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Meldungen zur Schlammbehandlung 2022

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November 2022
Ingenieure Born-Ermel: Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von neuen Klärschlammverbrennungsanlagen
August 2022
Transport von Klärschlamm auf der Straße unterliegt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz
Bakterielle Resistenzen in Klärschlamm
Juli 2022
UBA-Studie zur bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen erschienen
Klärschlamm – vom wertvollen Energierohstoff zum Düngemittel
April 2022
Pilotprojekt RoKKa erzeugt Dünger und Rohstoffe aus Abwasser
März 2022
Startup Green Sentinel: Erneuerbare Energie aus Klärschlamm
Künftige Nutzung von Klärgas auf der Kläranlage Saarbrücken-Brebach
Ökologische Stretchfolienfabrik, Polen

 


Ingenieure Born-Ermel: Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von neuen Klärschlammverbrennungsanlagen

Im Rahmen der seitens des Zweckverbandes zur kommunalen Klärschlammverwertung Thüringen (KKT) angesetzten und innerhalb der Räumlichkeiten des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) am
21. Juni 2022 durchgeführten 2. Thüringer Klärschlammkommunalkonferenz, haben wir einen Vortrag zum Thema „Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von neuen Klärschlammverbrennungsanlagen – Erfahrungen aus Sicht eines Ingenieurbüros“ gehalten.

Die Konferenz richtete sich dabei insbesondere an die Aufgabenträger der Abwasserentsorgung, Mitarbeiter der Unteren und Oberen Wasser- und Abfallbehörden des Freistaates Thüringen.

Der Themenkreis der Beiträge umfasste sowohl den aktuellen rechtlichen Rahmen, technologische Ansätze zur thermischen Klärschlammvorbehandlung, als auch technische Lösungen zum Phosphorrecycling.“

https://born-ermel.eu/vortraege.html

Hier können Sie den Vortrag einsehen: https://born-ermel.eu/files/bornermel/uploads/pdfs/Vortraege%20und%20Veranstaltungen/Planung-Kl%C3%A4rschlammverbrennungsanlagen.pdf

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Transport von Klärschlamm auf der Straße unterliegt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz

Die Beförderung von Klärschlamm durch ein Saug- und Pumpfahrzeug von einer betrieblichen Abwasserbehandlungsanlage zu einer kommunalen Kläranlage unterfällt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG). Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden (BVerwG 7 C 3.21 – Urteil vom 23. Juni 2022).
Die auf die Feststellung gerichtete Klage eines Pharma-Unternehmens, dass das KrWG auf den Transport von Klärschlamm auf der Straße keine Anwendung findet, blieb vor dem Verwaltungsgericht ohne Erfolg. Die hiergegen gerichtete Berufung der Klägerin war vor dem Verwaltungsgerichtshof erfolgreich.
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs geändert und die Berufung der Klägerin zurückgewiesen. Die Klägerin hat keinen Anspruch auf die begehrte Feststellung. Nach der Abfallrahmenrichtlinie sind Abwässer aus dem Anwendungsbereich dieser Richtlinie nur ausgeschlossen, soweit sie bereits von anderen gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften abgedeckt sind. Solche gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften existieren für den Transport von Klärschlamm auf der Straße nicht.
Download des Urteils:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220628_001

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Bakterielle Resistenzen in Klärschlamm

Klärschlamm enthält eine Vielzahl an Stoffen, die in der Umwelt unerwünscht sind. Sie werden bei der Abwasserbehandlung in den Klärschlamm überführt. Die Qualität des Schlamms hängt u.a. von ortsabhängigen Faktoren ab. Die neue Studie zeigt, dass die Ausbaugröße einer Kläranlage keinen Einfluss auf das Vorkommen von Resistenzgenen oder resistenten Bakterien sowie Schadstoffen im Klärschlamm hat.

Ergebnisübersicht
· Die Kläranlagengröße hat keinen entscheidenden Einfluss auf die Belastung von Klärschlamm mit bakteriellen Resistenzen und Schadstoffen (Schwermetalle, Antibiotika, Desinfektionsmittel).
· Die Erarbeitung allgemeiner umweltverträglicher Anforderungen für eine mittelfristige Fortführung der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Kläranlagen < 50.000 EW ist schwierig.
· Ein weitergehendes Verbot der bodenbezogenen Nutzung von Klärschlamm reduziert den Eintrag von Resistenzgenen, mobilen genetischen Elementen und anderen unerwünschter Stoffe in die Umwelt.

Abwasserbehandlungsanlagen gelten aufgrund der dortigen Bedingungen als „hotspot“ für die Entwicklung, Anreicherung und Verbreitung resistenter Bakterien. Neben guter Nährstoffverfügbarkeit liegen in Abwasser und Faulschlamm Antibiotika und eine hohe Bakteriendichte vor. Die resistenten Bakterien lassen sich auch im Klärschlamm nachweisen, der über die bodenbzogene Verwertung, d. h. über Landwirtschaft oder Landschaftsbau, in die terrestrische Umwelt eingebracht wird. Im Oktober 2017 trat die novellierte Klärschlammverordnung in Kraft. Diese gibt vor, dass ab 2029 nur noch Abwasserbehandlungsanlagen <100.000 bzw. ab 2032 < 50.000 Einwohnerwerten (EW) Klärschlämme bodenbezogen verwerten dürfen. Vor dem Hintergrund, dass in Klärschlämmen bakterielle Resistenzen und eine Vielzahl weiterer bedenklicher Stoffe aus der Abwasserbehandlung zu finden sind, war Ziel des Vorhabens herauszufinden, ob sinnvolle Standards für die mittelfristige Fortführung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung aus kleineren Anlagen erarbeitet werden können.

In der vorliegenden Studie des Julius-Kühn-Instituts wurden Schwermetalle, ausgewählte Antibiotika und Desinfektionsmittel in Klärschlämmen aus 12 Kläranlagen zwischen < 10.000 EW und > 100.000 EW (10 Anlagen < 50.000 EW) analysiert und bakterielle Resistenzen untersucht. Dazu wurde die Häufigkeit von Resistenzgenen sowie von mobilen genetischen Elementen (als wichtiger ⁠Indikator⁠ für potentiellen horizontalen Gentransfer) in Klärschlämmen aus Kläranlagen verschiedener Ausbaugröße und Böden nach Klärschlammverwertung quantitativ erfasst.

Die meisten der untersuchten Zielgene wurden gleichermaßen in Klärschlämmen verschiedener Kläranlagen detektiert. In allen untersuchten Klärschlämmen waren multiresistente Bakterien und Colistin-resistente coliforme Bakterien enthalten. Die Bestimmung erfolgte mittels qPCR. Die-Ergebnisse zeigen, dass in den Klärschlämme aus den kleineren Kläranlagen Resistenzgene und mobilen genetischen Elemente in gleicher Größenordnung vorhanden waren, als in Klärschlämmen aus den größeren Anlagen. In allen Klärschlämmen konnten Antibiotika nachgewiesen werden. Vor allem die Konzentrationen an Fluorochinolonen war besonders hoch (212 µg bis 2,49 mg pro kg Trockenmasse (TM) für Levofloxacin und 576 µg bis 6,75 mg pro kg TM für Ciprofloxacin). Fluorochinolone, Doxycylin, Triclosan, Kupfer und Zink korrelierten in den durchgeführten Untersuchungen positiv mit der Abundanz vieler der untersuchten ⁠Resistenz⁠-Zielgene.  

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zeigen, dass Klärschlämme aus kleineren Abwasserbehandlungsanlagen eine ähnlich hohe Belastung an bakteriellen Resistenzen und Schadstoffen (Schwermetalle, Antibiotika, Desinfektionsmittel) aufweisen, als solche aus großen Anlagen. Die Erarbeitung allgemeiner umweltverträglicher Anforderungen für eine mittelfristige Fortführung der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Abwasserbehandlungsanlagen < 50.000 EGW erscheint daher nicht möglich.

Die Qualität von Klärschlämmen wird von einer Vielzahl ortsabhängiger und aufeinander wirkenden Faktoren (u. a. ⁠Einzugsgebiet⁠, Einleiterzusammensetzung, Anteil Misch-/Trennkanalisation) beeinflusst. Die durchgeführten Untersuchungen reichen nicht aus, um darauf basierend allgemeingültige Anforderungen zu empfehlen, die sicher stellen, den Eintrag von bakteriellen Resistenzen auf ein Minimum zu begrenzen. Vielmehr verstärken die Ergebnisse den Eindruck, dass nur eine weiterführende Einschränkung oder ein grundsätzliches Verbot der bodenbezogenen Klärschlammverwertung ein Beitrag sein kann, die ⁠anthropogen⁠ verursachte Verbreitung von Resistenzgenen und mobilen genetischen Elementen sowie anderer unerwünschter Stoffe in die Umwelt zu reduzieren.

Weitergehend ist es wichtig, weitere Eintragsquellen aus dem Abwasserfahrt im Blick zu haben. So wird in anderen laufenden Forschungsvorhaben untersucht, welche Einträge an resistenten Bakterien und Schadstoffen über Abwasser und Abschläge aus der Mischwasserkanalisation in die aquatische Umwelt gelangen.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/bakterielle-resistenzen-in-klaerschlamm

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UBA-Studie zur bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen erschienen

Das Umweltbundesamt hat eine Studie zu anspruchsvoller Standards für die mittelfristige Fortführung der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Abwasserbehandlungsanlagen mit kleiner Ausbaugröße erarbeiten lassen. Dabei wurde vom Julius-Kühn-Institut untersucht, ob die Ausbaugröße von Kläranlagen einen Einfluss auf den Klärschlamm hat und künftig weitere Regulierungen Sinn machen könnten. Insbesondere wurde die Rolle des Klärschlamms als Eintragspfad für bakterielle Resistenzen und selektiv auf Bakterien wirkenden Substanzen in Böden analysiert.

Weiterführende Links
Download der Studie

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Klärschlamm – vom wertvollen Energierohstoff zum Düngemittel

Der Klärschlamm macht etwa 1 % des auf der Kläranlage ankommenden Abwassers aus, verursacht jedoch 30 % der Kosten und 90 % der Kopfschmerzen.“ (Imhoff, 1970)

Diese Aussage hat auf vielen Kläranlagen auch heute durchaus noch ihre Berechtigung. Die Entwicklung in den letzten Jahren hat jedoch zwischenzeitig ein Umdenken eingeleitet. Nutzen wir den Klärschlamm als Chance zur Optimierung des gesamten Kläranlagenbetriebs!
Abwasser und der bei der Abwasserbehandlung anfallende Klärschlamm stellen in vielen Fällen ein noch ungenutztes Energiepotential dar. Die Quantität und vor allem die Qualität dieses Energieträgers sind weitestgehend bekannt. Im Vergleich zu anderen Energien, wie zum Beispiel Windenergie, ist diese Energie kalkulierbar und steht demzufolge für die Nutzbarmachung kontinuierlich zur Verfügung. Ein Beispiel zur Energieoptimierung ist die Verfahrensumstellung der Kläranlage von gemeinsamer aerober Stabilisierung auf Schlammfaulung sowie die Optimierung der Belüftung. Laut Koalitionsvertrag der jetzigen Bundesregierung ist spätestens 2025 mit einem Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung zu rechnen. In einem 2. Verfahrensabschnitt wurde daher eine Mineralisierungsanlage mit vorgeschalteter Trocknung in die Verfahrenskette eingebunden. Als Endprodukt wird Karbonisat mit einem hohen pflanzenverfügbaren Phosphoranteil gewonnen, der als Dünger eingesetzt werden kann. Der Stoffkreislauf wird durch Umsetzung dieser Maßnahme geschlossen.
Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel setzt auf Nachhaltigkeit…mehr:

https://www.vg-linz.de/assets/upload/Dokumente/Region/Infobroschuere/Klaeranlage-Linz-Unkel-Broschuere.pdf

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Pilotprojekt RoKKa erzeugt Dünger und Rohstoffe aus Abwasser

Was manche im Klo hinunterspülen, ist für andere ein wertvoller Rohstoff. Die Rede ist von Klärschlamm und Abwasser. Während manche darüber immer noch die Nase rümpfen, erkennen andere das Recycling-Potential in Kläranlagen. So wird aus Klärschlamm etwa schon Putzmittel hergestellt oder CO2-neutraler Brennstoff aus Klärschlamm gewonnen. Ein deutsches Forscher:innenteam rund um das Fraunhofer Institut will das Abwasser vielfältig nutzen und daraus Dünger und Rohstoffe extrahieren.

RoKKa soll Phosphatdünger für die Landwirtschaft liefern
„Bisher lag die Aufgabe einer Kläranlage vor allem darin, Abwasser zu reinigen“, so Marius Mohr, Projektleiter am Fraunhofer IGB.

https://www.trendingtopics.eu/verteco-wiener-pflanzen-klaeranlage-fuer-zu-hause/

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Startup Green Sentinel: Erneuerbare Energie aus Klärschlamm

235.000 Tonnen Klärschlamm fallen pro Jahr in Österreich bei der Reinigung von Abwasser an. Die Entsorgung davon sei für Kläranlagen teuer, meint Unternehmer Daniel Ortner – pro Tonne seien das schnell mehrere hundert Euro. Der Biotechnologe hat ein Verfahren entwickelt, das die Verwertung des Schlamms direkt bei den Kläranlagen ermöglicht und damit die Kosten massiv senkt. Ortners Startup Green Sentinel gewinnt aus dem Klärschlamm einen erneuerbaren Energieträger…mehr:

https://www.trendingtopics.eu/startup-green-sentinel-erneuerbare-energie-aus-klarschlamm/

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Künftige Nutzung von Klärgas auf der Kläranlage Saarbrücken-Brebach

Herstellung der Faultürme mit innovativer Gleitschalungstechnik
Die Kläranlage Saarbrücken-Brebach ist mit einer Ausbaugröße von 135.000 Einwohnerwerten die zweitgrößte Kläranlage des EVS im Saarland.

Um künftig den im Rahmen der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamm bzw. das hieraus zu gewinnende Klärgas nutzen zu können, wurde im November letzten Jahres mit dem Umbau der Kläranlage zu einer Anlage mit Klärschlammbehandlung im Faulturm begonnen. Der EVS investiert hier zehn Millionen Euro.

Der Schlamm wird in Faulbehältern so behandelt, dass energiereiches Gas entsteht, das zur Strom- und Wärmeerzeugung (ca. 3,2 Millionen kWh/a) genutzt werden kann. Das bautechnisch anspruchsvolle Verfahren senkt durch die gewonnene Eigenenergie nicht nur die Energiekosten, es verringert auch den ökologischen Fußabdruck erheblich (-2 Millionen kg CO 2 /a).

Die Herstellung der zur Faulgasgewinnung benötigten Faultürme (Innendurchmesser 12,8 m, Gesamthöhe ca. 16 m, Volumen jeweils rund 1.750 m³) erfolgt in sogenannter Gleitbauweise. Sowohl für den EVS, als auch für das beauftragte Bauunternehmen…mehr:

https://kommunalwirtschaft.eu/tagesanzeiger/detail/i49157/c137

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Ökologische Stretchfolienfabrik, Polen

Hintergrund
In dieser Recyclinganlage werden die in der Landwirtschaft verwendeten Kunststofffolien und -säcke gewaschen und zerkleinert, und nach der Verarbeitung entstehen Körner von Ausgangsmaterial. Diese Art von Schlamm enthält bis zu 5 cm lange Kunststoffteile, was die Entwässerung dieses Schlamms problematisch macht. Die Pilotanlage RVP-241 entwässerte diesen stark faserigen Schlamm dank der doppelten Schneidbewegung der Ringe problemlos. Die bisherige Schlammentwässerungsanlage blockierte nach wenigen Minuten Betrieb.

Informationen zum Pilotversuch
Der Wunsch des Kunden war es, das Schlammvolumen so weit wie möglich zu minimieren. In Anbetracht der instabilen Eigenschaften des Schlamms war der Kunde sehr zufrieden, dass wir eine Lösung anbieten können, die diesen heiklen Schlamm problemlos entwässert.

Da die Fabrik noch nicht voll in Betrieb war, fiel nicht genug Schlamm für einen Langzeittest der VOLUTE DUOTM Entwässerung an. Für den Kunden reichte es jedoch aus, um sich ein Bild von der Funktionalität und Leistung des Produkts zu machen.

Schließlich entschied sich der Kunde für die Installation einer VOLUTE DUOTM Entwässerungspresse, Modell RVP-501, an seinem Standort.

https://amcon-de.de/volute-duo-entwaesserung-eines-stark-faserigen-schlamms/

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Meldungen der DWA 2022

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Dezember 2022
Wie zufrieden sind Sie mit uns? – Machen Sie bei der DWA-Mitgliederbefragung und Leserbefragung 2023 mit!
DWA-Themen – Ozonung (11/2022)
Grundstein für Klärschlamm- Monoverbrennungsanlage in Stapelfeld gelegt
Netzwerk zur Klimafolgenanpassung traf sich bei den Wolfsburger Entwässerungs­betrieben
Spurenstoffelimination im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühl­hausen in Betrieb genommen
Vierte Reinigungsstufe und Elektrolyseanlage für das Zentralklärwerk Mainz
Neuer KOSTRA-DWD-Datensatz ab 2023
DWA-Klimapreis für Leuchtturmprojekte zum Klimawandel
DWA begrüßt wichtige Rolle des Wassers im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
KlärschlammTage 2023
Bundesumweltministerium eröffnet KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz
Fällmittelhersteller begrüßen EU-Vorschlag für niedrigeren Grenzwert für Phosphoremissionen
Emscher fließt nun 500 Meter weiter nördlich in den Rhein
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Dach- und Fassadenbegrünungen
AMPHORE-Vorhaben zum Phosphor-Recycling startet in zweite Projektphase
Innovatives Verfahren zur Abwasserreinigung auf der Kläranlage Altena geht in Betrieb
Bau einer Klärschlammverwertungsanlage im Klärwerk Waßmannsdorf
Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2021 erneut gesunken
Testfeld für Industrieabwasserreinigung eröffnet
37 Millionen kWh Strom 2021 in niedersächsischen Kläranlagen produziert
Baden-Württemberg Stiftung fördert Projekte zu Niederschlagswasser und Starkregen
Kritische Rohstoffe: EU-Kommission bittet um Stellungnahmen für geplante EU-Verordnung
MU/UBA: Trotz Fortschritten nur zehn Prozent der deutschen Gewässer ökologisch intakt
Erste hydroaktive Gebäudefassade: Hochwasserschutz bei Regen, Gebäude- und Stadtraumkühlung bei Hitze
Oder-Fischsterben: Eingeleitetes Salz führte zur Massenvermehrung giftiger Alge
Bundeskabinett beschließt Fachkräftestrategie
Bundespreis „Blauer Kompass“ für herausragende Projekte Klimaanpassung und Risikovorsorge vergeben
Bundesregierung: Building Information Modeling ist ein zentrales Instrument
Bayernoil will 40 Prozent des bayerischen Klärschlamms zu Flugkraftstoff verarbeiten
November 2022
EU-Kommission veröffentlicht Leitlinien zur Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
Aufbau des Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen in Merseburg
Bundesnetzagentur betrachtet Wasserwirtschaft als geschützten Kunden
Schweiz: Corona-Monitoring im Abwasser erfolgreich
Gesetzentwurf: Städte und Gemeinden müssen Trinkwasser im öffentlichen Raum kostenlos bereitstellen
Überschwemmungen und Dürreperioden nie dagewesenen Ausmaßes
Thüringen wird Zentrum für nachhaltige Wasserforschung
Bakteriengemeinschaften in städtischem Wasser zeigen „Signaturen der Verstädterung“
September 2022
Bayern beschließt Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“
Schwammstadtregion Oberfranken
Wenn das Schmelzwasser fehlt: Künftig häufiger Niedrigwasser im Rhein erwartet
Nutzung von Sauerstoff aus Power-to-Gas-Elektrolyse zur Ozonierung von Abwasser
Ausweisung Nitrat-belasteter Gebiete: Bundesrat stimmt zu – mit Änderungen
Mehr Schutz für kritische Infrastruktur
Klimafolgenanpassung – Netzwerktreffen (KlimfAb)
August 2022
Transport von Klärschlamm auf der Straße unterliegt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz
IKSR legt Prioritäten bis 2027 fest und erleichtert das Kartieren der Biodiversität entlang des Rheins
Überflutungsvorsorge klimafest machen – DWA legt Positionspapier „Hochwasser und Starkregen“ vor
Themenseite Hochwasser der Helmholtz-Klima-Initiative
Simulation eines extremen Regenereignisses in Hamburg
Hitze, Dürre, Starkregen – Extremwetter verursacht in Deutschland über 80 Milliarden Euro Schäden
Neue EU-Vorschriften für Düngemittel in Kraft
14. Thematischer Stammtisch – Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft
Ihre Fragestellungen und Meinungen sind uns wichtig!
Außerordentliche Beitragserhöhung 2023
Kläranlage Ottendorf-Okrilla ist Ausbildungsstätte für Abwasserfachkräfte
Juli 2022
Kerschensteinerschule in Stuttgart wird Leistungszentrum im Bereich Wasser-und Abwassertechnik
Extremwetter oder Klimawandel?
Bayern will Corona-Monitoring im Abwasser ausbauen
Initiative „Sauberer Phosphor 2029“ gestartet
Erweiterung der VAK in Rein­feld um vierte Reinigungsstufe
Klimagerechte Stadtentwick­lung: Neue Planungshilfe unterstützt Kommunen
11. Stuttgarter Runde 2022 – Expertenforum zur Kanalsanierung
Schleswig-Holstein: Fortschreibung des General­plans „Abwasser und Gewässerschutz“ mit einer Förderrichtlinie für Maßnahmen zur Abwasserbehandlung veröffentlicht
Beschleunigte Flüssiggasversorgung: Gesetz beschlossen
Bevölkerungsschutz: Kompetenzzentrum von Bund und Ländern gegründet
Öffentliche EU-Konsultation zur Abfallrahmenrichtlinie gestartet
Juni 2022
3D-Stadtmodell von Wiesbaden erweitert
Neuausrichtung des Bundesumweltministeriums
UNEP warnt vor zu hohem Sandverbrauch
Neue Informationsplattform zu Mikroplastik
LNG-Terminal: Gesetz zur Beschleunigung in Schleswig-Holstein verabschiedet
Neun Städte in Deutschland nehmen an der EU-Mission 100 klimaneutrale Städte teil
Klärschlamm Kooperation Rheinland: Suche nach strategischem Partner begonnen
Nordrhein-Westfalen richtet Hochwasserschutz-Kommission als Beratungsgremium ein
Gutachten: Wupperverband handelte korrekt und verhin­derte größere Schäden
Nordrhein-Westfalen: Höhere Strafen für Gewässerverunreinigung
Aufruf zum IFWW-Förderpreis 2023
FiW ändert seinen Namen
DWA-Politikmemorandum: Mehr Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit für die Gewässer
Mai 2022
EU entwickelt digitalen Zwilling der Erde
Wassernutzung in Deutschland: 128 Liter pro Tag und Person
Deutscher Umweltsatellit EnMAP ins All gestartet
Unterstützung für Ukraine und 791 Millionen Euro für saubere Energie, Gesundheit und Wasserwirtschaft
Wasserwirtschaft hilft der Ukraine
Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data am UBA
Freiwillige untersuchen die Stickstoffbelastung von Gewässern
Runde Tische zur Spurenstoffstrategie des Bundes präsentieren Ergebnisse
Ausschreibung des DWA-Gewässerentwicklungspreises
Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage Nette
Brandenburgische Landesgartenschau: Kunst am Klärwerk
Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser – Vorstellung eines bundesweiten Pilotprojekts
Baustoffknappheit nimmt deutlich zu
Wasserwirtschaft hilft Ukraine
Eckpunkte für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgestellt
Bundesumweltministerin präsentiert Sofortprogramm Klimaanpassung
EGLV: Bis zu 500 Millionen Euro für den Hochwasserschutz
April 2022
9. Thematischer Stammtisch: Hauptausschuss Wirtschaft
Forschungsprojekt zu Auswirkungen von Zigaretten auf Gewässer
Forschungsverbund zu Zielkonflikten der künftigen Wasserverteilung
Förderung für Start up zur Bewässerung von Stadtbäumen
Baden-Württemberg: Kompetenzzentrum Spuren­stoffe wird weiter gefördert
Forschungsprojekt „rain2energy“: Regenwasser nutzen für nachhaltige Quartiere
Bayern: Fristverlängerung für Bewässerungs-Pilotprojekte
Rückgang beim Kläranlagen­bau und Rohrleitungstiefbau
Gute Arbeit in der Wasserwirtschaft?
Wasserwirtschaft und Politik gemeinsam gegen den Fachkräftemangel
Evaluierung des EU-Life-Programms
Nordrhein-Westfalen: Neues Kreislaufwirtschaftsgesetz verabschiedet – mineralische Ersatzbaustoffe gleichberechtigt
Kooperation zur Phosphor- Rückgewinnung zwischen MSE/EnBW und Gelsenwasser/ Easymining MSE Mobile Schlammentwässerung
Neue Studie zu Drogen im Abwasser
EU-Kommission startet Konsultation zu EU-Regeln für Detergenzien
EU-Konsultation zu europäischen Cybersicherheitsvorschriften für digitale Produkte eröffnet
Currenta-Chempark in Leverku­sen: Sondermüllverbrennungs­anlage steht weiterhin still
Bundesweites Pilotprojekt zum Nachweis von Corona-Viren im Abwasser
März 2022
BDI will Genehmigungsverfahren straffen – WHG soll um Änderungstatbestand ergänzt werden
Nach 100 Jahren Ende der Versenkung salzhaltiger Abwässer an der Werra
Forschungskompetenzen zur nachhaltigen Wasserwirtschaft gebündelt
Für eine grüne Wirtschaft: EU stellt Normungsstrategie vor
Rheinland-Pfalz: Klimabonus beschert Wasserwirtschaft kräftigen Förderschub
Klimaanpassung: „Blauer Kompass“ ausgeschrieben
Niedersachsen: Knapp 50 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet
Starke Beteiligung an der IFAT in München
IFAT-Netzwerk wächst in Asien
NRW: Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vorgestellt
Neue Forschungsgruppe zu Hochwasser
Schlammfaulung und Block­heizkraftwerk für größte kommunale Kläranlage in Hessen
Donaustaaten beschließen neuen Plan zum Schutz der Gewässer
Klimaneutrale Bioaktivkohle aus nachwachsenden Rohstoffen
Baumaterialien: 90 Prozent weniger Schadstoffausträge durch gute Planung möglich
Februar 2022
EU-Kommission: Umweltkriminalität nimmt zu
Kläranlage Sinzig voll in Betrieb
Emschergenossenschaft und Lippeverband übernehmen 156 Pumpwerke von der RAG
Abwassermonitoring: Omikron hat Berlin im Griff
Coronavirus-Variante Omikron im Münchner Abwasser nachgewiesen
Interkommunale Zusammenarbeit bei der Abwasserbeseitigung einer JVA
IFAT München als Präsenzveranstaltung geplant
Tag des Wassers: Grundwasser als Motto
Betonfertigteilfassaden inklusive Rankhilfen zur Gebäudebegrünung
Abwasserbehandlung in Europa verbessert sich
EU-Kommission: Fortschritte in der Wasserwirtschaft, aber zu langsam und unterfinanziert
Wichtiger Schritt für Abwasserreinigung im Ahrtal: Abwasserreinigung in Adenau wieder zweistraßig
Kommission startet Aufruf zu EU-Missionen für Gesundheit, Klima und Umwelt
Abwasseranalysen geben Aufschluss über die Reproduktionszahl des Coronavirus
Green Deal von höchster Priorität für die EU
Umverlegung der Emscher – Mündung schreitet voran
Emscher-Umbau: Ära der Flusskläranlage beendet
Jahrhundertprojekt abgeschlossen: Emscher wieder komplett abwasserfrei
Januar 2021
Berlin: Baustart für größte deutsche Anlage zur Spuren­stoffentfernung mit Ozon
Nachweis von Mikroplastik: Kaiser-Friedrich-Forschungs­preis an Team der Leibniz Universität Hannover verliehen
Förderprogramm „Wasser – Forschung für eine nachhaltige Ressourcennutzung“ ausge­schrieben
Bayern: Bewerbungen für den Umweltcluster Leuchtturm 2022 möglich
Neues DLR-Institut zu sensiblen Infrastrukturen eröffnet
EU-Kommission startet Aufruf „100 klimaneutrale Städte bis 2030“
Nordrhein-Westfalen: Beirat Klimaanpassung eingesetzt
Brandenburg: Kabinettsbeschluss zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise
Aktionsplan der Bundesregie­rung zur Klimaanpassung beschlossen
Hochwasserkatastrophe: Versicherer zahlen bereits über drei Milliarden Euro
BMBF-Projekte zu Hochwasser­gebieten gestartet
Förderung für wissenschaftliche Begleitung des Wieder­aufbaus in den Hochwasserge­bieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz
Nordrhein-Westfalen: Expertenwissen für den Wiederaufbau gesucht

 


Wie zufrieden sind Sie mit uns? – Machen Sie bei der DWA-Mitgliederbefragung und Leserbefragung 2023 mit!

Um unseren Service stetig verbessern zu können, möchten wir Ihre Meinung zu unseren Verbandsleistungen wissen. Da­für führen wir bis zum 20. Januar 2023 unsere Mitgliederumfrage durch. Dabei wollen wir direkt von Ihnen als DWA-Mitglied erfahren, was Sie an uns schät­zen und wo Sie Verbesserungsmöglich­keiten sehen. Dies ist gerade in diesen Zeiten, in denen sich auch DWA-Arbeit stark verändert und weiterentwickelt hat, für uns besonders wichtig. Entspre­chend haben wir unseren Fragenbogen angepasst.

Ausführlicher als früher haben wir in diesem Jahr Fragen zu den DWA-Zeit­schriften formuliert. Die Zeitschriften sind ein wichtiges Band zwischen den Mitgliedern und den hauptamtlich be­setzten Standorten der DWA in Hennef und den Landesverbänden und spielen eine große Rolle bei der aktuellen Infor­mation der Mitglieder. Daher ist es uns besonders wichtig, uns zu überzeugen, ob die Redaktion mit dem eingeschlage­nen Kurs richtig und im Sinne der Mit­glieder fährt und überhaupt welche Be­deutung Zeitschriften angesichts des Wandels in den Techniken der Informati­onsbeschaffung haben und künftig ha­ben werden.

Nutzen Sie die Chance und teilen Sie uns Ihre Meinung mit! Unter www.dwa. de/mitgliederumfrage gelangen Sie direkt zur Onlinebefragung. Nehmen Sie sich bitte die Zeit und helfen Sie uns so, zu­künftig noch besser auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen – mit den Zeitschriften und den Verbandsangebo­ten insgesamt. Wir freuen uns auf eine große Beteiligung!

www.dwa.de/mitgliederumfrage

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DWA-Themen – Ozonung (11/2022)

In der Fachwelt wird derzeit für kommunale Kläranlagen sowohl die Anwendung von Aktivkohle als auch der Einsatz von Ozon bzw. eine kombinierte Anwendung beider Betriebsmittel als Möglichkeit angesehen, um gelöste organische Spurenstoffe aus dem zuvor mechanisch-biologisch gereinigtem Abwasser zu entfernen. Der Themenband gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand zum Ein… Mehr erfahren :

https://webshop.dwa.de/de/catalogsearch/result/?q=+TH-KA-8.5-22

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Grundstein für Klärschlamm- Monoverbrennungsanlage in Stapelfeld gelegt

In Anwesenheit von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat die EEW Energy from Waste Stapelfeld GmbH am 9. November 2022 den sym­bolischen Grundstein für ein hocheffizi­entes Müllheizkraftwerk und die Errich­tung einer Klärschlamm-Monoverbren­nungsanlage in Stapelfeld gelegt. Die In­vestitionssumme für die beiden Infra­strukturvorhaben beläuft sich auf mehr als 220 Millionen Euro.

www.energie-zukunft-stapelfeld.de

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Netzwerk zur Klimafolgenanpassung traf sich bei den Wolfsburger Entwässerungs­betrieben

Sich gemeinsam den Herausforderungen der Klimafolgenanpassung in der kom­munalen Abwasserentsorgung zu stellen, ist der Zweck des bundesweiten KlimfAb- Netzwerks. Am 5. Oktober 2022 waren die Wolfsburger Entwässerungsbetriebe (WEB) Ausrichter und Gastgeber der Herbstveranstaltung des KlimfAb-Netz­werks. Dort tauschte man sich in Praxis­vorträgen und intensiver Gruppenarbeit über Fragestellungen und Lösungen aus. Wieder einmal wurde in allen Pro­grammpunkten der Veranstaltung deut­lich, welcher enorme Erfahrungsschatz im Netzwerk vereinigt ist und mit wel­cher hohen fachlichen Tiefe, Fragestel­lungen innerhalb der Gruppe beantwor­tet werden können. Kommunikations­konzepte, Starkregengefahrenkarten, Flächenmanagement, Wasserhaushalts­bilanzen und Abwasser als Ressource stellen dabei nur einen Teil der behan­delten Themen dar. Ein Beitritt zum KlimfAb-Netzwerk ist für als Unterneh­men der kommunalen Abwasserentsor­gung jederzeit möglich. Das nächste Netzwerktreffen findet im Frühjahr 2023 statt.

https://klimfab.de

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Spurenstoffelimination im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühl­hausen in Betrieb genommen

Der erste Teilabschnitt der vierten Reini­gungsstufe zur Spurenstoffelimination im Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen ist in Betrieb genommen. Der Leiter des Tiefbauamts mit Eigenbetrieb Stadtent­wässerung (SES) hat die Anlage am 2. November 2022 offiziell gestartet. Die gesamte Anlage soll 2028 fertiggestellt werden. Hierfür investiert der Eigenbe­trieb Städtentwässerung Stuttgart 85 Millionen Euro. Das Land Baden-Würt­temberg bezuschusst den Bau der vierten Reinigungsstufe mit 20 Prozent der In­vestitionskosten.

Mithilfe der vierten Reinigungsstufe werden im größten Klärwerk Baden- Württembergs zukünftig 68 Millionen Kubikmeter Wasser einer weitergehen­den Reinigung unterzogen. Dadurch ist ein wichtiger Meilenstein für die Verbes­serung des Neckars erreicht. Mit der ers­ten Ausbaustufe können bereits über 60 Prozent der Spurenstoffe entnommen werden, mit dem Endausbau sollen es über 80 Prozent werden.

Der Bau der vierten Reinigungsstufe erfolgt im Hauptklärwerk Mühlhausen im laufenden Betrieb, ohne die vorhan­dene Abwasserreinigung nennenswert zu beeinträchtigen. Die Arbeiten sind in drei mehrjährige Abschnitte gegliedert. Mit der Inbetriebnahme des ersten Ab­schnitts wird die Möglichkeit geschaffen, bereits in der biologischen Reinigungs­stufe Spurenstoffe durch die Zugabe von Aktivkohle zu entnehmen. Professionelle Unterstützung, insbesondere bei der re­gelmäßigen Beprobung der sogenannten Leitsubstanzen, erhält das Hauptklär­werk Mühlhausen dabei vom Kompe­tenzzentrum Spurenstoffe Baden-Würt­temberg, das sowohl die Inbetriebnahme als auch die Optimierungsphase eng be­gleitet.

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Vierte Reinigungsstufe und Elektrolyseanlage für das Zentralklärwerk Mainz

Das Projekt ARRIVED, der Ausbau der Mainzer Kläranlage um eine 4. Reini­gungsstufe (Ozonung und Filter mit gra­nulierter Aktivkohle) – in Kombination mit einem Elektrolyseur – soll dafür sor­gen, dass das Mainzer Klärwerk zu einer der modernsten Kläranlagen in Deutsch­land wird. Der Kläranlagenstandort Mainz ist nach Angaben des Landesum­weltministeriums der erste in Rheinland- Pfalz mit eingereichten Genehmigungs­unterlagen für eine 4. Reinigungsstufe. Die Kosten für den Testbetrieb in einer Versuchsanlage zur 4. Reinigungsstufe belaufen sich auf etwa 193 000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt das Pilotprojekt mit 170 000 Euro. Der ent­sprechende Bescheid wurde im Oktober 2022 übergeben.

Im nächsten Schritt erfolgt die groß­technische Umsetzung der 4. Reinigungs­stufe im Klärwerk Mainz. Zu den erfor­derlichen Gesamtkosten (gemäß der Kos­tenberechnung Stand 2022) in Höhe von voraussichtlich 39 Millionen Euro hat das Land Rheinland-Pfalz Fördermittel in Höhe von 6,5 Millionen Euro eingeplant. Der Bund hat eine Förderung in gleicher Höhe zugesagt.

Der für den Betrieb der Ozon-Anlage benötigte Sauerstoff wird in einer Elektrolyse-Anlage erzeugt. Der dabei auch entstehende Wasserstoff hergestellt soll in das örtliche Erdgasnetz eingespeist werden. Zukünftig soll ebenfalls eine Wasserstoff-Tankstelle zur Betankung von Fahrzeugen des städtischen Fuhr­parks, des ÖPNV und Privater entstehen.

Der elektrische Strom für diesen Pro­zess soll durch Umwandlung von ver­schiedenen erneuerbaren Energien, zum Beispiel aus Photovoltaikanlagen, dem Klärgas-Blockheizkraftwerk und der Klärschlammverbrennungsanlage, er­zeugt und durch Sekundärregelleistung ergänzt werden. Dadurch soll ein beson­ders ressourceneffizienter Betrieb im Sinne der Energiewende und zukünftig die Produktion von grünem Sauerstoff und Wasserstoff ermöglicht werden.

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Neuer KOSTRA-DWD-Datensatz ab 2023

Der KOSTRA-DWD-Datensatz wurde zur Version 2020 fortgeschrieben. Dazu wur­den in den Jahren 2018 bis 2021 im Pro­jekt „Methodische Untersuchungen zur Novellierung der Starkregenstatistik für Deutschland (MUNSTAR)“ die Methodik und die Datenbasis grundlegend erneu­ert. Mit dem Jahreswechsel wird zum 1. Januar 2023 der Datensatz KOSTRA-DWD-2020 den bisherigen Datensatz KOSTRA-DWD-2010R offiziell ablösen.

KOSTRA-DWD steht für „Koordinierte Starkniederschlagsregionalisierung und -auswertung des DWD“ und wird bereits seit mehr als 30 Jahren regelmäßig erarbeitet. Im Rahmen der Starknieder­schlagsauswertung wurden Niederschlagshöhen (in mm) und Niederschlagsspenden (in l/(s · ha)) berechnet. Die Berechnung erfolgte in Abhängigkeit von verschiedenen Dauerstufen (5 min bis 72 h) beziehungsweise Jährlichkeiten (1 a bis 100 a). Die Ergebnisse wurden auf ein deutschlandweites Rasternetz (je Rasterfeld rund 67 km²) übertragen.

Ein wesentlicher Anwendungsbereich für die rasterbasierte Starkniederschlags­auswertung ist die Dimensionierung wasserwirtschaftlicher Bauwerke. Mithil­fe von KOSTRA-DWD ist es jedoch auch möglich, die Niederschlagshöhe starker Regenereignisse bezüglich ihrer Jährlich­keit einzuschätzen. Diese Einschätzung dient häufig der Bewertung von Scha­densereignissen.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221111_001

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DWA-Klimapreis für Leuchtturmprojekte zum Klimawandel

Wetterextreme nehmen zu und verursa­chen Schäden, Menschen werden gefähr­det, kommen zu Schaden, und im schlimmsten Fall sind Tote zu beklagen. Das Thema „Wasser“ nimmt bei allen Fragen des Klimawandels eine zentrale Bedeutung ein. Der Klimawandel ist nicht mehr umkehrbar. Um die Erder­wärmung nicht weiter in die Höhe zu treiben, müssen jetzt dringend umfas­sende Klimaschutzmaßnahmen (Reduk­tion von Treibhausgasen) umgesetzt werden. Da der Klimawandel nicht mehr umkehrbar ist, heißt das aber auch, Kli­maextreme werden uns auf Dauer be­gleiten. Hierfür sind Anpassungsstrategi­en dringend notwendig.

Gute Beispiele, die zeigen, was heute schon möglich ist, müssen stärker be­kannt und verbreitet werden. Maßnah­men zur Klimaanpassung und zum Kli­maschutz sind dabei nicht nur notwendi­ges Übel, das nun aufgrund des anthro­pogenen Verschuldens angegangen wer­den muss, sondern bieten auch Chancen. Gute Beispiele weltweit zeigen, dass da­mit Innovationen ausgelöst werden kön­nen. Eine mit der Natur gestaltete Ent­wicklung ermöglicht Siedlungsräume mit hoher Lebensqualität. Diese Chancen, die sich in allen vom Menschen überprägten Räumen auftun, müssen nun intensiv und mit großem Engagement genutzt werden. Und diese notwendigen und ra­schen Realisierungen sind alternativlos, um uns auch in den nächsten Jahrzehn­ten das Überleben auf unserem blauen Planeten zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die DWA entschlossen, anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens einen DWA-Klima­preis auszuloben und diesen erstmalig beim DWA-Dialog Berlin 2023 zu verlei­hen. Die DWA möchte mit diesem Preis ausschließlich bereits realisierte Maß­nahmen mit Leuchtturmcharakter aus­zeichnen. Ganz wichtig hierbei ist, dass das gute Beispiel und die damit verbun­denen Maßnahmen geeignet sein müs­sen, auch in anderen Regionen oder Siedlungen realisiert zu werden. Um den DWA-Klimapreis sollen sich die Träger der jeweiligen Maßnahme bewerben.

Eine Jury wird über die Preisvergabe und Vergabe etwaiger Belobigungen ent­scheiden. Die Preisträger können ihre Projekte auf dem DWA-Dialog Berlin 2023 und in den Mitgliederzeitschriften KA und KW der DWA vorstellen. Die Be­werbungsfrist endet am 30. April 2023.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Ihre guten Beispiele zur Klimaanpas­sung und/oder zum Klimaschutz bei uns einreichen und damit einen Beitrag leis­ten, zur Nachahmung zu motivieren.

Denn wir haben kein Wissens-, son­dern ein Umsetzungsdefizit. Die Zeit drängt!

Bewerbungsformular:
https://de.dwa.de/de/ehrungen-auszeich­nungen.html#preise

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DWA begrüßt wichtige Rolle des Wassers im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Die DWA begrüßt das von der Bundesre­gierung geplante Aktionsprogramm Na­türlicher Klimaschutz (ANK) ausdrück­lich. Der Bedeutung der aquatischen Um­welt für den Klimaschutz und die Klima­anpassung wird durch die hervorgehobe­ne Rolle der Wasserwirtschaft im Aktionsprogramm Rechnung getragen. Be­sonders die Verknüpfung des Aktionspro­gramms mit der Nationalen Wasserstra­tegie sowie die klaren Positionen zum Schutz und der Wiedervernässung von Mooren und dem naturnahen Wasser­haushalt mit lebendigen Gewässern fin­det die volle Zustimmung der DWA. „Bei den weiteren Schritten muss jetzt vor al­lem die Umsetzung und weniger die wei­tere Forschung im Fokus stehen“, betont DWA-Präsident Uli Paetzel. „Es besteht kein Wissensdefizit, sondern ein Umsetzungsdefizit. Die DWA bietet bei allen wasserrelevanten Maßnahmen ihre volle Unterstützung an.“

Das Bundesumweltministerium hat Ende Oktober den Entwurf für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgelegt, aktuell befindet sich der Ent­wurf in der Verbändebeteiligung. Mit dem ANK sollen Ökosysteme gestärkt so­wie das Klima geschützt und gleichzeitig durch Lebensraumschutz dem Artenster­ben entgegengewirkt werden. Dafür soll das Aktionsprogramm auch mit anderen Programmen wie dem Sofortprogramm Klimaschutz und der ebenfalls im Ent­wurfsstadium befindlichen Nationalen Wasserstrategie verknüpft werden. Aus dem neugeschaffenen Klima- und Trans­formationsfonds stehen dafür bis 2026 vier Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung.

Die DWA teilt und unterstützt die Zie­le des Aktionsprogramms, stuft das Spek­trum der aktuell möglichen Maßnahmen aber als zu eng ein. Diese beschränken sich im Wesentlichen auf die Verbesse­rung der terrestrischen Situation, auf den Landschaftswasserhaushalt, auf klimabezogene Maßnahmen in der Was­serwirtschaft mit den Schwerpunkten Wasserrückhalt in der Fläche, auf die Versickerung und Grundwasseranreiche­rung sowie auf den Ankauf von Flächen zur Renaturierung von Gewässern. Der Naturraum Wasser mit seiner Bedeutung für die Umwelt und den Klimaschutz bleibt hingegen außen vor. Die DWA for­dert, in den konkreten Maßnahmenkata­log auch das Ökosystem Wasser und sei­nen Stoffkreisläufen aufzunehmen. Glei­ches gilt für die Gewässermorphologie, den Sedimenthaushalt in den Fließge­wässern und die Gewässerdurchgängig­keit.

Die Verlandung von Talsperren durch den Rückhalt von Sediment stellt aktuell ein großes Problem für die Wasserwirt­schaft dar. Der Speicherverlust schränkt die Nutzung von Stauseen erheblich ein. Die World Commission on Dams schätzt, dass bereits 2050 weltweit ein Viertel al­ler Talsperren nicht mehr nutzbar sein und viele weitere in ihrer Funktion deut­lich eingeschränkt werden. Das zurück­gehaltene Sediment führt unterhalb der Stauseen zu Erosionsproblemen und Fol­geschäden in Gewässern, bis in die Küs­tenmeere hinein. Für das Aktionspro­gramm Natürlicher Klimaschutz beson­ders relevant: Der Sedimentrückhalt in Stauseen führt zu erheblichen Treibhaus­gasemissionen, vor allem durch die anae­robe Bildung von Methan. Aufgrund der hohen Treibhauswirkung von Methan müssen Maßnahmen zum Sedimentma­nagement Teil des Aktionsprogramms sein.

Link zur Stellungnahme der DWA:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221110_001

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KlärschlammTage 2023

Klärschlamm inschwierigen Zeiten 23. – 25.05.2023, Würzburg
Tagung
DWA bittet junge Expert*innen um Vorträge
Die DWA KlärschlammTage 2023 stehen unter dem Motto „Klärschlamm in schwierigen Zeiten“. Corona, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verändern die Welt. Die Energiekosten sind extrem gestiegen, Fällmittel, Polymere und elektronisches Zubehör sind nur noch schwierig und teuer zu beschaffen, die Inflationsrate steigt. Solche Zeiten erfordern es, den bisher eingeschlagenen Weg kritisch zu hinterfragen und neue Lösungen zu suchen. Aktuell ist die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm das zentrale Thema. Zukünftig könnte eine Kreislaufführung von Stickstoff stärker in den Fokus rücken. Hieran könnte sich beispielsweise die Frage knüpfen, ob es sinnvoll ist, Stickstoff mit hohem Energieaufwand aus dem Abwasser in die Luft zu überführen, anstatt ihn gezielt als Düngemittel zu nutzen. Im Programm der KlärschlammTage sollen Beiträge von jungen Fachleuten aufgenommen werden, die bislang eingeschlagenen Wege kritisch hinterfragen und alternative Lösungen aufzeigen, z.B. zu folgenden Themen. Bitte reichen Sie dazu bis zum 13. März 2023 eine aussagekräftige Kurzfassung (ca. 1 bis 2 DIN A4-Seiten) eines nicht kommerziell ausgerichteten Vortrags über folgendes Tool:
www.conftool.pro/klaerschlammtage2023
beispielsweise zu folgenden Themen ein:

© Andrea Irslinger
Themen

\ Innovative Verfahren zur Schlammbehandlung
\ Konzepte zur Rückgewinnung und Verwertung der Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie von organisch gebundenem Kohlenstoff
\ Konzepte zur Verminderung von Treibhausgasemissionen
\ Konzepte zur Verminderung des Energiebedarfes bei der Klärschlammbehandlung und -entsorgung

Kurzfassung und Beitragsauswahl
Die Kurzfassung muss den Titel des Beitrags, die vollständigen Namens- und Kontaktangaben aller Autoren, eine informative Inhaltsangabe und Angaben zu eigenen Veröffentlichungen enthalten. Über die Beitragsannahme entscheidet nach Begutachtung der Kurzfassungen das Programmkomitee, das den Leitern der Tagungsblöcke entspricht. Werden Beiträge nicht für einen Vortrag angenommen, kann die Option einer Posterpräsentation angeboten werden.
Veranstaltungsort
Congress Centrum Würzburg
Einsendeschluss: 13. März 2023

Call for papers

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser
und Abfall e. V. (DWA)
Frau Sabrina Prentzel
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Zusendung und weitere Informationen
Tel.: +49 2242 872-116 . E-Mail: prentzel@dwa.de . Internet: www.dwa.

https://de.dwa.de/files/_media/content/04_VERANSTALTUNGEN/Tagungen%20%7C%20Ausstellungen/Kl%C3%A4rschlammTage/10KS001_23_Call_for_Papers.pdf

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Bundesumweltministerium eröffnet KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz

Staatssekretärin Christiane Rohleder und der Parlamentarische Staatssekretär Christian Kühn (beide Bundesumweltministerium) haben im November in Ber­lin den Startschuss für die Arbeit der KI-Ideenwerkstatt für Umweltschutz gege­ben. Die Ideenwerkstatt bringt um­weltengagierte Akteur*innen mit KI-Entwickler*innen zusammen. Sie dient der Unterstützung der Zivilgesellschaft bei der Entwicklung und Umsetzung von Ideen für eine gemeinwohlorientierte Künstliche Intelligenz (KI) für den Um­welt-, Natur- und Klimaschutz. Die Expert*innen der Ideenwerkstatt unter­stützen mit technischer Expertise, digita­len Werkzeugen, Bildungsangeboten und Vernetzungsmöglichkeiten. Die KI-Ideenwerkstatt ist im Impact Hub Berlin Neukölln eingerichtet und er­möglicht NGOs, Initiativen, Wissenschaftler*innen, gemeinwohlorientierten Unternehmen und Privatpersonen, ge­meinsam digitale Anwendungen und KI für den Umweltschutz zu entwickeln. In Praxis-Workshops werden KI-Anwendun­gen zusammen erprobt und umgesetzt. Das Team der Ideenwerkstatt begleitet die Workshops und berät die Teilneh­menden. Sie werden bei der Projektent­wicklung, der Datenerhebung, der Pro­grammierung oder auch der Nutzung von nachhaltiger digitaler Infrastruktur unterstützt. Hierfür werden Rechenkapazitäten und Entwicklungsplattformen be­reitgestellt.

https://www.z-u-g.org/aufgaben/ki-ideenwerkstatt

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Fällmittelhersteller begrüßen EU-Vorschlag für niedrigeren Grenzwert für Phosphoremissionen

Die Mitglieder des europäischen Herstel­lerverbands für Flockungsmittel [Euro­pean Inorganic Coagulants Producers As­sociation (INCOPA)] befürworten die von der Europäischen Kommission am 26. Oktober 2022 vorgeschlagene über­arbeitete Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser, insbesonde­re re im Hinblick auf den neuen vorgeschla­genen Grenzwert für Phosphoremissio­nen und das Erreichen der Energieneut­ralität. „Wir unterstützen den Vorschlag, ei­nen einzigen neuen Grenzwert für Phos­phor aus kommunalem Abwasser von 0,5 mg P/Liter einzuführen. Dennoch glauben wir, dass die Kommission so­wohl in Bezug auf die festgelegten Grenzwerte als auch auf die Fristen noch ambitionierter hätte sein können“, kom­mentierte Jean-Christophe Ades, Vorsit­zender des INCOPA-Ausschusses für Strategie und Kommunikation. Tatsächlich werden nach Angaben von INCOPA in Finnland, Schweden und Dänemark in Kläranlagen bereits heute Werte von 0,2–0,3 mg P/Liter erreicht, indem die etablierten chemischen und biologischen Verfahren zur Phosphorentfernung so effizient wie möglich kom­biniert werden. INCOPA ist der Ansicht, dass der Zeit­plan für die Umsetzung der vorgeschla­genen neuen Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die dritte Reinigungsstu­fe (31. Dezember 2035 für alle Kläranla­gen über 100 000 EW und 31. Dezember 2040 für alle Kläranlagen zwischen 10 000 EW und 100 000 EW, die in neu ausgewiesene sensible Gebiete einlei­ten), ambitionierter sein könnte. Bereits im Juni hat INCOPA ein Posi­tionspapier zur Phosphorentfernung aus Abwasser vorgelegt sowie Überlegungen zur Ökobilanz von Prozessen zur Abwas­serbehandlung vorgelegt:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221031_002

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Emscher fließt nun 500 Meter weiter nördlich in den Rhein

Einen großen Meilenstein erreichte die Emschergenossenschaft am 9. November 2022: Nach achtjähriger Bauzeit und der seit Frühjahr erfolgten Öffnung des Rheindeiches bei Dinslaken und Voerde wurde nun im Beisein vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst die neue Mündungsaue der Em­scher geflutet. Mit dieser Nordverlegung der Emscher-Mündung entsteht ein rund 20 Hektar großes Delta, das künftig nicht nur verbesserten Hochwasserschutz bie­tet. Für Flora und Fauna bildet es ein wichtiges Eingangsportal vom Rhein in das neue Emscher-Tal. Mit der neuen Emscher-Mündung in den Rhein ermöglicht die Emschergenos­senschaft Fischen nun den Aufstieg stromaufwärts. Seit der Inbetriebnahme des Mündungsbauwerkes im Jahr 1949 stürzte die Emscher rund fünf Meter tief in den Rhein. Mit der Verlegung der Mündung um knapp 500 Meter nach Norden gleicht die Emschergenossen­schaft den Höhenunterschied nun ele­gant und sanft aus, unter anderem mit fischfreundlichen Sohlgleiten. Rund 70 Millionen Euro hat die Emschergenos­senschaft in die Maßnahme investiert. Die alte begradigte Mündungsstrecke wird in der kommenden Zeit mit dem Aushub der Baustelle komplett verfüllt. Das markante Emscher-Absturzbauwerk in den Rhein wird dagegen als Zeugnis der Wasserwirtschaft im industriellen Ruhrgebiet für künftige Generationen er­halten bleiben.

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Nordrhein-Westfalen: Förderung für Dach- und Fassadenbegrünungen

Das Umweltministerium Nordrhein- Westfalen stellt weitere fünf Millionen Euro zur Förderung der Klimawandel- Vorsorge in Kommunen bereit. Jetzt kön­nen Kommunen sowohl für Dach- und Fassadenbegrünungen als auch für die Entsiegelung und Bepflanzung von Schul- und Kitageländen eine Förderung beantragen. Dabei können Kommunen die Mittel auch nutzen, um über eigene Programme die Dach- und Fassadenbegrünung an privaten Gebäuden zu un­terstützen. Förderfähige Maßnahmen müssen so ausgestaltet sein, dass sie der Wasserversickerung, -speicherung oder Abmilderung von Hitze dienen.

https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/foerderprogramme/klimawandelvorsorge

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AMPHORE-Vorhaben zum Phosphor-Recycling startet in zweite Projektphase

Das Forschungsprojekt „Regionales Klär­schlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungs­raum“ (AMPHORE) ist nach erfolgrei­cher erster Projektphase in die Umset­zungsphase übergegangen. Am 21. Okto­ber 2022 fand auf dem Gelände der Klär­anlage Bottrop die Unterzeichnung der Verträge statt, mit denen die PARFORCE-Technology Cooperation (PTC) aus Marl beauftragt wird, am Betriebsstandort der Emschergenossenschaft in Bottrop eine großtechnische Versuchsanlage zu errichten. In der Anlage soll die PARFORCE-Technologie zur Rückgewin­nung des in den Klärschlammaschen ge­bundenen Phosphors angewandt wer­den.

Die Bau- und Betriebsgenehmigung der Anlage wird noch im Jahr 2022 er­wartet, sodass der voraussichtliche Mon­tagebeginn vor Ort im Frühjahr 2023 starten kann. Die Anlage ist auf einen theoretischen Durchsatz von 1000 Ton­nen Klärschlammasche pro Jahr dimensioniert und wird im Kampagnenbetrieb aus Aschen unterschiedlichster Zusam­mensetzung im vollautomatischen Be­trieb Phosphorsäure erzeugen.

Bereits seit Mitte 2020 arbeiten die Beteiligten am AMPHORE-Projekt, dar­unter fünf Wasserwirtschaftsverbände aus Nordrhein-Westfalen sowie For­schungsinstitute, Ingenieurgesellschaf­ten und weitere Institutionen, an der Entwicklung neuer, tragfähiger Konzepte zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen. Das Projekt ist über insgesamt fünf Jahre angelegt und wur­de vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zunächst für zwei Jahre gefördert. Im Juli 2022 wurden die Zu­wendung für die drei anschließenden Projektjahre bewilligt. Die Fördersumme beläuft sich auf insgesamt rund 8,7 Mil­lionen Euro. Bis 2029 sollen im Projekt­gebiet fünf Verbrennungsanlagen entste­hen, die bis zu 120 000 Tonnen Asche verarbeiten können.

https://www.ruhrverband.de/wissen/projekt-amphore

https://www.bmbf-rephor.de

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Innovatives Verfahren zur Abwasserreinigung auf der Kläranlage Altena geht in Betrieb

Auf der Kläranlage Altena des Ruhrver­bands wird erstmals in Deutschland das Nereda®-Verfahren zur biologischen Rei­nigung des Abwassers eingesetzt. Die of­fizielle Inbetriebnahme erfolgte am 27. Oktober 2022. „In der aktuelle Lage, die den Betrieb unserer Anlagen durch hohe Energiekosten und die Knappheit an Fällmitteln enorm erschwert, ist dieses Verfahren Gold wert. Das Nereda®-Verfahren braucht rund 30 % weniger Ener­gie und kommt durch einen biologischen Abbau des Phosphors weitgehend ohne Fällmittel aus,“ erläuterte Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhr­verbands.

Für die Wahl des Nereda®-Verfahrens sprachen in der vorhergehenden Varian­tenuntersuchung der geringere Flächen­bedarf, der bedeutend geringere Energie­verbrauch, der verringerte Einsatz von Fällmitteln durch vermehrte biologische Phosphorelimination, die Kosteneffizi­enz, sowohl in Bezug auf den Kapitalauf­wand als auch auf die Betriebskosten, der verminderte Wartungsaufwand auf­grund geringer mechanischer und elekt­rischer Ausstattung sowie die Fähigkeit zur Einhaltung hoher Anforderungen an die Ablaufwerte. Die genannten Vorteile entstehen dadurch, dass die Mikroorga­nismen beim Nereda®-Verfahren nicht die sonst übliche Flockenstruktur, son­dern kompakte, kugelförmige, linsengro­ße Granulen bilden, in denen die Abwas­serreinigungsprozesse quasi gleichzeitig stattfinden.

Aufgrund des Pilotcharakters des Pro­jekts erfolgte die behördliche Genehmi­gung der Anlage zunächst befristet bis Ende 2026. Diese Phase wird durch ein umfangreiches, mit den Behörden abge­stimmtes Probenahme- und Analysepro­gramm begleitet. Nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Monitoring­phase und Erhalt der allgemeinen Be­triebserlaubnis startet der Abriss des zweiten Faulbehälters, des Gasbehälters, der Gasfackel und der vorhandenen Be­lebungsbecken, die während der Monito­ringphase vorgehalten werden müssen.

Eine weitere Besonderheit der neuen Kläranlage Altena ist, dass sie langfristig als sogenannte Satellitenanlage betrie­ben wird. Zukünftig wir die Anlage nur noch ein bis zweimal die Woche oder nach Bedarf vom Betriebspersonal ange­fahren. Der Ruhrverband hat dazu ein Fernbeobachtungs-, Fernwirkungs- und Fernwartungskonzept erstellt. Damit kann das Betriebspersonal zukünftig die Prozessleitsysteme aller Kläranlagen und der zugehörigen abwassertechnischen Anlagen (Pumpwerke, Niederschlags­wasserbehandlungsanlagen) von der je­weiligen Betriebsschwerpunktkläranlage oder gegebenenfalls auch von zu Hause einsehen und fernwirken.

Das Vorhaben wird mit Mitteln in Hö­he von 1,4 Millionen Euro aus dem Um­weltinnovationsprogramm des Bundes­ministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

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Bau einer Klärschlammverwertungsanlage im Klärwerk Waßmannsdorf

Die Berliner Wasserbetriebe haben im Klärwerk Waßmannsdorf den Bau einer neuen Klärschlammverwertungsanlage begonnen. Mit ihrer Fertigstellung 2025 kann der komplette Berliner Klär-schlamm thermisch selbst verwertet werden. Die dabei entstehenden Aschen ermöglichen zukünftig eine „Rückgewinnung von Phosphor auf hohem Niveau“, so die Berliner Wasserbetriebe. Die neue Anlage in Waßmannsdorf ist für eine Jahresmenge von 68000 t Klärschlamm und Rechengut ausgelegt. Gemeinsam mit der im Klärwerk Ruhleben bereits existenten Klärschlammverwertungsanlage, deren Kapazität um 4000 auf 60000 t/a gesteigert wird, können die Wasserbetriebe damit den kompletten Klärschlamm aus den sechs Berliner Kläranlagen selbst verwerten. Die neue, aus drei parallelen Wirbelschicht-Linien bestehende Monoverbrennungsanlage wird mit Unterdruck faktisch geruchsdicht betrieben und ist mit modernster Abgasreinigung ausgestattet. Das Investitionsvolumen beträgt rund 260 Millionen Euro.
www.wassmannsdorf.bwb.de

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Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen 2021 erneut gesunken

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 1979 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert. Die Zahl der Unfälle ging damit gegenüber dem Vorjahr noch weiter zurück (–2,2%) und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Zeitreihe. Diese Zahlen nennt das Statistische Bundesamt. Wie Behörde weiter mitteilt, traten dabei 16,1 Millio-nen Liter Schadstoffe unkontrolliert in die Umwelt aus (2020: 7,7 Millionen Liter). Davon konnten 14,7Millionen Liter (91,5%) zum Schutz der Umwelt wiedergewonnen, anschließend genutzt oder entsorgt werden. Rund 1,4 Millionen Liter (8,5%) konnten nicht wieder-gewonnen werden (2020: 3,0Millionen Liter) und richteten dauerhaft Schäden in der Umwelt an.Bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen wird unterschieden, ob sie bei der Beförderung dieser Stoffe (zum Bei-spiel im Straßenverkehr) oder beim Umgang mit den Stoffen in Anlagen (zum Beispiel Tankstellen, Ölheizungen oder Biogasanlagen) passiert sind. Bei den Unfällen in Anlagen wurden 15,6Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt, wovon 1,2Millionen Liter (7,7%) nicht wiedergewonnen werden konnten. Das bedeutet, dass von den insgesamt im Jahr 2021 rund 1,4 Millionen Litern dauerhaft in der Umwelt verbliebenen Schadstoffen 87,7% auf die insgesamt 686 Unfälle in Anlagen zurückgingen und nur 12,3% auf die 1293 Unfäl-le bei der Beförderung.Unter den dauerhaft in der Natur verbliebenen Schadstoffen machten Jauche, Gülle und Silagesickersaft mit 456000 Litern (33,3%) einen relativ großen Anteil aus. Mineralölprodukte waren mit 100000 Litern (7,3%) zwar bezogen auf die Mengen weniger bedeutsam, sind aufgrund des hohen Schadenspotenzials aber nicht zu vernachlässigen. Die Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen können verschiedene Folgen für die Umwelt haben. Während teilweise ausschließlich eine versiegelte Fläche verunreinigt wird, können bei anderen Unfällen auch Gewässer in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei den insgesamt 1979 Unfällen im Jahr 2021 gelangten die ausgetretenen Stoffe 479 Mal in ein Oberflächengewässer wie zum Beispiel einen Fluss oder einen See. Dies führte in 15 Fällen zu einem Fisch-sterben. In 49 Fällen wurde sogar das Grundwasser und in 5 Fällen unmittelbar die Wasserversorgung verunreinigt.

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Testfeld für Industrieabwasserreinigung eröffnet

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat ein Projekt gestartet, das die Reinigung von industriellem Abwasser auf ein neues Niveau heben und einen noch effizienteren Schutz der Gewässer und des Trinkwassers ermöglichen soll. Ein weiteres Ziel besteht darin, wiederverwertbare Stoffe aus dem Abwasser zu holen. Dazu wurde eine Reihe von Versuchscontainern auf dem Gelände des Gemeinschaftsklärwerks Bitterfeld-Wolfen aufgestellt. Das Klärwerk reinigt neben kommunalen Ab-wässern vor allem die industriellen Abwässer der knapp 300 Unternehmen des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen. Der Aufbau der Technologie-Plattform ist modular: Aggregate und Anlagen lassen sich jederzeit austauschen oder an einer anderen Stelle im Prozessablauf platzieren. So können die Experten-Teams nahezu beliebig technische Prozesse im Klärwerk nachbilden, analysieren, umstellen und optimieren. Neben Membranen, biologischen und elektrochemischen Methoden nutzen die Forschenden auch modernste Sensortechnik. Zusätzlich zur Erprobung neuer Tech-nologien zur Behandlung des industriellen Abwassers nehmen die Fraunhofer-Expertinnen und -Experten ein weiteres Problem in den Blick: die bei der Reinigung anfallenden Rückstände wie Salze. Sie sind häufig ein Bestandteil von Pro-duktionsabwässern, selbst das gereinigte Wasser enthält noch Anteile an Salzen. Die Forschenden arbeiten nicht nur an Lösungen, um die gewonnenen Salze wieder in der Produktion einzusetzen, sondern auch daran, sie noch effektiver aus dem Abwasser zu entfernen. Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS auch die Fraunhofer-Institute für Solare Energie-systeme ISE, für Mikrostruktur von Werk-stoffen und Systemen IMWS und für Mo-lekularbiologie und Angewandte Oekologie IME.

