Samstag, Oktober 25, 2025
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Abwasser mithilfe von Algen reinigen

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TH Köln arbeitet an nachhaltiger Methode zur Aufbereitung von Deponiesickerwasser
Sie können Schadstoffe aus Abwässern aufnehmen, Kohlenstoffdioxid (CO2) binden und als Energieträger fungieren: Mikroalgen bieten großes Potenzial, um nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln. Das :metabolon Institute der TH Köln erforscht daher im Projekt „ERA3 – Phase II“, unter welchen Bedingungen Deponiesickerwasser mithilfe von Mikroalgen gereinigt werden kann. Hierfür wurde jetzt eine Pilotanlage in Betrieb genommen.
„Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 428 Deponien, auf denen jährlich etwa sechs Millionen Kubikmeter Deponiesickerwasser anfallen. Dabei handelt es sich um Niederschlag, der durch die Deponie sickert und dabei große Mengen an umweltschädlichen Stoffen wie Ammonium aufnehmen kann“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Miriam Sartor vom :metabolon Institute. Da ein Großteil des Sickerwassers in kommunale Kläranlagen geleitet werde, müsse es zuvor je nach Belastung unter hohem Ressourcen- und Energieaufwand aufbereitet werden.

Um diesen Prozess nachhaltiger zu gestalten, wird im Projekt „ERA³“ die Kultivierung von Mikroalgen erforscht, die wesentliche abwasserrelevante Inhaltsstoffe aufnehmen und in ihrer Biomasse speichern können. „Ein großer Vorteil der Mikroalgen ist, dass sie dabei durch Photosynthese angetrieben werden und die Aufbereitung dadurch besonders energieeffizient ist. Zudem wird durch das Wachstum der Kulturen CO2 in der Algenbiomasse gespeichert und gleichzeitig Sauerstoff produziert, was die Wasserqualität verbessert. Nicht zuletzt können die Organismen auch als Energieträger genutzt werden“, so Alexander Kuß, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt.

Im Vorgängerprojekt „ERA³ – Phase I“ (2019 bis 2021) konnte das Forschungsteam bereits nachweisen, dass Mikroalgen auch in hochbelasteten Deponiesickerwässern kultiviert werden können. Bis dahin wurden Mikroalgen überwiegend in stark verdünntem Abwasser eingesetzt. Ziel des nun gestarteten Vorhabens „ERA³ – Phase II“ ist es, im Pilotmaßstab zu ermitteln, wie die Algen als ergänzendes Verfahren in der Behandlung von Abwässern aus der Abfallwirtschaft effektiv genutzt werden können.
https://www.th-koeln.de/hochschule/abwasser-mithilfe-von-algen-reinigen-era-hoch-3_111626.php

