Pressemitteilung zur 21. Münchner Runde 2024 – Expertenforum Kanalsanierung: Wenn Bayern zum „Auslaufmodell“ wird
Klimawandel, steigende Niederschlagsmengen, Versiegelung von Grünflächen: Die unterirdische Infrastruktur stößt an ihre Belastbarkeit und stellt die Wasserwirtschaft folglich vor große Aufgaben und Herausforderungen. Dabei wird KI immer wichtiger. Wie können auch Kanäle saniert werden, die eigentlich nicht sanierbar sind? Das zeigte die 21. Münchner Runde 2024 – Expertenforum zur Kanalsanierung am 17. Oktober in Fürstenfeldbruck.
Durch das Programm führten Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert und Prof. Dr.-Ing. habil. Bert Bosseler, die seit den Anfängen die Fachtagung moderieren und wissenschaftlich begleiten. Den spannenden Beiträgen der Referenten schlossen sich wieder engagierte Diskussionen mit dem Publikum an.
Rückblicke sind nicht seine Art: Professor Wolfgang Günthert (Deutscher Expertenrat für Umwelttechnologie und Infrastruktur e. V.) schaut lieber nach vorn. „Sie tun was für die Umwelt und Gesellschaft“, adressierte er an die 280 Teilnehmer der 21. Münchner Runde 2024 und ging in seiner Einführung zum diesjährigen Expertenforum zugleich auf die künftigen Herausforderungen der Branche ein: Die Auswirkungen des Klimawandels und des anhaltenden Flächenfraßes allein in Bayern rücken in den Fokus der Veranstaltung. Die Wasserwirtschaft steht vor großen Aufgaben.
Nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie lag der Flächenverbrauch 2023 im Freistaat bei durchschnittlich 12,4 Hektar pro Tag. „Bayern ist ein Auslaufmodell“, verwies Wolfgang Günthert auf das Problem zunehmender Versiegelung von Grünflächen und damit dem Wegfall von Bäumen als wichtiger CO2-Speicher: „Uns geht das Wasser aus. Es läuft uns weg ins Schwarze Meer – Wasser, das gebraucht wird.“ Die Entwässerungssysteme in Bayern sind nicht mehr aufnehmbar für steigende Niederschlagsmengen als Folge des Klimawandels mit höheren Durchschnittstemperaturen. Die Sanierung sollte daher das Gesamtsystem, also das Kanalgrundsystem und das Oberflächensystem, im Blick haben. „Es ist ganz wichtig, dass auch die oberen Sicherungssysteme halten“, machte Günthert deutlich. „Die Kanalsanierung muss immer im Kontext gesehen werden.“
Aktuellen Themen aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) widmet sich traditionell der erste Vortrag. Referentin Eva Schnippering erläuterte die wesentlichen Änderungen/Neuerungen der Kommunalabwasserrichtlinie (KARL). So sind die Anforderungen für Kläranlagen verschärft worden, was die stufenweise Reduktion von Phosphor und Stickstoff bis 2039 beziehungsweise 2045 betrifft. Ziel der Richtlinie ist auch die Verringerung der Verschmutzung durch Mischwasserüberläufe. Kläranlagen in Siedlungsgebieten mit mehr als 150.000 Einwohnern und in Risikogebieten mit mehr als 10.000 Einwohnern müssen künftig eine vierte Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination haben. Es gilt – stufenweise umzusetzen bis 2045 – Indikatorsubstanzen um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. Die Konzentration von Mikroschadstoffen stellt ein Risiko für die menschliche Gesundheit und Umwelt dar und ist bis Ende 2030 auszuweisen.
Energieaudits sind bis Ende 2023 verpflichtend und müssen alle vier Jahre wiederholt werden. Ziel ist: Energieneutralität schrittweise bis Ende 2045. Zum Stand der RZWas 2025 teilte Schnippering mit, dass die neue Richtlinie noch in Abstimmung ist. Am 1. Januar 2025 soll sie – mit einer Gültigkeit von vier Jahren – in Kraft treten, Der Freistaat fördert seit 2016 die Sanierung bestehender Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Kläranlagen usw. Abschließend überblickte die Referentin kommunale Konzepte zum Sturzflut-Risikomanagement und stellte die Kanalplakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ vor – ein Pilotprojekt der Stadtwerke Landshut mit dem StMUV und der DWA zur Sensibilisierung der Bürger.
Herbert Bichler zeigte den Umgang mit schadhaften Hausanschlüssen bei der Münchner Stadtentwässerung auf, sowie die Niederschlagswasserabtrennung im Bestand. Niederschlagswasser belastet das Kanalnetz und die Kläranlagen und sollte daher ortsnah bewirtschaftet werden. Es dient der Grundwasserneubildung und ist zur Gartenbewässerung oder als Betriebswasser nutzbar. Der Vortrag befasste sich hierzu mit Möglichkeiten der Flächenentsiegelung – von zum Beispiel Stellplätzen – und was verschiedene Versickerungsanlagen (Schachtversickerung, Rohr-Rigolen-Versickerung, bepflanzte Muldenversickerung) bewirken.
Daniel Ulbrich (Dr.-Ing. Percher und Partner) berichtete über den Abschluss des Projekts „Auzuka“ (Automatische Zustandsanalyse Kanalnetz durch virtuelle Begehung), das im Gebiet Tübingen-Bebenhausen untersuchte, wie mit KI die Kanalinspektion optimiert werden kann. Die Schadenserfassung erfolgte mittels Schwenkkopfkamera. Hierzu wurde das Assistenzsystem „Sarida Edge“ – mit KI-gestützter Echtzeit-Analyse des Inspektionsvideos – sowie eine cloudbasierte Online-Plattform für den Datenaustausch entwickelt und mit der herkömmlichen Kanal-Zustandserfassung vor Ort verglichen. Im Ergebnis leistete die KI nur Unterstützung, vor allem für den unerfahrenen Kanalinspekteur. Fachkräfte werden weiterhin gebraucht. Die herkömmliche Zustandserfassung ist immer noch die wirtschaftlichere Lösung.
„Wir haben bei der Kanalsanierung und -Instandhaltung unglaublich viele Daten“, merkte Wolfgang Günthert an. „Künstliche Intelligenz hilft, diese Daten zu managen, besser nutzbar und verwendbar zu machen und damit unsere Sanierungsstrategien zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass wir weniger Personal brauchen. KI wird Fachkräfte und Personal nicht ersetzen. Aber in Zeiten des Fachkräftemangels steht weniger Personal zu Verfügung. Die Firmen müssen mit weniger Personal auskommen, und da unterstützt KI.“
Die Stadt Ettlingen baut ein datenbasiertes, nachhaltiges Infrastrukturmanagement für die Zustandsbewertung von Straßen und Kanälen in Kombination auf. Daniel Schwab und Christian Baeßler stellten dazu wegweisende Konzepte vor, wie Straßen als Entwässerungseinrichtung in Zukunft höhere Niederschlagsmengen – wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind – in den Griff bekommen, damit sie abfließen können. Straßen und Kanäle werden zur Entwässerung kombiniert und zusammenführende Sanierungsstrategien entwickelt. Das Projekt der Stadt Ettlingen zielt hier auf Synergieeffekte. Der zugrunde liegende Mehrspartenansatz geht in seiner Betrachtung über den Umfang der ausschließlichen Sanierung von Entwässerungssystemen hinaus. Er versteht die Sanierung von Entwässerungssystemen als Teil einer infrastrukturellen Gesamtmaßnahme. Volkswirtschaftliche Belange treten dabei in den Vordergrund.
Das Nachmittagsprogramm startete mit Unternehmenspräsentationen im Fünf-Minuten-Takt, die von Professor Bert Bosseler (IKT gGmbH) moderiert wurden. Fachfirmen brachten wieder Trends, Know-how und Best-Practice auf die Bühne und informierten über Produktinnovationen und Dienstleistungen aus ihrem Haus. Sehr spannend war auch der Vortrag von Andreas Brosche vom Bayerischen Landeskriminalamt zum brisanten Thema Cyberangriffe. Immer mehr Unternehmen sind davon betroffen. Brosche schilderte anschaulich, was alles passiert, wie die Täter beziehungsweise Hacker vorgehen, Betriebe völlig lahmlegen können und sensible Daten stehlen. Die Handlungsempfehlungen der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) in Bayern zeigen, wie sich Unternehmen vor Cyberangriffen schützen und sich verhalten, wenn sie erpresst werden. Es werden Schulungen zu Präventivmaßnahmen angeboten und die Teilnehmer üben den Ernstfall.
Wie marode die unterirdische Infrastruktur in Deutschland ist und die Sanierung von Kanälen hinterherhinkt, wurde in den Ausführungen von Sebastian D. Beck (Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR) offensichtlich. Den Zustand der Kanalisationen bezeichnete er „nach wie vor eher dürftig“. Die Sanierung steht im Stau. Der Vortrag behandelte die Sanierung von Kanälen, die eigentlich nicht sanierbar sind. Mit „nicht-sanierbare Kanäle“ sind Haltungen/Schächte gemeint, die aufgrund von strukturellen Schäden (z. B. starke Risse, Brüche, Hohlräume, Korrosion) in der Regel nicht in geschlossener Bauweise renoviert oder repariert werden können. Beck zeigte Beispiele aus der Praxis der grabenlosen Sanierung, dass es geht: Haltungen können als Sofortmaßnahme geschlossen saniert werden. Bei starker Korrosion in der Haltung ist als Vorarbeit für den Schlauchliner eine vollumfängliche Reprofilierung der Haltung im Ausschleuder-Verfahren notwendig. Der Spezialmörtel wird mit Wasser vor Ort gemischt und mittels Schleudermotor auf die Kanalwand aufgebracht und anschließend mit einer passenden Blase geglättet. Bei der grabenlosen Sanierung muss sichergestellt sein, dass keine Hohlräume verbleiben.
Josef Aschl (Swietelsky-Faber GmbH) überblickte die Mantelverordnung zum Umgang mit mineralischen Abfällen und Boden-Aushubmaterialien beziehungsweise deren Entsorgung und Wiederverwertung. Dazu ist in 2023 auch die neue Ersatzbaustoffverordnung in Kraft getreten. Nach wie vor nicht geregelt ist das Ende der Abfalleigenschaft. Die Umsetzung der komplexen Regelwerke bereitet Betrieben größere Probleme: Das reicht vom bürokratischen Aufwand bis zu Wissensdefiziten in der Klassifizierung und Zulässigkeit der mineralischen Ersatzbaustoffe – auch bei den Behörden. Entlang von Flusslandschaften beispielsweise ist es vielfach nicht mehr möglich, mit recyceltem Material zu bauen. Eigene Bund-Länderpapiere stufen unter anderem neu geregelte und bestens untersuchte Materialien als wassergefährdend ein. Im gleichen Atemzug bleiben alte Materialien nach den alten Regelungen nicht-wassergefährdend. Das verstehe, wer will!
Professor Wolfgang Günthert kritisierte in seiner Moderation zum Abschluss der 21. Münchner Runde 2024 den überbordenden Bürokratismus in Deutschland, der mit solchen Verordnungen einhergeht und der Branche das Leben schwer macht: „Wozu brauche ich fünf verschiedene Regelwerke zu einem Thema wie Umwelt?“ Noch dazu, wenn einzelne Sachverhalte von Bundesland zu Bundesland anders geregelt sind und sich widersprechen, oder bundesweit gültige Regelungen durch Länder-Bestimmungen wieder aufgehoben werden und dadurch Verwirrung stiften. Ob Bodenschutzverordnung, Emissionsschutzverordnung, Ersatzbaustoffverordnung, Mantelverordnung oder Kreislaufwirtschaftsgesetz – „man würde allen einen Gefallen tun, wenn man daraus die Hälfte streichen und sich auf das Wichtige konzentrieren würde.“
Produkte, Dienstleistungen – und im Außenbereich gab es noch mehr Technik in Aktion zu erleben: 60 Aussteller aus der Praxis der Kanalsanierung und -instandhaltung flankierten heuer das Expertenforum und informierten über ihr Angebot. Ob mobile Wasseraufbereitungsanlagen, Pumpen, Kanalinspektionssysteme, Kameras oder Roboter im Inliner-Einsatz – es war einiges geboten. Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld, früher ein Kloster und heute ein bedeutendes Kulturzentrum in Bayern, ist für die Münchner Runde die ideale Location. Man kommt schnell miteinander ins Gespräch – nicht zuletzt beim beliebten Vorabendtreff im Klosterstüberl Fürstenfeldbruck. So geht Networking, werden Erfahrungen und Wissen ausgetauscht und nützliche Geschäftskontakte geknüpft!
Das Filmteam der Münchner Runde hat unter der Moderation von Barbara Nilkens (Nilkens Ingenieurbüro für Baukommunikation) wieder tolle Eindrücke gesammelt – zu sehen auf: https://www.muenchner-runde.de
„Wie können wir uns an den Klimawandel anpassen?“ Das wird Thema des nächsten Expertenforums sein. „Wir alle, die heute dabei waren, können dazu beitragen, die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren. Dem werden wir uns vermehrt widmen“, kündigte Professor Wolfgang Günthert an. Die 22. Münchner Runde findet am 16. Oktober 2025 statt. „Meet the Practice“ ist dann auch wieder das Angebot für Azubis und Studierende, die später als Facharbeiter, Techniker oder Ingenieure arbeiten wollen. Im Rahmen der Fachtagung können junge Menschen Einblicke in Berufe mit Zukunft gewinnen, sich mit Branchenprofis treffen und informieren, wie es in der Praxis läuft. Die Teilnahme ist kostenlos.
Veranstalter der Fachtagungsreihe Münchner Runde – Expertenforum zur Kanalsanierung ist das Ingenieurbüro Dörschel (Inning am Ammersee) in Kooperation mit dem DWA-Landesverband Bayern. Veranstaltungsort ist das Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck.
Nagetierbekämpfung birgt Risiken für Mensch und Umwelt
Mäuse- und Rattengift sicher und wirksam anwenden Die Bekämpfung von Ratten und Mäusen mit giftigen Ködern kann zu unabsichtlichen Vergiftungen von Haus- und Wildtieren führen. Zudem verbleiben die meisten Nagetierbekämpfungsmittel lange in der Umwelt und reichern sich in Tieren an. Um dies möglichst zu verhindern, müssen zahlreiche Maßnahmen zur Risikominderung eingehalten werden, wie beispielsweise die Verwendung von Köderstationen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat diese Maßnahmen in praxisnahen Handbüchern für Profis und Laien zusammengestellt und beantwortet häufig gestellte Fragen zum Thema Nagetierbekämpfung.Mehr: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/nagetierbekaempfung-birgt-risiken-fuer-mensch
Wenn Regenwasser als Ressource genutzt wird, müssen persistente, mobile und toxische Substanzen (PMT) besser beachtet werden. Die «Royal Society of Chemistry» hat eine Studie unter Leitung der Eawag als beste Review 2023 ausgezeichnet. Kurzfassung im Video.
Abwasserwärme: Ad-hoc-Papier des Umweltbundesamts erschienen
Die Nutzungspotenziale von Abwasserkanälen für die Wärmeversorgung von Gebäuden oder als Wärmequelle für die leitungsgebundene Wärmeversorgung sind in urbanen Räumen groß. In einer vom Umweltbundesamt beauftragten Analyse, die als Ad-hoc-Papier veröffentlicht wurde, werden Möglichkeiten aufgezeigt, den Informationszugang insbesondere für Dritte zu verbessern. Das umfasst Anspruchsregelungen in den Informationsfreiheitsgesetzen der Länder. Duldungsansprüche bzw. Gestattungen für die hin zur Schaffung von Ökogärten und praktischer Umweltbildung für Kinder und Jugendliche. Förderfähig sind darüber hinaus unter anderem die Sanierung von Klein- und Kleinstgewässern, naturnahe Uferumgestaltung, kommunale Vorhaben zu Wasserrückhalt und Regenversickerung mit innovativem ökologischem Charakter oder Maßnahmen zur Verbesserung des Wissens und Bewusstseins für das Themengebiet Wasser. Antragsberechtigt sind insbesondere Gemeinden, Gemeindeverbände, Stiftungen, Vereine, Wasser- und Bodenverbände oder Zweckverbände. Für das laufende Jahr stehen insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung. Das Papier schließt mit Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und Kommunen. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/abwasserwaerme
Mit KI: Konsortium unter Beteiligung der Hochschule Hof will Kanalnetze intelligent bewirtschaften
Die Entwicklung eines intelligenten Managementsystems für Kanalnetze ist das Ziel eines Forschungsprojektes unter Beteiligung der Hochschule Hof. Erreicht werden soll dies durch die Verwendung innovativer Kanalnetzsensoren und unter Einbeziehung historischer Wetterdaten und aktueller Wetterprognosen. Die Projektpartner wollen so eine Datenerfassung, -auswertung und -steuerung entwickeln, die es erlaubt, belastbare Vorhersagen für die künftige Belastung der Kanalnetze zu treffen. Dies kann Kanalnetzbetreibern u.a. wertvolle Hinweise für einen resilienten Kanalbetrieb, zur Vermeidung von Gewässerverunreinigungen und für zukünftige Baumaßnahmen liefern. Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen treten in Deutschland immer häufiger auf und verursachen in Verbindung mit schweren Unwettern oft große Schäden. Damit einher gehen oft auch erhebliche Umweltbelastungen durch die unkontrollierte Einleitung ungeklärter Abwässer in die Fließgewässer. „Erschwerend kommt zudem hinzu, dass die Kanalisationsrohre die anfallenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen können, obwohl in der Kanalisation selbst und in den angeschlossenen Regenbecken noch Speicherkapazität vorhanden wäre“, so Prof. Günter Müller-Czygan von der Forschungsgruppe “Wasserinfrastruktur und Digitalisierung” am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof (inwa).
Starkregen und Trockenperioden Außerdem deuten die Beobachtungen der Forschenden darauf hin, dass in Zukunft mehr extreme Trockenperioden zu erwarten sind. „Ort und Zeitpunkt solcher Ereignisse lassen sich nur schwer vorhersagen, so dass die Kanalisationsbetreiber mit teilweise gegensätzlichen Herausforderungen aus Starkregen und lang anhaltenden Trockenperioden konfrontiert sind, auf die sie vorbereitet sein müssen“, so der Forschungsgruppenleiter.
Dynamisches Kanalmanagementsystem Die durch die Projektpartner angestrebte Lösung im Projekt „InSchuKa4.0 – Kombinierter Infrastruktur- und Umweltschutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“ (https://www.bmbf-wax.de/verbundvorhaben/inschuka4-0/ ) fokussiert daher auf der Umsetzung eines dynamischen, flexiblen Kanalnetzmanagements am Beispiel des Kanalnetzes in Jena. Geschehen soll dies durch eine intelligente Datenerfassung, -auswertung und -überwachung in Verbindung mit modernen Verschlussorganen, hierbei wird das vorhandene Kanalnetzvolumen bei Starkregen optimal genutzt. Zudem wirkt diese Lösung möglichen negativen Auswirkungen auch in Trockenperioden entgegen, wie z. B. verstärkter Sedimentation, Geruchsbildung oder Korrosion, indem die Verschlussorgane gezielte Spülwellen auf der Kanalsohle erzeugen und diese dadurch reinigen. Weiterhin sorgt das zusätzlich erzeugte Speichervolumen nach einer längeren Trockenperiode dafür, dass eine unkontrollierte Einleitung von Schadstoffen in Gewässer bei kurzzeitigen Starkregenereignissen verhindert wird.
Meeting zum Projektfortschritt Im Rahmen eines Meetings zum Projektfortschritt wurden nun die aktuellen Ergebnisse an der Hochschule Hof präsentiert und diskutiert. In umfangreichen Simulationen konnten die unterschiedlichen Betriebsvoraussetzungen für das intelligente Managementsystem analysiert und deren Wirkungen ermittelt werden. Diese Ergebnisse wurden mit den vorgesehenen Verschlussorganen verglichen und die Auswahl der Maschinen bestätigt, so dass kurzfristig die Materialbeschaffung und technische Installation des Versuchsequipments beginnen kann.
Durch die Hochschule Hof wurden bis zum aktuellen Zeitpunkt verschiedene Umfragen durchgeführt. Hierbei bestätigten die in erster Linie aus der Praxis stammenden Umfrageteilnehmer die Notwendigkeit und Richtigkeit der innovativen Projektziele und gaben wichtige Hinweise für Detailaspekte des modernen Managementsystems. Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage zur Akzeptanz künstlicher Intelligenz in der deutschen Wasserwirtschaft diskutieren die Partner deren grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten im kommunalen Abwassermanagement, auch vor dem Hintergrund des bisher vorgesehenen sogenannten CBR-Verfahrens (Case Based Reasoning), einer besonders transparenten Form der künstlichen Intelligenz. „Aus den unterschiedlichen Beiträgen der Projektpartner wurde deutlich, dass unser Projektziel der intelligenten Datenintegration und -analyse für die Zukunftsfähigkeit der Kanalnetzbewirtschaftung essenziell ist“, so Prof. Müller-Czygan. Innerhalb der anschließenden Diskussion wurden auch die Möglichkeiten der Übertragung der Projektergebnisse auf andere Vorhaben, die in einem ähnlichen Umfeld stattfinden, analysiert.
Förderung und Partner Das Projekt „InSchuKa4.0“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft noch bis zum 31.01.2025. Als Projektpartner fungieren:
HST Systemtechnik GmbH & Co. KG
Pegasys Gesellschaft für Automation und Datensysteme mbH
Nivus GmbH
JenaWasser
Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit
35 Jahre weltweite Abflussdaten: Das Global Runoff Data Centre feiert Jubiläum
Das GRDC ist seit 1988 an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) angesiedelt und feiert in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung ist die Kernaufgabe des GRDC historische Abflussdaten zu sammeln, diese zu pflegen und internationalen Forschungsprojekten zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es, das GRDC als digitalen Dienstleister für globale Abflussdaten weiterzuentwickeln. Die hydrologische Größe „Abfluss“ ist eine wichtige Variable im globalen Wasserkreislauf sowie für das Wasserressourcenmanagement. Abfluss ist zudem eine relevante Klimavariable, da der Eintrag von Süßwasser in die Weltmeere Einfluss auf die Temperaturverteilung, den Salzgehalt der Meere und auf ozeanografische Zirkulationssysteme hat. „Das GRDC beherbergt die umfangreichste globale Datenbank von qualitätsgeprüften Abflussdaten, sogenannten Jahrbuchdaten oder historischen Daten. Wir sammeln nur Tages- und Monatsmittelwerte – keine ungeprüften Echtzeitdaten“, sagt Dr. Simon Mischel, der kürzlich seinen Dienst als neuer Leiter des Datenzentrums angetreten hat.
Derzeit liegen in der Datenbank Abflussdaten von etwa 10.700 Stationen aus 160 Ländern vor. „Unsere Statistik zeigt, dass GRDC-Daten in den letzten beiden Jahren von Nutzenden aus mehr als 130 Ländern angefordert wurden“, erklärt der Geograph. Die Anwender/-innen der Datenbank reichen von Studierenden, welche die Daten für Abschlussarbeiten benötigen, bis hin zu internationalen Forschungsprogrammen und Organisationen, die weltweite Untersuchungen durchführen. An einigen davon ist das GRDC auch selbst beteiligt, wie beispielsweise dem „State of Global Water Resources“ Bericht der WMO sowie dem Bericht des „Global Climate Observing System (GCOS)“, dessen Ergebnisse direkt in die UN-Klimakonferenzen einfließen.
Wichtiger Partner in der UN Water Family „Der Abfluss ist nur einer von vielen wichtigen hydrologischen Parametern. Daher arbeiten wir u. a. eng mit dem Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel (ICWRGC) zusammen, welches ebenfalls an der BfG angesiedelt ist“, sagt Simon Mischel. Am ICWRGC werden zwei weitere globale Wasserdatenzentren geführt, nämlich das GEMS/Water Datenzentrum (GWDC), das im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Wasserqualitätsdaten sammelt sowie das Internationale Bodenfeuchtenetzwerk ISMN. Weltweit gibt es weitere globale Wasserdatenzentren, die alle zusammen für die Erfassung unterschiedlicher Parameter des hydrologischen Kreislaufs zuständig sind (z. B. für Grundwasser, Isotopen, See- oder Gletscherbeobachtungen). „Der Abfluss ist nur einer von vielen wichtigen hydrologischen Parametern. Daher arbeiten wir u. a. eng mit dem Internationalen Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel (ICWRGC) zusammen, welches ebenfalls an der BfG angesiedelt ist“, sagt Simon Mischel. Am ICWRGC werden zwei weitere globale Wasserdatenzentren geführt, nämlich das GEMS/Water Datenzentrum (GWDC), das im Auftrag des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Wasserqualitätsdaten sammelt sowie das Internationale Bodenfeuchtenetzwerk ISMN. Weltweit gibt es weitere globale Wasserdatenzentren, die alle zusammen für die Erfassung unterschiedlicher Parameter des hydrologischen Kreislaufs zuständig sind (z. B. für Grundwasser, Isotopen, See- oder Gletscherbeobachtungen).
Diese Zentren werden von anderen Nationen und unter verschiedenen Schirmherrschaften betrieben. Sie stellen wichtige Partnerdatenzentren für das GRDC dar. Die Zusammenarbeit erfolgt beispielsweise im Rahmen des Globalen Terrestrischen Netzwerks für Hydrologie (GTN-H), welches im ICWRGC mit Mandat von der WMO organisiert wird und ein Programm vom Global Climate Observing System GCOS ist. In diesem internationalen Netzwerk ist das GRDC ein starker Partner in der sogenannten UN Water Family und trägt wesentlich zum Berichtswesen der Vereinten Nationen bei.
Digitaler Dienstleister für globale Abflussdaten „Der rasante technische Fortschritt im Bereich Daten und Digitalisierung eröffnet uns viele neue Möglichkeiten“, sagt der GRDC-Leiter. So arbeitet das GRDC aktiv daran, die Datensätze entsprechend den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) verfügbar zu machen. Dazu gehört die Anwendung freier Software und das Angebot, den Nutzenden die Daten über Datenrepositorien und Programmierschnittstellen zur Verfügung zu stellen. Ein Meilenstein ist hier die kürzlich erfolgte Veröffentlichung des Caravan-Datensatzes, mit dem den Forschenden ein Teildatensatz freier GRDC-Stationen inklusive meteorologischer Daten und Einzugsgebietsattribute angeboten wird.
Anspruch des Zentrums ist es, das GRDC als digitalen Dienstleister für globale Abflussdaten weiter zu entwickeln und an der BfG weiter zu betreiben. Grundlagen dazu sind u. A. eine zuverlässige Dateninfrastruktur und wie oben schon erwähnt die internationale Zusammenarbeit mit weiteren Datenzentren und den vorhandenen Partnern.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Simon Mischel, GRDC@bafg.de, 0261/1306-5224
Langenbach: Wasser und Abwasser in Langenbach werden ab Januar teurer – Erhöhungen aber „im Rahmen“
In der Gemeinde Langenbach steigen ab Januar die Gebühren für Wasser und Abwasser. Dabei ist die Gemeinde bemüht, auch die Kosten für die bevorstehende Klaranlagen-Erweiterung in Niederhummel verträglich miteinzurechnen.
Altenahr/Adenau: So wird das Abwasser sinnvoll sauber
Die beiden stark von der Flut getroffenen Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau wollen bei der Reinigung ihrer Abwässer enger zusammenarbeiten. Dafür soll die Kläranlage Dümpelfeld erweitert werden. Das sind die Vorteile.
Vom Umweltminister ausgezeichnet: Energiegewinnung auf den Teichen der Kläranlage Eching
Das Konzept ist brillant und jüngst auf ministerieller Ebene gewürdigt worden: die schwimmende Photovoltaikanlage auf den Klärteichen in Eching. Dafür gab‘s den Abwasser-Innovationspreis 2024 des Bayerischen Umweltministeriums.
Eching – Die beiden Kommunalunternehmen ,AWA Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU‘ mit Sitz in Herrsching sowie die ,Ammerseewerke gKU‘ mit Sitz in Eching wurden für ihr gemeinsames Projekt zur Errichtung einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage Eching mit dem Abwasser-Innovationspreis 2024 ausgezeichnet. Umweltminister Thorsten Glauber lobte bei der feierlichen Preisverleihung: „Der technische Fortschritt eröffnet kontinuierlich Raum für eine effizientere und CO2-einsparendere Abwasserbehandlung. Die diesjährigen Preisträger zeigen: Die CO2-Einsparung und damit der Klimaschutz rückt zusätzlich zu Verbesserungen bei der Abwasserreinigung zunehmend in den Fokus.“
Hamburg: Rekordregenjahr lässt Grundwasser steigen – EU beschließt Finanzierung zur Eliminierung von Spurenstoffen
Kernbotschaften:
So nass wie seit über 100 Jahren nicht: Üppiger Regen sorgt für Aufwärtstrend bei den Grundwasserständen
4. Reinigungsstufe kommt: EU-Richtlinie bittet Hersteller von Spurenstoffen für erweiterte Abwasserreinigung zur Kasse
Mit einem Regen-Plus von 40% hat das hydrologische Jahr 2023/2024 das vorherige nochmals weit übertroffen, das immerhin ein Regen-Plus von knapp 20% erreichte. Das aktuell abgelaufene hydrologische Jahr schiebt sich mit 1.050 mm Niederschlag auf Platz 2 der regenreichsten hydrologischen Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891. Nur 1915/1916 kam mit 1.100 mm noch mehr Regen herunter. Das zeigt der neue Wasserreport von HAMBURG WASSER, den Geschäftsführer Ingo Hannemann heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte. Der Regenüberschuss macht sich immer deutlicher in den Grundwasserständen bemerkbar, die nach dem üppigen Regen einen deutlichen Aufwärtstrend zeigen. Aus Sicht des Wasserversorgers nicht die einzige gute Nachricht, denn Anfang November ist die Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, auf EU-Ebene verabschiedet worden. Mit ihr wurde erstmals die Herstellerverantwortung klar verankert, die 80% der Kosten für den Ausbau und Betrieb vierter Reinigungsstufen auf Kläranlagen tragen sollen. Die Richtlinie muss nun in nationales Recht überführt werden, das auch die konkrete Finanzierung klärt. Einen Ansatz liefert das Fondsmodell, das Prof. Dr. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr-West und Geschäftsführer von MOcons entwickelt hat. Es richtet sich nach der Schädlichkeit eines Stoffes und schafft Anreize für Hersteller, gewässerschonende Produkte zu entwickeln und weniger Mikroschadstoffe einzubringen.
Da wo das vorletzte hydrologische Jahr aufgehört hat, hat das vergangene weitergemacht und es übertroffen. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 kam in Hamburg 1.050 mm Regen herunter, während es ein Jahr zuvor bereits 900 mm waren – im 30-jährigen Mittel (1991–2020) regnet es 770 mm. „Das zweite regenreiche Jahr in Folge verstärkt den positiven Effekt in den Grundwasserleitern nochmals, die sich wieder weiter füllen“, erläutert HAMBURG WASSER-Geschäftsführer Ingo Hannemann bei der Vorstellung des diesjährigen Wasserreports. „Insbesondere der ergiebige Regen in den Wintermonaten ist relevant für die Neubildung von Grundwasser, weil er nicht durch Sonneneinstrahlung verdunstet oder von der Vegetation benötigt wird.“
Erstmalig Hersteller für weniger Spurenstoffeinträge in der Pflicht Nicht nur mit Blick auf die Grundwasserstände gibt es positive Nachrichten. Auch in Sachen Gewässerschutz wurden mit der jüngst auf EU-Ebene verabschiedeten Neufassung der Kommunalabwasserrichtlinie (kurz: KARL) entscheidene Weichen gestellt. „Die novellierte Richtlinie ist ein Meilenstein für mehr Gewässerschutz und die Eindämmung von Spurenstoffeinträgen in die Gewässer“, ordnet Hannemann ein. „Sie nimmt endlich erstmals die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht, insbesondere zunächst die Pharma- und Kosmetikindustrie. Sie sollen demnach mindestens 80% der vollen Kosten für den Ausbau und Betrieb von vierten Reinigungsstufen auf Kläranlagen tragen, die für die Reinigung des Abwasser von Spuren- und Mikroschadstoffen nötig sind.“
Bis 2045 sollen alle Kläranlagen, die das Abwasser von mehr als 150.000 Einwohnern entsorgen, eine vierte Reinigungsstufe betreiben, um Spurenstoffe zu entfernen, die die bisherigen erprobten Reinigungsstufen unbeschadet passieren. Das betrifft rund 570 der etwa 5.900 Kläranlagen in Deutschland – somit auch Deutschlands größtes Klärwerk in Hamburg. Die Kosten für den Ausbau und Betrieb liegen laut Schätzungen bei bis zu 9 Milliarden Euro allein für Deutschland. Damit diese immensen Kosten nicht einseitig auf Verbraucher abgewälzt werden, hat Prof. Dr. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr-West und Geschäftsführer von MOcons ein Fondsmodell entwickelt, dass die Hersteller an den Umweltreinigungskosten beteiligt.
„Das Fondsmodell ist eine sowohl ökologisch als auch ökonomisch effiziente Lösung, indem es Anreize für Hersteller schafft, Alternativprodukte zu entwickeln, die die Umwelt weniger stark belasten“, erläutert Oelmann. „Dieses Finanzierungsmodell orientiert sich dafür nicht nur an der Konzentration eines Schadstoffs, sondern auch an seinem ökotoxischen Potenzial, also seiner Umweltschädlichkeit. Somit werden Hersteller von hochschädlichen Stoffen prozentual höher an den Kosten beteiligt.“
Bis Mitte 2027 muss KARL in nationales Recht überführt werden. „Dies beinhaltet auch die Festlegung auf die Struktur und Prozesse eines Finanzierungsinstruments“, so Oelmann. „Es muss sich auf Messstationen verständigt werden, die genaue Analytik ist zu klären und die Informationsbereitstellungen seitens der Inverkehrbringer der Spurenstoffe ist festzulegen. Auch sind die Kosten des Ausbaus vierter Reinigungsstufen im Detail zu ermitteln.“
Die Flüsse unserer Region haben ihr Gesicht mehrfach verändert. Ursprünglich waren sie unregulierte Fließgewässer im ländlichen Raum, dann offene Abwasserkanäle in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Nun sollen sie wieder zu attraktiven Wasserläufen in einem Ballungsraum werden, der den Strukturwandel in Richtung Dienstleistung und Technologie aktiv vorantreibt. Im Umfeld von Emscher und Lippe konkurrieren die Nutzungsansprüche von Mensch und Natur. Diese Ansprüche in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen, ist unsere Aufgabe. Wohnen und Arbeit müssen ebenso möglich sein wie das Wiedererstehen lebendiger, artenreicher Flusslandschaften – keine leichte Aufgabe in einer Region, die ohne unsere Arbeit häufig unter Wasser stehen würde. Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lippe-Region stehen wir für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben.
BRW: Wasserverband investiert in notwendige und zukunftsweisende Projekte
Vorsitzender des Wasserverbands, Herr Thorsten Schmitz, Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Erkrath, kann 93,2 % der stimmberechtigten Mitglieder zur 59. Verbandsversammlung im Paul-Ludowigs-Haus in Wülfrath begrüßen. Nach Beratung und Beschlussfassung der Tagesordnungspunkte und dem Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung nutzt er die Gelegenheit, sich bei seinen ehrenamtlichen Vorstandskollegen/innen für die gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr zu bedanken. Sowohl sein persönlicher als auch der Dank des Vorstands gilt der Geschäftsführung und den 300 Mitarbeitenden des BRW. Dabei betont er seine Zuversicht, dass die Mitarbeitenden in allen Bereichen, also Verwaltung, Abwasser und Gewässer, auch zukünftig tagtäglich engagiert für den Verband im Einsatz sind.
Der Erftverband plant in Zülpich-Langendorf den Kanal zu sanieren. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Januar 2025 beginnen und bis Ende des Jahres andauern. Im Verlauf der Maßnahmen werden die Anliegenden der betroffenen Straßen rechtzeitig von der ausführenden Firma über die Einzelheiten informiert und in den Ablauf mit einbezogen. Hauseigentümerinnen im Bereich der Hauptkanalerneuerung in der Eifelstraße können eine Gebäudebesichtigung durch einen vom Erftverband beauftragten Gutachtenden kostenlos in Anspruch nehmen. Die Sanierungsarbeiten finden in offener und geschlossener Bauweise statt.
Im gesamten Ortsbereich werden punktuell Grundstücks- und Senkenanschlüsse in offener Bauweise ausgetauscht. In der Eifelstraße wird zusätzlich die Hauptkanalisation einschließlich der Anschlussleitungen erneuert. Diese Arbeiten müssen unter Vollsperrung des Abschnitts durchgeführt werden. Die Bauarbeiten werden hier voraussichtlich vier Monate betragen – entsprechende Witterungsbedingungen vorausgesetzt. Der überörtliche Verkehr wird schon vor der Ortschaft großräumig umgeleitet. Für den umgeleiteten Busverkehr wird für die Dauer der Vollsperrung eine Ersatzhaltestelle am Ortseingang an der K30 eingerichtet. Das Verkehrskonzept für die Arbeiten wurde mit dem Kreis Euskirchen, der Stadt Zülpich, der Kreispolizeibehörde und den Busunternehmen abgestimmt. Um den Verkehrsfluss möglichst gut zu erhalten, werden alle Umleitungsstrecken großräumig ausgeschildert. Die Verkehrslenkung wird seitens der Stadt Zülpich an alle Rettungseinheiten kommuniziert.
Bielefeld: Stadtwerke Bielefeld sichern Klärschlammverbrennung für ganze Region
Ein Zusammenschluss von 80 Kommunen und kommunalen Betrieben aus OWL verwirklicht die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe. Nun wurde der Grundstein gelegt.
Für die seit Langem geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Bielefeld wurde nun der Grundstein gelegt. Das ist der offizielle Startschuss für die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe (OWL), die ab 2027 Klärschlämme in Monoverbrennung thermisch verwertet.
Aus der daraus entstehenden Asche kann Phosphor zurückgewonnen werden. Die Anlage sieht pro Jahr eine Verbrennung von bis zu 35.000 Tonnen Klärschlamm (Trockensubstanz) vor.
München: Polioviren im Abwasser von vier Großstädten
Kinderlähmung gilt eigentlich als nahezu ausgerottet. Doch zuletzt kam es vermehrt zu Nachweisen des Erregers in Ländern mit hoher Impfquote. Nun wurde das Virus auch in Deutschland gefunden.
In Proben aus dem Abwasser von vier deutschen Städte sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) Polioviren nachgewiesen worden. Betroffen seien München, Bonn, Köln und Hamburg.
Bisher wurden keine Polio-Verdachtsfälle oder -Erkrankungen an das Bundesinstitut übermittelt. Bei den gefundenen Erregern handelt es sich demnach nicht um den Wildtyp des Poliovirus, sondern um Viren, die auf die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung mit abgeschwächten, aber lebenden Polio-Erregern zurückgehen.
Kiel: Phosphor-Rückgewinnung: Kiel wird Pilotregion
Ab 2029 müssen große Kläranlagen ein Verfahren für Phosphorrecyling haben. Die Zeit drängt also, zumal viele technische Fragen offen sind. Das Kieler Projekt hat jetzt ein hohe Förderung erhalten.
Die Klärschlammverordnung schreibt ab 2029 schrittweise die Phosphor-Rückgewinnung vor. Für alle Kläranlagen mit einer Anschlussgröße von mehr als 100.000 Einwohnern gilt die Verpflichtung schon ab 2029, bei mehr als 50.000 Einwohnern ist ab 2032 keine landwirtschaftliche Verwertung mehr möglich.
Kleinere Kläranlagen dürfen weiterhin ihren Klärschlamm landwirtschaftlich verwerten, wenn sie die Grenzwerte aus dem Düngemittelrecht und der Klärschlammverordnung einhalten. Die Kläranlage in Kiel mit 365.000 Einwohnerwerten gehört in die erste Kategorie und muss deshalb bis 2029 eine Lösung für das Phosphorrecycling etablieren.
Hamburg: Angebliche Kostenexplosion: Hamburg Wasser nimmt Stellung
Seit einiger Zeit sieht sich der Hamburger Versorger mit Vorwürfen konfrontiert, die Investitionen in ein Projekt auf seinem Klärwerk zu niedrig angegeben zu haben.
„Kläranlage wird 100 Mio. Euro teurer“: Solche Schlagzeilen veröffentlichten Ende November mehrere Medien. In einer Stellungnahme weist nun Hamburg Wasser Vorwürfe zurück, das Unternehmen habe die Öffentlichkeit bewusst über die Kostenentwicklung bei der Erweiterung und Sanierung der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Köhlbrandhöft im Unklaren gelassen.
Sowohl das Aufsichtsgremium als auch die Öffentlichkeit seien zu jeder Zeit korrekt über das jeweils geplante und durch den Aufsichtsrat genehmigte Investitionsvolumen informiert worden, teilt der Versorger mit.
Die Geschäftsführung von Hamburg Wasser hat zuletzt am 26. November im Umweltausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft detailliert und transparent zu den Vorwürfen Stellung genommen. Am Folgetag, dem 27. November, haben alle Mitglieder des Ausschusses zudem eine detaillierte schriftliche Aufstellung darüber erhalten, wie sich die Kosten für das Projekt VERA II entwickelt haben und wann der Aufsichtsrat dazu entsprechende Beschlüsse gefasst hat.
Köln: StEB Köln nutzen KI zur Berechnung von Abwassergebühren
In der Stadt Köln lassen sich Quellwasserleitungen und Abwasserkanäle bis ins 1. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie wurden im Römischen Reich in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (später Köln) angelegt. Zwei Jahrtausende später nutzt die Stadt nun Künstliche Intelligenz (KI) als Teil ihres Abwassermanagements. Konkret wird die Technologie eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Grundstückseigentümer eine gerechte Bemessung der Abwassergebühren im Rahmen der gesplitteten Abwassergebührenordnung erhalten, also der getrennten Erhebung von Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser.
„Die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln sind für die Abwassersammlung und -reinigung, die Überflutungsvorsorge bei Hochwasser und Starkregen sowie die Pflege und Verbesserung der Gewässer im Stadtgebiet zuständig. Jahrelang wurde mit hohem Aufwand die Abwasserabgabe für die Grundstückseigentümer ermittelt“, sagt David Paff, Leiter des Kundenservices der StEB Köln.
Einfache Aktualisierung der Daten Da die Grundstückseigentümer nur selten das Hinzufügen oder Entfernen von versiegelten Flächen melden, müssen die StEB Köln die Daten manuell erfassen und mit den Grundstückseigentümern abgleichen. „Wir haben derzeit zwei Mitarbeitende, die das gesamte Kölner Stadtgebiet abdecken“, so Paff. „Es ist personell einfach nicht möglich, alles flächendeckend auf einmal zu erfassen und zu aktualisieren.“
Um dieser Herausforderung zu begegnen, beauftragten die StEB Köln im Jahr 2022 Hexagons Safety, Infrastructure & Geospatial Division mit einem Pilotprojekt, bei dem die GeoKI-Technologie des Unternehmens zur Messung von Flächennutzungsänderungen Einsatz fand. Das Pilotprojekt, das in einem kleinen Bereich der Stadt durchgeführt wurde, gab Gewissheit, dass die mit KI ermittelten Ergebnisse die Erwartungen erfüllen und sogar mehr liefern können. Der Auftrag zur Aktualisierung der Daten für das gesamte Stadtgebiet wurde im Dezember 2023 vergeben und die Daten wurden der Stadt Köln im April 2024 durch Hexagon geliefert.
Frankfurt: Großbaustellen in Sachsenhausen: Kanal wird erneuert
Die Stadtentwässerung will einen 100 Jahre alten Kanal in Sachsenhausen ersetzen und plant Investitionen in die beiden Kläranlagen in Sindlingen und Niederrad.
Frankfurt – Sachsenhausen muss in den kommenden Jahren mit Großbaustellen rechnen, weil ein Kanal erneuert werden muss. Vom Südbahnhof bis zur Schwanheimer Straße liegt ein Kanal, den die Stadtentwässerung Frankfurt (SEF) den „alten Bergsammler“ nennt. Die Strecke ist etwa fünf Kilometer lang und zieht sich über Mörfelder Landstraße und die Richard-Strauss-Allee. Der Bergsammler ist etwa 100 Jahre alt und muss erneuert werden. Die Baustellen werden sich auf den Verkehr auswirken.
Buch am Buchrain beschließt Kauf eines Dosiercontainers, mit dem Phosphat in der Kläranlage um 50 Prozent reduziert werden kann.
Eine Phosphatfällung wird in der Kläranlage Buch am Buchrain fällig, aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Der Gemeinderat beauftragte die Beschaffung eines Dosiercontainers zum Preis von 29 600 Euro brutto. Das Vorhaben war bereits im diesjährigen Haushalt eingeplant.
Hann. Münden baut Photovoltaik auf dem Klärwerkgelände am Weserpark aus
Die Stadt Hann. Münden möchte die Zentralkläranlage ab spätestens 2045 energieneutral betreiben. Deshalb plant Hann. Münden am Standort Weserpark zwei Hallendächer nahe des Klärwerks mit einer PV-Anlage auszustatten. Der Bau dieser erfordert Umbaumaßnahmen an den Hallen, wie die Entsorgung von Eternitplatten und die Erneuerung des Unterbaus. Die PV-Anlage soll jährlich bis zu 500.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, der größtenteils für die Kläranlage genutzt wird. So soll der Betrieb des Blockheizkraftwerks auf Nachtstunden reduziert werden.
Erst fünf Teiche, dann zwei und jetzt nur noch einer? Geht es nach der Unteren Naturschutzbehörde in Landsberg, sollen die Schönungsteiche der Kläranlage Eching frei bleiben von PV-Anlagen, obwohl das Pilotprojekt viel gelobt wird. Eine befristete Genehmigung für den zweiten Teich stellt sie nur unter hohen Auflagen in Aussicht.
Hydraulik und Abwasserklärung: Optimierung der Nachklärung Kläranlage Steinalben
Das Klima ändert sich und damit auch die Anforderungen an die Abwasserreinigung. Regenereignisse werden extremer und somit auch die hydraulischen Schwankungen, die eine Kläranlage abzuarbeiten hat. Somit ändern sich auch die Grundannahmen auf denen alte Nachklärbecken der Abwasserreinigung ehemals konzipiert wurden. Nicht selten führt dies dazu, dass die Leistungsfähigkeit dieser Becken eingeschränkt wird – so auch auf der durch die WVE GmbH betriebsgeführten Kläranlage Steinalben.
Achern investiert in innovative Solarstromtechnologie auf Kläranlage
Mehr als eine Million Euro kostet das Projekt. Die Kläranlage ist einer der größten kommunalen Stromverbraucher. Ein AfD-Gemeinderat spricht von „rausgeschmissenem Geld“.
Eine faltbare Photovoltaikanlage (PV-Anlage) für mehr als eine Million Euro wird über die Belebungsbecken der Acherner Kläranlage gebaut.
Die Stadtwerke Schmölln wollen rund 100 Haushalte mit der Restwärme eines Klärwerks versorgen. Das Land unterstützt das Pilotprojekt.
Das Umweltministerium unterstützt ein Pilotprojekt für grünes Heizen in Schmölln (Landkreis Altenburger Land) mit rund 3,2 Millionen Euro. Die Stadtwerke Schmölln wollen laut eigenen Angaben ab dem kommenden Jahr rund 100 Haushalte mit der Restwärme des nahegelegenen Klärwerks versorgen – statt wie zuvor mit Erdgas, wie das Ministerium mitteilte. Das Projekt kostet demnach insgesamt 3,5 Millionen Euro. Anzeige
Den Angaben zufolge sind die Arbeiten nun gestartet. So soll eine Energiezentrale auf der Kläranlage errichtet werden.
Kläranlage Hetlingen: Modernisierung der mechanischen Reinigungsstufe abgeschlossen
Nach rund zehn Jahren Bauzeit ist die Modernisierung der mechanischen Reinigungsstufe der Kläranlage Hetlingen abgeschlossen. Die neuen Anlagen verbessern die Effizienz, reduzieren CO2-Emissionen und sorgen für eine nachhaltigere Abwasserbehandlung. Ein wichtiger Schritt für die Entlastung der Elbe und die Zukunft der Anlage. Die neuen Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe der Kläranlage Hetlingen sind nach rund zehn Jahren Bauzeit fertiggestellt und wurden heute offiziell vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein eingeweiht. An der feierlichen Einweihung nahmen Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Verbands, die Geschäftsleitung sowie das Projektteam teil.
Umfassende Modernisierung unter laufendem Betrieb In dem groß angelegten Modernisierungsprojekt wurden sämtliche Anlagenteile entweder neu gebaut oder grundlegend saniert, um die mechanische Abwasserreinigung zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehören das Rechengebäude, der Sand- und Fettfang, die Vorklärung und die neuen Verbindungsgerinne. Eine neue Containerverladehalle für das Rechen- und Sandfanggut wurde ebenfalls errichtet. Die Kläranlage Hetlingen, die als größte in Schleswig-Holstein gilt, plante das Projekt bereits seit 2008 und setzte es ab 2015 um. Die Umsetzung des Projekts verlangte aufgrund der fortlaufenden Abwasserbehandlung präzise Koordination…mehr: https://gwf-wasser.de/branche/klaeranlage-hetlingen-modernisierung-der-mechanischen-reinigungsstufe-abgeschlossen/
Neubau kostet 119 Millionen Mit kalkulierten Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro war der Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach schon beim symbolischen Spatenstich im Dezember 2022 ein Jahrhundertprojekt. Zwei Jahre später muss die Stadt nun vermelden: Der Bau wird vermutlich doppelt so teuer. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist von einer Erhöhung der Gesamtkosten auf rund 119 Millionen Euro auszugehen. Der Entwurf des Doppelhaushaltes 2025/26 weist unter Einbeziehung der mittelfristigen Investitionsplanung…mehr: https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/klaeranlage-wird-doppelt-so-teuer-93385057.html
Holzkirchen nimmt mit Kläranlage an Wettbewerb teil
Eine Energiequelle der besonderen Art möchte Holzkirchen im Gewerbegebiet Föching erschließen: Klärgas. Dafür ist der Bau eines Blockheizkraftwerks erforderlich. Die nötigen Mittel will die Gemeinde über die Teilnahme an einem Wettbewerb gewinnen. Holzkirchen – Der sparsame Umgang mit Ressourcen zählt zu den Steckenpferden von Markus Spallek, Betriebsleiter der Holzkirchner Kläranlage in Fellach. Daher fungiert die Kläranlage bereits seit Längerem nicht nur als Entsorger, sondern zugleich als Versorger: Zwei Blockheizkraftwerke auf dem Fellacher Areal verstromen das im Faulturm erzeugte Gas, außerdem machen sie Wärme daraus. Auf diese Weise versorgt sich die Anlage komplett aus regenerativer Eigenenergie – ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Sie macht das sogar so effektiv, dass der Anteil der Eigenenergieversorgung bei 115 Prozent liegt. https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-klaeranlage-fellach-wettbewerb-abwasser-innovationspreis-teilnahme-blockheizkraftwerk-93382947.html
Mit kalkulierten Kosten in Höhe von 60 Millionen Euro war der Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach schon beim symbolischen Spatenstich im Dezember 2022 ein Jahrhundertprojekt. Zwei Jahre später muss die Stadt nun vermelden: Der Bau wird vermutlich doppelt so teuer. „Nach derzeitigen Erkenntnissen ist von einer Erhöhung der Gesamtkosten auf rund 119 Millionen Euro auszugehen. Mehr: https://www.fr.de/rhein-main/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/klaeranlage-wird-doppelt-so-teuer-93385057.html
„Krone“-Autor Harald Petermichl setzt sich für die aktuellste Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens…“ mit Klärschlammverbrennungsanlagen, Nobel-Hotels und dem größten Pariser Pétanque-Club auseinander und weiß, warum Uli Hoeneß seinerzeit….mehr: https://www.krone.at/3571948
Staufener Bucht: Wie aus Klärschlamm wertvoller Dünger für Pflanzen wird
Das Konzept ist einzigartig: Eine neue Anlage bei Breisach verwandelt Klärschlamm in Pflanzendünger. Was vorher als Abfall galt und verbrannt wurde, könnte neues Leben schaffen. Klärschlamm gilt für viele als stinkendes Abfallprodukt, das meistens verbrannt wird. Der Abwasserzweckverband Staufener Bucht will die braune Masse sinnvoll nutzen. Künftig soll der Klärschlamm als wertvoller Dünger für Pflanzen dienen. Dabei spielt der Rohstoff Phosphor eine große Rolle. Eine begehrte Ressource für die Landwirtschaft. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/wenn-aus-klaerschlamm-pflanzenduenger-wird-mithilfe-von-phosphorrueckgewinnung-100.html
Schutterwald: In der Gemeinde überwiegt das Mischsystem
Ca. 70 % der angeschlossenen Grundstücke werden im Mischsystem und ca. 30 % im Trennsystem entwässert. Abwasser
In den Ortsteilen Höfen und Langhurst und im nördlichen Bereich von Schutterwald wird im Trennsystem entwässert. Die Regenwasserkanäle münden in die so genannten Vorfluter (Gräben) und diese in den Tieflachkanal und schließlich in die Schutter. Das Schmutz- und Mischwasser wird auf die Verbandskläranlage in Altenheim geleitet und dort gereinigt. Das Kanalnetz hat eine Gesamtlänge von ca.: 58.000 m, davon ca. Schmutzwasser 17.000 m Regenwasser 20.000 m Mischwasser 21.000 m https://www.schutterwald.de/de/leben-wohnen/ver-und-entsorgung/abwasser
Gepflegt, aber alt und unterdimensioniert: Die Kläranlage in Fellach muss saniert und erweitert werden. Voraussichtlich 2027 ist es soweit. Bittere Pille für Holzkirchner: Die Abwassergebühr wird ab 2027 deutlich steigen. Die Gemeinde braucht die Einnahmen, um die Sanierung und Erweiterung ihrer Kläranlage zu finanzieren. Eine teure Angelegenheit. Alles wird teurer, und jetzt auch noch die Schmutzwassergebühr. Von derzeit 1,92 Euro pro Kubikmeter klettert sie wohl auf 4,96 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2030. „Das ist der Peak, danach geht‘s wieder runter“, erklärte Kämmerer Dominik Wendlinger im Marktgemeinderat. Er hatte sich die Mühe gemacht, die voraussichtlichen Kosten zu ermitteln, die auf die Holzkirchner durch Sanierung und Erweiterung der Fellacher Anlage zukommen. „Das sind schwierige Berechnungen, die normalerweise der Bayerische Kommunale Prüfungsverband macht“, so Wendlinger. Nicht zuletzt, weil die tatsächlichen Kosten von vielen Faktoren abhängen und sich die Planung in einem frühen Stadium befindet. „Wir wollen aber ungefähr zeigen, wohin die Reise geht.“ Durchschnittlich beträgt die Gebühr nach Erhöhung voraussichtlich 3,40 Euro pro Kubikmeter.
