Dienstag, Oktober 28, 2025
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Informationen aus Baden-Württemberg

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Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2025


2024

2023


Blaues Gut – wir machen Gewässer besser

Gutes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das wir schützen und pflegen müssen. Wasser ist etwas ganz Besonderes: unser Blaues Gut. Deshalb hat das Umweltministerium die gleichnamige Initiative ins Leben gerufen. Wir möchten auf die vielen Aktivitäten aufmerksam machen, mit denen wir Gewässer zu einem besseren Lebensraum für Tiere und Pflanzen, aber auch für uns Menschen verwandeln. Grundlage dafür sind die Standards der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die für Baden-Württemberg erarbeiteten Pläne und Programme.

Auf einer eigenen Internetseite stellt Ihnen die Initiative „Blaues Gut – wir machen Gewässer besser“ bereits erfolgreich umgesetzte Maßnahmen vor. Denn Baden-Württemberg unternimmt seit Jahren enorme Anstrengungen, um die Qualität der Gewässer zu verbessern. Außerdem erhalten Sie auf der Internetseite Tipps, wie und wo Sie unsere heimischen Gewässer selbst erleben können. Politischen Entscheidern geben wir Hilfestellung, wie Sie selbst Maßnahmen in Ihrer Gemeinde oder in Ihrer Stadt erfolgreich realisieren können.

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/wasser/blaues-gut

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Masterplan gegen zunehmende Wasserknappheit

Die Landesregierung reagiert mit dem Masterplan Wasserversorgung auf zunehmende Wasserknappheit. Er unterzieht die Wasserversorgung aller Kommunen einem Klimacheck. Das Land erhöht die Fördermittel für die Anpassung der Versorgungsinfrastruktur.
Der Extern: Masterplan Wasserversorgung (Öffnet in neuem Fenster) der Landesregierung unterzieht die Extern: Wasserversorgung (Öffnet in neuem Fenster) aller Kommunen einem Klimacheck. Umweltministerin Thekla Walker hat am Dienstag, 15. Juli 2025, im Ministerrat eine erste Zwischenbilanz zum Masterplan Wasserversorgung vorgestellt. Ziel des Masterplans ist eine zukunftsfähige Wasserversorgung mit Trinkwasser in den Kommunen des Landes. Die Untersuchungen berechnen die Wassersituation im Jahre 2050. Zwischenergebnisse zeigen: Mehr als die Hälfte der Kommunen wird den Spitzenbedarf an Trinkwasser 2050 nicht decken können. Die Landesregierung erhöht daher die Fördermittel für die Anpassung der Versorgungsinfrastruktur auf 88 Millionen Euro in 2026.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/masterplan-gegen-zunehmende-wasserknappheit?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250715_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily&pk_content=Link+Mehr+lesen

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85 Millionen Euro für Hochwasserschutz und Gewässerökologie

Das Land stellt 85 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie an Gewässern erster Ordnung in Baden-Württemberg bereit.
Für Investitionen in den Extern: Hochwasserschutz und für gewässerökologische Maßnahmen an den Gewässern erster Ordnung stellt die Landesregierung den Landesbetrieben Gewässer bei den vier Regierungspräsidien im Land in diesem Jahr über 85 Millionen Euro bereit. Die Mittel stammen aus dem Wasserentnahme- und Wassernutzungsentgelt. Damit sind die Gelder zweckgebunden und müssen für wasserwirtschaftliche und gewässerökologische Belange verwendet werden.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/85-millionen-euro-fuer-hochwasserschutz-und-gewaesseroekologie-1?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250612_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily

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Land und Kommunen bekennen sich zum Klimaschutz

Das Land und Vertreter der Kommunalen Landesverbände haben eine Fortschreibung des Klimapakts unterzeichnet. Die Fördermittel für kommunale Klimaschutzmaßnahmen werden deutlich aufgestockt.
Das Land Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände (KLV) haben ihr Bekenntnis zum Extern: Klimaschutz (Öffnet in neuem Fenster) fortgeschrieben und erweitert. Den bis Ende 2026 gültigen Extern: Klimapakt (Öffnet in neuem Fenster) haben am 28. April 2025 Umweltministerin Thekla Walker, Steffen Jäger (Präsident Extern: Gemeindetag Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster)), Ralf Broß (Vorstand Extern: Städtetag Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster)) und Professor Dr. Alexis von Komorowski (Hauptgeschäftsführer Extern: Landkreistag Baden-Württemberg (Öffnet in neuem Fenster)) unterschrieben.

Mit der Unterzeichnung bekennen sich die kommunalen Verbände zur Vorbildwirkung der öffentlichen Hand beim Klimaschutz, bei der Extern: Klimawandelanpassung (Öffnet in neuem Fenster) und zu den Zielen des Extern: Klimaschutz-Gesetzes des Landes (Öffnet in neuem Fenster). Dazu gehört auch das Ziel, bis 2040 netto-treibhausgasneutrale Kommunalverwaltungen zu erreichen. Der Pakt wurde um das wichtige Thema Klimawandelanpassung erweitert.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-und-kommunen-bekennen-sich-zum-klimaschutz?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250502_newsletter_weekly&pk_source=newsletter_weekly

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Trinkwasserpreise gestiegen

Die Trinkwasserpreise der privatrechtlichen Wasserversorger sind seit 2023 im Schnitt um 13,49 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums hervor.

Die beim Umweltministerium angesiedelte Landeskartellbehörde für Energie und Wasser Baden-Württemberg hat zum Stichtag 1. Januar 2025 die Trinkwasserpreise von denjenigen 84 Wasserversorgungsunternehmen erhoben und veröffentlicht, die privatrechtliche Entgelte von ihren Kundinnen und Kunden verlangen und damit den Vorschriften des Kartellrechts unterliegen. Diese Unternehmen versorgen hauptsächlich Städte, größere Gemeinden und Ballungszentren. Wassergebühren von öffentlich-rechtlich tätigen Wasserversorgern wurden nicht erhoben.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/trinkwasserpreise-gestiegen?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250327_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily

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Kommunales Abwasser: Lagebericht 2023

Eine EU-Richtlinie (Kommunalabwasserrichtlinie vom 21. Mai 1991) legt in Artikel 16 fest, dass alle zwei Jahre ein Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und Klärschlamm zu veröffentlichen ist. Der vorliegende Lagebericht schildert die Abwassersituation für das Jahr 2022. (Maximale Bestellmenge: 5)

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikationen?tx_rsmbwpublications_pi1%5Bsearch%5D=abwasser&tx_rsmbwpublications_pi1%5Btopics%5D=-1&tx_rsmbwpublications_pi1%5Bsubmit%5D=1&tx_rsmbwpublications_pi1%5BformHighlight%5D=form-group-pubkyeyword

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212,2 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Das Land unterstützt im Jahr 2025 Städte und Gemeinden in der Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Hochwasserschutz und Gewässerökologie mit insgesamt 212,2 Millionen Euro.

Investitionen zum Schutz der Umwelt und der Infrastruktur
„Starkregen, Hochwasser, Trockenheit und Dürre – in den letzten Jahren wurden die Auswirkungen des Klimawandels für uns alle spürbar. Diese Herausforderungen zeigen uns deutlich, wie wichtig eine effektive und moderne Wasserwirtschaft ist. Daher unterstützen wir auch im Jahr 2025 die Kommunen im Land auf gewohnt hohem Niveau mit unserem Förderprogramm Wasserwirtschaft bei ihren wichtigen Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker anlässlich der Bekanntgabe der Fördermittel. „Damit schützen wir nicht nur unsere Gewässer und die Umwelt, sondern verbessern auch unsere Infrastruktur – davon profitieren Menschen und Natur im ganzen Land.“

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/2122-millionen-euro-fuer-kommunale-wasserwirtschaft?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250411_newsletter_weekly&pk_source=newsletter_weekly

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Starkregen und Hochwasser prägten das Jahr 2024

„Land unter“ in Baden-Württemberg: Der klimatische Jahresrückblick der Landesanstalt für Umwelt zeigt, wie stark die Folgen des Klimawandels im Land bereits spürbar sind.

Klimaschutz bleibt zentrale Aufgabe
„Die Konsequenzen des Klimawandels zeigen sich überdeutlich und wir alle spüren sie am eigenen Leib. Das macht vielen zu schaffen. Es muss in erster Linie aber Ansporn sein, zu handeln. Wir dürfen auf keinen Fall in unseren Anstrengungen zum Schutz des Klimas nachlassen. Und wir müssen uns bestmöglich aufstellen, um uns gegen die bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels zu wappnen. Wir haben Möglichkeiten, uns besser gegen Hitze, Dürre und Wassermassen zu schützen. Diese Instrumente gilt es zu nutzen“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/starkregen-und-hochwasser-praegten-das-jahr-2024-1?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250325_newsletter_daily

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Umwelttechnikpreis 2025 ausgeschrieben

Das Land zeichnet baden-württembergische Unternehmen für ihre klima- und ressourcenschonenden Verfahren und Produkte mit dem Umwelttechnikpreis 2025 aus.

Bis zum 4. April 2025 können sich Unternehmen mit einem Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg für Umwelttechnikpreis 2025 bewerben. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 100.000 Euro Preisgeld dotiert. Vergeben wird der Preis vom Umweltministerium Baden-Württemberg an Unternehmen im Land, die mit ihren innovativen Produkten, Technologien und Verfahren einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder zur Schonung der natürlichen Ressourcen leisten.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/umwelttechnikpreis-2025-ausgeschrieben?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250220_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily

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Klimaatlas geht an den Start – zentrales Portal zum Klimawandel

Der Klimaatlas zeigt, wie sich das Klima entwickelt, welche Folgen sich daraus ergeben und wie sich Kommunen am besten vor Risiken schützen können.

Der Klimaatlas Baden-Württemberg ist das zentrale Online-Portal für Daten und Informationen zum Klimawandel in Baden-Württemberg. Es zeigt sowohl das vergangene und aktuelle Klima als auch die voraussichtliche Entwicklung – auf Landesebene bis hin zu einzelnen Kommunen. Damit ist der Klimaatlas ein Schlüsselwerkzeug für Kommunen, Planende sowie Bürgerinnen und Bürger, um sich besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/klimaatlas-geht-an-den-start-zentrales-portal-zum-klimawandel

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Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Die Umweltdaten 2024 zeigen Erfolge bei der Verbesserung der Luftqualität und im Klimaschutz, gleichzeitig bleibt der Klimawandel weiterhin die größte Herausforderung.

Mit dem heutigen „Go-Live“ des neuen Web-Angebotes „Umweltdaten 2024“ haben das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg den 16. Umweltzustandsbericht vorgestellt. Erstmals erscheint der Bericht ausschließlich in digitaler Form und stellt die zahlreichen Umweltdaten auf einer modernen Plattform gut strukturiert zur Verfügung.

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/umweltdaten-2024-jetzt-interaktiv-und-digital-verfuegbar

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Grundwasser in Baden-Württemberg: Weniger Schadstoffe, Herausforderungen bleiben

aden-Württemberg/Karlsruhe. Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat heute ihren Jahresbericht zur Grundwasserqualität 2023 veröffentlicht. Sowohl Menge als auch Güte des Grundwassers im Land werden kontinuierlich überwacht. Nach Abschluss eines Kalenderjahres werden die erfassten Schadstoffe und Messwerte systematisch geprüft, umfangreich ausgewertet und schließlich in einem Bericht zusammengefasst. Der Fokus für den Bericht 2023 lag auf den Schadstoffen: Nitrat, Pflanzenschutzmittel, leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe und metallische Spurenstoffe.

Die Konzentration vieler Schadstoffe geht zurück, aber Nitrat stellt landesweit immer noch die größte Belastung für das Grundwasser dar. Das Konzentrationsniveau von Nitrat ist weiterhin an vielen Stellen deutlich zu hoch“, fasst Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW, die zahlreichen Ergebnisse zusammen. Er betont: „Grundwasser hat ein langes Gedächtnis. Das zeigen uns beispielsweise die gemessenen Werte für Pflanzenschutzmittel, deren Einsatz seit Jahren verboten ist. Einmal eingetragene Schadstoffe brauchen oft Jahrzehnte, um im Grundwasser abgebaut zu werden. Das betrifft uns unmittelbar, werden doch 70 Prozent unseres Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen.“

Nitrat bleibt Hauptbelastung für das Grundwasser – Rückgang stagniert

Nitrat in Boden und Grundwasser ist im Wesentlichen auf den Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft zurückzuführen. Der Schwellenwert für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) wird weiterhin an rund 8 Prozent der untersuchten Messstellen überschritten, der Warnwert von 37,5 mg/l an etwa 17 Prozent. Somit ist Nitrat weiterhin der Schadstoff, der am häufigsten gesetzlich festgelegte Schwellenwerte überschreitet. Seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1994 ging die gemessene mittlere Konzentration im Grundwasser um rund 24 Prozent zurück. In den letzten fünf Jahren stagniert diese Entwicklung, und das Konzentrationsniveau bleibt nahezu unverändert.

mehr: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/-/grundwasser-in-baden-w%C3%BCrttemberg-

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Wärmenutzung aus Abwasser

Leitfaden für Inhaber, Betreiber und Planer von Abwasserreinigungsanlagen und Kanalisationen
Vorworte
Abwärme aus Abwasser – ein unterschätztes Potenzial

Für uns Abwasserfachleute – Betreiber von Kanalisationen, Klärmeister, Planer von Anlagen und Wissenschafter der EAWAG – war Abwasser schon immer eine Energieressource. Seit vielen Jahren nutzen wir Klärgas als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme und Elektrizität. Jahrzehnte lang verwerteten wir Klärschlamm als Dünger (Energierohstoff) in der Landwirtschaft; heute liefern wir ihn in Energieanlagen, die Fernwärme und Strom auskoppeln. Die Energie im Abwasser liegt aber nicht nur als organische Substanz und chemische Verbindungen vor, sondern auch in Form von thermischer Energie. Grund: Beim Gebrauch des Wassers in Haushalten, Gewerbe und Industrie erfolgt eine Erwärmung. Anstatt dass wir diese Wärme mit dem Abwasser an die Umwelt abgeben, können wir sie nutzen. Mit Hilfe von Wärmepumpen lassen sich damit Gebäude heizen und Warmwasser erzeugen.
Die Technik der Abwasserwärmenutzung ist ausgereift und erprobt. Bei richtiger Planung und Ausführung der Anlagen entsteht weder für die Siedlungsentwässerung noch für die Abwasserreinigung ein Nachteil. Wenn wir das Abwasser durch die Wärmeentnahme dabei leicht abkühlen, machen wir nichts anderes, als es ein Stück weit in seinen natürlichen Ursprungszustand zurückzuführen – ähnlich wie wenn wir das Abwasser in Kläranlagen reinigen. Wärmenutzung aus Abwasser ist also sozusagen eine erweiterte Form der Abwasserreinigung.
Es gibt in fast jeder Gemeinde Kanäle, die sich für die Energienutzung aus Abwasser eignen – vielleicht auch bei Ihnen. Darüber, wie die Wärmenutzung aus Abwasser funktioniert und wie vorzugehen ist, informiert dieser Leitfaden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/5_Energie/Energieeffizienz/Abwasserwaermenutzung/Leitfaden_Ratgeber/Leitfaden_Waerme_aus_Abwasser.pdf

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Energiewende in Baden-Württemberg

Klimabilanz 2023 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg
Treibhausgas-Ausstoß auf dem niedrigsten Stand seit 1990: „Der massive Rückgang der Treibhausgas-Emissionen ist ein großer Erfolg der Menschen im Land“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg nach ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes 62,7 Millionen (Mill.) Tonnen Treibhausgase1 ausgestoßen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Emissionen um 9,3 Mill. Tonnen bzw. 12,9 % zurück. Damit ist der Treibhausgasausstoß auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Sogar das pandemiebedingt niedrige Emissionsniveau 2020 wurde deutlich unterschritten (−6,3 Mill. Tonnen gegenüber 2020). Für die im Klimagesetz des Landes formulierte Zielerreichung für das Jahr 20302 ist eine weitere Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes in Höhe von 30,9 Mill. Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. 49 % gegenüber dem Jahr 2023 erforderlich.
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Der massive Rückgang der Treibhausgas-Emissionen ist ein großer Erfolg der Menschen im Land. Die Bürgerinnen und Bürger bauen Solaranlagen an den Balkon oder auf ihr Dach, sie erneuern die Heizung, sie sparen Energie. Unternehmen stellen auf klimafreundliche Produktion um, Kommunen treiben die Wärmewende voran, Behörden machen Tempo bei den Genehmigungen von Anlagen erneuerbarer Energie.
Die Energiewende in Baden-Württemberg funktioniert. Die Energiewirtschaft ist dank des Ausbaus der Erneuerbaren inzwischen deutlich weniger anfällig für das Preisroulette der Öl- und Gasbörsen. Insbesondere die Solarrekorde der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass der Rückgang von Treibhaus-Emissionen in keinem Bereich so hoch ist wie im Sektor Strom-Produktion. Diese Entwicklung beschleunigt sich. 2024 hat der Zubau an Solarenergie in den ersten sechs Monaten des Jahres die Gigawatt-Grenze durchbrochen. Teure Kohlekraftwerke werden immer seltener gebraucht, so dass auch die Preise sinken. Das zeigt: Klimaschutz schützt auch unseren Wohlstand.“
Im Jahr 2023 stammte mit Abstand der größte Teil der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich (32 %) gefolgt von den Sektoren Energiewirtschaft und Gebäude mit jeweils einem Anteil von 23 %. Die Industrie verursachte 2023 insgesamt knapp 15 %, die Landwirtschaft 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg. Der Bereich Abfall- und Abwasserwirtschaft war 2023 für weniger als 0,5 % der Gesamtemissionen verantwortlich.
Der wesentliche Beitrag zur gesamten Emissionsreduktion 2023 kam von der Energiewirtschaft. Nach einem zweijährigen Anstieg (2022: +11,6 %; 2021: +35,8 %) gingen die Treibhausgasemissionen des Energiesektors durch die zuletzt stark gesunkene Steinkohleverstromung kräftig um 31,6 % zurück. Die Bruttostromerzeugung aus Steinkohle verzeichnete 2023 einen erheblichen Rückgang (−46 %).
Auch der Treibhausgas-Ausstoß der Industrie lag im Jahr 2023 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (−14,5 %).
Im Verkehrssektor wurden 2023 insgesamt nur geringfügig mehr Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Der Anstieg lag bei 0,3 %. Allerdings liegen die Treibhausgasemissionen des Verkehrs immer noch auf dem Niveau des Referenzjahres 1990.
Die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors sind im Jahr 2023 um 7,7 % gesunken. Hauptgründe für den Rückgang waren die im Vergleich zum Vorjahr milde Witterung während der Heizperiode sowie anhaltende Einsparbemühungen.
Die Treibhausgas-Emissionen der Landwirtschaft sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 %. Der Rückgang der Emissionen gegenüber dem Vorjahr 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Tierbestände und einer reduzierten Stickstoffdüngung.Mehr:
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/klimabilanz-2023-des-statistischen-landesamtes-baden-wuerttemberg

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Wasser- und Abwassergebühren steigen stärker als die Inflationsrate

Trotzdem kostet der Liter Leitungswasser weiterhin weniger als 0,5 Cent
Die Gebühr für Wasser und Abwasser ist zwischen 2023 und 2024 – Stichtag 1. Januar – stark gestiegen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, verteuerte sich die verbrauchsbezogene Wasser- und Schmutzwassergebühr im Landesdurchschnitt um jeweils rund 6 % und die Grundgebühr für die Wasserversorgung um 10 %. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex (Inflationsrate) – zwischen Januar 2023 und Januar 2024 waren es +3,2 % – wird damit deutlich übertroffen. Zwischen 2022 und 2023 zogen die Wasser- und Schmutzwassergebühr durchschnittlich bereits um jeweils rund +5 % und die Grundgebühr um +9 % an, blieben dagegen ebenso deutlich hinter der Inflationsrate zurück, die bei +8,5 % lag. Die Niederschlagswassergebühr stieg in beiden Zeiträumen um rund 3 %.
Die Gebührenentwicklung in den einzelnen Gemeinden kann deutlich vom Landesdurchschnitt abweichen. Bei den die Wasserrechnung üblicherweise dominierenden Gebührenbestandteilen – die verbrauchsbezogene Wasser- und Schmutzwassergebühr – gab es in rund der Hälfte der Gemeinden (Wasser: 53 %, Schmutzwasser: 49 %) gegenüber 2023 keine Veränderung. In vergleichsweise wenigen Gemeinden verringerte sie sich, indem zunächst zu viel erhobene Gebühren ausgeglichen wurden (Wasser: 4 %, Schmutzwasser: 10 %). Dagegen erhöhte sich die Gebühr in jeweils rund 40 % der Gemeinden (Wasser: 43 %, Schmutzwasser: 41 %). Zwischen 2022 und 2023 waren bei der verbrauchsbezogenen Wasser- und Schmutzwassergebühr weniger Gemeinden von einer Teuerung betroffen und in mehr Gemeinden blieb die Gebühr konstant.

Preiswertes Wasser aus dem Hahn
Im Jahr 2024 beträgt die Wassergebühr im Landesdurchschnitt 2,59 Euro je Kubikmeter (EUR/m³) und damit 15 Cent mehr als 2023. Beim Schmutzwasser sind es 2,24 EUR/m³, 13 Cent mehr als 2023. Die durchschnittliche verbrauchsbezogene Gebühr für Wasser und Schmutzwasser beläuft sich damit auf 4,83 EUR/m³ und bezogen auf einen Liter Leitungswasser auf weiterhin weniger als 0,5 Cent.

Seit gut 10 Jahren stabile Tarifstruktur
Die Gebühr für das von befestigten, an die Kanalisation angeschlossenen Grundstücksflächen eingeleitete Niederschlagswasser liegt nun bei 0,52 Euro je Quadratmeter (EUR/m²). Das ist rund 1 Cent mehr als 2023. Die gesplittete Abwassergebühr, die zwischen Schmutz- und Niederschlagswasser unterscheidet, hat sich im Land ab 2010 durchgesetzt und wird 2024 in 1 073 von 1 101 Gemeinden erhoben. Die sogenannte Einheitsgebühr mit einer gemeinsamen Abrechnung von Schmutz- und Niederschlagswasser wird in 28 überwiegend kleinen Gemeinden beibehalten.
Die jährliche Grundgebühr für die Wasserversorgung, die sich zumeist auf die Zählergröße bezieht, erhöhte sich zwischen 2023 und 2024 um durchschnittlich rund 6 auf 64 EUR. In fast allen Gemeinden (1 083 Gemeinden) gibt es eine solche Grundgebühr. In der mehr als 30-jährigen Zeitreihe der Statistik blieb diese Zahl beinahe unverändert. Eine zusätzliche Grundgebühr für das Abwasser wird dagegen von jeher nur in wenigen Gemeinden erhoben. Sie beschränkt sich 2024 auf 65 Gemeinden.

Gebührenunterschiede in den Gemeinden
Die Trinkwassergebühr liegt 2024 zwischen 0,64 und 5,69 EUR/m³ und die Schmutzwassergebühr zwischen 0,36 und 8,06 EUR/m³. Die Spanne beim Niederschlagswasser bewegt sich vom temporären Aussetzen der Gebühr (0,00 EUR/m²) bis 1,35 EUR/m². Minimum und Maximum bei der jährlichen Grundgebühr für die Wasserversorgung sind 3,85 und 260,40 EUR.
In den Gebührenunterschieden äußern sich die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Die Gestehungskosten hängen unter anderem von der Siedlungsstruktur, der Topografie, der Qualität und Quantität der Wasservorkommen, den Anforderungen an die Abwasserbehandlung und vom Zustand des Wassernetzes und der Kanalisation ab. Darüber hinaus kommen unterschiedliche Ansätze bei der Gebührenkalkulation zum Tragen, wodurch zum Beispiel die Grundgebühr belastet und die Verbrauchsgebühr entlastet wird.

Kontakt
Pressestelle
Tel.: +49 711 641-2451
E-Mail: Pressestelle
Fachliche Rückfragen
Karin Rommel
Tel.: +49 711 641-2633

Wasserstatistik
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2024206

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Masterplan Wasserversorgung  – Klimawandel

Der Klimawandel hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Diese werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verschärfen. Das Umweltministerium und das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erheben daher mit dem Projekt „Masterplan Wasserversorgung“ landesweit die Versorgungsstruktur der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg.
Das Projekt „Masterplan Wasserversorgung“ prognostiziert die Entwicklung der Wasserressourcen bis 2050. Es schätzt zudem die Bevölkerungsentwicklung und den zukünftigen Trinkwasserbedarf ab, analysiert die heutige Versorgungsstruktur und gibt den Verantwortlichen vor Ort konkrete Empfehlungen, wie sie Wassermangel in Zukunft vorbeugen können.
Umweltministerin Thekla Walker: „Neben Klimaschutz ist die Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel das Gebot der Stunde. Wetter- und Wasserextreme werden zunehmen. Mit den Daten des Projekts Masterplan Wasserversorgung können die Kommunen und Wasserversorger jetzt tätig werden und Wasserkrisen in der Zukunft vorbeugen.“
Verbraucherschutzminister Peter Hauk MdL: „Trinkwasser von hoher Qualität ist ein Grundbedürfnis unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen in Baden-Württemberg erwarten zurecht, dass jederzeit einwandfreies Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Diesem Anspruch wollen und müssen wir als Landesregierung gerecht werden. Mit dem Projekts Masterplan Wasserversorgung legen wir den Grundstein dafür, dass unsere Trinkwasserversorgung auch zukünftig gesichert bleibt.“
Nach einer etwa einjährigen Phase der Datenerhebung werden nun die Ergebnisse der zweiten Charge den beteiligten Kommunen übergeben. Diese zweite Welle analysiert die Wasserversorgung von 235 Städten und Gemeinden in neun Landkreisen: Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Freudenstadt, Rottweil, Zollernalbkreis, Sigmaringen, Emmendingen und Ortenaukreis.
Die Ergebnispräsentationen starteten am 18. Juni 2024 für die Kommunen im Landkreis Emmendingen und am 19. Juni für die Kommunen der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb.
Die Analyse zeigt, dass die Versorgungssicherheit aktuell grundsätzlich gegeben ist. Bei fast allen Versorgungsbereichen kann der mittlere Bedarf in vollem Umfang gedeckt werden.
Klimaprognosen bis 2050 zeigen jedoch, dass in manchen Teilen des Landes bis zu 20 Prozent weniger Grundwasser neu gebildet werden. In den Sommern ist mit einer deutlichen Temperaturzunahme, längeren Trockenperioden und häufigeren extremen Wetterereignissen wie Starkregen zu rechnen. Diese Veränderungen ziehen einen erhöhten Wasserbedarf in der Landwirtschaft und in der öffentlichen Wasserversorgung nach sich.
Bei 20 Prozent der untersuchten Kommunen besteht daher mit Blick auf 2050 Handlungsbedarf.
Die Empfehlungen für die verantwortlichen Kommunen und öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen reichen von einer Anpassung der Bezugsrechte bei einem Zweckverband bis zur Prüfung, bisher ungenutzte lokale Wasservorkommen zu erschließen und entsprechende eigene Infrastruktur zu bauen.
Noch größerer Handlungsbedarf sehen die Analysen hinsichtlich des so genannten zweiten Standbeins. Dies beschreibt die Möglichkeit, die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten, wenn das größte Wasservorkommen oder die größte Bezugsquelle ausfallen sollte. Ein zweites Standbein ist aktuell nur bei etwa 20 Prozent der Versorgungsbereiche uneingeschränkt vorhanden. Bis 2050 sinkt dieser Wert auf unter zehn Prozent, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/masterplan-wasserversorgung?&pk_medium=newsletter

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Umweltministerkonferenz fordert mehr Bundesmittel für Hochwasserschutz

Auf Antrag Baden-Württembergs fordert die Umweltministerkonferenz den Bund auf, Kürzungen bei Bundesmitteln für den Hochwasserschutz zurückzunehmen. Ministerin Thekla Walker: „Angesichts der Folgekosten von Überschwemmungen lohnen sich Investitionen in Hochwasserschutz immer“
Bisher hat der Bund den Ländern für diesen Zweck jährlich 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Im Zuge des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichtes sollen diese Mittel 2025 auf 50 Mio. Euro reduziert werden. Für 2024 sind die Mittel noch in voller Höhe durch Haushaltsreste gesichert.
Umweltministerin Thekla Walker: „Wir haben in den vergangenen Tagen erleben müssen, was Hochwasser und Starkregen anrichten, wenn der Schutz nicht ausreicht. Die Erderwärmung macht solche Wettereignisse wahrscheinlicher und auch ihre Wucht wird zunehmen. Investitionen in Dämme, renaturierte Ufer und Rückhaltebecken lohnen sich immer. Die Folgeschäden von Einsparungen an dieser Stelle wären weitaus größer. Ich appelliere daher an Bundesfinanzminister Lindner, dem Haushalt die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Hochwasserschutz ist die Elementarversicherung unserer Gesellschaft gegen Naturkatastrophen.“
Baden-Württemberg hat seit Bestehen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms 2015 insgesamt 129,7 Millionen Euro an GAK-Mitteln abgerufen. Die eigenen Ausgaben für den Hochwasserschutz liegen aktuell bei 115 Millionen Euro jährlich. Die Bundesmittel werden hauptsächlich für den Bau der Rückhalteräume des Integrierten Rheinprogramms (IRP) und für Dammrückverlegungsmaßnahmen verwendet.
Thekla Walker: „Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Der Bund muss die Finanzierung der Maßnahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms bedarfsgerecht und vor allem langfristig sicherstellen. Der Bedarf wird wachsen.“
Als Folge aus den aktuellen Hochwassern halten die Umweltministerinnen und -Minister es zudem für notwendig, Planungsträger für ihre Verantwortung bei einer Bauleitplanung in besonders schadensgefährdeten Gebieten zu sensibilisieren.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/umweltministerkonferenz-fordert-mehr-bundesmittel-fuer-hochwasserschutz?&pk_medium=newsletter

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Städte- und Gemeindebund: Eigenvorsorge bei Hochwasserschutz

Angesichts des verheerenden Hochwassers in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs fordert der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Uwe Brandl (CSU), ein Umdenken. «Allen voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selber aktiv zu werden», sagte Brandl der «Augsburger Allgemeinen» (Montagsausgabe). «Dazu gehört es, Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich ist, aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich.» …mehr:

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/staedte-und-gemeindebund-eigenvorsorge-bei-hochwasserschutz-19760610.html

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Aktuelle Beihilfemaßnahmen

Die Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) wurde von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, um eine bessere Prioritätensetzung bei der Durchsetzung des Beihilferechts und eine stärkere Vereinfachung zu ermöglichen und zu mehr Transparenz, einer wirksamen Evaluierung und besseren Kontrolle der Einhaltung der Beihilfevorschriften auf nationaler und Unionsebene beizutragen. Dort aufgeführte Gruppen von Beihilfen sind mit dem Binnenmarkt vereinbar und daher von der Anmeldepflicht bei der Europäischen Kommission befreit.
Das Umweltministerium veröffentlicht gemäß Artikel 9 der Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung im Folgenden von ihm geförderte Vorhaben.
Aufständerung: Wettbewerb: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ (Teil 2)
Bewilligungsbescheid CO2-Aufbereitungsanlage Leonberg
Carbonatisierungsanlage zur CO2-Beaufschlagung rezyklierter Gesteinskörnung
H2Rhein-Neckar
Verbundforschungsprojekt „Innovationslabor Ultraeffizienzfabrik“
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/oeffentliche-bekanntmachungen/aktuelle-agvo-beihilfemassnahmen

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Abwasserinfrastruktur: mehr Trennkanalisation, mehr Regenbecken

Zur European Green Week 2024
Die Neuerschließung bebauter Flächen erfolgt mittlerweile überwiegend im Trennsystem, das Schmutz- und Regenwasser in getrennten Kanälen ableitet. Basis der öffentlichen Kanalisation im Land ist weiterhin das klassische Mischsystem zur gemeinsamen Ableitung von Schmutz- und Regenwasser. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, wurden seit Anfang der 2000er-Jahre im Land mehr Trennkanäle als Mischwasserkanäle gebaut. Zwischen 2019 und 2022 kamen weitere rund 1 200 Kilometer (km) Trennkanalisation – 700 km für Regenwasser und 500 km für Schmutzwasser – gegenüber rund 500 km Mischwasserkanälen neu hinzu. Der Anteil der Trennkanalisation an der gesamten öffentlichen Kanalisation erhöhte sich damit zum 31.12.2022 auf rund 35 %. Insgesamt waren es 2022 gut 82 000 km öffentliche Kanalisation, von denen knapp 54 000 km auf das Mischsystem und knapp 29 000 km auf das Trennsystem entfielen. Das Trennsystem besteht gerundet je hälftig aus Schmutz- und Regenwasserkanälen.1
Eine kompakte Siedlungsstruktur verringert den Aufwand, den die Kommunen für den Bau und die Instandhaltung der Kanalisation haben. Die Siedlungsstruktur spiegelt sich in einer Kennzahl wider, die sich aus der Länge der Kanalisation und den daran angeschlossenen Einwohnerinnen und Einwohnern berechnet. Die Spanne zwischen den Gemeinden ist groß und reicht von 2,7 Meter (m) je Einwohnerin und Einwohner in Mannheim bis 43,4 m in Gutenzell-Hürbel im Landkreis Biberach.2 Die Beispiele im Einzelnen:
• Mannheim: rund 840 km Kanalisation und 311 000 Einwohnerinnen und Einwohner,
• Gutenzell-Hürbel: rund 80 km Kanalisation und 1 800 Einwohnerinnen und Einwohner.
Der Landesdurchschnitt lag am 31.12.2022 bei 7,4 m Kanalisation je Einwohnerin und Einwohner. 1975 waren es 3,9 m. Als in den folgenden Jahren ländliche Siedlungsgebiete an zentrale Kläranlagen angeschlossen wurden, erhöhte sich die Kennzahl deutlich auf 5,9 m im Jahr 1998.
Zur Zwischenspeicherung und Behandlung von Regenwasser ergänzen Regenbecken, überwiegend Regenüberlaufbecken3, die Mischwasserkanäle und die Regenwasserkanäle der Trennkanalisation. Am 31.12.2022 standen im Land insgesamt rund 9 700 dieser Bauwerke zum Schutz der nachfolgenden Kläranlagen und Gewässer zur Verfügung.
Die diesjährige Green Week der EU-Kommission am 29. und 30. Mai in Brüssel widmet sich der Wasserresilienz. Der Klimawandel mit den einhergehenden Wetterextremen wie Starkregen und ausgeprägte Trockenheit setzt den Wasserressourcen zusätzlich zu. Die Green Week greift die Themen des im Oktober 2023 angekündigten European Blue Deal auf und wird in den nächsten Monaten von europaweiten Veranstaltungen begleitet.
1 Die Erhebung der öffentlichen Abwasserentsorgung findet seit 1995 alle 3 Jahre statt; zwischen 1975 und 1995 war es ein vierjähriger Turnus.
2 Dazu ist eine interaktive Gemeindekarte abrufbar.
3 Daneben Stauraumkanäle, Regenrückhaltebecken, Regenklärbecken und Retentionsbodenfilteranlagen.
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Im Trennsystem wird ausschließlich Schmutzwasser (und ggfs. Fremdwasser) zur Kläranlage abgeleitet. Das Trennsystem ist mit ökologischen Vorteilen verbunden, da es bei starken und anhaltenden Niederschlägen nicht zu Mischwasserentlastungen in die Gewässer kommt und das Regenwasser – je nach den örtlichen Gegebenheiten – lokal versickert werden kann.
Die wasserwirtschaftlichen Erhebungen finden überwiegend dreijährlich statt. Die Ergebnisse für 2022 und die Ergebnisse der jährlichen Erhebungen für 2023 und 2024, u. a. zu den Wasserpreisen und den Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen, werden nach und nach veröffentlicht.
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2024130

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Die Kläranlage als Rohstoffquelle – Winfried Kretschmann besucht das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität

Am 6. Juni 2024 war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau. Forschende der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigten an einer Pilotanlage, wie Kläranlagen durch die Rückgewinnung von Rohstoffen zur Klimaneutralität beitragen können.
„Das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart verfolgt ein großes Ziel: Aus Abwasser sollen wertvolle Rohstoffe gewonnen und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. So kann der organische Kohlenstoff des Abwassers nachhaltig genutzt werden. Zudem arbeitet man im Forschungsklärwerk daran, den hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in herkömmlichen Klärwerken zu verringern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Doch hier wird nicht nur auf hohem Niveau getüftelt. Schließlich ist das Klärwerk auch eine Ausbildungsstätte für das Personal in Abwasseranlagen und unterstützt Firmen bei der Entwicklung von Anlagentechnik. Damit fördert das Klärwerk die wichtige Durchlässigkeit von der Wissenschaft in die Anwendung.“

In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können diese Rohstoffe aus Abwasser zurückgewonnen werden, um daraus Produkte wie Dünger, Wasserstoff und Biokunststoff herzustellen. Diesen Prozess erforscht seit 2021 das Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik – die Bioraffinerie Büsnau“).

Wissenschaftler*innen der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Stuttgart, des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), der Technischen Universität Hamburg und der Technischen Universität Clausthal arbeiten im Projekt KoalAplan gemeinsam mit der Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in Baden-Württemberg (Umwelttechnik BW). KoalAplan wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Es ist Teil der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“.

Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau der Universität Stuttgart testen die Forschenden unter realen Bedingungen, wie die Rückgewinnung von Rohstoffen in Klärwerken großtechnisch realisiert werden kann. Hierfür wurde eine Bioraffinerie als Pilotanlage eingerichtet, die seit 2023 erfolgreich im Dauerbetrieb ist. Bei seinem Besuch am 6. Juni informierte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann über bisherige Projekterkenntnisse.

Bioraffinerie im erfolgreichen Dauerbetrieb
Peter Maurer, Leiter des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart, und Prof. Dr. Harald Horn, Koordinator des Projekts KoalAplan und Professor für Wasser und Wassertechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), führten Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie eine Gruppe von Medienvertreter*innen durch die Bioraffinerie und erklärten das angewandte Verfahren.

Normalerweise entsteht aus dem organischen Kohlenstoff beim Durchlaufen eines Klärwerks Kohlendioxid. „Unser Verfahren reduziert die Entstehung dieses klimaschädlichen Gases. Gleichzeitig gewinnen wir Rohstoffe, die dabei helfen, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen. Mit dieser zweigleisigen Strategie könnten die Klärwerke der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, sagt Prof. Dr. Harald Horn.

Traditionelle Verfahren der Abwasserbehandlung werden durch neue Bausteine erweitert
Das von der Projektgruppe angewandte Konzept zur Abwasserbehandlung besteht aus chemischen, physikalischen und biologischen Prozessschritten. Im Rahmen der Vorklärung findet zunächst eine mechanische Reinigung statt. Grober Schmutz wird beseitigt, hier wird bereits ein Drittel des organischen Kohlenstoffs abgetrennt. Mithilfe von feinsten Mikrosieben wird im Anschluss ein weiteres Drittel des Kohlenstoffs aus dem Hauptabwasserstrom abgetrennt. „Die Mikrosiebe sind ein Kernstück unserer Idee. Der Kohlenstoff, der uns nach diesem Schritt vorliegt, ist so hochkonzentriert, dass er in der Biotechnologie eingesetzt werden kann“, sagt Professor Horn.

In der Folge wird im Hauptstromverfahren Ammoniumstickstoff mittels Ionentauscher entfernt. Dabei entsteht ein Produkt, das als Düngemittel eingesetzt werden kann. Die abfiltrierten Feststoffe sowie der Primärschlamm werden im Nebenstromverfahren durch saure Hydrolyse zunächst in organische Säuren umgewandelt, dabei entstehen auch Biowasserstoff und CO2.

Das Hydrolysat wird filtriert und mittels mikrobieller Elektrolyse zu Wasserstoff umgesetzt. Wasserstoff findet vielfältige Anwendung in der chemischen Industrie und gilt als zukünftiger Energieträger. Die Gasströme aus mikrobieller Elektrolyse und Dunkelfermentation werden in einer Machbarbarkeitsstudie in einem biotechnologischen Prozess für die Produktion wertvoller Chemikalien verwertet, dabei wird auch das enthaltene Kohlenstoffdioxid wieder fixiert. Der im Ablauf der mikrobiellen Elektrolysezelle verbleibende organische Kohlenstoff wird anschließend zu einem Grundstoff für Bioplastik fermentiert. Zum Schluss geht das Abwasser im Hauptstrom den in einer traditionellen Kläranlage üblichen Weg: Verbleibender Stickstoff und Kohlenstoff wird in mehreren Schritten abgebaut, anfallende Schlämme landen im Nachklärbecken, in dem Methan gewonnen wird.

„Unsere Bioraffinerie hat seit dem letzten Jahr im Dauerbetrieb gezeigt, dass die Prozesskette funktioniert. Das Verfahren könnte also auch in anderen Klärwerken umgesetzt werden“, sagt der Leiter des Forschungsklärwerks Peter Maurer. „Wir hoffen, dass wir mit dem Pilotprojekt andere Unternehmen für die Potenziale von bioökonomischen Strategien sensibilisieren können. Unser Beispiel zeigt, dass man den Verbrauch fossiler Rohstoffe reduzieren und dadurch sogar Kosten sparen und neue Produkte vermarkten kann.“

Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau
Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau forschen und experimentieren Studierende, Doktorandinnen und Forschungsgruppen seit 1965 im halbtechnischen und großtechnischen Maßstab zu innovativen Verfahren für die Abwasserbehandlung. Das Lehr- und Forschungsklärwerk ist angegliedert an das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart. Es dient nicht ausschließlich der Forschung, sondern behandelt auch die Abwässer von 8500 Einwohnerinnen eines Stuttgarter Stadtteils. Ein Teilstrom des kommunalen Abwassers wird durch die KoalAplan- Pilotanlage des Projekts geleitet.

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Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoff-Elimination

In dieser Übersicht finden Sie die Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoff-Elimination. Sortiert nach Regierungsbezirk, Betrieb, Bau und Planung:
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/wasser/abwasser/spurenstoffe/klaeranlagen-mit-spurenstoffelimination?highlight=Reinigungsstufe%20in%20Donaueschingen

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Wie funktioniert eine Kläranlage?

Wie eine Kläranlage funktioniert und das Wasser in verschiedenen Reinigungsstufen wieder säubert zeigt unserer Kurzfilm (ohne Audiodeskription).
Der Film ist eine Medienalternative. Weitere Informationen zum Thema unter kommunales Abwasser.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/mediathek/media/mid/wie-funktioniert-eine-klaeranlage?highlight=kl%C3%A4ranlage%20abwasser

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Land investiert 174,4 Millionen Euro in kommunale Wasserwirtschaft

Das Umweltministerium unterstützt im Jahr 2024 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg mit Fördermitteln in Höhe von 174,4 Millionen Euro.
Anlässlich der Bekanntgabe der Fördermittel für das Jahr 2024 teilt Umweltministerin Thekla Walker mit: „Auch im Jahr 2024 unterstützen wir die Kommunen im Land auf gewohnt hohem Niveau mit unserem Förderprogramm Wasserwirtschaft bei ihren wichtigen Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie.“

Investitionen zum Schutz der Umwelt und der Menschen
„Mit dem Förderprogramm Wasserwirtschaft tragen wir nicht nur maßgeblich zur Verbesserung der Wasserqualität, der Gewässerökologie sowie zum Hochwasserschutz bei, sondern unterstützen zugleich die Kommunen im Umgang mit den Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben: Längere Trockenphasen, häufigere Starkregenereignisse und Hochwasser,“ ergänzt Umweltministerin Walker. „Investitionen in eine effektive und moderne Wasserwirtschaft sind vielerorts essentiell für den Gewässerschutz und einen nachhaltigen Umweltschutz – davon profitieren Menschen und Natur im ganzen Land.“
In diesem Jahr fließen über 85,2 Millionen Euro in Maßnahmen im Abwasserbereich. Mit fast 50 Millionen Euro bezuschusst das Umweltministerium Maßnahmen für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. Für die Wasserversorgung sind über 42,7 Millionen Euro vorgesehen. Die Mittel verteilen sich über alle vier Regierungsbezirke.

Förderprogramm 2024
Zu den Maßnahmen des Förderprogramms gehören unter anderem:
Abwasserbeseitigung
• Umsetzung von Maßnahmen für eine kosteneffiziente und zukunftsfähige Abwasserentsorgung
• Modernisierung und Zentralisierung der Abwasserreinigung durch die Stilllegung kleinerer Kläranlagen und den Anschluss an leistungsfähigere Kläranlagen
Wasserversorgung
• Umsetzung von zukunftsfähigen Wasserversorgungskonzepten
• Sicherung der Wasserversorgung, auch im Hinblick auf häufiger auftretende und länger anhaltende Trockenphasen
• Modernisierung von Wasserwerken, Erweiterungen von Pumpwerken und Neu- und Ausbau von Wasserleitungen
Wasserbau und Gewässerökologie
• Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken
• Management von Starkregenrisiko
• Revitalisierung von Gewässern und Renaturierung
Die im „Förderprogramm 2024 gemäß der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft“ enthaltenen Maßnahmen sind von den Kommunen beabsichtigt, aber noch nicht bewilligt. Die endgültige Förderung der einzelnen Maßnahmen erfolgt durch separate Bewilligungsbescheide.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/land-investiert-1744-millionen-euro-in-kommunale-wasserwirtschaft?&pk_medium=newsletter

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Rekordjahr 2023: Land legt beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen zu

Energieministerin Thekla Walker: „Der Solarboom hilft uns, unsere Klimaziele zu erreichen und sorgt für dauerhaft günstigen Strom.“ Ein neues Dashboard liefert landkreisscharfe Zahlen zum Ausbau.
Neuer Rekord beim Ausbau der Photovoltaik: In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2023 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1857 Megawatt (MW) gebaut. Bundesweit belegt das Land damit Platz 3, hinter Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Zubau liegt mit mehr als einem Gigawatt über dem des Vorjahres (817 MW) und mit 800 MW über dem bisherigen Rekordjahr 2010 (1019 MW). Dabei entfallen 1556 MW auf Dachanlagen und 301 MW auf Freiflächen-Photovoltaik. Die Zahlen können sich durch Nachmeldungen noch leicht erhöhen.
Außerdem erfreulich: Erstmals liegt der Zubau – sowohl für Dachanlagen als auch für Freiflächenanlagen – oberhalb des vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) erforderlichen Ausbauszenarios in Höhe von 1150 MW pro Jahr zwischen 2022 und 2025. Das ZSW hat diese in der Studie „Sektorziele 2030 und klimaneutrales Baden-Württemberg 2040“ erarbeitet.

Weiterer Ausbau auch für Wirtschaftsstandort wichtig
„Wir sind bei der Photovoltaik auf dem richtigen Weg. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen und die Strompreise dauerhaft günstig zu halten, müssen wir die Photovoltaik weiter ausbauen“, sagt Energieministerin Thekla Walker. „Auch für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist der Ausbau elementar, denn für die Unternehmen wird die regenerative Energieproduktion zunehmend zum Standortfaktor.“ Darum gelte es, jetzt dran zu bleiben: Die guten Ausbauzahlen seien vor allem dem Zuwachs bei Dachanlagen zu verdanken. Bei der Freiflächen-Photovoltaik müsse man noch weiter zulegen. Deren Ausbau müssten nach Berechnungen des ZSW ab 2026 von derzeit 230 MW pro Jahr auf 880 MW pro Jahr zunehmen. „Umso wichtiger ist, dass der Bund nun schnellstmöglich das gesamte Solarpaket I beschließt“, betont Walker. Dieses soll den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen entbürokratisieren und den Zubau beschleunigen. „Außerdem muss die Flächensicherung durch Regionen und Kommunen weiter vorangetrieben werden, damit die Freiflächen-Photovoltaik zulegen kann.“

Neues Dashboard für Photovoltaik-Ausbau
Ein neues Dashboard im Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) zeigt die Zahlen zum Ausbau und Potenzial der Photovoltaik grafisch übersichtlich aufbereitet. Das Dashboard informiert mit aktuellen Diagrammen über neue Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg, auch nach Landkreisen getrennt. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer sehen, wie der Ausbau der Photovoltaik auf Gebäuden und auf Freiflächen vorankommt.
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Thekla Walker
Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

Zur Biografie
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/rekordjahr-2023-land-legt-beim-zubau-von-photovoltaik-anlagen-zu

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Baden-Württemberg beim Hochwasserschutz auf gutem Weg

Baden-Württemberg unternimmt viel für den Hochwasserschutz und investierte allein im vergangenen Jahr rund 115 Millionen Euro. Angesichts der Erderhitzung gilt es aber, den Schutz weiter auszubauen.
Hochwasser bedeutet eine Gefahr für Leib und Leben und kann zu hohen Schäden führen. Aktuell ist die Hochwasserlage in Baden-Württemberg zwar entspannt. Ministerpräsident Kretschmann betonte am Dienstag (9. Januar 2024) im Anschluss an die Ministerratssitzung aber: „Auch wenn wir zuletzt glimpflich davongekommen sind, ist klar, dass wir überall mit mehr und extremeren Hochwassern rechnen müssen. Hochwasser- und Starkregenschutz sind eine Daueraufgabe, die mit dem Klimawandel an Bedeutung gewinnt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bestmöglich wappnen.“ Notwendig sei dabei eine verlässliche Finanzierung. Umweltministerin Thekla Walker ergänzte: „Wir kommen sehr viel besser voran, seit wir die Einnahmen aus dem Wasserpfennig zweckgebunden für den Hochwasserschutz einsetzen.“

Elementarschadenversicherung
„Neben präventiven Schutzmaßnahmen brauchen wir aber auch ein bundesweites solidarisches Konzept zur finanziellen Schadensbewältigung. Für viele Betroffene sind die Folgen solcher Katastrophen – wenn keine Versicherung eingreift – oft existenzgefährdend. Angesichts der Zunahme der Zahl und des Ausmaßes der Schäden solcher Katastrophen werden auch die öffentlichen Haushalte das auf Dauer schlicht nicht auffangen können. Von daher wird es dringend Zeit, dass der Bund jetzt endlich einen Regelungsvorschlag für eine bundesweite Pflichtversicherung vorlegt“, betonte der Ministerpräsident.

Strategie zum Umgang mit Hochwasser wird fortlaufend aktualisiert
Hochwasserschutz wird in Baden-Württemberg seit vielen Jahren großgeschrieben. Bereits 2003 hat das Land eine Strategie zum Umgang mit Hochwasser entwickelt, die fortlaufend aktualisiert wird, zuletzt 2022. Damit die Verantwortlichen vor Ort die Überflutungsgefahr besser einschätzen können, stellt das Land Hochwassergefahrenkarten für 12.500 Flusskilometer bereit. Zudem liefert die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mit ihrer Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) aktuelle Vorhersagen zu den Wasserständen im Hochwasserfall.
Baden-Württemberg baut den Hochwasserschutz kontinuierlich aus. Allein 2023 investierte das Land rund 115 Millionen Euro. Trotz über 1.000 Kilometern landeseigener Schutzdämme und über 800 Hochwasserrückhaltebecken können bei einem Hochwasserereignis, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt, landesweit Schäden in Höhe von rund 5,8 Milliarden Euro entstehen. „Daher müssen überall im Land weitere bauliche und technische Maßnahmen zum Hochwasserschutz zügig umgesetzt werden“, so die Umweltministerin. Dies betrifft unter anderem das von Bund und Land finanzierte Integrierte Rheinprogramm (IRP), das Integrierte Donauprogramm (IDP), die Sanierung der landeseigenen Hochwasserschutzdämme sowie Zuschüsse für kommunale Maßnahmen.
Im Video erklärt Ministerin Thekla Walker wie Hochwasserschutz in Baden-Württemberg aussieht.

Hochwasservorsorge
Von besonderer Bedeutung ist das digitale Flutinformations- und -warnsystem FLIWAS, das vom Land entwickelt wurde und die Kommunen im Hochwasserfall beim Krisenmanagement unterstützt. Umweltministern Walker sagte, es sei ein wertvolles Instrument bei der kommunalen Alarm- und Einsatzplanung und werde bereits von 155 Kommunen und 40 Stadt- und Landkreisen genutzt und weiter: „Ich kann die Nutzung dieses Instrumentes nur allen Kommunen empfehlen, zumal damit auch Starkregengefahrenlagen beurteilt werden können.“

Risikomanagement bei Starkregen
Für Überflutungen sorgen nicht nur langanhaltende Regenfälle, die die Flüsse anschwellen lassen, sondern immer häufiger auch heftiger, plötzlich einsetzender und damit kaum vorhersagbarer Starkregen. Um sich speziell für dieses Wetterereignis vorbereiten zu können, hat das Land kurz nach den heftigen Starkregenereignissen 2016 den Kommunen den Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement“ an die Hand gegeben. Er unterstützt bei der Erstellung von detaillierten Starkregengefahrenkarten, damit einhergehenden Konzepten und daraus ableitbaren Maßnahmen. „Damit sind wir bundesweit Vorreiter“, unterstrich Kretschmann. Über die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft können die Kommunen bis zu 70 Prozent Zuschüsse für Konzepte und Maßnahmen erhalten.
„Wir sind in Baden-Württemberg in Sachen Hochwasserschutz auf einem guten Weg“, fasste Umweltministerin Thekla Walker zusammen, betonte aber zugleich: „Wir dürfen nicht nachlassen, wir müssen weiter in einen systematischen und effektiven Schutz investieren, und so eine Antwort auf die Auswirkungen der Erderhitzung finden.“

Klimawandelanpassungsstrategie
Auch die 2023 weiterentwickelte Klimawandelanpassungsstrategie greift die Risiken von Starkregen, Hochwasser und anderen Extremereignissen auf und formuliert Maßnahmen zum Beispiel für die Landwirtschaft oder für die Verkehr- und Bauleitplanung der Kommunen.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/baden-wuerttemberg-beim-hochwasserschutz-auf-gutem-weg-1

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Kooperation zwischen dem Klimabündnis Baden-Württemberg und der Zielgerade 2030

Gemeinsames Engagement für aktiven Klimaschutz: Kooperation zwischen dem Klimabündnis Baden-Württemberg und der Zielgerade2030. Umweltministerin Thekla Walker: „Ich freue mich über die Zusammenarbeit. Politik braucht Partner, allein ist die Herausforderung Klimaschutz nicht zu schaffen.“
Das Klimabündnis Baden-Württemberg und die Zielgerade2030 der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Regio Freiburg begleiten Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Jetzt gehen beide Initiativen eine Kooperation ein. Umweltministerin Thekla Walker freut sich über die Zusammenarbeit: „Politik braucht Partner, allein ist die Herausforderung Klimaschutz nicht zu schaffen.“
Im Rahmen des Klimabündnisses Baden-Württemberg geht das Land Partnerschaften mit klimaengagierten Unternehmen ein. Ziel ist es, unternehmerischen Klimaschutz systematisch umzusetzen und mittel- bis langfristig klimaneutral zu werden. In einer Klimaschutzvereinbarung erklären die Bündnispartner – das Land Baden-Württemberg und die klimaengagierten Unternehmen – sich gegenseitig bei der Erreichung der politischen und unternehmerischen Klimaschutzziele zu unterstützen und kooperativ zusammenzuarbeiten. Dem Klimabündnis sind bereits fast 50 Unternehmen beigetreten.
Die „Zielgerade2030“ ist ein Unternehmensbündnis, das von der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Regio Freiburg gegründet wurde. Die Mitglieder bekennen sich zu ambitionierten Klimaschutzzielen und streben die Klimaneutralität bis 2030 an.
Um Synergien nutzen zu können und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, bietet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Unternehmen der Zielgerade2030 einen aufwandsarmen Beitritt in das Klimabündnis Baden-Württemberg an. Für die Unternehmen der Zielgerade2030 ergeben sich dadurch mehrere Vorteile: Sie haben Zugang zum Netzwerk des Klimabündnisses Baden-Württemberg mit Großkonzernen und Vorreiter-Unternehmen im Land. Zudem erhalten beigetretene Unternehmen umfangreiche Beratung zu Klimaschutzmaßnahmen. Nicht zuletzt wird durch die Mitgliedschaft im landesweit bekannten Klimabündnis Baden-Württemberg das Klimaschutzengagement des Unternehmens über die Region hinaus sichtbar.
Netzwerke profitieren voneinander
„Durch die Kooperation mit der Zielgerade2030 wird das Klimabündnis als Landesinitiative durch weitere Vorreiter-Unternehmen gestärkt und beide Netzwerke können voneinander profitieren,“ betont Umweltministerin Thekla Walker. „Wir merken, unser aller Engagement trägt Früchte. Denn immer mehr Unternehmen und Initiativen in Baden-Württemberg werden auf diese starken Unternehmensnetzwerke aufmerksam und verschreiben sich dem Klimaschutz“, so Walker weiter.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/kooperation-zwischen-dem-klimabuendnis-baden-wuerttemberg-und-der-zielgerade2030

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Zum Welttoilettentag am 19. November 2023: 0,2 % des Verdienstes für die Abwasserentsorgung

Erstaunliches Statistikwissen
Rund 0,2 % ihres Verdienstes aus der Erwerbsarbeit benötigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land, um die Abwassergebühren zu begleichen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, errechnet sich der Aufwand aus dem durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von Vollzeittätigen1 und den durchschnittlichen Jahreskosten, die den Einwohnerinnen und Einwohnern für die Abwasserentsorgung entstehen.
Werden die durchschnittlichen jährlichen Trinkwasserkosten einbezogen, erhöht sich der Anteil der Wasser- und Abwasserkosten auf rund 0,4 % des Bruttojahresverdienstes. Die Wasser- und Abwasserkosten belaufen sich 2023 im Landesdurchschnitt auf rund 250 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Davon entfallen 119 Euro auf den Trinkwasserbezug aus dem öffentlichen Netz und 131 Euro auf die Abwasserentsorgung.2
Die Einwohnerinnen und Einwohner tragen über die Gebühren zum Erhalt und zur Modernisierung der öffentlichen Wasser- und Abwasserinfrastruktur bei. In Baden-Württemberg sind rund 99,5 % der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation und an zentrale Kläranlagen angeschlossen.3 Unter den Straßen des Landes sind gut 80 000 Kilometer öffentliche Kanäle verbaut; sie leiten das Abwasser an knapp 900 Kläranlagen weiter.‫ ‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬
1 Vergleichswert berechnet aus dem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst vollzeittätiger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 4. Quartal 2021 mit Sonderzahlungen; Datenquelle: Vierteljährliche Verdiensterhebung.
2 In einer Modellrechnung werden die verbrauchsbezogene Trinkwasser- und Abwassergebühr, die Niederschlagswassergebühr und die Grundgebühr in durchschnittliche (fiktive) Jahreskosten je Person überführt. Methodenbeschreibung in: „Was kostet Wasser? Unterschiedliche Wassertarife vergleichen – ein Modell“
3 Das Abwasser von 0,5 % der Bevölkerung, rund 52 000 Personen, wird dezentral in geschlossenen Gruben gesammelt oder in Hauskläranlagen gereinigt (Stand 31.12.2022).

Weitere Informationen
Nachrichtlich

Die Vereinten Nationen machen mit dem Welttoilettentag auf den Missstand aufmerksam, dass 3,4 Milliarden Menschen keine angemessene Sanitärversorgung haben. Weitere Informationen hierzu sind zum Beispiel beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu finden.
• Themenbereich: Wasser
• Interaktive Karten: Fiktive Jahresrechnung (Jahresvergleichsentgelt) für Trinkwasser und Abwasser 2023
• Pressemitteilung 240/2023: Wassergebühren – Teuerung unter Inflationsrate
• Aufsatz: Was kostet Wasser?
• Verdienstentwicklung Vollzeittätiger – vierteljährlich
• Öffentliche und private Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
• Trink- und Abwasserpreise
• Methodische Beschreibung zur Jahresrechnung in Kurzform
• Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Agenda 2030, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2023274

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Förderung für Machbarkeitsstudien zur Nutzung von Wasserstoff, Sauerstoff und Wärme aus der Elektrolyse auf Kläranlagen

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert modellhaft die Untersuchung der Nutzung der Elektrolysekoppelprodukte an den vier Kläranlagenstandorten Bad Mergentheim, Heilbronn, Tauberbischofsheim und Wertheim. Ziel ist es, nicht nur grünen Wasserstoff an den vier Standorten zu erzeugen, sondern vor allem die Nebenprodukte der Elektrolyse zielgerichtet zu nutzen, um an den Kläranlagenstandorten die Abwasserreinigung zu verbessern und zur Energieeinsparung beizutragen. Das Land wird gleichzeitig die Erstellung eines Leitfadens zur Prüfung von solchen Elektrolysevorhaben auf Kläranlagen in Baden-Württemberg fördern, um die im Rahmen des Vorhabens gewonnenen Erkenntnisse in die Umsetzung zu bringen. Die Untersuchung der Machbarkeit zum Einsatz der Koppelprodukte aus Wasserstoff-Projekten und die Erarbeitung eines Leitfadens werden von einem Konsortium aus Zentrum für innovative Abwassertechnologien an der RPTU Kaiserslautern-Landau (tectraa e. V.), H2 Main-Tauber GmbH, Hydro-Ingenieure Energie & Wasser GmbH und dem Steinbeis-Innovationszentrum Energieplus bearbeitet und von Institut tectraa e. V. mit dem Expertenteam von Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz geleitet. Dass diese Koppelproduktnutzung möglich ist, haben erste Studien an Kläranlagenstandorten in Rheinland-Pfalz bereits aufgezeigt, die von tectraa e. V. an der RPTU Kaiserslautern und der Hydro-Ingenieure Energie & Wasser GmbH durchgeführt wurden. Der im Rahmen der Elektrolyse erzeugte CO2-freie Wasserstoff wird für das Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen und den Ersatz von fossilem Erdgas und Öl in der Industrie zum Einsatz kommen. Gleichzeitig sollen die bei der Herstellung von Wasserstoff anfallenden Abfallprodukte Wärme und Sauerstoff effektiv genutzt werden. Aus diesem Grund werden Elektrolyseanlagen zur Aufspaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff zum Teil im Umfeld von Kläranlagen projektiert. Denn Kläranlagen benötigen für die Reinigung von Abwasser Prozesswärme und Sauerstoff für die Versorgung der Bakterienkulturen in den Klärbecken und zur Spurenstoffelimination mittels Ozon. Überschüssige Wärme wird künftig zusätzlich für kommunale Wärmenetze genutzt und der anfallende reine Sauerstoff wird künftig Umgebungsluft ersetzen, die bislang noch mit hohem Energieaufwand in die Klärbecken gepumpt wird.

Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel
oliver.gretzschel@rptu.de
https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20230929_001

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29 Prozent der im Jahr 2022 geprüften Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen mit Mängeln

Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit bei 29,2 Prozent der insgesamt 223 979 geprüften Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen technische Mängel oder Ordnungsmängel festgestellt. Der Anteil veränderte sich gegenüber den Vorjahren nur geringfügig (2021: 30,6 Prozent, 2020: 30,9 Prozent). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wiesen 46 115 Anlagen (20,6 Prozent) geringfügige, 19 338 Anlagen (8,6 Prozent) erhebliche und 51 Anlagen (0,02 Prozent) gefährliche Mängel auf. Über drei Viertel (76,2 Prozent beziehungsweise 170 657) der im Jahr 2022 geprüften Anlagen waren Ölheizungen. Mehr als ein Viertel (28,9 Prozent oder 49 289) dieser Ölheizungen wiesen mindestens einen Mangel auf. Laut der Statistik der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen gingen im Jahr 2022 rund 108 100 Liter der dauerhaft in der Umwelt verbliebenen Schadstoffe auf Unfälle in Heizölverbraucheranlagen zurück. Jedoch verblieben bei Unfällen in Biogasanlagen sowie in Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen (JGS-Anlagen) von allen Anlagenarten die höchste Menge an Schadstoffen dauerhaft in der Umwelt: Rund 848 700 Liter konnten bei Unfällen in diesen Anlagen nicht wiedergewonnen werden. Der Anteil der geprüften Biogas- und JGS-Anlagen mit Mängeln lag im Jahr 2022 bei 44,8 Prozent und somit deutlich höher als der Durchschnitt über alle Anlagearten (29,2 Prozent). Von den 65 504 mangelhaft geprüften Anlagen wiesen 49 784 (76,0 Prozent) mindestens einen technischen Mangel auf, etwa korrodierte Tanks, defekte Betriebs- und Kontrollleuchten oder Schäden an Auffangwannen. Bei 15 720 Anlagen (24,0 Prozent) wurden ausschließlich Ordnungsmängel festgestellt, etwa fehlende oder falsch angebrachte Bedienungs- oder Prüfhinweise. Bei 18 052 Anlagen (27,6 Prozent) wurde zusätzlich zu einem technischen auch ein Ordnungsmangel festgestellt. Detaillierte Ergebnisse zu den Anlagen im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen stehen in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 32331) bereit.

Weiterführende Links
Download der Tabellen 32331 (GENESS-Datenbank)

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Wasserpreisübersicht 2023

Die Trinkwasserpreise der privatrechtlichen Wasserversorger sind seit 2021 im Schnitt um 8,89 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums hervor.
Die Trinkwasserpreise in Baden-Württemberg sind seit 2021 im Schnitt um 8,89 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums her¬vor. Das Ministerium erhebt und veröffentlicht als Landeskartellbehörde für Energie und Wasser Baden-Württemberg aktuelle Preise für Haushaltskunden in Baden-Württemberg. Lediglich 14 der 84 untersuchten Wasserversorger haben ihre Tarife seit 2021 nicht erhöht.
Die Preisübersicht der Landeskartellbehörde erfasst einen Vergleich von derzeit 84 Wasserversorgungsunternehmen, die privatrechtliche Entgelte von ihren Kunden verlangen.
Diese versorgen vor allem Kunden in Städten, größeren Gemeinden und Bal¬lungszentren. Entsprechend bedeutsam ist daher ihr Versorgungsanteil. Er liegt schätzungsweise bei etwa 45 Prozent, gemessen an der Gesamtabgabemenge von Trinkwasser in Baden-Württemberg.
Nicht enthalten in der Preisübersicht sind Versorger, die Gebühren erheben und somit nicht unter die Aufsicht der Kartellbehörde fallen.
Für 150 Kubikmeter Wasser (repräsentativer Jahresverbrauch eines Vier-Perso¬nen-Haushalts) liegen die jährlichen Bezugskosten derzeit bei durchschnittlich 454,63 Euro brutto. Das entspricht 3,03 Euro/m³ brutto.
Im Jahr 2021 lagen die Kosten bei durchschnittlich 417,52 Euro/Jahr brutto bzw. 2,78 Euro/m³ brutto.
Teuerste Wasserversorger sind die Hagnauer Gemeindewerke GmbH (559,44 Euro/Jahr bzw. 3,73 Euro/m³) und die Stadtwerk Tauberfranken GmbH in Bad Mergentheim (559,14 Euro/Jahr bzw. 3,73 Euro/m³).
Der preisgünstigste Wasserversorger ist die Stadtwerke Emmendingen GmbH. Die Jahreskosten belaufen sich dort auf 331,86 Euro (2,21 Euro/m³).
Die Landeskartellbehörde wird einzelne Preiserhöhungen auf Plausibilität prü¬fen.
Die Wasserpreisübersicht 2023 ist im Versorgerportal Baden-Württemberg zu finden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/wasserpreisuebersicht-2023

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EnBW schließt sich dem Klimabündnis Baden-Württemberg an

Gemeinsam für eine klimaneutrale Zukunft: Das größte Energieunternehmen Baden-Württembergs tritt dem Klimabündnis bei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Transformation der Wirtschaft.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist heute (01.06.) dem Klimabündnis Baden-Württemberg des Umweltministeriums beigetreten. Sie ist damit das 46. Unternehmen im Land, das sich diesem Bündnis anschließt. „Die Klimabündnis BW-Unternehmen beweisen eindrucksvoll, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Vorteile miteinander vereinbar sind“, sagte die Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker in Stuttgart. Damit Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral werde, brauche es das Engagement von Wirtschaftsunternehmen im ganzen Land. Sie nehmen eine Vorreiterrolle bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft ein.
Ministerin Walker würdigte die Klimaschutzziele von EnBW: „Gemeinsam für eine klimaneutrale Zukunft zu arbeiten, ist das Ziel des Klimabündnisses Baden-Württemberg. Die EnBW spielt dabei eine wichtige Rolle und leistet einen bedeutenden Beitrag bei der Beschleunigung der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Deshalb freue sie sich besonders über den Beitritt des größten baden-württembergischen Energieunternehmens zum Klimabündnis Baden-Württemberg.

Klimaziele wissenschaftlich geprüft und testiert
Um das eigene Klimaneutralitätsziel 2035 zu erreichen, will die EnBW bereits 2027 ihre CO2-Emissionen um rund 50 Prozent und bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent gegenüber 2018 reduzieren. Der geplante vorgezogene Kohleausstieg bis 2028 und der Ausbau nachhaltiger Energieerzeugungsstrukturen wie Windkraft, Großsolar-Parks und die Fuel Switch-Projekte, bei denen Kraftwerke zunächst von Kohle auf klimafreundlicheres Erdgas und in Zukunft auf klimaneutralen Wasserstoff umgestellt werden, sollen dies ermöglichen.
Die CO2-Reduktionsziele der EnBW wurden wissenschaftlich durch die anerkannte Science Based Target Initiative (SBTi) geprüft und testiert und sind demnach konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen.
Der EnBW-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell freut sich über den Beitritt seines Unternehmens zum Klimabündnis Baden-Württemberg: „Die erfolgreiche Dekarbonisierung unseres Landes gelingt nur im Schulterschluss mit allen Akteuren. Als Energieunternehmen für Baden-Württemberg trägt die EnBW eine besondere Verantwortung. Im Rahmen des geplanten Kohleausstiegs investiert die EnBW in den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze sowie in klimafreundlichere und wasserstoffkompatible Gaskraftwerke zur Versorgungssicherheit. Mit unseren Klimazielen leisten wir einen Beitrag für die ökologische Transformation der Wirtschaft und eine lebenswerte Zukunft in unserem Land.“

Das Klimabündnis Baden-Württemberg
Als eine der europaweit führenden Wirtschaftsregionen will Baden-Württemberg beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen und bis 2040 klimaneutral sein. Die Wirtschaft ist dabei ein wichtiger Partner. Das Klimabündnis Baden-Württemberg wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg betreut. Mit dem Bündnis wollen Land und Wirtschaft ge¬meinsam einen nachhaltigen Beitrag zum notwendigen Wandel leisten und Pro¬dukte „Made in Baden-Württemberg“ auf den heimischen wie auch auf den internationalen Märkten zum Erfolg führen.
In der von beiden Partnern unterzeichneten Klimaschutzvereinbarung werden konkrete Maßnahmen festgelegt, wie die unternehmerischen Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Land und Unternehmen erklären sich bereit, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammenzuarbeiten. Ziel der Klimaschutzver¬einbarung ist es, die Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch in Un¬ternehmen zu senken und dabei klimaneutral zu werden. Dabei gilt: Vermeiden der Emissionen vor Reduktion und vor Kompensation.

Klimabündnis Baden-Württemberg
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund 27.000 Mitarbeiterinnen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kundinnen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie.

Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Von 2023 bis 2025 wird die EnBW rund 14 Milliarden Euro brutto investieren, größtenteils in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens in 2035.

Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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Land bezuschusst die Stilllegung und den Anschluss der Kläranlage Uiffingen an die Kläranlage Wölchingen

Mit knapp 1,4 Millionen Euro bezuschusst das Land Baden-Württemberg im Landkreis Main-Tauber die Stilllegung der Kläranlage Uiffingen und den An¬schluss an die Kläranlage Wölchingen. Mehrere Varianten standen zur Wahl, nun wird ein Pumpwerk errichtet und eine neue Druckleitung gebaut.

Wichtiger Beitrag für eine effiziente Abwasserbehandlung
„Die Bürgerinnen und Bürger im Ortsteil Uiffingen der Stadt Boxberg erhalten mit der jetzt anstehenden Baumaßnahme eine effiziente und fortschrittliche Abwas¬serbehandlung. Als Land unterstützen wir Kommunen, die solche umfassenden Infrastrukturvorhaben stemmen müssen. Geld, das gut in die Zukunft investiert ist“, sagte die Umweltministerin Thekla Walker heute (27.06.) in Stuttgart.

Anschluss mittels Druckleitung und Pumpwerk
Die Kläranlage Uiffingen, die im Jahr 1979 erbaut wurde und für eine Abwasser¬behandlung von 600 Einwohnerinnen und Einwohner des Teilorts ausgelegt ist, wird nun stillgelegt. Das anfallende Abwasser wird dann zukünftig mithilfe eines neuen Pumpwerks und einer neuen Druckleitung nach Wölchingen geleitet. Das Abwasser wird anschließend über die bestehende Kanalisation zur Sammelklär¬anlage Unterschüpf weitergeleitet. Des Weiteren wird am Standort der stillzule¬genden Kläranlage Uiffingen ein neues Regenüberlaufbecken gebaut. Zudem wird durch die Stilllegung von kleinen Kläranlagen und Anschluss an größere der Aufwand für die Betreuung und die Überwachung minimiert.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/land-bezuschusst-die-stilllegung-und-den-anschluss-der-klaeranlage-uiffingen-an-die-klaeranlage-woelchingen

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Emissionen in Baden-Württemberg: Kläranlagen stoßen viel Methan aus

Bisher war kaum bekannt, dass bei der Abwasserbehandlung relevante Mengen des sehr schädlichen Treibhausgases Methan entstehen. Das Umweltministerium in Stuttgart lässt derzeit untersuchen, wie man diese Gase besser abfangen könnte. Mehr:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.emissionen-in-baden-wuerttemberg-klaeranlagen-stossen-viel-methan-aus.9b23b135-4609-490c-bea7-7635c067278d.html

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Leitfaden zur Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum

Der ländlich strukturierte Raum ist teilweise durch weitläufige Bebauung (Einzelgehöfte, Streusiedlungen, Weiler) und geringe Bevölkerungsdichten geprägt. Aber auch in städtischen Bereichen kann für Anwesen im Außenbereich aufgrund der örtlichen Situation eine ähnliche Problemstellung vorliegen.
Die undifferenzierte Übernahme der in dicht besiedelten Gebieten angewendeten und bewährten Entwässerungsverfahren würde in ländlichen Strukturen in vielen Fällen zu hohen spezifischen Kosten führen. So verteilen sich die Investitionskosten bei der zentralen Abwasserbeseitigung mit herkömmlichen Verfahren zu 20 bis 30 Prozent auf die Kläranlage und zu 70 bis 80 Prozent auf die Kanalisation. Daher liegt auch das höchste Einsparpotenzial im Bereich von Abwassersammlung und -transport.
Hier gilt es, an die Besonderheiten des ländlichen Raums angepasste Lösungen zu finden, die sowohl den gesetzlichen Bestimmungen des Umweltschutzes genügen als auch die einzelne Bürgerin und und den einzelnen Bürger finanziell nicht über Gebühr belasten.
Mit dem vorliegenden Leitfaden werden Behörden, Gemeinden und betroffene Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten zur Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum informiert und weitere Hinweise zu den gesetzlichen Grundlagen gegeben.
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikation/did/leitfaden-zur-abwasserbeseitigung-im-laendlichen-raum?highlight=abwasser

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Fertigstellung der Bauarbeiten am Rückhalteraum Breisach

Mit Abschluss der Bauarbeiten auf deutscher Seite haben wir einen wichtigen Meilenstein für den Hochwasserschutz am Rhein erreicht“, so Ministerin Walker.

Zum Abschluss der Bauarbeiten auf deutscher Seite haben heute Umweltministerin Thekla Walker und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den zukünftigen Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald besucht.

Der Hochwasserrückhalteraum ist Teil des Integrierten Rheinprogramms (IRP), das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Die Gesamtkosten des IRP liegen bei aktuell 1,88 Milliarden Euro und werden durch das Land Baden-Württemberg und den Bund gemeinsam getragen. „Diese Investitionen sorgen dafür, dass wir am Ende nicht um ein Vielfaches mehr Geld ausgeben müssen, um die Schäden einer Hochwasserkatastrophe zu bezahlen“, betonte Umweltministerin Thekla Walker.

IRP zum Schutze der Menschen und der Infrastruktur am Rhein
„Mit dem Abschluss der Arbeiten auf der deutschen Seite am Kulturwehr Breisach haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung des Integrierten Rheinprogramms erreicht“, freute sich Ministerin Walker beim Festakt zur Fertigstellung. „Das IRP ist das bedeutendste Hochwasserschutzprogramm Baden-Württembergs, mit dem wir zukünftig Menschen und Infrastruktur auf beiden Seiten des Rheins vor den verheerenden Folgen eines möglichen Hochwassers schützen.“ Angesichts der zunehmenden Gefahr von extremen Wetterereignissen bedingt durch den Klimawandel sei dies wichtiger denn je, so Umweltministerin Walker.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte: „Es freut mich sehr, dass wir auch grenzüberschreitend an einem Strang ziehen und den Hochwasserschutz am Oberrhein weiter verbessern. Wir leisten damit einen wichtigen und solidarischen Beitrag zur Sicherheit am Rhein für die weiter flussabwärts wohnenden Menschen.“

Verbesserung der Gewässerökologie
„Aber der Rückhalteraum dient nicht nur ausschließlich dem Hochwasserschutz, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu den ökologischen Zielen des Integrierten Rheinprogramms“, ergänzte Ministerin Thekla Walker und betonte die Bedeutung des zukünftigen Hochwasserrückhalteraumes, um ehemalige Auenflächen zu reaktivieren und zu entwickeln.

Zudem wurde ein neues vernetztes Gewässersystem geschaffen. Dazu gehören umfangreiche Ausbaumaßnahmen der Gewässer sowie der Bau von Fischaufstiegen. Damit ist die Durchwanderbarkeit des Rückhalteraumes und der Möhlin für Fische und andere Gewässerlebewesen aus dem Rhein sichergestellt.

Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach
Erst nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen auch auf französischer Seite können mit dem Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach auf einer Fläche von 505 Hektar bis zu 9,3 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden.

Der Hochwasserrückhalt wird durch einen zusätzlichen Aufstau des Rheinabflusses über bewegliche Wehrverschlüsse des Kulturwehres bei Breisach erreicht. Hierzu würde im Falle eines Hochwassers eine gezielte Überströmung des Leinpfades und so eine Überflutung des südlichen Breisacher Rheinwaldes und von Teilen der Rheininsel zwischen Rhein und Rheinseitenkanal auf französischem Hoheitsgebiet erfolgen. Durch vier Einlassbauwerke kann der Raum kontrolliert geflutet und teilgefüllt werden.

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Bürgerinnen und Bürger stellen ihre Ergebnisse und Botschaften an die Politik vor

Wetterextreme nehmen zu. Das Bewusstsein hierfür müsse geschärft, die Gefahren durch Hochwasser zum „Alltagsthema“ gemacht werden. Das ist eine der Botschaften, die 30 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des „Dialogforums Wasser und Boden“ an die Politik und Öffentlichkeit richten. Gemeinsam mit Umweltministerin Walker stellten sie ihre Ergebnisse vor, die sie in mehreren Workshops herausgearbeitet haben.

Ausgetrocknete Flüsse und Quellen, brennende Wälder, Hochwasser und Sturzfluten: Auch in Baden-Württemberg zeigen die vergangenen Jahre deutlich, dass Wetterextreme zugenommen haben – und inzwischen alle treffen können. Das Bewusstsein hierfür müsse mehr geschärft, die Gefahren durch Hochwasser mehr zum „Alltagsthema“ gemacht werden. Das ist eine der Botschaften, die 30 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des „Dialogforums Wasser und Boden“ an die Politik und Öffentlichkeit richten. Gemeinsam mit Umweltministerin Thekla Walker stellten sie ihre Ergebnisse und Forderungen in Stuttgart vor (25.03.), die sie in mehreren Workshops seit Oktober vergangenen Jahres herausgearbeitet haben.

Ministerin Walker betonte: „Mit umfassenden Strategien gegen Hochwasser, Starkregen und Wassermangel sorgen wir als Land konsequent vor und machen Tempo. Doch fachliche und politische Entscheidungen und Maßnahmen sind das eine – wir brauchen zugleich gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung. Deshalb ist uns Ihre Meinung so wichtig – herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und Ihr Engagement. Sie alle hier haben Bedeutung und Wert von gesunden Gewässern und Böden herausgearbeitet, aber auch ganz klar die Herausforderungen und Gefahren formuliert, die zukünftig auf jeden Einzelnen und die Gesellschaft zukommen.“

Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger erklärten, dass Aufklärung bürgernah und verständlich sein müsse. Stellvertretend für sie sprachen Jürgen Gote aus Nagold, Heike Imgrund aus Konstanz und Thomas Lichtner aus Karlsruhe. Wichtig sei im Ernstfall eine zuverlässige Warnung der Bevölkerung – sei es mit Hilfe neuer oder bereits etablierter Technologien. Aber auch der Wert der „Ressource Wasser“ müsse in Zukunft mehr herausgearbeitet werden, Stichwort Niedrigwasser. Wasser könne knapp werden – und somit zu einem raren und möglicherweise teuren Gut. Bei Nutzungskonflikten, die zunehmen werden, müsse priorisiert werden.

Ergebnisse und Botschaften zu den drängenden Fragen rund um das Thema Wasser und Boden haben die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger in den Workshops nicht nur zum Thema „Wetterextreme und Gefahren“ erarbeitet, sondern auch zu den Themen „Schwammstadt“ sowie „Lebensgrundlage für Mensch und Natur“. Umweltministerin Walker: „Alle Ihre Ergebnisse dienen uns im Umweltministerium als wichtige Impulse.“ Das Dialogforum ist Teil der im Koalitionsvertrag verankerten Zukunftsstrategie Wasser und Boden.

Das Konzept der Schwammstadt
Heiße Temperaturen und Starkregen wirken sich besonders auf unsere Siedlungsgebiete aus; größere Städte sind besonders betroffen. Daher wird es immer wichtiger, Regenwasser wie ein Schwamm zu speichern, zu versickern und zu verdunsten, um ein gutes Lebensklima zu erhalten und um Überflutungen durch Starkregen entgegenzuwirken. Das Umweltministerium entwickelt dazu derzeit eine Strategie mit dem Ziel, die Entwicklung von Schwammstädten zu beschleunigen und Hemmnisse abzubauen.

In den Workshops des „Dialogforums Wasser und Boden“ signalisierten die Bürgerinnen und Bürger deutliche Unterstützung: Das Schwammstadt-Prinzip bei Neubauten sei erforderlich und sinnvoll. Das Errichten von Gründächern sollte gefordert und gefördert werden, sowohl für Privatpersonen als auch für das Gewerbe. Aber auch die Kommunen sollten das Schwammstadt-Prinzip bei öffentlichen Bauten wie Straßen und Plätze anwenden. Im Bestand sollte die Bauverdichtung reduziert und städtische Grünflächen sollten natur- und tierfreundlich erhalten und ausgebaut werden. Autoverkehr müsse mitgedacht, aber insgesamt reduziert werden. Als Rückhalteflächen könnten Verkehrs- und Parkflächen dienen.

Lebensgrundlage für Mensch und Natur
Boden ist ein wertvoller Lebensraum – er ist wichtig für den Klimaschutz und im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage für die Land- und Forstwirtschaft. Nicht zuletzt ist der Boden eine Schaltzentrale für den Wasserkreislauf: Durch ihn versickert Niederschlagswasser, wird in großen Mengen darin gespeichert, gefiltert und dem Grundwasser zugeführt. Außerdem verdunstet Wasser von der Bodenoberfläche in die Atmosphäre, was eine kühlende Wirkung hat. Boden braucht Schutz: Daher ist eine der Botschaften der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dialogforums, dass Kommunen aktiv auf einen geringeren Flächenverbrauch hinwirken sollten, etwa, indem Bodenspekulation verhindert und Brachen genutzt werden. Das Bewusstsein für Flächenverbrauch sollte auch bei Privatpersonen geschärft werden. Dazu brauche der Boden eine Lobby, damit sich das Verhalten auch bezüglich Müll, Düngen und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im eigenen Garten ändert.

Bürgerbeteiligung ist Teil der Zukunftsstrategie Wasser und Boden
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft arbeitet im Rahmen der im Koalitionsvertrag verankerten „Zukunftsstrategie Wasser und Boden“ in verschiedenen fachlichen Projekten an Strategien und Lösungen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Denn die Nutzungsansprüche an Gewässer und Böden werden intensiver, Nutzungskonflikte sowie eine Verschärfung der Konflikte zwischen Nutzungen und Ökologie zeichnen sich ab. Im Diskurs mit Bürgerinnen und Bürgern werden Bedeutung und Wert von gesunden Gewässern und Böden herausgearbeitet, aber auch die Herausforderungen und Gefahren.

Die Teilnehmenden des Dialogforums sind 30 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg. Der Auswahlprozess erfolgte entsprechend der Empfehlung der Stabsstelle Bürgerbeteiligung des Staatsministeriums und wird beratend von dieser begleitet. Um junge Menschen nicht zu vernachlässigen, ist die Auswahl im Bereich der 16- bis 25-Jährigen verstärkt worden.

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176 Millionen Euro für die Wasserwirtschaft

Mit über 176 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt das Umweltministerium Baden-Württemberg im Jahr 2023 Städte und Gemeinden im Land bei ihren Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. In diesem Jahr fließen über 87,5 Millionen Euro in Maßnahmen im Abwasserbereich. Mit fast 45 Millionen Euro bezuschusst das Umweltministerium Maßnahmen für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. Für die Wasserversorgung sind fast 43,7 Millionen Euro vorgesehen. Zu den Maßnahmen des Förderprogramms gehört unter anderem der Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe, um Spurenstoffe zu eliminieren, die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken, das Management von Starkregenrisiko und die Revitalisierung von Gewässern.

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Neubau einer interkommunalen Großkläranlage

Um Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung zu nutzen, planen die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell, im Nordosten Baden-Württembergs eine gemeinsame Großkläranlage zu errichten. Den Auftrag für die Projektsteuerung, die Realisierung und sonstige spezifische Leistungen erhielt die Swco GmbH.
Machbarkeitsstudie empfiehlt Zusammenschluss von Kläranlagen
Die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell betreiben derzeit neun Kläranlagen mit zusammen rund 43.000 Einwohnern. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2018 hat die strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten der Region geprüft und empfiehlt einen Zusammenschluss der Kläranlagen. Die gemeinsame Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll “auf der grünen Wiese” errichtet werden. Als Vorzugsfläche wurde ein Standort zwischen Künzelsau und Ingelfingen ermittelt, der zwischen dem Fluss Kocher und dem EVS-Kanal liegt.

Das Abwasser soll in der neuen Großkläranlage zunächst mechanisch vorgereinigt und anschließend in einer biologischen Stufe im Belebungsverfahren mit Nachklärung biologisch-chemisch gereinigt werden. Die biologische Stufe soll zweistraßig ausgeführt werden, wofür eine anaerobe Schlammstabilisierung mit einer Faulung vorgesehen ist. Die Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll zudem mit einer Anlage zur Entnahme von Spurenstoffen ausgestattet werden.

Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg
„Die Großkläranlage ist für uns wegweisend und ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Stadt“, so Bürgermeister Stefan Neumann, Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes Hohenlohe-Kochertal. „Energetisch und ökologisch auf dem Stand der Technik, sorgt der interkommunale Verbund für die nötige finanzielle und personelle Stabilität.”

„Das ist ein Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg, da der Neubau von Großkläranlagen aktuell Seltenheitswert hat. Hier entsteht in den nächsten Jahren eine hochmoderne Anlage, die mit aktuellster Technik ausgerüstet ist. Durch den Zusammenschluss können zukünftig Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung genutzt werden. Wir freuen uns sehr, das komplexe Projekt mit unserer Expertise in der Projektsteuerung und im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft zu unterstützen“, erklärt Maik Wolf, Ressortleiter Bau- & Projektmanagement bei Sweco.

