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Informationen aus Baden-Württemberg

Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2025


2024

2023

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Trinkwasserpreise gestiegen

Die Trinkwasserpreise der privatrechtlichen Wasserversorger sind seit 2023 im Schnitt um 13,49 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums hervor.

Die beim Umweltministerium angesiedelte Landeskartellbehörde für Energie und Wasser Baden-Württemberg hat zum Stichtag 1. Januar 2025 die Trinkwasserpreise von denjenigen 84 Wasserversorgungsunternehmen erhoben und veröffentlicht, die privatrechtliche Entgelte von ihren Kundinnen und Kunden verlangen und damit den Vorschriften des Kartellrechts unterliegen. Diese Unternehmen versorgen hauptsächlich Städte, größere Gemeinden und Ballungszentren. Wassergebühren von öffentlich-rechtlich tätigen Wasserversorgern wurden nicht erhoben.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/trinkwasserpreise-gestiegen?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250327_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily

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Kommunales Abwasser: Lagebericht 2023

Eine EU-Richtlinie (Kommunalabwasserrichtlinie vom 21. Mai 1991) legt in Artikel 16 fest, dass alle zwei Jahre ein Lagebericht über die Beseitigung von kommunalen Abwässern und Klärschlamm zu veröffentlichen ist. Der vorliegende Lagebericht schildert die Abwassersituation für das Jahr 2022. (Maximale Bestellmenge: 5)

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikationen?tx_rsmbwpublications_pi1%5Bsearch%5D=abwasser&tx_rsmbwpublications_pi1%5Btopics%5D=-1&tx_rsmbwpublications_pi1%5Bsubmit%5D=1&tx_rsmbwpublications_pi1%5BformHighlight%5D=form-group-pubkyeyword

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212,2 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Das Land unterstützt im Jahr 2025 Städte und Gemeinden in der Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Hochwasserschutz und Gewässerökologie mit insgesamt 212,2 Millionen Euro.

Investitionen zum Schutz der Umwelt und der Infrastruktur
„Starkregen, Hochwasser, Trockenheit und Dürre – in den letzten Jahren wurden die Auswirkungen des Klimawandels für uns alle spürbar. Diese Herausforderungen zeigen uns deutlich, wie wichtig eine effektive und moderne Wasserwirtschaft ist. Daher unterstützen wir auch im Jahr 2025 die Kommunen im Land auf gewohnt hohem Niveau mit unserem Förderprogramm Wasserwirtschaft bei ihren wichtigen Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker anlässlich der Bekanntgabe der Fördermittel. „Damit schützen wir nicht nur unsere Gewässer und die Umwelt, sondern verbessern auch unsere Infrastruktur – davon profitieren Menschen und Natur im ganzen Land.“

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/2122-millionen-euro-fuer-kommunale-wasserwirtschaft?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250411_newsletter_weekly&pk_source=newsletter_weekly

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Starkregen und Hochwasser prägten das Jahr 2024

„Land unter“ in Baden-Württemberg: Der klimatische Jahresrückblick der Landesanstalt für Umwelt zeigt, wie stark die Folgen des Klimawandels im Land bereits spürbar sind.

Klimaschutz bleibt zentrale Aufgabe
„Die Konsequenzen des Klimawandels zeigen sich überdeutlich und wir alle spüren sie am eigenen Leib. Das macht vielen zu schaffen. Es muss in erster Linie aber Ansporn sein, zu handeln. Wir dürfen auf keinen Fall in unseren Anstrengungen zum Schutz des Klimas nachlassen. Und wir müssen uns bestmöglich aufstellen, um uns gegen die bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels zu wappnen. Wir haben Möglichkeiten, uns besser gegen Hitze, Dürre und Wassermassen zu schützen. Diese Instrumente gilt es zu nutzen“, erklärt Umweltministerin Thekla Walker.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/starkregen-und-hochwasser-praegten-das-jahr-2024-1?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250325_newsletter_daily

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Umwelttechnikpreis 2025 ausgeschrieben

Das Land zeichnet baden-württembergische Unternehmen für ihre klima- und ressourcenschonenden Verfahren und Produkte mit dem Umwelttechnikpreis 2025 aus.

Bis zum 4. April 2025 können sich Unternehmen mit einem Sitz oder einer Niederlassung in Baden-Württemberg für Umwelttechnikpreis 2025 bewerben. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 100.000 Euro Preisgeld dotiert. Vergeben wird der Preis vom Umweltministerium Baden-Württemberg an Unternehmen im Land, die mit ihren innovativen Produkten, Technologien und Verfahren einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Umwelt oder zur Schonung der natürlichen Ressourcen leisten.

mehr: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/umwelttechnikpreis-2025-ausgeschrieben?&pk_medium=newsletter&pk_campaign=250220_newsletter_daily&pk_source=newsletter_daily

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Klimaatlas geht an den Start – zentrales Portal zum Klimawandel

Der Klimaatlas zeigt, wie sich das Klima entwickelt, welche Folgen sich daraus ergeben und wie sich Kommunen am besten vor Risiken schützen können.

Der Klimaatlas Baden-Württemberg ist das zentrale Online-Portal für Daten und Informationen zum Klimawandel in Baden-Württemberg. Es zeigt sowohl das vergangene und aktuelle Klima als auch die voraussichtliche Entwicklung – auf Landesebene bis hin zu einzelnen Kommunen. Damit ist der Klimaatlas ein Schlüsselwerkzeug für Kommunen, Planende sowie Bürgerinnen und Bürger, um sich besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/klimaatlas-geht-an-den-start-zentrales-portal-zum-klimawandel

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Umweltdaten 2024 jetzt interaktiv und digital verfügbar

Die Umweltdaten 2024 zeigen Erfolge bei der Verbesserung der Luftqualität und im Klimaschutz, gleichzeitig bleibt der Klimawandel weiterhin die größte Herausforderung.

Mit dem heutigen „Go-Live“ des neuen Web-Angebotes „Umweltdaten 2024“ haben das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg den 16. Umweltzustandsbericht vorgestellt. Erstmals erscheint der Bericht ausschließlich in digitaler Form und stellt die zahlreichen Umweltdaten auf einer modernen Plattform gut strukturiert zur Verfügung.

mehr: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/umweltdaten-2024-jetzt-interaktiv-und-digital-verfuegbar

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Grundwasser in Baden-Württemberg: Weniger Schadstoffe, Herausforderungen bleiben

aden-Württemberg/Karlsruhe. Die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat heute ihren Jahresbericht zur Grundwasserqualität 2023 veröffentlicht. Sowohl Menge als auch Güte des Grundwassers im Land werden kontinuierlich überwacht. Nach Abschluss eines Kalenderjahres werden die erfassten Schadstoffe und Messwerte systematisch geprüft, umfangreich ausgewertet und schließlich in einem Bericht zusammengefasst. Der Fokus für den Bericht 2023 lag auf den Schadstoffen: Nitrat, Pflanzenschutzmittel, leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe und metallische Spurenstoffe.

Die Konzentration vieler Schadstoffe geht zurück, aber Nitrat stellt landesweit immer noch die größte Belastung für das Grundwasser dar. Das Konzentrationsniveau von Nitrat ist weiterhin an vielen Stellen deutlich zu hoch“, fasst Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW, die zahlreichen Ergebnisse zusammen. Er betont: „Grundwasser hat ein langes Gedächtnis. Das zeigen uns beispielsweise die gemessenen Werte für Pflanzenschutzmittel, deren Einsatz seit Jahren verboten ist. Einmal eingetragene Schadstoffe brauchen oft Jahrzehnte, um im Grundwasser abgebaut zu werden. Das betrifft uns unmittelbar, werden doch 70 Prozent unseres Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen.“

Nitrat bleibt Hauptbelastung für das Grundwasser – Rückgang stagniert

Nitrat in Boden und Grundwasser ist im Wesentlichen auf den Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft zurückzuführen. Der Schwellenwert für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) wird weiterhin an rund 8 Prozent der untersuchten Messstellen überschritten, der Warnwert von 37,5 mg/l an etwa 17 Prozent. Somit ist Nitrat weiterhin der Schadstoff, der am häufigsten gesetzlich festgelegte Schwellenwerte überschreitet. Seit Beginn der systematischen Messungen im Jahr 1994 ging die gemessene mittlere Konzentration im Grundwasser um rund 24 Prozent zurück. In den letzten fünf Jahren stagniert diese Entwicklung, und das Konzentrationsniveau bleibt nahezu unverändert.

mehr: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/-/grundwasser-in-baden-w%C3%BCrttemberg-

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Wärmenutzung aus Abwasser

Leitfaden für Inhaber, Betreiber und Planer von Abwasserreinigungsanlagen und Kanalisationen
Vorworte
Abwärme aus Abwasser – ein unterschätztes Potenzial

Für uns Abwasserfachleute – Betreiber von Kanalisationen, Klärmeister, Planer von Anlagen und Wissenschafter der EAWAG – war Abwasser schon immer eine Energieressource. Seit vielen Jahren nutzen wir Klärgas als Brennstoff zur Erzeugung von Wärme und Elektrizität. Jahrzehnte lang verwerteten wir Klärschlamm als Dünger (Energierohstoff) in der Landwirtschaft; heute liefern wir ihn in Energieanlagen, die Fernwärme und Strom auskoppeln. Die Energie im Abwasser liegt aber nicht nur als organische Substanz und chemische Verbindungen vor, sondern auch in Form von thermischer Energie. Grund: Beim Gebrauch des Wassers in Haushalten, Gewerbe und Industrie erfolgt eine Erwärmung. Anstatt dass wir diese Wärme mit dem Abwasser an die Umwelt abgeben, können wir sie nutzen. Mit Hilfe von Wärmepumpen lassen sich damit Gebäude heizen und Warmwasser erzeugen.
Die Technik der Abwasserwärmenutzung ist ausgereift und erprobt. Bei richtiger Planung und Ausführung der Anlagen entsteht weder für die Siedlungsentwässerung noch für die Abwasserreinigung ein Nachteil. Wenn wir das Abwasser durch die Wärmeentnahme dabei leicht abkühlen, machen wir nichts anderes, als es ein Stück weit in seinen natürlichen Ursprungszustand zurückzuführen – ähnlich wie wenn wir das Abwasser in Kläranlagen reinigen. Wärmenutzung aus Abwasser ist also sozusagen eine erweiterte Form der Abwasserreinigung.
Es gibt in fast jeder Gemeinde Kanäle, die sich für die Energienutzung aus Abwasser eignen – vielleicht auch bei Ihnen. Darüber, wie die Wärmenutzung aus Abwasser funktioniert und wie vorzugehen ist, informiert dieser Leitfaden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-um/intern/Dateien/Dokumente/5_Energie/Energieeffizienz/Abwasserwaermenutzung/Leitfaden_Ratgeber/Leitfaden_Waerme_aus_Abwasser.pdf

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Energiewende in Baden-Württemberg

