Alles Gute im neuen Jahr wünscht allen Lesern das Team von klärwerk.info.
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
Antoine de Saint-Exupéry
Alles Gute im neuen Jahr wünscht allen Lesern das Team von klärwerk.info.
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
Antoine de Saint-Exupéry
Mit den Ausscheidungen von Covid-19-Patienten gelangen Bruchstücke des neuen Coronavirus ins Abwasser. Das lässt sich nutzen, um ein realistisches Bild des Infektionsgeschehens zu zeichnen.
Die zweite Welle der Covid-19-Pandemie hat viele Länder mit voller Wucht erfasst. Das spiegelt sich nicht nur in den veröffentlichten Fallzahlen, sondern auch im Abwasser…mehr:
Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr 2020 ist schon in Sichtweite. Das Team von klärwerk.info wünscht allen Lesern eine Frohe Weichnachten und einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen Gesundheit, Glück und Erfolg.
Denen, die zu diesen Fest- und Feiertagen im Schichtdienst auf den Anlagen arbeiten oder Rufbereitschaft haben, wünschen wir entspanntes Arbeiten und wenig Einsätze.
Das Team von klärwerk.info
Weihnachten – die schönste Zeit,
wo im Schimmer vieler Kerzen
wir vergessen sollen Stress und Streit –
dann zieht Friede ein in unsre Herzen!
Verfasser unbekannt
Am 3. Mai 2023 veranstaltete der ÖWAV gemeinsam mit der Haslinger/Nagele Rechtsanwälte GmbH das Seminar „Wasserrecht in der Praxis“ – das jährliche Update für alle, die mit dem Wasserrecht zu tun haben. ÖWAV-GF DI Dr. Daniel Resch und Dr. Wolfgang Berger (Haslinger/Nagele Rechtsanwälte GmbH) begrüßten das interessierte Auditorium im Roomz Hotel Wien Prater zur …mehr:
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=477786
Am 13. April veranstaltete der ÖWAV auch heuer wieder das Seminar Kanalmanagement. Univ.-Prof. DI Dr. Thomas Ertl und ÖWAV-Präsident Roland Hohenauer begrüßten das Auditorium an der Boku Wien zur Veranstaltung, die aufgrund der Störungen im öffentlichen Verkehrsnetz kurzfristig auch im Livestream mitverfolgt werden konnte. Zum Auftakt des Seminars durfte…mehr:
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=476585
Die Verordnung des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft über die Berufsausbildung im Lehrberuf Abwassertechnik (Abwassertechnik-Ausbildungsordnung), BGBl. II Nr. 113/2023, wurde am 24. April 2023 kundgemacht.
Der Lehrberuf Abwassertechnik ersetzt den alten Lehrberuf Entsorgungs- und Recyclingfachmann/frau – Abwasser. Das neue Berufsbild weist die folgenden Kompetenzbereiche auf:
Fachliche Kompetenzbereiche:
Ökologie und Wasserwirtschaft (Ökologie; Rechtliche Grundlagen der Wasserwirtschaft),
Abwasserbehandlung (Grundlagen der Abwasserbehandlung; Bedienen und Überwachen von Abwasserbehandlungsanlagen; Automatisierung von Abwasserbehandlungsanlagen; Abfall, Abluft und Lärmschutz in Abwasserbehandlungsanlagen; Lagerung in Abwasserbehandlungsanlagen; Betriebsaufzeichnungen),
Abwasseranalytik (Labortechnische Grundlagen; Analytik),
Instandhaltung von Abwasserbehandlungsanlagen (Werkzeuge, Maschinen, Geräte und Einrichtungen; Instandhaltung).
Fachübergreifende Kompetenzbereiche:
Betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation (Betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation; Leistungsspektrum und Eckdaten des Lehrbetriebs; Branche des Lehrbetriebs; Ziel und Inhalte der Ausbildung sowie Weiterbildungsmöglichkeiten; Rechte, Pflichten und Arbeitsverhalten; Selbstorganisierte, lösungsorientierte und situationsgerechte Aufgabenbearbeitung; Zielgruppengerechte Kommunikation und zielgruppengerechtes Agieren; Kundenorientiertes Agieren),
Qualitätsorientiertes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten (Betriebliches Qualitätsmanagement; Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz; Hygiene),
Digitales Arbeiten (Datensicherheit und Datenschutz; Software und weitere digitale Anwendungen; Digitale Kommunikation; Datei- und Ablageorganisation; Informationssuche und -beschaffung; Bewertung und Auswahl von Daten und Informationen).
