Die Abwasserreinigung ist eine Erfolgsgeschichte. Dank dem praktisch flächendeckenden Ausbau von Abwasserreinigungsanlagen hat sich die Gewässerqualität in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. In einem nächsten Schritt sollen Mikroverunreinigungen entfernt werden. Voraussetzung dafür, dass die Abwasserreinigung auch künftig funktioniert, sind Gebühren nach dem Verursacherprinzip.
Siedlungsentwässerung Die Schweiz hat eine zuverlässige Infrastruktur zur Entwässerung von Siedlungsgebieten. Entwässerungspläne helfen, diese Dienstleistung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Infolge des Klimawandels sind auch neue Ansätze im Umgang mit Regenwasser notwendig, z.B. in Form einer «Schwammstadt».
Kommunale Abwasserreinigung Die Technik der Abwasserreinigungsanlagen hat sich in den letzten 30 Jahren kontinuierlich verbessert und ist heute auf einem guten Stand. Zur Elimination von Mikroverunreinigungen muss sie allerdings noch verbessert werden.
Ab 2029 müssen große Kläranlagen ein Verfahren für Phosphorrecyling haben. Die Zeit drängt also, zumal viele technische Fragen offen sind. Das Kieler Projekt hat jetzt ein hohe Förderung erhalten.
Die Klärschlammverordnung schreibt ab 2029 schrittweise die Phosphor-Rückgewinnung vor. Für alle Kläranlagen mit einer Anschlussgröße von mehr als 100.000 Einwohnern gilt die Verpflichtung schon ab 2029, bei mehr als 50.000 Einwohnern ist ab 2032 keine landwirtschaftliche Verwertung mehr möglich.
Kleinere Kläranlagen dürfen weiterhin ihren Klärschlamm landwirtschaftlich verwerten, wenn sie die Grenzwerte aus dem Düngemittelrecht und der Klärschlammverordnung einhalten. Die Kläranlage in Kiel mit 365.000 Einwohnerwerten gehört in die erste Kategorie und muss deshalb bis 2029 eine Lösung für das Phosphorrecycling etablieren.
Was tun gegen Medikamenten-Reste? Zusammen mit Forschenden der HAW und Fachleuten des UKE haben wir Abwasser der Uni-Klinik unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse helfen jetzt unter anderem bei der Umsetzung der EU-Abwasserrichtlinie KARL. Ein Besuch zum Projektabschluss.
Wer sich für die Rückstände von Medikamenten im Abwasser interessiert, findet wohl kaum einen interessanteren Standort in Hamburg als das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Drei Jahre haben unsere Kollegen Lukas Cordts und Dr. Thomas Werner in Kooperation mit dem Krankenhaus und Forschenden der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) einen Teil von dessen Abwasserstrom untersucht.
Aus Sicht der Abwasserprofis sind vor allem Rückstände von Medikamenten interessant, sogenannte Spurenstoffe. Sie gelangen durch falsche Entsorgung oder Ausscheidungen ins Abwasser und so auch in die Gewässer. So war es bisher. Denn die Anfang 2025 in Kraft getretene EU-Abwasserrichtlinie KARL fordert Kläranlagen auf, Medikamentenrückstände in Zukunft mit einer vierten Reinigungsstufe zu reduzieren.
In vielen Kläranlagen gibt es heute spezielle Maßnahmen zum Schutz von Amphibien wie Fröschen, Kröten und Molchen. Besonders in den warmen Monaten wandern diese Tiere auf der Suche nach Wasser in die Nähe der Anlagen. Dort geraten sie oft in Schächte oder Becken und finden keinen Ausweg mehr.
Gemeinsames Projekt von Hamburg Wasser und Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
105 364 Arzneimittel sind in Deutschland zugelassen, gut 35 000 davon frei verkäuflich – Tendenz steigend. Eine Vielzahl davon ist biologisch nicht abbaubar und für die Umwelt als toxisch einzustufen. Über Ausscheidung oder auch unsachgemäße Entsorgung gelangen sie ins Abwasser. Da Kläranlagen solche Stoffe nicht vollständig aus dem Abwasser entfernen können, finden Medikamentenreste den Weg in Flüsse und Bäche. Mit welchen technischen Lösungen dieser Herausforderung begegnet werden kann, möchten Hamburg Wasser und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) nun herausfinden. Dazu haben beide Unternehmen Anfang September einen Forschungscontainer auf dem Klinikgelände in Betrieb genommen, in dem unterschiedliche Behandlungsoptionen für das Abwasser erprobt werden. Die Versuche, die bis Ende 2023 durchgeführt werden, können wichtige Erkenntnisse im Kampf gegen Umweltschadstoffe und Resistenzgene liefern. Der Forschungscontainer bildet die biologischen Reinigungsstufen des Klärwerks Hamburg im Miniaturformat nach. Zusätzlich enthält er Stationen für die unterschiedlichen Filtrationsmethoden Ultrafiltration und Aktivkohlefiltration. Eine dritte Behandlungsoption, bei der die Umweltschadstoffe oxidativ entfernt werden sollen, wird im Laufe des Projekts ebenfalls im Container ausprobiert. Die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen wird durch eine begleitende Analytik ermittelt, die das Institut für Hygiene und Umwelt, HU, übernimmt. Weiterer Forschungspartner ist die HAW Hamburg, die die Untersuchungen wissenschaftlich begleitet und mit Versuchen zur Nanofiltration verfahrenstechnisch ergänzt.
Simulation eines extremen Regenereignisses in Hamburg
Um die Folgen auch von extremen Starkregenereignissen besser zu verstehen und zu einer vorausschauenden Stadtplanung im Sinne der Klimafolgenanpassung beizutragen, hat der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Ge- wässer (LSBG) in Abstimmung mit der Umweltbehörde eine modellbasierte Hochwassersimulation durchgeführt. Dabei wurden die Niederschlagsdaten des extremen Regenereignisses vom Juli 2021 im Ahrtal anhand von Computermodellen beispielhaft auf die Hamburger Gewässer Alster, Kollau und Wellingsbüttler Grenzgraben übertragen. Hamburg ist in der Vergangenheit von heftigen Niederschlagsereignissen und Binnenhochwasser mit bereichsweise auch größeren Sachschäden betroffen gewesen. Mehr als 180 Starkregenereignisse wurden in den letzten zehn Jahren in Hamburg verzeichnet. Es ist davon auszugehen, dass infolge des Klimawandels die Häufigkeit und Intensität dieser Extremwetterereignisse zunimmt.
Die Ergebnisse der Simulation bestätigen die grundsätzlichen Aussagen des Hochwasserrisikomanagements zu den Auswirkungen seltener Hochwasserereignisse in Hamburg, die in den Gefahren- und Risikokarten aus dem Jahr 2019 und den Karten der Überschwemmungsgebiete ab dem Jahr 2015 dargestellt werden. Sie zeigen aber auch, dass bei einem Extremereignis wie dem im Ahrtal
im Juli 2021 die Hochwassergefahr infolge von Abflussmengen, Strömungsgeschwindigkeiten, Überschwemmung und Überflutung höher wäre. Trotz der großen Unterschiede bei den Randbedingungen hätte ein solches extremes Regenereignis auch in Hamburg erhebliche Auswirkungen. Verglichen mit den von der Flutkatastrophe im Ahrtal am stärksten betroffenen Region wäre in Hamburg wegen der unterschiedlichen Geländebeschaffenheit bei den untersuchten Einzugsgebieten jedoch eine weniger ausgeprägte Hochwasserdynamik mit geringeren Fließgeschwindigkeiten zu erwarten. Ein direkter Vergleich mit der Schadensbilanz im gesamten Ahrtal ist anhand der beispielhaften Berechnungen in Hamburg nicht möglich.
Weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage fertiggestellt
Hamburg Wasser und Remondis haben auf dem Hamburger Klärwerk angekündigt, ab Januar 2021 den Betrieb der neu errichteten Anlage mit einer gut dreimonatigen Einfahrphase zu starten. Das Projekt mit Vorzeigecharakter sei bislang weltweit einzigartig: In Hamburg werde Phosphor mit dem von Remondis entwickelten TetraPhos®-Verfahren erstmals wirtschaftlich effizient und im großtechnischen Maßstab aus Abwasser zurückgewonnen. Jährlich soll die Anlage rund 20 000 Tonnen Klärschlammasche verwerten und daraus rund 7000 Tonnen hochreine Phosphorsäure gewinnen. Beim TetraPhos®-Verfahren werden gleich mehrere marktfähige Sekundärrohstoffe in gleichbleibender Qualität und Verfügbarkeit zurückgewonnen, so die Betreiber: Phosphor, Eisen-und Aluminiumsalze und Gips.
Hamburg: zehn Millionen Euro für „Unwetterfonds Bezirke“
Zehn Millionen Euro stellt Hamburg für einen „Unwetterfonds Bezirke“ zur Verfügung, mit dem die schweren Schäden, die das Himmelfahrts-Unwetter im Mai 2018 auf öffentlichem Grund angerichtet hat, behoben und eine Risikovorsorge gebildet werden sollen.Einen entsprechenden Beschluss hat der Hamburger Senat (Landesregierung) am 7.August 2018 mit der Fortschreibung des Haushaltsplans 2018 gefasst.Außerdem hat der Senat einen Bericht zu den Sanierungsanstrengungen der Stadt und ihrer Behörden und Betriebe beschlossen.Der Hamburger Finanzsenator sieht einen Sanierungsstau als „das Megathema dieser Dekade“, aber nun seien Fortschritte sichtbar.
Hamburg Wasser und Remondis gründen Gesellschaft zur Phosphorrückgewinnung
Hamburg Wasser und Remondis Aqua haben am 26. März 2018 die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH gegründet. Die neue Gesellschaft setzt den Bau der nach eigenen Angaben weltweit ersten großtechnischen Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg um. 2020 soll die Anlage in Betrieb gehen und aus rund 20 000 Tonnen Klärschlammasche 6500 Tonnen hochreine Phosphorsäure gewinnen.
Der Gründung der Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH ging eine zweijährige Pilotphase voraus, die Hamburg Wasser und Remondis im Jahr 2015 initiiert haben. Der Probebetrieb bestätigte die technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Damit ist das Remondis TetraPhos®-Verfahren nach Ansicht der Projektpartner das derzeit einzig bekannte am Markt, das Phosphor wirtschaftlich zurückgewinnt. Das Projekt in Hamburg wird seit Herbst 2017 durch das Bundesumweltministerium gefördert.
Klärwerk Hamburg soll „urbane Rohstoff-Mine“ werden
Auf dem Klärwerk Hamburg soll die weltweit größte und effizienteste Phosphorrecylinganlage entstehen. Auch die Energieerzeugung soll ausgebaut werden. Das kündigte der Sprecher Geschäftsführung von Hamburg Wasser, Michael Beckereit, im Rahmen einer Pressekonferenz an. Beckereit sprach in diesem Zusammenhang von einer „urbanen Rohstoffmine“. Zwei Jahre lang wurde auf dem Klärwerk Hamburg das von der Firma Remondis entwickelte TetraPhos®- Verfahren zur Rückgewinnung getestet. Jetzt soll es im großen Maßstab realisiert werden. Der Bau der Anlage soll 2018 beginnen, die Aufnahme des Regelbetriebs startet ein Jahr später. Dann können jährlich rund 20 000 Tonnen Klärschlammasche genutzt werden, um daraus das Industrieprodukt Phosphorsäure zu gewinnen. Weiter will Hamburg Wasser eine weitere Anlage zur Klärgasaufbereitung bauen. So soll ab 2019 noch mehr überschüssiges Methan in das städtische Erdgasnetz eingespeist werden können. Im Ergebnis will das Unternehmen seine Produktion städtischen Bio-Klärgases um 70 Prozent auf dann 41 Millionen Kilowattstunden steigern.