Die Emscher bei der Kläranlage Dortmund-Deusen – auch hier befinden sich Medikamentenreste im Wasser
Medikamentenreste, die in unsere Gewässer geraten, lösen dort eine Umweltkatastrophe aus. Jetzt hat die EU entschieden: Die Pharmabranche muss dafür zahlen. Doch die weigert sich. Nur weil die Emscher schön aussieht, ist sie noch lange nicht gesund. Das weiß niemand besser als Heinz Hiegemann, Chef der Kläranlage Dortmund-Deusen. Er steht an einem warmen Herbsttag auf dem Emscher-Deich hinter seinem Klärwerk und erläutert die verblüffende Verwandlungslust des Flusses. Flussaufwärts ist er bräunlich trüb gefärbt. Direkt vor dem Ingenieur wird er plötzlich trinkwasserklar. Und danach, weiter flussabwärts, schillern … https://www.stern.de/wirtschaft/abwasser–wie-medikamentenreste-unsere-gewaesser-verseuchen-35163598.html?utm_campaign=alle-nachrichten&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard
Burgdorf: Rattenbekämpfung in Burgdorf und den Ortsteilen
Von Montag, 21. Oktober 2024, bis Mittwoch, 30. Oktober, findet in Burgdorf eine Rattenbekämpfung im gesamten Stadtgebiet, einschließlich der dazugehörigen Ortschaften, statt. Die Bekämpfung umfasst das Kanalisationsnetz, die stehenden und fließenden Gewässer, den Stadtpark, die Umgebung der Kläranlage sowie die Regenrückhaltebecken. Es wird ein Rattengift in trockener, körniger Form mit dem Wirkstoff „Cumarin-Derivate“ verwendet. Mehr: https://www.altkreisblitz.de/aktuelles/datum/2024/10/14/rattenbekaempfung-in-burgdorf-und-den-ortsteilen/
Innovation am Ammersee: Schwimmende Solaranlage geht in Betrieb
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger weiht eine schwimmende Fotovoltaikanlage auf einem Schönungsteich ein. Dieses Pilotprojekt könnte richtungweisend für Kläranlagen sein. Wahrscheinlich hat die begleitende Blasmusik die Schwäne, Enten und Blesshühner auf dem Schönungsteich der Kläranlage Ammersee in Eching mehr gestört als das laute Rattern, das zu hören war, als „das Schiff“ zu Wasser gelassen wurde. „Das Schiff“, so nannte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger am Samstag den ersten Modulblock einer schwimmenden Fotovoltaikanlage auf Schönungsteichen überhaupt. Es ist ein Pilotprojekt, das für Kläranlagen richtungweisend sein könnte und am Samstag durch Aiwanger unter den Augen zahlreicher Bürgermeister und Gemeinderäte freigegeben wurde. https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/innovation-am-ammersee-schwimmende-solaranlage-geht-in-betrieb-93316755.html
Nandlstadt: Die ersten Bescheide werden verschickt: Nandlstädtern stehen hohe Einmalzahlungen für die Kläranlage ins Haus
Die Gemeinde Nandlstadt verschickt nach der Kläranlagen-Sanierung die ersten Bescheide für die Verbesserungsbeiträge. Den Bürgern stehen hohe Einmalzahlungen ins Haus – und engagierte Verwaltungsmitarbeiter zur Seite. Nandlstadt – Die Sanierung und Erweiterung der Nandlstädter Kläranlage hat in den vergangenen Jahren für viele Diskussionen und erhitzte Gemüter bei den Bürgern und Markträten gesorgt. Grund: Die Kosten von gut fünf Millionen Euro müssen, entsprechend der gesetzlichen Vorgaben, auf die Bürger umgelegt werden – zum Ärger vieler Haus- und Grundstückseigentümer. Auf der Suche nach der besten Lösung für die Bürger einigte sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr auf die 50:50-Variante. Will heißen: Die Kosten werden zu 50 Prozent durch Verbesserungsbeiträge (Einmalzahlung) sowie zu 50 Prozent durch die neu zu kalkulierenden Abwassergebühren finanziert. Im Oktober nun werden die ersten Gebührenbescheide verschickt. https://www.merkur.de/lokales/freising/nandlstadt-ort377198/die-ersten-bescheide-werden-verschickt-nandlstaedtern-stehen-hohe-einmalzahlungen-fuer-die-klaeranlage-ins-haus-93321231.html
Pinzgau: Kläranlage Unken sicherer gegen Hochwasser
Um rund 700.000 Euro ist die Kläranlage des unteren Saalachtals in Unken (Pinzgau) besser gegen Hochwasser abgesichert worden. Die Anlage soll künftig auch gegen hundertjährliche Hochwasser gewappnet sein – nicht nur gegen dreißigjährliche. Die Kläranlage Unken unweit des Steinpasses reinigt das Abwasser von 24.000 Personen aus den Gemeinden Weißbach bei Lofer, St. Martin bei Lofer, Lofer, Unken und Teilen der bayrischen Nachbargemeinde Schneizlreuth. Ein Erdwall und einige technische Anpassungen halten künftig größere Hochwasser der Saalach fern.Mehr: https://salzburg.orf.at/stories/3275148/
Vörbach: Wegweisender Umweltschutz auf der Kläranlage Vörbach für klimaneutrales Waldachtal
Staatssekretär Dr. Andre Baumann informiert sich über ELOVAC® -Technologie und vierte Reinigungsstufe Ravensburg, Vörbach, 29. Juli 2024. ELIQUO TECHNOLOGIES und der Zweckverband Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal empfangen am 02. August den Staatssekretär des baden-württembergischen Umweltministeriums Dr. Andre Baumann zu einem Besuch auf der Kläranlage Vörbach, Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt des Treffens stehen die von ELIQUO entwickelte Technologie ELOVAC® zur Vakuumentgasung von Faulschlamm, durch die auf der Kläranlage u. a. Treibhausgasemissionen vermieden werden, und die vierte Reinigungsstufe, die schädliche Mikroschadstoffe aus dem Abwasser eliminiert Dr. Baumann wird an einer Führung auf der Kläranlage teilnehmen und von Dr. Axel Kern, Referatsleiter für Ressourceneffizienz, Green Tech, Bioökonomie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg begleitet werden. Gemeinsam mit dem Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Oberes Waldachtal Dieter Bischoff, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Robin Lutz, Betriebsleiter der Kläranlage Vörbach Thomas Rauser sowie Ulrich Knörle, Geschäftsführer von ELIQUO TECHNOLOGIES, und Dr. Elmar Pongratz, Geschäftsführer ELIQUO STULZ und ELIQUO KGN, werden während des Rundganges brandaktuelle Umweltschutzthemen diskutiert. Hierzu zählen u. a. Chancen und Risiken der Klimaneutralität kommunaler Kläranlagen, Potentiale für mehr Nachhaltigkeit im Bereich Abwasser und die Rolle der Politik, um Hürden für die schnellere Einführung innovativer Umwelttechnologien auf Kläranlagen abzubauen. Staatssekretär Dr. Baumann interessiert sich insbesondere für die Vakuumentgasung von Faulschlamm mit ELOVAC® und die vierte Reinigungsstufe. Die Vakuumentgasung von Faulschlamm ist eine der neuesten Investitionen der Kläranlage Vörbach. ELOVAC® ist ein kompaktes, anschlussfertiges System, das in die bestehende Klärschlammbehandlung eingebunden wurde. Sie sorgt seit Mai 2023 für reduzierte Methanemissionen und eine verbesserte Klärschlammentwässerung. Methan ist wie CO2 ein Treibhausgas, jedoch laut Umweltbundesamt 28 Mal klimaschädlicher als CO2.1 Auf kommunale Kläranlagen entfallen nach Schätzungen rund 3 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen2. Die schädlichen Gase treten während der Abwasserbehandlung u. a. als Methan-Emissionen bei der Klärschlammbehandlung auf. Dadurch gelangen Treibhausgase in die Umwelt und führen zu einer schlechten Klimabilanz von Kläranlagen. Im Zeichen des Klimawandels und der damit einhergehenden Erderwärmung, besteht auf Kläranlagen in der Klärschlammbehandlung ein bedeutender Hebel, um Treibhausgasemissionen zu vermeiden. In Vörbach werden durch die Vakuumentgasung mit ELOVAC® beispielsweise jährlich 181 Tonnen CO2-Equivalente vermieden. Dies entspricht einem Kohlenstoffausstoß von rund 1,8 Millionen PKW-Kilometern. Thomas Rauser dazu: „ELOVAC® hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Betriebskosten. Besonders stolz sind wir auch darauf, mit der Kläranlage Vörbach unseren CO₂-Fußabdruck zu verringern und einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Zukunft des Waldachtals zu leisten.“ Darüber hinaus werden die Verantwortlichen der Kläranlage über die positiven Auswirkungen ihrer geplanten vierten Reinigungsstufe berichten. Die vierte Reinigungsstufe spielt zunehmend eine wichtige Rolle in der Abwasserreinigung. In dieser werden schwer entfernbare Mikroschadstoffe, wie Hormone, Pestizid- und Medikamentenrückstände aus dem Abwasser entfernt. Durch die stark zugenommene Belastung des Abwassers und der Verknappung der nutzbaren Ressource Süßwasser ist dieser Verfahrensschritt eine große Herausforderung der heutigen Zeit. Die erst kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedete „Nationale Wasserstrategie“ zielt mit ihrem umfassenden Maßnahmenbündel „Aktionsprogramm Wasser“ darauf ab, die Versorgung mit sauberem Wasser in Deutschland langfristig zu sichern. Die Ergänzung um die vierte Reinigungsstufe stellt einen wichtigen Baustein dieses Programms dar und ist für große Kläranlagen zukünftig verpflichtend, für kleine Kläranlagen je nach Risikoeinschätzung optional. Die Kläranlage Vörbach gehört damit zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Das Land Baden-Württemberg bezuschusst die Erweiterung der Kläranlage in Vörbach mit der vierten Reinigungsstufe mit knapp 4,8 Millionen Euro. „Im Vereinigten Königreich nimmt das Thema CO₂-Vermeidung auf Kläranlagen sogar einen noch höheren Stellenwert ein als in Deutschland. In Strongford wird z. B. vom Wasserverband Severn Trent derzeit die weltweit erste klimaneutrale kommunale Kläranlage gebaut. Dort ist ELOVAC® ebenfalls eine wichtige Schlüsseltechnologie. Das Projekt „Net Zero Hub“ ist ein wichtiger Meilenstein der Branche in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Sie sollte als Vorbild für weitere Unternehmen, auch hierzulande, dienen“, sagt Ulrich Knörle. https://www.eliquostulz.com/de/news-details/wegweisender-umweltschutz-auf-der-klaeranlage-voerbach-fuer-klimaneutrales-waldachtal-es.html
AV-Schwabachtal: Reinigung und optische Inspektion
Die Reinigung und optische Inspektion des Rosenbacher Sammlers und des Großenbucher Sammlers konnten endlich abgeschlossen werden. Die Zustandsbewertung hat einige Schäden vor allem an den Schächten offenbart. Die Sanierung ist für 2024 geplant. https://av-schwabachtal.de/aktuelles/reinigung-und-optische-inspektion-1574004/
Der AZV Erdinger Moos ist Ihr starker Partner bei der Abwasserbeseitigung
Der Zusammenschluss von 12 Gemeinden und der FMG als wichtiger Partner hat gezeigt, dass die Sicherheit der Abwasserbeseitigung jederzeit gewährleistet ist und zugleich der Umweltschutz für uns höchste Priorität hat. Unsere Gebühren und Beiträge konnten seit 8 Jahren stabil gehalten werden. Leider treffen uns die aktuellen Krisen der Zeit deutlich. Durch die Corona Pandemie in den Jahren 2020-2021 konnte deutlich weniger Abwasser gereinigt werden, die verbrauchsunabhängigen Kosten wie Personal und Stromkosten blieben allerdings auf gleichem Niveau. Der anhaltende Krieg in der Ukraine bewirkt, dass Chemikalien, wie beispielsweise Fällmittel, die in der Kläranlage in großen Mengen benötigt werden, zum Teil gar nicht mehr oder nur unter erhöhten Kosten geliefert werden können. Auch wir sind von der Preissteigerung im Bereich der Bauleistungen, Dienstleistungen, Klärschlammverwertung, Materialien und Personalkosten in erhöhtem Umfang betroffen. Eine Kalkulation des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes ergab, dass für die nächsten 4 Jahre eine Gebührenerhöhung unumgänglich ist. Die Verbandsversammlung hat in der Sitzung am 17.05.2023 entschieden, dass die Gebühren ab 01.01.2024 wie folgt erhöht werden. Gebühren Schmutzwasser von € 1,38 auf € 1,94 je m³. Gebühren Niederschlagswasser von € 0,57 auf € 0,88 je m² einleitende Fläche. https://www.azv-em.de/information-zur-erhoehung-der-abwassergebuehren/
Völklingen: Damit das Abwasser zur Kläranlage kommt
Millionenprojekt in Völklingen: Wie ein neues Überlaufbecken die Saar sauberer machen soll Völklingen · Ein 4,1 Millionen Euro teures Regenüberlaufbecken soll bei starkem Regen, Schmutzwasser aus der überlaufenden Kanalisation abfangen. Wie’s funktioniert und wie weit der Bau in Wehrden ist, wurde bei einem Treffen vor Ort erklärt. Anwohner, Projekt-Beteiligte und Kommunalpolitiker kamen am Dienstagnachmittag zum Alten Haller in Völklingen Wehrden – dort wurde das im Bau befindliche Regenrückhaltebecken und dessen Wirkungsweise für die Umwelt vorgestellt. https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/voelklingen/weniger-abwasser-in-rosselmuendung-regenrueckhaltebecken-entsteht-in-voelklingen-wehrden_aid-118111767
Hennef: 1,3 Millionen Euro vom Bund: Die Stadt Hennef rüstet die Kläranlage energieeffizient um
Die Stadt Hennef kann sich über einen warmen Geldregen freuen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt 1,3 Millionen Euro für die energieeffiziente Umrüstung der Zentral-Kläranlage in der Siegaue. Die technische Ausrüstung der fünf Belebungsbecken wird energieeffizient umgerüstet.
„Historisches Wahrzeichen der Bauingenieurkunst“: Vor 110 Jahren ging das erste Emscher-Pumpwerk in Betrieb
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Der Wasserwirtschaftsverband, der heute in erster Linie für sein Jahrhundertprojekt Emscher-Umbau bekannt ist, sorgt seit 1899 vor allem dafür, dass die Emscher-Region nicht unter Wasser steht: Bergbaubedingt müssen zirka 38 Prozent des Emscher-Einzugsgebietes auf ewig künstlich entwässert werden – denn ohne Pumpen fließen Regen-, Bach- und Abwasser nicht alleine den Berg hinauf. Abgesackte Poldergebiete würden ohne die Pumpwerke der Emschergenossenschaft überschwemmt werden. Das allererste Pumpwerk ging vor 110 Jahren, im Jahr 1914, in Duisburg an der Alten Emscher an den Start. Insgesamt betreibt die Emschergenossenschaft heute 180 Pumpwerke. Als die Emschergenossenschaft vor 125 Jahren gegründet wurde, herrschten in der Region wasserwirtschaftliche Missstände vor. Die durch den Kohleabbau unter Tage verursachten Bergsenkungen führten zu der Bildung von Senkungsmulden, die nicht nur bei Regenfällen regelmäßig vollliefen – auch den Gewässern fehlte die Vorflut: Teilweise flossen die Bäche wieder rückwärts oder breiteten sich unkontrolliert nach links und rechts aus. Zur technischen Entwässerung dieser Polderflächen mussten folglich Pumpwerke her. Das Pumpwerk Alte Emscher in Duisburg-Beeck war das erste seiner Art in der Emscher-Region. Entworfen wurde es 1911 nach Vorgaben der Emschergenossenschaft von dem Architekten Alfred Fischer und dem Bauingenieur Ernst Mautner. Bis heute ist es in Betrieb – und gilt längst als Kunstwerk. Die Bundesingenieurkammer hat dem Pumpwerk im Jahr 2013 sogar den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ verliehen – mit seinem imposanten Kuppeldach von 41 Metern Durchmesser gehört das Pumpwerk zu den herausragenden Gebäuden seiner Zeit. Die Anlage nahm seinerzeit die Sachlichkeit des Bauhaus-Stils der 1920er-Jahre vorweg. Die Ästhetik prägte später auch weitere Industriebauten wie zum Beispiel das Weltkulturerbe Zeche Zollverein. Seit 1999 steht das Pumpwerk Alte Emscher unter Denkmalschutz und ist Teil der Route der Industriekultur. „Mit dem Betrieb unserer Pumpwerke erfüllen wir eine wesentliche und unverzichtbare Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge: Die Bedeutung dieser Anlagen würde klar werden, wenn sie einmal nicht mehr laufen würden – denn dann stünden weite Teile unserer Region unter Wasser“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Die Betriebssicherheit hat höchste Priorität: Seit 1914 haben sich Bauausführung, Größe und Anordnung von Maschinen, Transformatoren und Schaltanlagen in unseren Pumpwerken entsprechend konsequent weiterentwickelt. Die Anlagen müssen auch bei starken Niederschlägen zuverlässig in der Lage sein, den auftretenden Abfluss zu fördern und fortzuleiten“, sagt Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft.
Bottrop: Feuerwehr-Meldung: Schwelbrand in der Kläranlage
Blaulicht-News: Schwelbrand in der Kläranlage Bottrop. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Feuerwehr Bottrop.
Bottrop Am heutigen Morgen wurde die Feuerwehr Bottrop um 04:10 Uhr zur Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft alarmiert. Hier hatte die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst. Bei der Erkundung war eine Rauchentwicklung in einem Hochsilo mit Klärschlamm sichtbar. Ursache hierfür war ein Schwelbrand des Klärschlamms. Dieser konnte zügig abgelöscht werden. Dabei wurden mehrere Trupps unter Atemschutz eingesetzt. Ein Feuerwehrangehöriger wurde mit Kreislaufbeschwerden vorsorglich zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus transportiert. Gegen 6 Uhr verließen die letzten Einsatzkräfte die Einsatzstelle. Insgesamt waren ca. 50 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehren Boy, Altstadt und Eigen an der Einsatzstelle. Die Freiwilligen Feuerwehren Fuhlenbrock und Kirchhellen standen für weitere Einsätze im Stadtgebiet in Bereitschaft https://news.feed-reader.net/ots/5857134/fw-bot-schwelbrand-in-der-klaeranlage/
Berlin: Von der Lieper Bucht bis zum Wannsee: Berliner Badestellen sollen durch neue Kläranlage sauberer werden
Das Klärwerk Ruhleben rüstet technisch auf – mit der UV-Anlage sollen noch vorhandene Keime unschädlich gemacht werden. Das kommt auch Berliner Badestellen zugute. Die Berliner Wasserbetriebe bauen das Klärwerk in Ruhleben mit einer neuen Filter- und einer UV-Anlage aus. Die Technik sorge dafür, „dass ab 2028 noch saubereres Wasser in Spree und Havel abgeleitet werden kann, was unter anderem den Algenwuchs im Sommer reduziert“, teilte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) mit. „Das bedeutet für die Berliner Wasserbegeisterten mehr Badespaß bei noch klarerer Sicht an unseren zahlreichen Flussbadestellen vom Rupenhorn über die Reinigungstechnik .“ Die Tagesspiegel-App Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen. Der sogenannte Flockenfilter soll vor allem den Nährstoff Phosphor weiter aus dem Wasser filtern, der zu diesem Zeitpunkt schon zu 98 Prozent entfernt sei, teilten die Wasserbetriebe mit. Die UV-Anlage wiederum soll noch vorhandene Keime und Bakterien im bereits gereinigten Wasser unschädlich machen. Damit könne das gereinigte Wasser nun das ganze Jahr über in die Spree abgeleitet werden, hieß es weiter. Bisher wurde im Sommer das Klärwasser über eine 16 Kilometer lange Klarwasser-Pipeline zum Teltowkanal an den Havel-Badestellen vorbeigeleitet. Sommer in Berlin Kein Geld für Urlaub? Diese fünf Ausstellungen in Berlin sind wie Ferien Abkühlen und runterkommen in Berliner Galerien Diese kostenlosen Ausstellungen sollten Sie sich jetzt ansehen Die Königin des Prinzenbads „Hier sind die Leute frei und essen ihr Zwiebelmett“ Rund 250 Millionen Euro soll der Ausbau Giffey zufolge kosten. Die Bauarbeiten laufen bereits und sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Das Klärwerk in Ruhleben ist nach Grundstücksfläche das zweitgrößte der sechs Berliner Anlagen. Das Abwasser von rund 1,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern wird hier gereinigt. Das Abwasser braucht demnach einen Tag, um dort geklärt zu werden. (dpa) https://www.tagesspiegel.de/berlin/von-der-lieper-bucht-bis-zum-wannsee-berliner-badestellen-sollen-durch-neue-klarwerkanlage-noch-sauberer-werden-12209057.html
Asunción: Diese vier Städte bekommen eine Abwasserkanalisation
Asunción: Das Ministerium für öffentliche Bauten teilte mit, dass es mit dem CAF über die Finanzierung von bis zu 100 Millionen US-Dollar für den Bau von Abwassernetzen und Kläranlagen verhandelt. Hier erfahren sie, welche vier Städte in den Genuss dieses Plans kommen. Das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (MOPC) teilte mit, dass es mit der Entwicklungsbank für Lateinamerika und die Karibik (CAF) über ein Darlehen von bis zu 100 Millionen US-Dollar für den Bau von Abwasserkanalisationsnetzen und Kläranlagen verhandelt. Die Arbeiten sind Teil eines Projekts, das von der Institution über die Direktion für Trinkwasser und Abwasserentsorgung (Dapsan) mit Unterstützung der Entwicklungsbank für Lateinamerika und die Karibik (CAF) gefördert wird. Die internationale Organisation arbeitet seit 2021 an der Vorbereitung der Machbarkeitsstudie und der fortgeschrittenen Vorplanung dieser Arbeiten durch ein Beratungsunternehmen, das von der Bank im Rahmen der nicht rückzahlbaren technischen Zusammenarbeit beauftragt wurde. Claudia Crosa, Direktorin von Dapsan, erklärte, dass man derzeit dabei sei, den Finanzierungsantrag bei der CAF zu stellen. „Wenn alles gut geht, werden wir uns Ende des Jahres an den Kongress wenden, um die Genehmigung des Darlehens zu beantragen, und die Ausschreibung wird von dieser Genehmigung abhängen“, erklärte sie.
Die Städte, die davon profitieren werden Nach Angaben des MOPC werden folgende Städte vom Bau der Kanalisation und der Kläranlage profitieren: San Estanislao (San Pedro), Eusebio Ayala (Cordillera), Alberdi (Ñeembucú) und Piribebuy (Cordillera). In dieser Woche besuchte eine Delegation aus Technikern der CAF, der DAPSAN und der Direktion für soziales und ökologisches Management (DGSA) die vier Städte, wo sie mit den Gemeindebehörden zusammentrafen, um die Einzelheiten des Projekts zu koordinieren. Sie besichtigten auch das Projektgebiet und das Grundstück, auf dem die Kläranlage gebaut werden soll, von der mehr als 120.000 Einwohner des Stadtgebiets profitieren werden. Die Bürgermeister der vier oben genannten Städte haben erkannt, dass das Fehlen eines Abwassersystems ein seit langem bestehendes Problem ist, das angesichts des Wachstums des Stadtgebiets nicht länger aufgeschoben werden kann, und dass es um den Schutz der öffentlichen Gesundheit geht, der die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern soll. All dies geschieht im Rahmen… https://wochenblatt.cc/diese-vier-staedte-bekommen-eine-abwasserkanalisation/
Ansbach: Klärwerk baut vierte Reinigungsstufe: Förderung bis zu 6,7 Millionen Euro vom Freistaat Bayern
Das Klärwerk Ansbach bekommt eine vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen. Den Bau fördert der Freistaat mit bis zu 6,7 Millionen Euro. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat heute in Ansbach den Förderbescheid übergeben. Glauber: “Sauberes Wasser ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Abwasserreinigung auf höchstem Niveau spielt dabei eine bedeutende Rolle. Der Schlüssel für saubere Gewässer ist die vierte Reinigungsstufe. Bayern hat den Handlungsbedarf frühzeitig erkannt und ein eigenes Förderprogramm für Kläranlagen aufgesetzt – für einen vorsorgenden Gewässerschutz. Dieses Programm ist ein erster bayerischer Meilenstein. So führen wir Wasser, das unsere Kläranlagen verlässt, in bester Qualität in unsere Gewässer und Böden zurück. Ansbach erhält dafür bis zu 6,7 Millionen Euro vom Freistaat. Sauberes Wasser ist jeden investierten Euro wert.” Von den rund 2.300 Kläranlagen in Bayern sollen etwa 90 strategisch ausgewählte Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe nachgerüstet werden. Die Anlagen wurden nach fachlichen Gesichtspunkten anhand ihrer Ausbaugröße, des Abwasseranteils im Gewässer und der Relevanz für Trinkwassereinzugsgebiete ausgewählt. So können mit nur 4 Prozent der Kläranlagen 40 Prozent des bayerischen Abwassers weitestgehend gereinigt werden. Mit dem Bau einer vierten Reinigungsstufe in Ansbach soll die Reinigung des Abwassers für rund 44.000 Menschen noch weiter verbessert werden. Die Kläranlage Ansbach gehört zu 13 Kläranlagen, die mit oberster Priorität nachgerüstet werden. Das Bayerische Umweltministerium fördert den Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent; die bis Ende 2024 anfallenden Kosten sogar bis zu 70 Prozent. Damit unterstützt der Freistaat Kommunen beim Ausbau ihrer Abwasserinfrastruktur. Einen Zuwendungsbescheid für den Bau einer vierten Reinigungsstufe haben bereits die Städte Lindau, Erlangen und Schweinfurt erhalten. Saubere Gewässer sind ein wichtiger Bestandteil der Zukunftsvorsorge in Bayern. Bayern setzt auf die stufenweise Erforschung und Einführung neuer Techniken, um die Qualität der Gewässer stetig zu verbessern. Eine effektive Abwasserbeseitigung ist unverzichtbar. Dafür arbeiten Freistaat und Kommunen Hand in Hand. Die Nachrüstung der größeren Kläranlagen mit vierten Reinigungsstufen ist Teil der bayerischen Strategie “Wasserzukunft Bayern 2050”. Ziel ist es, die Wasserversorgung im gesamten Freistaat weiterhin nachhaltig auf höchstem Niveau sicherzustellen. Rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser werden in Bayerns kommunalen Kläranlagen jährlich gereinigt – das ist jedes Jahr einmal der Ammersee. Drei Stufen mit mechanischen, biologischen und chemischen Verfahren sorgen für sauberes Wasser. Der Ausbau von Kläranlagen hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass sich die Wasserqualität in den Flüssen und Seen stetig gesteigert hat. Die bayerischen Kläranlagen gehen in vielen Fällen bereits über den aktuellen Stand der Technik hinaus.Mehr: https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/klaerwerk-ansbach/
Weilerswist: Innovatives Pumpwerk für die Kläranlage
Erftverband setzt Forschungsprojekt um und baut weltweit das erste Pumpwerk seiner Art. Bei der Konzeption des sogenannten Pumpensumpfes wurde eine vollständig neue Geometrie gewählt. Mit dieser neuen Pumpwerksart können im Vergleich zu konventionellen Pumpwerken Energie und Betriebskosten gesenkt werden. Zudem werden Betriebsstörungen minimiert. Das Konzept des Erftverbandes wurde mit Unterstützung der TU Berlin entwickelt und mit Modellversuchen der Universität verifiziert. Im ersten Ausbauzustand werden bis zu 80 Liter pro Sekunde in den rund 11,5 Meter höherliegenden Zulauf der Kläranlage gefördert. Die Kapazität kann bei Bedarf später noch erweitert werden. Im August beginnt der Erftverband mit den Bauarbeiten des Pumpwerkes. Parallel dazu wird auch der zweite Bauabschnitt des neuen rund 3,2 km langen Verbindungssammlers Metternich angegangen. Der erste Bauabschnitt von der Ortslage Metternich zum auf der Höhe der A61 gelegenen Pumpwerk Metternich (ehemalige Kläranlage) wird in den kommenden Wochen fertiggestellt. Der Verbindungssammler verläuft überwiegend im Bereich des Radwegs entlang der Swist. Für die Dauer der Bauarbeiten wird eine Umleitung eingerichtet. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Juni 2026 und kosten insgesamt rund 10 Mio. Euro. Erftverband Als öffentlich-rechtlicher Wasserverband im Rheinischen Revier setzt der Erftverband sich für den Lebensraum Erft und für eine ganzheitliche Wasserwirtschaft ein. Mit mehr als 150 Jahren Erfahrung schafft er die Basis für artenreiche Flusslandschaften und reinigt das Abwasser für 1,2 Millionen Menschen. Mit mehr als 600 Wasserbegeisterten plant, baut und betreibt der Erftverband Grundwassermessstellen, Kläranlagen, Kanalnetze, Regenüberlauf- und Hochwasserrückhaltebecken. Darüber hinaus unterhält und renaturiert er die Fließgewässer im Einzugsgebiet der Erft und des Jüchener Bachs. https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/innovatives-pumpwerk-fuer-die-klaeranlage-weilerswist/
Rostock: Abwasserrohre in der Warnow werden repariert
Die Nordwasser GmbH will an den Abwasserleitungen zwischen dem Pumpwerk Dierkow und der Kläranlage Rostock Reparaturarbeiten durchführen. Das sei notwendig, um die unter der Warnow verlegten Rohre reinigen und prüfen zu können. Zunächst sollen von Mitte August an neue Rohrteile und Absperrarmaturen eingebaut werden, sagte eine Sprecherin von Nordwasser. Der Bau und die Wartung von solchen sogenannten Dükerleitungen für Abwasser, die durch einen Fluss geführt werden, seien mit einem besonders hohen Aufwand verbunden. Dabei gehe es nicht zuletzt auch um den Schutz des Gewässers vor Schadstoffen. Die vier Leitungen aus Stahl wurden 1984 in der Warnow versenkt, auf einer Länge von 800 Metern und in knapp neun Metern Tiefe. Aktuell wird laut Nordwasser nur eine dieser Leitungen genutzt. Die ersten Reparaturarbeiten sollen Mitte Oktober abgeschlossen sein. Danach könne die technische Inspektion der 60 Zentimeter dicken Rohre erfolgen. Einschränkungen im Schiffsverkehr oder bei …mehr: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/rostock/Rostock-Abwasserrohre-in-der-Warnow-werden-repariert,mvregiorostock632.html
Bubeneč: Petrohradská – Kollektiv bringt frischen Wind in die Alte Kläranlage
Das Areal des Prager Industriedenkmals, die Alte Kläranlage in Bubeneč (Stará čistírna odpadních vod v Bubenči) wird bald um ein neues Gastro-Angebot bereichert, das auf hochwertige Erfrischungen sowie auf Kunst, Diskussionen und Vorträge ausgerichtet ist. Der neue Betreiber des Museums, das städtische Unternehmen TCP a.s., hat einen neuen Pächter für das Café und die saisonale Bar in der Scheune ausgewählt: das Kollektiv Petrohradská. Die neue Einrichtung wird ab Ende August dieses Jahres für alle Besucher des Areals zugänglich sein. https://www.tschechien.news/post/petrohradsk%C3%A1-kollektiv-bringt-frischen-wind-in-die-alte-kl%C3%A4ranlage-in-bubene%C4%8D
Pforzheim: Das Klärwerk wird mit einer 4. Reinigungsstufe zur Elimination von anthropogenen Spurenstoffen ausgerüstet
Spurenstoffe umfassen unterschiedliche Stoffgruppen wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Kosmetikartikel sowie Haushalts- und Industriechemikalien. Es wird eine Pulveraktivkohlebehandlung im Teilstrom errichtet, mit einem 2-straßigen Kontaktbecken, einem Sedimentationsbecken und einer nachgeschalteten Filtrationsstufe mit Tuchfiltern. Die Lagerung der Pulveraktivkohle erfolgt in einem Silo. Zur Unterstützung der Sedimentation ist die Dosierung von Flockungshilfsmitteln und Fällungschemikalien notwendig. Die Lagerung des Fällmittels erfolgt in einem 30 m³-Tank. Die neue Adsorptionsstufe wird an die bestehende Ablaufleitung angebunden. Bei Bedarf ist eine Umnutzung des Sedimentationsbeckens als 5. Nachklärbecken möglich, wobei die Filtrationsstufe dann zur weitergehenden Phosphorelimination als Flockungsfilter betrieben wird. http://weber-ing.de/portfolio/referenz-klaerwerk-pforzheim/
Neckarsulm: Beitrag zum Gewässerschutz für 25 Millionen Euro
Kläranlage Neckarsulm soll Medikamente filtern: Bürger zahlen Die Kläranlage Neckarsulm soll zum Filtern von Medikamentenrückständen eine neue Reinigungsstufe bekommen – für 25 Millionen Euro. Die Kosten werden indirekt die Bürger tragen. Antibiotika, Hormone aus der Antibabypille, Röntgenkontrastmittel oder Schmerzmittel: Die Liste an Stoffen ist lang, die sich in Abwässern befinden. Jetzt soll die Verbandskläranlage Neckarsulm (Kreis Heilbronn) mit einer sogenannten vierten Reinigungsstufe ausgebaut werden, um solche Stoffe zum größten Teil herauszufiltern. Das Projekt ist kostspielig, rund 25 Millionen Euro wird der Ausbau kosten und das werden die Bürgerinnen und Bürger zahlen müssen – indirekt. 2026 ist der Baustart geplant, die Bauphase…mehr: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/klaeranlage-neckarsulm-reinigung-100.html
Amrum: Zentralisierung und Ausbau der Kläranlage Nebel (Amrum)
Bereits 2021/2022 hat unser Büro für die Versorgungsbetriebe Amrum eine umfangreiche Studie für die künftige Abwasserentsorgung auf Amrum erstellt, da die beiden zentralen Kläranlagen in Wittdün und Nebel in die Jahre gekommen sind. Jetzt haben wir den Ingenieurwettbewerb für uns entscheiden können und werden unsere Erkenntnisse konkret planerisch umsetzen. Eine Sanierung und Ertüchtigung beider Kläranlage wäre hinsichtlich der Investitionskosten nicht rentabel gewesen, so dass eine Überleitung der Abwässer von Witttdün nach Nebel die wirtschaftlichste Variante darstellt, auch wenn das Abwassertransportnetz mit dieser neuen Situation angepasst werden muss. Diesen Schwerpunkt sowie die Ertüchtigung diverser Pumpstationen übernimmt im Wesentlichen das Büro Rheinplan, mit dem enwacon in diesem Projekt eine Planungsgemeinschaft eingegangen ist. Die besondere Herausforderung für ein Projekt auf einer nordfriesischen Insel wird dabei der Naturpark Wattenmeer sowie die in dem Zusammenhang enge Abstimmung mit den Behörden für nachhaltiges und ökologisches Bauen sein. https://www.enwacon-engineering.de/news/2024/klaeranlage-nebel/
Die Kläranlage wird noch nachhaltiger. Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt.
Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet.
Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit. Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus.
Um wichtige Infrastruktur sowie das Hab und Gut der Bürgerinnen und Bürger Landaus zu schützen ist ein Hochwasservorsorgekonzept erarbeitet worden und vom Stadtrat beschlossen worden. Die Daten sind im Geoportal der Stadt Landau abrufbar. Mehr: https://www.ew-landau.de/Kurzmen%C3%BC/Hochwasservorsorgekonzept/
Crailsheim: Defekt in Kläranlage: Tausende tote Fische in der Jagst
Nach einem technischen Defekt in der Kläranlage in Crailsheim ist verunreinigtes Wasser in die Jagst geflossen. Tausende Fische sind verendet. Im Klärwerk Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) ist Abwasser ausgetreten und in die Jagst geflossen. Schuld daran war ein technischer Defekt, teilte ein Sprecher der Stadt am Freitagmorgen auf SWR-Anfrage mit. Die Folge: tausende tote Fische. „Nach Klärung der Sachlage gemeinsam mit dem Bau- und Umweltamt des Landkreises ist höchstwahrscheinlich die Abwassereinleitung Ursache des Fischsterbens“, so der Sprecher weiter. Möglicherweise über eine Tonne Fisch verendet. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/tote-fische-in-der-jagst-defekt-in-crailsheimer-klaeranlage-100.html
Berlin: Gestiegene Investitionen und Wettereinfluss auf Umsatz und Ergebnis
Wasserbetriebe-Bilanz: Weniger Trinkwasserförderung, Zuwachs bei Fachkräften Die wachsende Stadt und die Herausforderungen des Klimawandels bleiben die zentralen Herausforderungen der Berliner Wasserwirtschaft, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2017 etwas aufatmen konnte: Der überdurchschnittliche Regen hat Stadtnatur und Grundwasser gutgetan. Er ist allerdings auch für das gesunkene wirtschaftliche Ergebnis der Wasserbetriebe verantwortlich. 2023 ist in Berlin mit mehr als 700 Litern pro Quadratmeter fast doppelt so viel Regen gefallen wie im Jahr zuvor, im Vergleich zum langjährigen Mittel war es ein Plus von 34 Prozent. Dies hat zum einen dazu geführt, dass der Trinkwasserverkauf mit 211 Mio. m3 leicht gesunken ist (2022: 215,5 Mio. m3), zum anderen ist die Abwassermenge deutlich gestiegen. Sie wuchs auf 265 Mio. m3 (2022: 248 m3). Beides hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Kennzahlen: 2023 haben die Berliner Wasserbetriebe bei abermals gleich gebliebenen Gebühren mit 1.278,9 Mio. EUR einen gegenüber 2022 um 25,7 Mio. EUR geringeren Umsatz erwirtschaftet. Aufgrund der aus Ressourcen-Sicht positiven Wetterlage wurde weniger Wasser verkauft und der gestiegene Aufwand für die Mitbehandlung von Regenwasser wird nicht vergütet. Dabei sank der Jahresüberschuss um 46,4 Mio. EUR auf 219,9 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn beläuft sich auf 114,3 Mio. EUR. Die Investitionen lagen mit 474 Mio. EUR (2022: 401,5 Mio. EUR) deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Täglich 1,3 Millionen Euro investiert Dazu die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Franziska Giffey: „Die Wasserbetriebe sorgen für das wichtigste Gut unserer Stadt: sauberes und geschmacklich hervorragendes Trinkwasser und eine sichere Abwasserentsorgung. Sie sind in unserer Hauptstadt ein starkes, kommunales Unternehmen für die Daseinsvorsorge der Berlinerinnen und Berliner und ein bedeutender Partner auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Berlin. Die Wasserbetriebe haben 2023 im Schnitt jeden Tag 1,3 Mio. Euro investiert, unter anderem in Klärwerke, Infrastruktur, in moderne IT-Technik und Elektrofahrzeuge. Für 2024 und 2025 sind Investitionen von jeweils rund 642 Mio. Euro geplant. Ein Schwerpunkt sind dabei Maßnahmen gegen klimatische Herausforderungen wie Starkregen und Trockenheit. Um die verlässliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit hoher Qualität zu gewährleisten, sichern sich die Wasserbetriebe auch die notwendigen Fachkräfte für die Zukunft durch die Ausbildung neuer Talente. Mit 270 Auszubildenden in 20 Berufen und dem digitalen Ausbildungscampus leisten die Wasserbetriebe einen vorbildlichen Beitrag dazu, dass unsere Stadt funktioniert.“
Kleine Atempause, Ressource unter Druck – wir packen an „Der Regen hat uns eine willkommene Atempause verschafft“, sagt Prof. Dr. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Aber es bleibt dabei: Wasser ist eine Ressource unter Druck. Der Wasserkreislauf, den wir nachhaltig bewirtschaften, hat uns gut durch die vergangenen Dürrejahre getragen. Damit das so bleibt, investieren wir in bessere Abwasserreinigung, in neue Wasserwerksstandorte wie Jungfernheide und Johannisthal und in unsere verlässliche Infrastruktur. Aber wir alleine schaffen das nicht. Wir brauchen eine Transformation auf vielen Ebenen, beim klimagerechten Stadtumbau, bei der Nutzung unseres Abwassers und beim Ressourcenschutz.“ So entstehen gegenwärtig in fünf der sechs Klärwerke zusätzliche Reinigungsstufen zur weitergehenden Phosphor- und Stickstoffentfernung sowie zur Spurenstoff- und Keimreduzierung. Die sechste Anlage – Stahnsdorf – wird als bis 2034 fertigzustellender Komplettneubau geplant, der die neuen Techniken von Beginn an umfasst und doppelt so viel Abwasser reinigt wie das heutige Werk.
Mehr Arbeit, mehr Personal, neue Berufe und neuer Lernort 2023 waren bei den Berliner Wasserbetrieben 4.751 Menschen beschäftigt (2022: 4.636) – knapp 300 von ihnen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr neu eingestellt. Auch die eigene Ausbildung mit Übernahmegarantie für mindestens ein Jahr ist ein wichtiges Standbein für die Personalstrategie des Unternehmens, die Ausbildungsquote liegt bei 5,4 Prozent und soll in den nächsten Jahren steigen. An der Lichtenberger Fischerstraße bauen die Wasserbetriebe einen Aus- und Weiterbildungscampus für digitales Lernen. Der erste Bauabschnitt wurde erst kürzlich eingeweiht: In einem ehemaligen Abwasserpumpwerk ist mit Fördermitteln des Landes Berlin der AQUA.Campus entstanden, ein Ort für modernes Lernen, der mit Augmented und Virtual Reality, Robotik und KI auf dem Stand der aktuellen Entwicklung ist. Hier bildet das Unternehmen in Berufen wie Umwelttechnolog:in für Abwasserbewirtschaftung, für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen und für Wasserversorgung sowie in Energiewendeberufen aus. Der moderne Lernort steht auch kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben offen, die eine solche Ausbildung nicht allein bewerkstelligen können.
Altena: Neue Technik für Kläranlagen Sauberes Wasser dank kleiner Kügelchen
Wie lässt sich mit Innovationen die Wasserversorgung sicherstellen und die Abwasser-Entsorgung verbessern? Ein Beispiel dafür steht in Altena in Nordrhein-Westfalen. Hier arbeitet die Kläranlage mit einem neuartigen Verfahren. Die Kläranlage im nordrhein-westfälischen Altena ist einzigartig in Deutschland. Bei einem Umbau 2019 entschied sich der Ruhrverband auf das sogenannte Nereda-Verfahren zu setzen. Das Verfahren wurde in den Niederlanden entwickelt und patentiert. Etwa 20 kommunale Kläranlagen weltweit setzen es bereits um. Altena ist die erste Anlage in Deutschland, in der das Verfahren in der Praxis getestet wird. Im Unterschied zu konventionellen Verfahren der biologischen Abwasserreinigung schließen sich die beteiligten Mikroorganismen beim Nereda-Verfahren in kompakten, kugelförmigen Granulen zusammen, statt die sonst übliche Flockenstruktur zu bilden. „Das Besondere an dem Verfahren ist der geringe Flächenverbrauch. Man kann also wesentlich kleinere Becken bauen, was natürlich finanziell deutliche Vorteile bringt“, erklärt Abwassermeister Hans-Joachim Hölter. Dadurch könnten alle biologischen Reinigungsprozesse gleichzeitig in einem Reaktor ablaufen und es werde deutlich weniger Zeit benötigt, um den Schlamm vom gereinigten Abwasser abzutrennen. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwasserkonferenz-klaeranlage-altena-100.html
Zum zweiten Mal nutzten Besucher den Tag der offenen Tür an der Kläranlage Zella-Mehlis, um sich über die Abwasserbehandlung zu informieren. Das große Interesse signalisiert erneut, dass es weitere geben wird. Dass das Interesse an den Themen Wasser, Abwasser und Umweltschutz groß ist, zeigte auch der zweite Tag der offenen Tür an der Kläranlage Zella-Mehlis. Der Zweckverband Wasser und Abwasser Suhl hatte nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr am Samstag erneut dazu eingeladen. Mehr als 100 Besucher nutzten diese Gelegenheit und schauten sich genauer um. Große Beachtung fanden die Stufen, in der Abwasserreinigung funktioniert, begonnen bei der mechanischen, deren Filterprozess…mehr: https://www.insuedthueringen.de/inhalt.zwas-mit-offenen-tueren-was-passiert-nach-dem-tastedruecken.c25616d5-0752-48c8-bab0-e42c36c7ebe4.html
Wupperverband: Die Leverkusener Kläranlage läuft künftig ohne Currenta
Bisher betrieben der Wupperverband und Currenta eine kombinierte Kläranlage, in der kommunales Abwasser und Industrieabwasser aus dem Chempark gemeinsam gereinigt wurden.
Günzburg: 10.000 Liter Heizöl verbotenerweise in Abwassernetz eingeleitet
Kläranlage musste abgepumpt werden Sonntagvormittag stand es Spitz auf Knopf in der Kläranlage der Großen Kreisstadt: Unbekannte leiteten knapp 10.000 Liter Heizöl verbotenerweise in das öffentliche Abwassernetz ein. Das ist streng verboten und mit zahlreichen Gefahren verbunden. Durch das schnelle Reagieren des Kläranlagenpersonals und dem schnellen Abpumpen…mehr: https://www.guenzburg.de/aktuelles/detail/10000-liter-heizoel-verbotenerweise-in-abwassernetz-eingeleitet/
Wiesbaden: Wiesbaden scheitert mit Wassersteuer- Veto der Kommunalaufsicht
Die Hessische Kommunalaufsicht hat die vom Wiesbadener Linksbündnis beschlossene Wassersteuer gekippt. Die Gebühren dürften die städtischen Kosten für Wasser nicht überschreiten. Die Wiesbadener Bürger müssen vorerst nicht noch mehr Geld für ihr Trinkwasser zahlen. Die hessische Kommunalaufsicht hat die vom Linksbündnis Mitte Dezember 2023 beschlossene Wassersteuer gekippt, nachdem sie schon im März…mehr: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/stadt-wiesbaden-scheitert-mit-wassersteuer-19742465.html
Lauffen: Ungeklärtes Hochwasser überflutet Felder und Spielplatz
Kanalisation überlastet In Lauffen am Neckar hat verunreinigtes Wasser aus dem Neckar und der Kanalisation einen Spielplatz überflutet, deshalb sei der Spielplatz vorerst gesperrt, heißt es. Ein Gemisch aus Fäkalien, Öl, Medikamentenrückständen und sonstigem Dreck hat sich in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) mit dem Hochwasser seinen Weg gebahnt und die Innenstadt, Felder, aber auch einen Spielplatz geflutet. Wie das Lauffener Stadtbauamt bestätigt, stammt die Schlammschicht vom Neckar und teilweise auch aus der Kanalisation. Die Kläranlagen seien …mehr: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/verunreinigtes-wasser-ueberflutet-lauffener-spielplaetze-100.html
Kronenburg: Flutschäden behoben – Kläranlage wurde für 600.000 Euro saniert
Schäden in Höhe von rund 600.000 Euro entstanden durch das Hochwasser im Juli 2021 an der Kläranlage in Dahlem-Kronenburg. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten besichtigte der zuständige Fachausschuss der Gemeinde Dahlem das Betriebsgelände. „Am Tag danach konnten wir gar nicht aufs Gelände, wir mussten von außen zuschauen.“ Reinhold Schmitt, seit 32 Jahren Abwassermeister bei der Gemeinde, denkt daran zurück, als sein Arbeitsplatz komplett unter Wasser stand. Ursache war die Jahrhundertflut vom 14./15. Juli 2021. Für Schmitt war damals klar: Das hätte böse für eine der beiden Kläranlagen im Gemeindegebiet ausgehen…mehr: https://www.rundschau-online.de/region/euskirchen-eifel/dahlem/gemeinde-dahlem-klaeranlage-kronenburg-fuer-600-000-euro-saniert-804460
Beantragt waren eine Gesamtfläche der Fotovoltaik-Module auf den Teichen in Eching, die 11 028 Quadratmeter, also etwa 1,5 Fußballfelder groß gewesen wäre. Ein Gutachter hält die Hälfte für realistischer. AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier hofft, schon bald mit dem Bau der ersten Floating-Solaranlage in einer Kläranlage beginnen zu können. Ein Gutachten scheint die Bedenken der für die Kläranlage Eching zuständigen Unteren Naturschutzbehörde ausräumen zu können. – AWA-Vorstand Maximilian Bleimaier leistet nun schon seit mehr als einem Jahr Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit für eine Floating-Solaranlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage in Eching. Wie berichtet, wollen die Abwasser- und Wasserbetriebe Ammersee (AWA) gemeinsam mit dem Gautinger Fotovoltaik-Unternehmer Dr. Philipp Sinn die erste schwimmende Solarstrom-Anlage in einer Kläranlage verwirklichen. Ein Pilotprojekt, das nach Überzeugung …mehr: https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/gutachten-befluegelt-awa-solarplaene-herrsching-eching-93092427.html
Hamburg: HAMBURG WASSER sichert Klärwerk mit erfolgreichem Funktionstest
HAMBURG WASSER hat am 24. April 2024 einen wichtigen Funktionstest für die Energiesicherheit des Hamburger Klärwerks erfolgreich durchgeführt, indem die automatisierte Netzumschaltung im Fall eines Stromausfalls getestet wurde. Um das Ziel zu erreichen, die automatisierte Netzumschaltung im Falle eines regionalen Stromausfalls zu überprüfen, schaltete HAMBURG WASSER die reguläre Stromzufuhr für das Klärwerk im Süden Hamburgs ab. Dies führte dazu, dass alle Prozessanlagen wie geplant sofort ohne Strom waren. Durch die automatisierte Umschalteinrichtung und eine eigens verlegte Direktleitung unter der Elbe konnten sie jedoch schnell eine sichere Stromversorgung aus dem Norden herstellen, sodass der Klärwerksbetrieb ohne Einschränkungen fortgesetzt werden konnte.
Doppelte Stromversorgung für erhöhte Sicherheit Seit 2021 verfügt das Hamburger Klärwerk im Hafen über eine doppelte Stromversorgung aus nördlicher und südlicher Richtung. HAMBURG WASSER hat eine eigene 10-kV-Leitung für diese Anbindung verlegt, die durch ein mit Abwasser gefülltes Siel unter der Elbe zum Großpumpwerk in der St. Pauli Hafenstraße führt. Normalerweise wird das Großpumpwerk mit regenerativer Energie vom Klärwerk versorgt, was die Kosten senkt und die Energiebilanz verbessert. Im Falle eines Stromausfalls der südlichen Einspeisung kann jedoch ein automatisiertes Steuerungsprogramm die Stromversorgung aus dem Norden umschalten. „Unsere Investitionen in die doppelte Stromnetzanbindung und die automatisierte Netzumschaltung erhöhen die Versorgungssicherheit und sind entscheidend für einen reibungslosen Betrieb des Klärwerks. Der erfolgreiche Testlauf zeigt, dass das Hamburger Klärwerk bei Stromausfällen auf der südlichen Elbseite gut abgesichert ist. Gerade in Zeiten zunehmender Herausforderungen für die Energieversorgung ist es unerlässlich, dass wir auf solche Szenarien vorbereitet sind und die Entsorgungssicherheit für das Abwasser gewährleisten“; sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer.
Nachhaltige Energieproduktion und Selbstversorgung Das Klärwerk Hamburg stellt eine beeindruckende Infrastruktur dar, da es die größte kommunale Kläranlage Deutschlands ist. Es reinigt täglich das Abwasser von 2,4 Millionen Menschen aus Hamburg und umliegenden Gebieten, einschließlich industrieller Abwässer. Über die Jahre summiert sich dies auf rund 150 Millionen Kubikmeter Abwasser. Eine bemerkenswerte Eigenschaft ist, dass das Klärwerk seinen gesamten Energiebedarf selbst deckt und sogar Überschüsse erzeugt, die ins Strom- und Gasnetz eingespeist werden. Diese Selbstversorgung wird durch die Nutzung verschiedener regenerativer Energiequellen wie Faulgas, Klärschlamm, Wind und Sonne ermöglicht und führt zu einer jährlichen Produktion von etwa 118 Gigawattstunden elektrischer Energie. https://gwf-wasser.de/branche/hamburg-wasser-sichert-klaerwerk-mit-erfolgreichem-funktionstest/
Grafrath: Doppelt so teuer wie erwartet: Kostenexplosion bei Umbau der Kläranlage
Ist Grafraths Kläranlage ein Millionengrab? Das wird derzeit diskutiert, weil die laufende Erweiterung immer teurer wird. Das Projekt ist mit fast sieben Millionen Euro nun wohl doppelt so kostspielig wie gedacht. Die Erweiterung und Umrüstung der Kläranlage wird für den Abwasserzweckverband (AZV) „Obere Amper“ immer kostspieliger. Mittlerweile kratzt das Projekt an der Sieben-Millionen-Euro-Grenze. Aus Reihen der Grafrather Verbandsräte sind Worte wie „Millionengrab“ zu vernehmen. Zu stoppen ist der Umbau nun aber nicht mehr. Dem AZV gehören die Gemeinden Grafrath und Kottgeisering sowie über eine Zweckvereinbarung auch Türkenfeld an. https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/grafrath-ort28747/grafrath-kostenexplosion-bei-umbau-der-klaeranlage-93102576.html
Burgdorf: Neuer Bauhof für nachhaltige Daseinsvorsorge bedeutsam
Sieben Monate nach Vertragsunterzeichnung wurde bereits Grundsteinlegung gefeiert Eine Gesamtgebäudenutzfläche von 5.150 Quadratmetern, die sich die Stadt Burgdorf rund 25 Millionen Euro kosten lässt und von der Region Hannover im Rahmen „der Leuchtturmrichtlinie für regional bedeutsame Klimaschutzmaßnahmen“ mit der Förderhöchstsumme von 100.000 Euro bezuschusst wird: Das sind unter anderen die beachtenswerten Zahlen zum Burgdorfer Projekt „Neuer Bauhof“ unweit der Kläranlage am Dachtmisser Weg, für das am gestrigen Mittwoch, 29. Mai 2024, die Zeremonie der Grundsteinlegung offiziell vollzogen wurde. https://www.altkreisblitz.de/aktuelles/datum/2024/05/30/neuer-bauhof-in-burgdorf-fuer-nachhaltige-daseinsvorsorge-bedeutsam/
Fünf Arbeiter in Kläranlage ums Leben gekommen Zu einem tragischen Zwischenfall ist es am Montag bei Wartungsarbeiten in einer Kläranlage auf der italienischen Insel Sizilien gekommen. Fünf Arbeiter kamen – vermutlich durch das Einatmen eines giftigen Gases – ums Leben. Mehr: https://www.krone.at/3365794
Der Lippeverband hat sein Ausbildungszentrum auf der Kläranlage Sesekemündung erweitert und feierlich eingeweiht. Mit einer Investition von rund sechs Millionen Euro hat der Wasserwirtschaftsverband in die Zukunft seiner jungen Auszubildenden investiert. Anstatt bisher sechs können nun bis zu 24 junge Menschen am Standort Lünen ausgebildet werden, wobei bereits 20 Auszubildende dort tätig sind. Die Ausbildung junger Leute hat für den Lippeverband einen besonderen Stellenwert, da sie sicherstellt, dass die vielen unverzichtbaren Aufgaben des Verbands für die Region auch in Zukunft erfüllt werden können. Mit modernen Ausbildungszentren wie dem in Lünen wird die hohe Qualität der Ausbildung gesichert. Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft bildet der Lippeverband in 14 Berufen und an insgesamt sieben Standorten aus. In den letzten fünf Jahren haben sich die Auszubildendenzahlen mehr als verdoppelt, von 61 auf über 130, inklusive dualem Studium. Die Verbände bilden über ihren Bedarf hinaus aus und bieten eine feste Übernahmegarantie.
Im neuen Ausbildungszentrum in Lünen werden derzeit insgesamt 20 Auszubildende in zwei Berufen geschult. Davon absolvieren 17 Personen eine Ausbildung zum Mechatroniker und drei Personen werden als Industriemechaniker ausgebildet. Der Lippeverband, der über 1000 Anlagen an Emscher und Lippe betreibt, legt großen Wert auf hohe technische Standards. Das neue, hochmoderne Ausbildungszentrum in Lünen soll sicherstellen, dass die zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich ausgebildet werden. Dr. Frank Obenaus Obenaus (Technischer Vorstand des Lippeverbandes) und Dr. Dorothea Voss (Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit) betonen die Bedeutung der neuen Werkstatt für die Ausbildung der Mitarbeiter von morgen.
Im neuen Ausbildungszentrum in Lünen werden sowohl die mechanische als auch die elektrotechnische Ausbildung angeboten. Die Werkstatt im Erdgeschoss bietet eine optimale Lernumgebung für die Auszubildenden in den Bereichen Mechatronik und Industriemechanik. Es gibt auch einen eigenen Schulungsraum für die Vermittlung theoretischer Inhalte. Das erste Obergeschoss des Gebäudes beherbergt Büro- und Umkleideräume sowie einen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile. Die Planungen für das zweigeschossige Gebäude begannen im Sommer 2017 und der Bau konnte im März 2020 beginnen, nachdem die ehemaligen Faulbehälter am Standort abgerissen wurden. Im August 2020 fand die Grundsteinlegung statt. Daniela Fiege, Vorständin des Stadtbetriebs Abwasserbeseitigung Lünen (SAL), betonte bei der Einweihung die Bedeutung der Ausbildung junger Menschen, insbesondere in technischen Berufen. Beim SAL konnten in diesem Jahr sogar drei junge Menschen für die technische Ausbildung als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice gewonnen werden, obwohl die Bewerbungen in den technischen Ausbildungsberufen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind. https://abwasser-luenen.de/allgemein/lippeverband-weiht-neues-ausbildungszentrum-ein/
Coesfeld: Keine kleine, aber die richtige Investition in Richtung Zukunft – die neue Klärschlammtrocknung
Von Anfang an hatte sich das Abwasserwerk auf die Fahne geschrieben, bei der notwendigen Erneuerung der Klärschlammentwässerung einen Weg einzuschlagen, der allen aktuellen Aspekten und zukünftigen Anforderungen Rechnung trägt. Nach einer Testphase wird nun die neu gebaute Klärschlammtrocknung in den Regelbetrieb gehen. Verbesserungen gegenüber dem alten Verfahren sind in vielerlei Hinsicht erkennbar. Neben dem ökologischen ist auch ein positiver Impuls in Hinblick auf die Betriebskosten deutlich erkennbar. Der Klärschlamm durchläuft jetzt verschiedene Stufen, sodass am Ende des Trocknungsprozesses das Volumen deutlich verringert ist. Wurde noch im alten Verfahren eine Restfeuchte von 70% erreicht sind es jetzt nur noch ca. 30%. Mit dieser geringen Restfeuchte ist das Endmaterial (getrockneter Klärschlamm) ein CO2-neutraler Ersatzbrennstoff und kann z.B. in Kraftwerken eingesetzt werden. Die erste Stufe im neuen Prozess ist eine Winkelpresse. Hier wird dem Klärschlamm mechanisch Wasser entzogen. Nach dieser Pressung wird der entwässerte Schlamm in einen sogenannten Schubbodencontainer befördert. Dieser dient quasi als Zwischenspeicher um die nachgeschaltete Trocknung kontinuierlich mit Material zu versorgen. Das Blockheizkraftwerk auf dem Klärwerksgelände produziert Abwärme, die jetzt für die Trocknung genutzt werden kann. Ökologisch und ökonomisch ein äußerst sinnvoller Einsatz. Das getrocknete Material wird nach dem Trocknungsprozess automatisch auf LKW für den Abtransport befördert. Gegenüber dem alten Verfahren werden aufgrund der Volumenreduzierung die LKW Transporte für den Abtransport deutlich reduziert. Die bei der Trocknung entstehende Abluft wird nun in einem zweistufigen Prozess gereinigt. Zunächst wird in einem sogenannten Abluftwäscher der in der Abluft enthaltene Ammoniak chemisch ausgewaschen. Danach wird die Abluft durch einen Biofilter geleitet und kann über einen Kamin, für die Nase neutralisiert, in die Umwelt entlassen werden.
Vom Kanalnetz in die Kläranlage Schmutzwasser fließt aus vielen Haushalten, Gewerbe- und Industriebetrieben zur zentralen Kläranlage in Goxel – und das auf unterschiedlichen Wegen. Das Abwasser wird entweder über Druckrohrleitungen oder Freigefällekanäle transportiert. Freigefällekanäle nutzen dabei natürliche Höhenunterschiede im Gelände, das Abwasser fließt quasi durch die Rohre von selbst weiter. Wird neben dem Schmutzwasser zugleich auch Regenwasser in einem Rohr abgeleitet, so spricht man von einem Mischsystem. Das Coesfelder Mischkanalnetz ist etwa 120 km lang und ist vorrangig in älteren Stadtbereichen anzutreffen. Mehr und mehr an Bedeutung gewinnt das Trennsystem: Mittlerweile gibt es in Coesfeld für das Schmutz- und für das Regenwasser rd. 45 Kilometer Regenwasserkanäle und 55 km Schmutzwasserkanäle lange separate Netze. Muss eine Leitung größere Distanzen überwinden, kommen unsere 28 Pumpwerke und rd. 61 km Druckrohrleitung zum Einsatz. Jährlich werden über diese Transportwege rund 6 Millionen Kubikmeter Abwasser in unsere Kläranlage eingeleitet. Während das Schmutzwasser zum Klärwerk geführt wird, münden die Kanäle für das Regenwasser an 54 öffentlichen Stellen in Coesfelds Bäche oder Versickerungsbecken in das Grundwasser. Für den nachhaltigen Umgang mit dem Regenwasser und zum Schutz der Umwelt werden 7 Regenklärbecken und 22 Regenrückhaltebecken betrieben. Diese verfügen über ein Fassungsvolumen von über 50.000 m³.
Alles unter Kontrolle Es müssen strenge Grenzwerte eingehalten werden, bevor gereinigtes Wasser zurück in die Natur, in diesem Fall, in die Berkel gegeben werden darf. Damit das gelingt, arbeitet ein Team von Abwassertechnikern sehr gewissenhaft: kontrollieren, überwachen und steuern die Betriebsabläufe der Kläranlage, der Pumpen und der Becken. Im Labor werden kontinuierlich Proben des gereinigten Abwassers untersucht. Die zuständige Aufsichtsbehörde (Bezirksregierung Münster) beauftragt zusätzlich in regelmäßigen Abständen Überprüfungen durch unabhängige Institute. Und das Ergebnis gibt dem Arbeitsaufwand Recht. Die jährliche Abwasseranalyse zeigt die hervorragende Reinigungsleistung der. So können die Bürger sicher sein, dass nur kontrolliertes, sorgsam gereinigtes Wasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben wird.
