstützt als Projektpartner u.a. die Kommunikation, die Verwertung der Projektergebnisse, den Technologietransfer und definiert gemeinsam mit den Partnern den Forschungs- und Marktbedarf.

Mit dem EU-Projekt MOST-H2 werden kostengünstige, effiziente und umweltfreundliche Lösungen für die Wasserstoffspeicherung bereitgestellt. Dies wird mit Hilfe der Entwicklung innovativer metallorganischer Gerüstverbindungen (Metal-Organic Frameworks, MOFs) und dem Einsatz modernster Methoden und Werkzeuge gewährleistet. Für die Erreichung der EU-Klima- und Energiewendeziele ist dies von großer BedeutungIn den vergangenen zweieinhalb Jahren der insgesamt vierjährigen Laufzeit konnten die Projektpartner bereits bemerkenswerte Fortschritte bei der Weiterentwicklung kryoadsorptiver Technologien zur Speicherung von Wasserstoff verzeichnen.

mehr: https://idw-online.de/de/news846144

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Fettleber ist nicht gleich Fettleber

Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes variiert – neue Erkenntnisse zur Heterogenität der metabolischen Dysfunktion-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (MASLD) haben Potential, Vorhersage von Folgen und Behandlung zu verbessern

Ungebrochen ist der Trend, dass Fettlebererkrankungen zunehmen. Die metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) hat sich global zur Epidemie entwickelt. Fast 40 % der Erwachsenen und bis zu 10 % der Kinder haben eine MASLD. Mit Fettleibigkeit steigt der Anteil auf etwa 70 % bei Erwachsenen und 40 % bei Kindern. Die Folgen: MASLD, metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) und MASLD-assoziierte Leberfibrose erhöhen das Risiko für Leberzirrhose und hepatozelluläres Karzinom. MASLD, MASH und Leberfibrose fördern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, chronische Nierenleiden und extrahepatische Krebsarten.

mehr: https://idw-online.de/de/news846180

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Nicht nur zu Spritzphasen: Pestizidmischungen das ganze Jahr über in Böden und Pflanzen präsent

Chemisch-synthetische Pestizide werden in der konventionellen Landwirtschaft in verschiedenen Kulturen wie im Ackerbau, Gemüseanbau oder Weinbau eingesetzt. Eine aktuell im Fachmagazin „Scientific Reports“ veröffentlichte Studie der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) hat die Pestizidbelastung erstmals im Jahresverlauf untersucht. Sie zeigt, dass Stoffe nicht nur während der Spritzphasen in den Feldern nachweisbar sind, sondern ganzjährig und auch auf angrenzenden Wiesen. Die Auswirkungen dieser chronisch nachgewiesenen komplexen Pestizidmischungen auf die Umwelt sind bislang nicht ausreichend untersucht und könnten erheblich sein.

In Deutschland werden auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche Kulturpflanzen angebaut. Seit den 1970er Jahren werden in der industriellen Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln im konventionellen Anbau flächendeckend chemisch-synthetische Pestizide zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung und Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten eingesetzt. Diese werden mittels Sprühtechnik großflächig ausgebracht – mehrfach pro Jahr und in Kombination verschiedener Wirkstoffe. Bis heute gibt es allerdings keinen Datensatz zur Belastung der Ackerböden. Die Studie, die im Kontext des Aktionsprogramms Insektenschutz durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wurde, nahm die Anwesenheit von Pestizidwirkstoffen über ein ganzes Jahr auf.

mehr: https://idw-online.de/de/news846047

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Masterarbeit zu Superkondensatoren: Beton als Stromspeicher

Ein Fundament, die Hauswand oder die Straße als Stromspeicher? Die Wissenschaft hat spannende Ideen für die Energiewende. Der Coburger Student Simeon Ulm hat für seine Masterarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen einen Superkondensator mit Beton gebaut. Dabei wurde mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) zusammengearbeitet.

„Stellen Sie sich vor“, sagt Prof. Dr. Markus Weber, der Simeon Ulms Masterarbeit an der Coburger Fakultät Design betreut hat, „wir könnten Beton nicht nur aus statischen Gründen nutzen, sondern zusätzlich als riesigen Energiespeicher!“ Weber ist dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, das schon länger an einem revolutionären Superkondensator mit einem speziellen Betongemisch forscht. Der deutsche Prof. Dr. Franz-Josef Ulm ist einer der Forscher, die am MIT für das Projekt zuständig sind – er ist außerdem der Onkel der Coburger Masteranden Simeon Ulm und hat diesen für die Idee des Superkondensators begeistert. Jetzt legen die Wissenschaftler beim Praxistest am Campus Design Gleichstrom an den kleinen Superkondensator an, den Simeon Ulm gebaut hat.

mehr: https://idw-online.de/de/news845942

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Grundwasser durch Dürren und starke Regenfälle gefährdet

Extreme Klimaereignisse gefährden die Qualität und Stabilität des Grundwassers, wenn Regenwasser die natürlichen Filterprozesse im Boden umgeht. Dies wurde in einer Langzeitstudie des Grundwassers mit neuen Analysemethoden nachgewiesen, wie in einer aktuellen Veröffentlichung in Nature Communications beschrieben. Da Milliarden von Menschen auf ausreichend sauberes Grundwasser zum Trinken angewiesen sind, ist es von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen von Klimaextremen auf die zukünftige Wassersicherheit zu verstehen.

In einem neuartigen experimentellen Ansatz führten Simon A. Schroeter und Gerd Gleixner vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie zusammen mit einem großen Forschungsteam Langzeitanalysen des Grundwassers in Deutschland durch. Sie nutzten die Anwesenheit von gelöstem organischem Material als Indikator für Wasserverschmutzungen und bestätigten so grundlegende Veränderungen der Grundwasserstabilität. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass extreme Wetterereignisse bereits jetzt die Qualität des Grundwasser und die Art seine Neubildung verändern“, sagt der Erstautor der Studie, Simon Schroeter.

mehr: https://idw-online.de/de/news845944

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Extreme Hochwasserereignisse werden zunehmen

Zwar ist das Januar-Hochwasser 2025 an Rhein und Mosel gesunken. Dennoch werden die Hochwasser-Ereignisse zunehmen, wie Prof. Dr. Klaus Fischer vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz erklärt.

Auch das Risiko extremer Hochwässer steige, betont Fischer. Dies ist eine Konsequenz des Klimawandels. Denn die Variabilität der Niederschlagsverteilung wird höher, d. h. die Niederschläge werden zunehmend ungleichmäßiger über das Jahr verteilt. Wochenlange Trockenphasen werden – jeweils schwer vorhersehbar – mit Starkregenereignissen wechseln. Hierfür sind verschiedene Ursachen verantwortlich: Zum einen führt die Klimaerwärmung zu einer stärkeren Verdunstung von Wasser. Die wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen, sie lädt sich daher stärker mit mehr Energie auf. Dadurch werden Regenfälle intensiver, es gibt häufiger Starkregen. Zum anderen führen veränderte Meeres- und Lufttemperaturen sowie das Schmelzen der Eiskappen an den Polen zu einer Veränderung der Meeresströmungen sowie der Zugwege und Position von Hoch- und Tiefdruckgebieten.

mehr: https://idw-online.de/de/news845779

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Windenergieanlagen verschlechtern den Zugang von Fledermäusen zu Gewässern in der Agrarlandschaft

Fledermäuse sind auf offene Gewässer wie kleine Teiche und Seen für die Jagd und als Trinkstellen angewiesen. Insbesondere in den durch den Klimawandel zunehmend heißen und trockenen Sommern – während der Trächtigkeit und Jungenaufzucht – ist der Zugang zu Wasser überlebenswichtig. Ein Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) wies nun nach, dass der Zugang zu Trinkstellen durch Windenergieanlagen in der Agrarlandschaft eingeschränkt wird: Viele Fledermausarten meiden die Anlagen und die nahe bei den Anlagen verorteten Gewässer über mehrere Kilometer. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Biological Conservation“ erschienen.

Als Maßnahme gegen den Klimawandel investieren viele Länder in den Ausbau der Windenergienutzung, um Treibhausgase wie CO2 durch eine erneuerbare Stromproduktion zu reduzieren. Der Ausbau der Windenergienutzung hat jedoch auch negative Auswirkungen auf Wildtiere und deren Lebensräume. Dies kann mitunter dazu führen, dass einige Wildtierarten potenziell schlechter mit der Klimaerwärmung zurechtkommen. Prof. Dr. Christian Voigt und Dr. Carolin Scholz vom Leibniz-IZW sowie Hannah Klein von der Universität Potsdam konnten in einer Untersuchung der akustischen Aktivität von Fledermäusen an Wasserstellen in der Agrarlandschaft zeigen, dass viele Fledermausarten durch Windenergieanlagen in der Nähe von Gewässern verdrängt werden. Die Forschenden analysierten das räumliche Verhalten von Fledermäusen aus drei funktionalen Gilden, den Offenraumjägern, den an die Jagd in geschlossener Vegetation angepassten Jägern und den auf die Jagd in der Vegetation spezialisierten Fledermäusen: „Wir konnten klar erkennen, dass jene Fledermäuse, die im offenen Luftraum nach Insekten jagen, sowie jene, die an Jagd in dichter Vegetation angepasst sind, die Gewässer mieden, wenn sich in deren Nähe Windenergieanlagen befanden“, sagt Voigt. „Lediglich Vertreter aus der Gilde der Fledermäuse, die an Vegetationsrändern jagen, werden offenbar nicht durch die Windenergieanlagen von den Trinkstellen vergrämt“.

mehr: https://idw-online.de/de/news845577

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Schlechte Luft und kalte Tage: Wer besonders anfällig für Lungenentzündungen ist

Studie zeigt Zusammenhang von Krankheitsrisiko und Wetterfaktoren – Forschungsziel: Warn-App fürs Smartphone
Ältere Menschen, COPD-Patientinnen sowie übergewichtige Personen haben ein höheres Risiko für eine Lungenentzündung. Die Empfindlichkeit hängt allerdings von individuellen Eigenschaften der Menschen sowie Wetter- und Umweltfaktoren ab, die eine Forschungsgruppe um den Marburger Geographen Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner nun erstmals mit einem Erkrankungsrisiko in Verbindung gebracht hat. Mit den Ergebnissen wollen die Geographinnen und Medizinerinnen im LOEWE-Projekt Habitat eine personalisierte Smartphone-App programmieren, die Menschen vor riskanten Situationen warnt – ähnlich einer Wetter-App, allerdings angereichert mit weiteren Gesundheitsinformationen. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftlerinnen um Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner, Ann-Christine Link und Prof. Dr. Bernd Schmeck vom Institut für Lungenforschung der Philipps-Universität Marburg im Fachmagazin „Frontiers in Climate“ (doi: 10.3389/fclim.2024.1475075).

mehr: https://idw-online.de/de/news845461

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Membrantechnologie im Wasser- und Energiemanagement – Wichtiger Beitrag zur Versorgung in Afrika

Auf dem afrikanischen Kontinent wächst die Bevölkerung stetig. Sie mit sauberem Wasser und ausreichend Energie zu versorgen, stellt für die Staaten eine Herausforderung dar. Die Membrantechnologie könnte innovative und nachhaltige Lösungen liefern. Im internationalen Projekt „WE-Africa, Membrane Knowledge Hub“ wollen Forschende und Partner aus der Wirtschaft deshalb eine Hochschul-Industrie-Plattform für nachhaltiges Wasser- und Energiemanagement in Afrika etablieren. Es wird von der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet und koordiniert. Der Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) fördert es für vier Jahre mit knapp 800.000 Euro.

Die Membrantechnologie spielt eine zentrale Rolle beim nachhaltigen Wasser- und Energiemanagement. Beispielsweise ist der Einsatz von Membranen beim Entsalzen von Meerwasser energiesparender verglichen mit anderen Methoden. Außerdem werden Membrane verwendet, um Schadstoffe aus Abwässern zu filtern, und in Brennstoffzellen eingesetzt, wandeln sie Wasserstoff effizient in Elektrizität um.

mehr: https://idw-online.de/de/news845720

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Innovatives Abwasserbehandlungssystem steigert Effizienz und Nachhaltigkeit

Das ULTIMATE-Projekt hat ein Joint Control System (JCS) entwickelt, um die Abwasserbehandlung durch die Koordination von industriellen und kommunalen Kläranlagen zu verbessern. Das System nutzt Datenaustausch und prädiktive Modellierung, um die Belüftung zu optimieren, was zu einer Reduzierung der Stickstoffkonzentration um 50 %, einem Rückgang des Energieverbrauchs um 15 % und einer Steigerung der Energieeffizienz um 18 % führt. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, welches Potenzial in kollaborativen, datengetriebenen Lösungen für eine nachhaltige Abwasserbehandlung steckt.

mehr: https://idw-online.de/de/news845686

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«Die grösste Herausforderung ist die fehlende Akzeptanz für Windkraftanlagen»

Ein internationales Team von Forschenden hat die Auswirkungen der Windenergie auf Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Recht untersucht. Russell McKenna, Experte für Energiesystemanalyse, erzählt im Interview, wo er den grössten Handlungsbedarf sieht, um die Windenergie weiterzuentwickeln.

ETH-News: Worum geht es in der Studie und was ist ihre Kernaussage?
Russell McKenna: Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen der Windenergie auf die Systeme, in die sie eingebettet ist, seien es Umwelt- und Klimasysteme, sozioökonomische, technoökonomische oder politisch-rechtliche Systeme. Wir haben uns den aktuellen Stand der Forschung angesehen und versucht zu unterscheiden, wo das Bild relativ klar ist und wo es Herausforderungen gibt, die (immer noch) überwunden werden müssen. So haben wir insgesamt 14 Auswirkungen definiert, um aufzuzeigen, wo die Forschungsprioritäten liegen sollten, um einige dieser Herausforderungen zu überwinden.

mehr: https://idw-online.de/de/news845563

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Forschende verstehen die Müllabfuhr unserer Zellen besser – und können sie steuern

  • Zellen bauen nicht mehr benötigte Bestandteile durch Autophagie ab. Neue Ergebnisse zeigen, dass dafür eine schwache Molekül-Wechselwirkung notwendig ist.
  • Durch Verändern dieser Wechselwirkung ist es möglich, Autophagie künstlich auszulösen. Das könnte den Abbau von Ablagerungen bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer ermöglichen, oder Krebstherapien unterstützen.
  • Die Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Cell Biology erschienen und wurde von Prof. Dr. Claudine Kraft, Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS der Universität Freiburg, und Dr. Florian Wilfling vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt geleitet.

Auch in unseren Zellen findet Recycling statt: Bei der so genannten Autophagie werden nicht mehr benötigte Zellbestandteile von Membranen umschlossen und in ihre Grundbausteine zerlegt. Dieser lebenswichtige Prozess verhindert die Bildung schädlicher Aggregate und macht Nährstoffe wieder verfügbar. Ein Forschungsteam unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Dr. Claudine Kraft vom Exzellenzcluster CIBSS der Universität Freiburg und Dr. Florian Wilfling vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt hat jetzt herausgefunden, welche Bedingungen notwendig sind, damit Autophagie startet. Es gelang ihnen auch, diese Bedingungen künstlich zu erzeugen und so den Abbau von sonst nicht-abbaubaren Molekülen in Hefezellen auszulösen. Ein solches gezieltes Eingreifen in Autophagie-Prozesse ist ein vielversprechender Ansatz, um den Abbau von Aggregaten zu fördern, die ansonsten Plaques bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer bilden können, oder um die Wirksamkeit von Krebstherapien zu unterstützen. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Nature Cell Biology erschienen.

mehr: https://idw-online.de/de/news845359

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Ursache einer der größten Klimaverschiebungen entschlüssel

Ein internationales Forschungsteam hat rekonstruiert, wie sich die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration (CO2) vor 335 bis 265 Millionen Jahren entwickelt hat. Dieser Zeitraum umfasst den Höhepunkt der spätpaläozoischen Eiszeit, als sich das Klima der Erde dramatisch abkühlte. Die neuen Erkenntnisse liefern entscheidende Beweise dafür, dass CO2 bereits seit Hunderten von Millionen Jahren das Klima und die Umweltbedingungen auf der Erde reguliert. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden in einer Studie zusammengefasst, die jetzt in der Fachzeitschrift Nature Geoscience erschienen ist.

CO₂ ist das wichtigste Treibhausgas der Erde: Es absorbiert Wärme, strahlt einen großen Teil davon wieder auf die Erde zurück und beeinflusst so das globale Klima. Während die Rolle von CO₂ in der jüngeren Klimageschichte sehr gut verstanden wird, war es lange Zeit eine Herausforderung, den CO₂-Gehalt in der Erdgeschichte zu rekonstruieren. Dies hinterließ Lücken im Verständnis der Übergänge zwischen Eis- und Warmzeiten.

mehr: https://idw-online.de/de/news845346

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Weniger Quecksilber in deutschen Flüssen, aber weiter ein Problem

Die Quecksilber-Belastung in Flusswasser, Schwebstoffen und Sedimenten hat in den
vergangenen Jahrzehnten in Deutschland abgenommen. Ungeachtet dieses positiven
Trends ist die Belastung von Fischen und anderer Organismen mit Quecksilber (Hg)
unverändert hoch. BfG-Wissenschaftler/-innen untersuchen im Projekt QUISS die aktuelle Situation und diskutierten diese mit der nationalen und internationalen Fachwelt.

„In den vergangenen Jahrzehnten ist die Quecksilberbelastung in den Flüssen deutlich gesunken – ein Erfolg von Umweltgesetzgebung und verbesserter Abwasserreinigung“, sagte der BfG-Wissenschaftler Dr. habil. Jan Wiederhold zu Beginn des deutschsprachigen Symposiums am 5.12.2024. Der Rückgang falle jedoch regional unterschiedlich aus, so der Koordinator des BMDV-Projekts “Quecksilber in Sedimenten und Schwebstoffen (QUISS)”.

Die Elbe und ihre Nebenflüsse Mulde und Saale weisen weiterhin deutlich höhere Quecksilber (Hg)-Werte auf als andere große Flüsse in Deutschland, etwa Rhein und Donau.

mehr: https://idw-online.de/de/news844868

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Hochschule Karlsruhe an europäischem Forschungsprojekt zur Bewältigung des Klimawandels im Alpenraum beteiligt

Gletscherschmelze, Hitzewellen und veränderte Niederschläge erfordern strategisches und transnationales Wassermanagement
Die Auswirkungen des Klimawandels machen nicht an Landesgrenzen halt. Sie zeigen sich in den Quellgebieten der Alpen, wo schmelzende Gletscher und sich verändernde Niederschlagsmuster die Flüsse und Grundwasserspeicher bedrohen. Gleichzeitig ist Wasser essenziell für zentrale alpine Wirtschaftszweige wie Energieproduktion, Landwirtschaft, Industrie und Tourismus. Das von der EU im Rahmen des Interreg-Alpenraum-Programms kofinanzierte Projekt „Waterwise“ bringt die Hochschule Karlsruhe (HKA) mit elf weiteren Partnern aus sieben Alpenländern – Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, Österreich und Slowenien – zusammen, um grenzüberschreitende Lösungen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen im Alpenraum zu entwickeln.

mehr: https://idw-online.de/de/news844876

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Im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region brechen Jugendliche ihre Ausbildung am häufigsten ab

Zwischen den Jahren 2005 und 2020 stieg die Zahl der Ausbildungsabbrüche im dualen Ausbildungssystem kontinuierlich. Der steigende Trend hat dabei eine regionale Komponente: Insbesondere im Nordosten und in der Rhein-Ruhr-Region sind die Abbruchquoten teils sehr hoch. Der Anteil der Auszubildenden, die im Jahr 2020 ihre Ausbildung abgebrochen haben, war beispielsweise in Pirmasens in Rhein-Pfalz mit 42,5 Prozent fast viermal so hoch wie in Eichstätt in Bayern mit 11,3 Prozent. Dies hängt nicht nur mit der unterschiedlichen Wirtschaftskraft, sondern auch mit Unterschieden in der Branchenstruktur zusammen. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des IAB.

Landkreise mit hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Wirtschaftskraft weisen im Mittel eine höhere Abbruchquote auf als Landkreise und kreisfreie Städte mit niedrigerer Arbeitslosigkeit, vielen offenen Stellen und einer höheren Wirtschaftskraft. Die regionale Abbruchsquote steht ebenfalls in einem Zusammenhang mit der regionalen Branchenstruktur: Dort, wo beispielsweise überproportional viele Beschäftigte im Handwerk oder in der Finanz- und Versicherungsbranche arbeiten, sind im Schnitt auch die Abbruchquoten niedriger. Im Gegensatz dazu ist die Abbruchquote in Regionen tendenziell höher, die einen hohen Anteil anderer Dienstleistungsbranchen aufweisen wie Information und Kommunikation, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen oder haushaltsnahe Dienstleistungen. Dies gilt auch für Regionen mit einem höheren Anteil an Beschäftigten im öffentlichen Dienst.

mehr: https://idw-online.de/de/news845318

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Langzeitmessungen für die Klimaforschung

Am Wochenende ist die erste GEOMAR-Expedition des Jahres gestartet: Mit der METEOR geht es für ein internationales Wissenschaftsteam von Belém (Brasilien) nach Mindelo (Cabo Verde). Die Ausfahrt hat zum Ziel, ozeanografische und meteorologische Prozesse im tropischen Atlantik zu untersuchen. Schwerpunkte sind die Beobachtung der westlichen Randstromzirkulation und Langzeitmessungen zur Atlantischen Meridionalen Umwälzbewegung (AMOC).

Am Wochenende ist die METEOR-Expedition M207 „WARD Tropics“ unter der Leitung von Dr. Rebecca Hummels, Physikalische Ozeanographin am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gestartet. Die Forschungsreise führt von Belém in Brasilien nach Mindelo auf den Kapverden. Auf der Fahrt quer über den Atlantik wird das internationale Wissenschaftsteam fünfeinhalb Wochen lang ozeanografische und meteorologische Prozesse im tropischen Atlantik untersuchen.

Der Expeditionsname steht für die drei Forschungsthemen, die auf der Ausfahrt bearbeitet werden sollen: die westliche Randstromzirkulation, die Atlantische Meridionale Umwälzbewegung (AMOC) sowie Regen und Staub im tropischen Atlantik (Western boundary circulation, AMOC, Rain and Dust in the tropical Atlantic).

mehr: https://idw-online.de/de/news845354

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Mikroben und Minerale: Wie Mikroorganismen Kalkbildung beschleunigen

Mikroorganismen sind überall und beeinflussen die Umwelt der Erde seit über 3,5 Milliarden Jahren. Welche Rolle sie bei der Bildung von Kalk spielen, haben jetzt Forschende aus Deutschland, Österreich und Taiwan entschlüsselt – zum ersten Mal in der Tiefsee statt im Labor. Als Basis diente ein fünf Meter langer Kalkkern, der bei einer Expedition gewonnen wurde. Ihre Ergebnisse hat das Autor:innenteam jetzt in der Zeitschrift Communications Earth & Environment veröffentlicht.

Mikroorganismen werden meist eher mit Zersetzungs- und Abbauprozessen in Verbindung gebracht, doch sie erleichtern und beschleunigen auch die Bildung von Mineralen, die sich sonst nur sehr langsam oder gar nicht bilden würden. Genau dieses Phänomen interessiert Forschende aus der Geologie, Geochemie sowie den Materialwissenschaften, da es für Themen in der Grundlagen- und der angewandten Forschung genutzt werden kann. Kalkminerale binden zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Atmosphäre über lange Zeiträume als Feststoff.

Methanaustritte als natürliches Labor
An sogenannten kalten Quellen treten Methan und andere Kohlenwasserstoffe aus dem Ozeanboden aus, sie bilden die Grundlage für Ökosysteme unabhängig von Sonnenlicht. Der grundlegende Prozess ist die Methanoxidation ohne Sauerstoff, die von Archaeen und Bakterien gemeinsam durchgeführt wird. „Diese Stoffwechselreaktion führt indirekt zur Kalkbildung in Sedimenten nahe dem Ozeanboden. Marine Methanquellen sind deshalb hervorragende Ökosysteme, um mikrobielle Prozesse und deren Einfluss auf Mineralbildung zu untersuchen“, erklärt Erstautor Daniel Smrzka vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften und dem Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen.

mehr: https://idw-online.de/de/news845299

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Schadstoffe in der Schifffahrt: Forschungsteam empfiehlt höhere Auflagen

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christine Achten hat die Abwässer aus Abgasreinigungssystemen, sogenannte Scrubber, auf ihre Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und deren Toxizität untersucht. Es handelt sich um eine der umfassendsten Studien zu diesem Thema. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Marine Pollution Bulletin“ veröffentlicht.

Die internationale Seeschifffahrt trägt durch Schadstoffemissionen zur Luftverschmutzung bei, insbesondere in küstennahen Gebieten und Hafenstädten. Das „Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe“ regelt unter anderem die Luftverschmutzung durch den Schiffsverkehr und legt Grenzwerte für den Schwefelgehalt in Kraftstoffen fest. Viele Schiffe sind daher mit Abgasreinigungssystemen (EGCS – Exhaust Gas Cleaning Systems; kurz: Scrubber) ausgestattet, um den Ausstoß von Schwefeloxiden zu reduzieren. Rund 25 Prozent der Welthandelsflotte nutzen diese Technik. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christine Achten von der Universität Münster hat in Kooperation mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in einer Studie die Abwässer aus solchen Scrubber-Anlagen auf ihre Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und deren Toxizität untersucht. Es handelt sich um eine der umfassendsten Studien zu diesem Thema. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Marine Pollution Bulletin“ veröffentlicht.

mehr: https://idw-online.de/de/news842846

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Wie werden lineare Unternehmen zirkulär? Neues Kreislaufwirtschaftsprojekt von Klimaschutz-Unternehmen und Uni Kassel

Im September startete das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Kooperationsprojekt „Wege zum zirkulären Geschäftsmodell“ vom Verband Klimaschutz-Unternehmen und dem Fachgebiet umweltgerechte produkte und prozesse (upp) der Universität Kassel. Beteiligt sind 13 Unternehmen aus Branchen wie Kunststoff, Logistik, Medizin, Metall oder Textil und unterschiedlicher Funktionen in Kreisläufen wie Produktion, Dienstleistungen oder Recycling. Zehn der Betriebe sind Klimaschutz-Unternehmen.

„Gerade hat das Kabinett eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Da kommen wir mit unserem Projekt genau richtig, denn die Strategie muss jetzt mit Leben gefüllt werden. Es gibt schon Unternehmen mit zirkulären Geschäftsmodellen, aber die Umstellung ist nicht einfach. Wir wollen zeigen, dass Kreislaufwirtschaft funktionieren kann, wie Unternehmen ihre linearen Geschäftsmodelle zu zirkulären transformieren und dabei voneinander lernen können“, beschreibt der Geschäftsführer der Klimaschutz-Unternehmen, Philipp Andree, den Grundgedanken des Projekts. In der Praxis scheitern Unternehmen oft an Zielkonflikten zwischen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft: „Wenn Betriebe effiziente und langlebige Produkte entwickeln, verlängern sie deren Nutzungsdauer und die Emissionen der Käufer*innen sinken. Sie tun also etwas Gutes für das Klima. Doch wenn diese langlebigen Produkte sich gut verkaufen und sie mehr produzieren, steigen ihre Emissionen. Dann haben Unternehmen, die absolute Reduktionsziele wie Science Based Targets haben, ein Problem. Denn sie müssen ihre Emissionen auch senken, wenn sie mehr produzieren. Sie gefährden also die Ziele, die sie sich gesetzt und haben prüfen lassen und im schlimmsten Fall sogar ihren Ruf als Vorreiter im Klimaschutz“, sagt Prof. Jens Hesselbach als Leiter des upp.

mehr: https://idw-online.de/de/news844540

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Klimaschutz in der Landwirtschaft wirkt unterschiedlich auf Lebensmittelpreise in reichen und armen Ländern

Landwirte bekommen immer weniger von dem, was Verbraucher für Lebensmittel bezahlen, da moderne Agrar- und Ernährungssysteme die Kosten zunehmend auf nachgelagerte Bereiche wie Verarbeitung, Transport und Vermarktung verlagern. Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, dass dieser Effekt beeinflusst, wie Lebensmittelpreise auf Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft reagieren: Während nachgelagerte Wertschöpfungsbereiche in reicheren Ländern den Anstieg der Verbraucherpreise abmildern, stellen klimaschutzbedingte Preissteigerungen bei Lebensmitteln für ärmere Länder eine größere Herausforderung dar.

