Mittwoch, Dezember 11, 2024
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Meldungen zu Energie- und E-Technik 2012

November 2012
26.11.2012 „Power to gas“-Prinzip – Kläranlagen als Energiespeicher 
07.11.2012 Energiepotenziale in der Wasserwirtschaft stärker nutzennutzen – das bringt Vorteile für alle! 
04.11.2012 Bei Stromausfällen effizienter handeln 
02.11.2012 Energiewirtschaft erwartet konkrete gesetzgeberische Schritte zur Umsetzung der Energiewende 
02.11.2012 BDEW schafft neue Stabsstelle für Erneuerbare Energien 
02.11.2012 Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis steigt 2013 auf Rekordniveau von rund 50 Prozent 
02.11.2012 Energiekosten systematisch senken 
September 2012
24.09.2012 Neuer Rahmen für Erneuerbare Energien notwendig 
24.09.2012 BDEW zum Start der Konsultation des Netzentwicklungsplans (NEP) Strom der Bundesnetzagentur 
24.09.2012 Wasserwirtschaft diskutiert Energieeffizienz-Potenziale 
24.09.2012 Zukünftiges Strommarktdesign 
21.09.2012 Übersicht Energierecht 
August 2012
26.08.2012 Funksteckdosen mit Köpfchen
17.08.2012 Elektronische Vorschaltgeräte verringern den Energieverbrauch 
Juli 2012
23.07.2012 Große Potenziale für Kommunen bei der Abwasserbehandlung um den Stromverbrauch zu senken – Deutsche Bank Research 
Juni 2012
09.06.2012 Optimierungspotenziale, Forschung, Wasserstofftechnologie, Benchmarking 
09.06.2012 Energieoptimierung der Kläranlage Blümelstal
Mai 2012
25.05.2012 Effizienz ist die größte Energiequelle  
März 2012
01.03.2012 Energie und Phosphor aus Klärschlamm  
Februar 2012
13.02.2012 Hessen fördert Energieeinsparungen bei Kläranlagen 
Januar 2012
29.01.2012 Alleskönner im Abwasser – Bakterien erzeugen Strom 
08.01.2012 Tagung: Energieeffizienz von Kläranlagen kann landesweit gesteigert werden 

„Power to gas“-Prinzip – Kläranlagen als Energiespeicher

Emden. Mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der Stadtwerke Emden (SWE) und anderer regionaler Partner kann die Hochschule Emden/Leer ein weiteres innovatives Projekt auf den Weg bringen. Die Idee ist, bei der Energiegewinnung durch das „Power to gas“-Prinzip, also der Umwandlung überschüssiger Windenergie in speicherbares Erdgas, das im Faulturm eines Klärwerks anfallende Kohlendioxid zu nutzen. Insgesamt stehen dafür Mittel in Höhe von fast 200 000 Euro zur Verfügung.

Da Strom aus Windkraft nur bedingt verfügbar ist, werden neue Wege gesucht, Energie zu speichern. Einer davon geht mit der Umwandlung von Windstrom in Erdgas einher. Dabei wird die überschüssige Energie genutzt, um Wasserelektrolyse zu betreiben, also Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff wird dann im nächsten Schritt durch die Zugabe von Kohlendioxid aus dem Emder Klärwerk in Methan, also künstliches Erdgas, umgewandelt. Dieses ist im Gegensatz zur Windenergie speicherbar. Und die Speicherkapazitäten für Erdgas sind hierzulande groß. „Mit diesem Projekt gehen wir über ,Power-to-gas‘ hinaus“, sagt Prof. Dr. Sven Steinigeweg vom Emder Institut für Umwelttechnik (EUTEC) an der Hochschule Emden/Leer. Da das Faulgas neben Kohlendioxid auch selbst Methan enthält, kann eine noch größere Energieeffizienz erzielt werden. Vor Ort wird es in Strom und Wärme umgewandelt oder gespeichert. In der Vergangenheit hatte Prof. Dr. Steinigeweg sich bereits mit dem energieeffizienten Betrieb von Kläranlagen befasst. Weiterhin wird untersucht, wie sich der sichere Betrieb der Kläranlage an die Verfügbarkeit von Windstrom anpassen lässt. Es wird beispielsweise getestet, ob energieintensive Schritte in Zeiten hohen Stromangebots durchgeführt werden können.

Als nächstes wird die Hochschule einen Ingenieur beauftragen, sich zwei Jahre lang mit dem Projekt zu befassen. „Wir sind froh, durch unsere Projektpartner eine so große Unterstützung zu erfahren“, so Steinigeweg. Die Projektkosten von insgesamt rund 185 000 Euro werden zu einem Großteil (125 000 Euro) vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) getragen. Die Differenz teilen sich die Projektpartner. Neben den Stadtwerken und dem Bau- und Entsorgungsbetrieb Emden (BEE) sind das die Gesellschaft für Abwasserberatung in Langenhagen, die Firma Ibis Umwelttechnik in Riepe und das Unternehmen Thalen Consult aus Neuenburg.

Ansprechpartner:
Hochschule Emden/Leer
Prof. Dr. Sven Steinigeweg
Tel. (04921) 807-1513
E-Mail: sven.steinigeweg@hs-emden-leer.de
http://www.hs-emden-leer.de

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Energiepotenziale in der Wasserwirtschaft stärker nutzennutzen – das bringt Vorteile für alle!

Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. (AöW) fordert von der Bundesregierung und den Bundesländern die Einbindung in die Energiepolitik und mehr Unterstützung für die Wasserwirtschaft zur Nutzung der Energiepotenziale in der Wasserwirtschaft. Die dafür vorhandenen Beschränkungen müssen endlich wegfallen. Die AöW weist auf die Vorteile dieser regenerativen dezentralen Energiegewinnung für die Bürger, die Umwelt und den Klimaschutz hin.

Berlin. Anlässlich der Sitzung des Präsidiums der AöW in dieser Woche in Berlin forderte Dr. Jochen Stemplewski, Präsident der AöW und Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft / Lippeverband, dass in der Diskussion über die Energiewende und die Kosten der Nutzung erneuerbarer Energie endlich die Energiepotenziale der Wasserwirtschaft stärker beachtet werden.

„Die Wasserwirtschaft betreibt schon lange Eigenenergieerzeugung aus klimafreundlichen, regenerativen Energieträgern und trägt zur Energieversorgung in Form von Strom und Wärme bei. Abwasserbetriebe nutzen die in den Kläranlagen anfallenden Klärschlämme und das Klärgas energetisch zur Strom- und Wärmeerzeugung. Damit werden nennenswerte Anteile des eigenen Eigenenergiebedarfs bei der Abwasserreinigung gedeckt, die Ressourcen geschont und der CO2-Ausstoss reduziert. Zudem sichern wir damit stabile Gebühren“, so Dr. Stemplewski.

Die AöW hatte bereits vor zwei Jahren auf die energiewirtschaftliche Bedeutung der Wasserwirtschaft hingewiesen. Zwar seien nun weitere Forschungsprogramme zur Hebung der Potenziale angelaufen und auch verschiedene Projekte in Angriff genommen worden, dies reiche aber bei Weitem nicht aus, konstatierte das AöW-Präsidium.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand. Die Wasserwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor der kommunalen Daseinsvorsorge, dezentral angesiedelt und langfristig angelegt. Wo Menschen leben, wird beständig Wasser gebraucht und Abwasser entsorgt werden müssen. So kann ein Teil der Grundlast allein in der Eigenenergienutzung mit den Energiepotenzialen der Wasserwirtschaft abgedeckt werden. Durch die Ortsnähe bestehen zudem Chancen, die Kläranlagen für die Speicherung der zeitweiligen Überschüsse aus den Schwankungen in der aus Wind- und Photovoltaikanlagen erzeugten Energie zu nutzen und bei Bedarf schnell regional zu verteilen. Da die Anlagen bereits an die örtlichen Stromnetze angebunden sind, können sie auch leicht in Verteilnetze integriert werden. Überschüssige Wärme aus Kläranlagen und Kanälen kann durch direkte Anbindung für die Heizung von Wohnungen, Schulen, Museen und Verwaltungen genutzt werden. In Pilotanlagen wird sogar aus der Abwasserreinigung Wasserstoff als Energierohstoff gewonnen.

