Wiener Projekt: Kläranlage soll Strom erzeugen
Eine neue Schlammbehandlung wird Wiens Kläranlage mit eigener Energie versorgen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 200 Mio. Euro.
Wien/Kaz. Ab 2020 wird die „Ebswien Hauptkläranlage“ vollkommen energieautark betrieben werden. Dies kündigten Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) und Umweltstadträtin Ulli Sima (SP) am Dienstag im Pressegespräch in der Ebswien Hauptkläranlage (Simmering) an. Die beiden Stadtpolitikerinnen präsentierten ihr rot-grünes Klimaschutzprojekt EOS – Energie Optimierung Schlammbehandlung. Sechs neue Faulbehälter und ein eigenes Blockheizkraftwerk werden die Wiener Hauptkläranlage vom Energieverbraucher in einen Energieerzeuger umwandeln. Durch die Nutzung von Klärgas, das als vollwertiger erneuerbarer Energieträger anerkannt ist, wird die Ebswien Hauptkläranlage einen Strom- und Wärmeüberschuss produzieren, und somit ihren Anteil an erneuerbaren Energiequellen auf mehr als 100Prozent steigern können.
Langes Bauvorhaben
Das behördliche Genehmigungsverfahren ist für das kommende Jahr angesetzt, 2014 soll das…mehr:
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/706958/Wiener-Projekt_Klaeranlage-soll-Strom-erzeugen
Energieeinsparung auch ohne Ingenieurberatung möglich!
Einführung Es ist schon faszinierend, wie viele Angebote mit dem Hin-weis ins Haus kommen, dass man gewaltig an Energie ein-sparen kann. Ich muss mich dabei immer nur wundern! Of-fenbar denken einige wirklich, dass wir Abwassermeister inden letzten Jahren geschlafen haben! Dass wir die Energiezum Fenster raus geworfen haben.Natürlich ist unser Hauptauftrag, Abwasser zu reinigen, aberdabei kann man sehr wohl darauf achten, Energie zu spa-ren. Nach diesem Motto haben wir auch in den vergangenenJahren gearbeitet. Ich bin dabei der festen Überzeugung,dass das Betriebspersonal sehr viel davon allein bewerkstel-ligen kann und keinen Dritten von außen braucht.Schließlich gibt es die Abwassermeister-Weiterbildung derDWA und nicht zuletzt auch den Erfahrungsaustausch in denKläranlagen-Nachbarschaften! Aber ich sage auch ganz of-fen, dass dabei einige Voraussetzungen stimmen müssen.Diese wären1.Mut, um etwas Neues auszuprobieren,2.eine Anlage, an der verschiedene Verfahrensschritte bzw.Steuerungen leicht verändert werden können,3.einen Vorgesetzten, der einem freie Hand für Verände-rungen lässt,4.ein motiviertes Team, das bei Neuerungen auch mit-macht.Diese Voraussetzungen müssen stimmen, und schon kannein Abwassermeister, nicht nur gute Ablaufwerte erzielen,sondern auch Energie sparen. Wir haben in
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2011
Autorin
Michaela Jilg, Abwassermeisterin Leiterin des Städtischen Klärwerks
Kalkmilchherstellung Eine saubere Sache dank Automatisierung (Teil 1)
Einleitung: Kalkmilch wird auf Kläranlagen seit langem vielfältig ge-nutzt. Angefangen von der Anwendung im Bereich der Schlammentwässerung bei Kammerfilterpressen, über dieNachkonditionierung und Hygienisierung mäßig entwässer-ter Klärschlämme bis hin zur Einstellung des Kalk-Kohlen-säure-Gleichgewichts zur Vermeidung von Betonkorrosionsowie zur Unterstützung und Beschleunigung der biologi-schen Prozesse. Auch auf der Kläranlage Florstadt wird Kalkmilch eingesetzt.Die Anlage liegt ca. 30 km nordöstlich von Frankfurt amMain und ist auf 30 000 EW ausgelegt (Abbildung 1). An-geschlossen sind ca. 25 500 Einwohner. Auf der Anlage fal-len pro Jahr ca. 38 500 m³ voreingedickter, aerob stabili-sierter Klärschlamm mit einem TS-Gehalt von 6-7 % an.Die Entwässerung erfolgt maschinell im Mittel auf 33 % TSmittels
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2011
Autor
Winfried Jost Kläranlage Florstadt
Energiewende fordert Anstrengungen von allen Beteiligten
Heute haben die Betreiber der Stromübertragungsnetze die Höhe der Erneuerbaren-Energien-Umlage (EEG-Umlage) für das Jahr 2012 bekannt gegeben. Ab dem 1. Januar 2012 beträgt die EEG-Umlage 3,592 Cent pro Kilowattstunde.
Die jährliche Anpassung der Umlage sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor. Das Gesetz schafft Marktanreize für eine nachhaltige Energieversorgung, indem es Mindestpreise festlegt, die für Strom aus erneuerbaren Energien gezahlt werden. Finanziert wird diese Förderung über die so genannte EEG-Umlage, die beim Endverbraucher erhoben wird. Trotz aller Versuche der Politik, die Umlage klein zu halten, ließ sich ein Anstieg der EEG-Umlage, gerade auch wegen des fortgeschrittenen Ausbaus der erneuerbaren Energien, nicht vermeiden.
Dazu Hans-Joachim Reck, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): „Die Stadtwerke unterstützen den Ausbau der erneuerbaren Energien ohne Wenn und Aber. Er fordert erhebliche Anstrengungen und Beiträge – auch in finanzieller Hinsicht – von allen Beteiligten.“ Die EEG-Umlage wird weder von den Stadtwerken festgelegt, noch profitieren sie davon. Die Umlage wird direkt an die Betreiber der Übertragungsnetze weitergegeben.
Stromanbieter werden in den kommenden Monaten prüfen, ob sie ihre Strompreise anpassen müssen. Reck gibt zu bedenken, dass die Energiewende von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werden müsse und diese daher nicht über Gebühr belastet werden sollten: „Obwohl wir die mit dem Ausbau der Erneuerbaren verbundenen Ziele des Klima- und Umweltschutzes mit Nachdruck unterstützen, appellieren wir dennoch an die Bundesregierung, in den kommenden Jahren bei der Umlage mit Augenmaß zu handeln und für eine effiziente Ausgestaltung der Umlagesystematik zu sorgen. Insbesondere bei der Vermarktung der erneuerbaren Energien an der Börse gibt es Nachbesserungsbedarf.“
Die Stadtwerke verstehen sich als strategische Partner bei der Energiewende. Sie setzen vor allem auf die erneuerbaren Energien, auf Gas als Brückentechnologie und auf die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Derzeit sind mehr 3.000 Megawatt an Erzeugungsanlagen im Bau oder im konkreten Genehmigungsverfahren. Davon entfällt ein Drittel auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Insgesamt wenden die kommunalen Versorger bereits 6,7 Milliarden Euro auf, und weitere Milliardeninvestitionen werden dazu kommen.