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Aus der EU und aller Welt

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Aus der EU 
EU-Gewässermission: Innovative Partnerschaften für eine nachhaltige blaue Wirtschaft
Anschlussgrad an die öffentliche Abwasserentsorgung nach ausgewählten europäischen Ländern im Jahr 2020
Vertragsverletzungsverfahren: Deutschland und 19 andere EU-Staaten müssen Trinkwasserrichtlinie umsetzen
Rat der EU einigt sich über die Revision der Industrieemissionsrichtlinie – BDE warnt vor Änderung der Deponieregelungen
Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie: Umsetzung in nationales Recht bis 12.1.2023
EU-Kommission: Mehr Anstrengungen nötig, um Umweltverschmutzung wie vereinbart zu senken
Herstellerverantwortung ermöglicht verursachergerechte Finanzierung der Abwasserreinigung
Neue Beobachtungsliste von Stoffen der EU
EU-Kommission veröffentlicht Vorschlag für Industrieemissionen
Kommission will Plan zur Überprüfung der EU-Nitratrichtlinie ausarbeiten
Öffentliche Konsultation der EU zu Mikroplastik
EU-Konsultation zu europäischen Cybersicherheitsvorschriften für digitale Produkte eröffnet
EU-Kommission startet Konsultation zu EU-Regeln für Detergenzien
Evaluierung des EU-Life-Programms
Brüssel startet Konsultation zu EU-Regeln für Detergenzien
Neuer Indikator für Pestizidbelastung in europäischen Gewässern
EU-Kommission: Umweltkriminalität nimmt zu
Green Deal von höchster Priorität für die EU
Kommission startet Aufruf zu EU-Missionen für Gesundheit, Klima und Umwelt
Abwasserbehandlung in Europa verbessert sich
EU-Bericht: Mitgliedstaaten müssen mehr gegen Nitratbelastung in Gewässern tun
U-Bericht: „Water in the Circular Economy policy development“ veröffentlicht
EU-Kommission: Leitlinien für Investitionen in Infrastruktu­ren infolge des Klimawandels
EU-Konsultation zu Regeln über Schadstoffe in Oberflächen- und Grundwasser
EU-Kommission legt Leitfaden für Umweltziele in den nationalen Aufbauplänen vor
Kommission: Nachhaltige Wassernutzung erfordert Veränderungen in allen Sektoren
EU-Kommission startet Konsultation zur Umweltkriminalität
Öffentliche Konsultation zum Null-Schadstoff- Aktionsplan der EU
Konsultation zu EU-Leitlinien für Umweltschutz- und Energiebeihilfen
Öffentliche Konsultation zum Null-Schadstoff- Aktionsplan der EU
Konsultation zu EU-Leitlinien für Umweltschutz- und Energiebeihilfen
Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmt für die Einigung zur Trinkwasser-RL und fordert Einhaltung der WRRL
Neue EU-Verordnung: Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
Beobachtungsliste für Chemikalien in Gewässern aktualisiert
Wasserrahmenrichtlinie: kein Änderungsbedarf
EU-Kommission: Initiativen zur beruflichen Bildung angenommen
Zehnter Bericht der EU-Kommission zur Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie erschienen
EU-weites Projekt zur SARS-CoV-2-Überwachung durch Abwasseruntersuchungen  
Förderung im Rahmen des LIFE-Programms der EU ausgeschrieben  
EU-Rat: Neue Vorschriften zur Wiederverwendung von Wasser verabschiedet  
Nitrat: vorläufig keine Klage der EU gegen Deutschland  
EU-Kommission: Deutschland soll Vorschriften zum Schutz von Oberflächengewässern verbessern 
Arzneimittel-Strategie: Umweltausschuss des Europaparlaments ruft EU zum Handeln auf 
EU setzt Verursacherprinzip nicht ausreichend durch  
Europäisches Parlament ruft Klimanotstand aus  
Veröffentlichungen der EU-Kommission 
Einigung auf EU-weit einheitliche Regelungen zur Abwasserwiederverwendung 
Verstoß gegen EU-Nitratrichtlinie: Nächste Phase im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland  
Wiederverwendung von Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung: EU-Rat nimmt allgemeine Ausrichtung an  
EU-Kommission bewertet Fortschritte bei Wasserqualität und Hochwasserrisikomanagement  
EU-Kommission legt Mitteilung zu Arzneimitteln in der Umwelt vor – gesamten Lebenszyklus betrachten  
EU-Kommission veröffentlicht Bericht zum Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft  
EU-Kommission fordert 15 Mitgliedstaaten auf, die Vorschriften für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen einzuhalten 
EU-Parlament billigt Pläne der Kommission zur Wasserwiederverwendung 
EU-Konsultation über die Wasserrahmenrichtlinie und die Hochwasserrichtlinie  
Neue Stoffe in EU-Beobachtungsliste für Gewässer aufgenommen  
Konsultation zur Bewertung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser läuft  
EU-Kommission schlägt Regelung für Wasserwiederverwendung vor 
Göppingen: EU und Land fördern Versuchsanlage im Klärwerk 
Nitratwerte in Deutschland weiterhin hoch  
EU-Kommission schlägt Maßnahmen zur Wasserwiederverwendung vor  
Stand der EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland
Bericht der EU-Kommission über die Behandlung von kommunalem Abwasser erschienen  
Europäische Kommission: Strategie für Kunststoff vorgestellt  
EU-Kommission fordert stringentere Umsetzung der Pestizid-Richtlinie  
Über 222 Millionen Euro für Umwelt, Naturschutz und Klima  
EU-Bank stellt weiteren Kredit für Emscher-Umbau bereit 
Konsultation der EU-Kommission zu Mikroplastik  
Europäisches Parlament stimmt CETA zu 
Deutschland soll Nitratrichtlinie „tiefgreifender“ umsetzen  
EU-Vertragsverletzungen im Umweltbereich  
EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Verletzung der Nitratrichtlinie 
Kommission verklagt Deutschland vor dem Gerichtshof der EU wegen Gewässerverunreinigung durch Nitrat 
Oldenburg: Hoher Zuschuss für energiesparende Kläranlage 
EU-Kommission: Badegewässer in Europa haben gute Wasserqualität  
EU-Kommission fordert Estland auf, Nitratbelastung des Wassers zu reduzieren  
EU-Kommission: Deutschland wegen Wasserverschmutzung durch Nitrat vor Gericht 
Achter Bericht über die Behandlung von Abwasser 
EuGH: EU-Kommission hätte Kriterien zu endrokrinschädigenden Stoffen erlassen müssen  
6,3 Prozent der Steuereinnahmen in der EU sind Umweltsteuern 
EU-Parlament kritisiert Kommission bezüglich Menschenrechts auf Wasser 
Die neuen EU-Vergaberichtlinien – Fortschritt oder Rückschritt? 
EU-Kommission: Vierter Bericht zur Umsetzung der Wasserrahmen- und Hochwasserrichtlinie 
EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung 
EU-Kommission: öffentliche Konsultation zu Kriterien für die Identifizierung endokriner Disruptoren  
Öffentliche EU-Konsultation zur Wiederverwendung von Wasser  
282,6 Millionen Euro für 225 neue Umwelt- und Klimaschutzprojekte 
EU-Projekt PROMISE zu Phosphorrecycling startet 
50 Millionen Euro für neue Wasser-Forschungsprojekte 
EU-Parlament: Wasser aus Konzessionsrichtlinie ausgenommen  
EU-Bericht: Nitratbelastungen in Deutschland zu hoch 
Europäische Kommission verklagt Deutschland wegen des Zugangs zu Gerichten 
EU-Parlament für Revision der UVP-Richtlinie
Unterstützung durch EU für Deutschland nach der Hochwasserkatastrophe 
EU-Kommissar: keine zwangsweise Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen
EU-Binnenmarktausschuss: Wasser kein Bestandteil der Konzessionsrichtlinie
EU legt Kommunalabwasser- Bericht vor 
EU unterstützt Infrastrukturentwicklung in Südafrika und der Region  
Wassersektor wird von der EU-Konzessionsrichtlinie ausgeschlossen  
EU: 281,4 Millionen Euro für neue Umweltprojekte  
Europäisches Parlament: Umweltausschuss stimmt für Revision der UVP-Richtlinie  
EU-Konsultation zur Verwendung von Phosphor  
Fünf Jahre Haft für Cyberangriffe auf „kritische Infrastrukturen“ 
EU-Kommission nimmt Wasser aus geplanter Konzessionsrichtlinie aus 
EU-Konsultation zum Recycling
Breitbandausbau soll bestehende Infrastruktur nutzen 
EU-Forscher fordern Klärschlammmonitoring 
EU-Kommission geht erste Schritte für Klima- und Energiepolitik bis 2030
EU-Kommission kündigt Grünbuch zu Phosphor an 
EU-Ausschuss der Regionen für Arzneimittel als prioritäre Stoffe
Beschwerde bei EU gegen deutsche Regeln zum Fracking eingereicht 
EU-Kommission kündigt Grünbuch zu Phosphor an 
Forschungsstipendien der EU in Höhe von 227 Millionen Euro  
Umwelt: 40 Millionen Euro für Innovationen im Wassersektor 
EU-Umweltministerrat gibt wasserpolitische Empfehlungen
EU-Umweltausschuss erweitert Liste prioritärer Stoffe
EU will PAKs weiter begrenzen  
EU-Abgeordnete fordern stabilen Rechtsrahmen für Fracking  
EU hat wegen Versalzung von Werra und Weser Vertragsverletzungsverfahren eingereicht
EU-Kommission will die Vorschriften für die Umweltverträglichkeitsprüfung von Projekten straffen
European Water Association legt drittes „Water Manifesto“ vor 
EU-Konsultation zu ermäßigten Mehrwertsteuersätzen 
EU: Griechenland soll seine Wasserressourcen vor Nitrat schützen  
EU-Umweltausschuss: Strikte Regeln für Fracking  
Werraversalzung: EU leitet Verfahren gegen Deutschland ein  
EU plant „watch list“ für prioritäre Stoffe  
EU gibt im kommenden Jahr 100 Millionen Euro für die Wasserforschung 
EU-Forschung: 8,1 Milliarden Euro für Forschung und Innovation
Europäische Wasserpolitik Schwerpunkt der neuen EU-Ratspräsidentschaft 
EU verklagt Deutschland wegen Wasserverschwendung 
EU und China starten gemeinsames Projekt für Katastrophenrisikomanagement 
EU-Kommission: Österreich soll auf Kostendeckung bei Wasserdienstleistungen achten
EU-Kommission plant Innovationspartnerschaft zur Lösung von Wasserproblemen 
EU-Projekt „Wirtschaftliches und ökologisches Wassermanagement in der chemischen Industrie in Europa“  
Europäische Kommission bringt Deutschland vor den Gerichtshof wegen unvollständiger Deckung der Kosten für Wasserdienstleistungen 
Leitlinien zur Begrenzung der Bodenversiegelung  
EU-Umweltagentur: Europa muss Wasser effizienter nutzen  
Weniger Kosten und mehr Umweltschutz durch bessere Rechtsanwendung 
Neue EU-Verordnung zu Phosphorgrenzwerten für Wasch- und Maschinengeschirrspülmittel  
EU-Kommission schlägt Erweiterung der Liste prioritärer Stoffe vor 
Keine Auskunft zum Vertragsverletzungsverfahren wegen EU-Wasserrahmenrichtlinie
EU: Bericht über Umsetzung der Kommunalabwasser-Richtlinie 
EU-Parlament beschließt Phosphorverbot in Haushaltswaschmitteln
Umwelt: Kommission startet neue Initiative zur Unterstützung der Markteinführung innovativer Umwelttechnologien 
Kommission fordert zwölf Mitgliedstaaten zur Umsetzung von EU-Vorschriften auf  
27 Millionen Euro EU-Mittel für den Neubau der Niedrigwasserschleuse Magdeburg 
EU-Kommission verklagt vier Mitgliedstaaten wegen fehlender Pläne für Flusseinzugsgebiete  
EU nimmt Klage gegen Übernahme des Hammer Kanalnetzes durch Lippeverband zurück
Europäische Kommission beginnt Konsultation zum Vergaberecht 
EU-Kommission: Phosphat-Verbot ab 2013 
Zwölf EU-Mitgliedsstaaten erhalten Mahnschreiben wegen fehlender Bewirtschaftungspläne für Flusseinzugsgebiete 
Deutsche Städte europaweit führend bei der Abwasserentsorgung 
Ermäßigte Mehrwertsteuer für Wasserdienstleistungen?  
20 Millionen Europäer ohne sichere Entsorgung
Europäischer Umweltpreis für Unternehmen 2008
Studie: Qualifikationsbedarf nimmt zu
Wasserstoff kann Erdölverbrauch reduzieren
Gemeinsames Europäisches Umweltinformationssystem  
Arbeitsmedizinische Vorsorge in sechs Ländern der Europäischen Union
Forum für Hydrologie und Wasserbewirtschaftung Heft 22/2007
Europäisches Parlament setzt Nichtständigen Ausschuss zum Klimawandel ein
Selbstverwaltung der Kommunen auf EU-Ebene gestärkt
Grüne Technologien für Europa
EU erstellt Nährstoffatlas
Wasser ist keine übliche Handelsware
Italien
Abwasser: Mehr Geld für Frühwarnsystem
Klärschlammverwertung: Weg frei für Umweltprüfung
Umweltsünden belasten italienische Küste 
Südtirol: Gewässerschutzplan – Maßnahmen für die Abwasserbewirtschaftung 
Italien muss wegen fehlender Kläranlagen Millionenstrafe zahlen – EuGH-Urteil 
EU-Kommission verklagt Italien erneut vor Gericht und schlägt ein Zwangsgeld vor 
Italien reduziert Zahl der Wasserbehörden von 37 auf 7 
Italien soll EU-Standards beim Betrieb von Abfalldeponien einhalten 
EU-Kommission fordert Italien auf, Sammeln und Behandlung von Abwasser zu verbessern 
EU-Kommission fordert Italien zur Änderung seines Wasserrechts auf
Wasserprivatisierungsgesetz Verfassungswidrig 
Italien wegen mangelhafter Behandlung kommunaler Abwässer vor dem Europäischen Gerichtshof
Italien lehnt Privatisierung der Wasserwirtschaft ab 
EU-Kommission fordert Italien zur Einhaltung der EU-Abwasservorschriften auf  
Belgien
EuGH verurteilt Belgien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie 
EIB-Darlehen von 200 Mio EUR für Abwasserbehandlung und Gewässerschutz in Flandern 
EU-Kommission fordert Belgien zur Einhaltung der EU-Abwasservorschriften auf 
Abwasserbehandlung in Luxemburg und Belgien unzureichend
Frankreich
Macron ruft zum Wassersparen auf
Frankreich stellt Abwasserdaten für Corona-Monitoring online
EU-Kommission fordert Frankreich auf, die Anstrengungen zu verstärken, um die ökologisch vorgegebene Abflussmenge des Rheins wiederherzustellen  
Regierung will ganzheitlichere Wasserbewirtschaftung in Kommunen 
Französische Trink- und Abwasserpreise 11 Prozent unter europäischem Durchschnitt 
EU-Kommission: Frankreich soll Richtlinie über prioritäre Stoffe umsetzen  
EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung 
Kommission fordert Frankreich auf, die Abwasserbehandlung in kleineren Gemeinden zu verbessern 
Fracking-Verbot in Frankreich verfassungsgemäß 
EU-Kommission verklagt Frankreich wegen fehlender Bekämpfung der Wasserverunreinigung durch Nitrat  
Frankreich aktiver bei industriellen Abwässern 
Vorsicht bei Fischern aus Mosel und Rhone
England 
Kläranlagen leiten massenhaft Abwasser ins Meer – 141.777 Vorfälle
Weihnachtlicher Badespaß in Großbritannien durch Abwasser bedroht
Britische Gewässer: Abwässer verleiden Urlaubsfreude
Während sie Geld scheffeln, schwimmen wir in Abwasser
EU-Kommission verklagt Vereinigtes Königreich wegen Mängeln bei der Abwassersammlung und -behandlung 
Vereinigtes Königreich und Spanien verletzen EU-Wasserrecht 
Seepferdchen in der Themse
Britische Regulierungsbehörde verhängt erstmalig Strafzahlung gegen private Wasserwirtschaft
Deutschland
EU-Kommission fordert Deutschland zur Umsetzung des Urteils wegen Verstoßes gegen EU-Nitratvorschriften auf  
96 % der deutschen Bevölkerung sind an ein Klärwerk angeschlossen 
Umweltpolitik: EU-Kommission verlangt von Deutschland umfassende Kostendeckung bei allen Wasserdienstleistungen
EU-Kommission verklagt Deutschland wegen Auftragsvergabe
EU-Verfahren gegen Deutschland eingestellt
Ohne Chef, ohne Geld, ohne Grenzen
Spanien
Madrid wird 2024 die erste Anlage in Spanien eröffnen die grünen Wasserstoff aus recyceltem Wasser herstellen wird
Kein Gestank mehr: Lösung für Ableiter-Probleme in Camp de Mar auf Mallorca in Sicht
EU-Kommission verklagt Spanien wegen Versäumnissen bei der Abwasserentsorgung
Auf Mallorca quillt die braune Brühe über 
Getrübte Idylle: Grundwasser überdüngt Lagune in Spanien 
Spanien wegen Verletzung der Abwasserrichtlinie erneut vor dem EuGH 
EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie 
Kommission verklagt Spanien wegen Siedlungsabwässern und Bewirtschaftungsplänen für Wassereinzugsgebiete 
5,4 Milliarden Euro Steuergelder vertrockneten in der spanischen Landwirtschaft  
EU leitet rechtliche Schritte gegen Spanien, Finnland, Schweden und Portugal ein
Schweiz 
Klimawandel und Nährstoffschwankungen stören Netzwerke in Seen
Wasser, unsere Seen und der Klimawandel
Wer war’s? Mit Sedimenten auf Spurensuche
Wasserrelevante Entwicklungen in der EU
Dezentrale Ressourcengewinnung aus Abwasser
Bundesrat verabschiedet revidierte Gewässerschutzverordnung
Die Schweizer Wasserwende: abwarten oder proaktiv gestalten?
Gelb-Schwarz-Grau macht vieles möglich
Stoffeinträge aus Industrie und Gewerbe in Gewässer
St. Gallen: Gewässerschutz
Eawag vereinbart Zusammenarbeit mit Internationaler Atomenergieagentur
Neuer Indikator und aktualisierte Daten zum Thema Wasser
LéXPLORE öffnet seine virtuellen Türen
Eawag: Die Abwasserbewirtschaftung optimieren und Gewässer schützen
EurEau fordert ehrgeizige Massnahmen zum Schutz der Wasserressourcen
Thermische Netze
Besseres Verständnis von Innovationsdynamiken
Gewässerschutz wirkt
St. Galler Regierung will Gewässer besser schützen
Bericht: Regenwasser im Siedlungsraum
Auch moderne Kläranlagen klären nicht alles
Mit dem planerischen Grundwasserschutz alleine lässt sich nicht alles erreichen
Eine Drohne, die fliegt und taucht
Wasserressourcen: Bundesrat will Sicherheit für Wasserversorgung der Schweiz
Théodora Cohen Liechti und Markus Gresch leiten ab Januar 2023 neu das CC Siedlungsentwässerung
Eawag/CH: Anpassung an den Klimawandel: Folgen für Gewässer sorgfältig abwägen
Aktuelles aus dem CC Kanalisation
Schweiz: Gasmangel –  Umstellung von Gas auf Heizöl
Gemeinsame Initiativen des ETH-Bereichs
Situationsanalyse: Stoffeinträge aus Industrie und Gewerbe in Gewässer
Bundesrat schlägt Kriterien für Überprüfung von Pestiziden vor
Sediment-Qualitätskriterien neu auf Webseite
Dezentrale Ressourcengewinnung aus Abwasser
Um Nährstoffkreisläufe zu schliessen, müssen viele Akteure zusammenspannen
In den Alpen schneit es Plastik
Zusätzliche Reinigungsstufe für rund 100 ARA
Aktuelles aus dem CC Siedlungsentwässerung
Eawag: Damit möglichst kein Plankton unerkannt entwischt
Warum die Biodiversitätspolitik noch auf keinen grünen Zweig kommt
Eawag: Hohe Ehre für Urs von Gunten
Kanton Schaffhausen unterstützt Hochwasserschutz
Stunde der Wahrheit – wie steht die Landwirtschaft zu den Nährstoff-Absenkpfaden?
Wassermanagement: Entscheiden trotz Unsicherheiten
Kennzahlenvergleich der Länder NL,D,CH
Wirkungskontrolle Revitalisierung: Konzept und Habitatvielfalt
Starkregen kann zur Verschmutzung des Trinkwassers führen
Verunreinigung in ARA soll reduziert werden
Im Kanton St.Gallen sind 41 Kläranlagen in Betrieb
Abwassermonitoring auf Coronaviren wird erweitert
Ständeratskommission will Abwasser besser klären und Trinkwasser schützen
Interview: «Das Ökosystem Bodensee mit seinen Prozessen und Funktionen umfassend verstehen»
Schweizer Oekotoxzentrum stellt neue Strategie zur Beurteilung der Sedimentqualität vor
Kläranlagen halten 96 Prozent des Quecksilbers zurück
Parlament gibt Schub für Biogas-Antrieb im Güterverkehr
Abstiegshilfen, deren Signale die Fische verstehen
Kurzzeitige Konzentrationsspitzen werden stark unterschätzt
OST Ostschweizer Fachhochschule: Verstärkung des Fachbereichs Siedlungswasserwirtschaft
Stickstoffeinträge sollen reduziert werden
VSA-Fortbildungskurs «Bedeutung von Industrie und Gewerbe für Abwasserreinigung und Gewässerschutz»
Energieeffizienz und verlängerte Lebensdauer von Unternehmens-Assets in der Wasserwirtschaft
Digitale Schweiz
eDNA-Methoden zur Untersuchung und Bewertung aquatischer Ökosysteme
Parlament will Pestizidrisiken für Wasser und Umwelt verringern
Übermässige Stickstoff- und Phosphoreinträge schädigen Biodiversität, Wald und Gewässer
Seeländer Wasserverbund: Filteranlage gegen Pestizidrückstände
Regenwasserbewirtschaftung  – Wasser in der Stadt
Ohne Daten keine Taten
Zu viel sauberes Fremdwasser in den Walliser ARA 
Vorzeigeprojekt in Dietikon 
Wasserwirtschaft auf dem Prüfstand 
Coronavirus: Bundesrat beschliesst befristete Erleichterungen im Umweltbereich 
Abwasserreinigung kann Corona-Bedrohung stemmen 
Wird uns in Zukunft das Abwasser vor dem Coronavirus warnen können? 
Ausreichende Gewässerräume sind unverzichtbar 
Sicheres Arbeiten auch in Corona-Zeiten 
Die Situation gut überwachen und wirksame Massnahmen treffen! 
Ressourcenorientiertes Sanitärsystem 
Zürich: Regierungsrat startet neuen Anlauf für ein Wassergesetz 
Substanz im Rheinwasser festgestellt – Massnahmen ergriffen 
Informationsanlass für Entscheidungsträger zum Thema Wasser 
In der Schweiz gelangen jährlich 5.000 Tonnen Plastik in die Umwelt 
Hydrologisches Jahrbuch der Schweiz 2018 
Grundstein zu neuem Forschungs- und Ausbildungsgebäude FLUX gelegt 
Der Kanton will bald wertvollen Phosphor gewinnen – aus unserem Abwasser 
Richtlinie «Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter» 
Zürcher Wassergesetz bei Volksabstimmung durchgefallen 
A&G-Artikel Projekt Empyrion
Investitionsbeiträge  
Schweizer Düngeverordnung 
QUIK-Prüfkommission beendet ihre Arbeit 
Regelpooling mit Infrastrukturanlagen – Wasserversorgungen und Abwasserreinigungsanlagen 
Langzeitmessungen in Flüssen zeigen auch kleinste Veränderungen 
Bericht zur Evaluation von Technologien zur Phosphorrückgewinnung erschienen  
Behandlung von Gleisabwasser – Neuartige Pilotanlage 
Mehr Natur auf dem Betriebsareal – Datenerhebung auf Betriebsarealen 
Förderung von Grobchecks  
Förderung von Feinanalysen 
Pestizide und Phosphorrückgewinnung Schwerpunkte der Schweizer Wasserpolitik 
Thermische Nutzung von Schweizer Gewässern: neue Website online 
VSA veröffentlicht Politikmemorandum zu Gewässerschutz, P-Rückgewinnung und Seen 
Eawag unterstützt Einführung effekt-basierter Umweltqualitätskriterien 
«In der Schweiz sind aquatische Ökosysteme von invasiven Arten bedroht» 
Im Schweizer Abwasser befinden sich kiloweise Gold und Silber – Woher stammen die Edelmetalle?  
Für mehr Wasserkraft statt Kernenergie würden Schweizer mehr bezahlen 
Schweiz stimmt für freiwillige Maßnahmen gegen Mikroverunreinigungen  
Schweizer Abwasserreinigung – Eine Erfolgsgeschichte  
Schweizer Seen sind keine Fischzuchten 
SVGW äußert sich kritisch zum Aktionsplan Pflanzenschutzmittel 
Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation in der Schweiz 
In jedem zweiten Sammelsack ein Mobiltelefon 
Grosse Defizite beim biologischen Zustand der Schweizer Fliessgewässer 
VSA-Plattform «Wasserqualität» ist gut gestartet 
Schweizer Atlanten machen den Schritt in die dritte Dimension  
Phosphorrückgewinnung  
Forschungskonzept Umwelt für die Jahre 2017-2020 
Neues Förderprogramm „Wärmeverbünde“ für Abwasser  
Spurenstoffe: Übersicht Schweiz
Verordnung des UVEK zur Überprüfung des Reinigungseffekts von Massnahmen zur Elimination von organischen Spurenstoffen bei Abwasserreinigungsanlagen 
Der VSA/Schweiz hat eine Empfehlung zum Thema „Zu behandelnde Abwassermenge und Redundanz von Reinigungsstufen zur Entfernung von Mikroverunreinigungen“ erarbeitet  
Gewässerqualität: Revision der Gewässerschutzverordnung  
Vernehmlassung – Vollzughilfe Finanzierung der Spurenstoffelimination 
Schweiz definiert Kriterien für Kläranlagennachrüstung 
NEST-Aufrichte mit allen Partnern 
Förderprogramm „Effiziente ARA“  
Neue Studie: Phosphatrückgewinnung in Schweizer Abwasserreinigungsanlagen 
Europäischer Umweltbericht: gute und weniger gute Noten für die Schweiz 
Weiterverrechnung der Abwasserabgabe  
Grosse Erfolge und Herausforderungen beim Gewässerschutz 
Schweiz regelt Finanzierung der Spurenstoffelimination in Kläranlagen 
«Wasserqualität in der Schweiz ist sehr gut» 
VSA-KI-Empfehlung zur Einführung der Abwasserabgabe 
Revision der Gewässerschutzverordnung für bessere Wasserqualität 
Genügend Wasser in der Zukunft? Forschung sieht Lösungen für drohende Nutzungskonflikte 
Mehr Phosphor im Vierwaldstättersee? Eawag ist kritisch. 
Wasserversorgung und Uferfiltration – ein System unter Druck? 
Schweiz verabschiedet Anpassungsplan an den Klimawandel  
Bessere Abwasserreinigung 
Eawag: Seit Anfang November ist Pascal Wunderlin als Co-Koordinator in der Plattform aktiv
Ausbau der Kläranlagen zum Spurenstoffabbau soll überwiegend von Allgemeinheit finanziert werden
Abwasser und Abfall: Der heimliche Standortvorteil der Gemeinden
„Lehrberuf Entwässerungsanlagen“ – so machts die Schweiz 
VSA-Fortbildungskurs 2011: ARA Mikroverunreinigungen und neue Aspekte zu Energie und Stickstoff 
Was kostet die Unsicherheit der Zukunft 
Impulse für den Gewässerschutz 
21. Mai 2011 – Tag des Abwassers 
Stauseen als heimliche Klimasünder? 
Von unseren Nachbarn: Schweizer Tag des Abwassers
GEWISS – Gewässerinformationssystem Schweiz 
Neue Herausforderungen für die Schweizer Wasserwirtschaft 
Verfahrenstechnische Möglichkeiten zur Verbesserung der Elimination von Mikroverunreinigungen 
Abschluss des Schweizer Nationalen Forschungsprogramms „Hormonaktive Stoffe“
Wasser-Agenda 21: Lösungen für die Wasserwirtschaft im 21. Jahrhundert
Netzwerk Wasser-Agenda 21
Vorsorgliche Aufbereitung des Basler Trinkwassers
Neues Zentrum für angewandte Ökotoxikologie
Schweiz wird gegen Fischrückgang aktiv
Keine Klärschlammdüngung in der Schweiz
Wärme und Kälte aus Abwasser in Luzern
Vorbild Schweiz
Ökobilanz von Energieprodukten – ökologische Bewertung von Biotreibstoffen
Reinigung von Autobahnabwasser
Österreich
Innsbruck: Rauch will Corona-Abwassermonitoring als „Wachtürme“ erhalten
Hunderte Höfe in Osttirol sind nicht erschlossen
Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreich
Neue Förderungsrichtlinien für Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung
Tirol investiert 2022 über 50 Mio. Euro in den Hochwasserschutz
Österreich bei Abwasserentsorgung im Spitzenfeld
Kärnten: Seenbericht Unterkärntner Seen mit Auf- und Absteigern bei der Wasserqualität
Kläranlagen-Monitoring wird ausgeweitet
Abwasser-Studie in Vorarlberg: Mehr illegale Drogen in städtischen Gebieten
Teures Fehlverhalten: Müll im steirischen Kanal kostet jedes Jahr Millionen
Analysen in Kläranlagen für CoV-Früherkennung 
Corona-Analyse in 43 Tiroler Kläranlagen geplant 
Pilotprojekt: CoV-Tests in Kläranlagen 
In diesen steirischen Kläranlagen sollen Corona-Tests gemacht werden 
Nachweis viraler Erbinformation im Abwasser: Projekt in Österreich 
ÖWAV überreicht Forderungspapier an Bundesministerin Maria Patek 
Donau international nur punktuell von stärkeren Fäkalbelastungen betroffen 
Österreich hält Qualitätsziele für Flüsse, Seen und Grundwasser größtenteils ein 
Rund 127 Mio. Euro Fördermittel für Projekte der Wasserwirtschaft freigegeben  
1. Publikation der „Jungen Abfallwirtschaft im ÖWAV“ 
Erfahrungsaustausch Abwasser 2017 
ÖWAV-Vollversammlung 2017  
ÖWAV-Leitbild veröffentlicht  
EU-Kommission fordert von Österreich die Umsetzung der Richtlinie über prioritäre Stoffe  
Forderungspapier Siedlungswasserwirtschaft unterzeichnet  
Österreichische Siedlungswasserwirtschaft fordert 150 Millionen Euro für die Jahre 2017 und 2018  
Branchenbild der österreichischen Abwasserwirtschaft 2016 veröffentlicht  
10-Punkte-Plan gegen Plastik in Gewässern 
Österreich fordert europäische Strategien für Plastik in Gewässern 
ÖWAV-Vollversammlung 2015: Roland Hohenauer zum Präsidenten gewählt  
Neptun Wasserpreis: Jetzt für die Wasserpreisgemeinde 2015 abstimmen!  
Präsentation der Initiative VOR SORGEN 
Wasserwirtschaftliche Infrastrukturprojekte als wichtige Impulsgeber 
Land fördert den Betrieb von kommunalen Abwasserbeseitigungsanlagen 
Gemeinsam sind wir stärker 
Vorarlberg: 95,5 Mio. Euro fließen in Wasserwirtschaft 
Initiative in Österreich: VOR SORGEN: Sauberes Trinkwasser – sichere Abwasserentsorgung  
Rufbereitschaftsdienste für kommunale Abwasseranlagen(Kanalisations- und Kläranlagen) 
Wasserwirtschaft für Österreicher bei Klimawandel wichtiges, aber kein dominantes Thema 
Umwelthormone: Frauenboom bei Österreichs Fischen
93 Prozent der Österreicher gegen Privatisierung der Wasserversorgung
Klärschlamm fliegt im Hubschrauber
Entwicklung und Implementierung einer Abflusssteuerung für das Kanalnetz der Stadt Wien (Entwässerungssysteme)
Kläranlage Wiener Neustadt-Süd produziert grünen Strom
Niederlande 
Niederlande investieren 30 Mio. Euro für Maßnahmen gegen Arzneimittelrückstände im Wasser 
Verlängerung des Moratoriums der Niederlande für die Gewinnung von Schiefergas 
Neue Wege in der niederländischen Wasserpolitik
WRRL in den Niederlanden
Irland
E.coli im Trinkwasser von Irland
Portugal
Portugal vom Europäischen Gerichtshof wegen Kommunalabwasserbehandlung verurteilt  
Portugal drohen Zwangsgelder wegen unzureichender Abwasserbehandlung
EU-Kommission: Portugal soll EU-Vorschriften über Abwasser und Wasserverschmutzung einhalten
EU leitet rechtliche Schritte gegen Spanien, Finnland, Schweden und Portugal ein
Finnland 
EU leitet rechtliche Schritte gegen Spanien, Finnland, Schweden und Portugal ein
Schweden 
ARA-Ausbau Schweden
EU-Kommission verklagt Schweden wegen unzureichender Abwasserbehandlung 
Schwedischer Gerichtshof entscheidet, ob Wasser eine Dienstleistung oder ein Produkt ist 
EU leitet rechtliche Schritte gegen Spanien, Finnland, Schweden und Portugal ein
Luxemburg 
Der lange Weg bis zum Anschluss an die Kläranlage
Abwasserbehandlung in Luxemburg und Belgien unzureichend  
Bulgarien
Aufruf für Projekte im Bau von Kläranlagen für Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern 
Griechenland
EuGH: Millionenstrafe gegen Griechenland wegen Abwasserbehandlung
Nitrat: EU-Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof  
EU-Kommission verklagt Griechenland vor dem Europäischen Gerichtshof wegen illegaler Deponie  
Griechenland wegen mangelnder Kommunalabwasserbehandlung verurteilt  
EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung 
Europäische Kommission verklagt Griechenland wegen Verletzung der Abwasservorschriften  
Griechenland zur Einhaltung des europäischen Abfall- und Abwasserrechts aufgefordert
Polen
EU-Kommission verklagt Polen wegen Wasserverunreinigung durch Nitrat  
Zypern
EU-Kommission fordert Zypern auf, kommunales Abwasser ordnungsgemäß zu behandeln
Ungarn
Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern 
Rumänien 
Rumänien plant Großprojekte in der Wasserinfrastruktur  
EU-Kommission fordert Rumänien auf, gegen die schlechte Bewirtschaftung seiner Abfalldeponien vorzugehen
Lettland
EU-Kommission fordert Lettland und Litauen nachdrücklich auf, die Behandlung ihrer Abwässer zu verbessern 
Kuwait
Kuwait-Stadt: EVN errichtet Kläranlage in Kuwait 
Dänemark
Greta Thunberg kritisiert Dänemark wegen Einleitung von Abwasser ins Meer
Israel
Israel und Jordanien wollen Jordan sauberer machen
Regierung will Jordan säubern
Gaza: Sauberes Wasser an Gazas Stränden
Indien
Antibiotika in Abwässern gefährden Gesundheit in Indien und China

Informationen aus Hessen

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Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2025


2024


2023


BUND Hessen fordert Ausbau der vierten Reinigungsstufe

Der BUND Hessen zeigt sich beeindruckt von der Reinigungsleistung der vierten Reinigungsstufe der Kläranlage Mörfelden-Walldorf, die seit etwa zwei Jahren in Betrieb ist, und fordert Tempo beim Ausbau in ganz Hessen. Der BUND-Landesvorsitzende Jörg Nitsch erklärte in einer Mitteilung, die Ablaufwerte der Anlage, die auf eine Kombination von Ozonung, Pulveraktivkohle und Tuchfiltration setzt, hätten sich deutlich verbessert.

Aus Sicht des BUND-Landesverbandes ist es erforderlich, derartige Maßnahmen daher hessenweit zügig umzusetzen, und nennt das EU-Projekt „Lebendige Lahn“ als zentrales Beispiel.

mehr: https://www.euwid-wasser.de/news/politik/bund-hessen-fordert-ausbau-der-vierten-reinigungsstufe-290725/

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Land macht sich für eine krisenfeste Wasserversorgung stark

Bei der Umweltministerkonferenz im saarländischen Orscholz setzt Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Bund für eine widerstandsfähige Wasserversorgung in Krisenzeiten und bei zivilen Verteidigungsaufgaben.
Bei der 104. Umweltministerkonferenz (UMK) in Orscholz setzt sich Landwirtschafts- und Umweltminister Ingmar Jung für die Sicherung wichtiger Lebensgrundlagen für die Bürgerinnen und Bürger ein: krisenfeste Wasserversorgung, Verlässlichkeit bei Hochwasserschutzmaßnahmen und eine praxistaugliche Luftreinhaltung.

mehr: https://landwirtschaft.hessen.de/presse/hessen-macht-sich-fuer-eine-krisenfeste-wasserversorgung-stark

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Hessen startet weiteres Programm für lebendige Gewässer

Mit Gewässermanagern sorgt Hessen für lebendige, klimaresiliente und ökologisch intakte Flüsse und Bäche. Als Gewässermanager fungiert die Hessische Landgesellschaft mbH (HLG). Sie unterstützt Städte, Gemeinden und Wasserverbände aktiv beim Projektmanagement, bei Genehmigungen und Fördermitteln, Flächenmanagement oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Wir finanzieren das Projekt vollständig.

mehr: https://landwirtschaft.hessen.de/presse/hessen-startet-weiteres-programm-fuer-lebendige-gewaesser

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Hochwasserschutz: Land Hessen fördert Schluckbrunnen im Herzen Wiesbadens mit 319.440 Euro

Hessens Umweltminister Ingmar Jung hat einen Förderbescheid für den Bau eines Hochwasserüberlaufs im Wiesbadener Kurpark übergeben. Durch den sogenannten Schluckbrunnen soll ein Überlaufen des Kurparkweihers bei Starkregenereignissen und Unwetter verhindert werden.

Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Landeshauptstadt Wiesbaden hat Hessens Umweltminister Ingmar Jung der Stadt Wiesbaden am Mittwoch einen Förderbescheid in Höhe von 319.440 Euro übergeben Damit wird die Errichtung eines Hochwasserüberlaufs, ein sogenannter Schluckbrunnen, am Kurparkweiher unterstützt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 1,28 Millionen Euro.

mehr: https://landwirtschaft.hessen.de/presse/land-hessen-foerdert-schluckbrunnen-im-herzen-wiesbadens-mit-319440-euro

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Hessen tritt für härtere Strafen bei Klimakriminalität ein

Länder unterstützen hessische Initiative im Bundesrat, um illegalen Handel mit extrem schädlichen Klimagasen konsequent zu bestrafen.

Auf hessische Initiative hin hat der Bundesrat die Bundesregierung heute zu verstärkten Anstrengungen im Kampf gegen den illegalen Handel mit fluorierten Treibhausgasen (F-Gasen) aufgerufen. Unter anderem fordern die Länder, den Strafrahmen für Verstöße gegen die europäische F-Gase-Verordnung deutlich zu erhöhen.

mehr: https://landwirtschaft.hessen.de/presse/hessen-tritt-fuer-haertere-strafen-bei-klimakriminalitaet-ein

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RP erteilt Wasserverband Kinzig Wasserrechte

Das RP Darmstadt hat dem WVK ein Wasserrecht zur Entnahme von Grundwasser aus sieben Brunnen in den Ortsteilen Neuenschmidten und Schlierbach erteilt. Der WVK beliefert seine Verbandsmitglieder, die Stadt Frankfurt und die Stadt Hanau sowie den Main-Kinzig-Kreis, um die öffentliche Wasserversorgung sicherzustellen.
Hierzu hat der Verband für das Fördergebiet Neuenschmidten Nord eine Entnahme von 1.900.000 Kubikmeter und für Neuenschmidten Süd insgesamt 600.000 Kubikmeter Grundwasser pro Jahr beantragt.
Im Zuge des Wasserrechtsverfahrens wurden die vorliegenden Antragsunterlagen sowie auch die im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit eingegangenen Einwendungen vom RP Darmstadt detailliert geprüft und bewertet. Das Ergebnis: Die Entnahmen werden in der beantragten Gesamthöhe von 2.500.000 Kubikmeter pro Jahr zugelassen, da nach Auswertung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auch unter Berücksichtigung des Klimawandels ausreichend Grundwasser vorhanden ist. Darüber hinaus sorgen eine Vielzahl von Nebenbestimmungen dafür, dass das Grundwasser nachhaltig sowie umweltschonend gewonnen werden kann. Aufbauend auf der Betriebserfahrung, das heißt, den tatsächlichen Fördermengen der vergangenen Jahre, erteilt das RP Darmstadt dem WVK eine gehobene Erlaubnis über 1.400.000 Kubikmeter pro Jahr für die Nordgruppe und 415.000 Kubikmeter pro Jahr für die Südgruppe. Für die darüber hinaus beantragten Mengen in der Höhe von 500.000 Kubikmeter in der Nordgruppe und für 185.000 Kubikmeter pro Jahr in der Südgruppe erhält der WVK nur eine einfache Erlaubnis, in die, im Gegensatz zur gehobenen Erlaubnis, bei Bedarf eingegriffen und gegebenfalls auch widerrufen werden kann.
Die Zulassungen sind an klar definierte Grenzgrundwasserständeoder bei tiefen grundwasserführenden Schichten an maximale Brunnenfördermengen geknüpft. Außerdem sind sie jeweils an ein umfangreiches Monitoring gebunden. Bei einer Unterschreitung der Grenzgrundwasserstände bzw. einer Überschreitung der Brunnenfördermengen muss die Grundwasserentnahme unverzüglich eingestellt werden. Das sorgt dafür, dass eine Übernutzung des Grundwassers und damit negative Einflüsse auf Natur und Umwelt ausgeschlossen werden können. Zudem wurden die Wasserrechte auf 20 Jahre begrenzt. Dies basiert auf den aktuellen Klimaprojektionen, die nach Auswertung des HLNUG sowie anerkannter Fachverbände für diesen Zeitraum eine allenfalls moderate Veränderung der Grundwasserneubildung prognostizieren.
Der Antrag des WVK für das Fördergebiet Neuenschmidten Nord beinhaltet auch eine Grundwasserentnahme an dem neu errichteten Brunnen FB X. Da die Antragsunterlagen zu diesem Aspekt zum Zeitpunkt der Offenlage Ende 2021 nicht vollständig waren, konnte darüber nicht entschieden werden. Der Brunnen FB X ist daher nicht Bestandteil der aktuellen Zulassung. Der WVK wurde aufgefordert, für den Brunnen FB X einen gesonderten Antrag zu stellen.
Die ausführliche behördliche Entscheidung und alle Antragsunterlagen sind im Zuge der aktuell laufenden öffentlichen Bekanntmachung auf der Website des RP Darmstadt veröffentlicht. Vom 2. bis 16. September 2024 liegen alle Informationen im Feuerwehrhaus (Schulungsraum, 1.OG) der Gemeinde Brachttal, Wächtersbachter Straße 48, täglich während der Öffnungszeiten zur Einsicht aus.
https://rp-darmstadt.hessen.de/presse/rp-erteilt-wasserverband-kinzig-wasserrechte

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Umweltministerkonferenz: Umweltminister Ingmar Jung – Wir haben gute Ergebnisse für Hessen erzielt

Der hessische Minister für Landwirtschaft und Umwelt zieht nach seiner ersten Umweltministerkonferenz (UMK) in Bad Dürkheim zufrieden Bilanz. Staatsminister Jung hat dort unter anderem zum Schutz vor dem Wolf, zur Kreislaufwirtschaft und zum Hochwasserschutz gesprochen.
Bei der 73. Umweltministerkonferenz stand aufgrund der aktuellen Ereignisse in Süddeutschland das Thema Hochwasser im Fokus. Unter den Ministerinnen und Ministern der 16 Länder herrschte große Einigkeit, eine Elementarschaden-Pflichtversicherung zu schaffen. Die Länder formulierten eine erneute Aufforderung an den Bund, hierfür ein Konzept vorzulegen und die Anstrengungen für die Klimaanpassung und den Hochwasserschutz zu stärken.
„Klimaanpassung in Verbindung mit einem wirkungsvollen Hochwasserschutz sind elementar. Sie sind notwendig, um unser Leben, unseren Wohlstand und unsere Heimat zu schützen. Aber eine absolute Sicherheit vor Hochwasser und Starkregen wird es nicht geben, deshalb ist Vorsorge so wichtig. Wir brauchen jetzt eine Pflichtversicherung für Eigentümerinnen und Eigentümer. Die große Herausforderung ist, diese verfassungskonform und sozialverträglich zu gestalten.“ Für alle Betroffenen müssen die gleichen Bedingungen gelten, betonte der hessische Umweltminister: „Es ist nicht zu vermitteln, dass der Steuerzahler immer dann einspringt, wenn das Ausmaß groß und die Berichterstattung der Medien besonders intensiv ist, die Betroffenen bei medial weniger beachteten Ereignissen aber oft alleine dastehen.“ Jung appellierte zudem an die Verantwortung in besonders schadensgefährdeten Gebieten: Dort gelte es, alle am Bauplanungsrecht Beteiligten noch mehr zu sensibilisieren.
Beim Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) hat sich Hessen für eine Beschleunigung der Mittelausgaben eingesetzt, die jeweilig bestehenden Länder-Förderprogramme sollen mitberücksichtigt werden. Ein Beschluss zu den Umweltwirkungen der EU-Agrarpolitik bestätigt zudem die kürzlich von der Europäischen Kommission geschaffenen Erleichterungen für Landwirtinnen und Landwirte. „Hier freue ich mich, dass uns ein gemeinsamer Beschluss gelungen ist, welcher sich klar für die Unterstützung des Bürokratieabbaus ausspricht, die Nöte unserer Landwirte sieht, und anerkennt, dass wir die Landwirtschaft weiterhin bei der Erbringung ihrer zahlreichen Leistungen für den Umwelt- und Klimaschutz unterstützen müssen“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Jung und betonte: „Ich bin fest davon überzeugt: Effektiver Umwelt- und Klimaschutz geht nicht gegen die Landwirtschaft. Nur mit unseren Landwirtinnen und Landwirten werden wir die Herausforderungen schaffen, die vor uns liegen.“
Die von Hessen ausgerufene „Trendwende Wolf“ war auch bei der UMK ein wichtiges Thema. Die Länder waren sich einig, dass das Schnellschussverfahren den Ländern als unbürokratisches und rechtssicheres Verfahren zur Verfügung stehen muss. Ziel aller Länder sind beschleunigte Entnahmen. Dazu soll der Praxisleitfaden zum Wolfsmanagement dringlich präzisiert werden. Sollte auch ein ergänzter Praxisleitfaden nicht rechtssicher angewandt werden können, will der Bund notwendige Rechtsänderungen unter Ausschöpfung des FFH-Rahmens umsetzen. Aus hessischer Sicht sind das erste Schritte, denen weitere folgen müssen. Im Hessischen Landtag hatte sich die christlich-soziale Koalition kürzlich für die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht ausgesprochen und dafür auch Zustimmung aus der Opposition erhalten. Außerdem sollen Weidetierhalter mit Wolfsrissen unbürokratisch entschädigt und finanziell noch besser bei der Prävention unterstützt werden.
Sehr erfolgreich verlief der hessische Beschlussvorschlag zum besseren Recycling von Matratzen. Alle Länder unterstützten den Vorstoß Hessens. Ziel ist es, Matratzen in einer Kreislaufwirtschaft wieder zu verwerten. Bislang fehlt dazu in Deutschland der rechtliche Rahmen. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden werden Matratzen bereits getrennt gesammelt. Flammschutzmittel und andere schädliche Chemikalien in Matratzen blockieren die chemischen Prozesse, die ablaufen müssen, damit aus Schaumstoffmatratzen wieder Schaum für neue Matratzen gewonnen werden kann. Damit mehr Matratzen recycelt werden können, müssen sie zudem getrennt von anderem Sperrmüll gesammelt werden. „Matratzen stellen aktuell zehn Prozent des Sperrmüllaufkommens in Deutschland dar. Die Matratzen sind jedoch oft nass und so stark verschmutzt, dass sie im Allgemeinen nur noch der Verbrennung zugeführt werden können. Somit entgeht der Kreislaufwirtschaft ein gut recyclingfähiger Stoffstrom. „Das wollen wir ändern, denn es ergibt ökonomisch und ökologisch Sinn.“
Zum Abschluss der UMK bilanzierte der hessische Umweltminister: „Wir haben gute Ergebnisse für Hessen erzielt.“
https://landwirtschaft.hessen.de/presse/umweltminister-ingmar-jung-wir-haben-gute-ergebnisse-fuer-hessen-erzielt

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Wiesbaden scheitert mit Wassersteuer- Veto der Kommunalaufsicht

Die Hessische Kommunalaufsicht hat die vom Wiesbadener Linksbündnis beschlossene Wassersteuer gekippt. Die Gebühren dürften die städtischen Kosten für Wasser nicht überschreiten.
Die Wiesbadener Bürger müssen vorerst nicht noch mehr Geld für ihr Trinkwasser zahlen. Die hessische Kommunalaufsicht hat die vom Linksbündnis Mitte Dezember 2023 beschlossene Wassersteuer gekippt, nachdem sie schon im März…mehr:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/stadt-wiesbaden-scheitert-mit-wassersteuer-19742465.html

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Rheinwasseraufbereitung

Wasserverband Hessisches Ried übergibt Staatssekretär Ruhl Abschlussbericht
Wasser wird zunehmend zum knappen Gut. Deswegen hat das hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Wasserverband Hessisches Ried (WHR) dabei unterstützt, zu prüfen, wie Rheinwasser umfassender genutzt werden kann.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie des WHR wurde untersucht, wie und mit welchem Investitionsbedarf eine erhöhte Aufbereitung von Rheinwasser realisiert werden kann. Der Abschlussbericht wurde heute Staatssekretär Michael Ruhl bei seinem Besuch im Brauchwasserwerk in Biebesheim übergeben. „Angesichts des Klimawandels, der Bevölkerungszunahme und der wirtschaftlichen Entwicklung in Südhessen ist mit steigenden Wasserbedarfen für Landwirtschaft, öffentliche Wasserversorgung und Natur zu rechnen,“ so Staatssekretär Ruhl. „Um zukünftige Herausforderungen bewältigen zu können liegt mit der Machbarkeitsstudie nun eine gute Grundlage vor.“

Nutzung von aufbereitetem Oberflächenwasser
Das Land Hessen hat die Machbarkeitsstudie mit 400.000 EUR gefördert. „Im Zukunftsplan Wasser ist angesichts begrenzter Grundwasserressourcen in den Wasserentnahmegebieten die Prüfung zusätzlicher künstlicher Grundwasseranreicherungen zur Deckung der Wasserversorgung verankert. Mein Dank gilt dem Wasserverband Hessisches Ried für die geleistete Arbeit und der nun erfolgten Vorlage der Machbarkeitsstudie,“ erklärte Staatssekretär Ruhl.
Die Verbandsvorsteherin des WHR, Frau Elisabeth Jreisat hob hervor, dass „mit der Machbarkeitsstudie nun entscheidende Grundlagen für die zukünftigen Planungen vorliegen“ und dankte dem Land Hessen für die finanzielle Unterstützung. Im nächsten Schritt wird der WHR in die Gespräche mit den Wasserbedarfsträgern gehen, um im Herbst konkrete Zusagen zur weiteren Planung zu erhalten.
In den vergangenen Jahrzehnten konnten die Grundwasserstände im Hessischen Ried dank der Infiltration von aufbereitetem Rheinwasser stabil gehalten werden. Biebesheim verfügt über eine Kapazität zur Aufbereitung von 5.400 Kubikmeter – das sind über 5 Mio. Liter – Wasser pro Stunde. „Dadurch ist auch in Trockenzeiten, wie wir sie in den letzten Sommern erlebt haben, Grundwasser und Beregnungswasser vorhanden“, erklärte WHR-Verbandsvorsteherin Elisabeth Jreisat. „Die letzte mehrjährige Trockenphase mit hohen Temperaturen und kontinuierlich steigenden Bedarf haben die Aufbereitungsanlage Biebesheim aber bereits an ihre Grenzen gebracht.“

Drei mögliche Lösungsoptionen
Es konnten bei der Untersuchung drei Alternativen identifiziert werden: ein Ausbau des vorhandenen Brauchwasserwerkes in Biebesheim und somit eine Verdopplung der aktuellen Kapazität, die Neuerrichtung eines zweiten Brauchwasserwerkes im nördlichen Ried oder die Neuerrichtung eines sogenannten Uferfiltratwasserwerkes im südlichen Ried. Die Kosten für die Erweiterung um 5.400 m³/h (entspricht einer Verdoppelung der aktuellen Kapazitäten) werden je nach Aufbereitungstechnik zwischen 150 und rund 170 Mio. EUR abgeschätzt. Für Leitungen und Infiltrationsanlagen fallen zusätzliche Kosten von 69 bis zu 167 Mio. EUR an.

Hintergrund:
Die Studie, an der neben den Experten des Wasserverbandes verschiedene Fachbüros mitarbeiteten und vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt begleitet wurde, förderte das Land Hessen mit 400.000 Euro, das sind 80 % der Gesamtkosten. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde geprüft, welche technischen Maßnahmen die wachsenden Wasserbedarfe decken können. Es wurde bestätigt, dass zusätzlich infiltriertes Brauchwasser aus dem Rhein keine nachteiligen Veränderungen auf die Grundwasserqualität haben wird. Da die Entnahmemengen aus dem Rhein sich im Promillebereich bewegen würden, könnten diese auch bei einer Erweiterung der Rheinwasseraufbereitung unproblematisch entnommen werden.
https://umwelt.hessen.de/presse/wasserverband-hessisches-ried-uebergibt-staatssekretaer-ruhl-abschlussbericht

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Land fördert Maßnahmen zum Wasserrückhalt

Damit die Städte und Gemeinden mit der durch trockene Sommer ausgelösten Wasserknappheit besser umgehen könen, fördert das Land Hessen Maßnahmen zum Wasserrückhalt. Das sagte Umweltstaatssekretär Michael Ruhl Anfang März 2024 vor Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft beim Wasserforum in Frankfurt am Main.
Bei der Veranstaltung informierte das Umweltministerium als oberste Wasserbehörde über die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie für den guten Zustand von Hessens Flüssen, Seen, Bächen und dem Grundwasser. Für die Maßnahmen der Gewässerentwicklung und des Hochwasserschutzes, die auch dem Wasserrückhalt dienen, stehen Fördermittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, sagte Ruhl. Dazu zählen Maßnahmen der Ufer und Auenrenaturierung oder die Wasserrückhaltung im Wald, bei der das Oberflächenwasser durch Vertiefungen vor dem schnellen Abfließen geschützt wird.
https://flussgebiete.hessen.de/oeffentlichkeitsarbeit/wasserforum/2024

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Weniger Mikroschadstoffe im Landgraben: Inbetriebnahme der vierten Reinigungsstufe für die Zentralkläranlage

Weniger Mikroschadstoffe im Abwasser: Nach nur 2 Jahren konnte die Firma Merck die 4. Reinigungsstufe der Zentralkläranlage in Betrieb nehmen. Bei den Bemühungen um den Ausbau von kleineren kommunalen Anlagen geht es deutlich langsamer voran.
Merck klärt sein Abwasser bestmöglich – Umweltministerium bremst den Ausbau kommunaler Kläranlagen
Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Inbetriebnahme der vierten Reinigungsstufe für die Zentralkläranlage des Chemie- und Pharmaunternehmens Merck in Darmstadt am 7. Februar 2024. Nach der Inbetriebnahme werde sich die Konzentration vieler Mikroschadstoffe im Abwasser des Chemie- und Pharmaunternehmens an seinem Stammsitz in Darmstadt deutlich vermindern. Jörg Nitsch, BUND-Landesvorsitzender: „Damit wird ein bedeutender Schritt für die Entlastung des Landgrabens im Hessischen Ried vollzogen. Merck hat mit der Fertigstellung des Kläranlagenausbaus etwas mehr als zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich gezeigt, wie schnell daran gearbeitet werden kann. Bei den Bemühungen um den Ausbau von kleineren kommunalen Anlagen geht es deutlich langsamer voran.“ Der Umweltverband fordert vom Hessischen Umweltministerium daher mehr Tempo für den Ausbau der kommunalen Kläranlagen mit der vierten Reinigungsstufe.
Der BUND appelliert besonders an die Stadt Darmstadt: Seit mehreren Jahren werde dort lediglich an einer Machbarkeitsstudie für die vierte Reinigungsstufe ihrer Großkläranlage gearbeitet. In diese Anlage würden auch die Abwässer von großen Industriefirmen der Chemie- und Kosmetikbranche eingeleitet. Ihre bestmögliche Reinigung sei genauso wichtig wie die der Firma Merck.
Nitsch: „Der langsame Fortschritt beim Ausbau der kommunalen Kläranlagen ist auch durch die zeitraubende Arbeitsweise im Umweltministerium bedingt. Durch Bürokratieabbau ließe sich das Arbeitstempo deutlich beschleunigen.“
Der BUND kritisiert, dass die Anforderungen an die Leistungen für die vierte Reinigungsstufe für jede Kläranlage einzeln vorgeschrieben werden. Ein gemeinsamer Anforderungskatalog mit Festlegungen für alle Anlagen in Hessen nach dem Vorbild Baden-Württembergs oder der Schweiz würde die vorbereitenden Arbeiten ohne Qualitätsverlust deutlich beschleunigen.
Nitsch: „In Baden-Württemberg sind bereits 30 Anlagen mit vierter Reinigungsstufe in Betrieb und weitere 27 in Planung oder im Bau. In Hessen arbeitet bisher lediglich eine Anlage, vorbereitende Arbeiten laufen für sechs weitere.“
Nach Kenntnis des BUND werden die Wünsche von Kläranlagenbetreibern außerhalb des Hessischen Rieds nach Festlegung von Anforderungen für den Ausbau ihrer Anlagen mit vierten Reinigungsstufen vom Umweltministerium nicht unterstützt.
https://www.bund-hessen.de/pm/news/mikroschadstoffe-landgraben-inbetriebnahme-vierte-reinigungsstufe-merck/

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Hinweise zur Phosphorrückgewinnung in Hessen

Zielsetzung
Vor dem Hintergrund schwindender Akzeptanz der bodenbezogenen Klärschlammverwertung und mit Blick auf die zentrale Bedeutung des endlichen Rohstoffs Phosphor hatte die Bundesregierung das Ziel vorgegeben, die bodenbezogene Klärschlammverwertung in überschaubarer Zeit zu beenden und die Rückgewinnung des Rohstoffs Phosphor aus Gründen des Ressourcenschutzes zu etablieren. Diese Zielsetzungen haben sich mit der Novelle der Klärschlammverordnung aus dem Jahr 2017 (BGBl. I, S. 3465) manifestiert und konkretisiert. Phosphor ist ein unverzichtbarer Nährstoff für unsere Landwirtschaft, um pflanzliche Erträge und damit die Ernährung zu sichern. Er kann durch keinen anderen Stoff ersetzt werden. Gleichzeitig ist Phosphor ein endlicher Rohstoff. Das natürliche Phosphor Vorkommen ist auf nur wenige Länder beschränkt: China, Südafrika, Jordanien, Marokko und die Westsahara besitzen 80 Prozent der weltweiten Vorkommen. Einige dieser Phosphor-Lagerstätten befinden sich in politischen Krisengebieten, wodurch Lieferengpässe nicht auszuschließen sind. Ferner steigt weltweit die Nachfrage nach Phosphor, während die Reserven abnehmen. Dies hat zur Folge, dass Phosphaterz aus immer tiefer liegenden und schwerer zugänglichen Bereichen abgebaut werden muss. Neben den Auswirkungen auf die Preisentwicklung muss damit gerechnet werden, dass die dort geförderten mineralischen Phosphaterze zunehmend mit toxischen Metallen wie Cadmium und radioaktivem Uran belastet sind. Deshalb ist die Gewinnung von Recyclingphosphaten unter umweltverträglichen Bedingungen die Grundlage der nachhaltigen Kreislaufführung.
Die Novelle der Klärschlammverordnung sieht vor, dass Abwasserbehandlungsanlagen mit einer Größe von über 100.000 Einwohnerwerten ab 01.01.2029 und Abwasserbehandlungsanlagen mit einer Größe von über 50.000 Einwohnerwerten ab 01.01.2032 die Phosphorrückgewinnung aus ihrem Klärschlamm sicherstellen, sofern der Klärschlamm einen Phosphorgehalt von mindestens 20 g je kg Trockenmasse (TM) enthält.
Das Hessische Umweltministerium möchte im Rahmen der Ressourcenschutzstrategie Hessen seine Kommunen auf dem Weg zu einer ökologisch sinnvollen und wirtschaftlich tragfähigen Phosphorrückgewinnung begleiten und die verantwortlichen Akteure bei der Entwicklung und Realisierung geeigneter Demonstrationsanlagen in Hessen unterstützen. Ein sparsamer Umgang mit dem Rohstoff Phosphor wird dabei angestrebt. Der Kreislauf soll möglichst geschlossen und die Nachfrage nach Primärphosphaten auf diese Weise signifikant gesenkt werden.
Hierzu wurde bereits der Phosphordialog ins Leben gerufen, zu dem das Hessische Umweltministerium nunmehr regelmäßig die hessischen Akteure einlädt.
Noch sind die Übergangsfristen zur Etablierung einer tragfähigen Phosphorrückgewinnung großzügig bemessen. Vor dem Hintergrund aufwändiger Abstimmungsprozesse auf Ebene kommunaler Entscheidungsträger, der Konzeptionierung und Planung von Investitionsvorhaben und der damit verbundenen Zulassungsverfahren, ist es dennoch geboten, frühzeitig die Entwicklung lokaler und interkommunaler Lösungen anzustoßen. Das Land Hessen möchte die Entscheidungsträger…mehr:

https://umwelt.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2021-09/hinweise_zur_p-rueckgewinnung_nicht_bf.pdf

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Hohe Wasserverluste in hessischen Trinkwasserversorgungsnetzen: BUND fordert Behörden zum Handeln auf

Um die immensen Trinkwasserverluste in den Leitungsnetzen zu verringern, fordert der BUND Hessen die Oberen Wasserbehörden auf, aktiver gegenüber den betroffenen Kommunen zu werden. Mehr:
https://www.bund-hessen.de/pm/news/hohe-wasserverluste-in-hessischen-trinkwasserversorgungsnetzen/

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155 Kommunen bei der Erstellung von Wasserkonzepten unterstützt

Trinkwasser ist ein wertvolles Gut und sollte sparsam eingesetzt werden. Um den hessischen Kommunen dabei zu helfen, ihre Wasserversorgung für die Zukunft sicherzustellen, fördert das Land die Erstellung kommunaler und teilräumlicher Wasserkonzepte. „Wir sorgen dafür, dass Hessen immer genügend sauberes Wasser hat“, sagte Umweltministern Priska Hinz. „Die Klimakrise und der demografische Wandel stellen uns bei der Trinkwasserversorgung vor große Herausforderungen. Wir haben als Land Hessen daher bis heute 155 hessische Städte und Gemeinden bei der Erstellung von Wasserkonzepten mit über 4 Millionen Euro finanziell unterstützt.“
Kommunen im ländlichen Raum sind auf Förderung angewiesen
Das Umweltministerium hat die Förderung bis Ende 2023 verlängert. Die Nachfrage war hoch. “In den vergangenen Monaten konnten wir noch eine Vielzahl von Kommunen im ländlichen Raum unterstützen. Ich freue mich besonders, dass wir erst kürzlich einen Förderbescheid für die Erstellung eines Wasserkonzeptes für den Vogelsbergkreis und insgesamt 16 beteiligte Kommunen mit über 475.000 Euro Fördervolumen übergeben konnten“, so die Ministerin weiter.
Die Aufgabe liegt bei den Kommunen als Trägern der Wasserversorgung. Viele sind mit den trockenen und heißen Sommern der vergangenen Jahre an ihre Grenzen gekommen und müssen für die Zukunft neu planen. Für eine genaue Bestandsaufnahme können die Kommunen deshalb das Instrument des Wasserkonzepts nutzen: dafür werden zunächst die Gegebenheiten vor Ort genau erfasst und zukünftige Entwicklungen prognostiziert. Wo kann gespart werden, gibt es Möglichkeiten, Trinkwasser durch Brauchwasser oder Regenwasser zu ersetzen? Solche Optimierungspotentiale und Risiken werden ermittelt, um daraus passende Maßnahmen zu entwickeln. Für die Bewässerung von privaten oder öffentlichen Grünflächen ist der Einsatz von wertvollem Trinkwasser beispielsweise nicht notwendig. So könnten Brauchwasseranlagen auf Sportplätzen oder Friedhöfen eingesetzt werden. Das gilt auch für die Toilettenspülung oder das Wäschewaschen.
„Die ersten Ergebnisse aus den bereits vorliegenden Wasserkonzepten zeigen einen erheblichen Investitionsbedarf“, erläuterte Ministerin Hinz. Die Speicherung und Verteilung von Trinkwasser ist hier eine der größten Herausforderung. Mittel- bis langfristig stehen vielerorts Investitionen in Wasserhochbehälter und Verbindungsleitungen zwischen einzelnen Ortsteilen an. Sofern der Wasserbedarf nicht durch die eigene Wasserförderung gedeckt werden kann, ist unter bestimmten Bedingungen auch der Anschluss an einen Verbund bzw. an benachbarte Kommunen sinnvoll.

„Wassercent“ als sinnvolles Finanzierungsinstrument
„Gerade der ländliche Raum steht bei der zukünftigen Wasserversorgung unter Druck. Bürgerinnen und Bürger würden dort über den Wasserpreis aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte, womit die Kosten auf weniger Nutzer verteilt werden können und der weitläufigen Geografie, was den Bau der Wasserversorgungseinrichtung teuer macht, überproportional pro Kopf belastet werden. Vor diesem Hintergrund würde der ländliche Raum von der Einführung eines sogenannten ‚Wassercents‘ mit dem die Wasserversorgungsinfrastruktur finanziell gefördert werden könnte, ganz erheblich profitieren“, betonte Ministerin Hinz.
Das Hessische Umweltministerium hat kürzlich die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, wie Umwelt- und Ressourcenkosten im Zusammenhang mit Wasserentnahmen in Hessen berücksichtigt werden können. Die Einnahmen können dann zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Zukunftsplan Wasser beitragen und so die Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels sicherstellen. Praktikable und auch nur konzeptionell überzeugende Alternativen für ein solches Lenkungs- und Finanzierungsinstrument wurden von den Gutachtern nicht gesehen.

Hintergrund
Übersichtskarte zu den geförderten WasserkonzeptenÖffnet sich in einem neuen Fenster
Die Studie zur Internalisierung von Umwelt- und Ressourcenkosten bei Wasserentnahme
https://umwelt.hessen.de/presse/155-kommunen-bei-der-erstellung-von-wasserkonzepten-unterstuetzt

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Kompetenzzentrum Wasser Hessen geht an den Start

Die Wasserwirtschaft in Hessen steht insbesondere durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen, damit sie auch zukünftig die Wasserversorgung von Bevölkerung und Unternehmen nachhaltig sichern kann. Heute eröffnete die hessische Umweltministerin Priska Hinz an der Goethe-Universität Frankfurt das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH), in dem Akteure aus Wissenschaft und Bildung, Verwaltung, Politik und Wasserwirtschaft vernetzt sind. Die Ziele: Probleme sollen auf Systemebene angegangen, wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die wasserwirtschaftliche Praxis überführt und das Bildungsangebot erweitert werden.
FRANKFURT. Es sind gleich mehrere tiefgreifende Veränderungen, mit denen sich der Wassersektor in Hessen konfrontiert sieht: Der Klimawandel mit seinen häufigeren Extremwetterereignissen erhöht den Druck auf Wasserressourcen und Wasserökosysteme, was wiederum einen Verlust der Biodiversität nach sich zieht. Die Folgen für Mensch und Natur wurden in den Dürresommern der vergangenen Jahre deutlich sichtbar. Dann wiederum gab es vermehrt Starkregenereignisse mit Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Eine weitere Herausforderung für die Wasserwirtschaft ist der demografische Wandel. Die Zunahme der Bevölkerung in den Ballungsräumen führt zu einem steigenden Wasserbedarf in den kommenden Jahren, die Abnahme der Bevölkerung in Teilen des ländlichen Raums dagegen zu steigenden Kosten bei der Bereitstellung einer ausreichenden Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Heute schon führen Einträge von Spurenstoffen zum Beispiel durch Arzneimittel im Abwasser zu Problemen in der Abwasserbehandlung und Trinkwasseraufbereitung.

Angesichts dieser Herausforderungen und damit verbundener Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung der Ressource Wasser sind innovative und nachhaltige Umsetzungslösungen für die vielen beteiligten Akteure zu suchen und zu finden. Hessen geht diese Herausforderungen jetzt durch eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Praxis und Bildung an und gründet das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH), in dem das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), die Regierungspräsidien, alle hessischen Universitäten, viele hessische Hochschulen sowie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ihre jeweilige Expertise einbringen und kooperieren werden.

Umweltministerin Priska Hinz erläutert: „Mit dem Klimaplan und dem Zukunftsplan Wasser haben wir die Weichen für einen nachhaltigen Schutz und eine integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen in Hessen gestellt. Das Hessische Kompetenzzentrum Wasser wird uns nun dabei unterstützen, die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel umzusetzen und dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Lösungen zu berücksichtigen.“

Prof. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG, ist überzeugt: „Das Hessische Kompetenzzentrum Wasser bietet die Chance, die unterschiedlichen und sehr umfassenden Expertisen im Wassersektor in Hessen zu bündeln, damit die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch zu einer praxisnahen Entwicklung konkreter Lösungen mit nachhaltiger Nutzung der Ressource Wasser beitragen können.“

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, die die Gründung des KWH wesentlich begleitet hat, erklärt: „Es muss uns gelingen, ‚win-win-Situationen‘ zu schaffen, bei denen einerseits die Wasserressourcen erhalten bleiben und die aquatische Biodiversität geschützt wird, andererseits aber auch der Wasserbedarf der Bevölkerung und der Wirtschaft gesichert bleibt. Mit ihrer Forschung werden die hessischen Universitäten und Hochschulen zum Erreichen dieses Ziels beitragen.“ Auch die Gewinnung von Fachkräften könnten die Universitäten und Hochschulen befördern, so Präsident Schleiff: „Wir arbeiten stetig an der Weiter – und Neuentwicklung von Lehr- und Ausbildungskonzepten, um Expert:innen für Naturschutz und Wasserwirtschaft zu qualifizieren.“ Dabei befürworte er das aktive Mitwirken von Partnerinstitutionen aus Praxis und Behörden in Lehrveranstaltungen relevanter Fachbereiche von Universitäten und Hochschulen sowie beispielsweise die Vergabe externer Abschlussarbeiten: „Damit können wir einen Mehrwert auch aus Sicht der Wissenschaft generieren.“

Enrico Schleiff freut sich über den Auftakt zur Gründung des KWH in seinem Hause: “Die Wasserforschung ist schon seit vielen Jahren fester und wichtiger Bestandteil des Forschungsportfolios der Goethe-Universität. Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen der anderen hessischen Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sehen wir uns in der Verantwortung, die Ziele des KWH voranzutreiben und unseren Beitrag zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser in Hessen zu leisten.“

Ziel des KWH ist es, praxistaugliche, wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte und innovative Lösungen entsprechend den Herausforderungen im Wassersektor zu entwickeln. Statt einzelner hydrologischer, ökologischer und technisch-ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen können im KWH die dringenden Probleme zu Prozessen und Dynamiken des Wasserressourcenmanagements interdisziplinär und integriert betrachtet werden. Soziale, ökonomische und politische Aspekte, als weitere wichtige Handlungsfelder in der Wasserwirtschaft, können durch diese übergreifende Zusammenarbeit ebenfalls berücksichtigt werden.

Eine solche Bündelung der hessischen Wasserkompetenz eröffnet neue Perspektiven für die Durchführung von angewandten Forschungsprojekten zu in Hessen relevanten Themen für eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser, einschließlich der Vermittlung von entsprechenden Kompetenzen, sowie für die Politikberatung.

Über das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH)

Als hessisches Kompetenzzentrum Wasser ist das KWH ein Bindeglied zwischen Akteuren im Wasserbereich aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Bildung und wasserwirtschaftlicher Praxis. Das KWH wird auch mit assoziierten Partnern kooperieren. Dies können nicht-behördliche Organisationen, Vereine oder im Wassersektor tätige Unternehmen sein. Ein Kooperationsvertrag regelt die künftige Zusammenarbeit der institutionellen Partner:

  1. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
  2. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
  3. Regierungspräsidium Darmstadt
  4. Regierungspräsidium Gießen
  5. Regierungspräsidium Kassel
  6. Goethe-Universität Frankfurt am Main
  7. Justus-Liebig-Universität Gießen
  8. Philipps-Universität Marburg
  9. Technische Universität Darmstadt
  10. Universität Kassel
  11. Hochschule Darmstadt
  12. Hochschule Fresenius
  13. Hochschule Geisenheim University
  14. Hochschule RheinMain
  15. Technische Hochschule Mittelhessen
  16. Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
  17. Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH

Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch

https://idw-online.de/de/news825779

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Plattform der regionalen Wasserbeschaffung

Die WRM wurde im Jahre 1978 auf Initiative der Hessischen Landesregierung gegründet. Sie bündelt die Expertise von Wasserbehörden, Verbänden und Institutionen sowie den wichtigsten südhessischen Wasserbeschaffungsunternehmen. Die Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main beruht auf freiwilliger Basis und ist unabhängig von wirtschaftlichen Interessen.

Wesentliche Meilensteine regionaler Wasserplanung wurden durch die WRM erarbeitet und werden kontinuierlich fortgeschrieben, wie z. B. die Wasserbilanz Rhein-Main, die Leitungsverbundstudie oder die „Situationsanalyse Wasserversorgung Rhein-Main“.

Rahmen und Grundlage für die gemeinsame Arbeit ist eine Geschäftsordnung, die von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Die Mitgliederversammlung ist das zentrale Beratungs- und Meinungsbildungsgremium. Sie setzt sich zusammen aus den Unternehmensleitungen sowie Vertretern der institutionellen Mitglieder. Aus der Mitte der Mitgliederversammlung werden jeweils für die Dauer von zwei Jahren ein Vorsitzender sowie drei stellvertretende Vorsitzende gewählt.

Für das operative Geschäft ist eine Geschäftsstelle mit einer Geschäftsführung eingerichtet, die, wie alle Tätigkeiten für die WRM, ehrenamtlich betreut wird.

Zur Bearbeitung bestimmter Aufgaben und Probleme können Arbeitskreise gebildet werden. Für die Mitarbeit in den Arbeitskreisen können auch Personen herangezogen werden, die nicht in den Unternehmen oder Institutionen der Mitglieder tätig sind.

https://www.ag-wrm.de/die-wrm.html

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Zweite Fortschreibung der „Situationsanalyse zur Wasserversorgung in der Rhein-Main-Region“ vorgelegt

Die Arbeitsgemeinschaft Wasserversorgung Rhein-Main (WRM) hat nach 2016 die zweite Fortschreibung der „Situationsanalyse zur Wasserversorgung in der Rhein-Main-Region“ vorgelegt. Für einen Prognosehorizont bis 2050 wird die Entwicklung des Trinkwasserbedarfs im Ballungsraum betrachtet.

Insgesamt wird mit einem Anstieg des Wasserbedarfs in Südhessen gerechnet. Auf der Grundlage der derzeitigen Bevölkerungsprognosen wird bis 2040 ein Mehrbedarf von bis zu 8% erwartet. Der Klimawandel treibe vor allem die Bedarfsspitzen in heißen und trockenen Sommern in die Höhe und bringe damit die Infrastruktur zum Teil an ihre Grenzen.

Unsere gemeinsame Aufgabe ist die Sicherstellung einer zuverlässigen und nachhaltigen Wasserversorgung für die Metropolregion,“ heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des WRM-Vorstands, zu dem neben Elisabeth Jreisat, Joachim Arnold (Vorstandsvorsitzender OVAG), Armin Kromer (Verbandsdirektor WBV Riedgruppe Ost) sowie Bernd Petermann (Geschäftsführer Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach) gehören.
Auf Grundlage aktualisierter Daten wurde der bestehende Maßnahmenkatalog früher Situationsanalysen fortgeschrieben und angepasst. „Im Fokus unserer gemeinsamen Anpassungsstrategie steht weiterhin der Ausbau und die Ertüchtigung der Wasserversorgungsinfrastruktur,“ betont Elisabeth Jreisat. Im Zentrum stehe der regionalen Leitungsverbund als Rückgrat der Versorgung der Metropolregion.
Die Folgen von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und verändertem Nutzungsverhalten auf die Verfügbarkeit des Grundwassers als wichtigster Ressource für die Wasserversorgung der Metropolregion habe man dabei fest im Blick. „Die Gewinnung von Grundwasser für die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt bereits seit vielen Jahren unter Beachtung der Nachhaltigkeit. Durch begleitende umwelt- und naturschutzbezogene Nutzungsregeln ist sichergestellt, dass der Entnahmehorizont nicht überbeansprucht wird, keine Schädigung grundwasserabhängiger Ökosysteme stattfindet und eine eventuale verringerte Grundwasserneubildung berücksichtigt wird.,“ stellt Joachim Arnold fest und verweist auf die dazu erfolgreichen Einführungen der OVAG-Wasserampel und des umweltschonenden Grundwassermanagement für seinen Versorgungsbereich. „Mit der Wasserampel, die seit letztem Jahr auf gelb steht, geben wir den von uns versorgten Kommunen ein deutliches Signal, auf ihre Einwohner und Unternehmen hinzuwirken, dass sie sorgsam und verantwortungsvoll mit unserem wichtigsten Lebensmittel dem Trinkwasser umgehen“, betont Arnold.
An Verwaltung und Politik wenden sich die Wasserversorger mit dem dringenden Appell, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine zuverlässige Verfügbarkeit des Grundwassers als wichtigster Ressource für die öffentliche Wasserversorgung im Auge zu behalten. „Eine wichtige Planungsgrundlage für die Siedlungsentwicklung der Kommunen im Ballungsraum ist eine gesicherte Wasserversorgung. Dafür benötigen wir als Dienstleister der Kommunen verlässliche und auskömmliche Wasserrechte,“ betont Bernd Petermann.
Insgesamt gelte es die Belange der Wasserversorgung bei der Regional- und Flächennutzungsplanung wieder stärker als bislang in den Fokus zu nehmen, ergänzt Armin Kromer. „Der Ballungsraum zeigt exemplarisch, wie die Nutzungskonflikte beim Zugriff auf die begrenzte Ressource Grundwasser zunehmen,“ stellt Kromer fest.
„Die Antwort darauf muss ein intensiver Dialog und eine verstärkte Zusammenarbeit auf allen Ebenen sein,“ so das Fazit der WRM-Vorstandsvorsitzenden Elisabeth Jreisat.
https://www.ag-wrm.de/publikationen/publikation-detail.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=681&cHash=611afb8c8968d95aaeee6851a8c2199a

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Hessen: Spurenstoff-Minimierer ausgezeichnet

In Hessen wurde erstmals die Auszeichnung „Spurenstoff-Minimierer“ vergeben. Die Firma DAW SE wurde für ihr Sockelschienen Filtersystem „Eco-Safe“ ausgezeichnet, mit der die aus Auswaschungsprozessen freigesetzten Biozide und andere organische Schadstoffe der Fassadenbeschichtung zurückgehalten werden können. Die Firma Merck KGaA wurde für die Errichtung einer weiteren Behandlungsstufe zur Reduzierung von Spurenstoffen ihrer Industriekläranlage in Darmstadt ausgezeichnet.
Im Vordergrund des Wettbewerbs steht die Eigeninitiative und Vorbildfunktion der Teilnehmenden, ihren freiwilligen Beitrag zum Gewässerschutz und Spurenstoffreduktion sichtbar zu machen. Umweltministerin Priska Hinz (Hessisches Umweltministerium) und Thomas Klaßen (Leiter der Geschäftsstelle Umweltallianz Hessen) kürten die Gewinner, die mit ihren Maßnahmen zur Reduzierung des Spurenstoffeintrags in die Gewässer im Hessischen Ried beitragen.
Bewerbungen für die Auszeichnung als Spurenstoff-Minimierer am 22. März 2024 können bis zum 31. Januar 2024 eingereicht werden. Voraussetzungen für die Teilnahme am Wettbewerb ist der Sitz im Hessischen Ried, ein Beitrag zur Spurenstoffreduktion, der weder mit Landesmitteln bezuschusst noch durch gesetzliche Vorgaben initiiert wurde.
https://www.spurenstoff-dialog-hessen.de

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Hessen veröffentlicht gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden eine Muster-Zisternensatzung

Das Umweltministerium hat heute gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden eine Muster-Zisternensatzung veröffentlicht. Diese soll dazu beitragen, dass verstärkt Niederschlagswasser für die Gartenbewässerung und zur Toilettenspülung genutzt wird. So kann der Wasserhaushalt geschont und die Kanalisation bei Starkregen entlastet werden. Die Muster-Zisternensatzung für Kommunen ist ein weiterer Baustein der Umsetzung des Maßnahmenplans Trockenheit und Dürre.
Ressource Wasser wird immer wertvoller
„Wer Regenwasser speichert und nutzt, kann einen wichtigen Beitrag zum ökologischen und verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser leisten“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz. „Auch wenn die letzten Wochen in Hessen eher nass und bewölkt waren, hat die Klimakrise uns zu Beginn des aktuellen Sommers und in den trockenen Sommern der Vorjahre deutlich vor Augen geführt, dass wir selbst als wasserreiches Land nicht vor regionaler Dürre und örtlichem Wassermangel geschützt sind. In einigen Kommunen stehen die Wasserampeln weiterhin auf gelb. Umso wichtiger ist der sorgsame Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser.“
Kommunen können mittels einer Zisternensatzung für Neubauvorhaben oder bei grundlegenden Umbauten den Bau einer Zisterne und die Nutzung des Niederschlagswassers vorschreiben. Damit dies rechtssicher gelingen kann, wurde in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen eine Muster-Zisternensatzung erstellt und den Kommunen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden noch ergänzende Erläuterungen formuliert, die die Umsetzung in den Kommunen erleichtern sollen.
Regenwasser, das über Dachflächen gesammelt wird, kann für verschiedene Einsatzzwecke – bspw. zur Toilettenspülung oder zur Gartenbewässerung – als Betriebswasser verwendet werden. Durch die Speicherung und die Verwendung von Regenwasser anstelle von Trinkwasser in all jenen Bereichen, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist, kann der Trinkwasserverbrauch deutlich verringert werden. „Eine Diversifizierung der Wasserressourcen erlaubt es Kommunen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenperioden und ihre Versorgungssicherheit zu erhöhen. Darüber hinaus kann die Kanalisation bei Starkregenereignissen durch die Pufferwirkung des Rückhaltevolumens von Zisternen entlastet werden“, so Umweltministerin Hinz. Indem der Trinkwasserverbrauch vor allem während Trocken- und Hitzeperioden verringert wird, gibt es weniger Verbrauchsspitzen und wertvolle Grundwasserressourcen können geschont werden.
Johannes Heger, Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes: „Mittels der neuen Musterzisternensatzung geben wir den Kommunen ein wichtiges Handlungsinstrument an die Hand, die Niederschlagswassernutzung nachhaltig zu gestalten und damit einen essentiellen Beitrag zum Wassersparen zu leisten. Die Kommunen können dabei flexibel zwischen verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten entscheiden, von der reinen Regennutzung zur Gartenbewässerung bis hin zur inhäusigen Brauchwassernutzung. Dies ermöglicht ihnen eine bedarfsgerechte Anpassung an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten.“

„Vor dem Hintergrund des hohen Wertes des immer knapper werdenden Gutes Wasser, ist es wichtig und richtig, dass das Land und die Kommunen ihre Kräfte bündeln und gemeinsam Wege aufzeigen sowie Vorschläge unterbreiten, diese Ressource sinnvoll und sparsam zu bewirtschaften“, sagte der Direktor des Hessischen Städtetages Stephan Gieseler.

Hintergrund
Hessen hat mit dem Klimaplan und dem Zukunftsplan Wasser auf die Auswirkungen der Klimakrise reagiert. Wegen der aktuellen Trockenphase wurden im Maßnahmenplan Trockenheit und Dürre ergänzende Maßnahmen ergriffen und bestehende Projekte priorisiert. Die Muster-Zisternensatzung für Kommunen ist eine von vierzehn Akut-Maßnahmen.

Link:
Umweltministerin stellt Maßnahmenplan vor | umwelt. hessen.de

Weitere Informationen zur nachhaltigen Wasserversorgung und dem Zukunftsplan Wasser:
https://umwelt.hessen.de/wasser/grundwasser-und-wasserversorgung
https://umwelt.hessen.de/presse/hessen-veroeffentlicht-gemeinsam-mit-den-kommunalen-spitzenverbaenden-eine-muster-zisternensatzung

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Erste Kläranlage mit vierter Reinigungsstufe in Betrieb

Als erste hessische Kommune hat Mörfelden-Walldorf seine Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe aufgerüstet, am 7. Juli ist sie mit Pulveraktivkohle und Tuchfiltration in Betrieb gegangen. Im Rahmen der Spurenstoffstrategie Hessisches Ried hat das Land Hessen die Maßnahme mit einer Zuwendung von 4,6 Millionen Euro und 70 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert.
Umweltministerin Priska Hinz erklärte: „Wir sorgen für sauberes Trinkwasser. Gerade das Hessische Ried ist dafür besonders wichtig. Die Erfahrungen auf der Kläranlage Mörfelden-Walldorf kann anderen Kommunen und Betreibern bei zukünftigen Planung helfen.“ Im Ried werden ca. 25 Prozent des Trinkwassers in Hessen aus dem Grundwasser des Hessischen Rieds gewonnen. Umso wichtiger ist es, dieses Wasser sauber zu halten.
Bisher gelangen über die mit Abwasser belasteten Fließgewässer immer noch Spuren von Arzneimitteln, Hormonen, Haushalts- und Industriechemikalien, Pflanzenschutzmitteln und Bioziden, sogenannte „Spurenstoffe“, ins Grundwasser. Dem steuert das Land Hessen seit 2018 mit der „Spurenstoffstrategie Hessisches Ried“ entgegen. Der Ausbau ausgewählter kommunaler Kläranlagen mit neuer vierter Reinigungsstufe ist dabei eine von zahlreichen Maßnahmen, die auch an der Quelle und bei der Anwendung ansetzen.

Spurenstoffstrategie: Hessisches Ried im Fokus
Neben der nun in Betrieb gegangenen Kläranlage in Mörfelden-Walldorf sind weitere sechs Kläranlagen ausgewählt, die zukünftig mit einer vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden sollen: Kläranlage Bickenbach (befindet sich im Bau), Büttelborn (Zuwendungsbescheid erteilt, in Planung), Darmstadt (befindet sich in Planung), Griesheim (in Planung), Langen (in Planung) und Weiterstadt (in Planung). Derzeit baut auch die Firma Merck in Darmstadt eine vierte Reinigungsstufe auf ihrer Industriekläranlage. Diese soll Ende 2023 in Betrieb gehen und wird ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Reinhaltung der Fließgewässer im Ried leisten.

Was bringt die 4. Stufe zusätzlich?
Die vierte Reinigungsstufe der Kläranlage Mörfelden-Walldorf schließt an die bisher üblichen drei Reinigungsstufen einer Kläranlage an. Mit den klassischen Behandlungsstufen werden hauptsächlich Nährstoffe im Abwasser reduziert. Mit der vierten Stufe ist es möglich, zusätzlich sogenannte anthropogene Spurenstoffe (zum Beispiel Arzneimittel- und Hormonrückstände) abzubauen und weitgehend aus dem Abwasser zu entfernen. Um eine möglichst breite Stoffpalette zu erfassen, lassen sich verschiedene Verfahrensarten auch kombinieren. Aus diesem Grund hat man sich bei der Anlage in Mörfelden-Walldorf für eine kombinierte Behandlung mit Ozon (letzte Phase der Inbetriebnahme), Pulveraktivkohle und einer abschließenden Tuchfiltration entschieden. „Damit ist die Kläranlage in Mörfelden-Walldorf nicht nur die erste in Hessen mit einer vierten Reinigungsstufe, sondern auch mit dieser Verfahrenskombination einzigartig in Deutschland“, freute sich Erster Stadtrat Karsten Groß.