Verfahren zur Covergärung von unterschiedlicher Biomasse und Abfällen in Kläranlagen können durch Beschränkungen jedoch derzeit nicht voll ausgenutzt werden, obwohl dies für die Umwelt mehr bringen würde. Der Betrieb von Kläranlagen und die Entsorgung von Restklärschlamm erfüllen sehr hohe Umweltauflagen, die sogar weit über die Standards für Biogasanlagen hinausgehen. Trotzdem wird die Klärgasnutzung nach dem EEG geringer vergütet als Biogas. Dies bedeutet für die Wasserwirtschaft eine strukturelle Benachteiligung und Ungleichbehandlung. Die AöW betrachtet es daher als Fehlentwicklung, dass der Bau von Biogasanlagen auf der grünen Wiese gefördert wurde, die Energiepotenziale in der Wasserwirtschaft aber übersehen werden. Auch in der Wasserversorgung schlummern noch weitere Potenziale.

„Es war schon immer unser Bestreben, die Energiequellen, die in Wasser und Abwasser liegen, zu nutzen. Wir stehen bereit, unsere Möglichkeiten noch weiter auszuschöpfen. Bisher werden wir dabei aber durch die Ungleichbehandlung gegenüber anderen erneuerbaren Energien gebremst. Statt über die EEG-Umlage und den Netzausbau zu streiten und die Energiewende immer wieder in Frage zu stellen, fordern wir die Einbeziehung in die energiewirtschaftlichen Entscheidungen“, war die einhellige Feststellung des AöW-Präsidiums.

Deshalb fordert die AöW:

• Rechtliche Gleichstellung der Energie aus der Wasserwirtschaft mit anderen Erneuerbaren Energien und adäquate Erhöhung der Einspeisevergütungen für Strom aus der Wasserwirtschaft, insbesondere aus Klärgas und Wasserkraft
• Gleichstellung der Klärgasnutzung mit Biogas
• Förderung der Erstellung von Energiekarten für die Erschließung der Energiepotenziale in der Wasserwirtschaft
• Einbeziehung der öffentlichen Wasserwirtschaft in ein regionales Energiemanagement und Energienetze

Über Beispiele können Sie sich informieren unter:

http://www.allianz-wasserwirtschaft.de/pages/themen/energie-und-wasserwirtschaft/beispiele-von-mitgliedern.php

oder vor Ort bei den Abwasserbetrieben oder Wasserversorgern.

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Bei Stromausfällen effizienter handeln

Energieversorger, Behörden und Rettungskräfte müssen bei Stromausfällen schnell und koordiniert zusammenarbeiten. Forscher haben eine neue Planungssoftware entwickelt, mit der sich alle Beteiligten besser auf den Ernstfall vorbereiten können.

Die Stromversorgung ist das Rückgrat unserer modernen Volkswirtschaft. Nahezu alle Lebensbereiche sind abhängig von elektrisch betriebenen Geräten. Wenn der Stromfluss stoppt, geht nicht nur das Licht aus. Es funktionieren weder Geldautomaten, noch Kassensysteme in Supermärkten. Auch Telefon, Radio und Fernseher sind lahm gelegt. Bei einem länger anhaltenden Ausfall ist die Versorgung mit Warmwasser, Gas oder Treibstoff und der Betrieb von Beatmungsgeräten auf Intensivstationen oder in Pflegeheimen gefährdet.

Ursachen für dieses erschreckende Szenario können Naturkatastrophen, Terroranschläge oder technische Probleme sein. Wie real die Gefahr auch hier in Deutschland ist, zeigen aktuelle Beispiele. Der letzte größere Vorfall ereignete sich 2011 in Hannover. Dort waren 650 000 Menschen bis zu 90 Minuten ohne Strom, nachdem ein Block in einem Steinkohlekraftwerk und eine Netzkupplung in einem Umspannwerk streikten. Noch viel weitreichendere Folgen hatte der größte Stromausfall der Nachkriegsgeschichte, als 2005 im Münsterländer Schneechaos reihenweise Hochspannungsmasten umknickten. 250 000 Menschen waren teilweise bis zu fünf Tage ohne Strom. Der wirtschaftliche Schaden belief sich auf über 100 Millionen Euro.

Feuerwehrmänner als Prozessmanager
Im Ernstfall sehen sich Energieversorger, Behörden und Einsatzkräfte mit einer Vielzahl von Aufgaben konfrontiert: Wer ist am intensivsten betroffen, wo besteht der größte Handlungsbedarf, wie lange reicht der Notstrom aus, wer übernimmt welche Fahrten, wie lange reicht der Treibstoff? Nur ein Bruchteil der Fragen, auf die rasch Antworten gefunden werden müssen. »Um die Dauer des Crashs zu minimieren, müssen Einsatzleiter bei Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten wie Prozessmanager agieren«, so Prof. Dr. Thomas Rose, Leiter des Forschungsbereichs Risikomanagement und Entscheidungsunterstützung am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin.

Während Prozessmanager in Unternehmen jedoch auf spezialisierte Softwaretools zurückgreifen können, steht den Einsatzkräften kein modernes IT-gestütztes Prozessmanagement für Krisenfälle zur Verfügung. »Die aktuell erhältlichen Lösungen für Industrie und Wirtschaft sind zu komplex und passen nicht zu den speziellen Anforderungen von Polizei, Feuerwehr & Co. Und auch Programme wie Excel stoßen bei großen, sich ständig ändernden Datenmengen schnell an ihre Grenzen. Unsere IT-Sicherheitsplattform stößt genau in diese Lücke«, erklärt Rose.

Die Software vom FIT gibt Energieversorgern, Behörden und Einsatzkräften bundesweit die Möglichkeit, sich bereits im Vorfeld – also noch bevor der Strom ausfällt – optimal auf die gemeinsame Zusammenarbeit in Krisenfällen vorzubereiten. Kernstück, der im Forschungsprojekt InfoStrom entwickelten IT-Lösung, sind rollenbasierte Checklisten. Diese enthalten nicht nur detaillierte Handlungsanweisungen über das, was die eigene Stelle zu tun hat, sondern auch darüber, welche Punkte mit anderen Stellen abgestimmt werden müssen.
Tests in zwei Landkreisen

Zum Beispiel weiß das Technische Hilfswerk dadurch genau, wie viele Fahrzeuge die örtliche Feuerwehr plant einzusetzen. »Checklisten eignen sich für das Krisenmanagement am besten. Sie standen bisher aber lediglich auf Papier zur Verfügung. Auch der organisationsübergreifende Ansatz fehlte. Zusätzlich haben wir ein Glossar integriert. Denn die unterschiedlichen Einsatzkräfte nutzen meist unterschiedliche Begrifflichkeiten«, so Rose. Die Einsatzfähigkeit der Software wurde im städtisch geprägten Rhein-Erft-Kreis und im ländlichen Kreis Siegen-Wittgenstein erfolgreich evaluiert.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

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Energiewirtschaft erwartet konkrete gesetzgeberische Schritte zur Umsetzung der Energiewende

Müller: Es gibt Grund zur Hoffnung / Wir können uns keinen Stillstand leisten

„Es ist erfreulich, dass Bund und Länder bei einigen wichtigen Themen jetzt an einem Strang ziehen wollen. Doch müssen bald Taten folgen. Bund und Länder sollten die Zeit bis zu den nächsten Treffen im Kanzleramt Anfang Dezember und im März nutzen, um die noch offenen beziehungsweise strittigen Punkte zu klären. Es gibt berechtigten Grund zur Hoffnung nach den heutigen Erklärungen, dass wichtige Fragen zur Umsetzung der Energiewende von Bund und Ländern zügig beantwortet werden. Aber es müssen jetzt konkrete gesetzgeberische Schritte folgen, damit die Umsetzung weitergehen kann. Einen Stillstand, der sonst für die nächsten zwei Jahre drohen würde, können wir uns nicht leisten.“ Das erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zum heutigen Treffen der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten der Länder im Kanzleramt.

