Pilotprojekt zur Wärmegewinnung aus Abwasser
Das Bundesumweltministerium stellt rund 240 000 Euro aus seinem Umweltinnovationsprogramm für ein gemeinsames Pilotprojekt der Emschergenossenschaft und der Stadtwerke Bochum GmbH zur Verfügung. Ziel des Projekts ist es, das Schwimmbad „Nordwestbad Bochum“ künftig mit Wärme aus Abwasser zu beheizen. Dadurch werden die Energieeffizienz gesteigert und Ressourcen geschont. Der Ausstoß an Kohlendioxid verringert sich damit um 220 Tonnen pro Jahr. Die Wärme des Abwassers soll mithilfe eines 120 Meter langen Wärmetauschers, der in den neuen Kanal eingebaut wird, zurückgewonnen und zur Beheizung des Schwimmbads genutzt werden. Die Abwassertemperatur liegt selbst in den Wintermonaten noch bei rund 12°C. Die notwendige Vorlauftemperatur von 50 bis 55°C wird mithilfe einer Wärmepumpe erreicht. Ein Blockheizkraftwerk erzeugt Strom für den Antrieb der Wärmepumpe und ebenfalls Wärme für die Trinkwassererhitzung. Damit auch in einem harten Winter niemand frieren muss, stehen zwei vorhandene Gasbrennwertkessel zur Deckung von Bedarfsspitzen bereit.
www.bmu.de/2330.php
Energie aus Abwasser:
Was läuft in Baden-Württemberg?
Dr.-Ing. Martin Sawillion
Praxisworkshop Energie aus Abwasser
http://news.kre2.de/wp-content/uploads/2009/10/Energie-aus-Abwasser-was-l%C3%A4uft-in-BaW%C3%BC.pdf
Abwasser als Energiequelle
Abwasser ist eine noch wenig genutzte Wärmequelle. Doch die Wärmerückgewinnung aus Abwasser wurde in der Forschung lange stiefmütterlich behandelt. Eines der Probleme ist die Verschmutzung von Wärmetauschern. Sie hat dazu geführt, dass gut gemeinte Pionieranlagen bereits nach kurzer Zeit nicht mehr oder nur noch mit einem sehr schlechtem Wirkungsgrad funktionieren. Die Forschung, welche an der Eawag gemeinsam mit Partnern betrieben wurde zeigt nun, dass das Problem gelöst oder zumindest stark gemildert werden kann. Technische Entwicklungen, zum Beispiel selbstreinigende Vorfiltersysteme, und Innovationen der Anlagenbetreiber haben dazu beigetragen. Im soeben erschienenen Bericht «Wärmerückgewinnung aus Abwasser» zeigt Autor Oskar Wanner die Möglichkeiten und Grenzen der Abwasserenergienutzung auf. Auf die Wärmetauscherverschmutzung sowie Gegenmassnahmen in der Praxis geht der Bericht vertieft ein. Untersuchungen und Bericht wurden unterstützt vom Axpo-Naturstromfonds.
Erschienen in der Schriftenreihe Eawag, Nr. 19; ISBN 978-3-905484-13-7
Abwasserwärme Abwasserwärmenutzung
Durch die verbesserte Wärmedämmung moderner Wohn- und Geschäftshäuser treten kaum noch nennenswerte Heizwärmeverluste auf. Das einzige nennenswerte Wärmeleck in den Gebäuden ist jedoch das Abwasserrohr, in das warmes Dusch-, Wasch- und Spülwasser eingeleitet wird. In Anbetracht der ausufernden Energiekosten und Heizkosten ist diese enorme Wärmeverschwendung nicht nur umweltschädigend infolge des unnötigen CO2- und Schadstoffausstoßes, sondern auch extrem teuer.
Besonders vorteilhaft ist die Abwasserwärmenutzung für größere Wohneinheiten, öffentliche Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Sportstätten und Schwimmbäder. Ebenso kann auch die Kläranlage aus der Abwärme des Ablaufs Ihren Wärmebedarf mit dieser Technologie ganzjährig decken.
Bild: nachträglich eingebauter Wärmetauscher( Fa Uhrig, Thermliner)
Dank der Erwärmung für Dusche, Wasch- und Spülmaschine wird Abwasser mit einem verhältnismäßig hohen Temperaturniveau in den Abwasserkanal ableitet. Im Kanal kann die enthaltene Wärme über Wärmetauscher abgezogen und durch Wärmepumpen auf das notwendige Temperaturniveau zur Beheizung von Wohnkomplexen, Schulen, Sportstätten, öffentlichen Gebäuden oder Krankenhäusern gebracht werden.
Ein guter Einstieg in diese Art der nachhaltigen Energienutzung wäre gemacht, wenn die Kommunen für bestehende und geplante Bebauungen sogenannte Energiekarten anfertigen würden, aus denen ersichtlich ist für welchen Standort die Abwasserwärmenutzung oder eine andere regenerative Quelle wie Geothermie, vorhandene Abwärme oder Biogas zumindest näher zu untersuchen ist.
