Dienstag, Oktober 28, 2025
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Gesucht: BMBF-Verbundprojekt eloise erfolgreich abgeschlossen

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Im Verbundprojekt eloise wurden mit einer neuartigen Verfahrenskombination Wasserstoff erzeugt und schädliche Spurenstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser entfernt. Die Verfahrenskette aus Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff und ozonbasierter Spurenstoffentfernung wurde in einer Pilotanlage auf der Kläranlage Kaiserslautern erprobt.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte dreijährige Verbundprojekt eloise wurde von fünf Partnern aus Gaswirtschaft, Wasserwirtschaft und Wissenschaft durchgeführt: Wupperverbandgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH, Argo-Anleg GmbH, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, Kaufmann Umwelttechnik GmbH und Technische Universität Kaiserslautern.

Die Produktion von Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Bei der Elektrolyse von Wasser mit regenerativ erzeugtem Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen fällt neben „grünem“ Wasserstoff als Abfall- bzw. Nebenprodukt in hohem Maße Sauerstoff an. Dieser Sauerstoff wird bisher oft nicht genutzt. Das Projekt eloise hat an dieser Stelle angesetzt und die Bereiche Energiespeicherung und Abwasserreinigung in einem neuen Ansatz miteinander verknüpft. Der erzeugte Sauerstoff wurde hierbei als Grundstoff für die Herstellung von Ozon verwendet. Das Ozon wurde genutzt, um Spurenschadstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser zu entfernen. In Kombination mit einem nachgeschalteten Aktivkohlefilter wurde eine Spurenstoffelimination von über 90 % erreicht. Darüber hinaus wurden schädliche Substanzen, die bei der Ozonung entstehen können, durch den Aktivkohlefilter beseitigt.

In dem Projekt konnte gezeigt werden, dass die Verfahren der Elektrolyse und der Ozonierung koppelbar sind. Damit die Kopplung erfolgreich ist, muss der in der Elektrolyse produzierte Sauerstoff gekühlt und getrocknet werden. Zudem hat sich gezeigt, dass im Sauerstoff enthaltene Spuren von Wasserstoff den Prozess der Ozonerzeugung stören können und bei der Kopplung berücksichtigt werden sollten.

Die in der Praxis untersuchten Verfahrenskomponenten wurden modelltechnisch abgebildet, um die Wechselwirkungen zwischen der regenerativen Energieerzeugung über Wind- und Sonnenenergie, die durch hohe Dynamik und schwankende Überschüsse gekennzeichnet ist, und der ebenfalls dynamischen Abwasserreinigung zu untersuchen.
Mit der Umsetzung der Energiewende und den Bestrebungen, die Abhängigkeit von Gasimporten zu reduzieren, zeigt der untersuchte Projektansatz einen Pfad auf, um Synergien beim Einsatz der Elektrolysetechnologie nutzbar zu machen. Die kommunalen Kläranlagen können sich als Standorte für Elektrolyseanlagen anbieten.

Das Verbundprojekt „eloise – Innovative Verfahrenskette zur Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen“ war Teil der BMBF-Fördermaßnahme „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz“, Anwendungsbereich „Nachhaltiges Wassermanagement“. Die Maßnahme gehört zur FONA-Strategie des BMBF (Forschung für Nachhaltigkeit). Der vollständige Projektbericht steht online unter http://tinyurl.com/BMBF-eloise zum kostenlosen Download bereit.

https://www.fona.de/de/bmbf-verbundprojekt-eloise-erfolgreich-abgeschlossen

Bundesanstalt für Gewässerkunde: Für den Ernstfall gewappnet: Erweiterung des Alarmmodells Elbe

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Vom 9. bis 13. Mai 2022 führte die BfG gemeinsam mit dem tschechischen Staatsbetrieb Povodí Ohře an der Elbe Messungen mit einem Fluoreszenz-Farbstoff (Tracer) durch. Diese fanden am Elbe-Nebenfluss Bílina in der Tschechischen Republik statt. Das Experiment ist Teil der Erweiterung des an der BfG entwickelten Alarmmodells Elbe (ALAMO).

Flüsse machen an keinen Ländergrenzen halt. Besonders deutlich wird dies beispielsweise bei Hochwasserereignissen sowie Havarien oder anderen Unglücken mit Schadstoffen. Die Folgen eines solchen Unfalls sind oftmals noch über viele Kilometer zu spüren. Zum Schutz der Bevölkerung existieren daher an den großen europäischen Strömen Schadstoff-Frühwarnsysteme – so auch an der Elbe.

Tracerversuch an der Bílina
Das von der BfG entwickelte Alarmmodell Elbe (ALAMO) wurde im Oktober 2004 der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) übergeben und ist seither in Betrieb. Das Modell ermöglicht im Falle einer unfallbedingten Gewässerbelastung, den Zeitpunkt des Eintreffens, die Dauer sowie die Maximalkonzentration einer Schadstoffwolke in der Elbe unterhalb des Unfallortes abzuschätzen. Die Prognose erlaubt den betroffenen Unterliegern, im Alarmfall rechtzeitig Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Folgeschäden in die Wege zu leiten.

Um das Modell weiter zu verbessern, fand in der Woche vom 9. bis 13. Mai 2022 die erste von drei Tracermessungen an der Bílina, einem Nebenfluss der Elbe, statt. Die Messung führten Mitarbeitende des Referats für Hydrometrie und Gewässerkundliche Begutachtung gemeinsam mit Kolleg/-innen der IKSE und des tschechischen Staatsbetriebs Povodí Ohře durch.

Ein Fluss mit neuer Farbe
Ziel war es, die zeitliche und räumliche Verteilung der Stoffkonzentration im untersuchten Flussabschnitt zu messen. Eingesetzt wurde der für die Umwelt unbedenkliche Farbstoff Sulforhodamin G (auch als Amidorhodamin G bezeichnet), der das Wasser der Bílina kurzzeitig orange-rot färbte und unter Lichteinfall grünlich fluoresziert.

„Der Tracer erlaubt es uns, stellvertretend für eine Vielzahl von Schadstoffen, die Ausbreitung zu erfassen“, erklärt die BfG-Mitarbeiterin Dr. Svenja Sommer, die die Messkampagne in Tschechien geleitet hat. „Die Arbeiten an der Bílina helfen uns dabei besser zu verstehen, wie sich Stoffe in der fließenden Welle verteilen. Die Beschreibung dieser physikalischen Prozesse in den Modellen ist komplex. Ohne diese Art Experimente wäre es nicht möglich, die Ausbreitung in der Bílina ausreichend genau zu modellieren“, so die Physikerin weiter.

Der Farbstoff wurde oberhalb eines Wehrs in der Nähe der Stadt Horní Jiřetín eingebracht. Stromabwärts installierten die BfG-Mitarbeitenden auf einer Fließstrecke von rund 50 km insgesamt neun Messstationen zur Erfassung der Fluoreszenz. Für die Strecke benötigte der Tracer ca. zwei Tage. Die Messungen fanden bei Mittelwasser statt, das bedeutet für das Gewässer durchschnittlichen Abflussbedingungen. Weitere Messkampagnen sind bei Niedrig- und Hochwasserbedingungen vorgesehen.

Verwertung der Ergebnisse
„Die Daten sind für uns besonders wertvoll, da es die ersten Experimente dieser Art an der Bílina sind“, erklärt Dr. Tim Scheufen, Hydrologe an der BfG. „Die gemessenen Daten werden im nächsten Schritt für die Erstellung und anschließende Kalibrierung eines Modells der Bílina genutzt“, so Tim Scheufen weiter. Die resultierenden Erkenntnisse zur Fließdynamik und Charakteristika der Verteilung werden anschließend in die Weiterentwicklung des Alarmmodell Elbe einfließen und können zukünftig im Schadensfall die Prognose der Schadstoffausbreitung im Elbe-Einzugsgebiet signifikant verbessern.

Die Arbeiten der BfG an der Bílina fanden im Auftrag der IKSE statt. Weiterhin unterstützt die BfG das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch Vertretung in der Arbeitsgruppe Unfallbedingte Gewässerbelastung (H) der IKSE sowie durch die Wartung und Pflege des Alarmmodells Elbe.

https://www.bafg.de/DE/07_Nachrichten/220520_ALAMO.html;jsessionid=8EC7A2B43A4700C0E7E5314770076338.live21321?nn=168630

„Bürger messen ihre Bäche selbst“ – Umwelt-Campus Birkenfeld unterstützt DRK – Modellprojekt an der Kyll

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Am 14./15. Juli 2021 hat die Flutkatastrophe die Menschen an der Kyll überrascht und ihr Leben nachhaltig verändert. Um sie angesichts der zunehmenden Wahrscheinlichkeit von Starkregen und Hochwasser zu stärken, haben der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, der DRK-Kreisverband Vulkaneifel und engagierte Bürger*innen zusammen ein Selbsthilfeprojekt geplant und Anfang Mai 2022 umgesetzt. Seit einem Monat messen die Bewohner in Jünkerath nun selbst den Pegel der Kyll.

Vor fast einem Jahr wurde der Lebensraum und die Existenzgrundlage vieler Bürgerinnen und Bürger in der Vulkaneifel in Folge eines Unwetters und des dadurch ausgelösten Hochwassers nachhaltig beschädigt oder zerstört. Das wirkt immer noch nach: Bei jedem starken Regen mit Unwetter sind die Menschen im Alarmzustand, schlimme Erinnerungen kommen in ihnen hoch. In der Beratung der DRK-Hochwasserhilfe berichteten die Menschen immer wieder: „Ich höre den Regen ganz anders als früher, viel lauter, ich habe Angst“.