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BDEW schafft neue Stabsstelle für Erneuerbare Energien

Müller: Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien können bei wichtigen Zukunftsfragen an übergreifenden Branchenlösungen mitwirken

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) baut seine Kompetenz im Bereich der Erneuerbaren Energien weiter aus und schafft mit sofortiger Wirkung eine neue Stabsstelle für Erneuerbare Energien. Das hat heute der BDEW-Vorstand als höchstes Gremium des Branchenverbandes einstimmig in Berlin beschlossen. Die Leitung der Stabsstelle für Erneuerbare Energien wird Dr. Maren Hille in Ergänzung ihrer Aufgaben als Geschäftsbereichsleiterin Erzeugung beim BDEW übertragen. Die Stabsstelle ist direkt der Vorsitzenden der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Hildegard Müller, unterstellt.

„Der BDEW versteht sich als der integrative Ansprechpartner der Energiewirtschaft für Politik und Öffentlichkeit über alle Sparten, Wertschöpfungsstufen und Unternehmensformen hinweg“, erklärte Hildegard Müller. Schon längst gehöre der Bereich der Erneuerbaren Energien zum täglichen Geschäft der BDEW-Mitgliedsunternehmen. „Jetzt geht es darum, zunehmend auch die Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien zu integrieren, damit sie bei den wichtigen Zukunftsfragen der Energieversorgung wie zum Beispiel dem Netzausbau, der Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und der Entwicklung eines neuen Marktdesigns an übergreifenden Lösungen mitwirken können“, erläuterte Hildegard Müller.

Es gehe vor allem darum, bei den energiewirtschaftlichen Fragestellungen der Zukunft ein Gemeinschaftsmodell zu schaffen. „Neben den genannten, zentralen Herausforderungen geht es beispielsweise auch um neue Vermarktungsmodelle sowie rechtliche, betriebswirtschaftliche und sicherheitstechnische Fragen. Hier können wir aufgrund der Expertise in den unterschiedlichen Bereichen, die der BDEW abdeckt, die Lerneffekte zwischen den Sparten und Wertschöpfungsstufen nutzen. Damit bieten wir den Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien einen echten Mehrwert im Vergleich zu einem reinen Ein-Sparten-Verband. Auch politisch ist für die Gestaltung und Umsetzung der Energiewende die Vertretung von Partikularinteressen häufig nicht mehr zielführend. Daher soll der BDEW als die übergreifende und integrative Branchenplattform weiter ausgebaut werden“, so Müller.

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Anteil von Steuern und Abgaben am Strompreis steigt 2013 auf Rekordniveau von rund 50 Prozent

EEG-Fördersumme erreicht im nächsten Jahr rund 20,4 Milliarden Euro

Im Zusammenhang mit der Diskussion um den starken Anstieg der EEG-Umlage 2013 weist der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) darauf hin, dass der Anteil der staatlichen Steuern und Abgaben am Strompreis für Privatkunden im nächsten Jahr erstmalig auf voraussichtlich rund 50 Prozent steigen wird. Gründe dafür sind nach ersten Berechnungen des BDEW die stark gestiegene EEG-Umlage für das Jahr 2013 mit 5,277 Cent pro Kilowattstunde und weitere gesetzliche Umlageregelungen. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass auch die Netzentgelte, die heute veröffentlicht werden, im nächsten Jahr steigen. Auf der Basis der Netzentgelte wiederum werden in den nächsten Wochen weitere staatlich festgelegte Preisbestandteile wie die Umlagen nach Paragraph 19 der Stromnetzentgeltverordnung und nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz ermittelt. In die Netzentgelte wird auch die neue Offshore-Haftungsregelung aufgenommen. All diese Strompreisbestandteile werden entsprechend ansteigen. Allein für die Förderung der Ökostromerzeugung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müssen die Stromkunden im Jahr 2013 voraussichtlich insgesamt etwa 20,4 Milliarden Euro (Mrd. Euro) aufbringen (2012: 14,1 Mrd. Euro, 2011: 13,4 Mrd. Euro, 2010: 8,3 Mrd. Euro), so der BDEW.

„Es ist klar, dass die Unternehmen diese stark steigenden, vom Staat festgelegten beziehungsweise regulierten Bestandteile des Strompreises nicht mehr kompensieren können und an die Kunden weitergeben müssen“, erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Politik habe es in der Hand, diese staatlichen Strompreisbelastungen für die Haushaltskunden zu reduzieren.

Die EEG-Umlage 2013 hat wie zuletzt erwartet die 5-Cent-Marke überschritten. „Ich teile die Sorgen der Verbraucher, die mit dem sprunghaften Anstieg der EEG-Umlage verbunden sind. Notwendig ist eine umfassende Reform des EEG. Bundesumweltminister Altmaier hat dazu in der vergangenen Woche richtige und wichtige Punkte angesprochen: Mit Blick auf die dynamisch steigenden Kosten des Ausbaus und der Systemintegration liegt es auf der Hand, dass die Erneuerbaren Energien künftig marktfähig, effizienter gefördert und mit dem Netzausbau synchronisiert werden müssen“, erläuterte Müller.

Im Zusammenhang mit dem dringend notwendigen Netzausbau plädiert die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung für eine Flexibilisierung des EEG: „Ich denke, dass man in Regionen, in denen der Netzausbau mit dem rasanten Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht Schritt halten kann, nicht weiter ungehemmt regenerative Anlagen zubauen kann. Man sollte in Regionen, die zeitweise schon heute über ihren eigenen Bedarf hinaus Strom erzeugen, die Ampeln auf gelb oder rot schalten, bis entsprechende Leitungen zum Stromtransport fertig gestellt sind.“

„Die Markt- und Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren Energien ist Voraussetzung, wenn sie in Zukunft das Rückgrat der Energieversorgung werden und wie von der Bundesregierung geplant bis zum Jahr 2050 80 Prozent der Stromerzeugung liefern sollen. Dafür müssen die Erneuerbaren schrittweise weiter in den Markt integriert werden, bezahlbar bleiben und Systemdienstleistungen erfüllen, um zukünftig verlässlich Strom zu liefern so wie es derzeit größtenteils nur die konventionellen Kraftwerke leisten können“, erklärte Hildegard Müller.

Müller verwies auch auf die noch anstehenden Ermittlungen und Veröffentlichungstermine weiterer staatlich induzierter Strompreisbestandteile: „In der nächsten Zeit werden zum Beispiel die Netzentgelte, die Umlagen aus Paragraph 19 der Stromnetzentgeltverordnung, aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz sowie für die in die Netzentgelte einzurechnende neue Offshore-Haftung bekanntgegeben. Dies alles wird weitere Auswirkungen auf die Kalkulation der Strompreise haben. Diese Situation stellt Verbraucher und Energieversorger vor große Herausforderungen.“

Weitergehende BDEW-Informationen

Zu Veröffentlichungsterminen von staatlichen Strompreisbestandteilen:
EEG-Umlage: Veröffentlichung am 15. Oktober 2012 mit Wirkung zum 1. Januar 2013.

Netzentgelte: Veröffentlichung der voraussichtlichen Netzentgelte bis zum 15. Oktober 2012 – endgültig bis zum 31. Dezember 2012 – mit Wirkung zum 1. Januar 2013.

KWK-G-Aufschlag: Für die Veröffentlichung gibt es keinen verbindlichen Termin – bei rechtzeitiger Vorlage der Daten streben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) eine Veröffentlichung Ende Oktober 2012 an – Wirkung zum 1. Januar 2013.