Die Verordnung tritt – mit Ausnahme der §§ 4 bis 13 – mit 1. Mai 2023 in Kraft, die §§ 4 bis 13 am 1. Jänner 2025.
Einen Tag nach Veröffentlichung des Bundes-Abfallwirtschaftsplans fand am 17.1.2023 das gleichnamige ÖWAV-Seminar in Wien statt. Univ.-Prof. DI Dr. Roland Pomberger (Montanuniversität Leoben / ÖWAV-Vizepräsident) und SC DI Christian Holzer (BMK / Mitglied des ÖWAV-Präsidiums) begrüßten die Seminarteilnehmer:innen im Festsaal des Bundesamtsgebäudes zur Veranstaltung.
Im Rahmen des Seminars wurde nicht nur der neue BAWP 2023 vorgestellt und diskutiert, sondern auch auf die Vorarbeiten, Datengrundlagen, Bedeutung und Einordnung des BAWP in der abfallwirtschaftlichen Praxis eingegangen.
>>www.bundesabfallwirtschaftsplan.at<<
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=468071
Am 7. Februar 2023 veranstaltete der ÖWAV das Seminar „Klimawandel – Folgen für die Siedlungswasserwirtschaft“ an der Universität Innsbruck. Seminarleiter Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Rauch (Uni Innsbruck), DI Markus Federspiel (Amt der Tiroler Landesregierung) und ÖWAV-GF DI Dr. Daniel Resch begrüßten das Auditorium zur Veranstaltung. In vier Veranstaltungsteilen beleuchteten die Vortragenden die „Randbedingungen“, „Planungsgrundlagen“, „Anpassungsmaßnahmen“ und das „Stadtklima“.
Der generelle Temperaturanstieg durch den Klimawandel hat signifikante Auswirkungen auf unser Wettergeschehen. Die Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlägen aber auch Länge und Intensität von Trocken- und Hitzeperioden steigen massiv. Diese Effekte wurden in den letzten Jahren bereits sichtbar, werden sich aber in Zukunft unweigerlich verstärken. Für die Siedlungswasserwirtschaft hat dies unmittelbare und teilweise dramatische Folgen, primär Überschwemmungen und Wassermangel. Seit geraumer Zeit werden daher Anpassungsstrategien entwickelt, um den Folgen der Klimaänderung zu begegnen. Diese Strategien umfassen sowohl traditionelle technische Lösungen als auch naturnahe (blau-grüne) Infrastruktur. Beides ist aufwendig und kostenintensiv. Im Seminar wurde der gesamte Themenkomplex praxisnah und mit einem Fokus auf den alpinen Bereich diskutiert.
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=471037
Der ÖWAV veranstaltete am 07. Dezember 2022 im Plenarsaal der Wirtschaftskammer in Salzburg das Seminar „Koordination im Hochwasserrisikomanagement – Wasserkraft, Landwirtschaft, Raumplanung“ unter der Leitung von Ass.-Prof. DI Dr. Walter Seher von der BOKU. Die rund 80 Teilnehmenden erhielten einen Überblick über die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Forschungsprojekts PoCO-FLOOD, das von der Akademie der Wissenschaften gefördert und von der BOKU durchgeführt wurde. Nach Betrachtung der 3 im Projekt untersuchten Einflussbereiche auf das Hochwasserrisikomanagement wurden die damit einhergehenden Fragestellungen in Form einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion gemeinsam mit dem Publikum vertieft.
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte – die Versorgung der wachsenden Bevölkerung mit Agrarprodukten ist eine große Herausforderung. Besonders in urbanen Räumen ist es schwierig, dem Trend zu nachhaltigen, lokalen und qualitativ hochwertigen Produkten nachzukommen. Daher sind neuartige Agrarsysteme notwendig. Im BMBF-Verbundprojekt SUSKULT geht das Fraunhofer UMSICHT gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Praxis einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Weg, der sich bei genauerem Hinsehen allerdings als geniale Idee entpuppt.