Wissenschaftliche Studien warnen
Die Studie der World Weather Attribution (WWA) zum Starkregen in Westeuropa im Juli 2021 kommt zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit für solche extremen Regenfälle sich durch den bisherigen menschengemachten Temperaturanstieg um das 1,2 bis 9-Fache erhöht hat. Maarten van Aalst, Leiter des Klimazentrums des Internationalen Roten Kreuzes in Den Haag sagte im Deutschlandfunk: „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass es immer wichtiger wird, auch solche extremen und sehr seltenen Ereignisse zu berücksichtigen. Denn durch den Klimawandel werden sie künftig wahrscheinlicher.“ In diesem Kontext arbeiten auch Forschende am Umwelt-Campus z. B. im BMBF Projekt FLOREST an wissenschaftlichen Lösungen zur Beherrschung der Klimafolgen. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort können sich im Rahmen von Bürgerwissenschaften (Citizen-Science) aktiv an den Forschungen beteiligen.

Selbst die Bäche in der Vulkaneifel beobachten
Hochwasservorhersage und frühzeitige Warnungen ermöglichen rechtzeitige Schutzmaßnahmen und werden überlebenswichtig. Das aktuelle Messnetz überwacht allerdings nur die Pegelstände der großen Flüsse. Bei lokalen Starkregenereignissen sind es aber auch die kleinen Fließgewässer in der Nähe, die über die Ufer treten und Schaden anrichten. Vor diesem Hintergrund leistet das Projekt „Bürger messen ihre Bäche selbst“ einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Resilienz jedes Einzelnen und der Gemeinschaft.

Intelligente Technik zum Internet der Dinge (IoT) startet in Jünkerath
Mit einer von der IoT2-Werkstatt am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) entwickelten Technik können die Menschen selbst tätig werden und den Bach in Nähe von Haus und Hof per Messstation überwachen. Dazu wurde ein Pegelsystem am Oberlauf der Kyll in Jünkerath eingerichtet. Gemessen wird mit einem Ultraschallsensor, der oberhalb der Wasseroberfläche an der Brücke befestigt ist und seine Informationen in das Internet sendet. Mit der Citizen-Science-Box wurde ein neuartiges Gerät mit wasserdichtem Gehäuse und einer autarken Energieversorgung entwickelt, welches sich per grafischer Tools fast spielerisch programmieren lässt. Professor Dr. Klaus-Uwe Gollmer vom Umwelt-Campus Birkenfeld zu dem von ihm mitentwickelten Projekt: „Der Pegel an der Glaadter Brücke ist ein tolles Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe und wurde in Kooperation des DRK Vulkaneifel, der IoT2-Werkstatt am UCB und engagierten Bürgern realisiert. Hier zeigt sich, wie wichtig MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) schon in der Schule für unsere Gesellschaft ist.“

Unterstützung von BBS Gerolstein und DRK Vulkaneifel
Viele Beteiligte arbeiten Hand in Hand: Die Kommunen gaben die Erlaubnis, das System in ihrer Infrastruktur zu montieren, das DRK-Reparatur-Café wartet die Technik, der Umwelt-Campus Birkenfeld und Ehrenamtliche vor Ort werten die Daten aus und stellen diese den Anliegern zur Verfügung. In Zukunft sollen auch die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule Vulkaneifel in den Bau weiterer Geräte einbezogen werden. So lernen sie im Unterricht, wie IoT und Algorithmen funktionieren und wie MINT uns bei der Beherrschung der Klimafolgen unterstützen kann. Trockene Theorie wird dabei anfassbar konkret und vermittelt den jungen Menschen das Gefühl, die Zukunft selbst gestalten zu können. Manfred Wientgen ist als Projektverantwortlicher des DRK-Kreisverbandes Vulkaneifel überzeugt vom Nutzen der eigenverantwortlichen Messungen: „Aus vielen Gesprächen mit Flutopfern weiß ich, dass es von großer Bedeutung ist, etwas tun zu können und das Projekt Hochwassernetzwerk ermöglicht den Menschen, durch eigene Messungen aktiv zu werden. Der erste Monat hat gezeigt, dass wir neben wichtigen Daten auch das Gefühl vermitteln konnten, den Ereignissen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern selbst das Wetter und mögliche Gefahren im Blick zu behalten.“
Die Pegelmessung und viele weitere spannende Forschungsprojekte können am Tag der offenen Tür (25.06.22) am Umwelt-Campus besichtigt werden.

Hintergrund
Der Umwelt-Campus Birkenfeld ist Teil der Hochschule Trier und bündelt Forschung und Lehre zu MINT-Themen mit Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Hier arbeiten Studierende der Informatik und der Ingenieurwissenschaften gemeinsam mit den Lehrenden an der Lösung drängender gesellschaftlicher Fragestellungen. Der Umwelt-Campus belegt im internationalen Wettbewerb GreenMetric Platz 6 von über 900 Hochschulen und Universitäten und ist damit Deutschlands nachhaltigster Hochschulstandort.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Uwe Gollmer | k.gollmer@umwelt-campus.de | 06782/17-1223

www.umwelt-campus.de

https://idw-online.de/de/news795172

Algendünger aus Abwasser

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Wenn Landwirte ihre Felder düngen, versickert ein Teil des Düngemittels im Boden. Das belastet nicht nur das Grundwasser, auch wichtige Nährstoffe gehen verloren. Forschende der Universität Bielefeld und des Forschungszentrums Jülich untersuchen, wie sich diese Nährstoffe mit der Hilfe von Mikroalgen in den Düngekreislauf zurückführen lassen.

Gemeinsam mit den Stadtwerken Lichtenau haben die Wissenschaftler der Universität Bielefeld eine Testanlage zur Algenproduktion an einer Kläranlage in Lichtenau aufgebaut. „Die Idee unseres Projekts ist, mithilfe von Algen ein Kreislaufsystem zu errichten“, sagt Professor Dr. Olaf Kruse, wissenschaftlicher Direktor am Zentrum für Biotechnologie (Cebitec) der Universität Bielefeld. Er leitet die Arbeitsgruppe Algenbiotechnologie und Bioenergie und koordiniert BiNäA. „Wir versuchen, wichtige Nährstoffe zu recyceln und sie am Ende wieder als Düngemittel zu benutzen.“ BiNäA steht für „Biologischer Nährstofftransfer durch Mikroalgen“.

Pflanzen benötigen Nährstoffe wie Phosphor, Stickstoff und Kalium. Diese Elemente sind daher zentrale Bestandteile von Dünger. Weil aber ein Teil des Düngemittels im Boden versickert, gehen auch Nährstoffe verloren. „Es gibt zum Beispiel nur ein begrenztes Vorkommen an Phosphor. Bei solchen Stoffen ist es wichtig, möglichst nachhaltig mit ihnen umzugehen“, sagt Kruse. Auch Stickstoff ist ein Problem: Der Anteil, den die Pflanzen nicht verbrauchen, gelangt als Nitrat in das Grundwasser. Das kann negative Folgen für die Trinkwasserversorgung haben.

Mikroalgen lassen sich mit Nährstoffen anreichern
Algen sind in der Lage, Phosphor, Stickstoff und Kalium aus Abwässern zu verwerten. „Algen nutzen diese Stoffe, um zu wachsen – und das auf sehr nachhaltige Art und Weise: Sie brauchen außer einigen Mineralien nichts weiter als Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre“, sagt Kruse. Im BiNäA-Projekt versuchen die Wissenschaftler, Mikroalgen, die bereits im Abwasser vorhanden sind, möglichst effizient zu vermehren und mit Nährstoffen anzureichern. Die so gewonnene Algen-Biomasse lässt sich trocknen und als Düngemittel verwenden.

Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf der Nährstoffgewinnung aus Klärwasser: Abwasser, das die Reinigungsstufen der Kläranlage schon durchlaufen hat und wieder zurück in den natürlichen Wasserkreislauf geleitet werden soll. Dieses Wasser enthält noch sehr viel Phosphor und Stickstoff. Zusammen mit den Stadtwerken Lichtenau haben die Wissenschaftler eine Versuchsanlage neben der Kläranlage Altenautal in Lichtenau aufgebaut.

Algen helfen dabei, Abwasser besser zu filtern
In der Versuchsanlage wird das nährstoffreiche Wasser über eine geneigte Reaktorfläche geleitet, auf der dann ein natürlicher Algenteppich heranwächst. Die Algen binden Kohlendioxid aus der Luft und führen dem Wasser Sauerstoff zu. Somit produziert die Anlage nicht nur Algen, die Landwirte als Düngemittel verwenden können, sondern hilft auch dabei, das Abwasser zu filtern und die Wasserqualität zu verbessern.

„Wir sind immer daran interessiert, unsere Kläranlagen zu optimieren. Für die Zukunft können sich so neue Möglichkeiten der biologischen Abwasserreinigung ergeben“, sagt Henning Suchanek, der technische Betriebsleiter Abwasserversorgung bei den Stadtwerken Lichtenau. „Der Nährstofftransfer aus den städtischen Abwässern in die Landwirtschaft ist gerade im ländlichen Bereich wichtig.“ Die Stadtwerke Lichtenau haben die Testanlage angeschafft und kümmern sich um Wartungs- und Reparaturarbeiten. Solche Systeme zur Wasseraufreinigung mittels Algenteppich gibt es bereits weltweit, oft werden sie als Algal Turf Scrubber (ATS) bezeichnet.