Umlage Paragraph 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV): Veröffentlichung am 20. Oktober 2012 durch die ÜNB mit Wirkung zum 1. Januar 2013.

Neue Offshore-Haftungsumlage (bzw. EEG-Haftungsumlage) nach Paragraph 17f EnWG-Änderungsgesetz-Entwurf: Veröffentlichung durch die ÜNB auf Basis des Paragraphen 17 EnWG-Änderungsgesetz-Entwurf am 15. Oktober 2012 mit Wirkung zum 1. Januar 2013.

Zur Ermittlung der EEG-Umlage:
Die EEG-Umlage wird nach klaren Vorgaben des Gesetzgebers von den deutschen Übertragungsnetzbetreibern ermittelt. Als zuständige Behörde überwacht die Bundesnetzagentur die Ermittlung, Festlegung und Veröffentlichung der EEG-Umlage. Die Energieversorger profitieren von dieser Umlage nicht, sondern reichen diese ausschließlich an die Kunden weiter. Die Verbraucher bezahlen bundesweit einheitlich über einen Ausgleich immer nur für die prognostizierte Erzeugung aus Erneuerbaren Energien. Die Differenz aus dieser Prognose und der tatsächlichen Entwicklung wird, egal ob die EEG-Umlage zu hoch oder wie im Jahr 2010 zu niedrig geschätzt worden war, nachträglich inklusive möglicher Zinsen für die Kunden in Form der sogenannten Nachholung entweder positiv oder negativ verrechnet und fließt in die EEG-Umlage des jeweiligen Folgejahres ein. Die Kunden können also in diesem System keinen Verlust machen, sondern zahlen für die tatsächlich entstandenen Kosten.

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Energiekosten systematisch senken

Leitfaden ‚Energiemanagementsysteme‘ zeigt Einsparpotentiale für Betriebe und Behörden

Energieintensive Unternehmen sind vielfach dazu verpflichtet, Energiemanagementsysteme, kurz EMS, einzuführen. Dies ist notwendig, wenn sie sich von der EEG-Umlage oder von der Stromsteuer befreien lassen wollen. Angesichts steigender Energiepreise und Verpflichtungen zum Klimaschutz lohnen sich EMS auch für mittelständische Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Wie sie systematisch ihre Energieeffizienz verbessern können, zeigt ein neuer gemeinsamer Leitfaden des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums. „Unternehmen jeglicher Größe und Branchenzugehörigkeit erhalten eine strukturierte und für jedermann verständliche Gebrauchsanleitung für Energiesparmanagementsysteme. Damit können sie ihre Energiesparpotentiale einfach erkennen und Effizienzsteigerungen zielgerichtet umsetzen“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Für einheitliche Anforderungen an EMS sorgt seit diesem Jahr der neue internationale Standard ISO 50001. Derzeit sind weltweit bereits 900 Unternehmensstandorte gemäß ISO 50001 zertifiziert – davon allein 470 Standorte in Deutschland.

Energiesparpläne entwerfen, umsetzen und die Ergebnisse kontrollieren – diese Schrittfolge steckt hinter dem Begriff „Energiemanagementsystem“. Praxisbeispiele zeigen, welches Potential hier schlummert: ein Baustoffhersteller reduzierte seine Energiekosten durch den Einsatz von Wärmetauschern um 450.000 Euro pro Jahr und stieß 3.225 Tonnen CO2 weniger aus. Die Investition amortisierte sich schon nach zwei Jahren. Ein Versandhandel konnte sogar ohne finanziellen Aufwand 5.500 Euro im Jahr einsparen, indem er die Beleuchtung in seiner Möbelhalle überprüfen ließ und optimal einstellte.

Der gemeinsame Leitfaden des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums „Energiemanagementsysteme in der Praxis – ISO 50001: Leitfaden für Unternehmen und Organisationen“ zeigt, wie es geht. Er bietet eine übersichtliche und praxisorientierte Hilfestellung, wie Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen ein EMS einführen können – unabhängig vom Status quo des Energieverbrauchs, der Größe oder der Branche.

Zertifizierte EMS müssen gemeinsame Standards erfüllen. Im April 2012 wurde die europäische Norm EN 16001 durch die internationale Norm ISO 50001 abgelöst. Dadurch erhielten EMS erstmalig einheitliche Kriterien, die in allen Ländern für alle Unternehmen und Organisationen gelten. ISO 50001 beschreibt – wie auch die europäische Vorläufernorm EN 16001 – die Anforderungen eines Energiemanagementsystems (EMS). Anhand dessen kann ein Unternehmen eine Energiepolitik entwickeln und einführen, strategische und operative Ziele sowie Aktionspläne bezüglich des Energieeinsatzes festlegen. Mit der Umsetzung der Norm können Unternehmen und Organisationen Energieeinsparpotenziale erkennen und ihre Energieeffizienz verbessern. Der Energieverbrauch lässt sich sehr gezielt senken und die Effizienz auch langfristig deutlich verbessern. Eine Checkliste und ein tabellarischer Vergleich der ISO 50001 mit ISO 14001 und EMAS, den beiden etablierten Umweltmanagementsystemen, geben darüber hinaus eine Orientierung zum Verhältnis von Energie- und Umweltmanagementsystem an die Hand.

Weitere Informationen und Links:

Die Publikation kann auf der Internetseite des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden:

http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3959.html

Weitere Hinweise zu EMAS und ISO 50001 finden Sie auch auf der Website des beim BMU eingerichteten Umweltgutachterausschusses: www.emas.de

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Neuer Rahmen für Erneuerbare Energien notwendig

Müller: Erneuerbare müssen auf lange Sicht verlässlich Strom bereitstellen / Bessere Koordination zwischen Bund und Ländern erforderlich

„Wir müssen über einen neuen Rahmen für die Erneuerbaren Energien reden und die nächste Stufe ihrer Marktintegration vorbereiten. Die Erneuerbaren müssen schrittweise Funktionen erfüllen, die bisher nur von den konventionellen Energieträgern geleistet wurden.“ Das erklärte heute Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zur Eröffnung der Messe Husum WindEnergy 2012. Darüber hinaus sei für das Gelingen der Energiewende auch eine bessere Koordination zwischen Bund und Ländern beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Stromnetze entscheidend. Für die Energiewende spiele die Windenergie eine zentrale Rolle.

„Es müssen Lösungen entwickelt werden, die die Erneuerbaren Energien auf lange Sicht verpflichten, Systemdienstleistungen zu liefern und – beispielsweise zusammen mit geeigneten Speichern – so verlässlich Strom bereit zu stellen, wie es heute die konventionellen Kraftwerke tun. Denn nur so können sie zum Rückgrat der Energieversorgung werden“, sagte Müller auch mit Blick auf ein neues Energiemarktdesign, das es zu entwickeln gelte. „Wie gehen wir zum Beispiel in Zukunft mit den Effekten innerhalb des jetzigen Systems um, wenn mehr Strom aus Erneuerbaren im System ist als transportiert, gespeichert, verbraucht oder exportiert werden kann“, fragte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Es gebe Anpassungsbedarf sowohl kurz- bis mittelfristig beim Erneuerbare-Energien-Gesetz, als auch langfristig in Bezug auf das Marktdesign für den Strommarkt als Ganzes. Denn konventionelle Stromerzeugungsanlagen würden im Jahr 2020 rund 40 Prozent weniger in Betrieb sein als heute und damit immer unwirtschaftlicher werden. Müller: „Wir tun jedoch gut daran, die hier anstehenden Entscheidungen nicht übereilt zu treffen, sondern uns ausreichend Zeit zu nehmen, ein integriertes Marktdesign zu entwickeln, das erneuerbare und konventionelle Erzeugung zukunftsfest verbindet. Dies muss daher eine der ersten Aufgaben der nächsten Wahlperiode werden.“

Mit den Bundesländern müsse dringend abgestimmt werden, wie ein möglichst effizienter und gleichzeitig volkswirtschaftlich verträglicher Ausbau Erneuerbarer Energien zu schaffen ist. „Die Pläne der Bundesländer beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und hier vor allem bei der Windenergie übertreffen die des Bundes nach jetzigem Stand um etwa 60 Prozent“, erläuterte Müller. Anstatt eine möglichst große Energieautarkie anzustreben, sollten sich die Bundesländer lieber an Modellen zum länderübergreifenden Netzausbau beteiligen.