Schongau: Kläranlage ist Vorreiter in Sachen Energie
Die Abwasserreinigung ist mit der größte Energieverbraucher der Stadt. Die Kläranlage ist aber völlig autark, es wird sogar mehr Strom erzeugt, als man selbst benötigt. Wie das funktioniert, und was dafür in den vergangenen Jahren alles getan wurde, zeigte sich bei einer Veranstaltung im Rahmen des „Klimafrühlings“. Wie so eine Kläranlage funktioniert – eine ungefähre Vorstellung hat vermutlich jeder. Vorklärbecken, Faulturm…
Döbeln-Masten: Das Abwasser verrät, wie die Döbelner leben
Viren, Bakterien, Medikamente – das Labor der Kläranlage Döbeln-Masten kann vieles messen. Was alles geht und wovon der Betreiber lieber Abstand nimmt. Mehr:
Mallorca: Offizieller Baubeginn – Das ist der Fahrplan für Mallorcas große neue Kläranlage
Die neue Infrastruktur soll die Abwasserprobleme in der Bucht von Palma endgültig lösen Die Bauarbeiten für eine neue Kläranlage auf Mallorca, die die Abwasserprobleme in der Bucht von Palma endgültig lösen soll, haben offiziell begonnen und sollen bis August 2026 abgeschlossen sein. Das haben Vertreter von Stadtverwaltung, Landesregierung und Zentralregierung bei einem Pressetermin auf dem Gelände am 16.4. angekündigt. Vollständig in Betrieb sein soll EDAR II, deren Bau auch einen vier Kilometer langen Ableiter für die geklärten Abwässer am Meeresgrund vorsieht, dann voraussichtlich 2027. https://www.mallorcazeitung.es/umwelt/2024/04/17/baubeginn-klaeranlage-palma-mallorca-101173869.html
Bayreuth: Stadt investiert in Sanierung der Kläranlage. 37,5 Mio Euro für sauberes Wasser
Ende Februar begannen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt. „Die Abwasserbehandlung der Stadt Bayreuth leistet einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reinhaltung der Gewässer!“, betont Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zum diesjährigen Tag des Wassers am 22. März. Damit dies bei den gestiegenen Anforderungen an die Abwasserreinigung auch künftig gewährleistet werden kann, beschloss…mehr: https://www.wiesentbote.de/2024/03/25/375-mio-euro-fuer-sauberes-wasser-stadt-bayreuth-investiert-in-sanierung-der-klaeranlage/
Puderbach: Hölzches Mühle in der Verbandsgemeinde Solarenergie für die eigene Kläranlage
Die VG Puderbach nutzt die kompletten Kipki-Mittel für ein einziges Vorhaben. Dies sind die näheren Einzelheiten .Mehr: https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/kreis-neuwied_artikel,-hoelzches-muehle-in-der-verbandsgemeinde-puderbach-solarenergie-fuer-die-eigene-klaeranlage-_arid,2644943_source,rss.html
Mettendorf: So funktioniert die modernste Kläranlage der Südeifel
Moderne Technologie für mehr Umweltschutz
Für einen Abwassermeister ist die neue Kläranlage der Südeifelwerke ein wahres Schmuckstück. Die moderne Technik macht sie besonders umweltschonend. Mehr Umweltschutz durch moderne Technologie Kläranlage in Mettendorf: Vorzeigeprojekt geht in den Probebetrieb In Mettendorf geht demnächst eine der modernsten Kläranlagen der Südeifel in Betrieb. Die Anlage versorgt sich selbst mit Strom und trocknet den problematischen Klärschlamm. Abwasser ist zwar ein wichtiges Thema, jedoch kein besonders attraktives und dazu auch noch ein kostspieliges. Die Verbandsgemeinde Südeifel jedoch hat eine schwierige Ausgangssituation genutzt und ein Vorzeigebeispiel daraus gemacht. Denn bald geht in Mettendorf eine Kläranlage in Betrieb, wie sie moderner kaum sein könnte. „Wenn wir eine komplett neue Kläranlage bauen müssen, dann machen wir es anständig.“ Modernste Technik für Nachhaltigkeit und Umweltschutz Kläranlagen verbrauchen sehr viel Energie und haben damit eine recht schlechte Klimabilanz. Um den Energieverbrauch zu verringern, wurde in Mettendorf sehr moderne Technik verbaut, die möglichst energieeffizient arbeitet, um das Abwasser von 3.500 Bewohnern zu reinigen. Außerdem wird auf und neben der Kläranlage Strom mithilfe einer Fotovoltaik Anlage erzeugt. Diese soll 65 Prozent des Strombedarfs der Anlage decken, sagt Jürgen Stadler, Leiter der Südeifelwerke, denen die Kläranlage gehört. Die moderne Technik bringt aber nicht nur Energieersparnis. Sie reinigt das Abwasser auch wesentlich besser als die alte Kläranlage, die die Auslaufwerte an Nährstoffen nicht einhalten konnte und somit die Enz belastete. Durch ein neues Verfahren werden Phosphor und Stickstoff besser aus dem Abwasser gefiltert. Dadurch erhofft man sich auch eine Verbesserung der Güteklasse der Enz. Klärschlamm als besonderes Problem Besonders bei dieser Kläranlage ist auch, dass sie über eine Trocknungsanlage für Klärschlamm verfügt. Der Klärschlamm der ganzen Verbandsgemeinde…mehr: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/vorzeige-klaeranlage-in-mettendorf-geht-in-betrieb-100.html
Bad Königshofen im Grabfeld: Unbekannte kippen bis zu 400 Liter Heizöl in Kläranlage
Unbekannte haben zwischen 300 und 400 Liter Heizöl in eine Kläranlage in Unterfranken gekippt. Die Feuerwehr musste laut Mitteilung der Polizei am Samstag etwa 7000 Liter des verunreinigten Gemisches aus dem Einlaufbecken der Anlage in Bad Königshofen im Grabfeld (Landkreis Rhön-Grabfeld) abpumpen, damit es nicht über das Absetzbecken in die Saale gelangt. Die Menge Heizöl könne demnach beträchtliche Schäden an der Kläranlage und der Umwelt anrichten. Kontrollen der Pumpstationen und Zuläufe zum Klärwerk brachten zunächst …mehr: https://www.gmx.net/magazine/regio/bayern/unbekannte-kippen-400-liter-heizoel-klaeranlage-39575924
Die Kläranlage Kassel bekommt eine Flockungsfiltration. Durch die Kombination einer neuen Fällmitteldosierstation und einer Raumfilteranlage, bestehend aus 18 Filterkammern, soll so zukünftig eine erhebliche Verbesserung der Reiniungsleistung bei der Phosphorbeseitigung erreicht. Bis Herbst 2026 soll die eingeleitete Phosphormenge in die Fulda halbiert werden, auch, um die EU Grenzwerte einzuhalten. Die Investitionskosten liegen insgesamt bei 36 Millionen Euro, davon übernimmt das Land Hessen mit 18 Millionen Euro die Hälfte.
Ingolstadt: Gießen mit Abwasser eines Wasserspielplatzes
In Ingolstadt soll das Abwasser eines Wasserspielplatzes, das bisher ungenutzt versickert wurde, künftig unter anderem zum Befüllen sowohl der eigenen Gießfahrzeuge als auch der von beauftragten Firmen verwendet werden, um Park- und Grünanlagen im Stadtgebiet zu gießen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamts der Stadt haben auf dem Gelände der früheren Landesgartenschau, heute Piuspark, eine 30000 Liter fassende Zisterne angelegt, die sich aus dem Abwasser des Wasserspielplatzes speist. Um den Wasserverbrauch des Wasserspielplatzes insgesamt zu reduzieren, wird im Gartenamt ein neues Betriebskonzept erarbeitet, das ein aktives Anfordern der Wasserspiele über Taster vorsieht, aber dennoch eine Verkeimung des Trinkwassers zuverlässig ausschliesst.
Schweinfurt: Pilotprojekt für eine alternative Wasserressource – Nutzwasser schont Grund- und Trinkwasserreserven
Schweinfurt – Die regionalen Auswirkungen des Klimawandels nehmen auch in Schweinfurt spürbar zu. Die Temperaturen steigen, Niederschläge gehen zurück. Der Sommer 2022 hat mit seiner extremen Trockenheit sowohl Schweinfurt als auch umliegende Gemeinden vor besondere Herausforderungen gestellt. Neben der Austrocknung städtischer Grünflächen sind vor allem die landwirtschaftlichen Erträge in der Region gefährdet. Mit den langanhaltenden Dürreperioden einhergehend sehen sich die Landwirte gezwungen vermehrt auf die Grundwasserreserven zuzugreifen. Doch was tun, wenn sich aufgrund des ausbleibenden Regens der Grundwasserspiegel nicht mehr ausreichend erholen kann? Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung der Stadt Schweinfurt hat sich gemeinsam mit der Technischen Universität München und weiteren Projektpartnern seit April 2021 der Aufgabe gestellt, dem zukünftigen Wassermangel auf der fränkischen Trockenplatte entgegenzuwirken. Die vermeintliche Lösung – Nutzwasser. Das im Klärwerk Schweinfurt mechanisch, biologisch und chemisch gereinigte Abwasser fließt normalerweise in den Main und geht der Region damit indirekt „verloren“. Ziel des vom Bund geförderten Projektes ist es (unter anderem), aus diesem bereits gereinigten Abwasser eine alternative Wasserressource zu generieren. Diese könnte beispielsweise für die Bewässerung städtischer Park- und Sportflächen, für die landwirtschaftliche Bewässerung und einer gezielten Anreicherung des Grundwasserkörpers Einsatz finden. Je nach Anwendungszweck müsste die erzeugte Wasserqualität dabei unterschiedlichen Qualitätsanforderungen genügen. Für die Bereitstellung einer optimalen Wasserqualität erforscht die TU München die Leistungsfähigkeit einzelner Reinigungsverfahren auf dem Gelände des Schweinfurter Klärwerks. Das aufbereitete Nutzwasser wird vor Ort praxisnah zur Bewässerung von Blumen, Bäumen und Feldfrüchten im Gewächshaus und auf der Freilandfläche sowie für die Bewässerung des benachbarten Sportplatzes eingesetzt. Die Erzeugnisse werden ebenso wie die Wasserqualität chemisch und mikrobiologisch untersucht. Zusätzlich zu den Anforderungen an die Wasserqualität beschäftigt sich das Projektteam mit essenziellen Fragestellungen zur wasserrechtlichen Genehmigung, zur hydrogeologischen Situation vor Ort, zum tatsächlichen Wasserbedarf sowie zur Speicherung und Verteilung des aufbereiteten Wassers.
Einladung zu Führungen Zur Vorstellung des Forschungsvorhabens bietet die Stadtentwässerung Schweinfurt allen Interessierten zum Weltwassertag am 22. März 2023 kostenlose Führungen an. Diese finden um 10:00 Uhr, 12:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr auf dem Betriebsgelände statt, eine Anmeldung ist erforderlich. Den Besuchern geben wir damit die Möglichkeit, sich mit dem Thema „Wasser aus Abwasser“ vertraut zu machen und aufkommende Fragen zu diskutieren. Zur Anmeldung für eine Führung über das Gelände oder bei Fragen zum Projekt melden Sie sich bei der Stadtentwässerung Schweinfurt unter nutzwasser@stadtentwaesserung-sw.de. (Bitte geben Sie hierbei die Anzahl der Teilnehmer, Ihren Wunschtermin und idealerweise eine Telefonnummer an, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen). Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.nutzwasser.org – wir freuen uns auf Sie!
Online-Umfrage zur Wasserwiederverwendung Im Zuge des Forschungsprojektes läuft darüber hinaus eine Umfrage, die sich mit der Thematik zur Akzeptanz der Wasserwiederverwendung beschäftigt. Wir laden dazu ein, sich durch die Umfrage aktiv am Forschungsvorhaben zu beteiligen. Dafür werden keine fachlichen Vorkenntnisse benötigt, sondern lediglich 2 – 3 Minuten Zeit. Teilnehmen können Sie unter folgendem Link oder mit dem QR-Code: https://www.umfrageonline.com/c/nutzwassersw.
Schliersee: Mehr als sechs Millionen Euro für Kanal ins Tal
Rechenschaftsbericht vor vollem Haus: Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer stand über 100 Gemeindebürgern im Forum der Vitalwelt Rede und Antwort. Der Schlierseer Hof kam nur am Rande zur Sprache. Die Gemeinde Schliesee möchte die Kläranlage Spitzingsee auflassen. Stattdessen soll ein Kanal ins Tal gebaut werden. Zahlen müssen das wohl alle Schlierseer. Schliersee – Das Trinkwasser am Spitzingsee wird schon von Neuhaus aus hochgepumpt, künftig geht es auch in die andere Richtung. Die Gemeinde wird das Abwasser vom Spitzingsee ins Tal leiten, die Kläranlage wird aufgegeben. Gut sechs Millionen Euro wird es kosten, die 150 Erstwohnsitz-Inhaber plus eine Mehrfaches an Gästebetten anzuschließen. Geld, das die Anschlussnehmer … https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/schliersee-mehr-als-sechs-millionen-euro-fuer-kanal-ins-tal-92865376.html
Dillenburg: Öl in Kanalisation gelangt – Kripo hat Ermittlungen aufgenommen
Blaulicht-News: Öl in Kanalisation gelangt – Kripo hat Ermittlungen aufgenommen. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Lahn-Dill-Kreis. Am Mittwoch (28.02.24) gegen 16.30 Uhr stellten Mitarbeiter des Klärwerkes in Braunfels-Bonbaden…mehr: https://news.feed-reader.net/ots/5725925/pol-ldk-oel-in-kanalisation-gelangt–/
Gemeinde Wessobrunn schließt Vertrag mit Stadtwerke Weilheim
Kooperationsvertrag zwischen Weilheim und Wessobrunn Die Steuertechnik der Pumpanlagen, die dafür sorgt, dass das Abwasser aus Wessobrunn und Haid zur Kläranlage nach Weilheim gelangt, machte zuletzt immer wieder Probleme. Wessobrunn – Sie stammt auch zum großen Teil aus der Zeit des Kanalbaus Ende des letzten Jahrtausends. „Die Zuverlässigkeit und Betriebskontinuität ist da nicht mehr gewährleistet. Wir tauschen die Steuerungen normalerweise nach 25 Jahren aus“, berichtete Abwassermeister Alexander Fath von den Stadtwerken Weilheim bei einem Pressegespräch im Wessobrunner Rathaus. https://www.merkur.de/lokales/schongau/kreisbote/gemeinde-wessobrunn-vertrag-stadtwerke-weilheim-steuertechnik-pumpanlage-92834392.html7
Mörfelden-Walldorf :Task-Force Kläranlage findet Millionen an Einsparungen
Die Kläranlage in Mörfelden zeichnet sich durch eine vorbildliche Abwassereinigung aus. Doch die Sanierung und der Ausbau sind teuer und sorgen immer wieder für politische Kontroversen. Ein besonderes Gremium trägt nun dazu bei, die Kosten zu verringern. Die Sanierung und der Ausbau der Kläranlage im Süden von Mörfelden hat in den vergangenen Jahren teils zu heftigen politischen Diskussionen in Mörfelden-Walldorf geführt. Vor fünf Jahren hatte das Stadtparlament beschlossen, einen…mehr: https://www.fr.de/rhein-main/kreis-gross-gerau/moerfelden-walldorf-ort799239/klaeranlage-moerfelden-umplanung-fuehrt-zu-kosteneinsparung-92846399.html
Viel Potenzial steckt im Kornwestheimer Abwasser. Laut einem Gutachten könnten mittels einer Wärmepumpe an der Kläranlage Wohnungen und Häuser beheizt werden. Bislang geht ein Großteil der Energie verloren. Mit etwa 230 000 Megawattstunden stellt die Wärmeversorgung von Wohngebäuden laut Kommunaler Wärmeplanung den größten Energieverbraucher in Kornwestheim dar. Klar, dass die Stadt bei ihrem Streben nach mehr Energieeffizienz nun versucht an diesem Hebel…mehr: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kornwestheimer-waermeplanung-heizen-mit-abwasser.bf2fb87c-9353-4dce-b6ad-15ff86bdfb4b.html
Grafrath: Der Startschuss für den Umbau der Kläranlage ist gefallen
Die Kläranlage in. Sie bekommt einen Faulturm. Bei der Vergärung entsteht auch Biogas, das zur Energieerzeugung genutzt werden soll Der Umbau der Kläranlage in Grafrath läuft. Im Januar wurde mit den Arbeiten für das mindestens sechs Millionen Euro teure Projekt begonnen. Grafrath – Die Anlage bekommt einen Faulturm, in dem der Klärschlamm letztlich landet. Was dort geschieht, hat auch positive Effekte für die Umwelt und den Klimaschutz. Ob die Kosten für das Großprojekt bei den veranschlagten knapp sechs Millionen Euro bleiben, muss sich erst noch zeigen. Die Schätzung stammt laut Andreas Folger, dem Vorsitzenden des Abwasserzweckverbands (AZV) „Obere Amper“, aus dem Jahr 2021. Seitdem sind die Baupreise weiter nach oben gegangen. Allerdings muss der AZV die Ausgaben nicht alleine schultern. Fördergelder gibt es sowohl vom Freistaat als auch vom Bund. Dass die große Politik das Projekt bezuschusst, liegt …mehr: https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/grafrath-ort28747/grafrath-startschuss-fuer-klaeranlagen-umbau-gefallen-92778654.html
Bozen: Defekt in Kläranlage – Großeinsatz der Feuerwehr
Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Bozen sind seit rund 11 Stunden in der Kläranlage in Bozen im Einsatz: Wegen eines Lecks in einer Rohrleitung war der Innenbereich der Kläranlage mit Klärschlamm geflutet worden. Dabei kam es zum Austritt von hochexplosiven Gasen.Mehr: https://www.stol.it/artikel/chronik/defekt-in-klaeranlage-bozen-grosseinsatz-der-feuerwehr
Firma Merck in Darmstadt modernisiert am Stammsitz die Kläranlage
Die vierte Reinigungsstufe verbessert die Abwasserqualität weiter. Der Konzern hat zwölf Millionen Euro investiert. Das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck hat rund zwölf Millionen Euro investiert, um die Qualität des Abwassers an seinem Stammsitz in Darmstadt weiter zu verbessern. Das Unternehmen hat die sogenannte vierte Reinigungsstufe als Teil seiner zentralen Abwasserbehandlungsanlage …mehr: https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/merck-modernisiert-am-stammsitz-in-darmstadt-die-klaeranlage-92820174.html
Bottrop: Bringt das die Energiewende voran? Kläranlage soll grünes Methanol produzieren
Kläranlagen dienen traditionell der Abwasserreinigung. Dass sich dort auch grünes Methanol produzieren lässt, soll eine Demonstrationsanlage in Bottrop beweisen. Mehr: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/synergien-nutzen-klaeranlage-soll-gruenes-methanol-produzieren/
Wolfratshausen: Klärwerksanierung am Weidacher Isarspitz gebremst: Bürgermeister fordern Kostenschätzung
Einen Planungsentwurf zur Sanierung des Daches eines Betriebsgebäudes der Kläranlage am Weidacher Isarspitz präsentierte der Vorsitzende des Abwasserverbands Isar-Loisachgruppe (AV) Manfred Fleischer jüngst den Bürgermeistern der Verbandskommunen. Fleischer erinnerte zunächst an einen bereits 2021 gefassten Beschluss, der die Sanierung eines Betriebsgebäudes sowie die Renovierung von Garagen und Werkstätten vorsieht. „Das Ziegel-Satteldach soll so stabil gebaut werden, dass darauf auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 24,6 Kilowattpeak pro Jahr möglich ist“, erklärte der AV-Vorsitzende.
Die Überschüsse sind aufgebraucht, nun wird das Schmutzwasser in Müllheim teurer. Etwas günstiger dafür wird das Niederschlagswasser. Die Abwassergebühren werden von 1,47 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser auf einen Preis von 1,87 Euro steigen. Die Gebühr für die Beseitigung des Niederschlagswassers sinkt der Betrag von bisher 0,45 Euro pro Quadratmeter auf 0,39 Euro. Das beschloss nun der Müllheimer Gemeinderat.
Walleshausen – Der Abwasserzweckverband (AZV) Geltendorf-Eresing hat seine bisher größte Investition in Angriff genommen. Die Kläranlage in Walleshausen wird um eine zweistufige Faulungsanlage erweitert. Außerdem werden ein Sandfang, ein Becken für die Vorklärung und eine Schlammentwässerung gebaut. Die Kläranlage selbst wird im Zuge dessen saniert und mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet. Hier werden…mehr: https://www.merkur.de/lokales/landsberg-kreisbote/zweckverband-geltendorf-eresing-30-prozent-mehr-klaeranlage-92747084.html
Aue: Samtgemeinderat erhöht Abwasserbeitrag um 156 Prozent
Der höhere Abwasserbeitrag in der Samtgemeinde Aue betrifft erstmalige Anschlüsse an die Kanalisation, zum Beispiel in neuen Baugebieten. Hier die geplante Erweiterungsfläche für das „Uelzer Feld“ in Lehmke. Der Abwasserbeitrag in der Samtgemeinde Aue wird zum 1. Januar 2024 von derzeit 10,23 auf 26,18 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche erhöht. Das hat der Samtgemeinderat jetzt einstimmig beschlossen. …mehr:
Ruhrverband: Guter Gewässerzustand bei moderatem Kostenstieg
Verbandsversammlung mit guten Nachrichten für die Verbandsmitglieder Die Delegierten der Mitglieder des Ruhrverbands stellten mit ihren Beschlüssen auf der 38. Verbandsversammlung in Essen die Weichen für die wasserwirtschaftliche Arbeit in der Region im kommenden Jahr.
„Die weiter verbesserte Reinigungsleistung der Kläranlagen des Ruhrverbands reduziert die Nähstoffbelastung so weit, dass inzwischen nahezu alle Gewässer im Einzugsgebiet der Ruhr einen guten oder sehr guten Zustand aufweisen“, bilanzierte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, auf der Verbandsversammlung des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens das zu Ende gehende Jahr. Traditionell treffen sich die Delegierten der 60 Städte und Gemeinden, der Trinkwasserwerke und der Industriebetriebe im Einzugsgebiet der Ruhr am ersten Freitag im Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung des Ruhrverbands in der Essener Philharmonie.
Der Ruhrverband ist energieneutral. Als eines der ersten großen wasserwirtschaftlichen Unternehmen wird der Ruhrverband im zweiten Jahr in Folge mehr regenerative Energie erzeugen, als er selbst benötigt. Das ist ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz und senkt die Energiebezugskosten. Der Ruhrverband hat sich noch mehr vorgenommen und will nicht nur in der Jahresbilanz, sondern in jeder Viertelstunde eines Jahres energieneutral sein. Dazu werden in den nächsten zwei Jahren an acht Kläranlagenstandorten Photovoltaik-Freiflächenanlagen errichtet und dafür bis zu 15 Millionen Euro investiert.
OOWV: Ghanaische Doktorandinnen informieren sich über Wassermanagement
Brake. Einen internationalen Austausch der besonderen Art erleben in diesen Tagen sowohl die Mitarbeitenden des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) als auch Ivy Akuoko und Pearl Awudor. Die beiden afrikanischen Wissenschaftlerinnen promovieren am Institute for Environment and Sanitation Studies der University of Ghana. Nun absolvieren sie bis zum 13. Dezember ein dreiwöchiges Praktikum beim OOWV in Brake, um wertvolle Einblicke in das deutsche Wassermanagement zu gewinnen.
„Wir haben bereits viele interessante Gespräche über Wassermanagement und Wasserrechte geführt“, berichtet Ivy Akuoko. Ihre Kollegin Pearl Awudor ergänzt: „Dabei sind uns einige Unterschiede zwischen den Systemen in Deutschland und in Ghana aufgefallen. Wir möchten so viel Wissen wie möglich mitnehmen.“
Berlin: Vorstandsvorsitzender beendet Vertrag im besten Einvernehmen
Aufsichtsrat beginnt mit Nachfolge-Suche Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe, Prof. Dr. Christoph Donner, scheidet zum 30. November 2024 aus dem Vorstand aus. Diesem Weg hat der Aufsichtsrat des Unternehmens heute in einer außerordentlichen Sitzung zugestimmt. Die Entscheidung erfolgte im besten Einvernehmen zwischen der Aufsichtsratsvorsitzenden, Senatorin Franziska Giffey, und Prof. Dr. Donner. „Es war mir eine Ehre, die Berliner Wasserbetriebe in den letzten zwei Jahren zu führen und gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen und einem engagierten Team an der Weiterentwicklung des Unternehmens zu arbeiten“, sagte Donner. Donner nannte private Gründe, den Vertrag vorzeitig zu beenden. Der Aufsichtsrat dankt Prof. Dr. Christoph Donner für die geleistete Arbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg. Der Aufsichtsrat wird zeitnah mit der Suche nach einer Nachfolge beginnen. Die Geschäfte der Berliner Wasserbetriebe verantworten bis dahin Finanzvorstand Frank Bruckmann und Kerstin Oster, Vorständin Personal und Soziales.
Hamburg: „Gerechte Kostenverteilung ist unerlässlich“
Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, nimmt die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht – insbesondere die Pharma- und Kosmetikindustrie.
Am 5. November 2024 hat die Europäische Kommission die Neufassung verabschiedet. Jetzt folgt die Umsetzung in deutsches Recht.
Zahlreiche weitere Maßnahmen in der Planung bzw. bereits in der Umsetzung – Ziele der Wasserrahmenrichtlinie sind noch nicht erreicht Lippe-Region. Auf dem Weg zur Gestaltung der Lippe vom längsten Fluss Nordrhein-Westfalens zum schönsten Gewässer des Landes ist der Lippeverband auf einem guten Weg. Das berichtete der Wasserwirtschaftsverband am Freitag auf seiner Jahreshauptversammlung in der Erich-Göpfert-Stadthalle in Unna. Zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen sind bereits fertiggestellt oder aktuell in der Umsetzung – gleichzeitig ist aber auch noch eine Menge zu tun!
„Bei unserem Vorhaben, die Lippe zum schönsten Fluss Nordrhein-Westfalens umzugestalten, sind wir in den vergangenen Monaten ein weiteres Stück vorangekommen – insbesondere im Bereich Haltern-Lippramsdorf und Marl entsteht ein weiteres idyllisches Auengebiet, das der Lippe mehr Raum zur Entfaltung bietet. Diese Maßnahme dient nicht nur der Steigerung der Artenvielfalt am Gewässer, sondern auch dem Hochwasserschutz“, sagt Bodo Klimpel, Vorsitzender des Verbandsrats des Lippeverbandes und Landrat des Kreises Recklinghausen.
DWA überreicht Qualitätssiegel für einwandfreies Management
Die Stadtentwässerung Stuttgart ist am 30. Oktober 2024 von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) erneut mit dem Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) in der Sparte Abwasser ausgezeichnet worden. Die Bestätigung wurde Jürgen Mutz, Technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Stuttgart vom stellvertretenden Landesverbandsvorsitzenden des DWA-Landesverbands Baden-Württemberg am 30. Oktober 2024 in Stuttgart überreicht. Jürgen Mutz sagte: „Der sichere Betrieb unserer Anlagen durch unsere kompetenten Mitarbeitenden ist für mich ein essentieller Bestandteil unserer Arbeit. Das Qualitätssiegel ist daher Bestätigung und Ansporn zugleich.“
Die TSM-Bestätigung bescheinigt dem Eigenbetrieb die sichere, wirtschaftliche, nachhaltige und umweltfreundliche Abwasserentsorgung. Dazu musste sich die SES im April 2024 einer zweitägigen, freiwilligen Überprüfung durch ein unabhängiges DWA-Expertenteam stellen. Geprüft wurden die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die organisatorischen Strukturen des Unternehmens. Die DWA-Experten kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Beachtung der Sicherheitsbestimmungen. Dazu mussten rund 230 Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur technischen Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Personals sowie zu Planung, Betrieb und Instandhaltung des Entwässerungsnetzes und der Abwasserreinigung beantwortet werden. Außerdem fanden Begehungen von verschiedenen Betriebsbereichen im Kanalnetz und auf den Kläranlagen statt.
Ruhrverband ist ab dem 1.1.2025 in Halver abwasserbeseitigungspflichtig
Für die Bürgerinnen und Bürger ergeben sich kaum Änderungen Die Übertragung des Kanalnetzes der Stadt Halver auf den Ruhrverband wurde mit der symbolischen Überreichung eines „goldenen Kanaldeckels“ am 21.11.2024 besiegelt. Mit dabei waren v.l.: 1. Reihe: Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands (RV); Carolin-Beate Fieback Vorständin Personal, Verwaltung und Soziales (RV); Bürgermeister Michael Brosch (Stadt Halver); 2. Reihe: Sebastian Kintner (RV); Harald Ließem (RV); Michael Menke (RWG); Dr. Christian Görlich (RV); Christoph Gerbersmann, Vorstand Finanzen (RV); Anne Katrin Thielenhaus (RV); Heiko Witulski (RV); Simon Thienel, 1. Beigeordneter und Kämmerer (Stadt Halver).
Die Stadt Halver hat sich ebenso wie schon andere Kommunen vor ihr entschieden, ihre Abwasserbeseitigungspflicht gemäß § 52, Abs. 2 Landeswassergesetz Nordrhein-Westfalen auf den Ruhrverband zu übertragen. Die Übertragung tritt zum 1. Januar 2025 in Kraft und wurde am 21. November 2024 durch die Übergabe eines „Goldenen Kanaldeckels“ von Prof. Norbert Jardin an Bürgermeister Michael Brosch und den Ersten Beigeordneten und Stadtkämmerer Simon Thienel vor dem Rathaus in Halver symbolisch besiegelt. Mit der Übertragung der Aufgabe geht auch das wirtschaftliche Eigentum am Kanalnetz der Stadt Halver auf den Ruhrverband über. Dafür zahlt der Verband der Stadt einen Ausgleichsbetrag in Höhe von rund 33 Millionen Euro.
OOWV: Apen und OOWV unterzeichnen Übertragung der Abwasserbeseitigung
Apen/Brake. Intensiv haben die Fachleute der Gemeinde Apen und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) in den vergangenen Monaten an der Übertragung der Aufgabe der Abwasserbeseitigung gearbeitet. Abstimmungen, Datenpflege, Berechnungen – rechtlich mündet all dies letztendlich in Unterschriften auf Verträgen. Und genau diese wurden heute von Apens Bürgermeister Matthias Huber, dem stellvertretenden OOWV-Verbandsvorsteher Michael Kramer und OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht geleistet. Mit dem Beginn des Jahres 2025 ist demnach der OOWV in Apen dafür zuständig, dass das Abwasser beseitigt und die dafür notwendige Infrastruktur inklusive Kläranlage in Schuss gehalten wird.
„Wir haben die Übertragung gewissenhaft und langfristig vorbereitet. Das war vorbildlich. Wir freuen uns, dass ein Wasser- und Bodenverband in der kommunalen Familie diese Aufgabe übernimmt“, erklärt Matthias Huber. „Die Aufgabenübertragung setzt in unserer Verwaltung zudem ein paar Kapazitäten frei, um andere kommunale Aufgaben erledigen zu können.“
Wasser ist unsere Leidenschaft und unser Fachgebiet. Wir verfügen über umfangreiche Erfahrungen bei Sanierung, Ausbau und Betrieb von Kanalnetzen und Kläranlagen. Als Partner für Kommunen, Verbände der Wasserver- und Abwasserentsorgung und für Industrieunternehmen bieten wir Ihnen gerne unsere effizienten und umweltgerechten Lösungen an.
Services Gemeinsam erarbeiten wir Ideen für ein ökologisch und ökonomisch optimiertes Abwassermanagement und unterstützen Sie bei der Umsetzung.
Hamburg: EU stärkt den Gewässerschutz und nimmt Pharma- und Kosmetikindustrie in die Pflicht
„Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, kurz KARL, nimmt endlich die Hersteller von Produkten mit Problemstoffen in die Pflicht – insbesondere die Pharma- und Kosmetikindustrie. 80 Prozent der Kosten für den Ausbau und Betrieb von vierten Reinigungsstufen sollen gemäß der Verordnung von ihnen getragen werden. Es ist von größter Bedeutung, dass bei der Überführung der Verordnung in nationales Recht keine Aufweichung erfolgt. Als Betreiber der größten kommunalen Kläranlage in Deutschland tragen wir wesentlich dazu bei, die Umweltauswirkungen zu verringern, die durch andere wirtschaftliche Zweige verursacht werden. Eine gerechte Kostenverteilung für weiterführende Reinigungsstufen ist unerlässlich, um die Gebührenzahlenden zu entlasten.
Die Verankerung der Herstellerverantwortung in KARL schafft nicht nur ein wichtiges Finanzierungsmodell, sondern setzt auch starke Anreize für die Industrie. Sie ist gefordert, weniger Mikroschadstoffe in den Verkehr zu bringen und in die Entwicklung von nachhaltigen, biologisch abbaubaren Produkten zu investieren. Die Herstellerverantwortung ist ein Paradigmenwechsel für die Industrie, vor allem ist sie aber ein Gewinn für den Umweltschutz und für die Menschen in unserer Stadt.“
Taucher untersuchten und reinigten den Schlammbehälter der Kläranlage Ditzingen
Im Rahmen von Instandhaltungsmaßnahmen musste einer der Faultürme im Gruppenklärwerk Ditzingen Mitte des Jahres komplett entleert werden. Der Faulbehälter ist ein wichtiger Verfahrensschritt im Klärprozess. Während der mechanischen und biologischen Reinigung des Abwassers wird der dabei anfallende Klärschlamm in einen Faulbehälter zum Ausfaulen geleitet. Danach wird er entwässert und getrocknet bevor er schließlich verbrannt werden kann.
Herausforderung durch Ablagerungen
Im Laufe der Jahre bilden sich im Inneren des Faulturms Ablagerungen, so dass der Behälter nicht einfach blind entleert werden kann – die Gefahr ist zu groß, dass die Maschinentechnik verstopft. Aus diesem Grund wurde ein spezialisiertes Unternehmen für Kläranlagen-Tauchgänge beauftragt, die Beschaffenheit des Schlamms zu prüfen und mögliche Anlagerungen im Inneren aufzuspüren. Dabei überprüften sie auch die Funktionsfähigkeit der Technik. Anschließend saugten sie den Schlamm aus dem Behälter.
Mit Biogas Energie für die Zukunft erzeugen – Einweihung der neuen Biogasaufbereitungsanlage
Die StEB Köln haben heute die neue Biogasaufbereitungsanlage (BGAA) auf dem Großklärwerk in Köln-Stammheim offiziell in Betrieb genommen. Dieser wichtige Schritt ist Teil des umfassenden nachhaltigen Energiekonzepts der StEB Köln, das die Erreichung der Klimaziele der Stadt Köln und eine klimaneutrale Energieversorgung zum Ziel hat.
In der BGAA wird überschüssiges Klärgas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer Aufbereitungskapazität von bis zu 800 Nm³/h Klärgas und einer Leistung von 4,9 MW stellt die Anlage einen wichtigen Baustein in der Energieinfrastruktur der Stadt dar. Die BGAA wird voraussichtlich rund 20 GWh Biomethan pro Jahr erzeugen, was einer signifikanten CO₂-Einsparung von rund 4.100 Tonnen pro Jahr entspricht.
Europas größte Sprengstoff-Kläranlage liegt in Niedersachsen
Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird eine Kläranlage zur Reinigung von sprengstofftypischen Schadstoffen eröffnet – sie ist die größte ihrer Art in Europa.
Clausthal-Zellerfeld – Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat auf dem Gelände der ehemaligen Sprengstofffabrik „Werk Tanne“ in Clausthal-Zellerfeld Europas größte Pflanzen-Kläranlage zur Reinigung von sprengstofftypischen Schadstoffen eröffnet.
Pforzheim: Gemeinderäte besichtigen mit Erstem Bürgermeister Dirk Büscher die Kläranlage
Erste Betriebserfahrungen der Spurenstoffentnahme mit der vierten Reinigungsstufe Vorbereitung der nächsten großen Baumaßnahme zur Erneuerung der biologischen Stufe auf der Kläranlage Pforzheim
Im Vorfeld des Werkeausschusses haben Mitglieder des Gemeinderats gemeinsam mit Erstem Bürgermeister Dirk Büscher und Vertretern des Eigenbetriebs Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) das Klärwerk besichtigt. Nach über einem Jahr Betrieb der vierten Reinigungsstufe, konnten nun erste Betriebsergebnisse vor Ort gezeigt und erläutert werden. Seit Mitte 2020 ist die neue Anlage zur Spurenstoffentnahme mit Pulveraktivkohle in Betrieb. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung betreibt damit die viertgrößte Anlage dieser Art landesweit. Im Abwasser sind eine Vielzahl an Spurenstoffen wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Pestizide und Industriechemikalien nachweisbar. In der Inbetriebnahme-Phase wurden bereits über 7 Millionen Kubikmeter Abwasser mit der Anlage behandelt. Nach dem Jahr Probebetrieb kann jetzt außerdem abgeschätzt werden, wieviel davon künftig zurückgehalten werden kann – es werden zwischen 12 und 13 Millionen Kubikmeter jährlich sein. „Dies ist ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz und hat unmittelbar positive Auswirkung für die nachfolgenden Gewässer, Enz und Neckar“, zeigt sich Erster Bürgermeister Dirk Büscher überzeugt.
Rohbauten von Sozialgebäude und Energiezentrale sind fertiggestellt – Stadt Bayreuth investiert in das erste Ausbaupaket der Klärwerkerneuerung knapp 37,5 Millionen Euro
Ende Februar starteten die Rohbauarbeiten, nun konnte Richtfest für das Sozialgebäude und die Energiezentrale des Klärwerks gefeiert werden. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger freute sich bei der Feierstunde über den Baufortschritt des gut 37,5 Millionen Euro teuren ersten Ausbaupakets der Klärwerksanierung: „Die Stadt will immer auf dem aktuellen Stand der Technik bei der Abwassereinigung sein; dies insbesondere zum Schutz der Gewässer, aber auch im Interesse einer optimierten, weitgehend autarken, klimaneutralen Energieversorgung. Deswegen ist die Sanierung unseres Klärwerks sehr gut investiertes Geld.“
THW Euskirchen probt auf Kläranlage in Mechernich den Ernstfall
Das Technische Hilfswerk aus Euskirchen hat den Ernstfall geprobt. Der perfekte Übungsort: die Kläranlage in Mechernich. Bei der Übung wirkten die verschiedenen Einheiten des THW zusammen, um bei einer angenommenen Störung im Betrieb des Klärwerks Unterstützung zu leisten.
Durch den Ausfall einer Pumpe drohte ein Becken überzulaufen, so das fiktive Szenario. Durch den Einsatz von Pumpen und Umleitung des Wassers sollte genau das verhindert werden. Da die Störung in den späten Nachmittagsstunden auftrat, musste die Einsatzstelle ausgeleuchtet werden.
Flörsheim: Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage
Nachdem alle vorbereitenden Arbeiten auf dem Erweiterungsgelände der KLA Flörsheim, Am Wickerbach, abgeschlossen sind, beginnen nun die Arbeiten für den 1. Bauabschnitt zur Erweiterung der KLA – Erweiterter Rohbau. Baubeginn ist der 18. Oktober 2021. Den Auftrag für dieses Los erhielt die Firma Leonard Weiss GmbH & Co. KG. Die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes ist für Mitte 2024 vorgesehen. Die Auftragsvergabe für die verfahrenstechnische Ausrüstung und EMSR Technik erfolgt im Jahr 2022. In diesem Bauabschnitt werden zwei Belebungsbecken mit insgesamt 8.000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut. Außerdem erfolgen die Erneuerung des Blockheizkraftwerks und die Errichtung der neuen Vorklärungsanlage. Zunächst werden Bohrarbeiten für die Bohrpfahlwände durchgeführt, die für die Herstellung der Baugruben erforderlich sind. Die eigentlichen Erdarbeiten für den Aushub der künftigen Becken beginnen erst im Frühjahr 2022. Durch den Abtransport der Erdaushubmassen über die Böttgerstr. und Falkenbergstraße wird dann in diesen Straßen ein erhöhter LKW Verkehr zu verzeichnen sein. Diese Erhöhung führt gemäß einer vorab durchgeführten Untersuchung jedoch nicht dazu, dass die Immissionsgrenzwerte überschritten werden.
Zur Reduzierung der zu erwartenden Geräuschimmissionen auf der Baustelle selbst werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, wie z.B. schallabschirmende Bauzäune oder der Einsatz von lärmarmen Baumaschinen. Trotz aller geplanten Maßnahmen ist es nach dem gegenwärtigen Stand der Technik nicht möglich eine komplette Lärmreduktion zu erreichen. Daher bitten wir unmittelbar betroffene Anwohner schon jetzt um Verständnis. https://www.abwasserverband-floersheim.de/
hanseWasser finanziert eine Solarpumpe für die Okukuna-Farm in Windhoek
Delegationsreise in Namibia und Südafrika Im Rahmen einer Delegationsreise nach Windhoek (Namibia) und Durban (Südafrika) hat sich der kaufmännische Geschäftsführer der hanseWasser Bremen GmbH Ekkehart Siering vor Ort ein Bild von den bestehenden Kooperationen mit den Abwasserbetrieben in Bremens Partnerstädten gemacht. Dabei hat hanseWasser die Finanzierung einer Pumpe zugesagt. Mit dieser Pumpe kann eine Farm in der wasserarmen Region künftig aus einem Brunnen bewässert werden. Die Pumpe wird mit einem Solarmodul betrieben, um die Bewässerung möglichst ökologisch und autark sicherzustellen. „Die Arbeit auf der Okukuna-Farm hat eine herausragende Bedeutung für die Menschen in Windhoek. Die Unterstützung von hanseWasser hilft der Farm, kostengünstig und ökologisch die Bewässerung der großen Flächen sicherzustellen“, so Ekkehart Siering. „Als ExpertinnenInnen für den Einsatz von Pumpen kann hanseWasser hier einen bescheidenen, aber enorm effektiven Einsatz leisten.“ Die Okukuna-Farm baut auf sieben Hektar Land und auf verschiedenen Parzellen diverse Gemüsesorten an und stellt die Ernte einkommensschwachen BewohnerinnenInnen sowie Suppenküchen zur Verfügung. Das Projekt dient der Verbesserung der Ernährungssicherheit und übernimmt die Vermittlung von Wissen im Feld des Gemüseanbaus und der Landwirtschaft, um Eigeninitiativen zu unterstützen.
Zum Hintergrund der Reise: Die Delegationsreise in Bremens Partnerstädte wurde von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte angeführt. Im Fokus der Reise standen die Transformation der Wirtschaft, Fachkräftegewinnung, Jugendarbeitslosigkeit, die globalen Herausforderungen und ein intensiver Austausch zu den Herausforderungen rund um das Thema Wasser und Abwasser. Für die hanseWasser Bremen GmbH und Geschäftsführer Ekkehart Siering, waren der Besuch der Okukuna-Farm von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus wurden im Stadtgebiet von Windhoek und Durban verschiedene Wasser- und Abwasseranlagen mit den Stadtverwaltungen und dortigen Expert*innenInnen besichtigt. Mit der City of Windhoek, Department Water & Wasterwater Devision steht die hanseWasser Bremen GmbH bereits seit mehreren Jahren in engem Kontakt und regelmäßigem Austausch auch vor Ort. Erst im Juli dieses Jahres hat die hanseWasser Bremen GmbH eine Delegation um die Bürgermeisterin Ms. Queen Omagano Kamati bei ihrer Delegationsreise nach Bremen auf der Kläranlage in Seehausen empfangen. Mit dem erneuten Besuch der Geschäftsführung in Windhoek wurde die zukünftige Zusammenarbeit und der anhaltende Austausch nochmals bekräftigt. https://www.hansewasser.de/unternehmen/presse/2024-10-02-hansewasser-finanziert-eine-solarpumpe-fuer-die-okukuna-farm-in-windhoek
Stuttgarts Unterwelt: Unterwegs mit den Kanalreinigern
Von der Straßenablaufleerung und Kanalreinigung über die Begehung von Kanälen und Sonderbauwerken bis hin zur Inspektion von Kanälen konnte das breite Aufgabenfeld und die Bedeutung des Kanalbetriebs festgehalten werden. In der Landesschau Baden-Württemberg vom 04.06.2024 wurde der Beitrag ausgestrahlt und kann beim SWR gestreamt werden. SWR-Bericht “Stuttgarts Unterwelt: Unterwegs mit den Kanalreinigern” https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/stuttgarts-unterwelt-unterwegs-mit-den-kanalreinigern/
AV Staufener Bucht: P-XTRACT-Anlage in Betrieb genommen
Der Abwasserzweckverband Staufener Bucht hat zusammen mit weiteren kommunalen Kläranlagenbetreibern die Anlage gebaut. Das Verfahren soll „ökonomisch zukunftsfähig“ sein. Die Vorgeschichte: Sieben kommunale Kläranlagenbetreiber der Gemarkungen Neuenburg, Breisach und Vogtsburg in Baden-Württemberg hatten sich zusammengeschlossen, um eine Anlage zur Klärschlammverwertung inclusive Phophorrückgewinnung zu errichten. Die Ausbaugröße der im Projekt zusammengefassten Kläranlagen liegt bei 346.800 EW (EW=Einwohnerwert). Da die Kläranlage des an dem Projekt beteiligten Abwasserzweckverbands Staufener Bucht mit 114.000 EW (Planfeststellung 140.000 EW) die größte Anlage ist, eignete sich dieser Standort am besten für die Realisierung der Klärschlammverwertung. Denn hier können die meisten Synergien geschöpft werden.
Partner aus der Forschung Die neue Anlage ist nun nach zwei Jahren Bauzeit in den Regelbetrieb übergegangen. Sie ist auf eine thermische Leistung von 1 MWth und etwa 8000 Betriebsstunden pro Jahr ausgelegt. Damit verarbeitet sie jährlich etwa 11.200 Tonnen mechanisch entwässerten Klärschlamm aus dem Einzugsgebiet der sieben umliegenden Kläranlagen. Dort wird das Verfahren für die Phosphorrückgewinnung P-XTRACT eingesetzt, das die Firma Wehrle mit Sitz in Emmendingen in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entwickelt hat. Das Familienunternehmen bezeichnet sich als Technologieführer für die Behandlung spezieller Abfälle und komplexer Abwässer.
Beschreibung des Verfahrens Mit dem P-XTRACT-Verfahren werden aus dem verwerteten Klärschlamm 80 Prozent des Phosphors (frei von organischen Schadstoffen) zurückgewonnen. Das Verfahren beruht nach Angaben vorn Wehrle auf der Technologie der Wirbelschichtverbrennung von Klärschlamm unter Zugabe von bestimmten (Erd-)Alkaliadditiven und speziellem Wirbelschichtbettmaterial. Durch die zweistufige Verbrennung in einer reduzierenden und oxidierenden Atmosphäre wird die Überführung von Schwermetallen in die Gasphase erhöht, sodass die phophorhaltige Asche im Rauchgas als Flugasche mitgerissen und bei möglichst hohen Temperaturen (> 700 °C) aus dem Rauchgas abgeschieden wird. Schwermetalle verbleiben maßgeblich in der Gasphase und werden bei niedrigeren Temperaturen in der nachfolgenden Rauchgasreinigung abgeschieden.
Dezentrale Entsorgungslösung Die Ausnutzung vorhandener Synergien in sehr vielen Bereichen sorge für eine bessere Effizienz und eine minimale Inanspruchnahme von Flächen, Verkehr, Gebäuden und Personal, heißt es auf der Webseite des Abwasserzweckverbands Staufener Bucht. Deswegen sei das Projekt wirtschaftlich darstellbar. Es sei umlagen- bzw. gebührenfinanziert und führe zu keinen Mehrkosten gegenüber den bisherigen Ausgaben zur Klärschlammverwertung.
„Diese Anlage setzt neue Maßstäbe in der dezentralen nachhaltigen Entsorgung von Klärschlamm und der Rückgewinnung von Phosphor“, erklärt Heiner Steinberg, CEO von Wehrle. „In Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband Staufener Bucht, unseren Forschungspartner:innen und den Förderer:innen konnten wir eine nachhaltige Lösung entwickeln, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch zukunftsfähig ist“, stellt Steinberg fest. (hp) https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/p-xtract-anlage-in-betrieb-genommen
Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger. Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand. Solche Zahlen – zumeist mit so klaren wie kunterbunten Flächengrafiken eingängig visualisiert – spuckt die inzwischen gut trainierte und mit neuen Daten weiter lernende SEMA-Maschine aus, das Kanalalterungsmodell für Sanierungsstrategien, wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin entwickelt haben. 2019 gab es für den Prototyp den Innovationspreis des VKU und branchenweit viel Aufmerksamkeit. Zwei Jahre weiter wird SEMA, das mit Nachnamen Berlin heißt, bei uns bis zur einzelnen Haltungsebene implementiert und soll damit künftig als Basis der Investitionsplanung dienen, also betrieblich genutzt werden. Und erweist sich dabei offenbar im Vergleich zwischen Simulations- und echten Inspektionsergebnissen zumindest bisher als 99-prozentig genau und übertrifft damit Wetter- und Lottoprognosen weit.
Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich Weil SEMA inzwischen eine Menge Dinge verinnerlicht hat. Also welches Material aus welchem Jahr wo liegt und wann es wahrscheinlich altersschwach wird. SEMA prognostiziert den Netzzustand und zeigt Sanierungsschwerpunkte im Netz. „Der Netzsimulator gibt das Soll vor, über den Haltungssimulator wird das Ist verbessert. Beide Simulatoren ergänzen sich. Denn nur was man findet, kann man auch sanieren“, sagt SEMA-Mitentwickler Alexander Ringe. Wobei Alter abhängig vom Material relativ ist. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich, während 30-jährige Plastik-Greise der Erlösung harren. Und SEMA Berlin weiß auch, dass grabenlos im Vortrieb montierte Kanalrohre gegenüber offen im Graben verlegten Röhren zwar fast doppelt so teuer in den Boden kommen, dafür aber vermutlich auch ewig halten, weil dafür dickere Rohre verwandt werden und eben auch kein Baugraben verfüllt werden muss, was die Rohre ja auch ordentlich unter Druck setzt. Und auch der Fakt, dass wir heute ja vorwiegend linern und weniger neu bauen, bringt Ringe auch angesichts der absehbaren Halbwertzeit der Kunststoffimplantate nicht um den Schlaf. „Wenn die Teile dann nach 50 plus x Jahren erschöpft sind, dann müssen wir sie halt rausfräsen und neu linern.“ Was die Stadt weniger stört und finanziell allemal günstiger ist. Die Erkenntnisse aus der Anwendung des Strategie-Simulators haben uns schon klüger gemacht. So wissen wir jetzt dank SEMA, dass wir unsere heutige Sanierungsstrategie nachbessern oder weiterentwickeln müssen, um unsere Kanäle generationenübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Was wir heute tun, reicht ab 2060 dafür nicht aus. Die Stellschrauben für diese Nachbesserung sind identifiziert, beispielsweise der Verbau dickerer Rohre oder die Verlängerung der Nutzungsdauer von Linern. https://www.bwb.de/de/25726.php
Unsere Umwelt liegt uns am Herzen An lauen Sommerabenden durch die Elb¬wiesen spazieren, die Biergärten entlang der Ufer besuchen, den historischen Rad¬dampfern zusehen: Die Elbe bereichert Tag für Tag unser Leben im schönen Dresden. Und damit das auch so bleibt, legen wir uns ins Zeug – mit innovativen Projekten und nachhaltigen Ideen. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/ueber-uns/umwelt-zukunft/
Unternehmensporträt Wir klären das für Sie! Die Stadtentwässerung Dresden GmbH erbringt Dienstleistungen auf den Gebieten der Abwasserbehandlung, der Umwelt¬analytik sowie bei der Planung und dem Bau von Abwasseranlagen. Zum Betrieb gehören u. a. das zirka 1.850 km lange Kanalnetz und die zentrale Klär-anlage Dresden-Kaditz. Unser Wirkungsgebiet reicht über die Dresdner Stadtgrenzen hinaus: Im Rahmen von Abwasserüberleitungen oder Betriebs¬führungen erreichen wir 690.000 Kunden in der Region Ostsachsen. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/ueber-uns/unternehmensportrait/
Mit dem Klimawandel werden Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden wahrscheinlicher. Antworten auf deren Folgen bieten unter anderem Prinzipien der Schwammstadt, die jetzt gesondert gefördert werden. Autor des Inhalts: HAMBURG WASSER. | Datum der Veröffentlichung: 13. September 2024. Vor dem Hintergrund des Klimawandel rechnen Experten damit, dass extreme Wetterereignissen wie Starkregen, Dauerregen und Hitzeperioden wahrscheinlicher werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die Stadt Hamburg das Förderprogramm „Mach dein Grundstück regenfit!“ ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, den effizienten Umgang mit Regenwasser auf Privatgrundstücken zu fördern und damit auch die Nutzung von Trinkwasser für Bewässerungszwecke zu reduzieren. Vorsorge vor Starkregen und Hitze Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) unterstützt private Grundstückseigentümer:innen dabei, ihre Flächen zu entsiegeln und zu begrünen. Regenfit bedeutet, dass ein Großteil des Regenwassers auf dem Grundstück gesammelt, gespeichert wird oder versickert. Dies sorgt nicht nur für Abkühlung in Hitzephasen im Hochsommer, sondern ermöglicht auch eine nachhaltige Bewässerung von Pflanzen und verbessert den Schutz vor Überschwemmungen nach Starkregenereignissen. https://www.hamburgwasser.de/magazin/foerderprogramm-risa
Hetlingen: Kampf gegen den Klimawandel: Pilotanlage auf Kläranlage
Eine innovative Versuchsanlage steht zurzeit, kompakt in einen grünen Container eingebaut, auf dem Gelände der Kläranlage Hetlingen. Damit hat das Hamburger Start-up Planeteers in den vergangenen Wochen eine neue Technologie zur Neutralisierung von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) erprobt. Als Rohstoff für den Versuchsbetrieb diente Abluft aus dem Blockheizkraftwerk der Kläranlage. Die neue Verfahrenstechnologie nutzt den natürlichen Prozess der Kalksteinverwitterung: Wasser und Kohlendioxid bilden Kohlensäure, die mit Kalkstein zu Hydrogen- oder Bikarbonat und Calcium reagiert, wie es beispielsweise in Mineralwasser enthalten ist. Das mineralisierte Wasser gelangt über Flüsse in die Ozeane, wo das Bikarbonat über Zehntausende von Jahren gespeichert bleibt. Was in der Natur Jahrhunderte braucht, wird mit dem neuen Vorgehen auf wenige Minuten verkürzt. So können große Mengen an CO2 unschädlich gemacht werden. Das Endprodukt kann guten Gewissens in natürliche Gewässer eingeleitet werden und wirkt dort lokal sogar einer Übersäuerung entgegen. Für das Verfahren ist Planeteers im September mit dem Hamburger Gründerpreis 2024 in der Kategorie Existenzgründer ausgezeichnet worden. Für den ersten Versuchsbetrieb wurde der Container Ende August in der Kläranlage Hetlingen, betrieben vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein, aufgebaut. Das Blockheizkraftwerk liefert den CO2-Input über einen Schlauch und das entstehende Bikarbonat kann, gut überwacht, in die Anlage eingeleitet werden. „Im Pilotbetrieb haben wir den Reaktor angefahren, optimiert und Daten gesammelt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend! Wenn die Testanlage rund um die Uhr in Betrieb ist, können wir allein damit bis zu 60 Tonnen Kohlendioxid im Jahr neutralisieren“, sagt Frank Rattey, Geschäftsführer und einer der vier Planeteers-Gründer. Mit der Weiterentwicklung des Verfahrens ins Großformat könnte es einen Beitrag dazu leisten, CO2 in großen Mengen zu neutralisieren und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken. „Als Umweltunternehmen unterstützen wir die Erprobung dieser neuen Technologie sehr gern. Abwasserreinigung und Klimaschutz hängen eng zusammen, denn der Klärprozess benötigt viel Energie. Dadurch ergeben sich Emissionen, aber auch viel Potenzial zur Verbesserung“, so Dr. Julia Weilbeer, Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau beim AZV Südholstein. Seit fast 15 Jahren erarbeitet der AZV Südholstein kontinuierlich Strategien, um seine Anlagen möglichst nachhaltig betreiben zu können. Der Verband, im Kreis Pinneberg und in Teilen der Nachbarkreise für Ableitung und Reinigung des Abwassers zuständig, sieht sich in der Region als ein Treiber für Innovationen, unter anderem zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes. https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/18092024-kampf-gegen-den-klimawandel-pilotanlage-auf-klaeranlage
Hetlingen: Kläranlage – Umbau der mechanischen Abwasserreinigung abgeschlossen
Die neuen Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe in der Kläranlage Hetlingen sind nach rund zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt und in Betrieb. Heute wurden sie vom Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein offiziell eingeweiht. Mit dabei waren die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Verbands, die Geschäftsleitung sowie das Projektteam. In dem groß angelegten Projekt sind alle Anlagenteile modernisiert oder neu gebaut worden, in denen Schmutzstoffe mechanisch aus dem Abwasser geholt und weiterverarbeitet werden: Die Rechen und das Rechengebäude, der Sand- und Fettfang, die Vorklärung, verschiedene Verbindungsgerinne sowie eine neue Containerverladehalle für Rechen- und Sandfanggut. Der Umbau in der größten Kläranlage in Schleswig-Holstein war seit 2008 geplant und seit 2015 ausgeführt worden. In dem mehrjährigen Projekt ging es meist um meterhohe Bauten, zuweilen aber auch um Zentimeterarbeit. Zahlreiche Ingenieure, Mitarbeitende des Kläranlagenbetriebs und beteiligte Baufirmen haben ganze Arbeit geleistet, um die Betonbauwerke und die Maschinentechnik zukunftsfähig zu gestalten. Besondere Herausforderung: Die Modernisierung musste im laufenden Betrieb und inmitten der bestehenden Bauwerke geschehen. Das bedeutet, dass immer nur an einem Teil der Anlagen gebaut werden konnte, während durch den anderen das zu reinigende Abwasser floss. Und das ist eine Menge: Durchschnittlich ein Kubikmeter, also 1.000 Liter Abwasser kommt pro Sekunde in der Kläranlage Hetlingen an. „Mit der Modernisierung haben wir die Leistungsfähigkeit unserer mechanischen Reinigungsanlagen deutlich gesteigert. Das entlastet die Elbe und ist insgesamt nachhaltiger: Durch neue, effiziente Technik und flach abgedeckte Becken werden der Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen reduziert. Außerdem haben wir die Geruchsemissionen weiter verringert“, so Dr. Julia Weilbeer, Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau beim AZV Südholstein. Aufgrund einer optimierten Vorbehandlung ist nun eine kleinere Menge an Rechen- und Sandfanggut zu entsorgen, so dass weniger LKW-Transporte notwendig sind. Zudem verringert sich in den erneuerten Anlagen der Aufwand für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Arbeitssicherheits- und Hygienebedingungen sind – im Gegensatz zu den vorher offenen Anlagen unter Zelten – verbessert. „Im Bereich der mechanischen Reinigung sind wir jetzt fit für die nächsten Jahrzehnte. Die alten, sanierungsbedürftigen Anlagen stammten aus der Anfangszeit: Im Sommer 1973 floss das erste Mal Abwasser in die Kläranlage Hetlingen. Die Reinigungsleistung entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und auch nicht den heutigen Anforderungen“, so Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 34,5 Millionen Euro. Davon entfielen 10 Millionen Euro für den 1. Bauabschnitt, in dem 2015 bis 2017 die Vorklärung und das Verbindungsgerinne zum Rechengebäude umgebaut wurden. Weitere 20 Millionen Euro fielen für die Bauten des 2. Bauabschnitts an, in dem ab 2019 die neue Containerverladehalle bis 2022 sowie der neue Sand- und Fettfang inklusive Zu- und Ablaufgerinne bis 2024 errichtet wurden. Im 3. Bauabschnitt werden momentan noch der alte Sandfang und die alte Verladung zurückgebaut. Insgesamt wurden rund 13.000 Kubikmeter Boden ausgehoben, 600 Tonnen Stahl verbaut, 5.500 Kubikmeter Beton gegossen und 60 Kilometer Kabel verlegt. Während der Bauzeit begleiteten das Projekt einige unerwartete, teils große Herausforderungen. So wurde bald nach Beginn klar, dass die alten Anlagen aus den 60er und 70er Jahren Asbestbeschichtungen aufwiesen, die unter besonderen Schutzmaßnahmen entfernt werden mussten. Auf dem Kläranlagengelände standen dem Projekt zudem einige unerwartete Zustände der jahrzehntealten Infrastruktur buchstäblich im Weg. Hinzu kamen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine, die zu knapperen Ressourcen, unterbrochenen Lieferketten und höheren Kosten führten. „Wir haben es geschafft und blicken heute stolz auf das Ergebnis jahrelanger Arbeit! Allerdings: Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. In absehbarer Zeit werden wir weitere größere Vorhaben umsetzen, um künftigen Anforderungen gerecht zu werden“, so Christine Mesek. Auf dem Plan steht unter anderem die weitere Modernisierung der Klärschlammbehandlung. Zudem erfordert die Umsetzung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie eine Erweiterung der Kläranlage Hetlingen um eine 4. Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikropartikeln, gelösten Schadstoffen und Spurenstoffen. https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/klaeranlage-hetlingen-umbau-der-mechanischen-abwasserreinigung-abgeschlossen
Irschenberg: Info-Brief der Gemeinde Irschenberg zum Neubau unserer Kläranlage
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Irschenberg, die Gemeinde Irschenberg muss die Abwasserentsorgung auf einen neuen Stand bringen und für die Zukunft ausrichten. Rückblick – was bisher in Sachen Kläranlage gemacht wurde … Die Kläranlage der Gemeinde in Irschenberg ist seit dem Jahr 1980, also seit über 40 Jahren ohne große Veränderungen in Betrieb. Auch das Wasserwirtschaftsamt teilte der Gemeinde mit, dass der Weiterbetrieb mit der derzeitigen Einleitgenehmigung nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2016 eine Untersuchung zur Belastungssituation im Einzugsgebiet der Kläranlage und den Perspektiven für die Anpassung der bestehenden Abwasserbehandlung in Auftrag gegeben. In Abstimmung mit den Behörden wurde eine vorübergehende Verlängerung der Betriebserlaubnis beantragt. Am Ende dieser Studie (2017) zeigte sich, dass die bestehende Kläranlage die inzwischen weit strengeren Auflagen an die Reinigungsleistung einer modernen Kläranlage keinesfalls mehr erfüllen können wird. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde in den Jahren 2018 und 2019 nach zukunftsfähigen Lösungen für die Abwasserentsorgung der Gemeinde Irschenberg gesucht. Im Laufe dieser Variantenuntersuchungen blieben drei denkbare Lösungen übrig, die unter technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet wurden. Die erhöhten Anforderungen wären nur mit erheblichen Eingriffen und Umbaumaßnahmen in die bestehende Anlage möglich und würden eine deutlich komplexere Verfahrenstechnik erfordern als mit dem nun vorgeschlagenen System. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die vorhandene Bausubstanz bereits 40 Jahre alt ist und die bestehende technische Ausrüstung bei weitem nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Folgende Varianten wurden geprüft: Variante 1: Auflassung der gemeindeeigenen Kläranlage und Anschluss an die nächstgrößere Kläranlage in Bruckmühl Variante 2: Beibehaltung des Standorts und Neubau der Kläranlage und eine Verlängerung des Ableitungskanals Variante 3: Neubau der Kläranlage Irschenberg am jetzigen Standort mit moderner, innovativer, aber bewährter Technologie zur weitergehenden Abwasserreinigung Es wurden alle drei Varianten umfassend und intensiv geprüft. Dabei zeigte sich, dass die Variante 3 den beiden Varianten 1 und 2 in jedem der o.g. Gesichtspunkte – Technik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit – überlegen ist und daher die sinnvollste Lösung darstellen würde. Begleitend zu dieser Variantenstudie wurden bereits naturschutzfachliche Untersuchungen im und am Gewässer, dem Schwammhamer Graben durchgeführt, um die Variante 3 frühzeitig bewerten zu können. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden zum damaligen Zeitpunkt auch bereits mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt, um im Rahmen des späteren Genehmigungsverfahrens auf keine unerwarteten Hürden mehr zu stoßen. Auf Basis der o.g. umfangreichen Vorarbeiten hatte sich der Gemeinderat im Frühjahr 2020 für die Weiterverfolgung der Variante 3 entschieden und konnte sich im Rahmen einer Besichtigungsfahrt im Sommer 2020 auf einer gut vergleichbaren Kläranlage in Sachen Ausgangssituation, Technik und Größe, auch mit eigenen Augen von dieser Lösung überzeugen. Daraufhin wurde eine Vorplanung beauftragt, um das Verfahrenskonzept der neuen Irschenberger Kläranlage festzulegen und den zugehörigen Kostenrahmen in einem frühen Stadium abschätzen zu lassen. Das zukünftige Konzept sieht den Bau der neuen Anlagenkomponenten im Bereich der beiden Abwasserteiche vor, die später in keinem Fall mehr benötigt würden (auch weil diese nicht mehr den Anspruch an eine moderne Abwasseranlage erfüllen können). Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Abwasserreinigung für die Gemeinde auch während der langen Bauzeit sichergestellt ist. Vorgesehen ist hier der Bau einer neuen kompakten, mechanischen Abwasserreinigung, die in einem rein funktionell gehaltenem Technikgebäude untergebracht werden kann, welches auch die sonstigen technischen Anlagenteile aufnehmen wird. Für die biologische Abwasserreinigung soll zukünftig die sog. SBR-Technologie genutzt werden. Ein Verfahren, das stabile und ausreichend hohe Reinigungsleistung für alle bisher geforderten Parameter (Nährstoffe) erbringt und daher auch bei sehr vielen Projekten mit großem Erfolg angewandt wird. Nachgeschaltet wird ein sog. Bodenfiltersystem, das eine Doppelfunktion aufweist. Einerseits wird dort die notwendige hydraulische Pufferwirkung für den intervallweisen Ablauf aus der SBR-Stufe erreicht und zusätzlich erfolgt eine weitestgehende Filtration des bereits gereinigten Abwassers. Durch eine spezielle Filterschicht wird in dieser Stufe zukünftig erreicht, was normalerweise nur große Kläranlagen leisten können, nämlich die sog. 4. Reinigungsstufe. Diese bewirkt die Entnahme von Mikro-Verunreinigungen (z. B. Medikamentenrückstände) sowie den Rückhalt von Feinstpartikeln (u. a. Mikroplastik). Die gewählten Verfahrensschritte sind grundsätzlich bekannte und bewährte Techniken, und in dieser Kombination ermöglichen sie es sogar, dass vollständig gereinigte Abwasser auch in ein kleines Gewässer abzuleiten ohne dort zu einer Verschlechterung des ökologischen Zustands zu führen. Das gewählte Anlagenkonzept wurde Ende des Jahres 2020 dann mit dem Bayerischen Abwasser- Innovationspreis des Bayerischen Umweltministeriums ausgezeichnet und mit 500.000 Euro für die Gemeinde dotiert. Für diese Förderung musste die Gemeinde auf Aufforderung des Bayerischen Umweltministeriums eine Bautafel an der Kläranlage aufstellen. Neben dem Innovationscharakter wurde dabei auch die Vorbildwirkung für viele weitere Kläranlagen im ländlichen Raum hervorgehoben. Auf weitere Fördertöpfe kann die Gemeinde Irschenberg auf Grund fehlender Programme nicht zurückgreifen. Im Laufe des Jahres 2021 wurden dann weitere vorbereitende Arbeiten durchgeführt (Vermessung, Kampfmittelprüfung, etc.), um die notwendigen Grundlagen für die weitere Planung zu schaffen. Damit konnte auch die Vorplanung fortgesetzt und im Herbst 2021 im Rahmen der Klausurtagung samt Zeitplan und Kostenschätzung vorgestellt werden. Wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich mussten zeitgleich die weiteren Ingenieur- und Planungsleistungen europaweit in einem aufwändigen und langwierigen Verfahren ausgeschrieben werden. So erhielt die Planungsgemeinschaft DAK Ingenieur-Planungsgruppe GmbH und die enwacon engineering GmbH & Co. KG den Zuschlag erst im Juni 2022 für die weiteren Planungsphasen. Wie ist der aktuelle Stand und wie geht’s weiter … Das bisherige Planungskonzept, das vom Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schreff aus Miesbach stammt, wurde zunächst von den neuen Planern umfassend geprüft und wurde inzwischen in allen wesentlichen Teilen übernommen. Die nachfolgende Darstellung zeigt das geplante Lagekonzept (Stand: Dezember 2022), das derzeit von der Planungsgemeinschaft weiter ausgearbeitet wird, und als Grundlage für eine detaillierte Kostenberechnung dienen wird. Seit dem Sommer 2022 finden regelmäßige Projektbesprechungen im kleinen und großen Kreis statt, um den Arbeitsfortschritt zu verfolgen. Inzwischen ist auch die Technische Universität München Teil des Projekts. Sie begleitet den Planungsprozess im Rahmen eines längeren Forschungsprojekts, das vom Bayerischen Umweltministerium beauftragt wurde. Die aktuell laufende Entwurfsplanung wird bis Mai abgeschlossen sein und dann zur Genehmigung im Landratsamt eingereicht werden. Nach jetzigem Stand ist vorgesehen, die Ausschreibungen für alle Gewerke noch im Spätherbst 2023 auf den Markt zu bringen. Erfahrungsgemäß ist dies ein günstiger Zeitpunkt, um wirtschaftliche Angebote zu erhalten, so dass dann im Frühjahr 2024 mit dem Baubeginn zu rechnen wäre. Was kostet das Projekt die Bürger … Die bisherige Kostenschätzung hat eine Projektsumme von rund 7 Mio. Euro ergeben. Dies deckt sich durchaus mit vergleichbaren Projekten. Die nächste konkretere Darstellung der Kosten für die Irschenberger Bürger wird nach Abschluss der Entwurfsplanung als Kostenberechnung vorgelegt werden können. Danach geht es in die Ausschreibung und Vergabe, welche die Kosten weiter definiert. Zur Deckung der Ausgaben muss die Gemeinde den Neubau der Kläranlage über Beiträge und Gebühren finanzieren. Die Verteilung der Reinvestierung über Beiträge oder Gebühren muss vom Gemeinderat noch näher definiert werden. Hier sind verschiedene Modelle möglich. Das Augenmerk wird hier auf die Verträglichkeit der Belastung der Bürger gelegt. Wird eine Beitragserhebung in Erwägung gezogen, wird diese im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten gestaffelt beglichen werden können. Zum Schluss … Das Projekt „Neubau Kläranlage Irschenberg“ ist ohne Zweifel das größte Vorhaben der Gemeinde in den letzten Jahren. Dieser Verantwortung gegenüber den Bürgern unserer Gemeinde, gegenüber den Behörden, aber auch gegenüber der Umwelt sind wir, der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung, uns durchaus bewusst. Erfahrungsgemäß werden in den ersten Projektphasen die entscheidenden Weichen für nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen gestellt. Aus diesem Grund haben wir die ersten Schritte frühzeitig in die Wege geleitet, alle sinnvollen Lösungen detailliert und kritisch geprüft, die Fachbehörden ebenso frühzeitig eingebunden, alle Schritte von Fachplanern begleiten lassen und immer wieder im Gemeinderat über den Projektfortschritt berichtet. Unser Ziel ist es, Ihnen – liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – mit diesem Infobrief unser Großprojekt „Neubau Kläranlage Irschenberg“ näher zu bringen und objektive Informationen zu liefern. Wir sind sicher, dass wir hier eine solide und nachhaltige Lösung für unsere zukünftige Abwasserentsorgung gefunden haben, die eine langfristige und gesunde Entwicklung der Gemeinde ermöglicht, ohne Natur und Gewässer zu schädigen.