Klimabilanz 2023 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg
Treibhausgas-Ausstoß auf dem niedrigsten Stand seit 1990: „Der massive Rückgang der Treibhausgas-Emissionen ist ein großer Erfolg der Menschen im Land“, sagt Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg nach ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes 62,7 Millionen (Mill.) Tonnen Treibhausgase1 ausgestoßen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Emissionen um 9,3 Mill. Tonnen bzw. 12,9 % zurück. Damit ist der Treibhausgasausstoß auf den niedrigsten Stand seit 1990 gefallen. Sogar das pandemiebedingt niedrige Emissionsniveau 2020 wurde deutlich unterschritten (−6,3 Mill. Tonnen gegenüber 2020). Für die im Klimagesetz des Landes formulierte Zielerreichung für das Jahr 20302 ist eine weitere Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes in Höhe von 30,9 Mill. Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. 49 % gegenüber dem Jahr 2023 erforderlich.
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Der massive Rückgang der Treibhausgas-Emissionen ist ein großer Erfolg der Menschen im Land. Die Bürgerinnen und Bürger bauen Solaranlagen an den Balkon oder auf ihr Dach, sie erneuern die Heizung, sie sparen Energie. Unternehmen stellen auf klimafreundliche Produktion um, Kommunen treiben die Wärmewende voran, Behörden machen Tempo bei den Genehmigungen von Anlagen erneuerbarer Energie.
Die Energiewende in Baden-Württemberg funktioniert. Die Energiewirtschaft ist dank des Ausbaus der Erneuerbaren inzwischen deutlich weniger anfällig für das Preisroulette der Öl- und Gasbörsen. Insbesondere die Solarrekorde der vergangenen Jahre sorgen dafür, dass der Rückgang von Treibhaus-Emissionen in keinem Bereich so hoch ist wie im Sektor Strom-Produktion. Diese Entwicklung beschleunigt sich. 2024 hat der Zubau an Solarenergie in den ersten sechs Monaten des Jahres die Gigawatt-Grenze durchbrochen. Teure Kohlekraftwerke werden immer seltener gebraucht, so dass auch die Preise sinken. Das zeigt: Klimaschutz schützt auch unseren Wohlstand.“
Im Jahr 2023 stammte mit Abstand der größte Teil der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehrsbereich (32 %) gefolgt von den Sektoren Energiewirtschaft und Gebäude mit jeweils einem Anteil von 23 %. Die Industrie verursachte 2023 insgesamt knapp 15 %, die Landwirtschaft 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg. Der Bereich Abfall- und Abwasserwirtschaft war 2023 für weniger als 0,5 % der Gesamtemissionen verantwortlich.
Der wesentliche Beitrag zur gesamten Emissionsreduktion 2023 kam von der Energiewirtschaft. Nach einem zweijährigen Anstieg (2022: +11,6 %; 2021: +35,8 %) gingen die Treibhausgasemissionen des Energiesektors durch die zuletzt stark gesunkene Steinkohleverstromung kräftig um 31,6 % zurück. Die Bruttostromerzeugung aus Steinkohle verzeichnete 2023 einen erheblichen Rückgang (−46 %).
Auch der Treibhausgas-Ausstoß der Industrie lag im Jahr 2023 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (−14,5 %).
Im Verkehrssektor wurden 2023 insgesamt nur geringfügig mehr Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Der Anstieg lag bei 0,3 %. Allerdings liegen die Treibhausgasemissionen des Verkehrs immer noch auf dem Niveau des Referenzjahres 1990.
Die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors sind im Jahr 2023 um 7,7 % gesunken. Hauptgründe für den Rückgang waren die im Vergleich zum Vorjahr milde Witterung während der Heizperiode sowie anhaltende Einsparbemühungen.
Die Treibhausgas-Emissionen der Landwirtschaft sanken im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 %. Der Rückgang der Emissionen gegenüber dem Vorjahr 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Tierbestände und einer reduzierten Stickstoffdüngung.Mehr:
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/klimabilanz-2023-des-statistischen-landesamtes-baden-wuerttemberg

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Wasser- und Abwassergebühren steigen stärker als die Inflationsrate

Trotzdem kostet der Liter Leitungswasser weiterhin weniger als 0,5 Cent
Die Gebühr für Wasser und Abwasser ist zwischen 2023 und 2024 – Stichtag 1. Januar – stark gestiegen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, verteuerte sich die verbrauchsbezogene Wasser- und Schmutzwassergebühr im Landesdurchschnitt um jeweils rund 6 % und die Grundgebühr für die Wasserversorgung um 10 %. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex (Inflationsrate) – zwischen Januar 2023 und Januar 2024 waren es +3,2 % – wird damit deutlich übertroffen. Zwischen 2022 und 2023 zogen die Wasser- und Schmutzwassergebühr durchschnittlich bereits um jeweils rund +5 % und die Grundgebühr um +9 % an, blieben dagegen ebenso deutlich hinter der Inflationsrate zurück, die bei +8,5 % lag. Die Niederschlagswassergebühr stieg in beiden Zeiträumen um rund 3 %.
Die Gebührenentwicklung in den einzelnen Gemeinden kann deutlich vom Landesdurchschnitt abweichen. Bei den die Wasserrechnung üblicherweise dominierenden Gebührenbestandteilen – die verbrauchsbezogene Wasser- und Schmutzwassergebühr – gab es in rund der Hälfte der Gemeinden (Wasser: 53 %, Schmutzwasser: 49 %) gegenüber 2023 keine Veränderung. In vergleichsweise wenigen Gemeinden verringerte sie sich, indem zunächst zu viel erhobene Gebühren ausgeglichen wurden (Wasser: 4 %, Schmutzwasser: 10 %). Dagegen erhöhte sich die Gebühr in jeweils rund 40 % der Gemeinden (Wasser: 43 %, Schmutzwasser: 41 %). Zwischen 2022 und 2023 waren bei der verbrauchsbezogenen Wasser- und Schmutzwassergebühr weniger Gemeinden von einer Teuerung betroffen und in mehr Gemeinden blieb die Gebühr konstant.

Preiswertes Wasser aus dem Hahn
Im Jahr 2024 beträgt die Wassergebühr im Landesdurchschnitt 2,59 Euro je Kubikmeter (EUR/m³) und damit 15 Cent mehr als 2023. Beim Schmutzwasser sind es 2,24 EUR/m³, 13 Cent mehr als 2023. Die durchschnittliche verbrauchsbezogene Gebühr für Wasser und Schmutzwasser beläuft sich damit auf 4,83 EUR/m³ und bezogen auf einen Liter Leitungswasser auf weiterhin weniger als 0,5 Cent.

Seit gut 10 Jahren stabile Tarifstruktur
Die Gebühr für das von befestigten, an die Kanalisation angeschlossenen Grundstücksflächen eingeleitete Niederschlagswasser liegt nun bei 0,52 Euro je Quadratmeter (EUR/m²). Das ist rund 1 Cent mehr als 2023. Die gesplittete Abwassergebühr, die zwischen Schmutz- und Niederschlagswasser unterscheidet, hat sich im Land ab 2010 durchgesetzt und wird 2024 in 1 073 von 1 101 Gemeinden erhoben. Die sogenannte Einheitsgebühr mit einer gemeinsamen Abrechnung von Schmutz- und Niederschlagswasser wird in 28 überwiegend kleinen Gemeinden beibehalten.
Die jährliche Grundgebühr für die Wasserversorgung, die sich zumeist auf die Zählergröße bezieht, erhöhte sich zwischen 2023 und 2024 um durchschnittlich rund 6 auf 64 EUR. In fast allen Gemeinden (1 083 Gemeinden) gibt es eine solche Grundgebühr. In der mehr als 30-jährigen Zeitreihe der Statistik blieb diese Zahl beinahe unverändert. Eine zusätzliche Grundgebühr für das Abwasser wird dagegen von jeher nur in wenigen Gemeinden erhoben. Sie beschränkt sich 2024 auf 65 Gemeinden.

Gebührenunterschiede in den Gemeinden
Die Trinkwassergebühr liegt 2024 zwischen 0,64 und 5,69 EUR/m³ und die Schmutzwassergebühr zwischen 0,36 und 8,06 EUR/m³. Die Spanne beim Niederschlagswasser bewegt sich vom temporären Aussetzen der Gebühr (0,00 EUR/m²) bis 1,35 EUR/m². Minimum und Maximum bei der jährlichen Grundgebühr für die Wasserversorgung sind 3,85 und 260,40 EUR.
In den Gebührenunterschieden äußern sich die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Die Gestehungskosten hängen unter anderem von der Siedlungsstruktur, der Topografie, der Qualität und Quantität der Wasservorkommen, den Anforderungen an die Abwasserbehandlung und vom Zustand des Wassernetzes und der Kanalisation ab. Darüber hinaus kommen unterschiedliche Ansätze bei der Gebührenkalkulation zum Tragen, wodurch zum Beispiel die Grundgebühr belastet und die Verbrauchsgebühr entlastet wird.

Kontakt
Pressestelle
Tel.: +49 711 641-2451
E-Mail: Pressestelle
Fachliche Rückfragen
Karin Rommel
Tel.: +49 711 641-2633

Wasserstatistik
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2024206

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Masterplan Wasserversorgung  – Klimawandel