Der Klimawandel wird Hamburg mehr Starkregen bringen. Das hat der Deutsche Wetterdienst vorhergesagt. Um möglichen Überschwemmungen und überlaufenden Sielen besser zu begegnen, soll künftig immer weniger Regenwasser in die städtische Kanalisation fließen. Stattdessen soll der Regen in Hamburg künftig vor Ort versickern oder verdunsten. Das ist eines der Ergebnisse, die das Gemeinschaftsprojekt RegenInfra- StrukturAnpassung (RISA) erarbeitet hat. Um Mischwasserabschläge in die Hamburger Bäche und Flüsse zu vermeiden, wird es konkrete Maßnahmen zur Anpassung der bisherigen Entwässerungssysteme geben. Für 2016 sind unter anderem im Ohlendorffs Park in Volksdorf sowie in der Schimmelmannallee in Wandsbek Baumaßnahmen geplant. Für diese Projekte, die beispielgebend für weitere sein sollen, stellen die Behörde für Umwelt und Energie und Hamburg Wasser rund 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Michael Beckereit, Geschäftsführer von Hamburg Wasser, meint dazu: „Hamburg war die erste Stadt auf dem europäischen Kontinent, die eine zentrale Kanalisation bekommen hat. Nun sollten wir auch die ersten sein, die ein modernes Regenwassermanagement in die Stadtentwicklung integrieren.“ Die Projekte in Wandsbek und Volksdorf sind Teil des „Strukturplans Regenwasser 2030“, den das Projekt RISA jetzt als Abschlussbericht vorgelegt hat. Dieser enthält disziplinen- und behördenübergreifende Weichenstellungen und Empfehlungen für den künftigen Umgang mit Regenwasser in Hamburg. RISA wurde 2009 als kommunales Gemeinschaftsprojekt von Hamburg Wasser und der damaligen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gestartet, um auf die zunehmenden Zielkonflikte zwischen Klimawandel, Verkehrsentwicklung, Wohnungsbau, Wasserwirtschaft und Stadtentwässerung zu reagieren. Mit dem Bau von bis tausenden neuen Wohnungen Wohnungen pro Jahr sowie der Erschließung von Gewerbeflächen geht eine zunehmende Verdichtung und damit Versiegelung von Flächen einher. Gleichzeitig droht infolge des Klimawandels zukünftig häufiger Starkregen. Beides belastet die bestehenden Entwässerungsinfrastrukturen. Der Strukturplan Regenwasser 2030 fasst die Ergebnisse der fünfjährigen Projektarbeit zusammen und steht zum Download zur Verfügung: www.risa-hamburg.de
„Eine vierte Reinigungsstufe ist weder gesetzlich gefordert noch aufgrund entsprechender Grenzwertfestlegung für bestimmte Abwasserparameter notwendig.“ Das antwortete der Hamburger Senat auf die Frage von Grünen-Abgeordneten der Bürgerschaft (Drucksache 21/1242), ob der Senat Anstrengungen unternehme, „um mittels Klärmaßnahmen mit Pflanzenfiltern (‚biologische vierte Stufe‘) Rückstände von Arzneimitteln im Hamburger Wasser zu reduzieren“.
Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche in Betrieb genommen
Hamburg Wasser und Remondis haben am 6. Juli 2015 eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg in Betrieb genommen. Weltweit erstmals könne, so Hamburg Wasser, mit diesem Verfahren der wichtige Rohstoff, der sich in der Asche der Klärschlammverbrennung konzentriert, wirtschaftlich effizient recycelt werden. Langfristig soll die in Hamburg anfallende Klärschlammasche komplett verwertet werden, um Phosphor zurückzugewinnen. Eingesetzt wird das von Remondis entwickelte TetraPhos-Verfahren. Dieses löst nicht nur Phosphorsäure aus der Asche, sondern auch weitere mineralische Salze, die ebenfalls verwertet wer-den können. Wenn die Pilotversuche er-folgreich sind, will Hamburg Wasser gemeinsam mit Remondis eine Großanlage in Hamburg errichten und betreiben. Beim TetraPhos-Verfahren wird Klärschlammasche in verdünnter Phosphorsäure gelöst. Dabei erhöht die Asche die Phosphorsäurekonzentration, sodass insgesamt mehr Phosphorsäure entsteht. In einem vierstufigen Prozess werden anschließend Inhaltsstoffe wie Calcium, Aluminium und Eisen entfernt, die sich ebenfalls weiterverwerten lassen. So kann das Aluminium direkt im Klärwerk als Fällmittel genutzt werden. Der Zukauf von Fällsalzen könne in Hamburg dadurch künftig um voraussichtlich mehr als 30 Prozent gesenkt werden. Das gelöste Calcium kann als Gips abgetrennt und als Baustoff genutzt werden.
Hamburg Wasser: Deutschlands erste und größte mit Klärgas betriebene Unternehmens-Fahrzeugflotte
Hamburg Wasser hat am 22. Oktober 2012 auf dem Gelände des Klärwerks Köhlbrandhöft Deutschlands erste und größte Unternehmens-Fahrzeugflotte präsentiert, die mit Biogas aus dem Klärprozess betankt wird. Den Kraftstoff für die 120 PKW erzeugt das kommunale Unternehmen selbst und nutzt dabei das Hamburger Abwasser als regenerative Quelle. Ein Teil des in Hamburg anfallenden Klärgases wird zu Biogas aufbereitet und in das Hamburger Gasnetz eingespeist. Sechs Prozent davon werden für den Betrieb der 120 Fahrzeuge umfassenden Gasflotte benötigt.
Wer sich für die Meinung des Hamburger Senats zu den Themen Hochwasserschutz, Überflutungen, Sturmfluten interessiert, dem sei die 16 Seiten umfassende Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der FDP-Fraktion empfohlen (Bürgerschafts-Drucksache 20/3499 vom 5. April 2012).
Das Innenstadt-Entlastungskonzept, das seit vielen Jahren größte Sielbauprojekt von Hamburg Wasser, schreitet seit dem 29. März 2012 unterirdisch voran: Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, hat im Alten Elbpark den Startschuss für den Rohrvortrieb gegeben. Mithilfe einer Vortriebsmaschine wird dabei ein neues Siel in bis zu 30 Metern Tiefe verlegt. Das Großprojekt hat ein Investitionsvolumen von rund 42 Millionen Euro. Die Bauarbeiten erfolgen bis 2015 und gliedern sich in vier Abschnitte. Ausgehend vom zentralen Bauschacht im Alten Elbpark arbeitet sich der Rohrvortrieb in drei Himmelsrichtungen vor. Die neu zu bauenden Siele messen bis zu 2,40 Meter Durchmesser. Wie im Berg- und Tunnelbaubau üblich, wurde die Vortriebsmaschine zunächst feierlich getauft. Taufpatin ist Jutta Blankau, wodurch das Schild der Maschine den Namen „Jutta“ trägt.
Das von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und Hamburg Wasser
gemeinsam aufgelegte Projekt RegenInfraStrukturAnpassung (RISA) präsentiert
seine Arbeit jetzt im Internet:
Hamburg ist seit dem 15. Dezember 2010 offiziell „Umwelthauptstadt Europas 2011″. Dr. Manfred Jäger, Staatsrat für Stadtentwicklung und Umwelt, nahm in Brüssel den Titel symbolisch in Form des „Grünen Buchs“ in Empfang. Damit hat Stockholm als „Umwelthauptstadt Europas 2010″ den Staffelstab an Hamburg übergeben. Eines der zentralen Ziele der Umwelthauptstadt 2011 ist es, Bürgerinnen und Bürger für die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu sensibilisieren. Den Anfang dafür machte der Bürgerauftakt in Hamburg am 14. Januar 2011. Ein Infopavillon für die Umwelthauptstadt 2011 befindet sich zwischen Hauptbahnhof und Kunsthalle am Ausgang Spitalerstraße. Er ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Wer sich für den Energieeinsatz auf den Hamburger Klärwerken und für deren Kohlendioxidemissionen interessiert, findet zahlreiche Daten und Hintergrundinformationen in der sechs Seiten umfassenden Drucksache 19/7877 der Hamburger Bürgerschaft, mit der der Hamburger Senat auf die schriftliche Kleine Anfrage „Weniger CO2 und Energie durch verbesserte Abwassertechnik“ eines SPD-Abgeordneten in der Bürgerschaft antwortet.
Klimaschutz auf Dradenau – Klärwerksteil Dradenau wird auf Energie- und CO2 sparende Technologie
Mit einem symbolischen Knopfdruck hat Umweltstaatsrätin Dr. Herlind Gundelach heute den Startschuss für die Umrüstung der biologischen Reinigungsstufe auf dem Klärwerk Dradenau gegeben. Die 16 Belebungsbecken werden bis 2011 mit energiesparender Druckbelüftung ausgestattet. Dadurch halbiert HAMBURG WASSER den Stromverbrauch dieser Reinigungsstufe auf jährlich ca. 18.000 Megawattstunden und spart damit rund 11.000 Tonnen CO2 ein.
Staatsrätin Dr. Herlind Gundelach: „Die Umrüstung ist eine zukunftsweisende Maßnahme, die Energie und damit CO2 einspart. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Hamburger Klimaschutzkonzepts und zeigt, dass der Senat seiner Vorreiterrolle für wirksamen Klimaschutz zielgerecht nachkommt.“
„Die Umrüstung ist mit veranschlagten 26 Millionen Euro eines der größten Investitionsvorhaben für den Hamburger Klärwerksverbund Köhlbrandhöft/Dradenau und leistet einen wirkungsvollen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz der Hansestadt“, sagte Dr. Michael Beckereit, HAMBURG WASSER-Geschäftsführer.
Die neue Technik verbraucht nur die Hälfte des Stroms im Vergleich zur Oberflächenbelüftung. Die von einem Gebläse erzeugte Druckluft wird über Rohrleitungen zu den am Beckenboden installierten Membranbelüftern geleitet und perlt als feine Blasen ins Abwasser hinein. Dieses feinblasige Eintragen des Sauerstoffs ist wesentlich energieeffizienter als das frühere Verfahren: Es wird doppelt soviel Sauerstoff je Kilowattstunde Strom im Wasser gelöst. Die Druckbelüftung erreicht zudem eine bessere Reinigungsleistung, da gezielter auf den tatsächlichen Sauerstoffbedarf im Becken reagiert werden kann.
Hintergrundinfo
Bei der biologischen Abwasserreinigung erledigen Mikroorganismen die Arbeit und zersetzen die nach der mechanischen Vorklärung im Abwasser verbleibenden Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen. Dafür benötigen sie pro Jahr rund 44.000 Tonnen Sauerstoff, der bisher durch so genannte Oberflächenbelüfter eingetragen wurde: Riesige Kreisel mit rund drei Metern Durchmesser rühren den Sauerstoff in das Abwasser ein. Diese Reinigungsstufe verursacht den höchsten Energiebedarf eines Klärwerks. Die Belüftungskreisel werden nun ersetzt. Da die Abwasserreinigung auch während der Umbauphase jederzeit aufrechterhalten werden muss, kann immer nur eines der Becken zurzeit außer Betrieb genommen werden. Die Umbauzeit beträgt deshalb drei Jahre.
HAMBURG WASSER Pressemitteilung vom 30. Januar 2008
Ihr Anprechpartner
Carsten Roth
Pressesprecher
Billhorner Deich 2, 20539 Hamburg
Telefon 040 / 78 88 – 23 88
Umfrage: 83 Prozent für Zustimmung des Senats zur Wattenmeer-Anmeldung
Hamburg – Eine überwältigende Mehrheit der Hamburger Bürgerinnen und Bürger will, dass der Senat dem Welterbe-Antrag für das Wattenmeer zustimmt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts IPSOS im Auftrag des WWF. Am Dienstag entscheidet die Landesregierung über ihre Haltung zum Welterbe-Antrag, der bereits von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den Niederlanden unterstützt wird. Ein Nein Hamburgs würde bedeuten, dass das Wattenmeer für lange Zeit – vermutlich sogar für immer – seine Chance auf den Welterbe-Titel einbüßt.