Hessen bei Planung fortgeschritten
Hessen liegt mit dem aktuellen Bau von drei Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe und der Planung von weiteren vier vierten Reinigungsstufen bundesweit direkt hinter Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Aktuell überlegt auch die Stadt Frankfurt, eine vierte Reinigungsstufe zu planen, und die Stadt Wiesbaden hat an einem Forschungsvorhaben zu dem Thema teilgenommen.

Hintergrund:
Ein flächendeckender Ausbau der hessischen kommunalen Kläranlagen ist nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten derzeit nicht vorgesehen und unter Umweltgesichtspunkten auch nicht notwendig. Aktuell werden auf EU-Ebene mit der Kommunalabwasserrichtlinie und der Änderung der Wasserrahmenrichtlinie neue rechtliche Regelungen beraten. Diese umfassen auch Vorgaben für den Bau einer vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen. Insbesondere große Kläranlagen ab 100.000 Einwohnenden und Kläranlagen in sensiblen Gebieten sollen zukünftig verbindlich mit einer vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen sieht der Vorschlag der Kommunalabwasserrichtlinie die Umsetzung des Verursacherprinzips durch die Einführung der Erweiterten Herstellerverantwortung vor.
https://umwelt.hessen.de/presse/erste-klaeranlage-mit-vierter-reinigungsstufe-in-betrieb

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Auszeichnung: Saubere Gewässer im Hessischen Ried

Die Gewinner stehen fest: die Firma Merck und die Firma DAW/RMI wurden für ihre Beiträge zum Gewässerschutz im Hessischen Ried ausgezeichnet. Umweltministerin Priska Hinz hat die Preisträger heute zusammen mit Thomas Klaßen, Leiter der Geschäftsstelle Umweltallianz Hessen, im Regierungspräsidium Darmstadt mit einer Urkunde geehrt.
Im Rahmen des Dialogforums „Spurenstoffe im Hessischen Ried“ wurde erstmalig ein Wettbewerb ausgerufen, bei dem sich Unternehmen, Handwerk, Verbände und Institutionen bewerben konnten, die freiwillig und engagiert dazu beitragen, den Eintrag von Spurenstoffen in die Gewässer im Hessischen Ried zu reduzieren. „Ziel des Wettbewerbs ist es, denjenigen eine Plattform zu bieten, die Eigeninitiative zeigen. Wir wollen für das Thema Spurenstoffe sensibilisieren und auch andere motivieren, sich damit auseinander zu setzen“, betonte Umweltministerin Priska Hinz.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid erklärte: „Das Thema Spurenstoffe betrifft uns alle. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen als Vorbilder vorangehen und Wege aufzeigen, Spurenstoffe in unserem Wasser zu minimieren. Daher geht mein Dank an die Teilnehmer des Wettbewerbs.“
Thomas Klaßen bekräftigte: „Die eingereichten Projekte der Unternehmen zeigen einmal mehr, wie kreativ und mit welchem Einsatz Unternehmen unterwegs sind, wenn es darum geht unsere Umwelt zu schützen. Der Umweltallianz Hessen ist es ein zentrales Anliegen zu zeigen, wie betrieblicher Umweltschutz funktionieren kann und deshalb freuen wir uns, diesen Wettbewerb unterstützen zu können.“

Auszeichnung für zwei vorbildliche Unternehmen
„Als erstes Industrieunternehmen in Südhessen, das die vorhandene Abwasserreinigungs¬anlage mit dem freiwilligen Bau einer vierten Behandlungsstufe zur Reduzierung von Spurenstoffen erweitert, setzt die Firma Merck einen wichtigen Baustein unserer Spurenstoffstrategie Hessisches Ried um. Damit übernimmt sie als Industrie¬unternehmen eine Vorreiterrolle im Gewässerschutz und Verantwortung für die Region ‚Hessisches Ried‘“, so Hinz bei der Urkundenübergabe.
Thomas Klaßen vergab die weitere Auszeichnung an die Firma DAW/RMI (Dr. Robert Murjahn-Institut) für ihr Sockelschienen-Filtersystem „Eco-Safe“. „Es ist eine umweltfreundliche und effektive Lösung, um das Risiko der Freisetzung von Bioziden und anderen organisch-chemischen Schadstoffen, die aus Fassadenkonstruktionen ausgewaschen werden, in den Boden und in Gewässer zu reduzieren“, betonte Klaßen.
Auch 2024 soll der Wettbewerb wieder stattfinden, die Auszeichnung soll zukünftig jährlich am „Weltwassertag“, dem 22. März eines jeden Jahres, vergeben werden. https://spurenstoff-dialog-hessen.de

Hintergrund zum Hessischen Ried:
Das Hessische Ried ist wasserwirtschaftlich besonders sensibel. Zum einen bestehen einige Fließgewässer bei Niedrigwasser zu nahezu 100 Prozent aus Einleitungen von geklärtem Abwasser, zum anderen werden rund 25 % des Trinkwassers in Hessen hier gewonnen. Im Abwasser sind Spurenstoffe wie Arzneistoffe, Haushalts- und Industriechemikalien und Pflanzenschutzmittel messbar, die durch die aktuelle Kläranlagentechnik nicht zurückgehalten werden. Gleichzeitig versickert im Hessischen Ried aufgrund der geologischen Bedingungen Wasser aus Oberflächengewässern in Teilbereichen in das Grundwasser.
Vor diesem Hintergrund wurde die
Spurenstoffstrategie für das Hessische Ried vorgelegt, die Maßnahmen zur Spurenstoffreduktion durch den Ausbau einer Reihe von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe, aber insbesondere auch an der Quelle und bei der Anwendung vorsieht.
https://umwelt.hessen.de/presse/saubere-gewaesser-im-hessischen-ried

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Mehr Geld für kommunale Klimamaßnahmen in Hessen

Die Investitionen des Landes zu kommunalen Vorhaben und Projekten für mehr Klimaschutz in Hessen haben sich im Jahr 2022 mehr als verdreifacht. 193 Anträge mit einem Fördervolumen von rund 18,7 Millionen Euro seien im vergangenen Jahr bewilligt worden, teilte das Umweltministerium der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mit. 2021 hatte die Summe bei 5,6 Millionen Euro für 71 kommunale Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung in Hessen gelegen.

Die Investitionen des Landes
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/projektfoerderung–mehr-geld-fuer-kommunale-klimamassnahmen-in-hessen-33110240.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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Corona im Abwasser: Projekte in Kläranlagen stocken

Wiesbaden – Obwohl der Bund das System ausbauen will, stocken in Hessen die Projekte zur Überwachung von Corona im Abwasser. Zum Jahreswechsel wurde die Probenentnahme an den meisten Standorten eingestellt. Wie es danach weitergeht…mehr:
https://www.op-online.de/hessen/corona-im-abwasser-projekte-in-klaeranlagen-stocken-zr-92018691.html

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Vom Bund 2021

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Dezember 2021
Neuartige Plastikverschmutzungen in Gewässern
Neue Stofflisten für die Untersuchung von Bioziden in der Umwelt
Workshop zur Überprüfung der Wasserausnahme VKU legt Kernpositionen der kommunalen Wasserwirtschaft vor
September 2021
BVerwG: Planfeststellungsbeschluss für A 20 wegen wasserrechtlichem Verschlechterungsverbot rechtswidrig
August 2021
BUND, UFZ und iDiv starten Citizen Science- Projekt zum Fließgewässermonitoring
Schadstoffe in Böden nach Hochwasserereignissen
Deutsch-israelische Wassertechnologie-Kooperation öffnet für einen neuen Stichtag
Dem Plastik in der Umwelt auf der Spur
Bundesumweltministerin Schulze legt Nationale Wasserstrategie vor
Dem Plastik in der Umwelt auf der Spur
Juni 2021
Projekt NOWATER: Übergabe des zweiten Moduls des technischen Demonstrators an die Universität der Bundeswehr München
Wie Künstliche Intelligenz helfen kann, unerwünschte Stoffe im Wasser aufzuspüren
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesanstalt für Gewässerkunde
Projektstart Netzwerk Digital GreenTech: Umwelttechnik trifft Digitalisierung
Mai 2021
350 Millionen Euro für fünf Jahre: Bundesregierung legt Programm für Wasserforschung vor
Umweltzustand 2020: gemischte Bilanz
Neues Bundeszentrum für Spurenstoffe beim UBA nimmt Arbeit auf
Drei-Punkte-Plan für Klimaanpassung in Kommunen vereinbart
Umwelt + Mensch Informationsdienst
März 2021
Bundesregierung: Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Herausforderung
Kommunen können mit Kommunikation Starkregenvorsorge verbessern
Februar 2021
Umweltbundesamt legt neue Kostensätze für Umweltschäden vor
Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer – Überprü­fung der Gefährlichkeit neuer bzw. prioritärer Substanzen
Probebetrieb der weltweit größten solarthemischen Klärschlammtrocknungsanlage gestartet
Bundeskabinett beschließt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz 2.0
Bundesumweltministerium startet „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“
Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung – WavE
Fona: Monatsthema März: Wasser und Klimawandel
Januar 2021
Aufbau von zusätzlichen Regenwasserbecken u. Kanaldimensionierung
Klärschlamm als Senke für Mikroplastik jetzt und in Zukunft?
Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer

Neuartige Plastikverschmutzungen in Gewässern

Plastikkrusten auf Küstenfelsen, Kunststoff verschmolzen mit Kieselsteinen und geschmolzenes Plastik, das Steinen zum Verwechseln ähnlich sieht: Die BfG-Biologin Sonja Ehlers ist bisher weitestgehend unbekannten Formen der Plastikverschmutzung in unseren Gewässern auf der Spur. Zu diesem Thema veröffentlichte sie kürzlich gemeinsam mit dem freien Meeresökologen Dr. Julius Ellrich eine Studie in dem Fachmagazin „Marine Pollution Bulletin“.

Plastikmüll in Ozeanen und Flüssen gehört zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Im Jahr 2019 wurden weltweit circa 368 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – rund 18 Millionen Tonnen davon in Deutschland. Hierzulande verbraucht jeder Einwohner alleine rund 39 Kilogramm Verpackungsabfall aus Plastik. Der Anblick von Plastikmüll in Gewässern oder den zugehörigen Auen ist daher leider schon fast zu einem gewohnten Anblick geworden.

Neue Plastikprobleme
Im Fokus der Forschung stehen insbesondere Herkunft, Verbleib und Wirkung von Mikro- und Makroplastik in den Gewässern. Daneben entdecken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aber zunehmend neuartige Formen der Plastikverschmutzung. Auch in der BfG wird hierzu geforscht.

Die BfG-Biologin Sonja Ehlers ist bisher wenig beachteten Formen von Plastikverschmutzung in Gewässern auf der Spur. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Sonja Ehlers gemeinsam mit dem freien Meeresökologen Dr. Julius Ellrich die dritte Studie zu diesem Thema. Sie haben erstmalig sogenanntes Plastiglomerat und Pyroplastik in Kieselstein geprägten Lebensräumen erfasst und nachgewiesen, wie aus Plastiglomerat Pyroplastik entstehen kann (zur Veröffentlichung). Bislang war diese Form der Verschmutzung lediglich an anderen Ufertypen bekannt. Für ihre Untersuchung wählten die beiden Forschenden daher die Insel Madeira im Atlantischen Ozean, die für ihre Kieselstrände berühmt ist.

Pseudo-Steine aus Plastik
Plastiglomerat und Pyroplastik sind zwei neuartige Formen von Plastikmüll, die ursprünglich an Sandstränden auf Hawaii und in Großbritannien entdeckt wurden. Während Plastiglomerat aus mit Steinen oder Kieselsteinen verschmolzenem Kunststoff besteht, handelt es sich bei Pyroplastik um geschmolzenen Kunststoff. Beide Formen von Plastikmüll entstehen vermutlich als Überreste durch absichtliche oder unabsichtliche Verbrennung von Kunststoffen z. B. bei Lagerfeuern. Beide Plastikmüllvarianten lassen sich häufig nur auf den zweiten Blick von echten, bzw. unbelasteten Steinen unterscheiden. Sie werden daher oft bei Plastiksammlungen an Stränden übersehen.

Eine weitere neuartige Form der Plastikverschmutzung sind krustenartige Flecken geschmolzenen Plastiks auf Felsen, auch Plastikkrusten genannt. Diese konnten Sonja Ehlers und Julius Ellrich bei vorangegangenen Studien ebenfalls bereits auf der italienischen Insel Giglio und auf Madeira nachweisen. Solche Krusten entstehen vermutlich durch das Zusammenspiel von Meer und Sonne: Sonja Ehlers, Julius Ellrich und der internationale Kollege Dr. Ignacio Gestoso (MARE-Madeira) fanden heraus, dass Plastikkrusten aus marinen Seilen entstehen, die durch Wellenschlag an den Küstenfelsen entlanggerieben werden. Dieser Abrieb durch Wellen zusammen mit hohen Temperaturen des durch die Sonne erhitzten Gesteins sorgen dann dafür, dass sich das Plastik mit dem Gestein verbindet.

Die von Sonja Ehlers und Julius Ellrich entdeckten „Plastiksteine“ bestanden aus Polyethylen und Polypropylen – zwei der am häufigsten genutzten Kunststoffsorten. Witterung und Reibung sorgen allmählich dafür, dass sich die Plastikklumpen sukzessive zerkleinern, bis letztlich Mikroplastikpartikel (< 5 mm) entstehen.

Sind auch die Bundeswasserstraßen betroffen?
Die ökologischen Wirkungen, die von diesen Formen des Plastikmülls ausgehen, sind noch weitestgehend unbekannt. Bei den Plastikkrusten sei die Wahrscheinlichkeit jedoch groß, dass bestimmte Organismen, etwa Schnecken oder Krabben, Partikel aufnehmen und der Kunststoff so in die Nahrungskette gelange – so die beiden Wissenschaftler.

„Plastikkrusten-ähnliche Spuren wurden schon im limnischen Bereich in einem trockenen Flussbett in Spanien gefunden“, erklärt Sonja Ehlers. Die Biologin hält es daher für möglich, dass sich Plastikkrusten auch in den Bundeswasserstraßen befinden. „Ich gehe zudem davon aus, dass auch hierzulande Pyroplastik z. B. bei einem Lagerfeuer entsteht und dann auch in die Fließgewässer gelangt“, erklärt Sonja Ehlers weiter. Die Biologin verdeutlicht: „Potenziell bergen Plastikkrusten und Pyroplastik ein ökologisches Risiko. So kann Pyroplastik giftiges Blei und Cadmium enthalten. Es besteht daher weiterer Forschungsbedarf. Gleichzeitig müssen jedoch auch Wege gefunden werden, wie sich die Einträge von Kunststoffen in die Gewässer wirksam und nachhaltig reduzieren lassen.“

https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/211208_Pyroplastik.html;jsessionid=9AD472C122432F5908C744A1550F3447.live21304?nn=168630

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Neue Stofflisten für die Untersuchung von Bioziden in der Umwelt

Im Jahr 2017 hatte das UBA Empfehlungen zur Erhebung der Umweltbelastung mit Bioziden herausgegeben. Dabei wurden für verschiedene Eintragspfade in die Umwelt und Umweltkompartimente, wie Oberflächengewässer oder landwirtschaftliche Böden, Listen mit vermutlich relevanten und deshalb zu untersuchenden Bioziden erstellt. Diese Stofflisten wurden nun aktualisiert und um zwei neue Listen erweitert.

Biozide in der Umwelt untersuchen: Eine Priorisierung ist nötig!
Biozide sind Substanzen oder Produkte, die dazu eingesetzt werden, um schädliche oder lästige Organismen zu bekämpfen oder abzuschrecken. Sie werden in vielfältiger Weise genutzt, zum Beispiel als Desinfektionsmittel, Holzschutzmittel, Antifouling in Bootsanstrichen und in der Insekten- oder Nagetierbekämpfung. Aufgrund ihres breiten Einsatzspektrums können Biozide auf vielfältige Weise in die Umwelt eingetragen werden.

Etwa 360 Biozidwirkstoffe sind auf der Website der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) gelistet. Nicht alle Biozidwirkstoffe und deren ⁠Transformationsprodukte⁠ haben das gleiche Risikopotential für die Umwelt und nicht alle Umweltkompartimente sind von allen Bioziden gleichermaßen betroffen. Um aus der großen Anzahl gelisteter Wirkstoffe die zu wählen, die beispielsweise in die Oberflächengewässer, den Boden oder das Grundwasser gelangen, ist eine Sortierung notwendig. Und um das Analysespektrum auf die potenziell relevanten zu reduzieren, muss anschließend eine Priorisierung der Biozide durchgeführt werden.

Die ⁠UBA⁠-Empfehlungen und -Stofflisten von 2017
Mit der UBA-Veröffentlichung TEXTE 15/2017 hat das UBA im Jahr 2017 Empfehlungen zur Untersuchung von Bioziden in der Umwelt herausgegeben. In diesem Bericht findet man Hintergrundinformationen zu den Eintragspfaden von Bioziden in die Umwelt sowie Arbeitspakete, in denen Strategien zur Untersuchung von Bioziden in der Umwelt vorgeschlagen werden. Die einzelnen Arbeitspakete bilden dabei verschiedene Eintragspfade in die Umwelt und damit verbundene Zielkompartimente ab. Beispielsweise wird auf den Pfad „Kläranlage – Oberflächengewässer“ eingegangen. Jedem Arbeitspaket liegt eine spezifische Stoffliste bei, die maximal 25 priorisierte Substanzen (Biozidwirkstoffe und Transformationsprodukte) enthält. Für die Priorisierung wurden die voraussichtliche Emissionsmenge, die ökotoxikologische Wirkung sowie der Eintrag und das Verhalten im betroffenen Umweltkompartiment berücksichtigt. Eine detaillierte Beschreibung der Priorisierung ist im Bericht dargelegt.

Die Empfehlungen des UBA und besonders die Stofflisten haben in Behörden und Forschung im In- und Ausland großen Anklang gefunden. Die Stofflisten werden genutzt, um in unterschiedlichen Messprogrammen (Routinemessprogramm, Sondermessprogramm) Biozidwirkstoffe und deren Transformationsprodukte zu untersuchen.

Was ist neu?
Seit der Veröffentlichung des Berichts von 2017 sind neue Informationen zu den Bioziden verfügbar. So hat sich beispielsweise der Genehmigungsstatus der Wirkstoffe geändert, neue ökotoxikologische Studien wurden vorgelegt oder die Anzahl der gemeldeten bzw. zugelassenen Biozidprodukte hat sich verändert. Somit war es notwendig, die Stofflisten zu überprüfen und sie zu aktualisieren.

Die aktualisierten Stofflisten (PDF) wurden nun auf der UBA-Website veröffentlicht. Neben den Aktualisierungen wurden zudem zwei neue Stofflisten generiert. Diese betrachten die Belastung von urbanen Böden und der Bodenfauna sowie die Belastung von urbanem Grundwasser.

Wo hat das UBA die Stofflisten bereits eingesetzt?
Auch in UBA-Projekten bilden die Listen die Grundlage für die Stoffauswahl, wenn Einträge von Bioziden in die Umwelt untersucht werden sollen. Anzuführen wären hier unter anderem folgende Projekte:

Projekt zu Biozid-Einträgen über Kläranlagen in Gewässer
Projekt zur Auswaschung von Bioziden aus Fassaden
Projekt zur Belastung von Schwebstoffen in Gewässern (Projektnr. 156318, noch nicht abgeschlossen)
Projekt zum Vorkommen von Bioziden auf landwirtschaftlich genutzten Böden und in der Bodenfauna (Forschungskennzahl 3720634020, noch nicht abgeschlossen)
https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-stofflisten-fuer-die-untersuchung-von-bioziden

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Workshop zur Überprüfung der Wasserausnahme VKU legt Kernpositionen der kommunalen Wasserwirtschaft vor

Entsprechend den Verpflichtungen aus der Richtlinie überprüft die EU-Kommission derzeit die Auswirkungen der Wasserausnahme in der EU-Konzessionsrichtlinie. Dazu fand ein Workshop in Brüssel statt. Für die kommunale Wasserwirtschaft bleibt die Ausnahme zentral: Die kommunale Organisationsfreiheit darf nicht beschnitten werden. Kernpositionen zur Wasserausnahme hat der VKU in einem aktuellen Positionspapier gebündelt.

Die EU-Kommission hat Anfang 2021 mit der Überprüfung der Wasserausnahme in der EU-Konzessionsrichtlinie begonnen. Grund dafür ist eine Verpflichtung aus der Richtlinie, die vorsieht, dass die EU-Kommission dem Europäischen Parlament einen Überprüfungsbericht vorlegt, der auch die besonderen Strukturen in der Wasserwirtschaft berücksichtigt. Bei einer Stakeholder-Konferenz hat die EU-Kommission am 15. November 2021 Zwischenergebnisse vorgestellt, die zeigen, dass die Mehrheit der Mitgliedstaaten auf die Ausnahme zurückgreift. Mit Tschechien, Polen und Rumänien wenden nur drei Mitgliedstaaten die Konzessionsrichtlinie im Wassersektor an und drei weitere teilweise (Bulgarien, Frankreich und Spanien). Alle übrigen Mitgliedstaaten machen von der Wasserausnahme Gebrauch. Dieses Zwischenergebnis zeigt deutlich, dass die EU-Kommission bei einer Diskussion zur Abschaffung der Wasserausnahme nicht auf eine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten setzen könnte.

Der VKU begleitet den Prozess zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden eng, hat an der Veranstaltung teilgenommen und steht im Austausch mit den Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene. Vor dem Hintergrund der Arbeiten der EU-Kommission hat der VKU ein Positionspapier erarbeitet, das die Kernpositionen der kommunalen Wasserwirtschaft zur Wasserausnahme bündelt. Darin weist der VKU erneut darauf hin, dass die Ausnahme für einen politischen Konsens steht und bestehen bleiben muss. Die kommunale Organisationsfreiheit darf nicht beschnitten werden. Wie die Wasserver- und Abwasserentsorgung organisiert werden, muss weiterhin vor Ort entschieden werden.

Hintergrund
Die für den Bericht gesetzte Frist verstrich bereits am 19. April 2019. Im Frühling 2021 hat die Kommission einen Fragebogen an die Mitgliedstaaten versandt, um die Auswirkungen der Ausnahme für Wasserkonzessionen in der Konzessionsrichtlinie (Artikel 12), die im deutschen Recht in § 149 Nr. 9 GWB umgesetzt ist, zu erfahren. Der VKU hat gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden zum Fragebogen und den darin bereits hinterlegten Antwortvorschlägen der Kommission gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) kritisch Stellung genommen. Aufgrund der späten Rückmeldung einiger Mitgliedstaaten hat die EU-Kommission erst Ende August 2021 mit der Auswertung der Rückmeldungen begonnen. Der finale Bericht soll im Sommer 2022 vorgelegt werden.

https://www.vku.de/themen/europa/workshop-zur-ueberpruefung-der-wasserausnahme/

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BVerwG: Planfeststellungsbeschluss für A 20 wegen wasserrechtlichem Verschlechterungsverbot rechtswidrig

Der Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der Bundesautobahn A 20 in Schleswig-Holstein ist wegen der Behandlung des wasserrechtlichen Verschlechterungsverbots rechtswidrig und nicht zu vollziehen. Diese Feststellung hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in einem Urteil getroffen, das dem Planfeststellungsbeschluss einen erheblichen Verfahrensfehler bescheinigt.

Das BVerwG beruft sich dabei auch auf die auf die Rechtsprechung des EuGH zurückgehende Neubewertung

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BUND, UFZ und iDiv starten Citizen Science- Projekt zum Fließgewässermonitoring

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig haben ein umfassendes Monitoring von deutschen Fließgewässern gestartet. Ziel ist es laut einer Mitteilung, die Belastung kleiner Fließgewässer durch Pestizide zu erforschen und die Auswirkungen auf aquatische Insektengemeinschaften zu erfassen. So soll langfristig der Zustand deutscher Kleingewässer untersucht und auf dieser Grundlage die Artenvielfalt gefördert werden. Bürgerwissenschaftler*innen sollen dabei mithelfen.

„Die Kleingewässer in Deutschland sind in einem kritischen Zustand“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Insbesondere in landwirtschaftlich geprägten Regionen seien die Belastungen durch Pestizide und andere Schadstoffe besonders hoch. Erst kürzlich hatten Wissenschaftler*innen unter Leitung

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Schadstoffe in Böden nach Hochwasserereignissen

Extreme Starkregen- und Hochwasserereignisse können einen deutlichen stofflichen Fußabdruck in Böden hinterlassen

Starkregen- und Hochwasserereignisse  setzen häufig Schadstoffe infolge Erosion  sowie Überflutung von Anlagen, Industrie-
und Gewerbeflächen, öffentlicher und  privater Grundstücke sowie Kanalisationen  und Kläranlagen frei. Dies kann in den  betroffenen Gebieten zu einer Verschleppung  und (Wieder)Ablagerung von Schadstoffen in  Böden, Sedimenten und Gewässern führen.
Dieses Factsheet fasst die Möglichkeiten von  Bodenverunreinigungen nach Hochwasserereignissen zusammen.

Woher kommen Schadstoffe, mit welchen Schadstoffen ist zu rechnen und wie verbreiten sie
sich bei Hochwasserereignissen?
► Aus überschwemmten Wohnsiedlungen kommt es zu einem erhöhten Sperrmüll- und  Schlammaufkommen. Private Öltanks können beschädigt werden, auslaufen und große Mengen Heizöl freisetzen. Auch größere Mengen von Haushaltschemikalien, wie Reinigungsmittel, gelagerte Lacke und Düngemittel können durch die Überschwemmungen verbreitet werden.
► Liegen Industriestandorte im Überschwemmungsbereich können dort exponierte oder unsachgemäß gelagerte umweltgefährdende Stoffe austreten und in Gewässer und Böden verlagert werden.
► Tankstellen, aber auch vom Hochwasser mitgerissene Fahrzeuge können beschädigt werden und Treib- und Schmierstoffe freisetzen.
► Durch einen erhöhten Sickerwasseranfall aus Deponien ohne Oberflächenabdichtung können Sickerwasserrückhaltebecken überlaufen und das kontaminierte Deponiesickerwasser kann in den Vorfluter oder auf angrenzende Flächen gelangen.
► Während eines Hochwasserereignisses können sich Bäche und Flüsse zu reißenden Strömen entwickeln und dabei schadstoffbelastete Sedimente im Flusslauf remobilisieren. Durch Überflutungsereignisse können diese Schadstoffe auf und in Böden verlagert werden.► Durch Hochwasser ausgelöste temporär steigende Grundwasserstände aktivieren die bisher in der ungesättigten Bodenzone befindlichen Schadstoffe und werden zur Quelle von Verschmutzungen von Grund- und Oberflächenwasser.
► Die unvorhergesehene (Über-)Flutung von Gruben, Abgrabungen, Restlöchern und nicht beräumten Altlasten kann zum Schadstofftransport und zu komplexen Schadensfällen und schädlichen Bodenveränderungen im Umland führen.
► Durch Oberflächenabfluss, Überschwemmungen und starke Strömung werden landwirtschaftlich genutzte Flächen erodiert und Pestizide und Düngemittel unkontrolliert verlagert oder remobilisiert.
► Die Überlastung von Kanalisationen und die Überschwemmung von Kläranlagen führen zu Austrag ungereinigten Abwassers mit einem breiten Schadstoffspektrum sowie zu erheblichen Keim- und Fäkalienbelastungen.

Welche Auswirkungen haben die Schadstoffumlagerungen auf die Böden und die Umwelt?
► Die Ausbreitung von belasteten Sedimenten und Schlämmen kann punktuell wie auch großflächig schädliche Bodenveränderungen hervorrufen und zur Gefährdung für Mensch und Umwelt führen.
► Öl kann sich als feiner Film auf Bodenteilchen ablagern und so die Wasser – und Nährstoffaufnahme von Pflanzen einschränken und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen. Mineralölkohlenwasserstoffe und andere Bestandteile in Diesel, Öl und Heizöl können sich
an der Oberfläche von Pflanzen ablagern.
► Böden können durch ihr Filter- und Puffervermögen Schadstoffe speichern und zurückhalten aber auch deren Abbauprozesse stimulieren. Bei einem erhöhten Schadstoffeintrag durch ein Hochwasserereignis können diese Potenziale jedoch schnell erschöpft sein und Stoffe werden dann schneller wieder freigesetzt (z.B. in das Grundwasser). Einige Schadstoffe können bereits in geringen Konzentrationen eine Störung von Bodenfun ktionen hervorrufen, Bodenorganismen schädigen und so die Biodiversität in Böden vermindern. Dies kann letztendlich Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit haben, ein gesundes Pflanzenwachstum behindern und die Nahrungsmittelsicherheit gefährden sowie Vermarktungsprobleme und Verzehreinschränkungen zur Folge haben.

Was ist bei der Nutzung von Böden nach einem Hochwasserereignis zu beachten? Welche
Handlungsmaßnahmen werden vorgeschlagen?
► Sperrmüll, Kadaver und beschädigte Fahrzeuge sowie zerstörte Anlagen soll ten kurzfristig beräumt und fachgerecht entsorgt oder behandelt werden, um Sekundärkontaminationen und Infektionsrisiken zu verhindern und die lokale Wirkung wirksam einzugrenzen.► Der Faktor „Zeit“ spielt bei der Beräumung eine entscheidende Rolle, denn Wärme, Feuchtigkeit und organische Substanz sind Treiber von Verwesung, Fäulnis, Zersetzung und Schimmelbildung und damit einhergehenden Gesundheitsrisiken.
► Bei konkreten Hinweisen auf Schadstoffeinträge auf Landwirtschaftsflächen sowie private überschwemmte Nutzgärten sind Verzehreinschränkung von Nutzpflanzen und Feldfrüchten zu prüfen und ggf. per Allgemeinverfügung anzuordnen. Vom Hochwasser überschwemmte Böden in Nutzgärten sollten vor dem Anbau von Obst und Gemüse auf eine Schadstoffbelastung hin analysiert werden.

Impressum
Herausgeber Autorenschaft, Institution
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel: +49 340-2103-0
Fax: +49 340-2103-2285
buergerservice@uba.de
Internet: www.umweltbundesamt.de

Leonie Rückert, Dr. Annegret Biegel-Engler, Jörg Frauenstein
Umweltbundesamt
Fachgebiet II 2.6
Maßnahmen des Bodenschutzes
II2.6@uba.de
Stand: August/2021

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/dokumente/20210805_factsheet_schadstoffe_in_boeden_nach_hochwasser.pdf

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Deutsch-israelische Wassertechnologie-Kooperation öffnet für einen neuen Stichtag

Die deutsch-israelische Wassertechnologie –Kooperation geht in eine neue Runde. Mit Stichtag 07.10.2021 rufen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das israelische Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MOST) wieder Forschende aus beiden Ländern auf, Anträge für bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Wassertechnologie einzureichen.

Die übergreifenden Ziele der Kooperation sind:

Verbesserung der Wassersituation in Israel und Umgebung und/oder Deutschland. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf vergleichbare Regionen sollte möglichst gewährleistet sein.
Zugang zu neuen Märkten für israelische und deutsche Unternehmen im Wasser- und Umweltsektor
Unterstützung und Stärkung der bilateralen und multilateralen Zusammenarbeit im Wassersektor sowie der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Für den Stichtag 2021 werden Anträge in den folgenden Themenfeldern gesucht:

Multiresistente Pathogene, Gen- oder Viruslasten in Abwasser und Gewässern: Verfolgung und Gegenmaßnahmen
Quantifizierung und Minderung des Einflusses von persistenten mobilen Schadstoffen und/oder Mikroplastik auf Trinkwasserressourcen und Süßwassersysteme
Die gemeinschaftlichen Projektanträge der deutschen und israelischen Partner werden mithilfe externer Begutachtungen von BMBF und MOST zur Förderung ausgewählt.

Die aktuelle Bekanntmachung, die bis zum 07.10.2021 offen ist, sowie das Antragsformular (jeweils nur auf Englisch verfügbar) finden Sie unter „Weitere Informationen“ rechts auf dieser Seite.

Achtung: Für die Einreichung der Förderanträge auf israelischer Seite gibt es in diesem Jahr zwei Fristen zu beachten: Forschende müssen im ersten Schritt bis spätestens 30.09.2021 eine vorläufige Projektskizze bei der zuständigen Stelle ihrer Forschungseinrichtung über das Antragsportal des MOST enreichen. Der endgültige Antrag erfolgt dann bis spätestens 07.10.2021 durch die jeweilige Forschungsinstitution.

Für deutsche Bewerber gilt die Frist 07.10.2021.

Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen dem BMBF und dem MOST mit jährlichen Ausschreibungen zu aktuellen Themenschwerpunkten im Bereich Wassertechnologie besteht bereits seit 1974. Für junge Forschende besteht auch die Möglichkeit einer Bewerbung beim Young Scientist Research Program  (YSEP).

Im Jahr 2020 wurde zusätzlich eine multilaterale Kooperation zur Wasserforschung im Nahen und Mittleren Osten mit einer korrespondierenden Bekanntmachung des MOST in Israel initiiert, die ersten Projekte der Fördermaßnahme MEWAC sind nun gestartet.

https://www.fona.de/de/neuer-stichtag-deutsch-israelische-wassertechnologie-kooperation

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Dem Plastik in der Umwelt auf der Spur

Start des internationalen Forschungsprojekts „Land-Based Solutions for Plastics in the Sea (LABPLAS). Die Bundesanstalt für Gewässerkunde ist einer von 15 Projektpartnern und bringt ihre Expertise im Bereich Ökotoxikologie sowie der Konzeption und Leitung von Probenahmekampagnen ein.

Trinkhalme, To-Go-Becher, Luftballonstäbe – all das soll bald der Vergangenheit angehören. Denn viele Einwegplastikprodukte und deren Erzeugung sind seit dem 3. Juli 2021 in der EU verboten. Und das aus gutem Grund: Einwegbecher, Wattestäbchen und Co. machen rund 85 Prozent des Meeresmülls aus. Auch Nord- und Ostsee bilden dabei keine Ausnahme. Weniger Wegwerfartikel aus Kunststoff sind ein wichtiger erster Schritt, um das Müllproblem zu lösen. Verbote alleine reichen jedoch nicht aus. Um den kontinuierlichen Kunststoffstrom in die Umwelt wirksam zu unterbinden, sind detaillierte Kenntnisse zu Quellen, Transportpfaden und den Auswirkungen auf Mensch und Natur unerlässlich. Trotz intensiver Forschung in den vergangenen Jahren sind jedoch noch immer viele Prozesse nicht oder nur unzureichend verstanden.

Von der Quelle, über das Meer zurück auf den Teller
Licht ins Dunkel soll ein neues Forschungsprojekt der Europäischen Union bringen, dass am 1. Juni seine Arbeit aufnahm. Unter dem Titel „Land-Based Solutions for Plastics in the Sea“, kurz LABPLAS, erforscht ein internationales Konsortium die Quellen, den Transport, die Verteilung und die Auswirkungen der Plastikverschmutzung in allen Umweltkompartimenten (Wasser, Boden und Luft). LABPLAS soll bis Mai 2025 wichtige Daten zu den Wechselwirkungen unterschiedlich großer Kunststoffpartikel erheben und wirksame Managementoptionen für eine Verringerung der Plastikverschmutzung globaler Ökosysteme aufzeigen. Wesentliches Ziel des Projekts ist es, eine wissenschaftliche Datengrundlage für regulatorische Maßnahmen innerhalb der EU zu erarbeiten.

Das Neue an LABPLAS ist, dass erstmals unterschiedliche Umweltkompartimente gemeinsam untersucht werden. Im Fokus stehen dabei sowohl Nano-, als auch Mikro- und Makroplastik. Denn die Kunststoffteilchen stehen im Verdacht, je nach Größe unterschiedliche negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu verursachen.

Mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde beteiligen sich insgesamt 15 Einrichtungen aus acht Nationen an dem Projekt. Aus Deutschland engagieren sich auch das GEOMAR in Kiel, das IOW in Rostock und das Unternehmen BASF in Ludwigshafen. In LABPLAS bringt die BfG ihre Expertise in vier verschiedenen Arbeitspaketen ein: Unter anderem übernimmt sie die Koordination des Arbeitspakets „Field sampling“, ist für die Planung und Durchführung mehrerer Probenahmekampagnen an der Elbe verantwortlich und führt an ausgewählten Modellorganismen ökotoxikologische Untersuchungen mit sehr kleinen Plastikpartikeln durch.

Mikroplastik in Bundeswasserstraßen
Ein wichtiger Eintragspfad für Plastik in die Meere sind Flüsse und damit auch die Bundeswasserstraßen. Die BfG forscht daher bereits seit vielen Jahren zu unterschiedlichen Facetten der Kunststoffbelastung in den großen Fließgewässern in Deutschland. Beispielsweise arbeiteten Forscherinnen und Forscher der BfG im Projekt „MicBin“ an der Bilanzierung von Mikroplastikeinträgen in die Donau als Grundlage für eine Gefährdungsabschätzung und die Ableitung von Minderungsmaßnahmen. Die Ergebnisse des Projekts wurden im Frühjahr 2021 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Parallel zu LABPLAS wird derzeit in dem Projekt „Plastikfracht im Rhein“ eine systematische Erfassung der Kunststofffracht im Rhein unter Berücksichtigung der horizontalen und vertikalen Verteilung von Mikroplastik in der Wassersäule bei verschiedenen Abflusssituationen erstellt.
Auch an der Elbe wird aktuell geforscht: In dem Projekt „Mikro- und Makroplastik in Bundeswasserstraßen“ geht es um eine Zustandsbeschreibung, eine Bilanzierung und Modellierung des Eintrags und des Verbleibs von Mikro- und Makroplastik in den Bundeswasserstraßen sowie das Aufzeigen ökologischer Risiken und Managementoptionen am Beispiel der Elbe.

Ansprechperson: Dr. Friederike Stock und Dr. Georg Reifferscheid

Weitere Informationen
Twitter-Account: @LABPLAS_H2020
Projektsteckbrief LABPLAS
https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/210714_LABPLAS.html;jsessionid=69D41A1CE2503119D614B0978EDBAF32.live21324

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Bundesumweltministerin Schulze legt Nationale Wasserstrategie vor

Im Rahmen des 3 . BMU-Wasserforums hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 8. Juni 2021 ihren Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie vorgelegt. Mit der Strategie will das Bundesumweltministerium die natürlichen Wasserreserven Deutschlands sichern, Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen sowie den Zustand der Gewässer und die Wasserqualität verbessern. Mit dem zugehörigen Aktionsprogramm nimmt die Bundesumweltministerin alle beteiligten Akteure in die Pflicht, bis 2050 für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sorgen. Die Nationale Wasserstrategie des BMU analysiert die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Deutschland bis zum Jahr 2050. Sie gliedert sich in zehn strategische Themenbereiche, die die nötigen Ziele und Maßnahmen umreißen. Im Kern des Entwurfs steht die Daseinsvorsorge. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen auch in Zukunft auf sichere, bezahlbare und leistungsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zählen können. Der Fokus liegt aber auch auf der Vorsorge für Tiere und Pflanzen. Gesunde Gewässer und ein funktionsfähiger Wasserhaushalt sind zentrale Voraussetzungen für den Erhalt einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Der Strategieentwurf betont überdies die Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Wasser und einer hohen Qualität unser Gewässer als Wirtschaftsfaktor. Ein umfassendes Aktionsprogramm ergänzt den Entwurf der Nationale Wasserstrategie des BMU. Die 57 Maßnahmen sollen bis 2030 schrittweise umgesetzt werden. In einer Pressemitteilung nennt das BMU an Maßnahmen unter anderem: „Das BMU wird die Abwasserabgabe so neugestalten, dass sie stärkere Anreize für eine weitere Verringerung der Gewässerverschmutzung durch kommunales und industrielles Abwasser setzt. Die Einnahmen können unter anderem genutzt werden, um Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe auszustatten.“ „Spuren von Viren können mitt-lerweile im Abwasser gut nachgewiesen werden. An ihrer Konzentration kann man erkennen, ob die Infektionszahlen an einem Ort anziehen oder abflachen, und zwar früher als über Tests beim Menschen. Wie ein bundesweites Monitoring aussehen könnte, untersucht die Bundesregierung gerade in einem Pilotprojekt.“ „Gemeinsam mit den Kommunen und den Fachverbänden entwickelt das BMU ein Konzept für eine gewässersensible Stadtentwicklung (‚Schwammstadt‘). Die bestehenden technischen Regeln werden daraufhin überprüft, ob sie zum Erhalt des natürlichen Wasserhaushalts, Klimaanpassung und Stadtnatur beitragen, und wo nötig überarbeitet. Grundlage des BMU-Entwurfs für eine „Nationale Wasserstrategie“ sind die Ergebnisse eines zweijährigen Nationalen Wasserdialogs. Mehr als 200 Teilnehmende aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung, aus Verbänden, Ländern und Kommunen haben in diesem Rahmen zusammen mit dem BMU die wichtigsten Herausforderungen und Ziele für die Entwicklung der Wasser-wirtschaft zusammengetragen. Der Nationale Bürger*innen-Dialog „Wasser“ hat weitere Ideen beigesteuert und die For-derungen der Bevölkerung an die Politik gesammelt. „Die DWA unterstützt die Kerninhalte und Forderungen für die Vision einer nachhaltigen und sicheren Wasserwirtschaft bis zum Jahr 2050 nachdrücklich“, betont DWA-Präsident Uli Paetzel. „In Zeiten des Klimawandels müssen wir ein neues gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Bedeutung der Ressource Wasser entwickeln. Wasser wird nicht mehr wie selbstverständlich einfach so verfügbar sein. Die Nationale Wasserstrategie benennt viele wichtige Themen, die wir in den kommenden Jahren gemeinsam bearbeiten müssen. Die Finanzierung der Maßnahmen muss auf breiten Schultern verteilt werden. Wasserpolitik lässt sich nur ganzheitlich und integrativ gestalten. Die Ziele des Bundes-umweltministeriums können nur in einer von allen getragenen Nationalen Wasserstrategie erreicht werden, die Umsetzung ist nur in Kooperation mit allen Ministerien möglich. Die DWA steht für diese Gespräche sehr gerne bereit“, so Paetzel.

Weiterführende Informationen: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210608_001

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Projekt NOWATER: Übergabe des zweiten Moduls des technischen Demonstrators an die Universität der Bundeswehr München

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ geförderten Projekts NOWATER wurde eine mobile Ultrafiltrationsanlage zur Wasseraufbereitung entwickelt und vom Projektpartner Strecker Wassertechnik GmbH an die Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universität der Bundeswehr München übergeben.

Die Anlage soll Rohwasser aus einem möglichst breiten Spektrum wie Grund-, Quell- und Oberflächenwasser zu Trinkwasserqualität aufzubereiten und kann neben der Filtration zusätzliche Verfahrensschritte wie Dosierung von Pulveraktivkohle oder Flockungsmittel kombinieren. Durch eine zweite Filtrationsstufe sowie eine Luft-Wasser-Spülung ist der Spülwasseranfall der Anlage minimal.  
Die Ultrafiltrationsanlage ist Teil des Demonstrators zur Aufbereitung und Einspeisung von Ersatz- bzw. Notwasser im Falle eines Ausfalls der leitungsgebundenen Wasserversorgung. Die einzelnen Module des Demonstrators werden an der Universität der Bundeswehr München einem umfangreichen Versuchsbetrieb unterzogen und evaluiert.

Projekt NOWATER: Übergabe des zweiten Moduls des technischen Demonstrators an die Universität der Bundeswehr München

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Wie Künstliche Intelligenz helfen kann, unerwünschte Stoffe im Wasser aufzuspüren

Mit einem virtuellen Kick-off-Meeting ist kürzlich das Projekt „Künstliche und kollektive Intelligenz zum Spurenstoff-Tracking in Oberflächenwasser für eine nachhaltige Trinkwassergewinnung K2I“ gestartet. Das Projekt wird innerhalb der Fördermaßnahme „Digital GreenTech – Umwelttechnik trifft Digitalisierung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit knapp 1 Million Euro gefördert. Von April 2021 bis März 2023 soll eine laborübergreifende Cloudlösung entwickelt werden, mit der Wasserversorger organische Spurenstoffe schnell entdecken und auf Grundlage einer überregionalen Datenbasis mögliche Quellen eingrenzen können.

Oberflächengewässer wie Flüsse, Seen oder Talsperren sind eine wichtige Ressource für die Trinkwasserversorgung. Derzeit wird in Deutschland etwa ein Drittel des Trinkwassers aus Oberflächenwasser, Uferfiltrat oder oberflächenbeeinflussten Grundwässern gewonnen. Gleichzeitig sind Oberflächengewässer ständig verschiedenartigen Einträgen von organischen Spurenstoffen und Mikroorganismen ausgesetzt. Typische Eintragsquellen sind lokale Einleitungen, z. B. aus der industriellen Produktion oder durch kommunale Kläranlagen sowie diffuse Stoffeinträge, z. B. aus Abschwemmungen, Versickerungen, Erosion oder landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hinzu kommen Einträge aus nachgewiesenen, aber auch aus unbemerkten Schadensereignissen wie Unfällen oder Havarien. Unter den gesamten Spurenstoffeinträgen kann derzeit nur ein Bruchteil entdeckt, erkannt und identifiziert werden. Daher bleiben Spurenstoffe in den meisten Fällen unbemerkt und können dann nicht oder erst mit erheblichem instrumentellen und zeitlichem Aufwand einer Eintragsquelle zugeordnet werden. Die Emittenten bleiben oft unentdeckt und eine Reaktion kann nur mit unbefriedigender zeitlicher Verzögerung erfolgen. Umfassendere Erkenntnisse über den Eintrag und die Verbreitung von Spurenstoffen in Oberflächengewässern könnten somit fokussierte Schutzmaßnahmen für Trinkwasserressourcen und die aquatische Umwelt ermöglichen.

In dem neuen BMBF-Verbundprojekt (Förderkennzeichen 02WDG1593A-D) soll ein Demonstrator eines cloudbasierten Systems konzipiert und implementiert werden. Das Ziel ist es, die Daten von örtlich verteilten, hochspezialisierten Laboren der öffentlichen Trinkwasserversorgung in der Cloudlösung zusammenzuführen und so die Quellen von Spurenstoffen in Oberflächengewässern im Kollektiv rascher einzugrenzen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Erfassung organischer Spurenstoffe durch das spezielle analytische Verfahren der hochauflösenden Massenspektrometrie (Non-Target-Screening). Aus der Vernetzung von bestehenden und neu gesammelten Analysedaten und Metainformationen aus unterschiedlichen Laboratorien, also einer kollektiven Intelligenz aus der Wasserversorgung und der künstlichen Intelligenz beim Prozessieren der Daten, entsteht ein erheblicher Mehrwert für die Quellzuordnung und die Identifikation bekannter und unbekannter Substanzen.

Interdisziplinäre Projektpartner aus Wasseranalytik und Digital Science
Für dieses BMBF-Projekt bündeln vier Projektpartner ihre Kompetenzen: die Landeswasserversorgung, das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die Technische Universität München mit ihrem Lehrstuhl für Analytische Chemie und Wasserchemie, und das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser. Die entwickelten Lösungsansätze werden mit den assoziierten Projektpartnern aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung Hamburg Wasser, Hessenwasser GmbH, dem Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung und der Westfälischen Wasser- und Umweltanalytik GmbH als Labor der Gelsenwasser AG auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Dadurch wird der Transfer in die Praxis sichergestellt. Perspektivisch soll die Cloudlösung auch für weitere Partner offenstehen.

Die Landeswasserversorgung (LW) ist eine der größten und traditionsreichsten Fernwasserversorgungen Deutschlands und liefert jedes Jahr etwa 100 Millionen m³ Trinkwasser an drei Millionen Menschen in Baden-Württemberg und Bayern. Die LW nutzt
Donauwasser, das in einem aufwändigen Verfahren aufbereitet wird, Karstgrundwasser und Karstquellwasser zur Trinkwasserversorgung. Die LW verfügt über ein eigenes Betriebs- und Forschungslabor in ihrem Wasserwerk Langenau bei Ulm. Mit ihrem Labor hat die LW jahrzehntelange Erfahrung bei der Untersuchung und Überwachung von Spurenstoffen in Roh- und Trinkwässern. Die LW führt auf Basis ihrer langjährigen Erfahrungen bei der Identifikation unbekannter Spurenstoffe das Proof of Concept der Cloudlösung an der Modellregion Donau@Ulm durch. Dabei koordiniert die LW alle Aktivitäten bei der analytischen Qualitätssicherung.

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) ist ein Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Digitalisierungspartner der Münchner Universitäten und weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen in Bayern, Deutschland und Europa. Als Bayerisches Big-Data-Kompetenzzentrum bietet das LRZ Beratung und Dienste im Bereich Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen (ML). Im Projekt liegt der Schwerpunkt des LRZ auf der Planung und Erstellung des cloudbasierten Datenmanagement- und Datenanalysesystems für die Verarbeitung der Analysedaten aus den Wasserlaboren. Die Erfahrung des LRZ im Bereich KI soll für die automatische Mustererkennung aus Analysedaten zur Identifikation unbekannter Spurenstoffe angewandt werden.

Die Technische Universität München (TUM), Lehrstuhl für Analytische Chemie und Wasserchemie entwickelt Laser-, Partikel-, Isotopen- und Bioanalytik für ein besseres Management von Chemikalien in der Umwelt und zur Charakterisierung des Selbstreinigungspotenzials von natürlichen Systemen. Zielgerichtete Bioanalytik von Bakterien und Viren ermöglicht es, biologische Qualitätsparameter rasch und kultivierungsunabhängig zu bestimmen. Im Projekt prüft die TUM eine perspektivische Erweiterung des cloudbasierten Systems auf mikrobiologische Parameter im Rahmen einer Feasibility Studie. Damit könnte künftig neben einer chemischen auch eine umfassende hygienische Bewertung der Oberflächenwässer möglich werden.

Das TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser ist als Einrichtung des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) gemeinnützig und unabhängig. Das TZW mit seinen Standorten in Karlsruhe und Dresden kooperiert bei wissenschaftlich-technischen Themen aktiv mit Wasserversorgungsunternehmen und wirkt an der Regelsetzung des DVGW mit. Die Kompetenz des TZW stützt sich auf die Ergebnisse von etwa 50 Forschungsprojekten, die pro Jahr mit nationaler und internationaler Förderung bearbeitet werden. Im Projekt kooperiert das TZW mit der LW bei der Überwachung und Justierung der von der Cloudlösung berechneten Resultate. Darüber hinaus ist das TZW verantwortlich für die Koordination und die Öffentlichkeitsarbeit des Projektverbundes.

https://www.fona.de/de/wie-kuenstliche-intelligenz-helfen-kann-unerwuenschte-stoffe-im-wasser-aufzuspuere

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Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesanstalt für Gewässerkunde

Geplante Maßnahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms sind wirksam
Simulationen zeigen: Große Hochwasser an Donau, Elbe und Rhein könnten zukünftig im Ernstfall beträchtlich gesenkt werden.
in besserer überregionaler Hochwasserschutz ist möglich. Das zeigen die Ergebnisse eines fünfjährigen Forschungsvorhabens der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA), in dem die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen im Nationalen Hochwasserschutzprogram (NHWSP) an Donau, Elbe und Rhein überprüft wurden. Demnach könnten durch die Maßnahmen die Pegelstände zukünftiger großer Hochwasser über weite Streckenabschnitte zwischen 10 und 50 cm reduziert werden – unter bestimmten Umständen sogar deutlich mehr. Insgesamt zeigen die NHWSP-Maßnahmen in allen drei Flussgebieten eine deutliche überregionale Wirksamkeit. Zu den knapp 70 untersuchten Maßnahmen zählen Deichrückverlegungen, Hochwasserrückhaltebecken und Flutpolder, die den Flüssen Ausbreitungsraum geben können und teilweise beträchtliche Volumina der Hochwasserwelle aufnehmen sowie zurückhalten können….mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/geplante-massnahmen-des-nationalen

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Projektstart Netzwerk Digital GreenTech: Umwelttechnik trifft Digitalisierung

Mit dem Netzwerk Digital GreenTech unterstützt die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) Forschungsprojekte aus der BMBF-Förderlinie Digital GreenTech

Die GI startet mit dem Netzwerk Digital GreenTech (NetDGT) ein neues wissenschaftliches Querschnittsprojekt. Über drei Jahre wird NetDGT elf Projekte aus der Förderlinie Digital GreenTech des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wissenschaftlich begleiten und unterstützen.

Ziel des Begleitvorhabens an der Schnittstelle von Digitalisierung und Umwelttechnologien ist die Entwicklung von Technologien, die zur Schonung der natürlichen Ressourcen und zur Verringerung von Umweltbelastungen beitragen. Die verschiedenen Projekte finden sich in den Bereichen Wasserwirtschaft, nachhaltiges Landmanagement und Geotechnologie sowie Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Die elf Projekte gliedern sich in die Rahmenstrategie Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ein.

Maike Klein, Projektleiterin: „Ziel des Netzwerks ist es, den Austausch und die Vernetzung unter den beteiligten Projekten zu ermöglichen. Wir möchten die Erkenntnisse und Aktivitäten aus dem Förderprogramm an die Öffentlichkeit herantragen und einen Diskurs über ihre Themen führen. So wollen wir den fachlichen Austausch zwischen den Projekten sowie mit weiteren Expert*innen in den Bereichen Informatik, Digitalisierung und Umwelttechnik befördern.“

Das Projekt wird neben Vernetzungs- und Transferaktivitäten auch eine Synthese und Analyse der Forschungsvorhaben durchführen.

Dazu Nikolas Becker, Projektleiter: „Für die inhaltliche Aufbereitung und Evaluation wird die GI eng mit dem Öko-Institut e.V. zusammenarbeiten. Das Öko-Institut ist eins der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungseinrichtungen für eine nachhaltige Zukunft. Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit zu diesem wichtigen Thema. Dass Nachhaltigkeit für die Informatik und auch für die GI von großer Bedeutung ist, unterstreicht der Beschluss des GI-Vorstandes, Nachhaltigkeit zum Leitthema für das Jahr 2021 zu erklären.“

Weitere Informationen finden Sie in Kürze auf der Projektwebseite.

https://www.fona.de/de/projektstart-netzwerk-digital-greentech

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350 Millionen Euro für fünf Jahre: Bundesregierung legt Programm für Wasserforschung vor

350 Millionen Euro stehen für das res­sortübergreifende Programm „Wasser: N – Forschung und Innovation für Nachhal­tigkeit“ zur Verfügung. Das erklärte Bun­desforschungsministerin Anja Karliczek am 22. März 2021, dem Weltwassertag. Das Programm soll über fünf Jahre lau­fen. Zu den Schwerpunkthemen von „Wasser: N“ gehören sauberes Wasser, in­takte Ökosysteme, urbane Wasserinfra­strukturen, ressourceneffiziente Wasser­kreisläufe, Wasserextremereignisse so­wie optimiertes Wassermanagement. Im Programm „Wasser: N“, das Teil der FO­NA-Strategie „Forschung für Nachhaltig­keit“ ist, werden alle Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten systematisch ge­bündelt und abgestimmt. Dabei sind na­tionale Belange wie die Spurenstoffstra­tegie des Bundes, europäische und inter­nationale Fragestellungen – zum Beispiel die Erreichung der UN-Nachhaltigkeits­ziele – gleichermaßen von Bedeutung. Es soll ein interdisziplinärer und sektorübergreifender Austausch zwischen Ak­teuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Ge­sellschaft und Politik initiiert werden.

Das vom Bundesministerium für Bil­dung und Forschung (BMBF) initiierte Regierungsprogramm ist Teil der Strate­gie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“ und bildet für die kommenden Jahre das Rahmenkonzept für die Förde­rung einer zukunftsfähigen Wasserfor­schung. Am Programm „Wasser: N – For­schung und Innovation für Nachhaltig­keit“ sind neben dem federführenden BMBF das Auswärtige Amt (AA) sowie die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), für Gesund­heit (BMG), für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), für Ver­kehr und digitale Infrastruktur (BMVI), für Wirtschaft und Energie (BMWi) und für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beteiligt. Es baut auf dem BMBF-Förderschwerpunkt „Nach­haltiges Wassermanagement“ (NaWaM) auf.

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Umweltzustand 2020: gemischte Bilanz

Nur wenige Indikatoren werden im „Um­weltmonitor 2020“ des Umweltbundes­amts (UBA) positiv bewertet. Der im März 2021 veröffentlichte Bericht zeich­net ein gemischtes Bild zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Der Umweltmo­nitor bildet zehn zentrale Themenfelder von Klima, Wasser, Luft bis hin zu Flä­chenverbrauch und Lärm mit jeweils drei Schlüsselindikatoren ab. Gab es bei der Luftqualität oder den Treibhausgasen zu­letzt Verbesserungen, stehen andere In­dikatoren schlecht da. Im Themenfeld Wasser zeigt der Umweltmonitor in allen drei Indikatoren „rot“ an. Nur sieben Prozent der Flüsse sind dem Bericht zufolge in einem guten öko­logischen Zustand, das Ziel der Wasser­rahmenrichtlinie werde damit weit ver­fehlt. An knapp 16 Prozent der Messstel­len werde der Grenzwert zur Nitratbelas­tung des Grundwassers überschritten, und das seit Jahren. Grund sei vor allem die immer noch zu hohe Nährstoffbelas­tung der Gewässer, vor allem verursacht durch die Landwirtschaft. In welchem Umfang die seit Mai 2020 geltende neue Düngeverordnung die Belastung verrin­gern wird, werde sich im Rahmen des vorgesehenen Wirkungsmonitorings zei­gen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, statt pauschaler Flächenprämien über die EU-Agrarförderung ökologische Leis­tungen, wie Gewässserrandstreifen und ökologische Bewirtschaftung zu honorie­ren. Auch die Ausweitung des Ökoland­baus hätte positive Wirkungen auf die Gewässerqualität. Derzeit wird das Ziel eines 20- %-Anteils an der gesamten Landwirtschaft noch weit verfehlt. Wich­tiger Ansatzpunkt für weniger Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft wäre auch ein geringerer Fleischkonsum.
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/daten-zur-umwelt

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Neues Bundeszentrum für Spurenstoffe beim UBA nimmt Arbeit auf

Das beim Umweltbundesamt angesiedel­te neue „Spurenstoffzentrum des Bun­des“ mit Sitz in Leipzig nimmt in den kommenden Monaten sukzessive seine Arbeit auf und wird gemeinsam mit ei­nem Expertengremium weitere relevante Spurenstoffe identifizieren. Unter Ein­bindung von Herstellern und der Wasser­wirtschaft sollen an Runden Tischen wei­tere Maßnahmen zur Eintragsminderung entwickelt und die Länder bei der Ein­führung der 4. Reinigungsstufe in Klär­anlagen beraten werden. Zum Aufgaben­portfolio des Spurenstoffzentrums ge­hört auch, die Forschung im Bereich der Spurenstoffe weiter voranzutreiben und einen strukturierten Informationsaus­tausch zwischen Ländern, Kommunen, Kompetenzzentren und Hochschulen hinsichtlich quellenorientierter und nachgeschalteter Minderungsmaßnah­men zu entwickeln.

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Drei-Punkte-Plan für Klimaanpassung in Kommunen vereinbart

Die Bundesumweltministerin und die Präsidenten der kommunalen Spitzen­verbände haben am 22. März 2021 einen laut Pressemitteilung der Beteiligten „schnell wirksamen“ Drei-Punkte-Plan zur Anpassung an den Klimawandel ver­einbart. Die wesentlichen Elemente sind erstens ein bundesweites Beratungszentrum für Städte, Landkreise und Gemein­den, das bis zum Sommer 2021 seine Ar­beit aufnehmen wird. Kommunen aus ganz Deutschland sollen in diesem Zentrum Informationen und Anregungen für Strategien und Projekte zur Klimaanpas­sung erhalten. Zweitens fördert der Bund den Einsatz von lokalen Anpassungsmanager*innen. So wird sichergestellt, dass die Strategien auch in der Praxis an­kommen. Drittens werden besonders in­novative Lösungen von Kommunen über den Wettbewerb „Blauer Kompass“ prä­miert. Alle drei Punkte sollen noch vor der Sommerpause umgesetzt werden.

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Umwelt + Mensch Informationsdienst

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift UMID stellt europäische Hitzeaktionspläne vor und zeigt die Hitzevorsorge in Bundesländern und Kommunen. Ein weiterer Schwerpunkt ist COVID-19: Erkrankungsschwere in der ersten Welle, Corona und die Auswirkungen auf die Luftqualität, Abwassermonitoring, Desinfektion mittels UV-C-Strahlung und der ⁠BfR⁠-Corona-Monitor zur Risikowahrnehmung in der Bevölkerung. Mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/421/publikationen/umid_heft_1_2021-onlineversion.pdf

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Bundesregierung: Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Herausforderung

Die Bundesregierung hält an den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie fest und will diese nicht aufweichen. Dies geht aus der Antwort (Bundestags-Drucksache 19/26097) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die Wasserrahmenrichtlinie fordert, dass in den Mitgliedstaaten der EU bis Ende 2027 die Gewässerschutzziele erreicht werden sollen. Die Erreichung der Be­wirtschaftungsziele der Wasserrahmen­richtlinie liege vorrangig in der Zustän­digkeit der Länder, betont die Bundesre­gierung. Die Bewirtschaftungspläne müssen demnach bis spätestens 22.März 2022 an die Europäische Kommission be­richtet werden.Es sei eine Herausforde­rung nicht nur für Deutschland, die Be­wirtschaftungsziele in allen Wasserkör­pern bis zum Jahr 2027 zu erreichen, er­klärt die Bundesregierung weiter.

Download der Bundestags-Drucksache:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210128_001

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Kommunen können mit Kommunikation Starkregenvorsorge verbessern

Die Verantwortung für Maßnahmen zur Starkregenvorsorge liegt bei Kommunen und Bürger*innen. Kommunen können durch gezielte Kommunikationsinstrumente wie Nachbarschaftsberatungen oder Stadteilworkshops Bürger*innen motivieren, Vorkehrungen für Starkregen (zum Beispiel Einbau von Rückstauklappen, Schaffung von Versickerungsflächen) zu treffen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes.

Um Städte und Gemeinden wirksam vor den Folgen von Starkregen zu schützen, benötigt es vor Ort gemeinsame Anstrengungen von Kommune und Bürger*innen. Im Vorhaben „Regen//Sicher“ im Auftrag des Umweltbundesamts wurde deshalb ein breites Spektrum an Kommunikations- und Aktivierungsformaten in den Modellkommunen Worms, Lübeck sowie Bad Liebenwerda und Elsterwerda entwickelt und erprobt.

Ein Netzwerk von „Regenwasserberater*innen“ inklusive Fortbildungsangebot, Nachbarschaftsberatungen, Stadtteilworkshops und Infostände am lokalen Baumarkt – das sind einige der Beispiele für die im Vorhaben erprobten Kommunikationsformate. Diese und andere Formate wurden auf ihre Wirkung hin analysiert. Die Evaluation zeigt: wenn klar kommuniziert wird, dass eine effektive Starkregenvorsorge in der gemeinsamen Verantwortung von Bürger*innen und der Kommune liegt, fördert dies die Motivation zur Eigenvorsorge. In den drei Modelkommunen hat sich dabei bewährt, eine Kommunikationsstrategie zu konzipieren. Diese sollte sowohl verhaltenserzeugende (beispielsweise Infostände) als auch verhaltensfördernde (zum Beispiel Workshops, Beratungen) Kommunikationsformate umfassen, in denen Risiko-, Vorsorge- und Verantwortungswissen vermittelt wird.

Im Detail deuten die Ergebnisse der Studie drauf hin, dass insbesondere „aufsuchende“ Beratungsformate (beispielsweise ein Informationsstand am Baumarkt) wirksam sind, Bürgerinnen und Bürger zur Starkregenvorsorge zu motivieren, die bisher keine Absicht zur Vorsorge hatten. Workshops, Veranstaltungen und Informationsmaterialien sind hingegen geeignet, vorhandene Vorsorgeabsichten zu stärken und zu unterstützen. Sie erreichen also eher diejenigen, die bereits beabsichtigen, Vorsorgemaßnahmen umzusetzen.

Empfohlen wird grundsätzlich, dass Kommunen ihre Kommunikations- und Aktivierungsformate kontinuierlich durch verschiedene Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit begleiten, um das Risikobewusstsein in der Bevölkerung insgesamt zu stärken. Betont werden sollte dabei die Eigenverantwortung der Bürger*innen zur Vorsorge sowie die Verantwortlichkeiten der öffentlichen Hand im Sinne der Daseinsvorsorge.
Zur Entwicklung verschiedener Kommunikationsformate arbeiteten im Projekt Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kommunikation und Psychologie zusammen. Auf Basis von wissenschaftlichen Studien wurden Faktoren ermittelt, die besonders wirksam darin sind, durch Kommunikation zum Handeln zu motivieren. Um Bürger*innen an kommunaler Starkregenvorsorge zu beteiligen, sollten die eingesetzten Kommunikationsinstrumente:
persönliche Schadenserfahrungen von Betroffenen vermitteln
die Risikowahrnehmung stärken
Selbstwirksamkeitsüberzeugungen erhöhen
kollektive Wirksamkeitsüberzeugungen fördern
gemeinsame Verantwortung von Staat und Bevölkerung kommunizieren
lokale Identität und soziale Eingebundenheit ausbauen.
Starkregenvorsorge im Porträt – Kurzfilme zeigen Erfahrungen in Worms, Lübeck und Elsterwerda/Bad Liebenwerda

Die im Projekt „Regen//Sicher“ erprobten Aktivierungs- und Beteiligungsprozesse werden in drei Kurzfilmen portraitiert:
Worms sorgt vor – Gemeinsame Starkregenvorsorge von Stadt und Bürgern
Gemeinsam gut gerüstet – Starkregenvorsorge in Lübecker Siedlergemeinschaften
Gut beraten bei Starkregen – Das Netzwerk Regenwasserberatung des Wasser- und Abwasserverbands Elsterwerda

Zudem wurden diverse Materialien, Konzepte und Leitfäden für Kommunen entwickelt, die Bürger*innen bei der Starkregenvorsorge beteiligen wollen. Die Materialien sind auf der Projektwebseite des UBA zu finden.

Durchgeführt wurde das Projekt von Oktober 2016 bis Januar 2020 von ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation und e-fect dialog evaluation consulting eG.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/kommunen-koennen-kommunikation-starkregenvorsorge

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Umweltbundesamt legt neue Kostensätze für Umweltschäden vor

Für viele Umweltbelastungen und -schä­den gibt es etablierte wissenschaftliche Methoden, um sie in Geldwerten auszu­drücken. Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Dezember 2020 in der neu veröf­fentlichten Methodenkonvention 3.1 die Kostensätze von Umweltbelastungen ak­tualisiert und um Kostensätze für Stick­stoff-und Phosphoremissionen, Treibhausgase in der landwirtschaftlichen Lie­ferkette und Baustoffe erweitert.

Ein Beispiel, das das UBA in einer Pressemitteilung nennt: Mit den erwei­terten Kostensätzen der „Methodenkon­vention 3.1“ ergeben sich für die Aus­bringung von einem Kilo Stickstoff in der landwirtschaftlichen Praxis konservativ geschätzt Umweltschadenskosten von 6,30 Euro, die Ausbringung von einem Kilo Phosphor 4,44 Euro. Bei einem durchschnittlichen Stickstoffüberschuss von 94 kg/ha und einer landwirtschaft­lich genutzten Fläche von ca. 16,5 Mio. ha entspricht das jährlichen Gesamtkos­ten von ca. 11,5 Milliarden Euro allein in Deutschland.

Download der Methodenkonvention 3.1 zur Ermittlung von Umweltkosten – Kostensätze:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201222_009

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Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer – Überprü­fung der Gefährlichkeit neuer bzw. prioritärer Substanzen

Zur Umsetzung der Wasserrahmenricht­linie sind in der Oberflächengewässer-Verordnung (OGewV) für Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN) festzule­gen. Für viele Spurenstoffe ist eine reali­tätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. In einem Projekt im Auftrag des Umweltbundes­amts wurden Daten für umweltrelevante Schadstoffe anhand ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fisch­eitest) erhoben und Vorschläge für Um­weltqualitätsnormen (UQN-V) abgelei­tet. Weiter wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Gua­nylurea an Regenbogenforellen (On­corhynchus mykiss) über 28 Tage durch­geführt und UQN-V abgeleitet. Die Er­gebnisse hat das Umweltbundesamt in der Reihe Texte (233/2020) veröffent­licht:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltqualitaetsnormen-fuer-binnengewaesser

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Probebetrieb der weltweit größten solarthemischen Klärschlammtrocknungsanlage gestartet

Die Emschergenossenschaft hat den Pro­bebetrieb ihrer neuen solarthermischen Klärschlammtrocknungsanlage am Standort der Kläranlage Bottrop aufge­nommen. Mit einer Fläche von zirka 61 000 m² ist es die weltweit größte An­lage ihrer Art. Im Frühjahr 2019 hatte die Emschergenossenschaft mit der Er­richtung der neuen solarthermischen Klärschlammtrocknungsanlage (STT) in Bottrop begonnen. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte dann der Testbe­trieb in der STT starten.

In den ersten Hallen der Anlage wur­de der erste entwässerte Klärschlamm eingebracht. In diesen Hallen wird der Schlamm durch die Wendetechnik („elektrische Schweine“) regelmäßig ge­wendet und somit getrocknet. Gleichzei­tig gingen die ersten Abluftbehandlungs­anlagen in Betrieb, um eine Beeinträchti­gung des Umfelds durch den startenden Betrieb auszuschließen. In den kommen­den Wochen und Monaten werden dann Schritt für Schritt weitere Anlagenteile in Betrieb genommen, sodass die Emscher­genossenschaft etwa bis Mitte 2021 den Betrieb der STT bis zur vollen Auslastung hochfahren wird.

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Bundeskabinett beschließt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz 2.0

Die Bundesregierung hat im Dezember 2020 den Entwurf eines Zweiten Geset­zes zur Erhöhung der Sicherheit informa­tionstechnischer Systeme (IT-Sicherheits­gesetz 2.0) beschlossen. Damit unter­streicht sie die hohe Bedeutung der In­formations-und Cybersicherheit in Deutschland. Das Gesetz regelt unter anderem den Schutz der Bundesverwaltung, kritischer Infrastrukturen (KRITIS), von Unternehmen im besonde­ren öffentlichen Interesse und den Ver­braucherschutz.

Zum Bereich „kritische Infrastruktu­ren“ enthält das IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 unter anderem folgende Regelungen: Betreiber Kritischer Infrastrukturen wer­den verpflichtet, Systeme zur Angriffser­kennung einzusetzen. Über eine Ände­rung im Gesetz über die Elektrizitäts-und Gasversorgung gilt diese Pflicht auch für Betreiber von Energieversor­gungsnetzen und Energieanlagen. Die bereits für Betreiber Kritischer Infra­strukturen geltenden Meldepflichten gel­ten künftig auch für Unternehmen, die von besonderem öffentlichen Interesse sind.

Download des Gesetzesentwurfs:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210108_005

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Bundesumweltministerium startet „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“

Das Bundesumweltministerium setzt bei der Gestaltung der zukünftigen Wasser­politik weiter auf eine breite Einbezie­hung aller Interessierten. Nach der Betei­ligung der Fachwelt sind nun die Mei­nungen und Perspektiven von interes­sierten Bürgerinnen und Bürgern ge­fragt. Ende Februar 2021 werden an vier unterschiedlichen Standorten in Deutsch­land per Zufall ausgeloste Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit erhalten, ih­re Ansichten zu ausgewählten Themen der Wasserwirtschaft zu äußern. Es geht darum, über mögliche Handlungsoptio­nen für die Wasserwirtschaft und den wasserbezogenen Umweltschutz zu dis­kutieren sowie Vorschläge, Ideen und Empfehlungen auszutauschen und zu entwickeln. Die Bürger*innenwerkstätten sollen gemeinsam mit einem Jugend­workshop und einem Online-Dialog die Grundlage für einen „Bürger*innenratschlag“ bilden. Weitere Informationen zum „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“ findet man auf der Dialog-Platt­form des BMU. Diese Dialog-Plattform ist für alle interessierten Akteurinnen und Akteure zugänglich und bietet zudem im Zeitraum vom 27. Januar bis 10. Februar 2021 Möglichkeiten der aktiven Beteili­gung in Form einer Ideen-Werkstatt und einer Umfrage.

https://dialog.bmu.de

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Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung – WavE

Die Verfügbarkeit von Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist entscheidend für das gesundheitliche Wohlergehen des Menschen, für die nachhaltige Entwicklungsfähigkeit von Regionen und eine intakte Umwelt. Die Beeinträchtigung der Wasserressourcen infolge Übernutzung und Verschmutzung einerseits und der weiterhin steigende Wasserbedarf bei begrenzten Ressourcen andererseits stellen eine immense Herausforderung dar. Die Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wiederverwendung und Entsalzung gewinnt mit zunehmendem Wasserstress nicht nur in klassischen ariden Gebieten, sondern auch in Wachstumsregionen durch konkurrierende Nutzungen stark an Bedeutung.

Die Fördermaßnahme WavE ist Teil des BMBF-Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) und der BMBF-Forschungsagenda Green Economy im Handlungsfeld „Produktion und Ressourcen: Rohstoffe, Wasser und Land“.

Ziel der Fördermaßnahme WavE ist es einen Beitrag zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung von Regionen im In- und Ausland zu leisten, insbesondere auch in Ländern mit ausreichendem Potenzial für deutsche Technikanbieter. Hierfür sollen innovative Technologien, Betriebskonzepte und Managementstrategien für eine nachhaltige Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und ein zukunftsfähiges Wassermanagement entwickelt werden.

In WavE widmen sich 13 Verbundprojekte und ein Begleitvorhaben dieser Aufgabe. Die Verbundprojekte arbeiten disziplinübergreifend in transdisziplinären und praxisorientierten Teams, mit Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis. Sie adressieren das Thema „Erhöhung der Wasserverfügbarkeit“ dabei aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Herangehensweisen.

https://www.bmbf-wave.de/

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Fona: Monatsthema März: Wasser und Klimawandel

Der internationale Weltwassertag der Vereinten Nationen am 22. März steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Klimawandel“. Welche Lösungen und Konzepte zur Anpassung an den Klimawandel liefert die Wasserforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)? Mehr:

https://www.fona.de/de/aktuelles/monatsthemen/2020/monatsthema-maerz-wasser.php

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Aufbau von zusätzlichen Regenwasserbecken u. Kanaldimensionierung

Starkregenereignisse erhöhen die Menge an Wasser, die von Kanalnetzen aufgenommen werden und sie durchlaufen. In Regenüberlaufbecken wird überschüssiges Wasser gesammelt. Dieses kann nach Ende des Niederschlags in die Kanalisation eingeleitet und dem Klärwerk zugeführt werden, wenn deren Kapazitäten es ermöglichen.

Potentielle Maßnahme
Starkregenereignisse erhöhen die Menge an Wasser, die von Kanalnetzen aufgenommen werden und sie durchlaufen. In Folge dessen tritt überschüssiges Wasser aus den Kanalnetzen aus, was zu Überflutungen und Schadstoffeinträgen in umliegenden Gewässern führt. Dem kann durch den Bau zusätzlicher sogenannter Entlastungsbauwerke (Regenwasserbecken in offener oder geschlossener Bauweise) und der Vergrößerung der Kanaldimensionierung entgegengewirkt werden. In Regenüberlaufbecken wird überschüssiges Wasser gesammelt. Dieses kann nach Ende des Niederschlags in die Kanalisation eingeleitet und dem Klärwerk zugeführt werden, wenn deren Kapazitäten es ermöglichen.

https://www.umweltbundesamt.de/aufbau-von-zusaetzlichen-regenwasserbecken-u#potentielle-massnahme

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Klärschlamm als Senke für Mikroplastik jetzt und in Zukunft?

Kunststoffe in der Umwelt –Ein Problem für unsere Böden, oder nur falscher Alarm?
KBU Konferenz, 03.12.2020

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2875/dokumente/08_bauerfeld_klaerschlamm.pdf

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Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer

Überprüfung der Gefährlichkeit neuer bzw. prioritärer Substanzen
Zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG) sind in der Oberflächengewässer-Verordnung (OGewV) für Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN) festzulegen. Für viele Spurenstoffe ist eine realitätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. In Teilvorhaben A wurden Daten für umweltrelevante Schadstoffe anhand ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fischeitest) erhoben und Vorschläge für Umweltqualitätsnormen (UQN-V) abgeleitet. Im Teilvorhaben B wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Guanylurea an Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) über 28 Tage durchgeführt und UQN-V abgeleitet.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltqualitaetsnormen-fuer-binnengewaesser

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Meldungen zur Arbeitssicherheit 2021

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November 2021
Beschäftigte profitieren, wenn ihre Arbeitszeit erfasst wird
August 2021
Arbeitswelt im Wandel 2021 zeigt Trends auf
April 2021
Statistik: Arbeitsunfallzahlen in der Corona-Krise
Nivus: Ex-sicher und berührungslos messen
Was ist ein Aerosol?
Gefährdungsbeurteilung: Neues Handbuch als Hilfestellung
Online-Tool: Psychische Belastungen im Homeoffice ermitteln
März 2021
Thema Arbeitsschutz auf Kläranlagen – Absturzsicherung an den Nachklärbecken in Bad Godesberg erfolgreich abgeschlossen.
Januar 2021
Arbeitsstättenverordnung: Übergangsregelung erlischt
Betriebliches Eingliederungsmanagement nur selten genutzt
Personen-Notsignal-Anlage: Wenn das Smartphone zum Lebensretter wird

 


Beschäftigte profitieren, wenn ihre Arbeitszeit erfasst wird

BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019 bezüglich der Arbeitszeiterfassung ausgewertet

Dortmund – Bei der Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland wird die Arbeitszeit erfasst. Dabei weichen Art und Anteile der Erfassung nach Faktoren wie Geschlecht, Alter, Wirtschaftszweig oder Tätigkeit voneinander ab. Beschäftigte, deren Arbeitszeit erfasst wird, berichten deutlich seltener über zeitliche Entgrenzung. Zudem verfügen sie über eine größere zeitliche Flexibilität. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Auswertung der BAuA-Arbeitszeitbefragung, die die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) als baua: Fokus „Arbeitszeiterfassung und Flexibilität – Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019“ veröffentlicht hat.

Die Arbeitszeit ist ein wichtiger Schlüsselfaktor für die körperliche und psychische Gesundheit der Beschäftigten. Mit seinem Urteil vom Mai 2019 hat der Europäische Gerichtshof die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, Arbeitgeber zu verpflichten, ein „objektives, verlässliches und zugängliches System zur Arbeitszeiterfassung“ einzurichten. Die mit dem Urteil einhergehende Diskussion bewegt sich im Spannungsfeld zwischen zeitlicher Flexibilität und Entgrenzung von Arbeitszeit. Der baua: Fokus „Arbeitszeiterfassung und Flexibilität – Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019“ beschreibt erstmals die Verbreitung, die Varianten und die Auswirkungen einer systematischen Arbeitszeiterfassung für Deutschland. Dazu wurden die Daten von rund 8.400 abhängig Beschäftigten im Alter von 18 bis 65 Jahren ausgewertet.

Die Analyse zeigt, dass bei der Mehrheit der Beschäftigten die Arbeitszeiten bereits betrieblich oder durch eine Selbstaufzeichnung erfasst werden; bei der Arbeit im Homeoffice oder in der Telearbeit jedoch deutlich seltener (80 Prozent im Betrieb, 66 Prozent bei der Arbeit von zuhause). Beschäftigte, deren Arbeitszeit nicht erfasst wird, berichten häufiger über zeitliche Entgrenzung, die sich beispielsweise in überlangen Arbeitszeiten, Pausenausfall oder fehlenden Ruhezeiten zeigen kann. Zeitliche Entgrenzung wirkt sich jedoch negativ auf Wohlbefinden und Gesundheit aus.

Insbesondere Beschäftigte, die von zuhause aus arbeiten, arbeiten häufig länger, wenn ihre Arbeitszeit nicht erfasst wird. Gerade in diesen Fällen bekommt die Arbeitszeiterfassung eine besondere Bedeutung, um eine mögliche zeitliche Entgrenzung sowohl für Beschäftigte, als auch für Betriebe sichtbar zu machen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Erfassung der Arbeitszeit ein wesentliches Element gesundheitsförderlicher Arbeitszeitgestaltung darstellt und Beschäftigte in verschiedener Weise davon profitieren. Sie haben eine geringere zeitliche Entgrenzung und einen größeren zeitlichen Handlungsspielraum. Auch die Grenzziehung zwischen Privatleben und Beruf, das heißt zwischen Arbeits- und Ruhezeit, gelingt besser. Zudem wird Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit beziehungsweise zu atypischen Zeiten, wie am Wochenende oder außerhalb der Geschäftszeiten, transparent und somit auch für einen betrieblichen Diskurs zugänglich.

Letztlich bietet die systematische Erfassung der Arbeitszeit auch für Betriebe Vorteile: Wenn Beschäftigte variabel an unterschiedlichen Orten ihre Arbeit aufnehmen, unterbrechen und beenden, trägt eine Arbeitszeiterfassung dazu dabei, den Überblick über die geleistete, hochvariable und fragmentierte Arbeitszeit nicht zu verlieren. Die gemessene Arbeitszeit ist deshalb auch ein wichtiges Rückmeldeinstrument und eine hilfreiche Kennzahl für die erbrachte Leistung. Darüber hinaus gibt die Aufzeichnung der Arbeitszeit Hinweise zur Arbeitsintensität und stellt somit einen wichtigen Indikator im Rahmen der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung dar.

Den baua: Fokus „Arbeitszeiterfassung und Flexibilität – Ergebnisse der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019“ gibt es im PDF-Format auf der Homepage der BAuA unter www.baua.de/dok/8864868.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 750 Beschäftigte.

https://www.baua.de/DE/Services/Presse/Pressemitteilungen/2021/10/pm038-21.html

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Arbeitswelt im Wandel 2021 zeigt Trends auf

BAuA veröffentlicht Zahlen, Daten und Fakten der deutschen Arbeitswelt
Dortmund – Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fasst jährlich die aktuellen Trends der Arbeitswelt unter dem Titel „Arbeitswelt im Wandel“ zusammen. Mit vielen anschaulichen Grafiken informiert die kompakte Broschüre Praktiker des Arbeitsschutzes und die interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen. Dabei beruht sie auf dem Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2019“, deshalb bleiben die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie vollständig unberücksichtigt. Gleichwohl präsentiert die Broschüre übersichtlich und prägnant Zahlen, Daten und Fakten in Sachen Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.

So stieg etwa die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2019 auf mittlerweile 42,4 Millionen an. Davon arbeiteten 9 von 10 Erwerbstätigen in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis. Mit 77 Prozent hat der Anteil der Erwerbstätigen in der Bevölkerungsgruppe der 15- bis 65-Jährigen einen Höchststand erreicht. Am höchsten ist diese Quote in der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre (88 Prozent). Zudem steigen immer weniger frühzeitig aus dem Erwerbsleben aus. Mittlerweile stehen 62 Prozent der 60- bis 64-Jährigen im Erwerbsleben. Im Jahr 2007 waren es nur 34 Prozent.

Mit einer Unfallquote von 21,9 je 1.000 Vollarbeiter blieb das Arbeitsunfallgeschehen auf einem insgesamt niedrigen Niveau mit leicht abnehmender Tendenz. Durch Arbeitsunfähigkeit fielen 2019 schätzungsweise etwa 712 Millionen Arbeitstage aus. Insgesamt führte das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen zu einem geschätzten Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von rund 88 Milliarden Euro. An Bruttowertschöpfung gingen der deutschen Volkswirtschaft rund 149 Milliarden Euro verloren.

Zudem befasst sich die aktuelle Ausgabe mit der Digitalisierung in den Betrieben. Dazu präsentiert sie ausgewählte Daten aus der Befragung „Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe)“ 2019. Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe (58 Prozent) nutzen bereits moderne digitale Technologien, wie vernetzte Wertschöpfungsketten, Big-Data oder künstliche Intelligenz, oder diese sind zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells. In Betrieben mit 4.0-Technologien sind Informations- und Kommunikationstechnologien stärker verbreitet, die Beschäftigten geben seltener gesundheitliche Beschwerden an und fühlen sich tendenziell weniger erschöpft.

„Arbeitswelt im Wandel“ informiert außerdem einfach und verständlich über die Themen Berufskrankheiten, Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit. Die handliche Broschüre stellt das Rentenzugangsalter und den demografischen Wandel in Deutschland dar und präsentiert dem Leser außerdem den Ablauf einer vollständigen Gefährdungsbeurteilung.

Die Broschüre „Arbeitswelt im Wandel – Ausgabe 2021“ kann in gedruckter Form über den Webshop der BAuA bezogen werden. Das PDF kann heruntergeladen werden unter www.baua.de/dok/8855000.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 750 Beschäftigte.

Kontakt
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Jörg Feldmann
Telefon: 0231 9071-2330 Fax: 0231 9071-2362
presse@baua.bund.de

https://www.baua.de/DE/Services/Presse/Pressemitteilungen/2021/06/pm024-21.html

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Statistik: Arbeitsunfallzahlen in der Corona-Krise

Die Corona-Krise schlägt sich in den vorläufigen Unfall- und Berufskrankheitenzahlen für das Jahr 2020 nieder. Die Zahl der Arbeitsunfälle ist deutlich zurückgegangen, bei den Berufskrankheiten zeigt sich ein Anstieg.

Anfang März 2021 haben die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) sowie der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen die vorläufigen Arbeitsunfallzahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im vergangenen Jahr auf 760.369 Unfälle gesunken. Das ist ein Rückgang um 12,8 Prozent. Vor allem Wegeunfälle sind zurückgegangen. Die Zahl der Unfälle, die sich auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause ereigneten, beläuft sich auf 152.773. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 haben sich damit 18,2 Prozent weniger Wegeunfälle ereignet. Auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle zeigt eine deutliche Veränderung. So ereigneten sich 397 tödliche Arbeitsunfälle, das sind 100 weniger als im Vorjahr. 

»Die vorläufigen Zahlen sind ein Abbild der Corona-Krise«, sagt Dr. Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV. Die Beschäftigten seien weniger mobil gewesen, viele arbeiteten in Kurzarbeit oder im Homeoffice. Aus diesem Grund seien die Arbeitsunfallzahlen gesunken. Andererseits gebe es im Zusammenhang mit Covid 19 überproportional viele Berufskrankheitenanzeigen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie liegen die Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit sowie die entschiedenen Berufskrankheitenfälle deutlich höher als bisher. Bis Ende des Jahres 2020 sind 30.329 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch Covid-19 eingegangen, wie eine Sondererhebung der Unfallversicherungsträger zeigt. Entscheidungen wurden dazu in 22.863 Fällen getroffen. In 18.069 Fällen wurde die Berufskrankheit anerkannt.

Mit insgesamt 105.759 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit im Jahr 2020 beläuft sich der Anstieg auf 32 Prozent. Die Fälle, in denen eine Entscheidung getroffen wurde, ist um 31 Prozent gestiegen. Fälle, bei denen sich der Verdacht bestätigt hat, haben um knapp 53 Prozent zugenommen. Bei anerkannten Fällen zeigt sich eine Zunahme von knapp 109 Prozent.

Quelle/Text: DGUV / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

Lesen Sie auch »Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten«

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Nivus: Ex-sicher und berührungslos messen

Möchten Sie den Durchfluss von Pumpen im Ex-Bereich messen?
 Kein Problem. Das geht sogar berührungslos. Mit dem Ex-Trennmodul pXT0 620 können Sie unsere montagefreundlichen Aufschnall-Sensoren in Ex-Ausführung einfach mit unseren Messumformern NivuFlow 600 oder 650 verbinden und in explosionsgefährdeten Umgebungen der Zone 1 und 2 verwenden.
 
Für eine noch höhere Genauigkeit lassen sich an das Ex-Trennmodul auch zwei Messpfade gleichzeitig anschließen.
Mehr Informationen

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Was ist ein Aerosol?

Diese und viele weitere Fragen werden im ausführlichen Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung beantwortet.

Wir haben einige dieser Erkenntnisse in einer Zusammenfassung komprimiert und stellen Ihnen diese kostenlos als Download zur Verfügung: Whitepaper Aerosole (pdf)

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Gefährdungsbeurteilung: Neues Handbuch als Hilfestellung

Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Betriebe dazu, Gefährdungen am Arbeitsplatz zu beurteilen und Maßnahmen abzuleiten. Ein neues Handbuch unterstützt bei der betrieblichen Umsetzung.