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37 Millionen kWh Strom 2021 in niedersächsischen Kläranlagen produziert

Im  Jahr 2021 wurden in niedersächsischen Kläranlagen knapp 137 Millionen kWh Strom aus dem bei der Abwasserreinigung entstehenden Klärgas erzeugt. Nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen wurde der Strom in öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen sowie in Unternehmen und Betrieben, die im Rahmen der Klärschlammfaulung Klärgas gewinnen, erzeugt. 90% des selbsterzeugten Stroms (rund 123 Millionen kWh) wurde 2021 in den Klär-anlagen selbst verbraucht. Die restliche Strommenge von rund 13 Millionen kWh wurde an das öffentliche Stromnetz abgegeben. Gemessen an der Gesamtstrommenge aus erneuerbaren Energien ist die Bedeutung der Stromerzeugung aus Klärgas als erneuerbare Ressource allerdings klein: Der Anteil lag im Jahr 2020 bei 0,3%. Daten zu der Gesamtstrommenge aus erneuerbaren Energien für das Berichtsjahr 2021 liegen noch nicht vor. Neben Strom produzierten die niedersächsischen Kläranlagen 2021 auch rund 172 Millionen kWh Wärme. Die Wärme wird vor allem für die Faulanlage und die Beheizung von Büro- und Betriebsgebäuden auf dem Gelände der Kläranlagen genutzt. Weiterführende Informationen:
https://www.statistik.niedersachsen.de/download/188251

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Baden-Württemberg Stiftung fördert Projekte zu Niederschlagswasser und Starkregen

Die Baden-Württemberg Stiftung hat das Programm „Innovative Verfahren für ein integriertes Management von Nieder-schlagswasser“ ausgeschrieben. Teilnehmen können alle Hochschulen und gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg, auch Verbünde unterschiedlicher Forschungseinrichtungen. Bewerbungsschluss ist am 28. November 2022. Ziel des Programms ist es, exzellente anwendungsorientierte Forschungsprojekte zu unterstützen, deren Ergebnisse in die Praxis übertragen werden können. Dabei sollen drei Schwerpunkte besonders gefördert werden. Erstens soll es um die Entwicklung neuer Verfahren und Technologien gehen, wie Niederschlagswasser in urbanen Räumen dezentral und ohne umfassende bauliche Verände-rungen aufbereitet werden kann. Zweitens soll untersucht werden, welche Bedeutung städtische Grün- und Wasserflächen für die Wasserqualität haben, insbesondere inwieweit Schadstoffe durch die natürliche Reinigungsleistung dieser grüner-blauen Infrastruktur reduziert werden können. Und drittens soll erforscht werden, wie Extremwetterereignisse wie zum Beispiel Starkregen und anhaltende Dürreperioden sich auf den Schadstoffeintrag in Flüsse oder Seen auswirken und die Wasserqualität beeinflussen. Auch sollen innovative Lösungen entwickelt werden, um dieses Problem zu vermeiden. Insgesamt stehen für das Forschungsprogramm drei Millionen Euro zur Verfügung.
https://www.bwstiftung.de/de/

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Kritische Rohstoffe: EU-Kommission bittet um Stellungnahmen für geplante EU-Verordnung

Die EU-Kommission will den Entwurf einer Verordnung zu kritischen Rohstoffen vorbereiten und hat dazu eine Sondierung sowie eine öffentliche Konsultationeröffnet. Interessierte Kreise sind aufgefordert, ihre Stellungnahmen abzugeben und Fragen zu den aktuellen Problemen entlang der Versorgungskette für kritische Rohstoffe innerhalb und außerhalb der EU zu beantworten. Die Fragen be-ziehen sich auf die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette, von der Ge-winnung über die Verarbeitung bis zum Recycling. Die Sondierung und die Konsultation enden am 25. November 2022. Sondierung und Konsultation:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221005_001

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MU/UBA: Trotz Fortschritten nur zehn Prozent der deutschen Gewässer ökologisch intakt

Aktuell sind nur knapp zehn Prozent der Flüsse, Seen und Küstengewässer in gutem ökologischen Zustand. Das ist zwar eine leichte Verbesserung gegenüber 2015, stellt Deutschland aber weiter vor große Herausforderungen. Positiv ist, dass die chemischen Belastungen im Grundwasser insgesamt leicht zurückgegangen sind. Allerdings musste jeder fünfte Grundwasserkörper in Deutsch-land weiterhin wegen zu hoher Nitrat-werte als schlecht bewertet werden. Diese Belastung stammt vor allem aus der Landwirtschaft. Insgesamt hat sich der Zustand vieler Gewässer in den vergangenen Jahren in einzelnen Aspekten verbessert. Sie sind aber noch nicht im g-ten Zustand. Das geht der Broschüre „Die Wasserrahmenrichtlinie. Gewässer in Deutschland 2021. Fortschritte und He-rausforderungen“ hervor, die vom Umweltbundesamt und Bundesumwelt-ministerium im Oktober 2022 veröffentlicht wurde.

Kostenloser Download der Broschüre: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221012_004

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Erste hydroaktive Gebäudefassade: Hochwasserschutz bei Regen, Gebäude- und Stadtraumkühlung bei Hitze

Die Glasfassade eines Hochhauses kann so heiß werden, dass man darauf Spiegeleier braten kann – ein wesentlicher Faktor für die Überhitzung unserer Städte. Andererseits produzieren Hochwasserereignisse wie sintflutartige Monsunregen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Eine Lösung für beide Probleme wurde Anfang Oktober 2022 an der Universität Stuttgart vorgestellt: Eine hydro-aktive Fassade, die nicht nur Außenwände und das Gebäudeinnere, sondern auch den Stadtraum kühlt. Die textilen Fassadenelemente mit dem Namen HydroSKIN nehmen dafür bei Regen Wasser auf und geben dieses an heißen Tagen zur Verdunstungskühlung wieder ab. Das Kernelement der HydroSKIN ist ein so genanntes Abstandsgewirke, zwei textile Lagen, die durch Fäden auf Ab-stand gehalten und dadurch gut durchlüftet werden. Die hohe Luftzirkulation fördert die Verdunstung von Wasser und verstärkt den Kühleffekt der Fassade. Das Gewirke ist an der Außenseite von einer wasserdurchlässigen Textilhülle umgeben, die nahezu alle Regentropfen eindringen lässt und gleichzeitig das Gewirke vor Verunreinigungen schützt. Eine Folie an der Innenseite leitet das Wasser in das untere Profilsystem ab. Von dort kann es, entweder in einem Reservoir gespeichert oder direkt im Gebäude genutzt, den Wasserverbrauch reduzieren. An heißen Tagen wird Wasser in das Fassadenelement zurückgeleitet, verdunstet dort und sorgt so für den natürlichen Kühleffekt. Erste HydroSKIN-Elemente werden derzeit am weltweit ersten adaptiven Hochhaus auf dem Campus Vaihingen der Universität Stuttgart getestet. Da die HydroSKIN-Elemente sehr leicht sind, können sie jedoch an jeder Fassade im Neubau wie auch im Gebäudebestand nachträglich angebracht werden.

Christina Eisenbarth, M. Sc.Universität Stuttgart Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren E-Mail: christina.eisenbarth@ilek.uni-stuttgart.de

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Oder-Fischsterben: Eingeleitetes Salz führte zur Massenvermehrung giftiger Alge

Die wahrscheinlichste Ursache für das Fischsterben in der Oder ist ein sprunghaft gestiegener Salzgehalt, der gemeinsam mit weiteren Faktoren für eine massive Vermehrung einer für Fische giftigen Brackwasseralge geführt hat. Das geht aus dem Bericht der deutschen Expertengruppe hervor, der Ende September veröffentlicht wurde. Die Brackwasseralge Prymnesium parvum erzeugt eine giftige Substanz, die für Fische und andere Wasserorganismen tödlich ist. Gleichzeitig mussten die Experten mangels verfügbarer Informationen offenlassen, was die Ursache für den unnatürlich hohen Salzgehalt war. Unklar ist auch, wie die Brackwasseralge, die normalerweise in Küstengewässern vorkommt, ins Binnenland geraten ist. Die Ergebnisse des polnischen Berichts wurden ebenfalls Ende September in Warschau vorgestellt.

Die schnell angestiegene Salzkonzentration in der Oder sowie die Sonneneinstrahlung begünstigten das rasante Wachstum der Algenart Prymnesium parvum. Laut Bericht der deutschen Expertinnen und Experten ist dies durch zahlreiche deutsche Wasserproben und Satellitenaufnahmen belegt. Mit mikroskopischen und molekularbiologischen Untersuchungen konnte diese Brackwasseralge und das von ihr gebildete Algengift Prymnesin eindeutig identifiziert werden. Um Spätfolgen zu vermeiden, muss laut der Expertengruppe sichergestellt werden, dass sich die Alge nicht erneut in der Oder sowie anderen Flüssen vermehrt. Bundesumweltministerin Steffi Lemkeund ihre polnische Kollegin Anna Moskwa hatten Mitte August die Einrichtung einer deutsch-polnischen Experten-gruppe zur Aufklärung der Ursachen der Oderkatastrophe eingesetzt. Die Expertengruppe war je zur Hälfte mit Experten aus Deutschland und Polen besetzt worden. Das Umweltbundesamt leitete die deutsche Delegation. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde hat maßgeblich an der Erstellung des Berichts mitgewirkt. Des Weiteren waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Landesämter Teil der deutschen Delegation. Die polnische Seite hatte einen wissenschaftlichen Bericht beauftragt, der parallel veröffentlicht wurde. Mit Veröffentlichung der Berichte endet die Aktivität der Deutsch-Polnischen Arbeitsgruppe. Statusbericht zum Fischsterben in der Oder:
https://www.bmuv.de/download/statusbericht-zum-fischsterben-in-der-oder

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Bundeskabinett beschließt Fachkräftestrategie

Die Bundesregierung hat am 12. Oktober 2022 ihre neue Fachkräftestrategie im Kabinett beschlossen. Mit dem Maßnahmenpaket der Fachkräftestrategie unterstützt die Bundesregierung die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Damit das gelingt, müssen alle Akteure des Arbeitsmarktes – Unternehmen und Betriebe, Beschäftigte, Länder und Kom-munen, Sozialpartner, Kammern, die Bundesagentur für Arbeit, Bildungs- und Weiterbildungsträger sowie die Bundesregierung – ihren Beitrag leisten, so die Regierung in einer Pressemitteilung.Fünf Handlungsfelder sind für die Bundesregierung bei ihrer Fachkräf-testrategie zentral:
● Zeitgemäße Ausbildung
● Gezielte Weiterbildung
● Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
● Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur
● Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren.Fachkräftestrategie der Bundesregierung:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221012_001

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Bundespreis „Blauer Kompass“ für herausragende Projekte Klimaanpassung und Risikovorsorge vergeben

Mehrere Städte und Gemeinden entlang der Bocholter Aa (Landkreis Borken, Nordrhein-Westfalen) haben sich zu einer Hochwasserallianz zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie ein Schutzkonzept für die Region rund um den Fluss und seine Zuläufe entwickelt. Ein Warnsystem und naturnahe Lösun-gen helfen nicht nur bei Hochwasser, sondern auch bei Starkregen. Eigenvorsorge von Bürgerinnen und Bürgern, Katastrophenschutz, Tourismus und „Biodiversität“ sind ebenfalls Teil des Konzepts zur Klimaanpassung für die Aa. An diese Allianz wurde jetzt – mit anderen Projekten, die nicht unmittelbar der Wasserwirtschaft zuzurechnen sind der Bundespreis „Blauer Kompass“ 2022 vergeben. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner haben zum Abschluss der „Woche der Klimaanpassung“ in Berlin gemeinsam die besten Projekte ausgezeichnet. Der mit 25000 Euro dotierte Preis geht jeweils an herausragende Klimanpassungsprojekte in den Bereichen Hochwasserschutz, Landwirtschaft, Handwerk sowie Umweltbildung und ländliche Entwicklung. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und die Anpassung an die Folgen der globalen Klimakrise, wie Hitze, „Dürre“ und „Starkregen“, zu präsentieren. YouTube-Film zur Hochwasserallianz Bocholter Aa:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220929_004

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Bundesregierung: Building Information Modeling ist ein zentrales Instrument

Die Methode „Building Information Modeling“ (BIM) ist laut Bundesregierung „ein zentrales Instrument zur Digitalisierung von Bau- und Planungsprozessen im Hoch- und Tiefbau“. Bei der Anwendung von BIM habe die Bundesregierung die gesamte Wertschöpfungs- und Prozesskette Bau im Blick, heißt es in der Antwort (Bundestags-Drucksache 20/3335)auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Mit dem „Planungsbeschleuni-gungspaket II – Sommer“ intensiviere die Regierung den Prozess der Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Insbesondere werde die beschleunigte Umsetzung der verkehrsträgerspezifischen BIM-Masterpläne und Implementierungsstrategien angestrebt.Der Antwort zufolge wird ein „open-BIM“ Ansatz verfolgt und so die Grundlage für einheitliche Schnittstellen gelegt. „Ziel der Bundesregierung ist es, die Umsetzung von Bauprojekten mit offenen Datenformaten zu ermöglichen und langfristig abzusichern“, heißt es in der Vorlage. Das BIM-Portal des Bundes bie-te eine wichtige Grundlage für einen einheitlichen Datenaustausch zwischen allen Akteuren in der Planung, dem Bau und dem Betrieb sowie für eindeutige BIM-Anforderungsdefinitionen.Download der Antwort der Bundesregierung:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220929_005

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Bayernoil will 40 Prozent des bayerischen Klärschlamms zu Flugkraftstoff verarbeiten

Im Projekt To-Syn-Fuel wurde ein vom Fraunhofer-Institut UMSICHT entwickeltes Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen aus Biomassereststoffen im Demonstrationsmaßstab umgesetzt. Aus 500 Tonnen Klärschlamm wurden bislang mehr als 50000 Liter biogenes Rohöl gewonnen. Der Bau eines Großdemonstrators im bayerischen Hohenburg (Landkreis Amberg-Sulzbach) wurde im Rahmen eines EU-Vorhabens (elf europä-ische Partner) mit 12,5 Millionen Euro gefördert. Zum Abschluss des Projekts absolvierte ein Testfahrzeug mit dem Kraftstoff eine Rundreise von mehr als 2000 Kilometern durch Europa. Die Öle wurden im Projekt über einen Hydrierprozess zu Kraftstoffen umgesetzt. Sie erfüllen bei entsprechender Weiterverarbeitung die wichtigsten Normanforderungen für Benzin (EN 228) und Diesel (EN 590). Sie sind daher mischbar mit herkömmlichen Kraftstoffen und lassen sich ohne Motorumbauten bei gleicher Leistung einsetzen. Der CO2-Fußabdruck je gefahrenem Kilometer reduziert sich um über 85 Prozent. Wird der feste Kohlenstoff (Biokohle), der im Herstellungsprozess anfällt, eingelagert, lassen sich bilanziell CO2-negative Kraftstoffe erzeugen. Die Fraunhofer-Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Herstellungskosten für den alternativen Kraftstoff je nach Größe der Produktionsanlage, der Art des Endprodukts und der Besteuerung mit denen fossiler Kraftstoffe vergleichbar sein könnten. Sie würden damit oberhalb von Ethanol und Biodiesel aus Energiepflanzen, aber unterhalb anderer alternativer Kraftstoffe beispielsweise aus Power-to-X Verfahren liegen. Im Gegensatz zu herkömmlichem Biodiesel stehen sie nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.Neben Klärschlamm sind auch andere biogene Rest- und Abfallstoffe in dem Verfahren verwertbar, zum Beispiel Gärreste, Gülle, Bioabfälle oder Minderholz. Nach Berechnungen von Fraunhofer liegt das technische Potenzial solcher Rest- und Abfallstoffe allein in Deutschland bei mehreren Millionen Tonnen. Die Kerntechnologie, die im To-Syn-Fuel-Projekt zum Einsatz kommt, ist das von Fraunhofer entwickelte TCR-Verfahren (Thermo-Katalytisches Reforming). Biogene Reststoffe werden dabei unter Sauerstoffabschluss bei 450 Grad in ei-nem Schneckenreaktor erhitzt. Es entstehen Dampf und ein Feststoff. Der Feststoff, von der Beschaffenheit ähnlich einer Pflanzenkohle, wird gezielt mit dem Dampf in Reaktion gebracht. Dadurch verbessert sich die Qualität der späteren Produkte Gas und Öl erheblich. Der Prozessdampf wird abgekühlt, so dass eine Öl-Wasser-Mischung auskondensiert. Das Wasser wird abgezogen und es verbleibt ein Bio-Rohöl, vergleichbar mit einem fossilen Mineralöl. Das restliche, wasser-stoffreiche Synthesegas wird gereinigt und kann für Synthesen oder als Energieträger verwertet werden. Die Kohle kann eingelagert oder in anderen Anwendun-gen genutzt werden. Die Raffinerie Bayernoil will die Fraunhofer-Technologie in größerem Maßstab umsetzen und beabsichtigt, bis spätestens 2030 bis zu 400000 Tonnen (100000 Tonnen Trockensubstanz) Klärschlamm zu verarbeiten, das wären rund 40 Prozent des bayerischen Aufkommens. Erzeugt werden daraus vorrangig nachhaltige Flugkraftstoffe.

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EU-Kommission veröffentlicht Leitlinien zur Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft

Damit kommunales Abwasser sicher für die Bewässerung in der Landwirtschaft wiederverwendet werden kann, hat die Europäische Kommission Anfang August Leitlinien für die EU Staaten veröffentlicht. Europa leidet zunehmend unter Dürreperioden. Wiederverwendetes Wasser wird deshalb eine immer wichtigere Bewässerungsquelle und senkt auch den Druck auf existierende Gewässer, so die Kommission in einer Pressemitteilung. Um die Sicherheit aufbereiteten Wassers zu gewährleisten, legt die Verordnung über die Wasserwiederverwendung  vom Mai 2020 Mindestanforderungen an die Wasserqualität, das Risikomanagement und die Überwachung fest. Sie gilt ab Juni 2023.
Auch der jüngste Vorschlag der Kommission zur Überarbeitung der Richtlinie über Industrieemissionen fördert einen effizienteren Wasserverbrauch, und zwar in allen industriellen Prozessen. Die Kommission ist zudem dabei, die Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser zu überarbeiten. Auch dieser Vorschlag wird nach Angaben der EU Kommission darauf abzielen, die Wiederverwendung von Wasser zu erleichtern. Minimum requirements for waterreuse – guidelines
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220803_001

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Aufbau des Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen in Merseburg

Das Umweltbundesamt etabliert am Standort Merseburg das Nationale Zentrum für Umwelt und Naturschutzinformationen mit dem dazugehörigen Web Portal umwelt.info. Das im Aufbau befindliche Portal wird als zentraler Zugriffspunkt bundesweit öffentlich verfügbare Informationen zu umweltbezogenen Themen an einer Stelle zusammenzuführen. Das Informationsangebot soll
umweltbezogene Daten, „Metadaten“, Dienste, Berichte, Forschungsergebnisse, Gutachten und Bildungsmaterialien so wie Informationen zu Rechts und Verwaltungsvorschriften, Förderprogrammen oder Verfahren der Umwelt und Naturschutzverwaltungen beinhalten. Die Daten und Informationen werden zielgruppengerecht aufbereitet allen Bürger*innen, Wissenschaft, Forschung und Bildung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung gestellt. Das Vorhaben wird maßgeblich
durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unter
stützt und aus den Strukturstärkungsgeldern für ehemalige Kohlereviere finanziert.
Eine Kooperationsvereinbarung zu diesem nationalen Zentrum haben die Hochschule Merseburg und das Umwelt bundesamt am 12. August 2022 unterzeichnet. Das Nationale Zentrum für Umwelt und Naturschutzinformationen wird dann eine neue Außenstelle des Umweltbundesamts am Standort Merseburg. Das Zentrum bezieht voraussichtlich im Herbst 2022 eine neue Liegenschaft in Merseburgs Innenstadt. Bis zu 25 neue Mitarbeitende des UBA sollen bis Ende 2023 ihre Tätigkeit an diesem Standort aufnehmen.

https://www.umweltbundesamt.de/umwelt-info

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Bundesnetzagentur betrachtet Wasserwirtschaft als geschützten Kunden

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat dem VKU (Verband kommunaler Unternehmen) mitgeteilt, dass aus ihrer Sicht die Wasserwirtschaft als „geschützter Kunde“ im Sinne der Verordnung (EU) 2017/1938 über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung zu betrachten ist. Dafür hatte sich der VKU im Rahmen der Diskussion zur Priorisierung bei einer Gasmangellage eingesetzt. Unternehmen und Betriebe der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung würden somit auch in einer Gasmangellage vorrangig gegenüber nicht geschützten Kunden weiter mit Gas beliefert. Eine Umfrage des VKU bei seinen Mitgliedsunternehmen hat gezeigt, das Erdgas in der kommunalen Wasserwirtschaft bei mindestens zwei von drei Unternehmen eingesetzt wird.

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Schweiz: Corona-Monitoring im Abwasser erfolgreich

Das nationale Abwassermonitoring des Bundes in der Schweiz wird nun im Covid 19 Dashboard dargestellt. Das nationale Abwassermonitoring der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein erfasst seit Januar 2022 in regelmäßigen Zeitabständen die Viruslast von SARS CoV 2 im Abwasser von 99 Abwasserreinigungsanlagen.
Abwasserproben werden drei bis sechs Mal pro Woche von den Kläranlagen entnommen. Die absolute Viruslast (Genkopien/Tag) wird pro 100 000 Einwohner/innen angegeben. Ein Verdünnungsfaktor, basierend auf dem Durchflussvolumen der Kläranlage, wird berücksichtigt, beispielsweise bei Regenfällen. Die relative Viruslast ist der Anteil der gemessenen Viruslast (Genkopien/ Liter), bezogen auf den historisch gemessenen Höchstwert. Der Anteil der relativen Viruslast wird berechnet, indem der Anteil der absoluten Viruslast durch den Anteil des historischen Höchstwerts der Viruslast geteilt wird. Die Wohnbevölkerung wird im jeweiligen Einzugsgebiet der Abwasseraufbereitungsanlage ermittelt. Das Messprogramm wurde an der Eawag entwickelt, und zahlreiche Kläranlagen der Schweiz beteiligen sich, so der Verband Schweizer Abwasser und Gewässerschutzfachleute.

https://www.covid19.admin.ch/de/epidemiologic/waste-water

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Gesetzentwurf: Städte und Gemeinden müssen Trinkwasser im öffentlichen Raum kostenlos bereitstellen

Die Bundesregierung hat beschlossen, dass künftig Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein muss. Kommunen sollen künftig Trinkwasser brunnen beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen, sofern dies technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht. Die neue Regelung zielt darauf ab, möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu gewähren. Leicht verfügbares Trinkwasser ist darüber hin aus auch ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne. So können sich die Menschen besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze schützen.
Städte und Gemeinden müssen die neue Regelung mit Inkrafttreten des Gesetzes umsetzen. Dabei haben sie weitgehende Flexibilität, was Lage, Zahl und Art der Trinkwasserbrunnen angeht. Trinkwasserbrunnen sollten möglichst an zentralen, frequentierten und für die Allgemeinheit gut erreichbaren öffentlichen Orten, wie Plätzen, Fußgängerzonen oder Parks, aufgestellt werden. Derzeit gibt es deutschlandweit bereits schätzungsweise mehr als 1300 öffentliche Trinkwasserbrunnen. In einem ersten Schritt sollen Städte und Gemeinden nun etwa 1000 zusätzliche Trinkwasserbrunnen aufstellen, so das Bundesumwelt ministerium in einer Pressemitteilung. Der Gesetzentwurf setzt die Regelung nach Artikel 16 Absatz 2 Satz 1 der EU Trinkwasserrichtlinie um, wonach die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass Leitungswasser zur Nutzung als Trinkwasser an öffentlichen Orten durch Innen und Außenanlagen bereitgestellt wird, soweit dies technisch durchführbar und unter Berücksichtigung des Bedarfs und der örtlichen Gegebenheiten, wie Klima und Geografie, verhältnismäßig ist (§ 50 Absatz 1 Satz 2 WHG neu). Die Gesetzesnovelle wird zunächst dem Bundesrat vorgelegt, bevor der Bundestag sie verabschieden kann. Das Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.

Download des Gesetzentwurfs:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220810_001

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Überschwemmungen und Dürreperioden nie dagewesenen Ausmaßes

Eine große internationale Studie von Forschenden der International Association of Hydrological Sciences unter der Leitung von Heidi Kreibich vom Deutschen GeoForschungsZentrum zeigt, dass es nicht ausreicht, Maßnahmen des Risikoma nagements auf den schlimmsten bisher bekannten Fall auszurichten, um die Auswirkungen von noch nie dagewesenen Ereignissen zu verringern. Fast hundert Autoren und Autorinnen waren an der Untersuchung von jeweils zwei aufeinander folgenden extremen Hochwasser oder Dürreereignissen in demselben Gebiet beteiligt. Im Fokus standen Regionen mit großen Unterschieden in der Bevölkerungsstruktur, den sozioökonomischen, klimatischen und hydrologischen Bedingungen auf allen Kontinenten. 45 Extremereignis Paare (Dürren oder Hochwasser), die im Durchschnitt 16 Jahre auseinanderlagen, kamen so zusammen.
Die Analysen bestätigten die naheliegende Annahme, dass ein angemessenes Risikomanagement im Allgemeinen zu einer Verringerung der Schäden beiträgt. Das Problem liegt woanders: Kam es in einer Region zu Extremereignissen, die es dort in dem Ausmaß noch nie gegeben hatte, war es besonders schwierig, die Auswirkungen abzumildern. Heidi Kreibich erklärt dies mit zwei Faktoren. Erstens haben Infrastrukturen wie Dämme und Stauseen eine obere Bemessungsgrenze, bis zu der sie wirksam sind. Sobald ein Schwellenwert überschritten wird, werden sie auf einen Schlag unwirksam. Zweitens wird das Risikomanagement in der Regel reaktiv nach großen Überschwemmungen und Dürren eingeführt oder angepasst, während vorausschauende Strategien ohne Präzedenzfälle selten sind. Der Grund für dieses Verhalten liegt Kreibich zufolge zum Teil in einer kognitiven Verzerrung, die mit der Seltenheit und früheren Einzigartigkeit dieser Extremereignisse zusammenhängt, sowie in der Natur der menschlichen Risiko wahrnehmung: Ereignisse, die man selbst bereits erlebt hat, werden in Zukunft auch eher wieder erwartet. Das Team identifizierte in der Studie aber auch zwei Erfolgsgeschichten, bei denen die Schäden trotz einer höheren Gefährdung beim zweiten Ereignis geringer waren: Überschwemmungen in Barcelona (1995 und 2018) und an der Donau in Österreich und Deutschland (2002 und 2013). In Spanien sank die Schadenssumme von 33 Millionen Euro auf 3,5 Millionen, die Donaufluten verursachten 2002 Schäden in Höhe von 4 Milliarden Euro, 2013 waren es 2,3 Milliarden.

Originalpublikation:
The challenge of unprecedented floods and droughts in risk management, Nature (doi.org/10.1038/s41586 022 04917 5)

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Thüringen wird Zentrum für nachhaltige Wasserforschung

Der „Thüringer Wasser Innovationscluster“ (ThWIC) wird ab 2023 für neun Jahre mit bis zu 45 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert. Der von der Universität Jena gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und der Ernst Abbe Hochschule Jena initiierte Cluster hatte sich in der Endrunde des Clusters4Future Wettbewerbs durchgesetzt.
Die mehr als 20 Teilprojekte des Innovationsclusters beschäftigen sich mit verschiedensten Aspekten nachhaltiger Wasserversorgung. Ein zentraler Bereich sind neue Technologien zur Analyse und Reinigung von Wasser. „Mit der im Cluster entwickelten neuen Generation von Sensoren können tausendfach mehr Daten über die Wasserqualität erhoben wer#den“, erläutert der Mitkoordinator des Clusters Dr. Patrick Bräutigam. „Wir können damit erstmals in Echtzeit Verände rungen der Wasserqualität beobachten und viel effektiver auf Belastungen durch Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände reagieren.“ Den Potenzialen einer smarten, datengetriebenen Wasserbewirtschaftung stünden jedoch, so Bräutigam, auch Fragen der Datensicherheit und die gesellschaftliche Angst vor Datenmissbrauch gegenüber. Deshalb kome es darauf an, „die Bürgerinnen und Bürger mit neuen Methoden frühzeitig in die Technologieentwicklung einzubeziehen und ihre Fragen ernst zu nehmen.“

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220720_002

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Bakteriengemeinschaften in städtischem Wasser zeigen „Signaturen der Verstädterung“

Gemeinschaften von Bakterienarten (Mikrobiome) sind in einer bestimmten Umgebung oft stabil und gut an sie angepasst, sei es in der menschlichen Mundhöhle oder in einem See. Die Verstädterung führt zu großen Mengen an Nährstoffen, chemischen Schadstoffen und antimikrobiellen Produkten in Gewässern. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung des Mikrobioms zugunsten von Bakteriengruppen, die humanpathogene Bakterien enthalten – mit noch unbekannten Folgen für die Funktion der Lebensräume und für die Gesundheit von Mensch und Tier. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team unter Leitung des Leibniz Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und des Leibniz Instituts für Zoo und Wildtierfo schung (Leibniz IZW), das im Rahmen
des Leibniz Forschungsverbundes „Infektionen“ Bakteriengemeinschaften in städtischen Gewässern und Abwässern in Berlin analysiert und mit Gemeinschaften aus weniger vom Menschen beeinflussten Seen aus dem ländlichen Umland verglichen hat.
Die Untersuchungen zeigen, dass mehrere Bakteriengruppen in städtischen Gewässern angereichert sind, wobei die meisten anthropogenen Bakterienstämme in den Zu und Abflüssen einer Kläranlage gefunden wurden, was auf eine „Humanisierung“ des Mikrobioms städtischer Seen und Fließgewässerhinweist. Überraschenderweise sind die angereicherten Bakteriengruppen in städtischen Umgebungen diejenigen, die häufig pathogene Arten enthalten. Das deutet darauf hin, dass ein Krankheitserreger, wenn er in eine solche Umgebung gelangt, ein sehr günstiges Umfeld vor findet, in dem er wachsen kann. Dies kann möglicherweise zu Ausbrüchen in solchen Umgebungen führen. Dies steht im Gegensatz zu ländlichen Gewässern, die eher ungünstige Bedingungen für Krankheitserreger bieten.
Die Autor*innen schließen aus der Untersuchung, dass die Reinhaltung und Aufbereitung des städtischen Wasser in der Zukunft stärker auf Bakteriengmeinschaften und das Mikrobiom ausgerichtet werden muss, um wieder natürlichere Wasserökosysteme zu schaffen. Dies wird zunehmend wichtiger und zu gleich schwieriger werden, da durch den Klimawandel viele städtische Gebiete trockener und nährstoffreicher werden, wodurch sich die Bakteriengemeinschaften in städtischem Wasser noch extremerändern werden. Dies kann tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren haben, da das Risiko einer Kontamination mit Krankheitserregern steigt.
Die Publikation „Urbanisierung fördert bestimmte Bakterien in Süßwasser Mikrobiomen, einschließlich potenzieller Krankheitserreger“ ist in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ erschienen:
https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.157321

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Bayern beschließt Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“

Bei der Anpassung des Wassersektors an den Klimawandel setzt die bayerische Staatsregierung auf eine integrale Gesamtstrategie, die die Wasserversorgung, den Hochwasserschutz, Ökologie und die Erholungsfunktion zusammendenkt und miteinander verknüpft. Der Ministerrat hat daher Ende Juni die neue Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“ mit der Fortsetzung des Hochwasserschutzprogramms „PRO Gewässer 2030“ und dem Programm „Wassersicherheit 2050“ beschlossen. Hierzu gehören beispielsweise aktualisierte und beschleunigte Hochwasserschutzkonzepte, um durch technische Maßnahmen wie etwa den Ausbau der Hochwasserschutzanlagen, die Anpassung der Hochwassergefahrenkarten oder den Hochwasser-Check für Kommunen die Risiken durch Hochwasser- und Starkregenereignisse zu reduzieren. Auch eine nachhaltige ökologische Entwicklung der Gewässer und Auen gehört dazu, um deren Funktionsfähigkeit, Durchgängigkeit und Wasserhaushalt zu stärken und damit Belastungen etwa durch den Klimawandel besser begegnen zu können. Daneben werden geeignete Anpassungsmechanismen an Dürre und Trockenheit weiterentwickelt, zum Beispiel durch Ertüchtigung der Fernwasserversorgung, Optimierung bestehender Speicher und des Überleitungssystems oder dem Bau nachhaltiger Bewässerungsinfrastrukturen. Daneben werden Gewässer, Natur und Landschaft aufgewertet sowie eine bessere Erlebbarkeit und mehr Akzeptanz für neue Maßnahmen geschaffen.
Das bayerische Umweltministerium wird hier federführend die weitere Ausarbeitung des Programms „Wassersicherheit 2050“ zur Umsetzung zentraler Maßnahmen im Wasserbereich vorantreiben. Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr wird den Handlungsbedarf und die Maßnahmenoptionen aus städtebaulicher Sicht bewerten und insbesondere für den Bereich „Schwammstadt“ Vorschläge vorlegen. Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird den Handlungsbedarf und die Maßnahmenoptionen aus landwirtschaftlicher Sicht weiterhin – wie bisher schon – laufend bewerten und insbesondere für den Bereich „Landschaftswasserhaushalt“ gegebenenfalls Vorschläge unterbreiten, so der bayerische Ministerrat in seiner Mitteilung.

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Schwammstadtregion Oberfranken

„Smart Sponge Region (SPORE)“ – zu Deutsch: „Intelligente Schwammregion“ – ist der Titel des Anfang Mai gestarteten Pilotprojektes der Hochschule Hof, das bis Ende Oktober 2023 abgeschlossen sein soll. Der Name ist dabei Programm: Wie ein Schwamm soll die Region zukünftig mit ihren Wasserressourcen umgehen und so die Grundlage dafür legen, dass ein Ausgleich zwischen Trockenheitsperioden und den zunehmenden Starkregenereignissen erfolgen kann. Das Konzept der „Schwammregion“ fußt dabei auf einer systematischen Untersuchung der notwendigen Klimawandelanpassung des ländlichen Raums und seiner urbanen Zentren. Teil des Projektes ist es, zu analysieren, welche Folgen des Klimawandels für die Region Oberfranken besonders relevant sind. Konkret sollen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt kleinstädtischer Strukturen sowie landwirtschaftlich genutzter Flächen und Wälder ermittelt werden. Für die am schwersten betroffenen Bereiche sollen dann wegweisende und regionale Lösungen für Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Wiedervernä sung von Wäldern, die Gestaltung wasserresilienter Neubausiedlungen und die Wiederverwertung von Abwasser zur Bewässerung.
Das Projekt selbst gliedert sich in zwei Phasen. In Phase eins entwickelt die Hochschule Hof das Konzept der Schwammregion und ermittelt den Bedarf an Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Das heimische Kompetenznetzwerk Wasser und Energie e. V., das auch die Projektidee entwickelte, unterstützt die Forschenden beim Aufbau des Netzwerks und bei der Bedarfsermittlung durch die Organisation und Durchführung von WissenstransferWorkshops. In der Phase zwei werden dann fünf Projektideen als Pilotvorhaben von Hochschule und ihren Partnern erarbeitet. Drei der Pilotvorhaben sollen soweit entwickelt werden, dass eine Um- setzung im Anschluss an das Projekt SPORE machbar wird.

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Wenn das Schmelzwasser fehlt: Künftig häufiger Niedrigwasser im Rhein erwartet

Schmelzende Gletscher und weniger Schnee könnten zukünftig Niedrigwassersituationen im Rhein von Basel bis zur Nordsee verschärfen – dies zeigen die Resultate aus einem Forschungsprojekt im Auftrag der länderübergreifenden Kommission zur Hydrologie des Rheins (KHR). Die neuen Erkenntnisse bestätigen aus Sicht der KHR die Bedeutung einer klimaresilenten Weiterentwicklung des Wassermanagements im Rhein-Einzugsgebiet.
Als Folge der globalen Erwärmung schmelzen die Alpengletscher, und die Schneedecke im Winter wird dünner. Dadurch wird der Abflussbeitrag aus Schnee- und Gletscherschmelze im Rhein künftig abnehmen, so zeigen es die Szenarien, die im KHR Forschungsprojekt (zum Einfluss des Klimawandels auf den Rheinabfluss) für die nahe (2031–2060) und ferne Zukunft (2071–2100) berechnet wurden. Dieser Schmelzwasserbeitrag ist entscheidend als Wasserreserve für niederschlagsärmere Monate im Sommer und Herbst. Fällt der Beitrag immer geringer aus, führt dies häufiger zu Niedrigwasser im Rhein.
Die Diskussionen rund um die Ergebnisse des Projekts zeigten einmal mehr: Um diesen Herausforderungen zu begegnen sind integrale Lösungen gefragt. Auch wenn sich die Wassernutzungskonflikte meist lokal zeigen, muss das Wassermanagement entlang des Rheins koordiniert und grenzüberschreitend angepasst werden. Dabei müssen alle Interessengruppen berücksichtigt werden.

Website des Projekts mit Download des Abschlussberichts:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220715_001

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Nutzung von Sauerstoff aus Power-to-Gas-Elektrolyse zur Ozonierung von Abwasser

Im Verbundprojekt eloise wurden mit einer neuartigen Verfahrenskombination Wasserstoff erzeugt und Spurenstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser entfernt. Die Verfahrenskette aus Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff und ozonbasierter Spurenstoffentfernung wurde in einer Pilotanlage auf der Kläranlage Kaiserslautern erprobt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte und nun beendete dreijährige Verbundprojekt eloise wurde von fünf Partnern aus Gaswirtschaft, Wasserwirtschaft und Wissenschaft durchgeführt: Wupperverbandgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH, Argo-Anleg GmbH, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, Kaufmann Umwelttechnik GmbH und Technische Universität Kaiserslautern. Bei der Elektrolyse von Wasser mit regenerativ erzeugtem Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen fällt neben „grünem“ Wasserstoff als Abfall- bzw. Nebenprodukt Sauerstoff an. Dieser Sauerstoff wird bisher oft nicht genutzt. Im Projekt eloise wurde der Sauerstoff als Grundstoff für die Herstellung von Ozon verwendet. Das Ozon wurde zur Spurenstoffelimination genutzt. In Kombination mit einem nachgeschalteten Aktivkohlefilter wurde eine Spurenstoffelimination von über 90 % erreicht.
Die in der Praxis untersuchten Verfahrenskomponenten wurden modelltechnisch abgebildet, um die Wechselwirkungen zwischen der regenerativen Energieerzeugung über Wind- und Sonnenenergie, die durch hohe Dynamik und schwankende Überschüsse gekennzeichnet ist, und der ebenfalls dynamischen Abwasserreinigung zu untersuchen.
Mit der Umsetzung der Energiewende und den Bestrebungen, die Abhängigkeit von Gasimporten zu reduzieren, zeigt der untersuchte Projektansatz einen Pfad auf, um Synergien beim Einsatz der Elektrolysetechnologie nutzbar zu machen.
Die kommunalen Kläranlagen können sich als Standorte für Elektrolyseanlagen anbieten.

Download des vollständigen Projektberichts:
http://tinyurl.com/BMBF-eloise

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Ausweisung Nitrat-belasteter Gebiete: Bundesrat stimmt zu – mit Änderungen

Der Bundesrat hat am 8. Juli 2022 einer Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung besonders Nitrat-belasteter Gebiete zugestimmt – allerdings nur unter der Bedingung einiger fachlicher Änderungen. Setzt die Bundesregierung diese um, kann sie die neuen Regeln in Kraft setzen.
Hintergrund ist ein Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Deutschland wegen unzureichender Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie. Mit der so genannten AVV Gebietsausweisung möchte die Bundesregierung die von der Europäischen Kommission zur Umsetzung des
EuGH-Urteils zur Nitrat-Richtlinie bemängelte Vorgehensweise bei der Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophierten Gebieten ändern und weiter vereinheitlichen.
Grundlage für die Verwaltungsvorschrift ist die geänderte Düngeverordnung, der der Bundesrat im Frühjahr 2020 zugestimmt hatte. Die Bundesländer werden darin verpflichtet, bis zum 30. November 2022 die entsprechenden Gebiete neu auszuweisen. In einer begleitenden Entschließung weist der Bundesrat auf die Herausforderungen hin, die die bundesweite Dünge- verordnung und die zugehörige Verwaltungsvorschrift in den Ländern auslöst. Für die Beendigung des EU-Vertragsverletzungsverfahrens seien binnen kürzester Frist die Landesdüngeverordnungen anzupassen. Insbesondere die tatsächliche Ausweisung der Nitrat-belasteten Gebieten werde die Landesverwaltungen in der Kürze der vorgegebenen Fristen große Anstrengungen kosten, betont der Bundesrat.
Der Bundesrat spricht sich für eine zügige Novellierung des Düngegesetzes aus, um eine rechtssichere Grundlage für ein effektives Wirkungsmonitoring zu erhalten. Er weist darauf hin, dass auch Medikamente und Pflanzenschutzmittel das Grund- und Oberflächenwasser belasten – daher sei ein System zur Herkunft und Identifizierung erforderlich. Teil der Einigung mit der EU Kommission sei auch die Ausweitung der Nitrat-Messstellennetze der Länder, um bis spätestens 2028 überall in Deutschland ein geostatisches Verfahren anwenden zu können. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die Länder beim Ausbau des Messstellennetzes finanziell zu unterstützen.
Zudem bittet er die Bundesregierung, gemeinsam mit den Ländern und in enger Abstimmung mit der EU-Kommission für die Zukunft auf der Basis eines belastbaren Monitorings ein robustes, rechtssicheres und vollzugstaugliches, auf kontrollierbaren Daten beruhendes System für eine Maßnahmendifferenzierung zu entwickeln und die dafür notwendigen fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen vorzubereiten.

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Mehr Schutz für kritische Infrastruktur

Das Europäische Parlament und der Rat haben eine politische Einigung über die „Richtlinie über die Resilienz kritischer Einrichtungen“ (CER-Richtlinie) erzielt. Die neuen Vorschriften stärken die Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen gegen Bedrohungen wie Naturgefahren, Terroranschläge oder einer Pandemie. Vorgeschlagen wurde die Richtlinie im Dezember 202 von der EU-Kom-
mission.
Vor dem Hintergrund einer immer komplexeren Risikolandschaft ersetzt die neue Richtlinie die europäische Richtlinie über kritische Infrastrukturen von 2008. Ein breiterer Anwendungsbereich soll es den Mitgliedstaaten und kritischen Einrichtungen ermöglichen, besser auf gegenseitige Abhängigkeiten und mögliche Kaskadeneffekte bei einem Zwischenfall einzugehen. Elf Sektoren werden abgedeckt: Energie, Verkehr, Banken, Finanzmarktinfrastrukturen, Gesundheit, Trinkwasser, Abwasser, digitale Infrastrukturen, öffentliche Verwaltung, Raumfahrt und Lebensmittel.
Kritische Einrichtungen müssen künftig ihre eigenen Risikobewertungen durchführen. Zudem müssen technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Widerstandsfähigkeit zu verbessern und Vorfälle zu melden. Sie werden auch in der Lage sein, eine Überprüfung des Hintergrunds von Mitarbeitern in sensiblen Funktionen zu verlangen. Die EU-Mitgliedstaaten müssen die kritischen Stellen bei der Verbesserung ihrer Widerstandsfähigkeit unterstützen, zum Beispiel durch Anleitungen.
Die politische Einigung, die das Europäische Parlament und der Rat erzielt haben, muss noch von den Mitgesetzgebern formell genehmigt werden. Nach der Veröffentlichung im Amtsblatt wird die Richtlinie 20 Tage nach der Veröffentlichung in Kraft treten. Die Mitgliedstaaten müssen dann die Bestandteile der Richtlinie innerhalb von 21 Monaten in nationales Recht umsetzen.

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Klimafolgenanpassung – Netzwerktreffen (KlimfAb)

Am 5. Mai war es wieder so weit, das KlimfAb-Netzwerk zur Klimafolgenanpassung in der kommunalen Abwasserentsorgung kam zusammen. Mit Fachvorträgen, intensiver Gruppenarbeit und direktem Fachaustausch behandelten die Teilnehmer unterschiedliche Aspekte und Herausforderungen der Klimafolgenanpassung. Gastgeber war diesmal die Linksniederrheinische Entwässrungsgenossenschaft (LINEG) auf ihrem Klärwerk Duisburg-Rheinhausen. Nachdem die letzten Netzwerktreffen pandemiebedingt als Web-Meetings durchgeführt werden mussten, waren nun alle Teilnehmer wieder froh, sich in einem persönlichen Zusammentreffen austauschen zu können und damit eine höhere Intensität und Qualität des Erfahrungsaustausches zu erzielen. Wichtiger Tagesordnungspunkt war auch die Gewinnung und Einbindung weiterer interessierter Abwasserunternehmen, die ihre Aktivitäten zur Klimafolgenanpassung intensivieren wollen.
https://klimfab.de

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Transport von Klärschlamm auf der Straße unterliegt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz

Die Beförderung von Klärschlamm durche in Saug- und Pumpfahrzeug von einer betrieblichen Abwasserbehandlungsanlage zu einer kommunalen Kläranlage unterfällt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz(KrWG). Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden (BVerwG 7 C 3.21 – Urteil vom 23. Juni2022). Die auf die Feststellung gerichtete Klage eines Pharma-Unternehmens, dass das KrWG auf den Transport von Klärschlamm auf der Straße keine Anwendung findet, blieb vor dem Verwaltungsgericht ohne Erfolg. Die hiergegen gerichtete Berufung der Klägerin war vordem Verwaltungsgerichtshof erfolgreich. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs geändert und die Berufung der Klägerin zurückgewiesen. Die Klägerin hat keinen Anspruch auf die begehrte Feststellung. Nach der Abfallrahmenrichtlinie sind Abwässer aus dem Anwendungsbereich dieser Richtlinie nur ausgeschlossen, soweit sie bereits von anderen gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften abgedeckt sind. Solche gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften existieren für den Transport von Klärschlamm auf der Straße nicht. Download des Urteils:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220628_001

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IKSR legt Prioritäten bis 2027 fest und erleichtert das Kartieren der Biodiversitätentlang des Rheins

Die Internationale Kommission zumSchutz des Rheins (IKSR) hat auf ihrer Plenarsitzung am 7. Juli 2022 in Brüssel ihre Prioritäten bis 2027 vorgestellt.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220714_003

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Überflutungsvorsorge klimafest machen – DWA legt Positionspapier „Hochwasser und Starkregen“ vor

Starkregenvorsorge verbindlich in Bau-leitplanung integrieren, Zonung nach Gefährdung in Überschwemmungsgebieten, Starkregenvorsorge und Hochwasservorsorge gesamtheitlich denken, diese Forderungen stellt die DWA in ihrem aktuellen Positionspapier „Hochwasser undStarkregen“. „Politik und Wasserwirtschaft müssen die notwendigen Maßnahmen schnell und umfassend umsetzen. Ein vollständiger Schutz vor Überflutungen kann nie, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels, gewährleistet werden. Weitreichende Vorsorgemaßnahmen sind aber möglich und notwendig, um die Risiken niedrig zu halten. Zudem muss das Katastrophenmanagement so verbessert werden, dass der Verlust von Menschenleben sicher verhindert werden kann,“ betonte DWA-Präsident Uli Paetzel anlässlich des Jahrestages der Hochwasserkatastrophe am 14.und 15. Juli. „Eine solche Katastrophedarf sich nicht wiederholen.“

Download des DWA-Positionspapiers: http://dwa.de/positionen

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Themenseite Hochwasser der Helmholtz-Klima-Initiative

Die Helmholtz-Klima-Initiative hat anlässlich des bevorstehenden Jahrestages der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine Themenseite mit wissenschaftlichen Hintergründen und Einordnungen aus Wissenschaft und Praxis veröffentlicht.
Auf der Helmholtz-Sonderseite „Ein Jahr nach der Flut“ beantworten führende Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen die wichtigsten Fragen zu den Lehren aus der Hochwasserkatastrophe in zitierfähigen Statements. Außerdem gibt es einen Überblick über aktuelle Forschungen zu dem Thema sowie Bildmaterial.

https://www.helmholtz-klima.de/aktuelles/ein-jahr-nach-der-flut

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Simulation eines extremen Regenereignisses in Hamburg

Um die Folgen auch von extremen Starkregenereignissen besser zu verstehenund zu einer vorausschauenden Stadtplanung im Sinne der Klimafolgenanpassung beizutragen, hat der HamburgerLandesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) in Abstimmung mit derUmweltbehörde eine modellbasierteHochwassersimulation durchgeführt. Dabei wurden die Niederschlagsdaten desextremen Regenereignisses vom Juli2021 im Ahrtal anhand von Computermodellen beispielhaft auf die HamburgerGewässer Alster, Kollau und Wellingsbüttler Grenzgraben übertragen.Hamburg ist in der Vergangenheitvon heftigen Niederschlagsereignissenund Binnenhochwasser mit bereichsweise auch größeren Sachschäden betroffengewesen. Mehr als 180 Starkregenereignisse wurden in den letzten zehn Jahrenin Hamburg verzeichnet. Es ist davonauszugehen, dass infolge des Klimawandels die Häufigkeit und Intensität dieser Extremwetterereignisse zunimmt.Die Ergebnisse der Simulation bestätigen die grundsätzlichen Aussagen des Hochwasserrisikomanagements zu den Auswirkungen seltener Hochwasserereignisse in Hamburg, die in den Gefahren- und Risikokarten aus dem Jahr 2019 und den Karten der Überschwemmungsgebiete ab dem Jahr 2015 dargestelltwerden. Sie zeigen aber auch, dass bei einem Extremereignis wie dem im Ahrtalim Juli 2021 die Hochwassergefahr infolge von Abflussmengen, Strömungsgeschwindigkeiten, Überschwemmung undÜberflutung höher wäre. Trotz dergroßen Unterschiede bei den Randbedingungen hätte ein solches extremes Regenereignis auch in Hamburg erhebliche Auswirkungen. Verglichen mit denvon der Flutkatastrophe im Ahrtal am stärksten betroffenen Region wäre in Hamburg wegen der unterschiedlichen Geländebeschaffenheit bei den untersuchten Einzugsgebieten jedoch eine weniger ausgeprägte Hochwasserdynamik mit geringeren Fließgeschwindigkeiten zu erwarten. Ein direkter Vergleich mit der Schadensbilanz im gesamten Ahrtalist anhand der beispielhaften Berechnungen in Hamburg nicht möglich.

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Hitze, Dürre, Starkregen – Extremwetter verursacht in Deutschland über 80 Milliarden Euro Schäden

Extremwetter wie die außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre sowie die Hochwasserkatastrophe von 2021 haben in Deutschland Schäden von insgesamt über 80 Milliarden Euro verursacht. Demnach entstand ein Großteil der Schäden durch Extremwetterereignisse, die durch die Klimakrise verursacht werden. In der Summe sind neben den direkt anfallenden Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen oder Ertragsverlusten in Forst- und Landwirtschaft auch Kosten indirekter Schäden, wie verringerte Arbeitsproduktivität, eingeflossen. Das geht aus einer aktuellen Prognos-Studie hervor, die das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) in Auftrag gegeben hat und dem Bundesumweltministerium (BMUV) zur Weiterentwicklung der deutschen Anpassungsstrategie dient. Die vorliegenden Untersuchungen aus dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragten Projekt „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ zeigen, dass seit 2000 in Deutschland jährlich im Schnitt mindestens 6,6 Milliarden an Schäden entstanden sind. In dieser Reihe stechen die außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019 sowie die verheerenden Sturzfluten und Überschwemmungen im Juli 2021, insbesondere an Ahr und Erft, heraus: Alle drei Ereignisse haben insgesamt rund 80,5 Milliarden Euro Schadenskosten verursacht. Schätzungsweise 35 Milliarden Euro Schäden entstanden durch Hit-ze und Dürre in den Jahren 2018 und 2019. Die Folgekosten der Sturzfluten und Überschwemmungen im Juli 2021 summieren sich auf mehr als 40 Milliarden Euro. Weitere Schäden in Höhe von rund 5 Milliarden Euro wurden durch vereinzelte Sturm- und Hagelereignisse verursacht.
Die Studie schlüsselt auf, wie sich die Schadenskosten entlang der Handlungsfelder der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) zusammensetzen: Unter Hitze und Dürre litten vor allem die Forst- sowie die Landwirtschaft in weiten Teilen Deutschlands. Diese Wirtschaftszweige mussten allein für die beiden Extremjahre 2018 und 2019 etwa 25,6 Milliarden Euro Schadenskosten verbuchen. Weitere neun Milliarden Euro Schadenskosten traten in Industrie und Gewerbe auf, da die Produktivität in der arbeitenden Bevölkerung hitzebedingt sank. Bei den lokalen Sturzfluten und Überschwemmungen vor allem im südlichen Nordrhein- Westfalen und nördlichen Rheinland-Pfalz waren insbesondere die privaten Haushalte mit Schäden in Höhe von 14 Milliarden Euro betroffen. Aber auch im Bauwesen (6,9 Milliarden Euro), an Verkehrsinfrastrukturen (6,8 Milliarden Euro), sowie in Industrie und Gewerbe (5,0 Milliarden Euro) entstanden erhebliche Schäden.

https://www.prognos.com/de/folgen-klimakrise

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Neue EU-Vorschriften für Düngemittel in Kraft

Am 16. Juli 2022 ist die neue EU-Verordnung für Düngemittel in Kraft getreten. Sie öffnet den EU-Binnenmarkt für organische und abfallbasierte Düngeprodukte, legt gemeinsame Regeln für die Kennzeichnung fest und führt erstmals Grenzwerte für toxische Stoffe in Düngemitteln ein. Mit den neuen Regeln sollen die Risiken für Umwelt und Gesundheit sowie die Abhängigkeit von Importen verringert werden. Die Unternehmen hatten drei Jahre Zeit, ihre Herstellungsverfahren anzupassen und die neuen Vorschriften einzuhalten.
Um die Unternehmen darüber hinaus zu unterstützen, hat die EU-Kommission einen Leitfaden zur Kennzeichnung von Düngemitteln in der EU herausgegeben. Auf der Grundlage der umfassenden wissenschaftlichen Forschung der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU wurden zudem die neuen Vorschriften erweitert, um das Inverkehrbringen zusätzlicher Düngemittel mit Bestandteilen aus zurückgewonnenen Abfällen zu ermöglichen. Außerdem wurden begleitende Rechtsvorschriften für die sichere Verwendung von Nebenprodukten aus anderen Industriezweigen erlassen, wie der petrochemischen oder der Metallindustrie.
Die neue EU-Verordnung öffnet den EU-Binnenmarkt für organische und abfallbasierte Düngeprodukte, wie zum Beispiel organische und organisch-mineralische Düngemittel, Bodenverbesserungsmittel, Hemmstoffe, Pflanzen-Biostimulanzien, Kultursubstrate oder
Mischungen; legt gemeinsame Regeln für die Sicherheits-, Qualitäts- und Kennzeichnungsanforderungen für Düngeprodukte fest; führt zum ersten Mal in Düngemitteln Grenzwerte für toxische Stoffe wie Cadmium, Quecksilber oder Arsen ein; erhält die optionale Harmonisierung aufrecht: Da Düngemittel manchmal auf lokaler Ebene hergestellt werden, bleibt es den Herstellern freigestellt, ob sie die neuen EU-Vorschriften anwenden oder weiterhin die nationalen Vorschriften der EU-Länder einhalten wollen, um ihre Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Unternehmen, die die nationalen Vorschriften anwenden wollen, ohne die CE-Kennzeichnung anzubringen, können ihre Produkte weiterhin in anderen EU-Ländern nach dem Grundsatz der gegenseitigen Anerkennung verkaufen.

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14. Thematischer Stammtisch – Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft

Ein neuer dritter Donnerstag im Monat mit einem spannenden Thema zur Digitalisierung in der Wasserwirtschaft. Am 17. Juni 2022 stellte sich das Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft (KDW) mit Sitz in Essen auf der Zeche Zollverein vor. Stefan Schulte (Projektmitarbeiter beim KDW) berichtete den Interessierten aus Deutschland und der Schweiz in lockerer Atmosphäre über das
KDW, seine Ziele, Strategien und aktuelle Themen. Mit der Initiierung durch das Land Nordrhein-Westfalen und mehrerer Wasserwirtschaftsunternehmen im August 2020 unterstützt das KWD als gemeinnützige Organisation die Weiterentwicklung der Kompetenzen zur agilen Gestaltung der Digitalisierung der Wasserwirtschaft.
Das KDW fungiert hierbei nicht als externer Berater, sondern als eine Schnittstelle für den Austausch zwischen den Branchensektoren. Die Kompetenzen innerhalb der Wasserwirtschaft sollen so gebündelt werden. Dafür stellt das KDW verschiedene Weiterbildungs- und
Austauschmöglichkeiten, die unabhängig der Bundesland- oder Unternehmenszugehörigkeit in Anspruch genommen werden können, zur Verfügung Zum Programm gehören kostenlose Impulsvorträge am Morgen (15–20 Minuten), bei denen Best-Practice-Beispiele, Forschungsprojekte, innovative Produkte und Dienstleistungen vorgestellt und anschließend diskutiert werden. Als thematische Vertiefung veranstaltet das KDW sogenannte Thementage, wo mehrere themenbezogenen Vorträge stattfinden und strategische Debatten und Diskussionen geführt werden. Daneben werden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten, mit dem Ziel, die Instrumente der Digitalisierung besser zu ver- stehen und die Kommunikation zwischen „Wasserwirtschaft“ und „Digital“ zu erleichtern. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich als Mitglied der Community über eine Forum-Plattform auszutauschen, eigene Erfahrungen zu teilen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Thematisch orientiert sich das KDW an über Umfragen ermittelten relevanten Themen der Branche, wie beispielsweise: digitale Assistenzsysteme, digitale Transformation, Datenmanagement, Überwachung und Steuerung sowie Cybersicherheit.
www.kompetenzzentrum-digitale-wasserwirtschaft.de
E-Mail: info@kdw-nrw.de

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Ihre Fragestellungen und Meinungen sind uns wichtig!

Benchmarking Abwasser Baden-Württemberg

Die DWA Baden-Württemberg und die aquabench GmbH möchten das Projekt Benchmarking Abwasser Baden-Württemberg deutlich stärker an Ihren aktuellen Fragestellungen ausrichten.

Hierzu und zur Organisation eines Erfahrungsaustausches in diesem Jahr möchten wir gerne Ihre aktuellen Themen und Meinung für und zum Projekt erfahren und freuen uns, wenn Sie sich an unserer kurzen Umfrage beteiligen.

https://www.abwasserbenchmarking-bw.de/news/

Zum Fragebogen:
https://www.surveymonkey.com/r/2Q6SQZY?embedded=1

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen und werden Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten!

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Außerordentliche Beitragserhöhung 2023

Liebe DWA-Mitglieder,
das Präsidium und der Vorstand der DWA haben sich zusammen mit der Bundesgeschäftsführung intensiv mit der Finanzsituation der DWA und den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen befasst. Nach dem coronabedingten wirtschaftlich sehr schwierigen Jahr 2020 verlief das Jahr 2021 – trotz anhaltender Pandemie – erfolgreich. Durch die Optimierung und Erweiterung der digitalen Angebote stabilisierte sich der Bildungsbereich überraschend schnell. Die Kommunikation der Fachgremien erfolgt inzwischen zu einem großen Anteil – kosten- und zeitsparend – digital. In größerem Umfang konnten Veranstaltungs- und Reisekosten eingespart werden. Mobiles Arbeiten der hauptamtlichen Mitarbeitenden hat sich erfolgreich etabliert.
Mit diesen und weiteren Maßnahmen wurde das negative Ergebnis von 2020 im Folgejahr nahezu ausgeglichen.
Zurzeit erleben wir den Wegfall fast aller Schutzmaßnahmen. Das Bedürfnis der Menschen nach persönlichen Kontakten ist groß. Die Erstellung eines optimierten Angebots von Präsenz- und digitalen Bildungsveranstaltungen ist daher eine aktuelle Herausforderung. Auch bei der Fachgremienarbeit ist es erforderlich, sich nicht nur digital, sondern auch in Präsenz zu treffen.
Die Corona-Pandemie ist noch nicht überwunden, mit weiteren Infektionswellen ist zu rechnen. Auch wenn sich die Krisenresilienz der DWA in den vergangenen zwei Jahren durch die Digitalisierung erheblich verbessert hat, bestehen weiterhin zahlreiche Risiken und Unwägbarkeiten, die einerseits negative Auswirkungen auf unsere wichtigsten Einnahmenbereiche haben und andererseits zu erheblichen Personal- und Sachkostensteigerungen führen können. Diese sind unter anderem:
● sehr hohe Inflationsrate/erhebliche Preissteigerungen
● hohe zu erwartende Tarifabschlüsse
● Unterbrechung von Lieferketten/Lieferengpässe.
Ein Teil der Kostensteigerungen lässt sich durch angemessene Preisanpassungen im Veranstaltungs- und Publikationsbereich auffangen. Doch das allein wird nicht ausreichen, um auch die ideellen Angebote unserer Vereinigung auf dem gewohnten Niveau zu halten. Daher empfehlen die Führungsgremien der DWA nach intensiven Beratungen für 2023 eine zusätzliche Beitragserhöhung von durchschnittlich 7 % und werden diese der Mitgliederversammlung zur
Beschlussfassung vorlegen. Mit der bereits beschlossenen Erhöhung von 1,5 % würde damit die Beitragsanpassung für 2023 insgesamt 8,5 % betragen. Wir bitten alle DWA-Mitglieder, diese notwendige Maßnahme mitzutragen. Sie tragen dazu bei, die solide Finanzierung und damit einhergehend auch die Leistungsfähigkeit Ihrer DWA zu sichern. Auf der kommenden Mitgliederversammlung werden wir darüber beschließen. Nehmen Sie am DWA-Dialog Berlin und der Mitgliederversammlung in Präsenz oder virtuell teil, wozu wir Sie herzlich einladen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und auf den Austausch mit Ihnen.

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Kläranlage Ottendorf-Okrilla ist Ausbildungsstätte für Abwasserfachkräfte

Am 7. Juli 2022 erhielt die Kläranlage Ottendorf-Okrilla den offiziellen Titel Ausbildungskläranlage der DWA. Die Ernennung erfolgte im Rahmen einer Feierstunde auf der Verbandskläranlage des Abwasserverbandes Rödertal. Mitglieder im Abwasserverband sind die Gemeinde Ottendorf-Okrilla und die Landeshauptstadt Dresden. Die Stadtentwässerung Dresden GmbH betreibt die Kläranlage im Auftrag des Abwasserverbands Rödertal. Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, Vorsitzender des DWA-Landesverbands Sachsen/Thüringen, übergab eine Tafel, die nun am Eingang die neue Ausbildungsstätte ausweist. Er sagte: „Wir bilden in Kursen und Seminaren zahlreiche, zum Teil noch fachfremde, Kolleginnen und Kollegen aus und vermitteln einen Überblick über die wichtigsten Anforderungen zum Betrieb von Kläranlagen. DWA-Ausbildungskläranlagen übernehmen dabei die wichtige Aufgabe, in der Praxis die notwendigen Grundlagen zu erlangen. Mit einer modernen, anspruchsvollen Ausbildung des Betriebspersonals sichern wir einen effizienten Betrieb der Abwasseranlagen in Sachsen und Thüringen.

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Kerschensteinerschule in Stuttgart wird Leistungszentrum im Bereich Wasser-und Abwassertechnik

Die Kerschensteinerschule in Stuttgart wird Trainingsort für deutsche und inter­nationale Teilnehmende an Berufswett­bewerben.Die Schule ist Technisches Gymnasium, Berufskolleg, Berufsschule und Fachschule in einem, auch für um­welttechnische Berufe wie der Fachkraft für Wasserversorgungstechnik und Fach­kraft für Abwassertechnik.Diese beiden Berufsbilder sind es, die bei nationalen und internationalen Berufswettbewer­ben hinter der Disziplin „Water Techno­logy“ stecken.Bei den WorldSkills, der Weltmeisterschaft der Berufe, kommen alle zwei Jahre die besten Fachkräfte der Welt zusammen, um sich in viertägigen Wettkämpfen auf höchstem Niveau zu messen.Bereits im Herbst 2021 wurde die Schule durch die Bildungsorganisati­on WorldSkills Germany als Leistungs­zentrum zertifiziert.Sie stellt Räumlich­keiten, Technik und Lehrkräfte zur Un­terstützung für die Trainings zur Verfü­gung.Hilmar Tetsch von der Stadtent­wässerung Stuttgart ist Bundestrainer in der Disziplin „Water Technology“ und wird in der Kerschensteinerschule in Zu­kunft ideale Voraussetzungen vorfinden, um künftige Teilnehmerinnen und -Teil­nehmer auf die WM der Berufe vorzube­reiten.So wird Maren Nagel von der Stadtentwässerung Köln beispielsweise Deutschland bei den nächsten WorldSkills vertreten.

Nicht nur in Deutschland besteht ein massiver Mangel an Fachkräften in der Wasserbranche.Berufliche Wettbewerbe tragen dazu bei, die Ausbildung auch in diesem Bereich attraktiver zu machen.Darüber hinaus ermöglichen die Wettbe­werbe es, Auszubildende und junge Fachkräfte individuell zu fördern.Gleich­zeitig bieten die Wettbewerbe eine her­vorragende Chance, Ausbildungsberufe auf spannende Weise der Öffentlichkeit zu präsentieren, junge Menschen in der Berufsorientierungsphase auf die Vielfäl­tigkeit auch im Bereich Wasser- und Ab­wassertechnik aufmerksam zu machen und dadurch schließlich Nachwuchs für die Branche zu gewinnen.Deshalb ist es der Kerschensteinerschule sowie den in­volvierten Partnern ein wichtiges Anlie­gen, weitere Berufsschulen und Bil­dungseinrichtungen zu motivieren, sich ebenfalls als Leistungszentren zu zertifi­zieren und damit die Idee der Berufs­wettbewerbe auch in ihren Ausbildungs­alltag zu integrieren.

Berufsschulen, die Interesse an einer Zertifizierung als Leistungszentrum im Bereich „Water Technology“ haben, er­halten weitere Informationen bei WorldSkills Germany:
info@worldskillsgermany.com
https://www.kerschensteinerschule.de
https://de.dwa.de/de/water-skills-berufswettbewerb.html

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Extremwetter oder Klimawandel?

Extremwetterereignisse treten immer heftiger auf. Das wird oft dem Klimawan­del zugeschrieben.Doch wie sieht diese Verbindung zwischen extremem Wetter und Klimawandel tatsächlich aus? Linda van Garderen vom Helmholtz-Zentrum Hereon hat mit der kombinierten Metho­de Spectrally nudged storylines jetzt eine Forschungsmethode weiterentwickelt, mit der es erstmals möglich ist, den Ein­fluss des Klimawandels auf ein bestimm­tes Extremwetterereignis zu bestimmen.So zeigt sie, dass der Klimawandel eine ohnehin schwere Dürre in Südamerika noch verstärkte und außerdem zu einem Temperaturanstieg von bis zu vier Grad während einer der stärksten Hitzewellen in Europa führte. Mit Spectrally nudged storylines simulierte van Garderen drei verschiedene Welten: eine ohne Klima­wandel, eine mit Klimawandel (unsere heutige Welt) und eine mit starkem Kli­mawandel (globale Temperatur + 2 °C).In ihrem Modell legte sie die großräumi­gen dynamischen Parameter fest, die für die horizontalen Winde in der oberen At­mosphäre verantwortlich sind. Diese komplexen Bewegungen erstrecken sich über den gesamten Globus.Und sie un­terliegen oft unvorhersehbaren Schwan­kungen – das erschwert die Simulation des Klimas in bestimmten Gebieten.In­dem das Modell diese Parameter reali­tätsnah darstellt, ist es möglich, sich nur auf die konkreten thermodynamischen Daten, wie Temperatur und Luftfeuchtig­keit, zu konzentrieren. Dadurch ist das sogenannte Rauschen minimiert, die Störfaktoren, die die eigentlichen Signa­le überlagern.Auf diese Weise war van Garderen in der Lage, die drei Welten über einen Zeitraum von fünf Jahren (2010–2014) zu rekonstruieren. Ihr Fo­kus lag dabei auf schweren Extremereig­nissen in der Vergangenheit, deren Er­gebnisse sie aus der jeweiligen Welt mit­einander verglich.Van Garderen konnte so nicht nur nachweisen, dass der Klima­wandel bestimmte Wetterextreme in der Vergangenheit verstärkt hat, sondern auch, dass die Folgen in einer 2-Grad- Welt noch drastischer gewesen wären: Bei der Dürre in der SESA-Region wären die lokalen Temperaturen im Vergleich zu heute um bis zu drei Grad wärmer ge­wesen, was zu einer verstärkten Verduns­tung der Feuchtigkeit aus dem Boden und der Vegetation geführt hätte.Da­durch hätte sich die Dürre noch weiter verschärfen können.