Bottrop: Aufbau einer Power-to-Methanol-Demonstrationsanlage auf Kläranlage

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Die Demonstration einer Technologie zur Herstellung von grünem Methanol auf der Kläranlage in Bottrop ist das Ziel des aktuellen Forschungsprojekts „E-BO(2)T“.
Geplant ist der Aufbau einer Power-to-Methanol-Demonstrationsanlage (PtM), die den gesamten Prozess der Herstellung klimaschonenden Methanols abbildet – von der CO2-Abscheidung (Carbon Capture) über die Elektrolyse mit erneuerbarem Überschussstrom bis zur Synthese von Methanol aus CO2 und Wasserstoff. Mit dem Betrieb des Demonstrators will das Forschungskonsortium nachweisen, dass die Methanolherstellung auf Kläranlagen dezentral, ökonomisch und ökologisch effizient realisierbar sowie eine neue Sektorenkopplung zwischen Energie-, Abwasser-, und Verkehrssektor möglich ist. Denn das grüne Methanol bietet sich unter anderem zur Verwendung als Kraftstoff für Ottomotoren an. Auch die Verwendung als Kraftstoff für Netzersatzanlagen und als Basischemikalie in der chemischen Industrie sind denkbar.
Kläranlagen bieten als Standorte für die Methanolherstellung ein hohes Potenzial zur Nutzung stofflicher und energetischer Synergien. So produzieren ihre betriebseigenen Biogas-Blockheizkraftwerke (BHKW) erneuerbaren Überschussstrom, der für die Wasser-Elektrolyse nutzbar ist. Außerdem sind Kläranlagen geeignete Standorte für weitere erneuerbare Energieanlagen, deren Strom für die PtM-Herstellung geeignet ist. Der dabei neben Wasserstoff entstehende reine Sauerstoff kann beispielsweise in der biologischen Abwasserreinigung der Kläranlage zum Einsatz kommen. Das in der Kläranlage entstehende Klär- und Biogas besitzt einen hohen CO2-Anteil von 30 bis 50 %, der bisher ungenutzt ist und damit eine ideale grüne CO2-Quelle für die Methanolsynthese darstellt. Weitere Synergiepotenziale ergeben sich durch den dynamischen Wärmehaushalt der Kläranlage und der PtM-Anlage, welche jeweils sowohl Wärmeenergie produzieren als auch konsumieren. Bei optimaler Systemintegration kann die Effizienz beider Anlagen deutlich gesteigert werden.

Synergien bei der Herstellung von grünem Methanol
Die in der Demonstrationsanlage herstellbaren Methanolmengen werden nur für Test und Erprobungszwecke ausreichen. Daher ist bereits in der Aufbau- und Demonstrationsphase vorgesehen, Konzepte für die Skalierung der Anlage auf großtechnische Maßstäbe und ihre Vervielfältigung zu entwickeln als Blaupause für zahlreiche andere Kläranlagen.
Das Projektkonsortium besteht aus den Partnern Emschergenossenschaft, den Forschungsinstituten FiW (Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen e. V.) und OWI Science for Fuels gGmbH sowie dem Elektrolyseurhersteller Aspens GmbH. OWI Science for Fuels ist in E-BO(2)T verantwortlich für die Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten des grünen Methanols in kraftstoffbezogenen Anwendungen. Das umfasst sowohl die direkte als auch die indirekte Nutzung von Methanolderivaten wie etwa Methanol-to-Gasoline. Dazu gehört die Bestimmung der Methanolreinheit unter variierenden Betriebsbedingungen des Synthesemoduls vor dem Hintergrund der angestrebten Zertifizierung des Methanolprodukts. Da Methanol von herkömmlichen Kraftstoffen abweichende physikalisch-chemische Eigenschaften besitzt, untersucht OWI auch die Anforderungen an die vorhandene Infrastruktur, Lagerung, Handhabung, Sicherheitsaspekte und die Umweltverträglichkeit.
Das Projekt „E-BO(2)t“ wird im Rahmen des Gesamtkonzepts Erneuerbare Kraftstoffe mit insgesamt 12,45 Mio. € durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH sowie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. umgesetzt.
https://gwf-gas.de/forschung-entwicklung/aufbau-einer-power-to-methanol-demonstrationsanlage-auf-klaeranlage/

Wasserstoff aus Abwasser: Deutsches Leuchtturmprojekt steht vor dem Aus

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Ein ambitioniertes Vorhaben zur Wasserstoffgewinnung in einer Kläranlage in Hannover muss einen herben Rückschlag einstecken. Trotz hoher Erwartungen und staatlicher Förderung steht das Projekt wohl kurz vor dem Aus.
In Hannover hatte man große Pläne: Eine Kläranlage sollte als Pionier für die Produktion von grünem Wasserstoff …mehr:
https://www.focus.de/wissen/technik/wasserstoff-aus-abwasser-aus-fuer-deutsches-wasserstoffprojekt-besiegelt_id_259662683.html

Meldungen der VSA 2023

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Meldungen der VSA 2021Meldungen der VSA 2022

2023


VSA-Wassertage: Die Netto Null Kläranlage

Im Rahmen der Wassertage 2024 werden zentrale Punkte der Planung der «Netto Null Kläranlage» erläutert, relevante verfahrenstechnische Optionen erklärt sowie auch den Betrieb und die Berichterstattung diskutiert. Die Fachtagung richtet sich an Klärwerkfachpersonen, ARA-Betreiber sowie auch an Planer und Entscheidungsverantwortliche.