„Auch die Bürger wollen das Welterbe Wattenmeer. Die Bedenkenträger stehen allein auf weiter Flur“, erklärte WWF-Geschäftsführer Eberhard Brandes. „Wir erwarten, dass der Senat dem Antrag zustimmt. Alles andere wäre eine umweltpolitische Bankrotterklärung.“ Das Umfrageergebnis zeige, wie hoch das Ansehen des Welterbe-Titels in der Hamburger Bevölkerung sei. 83,3 Prozent der Teilnehmer hatten auf die Frage „Sollte der Hamburger Senat, Ihrer Meinung nach, den Weltnaturerbe-Antrag für das Wattenmeer unterstützen?“ mit Ja geantwortet. Per Telefon wurden vom 10. bis 12. Januar 508 volljährige Hamburger Bürgerinnen und Bürger interviewt.
Die Befürchtung der Hamburger Wirtschaftsbehörde, der Welterbe-Titel für das Wattenmeer ändere die Bedingungen für eine Genehmigung der Elbvertiefung, ist nach Ansicht des WWF unbegründet. Erstens sei die Planung eines Ausbaus der Elbe ausführlich im Welterbe-Antrag erwähnt. Zweitens lägen weder der Hamburger Hafen noch die Unterelbe im Welterbe-Gebiet. Drittens gelte für die Elbvertiefung das deutsche und europäische Naturschutzrecht – das Welterbe setze keine neuen rechtlichen Maßstäbe.
Hintergrund zur Meinungsumfrage: Folgende Frage wurde vom IPSOS-Telefonstudio trend-test gestellt: „Kurz zum Hintergrund: Das Wattenmeer an der Nordseeküste gilt mit seinen großen Wattflächen, den Seehunden und den vielen Seevögeln als ein besonders wertvolles Naturgebiet – ähnlich wie der Grand Canyon oder die Galapagosinseln. Aus diesem Grund soll es eventuell den Titel „Weltnaturerbe“ bekommen. Die Niederlande und Deutschland haben dafür seit langem einen gemeinsamen Antrag bei der UNESCO vorbereitet. Hierbei ist auch Hamburg mit seinem Nationalpark zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk beteiligt. Kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist überlegt Hamburg, seine Unterstützung für den Welterbe-Antrag zurückzuziehen. Dann wäre aber ein Welterbe-Titel auch für das übrige Wattenmeer kaum noch erreichbar. Grund ist die Befürchtung des Hamburger Senats, dass der Welterbe-Titel eine Genehmigung der Elbvertiefung erschweren könnte. Die Befürworter des Welterbe-Antrags in den anderen Ländern sagen dagegen, dass der Welterbe-Titel keinen Einfluss auf die Genehmigung der Elbvertiefung hätte. Sollte der Hamburger Senat, Ihrer Meinung nach, den Weltnaturerbe-Antrag für das Wattenmeer unterstützen? Antworten: 83,3 % Ja / 9,8 % Nein / 6,9 % Keine Angabe/Weiß nicht
Hamburg: Zur heute bekannt gewordenen Weigerung des Hamburger Senats, den Weltnaturerbe-Antrag Deutschlands und der Niederlande für das Wattenmeer zu unterstützen, erklärte WWF-Wattenmeerexperte Dr. Hans-Ulrich Rösner: „Der Hamburger Senat blamiert sich und Deutschland bis auf die Knochen. Das ist ein umweltpolitischer Offenbarungseid. Nach 16 Jahren Debatte so ein Projekt kurz vor der Unterschriftsreife zu stoppen, ist dreist. Hamburg hätte alle Zeit der Welt gehabt, seine unnötigen Bedenken aus dem Weg zu räumen. Wir bitten Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie die Bundesregierung und die Niederlande, doch noch einen Weg zu finden, das Wattenmeer auch ohne Hamburg als UNESCO-Weltnaturerbe anzumelden. Ein so wertvolles Projekt darf nicht der Kurzsichtigkeit eines Bundeslandes geopfert werden – zumal das Hamburger Wattenmeer nur einen kleinen Teil des Gesamtgebietes ausmacht. Der Weltnaturerbe-Titel wäre nicht nur eine Auszeichnung für ein weltweit einmaliges Naturgebiet und eine internationale Annerkennung von mehreren Jahrzehnten erfolgreicher Naturschutzarbeit. Es würde auch das Wattenmeer noch attraktiver für Touristen machen und so neue Arbeitsplätze schaffen.“ Nach einer heute veröffentlichten IPSOS-Umfrage im Auftrag des WWF sprechen sich 83 Prozent der Hamburger Bürgerinnen und Bürger für das Welterbe Wattenmeer aus.
WWF-Pressemitteilung
Ralph Kampwirth
WWF-Pressestelle
Tel. 040-530200118
Mobil 0162-2914473
Wer ist Schuld am niedrigen Sauerstoffgehalt der Elbe?
Einträge aus Landwirtschaft und gereinigtes Abwasser sind die Ursache für den niedrigen Sauerstoffgehalt, der zu massivem Algenwachstum im Ober- und Mittellauf der Elbe geführt hat, sagte Hamburgs Umweltsenator Gadaschko Mitte Juni nach einem Messflug der ARGE Elbe. Er hatte sich dabei einen Überblick über den ökologischen Zustand verschafft.
Der Sauerstoffgehalt sei mit Werten zwischen 3,7 und 1,5 Milligramm pro Liter sehr niedrig. Weder die letzte Elbvertiefung noch die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs seien für den niedrigen Sauerstoffgehalt verantwortlich. “ Die Sauerstoff Problematik ist saisonal begrenzt, im Frühjahr, Herbst und Winter sind die Werte für die Fischfauna unkritisch “ sagte der Senator.
Der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA, die Eawag und die Hunziker Betatech AG HBT anerkennen Wasser als öffentliches Gut und als Menschenrecht, bekennen sich zu Leitungswasser und werden Blue Community. Gleichzeitig spannen Blue Community Schweiz mit dem Netzwerk Solidarit’eau Suisse zusammen und nutzen Synergien. Neu führt der VSA zusammen mit Partnern die Geschäftsstelle der Blue Community Schweiz. Wasser als öffentliches Gut, Wasser als Menschenrecht, Leitungswasser trinken statt aus der Flasche sowie internationale Solidarität und ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser: So lassen sich die Kernanliegen der Blue Communities zusammenfassen. Heute gehören rund 40 Städte, Universitäten, Kirchgemeinden, Gewerkschaften und NGO zum Netzwerk der Blue Community Schweiz. Mit dem Branchenverband VSA, dem Wasserforschungsinstitut Eawag und der Hunziker Betatech AG HBT kommen drei wichtige Schweizer Wasserakteure mit Strahlkraft für die gesamte Wasserbranche hinzu. Für Stefan Hasler, Direktor des VSA, ist das Engagement als Blue Community eine Herzenssache: «Der VSA setzt sich seit vielen Jahrzehnten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser ein. Die vier Grundsätze von Blue Community decken sich vollständig mit unserem Engagement. Deshalb wollen wir diese starke Marke weiterentwickeln und uns dafür einsetzen, dass es in der Schweiz in wenigen Jahren 400 statt nur 40 Blue Communities gibt.» Benjamin Lüthi, Mitglied der Geschäftsführung der Hunziker Betatech AG HBT erläutert das Engagement von HBT mit folgenden Worten: «Wasser ist spannend, begeisternd und manchmal komplex – auch mit einem Erfahrungsschatz von über sechs Jahrzenten, den wir im Bereich Abwasser und Gewässerschutz in der Firma haben. Wir fühlen uns mitverantwortlich, der wertvollen Ressource Wasser eine Stimme zu geben. Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Blue Community möchten wir Sorge tragen, dass dieses Ziel erreicht wird.» Für Christian Stamm, den stellvertretenden Eawag-Direktor, ist die Aufnahme der Eawag in die Blue Community «fast zwingend nötig». Schliesslich, so Stamm, habe die Eawag den Gewässerschutz in der Schweiz seit den 1930er Jahren massgeblich mitgeprägt. «Vor allem, haben wir uns immer dafür eingesetzt, den Lebensraum und die Ressource Wasser umfassend zu verstehen, Probleme frühzeitig aufzuzeigen und gemeinsam mit der Praxis und den Behörden breit akzeptierte Lösungen zu entwickeln», sagt Stamm.
Blue Community Schweiz und Solidarit’eau Suisse ergänzen sich Der VSA führt bereits seit 1. Januar 2021 zusammen mit dem Service de l’eau Lausanne das Sekretariat von Solidarit’eau Suisse. Ziel dieser Initiative ist es, Schweizer Gemeinden zu ermöglichen, ihre Solidarität mit Ländern des Globalen Südens zu zeigen, indem sie Projekte für den Bau von Brunnen, Leitungen und sanitären Anlagen sowie Aufklärungskampagnen im Bereich Hygiene fördern. Solidarit’eau Suisse ist für Blue Communities, welche nicht über eigene Fachleute zur Evaluation/Pflege einer internationalen Partnerschaft verfügen, das ideale Werkzeug zur Umsetzung des Grundsatzes Nr. 4 «Förderung internationaler Partnerschaften im Trink- oder Abwassersektor». Daher spannen Blue Community und Solidarit’eau Suisse zusammen. Innerhalb des Sekretariats der Blue Community Schweiz übernimmt der VSA eine tragende Rolle und betreut weiterhin die Projektplattform Solidarit’eau Suisse. https://www.eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/drei-wichtige-wasserakteure-werden-blue-community/
5. Juni 2024 – 26. Juni 2024, 9:00 Uhr – 17:00 Uhr Die «NettoNull-Kläranlage» «Die Schweiz soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden», so kommentiert das BAFU das vom Volk angenommene Klimaschutzgesetz (Abstimmung vom 18.06.2023). Dies betrifft auch Kläranlagen. Zentrale Punkte der Planung der «NettoNull-Kläranlage» werden erläutert, relevante verfahrenstechnische Optionen erklärt sowie der Betrieb und die Berichterstattung diskutiert. Die Tagung richtet sich primär an Planer, Entscheidungsverantwortliche und Betreiber von Kläranlagen. Die zwei Tage mit Übernachtung am bewährten Standort Emmetten dienen zudem als Austauschplattform der Branche. Leitung: Dr. Adriano Joss, Roman Bieri (Abwasserverband Region Lenzburg), Edith Durisch (AWEL), Fabrice Bachmann (GVRZ) Kurssprache: Deutsch
Gewässerschutzfachleute gewinnen Einblick in die wichtigsten Bestimmungen der eidg. Gewässerschutzgesetzgebung (GSchG und GSchV) und die VSA-Richtlinien und -Empfehlungen. Praxisbeispiele illustrieren, wie die Gewässerschutzgesetzgebung konkret umgesetzt wird. Mehr: https://vsa.ch/
Stellungnahme zur Abfallverordnung: Vorsorglicher Ressourcenschutz nicht verhandelbar
Für eine sichere und nachhaltige Trinkwasserversorgung sind wir auf saubere Grundwasservorkommen zwingend angewiesen, die uns auch in der Zukunft zur Verfügung stehen. Die vorliegende Änderung der Abfallverordnung schwächt nach Auffassung des Verbandes Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA die Ziele des vorsorglichen Ressourcenschutzes und würde die Resilienz der künftigen Wasserversorgung schwächen. Grundwasserschutz garantieren Eine bedingte Ausdehnung […]
Fachtagung «Mikroverunreinigungen auf ARA: Erfahrungen und Ausblick»
Der ARA-Ausbau schreitet voran und es ist Zeit für eine Zwischenbilanz. Wir schauen zurück und lernen aus den bisherigen Erfahrungen: Welche Verfahren haben sich bewährt und setzen sich durch? Was gilt es zu beachten bei deren Betrieb? Wie kann die Reinigungsleistung überwacht werden? Wie wirkt sich der Ausbau auf die Gewässer aus? Wir blicken auch in die Zukunft mit der aktuell in Diskussion stehenden zweiten Ausbauetappe gemäss der Motion Mikroverunreinigungen. Denn die Politik fordert eine Anpassung der Ausbaukriterien, so dass durch die Einleitungen von ARA keine stoffspezifischen Grenzwerte (z.B. Diclofenac) in den Gewässern überschritten werden. Wir informieren über den aktuellen Stand dieses Prozesses. Die Tagung bietet viele Gelegenheiten für den Austausch mit Fachleuten und Interessierten.