Der Klimawandel hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Diese werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verschärfen. Das Umweltministerium und das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erheben daher mit dem Projekt „Masterplan Wasserversorgung“ landesweit die Versorgungsstruktur der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg.
Das Projekt „Masterplan Wasserversorgung“ prognostiziert die Entwicklung der Wasserressourcen bis 2050. Es schätzt zudem die Bevölkerungsentwicklung und den zukünftigen Trinkwasserbedarf ab, analysiert die heutige Versorgungsstruktur und gibt den Verantwortlichen vor Ort konkrete Empfehlungen, wie sie Wassermangel in Zukunft vorbeugen können.
Umweltministerin Thekla Walker: „Neben Klimaschutz ist die Anpassung an den nicht mehr vermeidbaren Klimawandel das Gebot der Stunde. Wetter- und Wasserextreme werden zunehmen. Mit den Daten des Projekts Masterplan Wasserversorgung können die Kommunen und Wasserversorger jetzt tätig werden und Wasserkrisen in der Zukunft vorbeugen.“
Verbraucherschutzminister Peter Hauk MdL: „Trinkwasser von hoher Qualität ist ein Grundbedürfnis unserer Bürgerinnen und Bürger. Die Menschen in Baden-Württemberg erwarten zurecht, dass jederzeit einwandfreies Trinkwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Diesem Anspruch wollen und müssen wir als Landesregierung gerecht werden. Mit dem Projekts Masterplan Wasserversorgung legen wir den Grundstein dafür, dass unsere Trinkwasserversorgung auch zukünftig gesichert bleibt.“
Nach einer etwa einjährigen Phase der Datenerhebung werden nun die Ergebnisse der zweiten Charge den beteiligten Kommunen übergeben. Diese zweite Welle analysiert die Wasserversorgung von 235 Städten und Gemeinden in neun Landkreisen: Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Freudenstadt, Rottweil, Zollernalbkreis, Sigmaringen, Emmendingen und Ortenaukreis.
Die Ergebnispräsentationen starteten am 18. Juni 2024 für die Kommunen im Landkreis Emmendingen und am 19. Juni für die Kommunen der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb.
Die Analyse zeigt, dass die Versorgungssicherheit aktuell grundsätzlich gegeben ist. Bei fast allen Versorgungsbereichen kann der mittlere Bedarf in vollem Umfang gedeckt werden.
Klimaprognosen bis 2050 zeigen jedoch, dass in manchen Teilen des Landes bis zu 20 Prozent weniger Grundwasser neu gebildet werden. In den Sommern ist mit einer deutlichen Temperaturzunahme, längeren Trockenperioden und häufigeren extremen Wetterereignissen wie Starkregen zu rechnen. Diese Veränderungen ziehen einen erhöhten Wasserbedarf in der Landwirtschaft und in der öffentlichen Wasserversorgung nach sich.
Bei 20 Prozent der untersuchten Kommunen besteht daher mit Blick auf 2050 Handlungsbedarf.
Die Empfehlungen für die verantwortlichen Kommunen und öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen reichen von einer Anpassung der Bezugsrechte bei einem Zweckverband bis zur Prüfung, bisher ungenutzte lokale Wasservorkommen zu erschließen und entsprechende eigene Infrastruktur zu bauen.
Noch größerer Handlungsbedarf sehen die Analysen hinsichtlich des so genannten zweiten Standbeins. Dies beschreibt die Möglichkeit, die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten, wenn das größte Wasservorkommen oder die größte Bezugsquelle ausfallen sollte. Ein zweites Standbein ist aktuell nur bei etwa 20 Prozent der Versorgungsbereiche uneingeschränkt vorhanden. Bis 2050 sinkt dieser Wert auf unter zehn Prozent, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/masterplan-wasserversorgung?&pk_medium=newsletter

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Umweltministerkonferenz fordert mehr Bundesmittel für Hochwasserschutz

Auf Antrag Baden-Württembergs fordert die Umweltministerkonferenz den Bund auf, Kürzungen bei Bundesmitteln für den Hochwasserschutz zurückzunehmen. Ministerin Thekla Walker: „Angesichts der Folgekosten von Überschwemmungen lohnen sich Investitionen in Hochwasserschutz immer“
Bisher hat der Bund den Ländern für diesen Zweck jährlich 100 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Im Zuge des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichtes sollen diese Mittel 2025 auf 50 Mio. Euro reduziert werden. Für 2024 sind die Mittel noch in voller Höhe durch Haushaltsreste gesichert.
Umweltministerin Thekla Walker: „Wir haben in den vergangenen Tagen erleben müssen, was Hochwasser und Starkregen anrichten, wenn der Schutz nicht ausreicht. Die Erderwärmung macht solche Wettereignisse wahrscheinlicher und auch ihre Wucht wird zunehmen. Investitionen in Dämme, renaturierte Ufer und Rückhaltebecken lohnen sich immer. Die Folgeschäden von Einsparungen an dieser Stelle wären weitaus größer. Ich appelliere daher an Bundesfinanzminister Lindner, dem Haushalt die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Hochwasserschutz ist die Elementarversicherung unserer Gesellschaft gegen Naturkatastrophen.“
Baden-Württemberg hat seit Bestehen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms 2015 insgesamt 129,7 Millionen Euro an GAK-Mitteln abgerufen. Die eigenen Ausgaben für den Hochwasserschutz liegen aktuell bei 115 Millionen Euro jährlich. Die Bundesmittel werden hauptsächlich für den Bau der Rückhalteräume des Integrierten Rheinprogramms (IRP) und für Dammrückverlegungsmaßnahmen verwendet.
Thekla Walker: „Hochwasserschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Der Bund muss die Finanzierung der Maßnahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms bedarfsgerecht und vor allem langfristig sicherstellen. Der Bedarf wird wachsen.“
Als Folge aus den aktuellen Hochwassern halten die Umweltministerinnen und -Minister es zudem für notwendig, Planungsträger für ihre Verantwortung bei einer Bauleitplanung in besonders schadensgefährdeten Gebieten zu sensibilisieren.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/umweltministerkonferenz-fordert-mehr-bundesmittel-fuer-hochwasserschutz?&pk_medium=newsletter

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Städte- und Gemeindebund: Eigenvorsorge bei Hochwasserschutz

Angesichts des verheerenden Hochwassers in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs fordert der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Uwe Brandl (CSU), ein Umdenken. «Allen voran braucht es mehr Eigenverantwortung, Eigenvorsorge und Bereitschaft der Gesellschaft, das Problem gemeinsam anzugehen und auch selber aktiv zu werden», sagte Brandl der «Augsburger Allgemeinen» (Montagsausgabe). «Dazu gehört es, Grundstücke abzugeben, wenn das zum Hochwasserschutz erforderlich ist, aber auch die Mitfinanzierung von Schutzmaßnahmen oder der Verzicht auf das Bauen im Überschwemmungsbereich.» …mehr:

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/staedte-und-gemeindebund-eigenvorsorge-bei-hochwasserschutz-19760610.html

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Aktuelle Beihilfemaßnahmen

Die Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) wurde von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, um eine bessere Prioritätensetzung bei der Durchsetzung des Beihilferechts und eine stärkere Vereinfachung zu ermöglichen und zu mehr Transparenz, einer wirksamen Evaluierung und besseren Kontrolle der Einhaltung der Beihilfevorschriften auf nationaler und Unionsebene beizutragen. Dort aufgeführte Gruppen von Beihilfen sind mit dem Binnenmarkt vereinbar und daher von der Anmeldepflicht bei der Europäischen Kommission befreit.
Das Umweltministerium veröffentlicht gemäß Artikel 9 der Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung im Folgenden von ihm geförderte Vorhaben.
Aufständerung: Wettbewerb: „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ (Teil 2)
Bewilligungsbescheid CO2-Aufbereitungsanlage Leonberg
Carbonatisierungsanlage zur CO2-Beaufschlagung rezyklierter Gesteinskörnung
H2Rhein-Neckar
Verbundforschungsprojekt „Innovationslabor Ultraeffizienzfabrik“
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/oeffentliche-bekanntmachungen/aktuelle-agvo-beihilfemassnahmen

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Abwasserinfrastruktur: mehr Trennkanalisation, mehr Regenbecken

Zur European Green Week 2024
Die Neuerschließung bebauter Flächen erfolgt mittlerweile überwiegend im Trennsystem, das Schmutz- und Regenwasser in getrennten Kanälen ableitet. Basis der öffentlichen Kanalisation im Land ist weiterhin das klassische Mischsystem zur gemeinsamen Ableitung von Schmutz- und Regenwasser. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, wurden seit Anfang der 2000er-Jahre im Land mehr Trennkanäle als Mischwasserkanäle gebaut. Zwischen 2019 und 2022 kamen weitere rund 1 200 Kilometer (km) Trennkanalisation – 700 km für Regenwasser und 500 km für Schmutzwasser – gegenüber rund 500 km Mischwasserkanälen neu hinzu. Der Anteil der Trennkanalisation an der gesamten öffentlichen Kanalisation erhöhte sich damit zum 31.12.2022 auf rund 35 %. Insgesamt waren es 2022 gut 82 000 km öffentliche Kanalisation, von denen knapp 54 000 km auf das Mischsystem und knapp 29 000 km auf das Trennsystem entfielen. Das Trennsystem besteht gerundet je hälftig aus Schmutz- und Regenwasserkanälen.1
Eine kompakte Siedlungsstruktur verringert den Aufwand, den die Kommunen für den Bau und die Instandhaltung der Kanalisation haben. Die Siedlungsstruktur spiegelt sich in einer Kennzahl wider, die sich aus der Länge der Kanalisation und den daran angeschlossenen Einwohnerinnen und Einwohnern berechnet. Die Spanne zwischen den Gemeinden ist groß und reicht von 2,7 Meter (m) je Einwohnerin und Einwohner in Mannheim bis 43,4 m in Gutenzell-Hürbel im Landkreis Biberach.2 Die Beispiele im Einzelnen:
• Mannheim: rund 840 km Kanalisation und 311 000 Einwohnerinnen und Einwohner,
• Gutenzell-Hürbel: rund 80 km Kanalisation und 1 800 Einwohnerinnen und Einwohner.
Der Landesdurchschnitt lag am 31.12.2022 bei 7,4 m Kanalisation je Einwohnerin und Einwohner. 1975 waren es 3,9 m. Als in den folgenden Jahren ländliche Siedlungsgebiete an zentrale Kläranlagen angeschlossen wurden, erhöhte sich die Kennzahl deutlich auf 5,9 m im Jahr 1998.
Zur Zwischenspeicherung und Behandlung von Regenwasser ergänzen Regenbecken, überwiegend Regenüberlaufbecken3, die Mischwasserkanäle und die Regenwasserkanäle der Trennkanalisation. Am 31.12.2022 standen im Land insgesamt rund 9 700 dieser Bauwerke zum Schutz der nachfolgenden Kläranlagen und Gewässer zur Verfügung.
Die diesjährige Green Week der EU-Kommission am 29. und 30. Mai in Brüssel widmet sich der Wasserresilienz. Der Klimawandel mit den einhergehenden Wetterextremen wie Starkregen und ausgeprägte Trockenheit setzt den Wasserressourcen zusätzlich zu. Die Green Week greift die Themen des im Oktober 2023 angekündigten European Blue Deal auf und wird in den nächsten Monaten von europaweiten Veranstaltungen begleitet.
1 Die Erhebung der öffentlichen Abwasserentsorgung findet seit 1995 alle 3 Jahre statt; zwischen 1975 und 1995 war es ein vierjähriger Turnus.
2 Dazu ist eine interaktive Gemeindekarte abrufbar.
3 Daneben Stauraumkanäle, Regenrückhaltebecken, Regenklärbecken und Retentionsbodenfilteranlagen.
Weitere Informationen
Methodische Hinweise
Im Trennsystem wird ausschließlich Schmutzwasser (und ggfs. Fremdwasser) zur Kläranlage abgeleitet. Das Trennsystem ist mit ökologischen Vorteilen verbunden, da es bei starken und anhaltenden Niederschlägen nicht zu Mischwasserentlastungen in die Gewässer kommt und das Regenwasser – je nach den örtlichen Gegebenheiten – lokal versickert werden kann.
Die wasserwirtschaftlichen Erhebungen finden überwiegend dreijährlich statt. Die Ergebnisse für 2022 und die Ergebnisse der jährlichen Erhebungen für 2023 und 2024, u. a. zu den Wasserpreisen und den Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen, werden nach und nach veröffentlicht.
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2024130

Kontakt
Pressestelle
Tel.: +49 711 641-2451
E-Mail: Pressestelle
Fachliche Rückfragen
Wasserstatistik
E-Mail: Wasserstatistik

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Die Kläranlage als Rohstoffquelle – Winfried Kretschmann besucht das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität

Am 6. Juni 2024 war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau. Forschende der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigten an einer Pilotanlage, wie Kläranlagen durch die Rückgewinnung von Rohstoffen zur Klimaneutralität beitragen können.
„Das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart verfolgt ein großes Ziel: Aus Abwasser sollen wertvolle Rohstoffe gewonnen und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. So kann der organische Kohlenstoff des Abwassers nachhaltig genutzt werden. Zudem arbeitet man im Forschungsklärwerk daran, den hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in herkömmlichen Klärwerken zu verringern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Doch hier wird nicht nur auf hohem Niveau getüftelt. Schließlich ist das Klärwerk auch eine Ausbildungsstätte für das Personal in Abwasseranlagen und unterstützt Firmen bei der Entwicklung von Anlagentechnik. Damit fördert das Klärwerk die wichtige Durchlässigkeit von der Wissenschaft in die Anwendung.“

In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können diese Rohstoffe aus Abwasser zurückgewonnen werden, um daraus Produkte wie Dünger, Wasserstoff und Biokunststoff herzustellen. Diesen Prozess erforscht seit 2021 das Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik – die Bioraffinerie Büsnau“).