Niersverband: Baustart für die vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Nette
Die Kläranlage Nette des Niersverbands (Nordrhein-Westfalen) wird um eine vierte Reinigungsstufe erweitert. Den symbolischen Grundstein legten am 14. Oktober 2024 Landesumweltminister Oliver Krischer gemeinsam mit Repräsentanten von Verwaltung und Niersverband. Die angedachte Verfahrenskombination eines Membran- und Aktivkohlefilters wurde im Vorfeld über mehrere Jahre vom Verband in einer eigenen kleinen Versuchsanlage vor Ort in Nette getestet. Begleitend zum Ausbau wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, dass die Wirksamkeit der neuen Klärtechnik und die Auswirkungen auf das Gewässer untersucht. Sowohl der Ausbau der weitergehenden Behandlungsstufen als auch das begleitende Forschungsprojekt werden vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 15 Millionen Euro gefördert. Der Ausbau der Kläranlage erfolgt in mehreren Bauphasen und wird sich über mehrere Jahre erstrecken. Dabei finden die Arbeiten durchgängig während des laufenden Betriebs der Anlage statt, sodass die Abwasserreinigung ohne Unterbrechung gewährleistet bleibt.
Stuttgart: Willkommen bei der Stadtentwässerung Stuttgart
Die Aufgabe der Stadtentwässerung mit rund 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Landeshauptstadt Stuttgart ist traditionsgemäß ein Teil des Aufgabenspektrums im Tiefbauamt. Zentrale Aufgabenbereiche sind dabei die Abwasserableitung und die Abwasserreinigung. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung (SES) ist zuständig für die Ableitung und Behandlung der im Stuttgarter Einzugsgebiet anfallenden Abwässer. Darüber hinaus werden auch die Abwässer von den neun Nachbarstädten Ditzingen, Gerlingen, Esslingen, Fellbach, Remseck, Korntal, Kornwestheim, Leinfelden‐Echterdingen, Ostfildern sowie vom Flughafen Stuttgart und der Messe Stuttgart mit behandelt. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart (SES) plant, baut, betreibt und unterhält die Kanalisation, die Regenüberlauf‐ und Regenrückhaltebecken sowie die Abwasserpumpwerke und Klärwerke, damit das Abwasser schadlos einem der vier Klärwerke in den Stadtteilen Mühlhausen, Möhringen und Plieningen (auf Gemarkung Ostfildern) sowie in Ditzingen zugeführt und dort gereinigt werden kann. Die SES betreibt eine zentrale Klärschlammverbrennungsanlage im Hauptklärwerk Mühlhausen. Ein eigenes Labor übernimmt die kontinuierliche Überwachung des Abwassers, führt die Beprobung aller Stuttgarter Mineralquellen sowie aller Stuttgarter Hallen- und Freibäder durch. Detaillierte Informationen zur Stadtentwässerung Stuttgart finden Sie in unserem aktuellen Jahresbericht. https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/
Köln: Dr. Ulf Schulze-Hennings ist neuer Geschäftsbereichsleiter „Infrastrukturbewirtschaftung Netze“
Die StEB Köln haben einen neuen Leiter des Geschäftsbereichs „Infrastrukturbewirtschaftung Netze“. Dr. Ulf Schulze-Hennings hat zum 1. Oktober die Nachfolge von Heinz Brandenburg angetreten, der den Bereich zuvor kommissarisch geleitet hatte. In den Geschäftsbereich fallen unter anderem der Kanalnetzbetrieb, die Unterhaltung von Bächen und Weihern sowie die Hochwasservorsorge und das Hochwassermanagement für die Stadt Köln. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Dr. Ulf Schulze-Hennings den nachhaltigen, ressourcenschonenden und sicheren Betrieb unserer Anlagen weiter voranzutreiben“, sagt Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Der Betrieb und die Instandhaltung des Kanalnetzes sind nur zwei wichtige Aspekte für eine zukunftssichere und umweltgerechte Abwasserentsorgung. Auch bei den Themen Hochwasservorsorge, Geodaten- und Sanierungsmanagement oder Vermessung wird Dr. Schulze-Hennings mit seiner Expertise wichtige Impulse setzen, um diese innovativ und gezielt weiterzuentwickeln.“ Der 42-jährige promovierte Verfahrenstechniker war vor seinem Wechsel zu den StEB Köln im Chemiepark Wesseling für Evonik tätig. Dort leitete er die Abfallwirtschaft, die Abwasserbehandlung mit Ereignismanagement, den Kanalbetrieb mit Hochwassermanagement und ein Umweltlabor. In dieser Position war er für die professionelle Entsorgung der Abfälle und Abwässer im Chemiepark verantwortlich. Zuvor arbeitete Dr. Ulf Schulze-Hennings vier Jahre lang bei Currenta in Krefeld, wo er unter anderem den Bereich Abwassermanagement und die Abwasserüberwachung im Chemiepark leitete. Beim Ingenieurbüro „Sweco GmbH“ in Köln führte er von 2016 bis 2018 verschiedene Projekte und Machbarkeitsstudien im kommunalen Abwasserbereich erfolgreich durch. Seine berufliche Laufbahn startete Dr. Ulf Schulze-Hennings als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, an dem er von 2010 bis 2016 tätig war und über Verfahren der vierten Reinigungsstufe auf Kläranlagen promovierte. https://steb-koeln.de/Aktuelles/Dr.-Ulf-Schulze-Hennings-ist-neuer-Gesch%C3%A4ftsbereichsleiter-%E2%80%9EInfrastrukturbewirtschaftung-Netze%E2%80%9C.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp
Köln: Erfolgreicher Abschluss des Geschäftsjahres 2023 und wegweisende Investitionen in die Zukunft
Die StEB Köln blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. Mit einem Ergebnis über Plan konnte das Unternehmen erneut seine zentrale Rolle in der Abwasserbeseitigung, der Überflutungsvorsorge und der Gewässerentwicklung unterstreichen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Fortführung und Förderung einer „blau-grünen“ Stadtgestaltung, die maßgeblich zur klimaneutralen Zukunft Kölns beitragen soll. Insgesamt investierten die StEB Köln rund 49 Millionen Euro in die Modernisierung der Klärwerke sowie in die Sanierung von etwa 46 Kilometern des Kölner Kanalnetzes. Zudem wurden im Oktober 2023 die Bauarbeiten für den neuen Rheindüker gestartet – ein Jahrhundertprojekt, das die Zukunft der Kölner Abwasserinfrastruktur nachhaltig sichert. Bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2028 werden die StEB Köln rund 110 Millionen Euro in dieses wichtige Vorhaben investieren. „Neben der täglichen Verantwortung für die Abwasserableitung und -reinigung stehen wir auch vor vielfältigen Herausforderungen, die ein modernes Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge heute meistern muss“, betont Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, wesentliche Fortschritte in der Abwasserentsorgung, dem Überflutungsschutz und der Klimaanpassung zu erzielen. Dabei haben wir mit der Einführung des ‚RegenKompass‘ und dem Ausbau unseres preisgekrönten Wasser-Risiko-Checks wichtige Impulse für eine klimaresiliente Stadt gesetzt.“ Die ausführlichen Ergebnisse, Projekte und Perspektiven der StEB Köln für das Jahr 2023 sowie die Weichenstellungen für eine nachhaltige Zukunft werden im aktuellen Geschäftsbericht vorgestellt. Dieser ist ab sofort als E-Paper hier online verfügbar. https://steb-koeln.de/Aktuelles/Erfolgreicher-Abschluss-des-Gesch%C3%A4ftsjahres-2023-und-wegweisende-Investitionen-in-die-Zukunft.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp
Köln: Jährliche Hochwasserschutzübung – StEB Köln probten mit Freiwilligen für den Ernstfall
Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser: Für einen professionellen und gut funktionierenden Hochwasserschutz muss im Ernstfall jeder Handgriff sitzen. Deshalb übten die StEB Köln am 6. und 7. September gemeinsam mit städtischen Ämtern, Hilfsorganisationen und Partnerfirmen verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen – an unterschiedlichen Rheinabschnitten und in unterschiedlichen Szenarien. Rund 240 Einsatzkräfte und viele freiwillige Helferinnen waren im Einsatz. Denn das war das Besondere in diesem Jahr: Erstmals waren freiwillige Bürgerinnen bei der Übung dabei. Sie lernten am Samstag auf dem Gelände der StEB Köln in Köln-Merheim das Befüllen von Sandsäcken mit Füllmaschinen und an der DLRG-Station in Köln-Poll den Aufbau eines Sandsackwalls. Beides Arbeiten, die für den Erfolg von Hochwasserschutzmaßnahmen entscheidend sind. „Der Schutz vor Hochwasser ist in Köln fest verankert. Doch durch den Klimawandel und die Zunahme von Starkregenereignissen steigt die Gefahr, von den Wassermassen überrascht zu werden. Wenn der Pegel sprunghaft steigt, müssen alle anpacken – das Einsatzteam der StEB Köln, die städtischen Ämter, die Hilfsorganisationen – und auch die Kölnerinnen. Ohne sie geht es nicht“, betonte Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Deshalb binden wir in diesem Jahr die Bevölkerung aktiv ein und zeigen, wie jeder mithelfen kann, Köln wasserfest zu machen.“ „Die Herausforderungen an den Hochwasserschutz werden in Zeiten des Klimawandels immer größer. Es ist wichtig, dass wir als Stadt Köln gemeinsam mit den StEB Köln und der Kölner Bevölkerung gut vorbereitet sind. Jeder Beitrag zählt, um die Sicherheit unserer Stadt zu gewährleisten – gerade wenn es darum geht, schnell und effektiv zu handeln“, ergänzte William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln. Sandsäcke als Schutzmaßnahme: Selbsthilfe der Bürgerinnen Die StEB Köln bieten den Bürgerinnen Sandsäcke zum Selbstschutz im Ernstfall an. Im Kölner Stadtgebiet werden sechs Ausgabestellen eingerichtet, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können. Insgesamt sind 30.000 gefüllte und 300.000 leere Sandsäcke vorrätig. Sollte der Bedarf die 30.000 Sandsäcke übersteigen, wird mit der Nachbefüllung begonnen und die Bevölkerung um tatkräftige Unterstützung gebeten. Entsprechende Sandsackfüllmaschinen stehen auf dem Betriebsgelände der StEB Köln zur Verfügung.
Herausforderung Mülheimer Ufer: Übung unter erschwerten Bedingungen Schwerpunkt der Übung am Freitag, 6. September, war der klassische Aufbau von Hochwasserschutzelementen entlang des Mülheimer Ufers. Hier ist eine optimale Koordination gefragt, zumal die laufende Sanierung der Mülheimer Brücke die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen stellt. Durch veränderte Lagermöglichkeiten und Wegebeziehungen im Bereich der Großbaustelle müssen die Teams flexibel agieren, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Hochwassergefahr in Köln: eine ständige Herausforderung Die Stadt Köln ist aufgrund ihrer geografischen Lage besonders hochwassergefährdet. Die nahe und tief am Rhein gelegene Bebauung erfordert einen hohen Schutzbedarf. Der Hochwasserschutz ist eine zentrale Aufgabe der StEB Köln und wird unabhängig von konkreten Hochwasserereignissen kontinuierlich aufrechterhalten. Die Hochwasserzentrale ist ganzjährig besetzt und kann im Ernstfall zwischen 600 und 800 Einsatzkräfte mobilisieren. Jährlich werden im Rahmen der Hochwasserschutzübung Maßnahmen und Abläufe anhand realistischer Hochwasserszenarien erprobt. Ziel ist es, die Einsatzbereitschaft sicherzustellen und die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen sowie freiwilligen Helfer*innen zu optimieren. Der technische Hochwasserschutz in Köln bietet Schutz bis zu einem Wasserstand von 11,90 m am Kölner Pegel (KP) – ein Hochwasserereignis, das statistisch einmal in 200 Jahren auftritt.
Die Kläranlage Zweibrücken wird noch nachhaltiger. Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt. Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet. Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit. Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus. Dies ist ein weiterer Schritt der Kläranlage Zweibrücken in Richtung Energieneutralität. https://www.ubzzw.com/servicebereiche/solaranlage-als-zaun-montiert/
Zweibrücken: Starkregen Frühalarmsystem der Stadt Zweibrücken
Die Stadt Zweibrücken hat ein neues Frühalarmsystem für Starkregen eingerichtet. Alle wichtigen Informationen finden Sie hier. Das Alarmsystem hat sich beim Hochwasser an Pfingsten 2024 bewährt. Die Bürger*innen hatten eine Möglichkeit sich warnen zu lassen und für die Einsatzleitung der Feuerwehr war das System eine große Hilfe bei der Einsatzplanung.
Uns ist bewusst, dass ein Warnsystem kein Hochwasser verhindern kann. Aber wir konnten unser Wissen über die aktuellen Vorgänge verbessern, uns gezielter auf die Situation einstellen und auch vorweggreifend aggieren. Die Renaturierung von Gewässern und generell der Rückhalt von Wasser in der Fläche haben das Potenzial, Hochwasserwellen abzumildern und zu verzögern. Dies geschieht momentan bei der Renaturierung des Hornbachs bei Rimschweiler. Kontraproduktiv ist es, jeden Gewässerlauf zu räumen, an den Bächen abzuholzen und diese sauber zu mähen. Dadurch wird der Abfluss des Wassers beschleunigt.
Wenn Sie Fragen zur individuellen Gefährdungslage Ihres Grundstücks haben erhalten Sie auf Wunsch kostenlos eine grundstücksbezogene Auskunft mit Empfehlungen zu baulichen und organisatorischen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen durch uns, den Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken. Zum Serviceteam Gewässer https://www.ubzzw.com/servicebereiche/neu-starkregen-fruehalarmsystem-der-stadt-zweibruecken/
Unsere Strategie für eine saubere Stadt. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen nehmen wir die Problematik der Rattenpopulation in unserer Stadt sehr ernst. Gemäß §11 Abs.1 Nr. 8 e) des Tierschutzgesetzes (TierSchG) verfügen wir über die erforderliche Erlaubnis der Kreisverwaltung Südwestpfalz zur Bekämpfung von Wirbeltieren, insbesondere von Ratten, die als Schädlinge in der Kanalisation und anderen Zuständigkeitsbereichen des Umwelt- und Servicebetriebes (UBZ) auftreten. Was tun wir vom UBZ? Beim UBZ arbeiten vier Mitarbeiter, die über die notwendige Sachkunde gemäß §4 Abs. 1 Tierschutzgesetz verfügen und erfolgreich Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer) zur Bekämpfung von Nagetieren anwenden dürfen. Zur effektiven Überwachung und Bekämpfung setzen wir das Monitoring-Programm der Firma ball-b im Kanal ein.
Durch den Einsatz moderner Technologie und Datenanalyse werten unsere Mitarbeiter die erfassten Daten von 95 Rattenköderboxen alle 10 Tage mittels Tablets und Datenübertragung an unseren WebService aus. Dies ermöglicht eine präzise Beurteilung der Situation und eine gezielte Reaktion auf Besuche an den Köderboxen.
Wir sind immer bemüht, auf die Bedürfnisse unserer Bürger einzugehen. Neue Standorte für Rattenköderboxen werden sowohl aufgrund von Bürgermeldungen als auch aufgrund von Beobachtungen unserer Mitarbeiter festgelegt, um eine effektive Bekämpfung sicherzustellen.
Seit 2020 haben wir bereits über 215.000 Besuche an unseren Köderboxen verzeichnet (Stand: Mai 2024). Diese Zahlen spiegeln unser Engagement und unsere Wirksamkeit in der Rattenbekämpfung wider.
Mit unserem ganzheitlichen Ansatz und unserem Einsatz für eine rattenfreie Umgebung tragen wir aktiv zum Wohlbefinden unserer Stadt bei.
Weitere Infos zur Nagetierbekämpfung gibt es auch vom Umweltbundesamt.
Dresden: Hochwasser hält Stadtentwässerung auf Trap
Kaditzer Tunnelbauer kämpfen mit den Fluten Frank Schönstädt steht in einer riesigen Baugrube, deren stählerne Wände elf Meter emporragen. Sie ist direkt neben der Kaditzer Grimmstraße. Bis Dienstag war die Grube noch teilweise überflutet. Jetzt ist das Wasser raus. Der Wilsdruffer Niederlassungschef der Spezial-Tiefbaufirma Braumann nutzt die Chance, bevor die Elbe wie angekündigt wieder weit über fünf Meter steigt. Wie fast jeden Tag seit Weihnachten ist er hier vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die nächsten Schritte abzustimmen. Schließlich ist das Großprojekt der Stadtentwässerung Dresden, an dem seine Spezialtiefbauer arbeiten, stark vom Hochwasser betroffen. Deshalb geht dort derzeit nichts mehr.
Die Baugrube: 55 Tonnen schwere Teile sichern den Boden Gebaut wird hier ein 365 Meter langer Rohrtunnel bis zur Flutrinne und unter ihr hindurch zum Klärwerk. Das ist Teil des Industriesammlers Nord, der seit Sommer 2023 errichtet wird. Damit werden die Mikroelektronik-Betriebe im Dresdner Norden einen zehn Kilometer langen Anschluss ans Klärwerk Kaditz erhalten. Der Rohrtunnel ist fast fertig. Nur das letzte, fünf Meter lange Stück muss noch mit zwei Hydraulikpressen in die Erde gedrückt werden. Doch das Hochwasser hat erhebliche Konsequenzen. „Ab dem 22. Dezember mussten wir alles darauf vorbereiten“, erklärt Projektleiter Schönstädt. Pumpen werden vom Grubenboden abgebaut, damit sie nicht überflutet werden. Zudem werden insgesamt 55 Tonnen schwere Stahlbetonrohre und Säcke eingehoben, um den Grubenboden vor Auftrieb zu sichern. Immerhin steht das Wasser hinter den Stahlwänden vier Meter hoch. Um noch mehr Last auf den Boden zu bringen, wird die Grube im ersten Schritt einen Meter hoch geflutet. Doch das reicht nicht. „Während der Weihnachtsfeiertage haben wir dann entschieden, die Pumpen ganz abzuschalten“, sagt er. Das Wasser steigt auf zwei Meter. Damit es nicht in den Rohrtunnel läuft, wird die große Öffnung mit Hölzern und Bauschaum verschlossen. Jetzt sorgen die Tunnelbauer noch besser vor. Polier Enrico Vogel hat mit einem Kollegen eine stählerne Platte zugeschnitten, mit der die Öffnung des insgesamt zwei Meter hohen Rohrs verschlossen wird. „Bis Donnerstagmittag werden wir noch arbeiten, nachmittags müssen wir die Grube wieder fluten“, erklärt der Projektleiter.
Der Schutz-Schieber: Schotten dicht an der Elbe „Das Hochwasser hat uns in den vergangenen beiden Wochen stark beschäftigt. Es hat aber alles gut funktioniert“, sagt Geschäftsführer Ralf Strothteicher von der Stadtentwässerung. Es gibt einen Hochwasserschutzplan, in dem alles genau geregelt ist. Ab einem Elbpegel von 2,96 Metern beginnen die ersten Schritte. So werden zunächst Hochwasser-Absperrschieber geschlossen. Etwa 50 Stück von ihnen enthält der Einsatzplan der Stadtentwässerung derzeit.
Die Pumpwerke: Anlagen scharfgeschaltet Allerdings soll auch bei Starkregen und Hochwasser das an den Überläufen abgesperrte Kanalnetz weiter funktionieren. „Deshalb haben wir auch unsere Hochwasser-Pumpwerke scharfgeschaltet“, verweist Strohteicher auf den nächsten Schritt. Denn dann strömt deutlich mehr durch Regen- oder Grundwasser stark verdünntes Abwasser durch die Hauptkanäle. Hochwasser-Pumpwerke sollen sie vor dem Kollaps schützen. Bis 2002 gab es für diesen Extremfall nur das Hochwasserpumpwerk im Klärwerk Kaditz. Vier bis zu 97 Jahre alte Regenwasserpumpen können dort bis zu 18.000 Liter je Sekunde in die Elbe pumpen. Rund 18 Millionen Euro hat die Stadtentwässerung nach 2002 für zwei weitere derartige Anlagen investiert, davon 14 Millionen für das leistungsfähigste Hochwasserpumpwerk für den Altstädter Abfangkanal am Käthe-Kollwitz-Ufer. Dort können im Ernstfall bis zu 18.000 Liter je Sekunde über einen 270 Meter langen Auslaufkanal in die Elbe gepumpt werden. Doch nötig war das dieses Mal nicht, erklärt Strothteicher. Zudem steht das Flutpumpwerk in Altstetzsch für das Gebiet Stetzsch, Briesnitz und Kemnitz bereit. Zum Gebietsschutz gibt es noch weitere Hochwasser-Pumpwerke, eins davon unweit des Stausees Cossebaude an der Straße An den Winkelwiesen, ein weiteres am Hosterwitzer Eichbuschweg unweit des Nahkauf-Marktes.
Der oberirdische Schutz: Gullydeckel verschlossen Damit Hochwasser auf überfluteten Straßen nicht durch Gullys in Kanäle eindringt, gibt es außerdem 140 verschließbare Schachtdeckel. Einerseits handelt es sich dabei um Drehdeckel mit Bajonettverschluss. Die wurden mit Vierkantschlüsseln ab genau festgelegten Pegelständen geschlossen. Zum anderen werden Stöpseldeckel, die die Öffnungen abdichten, mit Spezialschlüsseln verschlossen. Das geschah unter anderem am Terrassenufer und neben dem Blasewitzer Ende des Blauen Wunders am Schillergarten, führt Strothteicher zwei Beispiele an. Wegen der jetzt wieder ansteigenden Elbe müssen die Einsatzkräfte der Stadtentwässerung wieder ran.
Die böse Überraschung: Notdienst muss zu Weihnachten raus Das mussten sie am Heiligen Abend ganz unplanmäßig, berichtet Klärwerkschef Gert Bamler, der damals Bereitschaftsdienst bei der Stadtentwässerung hatte. Doch wie so oft, kommen auch die kleinen Überraschungen, die für Anwohner erhebliche Konsequenzen haben. So für die im Wohngebiet am Weißiger Marienbad am Heiderand. „Durch den vorangegangenen starken Regen war der Boden dort total aufgeweicht“, erzählt Bamler. „Verzweifelte Anwohner hatten angerufen und uns anschaulich geschildert, dass die Toiletten nicht mehr funktionieren.“ In den Kanälen hat sich am Nachmittag das Abwasser bis zu den Grundstücken gestaut, das dortige Pumpwerk ist überlastet. Das stellen die Bereitschaftskräfte fest. Die Dunkelheit bricht ein. Selbst mit einem zusätzlich heranbeorderten Saugfahrzeug kann das Problem nicht gelöst werden. „Mit Handlampen haben unsere Leute dann die ganze Gegend abgesucht.“ Sie beobachten starke Strömung in einem Entwässerungsgraben und entdecken, dass der benachbarte Kanal an einer Stelle eingebrochen ist und das Wasser dort hineinfließt. „Wir haben dann schnell Sandsäcke rangeschafft und die Schadstelle bis 21 Uhr gesichert“, sagt Bamler. Dann funktionieren die Toiletten am Weihnachtsabend wieder. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/hochwasser-haelt-stadtentwaesserung-auf-trap/
Im Jahr 2023 wurden diverse Massnahmen fertig- gestellt. Neue Projekt wurden begonnen, laufende Projekte wurden fertiggestellt. Termingerecht wurden das Pultdach der UV 7 und UV Gas mit 24 kWp PV belegt. Weiter Massnahmen können dem Jahresbericht entnommen werden. Geplante Massnahmen und Investitionen – Erneuerung der Steuerung UV 1-10 – Erneuerung der wasserrechtlichen Erlaubnis – Enegieeffizensstudie – Kanalsanierungsmassnahmen. http://www.av-mittleres-wiesental.de/news.htm
Wasserverband Eifel-Rur nimmt neuen Retentionsbodenfilter an der L 23 bei Verlautenheide in Betrieb
Der Wasserverband Eifel-Rur nahm heute den Retentionsbodenfilter (RBF) Keilbusch an der L 23 offiziell in Betrieb. Der RBF nimmt Abschlagswasser aus dem Kanal aus Verlautenheide zur Kläranlage Eilendorf und einem vorgeschalteten Regenüberlaufbecken auf und gibt es weitergehend gereinigt und gedrosselt in den Bach Grenzsiefen ab. Vorher gelangte das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken in das Gewässer Haarener Hof, das jedoch eine Wasserschutzzone durchfließt. Dieser Zustand war nicht mehr haltbar. Der Retentionsbodenfilter wurde durch Heiko Thomas, Dezernent für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude der Stadt Aachen, Daniel Hecker, zuständiger Bezirksbürgermeister von Haaren, Frank-Peter Ullrich, Verbandsratsvorsitzender und Bürgermeister der Stadt Düren, und Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, seiner Bestimmung übergeben.
Hintergrund: Das Abwasser der Ortslage Aachen-Verlautenheide wird über einen Kanal zur Kläranlage Eilendorf geleitet. Dabei handelt es sich um einen Mischwasserkanal, der auch Regenwasser aufnimmt. Bei starken Niederschlägen kann es dazu kommen, dass zu viel Mischwasser in Richtung Kläranlage abgeleitet werden muss. Dies ist der Fall, wenn die Wasserführung mehr als 37 Liter in der Sekunde beträgt. Dann wird das überschüssige Mischwasser in das bestehende Regenüberlaufbecken (RÜB) „Am Keilbusch“ geleitet und dort zurückgehalten. Dieses Becken ist ein langestrecktes, unterirdisches Betonbecken mit einem Volumen von 1.224 Kubikmetern. War auch dieses Becken gefüllt, durfte es bisher in das Gewässer Haarener Hof abschlagen. Zwar ist der Abwasseranteil durch das Regenwasser stark verdünnt und es setzen sich Stoffe auch in dem RÜB ab, aber trotzdem handelt es sich bei dem Überlauf um verdünntes Abwasser. Der Haarener Hof fließt in seinem Verlauf unterhalb der Einleitstelle des RÜB unter anderem auch durch ein Gebiet der Wasserschutzzone II, das der Trinkwassergewinnung dient, bevor er in das Gewässer Grenzsiefen mündet. Aus Gründen des Gewässer- und Grundwasserschutzes war dieser Zustand langfristig nicht mehr zulässig. Deswegen muss das Abschlagswasser aus dem Regenüberlaufbecken umgeleitet und weitergehend gereinigt werden. Dazu wurde an der L 23 zwischen Aachen-Verlautenheide und Stolberg aufgrund der örtlichen Verhältnisse ca. 500 Meter unterhalb des RÜB auf einer Wiese am Wanderparkplatz mit der Schutzhütte Tanjas Hütte auf dem Gebiet der Stadt Aachen ein so genannter Retentionsbodenfilter errichtet. Es handelt sich dabei um ein Erdbecken mit einer Fläche von 2.820 Quadratmetern und einem Volumen von 5.750 Kubikmetern. Im Becken befindet sich Filtersand, der mit Schilfpflanzen besetzt wird (es sieht in etwa aus wie ein Reisfeld). Durch die Filterschicht werden Verschmutzungen zurückgehalten. Außerdem siedeln sich dort Mikroorganismen an, die das Abwasser zusätzlich reinigen. Das Abschlagswasser des Regenüberlaufbeckens wird nun aufgefangen und durch eine entsprechend 500 Meter lange Abschlagsleitung mit einem groß dimensionierten Kastenprofil (2 x 1 Meter) in den Retentionsbodenfilter umgeleitet, sodass es nicht mehr in den Haarener Hof gelangt. Es wird in den Bodenfilter geführt und dort, wie beschrieben, weitergehend gereinigt. Am Auslauf des Retentionsbodenfilters werden eventuell verbliebene Keime noch durch eine UV-Bestrahlung abgetötet. Danach gelangt das Wasser über eine ca. 520 Meter lange Ablaufleitung in das Gewässer Grenzsiefen hinter die Wasserschutzzone II. Durch den zusätzlichen Rückhalteraum des Retentionsbodenfilters wird auch eine Drosselung des Abschlags in das Einleitgewässer erreicht. Konnten bisher aus dem RÜB bis zu 3.438 Liter in der Sekunde schwallartig in den Haarener Hof schießen, wird der Ablauf aus dem Retentionsbodenfilter nun auf höchstens 86 Liter pro Sekunde begrenzt. Dadurch wird auch die hydraulische Belastung des Grenzsiefen als neuem Einleitgewässer verringert, die sich ansonsten schädlich auf die Gewässerökologie und besonders auf kleine Gewässerlebewesen auswirkte. Diese werden bei starken, schwallartigen Einleitungen weitgehend verdriftet. Die Abschlagsleitung vom Regenüberlaufbecken zum Retentionsbodenfilter unterquert zunächst die Autobahn A 44. Die Unterquerung wurde im unterirdischen Vortrieb hergestellt. Im Anschluss wurde sie entlang der L 23 unter dem Fahrradweg bis zum Parkplatz an Tanjas Hütte geführt. Die Bauarbeiten haben im Mai 2022 begonnen und dauerten bis zum August 2023. Die Zeit bis zur jetzigen Inbetriebnahme wurde zum Anwachsen der Schilfpflanzen benötigt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf ca. 8 Millionen Euro. Das Land fördert diese Kosten mit einem Anteil von knapp 2.885.000 Euro. https://wver.de/wasserverband-nimmt-neuen-retentionsbodenfilter-an-der-l-23-bei-verlautenheide-in-betrieb/
Pegnitz: Einführung der gesplitteten Abwassergebühr
Die Stadt Pegnitz führt 2025 die gesplittete Abwassergebühr ein. Hierbei handelt es sich nicht um eine zusätzliche Gebühr, sondern lediglich um die gerechtere Umlage einer bestehenden Gebühr nach dem Verursacherprinzip. Alles, was Sie dazu wissen müssen und wie die Berechnung und dazugehörige Ermittlung der versiegelten Flächen Ihrer Grundstücke durchgeführt wird, erfahren Sie hier.
Was ist die gesplittete Abwassergebühr? Die gesplittete Abwassergebühr stellt gemäß aktueller und einheitlicher Rechtsprechung eine notwendige Umstrukturierung der bisherigen Gebührenordnung für die öffentliche Abwasserentsorgung dar. Bisher zahlten alle Haushalte eine einheitliche Gebühr für die Entsorgung ihres Abwassers, wobei der Verbrauch von Frischwasser als Grundlage für die Berechnung diente. Bei dieser Regelung werden all jene Benachteiligt, die einen hohen Frischwasserverbrauch haben und im Vergleich dazu wenig Niederschlagswasser in den Kanal einleiten. Um eine gerechtere Gebührenstruktur zu erreichen, wird die gesplittete Abwassergebühr zukünftig aus einer Gebühr für Schmutzwasser (das im Haushalt verbrauchte Frischwasser) und einer Gebühr für Niederschlagswasser (das von versiegelten und befestigten Flächen abfließende Regenwasser) zusammengesetzt sein. Es gilt der Grundsatz: Wer auf eigenem Grund versickern lässt, zahlt weniger. https://www.pegnitz.de/aktuelles/abwasser-einfuehrung-der-gesplitteten-abwassergebuehr.html
Dresden: Interkommunale Zusammenarbeit mit Dohna & Müglitztal
Am 1. April 2024 startet die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Dresden, Dohna und der Gemeinde Müglitztal. Die Stadtentwässerung Dresden übernimmt für die Nachbargemeinden den technischen Betrieb der Abwasseranlagen und leistet organisatorische Unterstützung, unter anderem bei Verwaltungsverfahren, Rechtsstreitigkeiten und der Erstellung von Wirtschaftsplänen. Am Freitag, dem 22. März 2024, haben die Bürgermeister von Dohna und Müglitztal, Ralf Müller (CDU) und Michael Neumann (parteilos), in der Kläranlage Dresden-Kaditz einen Vertrag zur interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) im Abwasserbereich mit der Stadtentwässerung Dresden GmbH (SEDD) unterzeichnet. Für die SEDD unterschrieben der Technische Geschäftsführer Ralf Strothteicher und die Prokuristin Beatrice Treder. Bereits bisher hatte die punktuelle Zusammenarbeit gut funktioniert. Die Stadtentwässerung mit ihren 422 Mitarbeitenden und ihrer hochmodernen Spezialtechnik hat enorme Möglichkeiten, das Abwassersystem der beiden Kommunen effektiv zu betreiben. Seit 2022 wurde beispielsweise das Kleineinleiterkataster, in dem alle Abwasseranlagen erfasst sind, aufgearbeitet und regelmäßig an die Landesdirektion gemeldet. So konnten die zuvor hohen Abgaben drastisch reduziert werden. Die Bürgermeister erklärten, dass sie schon bisher mit der Stadtentwässerung eine sehr gute Zusammenarbeit hatten und sehr zufrieden sind. Das zahle sich auch für die Bürger aus. Die Abwassergebühren sind derzeit auf einem stabilen Niveau. „Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, unsere Betriebsführung endgültig in die Hände von Profis zu geben“, erklärt Dohnas Stadtchef Müller. „Wir freuen uns, die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dohna und Müglitztal auf Basis einer Interkommunalen Vereinbarung fortsetzen und ausbauen zu können“, sagt SEDD-Geschäftsführer Ralf Strothteicher. Die Stadtentwässerung werde auch künftig ihre Fachkompetenz und Erfahrung einbringen und so einen Beitrag für einen effizienten und sicheren Betrieb der Dohnaer und Müglitztaler Abwasseranlagen leisten. Die Stadt Dohna mit ihren rund 6.200 Einwohnerinnen und Einwohnern hat keine eigene Kläranlage, allerdings 23 Pumpwerke. An sechs Stellen wird das Abwasser in die Kanalnetze von Pirna, Heidenau und Dresden eingeleitet. Letztlich wird es im Klärwerk Kaditz gereinigt. In der Gemeinde Müglitztal sind die Abwässer von rund 2.000 Menschen zu reinigen. Dort wird das Abwasser mit zwölf Pumpwerken zu vier vollbiologischen Kläranlagen befördert, die in den 1990er-Jahren gebaut wurden. Mit der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es mehrere Vorteile. So die Flexibilität bei der Erledigung der Aufgaben und die Transparenz der Kosten, da kein Gewinn erwirtschaftet werden darf. Im Gegenzug wird sich der Dohnaer Bauhof um Abwasseranlagen kümmern, so um die Pflege von Regenrückhaltebecken https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/interkommunale-zusammenarbeit-mit-dohna-mueglitztal/
Leipzig/Schkeuditz: Hightech für die Abwasserbehandlung: Kläranlage Dölzig besichtigen
In den vergangenen zwei Jahren haben die Leipziger Wasserwerke die Kläranlage Dölzig nahe Schkeuditz für rund 6 Millionen Euro modernisiert und ausgebaut. Mit rund 6.000 Einwohnerwerten kann sie nun doppelt so viel Abwasser reinigen. Im laufenden Betrieb entstanden unter anderem eine neue mechanische Reinigung sowie zwei biologische Belebungsbecken mit integrierter Nachklärung. Was beim Umbau genau realisiert wurde, das zeigen die Leipziger Wasserwerke im Rahmen eines Tags der offenen Tür am Freitag, 27. September 2024. In zwei 45-minütigen Touren (jeweils 15 und 16 Uhr) zeigen Abwasserfachleute der Wasserwerke die einzelnen Reinigungsstufen der Kläranlage und geben einen Überblick über die Umbaumaßnahmen. Anmeldung Für die Führungen müssen sich Interessenten zwingend anmelden unter www.l.de/wir-fuer-leipzig/veranstaltungskalender/ Hinweise für die Touren Das Mindestalter für die Führung ist 12 Jahre. Die Anlage ist nicht barrierefrei und daher nicht für Rollstuhlfahrer, Personen mit Gehhilfen oder unsicherem Tritt sowie für Kinderwagen geeignet. Das Mitbringen von Haustieren ist nicht gestattet. Aus Sicherheitsgründen ist festes Schuhwerk erforderlich. Anreise nur per Shuttle-Bus ab Dölzig Auf der Kläranlage gibt es keine Parkmöglichkeiten. Daher organisieren die Wasserwerke die An- und Abreise auf die Kläranlage mit einem extra eingesetzten Shuttle-Bus ab dem Gewerbegebiet Dölzig. Fahrzeuge können vor Ort im Gewerbegebiet geparkt werden. https://www.l.de/wasserwerke/nachrichten/ansicht/hightech-fuer-die-abwasserbehandlung-klaeranlage-doelzig-besichtigen-8164/
Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos: Abwasserbeseitigungsvertrag zwischen AZV und der Gemeinde Fraunberg
Am 10.07.2024 fand in den Räumlichkeiten des Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos ein Termin mit weitreichender Wirkung statt. Der Abwasserbeseitigungsvertrag zwischen AZV und der Gemeinde Fraunberg wurde unterzeichnet und damit der Grundstein für eine kommunale Zusammenarbeit geschaffen. Anzumerken ist jedoch, dass die Gemeinde Fraunberg kein Vollmitglied des AZV wird sondern wie die Marktgemeinde Markt Schwaben das Abwasser über einen Abwasserbeseitigungsvertrag einleiten. Möglich wird die Einleitung durch eine 9 km lange Druckleitung, welche das Abwasser bis Eitting anliefern soll. Im nächsten Schritt muss die Gemeinde Fraunberg eine Förderung beantragen, was noch für dieses Jahr geplant ist. Im Nachgang kann dann mit dem Bau der Druckleitung begonnen werden. https://www.azv-em.de/unterzeichnung-des-abwasserbeseitigungsvertrags-mit-der-gemeinde-fraunberg/
Stadtentwässerung Braunschweig: Erster Spatenstich für neues Abwasserpumpwerk Ölper
Mit dem ersten Spatenstich durch Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hat am Dienstag, 27. August der Neubau des Abwasserpumpwerks in Ölper begonnen. Das von der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) betriebene Hauptpumpwerk der Stadt fördert rund 90 Prozent des Abwassers aus dem Stadtgebiet über eine etwa sechs Kilometer lange Abwasserleitung zum Klärwerk Steinhof. Die neue Anlage, die Ende 2028 in Betrieb gehen soll, ersetzt das alte Pumpwerk aus dem Jahr 1957. Bauherrin ist die SE|BS im Auftrag der Stadt Braunschweig. Die Kosten des Neubaus werden aktuell auf rund 39 Millionen Euro veranschlagt. „Mit dem neuen Abwasserpumpwerk Ölper entsteht eine hochmoderne Anlage nach dem neuesten Stand der Technik“, freut sich OB Dr. Kornblum. „Mit dieser umfangreichen Investition in die Daseinsvorsorge stellen wir sicher, dass dieses Kernstück der Abwasserentsorgung unserer Stadt auch für die kommenden Jahrzehnte gut aufgestellt ist.“
„Die Investition der Stadt Braunschweig in den Neubau des Hauptpumpwerks Ölper ist absolut zukunftsweisend“, sagt Judith Kraft, Geschäftsführerin der SE|BS. „Sie trägt maßgeblich zur Entsorgungssicherheit bei und kann durch die Redundanz der Pumpwerke bei Starkregenereignissen überdies wesentlich zum Schutz unserer Gewässer beitragen.“
In der bald 70-jährigen Betriebszeit wurden am alten Pumpwerk einige An- und Umbauten vorgenommen. So entstanden z.B. eine neue Schaltanlage (1982), neue Pumpen wurden installiert (1982, 1990), ein neuer sogenannter Pumpensumpf (1992) und eine Speicherrücklaufleitung (1999) gebaut. Der Zustand der technischen und baulichen Anlagen macht nun einen Neubau erforderlich. Die Instandhaltung wird immer schwieriger, und die elektrotechnischen Anlagen entsprechen nicht mehr den heute geltenden Vorschriften.
Redundanz für hohe Betriebssicherheit Besonders wichtig ist, dass das Abwasser künftig auch beim Ausfall einer Anlage in Richtung Steinhof gepumpt werden kann. Deshalb entsteht in Ölper ein Doppelpumpwerk, bestehend aus zwei eigenständigen Werken. Im Regelbetrieb fließt über das erste Pumpwerk eine maximale Abwassermenge von 2,0 Kubikmetern pro Sekunde zur Kläranlage. Das zweite Pumpwerk arbeitet bei Starkregen gleichzeitig mit einer Maximal-Leistung von 2,4 Kubikmetern pro Sekunde. Insbesondere die Innenstadt wird durch Mischwasserkanäle entwässert, so dass bei starkem Niederschlag das Abwasseraufkommen wächst. Dieses Wasser wird künftig in ein ebenfalls neu entstehendes Regenüberlaufbecken gepumpt, wenn die Kapazität der Kläranlage überschritten zu werden droht. Es kann dann später gereinigt und muss nicht in die Oker abgeschlagen werden. Sollte ein Pumpwerk ausfallen, reicht die Leistung des anderen aus, um den Regelbetrieb sicherzustellen.
Außerdem baut die SE|BS auf dem Werksgelände Räume für die Schaltwarte, Lager und Arbeitsräume (Besprechungs- und Präsentationsräume, Archiv, Sozial- und Sanitärräume sowie Werkstätten). Das neue Pumpwerk wird somit auch zentraler Standort für die Gesamtaufgaben der SE|BS.
Biburg: Die HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft e.G. strebt die Errichtung des Wasser- und Bodenverbandes „Bewässerungsverband Hallertau“ mit Sitz in Wolnzach als Körperschaft des öffentlichen Rechts an
Der zu gründende Verband hat die Bewässerung der landwirtschaftlichen Sonderkultur Hopfen in folgenden Landkreisen (in den Gemeinden) zur Aufgabe: • Pfaffenhofen (Geisenfeld, Gerolsbach, Hettenshausen, Hohenwart, Münchsmünster, Pörnbach, Reichertshofen, Rohrbach, Scheyern, Schweitenkirchen, Vohburg, Wolnzach), • Eichstätt (Altmannstein, Mindelstetten, Oberdolling, Pförring), • Freising (Attenkirchen, Au i.d. Hallertau, Gammelsdorf, Hörgertshausen, Mauern, Nandlstadt, Paunzhausen, Rudelzhausen, Wang, Wolfersdorf, Zolling), • Kelheim (Abensberg, Aiglsbach, Attenhofen, Biburg, Elsendorf, Kirchdorf, Mainburg, Neustadt a.d. Donau, Rohr in Niederbayern, Saal a.d. Donau, Siegenburg, Train, Volkenschwand, Wildenberg) • Landshut (Furth, Hohenthann, Obersüßbach, Pfeffenhausen, Rottenburg, Weihmichl) und • Neuburg/Donau (Aresing, Brunnen, Schrobenhausen, Waidhofen) Hierfür wurde gemäß § 11 Abs. 1 Wasserverbandsgesetz (WVG) ein Antrag beim Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm eingereicht. Der Antrag umfasst einen Erläuterungsbericht, einen Satzungsentwurf (u.a. mit Ausführung des Verbandsgebietes), ein Verzeichnis der Beteiligten und eine Darstellung der Finanzierung. A) Auslegung der Errichtungsunterlagen (§ 14 Abs. 1 WVG) Die Errichtungsunterlagen liegen in der Zeit von Montag, den 02.09.2024 bis einschl. Freitag, den 04.10.2024 Im Verwaltungsgebäude (Rathaus) in Siegenburg, Marienplatz 13, Zimmer E1 und im Landratsamt Pfaffenhofen, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen, Zimmer A124 während der üblichen Dienstzeiten zur Einsichtnahme aus. Zusätzlich können die Errichtungsunterlagen auf der Seite des Landratsamtes Pfaffenhofen a.d.Ilm unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/landratsamt/veroeffentlichungen/oeffentliche-bekanntmachungen/wasserrecht/ Einsicht in das Beteiligtenverzeichnis erhält nur, wer ein berechtigtes Interesse nachweisen kann. Wer Einwendungen hat, kann diese bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, d.h. bis zum 18.10.2024, schriftlich oder zur Niederschrift bei der Gemeinde oder beim Landratsamt Pfaffenhofen a.d.Ilm, Hauptplatz 22, 85276 Pfaffenhofen, Zimmer A 124 vorbringen. B) Ladung zum Verhandlungstermin (§ 14 Abs. 5 WVG) Für das Errichtungsvorhaben werden die Beteiligten zum Verhandlungstermin geladen. Da es mehr als 50 Beteiligte gibt, erfolgt die Ladung mit dieser öffentlichen Bekanntmachung. Der Verhandlungstermin findet am Mittwoch den 23.10.2024 um 18.00 Uhr im Landgasthof Rockermeier in 85290 Geisenfeld – Unterpindhart, Bachstr. 3 statt. Der Verhandlungstermin ist nicht öffentlich.