Derartige Energiekarten sind bereits in einigen Schweizer Kantonen verpflichtend vorgeschrieben – wenn man den geringen finanziellen Aufwand für das Erstellen einer solchen aussagefähigen Karte betrachtet, verwundert es, dass in Deutschland zwar die Neigung eines Daches vorgeschrieben wird, nicht aber mit welcher Energiequelle ein Gebäude vorteilhaft beheizt werden soll.
Da Abwasser – im Gegensatz zur Sonne – in unseren Breiten kalkulierbar und in ausreichender Menge vorhanden ist, können die Wärmenutzungsanlagen mittlerweile auch ohne Förderung wirtschaftlich betrieben werden. Dies insbesondere dann, wenn die Verlegung der Kanalwärmetauscher mit der häufig fälligen Sanierung der Kanalnetze kombiniert wird.
Quelle: http://www.gfm-ingenieure.de/energie/abwasserwaerme/index.html
Speyer: Aus Abwasser Heizwärme gewinnen – Beispielhaftes Projekt am Yachthafen
Am Speyerer Yachthafen wird Wärme aus Abwasser gewonnen und für Heizzwecke genutzt. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen knapp 480.000 Euro. Umweltministerin Margit Conrad fördert mit einem Zuschuss von 136.000 Euro dieses innovative Projekt für Energieeffizienz und Klimaschutz. Conrad: „Die Energienutzung aus Abwasser wird einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung kommunaler Zielsetzungen beim Klimaschutz leisten. Da mehr als 99 Prozent der Einwohner von Rheinland-Pfalz an öffentliche Kläranlagen angeschlossen sind, besitzt die Nutzung der im Abwasser gespeicherten Wärmeenergie großes Potenzial zur Verminderung unserer Energieimporte.“
Die Voraussetzungen für eine Abwasserwärmenutzung am Speyerer Yachthafen sind gut. Dort entsteht für 5 Hafenvillen mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 5.700 Quadratmeter eine aufeinander abgestimmte Kombination von energiesparender Gebäudeausführung, Nutzwärmeerzeugung durch Wärmepumpen und Solarthermie. Damit werden Energieeinsparpotenziale konsequent erschlossen. Für die Wärmeversorgung kommt pro Gebäude eine Wärmepumpe zum Einsatz. Diese bezieht ihre Nutzwärme aus einem nahe gelegenen Abwasserkanal der Entsorgungsbetriebe Speyer. Dabei wird über einen Wärmetauscher dem Abwasser Wärme entzogen und zu Heizzwecken nutzbar gemacht. Die Warmwasserbereitung und die Wohnraumbeheizung werden zusätzlich durch solarthermische Anlagen auf den Dächern der Häuser unterstützt.
Die Anlage hat deshalb einen hohen Demonstrationswert. Denn viele Standorte in Rheinland-Pfalz eignen sich für die Energierückgewinnung aus Abwasser.
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BW prüft Potenziale für Abwasserwärmenutzung
Die Nutzung von Abwasserwärme zur Energieerzeugung wird in Baden-Württemberg immer mehr zum Thema. Das Umweltministerium führt derzeit eine Umfrage bei 19 Städten durch, die auf eine erste Umfrage im Frühjahr bei allen Städten des Landes reagiert haben.
…mehr unter: http://www.euwid-wasser.de/
Abwärmenutzung
Ein Zürcher Ingenieurbüro entwickelte ein System, das aus fliessendem Rohabwasser Wärme gewinnt. Rund 200 Standorte kommen in der Schweiz für eine wirtschaftliche Nutzung von Wärme aus ungeklärtem Abwasser in Frage.
3 % der in der Schweiz verbrauchten fossilen Brennstoffe könnten durch eine systematische Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme substituiert werden. Ein kleiner Teil des immensen Potentials wird bereits heute genutzt, in mehr als 20 realisierten Anlagen, die dem gereinigten Abwasser – beim Auslauf der Kläranlage (ARA) – Wärme entnehmen und mittels Wärmepumpen Heizwärme produzieren. Weil viele Kläranlagen aber am Rand oder ausserhalb der Siedlungen liegen, hat diese Strategie Grenzen. Grosse Distanzen zu den Wärmeverbrauchern machen die Sache unrentabel. Indem die Wärme dem Abwasser vor der ARA – im Bereich der Kanalisation – entzogen wird, kann diesem Nachteil begegnet werden.
Pilotanlage in Wipkingen
Die erste Grossanlage zur kommerziellen Wärmegewinnung aus Rohabwasser entsteht derzeit in Zürich-Wipkingen. Ein 200 m langer, in einen Abwasser-Sammelkanal eingebauter Wärmetauscher liefert rund 850 kW Leistung oder 40 % der Energie für die Wassererwärmung und Raumheizung von 800 teilweise bestehenden, teilweise neuen Wohnungen, Büroräumen, Läden und einem Restaurant. Damit werden 540’000 Liter Heizöl substituiert. Gebaut und betrieben wird die Anlage vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) im Rahmen eines Contractings.
Der Bund entrichtet Förderbeiträge von annähernd 400’000 Fr. Ein grosser Teil dieses Beitrages diente dem Aufbau eines…
http://www.energie.ch/themen/haustechnik/heizabwkan/index.htm