Originalpublikation: „A methodology for attributing the role of climate change in extreme events: a global spectrally nudged storyline“ Nat. Hazards Earth Syst. Sci. https://doi.org/10.5194/nhess-21-171-2021

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Bayern will Corona-Monitoring im Abwasser ausbauen

Das Monitoring des Coronavirus im Ab­wasser in Bayern soll ausgebaut werden. Das teilte die bayerische Regierung als ein Ergebnis der Kabinettssitzung vom 24.Mai 2022 mit. Derzeit werden mit Mitteln des Bundes und der Europäi­schen Union Projekte zum Abwassermo­nitoring auf SARS-CoV-2 an neun Stand­orten in Bayern gefördert. Die Laufzeit der Projekte ist bis Anfang 2023 be­grenzt. Die Betreuung der bayerischen Projekte soll anschließend vom Bayeri­schen Landesamt für Gesundheit und Le­bensmittelsicherheit (LGL) übernommen werden. Um eine bessere regionale Ab­deckung zu gewährleisten, sollen min­destens sieben weitere Standorte in Bay­ern gewonnen werden, sodass in jedem Regierungsbezirk mindestens zwei Standorte beprobt werden. Das LGL wird ertüchtigt, künftig die Untersuchung von Abwasserproben auf SARS-Co-2, Influen­za und bei Bedarf weiterer gefährlicher Infektionserreger für ganz Bayern durch­zuführen. Eine vollständige Analyse der Proben am LGL soll ab dem Frühjahr 2023 erfolgen.

Generell will Bayern zum Schutz der Menschen vor einer möglichen neuen Corona-Welle im Herbst die virologische Überwachung deutlich ausbauen.Dazu wird auch die Wissens- und Laborinfra­struktur des Verbundprojekts Bay-VOC zur Erkennung und Eingrenzung neuer Virusvarianten erweitert. Bay-VOC ist das bayerische Netzwerk, in dem die Ex­pertise der gesamten bayerischen Uni­versitätsmedizin sowie des Öffentlichem Gesundheitsdienstes zu besorgniserre­genden Virusvarianten („Variants of Con­cern“, VOC) gebündelt wird. Bay-VOC wird auch mit dem Abwassermonitoring eng verzahnt.

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Initiative „Sauberer Phosphor 2029“ gestartet

Mehrere Partner haben sich am 1.Juni auf der IFAT zur Initiative „Sauberer Phosphor 2029“ zusammengeschlossen. Dazu gehören neben der Gelsenwasser AG, die EMG Easy Mining Germany GmbH, die MSE Mobile Schlammentwäs­serungs GmbH, die PTC-PARFORCE-Technology Cooperation GmbH, die PAR­FORCE Engineering und Consulting GmbH, die KSR Klärschlammrecycling Bitterfeld-Wolfen GmbH, die Phosphor­gewinnung Schkopau GmbH sowie die Ragn-Sellsföretagen AB.Die Partner set­zen sich gemeinsam für eine saubere Phosphorgewinnung ein. In den „Leitsät­zen sauberer Phosphor 2029“ enthaltene Kriterien sind zum Beispiel die Schwer­metall-Entfrachtung, nachhaltige Liefer­ketten und die Erzeugung sauberer, uni­versell einsetzbarer, marktgängiger Phos­phorprodukte. Den Unterzeichnenden sind umwelt- und ressourcenschonende neue Maßnahmen besonders wichtig. Das bedeutet unter anderem das Einhal­ten aller rechtlichen Vorgaben und Aufla­gen, das Ausschleusen von Schadstoffen aus dem Kreislauf und die qualitätsgesi­cherte Gewinnung von Wertstoffen.

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Erweiterung der VAK in Rein­feld um vierte Reinigungsstufe

Die Versuchs- und Ausbildungskläranla­ge (VAK) der TH Lübeck in Reinfeld soll um verschiedene Module der vierten Rei­nigungsstufe erweitert werden.Die VAK versteht sich als zentrale Anlaufstelle für Fragestellungen bezüglich der vierten Reinigungsstufe auf kommunalen Klär­anlagen im Land Schleswig-Holstein.Des Weiteren können die Kläranlagenbetrei­ber in Schleswig-Holstein die neuen in­novativen Verfahren bzw.Verfahrens­kombinationen kennenlernen und den Umgang mit der Technik erlernen.Zu­dem kann die mobile Lösung auf der VAK dazu genutzt werden, die einzelnen Ver­fahren oder auch Verfahrenskombinatio­nen testweise auf kommunalen Kläranla­gen in Schleswig-Holstein einzusetzen und mit deren spezifischen Abwasserzu­sammensetzung zu erproben.Dies be­trifft vor allem Kläranlagen, die die Ab­sicht haben, ihre Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe nachzurüsten.Die Kläranlagenbetreiber können durch die VAK soweit unterstützt werden, dass eine möglichst effektive und wirtschaftli­che Verfahrenslösung gefunden wird.

Das Vorhaben wird vom Land Schles­wig-Holstein mit 700 000 Euro aus EU-Mitteln des Wiederaufbaufonds (EURI) gefördert.Die TH Lübeck, Labor für Siedlungswasserwirtschaft und Abfall­technik, betreibt seit 2005 die VAK auf dem Gelände der kommunalen Kläranla­ge der Stadt Reinfeld.Die derzeit auf der VAK vorhandene Anlagentechnik (Bele­bungsverfahren) entspricht dem Stand der Technik der 1990er-Jahre.

Prof. Dr.-Ing. Matthias Grottker, E-Mail: matthias.grottker@th-luebeck.de

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Klimagerechte Stadtentwick­lung: Neue Planungshilfe unterstützt Kommunen

Kommunen stehen vor der Herausforde­rung, möglichst schnell Infrastruktur­maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung umzusetzen.Die Ergeb­nisse aus dem Forschungsprojekt net­WORKS 4 zeigen, wie viel Potenzial kom­binierte Lösungen auf Basis blauer, grü­ner und grauer Infrastrukturen dafür bie­ten.Damit diese Lösungen gezielt in der kommunalen Praxis umgesetzt werden können, hat das netWORKS 4-For­schungsteam eine Planungshilfe für eine klimagerechte Infrastrukturentwicklung in Kommunen konzipiert.Im Forschungs­projekt netWORKS4 untersuchte ein Wissenschaftsteam unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), wie Klimaanpassung in Kommunen durch eine gezielte Vernetzung der Wasser- und Grüninfra­strukturen in den Kommunen gelingen kann.Im direkten Austausch mit Kom­munen hat das Team die Forschungser­gebnisse in Workshops diskutiert, ange­passt und verfeinert.Um für Kommunen die Details anschaulich zu machen, ent­wickelte das Projektteam ein Infokarten­set, das mögliche Maßnahmen, Voraus­setzungen, Effekte und Kombinations­möglichkeiten blau-grün-grauer Infra­strukturen praxisorientiert darstellt.Das für die Planung klimagerechter Quartie­re entwickelte Kartenset ermöglicht es, vielfältige Optionen aufzuzeigen und er­leichtert so den Austausch zwischen Ak­teuren der kommunalen Planung in den Bereichen Quartiersentwicklung, Grün-und Wasserinfrastrukturplanung sowie Betreibern der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und zum Beispiel privaten Immobilienbesitzer*innen.Die im Set enthaltenen Infokarten und Chips bilden mögliche Klimaanpassungsmaß­nahmen anschaulich als Einzellösungen ab und lassen sich miteinander kombi­nieren.

Kartenset:
https://networks-group.de/de/networks-4/infokarten.html

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11. Stuttgarter Runde 2022 – Expertenforum zur Kanalsanierung

In der Praxis zeigen sich die Herausforderungen
Instandhaltung und Werterhalt der unterirdischen Infrastruktur bleiben weiterhin wichtige kommunale Aufgaben. Als bedeutender Wirtschaftssektor stellt die Kanalsanierung zunehmend rechtliche, technische und nicht zuletzt qualitative Anforderungen an Kommunen, Planer, ausführende Unternehmen und auch immer mehr private Hausbesitzer.

Das zeigte die 11. Stuttgarter Runde 2022 – Expertenforum zur Kanalsanierung. In bewährter Partnerschaft mit der Landeshauptstadt Stuttgart hatte die erste Hybridveranstaltung des DWA-Landesverbandes Baden-Württemberg zum Thema wieder spannende Vorträge im Programm – mit regionalem Bezug und in die Sachfragen-Detailtiefe gehend. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte sich die Branche am 28. April 2022 im Kursaal Stuttgart – sowie schon am Vorabend in Carls Brauhaus – endlich wieder persönlich zum Erfahrungsaustausch und Networking treffen. Insgesamt 115 Branchenakteure waren vor Ort und dem Event online zugeschaltet, der auch diesmal von einer Fachausstellung flankiert wurde. 22 Unternehmen präsentierten hier ihre Produkte und Technologieinnovationen.      

Frau Dipl.-Ing. Cornelia Haag (DWA-Landesverband Baden-Württemberg) eröffnete die 11. Stuttgarter Runde. Hochkarätige Referenten hatten sich mit ihrer Expertise angesagt und diskutierten unter der Moderation von Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis (Stadt Dortmund) über Herausforderungen und Entwicklungen in der Praxis der Kanalsanierung. Den Auftakt machte Dr. Gabriel Fink (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) mit einem Zwischenstandbericht zum Pilotprojekt „Grundstücksentwässerung“. Wozu es einen eigenen „Güteschutz GE“ braucht, erörterte im Anschluss Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen (Güteschutz Grundstücksentwässerung e. V., Hennef) und das Thema von Dipl.-Ing. Barbara Nilkens (Ingenieurbüro für Baukommunikation, Ostfildern) war: „Bürgerkommunikation wagen“, wenn es „laut und dreckig“ wird.

Am Beispiel des Geiselbachkanals in Esslingen befasste sich Dipl.-Ing. Uwe Heinemann (Stadtentwässerung Esslingen) mit „Innerstädtischen Kanalsanierungen und ihren Nebenwirkungen“. Die Vorträge von Helmut Kiertscher (Strabag AG, München) und Dipl.-Ing. Univ. Sebastian Brunner (ISAS GmbH, Füssen) behandelten daraufhin den „Robotereinsatz im Grenzbereich“ und die „3D-Vermessung von Abwasserkanälen“. 

Nach der Mittagspause hatten Unternehmen Gelegenheit, ihr Leistungsspektrum auf großer Bühne zu präsentieren. Moderatoren der Nachmittags-Sessions waren Dr.-Ing. Sissis Kamarianakis (Stadt Dortmund) und Dip.-Ing. Ekkehardt Schäfer (Stadtentwässerung Stuttgart).

Dipl.-Ing. Roland Wacker (Ingenieurbüro Roland Wacker, Auenwald) zeigte dabei die „Grenzen der Renovierung bei stark beschädigten Rohren“ auf und Dr. Alexander Hemmann (GGU Gesellschaft für Geophysikalische Untersuchungen mbH, Karlsruhe) erläuterte die Vorzüge des Georadar-Verfahrens bei der Hohlraumdetektion. Dr.-Ing. Olaf Kaufmann (Ingenieurbüro Dr.-Ing. Olaf Kaufmann, Bochum) gab zu guter Letzt seine „Gutachterliche Einschätzung von möglichen Fehlerquellen im Leitungsbau“.

Den Vorträgen folgte eine engagierte Diskussion mit dem Publikum. Und das macht die Stuttgarter Runde schließlich aus: Die etablierte Fachtagungsreihe pflegt den konstruktiven und auch kontroversen Dialog und steht für Wissenstransfer auf hohem Niveau. Was auch diesmal von den Teilnehmenden bestätigt wurde: Das Expertenforum vermittelt nützliche Informationen und Hilfestellungen aus der Praxis für die Praxis der Kanalsanierung und -instandhaltung. Alles in allem war es wieder eine erfolgreiche Veranstaltung.

http://www.stuttgarter-runde.de

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Schleswig-Holstein: Fortschreibung des General­plans „Abwasser und Gewässerschutz“ mit einer Förderrichtlinie für Maßnahmen zur Abwasserbehandlung veröffentlicht

Vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digi­talisierung des Landes Schleswig-Hol­stein wurde der Generalplan „Abwasser und Gewässerschutz“ fortgeschrieben und veröffentlicht.In diesem Zusam­menhang wurde ebenfalls eine Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Ab­wasserbehandlung veröffentlicht.

Im Generalplan werden – aufbauend auf einer Auswertung des derzeitigen Standes und der Qualität der Abwasser­behandlung – die zukünftigen Arbeitsfel­der vor dem Hintergrund der Umsetzung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie dargestellt und der künftige Handlungs­rahmen für die Sicherstellung und Opti­mierung der Abwasserentsorgung festge­legt.

Ein wichtiges Zukunftsthema ist das Umsteuern von derzeit vorrangig ange­wandten anlagenbezogenen Betrachtun­gen (Emissionsprinzip) hin zu einer ge­wässerbezogenen Betrachtung (Immissionsprinzip), um die Eigenschaften des Gewässers zu berücksichtigen und die Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen.Zudem soll der Umgang mit Niederschlagswasser aus bebauten Ge­bieten stärker in den Fokus genommen werden.Dabei ist es das Ziel, das Regen­wasser am Ort der Entstehung zurückzu­halten und die hydraulische Gewässerbe­lastung sowie die stofflichen Einträge in die Gewässer zu verringern.

Download des Generalplans Abwas­ser und Gewässerschutz:
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/abwasser/abwasserbe­handlungSH.html

Weitere Informationen zur Förderrichtlinie:
http://www.schleswig-holstein.de/abwasser

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Beschleunigte Flüssiggasversorgung: Gesetz beschlossen

Der Bundesrat hat am 20.Mai 2022 ei­nem Gesetz zum beschleunigten Bau von Flüssiggasterminals zugestimmt – in ei­nem beschleunigten Verfahren: Erst am Abend zuvor hatte der Bundestag das Gesetz verabschiedet.Behörden dürfen künftig unter konkret definierten Bedin­gungen und zeitlich befristet von be­stimmten Verfahrensanforderungen bei der Genehmigung von Flüssiggas(LNG)- Anlagen absehen – insbesondere bei der Umweltverträglichkeitsprüfung.

Die im beschleunigten Verfahren er­teilten Genehmigungen für LNG-Anlagen gelten nur befristet bis spätestens zum 31.Dezember 2043. Ein Weiterbetrieb der Anlagen über diesen Zeitpunkt hin­aus darf nur für klimaneutralen Wasser­stoff und dessen Derivate erfolgen.Dies soll sicherstellen, dass das Ziel der Kli­maneutralität spätestens 2045 erreicht wird.

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Bevölkerungsschutz: Kompetenzzentrum von Bund und Ländern gegründet

Die Teilnehmenden an der Innenminis­terkonferenz haben am 2.Juni in Würz­burg ein gemeinsames Kompetenzzent­rum für den Bevölkerungsschutz gegrün­det.Dieses Kompetenzzentrum als neue Kooperationsplattform bringt Experten aus Bund und Ländern zusammen, um gemeinsam das Risiko- und Krisenmana­gement zu stärken und, wenn es notwen­dig ist, schnell und gemeinsam auf Ge­fahren zu reagieren.Das Gemeinsame Kompetenzzentrum ist beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastro­phenhilfe in Bonn angesiedelt.Zunächst werden zehn Mitarbeiterinnen und Mit­arbeiter aus Bund und Ländern zusam­menarbeiten, die durch eine Geschäfts­stelle des BBK unterstützt werden.„Ge­fahren, wie etwa durch Hochwasser, ma­chen nicht an Ländergrenzen halt“, ver­deutlichte Bundesinnenministerin Faeser die Wichtigkeit der Bund-Länder-Eini­gung.

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Öffentliche EU-Konsultation zur Abfallrahmenrichtlinie gestartet

Bis zum 16.August 2022 läuft eine öf­fentliche Konsultation der EU-Kommissi­on zur Abfallrahmenrichtlinie.Die EU möchte die Richtlinie insbesondere im Hinblick auf Umweltwirkungen der Ab­fallbewirtschaftung überarbeiten.Er­reicht werden soll laut Kommission eine Verringerung des Abfallaufkommens, auch durch Wiederverwendung von Pro­dukten oder Komponenten, eine Verrin­gerung gemischter Abfälle und verstärk­te Vorbereitung zur Wiederverwendung oder zum Recycling von Abfällen durch Verbesserung der getrennten Sammlung.

Link zur Konsultation:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220527_004

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3D-Stadtmodell von Wiesbaden erweitert

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat ihr 3D-Stadtmodell durch das Tiefbau- und Vermessungsamt der Stadt überarbeitet und aktualisiert.Dabei konnte erstmals das komplette Stadtgebiet fotorealistisch dargestellt werden.Eine weitere Neuig­keit ist die Auswahl älterer Schrägluftbil­der aus dem Jahr 2017, zusätzlich zu den aktuellsten Schrägluftbildern aus dem Jahr 2020.Hier wurden aus allen vier Himmelsrichtungen insgesamt 11 459 fotographische Luftbildschrägauf­nahmen erstellt.

In der aktualisierten Anwendung ste­hen zudem viele weitere Möglichkeiten zur Nutzung zur Verfügung.So kann je­der Ort innerhalb Wiesbadens aus der Vogel- oder Fußgängerperspektive er­kundet werden.Weitere Möglichkeiten sind die individuelle Erstellung und Ab­speicherung von virtuellen Rundflügen und Höhenprofilen, 3D-Messungen und Abspeicherungen von PDF-Dateien.Im Weiteren kann hier auch für Solaranla­gen der Standort geplant und der Schat­tenwurf der Sonne zu bestimmten Tages­zeiten simuliert und animiert werden.

Viele Aufgaben im Bereich des Klima­schutzes und der Städteplanung, wie et­wa Hochwasser-Analysen, Erstellung Kli­maschutzkonzepte, Simulation und Pla­nung von Lärmschutzmaßnahmen, Sicht­barkeitsanalysen oder Lichteinfall, erfor­dern dreidimensionale Daten.

https://geoportal.wiesbaden.de
https://wiesbaden.virtualcitymap.de

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Neuausrichtung des Bundesumweltministeriums

Im Rahmen der Neuausrichtung des Bundesumweltministeriums (Bundesmi­nisterium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucher­schutz – BMUV) nach der letzten Regie­rungsbildung hat es in der bisherigen Ab­teilung„Wasserwirtschaft, Ressourcen­schutz und Anpassung an den Klimawan­del“ (WR) strukturelle Veränderungen gegeben: Seit Mitte April 2022 gibt eine neue zweizügige Abteilung „Wasserwirt­schaft, Gewässer- und Bodenschutz, Meeresschutz “(W), die unter Leitung der bisherigen Leiterin der Abteilung WR, MinDir’in Dr.Regina Dube, steht. Neben der Unterabteilung W I für Gewässerschutz, Wasserwirtschaft und nachsorgenden Bodenschutz wurden in einer neuen Unterabteilung W II der Meeresschutz sowie der Meeresnatur­schutz gebündelt und gestärkt.Der Bereich der Anpassung an den Klimawandel sowie die ehemalige Unter­abteilung WR II (Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschutz) ist mit weiteren Auf­gaben in einer neuen Abteilung „Trans­formation – Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung“ (T) unter Leitung von MinDir‘in Dr.Susanne Lottermoser angesiedelt. Der bisherige Leiter der Unterabtei­lung Wasserwirtschaft, MinDgt Dr.Jörg Wagner, ist jetzt Leiter der Unterabtei­lung Stadtentwicklung im Bundesminis­terium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Er war bereits von 1990 bis 2014 in unterschiedlichen Funktio­nen im Bundesbauministerium, dessen Bezeichnung sich mehrfach geändert hat, tätig.

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UNEP warnt vor zu hohem Sandverbrauch

Nach Wasser ist Sand weltweit die am häufigsten genutzte Ressource.Laut ei­nem Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP muss Sand als strategische Res­source anerkannt und seine Gewinnung/ Nutzung überdacht werden.Laut dem Bericht „Sand and Sustainability: 10 Strategic Recommendations to Avert a Crisis“ werden jährlich 50 Milliarden Tonnen Sand, Kies und Schotter abge­baut.Dies werde nicht ohne ernste Aus­wirkungen bleiben und müsse reduziert werden.

www.gfa-news.de/

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Neue Informationsplattform zu Mikroplastik

Das Helmholtz-Zentrum Hereon hat eine digitale englischsprachige Informations­plattform zur Plastikverschmutzung ent­wickelt.Diese soll helfen, ein breites ge­sellschaftliches Bewusstsein für die Ver­schmutzung der Umwelt mit Plastikabfall und dem daraus resultierenden Mikroplastik zu schaffen.Zwischen 18 und 21 Millionen Tonnen Plastikmüll ge­langen derzeit jährlich in die Gewässer dieser Welt.
Prof. Ralf Ebinghaus,
Helmholtz-Zentrum Hereon,
Institut für Umweltchemie des Küstenraumes,
Tel. 0 41 52/87-2354
E-Mail: ralf.ebinghaus@hereon.de

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LNG-Terminal: Gesetz zur Beschleunigung in Schleswig-Holstein verabschiedet

Mit einer Änderung des Wassergesetzes will Schleswig-Holstein das Tempo beim Bau des ersten deutschen Flüssiggas-Ter­minals in Brunsbüttel erhöhen. Soweit es die Hafenanlagen betrifft, liegt die Ge­setzgebungskompetenz beim Land.Vor diesem Hintergrund hat der Landtag En­de April 2022 kurz vor dem Ende der Wahlperiode noch schnell Änderungen am Landeswassergesetz beschlossen. Da­durch soll mit dem Bau des Hafens be­reits begonnen werden können, selbst wenn ein Gericht noch über Anfech­tungsklagen entscheiden müsste. Der Ge­setzentwurf kam aus den Reihen des Par­laments, da Regierungsvorlagen länger dauern und damit die Verabschiedung noch in der sich dem Ende zuneigenden Wahlperiode vollzogen werden kann. Im Wirtschaftsausschuss zog Schleswig-Holsteins Wirtschafts-Staatssekretär Thilo Rohlfs den Vergleich mit dem in Brandenburg realisierten „Tesla-Modell“. So soll es jetzt auch in Schleswig-Hol­stein möglich gemacht werden, einzelne Bauabschnitte bereits während der Rea­lisierung des Gesamtprojekts nach und nach zu genehmigen. Wie bei dem Werk des Automobilherstellers Tesla könnte das LNG-Terminal (Liquefied Natural Gas) im Idealfall wenige Tage nach sei­ner endgültigen Genehmigung in Betrieb gehen.

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Neun Städte in Deutschland nehmen an der EU-Mission 100 klimaneutrale Städte teil

Mannheim, München, Frankfurt/Main, Leipzig, Dortmund, Dresden, Münster, Aachen und Heidelberg gehören zu den 100 Ende April von der EU-Kommission ausgewählten Städten, die bis 2030 an der EU-Mission für klimaneutrale und in­telligente Städte teilnehmen. 377 Städte aus allen 27 Mitgliedstaaten und zwölf weitere Städte aus Ländern, die mit dem Forschungsprogramm Horizont Europa assoziiert sind oder potenziell assoziiert werden könnten, wurden zur Bewerbung zugelassen, darunter 30 deutsche Städte.

Die Mission „Städte“ wird im Rahmen von Horizont Europa im Zeitraum 2022– 2023 Mittel in Höhe von 360 Millionen Euro erhalten, damit sie die Innovatio­nen anstoßen kann, die notwendig sind, um bis 2030 Klimaneutralität zu errei­chen. Gegenstand der Forschungs- und Innovationsmaßnahmen sind saubere Mobilität, Energieeffizienz und grüne Stadtplanung; sie bietet die Möglichkeit zur Entwicklung gemeinsamer Initiati­ven und zur Intensivierung von Synergi­en mit anderen EU-Programmen.

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Klärschlamm Kooperation Rheinland: Suche nach strategischem Partner begonnen

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) und der Erftverband (EV) haben zur Ent­sorgung ihrer Klärschlämme im Septem­ber 2021 eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, die Klärschlamm Kooperation Rheinland GmbH (KKR).Nun suchen sie einen strategischen Partner, der einen möglichen Standort für die zu bauende Mono-Klärschlammverbrennungsanlage sowie Erfahrung im Betrieb von ver­gleichbaren Verbrennungsanlagen mit­bringt. Gemeinsam mit diesem Partner wird die Gründung eines Tochterunter­nehmens angestrebt, um eine Anlage zu bauen und zu betreiben. WVER und EV betreiben zusammen mehr als 70 Kläran­lagen für etwa 1,85 Millionen Menschen und Industriebetriebe in ihren Verbands­gebieten. Auf allen Anlagen zusammen fallen ca.168 000 Tonnen entwässerter Klärschlamm an, dies entspricht 37 000 Tonnen Trockenrückstand pro Jahr.

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Nordrhein-Westfalen richtet Hochwasserschutz-Kommission als Beratungsgremium ein

Nordrhein-Westfalen hat unter Federfüh­rung des Umweltministeriums die neue Kommission „Hochwasserschutz in Zei­ten des Klimawandels“ eingerichtet. Die Aufgabe der Kommission besteht in der fachlichen Begleitung und Beratung der Umsetzung des Arbeitsplans „Hochwas­serschutz in Zeiten des Klimawandels“ und in dessen Fortentwicklung. Der Ar­beitsplan umfasst insgesamt zehn Hand­lungsfelder für den Hochwasserschutz und das Management von Starkregener­eignissen. Er dient als Grundlage für die schwerpunktmäßigen Aufgaben der kommenden Monate und Jahre im Be­reich des Hochwasserschutzes. Die Ein­berufung eines Beratergremiums war ein Punkt des im Januar vorgelegten Arbeits­plans. Als einer der ersten Schritte hat die Kommission eine Unterarbeitsgruppe „Hochwasserstatistik“ eingerichtet, die noch vor der Sommerpause zusammen­kommen soll, um diese grundlegende Fragestellung vertieft zu behandeln. Die Experten-Kommission besteht unter an­derem aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Wetterdienstes, der Was­serverbände aus Nordrhein-Westfalen, der Kommunalen Spitzenverbände, der wasserwirtschaftlichen Verbände, der Naturschutzverbände und sachkundigen Einzelpersonen. Die DWA ist mit dem Vorsitzenden ihres Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Prof.Burkhard Teichgräber, in der Kommission vertre­ten.

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Gutachten: Wupperverband handelte korrekt und verhin­derte größere Schäden

Ein unabhängiges wissenschaftliches Gutachten zur Aufarbeitung des Extrem­regenereignisses vom Juli 2021 bestätigt dem Wupperverband ein korrektes Vor­gehen in allen wesentlichen Punkten. Der Verbandsrat, das Aufsichtsgremium des Wupperverbands, hatte das Gutachten bei Univ.-Prof. Dr.-Ing.Holger Schüttrumpf, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen, in Auftrag gegeben.

Die drei zentralen Ergebnisse des Gutachtens:
Die Talsperren der Wupper sind wäh­rend des Extremregenereignisses 2021 richtig bewirtschaftet worden. Auch eine stärkere Vorentlastung hät­te das Überflutungsereignis nicht ver­hindern können. Die Überflutungen – vor allem im Unterlauf der Wupper – sind maßgeblich durch die Regen­mengen und Abflüsse aus dem nicht von Talsperren beeinflussten Bereich des Verbandsgebiets zurückzuführen. Der Wupperverband hätte diese folg­lich nicht verhindern können. 

● Die Regenmengen am 14.Juli 2021 waren in ihrer Dimension und flä­chendeckenden Ausprägung für das Wuppergebiet anhand der maßgebli­chen Prognosen nicht vorhersehbar. Die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) er­gaben keinen Grund zur verstärkten Vorentlastung insbesondere der Wup­per-Talsperre. Trotzdem wurde vom Wupperverband vorsorglich Freiraum als Puffer geschaffen für ein stärkeres Ereignis als prognostiziert.

● Der Wupperverband hat auf die ver­fügbaren Prognosen im Vorfeld ange­messen reagiert sowie die Talsperren während des Extremregenereignisses wasserwirtschaftlich sinnvoll gesteu­ert. Die Talsperren haben durch Rück­halt von Speichervolumen sowie See­retention signifikante Wassermengen zurückgehalten und so die Schäden des Hochwassers vermindern können. Ohne die Talsperren wären größere Schäden entstanden.

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Nordrhein-Westfalen: Höhere Strafen für Gewässerverunreinigung

Für die Ahndung von Verstößen gegen Vorschriften des Umwelt- und Natur­schutzes hat das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen einen neuen Ver­warnungs- und Bußgeldkatalog Umwelt erarbeitet und veröffentlicht.Auf fast 250 Seiten sind über 1280 Empfehlun­gen zur Bemessung von Verwarnungs-und Bußgeldern enthalten.Der Katalog ist eine Arbeitshilfe für die zuständigen Bußgeldbehörden in Nordrhein-Westfa­len.Er soll bei der Verfolgung von Um­weltdelikten unterstützen und eine lan­desweit einheitliche Anwendung der Bußgeldnormen sicherstellen.Für die Wasserwirtschaft interessant: Wer bereits geringfügige Mengen Abfall in ein Ge­wässer einbringt (zum Beispiel Picknick­abfälle, Flaschen, Asche), muss mit ei­nem Bußgeld zwischen 500 und 2000 Euro rechnen.Für die rechtswidrige Ent­sorgung von Hausmüll wie Zigaretten­stummeln wird ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro empfohlen.

Veröffentlichung des neuen Verwar­nungs- und Bußgeldkatalog Umwelt für das Land Nordrein-Westfalen:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220519_002

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Aufruf zum IFWW-Förderpreis 2023

Das Institut zur Förderung der Wassergü­te- und Wassermengenwirtschaft e.V.(IFWW) lobt auch für 2023 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftli­chen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit in­novativen Methoden oder Verfahren bzw.neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässer­schutz, Flussgebietsmanagement, Ab­wasser und Abfall/Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben: Promotionen sowie Diplom- oder Masterarbeiten. Die Bewerberinnen und Bewerber können die Arbeiten an Universitäten/ Hochschulen, Fachhochschulen oder an­deren Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelas­sen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förderpreis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird im Rahmen der 56.Essener Tagung verliehen. Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30.September 2022.cDie Bewer­bungsunterlagen sind über das Internet zu beziehen: www.ifww-nrw.de/foerderpreis

E-Mail: info@ifww-nrw.de

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FiW ändert seinen Namen

Das FiW hat seinen Namen in For­schungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V.(FiW) geändert, also das Thema Klima mitaufgenommen und den Begriff Abfall­wirtschaft gestrichen.Der neue Name verkörpert keine Neuausrichtung, so das FiW, sondern vollzieht die in den letzten Jahren vorgenommene strategische Aus­richtung des FiW.Das FiW leistet mit der Entwicklung langfristiger Strategien und innovativer Verfahren einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Wasserwirtschaft, um die anstehenden Herausforderungen auch in Zeiten des Klimawandels zu meistern.Das FiW wurde 1979 unter dem Namen „Forschungsinstitut für Was­sertechnologie an der RWTH Aachen e. V.“ als unabhängiges Institut an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule gegründet.

https://www.fiw.rwth-aachen.de

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DWA-Politikmemorandum: Mehr Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit für die Gewässer

Hochwasser, Trockenheit, Klimawandel, intensive Landwirtschaft oder Energiewende: Die Liste der Herausforderungen für die Wasserwirtschaft ist lang. Die DWA zeigt im aktuellen Politikmemorandum klare Lösungen auf und benennt die konkreten Handlungsfelder: Anpassungsmaßnahmen an Wetterextreme, Bebauungsverbote in Überschwemmungsgebieten, verlässliche Rahmenbedingungen für die Energiewende und ein Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft. Die deutsche Wasserwirtschaft steht bereit, einen substanziellen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu leisten. Wesentlicher Baustein ist das gezielte Repowering der großen Wasserkraft und der bestehenden Blockheizkraftwerke zur Klärgasverstromung auf Kläranlagen. Zudem können die ca. 9000 Kläranlagenstandorte in Deutschland für Photovoltaik und ggf. für Windkraftanlagen genutzt werden. Neben der Energie bleibt in Deutschland vor allem die Klimaanpassung ein wichtiges Thema. Überflutungsvorsorge beginnt in der Fläche. Dezentrale Maßnahmen des Wasserrückhalts reduzieren Schäden in vielen Fällen effektiv. Die Bodennutzung in Land- und Forstwirtschaft muss angepasst werden, um flächendeckend den Anforderungen an Wasserrückhalt und Abflusshemmung besser zu entsprechen. Die zunehmende Bodenversiegelung muss zudem dringend gestoppt werden. Aber auch technischer Hochwasserschutz in Form von Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken ist weiter notwendig. Die Hochwasservorsorge braucht weiterhin Finanzhilfen von Bund und Ländern sowie Verbesserungen zugunsten von Entwicklungsmaßnahmen im Städtebaurecht. Dies betrifft vor allem die Flächenverfügbarkeit. Die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten und überschwemmungsgefährdeter Gebiete muss an den Klimawandel angepasst werden. Die Bemessung muss auch größere Ereignisse als das statistisch alle 100 Jahre zu erwartende Hochwasser berücksichtigen. Das Bauen in Überschwemmungsgebieten muss generell verhindert und in überschwemmungsgefährdeten Gebieten stärker eingeschränkt werden. Ähnlich wie bei Überflutungen gibt es keinen vollständigen Schutz vor Trockenheit und Dürre. Nötig sind in stärkerer Wasserrückhalt in Böden, vor allem durch Wiedervernässung und den Schutz von Mooren, weitere naturnahe Lösungen sowie die Ausrichtung der Flächennutzung stärker am Wasserhaushalt. Wo erforderlich müssen Wasserspeicher auf- oder ausgebaut werden. Erforderlich ist die Nachrüstung weitergehender Reinigungsstufen auf Kläranlagen an den vulnerablen Gewässerabschnitten, auch im Hinblick auf eine Abwasserwiederverwendung. Notwendig ist ein integriertes Wasserressourcenmanagement, dass eine koordinierte Entwicklung und Bewirtschaftung von Wasser und Boden betreibt, dabei ökonomische und soziale Belange fördert, ohne die Funktion unserer lebenswichtigen Ökosysteme zu beeinträchtigen. Die DWA setzt sich für eine gewässerschonende und gleichzeitig auskömmliche und leistungsfähige Landwirtschaft ein. Die auf Druck aus Brüssel durch den Bund vorgenommene Novellierung der Düngeverordnung reicht weder für einen umfassenden Schutz der Gewässer vor überhöhten Nitratkonzentrationen noch zur Umsetzung der Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie. Eine flächengebundene Tierhaltung muss vorgegeben werden. Wasserpolitische Belange müssen integrativ innerhalb der Agrarpolitik Berücksichtigung finden, die Vorgaben zum Gewässerschutz müssen wesentlicher Bestandteil einer Förderpolitik für die Landwirtschaft sein. Weitere Kernforderungen der Wasserwirtschaft: · Reduzierung der diffusen Stoffeinträge in die Gewässer aus Landwirtschaft, Industrie, Verkehr und der Kraftwerkswirtschaft · Integration eines Niederschlagmanagements in die Kommunalabwasserrichtlinie sowie eine europäische Lösung zur Verminderung von Spurenstoffeinträgen · Bei der Novellierung der Abwasserabgabe sollte das System vereinfacht, Parameter reduziert und die Anreizwirkungen zugunsten des Gewässerschutzes reaktiviert werden. · Förderung einer wasserbewussten Stadtentwicklung · Die Nationale Wasserstrategie ist mit einem interdisziplinär verankerten integrierten Wassermanagement zu verabschieden.

Anhang
DWA-Politikmemorandum 2022

Weiterführende Links
Download des DWA-Politikmemorandums

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20220517_002

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EU entwickelt digitalen Zwilling der Erde

Die EU-Kommission hat Ende März gemeinsam mit verschiedenen Partnern den Startschuss für die Initiative „Destination Earth“ gegeben, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen soll. Die Initiative ist bis Mitte 2024 mit zunächst 150 Millionen Euro aus dem Programm „Digitales Europa“ ausgestattet und dient der Entwicklung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde. Die ses soll helfen, natürliche Vorgänge und menschliche Aktivitäten zu beobachten, zu modellieren und vorherzusagen und Szenarien für eine nachhaltigere Entwicklung zu entwickeln und zu testen.
Hochwertige Informationen, digitale Dienste, Modelle, Szenarios, Prognosen und Visualisierungen werden zunächst Nutzern des öffentlichen Sektors und später der wissenschaftlichen Gemeinschaft, dem Privatsektor und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Kommission, die Europäische Weltraumorganisation ESA, das Europäi- sche Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) und die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) werden „Destination Earth“ in mehreren Schritten aufbauen und zunächst eine zentrale Plattform für digitale Replikate von Erdsystemen und Naturphänomenen („digitale Zwillinge“) einrichten. Darunter wird sein der digitale Zwilling wetterbedingter und geophysikalischer Gefahren, dessen der Schwerpunkt auf Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen und geophysikalischen Phänomenen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunamis liegt. Dieser digitale Zwilling soll beispielsweise im Falle von Überschwemmungen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften helfen, Maßnahmen zu testen, die Leben retten und Sachschäden verringern können.

Weiteres Material:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220404_003

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Wassernutzung in Deutschland: 128 Liter pro Tag und Person

128 Liter Wasser pro Tag nutzt jede Einwohnerin oder jeder Einwohner in Deutschland im Schnitt. Das teilt das Statistische Bundesamt am 22. März, dem Weltwassertag, mit. Der diesjährige Wassertag steht unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“.
In Deutschland wird mehr als die Hälfte des Wasserbedarfs der öffentlichen Wasserversorgung aus Grundwasser gedeckt.
Im Jahr 2019 wurden von den öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen 3,3 Milliarden Kubikmeter Wasser aus Grundwasser entnommen – das entsprach einem Anteil von gut 62 %. Aus Uferfiltrat und angereichertem Grundwasser stammten 839 Millionen Kubikmeter. Das entspricht einem Anteil von knapp 16 %. Fluss-, Seen- und Talsperrenwasser trug mit 738 Millionen Kubikmeter (knapp 14 %) zur Deckung des Wasserbedarfs bei. Beim Quellwasser waren es 436 Millionen Kubikmeter (8 %).
Ein Indikator für die Qualität des Grundwassers ist sein Nitratgehalt. Ab einem Nitratgehalt von 50 Milligramm pro Liter ist Grundwasser nicht mehr ohne Aufbereitung als Trinkwasser geeignet. Die Anzahl der Messstellen, an denen dieser Schwellenwert nicht überschritten wird, ist einer der 75 von der Bundesregierung beschlossenen Indikatoren der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Im Jahr 2020 wurden an 15,9% ller Messstellen höhere Werte als 50 Milligramm je Liter verzeichnet. Der Anteil verändert sich dabei seit Jahren kaum, da sich aufgrund von hydrologischen Gegebenheiten der Nitratwert im Grundwasser nur langsam reduzieren
kann, selbst wenn es oberirdisch zu keinen Einträgen mehr kommt.

Themenseite Wasserwirtschaft des Statistischen Bundesamts:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220322_002

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Deutscher Umweltsatellit EnMAP ins All gestartet

Der deutsche Umweltsatellit EnMAP ist am 1. April von Cape Canaveral in Florida aus an Bord einer SpaceX-Falcon-9-Rakete erfolgreich ins All gestartet. Die Hyperspektralmission wird in den nächsten Jahren Aufnahmen von der Erdoberfläche in rund 250 Farben („Spektralbändern“) machen und damit so genau wie nie zuvor Informationen zum Zustand der Vegetation, der Böden und Gewässer liefern. Auch kurzfristige Änderungen können mithilfe des ungefähr Kleiderschrank-großen Satelliten erfasst werden.
Die Umweltmission EnMAP wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geführt. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Leitung des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam. Entwicklung und Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes lagen in der Hand der OHB-System AG. Die Gesamtkosten liegen bei rund 300 Millionen Euro.

https://www.enmap.org

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Unterstützung für Ukraine und 791 Millionen Euro für saubere Energie, Gesundheit und Wasserwirtschaft

Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat Anfang April 791 Millionen Euro für neue Investitionen in erneuerbare Energien, Gesundheit, Wasserwirtschaft sowie für die ländliche und städtische Entwicklung genehmigt. EIB-Präsident Werner Hoyer bestätigte auch, dass 668 Millionen Euro aus dem EIB-Solidaritätsprogramm für die Ukraine ausgezahlt wurden. Er begrüßte zudem die Genehmigung der InvestEU-Garantie, die der EIB eine stärkere Förderung von sauberen Energien, Bildung,
besseren Internetverbindungen sowie Wasser- und Abwasserinfrastruktur ermöglicht. Hoyer bestätigte, dass das neue InvestEU-Programm nun einsatzbereit ist, nachdem der InvestEU-Investitionsausschuss am 1. April die EU-Garantie über insgesamt 1,9 Milliarden Euro zur Absicherung von EIB-Finanzierungen genehmigt hat. Dadurch könne die EIB mehr Mittel für nachhaltige Infrastruktur, soziale Investitionen und Kompetenzaufbau, saubere Energie, Bildung, bessere Internetverbindungen sowie
Wasser- und Abwasserinfrastruktur zur Verfügung stellen.

Überblick über die vom EIB-Verwaltungsrat genehmigten Projekte:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220408_003

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Wasserwirtschaft hilft der Ukraine

Die Wasserversorger und Abwasserbetriebe in der Ukraine stehen vor immensen Herausforderungen, um die elementare Daseinsvorsorge für die Menschen vor Ort weiterhin aufrecht zu erhalten. Mehrere deutsche Verbände, darunter die DWA, haben sich zusammengeschlossen und rufen zu Spenden auf. „Erste Gespräche mit den wasserwirtschaftlichen Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine haben uns tief bewegt: Trotz der andauernden Kriegshandlungen halten sie die Stellung in den Wasserwerken und Abwasserbetrieben, um die elementare Daseinsvorsorge für die Menschen vor Ort weiterhin aufrecht zu erhalten“, schreibt der VKU auf seiner Website. Der wasserwirtschaftliche Verband in der Ukraine „Ukrvodokanalecologiya“ hält in dieser schwierigen Lage Kontakt zu den Unternehmen der (Ab-)Wasserwirtschaft und koordiniert den Bedarf und die Zustellung konkret nachgefragter technischer
Hilfsgüter. Auch finanzielle Spenden an den wasserwirtschaftlichen Verband der Ukraine sind möglich.
Aktuelle Bedarfsliste und Informationen für die Abwicklung:
www.vku.de/ukraine-hilfe

Link zur Liste mit Anfragen aus der Ukraine sowie Spendenruf mit weiteren Details:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220404_006
www.dwa.de

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Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data am UBA

Das Umweltbundesamt richtet derzeit ein Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data mit dem Ziel ein, künstliche Intelligenz (KI) für Umwelt- und Nachhaltigkeitsanwendungen nutzbar zu machen. Als Innovations- und Experimentierraum soll es den Mehrwert von KI für Mensch und Umwelt fokussieren und Forschungsfragen zur nachhaltigen Nutzung und Betrieb von KI-Anwen- dungen identifizieren. Finanziert wird das KI-Lab zunächst bis 2025 aus Mitteln des Konjunktur- und Zukunftspakets der Bundesregierung (2021). Nach derzeitiger Planung soll das Team aus rund 30 Experten*innen – von Projektmanager -*innen über Data Scientists und Data Engineers bis hin zu High Performance Computing Spezialist*innen – seine Arbeit am Standort Leipzig aufnehmen.
Basierend auf reichhaltigen internen und externen Datenquellen wird der Fokus der Arbeit des KI-Labs auf der Entwicklung konkreter Umwelt- und Nachhaltigkeitsanwendungen liegen. Außerdem soll das KI-Lab die inhaltliche und qualitative Erschließung, Konsolidierung und Bereitstellung von Daten bisher nicht zugänglicher, komplexer und heterogener Datensammlungen im Bereich
von Umweltdaten und umweltrelevanten Daten für KI-Anwendungen ermöglichen. Ein wesentlicher Baustein im Anwendungslabor wird in diesem Zusammenhang die Nutzung von Daten der Satellitenfernerkundung beziehungsweise Fernerkundung sein. So sollen die wissenschaftsbasierte Politikberatung und der Vollzug von Umweltgesetzen auf Bund-/Länderebene wirksam unterstützt
werden.

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Freiwillige untersuchen die Stickstoffbelastung von Gewässern


Ein Citizen-Science-Projekt der Universitäten Oldenburg und Osnabrück zeigt, dass die Fließgewässer im Weser-Ems- Gebiet stark mit Nitrat belastet sind. Genau 8754 Gewässerproben sammelten die 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines von den Universitäten Oldenburg und Osnabrück koordinierten Bürgerwissenschaftsprojekts von September 2019 bis März 2021. An mehr als 540 Standorten in den Landkreisen Osnabrück, Vechta, Emsland und Cloppenburg sowie der Stadt Osnabrück untersuchten die Freiwilligen mit speziellen Teststäbchen Brunnenwasser, Quellenwasser, Fließgewässer, Standgewässer und Regenwasser, um anhand von Farbschattierungen einen Überblick über den Nitratgehalt zu bekommen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der
Universität Osnabrück stuften drei Viertel der beprobten Fließgewässer als hoch oder sehr hoch belastet ein und bestätigten damit Ergebnisse früherer Untersuchungen.
Interessierte konnten innerhalb des Projekts nicht nur Messwerte beisteuern, sondern auch weitere Angebote wie beispielsweise Schülerlabore, eine Online- Ausstellung oder eine von der Universität Oldenburg konzipierte Stickstoffbox mit Experimenten nutzen, um Einblicke in das Thema Stickstoffbelastung zu erlangen. In einer Begleitstudie untersucht die Universität Osnabrück aktuell, inwie- weit die Teilnahme an dem Citizen Science-Projekt Einstellungen und Kenntnisse zum Thema Gewässerschutz verändert.
Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Es wurde durch einen Beirat begleitet, in dem unter anderem der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie der Kreislandvolkverband Cloppenburg vertreten waren.

http://www.nitrat.uos.de

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Runde Tische zur Spurenstoffstrategie des Bundes präsentieren Ergebnisse

Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesumweltministerin, und das Spurenstoffzentrum des Bundes haben erste Ergebnisse von drei „Runden Tischen“ zur Spurenstoffstrategie entgegengenommen. Als Teil der Spurenstoffstrategie des Bundes entwickeln derzeit Interessenverbände an „Runde Tischen“ freiwillige Maßnahmen zur Entlastung der Umwelt. Für die Verstetigung der Spurenstoffstrategie wird seit 2021 das Spurenstoffzentrum des Bundes (SZB) im Umweltbundesamt aufgebaut.
Bereits seit Ende 2019 wurden insgesamt drei stoffspezifische Runde Tische einberufen, die sich an den wichtigsten Spurenstoffen in deutschen Gewässern orientieren: Benzotriazol (Anti-Korrosionsmittel für Metalle, zum Beispiel zum Schutz von Dachrinnen oder in Reinigungstabs für Geschirrspülmaschinen), Diclofenac (Schmerzmedikament) sowie Röntgenkontrastmittel. Der Runde Tisch zu Diclofenac verabschiedete eine einvernehmliche Abschlusserklärung. Darin wurde eine Reihe kurz- bis mittelfristig umsetzbarer Kommunikationsmaßnahmen zusammengestellt, die die Hersteller auf den Weg bringen wollen. In den Veröffentlichungen des Runden Tischs werden die Umweltprobleme und Gewässerbelastungen von Diclofenac deutlich dargestellt und die Notwendigkeit einer wesentlichen Reduktion des Eintrages in die Umwelt vermittelt. Da die primäre Eintragsquelle von Diclofenac in die Gewässer dessen Anwendung in Form von Cremes und Salben ist, haben die Hersteller umfassende Informationsmaterialien zur Aufklärung von Ärzten,
Apothekern und über Sportverbände erarbeitet, verbunden mit dem eingängigen Slogan „Wischen statt Waschen“.
Auch die Runden Tische zu Röntgenkontrastmittel und zu Benzotriazolkonnten erste Ergebnisse erreichen. Für den
Rückhalt von Röntgenkontrastmitteln, etwa durch die Einführung von Urinbeuteln und Trenntoilette, werden nun drei bis vier große Umsetzungsprojekte, verteilt auf das gesamte Bundesgebiet, entwickelt. Weiterhin werden Pilotstudien gestartet, welche eine spätere Bilanzierung des Erfolgs ermöglichen.

https://www.umweltbundesamt.de/das-spurenstoffzentrum-des-bundes

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Ausschreibung des DWA-Gewässerentwicklungspreises

Der DWA-Gewässerentwicklungspreis soll 2023 erneut vergeben werden. Ausgezeichnet werden vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung, naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern. Die Gewässerentwicklung in diesem Sinne umfasst alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die wasserwirtschaftliche und ökologische Funktionsfähigkeit und das innerstädtische/ innerörtliche Erscheinungsbild sowie den Erlebniswert der Gewässer zu erhalten, nachhaltig zu entwickeln und zu
verbessern. Der Gewässerentwicklungspreis wird in Form eines Findlings mit einer Ehrentafel vergeben. Zusätzlich können Belobigungen ausgesprochen werden. Der Preis wird aufgrund von Vorschlägen oder Bewerbungen verliehen. Das Formular zur Projektbewerbung steht auf der Homepage der DWA zum Download bereit, kann aber auch per E-Mail in der DWA-Bundesgeschäftsstelle angefordert werden.
Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2022. Der Preisträger wird anlässlich des „Tag des Wassers“ 2023 verkündet.

Vollständige Bewerbungsunterlagen bitte digital an:
DWA-Bundesgeschäftsstelle
Gewässerentwicklungspreis 2023
Anne Maria Aschenbrenner
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
E-Mail: aschenbrenner@dwa.de
https://de.dwa.de/de/gep.html

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Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage Nette

15,9 Millionen Euro Fördermittel bekommt der Niersverband vom Land Nordrhein-Westfalen für den Ausbau der Kläranlage Nette um weitergehende Behandlungsstufen, die Mikroverunreinigungen bzw. Spurenstoffe, multiresistente Keime und Mikroplastik aus dem Abwasser entfernen, sowie ein begleitendes Forschungs- und Entwicklungs-Projekt. In Rahmen des F&E-Projektes sollen die
neue Kläranlagentechnik sowie die ökologischen Verbesserungen für das Gewässer begleitend untersucht und bewertet
werden. Die im Jahr 1956 gebaute Kläranlage Nette mit derzeit 64 800 EW soll Schritt für Schritt zu eine der modernsten, zu-
kunftsweisenden Kläranlagen in Deutschland umgebaut werden. Aktuell erfolgt die detailliertere Planung für das Projekt.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich in 2023 starten. Die erste Bauphase beinhaltet den Bau der neuen, geförderten
weitergehenden Abwasserbehandlungsstufe. Für die weitergehende Behandlung ist eine Verfahrenskombination aus
granulierter Aktivkohle und einem Membranbioreaktor vorgesehen. Dies sei die erste Anlage dieser Art in Nordrhein-Westfalen, sagt Sabine Brinkmann, Vorständin des Niersverbands.

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Brandenburgische Landesgartenschau: Kunst am Klärwerk

Bei der Brandenburgischen Landesgartenschau (LAGA) in Beelitz spielt eine frühere Kläranlage eine Rolle: Auf dem
Ausstellungsgelände entstand durch den Umbau des Klärwerks ein neues Festspielareal für Veranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern. Die Gesamtausgaben für den Bau des Festspielareals umfassten rund 4,4 Millionen Euro.
Das ehemalige Absetzbecken des alten Klärwerks ist zu einem Wasserbiotop geworden. Eine barrierefreie Rampe führt auf das Becken hinauf. Die alte Stahlkonstruktion lässt durch einen Umlauf eine Begehung auf den äußeren und inneren Beckenrändern zu. Dort können Besucherinnen und Besucher dann Wasserpflanzen und heimische Amphibien beobachten. Höhepunkt – im wahrsten
Sinne des Wortes – ist eine Wasserfontäne in der Mitte des Beckens. Die Wasserbeleuchtung illuminiert die Anlage in der
Dunkelheit. Eine dichte Vegetation aus Sträuchern und altem Baumbestand bietet einen guten Sichtschutz zum östlich
angrenzenden neuen Klärwerk.

www.laga-beelitz.de

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Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser – Vorstellung eines bundesweiten Pilotprojekts

„‚Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser‘ – Start eines nationalen Pilotprojekts“ ist eine kosten- und barrierelos downloadbare Übersicht im Epidemiologischen Bulletin überschrieben, das vom Robert-Koch-Institut herausgegeben wird. Vorgestellt wird ein durch die EU gefördertes Pilotprojekt zur Evaluierung von Umsetzbarkeit und Nutzen der SARS-CoV-2-Abwassersurveillance in Deutschland. Derzeitiges Fazit der Autorinnen und Autoren, die alle beim Robert-Koch-Institut arbeiten: „Im Frühjahr 2023 wird die Evaluation des Projekts zeigen, ob und auf welche Weise die Abwassersurveillance von SARS-CoV-2 einen Mehrwert für die Pandemie- bewältigung in Deutschland bietet. Perspektivisch könnte ein etabliertes Abwassersurveillancesystem nicht nur für weitere Krankheitserreger, sondern auch für verschiedene gesundheitsrelevante Stoffe und deren Metabolite genutzt werden.“

Download: https://edoc.rki.de/handle/176904/9575

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Baustoffknappheit nimmt deutlich zu

Die deutschen Baufirmen leiden verstärkt unter Versorgungsengpässen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts im März hervor. Im Hochbau meldeten 37,2 Prozent der Teilnehmenden Beeinträchtigungen, nach 23,5 Prozent im Februar. Auch im Tiefbau verschlechterte sich die Lage. 31,5 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen. Im Vormonat lag der Anteil noch bei 17,5 Prozent.
„Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat zu einer hohen Unsicherheit mit Blick auf die Lieferketten geführt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Die Materialpreise für viele Rohstoffe schwanken in Folge des Krieges deutlich stärker. Zudem beziehen viele Unternehmen Vorprodukte aus Russland oder der Ukraine. Das erschwert die Bauplanung“, ergänzt Wohlrabe. Eine Konsequenz ist, dass die Unternehmen weiter die Preise erhöhen wollen. Die Preispläne im Baugewerbe sind auf ein neues Rekordniveau gestiegen: Sie stiegen von 43,8 auf 48,9 Punkte. Viele Unternehmen geben die gestiegenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter.

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Wasserwirtschaft hilft Ukraine

 In einer gemeinsamen Aktion der Wasserwirtschaft mit agw, AöW, BDEW, DBVW, GWP und VKU unterstützt die DWA den Spendenaufruf für die Ukraine.
Die Wasserversorger und Abwasserbetriebe in der Ukraine stehen vor immensen Herausforderungen, um diese elementare Daseinsvorsorge für die Menschen vor Ort weiterhin aufrecht zu erhalten…mehr:

https://de.dwa.de/files/_media/content/DIVERSES/1_Aktuelles/Ukraine-Spendenaufruf_Wasserwirtschaft.pdf

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Eckpunkte für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vorgestellt

Ein Vier-Milliarden-Euro-Programm der Bundesregierung soll die Biodiversität stärken und den Klimaschutz durch den Schutz und die Wiederherstellung von Mooren, Gewässern, Wäldern und Böden fördern. Eckpunkte für dieses Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) stellte Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende März vor. Für die Umsetzung des Aktionsprogramms will die
Bundesregierung in den Jahren 2022 bis 2026 insgesamt vier Milliarden Euro bereitstellen.
Die vom Bundesumweltministerium vorgestellten Eckpunkte identifizieren zehn Handlungsfelder, in denen der natürliche Klimaschutz in den kommenden Jahren vorangebracht werden soll, darunter der Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen, ein naturnaher
Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen Seen und Auen, Meere und Küsten, Böden als Kohlenstoffspeicher, natürlicher Klimaschutz auf Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz soll eng mit bestehenden und anderen geplanten Programmen der Bundesregierung wie dem Sofortprogramm Klimaschutz und dem Sofortprogramm Klimaanpassung verknüpft werden. Einige Maßnahmen des ANK, die in besonderem Maß Einfluss auf die Emissionsbilanz des Landnutzungssektors (LULUCF) haben, sind bereits Teil des Sofortprogramms Klimaschutz. Darüber hinaus ist das ANK zentral für die nationale Umsetzung des geplanten EU- Rechtsinstruments zur Wiederherstellung der Natur.

www.bmuv.de/DL2872

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Bundesumweltministerin präsentiert Sofortprogramm Klimaanpassung

Bundesumweltministerin Steffi Lemkehat am 24. März im Rahmen der ersten Vernetzungskonferenz „Kommunale Klimaanpassung im Dialog“ ein Sofortprogramm ihres Ministeriums für die Anpassung an den Klimawandel vorgestellt.
Das Maßnahmenpaket dient dazu, erste Schritte und Maßnahmen schnell in die Praxis zu bringen. Damit will das Ministerium der Dringlichkeit der Klimaanpassung in einem ersten Schritt Rechnung tragen. Im Fokus des Programms steht die Unterstützung von Kommunen durch den Ausbau von Förderprogrammen und Kompetenzaufbau, durch passgenaue Beratung vor Ort und bessere Ausbildung von lokalen Expert*innen sowie die Sensibilisierung und Aufklärung von Bürger*innen.

https://www.bmuv.de/download/sofortprogramm-klimaanpassung

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EGLV: Bis zu 500 Millionen Euro für den Hochwasserschutz

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) haben eine „Roadmap Krisenhochwasser“ vorgelegt. Diese umfasst einen Zeitraum von 15 Jahren und sieht bis 2037 Investitionen von maximal 500 Millionen Euro vor. Damit wird der Rahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes in den Verbandsgebieten dargestellt. Die der Roadmap zugrundeliegende Planung des Hochwasserschutzes über kommunale Grenzen hinweg ist eine der Lehren aus dem Starkregen- und Hochwasserereignis vom 14. Juli 2021.
Für eine effiziente Umsetzung wurde ein Maßnahmenprogramm in fünf Aktionsfeldern entwickelt:
1) Schaffung zusätzlicher Retentionsräume,
2) Anpassung an Extremereignisse,
3) Hochwasserwarnung – Next Level,
4) Stärkung von Kommunikation und Kooperation,
5) Politischer Rahmen.
Bis Herbst 2022 werden EGLV ihren Aufsichtsgremien verbindliche Kosten für die wichtigsten priorisierten Projekte vorlegen. Die Priorisierung der Maßnahmen erfolgt unter Berücksichtigung der Effekte für den Hochwasserschutz, der Realisierungschance und des Zeit- und Kostenrahmens.

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9. Thematischer Stammtisch: Hauptausschuss Wirtschaft

Am 18. November 2021 stellte sich der Hauptausschuss Wirtschaft der Jungen DWA vor. Prof. Hermann Hütter (Studien-
dekan für den Masterstudiengang Baumanagement, Hochschule Karlsruhe) und Florian Franz (Geschäftsführer von
Consulaqua aus Hamburg) berichteten in kleiner Runde über die Themen und ihre Arbeit in den Fachgremien des Hauptausschusses Wirtschaft der DWA.
Auch wenn der Hauptausschuss Wirtschaft vielleicht für einige auf den ersten Blick thematisch nicht sonderlich ansprechend erscheinen mag, so haben sich im Austausch mit den Gästen doch äußerst interessante und spannende Themengebiete aufgezeigt. Aktuell wird an Themen wie der „Nationalen Wasserstrategie“, „Finanzierungsfragen zum Covid-19-Monitoring“ und der „Digitalisierung in der Wasserwirtschaft durch BIM“ gearbeitet. Ganz neu ist der Fachausschuss zur Thematik BIM in der Wasserwirtschaft, ein Thema, bei dem in naher Zukunft mit einer hohen Dynamik gerechnet wird. Im Frühjahr 2022 findet unter der Leitung von Prof. Hütter das Seminar „Qualität von Ingenieurleistungen optimieren – Vorbereitung und Vergabeverfahren“ statt, das im Berufsalltag von Planenden besonders auf Anklang stoßen dürfte.
Die Mitarbeit in einem Fachgremium bietet neben der Möglichkeit zum fachlichen Diskurs interessanter Themen auch die Chance, sich fachlich weiter zu vernetzen. Wenn wir Dein Interesse geweckt haben, melde Dich gerne bei Dr. Friedrich Hetzel (hetzel@dwa.de), der Jungen DWA (fachgremien@junge-dwa.de) oder direkt bei unseren Gästen des Hauptschusses Wirtschaft mit einer Anfrage als Gasthörerin oder Gasthörer und stöbere mal durch die Aufrufe zur Mitarbeit in der KA und KW oder auf der Website der DWA
unter „Themen“ und dem entsprechenden Fachgebiet.
Cara Möginger (Circle Stammtische)

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Forschungsprojekt zu Auswirkungen von Zigaretten auf Gewässer

 Zigaretten schaden nicht nur der menschlichen Lunge. Auch die Umwelt bekommt was ab. Wie stark es Gewässer trifft, erforscht unter anderem Prof. Sina Dobaradaran an der Fakultät für Chemie der Universität Duisburg-Essen (UDE). Weltweit werden mehr als 5,4 Billionen Zigaretten pro Jahr verkauft und landen geraucht oft in Wald und Flur statt im Abfall. „Die meisten Filter zersetzen sich in der Umwelt nur langsam, denn sie be­stehen aus Celluloseacetat (CA). Und das ist biologisch nicht einfach abbaubar“, erklärt Dobaradaran. Wie die Gewässer und Wasserorganismen durch die poten­ziell giftigen Chemikalien der Zigaretten bedroht werden, ist kaum untersucht. An der UDE möchte der gebürtige Ira­ner Dobaradaran bei Prof. Torsten C. Schmidt in der Analytischen Chemie bis 2023 mit Unterbrechung neun Monate lang untersuchen, welche und wie viele aromatische Amine aus Zigaretten ins Wasser übergehen. Gefördert wird sein Aufenthalt durch ein Forschungsstipen­dium der Alexander von Humboldt-Stif­tung. Prof. Sina Dobaradaran, Ph. D., Bushehr University of Medical Sciences, E-Mail: sina_dobaradaran@yahoo.com

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Forschungsverbund zu Zielkonflikten der künftigen Wasserverteilung

Die Daimler und Benz Stiftung (Laden­burg, Rhein-Neckar-Kreis) fördert den Forschungsverbund „Zukünftige Wasser­konflikte in Deutschland“. Dem Verbund stehen rund 1,3 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Die interdisziplinäre Wissenschaftler­gruppe soll Interessenskonflikte bei der künftigen Wasserverteilung in Deutsch­land aufspüren und mögliche Lösungsan­sätze aufzeigen. Dies geschieht mithilfe von Modellierungen und Planspielen, die für eine breite Nutzbarkeit der Ergebnis­se heute und in Zukunft sorgen sollen.

Wissenschaftlicher Koordinator und Sprecher des neuen Ladenburger Kollegs der Daimler und Benz Stiftung ist Dr. Wolfgang Weimer-Jehle vom fakultäts­übergreifenden Zentrum für interdiszip­linäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart. Wei­ter beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der TU Univer­sität Bergakademie Freiberg und dem Forschungszentrum Jülich.

Die Forscher wollen Wechselwirkun­gen zwischen den einzelnen Sektoren und Interessengruppen transparent ma­chen und eventuelle Zielkonflikte bei der Wassernutzung aufdecken. Dabei analy­sieren sie die jeweiligen Handlungsopti­onen verschiedener Akteure und berück­sichtigen den Einfluss möglicher – durch den Klimawandel bedingten – Wetterextreme. Beteiligte aus der Praxis, unter anderem aus der Wasserwirtschaft, wer­den beim Design und bei der Erstellung und Auswertung der Modellierungen ak­tiv eingebunden. Mit der Werkstattversi­on einer Webanwendung wollen die For­scher schließlich das Konfliktfeld Wasser für alle Protagonisten erlebbar machen.

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Förderung für Start up zur Bewässerung von Stadtbäumen

 Eine effiziente Bewässerung von Stadt­bäumen, neue Speichertechnologien für die Energiewende und eine Plattform für das ressourcensparende (Ver-)mieten von Gegenständen: darum geht es bei drei jungen Unternehmen, die sich für das Green Start-up-Programm der Deut­schen Bundesstiftung Umwelt (DBU) qualifiziert haben. Zwei Jahre werden die Start-ups nun begleitet und finanziell mit bis zu 125 000 Euro gefördert. Das Team des Start-ups Plantobelly entwickelte ein innovatives System zur Erfassung der Bodenfeuchte. „Der von uns konstruierte Plantobelly ist in Deutschland der bislang einzige Boden­feuchtesensor, der in der Erde vergraben wird und der so vor Diebstahl und Vanda­lismus geschützt ist“, sagt einer der bei­den Plantobelly-Geschäftsführer, Bastian Klemke. Die Sensoren sind batteriebetrie­ben und werden einige Zentimeter tief im Bereich der Wurzeln in die Erde gesteckt. Für die Übermittlung der Daten arbeitet das Start-up mit LoRa-Funknetzwerken (LoRa: Long-Range). Mithilfe der Planto­belly-Sensoren können nach den Worten von Klemke Bäume effektiver bewässert werden, kosten- und ressourcenintensive Kontrollfahrten fallen weg.

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Baden-Württemberg: Kompetenzzentrum Spuren­stoffe wird weiter gefördert

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg wird das „Kompetenzzentrum Spuren­stoffe“ (KomS) weiter finanziell unter­stützen. Für die neue Förderperiode bis zum 31. März 2027 erhält das KomS 2,617 Millionen Euro. Das teilte das Mi­nisterium im Februar 2022 mit. Das KomS sei das einzige dieser Art in Deutschland und diene für die Betreiber kommunaler Kläranlagen seit dem 1. Ap­ril 2012 als zentrale Anlauf-, Kompetenz-und Bündelungsstelle zum Ausbau der Spurenstoffelimination. Der Schwerpunkt der neuen Förder­periode sei, den Ausbau von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe auch insbesondere unter dem Blickwinkel des Klima- und Ressourcenschutzes voranzu­bringen. „Es geht konkret darum, wie die Spurenstoffelimination insgesamt ener­gieeffizienter, ressourcenschonender und klimafreundlicher ausgerichtet werden kann“, erläuterte Umweltministerin Thekla Walker. Dazu gehöre auch der stärkere Fokus darauf, Phosphor aus dem Abwasser zu entfernen. In Baden-Würt­temberg Land sollen künftig etwa 125 kommunale Kläranlagen mit einer vier­ten Reinigungsstufe ausgerüstet werden. Bei 21 Kläranlagen ist sie bisher schon eingebaut, bei 23 weiteren ist sie in Bau oder Planung. Das Umweltministerium unterstützt die Arbeit des KomS von Anfang an. Das Spurenstoffzentrum wird in einer Koope­ration der Universität Stuttgart, die die Federführung übernommen hat, mit der Hochschule Biberach und dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg be­trieben.