• Program Conference Micropollutants • Registration form • Die gleiche Fachtagung wird ebenfalls in Lausanne am 26. März 2024 stattfinden. • Kläranlagen-Betreibende und -Verbände, Behörden, Planende, Ausrüstende, Forschung, internationales Fachpublikum. • Tagungsinhalte: • Der ARA-Ausbau schreitet voran und es ist Zeit für eine Zwischenbilanz. Wir schauen zurück und lernen aus den bisherigen Erfahrungen. Wir schauen aber auch, was die Motion zu den Mikroverunreinigungen mit sich bringt und was international in dieser Thematik läuft.
Fachtagung Unsere Gewässer schützen: Erkenntnisse und Entwicklungen rund um Industrieabwasser
Diese Fachveranstaltung widmet sich den aktuellen Themen rund um Industrieabwasser in der Schweiz. Fachleute präsentieren Neuigkeiten aus dem Vollzug, interessante Möglichkeiten, um betriebliches Abwasser zu charakterisieren und Beispiele von betrieblichen Abwasserbehandlungen. Wir schauen zudem, was sich im Ausland in dieser Thematik tut. Diese Fachtagung bietet viele Gelegenheiten für den Austausch zwischen Fachleuten und Interessierten. Anmeldeschluss: 23. April 2024
Das neue European Wastewater Surveilliance Dashboard bietet nahezu Echtzeit-Einblicke in die Ausbreitung von Krankheitserregern, so die EU-Kommission und das Joint Research Centre (JRC) in einer Mitteilung Ende Januar 2025. Das Dashboard zeigt Daten aus der gesamten EU an, indem bestehende nationale und forschungsbasierte Dashboards zusammengeführt werden. So sollen die Gesundheitsbehörden bei ihren Bemühungen unterstützt werden, Krankheitsausbrüche zu verfolgen, vorherzusagen und umgehend darauf zu reagieren.
Das Dashboard wurde vom EU Wastewater Observatory for Public Health des JRC in Zusammenarbeit mit der europäischen Health Emergency Prepardness and Response Authority (HERA) entwickelt. Gemäß der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen die Mitgliedstaaten künftig nationale Systeme für die Überwachung des kommunalen Abwassers zur Überwachung der Parameter der öffentlichen Gesundheit einrichten, um im Fall einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit eine rasche Entscheidungsfindung zu unterstützen. Durch die Verfolgung der Verbreitung von Krankheitserregern kann die abwasserbasierte Überwachung den Gesundheitsbehörden einen Vorsprung bei der Identifizierung potenzieller Krankheitswellen verschaffen und bekannte Virusvarianten erkennen, bevor sie in klinischen Umgebungen auftreten.
Keller, die seit Jahren unter Wasser stehen. Kläranlagen, die nicht funktionieren. Fernwärmeleitungen, die regelmäßig platzen. Russlands kommunale Infrastruktur ist in einem beklagenswerten Zustand „Wir Russen sind sehr duldsam, wir erdulden und erdulden“, sagt die 65-jährige Olga Jeremina dem STANDARD und deutet auf die marode Kläranlage ihres Dorfes. Die Rohre sind durchgerostet, ein großer Teil des Abwassers fließt ungeklärt in den Wald. „Die Eltern hier sollten ihre Kinder nicht in die Schule bringen, die Toiletten sind außer Betrieb. Und das passiert sehr häufig“, sagt Olga. Doch sie erduldet das nicht, will sich damit nicht abfinden. Schreibt Eingaben, telefoniert mit Verantwortlichen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Mikroplastikpartikel finden sich inzwischen fast überall auf unserem Planeten. Die Ozeane nehmen dabei über die Flüsse besonders viel Plastik auf. Mikroplastikpartikel haben Eigenschaften, die sie letztendlich auch für Menschen gefährlich machen. Die Partikel halten lange, an ihrer Oberfläche können schädliche Chemikalien anhaften und sie werden aufgrund ihrer Größe Teil der Nahrungskette. Somit kommt der Plastikmüll zurück in die Haushalte und landet wieder auf dem Teller. Die Folge: Mikroplastik lässt sich mittlerweile auch in menschlichen Organen nachweisen (Wang et al., 2024, hu et al., 2024) Beim Eintrag von Plastik in die Ozeane spielen Flusssysteme wie der Rhein eine wichtige Rolle (Schmidt et al., 2017, Jenna et al., 2015; Meijer et al., 2021, Mani et al., 2015, Buschman et al., 2020). Zwischen September und Oktober 2020 hat Greenpeace den Rhein umfassend auf Mikroplastik untersucht. Dafür wurden an verschiedenen Orten zwischen Koblenz und Duisburg Proben genommen und auf primäres Mikroplastik analysiert. Mikroplastik wurde damals in allen Proben gefunden. Die höchste Konzentration von 3,3 Partikeln pro Kubikmeter (P m3) wurde in einem Flussabschnitt in der Nähe des Chemparks Dormagen entdeckt (Greenpeace e.V. 2021 A). Auch eine weitere Untersuchung im August 2021 bestätigte das Problem: Der Rhein wird stetig mit Mikroplastik verschmutzt.
Gefahren vom Autoreifen: Abrieb verschmutzt Umwelt
Unvermeidbare Umweltlast: Autoreifen setzen mit jedem gefahrenen Kilometer feine Gummipartikel in die Umwelt frei. Diese bringen Schadstoffe in die Umwelt ein und gefährden z.B. aquatische Ökosysteme. Ein Übersichtsbeitrag hat die aktuelle Studienlage zu diesem Thema zusammengefasst. E-Autos sollen den Straßenverkehr umweltfreundlich machen. In Bezug auf Abgase funktioniert das, doch ein Problem kann auch die Elektrifizierung der Pkw nicht lösen: Reifenabrieb.
Eine internationale Studie zeigt: In Kunststoffen stecken Tausende potenziell gefährliche Chemikalien. Die Forschenden liefern erstmals eine umfassende Datenbasis und konkrete Ansätze für sicherere, nachhaltigere Materialien. Um die weltweite Plastikverschmutzung einzudämmen und Kunststoffe sicherer und nachhaltiger zu machen, verhandeln die Länder derzeit über ein globales Abkommen. Eine internationale Studie unter Beteiligung der Schweizer Forschungsinstitute Empa und Eawag, die kürzlich im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde, liefert erstmals einen umfassenden und systematischen Überblick über alle Chemikalien, die in Kunststoffen enthalten sein können – einschließlich ihrer Eigenschaften,
Urease- und Nitrifikationsinhibitoren: Chance ohne Risiko?
Urease- und Nitrifikationsinhibitoren sind Chemikalien, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, um die pflanzliche Stickstoffausnutzung von Düngern zu steigern und dabei Ammoniak-, Nitrat- und Lachgasemissionen zu mindern. Das Umweltbundesamt empfiehlt eine bessere Regulierung der Stoffe. Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, dass ein umfassender Einsatz von Inhibitoren landwirtschaftliche Ammoniakemissionen um bis zu 9 % und Lachgasemissionen um bis zu 5 % reduzieren könnten. Diese Wirkung kann aber nur erreicht werden, wenn die Stoffe großflächig mit den Düngemitteln in der offenen Umwelt ausgebracht werden. Ein großer Teil der Wirkstoffe kann jedoch die Umwelt oder die menschliche Gesundheit gefährden. So sind einige der Stoffe potenziell giftig für Wasserorganismen oder beeinträchtigen die Fortpflanzungsfunktion von Säugetieren.
Natürliche Verbindungen gegen Superbakterien im Abwasser
Wissenschaftler der Utah State University haben in einer Kläranlage multiresistente Bakterien entdeckt, die ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen könnten. Eine Studie, veröffentlicht in Frontiers in Microbiology, zeigt, dass natürliche Substanzen wie Curcumin aus Kurkuma und Emodin aus Rhabarber diese Bakterien wirksam bekämpfen können.
Im Abwasser einer Kläranlage in Logan identifizierten die Forscher um Dr. Liyuan Hou neun Bakterienstämme, die gegen mehrere Antibiotika, darunter das Medikament der letzten Wahl, Colistin, resistent sind. Diese Bakterien, darunter Arten wie Microbacterium und Chryseobacterium, sind für gesunde Menschen meist harmlos, können aber Resistenzgene auf gefährlichere Bakterien wie E. coli übertragen. „Ohne verbesserte Abwasserbehandlung könnten solche Bakterien in Gewässer gelangen und die öffentliche Gesundheit gefährden“, warnt Dr. Hou.
Umfassende Metagenom-Sequenzierungen des Berliner Abwassers über 17 Monate zeigen, dass man so die Ausbreitung von Krankheitserregern überwachen und Ausbrüche vorhersagen kann. Wie das Team um Markus Landthaler in „Environmental International“ schreibt, haben sie zudem Tausende neuer Viren entdeckt.
Wanderausstellung »Power2Change: Mission Energiewende« zeigt Wege in ein klimaneutrales Deutschland
Können wir aus CO₂ Rohstoffe für Medikamente herstellen? Fliegen Flugzeuge bald mit Wasserstoff oder E-Fuels? Und wie kann grüner Strom flexibel hergestellt und transportiert werden? Diesen Fragen widmet sich die Wanderausstellung »Power2Change: Mission Energiewende«, die vom 29. Mai bis 16. November 2025 im DB Museum Nürnberg zu sehen ist. Die Ausstellung beleuchtet den Weg in eine klimaneutrale Zukunft und präsentiert Lösungsansätze für eine sichere Energieversorgung. Sie ist Teil des Verbundprojekts »Wissenschaftskommunikation Energiewende« – gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und geleitet von Fraunhofer UMSICHT.
Die neue Trinkwasserverordnung hat erstmalig sehr niedrige Grenzwerte für Perfluoralkylsubstanzen eingeführt. Unter deutscher Federführung wurde passend dazu eine robuste genormte Methode entwickelt, die den Weg vom Forschungslabor zu einem europaweit in hunderten Laboren angewendeten Verfahren genommen hat. Ein Überblick.
Neue Methode im Kampf gegen Perfluoroctansulfonate
Forschende der ETH Zürich haben eine neue Methode entwickelt, um eine gefährliche Untergruppe von PFAS, so genannte PFOS, abzubauen. Mithilfe von Nanopartikeln und Ultraschall könnte die Piezokatalyse zukünftig eine effektive Alternative zu bestehenden Verfahren bieten.
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) besitzen eine oder mehrere äußerst stabile Kohlenstoff-Fluor-Bindungen, die dafür sorgen, dass sie sehr langlebige Verbindungen sind. Um sie in der Umwelt schneller abzubauen, haben Frankfurter Wissenschaftler nun einen Katalysator entwickelt, der die Kohlenstoff-Fluor-Bindungen schnell spaltet.
Fraunhofer ICT startet erfolgreich Testbetrieb: Großbatterie steuert erneuerbare Energie bedarfsgerecht ins Stromnetz
Mit einem wichtigen Zwischenerfolg ist Europas größte Vanadium-Redox-Flow-Batterie am Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in den Forschungsbetrieb gestartet: In einem kontrollierten Test konnte erstmals erfolgreich demonstriert werden, wie sich erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenstrom gezielt und planbar ins Stromnetz einspeisen lassen, unabhängig von aktuellen Wetterbedingungen.
Die Großbatterie bietet damit eine konkrete Lösung für ein zentrales Problem der Energiewende: Überschüssiger Grünstrom, der bei hoher Erzeugung bislang oft ungenutzt blieb oder sogar zu negativen Strompreisen geführt hat, kann nun zwischengespeichert und bei Bedarf netzdienlich abgerufen werden.
Bioabfall und Mehrweg für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft in Kommunen
Kunststoffe vermeiden, Bioabfall besser trennen und Menschen aktiv einbinden: Das Difu-Verbundprojekt reGIOcycle zeigt am Beispiel der Region Augsburg, worauf für eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft zu achten ist.