„In einkommensstarken Ländern wie den USA oder Deutschland erhalten die Landwirte weniger als ein Viertel der Ausgaben für Lebensmittel, verglichen mit über 70 Prozent im Afrika südlich der Sahara, wo die landwirtschaftlichen Kosten einen größeren Teil der Lebensmittelpreise ausmachen“, sagt PIK-Wissenschaftler David Meng-Chuen Chen, Hauptautor der in Nature Food veröffentlichten Studie. „Diese Kluft unterstreicht, wie unterschiedlich die Ernährungssysteme in den verschiedenen Regionen funktionieren.“ Die Forschenden gehen davon aus, dass mit der Entwicklung der Volkswirtschaften und der Industrialisierung der Lebensmittelproduktion Landwirte einen immer geringeren Anteil der Verbraucherausgaben erhalten werden, ein Maß, das als „food share“ am Lebensmittelpreis bekannt ist.

mehr: https://idw-online.de/de/news845271

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Simulations-Tool für klimafreundliches Fernwärme-Management

Durch die Einspeisung von erneuerbaren Energien und den Trend zur Dezentralisierung werden Fernwärmenetze immer komplexer. Im Projekt »AD Net Heat« simulieren Fraunhofer-Forschende die Wärmeströme im gesamten Netz, prognostizieren Lastspitzen und helfen bei der Planung neuer Netze.

Die Stadtwerke und Wärmeversorger sollen ihre Fernwärmenetze in den kommenden Jahren auf CO2-freien Betrieb umstellen. Doch Schwankungen im Leitungsnetz, die von der Einspeisung erneuerbarer Energien ausgelöst werden, und die zunehmende Dezentralisierung erschweren die effiziente Steuerung der Netze.

Mit »AD Net Heat« haben Fraunhofer-Forschende eine Simulationssoftware entwickelt, die die Wärmeströme im Leitungsnetz nachbildet. »Das erlaubt im Live-Betrieb Prognosen über die Wärmeströme und den Bedarf an den Verbrauchsstationen. Mit diesen Daten können Stadtwerke und Energieversorger das Netz mit all seiner Dynamik in Echtzeit beobachten und steuern. Auch Lastspitzen zu verschiedenen Tageszeiten werden frühzeitig erkannt und ausgeglichen«, erklärt Dr. Matthias Eimer vom Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM. Das Fernwärmenetz wird insgesamt stabiler und der Betrieb im Alltag effizienter und kostengünstiger.

mehr: https://idw-online.de/de/news845240

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40 Jahre genetische Krebsursachenforschung

Direkter Wissenstransfer in die klinische Versorgung: Patientinnen und Patienten kommen aus ganz Deutschland in die Ambulanz für Krebsprädispositionssyndrome in der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Krebs bei Kindern und Jugendlichen ist selten. Dennoch gehören bösartige Erkrankungen in dieser Altersgruppe nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Überlebende einer Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter erleiden oftmals chronische gesundheitliche Probleme mit erhöhter Krankheits- und Sterblichkeitsrate. Der wichtigste bekannte Risikofaktor für Krebs im Kindesalter ist die genetische Krebsprädisposition. Bestimmte krankheitsassoziierte Varianten in den Genen eines Menschen erhöhen das Risiko, eine Krebserkrankung zu entwickeln. „Das Verständnis zu den Ursachen von Krebs im Kindes- und Jugendalter ist essentiell, um Krebs in dieser Altersgruppe noch besser zu behandeln, noch früher zu erkennen oder zukünftig sogar verhindern zu können“, erklärt Prof. Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der MHH.

mehr: https://idw-online.de/de/news845220

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Babybilanz 2024: Im Uniklinikum kommen 2.176 Kinder zur Welt

Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe verzeichnet 2024 mehr als 2.000 Geburten. | Das Neujahrsbaby 2025 am Uniklinikum Dresden kommt am 1. Januar um 4.58 Uhr auf die Welt.

Am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden wurden 2024 insgesamt 2.091 Geburten begleitet, bei denen 2.176 Babys (1.122 Jungen und 1.054 Mädchen) zur Welt kamen. In der Statistik stehen 83 Zwillingsgeburten sowie eine Drillingsgeburt. Damit zeigt sich erneut eine stabile Entwicklung der Geburtenzahlen am Uniklinikum und ein damit verbundener Vertrauensbeweis der Eltern in die Hochschulmedizin Dresden. Als Krankenhaus der Maximalversorgung und als einziges ostsächsisches Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe bietet das Uniklinikum ein hocherfahrenes Team, optimale Ausstattung und richtungsweisende Präventionsprojekte. Um die Familien kümmert sich ein Team aus Hebammen sowie den Expertinnen und Experten der Gynäkologie, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderkrankenpflege, Anästhesiologie und Transfusionsmedizin.

mehr: https://idw-online.de/de/news845224

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Meldungen zur Schlammbehandlung

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Dezember 2025


Einsatz von Klärschlamm als Dünger in der Landwirtschaft im Jahr 2024 erneut gesunken

– Klärschlamm wird in Deutschland immer weniger als Dünger eingesetzt, dafür zunehmend thermisch verwertet
– Klärschlammaufkommen steigt erstmals seit dem Jahr 2021 wieder an auf insgesamt 1,67 Millionen Tonnen im Jahr 2024
– Anteil der Monoverbrennung steigt gegenüber dem Vorjahr von 40 % auf 44 % des entsorgten Klärschlamms

Immer weniger Klärschlamm wird in Deutschland als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt: Im Jahr 2024 haben die kommunalen Kläranlagen rund 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt. Nur noch 12 % davon (0,20 Millionen Tonnen) wurden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren noch 30 % des Klärschlamms in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg demgegenüber der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms im Jahr 2024 auf 82 %, während der Anteil im Jahr 2009 bei 53 % gelegen hatte. Damit wurden im Jahr 2024 rund 1,37 Millionen Tonnen Klärschlamm verbrannt und unter anderem zur Energie- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Rund 80 000 Tonnen (5 %) entfielen auf andere Entsorgungswege. Im Landschaftsbau wurden rund 13 000 Tonnen (1 %) Klärschlamm verwendet.

mehr: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/12/PD25_448_32214.html

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Meldungen zur Schlammbehandlung 2024

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Januar 2024


1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm im Jahr 2023 thermisch verwertet

Insgesamt 1,63 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt – davon wurden 81 % verbrannt und 14 % als Düngemittel verwendet
Klärschlamm dient auch zur Strom- und Wärmeerzeugung, die Verbrennungsrückstände zum Teil als Füllstoff in Zementwerken 

WIESBADEN – Die kommunalen Kläranlagen in Deutschland haben im Jahr 2023 rund 1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm in die thermische Verwertung gegeben, das waren 1,2 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden damit rund 81 % der im Jahr 2023 insgesamt entsorgten Klärschlammmenge (1,63 Millionen Tonnen; -2,2 % zum Vorjahr) verbrannt. Rund 226 000 Tonnen fanden in der Landwirtschaft als Düngemittel oder im Landschaftsbau Verwendung (14 %), weitere 85 000 Tonnen entfielen auf andere Entsorgungswege (5 %).

Verbrennung von Klärschlamm dient auch der Erzeugung von Strom und Wärme
Nach Angaben der Energiestatistik erzeugten industrielle Unternehmen und kommunale Anlagen 2023 durch die Verbrennung von Klärschlamm 473,8 Millionen Kilowattstunden Strom und 852,4 Millionen Kilowattstunden Wärme. Bei den thermischen Entsorgungsverfahren spielten Klärschlammverbrennungsanlagen mit 49 % der thermisch verwerteten Klärschlammmenge (648 000 Tonnen) die wichtigste Rolle. Weitere 45 % gingen in die sogenannte thermische Mitbehandlung, also die Verbrennung von Klärschlamm zusammen mit anderen Materialien – und zwar 20 % in Kohlekraftwerke oder Kohleveredlungsanlagen (264 000 Tonnen), 13 % in Zementwerke (170 000 Tonnen) und 12 % in Abfallverbrennungsanlagen (152 000 Tonnen). Andere thermische Verfahren verwerteten die verbleibenden 6 % (78 000 Tonnen) Klärschlamm.

mehr: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/12/PD24_472_32214.html

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Organische Säuren unter der analytischen Lupe: Harmonisierung bestehender Messverfahren für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen

Faulungen und Biogasanlagen sind als witterungsunabhängige, regenerative Energiequelle ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Dabei erfordert die biologische Methanproduktion u. a. eine Überwachung der organischen Säuren. Jedoch sind die in der Praxis angewandten Messverfahren noch nicht miteinander vergleichbar. Das von der Universität der Bundeswehr München koordinierte Verbundprojekt AciDi (Acid Digester; Organische Säuren als Steuerungsparameter für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen) verfolgt das Ziel, die Verfahren zur Bestimmung des Stabilitätsparameters organische Säuren zu validieren und zu korrelieren.
Das in Faulungen und Biogasanlagen (Fermenteranlagen) erzeugte Methan wird in elektrische und thermische Energie umgewandelt. Vielfach wird aufgrund des derzeitigen Betriebes der Fermenteranlagen das vorhandene Potenzial zur Gewinnung von Energie allerdings nicht gänzlich ausgeschöpft. Betriebsweisen, welche die Methanausbeute erhöhen, bergen zudem das Risiko von Prozessinstabilitäten.
Dies kann sich ändern, wenn Prozessinstabilitäten durch einen Frühindikator angezeigt werden und sich daraus klare Betriebs- und Handlungsempfehlungen für die Betreiber ergeben. Die Konzentration an organischen Säuren ist ein geeigneter Frühindikator, da diese Säuren eine Hemmung durch die Akkumulation von Stoffwechselzwischenprodukten darstellen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von nicht standardisierten Verfahren zur Überwachung der organischen Säuren.

Anwenderbezogener Leitfaden
Der hohe Innovationsgrad von AciDi ergibt sich aus der Zusammenführung verschiedener Messverfahren und -methoden für organische Säuren. Dabei wird die neuartige Entwicklung eines Sensors integriert. Mit Abschluss von AciDi wird es für Betreiber eine allgemeingültige Leitlinie für die Bewertung von Prozessinstabilitäten geben. Erst durch die Bewertung mit Handlungsempfehlungen für die Betreiber kann aus dem Messparameter organische Säuren ein Steuerungsparameter werden. AciDi wird einen entscheidenden Beitrag mit der Erstellung der Leitlinie für die direkte Umsetzung in die Praxis schaffen. Durch die Standardisierung werden bisherige und zukünftige Forschungsergebnisse in diesem Bereich vergleichbar und damit eine Beschleunigung des Wissensgewinns in diesem Forschungsbereich zur Folge haben.
Das dreijährige Forschungsvorhaben läuft seit Januar 2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im Themenfeld „Energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe“ gefördert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Am Projekt AciDi sind neben der Universität der Bundeswehr München das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, die Hach Lange GmbH sowie die Finsterwalder Umwelttechnik GmbH & Co. KG und die ALLNET GmbH beteiligt. Das Forschungskonsortium wird zusätzlich von acht assoziierten Partnern unterstützt, die vor allem als Betreiber von Kläranlagen tätig sind.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/acidi

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Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen

Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen
Die Publikation gibt einen Überblick über die Technologien zur Schlammbehandlung bei kleinen und mittleren Kläranlagen unter Berücksichtigung der Entsorgungswege und soll bei der Planung zukünftiger Maßnahmen unterstützen.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/klaerschlammbehandlung-leitfaden
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/baukolloquium-2

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Klärschlamm: Wettrennen bei Bauprojekten und um Entsorgungsmengen

Eine Studie sieht die Gefahr von Überkapazitäten bei Anlagen. Die Folge sind drastisch sinkende Preise bei Klärschlammmengen. Der Markt steht unter Druck – mit Ausnahme von kommunalen Anlagen.
Das Marktforschungsinstitut für die Ver- und Entsorgungswirtschaft waste:research hat eine neue Auflage der Potenzialstudie „Klärschlammverwertung in Deutschland bis 2040“ herausgebracht. Der sich bereits in den Vorauflagen abzeichnende Druck auf den Markt für die Verwertung von Klärschlamm bestätigt sich.
Aufgrund der Gefahr einer bevorstehenden Überkapazität am Markt entwickelt sich der Bau von neuen Klärschlamm-Monoverbrennungsanlangen weiterhin zu einem Wettrennen…mehr:
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/klaerschlamm-wettrennen-bei-bauprojekten-und-um-entsorgungsmengen

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80 % des Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen im Jahr 2022 thermisch verwertet

Thermische Verwertung von Klärschlamm nimmt stetig zu
WIESBADEN – Der Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland wurde im Jahr 2022 zu gut 80 % (1,34 Millionen Tonnen) thermisch verwertet. Seit Beginn der Erhebung wurde damit erstmals die 80 %-Marke bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm überschritten. Nach Angaben der Energiestatistik wurden im Jahr 2022 durch die Verbrennung von Klärschlamm 132,8 Millionen kWh Strom und 355,9 Millionen kWh Wärme erzeugt.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 deutschlandweit 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt, das waren 3 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms in den vergangenen Jahren stetig. 2012 lag er noch bei 55 % und zu Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 bei 47 %. Demgegenüber sank der Anteil des in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und anderer stofflicher Verwertung eingesetzten Klärschlamms im Jahr 2022 mit 0,32 Millionen Tonnen auf gut 19 % (2012: 45 %; 2006: 53 %). Lediglich 0,5 % des Klärschlamms wurden 2022 auf anderen Wegen entsorgt.

Verschärfte Regeln zum Einsatz von Klärschlamm in der Landwirtschaft seit 2017
In der Klärschlammverordnung von 2017 wurden die Vorgaben zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft verschärft, um den Eintrag von Schadstoffen wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik in die Böden zu verringern. Für eine bessere Ressourcennutzung wird ab 2029 zusätzlich die Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm verpflichtend. Diese Rückgewinnung ist nach derzeitigem technischem Stand hauptsächlich aus den Rückständen thermischer Verfahren möglich.
Die höchsten Anteile an thermischer Verwertung in den Flächenländern hatten im Jahr 2022 Baden-Württemberg (99 %), Nordrein-Westfalen (93 %) und Bayern (89 %). Demgegenüber verzeichneten Thüringen (58 %), Niedersachsen (45 %) und Mecklenburg-Vorpommern (44 %) die niedrigsten Anteile unter den Flächenländern.

Weitere Informationen:
Die Daten zur Erhebung über die öffentliche, biologische Klärschlammentsorgung sind in den Tabellen „Abwasserentsorgung – Klärschlamm“ auf der Themenseite „Wasserwirtschaft“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie in der Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 32214-0001) abrufbar.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_485_32214.html

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Von der Kläranlage zur Kreislaufwirtschaft

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Mit dem Start des Forschungsprojekts BiAlDüB („Algenbiofilmsystem für Nährstoffrecycling aus Abwasser mit Verwertung zu landwirtschaftlichem Dünger und grünem Biogas“) will die Universität Bielefeld gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich neue Wege der nachhaltigen Abwasseraufbereitung eröffnen. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative „Nachhaltige Bioökonomie“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit rund 800.000 Euro gefördert.

Im Mittelpunkt steht ein innovatives Verfahren, das mithilfe einer in Jülich entwickelten Biofilmtechnik Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Kalium aus kommunalen Abwässern zur nachhaltigen Erzeugung von Algenbiomasse nutzt. Diese Biomasse kann direkt als ökologischer Dünger, aber auch als Substrat für die Gewinnung von Biogas und Biomethan genutzt werden – ein geschlossener Kreislauf, der Landwirtschaft, Energie und Umweltschutz miteinander verbindet.
Die wissenschaftliche Grundlage für BiAlDüB wurde durch die Arbeiten von Dr. Olga Blifernez-Klassen an der Universität Bielefeld in einem vom Landesumweltamt für Naturschutz NRW geförderten Vorgängerprojekt gelegt, in dem entscheidende Erkenntnisse zur mikrobiellen Zusammensetzung und Stabilität von Algenbiofilmen gewonnen wurden.
mehr: https://aktuell.uni-bielefeld.de/2025/12/11/von-der-klaeranlage-zur-kreislaufwirtschaft/

NANO Doku: Flüssiges Gold – Was steckt im Abwasser?

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Die Kläranlage der Zukunft ist Kraftwerk und Bioraffinerie zugleich. Sie erzeugt Strom und produziert Bioplastik, zudem gewinnt sie den äußerst knappen Nährstoff Phosphor aus Abwasser zurück. Wir gehen auf eine wissenschaftliche Schatzsuche im Abwasser.

Abwasser: Mehr als nur Abfall – eine wertvolle Ressource
Was tagtäglich durch unsere Kanalisation fließt, ist weit mehr als nur Abfall. Unser Abwasser ist eine komplexe Mischung aus Stoffen, in der sich wertvolle Ressourcen verbergen – Energie, Nährstoffe und sogar Informationen über unseren Alltag. Forschende weltweit versuchen, diesen Strom nutzbar zu machen.

Innovative Nutzung von Abwasser für eine nachhaltige Zukunft
In Hamburg entsteht derzeit eine der modernsten Abwasserwärmepumpen Europas: Sie soll künftig bis zu 39.000 Haushalte mit Heizenergie versorgen. In Oberbayern gewinnt ein Unternehmen aus Klärschlamm wertvollen Phosphor zurück – einen Rohstoff, der für die Landwirtschaft unverzichtbar ist. Die Biotechnologin Yuemei Lin von der Technischen Universität Delft entdeckte im Klärschlamm ein natürliches Polymer, das sich zu biologisch abbaubarem Kunststoff verarbeiten lässt.

Die Beispiele zeigen: Abwasser ist kein Abfallprodukt, sondern Teil mehrerer essentieller Rohstoffkreisläufe – ein Schlüssel für Energiewende, Ressourcenschutz und nachhaltiges Wirtschaften.

zum Film: https://www.3sat.de/wissen/nano-doku/251211-nano-doku-fluessiges-gold-was-steckt-im-abwasser-ndk-100.html

AQUACONSULT Anlagenbau GmbH

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AQUACONSULT Anlagenbau GmbH
Badener Straße 46
2514 Traiskirchen
Österreich

Telefon: +43 (0) 2252 41 481 0
Web: https://www.aquaconsult.at
https://www.aerostrip.at

Mail: office@aquaconsult.at

AQUACONSULT Anlagenbau GmbH steht weltweit für hocheffiziente Belüftungstechnologie in der kommunalen und industriellen Abwasserbehandlung. Die AEROSTRIP® Streifenbelüfter von AQUACONSULT kommen heute in mehr als 2.500 Kläranlagen weltweit zum Einsatz und zählen zu den etabliertesten Lösungen im Bereich feinblasiger Tiefenbelüfter.

Dank kontinuierlicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit, regelmäßig durchgeführter Leistungs- und Effizienztests sowie jahrzehntelanger Praxiserfahrung gelten die unter dem Markennamen AEROSTRIP® hergestellten Streifenbelüfter als eine der energieeffizientesten Belüftungslösungen am Markt. Sie zeichnen sich durch hohen Sauerstoffeintrag, niedrigen Energiebedarf und langfristige Betriebssicherheit aus.

Der AEROSTRIP® Type T ist das High-End-Produkt im Portfolio von AQUACONSULT. Er wurde als feinblasiger Tiefenbelüfter mit besonders niedrigem Energieverbrauch konzipiert und wird seit 1995 weltweit in kommunalen und industriellen Kläranlagen eingesetzt. Der AEROSTRIP® Type Q zählt zu den leistungsstärksten Belüftern am Markt und ist für Anwendungen mit hohen Sauerstoffanforderungen ausgelegt. Der Belüftergrundkörper besteht aus hochwertigem PVC. AEROSTRIP®-Belüfter sind auch als vorgefertigte Module mit Längen von 2 bis 4 Metern und einer Breite von 1 Meter erhältlich.

Die Herstellung der AEROSTRIP®-Belüfter erfolgt ausschließlich am Unternehmenssitz in Traiskirchen (Niederösterreich), wo rund 40 Mitarbeiter:innen beschäftigt sind. Die AQUACONSULT Anlagenbau GmbH wurde 1986 als Hersteller feinblasiger Tiefenbelüfter gegründet und ist seit 2006 Teil der SANKI Engineering Co., Ltd. Die deutsche Niederlassung in Rinnthal besteht seit 2012. Ein internationales Netzwerk erfahrener Partnerunternehmen ergänzt das Engineering-Know-how von AQUACONSULT und ermöglicht die erfolgreiche Umsetzung von Belüftungsprojekten weltweit.

Eine Übersicht aller internationalen Vertriebspartner sowie weitere Informationen zu Produkten und Anwendungen finden Sie unter www.aquaconsult.at.

Übersicht Offene Stellen

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Ausbildungsplätze
Praktikumsplätze
Facharbeiter/in
Meister/in Techniker/in
Ingenieur/in
Stellen im Ausland

Ausbildungsplätze:

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
23.11.2025Umwelttechnologe/in (w/m/d) für Abwasserbewirtschaftung36341 Lauterbach30.12.2025
16.11.2025Umwelttechnologe/in (w/m/d) für Abwasserbewirtschaftung25491 Hetlingen
09.11.2025Umwelttechnologe/in: (w/m/d) für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen60311 Frankfurt am Main28.02.2026
17.05.2025Umwelttechnologe/in (w/m/d) für Abwasserbewirtschaftung33106 Paderborn
(nach oben)

Praktikumsplätze/Studienplätze

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
19.10.2025Studentische Hilfskraft (m/w/d)32052 Herford30.06.2026
(nach oben)

Facharbeiter/in

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
23.12.2025Anlagenelektriker (m/w/d)01139 Dresden
23.12.2025Industriemechaniker (m/w/d)97421 Schweinfurt07.01.2026
23.12.2025Kanalfacharbeiter (m/w/d)97421 Schweinfurt07.01.2026
23.12.2025Laborant*in (w/m/d)80939 München18.01.2026
23.12.2025Fachkraft für den Kanalbetrieb (m/w/d)30916 Isernhagen18.01.2026
23.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik, Anlagenmechaniker*in oder Fachkraft im Metallhandwerk zum Quereinstieg (w/m/d)32791 Lage11.01.2026
23.12.2025Fachkraft für Rohr- und Kanalservice (w/m/d)32791 Lage11.01.2026
23.12.2025Elektroniker:in (m/w/d)97762 Hammelburg18.01.2026
23.12.2025Mechaniker*in76124 Karlsruhe18.01.2026
17.12.2025Elektroniker*in (d/m/w)25491 Hetlingen07.01.2026
17.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)70176 Stuttgart04.01.2026
17.12.2025Mitarbeiter im Bereich Elektrotechnik (m/w/d)17459 Seebad Ückeritz
17.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)23972 Lübow04.01.2026
17.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)76877 Offenbach an der Queich13.01.2026
17.12.2025Kanalinspekteur:in (m/w/d)48599 Gronau (Westf.)11.01.2026
17.12.2025Elektroniker/in (m/w/d)87751 Heimertingen12.01.2026
17.12.2025Elektriker (m/w/d)78050 Villingen-Schwenningen06.01.2026
17.12.2025Sachbearbeiter:in
Wasser und Abwasser (m/w/d)
21406 Melbeck18.01.2026
17.12.2025Mitarbeiter (m/w/d)64807 Dieburg18.01.2026
17.12.2025Sachbearbeitung (m/w/d)35321 Laubach11.01.2026
17.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik /
Umwelttechnologe für Abwasserbewirtschaftung
(m/w/d)
01731 Kreischa16.01.2026
17.12.2025Mechatroniker/in (m/w/d)49477 Ibbenbüren11.01.2026
17.12.2025Elektroniker/in – Betriebstechnik (w/m/d)65239 Hochheim am Main19.01.2026
17.12.2025Facharbeiter/in Metall bzw. Schlosser/in66953 Pirmasens11.01.2026
12.12.2025Elektroniker*in (m/w/d) Fachrichtung Betriebstechnik33378 Rheda-Wiedenbrück18.01.2026
12.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)33775 Versmold11.01.2026
12.12.2025Maschinist:in (w/m/d)10864 Berlin08.01.2026
12.12.2025Fachkraft Abwassertechnik
(m/w/d)
70176 Stuttgart03.01.2026
12.12.2025Klärwärter/in (m/w/d)72293 Glatten15.01.2026
12.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)23972 Lübow04.01.2026
12.12.2025Klärwärter (w/m/d)34497 Korbach04.01.2026
12.12.2025Kanalfacharbeiter (w/m/d)56068 Koblenz04.01.2026
12.12.2025Mitarbeiter (m/w/d) im Kanalbetrieb76437 Rastatt16.01.2026
12.12.2025Mechaniker/-in (m/w/d)76646 Bruchsal18.01.2026
12.12.2025Kanalwärter*in (m/w/d)67065 Ludwigshafen am Rhein08.01.2026
12.12.2025Handwerker (m/w/d)66130 Saarbrücken11.01.2026
12.12.2025Mitarbeiter (m/w/d) Verfahrenstechnik68723 Schwetzingen11.01.2026
12.12.2025Sachbearbeiter (m/w/d) Abwasser06217 Merseburg17.01.2026
06.12.2025Mitarbeiter:in Kanalbau mit Fahrertätigkeit (w/m/d)10864 Berlin07.01.2026
06.12.2025Mitarbeiter (m/w/d)
der Fachrichtung Tiefbau oder Abwassertechnik
79650 Schopfheim
06.12.2025Elektroniker/innen als Entstör-Elektriker/innen in Wechselschicht30419 Hannover31.12.2025
06.12.2025Ka­nal­rei­ni­ger/in (m/w/d)49716 Meppen05.01.2026
06.12.2025Fachkraft für Elektrik31275 Lehrte31.12.2025
06.12.2025Anlagenfahrer „Springer“55120 Mainz29.12.2025
06.12.2025Elektrofachkraft mit Vorarbeiterfunktion (m/w/d)55120 Mainz29.12.2025
06.12.2025Mitarbeiter/in Kanalunterhaltung (w/m/d)41352 Korschenbroich04.01.2026
06.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)63505 Langenselbold18.01.2026
06.12.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)24941 Flensburg18.01.2026
30.11.2025Umwelttechnologe/-technologin für Abwasserbewirtschaftung (m/w/d)23972 Lübow28.02.2026
30.11.2025Elektroniker für Betriebstechnik / Betriebselektriker oder
Mechatroniker (m/w/d)
66346 Püttlingen04.01.2026
30.11.2025Elektroniker*in – Betriebstechnik (m/w/d)31582 Nienburg (Weser)31.12.2025
30.11.2025Chemielaborant /-in (m/w/d)93047 Regensburg
30.11.2025Fachkraft (m/w/d) Reinigung von Entwässerungsanlagen / Kanalbetrieb99084 Erfurt07.01.2026
30.11.2025Spülwagenfahrer (m/w/d)07545 Gera02.01.2026
30.11.2025Sachbearbeiter/-in Systembetreuung (m/w/d)98693 Ilmenau31.01.2026
30.11.2025Fachkraft für Abwassertechnik, Ver- und Entsorger, Industriemechaniker oder Mechatroniker (m, w, d)21423 Winsen (Luhe)31.12.2025
25.11.2025Fach­kraft Ver- und Ent­sor­ger Ab­was­ser (m/w/d)53123 Bonn16.01.2026
16.11.2025Mitarbeiter für abwassertechnische Anlagen
(m/w/d)
21481 Lauenburg
16.11.2025Mitarbeiter/in (m/w/d)18437 Stralsund
16.11.2025Betriebsleitung Kläranlage
(m/w/d)
74653 Ingelfingen
09.11.2025Fachkraft für Abwassertechnik (m/w/d)53577 Neustadt (Wied)31.12.2025
02.11.2025Fach­kraft (m/w/d) Klär­werk / Ab­was­ser­tech­nik99084 Erfurt31.12.2025
(nach oben)