Wissenschaftler*innen der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Stuttgart, des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), der Technischen Universität Hamburg und der Technischen Universität Clausthal arbeiten im Projekt KoalAplan gemeinsam mit der Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in Baden-Württemberg (Umwelttechnik BW). KoalAplan wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Es ist Teil der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“.

Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau der Universität Stuttgart testen die Forschenden unter realen Bedingungen, wie die Rückgewinnung von Rohstoffen in Klärwerken großtechnisch realisiert werden kann. Hierfür wurde eine Bioraffinerie als Pilotanlage eingerichtet, die seit 2023 erfolgreich im Dauerbetrieb ist. Bei seinem Besuch am 6. Juni informierte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann über bisherige Projekterkenntnisse.

Bioraffinerie im erfolgreichen Dauerbetrieb
Peter Maurer, Leiter des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart, und Prof. Dr. Harald Horn, Koordinator des Projekts KoalAplan und Professor für Wasser und Wassertechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), führten Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie eine Gruppe von Medienvertreter*innen durch die Bioraffinerie und erklärten das angewandte Verfahren.

Normalerweise entsteht aus dem organischen Kohlenstoff beim Durchlaufen eines Klärwerks Kohlendioxid. „Unser Verfahren reduziert die Entstehung dieses klimaschädlichen Gases. Gleichzeitig gewinnen wir Rohstoffe, die dabei helfen, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen. Mit dieser zweigleisigen Strategie könnten die Klärwerke der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, sagt Prof. Dr. Harald Horn.

Traditionelle Verfahren der Abwasserbehandlung werden durch neue Bausteine erweitert
Das von der Projektgruppe angewandte Konzept zur Abwasserbehandlung besteht aus chemischen, physikalischen und biologischen Prozessschritten. Im Rahmen der Vorklärung findet zunächst eine mechanische Reinigung statt. Grober Schmutz wird beseitigt, hier wird bereits ein Drittel des organischen Kohlenstoffs abgetrennt. Mithilfe von feinsten Mikrosieben wird im Anschluss ein weiteres Drittel des Kohlenstoffs aus dem Hauptabwasserstrom abgetrennt. „Die Mikrosiebe sind ein Kernstück unserer Idee. Der Kohlenstoff, der uns nach diesem Schritt vorliegt, ist so hochkonzentriert, dass er in der Biotechnologie eingesetzt werden kann“, sagt Professor Horn.

In der Folge wird im Hauptstromverfahren Ammoniumstickstoff mittels Ionentauscher entfernt. Dabei entsteht ein Produkt, das als Düngemittel eingesetzt werden kann. Die abfiltrierten Feststoffe sowie der Primärschlamm werden im Nebenstromverfahren durch saure Hydrolyse zunächst in organische Säuren umgewandelt, dabei entstehen auch Biowasserstoff und CO2.

Das Hydrolysat wird filtriert und mittels mikrobieller Elektrolyse zu Wasserstoff umgesetzt. Wasserstoff findet vielfältige Anwendung in der chemischen Industrie und gilt als zukünftiger Energieträger. Die Gasströme aus mikrobieller Elektrolyse und Dunkelfermentation werden in einer Machbarbarkeitsstudie in einem biotechnologischen Prozess für die Produktion wertvoller Chemikalien verwertet, dabei wird auch das enthaltene Kohlenstoffdioxid wieder fixiert. Der im Ablauf der mikrobiellen Elektrolysezelle verbleibende organische Kohlenstoff wird anschließend zu einem Grundstoff für Bioplastik fermentiert. Zum Schluss geht das Abwasser im Hauptstrom den in einer traditionellen Kläranlage üblichen Weg: Verbleibender Stickstoff und Kohlenstoff wird in mehreren Schritten abgebaut, anfallende Schlämme landen im Nachklärbecken, in dem Methan gewonnen wird.

„Unsere Bioraffinerie hat seit dem letzten Jahr im Dauerbetrieb gezeigt, dass die Prozesskette funktioniert. Das Verfahren könnte also auch in anderen Klärwerken umgesetzt werden“, sagt der Leiter des Forschungsklärwerks Peter Maurer. „Wir hoffen, dass wir mit dem Pilotprojekt andere Unternehmen für die Potenziale von bioökonomischen Strategien sensibilisieren können. Unser Beispiel zeigt, dass man den Verbrauch fossiler Rohstoffe reduzieren und dadurch sogar Kosten sparen und neue Produkte vermarkten kann.“

Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau
Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau forschen und experimentieren Studierende, Doktorandinnen und Forschungsgruppen seit 1965 im halbtechnischen und großtechnischen Maßstab zu innovativen Verfahren für die Abwasserbehandlung. Das Lehr- und Forschungsklärwerk ist angegliedert an das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart. Es dient nicht ausschließlich der Forschung, sondern behandelt auch die Abwässer von 8500 Einwohnerinnen eines Stuttgarter Stadtteils. Ein Teilstrom des kommunalen Abwassers wird durch die KoalAplan- Pilotanlage des Projekts geleitet.

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Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoff-Elimination

In dieser Übersicht finden Sie die Kläranlagen mit einer Reinigungsstufe zur gezielten Spurenstoff-Elimination. Sortiert nach Regierungsbezirk, Betrieb, Bau und Planung:
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/wasser/abwasser/spurenstoffe/klaeranlagen-mit-spurenstoffelimination?highlight=Reinigungsstufe%20in%20Donaueschingen

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Wie funktioniert eine Kläranlage?

Wie eine Kläranlage funktioniert und das Wasser in verschiedenen Reinigungsstufen wieder säubert zeigt unserer Kurzfilm (ohne Audiodeskription).
Der Film ist eine Medienalternative. Weitere Informationen zum Thema unter kommunales Abwasser.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/mediathek/media/mid/wie-funktioniert-eine-klaeranlage?highlight=kl%C3%A4ranlage%20abwasser

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Land investiert 174,4 Millionen Euro in kommunale Wasserwirtschaft

Das Umweltministerium unterstützt im Jahr 2024 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg mit Fördermitteln in Höhe von 174,4 Millionen Euro.
Anlässlich der Bekanntgabe der Fördermittel für das Jahr 2024 teilt Umweltministerin Thekla Walker mit: „Auch im Jahr 2024 unterstützen wir die Kommunen im Land auf gewohnt hohem Niveau mit unserem Förderprogramm Wasserwirtschaft bei ihren wichtigen Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie.“

Investitionen zum Schutz der Umwelt und der Menschen
„Mit dem Förderprogramm Wasserwirtschaft tragen wir nicht nur maßgeblich zur Verbesserung der Wasserqualität, der Gewässerökologie sowie zum Hochwasserschutz bei, sondern unterstützen zugleich die Kommunen im Umgang mit den Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben: Längere Trockenphasen, häufigere Starkregenereignisse und Hochwasser,“ ergänzt Umweltministerin Walker. „Investitionen in eine effektive und moderne Wasserwirtschaft sind vielerorts essentiell für den Gewässerschutz und einen nachhaltigen Umweltschutz – davon profitieren Menschen und Natur im ganzen Land.“
In diesem Jahr fließen über 85,2 Millionen Euro in Maßnahmen im Abwasserbereich. Mit fast 50 Millionen Euro bezuschusst das Umweltministerium Maßnahmen für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. Für die Wasserversorgung sind über 42,7 Millionen Euro vorgesehen. Die Mittel verteilen sich über alle vier Regierungsbezirke.

Förderprogramm 2024
Zu den Maßnahmen des Förderprogramms gehören unter anderem:
Abwasserbeseitigung
• Umsetzung von Maßnahmen für eine kosteneffiziente und zukunftsfähige Abwasserentsorgung
• Modernisierung und Zentralisierung der Abwasserreinigung durch die Stilllegung kleinerer Kläranlagen und den Anschluss an leistungsfähigere Kläranlagen
Wasserversorgung
• Umsetzung von zukunftsfähigen Wasserversorgungskonzepten
• Sicherung der Wasserversorgung, auch im Hinblick auf häufiger auftretende und länger anhaltende Trockenphasen
• Modernisierung von Wasserwerken, Erweiterungen von Pumpwerken und Neu- und Ausbau von Wasserleitungen
Wasserbau und Gewässerökologie
• Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken
• Management von Starkregenrisiko
• Revitalisierung von Gewässern und Renaturierung
Die im „Förderprogramm 2024 gemäß der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft“ enthaltenen Maßnahmen sind von den Kommunen beabsichtigt, aber noch nicht bewilligt. Die endgültige Förderung der einzelnen Maßnahmen erfolgt durch separate Bewilligungsbescheide.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/land-investiert-1744-millionen-euro-in-kommunale-wasserwirtschaft?&pk_medium=newsletter

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Rekordjahr 2023: Land legt beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen zu

Energieministerin Thekla Walker: „Der Solarboom hilft uns, unsere Klimaziele zu erreichen und sorgt für dauerhaft günstigen Strom.“ Ein neues Dashboard liefert landkreisscharfe Zahlen zum Ausbau.
Neuer Rekord beim Ausbau der Photovoltaik: In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2023 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1857 Megawatt (MW) gebaut. Bundesweit belegt das Land damit Platz 3, hinter Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Zubau liegt mit mehr als einem Gigawatt über dem des Vorjahres (817 MW) und mit 800 MW über dem bisherigen Rekordjahr 2010 (1019 MW). Dabei entfallen 1556 MW auf Dachanlagen und 301 MW auf Freiflächen-Photovoltaik. Die Zahlen können sich durch Nachmeldungen noch leicht erhöhen.
Außerdem erfreulich: Erstmals liegt der Zubau – sowohl für Dachanlagen als auch für Freiflächenanlagen – oberhalb des vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) erforderlichen Ausbauszenarios in Höhe von 1150 MW pro Jahr zwischen 2022 und 2025. Das ZSW hat diese in der Studie „Sektorziele 2030 und klimaneutrales Baden-Württemberg 2040“ erarbeitet.