Quelle: VKU
Uni Kassel entwickelt Simulationsmodell für den Vergleich von Biogasausbau-Szenarien
Flexible Biogasproduktion ist schon heute möglich und sinnvoll
Die Universität Kassel hat ein Simulationsmodell entwickelt, mit dem sich verschiedene Biogas-Ausbaupfade unter den Aspekten Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz vergleichen lassen. Unter diesen Gesichtspunkten untersuchten die Wissenschaftler auch, in welcher Form die Biogasproduktion am besten in die Gesamtstruktur der hiesigen Energieversorgung zu integrieren ist. Ergebnisse sind: Zentrale Biogasanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen effizienter, wirtschaftlicher und klimafreundlicher arbeiten als dezentrale Anlagen. Und: Auch mit den heutigen vornehmlich dezentralen Anlagen im mittleren Leistungsbereich ist eine flexible Stromproduktion möglich und sinnvoll.
Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR).
Mit Hilfe des Modells wurden drei Haupt-Ausbaupfade einander gegenüber gestellt:
„Status Quo“: Die heutige durchschnittliche Anlagenleistung von 343 kWel bleibt auch beim Ausbau bestehen
A: Der Anlagenausbau erfolgt ausschließlich mit zentralen 2-MWel-Anlagen
B: Beim Ausbau kommen nur dezentrale 150 kWel-Hofanlagen zum Einsatz
Im Ergebnis schneidet Szenario A im Hinblick auf die untersuchten Parameter am besten ab: Es wird pro Rohstoff-Input mehr Strom zu einem günstigeren Kilowattstundenpreis erzeugt und es werden mehr CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde eingespart. Szenario ‚Status Quo‘ liegt in der Mitte und Szenario B brachte die schlechtesten Resultate.
Wichtige Ergebnisse der Simulationen zur Biogas-Eingliederung in die Gesamtenergieversorgung waren:
Erfolgt die Energieerzeugung aus Biogas so wie derzeit, also nicht an tages- und jahreszeitliche Nachfrageschwankungen angepasst, wird Grundlast erzeugt. Damit könnten ca. 6 abgeschaltete Kernkraftwerke ersetzt werden.
Mit dem heutigen Biogas-Anlagenpark ist es bereits möglich, flexibel Mittellast zu erzeugen. Damit käme eine gezielte Substitution von Kohlekraftwerken in Frage, diese Option hätte hohe CO2-Einsparungen zur Folge.
In Regionen mit vielen Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen könnten Biogasanlagen zum Ausgleich dieser stark schwankenden Energieerzeuger eingesetzt werden. In der Folge würde Grundlast durch ein regeneratives Kombikraftwerk erzeugt, die CO2-Einsparungen wären jedoch geringer als beim Ersatz von Kohlekraft.
Weitere Detail-Ergebnisse:
Der Transportaufwand der Rohstoffe ist von relativ geringem Einfluss auf das ökologische Gesamtergebnis.
Die Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung ist in Bezug auf die betrachteten Kriterien günstiger als die Nutzung im Verkehr und sehr viel günstiger als die alleinige Nutzung zur Wärmeerzeugung.
Die Erzeugung von Bioerdgas unter Nutzung der vorhandenen Erdgasspeicher ist optimal geeignet für die Windenergieintegration und für das Erreichen möglichst hoher thermischer Nutzungsgrade.
Der Abschlussbericht des Projektes steht auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22008307 zum Download bereit.
EU-Projekt: Verstärkte Integration der Erneuerbaren verlangt länderübergreifende Strategie
Ein europäisches Konsortium von Forschungsinstituten, Universitäten und Beratungsunternehmen hat zum Abschluss seiner rund dreijährigen Untersuchungen den EU-Ländern empfohlen, eine gemeinsame Strategie für die Entwicklung der europäischen Energieinfrastruktur zu entwickeln. Dies sei eine Grundvoraussetzung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und zum Schutz des Klimas über 2020 hinaus, betonten die Teilnehmer des von der EU-Kommission geförderten Projekts SUSPLAN (PLANning for SUStainability).
Im SUSPLAN-Projekt wurde untersucht, welche Herausforderungen die Integration großer Mengen von erneuerbaren Energien europaweit im Zeitraum von 2030 bis 2050 mit sich bringt. Dabei wurden vier Szenarien mit jeweils unterschiedlicher Entwicklung der Erneuerbaren vorausgesetzt. Das ambitionierteste Szenario geht davon aus, dass die Erneuerbaren bis 2050 über 50 Prozent des Endenergiebedarfs und rund 70 Prozent der Stromerzeugung in Europa decken.
Am Beispiel von neun europäischen Regionen wurde im Rahmen des SUSPLAN-Projekts analysiert, wie sich die Erzeugungs- und Bedarfsstruktur verändern wird und wie die Strom- und Gasnetze sich daran anpassen müssen. Zu den Modellregionen gehören der Rhein-Neckar-Raum, Österreich, Spanien, Italien, Serbien, Rumänien, Norwegen, der Verwaltungsbezirk Pommern in Polen sowie die schottische Inselgruppe der Äußeren Hebriden. Jede Region wird ihre eigene Erzeugungsstruktur mit einem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien entwickeln, abhängig von ihren natürlichen Ressourcen. Dabei werden die Regionen auch zunehmend auf den Austausch von Strom und Gas mit Nachbarregionen angewiesen sein. Einige Regionen werden in großem Ausmaß Strom aus erneuerbaren Energien exportieren, andere werden mehr importieren.
Die Untersuchung der transnationalen Herausforderungen für die europäische Energieinfrastruktur ließ erkennen, dass vor allem zwischen Südwest- und Zentraleuropa und zwischen Nord- und Südeuropa die Stromübertragungskapazitäten erweitert werden müssen. Für die Gasversorgung Europas werden Italien, Spanien, die Türkei und der Balkan in den kommenden Jahrzehnten als Transitregionen an Bedeutung gewinnen.
Das Projekt wurde von SINTEF Energy Research aus Norwegen koordiniert. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist einer von 16 europäischen SUSPLAN-Projektpartnern aus 12 Ländern. SUSPLAN wurde unter dem siebten Forschungsrahmenprogramm der europäischen Kommission initiiert und von der Generaldirektion Energie gefördert. Zur abschließenden Präsentation und Diskussion der Ergebnisse fand am 7. Oktober 2011 in Brüssel eine internationale Konferenz statt.
Eine Zusammenfassung der SUSPLAN-Ergebnisse (als Broschüre und als interaktive Präsentation) sowie weitere Informationen zum Projekt stehen im Internet unter www.susplan.eu zur Verfügung.
„Energie Aktuell“ – den Energiebereich im Blick
Der neue Newsletter des BAFA
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlicht künftig unter dem Namen „Energie Aktuell“ monatlich einen Newsletter zu den wichtigsten Nachrichten aus dem Bereich Energie.