Bisher konnten Verantwortliche den »Ratgeber zur Gefährdungsbeurteilung« der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) als Nachschlagewerk nutzen. Nun hat die BAuA das Angebot zur Gefährdungsbeurteilung erweitert und das neue »Handbuch Gefährdungsbeurteilung« veröffentlicht. Darin geht es vorrangig um Grundlagen und Prozessschritte. Die Publikation umfasst drei Teile.

Im ersten Teil geht es ganz allgemein um die Gefährdungsbeurteilung. Dafür stehen Informationen und Empfehlungen zur Verfügung. Der zweite Teil des Handbuchs stellt Wissen bereit, das sich stärker auf einzelne Gefährdungsfaktoren bezieht. Gemeint ist damit, wie sich Gefährdungen auswirken und diese sich ermitteln und somit beurteilen lassen. Ebenso gibt dieser Teil Aufschluss über Arbeitsschutzmaßnahmen sowie Vorschriften und liefert wissenschaftliche Erkenntnisse. Auch geht es um die Themen der psychischen Gesundheit und Arbeitszeit. Der dritte Teil stellt eine Datenbank bereit. Diese beinhaltet qualitätsgesicherte Handlungshilfen zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen.

Den ersten und zweiten Teil des »Handbuchs Gefährdungsbeurteilung« stellt die BAuA als kostenfreien Download zur Verfügung.

Quelle/Text: BAuA / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

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Online-Tool: Psychische Belastungen im Homeoffice ermitteln

Die Arbeitswelt hat sich durch die Corona-Pandemie verändert – sei es mehr Arbeit im Homeoffice oder die Zusammenarbeit auf Distanz im Betrieb. Das kann psychische Belastungen hervorrufen. 

Betriebe haben bedingt durch das Corona-Virus ihre Arbeitsorganisation teils grundlegend umgestaltet. Sofern möglich arbeiten Beschäftigte von zu Hause aus. Die Arbeit auf Distanz wirkt sich dabei auf die Kommunikation und das soziale Miteinander aus. Das kann zu einer psychischen Belastung führen, welche die Gesundheit und Sicherheit von Beschäftigten gefährden. 

Damit Betriebe solche Belastungen feststellen können, hat die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) das vorhandene Online-Tool zur Ermittlung psychischer Belastungen angepasst. Fortan werden auch die Themen Corona und Homeoffice abgedeckt. »Wir wollen damit Betriebe in die Lage versetzen, diese Belastung zu erfassen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln«, sagt Isabell Kuczynski, Arbeitspsychologin bei der BG ETEM.

So geht das Online-Tool unter anderem darauf ein, ob die Befragten durch Corona zu wenig Kontakt mit Kollegen haben. Darüber hinaus sind Aussagen zum Homeoffice enthalten. Die Nutzer können bewerten, inwiefern Ziele und Erwartungen bei ihrer Tätigkeit von zu Hause aus geklärt sind. Für Isabell Kuczynski ist es entscheidend, dass Betriebe aus den Erkenntnissen der Befragung auch tatsächlich konkrete Maßnahmen ableiten und umsetzen. 

Quelle/Text: BG ETEM / Redaktion arbeitssicherheit.de (SL)

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Thema Arbeitsschutz auf Kläranlagen – Absturzsicherung an den Nachklärbecken in Bad Godesberg erfolgreich abgeschlossen.

Auf der Kläranlage Bonn-Bad Godesberg sind im Bereich der Nachklärbecken in regelmäßigen Zeitabständen Inspektions-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten erforderlich.

Aufgrund der konstruktiven Eigenschaften der Nachklärbecken 1, 2 und 3 war dies bisher mit einer Absturzgefährdung für die Beschäftigten verbunden und hat den gültigen Richtlinien des Arbeitsschutzes nicht mehr entsprochen. So hat die äußere Umwehrung der Becken im Mittel nur 0,30 m und die Absturzhöhe an den Ablaufrinnen der Nachklärbecken 1,00 m betragen.
 
Um den Normativbestimmungen des Gesetzgebers sowie den Anforderungen der berufsgenossenschaftlichen Unfallverhütungsvorschriften zu erfüllen, wurde die Hydro-Ingenieure GmbH von der Bundesstadt Bonn mit der Objektplanung und Tragwerksplanung sowie der Fachplanung für die Technische Ausrüstung beauftragt, an den Nachklärbecken der Kläranlage Bad Godesberg entsprechende Maßnahmen durchzuführen.
 
Als Ergebnis der Untersuchung der baulichen, wirtschaftlichen und betrieblichen Aspekte wurde festgestellt, dass die Erhöhung der Betonbeckenwände, um sowohl die notwendige Betonsanierung als auch die Aufgabenstellung der Arbeitssicherheit gemeinsam zu lösen, langfristig die wirtschaftlich und technisch sinnvollste Lösung darstellt. Parallel erfolgte hierbei auch die notwendige Ertüchtigung der Räumertechnik.
 
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Herr Uhlemann unter der Telefonnummer 0211-44.99-112 gerne zur Verfügung.

http://www.hydro-ingenieure.de/arbeitsschutz-klaeranlagen.html

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Arbeitsstättenverordnung: Übergangsregelung erlischt

Der 31. Dezember 2020 markiert, streng mathematisch betrachtet, nicht nur das Ende des zweiten Jahrzehnts im laufenden Jahrhundert sondern auch das Ende einer, vor ziemlich genau vier Jahren, in den § 8 Abs. 1 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) eingefügten Bestandsschutzklausel für Altbetriebe.

Mindestvorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Arbeitsstätten erlischt
§ 8 Absatz 1 Satz 1 ArbStättV in der Fassung nach Art. 1 der Verordnung zur Änderung von Arbeitsschutzverordnungen vom 30. November 2016 (BGBl. I, Seite 2681) lautet wie folgt:

»Soweit für Arbeitsstätten, die am 1. Mai 1976 eingerichtet waren
oder mit deren Einrichtung vor diesem Zeitpunkt (1.5.1976) begonnen worden war
oder die am 20. Dezember 1996 eingerichtet waren,
oder mit deren Einrichtung vor diesem Zeitpunkt (20.12.1996) begonnen worden war und für die zum Zeitpunkt der Errichtung die Gewerbeordnung keine Anwendung fand,
in dieser Verordnung Anforderungen gestellt werden, die umfangreiche Änderungen der Arbeitsstätte, der Betriebseinrichtungen, Arbeitsverfahren oder Arbeitsabläufe notwendig machen, gelten hierfür bis zum 31. Dezember 2020 die entsprechenden Anforderungen des Anhangs II der Richtlinie 89/654/EWG des Rates vom 30. November 1989 über Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz in Arbeitsstätten (ABl. EG Nr. L 393, Seite 1).«

https://www.arbeitssicherheit.de/themen/arbeitssicherheit/detail/arbeitsstaettenverordnung-uebergangsregelung-erlischt.html

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Betriebliches Eingliederungsmanagement nur selten genutzt

Mit dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) sollen Beschäftigte nach längerer Arbeitsunfähigkeit in den Arbeitsalltag zurückfinden. Doch nicht jeder Anspruchsberechtigte nutzt das Angebot.

Wenn Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig waren, muss der Arbeitgeber ein BEM anbieten. Dazu ist er nach dem Sozialgesetzbuch IX verpflichtet. Dies soll weitere Arbeitsunfähigkeit vorbeugen und den Arbeitsplatz erhalten. Eine repräsentative Erwerbstätigenbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) liefert Daten, wie häufig ein BEM angeboten und genutzt wurde. Dazu machten rund 18.000 Beschäftigte Angaben zu ihren Arbeitsunfähigkeitszeiten. Die Auswertung bezieht sich auf das Jahr 2018.

https://www.arbeitssicherheit.de/themen/arbeitssicherheit/detail/betriebliches-eingliederungsmanagement-nur-selten-genutzt.html

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Personen-Notsignal-Anlage: Wenn das Smartphone zum Lebensretter wird (Sponsored Post)

Die Personen-Notsignal-Anlage Bosch GuardMe ermöglicht Alleinarbeitern eine schnelle Rettung im Notfall. Foto: © Bosch Service Solutions
Ob Arbeiten an Maschinen, in Umgebungen mit Brand-/Explosionsgefahr oder im Umgang mit Gefahrenstoffen: Sind Arbeitnehmer beim Ausüben gefährlicher Tätigkeiten allein, können betriebliche Unfälle oder Notfälle unbemerkt bleiben und schwere Folgen haben. Daher haben Arbeitgeber großes Interesse daran, ihre Alleinarbeiter zu schützen und eine schnelle Rettung sicherzustellen. Oft zum Einsatz kommen dabei Personen-Notsignal-Anlagen, kurz PNA. Das sind Geräte, die manuell oder automatisch Hilfe anfordern und auch eine Rettung einleiten können, wenn der Alleinarbeiter bewegungs- oder bewusstlos ist. PNA gibt es mittlerweile auch in Verbindung mit einem Smartphone. Eine solche Lösung hat Bosch mit GuardMe auf den Markt gebracht. Der Vorteil: Sie kann mit dem Berufshandy kombiniert werden.

Mit geschätzten 8,5 Millionen Menschen ist in Deutschland jeder fünfte Arbeitnehmer Alleinarbeiter: Er oder sie arbeitet dauerhaft oder zeitweise außer Ruf- und Sichtweite anderer Personen. Üben diese Alleinarbeiter gefährliche Arbeiten aus, sind besondere Vorkehrungen wie eine PNA vorgeschrieben. Solche Tätigkeiten sind zum Beispiel Schweißen und Schneiden in engen Räumen, Sprengarbeiten, Tätigkeiten mit Brand- und Explosionsgefahr bis hin zu Arbeiten mit heißen, giftigen, gesundheitsschädlichen oder ätzenden Stoffen. Ob eine PNA als Vorkehrungsmaßnahme geeignet ist, wird auf Basis der Gefährdungsbeurteilung und der individuellen Situation des Alleinarbeiters durch die verantwortliche Fachkraft für Arbeitssicherheit entschieden.

https://www.arbeitssicherheit.de/themen/psa/detail/personen-notsignal-anlage-wenn-das-smartphone-zum-lebensretter-wird-sponsored-post.html

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Nachrichten von Verbänden 2021

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November 2021
VKU VKU-Positionspapier Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten „Was jetzt zu tun ist: 7 Vorschläge der kommunalen Wasserwirtschaft“
VKU Umsetzung des Abwassermonitorings auf Corona in Deutschland
September 2021
DNR DNR und BDEW fordern neue Strategien für Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik
BUND BUND Naturschutz fordert bayernweites Moratorium für neue Klärschlammverbrennungsanlagen
VKU VKU zur Wasserstrategie: Wasserver- und Abwasserentsorgung muss in kommunaler Verantwortung bleiben
AöW AöW-Stellungnahme zum NIS 2-Richtlinien-Vorschlag
BDE BDE begrüßt Änderungen im Elektro- und Elektronikgerätegesetz
Fona RES:Z – Das Projekt „BoHei“ im Kurzvideo vorgestellt
VKU Jetzt sind die Bürger gefragt – Ihre Perspektive auf Wasser(wirtschaft) 2030
agw Klimaanpassungsgesetz Nordrhein–Westfalen – Wasserwirtschaftsverbände bringen sich aktiv ein
BUND Chemikalien im Wasser? BUND kritisiert, wie Merck weiter Abwasser entsorgen darf
VKU Erfahrungsaustausch Wasser- und Zweckverbände – Wir bleiben im Austausch
BDEW und VKU Vergabe der 450-MHz erfolgreich für Betreiber kritischer Infrastruktur gesichert!
Juli 2021
VKU Herausforderungen kommunaler Daseinsvorsorge – Fokus Wasserwirtschaft

 


VKU-Positionspapier Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten „Was jetzt zu tun ist: 7 Vorschläge der kommunalen Wasserwirtschaft“

Das aktuelle VKU-Positionspapier „Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten“ umfasst sieben Vorschläge der kommunalen Wasserwirtschaft, um die Vorsorge vor Hochwasser, Starkregen und Sturzfluten zu verbessern und die damit zusammenhängenden Überschwemmungsrisiken und Schäden zu mindern. Diese reichen von Förderung der „Schwammstadt“ über die Stärkung der Eigenvorsorge und den Schutz sensibler Einrichtungen bis hin zur Schaffung eines Sonderprogramms Klimavorsorge zur Finanzierung der Maßnahmen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden wir in die weitere Diskussion auf Bundes- und Landesebene und insbesondere im Rahmen der anstehenden Koalitionsverhandlungen einspeisen.

Extremwetterereignisse wie Hochwasser, Starkregen und Sturzfluten, aber auch Hitzewellen und Dürren nehmen zu: Der Klimawandel beschleunigt diese Entwicklung. Extremniederschläge und dadurch verursachte Überschwemmungen werden nach den Projektionen des Berichts des Weltklimarats (IPPC) aus dem Jahr 2021 in nahezu allen Regionen zunehmen, sollte die Erderwärmung über 1,5 Grad hinausgehen. Wir werden also weiterhin mit solchen Extremwetterereignissen rechnen müssen. Selbst dann, wenn es gelingen sollte, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Ziel muss deshalb neben der Reduktion von CO2-Emissionen auch die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) sein. Dabei kommt es darauf an, die Auswirkungen so weit wie möglich abzumildern und so gering wie möglich zu halten. Daher schlägt die kommunale Wasserwirtschaft eine Reihe von Maßnahmen vor, um die Vorsorge vor Hochwasser, Starkregen und Sturzfluten zu verbessern und die damit zusammenhängenden Überschwemmungsrisiken und Schäden zu mindern.

Das VKU-Positionspapier „Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten“ umfasst insgesamt folgende sieben Vorschläge:
1. Mehr Raum für Wasser schaffen und Schwammstadt fördern
2. Vorhersagen und Warnungen verbessern
3. Planung und Bebauung auf Extremwetterereignisse ausrichten
4. Eigenvorsorge stärken und sensible Einrichtungen schützen
5. Infrastruktur und Systeme jetzt klimarobust machen
6. Planungs- und Genehmigungsverfahren straffen
7. Sonderprogramm Klimavorsorge zur Finanzierung schaffen

https://www.vku.de/themen/umwelt/vku-positionspapier-hochwasser-starkregen-sturzfluten/

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VKU: Umsetzung des Abwassermonitorings auf Corona in Deutschland

Modellprojekte zwischen Gesundheits- und Abwassersektor geplant
Die EU-Kommission hat alle Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, die Abwasserüberwachung auf Corona systematischer zu nutzen und sie in ihre nationalen Teststrategien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einzubeziehen. Aktuell bereitet die Bundesregierung den Bericht zur Einrichtung eines nationalen Abwasserüberwachungssystems vor. Dazu sollen kommunale Modellprojekte des Gesundheits- und Abwassersektors eingerichtet werden. Dafür erhält Deutschland finanzielle Unterstützung der EU-Kommission in Höhe von 3,6 Millionen Euro.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten im Umgang mit der Corona-Pandemie in ihrer Empfehlung vom 17. März 2021 aufgefordert, die Abwasserüberwachung auf SARS-CoV-2 und insbesondere seine Varianten systematischer zu nutzen und die Ergebnisse in ihre nationalen Teststrategien zur Eindämmung der Pandemie einzubeziehen. Zur Umsetzung der Empfehlung haben das Bundesgesundheitsministerium (BMG), das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) ein Projekt eingerichtet, in dem Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen die weitere Ausgestaltung des Abwassermonitorings erarbeiten. Der VKU bringt sich gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag (DST) in die Steuerungsgruppe und Projektgruppe einschließlich verschiedener Arbeitsgruppen ein. Für den Bund sind auch das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Umweltbundesamt mit Experten vertreten.
Im Rahmen des Projektes sollen Machbarkeit und Notwendigkeit einer Vereinheitlichung der Probenahme- und Analysemethoden untersucht werden. Zudem sollen auch mögliche digitale Schnittstellen der Datenübermittlung und Kommunikation zwischen Abwasser- und Gesundheitssektor (insbesondere Reporting an die Gesundheitsämter sowie Auswertung und Verwendungsmöglichkeiten der Ergebnisse der Abwassertestungen) bewertet werden. Neben der Nutzung des „Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS)“ ist geplant, entsprechende Dashboards zu entwickeln. Zudem soll in ausgewählten Gebieten modellhaft die praktische Erprobung eines Abwassermonitorings von Gesundheits- und Abwassersektor durchgeführt und dabei insbesondere die bereits am Forschungsverbund beteiligten Kommunen berücksichtigt werden. Auch die Prüfung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses und die Machbarkeit eines bundesweit flächendeckenden oder repräsentativen Abwassermonitorings sollen untersucht werden. Abschließend sollen die rechtlichen Regelungen zur Ermöglichung der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern und Abwasser- und Gesundheitssektor geklärt werden.

In die Umsetzung werden auch die Erkenntnisse der kommunalen Abwasserentsorger, die sich seit Beginn der Pandemie in verschiedenen BMBF-Projekten zur Untersuchung des Abwassers auf SARS-CoV-2 und seine Varianten engagieren, einfließen. Beispielhaft seien hier das Projekt „SARS-CoV-2 Abwassermonitoring“ des Umweltforschungszentrums Leipzig, der Technischen Universität Dresden und der DWA und das Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Sequenzierung“ der Technischen Universität Darmstadt genannt. Im Landkreis Berchtesgadener Land wird eine solches Abwassermonitoring seit Anfang 2021 unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Technische Universität München bereits praktisch erprobt. Die Bündelung der Forschungsaktivitäten erfolgt über das Verbundprojekt „CoroMoni“ unter Federführung der DWA, die entsprechend einbezogen wird.

VKU-Position
Der VKU unterstützt grundsätzlich das Anliegen einer systematischen Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser und auch die Einrichtung von aus Forschungsmitteln finanzierten Modellregionen von Gesundheitsbehörden und Abwasserentsorgern. Denn die bisherigen Erfahrungen der VKU-Mitgliedsunternehmen zeigen, dass sich aus den Abwasseruntersuchungen von Corona potenziell frühzeitige Trends im Hinblick auf die Entwicklung der Pandemie ableiten lassen. Dies ist insbesondere auch bezüglich der Beobachtung der zunehmenden Virus-Variationen und die Erfassung von symptomlosen Infizierten, die aufgrund der steigenden Impfrate zunehmen, bedeutsam. Für eine langfristige Umsetzung ist es jedoch wesentlich, dass die rechtlich-finanziellen Rahmenbedingungen für die kommunalen Abwasserentsorger über Regelungen im Infektionsschutzrecht gesichert sind. Denn: die Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser weist nicht die notwendige Betriebsbezogenheit zur Aufgabe der Abwasserbeseitigung auf, um die dafür auf Seiten der Abwasserentsorger anfallenden Kosten über Abwasserentgelte refinanzieren zu können. In der weiteren Umsetzung muss daher insbesondere die Frage der Kostenübernahme durch die für die Pandemiebekämpfung zuständigen Stellen bei Bund und Ländern klar geregelt werden. Die Probenahme einschließlich Transport und Analyse kostet nach Erfahrung der Mitgliedsunternehmen etwa 500-700 Euro.

Den Vorschlag der EU-Kommission, eine europaweite Pflicht für ein Abwassermonitoring auf SARS-CoV-2 und seine Varianten in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie einzuführen, lehnen der VKU jedoch ab. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Aufgabenstellung im Rahmen des Infektionsschutzes und der Pandemiebekämpfung. Etwaige Regelungen müssten auch europäisch daher an anderer Stelle diskutiert werden.

Eine Herausforderung stellen zudem sowohl die Probenahme im Zulauf der Kläranlage (Einfluss Niederschlagswasser, Entfernung zu Haushalten) und im Kanal (Durchführung in großer Tiefe), der Transport (Kühlung) sowie die Analyse der Probe (Laborkapazitäten) dar. Insgesamt ist eine enge Abstimmung zwischen den Beteiligten vor Ort erforderlich und die Ausgestaltung der digitalen Schnittstellen sowie die Kommunikation wesentlich. Die geplanten Modellprojekte von Gesundheitsbehörden und Abwasserentsorgern können bei der weiteren Umsetzung des Abwassermonitorings auf Corona die erforderlichen Erkenntnisse bringen und sollten daher möglichst bald gestartet werden.

Hintergrund: Empfehlung der EU-Kommission
Konkret fordert die EU-Kommission die Mitgliedstaaten dazu auf, bis spätestens 1. Oktober 2021 ein nationales Abwasserüberwachungssystem einzurichten, um Daten über SARS-CoV-2 und insbesondere seine Varianten im Abwasser zu erheben. Dazu soll mindestens das Abwasser aus Großstädten mit mehr als 150.000 Einwohnern einbezogen werden und mindestens zwei Mal pro Woche eine Probenahme erfolgen. Die Proben sollen nach Ansicht der EU-Kommission am Kläranlagenzulauf oder bei Bedarf bereits im Kanalisationsnetz entnommen werden. Die Ergebnisse der Abwasserüberwachung sollen unverzüglich auf elektronischem Wege an die zuständigen Gesundheitsbehörden und danach an eine europäische Austauschplattform, die die EU-Kommission einrichten will, übermittelt werden. Zur Frühwarnung sollten die Ergebnisse für jede Probe so bald wie möglich, vorzugsweise spätestens 48 Stunden nach der Probenahme, aufgezeichnet werden.

Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Nadine Steinbach
Bereichsleiterin Umweltpolitik Wasser/Abwasser

Telefon: +49 30 58580-153
E-Mail: steinbach@vku.de

https://www.vku.de/themen/europa/umsetzung-des-abwassermonitorings-auf-corona-in-deutschland/

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DNR und BDEW fordern neue Strategien für Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik

Der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben als Konsequenz aus den verheerenden Hochwasserereignissen neue Strategien im Umgang mit Extremwetterereignissen gefordert.

Zu den Schwerpunkten einer gut durchdachten Hochwasser- und Gewässerschutzpolitik müsse …

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BUND Naturschutz fordert bayernweites Moratorium für neue Klärschlammverbrennungsanlagen

Der BUND Naturschutz in Bayern (BN) fordert von der bayerischen Staatsregierung den sofortigen Stopp aller Planungen und Genehmigungsverfahren für den Aus- und Neubau von Klärschlammverbrennungsanlagen im Freistaat. „Bayern braucht nachhaltige Lösungen

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VKU zur Wasserstrategie: Wasserver- und Abwasserentsorgung muss in kommunaler Verantwortung bleiben

Die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung einschließlich ihrer Organisation muss überall in Deutschland kommunal verantwortet, versorgungssicher und bezahlbar bleiben. Diese Auffassung hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) im Hinblick auf die von der Bundesregierung angekündigte Wasserstrategie 2050 geäußert. 

Die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung seien Kernleistungen der kommunalen Daseinsvorsorge, stellt der VKU fest. Diese Verankerung und Verantwortung vor Ort sei die Basis, damit Zukunftsfestigkeit gelingen könne. Denn viele der Herausforderungen, denen sich die Wasserwirtschaft in den kommenden Jahren stellen müsse, verlangten ein stärkeres Miteinander, um vor Ort akzeptierte und passende Lösungen zu finden. Hier könnten die Unternehmen der Daseinsvorsorge den integrierenden Motor für die relevanten örtlichen Akteure darstellen.

Pandemie zeigt Bürgerinnen und Bürgern Verlässlichkeit der Ver- und Entsorgung
Wie der VKU ausführt, hätten viele Bürgerinnen und Bürger in der Corona-Pandemie erstmals richtig wahrgenommen, welch hohes Gut die Verlässlichkeit und die Versorgungssicherheit der Wasserver- und Abwasserentsorgung für das tägliche Leben darstelle. „Die Bedeutung der Versorgungssicherheit als stabiler und unverzichtbarer Anker für das tägliche Leben wurde nochmals unterstrichen; für die Wirtschaft genauso, wie für die Menschen vor Ort“, schreibt der Verband.

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AöW-Stellungnahme zum NIS 2-Richtlinien-Vorschlag

Die AöW weist darauf hin, dass durch den Richtlinienvorschlag in die bisherigen Strukturen der öffentlichen Wasserwirtschaft eingegriffen wird, insbesondere wegen der Benachteiligung von Einrichtungen in öffentlicher Hand, die als Kleinstunternehmen und kleine Unternehmen im Sinne der Empfehlung 2003/361/EG der Kommission gelten, während für gleiche private Einrichtungen eine Ausnahme gilt. Unsere Argumente können Sie aus dem beigefügten AöW-Schreiben entnehmen.

https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/aoew-stellungnahme-zum-nis-2-richtlinien-vorschlag/

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BDE begrüßt Änderungen im Elektro- und Elektronikgerätegesetz

Verband begrüßt Regelungen zur Verbesserung der Sammlung von Elektroaltgeräten als „wichtiges Votum für mehr Recycling“
Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. hat den Beschluss des Bundestages zum Elektro- und Elektronikgerätegesetz als gutes Signal für mehr Recycling begrüßt.

„Uns ist jede Maßnahme willkommen, die quantitativ für mehr und qualitativ für bessere Sammlung sorgt und eine Verbesserung der Sammlungsinfrastruktur zum Ziel hat“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am Freitag in Berlin.

Am Donnerstag hatte das Parlament Änderungen im Elektro- und Elektronikgerätegesetz verabschiedet. Damit können Kunden spätestens ab 1. Juli 2022 alte Elektrogeräte nun auch in Supermärkten zurückgeben. Die Rücknahmepflicht bei kleinen Altgeräten besteht unabhängig vom Neukauf. Bei größeren Gegenständen greift die Pflicht beim Neukauf eines Gerätes.

Kurth: „Der Beschluss ist ein wichtiges Votum für bessere Sammlung und mehr Recycling.  Das vorliegende Gesetz ist ein Kompromiss, denn wir hätten uns weitergehende Regelungen vorstellen können. Dennoch hat der Gesetzgeber mit den Änderungen im Paragraphenwerk wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Sammlung von Elektroaltgeräten quantitativ zu erhöhen und qualitativ zu verbessern.  Insofern ist dieser Beschluss eine Chance für mehr Kreislaufwirtschaft auch bei Elektroaltgeräten. Das neue Gesetz unterstreicht den wichtigen Grundsatz, dass am Anfang jeden Recyclings eine gute Sammlung stehen muss. Bei Elektro- und Elektronikaltgeräten wird dies künftig besser gelingen.“

Die Gesetzesänderung soll nach der Befassung im Bundesrat am 1. Januar 2022 in Kraft treten.  Für den Handel ist eine Übergangsfrist von sechs Monaten vorgesehen

https://www.bde.de/presse/aenderungen-elektro-und-elektronikgeraetegesetz/

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RES:Z – Das Projekt „BoHei“ im Kurzvideo vorgestellt

In der Fördermaßnahme RES:Z werden 12 inter- und transdisziplinäre Vorhaben unter Beteiligung von über 20 Modellkommunen gefördert. Ziel der Projekte ist es, umsetzungsorientierte Konzepte für Wasserwirtschaft, Flächennutzung und Stoffstrommanagement als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung von Stadtquartieren zu erforschen und praktisch zu erproben. Das Projekt „BoHei“ ist eines davon. Hier wird mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ein ganzes Stadtquartier in Heilbronn nachhaltig gestaltet. Mehr:

https://www.fona.de/de/resz-das-projekt-bohei-im-kurzvideo-vorgestellt

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Jetzt sind die Bürger gefragt – Ihre Perspektive auf Wasser(wirtschaft) 2030

Der Wasserstrategie-Prozess des Bundesumweltministeriums (BMU) geht in die finale Phase. Am 8. Juni 2021 will Bundesumweltministerin Schulze die Wasserstrategie des BMU im Rahmen des 3. Nationalen Wasserforums vorstellen. Nach dem breiten Dialogprozess auf Fachebene rückt dafür nun die Perspektive der BürgerInnen in den Fokus. In vier Werkstattgesprächen werden Impulse zu den Themen Wasserqualität, Finanzierung, Klimawandel und Wert des Wassers eingeholt. Darüber hinaus steht eine Dialogplattform des BMU allen Interessierten offen.

Durch einen „Nationalen BürgerInnen Dialog Wasser“ sollen Meinungen und Perspektiven von interessierten Bürgerinnen und Bürgern eingeholt werden. Ende Februar 2021 sollen dazu BürgerInnenwerkstätten online durchgeführt werden, bei denen über ein Zufallsverfahren der Meldeämter ausgeloste Teilnehmer die Gelegenheit erhalten, ihre Ansichten zu folgenden Themen der Wasserwirtschaft zu äußern:

Wasserqualität,
Finanzierung,
Klimawandel und Nutzungskonkurrenz sowie
Sensibilisierung zum Wert des Wasssers.

Ziel des BMU ist es, über mögliche Handlungsoptionen für die Wasserwirtschaft und den wasserbezogenen Umweltschutz zu diskutieren sowie Vorschläge, Ideen und Empfehlungen auszutauschen und zu entwickeln. Für diese BürgerInnenwerkstätten hat das BMU die folgenden vier Regionen ausgewählt, um eine Vielfalt in den wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Bürgereinschätzung besonders prägen könnten, abzudecken:

Region Cottbus (Braunkohle-Austieg, Trockenheit)
Region Oldenburg (Schweinezucht/Nitrat)
Region Würzburg/Franken (naturräumliche Gegebenheiten)
Mannheim (chemische Industrie)

Die Ergebnisse der BürgerInnenwerkstätten sollen dann in einem BürgerInnenratschlag konsolidiert werden, der der Bundesumweltministerin im Rahmen des 3. Nationalen Wasserforums übergeben wird. Hier sollen auch die Ergebnisse eines ergänzend durchgeführten Jugendworkshops einfließen.

Über ein zweites Beteiligungsformat, das über eine Dialog-Plattform des BMU im Zeitraum vom 27.1. bis 10.2.2021 allen Interessierten offenstehen wird, sollen begleitend weitere Impulse eingeholt werden.

Ansprechpartner
Dr. Britta Ammermüller
Stellvertreterin des Abteilungsleiters / Bereichsleiterin Wirtschafts- und Ordnungspolitik
Telefon: +49 30 58580-156
E-Mail: britta.ammermueller@vku.de

https://www.vku.de/themen/umwelt/jetzt-sind-die-buerger-gefragt-ihre-perspektive-auf-wasserwirtschaft-2030/

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Klimaanpassungsgesetz Nordrhein–Westfalen – Wasserwirtschaftsverbände bringen sich aktiv ein

Die Wasserwirtschaftsverbände in NRW sind in ihren Einzugsgebieten für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen verantwortlich. Neben der Abwasserreinigung, der Gewässerentwicklung und der Bereitstellung von Rohwasser und aufbereitetem Trinkwasser kümmern sich die Verbände auch um den Ausgleich der Wasserführung sowie teilweise auch um das Grundwasser. Durch ganzheitliches Flussgebietsmanagement werden die Auswirkungen längerer Trockenphasen und auch andauernder Niederschläge minimiert. 

Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden stellen die Regionen in NRW vor besondere Herausforderungen und werden sich im Zuge des Klimawandels weiter verstärken. Wetterextreme können zu Überflutungsschäden, gesundheitlichen Risiken sowie negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt, die Vegetation und die Grundwasserneubildung führen.

Aus diesem Grund hat das Umweltministerium in NRW hat im Dezember 2020 den Gesetzentwurf für das bundesweit erste eigenständige Klimaanpassungsgesetz in die Verbändeanhörung gegeben. Ziel des Gesetzes ist die Schaffung klimaangepasster Strukturen und Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels. Die agw begrüßt den Gesetzentwurf der Landesregierung zum „Klimaanpassungsgesetz Nordrhein–Westfalen“ vom 21.12.2020 und hat dazu Stellung genommen. 

Bei der Bewältigung der jetzt schon bestehenden und künftig zu erwartenden Folgen des Klimawandels können die Wasserverbände in NRW mit ihrer fachlichen Kompetenz, organisationsrechtlichen Strukturen und ihrer städteübergreifenden, flusseinzugsgebietsbezogenen Aufgabenwahrnehmung einen wichtigen Beitrag leisten.  

Die Verbände sind durch zahlreiche Maßnahmen und Projekte gut für den Klimawandel gerüstet. Neben dem Bau und der Bewirtschaftung von Talsperren und von Rückhaltemaßnahmen spielen in diesem Zusammenhang auch die naturnahe Umgestaltung der Gewässer im Sinne der WRRL sowie die Initiierung von Forschungsprojekten eine Rolle. In diesen geht es neben der Erforschung der Ursachenvermeidung auch um die Ausgestaltung möglicher Anpassungsstrategien. Als Beispiele sind hier die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ sowie das Projekt BINGO zu nennen. 

https://www.agw-nw.de/home

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BUND: Chemikalien im Wasser? BUND kritisiert, wie Merck weiter Abwasser entsorgen darf

Rund 25.000 Produkte stellt der Technologie- und Pharmakonzern Merck an seinem ältesten Standort in Darmstadt her. Dabei fällt auch jede Menge Abwasser an. Dieses wird seit den 1960er Jahren in einer konzerneigenen Kläranlage aufbereitet, Merck leitet es dann in den Darmbach. Die entsprechende Genehmigung…mehr:

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/bund-kritisiert-wie-merck-weiter-abwasser-entsorgen-darf,merck-abwasserentsorgung-100.html

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VKU: Erfahrungsaustausch Wasser- und Zweckverbände – Wir bleiben im Austausch

Auch und gerade in Zeiten von Corona gibt es einen hohen Bedarf im gegenseitigen Austausch zu bleiben und sich zu den vielfältig aufkommenden Fragen auf kurzen Wegen auszutauschen. Für Wasser- und Zweckverbände gibt es dafür im VKU schon seit Jahrzehnten eine besondere Plattform, die jetzt den Sprung ins Digitale gemacht hat. Im Erfahrungsaustausch der Wasser- und Zweckverbände tauschen sich die Mitglieder regelmäßig über aktuelle Geschehnisse und Herausforderungen aus. Normalerweise trifft sich der Kreis zweimal im Jahr persönlich. Doch auch wenn aktuell keine persönlichen Treffen möglich sind, bleiben wir im engen Austausch und schalten uns regelmäßig per Videokonferenz zusammen, um uns über die aktuelle Situation in den Unternehmen auf dem Laufenden zu halten. Sie sind als Wasser- oder Zweckverband noch nicht Mitglied im Erfahrungsaustausch und wollen sich uns gerne anschließen? Dann melden Sie sich bei uns!

Der Erfahrungsaustausch ist eine eigene Plattform für Zweck-, Wasser- und Bodenverbände im VKU, der sich regelmäßig physisch oder digital zusammenfindet, um sich über aktuelle Entwicklungen der Wasserwirtschaft auszutauschen sowie über Fragestellungen aus den einzelnen Unternehmen zu diskutieren. Dieses Gremium setzt sich aus Geschäftsführern von Wasser- und/oder Abwasserzweckverbänden, Wasser- und Bodenverbänden aus ganz Deutschland zusammen. Die Teilnahme steht allen VKU-Mitgliedern offen. Dem Erfahrungsaustausch werden seitens der Geschäftsstelle wichtige Entscheidungen und Entwicklungen im Bereich der interkommunalen Kooperationen zur Verfügung gestellt.

https://www.vku.de/themen/infrastruktur-und-dienstleistungen/vku-erfahrungsaustausch-wasser-und-zweckverbaende-wir-bleiben-im-austausch/

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BDEW und VKU: Vergabe der 450-MHz erfolgreich für Betreiber kritischer Infrastruktur gesichert!

Die derzeitigen Nutzungsberechtigungen von 2×4,74 MHz im 450-MHz-Frequenzband, werden ab 2021 durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) neu zugeteilt.

Die Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft haben bereits 2017 ihren Bedarf an den Frequenzen bei der BNetzA angemeldet, um darüber das Stromnetz, Erzeugungsanlagen, Ladesäulen oder auch Smart Meter Gateways per Funk überwachen und steuern zu können. Im Zuge der Energiewende und des Umbaus des Energiesystems ist in Zukunft ein höheres Maß an Aktorik und Sensorik für die Systemstabilität notwendig.

Die Verteilnetzbetreiber (VNB) haben einen dringenden Bedarf an der Nutzung der 450-MHz-Funkfrequenz, da sie eine gute Flächen- und Gebäudedurchdringung aufweist und schwarzstartfähig d. h. im Falle eines Stromausfalls schnell wieder verfügbar wäre.

Der Beirat der BNetzA hat die Bedarfe der Energiewirtschaft seit Langem anerkannt und eine alleinige Vergabe an die Branche gefordert. Einige Landesregierungen hatten sich inzwischen zugunsten der Nutzung der Frequenzen für Anwendungen der kritischen Infrastrukturen positioniert. Zugleich hat sich eine Vielzahl der Innenminister der Länder auf der Innenministerkonferenz im Juni 2020 für einen Verzicht auf die 450-MHz-Frequenzen zugunsten der BOS ausgesprochen. Die für die BOS erforderlichen Breitbanddienste können bereits heute in dem technisch und wirtschaftlich besser geeigneten und weltweit vorrangig genutzten 700-MHz-Frequenzband realisiert werden. Dem Aufruf folgend hatte die BNetzA im Juli 2020 die Konsultation der Vergabe- und Ausschreibungsbedingungen gestartet und im September 2020 beendet. Die Konsultation fand – wie bereits vorherige Verfahrensschritte – „unter Vorbehalt einer anderslautenden Entscheidung der Bundesregierung“ statt.

Die Verbände BDEW und VKU haben am 28.08.2020 eine gemeinsame Stellungnahme eingereicht, welche die skizzierten Vergabemerkmale weitestgehend begrüßt und teilweise konkretisiert, bspw. Anforderungen an einen Funknetzbetreiber. Am 14.09.2020 machte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) einen Vorschlag zur gemeinsamen Nutzung der Frequenzen im Bereich 450 MHz durch Energiewirtschaft und Behörden sowie Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. VKU und BDEW lehnte diese erneuten Vorschläge mit gemeinsamer Stellungnahme vom 16.09.2020 aus rechtlichen, technischen, wirtschaftlichen und zeitlichen Gründen ab.

Die zuständigen Ressorts der Bundesregierung haben sich in der ersten Novemberwoche geeinigt, die 450-MHz-Funkfrequenzen ab 2021 vorrangig an die Betreiber kritischer Infrastrukturen in der Energie- und Wasserwirtschaft zu vergeben.

Am 16.11.2020 erfolgte eine BNetzA-Einigung der Präsidentenkammer mit dem Beirat (sog. „Benehmensentscheidung“), so dass das Vergabeverfahren eröffnet werden kann. Der VKU hat sich hierzu am 16.11.2020 in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem BDEW positiv geäußert und am 17.11.2020 die Mitgliedschaft per Geschäftsführerbrief informiert. Der getroffene politische Kompromiss sieht eine vorrangige Nutzung der 450 MHz-Funkfrequenzen für die Anwendungen der kritischen Infrastrukturen, vor allem in der Energie- und Wasserwirtschaft, vor. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sollen verbleibende Kapazitäten prioritär angeboten werden, sofern es keine Beeinträchtigungen für die Anwendungen der kritischen Infrastrukturen gibt. Die Details für die Mitnutzung ungenutzter Kapazitäten werden seitens der BNetzA noch dargelegt. Dazu wird die Entscheidung im Amtsblatt der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Die Vergabe an die Energie- und Wasserwirtschaft ist daher ein wichtiger Erfolg für die VKU-Mitglieder und den VKU selbst. Die Zuteilung der Frequenz an das Branchenunternehmen 450connect GmbH als 4×25-Modell muss nun abschließend umgesetzt werden. Mit einem Anteil von 25 % und verteilt auf zahlreiche kommunale Unternehmen, wird die Versorger-Allianz 450 GmbH Co. KG als ebenfalls kommunales Unternehmen, die Interessen der Kommunalwirtschaft wirksam in dem Gemeinschaftsunternehmen vertreten.

Das Ausschreibungsverfahren zum Aufbau und Betrieb des 450-MHz-Funknetzes ist mit der Benehmensentscheidung eröffnet. Interessierte Unternehmen können bis zum 18.12.2020 ihre Bewerbungen bei der BNetzA einreichen. Für die Zuteilung der Frequenzen muss der erfolgreiche Bewerber eine Gebühr in Höhe von rund 113 Millionen Euro zahlen. Die Gebühr ist damit unerwartet höher als angenommen und hat insbesondere beim 450-MHz-Konsortium für Kritik gesorgt. Nach Auswertung und Bewertung der Bewerbungen entscheidet die Bundesnetzagentur anhand der Ausschreibungskriterien über den Zuschlag an den erfolgreichsten Bewerber und teilt die Frequenzen befristet bis Ende 2040 zu.

https://www.vku.de/themen/infrastruktur-und-dienstleistungen/vergabe-der-450-mhz-erfolgreich-fuer-betreiber-kritischer-infrastruktur-gesichert/

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Herausforderungen kommunaler Daseinsvorsorge – Fokus Wasserwirtschaft

Am 23. Juni fand bundesweit der fünfte Tag der Daseinsvorsorge statt. Auch in diesem Jahr zeigten die kommunalen Unternehmen im Norden mit vielen Aktionen, wie die Energie-, Wasser- und Internetversorgung sowie die Abwasser- und Abfallentsorgung in der Praxis funktionieren. Die VKU-Landesgruppe Nord stellte an diesem besonderen Tag, die Wasser- und Abwasserwirtschaft in den Mittelpunkt. Bei einer digitalen Sitzung des Arbeitskreises Wasser/Abwasser/Klärschlamm wurde über aktuelle Herausforderungen der Kommunalbranche in diesem Bereich diskutiert. Hierzu berichteten Fachleute und Unternehmensvertreter:innen aus dem Norden zu politischen Weichenstellungen, Klimafolgenanpassungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie.
 

Auf bundespolitischer Ebene rückte das Thema Wasser spätestens seit der Veröffentlichung der Nationalen Wasserstrategie Mitte Juni in den Fokus der Öffentlichkeit. Zu den aktuellen politischen Entwicklungen berichtete Thomas Abel, Geschäftsführer Wasser/Abwasser und Telekommunikation des VKU. Er ordnete die hinter dem Entwurf der Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums stehenden strategischen Maßnahmen aus Sicht der Kommunalwirtschaft ein und berichtete über die Diskussionen zur kommunalen Abwasserrichtlinie und die Reform der Abwasserabgabe.

 Eine der großen Herausforderungen für kommunale Unternehmen sind die notwendigen Anpassungen der Infrastrukturen in Folge des Klimawandels. Was das konkret für kommunale Unternehmen bedeutet, stellte Christian Günner, Leiter Infrastruktur & Stadthydrologie HAMBURG WASSER in seinem Vortrag eindrucksvoll dar. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft sieht sich zum einen mit der Situation anhaltender Hitze und Trockenheit, zum anderen mit Extremwetter- und Starkregenereignissen konfrontiert. Neben allen technischen Anpassungen sieht der Stadthydrologe das größte Potential im Umdenken der Verbraucher:innen. Exemplarisch zeigte er anhand ausgewählter Projekte, wie die Hansestadt sich langfristig auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet. Hierbei betonte er die langen Planungszeiträume und zeigte alternative Nutzungsmöglichkeiten auf. Die notwendigen Investitionen sind enorm und müssen im laufenden Wettbewerb erwirtschaftet werden. Dafür seien verlässliche politische Rahmenbedingungen und der Rückhalt der Kommunalpolitik Schlüsselfaktoren für Innovation und Nachhaltigkeit der kommunalen Unternehmen vor Ort.

Weiteres Thema war das Abwassermonitoring, welches durch die Detektion von Viren im Abwasser in der Coronapandemie erneut in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt ist. In einem breit angelegten bundesweiten Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird derzeit zusammen mit Abwasserentsorgern an einem Frühwarnsystem gearbeitet. Der AZV Südholstein ist mit seinen Anlagen Teil des Projekts. Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV stellte im Rahmen der Arbeitskreissitzung erste Ergebnisse und Herausforderungen dar. Dabei wurde deutlich, dass es sich um technisch sehr komplexe und teure Verfahren handelt. Die Bewertungen erster Forschungsergebnisse fielen dabei regional sehr unterschiedlich aus.

In einem abschließenden Erfahrungsaustausch diskutierten die Teilnehmer:innen über die EU-Taxonomie und deren Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen, über coronabedingte Beschaffungsengpässe im Materialbereich sowie über die Schwierigkeiten bei der Entsorgung von Rückständen aus Chemie- und Campingtoiletten durch den angesteigenen Inlandstourismus an den Küsten.

Das nächste Treffen des Arbeitskreises Wasser/Abwasser/Klärschlamm ist für Herbst 2021 geplant.
In der Landesgruppe Nord sind 105 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in der Landesgruppe Nord leisten jährlich Investitionen in Höhe von über einer Milliarde Euro, erwirtschaften einen Umsatz von fast 6 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 18.000 Beschäftigte.

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Aus- und Weiterbildung 2021

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Kreativität: Eine Frage der Impulsivität

Kreativität: Eine Frage der Impulsivität

Wie kann die Arbeitszeit von Mitarbeitern so organisiert werden, dass diese die höchstmögliche Leistung bei kreativen und Routineaufgaben zeigen? Dieser Frage sind zwei Wirtschaftswissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) experimentell nachgegangen – und haben eine überraschende Entdeckung gemacht: Welches Arbeitsmodell am besten funktioniert, hängt von der Impulsivität der Mitarbeiter ab.

Erst E-Mails beantworten, dann Rechnungen schreiben; wenn das langweilig wird, an der Konzeption einer neuen Kampagne weiterarbeiten – und sobald die Ideen ausgehen, wieder zurück zu den Routineaufgaben? Oder erst die Routineaufgaben abarbeiten und sich dann in festgelegten Zeitfenstern ganz auf die kreative Aufgabe stürzen? Wie Mitarbeiter ihre Arbeitszeit zwischen kreativen und Routineaufgaben einteilen, handhaben Unternehmen unterschiedlich. Ihr Ziel ist es dabei, den Weg zu wählen, der die kreative Leistung am meisten fördert – denn gesicherte Erkenntnisse, was am besten funktioniert, gab es bisher nicht. Nichtsdestotrotz nutzen Unternehmen wie 3M oder Google teilweise schon seit Jahrzehnten Regeln, welche Mitarbeitern 15 bis 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für kreatives Denken und Arbeiten zur Verfügung stellen.

Die beiden FAU-Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Brem, Lehrstuhl für
Technologiemanagement, und Prof. Dr. Verena Utikal, Juniorprofessur für Verhaltensökonomik, sind nun der Frage nachgegangen, wie man kreative Arbeitszeit – und damit gleichzeitig auch Zeit für Routineaufgaben – am besten organisiert, und von welchen Faktoren Höchstleistungen abhängen.

Dafür ließen sie 233 Probanden verschiedene Aufgaben bearbeiten: Einfache Rechenaufgaben zu lösen, stellte die Routineaufgabe dar; aus einem vorgegebenen Set an Buchstaben so viele Wörter wie möglich zu formen, simulierte die kreativen Aufgabe. Während die eine Gruppe zwischen diesen beiden Aufgaben beliebig oft und zu jedem Zeitpunkt wechseln konnte, musste die zweite Gruppe erst die eine Aufgabe erledigen, bevor sie sich der zweiten zuwenden durfte.

Wie impulsiv sind die Beschäftigten?
Das Ergebnis: Ein universell gültiges Arbeitsmodell gibt es nicht. „Welches Modell die besten Ergebnisse bringt, hängt stark von der individuellen Person ab“, erklärt Professor Brem ein zentrales Ergebnis der Studie. In diesem Fall davon, wie impulsiv eine Person ist. „Impulsiv veranlagte Menschen sind kreativer, wenn sie sich ihre Arbeitszeit frei einteilen können, ihrer Impulsivität also keinen Einhalt gebieten müssen. Weniger impulsive Beschäftigte hingegen zeigen genau den gegenteiligen Effekt: Ihre Kreativleistungen sind am schlechtesten, wenn sie Autonomie erhalten.“ Das hat die Forscher durchaus überrascht, denn: „Dieses Ergebnis widerspricht vorherigen Studien, in denen Persönlichkeitseigenschaften wie Durchsetzungsvermögen oder eben Impulsivität wenig Einfluss auf die kreative Leistung nachgesagt wird“, sagt Prof. Utikal.

Und was bedeutet das Ergebnis für Unternehmen, die auf hohe kreative Leistungen Wert legen? „Führungskräfte sollten lernen, ihre Mitarbeiter und die dazugehörigen Teams gut einschätzen zu können, um ihnen das für sie bestmögliche Arbeitsmodell anbieten zu können“, rät Professor Brem. „Oder schon im Bewerbungsgespräch darauf zu achten, ob die Person wohl zum Arbeitszeitmodell des Unternehmens passt.“

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Alexander Brem
Tel.: 0911/65078-64883
alexander.brem@fau.de

Prof. Dr. Verena Utikal
Tel.: 0911/5302-229
verena.utikal@fau.de

Originalpublikation:
Der englischsprachige Zeitschriftenartikel ist unter folgenden Link verfügbar: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/caim.12309

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Informationen aus Brandenburg

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Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2024

2023


Klärschlammentsorgung und Phosphorrückgewinnung

Nahezu alle brandenburgischen Kläranlagenbetreiber der Größenklasse 4 und 5 haben Berichte gemäß Artikel 4 Paragraf 3a der Klärschlammverordnung erstellt. In Brandenburg haben nahezu alle Betreiber von Kläranlagen der Größenklasse 4 und 5 Berichte gemäß Artikel 4 Paragraf 3a der Klärschlammverordnung erstellt.
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Brandenburg%3A+Fast+alle+gro%C3%9Fen+Kl%C3%A4ranlagen+haben+Pl%C3%A4ne+zur+k%C3%BCnftigen+Kl%C3%A4rschlammentsorgung+erstellt+&dlnr=1&sei=B74QZ4LAM9qC9u8P1NuvoA4

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Regelungen zum Hochwassermeldedienst aktualisiert

Die Hochwassermeldedienstverordnung des Landes Brandenburg wurde überarbeitet und umfasst nun auch die crossmediale Veröffentlichung der Warnmeldungen. Mit den grundlegend angepassten Regelungen verfügen das Landesamt für Umwelt (LfU) und die Katastrophenschutzbehörden über eine aktuelle Handlungsgrundlage und sind damit besser gerüstet für künftige Hochwasser, so das Landesumweltministerium in einer Pressemitteilung.
Die Hochwassermeldedienstverordnung regelt im Einzelnen, für welche Gewässer Hochwassermeldungen erforderlich sind, wer am Hochwassermeldedienst mitwirkt, in welcher Form die Öffentlichkeit zu unterrichten ist, wie die Alarmstufen festzulegen und wann diese auszurufen sind. Für die Hochwassermeldedienstverordnung aus dem Jahr 1997 bestand ein größerer Anpassungsbedarf: So waren zum Beispiel die heute etablierten technischen Möglichkeiten bei der Digitalisierung der Pegeldaten und moderne Kommunikationsverfahren darin noch nicht berücksichtigt. Einzelheiten des Vollzuges, wie die Festlegung der Hochwassermeldepegel und die jeweiligen Schwellenwerte für das Auslösen von Alarmstufen, werden in den Hochwassermeldeordnungen über eine Verwaltungsvorschrift geregelt.
https://pegelportal.brandenburg.de

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Einwilligung

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Eine Planungshilfe
Der Schutz der Böden und Gewässer vor Schadstoffeintrag und die Nutzung von Klärschlamm als Sekundärquelle für den lebenswichtigen Nährstoff Phosphor sind das Ziel der geplanten Neuordnung des Umgangs mit Klärschlamm.
Künftig sollen daher alle Klärwerksbetreiber den Weg der Phosphorrückgewinnung beziehungsweise die Rückführung des gewonnenen Phosphors in den Wirtschaftskreislauf anstreben.
Das vorliegende Gutachten dient den Verantwortlichen der Abwasserbeseitigung im Land Brandenburg und weiteren relevanten Akteurinnen und Akteuren als Informationsgrundlage und Hilfestellung im Umgang mit den gesetzlichen Bestimmungen aus der novellierten Klärschlammverordnung.

Herausgeber
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Referat Öffentlichkeitsarbeit, Internationale Kooperation
Konzept, Bearbeitung und Redaktion
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg
Abteilung 5 – Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Referat 52
Abteilung 2 – Wasser und Bodenschutz, Referate 22 und 23
https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/ueber-uns/oeffentlichkeitsarbeit/veroeffentlichungen/detail/~14-04-2023-klaerschlammentsorgung-und-phosphorrueckgewinnung-im-land-brandenburg

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Starkregen-Ereignisse Brandenburg stellt 25 Millionen Euro für Schutzmaßnahmen bereit

Starkregen-Ereignisse werden in den kommenden Jahren in Brandenburg weiter zunehmen. Das prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Kommunen im Land haben am Donnerstag über Schutzmaßnahmen beraten.
Kommunen in Brandenburg sollen künftig besser auf unvorhersehbare Starkregen-Ereignisse vorbereitet sein. Über entsprechende Konzepte haben 140 Akteure aus Brandenburger Kommunen am Donnerstag auf Einladung des Umwelt-und Klimaschutzministeriums in Potsdam beraten.
Das Ministerium stellt nach eigenen Angaben 25 Millionen Euro bis 2027 bereit, damit Städte und Gemeinden Schutzmaßnahmen erarbeiten und umsetzen können. Dabei geht es unter anderem um mehr Versickerungsflächen und Rückhaltebecken, die vor Überflutungen bei Starkregen schützen sollen.
„Die Klimaveränderungen sorgen dafür, dass Extremwetterereignisse künftig häufiger auftreten“, sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Ähnlich wie bei Hochwasser lasse sich Starkregen aber schwer vorhersagen. Deshalb biete das Ministerium den Kommunen eine Förderung für zukunftssichere Konzepte an. Dafür stehen 19 Millionen Euro aus EU-Mitteln und bis zu 6 Millionen Euro vom Umweltministerium zur Verfügung. Zudem ist geplant, ein Starkregen-Netzwerk aufzubauen. Dort sollen Erfahrungen auch aus anderen Bundesländern gebündelt und für Brandenburg angepasst werden.
Drei Kommunen haben bereits Förderanträge gestellt
Seit dem 7. Dezember 2023 können Kommunen in Brandenburg Anträge auf Förderung zur Anpassung an den Klimawandel stellen. Drei Kommunen hätten bereits einen Antrag gestellt und Konzepte oder Baumaßnahmen vorgestellt, wie Ministeriumssprecherin Frauke Zelt sagte. Weitere Details waren zunächst unklar. Die Stadt Altlandsberg im Landkreis Märkisch-Oderland zeigte am Donnerstag Interesse an der Förderung.
Andere Kommunen, darunter Potsdam, begannen schon vor dem Förderungszeitraum mit einer Risikobewertung und erstellten eine sogenannte Starkregenkarte [potsdam.de] – sie zeigt modellhaft, wie eine mögliche Überflutung bei Starkregen aussehen könnte.
In Potsdam setzte Starkregen am Mittwoch eine Kreuzung unter Wasser. Rund um die Landeshauptstadt, im Havelland und in der Prignitz räumte die Feuerwehr umgestürzte Bäume von der Straße.

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/05/starkregen-unwetter-25-millionen-schutzmassnahmen-brandenburg.html

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Wichtiger Baustein für Wasserverteilung und Ökosystem der Spree – Umweltminister Vogel weiht neues Verteilerwehr Schmogrow ein

Burg (Spreewald) OT Schmogrow – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute bei der offiziellen Inbetriebnahme das neue Verteilerwehr in Schmogrow eingeweiht. Die Bauwerke sind zentraler Verteilungspunkt für die Abflussaufteilung von Spree und Nordumfluter und leisten einen wichtigen Beitrag zur Steuerung der Spreeabflüsse in Hochwasser- wie auch in Niedrigwassersituationen im Oberspreewald. Zudem wurde mit dem Neubau die ökologische Durchgängigkeit hergestellt und so eine weitere Barriere für wandernde Fische in der Spree beseitigt. Für den Bau der Wehre stellten Bund und das Land Brandenburg finanzielle Mittel in Höhe von 12, 7 Millionen Euro zur Verfügung.
Umweltminister Axel Vogel: „Als zentraler Bestandteil der Abflussaufteilung im Spreewald nehmen die Wehre im Wasserbewirtschaftungskonzept für die Mittlere Spree eine maßgebliche Rolle ein. Dementsprechend wichtig ist die zeitgemäße Steuerfähigkeit, die nun möglich ist. Die modernen Wehre sind zudem Teil der Maßnahmen im Aktionsplan Spreewald und Voraussetzung für eine optimierte Steuerung der Wasserverteilung sowohl bei Niedrig- und Mittelwasserverhältnissen als auch bei Hochwasserabflüssen im Oberspreewald. Beim Bau der alten Wehre aus den 1970er-Jahren hatte man zudem die ökologische Durchgängigkeit noch nicht im Blick. Auch diese wurde nun mit leistungsfähigen Fischaufstiegsanlagen hergestellt. Die so geschaffene Verbindung vom Spreewald zur renaturierten Spreeaue bis nach Cottbus dient damit der Entwicklung weiträumig vernetzter, ökologisch stabiler Lebensräume und der Förderung gefährdeter und bedrohter Arten in ihren Biotopen. Die ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie und steht im Einklang mit den Schutzzwecken des UNESCO-Biosphärenreservates Spreewald.“
Im Zuge des Baus des Nordumfluters wurden in den Jahren 1970 und 1971 das Wehr VII in der Spree sowie das Wehr VI im Nordumfluter errichtet und gemeinsam in Betrieb genommen. Mit diesen Vorhaben wurde der Hochwasserschutz für den Oberspreewald mit seinen Hauptorten Burg und Lübbenau bis nach Lübben für ein 100-jähriges Hochwasser gewährleistet. Die ökologische Durchgängigkeit wurde damals als nicht erforderlich erachtet. Die Wehre wurden daher ohne Fischpass ausgestattet. Im Rahmen einer konzeptionellen Betrachtung des Nordumfluters kam das Landesamt für Umwelt zur Einschätzung, dass der Bauzustand der Wehre unzureichend war und die Wasserverteilung sowie der Hochwasserschutz aufgrund der Sanierungsbedürftigkeit nur mit großen Anstrengungen realisiert werden kann.
Ziel war daher, die baufälligen Wehre durch moderne Ersatzneubaue mit leistungsfähigen Fischaufstiegsanlagen zu ersetzen. Die ökologische Durchgängigkeit wurde in diesem Zusammenhang unter Beachtung der Zielfischarten für das prioritäre Fließgewässer Spree und den Nordumfluter hergestellt. Die Bauzeit betrug fast sechs Jahre. Insgesamt stellten Bund und Land rund 12,7 Millionen Euro für den Neubau zur Verfügung. Mit dem Ersatzneubau der Wehrgruppe Schmogrow – Wehr VI im Nordumfluter und dem Neubau des Wehres VII in der Spree – wurden wichtige Meilensteine erreicht. Weitere Anlagen werden in den nächsten Jahren in der Spree und im Großen Fließ erneuert, mit dem Ziel, Wassermengenmanagement, Hochwasserschutz und ökologische Durchgängigkeit im Spreewald weiter zu optimieren.
https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~08-05-2024-verteilerwehr-schmogrow#

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BWK Odertag am 07.06.2024 in Görlitz

Im Jahr 2012 Hut der BWK alle ergangsgebietsbezogene, wasserwirtschaftliche Fachtagung und ein ungensaustausch, mit dem er Informationenraten hydrologisch, ökologischer und verbrütenfacherheimer Ländergrenzenländer amstoßen und dieer Stelle Fachkollegen und Fachkollegs ins es Gespräch will.

Die Erfahrungenn prüfen, die länderländer von Informationen verstärkt m. Heuteender der BWK mit dem Küstentag, dem Elbetag und dem Rheintag 3 nationale Veranstaltungen durch, deren übergeordnetes Ziel der Informations- und Erfahrungsaustauschungen Bundesländern und Fachbereichen der Wasserwirtschaft.

Der BWK Odertag ist der 1. internationale Gewässertag des BWK und im weiteren Bau im Juni 2022 aus Anlass des 25. Jahrestags der Flutkatastrophe an der Oder vom BWK-Landes-Zurichten Brandenburg und Berlin. Das zuzeitende Kooperationswerk mit dem polnischen Verband der Ingenieure und Techniker für Wasser- und Bodenverbesserung, SIT-Scheming, AGB, Veranstaltung die fur. Schwerpunktsteigen der Tagungen in der Ersten Linie wasserwirtschaftliche Infrastruktur, Hochwasserschutz Gewässerunterhaltung, Schiff, Niedrigwasser, Wasserqualität und Ökologie.

Die Fachveranstaltung soll vorrangig dem Informations- und Erlebnissaustauschgebiets im Einzugsgebiets tätigen der Oder Expertinnen und Experten und das fach zuständig für förderungen und schwungen und wasserbauliches in der Gesellschaft, Medien Bewusstsein und Politik zu zu stärken.

Der 2. BWK Odertag wird 2024 mit der ender BWK-Landesverband Sachsen e.V. und das Leitthema „Die Deutsch-Polnische Stromregelungskonzeption für die Grenzoder – Koncepcji regulacji cieku Odry Granicznej“.

Referentinnen und Referenten aus der Republik Polen, der Tschechischen Republik und Deutschland eingeladen sind, konzeptionelle und fachplanerische Ansätze Hinweise die Hinweise Maßnahmen und Umsetzung, und Konsequenzen der Arbeiten zuleuchten. Austragungsort der Veranstaltung ist das Europäische Zentrum für Erinnerung, Bildung, Kultur in Zgorzelec, vorüber für ideale ungenungene / ungenungene / ungene / schlagaktionsaussortisch ein. Konferenzsprachen Polnisch und Deutsch, die Vorträge simultanen…
https://www.bwk-bb.de/news/2-bwk-odertag-am-07-06-2024-in-gorlitz

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Brandenburg legt als Vorsitz der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaften Wasser und Bodenschutz Fokus auf Klimaanpassung

Potsdam – Das Land Brandenburg hat zum Jahresbeginn 2024 für zwei Jahre den Vorsitz der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaften Wasser (LAWA) sowie Bodenschutz (LABO) übernimmen. Die LAWA und die LABO sind Arbeitsgremien der Umweltministerkonferenz für die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern bei länderübergreifenden Themen der Wasserwirtschaft und des Bodenschutzes. Das Umweltministerium wird in der LAWA bis Ende 2025 vor allem die klimabedingten Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Gewässerbewirtschaftung bei Niedrigwasser und Wasserknappheit sowie den Umgang mit Abwassereinleitungen in den Fokus rücken.
Über eine Länderabfrage werden die bereits bestehenden Regelungen zu Abwassereinleitungen bei Niedrigwasser zusammengetragen und dann ausgewertet. Mit dem länderübergreifenden Austausch sollen Best-Practice-Beispiele zusammengestellt sowie eine Orientierungshilfe für den Vollzug und eine Verständigung zum Mindestabfluss von Gewässern erreicht werden.
Das Brandenburger Umweltministerium wird auch die Diskussion zu Nutzungskonkurrenzen und zur Priorisierung von Gewässerbenutzungen bei Wasserknappheit weiterführen. Mit den Klimaveränderungen gehen zunehmend länger anhaltende Niedrigwasserperioden und damit mehr Nutzungskonkurrenzen und Zielkonflikte einher. Das Umweltministerium will mit der LAWA Leitlinien zum Umgang mit Nutzungskonkurrenzen aus rechtlicher Sicht erarbeiten.
Außerdem bringt Brandenburg im Rahmen der Klimaschutzaktivitäten des Bundes verstärkt den Moorschutz als Themenschwerpunkt in LAWA und LABO ein, um wasser- und bodenschutzrechtliche Fragen mit den Ländern zu klären. Die Landesregierung hat am 14. März 2023 ein Moorschutzprogramm verabschiedet.
Brandenburg richtet vom 20. bis 22. März 2024 die 65. LABO-Sitzung und die 167. LAWA-Vollversammlung in Potsdam aus.
Brandenburg hat den Vorsitz der Arbeitsgremien LAWA und LABO vom Land Berlin übernommen. Der Vorsitz wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre in alphabetischer Reihenfolge der Ländernamen. Das Amt der LAWA- und LABO-Vorsitzenden hat nun die Leiterin der Abteilung „Wasser und Bodenschutz“ des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Anke Herrmann, inne.

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~01-01-2024-brb-vorsitz-fuer-lawa-und-labo

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Bund und Länder bringen Grundwassermodell Lausitz auf den Weg – Projekt dient strategischem Wassermanagement und ist Teil des Strukturwandels in der Lausitz

Potsdam – Das Simulationsmodell „Grundwassermodell Lausitz“ als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument ist ein entscheidender Schritt für ein strategisches Wassermanagement in der Lausitz. Es trägt wesentlich dazu bei, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel, auch unter den künftigen Anforderungen durch den Klimawandel zu unterstützen. Das Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und der Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) haben die Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts „Grundwassermodell Lausitz“ jetzt unterzeichnet.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck: „150 Jahre Braunkohleförderung in der Lausitz haben ihre Spuren nicht nur in der Landschaft, sondern auch insbesondere im Wasserhaushalt hinterlassen. Um die Folgen besser einschätzen zu können, ist das Vorhaben der Grundstein für ein nachhaltiges Wassermanagement in der Lausitz. Damit soll neben einer nachhaltigen Wasserversorgung der Region auch das Wassermanagement für entscheidende Industrieansiedlungen verbessert werden.“
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Mit dem Grundwassermodell Lausitz können die notwendigen Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, um den Wasserhaushalt in der Region nach dem Ende des jahrzehntelangen Bergbaus wiederherzustellen und dauerhaft zu stabilisieren. So werden die Transformation und der Strukturwandel in der Lausitz gelingen.“
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel bestätigt: „Mit dem absehbaren Ende der Kohlegewinnung kann sich das Grundwasser in der Lausitz wieder erholen. Die Herausforderungen des Klimawandels bleiben allerdings bestehen. Daher gewinnen eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung sowie ein bewusster und sparsamer Umgang mit Wasser immer mehr an Bedeutung. Wasser ist eine wichtige Ressource und Bestandteil des täglichen Lebens, egal ob als Trinkwasser, als Brauch- oder Industriewasser oder als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere im Lausitzer Seenland und im Biosphärenreservat Spreewald.“
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: „Der Braunkohlenbergbau hat den natürlichen Wasserhaushalt der Lausitz schwerst gestört. Zudem überlagern sich die Bergbaufolgen und die Klimakrise. Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur ist keine gegebene Selbstverständlichkeit mehr. Hier müssen wir dringend handeln. Zugleich ist Wasser ein harter Standortfaktor. Wirtschaft braucht Wasser. In der Lausitz hängt davon auch das Gelingen des Strukturwandels ab. Für das Wassermanagement unter diesen schwierigen Bedingungen schafft das Grundwassermodell wesentliche Grundlagen.“
Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) koordiniert und vom Umweltbundesamt (UBA) sowie den Fachbehörden des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen fachlich begleitet. Insbesondere die staatlichen geologischen Dienste der involvierten Länder werden maßgeblich an der Bearbeitung mitwirken. Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 Quadratkilometer und das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern Brandenburg und Sachsen finanziert werden.
Es handelt sich bei dem Modell um ein Grundwasserströmungsmodell, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Das Modell baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf und setzt sich aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Weitere Informationen
Für einen sicheren Tagebaubetrieb zum Abbau der Braunkohle muss großräumig Grundwasser in der Lausitz abgesenkt werden. Dieses sogenannte Sümpfungswasser wurde überwiegend in die Flüsse wie Spree und Schwarze Elster eingeleitet. Somit entstanden über die Jahrzehnte enorme Grundwasserdefizite bei gleichzeitig erhöhten Abflussmengen in den Flüssen. Mit dem Ende des Braunkohleabbaus wird die Sümpfung schrittweise eingestellt. Dadurch steigt das Grundwasser langsam über mehrere Jahrzehnte wieder an, um eines Tages wieder durch den Boden in die Flüsse zu sickern.
Während für den Kohleausstieg und den künftigen Strukturwandel in der Lausitz weitreichende Vereinbarungen zur Unterstützung der Wirtschaft getroffen wurden, sind die Auswirkungen des Kohleausstiegs auf den Wasserhaushalt wie die Einstellung der Sümpfungswassereinleitungen, die Füllung der Tagebaurestseen oder die Stofftransporte im Untergrund (vor allem Eisen und Sulfat) noch nicht abschließend betrachtet. Auch die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung eines möglichst naturnahen und sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes sind noch nicht abschließend bestimmt. Ohne die Anpassung des Wasserhaushalts an die nachbergbaulichen Verhältnisse wird die wirtschaftliche Transformation der Region erschwert. Eine gesicherte Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung für Industrie, Gewerbe, und Landwirtschaft ist die grundlegende Voraussetzung für den Strukturwandel.
Der Entschließungsantrag des Bundestages zum Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) vom 02. Juli 2020 (BT-Drucksache 19/20714 (neu)) spricht folgerichtig diese wasserwirtschaftlichen Belange in der Lausitz direkt an. Darin fordert der Deutsche Bundestag von der Bundesregierung und den betroffenen Ländern unter anderem die Erarbeitung eines überregionalen Wasser- und Untergrundmodells. Bund und Länder haben sich darauf verständigt, zur Erfüllung der Entschließung auf das bestehende Bewirtschaftungsmodell für das Oberflächenwasser zurückzugreifen sowie ein neues länderübergreifendes Grundwassermodell Lausitz als maßgebliche Grundlage und Kernelement für die Grundwasserbewirtschaftung aufzubauen. Das Modell soll als Schlüsselwerkzeug für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung als Teil eines funktionierenden Wasserhaushalts dienen. Hierzu wird auf wichtige fachliche Grundlagen in den Ländern und bei den Bergbau- und Sanierungsträgern zurückgegriffen. Perspektivisch sollen das Modell für das Oberflächenwasser sowie für das Grundwasser über Schnittstellen miteinander gekoppelt werden.

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~12-01-2024-bund-und-laender-bringen-grundwassermodell-lausitz-auf-den-weg

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Nur 6,2 Prozent der Fließgewässer Brandenburg in gutem Zustand

Flüssen und Bächen in Brandenburg geht es schlecht. Nur 6,2 Prozent der Fließgewässer sind zurzeit in gutem oder sehr gutem ökologischen Zustand. Das hat die Antwort auf eine Kleine Anfrage von Benjamin Raschke und Isabell Hiekel ergeben. Eine der zentralen Ursachen sind Stoffeinträge durch die Landwirtschaft.

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Stillgelegtes Klärwerk wird zurückgebaut – Feuchtbiotop entsteht: Minister Vogel übergibt Fördermittel an Gemeinde Groß Schacksdorf-Simmersdorf

Amt Döbern-Land – Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel übergab heute im Vorfeld der Kabinett-vor-Ort-Sitzung im Landkreis Spree-Neiße einen Fördermittelbescheid über rund 480.000 Euro aus der LEADER-Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung an die Gemeinde Groß Schacksdorf-Simmersdorf. Damit unterstützt das Ministerium die Gemeinde mit EU-Mitteln beim Rückbau der alten Kläranlage am Groß Schacksdorfer Wald, bei der Renaturierung einer artenreichen Feuchtblumenwiese und beim Anlegen eines Umwelt- und Naturlehrpfads. Das Vorhaben der Gemeinde hat einen Gesamtumfang von rund 650.000 Euro.

Die rund 800 Quadratmeter umfassende Kläranlage Groß Schacksdorf-Simmersdorf wurde Mitte der 1950-er Jahre in Betrieb genommen. 2020 wurde sie durch ein modernes, an den aktuellen Stand der Technik angepasstes Klärwerk ersetzt und außer Betrieb genommen. Seit der Nutzungsüberlassung durch den Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband ist die Gemeinde Groß Schacksdorf-Simmersdorf nicht mehr nur Eigentümerin des Grundstücks, sondern besitzt auch die ehemalige Kläranlage. Das Gelände eignet sich für eine ökologische, pädagogische und touristische Nachnutzung, wird aber derzeit zu einem großen Teil von versiegelten Flächen und der Altanlage ausgefüllt.

„Ich freue mich“, so der für die ländliche Entwicklung zuständige Minister Axel Vogel, bei der heutigen Übergabe in Groß Schacksdorf „mit Geld aus dem LEADER-Programm sowohl den Rückbau einer Industriebrache zu ermöglichen und das Gelände zu renaturieren als auch mit dem Aufbau eines Infopavillons und Naturlehrpfades Umweltbildungsangebote zu ermöglichen. Damit wird eine großflächige Brache einer neuen, umweltfreundlichen und nachhaltigen Nutzung zugeführt. Davon profitieren Artenschutz und Naherholungsuchende gleichermaßen.“

Die Gemeinde Groß Schacksdorf-Simmersdorf beabsichtigt, das stillgelegte Klärwerk zurückzubauen, die überbaute Fläche zu entsiegeln und somit Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Raum für Naherholung und Umweltbildung für Menschen zu schaffen. Auf diese Weise entsteht ein Feuchtbiotop für Amphibien, Insekten und Blühpflanzen. Ein Informationspavillon und ein 2,5 Kilometer langer Naturlehrpfad untersetzen das Naturerleben mit entsprechenden Informationen. An mehreren Punkten des Lehrpfades werden Elemente eingebaut, um für Kinder die Natur spielerisch erlebbar zu machen. Vorgesehen ist auch, dass der Naturschutzbund (NABU) das Areal in seine Bildungsangebote einbezieht.

Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des Projekts der Ausbau des Zufahrtsweges und die Schaffung von zwei Stellflächen für barrierefreies Parken.

Das Vorhaben dient der Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie der Lokalen Aktionsgruppe Spree-Neiße-Land.

https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~28-03-2023-stillgelegtes-klaerwerk-wird-zurueckgebaut

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Gewässerunterhaltung und Hochwasserschutz im Oderbruch bleiben gewährleistet

Potsdam – Vor dem Hintergrund einer Richtlinie für die Unterhaltung von Fließgewässern in Brandenburg und eines Erlasses des Umweltministeriums werden im Oderbruch Auswirkungen auf den Hochwasserschutz befürchtet. Das Umweltressort stellt klar, dass der Erlass zu keiner Verschlechterung der Hochwasserschutzanlagen im Oderbruch und die Richtlinie zu keiner Reduzierung der Gewässerunterhaltung führt. Das Landesamt für Umwelt stimmt sich bei der Erarbeitung des Unterhaltungsrahmens mit dem Gewässer- und Deichverband Oderbruch (GEDO) ab.

Gewässerunterhaltung und Hochwasserschutz sind zwei verschiedene Aspekte der Wasserwirtschaft. Diese Aspekte überschneiden sich, sie werden aber an unterschiedlichen Stellen geregelt. Zur Gewässerunterhaltung zählen beispielsweise Vorgaben zur Erhaltung des Gewässerbettes, auch zur Sicherung eines ordnungsgemäßen Wasserabflusses. Maßnahmen des Hochwasserschutzes sind beispielsweise die Errichtung und Unterhaltung von Hochwasserschutzanlagen, aber im Einzelfall auch der Ausbau der Gewässer zur Umsetzung des Risikomanagementplanes

Die oben genannte Richtlinie regelt die Gewässerunterhaltung. Aus diesem Grund macht die Richtlinie auch keine Vorgaben für den Hochwasserschutz. Die Richtlinie führt nicht zu einer Reduzierung der Gewässerunterhaltung und auch nicht zu einer Reduzierung des Hochwasserschutzes. Jährlich investiert das Land mehr als 2 Millionen Euro in die Unterhaltung der Gewässer- und Hochwasserschutzanlagen im Oderbruch

Ein Unterhaltungsrahmenplan ist in Vorbereitung. Der GEDO wird in diese Planung einbezogen. Das Landesamt für Umwelt wird darüber hinaus das Gespräch mit dem GEDO suchen, um eventuelle Missverständnisse aufzuklären.

Das Oderbruch ist durch die in den vergangenen Jahren modernisierten Deichanlagen entlang der Oder einer der am besten vor Hochwasser geschützten Bereiche in Brandenburg. Die Deiche sind für ein Hochwasser bemessen, das statistisch alle 200 Jahre vorkommt. In keiner anderen Region des Landes wurde in den vergangenen Jahren so viel und so vorrangig Geld für Maßnahmen zur Verbesserung des Wassermanagements eingesetzt.

Das Land Brandenburg hatte in den letzten Jahren das Investitionsprogramm „Sonderprogramm zur Verbesserung der Vorflutverhältnisse im Oderbruch“ für die Gewässer in Zuständigkeit des Landes aufgelegt. Das Programm umfasst an fast 50 Gewässer-Kilometern unter anderem Profilanpassungen, Böschungsbefestigungen und die Beseitigung von Abflusshindernisse. Die Maßnahmen an etwa 42 Gewässer-Kilometern sind abgeschlossen. Derzeit befinden sich Vorhaben am Letschiner Hauptgraben mit Kosten in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro und am Quappendorfer Kanal mit Kosten in Höhe von 3,9 Millionen Euro in der Umsetzung. Mit diesen Maßnahmen wird die Kapazität der Hauptvorfluter für das Abführen hoher Abflüsse verbessert und damit bei hohen Wasserständen eine Minimierung der Ausuferungsgefahr auf angrenzende Landwirtschaftsflächen sowie Infrastruktur und Siedlungsbereiche mit Wirkung für nahezu das gesamte Oderbruch erreicht. Seit Anbeginn sind etwa 25,8 Millionen Euro investiert worden.

Der Erlass von differenzierten Hochwasserschutzzielen hat für die Hochwasserschutzanlagen an der Oder keine Folgen. Grenzgewässer, für die Hochwasserschutzziele mit anderen Ländern abgestimmt wurden, sind explizit von den Festlegungen ausgenommen. Grundsätzlich hat die Festlegung der Schutzziele im Erlass keinen Einfluss auf solche bestehenden Hochwasserschutzanlagen, deren Schutzniveau höher ist als das angegebene Schutzziel. Ein Rückbau vorhandener Hochwasserschutzanlagen ist grundsätzlich nicht vorgesehen und nur nach entsprechender Genehmigung in wasserrechtlichen Planfeststellungs- beziehungsweise Plangenehmigungsverfahren möglich. Auch auf die Anforderungen an die Unterhaltung der bestehenden Hochwasserschutzanlagen hat die Festlegung differenzierter Hochwasserschutzziele keine Auswirkungen. Im Erlass geht es darum, die Bereiche mit hohem Schadenspotenzial zu schützen. Es geht nicht darum, den Schutz eines Bereichs mit geringem Schadenspotenzial zu reduzieren.

Weiterführende Informationen
Gewässerunterhaltungsrichtlinie
https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/aktuelles/presseinformationen/detail/~24-11-2022-gewaesserunterhaltung-und-hochwasserschutz-im-oderbruch#

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Informationen aus Berlin

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Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2025


2024


2023


Rekord-Ausgaben für resiliente Versorgung und Infrastruktur

Die Berliner Wasserbetriebe stellten bei nahezu konstanten Wasser- und Abwassermengen sowie stabilen Gebühren 2024 erneut einen Investitionsrekord auf. Damit wappnet sich das Unternehmen für anhaltendes regionale Wachstum und die mit der Klimakrise einhergehende Trockenheit.

Im zurückliegenden Jahr investierten die Berliner Wasserbetriebe mehr als 250 Millionen Euro in den Netzausbau. Die eigenfinanzierten Investitionen lagen mit 539,1 Mio. Euro (2023: 474,2 Mio. Euro) erneut deutlich über dem Vorjahresniveau und übersteigen erstmals in der Geschichte des Unternehmens die Summe von einer halben Milliarde Euro. Daran hatten Sanierung, Erneuerung und Erweiterung der inzwischen insgesamt rund 19.000 Kilometer langen Rohr- und Kanalnetze mit 251,4 Mio. Euro den Löwenanteil, dicht gefolgt von 245,5 Mio. Euro, die in den Ausbau und die Erneuerung von Klär-, Pump- und Wasserwerken flossen. Dabei setzt das Unternehmen wesentlich auf neue Technologien, etwa bei zusätzlichen Reinigungsstufen für die Klärwerke, bei weitergehenden Automatisierungen oder bei der KI-gestützten Zustandsanalyse seiner Ver- und Entsorgungsnetze.

mehr: https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_29323.php

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Rohrbruch: BWB hatte noch keine Austauschgenehmigung beantragt

Bei der geborstenen Leitung in Berlin handelte es sich um eine Hauptversorgungsader der Innenstadt. Da durch die betroffene Straße auch die Straßenbahn fährt, müssen bei der Nutzung des öffentlichen Raums Kompromisse gemacht werden.

mehr: https://www.zfk.de/wasser-abwasser/rohrbruch-bwb-hatte-keine-genehmigung-zum-austausch-erhalten

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Komplett neu, auf neuestem Stand der Technik und doppelt so groß

In Stahnsdorf entsteht bis 2036 ein neues Klärwerk: Planer und Steuerer beauftragt
Das Klärwerk Stahnsdorf südwestlich von Berlin wird bis 2036 durch einen doppelt so großen Neubau auf neuestem Stand der Technik, also inklusive Spurenstoffentfernung, ersetzt. So sichern die Berliner Wasserbetriebe weiter steigende Reinigungsleistungen und damit Ressourcenqualität, aber auch notwendige Kapazitäten für Wachstum und für Flexibilität im Berliner Klärwerksverbund.
Für das neue Werk sind eine Verdopplung der zu reinigenden Abwassermenge auf 100.000 Kubikmeter am Tag geplant sowie vor dem Hintergrund verschärfter bzw. perspektivisch weiter steigender Anforderungen erhöhte Reinigungsleistungen durch die Einbeziehung von Spurenstoffelimination und weitergehende Phosphorelimination. Auch ein innovatives Energiekonzept mit weitreichender Nutzung erneuerbarer Energien wird es geben. Baustart soll 2029 sein, erste Inbetriebnahmen sind für 2034 und die Fertigstellung für 2036 geplant.
„Das neue Klärwerk Stahnsdorf wird nicht nur unsere vorerst größte Einzelinvestition. Im Ergebnis entsteht auch technisch eine Anlage, die das Abwasser unter Einbeziehung innovativer Techniken auf höchstem Standard und weitestgehend energieautark reinigt“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner.
Die heutige Anlage in Stahnsdorf ist seit ihrer Inbetriebnahme 1931 mehrfach um- und ausgebaut sowie modernisiert worden. Vor allem ihre Becken haben nun ihre Nutzungszeit erreicht. Für einen zeitgemäßen und zugleich aufgrund des Wachstums im Einzugsgebiet – es umfasst neben dem Berliner Südosten und der Gemeinden im Umfeld des Werkes auch etwa die Hälfte der Landeshauptstadt Potsdam – größeren Neubau konnte ein 24 Hektar großes Grundstück gegenüber der heutigen Anlage gesichert werden. Vom Reinigungsvolumen liegt das Werk heute im Vergleich der sechs Berliner Kläranlagen mit rund 52.000 Kubikmetern pro Tag bzw. 410.000 Einwohnerwerten auf Platz 4.
Nach Vorstellung und Diskussion der Neubaupläne in der Gemeindevertreterversammlung von Stahnsdorf wurde im Oktober 2022 mit der Gemeinde Einigkeit über ein gemeinsames Bebauungsplanverfahren erzielt. In den vergangenen Monaten wurden Konsortien für die Generalplanung, die Bauleitplanung und die Projektsteuerung beauftragt.
Neu für Anlagen dieser Größe ist kompakter Bio-Kern mit SBR-Reaktor
Aus einem europaweiten offenen Konzeptwettbewerb erhielt die Arbeitsgemeinschaft H²SA, bestehend aus der Holinger AG und der Holinger Ingenieure aus der Schweiz und Deutschland sowie den deutschen Niederlassungen der schwedischen Unternehmen Sweco und Afry den Zuschlag für die Generalplanung. Sie hatten die Ausführung der biologischen Abwasserreinigung des neuen Werkes mit einem Sequencing Batch Reactor (SBR) im Kern vorgeschlagen. Dabei werden im Unterschied zum konventionellen Durchlaufverfahren die einzelnen Verfahrensschritte zur biologischen Reinigung nicht entlang eines Weges in getrennten Reaktionsräumen (anaerobe, aerobe und anoxische Zonen sowie Nachklärbecken), sondern entlang einer Zeitachse in einem Reaktorbecken absolviert. Diese Technik ist besonders platzsparend und kompakt und damit auch im Vergleich kostensparend und kommt erstmalig für ein deutsches Klärwerk dieser Größenklasse zum Einsatz. Die Entscheidung für diese Technik wurde durch Gutachten u. a. der Hochschule Magdeburg-Stendal und der TU Berlin abgesichert.
Für die Umsetzung dieses Großprojektes wurde die ebenfalls schweizerisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus TBF und convis für die externe Projektsteuerung, der BIM-Manager Kaulquappe mit Sitz in Zürich sowie für die Bauleitplanung eine weitere ARGE bestehend aus den beiden Berliner Büros Planergemeinschaft Stadt und Raum und Fugmann Janotta Partner gewonnen.
Strategie zum Ausbau aller Berliner Kläranlagen wird bereits umgesetzt
„Der Neubau des Klärwerks Stahnsdorf ist Teil unseres 2017 mit dem Klärwerk Waßmannsdorf begonnenen Programms, das zusätzliche Technik für alle Berliner Kläranlagen umfasst und die Abwasserreinigung auf ein nochmals deutlich höheres Qualitätsniveau führt“, erklärt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Heute drehen sich bereits in den anderen fünf Berliner Kläranlagen die Baukräne.“
Alle Werke bekommen eine Flockungsfiltration, die neben der weitestgehenden Phosphorelimination auch den ohnehin schon hohen Mikroplastik-Rückhalt noch weiter verbessert. Nach und nach werden auch alle Klärwerke vor 2040 eine Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen erhalten, die Flockungsfiltrationen dienen dann auch als Nachbehandlung dieser Reinigungsstufe. Damit werden die Berliner Klärwerke auch bei der Phosphor- und Spurenstoffentfernung fit für die zusätzlichen Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Außerdem haben die Werke in Wansdorf, Waßmannsdorf und Münchehofe, sowie das „Altwerk“ Stahnsdorf bereits eine Prozesswasserbehandlungsanlage erhalten. Sie rückt hartnäckigen Stickstoffverbindungen aus der Schlammfaulung mit einem spezialisierten Bakterium auf den Leib. Und in Schönerlinde nimmt die Ozon-Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen bereits Gestalt an.

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Genehmigung der künstlichen Grundwasseranreicherung in Berlin könnte Priorisierung der Wassernutzung minimieren

Hydrogeologin Irina Engelhardt über eine Technologie, mit der in Dürreperioden deutlich weniger Wasser rationiert werden müsste, sondern zusätzlich zur Verfügung stünde / Aufruf zur Beteiligung am Citizen-Science-Projekt „Gewässerbeobachtungen im Gebiet der Unteren Spree“
Um in Berlin und Brandenburg vor Dürreperioden gewappnet zu sein, plädiert die Hydrogeologin Prof. Dr. Irina Engelhardt dafür, die künstliche Grundwasseranreicherung zu nutzen. „Diese Technologie ermöglicht es, in Dürreperioden zusätzliches Wasser zur Verfügung zu stellen“, sagt die Professorin, die an der TU Berlin das Fachgebiet Hydrogeologie leitet. Bei der künstlichen Grundwasseranreicherung wird Oberflächenwasser, was bei Starkregenereignissen im Frühjahr, Herbst und Winter von Dächern und Straßen abfließt und aufgrund der Wassermassen nicht versickert, zwischengespeichert und dann gezielt in den Boden künstlich versickert oder injiziert. Durch die Bodenpassage erfolgt zusätzlich eine Reinigung.

Auf diesem Wege wird die Grundwasserressource künstlich erhöht. Länder wie Spanien, Griechenland, Israel, Jordanien infiltrieren auch gereinigtes Abwasser und nutzen dies nach einer Bodenpassage zur landwirtschaftlichen Bewässerung. Ohne die künstliche Grundwasseranreicherung wären diese Länder kaum mehr in der Lage ihre Landwirtschaft zu versorgen, so Irina Engelhardt im Interview. Israel zum Beispiel recycelt 90 Prozent seines Abwassers. In Deutschland sei diese Technologie bislang nicht umgesetzt, weil die Wasserbehörden eine Verunreinigung des Grundwassers befürchten. Forschungsarbeiten in Spanien und Israel zeigen jedoch, dass diese Methode nur ein geringes Gefährdungspotenzial aufweist. Relevant ist jedoch, geeignete landwirtschaftlichen Kulturen und Bodensubstrate mit einem gutem Abbaupotenzial für Schadstoffe auszuwählen. Zusätzlich ist ein kontinuierliches Monitoring der Wasserqualität unerlässlich.