Algendünger oft besser als Mineraldünger
Von Anfang an waren Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich (FZJ) an dem Projekt BiNäA beteiligt. Sie unterstützen neben der Planung und dem Aufbau bei der Analyse von Algen-Biomasse und Nutzungskonzepten. „Wir forschen seit mehreren Jahren zum algenbasierten Nährstofftransfer vom Abwasser zur Kulturpflanze“, sagt Dr.-Ing. Diana Reinecke-Levi vom Bereich Pflanzenwissenschaften am Institut für Bio- und Geowissenschaften (IGB-2). „Unsere ATS-Anlagen zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung, stabile Kultivierung, und geringere Kosten aus. Das macht sie für die dezentrale Abwasseraufbereitung und regionale Landwirtschaft so attraktiv.“

Mit der Versuchsanlage in Lichtenau prüfen und optimieren die Forschenden im Projekt das Verfahren zur Nährstoffgewinnung. Die Biotechnologen vom Bielefelder CeBiTec untersuchen etwa, welche Algenarten dort heranwachsen und wie hoch der Anteil an Phosphor und Stickstoff ist. Wie der entstandene Algendünger im Vergleich abschneidet, testen die Wissenschaftler am Jülicher IBG-2 derzeit an Weizenpflanzen. Erste Ergebnisse zeigen: Der Algendünger funktioniert – und zwar mindestens so gut wie herkömmlicher Mineraldünger, oft sogar besser. Darüber hinaus befasst sich das Projekt auch mit der Nachhaltigkeit des Algendüngers und erforscht, ob von ihm Risiken für Mensch und Umwelt ausgehen.

Enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren
Eine Besonderheit des BiNäA-Projekts ist die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und lokalen Akteuren. Neben den Stadtwerken Lichtenau sind mehrere Landwirte aus Ostwestfalen-Lippe als Projektpartner eingebunden. In einer weiteren Versuchsanlage wird das Verfahren für Abwässer getestet, die in landwirtschaftlichen Betrieben entstehen. „Das Ziel ist, ein möglichst einfaches und robustes Verfahren zu entwickeln, das die Rückgewinnung von Nährstoffen auf einer regionalen Ebene ermöglicht. Kommunen können so ihre eigenen Düngemittel produzieren“, sagt Kruse. Das Landesamt für Natur, Umwelt, und Verbraucherschutz NRW fördert BiNäA im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft EIP-Agrar. Das Projekt ist im März 2020 gestartet und läuft noch bis Dezember 2022.

https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/meldungen/2022/algenduenger-aus-abwasser-1

Meldungen der ÖWAV 2021

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ÖWAV Meldungen 2019 ÖWAV Meldungen 2020
Oktober 2021
ÖWAV-Seminarteaser „1. Österreichischer Wasserstofftag“
Kommunale Abfallwirtschaft in Graz
Coronavirus: Basisinformationen für die Betreiber von Abwasseranlagen
August 2021
Österreichische Wasserwirtschaftstagung 2021
Webinar „Fischschutz & Fischabstieg“
Erste ÖWAV-Kurse „Fettabscheider-Schulungsnachweis“ abgehalten
Januar 2021
Online-Kamingespräch der „Jungen Abfallwirtschaft“
Coronavirus-Update: Informationen für die Betreiber von Abwasseranlagen
Aktuelle Information zu SARS-CoV-2-Viren und Betrieb von Abwasseranlagen

 


ÖWAV-Seminarteaser „1. Österreichischer Wasserstofftag“

ÖWAV-Vizepräsident DI Mag. Gerhard Gamperl und Hon. Prof. Dr. Christian Schmelz stellen den 1. Österreichischen Wasserstofftag vor, der am 20. Oktober 2021 in Wien stattfinden wird…mehr:

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=427727

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Kommunale Abfallwirtschaft in Graz

Am 6. Oktober 2021 veranstaltete der ÖWAV, in Kooperation mit dem Land Steiermark, das Seminar „Kommunale Abfallwirtschaft“ unter dem Thema „Herausforderungen, Strategien und Praxis“ in Graz. 

Nach Begrüßung und Eröffnung durch Mag. Evelyn Wolfslehner (BMK) und HR DI Johann Wiedner (Amt d. Stmk. LR) startete die Veranstaltung mit Block 1 unter dem Titel „Herausforderungen und Strategien“, moderiert durch Mag. Dr. Ingrid Winter. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Notfallplanungen auch in der kommunalen Abfallwirtschaft fest verankert sein sollten. Eine Branche, welche eine umfassende Erfahrung auf diesem Gebiet hat, ist die Stromversorgung; der heurige Plenarvortrag betrachtete dieses Thema aus dem Blickwinkel der österreichischen Übertragungsnetzbetreiberin APG. Neben wesentlichen Schritten zur Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspaketes auf Bundes- und Landesebene wurde der Frage nachgegangen, wie die Weiterentwicklung der kommunalen Abfallwirtschaft hin zu einem ganzheitlichen Abfall- und Ressourcenmanagement gelingen kann.

DI Elisabeth Punesch (Amt d. NÖ LR) führte nachfolgend durch den zweiten Veranstaltungsteil „Biogene Abfälle – Praxisberichte“. Der 2. Themenblock spannte den Bogen von der Relevanz der biogenen Abfälle für die Erreichung der Recyclingquoten bis hin zu Praxisbeispielen, wie deren getrennte Sammlung besser gelingen kann. 

Der letzte Teil des Seminars, moderiert durch GF DI Georg Pfeifer, widmete sich „Zukunftsthemen für die kommunale Abfallwirtschaft“, so diskutierten u.a. im Round Table hochkarätige VertreterInnen der Branche zur Problematik Alttextilien.

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=430735

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Coronavirus: Basisinformationen für die Betreiber von Abwasseranlagen

Basisinformationen für Betreiber von Abwasseranlagen zum SARS-CoV-2 Virus (COVID-19 Pandemie)

Informationen: ÖWAV-Kernteam COVID-19 und Abwasser (Stand: Juli 2021)

Sehr geehrte Anlagenbetreiber und ÖWAV-Mitglieder!

Aufgrund der laufenden Entwicklungen rund um die COVID-19 Pandemie ist der Österreichische Wassser-und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) in bundesweite ExpertInnengruppen eingebunden. Der ÖWAV hat für die Betreiber von Abwasseranlagen die folgenden Informationen zusammengestellt. Es wird ersucht, die angeführten Empfehlungen jedenfalls kritisch zu prüfen und – soweit zutreffend – im eigenen Bereich anzuwenden.

Gegebenenfalls sollten zusätzliche Schritte im Sinne dieser Empfehlungen gesetzt werden, angepasst an die konkreten Bedingungen für den Betrieb der eigenen Anlage.

Die folgenden Informationen und Empfehlungen basieren auf regelmäßig durchgeführten Recherchen sowie ExpertInnengesprächen seitens des ÖWAV (siehe auch die unten angeführten Links) und werden durch den ÖWAV-Ausschuss Team COVID-19 & Abwasser getragen, welcher eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe bestehend aus der Interaktion FG Qualität und Hygiene sowie FG Abwassertechnik und Gewässerschutz darstellt. Die laufenden Recherchen zum Stand des Wissens zu COVID-19 und Abwasser basieren auf der Recherche und Analyse der international verfügbaren qualitätsgesicherten aktuellen Literatur in akkreditierten Datenbanken. Bis Dato konnten über 300 spezifische Arbeiten zum Thema gefunden werden.

Eine zentrale Frage: Kommen infektiöse SARS-CoV-2-Viren im Abwasser vor? 
Laut derzeitigem Stand der international  anerkannten wissenschaftlichen Literatur werden infektiöse Partikel über den Stuhl infizierter Personen nicht oder nur in sehr geringen Konzentrationen in das Abwasser ausgeschieden. Der Hauptübertragungsweg ist die aerogene Übertragung von Mensch zu Mensch (Aerosole, Tröpfchen). Auf Basis von Informationen über verwandte Corona-Viren ist anzunehmen, dass selbst wenn infektiöse SARS-CoV-2-Viren ins Wasser gelangen, diese deutlich kürzer infektiös bleiben als andere bekannte fäkalbürtige virale Krankheitserreger (z.B. Rotaviren, Adenoviren, Noroviren, Hepatitis A Viren). Aktuelle Laborstudien mit Abwasser und experimentell hinzugefügten infektiösen SARS-CoV-2-Viren deuten jedoch darauf hin, dass diese Virenpartikel durchaus für einige Zeit im Rohabwasser infektiös bleiben können.

Das Risiko einer Übertragung durch Fäkalien wird von der WHO aufgrund des derzeitigen Informationsstandes als gering bewertet (WHO Website 01.04.2021: Interime Guidance Document 29.7.2020). Das Auftreten infektiöser SARS-CoV-2-Partikel kann in kommunalem Abwasser jedoch nicht ausgeschlossen werden. Ungeachtet dessen sind die einschlägigen arbeitshygienischen und arbeitsmedizinischen Richtlinien für Abwasseranlagen so ausgelegt, dass sie alle mikrobiologischen Gefährdungen, einschließlich solcher durch Viren, umfassen und dass die vorzusehenden Maßnahmen zur Reduktion der Infektionsrisiken effektiv und optimal ausgelegt sind. Das konsequente Einhalten der allgemeinen Arbeitsschutzregeln und betrieblichen Hygienemaßnahmen reicht auch für den Schutz gegen SARS-CoV-2 völlig aus. Das gilt ebenso für unterschiedliche Varianten dieses Virus (Mutationen). 