Meister/in Techniker/in

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
23.12.2025Kanal-, Abwassermeister/-in, Straßenbaumeister/-in oder Straßenwärtermeister/-in
(m/w/d)
59439 Holzwickede15.01.2026
23.12.2025Techn. Mitarbeiter/Techn. Mitarbeiterin (m/w/d)26160 Bad Zwischenahn02.01.2026
17.12.2025Gruppenleitung (d/m/w) Netzbetrieb25491 Hetlingen11.01.2026
17.12.2025Techniker*in Fachrichtung Umweltschutztechnik32423 Minden05.01.2026
17.12.2025Umwelttechniker/in (m/w/d)41515 Grevenbroich11.01.2026
12.12.2025Betriebsleitung Klärwerk / Abwassermeister (m/w/d)74909 Meckesheim11.01.2026
12.12.2025Abwassermeister (m/w/d)76437 Rastatt16.01.2026
06.12.2025Techniker/in oder Ingenieurin/in (m/w/d) für Tiefbau, Straßen- und Kanalbau65385 Rüdesheim am Rhein31.12.2025
06.12.2025Bautechniker:in (w/m/d)60528 Frankfurt am Main04.01.2026
06.12.2025Gruppenleitung (d/m/w) Betrieb Kläranlage25491 Hetlingen11.01.2026
06.12.2025Technischen Mitarbeiter im Bereich Tiefbau/Entwässerung (m/w/d)34246 Vellmar31.01.2026
06.12.2025Fachtechniker:in Tiefbau
(m/w/d)
55116 Mainz29.12.2025
06.12.2025Abwassermeister*in (w/m/d)32791 Lage05.01.2026
30.11.2025Bautechnik Schwerpunkt Kanalbau (m/w/d)77876 Kappelrodeck
30.11.2025Abwassermeister (m/w/d)78050 Villingen-Schwenningen31.12.2025
30.11.2025Abwassermeister (w/m/d)25980 Sylt/Westerland16.01.2026
09.11.2025Abwassermeister/in oder Techniker/in der Fachrichtung Umweltschutztechnik (m/w/d)33142 Büren11.01.2026
02.11.2025Kanalmeister*in (m/w/d)45699 Herten31.12.2025
(nach oben)

Ingenieur/in

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
23.12.2025Ingenieur*innen (m/w/d)44309 Dortmund09.01.2026
23.12.2025Bauingenieur/in (m/w/d)30916 Isernhagen18.01.2026
23.12.2025Fachanalyst*in (w/m/d)81671 München16.01.2026
23.12.2025Sachbearbeiter bzw. eine Sachbearbeiterin (m/w/d)41515 Grevenbroich29.01.2026
23.12.2025Projektingenieur*in Abwasseranlagen (m/w/d)89073 Ulm14.01.2026
23.12.2025Ingenieur*in im Bereich Abwasser- und Anlagenüberwachung48529 Nordhorn18.01.2026
23.12.2025Ingenieur/in (m/w/d)64832 Babenhausen16.01.2026
23.12.2025Leitung für die Fachabteilung Abwasserbeseitigung (m/w/d)46414 Rhede11.01.2026
23.12.2025Fachgebietsleitung Abwasserreinigung und Pumpwerke38440 Wolfsburg23.01.2026
23.12.2025Werkleiter/in (m/w/d)03119 Welzow15.01.2026
23.12.2025Bauingenieur*in76124 Karlsruhe18.01.2026
23.12.2025Elektroingenieur*in Schwerpunkt Anlagen- und Energietechnik76124 Karlsruhe18.01.2026
17.12.2025Technische Betriebsleitung Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
(m/w/d)
73252 Lenningen06.01.2026
17.12.2025Ingenieur/in (m/w/d)97422 Schweinfurt01.04.2026
17.12.2025Technische/n Mitarbeiter/in
(m/w/d)
66780 Rehlingen-Siersburg18.01.2026
17.12.2025Ingenieur*in Projektabwicklung (w/m/d)50126 Bergheim16.01.2026
17.12.2025Bauleiter (m/w/d)71063 Sindelfingen04.01.2026
17.12.2025Ingenieur Stadtentwässerung / Wasserwirtschaft (m/w/d)88339 Bad Waldsee
12.12.2025Hauptabteilungsleitung Abwasserableitung (m/w/d)65183 Wiesbaden
12.12.2025Diplom-Ingenieur/in Sachbearbeitung
Abwasser in Vollzeit (m/w/d)
76297 Stutensee31.12.2025
12.12.2025Mitarbeitende*n (d/m/w) für Grundstücksentwässerung25491 Hetlingen04.01.2026
12.12.2025Bauingenieur/in im Bereich Siedlungswasserwirtschaft
(m/w/d)
46236 Bottrop31.01.2026
12.12.2025stellv. technischen Betriebsleiter (m/w/d)57290 Neunkirchen01.02.2026
12.12.2025Abteilungsleiter*in Sonderbauwerke und Wasserbau40227 Düsseldorf08.01.2026
12.12.2025Betriebsleiter (m/w/d)68723 Schwetzingen31.01.2026
12.12.2025Umweltfachliche/n Sachbearbeiter/in Wasserwirtschaft / Abwasser
(w, m, d)
08412 Werdau11.01.2026
12.12.2025Sachbearbeiter/in (m/w/d) Indirekteinleiter und gewerbliche Abwasser31515 Wunstorf10.01.2026
06.12.2025Ingenieur:in Anlagentechnik Pumpwerke (w/m/d)10864 Berlin05.01.2026
06.12.2025Ingenieur*in der Verfahrens-/Maschinentechnik30165 Hannover04.01.2026
06.12.2025Elektroingenieur*in (m/w/d)30165 Hannover04.01.2026
06.12.2025Dipl.- Ingenieur*in / Master of Science (w/m/d)50126 Bergheim02.01.2026
06.12.2025Projektingenieur (m/w/d)42929 Wermelskirchen
06.12.2025Bachelor of Engineering (B.Eng) (m/w/d)26826 Weener31.12.2025
06.12.2025Sachbearbeiter Gewässerschutz/Abwasserbeseitigung (m/w/d)08523 Plauen08.01.2026
06.12.2025Bauingenieur / Bautechniker
(m/w/d)
56751 Polch25.01.2026
06.12.2025Ingenieur (m/w/d) im Bereich Bau und Unterhalt von abwassertechnischen Anlagen67433 Neustadt an der Weinstraße11.01.2026
06.12.2025Ingenieur (m/w/d) im Bereich Grundstücksentwässerung und Kanalnetz67433 Neustadt an der Weinstraße11.01.2026
06.12.2025Ingenieur:in (w/m/d) Automatisierungstechnik60528 Frankfurt am Main28.12.2025
30.11.2025Projektleitung (m/w/d) oder Ingenieur*in (m/w/d) für den Bereich Abwasser21493 Schwarzenbek31.12.2025
30.11.2025Leitung Planung und Verfahrenstechnik – Wasserwirtschaft (m/w/d)18246 Bützow
30.11.2025Bauingenieur/in als stellvertretende Betriebsleitung Kläranlagenplanung (m/w/d)31832 Springe04.01.2026
30.11.2025Technische Leitung für den Betrieb Kläranlagen (m/w/d)21423 Winsen (Luhe)31.01.2026
30.11.2025Mitarbeitende*n (d/m/w) für Grundstücksentwässerung25491 Hetlingen04.01.2026
30.11.2025Zertifizierter Kanalsanierungsberater / Bautechniker (m/w/d)79108 Freiburg
30.11.2025Projektingenieur /Sanierungsplaner
(m/w/d)
77876 Kappelrodeck
(nach oben)

Stellen im Ausland

Eingestellt am:Link zur Stelle:Plz/Ort:Bewerbungsfrist:
16.11.2025Heizwerkführer*in KlärschlammverwertungCH-8047 Zürich
02.11.2025Schichtleiter/in Anlagenüberwachung – Werkmeister/in Elektrotechnik (m/w)A-1110 Wien
(nach oben)

Gesucht: Abwassermeister (m/w/d)

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Der Zweckverband KMB sucht für seinen Geschäftsbereich Kläranlagenbetrieb einen

Abwassermeister (m/w/d)

Ihr Aufgabengebiet:
Das Aufgabengebiet umfasst die Mitarbeit und Mitwirkung im gesamten Betriebsablauf der Kläranlage Biblis. Sie sorgen dafür, dass die Anlagen zuverlässig sowie effizient arbeiten und die Grenzwerte eingehalten werden. Darüber hinaus nehmen Sie an der Rufbereitschaft teil.

Der Kläranlage Biblis sind folgende Anlagen zugeordnet:

  • Kläranlage Biblis (20.000 EGW)
  • 15 Abwasser- und Hochwasserpumpwerke
  • 6 Regenentlastungsanlagen

Ihr Profil:

  • Sie haben eine abgeschlossene Ausbildung als Abwassermeister und verfügen über Berufserfahrung auf vergleichbaren Kläranlagen. Eine zusätzliche Ausbildung im handwerklichen Bereich (Elektrik, Elektronik) ist von Vorteil.
  • Weitere fachliche Anforderungen sind sehr gute Kenntnisse in einschlägigen Datenverarbeitungsprogrammen (MS Office) sowie in der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) und im Prozessleitsystem (PLS).
  • Führerscheins der Klasse B ist zwingend erforderlich, der Klasse BE ist wünschenswert.
  • Sie kennen die Abläufe in der Abwasserbewirtschaftung und übernehmen gern Verantwortung für Anlagen und Prozesse. Einsatzbereitschaft, Engagement, sowie selbständiges Handeln sind für Sie selbstverständlich.
  • Sie verfügen über Teamgeist und eine klare, zuverlässige Kommunikationsfähigkeit
  • Darüber hinaus stehen Sie Weiterbildungen offen gegenüber und sind belastbar.
  • Aufgrund der Teilnahme an der Rufbereitschaft und am Bereitschaftsdienst ist die Wohnsitznahme im Verbandsgebiet bzw. der näheren Umgebung erforderlich.

Unser Angebot:

  • eine gesicherte, unbefristete Anstellung in Vollzeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt (39 Wochenstunden, 30 Urlaubstage
  • ein attraktives Vergütungsangebot: Eingruppierung je nach Qualifikation entsprechend dem TVöD-V. Es besteht die Aufstiegsmöglichkeit bis zur Entgeltgruppe 10.
  • einmal jährlich zusätzliche Jahressonderzahlung sowie eine leistungsorientierte Bezahlung (LOB)
  • betriebliche Zusatzkrankenversicherung
  • betriebliche Altersversorgung
  • flexible Arbeitszeiten im Rahmen der bestehenden Gleitzeitvereinbarung
  • ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld
  • Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten
  • kurze Entscheidungswege, sehr gutes Betriebsklima und ein herzliches, offenes Miteinander

Interessiert?
Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Zeugnisse und Tätigkeitsnachweise), die Sie bitte per E-Mail oder Post an folgende Anschrift senden:

Zweckverband KMB
– z.Hd. Frau Hiesinger persönlich –
Am Schlachthof 4
64625 Bensheim
bewerbung@kmb-bensheim.de

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Meldungen der DWA

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Dezember 2025


September 2025

Juni 2025

Mai 2025

April 2025

Januar 2025


KanalRoyal

Folge 6 mit Prof. Dr. Johannes Vogel
Demokratie. Diversität. Dialog.

Zum ersten Mal als Videocast – aufgenommen mitten im Museum, spricht Lisa Broß mit Prof. Dr. Johannes Vogel, Direktor des Museums für Naturkunde Berlin, über die Bedeutung urbaner Artenvielfalt, Citizen Science und die Rolle von Museen in der Umweltbildung.
mehr: https://www.youtube.com/watch?v=lNx047NwTHg&t=4s

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DWA-Branchenführer 2026

Mit dem DWA-Branchenführer 2026 haben wir die aktuelle Version des bewährten Kompendiums der Wasserwirtschaft veröffentlicht. Das zentrale Nachschlagewerk enthält alle relevanten Informationen und ist gedruckt, als PDF oder als interaktive Webversion kostenlos verfügbar. Druckexemplare können kostenlos über branchenfuehrer@dwa.de bezogen werden.
mehr: https://bf.dwa.de/index.php?lang=de&lv=0

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FluSeeQ: Rahmenbedingungen für bundesweite ökologische Gewässerwärmenutzung

Flüssen und Seen als wichtiger Baustein für klimaneutrale Wärmewende
Wärmequelle Wasser. In Mannheim werden bereits heute 3.500 Haushalte über eine Großwärmepumpe mit Wärme aus dem Rhein versorgt. Bis 2030 sollen dort fast 30 Prozent der Gesamtwärme für die Fernwärmeversorgung der Region aus dem Rhein entnommen werden. Bundesweit könnten Flüsse und Seen mir ihrer Wärme einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende, zur klimaneutralen Wärmeversorgung von privaten Haushalten, Gewerbe und Industrie leisten. Der Nutzen für den Klimaschutz ist immens, in Langfristszenarien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) spielen Großwärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme eine entscheidende Rolle – eine flächendeckende Umsetzung ist aber nicht in Sicht. Es fehlen klar definierte umweltregulatorische Rahmenbedingungen sowie zielgerichtet darauf aufbauende technische Lösungen. Das BMWE-Forschungsprojekt „Nutzung thermischer Potentiale von Oberflächengewässern durch Wärmeentzug mittels belastbarer Regulatorik und neuer Technologie zur Quellerschließung – FluSeeQ“ soll hier Abhilfe schaffen und die Aquathermie bundesweit vorantreiben. Beim Projektpartner Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) in Hennef wurden jetzt in einem Stakeholder-Workshop mit Vertretern aus Landesministerien, Behörden, Forschungs- und Beratungsinstituten, Herstellerfirmen, Verbänden und Anwendern Hemmnisse der Praxisumsetzung diskutiert und Lösungswege entwickelt.

mehr: https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/fluseeq-rahmenbedingungen-fuer-bundesweite-oekologische-gewaesserwaermenutzung.html

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Abwasserlose und ressourcenorientierte Toiletten wichtiger Baustein der öffentlichen Sanitärversorgung

UN-Welttoilettentag 19. November 2025: „Wir werden immer die Toilette brauchen“
Unterwegs in der Stadt, die Blase drückt, aber keine Toilette in Sicht? Frei zugängliche Toiletten sind häufig rar oder laden aufgrund des Zustandes nicht zur Benutzung ein. Dies will die Europäische Union ändern. Mit der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie fordert die EU die Kommunen in allen Mitgliedstaaten auf, einen freien Zugang zu Toiletten im öffentlichen Raum jederzeit zu gewährleisten. Ein klarer Nutzen für alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch eine gewaltige Herausforderung für die Kommunen. Eine mögliche Lösung können abwasserlose und ressourcenorientierte Toiletten darstellen. Entsprechende Systeme können autark von der Infrastruktur aufgestellt werden und ermöglichen die Nutzung der enthaltenden Wertstoffe, betonen die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und das Netzwerk für nachhaltige Sanitärsysteme (NetSan) anlässlich des Welttoilettentages der Vereinten Nationen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wir werden immer die Toilette brauchen“ steht.
mehr: https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/abwasserlose-und-ressourcenorientierte-toiletten-wichtiger-baustein-der-oeffentlichen-sanitaerversorgung.html

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37. Leistungsnachweis kommunaler Kläranlagen

Die DWA analysiert jährlich die Leistungsfähigkeit kommunaler Kläranlagen in Deutschland. Der aktuelle 37. Leistungsnachweis 2025 verfügt über eine hohe Aussagekraft: Von insgesamt 8.891 kommunalen Anlagen mit einer Ausbaukapazität von 152,1 Mio. Einwohnerwerten (E) beteiligten sich knapp 80% bezogen auf die Ausbaukapazität.
mehr: https://de.dwa.de/files/_media/content/06_SERVICE/ZahlenFaktenUmfragen/Leistungsnachweis/37_Leistungsnachweis_Daten_2024.pdf

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Bundesregierung beschließt Entwurf für Vergabebeschleunigungsgesetz

Die Bundesregierung hat Anfang August den Entwurf für ein Gesetz zur Beschleunigung der Vergabe öffentlicher Aufträge („Vergabebeschleunigungsgesetz“) beschlossen. Mit dieser Reform des Vergaberechts, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erarbeitet wurde, werden, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung, „umfangreiche Maßnahmen zur Vereinfachung, Beschleunigung und Digitalisierung im Vergaberecht umgesetzt.“

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Baden-Württemberg: Mehr Sperrmüll durch Flutschäden

Die Menge an Sperrmüll in Baden-Württemberg war 2024 höher als im Jahr zuvor, was auf die großen Schäden und damit Abfallmengen durch Starkregen und Überflutungen zurückzuführen ist, so Anfang August 2025 der Umweltstaatssekretär des Landes, Andre Baumann, bei der Vorstellung der Abfallbilanz 2024. Weiter heißt es, es gelte, die Zahl der Biogasanlagen zu erhöhen, die knapp werdenden Deponiekapazitäten auszubauen oder auch die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm auf solide Beine zu stellen.

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Dietzenbach: Illegale Abwassereinleitungen gefährden Betrieb der Kläranlage

­In den vergangenen Monaten ist es in der Kläranlage Dietzenbach (Landkreis Offenbach am Main) mehrfach zu massiven Störungen gekommen. Die Ursache: Illegale oder nicht zulässige Einleitungen von Abwässern ins städtische Kanalnetz, so die Stadtwerke Dietzenbach. Diese beeinträchtigen die biologische Reinigungsleistung der Anlage (49 500 EW) erheblich. Vermutet wird die Einleitung von chemischen Substanzen oder industriellen Rückständen. Nach Angaben von Jannis Wirth, Technischer Bereichsleiter der Stadtwerke Dietzenbach, kam der biologische Reinigungsprozess auf der Kläranlage zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Die Konzentration von Ammonium und der CSB stiegen innerhalb kürzester Zeit deutlich über die zulässigen Grenzwerte.

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Unterfranken: Zweckverband zur Klärschlammverwertung gegründet

In Würzburg wurde der neue Zweckverband Klärschlammverwertung Main-Tauber-Aisch gegründet. Rund 40 Gemeinden aus mehreren Landkreisen haben sich darin zusammengetan, um den in ihren Kläranlagen anfallenden Phosphor zurückzugewinnen. Eine besondere Rolle kommt dabei der Stadt Wertheim zu: Sie vertritt die weiteren elf beteiligten Gemeinden aus dem Main-Tauber-Kreis im Zweckverband. Der kommunale Verbund aus dem Main-Tauber-Kreis ist das zweitgrößte Mitglied im Zweckverband. Der Klärschlamm der Mitglieder soll in
einer noch zu errichtenden Trocknungsanlage in Würzburg getrocknet und dann im Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt verbrannt werden.

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Sachsen-Anhalt: 22 Millionen Euro für Umbau der Kläranlagen Karsdorf

Rund 22,5 Millionen Euro investiert der Wasser- und Abwasserverband Saale-Unstrut-Finne (WAV) in Sachsen-Anhalt in die energetische Optimierung der Kläranlage Karsdorf sowie den zusätzlichen Bau einer Photovoltaik-Freiflächenanlage dort mit 1700 Modulen und 950 kWp Leistung. Im Zusammenspiel mit einer später möglichen Erweiterung der Anlage um einen Batteriespeicher könnte die Kläranlage künftig sogar energieautark laufen. Das Vorhaben wird mit gut 9,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

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Wärme aus Abwasser: Bau einer Großwärmepumpe am Nürnberger Klärwerk

Das Abwasser im Klärwerk 1 in Nürnberg soll künftig Wärme für die Stadt liefern. Die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und die N-Ergie haben hierzu einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen. Im Zuge des gemeinsamen Projekts wird auf dem Gelände des Klärwerks 1 eine Großwärmepumpe errichtet, die dem Klarwasser vor der Einleitung in die Pegnitz die Wärmeenergie entzieht und aufbereitet in das Fernwärmenetz einspeist. Die Großwärmepumpe hat nach aktueller Entwurfsplanung eine thermische Leistung von 15 MW bei einem Stromeinsatz von rund 7 MW.

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Bundesregierung bringt neues IT-Sicherheitsgesetz auf den Weg

Das Bundeskabinett hat am 30. Juli 2025 einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Cybersicherheit beschlossen. Damit wird die zweite EU-Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS-2) in deutsches Recht umgesetzt und das bestehende IT-Sicherheitsrecht umfassend modernisiert. Künftig sollen deutlich mehr Unternehmen eine aktive Rolle beim Schutz ihrer digitalen Infrastruktur übernehmen, quer durch zentrale Wirtschaftsbereiche. Auch die Bundesverwaltung wird besser abgesichert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhält Aufsichtsinstrumente, um Unternehmen gezielter zu begleiten und die Einhaltung der Sicherheitsstandards zu überwachen.

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Ausschreibung des Umweltbundesamts zur Erregeranalytik im Abwasser: Zuschlag erteilt

Zur Zukunft der Abwasserüberwachung auf Krankheitserreger ist eine Entscheidung gefallen. Nach der öffentlichen Ausschreibung des Umweltbundesamts (UBA) zur Abwasser-Surveillance im Rahmen der Fortsetzung des Projekts AMELAG (Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung) wurde jetzt der Zuschlag erteilt: Gemeinsam übernehmen die vermicon AG und die HTS Labs Frankfurt GmbH im Jahr 2025 die mikrobiologische Analytik von Abwasserproben an 27 Standorten in zehn Bundesländern. Die restlichen Standorte werden weiterhin durch länderspezifische Lösungen betreut. Im Rahmen des Projekts AMELAG ist die Beprobung einer Vielzahl von Kläranlagen in Deutschland vorgesehen. Ziel von AMELAG ist es, Erreger wie SARS-CoV-2, Influenza-Viren und RSV frühzeitig zu identifizieren.

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Kommunalabwasserrichtlinie nicht durch Omnibus-Verfahren aushebeln

Wasserwirtschaft braucht Planungs- und Rechtssicherheit

Hennef. Die Kommunalabwasserrichtlinie darf nicht durch die Aufnahme in das Omnibus-Verfahren ausgehebelt werden. Die Siedlungswasserwirtschaft ist eine tragende Säule der Daseinsvorsorge und des Umwelt- und Gesundheitsschutzes. Die jederzeit sichere Wasserver- und Abwasserentsorgung ist ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit der Novellierung der 30 Jahre alten Kommunalabwasserrichtlinie hat die EU in einem demokratischen Verfahren einen Meilenstein für die Weiterentwicklung der Siedlungswasserwirtschaft in Europa gesetzt. „Ein Aussetzen beziehungsweise Verschieben der Richtlinie oder einzelner Teilbereiche wie der Erweiterten Herstellerverantwortung gefährdet die Rechts-, Planungs- und Investitionssicherheit der Branche und unterminiert das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der EU-Gesetzgebung“, betont Dr. Lisa Broß, Sprecherin der Geschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).

Mit der Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie hat die EU Ende 2024 den Rechtsrahmen für die Siedlungswasserwirtschaft auf neue Füße gestellt und das bestehende Regelwerk aus dem Jahr 1991 umfassend erweitert. Kernelelemente der Novellierung sind eine weitere, sogenannte vierte, Reinigungsstufe zum Abbau von Spurenstoffen wie Arzneimittelrückständen aus dem Abwasser, eine geforderte Energieneutralität der Abwasserbehandlung bis zum Jahr 2045, und die Erweiterte Herstellerverantwortung. Die Erweiterte Herstellerverantwortung sieht vor, dass die Kosten der vierten Reinigungsstufe verursachungsgerecht zu mindestens 80 Prozent von der Pharma- und Kosmetikindustrie übernommen werden müssen. Die EU begründet diese Kostenübernahmepflicht für Hersteller- und Inverkehrbringer mit eigenen Berechnungen. Danach beträgt der Anteil von Arzneimittelrückständen und Kosmetika an den Spurenstoffen im Abwasser über 90 Prozent. Mit dem bestehenden dreistufigen Abwasserbehandlungsverfahren lassen sich Spurenstoffe kaum oder gar nicht aus dem Abwasser entfernen.

Teile der Pharmaindustrie lehnen die von der EU mit der Erweiterten Herstellerverantwortung vorgeschriebene Kostenübernahme nach dem Verursacherprinzip vehement ab. Der Lobbyverband Pharma Deutschland hat bereits vor dem Europäischen Gerichtshof Klage gegen die Erweiterte Herstellerverantwortung in der Kommunalabwasserrichtlinie eingereicht. Zudem fordert Pharma Deutschland zusammen mit dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie und Pro Generika die Aufnahme der Kommunalabwasserrichtlinie in das sogenannte Omnibus-Verfahren. Ein entsprechendes Verfahren hat die EU-Kommission Anfang des Jahres für die Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), der Taxonomie-Verordnung und auch der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) vorgeschlagen. Mit der Omnibus-Verordnung sollen vor allem die Fristen verlängert und der bürokratische Aufwand für die Unternehmen verringert werden.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall lehnt eine Abänderung der Kommunalabwasserrichtlinie in dem Omnibus-Verfahren strikt ab. Änderungen könnten wesentliche Grundpfeiler aus der Richtlinie herausbrechen und das Gesamtpaket in Frage stellen. Der für die Zukunft zu realisierende Gewässerschutz würde dadurch um Jahre zurückgeworfen. Die Unternehmen der Branche, vor allem kommunale Organisationen als Betreiber der Kläranlagen und Kanalisationsnetze, brauchen Planungs-, Investitions- und Rechtssicherheit, um die notwendigen Investitionen für den Gewässerschutz fristgerecht angehen zu können. Saubere Oberflächengewässer und sauberes Grundwasser sind die Basis der Wasserversorgung in Deutschland – für private Haushalte, aber auch für Industrie und Landwirtschaft. Wasser ist das kostbarste Lebensmittel, Wasser ist aber auch ein wichtiger Standortfaktor.
Die Europäische Union hat nach intensiven Beratungen und Abstimmungen zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Ministerrat die novellierte Fassung der Kommunalabwasserrichtlinie verabschiedet. Die Positionen und Argumente aller beteiligten Branchen wurden im Gesetzgebungsprozess gehört und berücksichtigt. Forderungen, die gerade erst in Kraft getretene Richtlinie im Rahmen eines Omnibus-Verfahrens zu verschieben und aufgrund von Partikularinteressen aufzuweichen, untergraben das Vertrauen in die Arbeit der Europäischen Union und gefährdet notwendige Fortschritte beim Gewässerschutz.

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Retrospektive Screening-Untersuchung auf Biozide in Schwebstoffen an urbanen Standorten

In einem Forschungsvorhaben wurde die Biozid-Belastung von Schwebstoffen in größeren deutschen Flüssen untersucht. Die bisher spärliche Datenlage bezüglich räumlicher und zeitlicher Trends wurde um mehr Standorte, Jahre und Substanzen erweitert. Um ein möglichst detailliertes Bild über die Belastungssituation zu erhalten, wurden verschiedene urban geprägte Standorte retrospektiv über einen Zeitraum von sieben bis acht Jahren untersucht. Dafür wurden 23 ausgewählte Biozide quantitativ bestimmt und weitere priorisierte Biozide mittels einer Screeningmethode auf ihr Vorkommen überprüft. 16 der 23 Biozide wurden nachgewiesen – davon zehn Verbindungen in sämtlichen Proben. Dies verdeutlicht die ubiquitäre Belastung von Schwebstoffen mit Bioziden. Die Ergebnisse der Studie sind in der Reihe Texte des Umweltbundesamts (55/2025) veröffentlicht:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/retrospektive-screening-untersuchung-auf-biozide-in

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Biobeton und Dünger aus Urin

Forschende aus drei Instituten der Universität Stuttgart haben mittels mikrobieller Prozesse umweltfreundlichen Biobeton aus Urin als Teil einer Wertschöpfungskette „Abwasser – Biobeton – Düngemittel“ hergestellt. Nach der Verlängerung des Projekts „SimBioZe: Simultane Biozement- und Düngemittelherstellung aus Abwasser“ durch das baden-­ württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stehen jetzt Produktoptimierungen und ein Praxistest an.