Die Auftaktveranstaltung zu SUSKULT fand mit 35 Teilnehmenden des Projektverbunds und des Projektbeirats in Oberhausen statt.
Qualität und Nachhaltigkeit der Ernährung stehen vermehrt im Fokus. Was in landwirtschaftlich geprägten Regionen noch relativ einfach umzusetzen ist, gestaltet sich in den Städten jedoch weitaus schwieriger. Darüber hinaus besteht eine zentrale Zukunftsfrage, wie Ertragssteigerungen in der Agrarwirtschaft bei endlichen Phosphatressourcen, hohem Energieaufwand bei der Düngemittelproduktion und der Verschmutzung von Gewässern und Böden durch Phosphor und Stickstoff künftig möglich sein werden. Ein Team unter Koordination des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT will dieses Problem nun lösen und entwickelt im Rahmen des im April gestarteten BMBF-Verbundprojekts SUSKULT ein neuartiges Agrarsystem. »Das Besondere dabei ist der Standort: Wir docken das Agrarsystem an städtische Kläranlagen an«, erklärt Volkmar Keuter, Leiter der Abteilung Photonik und Umwelt beim Fraunhofer UMSICHT und Koordinator von SUSKULT. Am 10. Mai fand die Auftaktveranstaltung mit 35 Teilnehmern des Projektverbunds und des Projektbeirats in Oberhausen statt.
Doch warum gerade Kläranlagen? Hierzu lohnt sich ein Blick auf die Komponenten, die für eine Pflanzenkultivierung benötigt werden: Für den geschlossenen Anbau von gartenbaulichen Produkten, z. B. in Gewächshäusern, sind das im wesentlichen Nährstoffe (Dünger), CO2, Wärme und Wasser. »All diese Ressourcen sind auf Kläranlagen zu finden«, so Keuter. Hinzu komme der Standortvorteil. Zunächst am Stadtrand gebaut, sind Kläranlagen mittlerweile – bedingt durch das Wachstum der Städte und Metropolregionen – häufig zentrumsnah verortet.
Die Agrarwirtschaft in die Stadt bringen
Die Idee, Ressourcen aus Kläranlagen im Sinne der Kreislaufführung zu nutzen, ist nicht neu. So gibt es bereits Verfahren, die Phosphor aus Schlamm und Asche in Kläranlagen – teils unter erhöhtem Energieeinsatz – rückgewinnen, um ihn in Form von Dünger oder Futterzusatz in die Agrarwirtschaft zu bringen. »Allerdings wird Phosphor dabei aus der Stadt in agrarwirtschaftlich geprägte Regionen transportiert, von wo aus später dann Obst und Gemüse wieder zurückgebracht werden«, erklärt Keuter.
Um eine agrarwirtschaftliche Produktion direkt an Kläranlagen andocken zu können, entwickelt ein interdisziplinäres Konsortium im Rahmen von SUSKULT ein entsprechendes Bausteinsystem. Das Ergebnis soll regional angebautes, qualitativ hochwertiges Gemüse sein.