Nach wie vor ist gemäß der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Corona-Krankheit über Fäkalien als vernachlässigbar einzuschätzen. Die prinzipielle Übertragbarkeit über Fäkalien konnte jedoch anhand einer Tierstudie mit Frettchen experimentell gezeigt werden. Seitens der WHO wird das Betriebspersonal von Wasser- oder Abwasseranlagen nicht als eine besonders gefährdete Berufsgruppe eingeschätzt, und es wurde bis Dato keine gehäufte Anzahl an Erkrankungen unter dieser Personengruppe nachgewiesen. 

Mit Hilfe der PCR-Nachweismethode (molekularbiologische Nachweismethoden für DNA- oder RNA-Moleküle) können Teile der SARS-CoV-2-RNA (RNA, Ribonukleinsäure) in kommunalem Abwasser nachgewiesen und Varianten (Mutationen) von SARS-CoV-2 im Abwasser durch Sequenzierung unterschieden werden. Bei der im Abwasser nachweisbaren RNA handelt es sich um genetisches Material des Virus im Zufluss von Kläranlagen, von welchem keine Ansteckungsgefahr ausgeht. Diese Nachweismethode („abwasserbasierte Epidemiologie“) wird mittlerweile in vielen Ländern und Regionen der Welt zur Bereitstellung ergänzender Informationen zum COVID-19-Infektionsgeschehen in der Bevölkerung für Gesundheitsbehörden herangezogen. Als Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Abwasser-Monitorings in Österreich kann die Vorgangsweise der Länder Tirol (www.tirol.gv.at/covid-abwasser) und Vorarlberg (vorarlberg.at/-/covid-19-covid-19-abwasserüberwachung-in-vorarlberg) genannt werden.

Der ÖWAV ist bestrebt, zum Thema „Corona im Abwasser“ aktuelle Informationen zu sammeln und seinen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Seit Anfang Juni 2020 existiert eine hierfür eingerichtete ÖWAV Arbeitsgruppe zum Thema COVID Pandemie und Abwasser, die in alle diesbezüglichen Fragestellungen eingebunden ist und auch eine laufende Evaluierung zum Stand des Wissens und der Pandemiesituation vornimmt (> Team COVID-19 und Abwasser).

Empfehlungen – folgende Punkte sind möglichst zu beachten:

• Strikte Einhaltung der allgemeinen Arbeitsschutzregeln und betrieblichen Hygienemaßnahmen (Maßnahmenplanung und Evaluierung gemäß ÖWAV Regelblatt 405)

• Ressourcenplanung in Bezug auf Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Desinfektionsmittel beachten (Lieferengpässe!)

• Nicht unbedingt notwendige Tätigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt verschieben

• Vorausplanung Notbetrieb: Es kann zu personellen Engpässen (und damit zu Einschränkungen des Normalbetriebs) kommen:

– Welche Aufgaben sind auch im Notbetrieb zu leisten?

– Wer steht zur Verfügung?

– Welche Funktionen können über die Fernwartung gesichert werden?

– Welche Kommunikationswege stehen bei eingeschränkter Mobilität (verordnete Ausgangssperren u.Ä.) zur Verfügung?

• Entsprechende Planung von Schicht- bzw. Bereitschaftsdiensten (z.B. wechselweiser Dienst zur Kontaktvermeidung, fernmündliche Dienstübergaben bzw. unter möglichst einfacher Nutzung schriftlicher digitaler Kommunikation, Reinigung bzw. Desinfektion von Arbeitsplätzen, keine gemeinsamen Pausen)

• Unterstützung zwischen benachbarten Anlagen (Nützen der Kontakte in den ÖWAV-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften)

• Kontakte im Betrieb (und auch im Privaten) auf ein notwendiges Maß reduzieren und die allgemeinen Verhaltensregeln einhalten (siehe Links unten)

• Ausstellen einer Bestätigung durch den Betreiber (Gemeinde, Abwasserverband etc.) für jene Mitarbeiter, die für Betrieb und Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie insbesondere der Abwasserentsorgung im Einsatz sind (zum Mitführen mit dem Ausweis im Falle von Ausgangsbeschränkungen)

Hinweis: Die Umsetzung bzw. Prüfung der angeführten Maßnahmen muss kritisch und in Bezug auf den eigenen Betrieb erfolgen. Dies sollte in Eigenverantwortung auch dann geschehen, wenn keine ausdrücklichen individuell oder generell anzuwendenden rechtlichen Vorgaben definiert sind.

Die ExpertInnen beim ÖWAV sind bemüht, die Entwicklungen laufend zu beobachten und aktuelle Informationen an die Anlagenbetreiber weiterzugeben.

Hier erhalten Sie weiterführende Informationen: 
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=391804

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Österreichische Wasserwirtschaftstagung 2021

Die alle vier Jahre stattfindende Österreichische Wasserwirtschaftstagung mit dem Schwerpunkt Abwasser stand in diesem Jahr unter dem Leitthema „Die Abwasserwirtschaft in Österreich – Im Spannungsfeld von Krisen und neuen Herausforderungen“. Die in Kooperation mit dem Land Steiermark, dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und der Graz Holding am 23. und 24. Juni 2021 als Webinar veranstaltete Tagung bot VertreterInnen von Kommunen, Verbänden und Behörden, aber auch PlanerInnen, und VertreterInnen der Wirtschaft und Wissenschaft die Möglichkeit, aktuelle Fragestellungen der Abwasserwirtschaft zu diskutieren.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit über 140 TeilnehmerInnen von ÖWAV-Präsident BR h.c. DI Roland Hohenauer. Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Stadt Graz und Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus per Video-Grußbotschaften sowie LR Ök.-Rat Johann Seitinger, Land Steiermark, lobten die Krisenfestigkeit der österreichischen Wasserver- und Abwasserentsorgung und leiteten mit ihren Begrüßungsworten in die Vorträge ein.

Im anschließenden Festvortrag erläuterte Vorstandsvorsitzende DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA, von der Infineon Technologies Austria AG, ihre Ansätze zu neuen Chancen im Hinblick auf die Corona-Pandemie unter dem einst von Winston Churchill verkündeten: „Never waste a good crisis“. In den fachlichen Vorträgen wurden einerseits technische Innovationen und Anlagen, andererseits aber auch organisatorische und wirtschaftliche Herausforderungen insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie präsentiert. Im Programm enthalten waren sowohl Vorträge zum Themenbereich Kläranlagen, als auch zum Themenbereich Kanalanlagen. Zudem wurde erstmals ein Block von der Jungen Wasserwirtschaft im ÖWAV unter dem Motto „Die Umsetzung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft aus Sicht der Jungen im ÖWAV“ gestaltet. Gastvorträge aus Europa rundeten das Programm ab. Nele Rosenstock, MSc, Europäische Kommission, DG Environment, gab dazu einen Einblick über die aktuelle Folgenabschätzung für die Revision der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser (UWWTD) während Oliver Loebel, Generalsekretär der EurEau, über die Ziele der europäischen Abwasserwirtschaft für die Neufassung des gesetzlichen Rahmens in der EU referierte. 

Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die Schlussworte von Univ.-Prof. DI Dr. Thomas Ertl, ÖWAV-Vorstand und Vorsitzender der ÖWAV-Fachgruppe „Abwassertechnik und Gewässerschutz“. 

Der ÖWAV bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Vortragenden sowie bei allen Teilnehmer und Sponsoren für die Durchführung dieser erfolgreichen Tagung. 

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=424395

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Webinar „Fischschutz & Fischabstieg“

Am 16. Juni 2021 veranstaltete der ÖWAV im Rahmen des Schwerpunktjahres Hochwasserschutz das Webinar „Fischschutz und Fischabstieg – Erfordernisse, Sichtweisen, Maßnahmen“. Wasserkraftanlagen verändern Fließgewässer. Die flussabwärts gerichtete Wanderung von Fischen wird oft erheblich eingeschränkt. Der Fischschutz und der Fischabstieg stellen die Fachleute vor große Herausforderungen. Im Rahmen des Seminars wurden Antworten auf wichtige Fragen gesucht und diskutiert: Wie hoch müssen die Anforderungen an Fischschutzeinrichtungen sein? Wie ist die gesetzliche Situation? Wie ist der Stand der Forschung Welche Möglichkeiten des Fischschutzes gibt es schon heute?

Univ.Prof.Dr.-Ing. Markus Aufleger (Universität Innsbruck), DI Peter Matt (FG-Leiter „Wasserbau, IB und Ökologie“ / ÖWAV-Vorstand) und DI Markus Federspiel (FG-Leiter „Wasserbau, IB und Ökologie“ / ÖWAV-Vorstand) eröffneten die Veranstaltung und begrüßten die rund 80 Teilnehmer:innen zum Webinar.

Univ. Prof. DI Dr. Stefan Schmutz (Boku Wien) führte durch den ersten Block, in dem die ExpertInnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zum Thema „Erfordernisse und Möglichkeiten zum Schutz von Fischen an Wasserkraftanlagen“ referierten. 

Im Laufe der Veranstaltung konnten die TeilnehmerInnen ihre Fragen und Anmerkungen nicht nur über die Chat-Funktion sondern auch direkt über ihr Mikrofon einbringen, was trotz der virtuellen Durchführung doch einen guten Dialog und Erfahrungsaustausch ermöglichte.

Der zweite und zugleich letzte Teil der Veranstaltung, moderiert von DI Dr. Robert Fenz (BMLRT), widmete sich den „Fischschutzmaßnahmen an Wasserkraftwerken“. Im Anschluss an die Diskussion übergab Robert Fenz das abschließende Wort an Univ.Prof.Dr.-Ing. Markus Aufleger, der die ZuschauerInnen nach einem kurzen Resümee verabschiedete.