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Forschungsprojekt „rain2energy“: Regenwasser nutzen für nachhaltige Quartiere

Für das neu geplante Quartier „ecoSquare“ in Bamberg wird eine regenera­tive Versorgung mit Wärme und Kälte so­wie ein innovatives Regenwasserma­nagement konzipiert.

Das Quartier soll über einen kalten Nahwärmering mit Wärme und Kälte versorgt werden. Gleichzeitig dient der Nahwärmering zum Ausgleich von zeit­gleich anfallendem Heiz- und Kühlbe­darf. Ziel ist die zusätzliche Nutzung von zwei insgesamt 126 m³ großen Regen­wasserzisternen für Heiz- und Kühlzwecke des Quartiers.

Dazu wird eine KI-basierte voraus­schauende Steuer- und Regeltechnik ent­wickelt. Weiteres Ziel der Regelstrategie ist eine Regenwasserbilanz ohne Abfluss in den Kanal und die Nutzung des Re­genwassers zur Bewässerung der Begrü­nung. Ergänzend werden im Projekt Fra­gestellungen bezüglich der Behandlung des Regenwassers und der veränderten Biodiversität untersucht sowie Bauge­nehmigungsprozesse analysiert. Auf die Baufertigstellung folgen ein Monitoring und eine Betriebsoptimierung.

Im Projekt wird beispielhaft erprobt, wie auf Quartiersebene Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgen­anpassung kombiniert und zukünftig in die Bau- und Planungspraxis integriert werden können

An dem Projekt beteiligt sind: Bayeri­sches Zentrum für Angewandte Energie­forschung e. V. (Projektleitung), TU Dres­den, TU München, Hochschule Weihen­stephan-Triesdorf, eco eco AG, ecoSquare Regnitztal GmbH & Co. KG, enisyst GmbH, Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG, https://www.ecoeco.de/nachhaltiges-bauen/ecosquare-bamberg

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Bayern: Fristverlängerung für Bewässerungs-Pilotprojekte

Die vom Bayerischen Umweltministeri­um im Rahmen eines Pilotprogramms zur nachhaltigen und umweltgerechten Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen ausgewählten Pilotprojekte er­halten zur Vorlage der relevanten Unter­lagen eine Fristverlängerung bis Dezem­ber 2023. Damit können die Projekte auch angesichts der Corona-Pandemie umfassend geplant werden. Es handelt sich dabei um vier Projekte im Spalter Hügelland, in Nordheim, Iphofen und Oberschwarzach, die mit insgesamt bis zu 40 Millionen Euro unterstützt werden sollen. Ursprünglich war eine Einrei­chung der Unterlagen für die wasser­rechtliche Genehmigung bis zum 30. Ju­ni 2022 vorgesehen.

Das Umweltministerium wird die Baukosten der neuen Bewässerungsinfrastruktur zur Hälfte und je Vorhaben mit maximal 10 Millionen Euro fördern. Mit dem Pilotförderprogramm sollen überbe­triebliche, nachhaltige und umweltge­rechte Bewässerungsinfrastrukturen für landwirtschaftlich, gartenbaulich oder weinbaulich genutzte Gebiete errichtet werden. Für die Bewässerung soll in ers­ter Linie Wasser aus Oberflächengewäs­sern und gespeichertes Niederschlags­wasser verwendet werden.

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Rückgang beim Kläranlagen­bau und Rohrleitungstiefbau

 Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im Jahr 2021 um 1,0 % gegenüber dem Jahr 2020 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, stieg die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 1,4 %. Die größten Umsatz­steigerungen innerhalb des gesamten Bauhauptgewerbes konnten die Wirt­schaftszweige Zimmerei mit +6,4 % und „Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten anderweitig nicht genannt“, zu denen unter anderem Betonarbeiten zählen, mit +9,1 % verzeichnen. Der Rohrlei­tungstiefbau und Kläranlagenbau ver­buchte dagegen mit –5,7 % einen Um­satzrückgang. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes teilte etwa zeitgleich mit, die Bauwirtschaft habe bei insgesamt 911 418 Beschäftigten im Jahr 2021 fast 19 000 Arbeitskräfte für die Branche ge­wonnen. Die Umsätze im Bauhauptge­werbe im Jahr hätten nominal 1,2 % mehr als 2020 betragen. Die Preisent­wicklung hätte bei 7 % gelegen, sodass real ein Umsatzrückgang von ca. 6 % zu verzeichnen gewesen sei. Bei wichtigen Baustoffen habe es im Jahresverlauf 2021 Preissteigerungen von fast 30 % bis über 60 % gegeben. Tabellen „Konjunkturstatistik im Bau­hauptgewerbe“:

 www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220310_001

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Gute Arbeit in der Wasserwirtschaft?

Wie gut ist die Arbeit in der Energie-, Wasser- und Abfallwirtschaft? Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di möchte ein Stimmungsbild für die Bran­chen gewinnen und führt vom 7. März bis 25. Mai eine entsprechende Online- Umfrage durch. Der Fragenkatalog reicht von der Einkommenssituation über die Arbeitsplatzsicherheit bis zu Belastungen durch verschiedenste Faktoren. Ein wei­terer Themenkomplex beschäftigt sich mit den Entwicklungs- und Qualifizie­rungsmöglichkeiten.

www.ver-und-entsorgung.verdi.de/branchen/umfrage

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Wasserwirtschaft und Politik gemeinsam gegen den Fachkräftemangel

Die Wasserwirtschaft gewährleistet seit Jahrzenten die jederzeit sichere Trink­wasserver- und Abwasserentsorgung, ar­beitet erfolgreich für den Gewässer­schutz und die Gewässerökologie und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Hochwasservorsorge. Die Durchführung dieser elementaren Aufgaben der Da­seinsvorsorge ist aber zunehmend durch den sich stetig weiter verschärfenden Fachkräftemangel gefährdet. Die Bedeu­tung der Wasserwirtschaft als Kernaufga­be staatlichen Handelns muss daher in Politik und Öffentlichkeit wieder bewuss­ter gemacht werden, bei potenziellen Nachwuchskräften muss das Interesse an der Wasserwirtschaft und ihren Aufga­ben deutlich gesteigert werden. Klare Positionen und Forderungen, die die Fachverbände der Wasserwirtschaft und die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) im gemeinsamen „Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft“ hervorheben. „Das gemeinsame Vorgehen der Fachver­bände und der Politik ist wichtig und richtig. Insbesondere vor dem Hinter­grund des Klimawandels und der daraus resultierenden Aufgaben für die Wasser­wirtschaft ist dies ein absolut notwendi­ger Schritt“, betont DWA-Präsident Prof. Uli Paetzel. „Die Wasserwirtschaft ist sinnhaltig, nachhaltig und bietet sehr gu­te Perspektiven, wir können sehr selbst­bewusst am Wettbewerb um die besten Fachkräfte teilnehmen.“

Als Teil eines „Employee Brandings“ soll mit geeigneten Instrumenten bun­desweit die Bedeutung der Wasserwirt­schaft wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. So­weit hierfür finanzielle Mittel benötigt werden, prüfen alle Beteiligten ein­schließlich Bund und Ländern entspre­chende Finanzierungsmöglichkeiten oder Fondslösungen. Zum positiven Be­rufsbild gehört auch die attraktive Ge­staltung des fachlichen Qualifizierungs­angebotes. Hierzu sollten auch der Ak­kreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) sowie das Bun­desinstitut für berufliche Bildung (BIBB) am entsprechenden Arbeitsprozess des Runden Tisches mitwirken.

Statement Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft:
https://www.dwa.de/stellungnahmen

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Evaluierung des EU-Life-Programms

Die Europäische Kommission will das LIFE-Programm 2014–2020 evaluieren. Das LIFE-Programm kofinanziert Um­welt- und Klimaschutzprojekte in der EU. Die Evaluierung soll Informationen darü­ber liefern, ob das Programm wie vorge­sehen funktioniert sowie zum Ausmaß, in dem die Ziele des Programms erreicht wurden. Beiträge können bis zum 13. Ap­ril 2022 online abgegeben werden

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Nordrhein-Westfalen: Neues Kreislaufwirtschaftsgesetz verabschiedet – mineralische Ersatzbaustoffe gleichberechtigt

In Nordrhein-Westfalen ist im Februar ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft getreten. Das Gesetz ersetzt das bisherige Landesabfallgesetz. Bei öffent­lichen Ausschreibungen müssen nun Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden, generell soll der Einsatz von Re­zyklaten deutlich erhöht werden. Einige konkrete Änderungen: Im Tiefbau sind mineralische Ersatzbaustoffe gleichbe­rechtigt mit Baustoffen, die auf der Basis von Primärrohstoffen hergestellt wur­den, sofern diese Ersatzbaustoffe nach der Ersatzbaustoffverordnung verwendet werden können. Zusätzlich werden An­forderungen an die Vermeidung und Ver­wertung von Bau- und Abbruchabfällen für alle am Bau Beteiligten im Landesab­fallgesetz verankert. Bei größeren Vorha­ben müssen zudem für anfallende Bau-und Abbruchabfälle Rückbau- und Ent­sorgungspläne erstellt werden.

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Kooperation zur Phosphor- Rückgewinnung zwischen MSE/EnBW und Gelsenwasser/ Easymining MSE Mobile Schlammentwässerung

GmbH, Gelsenwasser AG und EMG Easy­mining Germany GmbH kooperieren zu­künftig bei der Phosphor-Rückgewin­nung aus Aschen, die bei der Verwertung von Klärschlamm erzeugt werden. Die Unternehmen sehen in der Zusammenar­beit großes Potenzial, die Rückgewin­nung von Phosphor aus Klärschlamm für den Südwesten Deutschlands konkret voranzutreiben und somit einen wesent­lichen Beitrag zur Kreislaufführung von Phosphor aufzubauen. Mit dem patentierten Ash2Phos-Ver­fahren von Easymining, einem Tochter­unternehmen innerhalb der schwedi­schen Ragn-Sells-Gruppe, steht ein System zur Verfügung, das aus Asche Calciumphosphat als Rohstoff für phos­phorhaltige Produkte, zum Beispiel Dün­ger gewinnt. Gleichzeitig werden Schad­stoffe, wie Schwermetalle, ausge­schleust. Das Ash2Phos-Verfahren zeich­net sich nach Angaben der Projektpart­ner durch eine sehr hohe Phosphor- Rückgewinnungsquote von über 90 % und eine sehr hohe Verwertungsquote in Bezug zur Aschezufuhr von über 95 % aus. Für den erstmaligen großtechni­schen Einsatz des Ash2Phos-Verfahrens laufen zurzeit die Planungen einer Anla­ge im Chemiepark Schkopau durch das Joint-Venture von Gelsenwasser und Ea­syMining, die Phosphorgewinnung Schkopau GmbH, deren Inbetriebnahme für Ende 2024 vorgesehen ist.

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Neue Studie zu Drogen im Abwasser

Nachweis illegalen Drogenkonsums über Abwasseranalysen: Von Barcelona bis Limassol und von Oslo bis Porto wurden im Rahmen einer Studie tägliche Abwas­serproben in den Einzugsgebieten von Abwasserbehandlungsanlagen über ei­nen Zeitraum von einer Woche zwischen März und Mai 2021 analysiert. Das Ab­wasser von etwa 45 Millionen Menschen wurde auf Spuren von vier illegalen Stimulanzien (Kokain, Amphetamin, Methamphetamin, MDMA/Ecstasy) so­wie Cannabis untersucht.

Die Studie weist auf einen Gesamtan­stieg von vier der fünf untersuchten Dro­gen, die nachgewiesen wurden, hin. MDMA war die einzige Droge, bei der in den meisten untersuchten Städten ein Rückgang zu verzeichnen war. Bemer­kenswert in dieser jüngsten Datenerhe­bungsrunde ist die Tatsache, dass die Drogen gleichmäßiger an allen Studien­orten gemeldet wurden, wobei alle fünf Substanzen in fast allen teilnehmenden Städten gefunden wurden. Dies unter­scheidet sich von den Vorjahren, in de­nen vielfältigere geografische Muster be­obachtet wurden. Die jüngsten Daten zeigen, dass Kokain zwar nach wie vor in west- und südeuropäischen Städten am stärksten verbreitet ist, jedoch zuneh­mend in osteuropäischen Städten vor­kommt. Auch Methamphetamin, das ur­sprünglich auf Tschechien und die Slo­wakei konzentriert war, findet sich jetzt in Städten in ganz Europa.

Die Ergebnisse der Studie wurden Mitte März 2022 von der europaweiten SCORE-Gruppe in Zusammenarbeit mit der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) veröffentlicht. Die SCORE-Gruppe führt seit 2011, als 19 Städte aus 10 Ländern teilnahmen, jährliche Kampagnen zur Abwasserüberwachung durch.

Download der Studie und weiterer Da­ten:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220317_004

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EU-Kommission startet Konsultation zu EU-Regeln für Detergenzien

Die EU-Kommission bittet um Meinun­gen zur Überarbeitung der Detergenzien­verordnung und hat dazu eine öffentli­che Konsultation veröffentlicht. Ziel ist es, klare, vereinfachte und aktualisierte Regeln zu schaffen, die innovative Pro­dukte und nachhaltige neue Praktiken ermöglichen, den Aufwand für die Her­steller verringern, die Verbraucher besser informieren und einen optimalen Schutzder menschlichen Gesundheit und der Umwelt gewährleisten. Die öffentliche Konsultation läuft bis zum 25. Mai 2022.

Website zur Konsultation: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220302_010

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EU-Konsultation zu europäischen Cybersicherheitsvorschriften für digitale Produkte eröffnet

Die EU-Kommission hat Mitte März eine öffentliche Konsultation eingeleitet, um die Meinungen und Erfahrungen aller in­teressierten Bürgerinnen und Bürger und Organisationen für die Vorbereitung des geplanten Europäischen Gesetzes über Cyber-Resilienz einzuholen. Mit dem Ge­setz sollen gemeinsame Cybersicher­heitsvorschriften für digitale Produkte und damit verbundene Dienstleistungen, die in der gesamten Europäischen Union in Verkehr gebracht werden, festgelegt werden. Die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation werden in den Gesetzesvor­schlag der Kommission einfließen, der in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet wird. Beiträge können bis zum 25. Mai 2022 eingereicht werden.

Link zur Konsultation: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220316_002

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Currenta-Chempark in Leverku­sen: Sondermüllverbrennungs­anlage steht weiterhin still

 Das Umweltministerium von Nordrhein- Westfalen wird eine Wiederinbetriebnah­me der Sondermüllverbrennungsanlage auf dem Gelände des Currenta-Chem­parks in Leverkusen erst nach Abschluss der laufenden Untersuchungen und der Bewertung der derzeit erstellten Gutach­ten unterstützen. „Voraussetzung einer möglichen Wiederinbetriebnahme ist ne­ben der Ursachenklärung der Nachweis eines stabilen Sicherheitsmanagements – von der Kontrolle der Anlieferung des Abfalls bis zur Entsorgung der Rückstände inklusive des Abwassermanage­ments“, betonte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser im Februar. Nach der Explosion im Chempark Le­verkusen im Juli 2021 haben sich in den vergangenen Monaten weitere Zwi­schenfälle in Chemieparks ereignet. In Abstimmung mit den Bezirksregierungen als Genehmigungsbehörden plant das Umweltministerium daher Prüfungen von Chemieparks in Nordrhein-Westfa­len.Am 6. Januar 2022 hat die Bezirksre­gierung Köln in Abstimmung mit dem Umweltministerium eine unangekündig­te Umweltinspektion im Entsorgungszen­trum der Currenta in Leverkusen-Bürrig durchgeführt. Im Rahmen dieser Inspek­tion wurde insbesondere auch der Behäl­ter begutachtet, aus dem nach Angaben des Unternehmens über einen Zeitraum von fünf Monaten unbemerkt rund 1,3 Millionen Liter zurückgehaltener Flüssig­keiten entwichen sind. Auch hierzu lau­fen derzeit noch Ermittlungen der Staats­anwaltschaft. Das Umweltministerium hat die Be­zirksregierung gebeten, bis auf Weiteres bei allen Entscheidungen über Anträge auf weitere Einleitungen im Chempark Leverkusen die Zustimmung des Ministe­riums einzuholen. Einleitungen von auf­gefangenen Ereigniswässern dürfen nur dann erfolgen, wenn diese zuvor im er­forderlichen Umfang gereinigt wurden und dann unschädlich für die aquatische Biozönose und das Trinkwasser über die Kläranlage in den Rhein geleitet werden können. Die Wasserversorgungsunter­nehmen entlang des Rheins sind über je­de weitere Einleitung der noch am Standort Leverkusen lagernden Ereignis-und Reinigungswässer über die Kläranla­ge Leverkusen-Bürrig in den Rhein zu in­formieren.

www.begleitkreis-buerrig.de

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Bundesweites Pilotprojekt zum Nachweis von Corona-Viren im Abwasser

Ob und gegebenenfalls wie in Deutsch­land ein abwasserbasiertes COVID- 19-Frühwarnsystem umgesetzt werden kann, will der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte Projekt­verbund „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ (ESI-CorA) prüfen. Mehrere Tage bevor die ersten Krankheitssymptome auftreten, sind Corona-Viren bereits im Abwasser nachweisbar. Dies bietet die Möglichkeit, die Fallzahlen schneller erheben, das In­fektionsgeschehen präziser abbilden so­wie neue Varianten des Virus und deren Verbreitung früher erkennen zu können.

In das im Februar gestartete und ein Jahr laufende Pilotprojekt steigen suk­zessive bundesweit 20 Standorte ein. An diesen werden zweimal pro Woche und über einen Zeitraum von jeweils 24 Stun­den Mischwasserproben aus dem Zulauf der Kläranlagen entnommen, aufbereitet und mittels eines PCR-Tests analysiert. Anschließend sollen die Ergebnisse mit den Pandemiedaten der örtlichen Ge­sundheitsämter verknüpft werden und nach Möglichkeit in die pandemische La­gebeurteilung einfließen.

Im Projekt wollen die Forschenden nun analysieren, welche Methoden sich für ein flächendeckendes Monitoring eig­nen könnten und welche Daten hierfür erhoben werden müssen, um Corona-Viren im komplex zusammengesetzten Abwasser nachweisen zu können. Dies zeigt sich aktuell bei der Erfassung der Omikron-Variante, deren Virenfragmente vorwiegend über die oberen Atemwege ausgeschieden werden und im Vergleich zur Delta-Variante nur zu einem Drittel ins Abwasser gelangen. Eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftle­rinnen und Wissenschaftler ist es deswe­gen, die Qualität der Probenentnahme, der Laboranalyse und der Datenauswer­tung weiter zu verbessern.

Am Ende der Pilotphase steht die Ent­scheidung, ob für Deutschland ein flä­chendeckendes Abwassermonitoring oder eher ein repräsentatives Monitoring empfohlen werden soll. Ein solches flä­chendeckendes Frühwarnsystem für SARS-CoV-2, das sich perspektivisch auch für andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Polio oder Grippeviren eig­nen würde, ist bereits in den Niederlan­den, Kanada und Australien im Einsatz.

Der Projektträger Karlsruhe (PTKA) am KIT koordiniert das Projekt, Partner sind neben dem KIT die TU Darmstadt, das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut. Ein Steuerungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern und Verbänden soll nach Ende des Pilotierungsvorhabens im Feb­ruar 2023 über die Verstetigung der Er­gebnisse entscheiden. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 3,7 Millionen Euro.

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BDI will Genehmigungsverfahren straffen – WHG soll um Änderungstatbestand ergänzt werden

Um eine einfachere und schnellere Trans­formation der Industrie zur Erreichung der Klimaschutzziele zu ermöglichen, fordert der BDI Bundesverband der Deut­schen Industrie deutlich beschleunigte Genehmigungsverfahren. Der sieben Punkte umfassende Forderungskatalog an die Bundesregierung spricht auch das bestehende Wasserrecht konkret an, der BDI fordert die Einführung eines Ände­rungstatbestands in § 8 Abs. 1a WHG. Laut BDI löst aktuell die Transformation von Bestandsstandorten immer auch An­passungen bei wasserrechtlichen Benut­zungen aus. Dieses gelte auch, wenn bei gleicher Wassermenge der Verwendungs­zweck der Entnahme erweitert wird. Da das WHG keinen unwesentlichen Ände­rungstatbestand kenne, steht die Praxis – einschließlich der Behörden – immer vor der Frage, ob nun ein komplett neues Er­laubnisverfahren durchzuführen ist und/ oder wie dies gegebenenfalls effizienter geregelt werden kann. Es würde daher erheblich beschleunigend wirken und die Behörden entlasten, wenn auch im Was­serrecht ein Änderungstatbestand einge­führt und klargestellt wird, dass nicht je­de unwesentliche Änderung oder Zweckerweiterung bestehender Erlaub­nisse ein vollständiges Erlaubnisverfah­ren erfordert, betont der BDI in seinem Forderungspapier.

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Nach 100 Jahren Ende der Versenkung salzhaltiger Abwässer an der Werra

 Zum Ende des Jahres 2021 hat das Roh­stoffunternehmen K+S nach fast 100 Jahren die Versenkung der bei der Pro­duktion von Düngemitteln anfallenden Salzwässer endgültig eingestellt. Neben der Einstellung der Versenkung werden ab Januar 2022 weitere Maßnahmen für eine deutliche Verbesserung der Gewäs­serqualität ergriffen: Der Zielwert für Chlorid am Pegel Gerstungen wird von derzeit 2310 mg/L auf 1880 mg/L im Jahr 2022 gesenkt. Im Jahr 2023 wird der Zielwert auf 1700 mg/L und ab dem Jahr 2024 auf 1580 mg/L verringert. Für die Jahre 2026 und 2027 sind weitere Reduzierungen beschlossen. Auch für Kalium und Magnesium erfolgt eine stu­fenweise Absenkung in den Jahren 2022, 2023 und 2024.

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Forschungskompetenzen zur nachhaltigen Wasserwirtschaft gebündelt

 Ende Januar wurde die „AiF-Forschungs-und Transferallianz Wasser und Nachhal­tigkeit“ (FWN) gegründet. Ihr gehören bislang vier Forschungsvereinigungen der AiF (Arbeitsgemeinschaft industriel­ler Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V.) an: die DECHEMA – Ge­sellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e. V., der DVGW, der Ver­ein für das Forschungsinstitut für Edel­metall und Metallchemie e. V. (fem), das Institut für Energie- und Umwelttechnik e. V. (IUTA) sowie als Kooperationspart­ner das Leibniz-Institut für Werkstoffori­entierte Technologien (IWT). Die FWN hat sich zusammengeschlos­sen, um die Potenziale zum Themen­spektrum „Wasser und Nachhaltigkeit“ noch besser zu heben. Ziel dieser neuen AiF-Forschungsallianz ist es, die Wirkung der eingesetzten öffentlichen Fördermit­tel – insbesondere im Rahmen der vor­wettbewerblichen Industriellen Gemein­schaftsforschung (IGF) – weiter zu stei­gern. Somit könne der Mittelstand noch effizienter nachhaltige und praxisorien­tierte Beiträge zur Zukunftssicherung leisten. Die AiF begleitet und koordiniert die IGF im Auftrag des Bundesministeri­ums für Wirtschaft und Klimaschutz.

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Für eine grüne Wirtschaft: EU stellt Normungsstrategie vor

Die EU-Kommission hat Anfang Februar eine neue Normungsstrategie vorgestellt, in der sie ihr Konzept für Normen im Bin­nenmarkt und weltweit umreißt. Der Strategie sind ein Vorschlag zur Ände­rung der Verordnung über die Normung, ein Bericht über ihre Umsetzung und das jährliche Arbeitsprogramm 2022 der Union für europäische Normung beige­fügt. Diese neue Strategie zielt darauf ab, die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken, den Wandel hin zu einer resilienten, grünen und digitalen Wirt­schaft zu ermöglichen und demokrati­sche Werte in Technologieanwendungen zu verankern. In der Strategie werden fünf zentrale Maßnahmenbündel vorgeschlagen: 1. Den Normungsbedarf in strategischen Bereichen antizipieren, priorisieren und bewältigen, 2. Verbesserung von Gover­nance und Integrität des europäischen Normungssystems, 3. Stärkere Führungs­rolle Europas bei globalen Normen, 4. Förderung der Innovation, 5. Den Ge­nerationenwechsel bei den Sachverstän­digen erleichtern.

Download der genannten Dokumen­te: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220202_001

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Rheinland-Pfalz: Klimabonus beschert Wasserwirtschaft kräftigen Förderschub

Rheinland-Pfalz will die Förderung von wasserwirtschaftlichen Projekten noch stärker an Klimaschutz und Klimafolgen auszurichten. Die Kommunen sollen jährlich mit 100 bis 110 Millionen Euro bei ihren Vorhaben unterstützt werden. Die entsprechenden Förderrichtlinien der Wasserwirtschaft wurden Anfang Fe­bruar im Umweltausschuss vorgestellt. Mit der Neufassung der Richtlinien wer­den verbesserte Förderungen in den Be­reichen Kritische Infrastruktur, Bau von Trinkwasserverbundleitungen, Rückhalt von Niederschlagswasser in den öffentli­chen Abwasseranlagen oder auch der Wasserrückhalt in den Außenbereichen der Gemeinden möglich. Zudem wird die Förderung von Hochwasserrückhalte­maßnahmen ausgeweitet und bedarfsge­rechter ausgestaltet. Außerdem gibt es fi­nanzielle Unterstützungen etwa bei der Schaffung von Gewässerverbänden, für die Projektsteuerung von Maßnahmen zur Umsetzung der europäischen Was­serrahmenrichtlinie oder auch für kom­munale Umweltbildungsmaßnahmen. Für besonders effiziente Maßnahmen der Energieeinsparung oder Eigenstromer­zeugung wurde die entgeltunabhängige Bonusförderung genauso angepasst wie beispielsweise für den Bau einer 4. Reini­gungsstufe.

Download der Förderrichtlinien und der aktuellen Broschüre zu den Förder­richtlinien:
https://wasser.rlp-umwelt.de/servlet/is/1198

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Klimaanpassung: „Blauer Kompass“ ausgeschrieben

Die Bewerbungsfrist für den „Blauen Kompass“, die höchste staatliche Aus­zeichnung in Deutschland für Projekte zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise, läuft. Bis zum 25. März 2022 su­chen Bundesumweltministerium und Um­weltbundesamt gemeinsam innovative Projekte mit nachhaltigen Lösungen für die Klimaanpassung. Bewerben können sich private und kommunale Unterneh­men, Bildungs- und Forschungseinrich­tungen, Vereine, Verbände und Stiftungen sowie erstmals auch Städte, Gemeinden und Landkreise. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro je Gewinnerprojekt dotiert. Alle fünf aus­gezeichneten Projekte werden am 16. September 2022 im Rahmen einer feierli­chen Preisverleihung im Bundesumwelt­ministerium in Berlin ausgezeichnet.
www.uba.de/blauerkompass

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Niedersachsen: Knapp 50 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet

In Niedersachsen wurden im Jahr 2020 im Rahmen der öffentlichen Abwasserentsorgung knapp 174 100 Tonnen Tro­ckenmasse Klärschlamm aus kommuna­len Abwasserbehandlungsanlagen direkt und ohne Zwischenlagerung entsorgt. Das waren 8,3 % mehr als im Jahr 2019. Wie das Landesamt für Statistik Nieder­sachsen (LSN) mitteilt, ging davon knapp die Hälfte (rund 83 500 Tonnen) in die stoffliche Verwertung. Dort war die Landwirtschaft der größte Abnehmer und brachte etwa 61 500 Tonnen Klär­schlamm-Trockenmasse als Dünger aus, 2,0 % weniger als im Vorjahr. Weitere rund 22 000 Tonnen wurden in den Be­reichen sonstige stoffliche Verwertung (zum Beispiel Vererdung, Kompostie­rung) und landschaftsbauliche Maßnah­men (Rekultivierung) genutzt. Zudem wurden weitere rund 77 800 Tonnen (44,7 %) des im Jahr 2020 ange­fallenen Klärschlamms thermisch ver­wertet. Das durch Verbrennung entsorg­te Aufkommen stieg gegenüber 2019 deutlich um 20,7 %. Der Klärschlamm wurde überwiegend in Abfallverbren­nungsanlagen und in Energieversor­gungsunternehmen mitverbrannt (knapp 62 600 Tonnen). Dieses Aufkommen er­höhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,0 %. In Monoverbrennungsanlagen wurden knapp 6400 Tonnen Klär­schlammtrockenmasse entsorgt, dies ent­spricht im Vergleich zu 2019 einer Zu­nahme um 27,4 %. Sonstige direkte Ent­sorgungswege, zum Beispiel die Abgabe an Trocknungsanlagen, wurden 2020 in einem Umfang von knapp 12 800 Tonnen (7,3 %) genutzt.

https://www.statistik.niedersachsen.de/download/179285

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Starke Beteiligung an der IFAT in München

Das internationale Interesse an der IFAT Munich, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirt­schaft, ist ungebrochen. Das teilt die Messe München mit. Die Weltgemein­schaft brauche Umwelttechnologien – und die Messe mache diese erlebbar und biete das Netzwerk, um die größte Her­ausforderung der Zeit anzugehen. Zur IFAT, die vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 stattfindet, hätten sich Stand Anfang Fe­bruar mehr als 2500 Aussteller aus 50 Ländern angemeldet. Alle 18 Messehal­len und ein großer Teil des Freigeländes seien belegt. Die Messe München habe mit verschiedenen internationalen Groß­veranstaltungen bewiesen, dass erfolg­reiche Messen unter Pandemiebedingun­gen möglich sind. Besucherseitig lägen bereits Anfragen für Delegationen aus Ägypten, Brasilien, Portugal, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Singapore und vielen weiteren europäischen Ländern vor. In gewohnter Tradition würden zahl­reiche nationale und internationale Ver­bände, darunter die DWA, das Messepro­gramm aktiv mitgestalten, sei es als Aus­steller, mit Sonderschauen, Live-De­monstrationen, Lösungstouren und Vor­trägen. Auf einen größeren Zuspruch denn je stoße die Start-up-Fläche.

Website der IFAT:
www.ifat.de

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IFAT-Netzwerk wächst in Asien

Das Netzwerk der IFAT wächst, die Mes­se München kauft das Asia Climate Fo­rum (ACF) in Singapur. Das Asia Climate Forum fungiert als Plattform für Wetter­prognose, meteorologische Ausrüstung, Hochwasserschutz und -bekämpfung so­wie Kontrolle und Management der Luft­qualität, das nächste ACF findet vom 18. bis 20. April dieses Jahres statt. Zustän­dig für das ACF ist die südostasiatische Tochtergesellschaft der Messe München MMI Asia. Der bisherige Organisator, Media Generation Ventures Ltd (MGV), wird laut der Messe München weiterhin als Berater der MMI Asia für die Veran­staltung zur Seite stehen, um einen rei­bungslosen Übergang für alle Beteiligten sicherzustellen. Mit seinen drei unter­schiedlichen Messen – InterMET, InterFLOOD und InterAIR – ist das ACF seit 2015 eine zentrale Anlaufstelle der Bran­che. Das ACF ergänzt das globale Veran­staltungsportfolio der Messe München im Umweltsektor, zu dem auch die IFAT München, die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirt­schaft, die IFAT India, die IFAT Eurasia, die IFAT Africa und die IE expo-Reihe in China gehören. In 2022 wird die Veran­staltung zusammen mit dem CleanEnviro Summit Singapore (CESG) und der Singapore International Water Week (SIWW) stattfinden.

Website der DWA zur IFAT mit Download kostenloser Tageskarten:
https://de.dwa.de/de/ifat-muenchen.html

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NRW: Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vorgestellt

Das nordrhein-westfälische Umweltmi­nisterium hat Mitte Januar den Arbeits­plan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vorgestellt. Er umfasst insgesamt zehn Handlungsfelder für den Hochwasserschutz und das Management von Starkregenereignissen. Der Arbeits­plan definiert die Aufgaben und Heraus­forderungen, um die Menschen in Nord­rhein-Westfalen so gut wie möglich vor Hochwasser- und Starkregenereignissen zu schützen. Der Arbeitsplan fokussiert auf zentrale Themenfelder für eine An­passung an den Klimawandel. Ein zentraler Punkt ist die Einführung und steti­ge Verbesserung von Hochwasservorher­sagesystemen für so viele Gewässer wie möglich. Weitere Punkte sind die Verein­heitlichung des Hochwasserinformati­onsdiensts durch eine Landesverordnung sowie Fortschreibung der Hochwasserri­sikomanagementplanung unter Einbezie­hung auch der kleineren Gewässer. Den Aspekt des Klimawandels berücksichtigt vor allem der Punkt „Überprüfung der festgesetzten Überschwemmungsgebiete und Prüfung eines ‚Klimazuschlags‘“. Gleiches gilt für die vorgesehene Über­prüfung und Weiterentwicklung des Tal­sperren-Managements und der Sicher­heit von Talsperren. Kommunen sollen nach dem Arbeitsplan zukünftig resilien­ter gegenüber lokalen Starkregenereig­nissen und Hochwasser werden. Hierfür ist eine Verbesserung der Zusammenar­beit von Raumplanung, Stadtentwick­lung und Wasserwirtschaft vorgesehen.

Zur Begleitung der Umsetzung des Arbeitsplans wird das Umweltministeri­um einen Experten-Beirat einberufen, der den weiteren Prozess fachlich betreu­en und beraten soll. Er wird unter ande­rem aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Wetterdienstes, der Was­serverbände aus Nordrhein-Westfalen, der Kommunalen Spitzenverbände, der Deichverbände, der wasserwirtschaftli­chen Verbände, der Naturschutzverbän­de, der Landtagsfraktionen und sachkun­digen Einzelpersonen bestehen. Erfor­derlich zur Umsetzung des Arbeitsplans ist eine ausreichende finanzielle und per­sonelle Ausstattung.

Um Hochwasservorhersagesysteme auch an kleineren Flüssen zu etablieren, arbeitet der Deutsche Wetterdienst an ei­ner Präzisierung der Wettervorhersage­modelle. Beim Landesumweltamt ist be­reits ein Tool im Testbetrieb, das verbes­serte Prognosen an Flüssen ermöglichen soll. Auf dieser Grundlage wird im April/ Mai dieses Jahres eine modellbasierte Hochwasservorhersage im Testbetrieb für die Hochwassermeldepegel der Ge­wässer Rur, Ruhr, Sieg, Erft, Lippe, Ems, Werre, Nethe und Emmer sowie Issel, Dinkel und Berkel eingeführt. Grundle­gend evaluiert werden derzeit zudem die Organisation des Hochwasserinforma­tions- und -meldewesens, die Meldeket­ten und ihre Inhalte. Bisher existieren, historisch gewachsen teils für einzelne Einzugsgebiete, unterschiedliche Melde­wesen. Das Ereignis unterstützt die Ab­sicht des Ministeriums, die Organisation des Meldewesens in den Regierungsbe­zirken einheitlich durch eine Landesver­ordnung zu regeln. Eine solche Landes­verordnung ist in Vorbereitung.

Darüber hinaus müssen auch die Hochwasserrisiko- und Hochwasserge­fahrenkarten vor dem Hintergrund des Juli-Hochwassers angepasst und konse­quent zur Planungsgrundlage werden. Als Überschwemmungsgebiete sind – bis­her – mindestens die Gebiete festzuset­zen, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu er­warten ist, im Juli waren es vielerorts 10 000-jährige Ereignisse. Kommunen sind aufgerufen, landesweit das Förder­angebot des Landes für Starkregengefah­renkarten und -handlungskonzepte an­zunehmen.

Download des „Arbeitsplans ‚Hoch­wasserschutz in Zeiten des Klimawan­dels‘“:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220121_002

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Neue Forschungsgruppe zu Hochwasser

Wo und wie werden Hochwasser verur­sacht? Welche Faktoren beeinflussen die Wasserqualität von Fließgewässern bei solchen Ereignissen? Um diese Fragen besser beantworten zu können, ist ein fundiertes Verständnis des Zwischenab­flusses notwendig, einer bisher kaum er­forschten Abflusskomponente im Über­gang zwischen Oberflächenabfluss und dem Grundwasser. Die von der Deut­schen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu eingerichtete Forschungsgruppe „Schnell und unsichtbar: Zwischenab­fluss durch einen interdisziplinären Mul­ti-Standort-Ansatz bezwingen“ nimmt daher diesen Aspekt in den Fokus, um langfristig verlässlichere Vorhersagen hy­drologischer Extremereignisse und deren Auswirkungen zu ermöglichen. Der Ver­bund wird im Rahmen der D-A-CH-Zu­sammenarbeit mit dem österreichischen FWF gefördert. Sprecher ist Prof. Dr. Peter Chifflard, Professur für Boden- und Hydrogeographie am Fachbereich Geo­graphie der Universität Marburg.

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Schlammfaulung und Block­heizkraftwerk für größte kommunale Kläranlage in Hessen

 Mit einer Schlammfaulungsanlage und einem Blockheizkraftwerk wird die Klär­schlammentsorgung für die Kläranlagen Frankfurt-Niederrad und Sindlingen mit insgesamt circa 1,8 Mio. angeschlossen Einwohnerinnen und Einwohnern neu geordnet. In den beiden Anlagen fallen circa 38 000 Tonnen Schlamm (bezogen auf die Trockensubstanz) pro Jahr an, dies entspricht circa 25 Prozent des Klär­schlammanfalls in ganz Hessen. Für die Abwasser- und Schlammbehandlung werden bislang viel Strom und Wärme benötigt – mit einem großen Einsparpo­tenzial. Das bei der Schlammfaulung anfal­lende Methan wird in dem neu errichte­ten Heizwerk verbrannt. Die entstehende Wärme wird zum einen Teil in Strom umgesetzt und dient zum anderen Teil der Energiezufuhr für den Faulungspro­zess sowie der Heizung von Betriebsräu­men der Kläranlage. In dem Kraftwerk wird Strom in einer Menge von circa 35 Millionen Kilowattstunden pro Jahr er­zeugt, was dem Verbrauch von 10 000 Vier-Personen-Haushalten entspricht.

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Donaustaaten beschließen neuen Plan zum Schutz der Gewässer

Die Ministerkonferenz der Internationa­len Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) hat Anfang Februar den Bewirt­schaftungsplan für die kommenden sechs Jahre beschlossen. Damit wollen die Staaten im gesamten Donauraum die Le­bensräume für wasserabhängige Tiere und Pflanzen verbessern und die Ver­schmutzung der Donau weiter verrin­gern. Gleichzeitig nahmen die Teilnehmer*innen den Managementplan nach der EU-Hochwasserrisikomanage­ment-Richtlinie und eine Ministererklä­rung an. In den vergangenen Jahren konnten beim Schutz der Donau bereits große Fortschritte erzielt werden. So ge­langen aktuell rund 30 Prozent weniger Schadstoffe aus Kläranlagen in die Do­nau und ihre Zuflüsse als noch 2015. Das gelang vor allem durch Investitionen in moderne Technik sowie eine verbesserte Abwasserinfrastruktur im gesamten Donauraum. Zudem konnte der Eintrag an Nährstoffen aus der Landwirtschaft in sechs Jahren um 20 Prozent gesenkt wer­den. Zusammen mit dem Bewirtschaf­tungsplan haben die Ministerinnen und Minister auch eine Ministererklärung be­schlossen. Diese Erklärung greift die wichtigen Aspekte der Wasserbewirt­schaftung im Flussgebiet der Donau auf und setzt sie in Bezug zum IKSD-Motto, ein saubereres, gesünderes und sichere­res Donaueinzugsgebiet zu erreichen („cleaner, healthier, safer“). Dazu zählt nicht nur die Verbesserung des Zustands der Gewässer, sondern auch die Anpas­sung an die Auswirkungen der Klimakrise.

Der neue Bewirtschaftungsplan der IKSD setzt auf weitere Modernisierung der Abwasserinfrastruktur im Donau­raum. In den vergangenen 15 Jahren ha­ben die Donaustaaten bereits 28 Milliar­den Euro allein in die Verbesserung der Abwasserinfrastruktur investiert. Da­durch konnte die an vielen Stellen noch immer hohe Wasserverschmutzung er­heblich verringert werden. Diesen erfolg­reichen Weg wollen die Staaten im Do­naueinzugsgebiet auch weiterhin gehen und weitere zielführende Maßnahmen ergreifen, die im Bewirtschaftungsplan festgehalten sind. Im Fokus steht der kontinuierliche Expertenaustausch über Erkenntnisse und neue wissenschaftliche Methoden. Ziel ist es, bestehende Gefah­renquellen zu reduzieren und beispiels­weise die Standsicherheit von Dämmen in Absetzbecken für den Bergbau zu ver­bessern. Auch soll das grenzüberschrei­tende Warn- und Alarmsystem von Expert*innen regelmäßig überprüft wer­den. Die Donaustaaten wollen die Le­bensräume für Tiere und Pflanzen in den Gewässern weiterhin verbessern oder wiederherstellen. In den kommenden sechs Jahren sollen zum Beispiel weitere Flussauen renaturiert werden. Außer­dem sollen Wanderhindernisse beseitigt werden, damit Fische und weitere Lebe­wesen wieder ungehindert das gesamte Ökosystem durchqueren können. Vor al­lem sollen so die Donau-Störe im Fluss­gebiet wieder heimisch werden. Die IKSD arbeitet aktiv an der Überwindung der großen Wanderhindernisse mit, der­zeit vor allem am Eisernen Tor, den Stau­dämmen in der Donau an der Grenze von Rumänien und Serbien.

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Klimaneutrale Bioaktivkohle aus nachwachsenden Rohstoffen

 Bioaktivkohle aus nachwachsenden Roh­stoffen herstellen und den dafür nötigen Energiebedarf klimaneutral decken – dieses Ziel verfolgt ein gemeinsames For­schungsprojekt des Fachgebiets Konversi­onstechnologien nachwachsender Roh­stoffe der Universität Hohenheim in Stuttgart und der carbonauten GmbH in Giengen. Nach der Genehmigung der Förderung durch das Bioökonomie Inno­vations- und Investitionsprogramm für den Ländlichen Raum (BIPL BW) des Mi­nisteriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden- Württemberg im Dezember 2021 startet jetzt das auf zwei Jahre ausgelegte For­schungsprojekt. Als Resultat soll ein An­lagenmodul entstehen, mit dem sich aus Biorestmasse gewonnene Biokohlenstof­fe durch Wasserdampf aktivieren lassen. Als Grundlage dient dabei die minus CO2-Technologie der carbonauten: Car­bonisierungsanlagen wandeln Biorest­masse in Biokohlenstoffe um, wodurch CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft ge­bunden wird und ein Überschuss an er­neuerbarer Energie entsteht. Im ersten Schritt entstehen in ge­meinsamer Entwicklungsarbeit kleine Prototypen von Retorten. Dabei handelt es sich um Reaktoren, in denen Wasser­dampf und Wärme möglichst gleichmä­ßig auf die Kohle einwirken sollen, um diese zu aktivieren. Auch die optimale Art von Biomasse als Grundlage für die Aktivkohle wird dabei ermittelt. Die Carbonauten werden im nächsten Schritt einen Prototyp im 1 : 1-Format an ihrem Pilotstandort in Eberswalde konstruieren. Ihre Carbonisierungsanlagen bilden die technologische Basis, der Energiebedarf der Aktivierungsretorten wird durch den Energieüberschuss bei der Carbonisierung von Biorestmasse ge­deckt – insgesamt ein nicht nur kli­maneutrales, sondern sogar CO2-negati­ves Verfahren dank der zugrundeliegen­den minus CO2-Technologie der carbo­nauten.

 Prof. Dr. Andrea Kruse, E-Mail: Andrea_Kruse@uni-hohenheim.de

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Baumaterialien: 90 Prozent weniger Schadstoffausträge durch gute Planung möglich

Aus Baumaterialien wie Dachbahnen, Dachsteinen, Außenputzen und Außen­farben können während der Bauphase schädliche Stoffe in die Umwelt gelan­gen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts. Für das Forschungs­projekt wurden in zwei Berliner Neubau­gebieten über anderthalb Jahre hinweg Proben des Regenwasserabflusses von Fassaden, Dächern und im Regenwasser­kanal genommen, auf Schadstoffe und Schwermetalle analysiert und durch Mo­dellierung auf andere typische Neubau­gebiete übertragbar gemacht. Demnach gelangen insbesondere Biozide, Schutz­mittel gegen Durchwurzelung sowie Zink in bedenklichen Konzentrationen in die Umwelt. Auch potenziell umweltschädli­che Abbauprodukte der Biozide konnten gefunden werden. Die gute Nachricht: Die Schadstoffeinträge aus der Gebäude­hülle lassen sich mit geringem Aufwand um mehr als 90 Prozent reduzieren. Der Abschlussbericht des Projekts steht als Band 155/2021 der Reihe Texte des Um­weltbundesamts zum Download bereit, ebenso ein Leitfaden für nachhaltiges Bauen:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220131_002

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EU-Kommission: Umweltkriminalität nimmt zu

Umweltkriminalität ist der viertgrößte Sektor der Kriminalität (nach Drogen­handel, Menschenhandel und Fälschun­gen, worunter wohl Produktpiraterie zu verstehen ist) und wächst im Jahr um fünf bis sieben Prozent. Das stellt die EU-Kommission in ihrem „Fact sheet ‚Envi­ronmental Crime‘“ fest. In dem Papier kündigen die Kommissare für Umwelt und Recht, Virginijus Sinkevičius bzw. Didier Reynder, an, dass die EU den Kampf gegen Umweltkriminalität ver­stärken wird. Es sei keine Zeit zu verlie­ren. Aus dem Wasserbereich nennt das Fact Sheet die illegale Wasserentnahme mit deutlichen Folgen für die Wasserres­sourcen als eines der Verbrechen an der Umwelt.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211215_002

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Kläranlage Sinzig voll in Betrieb

Die Kläranlage Untere Ahr in Sinzig ist wieder voll in Betrieb. Die Anlage ist mit einer Ausbaugröße für 115 000 Einwoh­nerwerte, einem großen Einzugsgebiet und vielen angeschlossenen Kommunen die größte im gesamten Ahrtal. Bei der Flutkatastrophe am 14./15. Juli 2021 wurden Maschinen und technische Aus­ rüstung völlig zerstört, faktisch stand nur noch der Rohbau. Bereits Anfang August wurde die mechanische Reinigung wie­der in Betrieb genommen, Ende Septem­ber konnte auch die biologische Reini­gung der Kläranlage zumindest einstra­ßig wieder den Betrieb aufnehmen. In­zwischen sind alle Becken zur Behandlung des Abwassers wieder in Be­trieb. Damit läuft die Kläranlage wieder auf voller Kapazität. Doch auch der nun­mehr wiederhergestellte Vollbetrieb stellt nur einen Zwischenschritt beim Wiederaufbau dar. Der Wiederaufbau der Ortskanäle und der Austausch der Provisorien durch Dauerlösungen im Einzugsgebiet der Kläranlage wird Jahre dauern. Auch für die Kläranlage selbst ist der Weg noch längst nicht zu Ende. Schon vor der Flutkatastrophe war eine Neukonzeption der Anlage beabsichtigt. Dazu werden nun auch die aktuellen Er­kenntnisse berücksichtigt. Ziel der Neu­konzeption ist eine beispielhafte hoch­wassergeschützte Kläranlage, die mit ei­ner 4. Reinigungsstufe eine sehr hohe Reinigungsleistung erhält und zugleich energieneutral betrieben werden soll. Mit ersten Ergebnissen ist im Frühjahr 2022 zu rechnen.

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Emschergenossenschaft und Lippeverband übernehmen 156 Pumpwerke von der RAG

Durch bergbaulich bedingte Senkungen ist in Teilen des Ruhrgebiets eine künstli­che Entwässerung notwendig. Die bei­den Wasserwirtschaftsverbände Em­schergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) betreiben daher seit Jahrzehnten insgesamt 390 Pumpwerke – nun sind 156 weitere Anlagen dazugekommen: EGLV hat zum 1. Januar 2022 die Grund­wasser- und Vorflutpumpwerke der RAG übernommen. Damit liegt mit Ausnahme einiger kommunalen Pumpwerke die Polderbewirtschaftung im Ruhrgebiet in der Verantwortung von EGLV. Die RAG bleibt in der Verantwortung für die The­men des Nachbergbaus: Das Unterneh­men übernimmt die notwendigen Kosten für den Betrieb der Pumpwerke.

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Abwassermonitoring: Omikron hat Berlin im Griff

Der Anteil der Omikron-Variante des Co­ronavirus SARS-CoV-2 lag in Berlin An­fang Januar 2022 bei 90 Prozent. Das zeigen Abwasseranalysen des Max-Del­brück-Centrums (MDC) und der Wasser­betriebe. Anfang Dezember 2021 lag der Anteil noch bei fünf Prozent. MDC-Teams haben ein computerbasiertes Werkzeug für solche Untersuchungen entwickelt.

Im Februar 2021 begannen mehrere Teams des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz- Gemeinschaft, im Berliner Abwasser nach dem Erbgut des Coronavirus zu su­chen. Sie sequenzierten es, interpretier­ten die erhaltenen Daten und visualisier­ten die Ergebnisse in anschaulichen Gra­fiken. Das Resultat der gemeinsamen Ar­beit haben Vic-Fabienne Schumann und Dr. Rafael Cuadrat von der Technologie- Plattform „Bioinformatics and Omics Da­ta Science“ von Dr. Altuna Akalin, der das Projekt koordiniert hat, gemeinsam mit ihren Kolleg*innen veröffentlicht. Das am MDC entwickelte Tool ist dadurch an­deren Wissenschaftler*innen, die mit ihm arbeiten wollen, zugänglich.

Die Delta-Variante ist in Berlin prak­tisch verdrängt. Das Ergebnis bestätigt Analysen, die das Labor der Berliner Wasserbetriebe gemacht hat. Auch sie zeigen im Verlauf des Dezembers stei­gende Anteile der Omikron-Variante.

Auf der Preprint-Platform „medRxiv“ haben die Forscher*innen das Werkzeug namens „PiGx SARS-CoV-2“ detailliert vorgestellt. „Es handelt sich um ein com­putergestütztes Tool, mit dem wir die In­fektionsdynamik und die zirkulierenden Varianten von SARS-CoV-2 zeitgleich an verschiedenen Standorten grafisch dar­stellen können“, erläutert Schumann. „Das Wichtigste, was man in diese End-to-End-Pipeline einspeisen muss, sind die Resultate der RNA-Sequenzierungen aus dem Abwasser, die Informationen über die zu untersuchenden Varianten und ein paar Nebeninformationen zu den Da­ten.“

V.-F. Schumann, R. Ricardo de Castro Cuadrat, E. Wyler et al.: COVID-19 infection dynamics revealed by SARS-CoV-2 wastewater sequencing analysis and deconvolution, MedRxiv, DOI: 10.1101/2021.11.30.21266952

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Coronavirus-Variante Omikron im Münchner Abwasser nachgewiesen

Die Coronavirus-Variante Omikron (B1.1.529) wurde ab dem 7. Dezember 2021 auch in Abwasserproben des Münchner Stadtgebiets nachgewiesen. In den zuvor bis zum 3. Dezember 2021 analysierten Proben war die Omikron-Va­riante noch nicht gefunden worden. Das teilte ein Forschungsteam unter der Lei­tung von PD Dr. med. Andreas Wieser vom Tropeninstitut am LMU Klinikum München mit. Weiter dominierend wa­ren zu dem Zeitpunkt die Sequenzen von Stämmen der Delta-Variante (B.1.617.2).

Das Münchner Projektteam analysiert seit April 2020 erst ein- und inzwischen zweimal wöchentlich Proben aus der Münchner Kanalisation. Die Proben wer­den im Labor mittels RT-PCR (reverse transcription polymerase chain reaction) und Genomsequenzierung untersucht. Da Infizierte über ihre Ausscheidungen zumindest Fragmente des Coronavirus ausscheiden, lässt sich das Genmaterial von besorgniserregenden Virusvarianten mit modernen molekularen Analysen des Abwassers nachweisen.

Neben dem Tropeninstitut am LMU Klinikum München unter der Direktion von Prof. Michael Hoelscher sind die Viro­logie des Max von Pettenkofer-Instituts, das Genzentrum der Universität Mün­chen, die Münchner Stadtentwässerung, die Branddirektion München, das Ge­sundheitsreferat der Stadt München und die Task Force Infektiologie des Bayeri­schen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) an der Studie beteiligt. Finanziert und unter­stützt wird die Forschung durch die Bayerische Staatskanzlei und das Bayeri­sche Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen der Studie „Prospektive COVID-19 Kohorte München“ (KoCo19).

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­Interkommunale Zusammenarbeit bei der Abwasserbeseitigung einer JVA

Das Schmutzwasser einer neuen Justiz­vollzugsanstalt (JVA) in Münster wird im Rahmen einer interkommunalen Zusam­menarbeit beseitigt. Einen entsprechen­den Vertrag haben die Stadt Münster, die Gemeinde Everswinkel und der Abwas­serbetreib TEO (Telgte, Everswinkel, Ost­bevern und Beelen) im Dezember 2021 unterzeichnet. Gebaut wird die neue JVA auf dem Gebiet der Stadt Münster und in direkter Nachbarschaft zur Gemeinde Everswinkel. Das JVA soll auf die Kläran­lage in der Nachbargemeinde geleitet werden, die noch freie Kapazitäten hat. Konkret sieht die vereinbarte Zusam­menarbeit vor, dass die Stadt Münster ei­ne Pumpstation auf dem JVA-Gelände baut und eine rund sechs Kilometer lan­ge Druckrohrleitung, über die das Schmutzwasser zu einem bestehenden Pumpwerk und von dort zur Kläranlage gelangt. Die Kosten, die komplett vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW übernommen werden, belaufen sich auf rund 4,3 Millionen Euro. Der Abwasser­betrieb TEO macht die Anlagen fit, damit sie das zusätzliche Schmutzwasser auf­nehmen können.

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IFAT München als Präsenzveranstaltung geplant

Vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 soll in München die IFAT, die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Roh­stoffwirtschaft stattfinden. Die DWA als ideeller Träger der IFAT von deren Be­ginn an ist erneut mit einem umfangrei­chen Fachprogramm, ihrem Know-how und vielen Aktivitäten auf der Messe prä­sent. Neben den Berufs- und Hochschul­wettbewerben ist die DWA mit zwei Ständen vertreten. In der Eingangshalle West begrüßen nationale und internatio­nale Verbände und Delegationen von Hochschulen, Partnern und Institutionen die Besucherinnen und Besucher, und in Halle B2 freuen sich die DWA und viele Mitaussteller auf dem DWA-Gemein­schaftsstand auf interessante Gespräche mit neuen und alten Kontakten. Die Mes­se München hat, gestützt auf die Rege­lungen des Freistaats Bayern und Vorga­ben des Bundes, ein Konzept für die si­chere Durchführung von Messen in Prä­senz formuliert und schreibt auf der Website der IFAT: „Sichere Messen sind für die Messe München auch in der pan­demischen Situation durchführbar.“ Ebenso gibt es zahlreiche Stimmen von Ausstellern, die den direkten Kontakt mit ihren Kunden im beiderseitigen Interesse für unabdingbar halten und an poten­zielle Besucherinnen und Besucher ap­pellieren, die IFAT – unter Beachtung der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen – zu besuchen.

www.ifat.de
https://de.dwa.de/de/ifat-muenchen.html

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Tag des Wassers: Grundwasser als Motto

„Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“, so übersetzt das Bundesumwelt­ministerium das Motto „Groundwater: Making the Invisible Visible“ des Welt­wassertags am 22. März 2022. Der Tag des Wassers wird jährlich von den Ver­einten Nationen (UN) ausgerufen. Die UN haben dieses Motto gewählt, um auf die Bedrohung des Grundwassers auf­merksam zu machen und dieses lebens­wichtige Gut in das Bewusstsein der Menschen zu rufen. Denn die elementa­re Bedeutung des Grundwassers als un­verzichtbare Ressource und Teil des Was­serkreislaufs und die Belastungen, denen es durch menschliche Tätigkeiten und zunehmend durch den Klimawandel aus­gesetzt ist, sind den meisten Menschen nicht wirklich präsent und bewusst. Nach Angaben des International Groundwater Resources Assessment Centre (IGRAC), einer Einrichtung von UNESCO und der Weltmeteorologie-Organisation WMO, fi­nanziert von der niederländischen Regie­rung, wird weltweit fast die Hälfte des Trinkwassers aus Grundwasser gewon­nen sowie 40 Prozent des Wassers, das für die landwirtschaftliche Bewässerung verwendet wird, und rund ein Drittel des Wasserverbrauchs der Industrie.

https://www.unwater.org
https://www.worldwaterday.org
https://www.un-igrac.org

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Betonfertigteilfassaden inklusive Rankhilfen zur Gebäudebegrünung

Mehr Grün in Städten sorgt für besseres Mikroklima. Um das Grün an die Fassade von Gebäuden zu bringen, hat die Ar­beitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Matthias Pahn an der TU Kaiserslautern eine neu­artige Systemlösung entwickelt: Beton­fertigteile, die bereits integrierte Rank­hilfen aufweisen. Damit entfällt eine auf­wendige nachträgliche Montage.

Die Kletterhilfen ebenso wie die Ver­bindungselemente zum Betonfertigteil bestehen aus glasfaserverstärktem Kunst­stoff (GFK), was gleich zwei Vorteile bie­tet: GFK weist im Vergleich zum im Mas­sivbau oft verwendetem Edelstahl einen geringen Wärmeleitkoeffizienten auf und verhindert so, dass Wärmebrücken entstehen und die Dämmung des Gebäu­des beeinträchtigt wird. Darüber hinaus ist das Material nicht korrosionsanfällig.

Die Bewässerung lässt sich mithilfe einer integrierten Box steuern, die neben dem benötigten Wasseranschluss auch mit umfangreicher Sensorik zur Messung von Temperatur, Niederschlagsmenge etc. ausgestattet ist. Diese lässt sich per App oder per Internetbrowser aus der Ferne ansteuern, um Bewässerungszei­ten und die Dauer der Bewässerung be­darfsgerecht zu planen.

Die Arbeiten am Gesamtsystem er­folgten im Rahmen des Forschungsvor­haben „Entwicklung einer wärmebrü­ckenfreien Betonfertigteilfassade mit in­tegrierter Kletterhilfe zur dauerhaften Fassadenbegrünung“, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Projektpartner Vertiko hat seine Expertise in Vertikalbegrünungs­systemen ins Vorhaben eingebracht.

Dipl.-Ing. Fabian Penkert, E-Mail: fabian.penkert@bauing.uni-kl.de

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Abwasserbehandlung in Europa verbessert sich

In Europa werden 90 Prozent des kom­munalen Abwassers gesammelt und der Kommunalabwasserrichtlinie entspre­chend behandelt. Das teilte die Europäische Umweltbehörde EEA im November 2021 mit. Zeitgleich hat die EEA Länder­profile auf WISE Freshwater, dem euro­päischen Wasserinformationssystem, ver­öffentlicht. Danach behandeln vier Län­der – Deutschland, Luxemburg, Nieder­lande, Österreich – 100 Prozent des kom­munalen Abwassers entsprechend der genannten EU-Richtlinie. Und fünf Län­der – Bulgarien, Irland, Kroatien, Malta und Rumänien – erfüllen die Richtlinie in weniger als 50 Prozent der Gebiete. Die statistischen Grundlagen von WISE scheinen allerdings unvollständig zu sein, denn im Länderprofil für Deutsch­land heißt es, dort gebe es 3796 Kläran­lagen, und zu Klärschlamm liegen über­haupt keine Daten vor.

https://water.europa.eu/freshwater/countries/uwwt

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EU-Kommission: Fortschritte in der Wasserwirtschaft, aber zu langsam und unterfinanziert

Die EU-Mitgliedstaaten führen Maßnah­menprogramme in der Wasserwirtschaft durch, insbesondere zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung sowie zur Was­sergewinnung und Wassereffizienz. Auf­grund des Mangels an ausreichenden Fi­nanzmitteln geschieht dies jedoch nicht in der erforderlichen Geschwindigkeit. Die Verringerung des Hochwasserrisikos in ganz Europa erfordert eine konse­quente Umsetzung der Hochwasserricht­linie und eine grenzüberschreitende Zu­sammenarbeit. Das stellt die EU-Kom­mission in einem Bericht über die Umset­zung der Wasserrahmenrichtlinie, die Umweltqualitätsnormen-Richtlinie und Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie fest, den sie im Dezember 2021 ange­nommen hat.

Wasserpreise sind nach Auffassung der EU-Kommission ein wirksames Instrument zur Verbesserung der Wasseref­fizienz und würden zur Steigerung der Attraktivität des Sektors für eine Co-Finanzierung durch den Privatsektor bei­tragen. Nach einer gesonderten Bewertung des derzeitigen Stands der Überwachung und der Maßnahmen der zwölf neuen Stoffe in der Richtlinie über Umweltqua­litätsnormen wurde in dem Bericht fest­gestellt, dass die meisten Mitgliedstaaten diese zwölf Stoffe inzwischen überwa­chen.

Was die Hochwasserrichtlinie betrifft, so hat die Hälfte der Mitgliedstaaten die Datenerhebung und/oder Methoden für die vorläufige Bewertung von Hochwas­serrisiken verbessert. Obwohl sich der Diskurs um Überschwemmungen in städ­tischen Gebieten und den Anstieg des Meeresspiegels verstärkt hat, sind es im­mer noch Flusshochwasser, die am häu­figsten als Ursache für erhebliche Über­schwemmungen in der EU registriert werden (zwei Drittel der Gesamtzahl).

Download des Berichts der EU-Kom­mission:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220114_003

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Wichtiger Schritt für Abwasserreinigung im Ahrtal: Abwasserreinigung in Adenau wieder zweistraßig

Die Abwasserreinigung der Verbandsge­meinde Adenau im Ahrtal ist wieder si­chergestellt. Die Kläranlage Dümpelfeld arbeitet wieder mit voller Kapazität. Bei der Flutkatastrophe wurden unter ande­rem zahlreiche Verbindungssammler zer­stört, sodass bis vor kurzem nur etwa 50 Prozent des Abwassers aus dem Einzugs­gebiet in der Anlage ankam. Grund wa­ren mehrere Lücken in den Sammlern aus Richtung Insul, sodass weitgehend ungereinigtes Abwasser in die Ahr einge­leitet werden musste. Bereits Anfang Au­gust 2021 konnte die mechanische Reini­gung auf der Kläranlage wieder in Be­trieb genommen werden. Ende August funktionierte auch die biologische Reini­gung; aufgrund der noch fehlenden Ab­wasserströme aus dem Einzugsgebiet, zunächst allerdings nur einstraßig. Jetzt ist diese wieder zweistraßig in Betrieb. Das bedeutet, die Anlage arbeitet wieder auf ähnlich hohem Niveau wie vor der Flut.

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Kommission startet Aufruf zu EU-Missionen für Gesundheit, Klima und Umwelt

Die EU-Kommission hat im Dezember 2021 19 neue Aufforderungen zur Einrei­chung von Vorschlägen in Höhe von 673 Millionen Euro angekündigt, die der Ein­führung von EU-Missionen dienen sollen. Sie gehören zu den im September 2021 gestarteten fünf neuen Missionen im EU-Forschungsprogramm Horizont Europa. Die im Dezember veröffentlichten Auf­forderungen konzentrieren sich auf meh­rere Bereiche darunter die Unterstützung von Regionen und Gemeinden bei der Anpassung an den Klimawandel, die Wiederherstellung von Meeres- und Süß­wasserökosystemen und der biologi­schen Vielfalt, die Förderung gerechter, nachhaltiger, widerstandsfähiger und kli­maneutraler Städte, die Validierung und Entwicklung von Indikatoren für die Bo­dengesundheit. – Details:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20220107_003

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Abwasseranalysen geben Aufschluss über die Reproduktionszahl des Coronavirus

Ein Forschungsteam aus der Schweiz hat erstmals gezeigt, dass es möglich ist, die Reproduktionszahl (R-Wert) des Corona­virus mittels Abwasseranalysen zuverläs­sig zu schätzen. Das Verfahren läuft in zwei Schritten: Mit einem Test, der ähn­lich funktioniert wie die PCR-Tests beim Menschen, wird die Virenlast im Abwas­ser bestimmt. Der nächste Schritt ist die Schätzung der Reproduktionszahl auf­grund der Virenlast. Hier kommt ein vom Forschungsteam entwickeltes mathema­tisches Modell ins Spiel. Die Technik wurde in Zürich und in den USA getestet und hat sich als zuverlässig erwiesen: Es resultieren ähnliche Schätzungen für den R-Wert wie mit klinischen Daten, falls das Abwasser mindestens dreimal pro Woche analysiert wird.

Der neue Ansatz könnte nach Anga­ben der Autoren und Autorinnen der Stu­die außerdem zur Überwachung anderer Krankheitserreger, für die keine klini­schen Daten vorliegen, eingesetzt wer­den, zum Beispiel für andere humane Coronaviren, Enteroviren, Noroviren, Rotaviren oder sogar für Influenza.

Seit Beginn der SARS-CoV-2-Pande­mie beruhen Entscheidungen über Maß­nahmen zum Schutz der öffentlichen Ge­sundheit häufig auf Schätzungen über die Dynamik des Virus, genauer gesagt auf der Reproduktionszahl (R-Wert). Die­ser Wert gibt an, wie viele Menschen im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden, und steht somit für die Übertragungsgeschwindigkeit der Krankheit. Bisher wurde der R-Wert an­hand klinischer Daten geschätzt, insbe­sondere aufgrund der positiv Getesteten, der Hospitalisierungen oder der Todes­fälle.

Die Studie wurde auf dem Preprint- Server medRxiv veröffentlicht, ist also noch nicht begutachtet. Download:
https://doi.org/10.1101/2021.04.29.21255961

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Green Deal von höchster Priorität für die EU

Der europäische Green Deal ist eine der Initiativen, deren Umsetzung von der EU höchste Priorität eingeräumt werden soll. Eine entsprechende Erklärung ha­ben der Präsident des Europäischen Par­laments David Sassoli, der slowenische Ministerpräsident Janez Janša im Namen des Ratsvorsitzes und EU-Kommissions­präsidentin Ursula von der Leyen im De­zember 2021 unterzeichnet. Weiter wer­den die Organe der EU verpflichtet, „ein Europa für das digitale Zeitalter und ei­ne Wirtschaft im Dienste der Menschen zu schaffen“, so die Formulierung in ei­ner Pressemitteilung der EU-Kommissi­on. Die drei Organe würden bis Ende 2022 größtmögliche Fortschritte bei den in der Gemeinsamen Erklärung enthalte­nen Initiativen anstreben.

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Umverlegung der Emscher – Mündung schreitet voran

Die Mündung der Emscher in den Rhein wird von Dinslaken um knapp 500 Meter nördlich nach Voerde verlegt. Im Sep­tember 2022 soll die Deichöffnung am neuen Emscher-Lauf erfolgen. Aktuell befinden sich die Arbeiten am Auenge­biet in der Zielgeraden. Ein neuer Mittel­lauf ist bereits gebaut worden, nun wer­den noch ein linker und ein rechter Arm des neuen Emscherlaufs modelliert. Grund für die Maßnahme ist die EU-Was­serrahmenrichtlinie: Aktuell fällt die Em­scher über ein Absturzbauwerk einige Meter tief in den Rhein. In der neuen Mündung wird es stattdessen eine eigens dafür angelegte Sohlgleite zum Aus­gleich des Höhenunterschiedes zwischen Rhein und Emscher geben. Mithilfe die­ser „Treppenstufen“ können die Fische aus dem Rhein dann auch flussaufwärts die Emscher hochschwimmen.