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Zwischen zu viel und zu wenig Wasser – Impulspapier zur Wasserspeicherung erschienen

Wie umgehen mit zunehmender Trockenheit im Wechsel mit Starkregen und Hochwasser? Und wie kann das überschüssige Wasser bei anhaltenden Niederschlägen in der Landschaft und in Siedlungen gespeichert werden, damit es in Trockenperioden verfügbar ist? Seit 2022 erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse“ (WaX) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wie die Auswirkungen von Wasserextremen auf die Gesellschaft und den natürlichen Lebensraum begrenzt werden können. In einem Impulspapier wurden nun übergreifende Erkenntnisse zur Wasserspeicherung veröffentlicht, ergänzt durch eine Steckbriefsammlung mit Best-Practice-Beispielen.
https://www.bmbf-wax.de
https://www.bmbf-wax.de/ergebnisse-publikationen/wax-veroeffentlichungen
https://www.bmbf-wax.de/querschnittsthemen/wasserspeicherung/steckbriefe

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Förderung für Kommunen: Neue Konzepte für nachhaltige Klimaanpassung und Natürlichen Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Förderaufruf zur Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (DAS) veröffentlicht. Bis zum 15. August 2025 können sich Kommunen um eine Förderung zur Erstellung von Konzepten für nachhaltige Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz bewerben. Aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Kommunen erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager*innen, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen.
https://www.z-u-g.org/das/ank-das-foerderaufruf-2025

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Förderung für Projekte zur kreislauffähigen Wertschöpfung

Auf Initiative Deutschlands und Kanadas hat die europäische Forschungsinitiative Eureka einen internationalen Förderaufruf für Forschungs- und Innovationsprojekte zu kreislauffähiger Wertschöpfung angekündigt. Voraussichtlich sind 18 Länder aus Europa, Nord- und Südamerika und Asien beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Beteiligung von deutschen Einrichtungen an internationalen Projektkonsortien. Projektanträge können vom 12.Juni bis 30. September 2025 eingereicht werden. Um die Suche nach Projektpartnerinnen und -partnern zu unterstützen, gibt es eine Matchmaking-Plattform. Kontaktstelle für die europäische Forschungsinitiative Eureka in Deutschland ist das Eureka-Büro im DLR-Projektträger im Auftrag des BMBF:
https://www.eureka.dlr.de
https://eurekanetwork.org

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Bewerbungen als KUMAS-Leitprojekt gesucht

Bis zum 31. August 2025 läuft die Frist zur Bewerbung als KUMAS-Leitprojekt. Seit seiner Gründung im Jahr 1998 unterstützt KUMAS – Kompetenzzentrum Umwelt e. V . Umweltprojekte in ganz Bayern mit einem eigenen Umweltpreis, der Auszeichnung „Offizielles Leitprojekt des KUMAS Umweltnetzwerks“. KUMAS zeichnet damit innovative Verfahren, Produkte, Dienstleistungen, Anlagen, Entwicklungen oder Forschungsergebnisse aus, die in besonderem Maß geeignet sind, Umweltkompetenz zu demonstrieren.
https://www.kumas.de/category/leitprojekte

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Neues Portal des Deutschen Wetterdienstes zu Naturgefahren und Folgen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat das neue „Naturgefahrenportal“ live geschaltet. In dem Portal im Internet können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit aktuell über mögliche Naturgefahren wie Hochwasser oder Sturmflut an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort in Deutschland informieren. Um das Portal zu realisieren, wurde 2024 das DWD-Gesetz geändert. Diese Änderung schaffte die Rechtsgrundlage dafür, dass der DWD die Bevölkerung besser vor Gefahren durch Extremwetter warnen und das Naturgefahrenportal betreiben kann.

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Regionalbüros zum natürlichen Klimaschutz gegründet

Mit dem Start von Regionalbüros in bislang 13 Bundesländern (Stand Anfang April 2025) geht das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums weiter in die Fläche. Um Projekte zum natürlichen Klimaschutz schnell und passgenau auf den Weg zu bringen und mit Maßnahmen der Landesebene zu verzahnen, werden in den Ländern Regionalbüros zum Natürlichen Klimaschutz eingerichtet. Sie bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen Bund, Ländern und den Akteurinnen vor Ort. Als regionale Anlaufstellen beraten sie Kommunen, Verbände, Flächeneigentümerinnen sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Maßnahmen für den Natürlichen Klimaschutz in Zusammenarbeit mit dem im Oktober 2023 eröffneten bundesweiten Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz (KNK). Das Bundesamt für Naturschutz koordiniert die Umsetzung der Regionalbüros.
https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz
https://www.bfn.de/thema/aktionsprogramm-natuerlicher-klimaschutz
https://www.kompetenzzentrum-nk.de

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Wasserrechtliches Verfahren zur Erteilung einer neuen Erlaubnis für die Volkswagen AG gestartet

Die Volkswagen AG am Standort Wolfsburg hat beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Erteilung einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis beantragt. VW verfügt am genannten Standort über eine wasserrechtliche Erlaubnis für Einleitungen in die Aller, die bis Ende 2025 befristet ist. Die neue wasserrechtliche Erlaubnis soll ab Januar 2026 die Einleitung von gereinigtem Abwasser, Niederschlagswasser so wie Grundwasser aus Baugruben und Grundwassersanierungsanlagen in die Aller sowie in den Grundwasserleiter ermöglichen. Seit Anfang Mai 2025 wird das entsprechende Erlaubnisverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit durchgeführt, wie der NLWKN mitteilt. Der Landesbetrieb ist mit seinem Aufgabenbereich „Wasserwirtschaftliche Zulassungen“ für die Prüfung entsprechender Erlaubnisanträge nach den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes zuständig.
www.nlwkn.niedersachsen.de/aktuelle-zulassungsverfahren

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Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Stavenhagen eingeweiht

Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat am 8. Mai 2025 ihre neue Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) am Standort Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) eingeweiht. Die Anlage verfügt über eine Behandlungskapazität von bis zu 160 000 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz pro Jahr und ist so dimensioniert, dass sie sämtliche kommunalen Klärschlämme in Mecklenburg Vorpommern thermisch verwerten kann. Ein wesentlicher Mehrwert des Standorts liegt in der energetischen Nutzung: Die bei der Verbrennung ent- stehende Abwärme wird künftig als klimafreundliche Fernwärme in das Wärmenetz der Stadt Stavenhagen eingespeist. Die Leitungsbauarbeiten zur Verbindung der KVA mit dem Fernwärmenetz sowie der Ausbau des Fernwärmenetzes in der Stadt laufen bereits. Ab 2026 soll Fernwärme bereitgestellt werden. Mit der Einweihung in Stavenhagen hat EEW nun die Dritte von fünf genehmigten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen vollständig in Betrieb genommen.

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Weniger Mikroplastik in die Umwelt: Einigung von Parlament und EU-Staaten

Künftig soll weniger Mikroplastik durch die unbeabsichtigte Freisetzung von Kunststoffgranulat in die Umwelt gelangen. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten im Rat der EU haben eine vorläufige Einigung auf entsprechende Maßnahmen erzieht. Die neuen Vorgaben sollen die Verluste von Kunststoffpellets um bis zu 74 Prozent verringern. Derzeit landen viele Kunststoffpellets aufgrund unvorsichtigen Umgangs im Meer. Kunststoffpellets verunreinigen Wasser und Boden, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen, und schädigen Ökosysteme und die biologische Vielfalt.

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Schutz des Grundwassers: Neue Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen Bundesregierung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Ende April 2025 beim Oberverwaltungsgericht in Münster Klage gegen die Bundesregierung eingereicht, da diese es ihrer Meinung nach bislang versäumt hat, das Nationale Nitrataktionsprogramm vorschriftsgemäß auf seine gewässerschützende Wirkung zu überprüfen. Die aktuellen Maßnahmen sind aus Sicht der DUH nicht ausreichend, um die Vorgaben der Nitratrichtlinie umzusetzen. Mit der nun eingereichten Klage fordert die DUH von der kommenden Bundesregierung die Überprüfung und Fortschreibung des Programms, damit die Verschmutzung des Wassers mit Nitrat und Phosphor endlich beendet wird.

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EU-Abgeordnete fordern mutigere Maßnahmen zur Stärkung der Wasserresilienz

Das Europäische Parlament hat Empfehlungen für die europäische Wasserresilienz-Strategie angenommen. In ihrem Bericht fordern die Abgeordneten eine ehrgeizige Strategie für die EU, um ihre Wasserressourcen effizienter zu bewirtschaften und besser auf die aktuellen wasserbezogenen Herausforderungen zu reagieren. In dem Text heißt es, dass Wasser nicht nur für das Leben und die Gesundheit der Menschen unerlässlich ist, sondern auch für die europäische Wirtschaft, Wettbewerbsfähigkeit und die Bemühungen um die Anpassung an den Klimawandel.

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Vierte Reinigungsstufe: Knapp 80 Prozent der Deutschen unterstützen Kostenbeteiligung der Pharma- und Kosmetik-Industrie

Eine repräsentative Umfrage unter 5000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland im Auftrag des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) zeigt: Fast 80 Prozent der Deutschen unterstützen die Beteiligung der Pharma- und Kosmetikindustrie an den Kosten für eine zusätzliche Reinigungsstufe in Kläranlagen. Bislang müssen die Bürger und Wirtschaft allein für die Kosten der Abwasserreinigung über ihre Gebühren aufkommen – obwohl sie im Gegensatz zu den Herstellern selbst gar keine wasserschonenderen Produkte entwickeln können. Künftig sollen gemäß der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie die Hersteller sich an den Kosten beteiligen, wogegen Pharma- und Kosmetikindustrie auch rechtlich vorgehen.

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Abwasser-Surveilliance: Neues Dashboard der EU zur Verfolgung von Infektionskrankheiten

Das neue European Wastewater Surveilliance Dashboard bietet nahezu Echtzeit-Einblicke in die Ausbreitung von Krankheitserregern, so die EU-Kommission und das Joint Research Centre (JRC) in einer Mitteilung Ende Januar 2025. Das Dashboard zeigt Daten aus der gesamten EU an, indem bestehende nationale und forschungsbasierte Dashboards zusammengeführt werden. So sollen die Gesundheitsbehörden bei ihren Bemühungen unterstützt werden, Krankheitsausbrüche zu verfolgen, vorherzusagen und umgehend darauf zu reagieren.

Das Dashboard wurde vom EU Wastewater Observatory for Public Health des JRC in Zusammenarbeit mit der europäischen Health Emergency Prepardness and Response Authority (HERA) entwickelt. Gemäß der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen die Mitgliedstaaten künftig nationale Systeme für die Überwachung des kommunalen Abwassers zur Überwachung der Parameter der öffentlichen Gesundheit einrichten, um im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine rasche Entscheidungsfindung zu unterstützen. Durch die Verfolgung der Verbreitung von Krankheitserregern kann die abwasserbasierte Überwachung den Gesundheitsbehörden einen Vorsprung bei der Identifizierung potenzieller Krankheitswellen verschaffen und bekannte Virusvarianten erkennen, bevor sie in klinischen Umgebungen auftreten.

mehr: https://www.gfa-news.de/news/abwasser-surveilliance-neues-dashboard-der-eu-zur-verfolgung-von-infektionskrankheiten

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Biber helfen bei der Klimaanpassung: Sächsisch-tschechisches Forschungsprojekt BI-BOB gestartet

Die TU Dresden startet gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und Tschechien das Forschungsprojekt BIBOB zur Untersuchung der Rolle von Bibern bei der Klimaanpassung. Die Aktivitäten von Bibern können dazu beitragen, den Wasserhaushalt in Landschaften zu stabilisieren, die Artenvielfalt zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu stärken. In der Grenzregion Sachsen-Tschechien sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar.

Durch den Bau von Dämmen verändern Biber die hydrologischen und hydraulischen Bedingungen in kleineren Fließgewässern teilweise drastisch. Biberdämme helfen somit, das Wasser sowohl ober- als auch unterirdisch zu speichern und gleichmäßiger abzugeben, sodass die Auswirkungen von Überschwemmungen und Trockenheit gemildert werden können.

mehr: https://www.gfa-news.de/news/biber-helfen-bei-der-klimaanpassung-saechsisch-tschechisches-forschungsprojekt-bi-bob-gestartet

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VDMA: Exporte von Wasser und Abwassertechnik verbleiben auf hohem Niveau

Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland ist im Jahr 2024 weltweit nahezu ebenso stark nachgefragt war wie im Vorjahr. Das teilte der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate mit. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten sowie Investitionszurückhaltung vielerorts, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr von rund 1,3 Milliarden Euro erneut fast erreicht werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 sanken die Ausfuhren der Branche um 0,8 Prozent, und
damit weniger als im gesamten Maschinenbau (minus 5,1 Prozent) oder für den gesamten deutschen Außenhandel (minus 1,7 Prozent).
Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU-Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht um 0,9 Prozent auf 631 Millionen Euro. Damit wurden 49 Prozent aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU-Staaten ausgeführt. Für die ebenfalls wichtige Abnehmerregion Nordamerika (plus 23,1 Prozent) steht eine noch deutliche positivere Veränderungsrate zu Buche,
für das Sonstige Europa (minus 6,5 Prozent) und Ostasien (minus 12,1 Prozent) ist eine negative Entwicklung zu konstatieren.
Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleinen Absatzregionen Mittelamerika (plus 84,5 Prozent), Sonstiges Afrika (plus 50,6 Prozent) und Australien-Ozeanien (plus 23,9 Prozent). Die stärksten Rückgänge wurden in Nordafrika (minus
40,5 Prozent) und Südostasien (minus 35,6 Prozent) verbucht Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2024 die Ausfuhren in sechs Märkte positiv und in vier Märkte negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 9 der wichtigsten Absatzmärkte vor Spanien.
Verändert wurde auch die Rangfolge der fünf wichtigsten Exportmärkte. Mittlerweile führen die USA die Rangfolge an. Wasser- und Abwassertechnik im Wert von 115 Millionen Euro wurden 2024 aus Deutschland in die USA geliefert.

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Bayern: RZWas-Förderung wird fortgesetzt

Die Kommunen in Bayern werden auch weiterhin bei den Pflichtaufgaben Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch den Freistaat unterstützt. Dazu werden die Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) zum 1. April 2025 nahtlos fortgeführt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 1. April in München. Die Förderung wasserwirtschaftlicher Projekte nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) ist die bedeutendste Förderrichtlinie im Bereich
des Umweltministeriums. Jährlich werden bis zu 180 Millionen Euro an Zuwendungen an die bayerischen Kommunen für den nichtstaatlichen Wasserbau und für Härtefälle bei der Sanierung kommunaler Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie für Pilot- und
Sonderprogramme bewilligt. Die neuen Richtlinien „RZWas 2025“ gelten bis zum 31.Dezember 2028. Eine zentrale Neuerung ist beispielsweise der neue Fördergegenstand für die interkommunale Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Betriebsführung.

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Niederschlagsdaten präzise akustisch erfassen und Wettervorhersagen verbessern

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT (Ilmenau) hat gemeinsam mit der Pan Acoustics GmbH aus Wolfenbüttel das Forschungsprojekt „lokalRAIN“ gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines akustischen Regensensors und eines kostengünstigen
Sensornetzwerks zur präzisen Erfassung und Übertragung von Niederschlagsdaten in Echtzeit. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und läuft bis Juni 2026.
Die Idee ist es, die akustischen Schwingungen, die beim Aufprall der Regentropfen auf Oberflächen entstehen, mit Schwingungsaufnehmern zu erfassen und mit Methoden des maschinellen Lernens und Deep Learning in Echtzeit auszuwerten. Basierend auf dieser Idee wollen die Forschenden am Beispiel eines Photovoltaikmoduls ein neues Sensorsystem zur Erfassung und Analyse von räumlich verteiltem Niederschlag entwickeln. Dafür soll neben einer Technologie für effizientes maschinelles Lernen auch eine kosten- und energieoptimierte Rechenhardware für den Einsatz in der Sensorik entwickelt werden.

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Grauwasser für grüne Städte: Reallabor in Weimar

Fassadenbegrünungen könnten den urbanen Raum beleben und zugleich das Mikroklima verbessern. Wie können die modernen Stadtpflanzen ressourcenschonend bewässert werden? Mit Grauwasser, lautet ein Forschungsansatz aus Weimar. Um die langfristigen Effekte
wissenschaftlich zu erproben, erhält das Verbundprojekt „Reallabor GrayToGreen“ unter Leitung der Bauhaus-Universität Weimar bis 2027 rund 770000 Euro Fördermittel von der Thüringer Aufbaubank. Neben der Bauhaus-Universität Weimar ist das IAB-Institut für angewandte Bauforschung Weimar als Kooperationspartner beteiligt.
Der Ansatz: Gering verschmutztes Abwasser, das beispielsweise beim Duschen, Baden, Hände- oder Wäschewaschen entsteht, wird durch ein integriertes Reinigungssubstrat aufbereitet und zur Bewässerung wieder nutzbar gemacht. Zusätzlich erzeugen vorgehängte, bewegliche Photovoltaik-Elemente Energie und schützen die dahinter wachsenden Pflanzen vor Hitze, Starkregen oder Wind. Ein Prototyp der sogenannten „vertikalen Klimakläranlage“ (VertiKKA) steht seit September 2024 in Weimar
Durch Langzeitversuche unter realen Bedingungen soll die Reinigungsleistung optimiert und die Anlage technologisch weiterentwickelt werden.

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Niedersachsen: Offene Liste von Ingenieurbüros, die im Starkregenbereich tätig sind

Auf Wunsch der Mitglieder des Starkregen-Netzwerks Niedersachsen gibt die Kommunale Umwelt-AktioN (UAN) im Frühjahr 2025 eine offene Liste der Ingenieurbüros heraus, die im Bereich Starkregen tätig sind. Ziel dieser Liste ist es, den Netzwerkmitgliedern Ansprechpartner zu nennen, die bei der Erstellung kommunaler Starkregenvorsorgekonzepte helfen können, auch im Hinblick auf die aktuelle Förderrichtlinie kommunale Starkregenvorsorge in Niedersachsen.
Diese Liste der Ingenieurbüros wird eine offene Liste sein, ohne fachliche Prüfung durch die UAN und ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit. Ingenieurbüros, die auf dieser Liste geführt werden möchten, melden sich per E-Mail: starkregen@uan.de
https://www.uan.de/starkregen-netzwerk

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Mit neuem Regenwassermanagement: Gendarmenmarkt wiedereröffnet

Der Berliner Gendarmenmarkt ist wiedereröffnet. In rund zweijähriger Bauzeit wurden unter anderem neue Strom-, Trink- und Abwasserleitungen unter der Platzfläche verlegt. Mit einem wirtschaftlich effizienten und innovativen Regenwassermanagement ist der Platz zukünftig auch ein Vorreiter für die klimaangepasste Schwammstadt, so die Berliner Senatsverwaltung. Dank eines Regenwassermanagement-Systems wird der Niederschlag gespeichert, über einen Substratfilter gereinigt und an den darunterliegenden Boden abgegeben. Das Fassungsvermögen der unterirdischen Anlage beträgt 480 Kubikmeter. Der Gendarmenmarkt zählt zu den wichtigsten Touristen-Hotspots in Berlin. Daher wurde das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro zu 90 Prozent von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert. Die Mittel stammen aus dem Bund-Länder-Förderprogramm zur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), ergänzt durch Landesmittel.

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Vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Bickenbach in Betrieb genommen

Auf der Kläranlage Bickenbach (32000 EW) in Hessen wurde Anfang April 2025 eine vierte Reinigungsstufe offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage entfernt Mikroverunreinigungen wie Medikamentenreste, Haushaltschemikalien und Hormone mit einer Kombination aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration aus dem Abwasser und trägt so zum Schutz der Gewässer im Hessischen Ried bei.
Die Emschergenossenschaft hat auf der Kläranlage Dortmund-Deusen eine vierte Reinigungsstufe zur Eliminierung von
Spurenstoffen in Betrieb genommen. Das Klärwerk, ausgelegt für 705000 Einwohnerwerte, wurde seit 2022 um eine Pulveraktivkohledosierung mit Tuchfiltration erweitert. Die Pulveraktivkohle – täglich zwei Tonnen – bindet die Schadstoffe. Im Tuchfilter wird die Kohle mitsamt den an sie adsorbierten Schadstoffen zurückgehalten. Mit einer Filterfläche von insgesamt 2880 Quadratmetern, verteilt auf 24 Becken, handelt es sich bei der Anlage in Dortmund-Deusen um die weltweit größte Tuchfiltration. Darüber hinaus erhält die Kläranlage eine weitere Belüftung, die zwischen der Pulveraktivkohledosierung und der Tuchfiltration angeordnet ist. Mit dieser zusätzlichen Belüftung will die Emschergenossenschaft zur Förderung von Gewässerlebewesen den Sauerstoffeintrag in die Emscher erhöhen.
Zur offiziellen Inbetriebnahme am 4. April 2025 kam Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte die Nachrüstung und Optimierung der Kläranlage sowie die energetische Verbesserung mit 31,4 Millionen Euro – das entspricht ca. 70 Prozent der Gesamtkosten der Spurenstoffelimination. Die Zuwendungen erfolgten aus der Förderrichtlinie „Zuwendungen des Landes NRW für eine Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II (ResA II)“. Die Abwicklung der Förderung erfolgte gemäß der Richtlinie über die NRW.BANK.

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Hessen: Zehn Millionen Euro Förderung für vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Langen

Das Land Hessen fördert mit rund 10,6 Millionen Euro den Bau einer vierten Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Langen. Hier sollen zukünftig mittels granulierter Aktivkohle Spurenstoffe wie Medikamente und Chemikalien entfernt werden. Neben der Errichtung einer Spurenstoffelimination wird auch eine verbesserte Phosphorelimination gefördert. Das Hessische Ried, in dem die Kläranlage Langen liegt, ist wasserwirtschaftlich besonders sensibel. Viele Gewässer führen bei Niedrigwasser fast ausschließlich geklärtes Abwasser. Zudem wird hier ein großer Teil des Trinkwassers für die RheinMain-Region aus dem Grundwasser gewonnen.

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Gutachten: 800 Milliarden Euro für sichere Wasser- und Abwasserinfrastruktur bis 2045 notwendig

In den nächsten 20 Jahren muss die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland 800 Milliarden Euro investieren, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Diese Zahl nennt eine Studie von Becker Büttner Held Rechtsanwälte Steuerberater Unternehmensberater PartGmbB, die im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) erstellt und am 10. März 2025 veröffentlicht wurde.
Heute investiert die Branche den Autoren der Studie zufolge jährlich 10 Milliarden Euro, um ihre Netze und Anlagen zu erhalten und an den Klimawandel anzupassen. Die Studie zeigt jedoch, dass die Investitionen auf durchschnittlich 40 Milliarden Euro pro Jahr steigen müssen, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Bis 2045 ergibt sich daraus eine Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro, wobei etwa 65 Prozent auf die Abwasserentsorgung und 35 Prozent auf die Trinkwasserversorgung entfallen.
Als Gründe für den steigenden Investitionsbedarf nennt die Studie: Die Infrastrukturen kämen vielfach an das Ende ihrer Nutzungsdauer und müssten gleichzeitig an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Die Gutachter schätzen die zusätzlichen Investitionskosten allein für die beschleunigten Anpassungen an den Klimawandel auf 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro.
Theoretisch bedeute dies einen Investitionsbedarf von 10000 Euro pro Kopf in den nächsten 20 Jahren. Allerdings werden die Kosten über die Nutzungsdauer der Anlagen und Netze abgeschrieben und von allen Nutzern der Infrastruktur getragen, sodass die Kunden jährlich nur einen Teil der Investitionen tragen.

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Pharmaunternehmen klagen wegen Herstellerverantwortung in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie

Pharma Deutschland und sechs Mitgliedsunternehmen gehen juristisch gegen die EU-Kommunalabwasserrichtlinie vor und haben Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben. Pharma Deutschland wird diesen Klagen als Streithelfer beitreten. Dafür wird der Verband einen entsprechenden Antrag beim Gericht der Europäischen Union stellen. Das teilte Pharma Deutschland am 10. März 2025 mit. Der Europäische Verband Medicines for Europe unterstützt das Vorhaben ebenfalls. Die Pharmaunternehmen stören sich an der erweiterten Herstellerverantwortung, nach der ihre Industrie einen großen Anteil der Kosten der Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen übernehmen soll. Ebenfalls am 10. März teilte der Verband Cosmetics Europe mit, dass auch er Klage wegen der Herstellerverantwortung eingereicht hat.

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Membranbelegung: Stilllegung der Kläranlage Titz-Rödingen

Der Erftverband (Nordrhein-Westfalen) plant die Stilllegung der Kläranlage Titz-Rödingen und die Überleitung der dort anfallenden Abwasser zur leistungsfähigeren und größeren Kläranlage Elsdorf. Die Kläranlage Titz-Rödingen wurde Ende der 1990er-Jahre mit dem damals innovativen Membranbelebungsverfahren als Pilotanlage ausgebaut. Die Erfahrungen mit dieser Anlage haben entscheidend zur Etablierung dieser Technik in Deutschland beigetragen. Nach mehr als 25 Jahren Betrieb hat die Anlage nun das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Der Energieverbrauch der Anlage ist nach heutigen Maßstäben zu hoch, viele Neuerungen und Verbesserungen des Membranverfahrens lassen sich in der vorhandenen Anlage nicht mehr realisieren, sodass eine umfangreiche Sanierung nach Mitteilung des Erftverbands nicht mehr sinnvoll erscheint.

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Extremwetter: Hamburg stellt umfassende Strategie zur Klimaanpassung vor

Der Hamburger Senat hat Ende Februar 2025 eine neue Strategie beschlossen, um Hamburg auf die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Die Strategie legt den Grundstein für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen, um die Bevölkerung, die
Wirtschaft und die Umwelt vor Gefährdungen durch Extremwetterereignisse wie Sturmfluten, Starkregen, Hitze und Dürre zu schützen, die Funktionsfähigkeit der Stadt zu gewährleisten, die Lebensqualität zu bewahren und die private Eigenvorsorge zu stärken.
www.hamburg.de/go/extremwetter
www.hamburg.de/go/870690

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Sachsen-Anhalt: Umweltministerium unterstützt Projekt zur Phosphorrückgewinnung

Im Chemiepark Schkopau im Saalekreis wird in den kommenden zwei Jahren eine Anlage zur Phosphorrückgewinnung entstehen. Unterstützung erhält die dort tätige Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Partner EasyMining und Gelsenwasser, vom Umweltministerium Sachsen-Anhalt, das das Projekt mit 27 Millionen Euro aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU fördert. Den entsprechenden Bescheid hat Landesumweltminister Armin Willingmann am 13. Februar 2025 überreicht.
Die Gesamtinvestition für die Anlage liegt im hohem zweistelligen Millionenbereich, sie soll Anfang 2027 in Betrieb gehen. Am Standort soll nach Angaben der Unternehmen erstmals die „Ash-2Phos-Technik“ zur Phosphorrückgewinnung eingesetzt werden. Der aus Klärschlammasche gewonnene Phosphor soll eine hochwertige Qualität haben und kann den Angaben zufolge direkt sowohl als Düngemittel, aber auch in der chemischen Industrie eingesetzt werden. Mit dem Verfahren könnten auch weitere nutzbare Stoffe gewonnen werden, wie
zum Beispiel Eisen(III)chlorid für den Wiedereinsatz als Fällmittel auf Kläranlagen und Sand.

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Natürlicher Klimaschutz in Kommunen: Neustart und Erweiterung des BMUV-Förderprogramms

Das Bundesumweltministerium und die KfW setzen die im vergangenen Jahr im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) gestartete und stark nachgefragte Fördermaßnahme „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ fort. Neu hinzugekommen ist die Finanzierung von Entsiegelungsmaßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bodenfunktionen. Die Förderung von Entsiegelungskonzepten für bebaute Räume soll die vorhandenen Potenziale zur Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen erschließen. Gleichzeitig sollen Hitzestress sowie Lufttrockenheit im Siedlungsraum anhaltend reduziert werden. Für 2025 stehen für das neue Förderfenster insgesamt 178 Millionen Euro bereit, davon etwa 33 Millionen Euro für Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepte.
2025 stehen für das neue Förderfenster insgesamt 178 Millionen Euro bereit, davon etwa 33 Millionen Euro für Entsiegelungsmaßnahmen und -konzepte.

https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz

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Klimaschutz als Sicherheitspolitik: Erste nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung veröffentlicht

Klimapolitik ist Sicherheitspolitik – das verdeutlicht die Nationale interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung (NiKE), die am 12. Februar 2025 veröffentlicht und im Anschluss auf der Münchner Sicherheitskonferenz offiziell vorgestellt wurde. Die Analyse zeigt, wie die Klimakrise die Sicherheit in Deutschland und Europa bedroht. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, sagte dazu „Gesetzlicher Auftrag des BND ist es, außen- und sicherheitspolitische Entwicklungen zu erkennen und zu analysieren. Dabei ist der Klimawandel ein zunehmend wichtiger Faktor, der ohnehin schon bestehende Herausforderungen für Gesellschaften auf der ganzen Welt weiter verschärft. Wenn wir uns ein realistisches Bild von Sicherheitsrisiken für die Bundesrepublik Deutschland machen wollen, müssen wir die
vielfältigen und weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen und auch die Klimapolitik weltweit mit einbeziehen. Der BND sieht die Folgen des Klimawandels wie Destabilisierung und Migration neben einem aggressiv-expansiven Russland, weltpolitischen
Ambitionen Chinas, zunehmenden Cyber-Gefahren sowie dem weiterhin virulenten internationalen Terrorismus als eine der fünf großen externen Bedrohungen für unser Land.“ Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium der Verteidigung hatten im Zuge der Nationalen Sicherheitsstrategie ein unabhängiges Konsortium, bestehend aus dem Metis Institute für Strategie und Vorausschau der Universität der Bundeswehr München, dem Think Tankadelphi sowie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), beauftragt, eine nationale, interdisziplinäre Klima-Risikoeinschätzung (NiKE) zu erarbeiten. Auch der BND war beteiligt. Deutschland ist mit der Studie internationaler Vorreiter und nach den USA das zweite Land weltweit, das eine solche systematische Untersuchung beauftragt.
Download der Studie:
https://metis.unibw.de/assets/pdf/National_Interdisciplinary_Climate_Risk_Assessment.pdf

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Hessen: Mehr als zehn Millionen Euro vierte Reinigungsstufe in Weiterstadt

Die Kläranlage Weiterstadt (Hessen) wird um eine Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen erweitert. Einen Förderbescheid des Landes in Höhe von rund 10,3 Millionen Euro hat Umweltstaatssekretär Michael Ruhl am 19. Februar 2025 übergeben. Neben der Erwterung um eine Reinigungsstufe werden gleichzeitig Maßnahmen zur verbesserten Phosphorelimination umgesetzt.
Auch diese Maßnahmen werden durch das Land Hessen gefördert. Geplant sind in Weiterstadt eine Flockungsfiltration sowie eine Aktivkohle- und Ozonbehandlung.