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=423787

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Erste ÖWAV-Kurse „Fettabscheider-Schulungsnachweis“ abgehalten

Nach einer coronabedingten Verschiebung konnten unter Einhaltung der aktuell geltenden Sicherheitsbestimmungen und mit strengem COVID-19 Sicherheitskonzept am 8. Juni in Salzburg sowie am 10. Juni 2021 in Wien die ersten beiden Kurse des neuen ÖWAV-Ausbildungskurses „Fettabscheider-Schulungsnachweis“ abgehalten werden. 

Unter der Leitung von Ing. Gerhard Gross, welcher auch als Leiter des ÖWAV-Unterausschusses „Fettbelastete Abwässer“ intensiv in die Überarbeitung des ÖWAV-Regelblattes 39 „Einleitung von fetthaltigen Betriebsabwässern“ eingebunden war, wurden den jeweils ca. 20 Teilnehmer:innen (die Kurse waren somit ausgebucht) die notwendigen Kenntnisse, um den ordnungsgemäßen Betrieb, die Wartung und die jährliche Überprüfung einer Fettabscheideranlage durchführen zu können, vermittelt. Der Abschluss dieses Kurses dient als Schulungsnachweis für das Ansuchen um erleichterte Überwachung (gem. IEV § 4 Abs. 5a) als Alternative zum Abschluss eines Wartungsvertrages und die Teilnehmer:innen können somit beim zuständigen Kanalisationsunternehmen als eingeschulte Person namhaft gemacht werden. 

Für Herbst 2021 sind zwei weitere Kurse geplant. Eine Anmeldung ist bereits möglich!
• 14. Oktober 2021, Graz
• 23. November 2021, Innsbruck

Information und Anmeldung: ÖWAV, Isabella Seebacher, Tel.: +43-1-535 57 20-82, seebacher@oewav.at,

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=423774

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Online-Kamingespräch der „Jungen Abfallwirtschaft“

Bei ihrem ersten Kamingespräch am 1. Dezember 2020 beleuchtete die „Jungen Abfallwirtschaft im ÖWAV“ das Thema „Der Austrian Green Deal“. Bei dieser Online-Veranstaltung, die überaus gut besucht war, konnten mit Mag. Sarah Warscher (BMK) und Prof. DI Dr. Vasiliki-Maria Archodulaki (TU Wien) zwei kompetente Interviewpartnerinnen aus Politik und Forschung interviewt werden. Dabei wurde unter anderem über zielführende Ansätze zur Umsetzung des „Green Deals“ diskutiert. Auch die knapp 50 TeilnehmerInnen nutzten die Chance, Fragen an die Expertinnen zu richten.

https://www.oewav.at/Page.aspx?taret=406113

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Coronavirus-Update: Informationen für die Betreiber von Abwasseranlagen

Informationen für Betreiber von Abwasseranlagen zum COVID-19 Virus (SARS-CoV-2)

Informationen: ÖWAV-Kernteam COVID-19 und Abwasser
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Sehr geehrte Anlagenbetreiber und ÖWAV-Mitglieder!

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um das COVID-19 Virus ist der ÖWAV auch in bundesweite ExpertInnengruppen eingebunden. Der ÖWAV hat für alle Betreiber von Abwasseranlagen die folgenden Informationen zusammengestellt. Es wird ersucht, die angeführten Empfehlungen jedenfalls kritisch zu prüfen und – soweit zutreffend – im eigenen Bereich anzuwenden.

Gegebenenfalls sollten zusätzliche Schritte im Sinne dieser Empfehlungen gesetzt werden, angepasst an die konkreten Randbedingungen für den Betrieb der eigenen Anlage.

Die folgenden Informationen und Empfehlungen basieren auf Recherchen sowie ExpertInnengesprächen seitens des ÖWAV (siehe auch die unten angeführten Links und die neu etablierte ÖWAV-Arbeitsgruppe zum Thema COVID19 und Abwasser). 

Kommen infektiöse SARS-CoV-2 Viren im Abwasser vor? Laut derzeitigem Stand des Wissens werden infektiöse Partikel über den Stuhl infizierter Personen nicht oder nur in sehr geringen Konzentrationen in das Abwasser ausgeschieden. Der Hauptübertragungsweg ist die aerogene Übertragung von Mensch zu Mensch (Aerosole, Tröpfchen, Spritzer). Auf Basis von Informationen zu verwandten Corona-Viren ist anzunehmen, dass selbst wenn infektiöse SARS-CoV-2 Viren ins Wasser gelangen, diese im Wasser oder im Abwasser deutlich kürzer infektiös bleiben als andere bekannte abwasserbürtige virale Krankheitserreger (z.B. Rotaviren, Adenoviren, Noroviren, Hepatitis-A-Viren). 

Das Risiko einer Übertragung durch Fäkalien wird von der WHO aufgrund derzeitiger Information daher als gering bewertet (Stand 23.4.2020). Ungeachtet dessen, sind die einschlägigen arbeitshygienischen und arbeitsmedizinischen Richtlinien für Abwasseranlagen so ausgelegt, dass sie alle mikrobiologischen Gefährdungen, einschließlich solcher durch Viren, beinhalten und dass deren Maßnahmen zur Reduktion der Infektionsrisiken effektiv und optimal ausgelegt sind. Das Einhalten der allgemeinen Arbeitsschutzregeln und betrieblichen Hygienemaßnahmen sind daher auch gegen SARS-CoV-2 als ausreichend anzusehen.

Nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Krankheit über Fäkalien nach wie vor gering, bis heute ist kein einziger Fall bekannt. Nach einer Information der WHO ist auch nicht bekannt, dass das Betriebspersonal von Wasser- oder Abwasseranlagen eine besonders gefährdete Berufsgruppe ist, oder dass sich eine gehäufte Anzahl an Erkrankungen unter dieser Personengruppe befindet. 

Mittlerweile wurden von verschiedenen Forschungsgruppen Teile des SARS-CoV-2 Virus (RNA, Ribonukleinsäure) im Abwasserstrom nachgewiesen (mittels molekularbiologischer Testungen). Dabei handelt es sich um genetisches Material im Zufluss von Kläranlagen, von welchem keine Ansteckungsgefahr ausgeht.

Der ÖWAV ist bestrebt, zum Thema „Corona im Abwasser“ aktuelle Informationen zu sammeln und seinen Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. Seit Anfang Juni existiert eine hierfür eingerichtete ÖWAV-Arbeitsgruppe zum Thema COVID Pandemie und Abwasser, die in alle diesbezüglichen Fragestellungen eingebunden ist und auch eine laufende Evaluierung zum Stand des Wissens und der Pandemiesituation vornimmt (> ÖWAV-Arbeitsgruppe).

Empfehlungen – folgende Punkte sind möglichst zu beachten:
• Strikte Einhaltung der allgemeinen Arbeitsschutzregeln und betrieblichen Hygienemaßnahmen (gemäß Evaluierung, Maßnahmenplanung und ÖWAV-Regelblatt 405)
• Ressourcenplanung in Bezug auf PSA und Desinfektionsmittel beachten (Lieferengpässe!)
• Nicht unbedingt notwendige Tätigkeiten auf einen späteren Zeitpunkt verschieben
• Vorausplanung Notbetrieb: Es kann zu personellen Engpässen (und damit zu Einschränkungen des Normalbetriebs) kommen:
> Welche Aufgaben sind auch im Notbetrieb zu leisten?
> Wer steht zur Verfügung?
> Welche Funktionen können über die Fernwartung gesichert werden?
> Welche Kommunikationswege stehen bei eingeschränkter Mobilität zur Verfügung?
• Entsprechende Planung von Schicht- bzw. Bereitschaftsdiensten (z.B. wechselweiser Dienst zur Kontaktvermeidung, fernmündliche Dienstübergaben, Reinigung bzw. Desinfektion von Arbeitsplätzen, keine gemeinsamen Pausen)
• Abstimmung in der Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaft bzgl. Vertreterregelungen
• Kontakte im Betrieb (und auch im Privaten) auf ein notwendiges Maß reduzieren und die allgemeinen Verhaltensregeln einhalten (siehe Links unten)
• Ausstellen einer Bestätigung mit Firmenstempel, die die Mitarbeiter als Arbeitskraft in der Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge ausweist (zum Mitführen mit dem Ausweis im Falle von Ausgangsbeschränkungen)

Hinweis: Aktuell gibt es zu den oben angeführten Punkten keine gesetzlichen Vorgaben. Die Umsetzung bzw. Prüfung der angeführten Maßnahmen muss kritisch und in Bezug auf den eigenen Betrieb erfolgen. 

Der ÖWAV ist bemüht die aktuelle Situation ständig zu beobachten und aktuelle Informationen an die Anlagenbetreiber weiterzugeben.