Darüber hinaus veröffentlichte der BDEW in Husum aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Windenergie in Deutschland: Zwischen Januar und August 2012 wurden insgesamt 29,697 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom mit Wind erzeugt. Das waren 1,1 Prozent mehr als im selben Zeitraum im Jahr 2011 (29,385 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wind lag im August 2012 aufgrund der Witterungsverhältnisse bei nur 2,165 Milliarden Kilowattstunden; im August 2011 waren es 3,055 Mrd. kWh.

Quelle: bdew

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BDEW zum Start der Konsultation des Netzentwicklungsplans (NEP) Strom der Bundesnetzagentur

„Die Energiewirtschaft wird den von der Bundesnetzagentur eingeleiteten Dialog zwischen den Bürgern und der interessierten Öffentlichkeit weiter konstruktiv begleiten. Der durch die Bundesnetzagentur am Ende des Konsultationsprozesses zu bestätigende Netzausbauplan wird die verbindliche Grundlage für den Netzausbau der Übertragungsnetzbetreiber. Die darin enthaltenen, bundesländerüber-greifenden und grenzüberschreitenden Höchstspannungsleitungen werden separat erfasst und als Entwurf eines Bundesbedarfsplans der Bundesregierung zugeleitet, der dann vom Deutschen Bundestag zu verabschieden ist. Wir erhoffen uns am Ende von diesem gesetzlichen Verfahren eine hohe Verbindlichkeit und eine Beschleunigung des Netzausbaus in Deutschland, was zum Gelingen der Energiewende existenziell ist.

Der BDEW weist aber auch darauf hin, dass eine wesentliche Rahmenbedingung für den Ausbau auf der Übertragungsnetzebene die Entwicklungen in den regionalen Verteilnetzen sind. Daher sollte im Auge behalten werden, dass nicht nur der Um- und Ausbau des Übertragungsnetzes, sondern auch des Verteilnetzes vorangetrieben wird. Denn nahezu alle Solar-Anlagen und weit über 90 Prozent der Nettoleistung aller Windkraftanlagen sind an das Verteilnetz angeschlossen. Aufgrund der richtungswechselnden und schwankenden Lastflüsse der dezentralen erneuerbaren Erzeugungsanlagen auf dieser Ebene ist deren Einfluss auf die Übertragungsnetze im Verlauf des weiteren Verfahrens unbedingt ausreichend zu berücksichtigen.

Der Netzentwicklungsplan zeigt diejenigen Projekte auf, die in den nächsten drei Jahren für einen sicheren Systembetrieb zwingend umgesetzt werden müssen. Er kann als die Blaupause für den Bundesbedarfsplan zum Netzausbau angesehen werden. Dieser Bundesbedarfsplan muss so schnell wie möglich verabschiedet werden. Wir appellieren daher an die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern, unnötige Verzögerungen zu vermeiden. Dazu ist der Netzausbau zu dringlich.

Mit Blick auf die Diskussion über die Grundannahmen des Netzentwicklungsplans zum Übertragungsbedarf von Strom aus den verschiedenen Erzeugungsquellen verzeichnen wir einen rasanten Zubau an Erneuerbaren Energien. Dieser hat bislang alle Erwartungen übertroffen. Es ist deshalb nur konsequent, dieser Entwicklung auch im Netzentwicklungsplan Rechnung zu tragen. Der von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelte Bedarf zur Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des Stromnetzes für die Jahre 2022 und 2032 spiegelt richtigerweise auch die Erfordernisse einer jederzeit sicheren Stromversorgung wider. Darauf können wir als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht verzichten.

Der Netzentwicklungsplan weist darüber hinaus zu Recht auf die Wechselwirkung zwischen Übertragungs- und Verteilungsnetz hin. Es müssen jetzt schnellstmöglich die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die neben dem Um- und Ausbau der Übertragungsnetze auch den zukünftig dringend erforderlichen Aus- und Umbau der Verteilernetze vorantreiben. In der BDEW-Verteilnetzstudie haben die Gutachter alleine durch den Ausbau von Photovoltaik- und Windenergieanlagen einen Ausbaubedarf des Netzes auf über 380.000 Kilometer ermittelt, wenn das Leitszenario des Bundesumweltministeriums zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2020 zugrunde gelegt wird. Die daraus entstehenden Kosten belaufen sich nach den Schätzungen der Studie auf bis zu 27 Milliarden Euro. Die Entwicklungen in den Verteilnetzen müssen aufgrund der vorhanden Schnittstellen daher sachgerecht im Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber abgebildet werden.

Es ist bislang vorgesehen, den Netzentwicklungsplan künftig jährlich vorzulegen. Zusätzlich soll auch der Szenariorahmen, in dem die Übertragungsnetzbetreiber die wahrscheinlichen Entwicklungen bei Energieverbrauch und Erzeugung darstellen, jährlich aktualisiert werden. Hinzu kommt die alle drei Jahre vorgesehene Anpassung des Bundesbedarfsplans. Dieses Verfahren bedeutet eine erhebliche organisatorische Herausforderung für alle beteiligten Akteure, die möglicherweise außer Verhältnis zu den jeweils aktuellen Erkenntnisgewinnen in einem unterjährigen Anpassungszeitraum liegen. Der BDEW regt daher an, zukünftig nur noch alle zwei Jahre einen Netzentwicklungsplan zu erstellen. Dies würde erhebliche organisatorische Erleichterungen bedeuten und den Konsultationsprozess weiter verbessern. Auch die Ergebnisse des ebenfalls alle zwei Jahre vom Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E vorgelegten ‚Ten Year Network Development Plan‘ könnten dann besser berücksichtigt werden.“

Quelle: bdew

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Wasserwirtschaft diskutiert Energieeffizienz-Potenziale

Pro-Kopf-Energiebedarf für die Trinkwasserversorgung liegt in Deutschland bei 29 kWh pro Jahr

Die Steigerung der Energieeffizienz in der Wasser- und Abwasserwirtschaft gehört zu den zentralen Themen des Weltwasserkongresses der ‚International Water Association‘, der heute im südkoreanischen Busan beginnt. „Die Senkung des Energieverbrauches und damit der Kosten sowie eine verstärkte Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien rückt zunehmend auch bei Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen in den Fokus“, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Auftakt des Kongresses. Der Weltwasserkongress gilt als eine der wichtigsten internationalen wasserwirtschaftlichen Veranstaltungen, auf dem rund 3.000 Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Wasserversorgungsunternehmen, Technologieproduzenten und industriellen Wassernutzern aktuelle Trends und Entwicklungen diskutieren.

„Die Bandbreite der Verfahren zur Energiegewinnung und zum Energiesparen im Wasser- und Abwasserbereich ist inzwischen enorm. Als fast unumgänglich wird heute beim Energiesparen im Abwasserbereich der Austausch von Anlagenteilen durch energieeffizientere Komponenten angesehen“, so Weyand. Bekanntestes Beispiel seien die Anlagenteile zur Belüftung in der Kläranlage, denn diese können bis zu 40 Prozent der Gesamtenergie einer Kläranlage verbrauchen. Im Wasserwerksbereich komme insbesondere dem Wechsel von Bauteilen wie Pumpen eine besondere Bedeutung zu. Eine deutliche Reduzierung des Stromverbrauches sei auch durch eine Umgestaltung und Nutzung der Hochbehälterdrücke zur Einspeisung von Wasser in das Trinkwassernetz möglich.