Eine ökonomisch und ökologisch ausgewogene sowie langfristig sichere Energieversorgung ist für Deutschland von herausragender Bedeutung. Zur Erreichung der ehrgeizigen nationalen und europäischen Energiesparziele ist das BAFA im Rahmen des Energiekonzeptes der Bundesregierung mit der Durchführung verschiedener Aufgaben beispielsweise in den Bereichen Förderung von erneuerbaren Energien im Wärmemarkt, und Kraft-Wärme-Kopplung beauftragt. Auch die Bundesstelle für Energieeffizienz ist beim BAFA angesiedelt. Im Zusammenhang mit dem Energieeffizienzfonds wird das BAFA mit einer Reihe neuer Aufgaben betraut werden. Beispiele sind die Förderung von Impulsgesprächen für Kleine und Mittlere Unternehmen mit dem Ziel der Information über Energieeinsparmöglichkeiten oder die Mittelbereitstellung für eine Informationskampagne PKW-Kennzeichnung, ähnlich der bereits bei Elektrogeräten bekannten Systematik.
„Energie Aktuell“ berichtet damit aus erster Hand zu aktuellen Themen aus dem Energiebereich und liefert Endverbrauchern, Fachverbänden und -industrie sowie allen übrigen Interessenten wertvolle Hinweise und Informationen zur Verwaltungspraxis des BAFA. Der Newsletter erscheint monatlich jeweils zum Monatsanfang. Hierdurch ist gesichert, dass die Nachrichten zeitnah veröffentlicht werden.
Sichern Sie sich den Newsletter durch Registrierung auf der Internetseite des BAFA unter www.bafa.de (Newsletter, Bereich „Energie“). Die einzelnen Ausgaben sind dort auch unter Energie, „Energie aktuell“ abrufbar.
Umweltfreundliche Energieversorgung im Fussballstadion swissporarena
Die swissporarena, das neue Fussballstadion auf der Allmend Luzern, nutzt für die Heizung Energie aus Grundwasser, Abwasser und Abwärme. ewz sorgt mit dem Energie-Contracting nicht nur für heisses Duschwasser in den Garderoben, sondern dank der Rasenheizung auch für ein optimales Spielfeld während des ganzen Jahres.
Dank der Nutzung der Energie aus erneuerbaren Quellen, mit der die swissporarena, die beiden Wohnhochhäuser und das Sportgebäude geheizt und gekühlt werden, reduziert sich der CO2-Austoss um 620 Tonnen pro Jahr. ewz, das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich, stellt mit dem Energie-Contracting die Wärme- und Kältelieferung für die swissporarena sicher. Nach der Fertigstellung des angrenzenden Sportgebäudes im Sommer 2012 und der beiden Wohnhochhäuser im Herbst 2012 wird ewz die benötigte Wärme und Kälte auch für diese beiden Objekte liefern.
Wärme: zu rund 80 Prozent über Wärmepumpe geliefert
Die Energiezentrale, die sich im Untergeschoss des Sportgebäudes befindet, heizt in der swissporarena unter anderem den Rasen und die Verpflegungsstände und kühlt den Business-Bereich. Die benötige Wärme wird zu rund 80 % über eine Wärmepumpe geliefert. Diese nutzt Abwasser, Grundwasser und Abwärme als Energiequellen. Gleichzeitig wird die Wärmepumpe …mehr:
http://www.ee-news.ch/de/article/22761/umweltfreundliche-energieversorgung-im-fussballstadion-swissporarena
Energie- und Ressourcenbewirtschaftung der Zukunft
Wieder einmal war die DWA-Landestagung NRW vom 30.06.2011 eine höchst interessante und innovative Fachtagung!
Sie interessieren sich für das Thema der „Energie- und Ressourcenbewirtschaftung der Zukunft“ – waren vielleicht sogar als Teilnehmer bei der Tagung? Hier erhalten Sie den von Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder gehaltenen Festvortrag in digitaler Form als PDF-Download:
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=75
Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung stellt neue Anforderungen an Strom- und Gasinfrastruktur in Europa
EU-Studie zeigt Entwicklungspfade für die europäische Strom- und Gasinfrastruktur bis 2050
Die zukünftige Entwicklung der Strom- und Gasinfrastruktur in Europa wird stark vom Ausbau der erneuerbaren Energien beeinflusst werden. Bis 2050 ist in Europa eine Erhöhung des regenerativen Anteils an der Stromerzeugung auf rund 70 Prozent möglich. Dies würde vor allem zu einem erheblichen Bedarf an neuer Strominfrastruktur führen. Um den zusätzlichen erneuerbaren Strom ins europäische Stromnetz zu integrieren, müsste es zwischen 2030 und 2050 um eine Übertragungskapazität von rund 200.000 MW ausgebaut werden. Die Entwicklung der Gasinfrastruktur wird insbesondere in den Transitregionen Italien, Spanien, Türkei und dem Balkan erheblich an Bedeutung gewinnen. Dies sind beispielhafte Ergebnisse einer länderübergreifenden Studie des Projekts SUSPLAN, die im Auftrag der Europäischen Union und mit Beteiligung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) erstellt wurde.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die zukünftige europäische Strom- und Gasinfrastruktur zusammenhängend und vorausschauend zu planen. Daher werden im EU-Projekt SUSPLAN (PLANning for SUStainability) integrierte Szenarien für Strom- und Gasinfrastruktur für verschiedene Entwicklungspfade für den Zeitraum 2030 bis 2050 erarbeitet. Denn um bis 2050 möglichst viele erneuerbare Ressourcen integrieren zu können, ist es bereits heute notwendig, den Umbau der Energiesysteme einzuleiten und die sich ergebenden Infrastrukturanforderungen ins Kalkül zu nehmen.
Im Rahmen der zweiten internationalen SUSPLAN-Konferenz am 7. Oktober 2011 in Brüssel werden Strategien und Wege zur Gestaltung der europäischen Energieinfrastruktur der Zukunft vorgestellt und diskutiert. Nähere Informationen zur Konferenz und zu den SUSPLAN-Ergebnissen finden sich unter www.susplan.eu
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ist einer von 16 europäischen SUSPLAN-Projektpartnern aus 12 Ländern. SUSPLAN wurde unter dem siebten Forschungsrahmenprogramm der europäischen Kommission initiiert und wird von der Generaldirektion Energie gefördert.
Kühl durch den Sommer – auch ohne Klimaanlage
Studie zeigt Einsparmöglichkeiten bei der Gebäudekühlung
In Zukunft könnten Gebäude mit deutlich weniger Strom gekühlt werden. Bis zum Jahr 2030 ist eine Einsparung um 38 Prozent möglich. Das ist das Ergebnis einer vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegebenen Studie. „Es gibt schon heute zahlreiche bewährte Maßnahmen, die verhindern, dass sich ein Gebäude aufheizt. Und in vielen Fällen ist gar keine aktive Kühlung mit einer Klimaanlage nötig.“ sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Zu diesem Ziel führen Kombinationen aus unterschiedlichen Maßnahmen, die den Kühlbedarf senken, erneuerbare Energien einbinden und den verbleibenden Strombedarf möglichst effizient decken. Jede damit eingesparte Kilowattstunde Strom verringert die CO2-Emissionen, schont das Klima und den Geldbeutel.
Der Stromverbrauch für die Kühlung von Gebäuden beträgt derzeit etwa 21 Terawattstunden (TWh). Das sind rund vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 könnte der Verbrauch entweder bis auf 29 TWh steigen oder aber auf 13 TWh sinken, wenn stromsparende Maßnahmen konsequent umgesetzt würden. Selbst bei einem unwahrscheinlich heißen Klima wäre es möglich, den Stromverbrauch für Gebäudekühlung leicht zu verringern.