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Emscher-Umbau: Ära der Flusskläranlage beendet

Die Emscher ist seit Jahresbeginn voll­ständig abwasserfrei – damit endete auch die 1974 begonnene Ära der Klär­anlage Emscher-Mündung (KLEM) als Flusskläranlage. Das Klärwerk im Städ­tedreieck Dinslaken, Oberhausen und Duisburg wird nun komplett durch den unterirdischen Abwasserkanal Emscher (AKE) beschickt – der oberirdische Em­scher-Fluss fließt nun nur noch an der Anlage vorbei.

Die Betriebsabteilung Westliche Em­scher bei der Emschergenossenschaft hat Anfang Januar 2022 in enger Abstim­mung mit der Bezirksregierung Düssel­dorf den Zulauf zur KLEM emscherseitig abgesperrt. Um dies zu ermöglichen, wurde die Kläranlage in den vergange­nen Jahren aufwendig umgebaut. Eine Teilinbetriebnahme der „neuen“ KLEM fand Ende April 2019 statt.

Der Umbau des Klärwerks, ein Groß­projekt für sich, wurde seinerzeit bei lau­fendem Betrieb durchgeführt. Unter an­derem entstand eine komplett neue Vor­klärstufe (Einlaufbauwerk, Rechenanla­ge, Sandfang, Vorklärbecken) und es wurden im Bereich der biologischen Rei­nigung insgesamt 24 192 Belüfterele­mente ausgetauscht. Die Emschergenos­senschaft investierte in den Umbau der Kläranlage ca. 145 Millionen Euro.

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Jahrhundertprojekt abgeschlossen: Emscher wieder komplett abwasserfrei

Die Emschergenossenschaft hat ihr Jahr­hundertprojekt Emscherumbau fristge­recht abgeschlossen. Nach knapp 30 Jah­ren Emscher-Umbau ist der zentrale Fluss des Ruhrgebiets komplett abwas­serfrei. Bis zum letzten Tag im vergange­nen Jahr 2021 – und unter enormen Hochdruck – hat die Emschergenossen­schaft die letzten Nebenläufe an den un­terirdischen Abwasserkanal Emscher (AKE) angeschlossen. Mit großem Er­folg: Ab sofort fließt kein Tropfen klärpflichtiges Abwasser mehr in die Em­scher – zum ersten Mal seit rund 170 Jahren ist der Fluss wieder sauber. „Ver­mutlich konnten es sich einige Menschen bis zuletzt nicht wirklich vorstellen: Die Emscher ist endlich abwasserfrei. Wer im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, kennt die Emscher nur als Abwasser führendes, schmutziges Gewässer. Sie hat uns in die­ser Form ein Leben lang begleitet, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Dass die Zeiten des stark riechenden Flusses nun endgültig der Vergangenheit angehören, bedeutet für uns alle ein rie­siger Schritt in die neue blau-grüne Zu­kunft der Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paet­zel, Vorstandsvorsitzender der Emscher­genossenschaft. Bis auf die Berne in Es­sen sind zudem auch alle Zuflüsse der Emscher ebenfalls von ihrer Schmutz­wasserfracht befreit – das Abwasser aus der Berne fließt nun über ein Provisori­um direkt in den AKE. Zu den Verzöge­rungen an der Berne hatte in den vergan­genen Jahren am Berne-Zufluss Borbe­cker Mühlenbach ein seltener Vogel, die Wasserralle, gesorgt. Damals kam es zu einem um fünf Jahre verzögerten Bau­start.

Vor genau 30 Jahren hat das mutige Vorhaben begonnen, einem biologisch toten Fluss inmitten des größten Bal­lungsraums Deutschlands neues Leben einzuhauchen. Knapp 5,5 Milliarden Eu­ro hat die Emschergenossenschaft in die Aufwertung der Lebens- und Aufent­haltsqualität im Emscher-Gebiet inves­tiert. Entstanden sind vier Großkläranla­gen. Mehr als 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen sind verlegt worden. Parallel zum Kanalbau sind zudem bereits rund 150 Kilometer an Gewässern renaturiert worden und bieten heute ein neues Zuhause für Eis­vögel, Libellen, Stelzen und Groppen. Die Artenvielfalt an der Emscher hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten durch den Emscher-Umbau verdreifacht.

Nun geht es in die Phase der naturna­hen Umgestaltung der Emscher: Die Be­tonsohlschalen werden entfernt, die Bö­schungen flacher und vielseitiger gestal­tet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhal­ten die einst technisch begradigten Flüs­se wieder einen kurvenreicheren Verlauf. Auch wenn die Emscher aufgrund ihrer besonderen Charakteristik niemals ein Badegewässer sein und größtenteils im­mer noch eingezäunt bleiben wird, will die Emschergenossenschaft in den kom­menden Jahren viele Mitmachprojekte an den Gewässern ermöglichen. Rund 130 Kilometer durch den Emscher-Um­bau entstandene neue Radwege lassen die sauberen Emscher-Gewässer bereits heute erlebbar und erfahrbar werden.

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Berlin: Baustart für größte deutsche Anlage zur Spuren­stoffentfernung mit Ozon

Im Klärwerk Schönerlinde im Nordosten Berlins haben die Berliner Wasserbetrie­be (BWB) im Dezember 2021 den Bau ei­ner großtechnischen Ozonanlage gestar­tet. Diese weitergehende Reinigungsstu­fe für biologisch bisher nicht abbaubare Spurenstoffe basiere auf eigener For­schung und sichere den eng geschlosse­nen Berliner Wasserkreislauf zusätzlich ab, so die BWB in einer Pressemitteilung. Neben mehreren geschlossen Reaktions­becken werden Anlagen zur Herstellung des Ozons aus Sauerstoff sowie zur Ver­nichtung von dessen Resten nach getaner Arbeit und ein Pumpwerk errichtet. Das Klärwerk Schönerlinde ist die drittgröß­te Berliner Kläranlage, in der das Abwas­ser von rund 800 000 Menschen aufbe­reitet wird. Insgesamt werden 48 Millio­nen Euro investiert.

Der amtierende Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe, Frank Bruckmann, erklärte dazu: „Das Vorhaben ist Teil einer umfassenden Aus­baustrategie für alle unsere sechs Klär­werke, die mehrere weitergehende Rei­nigungsstufen sowie Kapazitätserweite­rungen umfasst und bis Mitte der 2030er-Jahre in diesen Werken Investitionen von rund zwei Milliarden Euro einschließt.“

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Nachweis von Mikroplastik: Kaiser-Friedrich-Forschungs­preis an Team der Leibniz Universität Hannover verliehen

Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Hannoverschen Zentrums für Optische Technologien (HOT) der Leibniz Universität Hannover ist mit dem Kaiser-Friedrich-Forschungs­preis 2020 für Photonische Technologien für den Umwelt-und Klimaschutz ausge­zeichnet worden. Das Team um Dr. Ann- Kathrin Kniggendorf und Prof. Dr. Bern­hard Roth erhielt die Auszeichnung für die Forschung zur Detektion von Mikro­plastik in Wasser mithilfe optischer Tech­nologien.

„Das neu entwickelte Verfahren unse­res Teams ermöglicht die Überwachung von Mikroplastik im Trinkwasserstrom in Echtzeit und ohne Filter und Probenent­nahme“, sagt Bernhard Roth. Dieses sei eine echte Neuerung auf dem Gebiet, da derzeit solche Untersuchungen nur mit teuren Analyseverfahren im Labor durch­geführt werden können. Das prämierte System ist mobil einsetzbar und benutzt Laserlicht, um Proben zu untersuchen. Dadurch kann die Wasserkontamination mit einer Reaktionszeit von Millisekun­den genau bestimmt werden.

Das durch die Messung fließende Wasser wird kontinuierlich mit einer La­serschranke überwacht. Eine Kamera zählt zudem alle Partikel, während ein Spektrometer den spezifischen „Finger­abdruck“ erfasst. Auch Größe und Form des Mikroplastiks können bestimmt wer­den, selbst in stark verunreinigten Was­serproben aus Klärwerken. Durch das Sammeln der Partikel kann die Ursache und gegebenenfalls der Verursacher ei­ner Verunreinigung aufgespürt werden.

Der mit 15 000 Euro dotierte Kaiser-Friedrich-Forschungspreis wird alle zwei Jahre zu einem besonderen Schwer­punktthema im Bereich der Optischen Technologien von der Goslarer Stöbich Gruppe an deutsche Wissenschaftlerin­nen und Wissenschaftler aus Forschung oder Industrie vergeben.

www.hot.uni-hannover.de
http://www.phoenixd.uni-hannover.de

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Förderprogramm „Wasser – Forschung für eine nachhaltige Ressourcennutzung“ ausge­schrieben

Die Kurt-Eberhard-Bode-Stiftung im Stif­terverband schreibt ihr Förderprogramm 2022 aus: Gefördert wird eine Juniorfor­schungsgruppe, die interdisziplinär und praxisorientiert Modelle für die nachhal­tige Nutzung der Ressource Wasser ent­wickelt. Dazu wird die Gruppe für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren mit bis zu 160 000 Euro pro Jahr ausgestattet. Bewerbungen sind bis zum 7. Februar 2022 möglich. Mit ihrem Förderpro­gramm möchte die Kurt-Eberhard-Bode-Stiftung zur Vernetzung der Leitdiszipli­nen Medizin, Biologie, Chemie, Physik und Informatik beitragen und einen fachübergreifenden und transdisziplinä­ren Dialog anregen, um die Wasserres­sourcen-Forschung als Schlüsseldisziplin für eine globale nachhaltige Entwicklung zu stärken. Interessenten werden gebe­ten, für die Antragstellung das entspre­chende Merkblatt anzufordern:

E-Mail: karsten.krueger@stifterverband.de, Tel. 02 01/84 01-193

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Bayern: Bewerbungen für den Umweltcluster Leuchtturm 2022 möglich

Der Umweltcluster Bayern sucht wieder Projekte mit Visionen, innovativen neu­en Ideen und Produkte mit Potenzial, die einen vorbildlichen Beitrag zur Entwick­lung der Umwelttechnologie leisten. Bis zum 31. Januar 2022 können sich baye­rische Umwelttechnologie-Projekte mit Signalwirkung beim Cluster bewerben. Teilnahmeberechtigte Bewerber sind Unternehmen, Planer, Kommunen und Konsortien (zum Beispiel Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrich­tungen).

https://www.umweltcluster.net/de/projekte/leuchtturmprojekt/leuchtturm-bewerbung.html

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Neues DLR-Institut zu sensiblen Infrastrukturen eröffnet

Wie Einrichtungen der kritischen Infra­struktur noch besser vor kriminellen Ak­tivitäten oder terroristischen Angriffen geschützt werden können und auch in Pandemiezeiten oder bei Naturkatastro­phen funktionsfähig bleiben, daran forscht das neue Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen am Deut­schen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Sankt Augustin und Rheinbach (Nordrhein-Westfalen). Die Landesregie­rung fördert das Institut mit rund 30 Mil­lionen Euro.

Mit dem neuen DLR-Institut entsteht eine Einrichtung, die die Möglichkeiten moderner Digitalisierung in der Sicher­heitsforschung für Infrastrukturen kon­sequent einsetzt. Dazu wird von den je­weils untersuchten Einrichtungen ein so­genannter „digitaler Zwilling“ angelegt, der zusätzlich zum untersuchten Objekt auch Wechselwirkungen mit der Umge­bung, mit anderen Infrastrukturen und natürlichen Gegebenheiten berücksich­tigt. An diesem Modell können dann mögliche Bedrohungsszenarien berech­net werden, um so die Widerstandsfähig­keit des Objekts zu optimieren. Darüber hinaus wird auch an Sensoren zur Gefah­rendetektion geforscht, um Realität und Modell gemeinsam weiter zu verbessern.

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EU-Kommission startet Aufruf „100 klimaneutrale Städte bis 2030“

Die EU-Kommission hat einen Aufruf zur Interessenbekundung für Städte veröf­fentlicht, die sich an der europäischen Mission „100 klimaneutrale und intelli­gente Städte bis 2030“ beteiligen wollen. Sie gehört zu einer der fünf neuen Missi­onen im EU-Forschungsprogramm Hori­zont Europa. Aus Deutschland hatten bis Ende November 2021, dem Zeitpunkt des Starts des Aufrufs, bereits 21 Städte Interesse angemeldet. Durch die Mission „Klimaneutrale und intelligente Städte“ werden 100 europäische Städte, die bis 2030 klimaneutral werden wollen, un­terstützt und gefördert und zu Versuchs-und Innovationszentren für alle Städte gemacht. Nach der Registrierung ihres Interesses und einer Bewertung durch unabhängige Experten werden die aus­gewählten Städte im April 2022 bekannt gegeben. Sobald das Auswahlverfahren abgeschlossen ist, können sie mit Hilfe einer „Missionsplattform“ mit der Arbeit an ihren Zielen beginnen. Interessenbe­kundungen können bis zum 31. Januar 2022 eingereicht werden.
https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/CNC-Pre-Registration?language=de

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Nordrhein-Westfalen: Beirat Klimaanpassung eingesetzt

Unter Federführung des Umweltministe­riums hat das Land Nordrhein-Westfalen ein Expertengremium zur Begleitung und Abstimmung der Klimawandel-Vorsorge in den verschiedenen Sektoren einberu­fen. Der interdisziplinäre „Beirat Klima­anpassung“ besteht aus 22 Expertinnen und Experten unterschiedlicher Diszipli­nen. Die erste Sitzung fand am 19. No­vember 2021 statt. Der neu eingerichtete Beirat wird die verschiedenen Maßnah­men und Initiativen begleiten und mit seinen Empfehlungen die Klimaanpas­sung in Nordrhein-Westfalen unterstüt­zen. Er tagt mindestens zweimal jährlich.

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Brandenburg: Kabinettsbeschluss zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise

Für einen konsequenten Klimaschutz hat die Brandenburger Landesregierung Mit­te November 2021 die Erarbeitung des Klimaplans mit einer sektorenübergrei­fenden und verbindlichen Klimastrategie bekräftigt und zugleich eine Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klima­wandels beschlossen. Mit der Erarbei­tung des Klimaplans für Brandenburg hatte die Regierung bereits 2020 begon­nen. Nun wurden wichtige Festlegungen für die Sektoren und Handlungsfelder des Klimaplans vorgenommen. So arbei­tet die Landesregierung daran, Branden­burg bis spätestens 2045 klimaneutral zu machen. Darüber hinaus hat das Kabinett jetzt die Erarbeitung einer Klimaanpassungs­strategie an die Folgen des Klimawandels unter Federführung des Klimaschutzmi­nisteriums beschlossen. Die Strategie wird 14 Handlungsfelder aus sechs Res­sorts umfassen, darunter die kommunale Daseinsvorsorge. Damit deckt sie mehr als die bereits im Koalitionsvertrag festgeleg­ten Handlungsfelder, wie Landschaftswas­serhaushalt sowie Land-und Forstwirt­schaft, ab. Das „Gesamtkonzept zur An­passung an den Klimawandel im Politik­feld Wasser“ wird dabei einen wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Wasser im Rahmen der ressortübergreifenden Strategieentwick­lung darstellen, so das Landesumweltmi­nisterium in einer Pressemitteilung.

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Aktionsplan der Bundesregie­rung zur Klimaanpassung beschlossen

Im Kampf gegen die Folgen der Erder­wärmung hat die Bundesregierung den „Aktionsplan Anpassung III“ (APA III) be­schlossen. Er enthält mehr als 180 Maß­nahmen aller Bundesressorts zur Klima­anpassung – darunter zahlreiche für die Infrastruktur. APA III ist Teil der deut­schen Anpassungsstrategie (DAS), die seit 2008 einen bundesweiten Hand­lungsrahmen setzt. Im Fokus des BMU-Programms Programms „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klima­wandels“ steht der Aufbau eines nach­haltigen Anpassungsmanagements in Kommunen. Download des APA III: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211115_002

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Hochwasserkatastrophe: Versicherer zahlen bereits über drei Milliarden Euro

In den Überschwemmungsgebieten an Ahr und Erft sowie den anderen von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Re­gionen ist der Wiederaufbau in vollem Gang. Die Versicherungswirtschaft hat Anfang Dezember 2021 nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Ver­sicherungswirtschaft (GDV)über ein Drit­tel der versicherten Schäden bezahlt. Ins­gesamt rechnet der GDV mit versicherten Gesamtschäden von 8,2 Milliarden Euro. „Die Versicherer zahlen nicht pauschal eine Summe aus, sie bezahlen ganz kon­kret den Wiederaufbau eines Gebäudes“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das geschehe so zügig wie möglich.

Von den bislang ausgezahlten Leis­tungen erhielten Betroffene in Nord­rhein-Westfalen über 1,7 Milliarden Eu­ro. Auf Versicherungskunden in Rhein­land-Pfalz entfielen rund 950 Millionen Euro, während die übrigen 350 Millio­nen Euro vor allem in Bayern und Sach­sen ausgezahlt wurden.

Als Folge der Flutkatastrophe haben die deutschen Versicherer konkrete Vor­schläge für ein Gesamtkonzept zur Kli­mafolgenanpassung vorgelegt. Damit einher geht auch ein neues System für den Elementarversicherungsschutz. Ziel ist eine Absicherung aller privaten Wohn­gebäude gegen Extremwetterrisiken. Im Kern sehen die GDV-Vorschläge vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversi­cherungen geben soll, die auch soge­nannte Elementargefahren, wie Hoch­wasser und Starkregen, abdecken. Zu­gleich fordert die Versicherungswirt­schaft ein nachhaltiges Umsteuern der öffentlichen Hand, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten.

Positionspapier des GDV:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211208_002

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BMBF-Projekte zu Hochwasser­gebieten gestartet

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Projekt, das zur Aufarbeitung der Hochwasser­katstrophe im Juli 2021 beitragen soll. „HoWas2021 – Governance und Kommu­nikation im Krisenfall des Hochwasserer­eignisses im Juli 2021“ hat zum Ziel, Risikovorhersagen, Krisenkommunikation und Katastrophenmanagement bei der Bewältigung von Extremwetterlagen zu verbessern. Das BMBF stellt dafür rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Projekt hat eine Laufzeit von 18 Mona­ten. In dem Verbund unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf, Direk­tor des Instituts für Wasserbau und Was­serwirtschaft der RWTH Aachen, arbeiten Forscherinnen und Forscher sowie An­wender aus unterschiedlichsten Fachdis­ziplinen und Organisationen zusammen.

Auf der Forschungsseite fließt viel­fältiges Know-how aus unterschiedli­chen Bereichen ein – wie etwa Wasser­bau und Wasserwirtschaft, Verwaltungs­wissenschaften, Medienforschung sowie Geografie bzw. Naturrisiken-und Katastrophenforschung. Neben der RWTH Aachen sind die FU Berlin, die Universi­tät Siegen, die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und die Universität Potsdam an dem Projekt beteiligt.

Auch von Anwenderseite bringen zahlreiche Akteure ihre umfassende Ex­pertise, aber vor allem auch ihre unmit­telbaren Erfahrungen bei der Bewälti­gung der Hochwasserlage mit in das Pro­jekt ein. Dazu gehören das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastro­phenhilfe (BBK), das Technische Hilfs­werk (THW), der Deutsche Wetterdienst, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), der Wasserverband Eifel-Rur sowie die Emschergenossenschaft/Lippe­verband. Um eine möglichst breite Wirkung zu entfalten, ist das Projekt mit weiteren Förderinitiativen verzahnt – so etwa mit der neuen BMBF-Maßnahme KAHR (Kli­maanpassung, Hochwasser und Resili­enz). Hier wird ein wissenschaftliches Begleitgremium gefördert, das bei den Aufbaumaßnahmen in den betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unterstützt. Ziel von „KAHR“ ist es, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel und zur Klimaanpassung für den Wieder-und Neuaufbau zur Verfügung zu stellen, um so die Regionen zukunftssicher und kli­maresilienter zu gestalten. In dieser Maßnahme werden insbesondere Fragen der Klimaanpassung, der risikobasierten Raumplanung und des Hochwasser­schutzes betrachtet. Die Fördermaßnah­me „KAHR“ startete am 1. November 2021 mit 13 Partnern.

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Förderung für wissenschaftliche Begleitung des Wieder­aufbaus in den Hochwasserge­bieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit dem KAHR-Projekt „Wissenschaftliche Begleitung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkata­strophe in Rheinland-Pfalz und Nord­rhein-Westfalen: Impulse für Resilienz und Klimaanpassung“ ein wissenschaftli­ches Begleitgremium eingesetzt, in dem Forschende unterschiedlicher Einrichtun­gen und Fachdisziplinen aus den Berei­chen Hochwasserschutz, Stadt-und Raumplanung, Gebäudetechnologie, Na­tur-und Umweltrisiken sowie aus der In­novations-und Systemforschung zusam­menarbeiten. Der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF Thomas Rachel überreichte im November 2021 die ersten zwei Förderurkunden an den Wasserver­band Eifel-Rur (WVER) und die RWTH Aachen. „Ziel des Verbundvorhabens ist es, neuste Forschungserkenntnisse aus den relevanten Disziplinen direkt in den Wiederaufbau in den betroffenen Regio­nen in Nordrhein-Westfalen und Rhein­land-Pfalz einfließen zu lassen. Durch Verknüpfung mit laufenden Maßnahmen und Projekten kann das Projekt schnell das Wissen der Forschung zu Klimawan­del-angepasstem Wiederaufbau in die Re­gionen einbringen“, sagte Thomas Rachel.

Aus Nordrhein-Westfalen sind das In­stitut für Wasserbau und Wasserwirt­schaft der RWTH Aachen (IWW), der WVER, das HochwasserKompetenzCentrum e. V. (HKC), das Institut für Raumplanung der TU Dortmund sowie das Deutsche Institut für Urbanistik im Projekt vertreten. Die Projektkoordinati­on haben Prof. Dr.-Ing. Jörn Birkmann von der Universität Stuttgart sowie Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf vom IWW der RWTH Aachen übernommen. Für den ge­samten Verbund mit insgesamt 13 Part­nern sind ca. 5,2 Millionen Euro vorgese­hen.

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Nordrhein-Westfalen: Expertenwissen für den Wiederaufbau gesucht

Für den Wiederaufbau der Hochwasser-Gebiete in Nordrhein-Westfalen braucht es dringend Know-how. Land, Kommu­nen und Fachverbände aus den Berei­chen Planen und Bauen rufen daher alle Expertinnen und Experten mit verfügba­ren Kapazitäten dazu auf, ihr Wissen in den betroffenen Städten und Gemeinden einzubringen. Gesucht wird Expertise für Klimaresilienz, für Stadtentwicklung, für Baurecht, Prozessmanagement und tech­nische Infrastruktur. Für die Vermittlung von Senior-Experten hat das Land eine Online-Plattform eingerichtet.

https://senior-expertise-hilft.nrw

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Meldungen zur Nutzung von (Ab)wärme 2022

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Meldungen 2009 Meldungen 2010 Meldungen 2011 Meldungen 2012
Meldungen 2013 Meldungen 2014 Meldungen 2015 Meldungen 2016
Meldungen 2021      
März 2022
Wien: Spatenstich zu einer der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas erfolgt
Januar 2022
Abwasserwärmenutzung aus ganzheitlicher Sicht

 


Wien: Spatenstich zu einer der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas erfolgt

Nutzung von Abwärme 
In Wien wird Erdgas bisher noch großflächig zum Heizen in vielen Wohnungen verwendet. Laut einer aktuell veröffentlichten Analyse der Umweltschutzorganisation Global 2000 decke Wien momentan den Wärmebedarf der Haushalte noch zu 57 Prozent durch Erdgas. 30 Prozent werde durch Fernwärme abgedeckt. Allerdings würde für deren Erzeugung teilweise auch Erdgas verwendet, kritisiert Global 2000, wir berichteten. Trotzdem bewertete die NGO die Pläne Wiens im Vergleich zu denen der anderes heimischen Landeshauptstädte als die ambitioniertesten.

Nun wurde heute ein weiterer Meilenstein zu der Verwirklichung. In Simmering am Gelände der ebswien Kläranlage erfolgte …

https://www.trendingtopics.eu/wien-spatenstich-zu-einer-der-leistungsstarksten-groswarmepumpen-europas-erfolgt/

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Abwasserwärmenutzung aus ganzheitlicher Sicht

Zusammenfassung
Die Anerkennung von Abwasser als erneuerbare Energiequelle durch die Europäische Kommission Ende 2018 sowie die Einfüh­rung diverser regionaler bzw. nationaler Förderprogramme ha­ben die Abwasserwärmenutzung mittlerweile in das Bewusstsein der Fachwelt gerückt. Es herrscht heute aber noch oftmals die Meinung vor, dass es sich hierbei primär um eine Aufgabe der Siedlungs- bzw. Abwasserwirtschaft handelt. Allerdings greift diese Sichtweise in der Regel zu kurz. Die gezielte und breitflä­chige Aktivierung, Umsetzung und Etablierung von Abwasser als erneuerbare Energie- bzw. Wärmequelle erfordern vielmehr die Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven. In diesem Ar­tikel werden daher die aus Sicht des Autors für die Abwasser­wärmenutzung zentralen Themenfelder vorgestellt und kurz dis­kutiert. Konkret werden dabei Aspekte der Verfügbarkeit (von Wärmequellen und -abnehmern), der Wirtschaftlichkeit, des Klimaschutzes, des Kanal- und Kläranlagenbetriebes, des Ak­teursmanagement, der räumlichen Planung sowie der Institutionalisierung angesprochen. Diese ganzheitliche Sicht- bzw. Herangehensweise soll dazu beitragen, dauerhafte Umsetzungen von breiter Akzeptanz sicherzustellen, damit die Abwasserwär­menutzung die Energiewende bestmöglich unterstützen kann.

Den ganzen  Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2- 2022 ab Seite 115

Autor
DI Dr. Florian Kretschmer
Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz
Universität für Bodenkultur Wien
Muthgasse 18
1190 Wien
Österreich
E-Mail: florian.kretschmer@boku.ac.at

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Resistente Bakterien durch antibakterielle Wirkstoffe in Haushaltsprodukten

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Diese alltäglichen Pflegeprodukte fördern die Entstehung von Superkeimen

Resistente Bakterien werden zu einem ständig wachsenden Problem für die medizinische Versorgung. Oft werden Massentierhaltung und übermäßige Verschreibung von Antibiotika für die Resistenzen verantwortlich gemacht. In einer großen Klärschlamm-Analyse zeigte sich nun, dass gängige Haushaltsmittel und Pflegeprodukte einen größeren Teil…mehr:

https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/diese-alltaeglichen-pflegeprodukte-foerdern-die-entstehung-von-superkeimen-20221101567689/

FLEXITILITY: Wasserinfrastruktur klimaresilient gestalten

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Trockenheit, Hitze, Starkregen: Die Auswirkungen des Klimawandels erfordern den Umbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur hin zu klimaresilienten Systemen. Neben der kostenintensiven Anpassung der gebauten Infrastruktur stellt die Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes eine mögliche Strategie dar. Um erfolgversprechende Maßnahmen wie die Wasserwiederverwendung und Zwischenspeicher für Trinkwasser zu erproben, ist im Oktober die Umsetzungsphase des BMBF-Forschungsprojekts „FLEXITILITY“ gestartet. Die Pilotversuche in Brandenburg werden unter Leitung von inter 3 gemeinsam mit Praxis- und Wissenschaftspartnern durchgeführt.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen F+E-Phase von FLEXITILITY werden nun im Versorgungsgebiet des Herzberger Wasser- und Abwasser-Zweckverbands (HWAZ) in Südbrandenburg Möglichkeiten der Wasserwiederverwendung zur landwirtschaftlichen Bewässerung und der dezentralen Trinkwasser-Zwischenspeicherung ausprobiert.

„Zum Ende des Projekts in 2024 wollen wir Kommunen und Versorgungsbetrieben konkrete Empfehlungen an die Hand geben, wie sie auf diese Weise ihre Infrastrukturen flexibilisieren können,“ beschreibt Dr. Shahrooz Mohajeri, Projektleiter bei inter 3, die Aufgabe. Übergeordnetes Ziel ist es, einen Beitrag zur klimaresilienten Gestaltung der Daseinsvorsorge zu leisten.

Betriebskonzepte für Wasserwiederverwendung und Trinkwasser-Zwischenspeicher
Für die Erprobung der Wasserwiederverwendung wird das gereinigte Wasser der Kläranlage Uebigau entsprechend EU-Verordnung 2020/741 desinfiziert und zur Bewässerung von Tierfutter- und Energiepflanzen verwendet. Eine landwirtschaftliche Fläche von insgesamt 12 Hektar wird teils voll, teils defizitär und teils gar nicht bewässert. Zur Einschätzung von Risiken für Menschen, Tiere und Umwelt werden alle relevanten Parameter im Bewässerungswasser, im Boden, auf den Pflanzen, im Grundwasser sowie auf dem bewässerten Grünland gemessen und analysiert. Dazu wird in enger Zusammenarbeit mit den relevanten Interessengruppen ein Risikomanagementplan aufgestellt.

Mit dem Ziel, Lastspitzen im Trinkwassernetz abzufedern, werden ausgewählte Kunden mit Zwischenspeichern für Trinkwasser ausgestattet. Der im Tagesgang schwankende Trinkwasserbedarf in den angeschlossenen Gebäuden wird aus den Speichern gedeckt, diese jedoch nur mit einem geringen, dafür kontinuierlichen Volumenstrom befüllt. In Testreihen werden betriebliche Anforderungen, Kosten und Nutzen ermittelt. Die hygienische und die technische Sicherheit des Speicherbetriebs werden durch ein intensives begleitendes Monitoring gewährleistet. Zudem wird die Wirksamkeit der Speicher im Kontext von Extremwetter-Folgen für den Betrieb des gesamten Trinkwassernetzes hochskaliert und modelliert.

Weiterhin startet ein in der F+E-Phase entwickeltes Modell zur Bewertung kommunaler Klimaresilienz in die praktische Anwendung.

Das Forschungsprojekt „FLEXITILITY“: praxisnah und regional verankert
Das Projekt startete 2017 mit einer Definitionsphase in der Region Anhalt und Südbrandenburg, in der Flexibilisierungsansätze und deren Potenzial auf Produzenten- und Kundenseite identifiziert wurden. In der anschließenden F+E-Phase wurden erfolgversprechende Lösungen in verschiedenen Reallaboren und Modellierungen praktisch untersucht. Neben technischen Optionen wurde vor allem auch erforscht, wie ein flexiblerer Verbrauch auf Kundenseite vonstattengehen könnte.

Das Forschungsprojekt „FLEXITILITY: Flexible Utility – Mit sozio-technischer Flexibilisierung zu mehr Klimaresilienz und Effizienz in der städtischen Infrastruktur“ wird bis September 2024 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Leitinitiative Zukunftsstadt gefördert. Weitere Partner im Forschungsverbund der Umsetzungsphase sind neben inter 3 die Brandenburgisch-Technische Universität Cottbus-Senftenberg, das DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW), das Umweltbundesamt, die Stadt Herzberg (Elster), der Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband (HWAZ) sowie die Agrargenossenschaft Gräfendorf eG.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Shahrooz Mohajeri
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement
+49(0)30 34 34 74 40
mohajeri@inter3.de

Tenside und Glyphosat: ERC Starting Grant für Prof. Sara Kleindienst

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Wie beeinflussen Tenside aus Glyphosatformulierungen den mikrobiellen Abbau des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat im Boden? Und wie wirken Tenside auf Umweltkreisläufe, die mit den Emissionen klimarelevanter Gase (z.B. Kohlendioxid oder Methan) zusammenhängen? Für die Erforschung dieser Fragen erhält Prof. Sara Kleindienst einen der renommierten ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrats. Kleindienst leitet seit Juli 2022 die Abteilung Umweltmikrobiologie am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart und lehrte zuvor an der Universität Tübingen. Für Ihr Projekt „MICROSURF“ erhält sie eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

Glyphosat ist das am häufigsten eingesetzte Herbizid der Erde und aufgrund seiner potentiellen Mitschuld bei der Entstehung von Krebserkrankungen hoch umstritten. Was trotz der breiten Debatte nur wenige wissen: Glyphosat wird nicht als Einzelwirkstoff verwendet, sondern als Gemisch, dessen zweithäufigster Bestandteil Tenside sind. Wie diese Tenside sich auf die Mikroorganismen in der Umwelt auswirken, ist noch weitgehend unerforscht. Bereits in früheren Studien konnte Kleindienst in marinen Umgebungen zeigen, dass Tenside mikrobielle Aktivitäten hemmen und eine Veränderung der mikrobiellen Gemeinschaften und ihrer Funktionen bewirken können. „Ähnliche Effekte könnte die Anwendung von Glyphosat-Tensiden auch an Land und im Süßwasser bewirken“, vermutet sie. „So könnten zum einen die Mikroorganismen, die Glyphosat abbauen, stark beeinträchtigt werden, was die Verweildauer von Glyphosat in der Natur erhöhen könnte. Zum anderen könnten durch die Glyphosat-Tenside die biogeochemischen Kreisläufe beeinträchtigt werden, was die Bildung von Treibhausgasen beeinflussen und zum Klimawandel beitragen könnte.“

Interdisziplinäre Pionierforschung
Um diese Zusammenhänge systematisch zu untersuchen, setzt Kleindienst in ihrem Projekt MICROSURF („Microbial performance impacted by surfactants from glyphosate application“ / Beeinträchtigung der mikrobiellen Performance durch Tenside bei der Anwendung von Glyphosat) auf innovative, multiskalige und interdisziplinäre Pionierforschung. Diese beginnt mit Studien an reinen Isolaten und Anreicherungskulturen und mündet später in Mikrokosmos- und Feldexperimenten. Das übergeordnete Ziel dieser Forschung ist es, Glyphosat-Tenside durch weniger schädliche Alternativen zu ersetzen oder gar biologische Alternativen zu entwickeln, die ganz von Mikroorganismen erzeugt werden, sagt Kleindienst und ist überzeugt: „Unsere Forschung wird die Auswirkungen von Tensiden auf Mikroorganismen in der Umwelt ganzheitlich entschlüsseln und hat das Potenzial, Politik, Gesellschaft, Technologie und Wissenschaft nachhaltig zu beeinflussen.“

Herzensprojekt Deepwater Horizon
Zur Tensidforschung kam die Mikrobiologin über die Umweltkatastrophe um die Erdöl-Plattform „Deepwater Horizon“ im Jahr 2010. Kleindienst war damals Doktorandin am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen und untersuchte den mikrobiologischen Abbau von Kohlenwasserstoffen an marinen Gas- und Ölquellen. Als die Bohrinsel 2010 in Brand geriet und 800 Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko gelangten, wusste sie sofort: „Da möchte ich als Forscherin einen wichtigen Beitrag leisten“. Als Postdoktorandin ging die junge Wissenschaftlerin dann an die University of Georgia in den USA und konnte sich ihren Herzenswunsch erfüllen. Bei ihren Forschungen zu der Ölkatastrophe setzte sie bei den Tensiden an, die eingesetzt werden, um den Ölteppich aufzulösen: Diese lassen das Öl nicht verschwinden, sondern verteilen es über weite Bereiche des Meeres – und die Tenside gleich mit. Bei Laboranalysen entdeckte sie, wie sehr Tenside die mikrobiellen Gemeinschaften im Meerwasser verändern und deren Leistungsfähigkeit hemmen können. „Tatsächlich funktionierte der Ölabbau in unseren Experimenten ohne die Beigabe der Dispersionsmittel sogar besser.“

2015 wechselte Kleindienst an die Universität Tübingen, zunächst als Leiterin einer Nachwuchsgruppe, ab 2017 dann als Juniorprofessorin für Mikrobielle Ökologie und Leiterin der gleichnamigen Emmy-Noether-Forschungsgruppe. In dieser Zeit dehnte sie ihre Forschungsinteressen auf den terrestrischen Bereich aus und stieß so auf den mikrobiellen Glyphosatabbau. „Ich erfuhr von den Tensiden in den Glyphosatformulierungen und konnte gar nicht fassen, dass der Einfluss dieser Tenside auf Mikroorgansimen weitgehend ungeklärt ist – genau wie damals bei der Deepwater Horizon Katastrophe.“

Dieses Déjà-vu Erlebnis war die Grundlage für ihren jetzigen ERC-Grant. „Neben den Auswirkungen auf den mikrobiellen Glyphosatabbau wollen wir grundlegend verstehen, wie sich Tenside auf biochemische Zyklen auswirken. Das umfasst beispielsweise auch den Abbau von Stickstoffkomponenten wie etwa Nitrat, das eine Gefährdung für unser sauberes Grundwassers darstellt“, betont Kleindienst ihre Vision. „Am Ende geht es um eine gesunde Umwelt und eine gesunde Menschheit.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Sara Kleindienst, Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Abteilung Umweltmikrobiologie, Tel.: +49 711 685 69351, E-Mail sara.kleindienst@iswa.uni-stuttgart.de

Klärwerksmeldungen aus der Schweiz

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September 2025

Juni 2025

April 2025

Februar 2025

Januar 2025


Die Pulveraktivkohle ist da!

Ein wichtiger Meilenstein wurde am 11. Juni 2025 erreicht: die erste Lieferung der Pulveraktivkohle (PAK) für die 4. Reinigungsstufe traf ein.

Damit wurde ein bedeutender Schritt in Richtung einer noch effektiveren Abwasserreinigung vollzogen. Die PAK wird künftig gezielt eingesetzt, um Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände, Pestizide und andere organische Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen.

Durch die Zugabe von PAK in den Reinigungsprozess können selbst kleinste Schadstoffmengen zuverlässig gebunden und anschließend zusammen mit dem Klärschlamm aus dem Wasserkreislauf entfernt werden. Der Beginn des PAK-Einsatzes markiert somit den Start einer neuen Phase im Betrieb der 4. Reinigungsstufe – zum Schutz unserer Gewässer und für eine nachhaltige Abwasserbehandlung.

mehr: https://www.prorheno.ch/aktuelles/news

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Blatten: Wenn es die neue Kläranlage trifft, wäre das eine Katastrophe

Nach dem Bergsturz in Blatten besteht auch für Gemeinden weiter unten im Tal Gefahr. Einzelne Häuser werden evakuiert, auch oberhalb werden weitere Personen ausgeflogen.
In Kippel hält sich die Angst vor Überschwemmungen in Grenzen, da das Dorf grösstenteils deutlich über dem Bachbett der Lonza liegt. Nahe dem Fluss befinden sich ein momentan geschlossener Campingplatz, eine Kläranlage und ein Elektrizitätswerk. Der Zugang zur Lonza ist abgesperrt, wie der 20-Minuten-Reporter vor Ort berichtet.
«Wir haben keine Angst, dass es uns im Dorf direkt trifft, aber die neu gebaute Kläranlage und Elektrizitätswerk könnte es treffen. Das wäre natürlich eine Katastrophe» sagt Albert (73) aus Kippel. Die Anlagen seien erst vor wenigen Jahren für etwa 30 Millionen Franken gebaut worden, sagt ein weiterer Anwohner.

mehr: https://www.20min.ch/story/bergsturz-im-loetschental-murgaenge-drohen-evakuationen-unterhalb-blatten-103354927

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Erweiterung ARA Basel

In den nächsten Jahren baut die ProRheno AG die kommunale ARA Basel aus (Projekt EABA). Mit dieser Investition ist es künftig möglich, Stickstoff und organische Spurenstoffe weitgehend aus dem Abwasser zu entfernen.

Da immer mehr Stoffe den Weg ins Abwasser finden, enthält dieses zunehmend Mikroverunreinigungen, die trotz der Abwasserreinigung nicht vollständig eliminiert werden können. Mit der neuen eidgenössischen Gewässerschutzverordnung setzt der Bund zeitgemäss neue Grenzwerte für organische Spurenstoffe fest. Diese Stoffe sollen so gut wie möglich aus dem Abwasser entfernt werden. Unter diesen Vorzeichen beschloss die ProRheno AG schon im Jahre 2008, ihre kommunale Kläranlage ARA Basel aufzurüsten.

mehr: https://www.prorheno.ch/aktuelles/erweiterung-ara-basel

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Kontrolle des Auslaufbauwerks im Rheinbett

Im März dieses Jahres wurde das Auslaufbauwerk im Rhein einer gründlichen Inspektion unterzogen. Ein erfahrener Taucher begab sich vor Ort um den Zustand des Bauwerks detailliert zu überprüfen und zu dokumentieren.

Ein Highlight dieser Inspektion sind die einzigartigen Filmaufnahmen, die einen exklusiven Blick auf das Bauwerk ermöglichen. Wir laden euch herzlich ein, diese faszinierenden Aufnahmen anzusehen.

mehr: https://www.prorheno.ch/aktuelles/news

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Neues Sprayer-Paradies in einer alten Kläranlage

Das «Graffland» heisst alle willkommen, die sich mit der Spraydose austoben wollen. Doch nicht jedes Sujet ist erlaubt.
So muss sich ein Graffitikünstler, eine Graffitikünstlerin wohl das Paradies vorstellen: 3000 Quadratmeter Platz, wettergeschützte Wände, Leitern, Gerüste, Hebebühnen, Dispersion zum Grundieren, alles steht gratis zur Verfügung. Spraydosen können vor Ort im Shop erworben werden. Vor allem aber: Hier lässt es sich in Ruhe arbeiten, ohne Angst vor der Polizei. Denn im neu eröffneten «Graffland» in Opfikon ZH ist sprayen ganz legal.

mehr: https://www.srf.ch/news/schweiz/graffitikunst-in-opfikon-neues-sprayer-paradies-in-einer-alten-klaeranlage

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Das Kraftwerk in Dietikon

Das Ziel der ersten Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) im 20. Jahrhundert lautete: Abfallvolumen verringern und Siedlungshygiene verbessern. Moderne KVA beseitigen nicht nur Abfälle, sie gewinnen daraus auch Energie und Rohstoffe. Damit spielen KVA eine wichtige Rolle in den heutigen Stoff- und Energiekreisläufen.

Energiespeicher und Rohstofflager
Der Ofen ist das Herz der KVA. Einmal entfacht, lodert das Feuer bei rund 1000 Grad Celsius – ohne zusätzlichen Brennstoff. Die enorme Hitzeentwicklung wandelt Limeco in Strom und Wärme um, und zwar zusehends effizienter: Seit 2021 erhöhte sich die ENE von 0,63 auf 0,80. Die ENE ist das Mass für die energetische Nettoeffizienz, mit der eine KVA die im Abfall enthaltene Energie in nutzbare Wärme und Strom umwandelt. Den vom kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) geforderten Zielwert von 0,65 hat Limeco zwei Jahre früher als geplant erreicht. Aktuelle Kennzahlen und Betriebsdaten finden Sie im Geschäftsbericht.

mehr: https://www.limeco.ch/technologien/kehrichtverwertungsanlage/kva-kurz-erklaert/

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Basel: Wie die ProRheno Amphibien im Winter unterstützt

Hunderte Amphibien, welche durch den Abwasserstrom zur ProRheno gelangen, werden in liebevoller Handarbeit aus den Klärbecken gerettet und anschliessend in ein Biotop in die Natur zurück gebracht.

In den kalten Wintermonaten unterstützen die Mitarbeitenden der ProRheno Frösche, Kröten und Molche bei ihrem Winterschlaf, indem sie die Tiere in einen Kühlschrank gefüllt mit Laub, Kies und Sand betten. Die Amphibien werden vorgängig gezählt und sortiert. Im Frühjahr werden sie dann wieder in die Umwelt ausgesetzt.

mehr: https://www.prorheno.ch/aktuelles/news

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Neues von den Tarifparteien und zu Arbeitsrecht 2022

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Meldungen 2009 Meldungen 2010 Meldungen 2011 Meldungen 2012
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Oktober 2022
Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2023
Kündigung der Entgelttabellen
Erfolgreiche Umfrage Gute Arbeit in der Ver- und Entsorgung

 


Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2023

Der Verhandlungsauftakt mit den öffentlichen Arbeitgebern von Bund und Kommunen findet am 24. Januar 23 statt. Die Forderung wird von 17. Oktober bis Mitte Dezember einem Stärketest unterzogen, in den Bezirken finden ab jetzt Kick-Off Veranstaltungen zur Mobilisierung statt, zu denen sich die Mitglieder vor Ort anmelden können.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++c8f14f78-495e-11ed-8823-001a4a16012a

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Kündigung der Entgelttabellen

Heute hat die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst (BTK ö.D.) die Entgelttabellen gekündigt und Forderung für die Tarif- und Besoldungsrunde 2023 mit dem Bund und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) beschlossen.

10,5 Prozent, mindestens 500 Euro!
Um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro monatlich sollen die Tabellenentgelte steigen. Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen sollen 200 Euro mehr erhalten. Laufzeit: zwölf Monate.

Gefordert wird außerdem die unbefristete Übernahme von Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung – in Zeiten von Fachkräftemangel eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Die BTK ö.D. erwartet darüber hinaus die Verlängerung der Regelungen zur Altersteilzeit und fordert den Bund auf, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Beamt*innen, Richter*innen Soldat*innen und Versorgungsempfänger*innen zu übertragen.

Flugblatt Forderungen BTK
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++6345bbfc4218c28edce63171/download/20221011_Flugblatt_Forderungen_BTK_web.pdf

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Erfolgreiche Umfrage Gute Arbeit in der Ver- und Entsorgung

die Umfrage Gute Arbeit in der Ver- und Entsorgung war ein voller Erfolg.
Insgesamt haben im Frühjahr über 15.000 Menschen daran teilgenommen und so für einen riesigen Datenschatz gesorgt, mit dem wir arbeiten können.
Noch einmal vielen Dank für deine Unterstützung dabei!

Du findest die Gesamtpräsentation der Ergebnisse, einen zusammenfassenden Flyer, die Presseerklärung und ein Video auf unserer Homepage.
Weitere Auswertungen werden ebenfalls auf dieser Seite veröffentlicht. Denn wir haben uns Zeit genommen für eine gründliche Auswertung und sind insbesondere bei den Freitextangaben noch nicht fertig.

Fazit
Die 14.570 auswertbaren Fragebögen zeigen erhebliche Kritik an den Arbeitsbedingungen.
Viele der Befragten würden – trotz hoher Identifikation mit der eigenen Arbeit – nicht für eine Tätigkeit im eigenen Betrieb werben, weil sie sich unzureichend geschult, strukturell überlastet sowie gesundheitlich angegriffen fühlen oder finanzielle Sorgen haben. All das müssen wir ändern!

Gemeinsam mit den Beschäftigten in den Betrieben wird ver.di Maßnahmen entwickeln, die zu schnellen und gezielten Verbesserungen führen sollen, vor allem dort, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht.
In den Fokusbetrieben stehen jetzt die betriebsspezifischen Auswertungen zur Verfügung. Hier können passgenaue Maßnahmen erarbeitet werden.
In allen anderen Betrieben unserer Branchen können wir auf Grundlage des Gesamtergebnisses ebenfalls aktiv werden.
https://ver-und-entsorgung.verdi.de/branchen/umfrage

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nerou GmbH

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Petersberg Str. 67
50939 Cologne, Germany

Tel: +49 (0)176 84518328
E-Mail: dennis.prausse@nerou.de
Web: nerou.de

Die nerou GmbH ist ein 2021 gegründetes Startup und bietet Abwasserbetreibern eine technische Lösung, die bei der Auswertung der komplexen Anlagensituation im täglichen Betrieb unterstützt. Die Dienstleistung beruht auf zwei Säulen. Der individuellen Datenanalyse und der Software nerou Elements. Die individuellen Daten der Kläranlage werden in Echtzeit analysiert. Das Anlagenverhalten wird durch selbstlernende Algorithmen vorhergesagt. Dadurch kann reagiert werden, bevor ein unerwünschtes Ereignis überhaupt erst eintritt. Die Vorhersagen basieren auf dem individuellen Datensatz der jeweiligen Anlage und nicht auf generalisierenden, allgemeingültigen Formeln. Dies führt zu einer individuelleren Anpassung der Entscheidungshilfen oder Steuerimpulsen. Diese Handlungsempfehlungen führen zu stabileren Anlagenkonditionen und senken den Betriebsmitteleinsatz. Dies reduziert nicht nur Kosten für die Betreiber, sondern schont so auch Ressourcen und Umwelt.  Damit die Analysen auch sinnbringend von dem Betriebspersonal genutzt werden können, sind alle Analysen in unserer Software nerou Elements modern und intuitiv visualisiert.

Meldungen zu Corona und Abwasser 2022

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Dezember 2022
Die Krux mit der Abwasser-Analyse
Corona-Verbreitung im Abwasser sinkt und Spitalsbelag steigt
November 2022
Coronavirus: Der Code aus dem Kot
Abwasser /Coronavirus: Infektionswerte sinken weiter
Schweiz: Corona-Monitoring im Abwasser erfolgreich
Kostengünstige Alternative zum PCR-Test
Virenfahndung in der Kanalisation
Bremen setzt auf Abwasseruntersuchung –  Corona-Frühwarnsystem
Oktober 2022
Gesucht: Teilnehmende für Studie zu körperlicher Aktivität während der Corona-Pandemie
September 2022
Berlin: Wie Forscher Krankheiten im Abwasser ablesen
Warum jemand schwer an COVID-19 erkrankt
August 2022
Abwasser-Untersuchung zeigt Corona-Ausbreitung an
Schweiz: Das Monitoring von Corona-Spuren im Abwasser wird massiv ausgebaut
Salzburg: Neue Corona-Variante im Salzburger Abwasser nachweisbar
Österreich: Abwasser aus Kläranlagen gibt viel Auskunft
Liechtenstein: Infektionsgeschehen höher als gemeldete Fallzahlen
Studie bestätigt Ergebnisgenauigkeit des nationalen Virusvarianten-Monitorings im Abwasser
Corona-Ampel gelb, Abwasserwerte rot: Wie kann das sein?
Friedrichroda: Corona-Überwachung mit Abwasserproben aus Ernstroda
Land weitet Corona-Analysen im Abwasser auf Klärwerke aus
vermicon AG: Abwasser-basierte Epidemiologie
ZDF-Beitrag: Corona im Abwasser
Salzburg: Neue Corona-Variante im Salzburger Abwasser nachweisbar
Studie bestätigt Ergebnisgenauigkeit des nationalen Virusvarianten-Monitorings im Abwasser
Liechtenstein: Infektionsgeschehen höher als gemeldete Fallzahlen
Österreich: Abwasser aus Kläranlagen gibt viel Auskunft
Schweiz: Das Monitoring von Corona-Spuren im Abwasser wird massiv ausgebaut
Abwasser-Untersuchung zeigt Corona-Ausbreitung an
Wie ticken die Deutschen im Hinblick auf Corona-Pandemie und Klimakrise?
COVID-19-Impfung aktiviert langfristig das angeborene Immunsystem – Signalweg entschlüsselt
Juli 2022
KIT-Expertin zu aktuellem Thema: Kosten und Aufwand senken Corona-Testbereitschaft drastisch
Viruslast im Abwasser
Corona-Trendwende? In der ersten Abwasseranlage ist die Sommerwelle auf dem Rückzug
Neue Abwasserproben zeigen, wie gross die Corona-Welle diesen Sommer wirklich ist
Pilotprojekt in Saarbrücken: Abwasser-Proben: Zahl der Corona-Kranken im Saarland wohl deutlich höher
Pilotprojekt: Mit Abwasseranalysen Corona-Wellen vorhersagen
Neue Omikron-Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 werden schlechter durch Antikörper gehemmt
Bundesarbeitsgericht: Arbeitgeber dürfen PCR-Tests anordnen
Corona: Proben aus Kläranlagen
Abwasser zeigt höhere Corona-Belastung
Hunde können Long-Covid-Patienten erkennen
UKE-Wissenschaftler:innen: Weniger Todesfälle durch Omikron-Variante – Impfung wirkt
Juni 2022
Wien: Lokalaugenschein in der Kläranlage: Mit „CSI Abwasser“ auf Corona-Spurensuche
VADUZ/BENDERN/Liechtenstein: Sinken die Coronazahlen wirklich?
Mai 2022
Covid-19: Wie die Sportintensität das Infektionsrisiko beeinflusst
Coronavirus: Bund lässt Abwasser überwachen – 16’606 Neuinfektionen gemeldet
COVID-19: Wie Impfung und frühere Infektionen auch gegen Omikron helfen
Coronaviren auf Glas: Handelsübliche Spülmittel und manuelle Gläserspülgeräte entfernen Viren effektiv
April 2022
Immer mehr Abwassermessstellen kommen in orangen Corona-Bereich
Bundesweites Pilotprojekt zum Nachweis von Corona-Viren im Abwasser
Corona-Abwassermonitoring wird EU-weit derzeit in rund 1.370 Kläranlagen betrieben
Coronavirus-Trends: Antworten aus dem Wasser
CoV: Große Ausfälle bei Spitalspersonal
März 2022
Abwasserdaten in Augsburg zeigen: Corona-Inzidenz könnte steigen
Rostock: Corona-Nachweis im Abwasser: Erste Proben entnommen
Omikron-Subtyp BA.2 verbreitet sich weiter
Bundesweites Pilotprojekt zum Corona-Nachweis im Abwasser
Neuer Omikron-Subtyp auf dem Vormarsch
Februar 2022
Omikron-Subtyp BA.2 bereits im Abwasser
Österreich: Hohe Konzentration von Omikron in Abwässern
Omikron-Anteile in Abwässern teils über 90 Prozent/ Österreich
Virologin Prof. Rübsamen-Schaeff: Wir befinden uns in einem „ständigen Wettlauf mit dem Virus“
Wie viel Corona schwimmt im Chemnitzer Abwasser?
Wie das Bremer Abwasser zum Corona-Frühwarnsystem werden könnte
Schnell und kostengünstig zum R-Wert
Januar 2022
Salzburg: Omikron-Subvariante auf dem Vormarsch
Tagesthemen: Omikron im Abwasser nachgewiesen
Omikron-Variante in 90 Prozent des Berliner Abwassers nachweisbar
Österreichs Abwasser: „Omikron hat sich mit wenigen Ausnahmen durchgesetzt“
Hohe Konzentration von Omikron in Abwässern
Ungenutztes Warnsystem: Corona-Alarm im Abwasser
TV-Video: Corona im Abwasser
Warum unser Abwasser das bessere Pandemie-Frühwarnsystem ist
Omikron tauchte schon Mitte November 2021 in kanadischen Abwässern auf
TU Darmstadt: Auf der Spur der Virus-Mutationen
Omikron hat Berlin im Griff
Israel’s Ministry of Health takes its Covid-19 wastewater project nationwide
Abwasserproben zeigen rasante Verbreitung von Omikron
Aktuelle Corona-Verhaltensregeln bei ÖWAV-Veranstaltungen
Untersuchung zur Wiederverwendbarkeit von FFP2-Masken: Hält die Schutzwirkung?
Mainz: Kläranlage beendet Pilotprojekt Corona-Monitoring
Leoben: Früherkennung in Kläranlagen ist derzeit Österreichs Omikron-Hotspot
Dezember 2021
Strategien benötigen belastbare Daten – Coronamonitoring über den Abwasserpfad zum Mutationsnachweis
Omikron-Verdachtsfälle in ganz Niederösterreich
Reste von Coronaviren schaffen es bis in die Kläranlage – doch was macht man mit den Daten aus dem Abwasser?
Abwasser-Analysen zeigen CoV-Trendumkehr
November 2021
Inuvai: Corona- einfache, anwenderfreundliche und schnelle Lösung für das Abwassermonitoring
Auch bei Covid-Nachweis in Kläranlagen ist OÖ vorn
Corona in Kärnten: 287 Neuinfektionen
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Österreich: Kein starker CoV-Anstieg in Abwässern
September 2021
Projekt „Coron-A“ in Österreich: Abwasseranalyse soll Schulsystem schützen
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LANUV: Corona-Viren im Abwasser verursachen keine Infektionen
Juni 2021
Auf Entdeckungsreise im Klärwerk
Kläranlagen-Monitoring wird ausgeweitet
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Mai 2021
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Hygieneregeln wirken auch gegen britische und südafrikanische Mutante
Gesichtsmasken schützen effektiv vor COVID-19
Analyse von Coronaviren im Abwasser
WebSeminar: Frühwarnung durch Abwassermonitoring
Zu viel Bürokratie beim Corona-Abwassermonitoring »Wir kommen keinen Schritt weiter«
Impfpriorisierung in NRW – Ver- und Entsorgungsbranche fordert Rückkehr zu bundesweit einheitlicher Impfreihenfolge
Corona-Tests und Abfälle aus Haushalten mit Corona-Infizierten richtig entsorgen
Corona-Mutanten im Abwasser: Monitoring durch Sequenzierung
April 2021
COVID-19 und Abwasser – aktuelle Zusatzinformationen für Betreiber von Abwasseranlagen
Monitoring von SARS-CoV-2 im Kanalnetz
Rheinland-Pfalz startet Corona-Messungen auf Kläranlagen
Schweiz: Abwassermonitoring auf Coronaviren wird erweitert
Spiegel: „Messungen von Corona-Viren im Abwasser können Baustein zur Pandemie-Bekämpfung werden“
Armband zeigt Infektion zwei Tage vor Auftreten von Symptomen
Corona: Hamburgs Kläranlagen als Frühwarnsystem?
März 2021
Frankreich stellt Abwasserdaten für Corona-Monitoring online
DWA vernetzt internationale Forschung zum Corona-Moni­toring über den Abwasserpfad
Nach Corona-Fund im Abwasser: Droht Gefahr für das Trinkwasser? – Experten klären auf
Klimawandel spielte womöglich wichtige Rolle bei der Entstehung vom SARS-CoV-2
Spahn: Wassersektor kann Corona-Schnelltests nutzen
Auf Spurensuche im Klärwerk: Was das Abwasser über Corona erzählt
Forschende aus Leipzig testen Corona-Frühwarnsystem in Kläranlagen
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Infoblatt Entsorgung von Corona-Impfabfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes und Impfzentren
Februar 2021
Abwasserbeprobung trägt zur Bekämpfung der Coronapandemie bei
Forschungen an drei Orten in Rheinland-Pfalz Coronaviren werden auf Mutationen untersucht
Zürich: Kampf gegen die Pandemie – Erfolgreiche Virenjagd im Zürcher Abwasser
Raum Bad Vöslau: Coronavirus-Mutation B.1.1.7 im Raum Bad Vöslau nachgewiesen
Klagenfurt: Deutlich weniger Coronaviren im Abwasser
Tirol: Keine Info über Mutationen im Abwasser
Klagenfurt, Villach: Bisher keine britische Virusmutation im Abwasser entdeckt

 


Die Krux mit der Abwasser-Analyse

Seit Februar misst der Bund in über 100 Kläranlagen die Viruslast durch Corona. Doch die Analysen sind nur begrenzt brauchbar.

Wir pendeln im Zug ohne Maske, essen im Restaurant, ohne das Zertifikat zu zeigen. Vor einem Jahr klang das noch nach Zukunftsmusik. Doch auch wenn das Coronavirus nicht mehr so präsent ist, sammelt der Bund Daten.

Neben Fallzahlen oder Strichproben in verschiedenen Bevölkerungsgruppen setzt das Bundesamt für Gesundheit BAG auch auf Daten aus dem Abwasser. «Aufgrund des veränderten Testverhaltens der Bevölkerung ist bei den gemeldeten Fallzahlen von einer erhöhten Dunkelziffer auszugehen, während das Abwassermonitoring unabhängig vom Testverhalten der Bevölkerung das Infektionsgeschehen widerspiegelt», schreibt das BAG auf Anfrage.

Abwasser-Analyse erlaubt keine Prognosen
Die Analyse des Abwassers gibt Hinweise darüber, wo das Virus allenfalls noch oder erneut zirkuliert und ob Massnahmen nötig sind. Doch die Auswertung hat auch Grenzen. So können etwa keine Unterschiede zwischen Genesenen, die noch «Covid-Material» ausscheiden und neu Infizierten festgemacht werden. Auch erlaubt die Probe keine Prognose, weil es sich um eine Momentaufnahme handelt.

Viruslast im Abwasser
SARS-CoV-2 im Abwasser von Abwasseraufbereitungsanlagen. Relativ zum Höchststand (100%), gewichtetes Mittel über alle verfügbaren Anlagen.

Da nicht alle Anlagen gleich schnell melden, zeigen wir nur Werte bis zum jeweiligen Datum, an dem mind. 75% aller Stationen gemeldet haben. Quellen: Viruslast im Abwasser, Eawag, BAG, Stand: 15.11.2022, zuletzt aktualisiert am 15.11.22 um 15:42 Uhr.

Seit Februar 2022 liefern dem BAG über 100 Kläranlagen ihre Analysen. Diese sind öffentlich. Darauf erkennbar: In welcher Kläranlage ist die Viruslast gestiegen, wo gesunken?

Auf der folgenden Karte ist die diese Entwicklung ersichtlich. Allerdings ist nicht bei jeder Kläranlage nachvollziehbar, wie viele Gemeinden sie bedient. Der Einfachheit halber haben wir in der Karte nur die Gemeinde gefärbt, in der die Anlage steht.

Die Daten des BAG lassen allerdings nur begrenzt Vergleiche zu. Denn die gut 100 Kläranlagen repräsentieren nicht alle Regionen und Gemeinden der Schweiz. Sie decken um die 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab. Das sei ausreichend, findet das BAG: «Zu den Auswahlkriterien der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) gehörte die Grösse des Einzugsgebiets, die Repräsentation von mindestens einer ARA pro Kanton und der Einbezug von grossen Tourismusgebieten.» Das BAG plant nicht, künftig mehr ARA zu beproben. Das momentane Monitoring scheine repräsentativ für die ganze Schweiz zu sein.

Vergleiche der Anlagen ist nicht möglich
Schwierig ist aber nicht nur die geografische Abdeckung, sondern auch der Vergleich zwischen den verschiedenen Gebieten. Denn die erhobenen Daten beziehen sich nur auf die jeweilige Anlage. Wie gross eine Belastung durch Coronaviren in der aktuellen Woche prozentual ist, hängt ab von der höchsten je gemessenen Belastung der Anlage. Da dieser Wert aber von Anlage zu Anlage verschieden sein kann, ist ein Vergleich unter den Klärwerken nicht möglich. Kommt hinzu, dass die Anlagen ihre Auswertungen nicht alle am selben Tag machen.

Dass sich die absoluten Werte der Viruslast nur schwer vergleichen lassen, ist dem BAG bewusst. Aber: «Für die epidemiologische Überwachung ist die Trendentwicklung über die Zeit von besonderem Interesse, das heisst, ob die Viruslast im entsprechenden Einzugsgebiet steigt, sinkt oder stagniert. Hierfür hat sich die relative Viruslast sehr bewährt.»

Positive Bilanz des BAG
Das BAG ist zufrieden mit dem neuen Messsystem. «Die Bilanz ist sehr positiv. Es konnte ein gutes System in Logistik und Analytik aufgebaut werden. Die Daten sind zuverlässig und widerspiegeln den Trend des aktuellen epidemiologischen Geschehens verlässlich», schreibt die Behörde auf Anfrage. Und auch in Zukunft könnte man die Daten aus dem Abwasser nutzen: Momentan prüft das BAG die Ausweitung des Monitorings auf weitere Erreger, wie zum Beispiel Affenpocken.

Autor: Martina Odermatt

https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-die-krux-mit-der-abwasser-analyse

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Corona-Verbreitung im Abwasser sinkt und Spitalsbelag steigt

Die Virusverbreitung von SARS-CoV-2 in den Abwasseranalysen geht wieder zurück. Die aus diesen Proben abgeleitete Reproduktionszahl liegt mit 1,14 deutlich über der Marke von 1,0, aber „bei abnehmender Tendenz“, geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Update des Covid-Prognosekonsortiums hervor. Demnach kommt es in den kommenden zwei Wochen zu leicht steigender Bettenbelegung mit Infizierten auf den Normalstationen und zu gleichbleibender Auslastung in der Intensivpflege.

In der Vorwoche hatten die Modellrechner noch von einem deutlichen Anstieg von Coronavirus-Nachweisen im Abwasser in den meisten Bundesländern berichtet. Nun zeigt aber auch die aufgrund des Testverhaltens geschätzte effektive Reproduktionszahl sinkende Tendenz bei einem Wert von 1,03.

Die Varianten BQ.1, BQ.1.1 und BQ.1.1.10 machten mit 35 Prozent den größten Anteil der gemeldeten Neuinfektionen in der vorletzten Kalenderwoche (KW 47) aus. „Es besteht nach wie vor kein Grund zur Annahme, dass die genannten Omikron-Subvarianten zu verstärkten Hospitalisierungen

https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/chronik/6224760

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Coronavirus: Der Code aus dem Kot

Ein Klärwerk, wie hier am Niederrhein, bietet Möglichkeiten zur Erforschung des Coronavirus. So eignet sich das Abwasser als eine Art Frühwarnsystem vor der Infektionskrankheit.

In Bayerns Kläranlagen finden sich wichtige Informationen zur Corona-Pandemie. Weil sich im Abwasser frühzeitig neue Virusvarianten zeigen können, wird an immer mehr Orten auch danach gesucht. In Augsburg zum Beispiel:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/coronavirus-klaeranlange-augsburg-corona-bayern-abwasser-1.5695843?reduced=true

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Abwasser /Coronavirus: Infektionswerte sinken weiter

Das SARS-CoV-2-Abwasser-Monitoring in Tirol zeigt eine annähernd gleiche Entwicklung wie in der Vorwoche. Die Gesamtbelastung in Tirol sank leicht, allerdings zeigten einige Werte bei Kläranlagen zuletzt wieder leicht nach oben.

Die Zahl der Personen in Tirol, die SARS-CoV-2-Viren ausscheiden, schwankt weiter nur geringfügig, teilte das Land am Donnerstag mit. In den meisten Gemeinden zeigte das SARS-CoV-2-Abwasser-Monitoring Reproduktionswerte unter 1 und damit ein rückläufiges Infektionsgeschehen. Am größten ist der Wert…mehr:

https://tirol.orf.at/stories/3181591/

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Schweiz: Corona-Monitoring im Abwasser erfolgreich

Das nationale Abwassermonitoring des Bundes in der Schweiz wird nun im Covid 19 Dashboard dargestellt. Das nationale Abwassermonitoring der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein erfasst seit Januar 2022 in regelmäßigen Zeitabständen die Viruslast von SARS CoV 2 im Abwasser von 99 Abwasserreinigungsanlagen.
Abwasserproben werden drei bis sechs Mal pro Woche von den Kläranlagen entnommen. Die absolute Viruslast (Genkopien/Tag) wird pro 100 000 Einwohner/innen angegeben. Ein Verdünnungsfaktor, basierend auf dem Durchflussvolumen der Kläranlage, wird berücksichtigt, beispielsweise bei Regenfällen. Die relative Viruslast ist der Anteil der gemessenen Viruslast (Genkopien/ Liter), bezogen auf den historisch gemessenen Höchstwert. Der Anteil der relativen Viruslast wird berechnet, indem der Anteil der absoluten Viruslast durch den Anteil des historischen Höchstwerts der Viruslast geteilt wird. Die Wohnbevölkerung wird im jeweiligen Einzugsgebiet der Abwasseraufbereitungsanlage ermittelt. Das Messprogramm wurde an der Eawag entwickelt, und zahlreiche Kläranlagen der Schweiz beteiligen sich, so der Verband Schweizer Abwasser und Gewässerschutzfachleute.

https://www.covid19.admin.ch/de/epidemiologic/waste-water

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Kostengünstige Alternative zum PCR-Test

Britta Widmann Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft
Schnelligkeit oder Genauigkeit? Was Corona-Tests angeht, musste man sich bisher zwischen diesen beiden Varianten entscheiden. Damit könnte künftig Schluss sein: Der Pathogen Analyzer verbindet die Vorteile von PCR-Test und Antigen-Schnelltest – er liefert bereits nach 20 bis 40 Minuten ein verlässliches Ergebnis. Darüber hinaus kann er gleichzeitig bis zu elf andere Krankheitserreger nachweisen. Ein Demonstrator des Systems ist vom 14. bis 17. November 2022 auf der Messe MEDICA in Düsseldorf zu sehen (Halle 3, Stand E74/F74).