In Deutschland wird für die Bereitstellung von 1000 Litern Trinkwasser durchschnittlich 0,51 kWh Strom benötigt. Der spezifische Pro-Kopf-Energiebedarf für die Trinkwasserversorgung liegt bei 29 kWh pro Jahr. Zum Vergleich: Der Stromverbrauch einer modernen Kühl-/Gefrierkombination der Energieeffizienzklasse A++ liegt bei ca. 170 kWh pro Jahr. Abwasserbeseitigungsanlagen gehören zu den größten infrastrukturellen Energieverbrauchern, so dass die weitere energetische Optimierung neben eigener Energieerzeugung im Mittelpunkt steht. „Die Kläranlagen in Deutschland haben sich hier in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, so etwa bei der Wärmeerzeugung: Die aus Klärgas erzeugte Wärme hat einen Anteil von 1,1 Prozent der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Neben bewährten Verfahren entwickeln die Unternehmen neue Technologien, um Energie einzusparen oder zu gewinnen, beispielsweise im Bereich der Wärmerückgewinnung aus Abwasser“, erläuterte Weyand abschließend.

Quelle: bdew

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BDEW zum EWI-Gutachten: Zukünftiges Strommarktdesign

EWI-Gutachten zum Marktdesign lässt Fragen offen

Gutachten „Untersuchungen zu einem zukunftsfähigen Strommarktdesign“ praktikabel ausgestalten / Zunächst kurzfristige Lösungen notwendig

Die vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) aktuell gemachten Vorschläge zur Einführung eines umfassenden Kapazitätsmechanismus in Deutschland sind aus Sicht des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in der vorgeschlagenen Form nicht praktikabel umsetzbar.

Das im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellte EWI-Gutachten schlägt die Einführung von Versorgungssicherheitsverträgen nach dem Jahr 2020 vor. „Der BDEW sieht in dem Gutachten noch viele offene Fragen. So brauchen wir beispielsweise eine Lösung, in der auch die erneuerbaren Energien Verantwortung für die Versorgungssicherheit übernehmen“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung anlässlich der Übersendung der BDEW-Stellungnahme an das Bundeswirtschaftsministerium.

Darüber hinaus sei auch noch nicht abschließend geklärt, ob ein umfassender Kapazitätsmechanismus in Zukunft notwendig sein wird. Der BDEW beschäftige sich intensiv mit dem Thema einer sicheren Energieversorgung und ist mit allen beteiligten Akteuren im Gespräch. Im Herbst werde der Verband dazu konkrete Vorstellungen der Branche vorlegen.

Aus Sicht des BDEW gehe es zunächst um Lösungen für eine stabile Energieversorgung in den kommenden Wintern. Anders als im sehr langfristig angelegten Modell des EWI, müsse sehr rasch eine pragmatisch umsetzbare Brückenlösung gefunden werden. Für den Fall, dass ein umfassender Kapazitätsmechanismus nach 2020 notwendig wird, könnten Versorgungssicherheitsverträge eine Option sein – hierzu müsste das EWI-Modell, das in dieser Form zudem mit hohen administrativen Kosten verbunden wäre, jedoch deutlich praktikabler ausgestaltet und in wesentlichen Punkten weiterentwickelt werden.

Quelle: bdew

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Übersicht Energierecht

Wir haben für Sie eine Übersicht über die aktuelle Entwicklung zum Energierecht erstellt,
soweit die Richtlinien, Gesetze und Verordnungen für den Bereich Wasser-/Abwasser
relevant sind.

Aktuelle Hinweise: Die Novelle des KWKG ist am 19. Juli 2012 in Kraft getreten. Für Kläranlagenbetreiber dürfte besonders die höhere KWK-Zulage im Bereich von 50 – 250 kW interessant sein. Mehr:

http://www.setacon.de/index.php?option=com_content&view=article&id=92&Itemid=194

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Funksteckdosen mit Köpfchen

Von unterwegs per Smartphone die Waschmaschine starten, weil die Photovoltaikanlage auf dem Dach gerade viel Strom liefert – solchen Komfort wünschen sich viele Hausbewohner. Dank intelligent vernetzter Steckdosen können Verbraucher künftig ihre Haushaltsgeräte fernbedienen und so nebenbei ihre Energiekosten senken.

Beleuchtung und Haushaltsgeräte lassen sich künftig komfortabel per Smartphone oder PC steuern, spezielle Fernbedienungen braucht man nicht mehr. Möglich wird dies durch internetfähige Funksteckdosen, die das neue Internetprotokoll IPv6 unterstützen. Forscher an der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK in München haben die Steckdosen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM und der embedded brains GmbH entwickelt. »Es ist uns gelungen, Steckdosen mit IPv6-fähigem Funk zu vernetzen«, sagt Günter Hildebrandt, Ingenieur an der ESK. »Alle daran angeschlossenen Haushaltsgeräte lassen sich über IPv6-fähige Endgeräte wie Smartphones oder Laptops ein- und ausschalten – auch von unterwegs.«

Die Funksteckdosen sind Bestandteil des Hausautomatisierungssystems HexaBus vom ITWM, das im Projekt »mySmartGrid« (www.mysmartgrid.de) entwickelt wurde. »Mit den HexaBus-Komponenten wird das Smart Home der Zukunft Wirklichkeit. Mit ihnen steuern wir Haushaltsgeräte so, dass der Energieverbrauch optimiert oder gesenkt wird. Zum Beispiel können Hausbewohner die Waschmaschine dann starten, wenn der Strom billig ist oder ihre Spülmaschine betreiben, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach entsprechend viel Strom produziert«, sagt Mathias Dalheimer, Wirtschaftsingenieur am ITWM in Kaiserslautern, mySmartGrid-Projektleiter und -Chefprogrammierer.
Strom intelligent steuern und messen

Das HexaBus-System besteht neben der Funksteckdose aus einem eigens entwickelten USB-Stick, der sich an einen handelsüblichen Router anschließen lässt. Den Befehl zum Einschalten gibt der Verbraucher über den Webbrowser oder eine Android-kompatible Smartphone-App, anschließend leiten Router und Stick die Daten an die Steckdose weiter. Umgekehrt kann diese an das Smartphone funken, wieviel Strom Tiefkühltruhe und Co. aktuell verbrauchen. Der Nutzer hat so die Möglichkeit, seinen Stromkonsum zu optimieren. »Die Kombination vom parallelen Steuern und Messen von Strom ist ein Novum. Keine Funksteckdose vereint bislang diese beiden Funktionen«, sagt Hildebrandt.

Da das HexaBus-System zum Datenaustausch IPv6 nutzt, erhält jede einzelne Steckdose – und somit jedes Gerät – eine eigene IP-Adresse. Dadurch lässt sie sich direkt ansprechen. Doch wie ist es den Forschern gelungen, die Funksteckdosen und USB-Sticks internetfähig zu machen? Hierfür haben Hildebrandt und sein Team eine spezielle Protokollsoftware entwickelt und das Betriebssystem Contiki um das Kommunikationsprotokoll 6LoWpan erweitert, kurz für IPv6 over Low power Wireless Personal Area Network. Contiki ist ein Open-Source-Betriebssystem für Mikrocontroller, die auf den Steckdosen und USB-Sticks laufen. Über ein weiteres Protokoll können Anwender im Webbrowser jede einzelne Steckdose mit einem eigenen Namen versehen – etwa »waschmaschine.keller«.
Datensicherheit gewährleistet

Um die Sicherheit ihrer Daten müssen sich die Verbraucher nicht sorgen – die Informationen werden verschlüsselt übertragen. Hierfür haben die Experten das Betriebssystem Contiki mit einer AES-128-Verschlüsselung (Advanced Encryption Standard) ausgestattet. Gefunkt wird im 868MHz-Frequenzband. »Damit erhält der Konsument die Möglichkeit, weiträumig verteilte Geräte an- und abzuschalten. Die Reichweite zwischen Steckdose und Router kann durchaus 30 Meter betragen«, erläutert Hildebrandt.