Datum
16. Oktober 2024 – 17. Oktober 2024
Beschreibung
Mit der Annahme des Klimaschutzgesetzes mit 59% Ja-Stimmen (Abstimmung vom 18.6.2023) verpflichtet sich die Schweiz bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dies betrifft alle – auch die gebührenfinanzierten Kläranlagen.
Zielpublikum
Die Tagung richtet sich primär an Betreiber von Kläranlagen, an Klärwerkfachpersonen sowie auch an Planer und Entscheidungsverantwortliche. Die zwei Tage mit Übernachtung am bewährten Standort Emmetten dienen zudem als Austausch- und Netzwerkplattform.
https://www.aquaetgas.ch/agenda-de/vsa-wassertage-2024-1/

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Basel 2. Mai 2024 – 80. VSA Mitgliederversammlung und Fachtagung

Die 80. Mitgliederversammlung des VSA mit Fachtagung findet in Basel statt. Das Thema der Fachtagung lautet: «Wie setzt der VSA integrales Wassermanagement um?». Durch die Tagung führt Stefan Hasler

Beschreibung
Nach der Fachtagung lädt der VSA zum statutarischen Teil der 80. Mitgliederversammlung ein. Die Co-Präsidentin, Anja Herlyn, und der Co-Präsident, Mauro Suà, führen durch die Vereinsgeschäfte und die Ehrungen wohlverdienter Fachleute. Es bleibt ausreichend Zeit für das persönliche und berufliche Netzwerken am abschliessenden Apéro-riche.
Die Teilnahme an der Mitgliederversammlung ist für alle VSA-Mitglieder kostenlos. Den Mitgliedern wird spätestens 30 Tage vor dem Anlass die Einladung mit den dazugehörigen Unterlagen schriftlich zugestellt.

Programm und Anmeldung
https://www.aquaetgas.ch/agenda-de/80-vsa-mitgliederversammlung-und-fachtagung/

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«Als Klärwerkfachmann kanns dir nicht langweilig werden»

Mit der Klärwerkfachmann auf ARA stellen wir ein weiteres wichtiges Berufsbild aus der Siedlungswasserwirtschaft vor. Der gelernte Mechaniker und Klärwerkfachmann mit eidg. Fachausweis Marco Moser gibt Einblick in seine Arbeit.
Marco Moser ist stolz, seinen Beitrag zu sauberen Gewässern tagtäglich zu meistern. Im Berufsportrait Klärwerkfachmann zeigt er seine professionelle Arbeit auf der ARA Thunersee. Mit innovativer Technik den Schadstoffen im Wasser den Garaus machen, im Normalbetrieb und bei Störungen auf der Anlage. Herausfordernd und überraschend sei der Arbeitsalltag, man wisse nie, was am nächsten Tag auf einen zukomme.
Aber statt in Worten zu beschreiben, tauchen Sie selbst ein in das jüngste Berufsportrait der Kampagne «Wasser-Berufe.ch»:
https://www.aquaetgas.ch/27477

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Meldungen aus der Schweiz 2023

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Meldungen 2012Meldungen 2013Meldungen 2014Meldungen 2015
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Oktober 2023

SeuzachLeitung in Kläranlage verstopft
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August 2023

LuterbachFirma Biogen – Sieben Millionen Franken für Spezial-Kläranlage
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Mai 2023

BubendorfDiese Taucher haben den ekligsten Job der Schweiz
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April 2023

LenzerheideFaltbares Solardach überspannt Kläranlage
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März 2023

LaupenDrogen-, viren- und hormonfrei: 25 Gemeinden profitieren von neuer ARA
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Februar 2023