„Bewässerung des Stadtgrüns zu untersagen ist nicht sinnvoll“
Die Nutzung von recyceltem Grauwasser würde es zum Beispiel auch erlauben, Stadtgrün wie Parks, Friedhöfe und Straßenbäume in Dürreperioden zu bewässern, anstatt verdorren zu lassen, weil es an Wasser mangelt und das Trinkwasser dafür zu schade ist. „Aufgrund des Klimawandels sind städtische Grünflächen extrem wichtig geworden, damit Städte wie Berlin in Hitze- und Dürreperioden lebenswert bleiben und nicht zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Wir brauchen die Parks, die Friedhöfe, die Straßenbäume für das Stadtklima und die Erholung. Die Bewässerung des Stadtgrüns zu untersagen ist für mich nicht sinnvoll im Kontext einer Klimaanpassungsstrategie. Geboten wäre vielmehr überschüssiges Wasser aus den Frühjahr-, Herbst- und Wintermonaten oder gereinigtes Grauwasser zu nutzen, als es ungenutzt in die Kanalisation abfließen zu lassen. Je stärker der Klimawandel durchschlägt, desto stärker werden – so die Prognosen – die Unterschiede hinsichtlich des Niederschlags zwischen Herbst/Winter und Sommer. Und umso dringlicher wird es, die Niederschläge im Frühjahr, Herbst und Winter zwischen zu speichern, um sie in den Sommermonaten dann zu nutzen“, sagt Irina Engelhardt.

Das gesamte Interview mit Prof. Dr. Irina Engelhardt über Wassermanagement in Dürreperioden, die Notwendigkeit von Wasserbilanzen und ein neues Forschungsprojekt zur Abschätzung der Folgen für den Spreewald im Zusammenhang mit dem Braunkohleausstieg und dem Klimawandel lesen Sie unter: https://www.tu.berlin/go228823/

Im Rahmen des Forschungsprojektes SpreeWasser:N sammelt die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Irina Engelhardt im Jahr 2023 Beobachtungen der Anwohnerinnen und Anwohner im Einzugsgebiet der Unteren Spree. Die Bürgerinnen und Bürger in diesem Gebiet sind aufgerufen, ihre Gewässerbeobachtungen im Bereich der Unteren Spree zu melden. Weiter Informationen zu diesem Citizen Science-Projekt unter: https://www.spreewasser-n.de/buergermeldungen/

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Irina Engelhardt
TU Berlin
Fachgebiet Hydrogeologie
Tel.: 030/314-24088
E-Mail: irina.engelhardt@tu-berlin.de
https://idw-online.de/de/news817870

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Erste Flusswasser-Großwärmepumpe eingetroffen!

Lang ersehnt und nun endlich da! Einige Tage steckte der Schwertransport mit der großen, rund 42 t. schweren, ca. 9 m langen und 5 m breiten Flusswasserwärmepumpe in Süddeutschland fest. Fehlende Genehmigungen waren der Grund. Der Schwertransport konnte aufgrund der Überbreite beispielsweise nur nachts stattfinden. Am Dienstag, den 10. Mai ist die erste Pumpe endlich im Heizkraftwerk Schöneweide eingetroffen und wurde gleich nach dem Abladen in den Maschinenraum des Neubaus verbracht.

Damit ist das Triple für die erste Stufe des iKWK-Ausbaus (innovative Kraft-Wärme-Kopplung), bestehend aus zwei hochmodernen Blockheizkraftwerken, der vorhandenen Power-to-Heat-Anlage und der Flusswasserwärmepumpe komplett. Bis die erste Probefahrt der Wärmepumpe mit einer Heizleistung zwischen 3 – 4,3 MW starten kann, ist noch viel zu tun. Die Anlage, die von ca. Mitte April bis Mitte September das warme Flusswasser nutzt – und so dazu beiträgt, die Heißwasser-Erzeugung mittels fossiler Energieträger zu reduzieren – muss in die technische Peripherie eingebunden werden und der Anschluss an das Fernwärmeverbundnetz der BTB erfolgen.

„Wir hoffen, dass wir noch im Spätsommer die Anlage ausprobieren können. Da müssen technische Prozesse aufeinander abgestimmt und viele neue Anlagenteile eingebunden werden,“ sagt Kraftwerksleiter Magnus Gößwein, der sich über die regenerative Komponente an seinem bisher konventionell befeuerten Kraftwerks-Standort freut. „Ein Flusswasser-Wärmepumpenprojekt in dieser Dimension ist auch für uns Neuland. Die individuell für die BTB gefertigte Anlage des Herstellers Friotherm kann eine Vorlauftemperatur von bis zu 95 ° Celsius zur Verfügung stellen und wird mit ihrer maximal möglichen Heizleistung zu den größten Anlagen in Deutschland gehören.“

Mit der Realisierung der beiden iKWK-Systeme – neben den innovativen Flusswasserwärmepumpen erweitert die BTB in Adlershof ihr Heizkraftwerk um vier hochmoderne Blockheizkraftwerke – setzt der Berliner Energieversorger seine nachhaltige Ausbau-Strategie fort. Damit wird gewährleistet, dass das stetig wachsende Kundeninteresse an der BTB-Fernwärme weiterhin bedient werden kann.

https://www.btb-berlin.de/aktuelles/detail/erste-flusswasser-grosswaermepumpe-eingetroffen/

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Meldungen der DWA 2021

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Dezember 2021
Interaktive Web-Karte mit Gefahrenhinweisen zu Starkregen für NRW
EU-Bericht „Water in the Circular Economy policy development“ veröffentlicht
TSM: Ruhrverband ist technisch und organisatorisch gut aufgestellt
Mit duktilen Gussrohren und Steinwolle zu einem besseren Stadtklima
Kaiserslauterer Forscher optimieren das Benetzungs-und Gleitverhalten von Rohrleitungen
EU-Bericht: Mitgliedstaaten müssen mehr gegen Nitratbelastung in Gewässern tun
Berliner Wasserbetriebe prüfen Einleitungen von Niederschlagswasser
Kunstrasenplätze: Drei Tonnen Materialverlust pro Platz und Jahr
Bundesumweltministerium fördert nachhaltiges Anpassungsmanagement in Kommunen
Sonder-Umweltministerkonfe­renz: Klima-Anpassungspro­gramm Wasser beschlossen
Künstliche Intelligenz soll vor Folgen von Starkregen im Verkehrssektor warnen
Schnelle Erkennung multiresistenter Keime
Bayern: Neue Arbeitshilfe für Kommunen bei Planungen von grüner und blauer Infrastruktur
Flutgebiete fit machen für den Klimawandel
„Klanglandschaft der Emscher“ untersucht
Eine Milliarde Euro für 73 Forschungsprojekte zum Europäischen Grünen Deal
November 2021
Viele Kommunen suchen Personal
Keine gravierende langfristige Belastung der Ahr
Konsultation zur Reform des EU-Arzneimittelrechts gestartet
Aufbauhilfegesetz 2021 verkündet
BMBF fördert klimaangepassten Aufbau der Überflutungsgebiete
Neue EU-Missionen zu Klima, Umwelt und Gesundheit gestartet
Beispielloser Anstieg von Hitzerekorden und Extremregen
Starkregen und Überschwem­mungen wegen Klimawandel wahrscheinlicher
EU hindert Landwirte nicht an übermäßigem Wasserverbrauch
Potenzielle Parasiten in der häufigsten Amöbe in Kläranlagen gefunden
Willy-Hager-Preis und -Medaille ausgeschrieben
Redispatch 2.0: Verpflichtend für alle EEG-Energieerzeugungsanlagen
Extremereignisse werden deutlich häufiger – auch Starkregen
131 Millionen kWh Strom aus niedersächsischen Kläranlagen im Jahr 2020
Bodo Ramelow überreicht TSM Abwasser an BEWA Sömmerda
Oktober 2021
Bewässerung von Stadtbäumen: Wasser sparen mit smarten Bewässerungs­systemen
Bundeskabinett beschließt Ziele für die Cybersicherheit
Stadt Hamm beteiligt sich am Ruhrkonferenz-Projekt „Klima­resiliente Region mit internati­onaler Strahlkraft“
Neue Kläranlage Helgoland offiziell eröffnet
Ahr-Hochwasser: Ergebnisse des Sondermessprogramms entsprechen den Erwartungen
Juli-Hochwasser war meteoro­logisch und hydrologisch ein außergewöhnliches Ereignis
Bund unterstützt Länder beim Hochwasserschutz
Studie der Strategischen Behördenallianz „Anpassung an den Klimawandel“ vorgelegt
Nordrhein-Westfalen: zehn Millionen Euro für Klimawan­delvorsorge in Kommunen
Bessere Förderbedingungen in der Nationalen Klimaschutz­initiative (NKI) des BMU
Pumpwerk Oberhausen in Betrieb genommen – finale Phase der Abwasserfreiheit der Emscher eingeläutet
Länderübergreifender Raum­ordnungsplan für den Hoch­wasserschutz in Kraft getreten
Starkregen: Brandschützer setzen Expertenkommission ein
Klärschlammverbrennungsan­lage Stavenhagen genehmigt
Hessen: Förderung für die Analyse von Gefahren durch Starkregen
„Thürer Runde“ unterstützt den Aufbau der Abwasserentsorgung im Ahrtal
Anreizsystem für kommunale Überflutungsvorsorge
Förderung durch KfW-Umwelt­programm auch für Maßnah­men zur Anpassung an den Klimawandel
September 2021
Rheinland-Pfalz richtet Wiederaufbauorganisation ein
Rheinland-Pfalz fördert Wiederaufbau der Wasserver-und Abwasserentsorgung mit 20 Millionen Euro
UFZ: Fünf Prinzipien für klimasichere Kommunen und Städte
Neue Web-Plattform zur Planung der Hochwasservor­sorge in Städten
EU-Kommission: Leitlinien für Investitionen in Infrastruktu­ren infolge des Klimawandels
Visualisierung für Klimawandelrisiken in Deutschland entwickelt
BMBF startet Umsetzungsprojekte zur Stärkung der Klimaresilienz
Schulungsverbund Biogas gratuliert 10 000. Teilnehmer
THW-Kräfte setzen Abwassersysteme instand
Versicherte Hochwasserschäden in NRW und Rheinland-Pfalz im Bereich von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro
CEDIM-Analyse zur Hochwasserkatastrophe
Wissenschaftler sieht Wiederaufbau im Ahrtal vor Herausforderungen
August 2021
DFG-Förderung für Forschung zur Wasserwiederverwendung
Wasserforscher veröffentlichen Strategie-Rahmenpapier zur Wasserforschung
Europäischer Rechnungshof: Verursacherprinzip im Umweltbereich unzureichend angewendet
Verwaltungs-Dienstleistungen im Umweltbereich sollen bis Ende 2022 online möglich sein
Überdüngung verursacht Umweltkosten in Milliardenhöhe
DVGW und DWA adressieren Forschungsbedarf der Wasser­wirtschaft an die Politik
Gründächer für Müllverbren­nungsanlage in Oberhausen
Novelle des Klimaschutzgesetzes beschlossen
Nitrat und Phosphat: Schreiben der EU an die Bundesregierung
Versicherer erweitern Risikoeinschätzung von Naturgefahren
Starkregen und Hitze – neue Details zum Klimawandel
EU-Kommission schlägt Neuausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU vor, um Klimaziele zu erreichen
Größtes Kanalwärmetauscher- Projekt Berlins geht in Betrieb
Neue Klärschlammverwer­tungsanlage im MVV Industrie­park Gersthofen geplant
Bottrop: Weltweit größte solarthermische Klärschlamm­trocknungsanlage in Betrieb
Bundesweites Zentrum KlimaAnpassung für die Beratung von Kommunen eröffnet
Juli 2021
Bundesumweltministerin Schulze legt Nationale Wasserstrategie vor
Umweltfreundlich Heizen mit Wärme aus Abwasser
EU-Kommission strebt Null-Schadstoff-Ziel für Luft, Wasser und Boden an
Trifluoressigsäure aus fluorierten Kältemitteln belastet Regenwasser
Machbarkeitsstudie zu Klärschlammverwertung und Phosphorrecycling in Nord- und Osthessen abgeschlossen
Produktion in erster deutscher PHOS4green-Anlage für Recyclingdünger gestartet
Bundesumweltministerium startet neue Umsetzungsberatung für kommunalen Klimaschutz
IFAT 2022: Ausstellerinteresse auf Vor-Corona-Niveau
Göttingen: Förderung für einen Stadtwasser- und Hitzeplan
Neue Analyse zeigt Risiken der Erderhitzung für Deutschland
Regionales Phosphorrecycling im „Mitteldeutschen Dreiländereck“
Rheinland-Pfalz startet Corona-Monitoring über den Abwasserpfad
Berlin: Regen soll nicht mehr in Innenstadtkanäle
Juni 2021
Wiesbaden: Abwasseruntersuchung auf Corona-Viren
Neuer Treppenturm auf der Kläranlage Hannover-Herrenhausen
AZV Südholstein: Förderung für E-Fahrzeuge
Impfpriorisierung: Offener Brief an Ministerpräsident Laschet
Vorreiter der Nachhaltigkeit unter Deutschlands Kommu­nen gesucht
Kläranlage Landau: Entfernung von Mikroverunreinigungen mit Silikagel
11. KomS-Technologieforum Spurenstoffe
Konsultation der EU zur Kommunalabwasserrichtlinie
Bundesverfassungsgericht stärkt Klimaschutz
Photovoltaikanlage auf den Dächern der Kläranlage Kamen
Hessen: Förderung für Machbarkeitsstudien zur Phosphorrückgewinnung
Pilotprojekt zur Abwasseruntersuchung auf Coronaviren in Hannover
DWA gründet Fachausschuss Frauen in der Wasser-und Abfallwirtschaft
Bürgerinitiative „Begrünte Dachflächen“ von der EU registriert
Corona-Mutanten im Abwasser: Monitoring durch Sequenzierung
Pilotprojekt zur Pandemiebekämpfung im Berchtesgadener Land
Beelitz: Altes Klärwerk wird neues Festspielareal
AQUA-Hub − Markterschlie­ßung in Indien für Wassertech­nologien aus Deutschland
Mai 2021
Umweltzustand 2020: gemischte Bilanz
UN-Weltwasserbericht 2021 erschienen: Der Wert von Wasser
350 Millionen Euro für fünf Jahre: Bundesregierung legt Programm für Wasserforschung vor
Neue EU-Leitlinien erleichtern Klärung der Haftung für Umweltschäden
Neues Bundeszentrum für Spurenstoffe beim UBA nimmt Arbeit auf
EU-Kommission: Wechsel des Wasser- und Abwasserdienst­leisters in Rostock war keine staatliche Beihilfe
Wohin verschwindet der Reifenabrieb?
Aufruf zum IFWW-Förderpreis 2022
Schweiz: Abwassermonitoring auf Coronaviren wird erweitert
Drei-Punkte-Plan für Klimaanpassung in Kommunen vereinbart
Innovationsatlas Wasser online
Baden-Württemberg: 189 Millionen für Hochwasser­schutz, Gewässerökologisie­rung und Altlastensanierung
Berlin: Ab 2022 Gebühren statt Preise
WebSeminar: Frühwarnung durch Abwassermonitoring
Stadtwerke Fröndenberg Wickede testen Mitarbeiter wöchentlich
Emscher Ende 2021 abwasserfrei
EU empfiehlt Monitoring des Virus COVID-19 im Abwasser
Forschungsprojekt AMPHORE zum Phosphorrecycling startet in die Planungsphase
DWA-Landesverbandstagung Sachsen/Thüringen 2021 online
Bestens informiert trotz Pandemie
April 2021
Wegweiser zu Klimavorsorge­diensten in Deutschland
Neues UN-Berichtssystem macht Beitrag der Natur zur Wirtschaft sichtbar
EU-Kommission legt Leitfaden für Umweltziele in den nationalen Aufbauplänen vor
Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg ausgeschrieben
Digitale 54. Essener Tagung für Wasserwirtschaft
Abwasserbetriebe können Point of Care (PoC)-Antigen-Schnelltests selbst beziehen
Bewerbungen für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2022 gesucht
Rheinland-Pfalz startet Corona-Messungen auf Kläranlagen
Förderung: Nachwuchsgruppe „MINT für die Umwelt“ gesucht
Erweiterung der Kläranlage von Merck um eine vierte Reinigungsstufe
Auszeichnung für „Medi-Müll-Boxen“
Neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel angenommen
Niedersachsen: mehr Klärschlamm als Dünger verwertet
Kampfstoffe: Sanierung des Dethlinger Teichs
Hamburger Wohnquartier nutzt Wärme aus Abwasser
EU-Kommission legt Digitalziele für 2030 vor
BSI warnt: Kritische Schwach­stellen in Exchange-Servern
Berlin: Löschwasser aus Fabrikbrand beeinträchtigt Klärwerk
BIM-basierte Planungshilfen für Arbeitsstätten machbar?
Bauhauptgewerbe 2020: Umsatzsteigerung beim Bau von Kläranlagen
Schleswig-Holstein: Bagger stürzt in Klärschlammbecken
März 2021
Bundesregierung: Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Herausforderung
EU-Kommission startet Konsultation zur Umweltkriminalität
20 Jahre Wasserrahmenrichtlinie: Empfehlungen des Umweltbundesamts
Bund der Steuerzahler NRW ruft zu Widerspruch gegen Abwassergebührenbescheide 2021 auf
Bayern: Neuer „Schwammstadt“-Leitfaden für Kommunen und Planer vorgestellt
Grüne und blaue Infrastruktur für das Ruhrgebiet
Baden-Württemberg: 22 Millionen für Projekte zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser
Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“ gestartet
Kommunaler Klärschlamm zu 75 Prozent verbrannt
Bürger wollen hitzemindernde Maßnahmen
Frankreich stellt Abwasserdaten für Corona-Monitoring online
EIB stellt weiteres Darlehen für Emscher-Renaturierung bereit
DWA vernetzt internationale Forschung zum Corona-Moni­toring über den Abwasserpfad
BBSR sucht Projekte zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel
Beteiligungsverfahren bei Bauvorhaben können weiter digital erfolgen
Hackathon im Wassermanagement – ACHEMA innovation challenge
Februar 2021
Ostfalia startet Forschungsprojekt zur Frühwarnung vor Epidemien mithilfe von Abwasser-Monitoring
Brandenburg: aktualisierte Arbeitshilfe „Hochwasser­schutz und Bauplanungsrecht“ veröffentlicht
Bundesumweltministerium startet „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“
4. Reinigungsstufe für Kläranlage Dortmund-Deusen
Hamburg: Weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage fertiggestellt
Bundeskabinett beschließt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz 2.0
Zweckverband zur Kommuna­len Klärschlammverwertung Thüringen (KKT) gegründet
Staatenklage Tschechiens gegen Polen wegen Erweite­rung des Tagebau Turów vor dem Europäischen Gerichtshof
Baden-Württemberg: Landwirtschaftliche Klärschlamm­verwertung ist die Ausnahme
Probebetrieb der weltweit größten solarthemischen Klärschlammtrocknungsanlage gestartet
Thüringen: Förderrichtlinie für Kleinkläranlagen verlängert
Förderung für Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage Helmstedt
2,7 Millionen Euro für Phosphorrückgewinnung im Odenwaldkreis
Klärschlammverwertung OWL – Start frei für die Ausschreibung
Bayern: Erfolgsprojekt RZWas wird fortgesetzt
Umweltbundesamt legt neue Kostensätze für Umweltschäden vor
Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer – Überprü­fung der Gefährlichkeit neuer bzw. prioritärer Substanzen
Neue WRRL-Bewirtschaftungs­pläne veröffentlicht
Öffentliche Konsultation der EU zum Zero Pollution Action Plan
Januar 2021
Weltwassertag 2021: Wert des Wassers
Neue Wege für den Wasserschutz in der Weser-Ems-Region
Wasser-Ressourcenpreis 2021 der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung ausgeschrieben
Bonner Water Network
Öffentliche Konsultation zum Null-Schadstoff- Aktionsplan der EU
Umweltminister fordern Förderung der 4. Reinigungsstufe
Pflanzenkläranlage in ehemaliger Sprengstofffabrik in Betrieb
Molkereiabwasser zur Bewässerung von Ackerflächen?
Europaweite Auszeichnung für interaktiven Themenspielplatz der Stadtwerke Menden
Phosphorrückgewinnung in Kiel: Förderung aus dem EU-LIFE-Programm
Konsultation zu EU-Leitlinien für Umweltschutz- und Energiebeihilfen
Staffelübergabe von Essen nach Köln
Neue SBR-Kläranlage für Helgoland
Kläffizient: Klärwerke Akteure am Energiemarkt
Reststoffe auf Kläranlagen: Start des Verbundprojekts FLXsynErgy
DBU startet Auswahl für Deutschen Umweltpreis 2021
Bewerber für den Umweltcluster-Bayern- Leuchtturm gesucht
Erfolgreiche TSM-Überprüfung bei der Stadt Bonn
Bald alle Kläranlagen am Bodensee mit vierter Reinigungsstufe
Zukunft Biogas
Ankündigung einer Umfrage zur Wasserwiederverwendung

 


Interaktive Web-Karte mit Gefahrenhinweisen zu Starkregen für NRW

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie stellt seit Ende Oktober 2021 Starkregengefahrenhinweise für Nord­rhein-Westfalen auf dem frei zugängli­ chen Geoportal des Bundes und der Län­der zur Verfügung. Nordrhein-Westfalen ist die erste Teilregion im Projekt „Hin­weiskarte Starkregengefahren“. Die Hin­weiskarte Starkregengefahren für Nord­rhein-Westfalen wird auch vom Landes­amt für Natur, Umwelt und Verbraucher­schutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in das Fachinformationssystem Klimaanpas­sung integriert und dort der Öffentlich­keit digital zur Verfügung gestellt. In dem Fachinformationssystem (FIS) wird vorhandenes Wissen zu Klimafolgen und der Anpassung an den Klimawandel in Nordrhein-Westfalen zusammengeführt und aufbereitet. Als Grundlagendaten zur Simulation der Starkregengefahren dienen in erster Linie die Geodaten des Landes Nordrhein-Westfalen, insbeson­dere das hochaufgelöste, digitale Gelän­demodell sowie Informationen des amt­lichen Liegenschaftskatasters. Weiterhin gingen die Daten der koordinierten Starkniederschlagsregionalisierung und -auswertung (KOSTRA) des Deutschen Wetterdienstes in die Berechnung ein.

https://geoportal.de/Info/tk_04-starkregengefahrenhinweise-nrw
www.klimaanpassung-karte.nrw.de

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EU-Bericht „Water in the Circular Economy policy development“ veröffentlicht

Die Europäische Kommission hat den Be­richt „Water in the Circular Economy po­licy development“ veröffentlicht. Der Be­richt beruht auf den Ergebnissen eines gleichamigen Workshops vom März 2021. Darin werden anhand von De­monstrationsfällen aus Horizont 2020 die politischen Implikationen auf die Umsetzung und Übertragbarkeit von Ini­tiativen zur weiteren Schließung von Wasserkreisläufen, zur Wiederverwen­dung von Wasser und zur Rückgewin­nung von Energie und Nährstoffen aus Abwasser untersucht. Der Bericht enthält nicht nur die diskutierten Themen, son­dern auch mehrere Empfehlungen, die aus den Horizont 2020-Projekten abge­leitet wurden.

Download des Berichts: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211022_022

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TSM: Ruhrverband ist technisch und organisatorisch gut aufgestellt

Der Ruhrverband ist von der DWA erneut mit dem Qualitätssiegel Technisches Si­cherheitsmanagement (TSM) in den Sparten Abwasser und Stauanlagen aus­gezeichnet worden. Die Bestätigungen nahm Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvor­sitzender des Ruhrverbands, aus den Händen von Richard Esser, dem Leiter der TSM-Stelle der DWA, entgegen. Nor­bert Jardin sieht die Rezertifizierung als Bestätigung und Ansporn zugleich: „Die Prüfung des Technischen Sicherheitsma­nagements durch externe Fachleute ist für uns ein wichtiges Instrument zur Op­timierung unserer innerbetrieblichen Ab­läufe und der Sicherheit unserer techni­schen Anlagen.“

Das TSM-Siegel bescheinigt dem Ver­band eine sichere, wirtschaftliche, nach­haltige und umweltfreundliche Arbeits­organisation in der Abwasserentsorgung und im Talsperrenbetrieb. Dazu musste sich das Unternehmen vom 18. bis zum 20. Mai 2021 einer freiwilligen Überprü­fung durch ein unabhängiges DWA-Prüf­team stellen. Geprüft wurden die Fach­kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die organisatorischen Strukturen des Unternehmens. Die Fach­leute der DWA kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Einhal­tung aller relevanten Sicherheitsbestim­mungen. Dazu mussten rund 297 Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur technischen Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Personals sowie zu Planung, Betrieb und Instandhaltung der Anlagen beantwortet werden. Außerdem fanden Begehungen der Anlagen statt.

Grundlage für die Überprüfung des Technischen Sicherheitsmanagements sind die Arbeitsblätter DWA-M 1000 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Betreibern von Ab­wasseranlagen“ und DWA-M 1002 „An­forderungen an die Qualifikation und die Organisation von Betreibern von Talsper­ren und anderen großen Stauanlagen“.

Die DWA vergibt TSM-Bestätigungen seit 2003. Aktuell sind über 120 Unter­nehmen mit dem Logo „TSM-bestätigt“ von der DWA ausgezeichnet. Der Ruhr­verband stellte sich der Überprüfung be­reit zum dritten Mal.

www.dwa.de/tsm

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Mit duktilen Gussrohren und Steinwolle zu einem besseren Stadtklima

Das Projekt BoRSiS (Boden-Rohr-System als innovatives Element der klimaange­passten Stadtentwässerung) setzt sich mit Anpassungsstrategien an den Klima­wandel auseinander und entwickelt ein marktfähiges und praxisnahes Speicher­konzept aus Steinwolle und duktilen Gussrohren. Neben Professoren der Hochschule Ruhr West sind die Hoch­schule Bochum, Industrievertreter, ein Baumökologe sowie die Stadt Detmold in das Projekt eingebunden.

Ziel von BoRSiS ist es, im Leitungs­graben von Rohren unter den Gehwegen oder Straßen Wasser zu speichern und zeitverzögert zur Bewässerung von Stadtbäumen abzugeben. Durch die Nut­zung des Leitungsgrabens steht ein er­weiterter Speicher für Niederschlagswas­ser und für den Wurzelraum zur Verfü­gung, ohne dass ein zusätzlicher Platzbe­darf auf der Oberfläche (gegenüber Ver­sickerungsmulden) erforderlich ist.

Um den bisher ungenutzten Leitungs­graben überhaupt als Speicher für Nie­derschlagswasser und Wurzelraum nut­zen zu können, ist eine Abkehr von der bisherigen Praxis erforderlich. Derzeit werden Leitungsgräben hoch verdichtet, um eine stabile Bettung der Rohre zu ge­währleisten. Wurzeln sollen soweit mög­lich vom Leitungsgraben ferngehalten werden. Rohre aus duktilem Gusseisen können in porenreiche, grobe Schotter­ materialien gebettet werden. Sie gelten als wurzelfest, sodass Baumwurzeln in den Leitungsgraben dieses Boden-Rohr- Systems einwachsen können ohne das Rohr zu schädigen. Außerdem wird ein neuartiges Material für den Leitungsgra­ben getestet. Der Industriepartner Rock­flow hat einen Leitungsgraben aus Stein­wolle entwickelt, der gegenüber Kieskör­pern mit 95 Prozent ein höheres Spei­chervermögen besitzt.

Das Projekt ist geplant bis September 2024. Finanziert wird das Projekt neben Eigenanteilen der Industriepartner durch eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Förderpro­gramm „Forschung an Fachhochschu­len“.

Prof. Dr. Markus Quirmbach, Institut Bauingenieurwesen der Hochschule Ruhr-West, E-Mail: markus.quirmbach@hs-ruhrwest.de

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Kaiserslauterer Forscher optimieren das Benetzungs-und Gleitverhalten von Rohrleitungen

Ein Forschungsteam der TU Kaiserslau­tern will das Strömungsverhalten von Rohrleitungen optimieren. Ausgangs­punkt ist ein zusätzliches, innenliegen­des Rohr mit funktionaler Oberfläche, das nicht nur das Benetzungs- und Gleit­verhalten gemäß Lotuseffekt optimiert, sondern auch dafür benötigte Luftein­schlüsse stabilisiert. Mithilfe von Laser­technologie lassen sich die Strukturen auf praxistaugliche Rohrleitungen über­tragen. Die Deutsche Forschungsgemein­schaft (DFG) fördert das Vorhaben mit rund 740 000 Euro.

Zwei Fachbereiche an der TU und ein Kaiserslauterer Institut bündeln für das Projekt „Benetzungs- und Transportver­halten von substratlosen ebenen und ge­krümmten hierarchischen Streifenstruk­turen“ ihre Kompetenzen: Jun.-Prof. Clarissa Schönecker (Fachgebiet Mikro­fluidmechanik), Prof. Dr. Egbert Oesterschulze (Fachgebiet Physik und Technologie der Nanostrukturen) und Priv.-Doz. Dr. Johannes L’huillier (Photo­nik-Zentrum Kaiserslautern e. V.).

Im Gegensatz zu einem konventionel­len Rohr soll durch das Einbringen von einem zusätzlichen perforierten Innen­rohr die Rohrströmung gezielt beein­flusst werden, um den Reibungswider­stand zu reduzieren. Dazu wird ein zwei­tes Medium an den perforierten Stellen mit dem im Innenrohr befindlichen Me­dium in Wechselwirkung treten und auf dessen Benetzungs- und Strömungsver­halten einwirken. Dieser neue Benet­zungszustand leitet sich aus dem in der Literatur bekannten „Cassie-Baxter Zu­stand“ her und wird im Rahmen des in­terdisziplinären Forschungsvorhabens erweitert zum „substratlosen Cassie-Bax­ter Zustand“. Zusätzlich soll die Benet­zung am Innenrohr durch eine hierarchi­sche Oberflächenstruktur, eine Kombina­tion von Nano- und Mikrostrukturen, ge­zielt beeinflusst werden.

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EU-Bericht: Mitgliedstaaten müssen mehr gegen Nitratbelastung in Gewässern tun

In den letzten zehn Jahren konnten nur geringe Fortschritte bei der Verringerung der Nitratkonzentration in den Gewäs­sern der EU erzielt werden. Das geht aus dem im Oktober vorgelegten Bericht der EU-Kommission über die Umsetzung der Nitrat-Richtlinie (auf Grundlage von Da­ten für den Zeitraum 2016–2019) her­vor. Demnach stellt besonders die Über­düngung in vielen Teilen der EU nach wie vor ein Problem dar. Deutschland steht neben einer Reihe anderer Mit­gliedstaaten vor den größten Herausfor­derungen bei der Verringerung der Nähr­stoffbelastung durch die Landwirtschaft. Im Zeitraum 2016–2019 wurde bei 14,1 Prozent des Grundwassers der für Trinkwasser festgelegte Grenzwert für die Nitratkonzentration immer noch überschritten. Den Untersuchungsergeb­nissen zufolge zählen zu den in der EU als eutroph gemeldeten Gewässern 81 Prozent der Meeresgewässer, 31 Prozent der Küstengewässer, 36 Prozent der Flüs­se und 32 Prozent der Seen. Die Kommis­sion teilte mit, sie werde Maßnahmen er­greifen, damit die Anforderungen der Nitrat-Richtlinie besser eingehalten wer­den.

Download des Berichts: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211022_015

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Berliner Wasserbetriebe prüfen Einleitungen von Niederschlagswasser

Die Berliner Wasserbetriebe beginnen damit, Tausende Einleitungen von Nie­derschlagswasser in die Kanalisation zu überprüfen, kündigt das Unternehmen in Briefen an mehr als 270 000 Abwasser- Kund*innen an. Ziel ist es, die Verduns­tung, Versickerung oder andere Nutzung auf den Grundstücken zu erweitern, um den Folgen des Klimawandels robuster begegnen zu können. Wie die Berliner Wasserbetriebe mitteilen, würden sie „Bezirk für Bezirk [prüfen], ob und auf welcher vertraglichen Grundlage von Grundstücken Regenwasser in die Kana­lisation eingeleitet wird. So wird im Be­reich der Trennkanalisation, also in den Bezirken außerhalb des Berliner S-Bahn- Ringes, immer wieder festgestellt, dass Regenwasser offen oder verdeckt in die dafür nicht vorgesehenen Schmutzwas­serkanäle fließt.“

www.bwb.de/regenwassernutzung

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Kunstrasenplätze: Drei Tonnen Materialverlust pro Platz und Jahr

Mit der Nutzung von Kunstrasenplätzen gehen negative Umweltwirkungen ein­her. Das zeigt eine Systemanalyse zu Kunstrasenplätzen, die das Fraunhofer UMSICHT in einem Bericht veröffentlicht hat. Der Bericht benennt Themen wie Freisetzung von Mikroplastik, Recycling oder Standortwahl und liefert gleichzei­tig Empfehlungen, wie die Verantwortli­chen gegensteuern und die Plätze nach­haltiger gestalten können. Das Team hat insgesamt 19 Kunstrasenplätze in Deutschland und der Schweiz unter­sucht. Um die Spiel-Performance positiv zu beeinflussen, wird auf Kunstrasenplätzen ein sogenanntes Infill aufgebracht. Es setzt sich bei der Mehrzahl der betrach­teten Plätze aus Sand und einem Gum­migranulat zusammen. Unverfüllte Plät­ze und solche, auf denen sich der Natur­stoff Kork befindet, bilden aktuell die Ausnahme. Beobachtungen zeigen, dass das Infill gerade bei starkem Regen oder Wind in die Umgebung gelangt, wo es sich sammelt oder auch zum Beispiel in Gewässern landet. Im Durchschnitt lässt sich der experimentell bestimmte jährli­che Verlust der untersuchten Kunstrasen­plätze auf 2,98 Tonnen Infill pro Jahr be­ziffern. Kunststofffasern, die während der Beanspruchung eines Platzes eben­falls abnutzen, sind hier noch nicht be­rücksichtigt. Unklar bleibt auch nach der Studie, über welche Pfade und in wel­cher Menge die Verluste von Infill und Fasern in die Böden und Gewässer gelan­gen. Download der „Systemanalyse Kunst­rasenplätze“:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211026_008

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Bundesumweltministerium fördert nachhaltiges Anpassungsmanagement in Kommunen

Städte und Gemeinden können seit dem 1. Dezember 2021 finanzielle Unterstüt­zung für ihre Vorsorge gegen Klimarisi­ken bekommen. Im Fokus der neuen För­derrunde des BMU-Programms „Maß­nahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ steht der Aufbau ei­nes nachhaltigen Anpassungsmanage­ments in Kommunen. Darüber hinaus will das Bundesumweltministerium inno­vative, lokale Modellprojekte gezielt för­dern, die vor Schäden durch extreme Wetterereignisse schützen, wie Starkre­gen oder Hitzewellen. Gesucht werden innovative, nachhaltige Ideen von Städ­ten, Gemeinden und anderen lokalen Ak­teuren, die beispielgebend für andere Kommunen in Deutschland sind.

Link zum Förderprogramm:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211110_013 

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Sonder-Umweltministerkonfe­renz: Klima-Anpassungspro­gramm Wasser beschlossen

Mit einem neuen Klima-Anpassungspro­gramm zum Thema Wasser soll der Bund die Länder insbesondere bei der zentra­len Zukunftsaufgabe Hochwasserschutz noch besser unterstützen. Dieser Vor­schlag Bayerns wurde bei der Sonder­konferenz der Umweltminister im Okto­ber beschlossen. Das neue umfassende Programm soll als Gemeinschaftsfinan­zierung von Bund und Ländern ein Volu­men von einer Milliarde Euro pro Jahr haben. Damit sollen zukünftig auch Be­ratung, Aufstellung von Konzepten und Planungen sowie die Umsetzung von Maßnahmen sowohl in den Bereichen Sturzfluten, Hochwasserschutz als auch Anpassung des Wasserhaushalts an den Klimawandel gefördert werden.

Um Kommunen bestmöglich auf Extremwetterereignisse vorzubereiten, hat das Bayerische Umweltministerium bereits eine Beratungs-Offensive für Kommunen gestartet. Ziel ist es, die kommunale Sturzflut-Beratung weiter zu intensivieren und die Kommunen kon­kret zu beraten und fördern. Dazu wird beispielsweise seit 2017 die Erstellung von kommunalen Starkregen-Schutzkon­zepten gefördert. Die Kommunen haben bisher Mittel im Umfang von rund 12 Millionen Euro beantragt.

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Künstliche Intelligenz soll vor Folgen von Starkregen im Verkehrssektor warnen

Am 1. November 2021 startete das Pro­jekt „ISRV – Intelligente starkregenbe­ dingte Überflutungsrisikowarnung im Verkehrssektor“. Bis 2024 wollen das In­stitut für Wasserbau und Wasserwirt­schaft (IWW) der RWTH Aachen, die Kis­ters AG, 4traffic und Schwietering Inge­nieure GmbH ein Echtzeitvorhersagesys­tem für Starkregen im Verkehrssektor entwickeln. Durch den Einsatz künstli­cher Intelligenz sollen bisherige Nieder­schlagsvorhersagen durch punktuelle Überflutungswarnungen erweitert und schließlich als Warnungen auf Navigati­onsgeräte übertragen werden. So könn­ten bei einem Starkregenereignis je nach Wasserstand, Strömungsgeschwindigkeit und Verkehrsinfrastruktur Verkehrsströ­me rechtzeitig umgelenkt werden. Das Projekt wird im Rahmen der Förderricht­linie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Ver­kehr und digitale Infrastruktur mit rund 500 000 Euro gefördert.

Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen, E-Mail: schuettrumpf@iww.rwth-aachen.de

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Schnelle Erkennung multiresistenter Keime

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik (IPM) haben gemeinsam mit der Universität München ein Verfahren entwickelt, um multiresis­tente Keime sehr schnell zu erkennen. Die Besonderheit: Bereits ein einzelnes DNA-Molekül genügt für den Erreger­nachweis. Die Plattform soll künftig in der Point-of-Care-Diagnostik auf Kran­kenstationen oder in Arztpraxen einge­setzt werden – alternativ zur etablierten PCR-Analyse oder in Kombination mit anderen diagnostischen Methoden.

Die portable, kompakte Test-Platt­form verfügt über ein automatisiertes Fluidiksystem. Alle notwendigen Rea­genzien werden in dem System vorgela­gert. Der spritzgegossene Mikrofluidik- Chip wird in einer Schublade in das Test­system eingebracht, wo es durch die Flu­idik mit den Reagenzien versorgt wird, bevor die optische Auswertung stattfin­det. Die Besonderheit der neuen Metho­de: Die Forscherinnen und Forscher set­zen Antennen mit nanometergroßen Kü­gelchen ein, die die optischen Signale dieser Marker verstärken. Dadurch wird eine chemische Verstärkung über die Po­lymerase-Kettenreaktion (PCR) überflüs­sig. Das patentierte System liegt als De­monstrator vor. Derzeit fehlt noch ein Modul zur Probenaufbereitung.

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Bayern: Neue Arbeitshilfe für Kommunen bei Planungen von grüner und blauer Infrastruktur

Mit einer neuen Arbeitshilfe „Instrumen­te zur Klimaanpassung vor Ort“ sollen Kommunen in Bayern unterstützt wer­den, die Zukunftsaufgabe der Planung von grüner und blauer Infrastruktur möglichst umfassend anzugehen. Die Ar­beitshilfe beschreibt eine Auswahl zentraler Steuerungsinstrumente und erklärt deren Einsatz und Wirkung an konkreten Beispielen aus bayerischen Kommunen. Ziel ist es zu zeigen, wie Kommunen grü­ne und blaue Infrastrukturmaßnahmen bei Planungen berücksichtigen können und das auch schon tun. Die neue Ar­beitshilfe wurde vom Bayerischen Staats­ministerium für Umwelt und Verbrau­cherschutz in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Gemeindetag und dem Bayerischen Städtetag konzipiert und er­stellt.

www.stadtklimanatur.bayern.de

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Flutgebiete fit machen für den Klimawandel

Wie kann man beim Wiederaufbau in den Katastrophengebieten an der Ahr und an verschiedenen Flüssen in Nordrhein- Westfahlen die Siedlungs- und Infrastrukturen an künftige Starkregen und Hochwasser anpassen, um Schäden und Opfer zu verringern? Dies untersucht ein Team unter der Leitung des Raumplaners Prof. Jörn Birkmann von der Universität Stuttgart und des Wasserwirtschaftlers Prof. Holger Schüttrumpf von der RWTH Aachen. Das Projekt wird vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung mit rund fünf Millionen Euro gefördert. Mit beteiligt sind unter anderem auch Forschende der Universität Potsdam, des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ), des Helmholtz-Zentrums für Um­weltforschung (UFZ), der TU Kaiserslau­tern, der Hochschule Koblenz sowie wei­tere Praxispartner.

Erörtert wird zum Beispiel die Frage, wie und wo man Wassermassen ableiten kann, damit diese nicht zu zahlreichen Opfern und massiven Schäden führen. Dies könne unter anderem durch Not­wasserwege oder die gezielte Ableitung von Starkregen auf Sportplätze oder Freiflächen in Städten und Dörfern ge­schehen. Zudem soll untersucht werden, welche Haushalte vom Fluss wegziehen möchten und ob es in den jeweiligen Or­ten Wohnstandorte gibt, die eine höhere Sicherheit gegenüber Extremereignissen bieten. Dabei geht es nicht nur um die räumliche Exposition eines Standorts, sondern auch um Fragen der Verwund­barkeit.

Prof. Jörn Birkmann, E-Mail: joern.birkmann@ireus.uni-stuttgart.de

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„Klanglandschaft der Emscher“ untersucht

In Kooperation mit dem Soundkünstler Nils Mosh widmet sich die Emscherge­nossenschaft der Klanglandschaft ent­lang der Emscher und macht über Ton­aufnahmen die Artenvielfalt an dem Ge­wässer hörbar. 57 akustische Aufnahmen hat der Sounddesigner im Auftrag der Emschergenossenschaft entlang des zen­tralen Flusses des Ruhrgebiets aufge­nommen und daraus eine Collage entwi­ckelt, die die Klanglandschaft der Em­scher und ihrer Nebenläufe dokumen­tiert.

„Der Fluss und die Bäche werden nach der ökologischen Verbesserung im Rahmen des Emscher-Umbaus bzw. der Biodiversitätsinitiative von Emscherge­nossenschaft und Lippeverband nicht nur anders aussehen, sondern auch an­ders klingen – denn: Die Geräuschkulisse ändert sich mit der größer werdenden Artenvielfalt, die bereits jetzt an der Em­scher und ihren Nebenläufen zu ver­zeichnen ist.“ Mit diesen Worten be­schreibt die Emschergenossenschaft in einer Pressemitteilung den Hintergrund des Projekts. Weltweit würden von Wis­senschaftlern akustische Daten gesam­melt und ausgewertet, um den Zustand der Ökosysteme und deren Artenvielfalt zu erfassen.

https://youtu.be/QNll4Ps8sJU

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Eine Milliarde Euro für 73 Forschungsprojekte zum Europäischen Grünen Deal

Die EU-Kommission hat Ende Oktober auf einer Online-Veranstaltung 73 For­schungsprojekte zum Europäischen Grü­nen Deal ausgewählt, die mit einer Milli­arde Euro gefördert werden. An den Pro­jekten sind auch zahlreiche Forschungs­institute und KMU aus Deutschland be­teiligt.

Überblick über die 73 ausgewählten Projekte:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20211027_005

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Viele Kommunen suchen Personal

„Viele Kommunen suchen händeringend nach Personal. In nahezu allen Bereichen fehlen Leute, vor allem aber in den Kin­dergärten, im Bauamt, dem IT-Bereich oder bei technischen Aufgaben wie im Wasserwerk oder der Umwelttechnik. Selbst attraktive Führungsposten sind immer schwerer zu besetzen. … Zuschaffen macht uns außerdem der demo­grafische Wandel: Rund 25 Prozent der Beschäftigten werden in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand gehen.“ So erläuterte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds Nord­rhein-Westfalen, Christof Sommer, gegen­über der Rheinischen Post Ausmaß und Auswirkungen des Personalmangels in vielen Städten und Gemeinden. Die Städte und Gemeinden gehen deswegen bei der Personalsuche neue Wege und werben gezielt mit den Vorteilen einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst: famili­enfreundlich, sicher, flexibel in den Ar­beitszeiten und im Dienste des Gemein­wohls.

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Keine gravierende langfristige Belastung der Ahr

Die Flutkatastrophe im Ahrtal vom 14./15.07.2021 hat erwartungsgemäß zu höheren Schadstoffwerten in Wasser, Boden und Luft geführt. Allerdings sind diese Werte derzeit nicht beunruhigend und lassen auch keine längerfristigen gravierenden Belastungen befürchten. Seit dem 4. August untersucht das Lan­desamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit der SGD Nord im Auftrag des Minis­teriums für Klimaschutz, Umwelt, Ener­gie und Mobilität die Umweltfolgen des verheerenden Hochwassers. Für die Gewässeruntersuchung wurden an 14 Messpunkten entlang der Ahr in bislang vier Durchgängen sowie durch das Mess­schiff MS Burgund an der Ahrmündung in den Rhein Proben entnommen und analysiert. Als größte Quelle der Belas­tungen haben sich dabei zerstörte Kanä­le und nur eingeschränkt funktionsfähige Kläranlagen ergeben. Dabei nehmen die Belastungen vom Oberlauf zum Unter­lauf zu. Insbesondere unterhalb der Sied­lungsgebiete von Bad Neuenahr und Sin­zig steigen die gemessenen Nährstoffein­träge stark an. Bis Jahresende sollen alle Bürgerinnen und Bürger wieder an die Kläranlagen Adenauer Bach im Dümpel­feld, Untere Ahr in Sinzig und an mehre­re provisorische Kläranlagen im Bereich der mittleren Ahr angeschlossen sein. Die Sanierung und Erneuerung aller de­fekten Kanäle und die Neuausrichtung der Abwasserentsorgung insgesamt wird hingegen einige Jahre in Anspruch neh­men. Bis dahin lässt sich nicht vermei­den, dass Abwasser zum Teil unzurei­chend behandelt oder sogar unbehandelt in die Ahr gelangt und das Gewässer be­lastet. Nach Regenfällen wurden zudem höhere Konzentrationen von Mineral­ölen und polycyclische aromatische Koh­lenwasserstoffe (PAK) gemessen. Diese Schadstoffe werden wahrscheinlich aus Kanälen und von zerstörten Straßen oder Parkplätzen eingeschwemmt werden. Das Monitoring wird in der nächsten Zeit weiter fortgesetzt. Das chemische Moni­toring findet momentan alle zwei Wo­chen statt, weitere biologische Untersu­chungen laufen aktuell und sind für das kommende Frühjahr geplant.

Relativ gering ist demgegenüber der Einfluss der Flutkatastrophe auf die Ge­wässerchemie des Rheins. Aufgrund der großen Verdünnungseffekte sind erhöhte Werte lediglich im Nahbereich der Ahr­mündung messbar. Boden- und Staubun­tersuchungen haben keine gesundheits­gefährdenden Verschmutzungen erge­ben. Lediglich der Messpunkt am „Ahr­tor“ zeigte bei den Staubniederschlägen leicht erhöhte Schwermetallwerte (mit fallender Tendenz), die vermutlich auf Abbrucharbeiten und erhöhtes Lkw-Auf­kommen zurückzuführen sind. Teilweise sind die gemessenen Werte sogar unter­halb der Nachweisgrenze. Bei den Böden wurde sich auf besonders sensible Berei­che wie Kinderspielflächen und auf Flä­chen konzentriert, an denen sich viele Sedimente abgelagert haben. Insgesamt wurden rund 120 Flächen in der Westei­fel und im Ahrtal beprobt. Leicht erhöh­te Messwerte bei Schwermetallen oder PCB sind vermutlich gar nicht auf das Hochwasser zurückzuführen. Bei einzel­nen Flächen wurden schon vor der Flut­katastrophe bestehende „Alt“-Bodenbe­lastungen entdeckt.

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Konsultation zur Reform des EU-Arzneimittelrechts gestartet

Die EU-Kommission hat eine öffentliche Konsultation zur Überarbeitung des EU-Arzneimittelrechts veröffentlicht. Die Konsultation bleibt bis zum 21. Dezem­ber 2021 geöffnet und wendet sich an die breite Öffentlichkeit und Interessen­träger. Im Rahmen der Konsultation geht es auch um antimikrobielle Resistenzen und ökologische Herausforderungen.

https://ec.europa.eu/germany/news/20210928-eu-startet-konsultation-zur-reform-des-arzneimittelrechts_de

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Aufbauhilfegesetz 2021 verkündet

Das „Gesetz zur Errichtung eines Sonder­vermögens ‚Aufbauhilfe 2021‘ und zur vorübergehenden Aussetzung der Insol­venzantragspflicht wegen Starkregenfäl­len und Hochwassern im Juli 2021 sowie zur Änderung weiterer Gesetze (Aufbau­hilfegesetz 2021 – AufbhG 2021)“ wurde verkündet: Bundesgesetzblatt I, Nr. 63 vom 14. September 2021, S. 4147–4154.

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BMBF fördert klimaangepassten Aufbau der Überflutungsgebiete

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Anfang Oktober eine Initiative zur wissenschaftlichen Be­gleitung eines klimaangepassten Aufbaus in den Hochwassergebieten in Nord­rhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ge­startet. Der Wiederaufbau soll zukunfts­fähig und klimaresilient gestaltet wer­den. Für ein wissenschaftliches Begleit­gremium und entsprechende Forschungs­projekte stellt das BMBF fünf Mio. € aus Haushaltsmitteln zur Verfügung. Neben Experten aus der Klima- und Anpas­sungsforschung und der Stadtplanung ist auch die Wasserwirtschaft in dem Gremi­um vertreten. Das Gremium soll sehr eng mit den beiden Bundesländern zusam­menarbeiten und den betroffenen Kom­munen, den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen in den Hochwas­sergebieten beratend zur Seite stehen.

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Neue EU-Missionen zu Klima, Umwelt und Gesundheit gestartet

Die EU-Kommission hat Ende September fünf neue „Missionen“ auf den Weg ge­bracht, mit denen die größten Herausfor­derungen in den Bereichen Gesundheit, Klima und Umwelt angegangen werden sollen. Im Rahmen der Mission zur An­passung an den Klimawandel sollen min­destens 150 europäische Regionen und Gemeinschaften bei ihren Anstrengun­gen unterstützt werden, bis 2030 klima­resilient zu werden. 100 Städte sollen bis 2030 „klimaneutral und intelligent“ sein. Ozeane und Gewässer sollen bis 2030 „wiederbelebt“ werden. Im Rahmen ei­nes „Boden-Deals“ für Europa sollen 100 „Living Labs“ und Leuchtturmbetriebe für die Gesundung der Böden bis 2030 eingerichtet werden. Für jede Mission werden ein konkreter Zeitrahmen und spezifische Haushaltsmittel vorgesehen, die auf die jeweilige Herausforderung und den Umsetzungsplan abgestimmt sind.

Missionen wurden im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizont Eu­ropa als ein neues Konzept in der Politik­gestaltung der EU eingeführt. Sie wen­den sich direkt an die Bürgerinnen und Bürger und binden sie in ihre Gestaltung, Umsetzung und Überwachung ein. Die Mitgliedstaaten, Regionen und ein brei­tes Spektrum von Interessenträgern aus dem öffentlichen und dem privaten Sek­tor werden einbezogen, damit sicherge­stellt wird, dass dauerhafte Ergebnisse für alle EU-Bürger erarbeitet werden, so die EU in einer Mitteilung.

Websites der Missionen:
www.gfa-news.de/gfa/webocde/20210930_001

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Beispielloser Anstieg von Hitzerekorden und Extremregen

Die Häufigkeit monatlicher Hitzerekorde hat in den letzten zehn Jahren im Ver­gleich zu 1951–1980 um das 90-fache zugenommen. Das haben Forschende in Beobachtungsdaten festgestellt. Die mo­natlichen so genannten 3-Sigma-Ereig­nisse – Hitzewellen, die stark von dem abweichen, was in einer bestimmten Re­gion normal ist – betreffen inzwischen im Durchschnitt etwa neun Prozent der gesamten Landfläche. Auch Regenextre­me haben zugenommen; im Durch­schnitt kann einer von vier rekordhohen Tagesniederschlägen im letzten Jahr­zehnt auf den Klimawandel zurückge­führt werden. Schon heute sind Extremereignisse, die mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel zusammen­hängen, auf einem noch nie dagewese­nen Niveau, erklären die Forschenden. Und sie erwarten eine weitere Zunahme. „Noch stärker ist die Veränderung bei den Extremereignissen, die als 4-Sigma- Ereignisse bezeichnet werden, und die es vorher praktisch nicht gab – hier sehen die Forschenenden sogar eine Zunahme um das 1000-fache im Vergleich zum Re­ferenzzeitraum. Sie betrafen 2011–20 in jedem Monat etwa drei Prozent der glo­balen Landfläche“, sagt der Hauptautor Alexander Robinson von der Compluten­se-Universität Madrid und dem Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung. „Dies bestätigt frühere Ergebnisse, allerdings mit immer höheren Zahlen. Das Jahr 2020 brachte zum Beispiel sowohl in Si­birien als auch in Australien lang anhal­tende Hitzewellen, die in beiden Regio­nen zu verheerenden Waldbränden führ­ten. Beide Ereignisse führten dazu, dass ein lokaler Notstand ausgerufen wurde. Im Jahr 2021 erreichten die Temperatu­ren in Teilen der USA und Kanadas mit fast 50 °C lebensbedrohliche Werte. Welt­weit nahmen rekordstarke Hitzeextreme in den tropischen Regionen am meisten zu, da die Tropen normalerweise eine ge­ringe Variabilität der monatlichen Tem­peraturen aufweisen. Wo die Schwan­kungsbreite normalerweise gering ist, können schon vergleichsweise geringe Verschiebungen zu Rekorden führen. Weil die Temperaturen jedoch insgesamt weiter steigen, werden Hitzerekorde durch den menschgemachten Klimawan­del auch in nördlichen Regionen mit ih­rer größeren natürlichen Variabilität im­mer häufiger auftreten.

Auch die täglichen Niederschlags- Spitzenwerte haben zugenommen. Im Vergleich zu dem, was in einem Klima ohne globale Erwärmung zu erwarten wäre, ist die Zahl der Regenrekorde um etwa 30 Prozent gestiegen. Dies bedeu­tet, dass einer von vier Rekorden bereits auf den vom Menschen verursachten Kli­mawandel zurückzuführen ist. Die Phy­sik dahinter wird durch die Clausius-Cla­peyron-Gleichung erklärt: Luft kann pro Grad Celsius Erwärmung sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Wichtig ist dabei, dass in bereits trockenen Regi­onen wie dem westlichen Nordamerika und Südafrika ein Rückgang rekordstar­ker Regenfälle zu verzeichnen ist, wäh­rend in feuchten Regionen wie Mittel-und Nordeuropa eine starke Zunahme auftritt. Generell helfen zunehmende Niederschlagsextreme nicht, um Dürre­probleme zu vermindern.

Vergleicht man die neuen Daten mit dem bereits ziemlich extremen vorange­gangenen Jahrzehnt 2000–2010, so zei­gen die Daten, dass sich die von Hitzeex­tremen der 3-Sigma-Kategorie betroffene Landfläche in etwa verdoppelt hat. Dieje­nigen Abweichungen, die so stark sind, dass sie zuvor praktisch nie auftraten, die 4-Sigma-Ereignisse, tauchen in den Beobachtungen neu auf. Die Regenrekor­de haben 2011–2020 gegenüber 2000– 2010 um fünf Prozentpunkte zugenom­men. Die scheinbar geringe Erwärmung in den letzten zehn Jahren von nur 0,25°C hat also die Klimaextreme erheb­lich ansteigen lassen. „Diese Daten zei­gen, dass die Extreme jetzt weit außer­halb der historischen Erfahrung liegen. Extreme Hitze und extremer Regen neh­men überproportional zu“, sagt Ko-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Unsere Ana­lyse bestätigt einmal mehr, dass es bei den Auswirkungen der globalen Erwär­mung auf uns Menschen wirklich auf je­des Zehntel Grad ankommt.“ Mehr Infor­mationen im Artikel „Increasing heat and rainfall extremes now far outside the his­torical climate“, npj climate and atmos­pheric science (doi: 10.1038/s41612- 021-00202-w)“.

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Starkregen und Überschwem­mungen wegen Klimawandel wahrscheinlicher

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu extre­men Regenfällen kommt wie denen, die im Juli zu Überschwemmungen in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg geführt haben, hat sich durch den Klimawandel um das 1,2- bis 9-fache erhöht. Das ist das Ergebnis einer neuen Attributionsstudie, die von einem internationalen Team von Klimawissenschaftler*innen veröffentlicht wurde. Aus der Studie geht außerdem hervor, dass sich die Intensität dieser extremen Niederschläge aufgrund der durch den Menschen verursachten globalen Erwär­mung in der Region zwischen 3 und 19 Prozent erhöht hat.

Die Ergebnisse untermauern die Schlussfolgerungen des aktuellen Be­richts des Weltklimarats (Intergovern­mental Panel on Climate Change, IPCC). Demzufolge liegen nun Nachweise vor, dass die Erderwärmung vom Menschen verursacht wird und der daraus resultie­rende Klimawandel die Hauptursache für die Zunahme extremer Wetterereignisse ist. Laut IPCC-Bericht werden auch West-und Mitteleuropa bei steigenden Tempe­raturen immer häufiger Starkregenfällen und Überschwemmungen ausgesetzt sein.

Um zu berechnen, welche Rolle der Klimawandel bei der Entwicklung der ex­tremen Regenfälle im Juli und der durch sie hervorgerufenen Überschwemmun­gen spielt, wurde das heutige Klima mit dem Klima vor dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,2 °C (seit Ende des 19. Jahrhunderts) verglichen. Um die Rolle des Klimawandels zu be­rechnen, analysierten die Wissenschaft­ler Wetteraufzeichnungen und Compu­tersimulationen.

Die Hauptschwerpunkte der Studie lagen dabei auf den extremen Regenfäl­len in den zwei besonders betroffenen Gebieten in Deutschland: den Regionen um die Flüsse Ahr und Erft, in denen pro Tag durchschnittlich 93 Liter Regen pro Quadratmeter fielen, sowie auf der Regi­on um den Fluss Maas in Belgien, in der im Zeitraum von zwei Tagen ein Nieder­schlag von 106 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen wurde. Da verschie­dene Pegelstationen durch die Über­schwemmungen zerstört wurden, unter­suchten die Wissenschaftler*innen weni­ger die Pegelstände der Flüsse, sondern die Menge des gefallenen Regens.

Unter den gegenwärtigen Klimabe­dingungen ist zu erwarten, dass eine be­stimmte Region in Westeuropa etwa ein­mal in 400 Jahren von ähnlichen Ereig­nissen heimgesucht wird. Das bedeutet, dass in der gesamten Region innerhalb dieses Zeitraums mehrere solcher Ereig­nisse zu erwarten sind. Mit weiteren Treibhausgasemissionen und einem wei­teren Temperaturanstieg werden solche Starkregenereignisse häufiger auftreten.

Die Studie wurde im Rahmen der Ar­beit der World Weather Attribution-Initi­ative von 39 Forscher*innen durchge­führt, darunter Wissenschaftler*innen von Universitäten und meteorologischen und hydrologischen Behörden aus Belgi­en, Frankreich, Deutschland, den Nieder­landen, der USA und dem Vereinigten Königreich.

Download der Studie „Rapid attribu­tion of heavy rainfall events leading to the severe flooding in Western Europe June 2021“:

https://www.worldweatherattribution.org/analysis/rainfall

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EU hindert Landwirte nicht an übermäßigem Wasserverbrauch

Die EU kann nicht sicherstellen, dass Landwirte Wasser nachhaltig nutzen. Das ist Fazit eines Ende September veröf­fentlichten Sonderberichts des Europäi­schen Rechnungshofs. Für Bauern gebe es zu viele Ausnahmen von den Regeln der EU-Wasserpolitik, was den Bemü­hungen um eine vernünftige Wassernut­zung im Wege stehe. Außerdem fördere und unterstütze die EU-Agrarpolitik all­zu oft eher eine stärkere als eine effizien­tere Wassernutzung.

Der Agrarsektor zeichnet für ein Vier­tel der gesamten in der EU entnomme­nen Wassermenge verantwortlich. Die Wasserrahmenrichtlinie enthalte Maß­nahmen zum Schutz vor einer nicht nachhaltigen Wassernutzung, heißt es im Prüfbericht. Die Mitgliedstaaten würden ihren Landwirten jedoch zahlreiche Aus­nahmen gewähren und Wasserentnah­men genehmigen. Die Prüfer stellten fest, diese Ausnahmen würden Landwir­ten großzügig gewährt – selbst in Regio­nen, in denen Wassermangel herrsche. Gleichzeitig würden einige nationale Be­hörden nur selten Sanktionen gegen die illegale Wassernutzung verhängen. Die Prüfer weisen darauf hin, dass Landwir­ten oft nicht die tatsächliche Wassermen­ge in Rechnung gestellt werde.

Im Rahmen der GAP sei die EU-Bei­hilfe für Landwirte zumeist nicht an Ver­pflichtungen zu einer effizienteren Was­sernutzung geknüpft. Mit einigen Zah­lungen würden wasserintensive Kulturen wie Reis, Schalenfrüchte, Obst und Ge­müse ohne geografische Beschränkung unterstützt, und damit auch in Gebieten mit Wassermangel. Außerdem habe der sogenannte Cross-Compliance-Mechanis­mus der GAP (also die Bindung von Zah­lungen an bestimmte Umweltauflagen) kaum Auswirkungen, stellen die Prüfer fest. Die Anforderungen würden nicht für alle Landwirte gelten, und die Mit­gliedstaaten würden sowieso nicht genü­gend geeignete Kontrollen durchführen, um wirklich von Wasserverschwendung abzuschrecken.

Download des Sonderberichts Nr. 20/2021 „Nachhaltige Wassernutzung in der Landwirtschaft: GAP-Mittel fördern eher eine stärkere als eine effizientere Wassernutzung“:

https://www.eca.europa.eu/de

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Potenzielle Parasiten in der häufigsten Amöbe in Kläranlagen gefunden

Forschende der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Bonkowski am Institut für Zoologie der Universität zu Köln haben herausgefunden, dass Rhogostoma minus die häufigste Amöbe in Kläranlagen welt­weit ist und zudem als Wirt für Legio­nellales dient. Die in den Amöben identi­fizierten Legionellales waren bis dato noch unbeschrieben, daher ist nicht klar, ob genau diese Amöben selbst Krankhei­ten im Menschen verursachen können. Bereits in einem vor kurzem veröffentli­chen Artikel derselben Arbeitsgruppe wurde schon gezeigt, dass Rhogostoma auch die gefährlichen Bakterien der Legi­onellen bewirtet, deren Arten die Legio­närskrankheit auslösen. Obwohl Kläran­lagen nachweislich gut funktionieren, ist bis heute ein großer Teil der Mikroorga­nismen in ihnen kaum bekannt. Neben den nützlichen Wasseraufreinigern wer­den durch Abwässer aber auch Parasiten in Kläranlagen eingeschwemmt. Bis heu­te ist unklar, wie sie sich im Klärwasser verhalten und wann dadurch eventuell Krankheiten verbreitet werden könnten. Gleiches gilt dafür, wann Legionellales in Klärwerken überhandnehmen und wel­che Einflüsse dazu führen, dass sie sich stark vermehren. Die Studienergebnisse wurden im Aufsatz „The wastewater pro­tist Rhogostoma minus (Thecofilosea, Rhizaria) is abundant, widespread, and hosts Legionellales“ in der Fachzeitschrift Water Research veröffentlicht:

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0043135421007612

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Willy-Hager-Preis und -Medaille ausgeschrieben

Junge Wasserforscher*innen aus dem Gebiet der Verfahrenstechnik der (indus­triellen) Wasser- oder Abwasseraufberei­tung und Persönlichkeiten, die sich um die Erforschung der Grundlagen und Ver­fahren zur Wasseraufbereitung und Ab­wasserreinigung verdient gemacht ha­ben, können sich bis zum 22. November 2021 für den Willy-Hager-Preis bzw. die Willy-Hager-Medaille bewerben. Der Preis ist mit 6000 Euro dotiert, die Me­daille mit 15 000 Euro. Weitere Details und Bewerbungsformulare:

https://dechema.de/ehrungen.html

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Redispatch 2.0: Verpflichtend für alle EEG-Energieerzeugungsanlagen

Mit der Einführung des Redispatch 2.0 Anfang Oktober sind alle Betreiber von EEG-Energieerzeugungsanlagen mit ei­ner installierten Leistung ab 100 kW ge­setzlich verpflichtet, an diesem teilzu­nehmen. Unter Redispatch versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen oder einer Unterdeckung entgegenzuwirken. Droht an einer bestimmten Stelle im Netz ein Engpass, werden Kraftwerke angewie­sen, ihre Einspeisung zu erhöhen, bei Überschüssen zu drosseln. Auf diese Wei­se wird ein Ausgleich im Netz angestrebt. Das bedeutet, dass im Fall von Netzeng­pässen die geplante Stromproduktion verschoben wird, hierfür werden Vergü­tungen gezahlt. Ziel des Redispatch 2.0 ist es, lokale Netzengpässe schneller und kosteneffizienter zu beseitigen. Um dies für die jeweilige Anlage abzustimmen, sollte sich jeder Betreiber mit seinem zu­ständigen Netzbetreiber in Verbindung setzen.

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Extremereignisse werden deutlich häufiger – auch Starkregen

Die Kinder von heute werden viel stärker von Klimaextremen betroffen sein als die Erwachsenen von heute. Ein Kind, das im Jahr 2021 geboren wird, wird im Laufe seines Lebens durchschnittlich doppelt so viele Waldbrände, zwei- bis dreimal so viele Dürren, fast dreimal so viele Fluss­überschwemmungen und Ernteausfälle sowie siebenmal mehr Hitzewellen erle­ben als eine Person, die heute zum Bei­spiel 60 Jahre alt ist. Das ermittelte ein internationales Forscherteam auf der Grundlage von Daten des Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project (ISIMIP). Dies gilt für ein Szenario, das von den derzeitigen ungenügenden Zu­sagen der Regierungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ausgeht, die auf dem bevorstehenden Weltklimagipfel COP26 in Glasgow ein Thema sein wer­den. Die gute Nachricht: Eine Begren­zung der Erwärmung auf 1,5 °C reduziert die Risiken deutlich. So könnten die ge­fährlichen Hitzewellen, von denen heute 15 % der weltweiten Landfläche betrof­fen sind, bei einem Szenario mit unzurei­chenden klimapolitischen Maßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts auf 46 % ansteigen und sich somit verdreifachen. Eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad, wie sie das von fast allen Ländern der Welt unterzeichnete Pariser Klimaab­kommen als anzustrebendes Ziel nennt, würde die betroffene Landfläche hinge­gen auf 22 % reduzieren. Das ist mehr als heute, aber deutlich weniger als bei einer ungebremsten Erwärmung. Detail­lierte Ergebnisse: „Intergenerational in­equities in exposure to climate extre­mes“, erschienen in Science (DOI: 10.1126/science.abi7339).

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131 Millionen kWh Strom aus niedersächsischen Kläranlagen im Jahr 2020

Im Jahr 2020 wurden in niedersächsi­schen Kläranlagen 131 Millionen kWh Strom aus dem bei der Abwasserreini­gung entstehenden Klärgas erzeugt. Nach Mitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) wurden 91 % des selbsterzeugten Stroms im Jahr 2020 in den Kläranlagen selbst ver­braucht, die restliche Strommenge (11 Millionen kWh) wurde an Energieversor­gungsunternehmen abgegeben. Gemes­sen an der aus erneuerbaren Energien er­zeugten Gesamtstrommenge ist die Be­deutung der Stromerzeugung aus Klär­gas allerdings gering: Der Erzeugungsan­teil lag im Jahr 2019 bei 0,3 %. Daten zu der Gesamtstrommenge aus erneuerba­ren Energien für 2020 liegen noch nicht vor. Neben der Stromerzeugung wurden im Jahr 2020 aus niedersächsischen Kläranlagen 157 Millionen kWh Wärme erzeugt. Die erzeugte Wärme wird vor allem für die Faulanlage und die Behei­zung von Büro- und Betriebsgebäuden auf dem Gelände der Kläranlagen ge­nutzt.

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Bodo Ramelow überreicht TSM Abwasser an BEWA Sömmerda

Große Ehre für die DWA und den BEWA Sömmerda. Ende September überreichte Thüringens amtierender Ministerpräsi­dent Bodo Ramelow persönlich die Ur­kunde für die erfolgreiche Zertifizierung des Technischen Sicherheitsmanage­ments. Im Bereich Abwasser hat die DWA die Wiederholungsprüfung bei der BEWA Sömmerda durchgeführt, im Bereich Ge­wässer handelte es sich um die Erstprü­fung, zuständig waren ebenfalls die Ex­perten der DWA. Das Technische Sicher­heitsmanagement dient dazu, die eige­nen Prozesse mit Unterstützung von DWA-Experten zu optimieren und Schwachstellen aufzuspüren und zu be­seitigen. Auflagen werden sicher einge­halten, Sicherheit gewährleistet, ein Or­ganisationsverschulden vermieden und das Unfallrisiko gesenkt.

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Bewässerung von Stadtbäumen: Wasser sparen mit smarten Bewässerungs­systemen

Frankfurt am Main möchte Vorreiter bei der wassersparenden Bewässerung von Stadtbäumen werden: Rund tausend Ku­bikmeter Wasser könnte die Stadt durch die Optimierung von Bewässerungsvor­gängen junger Stadtbäume in Zukunft möglicherweise weniger verbrauchen. Das ist ein erstes Zwischenergebnis des Modellversuchs „Smarte Bewässerung“, den Forschende der Universität Hohen­heim in Stuttgart zusammen mit der FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH und anderen Projektbeteiligten durchführen. Dabei erfasst ein intelligen­tes Mess- und Computer-System die ak­tuelle Wasserversorgung der Bäume. Künftig könnte damit die Bewässerung bedarfsorientiert erfolgen und digital ge­steuert werden. Ansprechpartnerin bei der Universität Hohenheim ist Dr. Valerie Graf-Drasch, Fachgebiet Digitales Ma­nagement.

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Bundeskabinett beschließt Ziele für die Cybersicherheit

Das Bundeskabinett hat die „Cybersi­cherheitsstrategie für Deutschland 2021“ beschlossen. Sie schreibt die bestehende Strategie fort und legt grundsätzlich langfristige Ziele fest. Ausgangspunkt ist eine verschärfte Bedrohungslage, so die Bundesregierung in einer Pressemittei­lung vom 8. September 2021. In der Strategie enthalten sind vier übergreifen­de Leitlinien: Cybersicherheit als ge­meinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft etablie­ren; digitale Souveränität von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesell­schaft stärken, Digitalisierung sicher ge­stalten; Ziele messbar und transparent ausgestalten. Unter „Gemeinsamer Auf­trag von Staat und Wirtschaft“ liegt un­ter anderem ein Fokus auf kritischen Infrastrukturen, deren Ausfall oder Beein­trächtigung zu Versorgungsengpässen und damit einer Gefahr für die öffentli­che Sicherheit führen kann. Dabei wer­den auch kleine und mittlere Unterneh­men in den Blick genommen. Die Zusam­menarbeit von Staat und Wirtschaft soll hier fortgeführt werden. Die Strategie wurde dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat zugeleitet, damit es noch zu einem Beschluss vor Ende der aktuel­len Legislaturperiode kommt.

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Stadt Hamm beteiligt sich am Ruhrkonferenz-Projekt „Klima­resiliente Region mit internati­onaler Strahlkraft“

Um die Lebensqualität ihrer Bürgerin­nen und Bürger auch künftig zu sichern, beteiligt sich die Stadt Hamm am Ruhr­konferenz-Projekt „Klimaresiliente Regi­on mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) des Landes Nordrhein-Westfalen, das Emschergenossenschaft/Lippever­band gemeinsam mit den Städten um­setzen. Die Stadt Hamm und der Lippe­verband wollen gemeinsam in den nächsten Jahren konkrete Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klima­wandels im Hammer Stadtgebiet umset­zen. Mit der Verpflichtung zu einer kli­magerechten regionalen Entwicklung geht Hamm im Lippeverbandsgebiet als Modellstadt voran.

Die „Klimaresiliente Region mit inter­nationaler Strahlkraft“ (KRIS) ist ein Projekt der Ruhrkonferenz der Landesre­gierung. Darüber investieren das Land Nordrhein-Westfalen und die Wasserver­bände der Region in den kommenden zehn Jahren rund 250 Millionen Euro in den Ausbau der blauen und grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet.

Die Stadt Hamm verpflichtet sich bis 2040 folgende Ziele zu erreichen: 25 Prozent der befestigten Flächen sollen abgekoppelt werden, sodass deutlich we­niger Regenwasser in die Mischkanalisa­tion fließt. Außerdem soll die Verduns­tungsrate um zehn Prozentpunkte er­höht, sollen verrohrte Gewässer als na­türliche Wasserläufe reaktiviert sowie Hitzeinseln reduziert und vermieden werden. Als einen weiteren wichtigen Baustein zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels schlägt die Stadt Hamm außerdem vor, deutlich mehr Dachflächen als bisher bei städtischen Immobilien zu begrünen sowie das För­derprogramm für private Hausbesitzer für Dach- und Fassadenbegrünung aus­zubauen.

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Neue Kläranlage Helgoland offiziell eröffnet

Mit einer symbolischen „ersten Abwas­serprobe“ wurde der Neubau der Kläran­lage Helgoland Anfang September offizi­ell eingeweiht. Als letzter Bestandteil ist im ersten Halbjahr 2021 eine neue Klär­schlammbehandlungsanlage errichtet worden, die die Ende 2020 fertiggestell­ten Abwasserreinigungsanlagen ergänzt. Der dort entwässerte Klärschlamm wird per Schiff abgefahren und an Land ver­wertet. In der neuen Kläranlage kommt das SBR-Verfahren für die biologische Reinigung des Abwassers zum Einsatz. Die Abwasserreinigung in Phasen ist bes­tens für die Insel geeignet: Im Sommer fällt aufgrund des Tourismus viel Abwas­ser an, im Winter weniger.

Die rund 30-monatige Bauzeit war von zahlreichen Herausforderungen ge­prägt – von der logistisch anspruchsvol­len Insellage über eine aufwendige Kampfmittelräumung bis hin zur Coro­na-Pandemie. Die alte Kläranlage musste ersetzt werden, weil sie zuletzt schlechte Reinigungsergebnisse aufwies. Insbeson­dere bei der Stickstoffentfernung zeigt die neue Anlage nun deutlich bessere Er­gebnisse, die den heutigen Anforderun­gen vollständig gerecht werden.

Der AZV Südholstein hat im Jahr 2014 die Verantwortung für die Abwas­serentsorgung auf Helgoland übernom­men. Vor Ort arbeitet der Verband dafür mit der Inselentsorgungsfirma Karl Meyer zusammen.

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Ahr-Hochwasser: Ergebnisse des Sondermessprogramms entsprechen den Erwartungen

Die Hochwasserkatastrophe hatte zu kei­nen gravierenden chemischen Verunrei­nigungen geführt. Dies hatte ein Sonder­messprogramm in Rheinland-Pfalz direkt nach der Flut belegt. Die hohen Wasser­mengen und Fließgeschwindigkeiten hatten offenbar die eingetragenen Stoffe schnell verdünnt und mit der Hochwas­serwelle fortgespült. Aktuelle Messdaten an der Ahr deuten jetzt aber darauf hin, dass sich die Belastungen im Gewässer erhöhen. Mit der zunehmenden Rück­kehr der Bewohnerinnen und Bewohner und den erfreulichen Sanierungsfort­schritten bei der Wasserversorgung steigt auch das Abwasseraufkommen. Dieses kann durch die stark geschädigte Abwas­serinfrastruktur noch nicht in gewohnter Weise gereinigt werden. Auch die aktuel­len Arbeiten im Gewässerbett und im di­rekten Gewässerumfeld können zu Stoffeinträgen führen.

Diese Entwicklung war erwartet wor­den und wurde Mitte September durch neue Ergebnisse des Sondermesspro­gramms bestätigt. Um die weitere Ent­wicklung zu beobachten, führt Rhein­land-Pfalz das Sondermessprogramm weiter fort. Umweltstaatssekretär Erwin Manz. „Die Ergebnisse machen auch deutlich: Der Wiederaufbau der Abwas­serinfrastruktur ist essenziell. Das Land unterstützt weiterhin durch das Sonder­förderprogramm ‚Starkregen- und Hoch­wasserschäden‘. Trotz umfassender An­strengungen vor Ort steht aber fest, der Wiederaufbau braucht Zeit“, so der Um­weltstaatssekretär weiter. Im Ahrtal wa­ren alle Kläranlagen von den Über­schwemmungen betroffen und wurden beschädigt. Dies waren die Kläranlagen „Untere Ahr“ in Sinzig, „Mittlere Ahr“ in Altenahr sowie die Kläranlagen in May­schoss und Dümpelfeld. Auf der Kläran­lage in Sinzig konnte die mechanische Reinigung und in Dümpelfeld zusätzlich bereits wieder die biologische Reinigung in Betrieb genommen werden. Die Inbe­triebnahme der biologischen Reinigung in Sinzig wird aktuell eingeleitet. Sie wird voraussichtlich Mitte November wieder voll funktionstüchtig sein. Als Er­satz für die Kläranlage Mayschoss ist ei­ne mobile Anlage im Einsatz. Eine weite­re Herausforderung sind die zum Teil ge­schädigten oder zerstörten Kanäle, so­dass das Abwasser stellenweise noch nicht wieder an den bisherigen Kläranla­genstandorten ankommt. Dort wo schnelle Lückenschlüsse nicht möglich sind, ist die Einrichtung von mobilen Kläranlagen in Vorbereitung.

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Juli-Hochwasser war meteoro­logisch und hydrologisch ein außergewöhnliches Ereignis

Das nordrhein-westfälische Umweltmi­nisterium, der Deutsche Wetterdienst (DWD) und das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) haben in einem Gespräch über die Starkregen- und Hochwasser-Ereignisse im Ju­li eine intensive Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung von Prognose-Tools vereinbart. „Rückblickend war es sowohl meteorologisch als auch hydrologisch ein außergewöhnliches Ereignis, das es in dieser Form in Nordrhein-Westfalen so noch nicht gegeben hat. Dass die Auswir­kungen der vom DWD vorhergesagten flächendeckenden enormen Niederschlä­ge dann lokal derart extrem ausfallen würden, war im Vorfeld der Hochwasser- Ereignisse nicht vorherzusehen“, erklär­ten die drei Behörden.

Aktuell arbeitet der DWD unter ande­rem an einem Projekt namens SINFONY zur verbesserten Vorhersage von Sturz­fluten. In diesem Projekt werden Radar­messungen und Simulation der Modelle zusammengeführt. Daneben gibt es wei­tere Projekte im DWD, die in Verbindung mit der geplanten Verkürzung der Vor­hersagezyklen des DWD-Wettervorher­sagemodells und unter Einbindung wei­terer Datensätze dazu beitragen, das so­genannte Nowcasting (Kurz- und Kür­zestfrist, 0 – 6 Stunden) weiter zu verbes­sern. Auch beim LANUV gibt es bereits einen Testbetrieb für ein Tool, das ver­bessere Prognosen an Bächen und Flüs­sen ermöglichen soll. Ganz aktuell hat das Umweltministerium zudem ein neu­es Modellprojekt mit der Technischen Hochschule Aachen in Stolberg gestartet, das unter anderem auch die Bodenfeuch­te mitberücksichtigt.

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Bund unterstützt Länder beim Hochwasserschutz

Der Bund unterstützt nach eigenen An­gaben Länder und Kommunen bei der Vorbereitung auf mögliche Starkregener­eignisse und beim Hochwasserschutz mit Konzepten, Empfehlungen und Förde­rungen. Die Umsetzung der nötigen Vor­kehrungen liege jedoch in der Zuständig­keit der Länder und Kommunen unter Berücksichtigung der örtlich spezifischen Risiken, heißt es in der Antwort (Bundes­tags-Drucksache 19/32014) der Bundes­regierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.

Gemäß der grundgesetzlichen Kom­petenzverteilung seien für den Katastro­phenschutz die Länder sowie die Land­kreise und kreisfreien Städte als untere Katastrophenschutzbehörden zuständig. Dies gelte unabhängig vom Ausmaß des Ereignisses und umfasse auch die War­nung der Bevölkerung vor Katastrophen. Der Bund könne lediglich etwa mit der Bundeswehr, der Bundespolizei und dem Technischen Hilfswerk im Rahmen der Amtshilfe auf Anforderung der vor Ort zuständigen Behörden unterstützen.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210826_001

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Studie der Strategischen Behördenallianz „Anpassung an den Klimawandel“ vorgelegt

Bei steigenden Temperaturen der Erdat­mosphäre verändern sich auch die Nie­derschläge: Statt großflächigem Dauer­regen wird es häufiger kleinräumigen Starkregen geben. Außerdem wird kur­zer extremer Starkregen deutlich groß­flächiger und etwas intensiver werden. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse ei­nes Projekts, das im Rahmen der Strate­gischen Behördenallianz „Anpassung an den Klimawandel“ Ende August in der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach vorgestellt wurde.

Um valide und fundierte Erkenntnis­se zu gewinnen, wurden in dem Projekt „Klassifikation meteorologischer Extremereignisse zur Risikovorsorge gegenüber Starkregen für den Bevölkerungsschutz und die Stadtentwicklung (KlamEx)“ die Niederschlagsdaten von 2001 bis 2020 analysiert. An dem Projekt KlamEx betei­ligten sich das Bundesamt für Bevölke­rungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die Bundesanstalt Technische Hilfswerk (THW) und der Deutsche Wetterdienst (DWD).

Auf Grundlage der radarbasierten Niederschlagsklimatologie entstand ein Katalog extremer Niederschlagsereignis­se in Deutschland für die Zeit ab 2001. Die Daten beinhalten neben der Nieder­schlagsintensität Informationen zur räumlichen Ausdehnung und Dauer der Ereignisse. Der zusätzlich mit einer Viel­zahl meteorologischer und geografischer Attribute sowie bereitgestellten Einsatz­daten von Feuerwehren gekoppelte Er­eignisdatensatz lieferte die Grundlage für die im Projekt durchgeführten statis­tischen Auswertungen. Mit der Analyse von Ereignishäufigkeiten wurden regio­nale Verbreitungsmuster und Hotspots von Stark- und Dauerregenereignissen der letzten 20 Jahre ermittelt.

https://www.dwd.de/klamex

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Nordrhein-Westfalen: zehn Millionen Euro für Klimawan­delvorsorge in Kommunen

Das Umweltministerium Nordrhein- Westfalen hat ein neues Förderpro­gramm zur Stärkung der Klimawandel­vorsorge in Kommunen veröffentlicht. Für den Aufruf „Klimaresilienz auf kom­munaler und regionaler Ebene“ stehen rund zehn Millionen Euro aus dem EU-Programm zur Bewältigung der COVID- 19-Pandemie zur Verfügung (REACT-EU).

Die Förderung umfasst bis zu 100 Prozent der Ausgaben und richtet sich an Kommunen und kommunale Unterneh­men. Förderfähig sind investive Maßnah­men wie die Entsiegelung befestigter Flä­chen zugunsten von Grünflächen, das Anlegen von Mulden, Rigolen oder Re­tentionsflächen zum Rückhalt, zur Versi­ckerung und Speicherung von Nieder­schlagswasser, aber auch das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden. Anträge sind bis zum 31. Oktober 2021 möglich.

https://www.efre.nrw.de/wege-zur-foerderung/react-eu

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Bessere Förderbedingungen in der Nationalen Klimaschutz­initiative (NKI) des BMU

Das Bundesumweltministerium hat den Förderaufruf für investive Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte neuveröf­fentlicht. Der neue Förderaufruf sieht für Anträge, die zwischen dem 1. September 2021 und dem 31. Dezember 2022 ge­stellt werden, eine Förderquote von bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben vor. Nachweislich fi­nanzschwache Kommunen können in diesem Zeitraum eine Vollfinanzierung beantragen. Noch in diesem Jahr können kommunale Antragsteller Projektskizzen vom 1. September bis zum 31. Oktober einreichen.

https://www.klimaschutz.de/modellprojekte

https://www.klimaschutz.de/projekte/modellprojekte

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Pumpwerk Oberhausen in Betrieb genommen – finale Phase der Abwasserfreiheit der Emscher eingeläutet

Es war der größte und wichtigste Meilen­stein in der Geschichte des Emscher-Um­baus: Am 20. August 2021 hat die Em­schergenossenschaft im Beisein des nord­rhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet das Pumpwerk Oberhau­sen und damit den gesamten Abwasser­kanal Emscher (AKE) in Betrieb genom­men. Bis Ende 2021 wird die Emscher dann sukzessive von ihrer Schmutzfracht befreit werden – zum ersten Mal nach mehr als 170 Jahren.

Der in Tiefenlagen von bis zu 40 Me­tern quer durchs zentrale Ruhrgebiet verlegte AKE löst den Emscher-Fluss künftig als „abwassertechnische Haupt­schlagader“ der Region ab. „Herzstück“ dieser „Hauptschlagader“ ist das Pump­werk Oberhausen, künftig Deutschlands größtes Schmutzwasserpumpwerk. Des­sen Eröffnung bedeutet auch das Finale des Generationenprojekts Emscher-Um­bau.

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Länderübergreifender Raum­ordnungsplan für den Hoch­wasserschutz in Kraft getreten

Am 1. September 2021 ist der länderübergreifende Raumordnungsplan des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) für den Hochwasser­schutz in Kraft getreten. Der Raumord­nungsplan trifft neben Regelungen zum Hochwasserrisikomanagement, insbe­sondere im Hinblick auf Siedlungsent­wicklung und kritische Infrastrukturen, auch Regelungen zur Gewinnung und Freihaltung von Retentionsflächen sowie zur Erhaltung und Verbesserung des Wasserversickerungs- und Wasserrück­haltevermögens des Bodens.

Der Raumordnungsplan wurde vom BMI in Zusammenarbeit mit dem Bun­desinstitut für Bau-, Stadt- und Raumfor­schung (BBSR) entwickelt. Er soll das für den Hochwasserschutz primär zuständi­ge Wasserrecht, aber auch die unter­schiedliche Hochwasservorsorge der ein­zelnen Landesraumordnungsplanungen unterstützen.

Download des Raumordnungsplans: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210906_001

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Starkregen: Brandschützer setzen Expertenkommission ein

Eine unabhängige Expertenkommission aus Vertreterinnen und Vertretern der zi­vilen Gefahrenabwehr, Wissenschaft und weiteren Fachleuten soll die Erfahrungen der rheinland-pfälzischen und nord­rhein-westfälischen Starkregenkatastro­phe auswerten. Das hat das Präsidium der Vereinigung zur Förderung des Deut­schen Brandschutzes (vfdb) beschlossen. Aus den Ergebnissen sollen Lösungsvor­schläge und Initiativen zur Verbesserung der Gefahrenabwehr erarbeitet werden. Erste Ergebnisse sollen noch im Herbst vorliegen. Der Deutsche Feuerwehrver­band (DFV) ist einer der Initiatoren der Expertenkommission. Die Expertenkom­mission „Starkregenkatastrophe 2021“ will problematische Abläufe und Ausstat­tungsdefizite ermitteln, Lösungen vor­schlagen und Initiativen zur Verbesse­rung der Gefahrenabwehr anstoßen. Der unabhängigen Expertenkommission ge­hören neben Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr, Behörden und Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter-Unfall- Hilfe auch Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtung an. Den Vorsitz der Expertenkommission hat Branddi­rektor Dr. Ulrich Cimolino, Feuerwehr Düsseldorf.

https://www.vfdb.de/veroeffentlichungen/umfragen/expertenkommission-starkregen

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Klärschlammverbrennungsan­lage Stavenhagen genehmigt

Die EEW Energy from Waste Stavenha­gen GmbH & Co. KG hat Mitte Septem­ber die immissionsschutzrechtliche Ge­nehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer Mono-Klärschlammver­brennungsanlage (KVA) erhalten. Bereits im Juni konnte EEW mit ersten baufeld­vorbereitenden Maßnahmen beginnen. Eine entsprechende Zulassung dafür hat­te das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplat­te als zuständige Genehmigungsbehörde ebenfalls erteilt. Die Anlage in Stavenha­gen ist für eine Verwertungskapazität von jährlich 160 000 Tonnen Original­substanz geplant. Sie soll 2023 in Betrieb gehen. Neben Stavenhagen plant EEW Anlagen in Stapelfeld bei Hamburg, dem niedersächsischen Helmstedt, der Lan­deshauptstadt Magdeburg und im nie­derländischen Delfzijl.