NEWtrient®-Center
Insgesamt 15 Partner arbeiten bei SUSKULT in vier Teilprojekten an dem Vorhaben. Die Arbeitspakete beinhalten neben der Weiterentwicklung der Kläranlagen zu sogenannten NEWtrient®-Centern und der Entwicklung einer Aufbereitungstechnik eine angepasste Nahrungsmittelproduktion in geschlossenen Kultursystemen und die dazugehörige Umfeld- und Systemanalyse. Um möglichen Schwankungen in Menge und Konzentrationen im Abwassersystem möglichst frühzeitig begegnen zu können, sind auch eine intelligente Prozesssteuerung und entsprechende Vorhersagemodelle im Projektplan verankert. Keuter wagt einen Ausblick: »Wir haben die Vision, dass 2050 keine Kläranlagen mehr im Sinne einer Entsorgungsanlage existieren, sondern NEWtrient®-Center. Ressourcenströme, die sämtliche Nährstoffe in Städten umfassen, können hier gehandelt werden.«
Auf dem Weg zum Agrarsystem der Zukunft nach der SUSKULT-Vision ab dem Jahr 2050 gibt es eine Vielzahl an Herausforderungen. Nicht nur die technischen Ziele stehen im Fokus, bereits jetzt müssen die normativen Grundlagen erarbeitet und möglichst viele Stakeholder in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Direkt am Projekt beteiligt sind auch die Partner Metro AG und REWE Markt GmbH, hinzu kommen zahlreiche Interessensvertreter im Projektbeirat. Weite Teile der Zivilgesellschaft sind im Rahmen von Dialogprozessen involviert. Gemeinsam betrachten sie auch den zukünftigen Weg der Produkte zu den Kunden: »Ich kann mir z. B. ganz neue Standorte von Wochenmärkten vorstellen«, schildert Keuter eine weitere Vision von SUSKULT.
40 t Gemüse pro Jahr
In den ersten drei Jahren legen die Forschenden den Grundstock für das neue Agrarsystem. Im Anschluss soll dann eine Demonstrationsanlage auf dem Gelände des Klärwerks Emschermündung an der Stadtgrenze zwischen Dinslaken, Oberhausen und Duisburg aufgebaut werden. Das Ziel ist ehrgeizig: »Nach einer Phase der Optimierung der einzelnen Komponenten möchten wir vor Ort pro Jahr mehrere Tonnen Gemüse produzieren«, so Keuter. Wenn alles optimal funktioniert, könnte man damit beispielsweise den jährlichen Bedarf an Blattsalaten der Gemeinde Anröchte[1] im Kreis Soest decken (durchschnittlicher jährlicher Verbrauch in Deutschland: etwa 3 kg Blattsalat/Kopf[2]).
SUSKULT: die Partner
Unter der Koordination vom Fraunhofer UMSICHT arbeiten 15 Partner in den vier Teilprojekten »TP1 NEWtrient®-Center«, »TP2 NEWtrient®-Aufbereitungssystem«, »TP3 Nahrungsmittelproduktion« und »TP4 Umfeld- und Systemanalyse« zusammen:
• Fraunhofer UMSICHT (Verbundkoordinator)
• A3 water solutions GmbH
• Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz GmbH – DFKI
• Emschergenossenschaft K. ö. R
• Helmholtz Zentrum für Umwelt-forschung GmbH – UFZ
• Hochschule Osnabrück
• ILS-Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung
• Justus-Liebig-Universität Gießen
• Metro AG
• Montanuniversität Leoben
• PACELUM GmbH
• Rewe Markt GmbH
• Ruhrverband
• TU Kaiserslautern
• Yara GmbH & Co. KG
Förderhinweis
Das Projekt »SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen« (FKZ 031B0728) wird im Rahmen der Fördermaßnahme »Agrarsysteme der Zukunft« im Rahmen der »Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030« der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert…mehr:
https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2019/suskult.html
E_OS als Smart-City-Vorzeigebeispiel: Neue Schlammbehandlungsanlage der ebswien hauptkläranlage liefert ab 2020 saubere Energie.