Berlin. Produktion, Nutzung und Entsorgung von Kunststoffen verursachen erhebliche Umweltprobleme, darunter CO2-Emissionen und Mikroplastik. Besonders To-Go-Verpackungen tragen zur Verschmutzung öffentlicher Räume bei und verursachen für Kommunen hohe Kosten. Zudem gefährden Fehlwürfe im Bioabfall – falsch entsorgte Kunststoffe – die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte, was aufwändige Nachsortierungen erfordert. In der Publikation „Nachhaltige Kunststoffkreisläufe: regionale Vermeidungs- und Substitutionsstrategien“ stellt das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) Erfahrungen eines Praxistests zur Vermeidung von Kunststoffen und der Förderung der Kreislaufwirtschaft der Region Augsburg vor. Die Ergebnisse können auch für andere Kommunen bei der Umsetzung ihrer Kreislaufwirtschaft hilfreich sein.
Reinigung von Schiffen unter Wasser setzt Mikroplastik frei
Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Reinigen von Schiffsrümpfen unter Wasser erhebliche Mengen Mikroplastik sowie schädliche Biozide wie Kupfer und Zink freisetzt. Besonders selbstpolierende Beschichtungen erzeugen einen hohen Abrieb, der die Meeresumwelt belastet. Abriebfeste und antihaftende Beschichtungen eignen sich besser für die umweltschonende Unterwasserreinigung. Bei selbstpolierenden Beschichtungen sollte das Reinigungswasser nachträglich behandelt werden. Internationale Richtlinien für Unterwasserreinigung sind daher dringend erforderlich.
„Antifouling-Beschichtungen sind unverzichtbar, um den Bewuchs an Schiffen zu vermeiden. Das senkt die Treibhausgasemissionen und verhindert das Einschleppen fremder Arten“, erklärt Dr. Burkard Watermann vom Labor LimnoMar und Leiter des CLEAN-Projekts. „Doch diese Beschichtungen können auch Mikroplastik ins Meer bringen. Bisher war es schwierig, diesen Eintrag zu messen.“
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat im Expertennetzwerk des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) eine Methode entwickelt, um die Menge der freigesetzten Partikel bei der Unterwasserreinigung zu bestimmen. Im CLEAN-Projekt untersuchte das Team den Abrieb von drei Schiffen mit verschiedenen Beschichtungen: selbstpolierend, abriebfest und antihaftend. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte das Projekt.
Neue Studie zeigt Probleme und Chancen beim Schutz der Fließgewässer-Biodiversität Ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Senckenberg-Wissenschaftlers Prof. Dr. Peter Haase hat die Ergebnisse weltweiter Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt in Flüssen ausgewertet. Ihre jetzt im renommierten wissenschaftlichen Journal „Nature Reviews Biodiversity“ erschienene Studie zeigt, dass viele Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen zu kurz greifen und oft nur geringe Erfolge bringen. Um Flussökosysteme nachhaltig zu schützen und den gravierenden Biodiversitätsverlust aufzuhalten, seien ganzheitliche Maßnahmen in größerem, auch länderübergreifendem Maßstab nötig, die verschiedene gesellschaftliche Gruppen einbeziehen.
Einträge von Bioziden in Gewässer über Mischwasserentlastungen und Regenwassereinleitungen und die Auswirkungen auf die Gewässerqualität am Beispiel der Stadt Karlsruhe
n einem städtischen Einzugsgebiet wurden exemplarisch die Schnittstellen der Stadtentwässerung (Kläranlage, Mischwasserüberlaufe, Regenwassereinleitungen) über ein Jahr auf den Eintrag von Bioziden beprobt. Es wurde gezeigt, dass der Mischwasserüberlauf für die Stoffgruppe Biozide die relevanteste Emissionsquelle im Gesamtsystem darstellt. Hier wurden die höchsten Konzentrationen für Einzelstoffe detektiert. Insbesondere für die Gruppe der Schutzmittel wurden erhöhte Konzentrationen im städtischen Gewässer bei Regenwetterbedingungen ermittelt, was auch die Relevanz von diffusen, regenwasserbedingten Einträgen unterstreicht. Insgesamt konnte am Beispiel der Stadt Karlsruhe verdeutlicht werden, dass das kommunale Abwassersystem eine relevante Eintragsquelle für die Stoffgruppe Biozide im urbanen Gebiet und damit eine Herausforderung für den Gewässerschutz darstellt.
Zu viel Phosphor im Arendsee: Forschende empfehlen Gegenmaßnahmen
Ein neues Dossier des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) fasst das Forschungswissen zum Zustand des Arendsees zusammen und zeigt Handlungsoptionen für Politik und Behörden auf. Zu viel Phosphor in diesem See führt vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten zu Algenblüten. Der Arendsee, auch bekannt als die „Perle der Altmark“, ist der größte natürliche See Sachsen-Anhalts.
Multiple Stressoren in Oberflächengewässern – Wirkungen stofflicher Belastungen, hydrologischer Veränderungen und struktureller Degradation auf Gewässerorganismen
Aquatische Ökosysteme werden durch eine Vielzahl verschiedener Faktoren, wie Belastungen mit Nährstoffen, Salzen oder Spurenstoffen oder eine Veränderung der Gewässerstruktur und der Abflussbedingungen, beeinflusst. Überschreiten diese Stressoren ihren natürlichen Schwankungsbereich, können sie negative Auswirkungen auf Lebensgemeinschaften haben.
Mithilfe multivariater statistischer Auswertungen wurden die Auswirkungen verschiedener Stressoren auf die biologischen Qualitätskomponenten Makrozoobenthos, benthische Diatomeen und Fische analysiert und eine Stressor-Hierarchie, basierend auf den relativen Effektanteilen der Stressoren an der Veränderung der Lebensgemeinschaften, abgeleitet. Als Datengrundlage wurden umfassende WRRL-Monitoringdaten von Sachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie ergänzende Sondermessprogramme herangezogen.
Kann eine Bio-Brennstoffzelle eine Kläranlage zum Kraftwerk machen?
Forscher der TU Clausthal wollen in einer Kläranlage Strom aus Abwasser gewinnen. Für ihren innovativen Ansatz erhielten sie vor sieben Jahren den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Was ist seitdem daraus geworden? Eine Forschergruppe aus Clausthal hat eine Brennstoffzelle entwickelt, mit der sich aus Abwasser einer Kläranlage sauber erzeugter Strom gewinnen lässt. Dafür gab es im Jahr 2017 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Forschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Klärschlamm: Start eines Forschungsprojekts zur Umwandlung von Bioabfällen in Methanol
Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts „Bio-MeGaFuel“ wird eine Methode zur Produktion von Biomethanol aus organischen Reststoffen entwickelt. Mit einem innovativen Chemical-Looping-Vergaser in Verbindung mit einem Membranreaktor und der Integration erneuerbarer Energien sollen die Effizienz des Verfahrens gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Ziel ist eine nachhaltige Kraftstoffalternative für die chemische Industrie sowie den Luft- und Seeverkehr. Das Verfahren wird bis 2028 unter realen industriellen Bedingungen erprobt. Als Ausgangsstoffe nennt die am Vorhaben beteiligte TU Darmstadt „Abfälle aus natürlichen Quellen, die biologisch abbaubar sind, wie etwa Stroh, Ernterückstände, Lebensmittel- und Gartenabfälle oder auch Klärschlamm.“ Das Projekt wird an den Research Institutes of Sweden (RISE) koordiniert. Das Institut Energiesysteme und Energietechnik der TU Darmstadt bringt unter Leitung von Professor Bernd Epple seine langjährige Expertise in das internationale Konsortium ein: Die Chemical-Looping-Vergasung mit anschließender Gasreinigung wird an der TU erforscht. Das „Bio-MeGaFuel“-Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Horizon Europe mit 3,8 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von vier Jahren.
ÖWAV fordert deutliche Erhöhung der Fördermittel für Wasserwirtschaft
Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) appelliert in einem Forderungspapier an die nächste Bundesregierung, die finanziellen Mittel für die Siedlungswasserwirtschaft, die Gewässerökologie und den Hochwasserschutz signifikant aufzustocken. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels und der steigenden Anforderungen in diesen Bereichen sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf.
Am 21. und 22. November fand die traditionelle Klärschlammtagung 2024 in Wels statt. Mag. Martin Niederhuber (ÖWAV-Präsident), LAbg. Ulrike Schwarz (Grüner Club im Oö. Landtag) und DI Arabel Long, BSc., die erstmals die Klärschlammtagung leitete, eröffneten die Veranstaltung und begrüßten die rund 300 Teilnehmer:innen und unterstrichen in ihren einleitenden Worten die Bedeutung von Innovation, Umweltschutz und Zusammenarbeit in der Klärschlammwirtschaft.
Am 26. November 2024 fand im Konferenzzentrum twelve in Wien das Seminar „30 Jahre UVP-Gesetz“ statt. Rund 140 Teilnehmer:innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Wirtschaft kamen zusammen, um über die Entwicklung und Zukunft des Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetzes (UVP) zu diskutieren.
Am 12. November 2024 fand das aufgrund des hohen Interesses von gesamt 262 Teilnehmenden hybrid durchgeführte Seminar „Renaturierung in der Wasserwirtschaft“ im Courtyard by Marriott Wien Prater/Messe statt. Im Zentrum stand das kürzlich in Kraft getretene „EU-Renaturierungsgesetz“, das die EU-Mitgliedsstaaten verpflichtet, geschädigte Ökosysteme bis 2050 wiederherzustellen. Die Veranstaltung beleuchtete, wo Österreich derzeit steht und welche Schritte erforderlich sind, um die ökologischen Funktionen von Gewässern zu fördern und damit auch die Ökosystemleistungen für uns Menschen zu sichern.
Nach einer Begrüßung durch Vertreter von ÖWAV und VERBUND startete die Tagung mit Vorträgen über den Wert der Renaturierung und die neuen Anforderungen der Renaturierungs-Verordnung. Im ersten Themenblock wurden strategische Ansätze und Definitionen zur Renaturierung diskutiert, darunter Monitoring-Strategien und der Schutz frei fließender Gewässer.
Im zweiten Block ging es um die Rahmenbedingungen und rechtlichen Konzepte. Eine Podiumsdiskussion widmete sich der Frage, wie die für Renaturierungsvorhaben erforderlichen Flächen gesichert werden können. Hier tauschten sich Vertreter:innen von Behörden, Verbänden und der Landwirtschaft über Hemmnisse aber auch Lösungsansätze aus.
Beschluss der neuen kommunalen Abwasserrichtlinie (UWWTD)
Der im Trilog vereinbarte und vom Europäischen Parlament am 8. Oktober angenommene Text der Neuen kommunalen Abwasserrichtlinie (UWWTD) wurde nun auch bei der finalen Ratsabstimmung am 5. November 2024 mit fast 90%-iger Zustimmung bestätigt! Die Richtlinie muss nun zunächst im Amtsblatt der EU kundgemacht werden und tritt am zwanzigsten Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Den Mitgliedstaaten bleiben ab diesem Zeitpunkt 30 Monate Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen.
Die deutsche Fassung der Richtlinie ist unter folgendem Link abrufbar.
Eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Neuerungen finden Sie auf der BML-Website hier
Die Inhalte der neuen Richtlinie werden in einem eigenen ÖWAV-Webinar am 16. Jänner 2025 vorgestellt. Weitere Infos werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Am Montag, den 9. September 2024, fand in der Währinger Straße 29 in Wien die jährliche Vollversammlung des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV) statt, begleitet wurde diese heuer erstmals von dem neuen Veranstaltungsformat „ÖWAV-Dialog“ und dem 2. Herbstfest des ÖWAV.