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Hessen: Förderung für die Analyse von Gefahren durch Starkregen

Waldsolms und Leun (beide im Lahn- Dill-Kreis) lassen in beiden Kommunen prüfen werden, ob die aus Starkregener­eignissen resultierenden Schäden durch gezielte Maßnahmen verhindert oder zu­ www.dwa.de/KA a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2021 (68) · Nr. 10 mindest begrenzt werden können. Bei der Simulation werden unterschiedliche Annahmen von Starkregenereignissen zugrunde gelegt, um in verschiedenen Szenarien das Abflussverhalten und die Auswirkungen das Kanalsystem zu ermit­teln. Dabei sollen auch potenzielle Maß­nahmen zur Verbesserung des Abfluss­verhaltens identifiziert und in ihrer Wir­kung simuliert werden. Beide Gemein­den sind Mitglied im Bündnis der Klima- Kommunen. Deshalb erhalten sie eine 100-Prozent-Förderung. Das Land Hes­sen fördert die Vorhaben mit 50 000 bzw. 33 000 Euro.

https://umwelt.hessen.de/klima/foerderung

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„Thürer Runde“ unterstützt den Aufbau der Abwasserentsorgung im Ahrtal

Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli wird die Abwasserentsorgung für das Ahrtal neu aufgebaut. Zur Unterstüt­zung und fachlichen Abstimmung wurde dazu eine Projektgruppe Abwasser unter dem Namen „Thürer Runde“ gebildet, der nach dem Ort des ersten Treffens im Landkreis Mayen-Koblenz benannt ist. Ziel der Expertenrunde ist es, die Kom­munen bei einem möglichst zügigen Auf­bau der Abwasserableitung und -behand­lung zu unterstützen.

Im Fokus der bereits stattgefunden ersten beiden Treffen standen die prakti­schen Abstimmungen zur Umsetzung von Maßnahmen sowie die zukünftige Gesamtausrichtung der Abwasserentsor­gung im Ahrtal. Die vielfältigen Aufga­ben werden gemeinsam zwischen Vertre­tern des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, der SGD Nord, der Abwasserwerke Sinzig, Bad Neuenahr-Ahrweiler, den Verbandsge­meinden Altenahr und Adenau sowie re­gionalen Ingenieurbüros und Hilfsorga­nisationen koordiniert.

Erarbeitet wurde der Aufbau einer provisorischen Abwasserableitung, der voraussichtlich noch bis zu sechs Monate dauern wird. Auch eine mögliche Vorge­hensweise bei der Verlegung neuer Ab­wasserleitungen wurde besprochen sowie ein Koordinationskreis Kanalspülung und TV-Befahrung ins Leben gerufen.

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Anreizsystem für kommunale Überflutungsvorsorge

Im Verbundprojekt „Anreizsysteme für die kommunale Überflutungsvorsorge (AKUT)“ haben Forscher*innen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Hochschule Mainz zusammen mit Partnern aus der Praxis und Kommu­nen ein Beratungstool entwickelt, das Kommunen dabei unterstützt, Überflu­tungsschäden vorzubeugen. Im Mittel­punkt steht der Ansatz, alle Akteure zu­sammenzubringen, Zielkonflikte zu überwinden und gemeinsam effiziente Gesamtlösungen zu generieren. Um das zu erreichen, setzt die Methode auf ein ortspezifisches Optimierungs- und An­reizsystem, wesentliche Voraussetzung für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist ein Verständnis der Überflutungsvorsor­ge als kommunale Gemeinschaftsaufga­be. Das Beratungstool AKUT unterstützt Kommunen dabei, geeignete Vorkehrun­gen zu identifizieren und erleichtert so der lokalen Politik die Entscheidung über umzusetzende Maßnahmen. AKUT be­rücksichtigt dabei explizit das notwendi­ge Zusammenwirken der verschiedenen Akteure sowie die entsprechenden Anrei­ze, welche diese dazu motivieren sollen, die Schritte umzusetzen. Das Tool kann nach kurzer Einarbeitung auch ohne IT-Fachwissen genutzt werden. Anwender zeichnen zunächst an möglichen Stand­orten Überflutungsschutzmaßnahmen zur Rückhaltung auf einer interaktiven Karte ein. AKUT bestimmt anschließend mittels eines mathematischen Modells ei­ne optimale Auswahl aus diesen mögli­chen Maßnahmen. Dabei stellt es ver­schiedene Zusammenhänge dar, etwa die akteursbezogene Gefährdungslage und das zu erwartende Schadensausmaß, Wirksamkeit und Umsetzbarkeit der Vor­sorgemaßnahmen sowie die erforderli­chen individuellen Anreize. So ermittelt das Tool unter Berücksichtigung der ortspezifischen Gegebenheiten der Kom­mune und der Beteiligungsbereitschaft der verschiedenen Akteure eine optimale Handlungsstrategie. Diese beinhaltet ei­ne Kombination baulicher Maßnahmen inklusive der zugehörigen Kosten und er­forderlichen Anreize. Kartendarstellun­gen vor und nach der Optimierung ver­anschaulichen die zu erwartende Wir­kung auf die Gefährdungslage. Das Bera­tungstool AKUT steht interessierten Kom­munen und Fachplaner*innen zur Verfü­gung.

https://akut.hs-mainz.de

E-Mail: info-akut@hs-mainz.de

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Förderung durch KfW-Umwelt­programm auch für Maßnah­men zur Anpassung an den Klimawandel

Das Bundesumweltministerium erweitert in Zusammenarbeit mit der KfW die För­derung von Umwelt- und Klimaschutz- Investitionen sowie von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawan­dels. Unternehmen, Einzelunternehmer und Gewerbetreibende können seit dem 1. September 2021 das KfW-Umweltpro­gramm nicht nur zur Finanzierung allge­meiner Umweltschutzmaßnahmen sowie von Maßnahmen zum ressourcenscho­nenden und kreislauforientierten Wirt­schaften nutzen, sondern auch für Inves­titionen in Maßnahmen zur Verbesse­rung des Klimaschutzes und zur Anpas­sung an die Folgen des Klimawandels.

Mit dem KfW-Umweltprogramm wer­den insbesondere Klimaschutzmaßnah­men in energieintensiven Branchen ge­fördert, die zu einer wesentlichen Reduk­tion von prozessbedingten Treibhausgas­emissionen führen. Zudem unterstützt das Programm Maßnahmen, die Belas­tungen und Risiken infolge des Klima­wandels mindern. Hierzu zählen zum Beispiel Hitzebelastung, Beeinträchti­gungen der Wassernutzung durch zuneh­mende Erwärmung und vermehrte Som­mertrockenheit oder Starkregen, Sturz­fluten oder Überschwemmungen, ver­bunden mit Risiken für Menschen, Ge­bäude und Infrastrukturen. Ein Schwer­punkt der Förderung sind Vorhaben, die naturbasierte Lösungen einsetzen und die zu einer grünen Infrastruktur beitra­gen, beispielsweise durch die Begrünung von Gebäuden oder Firmengeländen oder Maßnahmen des natürlichen Was­serrückhalts.

www.kfw.de/240

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Rheinland-Pfalz richtet Wiederaufbauorganisation ein

Die Landesregierung von Rheinland- Pfalz hat eine Wiederaufbauorganisation eingerichtet, um die kommunale Infra­struktur im von der Hochwasserkatastro­phe heftig getroffenen Ahrtal voranzu­treiben. Die Wiederaufbauorganisation wird unter Leitung von Innenstaatssekre­tärin Nicole Steingaß arbeiten. Zudem ge­hören der Wiederaufbauorganisation die neu geschaffene Abteilung „Wiederauf­bau 2021“ im Innenministerium, die Ent­wicklungsagentur Rheinland-Pfalz und der Vor-Ort-Beauftragte der Landesregie­rung an. Für die Aufgabe des Vor-Ort-Be­auftragten wurde der ehemalige Landrat und Innenstaatssekretär a. D. Günter Kern vom Ministerrat berufen. Er wird in Sachen Wiederaufbau den engen Kon­takt zu den Kommunen halten.

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Rheinland-Pfalz fördert Wiederaufbau der Wasserver-und Abwasserentsorgung mit 20 Millionen Euro

Das Klimaschutzministerium Rheinland- Pfalz hat Ende Juli ein für Sonderförder­programm für Starkregen- und Hoch­wasserschäden gestartet. Das Programm erweitert bisherige Förderrichtlinie und unterstützt die Instandsetzung der Was­serversorgungs- und Abwasserbeseiti­gungsinfrastruktur mit einer Förderquo­te von bis zu 100 Prozent. Das Sonder­förderprogramm ist vorerst mit 20 Milli­onen Euro ausgestattet. Anträge für För­derung aus dem Sonderförderprogramm können Kommunale Wasserversorger und Kommunen ab sofort über das elek­tronische Förderverfahren MIP-Förde­rung einreichen. Die finanzielle Förde­rung der Wasserwirtschaft richtet sich grundsätzlich nach den Förderrichtlinien der Wasserwirtschaftsverwaltung. Durch das Sonderförderprogramm werden die entgeltabhängigen Regelfördersätze bei der Wasserversorgung und Abwasserbe­seitigung durch einen Sonderzuschuss von bis zu 35 Prozent ergänzt. In Kombi­nation mit einem zinslosen Sonder-Dar­lehen kann die Förderung auf bis zu 100 Prozent erhöht werden. Die Förderung für die Beseitigung von Extremwetter­schäden an Gewässern von 50 Prozent wird mit einem Sonderzuschuss von 20 Prozent ergänzt, sodass eine Förderung von bis zu 70 Prozent Zuschuss möglich ist. Für Maßnahmen zur unmittelbaren Gefahrenabwehr (zum Beispiel abgebro­chene Uferböschungen an Straßen oder Brücken, Beseitigung von Treibgut, Scha­densbeseitigung an Leitungen, Kanälen, Kläranlagen) im Zeitraum bis zum 31. Dezember 2021 gilt die Zustimmung zum vorzeitigen Vorhabenbeginn als er­teilt. Auch müssen keine förmlichen Ver­gabeverfahren durchgeführt werden und auch für öffentliche Aufträge oberhalb der EU-Schwellenwerte können Leistun­gen schnell und effizient insbesondere über das Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb beschafft werden.

Link zur Förder-Website: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210723_003

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UFZ: Fünf Prinzipien für klimasichere Kommunen und Städte

Trockenheit 2018 und 2019, extremer Starkregen 2021 – für das UFZ Helm­holtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) deutliche Belege, dass sich das Kli­ma in Richtung Extremereignisse ändert. Städte und Gemeinden müssen sich darauf nach Ansicht des UFZ entsprechend vorbereiten, fünf Prinzipien haben bei der Klimaanpassung Priorität. So sollen die Frühwarnsysteme verbessert werden, um den Bevölkerungsschutz zu stärken. Neben der Entwicklung von robusten Vorhersage-Modellen ist für das UFZ die Etablierung einer dauerhaften und ver­lässlichen Kommunikation mit Städten und Gemeinden sowie den Bürger*innen vor Ort unerlässlich. Nur eine Warnung, die Menschen verstehen und der sie ver­trauen, wird zu den gewünschten Hand­lungen führen.

Zweiter Aspekt ist die Schwammfä­higkeit und Speicherfähigkeit. Neben eta­blierten Schutzlösungen wie Deichen, Mauern und Poldern gilt es vermehrt, Ge­meinden, Städte und Landschaften wie Schwämme zu konzipieren und den Was­serrückhalt in der Landschaft zu verbes­sern. Gerade für extreme Niederschläge sind zusätzliche Speicherräume und grü­ne Infrastrukturen so zu konzipieren, dass diese auch als Notwasserwege im Fall der Fälle vorbereitet sind. Ein hohes Speichervermögen für Wasser hilft nicht nur in Hochwasser-, sondern auch in Tro­ckenzeiten. Des Weiteren schlägt das UFZ für die kritische Infrastruktur eine Klima­prüfung vor. Dies schließt auch die Be­rücksichtigung von Kaskadeneffekten durch die Unterbrechung von Versor­gungsleistungen in Infrastruktursyste­men ein. Infrastrukturen (Versorgung mit Wasser, Strom etc.), das Rückgrat unserer modernen Gesellschaft, müssen so konzi­piert werden, dass sie auch in extremen Wetterlagen funktionieren oder entspre­chende Rückfalloptionen erlauben.

In die gleiche Richtung gehört Forde­rung Vier, die Klimasicherheit von Ge­bäuden. Beim Wiederaufbau, Neubau bzw. der Sanierung im Bestand gilt es, die Klimasicherheit von Gebäuden von Anfang an mitzudenken und den Schutz­standard zu erhöhen, insbesondere auch von Einrichtungen, die besonders vulne­rable Gruppen wie Kinder, Senioren oder behinderte Menschen beherbergen. Da­für bedarf es, ähnlich wie bei der ener­gieeffizienten Sanierung, finanzieller Förder- und Anreizinstrumente sowie der Etablierung vorsorgeorientierter Ver­sicherungsprämien. Auch bei Bauanträ­gen und Immobilienverkäufen sollten systematisch entsprechende Informatio­nen über Starkregen- oder Hochwasser­gefahren bereitgestellt und abgefragt werden. Um dies alles umzusetzen, ist ein Gestaltungs- und Durchsetzungswille ebenso notwendig wie Kooperation und Solidarität (Forderung Fünf). Für den Umbau bedarf es des Innovations- und Gestaltungswillens auf Seiten von Städ­ten, Gemeinden, Investoren und Privat­personen ebenso des Einsatzes von Fi­nanzierungs- und Anreizinstrumenten auf Seiten des Bundes bzw. der Länder. Es braucht durchsetzungsstarke Instru­mente in der Planung sowie kohärente und standardisierte Rahmenwerke und Vorgehensweisen.

Ausführliches Statement des UFZ: https://www.ufz.de/index.php?de=48382

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Neue Web-Plattform zur Planung der Hochwasservor­sorge in Städten

SaferPlaces, ein neuer Webservice zur Überflutungsvorsorge, soll Städte und Gemeinden künftig dabei unterstützen, gefährdete Bereiche zu identifizieren so­wie Schutz- und Vorsorgemaßnahmen systematisch und effizient zu planen, et­wa an Gebäuden, Deichen oder durch Schaffung von Versickerungsflächen. Mit SaferPlaces lassen sich Gefahren abbil­den und die Effekte von Schutz- und Vor­sorgemaßnahmen abschätzen. So kön­nen Szenarien bereits in Planungssitzun­gen online durchgespielt und diskutiert werden. Das interaktive Online-Tool wird im Rahmen der EU-Initiative Clima­te-KIC unter Mitwirkung des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ Potsdam entwickelt und ist bereits als Prototyp abrufbar. Es stützt sich auf offene Daten und basiert auf neuen klimatischen, hydrologischen und hydraulischen, topo­grafischen und ökonomischen Modellie­rungstechniken. Projekt-Website: http://www.saferplaces.co

Prototyp des Web-Service: http://platform.saferplaces.co

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EU-Kommission: Leitlinien für Investitionen in Infrastruktu­ren infolge des Klimawandels

Die Europäische Kommission hat Leitlini­en dazu veröffentlicht, wie die EU-Klima­ziele und die Auswirkungen des Klima­wandels bei künftigen Investitionen in Infrastrukturprojekte systematisch ein­fließen sollten. Es geht um Projekte vonGebäuden über Netzinfrastrukturen bis zu Systemen und Anlagen in der Finanz­periode 2021–2027. Der Leitfaden orien­tiert sich an dem Ziel, die Treibhausgas­emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken und bis 2050 klimaneutral zu sein. Er erfüllt die Anforderungen, die in den Rechtsvorschriften für verschiedene EU-Fonds wie InvestEU, die Fazilität „Connecting Europe“ (CEF), den Europäischen Fonds für regionale Entwick­lung (EFRE), den Kohäsionsfonds (KF) und den Fonds für gerechten Übergang (JTF) festgelegt sind.

Link zum Leitfaden: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210803_002

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Visualisierung für Klimawandelrisiken in Deutschland entwickelt

Zahlreiche verschiedene Studien zeigen die Auswirkungen des Klimawandels. Ba­sierend auf den Informationen des Um­weltbundesamts hat Sebastian Meier, Gastprofessur an der HafenCity Universi­tät Hamburg, eine Anwendung entwi­ckelt, die die Informationen nach Post­leitzahlen darstellt. Die Anwendung un­terteilt unter anderem in folgende Her­ausforderungen: Steigende Temperatu­ren, vermehrte Extremwettereignisse und andere Veränderungen, die sich auf den fortschreitenden Klimawandel zu­rückführen lassen. Das Projekt wurde gemeinsam mit Fabian Dinklage entwickelt und ist Teil des vom Bundesmi­nisterium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorha­bens „LoCobSS“.

https://klima-risiken.vislab.io

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BMBF startet Umsetzungsprojekte zur Stärkung der Klimaresilienz

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) baut seine For­schungsförderung aus, mit der Kommu­nen und Städte widerstandsfähig gegen die Folgen des Klimawandels gemacht werden sollen. Mit RESI-extrem geht ein weiteres Umsetzungsprojekt an den Start, das vom BMBF mit insgesamt 1,9 Millionen Euro gefördert wird. Ziel ist es, Stadtplanung und Risikomanagement stärker zu verzahnen. Neben RESI-extrem startet für drei weitere Projekte aus dem Förderschwerpunkt „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ die abschließende Umsetzungs- und Versteti­gungsphase. Weitere Projekte folgen im Laufe des Jahres. Für die drei Phasen in­vestiert das BMBF insgesamt rund 42 Millionen Euro. Nach einer dreijährigen Forschungs­phase beginnt die reale Umsetzung der erarbeiteten Anpassungsmaßnahmen im Projekt RESI-extrem. In Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg und Ol­fen in Nordrhein-Westfalen werden zum Beispiel zwei Stadtquartiere mithilfe von Gefahrenkarten für Starkregen und an­dere Risiken saniert und somit gegen zu­künftigen Starkregen widerstandsfähig gemacht, so das BMBF. Eine Besonder­heit ist hier, dass die Einwohnerinnen und Einwohner selbst die Chance haben, einen aktiven Beitrag zur Krisenfestigkeit ihrer Heimat zu leisten. Ein solcher inte­grative Ansatz trägt zur Risikoaufklärung der Menschen vor Ort bei, sodass sie sich auch selbst auf den Extremfall vorberei­ten können. Neben dem Projekt RESI-extrem in Olfen und Schwäbisch Gmünd forscht am Standort Bremen auch das Projekt BREsilient zu Starkregen- und Überflu­tungen. Aufgrund ihrer exponierten Lage ist die Hansestadt stark von den Auswir­kungen des Klimawandels betroffen und wird insbesondere durch den steigenden Meeresspiegel herausgefordert. Mit ei­nem Frühwarnsystem soll hier zukünftig auf kurzfristige Extremwetterereignisse schneller reagiert werden können. Unter dem Motto „Lebensqualität trotz Sommerhitze“ beschäftigt sich das Projekt HeatResilientCity mit der Frage, wie wirksame, sozial gerechte und nut­zerakzeptierte Klimaanpassung in unter­schiedlichen Siedlungsstrukturen gelin­gen kann. So werden beispielsweise in den Kommunalverwaltungen Dresden und Erfurt Gesundheitsnetzwerke sowie Handbücher für lokales Hitzemanage­ment erstellt und für andere Kommunen aufbereitet. Um die kommunale Klimaresilienz dauerhaft zu stärken, bedarf es außer­dem geeigneter Monitoringsysteme, die die Wirksamkeit von Anpassungsmaß­nahmen für die Resilienz bewerten. Hier setzt das Projekt MONARES an und ent­wickelt ein Monitoringsystem, das in den nächsten zwei Jahren für unterschiedlich große Kommunen nutzbar gemacht wird.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210811_002

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Schulungsverbund Biogas gratuliert 10 000. Teilnehmer

Ende Juni konnte der Schulungsverbund Biogas dem 10 000. Teilnehmer zur be­standenen Prüfung gratulieren: Johannes Reitter aus dem südbadischen Ottenheim absolvierte erfolgreich die Grundschu­lung „Betreiberqualifikation – Anlagensi­cherheit von Biogasanlagen gemäß TRGS 529 und TRAS 120“. Seit 2013 schult der Verbund aus 15 anerkannten und qualitätsgesicherten Bildungseinrichtungen die für den Be­trieb und die Instandhaltung bzw. Errich­tung von Biogasanlagen verantwortli­chen Personen sowie die Mitarbeiter ge­mäß TRGS (Technische Regel für Gefahr­stoffe) 529 und TRAS (Technische Regel für Anlagensicherheit) 120. Seit 2015 definiert die TRGS 529 um­fangreiche Anforderungen an die Fach­kunde und Qualifikation des verantwort­lichen Betriebspersonals. Um dies zu ge­währleisten, hat der Fachverband Biogas e. V. in Kooperation mit dem DVGW und der DWA bereits 2013 den Schulungsver­bund Biogas gegründet. Um den im Laufe der Zeit gestiegenen Fachkundeanforderungen gerecht zu werden, hat der Verbund das Angebot im Jahr 2019 um die neuen Anforderungen der TRAS 120 ergänzt. Zusätzlich wurde speziell für die Mitarbeitenden auf Bio­gasanlagen die „Mitarbeiterqualifikati­on“ entwickelt und für Unternehmen zur Errichtung und Instandhaltung zusätz­lich das Schulungskonzept „Qualifikation – Fachkunde Sichere Instandhaltung ge­mäß TRAS 120“ entworfen.

http://www.biogas.org

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THW-Kräfte setzen Abwassersysteme instand

Seit Mitte Juli sind täglich rund 2700 Helferinnen und Helfer des THW in den Regionen im Süden und Westen Deutsch­lands im Einsatz, die durch den Starkre­gen nach Tief „Bernd“ verwüstet wurden. Die Spezialistinnen und Spezialisten des THW unterstützen dabei in verschie­densten Bereichen: „Unsere Einsatzkräf­te versorgen nicht nur die Bevölkerung mit Trinkwasser und stellen die Strom­versorgung sicher, sondern setzen aktuell auch die Abwasserentsorgung instand“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam. Die öffentliche Infrastruktur wurde in Folge des Starkregens großflächig stark beschädigt oder vollständig zerstört. Stellenweise fließt verunreinigtes Ab­wasser durch den Ausfall von Kläranla­gen oder defekte Abwasserrohre in die umliegenden Bäche und Flüsse. Um be­troffene Kläranlagen wieder instand zu setzen, müssen Klär- und Belebungsbe­cken zunächst leergepumpt werden. THW-Helferinnen und -Helfer setzen hierzu spezielle Schmutzwasserpumpen ein. Im Anschluss kann mit den anste­henden Reparaturen begonnen und ein normaler Betrieb wieder gewährleistet ·

werden. Besonders schwer betroffen ist die Kläranlage Sinzig, auch aufgrund ih­rer Lage direkt an der Ahr. Sie reinigt im Normalfall das Abwasser von rund 115 000 Bewohnerinnen und Bewohner in sechs Kommunen. Wie in vielen Orten sind in Sinzig, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Altenahr zahlreiche Abwasserrohre gebrochen. „Aktuell prüfen Einheiten des THW, in­wieweit sich oberirdisch provisorische Rohrverbindungen schaffen lassen, da­mit das Abwasser wieder aufbereitet werden kann“, teilte THW-Präsident Gerd Friedsam mit. Erste Verbindungen hat das THW schon geschaffen. In Sinzig überquert die erste provisorische Abwas­serleitung bereits die Ahr. Wo die Leitun­gen noch intakt sind, sind sie durch an­gespülten Unrat häufig verstopft. Dies führt zu Rückstau im Abwassersystem. Dadurch fließt das Abwasser in die Keller der Anwohnerinnen und Anwohner zu­rück. THW-Helferinnen und -Helfer beräumen großflächig Leitungen und er­möglichen so einen geregelten Abfluss des Abwassers.

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Versicherte Hochwasserschäden in NRW und Rheinland-Pfalz im Bereich von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro

Die vom Tiefdruckgebiet „Bernd“ ausge­löste Flutkatastrophe Mitte Juli in Nord­rhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat nach ersten vorläufigen Schätzungen Milliardenschäden verursacht. „Wir rech­nen momentan mit versicherten Schäden in Höhe von 4,5 bis 5,5 Milliarden Euro“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Ge­samtverbandes der Deutschen Versiche­rungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. „Die Schäden dürften sogar noch über denen des August-Hochwassers im Jahr 2002 von 4,65 Milliarden Euro liegen. Tief ‚Bernd‘ gehört damit zu den verhee­rendsten Unwettern der jüngeren Ver­gangenheit“, so Asmussen. Die Schäden in Sachsen und Bayern sind in dieser ers­ten Schätzung noch nicht enthalten. „Insgesamt dürfte dieses Jahr mit Stürmen, Überschwemmung, Starkregen und Hagel zum schadenträchtigsten Jahr seit 2002 werden“, sagte Asmussen. Da­mals lag der versicherte Unwetterscha­den bei 10,9 Milliarden Euro. Bereits im Juni hatten Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Milliarden Euro verursacht. Zurückhaltend äußerte sich Asmussen zur Debatte um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. „Als einzelnes Instrument lehnen wir sie ab, weil sie den Anreiz nimmt, sich gegen Flut- und andere Extremwetterrisiken abzusi­chern“, so Asmussen. Eine Pflichtversi­cherung könne nicht die Kosten der feh­lenden Klimafolgenanpassung schultern. „Sie wäre allenfalls dann sinnvoll, wenn sie in ein neues Gesamtkonzept für Flächen- und Bauplanung sowie den Ka­tastrophenschutz eingebunden wäre.“

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CEDIM-Analyse zur Hochwasserkatastrophe

Um Hochwassergefahren besser ein­schätzen zu können, sollen Gefahrenkar­ten historische Daten einbeziehen. Dafür plädieren Forschende am CEDIM – Cen­ter for Disaster Management and Risk Reduction Technology des Karlsruher In­stituts für Technologie (KIT). Das CEDIM hat einen ersten Bericht zur Flutkatastro­phe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein- Westfalen vorgelegt. Klares Ergebnis: Die Kombination aus mehr verfügbarem Wasser in der Atmosphäre und einer zu­nehmenden Beständigkeit von Großwet­terlagen birgt ein steigendes Potenzial für extreme Niederschlagsereignisse. An der Ahr haben die Niederschlagsmengen die bisherigen Rekordpegel pulverisiert. Am Pegel Altenahr lag der bisherigen Höchststand bei 3,71 Meter, der Rekord­abfluss belief sich auf 236 m³/s (2016): Jetzt fiel die Messstation überflutungsbe­dingt bei einem Wert von 5,05 Metern (Abfluss: 332 m³/s) aus. Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz kalkulierte aus Modellrechnungen für die Katastrophennacht einen Pegel von bis zu sie­ben Metern, basierend darauf schätzten die Expertinnen und Experten einen Ab­fluss zwischen 400 bis 700 m³/s ab. Aus meteorologischer Perspektive führten verschiedene Faktoren zu den extrem hohen Niederschlagssummen. In­nerhalb von 48 Stunden fiel in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland- Pfalz mehr Regen, als dort üblicherweise im gesamten Monat Juli niedergeht; der Hauptanteil ging sogar innerhalb von nur rund zehn Stunden nieder. Außer­dem verstärkte das stark gegliederte Ge­lände der betroffenen Regionen, beson­ders im Landkreis Ahrweiler, mit teils tief eingeschnittenen Flusstälern den Ober­flächenabfluss. Der bereits annähernd gesättigte Boden durch teils kräftige Nie­derschläge in den vorangegangenen Ta­gen verschärfte die Situation zusätzlich. Um die Überflutungsflächen in den am schwersten betroffenen Gebieten Kreis Ahrweiler und Rhein-Erft-Kreis ab­zuschätzen, kombinierte das For­schungsteam Satellitendaten mit Luft­aufnahmen von (Amateur-)Drohnen und Helikoptern sowie Fotos aus sozialen Me­dien. Nach diesen geschätzten Überflu­tungsflächen befinden sich in den betrof­fenen Gebieten knapp über 19 000 Ge­bäude mit einem Wert von rund neun Milliarden Euro. In Verbindung mit em­pirischen Daten vergangener Hochwas­serkatastrophen (Infrastrukturschäden, Elementarschäden und andere Schäden) schätzten die Forschenden einen Ge­samtschaden zwischen elf und 24 Milli­arden Euro (erste CEDIM-Schätzung: 21. Juli 2021). Dabei ist allerdings zu be­rücksichtigen, dass die Überflutungsflä­chen nur einen Teil der gesamten betrof­fenen Fläche ausmachen. Ob ein einzelnes Extremereignis oder die Abfolge mehrerer Extreme bereits auf den Klimawandel zurückzuführen sind, lässt sich nach Aussage der Karlsruher Katastrophenforschenden weder exakt belegen noch komplett verneinen, beson­ders wenn es um Ereignisse auf kurzen Zeit- und Raumskalen geht, die stark von lokalen Faktoren beeinflusst sind. Für die großräumigen Prozesse in der Atmo­sphäre, die zur Entstehung von Extremereignissen führen, gilt jedoch: Die Kom­bination aus mehr verfügbarem Wasser in der Atmosphäre infolge der Tempera­turzunahme und einer zunehmenden Be­ständigkeit von Großwetterlagen mit ei­nem sich tendenziell nach Norden verla­gerndem Jetstream, dem Starkwindband in der oberen Troposphäre, birgt ein ho­hes Gefahrenpotenzial. Da für diese drei Faktoren ein positiver Trend zu erwarten ist, wird auch das Potenzial für extreme Niederschlagsereignisse in Zukunft zu­nehmen. Im Ahrtal gab es bereits in der Ver­gangenheit zwei besonders bedeutende Hochwasserereignisse, nämlich 1804 und 1910. Ein Vergleich mit historischen Aufzeichnungen lässt annehmen, dass die diesjährigen Werte allerdings niedri­ger einzuordnen sind als die von 1804“, sagt der stellvertretende CEDIM-Spre­cher Dr. James Daniell. Für das Hochwas­serereignis von 1804 wurde der Abfluss von der Universität Bonn bereits auf ca. 1100 m³/s geschätzt. Das diesjährige Er­eignis könnte hydrologisch betrachtet ein ähnliches Ausmaß wie das von 1910 mit einem Abfluss von 500 m³/s gehabt haben. Die aktuellen Hochwasserkarten für das Ahrtal basieren derzeit auf einer Abflussstatistik mit Daten seit 1947, da seit diesem Zeitpunkt homogene Mess­reihen zur Verfügung stehen. Dadurch werden die beiden historischen Ereignis­se bei der Gefährdungsabschätzung bis­her jedoch nicht berücksichtigt. So liegt die aktuelle Schätzung eines hundert­jährlichen Hochwassers als Bemessungs­grundlage für den Hochwasserschutz für die Ahr bei 241 m³/s. Die FDA Group des CEDIM plädiert dringend dafür, in Hochwasser-Gefah­renkarten historische Daten einbeziehen, auch aus der Zeit vor der kontinuierli­chen Messaufzeichnung, um Hochwas­sergefahren besser abschätzen zu kön­nen. Zwar muss bei den Analysen und In­terpretationen der Daten grundsätzlich beachtet werden, dass sich sowohl Infra­strukturen als auch Hochwasserschutz­maßnahmen in den vergangenen Jahren verändert haben. Daher lassen sich die Messwerte direkt schwerer vergleichen. Die Pegelstände von 1804 und 1910 kön­nen aber als indirekte Anzeiger herange­zogen werden, um Hochwasserjahre zu identifizieren. Messwerte zum Abfluss, über die zeitliche Entwicklung und über die Niederschlagsummen sind für die In­terpretation jedoch wichtiger. Letztend­lich sollten aber beide historische Grö­ßen – Pegel und Abfluss – beim Erstellen von Gefahrenkarten einbezogen werden.

Download der Studie des CEDIM: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210723_004

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Wissenschaftler sieht Wiederaufbau im Ahrtal vor Herausforderungen

„Ohne gravierende bauliche Eingriffe zum Schutz vor Hochwasser halte ich ei­ne Wiederbesiedlung des Ahrtals für sehr schwer“. Das sagt Prof. Dr. Wolfgang Büchs, Biologe und Gastprofessor an der Universität Hildesheim, der seit den 1980er-Jahren im Mittleren Ahrtal forscht. Er ist Hauptautor einer dreibän­digen Monographie über die Region in Rheinland-Pfalz, die von der Hochwas­serkatastrophe im Juli 2021 mit am stärksten betroffen ist. Im Ahrtal kam einiges zusammen: Neben den geologischen und morpholo­gischen Gegebenheiten der von engen Kerbtälern durchzogenen Landschaft hat auch der menschliche Einfluss zum Aus­maß der jüngsten Hochwasserkatastro­phe beigetragen, fasst Büchs zusammen. Und nicht zuletzt spiele dabei der Klima­wandel eine entscheidende Rolle. „Hoch­wasser im Ahrtal hat es schon immer ge­geben, aber die rezente Flutkatastrophe schlägt alles, was wir aus den Geschichts­büchern kennen.“ Besiedlung, Versieglung, Flurbereini­gung und Flussbegradigungen haben die extremen Folgen des regionalen Starkregens begünstigt, urteilt der Wissen­schaftler, der sich mit der landschaftli­chen Historie des Ahrtals intensiv be­schäftigt hat. Zugleich fehlen technische und bauliche Schutzmaßnahmen, wie sie heute in anderen Regionen – beispiels­weise im Harz – üblich sind. „Den Bau von Regenwasserrückhaltebecken im Be­reich der Nebenbäche hatte man im Ahr­tal schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts geplant, hat sich dann aber entschlossen, stattdessen den Nürburgring zu bauen, um die regionale Wirtschaft zu stärken.“ Das Fazit des Biologen: Ein Wieder­aufbau und womöglich gar Ausbau der Besiedlung der Talsohlen im Ahrtal ist ohne gleichzeitige bauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz hochgradig ris­kant. Und auch in anderen Regionen in Deutschland müssen Bauvorhaben in Tä­lern und Flussniederungen vor dem Hin­tergrund des Klimawandels Baugebiete künftig anders bewertet werden: „Wir müssen uns darauf einstellen, bestimmte Siedlungsstandort in Deutschland aufzu­geben.“

Podcast-Gespräch mit Wolfgang Büchs: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210806_002

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DFG-Förderung für Forschung zur Wasserwiederverwendung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet 13 neue Forschungsgrup­pen ein, darunter eine zur Verwendung von behandeltem Abwasser zur Bewässe­rung in der Landwirtschaft. In der For­schungsgruppe „Interaktionen von Schadstoffen, Antibiotikaresistenz und Pathogenen in einem sich ändernden Ab­wasserbewässerungssystem“ werden un­ter anderem die Interaktionen zwischen dem Verhalten unterschiedlicher Schad­stoffe und Bakterien untersucht, wobei es insbesondere auch um den weitge­hend unbekannten Zusammenhang zwi­schen Mobilität der Antibiotika und dem horizontalen Gentransfer in Böden geht. Sprecher ist Prof. Dr. Jan Siemens, Uni­versität Gießen.

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Wasserforscher veröffentlichen Strategie-Rahmenpapier zur Wasserforschung

Die Water Science Alliance hat im Juni ein Strategiepapier zur Wasserforschung mit dem Titel „Wassersysteme im Wandel – Herausforderungen und Forschungsbe­darfe für die deutsche Wasserforschung“ veröffentlicht. Darin werden vier zentra­le thematische Herausforderungen ge­nannt: 1. Hydrologische Extreme – nach­haltige Anpassungsoptionen zur Bewälti­gung immer häufiger und intensiver wer­dender Hitze-, Dürre-und Starkregenereignisse entwickeln, 2. Wasserqualität – die Qualität von Wasserressourcen und Gewässern unter zunehmenden Nut­zungsansprüchen dauerhaft sicherstel­len, 3. Biodiversität – die für eine multi­funktionale Gewässerbiodiversität nöti­gen ökologischen Strukturen und Prozes­se erhalten und wiederherstellen, 4. Wasserinfrastrukturen – Wasserinfra­struktur anpassen und ihre vernetzte Be­wirtschaftung optimieren, um ihre lang­fristige Leistungsfähigkeit sicherzustel­len. Die Water Science Alliance e. V. mit Geschäftsstelle in Dresden ist eine Initia­tive zur Stärkung sowie besseren Positio­nierung und Sichtbarkeit der Wasserfor­schung in Deutschland und internationa­len Kontext. Sie sieht sich nach eigener Beschreibung als Interessenvertretung der deutschen Wasserforschung. Download des Strategiepapiers: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210623_003

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Europäischer Rechnungshof: Verursacherprinzip im Umweltbereich unzureichend angewendet

Das Verursacherprinzip decke im Um­weltbereich in der Europäischen Union nicht alle Bereiche ab. Außerdem werde es in den einzelnen Bereichen und den einzelnen Mitgliedstaaten uneinheitlich angewandt. Deshalb müssten für Sanie­rungsmaßnahmen immer wieder die Steuerzahler und nicht die Verursacher der Schäden aufkommen. Das kritisierte der Europäische Rechnungshof im Juli.

Wie die EU-Prüfer feststellten, sind in der EU fast drei Millionen Standorte po­tenziell kontaminiert, vor allem durch in­dustrielles Gewerbe und durch Abfallbe­handlung und -entsorgung. Sechs von zehn Oberflächengewässern wie Flüsse und Seen seien in keinem guten chemi­schen und ökologischen Zustand. Zudem stelle die Luftverschmutzung nicht nur eines der größten Gesundheitsrisiken in der EU dar, sondern schädige auch die Vegetation und ganze Ökosysteme. All dies sei für die Bürgerinnen und Bürger mit erheblichen Kosten verbunden, ob­wohl nach dem Verursacherprinzip ei­gentlich diejenigen, die eine Verschmut­zung verursachten, für die entstandenen Umweltschäden haftbar seien. Die meis­ten Mitgliedstaaten würden Unterneh­men nach wie vor nicht für Umweltschä­den haftbar machen, die trotz Einhaltung der zulässigen Emissionsgrenzwerte ent­stünden. Auch die Kosten der Restver­schmutzung in Höhe von Hunderten Mil­liarden Euro gingen laut der Richtlinie nicht zulasten der Industrie.

Auch bei Wasserverschmutzung trü­gen die Verursacher nicht die vollen Kos­ten. Am meisten würden in der Regel noch die privaten Haushalte zahlen, ob­wohl sie nur 10 % des Wassers ver­brauchten. Bei Verschmutzungen aus so­genannten diffusen Quellen, besonders in der Landwirtschaft, sei das Verursa­cherprinzip nach wie vor nur schwer an­wendbar.

In sehr vielen Fällen liege die Ver­schmutzung eines Gebiets so lange zu­rück, dass die Umweltsünder nicht mehr identifiziert oder haftbar gemacht wer­den könnten. Auch wegen solcher Altlas­ten habe die EU Sanierungsprojekte fi­nanzieren müssen, deren Kosten eigent­lich von den Verursachern hätten getra­gen werden müssen. Schlimmer noch: Steuergelder seien auch unter Verstoß gegen das Verursacherprinzip ausgege­ben worden, zum Beispiel weil die Be­hörden in bestimmten EU-Ländern die Umweltvorschriften nicht durchgesetzt und die Verschmutzer nicht zur Kasse ge­beten hätten.

Der Sonderbericht Nr. 12/2021 „Das Verursacherprinzip: uneinheitliche An­wendung im Rahmen der umweltpoliti­schen Strategien und Maßnahmen der EU“ ist auf der Website des Hofes abruf­bar: www.eca.europa.eu

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Verwaltungs-Dienstleistungen im Umweltbereich sollen bis Ende 2022 online möglich sein

Das Bundesumweltministerium (BMU) unterstützt die Umweltverwaltungen des Bundes und der Länder beim Einrichten digitaler Serviceangebote, um zum Bei­spiel Antragsprozeduren und Genehmi­gungsverfahren vollständig online abwi­ckeln zu können. Dafür stehen über 140 Millionen Euro aus dem Konjunkturpa­ket der Bundesregierung zur Bewälti­gung der Corona-Folgen zur Verfügung. Damit soll die Umsetzung des Onlinezu­gangsgesetzes (OZG) beschleunigt wer­den. Das BMU hat zudem eine Geschäfts­stelle für das OZG gegründet. Das OZG verpflichtet Bund und Länder, bis Ende 2022 alle Verwaltungs-Dienstleistungen online zugänglich zu machen.

Insgesamt werden 26 Verwaltungs­dienstleistungen mit einem Online-Ser­vice ausgestattet. Die Projekte folgen da­bei dem Nachnutzungsprinzip „Einer für Alle“. Das bedeutet, ein Bundesland setzt eine Leistung für alle anderen Länder um, sodass andere Bundesländer diese einfach nachnutzen können und die Dienste nicht erneut entwickeln müssen.

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Überdüngung verursacht Umweltkosten in Milliardenhöhe

Durch die nicht EU-konforme Düngung in der Landwirtschaft entstehen jährlich Umweltschäden, die Kosten in Höhe von etwa drei Milliarden Euro pro Jahr ent­sprechen. Das zeigt ein Gutachten zum novellierten deutschen Düngerecht von Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Christian-Albrechts-Universität Kiel im Auftrag des BDEW. Neben der Düngever­ordnung sind wichtige Teile des deut­schen Düngerechts in der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung von mit Nitrat belasteten und eutrophier­ten Gebieten (AVV GeA) und der Stoff­strombilanzverordnung geregelt. Sowohl die Düngeverordnung als auch die Ver­waltungsvorschrift setzt laut dem Gutach­ten das europäische Recht nicht ausrei­chend um. Taube fordert daher die Aufhe­bung der AVV GeA. „Die in dieser Verwal­tungsvorschrift enthaltenen rechneri­schen Modellierungen sind unsicher und nur begrenzt im Detail nachvollziehbar. Sie beabsichtigen offensichtlich primär die Verkleinerung und nicht die tatsächli­che Ausweisung gefährdeter Gebiete.“

Download des Gutachtens: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210705_001

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DVGW und DWA adressieren Forschungsbedarf der Wasser­wirtschaft an die Politik

Die vom DVGW und der DWA getragene Innovationsplattform Water Innovation Circle (WIC) hat im Juni dem Bundesmi­nisterium für Forschung und Bildung (BMBF) den Forschungsbedarf der Was­serwirtschaft vorgestellt. Die „Strategi­sche Innovationsagenda“ (SIA) benennt Forschungsbedarfe für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die Schaffung zukunftsfähiger Infra­strukturen sowie den Schutz der Gesund­heit von Menschen und Umwelt aus Sicht der Praxis. DVGW und DWA for­dern die Politik auf, die aufgezeigten Handlungsfelder bei der Forschungsför­derung in den Fokus zu rücken, um auch langfristig eine sichere Wasserwirtschaft in Deutschland zu gewährleisten. Die Wasserwirtschaft befindet sich im Spannungsfeld zwischen knapper wer­denden Ressourcen, hohen Nutzungsan­sprüchen und neuen chemischen und mi­krobiologischen Belastungen. Um diesen Herausforderungen zeitnah und sicher begegnen zu können, werden eine ziel­gerichtete Forschung und Technologie­entwicklung mit entsprechend ambitio­nierten Forschungs-und Entwicklungs­budgets gebraucht. Insbesondere die Dynamik des Klima­wandels erfordert eine ganzheitliche Be­trachtung und eine mit allen Stakehol­dern eng abgestimmte Herangehenswei­se an die Herausforderungen entlang des kompletten Wasserkreislaufes. Die Stra­tegische Innovationsagenda enthält eine positive Vision. Um diese zu erreichen, sind in den kommenden Jahren verstärk­te Anstrengungen aller maßgeblichen Akteure erforderlich, darunter Wasser­versorgungsunternehmen und Entsor­gungsbetriebe, Behörden, Hersteller, In­genieurbüros, Hochschulen und For­schungseinrichtungen. DVGW und DWA haben den Water In­novation Circle (WIC) 2014 gegründet. Im Fokus dieser Austausch-und Transfer­plattform stehen die Vernetzung und Ein­bindung aller an der Wasserforschung beteiligten Institutionen und Akteure. Ziel ist, den Forschungs-und Innovati­onsbedarf der Wasserwirtschaft gemein­sam zu identifizieren, an Forschungsmit­telgeber wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung zu adressieren und die Forschung eng mit der wasser­wirtschaftlichen Praxis zu verzahnen.

https://de.dwa.de/de/water-innovation-circle.html

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Gründächer für Müllverbren­nungsanlage in Oberhausen

Auf den Dächern der Gemeinschaftsmüllverbrennungsanlage Niederrhein (GMVA) in Oberhausen gibt es viele „Fet­te Hennen“, eine Pflanzenart, die zur Be­grünung von Dachflächen eingesetzt wird. Seit einem Jahr wachsen sie dort oben und sollen so zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Finanziert haben die Maßnahme das Land Nordrhein-Westfalen und die Emschergenossen­schaft. Insgesamt sind nun rund 3000 Quadratmeter Dachfläche, verteilt auf sechs Gebäuden, mit der Fetten Henne und anderen Sedum-Arten begrünt wor­den. Diese Pflanzengattung hat dickflei­schige Blätter, die besonders gut Wasser speichern können. Außerdem sollen sich an zwei Fassaden des Kleinen Kühlturms (Süd-und Westseite) die Ranken des Im­mergrünen Geißblatts (Lonicera henryi) emporwinden.

Rund 240 000 Euro hat die Maßnah­me an der GMVA gekostet, finanziert mit Fördermitteln der „Klimaresilienten Re­gion mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) des Landes Nordrhein-Westfalen und von der Emschergenossenschaft. Umgesetzt wird das Ruhrkonferenz-Pro­jekt KRIS unter dem Dach der Zukunfts­initiative „Wasser in der Stadt von mor­gen“, die Emschergenossenschaft und Kommunen 2014 ins Leben gerufen ha­ben. Im ersten Jahr der „Klimaresilienten Region“ wurden weitere Maßnahmen in anderen Städten umgesetzt: So zum Bei­spiel die Begrünung von Dachflächen der Stadtwerke Bochum auf deren Betriebs­hof in Hamme, der Bau einer Starkregen­überflutungsfläche an einer Straßenver­kehrskreuzung in Dinslaken oder die Fas­sadenbegrünung von Wohnhäusern in Essen. Für den klimafesten Umbau der Städte in den Grenzen des Regionalver­bandes Ruhr (RVR) stehen bis 2030 rund 250 Millionen Euro zur Verfügung.

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Novelle des Klimaschutzgesetzes beschlossen

Der Bundestag hat am 24. Juni 2021 den Gesetzentwurf zur Änderung des Bun­des-Klimaschutzgesetzes verabschiedet, und der Bundesrat hat am 25. Juni die vom Bundestag tags zuvor beschlossenen Änderungen am Bundes-Klimaschutzge­setz durch Verzicht auf ein Vermittlungs­verfahren gebilligt. Damit kann das Ge­setz in Kraft treten. Mit dem Gesetz wird das Ziel der Kli­maneutralität um fünf Jahre auf 2045 vorgezogen. Der Weg dahin wird mit ver­bindlichen Zielen für die 2020er-und 30er-Jahre festgelegt. Das Zwischenziel für 2030 wird von derzeit 55 auf 65 Pro­zent Treibhausgasminderung gegenüber 1990 erhöht. Für 2040 gilt ein neues Zwischenziel von 88 Prozent Minderung. Die Klimaschutzanstrengungen werden so bis 2045 fairer zwischen den jetzigen und künftigen Generationen verteilt, so das Bundesumweltministerium in einer Presseerklärung. Dazu hatte das Bundes­verfassungsgericht die Bundesregierung Ende April aufgefordert. Die Bundesre­gierung hatte in derselben Sitzung im Rahmen des Haushalts 2022 ein Klima­schutz-Investitionsprogramm beschlos­sen, das erste Weichenstellungen für die Umsetzung des neuen Ziels vornimmt. Neu ist eine Zielvorgabe für den Er­halt und den Ausbau der sogenannten natürlichen Senken wie Wälder und Moore. Der Senkenausbau benötigt ei­nen langen Vorlauf. Darum beginnt die Bundesregierung schon jetzt, in die Ver­nässung von Mooren und den notwendi­gen Waldum-und -ausbau zu intensivie­ren. Nach dem Jahr 2050 strebt die Bun­desregierung negative Emissionen an, dann soll Deutschland mehr Treibhaus­gase in natürlichen Senken einbinden, als es ausstößt. Download der vom Bundestag be­schlossenen Fassung: https://dserver.bundestag.de/btd/19/302/1930230.pdf

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Nitrat und Phosphat: Schreiben der EU an die Bundesregierung

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius hat in einem Schreiben vom 24. Juni 2021 Bedenken hinsichtlich der Umsetzung der verstärkten Maßnahmen in mit Nitrat belasteten und durch Phos­phat eutrophierten Gebieten geäußert. Darüber informierte das Bundesland­wirtschaftsministerium (BMEL) im Juli. Dazu teilte das BMEL mit, für die Aus­weisung der mit Nitrat belasteten und durch Phosphat eutrophierten Gebiete seien die Länder verantwortlich. Zur Un­terstützung der Bundesländer habe das BMEL im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und den Ländern eine Verwaltungsvorschrift zur Gebietsausweisung erarbeitet, um ei­ne bundeseinheitliche und verursacher­gerechte Ausweisung der belasteten Ge­biete durch die Länder sicherzustellen. Die Verwaltungsvorschrift ist am 11. No­vember 2020 in Kraft getreten. Die Bun­desländer hätten bis Ende 2020 Zeit, ih­re als belastet ausgewiesenen Gebiete zu überprüfen und gegebenenfalls Anpas­sungen vorzunehmen. Die Kritikpunkte der Europäischen Kommission, nämlich die Ausweisung der mit Nitrat und durch Phosphat belasteten Gebiete zu überprü­fen und fundierte Begründungen für die Fälle vorzulegen, in denen belastete Überwachungsstellen außerhalb der aus­gewiesenen Gebiete liegen, richten sich nach Auffassung des BMEL damit in ers­ter Linie an die Länder. Die Länder müss­ten bei der Aufklärung mitwirken, wie die von der Kommission aufgeworfenen Punkte zustande gekommen sind: „Da die Länder wesentlich für die Umsetzung der Vorgaben für die Gebietsausweisung verantwortlich sind, werden wir sie da­bei auch in die Pflicht nehmen.“ Und weiter: „Bei den geäußerten Bedenken handelt es sich um sehr technische Vor­gänge. Daher ist ein intensiver Austausch mit der Kommission erforderlich. Das BMEL wird daher gemeinsam mit dem BMU der Kommission vorschlagen, zeit­nah die angesprochenen Kritikpunkte zu erörtern und auch Ländervertreter an diesen Gesprächen beteiligen.“

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Versicherer erweitern Risikoeinschätzung von Naturgefahren

Die deutschen Versicherer wollen Klima­risiken künftig noch genauer in der Risi­koanalyse abbilden. Neben der Hochwas­sergefährdung wird im Geoinformations­system ZÜRS Geo auch das Risiko für Starkregen mitberücksichtigt. Die Unter­nehmen bekommen damit die Möglich­keit, extreme Niederschläge als separate Gefahr differenziert in ihrer Risikobe­wertung zu berücksichtigen.

Bislang wurde ZÜRS Geo zur Einstu­fung von Gebäuden und Inhaltsrisiken in Hochwassergefährdungsklassen genutzt. Das System hilft den Versicherern bei der Beurteilung, in welchem Ausmaß ein Ge­bäude hochwassergefährdet ist. In das System wurden insgesamt über 22 Milli­onen Adressen eingespeist. Die Zuord­nung in die Gefährdungsklassen wird jährlich aktualisiert. Darüber hinaus kön­nen in ZÜRS Geo Umwelthaftungsrisiken abgefragt werden.

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Starkregen und Hitze – neue Details zum Klimawandel

Forschende des Climate Service Center Germany (GERICS), einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Hereon, haben „Klimaausblicke“ für Regionen und Land­kreise entwickelt. Damit stellen sie mög­liche Klimaänderungen für die kommen­den Jahrzehnte anhand von 17 Kennwer­ten bereit. Erstmals zeigen die Klimaaus­blicke des GERICS klimatische Änderun­gen in dieser regionalen Größenord­nung. Jeder der 401 Ausblicke ist auf Landkreis-, Kreis-, Regionalkreis-Ebene oder auf Ebene der kreisfreien Städte ge­bündelt und fasst die Ergebnisse für 17 Klimakenngrößen wie Temperatur, Hit­zetage, Trockentage, Windgeschwindig­keit oder Starkregentage auf mehreren Seiten zusammen. Die Ergebnisse zeigen die projizierten Entwicklungen der Kli­makenngrößen im Verlauf des 21. Jahr­hunderts: Für ein Szenario mit viel Kli­maschutz, ein Szenario mit mäßigem Kli­maschutz und ein Szenario ohne wirksa­men Klimaschutz. Der Nutzwert: Die Be­richte sind einheitlich aufgebaut und er­lauben damit einen übersichtlichen Ver­gleich. „Die Daten zeigen, wie sich das Klima in den einzelnen deutschen Regio­nen verändern kann. Das bietet nicht nurden Bürgern, sondern auch Entschei­dungsträgern in Wirtschaft und Politik eine Faktenbasis für langfristige Ent­scheidungen. Die Ergebnisse zeigen, wo sich der Klimawandel in Deutschland am stärksten bemerkbar machen könnte. Für jedes der 401 untersuchten Gebiete liegt ein eigener Klimaausblick vor. So zeigt etwa der Klimaausblick für den Land­kreis Nordfriesland, dass bei einem wei­terhin hohen Ausstoß von Emissionen bis zum Ende des Jahrhunderts verschiede­ne Klima-und Wetterphänomene zuneh­men können. Das gilt für schwüle Tem­peraturen, tropische Nächte, anhaltende Hitzeperioden und auch für Starkregen. In den Gebirgsregionen der Alpen oder des Schwarzwalds ist unter solchen Be­dingungen eine besonders starke Erwär­mung zu erwarten.

Die Datenanalyseverfahren der aktu­ellen Berichte beruhen auf einer eigens dafür im GERICS neu entwickelten Aus­werte-Software namens CLIMDEX. Zu­dem wird mittels statistischer Verfahren eine „Robustheit“ der Modellergebnisse berechnet, und damit die Belastbarkeit der projizierten Klimaänderungen be­wertet. Da die Analysen standardisiert und voll automatisiert sind, bieten sie auch in Zukunft eine gute Grundlage für qualitätsgeprüfte Auswertungen. Die Kli­maausblicke basieren auf Beobachtungs­daten aus dem HYRAS-Datensatz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Zukunftsprojektionen regionaler Klima­modelle. Die insgesamt 85 Simulationen mit einer Auflösung von 12,5 Kilometern erstellten viele europäische Forschungs­institutionen, indem die Ergebnisse glo­baler Klimamodelle mit unterschiedli­chen regionalen Klimamodellen verfei­nert wurden.

Das Helmholtz-Zentrum Hereon ist an der Helmholtz-Klima-Initiative betei­ligt, in der Helmholtz-Wissenschaftlerin­nen und Wissenschaftler den Klimawan­del systemisch erforschen. Insgesamt 15 Helmholtz-Zentren bringen hier in 13 Forschungsprojekten ihre Klima-Experti­se zusammen. Das GERICS leitet den Cluster „Netto-Null – Pfade zur Kli­maneutralität 2050“.

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EU-Kommission schlägt Neuausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft in der EU vor, um Klimaziele zu erreichen

Die Europäische Kommission hat am 15. Juli ein Paket von Vorschlägen angenom­men, um die Politik der EU in den Berei­chen Klima, Energie, Landnutzung, Ver­kehr und Steuern so zu gestalten, dass die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegen­über 1990 sinken. Das sei ein entschei­dender Schritt auf dem Weg Europas, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Konti­nent der Welt zu werden und den Euro­päischen Grünen Deal zu verwirklichen. Damit präsentiert die Kommission die Rechtsinstrumente für die Verwirkli­chung der Klimaziele, auf die sich das Europäische Parlament und die EU-Staa­ten auf Vorschlag der Kommission im Eu­ropäischen Klimagesetz geeinigt hatte. Sie umfassen eine grundlegende Neuaus­richtung von Wirtschaft und Gesell­schaft.

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Größtes Kanalwärmetauscher- Projekt Berlins geht in Betrieb

E.ON, Signa Real Estate und die Berliner Wasserbetriebe haben am Berliner Ost­bahnhof die größte Anlage zum Wärme­austausch in der Kanalisation in Betrieb genommen. Aus einer ehemaligen „Gale­ria Kaufhof“-Filiale (Koppenstraße) ist ein modernes Bürogebäude (50 000 m²) entstanden, das jetzt nachhaltig mit Wär­me und Kälte aus Abwasser versorgt wird. Möglich macht dies ein 200 Meter langer Wärmetauscher im Abwasserka­nal neben dem Gebäude. So werden et­wa 50 Prozent des Wärme-und Kältebe­darfs des Gebäudes gedeckt.

In dem Vorhaben wird ein 100 Jahre alter Freispiegelkanal mit einem Durch­messer von zwei Metern genutzt. Dieser ermöglicht eine Entzugsleistung von mehr als 600 kW. Ein Edelstahlwärme­tauscher entzieht dem Abwasser die vor­handene Wärme. Über eine Großwärme­pumpe wird die Temperatur erhöht und das Gebäude beheizt. Im Sommer wird das Prinzip umgekehrt, und der Kanal kann als effiziente Kältequelle genutzt werden. Darüber hinaus werden ein Blockheizkraftwerk zur Versorgung mit Strom, eine Kälteanlage sowie ein Gas­brennwertkessel eingesetzt.

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Neue Klärschlammverwer­tungsanlage im MVV Industrie­park Gersthofen geplant

Die MVV Industriepark Gersthofen GmbH plant die Errichtung einer Klär­schlamm-Verwertungsanlage am Stand­ort Gersthofen. Hierfür läuft derzeit das Genehmigungsverfahren, die Anlage soll im Sommer 2024 den Betrieb aufneh­men. Im Rahmen der Klärschlamm-Aus­schreibung der Stadt Augsburg hat die MVV Umwelt GmbH in Mannheim jetzt den Zuschlag bekommen. Die MVV Um­welt GmbH ist der Teil des MVV-Kon­zerns, der die zentrale Beschaffung der Klärschlammmengen für den Anlagenbe­treiber übernimmt. Mit einer Gesamt­menge von etwa 30 000 Jahrestonnen Klärschlamm ist die Entsorgung für die Stadt Augsburg für die nächsten zehn Jahre sichergestellt. Gleichzeitig stellt diese Menge die Grundlast für die pro­jektierte Klärschlamm-Verwertungsanla­ge im Industriepark Gersthofen dar. Die MVV Industriepark Gersthofen GmbH ist Standortbetreiber des Industrieparks Gersthofen und Anbieter von Dienstleis­tungen für die Prozessindustrie.

www.mvv-igs.de/kva

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Bottrop: Weltweit größte solarthermische Klärschlamm­trocknungsanlage in Betrieb

Anfang Juli wurde am Standort der Klär­anlage Bottrop die weltweit größte So­larthermische Klärschlammtrocknungs­anlage (STT) in Betrieb genommen. Sie ist ein Bestandteil des Gesamtpakets „Hybridkraftwerk Emscher“ – Deutsch­lands erste energieautarke Großkläranla­ge. In 32 Trocknungshallen mit einer Netto-Trockenfläche von 40 000 Quadratmetern wird der Klärschlamm mit­tels Sonnen-und Abwärmeenergie ge­trocknet. Für eine gleichmäßige Trock­nung der Schlämme sorgen automati­sche Wendegeräte – die „elektrischen Schweine“. Der getrocknete Klärschlamm kann künftig ohne Zugabe von Kohle der thermischen Verwertung zugeführt wer­den, so die Emschergenossenschaft in ei­ner Pressemitteilung.

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Bundesweites Zentrum KlimaAnpassung für die Beratung von Kommunen eröffnet

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat im Juli den Startschuss für ein neues Zentrum KlimaAnpassung gegeben. Von zentraler Stelle erhalten nun Städte, Landkreise und Gemeinden kompetente Beratung für ihre eigenen Anstrengun­gen zur Klimaanpassung. Das Zentrum bündelt einschlägige Kompetenzen, Er­fahrungen und Wissen, um mit lokalen Entscheidungsträgern und Entschei­dungsträgerinnen individuelle Anpas­sungskonzepte zu entwickeln, breite öf­fentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und alle betroffenen Akteure zu vernetzen sowie maßgeschneiderte Fortbildungsmöglichkeiten anzubieten. Das Zentrum KlimaAnpassung ist Teil des Drei-Punkte-Plans des Bundesumweltmi­nisteriums und der kommunalen Spit­zenverbände zur Anpassung an den Kli­mawandel.

www.zentrum-klimaanpassung.de

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Bundesumweltministerin Schulze legt Nationale Wasserstrategie vor

Im Rahmen des 3. BMU-Wasserforums hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 8. Juni 2021 ihren Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie vorgelegt. Mit der Strategie will das Bundesumweltministerium die natürlichen Wasserreserven Deutschlands sichern, Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen sowie den Zustand der Gewässer und die Wasserqualität verbessern. Mit dem zugehörigen Aktionsprogramm nimmt die Bundesumweltministerin alle beteiligten Akteure in die Pflicht, bis 2050 für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sorgen. Die Nationale Wasserstrategie des BMU analysiert die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Deutschland bis zum Jahr 2050. Sie gliedert sich in zehn strategische Themenbereiche, die die nötigen Ziele und Maßnahmen umreißen. Im Kern des Entwurfs steht die Daseinsvorsorge. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen auch in Zukunft auf sichere, bezahlbare und leistungsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zählen können. Der Fokus liegt aber auch auf der Vorsorge für Tiere und Pflanzen. Gesunde Gewässer und ein funktionsfähiger Wasserhaushalt sind zentrale Voraussetzungen für den Erhalt einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Der Strategieentwurf betont überdies die Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Wasser und einer hohen Qualität unser Gewässer als Wirtschaftsfaktor. Ein umfassendes Aktionsprogramm ergänzt den Entwurf der Nationale Wasserstrategie des BMU. Die 57 Maßnahmen sollen bis 2030 schrittweise umgesetzt werden. In einer Pressemitteilung nennt das BMU an Maßnahmen unter anderem: „Das BMU wird die Abwasserabgabe so neugestalten, dass sie stärkere Anreize für eine weitere Verringerung der Gewässerverschmutzung durch kommunales und industrielles Abwasser setzt. Die Einnahmen können unter anderem genutzt werden, um Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe auszustatten.“ „Spuren von Viren können mittlerweile im Abwasser gut nachgewiesen werden. An ihrer Konzentration kann man erkennen, ob die Infektionszahlen an einem Ort anziehen oder abflachen, und zwar früher als über Tests beim Menschen. Wie ein bundesweites Monitoring aussehen könnte, untersucht die Bundesregierung gerade in einem Pilotprojekt.“ „Gemeinsam mit den Kommunen und den Fachverbänden entwickelt das BMU ein Konzept für eine gewässer-sensible Stadtentwicklung (‚Schwammstadt‘). Die bestehenden technischen Regeln werden daraufhin überprüft, ob sie zum Erhalt des natürlichen Wasserhaushalts, Klimaanpassung und Stadtnatur beitragen, und wo nötig überarbeitet. Grundlage des BMU-Entwurfs für eine „Nationale Wasserstrategie“ sind die Ergebnisse eines zweijährigen Nationalen Wasserdialogs. Mehr als 200 Teilnehmende aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung, aus Verbänden, Ländern und Kommunen haben in diesem Rahmen zusammen mit dem BMU die wichtigsten Herausforderungen und Ziele für die Entwicklung der Wasserwirtschaft zusammengetragen. Der Nationale Bürger*innen-Dialog „Wasser“ hat weitere Ideen beigesteuert und die Forderungen der Bevölkerung an die Politik gesammelt. „Die DWA unterstützt die Kerninhalte und Forderungen für die Vision einer nachhaltigen und sicheren Wasserwirtschaft bis zum Jahr 2050 nachdrücklich“, betont DWA-Präsident Uli Paetzel. „In Zeiten des Klimawandels müssen wir ein neues gesamtgesellschaftliches Bewusst-sein für die Bedeutung der Ressource Wasser entwickeln. Wasser wird nicht mehr wie selbstverständlich einfach so verfügbar sein. Die Nationale Wasserstrategie benennt viele wichtige Themen, die wir in den kommenden Jahren gemeinsam bearbeiten müssen . Die Finanzierung der Maßnahmen muss auf breiten Schultern verteilt werden. Wasserpolitik lässt sich nur ganzheitlich und integrativ gestalten. Die Ziele des Bundesumweltministeriums können nur in einer von allen getragenen Nationalen Wasser-strategie erreicht werden, die Umsetzung ist nur in Kooperation mit allen Ministerien möglich. Die DWA steht für diese Gespräche sehr gerne bereit“, so Paetzel. Weiterführende Informationen: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210608_001

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Umweltfreundlich Heizen mit Wärme aus Abwasser

Die neue Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker hat  am 21. Mai 2021 in Stuttgart betont. „Deswegen haben wir im neuen Koalitionsvertrag die Nutzung von Wärme aus Kläranlagen auch explizit als wichtigen Baustein der Wärmewende aufgeführt.“ Theoretisch könnte der aus Kläranlagen gewonnene Abwasserstrom mit effizienter Wärmepumpentechnologie und Wärmenetzen zwischen fünf und zehn Prozent aller Gebäude in Baden-Württemberg umweltfreundlich und kostengünstig beheizen. Um die Kommunen bei der Planung und beim Bau von entsprechenden Anlagen zu unterstützen, hat das Umweltministerium das Projekt zur Wärmenutzung aus dem Kläranlagenauslauf mit den Projektpartnern ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg, IBS Ingenieurgesellschaft sowie dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg, der auch die Projektleitung übernimmt, auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse sollen bis zum Sommer 2022 vorliegen. Zunächst beginnt das Projekt mit der Suche nach fünf bis zehn geeigneten Standorten für eine Nutzung von Abwasserwärme im Land. Um diese zu ermitteln, bündeln die Projektpartner ihre vorhandenen Kenntnisse und Daten . Mithilfe der Kläranlagen-Datenbank des DWA-Landesverbands, die rund 900 Kläranlagen in Baden-Württemberg umfasst, erfolgt die Vorauswahl geeigneter Kläranlagen. Diese werden dann in den Wärmeatlas des ifeu-Instituts übernommen, um so potenzielle Wärmeangebote und -bedarfe ermitteln zu können .Sind die Standorte gefunden, kann im nächsten Schritt die Projektumsezung – die konkrete Planung und Installation einer Anlage zur Abwasserwärme-nutzung – angestoßen werden. „Besonders wichtig ist mir, dass wir vom Wissen zum Handeln kommen“, so die Umwelt-ministerin. „Deswegen erhalten Betreiber und Kommunen vor Ort eine Initial-beratung und werden bis zum konkreten Maßnahmenbeginn begleitet. “Die im Projekt gewonnenen Daten können auch genutzt werden, um die Potenziale von Kläranlagen für eine Abwasserwärmenutzung im gesamten Land zu bewerten. Damit liefert das Projekt wichtige Erkenntnisse, die die großen Kreis-städte und Stadtkreise bei der Erstellung ihrer kommunalen Wärmeplanung bis zum Ende des Jahres 2023 nutzen können. Zudem sind Handlungsempfehlungen sowie weitere Publikationen geplant, die die Ergebnisse des Projekts zusammenfassen und allen Kommunen zugänglich gemacht werden sollen. Das Klima und die Umwelt durch Wärmegewinnung aus dem Abwasser zu schonen – darum geht es in dem nun gestarteten Projekt „Lokalisierung von Standorten für den Einsatz von Abwasserwärmenutzung aus dem Auslauf von Kläranlagen in Baden-Württemberg“, das das Umweltministerium mit rund 170000 Euro fördert . Im Fokus stehen dabei die Potenziale und Möglichkeiten, um in Baden-Württemberg Abwärme aus dem Auslauf von Kläranlagen zu nutzen. „Die Technologie der Abwasserwämenutzung ist zwar bekannt, aber sie kommt bisher nur vereinzelt zum Einsatz. Das soll sich ändern, denn so kann Wärme effizient und CO2-arm gewonnen.

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EU-Kommission strebt Null-Schadstoff-Ziel für Luft, Wasser und Boden an

Die Europäische Kommission hat denen-Aktionsplan zur Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden verabschiedet – ein wichtiges Ziel des europäischen Grünen Deals. In dem Aktionsplan wird eine integrierte Vision für 2050 umrissen, von einer Welt, in der die Verschmutzung so gering ist, dass sie für die menschliche Gesundheit und die natürlichen Ökosysteme keine Gefahr mehr darstellt. Ferner werden die Schritte bis zu diesem Ziel dargelegt. Der Aktions-plan bindet alle einschlägigen EU-Politikfelder bei der Verschmutzungsbekämpfung und -prävention mit ein, und ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz digitaler Lösungen. Vorgesehen sind auch Überprüfungen der einschlägigen EU-Rechtsvorschriften, damit noch verbliebene Lücken aufgespürt werden und festgestellt wird, wo eine bessere Umsetzung erforderlich ist, um diesen rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Um die EU auf Kurs zu einem gesunden Planeten für gesunde Menschen im Jahr 2050 zu bringen, sieht der Aktionsplan Etappenziele für die Verringerung der Umweltverschmutzung an der Quelle bis 2030 vor. Dazu zählen die Verbesserung der Wasserqualität, indem dafür gesorgt wird, dass weniger Kunststoffabfälle ins Meer (50%) und weniger Mikroplastik in die Umwelt (30%) gelangen sowie die Verbesserung der Bodenqualität, indem Nährstoffverluste und der Einsatz chemischer Pestizide um 50% reduziert werden. Im Aktionsplan sind unter anderem eine Überprüfung der Normen für die Wasserqualität, auch von Flüssen und Meeren in der EU, die Reduzierung der Schadstoffbelastung im Boden und Förderung der Wiederherstellung sowie die Einrichtung von „Living Labs“ für grüne digitale und intelligente Null-Schadstoff-Lösungen vorgesehen.

Weitere Informationen: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210531_00

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Trifluoressigsäure aus fluorierten Kältemitteln belastet Regenwasser

Die Konzentrationen an Trifluoressigsäure (TFA) im Regenwasser haben seit den 1990er-Jahren stark zugenommen. Das zeigen aktuelle Messungen, die im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) durchgeführt wurden. Als Grund nennt das UBA, dass klimaschädliche fluorierte Kälte- und Treibmittel laut F-Gas-Verordnung in der Europäischen Union bis 2030 deutlich abnehmen müssen und Stoffe mit niedrigerem Treibhauspotenzial ersetzt werden. Diese bilden jedoch als Abbauprodukt TFA. TFA ist hochmobil, gilt als wassergefährdend und gelangt bis ins Grund- und Trinkwasser. Derzeit ist keine Methode bekannt, mit der TFA mit verhältnismäßigen Mitteln aus dem Wasserkreislauf entfernt werden könnte – auch nicht bei der Trink-wasseraufbereitung. Das UBA empfiehlt daher, natürliche Kältemittel wie Kohlendioxid oder Kohlenwasserstoffe zu verwenden. Zur Einschätzung des TFA-Eintrages durch den Niederschlag wurden in der UBA-Studie erstmals über zwei Jahre Proben von acht Messstellen des Deutschen Wetterdienstes analysiert. Die mittleren monatlichen TFA-Niederschlagkonzentrationen erreichten bis zu 4,87 Mikrogramm pro Liter. Die TFA-Einträge über ein Jahr beliefen sich für den Messzeitraum 2018/19 auf 190 g/km² und 2019/20 auf 276 g/km². Das ist ein mindestens drei- bis vierfacher Anstieg im Vergleich zum Zeitraum 1995/96 mit 54 bis 69 g/km². Im Jahr 2050 sind nach der Modellrechnung alleine durch das Kältemittel R1234yf TFA-Einträge über die Niederschläge von 2,5 kg/km2 für Europa und bis zu 4 kg/km2 jährlich für Deutschland zu erwarten, was einer Verzehnfachung der heutigen TFA-Einträge entspräche.

Download der Studie: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210526_004

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Machbarkeitsstudie zu Klärschlammverwertung und Phosphorrecycling in Nord- und Osthessen abgeschlossen

Die rechtlich vorgegebene Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors ist technologisch und wirtschaftlich auch in Nord- und Osthessen machbar. Damit stehen Alternativen zur bislang vielfach praktizierten Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft zur Verfügung. Dies ist die Kernaussage einer durch das hessische Umweltministerium, durch Kasselwasser und weitere 38 Partner aus Nord- und Osthessen finanzierten Machbarkeitsstudie. Mit der Studie beauftragt wurde nach öffentlicher Ausschreibung die TransMIT GmbH, Gießen, eine Transfer-gesellschaft der mittelhessischen Hochschulen. Projektleiter waren Profes. Ulf Theilen und Harald Weigand von der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie Prof .Diedrich Steffens von der Justus-Liebig-Universität in Gießen. In Kassel wird seit 2018 Klärschlamm in einem Fernwärmekraftwerk mitverbrannt. Die Verbrennung von Klär-schlamm im Fernwärmekraftwerk Kassel sei ein entscheidender Baustein zur Decarbonisierung der Fernwärmeerzeugung und zum Ausstieg aus der Kohleverbrennung in Kassel, so die Stadt einer Pressemitteilung. Aktuell würden in dem Kraftwerk jährlich 100000 Tonnen Kohle in ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kopplung verbrannt. Bis zum Jahr 2025 soll allerdings vollständig auf Altholz und vor allem auch Klärschlamm umgestellt werde.

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Produktion in erster deutscher PHOS4green-Anlage für Recyclingdünger gestartet

Nach 20-monatiger Bauzeit wurde am 31 . Mai 2021 die nach Angaben der Seraplant GmbH erste Produktionsanlage für phosphathaltige Einzel- und Mehrnährstoffdünger aus recycelter Klärschlammasche in Deutschland in Betrieb genommen. Das Unternehmen betreibt die neue Anlage an seinem Hauptsitz in Haldensleben, Sachsen-Anhalt. Für die Prozessentwicklung und den Bau der Wirbelschichtanlage war der Anlagenbauer Glatt Ingenieurtechnik zuständig. In die Realisierung der neuen Produktionsstätte investierte Seraplant mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt mehr als 20 Millionen Euro. Über 20 neue Arbeitsplätze sind im Südhafen von Haldensleben entstanden. Pro Jahr sollen 60000 Tonnen Phosphatdünger produziert werden – gebrauchsfertig, handelsüblich und konform zur Düngemittelverordnung, so das Unternehmen. Endkunden sind Agrarbetriebe der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, der Agrar- und Gartenbaugroßhandel sowie die Düngemittelindustrie duziert werden – gebrauchsfertig, handelsüblich und konform zur Düngemit-telverordnung, so das Unternehmen. Endkunden sind Agrarbetriebe der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, der Agrar- und Gartenbaugroßhandel sowie die Düngemittelindustrie.

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Bundesumweltministerium startet neue Umsetzungsberatung für kommunalen Klimaschutz

Das Bundesumweltministerium (BMU) baut sein Beratungsangebot zum kommunalen Klimaschutz aus. Dadurch kön-nen Klimaschutzmaßnahmen reibungsloser umgesetzt und schneller Erfolge erzielt werden. Bei der Umsetzungsberatung erhalten Kommunen und weitere Akteure Hilfestellung und individuelle Beratung bei Fragen rund um die Themen Projektmanagement, Vergabe und Verwaltungsorganisation. Im Rahmen des Förderprogramms „Kommunalrichtlinie“ der Nationalen Klimaschutzinitiati-ve berät das BMU seit vielen Jahren intensiv zu Fördermöglichkeiten und zu Fragestellungen im Antragsprozess.

https://www.klimaschutz.de/

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IFAT 2022: Ausstellerinteresse auf Vor-Corona-Niveau

Für die nächste IFAT, die vom 30 . Mai bis 3 . Juni 2022 in München stattfindet, verzeichnet die Messe München bereits jetzt einen hohen Anmeldestand und ein Interesse seitens der Aussteller wie vor der Covid-19-Pandemie. Klima- und Umweltschutz drängen trotz der Pandemie wieder ganz nach oben auf die Agenda der gesellschaftlichen Diskussion, so die Messe in einer Mitteilung Ende Mai 2021. Die IFAT 2022 wird eine der ersten Großmessen nach der Pandemie-beding-ten Messepause sein – und „wir sind auf einem guten Weg, das Vor-Corona-Niveau der IFAT zu erreichen“, erklärt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Der aktuelle Anmelde-stand entspricht dem der Messe im Jahr 2018. Aussteller aus aller Welt wollen ihre Technologien und Lösungen endlich wieder vor Ort präsentieren. Wir spüren dieses Interesse über alle Angebotsbereiche hinweg .“Die IFAT setzt drei Schwerpunkte.E rstens: Kreislaufwirtschaft. Es geht darum, im Schulterschluss mit der Industrie Rohstoffkreisläufe zu schließen, begonnen beim Produktdesign über das Recycling bis hin zum Einsatz von Rezyklaten.

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Göttingen: Förderung für einen Stadtwasser- und Hitzeplan

Die Stadt Göttingen erstellt ihren ersten Stadtwasser- und Hitzeplan . Dafür erhält sie Fördermittel des Bundes in Höhe von 225000 Euro aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klima-wandel“ und steuert einen Eigenanteil von 25000 Euro bei. Ziel ist es, bis Ende 2023 ein umfangreiches Konzept zu entwickeln, das Wege für ein klimaange-passtes Göttingen aufzeigt. Dabei sollen beispielhafte Maßnahmen verdeutlichen, wie auch andere dringliche Handlungs-felder – etwa der Verlust der Artenvielfalt, die Luftverschmutzung oder die Flächenknappheit – mitberücksichtigt werden können .„Die Förderung ermöglicht, Daten über künftige Hitzewellen, Trockenperioden und Starkregenereignisse im ge-samten Stadtgebiet zu erheben und konkrete Vorsorgemaßnahmen für beson-ders betroffene Standorte zu entwickeln“, unterstreicht Dinah Epperleinvom Referat für Nachhaltige Stadtent-wicklung der Stadt Göttingen. Sie und ihr Team werden das Projekt betreuen. Im neuen Projekt werden Maßnahmen der Stadtplanung, Wasserwirtschaft und Freiraumgestaltung gezielt vereint. Exemplarisch sollen an besonders gefährdeten Standorten Lösungen gefun-den werden, wie künftig Regenwasser gespeichert werden kann, sodass es wäh-rend Hitze und Trockenheit ausreichend vorhanden ist. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die städtischen Oberflächen wie Grünflächen, Fassaden oder Dächer. Im neuen Projekt steht die wassersensible Stadtentwicklung deswegen im Mittelpunkt. Ein weiterer Baustein sind naturbasierte Lösungen .

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Neue Analyse zeigt Risiken der Erderhitzung für Deutschland

Bei einem ungebremsten Klimawandel würden die Risiken durch Hitze, Tro-ckenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet künftig stark ansteigen. Das zeigen die Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) des Bundes, die Mitte Juni von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt vorgestellt wurde. Die Schäden wirken sich dabei wie bei einem Dominoeffekt von bereits heute stark belasteten Ökosystemen wie Böden, Wäldern und Ge-wässern hin zum Menschen und seiner Gesundheit aus .In der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) für Deutschland wur-den über 100 Wirkungen des Klimawandels und deren Wechselwirkungen untersucht und bei rund 30 davon sehr dringender Handlungsbedarf festgestellt. Dazu gehören tödliche Hitzebelastungen, besonders in Städten, Wassermangel im Boden und häufigere Niedrigwasser, mit schwerwiegenden Folgen für alle Ökosysteme, die Land- und Forstwirtschaft sowie den Warentransport. Es wurden auch ökonomische Schäden durch Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser an Bauwerken untersucht sowie der durch den graduellen Temperaturanstieg verursachte Artenwandel, einschließlich der Ausbreitung von Krankheitsüberträgern und Schädlingen. Die Studie wurde im Auftrag der Bundesregierung durch ein wissenschaftliches Konsortium und unter Einbindung von Expertinnen und Experten aus 25 Bundesbehörden und -institutionen aus neun Ressorts im Behördennetzwerk „Klimawandel und Anpassung“ erarbeitet . Die Ergebnisse der Studie sind eine wesentliche Grundlage für die Weiterentwicklung der Deutschen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (DAS).

Download der mehrteiligen Studie: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210616_004

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Regionales Phosphorrecycling im „Mitteldeutschen Dreiländereck“

Eine innovative, wirtschaftlich und tech-nisch tragfähige Prozesskette zur thermi-schen Klärschlammverwertung mit Phos-phorrecycling und Produktverwertung für die Modellregion „Mitteldeutsches Dreiländereck“ zu erproben und zu demonstrieren, das ist das Ziel des Verbundprojekts DreiSATS. Im technisch re-levanten Maßstab soll dabei gezeigt wer-den, dass marktfähige Düngerprodukte aus Klärschlämmen in gleichbleibend gu-ter Qualität und Menge erzeugt und sowohl regional als auch überregional verwertet werden können. Kernelement der Verwertungsstrategie ist die regionale thermische Verwertung. Zur Vermeidung der bei zentralen großen Anlagen oftmals vorhandenen Probleme wie hohes Transportaufkommen und fehlende Wärmelieferanten wird in DreiSATS perspek-tivisch ein Ansatz mit dezentralen Klärschlamm-Verbrennungsanlagen mit geringerer Leistung und vorgeschalteter Trocknung verfolgt .Ein wichtiger Ansatz des Forschungsprojekts ist die Abtrennung/Reduktion von Schwermetallen direkt während der Verbrennung sowie im aschebasierten P-Recycling-Prozess. Dadurch entsteht eine hohe Produktsicherheit unabhängig von den Eigenschaften der Input-Schlämme, und dies erlaubt gleichzeitig Flexibilität in der Einstellung des technischen und betriebswirtschaftlichen Optimums der Prozessführung.

Das Projekt wird vom Bundesministe-rium für Bildung und Forschung in der Fördermaßnahme „Regionales Phosphor-Recycling“ (RePhoR)“ unterstützt und von Veolia koordiniert . Veolia arbeitet hierbei mit den Projektpartnern Carbo-technik GmbH, LTC Lufttechnik Crimmit-schau GmbH, Pontes Pabuli GmbH sowie den Forschungseinrichtungen Fraunho-fer IKTS und MFPA Materialforschungs- und -Prüfanstalt an der Bauhaus-Univer-sität Weimar zusammen.

http://www.dreisats.de

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Rheinland-Pfalz startet Corona-Monitoring über den Abwasserpfad

Rheinland-Pfalz hat Mitte Juni mit der Durchführung von SARS-CoV-2-Analysen im Zu- und Ablauf der Kläranlage Mainz und dem Hauptklärwerk Trier begonnen. Das Monitoring soll mithilfe der über einen längeren Zeitraum durchgeführten Abwasseranalysen einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Früh- und Entwarn-systems des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung auch zur Nutzung bei neuen, zukünftigen Pandemien zu leisten. Das Pilotprojekt soll bis Ende des Jahres laufen. Die Proben werden von ei-nem beauftragten Analyselabor zunächst dahingehend getestet, ob sie positiv oder negativ auf SARS-CoV-2 sind. Falls eine Probe ein positives Ergebnis zeigt, wird zusätzlich die Viruskonzentration ermittelt. Es wird dabei mit der PCR-Technologie gearbeitet. Mithilfe von Langzeit-Daten sollen so Erkenntnisse erlangt werden, die zur Entwicklung eines Warnsys-tems verwendet werden können.

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Berlin: Regen soll nicht mehr in Innenstadtkanäle

Regenwasser soll auf den Grundstücken bewirtschaftet oder genutzt und grundsätzlich nicht mehr in die innerstädtische Mischkanalisation eingeleitet werden. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat ergänzend zu bestehenden Regelungen eine wasserrechtliche Anordnung zur Bewirtschaftung der Mischwasserkanalisation erlassen, die die landespolitischen Ziele zum neuen Umgang mit Regenwasser weiter untersetzt und einer zunehmenden Belastung der Gewässer durch Mischwasserüberläufe infolge der wachsenden Stadt entgegenwirkt. Ein neuer Prüf- und Zustimmungsprozess bei den Berliner Wasserbetrieben für Regenwassereinleitungen bei Bauvorhaben soll das gewährleisten. Künftig erhalten Bauende in Berlin frühzeitig – also noch vor dem Einreichen der Bauanträge – von den Wasserbetrieben sowie von den Bezirksämtern, Hinweise und Informationen zur Regenwasserbewirtschaftung sowie zu den Einleitbeschränkungen. Im Kern besagen sie, dass das Regenwasser auf dem jeweiligen Grundstück verbleiben muss. Wie die Berliner Wasserbetriebe mitteiltionen in der Industrie wie in kommunalen Strukturen notwendig . Drittens: Alternative Antriebsformen in der Kommunaltechnik, unter anderem Wasserstoff und Elektromobilität bei kommunalen Fahrzeugen. Vor-Ort Erlebnis und digitaler Zugang – die IFAT 2022 wird hybrid . Digitale Angebote werden das Messegeschehen in München ergänzen, sodass jeder Interes-sierte vom IFAT-Netzwerk profitieren kann, selbst wenn eine Anreise nicht möglich sein sollte. Highlights des Konferenzprogramms werden online zugänglich sein, Produkte und Innovationen vor Ort und digital präsentiert – und die Teil-nehmer aus aller Welt können sich online vernetzenFür Messen gilt ein ausgefeiltes Schutz- und Hygienekonzept, das gemeinsam mit den zuständigen Behörden laufend an die aktuelle Situation ange-passt und auch auf die IFAT zugeschnitten wird.

http://www.ifat.de

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Wiesbaden: Abwasseruntersuchung auf Corona-Viren

Seit Ende April wird das Wiesbadener Abwasser sieben Wochen lang auf SARS-CoV-2-Viren und deren Varianten über­prüft; das hat der Magistrat am 13. April beschlossen. Ziel ist es, zusätzlich zu den regulären Corona-Testungen ein weiteres Monitoring-System anzuwenden.

Die wöchentlich entnommenen Pro­ben der städtischen Kläranlagen werden auf die Anzahl vorhandener SARS-CoV-2-Viren überprüft und Virusvarianten se­quenziert. „Durch regelmäßige Abwasser­proben können wir das Infektionsgesche­hen unabhängig von Testangeboten und der Testbereitschaft der Bevölkerung gut einschätzen. Zusätzlich erhalten wir wei­tere Erkenntnisse über die tatsächliche Verbreitung der kritischen Virusvarianten im Stadtgebiet“, so Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz.

Vorteil der Abwasserproben ist, dass auch Virusreste von asymptomatischen Personen mit einbezogen werden, die sich gegebenenfalls während der uner­kannten Infektion nicht haben testen las­sen. In den täglichen Fallzahlen werden diese Fälle nicht erfasst, da die Statistik auf PCR-Testergebnissen basiert. Zusätz­lich werden die Ergebnisse der Wasser­proben nicht durch Testverfügbarkeiten beeinflusst, sodass auch nach Feiertagen, an denen die Testungen erfahrungsge­mäß zurückgehen, verwertbare Daten geliefert werden. Die entnommenen Pro­ben können entsprechend als Warnsys­tem dienen und einen Anstieg der Coro­na-Infektionen, sowie der Virusvarianten in der Bevölkerung, frühzeitig erkennen.