Hier erhalten Sie weiterführende Informationen: 
NEU (Nov. 2020): > COVID-19: Regelungen zum Aufrechterhalten des Anlagenbetriebs für kommunale Trinkwasserversorgungsanlagen und für kommunale Abwasserentsorgungsanlagen (Land Tirol, Stand: 10.11.2020)
Information zum Thema Abwasser
DWA: Gefährdung durch Coronavirus
DWA: Pandemiemaßnahmen in Abwasserbetrieben
WHO
SVGW: Pandemiehandbuch

Informationen der Länder bzgl. Corona in der Wasserwirtschaft
Niederösterreich
Oberösterreich
Steiermark
Tirol
Vorarlberg (allgemeine Information, die Anlagenbetreiber werden vom Amt der Vorarlberger Landesregierung direkt kontaktiert)

ÖWAV-Regelwerk in Bezug auf Hygiene
ÖWAV-Regelblatt 405 „Arbeitshygienische und arbeitsmedizinische Richtlinien für Abwasseranlagen“ (aus dem Jahr 2016, welches im Rahmen der Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften an alle teilnehmenden Anlagen verteilt wurde)
ÖWAV-Hygiene-Merkblatt für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen
Allgemeiner Umgang
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin – Infektionsprävention
Robert-Koch-Institut
WHO

https://www.oewav.at/Page.aspx?target=391804

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Aktuelle Information zu SARS-CoV-2-Viren und Betrieb von Abwasseranlagen

Aktuelle Information der ÖWAV-Arbeitsausschüsse „Kläranlagenbetrieb“ und „Team COVID-19 und Abwasser“ zu SARS-CoV-2-Viren und Betrieb von Abwasseranlagen (Stand: 4.12.2020)

www.oewav.at/sars_abwasser

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Urinbehandlung: vom Ausprobieren zur spannenden Innovation

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Was in den Kläranlagen seit Jahrzehnten als Reinigungsprozess erfolgt, kann dezentral oder semi-zentral auch als Recyclingverfahren für Nährstoffe eingesetzt werden. Einer frühen Trennung von «Fest und Flüssig» kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie lässt prozesstechnisch flexible Lösungen zu, vor allem bei der Behandlung des Urins. Neue Untersuchungen zeigen ausserdem, dass die Verfahren nicht nur für menschlichen Urin, sondern auch für den von Kühen oder Schweinen einsetzbar sind.

Weltweit steigt der Bedarf an Dünger für die Landwirtschaft. Das macht die Rückgewinnung von Nährstoffen aus dem Abwasser interessant. Die Schweiz, zum Beispiel, ist in Bezug auf Phosphor vollständig von Importen abhängig. Die (allerdings auch endlichen) Phosphorvorräte werden von wenigen Ländern wie China und USA kontrolliert. Grosse Reserven, die Marokko beansprucht, liegen in annektierten Gebieten der Westsahara.

Tote Zonen im Meer wachsen
Parallel zum grossräumigen Handel mit Dünger führt eine ungenügende Entfernung von Nährstoffen aus dem Abwasser an vielen Orten der Welt zu überdüngten Gewässern. «Tote Zonen» in der Nordsee und in küstennahen Meeresabschnitten sind nicht primär auf Chemierückstände, sondern auf zu hohe Einträge von Stickstoff und Phosphor zurückzuführen. 2021 hat der zweite «World Ocean Assessment»-Bericht der Uno festgehalten, dass die Zahl dieser Gebiete, in denen kaum noch Leben möglich ist, stark steigend ist. «Die Belastungen zerstören wichtige Lebensräume und behindern die Fähigkeit der Meere, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen», sagte Uno Generalsekretär António Guterres.

Frühe Trennung statt «end of pipe»
Nährstoffe können in konventionellen Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt, aufbereitet und wieder in regionale Stoffkreisläufe gebracht werden. Doch die Verfahren am Ende der Röhren (end of pipe) erfordern Platz, technischen Aufwand, Energie und Chemikalien. Es ist nicht so, dass dies bei dezentraler oder semi-zentraler Behandlung des Abwassers alles entfällt. Doch eine frühe Trennung der verschiedenen Stoffströme ermöglicht vor allem prozesstechnisch flexiblere Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die an der Eawag entwickelte Blue Diversion Autarky Toilette. Sie setzt auf Massnahmen vor Ort und eine Technik, die Abwasser zu nützlichen Produkten macht. Gleichzeitig erforschen und entwickeln die Eawag-Mitarbeitenden mit Autarky eine Plattform, welche moderne On-site-Technik schrittweise in den Badezimmermassstab bringt: Was vor 20 Jahren noch die Vision einiger Pioniere war, ist heute eine interessante Innovation, an der immer mehr Verfahrenstechnikerinnen und –techniker und Firmen mitarbeiten.

Der Sechs-Schritte-Plan mit dem Urin
Kürzlich publizierten Eawag Forschende in der Zeitschrift Water Research einen Überblick, an welchen Verfahren und Verfahrensschritten bei der Behandlung von Urin gearbeitet wird. Der Urin steht deshalb im Zentrum, weil er zwar weniger als 1% des Abwasservolumens ausmacht, jedoch 80 bis 90% der Nährstoffe enthält. Die Review umfasst alle sechs Bereiche, die zurzeit in der Urinbehandlung abgedeckt werden – nicht alle davon müssen in einem System gleichzeitig umgesetzt werden.

Stabilisierung:
Wird frischer Urin nicht stabilisiert, geht viel Stickstoff als Ammoniak (NH3) verloren. Zudem stinkt unstabilisierter Urin und Ausfällungen (Urinstein) können Leitungen verstopfen. Die Forschenden haben biologische Prozesse als gut geeignet zur Urinstabilisierung identifiziert, denn dazu werden wenig Energie und kaum Chemikalien benötigt. Die biologische Stabilisierung wird u.a. von Vuna zur Herstellung des Düngerprodukts Aurin verwendet.
Volumenreduktion:
Mit der Volumenreduktion geht oft die Rückgewinnung von Nährstoffen einher. Als Massnahmen stehen Verdampfung und Membranfiltration im Fokus, letztere auch kombiniert mit elektrochemischen Verfahren. Aber auch an der Aufnahme von Nährstoffen über Algen wird geforscht. Oft werden in diesem Schritt gleichzeitig Krankheitserreger entfernt oder inaktiviert.
Rückgewinnung von einzelnen Nährstoffen:
Das gezielte Rückgewinnen bestimmter Nährstoffe (im Wesentlichen Stickstoff und/oder Phosphor) kann interessant sein, weil dann ein Düngerprodukt hergestellt werden kann mit einem exakt auf die Bedürfnisse einzelner Nutzpflanzen zugeschnittenen Nährstoffmix. Für Stickstoff kommen dafür Stripping-, Adsorptions- und elektrochemische Verfahren in Frage; für Phosphor sind es Fällung und Adsorption.
Desinfektion:
Obwohl Urin normalerweise frei ist von Krankheitserregern, kann er vor der separaten Sammlung mit Fäkalkeimen, z.B. Salmonellen oder Enterokokken, verschmutzt worden sein. Daher ist eine Behandlung, zum Beispiel eine kurzzeitige Erwärmung über 55 °C, sinnvoll, um ein Dünger-Endprodukt gefahrlos verwenden zu können.
Entfernung von Mikroverunreinigungen:
Namentlich Spuren von Arzneimitteln im Urin können seine Verwendung als Dünger heikel machen. Daher haben auch die Eawag-Forschenden nach Verfahren gesucht, organische Mikroverunreinigungen aus dem Urin zu entfernen. Einige, wie z.B. die Ozonung, sind zwar effektiv, benötigen aber viel Energie. Aktuell wird vor allem die Adsorption mit Aktivkohle betrieben, etwa für das bereits kommerziell erhältliche Urindüngerprodukt «Aurin».
Energiegewinnung:
Über mikrobiologische Brennstoffzellen kann aus Urin Strom produziert werden. Die Ausbeute (unter 1 W pro Person) ist allerdings verglichen mit dem Strombedarf (CH: 760 W pro Person) bescheiden. Dazu kommen kostspielige Anoden, die für möglichst hohe Erträge z.B. platinbeschichtet sind. Für spezielle Anwendungen, wie Betrieb von Herzschrittmachern, Aufladen von Mobiltelefonen oder Datenübermittlung von Sensoren können Urin betriebene Brennstoffzellen aber interessant werden.

Badezimmer-Massstab bleibt hohe Hürde
Die an der Review beteiligten Eawag-Forscherinnen und -Forscher kommen zum Schluss, dass das Potential der Nährstoffrückgewinnung aus Urin gross ist. Dies insbesondere, wenn die Behandlung nahe an der «Quelle» erfolgt, weil dann Transportkosten entfallen. Die Urinbehandlung im Badezimmer bleibt aber eine grosse Herausforderung. Denn diejenigen Prozesse, die für diesen Massstab geeignet sind, erfordern die Zugabe von Chemikalien und beträchtlichen Unterhalt (etwa zur Reinigung von Membranen). Einfachere, biologische Prozesse sind bisher nur in grösseren Anlagen robust.

In der kompakten «All-in-one» Toilette Blue Diversion Autarky (BDA) setzen die Forschenden beim Urin auf zwei Behandlungsschritte: Auf die Stabilisierung mit Kalziumhydroxyd folgt eine energieeffiziente, mit Umgebungsluft betriebene Verdunstung des überflüssigen Wassers. Die Hürde zum kleinen, technisch nicht allzu komplexen und gleichzeitig möglichst robusten Badezimmer-Massstab ist also immerhin für die den Schritt der Volumenreduktion gemeistert. Und weil der erste Schritt den pH-Wert im Urin stark erhöht, werden auch Krankheitskeime abgetötet. Gleichzeitig wird Handwasch- und Spülwasser im BDA-Modul soweit aufbereitet, dass es für diese Zwecke wiederverwendet werden kann.