ÖWAV-Dialog: Klimaschutz im Fokus Der Tag startete mit dem „ÖWAV-Dialog“, einer Premiere, die den Austausch zu aktuellen Herausforderungen in der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft fördert. Im Fokus des Dialogs stand dieses erste Mal der Beitrag des ÖWAV zum Klimaschutz bzw. zur Klimawandelanpassung. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch ÖWAV-Präsidenten Martin Niederhuber folgte eine Videobotschaft der Bundesminister Leonore Gewessler (BMK). In ihrer Grußbotschaft unterstrich die Bundesministerin die dringliche Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns im Kampf gegen den Klimawandel. Österreich strebe die nationale Klimaneutralität bis 2040 an; dabei wies sie auf den beachtlichen Erfolg des Abfallsektors hin, der die Treibhausgasemissionen seit 1990 um beachtliche 52,4 % senken konnte. Gewessler hob weiterführend die Bedeutung einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und einer Reduktion des Ressourcenverbrauchs hervor, um die natürlichen Grundlagen für kommende Generationen zu sichern. Sie würdigte den ÖWAV als zentrale Wissensplattform und ermutigte zu einem regen Austausch und innovativen Lösungsansätzen: „Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, das Klima und unsere Lebensgrundlage gut zu erhalten.“
Wir sind alle Teil der Lösung Besonderer Höhepunkt des Dialogs war der informative und inspirierende Keynote-Vortrag der renommierten Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb unter dem Titel „Klimaschutz – Wir sind alle Teil der Lösung“. Kromp-Kolb unterstrich darin die Dringlichkeit, den Klimawandel ernsthaft anzugehen. In ihrem Vortrag skizzierte sie zunächst die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels, wie extreme Wetterereignisse, und warnte vor noch schwerwiegenderen Folgen, wenn nicht schnell gehandelt wird: „Wir können nicht darauf warten, bis wir wissenschaftliche Klarheit haben, weil zu dem Zeitpunkt, wo wir mit Sicherheit wissen, dass der Golfstrom zu erliegen kommt, ist es sicher zu spät noch etwas dagegen zu tun – d.h. wir müssen jetzt handeln! (…) Wir müssen Maßnahmen setzen, die in dieser Dekade wirksam werden; Maßnahmen, die in den nächsten fünf Jahren greifen!“, so Helga Kromp-Kolb eindringlich. Nicht nur Politik und Wirtschaft seien gefordert, sondern auch jede Person könne durch Veränderungen im Alltag zum Klimaschutz beitragen. Lösungen wie der Umstieg auf erneuerbare Energien, nachhaltiger Konsum und der Schutz der Ökosysteme müssen im Fokus stehen. Kromp-Kolb unterstrich die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns und sieht im Klimaschutz eine Chance, die Lebensqualität zu steigern und eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Der Lebensstandard müsse gesenkt werden, jedoch sei ein hoher Lebensstandard – oft definiert durch materiellen Konsum – nicht mit einer hohen Lebensqualität gleichzusetzen: „Wir müssen lernen, liebgewonnene Gewohnheiten loszulassen, um Raum für neue, nachhaltige Lebensweisen zu schaffen.“ Helga Kromp-Kolb regt dazu an, sich drei entscheidende Fragen zu stellen: Was ist uns wirklich von Bedeutung? Was müssen wir aufgeben, um ein gutes Leben für alle im Einklang mit den ökologischen Grenzen zu ermöglichen? Und was können wir wieder aufgreifen, das sich früher bereits als wertvoll erwiesen hat? Die gemeinsame Auseinandersetzung mit diesen Fragen soll helfen, die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Im Anschluss diskutierten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen am Podium – darunter Thomas Ertl (BOKU Wien), Gabriele Jüly (Präsidentin VOEB), Helga Kromp-Kolb, Monika Mörth (Leiterin der Sektion I im BML), Roland Pomberger (Vizepräsident ÖWAV) und Johannes Pressl (Präsident Österreichischer Gemeindebund) – über zentrale Maßnahmen im Klimaschutz. Dabei standen zwei Kernfragen im Fokus: Welche konkreten Maßnahmen können generell und im Speziellen der ÖWAV in den kommenden Jahren zur Bekämpfung des Klimawandels leisten, und wie können Menschen besser für den Klimaschutz motiviert werden?
ÖWAV-Vollversammlung 2024 Nach einer kurzen Pause folgte die ÖWAV-Vollversammlung. Eröffnet wurde die Versammlung durch virtuelle Grußworte des Bundesministers Norbert Totschnig (BML). Er hob darin die zentrale Rolle des Wassers in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen hervor und betonte die Verantwortung, dieses wertvolle Gut nachhaltig zu schützen. Totschnig unterstrich weiterführend die finanzielle Unterstützung für die Abwasserentsorgung, die von 2024 bis 2028 auf jährlich 100 Millionen Euro erhöht wird. Auf EU-Ebene wurde die Kommunale Abwasserrichtlinie erfolgreich angepasst; die Umsetzung auf nationaler Ebene steht bevor. Der ÖWAV sei ein wichtiger Partner, um die zukünftigen Herausforderungen bei der Abwasserentsorgung zu bewältigen: „Ich bin überzeugt, dass der ÖWAV hier eine bedeutende Rolle spielen wird, und ich zähle auf Ihre Unterstützung, um diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern!“, so der Minister. Die nachfolgenden Berichte der jeweiligen Leiter der ÖWAV-Fachgruppen sowie die Berichte des Präsidenten Martin Niederhuber und des Geschäftsführers Daniel Resch gaben einen umfassenden Überblick über die vielfältige Arbeit der Fachgruppen und des Verbands im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf zukünftig geplante Aktivitäten. Weiters standen u.a. die Anpassung der Satzung aufgrund des Gemeinnützigkeitsreformgesetzes 2023 und die Anpassung der Mitgliedsbeiträge auf der Agenda. Alle vorgeschlagenen Beschlüsse wurden von den anwesenden Mitgliedern angenommen. Details sind im ÖWAV-Tätigkeitsbericht 2023/24 nachzulesen, welcher soeben veröffentlicht wurde (Gratisdownload unter www.oewav.at/publikationen).
ÖWAV-Herbstfest: Gemütlicher Ausklang Den Abschluss des Tages bildete das 2. ÖWAV-Herbstfest am Campus der Universität Wien. Nach einer launigen Begrüßung durch Präsident Martin Niederhuber und Geschäftsführer Daniel Resch konnten die Gäste bis in die späten Abendstunden bei Speis und Trank ausgiebig Netzwerken und plaudern – und auch das frisch eingetroffene Herbstwetter konnte der guten Stimmung nichts anhaben. https://www.oewav.at/Page.aspx?target=521530
Am 12. Juni 2024 wurde das Seminar „Unterirdische Kanalsanierung – Vorstellung der neuen, vollständig überarbeiteten ÖWAV-Regelblätter 28 und 42″in Kooperation mit der ÖGL (Österreichische Vereinigung für grabenlosen Leitungsbau) abgehalten. BR h.c. DI Roland Hohenauer (ÖWAV-Vorstand) begrüßte rund 80 Teilnehmer:innen zum Praxisseminar im Haus der Ingenieure in Wien. Inhaltlich beschäftigte sich das Seminar mit den überarbeiteten ÖWAV-Regelblättern 28 und 42 sowie dem neuen Arbeitsbehelf 72, welche durch ihre Inhalte und Empfehlungen den verantwortlichen Entscheidungsträger:innen ein Hilfsmittel für die Beurteilung der Anwendbarkeit unterirdischer Kanalsanierungsverfahren darstellen und gewährleisten sollen, dass die zur Ausführung kommenden Verfahren dem Stand der Technik entsprechen. Im ersten Vortragsblock wurden die Inhalte der Regelwerke vorgestellt und die Förderungen sowie die wissenschaftliche Betrachtung zur unterirdischen Kanalsanierung präsentiert. Daran anschließend wurde im zweiten Block auf die Anwendung der Regelwerke eingegangen. Im dritten Vortragsblock präsentierten Expert:innen die unterschiedlichen Arten der einzelnen Sanierungsverfahren anhand mehrerer Beispiele. https://www.oewav.at/Page.aspx?target=513708
Im Rahmen des Aus- und Fortbildungsprogramms des ÖWAV werden zu den einzelnen Fachbereichen der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft jährlich zahlreiche Seminare und Ausbildungskurse veranstaltet. ÖWAV-Kurs- und Seminarangebot https://www.oewav.at/%C3%96WAV
Neptun Staatspreis für Wasser 2025 – Jetzt einreichen!
Jetzt einreichen für Österreichs wichtigsten Umwelt- und Innovationspreis für nachhaltige Wasserprojekte!
Bis 14. Oktober 2024 werden beim renommierten Neptun Staatspreis für Wasser wieder herausragende Projekte in fünf Kategorien gesucht – von Bildung über Forschung & Wissenschaft, Kunst & Kultur bis hin zu regionalem Engagement sowie Foto-, Bild- bzw. Videokunst rund ums Thema Wasser. Die besten Beiträge teilen sich ein Preisgeld von insgesamt 24.000 Euro.
Der Neptun Staatspreis für Wasser 2025 wird in drei Fachkategorien WasserBILDUNG, WasserFORSCHT und WasserKREATIV, sowie in den beiden Regionalkategorien WasserREGIONAL und WasserWIEN ausgeschrieben. Auch die Bevölkerung kann mitentscheiden, denn die besten Einreichungen, die von den Fach- bzw. Regionaljurys nominiert werden, stellen sich im Jänner einem Onlinevoting auf www.neptun-staatspreis.at. Die Preisverleihung findet rund um den Weltwassertag 2025 (22. März) in Wien statt.
Über den Neptun Staatspreis für Wasser Institutionen, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger setzen sich in Österreich mit Leidenschaft und innovativen Ideen für die wertvolle Ressource Wasser ein – der Neptun Staatspreis für Wasser will dieses Engagement sichtbar machen. Er ist die höchste Auszeichnung, die das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) für nachhaltige und kreative Projekte, sowie Innovationen rund um das Thema Wasser verleihen. Partner sind die Kommunalkredit Public Consulting, die Stadt Wien – Wiener Wasser und VERBUND. Die Regionalkategorie WasserREGIONAL wird von den österreichischen Bundesländern unterstützt.
Ausgezeichnete Projekte 2023 wurde der „Wasser.Wander.Wunder-Weg“ der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd mit dem Neptun-Hauptpreis ausgezeichnet. Weitere ausgezeichneten Projekte der letzten Jahre finden Sie hier: www.neptun-staatspreis.at/projekte/.
WasserBILDUNG als Grundstein für Wasserschutz In der Fachkategorie WasserBILDUNG zeichnet der Neptun Staatspreis für Wasser Initiativen, Projekte und Aktionen aus, die mit (Bewusstseins-)Bildung und Wissensvermittlung zum Schutz und zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser beitragen. 2023 gewann das Demonstrationsmodell „Wassererlebnis Öblarn“ – es zeigt, welche Folgen die Klimakrise für österreichische Regionen haben kann.
WasserFORSCHT für eine nachhaltige Zukunft Die Fachkategorie WasserFORSCHT zeichnet wissenschaftliche Arbeiten, Forschungsprojekte und innovative Technologien und Verfahren aus Wirtschaft und Wissenschaft aus. 2023 überzeugte das Interreg-Projekt Malšemuschel im Auftrag des Landes Oberösterreich mit Fragestellungen zu Erosion, Gewässerökologie und Klimawandelanpassung.
Die Bühne für kreative Wasser-Kunst bei WasserKREATIV Das Element Wasser inspiriert Menschen seit jeher in künstlerischen Werken und Ausdrucksformen. Mit der Kategorie WasserKREATIV holt der Neptun Staatspreis für Wasser Kunst und Kultur zum Thema Wasser vor den Vorhang. Gesucht werden Arbeiten in den Bereichen darstellende, bildende oder experimentelle Kunst, aber auch Literatur oder Architektur, sowie interdisziplinäre künstlerische Umsetzungen. 2023 wurde Regina Hügli für ihr Projekt „Auf des Wassers Scheide – außergewöhnlichen Lichtzeichnungen der europäischen Hauptwasserscheide“ mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
WasserREGIONAL: Wasser-Engagement auf regionaler Ebene sichtbar machen 2024 öffnet sich die Regional-Kategorie und sucht unter dem Motto WasserREGIONAL Engagement auf regionaler Ebene: sei es seitens der Gemeinden und Städte oder durch Akteurinnen und Akteure auf lokaler Ebene wie Betreiber kommunaler Einrichtungen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Initiativen in der Bevölkerung, touristische Aktivitäten oder regionale Arbeit im Bereich der Sensibilisierung zum Thema Wasser. Bis 2023 wurde der Preis an eine konkrete WasserGEMEINDE vergeben – ab sofort können neben Gemeinden und Städten auch Verbände, Vereine, Unternehmen, touristische Initiativen oder Privatpersonen in den beteiligten Bundesländern einreichen. Ausgezeichnet werden Aktivitäten zur Klimawandelanpassung, zum Gewässerschutz oder Maßnahmen zur Renaturierung, zum Hochwasserschutz oder in der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Wichtige Beiträge sind ebenso Initiativen zur Bewusstseinsbildung oder touristische Maßnahmen wie Themenwanderwege oder Erholungszonen am Wasser.