WildeggVermutlich längstes Wandbild der Schweiz befindet sich in Kläranlage
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Januar 2023

MuntelierNeues Verfahren, gedeckte Hallen
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Seuzach: Leitung in Kläranlage verstopft

Mehrere hundert Fische sind am Donnerstag im Chrebsbach in Seuzach gestorben. Weil eine Leitung zur Kläranlage verstopft war, war während einigen Stunden ungeklärtes Wasser in den Bach geflossen.
Rund vierhundert Fische, vorwiegend Bachforellen, seien wegen dieser Gewässerverschmutzung verendet, teilte die Kantonspolizei Zürich….mehr:

https://www.blick.ch/schweiz/zuerich/leitung-in-klaeranlage-verstopft-400-fische-sterben-in-seuzemer-bach-id18991471.html

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Aus- und Weiterbildung

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März 2023
Abwassertechnik-Ausbildungsordnung in Begutachtung

 


Abwassertechnik-Ausbildungsordnung in Begutachtung

Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft veröffentlichte im Rahmen der Verordnungen des Lehrberufspakets 1/2023 den Entwurf der neuen Ausbildungsordnung für den Lehrberuf Abwassertechnik (kurz: Abwassertechnik-Ausbildungsordnung, bisher: Entsorgungs- und Recyclingfachmann/-frau – Abwasser).

Die Abwassertechnik-Ausbildungsordnung sieht vor, dass Personen mit abgeschlossener beruflicher Erstausbildung in einem fachlich nahestehenden Berufsbereich nach Absolvierung des Grundkurses für die Klärwärter/innen-Ausbildung (Abbildung in § 12), der vom ÖWAV angeboten wird (gemäß ÖWAV-Regelblatt 15), zu einer auf den Gegenstand Fachgespräch eingeschränkten Zusatzprüfung antreten können (§ 13).

Die neuen Ausbildungsordnungen sollen mit 1. Mai 2023 in Kraft treten, um bereits für das kommende Schuljahr (Ausbildungsjahr) 2023/24 zur Verfügung zu stehen.

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=470212

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Meldungen zu Energie- und E-Technik 2023

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2023


Wie Kläranlagen zur Energiewende beitragen können

Grünes Methan
Durch innovative Technik könnte jede Kläranlage umweltfreundlich Methan aus Kohlendioxid produzieren. Das Methan kann wiederum wie Erdgas in der vorhandenen Infrastruktur genutzt werden.
Versorgt man die Mikroorganismen, die in Kläranlagen das Wasser aufbereiten, zusätzlich mit etwas Wasserstoff und Kohlendioxid, stellen sie reines Methan her. Damit kommen Erdgasheizungen und -fahrzeuge klar, ohne dass es technischer Anpassungen bedarf. Die beiden Arbeitsgruppen der Ruhr-Universität Bochum von Dr. Tito Gehring bei Prof. Dr. Marc Wichern und Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel haben gemeinsam ein technisches Zusatzmodul entwickelt, dass im Prinzip jede Kläranlage auf umweltfreundliche Weise zu einer CO2-Senke und dezentralen Methan-Erzeugungsanlage machen kann. Sie berichten in der Zeitschrift Cell Reports Physical Science vom 16. August 2023.