Seit April 2015 wird gebaut, nun nähert sich das Projekt „E_OS – Energie_Optimierung Schlammbehandlung“ der ebswien hauptkläranlage der Fertigstellung: Nach Reinvestition in die Becken der Vorklärung und der 1. biologischen Reinigungsstufe und der Neuerrichtung einer Schlammbehandlungsanlage wird Wiens Kläranlage ab 2020 aus Klärgas mehr Öko-Energie erzeugen als sie zur Abwasserreinigung benötigt. Bürgermeister Michael Ludwig und Umweltstadträtin Ulli Sima überzeugten sich am 16. September 2019 in Simmering vom Baufortschritt. „Wien gilt weltweit als Vorreiter in Sachen Smart City. Dabei verfolgen wir eine klare Strategie, bei der die Anliegen und Ideen der Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner, aber auch die Impulse aus Wirtschaft, Technologie und Forschung unter ein gemeinsames Ziel gestellt werden“, erklärte Bürgermeister Ludwig: „Was das ganz konkret bedeutet und welchen Nutzen wir daraus ziehen, machen Projekte wie E_OS in der Wiener Hauptkläranlage deutlich. Durch den intelligenten Einsatz von modernen Technologien wird hier schon in wenigen Monaten mehr Energie produziert als tatsächlich verbraucht. Die Abwasserreinigung, die in anderen Städten einen der größten kommunalen Energieverbraucher darstellt, erfolgt bei uns zukünftig energieautark. Wir gewinnen auch noch sauberen Strom und Wärme und senken damit auch deutlich den CO2-Ausstoß.“
Kläranlagen gehören in der Regel zu den größten kommunalen Energieverbrauchern, die Wiener Hauptkläranlage benötigt zur Reinigung der gesamten in der Stadt anfallenden Abwässer knapp ein Prozent des Wiener Gesamtstromverbrauchs. Die zuständige Stadträtin Ulli Sima: „Die Hauptkläranlage wird mit E_OS zum Öko-Kraftwerk. Davon profitiert die Wiener Klimabilanz erheblich: Der Ausstoß von CO2-Äquivalenten sinkt um rund 40.000 Tonnen pro Jahr.“ Das Projekt E_OS stellt eine logistische Herausforderung dar, so Sima: „Der Bau erfolgt bei laufendem Betrieb der Kläranlage. Die Qualität der Abwasserreinigung muss dabei zu jedem Zeitpunkt garantiert sein. Diese schwierige Aufgabe hat das Team der ebswien bisher perfekt gemeistert.“ Genauso erfreulich sei ein weiterer Aspekt, ergänzte die Stadträtin: „Die Schlammbehandlungsanlage wird Mitte 2020 ihren Betrieb aufnehmen, die ebswien hält bei E_OS damit sowohl Zeit- als auch Kostenplan ein.“
Ab dem ersten vollen Betriebsjahr 2021 stellt sich die Energiebilanz der ebswien hauptkläranlage wie folgt dar:
Verbrauch Erzeugung
Strom 63 GWh/a 78 GWh/a
Wärme 40 GWh/a 82 GWh/a
Innovation: Mehr Energie durch gute Ideen
„Bei Schlammfaulungsanlagen stand früher vor allem die Reduktion des Klärschlamms, der als >Reststoff< bei der Abwasserreinigung anfällt, im Mittelpunkt des Interesses", erläuterte ebswien-Generaldirektor Christian Gantner, „die gewonnene Energie war dabei nur ein angenehmer Nebeneffekt. Bei E_OS war hingegen von Anfang die größtmögliche Energieausbeute unser Ziel." So entwickelte die ebswien hauptkläranlage gemeinsam mit dem Institut für Gewässergüte der Technischen Universität Wien ein innovatives Verfahren. Bevor der Schlamm in die Faulbehälter gelangt, muss ihm Wasser entzogen werden. Je „dicker" der Schlamm dabei ist, desto besser für die Energiebilanz. Der Schlamm muss für die Faulung nämlich einschließlich des enthaltenen Wassers erwärmt werden. Ein geringerer Wasseranteil spart dabei Energie. Zu „dick" darf der Schlamm aber auch nicht werden, da er sonst nicht mehr gepumpt werden könnte. Gantner: „Umfangreiche Versuche haben unsere Annahmen eindrucksvoll bestätigt, wir können die neuen Faulbehälter mit einem doppelt so hohen Feststoffgehalt wie üblich betreiben." Gute Ideen bringen also nicht nur mehr Energie, sie sparen auch (Bau-)Kosten: Durch das neue Verfahren kommt die ebswien mit halb so vielen Faulbehältern aus.