Weiterer Ausbau auch für Wirtschaftsstandort wichtig
„Wir sind bei der Photovoltaik auf dem richtigen Weg. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen und die Strompreise dauerhaft günstig zu halten, müssen wir die Photovoltaik weiter ausbauen“, sagt Energieministerin Thekla Walker. „Auch für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist der Ausbau elementar, denn für die Unternehmen wird die regenerative Energieproduktion zunehmend zum Standortfaktor.“ Darum gelte es, jetzt dran zu bleiben: Die guten Ausbauzahlen seien vor allem dem Zuwachs bei Dachanlagen zu verdanken. Bei der Freiflächen-Photovoltaik müsse man noch weiter zulegen. Deren Ausbau müssten nach Berechnungen des ZSW ab 2026 von derzeit 230 MW pro Jahr auf 880 MW pro Jahr zunehmen. „Umso wichtiger ist, dass der Bund nun schnellstmöglich das gesamte Solarpaket I beschließt“, betont Walker. Dieses soll den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen entbürokratisieren und den Zubau beschleunigen. „Außerdem muss die Flächensicherung durch Regionen und Kommunen weiter vorangetrieben werden, damit die Freiflächen-Photovoltaik zulegen kann.“

Neues Dashboard für Photovoltaik-Ausbau
Ein neues Dashboard im Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) zeigt die Zahlen zum Ausbau und Potenzial der Photovoltaik grafisch übersichtlich aufbereitet. Das Dashboard informiert mit aktuellen Diagrammen über neue Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg, auch nach Landkreisen getrennt. Außerdem können Nutzerinnen und Nutzer sehen, wie der Ausbau der Photovoltaik auf Gebäuden und auf Freiflächen vorankommt.
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Thekla Walker
Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

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Baden-Württemberg beim Hochwasserschutz auf gutem Weg

Baden-Württemberg unternimmt viel für den Hochwasserschutz und investierte allein im vergangenen Jahr rund 115 Millionen Euro. Angesichts der Erderhitzung gilt es aber, den Schutz weiter auszubauen.
Hochwasser bedeutet eine Gefahr für Leib und Leben und kann zu hohen Schäden führen. Aktuell ist die Hochwasserlage in Baden-Württemberg zwar entspannt. Ministerpräsident Kretschmann betonte am Dienstag (9. Januar 2024) im Anschluss an die Ministerratssitzung aber: „Auch wenn wir zuletzt glimpflich davongekommen sind, ist klar, dass wir überall mit mehr und extremeren Hochwassern rechnen müssen. Hochwasser- und Starkregenschutz sind eine Daueraufgabe, die mit dem Klimawandel an Bedeutung gewinnt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bestmöglich wappnen.“ Notwendig sei dabei eine verlässliche Finanzierung. Umweltministerin Thekla Walker ergänzte: „Wir kommen sehr viel besser voran, seit wir die Einnahmen aus dem Wasserpfennig zweckgebunden für den Hochwasserschutz einsetzen.“

Elementarschadenversicherung
„Neben präventiven Schutzmaßnahmen brauchen wir aber auch ein bundesweites solidarisches Konzept zur finanziellen Schadensbewältigung. Für viele Betroffene sind die Folgen solcher Katastrophen – wenn keine Versicherung eingreift – oft existenzgefährdend. Angesichts der Zunahme der Zahl und des Ausmaßes der Schäden solcher Katastrophen werden auch die öffentlichen Haushalte das auf Dauer schlicht nicht auffangen können. Von daher wird es dringend Zeit, dass der Bund jetzt endlich einen Regelungsvorschlag für eine bundesweite Pflichtversicherung vorlegt“, betonte der Ministerpräsident.

Strategie zum Umgang mit Hochwasser wird fortlaufend aktualisiert
Hochwasserschutz wird in Baden-Württemberg seit vielen Jahren großgeschrieben. Bereits 2003 hat das Land eine Strategie zum Umgang mit Hochwasser entwickelt, die fortlaufend aktualisiert wird, zuletzt 2022. Damit die Verantwortlichen vor Ort die Überflutungsgefahr besser einschätzen können, stellt das Land Hochwassergefahrenkarten für 12.500 Flusskilometer bereit. Zudem liefert die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mit ihrer Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) aktuelle Vorhersagen zu den Wasserständen im Hochwasserfall.
Baden-Württemberg baut den Hochwasserschutz kontinuierlich aus. Allein 2023 investierte das Land rund 115 Millionen Euro. Trotz über 1.000 Kilometern landeseigener Schutzdämme und über 800 Hochwasserrückhaltebecken können bei einem Hochwasserereignis, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt, landesweit Schäden in Höhe von rund 5,8 Milliarden Euro entstehen. „Daher müssen überall im Land weitere bauliche und technische Maßnahmen zum Hochwasserschutz zügig umgesetzt werden“, so die Umweltministerin. Dies betrifft unter anderem das von Bund und Land finanzierte Integrierte Rheinprogramm (IRP), das Integrierte Donauprogramm (IDP), die Sanierung der landeseigenen Hochwasserschutzdämme sowie Zuschüsse für kommunale Maßnahmen.
Im Video erklärt Ministerin Thekla Walker wie Hochwasserschutz in Baden-Württemberg aussieht.

Hochwasservorsorge
Von besonderer Bedeutung ist das digitale Flutinformations- und -warnsystem FLIWAS, das vom Land entwickelt wurde und die Kommunen im Hochwasserfall beim Krisenmanagement unterstützt. Umweltministern Walker sagte, es sei ein wertvolles Instrument bei der kommunalen Alarm- und Einsatzplanung und werde bereits von 155 Kommunen und 40 Stadt- und Landkreisen genutzt und weiter: „Ich kann die Nutzung dieses Instrumentes nur allen Kommunen empfehlen, zumal damit auch Starkregengefahrenlagen beurteilt werden können.“

Risikomanagement bei Starkregen
Für Überflutungen sorgen nicht nur langanhaltende Regenfälle, die die Flüsse anschwellen lassen, sondern immer häufiger auch heftiger, plötzlich einsetzender und damit kaum vorhersagbarer Starkregen. Um sich speziell für dieses Wetterereignis vorbereiten zu können, hat das Land kurz nach den heftigen Starkregenereignissen 2016 den Kommunen den Leitfaden „Kommunales Starkregenrisikomanagement“ an die Hand gegeben. Er unterstützt bei der Erstellung von detaillierten Starkregengefahrenkarten, damit einhergehenden Konzepten und daraus ableitbaren Maßnahmen. „Damit sind wir bundesweit Vorreiter“, unterstrich Kretschmann. Über die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft können die Kommunen bis zu 70 Prozent Zuschüsse für Konzepte und Maßnahmen erhalten.
„Wir sind in Baden-Württemberg in Sachen Hochwasserschutz auf einem guten Weg“, fasste Umweltministerin Thekla Walker zusammen, betonte aber zugleich: „Wir dürfen nicht nachlassen, wir müssen weiter in einen systematischen und effektiven Schutz investieren, und so eine Antwort auf die Auswirkungen der Erderhitzung finden.“

Klimawandelanpassungsstrategie
Auch die 2023 weiterentwickelte Klimawandelanpassungsstrategie greift die Risiken von Starkregen, Hochwasser und anderen Extremereignissen auf und formuliert Maßnahmen zum Beispiel für die Landwirtschaft oder für die Verkehr- und Bauleitplanung der Kommunen.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/baden-wuerttemberg-beim-hochwasserschutz-auf-gutem-weg-1

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Kooperation zwischen dem Klimabündnis Baden-Württemberg und der Zielgerade 2030

Gemeinsames Engagement für aktiven Klimaschutz: Kooperation zwischen dem Klimabündnis Baden-Württemberg und der Zielgerade2030. Umweltministerin Thekla Walker: „Ich freue mich über die Zusammenarbeit. Politik braucht Partner, allein ist die Herausforderung Klimaschutz nicht zu schaffen.“
Das Klimabündnis Baden-Württemberg und die Zielgerade2030 der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Regio Freiburg begleiten Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität. Jetzt gehen beide Initiativen eine Kooperation ein. Umweltministerin Thekla Walker freut sich über die Zusammenarbeit: „Politik braucht Partner, allein ist die Herausforderung Klimaschutz nicht zu schaffen.“
Im Rahmen des Klimabündnisses Baden-Württemberg geht das Land Partnerschaften mit klimaengagierten Unternehmen ein. Ziel ist es, unternehmerischen Klimaschutz systematisch umzusetzen und mittel- bis langfristig klimaneutral zu werden. In einer Klimaschutzvereinbarung erklären die Bündnispartner – das Land Baden-Württemberg und die klimaengagierten Unternehmen – sich gegenseitig bei der Erreichung der politischen und unternehmerischen Klimaschutzziele zu unterstützen und kooperativ zusammenzuarbeiten. Dem Klimabündnis sind bereits fast 50 Unternehmen beigetreten.
Die „Zielgerade2030“ ist ein Unternehmensbündnis, das von der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Regio Freiburg gegründet wurde. Die Mitglieder bekennen sich zu ambitionierten Klimaschutzzielen und streben die Klimaneutralität bis 2030 an.
Um Synergien nutzen zu können und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, bietet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Unternehmen der Zielgerade2030 einen aufwandsarmen Beitritt in das Klimabündnis Baden-Württemberg an. Für die Unternehmen der Zielgerade2030 ergeben sich dadurch mehrere Vorteile: Sie haben Zugang zum Netzwerk des Klimabündnisses Baden-Württemberg mit Großkonzernen und Vorreiter-Unternehmen im Land. Zudem erhalten beigetretene Unternehmen umfangreiche Beratung zu Klimaschutzmaßnahmen. Nicht zuletzt wird durch die Mitgliedschaft im landesweit bekannten Klimabündnis Baden-Württemberg das Klimaschutzengagement des Unternehmens über die Region hinaus sichtbar.
Netzwerke profitieren voneinander
„Durch die Kooperation mit der Zielgerade2030 wird das Klimabündnis als Landesinitiative durch weitere Vorreiter-Unternehmen gestärkt und beide Netzwerke können voneinander profitieren,“ betont Umweltministerin Thekla Walker. „Wir merken, unser aller Engagement trägt Früchte. Denn immer mehr Unternehmen und Initiativen in Baden-Württemberg werden auf diese starken Unternehmensnetzwerke aufmerksam und verschreiben sich dem Klimaschutz“, so Walker weiter.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/kooperation-zwischen-dem-klimabuendnis-baden-wuerttemberg-und-der-zielgerade2030

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Zum Welttoilettentag am 19. November 2023: 0,2 % des Verdienstes für die Abwasserentsorgung