WasserWIEN: Foto-, Bild- und Videowettbewerb Die beliebte Foto-, Bild- und Videokategorie WasserWIEN sucht heuer nach Beiträgen (Fotos, Bilder, Zeichnungen, Collagen oder Videos) die zum Motto „Wasser trinken ist Klimaschutz im Hahnumdrehen“ passen und die entweder in Wien entstanden sind oder einen konkreten Bezug zu Wien aufweisen. Ausgewählte Einreichungen stellen sich anschließend einem Online-Voting und die drei Beiträge mit den meisten Stimmen werden mit insgesamt 3.000 Euro prämiert. 2023 wurde L. Ortner-Bast mit einem Foto vom “Trinkbrunnen im Augarten” mit dem 1. Platz geehrt.
Am 12. Juni 2024 wurde das Seminar „Unterirdische Kanalsanierung – Vorstellung der neuen, vollständig überarbeiteten ÖWAV-Regelblätter 28 und 42″in Kooperation mit der ÖGL (Österreichische Vereinigung für grabenlosen Leitungsbau) abgehalten. BR h.c. DI Roland Hohenauer (ÖWAV-Vorstand) begrüßte rund 80 Teilnehmer:innen zum Praxisseminar im Haus der Ingenieure in Wien.
Inhaltlich beschäftigte sich das Seminar mit den überarbeiteten ÖWAV-Regelblättern 28 und 42 sowie dem neuen Arbeitsbehelf 72, welche durch ihre Inhalte und Empfehlungen den verantwortlichen Entscheidungsträger:innen ein Hilfsmittel für die Beurteilung der Anwendbarkeit unterirdischer Kanalsanierungsverfahren darstellen und gewährleisten sollen, dass die zur Ausführung kommenden Verfahren dem Stand der Technik entsprechen. Im ersten Vortragsblock wurden die Inhalte der Regelwerke vorgestellt und die Förderungen sowie die wissenschaftliche Betrachtung zur unterirdischen Kanalsanierung präsentiert. Daran anschließend wurde im zweiten Block auf die Anwendung der Regelwerke eingegangen. Im dritten Vortragsblock präsentierten Expert:innen die unterschiedlichen Arten der einzelnen Sanierungsverfahren anhand mehrerer Beispiele.
Am 7. Mai wurde das Seminar „Wasserrecht für die Praxis“ im Haus der Ingenieure in Wien abgehalten. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bergthaler (Haslinger/Nagele Rechtsanwälte GmbH) begrüßte das Auditorium zur Veranstaltung.
Ein ausführlicher Überblick aus erster Hand über die rechtlichen Entwicklungen des vergangenen Jahres und ein Ausblick auf die künftige Rechtsetzung eröffnete das Seminar, gefolgt von einem Überblick über die aktuelle Judikatur zum Wasserrecht. Besonders in den Blick genommen wurden diesmal unionsrechtliche Aspekte: Ein Vertreter der Europäischen Kommission berichtete über aktuelle Initiativen, und es wurden die neue Richtlinie über erneuerbare Energie (RED III) und die RL über Umweltkriminalität erörtert. Abschließend wurden spannende Fragen des Wasserrechtsvollzugs behandelt, wenn es um „Ziele und Zielkonflikte in Wasserrechtsverfahren“ sowie um Wassergenossenschaften und das Erlöschen von Wasserrechten geht.
Am 15. Mai 2024 veranstaltete der ÖWAV zum 3. Mal den „Österreichischen Klimarechtstag“ im Ilse Wallentin Haus der BOKU Wien. Prof. Daniel Ennöckl organisierte wieder ein beeindruckendes und umfassendes Programm. Den Start machte ORF-Wettermoderator Andreas Jäger mit einem lebendigen Update zu verschiedenen Klimaszenarien und der Vorstellung von grünen Schwänen. Im Laufe des Tages wurde der Bogen von der aktuellen Rechtsprechung (Stichwort EGMR-Urteil), über die neuesten Entwicklungen zu den Themen Emissionshandel (Florian Stangl), Energiepolitik (Judith Neyer), Finanzausgleich (Margit Schratzenstaller), Lieferketten (Stephanie Nitsch), Strafrecht (Robert Kert) bis hin zum Transformationsrecht (Judith Fitz) gespannt.
Neue kommunale Abwasserrichtlinie (UWWTD) beschlossen
In der Plenartagung des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments (ENVI) am 11. April 2024 wurde die neue kommunale Abwasserrichtlinie (UWWTD) beschlossen, die neue Vorschriften zur Verbesserung der Behandlung und Wiederverwendung kommunaler Abwässer vorsieht.
Mit 481 Ja-Stimmen, 79 Nein-Stimmen und 26 Enthaltungen nahm das Parlament die im Januar 2024 mit dem Rat erzielte Einigung zur Überarbeitung der EU-Normen für die Wasserwirtschaft und die Behandlung von kommunalem Abwasser an, um die öffentliche Gesundheit und die Umwelt besser zu schützen.
Bis 2035 wird das kommunale Abwasser in allen Gemeinden ab einer Größe von 1.000 Einwohnergleichwerten (EW) vor Einleitung in die Umwelt einer Zweitbehandlung unterzogen. Bis 2039 wird die Drittbehandlung (d. h. die Entfernung von Stickstoff und Phosphor) in allen Kläranlagen ab 150.000 EW und bis 2045 in allen Anlagen ab 10.000 EW angewandt. Eine zusätzliche Behandlung zur Entfernung eines breiten Spektrums von Mikroverunreinigungen („quartäre Behandlung – 4. Reinigungsstufe „) wird für alle Anlagen über 150.000 EW (und über 10.000 EW auf der Grundlage einer Risikobewertung) bis 2045 verpflichtend sein.
Das Monitoring verschiedener Parameter im Bereich der öffentlichen Gesundheit (z. B. bekannte Viren und neu auftretende Krankheitserreger), chemischer Schadstoffe, einschließlich sogenannter „forever chemicals“ (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen oder PFAS), Mikroplastik und antimikrobieller Resistenzen wird streng überwacht.
Mit der Richtlinie wird außerdem eine erweiterte Herstellerverantwortung für Humanarzneimittel und kosmetische Produkte eingeführt, um die Kosten für die quartäre Behandlung (zur Entfernung von Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser) zu decken. Mindestens 80 % der Kosten werden von den Herstellern getragen, ergänzt durch nationale Finanzmittel.
Die EU-Länder werden verpflichtet, die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser aus allen kommunalen Kläranlagen zu fördern, insbesondere in wasserarmen Gebieten, wo dies angebracht ist.
Bevor die Richtlinie in Kraft treten kann, muss der EU Rat im nächsten Schritt das Abkommen noch förmlich genehmigen.
Hintergrund: Im Oktober 2022 legte die Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser vor, um sie mit den politischen Zielen der EU in den Bereichen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Verringerung der Umweltverschmutzung in Einklang zu bringen. Die Rechtsvorschriften sind eine der wichtigsten Initiativen im Rahmen des EU-Aktionsplans zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung in den Bereichen Luft, Wasser und Boden.
Beim diesjährigen Sondernachbarschaftstag der „Großen Kanalisationsbetriebe“ am 17./18. April in Graz wurde unter der Leitung von Thomas Ertl und Bernhard Zit über die Auswirkungen der kommunalen Abwasserrichtlinie auf die Mischwasserbewirtschaftung berichtet. Auch die Erfahrungen aus der Krisenübung bei der Graz Wasserwirtschaft und die KI Auswertung von Inspektionsdaten der Fachkräftemangel auf Kläranlangen waren an diesen zwei Tagen Thema.
Darüber hinaus hatte der Gastgeber (Graz Holding) die Teilnehmer:innen noch zum Besuch der Kanalanlage der Stadt geladen, wo der Zentraler Speicherkanal (inkl. Düker und Pumpwerk) gemeinsam besichtigt werden konnte! https://www.oewav.at/Page.aspx?target=506555
Besucherrekord bei Österreichischer Abfallwirtschafstagung 2024 in Wien
Vom 24. bis 26. April fand am Erste Campus in Wien mit einem Besucher:innenrekord von mehr als 500 Teilnehmer:innen sowie 25 Sponsoren und Ausstellern die diesjährige Abfallwirtschaftstagung (AWT) des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV) statt. Unter dem Leitthema „Kreislaufwirtschaft – Abfallwirtschaft im Zeichen des Wandels“ wurde im Zuge der Abfallwirtschaftstagung 2024 über die künftigen Herausforderungen in der Branche diskutiert und Lösungsansätze präsentiert.
Entscheidungsträger:innen aus Politik, privater und kommunaler Entsorgungswirtschaft, Abfallerzeuger und Vertreter:innen der Behörden und der Wissenschaft setzten sich an diesen Tagen intensiv mit verschiedenen Aspekten der Ressourcennutzung und des nachhaltigen Umweltschutzes in der Abfallwirtschaft auseinander.
ÖWAV-Vizepräsident Prof. DI Dr. Roland Pomberger und Stadtrat Jürgen Czernohorszky eröffneten die Veranstaltung vor Ort. Czernohorszky hob in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit der Stadt Wien/MA 48 mit dem ÖWAV hervor und betonte die Wichtigkeit der Abfallwirtschaftstagung, besonders auch mit dem heurigen Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft. Ein Tag wie dieser sei „ein starkes Zeichen dafür wie agil, wie zukunftsgewandt und zentral die gemeinsame Arbeit für die Lebensqualität der Menschen ist.“
Bundesministerin Leonore Gewessler, BA übermittle eine Grußbotschaft via Video und hob darin die positive Entwicklung der österreichischen Zirkularitätsrate von 13,8 % (Stand 2022) hervor, die von 2010 bis 2022 mehr als verdoppelt werden konnte. Gewissen Herausforderungen könne man aber nicht nur auf nationaler Ebene begegnen, eine „aktive Mitgestaltung auf europäischer und auf internationaler Ebene ist unverzichtbar“.
Der Auftakt zur Österreichischen Abfallwirtschaftstagung 2024 erfolgte mit einem Festvortrag des renommierten Philosophen, Historiker und Bestseller-Autor Dr. Philipp Blom. Unter dem Titel „Der Klimawandel aus historischer Sicht“ nahm Blom die Teilnehmer:innen auf eine spannende Reise durch die historische Entwicklung des Klimawandels mit.
Im Anschluss setzte der erste Konferenztag einen Schwerpunkt auf einen umfassenden Blick auf die aktuelle Lage in der Kreislaufwirtschaft und wie insbesondere die Bundeshauptstadt mit diesem Thema umgeht.
Abfallwirtschaftspreis „Phönix 2024“ an RHI Magnesita GmbH verliehen
Am Abend folgte mit der Verleihung des Abfallwirtschaftspreises „Phönix 2024“ ein Highlight des ersten Tages. Erstmals wurde der Preis in den drei Kategorien „Innovation“, „Kommunikation“ und „Best Project“ vergeben und schlussendlich ein Siegerprojekt gekürt. SC DI Christian Holzer überreichte den Phönix-Hauptpreis in diesem Jahr an die Firma RHI Magnesita GmbH, die die Fachjury mit ihrem Projekt „ReSoURCE“ (LINK) überzeugen konnte.