So funktioniert die neue Schlammbehandlungsanlage
Im Klärschlamm sind die bei der Abwasserreinigung entfernten Schmutzstoffe gebunden, pro Jahr fallen in Wien rund zwei Millionen Kubikmeter davon an. Das sichtbarste Zeichen der neuen Schlammbehandlungsanlage sind die sechs jeweils 30 Meter hohen Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 75.000 Kubikmeter. Dorthin gelangt der „voreingedickte“ und auf 38 Grad Celsius erwärmte Schlamm. Unter Luftabschluss bauen Bakterien die organischen Inhaltsstoffe des Klärschlamms ab. Während des 25 Tage dauernden Faulungsprozesses – der „anaeroben Stabilisierung“ – entsteht Klärgas, das zu zwei Drittel aus dem energiereichen Methan (CH4) besteht. Davon fallen 20 Millionen Kubikmeter pro Jahr an! Der ausgefaulte Schlamm wird aus den Faulbehältern abgezogen und verbrannt. Das Klärgas hingegen gelangt über Filteranlagen von den Gasbehältern in Blockheizkraftwerke, wo es in Gasmotoren verbrannt wird. Dabei entsteht nicht nur mechanische Energie, die mittels Generatoren in elektrischen Strom umgewandelt wird, sondern auch Wärme, die für Heizung und Warmwasserbereitung verwendet werden kann. Dadurch bringen es die Blockheizkraftwerke auf einen hohen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 80 Prozent.
Platz für den Klimaschutz
Seit 1980 standen sie im Dauerbetrieb: Die Becken der Vorklärung und der 1. biologischen Reinigungsstufe hatten das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Die nötige Reinvestition in diese „Ur“-Anlage bringt auch in diesem Teil der Hautkläranlage mehr Energieeffizienz, steigert die Ausfallssicherheit und senkt die Instandhaltungskosten. Das Volumen der Becken im zehn Hektar großen Baufeld wurde im Rahmen von E_OS um 50 Prozent vergrößert. Da die Belebungs- und Zwischenklärbecken aber nun deutlich höher sind, kommen sie mit einer wesentlich kleineren Grundfläche aus. Der dadurch freiwerdende Platz konnte für die neue Schlammbehandlungsanlage – und damit für den Klimaschutz – genutzt werden.
Projektverlauf E_OS
2010 Auftrag an die ebswien hauptkläranlage zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie
2011 ebswien legt positive Machbarkeitsstudie vor
2012 Umsetzung des Projekts E_OS wird einstimmig im Wiener Gemeinderat beschlossen
2013 Inbetriebnahme Versuchsanlage, Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
2014 positiver UVP-Bescheid; europaweite Ausschreibungsverfahren
2015 Grundsteinlegung & Baubeginn
2016 Inbetriebnahme Vorklärung West
2017 Inbetriebnahme 1. biologische Reinigungsstufe Süd
2018 Vorklärung zur Gänze in Betrieb, Inbetriebnahme Belebung 1. biologische Reinigungsstufe Nord
2019 Fertigstellung 1. biologische Reinigungsstufe Nord (Zwischenklärung)
2020 Maschinentechnische Ausrüstung Schlammbehandlung
2020 Inbetriebnahme Schlammbehandlung
Weiterführende Informationen zum Projekt E_OS unter: www.ebswien.at/e_os
https://www.ebswien.at/hauptklaeranlage/news/detail/article/ludwigsima-endspurt-fuer-das-oeko-kraftwerk/
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ÖWAV Meldungen 2021 | ÖWAV Meldungen 2022 | ÖWAV Meldungen 2023 | ÖWAV Meldungen 2024 |
Das Branchenbild steht zum Gratisdownload zur Verfügung.
Erscheinungsjahr: 2025
Seitenanzahl: 60
Download: Branchenbild der österreichischen Abwasserwirtschaft 2024
mehr: https://www.oewav.at/Publikationen?current=540515&mode=form
Gegenstand der vom BMLUK beauftragten und durch das Projektteam der Universität Innsbruck durchgeführten Untersuchung „Ausbaugrad der Mischwasserkanalisation“ ist die Abschätzung des Ausbaugrads der Mischkanalisation in Österreich und des allfälligen Anpassungsbedarfs zur Erfüllung der Anforderungen aus der EU-Richtlinie über kommunales Abwasser „KARL – Kommunale Abwasserrichtlinie“. Der nationale Handlungsbedarf wird, unter Berücksichtigung von Unsicherheiten, für verschiedene Szenarien dargestellt und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=554191
Am 12. Juni fand das erste Event der ÖWAV-Initiative „Frauen in der Wasser- und Abfallwirtschaft“ nach dem erfolgreichen Auftakt-Workshop im Jänner statt.