Erstaunliches Statistikwissen
Rund 0,2 % ihres Verdienstes aus der Erwerbsarbeit benötigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land, um die Abwassergebühren zu begleichen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, errechnet sich der Aufwand aus dem durchschnittlichen Bruttojahresverdienst von Vollzeittätigen1 und den durchschnittlichen Jahreskosten, die den Einwohnerinnen und Einwohnern für die Abwasserentsorgung entstehen.
Werden die durchschnittlichen jährlichen Trinkwasserkosten einbezogen, erhöht sich der Anteil der Wasser- und Abwasserkosten auf rund 0,4 % des Bruttojahresverdienstes. Die Wasser- und Abwasserkosten belaufen sich 2023 im Landesdurchschnitt auf rund 250 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Davon entfallen 119 Euro auf den Trinkwasserbezug aus dem öffentlichen Netz und 131 Euro auf die Abwasserentsorgung.2
Die Einwohnerinnen und Einwohner tragen über die Gebühren zum Erhalt und zur Modernisierung der öffentlichen Wasser- und Abwasserinfrastruktur bei. In Baden-Württemberg sind rund 99,5 % der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation und an zentrale Kläranlagen angeschlossen.3 Unter den Straßen des Landes sind gut 80 000 Kilometer öffentliche Kanäle verbaut; sie leiten das Abwasser an knapp 900 Kläranlagen weiter.‫ ‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬
1 Vergleichswert berechnet aus dem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst vollzeittätiger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 4. Quartal 2021 mit Sonderzahlungen; Datenquelle: Vierteljährliche Verdiensterhebung.
2 In einer Modellrechnung werden die verbrauchsbezogene Trinkwasser- und Abwassergebühr, die Niederschlagswassergebühr und die Grundgebühr in durchschnittliche (fiktive) Jahreskosten je Person überführt. Methodenbeschreibung in: „Was kostet Wasser? Unterschiedliche Wassertarife vergleichen – ein Modell“
3 Das Abwasser von 0,5 % der Bevölkerung, rund 52 000 Personen, wird dezentral in geschlossenen Gruben gesammelt oder in Hauskläranlagen gereinigt (Stand 31.12.2022).

Weitere Informationen
Nachrichtlich

Die Vereinten Nationen machen mit dem Welttoilettentag auf den Missstand aufmerksam, dass 3,4 Milliarden Menschen keine angemessene Sanitärversorgung haben. Weitere Informationen hierzu sind zum Beispiel beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu finden.
• Themenbereich: Wasser
• Interaktive Karten: Fiktive Jahresrechnung (Jahresvergleichsentgelt) für Trinkwasser und Abwasser 2023
• Pressemitteilung 240/2023: Wassergebühren – Teuerung unter Inflationsrate
• Aufsatz: Was kostet Wasser?
• Verdienstentwicklung Vollzeittätiger – vierteljährlich
• Öffentliche und private Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
• Trink- und Abwasserpreise
• Methodische Beschreibung zur Jahresrechnung in Kurzform
• Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Agenda 2030, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2023274

Kontakt
Pressestelle
Tel.: +49 711 641-2451
E-Mail: Pressestelle

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Förderung für Machbarkeitsstudien zur Nutzung von Wasserstoff, Sauerstoff und Wärme aus der Elektrolyse auf Kläranlagen

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert modellhaft die Untersuchung der Nutzung der Elektrolysekoppelprodukte an den vier Kläranlagenstandorten Bad Mergentheim, Heilbronn, Tauberbischofsheim und Wertheim. Ziel ist es, nicht nur grünen Wasserstoff an den vier Standorten zu erzeugen, sondern vor allem die Nebenprodukte der Elektrolyse zielgerichtet zu nutzen, um an den Kläranlagenstandorten die Abwasserreinigung zu verbessern und zur Energieeinsparung beizutragen. Das Land wird gleichzeitig die Erstellung eines Leitfadens zur Prüfung von solchen Elektrolysevorhaben auf Kläranlagen in Baden-Württemberg fördern, um die im Rahmen des Vorhabens gewonnenen Erkenntnisse in die Umsetzung zu bringen. Die Untersuchung der Machbarkeit zum Einsatz der Koppelprodukte aus Wasserstoff-Projekten und die Erarbeitung eines Leitfadens werden von einem Konsortium aus Zentrum für innovative Abwassertechnologien an der RPTU Kaiserslautern-Landau (tectraa e. V.), H2 Main-Tauber GmbH, Hydro-Ingenieure Energie & Wasser GmbH und dem Steinbeis-Innovationszentrum Energieplus bearbeitet und von Institut tectraa e. V. mit dem Expertenteam von Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz geleitet. Dass diese Koppelproduktnutzung möglich ist, haben erste Studien an Kläranlagenstandorten in Rheinland-Pfalz bereits aufgezeigt, die von tectraa e. V. an der RPTU Kaiserslautern und der Hydro-Ingenieure Energie & Wasser GmbH durchgeführt wurden. Der im Rahmen der Elektrolyse erzeugte CO2-freie Wasserstoff wird für das Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen und den Ersatz von fossilem Erdgas und Öl in der Industrie zum Einsatz kommen. Gleichzeitig sollen die bei der Herstellung von Wasserstoff anfallenden Abfallprodukte Wärme und Sauerstoff effektiv genutzt werden. Aus diesem Grund werden Elektrolyseanlagen zur Aufspaltung von Wasser in Wasser- und Sauerstoff zum Teil im Umfeld von Kläranlagen projektiert. Denn Kläranlagen benötigen für die Reinigung von Abwasser Prozesswärme und Sauerstoff für die Versorgung der Bakterienkulturen in den Klärbecken und zur Spurenstoffelimination mittels Ozon. Überschüssige Wärme wird künftig zusätzlich für kommunale Wärmenetze genutzt und der anfallende reine Sauerstoff wird künftig Umgebungsluft ersetzen, die bislang noch mit hohem Energieaufwand in die Klärbecken gepumpt wird.

Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel
oliver.gretzschel@rptu.de
https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20230929_001

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29 Prozent der im Jahr 2022 geprüften Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen mit Mängeln

Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit bei 29,2 Prozent der insgesamt 223 979 geprüften Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen technische Mängel oder Ordnungsmängel festgestellt. Der Anteil veränderte sich gegenüber den Vorjahren nur geringfügig (2021: 30,6 Prozent, 2020: 30,9 Prozent). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wiesen 46 115 Anlagen (20,6 Prozent) geringfügige, 19 338 Anlagen (8,6 Prozent) erhebliche und 51 Anlagen (0,02 Prozent) gefährliche Mängel auf. Über drei Viertel (76,2 Prozent beziehungsweise 170 657) der im Jahr 2022 geprüften Anlagen waren Ölheizungen. Mehr als ein Viertel (28,9 Prozent oder 49 289) dieser Ölheizungen wiesen mindestens einen Mangel auf. Laut der Statistik der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen gingen im Jahr 2022 rund 108 100 Liter der dauerhaft in der Umwelt verbliebenen Schadstoffe auf Unfälle in Heizölverbraucheranlagen zurück. Jedoch verblieben bei Unfällen in Biogasanlagen sowie in Jauche-, Gülle- und Silagesickersaftanlagen (JGS-Anlagen) von allen Anlagenarten die höchste Menge an Schadstoffen dauerhaft in der Umwelt: Rund 848 700 Liter konnten bei Unfällen in diesen Anlagen nicht wiedergewonnen werden. Der Anteil der geprüften Biogas- und JGS-Anlagen mit Mängeln lag im Jahr 2022 bei 44,8 Prozent und somit deutlich höher als der Durchschnitt über alle Anlagearten (29,2 Prozent). Von den 65 504 mangelhaft geprüften Anlagen wiesen 49 784 (76,0 Prozent) mindestens einen technischen Mangel auf, etwa korrodierte Tanks, defekte Betriebs- und Kontrollleuchten oder Schäden an Auffangwannen. Bei 15 720 Anlagen (24,0 Prozent) wurden ausschließlich Ordnungsmängel festgestellt, etwa fehlende oder falsch angebrachte Bedienungs- oder Prüfhinweise. Bei 18 052 Anlagen (27,6 Prozent) wurde zusätzlich zu einem technischen auch ein Ordnungsmangel festgestellt. Detaillierte Ergebnisse zu den Anlagen im Umgang mit wassergefährdenden Stoffen stehen in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 32331) bereit.

Weiterführende Links
Download der Tabellen 32331 (GENESS-Datenbank)

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Wasserpreisübersicht 2023

Die Trinkwasserpreise der privatrechtlichen Wasserversorger sind seit 2021 im Schnitt um 8,89 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums hervor.
Die Trinkwasserpreise in Baden-Württemberg sind seit 2021 im Schnitt um 8,89 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Übersicht des Umweltministeriums her¬vor. Das Ministerium erhebt und veröffentlicht als Landeskartellbehörde für Energie und Wasser Baden-Württemberg aktuelle Preise für Haushaltskunden in Baden-Württemberg. Lediglich 14 der 84 untersuchten Wasserversorger haben ihre Tarife seit 2021 nicht erhöht.
Die Preisübersicht der Landeskartellbehörde erfasst einen Vergleich von derzeit 84 Wasserversorgungsunternehmen, die privatrechtliche Entgelte von ihren Kunden verlangen.
Diese versorgen vor allem Kunden in Städten, größeren Gemeinden und Bal¬lungszentren. Entsprechend bedeutsam ist daher ihr Versorgungsanteil. Er liegt schätzungsweise bei etwa 45 Prozent, gemessen an der Gesamtabgabemenge von Trinkwasser in Baden-Württemberg.
Nicht enthalten in der Preisübersicht sind Versorger, die Gebühren erheben und somit nicht unter die Aufsicht der Kartellbehörde fallen.
Für 150 Kubikmeter Wasser (repräsentativer Jahresverbrauch eines Vier-Perso¬nen-Haushalts) liegen die jährlichen Bezugskosten derzeit bei durchschnittlich 454,63 Euro brutto. Das entspricht 3,03 Euro/m³ brutto.
Im Jahr 2021 lagen die Kosten bei durchschnittlich 417,52 Euro/Jahr brutto bzw. 2,78 Euro/m³ brutto.
Teuerste Wasserversorger sind die Hagnauer Gemeindewerke GmbH (559,44 Euro/Jahr bzw. 3,73 Euro/m³) und die Stadtwerk Tauberfranken GmbH in Bad Mergentheim (559,14 Euro/Jahr bzw. 3,73 Euro/m³).
Der preisgünstigste Wasserversorger ist die Stadtwerke Emmendingen GmbH. Die Jahreskosten belaufen sich dort auf 331,86 Euro (2,21 Euro/m³).
Die Landeskartellbehörde wird einzelne Preiserhöhungen auf Plausibilität prü¬fen.
Die Wasserpreisübersicht 2023 ist im Versorgerportal Baden-Württemberg zu finden.
https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/wasserpreisuebersicht-2023

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EnBW schließt sich dem Klimabündnis Baden-Württemberg an

Gemeinsam für eine klimaneutrale Zukunft: Das größte Energieunternehmen Baden-Württembergs tritt dem Klimabündnis bei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Transformation der Wirtschaft.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist heute (01.06.) dem Klimabündnis Baden-Württemberg des Umweltministeriums beigetreten. Sie ist damit das 46. Unternehmen im Land, das sich diesem Bündnis anschließt. „Die Klimabündnis BW-Unternehmen beweisen eindrucksvoll, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Vorteile miteinander vereinbar sind“, sagte die Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker in Stuttgart. Damit Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral werde, brauche es das Engagement von Wirtschaftsunternehmen im ganzen Land. Sie nehmen eine Vorreiterrolle bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft ein.
Ministerin Walker würdigte die Klimaschutzziele von EnBW: „Gemeinsam für eine klimaneutrale Zukunft zu arbeiten, ist das Ziel des Klimabündnisses Baden-Württemberg. Die EnBW spielt dabei eine wichtige Rolle und leistet einen bedeutenden Beitrag bei der Beschleunigung der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Deshalb freue sie sich besonders über den Beitritt des größten baden-württembergischen Energieunternehmens zum Klimabündnis Baden-Württemberg.