Der Hals kratzt, Schlappheitsgefühl macht sich breit. Hat man sich mit Corona infiziert? Über Antigen-Schnelltests kann man dies zuhause oder im Bürgertestzentrum schnell überprüfen – die Genauigkeit dieser Tests lässt jedoch zu wünschen übrig. Tests auf Proteinbasis, bei denen virale Antigene auf dem Chip erkannt werden, sind schlichtweg nicht so genau wie Tests auf Nukleinsäurebasis. Sprich: Viele Infektionen bleiben unerkannt, auch kann es zu fehlerhaften Positiv-Ergebnissen kommen. Für einen sicheren Nachweis ist ein PCR-Test unerlässlich, allerdings ist dieser sowohl deutlich teurer als auch langwieriger: Es kann bis zu zwei Tage dauern, ehe das Ergebnis vorliegt.

Schnelle und verlässliche Ergebnisse
Ein Verbund aus Forscherinnen und Forschern des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB sowie des Fraunhofer Center for Manufacturing Innovation in Boston (USA) möchte das nun ändern. »Mit unserem Pathogen Analyzer verbinden wir die Vorteile von Antigen- und PCR-Test: Da wir wie beim PCR-Test das Erbgut der Viren direkt nachweisen, ist der Test äußerst genau. Um das Erbgut zu vervielfältigen, nutzen wir allerdings ein anderes Verfahren, daher liegt das Ergebnis bereits nach von 20 bis 40 Minuten vor«, sagt Daniel Reibert, Wissenschaftler am Fraunhofer IPT. Dazu haben die Forschenden auf dem Testchip, der ähnlich groß ist wie ein Antigen-Schnelltest, zahlreiche kleine Hydrogel-Tropfen aufgedruckt, Experten sprechen von Signalpunkten. Auf diesen Chips wird die Probe – die wie bei bisherigen Tests über einen Nasen-Rachen-Abstrich gewonnen und in eine Pufferlösung übertragen wird – aufgebracht. Anschließend wird der Testchip in einem kompakten und mobilen Analyseinstrument auf 62 Grad Celsius aufgeheizt. Die Pufferlösung und die hohe Temperatur legen das Erbgut des Virus frei und vervielfältigen die Nukleinsäuren, um sie innerhalb der Signalpunkte quantitativ nachweisen zu können. Diese Reaktion findet bei einer konstanten Temperatur statt – das in der PCR biochemisch nötige Aufheizen und Abkühlen der Probenflüssigkeit entfällt. Um den Test personalisiert auszuwerten, können Patientinnen und Patienten eine Smartphone App mit dem Analyzer verbinden. Über ein Lichtsignal im Analyzer wird die Menge an Krankheitserreger-Erbgut detektiert und als Endergebnis direkt an die Betroffenen übermittelt.

Zwölf Virenarten mit einem Streich nachweisen
Eine weitere Neuheit: »Jeder Signalpunkt enthält Fängermoleküle, die unter Bestrahlung mit Licht Fluoreszenzstrahlung anderer Wellenlänge abgeben, wenn sie das passende Pathogen gefangen haben. Daher ist jeder Signalpunkt wie ein eigener kleiner Test«, erläutert Reibert. Ein solcher Multiplexing-Ansatz erhöht zum einen die Verlässlichkeit, zum anderen ermöglicht er es, bis zu zwölf verschiedene Virenarten gleichzeitig mit einer Probennahme und einem Chip nachzuweisen. »Da wir das System als Baukastensystem entwickelt haben, lässt es sich schnell an neue Pathogene anpassen«, erläutert Reibert.

Eine der Herausforderungen lag darin, die späteren Herstellungsprozesse des Tests mitzuentwickeln und sie preisgünstig zu gestalten – schließlich soll der Test in Serie hergestellt nicht mehr als einen Euro kosten. Für den Chip selbst setzen die Forschenden daher auf das Rolle zu Rolle-Verfahren. Der Druck der einzelnen Probenpunkte kann entweder über 3D-Druck oder das etablierte Siebdruckverfahren erfolgen.

Test auch für zuhause
Auf der Messe MEDICA vom 14. bis 17. November 2022 in Düsseldorf stellen die Forschenden sowohl einen Demonstrator des Chips für drei Pathogene als auch einen Analyzer-Demonstrator vor (Halle 3, Stand E74/F74). Langfristig soll der Test auch ohne Analyzer auskommen und komplett über das Smartphone funktionieren: Lichtquelle und Kamera sind im Handy bereits vorhanden, das Heizelement kann im Testchip selbst integriert werden. Dann, so die Hoffnung der Forscherinnen und Forscher, könnte der Test nicht nur in zentralen Orten wie Stadien oder Arztpraxen, sondern auch zuhause schnelle, kostengünstige und verlässliche Ergebnisse liefern – und das direkt für eine Vielzahl an Krankheitserregern.

Weitere Informationen:
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2022/november-2022/koste…

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Virenfahndung in der Kanalisation

Mit am Max Delbrück Center entwickelten Algorithmen lassen sich nicht nur neue Varianten des Coronavirus im Abwasser rasch aufspüren. Das Verfahren, das ein Team um Altuna Akalin in „Science of the Total Environment“ vorstellt, kommt auch anderen Krankheitserregern leicht auf die Schliche.

Nicht nur das Coronavirus verändert permanent sein Gesicht, um sich den Angriffen des menschlichen Immunsystems möglichst zu entziehen. Auch andere Erreger nutzen diese Strategie: Durch winzige Veränderungen in ihrem Erbgut, den Mutationen, bringen sie immer wieder neue Varianten hervor, denen die Körperabwehr oft weniger entgegenzusetzen hat als den Erregern, die sie schon durch eine Infektion oder Impfung kennt.

Alle Infizierten hinterlassen ihre Spuren
„Daher ist es so wichtig, neu entstehende Virusvarianten möglichst rasch aufzuspüren“, erklärt Dr. Altuna Akalin, Leiter der „Bioinformatics and Omics Data Science Platform“ am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Centers (MDC-BIMSB). Gemeinsam mit vielen weiteren Forschenden des Max Delbrück Centers, den Berliner Wasserbetrieben und dem Laborunternehmen amedes hat der Bioinformatiker Akalin ein Verfahren entwickelt, um diese Varianten im Abwasser nachzuweisen. Denn dort hinterlässt sie jeder Mensch, der sich mit den Viren infiziert hat – unabhängig davon, ob oder welche Symptome er entwickelt und ob er getestet ist oder nicht.

Beteiligt waren an dem Projekt die Arbeitsgruppen „RNA-Biologie und Posttranscriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler und „Systembiologie von Gen-regulatorischen Elementen“ von Professor Nikolaus Rajewsky sowie die Technologieplattform „Genomik“, die Dr. Janine Altmüller leitet. Landthaler und Rajewsky sind gemeinsam mit Akalin Letztautoren der aktuellen Publikation. Erstmals vorgestellt hatte das Team um Akalin
das computergestützte Werkzeug namens „PiGx SARS-CoV-2“ im Dezember 2021 auf der Preprint-Platform „medRxiv“. Erstautor*innen waren damals wie jetzt Vic-Fabienne Schumann und Dr. Rafael Cuadrat aus Akalins Arbeitsgruppe sowie Dr. Emanuel Wyler aus Landthalers Team.

Schneller als mit Proben von Patient*innen
Die Grundidee der Datenanalyse-Pipeline hat sich seither nicht verändert. „Um sie zu nutzen, muss das Erbgut der Viren im Abwasser zunächst sequenziert, also entschlüsselt werden“, erklärt Akalin.

https://idw-online.de/de/news802798

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Bremen setzt auf Abwasseruntersuchung –  Corona-Frühwarnsystem

Kläranlage Seehausen

PCR- und Schnelltest, Maske, Abstand: All das kann gegen die Ausbreitung von Covid-19 helfen. Doch auch andere Verfahren sind unter Umständen hilfreich.

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen will Bremen auf Abwasseruntersuchungen als Frühwarnsystem setzen. „Abwasseruntersuchungen sollen eine Rolle im Hinblick darauf spielen, was sieben bis zehn Tage später Mehr:

https://www.t-online.de/region/bremen/id_100064784/coronavirus-fruehwarnsystem-bremen-setzt-auf-abwasseruntersuchung.html

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Gesucht: Teilnehmende für Studie zu körperlicher Aktivität während der Corona-Pandemie

Jacobs University Bremen gGmbH

Hat die Pandemie die körperliche Aktivität bestimmter Gruppen tatsächlich so stark beeinflusst, wie allgemein angenommen? Eine aktuelle Studie von Professor Ben Godde und Imani Hadis der Jacobs University, soll herausfinden, inwieweit sich reduzierte Schul- und Vereinsaktivitäten auf die körperliche Aktivität und die sozialen Interaktionen von Kindern und älteren Menschen ausgewirkt haben.

Link Deutsch: https://idw-online.de/de/news803196

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Berlin: Wie Forscher Krankheiten im Abwasser ablesen

Nur noch ein paar Wochen, dann ist Oktober. Mehr Abwasserüberwachung soll helfen, der befürchteten Corona-Welle zu begegnen. Berliner Forscher sind gedanklich schon weiter.

– Einen Datenschatz stellt man sich so nicht gerade vor. Eine unscheinbare Plastikflasche, gefüllt mit einer grünlich-braunen Flüssigkeit: Abwasser aus einer Berliner Kläranlage. Allerdings können Forscherinnen und Forscher aus dem, was die meisten Menschen unbedacht im Waschbecken und der Toilette herunterspülen,

https://www.az-online.de/politik/wie-forscher-krankheiten-im-abwasser-ablesen-zr-91712174.html

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Warum jemand schwer an COVID-19 erkrankt

Derzeit erkranken relativ viele Menschen an COVID-19, die meisten von ihnen zum Glück nur leicht, was vor allem der hohen Impfquote zu verdanken ist. Doch die Ursachen für einen schweren Krankheitsverlauf sind noch immer nicht ausreichend verstanden, ein Schlüssel dazu könnte im menschlichen Erbgut liegen. Wissenschaftler*innen vom Berlin Instiute of Health in der Charité (BIH) haben nun gemeinsam mit Kolleg*innen aus Großbritannien und Kanada Gene und Proteine gefunden, die zu einem höheren Risiko, schwer zu erkranken, beitragen. Ihre Ergebnisse haben sie in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Weltweit rätseln Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen darüber, warum manche Menschen schwer und andere nur leicht an COVID-19 erkranken, wenn sie sich mit SARS-CoV-2 infizieren. Neben dem höheren Alter und dem männlichen Geschlecht als Risikofaktor vermuten sie auch eine gewisse Veranlagung für einen schweren Verlauf. Dr. Maik Pietzner, Wissenschaftler im Digital Health Center des BIH in der Abteilung für Computational Medicine, erklärt: „Man beobachtet zum Beispiel, dass die Anfälligkeit für eine Infektion von der Blutgruppe abhängt, die ja vererbt wird. Daher lag es nahe, dass auch der Verlauf der Erkrankung zumindest teilweise genetisch bedingt ist.“

Die Wissenschaftler*innen am BIH erhielten Zugang zu genetischen Daten, die Forscher*innen weltweit von COVID-19-Patient*innen erhoben hatten. Ebenso war dokumentiert, wie die Krankheit bei den Patient*innen verlaufen war. „Unser Erbgut enthält seltene und häufige Veränderungen in seinem Buchstabencode, die allermeisten davon bleiben ohne jede Konsequenz, allerdings gibt es etwa 17 Bereiche, die mit einem höheren Risiko für schwere Krankheitsverläufe für COVID-19 in Verbindung gebracht wurden. Der zugrunde liegende Mechanismus war bisher aber oft völlig unklar“, berichtet Maik Pietzner.

Die Wissenschaftler*innen aus der Abteilung Computational Medicine am BIH hatten bereits eine Methode entwickelt, wie man herausfindet, was genau die auffälligen Abschnitte auf der DNA eigentlich bewirken. Diese Methode wandten sie bei der aktuellen Studie an und stießen dabei auf insgesamt acht interessante Proteine. „Darunter war ein Eiweiß, das für die Blutgruppe verantwortlich ist“, so Professorin Claudia Langenberg, Leiterin der Abteilung Computational Medicine. „Das wusste man ja schon und dieses trägt auch nur zum Infektionsrisiko und nicht zu schweren Verläufen bei. Viel relevanter war das Protein ELF5. COVID-19 Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert und beatmet wurden oder vielleicht sogar starben, hatten wesentlich häufiger eine Veränderung im entsprechenden Gen, dem Bauplan von ELF5. Deshalb haben wir uns das genauer angeschaut.“

Das Team wandte sich an ihre Kolleg*innen von der Abteilung Intelligente Bildgebung, ebenfalls im Digital Health Center des BIH. Lorenz Chua, Doktorand in der Abteilung und neben Pietzner der zweite Erstautor der Veröffentlichung ist Experte für Single Cell Analysen. Er untersuchte, in welchen Zellen das Protein ELF5 besonders häufig vorkommt. „Dabei haben wir gesehen, dass ELF5 in allen Oberflächenzellen der Haut oder der Schleimhäute vorkommt, insbesondere aber in der Lunge gebildet wird. Da das Virus ja vor allem in der Lunge Schaden anrichtet, erschien uns das auch sehr plausibel.“

Die Hoffnung, dass hier möglicherweise ein neues Target, also ein Zielmolekül für Medikamente gefunden wurde, dämpft Professor Christian Conrad, Leiter der Abteilung für Intelligent Imaging. „ELF5 ist ein so genannter Transkriptionsfaktor. Er steuert, wie häufig oder wie selten andere Gene an- und abgeschaltet werden, und zwar im ganzen Körper. Da ist es leider nur schwer vorstellbar, hier einzugreifen, denn das hätte mit Sicherheit viele unerwünschte Nebenwirkungen.“

Die Wissenschaftler*innen haben jedoch einen weiteren interessanten Kandidaten unter den acht Verdächtigen gefunden: Das Eiweiß G-CSF dient als Wachstumsfaktor im Blutsystem. COVID-19-Patient*innen, die genetisch bedingt mehr G-CSF produzierten, erkrankten weniger schwer. Synthetisches G-CSF gibt es bereits lange als Medikament, möglicherweise ließe sich hier über eine Anwendung bei COVID-19-Patient*innen spekulieren.

Doch auch wenn die Übertragung solcher genetischen Ergebnisse in die Klinik noch eher fern liegt, betont Claudia Langenberg, dass der Fund dennoch große Bedeutung hat. „Die Arbeit war nur dank der Unterstützung von vielen Kolleg*innen aus BIH und Charité und der frei zugänglichen Ergebnisse weltweiter Studien möglich. Sie zeigt, wie offene Wissenschaft und internationale Teamarbeit aufdecken können, wie kleinste Veränderungen in unserem Erbgut den Verlauf einer Krankheit, in diesem Beispiel COVID-19, verändern.“ Und Maik Pietzner ergänzt: „Wir haben mit weltweiten Daten von 100.000 Teilnehmer*innen angefangen und sind bei einzelnen Molekülen in einzelnen Zellen gelandet. Das sind im Moment noch Grundlagenergebnisse. Aber dieser große Bogen hilft uns dabei, das Virus und die von ihm hervorgerufene Kranheit besser zu verstehen. Und damit sind wir auf künftige Pandemien besser vorbereitet.“

Maik Pietzner, Robert Lorenz Chua, ……Christian Conrad, Claudia Langenberg: “ELF5 is a potential respiratory epithelial cell-specific risk gene for severe COVID-19” Nature Communications (2022), DOI: 10.1038/s41467-022-31999-6

https://idw-online.de/de/news799749

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Abwasser-Untersuchung zeigt Corona-Ausbreitung an

Weimar (dpa/th) – Die Untersuchung von Abwässern in Kläranlagen zeigt laut einer Studie in Thüringen die Ausbreitung von Corona zuverlässig an.

Es könne damit schnell analysiert werden, wenn eine Virusvariante durch eine andere abgelöst werde, berichteten am Montag die Bauhaus-Universität Weimar und das Unternehmen Analytik Jena bei einem Besuch von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) in Weimar. Die Hochschule und das Unternehmen arbeiten zusammen an einem Projekt zum sogenannten Abwassermonitoring, das vom Land mit 370.000 Euro gefördert wird.

Das Forschungsvorhaben bezieht den Projektpartnern zufolge 23 Kläranlagen und damit etwa 40 Prozent der Thüringer Bevölkerung ein. In der seit Oktober 2021 laufenden Studie sei gezeigt worden, dass der Nachweis von Pathogenen – also etwa Viren, Bakterien oder anderen Mikroorganismen – im Abwasser prinzipiell möglich und sinnvoll sei.

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Schweiz: Das Monitoring von Corona-Spuren im Abwasser wird massiv ausgebaut

103 Kläranlagen für die Virusjagd
Statt in 6 wird nun in rund 100 Kläranlagen nach Corona-Spuren gesucht, der Stuhl von 70 Prozent der Bevölkerung soll so erfasst werden. Eine schweizweite Überwachung von Reinfektionen, Immunitätsniveau oder Long Covid fehlt aber weiterhin.Mehr:

https://www.nzz.ch/visuals/99-klaeranlagen-fuer-die-virusjagd-ld.1693774

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Salzburg: Neue Corona-Variante im Salzburger Abwasser nachweisbar

Das laufende Monitoring des Salzburger Abwassers hat vor rund einer Woche erste Hinweise dafür ergeben, das die neue Sublinie der Corona-Variante Omikron, die unter BA.2.75 firmiert, mittlerweile in Österreich angekommen ist. Das sagte eine Sprecherin des Landes Salzburg am Samstag nach Medienberichten über die neue Variante gegenüber der APA.

Zwei Fälle seien im Rahmen der regelmäßigen Stichproben, die die Labore an die AGES schicken, sequenziert worden. Man gehe aber davon aus, dass es mehrere Infektionen mit der neuen Subvariante gibt. In den vergangenen Wochen ist BA.2.75 hauptsächlich in Indien beobachtet worden.

https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/chronik/61689962

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Österreich: Abwasser aus Kläranlagen gibt viel Auskunft

Messung der Virenlast
Die Corona-Entwicklung in Tirol ist in den heimischen  Kläranlagen gut ablesbar. Eine Studie zeigt, wie genau das funktioniert und wie aussagekräftig die Analysen dann auch tatsächlich sind. Zuletzt war wieder eine deutliche Steigerung der Virenlast zu erkennen. Mehr:

https://www.krone.at/2763904

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Liechtenstein : Infektionsgeschehen höher als gemeldete Fallzahlen

ADUZ/BENDERN – Die positiven Tests signalisieren eine Abflachung der Corona-Sommerwelle. Das Abwasser der Kläranlage in Bendern lässt diesen Schluss nicht zu. Mehr:

https://www.volksblatt.li/nachrichten/Liechtenstein/Vermischtes/vb/312499/infektionsgeschehen-hoher-als-gemeldete-fallzahlen

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Studie bestätigt Ergebnisgenauigkeit des nationalen Virusvarianten-Monitorings im Abwasser

Wie detailliert und exakt Analysen des Abwassers die Variantendynamik des Corona-Virus widerspiegeln, zeigt eine Studie vieler Kollaborationspartner aus Österreich. Diese Studie, publiziert in Nature Biotechnology, liefert eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme und neue bioinformatische Instrumente, die internationale Überwachung von Virusvarianten zu unterstützen. Für die Studie sequenzierten und analysierten die Wissenschaftler*innen von Dezember 2020 bis Februar 2022 insgesamt 3413 Abwasserproben aus über 90 kommunalen Einzugsgebieten bzw. Kläranlagen, die zusammen wöchentlich mehr als 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung abdecken. Mittels einer eigens entwickelten Software (Variant Quantification in Sewage designed for Robustness, kurz VaQuERo) konnten die Wissenschaftler*innen die räumlich-zeitliche Häufigkeit von Virusvarianten aus komplexen Abwasserproben ableiten. Diese Ergebnisse wurden anschließend anhand epidemiologischer Aufzeichnungen von mehr als 311 000 Einzelfällen gemeinsam mit Infektionsepidemiologen validiert. Erstautor Fabian Amman, Bioinformatiker am CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und der MedUni Wien, erklärt: „Unsere Ergebnisse bestätigen, dass trotz zahlreicher Herausforderungen bei der Abwasseranalyse die Ergebnisse einen sehr genauen Überblick über das Pandemiegeschehen eines ganzen Landes bieten. Für jede Woche und jedes Einzugsgebiet, in denen laut epidemiologischem Meldesystem eine bestimmte Variante zumindest einmal auftrat, sehen wir in 86 Prozent der Proben derselben Woche ein entsprechendes Signal im Abwasser. Umgekehrt sehen wir in rund 3 Prozent der Abwasserproben Varianten, die dem Patienten-basierten System entgangen sind.” Die Studie „Viral variant-resolved wastewater surveillance of SARS-CoV-2 at national scale” erschien in der Zeitschrift Nature Biotechnology am 18. Juli 2022, DOI: 10.1038/s41587-022-01387-y .

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20220719_002

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Corona-Ampel gelb, Abwasserwerte rot: Wie kann das sein?

Die Corona-Ampel bleibt in Kärnten weiterhin gelb, die Abwasserwerte sprechen hingegen eine andere Sprache. Zudem: Wie sieht es aktuell mit einer „Impfpflicht“ unter Krankenhauspersonal aus?

Am Donnerstag stellte die Bundesregierung alle Bundesländer auf der Corona-Ampel auf Orange, die zweithöchste Stufe. Alle Bundesländer? Nein, denn Kärnten und Steiermark bleiben auf Gelb eingestuft. Schaut es somit bei uns von den Zahlen her besser aus als in den orangen Bundesländern? Nun, die täglichen Neuinfektionen pendelten sich in der vergangenen Woche zwischen etwa 430 und 580 ein, einzig…mehr:

https://www.kleinezeitung.at/international/corona/coronaimpfung/6168630

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Friedrichroda: Corona-Überwachung mit Abwasserproben aus Ernstroda

Die Kläranlage im Friedrichrodaer Ortsteil ist unter den 23 Teilnehmern eines thüringenweiten Forschungsprojekts. Mehr:

https://www.thueringer-allgemeine.de/regionen/gotha/corona-ueberwachung-mit-abwasserproben-aus-ernstroda-id236080777.html

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Land weitet Corona-Analysen im Abwasser auf Klärwerke aus

Regelmäßige Untersuchungen von Abwasser auf Corona-Viren liefern laut Experten wichtige Informationen über das Infektionsgeschehen. Sachsen-Anhalt will noch mehr darüber wissen – für die Zukunft.

Spurensuche im Abwasser: Sachsen-Anhalt weitet sein Pilotprojekt zum Coronaviren-Screening deutlich aus. Ab Herbst sollen in zwölf statt bisher in vier repräsentativen Klärwerken…mehr:

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/sachsen-anhalt/pandemie–land-weitet-corona-analysen-im-abwasser-auf-klaerwerke-aus-32571366.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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vermicon AG: Abwasser-basierte Epidemiologie

Für die Webinarreihe zum Thema „Abwasser-basierte Epidemiologie: Das Corona-Frühwarnsystem“ stehen mehrere Termine zur Verfügung. Interessenten können sich ab sofort für die nächsten bevorstehenden Termine anmelden. Die Teilnahme am Webinar ist kostenlos.

Die Abwasser-basierte Epidemiologie liefert aussagekräftige und flächendeckende Daten zum aktuellen Infektionsgeschehen wesentlich schneller und ressourcenschonender als personenbezogene Einzeltestungen. Der Nachweis von pathogenen Mikroorganismen und Viren wie den Coronaviren ist jedoch aufgrund der komplexen Zusammensetzung des Abwassers und zahlreicher Einflüsse im Kanalnetz eine herausfordernde Aufgabe. In Deutschland startete deswegen ab Februar 2022 das Pilotprojekt zur systematischen Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser, woran 20 ausgewählte Kläranlagen deutschlandweit teilnehmen, um die Rahmenbedingungen des Monitorings zu erforschen und festzulegen. Ein flächendeckendes Corona-Frühwarnsystem wird wahrscheinlich erst 2023 etabliert, wenn der Bund und das RKI einheitliche Standards dafür entwickelt haben.

https://www.vermicon.com/de/corona/webinar

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ZDF-Beitrag: Corona im Abwasser

Kurz-Beitrag aus dem heute journal vom 31. Juli 2022:
Stuttgart setzt auf die Aussagekraft im Abwasser: Sechs Mal täglich nimmt die Kläranlage Proben und bestimmt diese im Labor auf die Corona-Viren-Last.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/corona-abwasser-stuttgart-100.html

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Salzburg: Neue Corona-Variante im Salzburger Abwasser nachweisbar

Das laufende Monitoring des Salzburger Abwassers hat vor rund einer Woche erste Hinweise dafür ergeben, das die neue Sublinie der Corona-Variante Omikron, die unter BA.2.75 firmiert, mittlerweile in Österreich angekommen ist. Das sagte eine Sprecherin des Landes Salzburg am Samstag nach Medienberichten über die neue Variante gegenüber der APA.

Zwei Fälle seien im Rahmen der regelmäßigen Stichproben, die die Labore an die AGES schicken, sequenziert worden. Man gehe aber davon aus, dass es mehrere Infektionen mit der neuen Subvariante gibt. In den vergangenen Wochen ist BA.2.75 hauptsächlich in Indien beobachtet worden.

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Studie bestätigt Ergebnisgenauigkeit des nationalen Virusvarianten-Monitorings im Abwasser

Wie detailliert und exakt Analysen des Abwassers die Variantendynamik des Corona-Virus widerspiegeln, zeigt eine Studie vieler Kollaborationspartner aus Österreich. Diese Studie, publiziert in Nature Biotechnology, liefert eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme und neue bioinformatische Instrumente, die internationale Überwachung von Virusvarianten zu unterstützen. Für die Studie sequenzierten und analysierten die Wissenschaftler*innen von Dezember 2020 bis Februar 2022 insgesamt 3413 Abwasserproben aus über 90 kommunalen Einzugsgebieten bzw. Kläranlagen, die zusammen wöchentlich mehr als 50 Prozent der österreichischen Bevölkerung abdecken. Mittels einer eigens entwickelten Software (Variant Quantification in Sewage designed for Robustness, kurz VaQuERo) konnten die Wissenschaftler*innen die räumlich-zeitliche Häufigkeit von Virusvarianten aus komplexen Abwasserproben ableiten. Diese Ergebnisse wurden anschließend anhand epidemiologischer Aufzeichnungen von mehr als 311 000 Einzelfällen gemeinsam mit Infektionsepidemiologen validiert. Erstautor Fabian Amman, Bioinformatiker am CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und der MedUni Wien, erklärt: „Unsere Ergebnisse bestätigen, dass trotz zahlreicher Herausforderungen bei der Abwasseranalyse die Ergebnisse einen sehr genauen Überblick über das Pandemiegeschehen eines ganzen Landes bieten. Für jede Woche und jedes Einzugsgebiet, in denen laut epidemiologischem Meldesystem eine bestimmte Variante zumindest einmal auftrat, sehen wir in 86 Prozent der Proben derselben Woche ein entsprechendes Signal im Abwasser. Umgekehrt sehen wir in rund 3 Prozent der Abwasserproben Varianten, die dem Patienten-basierten System entgangen sind.” Die Studie „Viral variant-resolved wastewater surveillance of SARS-CoV-2 at national scale” erschien in der Zeitschrift Nature Biotechnology am 18. Juli 2022, DOI: 10.1038/s41587-022-01387-y .

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20220719_002

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Liechtenstein: Infektionsgeschehen höher als gemeldete Fallzahlen

ADUZ/BENDERN – Die positiven Tests signalisieren eine Abflachung der Corona-Sommerwelle. Das Abwasser der Kläranlage in Bendern lässt diesen Schluss nicht zu. Mehr:

https://www.volksblatt.li/nachrichten/Liechtenstein/Vermischtes/vb/312499/infektionsgeschehen-hoher-als-gemeldete-fallzahlen

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Österreich: Abwasser aus Kläranlagen gibt viel Auskunft

Messung der Virenlast
Cie Corona-Entwicklung in Tirol ist in den heimischen  Kläranlagen gut ablesbar. Eine Studie zeigt, wie genau das funktioniert und wie aussagekräftig die Analysen dann auch tatsächlich sind. Zuletzt war wieder eine deutliche Steigerung der Virenlast zu erkennen. Mehr:

https://www.krone.at/2763904

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Schweiz: Das Monitoring von Corona-Spuren im Abwasser wird massiv ausgebaut

103 Kläranlagen für die Virusjagd
Statt in 6 wird nun in rund 100 Kläranlagen nach Corona-Spuren gesucht, der Stuhl von 70 Prozent der Bevölkerung soll so erfasst werden. Eine schweizweite Überwachung von Reinfektionen, Immunitätsniveau oder Long Covid fehlt aber weiterhin.Mehr:

https://www.nzz.ch/visuals/99-klaeranlagen-fuer-die-virusjagd-ld.1693774

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Abwasser-Untersuchung zeigt Corona-Ausbreitung an

Weimar (dpa/th) – Die Untersuchung von Abwässern in Kläranlagen zeigt laut einer Studie in Thüringen die Ausbreitung von Corona zuverlässig an.

Es könne damit schnell analysiert werden, wenn eine Virusvariante durch eine andere abgelöst werde, berichteten am Montag die Bauhaus-Universität Weimar und das Unternehmen Analytik Jena bei einem Besuch von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) in Weimar. Die Hochschule und das Unternehmen arbeiten zusammen an einem Projekt zum sogenannten Abwassermonitoring, das vom Land mit 370.000 Euro gefördert wird.

Das Forschungsvorhaben bezieht den Projektpartnern zufolge 23 Kläranlagen und damit etwa 40 Prozent der Thüringer Bevölkerung ein. In der seit Oktober 2021 laufenden Studie sei gezeigt worden, dass der Nachweis von Pathogenen – also etwa Viren, Bakterien oder anderen Mikroorganismen – im Abwasser prinzipiell möglich und sinnvoll sei. Mehr:

https://www.gmx.net/magazine/regio/thueringen/abwasser-untersuchung-zeigt-corona-ausbreitung-37117198

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Wie ticken die Deutschen im Hinblick auf Corona-Pandemie und Klimakrise?

Kirsten Baumbusch Medien und Kommunikation
Klaus Tschira Stiftung gGmbH
Die Psychologieprofessorin Cornelia Betsch und ihr Team gewinnen mit Förderung der Klaus Tschira Stiftung neue Erkenntnisse im Umgang der Bevölkerung mit Gesundheitsthemen.

Heidelberg/Erfurt/Hamburg. Was meinen die Menschen in Deutschland? Während der ersten zwei Jahre der Pandemie erforschte die Arbeitsgruppe um die Psychologin Cornelia Betsch mit der COSMO-Studie (Covid-19 Snapshot Monitoring), was die Bevölkerung zu Corona und Impfung dachte und fühlte. Jetzt hat die Professorin für Gesundheitskommunikation am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut und an der Universität Erfurt mit PACE (Planetary Health Action Survey) ein weiteres Forschungsprojekt gestartet, das die Einstellungen der Deutschen zum Klimaschutz eruieren soll. Erneut macht die Klaus Tschira Stiftung dies möglich.

Frau Professor Betsch, die Corona-Studie in ihrer ursprünglichen Form ging zu Ende, jetzt starteten Sie eine ebenfalls auf zwei Jahre angelegte Studie, mit der Sie die psychische Befindlichkeit der Deutschen im Hinblick auf die Klimakrise erforschen möchten. Wie kam es dazu?

Cornelia Betsch: Klimaschutz und dessen Zusammenhang mit unserer Gesundheit bewegte uns bereits vor Corona. Jetzt haben wir gemerkt, dass wir die Art der Daten, wie wir sie bei COSMO erhoben haben, und das, was sie in der Politik ausgelöst haben, mit unserem Interesse für die Klimakrise verknüpfen können. Schon in einer Vorstudie mit dem Bürgerrat Klima konnten wir zeigen, dass Klima- und Umweltschutz längst kein Thema für Nischen mehr ist, sondern dass über alle Parteipräferenzen hinweg die deutliche Mehrheit der Befragten sagt: Es muss etwas geschehen, und zwar mehr! Mit den Erkenntnissen aus unserer neuen Studie wollen wir dabei helfen, Dinge umzusetzen, und wollen transparent machen, wie Menschen sich verhalten, was sie wichtig finden, worauf sie reagieren.

Geht es darum, die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu schließen?

Cornelia Betsch: Es gibt verschiedene Ebenen. Seit mehr als 20 Jahren wissen wir sehr viel über den menschengemachten Klimawandel und es ist klar, dass endlich politisch gehandelt werden muss. Aber die Bevölkerung muss auch mitgenommen werden. Dafür müssen wir erfahren, was die Menschen an Wissen haben, was sie gut finden, wo Klippen sind, was sie hindert und welchen Bezug sie zu ihrer eigenen Gesundheit herstellen. Das hat mit Aufklärung zu tun, aber auch damit, wie notwendige Veränderungen vermittelt werden. Aus psychologischer Sicht ist es unter anderem relevant, ob Risiken durch den Klimawandel wahrgenommen werden, ob man das Gefühl hat, etwas dagegen tun zu können, und ob es eine Bereitschaft gibt, sich über das Thema zu informieren und sich dafür einzusetzen oder nicht.

Sie haben explizit gesagt: Wir beraten Politik. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Cornelia Betsch: Dadurch dass wir während der Pandemie unsere Ergebnisse so regelmäßig veröffentlicht haben, sind wir mit Politik auf allen Ebenen in Kontakt gekommen. Mittlerweile sitze ich im Corona-ExpertInnenrat der Bundesregierung. Natürlich sind die Erkenntnisse aus der eigenen Forschung nur ein Baustein dessen, was beachtet werden muss. Aber das schönste Ergebnis von COSMO war, dass viele in der Politik auch für den nächsten Herbst COSMO nicht missen wollten, diese Daten also für die Entscheidungen relevant sind.

Wie wird die nun begonnene Klima-Studie konkret aussehen?

Cornelia Betsch: Wir machen einmal im Monat eine kombinierte Datenerhebung, in der wir Antworten zu Corona und Klima zusammen erfassen. Derzeit haben wir als „Scharnierkrise“ auch noch den Ukraine-Konflikt dazu genommen, weil der uns ja ebenfalls alle beschäftigt und auch die Wahrnehmung der anderen beiden Krisen beeinflussen kann. Zusätzlich machen wir Sondererhebungen, beispielsweise gerade eine, in der wir uns mit der ersten frühen Hitzewelle im Juni beschäftigen. Wir befragen immer 1.000 Personen und werten die Ergebnisse im Zeitraum von ein bis zwei Wochen aus. Das Ganze wird dann wieder auf Webseiten für jeden und jede verfügbar sein.

Gibt es schon erste Erkenntnisse?

Cornelia Betsch: Ja, die gibt es. Gesundheitsrisiken, die sichtbarer sind, werden eher als Risiko wahrgenommen: Hitze etwa oder Überschwemmungen. Dass mehr Allergene auftreten werden oder die Lebensmittelqualität sinken kann, wird weniger als Risiko wahrgenommen. Eigenes Energiesparverhalten, wie die Heizung runterdrehen oder auf das Auto verzichten, finden eher aus Kostengründen als aus Gründen des Klimaschutzes statt. Momentan sehen wir nur ganz kleine Zusammenhänge zwischen den erwarteten Teuerungen durch den Ukraine-Krieg und der Zustimmung zum Ausbau alternativer Energien. Den meisten Befragten, 45 Prozent, gehen Klimaschutzmaßnehmen allerdings nicht weit genug, 37 Prozent finden sie angemessen. Die Handlungsbereitschaft wird stark von sozialen Normen beeinflusst – also was andere tun und von mir erwarten. Daher ist es auch wichtig zu wissen, dass viele Leute bereit sind, Maßnahmen mitzutragen.

Welche Unterschiede machen Sie aus zwischen der Corona- und der Klima-Studie?

Cornelia Betsch: Das Informationsverhalten ist sehr unterschiedlich. Im Moment sind die Menschen vor allem durch die Ukraine-Krise bewegt, Corona tritt da in den Hintergrund und die Klimakrise liegt irgendwo dazwischen. Ich bin gespannt, ob das erste Hitzewochenende Mitte Juni schon etwas an der Risikowahrnehmung verändert hat.

Die Klaus Tschira Stiftung ist ein Förderer der Klima-Studie. Wer ist noch mit im Boot?

Cornelia Betsch: Von verschiedenen Seiten kam der Wunsch, dass COSMO weitergeht. Wir haben gesagt, dass wir das mit der Klima-Studie kombinieren möchten, weil dabei auch Gesundheit im Fokus steht. Das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung beteiligen sich, das Bundesministerium für Gesundheit ebenfalls. Dazu kommen noch Eigenmittel der Universität Erfurt und des Bernhard Nocht Instituts. Überdies denken wir gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine Internationalisierung des Projekts nach, schließlich betrifft der Klimawandel alle, und manche derzeit schon viel stärker als uns.

Die COSMO-Studie hat Sie auch als Person bekannt gemacht. Wie gehen Sie mit den Schattenseiten dieser Popularität um?

Cornelia Betsch: Wir stecken insgesamt, glaube ich, weniger ein als andere Kolleginnen und Kollegen, da wir oft eher als Sprachrohr der Menschen wahrgenommen werden. Aber es gab natürlich schon heftige Beschimpfungen und Bedrohungen, vor allem, wenn es ums Impfen ging. Das ist schon belastend. Aber uns ist sehr wichtig, dass die Verhaltens- und Sozialwissenschaften einen Platz bekommen in dem Wollknäuel, aus dem Maßnahmen und Politik gestrickt wird. Das ist so wichtig: Wir Menschen sind der Wirt des Virus bei der Corona-Pandemie. Und wie wir uns verhalten, so verläuft dann auch die Pandemie. Das ist beim Klima vergleichbar, wenn auch ein wenig schwieriger: Wir brauchen große Veränderungen auf allen Ebenen – und das muss am Ende sozialverträglich umgesetzt werden. Es geht um Bewusstsein und ums Erklären.

Wie gehen Sie selbst mit dem Thema Klima um? Macht Ihnen das Angst oder motiviert es Sie vielmehr, aktiv zu werden?

Cornelia Betsch: Es ist schon ein Thema, das mich sehr beunruhigt. Der Umstand, dass endlich etwas getan werden muss, ist schon sehr lange. Da fragt man sich durchaus, ob die Menschheit das schaffen kann. Aber dann packt mich die Arbeitsmotivation und ich versuche etwas beizutragen, damit es besser wird mit dem Klimaschutz.

Was macht Ihnen Hoffnung?

Cornelia Betsch: Dass es sehr viele Leute gibt in unseren Befragungen, die ein hohes Problembewusstsein haben und bereit sind, Dinge zu ändern und auch selbst anzupacken. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass das von Seiten der Politik unterschätzt wird. Wir haben so viel geschafft während Corona, das sollte uns Ansporn sein, jetzt auch die Klimakrise energisch anzugehen.

Wenn es gut läuft, was haben wir dann in zwei Jahren?

Cornelia Betsch: Dann haben diese Befunde und Einsichten Eingang in die relevanten Ministerien gefunden. Wir sprechen anders miteinander, und es ist eine gelingende Klimakommunikation entstanden.

Wieso ist es wichtig, dass eine Stiftung, die sich eigentlich der Förderung von Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften widmet, so etwas unterstützt?

Cornelia Betsch: Die Art der Forschung, die wir machen, dient dem gleichen Ziel. Auch wir sagen, man kann mit Naturwissenschaften die Welt besser machen. Wenn das aber im stillen Kämmerlein bleibt, dann haben wir nichts erreicht. Vielleicht sind wir der Dünger, der den Samen der Naturwissenschaft zum Blühen bringt und hilft, die Menschen zu erreichen.

Artikel auf Webseite mit Bild zum Download: https://www.klaus-tschira-stiftung.de/psychologie-in-der-klimakrise/#more-4834

Mehr: www.cosmo-studie.de und www.pace-studie.de

Kontakt:
Sabine Altwein, M.A.
Team- und Forschungsassistenz der Professur für Gesundheitskommunikation
Tel.: 0361-737-1639
E-Mail: sabine.altwein@uni-erfurt.de

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COVID-19-Impfung aktiviert langfristig das angeborene Immunsystem – Signalweg entschlüsselt

Christoph Wanko Unternehmenskommunikation und Marketing
Uniklinik Köln
Aktuelle Studie zur Aktivierung von Abwehrzellen nach COVID-19 mRNA-Impfung publiziert

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 führt bei einigen Menschen zu schwersten Entzündungen der Lunge und anderer lebenswichtiger Organe. Die Impfung gegen SARS-CoV-2 bietet einen sehr guten Schutz gegenüber diesen schweren Krankheitsverläufen. Zahlreiche Studien haben sich mit der Rolle der sogenannten erworbenen Immunantwort nach einer Impfung beschäftigt und konnten zeigen, dass zum Beispiel Antikörper nach der Impfung im Blut zu messen sind und diese dann über Monate hinweg weniger werden. Für das Auslösen einer potenten Immunantwort benötigen Impfungen jedoch zunächst die Aktivierung des angeborenen Immunsystems, das unspezifisch auf körperfremde Eiweiße von Viren oder Bakterien reagiert. Bisher war nicht bekannt, wie genau und wie lange die neuen mRNA-Impfstoffe die Zellen des angeborenen Immunsystems stimulieren. Forschende der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät fokussieren in einer neuen Impfstudie erstmals auf die Signalwege dieser Abwehrzellen und deren Auswirkung auf die erworbene Immunantwort. Die Ergebnisse wurden nun im renommierten Wissenschaftsjournal „EMBO Molecular Medicine“ veröffentlicht.

Die rasche Entwicklung von potenten Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 hat stark zur Eindämmung der Pandemie beigetragen. Zahlreiche Studien belegen den Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und eine Reduktion der Ansteckungen durch eine vollständige Impfung. Insbesondere die potenten mRNA-Impfstoffe, die schnell zur Verfügung gestellt werden konnten, waren ein wichtiger Meilenstein für diese Entwicklung. Mittlerweile konnte relativ gut untersucht werden, wie lange der Impfschutz über eine Aktivierung des erworbenen Immunsystems anhält. Wichtig für eine möglichst langanhaltende und potente Wirkung einer Impfung ist zunächst jedoch die Aktivierung des angeborenen Immunsystems, welches das Zusammenspiel von verschiedenen Abwehrzellen anstößt und eine Gedächtnisfunktion im Immunsystem hinterlässt. Bei den meisten herkömmlichen Impfstoffen werden hierfür sogenannte Adjuvantien genutzt, Zusatzstoffe, die Zellen des angeborenen Immunsystems wie zum Beispiel Makrophagen anregen sollen. Bei mRNA-Impfstoffen fehlen diese klassischen Zusätze, und der Mechanismus, mit dem Abwehrzellen direkt nach der Impfung stimuliert werden, ist nicht bekannt. Hier setzt die Forschung der Arbeitsgruppe von Priv. Doz. Dr. Dr. Jan Rybniker an. „Wir konnten zeigen, dass die mRNA-Impfung im Blut zirkulierende Makrophagen sehr spezifisch über einen ganz bestimmten Signalweg anregt. Erst wenn diese Makrophagen mit dem Spike-Protein von SARS-CoV-2 in Kontakt kommen, erlaubt die Voraktivierung der Zellen die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe und somit die Aktivierung von Abwehrzellen des erworbenen Immunsystems“.

Diese Voraktivierung der Blutzellen stellt auch eine Art Schutzvorrichtung der Zellen dar, bei der erst im Spike-Protein produzierenden Gewebe eine Entzündung entsteht und eben nicht für längere Zeit im ganzen Körper. Diese Entzündungsreaktion erfolgt dann am ehesten lokal begrenzt im Lymphknoten, in den diese Blutzellen einwandern können, so Rybniker, Leiter des Forschungslabors der Infektiologie an der Uniklinik Köln und Letztautor der Veröffentlichung. Die in der Studie beobachtete, sehr spezifische Reaktion auf das Spike-Protein ist für Abwehrzellen des angeborenen Immunsystems ungewöhnlich. Verantwortlich hierfür sind Spike-Protein bindende Rezeptoren auf der Oberfläche der Makrophagen. Diese Rezeptoren aktivieren nach der Impfung das zentrale Kontrollprotein SYK, welches zahlreiche entzündungsfördernde Prozesse in den Abwehrzellen aktiviert. Interessanterweise waren die beobachteten Effekte erst nach der zweiten Impfung besonders stark ausgeprägt. Aber auch die dritte Impfung (Booster) konnte noch Monate nach der Grundimmunisierung die Makrophagen reaktivieren. Im Blut vorliegende Makrophagen haben jedoch eine sehr kurze Lebensdauer von nur wenigen Tagen. „Anscheinend führt die Grundimmunisierung auch zu einer Gedächtnisfunktion in diesen kurzlebigen Zellen. Diese wichtige Erkenntnis ist für die mRNA-Impfung neu. Der zugrundeliegende Mechanismus könnte ebenfalls zu der starken Schutzwirkung, die wir durch die Booster-Impfung erzielen, beitragen“, berichtet Dr. Sebastian Theobald, Postdoktorand an der Uniklinik Köln und Erstautor der Studie.

Der in der Studie beschriebene SYK-Signalweg und die vorgeschalteten Rezeptormoleküle gelten schon seit längerer Zeit als ein möglicher und attraktiver Mechanismus, mit dem im Rahmen von Impfungen Zellen des angeborenen Immunsystems stimuliert werden könnten. Diese Theorie kann nun für die mRNA-Impfung, die ein sehr gutes Sicherheitsprofil aufweist, bestätigt werden. Die Ergebnisse können jetzt genutzt werden, um auch bei zukünftigen Impfungen ganz gezielt ähnliche immunitätsverstärkende Mechanismen zu aktivieren, zum Beispiel über entsprechende Adjuvantien. „mRNA basierte Therapien und Impfungen sind auf dem Vormarsch. Umso wichtiger ist es bereits jetzt, möglichst viele Informationen über die durch diese Medikamente ausgelösten Immunantworten zu entschlüsseln um deren Potential voll auszuschöpfen“ so Dr. Rybniker.

Interessanterweise scheint der SYK-Signalweg auch bei der schweren COVID-19 Erkrankung eine Rolle zu spielen. In einer früheren Studie konnte die Gruppe bereits ähnliche Einflüsse auf Blutzellen von COVID-19 Patienten nachweisen. Daher gilt SYK auch als ein möglicher therapeutischer Ansatzpunkt für immunmodulatorische Therapien bei schweren COVID-19-Infektionen. Klinische Studien mit entsprechenden Medikamenten werden bereits durchgeführt.

Diese vielschichtigen und aufwändigen Untersuchungen waren nur durch die Hilfe mehrerer Kooperationspartner möglich. „Unser Dank gilt daher allen Arbeitsgruppen und Forschern, die zum Erfolg der Studie beigetragen haben. Ganz besonders möchten wir uns bei den zahlreichen geimpften Personen bedanken, die uns ihr Blut für die Laborversuche zur Verfügung gestellt haben“, so Dr. Rybniker. Finanziert wurde die Studie unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Zudem wurde die Studie maßgeblich durch die Immunologie-Plattform COVIM unterstützt, einem Verbundprojekt zur Bestimmung und Nutzung von SARS-CoV-2 Immunität. COVIM ist Teil des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Das Netzwerk umfasst die gesamte deutsche Universitätsmedizin und fördert kooperative und strukturbildende Projekte, bei denen möglichst viele Universitätsklinika eingebunden sein sollen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Priv.-Doz. Dr. Dr. Jan Rybniker
Oberarzt – Klinik I für Innere Medizin
Onkologie, Hämatologie, Klinische Infektiologie, Klinische Immunologie, Hämostaseologie und internistische Intensivmedizin.
Uniklinik Köln
Center for Molecular Medicine Cologne (CMMC)
Robert-Koch-Str. 21 – 50931 Cologne – Germany
Head: Translational Research Unit – Infectious Diseases (TRU-ID)
www.tru-id.de
www.infektiologie-koeln.de

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KIT-Expertin zu aktuellem Thema: Kosten und Aufwand senken Corona-Testbereitschaft drastisch

Mit der bundesweiten Änderung der Coronavirus-Testverordnung gibt es seit dem 30. Juni 2022 keine kostenlosen „Bürgertests“ mehr. Diese können nur noch von sogenannten vulnerablen Gruppen in Anspruch genommen werden – zum Beispiel von Kleinkindern, Frauen zu Beginn der Schwangerschaft sowie Besucherinnen und Besuchern von Krankenhäusern und Pflegeheimen. Alle anderen müssen pro Test drei Euro bezahlen. Zudem werden Testkapazitäten abgebaut.

Für Nora Szech, Professorin für Politische Ökonomie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), ist das der falsche Weg: „Gerade in der jetzigen Sommerwelle stellt sich die Frage, ob der Zugang zu Tests nicht so einfach wie möglich sein sollte. Durch Preise und den Wegfall von Teststellen passiert aber genau das Gegenteil“, sagt sie.

Von welchen Faktoren sowohl die Corona-Testbereitschaft als auch die Impfbereitschaft bestimmt werden, hat Szech in einer großen, gemeinsam mit Professorin Marta Serra-Garcia von der Universität San Diego unternommenen Studie untersucht. Für die mehr als 2 000 Teilnehmenden spielte ein einfacher Zugang bei beiden Themen eine Schlüsselrolle: „Beim Testen ist ein direkter Zugang sogar noch wichtiger als bei der Impfbereitschaft“, sagt Szech. „Ist der Zugang quasi automatisch, liegt die Testbereitschaft fast 50 Prozent höher, als wenn man für den Zugang in Aktion treten muss.“

Wenn mit den Tests Kosten verbunden sind, schreckt dies zusätzlich ab: „Schon Preise um fünf Euro lassen die Testbereitschaft um mehr als 30 Prozent sinken.“ Die Verhaltensökonominnen beobachteten diesen Effekt für PCR-Tests. Bei den weniger aussagekräftigen Antigentests könnten die Effekte noch drastischer ausfallen: „Der Wert eines Antigentests liegt unter dem eines PCR-Tests. Sicherlich ist die Zahlungsbereitschaft für Antigentests noch geringer“, warnt Szech.

„Kosten und Aufwand sollten so klein wie möglich sein, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, fasst die Verhaltensökonomin eine Haupterkenntnis ihrer Studie – die kürzlich in der Fachzeitschrift Management Science veröffentlicht worden ist – zusammen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Für Interviewwünsche oder weitere Informationen stellt der Presseservice des KIT gerne den Kontakt zu der Expertin her.
Monika Landgraf Strategische Entwicklung und Kommunikation – Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

Bitte wenden Sie sich an Justus Hartlieb, Tel.: 0721 608-41155, justus.hartlieb@kit.edu, oder an das Sekretariat der Abteilung Gesamtkommunikation, Tel.: 0721 608-41105, presse@kit.edu.

https://idw-online.de/de/news798364

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Viruslast im Abwasser

Die hier veröffentlichten Daten basieren auf Informationen aus dem nationalen Abwassermonitoring des Bundes. Das nationale Abwassermonitoring der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein erfasst seit Januar 2022 in regelmässigen Zeitabständen die Viruslast von SARS-⁠CoV-⁠2 im Abwasser von 99 Abwasseraufbereitungsanlagen (ARAs).

Abwasserproben werden drei bis sechs Mal pro Woche von den Kläranlagen entnommen. Die absolute Viruslast (Genkopien/Tag) wird pro 100 000 Einwohner/innen angegeben. Ein Verdünnungsfaktor basierend auf dem Durchflussvolumen der Kläranlage wird berücksichtigt, beispielsweise bei Regenfällen. Die relative Viruslast ist der Anteil der gemessenen Viruslast (Genkopien/Liter) bezogen auf den historisch gemessenen Höchstwert. Der Anteil der relativen Viruslast wird berechnet, indem der Anteil der absoluten Viruslast durch den Anteil des historischen Höchstwerts der Viruslast geteilt wird. Die Wohnbevölkerung wird im jeweiligen Einzugsgebiet der Abwasseraufbereitungsanlage (ARAs) ermittelt.

Detaillierte Informationen zur Messmethodik und Terminologie sind auf der Website von Eawag ersichtlich.
https://www.eawag.ch/de/abteilung/sww/projekte/sars-cov2-im-abwasser

https://www.covid19.admin.ch/de/epidemiologic/waste-water

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Corona-Trendwende? In der ersten Abwasseranlage ist die Sommerwelle auf dem Rückzug

Verliert BA.5 bereits an Kraft? Zumindest in der Kläranlage Werdhölzli Zürich ist die Omikron-Variante auf dem Rückzug. Was das bedeuten könnte. Mehr:

https://www.watson.ch/schweiz/coronavirus/437258501-in-der-ersten-abwasseranlage-ist-die-sommerwelle-auf-dem-rueckzug

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Neue Abwasserproben zeigen, wie gross die Corona-Welle diesen Sommer wirklich ist

Weil nur noch wenige Infizierte sich testen lassen, sind die herkömmlichen Corona-Daten ungenau. Der Bund sucht nun in hundert Kläranlagen nach dem Virus. Mehr:

https://www.watson.ch/schweiz/coronavirus/819779153-abwasserproben-so-gross-ist-die-corona-welle-diesen-sommer-wirklich

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Pilotprojekt in Saarbrücken: Abwasser-Proben: Zahl der Corona-Kranken im Saarland wohl deutlich höher

Sind Abwasser-Proben das lange erhoffte verlässliche Instrument im Kampf gegen das Virus? Deutschlands Amtsärzte fordern, dass …Mehr:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken-zahl-der-corona-infizierten-im-saarland-wohl-deutlich-hoeher_aid-72440273

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Pilotprojekt: Mit Abwasseranalysen Corona-Wellen vorhersagen

Mit Hilfe von Abwasser den Verlauf der Corona-Pandemie frühzeitig erkennen – noch nicht viele Kommunen haben sich auf diesen Weg gemacht. Drei Vorreiter-Städte liegen in Rheinland-Pfalz.

Mehrere Städte in Rheinland-Pfalz haben bereits Erfahrungen mit dem Nachweis des Coronavirus im Abwasser …mehr:

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/rheinland-pfalz-saarland/wissenschaft-pilotprojekt–mit-abwasseranalysen-corona-wellen-vorhersagen-32525638.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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Neue Omikron-Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 werden schlechter durch Antikörper gehemmt

Infektionen mit den „alten“ Omikron-Untervarianten BA.1 und BA.2 schützen kaum vor der für die Sommerwelle verantwortlichen SARS-CoV-2-Untervariante BA.5

Die Omikron Untervarianten BA.1 und BA.2 des SARS-CoV-2 haben die COVID-19 Pandemie im Frühjahr 2022 dominiert. In vielen Ländern werden diese Viren nun durch neue Untervarianten verdrängt. In Deutschland breitet sich derzeit die Untervariante BA.5 stark aus und führt zu einem Anstieg der Fallzahlen. Bislang war es jedoch noch unklar, ob die Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 die vorherrschenden Varianten aufgrund einer gesteigerten Übertragbarkeit verdrängen oder ob sie möglicherweise weniger gut durch Antikörper gehemmt werden. Eine Studie von Forschenden des Deutschen Primatenzentrums (DPZ) – Leibniz-Institut für Primatenforschung, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zeigt, dass die meisten therapeutischen Antikörper die Omikron Untervarianten BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 nur schwach oder gar nicht hemmen. Lediglich der Antikörper Bebtelovimab blockierte alle getesteten Varianten mit hoher Effizienz. Außerdem zeigt die Studie, dass die Omikron Untervarianten BA.2.12.1 und insbesondere BA.4 und BA.5 schlechter als ihre Vorgänger BA.1 und BA.2 durch Antikörper gehemmt werden, die nach einer Impfung oder einer Impfung gefolgt von einer Infektion gebildet wurden. Somit handelt es sich bei BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 um Immunflucht-Varianten. Eine durchlaufene Infektion mit „alten“ Omikron Untervarianten verleiht nur einen eingeschränkten Schutz gegen eine Infektion mit „neuen“ Untervarianten (The Lancet Infectious Diseases).

SARS-CoV-2 Varianten entstehen, weil das Virus bei seiner Vermehrung Fehler macht. Diese Fehler führen zu Mutationen, die die viralen Proteine verändern, einschließlich des Oberflächenproteins Spike, das den zentralen Angriffspunkt für die Antikörperantwort darstellt. Führen diese Mutationen zu einer schlechteren Bindung von Antikörpern an das Spike-Protein, können sich diese Varianten auch in Bevölkerungen ausbreiten, die infolge von Impfung oder Impfung und zurückliegender Infektion bereits immunisiert wurden.

Die Infektionsbiolog*innen am Deutschen Primatenzentrum haben sich auf die Analyse der Hemmung von SARS-CoV-2 durch Antikörper spezialisiert. Zusammen mit Forschenden von der Medizinischen Hochschule Hannover und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben sie untersucht, wie die neuen SARS-CoV-2 Omikron-Untervarianten durch Antikörper gehemmt werden. BA.2.12.1 und BA.4/BA.5 – das Spike-Protein dieser Varianten ist identisch – sind in vielen Ländern auf dem Vormarsch und BA.5 ist wesentlich für den Anstieg an Infektionen in Deutschland verantwortlich.
Das Team um Prerna Arora, Markus Hoffmann und Stefan Pöhlmann fand heraus, dass von zehn Antikörpern, die für die COVID-19 Therapie entwickelt wurden, nur zwei die Infektion mit BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 zumindest teilweise hemmten und dass lediglich ein Antikörper, Bebtelovimab (LY-CoV1404), die Infektion mit allen Omikron-Untervarianten wirksam blockierte. „Diese Ergebnisse bestätigen einen Trend, der sich bereits in unseren früheren Studien gezeigt hat: Omikron-Untervarianten werden durch die meisten therapeutischen Antikörper nicht gut gehemmt und die wenigen Antikörper, die gute Hemmung zeigen, sind häufig gegen eine Untervariante aktiv, aber nicht gegen eine andere. Es ist daher wichtig, dass zeitnah neue Antiköper für die Therapie entwickelt werden, um für zukünftige Varianten gut gerüstet zu sein“, so Prerna Arora, Erstautorin der Studie.

Antikörper von ungeimpften Personen, die sich im Frühjahr mit den Omikron-Untervarianten BA.1 oder BA.2 infiziert hatten blockierten zwar auch BA.2.12.1, waren aber gegen BA.4 und BA.5 kaum aktiv. Es ist daher davon auszugehen, dass eine durchgemachte Infektion mit BA.1 oder BA.2 nur einen geringen Schutz vor einer nachfolgenden Infektion mit BA.4 oder BA.5 bietet. Die Antikörperantwort nach einer Grundimmunisierung und Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer hemmte alle Omikron Untervarianten, allerdings war die Hemmung deutlich geringer als die des Ursprungsvirus, das sich zu Beginn der Pandemie ausgebreitet hat. Zudem zeigte sich, dass BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 weniger effizient gehemmt wurden als BA.1 und BA.2. Ähnliche Ergebnisse wurden auch für Antikörper erhalten, die nach Impfung und anschließender Durchbruchinfektion gebildet wurden. Auch wenn diese sogenannte Hybrid-Immunität zu einer besonders starken Hemmung aller getesteten Varianten führte, war die Hemmung von BA.2.12.1, BA.4 und BA.5 deutlich reduziert.

„BA.2.12.1 sowie insbesondere BA.4 und BA.5 sind Antikörperfluchtvarianten. Die Impfung wird dennoch vor einem schweren Verlauf schützen, der Schutz wird jedoch wahrscheinlich etwas geringer ausfallen als bei den vorher zirkulierenden Varianten“, schließt Markus Hoffmann, Letztautor der Studie. „Unsere zukünftigen Studien müssen zeigen, ob BA.2.12.1 und BA.4 und BA.5 nicht nur schlechter durch Antikörper gehemmt werden, sondern auch Lungenzellen besser infizieren. Wenn das der Fall sein sollte, ist ein Anstieg der Hospitalisierungen nicht auszuschließen. Allerdings wurde ein solcher Effekt zumindest in Südafrika, wo BA.4 und BA.5 zuerst nachgewiesen wurden, bislang noch nicht beobachtet“, sagt Stefan Pöhlmann, der die Studie gemeinsam mit Markus Hoffman geleitet hat.

Originalpublikation
Augmented neutralisation resistance of emerging omicron subvariants BA.2.12.1, BA.4, and BA.5. P. Arora, A. Kempf, I. Nehlmeier, S. R. Schulz, A. Cossmann, M. V. Stankov, H.-M. Jäck, G. M. N. Behrens, S. Pöhlmann, M. Hoffmann (2022). The Lancet Infectious Diseases.

DOI: https://doi.org/10.1016/S1473-3099(22)00422-4

https://idw-online.de/de/news797707

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Bundesarbeitsgericht: Arbeitgeber dürfen PCR-Tests anordnen

Arbeitgeber dürfen in Zeiten von Corona die Durchführung von PCR-Tests anordnen. Diese Grundsatzentscheidung zum betrieblichen Gesundheitsschutz traf das Bundesarbeitsgericht am 1. Juni 2022. Es gab damit der Bayerischen Staatsoper Recht, die in ihrem Hygienekonzept eine PCR-Testpflicht vorgesehen hatte. Die klagende Flötistin, die die Tests verweigert hatte und daraufhin unbezahlt freigestellt worden war, unterlag damit auch letztinstanzlich vor Gericht. Arbeitsrechtler Prof. Dr. Michael Fuhlrott, Professor an der Hochschule Fresenius in Hamburg, ordnet die Entscheidung ein.
Link Deutsch: https://idw-online.de/de/news794852

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Corona: Proben aus Kläranlagen

Analysen zeigen, wie hoch Covid-Welle wirklich ist
Dass die derzeitige Corona-Welle immer mehr ansteigt, zeigen die täglichen Neuinfektionszahlen (heute waren es 8933). Doch die Welle ist laut Abwasseranalysen viel größer, als die Fallzahlen wiedergeben. Die Daten über die Virenbelastung von Proben aus 108 Kläranlagen…mehr:

https://www.krone.at/2742387

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Abwasser zeigt höhere Corona-Belastung

Beim sogenannten Corona-Abwassermonitoring, einem Pilotprojekt in Neustadt an der Weinstraße, haben die Behörden in den letzten Wochen eine Zunahme der Belastung mit Coronaviren in der Kläranlage festgestellt. Neustadt ist in dem bundesweiten Projekt eine von 20 ausgewählten Städten. Das im April 2021 gestartete Corona-Frühwarnsystem ist weiterhin im Aufbau, sagte der Koordinator im Eigenbetrieb Stadtentsorgung in Neustadt. Jede zweite Woche werde die Corona-Virus-Belastung im Neustadter Abwasser gemessen. Mehr:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/mehr-coronaviren-in-der-klaeranlage-100.html

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Hunde können Long-Covid-Patienten erkennen

Ein Forschungsteam unter der Leitung der Stiftung Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) veröffentlichte heute eine Pilotstudie über SARS-CoV-2-Spürhunde in der Fachzeitschrift Frontiers in Medicine. Die Studie zeigt, dass Hunde, die zuvor mit Proben von SARS-CoV-2-infizierter Personen trainiert wurden und diese mit hoher Genauigkeit anzeigen, auch Proben von Post-COVID-19-Patienten erkennen. Die Hunde riechen nicht die Viren selbst, sondern flüchtige organische Verbindungen, die bei einer Virusinfektion durch Stoffwechselvorgänge entstehen. Dies könnte auf eine persistierende Infektion oder andere langandauernde metabolische Veränderungen bei Post-COVID-19 Patienten hindeuten.

Bei einer wachsenden Zahl von COVID-19-Patienten treten Monate nach ihrer akuten SARS-CoV-2-Infektion Folgeschäden mit Langzeitsymptomen („Long-COVID“) auf. Frühere Forschungen haben bereits gezeigt, dass Hunde in der Lage sind, eine akute SARS-CoV-2-Infektion zu erkennen. Noch nicht bekannt war, ob Hunde auch Proben von Patienten mit Long-COVID anzeigen. In der aktuellen Studie wurden Hunde verwendet, die zuvor darauf trainiert wurden Proben von akuten COVID-19-Patienten zu erkennen. In zwei Testszenarien wurden die Hunde mit Proben von Post-COVID19-Patienten konfrontiert. Wenn ihnen die Post-COVID-19 Proben im Vergleich zu Negativkontrollproben gesunder Personen präsentiert wurden, zeigten sie diese mit hoher Sensitivität an. Dagegen zeigten die Hunde Vergleichsproben von akuten COVID-19-Patienten eher als positiv an als Post-COVID-19 Proben. Im Testszenario I (akute SARS-CoV-2 Proben versus Post-COVID-19 Proben) erreichten Hunde für die akute SARS-CoV-2-Infektion eine mittlere Sensitivität von 86,7 Prozent (Zuverlässigkeit Erkrankte als positiv zu erkennen) und eine Spezifität (Zuverlässigkeit Gesunde als negativ zu erkennen) von 95,8 Prozent. Wurden die Hunde für Szenario IIa mit Post-COVID-19 und negativen Kontrollproben konfrontiert, erreichten die Hunde für Long-COVID Proben eine mittlere Sensitivität von 94,4 Prozent und eine Spezifität von 96,1 Prozent. Im Vergleich dazu: Hunde, mit denen akute SARS-CoV-2 Proben mit negativen Kontrollproben verglichen (Szenario IIb) wurden, zeigten eine mittlere Sensitivität von 86,9 Prozent und eine Spezifität von 88,1 Prozent.

Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC) nach der Erstinfektion langfristig bei Post-COVID-19-Patienten vorhanden sind. VOC werden von SARS-CoV-2-infizierten Körperzellen im Verlauf dieser komplexen Krankheit freigesetzt. „Basierend auf diesen Ergebnissen denken wir, dass weitere Studien mit medizinischen Spürhunden zur Pathophysiologie von Long-COVID die Zusammensetzung und den zeitlichen Verlauf spezifischer VOC-Muster miteinschließen sollten“, sagt Professor Dr. Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere der TiHo.