Die Tagesordnung besteht aus folgenden Punkten: Anträge und Einwendungen Beschlussfassung über die Verbandsgründung: Errichtung des Bewässerungsverbandes, Plan und Satzung Hinweise: Beteiligte sind alle Eigentümer oder Pächter von Grundstücken im Plangebiet, die aus der Durchführung der Verbandsaufgabe einen Vorteil haben oder zu erwarten haben und die ihre Grundstücke beim zu gründenden Bewässerungsverband zur Bewässerung anmelden oder angemeldet haben. Anträge und Einwendungen der Beteiligten nach Ziffer 1 sind zur Vermeidung des Ausschlusses spätestens zum Verhandlungstermin vorzulegen. Die Beschlussfähigkeit für den Errichtungsbeschluss ist nur dann gegeben, wenn die beim Verhandlungstermin anwesenden Beteiligten mindestens die Hälfte der nach § 13 Abs. 1 Satz 2 WVG festgelegten Stimmenzahl auf sich vereinigen. Bei Ausbleiben eines Beteiligten kann auch ohne ihn verhandelt und entschieden werden Bei der Gründungsversammlung hat jeder Beteiligte eine Stimme. Die Mehrheit wird nach den einheitlich abzugebenden Stimmenzahlen oder einem anderen von vier Fünfteln der erschienenen Beteiligten nach Kopfzahl beschlossenen Maßstab errechnet. Ordnungsgemäß geladene Beteiligte, die an der Abstimmung nicht teilnehmen, werden so behandelt, als hätten sie der Errichtung zugestimmt, sofern sie dem nicht vor dem Termin schriftlich widersprochen haben. Zur Feststellung der Personalien bitten wir um Mitbringen eines Ausweisdokuments. Ein Beteiligter im Sinn der Ziffer 1 kann sich im Gründungsverfahren durch eine Bevollmächtigung vertreten lassen. Hierzu ist eine schriftliche Bevollmächtigung vorzulegen. Die öffentliche Bekanntmachung ist in der Anlage zu finden. https://www.gemeinde-biburg.de/oeffentliche-bekanntmachung-vollzug-des-wasserverbandsgesetzes-wvg-errichtung-des-wasserverbands-bewaesserungsverband-hallertau-2?suche=
Die Gemeinde Walpertskirchen betreibt eine Teichkläranlage mit Rotationstauchkörpern für 2.200 EW. Im Jahr 2028 läuft die wasserrechtliche Erlaubnis für die Einleitung des Kläranlagenablaufs in den Hammerbach aus. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Kläranlage sowohl auf den künftigen Bedarf erweitert als auch vom Reinigungsverfahren her ertüchtigt werden. Aus diesem Grund wurde das IB Dippold und Gerold beauftragt, eine Variantenuntersuchung sowie Kostenvergleichsrechnung für die künftige Abwasserbeseitigung von Walpertskirchen für die Ertüchtigung der Kläranlage sowie alternativ den Anschluss an den Abwasserzweckverband Erdinger Moos durchzuführen. Nachdem der Abwasserzweckverband Erdinger Moos mit Schreiben vom 23.11.2023 völlig überraschend dem Antrag der Gemeinde Walpertskirchen auf Einleitung des Abwassers in die Anlage des AZV eine Absage erteilte, mussten aufgrund des neuen Sachverhaltes die Inhalte des Strukturkonzeptes angepasst werden. Dem Gemeinderat wurde nun das Ergebnis des beauftragten Abwasserkonzeptes vom IB Dippold und Gerold vorstellt. Betrachtet wurden dabei drei Varianten der Anlagenertüchtigung: Ertüchtigung der bestehenden Anlage als Tropfkörper- bzw. Rotationstauchkörperanlage Neubau biologische Reinigungsstufe als Belebungsanlage im Durchlaufverfahren Neubau biologische Reinigungsstufe als Belebungsanlage nach dem SBR Verfahren Die Variante 1 scheidet aus, da der Vorklärteich erheblich zu klein ist und räumlich keine Möglichkeiten gesehen werden, das Becken im Bestand entsprechend zu vergrößern. Seitens des Gemeinderates wurde das IB aufgefordert eine Erweiterung auch außerhalb des bestehenden Grundstückes zu prüfen. Eine zentrale Aufgabe der neuen Kläranlage kommt dabei der Klärschlammnachbehandlung (Entwässerung, Trocknung und Zuführung zur Klärschlammverwertung) bei. Dafür sind 3 Schlammsilos für die Speicherung und Trocknung sowie das anfallende Prozesswasser vorgesehen. Zur Senkung der Betriebskosten ist eine PV-Anlage mit Stromspeicher vorgesehen. Da der Hammerbach als Vorfluter relativ wenig Wasser führt, sind erhöhte Anforderungen an die Reinigungsleistung zu erfüllen. Zudem ist Zielsetzung, die Durchflussrate der Kläranlage von aktuell 16 l/s zu erhöhen, um die aus dem Mischkanal anfallenden Spitzenlasten besser abzuarbeiten. Das IB Dippold & Gerold empfiehlt dem Gremium die Umsetzung der Belebungsanlage im Durchlaufverfahren, sofern Tropfkörper- oder Rotationstauchkörper nach nochmaliger Betrachtung nicht umsetzbar sein sollten. Die Kosten für den Neubau einer Belebungsanlage im Durchlaufverfahren werden ca. 4.300.000 € liegen. Über die Härtefallförderung der RZWas2021 kann derzeit mit 450.000 € Förderung gerechnet werden. Dazu müssen die Variantenentscheidung und der Förderantrag noch in 2024 gestellt werden. Der Bau müsste dann bis Ende 2028 abgeschlossen sein. https://www.walpertskirchen.info/unsere-gemeinde/politik/neues-aus-dem-gemeinderat
Stuttgart: Erfolgreicher Jahresabschluss 2023 – die SES zieht Bilanz
Insgesamt positives Jahresergebnis – Flock- und Fällungsmittel weiterhin teuer – Strompreisbremse wirkt sich positiv aus. Das Geschäftsjahr 2023 wurde mit einem Jahresergebnis in Höhe von 0,6 Mio. EUR erfolgreich abgeschlossen. Die Beschaffungspreise für die notwendigen Flock- und Fällungsmittel blieben weiterhin hoch. Der Betrieb der Klärschlammverbrennung und Klärschlammentsorgung war kostenintensiver als geplant. Gleichzeitig wirkten sich die Rückerstattungen der Stromkosten durch die Strompreisbremse positiv auf das Ergebnis aus. Die veranlagte Frischwassermenge lag mit 36,5 Mio m³ auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt investierte die Stadtentwässerung Stuttgart im Jahr 2023 51,2 Mio. EUR in ihre Anlagen (2,1 Mio. EUR wurden durch Dritte finanziert). Davon entfallen 29,6 Mio EUR auf das Kanalnetz, 19,5 Mio EUR auf die Klärwerke sowie 2,1 Mio EUR auf die Unterstützungsbereiche. Die Mitarbeiterzahl (nach Köpfen) lag 2023 bei 352 Beschäftigten und 31 Auszubildenden. Ein durchschnittlicher Familienhaushalt in der Landeshauptstadt Stuttgart bezahlt Abwassergebühren in Höhe von 272 EUR/ p. a. Der Bundesdurchschnitt lag bei rund 347 EUR p. a. Gesamtaussage der Wirtschaftsprüfer zum Jahresabschluss 2023: Der Jahresabschluss, Stand 31.12.2023 vermittelt insgesamt, d.h. aus dem Zusammenwirken von Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Eigenbetriebes. https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/erfolgreicher-jahresabschluss-2023-die-ses-zieht-bilanz/
OOWV verschickt Erstbescheide in der Samtgemeinde Barnstorf
Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde Barnstorf haben in diesen Tagen ihren Erstbescheid für die Schmutzwasserentsorgung durch den OOWV erhalten. Die Besonderheit: In diesem Jahr zahlen die Kundinnen und Kunden nur vier Monatsabschläge. Wie der OOWV bereits im Januar in seinem Begrüßungsanschreiben mitgeteilt hatte, fallen die Beträge deshalb entsprechend höher aus, um die voraussichtlichen Kosten zu decken. Ab dem kommenden Jahr erfolgt dann eine reguläre Abrechnung. Aus dem Gebührenbescheid, der im ersten Quartal 2025 zugestellt wird, geht der neue Abschlag für die darauffolgenden Monate bis Ende 2025 hervor. Der OOWV hat die Aufgabe der Schmutzwasserentsorgung zum 1. Januar 2024 von der Samtgemeinde Barnstorf übernommen – und auch die der Abrechnung, die bislang in den Händen der Stadtwerke EVB Huntetal lag. Durch den umfangreichen Umstellungsprozess kann der Erstbescheid erst nun zugestellt werden. Für Rückfragen steht der OOWV montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800-180 1201 zur Verfügung. Unter kundenservice@oowv.de ist eine Kontaktaufnahme auch per Mail möglich. Im Kundenportal können Eigentümerinnen und Eigentümer sich ein Servicekonto anlegen und dort vieles selbst erledigen, beispielsweise die Anpassung des Abschlags. https://www.oowv.de/der-oowv/aktuelles/oowv-verschickt-erstbescheide-in-der-samtgemeinde-barnstorf
OOWV: Nächste Phase der Erneuerung des Schmutzwasserkanals in Großenmeer
Entsorgungssicherheit vor Ort Großenmeer. Die Erneuerung des Schmutzwasserkanals in Großenmeer durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) geht voran. Nachdem die Arbeiten am und um den Marktplatz abgeschlossen sind, wurde die Maßnahme vor wenigen Tagen nun im 825 Meter umfassenden sogenannten 2. Bauabschnitt (Meerkircher Straße, Raiffeisenstraße, Sielstraße) fortgesetzt. Der Schmutzwasserkanal in der Meerkircher Straße sowie im südlichen Teil der Raiffeisenstraße wird voraussichtlich Ende 2024 fertiggestellt sein. Anfang 2025 folgt dann die Kanalerneuerung im nördlichen und westlichen Teil der Raiffeisenstraße und in der Sielstraße. Für die Bauarbeiten sind die entsprechenden Straßenteile voll gesperrt, Umleitungen sind ausgeschildert. Im Zuge der Arbeiten werden auch die Schmutzwasser-Hausanschlussleitungen im öffentlichen Bereich einschließlich der Grundstücks-Übergabeschächte kurz hinter der Grundstücksgrenze erneuert. Die davon tangierten Anwohner werden frühzeitig über die Arbeiten informiert. https://www.oowv.de/der-oowv/aktuelles/naechste-phase-der-erneuerung-des-schmutzwasserkanals-in-grossenmeer
Blaulicht-News: Einbruch in Kläranlage. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Düren. Linnich In der Nacht von Sonntag (25. August 2024) auf Montag (26. August 2024) gelangten bislang unbekannte Einbrecher auf das Gelände einer Kläranlage auf der B57. Die Polizei sucht Zeugen. Die Täter verschafften sich zwischen 17:00 Uhr am Sonntag und 06:30 am Montag gewaltsam Zugang zu den Räumlichkeiten der Anlage. Nach ersten Erkenntnissen entwendeten die Täter Werkzeuge. Mit ihrer Tatbeute entfernten sich die Tatverdächtigen anschließend. Zeugen, die im Tatzeitraum verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Einbruch gemacht haben, werden gebeten, sich an die Leitstelle der Polizei unter der Rufnummer 02421 949-6425 zu wenden.
Dieser Blaulichtreport stammt aus einer Pressemitteilung der Polizei Düren. News Reader hat den Text übernommen. Alle Einsätze und Berichte der Polizei Düren finden sie hier. Weitere aktuelle Meldungen finden Sie auf unserer Startseite oder unserem Nachrichtenüberblick. https://news.feed-reader.net/ots/5851688/pol-dn-einbruch-in-klaeranlage/
Kraftwerke sind bekannt als Lieferant von Energie. Pumpspeicherkraftwerke übernehmen darüber hinaus die Rolle als Stromspeicher. Genau diese beiden Funktionen können bei entsprechender Anlagentechnik und optimierter Betriebsführung Kläranlagen übernehmen.
Auf den ersten Blick erscheint diese Einschätzung utopisch und realitätsfremd.
Kläranlagen sind häufig die größten kommunalen Stromverbraucher. Wie soll aus solch einem Kostenfaktor plötzlich eine profitable Infrastruktur werden? In Kempten im Allgäu entsteht gerade ein außerordentliches Pilotprojekt. Mit einer Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Investiven Kommunalen Klimaschutz-Modellprojekte von ca. 10 Mio. Euro werden bestehende Effizienzmaßnahmen weiter ausgebaut bis hin zur ersten Wasserstoffproduktion im Allgäu für den regionalen ÖPNV.Mehr: https://www.avke.de/download/anlagentechnik_klaeranlage.pdf
Forchheim: KZV-Südbaden plant Monoverbrennung von Klärschlamm auf Kläranlage
Jahreskapazität: 88.000 Tonnen OS / Start des Genehmigungsverfahrens Der Klärschlammverwertung Zweckverband Südbaden (KZV-Südbaden) plant auf dem Klärwerksgelände in Forchheim im Landkreis Emmendingen eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage. Sie soll im Oktober 2029 in den gesicherten Betrieb starten, teilte der Verband in Freiburg im Breisgau mit. Damit dies pünktlich geschehen kann, hat der KZV in diesem Monat einen Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung beim Regierungspräsidium Freiburg eingereicht. Sobald die Genehmigung vorliege, könnten im Sommer 2025 die Bauleistungen vergeben werden. Die geschätzten Kosten des Projekts liegen bei 102,3 Mio. Euro. https://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/kzv-suedbaden-plant-monoverbrennung-von-klaerschlamm-auf-klaeranlage-forchheim-260824/
Dresden: 630 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung der Abwasseranlagen in Dresden
Die Stadtentwässerung Dresden investiert in den kommenden 15 Jahren jährlich 45 Millionen Euro in den Ausbau des Dresdner Kanalnetzes und die Erweiterung der Kläranlage Kaditz. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung des bisherigen Volumens. Mit diesem Investitionsprogramm reagieren die Landeshauptstadt Dresden und das Unternehmen auf aktuelle Herausforderungen wie Bevölkerungszuwachs, die wachsende Halbleiter-Industrie und Forderungen nach einer vierten Reinigungsstufe. Im Juni 2024 starteten die Planungen für die Erweiterung der Abwasserbehandlung auf der Kläranlage Dresden-Kaditz. Auf einem Pressetermin im Juli wurde über die Hintergründe des Investitionsprogramms informiert: Die Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2023 geht davon aus, dass bis 2040 rund 603 000 Einwohner in Dresden leben werden. Die Stadtentwässerung Dresden rechnet bis 2030 mit einer Verdopplung der Abwässer aus Industrie und Gewerbe von aktuell 10 Millionen Kubikmetern (17 Prozent vom Gesamtzulauf Kläranlage Kaditz) auf dann 20 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Durch diese Mengen kommt es zu einem (wenn auch nicht proportionalen) Zuwachs bei den Schmutzfrachten. Die novellierte EU-Kommunalabwasserrichtlinie setzt zukunftsweisende Standards und fordert erhebliche Investitionen und Anpassungen in der Wasserwirtschaft. https://www.gfa-news.de/news/630-millionen-euro-fuer-die-erweiterung-und-modernisierung-der-abwasseranlagen-in-dresden
Berlin: Riesen-Solarium und Flocken-Filter für ungetrübten Badespaß
Das Klärwerk Ruhleben bekommt Zusatz-Technik gegen Keime und Phosphor Das Klärwerk Ruhleben, eine der beiden größten der sechs Berliner und einzige innerstädtische Kläranlage, bekommt neue Technik zur weitergehenden Reinigung des Abwassers. Eine Flockungsfiltration eliminiert künftig den bisher schon zu 98 % entfernten Nährstoff Phosphor nahezu komplett und sorgt damit für klareres Wasser vor allem in der Havel. Und eine UV-Anlage macht im gereinigten Abwasser noch enthaltene Keime und Bakterien unschädlich und ermöglicht damit bald eine badegewässertaugliche Ableitung in die Spree. Die beiden neuen Technik-Stufen entstehen nebeneinander am Spreeufer in kompakten Baukörpern. Die Flockungsfiltration nutzt das in den Oberflächenwasseraufbereitungsanlagen Beelitzhof und Tegel seit langem bewährte Prinzip. Dem Wasser werden durch Flockung, Fällung, Sedimentation und Filtration die in den Reinigungsstufen davor noch nicht völlig entfernten abfiltrierbaren Stoffe und Phosphorverbindungen weitestgehend entzogen. Und mit der UV-Anlage, einer Art Riesen-Solarium für das Wasser, wird ab 2028 schon ab Werk durch Ausschalten der Keime eine mikrobiologische Qualität erzeugt, für die die Sonne auf natürlichem Wege eine viel längere Fließstrecke als bis zu den Badestellen zwischen Grunewaldturm und Gatow brauchen würde. Zum offiziellen Baustart sagt Berlins Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Zahlreiche Seen, Flüsse, Kanäle und Bäche machen Berlin zu einer der gewässerreichsten Städte Deutschlands. Dieser Schatz mit einer Gesamtwasserfläche von über 5.900 Hektar ist für die Berlinerinnen und Berliner und die vielen Gäste unserer Stadt ein attraktiver Anziehungspunkt für Sport, Erholung und Freizeit, den wir pflegen wollen und müssen. Dafür investieren die Berliner Wasserbetriebe im Klärwerk Ruhleben jetzt 250 Millionen Euro in modernste Technik. Sie sorgt dafür, dass ab 2028 noch saubereres Wasser in Spree und Havel abgeleitet werden kann, was unter anderem den Algenwuchs im Sommer reduziert. Das bedeutet für die Berliner Wasserbegeisterten mehr Badespaß bei noch klarerer Sicht an unseren zahlreichen Flussbadestellen vom Rupenhorn über die Lieper Bucht bis zum Wannsee.“ Ausbau-Programm für alle Kläranlagen schreitet voran „Der Ausbau des Klärwerks Ruhleben ist Teil unseres 2017 mit dem Klärwerk Waßmannsdorf begonnenen Programms, das zusätzliche Technik für alle Berliner Kläranlagen umfasst und die Abwasserreinigung auf ein nochmals deutlich höheres Qualitätsniveau führt “, erklärt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Heute drehen sich in fünf unserer sechs Kläranlagen die Baukräne. Das in 1931 in Betrieb gegangene Klärwerk Stahnsdorf werden wir bis Mitte der 2030-er Jahre durch einen kompletten Neubau ersetzen.“ Alle Werke bekommen eine Flockungsfiltration, die neben der weitestgehenden Phosphorelimination auch den ohnehin schon hohen Mikroplastik-Rückhalt noch weiter verbessert. Nach und nach werden auch alle Klärwerke vor 2040 eine Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen erhalten, die Flockungsfiltrationen dienen dann auch als Nachbehandlung dieser Reinigungsstufe. Damit werden die Berliner Klärwerke auch bei der Phosphor- und Spurenstoffentfernung fit für die zusätzlichen Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Außerdem haben die Werke in Wansdorf, Waßmannsdorf und Münchehofe bereits eine Prozesswasserbehandlungsanlage erhalten, die den in der bisherigen Biologie noch nicht komplett abgebauten Stickstoffverbindungen mit einem spezialisierten Bakterium weiter auf den Leib rückt. Und in Schönerlinde nimmt die Ozon-Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen Gestalt an. Wenn die neuen Anlagen in Ruhleben 2028 fertig sind, dann kann auch dank des bereits fertigen neuen Ableiters in die Spree die alte 16 Kilometer lange Klarwasser-Pipeline zum Teltowkanal stillegelegt werden, über die in den Sommern das Klarwasser faktisch an den Havel-Badestellen vorbeigeleitet wurde. Ein Teil des Klarwasser-Ablaufs dreht übrigens künftig noch eine Runde über das Kraftwerk Reuter West am gegenüberliegenden Spreeufer. Dort wird aus seiner Restwärme Fernwärme für Berlins Wohnungen gemacht.
Großes ungenutztes Potenzial bei Wärme aus Abwasser
Wärme aus Abwasser hat großes Potenzial, wird aber laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) noch zu selten genutzt. Anlässlich einer Anhörung des Ausschusses für Klimaschutz und Energie im Bundestag waren Expertinnen und Experten geladen, um Stellung zu einem Antrag der der Fraktion der CDU/CSU im Bundestag zu nehmen. Für den VKU nahmen Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe Köln und Dr. Kai Lobo, stellvertretender VKU-Hauptgeschäftsführer teil.
Ulrike Franzke, Vorständin Stadtentwässerungsbetriebe Köln: „Die Energiegewinnung aus Abwasser findet noch zu wenig Beachtung. Dabei schlummert in dem Wärmeträger großes Potenzial: Rechnerisch könnten bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor laut Experten mit Abwasserwärme abgedeckt werden, sauber und CO2-neutral. Die Abwasserwärmenutzung ist eine bewährte Technik. Selbst im Winter beträgt die Abwassertemperatur in der Regel zwischen 10 und 15 Grad. Dieses Potenzial können wir bei der Wärmewende nutzen. Dazu brauchen Kommunen verlässliche Informationen, denn nicht jeder Kanalabschnitt oder Ablauf einer Kläranlage ist geeignet. So genannte Potenzialkarten haben sich bewährt. Die Erstellung ist aber sehr aufwendig und kostenintensiv. Deshalb plädieren wir für eine finanzielle Unterstützung der Abwasserwärmenutzung.“
Dr. Kai Lobo, stellvertretender VKU-Hauptgeschäftsführer: „Vor allem in dicht besiedelten Gebieten kann Abwasserwärme ein wichtiger Baustein für die Wärmewende sein. Deswegen sollte das Potenzial der Abwasserwärme auch beim nächsten Fernwärmegipfel auf der Agenda stehen. Für den Ausbau der Fernwärme im Allgemeinen und die Nutzung der Abwasserwärme im Speziellen benötigen wir generell einheitliche Regelungen, klare Zuständigkeiten und vor allem Investitions- und Planungssicherheit. Für den Fernwärmeausbau gehört dazu auch eine Aufstockung der BEW auf 3 Milliarden Euro pro Jahr und eine KWKG-Verlängerung. Bei der Umsetzung in den Kommunen brauchen wir mehr und geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genehmigungs- und Fachbehörden und die Beteiligung kommunaler Unternehmen an Entscheidungsprozessen.“ https://steb-koeln.de/Aktuelles/Gro%C3%9Fes-ungenutztes-Potenzial-bei-W%C3%A4rme-aus-Abwasser.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp
WVE Kaiserslautern: Verfahrenstechnik in der Abwasserreinigung – ein multidisziplinäres Aufgabenfeld
Die Anforderungen an die Abwasserreinigung werden komplexer – steigende Energiekosten, knapper werdende Ressourcen und Ansprüche an den Umweltschutz – dies bedingt eine Abwasserreinigung mit fortschrittlichen Verfahren, Einrichtungen und Betriebsweisen auf dem Stand der Technik mit Blick in die Zukunft. Von Projektstudien über Betriebsbetreuungen bis hin zur Gesamt- und Fachplanung von Ingenieurbauwerken, technischer sowie elektrotechnischer Ausrüstung bieten wir Ihnen bedarfsorientierte, praxisnahe Lösungen über alle Leistungsphasen der HOAI in den Bereichen: • mechanische Abwasserbehandlung • biologische Abwasserbehandlung • chemische Abwasserbehandlung • Abluftbehandlung • Schlammbehandlung Hierbei greifen wir auf unser Know-How aus langjähriger Planungserfahrung sowie unserem Betrieb abwassertechnischer Anlagen zurück – alles aus einer Hand. https://www.wve-kl.de/index.php?id=146
Forschungsprojekt erprobt Power-to-Gas-Technologien im Klärwerk Schönerlinde In Klärwerken mit selbsterzeugtem Energieüberschuss gibt es alles, was zur Herstellung von Wasserstoff sowie dessen Umwandlung zu Methan notwendig ist: Wasser, erneuerbaren Strom und CO2. Ob und wie sich ein eine solche Sektorkoppelung in der Energiewende effizient in der Praxis umsetzen lässt, wird im Forschungsprojekt E-MetO im Berliner Klärwerk Schönerlinde untersucht. E-MetO („Elektrolyse mit Nutzung von Brauchwasser als Schnittstelle zur biologischen Methanisierung und Ozonierung“) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der “anwendungsorientierten nichtnuklearen Forschungsförderung im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung” für die Bereiche Sektorkoppelung und Wasserstofftechnologien mit ca. 3,2 Mio. EUR gefördert. Im Projekt forscht ein Konsortium aus der Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH, dem Fachgebiet Dynamik und Betrieb technischer Anlagen der TU Berlin, dem Forschungsinstitut für Wasserwirtschaft und Klimazukunft an der RWTH Aachen (FiW), dem Elektrolyseanlagen-Experten Aspens GmbH aus Hannover und den Berliner Wasserbetrieben an der praktischen Umsetzung von Wasserstofftechnologien auf Klärwerken. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verwendung von behandeltem Abwasser in einer Wasserelektrolyse, also der Trennung von Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff, sowie der anschließenden Speicherung des Wasserstoffs in Form von Methan. Dies wird über eine biologische Methanisierung des Wasserstoffs unter Nutzung von CO2aus dem Faulgas erreicht. Darüber hinaus wird die Speicherung und Nutzung des Nebenprodukts Sauerstoff in der Ozonung, einer Verfahrensstufe bei der weitergehenden Abwasserreinigung zur gezielten Spurenstoffentfernung und Desinfektion, betrachtet. Im Rahmen des Projekts werden hierzu am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen – eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO2 – errichtet und der sichere Betrieb unter Realbedingungen erprobt. Eine durch Realdaten gestützte, begleitende Simulation sichert die optimale Auslegung der Anlagen ab und liefert Erkenntnisse für eine mögliche großtechnische Umsetzung, deren Ergebnis die Einspeisung von Biomethan oder Wasserstoff in das öffentliche Gasnetz sein kann.
Den benötigten Strom für die zusätzlichen Anlagen liefert das Klärwerk, das mit seinen drei 2 MW-Windenergieanlagen sowie der energetischen Nutzung des Klärschlamms bilanztechnisch bereits heute mehr regenerativen Strom produziert, als es selbst verbraucht. Daher soll die vorgesehene Anlage in das Energiemanagementsystem des Klärwerks eingebunden werden. Ziel des im Mai 2024 gestarteten Forschungsprojekts ist es, das Energiemanagement des Klärwerkes so zu optimieren, dass die vielversprechenden Optionen zur Nutzung von Wasserstoff, Methan und Sauerstoff in den verschiedenen Sektoren erweitert werden. Auf diese Weise wird das Klärwerk als ein wichtiger Standort für Energiewende-Technologien etabliert.
Stuttgart: Klärwerk Möhringen: Tag der offenen Tür ein voller Erfolg
Großer Besucherandrang trotz Regen am Nachmittag
Über 400 Besucher und Besucherinnen kamen am Samstag, den 22. Juni 2024 ins Klärwerk Möhringen, um bei einer Führung einen Blick hinter die Kulissen der modernen Abwasserreinigung zu werfen. Neben den Führungen gab es Informationsmaterialien, Infoplakate zur Historie des Klärwerks und zahlreiche Angebote für Kinder. Der Tag begann sehr vielversprechend mit viel Sonnenschein. Viele Kinder hatten ihren Spaß an den Spielständen und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Ein jähes Ende bereitete dann der Regen, der gegen 14 Uhr den Festbetrieb stark einschränkte. Aufgrund des andauernden Regens musste die Veranstaltung etwas früher als geplant beendet werden. Das Fest war dennoch ein voller Erfolg, dank der regen Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger. Vielen Dank für Ihre vielen positiven Rückmeldungen und Ihren Besuch. Weitere Informationen zum Klärwerk Möhringen: https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/tag-der-offenen-tuer-im-klaerwerk-moehringen/
Schweinfurt: Bekanntmachung zum Vollzug der Wassergesetze
Die Bekanntmachung zum Vollzug der Wassergesetze; Antrag der Stadtentwässrung Schweinfurt auf Neuerteilung einer gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis für die Einleitung von behandeltem Abwasser aus dem Klärwerk, Flur Nr. 391/0, Gemarkung Oberndorf in den Main bei Main-km 329,590, rechtes Ufer sowie wasserrechtliches Genehmigungsverfahren für den Weiterbetrieb des Klärwerks finden Sie hier. https://www.schweinfurt.de/rathaus-politik/amtliche-bekanntmachungen/11722.Bekanntmachung-zum-Vollzug-der-Wassergesetze.html
Ruhrverband: Es sind noch Plätze frei: „Ferienspatz“ auf der Spur des Abwassers
Ruhrverband lädt zur Besichtigung der Kläranlage Essen-Kupferdreh ein Der „Ferienspatz“ ist auch in diesen Sommerferien zu Gast auf der Kläranlage Essen-Kupferdreh des Ruhrverbands Wir alle brauchen Wasser – zum Trinken, zum Kochen, zum Baden, zum Wäschewaschen und für die Toilettenspülung. Zwischen 120 und 130 Litern kommen so jeden Tag pro Person zusammen, die zum großen Teil als Abwasser in der Kanalisation verschwinden. Doch wohin führen die Kanalisationsrohre eigentlich, und was geschieht dort mit diesem schmutzigen Wasser? Antworten darauf gibt’s bei der Essener Ferienaktion „Ferienspatz“.
Regenwasserkanalisation in Damme Der für Mitte Juli angekündigte Baubeginn des Neubaus der Regenwasserkanalisation in der Holdorfer Straße in Damme verschiebt sich um rund vier Wochen auf Montag, den 19. August. An diesem Tag wird die ausführende Firma mit dem Aufbau der notwendigen Verkehrssicherung beginnen. Die Anlieger innerhalb der Baustelle werden rechtzeitig über die Zugänglichkeit ihrer Grundstücke informiert. https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/juli/5/artikel/baubeginn-rund-vier-wochen-spaeter
Erftverband erneut mit Vereinbarkeitszertifikat mit Prädikat ausgezeichnet
Zertifikat zum audit berufundfamilie geht zum fünften Mal an den Wasserverband Für die strategische Gestaltung seiner familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik erhält der Erftverband zum fünften Mal das Zertifikat zum audit berufundfamilie. Das drei Jahre gültige Zertifikat, das als Qualitätssiegel für eine betriebliche Vereinbarkeitspolitik gilt, wird vom Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH erteilt. Nach der ersten Zertifizierung im Jahr 2011 stellte sich der Erftverband erfolgreich dem Re-Auditierungsprozess, in dem der Status quo der bereits vorhandenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen überprüft wurde und eine Vertiefung der Institutionalisierung der Vereinbarkeitspolitik und Kultur stattfand. Im Rahmen der Re-Auditierung wurden nicht nur strategische Ziele, sondern auch konkrete Maßnahmen definiert, die in einer Zielvereinbarung festgehalten sind. Diese gilt es nun während der dreijährigen Zertifikatslaufzeit bedarfsgerecht zu realisieren. Die praktische Umsetzung wird von der berufundfamilie Service GmbH jährlich überprüft. Zu den bereits vorhandenen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben beim Erftverband gehören flexible Arbeitszeitregelungen, Mobiles Arbeiten, verschiedene kostenlose Beratungsangebote und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sowie die Schulung von Führungskräften im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben. Davon profitieren aktuell über 600 Beschäftigte. Geplant sind weitere bzw. weitergehende Maßnahmen z. B. der Ausbau der Führungskräfte-Beratung in Bezug auf Vereinbarkeits- und Gesundheitsthemen im Rahmen eines Führungskräfte-Coachings und die Evaluation der „Flexiblen Gestaltung von Arbeitsorten“ – gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Wasserverbänden. Der Erftverband zählt zu insgesamt 306 Organisationen – 119 Unternehmen, 151 Institutionen und 36 Hochschulen –, die in diesem Jahr mit dem Zertifikat zum audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule ausgezeichnet wurden. Vorausgegangen ist der Verleihung des Qualitätssiegels ein mehrmonatiger, strukturierter Auditierungsprozess, in dem Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben (weiter-) entwickelt und die familiengerechte Ausrichtung in der Kultur der Organisation verankert wird.
Hintergrundinfo Einsetzbar in allen Branchen und unterschiedlichen Betriebsgrößen, erfasst das audit den Status quo der bereits angebotenen familien- und lebensphasenbewussten bzw. familiengerechten Maßnahmen, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt dafür, dass Familienbewusstsein in der Organisationskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erteilt ein unabhängiges, prominent mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbänden besetztes Kuratorium das Zertifikat zum audit. Seit der Einführung des audit im Jahr 1998 wurden nahezu 2.000 Organisationen mit dem Zertifikat ausgezeichnet. Aktuell sind insgesamt 975 Organisationen nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifiziert, darunter 412 Unternehmen, 457 Institutionen und 106 Hochschulen. Davon können rund zwei Millionen Beschäftigte und über 1,3 Millionen Studierende profitieren. Bundesfamilienministerin Lisa Paus MdB trägt die Schirmherrschaft für das audit berufundfamilie oder audit familiengerechte hochschule.
Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens linern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger. Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand. Solche Zahlen – zumeist mit so klaren wie kunterbunten Flächengrafiken eingängig visualisiert – spuckt die inzwischen gut trainierte und mit neuen Daten weiter lernende SEMA-Maschine aus, das Kanalalterungsmodell für Sanierungsstrategien, wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin entwickelt haben. 2019 gab es für den Prototyp den Innovationspreis des VKU und branchenweit viel Aufmerksamkeit. Zwei Jahre weiter wird SEMA, das mit Nachnamen Berlin heißt, bei uns bis zur einzelnen Haltungsebene implementiert und soll damit künftig als Basis der Investitionsplanung dienen, also betrieblich genutzt werden. Und erweist sich dabei offenbar im Vergleich zwischen Simulations- und echten Inspektionsergebnissen zumindest bisher als 99-prozentig genau und übertrifft damit Wetter- und Lottoprognosen weit. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich Weil SEMA inzwischen eine Menge Dinge verinnerlicht hat. Also welches Material aus welchem Jahr wo liegt und wann es wahrscheinlich altersschwach wird. SEMA prognostiziert den Netzzustand und zeigt Sanierungsschwerpunkte im Netz. „Der Netzsimulator gibt das Soll vor, über den Haltungssimulator wird das Ist verbessert. Beide Simulatoren ergänzen sich. Denn nur was man findet, kann man auch sanieren“, sagt SEMA-Mitentwickler Alexander Ringe. Wobei Alter abhängig vom Material relativ ist. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich, während 30-jährige Plastik-Greise der Erlösung harren. Und SEMA Berlin weiß auch, dass grabenlos im Vortrieb montierte Kanalrohre gegenüber offen im Graben verlegten Röhren zwar fast doppelt so teuer in den Boden kommen, dafür aber vermutlich auch ewig halten, weil dafür dickere Rohre verwandt werden und eben auch kein Baugraben verfüllt werden muss, was die Rohre ja auch ordentlich unter Druck setzt. Und auch der Fakt, dass wir heute ja vorwiegend linern und weniger neu bauen, bringt Ringe auch angesichts der absehbaren Halbwertzeit der Kunststoffimplantate nicht um den Schlaf. „Wenn die Teile dann nach 50 plus x Jahren erschöpft sind, dann müssen wir sie halt rausfräsen und neu linern.“ Was die Stadt weniger stört und finanziell allemal günstiger ist. Die Erkenntnisse aus der Anwendung des Strategie-Simulators haben uns schon klüger gemacht. So wissen wir jetzt dank SEMA, dass wir unsere heutige Sanierungsstrategie nachbessern oder weiterentwickeln müssen, um unsere Kanäle generationenübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Was wir heute tun, reicht ab 2060 dafür nicht aus. Die Stellschrauben für diese Nachbesserung sind identifiziert, beispielsweise der Verbau dickerer Rohre oder die Verlängerung der Nutzungsdauer von Linern. https://www.bwb.de/de/25726.php
Berlin: Erfolgreicher Einhub der Scheibentrockner in die Klärschlammverwertungsanlage Berlin-Waßmannsdorf
Update aus Berlin-Waßmannsdorf: Vier Scheibentrockner für die neue Klärschlammverwertungsanlage der Berliner Wasserbetriebe wurden in der ersten Junihälfte erfolgreich eingehoben. Die leistungsstarken Trockner der Firma Huber waren zunächst zwischengelagert worden und konnten nun, nach entsprechendem Baufortschritt der Gebäude, an ihre Endpositionen in der Trocknerhalle verbracht werden. Dafür erfolgte zunächst der Aufbau der Gerätschaften zur Einbringung – Verschubbahn, Unterbaumaterial und Türme – gefolgt vom Aufbau der zwei Mobilkräne für den Einhub. Anschließend konnte der erste Trockner mit einem speziellen Schwerlast-Transportfahrzeug (SPMT) zum Einbringort transportiert werden. https://www.wte.de/de/aktuelles/erfolgreicher-einhub-der-scheibentrockner-in-die-klaerschlammverwertungsanlage-berlin-wassmannsdorf/
Berlin: Komplett neu, auf neuestem Stand der Technik und doppelt so groß
In Stahnsdorf entsteht bis 2036 ein neues Klärwerk: Planer und Steuerer beauftragt Das Klärwerk Stahnsdorf südwestlich von Berlin wird bis 2036 durch einen doppelt so großen Neubau auf neuestem Stand der Technik, also inklusive Spurenstoffentfernung, ersetzt. So sichern die Berliner Wasserbetriebe weiter steigende Reinigungsleistungen und damit Ressourcenqualität, aber auch notwendige Kapazitäten für Wachstum und für Flexibilität im Berliner Klärwerksverbund. Für das neue Werk sind eine Verdopplung der zu reinigenden Abwassermenge auf 100.000 Kubikmeter am Tag geplant sowie vor dem Hintergrund verschärfter bzw. perspektivisch weiter steigender Anforderungen erhöhte Reinigungsleistungen durch die Einbeziehung von Spurenstoffelimination und weitergehende Phosphorelimination. Auch ein innovatives Energiekonzept mit weitreichender Nutzung erneuerbarer Energien wird es geben. Baustart soll 2029 sein, erste Inbetriebnahmen sind für 2034 und die Fertigstellung für 2036 geplant. „Das neue Klärwerk Stahnsdorf wird nicht nur unsere vorerst größte Einzelinvestition. Im Ergebnis entsteht auch technisch eine Anlage, die das Abwasser unter Einbeziehung innovativer Techniken auf höchstem Standard und weitestgehend energieautark reinigt“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner.
Die heutige Anlage in Stahnsdorf ist seit ihrer Inbetriebnahme 1931 mehrfach um- und ausgebaut sowie modernisiert worden. Vor allem ihre Becken haben nun ihre Nutzungszeit erreicht. Für einen zeitgemäßen und zugleich aufgrund des Wachstums im Einzugsgebiet – es umfasst neben dem Berliner Südosten und der Gemeinden im Umfeld des Werkes auch etwa die Hälfte der Landeshauptstadt Potsdam – größeren Neubau konnte ein 24 Hektar großes Grundstück gegenüber der heutigen Anlage gesichert werden. Vom Reinigungsvolumen liegt das Werk heute im Vergleich der sechs Berliner Kläranlagen mit rund 52.000 Kubikmetern pro Tag bzw. 410.000 Einwohnerwerten auf Platz 4. Nach Vorstellung und Diskussion der Neubaupläne in der Gemeindevertreterversammlung von Stahnsdorf wurde im Oktober 2022 mit der Gemeinde Einigkeit über ein gemeinsames Bebauungsplanverfahren erzielt. In den vergangenen Monaten wurden Konsortien für die Generalplanung, die Bauleitplanung und die Projektsteuerung beauftragt. Neu für Anlagen dieser Größe ist kompakter Bio-Kern mit SBR-Reaktor Aus einem europaweiten offenen Konzeptwettbewerb erhielt die Arbeitsgemeinschaft H²SA, bestehend aus der Holinger AG und der Holinger Ingenieure aus der Schweiz und Deutschland sowie den deutschen Niederlassungen der schwedischen Unternehmen Sweco und Afry den Zuschlag für die Generalplanung. Sie hatten die Ausführung der biologischen Abwasserreinigung des neuen Werkes mit einem Sequencing Batch Reactor (SBR) im Kern vorgeschlagen. Dabei werden im Unterschied zum konventionellen Durchlaufverfahren die einzelnen Verfahrensschritte zur biologischen Reinigung nicht entlang eines Weges in getrennten Reaktionsräumen (anaerobe, aerobe und anoxische Zonen sowie Nachklärbecken), sondern entlang einer Zeitachse in einem Reaktorbecken absolviert. Diese Technik ist besonders platzsparend und kompakt und damit auch im Vergleich kostensparend und kommt erstmalig für ein deutsches Klärwerk dieser Größenklasse zum Einsatz. Die Entscheidung für diese Technik wurde durch Gutachten u. a. der Hochschule Magdeburg-Stendal und der TU Berlin abgesichert. Für die Umsetzung dieses Großprojektes wurde die ebenfalls schweizerisch-deutsche Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus TBF und convis für die externe Projektsteuerung, der BIM-Manager Kaulquappe mit Sitz in Zürich sowie für die Bauleitplanung eine weitere ARGE bestehend aus den beiden Berliner Büros Planergemeinschaft Stadt und Raum und Fugmann Janotta Partner gewonnen. Strategie zum Ausbau aller Berliner Kläranlagen wird bereits umgesetzt „Der Neubau des Klärwerks Stahnsdorf ist Teil unseres 2017 mit dem Klärwerk Waßmannsdorf begonnenen Programms, das zusätzliche Technik für alle Berliner Kläranlagen umfasst und die Abwasserreinigung auf ein nochmals deutlich höheres Qualitätsniveau führt“, erklärt Wasserbetriebe-Vorstandschef Prof. Dr. Christoph Donner. „Heute drehen sich bereits in den anderen fünf Berliner Kläranlagen die Baukräne.“ Alle Werke bekommen eine Flockungsfiltration, die neben der weitestgehenden Phosphorelimination auch den ohnehin schon hohen Mikroplastik-Rückhalt noch weiter verbessert. Nach und nach werden auch alle Klärwerke vor 2040 eine Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen erhalten, die Flockungsfiltrationen dienen dann auch als Nachbehandlung dieser Reinigungsstufe. Damit werden die Berliner Klärwerke auch bei der Phosphor- und Spurenstoffentfernung fit für die zusätzlichen Anforderungen der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie. Außerdem haben die Werke in Wansdorf, Waßmannsdorf und Münchehofe, sowie das „Altwerk“ Stahnsdorf bereits eine Prozesswasserbehandlungsanlage erhalten. Sie rückt hartnäckigen Stickstoffverbindungen aus der Schlammfaulung mit einem spezialisierten Bakterium auf den Leib. Und in Schönerlinde nimmt die Ozon-Anlage zur Entfernung von Spurenstoffen bereits Gestalt an.
Tegernsee: Die Geschichte des Abwasserbandes Tegernseer Tal
Am 7. September 2021 feierte der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung am Tegernsee seinen 65. Geburtstag. Durch die steigende Bevölkerungszahl und den florierenden Tourismus rund um den Tegernsee nahm die Verschmutzung des Tegernsees Mitte der 50er Jahre ein Ausmaß an, das dringend Handlungsbedarf erforderte. So war zu dieser Zeit Stand der Technik, dass die flüssigen Abfallstoffe aus Haushalt und Gewerbe über einfache Absetzgruben dem Grund- bzw. Oberflächenwasser zugeführt wurden. Die Inhaltsstoffe der Absetzgruben wurden auf den umliegenden Feldern als Düngemittel aufgebracht. Die Zunahme von Nährstoffen aus den eingeleiteten Abwässern hatte eine Überentwicklung von Algen zur Folge und das biologische Gleichgewicht des Tegernsees wurde zerstört. Besonders auffällig war zu dieser Zeit die Rotfärbung des Wassers an manchen Stellen des Sees, hervorgerufen durch die Burgunderblutalge (Oscillatoria rubescens). Die Verunreinigung des Tegernsees war bereits so weit fortgeschritten, dass mit einem Badeverbot gerechnet werden musste. Entgegen der ursprünglichen Absicht einzelner Gemeinden, ihre bestehenden, völlig unzureichenden Abwasseranlagen auszubauen und zu modernisieren, kam man zu der Überzeugung, dass es rationeller und wirtschaftlicher war, eine gemeinsame Kanalisation mit einer zentralen Kläranlage zu errichten. Zur Ableitung des häuslichen Abwassers wurde vom Bayerischen Landesamt für Wasserversorgung und Gewässerschutz im September 1955 eine Ringkanalisation vorgeschlagen, um vom See für die Zukunftalle anfallenden Abwässer grundsätzlich fernzuhalten und diese erst gereinigt wieder der fließenden Welle der Mangfall zuzuführen. Nach längeren und zum Teil schwierigen Verhandlungen schlossen sich die fünf Anliegergemeinden des Tegernsees am 7. September 1956 im Hotel Guggemos in Tegernsee zu einem Zweckverband zusammen, um gemeinsam die dringende Aufgabe der Abwasserbeseitigung zu lösen. Die wichtigste Aufgabe wurde in § 3 Abs. 1 der Verbandssatzung festgeschrieben: „Der Zweckverband hat die Aufgabe, im Bereich seiner Mitglieder eine Abwasserbeseitigungs- und Reinigungsanlage (Ringkanal und Sammelkläranlage) zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten.“ Im Oktober 2003 erhielt der Verband darüber hinaus noch eine weitere wichtige Aufgabe zugeteilt. Die Mitgliedsgemeinden übertrugen die technische Betreuung ihrer Schmutzwasserkanal- Ortsnetze mit einer Gesamtlänge von ca. 177 km sowie weiteren 8 Pumpwerken und Druckluftspülstationen auf den Zweckverband. Die technische Betreuung der Ortskanalnetze durch den Abwasserverband Tegernseer Tal gewährleistet seitdem die rechtzeitige und umfassende Erkennung sowie sachkundige und einheitliche Durchführung aller anstehenden Unterhaltsmaßnahmen und Sanierungen der gemeindlichen Schmutzwasserkanäle. Im Winter 1957/1958 wurde mit den Kanalbauarbeiten des Verbandssammlers, dem sog. „Ringkanal“ begonnen. War ursprünglich ein geschlossener Ringkanal um den Tegernsee geplant, wurde jedoch bei der Bauausführung die „Gabellösung“ verwirklicht und ein Ost- und Westsammler gebaut. Der Ostsammler beginnt in Weissach in der Straßenkreuzung B307/B318, verläuft anfänglich in Richtung Bad Wiessee, dann über die Aribo- und Kobellstraße an das Seeufer, weiter um die Egerner Bucht herum nach Tegernsee, St. Quirin und nach Gmund. Dort unterquert er die Mangfall und mündet in den Westsammler, der vom Ringseeweg beginnend die Abwässer von einem kleinen Teil der Gemeinde Kreuth, von ganz Bad Wiessee und ab Bayersäge von Teilen der Gemeinde Gmund aufnimmt und diese ins zentrale Klärwerk im Louisenthal befördert. Um das notwendige Fließgefälle zu erzeugen, sind im Verbandssammler 6 Hebe- und 5 Pumpwerke vorhanden, deren Gesamtförderhöhe 57,5 m beträgt. Die Bauarbeiten des gesamten Projektes wurden mit der Fertigstellung des Klärwerkes Ende des Jahres 1965 nach 8-jähriger Bauzeit abgeschlossen. In den 50er- und 60er-Jahren hatten die Talgemeinden ein Investitionsvolumen von 42 Mio. DM für die Abwasserbeseitigung aufzubringen. Davon entfielen auf die Ortskanäle 24,8 Mio. DM, auf den Verbandssammler 9,9 Mio. DM und auf die Verbandskläranlage 7,3 Mio. DM. Aus Bundes- und Staatsmittel erhielten sie für das Projekt einen Zuschuss von 16,8 Mio. DM. Der fortschreitende Stand der Technik und die ständig steigenden Umweltanforderungen machten schon bald damals und bis heute immer wieder neue Investitionen notwendig. Seit Erstellung der Kläranlage wurden erforderliche Sanierungs- bzw. Anpassungsmaßnahmen vorgenommen. Der Zweckverband reinigt und beseitigt die Abwässer von zurzeit 28.000 Einwohnern (Erst- und Zweitwohnsitze), im Jahresdurchschnitt 370.000 Gästen sowie einer Brauerei und zwei Papierfabriken mit einer Jahresschmutzwassermenge von insgesamt rund 3,6 Millionen Kubikmetern. Neben der Kläranlage in Gmund betreibt und unterhält der Zweckverband ein ca. 221 Kilometer langes Schmutzwasserkanalnetz mit 22 Pump-, Hebe- und Dükerbauwerken sowie ein 39 Kilometer langes Regenwasserkanalnetz. Das Abwasserprojekt Tegernseer Tal war mindestens europaweit das erste seiner Art. Die Verbandsanlagen wurden seit der Inbetriebnahme 1966 von Gästen aus aller Welt wegen ihres Modellcharakters zur Seenreinhaltung gerne zur Information besucht. Das Ergebnis eines für damalige Zeiten mutigen und weitschauenden Entschlusses der Gemeinden des Tegernseer Tales kann sich auch heute noch weltweit sehen lassen. Ein See wurde so auf natürliche Weise am Leben erhalten und für die Zeit und Nachwelt in seiner Ökologie bewahrt. https://www.azv-tegernsee.de/wp-content/uploads/2022/04/Geschichte_Abwasserverband_Tegernsee.pdf
Stuttgart: Die Kläranlage als Rohstoffquelle – Winfried Kretschmann besucht das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität
Am 6. Juni 2024 war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau. Forschende der Universität Stuttgart und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigten an einer Pilotanlage, wie Kläranlagen durch die Rückgewinnung von Rohstoffen zur Klimaneutralität beitragen können. „Das Lehr- und Forschungsklärwerk der Universität Stuttgart verfolgt ein großes Ziel: Aus Abwasser sollen wertvolle Rohstoffe gewonnen und wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. So kann der organische Kohlenstoff des Abwassers nachhaltig genutzt werden. Zudem arbeitet man im Forschungsklärwerk daran, den hohen Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in herkömmlichen Klärwerken zu verringern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Doch hier wird nicht nur auf hohem Niveau getüftelt. Schließlich ist das Klärwerk auch eine Ausbildungsstätte für das Personal in Abwasseranlagen und unterstützt Firmen bei der Entwicklung von Anlagentechnik. Damit fördert das Klärwerk die wichtige Durchlässigkeit von der Wissenschaft in die Anwendung.“
In unserem Abwasser stecken nicht nur Schmutz und Ausscheidungen, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Stickstoff und organische Kohlenstoffverbindungen. Mithilfe chemischer, biologischer und physikalischer Verfahren können diese Rohstoffe aus Abwasser zurückgewonnen werden, um daraus Produkte wie Dünger, Wasserstoff und Biokunststoff herzustellen. Diesen Prozess erforscht seit 2021 das Projekt KoalAplan („Kommunales Abwasser als Quelle für Ammoniumstickstoff, Wasserstoff und Bioplastik – die Bioraffinerie Büsnau“).
Wissenschaftler*innen der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Universität Stuttgart, des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), der Technischen Universität Hamburg und der Technischen Universität Clausthal arbeiten im Projekt KoalAplan gemeinsam mit der Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz in Baden-Württemberg (Umwelttechnik BW). KoalAplan wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Es ist Teil der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg“.
Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau der Universität Stuttgart testen die Forschenden unter realen Bedingungen, wie die Rückgewinnung von Rohstoffen in Klärwerken großtechnisch realisiert werden kann. Hierfür wurde eine Bioraffinerie als Pilotanlage eingerichtet, die seit 2023 erfolgreich im Dauerbetrieb ist. Bei seinem Besuch am 6. Juni informierte sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann über bisherige Projekterkenntnisse.
Bioraffinerie im erfolgreichen Dauerbetrieb Peter Maurer, Leiter des Lehr- und Forschungsklärwerks der Universität Stuttgart, und Prof. Dr. Harald Horn, Koordinator des Projekts KoalAplan und Professor für Wasser und Wassertechnologie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), führten Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie eine Gruppe von Medienvertreter*innen durch die Bioraffinerie und erklärten das angewandte Verfahren.
Normalerweise entsteht aus dem organischen Kohlenstoff beim Durchlaufen eines Klärwerks Kohlendioxid. „Unser Verfahren reduziert die Entstehung dieses klimaschädlichen Gases. Gleichzeitig gewinnen wir Rohstoffe, die dabei helfen, erdölbasierte Stoffe zu ersetzen. Mit dieser zweigleisigen Strategie könnten die Klärwerke der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, sagt Prof. Dr. Harald Horn.
Traditionelle Verfahren der Abwasserbehandlung werden durch neue Bausteine erweitert Das von der Projektgruppe angewandte Konzept zur Abwasserbehandlung besteht aus chemischen, physikalischen und biologischen Prozessschritten. Im Rahmen der Vorklärung findet zunächst eine mechanische Reinigung statt. Grober Schmutz wird beseitigt, hier wird bereits ein Drittel des organischen Kohlenstoffs abgetrennt. Mithilfe von feinsten Mikrosieben wird im Anschluss ein weiteres Drittel des Kohlenstoffs aus dem Hauptabwasserstrom abgetrennt. „Die Mikrosiebe sind ein Kernstück unserer Idee. Der Kohlenstoff, der uns nach diesem Schritt vorliegt, ist so hochkonzentriert, dass er in der Biotechnologie eingesetzt werden kann“, sagt Professor Horn.
In der Folge wird im Hauptstromverfahren Ammoniumstickstoff mittels Ionentauscher entfernt. Dabei entsteht ein Produkt, das als Düngemittel eingesetzt werden kann. Die abfiltrierten Feststoffe sowie der Primärschlamm werden im Nebenstromverfahren durch saure Hydrolyse zunächst in organische Säuren umgewandelt, dabei entstehen auch Biowasserstoff und CO2.
Das Hydrolysat wird filtriert und mittels mikrobieller Elektrolyse zu Wasserstoff umgesetzt. Wasserstoff findet vielfältige Anwendung in der chemischen Industrie und gilt als zukünftiger Energieträger. Die Gasströme aus mikrobieller Elektrolyse und Dunkelfermentation werden in einer Machbarbarkeitsstudie in einem biotechnologischen Prozess für die Produktion wertvoller Chemikalien verwertet, dabei wird auch das enthaltene Kohlenstoffdioxid wieder fixiert. Der im Ablauf der mikrobiellen Elektrolysezelle verbleibende organische Kohlenstoff wird anschließend zu einem Grundstoff für Bioplastik fermentiert. Zum Schluss geht das Abwasser im Hauptstrom den in einer traditionellen Kläranlage üblichen Weg: Verbleibender Stickstoff und Kohlenstoff wird in mehreren Schritten abgebaut, anfallende Schlämme landen im Nachklärbecken, in dem Methan gewonnen wird.
„Unsere Bioraffinerie hat seit dem letzten Jahr im Dauerbetrieb gezeigt, dass die Prozesskette funktioniert. Das Verfahren könnte also auch in anderen Klärwerken umgesetzt werden“, sagt der Leiter des Forschungsklärwerks Peter Maurer. „Wir hoffen, dass wir mit dem Pilotprojekt andere Unternehmen für die Potenziale von bioökonomischen Strategien sensibilisieren können. Unser Beispiel zeigt, dass man den Verbrauch fossiler Rohstoffe reduzieren und dadurch sogar Kosten sparen und neue Produkte vermarkten kann.“
Das Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau Im Lehr- und Forschungsklärwerk Büsnau forschen und experimentieren Studierende, Doktorandinnen und Forschungsgruppen seit 1965 im halbtechnischen und großtechnischen Maßstab zu innovativen Verfahren für die Abwasserbehandlung. Das Lehr- und Forschungsklärwerk ist angegliedert an das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart. Es dient nicht ausschließlich der Forschung, sondern behandelt auch die Abwässer von 8500 Einwohnerinnen eines Stuttgarter Stadtteils. Ein Teilstrom des kommunalen Abwassers wird durch die KoalAplan- Pilotanlage des Projekts geleitet.
Prof. Dr. Harald Horn, Professor für Wasserchemie und Wassertechnologie am Engler-Bunte-Institut des KIT und Leiter des Bereichs Wasserchemie und Wassertechnologie an der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), E-Mail: harald.horn@kit.edu https://www.dvgw-ebi.de/
Berliner: Gestiegene Investitionen und Wettereinfluss auf Umsatz und Ergebnis
Wasserbetriebe-Bilanz: Weniger Trinkwasserförderung, Zuwachs bei Fachkräften Die wachsende Stadt und die Herausforderungen des Klimawandels bleiben die zentralen Herausforderungen der Berliner Wasserwirtschaft, die im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2017 etwas aufatmen konnte: Der überdurchschnittliche Regen hat Stadtnatur und Grundwasser gutgetan. Er ist allerdings auch für das gesunkene wirtschaftliche Ergebnis der Wasserbetriebe verantwortlich. 2023 ist in Berlin mit mehr als 700 Litern pro Quadratmeter fast doppelt so viel Regen gefallen wie im Jahr zuvor, im Vergleich zum langjährigen Mittel war es ein Plus von 34 Prozent. Dies hat zum einen dazu geführt, dass der Trinkwasserverkauf mit 211 Mio. m3 leicht gesunken ist (2022: 215,5 Mio. m3), zum anderen ist die Abwassermenge deutlich gestiegen. Sie wuchs auf 265 Mio. m3 (2022: 248 m3). Beides hat direkte Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Kennzahlen: 2023 haben die Berliner Wasserbetriebe bei abermals gleich gebliebenen Gebühren mit 1.278,9 Mio. EUR einen gegenüber 2022 um 25,7 Mio. EUR geringeren Umsatz erwirtschaftet. Aufgrund der aus Ressourcen-Sicht positiven Wetterlage wurde weniger Wasser verkauft und der gestiegene Aufwand für die Mitbehandlung von Regenwasser wird nicht vergütet. Dabei sank der Jahresüberschuss um 46,4 Mio. EUR auf 219,9 Mio. EUR. Der Bilanzgewinn beläuft sich auf 114,3 Mio. EUR. Die Investitionen lagen mit 474 Mio. EUR (2022: 401,5 Mio. EUR) deutlich über dem Niveau des Vorjahres.
Täglich 1,3 Millionen Euro investiert Dazu die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens, Franziska Giffey: „Die Wasserbetriebe sorgen für das wichtigste Gut unserer Stadt: sauberes und geschmacklich hervorragendes Trinkwasser und eine sichere Abwasserentsorgung. Sie sind in unserer Hauptstadt ein starkes, kommunales Unternehmen für die Daseinsvorsorge der Berlinerinnen und Berliner und ein bedeutender Partner auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Berlin. Die Wasserbetriebe haben 2023 im Schnitt jeden Tag 1,3 Mio. Euro investiert, unter an-derem in Klärwerke, Infrastruktur, in moderne IT-Technik und Elektrofahrzeuge. Für 2024 und 2025 sind Investitionen von jeweils rund 642 Mio. Euro geplant. Ein Schwerpunkt sind dabei Maßnahmen gegen klimatische Herausforderungen wie Starkregen und Trockenheit. Um die verlässliche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mit hoher Qualität zu gewährleisten, sichern sich die Wasserbetriebe auch die notwendigen Fachkräfte für die Zukunft durch die Ausbildung neuer Talente. Mit 270 Auszubildenden in 20 Berufen und dem digitalen Ausbildungscampus leisten die Wasserbetriebe einen vorbildlichen Beitrag dazu, dass unsere Stadt funktioniert.“
Kleine Atempause, Ressource unter Druck – wir packen an „Der Regen hat uns eine willkommene Atempause verschafft“, sagt Prof. Dr. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Aber es bleibt dabei: Wasser ist eine Ressource unter Druck. Der Wasserkreislauf, den wir nachhaltig bewirtschaften, hat uns gut durch die vergangenen Dürrejahre getragen. Damit das so bleibt, investieren wir in bessere Abwasserreinigung, in neue Wasserwerksstandorte wie Jungfernheide und Johannisthal und in unsere verlässliche Infrastruktur. Aber wir alleine schaffen das nicht. Wir brauchen eine Transformation auf vielen Ebenen, beim klimagerechten Stadtumbau, bei der Nutzung unseres Abwassers und beim Ressourcenschutz.“ So entstehen gegenwärtig in fünf der sechs Klärwerke zusätzliche Reinigungsstufen zur weitergehenden Phosphor- und Stickstoffentfernung sowie zur Spurenstoff- und Keimreduzierung. Die sechste Anlage – Stahnsdorf – wird als bis 2034 fertigzustellender Komplettneubau geplant, der die neuen Techniken von Beginn an umfasst und doppelt so viel Abwasser reinigt wie das heutige Werk.