Klimaziele wissenschaftlich geprüft und testiert
Um das eigene Klimaneutralitätsziel 2035 zu erreichen, will die EnBW bereits 2027 ihre CO2-Emissionen um rund 50 Prozent und bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent gegenüber 2018 reduzieren. Der geplante vorgezogene Kohleausstieg bis 2028 und der Ausbau nachhaltiger Energieerzeugungsstrukturen wie Windkraft, Großsolar-Parks und die Fuel Switch-Projekte, bei denen Kraftwerke zunächst von Kohle auf klimafreundlicheres Erdgas und in Zukunft auf klimaneutralen Wasserstoff umgestellt werden, sollen dies ermöglichen.
Die CO2-Reduktionsziele der EnBW wurden wissenschaftlich durch die anerkannte Science Based Target Initiative (SBTi) geprüft und testiert und sind demnach konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen.
Der EnBW-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell freut sich über den Beitritt seines Unternehmens zum Klimabündnis Baden-Württemberg: „Die erfolgreiche Dekarbonisierung unseres Landes gelingt nur im Schulterschluss mit allen Akteuren. Als Energieunternehmen für Baden-Württemberg trägt die EnBW eine besondere Verantwortung. Im Rahmen des geplanten Kohleausstiegs investiert die EnBW in den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze sowie in klimafreundlichere und wasserstoffkompatible Gaskraftwerke zur Versorgungssicherheit. Mit unseren Klimazielen leisten wir einen Beitrag für die ökologische Transformation der Wirtschaft und eine lebenswerte Zukunft in unserem Land.“

Das Klimabündnis Baden-Württemberg
Als eine der europaweit führenden Wirtschaftsregionen will Baden-Württemberg beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einnehmen und bis 2040 klimaneutral sein. Die Wirtschaft ist dabei ein wichtiger Partner. Das Klimabündnis Baden-Württemberg wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg betreut. Mit dem Bündnis wollen Land und Wirtschaft ge¬meinsam einen nachhaltigen Beitrag zum notwendigen Wandel leisten und Pro¬dukte „Made in Baden-Württemberg“ auf den heimischen wie auch auf den internationalen Märkten zum Erfolg führen.
In der von beiden Partnern unterzeichneten Klimaschutzvereinbarung werden konkrete Maßnahmen festgelegt, wie die unternehmerischen Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Land und Unternehmen erklären sich bereit, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammenzuarbeiten. Ziel der Klimaschutzver¬einbarung ist es, die Treibhausgasemissionen und den Energieverbrauch in Un¬ternehmen zu senken und dabei klimaneutral zu werden. Dabei gilt: Vermeiden der Emissionen vor Reduktion und vor Kompensation.

Klimabündnis Baden-Württemberg
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Mit rund 27.000 Mitarbeiterinnen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kundinnen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie.

Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Von 2023 bis 2025 wird die EnBW rund 14 Milliarden Euro brutto investieren, größtenteils in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens in 2035.

Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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Land bezuschusst die Stilllegung und den Anschluss der Kläranlage Uiffingen an die Kläranlage Wölchingen

Mit knapp 1,4 Millionen Euro bezuschusst das Land Baden-Württemberg im Landkreis Main-Tauber die Stilllegung der Kläranlage Uiffingen und den An¬schluss an die Kläranlage Wölchingen. Mehrere Varianten standen zur Wahl, nun wird ein Pumpwerk errichtet und eine neue Druckleitung gebaut.

Wichtiger Beitrag für eine effiziente Abwasserbehandlung
„Die Bürgerinnen und Bürger im Ortsteil Uiffingen der Stadt Boxberg erhalten mit der jetzt anstehenden Baumaßnahme eine effiziente und fortschrittliche Abwas¬serbehandlung. Als Land unterstützen wir Kommunen, die solche umfassenden Infrastrukturvorhaben stemmen müssen. Geld, das gut in die Zukunft investiert ist“, sagte die Umweltministerin Thekla Walker heute (27.06.) in Stuttgart.

Anschluss mittels Druckleitung und Pumpwerk
Die Kläranlage Uiffingen, die im Jahr 1979 erbaut wurde und für eine Abwasser¬behandlung von 600 Einwohnerinnen und Einwohner des Teilorts ausgelegt ist, wird nun stillgelegt. Das anfallende Abwasser wird dann zukünftig mithilfe eines neuen Pumpwerks und einer neuen Druckleitung nach Wölchingen geleitet. Das Abwasser wird anschließend über die bestehende Kanalisation zur Sammelklär¬anlage Unterschüpf weitergeleitet. Des Weiteren wird am Standort der stillzule¬genden Kläranlage Uiffingen ein neues Regenüberlaufbecken gebaut. Zudem wird durch die Stilllegung von kleinen Kläranlagen und Anschluss an größere der Aufwand für die Betreuung und die Überwachung minimiert.

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/presse/pressemitteilung/pid/land-bezuschusst-die-stilllegung-und-den-anschluss-der-klaeranlage-uiffingen-an-die-klaeranlage-woelchingen

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Emissionen in Baden-Württemberg: Kläranlagen stoßen viel Methan aus

Bisher war kaum bekannt, dass bei der Abwasserbehandlung relevante Mengen des sehr schädlichen Treibhausgases Methan entstehen. Das Umweltministerium in Stuttgart lässt derzeit untersuchen, wie man diese Gase besser abfangen könnte. Mehr:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.emissionen-in-baden-wuerttemberg-klaeranlagen-stossen-viel-methan-aus.9b23b135-4609-490c-bea7-7635c067278d.html

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Leitfaden zur Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum

Der ländlich strukturierte Raum ist teilweise durch weitläufige Bebauung (Einzelgehöfte, Streusiedlungen, Weiler) und geringe Bevölkerungsdichten geprägt. Aber auch in städtischen Bereichen kann für Anwesen im Außenbereich aufgrund der örtlichen Situation eine ähnliche Problemstellung vorliegen.
Die undifferenzierte Übernahme der in dicht besiedelten Gebieten angewendeten und bewährten Entwässerungsverfahren würde in ländlichen Strukturen in vielen Fällen zu hohen spezifischen Kosten führen. So verteilen sich die Investitionskosten bei der zentralen Abwasserbeseitigung mit herkömmlichen Verfahren zu 20 bis 30 Prozent auf die Kläranlage und zu 70 bis 80 Prozent auf die Kanalisation. Daher liegt auch das höchste Einsparpotenzial im Bereich von Abwassersammlung und -transport.
Hier gilt es, an die Besonderheiten des ländlichen Raums angepasste Lösungen zu finden, die sowohl den gesetzlichen Bestimmungen des Umweltschutzes genügen als auch die einzelne Bürgerin und und den einzelnen Bürger finanziell nicht über Gebühr belasten.
Mit dem vorliegenden Leitfaden werden Behörden, Gemeinden und betroffene Bürgerinnen und Bürger über die Möglichkeiten zur Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum informiert und weitere Hinweise zu den gesetzlichen Grundlagen gegeben.
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikation/did/leitfaden-zur-abwasserbeseitigung-im-laendlichen-raum?highlight=abwasser

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Fertigstellung der Bauarbeiten am Rückhalteraum Breisach

Mit Abschluss der Bauarbeiten auf deutscher Seite haben wir einen wichtigen Meilenstein für den Hochwasserschutz am Rhein erreicht“, so Ministerin Walker.

Zum Abschluss der Bauarbeiten auf deutscher Seite haben heute Umweltministerin Thekla Walker und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den zukünftigen Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald besucht.

Der Hochwasserrückhalteraum ist Teil des Integrierten Rheinprogramms (IRP), das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Die Gesamtkosten des IRP liegen bei aktuell 1,88 Milliarden Euro und werden durch das Land Baden-Württemberg und den Bund gemeinsam getragen. „Diese Investitionen sorgen dafür, dass wir am Ende nicht um ein Vielfaches mehr Geld ausgeben müssen, um die Schäden einer Hochwasserkatastrophe zu bezahlen“, betonte Umweltministerin Thekla Walker.

IRP zum Schutze der Menschen und der Infrastruktur am Rhein
„Mit dem Abschluss der Arbeiten auf der deutschen Seite am Kulturwehr Breisach haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein bei der Umsetzung des Integrierten Rheinprogramms erreicht“, freute sich Ministerin Walker beim Festakt zur Fertigstellung. „Das IRP ist das bedeutendste Hochwasserschutzprogramm Baden-Württembergs, mit dem wir zukünftig Menschen und Infrastruktur auf beiden Seiten des Rheins vor den verheerenden Folgen eines möglichen Hochwassers schützen.“ Angesichts der zunehmenden Gefahr von extremen Wetterereignissen bedingt durch den Klimawandel sei dies wichtiger denn je, so Umweltministerin Walker.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte: „Es freut mich sehr, dass wir auch grenzüberschreitend an einem Strang ziehen und den Hochwasserschutz am Oberrhein weiter verbessern. Wir leisten damit einen wichtigen und solidarischen Beitrag zur Sicherheit am Rhein für die weiter flussabwärts wohnenden Menschen.“

Verbesserung der Gewässerökologie
„Aber der Rückhalteraum dient nicht nur ausschließlich dem Hochwasserschutz, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zu den ökologischen Zielen des Integrierten Rheinprogramms“, ergänzte Ministerin Thekla Walker und betonte die Bedeutung des zukünftigen Hochwasserrückhalteraumes, um ehemalige Auenflächen zu reaktivieren und zu entwickeln.