Prototypen der BDA-Urinbehandlung wurden bereits intensiven Tests unterzogen, vom Eawag-Campus in Dübendorf, über ein Tiny-Home und eine SAC-Hütte bis zu einem Standort im südafrikanischen Durban. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FNHW und dem PSI wurde ausserdem an einer Erweiterung durch ein Modul mit hydrothermaler Oxidation geforscht. Damit könnten auch die Fäkalien vor Ort behandelt werden – es verbleiben nur noch Wasser, Kohlendioxid und ein minimaler Anteil Asche aus anorganischen Stoffen.

https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/urinbehandlung-vom-ausprobieren-zur-spannenden-innovation

Wien: Lokalaugenschein in der Kläranlage: Mit „CSI Abwasser“ auf Corona-Spurensuche

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Wien will die Abwasseranalysen, die das Infektionsgeschehen zeigen, ausbauen und auf das Screening weiterer Viren ausweiten

Eine gefüllte Badewanne Trinkwasser verbraucht jeder Wiener und jede Wienerin täglich. 130 Liter pro Kopf und Tag, die für das Duschen, den Toilettengang, für das Kochen und Trinken draufgehen. Aus allen Ecken und Enden der Stadt fließt…mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000136199699/lokalaugenschein-in-der-klaeranlage-mit-csi-abwasser-auf-corona-spurensuche?ref=rss

Wiesbaden: Keime entfernen – Pilotprojekt zur Abwasserreinigung

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Bei einem Pilotprojekt im Wiesbadener Hauptklärwerk werden antibiotikaresistente Bakterien, Medikamentenrückstände und Mikroplastik fast vollständig aus dem Wasser entfernt. „Es funktioniert. Das Mikroplastik ist ganz raus und der Rest größtenteils“, sagte am Montag Susanne Lackner von der Technischen Universität Darmstadt, die das in Hessen einzigartige Projekt begleitet.

Wiesbaden – Nicht nur die antibiotikaresistenten Bakterien würden größtenteils mit dem von einer Firma entwickelten Verfahren aus dem Wasser beseitigt, sondern auch deren wesentlich kleineres Genmaterial. Dazu durchläuft das Wasser nach der konventionellen Reinigung zwei weitere Stufen, bei denen Aktivkohle und Membranfilter eingesetzt werden. Diese zusätzliche Säuberung dauert etwa zwei bis drei Stunden.

Die Einführung dieses Verfahrens für die gesamte Kläranlage würde etwa 30 bis 35 Millionen Euro kosten, erklärte Christoph Seelos von den Wiesbadener Entsorgungsbetrieben, die sich an dem Forschungsprojekt beteiligen. Für den Verbraucher würde dies pro Kopf maximal zehn Euro jährlich Mehrkosten bedeuten.

Vor zwei Jahren…mehr:

https://www.op-online.de/hessen/keime-entfernen-pilotprojekt-zur-abwasserreinigung-zr-91567085.html

Informationen aus Bremen 2023

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Zu den Gesetzen und Verordnungen zum Thema Abwasser aus Bremen gehts hier:
www.klaerwerk.info/Nuetzliche-Links/Gesetze#bremen

2018
Bremen entwickelt Auskunfts-und Informationssystem zur Starkregenvorsorge  
Bau einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage in Bremen geplant  
2016
DBU fördert Starkregenvorsorge in Bremen  
2015
Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt 
2013
Bremen verlängert Förderprogramm zur Inspektion privater Abwasserrohre 
2010
Undichte Kanäle – ein Risiko! 
„Regenwasser – natürlich dezentral bewirtschaften“ 
Bremer Senat beschließt Einführung der gesplitteten Entwässerungsgebühr 
Senat beschließt Einführung der gesplitteten Entwässerungsgebühr 
Bremen regelt Hochwasserschutz neu

Bremen entwickelt Auskunfts-und Informationssystem zur Starkregenvorsorge

Mit einem neuen Auskunfts- und Informationssystem zur Starkregenvorsorge (AIS) will das Land Bremen seine im Mai 2018 beschlossene Klimafolgenanpassungsstrategie umsetzen und Bürger und Gebäudeeigentümer direkt in die Planungsprozesse der Senatsverwaltung einbinden.Fachlich und finanziell fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Projekt mit 121 400 Euro.Koordiniert wird die Entwicklung von der Dr.Pecher AG (Erkrath, Nordrhein- Westfalen).Die Idee für dieses Auskunftssystem wurde ausgehend von den Erkenntnissen des Projekts KLAS – Klimaanpassungsstrategie Starkregen in Bremen – entwickelt.Damit kann die Starkregenvorsorge im Risikomanagement, in der wassersensiblen Stadtentwicklung und der Stärkung der Eigenvorsorge von Grundstückseigentümern wirkungsvoll unterstützt werden.

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Bau einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage in Bremen geplant

In Bremen soll eine Mono-Klärschlammverbrennungsanlage entstehen: Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), Hansewasser Ver- und Entsorgung (Hansewasser), EWE Wasser und swb Erzeugung (swb) bereiten die Gründung einer Entsorgungsgesellschaft vor. Die zuständigen Gremien der Unternehmen haben dem Vorhaben bereits zugestimmt. Die Umsetzung bedarf noch der Zustimmung durch die Genehmigungsbehörden. Das teilte der OOWV mit.
Die geplante Monoverbrennungsanlage soll eine Kapazität von zirka 50 000 Tonnen Trockenmasse haben. Die Grundauslastung ist durch die Schlammmengen der Partner gesichert. Standort der Anlage soll nach erfolgter Prüfung aller Kriterien, wie Umweltverträglichkeit und Emissionsschutz, ein Kraftwerksstandort der swb in Bremen sein. Der erzeugte Strom und die Abwärme sollen wiederverwertet werden. Auch die Rückgewinnung von Phosphor, die der Gesetzgeber ab 2029 fordert, ist vorgesehen. Städte und Gemeinden müssen dazu ab dem Jahr 2023 ein Zukunftskonzept vorlegen. Läuft alles nach Plan, soll die Anlage in vier Jahren in Betrieb gehen.

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DBU fördert Starkregenvorsorge in Bremen

Starkregen bleibt auch für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein wichtiges Thema. Die größte deutsche Umweltstiftung hat Fördermittel für das Projekt „Entwicklung einer neuen Methodik zur vereinfachten, stadtgebietsweiten Überflutungsprüfung mit GISbasierter Darstellung der Analysenergebnisse am Beispiel der Starkregenvorsorge und Klimaanpassung (KLAS) in Bremen“ bewilligt. Dies teilte die federführende Dr. Pecher AG mit. Projektpartner sind die Freie Hansestadt Bremen die hanseWasser Bremen GmbH sowie die Hochschule Bremen. Überflutungsvorgänge lassen sich mit Hilfe von gekoppelten Kanalnetz- und Oberflächenabflussmodellen kleinräumig detailliert abbilden. Eine stadtgebietsweite Einschätzung der Gefährdungslage ist aber bisher nur mit hohem Personalund Kosteneinsatz möglich. Zudem fehlen Auskunftssysteme zur Unterstützung interdisziplinärer Planungsprozesse. Ziel des Projekts ist es daher, belastbare Grundlagen zum Abflussverhalten bei Starkregen mit einer vereinfachten Methodik stadtgebietsweit zu ermitteln und für eine wassersensible Stadtplanung Stadtplanung sowie für ein etwaiges Risikomanagement in einem Planungsinformationssystem bereitzustellen. Das aktuelle Projekt baut auf dem 2014 abgeschlossenen Projekt KLAS (www.klas-bremen. de) auf. Bei KLAS wurde ein vereinfachter Ansatz zur Abbildung von Überflutungsflächen entwickelt. Dieser kann möglicherweise als vereinfachte, stadtgebietsweite Überflutungsprüfung dienen. Der Ansatz soll daher nun wissenschaftlich weiter verfolgt und die Übertragbarkeit auf andere Kommunen erreicht werden. Die Güte des Ansatzes soll durch Vergleichsberechnungen mit detaillierten Abflussmodellen geprüft werden. Darauf aufbauend ist die Entwicklung eines modularen, GIS-basierten Auskunftssystems für Planer sowie die exemplarische Umsetzung vorgesehen. Das System soll erforderliche Karten bereitstellen und als eigenständiges webbasiertes Auskunftssystem nutzbar sein. Im Vordergrund steht hierbei eine zielgruppengerechte Bereitstellung der Daten. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wurde Anfang Juli dieses Jahres gestartet. Die Fördersumme beläuft sich auf 278 000 Euro.

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Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt

Die Bremer Aufbau-Bank (BAB) ruft Firmen im Land Bremen auf, sich bis zum 30. September 2015 um den Bremer Umweltpreis 2015 zu bewerben. Das Preisgeld beträgt 10 000 Euro. Gesucht werden Projekte oder Verfahren, die die Umwelt besonders entlasten. Das können sowohl eine energieeffiziente oder ressourcenschonende Produktion wie auch eine herausragende umweltorientierte Strategie mit Wirkung in alle Unternehmensbereiche sein. Des Weiteren haben Produkte und Dienstleistungen, die in ihrer Nutzung und Anwendung den Umwelt- und Klimaschutz befördern, oder Umweltaktivitäten im Rahmen ganzheitlicher CSR-Strategien gute Chancen im Wettbewerb um den Bremer Umweltpreis 2015. Bewerben können sich ausschließlich Unternehmen, die mehrheitlich in privatwirtschaftlicher Hand sind und einen Sitz im Land Bremen haben.

www.bremerumweltpreis.de  

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Bremen verlängert Förderprogramm zur Inspektion privater Abwasserrohre

Bremen hat das ursprünglich bis Ende 2012 befristete Förderprogramm zur Inspektion privater Grundleitungen um zwei Jahre bis Ende 2014 verlängert. Die Förderung erfolgt über die Bremer Umweltberatung, gefördert wird die Inspektion der Leitungen, die Förderquote beträgt 50 Prozent, begrenzt auf maximal 350 €. Zur Finanzierung des Programms hat Bremen jährlich 200 000 € aus Mitteln der Abwasserabgabe eingeplant. Laut dem Bremer Senat wurde das Programm in der Vergangenheit gut angenommen. Von März 2011 bis Ende 2012 wurden rund 1300 Förderanträge genehmigt.

www.gfa-news.de
Webcode: 20130104_002  

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Undichte Kanäle – ein Risiko!