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Klärwerk Augsburg bekommt vierte Reinigungsstufe

Der Freistaat Bayern fördert am Klärwerk Augsburg den Bau einer vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen mit bis zu 19,8 Millionen Euro. Den entsprechenden Förderbescheid hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 26. Februar 2025 in Augsburg übergeben. Von den rund 2300 Kläranlagen in Bayern sollen, derzeit noch auf freiwilliger Basis, etwa 90 strategisch ausgewählte Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Dreizehn Kläranlagen, darunter das Augsburger Klärwerk, wurden als besonders relevant identifiziert. Im Ergebnis können so mit nur vier Prozent der Kläranlagen 40 Prozent des bayerischen Abwassers weitestgehend gereinigt werden, so das Landesumweltministerium in einer Mitteilung.
www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/spurenstoffe.htm

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Abwasser-Surveilliance: Neues Dashboard der EU zur Verfolgung von Infektionskrankheiten

Das neue European Wastewater Surveilliance Dashboard bietet nahezu Echtzeit- Einblicke in die Ausbreitung von Krankheitserregern, so die EU-Kommission und das Joint Research Centre (JRC) in einer Mitteilung Ende Januar 2025. Das Dashboard zeigt Daten aus der gesamten EU an, indem bestehende nationale und forschungsbasierte Dashboards zusammengeführt werden. So sollen die Gesundheitsbehörden bei ihren Bemühungen unterstützt werden, Krankheitsausbrüche zu verfolgen, vorherzusagen und umgehend darauf zu reagieren.
Das Dashboard wurde vom EU Wastewater Observatory for Public Health des JRC in Zusammenarbeit mit der europäischen Health Emergency Prepardness and Response Authority (HERA) entwickelt. Gemäß der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen die
Mitgliedstaaten künftig nationale Systeme für die Überwachung des kommunalen Abwassers zur Überwachung der Parameter der öffentlichen Gesundheit einrichten, um im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine rasche Entscheidungsfindung zu unterstützen. Durch die Verfolgung der Verbreitung von Krankheitserregern kann die abwasserbasierte Überwachung den Gesundheitsbehörden einen Vorsprung bei der Identifizierung potenzieller Krankheitswellen verschaffen und bekannte Virusvarianten erkennen, bevor sie in klinischen Umgebungen auftreten. Das European Wastewater Surveillance Dashboard enthält derzeit Daten zu drei wichtigen Krankheitserregern [SARS-CoV-2, Respiratory Syncytial Virus (RSV) und Influenza] in elf europäischen Ländern. Das Dashboard könnte auch Datenquellen aus anderen Weltregionen im Rahmen des Global Consortium for Wastewater and Environmental Surveillance for Public Health (GLOWACON) verbinden.
https://wastewater-observatory.jrc.ec.europa.eu

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EU-Überwachungsliste für Oberflächengewässer aktualisiert

Die EU-Kommission hat eine neue Beobachtungsliste von Stoffen in Oberflächengewässern angenommen, die im Verdacht stehen, eine Gefahr für die Umwelt und die menschliche Gesundheit darzustellen. Die Liste enthält zwölf Stoffe, darunter Pestizide und Arzneimittel,
ein Sonnenschutzmittel und ein Antioxidationsmittel, das in Reifen verwendet wird. Die Mitgliedstaaten werden die gelisteten Stoffe mindestens in den nächsten zwei Jahren an einer begrenzten Anzahl von Überwachungsstationen in ausgewählten repräsentativen Oberflächengewässern überwachen, um Daten über ihre Konzentrationen und ihr Vorkommen in der Umwelt zu erhalten.
https://data.europa.eu/doi/10.2760/956398

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Neuorganisation der Stadtentwässerung und Trinkwasserversorgung in Bremen beschlossen

Die Stadtentwässerung in Bremen soll zum Jahr 2029, wenn die bestehenden Verträge auslaufen, neuorganisiert werden. Das hat der Senat in Bremen am 11.Februar 2025 beschlossen. In einem Gutachten aus dem vergangenen Jahr wird die sogenannte Variante I2b als die Variante herausgearbeitet, die die Gebühren zahlenden und der Stadt die meisten Vorteile bringe. Dabei übernimmt die kommunale Hand die Anteile an der hanseWasser GmbH vollständig. Hier sei- en wirtschaftliche Vorteile in Millionenhöhe zu erwarten. Eine Bedingung für das Eintreten dieser wirtschaftlichen Vorteile ist das Entfallen der Umsatzsteuer. Ob die dafür notwendigen steuerrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, wird durch das zuständige Finanzamt geprüft werden. Sollten diese Voraussetzungen nicht bestätigt werden, kommt auch die Neuausschreibung eines Kooperationsmodells unter Beteiligung eines privatwirtschaftlichen Partners in Betracht. Mit der Übernahme der heute nicht der Stadtgemeinde Bremen gehörenden Gesellschaftsanteile an der hanseWasser Bremen GmbH soll die operative Organisation der Stadtentwässerung zum 1. Januar 2029 bestehen bleiben. Das gut funktionierende Unternehmen bliebe also weitgehend erhalten und die Interessen der Mitarbeitenden der hanseWasser Bremen GmbH blieben wirksam berücksichtigt.
Bei der Trinkwasserversorgung läuft der Konzessionsvertrag mit der wesernetz Bremen GmbH automatisch Ende 2028 aus. Bisher ist nicht die Stadt Bremen Vertragspartnerin der niedersächsischen Wasservorlieferanten, sondern die swb AG als Holdinggesellschaft der wesernetz Bremen GmbH. Das Gutachten schlägt vor, dass die Stadt Bremen künftig in die Trinkwasserbezugsverträge eintritt. In Zeiten der Klimakrise und einer damit verbunden erhöhten Nutzungskonkurrenz um Wasser könnten sich so mehr Einflussmöglichkeiten für die Stadt Bremen ergeben. Daher wird diese Variante nun als Vorzugsvariante weiter geprüft. Hinsichtlich der eigentlichen Trinkwasserbelieferung an die einzelnen Haushalte in Bremen und des dafür erforderlichen Netzbetriebs ist erneut eine Konzessionsvergabe im Rahmen einer Ausschreibung vorgesehen. Die konkreten Planungsschritte werden in einer Staatsrätelenkungsgruppe festgelegt. Insgesamt hatte ein Gutachten 22 Organisationsformen für die Stadtentwässerung und die Trinkwasserversorgung in der Stadt Bremen untersucht. Abgeprüft wurden quantitative Kriterien wie die Wirtschaftlichkeit, aber auch qualitative Kriterien. Zu nennen ist hier unter anderem die Frage, wie viel Einfluss die Kommune künftig auf die Stadtentwässerung und Trinkwasserversorgung erhält. Die vom Senat ausgewählten Varianten sollen nun in der nächsten Phase weiter vorangebracht werden.

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Geschäftsführung von Hamburg Wasser verlängert Verträge nicht

Hamburg Wasser steht vor Veränderungen in der Geschäftsführung: Ingo Hannemann, Sprecher der Geschäftsführung und Technischer Geschäftsführer, und Gesine Strohmeyer, Kaufmännische Geschäftsführerin des Unternehmens, haben dem Aufsichtsrat des Unternehmens am 6. März 2025 mitgeteilt, dass sie ihre zum Jahresende auslaufenden Verträge nicht verlängern werden. Gesine Strohmeyer und Ingo Hannemann haben dabei betont, dass sie dem Unternehmen bis zur Klärung der Nachfolge zur Verfügung stehen.
Ingo Hannemann ist seit Januar 2018 Technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser. Seit September 2021 ist er zudem als Sprecher der Geschäftsführung tätig. Der studierte Elektrotechniker verfügt über langjährige Erfahrung in der Energie- und Wasserbranche. Gesine
Strohmeyer ist seit Dezember 2022 Kaufmännische Geschäftsführerin bei Ham- burg Wasser. Davor war sie seit 2015 zunächst sechs Jahre lang Verbandsvorsteherin beim Zweckverband Ostholstein (ZVO), ehe sie dort die Geschäftsführung der Wasser- und Energiesparte über- nahm. Seit 2003 ist sie als Geschäftsführerin in Unternehmen der Wasserversorgung tätig.

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Branchenleitfaden Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die DWA hat gemeinsam mit dem BDEW, dem DVGW und dem VKU den „Branchenleitfaden der deutschen Wasserwirtschaft zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS (European Sustainability Reporting Standards)“ vorgelegt. Der Leitfaden dient als Überblicks- und Einstiegsinstrument für eine erste Beschäftigung mit den ESRS auf Unternehmensebene und kann als unterstützendes Nachschlagewerk und Orientierung im Zuge der eigenen Berichterstattung genutzt werden. Der Leitfaden unterstützt die Unternehmen der Wasserwirtschaft bei der individuellen Nachhaltigkeitsberichterstattung und gliedert sich in zwei Hauptteile. Teil A enthält eine Zusammenfassung der relevanten Anforderungen an einen Nachhaltigkeitsbericht nach ESRS sowie eine Erläuterung der entwickelten Methodik zur Wesentlichkeitsanalyse. Teil B geht auf die einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte sowie auf deren Bedeutung für die Wasserwirtschaft dezidiert ein. Ergänzt wird der eigentliche Leitfaden durch ein Excel-Tool, das von den Unternehmen der Trink- und Abwasserbranche kostenfrei für die eigene Wesentlichkeitsanalyse und anschließende Ermittlung der Berichtspunkte genutzt werden kann. Auf deutscher Ebene fehlt bis heute ein verabschiedetes Gesetz zur Umsetzung der „EU Corporate Sustainability Reporting Directive“. In diesem CSRD- Umsetzungsgesetz sollen die notwendigen Anpassungen in der Bilanzrichtlinie und dem Handelsgesetzbuch sowie der Transparenz- und Abschlussprüfungsrichtlinie festgelegt werden, auch um Klarheit für einige kommunale Unternehmen zu schaffen. Der Branchenleitfaden baut auf der bisherigen europäischen Beschlusslage zu den ESRS-Standards auf, die per delegiertem Rechtsakt unmittelbare Gültigkeit haben

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Bau einer Großwärmepumpe am Klärwerk Hannover

In Hannover beginnen die Infrastrukturmaßnahmen für den Anschluss einer Großwärmepumpe an das Strom- und Fernwärmenetz. Die Anlage wird auf dem Gelände des städtischen Klärwerks im Stadtteil Herrenhausen voraussichtlich ab dem Jahr 2027 zur Wärmeversorgung Hannovers auf Basis erneuerbarer Energien beitragen. Insgesamt investiert der kommunale Energiedienstleister enercity 56 Millionen Euro für Infrastruktur und Wärmepumpenanlage, die eine thermische Leistung von 30 Megawatt haben wird. Das Energiepotenzial des Abwassers wird genutzt, um das für die Fernwärme benötigte Wasser auf eine Betriebstemperatur von 95 °C Grad Celsius zu erwärmen. Das Projekt wird durch die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt und mit insgesamt 22,5 Millionen Euro gefördert. Die nun anstehenden Baumaßnahmen umfassen die Fernwärmeleitungen sowie die Stromversorgung der Wärmepumpe und haben eine Länge von mehr als vier Kilometer. Einen Teil dieser Arbeiten machen zudem spezielle Bohrarbeiten aus, bei denen die Leine an drei Stellen in einer Tiefe von rund zehn Metern unterhalb der Sohle unterquert wird. Durch diese Tunnel werden Rohrstränge gezogen, durch die die Fernwärme- und Stromleitungen führen werden. Fernwärme ist elementarer Baustein der Wärmeplanung für die Landeshauptstadt Hannover. Ziel ist, bis Mitte der 2030er-Jahre Klimaneutralität in der Erzeugung zu erreichen. Insgesamt werden künftig 14 nachhaltige Wärmequellen das Fernwärmenetz der Landeshauptstadt speisen. Das Portfolio umfasst unter anderem Lösungen wie Klärschlammverwertung, Klarwasser- und Flussgroßwärmepumpen, Biomethan-Blockheizkraftwerke sowie ein Biomasse-Heizkraftwerk und Geothermie. Bis 2040 sollen rund 18 000 Gebäude in Hannover von klimaneutraler Fernwärme profitieren – fünfmal so viele wie heute. Bundesregierung sieht Gefahren für europäisches Normungssystem Nach Ansicht der Bundesregierung werden im Amtsblatt der EU veröffentlichte harmonisierte europäische Normen nicht generell Teil des Unionsrechts, auch wenn die EU-Kommission aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofes eine andere Meinung vertritt. Dies erklärt die Bundesregierung in der Antwort
(Bundestags-Drucksache 20/15026) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Auch ein im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz 2020 erstelltes Rechtsgutachten einer spezialisierten Rechtsanwaltskanzlei zum europäischen System der harmonisierten Normen sei zu dem Schluss gekommen, dass harmonisierte Normen nicht mit dem sonstigen Unionsrecht gleichzusetzen seien und keine Rechtsakte der Europäischen Kommission darstellen würden. Auf die Frage nach den Konsequenzen des sogenannten „Malamud-Urteils“ vom März 2024, mit dem bisher vier harmonisierte europäische Normen kostenfrei veröffentlicht werden mussten, erklärt die Bundesregierung, durch das Urteil und die Einsehbarkeit von harmonisierten europäischen Normen könne mittelbar die Finanzierung des privatwirtschaftlichen Systems der europäischen Normung insgesamt in Frage gestellt werden. Alternative Finanzierungsquellen wie durch die öffentliche Hand würden dem „wirtschaftsgetriebenen und innovationspolitischen Charakter“ der privatwirtschaftlichen Normung widersprechen und zudem die Steuerzahler belasten. Eine rein unternehmerische Finanzierung der Normung kann nach Ansicht der Regierung eine Zutrittsbarriere für kleine und mittlere Unternehmen darstellen. Zu den weiteren möglichen Folgen heißt es in der Antwort, das Urteil könne die Zusammenarbeit mit den internationalen Normungsorganisationen, der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) und der Internationalen Kommission (IEC), beeinträchtigen. Die europäischen Normungsorganisationen, das Europäische Komitee für Normung (CEN) und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC), würden internationale Normen übernehmen, um europäische und internationale Normen in Einklang zu halten. Sollten ISO und IEC ihre Zustimmung zur Übernahme verweigern, um ihre Normen urheberrechtlich und ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen, könnte dies zu einer Abwei- chung europäischer Normen von internationalen Normen führen. Dies könne den weltweiten Marktzugang für europäische Unternehmen erschweren. ISO und IEC hätten bereits Verletzungen ihrer Urheberrechte gerichtlich geltend gemacht, berichtet die Bundesregierung.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/150/2015026.pdf

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UBA-Bericht zu nicht-chemischen Alternativen der Schädlingsbekämpfung erschienen

Das Umweltbundesamt hat den Abschlussbericht „Nicht-chemische Alternativen der Schädlingsbekämpfung: Methoden zur Prüfung und Bewertung von nichtchemischen Verfahren zur Bekämpfung von Nagetieren“ veröffentlicht (Reihe Texte, 33/2025). Nagetierfallen sind eine umwelt- und tierfreundliche Alternative zu chemischen Giften (Rodentizide), die häufig bei einer Bekämpfung von Mäusen und Ratten eingesetzt werden. Nagetierfallen unterliegen in Deutschland aber keiner Zulassung, sodass bisher wenig über deren Wirksakeit und tierschutzgerechte Tötungswirkung bekannt ist. In einem Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde ein Messgerät entwickelt, mit dem vor allem die mechanischen Kräfte von Schlagfallen gemessen werden können.
Mit dieser Methode können zukünftig ungeeignete Fallen anhand ihrer technischen Parameter ausgeschlossen werden, bevor diese in den Tierversuch gehen.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/nicht-chemische-alternativen-der 

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EU-Kommunalabwasserrichtlinie: Deutsche Pharmaverbände kritisieren „einseitige Kostenbelastung“

Die deutschen Pharmaverbände Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Pharma Deutschland und Pro Generika fordern eine Aufnahme der EU-Kommunalabwasserrichtlinie in eines der sogenannten Omnibus-Verfahren. Dafür haben die Verbände ein Schreiben an die Europäische Kommission und die Vorsitzenden der deutschen Gruppen des Europäischen Parlamentes geschickt. Das Omnibus-Verfahren ist ein Instrument der Europäischen Kommission zur Simplifizierung und Nachbesserung von bestehenden Rechtsakten. Aus Sicht de drei Pharmaverbände müssen schnelle Verbesserungen an zentralen Kritikpunkten der Richtlinie erreicht werden. Die Verbände befürchten, dass die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung hohe unkalkulierbare Kosten erzeugt und die Versorgung mit Human-Arzneimitteln in Europa bedroht.
Zentrale Elemente der Kommunalabwasserrichtlinie, die die Finanzierung einer vierten Klärstufe betreffen, seien bis heute nicht ausgearbeitet worden. Für die Hersteller von Human-Arzneimitteln führe das bei den kommenden Ausschreibungen mit den gesetzlichen Krankenkassen, die eine Laufzeit von zwei bis drei Jahren haben, zu einer nicht überschaubaren Planungs- und Rechtsunsicherheit. Die Verbände warnen davor, dass bereits Ende dieses Jahres die ersten Folgen der Erweiterten Herstellerverantwortung auftreten können, wenn sich betroffene Unternehmen nicht mehr auf die Bieterverfahren bewerben werden, da sie wegen der zusätzlichen Kosten durch die Richtlinie Wirkstoffe zukünftig nicht mehr auskömmlich produzieren können. Dies werde, insbesondere in der Basisversorgung, Lieferengpässe zur Folge haben, weshalb die Verbände jetzt von der Europäischen Kommission schnelles Handeln fordern.
Aus Sicht der Pharmaverbände muss das System der erweiterten Herstellerverantwortung in einem Omnibus-Verfahren durch ein praktikables Gebührensystem zur Finanzierung einer vierten Klärstufe ersetzt werden. Ein Beispiel für einen praktikablen Weg sei die Schweiz. Dort würden die Kosten einer vierten Klärstufe in die gesetzlichen Abwassergebühren aufgenommen.

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DWA-Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 „Verantwortung für die Lebensgrundlagen übernehmen“

Mit elf Kernforderungen wendet sich die DWA an die Parteien zur Bundestagswahl und an eine neue Bundesregierung. Die Schwerpunkte bilden Forderungen im Zusammenhang mit der Klimafolgenanpassung und der Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Dazu betont Dr.-Ing. Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung: „Klima- und Umweltschutz sind von der bundespolitischen Agenda gestrichen. Ob Wahlplakate oder Kanzlerduelle, umweltpolitische Themen werden weder diskutiert noch werden Lösungen angeboten. Klimaschutz und Klimaanpassung dulden aber keinen Aufschub. Wir brauchen eine Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung, um Deutschland klimasicher aufzustellen. Wasser spielt dabei eine Schlüsselrolle. Wir brauchen bundesweite verbindliche Regeln für eine Hochwasser- und Starkregenvorsorge, um Überflutungsschäden zu vermeiden oder mindestens deutlich zu vermindern. Und wir brauchen eine pragmatische Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, um unsere Gewässer bestmöglich und effizient vor Schadstoffeinleitungen zu schützen. Klima- und Umweltschutz sind keine zweitrangigen Themen, Klima- und Umweltschutz müssen im Fokus der Wahlentscheidung und im Fokus der folgenden Koalitionsgespräche stehen.“
www.dwa.de/positionen

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Kölner Design Preis für Photobioreaktor

Die Arbeit „Kühe machen Mühe“ von Theresa Tropschuh, Absolventin der Köln International School of Design (KISD) der TH Köln wurde am 21. November 2024 im Rahmen des Köln Design Preises mit dem ersten Preis, dotiert mit 1200 Euro, ausgezeichnet. Mit einem interdisziplinären Ansatz aus Design und Ingenieurwissenschaften entwickelte die Preisträgerin eine Möglichkeit, Abwässer aus der landwirtschaftlichen Kuhhaltung wie Kuh-Urin zu behandeln. So entstand das Modell eines Photobioreaktors, der Nährstoffe mithilfe von Mikroalgen und Bakterien in Biomasse umwandelt. Zudem setzt der Reaktor Sauerstoff aus Kohlendioxid frei. Der Kölner Design Preis wird von der Prof. Dr.-Ing. R. G. Winkler-Stiftung ausgelobt. Er würdigt herausragende Abschlussarbeiten der Designstudiengänge an Kölner Hochschulen.

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Poliovirus im Abwasser von drei EU-Ländern nachgewiesen

In drei EU-Ländern wurde in mehreren Abwasserproben zwischen September und November 2024 das Poliovirus nachgewiesen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hat daraufhin alle relevanten Interessenträger aufgefordert, die Situation wachsam zu beobachten und weiterhin eine strenge Überwachung und Impfung durchzuführen. Das ECDC empfiehlt, dass die Gesundheitsbehörden in der EU sensible und effiziente Überwachungssysteme, einschließlich Umweltüberwachung, aufrechterhalten. Europa ist seit 2002 poliofrei.

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Abwasserzweckverbände können sich bei eigener Einleitung nicht auf die Vorschriften zur Kleineinleitung berufen

Abwasserzweckverbände können sich bei eigener Einleitung nicht auf die Vorschriften zur Kleineinleitung berufen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht am 13. November 2024 entschieden (BVerwG 9 C 3.23). Geklagt hatten zwei Abwasserzweckverbände mit Sitz in Sachsen. In dem einen Verfahren wendet sich der Kläger gegen die Festsetzung einer Abwasserabgabe im Veranlagungsjahr 2016 für die Einleitung von Schmutzwasser über die von ihm betriebene Kleinkläranlage Pyrna. Der andere Kläger wendet sich gegen die Festsetzung einer Abwasserabgabe im Veranlagungsjahr 2006 für die Einleitung aus drei Kanaleinleitstellen in Rochlitz. Beide Kläger tragen vor, dass sie nur in kleinen Mengen Abwasser einleiteten und sich deshalb auf die aus ihrer Sicht günstigere Bestimmung des § 8 Abwasserabgabengesetz (AbwAG) berufen könnten. Dieser sieht zur Vereinfachung unter bestimmten Voraussetzungen für Kleineinleitungen von Schmutzwasser statt einer Bemessung nach der Schädlichkeit Pauschalierungen bis hin zu einer vollständigen Abgabefreiheit vor. Auf die Revisionen des Freistaats Sachsen in zweiter Instanz hat das Bundesverwaltungsgericht die Abgabenerhebung in der praktizierten Form, also die Berechnung nach der Schädlichkeit, für rechtmäßig erklärt. Entgegen der Ansicht des Berufungsgerichts können sich die Kläger nicht auf die Ausnahmevorschrift des § 8 AbwAG berufen. Diese greift nach ihrem klaren Wortlaut nur ein, wenn es sich um Einleitungen von
Schmutzwasser handelt, für das eine Körperschaft des öffentlichen Rechts „an Stelle der Einleiter“ abgabepflichtig ist. Die Kläger sind hier aber nicht stellvertretend für fremde Einleitungen abgabepflichtig, sondern werden – für das unmittelbare Verbringen von Abwasser in Gewässer – selbst als Einleiter in Anspruch genommen. Diese gesetzliche Differenzierung ist auch sachgerecht, weil die Abwasserzweckverbände die Abwasserbeseitigung nach ihren Vorstellungen organisieren und gegebenenfalls optimieren können, während Privathaushalte ihren Anschluss an die öffentliche Kanalisation nicht erzwingen können. Zudem bedürfen die Zweckverbände keiner Vereinfachung, wenn sie nicht für fremde, sondern für eigene Einleitungen abgabenpflichtig sind. Hiermit wird auch dem Lenkungszweck eines bestmöglichen Gewässerschutzes Rechnung getragen.

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IFAT Munich ab 2026 einen Tag kürzer

Die IFAT Munich findet zukünftig Montag bis Donnerstag statt, im Jahr 2026 vom 4. bis 7. Mai. Das teilt die Messe München „nach umfangreicher Auswertung sowie in Abstimmung mit Unternehmen und Verbänden“ mit. „Durch die neue Laufzeit gewinnt die IFAT Munich weiter an Effizienz“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Gleichzeitig schonen wir damit die Ressourcen unserer Austeller und Besucher. Das anstehende Jubiläum im Jahr 2026 – 60 Jahre IFAT Munich – haben wir zum Anlass genommen, um Abläufe zu optimieren und vor diesem Hintergrund die Messe-Laufzeit angepasst.“ Im Jahr 2026 wird die IFAT Munich auch mit einer geänderten Selbstbeschreibung auftreten. Künftig firmiert die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft unter dem Titel: IFAT Munich: Solutions for Water, Recycling and Circularity.

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Pharmaindustrie zweifelt an Kostenprognosen des VKU zur vierten Reinigungsstufe

Pharma Deutschland, ein Branchenverband der Pharmaindustrie, stellt die Kostenschätzungen des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) zur Einführung der vierten Reinigungsstufe im Rahmen der EU-Kommunalabwasserrichtlinie infrage. Der Verband meint, eine aktuelle Analyse von ihm zeige, dass die in der VKU-Studie (Herstellerverantwortung: Was kostet die Pflicht zur vierten Reinigungsstufe?) prognostizierten Bau- und Betriebskosten deutlich unter den tatsächlich veranschlagten Kosten lägen. Dazu hat Pharma Deutschland die Annahmen der VKU-Studie zu den Aufbau-, Bau- und Betriebskosten mit öffentlichen Daten von 25 zwischen 2018 und 2024
geplanten sowie bereits gebauten Klärwerksprojekten verglichen. Für den Bau und Betrieb der vierten Klärstufe kalkuliert die VKU-Studie eine Gesamtkostenspanne von 0,40 Euro bis 2,60 Euro pro Kubikmeter Abwasser, abhängig von der jeweiligen Klärwerksgröße. Die von Pharma Deutschland untersuchten Klärwerksprojekte unterschiedlicher Größe wiesen dagegen bereits für den Bau Kostenspannen von 2,02–3,91 Euro pro Kubikmeter Abwasser auf. Auch bei den Gesamtbaukosten klafft eine Lücke: Während der VKU von 4 Milliarden Euro für 570 Klärwerke ausgeht, liegen die Hochrechnungen durch Pharma Deutschland auf Basis realer Projektkosten bei 10,5 Milliarden Euro. Pharma Deutschland meint weiter, dass die Umsetzung der vierten Reinigungsstufe und damit verbundene Folgen für die Pharmaindustrie bisher massiv von der Bundesregierung unterschätzt würden und fordert daher die künftige Bundesregierung auf, bei der nationalen Umsetzung der Richtlinie in den Dialog mit der Pharmaindustrie zu treten.
Anfang November 2024 hatten Pharma Deutschland und weitere Branchenverbände bereits kritisiert, dass die Hersteller von Humanpharmazeutika und Kosmetika durch die neue Kommunalabwasserrichtlinie verpflichtet werden, mindestens 80 Prozent der Kosten zum Aufbau der vierten Reinigungsstufe zu tragen. Die damit zu entfernenden Verunreinigungen würden auch aus anderen Bereichen – etwa aus Pflanzenschutzoder Reinigungsmitteln oder aus dem Verkehr – stammen.