Zudem wurde ein neues vernetztes Gewässersystem geschaffen. Dazu gehören umfangreiche Ausbaumaßnahmen der Gewässer sowie der Bau von Fischaufstiegen. Damit ist die Durchwanderbarkeit des Rückhalteraumes und der Möhlin für Fische und andere Gewässerlebewesen aus dem Rhein sichergestellt.

Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach
Erst nach Fertigstellung aller Baumaßnahmen auch auf französischer Seite können mit dem Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach auf einer Fläche von 505 Hektar bis zu 9,3 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden.

Der Hochwasserrückhalt wird durch einen zusätzlichen Aufstau des Rheinabflusses über bewegliche Wehrverschlüsse des Kulturwehres bei Breisach erreicht. Hierzu würde im Falle eines Hochwassers eine gezielte Überströmung des Leinpfades und so eine Überflutung des südlichen Breisacher Rheinwaldes und von Teilen der Rheininsel zwischen Rhein und Rheinseitenkanal auf französischem Hoheitsgebiet erfolgen. Durch vier Einlassbauwerke kann der Raum kontrolliert geflutet und teilgefüllt werden.

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Bürgerinnen und Bürger stellen ihre Ergebnisse und Botschaften an die Politik vor

Wetterextreme nehmen zu. Das Bewusstsein hierfür müsse geschärft, die Gefahren durch Hochwasser zum „Alltagsthema“ gemacht werden. Das ist eine der Botschaften, die 30 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des „Dialogforums Wasser und Boden“ an die Politik und Öffentlichkeit richten. Gemeinsam mit Umweltministerin Walker stellten sie ihre Ergebnisse vor, die sie in mehreren Workshops herausgearbeitet haben.

Ausgetrocknete Flüsse und Quellen, brennende Wälder, Hochwasser und Sturzfluten: Auch in Baden-Württemberg zeigen die vergangenen Jahre deutlich, dass Wetterextreme zugenommen haben – und inzwischen alle treffen können. Das Bewusstsein hierfür müsse mehr geschärft, die Gefahren durch Hochwasser mehr zum „Alltagsthema“ gemacht werden. Das ist eine der Botschaften, die 30 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des „Dialogforums Wasser und Boden“ an die Politik und Öffentlichkeit richten. Gemeinsam mit Umweltministerin Thekla Walker stellten sie ihre Ergebnisse und Forderungen in Stuttgart vor (25.03.), die sie in mehreren Workshops seit Oktober vergangenen Jahres herausgearbeitet haben.

Ministerin Walker betonte: „Mit umfassenden Strategien gegen Hochwasser, Starkregen und Wassermangel sorgen wir als Land konsequent vor und machen Tempo. Doch fachliche und politische Entscheidungen und Maßnahmen sind das eine – wir brauchen zugleich gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung. Deshalb ist uns Ihre Meinung so wichtig – herzlichen Dank für Ihre Teilnahme und Ihr Engagement. Sie alle hier haben Bedeutung und Wert von gesunden Gewässern und Böden herausgearbeitet, aber auch ganz klar die Herausforderungen und Gefahren formuliert, die zukünftig auf jeden Einzelnen und die Gesellschaft zukommen.“

Die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger erklärten, dass Aufklärung bürgernah und verständlich sein müsse. Stellvertretend für sie sprachen Jürgen Gote aus Nagold, Heike Imgrund aus Konstanz und Thomas Lichtner aus Karlsruhe. Wichtig sei im Ernstfall eine zuverlässige Warnung der Bevölkerung – sei es mit Hilfe neuer oder bereits etablierter Technologien. Aber auch der Wert der „Ressource Wasser“ müsse in Zukunft mehr herausgearbeitet werden, Stichwort Niedrigwasser. Wasser könne knapp werden – und somit zu einem raren und möglicherweise teuren Gut. Bei Nutzungskonflikten, die zunehmen werden, müsse priorisiert werden.

Ergebnisse und Botschaften zu den drängenden Fragen rund um das Thema Wasser und Boden haben die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger in den Workshops nicht nur zum Thema „Wetterextreme und Gefahren“ erarbeitet, sondern auch zu den Themen „Schwammstadt“ sowie „Lebensgrundlage für Mensch und Natur“. Umweltministerin Walker: „Alle Ihre Ergebnisse dienen uns im Umweltministerium als wichtige Impulse.“ Das Dialogforum ist Teil der im Koalitionsvertrag verankerten Zukunftsstrategie Wasser und Boden.

Das Konzept der Schwammstadt
Heiße Temperaturen und Starkregen wirken sich besonders auf unsere Siedlungsgebiete aus; größere Städte sind besonders betroffen. Daher wird es immer wichtiger, Regenwasser wie ein Schwamm zu speichern, zu versickern und zu verdunsten, um ein gutes Lebensklima zu erhalten und um Überflutungen durch Starkregen entgegenzuwirken. Das Umweltministerium entwickelt dazu derzeit eine Strategie mit dem Ziel, die Entwicklung von Schwammstädten zu beschleunigen und Hemmnisse abzubauen.

In den Workshops des „Dialogforums Wasser und Boden“ signalisierten die Bürgerinnen und Bürger deutliche Unterstützung: Das Schwammstadt-Prinzip bei Neubauten sei erforderlich und sinnvoll. Das Errichten von Gründächern sollte gefordert und gefördert werden, sowohl für Privatpersonen als auch für das Gewerbe. Aber auch die Kommunen sollten das Schwammstadt-Prinzip bei öffentlichen Bauten wie Straßen und Plätze anwenden. Im Bestand sollte die Bauverdichtung reduziert und städtische Grünflächen sollten natur- und tierfreundlich erhalten und ausgebaut werden. Autoverkehr müsse mitgedacht, aber insgesamt reduziert werden. Als Rückhalteflächen könnten Verkehrs- und Parkflächen dienen.

Lebensgrundlage für Mensch und Natur
Boden ist ein wertvoller Lebensraum – er ist wichtig für den Klimaschutz und im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage für die Land- und Forstwirtschaft. Nicht zuletzt ist der Boden eine Schaltzentrale für den Wasserkreislauf: Durch ihn versickert Niederschlagswasser, wird in großen Mengen darin gespeichert, gefiltert und dem Grundwasser zugeführt. Außerdem verdunstet Wasser von der Bodenoberfläche in die Atmosphäre, was eine kühlende Wirkung hat. Boden braucht Schutz: Daher ist eine der Botschaften der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dialogforums, dass Kommunen aktiv auf einen geringeren Flächenverbrauch hinwirken sollten, etwa, indem Bodenspekulation verhindert und Brachen genutzt werden. Das Bewusstsein für Flächenverbrauch sollte auch bei Privatpersonen geschärft werden. Dazu brauche der Boden eine Lobby, damit sich das Verhalten auch bezüglich Müll, Düngen und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im eigenen Garten ändert.

Bürgerbeteiligung ist Teil der Zukunftsstrategie Wasser und Boden
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft arbeitet im Rahmen der im Koalitionsvertrag verankerten „Zukunftsstrategie Wasser und Boden“ in verschiedenen fachlichen Projekten an Strategien und Lösungen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Denn die Nutzungsansprüche an Gewässer und Böden werden intensiver, Nutzungskonflikte sowie eine Verschärfung der Konflikte zwischen Nutzungen und Ökologie zeichnen sich ab. Im Diskurs mit Bürgerinnen und Bürgern werden Bedeutung und Wert von gesunden Gewässern und Böden herausgearbeitet, aber auch die Herausforderungen und Gefahren.

Die Teilnehmenden des Dialogforums sind 30 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Baden-Württemberg. Der Auswahlprozess erfolgte entsprechend der Empfehlung der Stabsstelle Bürgerbeteiligung des Staatsministeriums und wird beratend von dieser begleitet. Um junge Menschen nicht zu vernachlässigen, ist die Auswahl im Bereich der 16- bis 25-Jährigen verstärkt worden.

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176 Millionen Euro für die Wasserwirtschaft

Mit über 176 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt das Umweltministerium Baden-Württemberg im Jahr 2023 Städte und Gemeinden im Land bei ihren Investitionen in die Wasserversorgung, die Abwasserbeseitigung, den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. In diesem Jahr fließen über 87,5 Millionen Euro in Maßnahmen im Abwasserbereich. Mit fast 45 Millionen Euro bezuschusst das Umweltministerium Maßnahmen für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie. Für die Wasserversorgung sind fast 43,7 Millionen Euro vorgesehen. Zu den Maßnahmen des Förderprogramms gehört unter anderem der Ausbau von Kläranlagen um eine vierte Reinigungsstufe, um Spurenstoffe zu eliminieren, die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen und Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken, das Management von Starkregenrisiko und die Revitalisierung von Gewässern.

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Neubau einer interkommunalen Großkläranlage

Um Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung zu nutzen, planen die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell, im Nordosten Baden-Württembergs eine gemeinsame Großkläranlage zu errichten. Den Auftrag für die Projektsteuerung, die Realisierung und sonstige spezifische Leistungen erhielt die Swco GmbH.
Machbarkeitsstudie empfiehlt Zusammenschluss von Kläranlagen
Die Städte Ingelfingen und Künzelsau sowie die Gemeinde Kupferzell betreiben derzeit neun Kläranlagen mit zusammen rund 43.000 Einwohnern. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2018 hat die strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten der Region geprüft und empfiehlt einen Zusammenschluss der Kläranlagen. Die gemeinsame Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll “auf der grünen Wiese” errichtet werden. Als Vorzugsfläche wurde ein Standort zwischen Künzelsau und Ingelfingen ermittelt, der zwischen dem Fluss Kocher und dem EVS-Kanal liegt.

Das Abwasser soll in der neuen Großkläranlage zunächst mechanisch vorgereinigt und anschließend in einer biologischen Stufe im Belebungsverfahren mit Nachklärung biologisch-chemisch gereinigt werden. Die biologische Stufe soll zweistraßig ausgeführt werden, wofür eine anaerobe Schlammstabilisierung mit einer Faulung vorgesehen ist. Die Großkläranlage Hohenlohe-Kochertal soll zudem mit einer Anlage zur Entnahme von Spurenstoffen ausgestattet werden.

Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg
„Die Großkläranlage ist für uns wegweisend und ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Stadt“, so Bürgermeister Stefan Neumann, Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes Hohenlohe-Kochertal. „Energetisch und ökologisch auf dem Stand der Technik, sorgt der interkommunale Verbund für die nötige finanzielle und personelle Stabilität.”

„Das ist ein Leuchtturmprojekt in Baden-Württemberg, da der Neubau von Großkläranlagen aktuell Seltenheitswert hat. Hier entsteht in den nächsten Jahren eine hochmoderne Anlage, die mit aktuellster Technik ausgerüstet ist. Durch den Zusammenschluss können zukünftig Synergieeffekte bei der Abwasseraufbereitung genutzt werden. Wir freuen uns sehr, das komplexe Projekt mit unserer Expertise in der Projektsteuerung und im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft zu unterstützen“, erklärt Maik Wolf, Ressortleiter Bau- & Projektmanagement bei Sweco.

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