Schlechter Ruf, gute Eigenschaften
Methan hat als klimaschädliches Gas einen schlechten Ruf. Es bringt aber einige gute Eigenschaften mit, die es dazu befähigen, ein Baustein der Energiewende zu werden: Es ist leichter zu handhaben und besser zu speichern als Wasserstoff, weil die Moleküle größer sind und es daher weniger leicht flüchtig ist. Seine Energiedichte ist viermal höher als die von Wasserstoff, und es lässt sich ohne Anpassung in die vorhandene Erdgasinfrastruktur einspeisen. „Erdgasfahrzeuge oder -heizungen können ohne Schwierigkeiten mit Methan betrieben werden“, verdeutlicht Tito Gehring vom Lehrstuhl Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik. Er führt noch einen weiteren Vorteil des Gases gegenüber Wasserstoff an, der in südlichen, wasserarmen Gegenden hergestellt wird: Exportiert man ihn und nutzt ihn hier, hat man gleichzeitig auch Wasser exportiert. Dies wird durch das Methan als Energieträger stark gemildert, wodurch der Wasserverlust um etwa die Hälfte reduziert wird.
Methan kann durch Bakterien sehr effizient hergestellt werden und fällt zum Beispiel in Kläranlagen als Bestandteil von Biogas an. „Manche Kläranlagen gewinnen dadurch ihren eigenen Energiebedarf und sind somit energetisch autark“, erklärt Tito Gehring. Das Biogas enthält allerdings nur 60 Prozent Methan und verschiedene andere Stoffe. Hier kommt das Konzept der Bochumer Arbeitsgruppen ins Spiel: Damit hochkonzentriertes Methan entsteht, brauchen die Mikroorganismen neben CO2 auch Wasserstoff, der dem System zugeführt werden muss. Um ihn herzustellen, entwickelte die Gruppe um Ulf-Peter Apfel von der Arbeitsgruppe Technische Elektrochemie und der Abteilung Elektrosynthese des Fraunhofer UMSICHT eigens einen Elektrolyseur mit einem edelmetallfreien Katalysator, der langlebig und energieeffizient für die Wasserstoffzufuhr sorgt.

Einen Teil des benötigten Erdgases ersetzen
So versorgt produzieren die Bakterien in einem Zusatzmodul, das im Prinzip an jeder beliebigen Kläranlage funktioniert, ein Molekül Methan pro Molekül Kohlendioxid. Dabei verstoffwechseln sie nebenbei auch noch verschiedene Inhaltstoffe des Abwassers und benötigen dabei keine weiteren Nährstoffe. „Viele Kläranlagen sind ans Erdgasnetz angeschlossen und könnten das so erzeugte Methan einfach in die Versorgung einspeisen“, erklärt Tito Gehring.
Er sieht in Grünem Methan aus Kläranlagen einen von mehreren Bausteinen der Energiewende: „Erste Abschätzungen haben ergeben, dass allein durch die CO2-Bindung aus den Abgasen der Schlammbehandlung in Kläranlagen etwa 20 Liter Methan pro Tag und pro Einwohner gewonnen werden könnten.“ Würde man das tun, würde man auch dafür sorgen, dass weniger Methan als schädliches Klimagas in die Atmosphäre gelangt. Denn die Methanfreisetzung bei der Förderung von Erdgas, Öl und Kohle ist eine sehr wichtige Emissionsquelle für dieses Treibhausgas.

Förderung
Die Arbeiten wurden gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektkennziffer: 445401355 – Etablierung einer nachhaltigen methanogenen Kohlendioxidreduktion in bioelektrochemischen Systemen und Identifizierung kinetischer und thermodynamischer Restriktionen).

Originalveröffentlichung
Ramineh Rad, Tito Gehring, Kevinjeorjios Pellumbi, Daniel Siegmund, Edith Nettmann, Marc Wichern, Ulf-Peter Apfel: A hybrid bioelectrochemical system coupling a zero-gap cell and a methanogenic reactor for carbon dioxide reduction using a wastewater-derived catholyte, in: Cell Reports Physical Science, 2023, DOI: 10.1016/j.xcrp.2023.101526
https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2023-09-20-gruenes-methan-wie-klaeranlagen-zur-energiewende-beitragen-koennen

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DAT: Worauf es jetzt ankommt

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Die Dresdner Abwassertagung (DAT) gehört zu den führenden Fachveranstaltungen für die Wasser- und Abwasserbranche in Deutschland. Sie findet dieses Jahr am 23. und 24. April 2024 im MARITIM Internationales Congress Center Dresden (ICC) statt.
Die DAT dient dem Erfahrungsaustausch und der Vernetzung von Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Veranstaltung wird organisiert von der Stadtentwässerung Dresden, der DWA Sachsen/Thüringen, der Technischen Universität Dresden und dem BDEW Mitteldeutschland.
Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Poster-Präsentationen und Exkursionen zu aktuellen Themen wie Abwasserbehandlung, Gewässerschutz, Energieeffizienz, Ressourcenrückgewinnung oder Digitalisierung.