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Open-Source-Software zur Erkennung von Cyberattacken

Cyberangriffe haben sich zu einem großen Risiko für Unternehmen und andere Organisationen entwickelt. Um Datendiebstahl, Sabotage und Erpressung vorzubeugen, nutzen viele Firmen und Behörden deshalb Sicherheitsinformations- und Ereignismanagement-Systeme (SIEM), die Cyberattacken mithilfe von Detektionsregeln bzw. Signaturen entdecken können. Forschende des Fraunhofer FKIE haben jedoch in umfangreichen Tests nachgewiesen, dass Angreifende viele solcher Signaturen leicht umgehen können. Ein neues Open-Source-System des Fraunhofer FKIE soll hier Abhilfe schaffen: Auf Basis von KI erkennt AMIDES (Adaptive Misuse Detection System) Angriffe, die klassische Signaturen übersehen. Die frei verfügbare Open-Source-Software wendet sich vor allem an größere Organisationen, die bereits über ein zentrales Sicherheitsmonitoring verfügen und dieses verbessern möchten. Die Software führt eine Merkmalsextraktion auf Daten sicherheitsrelevanter Ereignisse durch, zum Beispiel auf der Befehlszeile neu gestarteter Programme Mithilfe von Machine Learning werden dann Befehlszeilen erkannt, die denen ähneln, auf die die Detektionsregeln anschlagen, die aber nicht genau diese Signaturen treffen. In diesem Fall würde AMIDES einen Alarm auslösen. Der Ansatz wird als adaptive Missbrauchserkennung bezeichnet, da er sich an die Zielumgebung anpasst, indem er auf ihr Normalverhalten trainiert wird, um potenzielle Angriffe von harmlosen Ereignissen richtig zu unterscheiden. Im Rahmen eines umfangreichen Tests mit Echtdaten einer deutschen Behörde konnte AMIDES bereits evaluiert werden. Mit seiner Standardempfindlichkeit erkannte AMIDES erfolgreich 70 Prozent der Umgehungsversuche ohne Fehlalarme. In puncto Geschwindigkeit zeigten die Messungen, dass das System schnell genug für den Livebetrieb auch in sehr großen Unternehmensnetzen ist.

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Regierungsentwurf des KRITISDachgesetzes vorgelegt

Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes zur Umsetzung der CER-Richtlinie der EU und zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen vorgelegt (Bundestags-Drucksache 20/13961). Mit diesem Gesetzentwurf soll laut Bundesinnenministerium erstmals bundesweit festgelegt werden, welche Unternehmen und Einrichtungen Teil der kritischen Infrastruktur sind. Außerdem enthält es den Angaben zufolge Mindeststandards für den physischen Schutz der kritischen Infrastrukturen und sieht eine Meldepflicht für Vorfälle vor.

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Cybersicherheit und Resilienz kritischer Einrichtungen

EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland
Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland und weitere 22 Mitgliedstaaten eingeleitet, weil sie die NIS-2 Richtlinie zur Cybersicherheit nicht vollständig umgesetzt haben. In einem weiteren Fall geht es um die Umsetzung der Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen („CERRichtlinie“). Hier hat die Kommission Deutschland und weitere 23 Mitgliedstaaten aufgefordert, die vereinbarten Vorschriften zum Schutz kritischer Infrastrukturen umzusetzen. Die betreffenden Mitgliedstaaten haben zwei Monate Zeit, um auf die Aufforderungsschreiben zu antworten. Die Mitgliedstaaten mussten die NIS2-Richtlinie bis zum 17. Oktober 2024 in nationales Recht umsetzen. Mit der NIS2-Richtlinie soll ein hohes Cybersicherheitsniveau in der gesamten EU sichergestellt werden. Sie gilt für Einrichtungen
in wesentlichen Sektoren wie öffentlichen elektronischen Kommunikationsdiensten, aber auch in den Bereichen Abwasser- und Abfallbewirtschaftung und öffentliche Verwaltung. Die Frist für die Umsetzung der CERRichtlinie endete ebenfalls am 17. Oktober 2024. Der Ansatz dieser Richtlinie verlagert den Schwerpunkt vom Schutz kritischer Infrastrukturen hin zur Stärkung der Resilienz von Einrichtungen, die diese Infrastrukturen betreiben.

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Bundesregierung sucht internationale Vorreiterprojekte für Biodiversitätsund Klimaschutz

Auf der Weltklimakonferenz in Baku haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Auswärtige Amt (AA) den Themencall 2024 der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) veröffentlicht. Mit dem Ideenwettbewerb sucht die IKI weltweit nach ambitionierten und innovativen Projektideen zur Bekämpfung der Klimakrise und zum Schutz der Biodiversität in Entwicklungsund Schwellenländern. Ziel ist es, die Partnerländer bei der Minderung von Treibhausgasemissionen und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen, natürliche Kohlenstoffsenken zu stärken und die biologische Vielfalt zu schützen. Die IKI wird seit dem Jahr 2022 vom BMWK in enger Zusammenarbeit mit dem BMUV und dem AA umgesetzt. Insgesamt stellen BMWK, BMUV und AA gut 200 Millionen Euro für Projekte in neun Themenschwerpunkten zur Verfügung. Projektskizzen können bis zum 18. Februar 2025 eingereicht werden.

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Methan aus organischen Abfällen soll weltweit reduziert werden

Erstmalig auf einer Weltklimakonferenz wurde auf der COP29 in Baku eine politische Erklärung bekannt gegeben, die den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Abfallwirtschaft adressiert. Im Rahmen einer hochrangigen Veranstaltung hat Deutschland zusammen mit über 30 Ländern aus allen Regionen der Vereinten Nationen den Beitritt zur „Deklaration zur Eliminierung von Methan aus organischen Abfällen“ verkündet. Die Deklaration geht auf die Initiative der aserbaidschanischen COP29-Präsidentschaft zurück und soll ein Schlaglicht werfen auf die globalen Aktivitäten zur Methanminderung durch die Abfallwirtschaft, auf eine bessere Finanzierung und auf Synergien mit anderen wichtigen Umwelt- und Entwicklungszielen, insbesondere Bodenschutz und Ernährungssicherheit. Außerdem flankiert sie die Arbeiten des Global Methane Pledges (GMP), der weltweiten Initiative, die Methanemissionen aus den Sektoren Landwirtschaft, Energie und Abfall bis 2030 um 30 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken

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Fördermittel: neue Kommunalrichtlinie veröffentlicht

Die Richtlinie zur Bundesförderung kommunaler Klimaschutz (Kommunalrichtlinie) wurde veröffentlicht (Bundesanzeiger, 13. November 2024). Die Förderrichtlinie bezweckt durch die Förderung strategischer und investiver Maßnahmen, Anreize zur Erschließung von Treibhausgasminderungspotenzialen im kommunalen Umfeld zu verstärken, die Minderung von Treibhausgasemissionen zu beschleunigen und messbare Treibhausgaseinsparungen mit Blick auf das Ziel der Treibhausgasneutralität zu realisieren. Darüber hinaus soll die Zahl der insgesamt mit der Förderung der Kommunalrichtlinie seit 2008 erreichten Kommunen bis zum Jahr 2027 auf 6000 steigen. Förderfähig sind zum Beispiel: die Errichtung von zusätzlichen befestigten Sammelplätzen für Garten- und Grünabfälle mit gebundener Decke und einer Erfassung des Niederschlagwassers; die Errichtung von emissionsarmen, effizienten Bioabfallvergärungsanlagen; Maßnahmen zur Förderung klimafreundlicher Abwasserbewirtschaftung (hier ist verschiedentlich Klärschlamm erwähnt, etwa die Klärschlammverwertung im Verbund, die Umstellung von aerober zu anaerober Klärschlammbehandlung durch Faulung, die Umstellung der Schlammtrocknung auf erneuerbare Energien); energieeffiziente Abwasserpumpen. Projektanträge können ganzjährig gestellt werden.

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Reform des Vergaberechts vom Bundeskabinett beschlossen

Das Bundeskabinett hat am 27. November 2024 den Entwurf zu einem Gesetz zur Transformation des Vergaberechts beschlossen. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass Nachweispflichten für Unternehmen deutlich gesenkt, bürokratische Hürden abgebaut, Gesamtvergaben etwa zum Zweck beschleunigter Transformations-, Infrastruktur- und Verteidigungsprojekte erleichtert und Nachprüfungsverfahren digitalisiert werden. Bei dem neuen Regelfall einer nachhaltigen Beschaffung können die Auftraggeber über die bestmögliche Umsetzung selbst entscheiden. Neben dem nun beschlossenen Vergaberechtstransformationsgesetz zur Reform der Regelungen oberhalb der EU-Schwellenwerte ist eine Neufassung der Unterschwellenvergabeordnung vorgesehen. Die im Gesetzentwurf enthaltenen Maßnahmen basieren maßgeblich auf den Vorschlägen und über 450 Stellungnahmen aller relevanten Fachkreise im Rahmen einer öffentlichen Konsultation im Jahr 2023, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung. Dabei sei insbesondere Wert auf die Vereinfachung der Vergabever Abbau überschüssiger Bürokratie sowie auf einfach umsetzbare, praxisnahe Regelungen für eine nachhaltigere Beschaffung gelegt worden. Dies sei der erste und wichtigste Baustein des Vergabetransformationspakets.

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Umweltministerkonferenz fordert verstärkten Hochwasserschutz

Die Umweltministerinnen und Umweltminister von Bund und Ländern fordern angesichts der Häufung schwerer Hochwasser- und Starkregenereignisse verstärkte Anstrengungen beim Hochwasserschutz. „Die Umweltministerkonferenz (UMK) sieht es angesichts des Klimawandels als dringend geboten an, den Hochwasserschutz weiter zu stärken und seine Umsetzung konsequent voranzutreiben“, heißt es im Abschlusspapier der Ende November 2024 zu Ende gehenden UMK in Bad Neuenahr. Die verheerende Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hatte 2021 zu insgesamt 135 Todesopfern und Schäden in Höhe von rund knapp 9 Milliarden Euro geführt. Zwar hätten Bund und Länder in der Folge auf Grundlage der Nationalen Wasserstrategie und des bundesweiten Klimaanpassungsgesetzes eine Reihe von Maßnahmen unternommen, etwa durch Stärkung der Hochwasser- und Starkregenvorsorge, Veröffentlichung von Starkregengefahrenhinweiskarten und diversen Förderprogrammen. Dennoch müssten insbesondere Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Hochwasserschutz beschleunigt werden, und es fehlten Regelungen zur Finanzierung der verpflichtenden Starkregenvorsorgekonzepte in den Kommunen. „Hochwasserschutzmaßnahmen sollten als Projekte von überragendem öffentlichem Interesse eingestuft werden“, heißt es im Abschlussdokument. Im Grundgesetz soll es außerdem eine neue Gemeinschaftsaufgabe geben, die es dem Bund erlaubt, Kommunen beim Klimaschutz, der Klimaanpassung und dem Naturschutz auch direkt zu fördern. Die Umweltministerinnen, -minister, -senatorinnen und der senator der Länder einigten sich darauf, schnellstmöglich konkrete Textbausteine für einen entsprechenden Vorschlag zur Änderung des Grundgesetzes vorzulegen. Werden der Naturschutz, der Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz verankert, würde das für eine dauerhafte Finanzierung in diesen Bereichen sorgen. Denn bislang gibt es folgendes Problem: Der Bund kann Kommunen nicht direkt fördern – egal, ob es um Regenrückhaltebecken, eine Flussrenaturierung, um einen Deich oder um die Kühlung von Innenstädten mit mehr Grün geht. Andere Förderungen über das Land oder über die EU beinhalten in der Regel einen gewissen Eigenanteil. Ist die Kommune aber eher finanzschwach, ist mitunter schon der Eigenanteil zu hoch, den sie aufbringen müsste. Dem Bund ist es nicht erlaubt, finanzschwache Kommunen direkt zu fördern. Das zweite Problem ist: Förderprogramme sind immer zeitlich begrenzt. Damit ist es kaum planbar, ob es Nachfolge-Programme gibt und was sie künftig fördern. Denn oftmals ist es mit einer einzelnen Investition nicht getan, Deiche müssen in Stand gehalten werden oder Regenrückhaltebecken saniert werden, wenn sie in die Jahre gekommen sind.

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Bayern: Abwasser-Innovationspreise 2024 verliehen

Die Preisträger das bayerischen Abwasser-Innovationspreises 2024 stehen fest: die Marktgemeinde Untergriesbach, die GEA Holzkirchen KU und das AWA Ammersee. Mit der Preisverleihung ist eine Zusage für eine finanzielle Förderung in Höhe von insgesamt rund 780000 Euro
verbunden. Die Gemeindewerke Karlsfeld haben für ein bereits abgeschlossenes Projekt einen Prämienpreis in Höhe von 25000 Euro erhalten. Die Marktgemeinde Untergriesbach plant durch eine innovative Verknüpfung von Schlamm- und Umwälzbecken, Schwerkraftabscheider und anaerobem Selektor die Schlammabsetzeigenschaften zu verbessern. Dadurch wird weniger Fällmittel benötigt und die Kapazität der Anlage vergrößert. So kann ein Regenüberlaufbecken eingespart werden. Das Umweltministerium unterstützt dieses Projekt mit bis zu 200000 Euro. Die GEA Holzkirchen KU will eine „Plus-Energie-Kläranlage“ verwirklichen. Das Klärgas wird hierbei vollständig genutzt, und durch eine ausgeklügelte Verbindung von Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, eigener Strom- und Wärmenutzung können Stromüberschüsse ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die GEA Holzkirchen KU erhält dafür bis zu 380000 Euro Fördermittel. Das AWA Ammersee gKU wird in Bayern die erste schwimmende Photovoltaik-Anlage auf einem Schönungsteich bauen und den Stromverbrauch der Kläranlage klimafreundlicher decken. Der Platzierung auf einem Teich spart Fläche auf der grünen Wiese. Die Anlage wird so konstruiert, dass Wasservögel unter der Anlage schwimmen und nisten können. Das AWA Ammersee erhält für die Anlage eine Förderung bis zu 200000 Euro. Die Gemeindewerke Karlsfeld erhalten einen Prämien-Preis für einen neu gebauten Faulbehälter. Durch eine innovative Verrohrung wird Schlamm direkt aus dem Faulbehälter entnommen, und sowohl der warme Schlamm als auch das warme Prozesswasser werden weiterverwendet. Jährlich werden so 200000 Kilowattstunden an thermischer Energie eingespart. Die Prämie beträgt 25000 Euro.

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Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Hamburg Wasser

Mit dem diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie für internationale Zusammenarbeit wurde die Partnerschaft zwischen Hamburg Wasser und der Jordan Water Company „Miyahuna“ ausgezeichnet. Als „Water Operators Partnership“ steht das Projekt für die konsequente grenzübergreifende Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in Ländern, die stark vom Klimawandel betroffen sind. Überreicht wurde der in Zusammenarbeit mit dem Industrieunternehmen Wilo ausgelobte Preis am 29. November 2024 in Düsseldorf durch Dr. Gerd Müller, Generalsekretär der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO). Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages verliehen und ist in der Satzung des Stiftungsvereins festgelegt. Die Bundesregierung begleitet und unterstützt den Preis von Beginn an im Jahr 2008.

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Baden-Württemberg: Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz ausgezeichnet

Insgesamt 32 Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl am 20. November 2024 als „Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet. Mit Bezug zur Wasserwirtschaft dabei: die Kuhn GmbH Technische Anlagen aus Höpfingen und GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG. Einer der beiden Geschäftsführer der Kuhn
GmbH, Dr.-Ing. Michael Kuhn, ist Vorsitzender des Beirats der DWA. Die Kuhn GmbH fertigt Maschinen für die Einlaufgruppe von Abwasserreinigungsanlagen, wie Rechen, Waschpressen und Sandwäschen. Die Auszeichnung wird vom Land Baden-Württemberg jährlich an Unternehmen verliehen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Ausübung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz unterstützen. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel bei Notfällen unverzüglich in den Einsatz gehen

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Berechnungsmodelle für Straßenverkehrslasten erdgebetteter Rohre nach dem Vorbild der Lastmodelle für Brücken (EN 1991-2, Eurocode 1)

Teil 1: Lastmodell nach Boussinesq
Zusammenfassung

Straßenverkehrsbelastungen nach dem Vorbild der Lastmodelle für Brücken wurden auf die Besonderheiten erdgebetteter Rohre angepasst. Die Bodenspannungen wurden dabei mit dem Modell des elastisch isotropen Halbraums nach Boussinesq berechnet. Erfasst werden Rohre von DN 100 bis DN 4000 und Überdeckungen von 0,5 m bis 10,0 m Tiefe. Die Berechnung der Bodenspannungen gilt für Überfahrten in Rohrlängs- und -querrichtung und für Rohre aller Baulängen. Zur vereinfachten Berechnung der Straßenverkehrsbelastungen wurden Näherungsformeln ermittelt, die die vertikalen Bodenspannungen im Scheitel und die horizontalen im Kämpfer zusammenfassen. Darin enthalten sind auch Einflüsse der Abschirmung der Räder, deren Bodenspannungen durch ihre Lage den Kämpfer nicht erreichen können. Aufgrund der Unterschiede zwischen Straßenlasten auf Brücken und Bodenlastspannungen auf Rohren unterscheiden sich die Lastmodelle, die für die Rohrberechnungen als Lastmodell R-LM1 und Ermüdungslastmodell R-ELM3 bezeichnet wurden.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 12 2025 ab Seite 880

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Co-Produkte aus nasschemischen Prozessen der Phosphorrückgewinnung

Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.1 „Wertstoffrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche“*)
Zusammenfassung

Ab 2029 wird in Deutschland die bodenbezogene Verwertung von Klärschlämmen eingeschränkt, und die Rückgewinnung von Phosphor wird verpflichtend. Hierfür sind verschiedene Technologien entwickelt worden, darunter nasschemische, die den Phosphor aus der bei der Klärschlammverbrennung anfallenden Asche zurückgewinnen. Dieser Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.1 „Wertstoffrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche“ widmet sich den qualitativ und quantitativ wichtigsten Co Produkten aus vier in der Entwicklung weit fortgeschrittenen Verfahren der Phosphorrückgewinnung. Im Arbeitsbericht wird auch die Einordnung der CoProdukte bezüglich des Endes ihrer Eigenschaft als Abfall diskutiert.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 12 2025 ab Seite 904

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Wiederherstellung einer provisorischen Abwasserbeseitigung nach der Hochwasserkatastrophe an der Ahr

Zusammenfassung
Nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 war die Abwasserinfrastruktur im Ahrtal weitgehend beschädigt oder zerstört. Der Artikel erläutert das Vorgehen in der Verbandsgemeinde Altenahr, um den Großteil des Abwassers innerhalb kurzer Zeit zumindest wieder einer Grundreinigung zu unterziehen. Die eingesetzten Übergangskläranlagen werden kurz vorgestellt und ein Ausblick gegeben, wie sich Betreiber von Abwasseranlagen angesichts des Klimawandels besser auf Naturkatastrophen vorbereiten können.

Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 12 2025 ab Seite 896

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Auswirkung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie auf die erforderliche Nährstoffelimination

37. DWA-Leistungsnachweis der kommunalen Kläranlagen
DWA-Arbeitsgruppe BIZ-1.1 „Kläranlagen-Nachbarschaften

Zusammenfassung
Der jährlich erstellte Leistungsnachweis kommunaler Kläranlagen zeigt ein repräsentatives Bild der Reinigungsleistung der Kläranlagen in Deutschland. Zum Vergleich werden auch entsprechende Daten für Österreich und Südtirol dargestellt. Insgesamt konnten auch im Jahr 2024 die Anforderungen der EUKommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt bzw. deutlich übertroffen werden. Während es bei den CSB- und GesN-Abbaugraden keine größeren Unterschiede in den verschiedenen Größenklassen gibt, schneiden die Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von weniger als 10000 E bei der Phosphorelimination deutlich schlechter ab. Das ist auf jene Anlagen jene urückzuführen, die wegen fehlender gesetzlicher Vorgaben keine gezielten Maßnahmen zur Phosphorelimination durchführen. Mit der neuen Kommunalabwasserrichtline werden zukünftig schärfere Einleitwerte für die meisten Kläranlagen ab Größenklasse 3 hinsichtlich Pges und GesN im Ablauf gelten. Die Werte werden sich auf die Jahresmittelwerte von 24-h-Mittelwerten beziehen. Das stellt Deutschland vor besondere Herausforderungen. Insgesamt wird die Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie wohl bei vielen Kläranlagenbetreibern hinsichtlich des Parameters GesN größeren Handlungsbedarf auslösen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 12 2025 ab Seite 887

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    Elektrolytische Gewinnung von Wasserstoff aus biologisch gereinigtem Abwasser

    Verfahrenstechnische Herausforderung und wertschöpfende (Koppel-)Produkte
    Zusammenfassung

    Die nachhaltige Erzeugung von Wasserstoff aus grünem Strom unter Nutzung biologisch gereinigten Abwassers bietet neue technische Möglichkeiten und Wertschöpfungspotenziale zur Verknüpfung von Abwasserreinigung und erneuerbarer Energie. Durch weitergehende Aufbereitungsschritte kann aus biologisch gereinigtem Abwasser Reinstwasser (ultrapure water, UPW) für den Einsatz in Elektrolyseuren gewonnen werden. Das dabei anfallende Konzentrat, angereichert mit gelösten Stoffen, wird gezielt in den Klärprozess zurückgeführt. Der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff ließe sich perspektivisch für aerobe Reinigungsprozesse nutzen, etwa durch lokal begrenzte Einspeisung – auch wenn die direkte Integration verfahrenstechnisch herausfordernd ist. Im Artikel wird entsprechend eine Simulationsrechnung gezeigt, die die ausreichende Durchmischung der Belebungsbecken berücksichtigt. Alternativ werden membranbelüftete Biofilmreaktoren (MABR) diskutiert, deren Investitionskosten unter Umständen sinken, wenn membranseitig Sauerstoff eingesetzt wird.
    Eine weitere Möglichkeit auf Kläranlagen ist die Nutzung des erzeugten Wasserstoffs zur Denitrifikation, insbesondere in Kombination mit Membran-Biofilm-Reaktoren (MBfR), die eine gezielte Elektronendonatorversorgung (anstelle von organischem Kohlenstoff) ermöglichen. Ein solches Konzept wird auch den Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie gerecht, die eine weitestgehende Stickstoffelimination erfordert.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 11 2025 ab Seite 829

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    Versuche zur Behandlung von Krankenhausabwasser in Hamburg

    Zusammenfassung
    Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie sieht die Behandlung von Mikroschadstoffen und Arzneimittelrückständen vor. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Abwasserbelastung und eines erforderlichen Ausbaus des Klärwerks Hamburg hat Hamburg Wasser zusammen mit dem Universitätsklinikum Eppendorf und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg in einer mehrjährigen Versuchsdauer das Abwasser eines Krankenhauses mit Maximalversorgung untersucht. Dabei ging es nicht nur um die Behandlung von Mikroschadstoffen, sondern auch um multiresistente Keime. Neben den Möglichkeiten verschiedener Reinigungstechnologien wurden auch Erkenntnisse zur Beschaffenheit des spezifischen Abwassers und im Vergleich zum kommunalen Abwasserzulauf abgeleitet. Die Versuche werden auch bei der anstehenden Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie unterstützen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 11 2025 ab Seite 824

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    Mikroplastik in Abwasserreinigungsanlagen

    Abscheideleistung und Emissionen am Beispiel der Papierindustrie
    Zusammenfassung

    Mikroplastikemissionen und die Abscheideleistung von Mikroplastik von zwölf repräsentativ ausgewählten direkteinleitenden Papierfabrikabwasserreinigungsanlagen wurden mittels µ-Ramanspektroskopie bestimmt. Mikroplastik stammt vor allem aus Altpapier, Streichfarben und funktionellen Polymeren in Spezialpapieren. Die Abscheideleistung der Abwasserreinigungsanlagen liegt bei > 99,9 %. Mikroplastik wird in der mechanischen Reinigung und in der biologischen Stufe aus dem Abwasser entfernt. Aufwuchskörper in Schwebebett-Biofilm-Reaktoren wurden als Quelle für Mikroplastik innerhalb von Abwasserreinigungsanlagen identifiziert. Hochrechnungen zeigen, dass die Mikroplastikemissionen von deutschen Papierfabriken in Oberflächengewässer im Vergleich zu kommunalen Abwasserreinigungsanlagen gering sind, aber zur Erhöhung der Mikroplastikkonzentration in Vorflutern mit geringem Abfluss führen können.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 11 2025 ab Seite 815

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    Die betriebliche Abwasserbehandlungsanlage der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg

    Zusammenfassung
    Die Abwasserbehandlungsanlage der Tesla Gigafactory BerlinBrandenburg ist eine hochmoderne und effiziente Anlage, die den üblichen Industriestandard weit überschreitet. Sie bietet eine hohe Flexibilität, eine Kombination von chemisch/physikalischen und biologischen Behandlungsstufen, Ultrafiltration und Umkehrosmose, Automatisierung und Prozessleitsystem, hohe Kapazität, Schlammbehandlung, Energieeffizienz und Wiederverwendung von Industrieabwasser und wird von einem internationalen Team aus über zehn Nationen geleitet. Das erklärte Ziel von Tesla ist es, in Grünheide die umweltfreundlichste Automobilfabrik der Welt zu betreiben. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Ressource Wasser gelegt

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 11 2025 ab Seite 806

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    Ressourcen nutzen statt verschmutzen

    Zirkuläre Sanitärsysteme für die Schließung regionaler Kreisläufe
    Zusammenfassung

    Im deutschen Ressourceneffizienzprogramm III (2020–2023) verpflichtete sich die Bundesregierung zur weitgehenden Reduzierung der Abfallmengen, zum ressourcenschonenden Abwassermanagement und zur Rückgewinnung von Wertstoffen aus kommunalen Abwässern. Neuartige, ressourcenorientierte Sanitärsysteme (ROS, auch bekannt als NASS) erfüllen genau diese Ziele der Ressourcenschonung und rückgewinnung. Ein Team von Fachleuten thematisiert in einem Beitrag die Ergänzung und Transformation der Sanitärversorgung und die Rolle von ROS bei der Schließung von Nährstoffkreisläufen vom Verzehr („fork“) bis zur Produktion („farm“) von Lebensmitteln. Die Autor*innen erläutern zunächst die zentralen Gründe, die dafür sprechen, den aktuellen Umgang mit (Ab-)Wasser kritisch zu hinterfragen, und stellen technische Transformationsoptionen dar. Anschließend diskutieren sie die zur Umsetzung von ROS erforderlichen Bedingungen sowie aktuelle Hindernisse.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 10 2025 ab Seite 752

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    Auswirkungen der Anforderungen an die Nährstoffelimination gemäß EU-Kommunalabwasserrichtlinie auf die großen Kläranlagen in Baden-Württemberg

    Zusammenfassung
    Die novellierte EU-Kommunalabwasserrichtlinie (EU-KARL) stellt mit ihren verschärften Anforderungen an die Nährstoffelimination kommunale Kläranlagen vor neue Herausforderungen. Dieser Beitrag untersucht anhand von Betriebsdaten des Jahres 2024 die Auswirkungen der Vorgaben auf die 21 großen Kläranlagen (ab 150000 EW) in Baden-Württemberg. Während die Anforderungen an die Phosphorelimination durchweg erfüllt werden, zeigen sich bei der Stickstoffelimination deutliche Defizite: Nur 8 der 21 Anlagen erreichen die Anforderungen (8 mg/l Nges oder 80 % Eliminationsgrad) – teilweise knapp. Die Untersuchung berücksichtigt Einflussfaktoren wie Abwassertemperatur und Rückbelastung durch Prozesswasser. Zudem werden verschiedene Handlungsoptionen zur Verbesserung der
    Stickstoffelimination diskutiert, darunter bauliche Maßnahmen, Kohlenstoffdosierung und Prozesswasserbehandlung. Abschließend erfolgt eine Bewertung der ökologischen, energetischen und klimarelevanten Begleiteffekte, und es werden Empfehlungen gegeben für die Umsetzung der EU-KARL in nationales Recht unter Minimierung zusätzlicher Belastungen für Kläranlagenbetreiber und Umwelt. Darüber hinaus wird die Situation bei weiteren 336 mittelgroßen Kläranlagen (10000– 149999 EW) über Daten aus dem DWA-Leistungsnachweis betrachtet; auch hier besteht insbesondere bei der Stickstoffelimination Handlungsbedarf.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 10 2025 ab Seite 740

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    Plant Wide Control – Vernetzte und prozessübergreifende Automatisierungslösungen auf Kläranlagen

    Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“) – Teil 2*)
    Zusammenfassung

    Automatisierungslösungen unterschiedlicher Ausprägung sind auf Kläranlagen Standard und dienen der sicheren Einhaltung von Ablaufwerten und einem wirtschaftlichen Betrieb. Eine Detailbetrachtung existierender Lösungen zeigt, dass in den meisten Fällen die Prozessstufen einer Kläranlage einzeln betrachtet und lokal als Insellösungen automatisiert sind, ohne dass eine anlagenübergreifende Steuerung und Regelung, auch bezeichnet als Plant Wide Control (PWC), erfolgt. Der vorliegende Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“ stellt die wesentlichen Ziele, beispielhafte Anwendungen und deren Herausforderungen sowie die Grundlagen von vernetzten Automatisierungssystemen, die dem Prinzip von Plant Wide Control genügen, vor. Welche innovativen Lösungsbausteine, wie zum Beispiel der digitale Zwilling, maschinelles Lernen und Verfahren der Künstliche Intelligenz sowie Automatisierungskonzepte wie Module Type Package (MTP) bei der Umsetzung von Plant Wide-Control-Lösungen unterstützen können, wird ebenfalls betrachtet.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 10 2025 ab Seite 730

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    Infrastrukturerhalt – IT-gestützte Planung als Antwort auf Sanierungsstau, Fachkräftemangel und Transformationsprozesse

    Zusammenfassung
    Die Sicherung der Funktionsfähigkeit kommunaler Entwässerungssysteme ist eine strategische Aufgabe mit generationenübergreifender Verantwortung. Der Beitrag zeigt am Beispiel des AmperVerbands, wie IT-gestützte, regelbasierte Modelle genutzt werden können, um angesichts wachsender Herausforderungen wie Sanierungsstau, Fachkräftemangel und urbaner Transformation den Erhalt von Kanalinfrastrukturen effizient und vorausschauend zu gestalten. Zentrale Grundlage ist die automatisierte Auswertung vorhandener Zustandsdaten mit dem Modell stratIS-kanal, das den manuellen Ingenieurplanungsprozess nachbildet. Ergänzt um eine objektscharfe Asset-Simulation wird daraus ein integriertes Planungs- und Prognosewerkzeug, das technische sowie kaufmännische Aspekte berücksichtigt – bis hin zur Gebührenentwicklung. So können nicht nur operative Sanierungsmaßnahmen fundiert abgeleitet werden, sondern auch strategische Investitionsentscheidungen vorbereitet werden.
    Die untersuchten Strategieoptionen zeigen eindrücklich: Ein „Weiter so“ führt langfristig zu Substanzverlust und Investitionsspitzen. Nur durch frühzeitige Reinvestitionen und vorausschauende Planung lassen sich Instandhaltungsbedarfe glätten, Substanzwerte erhalten und Synergien mit weiteren Akteuren (zum Beispiel Wärmeplanung) nutzen. Der Beitrag macht deutlich, dass nachhaltiger Infrastrukturerhalt bereits frühzeitig eine flächendeckende fundierte Planung und klare Kommunikation erfordert – und eine koordinierte Strategie den Weg für zukunftsfähige Stadtentwicklung ebnet.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 10 2025 ab Seite 714

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    Wie lernen unsere Auszubildenden?