Neues Förderprogramm bei Gewerbebetrieben mit gefährlichem Abwasser
Das Problem ist lange bekannt: Durch undichte Kanäle können Schadstoffe austreten und so Grundwasser und Boden belasten. Liegen defekte Kanäle im Grundwasserbereich, kommt es zur Infiltration, wobei unbelastetes Wasser in der Kläranlage mit behandelt werden muss.
In Bremen ist der Zustand der öffentlichen Schmutzwasserkanalisation vollständig erfasst, die Kanalnetze werden kontinuierlich saniert. Ganz anders sieht es bei privaten Kanälen von Gewerbebetrieben und Haushalten aus. Hier wird von erheblichen Defiziten bei der Inspektion und beim Zustand ausgegangen. Vielen Grundstückseigentümern ist noch nicht gegenwärtig, was im Fokus des Umweltschutzes festgelegt wurde. Für private Anlagen zur Ableitung von Abwasser oder Mischwasser gelten die Vorgaben der DIN 1986, Teil 30. Bei häuslichem Abwasser müssen demnach Dichtheitsnachweise bis zum 31. Dezember 2015 vorliegen. Bei Kanälen mit „gefährlichem“ Abwasser haben diese Nachweise bereits heute vorzuliegen. Gleiches gilt für Kanäle, die in einem Wasserschutzgebiet liegen.
Die Umweltbehörde beabsichtigt bei der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit mit Institutionen, wie bauraum Bremen e.V. und Haus und Grund eng zusammen zuarbeiten. Dr. Reinhard Loske betont die Bedeutung des Themas für sein Ressort: „Man kann Kanäle nicht erst vergraben und dann vergessen. Mit Blick auf unsere Gesundheit und den Schutz unserer Umwelt hoffe ich auf ein verantwortungsvolles Handeln und eine gute Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern.“
Ganz neu wurde nun ein Förderprogramm zur Dichtheitsprüfung von Kanälen mit „gefährlichem Abwasser“ aufgelegt. Gewerbebetriebe produzieren oftmals Abwasser, das wegen seiner speziellen Eigenschaften bereits auf dem Grundstück einer Vorbehandlung zugeführt werden muss. Dieses Abwasser bedarf dichter Zuleitungen, weil von ihm ein höheres Schadenspotential ausgeht. Gefördert wird daher die Inspektion von Grundleitungen mit Abwasser vor einer Abwasserbehandlungsanlage.
Mit der Förderung soll eine Anreizwirkung zur Prüfung der Dichtheit von Grundleitungen vor einer Abwasservorbehandlungsanlage erzielt werden. Nach diesem Programm kann die Hälfte der förderfähigen Kosten, höchstens jedoch 5.000,- EURO je Zuschussempfänger finanziert werden. Diese Mittel wurden vom Umweltressort bereit gestellt. Die Antragstellung muss vor Durchführung der Maßnahme bei der hanseWasser Bremen GmbH erfolgen.
Nähere Informationen zum Förderprogramm, zu den Förderbedingungen und das Antragsformular sind erhältlich bei:

hanseWasser Bremen GmbH
Schiffbauerweg 2, 28237 Bremen
Telefon: 0421-988-1111, Fax: 0421-988-1911

Quelle: http://www.senatspressestelle.bremen.de/detail.php?id=33932

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„Regenwasser – natürlich dezentral bewirtschaften“

Neue Broschüre informiert unter anderem über getrennte Abwassergebühr

Am heutigen Donnerstag präsentierte der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa in der Deputation für Umwelt und Energie eine neue Broschüre zum Thema „Regenwasser – natürlich dezentral bewirtschaften“, in der unter anderem die Vorteile der getrennten Abwassergebühr erläutert werden, die der Senat zum Jahresbeginn 2011 einführen will.
Senator Reinhard Loske geht es um ein Umdenken beim Regenwasser. „Wir wollen weg von der Entsorgung und hin zu einem weitgehend naturnahen und dezentralen Umgang mit dem Wasser“.
Einen gesteigerten Informationsbedarf zum Umgang mit Regenwasser wird vor allem durch die neue getrennte Abwassergebühr erwartet, die mit Beginn des Jahres 2011 in Kraft tritt. Derzeit erhalten die Eigentümer großer versiegelter Flächen Erfassungsbögen zur Flächenaufnahme.
Das Modell wird einerseits mehr Gebührengerechtigkeit schaffen und andererseits durch die finanzielle Lenkungswirkung ökologische Vorteile bringen. Reinhard Loske: „Ich verspreche mir einen ökologischen Anreiz zu einem bewussten Umgang mit Regenwasser. Die getrennte Abwassergebühr ist ein langfristiger und nachhaltiger Beitrag um den natürlichen Wasserkreislauf weitgehend zu erhalten.

Die Broschüre ist auf den Internetseiten des Umweltressorts
www.umwelt.bremen.de unter Wasser/Abwasser/Regenwasser zu finden.
Weitere Informationen zur getrennten Abwassergebühr im Internet unter
www.getrennte-abwassergebuehr-bremen.de

Quelle: Freie Hansestadt Bremen – Der Senat http://www.rathaus-bremen.de

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Bremer Senat beschließt Einführung der gesplitteten Entwässerungsgebühr

Der Bremer Senat hat in seiner Sitzung vom 2. September 2008 den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa beauftragt, ein Gebührenmodell für die Einführung einer gesplitteten Entwässerungsgebühr in der Stadtgemeinde Bremen vorzulegen. Mehrere Gerichte hatten in den vergangenen Jahren den Frischwasserbezug als Maßstab für die Entwässerungsgebühren für unzulässig erklärt. Danach stellten zahlreiche Kommunen in ganz Deutschland – wie nun auch die Stadtgemeinde Bremen – auf eine gesplittete Berechnung der Entwässerungsgebühr um, bei der Frischwasserbezug und auf einem Grundstück anfallendes und abgeleitetes Niederschlagswasser getrennt zur Berechnung herangezogen werden. Nach dem Grundsatzbeschluss wird der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa das Gespräch mit anderen betroffenen Ressorts, der Handelskammer und weiteren Betroffenen suchen und ein Gebührenmodell entwickeln, das die Gebührengerechtigkeit und ökologische Lenkungswirkung erhöht und gleichzeitig Rechtssicherheit für die zu erhebenden Gebühren gewährleistet.
Quelle: www.dwa.de

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Senat beschließt Einführung der gesplitteten Entwässerungsgebühr

Senator Dr. Loske: „Wichtiger Schritt für mehr Gebührengerechtigkeit und ökologische Lenkungswirkung“

Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung (2.9.2008) den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa beauftragt, ein Gebührenmodell für die Einführung einer gesplitteten Entwässerungsgebühr in der Stadtgemeinde Bremen vorzulegen. Senator Dr. Reinhard Loske zeigte sich hocherfreut über diesen Grundsatzbeschluss: „Damit ist ein wichtiger und entscheidender Schritt hin zu mehr Gebührengerechtigkeit und einer ökologischen Lenkungswirkung im Abwasserbereich getan. Zudem werden unsere Gebühren auf eine rechtlich saubere Grundlage gestellt“.
Mehrere Gerichte hatten in den vergangenen Jahren den Frischwasserbezug als Maßstab für die Entwässerungsgebühren für unzulässig erklärt. Danach stellten zahlreiche Kommunen in ganz Deutschland, wie nun auch die Stadtgemeinde Bremen, auf eine gesplittete Berechnung der Entwässerungsgebühr um, bei der Frischwasserbezug und auf einem Grundstück anfallendes und abgeleitetes Niederschlagswasser getrennt zur Berechnung herangezogen werden.
Nach dem heutigen Grundsatzbeschluss wird der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa in Abstimmung in den kommenden Wochen das Gespräch mit anderen betroffenen Ressorts, der Handelskammer und weiteren Betroffenen suchen und ein Gebührenmodell entwickeln, das die Gebührengerechtigkeit und ökologische Lenkungswirkung erhöht und gleichzeitig Rechtssicherheit für die zu erhebenden Gebühren gewährleistet.
Pressemitteilung vom 02.09.08

Verantwortlich: Hermann Kleen – Sprecher des Senats
Redaktion: Gabriele Brünings – Tel. (0421) 361 4102 und Werner Wick – Tel. (0421) 361 2193
Mailkontakt: werner.wick@sk.bremen.de
28195 Bremen – Rathaus, Am Markt 21 http://www.rathaus-bremen.de

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Bremen regelt Hochwasserschutz neu

Die Deputation für Umwelt und Energie, das ist ein Verwaltungsausschuss des Senats, hat Ende August dem Entwurf eines Hochwasserschutz-Gesetzes zugestimmt.

Damit sollen die, im Bundes-Wasserhaushaltsgesetz enthaltenen Regelungen zu Überschwemmungsgebieten in Landesrecht übernommen werden. Die überschwemmungsgefährdeten Gebiete in Bremen werden neu festgelegt, das betrifft beispielsweise die Flüsse Weser, Lesum, Wümme, Geeste und die Schönebecker Aue.

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Hamburg Wasser: Immer mehr Rückstände im Abwasser – Video

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Medikamente, Mikroplastik oder Reifenabrieb bleiben trotz leistungsfähiger Kläranlage im Abwasser.
Das soll sich ändern.

Video unter: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Hamburg-Wasser-Immer-mehr-Rueckstaende-im-Abwasser,hamj122412.html

Video verfügbar bis 19.08.2022