Doris Maybach, Expertin für Persönlichkeitsentwicklung und Potenzialentfaltung, begeisterte die insgesamt über 90 Teilnehmerinnen mit ihrem Vortrag „Selbstbewusst, sicher, stark. Frauen gestalten Zukunft.“ und einem anschließenden Q&A.
Sie zeigte auf, wie Frauen – wie Königinnen – mit Klarheit, Präsenz und Fokussierung ihre Selbstwirksamkeit und Sichtbarkeit stärken können. Dabei standen Themen wie Priorisieren, Fokussieren und das konsequente Umsetzen eigener Ziele im Mittelpunkt: „Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu gestalten.“
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=554954
Seit Anfang Juni 2025 darf die Gesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft (GWAW), die Tochtergesellschaft des ÖWAV, das Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen führen – als sichtbares Zeichen unseres Engagements für Umwelt- und Klimaschutz in der Aus- und Weiterbildung.
Bereits im Mai wurde im Rahmen eines umfassenden Audits die Einhaltung sämtlicher Kriterien geprüft: von nachhaltigem Ressourcenmanagement über ökologische Beschaffung bis hin zu Umweltbildung im Schulungsalltag. Besonders hervorgehoben wurde das große Engagement des gesamten Teams, das Umwelt- und Klimaschutz nicht nur organisatorisch, sondern auch inhaltlich in den Bildungsalltag integriert.
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=554105
Mit dem Ziel, den interdisziplinären Austausch über den aktuellen Wissensstand zu Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen zu fördern, die gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen im Bezug auf diese Ewigkeitschemikalien zu diskutieren und offene Fragen zu identifizieren, fand am 24. Juni 2025 der 1. Österreichische PFAS-Tag des ÖWAV statt.
Die vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) unter dem Titel „PFAS in der Wasserversorgung, Abwasserwirtschaft und Abfallwirtschaft“ organisierte Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft durchgeführt.
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=556261
Am 22. Mai 2025 fand in Brüssel die Jubiläumskonferenz zum 50-jährigen Bestehen von EurEau statt – ein bedeutender Meilenstein für die europäische Wasserwirtschaft. Der ÖWAV war mit Bereichsleiterin Fruzsina Földes bei dieser hochkarätigen Veranstaltung vertreten und blickt auf einen inspirierenden Tag voller Austausch, Rückblick und Zukunftsvisionen zurück.
Unter dem Motto „Waterproofing our Future“ diskutierten Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis über die Herausforderungen und Chancen der europäischen Wasserwirtschaft. Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Keynotes und Podiumsdiskussionen, sondern auch Raum für persönliche Gespräche und fachlichen Austausch und Geburtstagskuchen!
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=552855
Der ÖWAV stellt, wie mit der Wirtschaftskammer Österreich vereinbart, eine Themenliste zur Vorbereitung der Prüflinge auf das mündliche Fachgespräch der neuen Lehrabschlussprüfung Abwassertechnik zur Verfügung.
Erstellt wurde die Liste von den Kursleitern DI Thomas Baumgartner, Dr. Wilhelm Frey und Prof. Norbert Kreuzinger.
mehr: https://www.oewav.at/Page.aspx?target=549863
Überarbeitete Auflage 2025.
Das Merkblatt steht zum Gratisdownload zur Verfügung.
Erscheinungsjahr: 2025
mehr: https://www.oewav.at/Publikationen?current=548758&mode=form
Mit über 500 Teilnehmer:innen aus ganz Österreich startete die Österreichische Abfallwirtschaftstagung 2025 am 9. April in der Grazer Messe/Stadthalle – dieses Mal unter dem Leitthema „Kreislaufwirtschaft – Herausforderungen, Potenziale und Grenzen“.
Eröffnet wurde die Tagung durch Roland Pomberger (Montanuniversität Leoben / ÖWAV-Vizepräsident), Bürgermeisterin Elke Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und SC Christian Holzer (BMLUK). Alle Eröffnungsredner:innen betonten die Bedeutung einer funktionierenden Abfallwirtschaft als zentrale Grundlage für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft.