Um das zu erreichen, sollte der Einbau einer Kühlung nicht gleich an erster Stelle stehen. Zunächst muss der Bedarf an Kühlung verringert werden: durch den Verzicht auf großflächige Verglasung, außenliegenden Sonnenschutz oder eine intensive Nachtlüftung zur Nachtauskühlung und eine gute Wärmespeicherfähigkeit der Wände und Decken. Hinzu kommen solare Kühlung oder Erdkälte für die Kühlung der Luft, der Böden oder der Decken. Erst wenn das nicht ausreicht, sollten effiziente Kältemaschinen in Kombination mit Flächenkühlung genutzt werden. Das könnte beispielsweise mit sogenannten Kühlsegeln passieren – abgehängte Teilbereiche der Decken, die mit Wasser kühlen. In der Regel sind individuelle Konzepte, die Maßnahmenbündel für Lüftung, Heizung und Kühlung umfassen, unabdingbar. Einfluss auf den Stromverbrauch hat auch das Verbraucherverhalten: Wenn etwas höhere Raumtemperaturen ohne Kühlung akzeptiert werden, kann dies deutlich zur Senkung des Strombedarfs beitragen.
Die Untersuchungen erstreckten sich nicht nur darauf, den Stromverbrauch zu verringern, sondern auch auf die entstehenden Kosten: Sonnenschutz nachzurüsten ist bei Bürogebäuden mit großen Fensterflächen meist wirtschaftlich. Die Kühlung mit Erdsonden von Wärmepumpen, die im Winter der Wärmeerzeugung dienen, hat sich in den untersuchten Fällen als rentabel erwiesen. Solare Kühlung ist dagegen teuer. Wirtschaftlich vertretbar ist der Einbau einer Lüftungsanlage für die Nachtauskühlung, die gleichzeitig die Raumluftqualität verbessert und im Winter Heizenergie einspart.
Die Studie „Klimaschutz durch Reduzierung des Energiebedarfs für Gebäudekühlung“ können Sie unter
http://www.uba.de/uba-info-medien/3979.html herunterladen.
Weiterführende Literatur:
BINE Themeninfo I/2007: Thermoaktive Bauteilsysteme – Nichtwohnungsbauten energieeffizient heizen und kühlen auf hohem Komfortniveau (http://www.bine.info/hauptnavigation/publikationen/publikation/thermoaktive-bauteilsysteme/)
Eicke-Henning Werner, Glasarchitektur – Lehren aus einem Großversuch, 2006 (http://www.energiesparaktion.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=5093)
Kläranlagen: Vom Energiefresser zum Kraftwerk
Radiosendung auch zum anhören
Unser Abwasser zu reinigen, braucht viel Energie: Kläranlagen benötigen etwa gleich viel Strom wie die gesamte öffentliche Beleuchtung. Andererseits produzieren Kläranlagen mit ihrem Biogas auch Strom – und zwar zweieinhalb mal mehr als alle Solaranlagen in der Schweiz. Noch reicht die Stromproduktion aber nicht aus, um den eigenen Bedarf zu decken.
Bis Kläranlagen gleich viel Strom produzieren, wie sie verbrauchen, könne es noch 20 bis 30 Jahre dauern, sagt Ernst A. Müller, Leiter des nationalen Programms «EnergieSchweiz für Infrastrukturanlagen». Viele Kläranlagen könnten ihren Energieverbrauch aber gut um 20 bis 40 Prozent senken und bei der Stromproduktion zulegen, sagt Müller.
Wie sich eine Kläranlage in ein Kraftwerk verwandelt, zeigt das Beispiel der ARA Morgenthal in der Region Arbon am Bodensee. Wer wissen will, wie die Energiebilanz der Kläranlage am eigenen Wohnort aussieht, findet möglicherweise Angaben im Geschäftsbericht, andernfalls kann man nachfragen.
Die Sendung vom 20.5.2011 können Sie unter
http://www.drs3.ch/www/de/drs3/sendungen/espresso/2649.bt10179681.html
anhören
Energie in der Abwasserentsorgung
Rückschau und Ausblick
Zusammenfassung
Das Thema „Energie in der Abwasserentsorgung“ wurde in den
letzten Jahren aufgrund steigender Energiekosten, verstärkter
Diskussionen über die Energieversorgung der Zukunft und wegen
des unter anderem durch die Nutzung fossiler Primärenergieträger
verursachten Klimawandels hoch aktuell. Aber bereits
vor Jahrzehnten hat sich die Abwasserfachwelt mit dieser Problematik
beschäftigt und Möglichkeiten zum Beispiel zur Optimierung
von Energieverbrauch und Energieerzeugung auf Kläranlagen
oder zur Abwasserwärmenutzung in der Kanalisation
verfolgt. Diese Möglichkeiten wurden jedoch seinerzeit nicht
ausgeschöpft, der Energiebedarf der Kläranlagen stieg vielmehr
bis in die Mitte der 1990er-Jahre kontinuierlich und stagniert
seitdem auf hohem Niveau. Auch die Energieerzeugung auf
Kläranlagen weist noch hohe, bisher nicht genutzte Potenziale
auf. Nur wenn diese Potenziale erschlossen werden, ist das Ziel
einer energieautarken K läranlage zukünftig erreichbar.
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536
Autoren
Prof. Dr.-Ing. Max Dohmann
FiW an der RWTH Aachen
Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder
Tuttahs & Meyer
Ingenieurgesellschaft für Wasser-, Abwasserund
Energiewirtschaft mbH
Möglichkeiten zur Verbesserung der Energiebilanz einer Kläranlage am Beispiel der Kläranlage Rheda-Wiedenbrück
Zusammenfassung
Die Energieströme auf einer Kläranlage lassen sich mittels einer
CSB-Bilanz analysieren. Für konventionelle Kläranlagen mit
anaerober Faulung kann ca. zwei Drittel der erforderlichen elektrischen
Energie auf den Kläranlagen selbst erzeugt werden. Ein
energieautarker Betrieb wird nur mit weitgehender anaerober
Verwertung der im Abwasserzulauf enthaltenen Energie (zum
Beispiel Vorfällung, Anaerobanlage) oder der im ausgefaulten
Schlamm enthaltenen Restenergie möglich. Durch die Zuführung
von Co-Fermentaten in den Faulbehälter als externe Energieträger
kann der Gasertrag soweit gesteigert werden, dass der
Strombedarf der Kläranlage vollständig gedeckt wird. Für die
Stickstoffelimination ist dabei wichtig, dass hochbelastete Teilströme
separat behandelt werden und dafür keine Kohlenstoffquellen
benutzt werden, für die Elimination empfiehlt sich dazu
die anaerobe Ammoniumoxidation.
Im Fallbeispiel der Kläranlage Rheda-Wiedenbrück wird das Co-
Fermentat aus der auf der kommunalen Kläranlage installierten
Abwasservorbehandlungsanlage eines Schlachthofs erzeugt und
damit eine Energieautarkie erreicht. Dies gelingt unter anderem
bereits mit der ersten Ausbaustufe mit Nitritation/Denitritation
und wird mit der Umwandlung in eine anaerobe Ammoniumoxidation
weiter verbessert.