Worauf es jetzt ankommt
Der Auftakt der Tagung am 24. April 2024 widmet sich der Reform der kommunalen Abwasserrichtlinie der EU – also Theme wie die Herstellerverantwortung für die Kosten der 4. Reinigungsstufe, Verlängerungen der Fristen zur Einführung der 4. Reinigungsstufe und der Energieneutralität sowie der Zukunft des Phosphorrecyclings.

Unter dem Titel „Worauf es jetzt ankommt“ diskutieren dazu:
• Dr. Lisa Broß, Vorstandsmitglied und Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.)
• Birgit Lange, Abteilung Wasser und technischer Umweltschutz, Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
• Rainer Köhler, Vorstand HUBER AG
• Dr. Ulrich Meyer, Geschäftsführer, Leipziger Wasserwerke
• Dr. Claus Gerhard Bannick, Umweltbundesamt, Abwassertechnikforschung

Parallel zur Tagung präsentieren mehr als 100 führende Unternehmen der Umweltbranche innovative Produkte und Dienstleistungen in einer Ausstellung, die bereits ausgebucht ist.

Praxis-Forum und Exkursion
Am ersten Veranstaltungstag (23. April 2024) findet ein Praxis-Forum statt. Am gleichen Tag gibt es eine Exkursion zur Baustelle des neuen Industriesammlers Nord. Abends folgt die offizielle Ausstellungseröffnung im ICC. Anschließend geht es zum entspannten Kommunikationsabend in den Club Arteum.
Die Dresdner Abwassertagung verzeichnete 2023 mit 780 Gästen einen Teilnahmerekord. Auch in diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit einem ähnlich großen Zuspruch.
Die Anmeldung zur Tagung ist ab sofort möglich unter Dresdner Abwassertagung (dat.info). Dort finden Sie auch das Programm und weitere Informationen zur Veranstaltung. Tickets gibt es ab 140,00 Euro.

https://gwf-wasser.de/events/dat-worauf-es-jetzt-ankommt/

Warum Putzwasser nicht im Gully entsorgt werden darf

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Kostbares Gut „Wasser“ schützen
Putzen und Saubermachen sind alltägliche Aktivitäten, die in jedem Haushalt vorkommen. Doch haben Sie sich jemals gefragt, wohin das Putzwasser fließt, nachdem es den Abfluss hinuntergespült wurde? Viele Menschen neigen dazu, Putzwasser in den nächstgelegenen Gully (Sinkkasten) zu entsorgen, ohne sich den potenziellen Umweltauswirkungen bewusst zu sein. Warum Putzwasser nicht in einem Gully entsorgt werden darf und wie das Trennsystem und das Mischsystem des Kanalnetzes eine Rolle spielen, wird hier erläutert.

Putzwasser, das Chemikalien, Reinigungsmittel und Verschmutzungen enthält, wird als Schmutzwasser (Abwasser) betrachtet und darf niemals in einem Sinkkasten (Gully), der ausschließlich für Regenwasser vorgesehen ist, entsorgt werden. Die Bestandteile von Putzwasser schaden der Umwelt und der Ressource Wasser, da es über den Sinkkasten und somit dem Regenwasserkanal ungereinigt in die Umwelt gelangt und so zum Beispiel die Ökologie eines Baches zerstört.
Gleiches gilt im Übrigen für Schmutzwasser, das beim Reinigen eines Fahrzeugs auf dem eigenen Hof in einen Sinkkasten fließt. Hier können umweltgiftige Stoffe in den Wasserkreislauf gelangen. Beim Waschen des Autos wird nicht nur Schmutz entfernt, sondern auch Benzinreste oder Rückstände von Motoröl. Diese giftigen Substanzen gelangen mit dem Waschwasser in den Boden und ins Grundwasser. Der wasserverschmutzende Effekt wird außerdem von den Chemikalien der Reinigungsmittel verstärkt, die ebenfalls ungefiltert im Boden und Grundwasser landen. Gemäß der Wasserschutzverordnung ist es deswegen in Gießen unzulässig, sein Fahrzeug auf dem Privatgrundstück zu waschen.