    Umfrage zu Lerngewohnheiten und Lernpräferenzen bei Auszubildenden im Beruf Fachkraft für Abwassertechnik
    Zusammenfassung

    Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist Verbundpartner des InnoVET PLUS-Projekts AZUKIT. AZUKIT entwickelt einen KI-gestützten Lerntutor für Auszubildende der Abwasserbewirtschaftung und wird vom Institut für Ressourcenmanagement inter 3 koordiniert. Zu dem Aufgabengebiet der DWA zählt ein erster Schritt des Projekts: die Analyse von Lerngewohnheiten und Lernpräferenzen von Auszubildenden der Branche. Um diese zu analysieren, wurde eine Auszubildendenbefragung im Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik vorgenommen. Die entstandene Querschnittsstudie zeigt nicht nur auf, welches Lernverhalten und welche Lernpräferenzen bei der Projektentwicklung und bei der Implementierung des KI-Tutors in die Ausbildung zu beachten sind, sondern auch, welche technischen Voraussetzungen es zu berücksichtigen gilt. Auch der dritte Aspekt der Umfrage, die Hintergründe der Berufswahl, stellt eine wichtige Grundlage für die Ausgestaltung des geplanten Lern-Tools dar.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 658

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    Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft – Sachstand Teil 2: Rolle der DWA und Umsetzung*

    DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation der Wasserwirtschaft“**)
    Zusammenfassung

    Der vorliegende Beitrag, erstellt von den Mitgliedern der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“, beschäftigt sich mit der Digitalen Transformation. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalen Transformation in der Wasserwirtschaft zu geben. Es soll sensibilisiert werden für die damit verbundenen Aufgaben, die auf die Akteurinnen und Akteure der Branche aktuell und in Zukunft zukommen. Als Einstieg in das Thema wird zunächst dargestellt, was das Konzept der Digitalen Transformation für die Wasserwirtschaft im Einzelnen bedeutet, um anschließend anhand der Beispiele „Kläranlage“ und „Flussgebietsmanagement“ Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalen Transformation schlaglichtartig zu beleuchten. Für Praktikerinnen und Praktiker werden Hinweise und Anregungen für den konkreten Einstieg in die Digitale Transformation eines Unternehmens der Wasserwirtschaft gegeben, und für die Mitglieder werden die Aktivitäten der DWA und speziell der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“ kurz beschrieben. Zum Abschluss wird versucht, einen Ausblick
    auf die weitere Entwicklung zu geben.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 653

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    Plant Wide Control – Vernetzte und prozessübergreifende Automatisierungslösungen auf Kläranlagen

    Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“) – Teil 1*)
    Zusammenfassung

    Automatisierungslösungen unterschiedlicher Ausprägung sind auf Kläranlagen Standard und dienen der sicheren Einhaltung von Ablaufwerten und einem wirtschaftlichen Betrieb. Eine Detailbetrachtung existierender Lösungen zeigt, dass in den meisten Fällen die Prozessstufen einer Kläranlage einzeln betrachtet und lokal als Insellösungen automatisiert sind, ohne dass eine anlagenübergreifende Steuerung und Regelung, auch bezeichnet als Plant Wide Control (PWC), erfolgt. Der vorliegende Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plant Wide Control“ stellt die wesentlichen Ziele, beispielhafte Anwendungen und deren Herausforderungen sowie die Grundlagen von vernetzten Automatisierungssystemen, die dem Prinzip von Plant Wide Control genügen, vor. Welche innovativen Lösungsbausteine, wie zum Beispiel der digitale Zwilling, maschinelles Lernen und Verfahren der Künstlichen Intelligenz sowie Automatisierungskonzepte wie Module Type Package (MTP) bei der Umsetzung von Plant Wide Control-Lösungen unterstützen können, wird ebenfalls betrachtet. Der zweite Teil des Arbeitsberichts wird in Heft 10/2025 veröffentlicht.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 644

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    Bewertung des hydraulischen Handlungsbedarfs und Festlegung von Sanierungsprioritäten nach DWA-A 118:2024

    Erfahrungsbericht aus der Praxis bei hanseWasser Bremen
    Zusammenfassung

    Im Rahmen der Generalentwässerungsplanung wurde der hydraulische Zustand des Kanalnetzes hinsichtlich der Anforderungen des Regelwerks DWA-A 118:2024 überprüft. Dazu wurde eine hydraulische Fallzuordnung auf Basis des Überstaunachweises und der Überflutungsprüfung entwickelt, die den hydraulischen Zustand beschreibt. Dieser ist die Basis für die Ableitung des hydraulischen Handlungsbedarfs. Für die Festlegung der Priorität der erforderlichen kanalbezogenen Sanierungsmaßnahmen wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt, die bestehende Methoden aufgreift und um das Merkmal des Sanierungserfolges ergänzt. Dies ermöglicht es zu berücksichtigen, ob eine kanalbezogene Maßnahme allein das Ziel des hinreichenden Überflutungsschutzes erreicht oder ob weitergehende Maßnahmen in kommunaler Kooperation erforderlich sind. Die Erfahrung im betrachteten Praxisbeispiel zeigt, dass kanalbezogene Maßnahmen in der Regel nicht zu einem hinreichenden Schutz vor Überflutungen führen, insbesondere wenn die Bewertung über kanalinduzierte Überflutungen hinausgeht. Die hydraulische Fallzuordnung und Bewertung des Sanierungserfolges können darüber hinaus einen Beitrag zur Verdeutlichung in der Risikokommunikation leisten.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 631

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    Kanalnetzsteuerung in Nordrhein-Westfalen

    Ein Erfahrungsaustausch unter vielen Akteuren
    Am 7. Juli 2025 fand in Essen die DWA-Veranstaltung „Erfahrungsaustausch Kanalnetzsteuerung in NRW: Planung – Genehmigung – Betrieb“ statt. Insgesamt nahmen etwa 40 Mitarbeitende von Kommunen, Wasserwirtschaftsverbänden, Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) und Vertreter aller fünf nordrhein-westfälischen Bezirksregierungen an der Veranstaltung teil.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 626

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    Europäische Regelungen für gute Gewässer

    DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost
    Die diesjährige DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost fand am 19. und 20. Juni 2025 mit 140 Teilnehmenden im Precise Resort Hafendorf Rheinsberg statt. Unter dem Titel „Regionale Umsetzung der europäischen Regelungen für gute Gewässer“ wurden die europäischen Regelungen zum Abwasser und Trinkwasser vorgestellt und das Risikomanagement in der Wasserwirtschaft näher erläutert. Gewässerschutz in einem großen Industrieunternehmen in Berlin/Brandenburg, das Spannungsfeld von Gewässerschutzbeauftragten sowie die Wasserwiederverwendung in der Stahlindustrie standen auf der Tagesordnung.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 623

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    Mess,- Steuer,- und Regeltechnik auf Abwasseranlagen

    14th IWA International Conference on Instrumentation, Control and Automation (ICA)
    Die 14. Internationale Tagung der International Water Association (IWA) zur Mess,- Steuer,- und Regeltechnik auf Abwasseranla-
    gen fand vom 29. Juni bis 3. Juli 2025 in Oslo statt. 182 Teilnehmerinnen aus 34 Nationen trafen sich bei 14 Sessions mit 67 Vor- trägen und zwei Sessions mit 24 Kurzpräsentationen zum Erfahrungsaustausch. Die deutsche Beteiligung war mit fünf aktiven Teilnehmerinnen jedoch überschaubar. Die DWA-Arbeitsgruppe KA-13.2 „Plantwide Control“ nutzte aber das Forum, um die we-
    sentlichen Ergebnisse ihres Arbeitsberichts*) auch der internationalen Fachöffentlichkeit vorzustellen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 09 2025 ab Seite 621

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    Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft – Sachstand und Perspektiven

    Teil 1: Chancen, Herausforderungen, Risiken*)
    DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation der Wasserwirtschaft“**)
    Zusammenfassung

    Der vorliegende Beitrag, erstellt von den Mitgliedern der DWA- Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“, beschäftigt sich mit der Digitalen Transformation. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalen Transformation in der Wasserwirtschaft zu geben. Es soll sensibilisiert werden für die damit verbundenen Aufgaben, die auf die Akteurinnen und Akteure der Branche aktuell und in Zukunft zukommen. Als Einstieg in das Thema wird zunächst dargestellt, was das Konzept der Digitalen Transformation für die Wasserwirtschaft im Einzelnen bedeutet, um anschließend anhand der Beispiele „Kläranlage“ und „Flussgebietsmanagement“ Chancen, Herausforderungen und Risiken der Digitalen Transformation schlaglichtartig zu beleuchten. Für Praktikerinnen und Praktiker werden Hinweise und Anregungen für den konkreten Einstieg in die Digitale Transformation eines Unternehmens der Wasserwirtschaft gegeben, und für die Mitglieder werden die Aktivitäten der DWA und speziell der DWA-Koordinierungsgruppe „Digitale Transformation in der Wasserwirtschaft“ kurz beschrieben. Zum Abschluss wird versucht, einen Ausblick auf die weitere Entwicklung zu geben.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 582

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    Biogene Adsorbentien zur Entfernung polarer und unpolarer Spurenstoffe aus Abwässern

    Zusammenfassung
    Die Elimination von Spurenstoffen aus Abwasser war Thema des Forschungsvorhabens „Biogene Adsorbentien zur Entfernung polarer und unpolarer Spurenstoffe aus Abwässern – bSiC-MAd“. Den Rohstoff für die neuartigen Adsorbentien bildeten biogene (vorwiegend landwirtschaftliche) kohlenstoff- und silicareiche Reststoffe (Reisspelzen), aus denen poröse Materialien (Aktivkohle) hergestellt werden können. Eine im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Universität Leipzig entwickelte Pulveraktivkohle aus Reisspelzen wurde auf ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften hin untersucht und mit herkömmlichen Aktivkohlen (Steinkohle, Braunkohle und Kokosnussschalen) verglichen. Dafür wurden Untersuchungen im Labormaßstab durchgeführt und die Ergebnisse anschließend an realen Abwässern validiert. Es stellte sich heraus, dass die Aktivkohle aus Reisspelzen im Vergleich zu den herkömmlichen Aktivkohlen ein sehr gutes Adsorptionsverhalten gegenüber ausgewählten Spurenstoffen zeigte.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 576

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    Bewässerung von urbanem Grün mit wiederverwendetem Abwasser

    Ein aktueller Stand der Wasserwiederverwendung
    Zusammenfassung

    Aufgrund immer ausgeprägterer Trockenperioden und der einhergehenden Wasserknappheit rückt das Thema Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser stärker in den Fokus, so auch in der Region Bad Oeynhausen. Saisonal kommt es dort bereits jetzt schon zu Konflikten hinsichtlich der Wassernutzung zwischen Privathaushalten, Landwirtschaft, Stadtgrünbewässerung und Gewerbe. Um die Trinkwasserversorgung auch zukünftig sicher aufzustellen, bietet sich der Ablauf der Kläranlage Bad Oeynhausen als alternative Quelle für Brauchwasserzwecke an. Im Rahmen des Forschungsvorhabens DigiWaVe wird die praktische Umsetzung der Wasserwiederverwendung vorbereitet. Dieser Artikel beschreibt den aktuellen Stand der Umsetzung, zeigt aktuelle Herausforderungen und die potenziellen Lösungen
    auf.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 570

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    Zukünftige Entwicklung von Starkregen

    Auswertung eines konvektionserlaubenden Ensembles für Süddeutschland
    Zusammenfassung

    Mit dem Klimawandel und der damit einhergehenden Erwärmung steigt die maximale mögliche Wasserdampfmenge in der Luft und damit auch das Potenzial für intensivere Niederschlagsereignisse. Die intensivsten Niederschlagsereignisse mit Regenmengen über 15 mm in einer Stunde sind in der Regel konvektiver Natur, also kleinräumige bzw. meist lokal begrenzte Schauer und Gewitter, und finden in Deutschland überwiegend in den Sommermonaten statt. Um bessere Aussagen über deren zukünftige Entwicklung zu treffen, können konvektionserlaubende ­ Klimamodelle genutzt werden, die diese Ereignisse abbilden können. In dieser Studie hat die Kooperation Klimaveränderung und Wasserwirtschaft (KLIWA) ein Ensemble fünf konvektionserlaubender Projektionen über Süddeutschland für das Ende des 21. Jahrhunderts ausgewertet. Sie zeigen übereinstimmend einen zukünftigen Anstieg der Intensitäten sommerlicher Starkregenereignisse und Verkürzungen der Wiederkehrzeiten gegenüber der Vergangenheit.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 08 2025 ab Seite 563

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    Ozon zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen in der Praxis

    Zusammenfassung
    Die Ozonung ist ein bewährtes Verfahren zur Eliminierung von Spurenstoffen in kommunalen Kläranlagen. Seit den ersten Installationen
    auf Kläranlagen in Bad Sassendorf/Deutschland im Jahr 2009 und Neugut/Schweiz im Jahr 2014 wurden weitere Projekte in verschiedenen Größen und Konfigurationen in Europa realisiert. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die technischen und regulatorischen Veränderungen in den letzten 16 Jahren, diskutiert die Erfahrungen aus dem Betrieb der Anlagen und skizziert erwartete zukünftige Trends und erforderliche Entwicklungen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 508

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    Feststoff- und Phosphorelimination mit Aktivkohlefiltern

    Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohleeinsatz auf Kläranlagen“*)
    Zusammenfassung

    Im hier vorliegenden Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 wird der aktuelle Kenntnisstand hinsichtlich der Feststoffbeladung und der chemischen Phosphorelimination bei Filtration über granulierte Aktivkohle zusammengetragen, der über die im Merkblatt DWA-M 285-2 dargelegten Erkenntnisse hinausreicht. Ziel ist es, in Diskussion mit der Fachöffentlichkeit zu treten und Anmerkungen, Anregungen und Fragen aufzunehmen. Dies vor dem Hintergrund, potenzielle Fehlplanungen oder Überdimensionierungen beim Ausbau der vierten Reinigungsstufe mit granulierter Aktivkohle zu vermeiden und Synergieeffekte der Filtration über granulierte Aktivkohle zu nutzen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 500

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    Regenwassermanagement unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsansprüche

    Ergebnisse aus dem Verbundforschungsvorhaben BoRSiS
    Das in diesem Artikel vorgestellte Boden-Rohr-System zeigt, wie die wasserwirtschaftlichen Ansprüche eines Regenwassermanagements
    bei (Stark-) Regen und die baumökologischen Ansprüche eines vitalen Baumstandorts in einem System gemeinsam gelöst werden können. Zudem wird auf die Tragfähigkeit des Systems im Straßenraum und Nutzen-Kosten-Aspekte im Vergleich zu herkömmlichen Entwässerungssystemen eingegangen. Erste bereits in der Planung oder gar Umsetzung befindliche Pilotprojekte zeigen, wie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen das Boden-Rohr-System realisiert werden kann.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 490

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    Der Einfluss von Vorsorgemaßnahmen auf Hochwasserschäden am Rhein in Nordrhein-Westfalen

    Ergebnisse einer Studie mit zeitvarianten Risikofaktoren
    Zusammenfassung

    Untersuchungen zum Schadenspotenzial von Hochwasser oder zur Wirtschaftlichkeit von Schutzmaßnahmen basieren in der Praxis bisher meist auf zeitlich invarianten Annahmen. Es hat sich aber gezeigt, dass diese Annahmen unzureichend sind. Die Verwendung zeitvarianter Risikofaktoren ermöglicht es, verschiedene Varianten der Anpassung gegen Hochwasser zu vergleichen und dabei die Auswirkungen von varianten Risikofaktoren miteinzubeziehen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Einsatzmöglichkeiten der Methodik der zeitvarianten Risikofaktoren zu erläutern und für einen größeren und sehr bedeutenden Betrachtungsraum, den Rheinabschnitt in Nordrhein-Westfalen, aufzuzeigen. Damit können die Differenzen in den zu erwarteten Schadensummen (bzw. Investitionsvolumen) in Abhängigkeit von den gewählten varianten Risikofaktoren und Maßnahmen bewertet werden. Der Fokus liegt darauf, den Einfluss von zeitvarianten Risikofaktoren für einen konkreten Anwendungsfall zu untersuchen, aber auch darzustellen, wie solche zeitvarianten Faktoren in Überlegungen zum Hochwasserrisikomanagement einbezogen werden können.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 07 2025 ab Seite 482

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    Herausforderungen und Chancen für Erneuerbare Energien auf Kläranlagen

    Dritter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-7.5 „Lastmanagement und Interaktion mit Energienetzen“*)
    Zusammenfassung

    Die Einbindung von Erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem einer Kläranlage bringt technische, betriebliche und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Der dritte Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK 7.5 „Lastmanagement und Interaktion mit Energienetzen“ gibt hierzu Hinweise. Der vorliegende Bericht fokussiert auf die Erzeugung und Nutzung von elektrischer Energie aus Photovoltaik- oder Windenergieanlagen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 433

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    Treibhausgasbilanzierung in der Wasserwirtschaft auf Unternehmensebene

    Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses KA-2 „Klimaschutz und Treibhausgase“*)
    Zusammenfassung

    Im Bundes-Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2024 ist eine schrittweise Reduzierung der Emission von Treibhausgasen vorgesehen, um im Jahr 2045 in Deutschland Treibhausgasneutralität zu erreichen. Mit Blick auf die angestrebten Reduktionsziele und die künftigen Berichtspflichten wird für die Unternehmen der Abwasserwirtschaft in Deutschland eine einheitliche Methode zur Bilanzierung und Bewertung der unternehmensweiten Treibhausgasemissionen angestrebt. Dieser Arbeitsbericht soll einen Beitrag zur Erarbeitung eines solchen gemeinsamen Ansatzes liefern und insbesondere dabei helfen, die Ermittlung indirekter Emissionen aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Damit wird ein erster Einblick in die Methode, offene Fragestellungen und Hinweise auf die jetzt in den Unternehmen umzusetzenden vorbereitenden Schritte gegeben.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 427

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    Starkregengefahrenkarte: Ein how to aus kommunaler Sicht

    Zusammenfassung
    Viele Kommunen haben auf Basis der in den jeweiligen Ländern veröffentlichen Leitfäden und Arbeitshilfen ein Starkregenrisikomanagement aufgebaut und in diesem Zusammenhang Starkregengefahrenkarten veröffentlicht. Durch die Einführung des neuen Runderlasses in Nordrhein-Westfalen über Anforderungen zum Hochwasserschutz und der Starkregenvorsorge bei Abwasseranlagen und sich abzeichnender neuer rechtliche Anforderungen im Wasserhaushaltsgesetz zu der Gesamtthematik „Starkregenvorsorgekonzept“ stellen sich die kommunalen Akteure in Verwaltung, Stadtgesellschaft und Lokalpolitik die Frage, wie mit den vorliegenden, kommunalen Starkregengefahrenkarten nun weiter kommunikativ umgegangen werden soll und wie es gelingt, von einem etablierten Starkregenrisikomanagement zukünftig zu einem effektiven und stadtweiten, integralen Ressourcenmanagement zu kommen. Die Stadt Münster verfolgt zur Beantwortung dieser Fragen zurzeit drei Handlungsstränge, die im Verwaltungshandeln der Kommune etabliert und verstetigt werden sollen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 422

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    Sensitivitätsanalyse detaillierter 1D-2D-Modelle zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten

    Zusammenfassung
    Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten auf Basis von hydrodynamischen Modellen ist von entscheidender Bedeutung für das Starkregenrisikomanagement. Die Hauptherausforderungen bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten bestehen darin, verwendbare Geodaten zu erheben und geeignete Parameter sowie Anfangs- und Randbedingungen zu wählen. In der Praxis ist es üblich, Näherungen durch pauschale Modellparameter und -ansätze vorzunehmen oder gar ganze Komponenten unberücksichtigt zu lassen. Es ist in der Regel nicht genau bekannt, wie diese Ansätze und Verallgemeinerungen die Ergebnisse beeinflussen. Vor dem Hintergrund der raschen Entwicklung von Software- und Hardware-Technologien sind nun umfangreiche und rechenintensive Sensitivitätsanalysen komfortabel möglich. In diesem Sinne untersucht werden drei urbane Gebiete in Hamburg mit unterschiedlichen Gebietsmerkmalen.
    Die Ergebnisse betonen die zentralen Stellschrauben für die Erstellung realistischer, szenarienbasierter Starkregengefahrenkarten. Besonders relevant sind die Auswahl der genauen Regenbelastung, die Parametrisierung der Infiltration und die generelle Einbindung des Kanalnetzes. Des Weiteren spielen auch die Berücksichtigung der Straßeneinläufe und die Zuordnung von angeschlossenen Dächern an den Kanal eine entscheidende Rolle. Mit der Erhöhung der Niederschlagsbelastung sinkt die generelle Sensitivität.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 409

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    Wie geht man am besten mit Regenwasser um?

    10. Expertenforum Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg
    Das Expertenforum Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg hat sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert – und zur „Geburtstagsveranstaltung“ am 19.Februar 2025 sind wieder mehr als 300 Teilnehmende und über 30 Industrie-Aussteller nach Stuttgart gekommen. Dabei zeigte der etablierte Branchentreffpunkt erneut auf, wie wichtig das Thema Behandlung und Bewirtschaftung von Regenwasser ist. Dies gilt umso mehr, als insbesondere der Klimawandel und die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Es zeigte sich aber auch, dass sich gerade bei der Behandlung von Mischwasser in den letzten zehn Jahren viel getan hat und die Abwasserwirtschaft in Baden-Württemberg mithin auf einem guten Weg ist.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 397

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    Neue Freiheiten in der Nachhaltigkeitsberichterstattung als Chance nutzen

    Am 26. Februar 2025 hat die Europäische Kommission mit dem Omnibus-Verfahren einen Vorschlag zur Anpassung der Nachhaltigkeitsberichterstattung präsentiert. Ziel ist es, den administrativen Aufwand für Unternehmen KMU4), zu verringern. Die DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 „Nachhaltigkeitsberichterstattung“ fasst kurz den Stand zusammen und wird auch künftig über aktuelle Entwicklungen berichten.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 06 2025 ab Seite 396

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    Entgeltfähigkeit weitergehender Maßnahmen der Abwasserbehandlung

    Zusammenfassung
    Können Kosten für Leistungen wie Phosphorrückgewinnung oder Errichtung und Betrieb weiterer Reinigungsstufen auf Kläranlagen in Entgelte für die Abwasserreinigung eingerechnet werden? Die DWA-Arbeitsgruppe WI-2.4 „Kalkulation von Entgelten“ kommt zum Ergebnis, dass sich die Frage der Entgeltfähigkeit freiwilliger Maßnahmen im Bereich der Abwasserbehandlung nicht eindeutig darstellt, und mahnt, es müsse dringend Rechtssicherheit geschaffen werden.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 363

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    Dezentrale Klärschlammtrocknung – lohnt sich das noch?

    Zusammenfassung
    Die auf der Kläranlage anfallenden entwässerten Klärschlämme enthalten zwischen 72 und 82 % (Massenprozent) Wasser. Dieses Wasser muss vor einer Verbrennung der Klärschlämme weitgehend entfernt werden. Die Klärschlammtrocknung kann dabei als Anlagenbauteil innerhalb einer Verbrennungsanlage ausgeführt oder kläranlagennah in einer von der Verbrennungsanlage unabhängigen vorgeschalteten Trocknungsanlage (dezentrale Trocknung) realisiert werden. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob eine vorgeschaltete, dezentrale Trocknung aus Sicht des Kläranlagenbetreibers sinnvoll sein kann. Dazu werden Modell- und Kostenvergleichsrechnungen auf Basis bundesweiter Daten angestellt.