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Neuer Treppenturm auf der Kläranlage Hannover-Herrenhausen

Auf der Kläranlage Hannover-Herren­hausen entsteht ein Treppenturm von rund 43 Metern Höhe aus Stahlbeton, der dem Betrieb und der Wartung der beiden neuen, eiförmigen Faulbehälter dienen wird. Das Betonieren muss in ei­nem Zug erfolgen und wurde vom 3. bis 9. Mai durchgeführt. Dabei wird mit Hil­fe eines Spezialverfahrens, der soge­nannten Gleitschalung, im 24-Stunden-Schichtbetrieb ununterbrochen Beton in die Schalung gegossen. Der Beton härtet aus, während die Schalung kontinuier­lich nach oben gezogen wird. Der Turm wächst dabei pro Tag etwa sechs Meter in die Höhe. Für den Bau werden knapp 500 Kubikmeter Beton benötigt. Zusätz­lich kommen für die Bewehrung des Bau­werks circa 50 Tonnen Stabstahl zum Einsatz.

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AZV Südholstein: Förderung für E-Fahrzeuge

Drei E-Autos, drei Pedelecs und zwei elektrisch unterstützte Lastenanhänger: So beginnt die Mobilitätswende beim Ab­wasser-Zweckverband (AZV) Südhol­stein. Der Verband hat sich im vergange­nen Jahr erfolgreich um die Teilnahme am Förderprojekt „mobil gewinnt“ vom Bundeministerium für Verkehr und digi­tale Infrastruktur beworben. Unter dem Motto „AZV – kommt gut an! Gemeinsam für eine nachhaltige Mobilität“ arbeitet das Verband seitdem an zahlreichen An­geboten und Aktionen für eine nachhal­tigere Fortbewegung. Das Ziel des Ge­samtprojekts ist ein integratives Mobili­tätskonzept für den Verband. Das Projekt „mobil gewinnt“ läuft beim AZV Südhol­stein noch bis Ende September. Im Som­merhalbjahr wird es sich unter anderem stärker auf die Arbeitswege der Mitarbei­tenden und damit auch auf Radfahren und öffentlichen Nahverkehr in der Regi­on fokussieren. Dabei arbeitet der Ver­band mit zahlreichen Partnern zusam­men, zum Beispiel mit Kommunen im Verbandsgebiet und mit dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV).

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Impfpriorisierung: Offener Brief an Ministerpräsident Laschet

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen soll dafür sorgen, dass die Be­schäftigten der Ver-und Entsorgungsbe­triebe in dem Bundesland bei den Imp­fungen gegen das Coronavirus vorgezo­gen werden und, der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) fol­gend, in die Priorisierungsgruppe 3 ein­gestuft werden. Das fordert die Arbeits­gemeinschaft der Wasserwirtschaftsver­bände in Nordrhein-Westfalen (agw) in einem Brief vom 6. Mai 2021 an Minis­terpräsident Armin Laschet. Die agw kri­tisiert, dass Nordrhein-Westfalen erst später als andere Bundesländer auch Tei­len der Priorisierungsgruppe 3 die Mög­lichkeit zur Vereinbarung von Impftermi­nen eingeräumt hat und die Ver-und Entsorgungsbranche dabei nicht berück­sichtigt. Dies sei „ein herber Schlag“. Die von der Landesregierung gewählte Impf­reihenfolge, die von der Empfehlung der STIKO abweicht, offenbare einen ekla­tanten Mangel an Wertschätzung gegen­über den systemrelevanten Beschäftigten der kritischen Infrastruktur. Die Landes­regierung solle „umgehend zu der wis­senschaftlich begründeten und von der STIKO vorgegebenen Impfpriorisierung zurückkehren“, heißt es in dem Brief. Dies schütze nicht nur die Beschäftigten in den Ver-und Entsorgungsbetrieben, sondern sichere auch das weitere rei­bungslose Funktionieren des Gemeinwe­sens.

Download des Offenen Briefs:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210507_001

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Vorreiter der Nachhaltigkeit unter Deutschlands Kommu­nen gesucht

Städte und Gemeinden können sich bis zum 20. Juni 2021 um den 14. Deut­schen Nachhaltigkeitspreis (DNP) bewer­ben. Prämiert werden Kommunen jeder Größe, die eine umfassende, nachhaltige Stadtentwicklung betreiben. Die Aus­zeichnungen werden im Dezember in Düsseldorf übergeben, sind mit insge­samt 60 000 Euro dotiert und werden vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereini­gungen, zivilgesellschaftlichen Organisa­tionen und Forschungseinrichtungen.

http://www.nachhaltigkeitspreis.de/kommunen

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Kläranlage Landau: Entfernung von Mikroverunreinigungen mit Silikagel

Der Entsorgungs-und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) testet in der Kläranlage Landau-Mörlheim, wie Silikagel – auch Kieselgel genannt – dazu genutzt werden kann, die Belastung des Wassers mit Mi­kroschadstoffen und Mikroplastik zu re­duzieren. Das Silikagel wird in dem Pro­jekt für die weitergehende Reinigung eingesetzt, nachdem das Wasser in der Kläranlage bereits in drei Stufen gerei­nigt wurde. Dabei ist das Ziel, dass Mikroschadstoffe an das Silikagel gebun­den werden. Mikroplastik hingegen ver­klumpt durch das Silikagel, sodass die Teilchen danach herausgefiltert werden können. Der EWL war bereits zuvor Ko­operationspartner für Pilotversuche mit Kieselgel, allerdings in kleinerem Maß­stab. Das Umweltministerium Rhein­land-Pfalz hat für das Projekt Fördermit­tel in einer Höhe von 193 000 Euro be­willigt.

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11. KomS-Technologieforum Spurenstoffe

Am 1./2. Juli 2021 in Friedrichshafen das 11. KomS-Technologieforum Spuren­stoffe statt, als Präsenz-und Online-Ver­anstaltung.

Rückstände von Arzneimittelwirkstof­fen, Pflanzenschutzmitteln, Bioziden, In­dustrie-und Haushaltschemikalien, syn­thetischen Süßstoffen und Körperpflege­mitteln können trotz flächendeckend vorhandener und gut ausgebauter Klär­anlagen nicht restlos aus dem Abwasser entfernt werden und gelangen so in die Gewässer. Einige dieser Spurenstoffe können bereits in sehr geringen Konzen­trationen von wenigen Mikro-oder Na­nogramm pro Liter nachteilige Wirkun­gen auf die aquatische Umwelt haben.

Bei der Vielzahl der Stoffe, die sich in den Gewässern finden, ist es daher sinn­voll, die Belastung durch Techniken mit einer Breitbandwirkung vorsorgend zu reduzieren. Baden-Württemberg verfolgt daher bereits seit vielen Jahren das Ziel, Gewässerbelastungen durch abwasser­bürtige organische Spurenstoffe aus Vor­sorgegründen zu verringern. Ein wichti­ger Baustein zur Reduzierung der Spu­renstoffe in besonders sensiblen oder stark abwasserbelasteten Gewässern ist eine weitergehende (vierte) Reinigungs­stufe auf kommunalen Kläranlagen. Ak­tuell sind in Baden-Württemberg 21 An­lagen zur gezielten Spurenstoffeliminati­on in Betrieb, weitere 23 Anlagen sind in Bau oder Planung. Damit ist Baden-Württemberg bundesweit Vorreiter.

Experten aus Wissenschaft, Behör­den, Betrieb und Ingenieurbüros stellen im Technologieforum die aktuellen Ent­wicklungen zur Spurenstoffelimination – auch für kleinere Kläranlagen – und die vielfältigen Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb vor. Eine begleitende Fachausstellung rundet das Forum ab. Am 1. Juli 2021 ist eine Fachexkursion mit Besichtigung der Ozonanlage auf der Kläranlage Friedrichshafen geplant.

Im KomS-Technologieforum am 2. Juli 2021 in Friedrichshafen werden schwer­punktmäßig die Spurenstoffstrategie für Baden-Württemberg, Synergieeffekte so­wie Nachhaltigkeitsaspekte behandelt. Die vielfältigen Erfahrungen aus den Bau­projekten und Inbetriebnahmen von Ex­perten aus der Wissenschaft sowie Betrei­bern und Planern, runden das Forum ab.

Weitere Informationen:
http://www.koms-bw.de

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Konsultation der EU zur Kommunalabwasserrichtlinie

Die EU-Kommission hat eine Konsultati­on zur Kommunalabwasserrichtlinie be­gonnen. Bis zum 21. Juli 2021 können Stellungnahmen abgegeben werden. Die Richtlinie über die Behandlung von kom­munalem Abwasser wurde vor 30 Jahren verabschiedet mit dem Ziel, die Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen der Ableitung von unbehandeltem Abwasser zu schützen. Die 2019 veröffentlichte Evaluierung der Richtlinie ergab, dass diese insgesamt gut funktioniert, in eini­gen Bereichen aber Verbesserungen er­forderlich sind. Auch vor dem Hinter­grund des europäischen Grünen Deals muss die Richtlinie mit den neuen Um­welt-und Klimazielen in Einklang ge­bracht werden. Die Kommission bittet nun um Meinung darüber, wie die festge­stellten Probleme am besten angegangen werden sollten, damit die Richtlinie in den kommenden Jahrzehnten ihren Zweck erfüllen kann. Abgegebene Mei­nungen werden in die Folgenabschät­zung einfließen, die die Faktengrundlage für etwaige Änderungen der Richtlinie bilden wird, so die EU-Kommission in ih­rer Begründung für Konsultation.

Link zur Konsultation:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210429_001

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Bundesverfassungsgericht stärkt Klimaschutz

Das Grundgesetz (Artikel 20) verpflich­tet den Staat zum Klimaschutz. Dies zielt auch auf die Herstellung von Klimaneutralität. Das stellt das Bundesverfas­sungsgericht in den Leitsätzen zu seinem Ende April veröffentlichten Beschluss zu einer Reihe von Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz fest. Darin bestätigt es, dass das Klimaschutzgesetz grundsätzlich ein geeignetes Instrument ist, den Herausforderungen des Klima­wandels zu begegnen. Für die Zeit nach 2030 wird es nun weitere konkrete Vor­gaben geben, allerdings wird Deutsch­land infolge des neuen EU-Klimaziels schon in den 2020er-Jahren seine bisher geplanten Klimaschutz-Anstrengungen erhöhen. Das kündigte Bundesumwelt­ministerin Svenja Schulze an, die den Be­schluss als Bestätigung des Klimaschutz­gesetzes und als Stärkung für den Klima­schutz begrüßt: „Das Verfassungsgericht gibt dem Gesetzgeber einen klaren Auf­trag, auch über das Jahr 2030 hinaus klare gesetzliche Vorgaben für den Weg zur Klimaneutralität zu schaffen. Damit wir keine Zeit verlieren, werde ich noch im Sommer Eckpunkte für ein in diesem Sinne weiterentwickeltes Klimaschutzge­setz vorlegen, das langfristige Planungs­sicherheit schafft.“

Einen anderen Punkt betont der Sach­verständigenrat für Umweltfragen: „Das Bundesverfassungsgericht hat entschie­den, dass das Klimaschutzgesetz die Rechte junger Menschen und künftiger Generationen unzureichend schützt, weil es die gebotenen Klimaschutzverpflich­tungen nur bis 2030 festschreibt und für die Folgezeit nur unzureichende Festle­gungen trifft. Das Urteil wird auch Aus­wirkungen auf den Umgang mit anderen langfristigen Umweltrisiken haben.“

Download des Beschlusses:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210429_005

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Photovoltaikanlage auf den Dächern der Kläranlage Kamen

Auf der Kläranlage in Kamen hat der Lip­peverband eine Photovoltaikanlage installiert, um Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Für den Wasser­wirtschaftsverband beginnt damit die Umrüstung des ersten von zunächst 13 Standorten im Verbandsgebiet. Die Pho­tovoltaikanlage in Kamen soll rund 285 000 kWh Strom pro Jahr erzeugen und spart so jährlich 165 Tonnen Kohlen­dioxid ein. 1050 Module setzen sich auf den Dächern der Kläranlage zu einer Ge­samtflächengröße von circa 1750 Quadratmetern zusammen – die Installation dauerte vier Wochen lang. Die Kosten in­klusive aller Nebenkosten beziffert der Lippeverband auf rund 400 000 Euro.

Der Verband möchte künftig nicht nur aus Klärgas, sondern auch aus Sonnen­energie direkt auf der Anlage Strom pro­duzieren, um den enormen Eigenbedarf zu decken. Die Photovoltaikanlage und das Blockheizkraftwerk für die Gasver­stromung am Standort produzieren dann gemeinsam so viel Strom, dass 70 Pro­zent des Jahresgesamtbedarfs der Klär­anlage Kamen damit gedeckt werden können.

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Hessen: Förderung für Machbarkeitsstudien zur Phosphorrückgewinnung

Die hessische Stadt Schlitz will gemein­sam mit benachbarten Gemeinden ein regionales Konzept zur Phosphorrückge­winnung aus Klärschlamm entwickeln. Eine erste Machbarkeitsstudie zur Phos­phorrückgewinnung in Schlitz kam zu dem Ergebnis, dass das Vorhaben wirt­schaftlich darstellbar ist. Diese ersten Untersuchungen haben aber auch ge­zeigt, dass es in der Region Vogelsberg eine auf natürliche Weise in der Erde ent­standene Vorbelastung mit Nickel gibt, die sich im Klärschlamm wiederfindet. Eine herkömmliche thermische Behand­lung der Klärschlämme wird deshalb vo­raussichtlich nicht ausreichen, um den Schwermetallgehalt zu verringern. Um aus diesen Klärschlämmen Düngemittel herzustellen, bedarf es einer besonderen Anlagentechnik. Das Hessische Umwelt­ministerium fördert nun einen großtech­nischen Versuch, um zu klären ob die Drehrohr-Technologie dafür in Frage kommt.

Ein weiteres Vorhaben wird im Land­kreis Fulda gefördert. Hier wird im Rah­men einer Machbarkeitsstudie, die 54 Kläranlagen umfasst, ein regionales Kon­zept zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm für die Kommunen und kreisangehörigen Städte erarbeitet.

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Pilotprojekt zur Abwasseruntersuchung auf Coronaviren in Hannover

Die Stadtentwässerung Hannover plant mit Unterstützung des niedersächsischen Umweltministeriums ein Pilotprojekt zur Abwasseruntersuchung auf Coronaviren, kombiniert mit einer Abbildung in einem Monitoringsystem zur Pandemiebekämp­fung. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch Prof. Thomas Schulz, Di­rektor des Instituts für Virologie der Me­dizinischen Hochschule Hannover. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies kündigte hierzu an, das Niedersach­sen beabsichtige „kurzfristig die Förde­rung durch das Land zu ermöglichen.“ Man erhoffe sich Erkenntnisse, die bei der mittelfristigen Pandemiebekämpfung von großem Nutzen sein könnten. Sollte die Analyse von Abwasser tatsächlich wesentlich früher als die RKI-Zahlen Hinweise auf Hotspots und lokale Aus­brüche liefern, sei der Schritt zu einem intelligenten Frühwarnsystem nicht mehr weit.

Noch am 20. April 2021 hatte das nie­dersächsische Gesundheitsministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfra­ge der Grünen im niedersächsischen Landtag geschrieben, man könne derzeit keinen infektiologischen Zusatznutzen der Abwasseruntersuchungen erkennen. Zudem verweist das Land auf offene Fra­gen, zum Beispiel, wie die Proben opti­mal genommen werden können, wie hoch die Kosten sind und wie gesichert der Nutzen. Zur Empfehlung der EU, bis zum 1. Oktober 2021 ein nationales Ab­wasserüberwachungssystem einzurich­ten, meint die niedersächsische Regie­rung, Adressat der Empfehlung der EU sei die Bundesrepublik Deutschland, die im Wasserrecht die volle Gesetzgebungs­kompetenz besitze: „Derzeit ist nicht be­kannt, wann und wie sich die Bundesre­gierung der Empfehlung der Europäi­schen Kommission annehmen wird.“ (Landtags-Drucksache 18/9095).

Download der Landtags-Drucksache:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210504_003

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DWA gründet Fachausschuss Frauen in der Wasser-und Abfallwirtschaft

Frauen in der Wasser-und Abfallwirt­schaft suchen eine gute Vernetzung und streben eine bessere Lobby an. Obwohl die Zahl der gut ausgebildeten Frauen in der Branche steigt, ist die wasserwirt­schaftliche Arbeitswelt immer noch deut­lich männlich geprägt. Ein Wandel hat allerdings begonnen. Die DWA möchte diesen Prozess fördern, indem sie Belan­ge von Frauen in der Branche unter­stützt.

Im August 2020 hat die DWA den Fachausschuss BIZ-14 „Frauen in der Wasser-und Abfallwirtschaft“ gegründet, der sich nun konstituiert hat. Obfrau des Fachausschusses ist Bernadette Godart, im Hauptberuf Bereichsleiterin Manage­mentsysteme beim Wupperverband. Ihre Stellvertretung übernimmt Margit Heinz, Leiterin der Abteilung Digitalisierung und Kommunikation beim Niersverband. Bereits im Februar 2020 hatten sich rund 40 Frauen der Branche aus ganz Deutsch­land zu einem gemeinsamen Workshop getroffen. Sie haben vier Schwerpunkte herausgearbeitet, die nun in Arbeitsgrup­pen des Fachausschusses konkretisiert werden sollen.

Die Arbeitsgruppe BIZ-14.1 „Sicht­barkeit von Frauen“ wird sich darum kümmern, dass Frauen der Branche deutlicher wahrgenommen werden. Da­durch bekommen sie eine größere Prä­senz in der Fachwelt, sodass sie stärker als bisher gemeinsam mit ihren männli­chen Kollegen die inhaltlichen Heraus­forderungen, Strukturen und Prozesse gestalten können. Sprecherin soll Jutta Lenz werden, Referentin des Vorstands und Koordinierungsstelle Nachhaltigkeit bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln.

Mit der „Ermutigung von Frauen“ wird sich die Arbeitsgruppe BIZ-14.2 be­schäftigen. Ziel der Arbeitsgruppe soll es sein, Frauen der Wasser-und Abfallwirt­schaft durch Netzwerkarbeit, Mentoring und Bildungsarbeit so zu unterstützen, dass sie sich in ihrem beruflichen Werde­gang gezielt weiterentwickeln können. So können sich die Fachfrauen je nach Kompetenz und Erfahrung gegenseitig unterstützen und fördern. Daria Merkens, Projektingenieurin beim Wasserverband Eifel-Rur, ist als Sprecherin der Gruppe vorgesehen.

Die Arbeitsgruppe BIZ-14.3 „Diskri­minierung entgegenwirken“ soll daran arbeiten, Nachteile offenzulegen, die Frauen im Berufsleben erfahren, und ih­nen entgegenzuwirken. Anzusprechen sind hier beispielsweise Stellenbesetzun­gen sowie mangelnde berufliche Weiter­entwicklungsmöglichkeiten bei Familien­arbeit und Teilzeit. Zudem soll das The­ma Mikroaggressionen gegen Frauen aufgegriffen und publik gemacht wer­den. Als Sprecherin der Arbeitsgruppe stellt sich Eva Jordan zur Verfügung, Pro­jektleiterin Contracting und Betriebsfüh­rung bei der Enviplan Ingenieurgesell­schaft.

Um Mädchen und Frauen für die Wasser-und Abfallwirtschaft zu begeis­tern, wird es in der Arbeitsgruppe BIZ-14.4 „Frauen in die Branche“ gehen. Hier gilt es, zielgruppengerechte Konzepte zu erarbeiten, die Anreize für Frauen schaf­fen, eine Beschäftigung in der Branche aufzunehmen. Dem zunehmenden Fach­kräftemangel kann so entgegengewirkt werden. Jeanette Ehmke, Sekretärin der Betriebsleitung Abwasser Süd und Gleichstellungsbeauftragte beim Niers­verband, soll die Sprecherinnen-Funkti­on übernehmen.

Der Fachausschuss und die Arbeits­gruppen werden Angebote, Aktivitäten und Publikationen erarbeiten, die Frauen dabei unterstützen, die Wasser-und Ab­fallwirtschaft mit-und auszugestalten. Die Zukunft der Wasser-und Abfallwirt­schaft liegt in einem gemeinsamen und sich gegenseitig bereichernden Miteinan­der von Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Kompetenzen.

Kontakt in der DWA-Bundesgeschäfts­stelle:
Elke Uhe, Tel. 0 22 42/872-138 E-Mail: uhe@dwa.de http://www.dwa.de/frauen

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Bürgerinitiative „Begrünte Dachflächen“ von der EU registriert

Die Europäische Kommission hat be­schlossen, die Europäische Bürgerinitia­tiven „Begrünte Dachflächen“ zu registrieren. Die Organisatoren der Initiative fordern die Kommission auf, die Anlage von Grüngarten auf den Dächern von Unternehmen zu fördern. Auf diese Wei­se könnten die nicht genutzten Dächer zum Umweltschutz beitragen. Die Kom­mission ist der Auffassung, dass die Bür­gerinitiative die erforderlichen Voraus­setzungen erfüllt und deshalb rechtlich zulässig ist, und hat daher beschlossen, sie zu registrieren. Eine inhaltliche Prü­fung der Bürgerinitiative hat die Kom­mission zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht vorgenommen. Die Organisator*innen der Bürgerinitiative können nun damit beginnen, Unterschriften zur Unterstützung ihres Vorschlags zu sam­meln. Sollte die Bürgerinitiative inner­halb eines Jahres eine Million Unterstüt­zungsbekundungen aus mindestens sie­ben verschiedenen Mitgliedstaaten er­halten, muss die Kommission reagieren. Die Kommission kann selbst entscheiden, ob sie der Aufforderung nachkommen will oder nicht, sie muss ihre Entschei­dung aber in jedem Fall begründen.

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Corona-Mutanten im Abwasser: Monitoring durch Sequenzierung

Abwasser enthält viele Informationen über die Entwicklung der Corona-Pande­mie im Einzugsgebiet der jeweiligen Kläranlagen. Im neuen Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Abwasser – Monitoring der Pandemieentwicklung mittels Se­quenzierung“ arbeiten Forschende an der TU Darmstadt jetzt daran, Mutanten des Coronavirus durch Genomanalyse zu identifizieren und deren Verbreitungswe­ge zu verfolgen. In Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft entwickelt im Fachgebiet für Abwasserwirtschaft der TU Darmstadt ein Team um Prof. Susanne Lackner Messverfahren und Konzepte, um über die nächsten Monate und Jahre Mutationen oder Varianten und deren Ausbreitung möglichst groß­flächig über Abwasseranalytik zu erfas­sen.

Das Projekt erforscht das Potenzial von Abwasser als Informationsquelle für die Verfolgung des epidemiologischen Geschehens über den gezielten Nachweis von Mutationen und Virusvarianten (Ge­nomsequenzierung). Die Ziele des Pro­jekts liegen darin, Probennahme, Pro­benaufbereitung und die Sequenzierme­thoden weiter auf die Matrix Abwasser anzupassen, um damit einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie liefern zu können.

Unterstützt wird das Projekt zusätz­lich von zwei assoziierten Partnern aus der Industrie, Endress & Hauser Conduc­ta als globalem Anbieter von Prozess­mess-und -leittechnik mit Kompetenzen zur automatisierten Probenahme und -aufbereitung und Thermo Fisher Scien­tific, einem weltweit operierenden Kon­zern unter anderem im Bereich klinische Diagnostik mit viel Erfahrung beim Nachweis von SARS-CoV-2, der das Pro­jekt sowohl mit neuen Test-Kits als auch beratend bei der Auswertung von Se­quenzierergebnissen unterstützen wird. Das Projekt „SARS-CoV-2 Genom im Ab­wasser – Monitoring der Pandemieent­wicklung mittels Sequenzierung“ ist auf eine Laufzeit von einem Jahr ausgelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ FONA mit rund 720 000 Euro gefördert.

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Pilotprojekt zur Pandemiebekämpfung im Berchtesgadener Land

Die Technische Universität München (Prof. Dr.-Ing. Jörg Drewes), der Sanitäts­dienst der Bundeswehr (Oberstveterinär Dr. Katalyn Roßmann) sowie die Kommu­nen und der Landkreis Berchtesgadener Land arbeiten gemeinsam in einem For­schungsprojekt, um einen möglichen Bei­trag zur Bewältigung der Corona-Pande­mie zu leisten. Durch die Analyse von Corona-Viren im Abwasser soll ein Früh­warnsystem zum Schutz der Bevölke­rung entwickelt werden. Insgesamt wer­den Proben an aktuell zwölf Messstellen im Landkreis ausgewertet.

Viele infizierte Personen entwickeln zwar wenig oder kaum Symptome, kön­nen das Virus jedoch – oftmals unbe­merkt – an Risikogruppen weitergeben. Um die Infektionsketten bereits frühzei­tig zu durchbrechen, suchen Wissen­schaftler – neben dem strukturierten Tes­ten von Risikopatienten – geeignete Frühwarnsysteme zum Schutz der Bevöl­kerung. An einem solchen Frühwarnsys­tem forscht die TU München in Koopera­tion mit dem Technologiezentrum Was­ser (TZW) in Karlsruhe gemeinsam mit Epidemiologen der Bundeswehr im Landkreis Berchtesgadener Land. Flä­chendeckend werden Abwasserproben analysiert, die durch die Korrelation mit angeschlossenen Einwohnerzahlen sowie positiv bestätigten COVID-19 Fällen Auf­schluss über das Infektionsgeschehen vor Ort geben.

Die Kommunen im Berchtesgadener Land, das Landratsamt und die Forscher ziehen hier gemeinsam an einem Strang. Finanziell wird das Projekt durch die Berchtesgadener Landesstiftung unter­stützt, die 60 Prozent der anfallenden Kosten für die Probenahmen im Abwas­sersystem übernimmt, sowie durch das vom Bundesforschungsministerium ge­förderte Verbundvorhaben Biomarker CoV-2.

Analysiert werden die Proben am Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der TU München. „Durch diese annä­hernd flächendeckende Beprobung eines ganzen Landkreises erfassen wir fast die gesamte Bevölkerung und damit auch die Infizierten und können durch die Be­stimmung der viralen RNA der Coronavi­ren den Verlauf des Infektionsgeschehens unmittelbar abschätzen. Damit sind wir deutlich schneller, als auf die offiziellen Ergebnisse der Testungen zu warten“, so Jörg Drewes. Trotzdem sind die Corona-Tests von Einzelpersonen, insbesondere der PCR-Test im kommunalen Testzentrum oder bei den Hausärzten, weiterhin absolut wichtig und notwendig. Denn das Abwasser-Monitoring kann das In­fektionsgeschehen nur für größere Sied­lungsbereiche anzeigen.

Ein weiteres Projekt, bei dem der Landkreis aktuell Vorreiter ist, ist die Zu­sammenfassung der aktuellen Corona-Lage im Landkreis mithilfe innovativer und digitaler Werkzeuge. Durch den Ein­satz von Geoinformatik wurde ein eige­nes Dashboard für den Landkreis Berch­tesgadener Land entwickelt, in dem die aktuellen Daten zum Infektionsgesche­hen im Landkreis – im Gegensatz zum Dashboard des Robert-Koch-Instituts – auf Gemeindeebene ausgelesen werden können. Dieses Dashboard versteht sich als internes Werkzeug für das Gesund­heitsamt und den Krisenstab und ist nicht öffentlich zugänglich. Angezeigt werden hierbei etwa die Verläufe des In­fektionsgeschehens in den einzelnen Ge­meinden, die Situation in den Kranken­häusern oder die Verteilung der Fälle in den Einrichtungen. Durch die geografi­sche Verortung von SARS-CoV-2-Fällen, können örtliche Cluster punktgenau ana­lysiert werden. Auch das Abwasser-Mo­nitoring ist direkt in das Dashboard ein­gebunden und liefert dem Gesundheits­amt damit einen gemeindescharfen Überblick über das Infektionsgeschehen.

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Beelitz: Altes Klärwerk wird neues Festspielareal

In Beelitz (Landkreis Potsdam-Mittel­mark) wird ein altes Klärwerk für die Landesgartenschau 2022 zu einem mo­dernen Open-Air-Veranstaltungsort um­gestaltet. Das Klärwerk ist stillgelegt, das Gelände liegt seit mehr als 20 Jahren brach. Das Landwirtschaftsministerium stellt für den Umbau aus der LEADER-Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung Mittel in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Der neue Veranstaltungsort soll auch nach der Landesgartenschau erhalten bleiben und unter anderem als Open-Air-Spielort ge­nutzt werden.

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AQUA-Hub − Markterschlie­ßung in Indien für Wassertech­nologien aus Deutschland

Das Fraunhofer-Institut für Grenzflä­chen-und Bioverfahrenstechnologie (IGB, Stuttgart), richtet das Innovations­netzwerk „AQUA-Hub“ ein. Ziel ist es, die umfangreichen Erfahrungen des Instituts in Indien zu nutzen, um deut­schen Unternehmen den Marktzugang auf dem wasserwirtschaftlichen Boom-Markt Indien zu erleichtern. Indiens Städte wachsen rasant und benötigen ei­ne leistungsfähige Infrastruktur für die Versorgung mit Wasser und die Entsor­gung von Abwasser. Deutsche Unterneh­men bieten in diesem Bereich innovative Lösungen, finden aber oft keinen Zugang zum indischen Markt. Das erste AQUA-Hub-Projekt wird im südindischen Coim­batore gemeinsam mit dem ISOE – Insti­tut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main durchgeführt. Beide Partner setzen damit an den Ergebnissen und Bedarfen an, die im vorangehenden Projekt Smart Water Future India zusam­men mit Stakeholdern vor Ort erarbeitet wurden. In Coimbatore stehen die Stadt­planer vor dem Problem, dass die lokalen Gewässer durch die städtischen Abwäs­ser stark belastet sind. Die Seen im Stadt­gebiet stellen jedoch einen wichtigen na­türlichen Regenwasserspeicher für die Stadt dar und leisten als Naherholungs­gebiet auch einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Bevölkerung. AQUA-Hub wird im Rahmen der Exportinitiati­ve Umwelttechnologien des Bundesmi­nisteriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) mit knapp 300 000 Euro gefördert.

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Umweltzustand 2020: gemischte Bilanz

Nur wenige Indikatoren werden im „Um­weltmonitor 2020“ des Umweltbundes­amts (UBA) positiv bewertet. Der im März 2021 veröffentlichte Bericht zeich­net ein gemischtes Bild zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Der Umweltmo­nitor bildet zehn zentrale Themenfelder von Klima, Wasser, Luft bis hin zu Flä­chenverbrauch und Lärm mit jeweils drei Schlüsselindikatoren ab. Gab es bei der Luftqualität oder den Treibhausgasen zu­letzt Verbesserungen, stehen andere In­dikatoren schlecht da. Im Themenfeld Wasser zeigt der Umweltmonitor in allen drei Indikatoren „rot“ an. Nur sieben Prozent der Flüsse sind dem Bericht zufolge in einem guten öko­logischen Zustand, das Ziel der Wasser­rahmenrichtlinie werde damit weit ver­fehlt. An knapp 16 Prozent der Messstel­len werde der Grenzwert zur Nitratbelas­tung des Grundwassers überschritten, und das seit Jahren. Grund sei vor allem die immer noch zu hohe Nährstoffbelas­tung der Gewässer, vor allem verursacht durch die Landwirtschaft. In welchem Umfang die seit Mai 2020 geltende neue Düngeverordnung die Belastung verrin­gern wird, werde sich im Rahmen des vorgesehenen Wirkungsmonitorings zei­gen. Das Umweltbundesamt empfiehlt, statt pauschaler Flächenprämien über die EU-Agrarförderung ökologische Leis­tungen, wie Gewässserrandstreifen und ökologische Bewirtschaftung zu honorie­ren. Auch die Ausweitung des Ökoland­baus hätte positive Wirkungen auf die Gewässerqualität. Derzeit wird das Ziel eines 20- %-Anteils an der gesamten Landwirtschaft noch weit verfehlt. Wich­tiger Ansatzpunkt für weniger Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft wäre auch ein geringerer Fleischkonsum.
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/daten-zur-umwelt

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UN-Weltwasserbericht 2021 erschienen: Der Wert von Wasser

Wasser wird weltweit viel zu oft als selbstverständlich angesehen, privati­siert, verschmutzt und verschwendet. Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen. Das fordert der Weltwasser­bericht 2021 „Wasser bewerten und wertschätzen“, den die UNESCO im Auf­trag der Vereinten Nationen erstellt hat. Der Bericht zeigt, dass zwar ein weltwei­ter Konsens bestehe, dass Wasser überle­benswichtig und ein Menschenrecht sei, dass aber die praktische Umsetzung bei weitem nicht ausreiche. Der aktuelle Weltwasserbericht wurde am 22. März 2021, dem Weltwassertag, veröffentlicht.

„Man kann die Bedeutung von Wasser eben nicht mit dem Preis der Bereitstel­lung für Industrie, Landwirtschaft und Haushalte gleichsetzen. Vor allem muss auch berücksichtigt werden, welchen Wert Wasser für Ökosysteme und damit als menschliche Lebensgrundlage hat. Auch werden große Wasserinfrastruktur­projekte wie Staudämme ebenfalls zu selten nach Kosten und Nutzen bewertet. Eine echte Transformation ist erforder­lich.“ So kommentierte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, den neuen Welt­wasserbericht.

Weltweit haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen – also mehr als 55 Prozent der Weltbevöl­kerung – haben keine sicheren Sanitär­anlagen. Etwa vier Milliarden Menschen leben in Regionen, die in mindestens ei­nem Monat pro Jahr von hoher Wasser­knappheit betroffen sind. Die Pro-Kopf-Kapazität von Stauseen nimmt ab, einer­seits aufgrund von Bevölkerungswachs­tum und andererseits wegen der Ablage­rung von Sedimenten. Bevölkerungs­wachstum, Wirtschaftswachstum und veränderte Konsumgewohnheiten führen dazu, dass der globale Wasserverbrauch weiter um etwa ein Prozent pro Jahr an­steigt. Im weltweiten Mittel verbraucht die Landwirtschaft 69 Prozent der Was­servorräte aus Flüssen, Seen und Grund­wasserleitern. In Deutschland ist die La­ge anders, hier machen Energieversor­gung, Bergbau und verarbeitendes Ge­werbe 77 Prozent aus. Da die Weltbevöl­kerung weiter wächst, bräuchte es bei unveränderten Trends 50 Prozent mehr Bewässerung in der Landwirtschaft bis 2050.

Download: http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210322_004

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350 Millionen Euro für fünf Jahre: Bundesregierung legt Programm für Wasserforschung vor

350 Millionen Euro stehen für das res­sortübergreifende Programm „Wasser: N – Forschung und Innovation für Nachhal­tigkeit“ zur Verfügung. Das erklärte Bun­desforschungsministerin Anja Karliczek am 22. März 2021, dem Weltwassertag. Das Programm soll über fünf Jahre lau­fen. Zu den Schwerpunkthemen von „Wasser: N“ gehören sauberes Wasser, in­takte Ökosysteme, urbane Wasserinfra­strukturen, ressourceneffiziente Wasser­kreisläufe, Wasserextremereignisse so­wie optimiertes Wassermanagement. Im Programm „Wasser: N“, das Teil der FO­NA-Strategie „Forschung für Nachhaltig­keit“ ist, werden alle Forschungs-und Entwicklungsaktivitäten systematisch ge­bündelt und abgestimmt. Dabei sind na­tionale Belange wie die Spurenstoffstra­tegie des Bundes, europäische und inter­nationale Fragestellungen – zum Beispiel die Erreichung der UN-Nachhaltigkeits­ziele – gleichermaßen von Bedeutung. Es soll ein interdisziplinärer und sektorübergreifender Austausch zwischen Ak­teuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Ge­sellschaft und Politik initiiert werden.

Das vom Bundesministerium für Bil­dung und Forschung (BMBF) initiierte Regierungsprogramm ist Teil der Strate­gie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“ und bildet für die kommenden Jahre das Rahmenkonzept für die Förde­rung einer zukunftsfähigen Wasserfor­schung. Am Programm „Wasser: N – For­schung und Innovation für Nachhaltig­keit“ sind neben dem federführenden BMBF das Auswärtige Amt (AA) sowie die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), für Gesund­heit (BMG), für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), für Ver­kehr und digitale Infrastruktur (BMVI), für Wirtschaft und Energie (BMWi) und für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beteiligt. Es baut auf dem BMBF-Förderschwerpunkt „Nach­haltiges Wassermanagement“ (NaWaM) auf.

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Neue EU-Leitlinien erleichtern Klärung der Haftung für Umweltschäden

Die Europäische Kommission hat Leitlini­en angenommen, die den Umfang des Begriffs „Umweltschaden“ in der Richtli­nie über Umwelthaftung klären. Dadurch können die Mitgliedstaaten besser beur­teilen, inwiefern Schäden an Gewässern, Böden, geschützten Arten und natürli­chen Lebensräumen vermieden oder be­hoben werden müssen. Die Leitlinien sorgen damit für mehr Rechtsklarheit und harmonisieren die Auslegung und Anwendung, so die EU in einer Mittei­lung.

Download der Leitlinien: http://www.gfa-news./de/gfa/webcode/20210325_001

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Neues Bundeszentrum für Spurenstoffe beim UBA nimmt Arbeit auf

Das beim Umweltbundesamt angesiedel­te neue „Spurenstoffzentrum des Bun­des“ mit Sitz in Leipzig nimmt in den kommenden Monaten sukzessive seine Arbeit auf und wird gemeinsam mit ei­nem Expertengremium weitere relevante Spurenstoffe identifizieren. Unter Ein­bindung von Herstellern und der Wasser­wirtschaft sollen an Runden Tischen wei­tere Maßnahmen zur Eintragsminderung entwickelt und die Länder bei der Ein­führung der 4. Reinigungsstufe in Klär­anlagen beraten werden. Zum Aufgaben­portfolio des Spurenstoffzentrums ge­hört auch, die Forschung im Bereich der Spurenstoffe weiter voranzutreiben und einen strukturierten Informationsaus­tausch zwischen Ländern, Kommunen, Kompetenzzentren und Hochschulen hinsichtlich quellenorientierter und nachgeschalteter Minderungsmaßnah­men zu entwickeln.

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EU-Kommission: Wechsel des Wasser- und Abwasserdienst­leisters in Rostock war keine staatliche Beihilfe

Die Übertragung der Wasser-und Abwas­serversorgung durch die Stadt Rostock und ihre umliegenden Gemeinden an ei­nen öffentlichen Betreiber beinhaltet kei­ne staatliche Beihilfe. Die gewählte Struktur für die Errichtung und den Be­trieb des neuen Wasser-und Abwasser­dienstleisters war ein rechtlich gültiges Monopol. Das stellte die Europäische Kommission im März 2021 fest. Auf­grund einer Beschwerde hatten die EU-Wettbewerbshüter untersucht, ob dieVergütung des neuen öffentlichen Dienst­leisters und die Gewinnbeteiligungsver­einbarung zwischen seinen beiden An­teilseignern eine staatliche Beihilfe dar­stellen.

Die Kommission stellte fest, dass die Stadt Rostock und ihre umliegenden Ge­meinden eine rechtliche Struktur für die Errichtung und den Betrieb des neuen Wasser-und Abwasserdienstleisters ge­wählt haben, die den Wettbewerb so­wohl auf dem Markt als auch auf dem Markt für diese öffentlichen Dienstleis­tungen ausschließt. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass diese Struktur ein gültiges rechtliches Monopol darstellt, das im Einklang mit den Kriterien der Mitteilung der Kommission über den Be­griff der staatlichen Beihilfe geschaffen wurde. Da bei Bestehen eines gültigen gesetzlichen Monopols eine Wettbe­werbsverzerrung ausgeschlossen werden kann, liegt keine staatliche Beihilfe vor.

Was die Gewinnbeteiligungsvereinba­rung zwischen den beiden öffentlichen Anteilseignern des Dienstleisters betrifft, so haben die zuständigen deutschen Be­hörden die Zuweisung der Gewinne des neuen Dienstleisters an die entsprechen­den Anteile der beiden Anteilseigner an­gepasst. Dies entsprach den Untersu­chungsergebnissen zufolge einem Me­chanismus zur Gewinnzuweisung, der normalerweise zwischen unabhängigen Marktteilnehmern Anwendung finden würde. Daher kam die Kommission zu dem Schluss, dass keine der beiden Maß­nahmen eine staatliche Beihilfe im Sinne der EU-Beihilfevorschriften darstellt.

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Wohin verschwindet der Reifenabrieb?

Der Frage nach dem Verbleib von Rei­fenabrieb gingen die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Bundes­anstalt für Straßenwesen (BASt) gemein­sam in einem Forschungsprojekt des BMVI-Expertennetzwerks nach. Die Er­gebnisse zeigen: Der Großteil des Ab­riebs verbleibt im Boden, circa 12 bis 20 Prozent können in Oberflächengewässer gelangen.

Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland rund 48,5 Millionen Pkw-Reifen abgesetzt – so die aktuelle Schät­zung des Branchenverbands Reifenhan­del. Fahrzeugreifen bestehen etwa zur Hälfte aus vulkanisiertem Naturkaut­schuk oder synthetischem Gummi und enthalten darüber hinaus eine Vielzahl von Füllmitteln und anderen chemischen Zusatzstoffen. Der Abrieb von Autoreifen ist damit eine der größten Mikroplastik­quellen – deutlich vor Faserabrieb, der beim Waschen von Kleidung aus Kunstfa­sern entsteht. Bereits bekannt war, dass ein kleiner Anteil des Reifenabriebs von der Straße in die Luft gelangt (5 bis 10 Prozent), wo er zur Feinstaubbelastung beiträgt. Der Weg des weit größeren An­teils von rund 90 Prozent des Reifenab­riebes war bisher aber nicht im Detail ge­klärt.

Nach Berechnungen von BASt und BfG gelangen jährlich 60 000 bis 70 000 Tonnen Reifenabrieb in den Boden und 8700 bis 20 000 Tonnen in Oberflächen­gewässer. Die Forschungsarbeiten zei­gen, dass es maßgeblich darauf an­kommt, wo der Reifenabrieb entsteht: Auf Straßen in Ortschaften und Städten spült Regen den Reifenabrieb über kurz oder lang in die Kanalisation. Handelt es sich um ein Mischwassersystem mit Klär­anlage, werden dann mehr als 95 Pro­zent des Reifenabriebs zurückgehalten. An Straßen außerorts findet die Versicke­rung der Straßenabflüsse in der Regel über Bankett und Böschung statt. Der größte Teil des Reifenabriebs wird so in den straßennahen Boden eingetragen und von der oberen bewachsenen Bo­denzone zurückgehalten. Circa 12 bis 20 Prozent des Reifenabriebs können in Oberflächengewässern landen. Dort wird ein Teil der Partikel abgebaut bezie­hungsweise lagert sich im Sediment ab – die genauen Anteile sind allerdings noch nicht bestimmbar. In einer Modellstudie für das Einzugsgebiet der Seine und der Schelde fanden andere Autoren heraus, dass etwa 2 Prozent der ursprünglich freigesetzten Reifenabriebmenge in das Meer transportiert wird. Für Flüsse in Deutschland liegen noch keine Modell­rechnungen vor.

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Aufruf zum IFWW-Förderpreis 2022

Das Institut zur Förderung der Wassergü­te-und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) lobt auch für 2022 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftli­chen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit in­novativen Methoden oder Verfahren bzw. neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässer­schutz, Flussgebietsmanagement, Ab­wasser und Abfall/ Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben:
Promotionen
Diplom-oder Masterarbeiten.

Die Bewerberinnen und Bewerber kön­nen die Arbeiten an Universitäten/Hoch­schulen, Fachhochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förder­preis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird im Rahmen der 55. Essener Ta­gung verliehen.

Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. September 2021. Die Bewer­bungsunterlagen sind über das Internet und die IFWW-Geschäftsstelle zu bezie­hen:
IFWW, c/o Niersverband Am Niersverband 10, 41747 Viersen
E-Mail: wilfried.manheller@ifww-nrw.de
http://www.ifww-nrw.de

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Schweiz: Abwassermonitoring auf Coronaviren wird erweitert

In der Schweiz wird das schon laufende Forschungsprojekt zum Monitoring von Abwasserproben auf Coronaviren mit Unterstützung des Bundesamts für Ge­sundheit von zwei auf sechs Kläranlagen erweitert. Auf den Kläranlagen in Zürich und Lausanne werden seit dem Sommer 2020 regelmäßig Abwasserproben ge­nommen und inzwischen täglich auf das neue Coronavirus untersucht. Das Pro­jekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Eawag und der Eidgenössischen Techni­schen Hochschule Lausanne. In der ETH Zürich wird das Virengut einzelner Pro­ben auch auf die Varianten sequenziert. Nun wurde das Projekt erweitert. Seit Anfang Februar und noch bis im Juli 2021 wird das Abwasser von vier weite­ren Kläranlagen beprobt: in Altenrhein, Chur, Laupen und Lugano. Die Wahl er­folgte nach der geographischen Lage und der Struktur des Einzugsgebiets der An­lagen. Um möglichst viel Erfahrungen sammeln zu können sollen sowohl eher ländlich, aber auch städtisch geprägte Räume untersucht werden.

https://www.eawag.ch/de/abteilung/sww/projekte/sars-cov2-im-abwasser

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Drei-Punkte-Plan für Klimaanpassung in Kommunen vereinbart

Die Bundesumweltministerin und die Präsidenten der kommunalen Spitzen­verbände haben am 22. März 2021 einen laut Pressemitteilung der Beteiligten „schnell wirksamen“ Drei-Punkte-Plan zur Anpassung an den Klimawandel ver­einbart. Die wesentlichen Elemente sind erstens ein bundesweites Beratungszentrum für Städte, Landkreise und Gemein­den, das bis zum Sommer 2021 seine Ar­beit aufnehmen wird. Kommunen aus ganz Deutschland sollen in diesem Zentrum Informationen und Anregungen für Strategien und Projekte zur Klimaanpas­sung erhalten. Zweitens fördert der Bund den Einsatz von lokalen Anpassungsmanager*innen. So wird sichergestellt, dass die Strategien auch in der Praxis an­kommen. Drittens werden besonders in­novative Lösungen von Kommunen über den Wettbewerb „Blauer Kompass“ prä­miert. Alle drei Punkte sollen noch vor der Sommerpause umgesetzt werden.

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Innovationsatlas Wasser online

Zum diesjährigen Weltwassertag am 22. März ist die neue Homepage „Innovati­onsatlas Wasser“ an den Start gegangen. Das frei zugängliche Angebot bietet eine Übersicht zu Produkten und Ergebnissen aus vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Maßnahmen zum Thema Wasser. Dies umfasst neben Tech­nologien und Verfahren auch weitere Produkttypen wie Managementkonzep­te, Software-Tools und Bildungsmateria­lien. Des Weiteren sind Informationen zu den entsprechenden Fördermaßnahmen gezielt abrufbar. Die Suche ist auf ver­schiedene Arten möglich. So kann nach Art der Wasserressource – etwa Grund­wasser, Abwasser, Trinkwasser –, nach dem Produkttyp oder nach den verschie­denen Anwendungssektoren wie zum Beispiel Industrie, Landwirtschaft oder Wasserwirtschaft, gesucht werden. Alle Informationen können als PDF-Datei he­runtergeladen werden. Der Innovations­atlas wird ständig aktualisiert und um re­levante Ergebnisse aus aktuellen Förder­maßnahmen erweitert.

https://www.innovationsatlas-wasser.de/de

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Baden-Württemberg: 189 Millionen für Hochwasser­schutz, Gewässerökologisie­rung und Altlastensanierung

Das Umweltministerium Baden-Würt­temberg vergibt in diesem Jahr im Rah­men des Förderprogramms „Wasserwirt­schaft und Altlasten“ Zuschüsse in Höhe von rund 189 Millionen Euro an Gemein­den und Städte. Über 88 Millionen Euro fließen dieses Jahr in Maßnahmen im Abwasserbereich. Für den Bereich Hoch­wasserschutz und Gewässerökologie stellt das Umweltministerium fast 51 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 42 Millionen Euro sind für die Wasserver­sorgung und den Ausbau der Infrastruk­tur vorgesehen; etwas über sieben Millionen Euro für die Altlastensanierung. Das teilte das Umweltweltministerium Ende März mit.

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Berlin: Ab 2022 Gebühren statt Preise

Ab dem 1. Januar 2022 steigen die Berli­ner Wasserbetriebe (BWB) von privat­rechtlichen Preisen und Tarifen auf ein öffentlich-rechtliches Gebührensystem für Trink-und Abwasser um. Das kündig­te der Vorstandsvorsitzende der BWB, Jörg Simon, auf der Jahrespressekonfe­renz des Unternehmens im April 2021 an. So könne man im Interesse aller Kund*innen eine Umsatzsteuerpflicht auf Schmutz-und Regenwasser vermei­den, die sonst infolge neuer rechtlicher Regelungen fällig wäre. Für Kund*innen ändere sich praktisch nichts, die Umstel­lung geschehe automatisch.

https://www.bwb.de/de/gebuehren.php

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WebSeminar: Frühwarnung durch Abwassermonitoring

Eine Studie aus dem Berchtesgadener Land zeigt: Änderungen im Infektionsgeschehen können durch Abwassermonitoring bereits rund fünf Tage vor den offiziellen Fallzahlen belegt werden. Bei Analysen der Kläranlage Karlsruhe konnte das Abwassersignal circa eine Woche vor dem Anstieg der Fallzahlen gemessen werden, es gab eine gute Übereinstimmung der gemessenen RNA-Konzentrationen im Abwasser mit den gemeldeten Fallzahlen. Die DWA greift dieses sehr aktuelle Thema im WebSeminar „Etablierung eines Frühwarn- und Entwarnungssystems mittels Abwassermonitoring“ auf. Die Professoren Dr.-Ing. Jörg E. Drewes (Technische Universität München) und Dr. Andreas Tiehm, (Karlsruher Institut für Technologie) erläutern, wie ein abwasserbasiertes Überwachungs- und Frühwarnsystem in ein sehr effizientes, pro-aktives Krisenmanagement münden und eine Blaupause für andere Kommunen in Deutschland abgeben kann.

Das Webseminar findet am 26. Mai 2021 von 10 bis 12 Uhr statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro, DWA-Mitglieder zahlen 130 Euro. – Infos: https://de.dwa.de/de/corona-im-abwasser.html – Kontakt: Himani Karjala, Telefon: 02242 872-244, E-Mail: karjala@dwa.de

Weiterführende Links
https://de.dwa.de/de/corona-im-abwasser.html

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Stadtwerke Fröndenberg Wickede testen Mitarbeiter wöchentlich

Die Stadtwerke Fröndenberg Wickede (Nordrhein-Westfalen) bieten seit Mitte März allen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich wöchentlich auf das Coronavirus testen zu lassen. Möglich wurde dies durch eine Kooperation mit einem Frön­denberger Allgemeinarzt. Die Finanzie­rung der so gewonnenen zusätzlichen Sicherheit übernimmt das Land. Eingela­den werden alle Mitarbeiter der Stadt­werke, ein Testzwang besteht nicht. Ge­testet wurde in den Räumlichkeiten der Stadtwerke. Die Stadtwerke Frönden­berg Wickede GmbH haben über 100 Mitarbeiter*innen.

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Emscher Ende 2021 abwasserfrei

Bis zum Ende dieses Jahres soll die Em­scher, ein zentraler Fluss im Ruhrgebiet, komplett von ihrer Schmutzwasserfracht befreit sein. Das gab die Emschergenos­senschaft zum Tag des Wassers bekannt. Seit circa 1850 prägten offene Schmutz­wasserläufe das Bild des Ruhrgebiets. Im Zuge des Strukturwandels im Revier nahm seit 1992 ein symbolträchtiges Vorhaben Fahrt auf: das Generationen­projekt Emscher-Umbau. 30 Jahre, ver­sprach die Emschergenossenschaft beim Beschluss des Vorhabens Ende 1991, würde diese Mammutaufgabe in An­spruch nehmen.

Die künftige abwassertechnische Hauptschlagader der Region ist der un­terirdische Abwasserkanal Emscher (AKE), der 51 Kilometer weit von Dort­mund bis Dinslaken reicht. Er ist bereits auf ganzer Länge verlegt. Im 35 Kilome­ter langen Abschnitt zwischen Dortmund und Bottrop ist der AKE seit September 2018 bereits in Betrieb. Stück für Stück sind seitdem bereits große Nebenläufe an den unterirdischen Sammler ange­schlossen worden. Damit die „abwasser­technische Hauptschlagader“ auf der Ge­samtstrecke bis Dinslaken geflutet wer­den kann, ist ein sprichwörtliches Herz­stück notwendig: das Pumpwerk Ober­hausen. Deutschlands künftig größtes Schmutzwasserpumpwerk befindet sich in der Fertigstellung. Die vollständige In­betriebnahme des Pumpwerks Oberhau­sen plant die Emschergenossenschaft für August 2021. Dann sollen zehn Pumpen das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben – mit einer Maxi­malleistung von 16 500 Litern pro Se­kunde. Sobald das Pumpwerk läuft, kön­nen sukzessive bis Ende 2021 alle noch verbliebenen Abwassereinleitungen in die Emscher an den unterirdischen AKE angebunden werden.

Der 51 Kilometer lange Abwasserka­nal Emscher besteht aus Stahlbeton-Roh­ren mit Innendurchmessern zwischen 1,60 und 2,80 Meter. In acht bis 40 Me­tern Tiefe fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit von vier Kilometern in der Stunde. Dafür ist ein Gefälle von 1,5 Promille notwendig. Würde der Kanal mit diesem Gefälle in einer Linie verlau­fen, würde er Dinslaken in 80 Metern Tiefe erreichen. Das Gefälle wird künftig stattdessen durch drei Pumpwerke aus­geglichen: in Gelsenkirchen, Bottrop und in Oberhausen. Die Anlagen in Gelsen­kirchen und Bottrop sind bereits im Sep­tember 2018 an den Start gegangen.

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EU empfiehlt Monitoring des Virus COVID-19 im Abwasser

Die EU-Kommission hat eine Empfehlung angenommen, in der die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, das COVID-19-Virus und Varianten davon anhand von Abwasseruntersuchungen aufzuspüren, die Daten an die zuständigen Gesund­heitsbehörden zwecks Früherkennung eines Auftretens des Virus weiterzugeben und Cluster zu ermitteln. Gefördert wer­den soll die Anwendung gemeinsamer Probenahme-, Test-und Datenanalyse­methoden, unterstützt von einer europäischen Austauschplattform und mit ent­sprechender finanzieller Unterstützung.

Download der Empfehlung der EU-Kommission: http://www.gfa-news

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Forschungsprojekt AMPHORE zum Phosphorrecycling startet in die Planungsphase

Das Forschungsprojekt „Regionales Klär­schlamm-und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungs­raum“ (AMPHORE) geht nach Grundla­genarbeiten nun in die Planungsphase. Bereits seit Juli 2020 arbeiten die Pro­jektbeteiligten – darunter fünf Wasser­wirtschaftsverbände aus Nordrhein-Westfalen sowie Forschungsinstitute, In­genieurgesellschaften und weitere Insti­tutionen – an der Entwicklung neuer, tragfähiger Konzepte zur künftig gesetz­lich geforderten Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen. Im Rahmen des Projekts soll auf dem Gelän­de der Kläranlage Bottrop eine großtech­nische Anlage zur Rückgewinnung des in den Klärschlammaschen gebundenen Phosphors entstehen und in Demonstra­tionsbetrieb gehen.

Als Ergebnis eines mehrstufigen Aus­wahlverfahrens haben sich die Projektbe­teiligten nun auf das anzuwendende Ver­fahren verständigt. Die Wahl fiel auf ei­nen auf der patentierten PARFORCE-Technologie basierenden nasschemi­schen Prozess der PARFORCE Enginee­ring & Consulting GmbH (Freiberg). Ziel ist die Erzeugung von Phosphorsäure aus Klärschlammaschen. Nach Abschluss der Vorplanung im Dezember 2020 laufen derzeit die Vorbereitungen für die nächs­ten Planungsphasen und den Antrag auf Bewilligung von Bau und Betrieb. Bau­herrin der Anlage ist die PhosRec Phos­phor-Recycling GmbH, eine Tochterge­sellschaft der beteiligten Wasserverbän­de, die eigens für die Forschungsarbeiten gegründet wurde. Die Anlage soll Mitte 2023 in Betrieb gehen.

Bereits Ende 2020 ist ein verbände­übergreifendes Analyseprogramm für Klärschlamm und Klärschlammaschen gestartet. Die erhobenen Messdaten flie­ßen in eine gemeinsame Datenbank ein und werden so unter anderem dem Auf­bau eines Klärschlamm-und Klärschlammaschemanagements dienen. Ab Frühjahr 2021 werden gemeinsam mit den assoziierten Unternehmen mögliche Verwertungspfade für die erzeugten Pro­dukte weiter konkretisiert. Im Austausch mit weiteren Forschungsprojekten der Fördermaßnahme „Regionales Phosphor-Recycling“ (RePhoR) des Bundesministe­riums für Bildung und Forschung (BMBF) werden zusätzlich die Themen „Nachhal­tigkeitsbewertung“ und „Rechtliche Randbedingungen“ in den Fokus gestellt.

Das Verbundprojekt AMPHORE wird vom BMBF innerhalb der Fördermaß­nahme RePhoR unterstützt. RePhoR ist Teil des BMBF-Rahmenprogramms „For­schung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3). Bewilligt wurden zunächst BMBF-Mittel von rund einer Million Euro für die erste zweijährige Projektphase zur Verdichtung von Grundlagendaten, Konzept-und Methodenentwicklung so­wie die Planung und Genehmigung der großtechnischen Demonstrationsanlage. Für das Gesamtvorhaben ist ein Förder­volumen von rund sieben Millionen Euro geplant.

https://www.ruhrverband.de/wissen/projekt-amphore
https://www.bmbf-rephor.de

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DWA-Landesverbandstagung Sachsen/Thüringen 2021 online

Weil dem veranstaltenden Landesverband die Gesundheit der Teilnehmer und Mit­glieder wichtig ist, findet die Tagung auf­grund der hohen Inzidenzwerte in Thürin­gen in diesem Jahr online statt.

Als Ersatz für die ausgefallene Präsenzver­anstaltung wird es am 6. September 2022 eine außerordentliche Landesverbandsta­gung in Weimar geben.

Am 6.Mai 2021 findet die diesjährige Landesverbandstagung Sachsen/Thürin­gen online statt.Die Veranstaltung um­fasst auch im digitalen Format eine Fach­tagung mit virtueller Industrieausstel­lung, Innovationsforum, Absolventenfo­rum und Mitgliederversammlung.Das Motto der Tagung lautet „Das Kima wan­delt sich – was können wir tun?“

Mit Prof.Dr.Dr.h. c.Hans Joachim Schellnhuber ist es gelungen, einen der wohl weltweit renommiertesten Wissen­schaftler zur Klimaänderung für den Plenarvortrag auf der Landesverbandsta­gung zu gewinnen.Von 1992–2018 bau­te Schellnhuber das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf.Er beriet in Klimafragen nicht nur die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern unter anderem auch EU-Kommissionspräsident Baroso, den amerikanischen Präsidenten G.W.Bush und nicht zuletzt Papst Franziskus bei der Abfassung seiner Umweltenzykli­ka.Er ist Mitglied zahlreicher wissen­schaftlicher Organisationen, wie der deutschen Nationalakademie Leopoldina, der US Academy of Sciences und der Päpstlichen Akademie der Wissenschaf­ten.Das 2°-Ziel, die internationalen No­belpreisträgersymposien zum globalenWandel und viele andere Initiativen zum Schutz des Erdklimas gehen auf seine Aktivitäten zurück.

Das Kima wandelt sich – was können wir als Wasserwirtschaftler in Sachsen und Thüringen tun, Herr Prof. Schellnhuber?

Programm

Begrüßung
Prof.Dr.-Ing.Hubertus Milke, Vorsitzen­der des DWA-Landesverbandes Sachsen/ Thüringen

Grußwort
Prof.Dr.Uli Paetzel, DWA-Präsident

Eröffnung der Tagung
Ministerin Anja Siegesmund, Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Plenarvortrag
Herausforderung Klimawandel
Prof.Dr.Dr.h. c.Hans Joachim Schelln­huber, Direktor Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Pots­dam

Innovationsforum
Innovative Ideen und aktuelle Projekte aus Forschung, Hochschulen, Industrie und Betrieb werden in Kurzvorträgen veranschaulicht und ermöglichen einen Einstieg in das Thema für weitere Dis­kussionen.

Absolventenforum
Abschlussarbeiten aus dem Landesver­band werden in Form von Kurzvorträgen präsentiert.Kommen Sie im Anschluss gern mit den Absolventen zu den Fachthemen und potenziellen Weiterentwick­lungen in unserer digitalen Diskussions­runde ins Gespräch.
Block „Wasserwirtschaft/Wasserbau“
Wie kann Copernicus die Wasserwirt­schaft unterstützen?
Wetter und Starkregen – wie ist die Vorhersage?
Niedrigwasser und Trockenheit in Thüringen
Trockenheit – mehr als nur Niedrig­wasser?
Hochwasserschutz und Gewässerent­wicklung stärken – Aufbau der Ge­wässerunterhaltungsverbände in Thüringen

Block „Abwasser“
Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüs­sen zur Einleitung in Oberflächenge­wässer – Auswirkungen des DWA-A 102 in der Anwendungspraxis
Herausforderungen an die Grundla­genermittlung im Kontext des DWA-A 102 am Beispiel eines Pilotprojek­tes in Leipzig
Radarregendaten in der Stadtentwäs­serung
Vertikale KlimaKlärAnlage zur Steige­rung der Ressourceneffizienz und Le­bensqualität in urbanen Räumen
Das Abwasser als Informationsquelle – Schätzung des SARS-CoV-2 Infekti­onsgrades mittels Analysen des Klär­anlagenzulaufs

Industrieausstellung
Unternehmen der Branchen Abwasser-und Abfalltechnik sowie des Wasserbaus und der Gewässerunterhaltung präsen­tieren auch im digitalen Tagungsformat ihre Produkte, Leistungen und Neuent­wicklungen.Der Landesverbandsvorsit­zende Prof.Dr.-Ing.Hubertus Milke eröff­net die digitale Fachausstellung um 8 Uhr.Es schließt sich ein virtueller Rund­gang an.

DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden Tel. 03 51/33 94 80 80 Fax 03 51/33 94 80 88 E-Mail: moeller@dwa-st.de

Programm und Anmeldung:
https://www.dwa-st.de/de/lvt.html

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Bestens informiert trotz Pandemie

Der DWA-Landesverband Hessen/Rhein­land-Pfalz/Saarland etabliert ein Online-Konzept für das „Best Practice“-Seminar.Damit wird ein kontaktloser Austausch über aktuelle Themen trotz der Corona-Pandemie möglich gemacht.

Der persönliche, zwischenmenschli­che Austausch ist die Grundlage der Lan­desverbandsarbeit in der DWA – und seit Beginn der Corona-Pandemie von Ange­sicht zu Angesicht beinahe unmöglich geworden.In Zeiten, in denen vielerorts Betriebe heruntergefahren oder Arbeits­plätze ins Home-Office verlegt werden, zeigt sich jedoch auch noch viel deutli­cher als vorher die Wichtigkeit der Klär­anlagen und deren reibungslose Funkti­on.

Vortrag und Diskussion
Um auch in Pandemiezeiten auf dem neusten Stand der Abwassertechnik und des Betriebs der Anlage zu bleiben, hat sich der Landesverband Hessen/Rhein­land-Pfalz/Saarland ein neues Format überlegt, das die Grenzen von Corona und die örtliche Begrenzung sprengen soll: Der „Best Practice“-Austausch der Kläranlagen-Nachbarschaften wurde kurzerhand zum „Online-Best Practice“ und findet nun digital statt.Grundlage des einmal im Monat stattfindenden Treffens sind immer Schwerpunktthe­men, die den Zuhörer*innen aus vielen Nachbarschaften des Landesverbands durch einen Vortrag über die Online-Plattform „Webex“ digital nähergebracht werden.An den Input anschließend fin­det eine Diskussionsrunde statt.

Von Winterdienst bis Virenlast
Die Themenauswahl ist dabei stets aktu­ell und praxisrelevant: Ging es bei den ersten Terminen im späten Herbst letzten Jahres um die kurze Abschaltung einer Kläranlage für den Einbau eines neuen Trafos sowie um die ordentliche Winter­räumung, so schloss im Dezember ein Themenvormittag zur Alleinarbeit auf der Anlage an.Die Inputreferate wurden dabei ausschließlich von DWA-Mitglie­dern und Mitarbeiter*innen der Anlagen gehalten und kamen so aus der Praxis für die Praxis.Nicht weniger interessant sollte sich die Themenwahl des neuen Jahres gestalten.Die Veröffentlichung der Entwürfe der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme der Wasser­rahmenrichtlinie im Zyklus 2022–2027 Ende des letzten Jahres gab Veranlas­sung zur genauen Betrachtung.Die Fol­gen für und Anforderungen an die Klär­anlagen war so Thema des „Online-Best Practice“ im Januar.

Universitäre Unterstützung bekam das Format im Februar durch Prof.Dr.Susanne Lackner von der TU Darmstadt.Die Expertin für Abwasserwirtschaft stellte in ihrer spannenden Präsentation dar, wie Corona-Infektionshotspots durch eine analytische Untersuchung des Abwassers und der Virenlast bestimmt werden können – und zwar schneller als durch eine nachträgliche Infektionsmel­dung.Flächendeckend etabliert ist solch ein Nachweissystem bereits in den Nie­derlanden, und dies könnte auch für Deutschland Vorbild sein.

Flexibel und unkompliziert
Ein großer Vorteil des Onlineformats ist seine örtli­che Ungebun­denheit.So können im flä­chenmäßig re­lativ großen Landesverband auch Vertreter*innen aus Nordhessen ohne lange Anfahrt bei Ver­anstaltungen in der Pfalz teilnehmen.Das schont die Umwelt, die Nerven und den Geldbeutel.Weiter wird die unkom­plizierte Übertragung auf die jeweiligen Endgeräte der Nutzer*innen dem Infek­tionsschutz gerecht, da auch bequem von Zuhause im Home-Office oder alleine im Büro zugehört und mitdiskutiert werden kann.Der neu erprobte Rahmen erhält dabei nicht nur viele positive Rückmel­dungen, auch die Anmeldezahlen spre­chen für sich.So konnten beim letzten Vortrag fast 50 Zuhörer*innen begrüßt werden.

An dem neuen Format Interessierte finden weitere Informationen auf der Homepage des Landesverbands:
https://www.dwa-hrps.de/de
oder per E-Mail: info@dwa-hrps.de

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Wegweiser zu Klimavorsorge­diensten in Deutschland

Gebündelten Daten, Informationen und Werkzeuge zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels – das liefert das Deut­sche Klimavorsorgeportal KLiVO der Bundesregierung: Hilfsmittel sowohl für Praxiserfahrene – Vertreterinnen und Vertreter von Schutzorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk sowie zu­ständigen Behörden –, aber auch für Bür­gerinnen und Bürger. Auf einer interakti­ven Deutschlandkarte ist tagesaktuell zu erkennen, an welchen Flüssen es Hoch­wasser gibt. Hier werden die Wasserstän­de an über 1300 Pegeln angezeigt und Warnungen ausgesprochen. Neben den Hochwasserdiensten sind auf dem KLi­VO-Portal viele weitere Angebote zu fin­den – von Arbeitshilfen zu Starkregen­vorsorge über Sturmschutzmanagement und Hitzewarnungen bis zu Strategieent­wicklungen zur Klimaanpassung. Die Funktionsweise des Portals ist denkbar einfach: Mit Such- und Filterfunktionen werden Leitfäden, Webtools, Karten oder Daten abrufbar, die im Umgang mit den unvermeidbaren Folgen des Klimawan­dels unterstützen. Informationsdienste liefern dafür aktuelle und zukünftige me­teorologische sowie klimatologische Da­ten unter anderem zu Temperatur, Nie­derschlag, Wind und Meerestemperatur. Das KLiVO-Portal wird im Auftrag der Bundesregierung vom Umweltbundes­amt und Deutschen Wetterdienst betrie­ben.

http://www.klivoportal.de

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Neues UN-Berichtssystem macht Beitrag der Natur zur Wirtschaft sichtbar

Die Vereinten Nationen haben sich auf einen neuen statistischen Rahmen geei­nigt, der die Leistungen der Natur, also die Beiträge von Feuchtgebieten, Wäl­dern, Ozeanen und anderen Ökosyste­men, bei der Berechnung der Wirt­schaftsleistung besser berücksichtigen wird. Die Europäische Kommission hatte die UN bei der Entwicklung des neuen Systems mit Beiträgen aus Wissenschaft, Statistik und Politik unterstützt. Die Eu­ropäische Kommission wird nun vor­schlagen, die Verordnung über die Euro­päischen Umweltökonomischen Gesamt­rechnungen zu ändern, um ihren Erfas­sungsbereich um ein neues Modul zur Bi­lanzierung von Naturkapital zu erwei­tern, das vollständig mit dem UN-Rah­menwerk übereinstimmt.

https://seea.un.org

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EU-Kommission legt Leitfaden für Umweltziele in den nationalen Aufbauplänen vor

Die Europäische Kommission hat ihre Leitlinien für die Umsetzung der Um­weltziele im EU-Aufbauprogramm Next­Generation EU vorgelegt. Sämtliche In­vestitionen und Reformen der Mitglied­staaten müssen sich am Grundsatz der „Vermeidung erheblicher Beeinträchti­gungen“ (do no significant harm) orien­tieren. Die Regierungen müssen also si­cherstellen, dass ihre Aufbaupläne die Verwirklichung von Umweltzielen nicht behindern. Dabei soll sie dieser Leitfaden unterstützen.

Die Aufbau- und Resilienzfazilität, die das Europäische Parlament Anfang Feb­ruar 2021 gebilligt hat, wird 672,5 Milli­arden Euro an Darlehen und Zuschüssen zur Unterstützung von Reformen und In­vestitionen in den Mitgliedstaaten bereit­stellen. Der neue Leitfaden soll die Mit­gliedstaaten dabei unterstützen, sicher­zustellen, dass alle Investitionen und Re­formen, die sie zur Finanzierung durch den EU-Aufbaufonds vorschlagen, die Umweltziele der EU im Sinne der Taxo­nomie-Verordnung nicht wesentlich be­einträchtigen.

Download des Leitfadens:
http://www.gfa-news.de/gfa/web­code/20210212_003

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Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg ausgeschrieben

Bis zum 23.April 2021 können sich Un­ternehmen um den 7.Umwelttechnik­preis Baden-Württemberg bewerben. Der Preis unterstützt Unternehmen dabei, ih­re innovativen, umwelt- und klimascho­nenden Verfahren und Produkte bekann­ter zu machen. Er ist mit insgesamt 100 000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Bewerben können sich Unternehmen mit Sitz oder Niederlas­sung in Baden-Württemberg mit neuarti­gen Produkten oder Verfahren in folgen­den Kategorien: Energieeffizienz, Mate­rialeffizienz, Emissionsminderung, Auf­bereitung und Abtrennung sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Industrie 4.0.Die Jury vergibt außerdem einen Son­derpreis.

http://www.umwelttechnikpreis.de

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Digitale 54. Essener Tagung für Wasserwirtschaft

Wasser in einer veränderten Welt
Wann: 09.06.2021 – 10.06.2021

Die 54. ESSENER TAGUNG wird aufgrund der auch weiterhin nicht vorhersehbaren Entwicklungen erstmals als komplett digitale Veranstaltung am 09. und 10. Juni 2021 durchgeführt.

Der virtuelle Kongress wird in einem neuen zeitlichen Format angeboten: das Live-Programm erstreckt sich über zwei Tage und eine Auswahl weiterer virtueller Räume steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, so dass keine Überschneidungen mehr stattfinden müssen. Bis auf die Live-Tagung können alle anderen Räume jederzeit abgerufen werden.

Im Mittelpunkt stehen Live-Vorträge von namhaften Fachleuten zu den wichtigsten Themen der Wasserwirtschaft. Es liegt auf der Hand, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie dabei in mehreren Vorträgen behandelt werden. Aber auch andere wichtige Fragestellungen wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, der Umgang mit Antibiotikaresistenzen und Spurenstoffen im Wasserkreislauf oder die Digitalisierung haben weiterhin einen hohen Stellenwert. Erstmals findet in diesem Jahr eine Podiumsdiskussion zum Leitthema der Tagung statt, prominent eingeleitet durch einen Vortrag aus dem Bundesumweltministerium.

Auch die weiteren, unsere Tagung prägenden Elemente wie die Fachausstellung, die Vorträge von Young Scientists, die Exkursionen und die zwanglosen Pausengespräche werden in die digitale Welt überführt.

Weitere Infos und Anmeldung zur digitalen Essener Tagung 2021 auf https://essenertagung.de

https://www.fiw.rwth-aachen.de/aktuelles-veranstaltungen/veranstaltungen?tx_govevent_kalender%5Baction%5D=detail&tx_govevent_kalender%5Bcontroller%5D=Kalender&tx_govevent_kalender%5Bevent%5D=19&cHash=fda9916c2c47d16e3d15c88d6993c316

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Abwasserbetriebe können Point of Care (PoC)-Antigen-Schnelltests selbst beziehen

Unternehmen und Einrichtungen der öf­fentlichen Trinkwasserversorgung und der öffentlichen Abwasserentsorgung dürfen seit dem 2.Februar 2021 Anti­gen-Schnelltests zum Nachweis des Co­ronavirus SARS-CoV-2 beziehen und nut­zen.Das geht aus einer Änderung der Medizinprodukte-Abgabeverordnung (MPAV) hervor.Die genannten wasser­wirtschaftlichen Unternehmen dürfen [Point of Care (PoC)]-Schnelltests direkt vom Hersteller, beim entsprechenden Großhandel oder bei Apotheken selbst beziehen und durch geschultes Personal (das nicht medizinisches Personal sein muss) anwenden (lassen).Bundesge­sundheitsminister Jens Spahn führt hier­zu in einem Rundschreiben vom 16.Februar 2021 aus: „Das heißt konkret, dass diese Unternehmen und Einrichtun­gen regelmäßige Testungen für ihre Be­schäftigten und Besucherinnen und Be­sucher anbieten können und diese Tests zum Bestandteil ihres Hygiene-und Schutzkonzeptes machen können, idea­lerweise unter Beratung durch den je­weiligen betriebsärztlichen Dienst oder die Berufsgenossenschaft.“

Download des Schreibens des Bundesgesundheitsministers:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210216_005

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Bewerbungen für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2022 gesucht

Die Bewerbungsphase für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ist gestartet. Bis zum 21.Juni 2021 können sich deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen um den bereits zum achten Mal ausgeschriebenen Preis bewerben. Gesucht werden nachhaltige Lösungen in sieben Kategorien:

Prozessinnovationen für den Klima­schutz
Produkt-und Dienstleistungsinnova­tionen für den Klimaschutz
Umweltfreundliche Technologien
Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen
Kooperation mit Entwicklungs-und Schwellenländern bei technischen oder sozialen Innovationen für Um­welt-und Klimaschutz
Innovation und biologische Vielfalt
Nutzung des digitalen Wandels für klima- und umweltfreundliche Inno­vationen.

Die Preisträger werden insgesamt 175 000 Euro für innovative klima- und umweltfreundliche Prozesse, Produkte und Dienstleistungen sowie Technologie­transferlösungen für Schwellen- und Ent­wicklungsländer erhalten. Die IKU-Mittel stammen aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesum­weltministeriums (BMU).Am Wettbe­werb teilnehmen können alle in Deutsch­land ansässigen Unternehmen, For­schungseinrichtungen und Einzelperso­nen.

http://www.iku-innovationspreis.de
https://www.klimaschutz.de

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Rheinland-Pfalz startet Corona-Messungen auf Kläranlagen

Rheinland-Pfalz plant die Durchführung von SARS-CoV-2-Analysen im Zu-und Ablauf von zwei Kläranlagen. Welche Kläranlagen konkret beprobt werden sol­len, gibt das zuständige Umweltministe­rium noch nicht bekannt. Die Messungen im Abwasser sollen begleitend zu den In­fektionszahlen der Gesundheitsämter durchgeführt werden und so weitere Aufschlüsse über das Infektionsgesche­hen liefern. Langfristig hält das Umwelt­ministerium die Weiterentwicklung zu einem Frühwarnsystem auch für andere Krankheitserregern für denkbar.

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Förderung: Nachwuchsgruppe „MINT für die Umwelt“ gesucht

Mit bis zu einer Million Euro fördert die Vector Stiftung den Forschungsnach­wuchs in Baden-Württemberg. Exzellen­te Nachwuchswissenschaftler*innen können sich bis zum 15.Juli 2021 um Fördermittel für den Aufbau einer eige­nen Nachwuchsgruppe zum Thema „MINT für die Umwelt“ bewerben. Vor­gesehen ist eine Förderung über vier Jah­re. Nach erfolgreicher Endevaluierung wird eine mögliche Verlängerung für zwei weitere Jahre geprüft.

https://vector-stiftung.de/foerderbereiche/#ausschreibungen
http://www.umwelttechnikpreis.de

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Erweiterung der Kläranlage von Merck um eine vierte Reinigungsstufe

Als erstes Industrieunternehmen in Süd­hessen will der Darmstädter Wissen­schafts-und Technologiekonzerns Merck seine Industriekläranlage um eine vierte Reinigungsstufe erweitern. Die zusätzliche Behandlungsstufe soll aus einer Aktivkohleeinheit mit vorgeschalteter optionaler Tuchfiltration bestehen. Ziel ist eine deutlich höhere Reduktion der organischen Fracht durch die Abwasser­behandlung und somit eine Verbesserung der Gewässerqualität im Darmbach   und Landgraben. Aus der Kläranlage von Merck werden bis zu 10 000 Kubikmeter Abwasser pro Tag in den  Darmbach ein­geleitet. Mit der Genehmigung der Anla­ge rechnet das Regierungspräsidium Darmstadt im ersten Halbjahr 2021.Merck möchte mit den Bauarbeiten im Sommer 2021 beginnen; die Inbetrieb­nahme ist für das Jahr 2023 geplant.

Der Ausbau erfolgt im Rahmen der Spurenstoffstrategie Hessisches Ried. Das Ried hat einen besonderen Stellen­wert durch seine Rolle in der Wasserver­sorgung im Rhein-Main-Gebiet und seine hohe Besiedlungsdichte. Da ein Aus­tausch zwischen den Oberflächengewäs­sern und dem Grundwasser im Hessi­schen Ried stattfindet, können über das Abwasser von kommunalen sowie indus­triellen Einleitungen auch Spurenstoffe in Form von Arzneimittelrückständen, Haushalts-und Industriechemikalien, Pflanzenschutzmittel und Biozide, die durch den Boden nur zum Teil zurückge­halten werden, in das Grundwasser ein­dringen.

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Auszeichnung für „Medi-Müll-Boxen“

Für „Medi-Müll“-Boxen zur sicheren Ent­sorgung alter Arzneimittel sind die Berli­ner Wasserbetriebe am 10.März 2021 mit dem Deutschen Ideenmanagement­preis 2021 des Deutsches Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement ge­würdigt worden. Die praktische Sammel­box geht auf einen innerbetrieblichen Verbesserungsvorschlag zurück. Die Me­di-Müll-Boxen etwa im Foyer der Wasser­betriebe-Zentrale in Berlin-Mitte ge­währleiste eine sichere Entsorgung bei einfachster Handhabung und biete durch ihre Gestaltung und Platzierung Kommu­nikationsanlässe für das wichtige Thema der Entsorgung von Arzneimittelresten.

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Neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel angenommen

Die Europäische Kommission hat eine neue EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel angenommen.Die Strategie soll den Weg zur Vorbereitung auf die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels weisen.Aufbauend auf die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel von 2013 zielen die neuen Vorschläge darauf ab, den Schwerpunkt vom Verständnis des Problems auf die Entwicklung von Lösungen zu verlagern und von der Planung zur Umsetzung überzugehen.

Die Anpassungsmaßnahmen müssen, so die EU-Kommission, „sich auf solide Daten und Risikobewertungsinstrumente stützen, die allen zur Verfügung stehen – von Familien, die Wohnungen oder Häu­ser kaufen, bauen oder renovieren, bis hin zu Unternehmen in Küstenregionen oder Landwirten bei der Anbauplanung.Um das zu erreichen, werden in der Stra­tegie Maßnahmen vorgeschlagen, mit denen die Grenzen des Wissens über die Anpassung an den Klimawandel verscho­ben werden sollen, um mehr und besse­re Daten zu klimabezogenen Risiken und Verlusten zu erheben und allen zur Ver­fügung zu stellen.Die Europäische Wis­sensplattform für Klimaanpassung Cli­mate-ADAPT wird verbessert und erwei­tert, und es wird eine spezielle Beobach­tungsstelle für Gesundheit geben, die der besseren Nachverfolgung, Analyse und Vorbeugung der Auswirkungen des Kli­mawandels auf die Gesundheit dienen soll.“ Die Kommission werde weiterhin in allen relevanten Politikbereichen Klima­resilienzaspekten Rechnung tragen.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210224_005

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Niedersachsen: mehr Klärschlamm als Dünger verwertet

In Niedersachsen wurden im Jahr 2019 im Rahmen der öffentlichen Abwasserentsorgung rund 161 000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm aus kommu­nalen Abwasserbehandlungsanlagen di­rekt und ohne Zwischenlagerung ent­sorgt.Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, ging da­von mehr als die Hälfte (rund 86 600 Tonnen) in die stoffliche Verwertung.Da­bei war die Landwirtschaft der größte Abnehmer und brachte etwa 62 800 Ton­nen als Dünger aus, rund 1,5 % mehr als im Vorjahr.Davon wurden rund 48 100 Tonnen in Niedersachsen aufgebracht und knapp 14 700 Tonnen in anderen Ländern in Deutschland.Der Rest (rund 23 800 Tonnen) diente anderen stofflichen Verwendungen wie Kompostie­rung, Vererdung oder Verregnung.

Weitere 64 400 Tonnen des im Jahr 2019 angefallenen Klärschlamms wur­den thermisch verwertet.Das durch Ver­brennung entsorgte Aufkommen fiel im Vergleich zu 2018 um 7,0 % geringer aus.Der Klärschlamm wurde überwie­gend in Abfallverbrennungsanlagen und in Energieversorgungsunternehmen mit­verbrannt (knapp 58 000 Tonnen).Die­ses Aufkommen ging um 9,6 % zurück.In Monoverbrennungsanlagen wurden mit knapp 5000 Tonnen dagegen 8,6 % mehr Klärschlammtrockenmasse als 2018 verwertet.

Sonstige direkte Entsorgungswege, zum Beispiel die Abgabe an Trocknungs­anlagen, wurden 2019 in einem Umfang von knapp 9800 Tonnen genutzt.

Tabellarische Übersicht:
http://www.statistik.niedersachsen.de/download/165092

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Kampfstoffe: Sanierung des Dethlinger Teichs

Das niedersächsische Umweltministeri­um hat eine Vereinbarung mit dem Hei­dekreis unterzeichnet und stellt damit weitere 38,4 Millionen Euro für die voll­ständige Sanierung des Dethlinger Teichs bereit. Der zehn bis zwölf Meter tiefe Dethlinger Teich ist eine ehemalige Kie­selgur-Grube bei Munster, in die wäh­rend und nach dem zweiten Weltkrieg mehr als 100 000 Stück chemische Kampfmittel entsorgt wurden. Laut Me­dienberichten wird er von manchen Fachleuten als „giftigster Ort der Welt“ bezeichnet.

Eine Untersuchung eines benachbar­ten Grundgewässers anhand von 150 Messstellen hatte eine massive Belastung mit Kampfstoff-Abbauprodukten erge­ben. Bei der anschließenden Erkundung des Dethlinger Teichs zwischen Septem­ber 2019 und April 2020 an drei Teilflä­chen wurden insgesamt 2552 Stücke Kampfstoffmunition geborgen. Die Sa­nierung soll im Herbst dieses Jahres star­ten und ist für fünf Jahre angesetzt. In vergangenen Jahren hatte das Umwelt­ministerium bereits 10,3 Millionen Euro bereitgestellt, an denen der Heidekreis mit 1,1 Millionen Euro beteiligt war. Der Bund beteiligt sich im Rahmen der Staatspraxis ebenfalls an den Kosten der Sanierungsmaßnahme.

Hintergrundinformationen:
http://www.gfa-news.de/gfa

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Hamburger Wohnquartier nutzt Wärme aus Abwasser

In einem Neubauquartier im Hamburger Stadtteil Barmbek soll Abwasserwärme aus dem Siel (wie die Kanalisation in der Hansestadt genannt wird) als Energie für Heizungen und Warmwasser verwendet werden.Es sollen 149 Miet-und Eigen­tumswohnungen angeschlossen werden.„Wir haben die Versorgung in unserem Neubauquartier so geplant, dass die Mie­ter und Eigentümer weitestgehend ener­gieautark wohnen können“, erklärt Maren Grohs, Energieberaterin beim Immobilienunternehmen Frank.Neben einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern, die den Bewohnern Strom lie­fert, liegt das zentrale Element der Wär­meversorgung, die Wärmeaustauscher, unter dem Asphalt der Straße: Im Siel in­stalliert Hamburg Energie im Auftrag von Frank auf einer Strecke von 106 Me­tern 53 Wärmetauscher-Module.Durch den Einsatz der Abwasserwärme sollen jährlich 45 Tonnen Kohlendioxid im Ver­gleich zur herkömmlichen fossilen Fern­wärme eingespart werden.Die Bewoh­ner des Quartiers werden dadurch aber nicht finanziell stärker belastet.Sie be­ziehen die Wärme zu einem Preis, der dem der Fernwärme gleicht.Die Wohn­anlage im KfW-40-Effizienzstandard ist seit Ende 2020 im Bau.Etwa zum Jahres­wechsel 2022/2023 sollen die Bewohner die Wohnungen beziehen können.

Projektsteckbrief:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210209_002

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EU-Kommission legt Digitalziele für 2030 vor

Wie die EU-Mitgliedstaaten den digitalen Wandel bis 2030 gemeinsam meistern können, hat die EU-Kommission am 9.März 2021 in einem Strategiepapier aus­geführt.Bis 2030 sollten mindestens 80 Prozent aller Erwachsenen über grundlegende digitale Kompetenzen ver­fügen, alle Haushalte in der EU eine Gi­gabit-Anbindung haben, alle wichtigen öffentlichen Dienste online verfügbar sein und drei von vier Unternehmen Cloud-Computing-Dienste, Big Data und künstliche Intelligenz nutzen.

Die Kommission schlägt einen digita­len Kompass vor, um die Digitalziele der EU für 2030 konkret umzusetzen.Der Kompass sieht eine gemeinsame Gover­nance-Struktur mit den Mitgliedstaaten vor, die auf einem Überwachungssystem mit jährlichen Berichten in Form von „Ampeln“ beruht.Die Ziele werden in ei­nem mit dem Europäischen Parlament und dem Rat zu vereinbarenden Maß­nahmenprogramm verankert.Zur Finan­zierung heißt es, für jeden nationalen Plan wurde ein Ausgabenziel von 20 Pro­zent für digitale Zwecke zusätzlich zur digitalen Komponente des EU-Haushalts 2021–2027 festgelegt.

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BSI warnt: Kritische Schwach­stellen in Exchange-Servern

Zehntausende Exchange-Server in Deutschland sind nach Informationen des IT-Dienstleisters Shodan über das In­ternet angreifbar und mit hoher Wahr­scheinlichkeit bereits mit Schadsoftware infiziert. Betroffen sind Organisationen jeder Größe. Das Bundesamt für Sicher­heit in der Informationstechnik (BSI) teilte am 5.März 2021 mit, es habe be­gonnen, potenziell Betroffene zu infor­mieren. Es empfiehlt allen Betreibern von betroffenen Exchange-Servern, so­fort die von Microsoft bereitgestellten Patches einzuspielen. Anfällige Ex­change-Systeme sollten aufgrund des sehr hohen Angriffsrisikos dringend auf entsprechende Auffälligkeiten geprüft werden. Erschwerend komme aktuell hinzu, dass tausende Systeme noch Schwachstellen aufweisen, die seit über einem Jahr bekannt sind und noch nicht gepatched wurden. Insbesondere Kleine und Mittelständische Unternehmen (KMU) könnten hiervon betroffen sein. Neben dem Zugriff auf die E-Mail-Kom­munikation der jeweiligen Unternehmen lässt sich von Angreifern über solche ver­wundbaren Server-Systeme oftmals auch der Zugriff auf das komplette Unterneh­mensnetzwerk erlangen.