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558
Autoren
Dr.-Ing. Peter Hartwig
aqua consult Ingenieur GmbH
30177 Hannover
Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel
Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik
Leibniz-Universität Hannover
Ausblick
Die im kommunalen Abwasser gebundene Energie reicht für
konventionell betriebene Belebungsanlagen für einen energieautarken
Betrieb der Abwasserbehandlung nur aus, wenn
eine anaerobe Faulung durchgeführt wird, die Anlage weitestgehend
energieoptimiert betrieben wird (zum Beispiel gute
Wirkungsgrade in der Vorklärung, verfahrenstechnische und
maschinentechnische Optimierung) und die nach einer Faulung
noch verbliebenen organischen Reststoffe (Faulschlamm)
energetisch vollständig verwertet werden könnten (zum Beispiel
Verfahren wie Vergasung, hydrothermale Carbonisierung
etc.).
Als Alternative für die noch wenig erprobte Nutzung des
Restenergieanteils aus dem Faulschlamm kann über die Nutzung
von Co-Substraten die Klärgasmenge soweit erhöht werden,
dass ein energieautarker Betrieb erreicht wird. Wenn
stickstoffhaltige Co-Substrate zum Einsatz kommen, stehen erprobte
biologische Verfahrenstechniken zur Verfügung, um die
Stickstofffrachten im Schlammwasser aus der Faulschlammentwässerung
effizient und wirtschaftlich zu eliminieren.
Durch eine Co-Fermentation werden die für eine anaerobe
Faulschlammbehandlung erforderlichen Komponenten besser
ausgenutzt, insofern kann durch Co-Fermentation neben der
Energieautarkie auch die Gesamtwirtschaftlichkeit erhöht werden
Die Methodik der Ökobilanz zur ganzheitlichen Erfassung des Energieverbrauchs in der Abwasserreinigung
Zusammenfassung
Bisherige Analysen des Energieverbrauchs in der Abwasserreinigung
beschränken sich oft auf die naheliegende Erfassung des
Stromverbrauchs. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung
sollten aber auch andere Formen der Energie erfasst werden, wie
zum Beispiel für die Herstellung von benötigten Chemikalien wie
Flockungs- und Flockungshilfsmittel, beim Transport des zu entsorgenden
Schlamms oder für zusätzliche Brennstoffe bei der
Klärschlammtrocknung. Dafür ist die Erweiterung der Grenzen
des zu betrachtenden Systems auf vor- und nachgelagerte Prozesse
notwendig, um alle relevanten Beiträge zum Energieverbrauch
zu berücksichtigen. Zudem können so auch die verschiedenen
Sekundärprodukte der Abwasserreinigung erfasst werden:
die Stromproduktion aus Faulgas, die Rückführung von
Nährstoffen und Wasser in die Landwirtschaft oder die Substitution
von fossilen Brennstoffen in der thermischen Klärschlammentsorgung.
Ein geeignetes Instrument für diese Betrachtungsweise
ist die Methodik der Ökobilanz nach ISO 14040/44. Mit
dieser Methodik lassen sich alle unterschiedlichen Energieformen
und Sekundärfunktionen abbilden und in einheitlichen Indikatoren
darstellen, ergänzt durch weitere Umweltwirkungen
wie den Treibhauseffekt.
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572
Autoren
Dr.-Ing. Christian Remy
Dipl.-Ing. Boris Lesjean
Dipl.-Ing. Andreas Hartmann
Kompetenzzentrum Wasser Berlin GmbH
Reduzierung des Energieverbrauchs großtechnischer Membranbelebungsanlagen
Zusammenfassung
Den zahlreichen Vorteilen von Membranbioreaktoren steht ihr
erhöhter Energieverbrauch entgegen. Optimierungsmaßnahmen
müssen die besonderen verfahrenstechnischen Gegebenheiten berücksichtigen
und dürfen die Betriebssicherheit nicht gefährden.
Die energieintensiven Membrangebläse zur Deckschichtkontrolle
stehen als Hauptverbraucher im Mittelpunkt des Interesses.
Die von ihnen erzeugte Cross-Flow-Strömung sollte durch den
Betrieb mit hohen Filtratflüssen bestmöglich ausgenutzt werden.
Des Weiteren sind die Membrangebläse nicht zum primären
Zweck des Sauerstoffeintrags zu aktivieren, und die Funktion
der Durchmischung der Membrankammern ist weitgehend
durch andere Maßnahmen sicherzustellen. Rührwerke und
Rezirkulationspumpen sind weitere Verbraucher, denen im energieoptimierten
Betrieb eines Membranbioreaktors besondere
Berücksichtigung gebührt. Der Bericht stellt Möglichkeiten der
Energieoptimierung vor und nennt Ergebnisse bereits durchgeführter
großtechnischer Maßnahmen.
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566
Autoren
Dipl.-Ing. Katrin Veltmann
Dr.-Ing. Laurence Palmowski
Univ.-Prof. Dr .-Ing. Johannes Pinnekamp
Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen
Fazit
Der Energieverbrauch von MBR ist gegenüber konventionellen
Kläranlagen erhöht. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen,
die bei den verfahrenstechnischen Unterschieden ansetzen,
kann die Differenz jedoch reduziert werden. Hierzu gibt es erfolgreiche
Beispiele, die den Energiebedarf einzelner Anlagen
bereits wesentlich senken konnten. Maßnahmen im Bereich
der Membrangebläse zur Deckschichtkontrolle, der Rührwerke
und Rezirkulationspumpen erwiesen sich hierbei als besonders
vielversprechend. Die Übertragbarkeit dieser Maßnahmen auf
andere Anlagen ist zu überprüfen.
Die Optimierungen dürfen die Betriebssicherheit, den Zustand
der kostspieligen Membranen und die Ablaufwerte nicht
gefährden, da gerade diese der entscheidende Vorteil von MBR
sind. Vor dem Hintergrund zunehmender Langzeiterfahrungen
mit der Technologie werden sich die Energiekennzahlen von
MBR, wenn im Einzelfall von den Randbedingungen möglich,
denen von konventionellen Anlagen annähern.