Gut funktionierende Infrastrukturen zur Ableitung und Reinigung von Abwasser sind zentral für die Gesundheit der Bevölkerung und die Qualität der Gewässer. Die Eawag trägt mit ihrer Forschung dazu bei, diese Systeme zu optimieren. Das Abwasser enthält aber auch Ressourcen, die sich rückgewinnen lassen und es ist ein Spiegel unserer Gesundheit und unseres Konsumverhaltens, in dem sich etwa Infektionskrankheiten überwachen lassen. Auch daran forscht die Eawag.
mehr: https://www.eawag.ch/de/forschung/menschen/abwasser/
Für viele Fachleute wurde in der ersten Phase des Projekts Schwammstadt klar, dass Regenwasser als eines der Leitmotive in der Siedlungsentwicklung verankert werden muss. Entsprechend engagieren sie viele weiterhin in der lancierten 2. Projektphase. Der Fokus wird in den nächsten Jahren auf die Verstärkung der Tätigkeiten im Bereich bestehender Bauten und Sensibilisierung weiterer Berufsgruppen wie der Architekt/-innen liegen. Eine neue Checkliste für nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung in Quartieren» enthält wertvolle Hinweise, Fragestellungen und konkrete Indikatoren zur Regenwasserbewirtschaftung. Fachleute haben zudem die Möglichkeit, mit der neuen Ausbildung «Koordinator/-in Schwammstadt» sich fundiert weiterzubilden und wichtige Kompetenzen zu erwerben.
Der DWA-Landesverband Baden-Württemberg hat den „Praxisleitfaden Funktionsstörungen auf Kläranlagen“ neu aufgelegt.
Funktionsstörungen auf Abwasserreinigungsanlagen haben häufig die Überschreitung von Überwachungswerten zur Folge und können dadurch zu strafrechtlichen wie abgaberechtlichen Konsequenzen für den Betreiber führen.Eine frühzeitige Information und die Einbindung aller Beteiligten (Dienstvorgesetzte, Wasserbehörde etc.gemäß Alarmplan) bei relevanten Störungen kann helfen, die daraus resultierenden Auswirkungen auf das Gewässer und die Konsequenzen für den Anlagenbetreiber zu minimieren.
In diesem Leitfaden werden Empfehlungen für das Betriebspersonal von Abwasserreinigungsanlagen gegeben, mit deren Hilfe auf Abwasserreinigungsanlagen ein systematisches Vorgehen zur Ermittlung und Behebung von Funktionsstörungen möglich wird.Das Vorgehen orientiert sich an den Symptomen und ermöglicht so einen raschen Einstieg in die Lösungsfindung mit dem Ziel, im Zuge der Fehlerbehebung Zeit und Kosten zu sparen.
Praxisleitfaden Funktionsstörungen auf Kläranlagen, 2. Aufl. 2017, 156 Seiten DIN A4, ISBN 978-3-88721-4-486-9 55 Euro (20 % für fördernde DWA-Mitglieder), zzgl. Versandkosten
Quelle: www.dwa-bw.de/bestellformular.html
Bakterium nutzt spezialisierte Zellen zur Verbreitung
Im Küstenbereich der Meere lebt das Bakterium Vibrio parahaemolyticus, einer der Hauptverursacher von Magen-Darm-Infektionen beim Menschen. Ein Forscherteam um Simon Ringaard vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg untersucht, wie sich die Bakterien an die wechselnden Umweltbedingungen der Gezeitenzone anpassen. Ein spezieller Zelltyp, die „Abenteurer“-Zelle, sorgt für die Verbreitung des Erregers. Die neuen Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage, um die Erkrankung künftig eindämmen zu können.
Vibrio-Infektionen zählen in Mittel- und Nordeuropa zu den „emerging diseases“, deren Aufkommen jüngst gestiegen ist oder wahrscheinlich in naher Zukunft steigen wird. Gründe dafür sind der weltweite Handel und die durch die globalen Klimaveränderungen bedingten höheren Wassertemperaturen…mehr:
https://www.mpg.de/14044621/1021-terr-138345-bakterielle-krankheitserreger-aus-dem-meer?c=2191