Friederike Twele, PhD, Tierärztin und Neurowissenschaftlerin an der TiHo, sagt: „Diese Studie ist ein weiterer Beweis für das Potenzial, dass Spürhunde bei der Untersuchung der Pathophysiologie von COVID-19 Patienten haben könnten. Es ist schwer vorstellbar, aber die Geruchserkennung von Hunden ist um drei Größenordnungen empfindlicher als die derzeit verfügbaren Geräte.“

Volk sagt: „Es ist bekannt, dass infektiöse Atemwegserkrankungen spezifische flüchtige organische Verbindungen freisetzen können. Unsere Studie zeigt, dass Hunde diese einzigartigen Muster flüchtiger organischer Verbindungen nicht nur bei akuten SARS-CoV-2-Infizierten erkennen können, sondern auch bei Post-Covid-19-Patienten.“

Dr. Claudia Schulz, Tierärztin und Virologin an der TiHo fügt hinzu: „Mich fasziniert an medizinischen Spürhunden, dass sie außergewöhnliche diagnostische Fähigkeiten besitzen. Neben akuten SARS-CoV-2 Infektionen können sie auch Post-COVID-19 Erkrankungen detektieren – nachdem herkömmliche Nachweissysteme, wie PCR und Antikörpertests keine Aussagen mehr über die Ursache einer Erkrankung treffen können. Post-COVID-Patienten stellen in der Regel kein Infektionsrisiko mehr dar, jedoch ermöglicht die Diagnose eine optimierte Behandlung der Patienten und eröffnet neue Möglichkeiten diese komplexe Viruserkrankung zukünftig besser verstehen zu können.“

Der Geruchssinn des Hundes
Seit Beginn der Domestizierung nutzt der Mensch die außergewöhnlichen Geruchsfähigkeiten von Hunden, um Beute zu jagen, aber auch, um sich selbst vor Raubtieren zu schützen. Heutzutage werden Hunde zunehmend auch im Bereich der medizinischen Forschung zur Geruchserkennung eingesetzt. Sie sind in der Lage, infektiöse und nicht-infektiöse Krankheiten wie verschiedene Krebsarten, Malaria, bakterielle und virale Infektionen zu erkennen (Jendrny et al., 2021). Der Geruchssinn des Hundes ist unübertroffen und mit dem Geruchssinn des Menschen nicht zu vergleichen. Hunde haben mehr als 1.000 Gene fürs Riechen, eine größere Nasenoberfläche, einen optimierten Luftstrom zum Riechen, 40-mal mehr Riechrezeptorzellen (200 bis 300 Millionen gegenüber 5 bis 8 Millionen beim Menschen) und ein zusätzliches Geruchssystem (vomeronasales Organ) um einige Beispiele zu nennen. Ein Exempel veranschaulicht die Geruchsfähigkeit von Hunden: Ein Hund ist in der Lage den Tropfen einer Flüssigkeit in 50.000.000 Litern Wasser, das entspricht 20 Schwimmbecken olympischer Größe, zu erkennen.

Projektpartner
Medizinische Hochschule Hannover
Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr, Koblenz
Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr, Ulmen

https://idw-online.de/de/news795684

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UKE-Wissenschaftler:innen: Weniger Todesfälle durch Omikron-Variante – Impfung wirkt

Im Verlauf der Pandemie sind einer Studie von Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge weniger Menschen an einer SARS-CoV-2-Infektion gestorben als noch zu Beginn. Vor allem nahm die Sterblichkeit bei Geimpften ohne Risikofaktoren deutlich ab; am Omikron-Subtyp verstarb im UKE kein Geimpfter ohne Risikofaktoren. Die Forschenden des Instituts für Rechtsmedizin und der Klinik für Intensivmedizin des UKE führen dies auf die Wirksamkeit der Impfung zurück. Inwieweit der Omikron-Subtyp selbst weniger tödlich ist, kann nicht bewertet werden.

Die Ergebnisse der Studie, die ausschließlich im UKE verstorbene Patient:innen eingeschlossen hat, haben die Forschenden im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.

„Geimpfte Personen ohne Risikofaktoren haben unserer Studie zufolge ein extrem niedriges Risiko für einen tödlichen Verlauf nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Erreger. Der Hauptanteil der Verstorbenen ist der Gruppe der noch Ungeimpften oder der Gruppe der Geimpften mit Risikofaktoren zuzuordnen. In unserer Erhebung waren dies beim Omikron-Subtyp überwiegend Patient:innen mit hämato-onkologischen oder autoimmunen Erkrankungen, also zum Beispiel Krebs- oder Rheumapatient:innen mit stark geschwächtem Immunsystem. Das Alter war hingegen kein bestimmender Faktor“, erklärt Prof. Dr. Benjamin Ondruschka, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des UKE.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die gute Wirksamkeit der zugelassenen COVID-19-Impfstoffe in Bezug auf ihre Fähigkeit, tödliche Verläufe zu verhindern. Sie zeigen aber auch, dass für Patient:innen mit Risikofaktoren weiterhin das Tragen eines Mund-Nasenschutzes, die Gabe monoklonaler Antikörper und der frühzeitige Einsatz antiviraler Substanzen einen wichtigen Bestandteil zur Reduktion der COVID-19-assoziierten Sterblichkeit darstellt“, sagt Prof. Dr. Dominic Wichmann aus der Klinik für Intensivmedizin des UKE.

In der Studie haben die Wissenschaftler:innen 227 Patient:innen eingeschlossen, die von März 2020 bis einschließlich April 2022 im UKE an beziehungsweise mit einer SARS-CoV-2-Infektion verstarben und bei denen eine Virus-Typisierung durchgeführt worden war. 117 Verstorbene waren mit dem Wildtyp von SARS-CoV-2 infiziert, 33 mit dem Alpha-, 38 mit dem Delta- und 39 mit dem Omikron-Subtyp. Die Rate der an einer SARS-CoV-2-Infektion verstorbenen Patient:innen betrug für die einzelnen Virus-Subtypen 85 Prozent (Wildtyp), 94 Prozent (Alpha), 82 Prozent (Delta) und 46 Prozent (Omikron). Hiervon waren bei den mit dem Delta-Subtyp infizierten 24 Prozent der Patient:innen geimpft beziehungsweise geboostert, von denen wiederum 16 Prozent einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung hatten. Bei den mit dem Omikron-Subtyp Infizierten betrug der Anteil der geimpften beziehungsweise geboosterten Verstorbenen 41 Prozent, von denen alle Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf aufwiesen.

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

https://idw-online.de/de/news797572

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Wien: Lokalaugenschein in der Kläranlage: Mit „CSI Abwasser“ auf Corona-Spurensuche

Wien will die Abwasseranalysen, die das Infektionsgeschehen zeigen, ausbauen und auf das Screening weiterer Viren ausweiten

Eine gefüllte Badewanne Trinkwasser verbraucht jeder Wiener und jede Wienerin täglich. 130 Liter pro Kopf und Tag, die für das Duschen, den Toilettengang, für das Kochen und Trinken draufgehen. Aus allen Ecken und Enden der Stadt fließt…mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000136199699/lokalaugenschein-in-der-klaeranlage-mit-csi-abwasser-auf-corona-spurensuche?ref=rss

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VADUZ/BENDERN/Liechtenstein: Sinken die Coronazahlen wirklich?

Zwar sinken die Coronafallzahlen, aber es lassen sich auch immer weniger Menschen testen. Abwasserproben aus der Kläranlage in Bendern zeigen: Das Infektionsgeschehen ist derzeit stabil. Mehr:

https://www.volksblatt.li/nachrichten/Liechtenstein/Vermischtes/vb/308571/sinken-die-coronazahlen-wirklich

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Covid-19: Wie die Sportintensität das Infektionsrisiko beeinflusst

Wie sich die Trainingsintensität auf den Ausstoß und die Konzentration von Aerosolpartikeln in der Atemluft konkret auswirkt, war bislang unklar. Mit einem neuen Versuchsaufbau zeigt ein Münchener Forschungsteam, dass die Aerosolemission bei hoher körperlicher Belastung exponentiell zunimmt – und damit beim Sport in Innenräumen auch das Ansteckungsrisiko für Infektionskrankheiten wie Corona steigt.

Bereits vor der Studie war bekannt, dass sich das Atemvolumen untrainierter Menschen von etwa fünf bis fünfzehn Litern pro Minute in der Ruhe auf über 100 Liter pro Minute beim Sport erhöht. Sehr gut trainierte Sportler erreichen sogar mehr als 200 Liter pro Minute. Bekannt war auch, dass sich häufig Menschen bei körperlicher Belastung in geschlossenen Räumen mit SARS-CoV-2-Viren angesteckt haben.

Bisher unklar war hingegen, wie sich die Intensität körperlicher Belastung auf die Konzentration von Aerosolpartikeln in der Atemluft sowie auf den konkreten Ausstoß von Aerosolpartikeln durch eine Person pro Minute und damit auch auf das potentielle Ansteckungsrisiko für Infektionskrankheiten wie SARS-CoV-2 auswirkt. Diese Informationen werden jedoch dringend benötigt, um zum Beispiel für den Schulsport, Hallenvereinssport, Fitnessstudios wie auch Diskotheken gezielte Schutzmaßnahmen bei schwerwiegenden Infektionswellen abzuleiten und möglicherweise Schließungen vermeiden zu können.

Neue Methodik liefert individuell messbare Aerosolwerte
Ein Team um Henning Wackerhage, Professor für Sportbiologie an der Technischen Universität München (TUM), und Prof. Christian J. Kähler, Leiter des Instituts für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr München, haben für diese Fragen eine neue Untersuchungsmethode entwickelt: In ihrem Versuchsaufbau wurden zunächst bereits vorhandene Aerosole aus der Umgebungsluft herausgefiltert. So gereinigt, wurde diese Luft über eine spezielle Mund-Nasen-Maske von den Probanden und Probandinnen während des folgenden Belastungstests auf dem Ergometer eingeatmet. Die Intensität der Belastung wurde hierbei stufenweise gesteigert, von der Ruhe bis zur körperlichen Erschöpfung. Die Maske war an ein sogenanntes Zwei-Wege-Ventil angeschlossen, wodurch nur die tatsächlich ausgeatmete Luft ausströmen kann. Die pro Minute emittierten Aerosolpartikel wurden anschließend gemessen und konnten unmittelbar mit der aktuellen Leistung der gesunden Probanden und Probandinnen im Alter von 18 bis 40 Jahren abgeglichen werden.

Moderate Aerosolemission bei mittlerer Trainingsintensität
So gelang es den Forschenden, erstmals zu untersuchen, wie viele Aerosolpartikel pro Minute von einer Person bei unterschiedlichen Belastungsintensitäten ausgestoßen werden. Das Ergebnis: Die Aerosolemission steigt bei Trainierenden im Durchschnitt bis zu einer Belastung von etwa zwei Watt pro Kilogramm Körpergewicht zunächst nur moderat, darüber jedoch exponentiell an. Wer also 75 Kilogramm wiegt, erreicht diese Grenze im Schnitt bei rund 150 Watt auf dem Ergometer. Dies entspricht einer mittelschweren Anstrengung für einen Freizeitsportler oder eine Freizeitsportlerin, etwa vergleichbar mit der Belastungsintensität bei moderatem Joggen.

Der Aerosolausstoß von gut trainierten Sportlerinnen und Sportlern war im Vergleich zu Untrainierten bei maximaler Anstrengung aufgrund ihres wesentlich größeren Atemvolumens pro Minute signifikant höher. Einen signifikanten Unterschied in der Partikelemission zwischen den Geschlechtern konnten die Forschenden nicht feststellen.

Bei hochintensivem Training sind Schutzmaßnahmen wichtig
Obwohl die Aerosol-Versuche nur indirekt auf die Intensität der Virenemission schließen lassen, liefert die Studie wichtige Anhaltspunkte für den Indoor-Sport, wenn bei einer Infektionswelle bei schlechter Immunisierung der Bevölkerung die Überlastung des Gesundheitssystems droht.

„Anhand unserer Versuchsergebnisse unterscheiden wir moderates Ausdauertraining mit einer Intensität von bis zu zwei Watt pro Kilogramm und Training mit hoher bis maximaler Intensität. Aufgrund der stark ansteigenden Aerosolemission bei hochintensiven Belastungen über diesem ersten Richtwert sind bei hoher Gefahr von Infektionen mit schweren Konsequenzen besondere Schutzmaßnahmen wichtig“, erklärt Studienleiter Wackerhage: „Im Idealfall wird ein derartiges Training nach draußen verlegt. Wenn dies nicht möglich ist, dann sollte zum Beispiel durch Tests sichergestellt werden, dass keine infizierten Personen im Raum sind, die Trainierenden sollten besonders Abstand halten und es sollte eine Klimaanlage mit hohem Luftumsatz arbeiten. Zudem reduzieren eine geringere Intensität und eine kürzere Trainingsdauer das Infektionsrisiko und fitte, jüngere Sportler können eventuell auch mit Mund-Nasenschutz trainieren.“ Bei moderaten Belastungen, wie leichtem bis mittelintensivem Ausdauertraining sei laut Wackerhage hingegen weniger Schutz erforderlich und das Infektionsrisiko könne durch Abstand und Klimaanlagen kontrolliert werden.

Das Forschungsteam vergleicht derzeit in weiteren Experimenten die Aerosolemission bei Kraft- und Ausdauertraining jeweils differenziert nach Alter und Körpermerkmalen der Probanden und Probandinnen.

Mehr Informationen:
Diese Forschungsarbeit wurde durch folgende Einrichtungen gefördert:
Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp)
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Henning Wackerhage
Technische Universität München
Professur für Sportbiologie
Tel.: +49 89 289 24480
E-Mail: henning.wackerhage@tum.de
https://www.sg.tum.de/en/exercisebiology/home/

Henrike Boden Corporate Communications Center
Technische Universität München

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Coronavirus: Bund lässt Abwasser überwachen – 16’606 Neuinfektionen gemeldet

(Zusammenfassung) – Neu wird in der Schweiz das Abwasser von mehr als 100 Kläranlagen auf Spuren des Coronavirus überwacht. Der Bund hat ein nationales Überwachungssystem aufgezogen, das rund 70 Prozent der Bevölkerung erfasst. Die Corona-Fälle sind innerhalb einer Woche weiter gesunken.

Das System soll laut einer Mitteilung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Dienstag helfen, die Virenlast und auch zirkulierende Varianten des neuen Coronavirus zeitnah zu beobachten. Auch wenn die Pandemie

https://www.cash.ch/news/politik/coronavirus-bund-laesst-abwasser-ueberwachen-16606-neuinfektionen-gemeldet-19540360

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COVID-19: Wie Impfung und frühere Infektionen auch gegen Omikron helfen

Benjamin Waschow Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Freiburg
Immunzellen gegen frühere Sars-CoV-2-Varianten erkennen auch Omikron gut und können so vor schwerer Krankheit schützen / Impfung kann Immunantwort auch nach einer Infektion verbessern / Studie in Nature Microbiology veröffentlicht

Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 hat weltweit eine weitere große Infektionswelle verursacht. Denn auch geimpfte Personen oder solche, die sich mit einer vorherigen Virusvariante infiziert hatten, können sich mit Omikron anstecken. Trotzdem sind schwere Verläufe relativ selten. Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg haben jetzt detailliert aufgeschlüsselt, wie der variantenübergreifende Schutz vor Infektion beziehungsweise schwerem Krankheitsverlauf entsteht. Ihre Ergebnisse haben die Forscher*innen am 28. April 2022 in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht.

„Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass Gedächtnis-T-Zellen, die nach Impfung oder Infektion mit einer früheren Sars-CoV-2-Variante gebildet wurden, auch die Omikron-Variante sehr gut erkennen und vor einem schweren Verlauf einer Infektion schützen können“, erklärt Ko-Studienleiterin Dr. Maike Hofmann, die in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg eine Forschungsgruppe leitet. An Hofmann wird nächste Woche der Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre Forschung übergeben. „Die Bindungsfähigkeit der Antikörper an die Omikron-Variante ist stark reduziert. Daher schützen sie auch nach einem Impf-Booster nur recht kurz vor einer Infektion mit der Omikron-Variante“, so Hofmann weiter.

Immunantwort unterscheidet sich bei Geimpften und Genesenen
Die Wissenschaftler*innen untersuchten auch mögliche Unterschiede der Immunantworten von Genesenen und Geimpften. „Beide Gruppen haben eine breite T-Zell-Antwort: Bei Genesenen erkennen die T-Zellen mehrere Virus-Eiweiße. Bei Geimpften richtet sich die Immunantwort im Wesentlichen gegen das Spike-Eiweiß, das ja aus dem mRNA-Impfstoff im Körper hergestellt wird und dann die Immunantwort hervorruft. Die T-Zell-Antwort gegen das Spike-Eiweiß ist bei Geimpften breiter und stärker als bei Genesenen“, berichtet Ko-Studienleiter Prof. Dr. Christoph Neumann-Haefelin, Leiter des Gerok-Leberzentrums am Universitätsklinikum Freiburg. „Werden Genesene geimpft, fallen die T-Zell-Antworten ebenfalls vielfältiger aus und somit steigt der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bei zukünftigen Infektionen“, so Neumann-Haefelin.

Zwei der Erstautoren dieser Arbeiten sind die beiden jungen wissenschaftlich tätigen Ärzt*innen Dr. Julia Lang-Meli und Dr. Hendrik Luxenburger. Sie werden unter anderem durch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte “Clinician Scientist” Programm IMM-PACT am Universitätsklinikum Freiburg unterstützt. Es erlaubt eine Freistellung von jungen Ärzt*innen für die Forschung. „Diese wichtigen Ergebnisse sind nur dank der engen Vernetzung von Klinik und Forschung möglich gewesen“, betont Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg.

„In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Immunantwort gegen SARS-CoV-2 oft auf die Bildung von Antikörpern reduziert. Die jetzt veröffentlichte Studie trägt wesentlich dazu bei, ein vollständigeres Bild des Immunschutzes im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 zu erhalten“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg.

https://idw-online.de/de/news792800

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Coronaviren auf Glas: Handelsübliche Spülmittel und manuelle Gläserspülgeräte entfernen Viren effektiv

Dr. Suzan Fiack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
BfR-Studie liefert Daten zur Stabilität von Coronaviren auf Glasoberflä-chen und ihrer Inaktivierung durch herkömmliche Spülverfahren

Ob zuhause, in der Kantine oder im Restaurant – immer wieder steht die Frage im Raum, ob das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 auch über Geschirr oder Trinkgläser übertragen werden kann. In der Regel werden Infektionen mit Coronaviren über Tröpfchen und Aerosole direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Auch wenn Schmierinfektionen nicht ausgeschlossen werden können, gibt es für die indirekte Übertragung des Virus durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen bislang keine belastbaren Belege. Dennoch nehmen Trinkgläser bei diesen Überlegungen eine besondere Stellung ein, da sie in direkten Kontakt mit dem Mund und der Mundhöhle kommen. Ein Forschungsprojekt des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) liefert nun neue Erkenntnisse. „Coronaviren sind auf Glas relativ stabil – das bestätigen unsere Untersuchungen. Eine ausreichende Reinigung von Trinkgläsern ist daher wichtig,“ so BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Unsere Daten zeigen, dass handelsübliche Spülmittel und manuelle Gläserspülgeräte Coronaviren effektiv von Trinkgläsern entfernen können.“

Die Studie wurde am 6. April 2022 in dem wissenschaftlichen Fachjournal Food Microbiology veröffentlicht:
https://doi.org/10.1016/j.fm.2022.104036

Für die Untersuchungen wurde das dem SARS-CoV-2 verwandte humane Coronavirus 229E, das beim Menschen zu milden Atemwegserkrankungen führen kann und oft als Modellvirus für humane Coronaviren eingesetzt wird, verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass Coronaviren nach dem Trocknen auf Glas für Tage bis Wochen infektiös bleiben können. Dabei hat die Lichteinwirkung einen großen Einfluss. Bei Lagerung bei Tageslicht konnten infektiöse Coronaviren bis zu sieben Tage und bei Dunkelheit bis zu 21 Tage nachgewiesen werden. Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Die Untersuchungen des BfR zeigten, dass die meisten handelsüblichen Spülmittel Coronaviren in Spülwasser mit einer Temperatur von 23 Grad Celsius innerhalb von 15 Sekunden ausreichend inaktivieren. Lediglich bei einem Spülmittel mit einem geringeren Gesamtgehalt an Tensiden war dafür eine höhere Temperatur von 43 Grad Celsius und eine längere Einwirkzeit von 60 Sekunden nötig. Mit einem manuellen Gläserspülgerät nach DIN 6653-3 konnten Coronaviren auch bei der Verwendung kalten Wassers effektiv von den Gläsern entfernt werden.

Die Ergebnisse der BfR-Studie zeigen, dass sich sowohl beim Handspülen als auch bei der Nutzung manueller Gläserspülgeräte Coronaviren ausreichend von Trinkgläsern entfernen lassen. Voraussetzung hierfür ist die ordnungsgemäße Durchführung des Spülens, die unter anderem einen ausreichend häufigen Wasserwechsel, die Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Spülmittelkonzentrationen und eine ausreichende manuelle Schmutzbeseitigung beinhaltet.

Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

https://idw-online.de/de/news792928

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Immer mehr Abwassermessstellen kommen in orangen Corona-Bereich

Von österreichweit 120 beobachteten Kläranlagen sind mittlerweile bereits 24 im orangen Corona-Bereich. Vor einer Woche waren nur drei Anlagen nicht rot eingestuft.

Die Corona-Situation in Österreich bessert sich stetig: Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiterhin deutlich und dürfte bei fortschreitendem Trend in wenigen Tagen bereits die Marke von 1.000 unterschreiten. Auch im österreichweiten Abwasser-Monitoring setzt sich die erfreuliche Tendenz nach unten fort. Ähnlich wie bei der Corona-Ampel wird auch hier versucht, die gemessene Virenkonzentration…mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000134797146/immer-mehr-abwassermessstellen-kommen-in-orangen-corona-bereich?ref=rss

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Bundesweites Pilotprojekt zum Nachweis von Corona-Viren im Abwasser

Ob und gegebenenfalls wie in Deutsch­land ein abwasserbasiertes COVID- 19-Frühwarnsystem umgesetzt werden kann, will der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte Projekt­verbund „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ (ESI-CorA) prüfen. Mehrere Tage bevor die ersten Krankheitssymptome auftreten, sind Corona-Viren bereits im Abwasser nachweisbar. Dies bietet die Möglichkeit, die Fallzahlen schneller erheben, das In­fektionsgeschehen präziser abbilden so­wie neue Varianten des Virus und deren Verbreitung früher erkennen zu können.

In das im Februar gestartete und ein Jahr laufende Pilotprojekt steigen suk­zessive bundesweit 20 Standorte ein. An diesen werden zweimal pro Woche und über einen Zeitraum von jeweils 24 Stun­den Mischwasserproben aus dem Zulauf der Kläranlagen entnommen, aufbereitet und mittels eines PCR-Tests analysiert. Anschließend sollen die Ergebnisse mit den Pandemiedaten der örtlichen Ge­sundheitsämter verknüpft werden und nach Möglichkeit in die pandemische La­gebeurteilung einfließen.

Im Projekt wollen die Forschenden nun analysieren, welche Methoden sich für ein flächendeckendes Monitoring eig­nen könnten und welche Daten hierfür erhoben werden müssen, um Corona-Viren im komplex zusammengesetzten Abwasser nachweisen zu können. Dies zeigt sich aktuell bei der Erfassung der Omikron-Variante, deren Virenfragmente vorwiegend über die oberen Atemwege ausgeschieden werden und im Vergleich zur Delta-Variante nur zu einem Drittel ins Abwasser gelangen. Eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftle­rinnen und Wissenschaftler ist es deswe­gen, die Qualität der Probenentnahme, der Laboranalyse und der Datenauswer­tung weiter zu verbessern.

Am Ende der Pilotphase steht die Ent­scheidung, ob für Deutschland ein flä­chendeckendes Abwassermonitoring oder eher ein repräsentatives Monitoring empfohlen werden soll. Ein solches flä­chendeckendes Frühwarnsystem für SARS-CoV-2, das sich perspektivisch auch für andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Polio oder Grippeviren eig­nen würde, ist bereits in den Niederlan­den, Kanada und Australien im Einsatz.

Der Projektträger Karlsruhe (PTKA) am KIT koordiniert das Projekt, Partner sind neben dem KIT die TU Darmstadt, das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut. Ein Steuerungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern und Verbänden soll nach Ende des Pilotierungsvorhabens im Feb­ruar 2023 über die Verstetigung der Er­gebnisse entscheiden. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 3,7 Millionen Euro.

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Corona-Abwassermonitoring wird EU-weit derzeit in rund 1.370 Kläranlagen betrieben

In der EU wird das Abwasser in derzeit rund 1.370 Kläranlagen regelmäßig auf Covid-19 überprüft. Das hat die Europäische Kommission mitgeteilt. Vor einem Jahr hatte sie an die EU-Mitgliedstaaten die Empfehlung ausgesprochen, ein Corona-Abwassermonitoring einzurichten…mehr:

https://www.euwid-wasser.de/news/politik/corona-abwassermonitoring-wird-eu-weit-derzeit-in-rund-1370-klaeranlagen-betrieben-280322/

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Coronavirus-Trends: Antworten aus dem Wasser

18 Monate Erfahrung
Je weniger getestet wird, desto größer ist die Bedeutung der Abwasser-Analysen in den Kläranlagen. Da liegt Österreich dank 18 Monaten Erfahrung im europäischen Spitzenfeld.

Sätze, die man in der Pandemie nur selten hört: „Wir waren selbst überrascht, dass es so gut funktioniert.“ Sagt Andreas Bergthaler, Experte für Entzündungsprozesse und Reaktionen des Immunsystems…mehr:

https://www.krone.at/2665131

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CoV: Große Ausfälle bei Spitalspersonal

Anhaltend hoch bleibt die Zahl der CoV-Neuinfektionen und das zeigt sich mittlerweile auch in den Krankenhäusern. Probleme machen vor allem die Ausfälle beim Personal. Eine Trendwende ist nicht zu erwarten, sieht man sich die Abwasseranalysen aus den Kläranlagen an.

In den Spitälern der KABEG gibt es beim Personal Ausfälle bis zu 18 Prozent. Das betrifft …mehr:

https://kaernten.orf.at/stories/3148497/

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Abwasserdaten in Augsburg zeigen: Corona-Inzidenz könnte steigen

Im Rahmen einer Pilotstudie wird die Virenkonzentration im Abwasser gemessen. Damit wird auch eine Dunkelziffer von Corona-Infizierten erfasst.

 Bei der Beurteilung der Infektionslage setzt das Gesundheitsamt auch auf Daten aus dem Augsburger Abwasser. Die dortige Virenkonzentration weist aktuell laut Stadt auf steigende Inzidenzzahlen in den kommenden Tagen hin. Die Abwasseranalysen erfolgen im Rahmen einer Pilotstudie, welche in Deutschland an ausgewählten Standorten umgesetzt und durch den Bund gefördert wird. In Augsburg läuft das Projekt mit der TU München seit August 2020. Am Sonntag lag der Inzidenzwert in Augsburg bei 1862,9. Die Tendenz zeigt seit einigen Tagen nach oben. Laut Stadtentwässerung lasse sich die Infektionslage inzwischen „recht gut“ über das Abwassermonitoring abbilden. „Dabei zeigen die Zahlen aus den …

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/augsburg-abwasserdaten-zeigen-corona-inzidenz-koennte-steigen-id62093601.html

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Rostock Corona-Nachweis im Abwasser: Erste Proben entnommen

In Rostock hat ein Pilotprojekt zum Nachweis des Coronavirus im Abwasser begonnen. In dieser Woche seien die ersten Proben in der Kläranlage der Hansestadt entnommen worden, teilte die Nordwasser GmbH am Donnerstag mit. Rostock ist einer von 20 Orten bundesweit, wo Proben genommen werden. Ziel des Projekts ist es, frühzeitig Trends …mehr:

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/rostock-corona-nachweis-im-abwasser–erste-proben-entnommen-31728630.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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Omikron-Subtyp BA.2 verbreitet sich weiter

Der Omikron-Subtyp BA.2 verbreitet sich immer mehr in Vorarlberg. Das zeigen aktuelle Analysen des Abwassers. In sechs Vorarlberger Kläranlagen wird das Abwasser regelmäßig auf Virenpartikel untersucht.

https://vorarlberg.orf.at/stories/3148123/

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Bundesweites Pilotprojekt zum Corona-Nachweis im Abwasser

KIT koordiniert Verbund, der ein abwasserbasiertes COVID-19-Frühwarnsystem testet
Amadeus Bramsiepe, KIT

Das Abwassermonitoring könnte künftig dazu beitragen, die Verbreitung von Virusvarianten und Mutationen schneller zu erkennen. Ins Pilotprojekt steigen sukzessive 20 Standorte ein.
Mehrere Tage bevor die ersten Krankheitssymptome auftreten, sind Coronaviren bereits im Abwasser nachweisbar. Dies bietet die Möglichkeit, die Fallzahlen schneller erheben, das Infektionsgeschehen präziser abbilden sowie neue COVID-19-Varianten und deren Verbreitung früher erkennen zu können. Der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte Projektverbund „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ will diese Potenziale heben und prüfen, ob und gegebenenfalls wie in Deutschland ein abwasserbasiertes COVID-19-Frühwarnsystem umgesetzt werden kann. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 3,7 Millionen Euro.
 
„Dieses ressortübergreifende Forschungsvorhaben bietet die Chance, das wissenschaftliche Know-how und bisherige Erfahrungen im Abwassermonitoring deutschlandweit zu bündeln und bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie systematisch zu nutzen“, sagt Dr. Verena Höckele, Projektkoordinatorin beim Projektträger Karlsruhe (PTKA) am KIT.

In das im Februar gestartete und ein Jahr laufende Pilotprojekt steigen sukzessive bundesweit 20 Standorte ein. An diesen werden zweimal pro Woche und über einen Zeitraum von jeweils 24 Stunden Mischwasserproben aus dem Zulauf der Kläranlagen entnommen, aufbereitet und mittels eines PCR-Tests analysiert. Anschließend sollen die Ergebnisse mit den Pandemiedaten der örtlichen Gesundheitsämter verknüpft werden und nach Möglichkeit in die pandemische Lagebeurteilung einfließen.

Virusvarianten mit Abwassermonitoring schneller erkennen
„Das Verfahren, die Häufigkeit und Dynamik von SARS-CoV-2 Viren über das kommunale Abwasser zu bestimmen, wurde in Deutschland bereits im Zuge einzelner Forschungsprojekte erfolgreich erprobt“, so Professor Harald Horn, Leiter des Bereichs Wasserchemie und Wassertechnologie am Engler-Bunte-Institut des KIT. Es könne nicht nur dazu beitragen, die Dunkelziffer von Infizierten besser abzuschätzen, sondern auch die Verbreitung von Varianten und Mutationen schneller zu erkennen als es durch die Testung einzelner Personen möglich sei, ist Horn überzeugt.

Im Projekt wollen die Forschenden nun auf der Basis vergleichbarer Ergebnisse analysieren, welche Methoden sich für ein flächendeckendes Monitoring eignen könnten und welche Daten hierfür erhoben werden müssen, um Coronaviren im komplex zusammengesetzten Abwasser nachweisen zu können. Dies zeigt sich aktuell bei der Erfassung der Omikron-Variante, deren Virenfragmente vorwiegend über die oberen Atemwege ausgeschieden werden und im Vergleich zur Delta-Variante nur zu einem Drittel ins Abwasser gelangen. Eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es deswegen, die Qualität der Probenentnahme, der Laboranalyse und der Datenauswertung weiter zu verbessern.

Am Ende der Pilotphase steht die Entscheidung, ob für Deutschland ein flächendeckendes Abwassermonitoring oder eher ein repräsentatives Monitoring empfohlen werden soll. Ein solches flächendeckendes Frühwarnsystem gegen COVID-19, das sich perspektivisch auch für andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Polio oder Grippeviren eignen würde, ist bereits in den Niederlanden, Kanada und Australien im Einsatz.

ESI-CorA: Förderung und Projektpartner
Das Projekt „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ (ESI-CorA)
fördert die Europäische Union im Rahmen des Soforthilfeinstruments ESI (Emergency Support Instrument) mit rund 3,7 Millionen Euro. Initiiert wurde es vom Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Der Projektträger Karlsruhe (PTKA) am KIT koordiniert das Projekt, Partner sind neben dem KIT die Technische Universität Darmstadt, das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut. Ein Steuerungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern und Verbänden soll nach Ende des Pilotierungsvorhabens im Februar 2023 über die Verstetigung der Ergebnisse entscheiden.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 23 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

https://www.kit.edu/kit/pi_2022_015_bundesweites-pilotprojekt-zum-corona-nachweis-im-abwasser.php

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Neuer Omikron-Subtyp auf dem Vormarsch

Ähnlich wie zuvor in Dänemark breitet sich in Berlin ein weiterer Subtyp der Omikron-Variante aus: BA.2. Das ergab die Auswertung von Abwasserproben am MDC in Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Berliner Labor der amedes-Gruppe. Durch BA.2 könnte sich die derzeitige Corona-Welle verlängern.

Das Coronavirus mutiert ständig. Nach Alpha und Beta kam Delta, auch Gamma, Lambda, Epsilon und Iota kursieren in Teilen der Welt. Seit Omikron auf den Plan getreten ist, ist Delta in Deutschland fast vollständig verschwunden. Von Omikron sind zwei Subtypen bekannt, BA.1 und BA.2. In Berlin dominiert bislang BA.1. Doch Wissenschaftler*innen des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), der Berliner Wasserbetriebe (BWB) und des Laborunternehmens amedes konnten nun im Berliner Abwasser die Omikron-Untervariante BA.2 nachweisen: Anfang Januar war der Anteil kaum sichtbar, doch bereits am 13. Januar ungefähr machte BA.2 sechs und am 20. Januar ungefähr zwölf Prozent aus. Er wächst also schnell an.

Die beiden Subtypen unterscheiden sich in etwa 20 Mutationen voneinander. In Dänemark und in Südafrika hat BA.2 den Subtyp BA.1 nahezu verdrängt, in Großbritannien nimmt der Anteil von BA.2 seit Anfang Januar ebenfalls schnell zu. Eine Untersuchung dänischer Forscher*innen zeigt, dass BA.2 sich offenbar noch schneller verbreitet als BA.1. „Es ist möglich, dass BA.2 die derzeitige Omikron-Welle etwas verlängert“, sagt der MDC-Molekularbiologe Dr. Emanuel Wyler aus der Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und Posttranscriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler. „Die bisherigen Daten aus Großbritannien und Dänemark deuten aber eher darauf hin, dass bezüglich Krankheitsschwere und Wirkung der Impfung BA.1 und BA.2 vergleichbar sind.“

Computer-Tool sagt voraus, ob Inzidenz zu- oder abnimmt
Bei ihrer Vorhersage stützen sich die MDC-Wissenschaftler*innen auf ein computergestütztes Tool, das Vic-Fabienne Schumann und Dr. Rafael Cuadrat von der Technologie-Plattform „Bioinformatics and Omics Data Science“ von Dr. Altuna Akalin am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC zusammen mit Kolleg*innen entwickelt haben. Mit „PiGx SARS-CoV-2“ können sie die Ausbreitung von SARS-CoV-2 sowie die Häufigkeit von Mutationen oder Virusvarianten aufdecken. Es funktioniert unabhängig von der Anzahl der Coronatests und den Krankheitsverläufen.
Ihre Ergebnisse decken sich mit denen der Berliner Wasserbetriebe, die in Kooperation mit dem Berliner Labor der amedes-Gruppe unter der Leitung von Dr. Martin Meixner ein eigenes Nachweis-Modell inklusive der Sequenzierung der Virusvarianten sowie eine App für die Visualisierung der Daten entwickelt haben. MDC und die Berliner Wasserbetriebe teilen sich die Arbeit auf: Während der Fokus der Wasserbetriebe auf der schnellen Bestimmung und Übermittlung der Viruslast liegt, analysiert das MDC vorrangig Untertypen und Mutationen.

Seit mehr als einem Jahr suchen die Forschenden im Berliner Abwasser nach dem Erbgut des Coronavirus. Einmal wöchentlich bereiten die Berliner Wasserbetriebe, die aktuell eine eigene Virus-Sequenzierung in ihrem Labor einrichten, Abwasserproben auf und senden diese ans BIMSB sowie an amedes. Die Wissenschaftler*innen reichern die Viruspartikel an und vervielfältigten das Virus-Erbgut mithilfe der PCR. In einem nächsten Schritt können sie mit Hochdurchsatz-Sequenzierungen sehen, welchen Anteil die einzelnen Virusvarianten unter den gefundenen Coronaviren ausmachen. Für die Abwasser-Sequenzierung am BIMSB ist insbesondere die Arbeitsgruppe von Markus Landthaler sowie die Genomik-Plattform unter der Leitung von Dr. Janine Altmüller verantwortlich.

Werden Proben aus dem Hals-Rachenraum sequenziert, wird bislang nicht zwischen Virusvarianten unterschieden. Abwasseranalysen machen das leichter: „Für ein aussagekräftiges Ergebnis über die Verbreitung neuer Virusvarianten müssen deutlich weniger Proben untersucht werden als bei der Analyse von Nasen-Rachenabstrichen“, sagt Markus Landthaler. „Außerdem können sie zur Frühwarnung dienen, da sie mit einigen Tagen Vorsprung zeigen, welche Variante im Umlauf ist. Die Daten zu BA.2 zeigen, wie empfindlich und effizient das Abwasser-Monitoring ist beim Bestimmen von Krankheitserregern. Das ist auch über SARS-CoV-2 hinaus von Bedeutung.“

Untersuchungen des Abwassers sind in Deutschland noch nicht als Teil eines Corona-Frühwarnsystems etabliert – weder für bekannte noch für ganz neue Virusvarianten. Das könnte sich jetzt ändern: Berlin ist einer von 20 Pilotstandorten im Abwasser-Monitoring-Programm, das die Bundesministerien für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), für Gesundheit (BMG) sowie für Bildung und Forschung (BMBF) mithilfe von EU-Mitteln fördern. Projektpartner sind die Berliner Wasserbetriebe und das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Ziel ist ein nationales Abwasserüberwachungssystem. Es soll Daten über SARS-CoV-2 und insbesondere seine Varianten im Abwasser erheben und an die zuständigen Gesundheitsbehörden sowie an eine europäische Austauschplattform übermitteln.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den MDC-Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 60 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organübergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das MDC fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am MDC arbeiten 1600 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete MDC zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Emanuel Wyler
AG Landthaler, RNA-Biologie und Posttranscriptionale Regulation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Telefon: +49 30 9406-3009
E-Mail: emanuel.wyler@mdc-berlin.de

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Omikron-Subtyp BA.2 bereits im Abwasser

Das Abwasser in Niederösterreichs Kläranlagen verrät viel über die aktuelle CoV-Lage. Die aktuellen Proben zeigen, dass die Werte zwar niedriger sind als in anderen Bundesländern, der Omikron-Subtyp BA.2 wurde aber auch in Niederösterreich nachgewiesen…mehr:

https://noe.orf.at/stories/3142141/

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Österreich: Hohe Konzentration von Omikron in Abwässern

In vorhergehenden Wellen konnten die Neuinfektionszahlen fast punktgenau von den Analysen der Kläranlagen vorhergesehen werden. Jetzt gibt es …mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000132683129/hohe-konzentration-von-omikron-in-abwaessern?ref=rss

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CoronaOmikron-Anteile in Abwässern teils über 90 Prozent/ Österreich

Analysen von Proben aus dem Kläranlagen-Zulauf von 108 Anlagen in ganz Österreich zeigen, dass sich Omikron fast flächendeckend durchgesetzt hat. Mehr:

https://www.kleinezeitung.at/oesterreich/6087996/Corona_OmikronAnteile-in-Abwaessern-teils-ueber-90-Prozent?from=rss

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Virologin Prof. Rübsamen-Schaeff: Wir befinden uns in einem „ständigen Wettlauf mit dem Virus“

Im Abwasser in New York wurde eine neue Corona-Mutation entdeckt. Was sagt das aus über andere Mutationen aus und was hat es mit den Covid-Medikamenten auf sich?

Diese und weitere Fragen …mehr:

https://www.rtl.de/cms/neue-corona-mutation-in-new-york-das-sagt-virologin-prof-ruebsamen-schaeff-zur-variante-4916294.html

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Wie viel Corona schwimmt im Chemnitzer Abwasser?

Von Mandy Schneider
Chemnitz – Steigen die Corona-Zahlen oder werden sie fallen? Die Antwort schwimmt im Abwasser. In der Kläranlage Heinersdorf, Chemnitz, werden jeden Tag Proben entnommen und einmal wöchentlich an der TU Dresden analysiert. Dort gibt der Blick in den Glaskolben einen Ausblick auf das Infektionsgeschehen.

Laborleiter Roger Dumke (60) und seine Mitarbeiter bereiten die Abwasserproben am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie mithilfe analytischer Verfahren so auf, dass Virusfragmente von SARS-CoV-2 mittels PCR-Test nachgewiesen werden können.

„Selbst wenn Betroffene von ihrer Infektion noch gar nichts wissen, ist diese im Abwasser nachweisbar“, so der Biologe.

„Auch der Meldeverzug über die Gesundheitsämter spielt bei unseren Daten keine Rolle. So war…mehr:

https://www.tag24.de/chemnitz/corona-chemnitz/wieviel-corona-schwimmt-im-chemnitzer-abwasser-2324401

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Wie das Bremer Abwasser zum Corona-Frühwarnsystem werden könnte

Corona-Wellen lassen sich in der Theorie schneller im Abwasser nachweisen als über Tests. An so einem Frühwarnsystem wir aktuell in der Kläranlage Seehausen geforscht.

Mehr zum Thema:
https://www.butenunbinnen.de/videos/corona-abwasser-ueberwachung-100.html

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Schnell und kostengünstig zum R-Wert

Abwasseranalysen geben Aufschluss über die Reproduktionszahl des Coronavirus. Mit der neu entwickelten Technik lassen sich die Messungen schnell und kostengünstig in einem Wert auszudrücken, der für epidemiologische Szenarien von direktem praktischen Nutzen ist.

Seit Beginn der Sars-Cov-2-Pandemie beruhen Entscheidungen über Massnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit auf Schätzungen über die Dynamik des Virus: auf der Reproduktionszahl (R-Wert). Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden, und steht somit für die Übertragungsgeschwindigkeit der Krankheit.

Bisher wurde der R-Wert anhand klinischer Daten geschätzt. Nun hat ein vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstütztes Forschungsteam erstmals gezeigt, dass es auch möglich ist, die Reproduktionszahl des Virus mittels Abwasseranalysen zuverlässig zu schätzen.

Bestimmung der Anzahl infizierter Personen
Infizierte Personen geben das Virus ins Abwassersystem ab, zum Beispiel beim Zähneputzen oder auf der Toilette. Je nachdem, wie viele Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt erkrankt sind, ist die Viruskonzentration im Abwasser unterschiedlich hoch. «Wir bestimmen die Virenlast im Abwasser mit einem Test, der ähnlich funktioniert wie die PCR-Tests beim Menschen. Kurz gesagt analysieren wir, wie viel genetisches Material des Virus sich im Abwasser befindet», erklärt Jana Huisman, Postdoktorandin an der ETH Zürich.

Der nächste Schritt ist die Schätzung…mehr:

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20220103_schnell-und-kosteng%C3%BCnstig-zum-r-wert/

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Salzburg: Omikron-Subvariante auf dem Vormarsch

Bereits acht Prozent aller Coronavirus-Ansteckungen dürften auf die neue Omikron-Subvariante BA. 2 zurückzuführen sein. Um die Entwicklung zu beobachten werden auch in Salzburg Kläranlagen untersucht.

Die Omikron „Geschwistervariante“, wie sie von Wissenschaftlern genannt wird, dürfte zwar ansteckender aber nicht schwerer im Verlauf sein – eine finale Einschätzung der Lage sei aber noch nicht möglich, heißt es vom Land.

https://salzburg.orf.at/stories/3140699/

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Tagesthemen: Omikron im Abwasser nachgewiesen

Abwasser-Aufbereitung könnte in der Pandemie eine wichtige Rolle übernehmen, und so etwas wie ein Frühwarnsystem für die nächste Corona-Welle sein.

Tagesthemen miitendrin am 24.01.2022
https://twitter.com/tagesthemen/status/1485624681650659328

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Omikron-Variante in 90 Prozent des Berliner Abwassers nachweisbar

Im Berliner Abwasser hat die Omikron-Variante des Coronavirus mittlerweile einen Anteil von 90 Prozent. Das zeigen jüngste Analysen des Max-Delbrück-Centrums und der Berliner Wasserbetriebe. Anfang Dezember habe der Anteil noch bei fünf Prozent gelegen, teilte das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) mit. MDC-Teams hätten ein computerbasiertes Werkzeug für solche Untersuchungen entwickelt.

Im Februar 2021 habe die Abwasseranalyse begonnen. MDC-Teams hätten das Erbgut des Coronavirus sequenziert, die erhaltenen Daten interpretiert und die Ergebnisse in Grafiken visualisiert. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit hätten Vic-Fabienne Schumann und Rafael Cuadrat von der Technologie-Plattform „Bioinformatics and Omics Data Science“ von Altuna Akalin, der das Projekt koordiniert hat, gemeinsam mit ihren Kolleg*innen veröffentlicht. Das am MDC entwickelte Tool sei dadurch anderen Wissenschaftler*innen, die mit ihm arbeiten wollen, zugänglich.

Seit Dezember fahnden die Forscher*innen nach der neuen Omikron-Variante, berichtete das MDC. Erste Zwischenergebnisse lägen nun vor. So stieg …mehr:

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

https://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/einzelansicht/Artikel/omikron-variante-in-90-prozent-des-berliner-abwassers-nachweisbar.html

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Österreichs Abwasser: „Omikron hat sich mit wenigen Ausnahmen durchgesetzt“

Analysen von Proben aus dem Kläranlagen-Zulauf von 108 Anlagen zeigen eine hohe Konzentration des Erregers Sars-CoV-2 im heimischen Abwasser. Mehr:

https://www.diepresse.com/6087998/oesterreichs-abwasser-omikron-hat-sich-mit-wenigen-ausnahmen-durchgesetzt?from=rss

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Hohe Konzentration von Omikron in Abwässern

In vorhergehenden Wellen konnten die Neuinfektionszahlen fast punktgenau von den Analysen der Kläranlagen vorhergesehen werden. Jetzt gibt es erste Hinweise, dass die Spitze bald erreicht ist…mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000132683129/hohe-konzentration-von-omikron-in-abwaessern?ref=rss

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Ungenutztes Warnsystem: Corona-Alarm im Abwasser

Die nächste Corona-Welle ließe sich an so einer konzentrierten Abwasserprobe ablesen. Und Wochenenden oder Feiertage würden das Monitoring nicht mehr aufhalten.
Wissenschaftler können schon geringste Spuren von Coronaviren im Abwasser registrieren – das wäre ein äußerst schnelles Frühwarnsystem vor Ausbrüchen. Doch in Deutschland wird es nicht genutzt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern.

Als im März 2021 die Corona-Zahlen in der Gemeinde Saaldorf-Surheim im Berchtes­gadener Land hochschnellten, wusste der lokale Krisenstab, was zu tun ist. Das Team konzentrierte sich auf die 2900 Einwohner des Ortsteils Surheim, ermittelte Kontaktpersonen, verordnete Quarantäne. Die 1300 Bürger in Saaldorf hingegen blieben unbehelligt, obwohl die amtlichen Corona-Zahlen für beide Ortsteile zusammengefasst werden. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: Die beiden Ortsteile haben je­weils eine eigene Kläranlage. Im Abwasser Surheims fanden sich damals reichlich Spuren der Coronaviren, in dem aus Saaldorf keine.

Solche Geschichten hat Jörg Drewes, Professor für Siedlungswasserwirtschaft an der TU München, reichlich auf Lager. Sie handeln von …
mehr: https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/deutschland-nutzt-fruehwarnsystem-fuer-coronavirus-im-abwasser-nicht-17731472.html?GEPC=s30

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TV-Video: Corona im Abwasser

Aktuelle Coronazahlen im Abwasser bestimmen ∙ Live nach neun ∙ Das Erste

In einigen Kläranlagen Deutschlands wird das Abwasser auf Coronaviren und seine Varianten untersucht. Die Analysen können sogar schneller Auskunft über die Inzidenz geben, als unser Virus-Meldesystem. Wir schauen uns das in Dresden an.

Sendung vom 06.01.2022
https://www.ardmediathek.de/video/live-nach-neun/aktuelle-coronazahlen-im-abwasser-bestimmen/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2xpdmUgbmFjaCBuZXVuL2E1MjUzNzhjLTk4ZjQtNGNlYS05ZWJlLTUxOWUzODJkMjQ3Nw/

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Warum unser Abwasser das bessere Pandemie-Frühwarnsystem ist

Wir segeln mal wieder im Omikron-Blindflug. Andere Länder wie Kanada sind längst weiter: Sie setzen auf Testungen in Klärwerken. Ausbrüche werden sofort erkannt – das könnte…mehr:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/coronavirus-warum-unser-abwasser-das-bessere-pandemie-fruehwarnsystem-ist-a-cc0d357a-3960-4268-aa07-5d4bb0449092?sara_ecid=nl_upd_1jtzCCtmxpVo9GAZr2b4X8GquyeAc9&nlid=3tawr90n

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Omikron tauchte schon Mitte November 2021 in kanadischen Abwässern auf

Kanadischen Forschern zufolge wurde Omikron schon im November 2021 in den Abwässern der kanadischen Provinz Nova Scotia identifiziert. Einige Wochen bevor die Variante in Südafrika gemeldet wurde. Laut den Forschern sind Abwässer ein effektives Frühwarnsystem. Mehr:

https://de.rt.com/nordamerika/129760-omikron-tauchte-schon-mitte-november-2021-in-kanadischen-abwaessern-auf/

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TU Darmstadt: Auf der Spur der Virus-Mutationen

Von Diana Unkart
Darmstädter Forschende finden frühzeitig Hinweise auf Omikron im Abwasser. Seit September nehmen Wissenschaftler:innen um Professorin Susanne Lackner von der Technischen Universität (TU) Darmstadt Proben aus 18 Kläranlagen in Hessen.

Verlässliche Hinweise zur Entwicklung der Corona-Pandemie haben zuletzt nicht die Ämter, wohl aber die Abwässer geliefert. Was auch immer Menschen konsumieren, woran auch immer sie leiden: Häufig finden sich Spuren davon im Abwasser. Seit September nehmen Wissenschaftler:innen um Professorin Susanne Lackner von der Technischen Universität (TU) Darmstadt deshalb Proben aus 18 Kläranlagen – großen und kleinen – in Hessen. Beprobt wird so das Abwasser von 40 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner, verteilt über die Landesfläche und die des Flughafens Frankfurt.

mehr: https://www.fr.de/frankfurt/tu-darmstadt-auf-der-spur-der-virus-mutationen-91230143.html

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Omikron hat Berlin im Griff

Jutta Kramm Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft
Der Anteil von Omikron liegt in Berlin bei 90 Prozent. Das zeigen jüngste Abwasser-Analysen des Max-Delbrück-Centrums und der Wasserbetriebe. Anfang Dezember lag der Anteil noch bei fünf Prozent. MDC-Teams haben ein computerbasiertes Werkzeug für solche Untersuchungen entwickelt.

Wer sich mit Corona ansteckt, scheidet das Erbgut der Viren unweigerlich aus. Unabhängig davon, ob Symptome da sind oder nicht, und auch nicht nur mit der Atemluft oder dem Speichel: Im Stuhlgang infizierter Menschen ist die RNA von SARS-CoV-2 ebenfalls zu finden. Und von der Toilette aus gelangt sie mit dem Abwasser zügig in die Kläranlage.

Im Februar 2021 begannen mehrere Teams des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), im Berliner Abwasser nach dem Erbgut des Coronavirus zu suchen. Sie sequenzierten es, interpretierten die erhaltenen Daten und visualisierten die Ergebnisse in anschaulichen Grafiken. Das Resultat der gemeinsamen Arbeit haben Vic-Fabienne Schumann und Dr. Rafael Cuadrat von der Technologie-Plattform „Bioinformatics and Omics Data Science“ von Dr. Altuna Akalin, der das Projekt koordiniert hat, jetzt gemeinsam mit ihren Kolleg*innen veröffentlicht. Das am MDC entwickelte Tool ist dadurch anderen Wissenschaftler*innen, die mit ihm arbeiten wollen, zugänglich.

Von fünf auf 90 Prozent in vier Wochen
Seit Dezember fahnden die die MDC-Forscher*innen auch nach der neuen Omikron-Variante. Erste Zwischenergebnisse liegen nun vor: So stieg der Anteil von Omikron in den Abwasserproben, die das MDC untersucht hat, bereits im Laufe des Dezembers 2021 rasant: von fünf Prozent am 8. Dezember über 40 Prozent am 23. Dezember bis hin zu 65 Prozent am 29. Dezember. Am 5. Januar 2022 lag der Anteil bei 90 Prozent, Delta war praktisch verdrängt. Das Ergebnis bestätigt Analysen, die das Labor der Berliner Wasserbetriebe gemacht hat. Auch sie zeigen im Verlauf des Dezembers steigende Anteile der Omikron-Variante.

Die trübe Flüssigkeit der Berliner Kanalisation zu nutzen, um schnelle und detaillierte Informationen zur Verbreitung des Coronavirus in der Hauptstadt zu erhalten, war die Idee von Professor Nikolaus Rajewsky. Der Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC nahm vergangenes Jahr Kontakt zu den Berliner Wasserbetrieben auf, die ihr Abwasser gerne zu Forschungszwecken zur Verfügung stellten.

Auf der Preprint-Platform „medRxiv“ stellen die Forscher*innen um Akalin, der Letztautor der Studie ist, das Werkzeug namens „PiGx SARS-CoV-2“ nun detailliert vor. „Es handelt sich um ein computergestütztes Tool, mit dem wir die Infektionsdynamik und die zirkulierenden Varianten von SARS-CoV-2 zeitgleich an verschiedenen Standorten grafisch darstellen können“, erläutert Schumann. „Das Wichtigste, was man in diese End-to-End-Pipeline einspeisen muss, sind die Resultate der RNA-Sequenzierungen aus dem Abwasser, die Informationen über die zu untersuchenden Varianten und ein paar Nebeninformationen zu den Daten.“

Die Ergebnisse, die „PiGx SARS-CoV-2“ in Grafiken präsentiert, sind zum einen unabhängig von der Zahl der Coronatests und der symptomatischen Krankheitsverläufe. Zum anderen können sie der Frühwarnung dienen: „Sie sagen verlässlich vorher, ob die Inzidenz in den kommenden Tagen zu- oder abnehmen wird“, sagt Schumann.

Neue Varianten frühzeitig entdecken
Um ihre Pipeline zu prüfen, analysierten die Forscher*innen von Februar bis Juni 2021 insgesamt 38 Abwasserproben aus vier Berliner Klärwerken. „Wir konnten mit unserem Werkzeug die Dynamik der besorgniserregenden Alpha-Variante rekonstruieren und haben zudem die charakteristische Mutation der Delta-Variante und deren Anstieg Anfang Juni entdeckt“, berichtet Schumann. „Somit haben wir gezeigt, dass die Pipeline funktioniert.“

Für die Abwasser-Sequenzierungen am MDC ist insbesondere die BIMSB-Arbeitsgruppe „RNA Biologie und Posttranscriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler verantwortlich. „Der große Vorteil unserer computergestützten Methoden besteht darin, dass wir zeitgleich nach allen bekannten Variationen des Virus suchen und neue Mutationen womöglich früher als bisher erkennen können“, erläutert Dr. Emanuel Wyler, Postdoktorand in der AG Landthaler. „Mithilfe der von uns entwickelten mathematischen Modelle lassen sich bedenkliche Varianten vielleicht sogar aufspüren, bevor sie klinisch relevant werden.“

Abgeordnetenhaus debattiert
Aktuell verfeinert das Team die gezielte Suche nach Varianten wie Omikron im Abwasser und rekonstruiert die Infektionsdynamik. „Denn noch ist umstritten, wie gut sich völlig neue Virusvarianten mit unseren Methoden aufspüren lassen“, erklärt Schumann: „Bislang ist nicht ganz klar, ob die Viren-RNA im Abwasser ähnlich vollständig ist wie im Blut von Patientinnen und Patienten.“

Untersuchungen des Abwassers sind in Deutschland noch nicht als Teil eines Corona-Frühwarnsystems etabliert – weder für bekannte noch für ganz neue Virusvarianten. Dennoch überwachen die Berliner Wasserbetriebe seit Juli 2021 regelmäßig und aus eigenen Mitteln an mehreren Stellen das Abwassernetz und stehen dazu im Austausch mit dem Berliner Senat und dem LAGeSo. Derzeit berät die Politik, ob ein bundesweites Monitoring-Programm aufgelegt und mit EU-Geldern gefördert werden soll – und welche Rolle Berlin dabei spielen kann. Am 19. Januar 2022 soll es dazu eine Anhörung im Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses geben – mit den Wasserbetrieben und Daten aus dem MDC.

„Andere Länder, beispielsweise Schweden, die Niederlande und Italien, sind da sehr viel weiter“, sagt MDC-Forscherin Schumann. „Vielleicht hilft unser Tool aber dabei, die Situation auch hierzulande zu verändern.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Jutta Kramm
Leiterin Abteilung Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
+49-30-9406-2140
jutta.kramm@mdc-berlin.de oder presse@mdc-berlin.de

Originalpublikation:
Literatur
Vic-Fabienne Schumann, Rafael Ricardo de Castro Cuadrat, Emanuel Wyler et al. (2021): „COVID-19 infection dynamics revealed by SARS-CoV-2 wastewater sequencing analysis and deconvolution“. MedRxiv, DOI: 10.1101/2021.11.30.21266952

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Israel’s Ministry of Health takes its Covid-19 wastewater project nationwide

Kando has been conducting research in the country’s sewer systems since 2020

Israel’s Ministry of Health has launched a nationwide project to help detect Covid-19 in the wastewater of its citizens with the help of Kando, an AI and Big Data company that analyses wastewater to improve public health and the environment. After successful pilot projects in several Israeli cities over the last two years, the Ministry has started applying the technology in hundreds of control units across the country. 

According to the new plan, regions that house more than 20,000 people will be monitored twice a week via the wastewater that households produce. The samples that are collected are sent to laboratories at Ben Gurion University where PCRs suitable for wastewater are then conducted. If positive, additional tests are conducted to quantify the Omicron variant. The procedure is understood to take 24 hours, a relatively quick time to determine the health of the public in regional areas…

Mehr: https://www.calcalistech.com/ctech/articles/0,7340,L-3926405,00.html

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Abwasserproben zeigen rasante Verbreitung von Omikron

Auf Kläranlagen kann mittels Abwasseranalysen schon heute die gefährliche Corona-Variante nachgewiesen werden. Die Analyse des Abwassers macht es deutlich: Omikron verbreitet sich auch in Deutschland rasant. Das hat Veolia bei gezielten Abwasseranalysen festgestellt.

Veolia hat auf Kläranlagen mittels Abwasseranalysen mehrfach die gefährliche Corona-Variante Omikron nachgewiesen.
Leipzig – Der Umweltdiensleister Veolia untersucht seit mehreren Monaten regelmäßig mindestens einmal pro Woche das Abwasser auf rund 40 Kläranlagen in Europa auf das Corona-Virus und dessen Varianten. Seit dem 6. Dezember 2021 werden die Abwässer von zwölf kommunalen und industriellen Kläranlagen in Europa …

Mehr: https://www.process.vogel.de/abwasserproben-zeigen-rasante-verbreitung-von-omikron-a-1085048/?cmp=nl-98&uuid=9345425efa0cb39c44771827ee297797

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Aktuelle Corona-Verhaltensregeln bei ÖWAV-Veranstaltungen

Aktuelle Informationen zu den Corona-Verhaltensregeln für Teilnehmer:innen bei ÖWAV-Veranstaltungen finden Sie in folgendem >> Infoblatt << (Stand: 3.1.2022)

Hinweis zur aktuellen Quarantäne-Regelung:
Bei Verdacht auf eine Infektion des bestätigten Falles mit einer besorgniserregenden Virusvariante (Lt. WHO: Beta (B.1.351), Gamma (P.1) und Omikron (B.1.1.529)) ist davon auszugehen, dass sämtliche Teilnehmer:innen und Vortragende (unabhängig vom Impfstatus) für 10 Tage abgesondert werden (Stand: 19.12.2021). Änderungen jederzeit möglich!

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=435585

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Untersuchung zur Wiederverwendbarkeit von FFP2-Masken: Hält die Schutzwirkung?

Die Mehrfachverwendung von FFP2-Masken ist gang und gäbe. Aber schützen die als Einmalprodukte ausgelegten Masken bei mehrmaligem Gebrauch ebenso gut wie beim ersten Tragen? 15 handelsübliche FFP2-Masken testete ein HM-Forschungsteam auf Filterwirkung und Atemkomfort in einer 22-Stunden-Gebrauchssimulation.

FFP2-Masken sind eigentlich für den Einmalgebrauch vorgesehen, so steht es auch im Beipackzettel. Im Alltagsgebrauch sieht es aber meist ganz anders aus: ein Einkauf im Supermarkt, danach noch schnell zur Post, die Kinder von der Kita abholen: alles mit der gleichen Maske. Anschließend bleibt die Maske im Auto liegen, damit man sie am nächsten Tag gleich wiederverwenden kann. Das ist bequem und spart Kosten.

Aber funktioniert das eigentlich? Schützt eine mehrmals verwendete Maske ebenso gut vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 wie beim ersten Tragen? Ein Forscherteam der Hochschule München (HM) ging dieser Frage auf den Grund: „Wir haben die Filterwirkung und den Atemwiderstand von 15 in Deutschland erhältlichen FFP2- Maskenmodellen vor und nach einer 22-stündigen Gebrauchssimulation untersucht,“ sagt der wissenschaftliche Projektleiter und Professor für Medizintechnik Christian Schwarzbauer.

Wirksamkeit bei mehrfachem Tragen gängiger FFP2-Masken simulieren
Für die Gebrauchssimulation hat der Ingenieur und Mechatroniker Hamid Azizi im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Fakultät für angewandte Naturwissenschaften und Mechatronik einen speziellen Beatmungssimulator entwickelt. Damit wurden Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Druck und Atemzeitvolumen der menschlichen Atmung bei leichter körperlicher Belastung exakt nachgebildet.

Verfahren für Wirksamkeitstest mehrfach verwendeter FFP2-Masken
Für die Gebrauchssimulation wurde jede Maske zunächst für 12 Stunden mit dem Beatmungssimulator „beatmet“ und anschließend für 60 Minuten in einen Trockenofen bei 80°C gelegt. Die Wärmebehandlung im Backofen bei 80°C wurde als Hygienemaßnahme bei Wiederverwendung von FFP2-Masken von der FH Münster untersucht und empfohlen. Danach wurde die Maske noch einmal für zehn Stunden an den Beatmungssimulator angeschlossen und dann einer zweiten Wärmebehandlung im Trockenofen unterzogen. Die Prüfung der Masken auf Filterleistung und Atemwiderstand erfolgte in Zusammenarbeit mit der ift Rosenheim GmbH, einem international akkreditiertem und notifiziertem Prüflabor für FFP2-Masken.

Vielfach Abnahme der Filterleistung nach Gebrauchstest
Die Gebrauchssimulation führte bei 8 der 15 untersuchten FFP2-Masken-Modellen zu einer signifikanten Abnahme der Filterleistung (vgl. Abbildung 1). Die gemessen Werte lagen aber noch im vorgeschriebenen Normbereich gemäß DIN EN 149:2009-08. Ein Masken-Modell konnte weder im fabrikneuen Zustand, noch nach der Gebrauchssimulation die Norm bezüglich der Filterleistung erfüllen. „Solche Masken dürften eigentlich gar nicht erst in den Handel kommen“ kritisiert Schwarzbauer.

Atemwiderstand der FFP2-Masken verringert sich mit Mehrfachnutzung
Der Atemwiderstand der Maskenmodelle hat sich durch die Gebrauchssimulation bei den meisten Maskenmodellen tendenziell verringert. „Die Masken bieten dadurch etwas mehr Atemkomfort, ansonsten ist das aber unproblematisch, da die Schutzwirkung trotzdem gegeben ist,“ sagt Schwarzbauer. Ein Masken-Modell lag sowohl im fabrikneuen Zustand als auch nach der Gebrauchssimulation über dem maximal zulässigen Grenzwert für den Atemwiderstand. „Dieses Modell bietet zwar ausreichenden Infektionsschutz, der erhöhte Atemwiderstand beim Einatmen kann aber bei starker körperlicher Belastung oder für ältere Personen problematisch sein,“ erklärt Schwarzbauer. Bei einem weiteren Modell wurde der Grenzwert für den Atemwiderstand nach der Gebrauchssimulation überschritten.

Fast alle FFP-2 Masken bieten wirksamem Schutz auch bei mehrfachem Tragen
12 der 15 untersuchten FFP2-Masken-Modelle haben den Labortest bestanden – zwei erfüllten nicht einmal im fabrikneuen Zustand die Anforderungen der Norm (vgl. Abbildung 2). Durch die Gebrauchssimulation waren die Masken für insgesamt 22 Stunden einer Belastung ausgesetzt, die sich durch das Atmen bei leichter körperlicher Aktivität ergeben würde. „Wird eine FFP2- Maske nur für wenige Stunden am Tag bei moderater körperlicher Aktivität getragen, dann sehe ich hinsichtlich der Schutzwirkung und des Atemkomforts kein Problem, wenn diese Maske an mehreren Tagen wiederverwendet wird,“ sagt Schwarzbauer. „Aus hygienischen Gründen sollte man die Maske nach dem Tragen aber nicht einfach in die Tasche stecken, sondern zum Trocknen aufhängen.“

https://idw-online.de/de/news785996

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Mainz: Kläranlage beendet Pilotprojekt Corona-Monitoring

In der Mainzer Kläranlage ist ein Pilotprojekt zu Coronaviren zu Ende gegangen. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat dort getestet, inwiefern die Viren über das Abwasser nachgewiesen werden können. Das Abwasser von mehr als 200.000 Menschen wird in der Mainzer Kläranlage gereinigt. Der Wirtschaftsbetrieb hat seit Mai regelmäßig Proben ans Land geschickt, die im Rahmen eines Pilotprojekts auf Coronaviren untersucht wurden. Sie seien schon nachweisbar, bevor die Menschen Symptome entwickelten, heißt es aus dem Umweltministerium. Das Projekt endet in wenigen Tagen. Gestern hat der Wirtschaftsbetrieb die letzte Probe aus dem Mainzer Abwasser eingereicht. Das Umweltministerium zieht ein positives Fazit. Anhand…mehr:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/abwasser-auf-coronaviren-ueberpruefen-100.html

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Leoben: Früherkennung in Kläranlagen ist derzeit Österreichs Omikron-Hotspot

In fünf Kläranlagen des Landes wurden bereits Omikron-Spuren entdeckt, darunter in Wien, Bregenz, Korneuburg und in der Anlage Wörthersee-West. Einsamer Spitzenreiter ist allerdings Leoben.