Die HexaBus-Steckdosen sind mittlerweile einsatzbereit. Für die Hardwareentwicklung sowie die Serienfertigung von Steckdosen und USB-Sticks ist der Industriepartner embedded brains GmbH verantwortlich. Doch die Forscher haben schon neue Ideen: Im nächsten Schritt wollen sie ihr System um eine Multihop-Vernetzung erweitern: Mehrere Steckdosen sollen sich dann miteinander verknüpfen lassen, so dass der Router Nachrichten von einer Steckdose zur nächsten weiterleiten kann, um so die Reichweite des Systems zu erhöhen – ein interessantes Szenario für Büroanlagen und Industrieflächen.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

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Elektronische Vorschaltgeräte verringern den Energieverbrauch

Der Oxidationsgraben des Lehr- und Forschungsklärwerks (LFKW) der Universität Stuttgart ist eine separate Kläranlage mit einem Reaktorvolumen von etwa 114 m³ und einer Nachklärung mit einem Volumen von 24 m³. Im Oxidationsgraben werden täglich rund 100 m³ Abwasser gereinigt. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt als Oberflächenbelüftung über einen Mammutrotor der Fa. Passavant. Die Belüftung wird intermittierend betrieben. In den nicht belüfteten Phasen erfolgt die Umwälzung über ein Rührwerk. Die Beschickung der Nachklärung und die Schlammrückführung werden mithilfe eines Schneckenhebewerkes durchgeführt. Während des gesamten betrachteten Zeitraums wurden die Beschickung und die Betriebsweise nicht verändert. Abbildung 1 zeigt den Oxidationsgraben. In der Bildmitte sind die Nachklärbecken mit der Beschickungsschnecke zu sehen, auf der rechten Seite des Umlaufbeckens ist das Brückenbauwerk des Mammutrotors erkennbar. Der Steuerschrank für die Aggregate ist unter dem Becken angebracht. Für den Mammutrotor und das Rührwerk sind getrennte Energie- und Betriebsstundenzähler installiert. Da der Mammutrotor überproportional viel Energie verbraucht, wurde schon seit längerem überlegt, wie diese Reinigungsstufe energetisch optimiert werden kann. Eine deutliche Einsparung konnte bereits durch die intermittierende Betriebsweise erzielt werden. Eine Verringerung der Drehzahl des Mammutrotors verringert auch den Energieverbrauch. Dadurch wird aber der Sauerstoffeintrag wesentlich schlechter. Deshalb suchten wir nach einem Vorschaltgerät, das in die Energiezuführung eingeschleift werden kann und den Energieverbrauch verringert.

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2012

Autor
Dipl.-Ing. Peter Maurer Lehr- und Forschungsklärwerk Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart Bandtäle 1 70569 Stuttgart, Deutschland Tel. ++49 (0)711 685 637 24 E-Mail: peter.maurer@iswa.uni-stuttgart.

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Große Potenziale für Kommunen bei der Abwasserbehandlung um den Stromverbrauch zu senken – Deutsche Bank Research

In der aktuellen Studie der Deutsche Bank Research wird die Rolle der Kommunen und Stadtwerke bei der Energiewende untersucht. Ausgangspunkt der Analyse ist, dass die Kommunen und Stadtwerke neben dem Wärmesegment und dem Verkehrssektor am stärksten auf die Elektrizitätsversorgung einwirken können. Wichtigster Engpass für die regionale Energiewende sei dabei der hohe Investitionsbedarf.
In der Studie werden die Möglichkeiten für die Kommunen, stärker aktiv zu werden, aufgezeigt. Auch könnten sich Investitionen lohnen, die den eigenen Stromverbrauch senken. Dies wird unter anderem insbesondere im Bereich der Straßenbeleuchtung und Abwasserbehandlung gesehen.
Nach Ansicht der Verfasser sollte es entscheidend sein, welche Maßnahmen die regionale Energiewende am meisten forcieren. Berücksichtigt werden müsste, dass ökologische, ökonomische und soziale Ziele nicht per se miteinander vereinbar sind. Damit andere kommunale Aufgaben nicht darunter leiden, sei eine Priorisierung der ökologischen Komponente abzulehnen. Auch sehen die Verfasser in Kooperationen mit anderen Kommunen und/oder Stadtwerken einen Beitrag, die Aufgaben effizienter zu bewältigen.

Quelle und weitere Informationen:
Deutsche Bank AG, DB Research (Auer, Josef/ Heymann, Eric), Energiewende fordert Kommunen und Stadtwerke, 11.7.2012, abrufbar unter folgendem Link der DB Research
http://www.dbresearch.de/MAIL/DBR_INTERNET_DE-PROD/PROD0000000000290904.pdf

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Optimierungspotenziale, Forschung, Wasserstofftechnologie, Benchmarking

in der kommunalen Abwasserbehandlung sind die Themen von „Wasser spezial“ einer Sonderpublikation 2012 von EUWID.
Die interessanten Beiträge lesen Sie unter:

http://www.euwid-wasser.de/fileadmin/data/Wasser_special/WAS_2012-01_online.pdf

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Energieoptimierung der Kläranlage Blümelstal

Der Fokus dieses Konzeptes liegt auf der energetischen Optimierung der Kläranlage Blümeltal. Die verschiedenen Stoffströme der Kläranlage wurden ganzheitlich betrachtet. Die Neuerung dieses Verfahrens liegt in der Erstellung eines Lastprofils und seiner Nutzung. Die eigentliche Innovation besteht aus dem anlagenübergreifenden Gedanken, das Lastprofil der biologischen Reinigungsstufe als interaktiven Koordinator für den nachfolgenden Betrieb der Anlagenkomponenten zu verwenden.

Weitere ausfürliche Informationen:

BMU-Umweltinnovationsprogramm zur Förderung von Demonstrationsvorhaben
– Pilotanlage zur Energieoptimierung auf Kläranlagen…mehr:
http://www.pirmasens.de/dante-cms/app_data/adam/repo/tempmedia/1339000068.LYVMJMYZFFIUIXAZYDTGWJHEWMZEDXOO/48690_pilotanlage_zur_energieoptimierung_auf_klranlagen_.pdf

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Effizienz ist die größte Energiequelle

Dass sich Energieeffizienz rechnet, ist nach Ansicht des Elektrotechnikverbands bei vielen noch nicht angekommen. Oft zählen nur die Kosten für die Investition statt für den laufenden Betrieb. Auf der Hannover Messe präsentiert der Verband ein neues Verfahren zur Entscheidungshilfe.
Die Stadtväter von Böblingen-Sindelfingen haben begriffen, wie es geht. Sie haben 25.000 Euro ausgegeben und sparen dafür in den kommenden 24 Jahren 200.000 Euro ein. Dabei haben sie keine riskante Geldanlage einer Bank gekauft, sondern haben ihre Kläranlage renoviert. Technisch gesehen haben sie nur Rückschlagklappen an Pumpen gegen Schieber mit pneumatischen Antrieben ausgetauscht. Das hat 25.000 Euro gekostet und führt zu einer Energieeinsparung im Wert von gut 11.000 Euro im Jahr…mehr:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hannover-messe-effizienz-ist-die-groesste-energiequelle-1626699.html

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Energie und Phosphor aus Klärschlamm