Mehr Arbeit, mehr Personal, neue Berufe und neuer Lernort 2023 waren bei den Berliner Wasserbetrieben 4.751 Menschen beschäftigt (2022: 4.636) – knapp 300 von ihnen hat das Unternehmen im vergangenen Jahr neu eingestellt. Auch die eigene Ausbildung mit Übernahmegarantie für mindestens ein Jahr ist ein wichtiges Standbein für die Personalstrategie des Unternehmens, die Ausbildungsquote liegt bei 5,4 Prozent und soll in den nächsten Jahren steigen. An der Lichtenberger Fischerstraße bauen die Wasserbetriebe einen Aus- und Weiterbildungscampus für digitales Lernen. Der erste Bauabschnitt wurde erst kürzlich eingeweiht: In einem ehemaligen Abwasserpumpwerk ist mit Fördermitteln des Landes Berlin der AQUA.Campus entstanden, ein Ort für modernes Lernen, der mit Augmented und Virtual Reality, Robotik und KI auf dem Stand der aktuellen Entwicklung ist. Hier bildet das Unternehmen in Berufen wie Umwelttechnolog:in für Abwasserbewirtschaftung, für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen und für Wasserversorgung sowie in Energiewendeberufen aus. Der moderne Lernort steht auch kleineren Unternehmen und Handwerksbetrieben offen, die eine solche Ausbildung nicht allein bewerkstelligen können. https://www.bwb.de/de/pressemitteilungen_28779.php
OOWV: „Was oben hereinsickert, kann eines Tages unten ankommen“
Wasserschutztag: Umgang mit Pflanzenschutzmitteln im Mittelpunkt Im Nordwesten. Damit weiter sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht, ist der künftige Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln von besonderer Bedeutung. Das Land Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Verwendung bis 2030 um 25 Prozent einzuschränken. „Dieser Schritt kann nur der Anfang sein“, unterstrich Karsten Specht, Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV), beim jährlichen Wasserschutztag auf dem Biohof Bakenhus in Großenkneten. Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Reihen der Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Fachbehörden nahmen daran teil. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) strebt sogar eine Reduktion um fünfzig Prozent im selben Zeitraum an. Die Gleichung sei einfach, verdeutlichte Karsten Specht: „Was oben hereinsickert, kann eines Tages, manchmal Jahre später, unten ankommen. Der Boden ist auf diesem Weg zwar ein exzellenter und bemerkenswerter Filter, kann aber nicht alle Frachten aufhalten, die wir ihm zumuten.“ Deshalb sei die Reduktionsstrategie des Landes eine gute Nachricht. „Sie wird noch besser dadurch, dass sich Landvolk, Landwirtschaftskammer, Bund für Umwelt und Naturschutz und der Naturschutzbund in Niedersachsen gemeinsam auf dieses Ziel verständigt haben“, betonte er. https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/mai/31/artikel/was-oben-hereinsickert-kann-eines-tages-unten-ankommen
StEB Köln: Baumaßnahme der StEB Köln am Pumpwerk Esch: Welche Schritte aktuell anstehen
In einem Bürgerdialog auf dem Baustellengelände am Pumpwerk Martinusstraße informierten die StEB Köln im Februar interessierte Bürgerinnen über den aktuellen Stand der Baumaßnahme. Das Angebot wurde gut angenommen, betrifft die Großbaumaßnahme doch den direkten Alltag zahlreicher Anwohnenden. Welche Maßnahmen in den kommenden Monaten anstehen, haben wir nachfolgend zusammengefasst: März bis Juli 2024: Baugruben werden ausgehoben Seit März und noch bis circa Juli laufen die Aushubarbeiten der Pumpwerksbaugrube. Die lärmintensiven Bohrpfahlarbeiten für die angrenzenden Kanalbaugruben auf dem Pumpwerksgelände werden Anfang Juni abgeschlossen. Für die Aushubarbeiten fanden im Laufe des Februars, also außerhalb der Brutzeit, außerdem Fäll- und Rückschnittarbeiten statt. Ausgleichsmaßnahmen hierfür setzen die StEB Köln gemäß der landschaftsrechtlichen Genehmigung um. Ab ca. Juni 2024: Zuleitungskanal Pesch-Esch wird gebaut Ab etwa Juni beginnt der Bau des Zuleitungskanals Pesch-Esch, also des Kanals, der das Abwasser aus Pesch künftig zum Pumpwerk in Esch leitet. Das bisherige getrennte System aus Schmutzwasserdruckleitung und offenem Ableitungsgraben (Vorflut-Kanal) wird durch einen Stauraumkanal mit 3.500 Kubikmeter nutzbarem Rückhaltevolumen ersetzt. Der neue Mischwasserkanal beginnt am Regenrückhaltebecken an der Pescher Straße und verläuft in der Trasse des ehemaligen Regenwassergrabens bis zum Pumpwerk in Esch. Der Kanal liegt bis zu 8 m tief unter dem Gelände. Zur Behandlung des mit Schmutzwasser vermischten Regenwassers wird der neue Stauraumkanal oberhalb der Ortslage Esch als Regenrückhaltekanal betrieben. Stärkere Regenzuflüsse aus dem höher liegenden Stadtteil Pesch werden somit zunächst zurückgehalten, um das Pumpwerk Martinusstraße nicht zu überlasten. Darüber hinaus wird bei extremen Starkregenereignissen auch das vorhandene Regenrückhaltebecken Pesch zur Regenrückhaltung genutzt. Juli 2024: Unterwasserbetonsohle wird eingebracht Den Abschluss der oben genannten Aushubarbeiten für das Pumpwerk bildet im Juli das Einbringen der Unterwasserbetonsohle. Die Unterwasserbetonsohle dient der Abdichtung gegen das Grundwasser innerhalb der Baugrube und bildet gleichzeitig die Baugrubensohle. Hierzu werden ca. 1.000 m³ Beton innerhalb von 24 Stunden in die Baugrube gegossen. Dabei kann es für eine Nacht zu baustellenbedingten Lärm kommen. August 2024: Betonarbeiten an Pumpwerk und Kanal Im August geht es dann weiter mit den Betonarbeiten im Tiefbauteil des Pumpwerks: Sohle, Wände und Decken werden betoniert. Außerdem starten auch die Betonarbeiten für den Kanalbau auf dem Pumpwerksgelände. Bis auf einen normalen Baustellenlärm kommt es zu keinen weiteren direkten Einschränkungen für die Bürgerinnen. Die Fertigstellung des neuen Pumpwerks ist für Mitte 2026 geplant. Alle Zeitangaben sind ohne Gewähr, da es durch äußere Umstände (Witterung, Lieferverzögerungen etc.) immer wieder zu Terminverschiebungen kommen kann. Die oben genannten Baumaßnahmen sind Teil des Gesamtprojekts „Entwässerung der Ortslagen Esch, Pesch und Auweiler“. Das Regenwasser der Kölner Stadtteile Esch, Pesch und Auweiler wird dezentral in zwei Regenbecken behandelt. Der klärpflichtige Anteil wird über zwei Pumpanlagen zum Klärwerk Langel gepumpt. Bei stärkeren Regenereignissen wird das nicht klärpflichte Regenwasser über Schnecken-Pumpwerke in den Vorflut-Kanal geleitet, der im Stadtgebiet von Pulheim in den Kölner Randkanal mündet. Sämtliche Anlagen sind sanierungsbedürftig und die gesamte Ableitungssituation entspricht nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik. Mit der Gesamtmaßnahme wird das erneuerungsbedürftige System zur Ableitung des Regenwassers in den Kölner Randkanal auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und damit die Gefährdung der umliegenden Ortslagen bei Starkregen deutlich reduziert. Mit der Baumaßnahme stellen die StEB Köln die weitere uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit des Kanalnetzes und den Schutz der Umwelt sicher. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln. Für die verbundene Beeinträchtigung bitten die StEB Köln alle Anwohnenden um Verständnis.
Zahlreiche römische Funde bei Kanalbauarbeiten entdeckt
Seit Frühjahr 2023 erneuern die StEB Köln in der Straße Hohe Pforte zwischen Agrippastraße und Blaubach/Mühlenbach den vorhandenen Mischwasserkanal, die Straßenabläufe und die Anschlussleitungen. Die Baumaßnahme liegt im südlichen Randbereich des erhöhten Geländeplateaus, das in der Antike für die Anlage der römischen Stadt gewählt wurde. In römischer Zeit bestand im Bereich der zu erneuernden Kanaltrasse eine nach Süden um mehrere Meter abfallende Geländestufe, die im heutigen Geländerelief noch erkennbar ist. Unter den Straßen Hohe Pforte und Hohe Straße verläuft der Cardo Maximus, die Nord-Süd orientierte Hauptstraßenachse der römischen Stadt, mit zugehöriger Straßenentwässerung und Wasserversorgung. Unmittelbar südlich der Einmündung der Straße Hochpfortenbüchel stand das südliche Haupttor der römischen Stadtmauer, durch das die Straße im weiteren Verlauf unter der heutigen Severinstraße als Fernstraße in Richtung Bonn und Mainz führte. Das Straßenland Hohe Pforte ist als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen. Um einerseits die Beeinträchtigungen für die Anwohnenden und den Verkehrsfluss durch die Baumaßnahme so gering wie möglich zu halten und andererseits den Eingriff in das Bodendenkmal zu minimieren, haben die StEB Köln ein sehr aufwendiges Bauverfahren gewählt. Hierbei handelt es sich um die Verlegung des Kanals in einem bergmännisch aufgefahrenen Stollen, anstelle von offenen Baugruben. Bei dieser auch „Kölner Stollen“ genannten Bauweise wird der Abwasserkanal weitestgehend unterirdisch hergestellt, d.h. ohne die Anlage offener Rohrgräben zum Verlegen der Kanalrohre. Die Start- und die Zielbaugruben als Zugangsstellen für den Stollen sowie die Baugruben für den Einbau von Kanalschächten, Straßenabläufen und die Übernahme der Hausanschlüsse müssen allerdings in offener Bauweise erstellt werden. Aufgrund der im Baufeld zu erwartenden stadtgeschichtlich bedeutenden Bodendenkmale sind in den offenen Baugruben bauvorgreifende archäologische Ausgrabungen erforderlich. In den Abschnitten der Baumaßnahme, die im unterirdischen Stollenvortrieb umgesetzt werden, erfolgen die archäologischen Untersuchungen ständig begleitend mit dem Baufortschritt. Die archäologischen Arbeiten werden durch das Römisch-Germanische Museum/Archäologische Bodendenkmalpflege der Stadt Köln durchgeführt. Dabei werden alle freigelegten Teile des Bodendenkmals wissenschaftlich untersucht und dokumentiert, die archäologischen Funde geborgen und anschließend konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. Nicht bewegliche Denkmalsubstanz von herausragender archäologischer und stadtgeschichtlicher Bedeutung bleibt nach Möglichkeit vor Ort erhalten. Trotz des „minimal invasiven“ Bauverfahrens erbrachten die archäologischen Untersuchungen viele neue Erkenntnisse zu der antiken Hauptstraße und dem römischen Stadttor sowie zahlreiche aussagekräftige archäologische Funde. So konnte neben Teilen des Stadttorfundaments unmittelbar neben der zu erneuernden Kanaltrasse aus dem 19. Jahrhundert ein aus Stein gebauter römischer Abwasserkanal nachgewiesen werden, der etwa mittig in der römischen Straße verlief. Durch eine Anpassung der Bauausführung für die Kanalerneuerung konnten die antiken Funde erhalten bleiben. Ein besonderer archäologischer Fund ist ein gut erhaltener, etwa 8 Zentimeter großer Kopf einer römischen Terrakottafigur aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die nach derzeitigem Kenntnisstand in einer Kölner Töpferwerkstatt hergestellt wurde. Die komplexe Erhaltung der römischen Denkmalsubstanz in Verbindung mit den im Baufeld vorhandenen zahlreichen Versorgungsleitungen erforderten unvorhersehbare Anpassungen bei der Bauausführung, die zu zeitlichen Verzögerungen führten. Auch war die ursprünglich geplante Umlegung vorhandener Versorgungsleitungen nicht möglich, sodass diese stattdessen aufwändig in den Baugruben gesichert werden mussten. Die vielen Herausforderungen, die sich aus den besonderen örtlichen Gegebenheiten ergeben haben, wurden bis jetzt durch die Mithilfe aller Beteiligten erfolgreich überwunden. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Juni abgeschlossen sein. Für die nicht vermeidbaren Beeinträchtigungen und die Bauzeitverlängerung bitten die StEB Köln um Verständnis und möchten sich für die Geduld und Unterstützung während des gesamten Bauprojektes bei allen Betroffenen bedanken. https://steb-koeln.de/Aktuelles/Zahlreiche-R%C3%B6mische-Funde-bei-Kanalbauarbeiten-entdeckt.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp
Erftverband: Erftverband plant Umbau zur modernsten Kläranlage Europas
Das Gruppenklärwerk in Rheinbach-Flerzheim erhält eine vierte Reinigungsstufe und wird deutlich ausgebaut. Damit werden die Swist und die Erft sauber. Der Erftverband plant den Ausbau des Gruppenklärwerk in Rheinbach-Flerzheim zu einer der modernsten Anlagen Europas. Damit stattet der Versorger bereits seine vierte Kläranlage mit der vierten Reinigungsstufe aus und erhöht gleichzeitig auch die Ausbaugröße. Nun fand der offizielle Spatenstich im Beisein von Vertreter:innen des Landes, der Kommune Rheinbach und des Erftverbandes statt.
Auf der kommunalen Kläranlage Rheinbach-Flerzheim wird das Abwasser aus den Städten Meckenheim und Rheinbach, der Gemeinde Wachtberg und aus Teilen der Gemeinden Altenahr und Grafschaft in Rheinland-Pfalz behandelt. Die Kläranlage ist mit ihrer jetzigen Ausbaugröße von 50.000 Einwohnerwerten (EW) für die Wasserführung und -qualität in der Swist von zentraler Bedeutung. Reinigungsleistung wird deutlich erhöht In den Sommermonaten habe das gereinigte Abwasser aus der Kläranlage einen Anteil von rund 90 Prozent an der Wasserführung, teilt der Erftverband mit. Das Wasser der Swist werde auch für die Beregnung von Obst- und Gemüsekulturen verwendet. Daher bestehe hier ein besonders hoher Anspruch an die Qualität der Abwasserreinigung auf der Kläranlage.
Der Erftverband wird die Anlage in Flerzheim auf eine Ausbaugröße von 67.000 EW erweitern. Denn nach Fertigstellung des Gruppenklärwerkes wird die nahegelegene Kläranlage Swisttal-Miel dort angeschlossen. Durch die Zusammenlegung der Standorte sollen Synergien genutzt und die Reinigungsleistung deutlich gesteigert werden, wie der Verband mitteilt.
Eingesetzte Technologien Die Erweiterung der Kläranlage wird als Membranbelebungsanlage mit integrierter Spurenstoffelimination durch Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK-MBR) erfolgen. Über die Membranen wird das Abwasser filtriert und praktisch alle Feststoffe in der Anlage zurückgehalten, auch Mikroplastik und Keime.
Überdies werden durch den Einsatz von Pulveraktivkohle ein Großteil der gelösten Stoffe wie Arzneimittelrückstände sowie Haushalts- und Industriechemikalien entfernt. Somit wird laut Erftverband zukünftig ein umfassender Rückhalt auch für alle aktuell diskutierten, kritischen Abwasserinhaltsstoffe erreicht.
Weitere Untersuchungen Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für 2025/26 vorgesehen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Maßnahme mit rund 17 Mio. Euro.
Neben der Kläranlage Flerzheim leitet auch die etwa halb so große Kläranlage Rheinbach in die Swist ein. Sie wurde bereits 2019 im Zuge eines Forschungsvorhabens mit einem Bodenfilter zur weitergehenden Spurenstoffelimination ausgerüstet, sodass alle Kläranlagen im Bereich der Swist zukünftig mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet sind. Nach der baulichen Fertigstellung und Inbetriebnahme soll die Wirkung der Maßnahmen auf das Gewässer weiter untersucht werden. (hp) https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/erftverband-plant-umbau-zur-modernsten-klaeranlage-europas
Die Einwohnerzahl Berlins wächst. Mit der steigenden Einwohnerzahl steigt auch der Wassergebrauch. Diesen Ansprüchen muss die Wasserinfrastruktur gewachsen sein, heute und in Zukunft. Allein in die Klärwerke werden 1,5 Milliarden Euro fließen. Unser Ziel ist es, bis 2027 alle Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe auszurüsten. Hier erfahren Sie mehr über unsere Vorhaben. https://www.bwb.de/de/investitionen.php
Berlin: Die Wasserbetriebe haben heute ihren neuen Campus für digitale Aus- und Weiterbildung eröffnet
Im AQUA.Campus werden künftig junge Menschen in Umweltberufen ausgebildet. Der Ort beherbergt zudem die Ausbildung für 3D-Druck, Automatisierung und Digitalisierung. Das neue Ausbildungszentrum wurde gefördert mit Mitteln des Landes Berlin und steht auch anderen Unternehmen offen. Draußen historisches Mauerwerk, drinnen modernste Technik: Die Berliner Wasserbetriebe haben heute mit dem neuen AQUA.Campus eine neue digitale Lernwerkstatt für ihre 270 Auszubildenden in Betrieb genommen. In einem historischen Pumpwerk sind nun auf rund 1.700 Quadratmetern die Werk- und Lehrstätten für Digitaltechnologien untergebracht. Hier lernen die Auszubildenden und dual Studierenden 3D-Druck, Automatisierung und Robotik. Zudem werden sie am digitalen Zwilling der Wasserbetriebe ausgebildet, einer virtuellen Abbildung des Unternehmens. „Die Berliner Wasserbetriebe zeigen, wie eine zukunftsfähige Ausbildung geht“, sagt Wirtschaftssenatorin und Aufsichtsratschefin der Wasserbetriebe Franziska Giffey. „Besonders ist, dass diese neue Infrastruktur auch anderen kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Berlin offensteht, die eine digitale Ausbildung in diesem Rahmen sonst nicht ermöglichen könnten. Damit gehören die Wasserbetriebe zu den innovativsten Ausbildungsbetrieben unserer Stadt.“ „Wir legen heute den Grundstein für eine exzellente Ausbildung der kommenden Jahrzehnte, die geprägt sein wird durch Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, sagt Personalvorständin Kerstin Oster. „So stellen wir sicher, dass unsere künftigen Fach- und Führungskräfte bestens ausgebildet in ihr Berufsleben starten. Und wir stehen mit dem AQUA.Campus erst am Anfang: In den kommenden Jahren werden wir hier in Berlin-Lichtenberg einen kompletten Aus- und Weiterbildungscampus errichten.“ Der neue AQUA.Campus befindet sich in einem 1907 erbauten Abwasserpumpwerk, das 1986 durch einen Neubau abgelöst wurde. Das Gebäude bildet den Auftakt zur Erneuerung des gesamten Ausbildungsgeländes zu einem Campus, auf dem junge Menschen in regenerativen Energien, Ökologie und Regenwassermanagement weitergebildet werden. Die Berliner Wasserbetriebe bilden derzeit 270 junge Menschen in vielseitigen technisch-gewerblichen oder kaufmännischen Berufen sowie dualen Studiengängen aus. Die Ausbildung bei den Wasserbetrieben ist zudem heute erneut mit dem Siegel für exzellente Ausbildungsqualität der Industrie- und Handelskammer Berlin ausgezeichnet worden. Der Umbau wurde gefördert durch GRW-Mittel des Landes Berlin (GRW=Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur). Übrigens: Noch bis zum 30. Juni läuft das Bewerbungsverfahren zum Ausbildungsstart 2024 für den Beruf Umwelttechnolog:in in den drei Ausbildungsrichtungen Wasserversorgung, Abwasserbewirtschaftung sowie Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen. Alle Informationen dazu auf www.ausbildung.bwb.de.
Stuttgart: Tag der offenen Tür im Klärwerk Möhringen
Die Stadtentwässerung Stuttgart (SES) lädt alle Interessierten zum Tag der offenen Tür am Samstag, 22. Juni 2024 von 11 bis 16 Uhr ins Klärwerk Möhringen ein. Sauberes Wasser in unseren Bächen und Flüssen ist eine Selbstverständlichkeit geworden. Bis heute ist ein großer technischer Aufwand notwendig um die Abwässer aus den Haushalten und der Industrie zu reinigen und die anfallenden Reststoffe umweltgerecht zu verwerten. Die zunehmende Chemikalisierung schafft dabei neue Probleme. Für die Besucher des Klärwerks Möhringen besteht die Möglichkeit sich über die Stadtentwässerung Stuttgart und speziell die Abwasserreinigung sowie zum Gewässerschutz zu informieren. Am Tag der offenen Tür haben alle Gäste die Gelegenheit das Klärwerk Möhringen kennenzulernen und hinter die Kulissen zu schauen. Die einzelnen Stationen der modernen Abwasserreinigung können bei einer Führung über das Klärwerksgelände erkundet werden. Speziell für Kinder werden Spiel- und Erlebnisstationen angeboten. Anfahrt Das Klärwerk Möhringen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Stadtbahn U3, Haltestelle Landhaus zu erreichen. Von der Haltestelle aus erreicht man das Klärwerk zu Fuß in ca. 10 Minuten. Allerdings mit einem Gefälle von 450 Meter. • Speziell für Fahrräder ist ein Parkbereich ausgewiesen • Parkmöglichkeiten für PKW sind im Klärwerk nicht vorhanden. Freundlicherweise stellt das Stuttgarter Pressehaus Parkplätze zur Verfügung. Von dem Parkplatz des Stuttgarter Pressehauses sind es zu Fuß ca. 800 Meter bis ins Klärwerk Möhringen https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/tag-der-offenen-tuer-im-klaerwerk-s-moehringen/
OOWV: Von der Ausbildung direkt in die Welt der SAP-Systeme
Aurich/Brake. Praktikum, Ausbildung, Duales Studium – Jan Eggen hat beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) das volle Programm hinter sich und arbeitet nun als IT-Fachmann in der Hauptverwaltung des Verbands in Brake. Konkret ist er Experte für das durch den OOWV genutzte Datawarehouse, eine zentrale Informationsplattform, die Unternehmensdaten zusammenführt. Erste persönliche Kontakte zum OOWV knüpfte der heute 22-Jährige 2019, als er ein Praktikum im IT- Servicedesk, also der Erste-Hilfe-Stelle des Unternehmens für Computer-Anwender, absolvierte. Dafür reiste der junge Mann seinerzeit eine gehörige Strecke an, schließlich wohnte er damals noch im rund 100 Auto-Kilometer entfernten Auricher Ortsteil Tannenhausen. „Das hat mir viel Spaß gemacht“, berichtet Jan Eggen rückblickend. „Die Kolleginnen und Kollegen waren sehr nett und total hilfsbereit, die Arbeit war abwechslungsreich. Daher habe ich mich im Anschluss auch beim OOWV beworben.“ Und wurde eingestellt. Nach einem Jahr im Unternehmen wechselte Jan Eggen 2020 dann die Ausbildungsform und begann auf Vorschlag seines Ausbilders und nach kürzester Überlegung ein Duales Studium. „Für mich war das einfach der beste Weg. Ich bin froh, dass das auch von meinem Arbeitgeber so gesehen wurde und auch diesen weiteren Schritt mit ihm gehen konnte“, erklärt Jan Eggen. Im Januar 2024 schloss er sein Studium als Bachelor of Science für Wirtschaftsinformatik mit Top-Note ab. Das Thema seiner Abschlussarbeit: Quantitative Messung der Leistung und Wirksamkeit eines Informationssicherheitsmanagementsystems. Mindestens für dreieinhalb Jahre hat er sich nun vertraglich an den OOWV gebunden. Eine Zeitspanne, die Jan Eggen problemlos rumkriegen wird, schließlich ist er bereits zum Ende seines Studiums in das Team eines wichtigen internen Projekts gerutscht. Seither kümmert er sich um das neue SAP-Berechtigungskonzept. „Das Projekt liegt an sich außerhalb meines originären Tätigkeitsbereichs. Es ist also eine Aufgabe, bei der ich über den berühmten Tellerrand schaue. Da ich diesen Bereich trotzdem sehr spannend finde, macht das richtig Spaß“, berichtet Jan Eggen.
Brilon: Kläranlage: Vom Bau zum Betrieb der vierten Reinigungsstufe
Die weitergehende Abwasserreinigung ist ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz
Am 2. Mai 2024 wurde in Brilon der Start für die Inbetriebnahme der ersten vierten Reinigungsstufe des Ruhrverbands durch den NRW-Umweltminister Oliver Krischer, den Briloner Bürgermeister, Dr. Christof Bartsch, und den Vorstandsvorsitzenden des Ruhrverbands, Prof. Norbert Jardin, offiziell gefeiert. „Durch die neue, verbesserte Abwasserreinigung wird die Hunderbecke, die oberhalb des Briloner Kurparks entspringt und nach ihrem unterirdischen Verlauf durch das Stadtgebiet erst an der Kläranlage wieder zutage tritt, wesentlich entlastet“, sagt Prof. Norbert Jardin. Die Hunderbecke ist aufgrund des nur geringen natürlichen Zuflusses ein ausgesprochen leistungsschwaches Gewässer. Durch die Erweiterung werden vor allem die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor sowie zahlreiche Spurenstoffe in erheblich höherem Maße eliminiert, als dies bisher der Fall war. Von diesem wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz profitiert auch die Möhne, in die die Hunderbecke nach nur rund einem Kilometer Fließstrecke mündet. „Der Schutz unserer Ressource Wasser ist Daseinsvorsorge und essentiell für Natur und Mensch. Die Erweiterung der Kläranlage um eine vierte Reinigungsstufe ist hierfür ein wichtiger Baustein, den wir gerne unterstützt haben. Mit dem Ausbau der Kläranlage Brilon kommt der Ruhrverband hier Anforderungen zuvor, die voraussichtlich in absehbarer Zeit für viele kommunale Kläranlagen in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie festgeschrieben werden“, erläutert Umweltminister Oliver Krischer. Am 10. April 2024 hat das Plenum des Europäischen Parlaments mit großer Mehrheit der vorläufigen Einigung zur Neufassung der Richtlinie 91/271/EW des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser zugestimmt. Nach dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie werden die Mitgliedstaaten 30 Monate Zeit haben, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Nach derzeitigem Stand ist der Ausbau großer Kläranlagen mit einer Ausbaugröße größer 150.000 Einwohnerwerte vorgesehen; Kläranlagen ab einer Ausbaugröße von mehr als 10.000 Einwohnerwerten nach einem risikobasierten Ansatz ausgebaut werden. Bürgermeister Christof Bartsch: „Für uns in Brilon bedeutet die neue Reinigungsstufe der Kläranlage Planungssicherheit für die weitere städtebauliche Entwicklung bei gleichzeitig sauberen Gewässern. Wir sind natürlich auch ein wenig stolz darüber, nun eine innovative Abwasserreinigungsanlage in der Stadt Brilon zu haben.“ Herzstück der weitergehenden Reinigungsstufe ist eine Flockungsfiltration mit kombinierter Pulveraktivkohle (PAK)-Dosierung im Vollstromverfahren. Hinzu kommt eine Fällmittelstation zur weitestgehenden Phosphor-Elimination, die am Standort des früheren dritten Schönungsteichs errichtet wurde. Die Flockungsfiltration besteht im Wesentlichen aus drei nacheinander durchflossenen Kontaktbecken mit jeweils einem Hyperboloid-Rührwerk. Derartige Rührwerke sorgen für eine perfekte und energieeffiziente Durchmischung der Becken und erzeugen so eine optimale Flockenbildung der Aktivkohle. Zur Erhöhung des Wirkungsgrads wurde zusätzlich eine dynamische Rückführung des Schlamm-Aktivkohle-Wasser-Gemisches mittels zweier Kreiselpumpen installiert. In den daran anschließenden Filterkammern wird die Pulveraktivkohle mithilfe einer Filtration, in der sich mit Tüchern bespannte Scheiben befinden, wieder entfernt. Seit Baubeginn im Frühjahr 2022 wurde neben den neu errichteten Kontakt- und Adsorptionsbecken sowie den darin enthaltenen maschinentechnischen Komponenten diverse Lager- und Dosiertechnik für Pulveraktivkohle und Fällmittel nebst zugehörigen Schaltanlagen beschafft, installiert und in Betrieb genommen. Das belüftete Beckenvolumen der biologischen Reinigungsstufe wurde durch den Einbau von zusätzlichen Streifenbelüftern sowie einem neuen Drehkolbengebläse erweitert und kann den Ammoniumstickstoff nun noch besser abbauen. Außerdem wurden ein Abfüllplatz und die Zufahrt zur weitergehenden Reinigungsstufe gebaut, die Straßen- und Wegeführung auf dem Kläranlagengelände erneuert und das Gelände komplett neu (inklusive eines zusätzlichen Zufahrtstors) eingezäunt. Auch die Onlinemesstechnik der gesamten Kläranlage Brilon wurde auf den neuesten Stand gebracht. Die 4. Reinigungsstufe wurde im Rahmen des Programms „Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II“ des NRW-Umweltministeriums mit zwei Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Bei Baustart hatten die vorläufigen Berechnungen noch bei 4,5 Millionen Euro gelegen, doch bereits damals war absehbar, dass die Kosten aufgrund der aktuellen Krisenlagen und damit einhergehenden Preissteigerungen in allen Sektoren voraussichtlich steigen würden. https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///klaeranlage-brilon-vom-bau-zum-betrieb-der-vierten-reinigungsstufe/
Ruhrverbands-Verwaltungsstandort Plettenberg wird 60
„Geburtstagsfeier“ und gleichzeitig Verabschiedung von Regionalbereichsleiter Harro Feckler
Ulrich Schulte (Bürgermeister von Plettenberg), Peter Klein (Geschäftsbereichsleiter Technischer Betrieb), Prof. Norbert Jardin (Vorstandsvorsitzender), Harro Feckler (bisheriger Regionalbereichsleiter) und Dr. Christian Görlich (neuer Regionalbereichsleiter) vor der Verwaltung in Plettenberg, die der Ruhrverband 1973 für die immer größer werdende Außenabteilung errichtet hat. In der Regionalbereichsniederlassung Plettenberg des Ruhrverbands gab es in diesem Jahr bereits zwei Anlässe für eine Würdigung: das 60-jährige Bestehen des Verwaltungsstandorts der abwassertechnischen Betriebsabteilung und die Verabschiedung von Harro Feckler, dem Leiter des Regionalbereichs Süd, der nach 20-jähriger Tätigkeit in dieser Funktion und an diesem Standort in den altersbedingten Ruhestand ging. So wurden beide Anlässe kurzerhand zu einer gemeinsamen Feierstunde zusammengelegt. Im Beisein des Plettenberger Bürgermeisters Ulrich Schulte sowie weiterer Gäste verabschiedeten Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Peter Klein, Geschäftsbereichsleiter Technischer Betrieb, Harro Feckler in den verdienten Ruhestand und würdigten das langjährige Wirken des „verfahrenstechnisch äußerst versierten Abwasserfachmanns“, der in seiner engagierten Art zugleich auch immer ein Auge für die Mitarbeiter- und Mitgliederbelange hatte. Bürgermeister Schulte hob vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Plettenberg und dem Ruhrverband hervor und verwies auf die wichtige Arbeit, die der Ruhrverband – häufig im Verborgenen und deshalb von vielen Menschen nur wenig wahrgenommen – für die sichere Wasserbewirtschaftung und das Gemeinwohl leistet. Das Gebiet, für das der Regionalbereich Süd (R-S) zuständig ist, erstreckt sich über die Wassereinzugsgebiete der Lenne, Volme sowie Ennepe und reicht von Lüdenscheid im Westen bis Schmallenberg im Osten und von Gevelsberg im Norden bis Wenden im Süden. Heute hat der Regionalbereich Süd 120 Beschäftigte, die gemeinsam unter anderem für 26 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von knapp 800.000 Einwohnerwerten, rund 300 Anlagen zur Niederschlagswasserbehandlung und Abwasserfortleitung sowie 3 Laufwasserkraftanlagen zuständig sind. Weiterhin wurden bislang drei kommunale Kanalnetze im Regionalbereich Süd auf den Ruhrverband übertragen. 26 Kolleginnen und Kollegen haben ihren Arbeitsort in der Plettenberger Verwaltung. Neuer Leiter des Regionalbereichs ist der bisherige stellvertretende Leiter Dr. Christian Görlich. Seine Stellvertretung hat Gerd Lange übernommen, der bereits seit 30 Jahren als Ingenieur mit verschiedenen Aufgabengebieten im Regionalbereich Süd tätig war. Rückblickend auf die 60-jährige Historie gab es bis in die 1950er-Jahre hinein im Gebiet zwischen Altena bis Schmallenberg nur fünf Kläranlagen, die noch von der Abteilung Hagen verwaltet wurden. Mit der zunehmenden Inanspruchnahme der Lenne und ihrer Nebengewässer durch die nicht ganz unproblematischen Abwässer der Metall- und Papierindustrie wurden jedoch neue Kläranlagen erforderlich, deren Bau und Betrieb von Hagen aus aufgrund der langen Anfahrtswege schwierig und unwirtschaftlich war. 1964 nahm daher die neue Abteilung Plettenberg, die das interne Kürzel A2 erhielt, mit zunächst sieben Angestellten ihre Arbeit auf. Die Anfangszeit dieser neuen Abteilung war bescheiden – das verrät eine kleine Abteilungschronik, die 1984 anlässlich des 20-jährigen Bestehens verfasst wurde. Denn bis das Verwaltungsgebäude am Böddinghauser Weg, in dem der Regionalbereich Süd noch heute seinen Sitz hat, 1973 bezugsfertig war, dienten angemietete Ladenräume in der Innenstadt als Büro. Die Beschäftigten saßen bei der Arbeit gewissermaßen auf dem Präsentierteller, da das Geschäftshaus zur Straße hin große Schaufenster aufwies. Mit einem Augenzwinkern notierte der Chronist: „Insbesondere der Abteilungsleiter musste – im Gefährdungsbereich einer Straßenkurve angesiedelt – bei quietschenden Pneus immer wieder fürchten, dass ein Kfz. mal vor seinem Schreibtisch landen würde.“ Nachdem in der Anfangszeit der Betriebs- und Bauabteilung mit wachsender Belegschaft zunächst viele Kläranlagen dezentral gebaut wurden, folgte in den Jahren zwischen 1990 und 2005 aufgrund steigender gesetzlicher Anforderungen an die Abwasserreinigung ein umfangreiches Kläranlagenausbauprogramm zur erweiterten Entfernung von Stickstoff und Phosphor. In dieser Phase wurde unter anderem auch der Biggerandkanal erstellt und damit ehemals kleinere Kläranlagen an größere, zentralisierte angeschlossen, um dort das Abwasser effektiver reinigen zu können. Doch damit ist die Arbeit nicht beendet. Bis in die 2030er-Jahre sind nochmals zehn Überleitungsmaßnahmen im Regionalbereich Süd in Planung. Die in Novellierung befindliche EU-Kommunalabwasserrichtlinie wird in den nächsten Jahren weitere Maßnahmen auslösen. Dazu zählen unter anderem die Errichtung von vierten Reinigungsstufen zur Spurenstoffentfernung auf bestimmten Kläranlagen, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte und die Energieneutralität dieses Wasserwirtschaftssektors. Und obwohl der Ruhrverband die Energieneutralität in der Jahresbilanz 2023 als erster deutscher Wasserverband bereits vor Inkrafttreten der Gesetzgebung erreicht hat, sind weitere Schritte in Arbeit, um die Wasserwirtschaft ebenso im 15-Minuten-Intervall energieneutral und künftig klimaneutral zu betreiben. Um die Herausforderungen der Wasserwirtschaft aus einer Hand zu koordinieren, bietet der Ruhrverband seinen Mitgliedskommunen an, die Aufgaben der Kanalnetzbewirtschaftung und Gewässerunterhaltung auf den Verband zu übertragen. Die wasserwirtschaftliche Arbeit wird für den Ruhrverband und seine Betriebsabteilung im Regionalbereich Süd in Zukunft nicht ausgehen. https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverbands-verwaltungsstandort-plettenberg-wird-60/
Dillenburg: Wetzlar – Steindorf: Toxische Substanz in Kläranlage
Blaulicht-News: Wetzlar – Steindorf: Toxische Substanz in Kläranlage. News Reader bietet die neuesten News zu Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen aus Ihrer Region. Hier der aktuelle Blaulichtreport der Polizei Lahn-Dill-Kreis. Nachdem eine nicht bekannte toxische Substanz in das Klärsystem der Kläranlage Steindorf eingeleitet wurde, bittet die Kriminalpolizei in Gießen um Mithilfe. Am 11. April 2024 (Donnerstag) löste das Überwachungssystem der Kläranlage Alarm aus. Die eingeleitete Substanz führte zum Absterben der für den Klärvorgang erforderlichen Mikroben, so dass die Einhaltung der zulässigen Reinigungswerte nicht mehr möglich war. In der Folge musste der Klärvorgang komplett ausgesetzt werden. In der Kläranlage Steindorf laufen die Kanalsysteme der Stadt Wetzlar und der Stadt Aßlar zusammen. Diese hunderte Kilometer umfassenden Kanalsysteme erschwert die Lokalisierung der Einleitstelle…mehr: https://news.feed-reader.net/ots/5765145/pol-ldk-wetzlar—steindorf-toxische/
Erftverband und Naturparkzentrum machen Umweltverschmutzung erlebbar
Eissturmvogel-Präparat für Bildungsprogramm
Die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen der Städtischen Realschule Bad Münstereifel haben kürzlich den Kurs „Mitläufer im Wasserkreislauf: die Reise des Plastikmülls“ am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle besucht. In diesem Kurs erlernen die Jugendlichen Grundlagen des Einflusses von Plastikmüll auf uns und unsere Umwelt. Im Rahmen dieses Besuchs hat der Erftverband dem Naturparkzentrum ein besonderes Eissturmvogel-Präparat überreicht. Der Vogel ist so präpariert, dass der mit Plastik gefüllte Magen sichtbar ist. Diese eindrucksvolle Darstellung verdeutlicht auf drastische Weise die Auswirkungen von Plastikmüll auf die Natur. Die Schülerinnen und Schüler hatten somit die Möglichkeit, die direkten Folgen unseres Konsumverhaltens zu erleben und für den Umweltschutz sensibilisiert zu werden. Das Präparat wird zukünftig im Bildungsprogramm des Naturparkzentrums eingesetzt.
Renaturierungsmaßnahme des Erftverbandes erhält Auszeichnung beim bundesweiten Wettbewerb der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen
Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz würdigt Erftverlegung in Neuss-Gnadental Die 2022 abgeschlossene Umgestaltung der Erft in Neuss-Gnadental wurde als eines der Top 3-Gewinnerprojekte der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. Die Würdigung erfolgte am 11. April durch die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Frau Sabine Riewenherm. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung oder Wiederherstellung von Ökosystemen und somit zugleich für die Bewahrung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen. Bei der Renaturierung der Erft in Neuss-Gnadental wurde die Lauflänge des Abschnitts verdreifacht. Das Gewässer windet sich nun in großen Mäanderschleifen durch seinen Auenraum. Die Erft hat Raum erhalten, um sich dauerhaft dynamisch verändern zu dürfen. Die Flusssohle wurde angehoben, sodass die Auenflächen auch wieder häufiger überschwemmt werden und damit die Möglichkeit zur Entwicklung von nur noch selten vorhandenen Weichholzauen ermöglicht wird. Dieses Projekt hat die Fachjury des Bundesumweltministeriums (BMUV) und Bundesamtes für Naturschutz (BfN) nachhaltig beeindruckt und erhält daher diese Auszeichnung. Der Wettbewerbsbeitrag wird auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-restoration.de präsentiert und nimmt auch an der Wahl zum „Projekt des Jahres 2024“ teil. „Die Entwicklung naturnaher Auen in Bergbaufolgelandschaften ist eine gewaltige und gleichzeitig enorm wichtige Aufgabe. Über Jahrzehnte wurde die Erft ausgebaut und befestigt. Die ‚Erftverlegung Gnadenthal‘ ist ein Projekt mit Vorbildcharakter. Heute schlängelt sich die Erft in Neuss-Gnadental in ihrem naturnahen Flussbett durch ihre Aue und darf wieder über ihre Ufer treten. So entsteht ein abwechslungsreiches Mosaik natürlicher Lebensräume mit hoher Biodiversität.“ Die TH Köln hat das Projekt begleitet. Die internationale Projektgruppe hat einen virtuellen Aussichtsturm erstellt, der die Entwicklung der Maßnahme zeigt und dokumentiert – angefangen beim Zustand vor Beginn der Maßnahme bis heute. Auch künftig werden hier noch neue Bilder hinzugefügt. Mit 360° Luftbild-Aufnahmen ist zudem ein virtueller Rundgang durch die Renaturierung möglich. Erftverbandsvorstand Prof. Heinrich Schäfer: „Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, welche vielfältigen Beiträge lebendige Gewässer für Umwelt und Gesellschaft leisten können. Die Erftumgestaltung ist aber gleichzeitig auch ein starkes Symbol für die Veränderungen im Rheinischen Revier hin zu einer nachhaltigen Modellregion. Wir als Wasserwirtschaftler sind stolz, beim Strukturwandel eine aktive Rolle zu übernehmen. Über die Auszeichnung freuen wir uns deshalb auch besonders. Sie ist eine tolle Bestätigung für die hervorragende Arbeit aller am Projekt Beteiligter und wir werden die Entwicklung der Erft in Gnadental mit Spannung begleiten.“ Zum Hintergrund: Das ausgezeichnete Projekt ist eine von rund 20 Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen der Erftumgestaltung 2030, der aus dem Perspektivkonzept Erft hervorgeht. Das Konzept wurde im Jahr 2005 als Kooperationsvorhaben zwischen dem Land NRW, RWE Power AG und dem Erftverband aufgesetzt. Betrachtet wurde hier der Erftabschnitt zwischen der Erft-Mündung in Neuss und der Sümpfungswassereinleitung aus dem Tagebau Hambach in Bergheim-Kenten. Ziel war es, die Erft für den lange für 2045 vorgesehenen Braunkohlenausstieg so umzugestalten, dass sie sich nach Beendigung der Sümpfungswassereinleitung naturnah mit einem veränderten Wasserhaushalt entwickeln kann. Der auf 2030 vorgezogene Braunkohlenausstieg bedeutet auch, dass die Umgestaltung der Erft als bedeutsames Element des Strukturwandels im Rheinischen Revier ebenfalls um 15 Jahre beschleunigt werden muss. Weitere Informationen: • Homepage des Erftverbandes • Perspektivkonzept bzw. Erftumbau 2030 • Gewässerprojektseite Neuss-Gnadental • Projektseite der UN-Dekade • Wahl zum Projekt des Jahres
Heßheim: Erweiterung der Gruppenkläranlage AME in Heßheim
Am 07.03.2024 fand auf der Kläranlage Heßheim die offizielle Vertragsunterzeichnung zur Erweiterung der Gruppenkläranlage des Abwasserzweckverbands „Mittleres Eckbachtal“ (AME) statt.
Die Gruppenkläranlage des AME ist für eine Normallast von 31.000 Einwohnerwerten und eine Spitzenlast von 60.000 Einwohnerwerten ausgelegt. Seit 2015 sind die Belastungen jedoch auf durchschnittlich 40.000 Einwohnerwerte im Normalbetrieb und 99.000 Einwohnerwerte im Spitzenbetrieb gestiegen. Um den gestiegenen Anforderungen in der Weinbaukampagne gerecht zu werden, soll die Erweiterung der Kläranlage durch die Errichtung einer Kompaktfaulung erfolgen. Die Maßnahme wurde in einer Potenzialstudie, aus unserem Büro, erarbeitet und die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen.
Die Schlammfaulung bietet signifikante Vorteile wie die Reduktion der Schlammmenge und damit verbundene Entsorgungskosten, die Eigenstromerzeugung aus Faulgas sowie die Entlastung der biologischen Abwassereinigung. Voraussichtlich kann durch die Verfahrensumstellung eine jährliche Betriebskosteneinsparung von etwa 230.000 Euro erzielt werden.
Die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH, vertreten durch Dr. Thomas Siekmann unterzeichnete gemeinsam mit dem Ingenieurbüro HYDRO-Ingenieure Energie & Wasser GmbH aus Kaiserslautern die Ingenieurverträge für die Objektplanung, sowie die technische Ausrüstung und der Tragwerksplanung. Weiterhin soll eine zeitnahe Beantragung von Fördermitteln erfolgen. Es wird erwartet, dass der Bau 2026 beginnt und bis 2028 abgeschlossen sein wird. Wir, die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH freuen uns Teil dieses Projektes zu sein. Mehr: https://www.siekmann-ingenieure.de/post/erweiterung-der-gruppenkl%C3%A4ranlage-ame-in-he%C3%9Fheim
Ökologischer Kreislauf wird geschlossen und Phosphor zurückgewonnen
Neue Rahmenbedingungen für die Klärschlammverwertung Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Verwertung von Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen haben sich geändert: Die Ausbringung auf den Boden wird stark eingeschränkt und der im Klärschlamm enthaltende Phosphor muss weitgehend zurückgewonnen werden, um diesen wichtigen Rohstoff wieder in Industrie oder Landwirtschaft, z. B. als Düngemittel, einzusetzen und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen zu verringern. Für die größten Kläranlagen greifen die neuen Regelungen in vollem Umfang bereits ab 2029. Dazu zählt das Klärwerk des städtischen Entwässerungsbetriebs Würzburg, an das auch die im Zweckverband Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg zusammengeschlossenen Umlandgemeinden angebunden sind. Die nächste Größenklasse folgt ab 2032. Dazu gehören z. B. die Kläranlagen des Abwasserzweckverbandes Ochsenfurt in Winterhausen und der Stadt Kitzingen.
Empfehlung für die Region Würzburg Der Umstieg auf die neuen Gegebenheiten beschäftigt seit Jahren den Zweckverband Abfallwirtschaft Raum Würzburg (ZVAWS), der das Müllheizkraftwerk Würzburg (MHKW) in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Würzburg betreibt. Die Stadt Würzburg ist neben den Landkreisen Würzburg und Kitzingen Mitglied des ZVAWS und hat vom Institut Fraunhofer Umsicht eine Studie erstellen lassen, die künftige Verwertungswege für die Stadt und benachbarte Gebiete aufzeigt und bewertet. Die Studie empfiehlt, den Klärschlamm nach Entwässerung einer zentralen Trocknungsanlage am Müllheizkraftwerk Würzburg zuzuführen und anschließend in einer darauf spezialisierten Monoverbrennungsanlage energetisch zu verwerten, wie sie das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) plant. Diese Anlage soll rund 60.000 Tonnen getrockneten Klärschlamm pro Jahr verbrennen und damit Kohle als Energieträger ersetzen. Aus der Monoverbrennungsasche kann dann Phosphor entsprechend den gesetzlichen Vorgaben rückgewonnen werden.
Trocknung am MHKW Würzburg Für die Trocknung im industriellen Maßstab bedarf es einer starken Wärmequelle. Das Müllheizkraftwerk Würzburg produziert ganzjährig Wärme in ausreichender Größenordnung. Diese wird zum einen für die Strom- und Wärmeversorgung von Würzburg verwendet, zum anderen sind noch Kapazitäten vorhanden, die genutzt werden könnten. Die Abwärme aus Abfallverbrennung gilt gesetzlich als erneuerbar bzw. gleichgestellt. Zudem sprechen die günstige zentrale Lage des MHKW an der B 8 und die langjährige Erfahrung des MHKW aus der Mitverbrennung von Klärschlamm für diesen Standort. Diese Mitverbrennung des Klärschlamms wird eben durch die Gesetztesänderungen künftig nicht mehr möglich sein, weil aus der Müllverbrennungsasche kein Phosphor zurückgewonnen werden kann. Daher macht eine Trocknung und Nutzung der Abwärme am MHKW Sinn. Die Planung geht von maximal 20 LKW-Anlieferungen zur Trocknungsanlage und 2 – 4 Abfuhren pro Werktag aus. Bei der Gesamtzahl von Fahrzeugbewegungen am MHKW fällt dies fast nicht ins Gewicht. Die Trocknungsanlage ist gut in den Anlagenverbund am MHKW integrierbar und wird mit effektiver Filtertechnik ausgestattet, um eine Geruchsbelastung auszuschließen.
Zweckverband Abfallwirtschaft ermöglicht Planungssicherheit Die Verbandsversammlung diskutierte eingehend das Vorhaben, wertete mehrere Gutachten aus und beschloss nun, die zentrale Trocknungsanlage für entwässerten Klärschlamm am MHKW Würzburg zu realisieren. Die Anlage soll so ausgelegt werden, dass dauerhaft Entsorgungssicherheit für die anschlusswilligen Kommunen und Abwasserzweckverbände in der Region Würzburg und angrenzenden Gebieten entsteht und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet werden kann. „Der Zweckverband Abfallwirtschaft leistet damit seinen Beitrag zum Aufbau einer langfristig angelegten Infrastruktur zur sicheren, ökologisch hochwertigen und klimafreundlichen Klärschlammverwertung bei fairen Kosten und schafft Planungssicherheit für die kommunalen Klärbetriebe in unserer Region“, erklärt Landrat Thomas Eberth, Verbandsvorsitzender des ZVAWS und des Zweckverbands Abwasserbeseitigung Großraum Würzburg. „Damit schließen wir regional den ökologischen Kreis der Zivilisation, denn dort wo Müll oder Klärschlamm anfällt, wird er mit kurzen Wegen bestmöglich verwertet und genutzt“, so Eberth.
Ein neuer Verbund Dabei soll ein neuer Zweckverband entstehen, um die konstante Auslastung und Refinanzierung der Trocknungsanlage zu sichern. Kommunen und Zweckverbände aus der Region können Mitglied werden. Hierzu Alexander Kutscher, Geschäftsleiter des ZVAWS: „Die Organisationsform Zweckverband ist gerade im Abfall- und Abwasserbereich etabliert und gewährleistet hohe Transparenz in kommunaler Regie. Ein Pakt zwischen Kläranlagenbetreibern in seinem Einzugsgebiet und dem ZVAWS macht Synergien nutzbar und stärkt beide Seiten bei der Erfüllung ihres öffentlichen Auftrags“. Landrat Eberth ergänzt: „Die Kommunen behalten auf diese Weise ihre eigenen Angelegenheiten in der Hand. So können Marktschwankungen ausgeglichen und Abhängigkeiten von Interessen Dritter vermieden werden. Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Die Lösung der Zukunftsaufgabe Klärschlammverwertung mit Phosphorrückgewinnung im regionalen Verbund vermeidet zudem unnötige CO2-Emissionen durch Reduzierung von Transportmengen und kurze Wege. Schließlich bleibt nach der Trocknung nur noch etwa ein Viertel der vorherigen Klärschlammmasse übrig.“ In den nächsten Wochen und Monaten werden der Zweckverband Abfallwirtschaft und seine Mitglieder die Organisation des Vorhabens in Abstimmung mit den zuständigen Behörden weiterentwickeln. Der Zweckverband wird auf seiner Internetseite www.zvaws.de regelmäßig über den Vorhaben- und Planungsstand berichten und informieren.