Energieinfrastruktur und Energiemanagement auf dem Zentralklärwerk der Hansestadt Lübeck
Zusammenfassung
Die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) betreiben im Stadtgebiet
Lübeck eine Vielzahl von Anlagen der Abwasserentsorgung und
Abfallbeseitigung. Dem jährlichen Strombedarf des Unternehmens
von ca. 20 Millionen kWh steht eine Eigenerzeugung von
Strom aus regenerativen Energieträgern in etwa gleichem Umfang
gegenüber. Neben dem Strom kommt der Wärmeversorgung
eine häufig unterschätzte Bedeutung zu, insbesondere weil
Kläranlagen großen Wärmebedarf haben und weil beim Betrieb
von Blockheizkraftwerken naturgemäß die Produktion von
Strom und Wärme gleichzeitig erfolgt. Aus technischen Gründen
sowie aufgrund der jeweiligen Erzeuger-/Abnehmersituation ist
die weitgehende Eigennutzung sowohl des Stroms als auch der
Wärme am Standort häufig nur bedingt möglich. Sie ist jedoch
gerade bei der Elektrizität wegen der in den letzten Jahren stark
gestiegenen Diskrepanz zwischen Bezugs- und Erlöspreisen wirtschaftlich
hoch interessant. Hier konnten in Lübeck verschiedene
Ansätze zur Optimierung erfolgreich umgesetzt werden. Am
Beispiel des Zentralklärwerks als größtem einzelnen Erzeuger
und Verbraucher werden die im Rahmen eines integrierten Masterplanes
realisierten Maßnahmen vorgestellt. Parallel zu den
technischen Entwicklungen konnte zu Beginn des Jahres 2011
ein maßgebender positiver Schritt beim Thema Strombeschaffung
getan werden. Die EBL haben sowohl ihre Erzeugungs- als
auch die Abnahmestellen in einem Bilanzkreis zusammengefasst.
Eine entscheidende Besonderheit liegt in der Struktur des
Bilanzkreises mit einem Gesamtanteil an erzeugtem Strom aus
erneuerbaren Energien von über 50 %, wodurch die Pflicht zur
Abgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz durch den Endverbraucher
entfällt.
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551
Autoren
Dipl.-Biol. Enno Thyen
Dr. Jan-Dirk Verwey
Entsorgungsbetriebe Lübeck
Dipl.-Ing. Friedrich Klare
Dipl.-Ing. (FH) Stephan Spreckelmeyer
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sergej Naschilevski
KLT-Consult GmbH
Das DWA-Informationssystem „DIEnergie“ jetzt online
Die DWA-Koordinierungsgruppe „Energie in der Wasser-, Abwasser und Abfallwirtschaft“ (KG Energie) hat für die DWA-Mitglieder, die Aktiven in den DWA-Fachgremien und alle am Thema Interessierten im Internet ein Informationssystem Energie – DIEnergie – eingerichtet. In diesem System sind alle DWA-Fachgremien, die zu Themen mit energetischem Bezug arbeiten, mit ihren aktuellen und geplanten Projekten systematisch aufgelistet. Innerhalb ihres Aufgabengebietes möchte die DWA das Thema Energie umfassend betrachten, bearbeiten und die Kenntnisse der Fachwelt einbeziehen. Die DWA bietet über DIEnergie:
1. Eine systematische Darstellung ihrer Aktivitäten im Bereich „Energie in der Wasser-, Abwasser und Abfallwirtschaft“,
2. Informationen über bestehende Regelwerke mit Bezug zum Thema Energie,
3. Informationen zu geplanten Vorhaben in den Gremien der DWA mit Bezug zum Thema Energie. Sie können über DIEnergie:
● Informationen über die Aktivitäten der DWA im Bereich Energie erhalten.
● Nach Fachausschüssen suchen und erfahren, ob und zu welchen Projekten mit Energiebezug gearbeitet wird.
● Kontakt mit der DWA aufnehmen, um detaillierte Informationen über einzelne Themen und Fachgremien zu erhalten.
● Expertise einbringen, Hinweise geben, selbst Themen entwickeln und aktiv mit gestalten.
Bitte wenden Sie sich mit Ihren Fragen, Vorschlägen und Wünschen direkt an Dipl.-Ing. Anett Baum E-Mail: baum@dwa.de
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Gasverwertung auch auf mittleren und kleineren Kläranlagen
-Leserforum-
Die Wirtschaftlichkeit der Gasverwertung auf Kläranlagen mit mittlerer und kleiner Ausbaugröße ist aktuell ein kontrovers diskutiertes Thema. Es geht dabei um die Umstellung von aerober auf anaerobe Schlammstabilisierung und um die Nachrüstung von Blockheizkraftwerken auf Anlagen, die bisher ihr Faulgas lediglich zu Heizzwecken verwenden und ansonsten abfackeln. Wolfgang Grägel kommt in seinem Beitrag „Wirtschaftlichkeit der Gasverwertung auf kommunalen Kläranlagen“ (KA 12/2010, S. 1221–1225) zu dem Schluss, dass sich für Anlagen mit 50 000 EW Amortisationszeiten von ca. vier Jahren und für Anlagen mit 10 000 EW von 29 Jahren ergeben. Abgesehen davon, dass diese pauschale Schlussfolgerung lediglich althergebrachte Weisheiten bestätigt, ist sie ebenso undifferenziert wie die Annahmen, die der Autor für deren Herleitung getroffen hat. Deshalb darf diese für viele Kläranlagenbetreiber entscheidende Kernaussage auch nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben. Zu kritisieren ist zuallererst, dass eine „konventionelle Bauweise“ vorausgesetzt wird und darauf basierend die Kosten ermittelt werden. Zudem wird für kleinere Ausbaugrößen von höheren spezifischen Kosten ausgegangen. Dass diese äußerst konservative Betrachtungsweise zu unwirtschaftlichen Ergebnissen führt, hätte keines expliziten rechnerischen Nachweises bedurft; hier hätte ein Blick in die neuere Fachliteratur ausgereicht. Von einem aktuellen Beitrag hätte man erwarten können, dass er die neuen technischen Möglichkeiten (Faulbehälter in Stahlbauweise, Membrangasbehälter, Schlamm- und Gasmanagement), organisatorische Lösungsansätze (semizentrale Schlammbehandlungsanlagen) und besonders für kleinere Kläranlagen attraktiven finan ziellen Fördermöglichkeiten (hohe KWK-Zulage bis 50 kW) einbezieht. Darüber hinaus wäre auch die Betrachtung aus der Sicht des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit für unterschiedliche Lösungsansätze ein wichtiges Thema gewesen. Der Autor hat sich die Auseinandersetzung mit diesen inhaltlich nicht einfachen und teilweise sensiblen Fragestellungen leider erspart. Die Betreiber mittlerer und kleiner Kläranlagen, die sich bereits intensiv mit alternativen Lösungen auseinandersetzen, sollten sich durch den vorliegenden Aufsatz nicht entmutigen lassen. Viele der eingeschlagenen Wege werden durch die technische Entwicklung einerseits und steigende Strompreise andererseits zu wirtschaftlichen Lösungen bei der Schlammbehandlung und Gasverwertung auch bei kleineren Kläranlagen führen.