Nach erfolgreichem Probelauf wurde in Straubing Ende Januar die neue Klärschlammentsorgung eingeweiht. Die deutschlandweit einzigartige Anlage verbrennt Klärschlamm zu phosphorreicher Klärschlammasche und erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme.
Im Jahr 2008 war der Spatenstich für das 6 Millionen Euro teure Projekt erfolgt, das auf beispielhafte Weise das Entsorgungsproblem von Klärschlamm löst. Ein Großteil des erzeugten Stroms wird direkt an Ort und Stelle für den laufenden Betrieb der gesamten Anlage genutzt, mit dem Überschuss kalkuliert die Stadt bei der Einspeisung immerhin Einnahmen von 220.000 Euro pro Jahr. Noch positiver fällt die Bilanz im Bereich der Wärmegewinnung aus, hier werden Einkünfte von über einer halben Million Euro pro Jahr erwartet. Professor Martin Faulstich, Geschäftsführender Direktor des Wissenschaftszentrums in Straubing und wissenschaftlicher Leiter des ATZ Entwicklungszentrums, ist Ideengeber des Vorhabens „sludge2energy“ und freut sich über den Erfolg des Projekts: „Die Anlage ist schon jetzt ein herausragendes Beispiel, wie die thermische Klärschlammverwertung auch wirtschaftlich profitabel zur Energiewende beitragen kann.“ Zugleich denkt Faulstich bereits an neue Möglichkeiten, wie die Kläranlage in Straubing einen weiteren wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Industriegesellschaft leisten kann: „Das nächste Projekt, das an der Kläranlage in Straubing in Angriff genommen werden sollte, ist die Rückgewinnung von Phosphor aus der Klärschlammasche.“ Phosphor ist ein lebensnotwendiger Dünger, dessen natürliche Vorkommen begrenzt sind, während die weltweite Nachfrage in den kommenden Jahren deutlich steigen wird.
Entwicklung und Bau der Anlage zur thermischen Verwertung des Klärschlamms wurden gemeinschaftlich vom Freistaat Bayern und von der Europäischen Union gefördert. Nach dem erfolgreichen Probelauf konnte diese vom Bayerischen Umweltminister Dr. Marcel Huber eingeweiht werden.

Mehr:
http://www.atz.de/news/de/energie-und-phosphor-aus-kl%C3%A4rschlamm-0

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Hessen fördert Energieeinsparungen bei Kläranlagen

Der Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Mark Weinmeister, übereichte heute in Bebra dem Abwasserbetrieb der Stadt Bebra einen Förderbescheid über 26.175 Euro. Mit den Landesmitteln soll eine Energieanalyse zur Verbesserung der Energieeffizienz der Abwasserbehandlungsanlage Bebra erstellt werden. Laut einer Studie der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) liegt der Stromverbrauch aller kommunalen Kläranlagen in Deutschland bei 4.400 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Sie sind damit die größten kommunalen Energieverbraucher. Im Vergleich verbrauchen Schulen jährlich 3.000 GWh und die Straßenbeleuchtung 3.400 GWh. In der genannten Studie wird geschätzt, dass durch Energiesparmaßnahmen und Optimierung des Betriebes bis zu 25 Prozent des gesamten Stromverbrauchs von Kläranlagen eingespart werden können. „Mit den Fördermitteln möchte die hessische Landesregierung zur Ausschöpfung dieses Einsparpotentials beitragen“, so Weinmeister.
Die Fördermittel aus dem Landesprogramm „Verbesserung der Energieeffizienz kommunaler Kläranlagen“, decken 75 Prozent der veranschlagten Investitionskosten in Höhe von etwa 34.900 Euro. Grundsätzlich kann die Energieeffizienz von Kläranlagen durch verstärkte Nutzung regenerativer Energien in Form der Verstromung von Klärgas oder durch die Senkung des Energieverbrauchs verbessert werden. „Für die Erfassung der Möglichkeiten und die Planung von Maßnahmen sind jeweils Untersuchungen vor Ort erforderlich. Die geförderten Analysen sind ein erster Schritt zu Einsparungen beim Energieverbrauch von Kläranlagen“, so der Staatssekretär abschließend.

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Alleskönner im Abwasser – Bakterien erzeugen Strom

Die mikrobielle Brennstoffzelle könnte einen Beitrag zur nachhaltigen Energiewende leisten. Bakterien reinigen dabei in Kläranlagen nicht nur das Abwasser, sondern erzeugen darin zusätzlich noch Strom.

Es ist eine Option für das nächste Jahrzehnt: Die kommunale Kläranlage als neue Energiequelle. Bakterien können nämlich nicht nur Abwasser reinigen, sondern dabei auch Strom erzeugen – vor allem wenn sie Metalle mögen. Forscher arbeiten in aller Welt an der Entwicklung von mikrobiellen Brennstoffzellen, einer Technologie, die einen weiteren Beitrag zur Energiewende leisten könnte.
Eines der führenden Teams forscht an der Technischen Universität Braunschweig und arbeitet dabei eng mit Wissenschaftlern in Marburg, Leipzig und Darmstadt zusammen. Allerdings wird es noch dauern, bis aus den heutigen Mini-Zellen im Labor großtechnische Anlagen werden. Professor Uwe Schröder vom TU-Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie nennt einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren.
Strom aus Urin

Dabei ist das Grundphänomen der Bio-Brennstoffzelle …mehr:
http://www.n-tv.de/wissen/Bakterien-erzeugen-Strom-article5106616.html

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Tagung: Energieeffizienz von Kläranlagen kann landesweit gesteigert werden

Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat heute auf der gemeinsamen Tagung der Technischen Universität Kaiserslautern, der Universität Luxemburg sowie des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten zur Energieeffizienz von Kläranlagen mit dem Tagungstitel „Schlammfaulung statt aerobe Stabilisierung – Trend der Zukunft?“ ein Grußwort gesprochen.

Griese erklärte: „Die Steigerung der Energieeffizienz von Kläranlagen ist aus Sicht des Umweltministeriums außerordentlich wichtig. Wasser und Energie sind die beiden Schlüsselthemen der Menschheit, denen wir uns global und national stellen müssen. Die Universität Kaiserslautern hat im Jahr 2007 im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz die Broschüre „Steigerung der Energieeffizienz von Abwasseranlagen“ erstellt. Dies hat mit dazu beigetragen, dass viele Kommunen die Optimierung ihrer Abwasseranlagen zielgerichtet angehen. Aber es besteht noch ein beträchtliches Optimierungspotenzial. Es geht darum, für alle 700 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz hohe Energieeinsparungen zu erreichen.“

Nach derzeitigem Kenntnisstand liegt alleine das Einsparpotenzial im Landesdurchschnitt bei 30 Prozent des Verbrauchs. Die größten Potenziale für Abwasseranlagen liegen hier bei der Umstellung der Verfahrenstechnik und einer Optimierung der Maschinentechnik.
Bei der Kläranlage Kaiserslautern wurde zum Beispiel der Energieverbrauch alleine durch neue Belüfter für die Sauerstoffversorgung um 35 Prozent reduziert.

Das zweite wichtige Standbein ist die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Als Hauptenergiequelle gilt vor allem die im Abwasser enthaltene organische Biomasse. Das in der Faulungstechnik anfallende Faulgas (Biogas) kann zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Die bei der Verstromung von Faulgas (Biogas) entstehende Abwärme wird überwiegend für die Heizung von Gebäuden, die Faulturmheizung und die Klärschlammtrocknung genutzt.

Das Land Rheinland-Pfalz hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse anlässlich der Tagung präsentiert wurden. Sie zeigt das vorhandene Potenzial in Rheinland-Pfalz bei der Umstellung von Kläranlagen auf die sogenannte Faulungstechnik auf. Die Landesregierung wird in Kürze in einem Landesprojekt weitere Energiekennwerte für die rheinland-pfälzischen Kläranlagen ermitteln. Den Gemeinden wird damit noch gezielter als bisher der Handlungsbedarf aufgezeigt werden können.

Griese: „Ziel ist es, dass auf unseren Kläranlagen nicht nur Energie eingespart sondern auch erzeugt wird. Wir müssen lernen, die im Abwasser und im Klärschlamm vorhandene Energie umweltfreundlich und CO2-neutral zu nutzen, statt Abwasser und Klärschlamm unter hohem Energieeinsatz zu „beseitigen“. Einige Standorte werden sich sogar zu energieautarken Kläranlagen entwickeln können.“

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