Das Projekt ReSoURCE zielt darauf ab, die Recyclingquoten in der Feuerfestindustrie mittels fortschrittlicher Technologien wie Laser-induced Breakdown Spectroscopy, Hyperspektralbildgebung und künstlicher Intelligenz deutlich zu erhöhen.
Den ausführlichen Bericht & Fotogalerie zur Phönix Preisverleihung finden Sie unter www.oewav.at/phoenix2024
Politik-Umwelt-Pitch zu Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft/Kreislaufwirtschaft
Der zweite Konferenztag startete mit dem „Zukunftsdialog“ der Jungen Abfallwirtschaft, diesmal gemeinsam mit den Jungen Umweltjurist:innen des ÖWAV. Die jungen Nachwuchskräfte präsentierten die Ergebnisse Ihrer jüngsten Publikation „Neue Wege einer modernen Ressourcengesellschaft“ (LINK) und zeigten anhand von drei verschiedenen Stoffströmen – Kunststoffabfälle, Textilabfälle und Bodenaushub – innovative Ansätze zur Förderung der Kreislaufwirtschaft.
Ganz besonders interessant gestaltete sich der Umwelt-Pitch mit Mitgliedern des parlamentarischen Umweltausschusses unter dem Titel „Politische Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft/Kreislaufwirtschaft“ durch den ORF-Journalist und Moderator Tarek Leitner führte.
Zur Abrundung der Tagung organisierte der ÖWAV am dritten und letzten Tag Exkursionen zur MA 48 – Standort Rinter und zur Wien Energie Erlebniswelt.
Prämierung der besten abfallwirtschaftlichen Poster und Ehrungen
Im Rahmen einer Postersession wurden auch dieses Jahr wieder neue Projekte und Erkenntnisse auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft dem sachkundigen Publikum der Abfallwirtschaftstagung präsentiert. Die 3 besten Poster wurden im Rahmen eines zweistufigen Bewertungssystems (Online-Abstimmung durch das Publikum und „PosterSlam“) ermittelt und mit Geldpreisen ausgezeichnet. Über den 1. Platz freute sich Verena Schmid („Optimierung der Voraufbereitung biogener Abfälle aus der Haushaltssammlung“), Platz 2 ging an Alina Zechmeister („Akku-Rückholsystem – Alte Akkus sammeln, profitieren & Ressourcen schonen“) und Platz 3 an Sandra Luck („Wanderausstellung GewissensBISS – Vom Konzept zur Evaluation“).
Darüber hinaus vergab der V.EFB (Verein zur Verleihung des Zertifikates eines Entsorgungsfachbetriebes) eine Erstzertifizierung nach EFB+ an die an die Firma „TBS Technische Behandlungssysteme GmbH“.
Informationen für Teilnahme am Berufswettbewerb zu „Wassertechnologie“
Sind Sie interessiert talentierte Jugendliche zu Berufswettbewerben zu senden? Dann möchten wir Sie auf den Bewerb „Wassertechnologie“ aufmerksam machen:
Wassertechniker können an der Wasserversorgung oder der Abwasseraufbereitung arbeiten; Sie können als Wasserversorgungstechniker oder Abwassertechniker arbeiten. Wasserversorgungstechniker arbeiten in örtlichen Wasserversorgungsanlagen und industriellen Wasseraufbereitungsanlagen. Sie führen ihre Arbeiten selbstständig auf der Grundlage technischer Unterlagen, Regeln und gesetzlicher Vorgaben durch. Wasserversorgungstechniker sammeln Informationen, planen und koordinieren ihre eigene Arbeit. Sie dokumentieren ihre Arbeit und ergreifen Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Sie können in großen oder kleinen Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung arbeiten und dabei eine Reihe technischer Aufgaben oder Managementfunktionen in den Anlagen wahrnehmen. Abwassertechniker arbeiten in Kanalnetzen für die Abwasser- und Schlammbehandlung in lokalen oder industriellen Kläranlagen. Wie die Wasserversorgungstechniker führen sie ihre Arbeit selbstständig auf der Grundlage technischer Unterlagen, Vorschriften und gesetzlicher Anforderungen durch. Sie beschaffen sich Informationen, planen und koordinieren ihre Arbeit. Sie dokumentieren ihre Arbeit und ergreifen Maßnahmen, um Qualitätssicherung, Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Dabei kann es sich um elektrotechnisch qualifiziertes Personal handeln. Sie können in einer Vielzahl technischer Funktionen oder als Manager in lokalen oder industriellen Abwasseraufbereitungsanlagen arbeiten. Unabhängig davon, ob er in Wasserversorgungs- oder Abwasseraufbereitungsanlagen arbeitet, besteht die Aufgabe des Wassertechnikers darin, Geräte und Prozesse im Werk und in den Netzwerken zu beobachten, zu identifizieren, zu melden, zu warten, zu kontrollieren und zu reparieren. Sie müssen über Kenntnisse und Fachkenntnisse in den Bereichen Mechanik, Chemie, Biologie, Elektrizität, Automatisierung und Umweltschutz verfügen. Vor allem Gesundheit und Sicherheit sind das Wichtigste. Unabhängig davon, wo sie arbeiten oder welche Verantwortlichkeiten sie haben, ist die Rolle des Wassertechnikers in vielerlei Hinsicht von der absoluten Anforderung an Qualität geprägt, darunter:
Kontinuität, Konsistenz und Sicherheit der Versorgung;
Sichere Entfernung, Behandlung und Wiederverwertung von Abwasser;
Umweltschutz.
Da Wasser die wichtigste Ressource der Erde ist, ist die Bedeutung dieser Tätigkeit und die Qualität derjenigen, die sie ausüben, unübertroffen.
Mehr Informationen zu internationalen Berufswettbewerben finden Sie unter www.skillsaustria.at.
Im Rahmen des ÖWAV-Kläranlagen-Benchmarking werden auf Basis der individuellen Kosten sowie technischer Leistungsdaten von Kläranlagen individuelle Leistungskennzahlen der Anlagen errechnet. Diese werden anonymisiert ausgewertet, um sogenannte „Benchmarks“ (Bestwerte) zu gewinnen. Durch die Gegenüberstellung der Kennzahlen der eigenen Anlage mit den Vergleichsdaten können Optimierungspotenziale ermittelt werden.
Mit Ende 2023 konnte das bereits 19. Jahr des ÖWAV-Abwasser-Benchmarkings mit der Erstellung der Endberichte und der Durchführung von Workshops erfolgreich abgeschlossen werden. Für das Jahr 2024 wurde ein neuer Informationsfolder gestaltet. Der Folder ist ab sofort in gedruckter oder digitaler Version verfügbar.
Fachtagung «Mikroverunreinigungen auf ARA: Erfahrungen und Ausblick»
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im nachfolgenden Text, sowie im Programm.
In der Schweiz erhalten seit 2016 ausgewählte Abwasserreinigungsanlagen (ARA) eine Stufe zur Elimination der Mikroverunreinigungen. Mittlerweile sind über 20 solche Anlagen in Betrieb. Es ist daher Zeit für eine Zwischenbilanz. Wir schauen zurück und lernen aus den bisherigen Erfahrungen: Welche Verfahren haben sich bewährt? Was gibt es zu beachten beim Betrieb? Wie kann die Reinigungsleistung überwacht werden? Wie wirkt sich der Ausbau auf die Gewässer aus?
Wir blicken auch in die Zukunft mit der aktuell in Diskussion stehenden zweiten Ausbauetappe gemäss der Motion Spurenstoffe. Denn die Politik fordert eine Anpassung der Ausbaukriterien, so dass durch die Einleitungen von ARA keine stoffspezifischen Grenzwerte (z.B. Diclofenac) in den Gewässern überschritten werden. Wir informieren über den aktuellen Stand dieses Prozesses. Die Tagung bietet viele Gelegenheiten für Austausch zwischen Expertinnen, Experten und Interessierten.
Aktuelles zur Novellierung der kommunalen Abwasserrichtlinie (UWWTD)
Laut aktuellen Informationen des Europäischen Parlaments konnte beim politischen Trilog am 29.01.2024 (Europäischer Kommission, Rat der Europäischen Union und Europäischen Parlament) eine politische Einigung der neuen inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben erzielt werden, die einen großen Meilenstein bei der Novellierung der UWWTD darstellt. Demnach konnte man sich auf neue Regeln für die Sammlung, Behandlung und Einleitung von kommunalem Abwasser einigen, um die Umwelt und die menschliche Gesundheit besser zu schützen, u.a. durch folgende Maßnahmen: • Bessere Überwachung von chemischen Schadstoffen, Krankheitserregern und antimikrobieller Resistenz • Die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetika und die Mitgliedstaaten sollen die Kosten für die zusätzliche Behandlung von Mikroverunreinigungen finanzieren • Umfassendere Wiederverwendung von behandeltem kommunalem Abwasser zur Vermeidung von Wasserknappheit • Verringerung der Emissionen auf dem Weg zur Energieneutralität Der finale Text der Richtlinie wird erst vorliegen, wenn die noch andauernden Gespräche auf technischer Ebene der Trilogpartner abgeschlossen sind. Mit Veröffentlichung und Inkrafttreten der novellierten Kommunalabwasserrichtlinie ist voraussichtlich bis Ende April 2024 zu rechnen.
Nächste Schritte Das Europäische Parlament und der Rat müssen die neue Richtlinie nun noch förmlich annehmen, bevor sie in Kraft treten kann. Die Richtlinie wird 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft treten. Die Mitgliedstaaten müssen dann mit der Umsetzung der Anforderungen beginnen und im Jahr 2026 erste aktualisierte nationale Umsetzungsprogramme übermitteln. https://www.oewav.at/Page.aspx?target=499483
„PLATZ DA! Wie Salzburgs Flüsse sicherer und lebenswerter werden“
„PLATZ DA! Wie Salzburgs Flüsse sicherer und lebenswerter werden“ Wie Salzburgs Flüsse sicherer und lebenswerter werden können: Das Land Salzburg und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft haben gemeinsam mit Experten ein Buch und Dokumentarfilm mit dem Titel „Platz da“ zum Thema „Flüssen wird wieder Raum gegeben“ erstellt.
In Salzburg wurden seit 2002 265 Millionen Euro in Hochwasserschutzprojekte investiert. Der Weg zur Umsetzung ist oft ein steiniger, da zahlreiche Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen. Ein neuer Dokumentarfilm, der auch von einem Buch begleitet ist, spannt den Bogen über die unermüdlichen Bemühungen aller Beteiligten für mehr Sicherheit vor der Naturgewalt Wasser.
Im Rahmen des ÖWAV-Kläranlagen-Benchmarking werden auf Basis der individuellen Kosten sowie technischer Leistungsdaten von Kläranlagen individuelle Leistungskennzahlen der Anlagen errechnet. Diese werden anonymisiert ausgewertet, um sogenannte „Benchmarks“ (Bestwerte) zu gewinnen. Durch die Gegenüberstellung der Kennzahlen der eigenen Anlage mit den Vergleichsdaten können Optimierungspotenziale ermittelt werden.
Mit Ende 2023 konnte das bereits 19. Jahr des ÖWAV-Abwasser-Benchmarkings mit der Erstellung der Endberichte und der Durchführung von Workshops erfolgreich abgeschlossen werden. Für das Jahr 2024 wurde ein neuer Informationsfolder gestaltet. Der Folder ist ab sofort in gedruckter oder digitaler Version verfügbar (> zum Download).
Für weitere Informationen oder eine Teilnahme am Benchmarking, besuchen Sie bitte unsere Benchmarking-Plattform: www.abwasserbenchmarking.at
ÖWAV sucht Studierende zur Unterstützung bei Veranstaltungen
Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) sucht Studierende zur Vorort-Unterstützung bei der Durchführung von ÖWAV-Seminaren und ÖWAV-Kursen für eine mittel- bis langfristige Zusammenarbeit (ab 2 Jahren)! Detaillierte Informationen auf unserer Jobseite unter www.oewav.at/jobs https://www.oewav.at/Page.aspx?target=484630