Dr.-Ing. Gerhard Seibert-Erling,
Geschäftsführer der setacon GmbH,
Frechen Quelle: Korrespondenz Abwasser Heft 4-2011
Und hier die Antwort auf den Artikel aus dem Leserforum:
– Differenzierte Beurteilung im Einzelfall erforderlich
Der Leserbrief geht von „einer Umstellung von aerobe auf anaerobe Schlammstabilisierung und die Nachrüstung von Blockheizkraftwerken auf Anlagen, die Faulgas bisher zu Heizzwecken nutzten“, aus. Im Artikel wurde jedoch der komplette Neubau einer aeroben Schlammstabilisierung mit einer anaeroben Anlage einschließlich energetischer Gasverwertung gegenübergestellt. Im Leserbrief werden vor allem die Themen Ausbaustandard und zusätzliche Fördermöglichkeiten angesprochen. Die für die Investitionskostenermittlung zugrunde gelegte Bauweise beinhaltet eine bewährte Anlagenausrüstung, insbesondere hinsichtlich Lebensdauer, Störungsanfälligkeit und Anlagensicherheit. Berücksichtigt wurden dabei auch die im Leserbrief angesprochenen Trockengas- Membranbehälter. Grundsätzlich sind, wie auch in der Veröffentlichung bereits erwähnt, Kosteneinsparungen möglich. Der Autor hält es dabei für erforderlich, im sicherheitsrelevanten Gasbereich keine Risiken einzugehen. Für eine Berücksichtigung der Förderungsmöglichkeiten nach Kraft-Wärme- Kopplungsgesetz ist die Art der Abwärmenutzung zu beachten. Eine Nutzung als Prozesswärme (zum Beispiel Aufheizung des Faulturmes) wird dabei nicht anerkannt. KWK-Strom (Strom und Nutzwärme) wird mit einer Stromkenn-zahl (Faktor ca. 0,70 bis 0,80) und der Nutzwärmemenge errechnet. Für eine Ausbaugröße von 10 000 EW und 20 000 EW wird mit einer Anlagengröße bis 50 kW der erzeugte KWK-Strom (Strom- und Nutzwärme) mit 0,0511 €/ kWh für die Laufzeit von zehn Jahren gefördert. Bei Annahme einer für Kläranlagen üblicherweise möglichen Wärmenutzung ergeben sich Verkürzungen der Amortisationszeiten auf ca. 16 Jahre für 10 000 EW und ca. acht Jahre für 20 000 EW. Für die Anlagen von 30 000 EW bis 50 000 EW wird eine Verkürzung der Amortisation ca. ein Jahr betragen. Strom, der nach Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) vergütet wird, kann durch das KWK-Gesetz nicht vergütet werden. Genauere Aussagen über die Möglichkeiten der KWK-Förderung sind abhängig von Art und Umfang der Wärmenutzung. Grundsätzliche Übereinstimmung mit dem Leserbrief besteht im Bestreben, vorhandene Ressourcen bestmöglich zu nutzen, ohne jedoch die Erfordernisse hinsichtlich Ausführungsstandards und insbesondere hinsichtlich Anlagensicherheit zu vernachlässigen. Der Artikel soll keineswegs die Betreiber von kleineren oder mittleren Anlagen von einer Faulgasverwertung entmutigen. Eine Berücksichtigung von zusätzlichen Fördermöglichkeiten und auch unserer Einschätzung nach weiter steigende Energiepreise führen zu einer weiteren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Die vom Leserbriefautor angesprochenen Umbaumaßnahmen als Nachrüstung einer Faulungsanlage bedürfen einer genaueren Betrachtung im Einzelfall. Gegenüber dem Artikel entfallen hierbei vor allem die Vorteile eines geringeren Belebungsbeckenvolumens, das bei gleichbleibender Ausbaugröße einer anderen Nutzung zugeführt werden müsste.
Dipl.-Ing. Wolfgang Grägel (München)
KA Korrespondenz Abwasser, Abfall
• 2011 (58)
• Nr. 4
UBA hält aktuelle Strompreiserhöhungen für überzogen
Energieversorger nutzen EEG-Umlage als Vorwand
Eine Analyse des Umweltbundesamtes zeigt: Rund 85 Prozent der Strompreissteigerungen zwischen 2000 und 2010 sind auf andere Faktoren als die EEG-Umlage zurückzuführen. Die aktuellen Aufschläge bei den Strompreisen lassen sich nicht mit der EEG-Umlage begründen, denn der Erhöhung der Umlage stehen erhebliche Kostensenkungen bei der Strombeschaffung gegenüber. Zu verdanken ist dies auch dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der zu einem Rückgang der Preise an der Strombörse führte. „Das EEG ist nicht nur wichtig und notwendig für den Klimaschutz, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Wer bei der Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien nur auf einzelwirtschaftliche Kosten schaut, blendet wesentliche Aspekte aus: Gesamtwirtschaftlich gesehen, verringern die erneuerbaren Energien Umwelt- und Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe. Wegen der steigenden Preise fossiler Energien wird die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien mittelfristig am Markt sogar günstiger sein“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth.
Während die EEG-Umlage bis zum Jahr 2009 relativ konstant war, stieg sie in den letzten beiden Jahren stark an. Ein Großteil dieses Anstiegs geht auf die gesunkenen Beschaffungskosten für konventionellen Strom zurück. Sinken die Beschaffungskosten für Strom an der Strombörse, nimmt der Abstand zu den gewährten Einspeisevergütungen zu. Dies erhöht unmittelbar die EEG-Umlage. Paradoxerweise tragen auch die erneuerbaren Energien zu niedrigeren Preisen an der Strombörse und damit zur Erhöhung der EEG-Umlage bei. Denn sie verdrängen die teuersten konventionellen Stromanbieter vom Markt. In der Folge sinkt der Börsenpreis. Somit sind die tatsächlichen Zusatzkosten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien niedriger als die EEG-Umlage.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der EEG-Umlage liegt in dem überraschend starken Preisverfall bei der Photovoltaik – allein von Anfang 2009 bis Anfang 2010 fielen zum Beispiel die Großhandelspreise der Photovoltaik-Module um bis zu 34,5 Prozent. Diese Entwicklung war nicht prognostiziert worden und führte damit zu einer überhöhten Förderung der Photovoltaik und einem sehr starken Wachstum der installierten Kapazitäten. Die bereits geplante vorzeitige Kürzung der Einspeisevergütung für die Photovoltaik ist deshalb richtig.
Die Erhöhung der EEG-Umlage diente vielen Stromversorgungsunternehmen als Begründung, ihre Preise Anfang dieses Jahres zu erhöhen. Angesichts der stark gesunkenen Preise an der Strombörse ist diese Argumentation jedoch nicht stichhaltig, zumal auch die Umlage für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung leicht sank. Viele Stromversorger reichten diese Kosteneinsparungen nicht an die Stromverbraucher weiter. Dies zeigt, dass der Wettbewerb auf dem Strommarkt für Endkunden nur unzureichend funktioniert und Maßnahmen erforderlich sind, die den Wettbewerb stärken.
Verbraucher und Verbraucherinnen können den ungerechtfertigten Strompreiserhöhungen begegnen, indem sie den Stromversorger wechseln. Das erzeugt Wettbewerbsdruck. Durch einen Wechsel lassen sich derzeit bis zu 200 Euro pro Jahr einsparen. Auch Angebote von Ökostromanbietern können zu erheblichen Kostensenkungen führen.
Insgesamt ist die Förderung der erneuerbaren Energien durch das EEG sehr erfolgreich. Sie trägt wesentlich zum Klimaschutz bei, weil es durch den Ausbau der erneuerbaren Energien möglich war, anspruchsvollere Emissionsobergrenzen beim Emissionshandel festzulegen. Im europäischen und internationalen Vergleich schneidet das deutsche EEG zudem sehr gut ab.