Wie sollte Putzwasser entsorgt werden?
Putzwasser (ohne giftige Schadstoffe) muss im Haushalt in der dafür vorgesehenen Schmutzwasserleitung, wie zum Beispiel in einem Ausgussbecken oder in der Toilette entsorgt werden. Nur dadurch ist gewährleistet, dass das Schmutzwasser dem Klärwerk zugeleitet und dort gereinigt wird.
„Indem wir uns bewusst sind, dass Sinkkästen ausschließlich für Regenwasser vorgesehen sind und deswegen darin kein Putzwasser und auch kein Müll entsorgt werden darf, können wir alle dazu beitragen, unsere Umwelt zu schützen und saubere Gewässer für kommende Generationen zu erhalten.“, so Steffen Kraft, stellvertretender Betriebsleiter MWB.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jeder Einzelne verantwortungsbewusst mit seinem Abwasser umgeht – die richtige Entsorgung von Abwasser und der sorgsame Umgang mit dem kostbaren Gut „Wasser“ ist eine gemeinsame Verantwortung. Das Kanalnetz ist ein entscheidender Bestandteil der städtischen Abwasserreinigung und -entsorgung. In Gießen ist das öffentliche Kanalnetz ungefähr 500 Kilometer lang. Es dient dazu, Abwasser und auch Regenwasser sicher wegzuleiten.

Lebenswichtiges Süßwasser
Wasser ist ein kostbares Gut, das wir alle schützen und mit ihm sorgsam umgehen müssen. Von den weltweiten Wasserreserven sind nur knapp 3% Süßwasser, wovon nur ein geringer Teil tatsächlich zugänglich ist. (Quelle: Umwelt Bundesamt)

Zum Hintergrund: Trennsystem und Mischsystem
Es gibt zwei unterschiedliche Systeme im Kanalnetz: das Trennsystem und das Mischsystem. In älteren Wohngebieten herrscht oft das Mischsystem vor – hier fließt sowohl das dreckige Schmutzwasser, als auch das saubere Regenwasser vermischt in einem sogenannten Schmutzwasserrohr Richtung Klärwerk. In neueren Wohngebieten, und auch im Stadtgebiet Gießen, herrscht vorwiegend das moderne Trennsystem vor. Hierbei fließt das Schmutzwasser aus der Toilette, der Spüle, der Waschmaschine etc. in einem anderen Kanalrohr, als das Regenwasser, welches von Dächern, Straßenabläufen oder auch Hofflächen, in das Kanalnetz geleitet wird. Vorteil des Trennsystems für die Abwasserreinigung ist, dass das saubere Regenwasser direkt in sogenannte Vorfluter, also Gewässer wie die Lahn und die Wieseck, geleitet werden kann, ohne dass es mit dem dreckigen Abwasser vermischt wird und Reinigungskosten im Klärwerk verursacht. Schmutzwasserrohre hingegen führen grundsätzlich zum Klärwerk, in dem das Abwasser einer ordnungsgemäßen Behandlung unterzogen wird, bevor es gereinigt wieder in die Lahn eingeleitet wird.

Weitere Infos zum Thema Was gehört ins Abwasser und was nicht auf der Website des MWB.
Quelle: MWB – Mittelhessische Wasserbetriebe
https://www.giessen.de/index.php?object=tx,2874.5&ModID=7&FID=2874.64166.1