Aktuelle Warnung des BSI:
http://www.gfa-news.de/

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Berlin: Löschwasser aus Fabrikbrand beeinträchtigt Klärwerk

Nach dem Großbrand in einem Galvanik-Betrieb in Berlin-Marienfelde in der Nacht zum 12.Februar 2021 sind mit dem Löschwasser auch Stoffe ins Klär­werk Waßmannsdorf der Berliner Was­serbetriebe gelangt, die die Reinigung des Abwassers beeinträchtigen. Dazu ge­hören auch Cyanide. Diese haben einige der Mikroorganismen im Klärwerk stark beeinträchtigt. Damit kam es unter ande­rem auch durch nicht vollständig abge­baute Stoffe in den beiden offen fließen­den Ableitern des Klärwerks zu einer starken Sauerstoffzehrung, in den Ablei­tern sind Fische gestorben. Im Rahmen der Beseitigung der Störung brachten mehr als 20 schwere Tankwagen frischen belebten Schlamm aus dem Klärwerk Ruhleben nach Waßmannsdorf.

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BIM-basierte Planungshilfen für Arbeitsstätten machbar?

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat den Bericht „Machbarkeitsstudie für BIM-basierte Planungshilfen für Arbeitsstätten“ veröf­fentlicht. Die Studie fasst die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zusammen, die die BAuA in Auftrag gegeben hatte, um zu prüfen, ob sich die Vorgaben des Ar­beitsstättenrechts in digitale Planungs­hilfen wie das Building Information Mo­deling (BIM) integrieren lassen. Der Be­richt Studie bestätigt den Bedarf an un­terstützenden Assistenzsystemen und konkretisiert Einsatzmöglichkeiten aus unterschiedlichen Anwenderperspekti­ven und zeigt notwendige Handlungs­schritte auf. In Deutschland werden jähr­lich schätzungsweise etwa 25 000 Nicht­wohngebäude errichtet. In den meisten Fällen wird es sich um Arbeitsstätten handeln, die gut und sicher gestaltet sein müssen. Dazu macht das Arbeitsstätten­recht Vorgaben. Hier setzt die Idee von BIM-basierten Planungshilfen für Ar­beitsstätten an.

Kostenloser Download:
http://www.baua.de/dok/8855390

Zusammenfassender Bericht:
http://www.baua.de/dok/8855560

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Bauhauptgewerbe 2020: Umsatzsteigerung beim Bau von Kläranlagen

Der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe ist 2020 um 4,9 % gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen. Damit erzielte das Bau­hauptgewerbe trotz der Corona-Krise im achten Jahr in Folge einen Umsatzan stieg. Das teilt das Statistische Bundes­amt (Destatis) nach vorläufigen Ergeb­nissen mit. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. Unter den umsatzstärksten Wirtschafts­zweigen innerhalb des gesamten Bau­hauptgewerbes konnten die Zimmerei mit +13,6 % und der Leitungstiefbau und Kläranlagenbau mit +12,8 % die größten Umsatzsteigerungen im Jahr 2020 verzeichnen. Mit Ausnahme des Baus von Straßen und Bahnverkehrsstre­cken konnten alle Wirtschaftszweige des Bauhauptgewerbes im Vorjahresver­gleich Umsatzzuwächse verzeichnen.

Im Dezember 2020 fiel der Umsatz im Bauhauptgewerbe 18,0 % höher aus als im Dezember 2019.Im gleichen Zeit­raum stieg die Zahl der Beschäftigten um 1,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Umsätze der Zimmereibetriebe stie­gen im Dezember 2020 mit 41,9 % und beim Leitungstiefbau und Kläranlagen­bau mit 35,8 % gegenüber dem Vorjah­resmonat am stärksten. Den geringsten Umsatzzuwachs verzeichnete der „Sons­tige Tiefbau“ (zum Beispiel Wasserbau) mit 1,1 %.

Daten und Grafiken:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210310_001

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Schleswig-Holstein: Bagger stürzt in Klärschlammbecken

Bei Reinigungsarbeiten an einem Klär­schlammbecken in Bredstedt (Landkreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein) stürzte am 15.Februar 2021 ein Bagger­fahrer mit seinem Bagger seitlich in das mindestens 1,50 m tiefe Becken und ver­sank zum Teil in diesem. Die Kabinentür befand sich in Richtung Beckengrund, sodass der Baggerfahrer die Kabine nicht verlassen konnte. Die Kabine füllte sich rasch mit Klärschlamm, und nur dem aufmerksamen und beherzten Handeln zweier Mitarbeiter, die auf dem Gelände des Klärwerks arbeiteten, war es zu ver­danken, dass der Baggerfahrer gerettet wurde: Als der Bagger plötzlich aus dem Blickfeld der Männer verschwunden war, liefen die beiden zu dem Klärschlamm­becken, setzten einen Notruf ab, holten eine Leiter, die sie über den Schlamm in Richtung Fahrerkabine legten, überquer­ten diese, schlugen eine Seitenscheibe ein und befreiten den bereits bis zur Hüf­te im Schlamm steckenden Fahrer. Nur kurze Zeit später wäre eine Rettung ver­mutlich nicht mehr möglich gewesen. Als die Rettungskräfte und die Polizei am Einsatzort eintrafen, war die Fahrerkabi­ne bereits vollständig mit Schlamm ge­füllt. Der Baggerfahrer erlitt leichte Ver­letzungen und einen Schock.

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Bundesregierung: Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Herausforderung

Die Bundesregierung hält an den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie fest und will diese nicht aufweichen. Dies geht aus der Antwort (Bundestags-Drucksache 19/26097) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die Wasserrahmenrichtlinie fordert, dass in den Mitgliedstaaten der EU bis Ende 2027 die Gewässerschutzziele erreicht werden sollen. Die Erreichung der Be­wirtschaftungsziele der Wasserrahmen­richtlinie liege vorrangig in der Zustän­digkeit der Länder, betont die Bundesre­gierung. Die Bewirtschaftungspläne müssen demnach bis spätestens 22.März 2022 an die Europäische Kommission be­richtet werden.Es sei eine Herausforde­rung nicht nur für Deutschland, die Be­wirtschaftungsziele in allen Wasserkör­pern bis zum Jahr 2027 zu erreichen, er­klärt die Bundesregierung weiter.

Download der Bundestags-Drucksache:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210128_001

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EU-Kommission startet Konsultation zur Umweltkriminalität

Die Europäische Kommission will die EU-Regeln zur Umweltkriminalität überar­beiten und befragt mit einer Konsultati­on im Vorfeld die interessierte Öffent­lichkeit.Die Ergebnisse werden in die Überarbeitung der EU-Vorschriften zur Umweltkriminalität einfließen.Ein Vor­schlag für eine überarbeitete EU-Gesetz­gebung wird bis Ende 2021 erwartet.Ei­ne Bewertung der Richtlinie, die 2019– 2020 durchgeführt wurde, kam zu dem Schluss, dass es noch Raum für Verbesse­rungen gibt, wenn es um die Reduzie­rung von Umweltkriminalität und die Verfolgung von Straftätern geht.Die Überarbeitung geht auf diese Probleme ein, indem sie die gestärkte Kompetenz der EU im Bereich des Strafrechts nutzt und eine bessere Koordinierung der Vor­schriften mit anderen grünen Initiativen sicherstellt.Die Teilnahme an der öffent­lichen Konsultation ist bis zum 4.Mai 2021 möglich.

Link zur Konsultation:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210208_005

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20 Jahre Wasserrahmenrichtlinie: Empfehlungen des Umweltbundesamts

„Neun Empfehlungen für den guten Zu­stand unserer Gewässer“ enthält ein Po­sitionspapier des Umweltbundesamts an­lässlich des 20.Jahrestags der Veröffent­lichung der europäischen Wasserrah­menrichtlinie.Seit 20 Jahren sei die Was­serrahmenrichtlinie eine Säule des Ge­wässerschutzes.Es wurde viel erreicht – das Ziel „guter Zustand“ werde aber oft verfehlt.Das Papier des UBA ist ein Plä­doyer für eine ambitionierte Wasserpoli­tik an alle beteiligten Akteure.– Down­load:

https://www.umweltbundesamt.de/ publikationen/20-jahre-wasserrahmen­richtlinie-empfehlungen

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Bund der Steuerzahler NRW ruft zu Widerspruch gegen Abwassergebührenbescheide 2021 auf

Der Bund der Steuerzahlen NRW ruft al­le Gebührenzahler in Nordrhein-Westfa­len dazu auf, sich gegen ihren Abwasser­gebührenbescheid 2021 zu wehren.Der Bund der Steuerzahler kritisiert zweier­lei: Bei der Kalkulation der Abwasserge­bühren werde von den meisten Kommu­nen ein zu hoher Zinssatz zugrunde ge­legt.Und bei der Abschreibung werde nach Wiederbeschaffungszeitwerten statt nach den niedrigeren Anschaffungs­werten gerechnet.Ein diesbezüglicher Musterprozess sei beim Oberverwal­tungsgericht in Münster anhängig (Az.9 A 1019/20).Der Steuerzahlerbund er­wartet eine Entscheidung noch im Jahr 2021.

Der Hauptgeschäftsführer des Städte-und Gemeindebunds Nordrhein-Westfa­len weist die Kritik zurück: „Die Entsor­gung des Abwassers zählt zu den zentra­len Elementen der kommunalen Daseins­vorsorge.Vorwürfe, die Städte und Ge­meinden würden bei der Berechnung der Gebühren auf Gewinne aus sein, entbeh­ren jeder Grundlage.Bau und Betrieb von Kanalnetzen sind aufwendig.Ihre Fi­nanzierung muss verlässlich und mit lan­gem Horizont geplant sein.Darum orien­tieren sich Städte und Gemeinden bei der Kalkulation von Abwassergebühren an gemittelten Zinswerten, die den Durchschnitt der vorangegangenen 50 Jahre abbilden.Dieses Verfahren vermei­det kurzfristige Schwankungen und er­möglicht Planungssicherheit für Bürge­rinnen und Bürger wie auch für Städte und Gemeinden.Die Rechtsprechung hat durchgehend bestätigt, dass die Berech­nungsmethoden der Kommunen mit den Vorgaben des Kommunalabgabengeset­zes im Einklang stehen, wonach das Ge­bührenaufkommen die Kosten für Be­trieb und Bau der Anlage nicht über­schreiten darf.“

http://www.steuerzahler.de/nrw/abwasser

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Bayern: Neuer „Schwammstadt“-Leitfaden für Kommunen und Planer vorgestellt

Der Klimawandel ist in den Städten stär­ker spürbar als auf dem Land.Dieser Ef­fekt soll mit dem Generationenthema „Schwammstadt“ minimiert werden.Das betonte Bayerns Umweltminister Thors­ten Glauber am 27.Januar 2021 in Mün­chen anlässlich der Vorstellung eines neuen Leitfadens für Kommunen und Planer: „Der Klimawandel verändert auch das Leben in unseren Siedlungen.Die Sommer werden heißer, die Nieder­schläge nehmen ab.… Auf der anderen Seite drohen häufigere extreme Hoch­wasser und Starkregen.Deshalb brau­chen wir ein Konzept für die Städte und Gemeinden der Zukunft.Unsere Lösung heißt Schwammstädte.Wir müssen das Wasser in unseren Städten halten wie in einem Schwamm.Dafür dürfen Städte nicht weiter zubetoniert werden.“ Studi­en zeigen, dass die Temperatur vor Ort um bis zu 3 °C sinken könnte, wenn Städte wieder grüner werden.

Der Leitfaden enthält eine Reihe von Lösungsansätzen und Umsetzungsbei­spielen, wie mit den aktuellen Heraus­forderungen durch den Klimawandel beider Siedlungsentwicklung umgegangen werden kann.Konkret wird beispielswie­se vorgeschlagen, schon bei der Bauleit­planung Flächen für den Rückhalt und die Versickerung von Regenwasser fest­zusetzen oder eine Gebäudebegrünung zu fordern.Auch bei der Stadterneue­rung kann durch neu angelegte abge­senkte Grünflächen Regen gespeichert und damit die Hitze- und Starkregenvor­sorge verbessert werden.Gleichzeitig werden damit Aufenthaltsqualität und Artenvielfalt erhöht.

Der Leitfaden wurde gemeinsam ent­wickelt von Umweltministerium, Landes­amt für Umwelt, DWA-Landesverband Bayern, Bayerischer Architektenkammer, Bayerischer Ingenieurekammer Bau, Bayerischem Städtetag und Bayerischem Gemeindetag.

Download des Leitfadens:
http://www.stmuv.bayern.de/niedrigwasser.htm

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Grüne und blaue Infrastruktur für das Ruhrgebiet

In den kommenden zehn Jahren investie­ren das Land Nordrhein-Westfalen und die Wasserverbände rund 250 Millionen Euro in den Ausbau der grünen und blauen Infrastruktur im Ruhrgebiet, um die Lebensqualität der Städte zu erhalten und Schäden im Klimawandel zu vermei­den.Auf Beschluss der Landesregierung werden die Projekte „Klimaresiliente Re­gion mit internationaler Strahlkraft“ und „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ im Rahmen der Ruhrkonferenz mit über 145 Millionen Euro gefördert.Anfang Febru­ar zogen Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser und Prof.Dr.Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emscherge­nossenschaft, und weitere Partner ein erstes positives Fazit zu den bereits um­gesetzten und gestarteten Projekten und blickten nach vorne.„Klimaschutz und Klimaanpassung sind zentrale Daseins­vorsorge.Weniger Hitzestau, dafür mehr grüne Lebens- und Erholungsräume, we­niger Versiegelung, dafür mehr natürli­che Versickerungsbereiche, weniger Überflutungen von Straßen, dafür klima­feste Infrastruktur.Mit zahlreichen Maß­nahmen und Ideen trägt das Projekt be­reits ganz konkret zu einer klimasicheren Zukunft und damit auch zur Lebensqua­lität der Menschen in der Metropolregion Ruhr bei“, so Heinen-Esser.

Zur Koordinierung und Unterstüt­zung der Ideen und Maßnahmen zur Kli­maanpassung hat die Emschergenossen­schaft vor einem Jahr eine Service-Orga­nisation in Essen eingerichtet.Als zentra­le Anlaufstelle koordiniert sie die Zusam­menarbeit der Kommunen und Wasser­verbände und ermöglicht mit den För­dermitteln des Landes die Maßnahmen vor Ort.„Ein funktionierendes Modell, das in den vergangenen Monaten im Schatten von Corona bereits viel für die Klimafolgenanpassung in der Region an­gestoßen und umgesetzt hat.Mit dem Projekt ‚Klimaresiliente Region mit inter­nationaler Strahlkraft‘ konnten Emscher­genossenschaft und Städte ihre Initiati­ven für eine klimafeste Zukunft deutlich ausbauen“, erklärte Uli Paetzel bei der Jahrespressekonferenz.

Im ersten Jahr haben zahlreiche Kom­munen mit Unterstützung der Service- Organisation Dächer und Fassaden be­grünt, Bäume gepflanzt, Flächen entsie­gelt und Regenwasser abgekoppelt.An 111 Projekten hat die Zukunftsinitiative 2020 gearbeitet, 55 Maßnahmen haben einen Zuwendungsbescheid erhalten.Die Mittel stehen bereit beziehungsweise sind ausgegeben.Rund 5500 Quadrat­meter sind bereits bepflanzt und rund 10 000 Quadratmeter sind abgekoppelt oder entsiegelt worden.So kann Regen­wasser verdunsten, im Boden versickern oder in ein Gewässer abfließen.Bis 2040 sollen mindestens 25 Prozent der befes­tigten Flächen vom Kanalnetz abgekop­pelt und der Verdunstungsgrad um zehn Prozent in der Region erhöht werden.Weitere Maßnahmen sind bereits für 2021 in der Planung.So prüft eine Mach­barkeitsstudie die Begrünung der Fassa­de des Kohlenbunkers (Green Tower) im Nordsternpark in Gelsenkirchen und des Amphitheater-Parkplatzes in dem Areal.Mit der Baumaßnahme könnte nachhal­tige Regenwasserbewirtschaftung umge­setzt werden.Die Stadtwerke Bochum nutzen eine anstehende Sanierung zwei­er Dachflächen auf ihrem Betriebshof in Bochum-Hamme, um sich mit einer Dachbegrünung für Klimaschutz und Ar­tenvielfalt einzusetzen.

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Baden-Württemberg: 22 Millionen für Projekte zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser

Das Umweltministerium Baden-Würt­temberg startet das neue Förderpro­gramms „EFRE Bioökonomie – Bioraffi­nerien zur Gewinnung von Rohstoffen aus Abfall und Abwasser – Bio-Ab-Cyc­ling“.Damit sollen innovative Verfahren in Demonstrations- oder Pilotanlagen miteinander verknüpft sowie erforscht und technisch vorangetrieben werden.Insbesondere die Kombination verschie­dener Verfahren und biointelligente An­sätze soll erprobt werden.Die Anlagen seien ein Modell für die spätere Anwendung an urbanen und industriellen Standorten.Für das Förderprogramm stehen bis zu 22 Millionen Euro bereit.Davon stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) voraussichtlich zehn Millionen Euro, die mit bis zu zwölf Millionen Euro an Lan­desmitteln ergänzt werden sollen.So können etwa vier bis sechs Projekte ge­fördert werden, beispielsweise auf Klär­anlagen, in Unternehmen oder in Abfall­behandlungsanlagen sowie in kommuna­len Entsorgungsbetrieben.

Weitere Informationen:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210120_002

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Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“ gestartet

Bis zum 20.April 2021 können Kommu­nen am Wettbewerb „Klimaaktive Kom­mune 2021“ des Bundesumweltministe­riums und des Deutschen Instituts für Ur­banistik (Difu) teilnehmen und je 25 000 Euro für vorbildliche Klimaaktivitäten gewinnen.Teilnahmeberechtigt sind Städte, Landkreise und Gemeinden.Aus­drücklich gewünscht sind dabei auch Ko­operationsprojekte, bei denen die kom­munale Verwaltung mit weiteren Akteu­ren und/oder mit anderen Kommunen sowie mit kommunalen Unternehmen zusammenarbeitet.

Bewerbungen sind in folgenden Kate­gorien möglich: Ressourcen- und Ener­gieeffizienz; klimafreundliche Mobilität; Klimaaktivitäten zum Mitmachen; Son­derpreis: Klimaschutz durch Digitalisie­rung.Die Gewinner werden im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung auf der Kommunalen Klimakonferenz vor­aussichtlich im November 2021 bekannt gegeben und ausgezeichnet.

https://www.klimaschutz.de/wettbewerb2021

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Kommunaler Klärschlamm zu 75 Prozent verbrannt

Die Menge des entsorgten Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland ist im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr mit 1,74 Millionen Tonnen Trockenmasse fast gleichgeblieben. Sie lag um 0,4 % unter dem Wert von 2018. Das teilt das Statistische Bundesamt (De­statis) mit. Ebenso wie im Vorjahr wur­den 74 % des entsorgten Klärschlamms verbrannt (1,29 Millionen Tonnen). In der Landwirtschaft, beim Landschaftsbau oder in sonstiger stofflicher Verwertung wurden rund 25 % der kommunalen Klärschlammmenge eingesetzt (0,43 Mil­lionen Tonnen). Sonstige direkte Entsor­gungswege wurden selten genutzt. Im Jahr 2019 wurde auf diese Art wie schon in den Vorjahren weniger als 1 % der Klärschlammmenge entsorgt.

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Bürger wollen hitzemindernde Maßnahmen

Bei Bürgern besteht eine extrem große Zustimmung zu hitzemindernden Maß­nahmen in der Innenstadt.Dies zeigt ei­neim Rahmen des BMBF-Forschungspro­jektes „HeatResilientCity“ durchgeführte Bürgerbefragung in Erfurt.Unter dem Motto „Platz nehmen – auch bei Hitze“ wurden im August 2020 Maßnahmen zur hitze-angepassten Umgestaltung des Leipziger Platzes erprobt und aktiv durch die Erfurterinnen und Erfurter getestet.Nun hat das Institut für Stadtforschung der Fachhochschule Erfurt (ISP) gemein­sam mit dem Umweltamt der Landes­hauptstadt Erfurt die Ergebnisse der ins­gesamt 900 an der Befragung beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner vorgelegt – mit einem mehr als eindeutigen Ergeb­nis: Die Erfurterinnen und Erfurter wün­schen sich mit über 99 % positiven Be­wertungen beispielsweise Baumneu­pflanzungen auf dem Leipziger Platz.Be­sonders gut wurden zusätzlich Maßnah­men, wie die Pflanzung von Blumen und Gräsern und die Schaffung von beschat­teten Sitzplätzen und -gruppen einge­schätzt.95 % der Befragten würden eine Umgestaltung des Leipziger Platzes un­terstützen.

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Frankreich stellt Abwasserdaten für Corona-Monitoring online

In Frankreich stellen seit Ende Januar rund 40 Kläranlagen ihre Daten zur Überwachung von SARS-CoV-2 online zur Verfügung. Die Probenahme an den Kläranlagen erfolgt nach einem einheitli­chen Protokoll im Einlaufbereich. Die Daten des Obépine-Netzwerks sollen ei­nen genauen und unvoreingenommenen Blick auf die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung ermöglichen. Die Veröffent­lichung der Daten soll schrittweise auf alle 150 von Obépine überwachten Klär­anlagen ausgedehnt werden. Geplant ist, Indikatoren für etwa 30 Gemeinden zu veröffentlichen, die in Form von Kurven dargestellt werden sollen. Mit den Daten soll vor allem der Infektionsgrad der Be­völkerung besser abgebildet werden, da bei der normalen Testung der Großteil der asymptomatischen Fälle nicht in die Statistik eingeht. Mit seiner nahezu in Echtzeit erfolgenden Erfassung der Vi­ruszirkulation soll der Indikator im Ge­gensatz zu Tests und Krankenhausauf­enthalten eine frühzeitige Erkennung der Entwicklung der Epidemie ermöglichen.

https://www.reseau-obepine.fr

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EIB stellt weiteres Darlehen für Emscher-Renaturierung bereit

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Emschergenossenschaft einen weiteren Darlehensrahmen in Höhe von 500 Millionen Euro für die umfangreiche Neugestaltung des Flusssystems zur Ver­fügung.Mit dem Darlehensrahmen ko-fi­nanziert die EIB das Investitionspro­gramm der Emschergenossenschaft für die Jahre 2020 bis 2024.Es ist nach 2011, 2013 und 2017 bereits die vierte Finanzierung von Seiten der EIB für das umfassende Entwicklungsvorhaben.Ins­gesamt stellt die EU-Bank für das Gene­rationenprojekt Emscher-Umbau damit 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung.Die Darlehen haben eine Laufzeit von bis zu 45 Jahren und können trotz des langen Zeitraums festverzinst werden.Wegen der Absenkungen durch den Kohleabbau ließ sich im Bereich der Emscher kein un­terirdisches Abwasserkanalsystem ein­richten, sodass die Emscher und ihre Ne­benläufe fast ein Jahrhundert lang als of­fenes Abwassersystem dienen mussten.Erst die Nordwanderung des Bergbaus Ende der 1980er-Jahre ermöglichte den Emscher-Umbau, das heißt Renaturie­rung des Flusses und Bau einer Abwas­serkanalisation.

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DWA vernetzt internationale Forschung zum Corona-Moni­toring über den Abwasserpfad

Kann das Corona-Monitoring über den Abwasserpfad zu einem die Pandemie begleitendenden Früh- und Entwarnsys­tem entwickelt werden? Können mit ei­nem solchen System Virusmutationen frühzeitig aufgespürt werden? Kann mit Abwassermonitoring die Dunkelziffer über belastbare Modellberechnungen er­mittelt werden? Zur Beantwortung die­ser bei der Bekämpfung der Corona-Pan­demie überaus wichtigen Fragen hat das Bundesministerium für Bildung und For­schung (BMBF) die DWA mit der Vernet­zung der nationalen und internationalen Forschung zu dieser Thematik beauf­tragt. Ende dieses Jahres sollen konkrete Antworten vorliegen. „Bis zur Praxistauglichkeit eines solchen Abwassermo­nitoringsystems ist es noch ein sehr lan­ger Weg. Durch die Vernetzung der For­schergruppen und durch den frühzeiti­gen Austausch der Erkenntnisse hoffen wir jedoch, viel schneller ans Ziel zu kommen“, hebt Johannes Lohaus, Spre­cher der DWA-Bundesgeschäftsführung, die Bedeutung des Projekts hervor.

Am 25. Januar 2021 hat die DWA das Projekt CoroMoni „Aufbau einer Kom­munikationsplattform zum Thema Ab­wassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevöl­kerung“ mit einer digitalen Auftaktver­anstaltung offiziell gestartet. Neben Wis­senschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden nahmen Vertreter des Robert-Koch-Instituts, des Umwelt­bundesamtes und der Europäischen Kommission teil. Insbesondere von der EU wird das Projekt sehr begrüßt. „Diese Initiative war überfällig!“, so Bernd Manfred Gawlik, DG Joint Research Centre der Europäischen Kommission, der eine europäische Umbrella-Studie zum gleichen Thema koordiniert. „Die Kommission richtet ihren Fokus derzeit auf den Nachweis der UK-Mutation über Abwasser-Monitoring“, betont Gawlik.

Forschungsprojekte zum Nachweis von Corona-Infektionen über den Abwas­serpfad laufen bereits seit dem Frühjahr des letzten Jahres sowohl in Deutschland als auch in vielen anderen Staaten. Die DWA arbeitet beispielsweise seit April 2020 gemeinsam mit dem UFZ Helm­holtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig sowie der TU Dresden intensiv diesbezüglich zusammen. Klare Erkennt­nis der Projekte: Das Virus ist im Abwas­ser nicht lebensfähig, eine Infektionsge­fahr über den Abwasserpfad besteht nicht. Die Erbinformationen des Virus können im Abwasser aber definitiv an verbliebenen RNA-Fragmenten nachge­wiesen werden, über den Abwasserpfad lassen sich Infektionen im Einzugsgebiet bereits vor dem Ausbruch einer Infekti­onswelle feststellen. Dem Virus einen Schritt voraus zu sein bedeutet, Hotspot- Regionen frühzeitig zu identifizieren, Vi­rus-Mutationen vor einer massiven Aus­breitung aufzuspüren und die Wirkung von Lockdown-Maßnahmen schneller bewerten zu können. Corona-Monitoring über den Abwasserpfad fungiert dann als Pandemie begleitendes System, von der Früherkennung über die Mutationsauf­spürung bis zur Entwarnung. Dabei auch im Fokus: Kann das System aufwendige und kostspielige Massentestungen mit hohem Anteil negativer Ergebnisse er­gänzen oder sogar ersetzen?

Besonders interessant ist die Einbin­dung der Wissenschaftlerinnen und Wis­senschaftler aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden mit deren jeweili­gen besonderen Wissen. In den Nieder­landen bestanden beispielsweise bereits vor der Corona-Pandemie Erfahrungen mit dem Nachweis von Erregern wie En­teroviren bezüglich des Epidemie-Poten­zials über Abwasser. Die Niederlande ha­ben daher bereits notwendige Strukturen im Land aufgebaut, um das System flä­chendeckend zu nutzen. Und auch für die aktuellen Projekte gilt, dass die der­zeitigen Forschungsaktivitäten sich nicht allein auf Corona beschränken dürfen und werden. Die Erkenntnisse dienen auch als wertvolle Grundlage für mögli­che zukünftige Epidemien bzw. Pandemi­en.

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BBSR sucht Projekte zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ruft Städte und Gemeinden zur Einreichung beispielge­bender Projekte zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ auf.För­derfähig sind sowohl investive wie auch investitionsvorbereitende, begleitende und konzeptionelle Maßnahmen zur Stärkung der Vitalität und Funktionsviel­falt von städtischen Grün- und Freiräu­men.Voraussetzung für eine Förderungist eine hohe fachliche Qualität, ein über­durchschnittliches Investitionsvolumen oder ein hohes Innovationspotenzial der Maßnahmen.„Parks, Gärten und andere Grünanlagen sind den Folgen des Klima­wandels ausgesetzt, beispielsweise som­merlicher Trockenheit.Gleichzeitig ver­ringern sie im Sommer die Hitze in der Stadt und sorgen dafür, dass Wasser bei extremem Regen schnell versickert“, sagt der Leiter des BBSR, Dr.Markus Eltges.„Die Corona-Pandemie hat uns vor Au­gen geführt, dass Grünräume sehr wich­tig für gesunde, lebendige und lebens­werte Wohnorte sind.Ihre vielen Funkti­onen gilt es in den Projekten mitzuden­ken.“ Das Programm wird aus dem Ener­gie- und Klimafonds des Bundes finan­ziert.Bundesmittel stehen in den Jahren 2021 bis 2024 bereit.Kommunen sind aufgerufen, bis zum 15.März 2021 Pro­jektvorschläge beim BBSR einzureichen.Alle Informationen zur Förderung und zum Bewerbungsverfahren können Inte­ressierte online hier abrufen:

http://www.bbsr.bund.de/klima-raeume

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Beteiligungsverfahren bei Bauvorhaben können weiter digital erfolgen

Die öffentliche Beteiligung bei Infra­strukturvorhaben kann weiterhin ohne physische Treffen und digital erfolgen.Die dafür nötigen Regelungen des Pla­nungssicherstellungsgesetzes (PlanSiG) werden bis Ende 2022 verlängert.Dies hat das Bundeskabinett Mitte Januar 2021 beschlossen.Das Planungssicher­stellungsgesetz wurde im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie er­lassen.

Für viele Planungs- und Genehmi­gungsverfahren ist normalerweise die körperliche Anwesenheit von Personen erforderlich, zum Beispiel bei der Ein­sichtnahme in Unterlagen oder bei der Durchführung von Erörterungs- und An­hörungsterminen.Aus Gründen des In­fektionsschutzes können diese Verfah­rensschritte nun schon seit längerer Zeit nicht wie gewohnt durchgeführt werden.Mit dem Planungssicherstellungsgesetz wurden daher vorübergehende Ersatz­möglichkeiten, zum Beispiel Internetver­öffentlichungen oder die Durchführung von Online-Konsultationen, geschaffen.Um niemanden von Beteiligungsmöglichkeiten auszuschließen, soll für Bau-und Investitionsvorhaben weiterhin eine Veröffentlichung der wesentlichen Unter­lagen und Entscheidungen sowie die Wahrnehmung von Verfahrensrechten im klassischen, analogen Sinn erhalten blei­ben.

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Hackathon im Wassermanagement – ACHEMA innovation challenge

Die DECHEMA organisiert im März einen Hackathon zur „predictive maintenance“ in der Industriewasserwirtschaft.Ge­sucht sind findige und kreative Teams, die innovative und unkonventionelle Lö­sungsvorschläge erarbeiten.Die Lö­sungsansätze sollen sich an konkreten Fragestellungen aus der (Ab-)Wasserbe­handlung, aber auch der Überwachung von Anlagenkomponenten orientieren.So sollen beispielsweise mithilfe von akustischen und optischen Sensoren Ver­fahrensschritte der (Ab-)Wasserbehand­lung optimiert bzw.Systemstörungen beim Transport flüssiger Medien schnel­ler ermittelt werden.Ausgehend von be­reits am Markt verfügbaren Sensoren bzw.Baugruppen soll eine Lösung entwi­ckelt werden, die eine Problemstellung ideal erfasst und in bestehende Daten­netze von Unternehmen und Kläranlagen integriert werden kann.Viele potenzielle Einsatzorte sind nicht ohne weiteres zu­gänglich bzw.verfügen aktuell über kei­ne Schnittstelle zu vorhandenen Daten­netzen – Lösungen müssen daher auch den Datentransfer sicherstellen.Der Ha­ckathon wird als Online-Event über ei­nen Zeitraum von zwölf Wochen stattfin­den.Die Organisation und Betreuung der einzelnen Teilnehmerteams über­nimmt die DECHEMA.In der Fachjury sind Industrieunternehmen wie Covest­ro, Evonik und EnviroChemie sowie die Hessen Trade & Invest vertreten.Den Ge­winnern winkt neben Sachpreisen unter anderem die Möglichkeit, ihre Konzepte einem internationalen Fachpublikum so­wie Experten aus der Industriewasser­wirtschaft vorzustellen.Die Vorstellung der einzelnen Ideen erfolgt im Rahmen der ACHEMA Pulse in Frankfurt und wird online gestreamt.

https://www.achema.de/de/die-achema/innovation-challenge

Dr. Daniel Frank E-Mail: Daniel.Frank@dechema.de Tel. 069/75 64 -665

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Ostfalia startet Forschungsprojekt zur Frühwarnung vor Epidemien mithilfe von Abwasser-Monitoring

Ein Forschungsteam der Ostfalia Hoch­schule für angewandte Wissenschaften am Standort Suderburg will im Projekt „SCREENING – Frühwarnsystem Kanal­netz am Beispiel SARS-CoV-2“ in den kommenden zwei Jahren die Möglichkei­ten eines gezielten Abwasser-Monito­rings näher untersuchen. Dahinter ste­hen Ansätze der abwasserbasierten Epi­demiologie: Da infizierte Personen über ihren Stuhl genetisches Material von Vi­ren ausscheiden können, untersuchen Forscher, wie dadurch Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen in den am Ka­nalnetz angeschlossenen Siedlungsgebie­ten ermöglicht werden.

Die Erarbeitung der Methoden im SCREENING-Projekt planen Prof. Dr.-Ing. Markus Wallner und Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich anhand der drei nieder­sächsischen Städte Uelzen, Celle und Hil­desheim. Ziel ist die Erstellung eines Leitfadens für Kommunen und Gesund­heitsämter, der aufzeigen soll, wie das vorhandene Abwasserkanalnetz im Fall von zukünftigen Epidemien optimal als Frühwarnsystem für lokale Infektions­herde genutzt werden könnte. In dem Forschungsvorhaben soll in Zusammen­arbeit mit kooperierenden Abwasserbe­trieben unter anderem der Prozess der Probenentnahme im Kanalnetz analy­siert werden. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, an welchen Stellen im Ka­nalnetz die Proben am besten entnom­men werden, um mit möglichst wenig Aufwand den höchsten Informationsge­halt über das regionale Infektionsgesche­hen in einem Siedlungsgebiet zu erhal­ten. Ein weiterer Schwerpunkt des For­schungsvorhabens widmet sich vornehm­lich der Probenaufbereitung und der mi­krobiologischen Analyse von SARS-CoV-2 im Abwasser. Hierzu arbeitet das Ostfalia-Team mit Forschenden der Leib­niz-Universität Hannover zusammen.

Das Projekt mit einem Gesamtvolu­men von 735 000 Euro für zwei Jahre wird gefördert durch den Strukturfonds EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), einer Ko-Finanzierung des Landes und durch Eigenmittel der Ostfa­lia Hochschule für angewandte Wissen­schaften sowie der Leibniz Universität Hannover. Partner im Forschungsvorha­ben sind der Abwasserzweckverband Uelzen, der Eigenbetrieb Stadtentwässe­rung Celle, die Stadtentwässerung Hil­desheim, das Gesundheitsamt Landkreis Hildesheim sowie der DWA-Landesver­band Nord.

Prof. Dr.-Ing. Markus Wallner E-Mail: m.wallner@ostfalia.de

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Brandenburg: aktualisierte Arbeitshilfe „Hochwasser­schutz und Bauplanungsrecht“ veröffentlicht

Das Umweltministerium Brandenburg hat die Arbeitshilfe „Hochwasserschutz und Bauplanungsrecht“ aktualisiert. Das Papier richtet sich insbesondere an die Wasserbehörden und Bauaufsichtsbehör­den und erläutert Anforderungen des Hochwasserschutzes, die bei der Bauleit­planung und auch bei einzelnen Bauvor­haben zu beachten sind. Die Arbeitshilfe ersetzt die gleichnamige Version vom November 2009. Die durch die Rechtsan­wältepartnerschaft Götze & Müller-Wie­senhaken erstellte Arbeitsgrundlage wur­de unterstützt durch die Arbeitsgruppe „Vollzug in Überschwemmungsgebie­ten“, der neben dem Umwelt-und dem Infrastrukturministerium auch ausge­wählte untere Wasserbehörden und das Landesumweltamt angehören.

Die Arbeitshilfe steht im Internet zum Download bereit:
https://mluk.brandenburg.de/info/ueberschwemmungsgebiete

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Bundesumweltministerium startet „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“

Das Bundesumweltministerium setzt bei der Gestaltung der zukünftigen Wasser­politik weiter auf eine breite Einbezie­hung aller Interessierten. Nach der Betei­ligung der Fachwelt sind nun die Mei­nungen und Perspektiven von interes­sierten Bürgerinnen und Bürgern ge­fragt. Ende Februar 2021 werden an vier unterschiedlichen Standorten in Deutsch­land per Zufall ausgeloste Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit erhalten, ih­re Ansichten zu ausgewählten Themen der Wasserwirtschaft zu äußern. Es geht darum, über mögliche Handlungsoptio­nen für die Wasserwirtschaft und den wasserbezogenen Umweltschutz zu dis­kutieren sowie Vorschläge, Ideen und Empfehlungen auszutauschen und zu entwickeln. Die Bürger*innenwerkstätten sollen gemeinsam mit einem Jugend­workshop und einem Online-Dialog die Grundlage für einen „Bürger*innenratschlag“ bilden. Weitere Informationen zum „Nationalen Bürger*innen Dialog Wasser“ findet man auf der Dialog-Platt­form des BMU. Diese Dialog-Plattform ist für alle interessierten Akteurinnen und Akteure zugänglich und bietet zudem im Zeitraum vom 27. Januar bis 10. Februar 2021 Möglichkeiten der aktiven Beteili­gung in Form einer Ideen-Werkstatt und einer Umfrage.

https://dialog.bmu.de

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4. Reinigungsstufe für Kläranlage Dortmund-Deusen

Um die Gewässerqualität der Emscher weiter zu verbessern, stellt das Umwelt­ministerium Nordrhein-Westfalen der Emschergenossenschaft 31,4 Millionen Euro für eine Nachrüstung und Optimie­rung der Kläranlage in Dortmund-Deu­sen zur Verfügung. Mit den Fördermit­teln wird eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination realisiert, eine Pulveraktivkohlefiltration mit nachge­schaltetem Tuchfilter und Belüftung. Darüber hinaus erfolgt eine energetische Verbesserung der Anlage. Am 18. De­zember 2020 überreichte Umweltminis­terin Ursula Heinen-Esser die Förderbe­scheide an Prof. Dr. Uli Paetzel, Vor­standsvorsitzender der Emschergenos­senschaft, und Dr.-Ing. Emanuel Grün, Vorstand für Wassermanagement und Technik. Der Gewässerabschnitt bei Dort­mund-Deusen gilt als Musterbeispiel der Emscher-Renaturierung. In Trockenzei­ten trägt die Kläranlage zu bis zu 90 Pro­zent der Gesamtwassermenge bei.

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Hamburg: Weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage fertiggestellt

Hamburg Wasser und Remondis haben auf dem Hamburger Klärwerk angekün­digt, ab Januar 2021 den Betrieb der neu errichteten Anlage mit einer gut dreimo­natigen Einfahrphase zu starten. Das Projekt mit Vorzeigecharakter sei bislang weltweit einzigartig: In Hamburg werde Phosphor mit dem von Remondis entwi­ckelten TetraPhos®-Verfahren erstmals wirtschaftlich effizient und im großtech­nischen Maßstab aus Abwasser zurück­gewonnen. Jährlich soll die Anlage rund 20 000 Tonnen Klärschlammasche ver­werten und daraus rund 7000 Tonnen hochreine Phosphorsäure gewinnen. Beim TetraPhos®-Verfahren werden gleich mehrere marktfähige Sekundär­rohstoffe in gleichbleibender Qualität und Verfügbarkeit zurückgewonnen, so ll die Betreiber: Phosphor, Eisen-und Alu­miniumsalze und Gips.

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Bundeskabinett beschließt Entwurf für IT-Sicherheitsgesetz 2.0

Die Bundesregierung hat im Dezember 2020 den Entwurf eines Zweiten Geset­zes zur Erhöhung der Sicherheit informa­tionstechnischer Systeme (IT-Sicherheits­gesetz 2.0) beschlossen. Damit unter­streicht sie die hohe Bedeutung der In­formations-und Cybersicherheit in Deutschland. Das Gesetz regelt unter anderem den Schutz der Bundesverwaltung, kritischer Infrastrukturen (KRITIS), von Unternehmen im besonde­ren öffentlichen Interesse und den Ver­braucherschutz.

Zum Bereich „kritische Infrastruktu­ren“ enthält das IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 unter anderem folgende Regelungen: Betreiber Kritischer Infrastrukturen wer­den verpflichtet, Systeme zur Angriffser­kennung einzusetzen. Über eine Ände­rung im Gesetz über die Elektrizitäts-und Gasversorgung gilt diese Pflicht auch für Betreiber von Energieversor­gungsnetzen und Energieanlagen. Die bereits für Betreiber Kritischer Infra­strukturen geltenden Meldepflichten gel­ten künftig auch für Unternehmen, die von besonderem öffentlichen Interesse sind.

Download des Gesetzesentwurfs:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210108_005

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Zweckverband zur Kommuna­len Klärschlammverwertung Thüringen (KKT) gegründet

Insgesamt 17 kommunale Aufgabenträ­ger der Abwasserentsorgung in Thürin­gen haben sich in den vergangenen Jah­ren intensiv mit Fragen der Klärschlamm­beseitigung auseinandergesetzt und im Ergebnis dazu entschlossen, zukünftig die Herausforderungen der deutlich ge­stiegenen Anforderungen an die Klär­schlammverwertung durch Bündelung ihrer Kräfte im Zweckverband zur Kom­munalen Klärschlammverwertung Thü­ringen (KKT) zu meistern. Ziel des Zu­sammenschlusses ist es, durch die ge­meinsame Aufgabenerfüllung der Teilaufgabe Klärschlammbeseitigung die ge­bührenseitigen Auswirkungen der neuen gesetzlichen Vorgaben so gering wie möglich zu halten, eine langfristig kalku­lierbare, wirtschaftliche und auch nach­haltige Strategie zur Umsetzung der Auf­gabe zu entwickeln und gemeinsam um­zusetzen. Die Gründungsmitglieder des Zweckverbandes sind der Auffassung, dass die interkommunale Zusammenar­beit auf dem hohen Niveau eines ge­meinsamen öffentlich-rechtlich organi­sierten Unternehmens ohne Gewinner­zielungsabsicht am besten geeignet ist, dieses Ziel zu erreichen.

Die Errichtung einer eigenen Verwer­tungsanlage des neuen Zweckverbands ist eine der zu untersuchenden Hand­lungsoptionen. Auch eine mögliche Ko­operation mit benachbarten ähnlich or­ganisierten kommunalen Netzwerken in benachbarten Bundesländern wird Ge­genstand der Strategieentwicklung sein, genauso wie die Bewertung der Entwick­lung des Verwertungsmarkts.

Die Gründungsmitglieder des Zweck­verbands zur Kommunalen Klärschlamm­verwertung Thüringen realisieren die Abwasserentsorgung für rund 810 000 Einwohner sowie ortsansässigen Betrie­be und Einrichtungen. Dabei fallen rund 63 000 Tonnen entwässerter Klär­schlamm (circa 35 % des Thüringer Lan­desaufkommens) an.

Mit der Unterzeichnung der Ver­bandssatzung durch die Gründungsmit­glieder am 1. Oktober 2020 und der Ver­öffentlichung der Genehmigung der Ver­bandssatzung durch die Rechtsaufsicht – das Thüringer Landesverwaltungsamt – am 4. Januar 2021 ist der Verband zum 5. Januar 2021 entstanden. Der Verband ist für den Beitritt weiterer Thüringer Aufgabenträger offen.

E-Mail: Andreas.stausberg@zwa-slf-ru.de Tel. 0173/3 79 13 00

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Staatenklage Tschechiens gegen Polen wegen Erweite­rung des Tagebau Turów vor dem Europäischen Gerichtshof

Tschechien hat in seinem Vorgehen ge­gen einen weiteren Ausbau des Braun­kohletagebaus Turów Rückenwind von der Europäischen Union erhalten. Die Europäische Kommission stellte am 17. Dezember 2020 im Vertragsverletzungs­verfahren der Tschechischen Republik gegen die Republik Polen zum Stopp der Erweiterung und Verlängerung des Koh­letagebaus Turów am Dreiländereck bei Zittau fest, dass Polen die Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Richtlinie über den Zugang der Öf­fentlichkeit zu Umweltinformationen nicht europarechtskonform umgesetzt hat.

Der Betrieb des erweiterten Tagebaus könnte laut einem Gutachten den Boden eines großen Gebietes der Stadt Zittau weiter um bis zu 1,2 Meter absinken las­sen. Neben schweren Schäden an Gebäu­den im Stadtgebiet würden demnach au­ßerdem große Mengen an durch den Ta­gebau entstehendem saurem Gruben­wasser das ökologische Gleichgewicht der Lausitzer Neiße bedrohen und die umliegenden Schutzgebiete gefährden.

Dem Freistaat Sachsen ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, dem Verfahren als Streithelfer beizutreten. Die Bundesrepublik Deutschland dage­gen könnte die Tschechischen Republik als Streithelfer unterstützen.

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Baden-Württemberg: Landwirtschaftliche Klärschlamm­verwertung ist die Ausnahme

Im Jahr 2019 gingen in Baden-Württem­berg rund 99 % des insgesamt im Land erzeugten Klärschlamms in die Mit-oder Monoverbrennung. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entfielen da­von drei Viertel auf die Verwendung als Ersatzbrennstoff – zum Beispiel in Ze­mentwerken oder Kohlekraftwerken – und rund ein Viertel auf die Monover­brennung an Standorten kommunaler Kläranlagen und industrieller Klär­schlamm-Verbrennungsanlagen. Dage­gen waren bis Anfang der 2000er-Jahre die stoffliche Verwertung in der Land­wirtschaft und im Landschaftsbau sowie die Deponierung die dominierenden Ent­sorgungswege.

Die Quote für die stoffliche Verwer­tung betrug 2019 rund 1 % der erzeug­ten Schlammmenge und erreichte damit in eine ähnliche Größenordnung wie 2018. In zehn der insgesamt 44 baden-württembergischen Stadt-und Landkrei­se fand eine Abgabe von Klärschlamm zur stofflichen Verwertung auf landwirt­schaftlichen Flächen oder im Land­schaftsbau statt; sie lag ausnahmslos un­ter 10 % der jeweiligen Schlammmenge im Kreis. In 31 Kreisen wurde der gesam­te Klärschlamm verbrannt. In drei Stadt­kreisen wird das Abwasser im Nachbar­kreis gereinigt.

Knapp ein Drittel des im Land erzeug­ten Klärschlamms wurde 2019 außer­halb Baden-Württembergs entsorgt. Da­von wurde der überwiegende Teil – gut26 % – an Industrieanlagen und Kraft­werke in anderen Bundesländern und ein kleinerer Teil – rund 1 % – ins Aus­land abgegeben. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter feststellt, wurde in zwölf Stadt-und Landkreisen mehr als die Hälfte des Klär­schlamms in anderen Bundesländern oder im Ausland entsorgt. Gut 4 % des Klärschlamms aus sieben Landkreisen, insbesondere der gesamte im Landkreis Biberach und der größte Teil des im Alb-Donau-Kreis erzeugten Schlamms, ging an kommunale Kläranlagen in Bayern. Der Anteil des außerhalb der Landes­grenzen entsorgten Klärschlamms be­wegte sich 2019 in ähnlicher Größenord­nung wie in den Vorjahren.

In den Kläranlagen des Landes wur­den 2019 rund 220 000 Tonnen Klär­schlamm-Trockenmasse (Tsd. t TM) er­zeugt und innerhalb oder außerhalb der Landesgrenzen entsorgt. Hinzu kommen knapp 10 Tsd. t TM Klärschlamm, die insbesondere von Kläranlagen im Land­kreis Biberach und im Alb-Donau-Kreis an kommunale Kläranlagen in Bayern abgegeben wurden. In den kommunalen Kläranlagen Baden-Württembergs wur­den damit 2019 insgesamt rund 230 Tsd. t TM Klärschlamm erzeugt.

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Probebetrieb der weltweit größten solarthemischen Klärschlammtrocknungsanlage gestartet

Die Emschergenossenschaft hat den Pro­bebetrieb ihrer neuen solarthermischen Klärschlammtrocknungsanlage am Standort der Kläranlage Bottrop aufge­nommen. Mit einer Fläche von zirka 61 000 m² ist es die weltweit größte An­lage ihrer Art. Im Frühjahr 2019 hatte die Emschergenossenschaft mit der Er­richtung der neuen solarthermischen Klärschlammtrocknungsanlage (STT) in Bottrop begonnen. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit konnte dann der Testbe­trieb in der STT starten.

In den ersten Hallen der Anlage wur­de der erste entwässerte Klärschlamm eingebracht. In diesen Hallen wird der Schlamm durch die Wendetechnik („elektrische Schweine“) regelmäßig ge­wendet und somit getrocknet. Gleichzei­tig gingen die ersten Abluftbehandlungs­anlagen in Betrieb, um eine Beeinträchti­gung des Umfelds durch den startenden Betrieb auszuschließen. In den kommen­den Wochen und Monaten werden dann Schritt für Schritt weitere Anlagenteile in Betrieb genommen, sodass die Emscher­genossenschaft etwa bis Mitte 2021 den Betrieb der STT bis zur vollen Auslastung hochfahren wird.

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Thüringen: Förderrichtlinie für Kleinkläranlagen verlängert

Die Förderrichtlinie für Kleinkläranlagen in Thüringen wird für weitere drei Jahre (bis Ende 2023) verlängert. Grund­stückseigentümer erhalten damit weiter­hin den erhöhten Zuschuss für den Er­satz-Neubau oder die Nachrüstung einer bestehenden Kleinkläranlage. Die Förderung ist für die Grundstückseigentü­mer möglich, deren Grundstück nach dem Abwasserbeseitigungskonzept des Zweckverbands oder der eigenentsor­genden Gemeinde dauerhaft nicht an ei­ne kommunale Abwasserentsorgung an­geschlossen werden soll. Anträge für die Förderung von Kleinkläranlagen sind ausschließlich an die Abwasserzweckver­bände bzw. eigenentsorgenden Gemein­den zu richten.

Weitere Informationen:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20210107_004

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Förderung für Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage Helmstedt

Das Projekt Klärschlamm-Monoverbren­nungsanlage (KVA) der EEW Energy from Waste Helmstedt GmbH (EEW) wird mit 1,5 Millionen Euro vom Land Niedersachsen gefördert. Geplant ist, dass die Anlage im Herbst 2021 den kommerziellen Betrieb aufnimmt. Die Fördermittel stammen aus der Gemein­schaftsaufgabe „Verbesserung der regio­nalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“. Mit dem Programm stärkt das Wirtschaftsmi­nisterium des Landes die Wettbewerbs-und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft in strukturschwachen Regionen. Wie EEW mitteilt, könne der Standort bei passenden Rahmenbedingungen mit ei­nem Partner um eine Phosphorrecycling­anlage erweitert werden. Ferner sei es aufbauend auf der Wasserstoffstrategie des Landes Niedersachsen denkbar, dass die Helmstedter Unternehmen Avacon und EEW die Energiezukunft des Stand­ortes fortschreiben und grünen Wasser­stoff mit elektrischer Energie aus Wind­kraft, Sonne und energetischer Abfallver­wertung gewinnen.

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2,7 Millionen Euro für Phosphorrückgewinnung im Odenwaldkreis

Mit 2,7 Millionen Euro unterstützt das hessische Umweltministerium das inter­kommunale Phosphor-Recycling-Projekt (InterPhOs) des Odenwaldkreises und der Stadt Heppenheim an der Bergstra­ße. Dort beteiligen sich zehn kommuna­le Kläranlagen an der Phosphorrückge­winnung für die Region. Nach derzeiti­gem Projektstand soll die Klärschlamm­verwertung am Standort Michelstadt im Jahr 2022 beginnen. Insgesamt stellt das Land Hessen im Jahr 2021 zwölf Millio­nen Euro für Demonstrationsvorhaben und Machbarkeitsstudien zur Phosphor­rückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammasche zur Verfügung.

https://upho.gmbh

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Klärschlammverwertung OWL – Start frei für die Ausschreibung

Die 47 Gesellschafter der Klärschlamm­verwertung OWL GmbH (KSV OWL; OWL: Region Ostwestfalen – Lippe) ha­ben die Vergabeverfahrensunterlagen freigegeben. Die Veröffentlichung auf dem Vergabeportal erfolgte am 16. De­zember 2020. Damit wird einer der größ­ten Aufträge der kommunalen Entsor­gung in dreistelliger Millionenhöhe in den Markt gegeben. In der KSV OWL ha­ben sich über die Gesellschafter 78 Ge­meinden, Städte, Kreise sowie Wasser-und Zweckverbände aus den Regierungs­bezirken Detmold und Arnsberg sowie Niedersachsen zusammengeschlossen, um gemeinsam langfristig, nachhaltig und wirtschaftlich ihre Klärschlämme zu entsorgen.

Die KSV OWL sucht über ein Verhand­lungsverfahren mit vorgeschaltetem Teil­nahmewettbewerb einen strategischen Partner, der mit ihr zusammen über ein gemeinsames Tochterunternehmen ab 2024 die Klärschlämme bis 2043 ent­sorgt. Das zukünftige Unternehmen wird eine Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) planen, bauen und betreiben.

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Bayern: Erfolgsprojekt RZWas wird fortgesetzt

Die Förderung nach den RZWas (Richtli­nien für Zuwendungen zu wasserwirt­schaftlichen Vorhaben) in Bayern wird mit den neuen „RZWas 2021“ um weite­re vier Jahre bis Ende 2024 verlängert. Das Land Bayern hat seine Kommunen beim Bau und bei der Sanierung von Trink-und Abwasseranlagen in den ver­gangenen Jahrzehnten mit insgesamt 12,5 Milliarden Euro an Zuwendungen unterstützt. Die Förderung nach den RZ­Was wird nun mit den neuen RZWas 2021 um weitere vier Jahre bis Ende 2024 verlängert. Die neue Richtlinie tritt am 1. April 2021 in Kraft. Sie setzt die bewährte Härtefall-Förderung zur Sanie­rung der kommunalen Anlagen fort.

Die neuen Zuwendungsbescheide werden künftig – unabhängig von der Laufzeit der Förderrichtlinie – eine Gel­tungsdauer von vier Jahren haben. Bis 15. Oktober 2021 können die Kommu­nen eine Umstellung der Förderung von der RZWas 2018 auf die RZWas 2021 be­antragen. Die bisherigen Zuwendungsbe­scheide nach RZWas 2018 gelten ohne Einschränkungen weiter bis 31. Dezem­ber 2021.

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Umweltbundesamt legt neue Kostensätze für Umweltschäden vor

Für viele Umweltbelastungen und -schä­den gibt es etablierte wissenschaftliche Methoden, um sie in Geldwerten auszu­drücken. Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Dezember 2020 in der neu veröf­fentlichten Methodenkonvention 3.1 die Kostensätze von Umweltbelastungen ak­tualisiert und um Kostensätze für Stick­stoff-und Phosphoremissionen, Treibhausgase in der landwirtschaftlichen Lie­ferkette und Baustoffe erweitert.

Ein Beispiel, das das UBA in einer Pressemitteilung nennt: Mit den erwei­terten Kostensätzen der „Methodenkon­vention 3.1“ ergeben sich für die Aus­bringung von einem Kilo Stickstoff in der landwirtschaftlichen Praxis konservativ geschätzt Umweltschadenskosten von 6,30 Euro, die Ausbringung von einem Kilo Phosphor 4,44 Euro. Bei einem durchschnittlichen Stickstoffüberschuss von 94 kg/ha und einer landwirtschaft­lich genutzten Fläche von ca. 16,5 Mio. ha entspricht das jährlichen Gesamtkos­ten von ca. 11,5 Milliarden Euro allein in Deutschland.

Download der Methodenkonvention 3.1 zur Ermittlung von Umweltkosten – Kostensätze:
http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201222_009

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Umweltqualitätsnormen für Binnengewässer – Überprü­fung der Gefährlichkeit neuer bzw. prioritärer Substanzen

Zur Umsetzung der Wasserrahmenricht­linie sind in der Oberflächengewässer-Verordnung (OGewV) für Schadstoffe Umweltqualitätsnormen (UQN) festzule­gen. Für viele Spurenstoffe ist eine reali­tätsnahe UQN-Ableitung nicht möglich, da valide Testergebnisse fehlen. In einem Projekt im Auftrag des Umweltbundes­amts wurden Daten für umweltrelevante Schadstoffe anhand ökotoxikologischen Standardtests (Algen-, Daphnien-, Fisch­eitest) erhoben und Vorschläge für Um­weltqualitätsnormen (UQN-V) abgelei­tet. Weiter wurden Untersuchungen zu chronischen, subletalen Wirkungen des Antidiabetikums Metformin sowie Gua­nylurea an Regenbogenforellen (On­corhynchus mykiss) über 28 Tage durch­geführt und UQN-V abgeleitet. Die Er­gebnisse hat das Umweltbundesamt in der Reihe Texte (233/2020) veröffent­licht:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/umweltqualitaetsnormen-fuer-binnengewaesser

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Neue WRRL-Bewirtschaftungs­pläne veröffentlicht

Im Rahmen der Umsetzung der Wasser­rahmenrichtlinie (WRRL) haben die Lan­desumweltministerien fristgemäß am 22. Dezember 2020 die Entwürfe zum WRRL-Bewirtschaftungsplan 2022–2027 (3. Bewirtschaftungsplan) veröffentlicht und damit das Beteiligungsverfahren er­öffnet. Die Unterlagen zum 3. Bewirt­schaftungsplan sind im Internet verfüg­bar, werden aber nicht unter einzigen Webadresse gesammelt. Stellungnahmen sind in allen Bundesländern bis zum 22. Juni 2021 möglich.

Ansprechpartner bei der DWA:
Ass. jur. Christoph Leptien E-Mail: leptien@dwa.de

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Öffentliche Konsultation der EU zum Zero Pollution Action Plan

Die Europäische Kommission hat eine öf­fentliche Konsultation zum EU-Aktions­plan „Towards a Zero Pollution Ambition for Air, Water and Soil – Building a Healthier Planet for Healthier People“ gestartet. Dieser Plan ist eine der wich­tigsten Säulen im Europäischen Green Deal. Die Konsultation läuft bis zum 10. Februar 2021.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201222_013

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Weltwassertag 2021: Wert des Wassers

Um den Wert des Wassers geht es beim Weltwassertag am 22. März 2021; das von den Vereinten Nationen ausgerufene Motto lautet in diesem Jahr „Valuing Wa­ter“. Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird seit 2003 von UN Water organisiert. Ziel ist es, dem global bedeutsamen Thema Wasser Bedeutung und Aufmerksamkeit zu widmen.

https://www.worldwaterday.org

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Neue Wege für den Wasserschutz in der Weser-Ems-Region

Die Universität Osnabrück und der Ol­denburgisch-Ostfriesische Wasserver­band (OOWV) liefern im Rahmen des Forschungsprojektes STEER (Erhöhung der STEuerungskompetenz zur ERrei­chung der Ziele eines integrierten Was­sermanagements) eine Analyse der sek­torenübergreifenden Herausforderungen im Grundwasserschutz in der Weser- Ems-Region, die nun als „Analyse und Stellungnahme“ beim Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) veröffent­licht wurde. Der Grundwasserschutz in der Weser-Ems-Region steht seit zwei Jahrzehnten gleichbleibend im Span­nungsfeld kaum abgestimmter Politiken aus den Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft. Für eine langfristige Verringerung der Nitratbelastung des Grundwassers geben die Autorinnen und Autoren Empfehlungen für Politik und Praxis. Neben einer besser abgestimmten Gesetzgebung in den Sektoren Wasser, Energie und Landwirtschaft fordern sie die Ausweitung und Förderung erfolgrei­cher Projekte wie zum Beispiel des ge­samtbetrieblichen Ansatzes sowie eine Transformation der intensiven Landwirt­schaft hin zu Geschäftsmodellen, die Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Ver­träglichkeit verbinden. Die Entwicklung neuer Politikinstrumente sollte begleitet werden durch die Einbindung von Pra­xiswissen sowie die Stärkung von Gewäs­serschutzthemen in der landwirtschaftli­chen Ausbildung. Die vollständige Veröf­fentlichung kann auf der Internetseite des DIE kostenfrei heruntergeladen wer­den:

https://doi.org/10.23661/as13.2020

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Wasser-Ressourcenpreis 2021 der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung ausgeschrieben

Der Wasser-Ressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung geht in eine neue Runde. Der mit 100 000 Euro dotierte Preis wird an Wissenschaftler aus dem Bereich der Lebens-, Natur-, und Ingenieurwissenschaften vergeben, die in in­terdisziplinärer, praxisorientierter For­schungsarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft herausra­gende Strategien und Konzepte für eine nachhaltige Nutzung der globalen Was­serressourcen entwickelt haben. Die Aus­zeichnung soll dazu dienen, die For­schungsmöglichkeiten der Preisträger/ innen zu erweitern, die Beschäftigung von Nachwuchswissenschaftlern/innen zu erleichtern und weitere Forschungsin­itiativen zu starten. Sowohl Selbstbewer­bungen als auch Vorschläge Dritter sind möglich. Bewerbungsschluss ist der 15. Januar 2021.

https://www.deutsches-stiftungszentrum.de/stiftungen/rüdiger-kurt-bode-stiftung

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Bonner Water Network

Die Stärkung der Kompetenzen für nach­haltige Lösungen der weltweiten Wasser­probleme, dies ist das Ziel des neuen Bonner Water Networks. Hinter dem Netzwerk stehen sieben in Bonn ansässi­ge international tätige Organisationen und die Universität Bonn, das Internatio­nale Konversionszentrum Bonn (BICC), das German Development Institute/ Deutsches Institut für Entwicklungspoli­tik (DIE), das Geographische Institut der Universität Bonn (GIUB), des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn, das International Wa­ter Management Institute (IWMI), das Institut der Vereinten Nationen für Um­welt und menschliche Sicherheit (UNU-EHS) und das Sekretariat der Kon­vention der Vereinten Nationen zur Be­kämpfung der Wüstenbildung (UNCCD). Die Mitglieder des Netzwerks befassen sich weltweit mit unterschiedlichen Her­ausforderungen zum Thema Wasser und tragen gemeinsam mit Partnern in Wis­senschaft und Praxis dazu bei, umwelt­freundliche und sozial angemessene Lö­sungen zu finden.

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Öffentliche Konsultation zum Null-Schadstoff- Aktionsplan der EU

Die EU-Kommission will verhindern, dass Luft, Wasser und Boden weiter ver­schmutzt werden und bittet in Vorberei­tung ihres „Null-Schadstoff“-Aktions­plans Bürgerinnen und Bürgerinnen und Interessenvertreter bis zum 10. Februar 2021 um ihre Beiträge.

Link zur Website der Konsultation: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201112_006

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Umweltminister fordern Förderung der 4. Reinigungsstufe

Wenn die Nachrüstung von Kläranlagen mit einer 4. Reinigungsstufe sinnvoll ist, soll diese finanziell gefördert werden. Auf diese Position haben sich die Um­weltminister der Länder Mitte November auf der 95. Umweltministerkonferenz (UMK) verständigt. Die Umweltminister fordern den Bund auf, zu prüfen, mit welchen Mitteln und in welcher Form ein „Nationales Gewässerschutzprogramm“ zur finanziellen Förderung durch die EU oder durch den Bund ermöglicht werden kann. Gleichzeitig betonen die Umwelt­minister, dass eine 4. Reinigungsstufe nicht die ausschließliche Lösung sein kann. Die UMK bittet den Bund, die im Spurenstoffdialog abgeleiteten Maßnah­men zur Vermeidung des Eintrages von Mikroschadstoffen in die Umwelt an der Quelle zu intensivieren. Beispielhaft führt die UMK die Zulassung, Herstel­lung, Anwendung von Arzneimitteln so­wie die fachgerechte Entsorgung von Alt­medikamenten an. Auch die Hersteller von Stoffen sollen gebeten werden, ihren Beitrag zu leisten. Aber auch die Wasser­wirtschaft ist gefordert. Bei der Ausge­staltung eines Nationalen Gewässer­schutzprogrammes soll auch berücksich­tigt werden, inwieweit hydromorpholo­gische Maßnahmen die Resilienz der Ge­wässer verbessern können. Eine Auswei­tung auf alle Maßnahmen der Wasser­rahmenrichtlinie wäre sehr zu begrüßen, heißt es dazu abschließend im UMK-Be­schluss.

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Pflanzenkläranlage in ehemaliger Sprengstofffabrik in Betrieb

Nach rund 16-monatiger Bauzeit haben Mitte November 2020 das erste Regen­rückhaltebecken und die erste Pflanzen­kläranlage auf dem Gelände der ehema­ligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ bei Clausthal-Zellerfeld den Betrieb aufge­nommen. Nach Angaben der Unteren Bo­denschutzbehörde beim Landkreis Gos­lar handelt es sich um die bisher größte Anlage zur Beseitigung sprengstofftypi­scher Verbindungen in Deutschland. Ins­gesamt wurden 28 000 Schilfgewächse eingepflanzt. Dies erfolgte ähnlich wie in der Landwirtschaft mit einer halbauto­matischen Pflanzmaschine. Die Kosten für die Errichtung von Regenrückhalte­becken und Pflanzenkläranlage inklusive Vorbereitungsarbeiten belaufen sich auf rund 4,5 Millionen Euro. Diese Summe entspricht rund 50 Prozent der Gesamt­kosten für die Sanierung des Werksge­ländes. Der Probebetrieb wird mindes­tens ein Jahr andauern. Nach erfolgrei­chem Abschluss ist geplant ein zweites Regenrückhaltebecken und eine zweite Pflanzenkläranlage zu errichten. Im Werk Tanne wurden zwischen 1939 und 1945 rund 100 000 Tonnen des Spreng­stoffs Trinitrotoluol produziert. Das Werk zählte zu den fünf großen Sprengstofffa­briken im ehemaligen Deutschen Reich; das Gelände ist bis heute eine Rüstungs­altlast.

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Molkereiabwasser zur Bewässerung von Ackerflächen?

Für die künstliche Beregnung von Fel­dern hat die Hochwald Foods GmbH den Landwirten in der Zülpicher Börde (Nordeifel, Nordrhein-Westfalen) rund 2500 Kubikmeter gereinigtes Molkerei­abwasser täglich angeboten. Das Abwas­ser würde aus der noch im Bau befindli­chen Großmolkerei in der Stadt Mecher­nich kommen und solle Trinkwasserqua­lität haben. Der Mechernicher Bürger­meister Hans-Peter Schick, selbst promo­vierter Agraringenieur, begrüßt das An­gebot des Unternehmens. Die Zülpicher Börde ist sehr sonnig und ein äußerst er­tragreiches Anbaugebiet für die Land­wirtschaft. Sie im Lee der Nordeifel aller­dings sehr niederschlagsarm.

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Europaweite Auszeichnung für interaktiven Themenspielplatz der Stadtwerke Menden

Bei den diesjährigen European Excel­lence Awards konnten die Stadtwerke Menden (Nordrhein-Westfalen) mit ih­rem innovativen und nachhaltigen Kon­zept „Interaktiver Themenspielplatz Trinkwasser“ auf europaweiter Ebene überzeugen. Das ganzheitliche Spiel­platzkonzept, basierend auf Augmented- Reality-Abenteuern und echtem Spiel­platzerlebnis, wurde von der Jury als ei­nes der fünf besten Projekte in der Kate­gorie „Digitale Umsetzung 2020“ prä­miert. Der interaktive Erlebnis-Spielplatz, der auf Augmented-Reality (AR) beruht, wurde am 4. August 2020 an der kleinen Hönne-Insel in Menden offiziell eröffnet. Das europaweit einzigartige Spielplatz­konzept verbindet reales Spielen mit vir­tuellen Erlebnissen und digitalem Ler­nen. Mit der kostenlosen App ARvin für Smartphone oder Tablet können Kinder auf dem Spielplatz Abenteuer mit Willi, dem Wassertropfen, erleben. AR-Funktionen mit einer interaktiven Spielfläche und anklickbaren Symbolen sollen ihre Fantasie anregen, eigene Geschichten zu entwickeln und zu spielen. Ziel ist es, Kindern einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser zu vermitteln. Grundidee und Konzeption lassen sich mit wenig Aufwand auf weitere Themen und Stand­orte übertragen. Beim Konzept „Interaktiver Themen­spielplatz Trinkwasser“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt­werke Menden GmbH mit dem däni­schen Spielplatzhersteller KOMPAN GmbH, der Dortmunder Agentur für 3D-und Bewegtbildproduktion PUPPETEERS GmbH, dem Soester Büro B.S.L. Land­schaftsarchitekten und der Stadt Men­den. Die Grundlage für das Konzept bil­dete die Bachelorarbeit der Mendenerin Julia Bach, die sie 2019 an der FH Nord­hessen mit Unterstützung der Stadtwer­ke Menden verfasste. Begleitend zur Er­öffnung realisierte die Zilla Medienagen­tur GmbH aus Dortmund im Auftrag der Stadtwerke Menden eine bundesweite PR-Kampagne. Die European Excellence Awards würdigen jedes Jahr europaweit heraus­ragende PR- und Kommunikationspro­jekte.
Ausrichter des Preises ist die Qua­driga Media Berlin GmbH.

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Phosphorrückgewinnung in Kiel: Förderung aus dem EU-LIFE-Programm

Das Projekt Sludge2resource der Müll­verbrennung Kiel (MVK) und der Firma Remondis wird im Rahmen des EU-LIFE-Programms gefördert. Das teilte die EU-Kommission mit. Schon vor einigen Jah­ren hatte die MVK angekündigt, eine neue Verbrennungslinie zur thermischen Behandlung von Klärschlämmen (statio­näre Wirbelschichtfeuerung) in Kombi­nation mit einer Anlage zur Phosphor­rückgewinnung aus der Klärschlammasche bauen zu wollen. Die Kapazität der neuen Linie soll 32 000 Tonnen Trocken­substanz (130 000 Tonnen Originalsubstanz) betragen; sie soll 2023 oder 2024 in Betrieb gehen. Die neue Anlage soll Phosphor zu über 85 % aus der Asche zu­rückgewinnen. Neben der Phosphorrück­gewinnung und der Erzeugung von Fern­wärme ist ein weiterer willkommener Bonus für die Umwelt die künftige Ge­winnung von jährlich 35 000 Kubikme­tern Betriebswasser aus den angeliefer­ten Klärschlämmen. Das Wasser soll zu­künftig bei der Müllverbrennung einge­setzt werden und dort den Einsatz von Trinkwasser reduzieren. Nach Einschät­zung der EU-Kommission wird das Pro­jektteam in Kiel neue europäische Stan­dards für das Recycling von Klärschlamm setzen.

Wie die Europäische Kommission mit­teilte, hat sie ein Investitionspaket in Hö­he von mehr als 280 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt für über 120 neue Pro­jekte des LIFE-Programms genehmigt, darunter elf aus Deutschland, aus dem Bereich Siedlungswasser- und Abfall­wirtschaft einzig das oben genannte. Diese EU-Mittel werden nach Angaben der Kommission Investitionen in Höhe von insgesamt fast 590 Millionen Euro mobilisieren. Gegenüber dem im Vorjahr bereitgestellten Betrag entspricht dies einem Anstieg um 37 %. Die Projekte werden dazu beitragen, die Ziele des europäischen Grünen Deals zu erreichen, in dem unter anderem die EU-Biodiversi­tätsstrategie, der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, der grüne Wieder­aufbau nach der Coronavirus-Pandemie und die Verwirklichung des Ziels, Europa bis 2050 zu einem klimaneutralen Konti­nent zu machen, unterstützt werden. Viele der neuen Projekte sind länderübergreifende Projekte, an denen mehre­re Mitgliedstaaten beteiligt sind.

Projekt-Website:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201116_002

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Konsultation zu EU-Leitlinien für Umweltschutz- und Energiebeihilfen

Vor der geplanten Überarbeitung der EU-Leitlinien für Umweltschutz- und Ener­giebeihilfen bittet die Europäische Kom­mission die Öffentlichkeit um ihre Kom­mentare. Die Leitlinien ermöglichen es den Mitgliedstaaten, Umweltschutz- und Energieprojekte unter bestimmten Be­dingungen staatlich zu unterstützten. Sie sollen sicherstellen, dass öffentliche Bei­hilfen zu gemeinsamen europäischen Zielen wie der Dekarbonisierung beitra­gen, ohne den Wettbewerb im Binnen­markt zu verzerren. Interessierte Kreise können bis zum 7. Januar 2021 an der Konsultation teilnehmen.

Link zur Website der Konsultation: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20201112_005

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Staffelübergabe von Essen nach Köln

Startschuss für die Initiative „Ganz klar Köln“ Der Staffelstab der Initiative „Essen macht’s klar – Weniger Medikamente im Abwasser“ ist an die neue Initiative „Ganz klar Köln“ übergegangen. Ziel der Initiative ist es, die Bürgerinnen und Bür­ger für einen verantwortungsvollen Um­gang mit Medikamentenresten zu sensi­bilisieren. Aufgrund der Corona-Situati­on überreichten die beteiligten Institutionen den Staffelstab in einer virtuellen Aktion von Essen nach Köln. Das vom Umweltministerium geför­derte Projekt „Essen macht’s klar“ wurde von 2017 bis 2019 von den Wasserwirt­schaftsunternehmen Emschergenossen­schaft und Ruhrverband sowie der Stadt Essen durchgeführt und wird seitdem mit weiteren Aktionen für die Bevölke­rung fortgesetzt. Im Zeitraum des Pro­jekts wurden gezielte Kommunikations-und Bildungsmaßnahmen für die Sensi­bilisierung der Bevölkerung sowie für al­le weiteren relevanten Akteure zur Min­derung von Medikamentenrückständen im Wasserkreislauf entwickelt. Hieran knüpfen auch die Stadtentwässerungsbe­triebe Köln, AöR (StEB Köln) mit der neuen Initiative „Ganz klar Köln“ an. Mit Hilfe von „Oma Klara“ und einem Augen­zwinkern soll die Kampagne Verbrauche­rinnen und Verbraucher aufklären und sensibilisieren. Die Erfahrungen aus Es­sen sollen dabei in eine auf Köln zuge­schnittene Kampagne einfließen.

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Neue SBR-Kläranlage für Helgoland

Auf Helgoland wurde eine neue Kläran­lage in Betrieb genommen. Dazu wurde die Anlage Ende November 2020 mit be­lebtem Schlamm aus dem Klärwerk Het­lingen des AZV Südholstein an der Un­terelbe angeimpft. Das Helgoländer Abwasser wird nun in einer SBR-Anlage ge­reinigt, die über zwei Becken verfügt. In mehreren Tests während der Planungs­phase hatte sich das SBR-Verfahren für die Insel als am besten geeignet erwie­sen. Es wird zudem der Besonderheit ge­recht, dass auf Helgoland wegen des Tourismus’ im Sommer viel und im Win­ter nur wenig Abwasser anfällt. Die prak­tischen Vorbereitungen für den Bau der neuen Kläranlage waren bereits 2016 an­gelaufen. Für das Projekt galt es zahlrei­che Hindernisse zu bewältigen. Dazu zählen logistische Herausforderungen – auf die Insel müssen Baumaterial, Gerät­schaften und Mitarbeitende stets per Schiff oder Flugzeug gebracht werden – zudem Wind und Wetter, eine aufwendi­ge Kampfmittelräumung und zuletzt die Corona-Pandemie, wegen der es für Hel­goland strenge Einreisebeschränkungen gibt. Nach Inbetriebnahme der Abwas­serreinigung wird voraussichtlich noch bis zum kommenden Frühjahr an der Schlammaufbereitung der neuen Kläran­lage gearbeitet. Dafür wird das Altgebäu­de saniert. Die bisherige Kläranlage konnte den hohen Anforderungen an die Abwasser­reinigung zuletzt nicht mehr gerecht werden. Die Durchlaufanlage, bei der die Reinigungsstufen nacheinander in ver­schiedenen Becken abliefen, wurde re­gelmäßig von Krebstierchen befallen, die die nützlichen Bakterien aus der biologi­schen Reinigungsstufe auffraßen. Das führte zu schlechten Ergebnissen, vor al­lem bei der Stickstoffentfernung. Der AZV Südholstein hat im Jahr 2014 die Verantwortung für die Abwas­serentsorgung auf Helgoland übernom­men. Vor Ort arbeitet der Verband dafür mit der Karl Meyer Inselentsorgung GmbH zusammen.

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Kläffizient: Klärwerke Akteure am Energiemarkt

Der Lehrstuhl für Energieverfahrenstech­nik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) koordiniert das Projekt „Kläffizient“, mit dem das Po­tenzial von Klärwerken als Strom- und Gasanbieter auf dem Energiemarkt simu­liert und experimentell erforscht wird. Das dreijährige Projekt, an dem die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) und die eta Energiebe­ratung GmbH beteiligt sind, startete im Oktober 2020. Es wird vom Bundesmi­nisterium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit etwa 400 000 Euro geför­dert. Im Fokus des Projekts steht die Me­thanisierung des bei der Klärgasverbren­nung entstehenden Kohlendioxids. Der benötigte Wasserstoff stammt idealer­weise aus der Elektrolyse von Wasser, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Bei der Elektrolyse ent­steht Sauerstoff, den die Kläranlagen zur biologischen Reinigung des Schmutzwas­sers nutzen können. Der Methanisie­rungsmodellanlage im Klärwerk Nürn­berg wird allerdings keine Elektrolyse vorgeschaltet, der Wasserstoff kommt für den Versuchsbetrieb noch aus Flaschen. Bei der Simulation des Energiesystems der Kläranlage im Modell werde die Elektrolyse jedoch berücksichtigt. Der „digitale Zwilling“ ist neben der Modell­anlage die zweite tragende Säule des Projektes. Mit seiner Hilfe soll simuliert werden, wie sich eine Kläranlage flexibel auf die wechselnden Strom- und Gas­preise einstellen kann. Wenn der Strom­preis im Winter steigt, weil die Photovol­taikanlagen weniger liefern, könnte die Kläranlage ihre Stromproduktion erhö­hen. Im Sommer bietet sie dann Bio­methan bzw. Bioerdgas an, das direkt zum Endverbraucher geleitet oder ge­speichert wird.

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Reststoffe auf Kläranlagen: Start des Verbundprojekts FLXsynErgy

Im Oktober 2020 hat das Verbundprojekt FLXsynErgy (Flexible und vollenergeti­sche Nutzung biogener Rest- und Abfall­stoffe: Faulungen und Biogasanlagen als Energieverbraucher, -speicher und -er­zeuger) begonnen. Ziel des Projekts ist ein anwenderbezogener Leitfaden zur Flexibilisierung der Biogaserzeugung auf Kläranlagen. Dafür werden Bemessungs­größen und Steuerungsmechanismen entwickelt und bereitgestellt. Im Fokus steht dabei die vollenergetische Nutzung (Strom und Wärme) von Klärschlämmen sowie biogenen Rest- und Abfallstoffen. Somit kann die Kläranlage als Energie­speicher, flexibler Energieverbraucher und -erzeuger einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

FLXsynErgy verknüpft hierfür Betrei­ber und Planer von repräsentativen Klär­anlagen unterschiedlicher Ausbaugröße mit der Wissenschaft unter Berücksichti­gung der regulativen Rahmenbedingun­gen aus dem Bereich Energie und Klär­schlammentsorgung. Zusätzlich wird der noch kaum vorhandene Wissensaus­tausch zwischen land-/abfallwirtschaftli­chen Biogasanlagen und Faulungen auf Kläranlagen gefördert. FLXsynErgy iden­tifiziert rechtliche sowie umwelt- und so­zialethische Konfliktpotenziale bereits während der technischen Entwicklungs­phase. Durch diesen ganzheitlichen An­satz soll die Akzeptanz erhöht und die Implementierung erleichtert werden.

Am Projekt FLXsynErgy sind – neben der Universität der Bundeswehr Mün­chen, die das Vorhaben koordiniert – die Deutsches Biomassenforschungszentrum gemeinnützige GmbH, die Hochschule für Philosophie München sowie die Dr.- Ing. Steinle Ingenieurgesellschaft für Ab­wassertechnik mbH und die Wolter Hop­penberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB beteiligt. Das Forschungskonsorti­um wird zusätzlich von acht assoziierten Partnern unterstützt, die vor allem im Bereich der Abwasserbehandlung tätig sind. Das dreijährige Forschungsvorha­ben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im The­menfeld „Energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe“ gefördert.

Universität der Bundeswehr München Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik E-Mail: swa@unibw.de

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DBU startet Auswahl für Deutschen Umweltpreis 2021

Zum 29. Mal vergibt die Deutsche Bun­desstiftung Umwelt (DBU) 2021 den Deutschen Umweltpreis. Das Auswahl­verfahren für den mit 500 000 € dotier­ten Umweltpreis ist jetzt gestartet. Bis zum 1. Februar 2021 können Vorschläge eingereicht werden. Vorschlagsberechtigt sind mehr als 200 Persönlichkeiten und Institutionen, darunter die DWA. Mit dem Deutschen Umweltpreis würdigt die DBU seit 1993 Leistungen von Persön­lichkeiten, die vorbildlich zum Schutz der Umwelt beitragen oder beigetragen haben. Die festliche Verleihung findet im kommenden Herbst in Darmstadt statt. https://www.dbu.de/2420.html

Kontakt bei der DWA: Anne Aschenbrenner E-Mail: aschenbrenner@dwa.de

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Bewerber für den Umweltcluster-Bayern- Leuchtturm gesucht

Der Umweltcluster Bayern sucht wieder Projekte mit Visionen, innovativen neuen Ideen und Produkte mit Potenzial, die ei­nen vorbildlichen Beitrag zur Entwick­lung der Umwelttechnologie leisten. Bis zum 31. Januar 2021 können sich baye­rische Umwelttechnologie-Projekte mit Signalwirkung beim Cluster bewerben. Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen, Planer, Kommunen und Konsortien (zum Beispiel Kommunen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen), welche die Entwicklung des Projekts leiten und or­ganisieren.

https://www.umweltcluster.net/de/projekte/leuchtturmprojekt/leuchtturm-bewerbung.html

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Erfolgreiche TSM-Überprüfung bei der Stadt Bonn

Der Bereich Stadtentwässerung des Tief­bauamts der Bundesstadt Bonn hat an ei­ner Prüfung seines technischen Sicher­heitsmanagements (TSM) teilgenommen und erfüllt die Vorgaben des Merkblatts DWA-M 1000 „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Betreibern von Abwasseranlagen“. Die geplante offizielle Überreichung der TSM-Bestätigung Mitte November 2020 durch den Sprecher der DWA-Bundesge­schäftsführung, Johannes Lohaus, an den Leiter des Tiefbauamts, Peter Esch, im Rahmen einer kleinen Feier musste auf­grund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die TSM-Bestätigung bescheinigt dem rund 950 Kilometer langen Kanal­netz und den vier Kläranlagen der Stadt Bonn die sichere, wirtschaftliche, nach­haltige und umweltfreundliche Entsor­gung von rund 17 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr. Dazu musste sich die Bonner Stadtentwässerung im Dezember 2019 einer zweitägigen, freiwilligen Überprüfung durch ein unabhängiges DWA-Expertenteam stellen. Die Bonner Stadtentwässerung stellte sich der Überprüfung zum ersten Mal. Geprüft wurden die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die organisatorischen Strukturen. Die DWA-Experten kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Beach­tung der Sicherheitsbestimmungen. Da­zu mussten rund 230 Fragen zur Organi­sation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur technischen Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Per­sonals sowie zu Planung, Betrieb und In­standhaltung der Anlagen beantwortet werden. Außerdem fand eine Begehung der Anlagen statt.

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Bald alle Kläranlagen am Bodensee mit vierter Reinigungsstufe

Das Land Baden-Württemberg fördert den Bau einer vierten Reinigungsstufe im Verbandsklärwerk Uhldingen mit 1,4 Millionen Euro. Die Gesamtkosten liegen bei rund 6,8 Millionen Euro. Damit ver­fügen alle Kläranlagen im Regierungsbe­zirk Tübingen, die direkt in den Boden­see einleiten, in absehbarer Zeit über ei­ne Stufe zur Entfernung von Spurenstof­fen: Bei den Kläranlagen in Kressbronn- Langenargen und Eriskirch ist die vierte Reinigungsstufe bereits in Betrieb, in Friedrichshafen im Bau und in Immen­staad wie jetzt auch in Uhldingen in der Planung. Auf der Kläranlage in Uhldin­gen wird zur Spurenstoffelimination eineVerfahrenskombination mit Ozonierung und Aktivkohlefiltration angewendet, die bisher in Baden-Württemberg in dieser technischen Größenordnung noch nicht realisiert worden ist. Damit sollen künf­tig rund 80 Prozent der Spurenstoffe aus dem Abwasser der Kläranlagen, die im Bodenseekreis direkt in den Bodensee einleiten, entfernt werden.

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Zukunft Biogas

Die DWA stellt den diesjährigen BiogasTag unter das Motto „Faulgas auf Kläranlagen, Biogas aus der Vergärung biogener Abfälle und NawaRo“ und gibt damit zugleich die Themen der Veranstaltung am 16. März 2021 in Würzburg vor. Der BiogasTag wird in Kooperation mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und dem Fachverband Biogas ausgerichtet. Im Fokus der Veranstaltung stehen energierechtliche Entwicklungen, der aktuelle Stand der Anlagensicherheit und Emissionsminderung wird vorgestellt. Nach Überarbeitung zahlreicher technischer Regeln werden Inhalte der aktuellen DWA-Merkblätter präsentiert. Das Programm befasst sich zudem mit innovativen Projekten im Bereich von Faulbehältern und Biogas-Speichersystemen. Gastechnische Prüfungen und Emissionen auf Biogas- und Faulgasanlagen werden beleuchtet. Der Biogas richtet sich an Betreiber von Biogas- und Kläranlagen, Ingenieure, Planer, Kommunen sowie an Firmen und Organisationen, die sich mit Energiethemen in der Wasser- und Abfallwirtschaft befassen.

Der BiogasTag soll im Burkhardushaus, Tagungszentrum am Dom, Am Bruderhof 1, 97070 Würzburg, stattfinden. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie ist es möglich, dass die Veranstaltung in einem digitalen Format als Hybrid- oder Online-Tagung zu gegebenenfalls abweichenden Preisenumgesetzt wird. Die DWA wird hierzu informieren. – Die Teilnahmegebühr beträgt 490 Euro, DWA-Mitglieder zahlen 410 Euro. – Kontakt: Milena Seidel, Telefon: 02242 872-181, E-Mail: seidel@dwa.de oder unter www.dwa.de/biogastag
seidel@dwa.de

Weiterführende Links
www.dwa.de/biogastag

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20201216_004

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Ankündigung einer Umfrage zur Wasserwiederverwendung

Im Dezember 2020 startet die DWA ge­meinsam mit der inter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement eine kurze Online-Umfrage unter Klärwerksbetrei­bern zum Thema Wasserwiederverwen­dung. Mitte 2020 verabschiedete die Eu­ropäische Union eine neue Verordnung (2020/741), in der sie unter anderem einheitliche Mindestanforderungen für die Wasserwiederverwendung festlegte. In die Zukunft gedacht, ermöglicht dies die Entstehung eines neuen Marktes für aufbereitetes Abwasser, wobei Klär­werksbetreibern eine Schlüsselrolle zu­kommt. Die DWA nimmt dies zum An­lass, ein deutschlandweites Stimmungs­bild zu dieser Entwicklung aus Sicht der Betreiber zu zeichnen. Dazu bitten wir Sie um Ihre Einschätzung zu verschiede­nen Aspekten der Wasserwiederverwen­dung, technischen Maßnahmen sowie organisatorischen und finanziellen Ge­sichtspunkten. Die Betreiber werden sei­tens der DWA zur Teilnahme an der Um­frage per E-Mail eingeladen. Wir, die DWA, freuen uns auf eine hohe Beteili­gung.

Die Betreiber werden seitens der DWA zur Teilnahme an der Umfrage per E-Mail eingeladen. Gerne können Sie aber auch direkt diesen Link: www.dwa.de/reuse-umfrage verwenden, um zur Umfrage zu gelangen. Wir, die DWA, freuen uns auf eine hohe Betiligung.

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