Ruhrverband: Verbandsrat hat über Neubesetzung des Vorstands entschieden
Der Verbandsrat, das oberste Aufsichtsgremium des Ruhrverbands, hat in seiner letzten Sitzung die Neubesetzung des Vorstands und die Neuordnung des Geschäftsverteilungsplans beschlossen. Der Vorstand kehrt damit nach 20 Jahren zu seiner ursprünglichen Konstellation mit drei Mitgliedern zurück. Hintergrund dieser Neuorganisation war der in diesem Jahr auslaufende Dienstvertrag von Dr. Antje Mohr als Vorständin für Finanzen, Personal und Verwaltung. Ihr bisheriger Verantwortungsbereich wird in ein neues Vorstandsressort Finanzen und ein neues Vorstandsressort Personal, Verwaltung und Soziales aufgeteilt. Beide Ressorts werden in diesem Zusammenhang neu besetzt, die Neuordnung des Geschäftsverteilungsplans soll zum 1. Mai 2024 in Kraft treten. Das Vorstandsressort Finanzen wird der ausgewiesene Finanzexperte Christoph Gerbersmann übernehmen. Er ist 58 Jahre alt und seit vielen Jahren Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Hagen, wo er für Finanzen und Informationstechnik verantwortlich ist. Seit 2015 ist er auch Vorsitzender des Fachverbands der Kämmerinnen und Kämmerer in NRW und hat ein gutes Netzwerk in der kommunalen Familie. Zudem engagiert er sich seit über 40 Jahren für Natur- und Umweltschutz, nachdem er sein Studium als Diplom-Ingenieur Landschafts- und Freiraumplanung abgeschlossen hat und sieben Jahre lang Geschäftsführer des Umweltzentrums Hagen gewesen ist. In seinem Vorstandsressort werden neben den Finanzen künftig auch die Bereiche Recht und Liegenschaften sowie Informationstechnik angesiedelt sein. Die Entscheidung, seine Heimatstadt Hagen beruflich zu verlassen, fällt dem langjährigen Kämmerer nach eigenem Bekunden nicht leicht: „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Seit rund 30 Jahren habe ich kaum eine Ratssitzung versäumt, erst als Ratsmitglied, dann als Stadtkämmerer. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe beim Ruhrverband.“ Das Vorstandsressort Personal, Verwaltung und Soziales wird künftig die bisherige Personalratsvorsitzende des Ruhrverbands, Carolin-Beate Fieback, bekleiden. Die 50-jährige Diplom-Betriebswirtin ist seit 25 Jahren in verschiedenen Funktionen für den Ruhrverband tätig. Ehrenamtlich ist sie langjährige Vorsitzende des ver.di-Bezirks Ruhr-West und seit vielen Jahren für die Energie-, Abfall- und Wasserwirtschaft NRW zuständig. Als Spitzenfunktionärin hat sie die Weiterentwicklung des Tarifvertrages für die Wasserwirtschaft maßgeblich beeinflusst. Bereits in ihrer Tätigkeit als Personalratsvorsitzende war sie an der strategischen Weiterentwicklung des Ruhrverbands beteiligt. Die Belange der Beschäftigten kennt sie aus dem täglichen Dialog und ihrer langjährigen Zugehörigkeit zum Verband. „Ich freue mich auf die neue Rolle und werde sie mit der gewohnten Klarheit ausfüllen“, sagt sie. Prof. Norbert Jardin, der dem Vorstand seit 2016 angehört und seit 2019 Vorstandsvorsitzender ist, wird die Geschicke des Ruhrverbands bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im April 2025 weiter lenken. Über seine Nachfolge wird der Verbandsrat des Ruhrverbands noch in diesem Jahr entscheiden. https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-verbandsrat-hat-ueber-neubesetzung-des-vorstands-entschieden/
OOWV baut für 13,5 Millionen neue Nassfilterhalle in Gemeinde Moorweg
Moorweg. Etwa 77 Millionen Euro investiert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) allein in diesem Jahr in die Wasserversorgungsinfrastruktur – darunter ist ein Großprojekt am Spajeweg in der Gemeinde Moorweg. Dort erneuert das Unternehmen die Nassfilterhalle beim Wasserwerk Harlingerland. Mit etwa 13,5 Millionen Euro kalkuliert der Versorger diese Maßnahme. Es kann bald losgehen, denn die Baugenehmigung liegt vor und die europaweite Ausschreibung für die Bauhauptarbeiten ist abgeschlossen. Der Bauzaun ist schon aufgestellt worden und die ersten Container befinden sich ebenfalls bereits auf dem Gelände. „Wir wollen direkt nach Ostern starten“, sagt Wasserwerk-Leiter Stephan Ripken. Mit dem Einbringen einer Spundwand zum Schutz einer Rohwasserleitung und der Erstellung einer Grundwasserhaltung wird der Bodenaushub vorbereitet. Für ihn und seine fünf Kollegen, darunter ein Auszubildender, wird der Anblick einer Baustelle bis voraussichtlich Mitte des übernächsten Jahres zum gewohnten Anblick werden. Der Betrieb des Wasserwerks wird ohne Einschränkungen fortgesetzt werden können. „Erst wenn die neue Nassfilterhalle in Betrieb genommen worden ist, wird die bisherige zurückgebaut“, berichtet OOWV-Projektingenieur Tim Kammer. Vereinfacht gesagt, ist in dem Gebäude die letzte Aufbereitungsstufe für das Trinkwasser untergebracht. Juraperle dient als Filtermaterial und ist für die pH -Wert Anhebung und Aufhärtung relevant. Trübungen und Mangan werden so aus dem Wasser entfernt oder reduziert, gleichzeitig findet eine Aufhärtung des wichtigen Lebensmittels statt. Das neue Bauwerk wird etwa 940 Quadratmeter groß sein und aus sechs einzelnen Räumen für die Nassfilter sowie weiteren Betriebs- und Technikräumen bestehen. Eine Sanierung der alten Nassfilterhalle aus dem Jahr 1970 wäre nach den Worten von Christoph Kraft wirtschaftlich nicht die beste Lösung gewesen. „Durch den Neubau stellen wir die Wasserversorgung in der Region zukunftssicher auf“, unterstreicht der OOWV-Regionalleiter im Landkreis Wittmund. Dem Wasserwerk Harlingerland komme für diese wichtige Aufgabe in der Daseinsvorsorge eine „übergeordnete Bedeutung“ zu. „Von hier aus werden Menschen in den Landkreisen Wittmund, Aurich und Friesland beliefert“, umreißt Christoph Kraft das Versorgungsgebiet. In Zahlen ausgedrückt: Bis zu 10,5 Millionen Kubikmeter – oder anders: 10.500.000.000 Liter – können jährlich vom Spajeweg in Moorweg über ein weit verzweigtes Leitungsnetz verteilt werden. https://www.oowv.de/fileadmin/user_upload/oowv/content_pdf/presse/PressemitteilungenPM_2024/25-2024_PM_Neubau_Nassfilterhalle_WW_Harlingerland.pdf
Der OOWV ist ein moderner Arbeitgeber und bietet vielfältige Karriere- und Ausbildungsmöglichkeiten. Das große Verbandsgebiet bietet viel Platz für frische Ideen, vielseitige Aufgaben und verschiedene Lebensentwürfe. Junge Menschen können beim OOWV mit neun verschiedenen Ausbildungsberufen, drei dualen Studiengängen oder auch einem Praktikum ins Berufsleben starten. Mehr Informationen über den OOWV als Arbeitgeber und aktuelle Stellenangebote gibt es unter karriere.oowv.de
Lemgo: Schlaue Köpfe sammeln Ideen für Abwasserbeseitigung
Pilotprojekt läuft in Lemgo Wenn es gut läuft, dann merkt niemand etwas davon – das ist der Grundsatz bei der Abwasserbeseitigung. Damit dieser Fall eintritt und das Netz aus Kanalisation und Kläranlage funktioniert, müssen Kommunen viel Zeit und Geld in die Hand nehmen und vorausschauend planen. Wie man das besonders geschickt macht und welche aktuellen Entwicklungen und Anforderungen dabei zu berücksichtigen sind, will ein Pilotprojekt in Lemgo herausfinden. Das wird Ende 2025 ein neues Abwasserbeseitigungskonzept für die Alte Hansestadt bringen. Unterstützung gibt es dabei reichlich: Mehrere Städte, Bezirksregierungen und Ministerien aus NRW sind dabei. Die Neuausrichtung der Gestaltung von Abwasserbeseitigungskonzepten (ABK) ist ein Beitrag zum „10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ der NRW-Landesregierung. Es soll ausgelotet werden, wie und ob die Abwasserbeseitigungsplanung zu mehr Resilienz der Kommunen bei lokalen Starkregenereignissen und Hochwasser beitragen kann. Auch das, was das ABK im Bereich der Klimafolgenanpassung leistet, ist bisher kein expliziter Bestandteil der Konzepte. Es geht bislang und soll auch zukünftig vorrangig darum gehen, wie die Kanalisation und die dazugehörigen Anlagenerhalten, ausgebaut und erweitert werden müssen, um eine effiziente Abwasserbeseitigung zu gewährleisten. „Alle sechs Jahre müssen wir der Bezirksregierung ein Abwasserbeseitigungskonzept inklusive Zeit- und Kostenplanung vorlegen. Einerseits dient ein solches Konzept also der Kontrolle und dem Nachweis, dass wir die Abwasserplanung im Griff haben und genügend und vorausschauend investiert haben. Andererseits ist es für uns auch ein Planungsinstrument, in dem wir Maßnahmen für die Zukunft festhalten. Es geht bei dem Pilotprojekt nun darum zu schauen, wie man ein ABK mit erweiterten Aspekten rund um eine möglichst naturnahe Wasserwirtschaft auch im städtischen Kontext praktikabel gestaltet – für die Kommunen, die es erstellen müssen, für die Bezirksregierungen, die es prüfen müssen, und damit es seinen Zweck am Ende auch resultativ erfüllt“, sagt Steffen König. Ein Treffen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe bildete vor Kurzem den Auftakt für das Pilotprojekt. Zwar steht die Alte Hansestadt Lemgo im Mittelpunkt, aber für ein positives Ergebnis wirken etwa 25 Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen mit. Neben weiteren Kommunen von Rheine bis Köln sind auch Sachverständige, übergeordnete Behörden wie der Kreis und die Bezirksregierungen und Landesministerien dabei. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Institute of Smart City Engineering (ISCE) der FH Aachen. Über zwei Jahre ist das Pilotprojekt angelegt, an dessen Ende ein neues ABK für Lemgo stehen wird und auch ein neuer Leitfaden für die Erstellung von ABK, möglicherweise mit neuen Elementen vom digitalen Datenaustausch über die Verknüpfung mit Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung bis hin zur Verbesserung der Gewässerqualität. Bis dahin wird es kleine Runden der projektbegleitenden Arbeitsgruppe und große Runden der Projektbeteiligten mit der Fachöffentlichkeit geben, um Schritte zu planen und Ergebnisse zu diskutieren. https://www.lemgo.de/aktuelles/presse-medien/schlaue-koepfe-sammeln-ideen-fuer-abwasserbeseitigung
Lemgo: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung startet
Wenn es gut läuft, dann merkt niemand etwas davon – das ist der Grundsatz bei der Abwasserbeseitigung. Damit dieser Fall eintritt und das Netz aus Kanalisation und Kläranlage funktioniert, müssen Kommunen viel Zeit und Geld in die Hand nehmen und vorausschauend planen. Wie man das besonders geschickt macht und welche aktuellen Entwicklungen und Anforderungen dabei zu berücksichtigen sind, will ein Pilotprojekt in Lemgo herausfinden. Das wird Ende 2025 ein neues Abwasserbeseitigungskonzept für die Alte Hansestadt bringen. Unterstützung gibt es dabei reichlich: Mehrere Städte, Bezirksregierungen und Ministerien aus NRW sind dabei. Die Neuausrichtung der Gestaltung von Abwasserbeseitigungskonzepten (ABK) ist ein Beitrag zum „10-Punkte Arbeitsplan Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ der NRW-Landesregierung. Es soll ausgelotet…mehr: https://newsgo.de/lokales/lemgo-pilotprojekt-zur-abwasserbeseitigung-startet/
Karlsruhe: Gemeinsamer Schritt zur nachhaltigen Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche im Südwesten
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet In einer richtungsweisenden Kooperationsvereinbarung haben am 12. März das Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe, der Zweckverband Klärschlammverwertung Steinhäule und die Stadtentwässerung der Landeshauptstadt Stuttgart ihre Zusammenarbeit besiegelt: Die drei Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen wollen in Zukunft die Herausforderungen der Phosphorrückgewinnung gemeinsam meistern. Phosphor steht auf der Liste kritischer Rohstoffe der Europäischen Kommission. Die natürlichen Ressourcen sind begrenzt und Länder wie Deutschland, die keine eigenen Vorkommen haben, sind auf Importe angewiesen. Phosphor ist für den Knochenaufbau und den Energiestoffwechsel von Lebewesen unverzichtbar und von entscheidender Bedeutung für das Pflanzenwachstum in der Landwirtschaft. Phosphor findet sich auch im Abwasser und im Klärschlamm. Das im Abwasser gelöste Phosphor wird bei der Abwasserreinigung biologisch und/oder chemisch durch Fällung eliminiert und reichert sich im Endprodukt, dem Klärschlamm an. Wird dieser verbrannt, bleibt der Phosphor in der Asche zurück und kann mithilfe spezieller Rückgewinnungsverfahren extrahiert und in industriellen Prozessen oder in der Landwirtschaft wiederverwendet werden. Derzeit befinden sich eine ganze Reihe von Rückgewinnungsverfahren in der Entwicklung und Testphase. Eine großtechnische Anlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche gibt es in Deutschland bisher nicht. Die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche soll in Zukunft einen Beitrag zur nachhaltigen Versorgung mit Phosphor leisten – ab 2029 ist sie für Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen, wie bei den kommunalen Partnern, mit einem bestimmten Gehalt an Phosphor in der Klärschlammasche sogar verpflichtend. Die drei kommunalen Klärschlammverbrennungsanlagen in Stuttgart, Karlsruhe und Ulm/Neu-Ulm verbrennen in Summe die anfallenden Klärschlämme der drei Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von rund 3,6 Mio. Einwohnerwerten. Damit sind sie für Baden-Württemberg integraler Bestandteil zur Gewährleistung der Entsorgungssicherheit von kommunalen Klärschlämmen. Insgesamt fallen bei den drei kommunalen Partnern jedes Jahr rund 20.000 Tonnen Klärschlammverbrennungsasche an, die es gilt der Phosphorrückgewinnung zuzuführen, um die weltvolle Ressource zurückzugewinnen. Die unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist ein wegweisender Schritt in der interkommunalen Zusammenarbeit im Südwesten. Boris Diehm, Abteilungsleiter der Stadtentwässerung Stuttgart, betont: „Diese Initiative ist bisher einmalig im Südwesten und soll auch andere Kommunen ermutigen, sich diesem Thema anzunehmen. Die Zeit drängt, wir müssen mit großen Schritten vorangehen, wenn wir bis zum Jahr 2029 Phosphor aus unseren Klärschlammaschen zurückgewinnen wollen.“ Stephen Kemper, Leiter der Stadtentwässerung in Karlsruhe, ergänzt: „Gerade der Zusammenschluss der drei kommunalen Betreiber von Anlagen zur thermischen Klärschlammverwertung in Baden-Württemberg soll dem Thema Phosphorrückgewinnung den erforderlichen Schub geben und zeigen, dass wir uns unserer Verantwortung hinsichtlich einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bewusst sind und diese auch wahrnehmen.“ https://www.karlsruhe.de/stadt-rathaus/aktuelles/meldungen/gemeinsamer-schritt-zur-nachhaltigen-phosphorrueckgewinnung-aus-klaerschlammasche-im-suedwesten
Dresden: Interkommunale Zusammenarbeit mit Dohna & Müglitztal
Am 1. April 2024 startet die interkommunale Zusammenarbeit zwischen Dresden, Dohna und der Gemeinde Müglitztal. Die Stadtentwässerung Dresden übernimmt für die Nachbargemeinden den technischen Betrieb der Abwasseranlagen und leistet organisatorische Unterstützung, unter anderem bei Verwaltungsverfahren, Rechtsstreitigkeiten und der Erstellung von Wirtschaftsplänen. Am Freitag, dem 22. März 2024, haben die Bürgermeister von Dohna und Müglitztal, Ralf Müller (CDU) und Michael Neumann (parteilos), in der Kläranlage Dresden-Kaditz einen Vertrag zur interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) im Abwasserbereich mit der Stadtentwässerung Dresden GmbH (SEDD) unterzeichnet. Für die SEDD unterschrieben der Technische Geschäftsführer Ralf Strothteicher und die Prokuristin Beatrice Treder. Bereits bisher hatte die punktuelle Zusammenarbeit gut funktioniert. Die Stadtentwässerung mit ihren 422 Mitarbeitenden und ihrer hochmodernen Spezialtechnik hat enorme Möglichkeiten, das Abwassersystem der beiden Kommunen effektiv zu betreiben. Seit 2022 wurde beispielsweise das Kleineinleiterkataster, in dem alle Abwasseranlagen erfasst sind, aufgearbeitet und regelmäßig an die Landesdirektion gemeldet. So konnten die zuvor hohen Abgaben drastisch reduziert werden. Die Bürgermeister erklärten, dass sie schon bisher mit der Stadtentwässerung eine sehr gute Zusammenarbeit hatten und sehr zufrieden sind. Das zahle sich auch für die Bürger aus. Die Abwassergebühren sind derzeit auf einem stabilen Niveau. „Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, unsere Betriebsführung endgültig in die Hände von Profis zu geben“, erklärt Dohnas Stadtchef Müller. „Wir freuen uns, die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dohna und Müglitztal auf Basis einer Interkommunalen Vereinbarung fortsetzen und ausbauen zu können“, sagt SEDD-Geschäftsführer Ralf Strothteicher. Die Stadtentwässerung werde auch künftig ihre Fachkompetenz und Erfahrung einbringen und so einen Beitrag für einen effizienten und sicheren Betrieb der Dohnaer und Müglitztaler Abwasseranlagen leisten. Die Stadt Dohna mit ihren rund 6.200 Einwohnerinnen und Einwohnern hat keine eigene Kläranlage, allerdings 23 Pumpwerke. An sechs Stellen wird das Abwasser in die Kanalnetze von Pirna, Heidenau und Dresden eingeleitet. Letztlich wird es im Klärwerk Kaditz gereinigt. In der Gemeinde Müglitztal sind die Abwässer von rund 2.000 Menschen zu reinigen. Dort wird das Abwasser mit zwölf Pumpwerken zu vier vollbiologischen Kläranlagen befördert, die in den 1990er-Jahren gebaut wurden. Mit der interkommunalen Zusammenarbeit gibt es mehrere Vorteile. So die Flexibilität bei der Erledigung der Aufgaben und die Transparenz der Kosten, da kein Gewinn erwirtschaftet werden darf. Im Gegenzug wird sich der Dohnaer Bauhof um Abwasseranlagen kümmern, so um die Pflege von Regenrückhaltebecken. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/interkommunale-zusammenarbeit-mit-dohna-mueglitztal/
Deizisau: Sonnenkraft für den Betrieb der Kläranlage Deizisau
Der Strombedarf der Kläranlage der Gemeinde Deizisau kann künftig zu rund 40 Prozent selbst erzeugt werden. In Partnerschaft mit den Stadtwerken Esslingen (SWE) plant die Gemeinde eine Freiflächen-Photovoltaikanlage (PV), die optional mit einem innovativen Solarcontainer kombiniert werden kann. Die Gemeinde Deizisau engagiert sich für den Klimaschutz und nutzt dafür die Potenziale der Sonnenenergie. Bereits im Jahr 2022 beauftragte der Gemeinderat eine Potenzialanalyse zur Nutzung von Photovoltaik im Gemeindegebiet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden nach und nach umgesetzt.Anfang des Jahres ging die Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach in Betrieb und erzeugt seitdem Strom für die Gemeindeverwaltung. Am 19. März 2024 wurden im Gemeinderat nun die Pläne für eine Photovoltaik-Anlage an der Kläranlage vorgestellt. In der Kläranlage werden die Abwässer der Gemeinde gesammelt, aufbereitet und das gereinigte Wasser wieder in den Neckar übergeben. Die technischen Anlagen der Kläranlage benötigen dafür viel Strom, der Verbrauch liegt bei rund 200.000 Kilowattstunden pro Jahr. „Mit einer Photovoltaik-Anlage könnten wir knapp 40 Prozent des Strombedarfs abdecken“, so Bürgermeister Thomas Matrohs. „Damit sparen wir Stromkosten und vermeiden gleichzeitig viel CO₂-Ausstoß. Das ist wirtschaftlich sinnvoll und schützt das Klima.“ Der Gemeinderat entschied sich in seiner öffentlichen Sitzung am 19. März 2024 für die Planung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage – optional wird die innovative Lösung mit einem Solarcontainer ausgeschrieben. „Die Photovoltaik-Anlage könnte noch dieses Jahr in Betrieb gehen“, sagt Bürgermeister Thomas Matrohs. Grundsätzlich eignet sich das Gelände des Klärwerks sowohl für eine Freiflächen-Anlage als auch für Solarcontainer. Solarcontainer sind eine innovative Entwicklung: Die Solaranlage wird dabei in Form eines kompakten Containers angeliefert, die Module sind zusammengefaltet und werden dann vor Ort ausgefaltet. „Die Technik kam bisher zum Beispiel bei Festivals zum Einsatz, hat aber auch für eine dauerhafte Verwendung viele Vorteile“, erläutert Jörg Eckert, Abteilungsleiter Technik bei den SWE. „Die Module können bei Bedarf wieder eingefahren werden – zum Beispiel, wenn der Standort verändert werden soll.“
Die geplante Anlage hat eine Leistung von rund 500 Kilowatt Peak (kWp) und kann pro Jahr rund 500.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Der Eigenverbrauch würde bei rund 40 Prozent liegen. Die Überschüsse werden ins Netz eingespeist. „Zum Vergleich: Bei einer privaten PV-Anlage ohne Speicher liegt die Eigenverbrauchsquote bei 20 bis 30 Prozent“, erklärt Jörg Eckert. Gemeinsam mit den Stadtwerken Esslingen verwirklichte die Gemeinde Deizisau bereits ein anderes Projekt: Auf dem Rathausdach installierten Fachleute im Winter eine Anlage mit 178 Modulen. Das Schrägdach ist nach Süden ausgerichtet, so dass sich die Lage für Photovoltaik geradezu angeboten hat. Rund 74.000 kWh Strom können pro Jahr erzeugt und im Rathaus verbraucht werden. Überschüsse werden ins öffentliche Netz eingespeist. Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, weitere kommunale Gebäude mit Photovoltaik auszurüsten. https://www.deizisau.de/start/mein+deizisau/klaeranlage.html
Spatenstich zum Neubau eines Regenüberlaufbeckens vor der Kläranlage Karbachtal
Die Kläranlage Karbachtal in Monreal ist in die Jahre gekommen. Um sie zu modernisieren, sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich. Anlässlich des symbolischen Spatenstichs zum Neubau eines Regenüberlaufbeckens vor der Kläranlage überbrachte Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, nun gute Neuigkeiten aus Mainz: Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit rund 660.000 Euro. Mehr: https://sgdnord.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/spatenstich-zum-neubau-eines-regenueberlaufbeckens-vor-der-klaeranlage-karbachtal
Glückstadt: Weltwassertag auf der Kläranlage Glückstadt: Seit 20 Jahren im Dienst für Stadt, Umland und Umwelt
Glückstadt: Weltwassertag auf der Kläranlage Glückstadt: Seit 20 Jahren im Dienst für Stadt, Umland und Umwelt Zum 20. Geburtstag gingen die Tore auf: In der Kläranlage Glückstadt nutzten am diesjährigen Weltwassertag drei Bürgermeister sowie zwei Schulklassen aus dem Glückstädter Schulverband die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen zu schauen. Über 40 Schülerinnen und Schüler plus Begleitung aus der Schule am Deich in Kollmar und der Elbschule Glückstadt ließen sich zeigen, wie moderne Abwasserreinigung funktioniert. Auch der Glückstädter Bürgermeister Rolf Apfeld und seine Kollegen aus Herzhorn und Kollmar, Wolfgang Glißmann und Klaus Meinert, erhielten auf einer fachkundigen Führung interessante Einblicke. Die Kläranlage Glückstadt ging im März 2004 in Betrieb – eine moderne „Waschmaschine“ mit zwei Klärbecken. Hier werden pro Jahr fast eine Million Kubikmeter Abwasser von mehr als 10.000 Glückstädterinnen und Bürgerinnen aus dem Umland zuverlässig gereinigt und in die Elbe geleitet.
Moderne SBR-Kläranlage behandelt das Schmutzwasser der gesamten Stadt Im Jahr 2003 gründeten die Stadt Glückstadt, und der heutige Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein den Zweckverband Stadtentwässerung Glückstadt (SEG), der im Januar 2022 in den AZV Südholstein integriert wurde. Das Ziel war es, die Abwasserbeseitigung für die Stadt und das Umland zu modernisieren und leistungsfähiger zu machen. Im Zuge dessen entstand im Sperforkenweg, während die alte Anlage noch in Betrieb war, eine neue Kläranlage. Sie ist als sogenannte SBR-Anlage konzipiert: In einem „Sequencing-Batch-Reactor“ läuft die biologische Abwasserreinigung in nur einem Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab – deshalb vergleichbar mit einer Waschmaschine. In einer klassischen Durchlaufanlage wie zum Beispiel der AZV-Kläranlage Hetlingen finden die Phasen der biologischen Reinigung dagegen in verschiedenen Becken statt. Vor dem Neubau der Kläranlage war Glückstadt in Sachen Abwasserentsorgung eine zweigeteilte Stadt: Die Stadtteile südlich des Rhins entwässerten in eine Industriekläranlage in der Stadtstraße, die Glückstädter nördlich des Rhins waren an die Vorgängerin der heutigen Kläranlage angeschlossen. Die damalige städtische Anlage hatte jedoch zunehmend Mühe, die vorgeschriebene Reinigungsqualität zu erreichen, außerdem geriet die Kapazität durch das Wachstum der Stadt an ihre Grenzen. In den 20 Jahren seit Inbetriebnahme der Kläranlage hat sich auch im Kanalnetz einiges getan: Eine Trennung von kommunalem und industriellem Abwasser sorgte dafür, dass auch Glückstadt-Süd mit der modernen Anlage verbunden wurde. Viele Kanäle in der Stadt wurden erneuert oder saniert und auch auf der Kläranlage gab es immer wieder Optimierungen, um die Reinigung möglichst effektiv und ökonomisch zu leisten.
Erfahrenes Team kümmert sich um zuverlässige Abwasserentsorgung Ein erfahrenes AZV-Team vor Ort kümmert sich darum, dass in und um Glückstadt buchstäblich alles gut abläuft und das Abwasser vorschriftsmäßig gereinigt wird. Einige der Mitarbeitenden waren bereits vor dem Neubau der Kläranlage in der Glückstädter Abwasserreinigung tätig. „Glückstadt ist eines unserer größten innerörtlichen Kanalnetze und verfügt über die zweitgrößte Kläranlage in unserem Verbandsgebiet“, sagt Verbandsvorsteherin Christine Mesek. „Als wichtiger Teil des AZV Südholstein sorgt die Anlage für eine zuverlässige und hochwertige Abwasserentsorgung. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und Gewässer in Glückstadt und den Umlandgemeinden.“ Glückstadts Bürgermeister Rolf Apfeld ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen dem AZV und Glückstadt ist zu beider Vorteil: Glückstadt hat einen starken Partner für die Zukunft, in der neue, strenge Regeln für die Abwasserbeseitigung anstehen; und für den AZV ist es ein Abrunden des Verbandsgebiets, um auch den ländlichen Raum hier gut zu bedienen.“
Über den Weltwassertag: Der jährliche Weltwassertag am 22. März besteht seit 1993. Er wird von UN Water organisiert, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen. Im Jahr 2024 steht der internationale Aktionstag unter dem Motto „Leveraging Water for Peace“ (Wasser für den Frieden nutzen). Der Weltwassertag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf weltweit relevante Themen rund um die Ressource Wasser lenken, zum Beispiel Wasserknappheit, die Folgen des Klimawandels oder mangelnde Sanitärversorgung. https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/weltwassertag-auf-der-klaeranlage-glueckstadt-seit-20-jahren-im-dienst-fuer-stadt-umland-und-umwelt
Wasserverband Eifel-Rur : Beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei.
Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt. Wasserverband Eifel-Rur: Beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei. Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt. Wasser ist unser Auftrag! Eine Ausbildung beim Wasserverband Eifel-Rur (WVER) bietet viele Perspektiven. Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns, in dem wir gemeinsam mit unseren Auszubildenden unser Ausbildungsfilmprojekt zum Abschluss gebracht haben – das Ergebnis spricht für sich. Entstanden ist ein Werbeclip für die vielfältigen Ausbildungsberufe beim Wasserverband Eifel-Rur. Das Ergebnis sehen Sie hier: Video Ausbildungsfilm Vielen Dank an alle Beteiligten für Ihren hervorragenden Einsatz! Und auch beim Girls&Boys Day am 25. April 2024 ist der WVER mit dabei. Dazu haben wir unseren Azubifilm ergänzt: https://www.youtube.com/watch?v=K2tnhaxYnIQ
Girls&Boys Day WVER-Video Jana Leesmeister zum Girls&Boys Day: Hier geht es zum O-Ton. Die Teilnehmerinnen können am beim Girls Day für einen Tag in folgende Berufsbilder beim WVER hineinschnuppern: Hier unsere Angebote zum Girls Day beim WVER: Ein Tag als Mechatronikerin Ein Tag als Elektronikerin für Betriebstechnik Ein Tag als Fachkraft für Abwassertechnik Ein Tag als Projektingenieurin Hier unsere Angebote zum Boys Day beim WVER: Ein Tag als Kaufmann für Büromanagement Der WVER ist verantwortlich für die Lebensgrundlage der Region: unsere Gewässer. Bei uns im WVER arbeitet das Team mit vollem Einsatz daran, nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft einen echten Mehrwert für Menschen, Tiere und die Natur zu schaffen. Das Besondere an unserer Herangehensweise? Wir setzen konsequent auf Nachhaltigkeit und eine Entwicklung, die von Wertschätzung und Zukunftsorientierung geprägt ist. Hier gehen wir gemeinsam voran, um nachhaltige Spuren zu hinterlassen. Unser Verband legt großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit unserer lebensphasenorientierten Personalpolitik und umfangreichen Weiterbildungsprogrammen unterstützen wir unsere Auszubildenden dabei, neue Kompetenzen zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen. Komm zu uns ins #Team und zum #GirlsboysDay beim WVER, denn bei uns kannst Du etwas für die Umwelt und die Region bewirken!
wver #wverkarriere #azubivideo #girlsboysday Erfahre mehr auf unserer Website: www.wver.de Unsere offenen Ausbildungsplätze und Stellenangebote findest du unter: www.wver.de/stellenangebote
Berlin: Pascale Rouault leitet Kompetenzzentrum Wasser Berlin
Wissenschaftlerin kehrt an die Spitze ihrer langjährigen Wirkungsstätte zurück Dr.-Ing. Pascale Rouault ist neue Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB). Das hat der Aufsichtsrat des Berliner Wasserforschungszentrums, an dem die Technologiestiftung Berlin und die Berliner Wasserbetriebe zu gleichen Teilen beteiligt sind, beschlossen. „Mit einer wachsenden Bevölkerung und einer wachsenden Wirtschaft, mit dem Klimawandel und den Chancen der Digitalisierung steigen die Herausforderungen an die Wasserwirtschaft“, sagt Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. „Im Verbund mit der starken Berliner Technologie- und Wissenschaftslandschaft übernimmt das Kompetenzzentrum Wasser Berlin eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Wasserwirtschaft. Ich wünsche Pascale Rouault für diese für Berlin sehr wichtige Arbeit viel Erfolg.“ „Wir wissen, dass die Herausforderungen in der Wasserwirtschaft bei steigenden Anforderungen an die Nachhaltigkeit und zugleich begrenzten finanziellen Mitteln enorm sind“, sagt Dr.-Ing. Pascale Rouault. Zu ihrer Bewältigung möchte ich gerne einen Beitrag leisten. Und dazu ist das KWB der ideale Ort.“ Dr.-Ing. Pascale Rouault hat in Grenoble studiert, an der TU Berlin u. a. als Dozentin und stellvertretende Fachgebietsleiterin gewirkt und war bereits von 2007 bis 2022 am KWB tätig, zuletzt als Abteilungsleiterin und Prokuristin. Seit zwei Jahren hatte sie als Leiterin Wasserwirtschaft und Quartiersentwicklung bei Hamburg Wasser gearbeitet. Herzlicher Dank an Prof. Martin Jekel, der aus dem Ruhestand heraus erneut das Zepter übernahm Nicolas Zimmer und Prof. Dr. Christoph Donner, die Vorstandsvorsitzenden von Technologiestiftung Berlin und den Berliner Wasserbetrieben und damit Gesellschafter des KWB, danken Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel sehr herzlich für dessen spontane Bereitschaft, aus dem Ruhestand heraus nochmals an die Spitze des Berliner Wasserforschungszentrums zurückzukehren. Jekel der dem KWB seit Juni 2023 vorstand, ist emeritierter Professor der TU Berlin, hatte 2001 die Gründung des KWB mitkonzipiert und war auch bis 2002 bereits Interimsgeschäftsführer. Das KWB mit aktuell rund 40 Mitarbeitenden hat sich mit unzähligen Vorhaben der anwendungsorientierten Forschung als wichtiger Akteur in Wassertechnik und -wirtschaft in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft etabliert.
100 Jahre Aggerverband | Tag der offenen Tür an der Wiehltalsperre
Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lädt der Aggerverband am Samstag, den 08.06.2024, von 11:00 bis 17:00 Uhr zu einem „Tag der offenen Tür an der Wiehltalsperre“ ein. Führungen durch den Damm, die historische Kläranlage Ufersmühle und das Wasserwerk, eine Wanderung durch den Forst, Radtouren zur Krombacher Insel, ein buntes Kinderprogramm, ein Quiz mit tollen Preisen sowie Speisen und Getränke u.v.m. werden an diesem Tag für die interessierte Bevölkerung geboten. Außerdem präsentieren einzelne Abteilungen ihre unterschiedlichen Arbeitsbereiche. Auch Teile des umfangreichen Fuhrparks des Aggerverbandes werden auf dem Gelände präsentiert. Bitte beachten Sie, dass bei Interesse an folgenden Aktionen eine Voranmeldung erforderlich ist unter lst@aggerverband.de oder 02261-361012: • Führung durch das Wasserwerk (stündlich ab 12:00 Uhr) • Informative Forstwanderung (ca. 3,5 km) zum Thema Wald- und Gewässerschutz (Start 12:30 Uhr und 15:00 Uhr) • geführte Radtour mit eigenen Rädern zur „Krombacher Insel“ (Start 13:00 und 15:00 Uhr) – bitte Helmpflicht beachten! Es ist davon auszugehen, dass, aufgrund der limitierten Teilnehmerzahl an den obigen Aktionen, am Tag selber nur noch wenige Restplätze vor Ort buchbar sein werden. Das Gelände ist nicht durchgängig barrierefrei. Da sich die Veranstaltung bis an den Rand der Wasserschutzzone 1 erstreckt (Trinkwasser), bitten wir um Verständnis, dass das Mitführen von Hunden nicht gestattet ist.
Aggerverband verleiht Förderpreis mit Hochschule im Rahmen des Weltwassertages
Zum 23. Mal verleiht der Aggerverband in Zusammenarbeit mit der TH-Köln, Campus Gummersbach, seinen Förderpreis im Rahmen des Weltwassertages am 22. März. Seit 1993 wird der Weltwassertag jährlich am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, auf der er von der UN-Generalversammlung per Resolution ausgerufen wurde. Denn trotz seines hohen Stellenwertes als Natur- und Kulturgut ist Wasser nur selten im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Der Weltwassertag soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Wasser lenken. Die UN schreibt dazu auf ihrer Themenseite: World Water Day: Das Motto des diesjährigen Weltwassertages lautet sinngemäß „Wasser als Hebel für den Frieden nutzen“ (Leveraging Water for Peace). Auf der offiziellen Themenseite der Vereinten Nationen wird betont, dass die Zusammenarbeit im Bereich Wasser positive Nebeneffekte hervorbringt. Es sei von entscheidender Bedeutung aktiv zu werden und zu realisieren, dass Wasser nicht nur eine Ressource ist, die genutzt und um die gekämpft wird – es ist ein Menschenrecht, das in allen Lebensbereichen verankert ist. An diesem Weltwassertag sollen sich alle vereinen und Wasser als Instrument für den Frieden nutzen, um den Grundstein für eine stabilere und wohlhabendere Zukunft zu legen. Prämiert wurden in diesem Jahr zwei herausragende Abschlussarbeiten mit einem wasserwirtschaftlichen Bezug. Die Preise sind ausgelobt mit einem Preisgeld von jeweils 600 €.
Master of Engineering Philip Wenzel, Studiengang Elektrotechnik Thema: “Entwicklung einer KI basierten optischen Objekterkennung und Alarmierung zur Identifizierung von wasserseitigen Bedrohungen an Talsperrenbauwerken.” Betreuung: Prof. Dr. Markus Stockmann und Prof. Dr. Christian Wolf, beide TH Köln Absperrbauwerke an Talsperren gehören zur kritischen Infrastruktur. Sie tragen unter anderem zur Trinkwasserversorgung, Stromerzeugung und zum Hochwasserschutz bei. Die Zugänge zu Staumauern sind durch verschiedene Maßnahmen geschützt und verfügen bereits über hohe Sicherheitsmaßnahmen (Videoüberwachung, Bewegungsdetektion etc.). Aus diesem Grund besteht die größte Bedrohung in einer wasserseitigen Annäherung an das Bauwerk unterhalb der Wasseroberfläche, da die bisherige Überwachung dort nicht permanent automatisiert erfolgt. Das Projekt TalSich hat technische Lösungen für Bedrohungen von Talsperren erarbeitet. Hierbei wurde erforscht, inwiefern neueste technische Entwicklungen von Unterwassersensorsystemen und -robotik sowie optische Überwachungssysteme auf die speziellen Herausforderungen von Talsperren adaptierbar sind. Die Abschlussarbeit von Philip Wenzel wurde im Kontext dieses Forschungsprojektes erstellt: Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung einer KI-basierten optischen Objekterkennung und Alarmierung zur Identifizierung von wasserseitigen Bedrohungen an Talsperrbauwerken. Hierzu untersuchte er aktuelle Objekterkennungsalgorithmen hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Geschwindigkeit und zeigte, dass diese durch Anpassung an die Aufgabenstellung an anderen Talsperren übertragbar sind. Zusätzlich entwickelte er ein Alarmsystem, welches den Betrieb unterstützt, Gefahren wasserseitig zuverlässig in der Nähe von Absperrbauwerken zu erkennen.
Master of Engineering Daniel Gleich, Studiengang Bauingenieurwesen Thema: „Planung der Entwässerung des Plangebietes „Am Stöcksken“ in Krefeld-Linn“. Betreuer: Prof. Dr. Ing. Rainer Feldhaus (TH Köln), Alexander Barth M.Eng (Ingenieurbüro Angenvoort+Barth)/Partnerschaft
Das Wohngebiet im Bereich um die Straße „Am Stöcksken“ in Krefeld-Linn soll umgestaltet werden. Um eine zukunftsfähige Entwässerung des Niederschlagswassers zu sichern, soll eine naturnahe Entwässerungssituation geschaffen werden. Dafür wird die Verdunstung, die Versickerung und der Abfluss des unbebauten Geländes mit dem Bestand und der Planung verglichen. Diesen Vergleich unternahm Daniel Gleich mit dem Programm SWMM (Storm Water Management Model) der U.S. EPA. Mithilfe dieses Programmes ist es möglich, den Niederschlag im Planungsgebiet zu modellieren und die Anteile der Verdunstung, der Versickerung und des Abflusses zu berechnen. Für die Ausarbeitung der bevorzugten Entwässerungsvariante betrachtete er neben dem Modell die Multifunktionalität und den Einfluss auf das Stadtklima der Maßnahmen, sowie den Aufwand für den Bau und die Unterhaltung. Ebenfalls untersuchte er die Wirtschaftlichkeit im Rahmen einer Kostenvergleichsrechnung. https://www.aggerverband.de/service/presse/artikel/aggerverband-verleiht-foerderpreis-mit-hochschule-im-rahmen-des-weltwassertages-3
Verfolge am 25. April 2024 den Weg des Abwassers durch das Hauptklärwerk Mühlhausen.
Erfahre, wie aus Abwasser sauberes Wasser wird und lerne die vielfältigen Berufsmöglichkeiten bei der Stadtentwässerung Stuttgart kennen.
Nach einer Führung über die Kläranlage und der Erklärung der verschiedenen Stufen der Abwasserreinigung kannst Du an unterschiedlichen Mitmach-Stationen aktiv werden und Deine Fertigkeiten ausprobieren: Du lernst zum Beispiel, wie man Wasserproben analysiert, Metall bearbeitet oder einen Roboterbausatz zusammenbaut. An der Rohr-Kanaltechnikstation bekommst Du einen Einblick, wie eine Kanaluntersuchung mit Schiebekamera funktioniert. Wir stellen Dir dabei unsere verschiedenen Berufsbilder rund um die Themen Abwasser-, Maschinen- und Elektrotechnik sowie Rohr-Kanaltechnik vor.
Melde Dich per E-Mail an: 66-Ausbildung@Stuttgart.de Wann: 25.04.2024, 8.00–16.00 Uhr Wo: Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen Aldinger Straße 212, 70378 Stuttgart
Der OOWV versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser
Der OOWV: versorgt täglich mehr als eine Million Menschen mit Trinkwasser und entsorgt umweltgerecht Abwasser in 39 Gemeinden und Städten. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Dollart bis zum Dümmer und auf vier der sieben Ostfriesischen Inseln. Gemessen an der Fläche ist der OOWV Deutschlands größter Wasserversorger. Der OOWV beschäftigt rund 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt damit zu den wichtigen Arbeitgebern im Nordwesten. Vorsitzender der Verbandsversammlung ist Sven Ambrosy, Geschäftsführer ist Karsten Specht.
Energiewandel erfordert Zusammenarbeit Acht Wasserversorger der ostfriesischen Halbinsel beschließen Kooperation Ost-Friesland. Gemeinsam wollen sie sich für eine sichere, zukunftsfähige Wasserversorgung auf der ostfriesischen Halbinsel stark machen: Acht Wasserversorger haben sich zusammengeschlossen, um zu analysieren, wie gut die Region Ost-Friesland schon jetzt für rasant steigende Wasserbedarfe im Zuge der Energiewende gewappnet ist. Teil der Kooperation sind die Stadtwerke Norden, Emden und Leer, die Wasserversorgungsverbände Rheiderland, Moormerland-Uplengen-Hesel-Jümme sowie Overledingen, die GEW Wilhelmshaven und der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV). Erstes Etappenziel ihrer Zusammenarbeit ist die gemeinsame Bewertung des aktuellen Zustands der Trink- und Brauchwasserversorgung im Nordwesten Niedersachsens. Dabei gehen die acht Wasserversorger davon aus, dass vor allem für die Wasserstoffproduktion und daraus folgende Bedarfe künftig deutlich mehr Wasser gebraucht wird. Der weitaus größte Teil des Mehrbedarfs werde auf Kühlzwecke entfallen. Darüber hinaus rechnen die Kooperationspartner aber auch mit erheblichen Mengen an Brauch-, Trink- und Reinstwasser, die unter anderem für Produktion und Reinigung benötigt werden. Der Ausbau der Energieinfrastruktur kann zudem weiteres Industriewachstum auf der ostfriesischen Halbinsel und damit noch zusätzliche Trinkwasserbedarfe nach sich ziehen. All dies erfordert vorausschauendes Handeln: „Die vorhandene Infrastruktur der Wasserversorgung ist nicht in der Lage, diese Wassermengen ohne Weiteres zu liefern“, betont OOWV Geschäftsführer Karsten Specht, „unser gemeinsames Ziel ist es aber, die Energiewende und das Wachstum in der Region konstruktiv mitzugestalten“. Die notwendige Anpassung – zusätzliche Wasserrechte beantragen, Wasserwerke und Netze erweitern, neue Infrastruktur (z.B. Brauchwasseranlagen) bauen – dauere normalerweise Jahrzehnte. Zeit, die aufgrund des Tempos beim Energiewandel fehlt. Durch die Kooperation möchten die Wasserversorger zudem dafür sensibilisieren, dass das wertvolle Grundwasser unter unseren Füßen weiterhin als Reserve für die öffentliche Wasserversorgung zur Verfügung stehen muss. Denn wenn große Industriebetriebe und Investoren ebenfalls Ansprüche auf das Grundwasser anmelden, kann dies, insbesondere bei beschleunigten Genehmigungsverfahren, zu Konkurrenzsituationen führen.
Umweltgerechte Entsorgung von Schmutzwasser und die Ableitung des Niederschlagswassers
Das Abwasserwerk Greifswald (AWG) wurde im April 1993 als städtischer Eigenbetrieb gegründet und nimmt für die Universitäts- und Hansestadt Greifswald (UHGW) die hoheitliche Aufgabe der Ableitung und Entsorgung von Schmutz- und Niederschlagswasser wahr. Zur Unterhaltung und zum Betrieb des Kanalnetzes (Trennsystem) gehört u.a. die jährliche Reinigung von Netzabschnitten, um die Funktionsfähigkeit, d.h. die problemlose Ableitung des Abwassers zu gewährleisten. Um mögliche Schäden zu entdecken und zu beheben, muss das Kanalnetz innerhalb von 15 Jahren einmal vollständig mit der Kamera befahren werden. Hinzu kommen die Wartung, Pflege und Instandsetzung der städtischen Pumpwerke, sowie der störungsfreie Betrieb der Abwasserdruckrohrleitungen. Die Behandlung und Reinigung der Abwässer erfolgt im unternehmenseigenem Klärwerk Ladebow, das für eine Kapazität von 96.000 Einwohnergleichwerten ausgelegt ist. Auf Vertragsbasis sichert dieses auch für umliegende Gemeinden die Reinigung und Aufbereitung des Schmutzwassers.
367,7 km Gesamtlänge Kanalnetz 302,0 km davon Gefälleleitungen 62,1 km davon Abwasserdruckrohrleitungen 3,6km davon Vakuumentwässerung (OT Friedrichshagen) Durch die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald wurden die Aufgaben der öffentlichen Straßenentwässerung sowie der gemeindlichen Gewässerbewirtschaftung mit Beschluss vom 16.12.2013 an das Abwasserwerk übertragen. Im Bereich Straßenentwässerung obliegt dem Abwasserwerk die Unterhaltung der technischen Anlagen und Einrichtungen für die Straßenentwässerung, außer Straßenseitengräben und Gossen. Hierzu gehören u.a. die sogenannten Sinkkästen, die nach einem Reinigungsplan einmal oder mehrfach im Jahr gereinigt werden. Im Bereich der Gewässerbewirtschaftung werden Investitionsmaßnahmen vorbereitet und ausgeführt, die eigentliche „Grabenunterhaltung“ erfolgt weiterhin durch den Wasser- und Bodenverband. Unser oberstes Ziel ist die sichere, bedarfsgerechte und umweltfreundliche Entsorgung von Schmutzwasser und die Ableitung des Niederschlagswassers in den Vorfluter. 12 Stck Haupt- und Zwischenpumpwerke 21 Stck Regenrückhaltebecken 99 Stck Schachtpumpwerke 3,42 Mio.m³ Gereinigte Jahresschmutzwassermenge (JSM)
Umweltbildung ist schwer angesagt: Unser Schülerlabor Aquamundi bietet spannendes Wasser-Wissen – für die jeweiligen Lehrpläne altersgerecht aufbereitet. Schülerinnen & Lehrerinnen erleben einen spannenden Vormittag mit Experimenten, Rundgängen und Spielen. Die Älteren bearbeiten anspruchsvolle Projekte, die Jüngeren toben an der Mitmach-Kläranlage.
Berlin: Ausgezeichnet – Besser-Bauen-Baukasten für Interimsleitungen
Berliner Wasserbetriebe gewinnen Deutsche Ideenmanagement Preise Die Berliner Wasserbetriebe haben ein standardisiertes Baukastensystem für zumeist große Interimsrohrleitungen entwickelt, mit denen Baustellen von Trink- und Abwasserdruckleitungen umgangen werden. Das erlaubt schnelleres Bauen, erspart Abfälle und Kosten – und ist in der vergangenen Woche in Augsburg mit dem Deutschen Ideenmanagement Preis 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ gewürdigt worden. Wenn an großen, innen bis zu einem Meter mächtigen Trinkwasserrohren oder Abwasserdruckleitungen saniert oder erneuert wird, dann kann das oft nur im nutzungsärmeren Winterhalbjahr geschehen. Oder die beauftragten Baufirmen verlegen zur Umgehung der Baustellen temporäre Leitungen, die individuell angefertigt und damit nach der Verwendung oft Schrott sind. Einem Team von Ingenieur:innen der Berliner Wasserbetriebe ist beides ein Dorn im Auge. Sie haben ein standardisiertes System wiederverwendbarer Interimsleitungen entwickelt – inklusive Rohrbrücken und Statik. Und sie haben Lager für diese Systeme eingerichtet, um auch bei Schadensfällen schnell reagieren zu können. Die Effekte – ganzjähriges Bauen, weniger Planungs- und Materialkosten auch durch die Wiederverwendbarkeit sowie Flexibilität – haben die Jury des Deutschen Instituts für Ideen- und Innovationsmanagement überzeugt, den 1. Platz des Deutschen Ideenmanagement Preises 2024 in der Kategorie „Beste Idee aus Produktion und Technik“ an die Berliner Wasserbetriebe zu vergeben. Wie diese preiswürdige Ingenieursidee in der Praxis aussieht, ist aktuell beispielsweise in der Hermsdorfer Straße in Reinickendorf zu besichtigen. Übrigens: Vor allem in Bereichen hochstehenden Grundwassers entlang von Spree und Havel gibt es immer wieder aufgestelzt verlegte hellblaue oder pinkfarbenen Wasserleitungen. Sie dienen etwa beim Bau von Tiefgaragen oder Kellern zur Ableitung von Grundwasser und haben mit den Berliner Wasserbetrieben nichts zu tun. Auch in der Kategorie „Beste wissenschaftliche Arbeit im Ideenmanagement“ haben wir bzw. eine Studentin beim Deutschen Ideenmanagement Preis Erfolg gehabt. Für deren Bachelorarbeit zum Nudging (engl. für „jemanden anstupsen“) im Veränderungsmanagement in der öffentlichen Verwaltung am Beispiel der Berliner Wasserbetriebe gab´s Silber. Hier https://flic.kr/s/aHBqjBhwf1 stehen Fotos zum Download bereit.
Jährlich begrüßen wir 10.000 Besucher auf der Kläranlage Dresden-Kaditz. Die meisten sind Kinder – von der Grundschule bis zur Oberschule und Gymnasium. Doch eine Besichtigung des größten Klärwerkes im Osten ist für jede Altersstufe interessant. Ab 10 Personen können Sie eine ganz individuelle Führung vereinbaren. Von Frühling bis Herbst bieten wir einmal im Monat eine Samstagsführung an. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/
Die Kläranlage Zweibrücken wird noch nachhaltiger. Durch eine kreative Lösung wurden weitere 150 m² Photovoltaikmodule ergänzt.
Die Montage erfolgte auf einem Zaun mit einer Länge von ca. 100 m. Die Leistung beträgt 32 kWp und somit wird ein Ertrag von ca. 31.000 KWh/Jahr erwartet.
Module und die Umrichter sind nun betriebsbereit. Eine Freigabe zum Einspeisen steht zur Zeit aus.
Sprendlingen-Gensingen: Internationaler Weltwassertag am 22. März 2024
Liebe Bürgerinnen und liebe Bürger, das Recht auf Wasser ist ein von den Vereinten Nationen festgeschriebenes Grundrecht. Um auf die große Bedeutung von Wasser hinzuweisen, beschlossen die UN 1993, jedes Jahr den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren.
Wasser ist die Grundlage unseres Lebens. Wasser ist eine Energiequelle und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Flüsse, Seen, Meere und Tümpel bieten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Unser Trinkwasserspender ist unser Grundwasser und diese Ressource wird immer weniger. Dieses Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Leveraging Water for Peace – Wasser für den Frieden nutzen.“ Beim Weltwassertag 2024 geht es darum, dass niemand zurückgelassen wird. Denn wenn alle Zugang zu sauberen Wasser haben, kann es eine friedlichere Welt geben. Wenn der Zugang zu sauberem Wasser allerdings verweigert, oder ungerecht verteilt wird, kann es Konflikte auslösen und verschärfen.
Was hat Frieden mit Wasser zu tun? Menschen brauchen Wasser, überall auf der Welt. Ob zum Trinken, zum Herstellen unserer Lebensmittel, für den Energiegewinn oder für die vielen Güter, die weltweit produziert werden – ohne Wasser ist kein Leben möglich. Wasser ist ein knappes Gut. An vielen Orten unserer Welt regnet es nicht mehr ausreichend. Außerdem treten in Folge des Klimawandels immer häufiger langanhaltende Dürren auf. Für viele kleinbäuerliche Familien in Afrika, Asien oder Lateinamerika ist die Wasserfrage längst eine Überlebensfrage.
Wasser ist oft ungerecht verteilt. Was nützt es, wenn zwar genug Wasser da, aber der Zugang nicht möglich ist? Gerade in Flussgebieten gibt es weltweit viele Beispiele dafür. Die Menschen, die am oberen Teil des Flusses leben, schöpfen das Wasser unkontrolliert oder nicht fachgerecht ab, so dass Wasser verschmutzt und dann zumindest als Trinkwasser nicht mehr brauchbar ist. Die Folgen für die Menschen, die weiter flussabwärts leben, sind fatal: Bei ihnen kommt nicht ausreichend Wasser an, obwohl der Fluss eigentlich genug für alle bereithält. Das unbedachte Handeln der oberen Flussanrainer führt dann zu gesellschaftlichen Konflikten oder es wird zum Multiplikator, der andere Konflikte verschärft. Wenn hingegen das Wassermanagement lokal gut organisiert ist, können alle Menschen ausreichend Wasser bekommen und deshalb friedlich nebeneinander leben.“ (https://wfd.de/frieden-braucht-wasser)
Virtuelles Wasser Wir nutzen Wasser nicht nur direkt, wie beispielsweise aus dem Wasserhahn oder der Klospülung, sondern auch indirekt (virtuelles Wasser). Bei der Herstellung von Konsumgüter und Verpackungen, sowie beim Anbau und der Verarbeitung vieler Lebensmittel werden unglaubliche Mengen an „virtuellem Wasser“ verbraucht. Wasser welches am Ende nicht mehr sichtbar ist. Jeder Mensch in Deutschland nutzt zusätzlich zu seinen 125 Litern Wasser am Tag auch „virtuelles Wasser“, und zwar 4.000 Liter täglich.
Zur Veranschaulichung: • Ein Kilo Rindfleisch beinhaltet 15.400 Liter virtuelles Wasser, • für ein Smartphone benötigt man 910 Liter Trinkwasser, • in einem Kilo Tomaten stecken 214 Liter Trinkwasser • und für eine Jeans werden 8000 Liter Trinkwasser benötigt. „Virtuelles Wasser“ ist besonders problematisch, wenn es aus wasserarmen Regionen der Welt in wasserreiche Regionen exportiert wird. Zum Beispiel aus Afrika, Asien oder Südeuropa ins verhältnismäßig wasserreiche Mitteleuropa. Wir alle können durch wasserbewussten Konsum einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten, denn weniger Konsum bedeutet weniger Wasserverbrauch. Wir die Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen AöR unterstützen den Weltwassertag und erinnern daran, dass das Trinkwasser ein regionales, nachhaltiges und umweltschonendes Getränk ist. Weiterhin ist es das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.
Kläranlagensanierung Eine der größten Investitionen in Murg ist in diesem und nächstem Jahr die Sanierung der Kläranlage, die teils noch aus den 1980er Jahren stammt. Ab 2024 fallen dafür Kosten von 3,5 Millionen Euro an. Nachdem der Sandfangräumer und der Sandwäscher im vergangenen Jahr saniert worden waren, beschloss der Gemeinderat…mehr: https://www.badische-zeitung.de/klaeranlagensanierung-x1x
EWL saniert Abwassernetz in Landau mit einem innovativen, sparsamen Roboter-Verfahren Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat in der 9. KW damit begonnen, weitere Teile des Landauer Kanalnetzes rund um die Eutzinger Straße mit einem innovativen Verfahren abzudichten. „Die Mischwasserrohre für Abwasser und Regenwasser stammen hier teilweise noch aus dem späten 19. Jahrhundert. Wir dichten sie von innen ab, das ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz“, informiert Dr. Markus Schäfer, Vorstand des EWL und Leiter der Abteilung Abwasserbeseitigung. Die Experten der ausführenden Fachfirma arbeiten dabei mit dem Liner-Verfahren: Es schont Ressourcen und spart Kosten, weil es die vorhandenen Schachtzugänge nutzt und so aufwendige Tiefbauarbeiten überflüssig sind. „Ganz ohne Einschränkungen geht es allerdings nicht“, erläutert Udo Adams, der das Projekt beim EWL koordiniert. „Da die Fachfirma Platz für Fahrzeuge und Materialien benötigt, sind kleinere örtliche Sperrungen notwendig.“
Spezielle Glasfaserschläuche mit Harz getränkt Beim Liner-Verfahren setzt die vom EWL beauftragte Fachfirma moderne Robotertechnik ein: Im ersten Schritt waren die kleinen Helfer bestückt mit Kamera und ferngesteuerter Fräse vorab im Kanalsystem unterwegs, haben dort Unebenheiten und Ablagerungen beseitigt und die Innenseite der Rohre geglättet. Im zweiten Schritt ziehen nun die Rohrbauer mit einer Seilwinde spezielle Glasfaser-Schläuche ein, sogenannte Liner, die mit Polyesterharz getränkt sind. Diese Liner werden anschließend mit Druckluft aufgeblasen, so dass sie sich eng an die Innenwände der alten Rohre legen. Ein zweiter Roboter rollt dann mit einer UV-Lampe durch den ausgekleideten Abschnitt und härtet mit dem Licht das Material aus. In „geschlossener Bauweise“ entsteht auf diese Weise schnell und kosteneffizient eine abdichtende Schicht in den Rohren, ohne aufgerissene Straßen, Dreck, tagelange Baustellen mit Umleitung wie beim „offenen“ Vorgehen. Die Bauarbeiten wären zudem extrem aufwendig – manche der mehr als 130 Jahre alten Kanäle befinden sich sehr tief im Boden, teilweise liegt die Sohle mehr als fünf Meter unter der Straße.
Eine Investition von rund 500.000 Euro „Diese Kanalsanierung ist wichtig, denn reinigungsbedürftiges Wasser gehört in die Kläranlage. Mit der Maßnahme tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es dort auch komplett ankommt und nicht unterwegs ins Erdreich sickert“, erläutert Udo Adams. Nach Jahrzehnten können an den Betonrohren nämlich durch Korrosion poröse Stellen entstehen, die dann zu Rissen, schlechtem Wasserdurchfluss, aber auch zu Statikproblemen führen. Solche Veränderungen detektiert der EWL deshalb mit Hilfe regelmäßiger Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse münden in einem Sanierungs- und Investitionsplan, der nun für die Eutzinger Straße, die Merowingerstraße, die Dagobertstraße, die Hartmannstraße und die Moltkestraße umgesetzt wird. Gut 1,1 Kilometer Kanalnetz werden dabei saniert. Die Teilabschnitte sind so geplant, dass die Arbeiten pro Haltung, also pro Kanalstück zwischen zwei Schächten, jeweils innerhalb eines Tages abgeschlossen werden können. Insgesamt investiert der EWL rund 500.000 Euro in die Erneuerung des Kanalnetzes an dieser Stelle.
Info für betroffene Anwohner Die Mitarbeitenden des ausführenden Unternehmens informierten die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner mit einem Postwurf. Darin bat der EWL auch, bei der Sanierung tagsüber möglichst kein oder ganz wenig Wasser zu benutzen. Denn während der Arbeiten gibt es keine Verbindung vom Hausanschluss zum öffentlichen Kanal. „Das Wasser würde sich dann also in den wenigen Metern Verbindungsleitung zum Kanal stauen“, erläutert Udo Adams. Sobald der Liner ausgehärtet ist, fräst ein Roboter sofort die Anschlussöffnungen wieder frei, das Schmutzwasser kann wieder abfließen. Die eigentliche Einbindung erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt. https://www.ew-landau.de/%C3%96ffentliche-Informationen/Aktuelles/Neues-Innenleben-f%C3%BCr-alte-Kan%C3%A4le.php?object=tx,2901.5.1&ModID=7&FID=2901.8451.1&NavID=2901.11&La=1
VSHEW: Wärmeversorgung für 60.000 Haushalte durch Trinkwassernutzung
Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) setzt sich für den Einsatz von Wärmetauschern im Trinkwassernetz zur nachhaltigen Erzeugung von Heizenergie ein und fordert eine Anpassung der Trinkwasserverordnung. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass die Wärmeauskopplung aus Trinkwasser einen signifikanten Beitrag zu einer klimaneutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung leisten kann. Derzeit verhindert jedoch die Trinkwasserverordnung den Einsatz dieser klimafreundlichen und sicheren Technologie. Die komplette Pressemitteilung lesen Sie hier.: https://www.presseportal.de/pm/117618/5727916
Vorgänge im Belebungsbecken 2 Für Leser mit Vorkenntnissen
Grundsätzlich sind in allen Gewässern in der Natur Mikroorganismen, vor allem Bakterien und tierische Einzeller, vorhanden, die organische Schmutzstoffe als Nahrung aufnehmen und somit das Gewässer reinigen. Dieser sogenannte Selbstreinigungsprozess dauert viele Tage. Diese Mikroorganismen benötigen den im Wasser gelösten Sauerstoff zum Leben. Wenn dieser Reinigungsprozess nicht stattfindet würde, könnten die organischen Schmutzstoffe düngend wirken und zu einem verstärkten Wachstum von Pflanzen und Algen führen. Diese wiederum würden allen im Wasser gelösten Sauerstoff verbrauchen bis keiner mehr vorhanden ist und daraufhin würden die übrigen Lebewesen wie Pflanzen und Fische absterben. Diesen Vorgang nennt man Eutrophierung. Durch „optimale Bedingungen“ in der Belebungsanlage können diese Mikroorganismen sich gut vermehren und gut arbeiten. Das bedeutet: durch künstliche Zuführung von Sauerstoff und künstliche Verdichtung der Mikroorganismen wird der Reinigungsprozess stark intensiviert und die zur Reinigung erforderliche Zeit auf Stunden verkürzt. In den biologischen Becken der hannoverschen Klärwerke beschäftigen sich ca. 1 Quadrillion, also etwa 1.000.000.000.000.000.000.000.000 Mikroorganismen mit dem Abbau der gelösten Schmutzstoffe aus dem Abwasser. Die gelösten Schmutzstoffe sind Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette aus Nahrungsmittelresten, Harnstoff aus dem Urin, Phosphate aus Waschwasser, ferner Gewerbe- und Industrieabwasser. Das Abwasser aus der mechanischen Reinigungsstufe wird im Belebungsbecken mit den Mikroorganismen, dem sogenannten Belebtschlamm, vermischt. Die Zusammensetzung des Belebtschlammes passt sich der Abwasserzusammensetzung an und kann daher von Kläranlage zu Kläranlage aber auch jahreszeitlich variieren. Große Rührwerke sorgen dafür, dass sich der Belebtschlamm nicht am Boden absetzt. Das Belebungsbecken ist in mehrere Zonen unterteilt. In der Nitrifikation wird Sauerstoff eingeblasen, in der Denitrifikation befindet sich durch die Aktivität der Mikroorganismen nur gebundener Sauerstoff und im Anaerobbecken befindet sich überhaupt kein Sauerstoff. Die unterschiedlichen Mikroorganismen benötigen diese unterschiedlichen Zonen um die ebenfalls unterschiedlichen Schmutzstoffe optimal aus dem Abwasser entfernen zu können. Gezielt findet jetzt Kohlenstoffabbau, Stickstoffabbau und Phosphateleminierung statt. Durch die Anordnung der einzelnen Zonen laufen diese Reinigungsprozesse gleichzeitig ab. Da diese sich gegenseitig ergänzen und einzeln nicht ablaufen würden, sind die Zonen teilweise geschickt miteinander verknüpft. Ist eine biologische Phosphateleminierung nicht ausreichend, so kann das Phosphat auch mit einem geeigneten Fällungsmittel aus dem Abwasser entfernt werden. Ein Kohlenstoffabbau findet bei Anwesenheit von Sauerstoff immer statt. Wird zu wenig Stickstoff umgesetzt, wird mehr Sauerstoff eingeblasen. Für die Umsetzung wird rund 4 x soviel Sauerstoff benötigt, wie für den Kohlenstoffabbau. Nach dem Reinigungsprozess wird der Belebtschlamm in der Nachklärung wieder vom Wasser getrennt und über eine Rücklaufschlammleitung in das Belebungsbecken zurück gepumpt. So verbleibt die Biomasse im Belebungsbecken und das gereinigte Wasser wird in den Vorfluter (Leine) abgegeben. Es müssen immer genügend Mikroorganismen vorhanden sein, um die ankommenden gelösten Schmutzstoffe abzubauen, aber sie dürfen nicht in einem solchen Überschuss vorhanden sein, dass sie verhungern. Dieser Überschuss wird schließlich über eine Überschussschlammleitung in den Faulbehälter gepumpt. https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt-Nachhaltigkeit/Wasser-Abwasser/Abwasser/Stadtentw%C3%A4sserung-Hannover/Abwasser-Kan%C3%A4le/Reinigungsprozesse/Mikroorganismen/Vorg%C3%A4nge-im-Belebungsbecken-2
Die Inhaltsstoffe im Schmutzwasser werden überwacht – Damit nichts falsch läuft
Indirekteinleiter ist jeder, der Abwasser nicht direkt in die Gewässer einleitet, sondern über ein Kanalnetz und eine Kläranlage. Da nicht alle Flüssigkeiten in das Kanalnetz gelangen dürfen, muss das Abwasser überwacht und kontrolliert werden. Abwässer aus Industrie- und Gewerbebetrieben, die als Indirekteinleiter an eine Kläranlage angeschlossen sind, enthalten oftmals Inhaltsstoffe, die nur schwer oder gar nicht in den Kläranlagen abgebaut werden können. Daher unterliegen Abwasserinhaltsstoffe strengen Grenzwerten, die nicht überschritten werden dürfen. Um die Einhaltung der Grenzwerte zu sichern, erfolgen regelmäßig Betriebskontrollen und Analysen von Abwasserproben. In unserem Abwasserlabor wird täglich gemessen, ob die zulässigen Schadstoffkonzentrationen überschritten werden. Hochqualifizierte Mitarbeiter führen deshalb mehrfach im Jahr chemische und biologische Analysen durch. Unsere Kontrolle auf die Einhaltung der Grenzwerte hilft, die in den Kanal- und Klärwerksanlagen arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Gesundheitsschäden zu bewahren sowie Störungen und Schädigungen im Reinigungsprozess der Kläranlage zu vermeiden. Mit der Abwasserverordnung von 1997 wurde das Einleiten von Abwasser mit gefährlichen Stoffen in öffentliche Abwasseranlagen einer Genehmigungspflicht unterworfen. Für gewerbliche Einleitung werden in der Entwässerungsgenehmigung spezielle Einleitungsbedingungen und Abwasservorbehandlungsmaßnahmen sowie die Eigenkontrolle nach der Abwassersatzung festgelegt. Die Abwassersatzung gilt für jegliche Einleitung in die Kanalisation, während nach der Indirekteinleiterverordnung nur für solche Teilströme Anforderungen festgelegt werden können, die gefährliche Stoffe enthalten und aus bestimmten Bereichen stammen. Betriebliche Beratung im Rahmen der Indirekteinleiterverordnung erhalten Sie unter den Angaben im grauen Kasten rechts. https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Umwelt-Nachhaltigkeit/Wasser-Abwasser/Abwasser/Stadtentw%C3%A4sserung-Hannover/Gew%C3%A4sser-Umweltschutz/Indirekteinleiterkontrolle
Grünheide: Tesla in Aufruhr um Schadstoffe – „mehrere Abmahnungen ergebnislos“
Um Tesla in Grünheide gibt es neuen Wirbel: Im Abwasser wurden viel zu hohe Mengen an Schadstoffen festgestellt, warnt der lokale Abnehmer – und plant drastische Konsequenzen. Grünheide/München – Tesla hat in Grünheide derzeit wieder mit viel Gegenwind zu kämpfen: Zum einen hat sich die Bevölkerung in einem Votum gegen die von Elon Musk geplante Erweiterung der Produktionsstätte ausgesprochen, nun verschärft sich auch der schon länger anhaltende Vorwurf des sorglosen Umgangs mit Wasser: https://www.az-online.de/wirtschaft/tesla-gruenheide-abwasser-schadstoffe-umweltfolgen-versorger-trinkwasser-kritik-zr-92857011.html
Hier gibt´s Lernmaterial für unterschiedliche Altersstufen, Illustrationen, Fotos und unser Video: Der Weg des Dresdner Abwassers. Waschbär Ulli Gulli freut sich auf euch. https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/wasserwelten/
Tettnang: Moderne Abwasseraufbereitung erleben und verstehen
Wie wird aus Abwasser wieder trinkbares Leitungswasser? Was ist ein Faulbehälter? Und welche Aufgabe haben eigentlich die „kleinen Mitarbeiter“ in der Kläranlage Eriskirch? Diese und noch viele Fragen mehr werden im Rahmen unserer Kläranlagen- Führung beantwortet. Während rund 90 Minuten erleben Schulklassen, Gruppen und Interessierte, wie moderne Abwasseraufbereitung funktioniert. Dabei führt der Weg nicht nur durch das imposante Rechengebäude und durch den rund 150 Meter langen, unterirdischen Rohrkanal, sondern auch direkt zur neuen Ozonungsanlage. Am großen Blindschaltbild wird der Weg, den das Abwasser in der Kläranlage Eriskirch nimmt, zum Schluss noch einmal eindrucksvoll veranschaulicht. Führungen finden individuell nach Absprache statt. Anfragen nimmt gerne Herr Heiko Kiebler von der Kläranlage Eriskirch entgegen. https://www.av-unteres-schussental.de/klaerwerk/fuehrung
Köln: Jahrhundertinvestition – StEB setzen ersten Spatenstich für neuen Rheindüker
Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) haben heute gemeinsam mit weiteren Beteiligten den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des Rheindükers gesetzt. Das rechtsrheinische Großklärwerk Köln-Stammheim reinigt über 80 Prozent der häuslichen und gewerblichen Abwässer Kölns. Doch die Abwasserrohre, die die beiden Rheinseiten verbinden – der sogenannte Rheindüker – sind in die Jahre gekommen. Gebaut 1928, werden sie den Anforderungen einer wachsenden Millionenstadt nicht mehr gerecht. Heute fand auf dem Gelände des Großklärwerks Köln-Stammheim der symbolische erste Spatenstich statt. „Der Neubau des Rheindükers ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Abwasserinfrastruktur Kölns“, sagte Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln. „Er sichert die zuverlässige und sichere Abwasserentsorgung der Stadt für die nächsten Jahrzehnte.“ „Der neue Rheindüker ist ein wesentlicher Baustein für eine intakte Umwelt“, ergänzte William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt Köln. „Er trägt dazu bei, dass die Kölner Abwässer effizient und ressourcenschonend gereinigt werden.“
Neuer Düker lastet das Großklärwerk in Köln-Stammheim besser aus Der neue Düker kann zukünftig 6.000 Liter Abwasser pro Sekunde transportieren – eineinhalb Mal so viel wie bisher. Außerdem verfügt er über eine hydraulische Steuerung. Damit können die Abflussmengen zukünftig an die Kapazitäten des Großklärwerks Stammheim angepasst werden, was eine effizientere und ressourcenschonendere Abwasserreinigung ermöglicht. So schafft der neue Rheindüker ausreichende Kapazitäten im Kölner Abwassersystem mit einer sicheren Ableitung für mindestens ein weiteres Jahrhundert. Während der alte Düker derzeit nur mit Tauchern auf Schäden in den Rohren untersucht wird, können die StEB Köln den neuen Düker mit Kameras und Begehungen inspizieren.