Seit fast eineinhalb Jahren werden rund hundert Kläranlagen im ganzen Land…mehr:

https://www.kleinezeitung.at/international/corona/6078122/Frueherkennung-in-Klaeranlagen_Leoben-ist-derzeit-Oesterreichs?from=rss

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Strategien benötigen belastbare Daten – Coronamonitoring über den Abwasserpfad zum Mutationsnachweis

Nicht jeder Coronainfizierte wird in Deutschland auf die Omicron-Variante getestet, nicht jeder Infizierte wird über das Meldesystem der Gesundheitsämter erfasst, bezüglich der Verbreitung der Omicron-Variante besteht aktuell eine hohe Dunkelziffer. Über den Abwasserpfad können jedoch belastbare Daten über die Verbreitung von Virusmutationen in Deutschland und in den einzelnen Regionen sowie über die Trendentwicklung gewonnen werden – schnell, umfassend und zuverlässig. Bereits Mitte Dezember konnten Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München die Omicron-Variante in höherer Konzentration im Abwasser der Stadt nachweisen. Prof. Susanne Lackner von der TU Darmstadt analysierte Mitte Dezember einen Anteil von zwei Prozent der Omicron-Variante im Abwasser in hessischen Kläranlagen. „Die Abwasserwirtschaft kann den Gesundheitsbehörden in Deutschland wertvolle Informationen zur Pandemiebekämpfung liefern“, betont Johannes Lohaus, Sprecher der Bundesgeschäftsführung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA).

Seit einem Jahr leitet die DWA das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „Abwassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevölkerung und Aufbau eines flächendeckenden Frühwarnsystems – Koordination der Forschungsaktivitäten in Deutschland durch die DWA (CoroMoni)“, das inzwischen bis Ende 2022 verlängert und durch zusätzliche Aufgaben erweitert wurde. „Omicron zeigt erneut, welche Vorteile ein abwasserbasiertes Frühwarnsystem bietet“, so Lohaus.

Quelle:
https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/strategien-ben%C3%B6tigen-belastbare-daten-coronamonitoring-%C3%BCber-den-abwasserpfad-zum-mutationsnachweis.html

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Omikron-Verdachtsfälle in ganz Niederösterreich

Zumindest vorerst wurde gestern kein weiterer Fall in Zusammenhang mit der Omikron-Variante entdeckt. Konkrete Anzeichen auf eine Ausbreitung wurden dafür aber in einer Kläranlage in Mödling gefunden.Mehr:

https://www.krone.at/2582258

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Reste von Coronaviren schaffen es bis in die Kläranlage – doch was macht man mit den Daten aus dem Abwasser?

Seit Frühling lässt der Kanton Zürich das Abwasser aus 13 Kläranlagen auf das Coronavirus untersuchen. Zurzeit ist die Viren-Konzentration hoch.

Um die Übersicht in der Corona-Pandemie zu behalten, orientieren sich Behörden und Experten vor allem an einem Indikator: den Fallzahlen, die sich aus Tests ergeben. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, das Infektionsgeschehen zu verfolgen – und zwar im Abwasser. Mehr:

https://www.nzz.ch/zuerich/zuerich-coronavirus-laesst-sich-im-abwasser-nachweisen-ld.1656883

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Abwasser-Analysen zeigen CoV-Trendumkehr

Der Höhepunkt der vierten CoV-Welle dürfte überschritten sein. Darauf deuten Abwasser-Analysen aus 29 niederösterreichischen Kläranlagen hin. Die Virenlast ging fast überall leicht zurück, allerdings mit einer Ausnahme.

Der bisherige Höhepunkt der Virenlast wurde in Niederösterreichs Abwässern Anfang vergangener Woche erreicht. Seither zeigt die Kurve laut aktuellen Daten leicht hinunter, erklärt der Mikrobiologe und Leiter der Abwasseranalysen Heribert Insam gegenüber noe.ORF.at: „Wir gehen davon aus, dass der Peak tatsächlich erreicht ist.“

Zwar leuchten nach wie vor zwei Drittel der 29 untersuchten Kläranlagen rot, was einem beunruhigenden Bereich entspricht – etwa in Amstetten, Lainsitz (Bezirk Gmünd) oder Wieselburg (Bezirk Scheibbs). Allerdings zeige der Trendindikator fast überall…mehr:

https://noe.orf.at/stories/3132254/

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Inuvai: Corona- einfache, anwenderfreundliche und schnelle Lösung für das Abwassermonitoring

 ist eine Geschäftseinheit von Fresenius Medical Care. Als einer der globalen Marktführer im Bereich der Dialysebehandlung liegt unsere Kernkompetenz u.a. in der Herstellung von Ultrafiltrationsmembranen. inuvai’s Aufgabe ist es, diese Kernkompetenz in Anwendungsfeldern außerhalb der medizinischen Anwendung weiterzuentwickeln. Für den Bereich der Abwasser-basierten Epidemiologie (wastewater-based epidemiology, WBE) haben wir einen neuen Filter und eine Methodik zur Aufkonzentrierung entwickelt: das inuvai R180 Recovery Kit.

Das inuvai R180 Recovery Kit bietet eine einfache, anwenderfreundliche und schnelle Lösung für das Abwassermonitoring: eine hohe Widerfindungsrate für Zielorganismen, inkl. SARS-CoV-2, aus einer großvolumigen Abwasserprobe in einem reduzierten Endvolumen. Das inuvai R180 Recovery Kit wurde von einem unabhängigen Labor, dem Wasser Labor am Instituto Superior Técnico in Lissabon, Portugal, validiert. Details zum inuvai R180 Recovery Kit finden Sie auf unserer Webseite http://www.inuvai.com

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Auch bei Covid-Nachweis in Kläranlagen ist OÖ vorn

Um die Verbreitung des Coronavirus zu erkennen, werden in mehr als 100 Kläranlagen in Österreich Abwasserproben gezogen, die das Bildungsministerium auch als „Frühwarnsystem“ für Schulstandorte nutzt. Hier ist Oberösterreich bei den Spitzenreitern des Virusnachweises, lag Samstagfrüh sogar ganz vorne. Mehr:

https://www.krone.at/2549144

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Corona in Kärnten: 287 Neuinfektionen

Starker Anstieg bei Coronazahlen
Am Montag hat es bei den Neuinfektionen wieder einen starken Anstieg gegeben. Wo man im Abwasser eine steigende Virenkonzentration festgestellt hat.

Der Landespressedienst gab Montagvormittag die aktuellen Fallzahlen bekannt. Und sie verheißen nichts Gutes. Mehr:

https://www.kleinezeitung.at/kaernten/chronik/6051771/Corona-in-Kaernten_287-Neuinfektionen-und-87-Spitalspatienten

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Österreich: Kein starker CoV-Anstieg in Abwässern

Trotz hoher CoV-Neuinfektionen gibt es keine Anzeichen für einen starken Anstieg. Das zeigen Abwasserproben aus 119 Kläranlagen in Österreich, die seit Schulbeginn analysiert werden. In Niederösterreich liegen die Hotspots in den Bezirken Gmünd und Scheibbs. Mehr:

https://noe.orf.at/stories/3124999/

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Projekt „Coron-A“ in Österreich: Abwasseranalyse soll Schulsystem schützen

„Das Abwasser erzählt uns die Wahrheit“, erklärte Mikrobiologe Prof. Dr. Heribert Insam bei einem Expertentreffen in der Kläranlage in Klosterneuburg. Das Projekt „Coron-A“ soll das Abwasser analysieren, den Stand der Dinge aufzeigen und als Frühwarnsystem dienen.

In Österreich setzt das Bildungsministerium bei der Einschätzung der Pandemie bezüglich des Schulbetriebs auf die Analyse der Abwässer. Ab Herbst, wenn das neue Schuljahr in Österreich beginnt, schaut das Ministerium auf die Daten von 116 Kläranlagen im ganzen Land. Zugleich sollen flächendeckende Tests in den ersten beiden Schulwochen stattfinden. Die daraus gewonnenen Daten

…mehr: https://www.epochtimes.de/politik/ausland/projekt-coron-a-in-oesterreich-abwasser-analyse-soll-schulsystem-schuetzen-a3590163.html

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Corona-Maßnahmen: Steiermark will mit Heim-PCR-Tests und Abwasser-Untersuchungen starten

Die Lage in der Steiermark scheint stabil – das Bundesland weist seit Tagen die beste Inzidenz aus. Doch welche Pläne verfolgen die Behörden über den Sommer, um für einen möglichen Anstieg der Infektionen im Herbst gerüstet zu sein?

https://www.kleinezeitung.at/service/instagram/5997271/CoronaMassnahmen_Steiermark-will-mit-HeimPCRTests-und

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„Es fehlt am politischen Willen“ – Expertin drängt auf Abwasseranalysen im Kampf gegen Pandemie

Pandemie Coronavirus Corona-Exit
Eine Abwasseranalyse gilt als Alternative, um sich ein Bild über die Verbreitung des Coronavirus zu machen.
Partikel des Erregers sind auch im menschlichen Stuhl nachweisbar.
Dass die Methode noch nicht flächendeckend genutzt wird, findet eine Expertin unverständlich.

Mehr:
https://www.rnd.de/gesundheit/es-fehlt-am-politischen-willen-expertin-draengt-auf-abwasseranalysen-im-kampf-gegen-pandemie-7MRVYUOG6I6ZWZMBIAQYV6PCTE.html

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Abwasser zeigt Ausbreitung von Delta in der Schweiz

In fünf Kläranlagen aufgespürt
In fünf von sechs untersuchten Schweizer Kläranlagen haben Forschende bis zum 15. Juni die Delta-Variante nachgewiesen. Laut Schätzungen machte Variante bereits damals in Zürich ein Drittel und in der Region Bern die Hälfte aller aufgespürten Corona-RNA-Moleküle …mehr.

https://www.blick.ch/schweiz/in-fuenf-klaeranlagen-aufgespuert-abwasser-zeigt-ausbreitung-von-delta-in-der-schweiz-id1

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Abwasser soll Frühwarnsystem zur Pandemiebekämpfung liefern

Mainz – Mithilfe von Abwasserproben wollen Wissenschaftler ein Frühwarnsystem zur Pandemie­bekämpfung aufbauen. Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) gab gestern den offiziellen Startschuss für das Pilotprojekt, an dem zunächst die Kläranlage Mainz und das Hauptklärwerk in Trier beteiligt sind.

„Das Monitoring ermöglicht einen guten Überblick über die Virenlast im Abwasser“, sagte sie. Die beiden Städte sind Teil eines bundesweiten Forschungsvorhabens, dessen Fäden beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig zusammenlaufen.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/124688/Abwasser-soll-Fruehwarnsystem-zur-Pandemiebekaempfung-liefern?

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LANUV: Corona-Viren im Abwasser verursachen keine Infektionen

Im Abwasser lassen sich in der Regel Bruchstücke des Corona-Virus finden, die aber keine Infektion beim Menschen bewirken können. Darauf hat das Landesumweltamt NRW (LANUV) heute anlässlich der Vorstellung seines Jahresberichts 2020 hingewiesen. Die Schutzgüter Trinkwassergewinnung, Badewasser und aquatische Lebensformen seien nach derzeitigen Erkenntnissen auf dem Weg über die Abwassereinleitung durch Corona-Viren nicht gefährdet.

Studien zeigten, dass sich in der Kläranlage RNA-Fragmente von Corona-Viren nachweisen lassen, so das LANUV. Gleichzeitig sei es bisher nicht gelungen, aus dem Abwasser Viren erneut zu kultivieren und damit ….mehr:

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

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Auf Entdeckungsreise im Klärwerk

Ob in der „Mission Durchflussmesstechnik“, auf Corona-Spurensuche oder am Tatort vierte Reinigungsstufe: unser Branchen-Special Wasser/Abwasser lädt Sie u.a. auf spannende Entdeckungsreisen ins Klärwerk. Seien Sie neugierig – treten Sie ein …

Die Mengenerfassung und Prozesssteuerung im Abwasserhandling stellt selbst erfahrene Kläranlagentechniker vor Herausforderungen. Auf einem Rundgang durchs Klärwerk entdecken Sie, an welchen relevanten Messstellen Ultraschall-Laufzeit und Differenzdruck-Prinzip für genaue und auf Dauer wirtschaftliche Messungen sorgen. Oder erfahren Sie, was das Abwasser über Corona erzählt: Aktuelle Forschungsprojekte zeigen, dass eine Beprobung von Kanal oder Klärwerk viel über die Verbreitung des Corona-Virus…mehr:

https://www.process.vogel.de/auf-entdeckungsreise-im-klaerwerk-d-606d9a5080aad/?cmp=nl-254&uuid=

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Kläranlagen-Monitoring wird ausgeweitet

Mit einem österreichweiten Forschungsprojekt wird seit Sommer 2020 erfolgreich das Abwasser in Kläranlagen auf das Coronavirus untersucht. In Kärnten wird das Monitoring jetzt ausgeweitet. Zehn Kläranlagen werden zweimal wöchentlich Proben liefern.

Das Forschungsprojekt geht ab sofort in ein regelmäßiges Monitoring über. In den zehn größten Kläranlagen in Kärnten werden seit Beginn der Woche zweimal wöchentlich Abwasserproben gezogen, sagte Günther Weichlinger von der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Kärnten.

Infektionsgeschehen wird abgebildet
Die Probenentnahme erfolgt jeweils vor dem Wochenende und am darauf folgenden Montag. Das Ergebnis der Analyse an der Universität Innsbruck ist ….mehr:

https://kaernten.orf.at/stories/3106776/

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Corona macht Arbeit im Klärwerk zur Herausforderung

Sind Coronaviren im Abwasser absteckend? Diese bislang ungeklärte Frage beschäftigt die Mitarbeiter des Klärwerks in Springe. Viele Mitarbeiter sind bereits gegen Corona geimpft. Doch das Virus behindert die Stadtentwässerung auch bei anderen Servicearbeiten. Mehr:

https://www.haz.de/Umland/Springe/Corona-macht-Arbeit-im-Klaerwerk-zur-Herausforderung

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Abwasser lügt bei der Suche nach Covid-19 nicht

Seit über einem Jahr suchen Forschende in Schweizer Abwässern aus Kläranlagen nach Spuren von Covid-19. Sie konnten bei dieser Arbeit weltweit beachtete Erfolge feiern. Doch die Zukunft des Projekts ist in Frage gestellt…mehr:

https://www.swissinfo.ch/ger/wissen-technik/abwasser-luegt-bei-der-suche-nach-covid-19-nicht/46612110?utm_campaign=swi-rss&utm_source=multiple&utm_medium=rss&utm_content=o

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Hygieneregeln wirken auch gegen britische und südafrikanische Mutante

Die mutierten Sars-Cov-2-Viren B.1.1.7 und B.1.351 gelten als „variants of concern“, da sie leichter übertragbar sind als der Wildtyp des Virus oder nicht so gut von unserem Immunsystem erkannt werden. Wie die sogenannte britische und die südafrikanische Variante auf Desinfektion und Reinigung reagieren und wie lange sie auf verschiedenen Oberflächen infektiös bleiben, hat ein Forschungsteam aus Bochum, Jena, Nürnberg und Duisburg-Essen untersucht. Die Forschenden stellten fest, dass die Mutanten unter Laborbedingungen eine ähnliche Oberflächenstabilität wie der Wildtyp aufweisen, aber durch Desinfektion und gründliches Händewaschen effektiv beseitigt werden können.

Sie berichten im Journal of Infectious Disease vom 16. Mai 2021.
Für die Arbeit kooperierten das Team der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie sowie des Lehrstuhls Materials Discovery and Interfaces der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit dem European Virus Bioinformatics Center Jena, dem Universitätsklinikum Duisburg-Essen sowie der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg.

Dass Viren sich mit der Zeit genetisch verändern, ist bekannt. Besorgniserregend sind Varianten, die dem Virus einen Vorteil verschaffen, zum Beispiel indem es sich schneller vermehren kann, leichter ansteckend wird oder der Immunantwort besser entgehen kann. Die britische und die südafrikanische Variante haben mehrere Mutationen angesammelt, die sie leichter ansteckend machen und teilweise zu schwereren Krankheitsverläufen führen. „Daher stellte sich die Frage, ob sie sich auch von der Ursprungsvariante unterscheiden, was ihre Empfindlichkeit für Hygienemaßnahmen anbelangt“, erklärt Toni Meister aus der RUB-Virologie.

Hitze, Seife, Alkohol
Das Team hat daher untersucht, wie lange die Varianten auf Oberflächen aus Stahl, Silber, Kupfer und auf Gesichtsmasken infektiös bleiben und wie sie mittels Seife, Hitze oder Alkohol unschädlich gemacht werden können.

Es zeigte sich, dass beide Mutanten ebenso wie der Wildtyp des Virus durch die Behandlung mit mindestens 30-prozentigem Alkohol für mindestens 30 Sekunden beseitigt werden konnten. „Übliche Desinfektionsmittel wirken also gegen alle diese Varianten“, so Prof. Dr. Stephanie Pfänder aus der RUB-Virologie. Gründliches Händewaschen mit Seife konnte ebenfalls die Ansteckungsgefahr bannen. Auch Hitze wirkt gegen das Virus: Nach 30 Minuten bei 56 Grad Celsius waren auch alle Varianten unschädlich gemacht.

Um herauszufinden, ob sich die Stabilität der verschiedenen Mutanten auf Oberflächen voneinander unterscheidet, beobachteten sie die Menge der infektiösen Viruspartikel auf damit kontaminierten Oberflächen aus Stahl, Kupfer, Silber und auf chirurgischen und FFP2-Masken über 48 Stunden hinweg. „Die Oberflächenstabilität hat sich nicht zwischen den Virusvarianten unterschieden“, so RUB-Virologe Prof. Dr. Eike Steinmann. „Wie schon mehrfach beschrieben wirkt insbesondere Kupfer sehr stark antiviral auf die Viren“. Zusammenfassend konnte das Team keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Mutanten feststellen, was ihre Empfindlichkeit gegenüber Hygienemaßnahmen anbelangt.

Pressekontakt
Prof. Dr. Eike Steinmann
Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie
Medizinische Fakultät
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 28189
E-Mail: eike.steinmann@rub.de

https://idw-online.de/de/news768985

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Gesichtsmasken schützen effektiv vor COVID-19

Eine neue Studie zeigt, dass Gesichtsmasken die Reproduktionszahl von COVID-19 effektiv senken und warum sich ihre Wirksamkeit in virusarmer und virusreicher Umgebungsluft unterscheidet.

Maske nicht vergessen‘ – auch wenn die meisten Menschen sich dessen inzwischen wie selbstverständlich vergewissern, gibt es selbst unter Fachleuten unterschiedliche Auffassungen über die Wirksamkeit von Gesichtsmasken. Ein internationales Team um Forschende des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz zeigt nun anhand von Beobachtungsdaten und Modellrechnungen, unter welchen Bedingungen und wie Masken dazu beitragen, das individuelle Ansteckungsrisiko für COVID-19 zu reduzieren und die Corona-Pandemie einzudämmen. Demnach hilft in den meisten alltäglichen Situationen sogar eine einfache OP-Maske effektiv, das Risiko zu verringern. In Umgebungen mit hoher Viruskonzentration in der Luft, insbesondere im medizinischen Umfeld und in dicht besetzten Innenräumen sollten jedoch Masken mit höherer Wirksamkeit (N95/FFP2) genutzt und mit weiteren Schutzmaßnahmen wie intensiver Lüftung kombiniert werden.

Gesichtsmasken gehören zu den einfachsten, am leichtesten einsetzbaren und effektivsten Maßnahmen gegen die Übertragung infektiöser Atemwegserkrankungen durch die Luft. Dennoch wurde ihre Wirksamkeit gegen die Übertragung von SARS-CoV-2 vielfach diskutiert und angezweifelt. Einige frühere Studien zeigten, dass Masken unter gewissen Bedingungen wenig wirksam sind. Andere fanden eine hohe Wirksamkeit. Eine schlüssige Begründung und Klärung der scheinbaren Widersprüche fehlte bisher.

Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC), der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Charité-Universitätsmedizin Berlin haben gemeinsam mit Partnern aus China und den USA nun geklärt, wie die Wirksamkeit von Gesichtsmasken von verschiedenen Umgebungs-bedingungen abhängt und sich bevölkerungsweit auf den Verlauf der COVID-19-Pandemie auswirkt. Dazu nutzten sie eine Vielzahl von Beobachtungsdaten sowie einen neuartigen Ansatz zur Berechnung der durchschnittlichen Virenbelastung und ihrer Verteilung in der Bevölkerung.

Meistens sind selbst einfache chirurgische Masken wirksam
„Normalerweise enthält nur ein geringer Anteil der von Menschen ausgeatmeten Tröpfchen und Aerosolpartikel Viren. Meist ist die Virenkonzentration in der Luft so gering, dass selbst einfache chirurgischer Masken die Verbreitung von COVID-19 sehr wirksam eindämmen“, erklärt Yafang Cheng, Leiterin einer Minerva-Forschungsgruppe am MPIC. „Unser Ansatz erlaubt detaillierte Berechnungen von Bevölkerungsmittelwerten und erklärt, warum Regionen, in denen ein höherer Anteil der Bevölkerung Masken trägt, die Pandemie besser unter Kontrolle haben.“

In virenreichen Innenräumen mit hoher Infektionswahrscheinlichkeit sind jedoch Masken mit höherer Wirksamkeit (N95/FFP2) und andere Schutzausrüstungen erforderlich, um eine Übertragung durch die Luft zu verhindern. Weil die Wirksamkeit von Gesichtsmasken stark von der Viruskonzentration abhängt, ist es wichtig, Masken mit anderen Schutzmaßnahmen zu kombinieren, um die Infektionswahrscheinlichkeiten gering zu halten.

„Die Kombination von hochwertigen Masken mit anderen Schutzmaßnahmen wie Lüften und Abstandhalten ist besonders wichtig für Krankenhäuser, medizinische Zentren und andere Innenräume, in denen Hochrisikopatienten auf hohe Viruskonzentrationen treffen können“, sagt Christian Witt, Leiter des Forschungsbereichs Pneumologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Masken werden eine wichtige Schutzmaßnahme gegen SARS-Cov-2-infektionen blieben – sogar für geimpfte Personen, speziell wenn der Impfschutz mit der Zeit nachlässt.“

Mit dem Ansatz lässt sich der Schutz gegen infektiösere Mutanten beurteilen
„Unsere Methode setzt die Wirkung von Masken und anderen Schutzmaßnahmen in Bezug zu Infektionswahrscheinlichkeiten und Reproduktionszahlen. Der Ansatz und unsere Ergebnisse sind auf eine Vielzahl von Atemwegsviren wie Corona-, Rhino- und Influenzaviren und die entsprechenden Krankheiten anwendbar. Sie können auch verwendet werden, um die Wirksamkeit gegenüber neuen und infektiöseren Mutanten von SARS-CoV-2 zu beurteilen.“ sagt Hang Su, Forschungsgruppenleiter am MPIC. „Unsere Studie erklärt zudem, warum die Aerosolübertragung von Viren nicht unbedingt zu sehr hohen Reproduktionszahlen führt, wie sie bei Masern beobachtet wurden. Selbst bei relativ niedrigen Infektionswahrschein¬lichkeiten und Reproduktionszahlen kann man die Übertragung einer Infektionskrankheit durch die Luft nicht ausschließen.“

Die nun in Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichte Studie zeigt ferner, dass Masken die Reproduktionszahl für COVID-19 nur effektiv senken können, wenn möglichst viele Menschen sie korrekt anwenden. Um die Reproduktionszahl von etwa drei, wie ursprünglich beobachtet, auf unter eins zu reduzieren, müssten mindestens 60 bis 70 Prozent der Menschen chirurgische Masken korrekt anwenden. Bei N95/FFP2-Masken wären es etwa 40 Prozent. Bei infektiöseren Varianten von SARS-CoV-2 müssten die Raten entsprechend höher sein.

„Wir sind überzeugt, dass die in unserer Studie gewonnenen mechanistischen Erkenntnisse und quantitativen Ergebnisse einen wissenschaftlichen Durchbruch darstellen, der dazu beitragen wird, die Debatte über die Nützlichkeit von Masken abzuschließen und die COVID-Pandemie effizient einzudämmen“, fasst Ulrich Pöschl, Leiter der Abteilung Multiphasenchemie am Mainzer Max-Planck-Institut für Chemie, zusammen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Hang Su
Abteilung Multiphasenchemie
Max-Planck-Institut für Chemie
Telefon: +49-6131-305-7300
E-Mail: h.su@mpic.de

Dr. Yafang Cheng
Forschungsgruppe Minerva
Max-Planck-Institut für Chemie
Telefon: +49-6131-305-7200
E-Mail: yafang.cheng@mpic.de

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Analyse von Coronaviren im Abwasser

Die Herausforderung
Die Verbreitung von COVID-19 ist sehr schwer zu kontrollieren, da Symptome bei Betroffenen teils erst nach 2 Wochen oder auch gar nicht auftreten. Testergebnisse werden deshalb erst stark verzögert oder gar nicht erzeugt. Für eine effektive Test- und Rückverfolgbarkeitsstrategie kann die Untersuchung von Abwasser daher ein zusätzliches Mittel in der Bekämpfung der Ausbreitung des Virus sein: Bereits kurz nach der Infektion ist das Virus in menschlichen Ausscheidungen nachweisbar, auch bei asymptomatischem Verlauf.
Abwasseruntersuchungen mittels PCR-Technologie liefern ein empfindliches Signal, ob SARS-CoV-2 in der Bevölkerung vorhanden ist und können zeitnah Informationen sowohl über die generelle Präsenz von COVID-19, als auch die Entwicklung des Infektionsgeschehens zur Verfügung stellen.
Ein momentan deshalb viel untersuchter Ansatz ist es, die Überwachung von Gemeinden über die Messung im Zulauf kommunaler Kläranlagen zu organisieren. Aber auch die selektive Kontrolle an relevanten Punktquellen, wie z.B. Wohn-/Pflegeheimen oder Betriebsgebäuden in Industrieunternehmen sind sinnvolle Anwendungsfälle. Sollten auch Sie Interesse an einem Frühwarn-/Endwarn-System haben, steht ihnen Hach® als Analysepartner zur Seite!

Die richtige Probenahme ist dabei Grundvoraussetzung für eine funktionierende Analyse. Hach® bietet hierfür mobile und stationäre automatische Probenehmer an, die eine geeignete 24h-Mischprobe entnehmen und entsprechend lagern. Zudem bieten wir ihnen in Zusammenarbeit mit unseren Partnern die Analyse der Proben auf SARS-CoV-2 an. Das Komplettpaket umfasst die Bereitstellung einer geeigneten Transportbox, die Abholung durch ein Logistikunternehmen, die Analyse und die elektronische Übermittlung der Ergebnisse.

Füllen Sie das Formular aus, um mehr Informationen zu Probenehmern, und/oder Analytik von Coronaviren in Abwasser zu erhalten.

https://info.hach.com/2103_HACH_LP_c-loc_2021_COVID_Landing-page_DE-de_LandingPage.html

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WebSeminar: Frühwarnung durch Abwassermonitoring

Eine Studie aus dem Berchtesgadener Land zeigt: Änderungen im Infektionsgeschehen können durch Abwassermonitoring bereits rund fünf Tage vor den offiziellen Fallzahlen belegt werden. Bei Analysen der Kläranlage Karlsruhe konnte das Abwassersignal circa eine Woche vor dem Anstieg der Fallzahlen gemessen werden, es gab eine gute Übereinstimmung der gemessenen RNA-Konzentrationen im Abwasser mit den gemeldeten Fallzahlen. Die DWA greift dieses sehr aktuelle Thema im WebSeminar „Etablierung eines Frühwarn- und Entwarnungssystems mittels Abwassermonitoring“ auf. Die Professoren Dr.-Ing. Jörg E. Drewes (Technische Universität München) und Dr. Andreas Tiehm, (Karlsruher Institut für Technologie) erläutern, wie ein abwasserbasiertes Überwachungs- und Frühwarnsystem in ein sehr effizientes, pro-aktives Krisenmanagement münden und eine Blaupause für andere Kommunen in Deutschland abgeben kann.

Das Webseminar findet am 26. Mai 2021 von 10 bis 12 Uhr statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro, DWA-Mitglieder zahlen 130 Euro. – Infos: https://de.dwa.de/de/corona-im-abwasser.html – Kontakt: Himani Karjala, Telefon: 02242 872-244, E-Mail: karjala@dwa.de

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Zu viel Bürokratie beim Corona-Abwassermonitoring »Wir kommen keinen Schritt weiter«

Die Überwachung von Abwasser gilt als Frühwarnsystem für die Pandemie. Nun fordert die EU von Deutschland mehr Engagement bei der Implementierung in Kläranlagen, aber Politik und Verwaltung versagen. Im Frühjahr 2020, als die Coronapandemie sich in der Welt ausbreitete, suchten Wissenschaftler weltweit…mehr:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/corona-abwassermonitoring-wir-kommen-keinen-schritt-weiter-a-f473a92d-91d1-43f5-8e3b-95c65792abf3#ref=rss

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Impfpriorisierung in NRW – Ver- und Entsorgungsbranche fordert Rückkehr zu bundesweit einheitlicher Impfreihenfolge

Offener Brief der agw – Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen an Herrn Ministerpräsident Laschet

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Laschet,

erst am heutigen Donnerstag, deutlich später als andere Bundesländer, hat die NRW-Landesregierung auch Teilen der Priorisierungsgruppe 3 die Möglichkeit zur Vereinbarung von Impfterminen gegen das Coronavirus eingeräumt. Die Beschäftigten aus systemrelevanten Branchen haben allerdings nichts davon, denn Sie haben sich kurzerhand über die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Reihenfolge hinweggesetzt.

Gerade für die Ver- und Entsorgungsbranche ist diese Entscheidung ein herber Schlag, denn die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter auf den Kläranlagen, bei der Müllabfuhr, in den Wasserwerken und in den Kraftwerken sorgen dafür, dass unser Gemeinwesen funktioniert. Ohne sie käme kein Wasser aus dem Hahn und kein Strom aus der Steckdose, ohne sie wären ungereinigte Abwässer und überquellende Müllberge eine Brutstätte für Krankheiten.

Genau aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) auf wissenschaftliche Empfehlung die Beschäftigten der Ver- und Entsorgungsbetriebe in die Priorisierungsgruppe 3 eingestuft. Die von der NRW-Landesregierung gewählte Impfreihenfolge offenbart einen eklatanten Mangel an Wertschätzung gegenüber den systemrelevanten Beschäftigten der so genannten kritischen Infrastruktur.
Auf den Kläranlagen sind die Kolleginnen und Kollegen täglich den Hinterlassenschaften unserer Gesellschaft und den daraus resultierenden Aerosolbelastungen ausgesetzt. Diese Menschen leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt unseres Gemeinwesens und ihre Arbeit kann nicht im Homeoffice erledigt werden.

Die Wasserwirtschaftsverbände in NRW fordern Sie und Ihre Landesregierung daher auf, umgehend zu der wissenschaftlich begründeten und von der STIKO vorgegebenen Impfpriorisierung zurückzukehren. Damit schützen Sie nicht nur die Beschäftigten in den Ver- und Entsorgungsbetrieben, sondern sichern auch das weitere reibungslose Funktionieren unseres Gemeinwesens.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Norbert Jardin
(Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in NRW)

https://www.ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///impfpriorisierung-in-nrw-ver-und-entsorgungsbranche-fordert-rueckkehr-zu-bundesweit-einheitlicher/

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Corona-Tests und Abfälle aus Haushalten mit Corona-Infizierten richtig entsorgen

Die Entsorgung aller im privaten Haushalt anfallenden Abfälle, die eventuell mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) kontaminiert sein könnten, soll ausschließlich über den Restabfall (Graue Tonne) erfolgen. Diese Abfälle sollen keinem anderen Sammelsystem (z. B. Biotonne, Papiercontainer/-tonne oder Gelbe Tonne) zugeführt werden.

Die derzeit vermehrt zum Einsatz kommenden Corona-Schnelltests sollen ebenfalls ausschließlich über die Restabfalltonne entsorgt werden. Ob ein Test positiv oder negativ ausfällt, spielt für die Entsorgung keine Rolle.

Um aber eine Gefährdung von eventuell weiteren Nutzern derselben Restabfalltonne oder der Müllwerker sicher ausschließen zu können, dürfen die Abfälle nicht lose in die Restabfalltonne gegeben werden, sondern sind in möglichst stabilen, reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen und dichten Behältnissen zu sammeln (z. B. in Folienbeuteln, Plastik- oder Mülltüten). Die Behältnisse sind sicher zu verschließen, z. B. durch Verknoten, ggf. sind mehrere Beutel ineinander zu verwenden. Spitze und scharfe Gegenstände müssen möglichst in bruch- und durchstichsichere Einwegbehältnisse verpackt werden. 

Säcke oder lose Abfälle dürfen nicht neben die Restabfallgefäße gestellt werden, um Gefahren für Dritte auszuschließen. Ausnahme sind die EVS-Säcke für überschüssigen Abfall, mit deren Erwerb die Abfuhr schon bezahlt wurde.

Abfälle, die nicht in die Restabfalltonne passen, müssen sicher verpackt und für andere Personen und auch Tiere unzugänglich bis zur nächsten Abfuhr aufbewahrt werden.

Zum Schutze der Müllwerker sollte das Griffrohr des Restabfallgefäßes vor der Bereitstellung gereinigt werden, um die Ansteckungsgefahr weitestgehend zu minimieren.

Durch die o. g. Maßnahmen helfen Sie mit, die Gesundheit der Müllwerker und des Anlagenpersonals zu schützen und damit die jederzeit gesicherte Abfallentsorgung aufrechtzuerhalten.

Mit der korrekten Entsorgung der Abfälle in einer Restabfalltonne und der sich daran anschließenden thermischen Behandlung des Restabfalls in der Müllverbrennungsanlage ist eine sichere Zerstörung der Erreger gewährleistet.

Fragen zur korrekten Entsorgung eventuell belasteten Abfalls beantworten gerne die Mitarbeiter*innen des EVS Kunden-Service-Centers, Tel. 0681 5000-555, service-abfall@evs.de.

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Corona-Mutanten im Abwasser: Monitoring durch Sequenzierung

Abwasser enthält viele Informationen über die Entwicklung der Corona-Pandemie im Einzugsgebiet der jeweiligen Kläranlagen. Im neuen Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung” arbeiten Forschende an der TU Darmstadt jetzt daran, Mutanten des Coronavirus durch Genomanalyse zu identifizieren und deren Verbreitungswege zu verfolgen. In Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft entwickelt im Fachgebiet für Abwasserwirtschaft der TU Darmstadt ein Team um Prof. Susanne Lackner Messverfahren und Konzepte, um über die nächsten Monate und Jahre Mutationen oder Varianten und deren Ausbreitung möglichst großflächig über Abwasseranalytik zu erfassen. Das Projekt erforscht das Potential von Abwasser als Informationsquelle für die Verfolgung des epidemiologischen Geschehens über den gezielten Nachweis von Mutationen und Virusvarianten (Genomsequenzierung). Die Ziele des Projektes liegen darin, Probennahme, Probenaufbereitung und die Sequenziermethoden weiter auf die Matrix Abwasser anzupassen, um damit einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie liefern zu können. Unterstützt wird das Projekt zusätzlich von zwei assoziierten Partnern aus der Industrie, Endress & Hauser Conducta als globalem Anbieter von Prozessmess- und -leittechnik mit Kompetenzen zur automatisierten Probenahme und -aufbereitung und Thermo Fisher Scientific, einem weltweit operierenden Konzern unter anderem im Bereich klinische Diagnostik mit viel Erfahrung beim Nachweis von SARS-CoV-2, der das Projekt sowohl mit neuen Test-Kits als auch beratend bei der Auswertung von Sequenzierergebnissen unterstützen wird. Das Projekt „„SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung” ist auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit” FONA gefördert. Die BMBF-Fördersumme für die Forschungsarbeiten an der TU beträgt rund 720 000 Euro.

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COVID-19 und Abwasser – aktuelle Zusatzinformationen für Betreiber von Abwasseranlagen

Neben der Einbindung des ÖWAV in nationale und internationale Expertengruppen werden durch den Arbeitsausschuss „Team COVID-19 & Abwasser“ des ÖWAV laufend wissenschaftliche Recherchen in qualitätsgesicherten Informations- und Literaturdatenbanken durchgeführt. Die relevanten Informationen können so unmittelbar nach Diskussion innerhalb des Arbeitsausschusses sowie in Abstimmung mit dem Arbeitsausschuss „Kläranlagenbetrieb“ auf der ÖWAV-Homepage zur Verfügung gestellt werden.

Für die laufende Gefährdungs- und Risikoabschätzung zu Vorkommen und Relevanz von SARS-CoV-2 im Abwasser sowie daraus abzuleitenden Anforderungen an das Sicherheitsmanagement werden vor allem folgende Themengebiete in internationalen wissenschaftlichen Datenbanken beleuchtet:
• Nachweis und Vorkommen infektiöser SARS-CoV-2-Partikel im Stuhl;
• Nachweis und Vorkommen infektiöser SARS-CoV-2 Partikel im kommunalen Abwasser;
• QMRA-Studien (Quantitative Mikrobiologische Risikoabschätzung) zu Risiken einer Infektion mit SARS-CoV-2 für Beschäftigte in Kanalisation und Abwasserreinigung;
• Epidemiologische Studien und Fallberichte zum genannten Thema

Der Arbeitsausschuss „Team COVID-19 & Abwasser“ beruht auf der übergreifenden Zusammenarbeit der ÖWAV-Fachgruppen „Qualität und Hygiene“ (Vorsitz Univ.-Prof. Andreas Farnleitner) mit der ÖWAV-Fachgruppe „Abwassertechnik und Gewässerschutz“ (Vorsitz Univ.-Prof. Thomas Ertl).

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=419074https://www.oewav.at/Page.aspx?target=419074

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Monitoring von SARS-CoV-2 im Kanalnetz

Abwasser als Frühwarnsystem

 Über eine Beprobung und Analytik des Abwassers ist es möglich, das Infektionsgeschehen begleitend zu überwachen. Pandemiewellen sowie das Auftreten von Mutationen lassen sich so frühzeitig erkennen. Über die Sequenzierung der im Abwasser gefundenen Fragmente von SARS-CoV-2 wurden bereits Mutationen entdeckt, bevor sie in der medizinischen Diagnostik identifiziert werden konnten. Mit dieser erweiterten Frühwarnfunktion besitzt das Abwassermonitoring gerade angesichts der raschen Ausbreitung verschiedener Mutanten von SARS-CoV-2 eine große Bedeutung.

Internationales Expertentreffen am 9. und 10. Februar 2021
Mit der Veranstaltung brachte das Technologieland Hessen Unternehmen und Wissenschaftler aus den Bereichen Abwasserbehandlung, PCR-Analytik und Data Sciences mit Vertretern aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst zusammen, um gemeinsam über die Herausforderungen und Lösungsansätze beim Aufbau eines Abwasser-Monitoring-Systems zu diskutieren. Mehr:

https://www.technologieland-hessen.de/Coronaviren-im-Abwasser

Ergebnisbericht:
https://www.technologieland-hessen.de/mm/mm001/Report_Corona_Abwasser_Monitoring_final.pdf

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Rheinland-Pfalz startet Corona-Messungen auf Kläranlagen

Rheinland-Pfalz plant die Durchführung von SARS-CoV-2-Analysen im Zu- und Ablauf von zwei Kläranlagen. Welche Kläranlagen konkret beprobt werden sollen, gibt das zuständige Umweltministerium noch nicht bekannt. Die Messungen im Abwasser sollen begleitend zu den Infektionszahlen der Gesundheitsämter durchgeführt werden und so weitere Aufschlüsse über das Infektionsgeschehen liefern. Langfristig hält das Umweltministerium die Weiterentwicklung zu einem Frühwarnsystem auch für andere Krankheitserregern für denkbar.

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20210311_002

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Schweiz: Abwassermonitoring auf Coronaviren wird erweitert

In der Schweiz wird das schon laufende Forschungsprojekt zum Monitoring von Abwasserproben auf Coronaviren mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit von zwei auf sechs Kläranlagen erweitert. Auf den Kläranlagen in Zürich und Lausanne werden seit dem Sommer 2020 regelmäßig Abwasserproben genommen und inzwischen täglich auf das neue Coronavirus untersucht. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Eawag und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. In der ETH Zürich wird das Virengut einzelner Proben auch auf die Varianten sequenziert. Nun wurde das Projekt erweitert. Seit Anfang Februar und noch bis im Juli 2021 wird das Abwasser von vier weiteren Kläranlagen beprobt: in Altenrhein, Chur, Laupen und Lugano. Die Wahl erfolgte nach der geographischen Lage und der Struktur des Einzugsgebiets der Anlagen. Um möglichst viel Erfahrungen sammeln zu können sollen sowohl eher ländlich, aber auch städtisch geprägte Räume untersucht werden.

Weiterführende Links
http://www.eawag.ch/de/abteilung/sww/projekte/sars-cov2-im-abwasser

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Spiegel: „Messungen von Corona-Viren im Abwasser können Baustein zur Pandemie-Bekämpfung werden“

Umweltministerium beabsichtigt Durchführung von SARS-CoV-2-Analysen im Zu- und Ablauf von zwei Kläranlagen in Rheinland-Pfalz / Monitoring könnte langfristig zu Frühwarnsystem ausgebaut werden.
Mehrere Studien im In- und Ausland haben gezeigt, dass SARS-CoV-2 im Abwasser identifiziert werden kann. „Als Umweltministerium wollen wir künftig einen Beitrag leisten, um Erkenntnisse aus der Wasserwirtschaft zur Pandemiebekämpfung zu generieren. So bereiten wir aktuell die Durchführung von Analysen in zwei rheinland-pfälzischen Kläranlagen vor, um einen Beitrag zum Corona-Monitoring zu leisten“, sagte Staatsministerin Anne Spiegel.

Der große Vorteil von Messungen in Kläranlagen: Es können Infizierte detektiert werden, die noch nicht getestet oder asymptomatisch sind. Die Messungen im Abwasser können somit begleitend zu den Infektionszahlen der Gesundheitsämter durchgeführt werden und so weitere Aufschlüsse über das Infektionsgeschehen liefern. Zudem könnten die Messungen im Abwasser einen Trend hinsichtlich steigender oder auch sinkender Infektionszahlen abbilden. „Dieses Monitoring könnten wir langfristig zur Weiterentwicklung eines Frühwarnsystems auch bei anderen Krankheitserregern nutzen und entsprechend zur Verfügung stellen“, so Spiegel weiter und betonte abschließend: „Wir stehen aktuell mit verschiedenen wissenschaftlichen Instituten in Verbindung und bereiten vor, SARS-CoV-2 Analysen im Zu- und Ablauf von zwei größeren Kläranlagen in Rheinland-Pfalz selbst durchzuführen.“

Hintergrund
Mit dem geplanten Projekt des Umweltministeriums soll zunächst getestet werden, ob die Probe positiv oder negativ auf SARS-CoV-2 ist. Falls diese ein positives Ergebnis zeigt, wird zusätzlich die Viruskonzentration ermittelt. Es soll dabei mit der PCR-Technologie gearbeitet werden. Erkenntnisse zum Infektionsgeschehen werden aus Messungen im Zulauf der Kläranlagen gewonnen. Durch die parallele Beprobung des Ablaufs von Kläranlagen lässt sich zudem abschätzen, in welchem Umfang die Virenlast reduziert wird und ob ein Eintrag von SARS-CoV-2 in die Umwelt erfolgt.

https://mueef.rlp.de/de/pressemeldungen/detail/news/News/detail/spiegel-messungen-von-corona-viren-im-abwasser-koennen-baustein-zur-pandemie-bekaempfung-werden/?no_cache=1&cHash=4b694fc388ee5d5310422fc95848fa4c

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Armband zeigt Infektion zwei Tage vor Auftreten von Symptomen

Liechtensteiner Studie zur Früherkennung von Covid-19 vorgestellt
Im Fürstentum Liechtenstein hat eine Studie zur Früherkennung von Covid-19-Erkrankungen erste Ergebnisse geliefert. Ein mit Sensoren ausgestattetes Armband zeigte Infektionen bereits zwei Tage vor dem Auftreten erster Symptome an.

„Dies ist ein echter Durchbruch in der Früherkennung einer Covid-19-Infektion und damit in der Bekämpfung der Pandemie“, kommentiert Lorenz Risch, der leitende Liechtensteiner Wissenschaftler die Ergebnisse der Studie. Die Studie war im Mai vergangenen Jahres gestartet. Mehr als 1.100 Probanden aus dem Fürstentum nahmen daran teil.

Armbänder ursprünglich für anderen Zweck entwickelt
Die Testpersonen trugen nachts sensorische Armbänder, die eigentlich dazu gedacht sind, die fruchtbaren Tage von Frauen zu erkennen. Gemessen werden damit unter anderem Hauttemperatur, Puls und Atmung. Erkennt die Software beispielsweise erhöhte Temperatur, wird der Träger informiert.

In 71 Prozent der Fälle habe das Armband eine Covid-19-Infektion bereits zwei Tage, bevor erste Symptome auftraten, erkannt, wie es in einer Mitteilung heißt.

Großversuch in Holland
Das Armband soll in einem von der EU finanzierten Großversuch mit über 20.000 Teilnehmenden in Holland eingesetzt werden, um Covid-19-Ansteckungen erstmals in Echtzeit zu entdecken.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/vaduz-corona-studie-vorgestellt-100.html

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Corona: Hamburgs Kläranlagen als Frühwarnsystem?

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie könnte es in Hamburg ein neues Frühwarnsystem geben. Dazu soll das Abwasser genauer untersucht werden.

Die Regierungsparteien SPD und Grüne wollen dazu einen Antrag in der nächsten Bürgerschaftssitzung einreichen. Im Abwasser lassen sich genetische Reste des Coronavirus nachweisen. Dadurch lässt sich feststellen, wie stark sich die Infektion gerade ausbreitet – und zwar früher als durch die bisher eingesetzten Tests…mehr:

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Corona-Hamburgs-Klaeranlagen-als-Fruehwarnsystem,coronaabwasser100.html

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Frankreich stellt Abwasserdaten für Corona-Monitoring online

In Frankreich stellen seit Ende Januar rund 40 Kläranlagen ihre Daten zur Überwachung von SARS-CoV-2 online zur Verfügung. Die Probenahme an den Kläranlagen erfolgt nach einem einheitli­chen Protokoll im Einlaufbereich. Die Daten des Obépine-Netzwerks sollen ei­nen genauen und unvoreingenommenen Blick auf die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung ermöglichen. Die Veröffent­lichung der Daten soll schrittweise auf alle 150 von Obépine überwachten Klär­anlagen ausgedehnt werden. Geplant ist, Indikatoren für etwa 30 Gemeinden zu veröffentlichen, die in Form von Kurven dargestellt werden sollen. Mit den Daten soll vor allem der Infektionsgrad der Be­völkerung besser abgebildet werden, da bei der normalen Testung der Großteil der asymptomatischen Fälle nicht in die Statistik eingeht. Mit seiner nahezu in Echtzeit erfolgenden Erfassung der Vi­ruszirkulation soll der Indikator im Ge­gensatz zu Tests und Krankenhausauf­enthalten eine frühzeitige Erkennung der Entwicklung der Epidemie ermöglichen.

https://www.reseau-obepine.fr

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DWA vernetzt internationale Forschung zum Corona-Moni­toring über den Abwasserpfad

Kann das Corona-Monitoring über den Abwasserpfad zu einem die Pandemie begleitendenden Früh- und Entwarnsys­tem entwickelt werden? Können mit ei­nem solchen System Virusmutationen frühzeitig aufgespürt werden? Kann mit Abwassermonitoring die Dunkelziffer über belastbare Modellberechnungen er­mittelt werden? Zur Beantwortung die­ser bei der Bekämpfung der Corona-Pan­demie überaus wichtigen Fragen hat das Bundesministerium für Bildung und For­schung (BMBF) die DWA mit der Vernet­zung der nationalen und internationalen Forschung zu dieser Thematik beauf­tragt. Ende dieses Jahres sollen konkrete Antworten vorliegen. „Bis zur Praxistauglichkeit eines solchen Abwassermo­nitoringsystems ist es noch ein sehr lan­ger Weg. Durch die Vernetzung der For­schergruppen und durch den frühzeiti­gen Austausch der Erkenntnisse hoffen wir jedoch, viel schneller ans Ziel zu kommen“, hebt Johannes Lohaus, Spre­cher der DWA-Bundesgeschäftsführung, die Bedeutung des Projekts hervor.

Am 25. Januar 2021 hat die DWA das Projekt CoroMoni „Aufbau einer Kom­munikationsplattform zum Thema Ab­wassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevöl­kerung“ mit einer digitalen Auftaktver­anstaltung offiziell gestartet. Neben Wis­senschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden nahmen Vertreter des Robert-Koch-Instituts, des Umwelt­bundesamtes und der Europäischen Kommission teil. Insbesondere von der EU wird das Projekt sehr begrüßt. „Diese Initiative war überfällig!“, so Bernd Manfred Gawlik, DG Joint Research Centre der Europäischen Kommission, der eine europäische Umbrella-Studie zum gleichen Thema koordiniert. „Die Kommission richtet ihren Fokus derzeit auf den Nachweis der UK-Mutation über Abwasser-Monitoring“, betont Gawlik.

Forschungsprojekte zum Nachweis von Corona-Infektionen über den Abwas­serpfad laufen bereits seit dem Frühjahr des letzten Jahres sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Staaten. Die DWA arbeitet beispielsweise seit April 2020 gemeinsam mit dem UFZ Helm­holtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig sowie der TU Dresden intensiv diesbezüglich zusammen. Klare Erkennt­nis der Projekte: Das Virus ist im Abwas­ser nicht lebensfähig, eine Infektionsge­fahr über den Abwasserpfad besteht nicht. Die Erbinformationen des Virus können im Abwasser aber definitiv an verbliebenen RNA-Fragmenten nachge­wiesen werden, über den Abwasserpfad lassen sich Infektionen im Einzugsgebiet bereits vor dem Ausbruch einer Infekti­onswelle feststellen. Dem Virus einen Schritt voraus zu sein bedeutet, Hotspot- Regionen frühzeitig zu identifizieren, Vi­rus-Mutationen vor einer massiven Aus­breitung aufzuspüren und die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen schneller bewerten zu können. Corona-Monitoring über den Abwasserpfad fungiert dann als Pandemie begleitendes System, von der Früherkennung über die Mutationsauf­spürung bis zur Entwarnung. Dabei auch im Fokus: Kann das System aufwendige und kostspielige Massentestungen mit hohem Anteil negativer Ergebnisse er­gänzen oder sogar ersetzen?

Besonders interessant ist die Einbin­dung der Wissenschaftlerinnen und Wis­senschaftler aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden mit deren jeweili­gen besonderen Wissen. In den Nieder­landen bestanden beispielsweise bereits vor der Corona-Pandemie Erfahrungen mit dem Nachweis von Erregern wie En­teroviren bezüglich des Epidemie-Poten­zials über Abwasser. Die Niederlande ha­ben daher bereits notwendige Strukturen im Land aufgebaut, um das System flä­chendeckend zu nutzen. Und auch für die aktuellen Projekte gilt, dass die der­zeitigen Forschungsaktivitäten sich nicht allein auf Corona beschränken dürfen und werden. Die Erkenntnisse dienen auch als wertvolle Grundlage für mögli­che zukünftige Epidemien bzw. Pandemi­en.

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Nach Corona-Fund im Abwasser: Droht Gefahr für das Trinkwasser? – Experten klären auf

In den Niederlanden, Österreich und auch Deutschland sind im Abwasser vereinzelt Corona-Virenreste nachgewiesen worden. Auch die DWA hat auf die Gefahr hingewiesen – denn einige deutsche Kommunen beziehen ihr Trinkwasser zum Teil aus aufbereitetem Abwasser. Fachleute klären auf…mehr:

https://de.rt.com/inland/113202-nach-corona-fund-im-abwasser/

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Klimawandel spielte womöglich wichtige Rolle bei der Entstehung vom SARS-CoV-2

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Globale Treibhausgasemissionen haben im Laufe des letzten Jahrhunderts den wahrscheinlichen Ursprungsort von SARS-CoV-2 in Südchina zu einem Hotspot für Coronaviren gemacht, die von Fledermäusen übertragen werden. Klimatische Veränderungen in dieser Region haben das Wachstum von Waldgebieten befördert, die Fledermäusen geeignete Habitate bieten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von Wissenschaftlern der Universität Cambridge, des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität Hawai’i-Manoa.
Link Deutsch: https://idw-online.de/de/news762503

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Spahn: Wassersektor kann Corona-Schnelltests nutzen

Die Medizinprodukte-Abgabeverordnung wurde geändert.
Unternehmen und Einrichtungen des Wassersektors dürfen seit dem 2. Februar 2021 Antigen-Schnelltests zum Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2 beziehen und nutzen. Darauf hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem Rundschreiben an Verbände der Energie-, Wasser- und Ernährungswirtschaft, der Informationstechnik und Telekommunikation, des Finanz- und Versicherungswesens sowie der Bereiche Transport und Verkehr, Medien und Kultur hingewiesen. Grund hierfür sei eine Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV), die die Abgabe…

https://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/spahn-wassersektor-kann-corona-schnelltests-nutzen.html

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Auf Spurensuche im Klärwerk: Was das Abwasser über Corona erzählt

Schluss mit der Kaffeesatzleserei: Wenn die Corona-Politik sich tatsächlich auf messbare Indikatoren stützen will, braucht es belastbare Daten. Die könnten gar nicht so schwierig zu bekommen sein, wie aktuelle Forschungsprojekte zeigen – eine Schlüsselrolle soll dabei das Abwasser spielen…mehr:

https://www.laborpraxis.vogel.de/auf-spurensuche-im-klaerwerk-was-das-abwasser-ueber-corona-erzaehlt-a-1000049/?cmp=nl-297&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

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Forschende aus Leipzig testen Corona-Frühwarnsystem in Kläranlagen

Hunderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ganz Sachsen befassen sich zurzeit auf verschiedenste Art und Weise mit der Corona-Pandemie, ihrer Auswirkung und dem Virus im Allgemeinen. Forschende aus Leipzig wollen nun über eine Untersuchung der Abwässer herausfinden, wie viele Menschen einer Stadt mit dem Coronavirus infiziert sind.

Ein Team von mehr als 20 Abwasserfachleuten

…mehr: https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/corona-leipzig-forschung-abwasser-viren-100.html

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Experten bewerten betriebliche Maßnahmen gegen Corona positiv

baua: Fokus präsentiert erste Ergebnisse einer Befragung von Fachleuten

Dortmund – Insgesamt zeichnen Fachleute im Arbeitsschutz ein positives Bild der Umsetzung von Maßnahmen deutscher Betriebe im Arbeits- und Infektionsschutz. Dabei hat der Großteil der Betriebe bereits im Februar und März 2020 erste Maßnahmen ergriffen. Aktive Kommunikation und Unterweisung, Persönliche Schutzausrüstung sowie Schutzabstände stehen dabei an erster Stelle. Aber auch das Homeoffice, dort wo es in den Betrieben möglich ist, wird von über 90 Prozent der Befragten genannt. Diese und weitere ausgewählte Ergebnisse fasst der baua: Fokus: „SARS-CoV-2-Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen in deutschen Betrieben: Ergebnisse einer Befragung von Arbeitsschutzexpertinnen und -experten“ zusammen, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. An der Befragung nahmen über 700 Fachleute aus dem inner- und überbetrieblichen Arbeitsschutz sowie aus den Aufsichtsbehörden teil. Eine ähnlich positive Einschätzung hinsichtlich der Umsetzung von betrieblichen Arbeitsschutzmaßnahmen in der Corona Krise war zuvor bereits in einer repräsentativen Betriebsbefragung von der BAuA und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelt worden

Seit September 2020 nimmt ein Forschungsprojekt der BAuA die betriebliche Umsetzung von Maßnahmen im Arbeits- und Infektionsschutz gegen CoViD-19-Infektionen aus Sicht von Fachleuten im Arbeitsschutz unter die Lupe, um Erkenntnisse aus der betrieblichen Praxis zu gewinnen. An einer Online-Befragung nahmen insgesamt 724 Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und der Aufsicht teil. Die Ergebnisse wurden durch Telefoninterviews und Fokusgruppen-Workshops vertieft.

Aus den Betrieben werden insgesamt gute Bedingungen für einen effektiven Arbeits- und Infektionsschutz angegeben. Spätestens mit dem ersten Lockdown im März 2020 hat der Löwenanteil der Betriebe erste Maßnahmen ergriffen. Mit der Corona-Pandemie kam es zu Änderungen auf den verschiedensten Ebenen, vor allem beim Umgang mit Kunden oder Patienten, aber auch in den Arbeitsabläufen. Zudem gewann der Arbeitsschutz deutlich an Wertschätzung. Über 80 Prozent der befragten Arbeitsschutzfachleute berichten, dass spezielle betriebliche Regelungen erlassen wurden. In fast 90 Prozent der Fälle war neben einer breiten Beteiligung vieler Akteure auch die Unternehmensleitung aktiv eingebunden.

Für die Identifikation von Risiken und die Ableitung von Schutzmaßnahmen wurde das Instrument der Gefährdungsbeurteilung überwiegend als hilfreich beurteilt. Als ergriffene Maßnahmen nennen die Experten am häufigsten aktive Kommunikation und Unterweisung, Persönliche Schutzausrüstung/Mund-Nase-Schutz, Regelungen zu Schutzabständen sowie Handlungsanweisungen für Verdachtsfälle. Nicht alle möglichen Maßnahmen sind für alle Betriebe relevant. So haben jedoch beispielsweise Regelungen für Dienstreisen und Meetings oder zum Homeoffice eine hohe Umsetzungsquote. Maßnahmen, um die psychische Belastung durch Corona zu verringern, werden hingegen noch vergleichsweise selten ergriffen.

Die Umsetzung betrieblicher Maßnahmen gehen etwa drei Viertel der Führungskräfte hoch oder sehr hoch motiviert an. Ähnlich hoch ist die Quote der Beschäftigten, die sich vollständig oder überwiegend an die betrieblichen Regeln halten. Dazu motiviert sie insgesamt eine hohe Wahrnehmung von Verantwortung für den Infektionsschutz. Dagegen spielt die Angst vor Sanktionen eine untergeordnete Rolle.

Neben der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel bewerten die Befragten den SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandard sowie die Handlungshilfen der Länder und der Unfallversicherungsträger als nützlich und tauglich für die betriebliche Praxis. Als Informationsquellen nennen sie das Robert Koch-Institut, den zuständigen Unfallversicherungsträger, das Bundesarbeitsministerium sowie die BAuA.

„Die Befragung der Arbeitsschutzfachleute verdeutlicht die große Motivation und umfangreichen Anstrengungen der Unternehmen, für ihre Beschäftigten ein hohes Schutzniveau herzustellen.“, sagt Isabel Rothe, Präsidentin der BAuA. „Angesichts der anhaltenden Pandemie ist es sehr wichtig, dass diese Schutzmaßnahmen konsequent weitergeführt werden. Dafür müssen die Maßnahmen regelmäßig überprüft und weiterhin von allen Beteiligten im Betrieb gemeinsam getragen werden. Das große Engagement der Arbeitsschutzakteure und der Sozialpartner sind hierbei von entscheidender Bedeutung.“

„SARS-CoV-2-Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen in deutschen Betrieben: Ergebnisse einer Befragung von Arbeitsschutzexpertinnen und -experten“; Lars Adolph, Clarissa Eickholt, Alina Tausch, Rüdiger Trimpop; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2021; 11 Seiten; DOI: 10.21934/baua:fokus20210205. Den baua: Fokus gibt es im PDF-Format im Internetangebot der BAuA unter http://www.baua.de/dok/8855610.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 750 Beschäftigte.

Kontakt
So erreichen Sie uns:
Jörg Feldmann
Telefon: 0231 9071-2330 Fax: 0231 9071-2362

https://www.baua.de/DE/Services/Presse/Pressemitteilungen/2021/02/pm003-21.html

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Infoblatt Entsorgung von Corona-Impfabfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes und Impfzentren

Entsorgung von Corona-Impfabfällen aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes und Impfzentren – PDF

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Abwasserbeprobung trägt zur Bekämpfung der Coronapandemie bei

DWA vernetzt internationale Forschung zum Corona-Monitoring über den Abwasserpfad

Kann das Corona-Monitoring über den Abwasserpfad zu einem die Pandemie begleitendenden Früh- und Entwarnsystem entwickelt werden? Können mit einem solchen System Virusmutationen frühzeitig aufgespürt werden? Kann mit Abwassermonitoring die Dunkelziffer über belastbare Modellberechnungen ermittelt werden? Zur Beantwortung dieser bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie überaus wichtigen Fragen vernetzt die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt CoroMoni die nationale und internationale Forschung zu dieser Thematik. Ende dieses Jahres sollen konkrete Antworten vorliegen. „Bis zur Praxistauglichkeit eines solchen Abwassermonitoringsystems ist es noch ein sehr langer Weg. Durch die Vernetzung der Forschergruppen und durch den frühzeitigen Austausch der Erkenntnisse hoffen wir jedoch, viel schneller ans Ziel zu kommen“, hebt Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung, die Bedeutung des Projektes hervor.

Am 25. Januar hat die DWA das Projekt CoroMoni „Aufbau einer Kommunikationsplattform zum Thema Abwassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevölkerung“ mit einer digitalen Auftaktveranstaltung offiziell gestartet. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden nahmen Vertreter des Robert-Koch-Instituts, des Umweltbundesamtes und der Europäischen Kommission teil. Insbesondere von der EU wird das Projekt sehr begrüßt. „Diese Initiative war überfällig!“, so Bernd Manfred Gawlik, DG Joint Research Centre der Europäischen Kommission, der eine europäische Umbrella-Studie zum gleichen Thema koordiniert. „Die Kommission richtet ihren Fokus derzeit auf den Nachweis der UK-Mutation über Abwasser-Monitoring“, betont Gawlik.

Forschungsprojekte zum Nachweis von Corona-Infektionen über den Abwasserpfad laufen bereits seit dem Frühjahr des letzten Jahres sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Staaten. Die DWA arbeitet beispielsweise seit April 2020 gemeinsam mit dem UFZ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig sowie der TU Dresden intensiv diesbezüglich zusammen. Klare Erkenntnis der Projekte: Das Virus ist im Abwasser nicht lebensfähig, eine Infektionsgefahr über den Abwasserpfad besteht nicht. Die Erbinformationen des Virus können im Abwasser aber definitiv an verbliebenen RNA-Fragmenten nachgewiesen werden, über den Abwasserpfad lassen sich Infektionen im Einzugsgebiet bereits vor dem Ausbruch einer Infektionswelle feststellen. Dem Virus einen Schritt voraus zu sein bedeutet, Hotspot-Regionen frühzeitig zu identifizieren, Virus-Mutationen vor einer massiven Ausbreitung aufzuspüren und die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen schneller bewerten zu können. Corona-Monitoring über den Abwasserpfad fungiert dann als Pandemie begleitendes System, von der Früherkennung über die Mutationsaufspürung bis zur Entwarnung. Dabei auch im Fokus: Kann das System aufwendige und kostspielige Massentestungen mit hohem Anteil negativer Ergebnisse ergänzen oder sogar ersetzen?

Besonders interessant ist die Einbindung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden mit deren jeweiligen besonderen Wissen. In den Niederlanden bestanden beispielsweise bereits vor der Corona-Pandemie Erfahrungen mit dem Nachweis von Erregern wie Enteroviren bezüglich des Epidemie-Potentials über Abwasser. Die Niederlande haben daher bereits notwendige Strukturen im Land aufgebaut, um das System flächendeckend zu nutzen. Und auch für die aktuellen Projekte gilt, dass die derzeitigen Forschungsaktivitäten sich nicht allein auf Corona beschränken dürfen und werden. Die Erkenntnisse dienen auch als wertvolle Grundlage für mögliche zukünftige Epidemien bzw. Pandemien.

https://www.fona.de/de/abwasserbeprobung-traegt-zur-bekaempfung-der-coronapandemie-bei

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Forschungen an drei Orten in Rheinland-Pfalz Coronaviren werden auf Mutationen untersucht

In Rheinland-Pfalz soll erstmals im größeren Stil das Erbgut von Coronaviren ausgelesen werden, um Mutationen zu erkennen. Das bestätigte das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium dem SWR.
Derzeit werde daran gearbeitet, die Untersuchungsmethode zu etablieren, hieß es. Das sogenannte Sequenzieren…mehr:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/corona-viren-sequenzierung-mutationen-erkennen-rheinland-pfalz-100.html

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Zürich: Kampf gegen die Pandemie – Erfolgreiche Virenjagd im Zürcher Abwasser

Seit einem Jahr sucht die EAWAG in Kläranlägen nach Corona-Viren. Die Zahlen sind zuverlässig, bald folgt ein Ausbau.

Seit Februar 2020 untersuchen Forscherteams der eidgenössischen Wasserforschungs-Anstalt EAWAG und der ETH Lausanne in zwei Kläranlagen Abwasser auf Corona-Viren. Mit Erfolg. Aus den Ausscheidungen von etwa 700’000 Menschen können die Forscher zuverlässig…mehr:

https://www.srf.ch/news/schweiz/kampf-gegen-die-pandemie-erfolgreiche-virenjagd-im-zuercher-abwasser

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Raum Bad Vöslau: Coronavirus-Mutation B.1.1.7 im Raum Bad Vöslau nachgewiesen

Die Coronavirus-Mutation B.1.1.7 ist bei Abwasseruntersuchungen der Technischen Universität (TU) Wien im Raum Bad Vöslau (Bezirk Baden) nachgewiesen worden. Jetzt soll eine Schwerpunkttestung in der Region durchgeführt werden, berichtete der ORF Niederösterreich am Donnerstag. 74 Prozent der festgestellten SARS-Cov-2 Viren im Abwasser seien demnach positiv …mehr:

https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/5929222/CoronavirusMutation-B117-im-Raum-Bad-Voeslau-nachgewiesen

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Klagenfurt: Deutlich weniger Coronaviren im Abwasser

Aktuell liegen die Werte in der Landeshauptstadt bei einem 35stel der Werte vom November.

…mehr: Seit Monaten wird das Abwasser der Klagenfurter Kläranlage im Rahmen des österreichweiten Forschungsprojektes Coron-A, an dem die Uni Innsbruck, die Med Uni Innsbruck, die TU Wien

https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/aktuelles_klagenfurt/5932229/Klagenfurt_Deutlich-weniger-Coronaviren-im-Abwasser

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Corona: Keine Info über Mutationen im Abwasser

Auch Abwasserproben aus Tiroler Kläranlagen werden derzeit auf Virusmutationen hin untersucht, allerdings bisher noch ohne fündig zu werden. Die Methode soll in Zukunft aber verstärkt zum Einsatz kommen. Tirol überlegt diesbezüglich…mehr:

https://tirol.orf.at/stories/3087352/

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Klagenfurt, Villach: Bisher keine britische Virusmutation im Abwasser entdeckt

Sechs Proben wurden bisher aus den Kläranlagen in Rosegg, Villach und Klagenfurt auf das Coronavirus-Mutation B.1.1.7 untersucht. Alle bisher negativ. Zukünftig sollen drei Proben pro Woche entnommen und ausgewertet werden.

Im Gegensatz zu Salzburg (Salzach-Pongau und Tennengau-Süd), wo bei den Abwasser-Proben Anfang Jänner die britische Coronavirus-Mutation nachgewiesen werden konnte, gibt es bis dato noch keine Nachweise im Kärntner Abwasser. Sechs Proben …mehr:

https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/5924910/Klagenfurt-Villach_Bisher-keine-britische-Virusmutation-im?from=rss

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