Im Gegensatz zu anderen Formen der Stromerzeugung ist die Förderung der Erneuerbaren Energien für die Öffentlichkeit transparent. So ist die Kernenergie nur deshalb einzelwirtschaftlich rentabel, weil sie in Milliardenhöhe direkte und indirekte Subventionen erhält. Außerdem wird die konventionelle Stromerzeugung durch die mangelnde Anlastung der Umweltkosten begünstigt. Ohne diese Wettbewerbsverzerrungen wären viele Techniken zur Nutzung der erneuerbaren Energien schon heute wettbewerbsfähig und der Förderbedarf für die erneuerbaren Energien deutlich geringer.
Eine ausführliche Analyse zur EEG-Umlage und ihrem Einfluss auf die Stromkosten finden Sie im aktuellen Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes unter: http://www.uba.de/uba-info-medien/4067.html
Energiesteuer: Erhalt der Steuerbefreiung für Klär- und Deponiegas
In seiner Sitzung am 16. Dezember 2010 hat der Bundestag das Gesetz zur Änderung des Energie- und Stromsteuergesetzes verabschiedet. Durch das Gesetz wird nunmehr klargestellt, dass Klär- und auch Deponiegas weiterhin nach § 28 Abs. 1 EnergieStG von der Energiesteuer befreit sind. Damit ist der Bundestag den Forderungen des VKU nachgekommen.
Ursprünglich hatte der Gesetzentwurf vorgesehen, dass das Steuerprivileg des § 28 EnergieStG nur noch für gasförmige Biokraft- und Bioheizstoffe gelten soll. Für die Definition wurde auf die BiomasseVO verwiesen, die ausdrücklich klarstellt, dass Deponie- und Klärgas nicht als Biomasse anerkannt wird.
Entsprechend der VKU-Forderung wurde der Gesetzentwurf an dieser Stelle korrigiert. Andernfalls wäre klaren umweltpolitischen Zielsetzungen widersprochen worden. Denn letztlich wäre – ohne Steuerbefreiung – in vielen Fällen das Abfackeln des Gases wirtschaftlicher als die Investition in ein Blockheizkraftwerk, in dem das gewonnene Klär- oder Deponiegas zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden kann. Da die so erzeugte Energie zu einem großen Teil unmittelbar wieder innerhalb der Anlage zur Abfall-/ Abwasserbeseitigung eingesetzt wird, zeigen bisher insbesondere die Klärschlammbehandlungs- und -entsorgungswege eine positive CO2-Bilanz auf. Die frei werdenden Energiepotentiale bei Abwasser- und Entsorgungsunternehmen werden auf diese Weise im Sinne einer ökologisch effizienten Verwertung genutzt.
Die während des Gesetzgebungsverfahrens geführte Diskussion hat gezeigt, dass für die Definition nicht zwingend auf die Festlegungen der BiomasseVO verwiesen werden muss. Der VKU hatte zu Recht darauf hingewiesen, dass die BiomasseVO lediglich regelt, was für die Vergütung nach dem Energieeinspeisegesetz (EEG) als Biomasse anzusehen ist. Dabei wurden gesetzgeberische Wertungsentscheidungen im Hinblick darauf, welche Stoffe einer finanziellen Unterstützung bedürfen, um ihre Nutzung zur Energieerzeugung weiter voran zu treiben, umgesetzt. Im Übrigen findet auch im EEG ein weiterer Biomassebegriff Anwendung, der den europäischen Vorgaben entspricht und lediglich fossile Energieträger ausschließt.
Auch zukünftig kann damit die Steuerbefreiung nach § 28 EnergieStG zur Grundlage investiver Maßnahmen in diesem Bereich gemacht werden.
Ihre VKU-Ansprechpartnerin: Dr. Susanne Weber
Auf bestem Weg zur energieautarken Kläranlage
Seit dem 3. Dezember 2010 ist auf dem Gelände der Kläranlage Cottbus das Produktions- und Servicezentrum (PSZ) Biogas der GICON offiziell in Betrieb. Bestandteil des PSZ ist eine Biogaserzeugung nach dem GICON-Verfahren mit einer Biogasleistung von ca. 900 kW (thermisch). Das entstehende Biogas wird über eine gesonderte Gasleitung einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zugeführt, das der Eurawasser gehört und sich auf dem Gelände der Kläranlage befindet.
„Es ist unsere gemeinsam Vision“, hob Jens-Erik Wegner, Geschäftsführer der LWG Cottbuser Wasser GmbH & Co. KG, bei der offiziellen Inbetriebnahme hervor, „auf dem Gelände unserer Kläranlage Cottbus ein Kommunales Entsorgungszentrum zu schaffen, in dem einmal sämtliche biogene Abfälle von Cottbus und des Umlandes entsorgt und verarbeitet werden können. Mit der Integration des GICON-Biogassystems in die Energie-Infrastruktur der Kläranlage Cottbus haben wir dafür einen weiteren wichtigen Schritt getan.“ Sie sei eine hervorragende Ergänzung zu den schon realisierten LWG-Maßnahmen auf dem Weg zu einer energieautarken Kläranlage. So werden z.B. bereits heute biogene Reststoffe, wie z.B. Fette, mittels Co-Vergärung in den zu großen Faultürmen zur Gewinnung von Energie und Wärme genutzt, um die Energiebezugskosten zu senken.
Auch Lothar Nicht, Beigeordneter für Ordnung, Sicherheit, Umwelt und Bürgerservice der Stadt Cottbus, würdigte die Bedeutung der neuen Anlage und die Weitsicht ihres Ideengebers, dem ehemaligen Geschäftsführer der LWG Jens Meier-Klodt. Im September 2006 hatte dieser den Ausspruch geprägt „Dieses Projekt ist kein technischer Gag“. Nun sei die Anlage Wirklichkeit geworden und „ein kleiner, aber sehr wichtiger Beitrag für den Umbau der Energieregion Lausitz, der sich gegenwärtig vollzieht“, so Lothar Nicht. Er wünsche sich noch viele solcher Projekte, um den Einsatz der Erneuerbaren Energien in Cottbus und Umgebung noch weiter zu entwickeln. „Die hier entstandene Anlage und deren Integration in die Kläranlage Cottbus ist eine phantastische Lösung, wie man vorhandene Baulichkeiten und gutes Personal effektiv für die Umsetzung neuer Ideen nutzen kann.“
Prof. Dr.-Ing. Jochen Großmann, Geschäftsführender Gesellschafter der GICON GmbH, konnte seinerseits stolz darüber berichten, dass die neuartige – gemeinsam von GICON und der BTU Cottbus entwickelte – Biogastechnologie zukünftig auch in China, Korea und Nordamerika zum Einsatz kommen wird. „Wir haben es geschafft und von Cottbus aus unsere Technologie in die Welt getragen!“ Die Inbetriebnahme des Produktions- und Servicezentrums (PSZ) Biogas sei ein weiterer Meilenstein der Entwicklung der GICON als komplexer Anbieter und Dienstleister für Biogasanlagen. Gemeinsam mit Eurawasser und der LWG wolle man sich zukünftig verstärkt der Entwicklung von Kläranlagen zu energieeffizienten Abwasser- und Abfallentsorgungszentren widmen.