    Autoren
    Dr.-Ing. Günter Fehr
    Am Edelhofe 4 C, 30459 Hannover
    E-Mail: post@guenter-fehr.de
    Dr.-Ing. Julia Hiller
    Weber Ingenieure GmbH
    Bauschlotter Straße 62, 75177 Pforzheim
    E-Mail: Julia.Hiller@weber-ing.de
    Dr.-Ing. Rolf Otte-Witte
    Zur Finie 1, 31008 Elze
    E-Mail: rolf.otte-witte@gmx.de

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 352

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    Anwendung der UV-VIS-Spektroskopie zum quantitativen Nachweis von Aktivkohle in Abwasserbehandlungsanlagen

    Zusammenfassung
    Zum Abbau von anthropogenen Spurenstoffen und Mikroschadstoffen im Abwasser werden in zahlreichen Abwasserbehandlungsanlagen in den letzten Jahren vermehrt Pulveraktivkohlen bzw. granulierte Aktivkohlen in verschiedenartigen Reinigungsverfahren eingesetzt. Beim Einsatz dieser Reinigungsverfahren muss sichergestellt sein, dass am Ende keine schadstoffbeladenen Aktivkohlepartikel die jeweilige Abwasserbehandlungsanlage über den Ablauf verlassen. Standardmäßige Methoden der Wasseranalytik sind bisher ungeeignet, Aktivkohlepartikel im Ablauf nachzuweisen. Der Beitrag beschreibt die quantita­tive Bestimmung von Aktivkohle in Mischung mit anderen Stoffen mittels UV-VIS-Spektroskopie in Verbindung mit einer Integrationskugel. Zur Entwicklung dieser sensiblen Nachweismethode wurden Mischungen mit vordefinierten Mischungsanteilen aus getrockneter Pulveraktivkohle und getrocknetem Belebtschlamm verwendet. Diese vordefinierten Mischproben wurden in das Probengefäß einer Integrationskugel eingegeben, und über die UV-VIS-Spektroskopie wurde die diffuse Reflexion bestimmt. Aus den Ergebnissen der diffusen Reflexion der vordefinierten Mischungen lässt sich durch Kalibrierung eine Mischungsgleichung berechnen, die in der Lage ist, auch unbekannte Aktivkohleanteile ab etwa 0,25 Masse-% in einer Mischung quantitativ zu bestimmen.

    Autoren
    Dipl.-Ing. (FH) Andreas Vogel, Lukas Dufner, M. Sc.
    Universität Stuttgart
    Institut für Fertigungstechnologie keramischer Bauteile
    Allmandring 7b, 70569 Stuttgart-Vaihingen
    E-Mail:  andreas.vogel@ifkb.uni-stuttgart.de
    andreasvogel61@yahoo.de
    lukas.dufner@ifkb.uni-stuttgart.de

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 345

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    Im Spiegel der Statistik: Abwasserkanalisation und Regenwasserbehandlung in Deutschland

    Zusammenfassung
    Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) veröffentlicht alle drei Jahre aktuelle Zahlen über den Stand der öffentlichen Abwasserkanalisation. Kürzlich wurden neue Daten aus dem Jahr 2022 publiziert. Auf dieser Basis werden in der vorliegenden Publikation für alle Bundesländer die Trinkwasserabgabe, der Anschlussgrad der Bevölkerung an die Kanalisation, die Kanallängen, die räumliche Verteilung von Misch- und Trennsystemen, Anzahl und Volumen der Regenbecken im Kanalnetz, die Anzahl der öffentlichen Kläranlagen und der mittlere Fremdwasserzuschlag numerisch und graphisch dargestellt und erläutert. Der Beitrag geht auch auf die zeitliche Entwicklung der wichtigsten Kenngrößen in den letzten 47 Jahren ein.

    Autoren
    Prof. Dr.-Ing. Joachim Dettmar
    Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
    Lehr- und Forschungsgebiet Siedlungswasserwirtschaft
    Goebenstraße 40, 66117 Saarbrücken
    E-Mail: joachim.dettmar@htwsaar.de
    Dr.-Ing. Gebhard Weiß
    Umwelt- und Fluid-Technik GmbH
    Steinstraße 7, 97980 Bad Mergentheim
    E-Mail: g.weiss@uft.eu

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 333

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    interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation

    Projekt-Kick-Off bei Verbundkoordinatorin DWA
    Mit digitalen Qualifizierungsangeboten das Potenzial von Computersimulationen für die Berufsbildung in der Wasser- und Abfallwirtschaft nutzen – dieses Ziel steht im Fokus des Verbundprojekts interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation. Mit dem Kick-Off bei der Verbundkoordinatorin DWA wurden die gemeinsamen Projektaktivitäten im Februar 2025 offiziell gestartet.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 328

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    PFAS und Arzneimittel im Wasserkreislauf

    Technische Möglichkeiten und gesetzliche Anforderungen
    Am 12. Februar 2025 veranstalteten der DWA-Landesverband Nord-Ost und die Universität Rostock, Fachgebiet für Agrar- und Umweltwissenschaften, einen Workshop zum Thema „PFAS und Arzneimittel – Spurenstoffe im Wasserkreislauf“ an der Universität Rostock.
    Die Veranstaltung fand im Rahmen der Interreg Projekte EMPEREST und APRIORA statt, die sich jeweils mit Spurenstoffen, insbesondere PFAS (EMPEREST) und Arzneimittelrückstände (APRIORA) im Abwasser beschäftigen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 05 2025 ab Seite 325

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    Aspekte einer nachhaltigen Wasserwirtschaft

    Zusammenfassung
    Die Menschheit nutzt die Ressourcen des Planeten Erde in extremem Maß. Deshalb muss auch der Schutz des Wassers zukünftig deutlich mehr als bisher unter dem Aspekt eines ganzheitlichen Ressourcen- und Umweltschutzes betrachtet werden. Im vorliegenden Beitrag werden schlaglichtartig verschiedene Aspekte und Chancen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft beleuchtet. Dabei ist das Ziel, zu einer Auseinandersetzung mit den Themen anzuregen. Planung, Bau und Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen müssen sich ab jetzt an einem ernsthaften zirkulären Ansatz orientieren. Langfristig muss die Branche bezogen auf die eingesetzten Rohstoffe den Schritt hin zu einer zirkulären Wirtschaft nach dem cradle to cradle(c2c)-Prinzip gehen: Einmal entnommene Rohstoffe müssen im Kreislauf erhalten bleiben. Weitere Aspekte, die diskutiert werden, sind Abwasser als Ressource von Rohstoffen, Energie, nachhaltige Gebührenerhebung und verwendung, Digitalisierung, wassersensible Ernährung.

    Autoren
    Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder, Wolfram Schröder, M. Sc.
    Tuttahs & Meyer Ing.-GmbH
    Auf der Hüls 162, 52068 Aachen
    E-Mail: m.schroeder@tum-ingenieure.de

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 283

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    Geschäftsmodell Nutzwasser – Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft und im urbanen Raum

    Zusammenfassung
    Das im Rahmen der Fördermaßnahme WavE II des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführte Forschungsprojekt „Nutzwasser als alternative Wasserressource“ hatte das Ziel, hochflexible und bedarfsgerechte Managementstrategien für die Wiederverwendung von Wasser in der urbanen und landwirtschaftlichen Bewässerung zu entwickeln und in Zusammenarbeit mit Praxispartnern zu optimieren. Dazu gehören die Aufbereitung und Bereitstellung von hochwertigem Wasser einschließlich umfassender Qualitätssicherungsmaßnahmen, innovative Technologien zur Echtzeit-Bestimmung des Bewässerungsbedarfs sowie effiziente Speicher- und Verteilstrukturen. Mittels der Durchführung einer wohlfahrtsökonomischen Bewertung konnte ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis der untersuchten Nutzwasseranwendungen dargestellt werden. In dem vorliegenden Beitrag geht es um die hierauf aufbauende Erarbeitung von Ansätzen für angepasste Organisations- und Geschäftsmodelle, die in der Lage sind, einen nachhaltigen und koordinierten Betrieb der entsprechenden Anlagen zu gewährleisten.

    Autor
    Dipl.-Kfm. Peter Lévai
    IWW Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH
    Moritzstraße 26, 45476 Mülheim an der Ruhr
    E-Mail: p.levai@iww-online.de

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 273

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    Abwasserwärmenutzung aus dem Auslauf von Kläranlage

    Abschätzung des Wärmebereitstellungspotenzials für Hessen

    Zusammenfassung
    Kommunales Abwasser rückt als erneuerbare thermische Energiequelle zunehmend in den Fokus der kommunalen Wärmeplanung. Eine Herausforderung stellen dabei die jahreszeitlichen Unterschiede zwischen Wärmeangebot und Wärmebedarf dar. Während die saisonalen Schwankungen der potenziellen Abwasserwärme einzelner Kläranlagen mit vertretbarem Aufwand bewertet werden können, erfordert eine landesweite Analyse eine umfangreiche Datenbasis und erheblichen Zeitaufwand. Vor diesem Hintergrund wurden standardisierte Jahresganglinien für Temperatur und Trockenwetterabfluss auf Basis von vier Kläranlagen entwickelt, die auf alle hessischen Kläranlagen übertragen werden konnten. Die daraus resultierenden Wärmebereitstellungspotenziale werden im Wärmeatlas Hessen dargestellt, um potenzielle Wärmenetzgebiete identifizieren zu können. Die Untersuchungen zeigen, dass saisonale Temperaturschwankungen zuverlässig erfasst werden, während die Variabilität der Trockenwetterabflüsse stark anlagenspezifisch ist und maßgeblich durch Fremdwasser beeinflusst wird. Der Einfluss des Fremdwassers auf das Wärmebereitstellungspotenzial wird in einer weiterführenden Studie vertieft untersucht.

    Autorinnen
    Nele Siebert, M. Sc., Valerie Liese, M. Sc., Lukas Höft, M. Sc., Prof. Dr. Ing. Tobias Morck)
    Universität Kassel
    Institut für Wasser, Abfall, Umwelt
    Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft
    Kurt Wolters Straße 3, 34125 Kassel
    *) Korrespondenzautor
    E Mail: morck@uni-kassel.de
    Bastian Schäfer, M. Sc.
    apl. Prof. Dr. Ulrike Jordan
    Universität Kassel
    Institut für Thermische Energietechnik
    Fachgebiet Solar und Anlagentechnik
    Kurt Wolters Straße 3, 34125 Kassel

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 267

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    Wärmestudie Nordrhein-Westfalen – Potenziale wasserbasierter Wärmequellen

    Zusammenfassung
    Vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung wurde eine Wärmestudie für Nordrhein-Westfalen erstellt. Damit sollen Kommunen auf dem Weg zum Wärmeplan unterstützt werden. Die Studie zeigt: Die Potenziale erneuerbarer und klimafreundlicher Wärmequellen sind in Nordrhein-Westfalen ausreichend vorhanden, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 zu ermöglichen. Besonders die wasserbasierten Wärmequellen können regional bedeutsam werden, sowohl in zentralen Lösungen über Wärmenetze als auch im dezentralen Bereich. Dazu zählt im Rahmen der Studie die thermische Nutzung der Flüsse, Seen und Schifffahrtskanäle, die Nutzung des Abwassers über die ­ Kanalisation, den Ablauf der Kläranlagen und über die Indus­trie sowie die hydrothermale mitteltiefe, oberflächennahe und tiefe Geothermie und die thermische Nutzung warmer Grubenwässer.

    Autoren
    Klaus Vogel, M. Sc., Enrico Fleiter, M. Sc.
    Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
    Nordrhein-Westfalen
    Wallneyerstraße 6, 45133 Essen
    E-Mail: enrico.fleiter@lanuv.nrw.de

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 260

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    Bewertung von Kanalnetzen – neue Kennzahlen: Systemindex Kanalnetz (SIK) und Nachhaltigkeitsindex Kanal (NIK)

    Zusammenfassung
    Nach den bereits veröffentlichten neuen Kennzahlen „Systemindex Trinkwassernetz, SIT“ und „Nachhaltigkeitsindex, IN“ ist nun in Analogie ein Bewertungssystem für Kanalnetze entwickelt worden. Die nachhaltige Bewirtschaftung von Infrastrukturnetzen muss unter zunehmendem Kostendruck auf Basis technischer Aspekte und Zustandsdaten eine betriebswirtschaftliche Aussteuerung erfahren. Maßnahmen für die Zustandserhaltung müssen auf ihre Wirksamkeit bewertet und in die Gesamtstrategie des Unternehmens eingebettet sein. Liegt keine detaillierte Langfristplanung in Kombination mit einer technischen Zustandsentwicklung vor und wird kein ausführliches Assetmanagement im Unternehmen gepflegt, bieten die neuen Kennzahlen „Systemindex Kanalnetz, SIK“ und „Nachhaltigkeitsindex Kanal, NIK“ eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, eine übergreifende Kanalnetzbewertung vorzunehmen:
    Sind die Sanierungsmaßnahmen nachhaltig? Damit ist die Nachhaltigkeit der eigenen Zustandserhaltungsmaßnahmen zu bewerten und in Abhängigkeit von der zukünftigen gewünschten Entwicklung des Netzzustandes das benötigte Investitionsbudget unter lokalen Gegebenheiten abzuschätzen

    Autoren
    Dr. Lars Tennhardt, Christof Nöh, Tony Marie Schönherr,
    Georg Enke
    Tilia GmbH
    Inselstraße 31, 04103 Leipzig
    E-Mail: lars.tennhardt@tilia.info

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 04 2025 ab Seite 250

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    Klimaneutrale Kläranlagen – Bilanzierung von Treibhausgasen zur Ableitung von Minderungsmaßnahmen mit dem KlicK-Webtool

    Zusammenfassung
    Im Projekt „Klimabilanzen für Kläranlagen mit einem Klick (KliK)“ wurde ein digitales Tool entwickelt, das Kläranlagen die Treibhausgas-Bilanzierung erleichtern und sie auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen soll. Das KlicK-Tool erstellt in wenigen Schritten eine erste aussagekräftige Klimabilanz auf Basis der gängigen Betriebsdaten und Abwasserparameter beispielsweise aus dem DWA-Leistungsnachweis der kommunalen Kläranlagen. Die Bilanz kann anschließend fallspezifisch an die Bedingungen der jeweiligen Kläranlage angepasst werden. Das Tool stellt abschließend ausgewählte Treibhausgas-Minderungsmaßnahmen vor, deren Auswirkungen auf die Gesamtbilanz teilweise abgeschätzt werden können. Das KlicK-Tool demonstriert, dass mit einer begrenzten Datenmenge bereits erste aussagekräftige Klimabilanzen von Kläranlagen erstellt werden können.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 186

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    Von der statischen zur dynamischen und ereignisspezifischen Starkregengefahrenkarte

    Zusammenfassung
    Statische Starkregengefahrenkarten gehören längst zum Stand der Technik und sind ein gut geeignetes Werkzeug, um potenziell überflutungsgefährdete Bereiche zu identifizieren. Da diese Karten jedoch nur die maximalen Wasserstände und teilweise die maximalen Fließgeschwindigkeiten für einzelne Szenarien darstellen, geht aus ihnen weder die zeitliche Entwicklung noch das tatsächliche Ausmaß eines konkreten bevorstehenden Ereignisses hervor. In diesem Artikel wird daher einerseits aufgezeigt, wie mithilfe von Künstlicher Intelligenz eine dynamische und ereignisspezifische Starkregengefahrenkarte erstellt werden kann und welchen Mehrwert diese Informationen im Ereignisfall liefern können. Dabei werden auch zukünftige Herausforderungen und potenzielle Forschungsrichtungen in diesem Bereich kritisch diskutiert, um die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung dieser Methodik zu fördern.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 161

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    Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg und DWA Landesverband Baden Württemberg wachsen zusammen

    Herausforderungen der Wasserwirtschaft gemeinsam begegnen
    Der Wasserwirtschaftsverband BadenWürttemberg e. V. (WBW) und der DWA-Landesverband Baden-Württemberg heben ihre bisherige enge Zusammenarbeit auf eine neue Ebene, indem der WBW seine Tätigkeiten im Oktober 2024 per Beschluss der Mitgliederversammlung eingestellt und diese an die DWA übergeben hat.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 161

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    Kommunikation im Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement stärken

    Tagung in Münster
    Der DWA-Landesverband NordrheinWestfalen hat gemeinsam mit der Stadt Münster am 10. Oktober 2024 eine Fachtagung zur Thematik „Kommunikation im Starkregen- und Hochwasserrisikomanagement“ in Münster durchgeführt

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 157

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    Das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH): Herausforderungen gemeinsam bewältigen

    Ziel des im Dezember 2023 gegründeten Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH) ist es, praxistaugliche, wissenschaftlich fundierte und innovative Lösungen entsprechend den Herausforderungen im Wassersektor zu entwickeln. Statt im Alleingang hydrologische, (sozial)ökologische und technisch-ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten, soll das KWH die Partnerinstitutionen dazu anregen, Prozesse und Dynamiken des Wasserressourcenmanagements interdisziplinär und integriert zu betrachten.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 160

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    Das Projekt AZUBOT: Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Ausbildung von Fachkräften für umwelttechnische Berufe

    Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts AZUBOT sollen ein intelligentes tutorielles System (KITutor) und eine digitale Lernumgebung mit attraktiven Lernmaterialien für Auszubildende im Bereich der Abwasserwirtschaft entwickelt werden.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 156

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    Verfahrenstechnische Optimierung einer Rauchgasreinigungsanlage im laufenden Betrieb

    Erfahrungsbericht aus der Praxis
    Zusammenfassung

    An einer bestehenden Klärschlammverbrennungsanlage wurden Reinvestitionen und verfahrenstechnische Optimierungen vorgenommen. Wie das im laufenden Betrieb erledigt werden kann, um den Prozess der Klärschlammentsorgung kontinuierlich aufrechtzuerhalten, wird in einem Erfahrungsbericht aus der Praxis beschrieben.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 119

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    Kosten-Nutzen-Vergleich zum Einsatz moderner Membrantechnologien auf kommunalen Kläranlagen

    Zusammenfassung
    Membranbioreaktoren (MBR) wurden seit Ende der 1990erJahre mit ersten technischen Projekten als neue Technologie auf dem bundesdeutschen Abwassermarkt eingeführt. Im Vergleich zu konventionellen Belebungsanlagen (CAS) wiesen MBR zu diesem Zeitpunkt sowohl höhere Kapital- als auch Betriebskosten auf. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Wirtschaftlichkeit der MBR stetig verbessert. Hauptgründe dafür sind technologische Optimierungen in Bezug auf den Energieverbrauch, verringerte Membrankosten und die Senkung der peripheren Kosten für die Integration (Platzbedarf für die Membran, Verdichtergröße etc.). Gleichzeitig sind die Kosten im Bereich der Bautechnik deutlich gestiegen, was die Wettbewerbsfähigkeit des MBR gegenüber CAS aufgrund des geringeren erforderlichen Reaktorvolumens steigert. Für eine aktuelle Bewertung wurden die Jahreskosten und die CO2-Emissionen beider Technologien in Abhängigkeit von der Ausbaugröße mithilfe eines Excel-basierten Berechnungstools verglichen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei zukünftige Anforderungen für eine Spurenstoffelimination oder für eine Wasserwiederverwendung, die sich aus der überarbeiteten europäischen Kommunalabwasserrichtlinie ergeben. Die Ergebnisse des Technologievergleichs zeigen, dass der MBR insbesondere bei weitergehenden Anforderungen an die Abwasserreinigung heute oftmals die günstigere Technologie ist.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 104

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    Bewirtschaftung von Kanalstauraum als wirkungsvoller Beitrag zum Gewässerschutz

    Teil 1: Motivation
    Zusammenfassung
    Die Abwasserfreiheit der Gewässer im Einzugsgebiet der Kläranlagen Bottrop und Emschermündung wurde Ende 2021 erreicht. In dem rund 200 km2 großen kanalisierten Einzugsgebiet werden rund 130 Mischwasserbehandlungsanlagen betrieben.
    Der Großteil der Mischwasserbehandlungsanlagen wurde in Form von Stauraumkanälen gebaut. Aufgrund des hohen spezifischen Speichervolumens, der Größe des Einzugsgebietes sowie der immissionsseitigen Anforderungen an die Niederschlagswassereinleitungen wird im Einzugsgebiet sukzessive eine Kanalnetzsteuerung umgesetzt. Mithilfe der Kanalnetzsteuerung kann auch künftig flexibel auf sich ändernde Randbedingungen reagiert werden. Um dies zu erreichen, setzt die Emschergenossenschaft unter anderem auf die virtuelle Prozessleittechnik. Bei der Umsetzung und dem Betrieb der Kanalnetzsteuerung werden somit die Möglichkeiten von Wasserwirtschaft 4.0 konsequent genutzt. Dieser Beitrag berichtet über die Motivation zur Umsetzung einer Kanalnetzsteuerung sowie die ersten Arbeitsschritte und -ergebnisse. In den kommenden Monaten sollen weitere Beiträge zur konkreten Umsetzung sowie zu darauf aufbauenden Ergebnissen und Erfahrungen folgen.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 97

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    Ehrenamt ist keine Einbahnstraße – auch Unternehmen profitieren vom Engagement ihrer Mitarbeitenden

    Der renommierte Anbieter von Maschinen und Anlagen für die Trinkwasser- und Abwasserbehandlung Kuhn GmbH, Höpfingen, wurde Ende November 2024 vom Land Baden-Württemberg als „Ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet (KA/KW 1/2025, S. 8 bzw. 6). Anlässlich des Tages des Ehrenamtes am 5. Dezember hat KA/KW mit Geschäftsführer Dr.-Ing. Michael Kuhn und Personalleiter Janis Kuhn über die Bedeutung des Ehrenamtes für ihr Unternehmen gesprochen. Michael Kuhn ist Vorsitzender des DWA-Beirats und Mitglied des DWA-Vorstands.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 92

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    forum:mikroschadstoffe im DWA Landesverband Nordrhein-Westfalen

    Forum zum Austausch und Wissenstransfer rund um die Reinigungsstufe für Mitarbeitende von Kläranlagenbetreibern in Nordrhein-Westfalen

    Unter dem Namen forum:­ mikroschadstoffe bietet der DWA-Landesverband Nordrhein-Westfalen ein neues Forum zum Austausch und Wissenstransfer rund um die 4. Reinigungs­stufe für Mitarbeitende von Kläranlagenbetreibern in Bundesland.
    Mit der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie kommen weitere Anforderungen auf die Betreiber von Kläranlagen zu, und die Elimination von Mikroschadstoffen rückt mehr in den Vordergrund.
    In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einige Kläranlagen, die eine weitergehende Abwasserbehandlung bzw. vierte Reinigungsstufe zur Mikroschadstoffelimination betreiben. Weitere Anlagen befinden sich in der Planung oder im Bau.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 88

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    Wasserwirtschaftliche Herausforderungen in Bayern

    ­ 13. Nürnberger Wasserwirtschaftstag
    Der traditionsreiche Nürnberger Wasserwirtschaftstag des DWA-Landesverbands Bayern ging am 9. Juli 2024 in die nächste Runde, zum 13. Mal, und bot für alle Interessierten wieder ein Forum zur Diskussion der wichtigsten wasserwirtschaftlichen Herausforderungen in Bayern. Wie üblich war die Veranstaltung zweizügig und bestand aus dem Seminar Abwasser und dem Seminar Gewässer und wurde von einer Firmenausstellung begleitet. Als beliebt erwies sich wieder das Format der Themen­tische.

    ­Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 02 2025 ab Seite 84

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    Hochwasser, Starkregen und Flächenverfügbarkeit

    Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 „Vollzugsfragen des Wasserrechts“ – Teil 2: Finanzierung, Grundstücke, Flächenakquisition
    Zusammenfassung

    Hochwasser und Starkregen haben Deutschland in den letzten Jahren immer wieder bewegt. Der nun vorliegende Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 fasst wesentliche Erkenntnisse zum notwendigen Schutz bei Hochwasser und Starkregen aus rechtlicher Sicht zusammen. Der Feststellung von „Wasser auf meinem Grundstück führt zu Schaden“ geht in der Praxis mit der Frage einher: „Wer bezahlt für den Schaden?“ Daran schließt sich oft die (baugenehmigungsrechtliche) Vorgabe des Wiederaufbaus an gleicher Stelle an und so wird ein vermeidbarer Kreislauf geschlossen, während die Fragen von Verantwortung und Zuständigkeit (Wasserbehörden der unteren und oberen Ebene, Abwasserbeseitigungspflichtige, Gewässerunterhaltungspflichtige, wasserwirtschaftliche Planungsbehörde oder auch der Eigentümer selbst) oft bis zum Schluss nicht beantwortet werden. Aus der Öffentlichkeit wird nach einem technischen Regelwerk für absoluten Schutz gerufen. Regelmäßig ist eine Abwägung zwischen verschiedenen Interessen (Schutzniveau, Kosten, technische Machbarkeit, Priorisierung zum Beispiel von Wohnraum im Verhältnis zu Hochwasserschutz) erforderlich, die nicht abstrakt im Regelwerk getroffen werden kann.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 36

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    Vergleichende energetische Betrachtung der Klärschlammverwertung durch Verbrennung in einer Wirbelschicht und durch Pyrolyse

    Zusammenfassung
    In diesem Beitrag werden die thermische Behandlung und die Pyrolyse von Klärschlamm anhand von Beispielanlagen energetisch bilanziert, um eine belastbare Gegenüberstellung der jeweiligen CO2-Emissionen zu ermöglichen. Die Berechnungen basieren auf rein theoretischen Annahmen und gehen von in Teilen idealisierten Prozessen aus. Zur Aufstellung der Energiebilanz im Nennlast-Betrieb müssen die Massenströme und deren Zustände an der Systemgrenze bekannt sein, die in Teilen abgeschätzt werden mussten. Bei der Verbrennung wird der zugehende Kohlenstoff im Klärschlamm nahezu vollständig in CO2 umgesetzt. Bei der Pyrolyse ist ein Teil des Kohlenstoffs im Karbonisat gebunden. Wenn dieser gebundene Kohlenstoff nicht auch zeitverzögert freigesetzt wird, ist die energetische Integration zur Beurteilung entscheidend. Die Pyrolyse zeigte keine energetischen oder CO2-Emissions-Vorteile gegenüber der thermischen Verbrennung, was gegenwärtig auf eine bessere energetische Integration Verbrennungsanalage zurückzuführen ist. Zudem bleibt die Zukunft des in der Pyrolyse entstehenden Karbonisats unklar.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 36

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    Vergleich von Maßnahmen zur Abluftbehandlung auf Abwasseranlagen – Teil 2

    Zweiter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-14.2 „Maßnahmen gegen Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen“*)
    Zusammenfassung

    Die Merkblätter DWA-M 154-1 und -2 behandeln die vielseitigen Aspekte der Geruchsentwicklung auf Abwasseranlagen und gehen auch auf Maßnahmen zur Behandlung von Geruchsproblemen durch Abwasserkonditionierung oder durch Abluftbehandlung ein. Die Technologien dazu werden im ersten Teil der Merkblattreihe kurz und überwiegend tabellarisch mit Verweisen auf andere Regelwerke beschrieben. Als weitergehende Hilfestellung für den Anwender werden die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Technologien nun ergänzend in Form von mehreren Arbeitsberichten ausführlicher spezifiziert. Der vorliegende Arbeitsbericht beschäftigt sich mit den gebräuchlichsten Verfahren und Maßnahmen zur Abluftbehandlung. Hierbei wird im Detail auf die jeweiligen Wirkmechanismen, Besonderheiten, Ausführungsvarianten und Einsatzgrenzen der einzelnen Verfahren eingegangen und darauf, unter welchen Umständen welche Kombination der einzelnen Verfahren möglich und sinnvoll ist. In dem vorliegenden zweiten Teil des Arbeitsberichts wird explizit auf die Verfahren der Fotooxidation, katalytische Verfahren und übliche Verfahrenskombinationen eingegangen. Im ersten Teil, der in der Dezember-Ausgabe 2024 der KA erschienen ist, wurden die Verfahren Biofilter, Aktivkohlefilter und chemische Wäscher beschrieben.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 30

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    Reinigungsleistung eines technischen Filtersands im Vergleich zur ­bewachsenen Bodenzone

    Die Versickerungsmulde eines Industriegeländes wurde nach 13 Betriebsjahren überprüft. Dabei wurden bis in 60 cm Tiefe relevante Schwermetallkonzentrationen gemessen. Als Ursache wurde die hohe zulaufnahe Belastung bei gleichzeitiger hydraulischer Kurzschlüssigkeit des bindigen Muldenbodens festgestellt. Der Muldenboden wurde gegen einen 60 cm mächtigen technischen Filtersand getauscht. Nach drei weiteren Betriebsjahren wurde die Wirksamkeit der Maßnahme zur Vermeidung von Tiefenverlagerungen überprüft. Im Sediment und in der Sandschicht 0–20 cm wurden 99,6 % des Zinks gefunden. Unterhalb von 20 cm Tiefe wurden nur noch 0,4 % eingelagert. Trotz der starken Durchwurzelung durch den Grasbewuchs zeigte der Filtersand keine hydraulische Kurzschlüssigkeit, und er konnte auch bei hoher zulaufnaher Belastung der Anlage eine Tiefenverlagerung von Schwermetallen erfolgreich verhindern.

    Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 01 2025 ab Seite 23

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