Bauen im Rohrvortrieb Wurde der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und dann auf den Grund des Rheins abgesenkt, erfolgt nun ein Tunnelbau im Rohrvortrieb unter dem Rhein. Der Startschacht für den Neubau liegt in Köln-Stammheim in der Nähe des Großklärwerks. Dort setzen die StEB Köln einen Bohrkopf mit einem Außendurchmesser von vier Metern in die Erde. Von Stammheim aus bohrt sich die Maschine 15 bis 25 Meter unter die Rheinsohle bis zum Zielschacht in Köln-Niehl. Die Dükerrohre werden hinter der Vortriebsmaschine stückweise eingeschoben. Ist der Zielschacht erreicht, wird die Vortriebsmaschine geborgen. Insgesamt werden zwei Rohrstränge mit einem Abstand von fünf Metern hintereinander hergestellt. Der Zielschacht befindet sich in Köln-Niehl am bestehenden Dükeroberhaupt. Hier laufen bereits heute alle linksrheinischen Abwasserrohre zusammen. Von diesem zentralen Sammelpunkt aus laufen dann zukünftig die Abwässer im neuen Rheindüker unter dem Rhein nach Stammheim. Die Herstellung der Baugruben und der Rohrvortrieb enden voraussichtlich im Herbst 2026. Bis 2028 wollen die StEB Köln den neuen Düker fertigstellen. Mehr Informationen unter: www.rheindüker.koeln https://steb-koeln.de/Aktuelles/Jahrhundertinvestition-StEB-K%C3%B6ln-setzen-ersten-Spatenstich-f%C3%BCr-neuen-Rheind%C3%BCker.jsp?ref=/Aktuelles/Aktuelles.jsp
Was ist Belebtschlamm und welche Aufgabe haben Faultürme? Diese und viele andere Fragen beantworten wir Ihnen gerne auch vor Ort auf der Kläranlage. Im Zeitraum von April bis Oktober sind maximal zwei Führungen pro Woche möglich. Eine Gruppe sollte nicht mehr als 20 Personen umfassen. Je nach Interessenlage dauert eine Führung zwischen 45 und 90 Minuten. Bitte stimmen Sie Führungen auf der Kläranlage Ladebow rechtzeitig ab. Klärwerk Ladebow Thomas-Müntzer-Straße 46 17493 Greifswald https://www.sw-greifswald.de/abwasserwerk-greifswald#c8684
Grundwasserpegel rund um die Spree gefüllt, auf höher liegenden Flächen noch nicht Ein klares Jein ist die Antwort auf die Frage, ob der viele Regen der vergangenen Monate das über Jahre aufgebaute Defizit im Grundwasser der Hauptstadtregion aufgelöst habe. Es kommt darauf an, wo gemessen wird. In den Tiefen des Urstromtals rund um Spree und Havel scheint die Wasser-Welt wieder in Ordnung, unter den Höhen von Barnim im Nordosten und Teltow im Südwesten Berlins fehlt aber noch einiges. Nach mehreren zu trockenen Jahren hat es 2023 in der Berliner Region überdurchschnittlich viel geregnet. Die statistisch erwartbaren 580 Liter pro Quadratmeter sind um fast 200 Liter übertroffen worden. Und noch hält dieser Trend. Der Februar hat sein Regen-Soll schon mit 170 Prozent erfüllt. „In den vergangenen Jahren hatten wir oft nicht nur zu wenig Regen, sondern auch gerade im Sommer lange Trockenzeiten und all das bei steigenden Temperaturen, was unter dem Strich die Grundwasserstände sinken ließ“, sagt Dr. Anne König, Leiterin des Wasser-Ressourcenmanagements der Berliner Wasserbetriebe. „Dieser Trend ist nach den überdurchschnittlich hohen Niederschlägen im vergangenen Jahr und dem feuchten Start ins Jahr 2024 gestoppt und wir erkennen wieder überwiegend steigende Grundwasserstände“, fügt die Geologin an. Dies gilt insbesondere für die Niederungen von Spree und Havel wo zum Teil bereits Grundwasserhochstände registriert werden. Abseits der Flüsse des sandbodengeprägten Warschau-Berliner Urstromtals, also auf den Hochflächen des Teltow und des Barnim im Südwesten und Nordosten der Stadt, dämpften die dort vorherrschenden bindigen und damit schwer wasserdurchlässigen Bodenschichten mit Lehm und Mergel die Grundwasserneubildung dagegen stark. Dort liegen die Grundwasserstände noch immer auf niedrigem Niveau, obwohl sich auf Wiesen und Feldern stellenweise Wasserflächen gebildet haben.
Schlechtes Wetter? Gute Laune! Die aktuell verstärkt stattfindende Neubildung von Grundwasser aus versickerndem Regenwasser reicht daher lange noch nicht aus, um die Defizite im Grundwasserhaushalt der vergangenen Jahre flächendeckend zu kompensieren. Auch viele von Austrocknung bedrohte Kleingewässer, die sich vor allem aus dem Grundwasser speisen, haben noch viel Luft nach oben. „Viele schimpfen ja über vermeintlich schlechtes Wetter – dabei ist der Regen ein Segen für Natur und Grundwasser – für uns darf es gern noch einige Zeit weiter regnen“, so Dr. Anne König. Denn die nächste Trockenzeit kommt bestimmt.
Dichtes Messnetz in der Stadt In Berlin wird das Grundwasser an rund 3.400 Punkten überwacht, 1.100 dieser Messstellen werden von den Berliner Wasserbetriebe betreut, sie senden permanent Daten und liegen in den Schutzzonen der Wasserwerke, die Senatsumweltverwaltung betreibt weitere 2.300 Messstellen im Stadtgebiet.
Stuttgart: Corona-Abwasseranalysen durch das Zentrallabor der SES
Seit November 2021 führt das Zentrallabor der Stadtentwässerung Stuttgart eigene Untersuchungen zur Corona-Belastung im Zulauf des Hauptklärwerks Stuttgart-Mühlhausen durch. Dabei greift das Labor auf ein etwas vereinfachtes PCR-Verfahren zurück. Jeden Tag wird die 24-Stunden-Mischprobe des Hauptklärwerk-Zulaufs analysiert. Neben dem Ct-Wert ergibt die Messung auch einen Konzentrationswert in Genkopien/ml. Dieser wird dann mit der Abwasser-Tagesmenge in eine Tagesfracht hochgerechnet, auf 100.000 Einwohner normiert und über 7 Tage rückwirkend gemittelt. Der 7-Tages-Inzidenz graphisch gegenübergestellt sind damit frühzeitig Tendenzen erkennbar, unabhängig davon, ob Infizierte mittels PCR getestet wurden (und damit in die amtliche Statistik einfließen) oder nicht. Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart verwendet diese Abwasseranalytik als zusätzlichen Parameter zur Bewertung der Corona-Lage. Die Untersuchungsergebnisse werden z. Zt. einmal monatlich aktualisiert veröffentlicht.
Mainz: Kläranlage Fortschritt durch vierte Reinigungsstufe und Engagement für Gewässerschutz
“Der Ausbau der Mainzer Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Gewässer. Damit kann ein Großteil von Spurenstoffen wie Arzneimittelrückständen, Haushaltschemikalien und Weiteren aus dem Abwasser gefiltert werden. Dieser Ausbau ist mit hohen Anstrengungen verbunden und ich bin dankbar, dass der Wirtschaftsbetrieb Mainz sich nicht vor dieser verantwortungsvollen Aufgabe scheut. Um die Abwasserkosten vertretbar zu halten, unterstützt das Ministerium den Ausbau gerne. Denn Investitionen in den Ausbau von Kläranlagen sind Investitionen in die Zukunft: Sie sorgen für gesunde Ökosysteme und sind damit auch eine der Grundlagen für die Reinhaltung unseres Lebensmittels Nummer eins – sauberem Trinkwasser, denn aus dem Uferfiltrat des Rheins wird Trinkwasser gewonnen“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Montag in der Kläranlage Mainz. Förderung und Technologie Dort überreichte sie einen Förderbescheid in Höhe von 6,5 Millionen Euro und stellte gleichzeitig dem Wirtschaftsbetrieb Mainz weitere vier Millionen Euro in Aussicht. Mit dem Ausbau einer vierten Reinigungsstufe wird die Mainzer Kläranlage, die das Abwasser von rund 400.000 Einwohnerwerten (Einwohnerinnen und Einwohnern sowie die Belastung aus Gewerbe und Industrie) reinigt, eine der bundesweit modernsten Anlagen. Mittels Ozonung mit Fremdsauerstoff und einer Aktivkohle-Filtration sollen für die Umwelt gefährliche Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernt beziehungsweise reduziert werden. Dazu gehören Rückstände von Medikamenten, Haushaltschemikalien wie zum Beispiel Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln und weitere Substanzen. Verantwortung und Nachhaltigkeit Das gereinigte Abwasser wird mit einer stark reduzierten Belastung in den Wasserkreislauf zurückgeführt. Damit steht es für das Ökosystem Gewässer und nach der Ausnutzung deren Selbstreinigungskraft und erforderlichen Aufbereitungsschritten wieder als Ressource zur Gewinnung von Trinkwasser zur Verfügung. „Die Mainzer Kläranlage geht hier mit gutem Beispiel voran. Obwohl es bislang noch keine gesetzliche Vorgabe zur Errichtung einer vierten Reinigungsstufe gibt, zeigt sich der Wirtschaftsbetrieb Mainz hier verantwortungsvoll im Hinblick auf den Gewässerschutz. Denn Situationen wie Niedrigwasser im Rhein werden häufiger – und dann reichern sich Nähr- und Schadstoffe schneller an, da der Verdünnungseffekt fehlt“, so Eder. https://gwf-wasser.de/branche/mainzer-klaeranlage-fortschritt-durch-vierte-reinigungsstufe-und-engagement-fuer-gewaesserschutz/
Vor zwanzig Jahren sah die Welt noch völlig anders aus als heute – auch in der Hessischen Landeshauptstadt. Die Abwassergebühren wurden ausschließlich anhand des Frischwasserverbrauchs berechnet: 2,94 € pro Kubikmeter – es gab nur die Einheitsgebühr. Dass diese ungerecht, nicht mehr zeitgemäß und zum Nachteil vieler Wiesbadenerinnen und Wiesbadener war, zeigte sich bei genauerem Hinsehen. Denn nicht nur das häusliche Schmutzwasser, sondern auch das Niederschlagswasser fließt durch das städtische Kanalsystem, wird in den Klärwerken gereinigt und verursacht Kosten. Aber gerade in Gebäuden mit großen versiegelten Flächen – z. B. Einkaufszentren mit Parkplätzen – wird nur wenig Frischwasser verbraucht. Ergebnis: Geringe Zahlung trotz hoher Einleitung von Wasser ins System. Deshalb beschloss die Stadtverordnetenversammlung, zum 1. Januar 2004 in Wiesbaden die getrennte Abwassergebühr einzuführen: die Schmutzwassergebühr lag bei 2,15 € pro Kubikmeter, die Niederschlagswassergebühr wurde bei 0,70 € pro Quadratmeter versiegelter Fläche pro Jahr festgelegt. Die neue Gebühr hat sich bewährt, viele Kanäle wurden in den letzten 20 Jahren saniert oder erneuert, die beiden Wiesbadener Klärwerke auf dem jeweils aktuellen Stand der Technik gehalten und optimiert. Und wohin haben sich die Gebühren in diesem Zeitraum entwickelt? Wenn die Stadtverordnetenversammlung die neue Abwassersatzung (Anpassung der getrennten Abwassergebühren) beschließt, zahlen die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ab dem 1. Januar 2024, also 20 Jahre nach Einführung der getrennten Abwassergebühr 2,78 € pro Kubikmeter* und Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer zahlen 1,08 € pro Quadratmeter versiegelte Fläche und Jahr.** Gründe für den Anstieg beider Gebührenanteile sind im Wesentlichen die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst sowie allgemeine Kostenerhöhungen in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Darüber hinaus schlagen sich hohe Investitionen in die Reparatur, Sanierung und Neubau von Kanälen sowie Erneuerungen im Klärwerksbau bzw. Klärwerksbetrieb in den Kosten nieder. Hintergrundinfo: In Wiesbaden stehen auf ungefähr 85 % aller bebauten Grundstücke Wohnhäuser. Auf 53 % stehen Ein- und Zweifamilienhäuser, auf den restlichen 32 % Drei- und Mehrfamilienhäuser. 15 % der Grundstücke sind mit Industrieanlagen oder Gewerbe bebaut. PS: Die Stadtverordnetenversammlung entscheiden ebenso über die Erhöhung der Straßenreinigungsgebühren zum 1.1.2024. Sollte sie die neue Straßenreinigungssatzung beschließen steigen die Gebühren im Durchschnitt um 21 Prozent. Für ein rund 500 m² großes Grundstück bedeutet das bei 3-maliger Reinigung der Fahrbahn (B-Reinigung) rund 5,15 € mehr pro Monat.
Jeder Mensch verbraucht in Deutschland im Durchschnitt 128 Liter Wasser pro Tag (Statistisches Bundesamt, 2022). Jeder Mensch hat es in der Hand, weniger Wasser zu verbrauchen und damit auch seine Schmutzwassergebührenkosten zu senken. ** Flächen zu entsiegeln ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern senkt langfristig die eigenen Niederschlagswassergebührenkosten. Informationen dazu stehen auf www.elw.de (Gebührenrechner Niederschlagswasser).
Erhebliche Niederschläge und ihre Folgen: Klärwerk-Pumpen in Uelzen laufen unter Voll-Last
Ob nun als Schnee oder Regen: Die ergiebigen Niederschläge in Nordost-Niedersachsen lassen nicht nur die Flüsse in Stadt und Landkreis über die Ufer treten, sie füllen auch die Kanalisation. Damit erreichen deutlich mehr Mengen an Schmutzwasser das Uelzener Klärwerk. Uelzen – „Die Pumpwerke laufen rund um die Uhr“, erklärt Dietmar Kahrs, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbands Uelzen. Üblicherweise erreichen gut 12 000 Kubikmeter an Schmutzwasser pro Tag die Kläranlage an der B 4. Aktuell seien es sicherlich gut 20 000 Kubikmeter, schildert Kahrs. Die Menge erklärt sich durch den Regen, der direkt ins Klärbecken fällt und den, der über eine etwa 30 Kilometer lange Mischkanalisation in der Stadt zur Anlage fließt. Zudem gelangen Mengen durch gestiegene Grundwasser-Stände und undichte Kanäle ins Netz sowie womöglich über verlegte Drainage auf Grundstücken. Kahrs nennt die Mengen „Fremdwasser“. Der Abwasserzweckverband hat das gestiegene Volumen im Blick. Grund zur Sorge bestehe gegenwärtig aber nicht. „Das ist eine Menge, die wir hydraulisch noch abarbeiten können“, so Kahrs. Die Kläranlage dient dem Reinigen des Schmutzwassers. Nach dem Prozess wird das Wasser in die Ilmenau geführt. Durch das zusätzliche Regenwasser ist die Konzentration des Schmutzwassers geringer als üblich. Heißt: Zwar müssen mehr Mengen abgearbeitet werden, der Reinigungsprozess aber gestaltet sich dabei nicht komplizierter. Im Gegenteil. Die Pumpwerke sorgen dafür, dass das Schmutzwasser seinen Weg zur Kläranlage findet. Sie pumpen die Mengen in den nächsten Kanalabschnitt, in dem es über ein Gefälle weiterfließt, bevor das nächste Pumpwerk übernimmt. Bei geringem Schmutzwasser-Aufkommen schalten sich die Pumpen ab. Dass sie jetzt dauerhaft unter Voll-Last laufen hat bisher, so berichtet Kahrs, noch nicht dazu geführt, dass es zu Ausfällen gekommen ist. Die durchtränkten Böden erschweren die Arbeiten im Tiefbau. In Gruben steht das Wasser, Schachtwände halten nicht. Arbeiten im Tiefbau seien aktuell nicht sinnvoll, sagt Kahrs. Der Abwasserzweckverband gerät aktuell durch die Witterungsverhältnisse noch nicht in Bedrängnis. Geplant ist der nächste Abschnitt beim Ausbau der Kanalisation rund um das Albrecht-Thaer-Gelände. Wie berichtet, sind 2023 bereits Kanalrohre mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern verlegt worden. Nun sollen im Bereich der Eschemannstraße Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 1,80 Meter verlegt werden, wie Kahrs sagt. Der Baustart ist nach seinen Angaben für das Frühjahr geplant. Die Bodenverhältnisse habe man dabei im Blick. Das Bauprojekt dient dazu, größere Regenmengen – die vor allem in kurzer Zeit fallen – vom Sternviertel kontrolliert abfließen lassen zu können. Es besteht aus fünf Bauabschnitten, die sich bis 2026 erstrecken. https://www.az-online.de/uelzen/stadt-uelzen/klaerwerk-pumpen-in-uelzen-laufen-unter-voll-last-92796297.html
Das Hauptklärwerk Stuttgart-Mühlhausen ist mit seinen 1,2 Millionen Einwohnerwerten die größte Kläranlage in Baden-Württemberg. Täglich werden bis zu 190.000 Kubikmeter Abwasser aus Stuttgart und den Nachbargemeinden Esslingen, Fellbach, Korntal-Münchingen, Kornwestheim und Remseck zu 98 % gereinigt dem Neckar zugeführt. Neben der Abwasserreinigung wird im Hauptklärwerk Stuttgart Mühlhausen auch der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm thermisch verwertet. Die Strom- und Wärmegewinnung durch Faulgas sowie die Abwärme der Klärschlammverbrennung werden ins klärwerkseigene Netz eingespeist. Damit wird der gesamte Wärmebedarf des Klärwerks und der Strombedarf zu rund einem Drittel gedeckt. https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/unternehmen/klaerwerke/hauptklaerwerk-stuttgart-muehlhausen/
Solare Klärschlammtrocknung auf der Kläranlage Aichtal
Die Entwicklung steht nicht still, so wurden über zwei Millionen in die solare Klärschlammtrocknung investiert. Endprodukte bei der Abwasserreinigung sind gereinigtes Abwasser und Klärschlamm. Je nach Größe einer Kläranlage fallen mehrere hundert bis tausend Tonnen Klärschlamm jährlich an. Jedes Kilogramm des überwiegend aus Wasser bestehenden Klärschlammes muss gelagert, transportiert und verwertet werden. Vor dem Hintergrund des Anstieges der Transport- und Entsorgungskosten ist daher ein möglichst weitgehender Wasserentzug wichtig. In einem für die Region einzigartigen Verbundkonzept wird auf der Kläranlage Aichtal nicht nur der Klärschlamm des Gruppenklärwerks, sondern auch der vorentwässerte Klärschlamm der Kläranlage Dettenhausen und Weil im Schönbuch und seit 2009 auch Waldenbuch getrocknet. Mit einer Ausbaugröße von ca. 4.000 t/a und einer Trocknungsfläche von 2.950 m² in vier Hallen stellt diese flächenmäßig mit die größte Anlage ihrer Art in Deutschland dar. Schönaich : Mittels umweltfreundlicher Solarenergie wird dem Schlamm auf einfachste Weise das Wasser entzogen und dadurch die Schlammmenge erheblich reduziert.
Benötigt wird hierzu eine befestigte Grundfläche (Beton), eine transparente Hülle (Glashaus) sowie ein geregeltes Be- und Entlüftungssystem. Ein vollautomatischer Roboter – das „Elektrische Schwein“ – durchmischt, wendet, belüftet udn strukturiert den zu trocknenden Klärschlamm. Transportaufkommen und Verwertungskosten werden um ca. 75 % gesenkt und der Heizwert des Klärschlammes für die Energieerzeugung maßgeblich erhöht. Aufgrund der besonderen Auslastung unserer Kläranlage und der topografischen Lage sah sich der Zweckverband wegen auftretender Geruchsbelästigungen veranlasst weitere Maßnahmen zur Beseitigung dieser unerfreulichen Maßnahme zu ergreifen. So wurde zunächst der Betriebsablauf optimiert und schließlich hat die Verbandsversammlung im Juli 2006 beschlossen, einen Biogasbehälter mit nachgeschaltetem Blockheizkraftwerk zu errichten. Beides ist seit Mitte 2007 nahezu problemlos in Betrieb. Auf der Klärananlage sind insgesamt vier Mitarbeiter beschäftigt. Betriebsleiter ist Klärmeister Dieter Breitling. https://www.schoenaich.de/leben-wohnen/ver-entsorgung/zweckverband-gruppenklaerwerk-aichtal
Ruhrverband: Klimawandel stellt Kanalnetze vor große Herausforderungen
Gutes Zusammenspiel von Städten, Bürgerinnen und Bürgern und Ruhrverband ist unerlässlich für ein funktionierendes Kanalsystem Die Abwasserentsorgung ist eine Kernaufgabe des Ruhrverbands. Die Kanalnetze dienen als Teil der Abwasserentsorgung der schnellen, vollständigen und schadlosen Ableitung des häuslichen und gewerblichen Schmutzwassers sowie des Niederschlagswassers. Gut funktionierende Kanalnetze sind Grundvoraussetzung für eine einwandfreie Hygiene, einen hohen Lebensstandard, den notwendigen Gewässerschutz sowie eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Kanalnetze sind ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge.
Herausforderungen durch Starkregenereignisse Der Klimawandel und die damit verbundenen Trockenperioden und Starkregenereignisse stellen nicht nur die vom Ruhrverband betreuten Kanalnetze in Meschede, Schmallenberg, Eslohe, Schalksmühle, Hattingen, Balve und Ennepetal vor große Herausforderungen: Die zu Beginn des Jahres vermehrt aufgetretenen Starkregenereignisse haben zu einer entsprechenden Belastung der Kanalnetze geführt.
Schmutz- und Regenwasser werden häufig im so genannten Mischsystem einem Kanal zugeführt, in einer Kläranlage des Ruhrverbands gereinigt und schließlich in ein Gewässer eingeleitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kläranlagen für eine begrenzte Wassermenge ausgelegt, genehmigt und entsprechend betrieben werden. Als Folge des Klimawandels treten Starkregenereignisse, bei denen mehr Niederschlag fällt, als die Kläranlagen aufnehmen können, häufiger auf. Aus diesem Grund werden Regenwasserbehandlungsanlagen in die Kanalnetze integriert, um die überschüssigen Wassermengen zwischenzuspeichern bzw. zu behandeln. Extreme Niederschlagsereignisse, wie das Hochwasser im Juli 2021, können jedoch auch diese Kapazitäten übersteigen und dann nicht mehr vollständig von der Kanalisation aufgenommen und abgeleitet werden.
Ein auf solche Extremereignisse ausgelegtes Kanalnetz wäre jedoch mit unverhältnismäßig großen Eingriffen in Natur und Infrastruktur und nicht finanzierbaren Kosten verbunden. Zielführend wären daher alternative Maßnahmen wie die Entsiegelung von Flächen, auf denen das Regenwasser vor Ort versickern kann (Schwammstadtprinzip) sowie die Abkopplung von Dachflächen oder Drainagesystemen von der Kanalisation. Und als Basisschutz sollte jeder Hauseigentümer über eine Rückstausicherung verfügen, die in vielen kommunalen Entwässerungssatzungen auch vorgeschrieben sind. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen können alle Grundstückeigentümer aktiv beitragen und damit sich und ihre Mieter schützen.
Auch Hitze und Trockenheit haben Folgen für Kanalnetze Anders, aber nicht weniger anspruchsvoll, ist die Belastung der Kanalnetze in Trockenperioden: Kanalnetze, die als Mischwassersysteme konzipiert sind, müssen entsprechend große Wassermengen zur Ableitung von Niederschlägen und häuslichen Abwässern aufnehmen können. Kanäle mit geringem Durchmesser werden durch das häusliche Abwasser (ca. 120 Liter pro Tag und Einwohner) auch bei Trockenwetter ausreichend gespült, so dass Feststoffe transportiert werden können. Dieser Spüleffekt nimmt jedoch mit zunehmendem Kanaldurchmesser ab, so dass die Gefahr von Ablagerungen im Kanal bei Trockenwetter zunimmt. Außerdem kann bei einem Wetterumschwung nach längerer Trockenheit, durch sinkenden Luftdruck bedingt, die im Kanal befindliche Luft an die Oberfläche entweichen, was in der Nähe der Kanaldeckel zu Geruchsbelästigungen führen kann. Die Kanäle müssen daher bei längerer Trockenheit in regelmäßigen Abständen gespült werden, um Geruchsbelästigungen und Verstopfungen durch Ablagerungen zu vermeiden.
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der Oberflächen- und Straßenentwässerung, die in der Verantwortung der Kommunen liegt, und der Abwasserableitung, für die der Ruhrverband im zuständig ist, unter der Voraussetzung, dass ihm das Kanalnetz von der Kommune übertragen wurde. Eine Entlastung der Kanalisation bei Hochwasserereignissen kann z.B. durch die Entsiegelung von Flächen erreicht werden. Darüber hinaus untersucht der Ruhrverband hydraulische Engpässe im Kanalnetz und beseitigt diese durch bauliche Maßnahmen. Wichtig bei allen Maßnahmen ist eine ganzheitliche Betrachtung, bei der auch das Gewässer mit einbezogen wird, um möglichst effiziente und wirkungsvolle Maßnahmen treffen zu können. Dabei kommt dem Ruhrverband zugute, dass er auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Siedlungsentwässerung zurückgreifen kann.
Verhaltensänderungen sind unumgänglich! Nicht zuletzt lohnt es sich, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Ein erster Schritt ist sich zu überlegen, was alles über die Hausentwässerung entsorgt wird. Essensreste ziehen Ratten magisch an, deshalb gehören flüssige Speisen wie Suppen in den Mülleimer und nicht in die Toilette. Gleiches gilt auch für Medikamente, deren Wirkstoffe sich zum Teil nur schwer oder gar nicht aus dem Wasserkreislauf entfernen lassen. Große Probleme bereiten feuchte Hygienetücher, die sich – anders als herkömmliches Toilettenpapier – nicht auflösen, sondern zu unzerreißbaren Zöpfen verknoten und ganze Pumpstationen lahmlegen können. Auch Binden, Tampons, Wattestäbchen und Co. gehören nicht in die Toilette, sondern in den Müll.
Klärwerk Hetlingen: Umfassende Modernisierung der mechanischen Abwasserreinigung
Seit Ende März 2015 läuft im Klärwerk Hetlingen das größte Bauprojekt, seit der Fertigstellung der biologischen Reinigungsstufe im Jahr 2003. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 26 Millionen Euro modernisieren wir die gesamte mechanische Abwasserreinigung (MAR), die teilweise noch aus den 1970er Jahren stammt. Zulauf, Rechen, Sandfang und Vorklärung werden umgebaut oder komplett erneuert. Das verbessert maßgeblich den Wirkungsgrad und die Energieeffizienz der Anlagen, optimiert die CO2-Bilanz des Klärwerks und spart langfristig Betriebskosten. Konkret streben wir die folgenden Projektziele an: • Einsparung von ca. 2.000 MWh Strom jährlich • Reduzierung von über 950 t CO2-Emissionen pro Jahr • Weitere Entlastung der Elbe durch verbesserte Reinigungsleistung Darüber hinaus wird sich trotz der höheren Leistung die Flächeninanspruchnahme durch entstehende Bauwerke für die mechanische Abwasserreinigung reduzieren. Wir gewinnen damit Platzressourcen auf dem Areal, so dass in der Zukunft notwendig werdende Erweiterungen des Klärwerks einfacher umgesetzt werden können.
Der Weg zur neuen MAR Im ersten Bauabschnitt (2015-2017) wurde die Vorklärung umfassend umgebaut. Auf dem Plan standen die Optimierung der Strömungsbedingungen, die Halbierung des Beckenvolumens, neue Räumtechnik, die Ablufterfassung direkt über der Wasseroberfläche sowie der Anschluss der Vorklärung an Biofilter. Neben einer erhöhten Effizienz haben die Maßnahmen zu einer weiteren Verbesserung der Abluft- und Geruchssituation geführt. Zudem haben wir das Gerinne zwischen Zulauf und Rechengebäude umgebaut, um eine bessere Auslastung der Anlage zu unterstützen. Im laufenden zweiten Bauabschnitt stehen folgende Arbeiten im Fokus: • Baufeldfreimachung mit Verlegen von Leitungen, Herstellung von Ersatzparkplätzen • Neubau des Sand- und Fettfangs und des Zulaufgerinnes zum Sandfang • Neubau einer Containerverladehalle mit Sandgut- und Rechengutbehandlung • Umbau des Rechengebäudes Dafür wurden zunächst 2018/2019 zahlreiche vorbereitende Arbeiten durchgeführt, beispielsweise die aufwändige Baufeldvorbereitung: Es wurden u.a. diverse Leitungen entfernt oder außerhalb des Baubereichs verlegt. Damit konnten die umfangreichen Gründungsarbeiten mit Pfahlsetzungen für die neuen Bauwerke Ende 2019 durchgeführt werden. Seit 2020 ist die Umsetzung der Neu- und Umbauten in vollem Gang. Die Inbetriebnahme der neuen mechanischen Abwasserreinigung ist für das Frühjahr 2024 geplant. Abschließend werden wir im dritten Bauabschnitt alte, außer Betrieb genommene Bauten (Sandfang, Verladehalle, Abluftwäscher) zurückbauen oder teilweise abbrechen und die Außenanlagen fertigstellen. Die endgültige Fertigstellung wird für Sommer/ Herbst 2024 erwartet. https://www.azv.sh/aktuelles/baustellenradar/modernisierung-mar
Schmutzwasserkanal nicht für Grundstücksentwässerung nutzen Nordwesten. Die großen Mengen Niederschlag der vergangenen Wochen führten nicht nur in den Flüssen zu hohen Wasserständen. Vielerorts stand das Nass in Kellern und Gärten. Aus Sorge um das Eigentum wurde das Wasser mancherorts mittels Pumpen und Gartenschläuchen über die Belüftungslöcher in den nächstgelegenen Kanal geleitet. Nicht selten handelte es sich dabei jedoch um einen Schmutzwasserkanal, der für den Transport von verunreinigtem Abwasser aus Dusche, Waschmaschine oder Toilette zur Kläranlage dient, wo es gereinigt wird. Oberflächenwasser gehört jedoch bis auf wenige Ausnahmen in einen gesonderten, extra für Niederschlagswasser gebauten Kanal, der das Regenwasser ohne Reinigung direkt in den sogenannten Vorfluter (Graben, Bach oder Fluss) leitet. Auch die Abwasserkanäle des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) führen noch immer durch das Hochwasser großen Mengen sogenanntes Fremdwasser, das nicht für die Kläranlage bestimmt ist. Kurz gesagt: Die Kläranlagen kommen an ihre Grenzen und die Kanäle sind randvoll. https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2024/januar/12/artikel/niederschlagswasser-in-den-richtigen-kanal
Wasser-Ferienspaß Nordwesten. Auch 2024 beteiligt sich der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) an den Ferienpässen während der Sommerferien. In der Zeit vom 9. bis 11. Juli 2024 geht es im Museum Kaskade in Diekmannshausen hoch her, am Wasserwerk Thülsfelde gibt es den Ferienspaß zwischen dem 16. und 18. Juli 2024, jeweils von 10:00 bis 13:30 Uhr. Das Motto in diesem Jahr: Mission Wasser 2024
Andauernde Niederschläge führten zu hohen Wasserständen in den EGLV-Gewässern
Emscher-Lippe-Region. Die andauernden Niederschläge haben auch in den Verbandsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) zu hohen Wasserständen in den Flüssen und Bächen geführt. Die Teams beider Verbände waren daher auch über die Feiertage im Einsatz – und sind es noch. Beobachtet werden neben der Niederschlagsentwicklung auch die Hochwasser-Lagen in den Gewässern vor Ort sowie vor allem die Deichstrecken. Aktuell besteht an keiner Stelle eine Gefahr für die Bevölkerung. Situation an der Lippe Hohe Wasserstände verzeichnete der Lippeverband zunächst im Bereich der westlichen Lippe in Dorsten, wo der Fluss an der Borkener Straße am Dienstagvormittag einen Pegelstand von 9,63 Meter bei einem Wasserdurchfluss von 371 Kubikmeter pro Sekunde aufwies. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei fünf Metern, ein mittleres Hochwasser bei 7,66 Meter. In Haltern-Lippramsdorf/Marl war wie erwartet am Samstagvormittag Wasser aus der Lippe in die dortige in der Erstellung befindliche Auenfläche (HaLiMa-Projekt) geströmt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, denn die neuen Deiche hat der Lippeverband bereits erstellt! Im östlichen Lippe-Gebiet waren die Wasserstände am Samstag noch von kritischen Werten entfernt. Aufgrund der Zuflüsse aus dem Gebiet der Oberen Lippe (Paderborn, Lippstadt) kam es ab Montag auch im Raum Hamm zu einem Anstieg der Pegelstände. An der Radbodstraße in Hamm wurden am Dienstagvormittag 5,42 Meter bei einem Durchfluss von 220,6 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 3,35 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 4,09 Meter. Mittlerweile sind entlang der gesamten Lippe an zahlreichen Stellen die Marken für ein zehnjährliches Hochwasserereignis überschritten worden. Im Bereich Waltrop ist die Lippe auf die Borker Straße gelaufen – diese war aber bereits am Montagabend vorsichtshalber vom Kreis Recklinghausen gesperrt worden. Situation an der Emscher Auch an der Emscher wurden und werden hohe Wasserstände verzeichnet, eine Überschwemmungsgefahr besteht nicht. An der Essener Straße in Bottrop wurden am Dienstagvormittag 4,82 Meter bei einem Durchfluss von 115,7 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zum Vergleich: Der normale Wasserstand an dieser Stelle liegt bei 1,75 Metern, ein mittleres Hochwasser bei 5,13 Meter. An der Konrad-Adenauer-Straße in Dinslaken wurden am Dienstagvormittag 5,03 Meter bei einem Durchfluss von 125,2 Kubikmeter pro Sekunde verzeichnet. Zur Einordnung: Ein einjährliches Hochwasserereignis an dieser Stelle würde bei 5,10 Meter liegen. Abgang von Oberboden nach Dauerregen Im Bereich Dinslaken gab es am Montag durch den anhaltenden Regen einen landseitigen Abgang von Oberboden an einer Verwallung in einem Baustellenbereich nahe der Mündung in den Rhein. Der Hochwasserschutz an der Emscher ist dadurch jedoch nicht eingeschränkt.
Verbände weiterhin im Hochwassereinsatz Die Hydrologinnen von Emschergenossenschaft und Lippeverband haben die Niederschlagssituation und die Entwicklung der Pegelstände permanent im Blick, während die Betriebskolleginnen vor Ort die Gewässer genauestens beobachten. Für die kommenden Tage und vor allem für das anstehende Wochenende sind weitere Regenfälle prognostiziert. Für die Emscher gibt es aktuell keine Hochwasserwarnung. An der Lippe bleibt abzuwarten, welche Wassermengen über die zulaufenden Gewässer aus dem Kreis Paderborn hinzukommen.
Appell an die Bevölkerung Wichtiger Hinweis: Emschergenossenschaft und Lippeverband appellieren an die Bevölkerung, sich zur eigenen Sicherheit fern von Gewässern zu halten und unter keinen Umständen die Deiche zu betreten! Hochwassertourismus ist gefährlich und kann schlimmstenfalls durch das eigene Abrutschen oder plötzliche Abgänge von aufgeweichtem Bodenmaterial tödlich enden. Die Strömungsgeschwindigkeit ist extrem gefährlich. Es gilt, Abstand zu halten und keine Absperrungen zu umgehen.
Emschergenossenschaft und Lippeverband Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de https://www.eglv.de/medien/hochwasser-einsatz-an-emscher-und-lippe/
Stuttgart: Abwassergebühren der Stadtentwässerung ab 1/2024
Die Schmutzwassergebühr wird ab 1. Januar 2024 von 1,73 EUR/m³ auf 1,79 EUR/m³ bezogene Frischwassermenge erhöht. Die Niederschlagswassergebühr von 0,68 EUR/m² auf 0,71 EUR/m² Berechnungsfläche erhöht. Insgesamt entspricht dies einer Steigerung der Abwassergebühren um 3,7 %. Damit die Ableitung und Reinigung der Stuttgarter Abwässer auch weiterhin so reibungslos funktionieren kann, sind für die Sanierung, Erhaltung, Erneuerung und Ausbau des Stuttgarter Kanalnetzes und der Klärwerke im Wirtschaftsplan 2024 Investitionen in Höhe von 79,4 Mio. EUR vorgesehen. Ein durchschnittlicher Familienhaushalt in Stuttgart bezahlt 2024 (bei einem Frischwasserverbrauch von 120 m³ und einer angeschlossenen Fläche von 80 m²) Abwassergebühren in Höhe von 272 EUR (Vorjahr 263 EUR). Im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Gebührenaufwand in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern bei über 347 EUR. Damit bietet der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart weiterhin ein sehr gutes Preisniveau für eine sichere, bezahlbare, nachhaltige und leistungsfähige Abwasserentsorgung in Stuttgart. https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/abwassergebuehren-der-stadtentwaesserung-ab-01-januar-2024/
Ruhrverband: Wasserwirtschaft spürt leichte Erholung in krisenhaften Zeiten
Verbandsversammlung in Essen mit positiven Botschaften für die genossenschaftlichen Mitglieder
Die Delegierten der Mitglieder des Ruhrverbands stellten mit ihren Beschlüssen auf der 37. Verbandsversammlung in Essen die Weichen für die wasserwirtschaftliche Arbeit in der Region im kommenden Jahr. „Der Ruhrverband hat die Auswirkungen der hinter uns liegenden Krisen gut bewältigt und befindet sich stabil auf Kurs. In den nächsten Jahren werden wir massiv in den Substanzerhalt unserer Anlagen investieren, um sie auch für die noch strengeren gesetzlichen Anforderungen, die auf uns zukommen werden, zukunftsfit zu machen.“ Positiv, aber mit der gebotenen Vorsicht bilanzierte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, das zu Ende gehende Jahr auf der Verbandsversammlung des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens. Traditionell kommen die Delegierten der 60 Städte und Gemeinden, der Trinkwasserwerke und der Industriebetriebe im Einzugsgebiet der Ruhr am ersten Freitag im Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung des Ruhrverbands in der Essener Philharmonie zusammen. Nach mehreren turbulenten Jahren in Folge, die geprägt waren durch Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise, massive Lieferengpässe bei wichtigen Betriebsmitteln, Dürre und Hochwasser, erlebte die Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2023 vergleichsweise ruhige Zeiten, in denen unter anderem die im Jahresverlauf spürbaren Rückgänge bei der Inflationsrate, dem Erzeugerpreisindex und dem Strompreis für eine gewisse Entspannung sorgten. Unverändert nach oben zeigen hingegen Baupreise und Bauzinsen mit den höchsten Steigerungen seit über 50 Jahren – durchaus eine Herausforderung für den Ruhrverband, dessen Aufwendungen für den Substanzerhalt seiner Betriebsanlagen schon in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen sind und mit Blick auf den altersbedingten Sanierungsbedarf der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur weiter steigen werden. Hinzu kommen neue Anforderungen auf politischer Ebene, verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende in seinem Vortrag: Unter anderem seien aus der überarbeiteten Kommunalabwasserrichtlinie, der das EU-Parlament in erster Lesung zugestimmt hat, erhebliche Verschärfungen bei den Grenzwerten für die Nährstoff- und Spurenstoffelimination aus dem Abwasser zu erwarten. Um diese zu erfüllen, sind umfangreiche Investitionen notwendig. Ein erstes Beispiel ist die im Herbst 2023 in Betrieb genommene weitergehende Reinigungsstufe auf der Kläranlage Brilon, in die der Ruhrverband rund sechs Millionen Euro investiert hat. Aus wasserwirtschaftlicher Sicht erfreulich waren im Jahr 2023 die ergiebigen Regenfälle unter anderem im März, Juli, August und Oktober, die dafür sorgten, dass nach 14 zu trockenen Abflussjahren in Folge erstmals wieder ein Abflussjahr im Ruhreinzugsgebiet mit einem Niederschlagsüberschuss abschloss. Dennoch erinnerte der Vorstandsvorsitzende die Delegierten nachdrücklich daran, dass das in den vorangegangenen 14 zu trockenen Abflussjahren angesammelte Niederschlagsdefizit durch ein einziges nasses Jahr nicht ausgeglichen wird und in der Summe immer noch mehr als ein kompletter Jahresniederschlag in den Böden fehlt. Zudem waren die Abflussjahre 2022 und 2023 die wärmsten, die jemals an der Ruhr gemessen wurden – der Anpassung an die Folgen des menschengemachten Klimawandels bleibt also auch in den nächsten Jahren eine der größten Herausforderungen, denen sich die Wasserwirtschaft an der Ruhr gegenübersieht. Die Finanz-, Personal- und Verwaltungsvorständin Dr. Antje Mohr konnte für den Finanzbereich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ebenfalls Positives verkünden. Denn auch wenn die Inflation, der Tarifabschluss für die NRW-Wasserwirtschaft und weitere wirtschaftliche Herausforderungen ihre Spuren im Wirtschaftsplan hinterlassen haben, liegt die Beitragssteigerung für das Jahr 2024 erneut unter der Inflationsrate. Für die im Verbandsgebiet lebenden Bürgerinnen und Bürger hatte die Finanzvorständin eine besonders gute Nachricht: Obwohl die Siedlungsentwässerung im mittelgebirgsgeprägten Einzugsgebiet des Ruhrverbands mit einem größeren Aufwand verbunden ist als in anderen Gegenden, liegt der Gebührendurchschnitt für einen Vier-Personen-Musterhaushalt im Ruhreinzugsgebiet erstmals seit vielen Jahren sogar wieder unter dem vom Bund der Steuerzahler ermittelten NRW-Durchschnitt. Auch seinen durch das milliardenschwere Kläranlagenausbauprogramm aufgebauten Schuldenberg, der Mitte der Nullerjahre bei mehr als einer Milliarde Euro gelegen hatte, konnte der Verband im vergangenen Jahr weiter abtragen, so dass die Verschuldung ohne Berücksichtigung der in jüngster Zeit übertragenen Kanalnetze mittlerweile nur noch bei 271 Millionen Euro liegt. Selbst im Wachstumsfeld der Kanalnetzübertragungen konnte die Verschuldung zurückgefahren werden, sie wird allerdings in den kommenden Jahren durch weitere Übertragungen wieder zunehmen. Kanalnetzübertragungen schaffen die Voraussetzung, Siedlungswasserwirtschaft aus einer Hand zu betreiben, Schnittstellen im Kanalsystem vor Ort zu beseitigen und bestehende Einsparpotenziale zu heben. Auch bei der Gewässerunterhaltung kooperiert der Ruhrverband mit mehreren Kommunen in seinem Verbandsgebiet. Die Delegierten des „Wasserparlaments der Ruhr“ stellten den beiden Vorständen sowie den rund 1.000 Beschäftigten des Ruhrverbands erneut ein gutes Zeugnis aus, denn sie erteilten dem Vorstand für das Wirtschaftsjahr 2022 Entlastung und stimmten den Entwürfen des nächsten Wirtschaftsplans sowie der Finanzplanung für die kommenden fünf Jahre zu. Der Ruhrverband verfügt damit auch weiterhin über den notwendigen Rahmen für seine gesetzliche Kernaufgabe, die Wasserversorgung für 4,6 Millionen Menschen zu sichern. https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-wasserwirtschaft-spuert-leichte-erholung-in-krisenhaften-zeiten/
OOWV: 46 Todesfälle: Corona bestimmt das Infektionsgeschehen in Sachsen
OOWV beteiligt sich an bundesweitem Projekt zur Abwasseruntersuchung Krankheitserreger im Abwasser finden
Oldenburg. Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit finden sich Menschen in Deutschland wieder vermehrt in Innenräumen zusammen. Wie aus der Corona-Pandemie bekannt, steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass sich Krankheitserreger verbreiten. Auch wenn die pandemische Lage in Bezug auf das neuartige Coronavirus aufgehoben wurde, zirkuliert das Virus in seinen verschiedenen Variationen weiterhin in der Bevölkerung. Und mit ihm die üblichen Erkältungs- und Grippeviren oder multiresistente Erreger. Um unter anderem die Viruslast im Blick zu behalten, wird im Rahmen des Projekts „Abwasser-Monitoring für die epidemiologische Lagebewertung“ (AMELAG), das vom Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA) in gemeinsamer Trägerschaft entwickelt und aufgebaut wurde, das Abwasser aus 123 Kläranlage im gesamten Bundesgebiet untersucht. Auch der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) beteiligt sich mit Proben aus seiner Kläranlage Oldenburg daran.
Mit dem „neuen“ Thüringer Wassergesetz (ThürWG, 2019) wurde der ZWA „Thüringer Holzland“ verpflichtet, das Abwasser aus vielen Siedlungsgebieten öffentlich zu beseitigen. Darunter fallen auch Lippersdorf, Ottendorf, Eineborn und Tautendorf, die im Rahmen des 2021 fortgeschriebenen Abwasserbeseitigungskonzepts zum Planungsgebiet „Täler 1“ zusammengefasst wurden.
Das Gesamtvorhaben im Planungsgebiet „Täler 1“ gliedert sich in einen kanalbautechnischen Teil und in einen abwasserbehandlungstechnischen Teil mit der Neuerrichtung einer Gruppenkläranlage mit einer Ausbaugröße von 990 EW im Bereich der Ortslage Lippersdorf.
Nach einer Variantenuntersuchung wurde als Kläranlage eine klassische Belebungsanlage in offener Kompaktbauweise aus Stahlbeton, bestehend aus einem zweistraßigen Belebungs- und Nachklärbecken und einem Betriebsgebäude, ausgewählt.
Die vorhandene Wohngebietskläranlage wird mit Inbetriebnahme der neuen, zentralen Anlage außer Betrieb genommen.
In die Kläranlage Täler investiert der Zweckverband „Thüringer Holzland“ ca. 3,3 Mio. Euro. Der Freistaat Thüringen beteiligt sich mit Fördermitteln in Höhe von 1,5 Mio. Euro.
Der geplante Bauzeitraum der Kläranlage ist von September 2023 bis Frühjahr 2025.
Mit dem geplanten Neubau der Gruppenkläranlage „Täler 1“ für das beschriebene Planungsgebiet werden die anfallenden Abwässer so weitgehend biologisch gereinigt, dass die gesetzlich verlangte Wasserablaufgüte mit großer Sicherheit erreicht wird. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Gewässergüte im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie geleistet.
Kanalbautechnisch erfolgt im Planugsgebiet „Täler 1“ der Aufbau eines Trennsystems. Das heißt, dass in und zwischen allen Orten eine neue Schmutzwasserkanalisation errichtet wird, welche zur Kläranlage führt. Die derzeit vorhandenen Kanäle sollen, soweit der technische Zustand es zulässt, weiter zur Regenwasserableitung genutzt werden. Das gilt ebenso für die Grundstücksanschlüsse.
Der Aufbau der neuen Schmutzwasserkanalisation muss an der Kläranlage beginnen und endet in Tautendorf, am Ende des Planungsgebietes. Aufgrund der Größe des Planungsgebietes ist der Bauzeitraum insgesamt enorm, so dass derzeit noch nicht verlässlich angegeben werden kann, in welchen Jahresscheiben die Lippersdorf nachfolgenden Orte angeschlossen werden.
In Lippersdorf ist geplant, mit dem Aufbau der Schmutzwasserkanalisation im nächsten Jahr zu beginnen. Die Fördermittelanmeldung für den 1. Bauabschnitt erfolgte bereits im Juni. Der erste Bauabschnitt umfasst den Tälerweg sowie den Zulaufkanal zwischen der Kläranlage und der Ortslage Lippersdorf in der L1062. Da die Herstellung des Zulaufkanals in der Landesstraße technisch bedingt nur unter Vollsperrung erfolgen kann, muss die Maßnahme mit den parallel stattfindenden Arbeiten in der L1076 in Quirla koordiniert werden. Daher wird sich die Bautätigkeit in 2024, welche aufgrund des geplanten Fördermitteleinsatzes nicht vor dem Spätsommer beginnt, auf den Tälerweg beschränken. Im Frühjahr 2025, nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes in Quirla, soll dann der Zulaufkanal in der L1062 errichtet und im Tälerweg weitergebaut werden.
Die weiteren Bauabschnitte in Lippersdorf folgen voraussichtlich im bzw. ab dem Jahr 2027, vorausgesetzt, dass der 2. Abschnitt in der L1076 in Quirla in 2026 fertiggestellt wird.
Für die Grundstückseigentümer stehen im Zusammenhang mit dem Anschluss an die zentrale Kläranlage Beitragszahlungen entsprechend der Beitrags- und Gebührensatzung des ZWA „Thüringer Holzlandes“ an.
Ebenfalls fallen vom jeweiligen Eigentümer durchzuführende Baumaßnahmen auf den Grundstücken selbst an. Dies betrifft die Trennung von Schmutz- und Regenwasser, die Errichtung von Kontrollschächten und die Außerbetriebnahme der grundstückseigenen Kleinkläranlage. Rechtzeitig vor jeder Baumaßnahme führen deshalb Mitarbeiter des Zweckverbandes mit den betroffenen Grundstückseigentümern Abstimmungen zu den notwendigen Maßnahmen durch. Sollten auf den Grundstücken der späteren Bauabschnitte im Vorfeld Umbau- oder Pflastermaßnahmen anstehen, ist aber dringend anzuraten, die Umstellung auf das Trennsystem bereits jetzt zu beachten. Der Kläranlage zugeführt müssen nicht nur die Abwässer von Bad und Toilette, sondern auch die aus der Küche und aus anderen Waschbecken, Waschmaschinen u.s.w.
Abschließend bittet der Zweckverband alle Anwohner um Verständnis für die Einschränkungen und Mehrwege, welche durch die Baumaßnahmen zwangsläufig entstehen werden. Vor Beginn jedes Bauabschnitts wird der Zweckverband jeweils mit den direkt im Baufeld befindlichen Anwohnern eine Einwohnerversammlung durchführen.
Stadtwerke Kaiserslautern: Aus der Praxis für die Praxis
Beitrag zur praxisnahen Ausbildung angehender Abwassermeister/-innen
Mit einer vielseitigen Vortragsreihe unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ wurde auch in diesem Jahr das zweite Fortbildungsjahr der Meister Ver- und Entsorgung (Abwassermeister) an der BBS Ludwigshafen bereichert. Gemeinsam mit anderen Fachexperten teilte Herr Steidel, Abwassermeister der Stadtentwässerung Kaiserlautern und Mitglied des Prüfungsausschusses, sein umfassendes Wissen zu den Themen „Entwässerung und Konditionierung von Klärschlamm“ mit den angehenden Abwassermeister/-innen.
Mit der Software EmergencyEye verbessern die Wasserbetriebe Hilfe bei Notfällen Der Schaden am eigenen Hausanschluss oder der zufällig entdeckte Rohrbruch unter der Straße: solche Störfälle können ab sofort mit dem Smartphone an die Wasserbetriebe gemeldet werden. Per Video oder Chat macht sich der Entstörungsdienst ein Bild von der Lage und kann so schneller helfen. Die Chatfunktion eröffnet zudem auch Gehörlosen die Möglichkeit, per Telefon Kontakt aufzunehmen. Und: Der Chat kann simultan in mehrere Sprachen übersetzt werden. Es tropft aus der Leitung oder sprudelt aus dem Untergrund – da ist schnelle Hilfe Gold wert. Wer bei den Berliner Wasserbetriebe einen Schaden meldet, kann jetzt das Smartphone nutzen, um mit sicherer Videoübertragung das Problem nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu zeigen. So kann der Entstörungsdienst schnell, interaktiv und ohne Missverständnisse die Lage vor Ort einschätzen und Hilfe schicken. Die Chatfunktion mit Simultanübersetzung ermöglicht es zudem, Gehörlosen und nicht deutschsprachigen Menschen, ihr Problem schnell und deutlich darzulegen. „Mit EmergencyEye heben wir die Kommunikation mit unseren Kund:innen und allen, die uns eine Störung melden, aufs nächste Level“, sagt Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe. „Das Tool zeigt eindrucksvoll, wie Digitalisierung in der Wasserwirtschaft einen direkten Nutzen schafft: für die Menschen und das Unternehmen.“ Und so funktioniert es: Wer mit dem Smartphone den Entstörungsdienst der Berliner Wasserbetriebe unter 0800.2927587 anruft, bekommt bei Bedarf einen Link zur webbasierten EmergencyEye-Software per SMS zugeschickt. Nach einem Klick öffnet sich im Browser die Nutzeroberfläche, es muss nichts dazu auf dem Gerät installiert werden. Den Zugriff auf Kamera, Mikrofon und Ortungsdienste (um einen Rohrbruch besser lokalisieren zu können) geben die Anrufenden jeweils separat frei. Die Einsatzleitung in der Funkleitstelle kann sich durch die Smartphonekamera direkt ein Bild machen und so das Problem schnell lösen helfen. Nach Ende des Anrufs werden alle Zugriffe beendet und die Anrufenden erhalten auf Wunsch ein Protokoll, aus dem hervorgeht, welche Daten zu welchen Zwecken genutzt wurden. EmergencyEye wurde von dem Unternehmen Corevas aus Grevenbroich ursprünglich zur Kommunikation mit Rettungskräften am Unfallort entwickelt, ist inzwischen aber auch in anderen Branchen im Einsatz. Die Wasserbetriebe sind das erste Unternehmen in Berlin, das diese Technologie nutzt. Wie EmergencyEye funktioniert, sehen Sie auch in diesem Video: www.bwb.de/de/emergency-eye-technology.php
Berlin: Wasserbetriebe gewinnen Corporate Health Award
Betriebliches Gesundheitsmanagement schon zum fünften Mal ausgezeichnet Die Berliner Wasserbetriebe haben den ersten Platz des bundesweiten Gesundheitspreises Corporate Health Award in der Kategorie öffentliche Verwaltung belegt. Das Landesunternehmen wurde damit bereits zum fünften Mal für sein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement ausgezeichnet. Der Corporate Health Award wird jährlich vergeben und ist eine Initiative von Handelsblatt, TÜV SÜD Akademie, EuPD Research Sustainable Management und der ias-Gruppe. Er prämiert das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) von Unternehmen. „Wir haben hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir kümmern uns gut um sie“, sagt Personalvorständin Kerstin Oster. „Dass dieses Engagement für die Gesundheit unserer Beschäftigten erneut mit dem Corporate Health Award gewürdigt wird, freut uns sehr und ist ein toller Ansporn.“ „Die Berliner Wasserbetriebe stehen nicht nur für die unvergleichliche Verbindung mit der Lebensgrundlage Wasser, sondern auch für die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die ganzheitliche Integration des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Mitarbeitenden in jegliche Prozesse der Wasserbetriebe steht die Gesundheit dauerhaft im Fokus“, würdigt Steffen Klink, COO bei EUPD Research. Zu den im Award gewürdigten Maßnahmen zählen Ergometer in den Schaltwarten der Wasser- und Klärwerke, Beratungsangebote bei psychosozialen Problemen, ein „Lebensphasencoaching 50 plus“ für erfahrene Kolleg:innen, strategische Unfallprävention, Elektroräder zum Ausleihen und ein Betriebschor. Ein besonderes Augenmerk lenkt das Unternehmen dabei auch auf die Fach- und Führungskräfte von morgen, die rund 280 Auszubildenden und dual Studierenden. Workshops und Kurse zum Abbau von Stress und Prüfungsangst gehören ebenso zum Pflichtprogramm der Ausbildung wie Kurse und Workshops zu gesunder Ernährung und Suchtprävention.
Zum Unternehmen Die Berliner Wasserbetriebe und ihre 4.636 Beschäftigten versorgen 3,8 Mio. Menschen mit bestem Trinkwasser und reinigen das Abwasser von 4,7 Mio. Einwohnern der Metropolenregion. Auch fast 18.800 Kilometer lange Rohr- und Kanalnetze beschreiben Deutschlands größtes integriertes Wasserver- und Entsorgungsunternehmen. Mit innovativen Technologien schützen die Wasserbetriebe den Wasserkreislauf und versorgen Berlin aus eigenen Grundwasserressourcen. Investitionen i. H. v. knapp 400 Mio. € sichern diese Leistung.
Zum Corporate Health Award Der Corporate Health Award (CHA) ist die bekannteste und erfolgreichste Initiative im Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement in Deutschland. Die Auszeichnung wird seit 2009 jährlich vergeben und umfasst inzwischen 13 Branchen- und mehrere Sonderpreiskategorien.
AöW-Pressemitteilung: AöW fordert nachhaltigen Hochwasserschutz durch Flussgebietspartnerschaften
Angesichts zunehmender Hochwasser- und Starkregenereignisse fordert die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. (AöW) in ihrem aktuellen Positionspapier die Einrichtung und Förderung von Flussgebietspartnerschaften, um den Hochwasserschutz in Deutschland nachhaltig zu sichern. Die AöW sieht diese Form der Kooperation als wichtigen Beitrag, um Maßnahmen im gesamten Flusseinzugsgebiet koordiniert und effizient umzusetzen. Hochwasserschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die über die kommunale Ebene hinausreichen müsse. Flussgebietspartnerschaften böten die Möglichkeit, Hochwasserschutzmaßnahmen überregional abzustimmen und so eine ganzheitliche Planung zu fördern.
Eine zentrale Herausforderung sieht die AöW in der Finanzierung: Die steigenden Kosten für den Hochwasserschutz seien für viele Kommunen nicht tragbar. Die AöW fordert daher ein langfristig angelegtes Finanzierungsprogramm, das die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für den Klimaschutz und die Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe unterstreicht und gemäß Artikel 91a des Grundgesetzes als Gemeinschaftsaufgabe verankert wird. Ein Hochwasserfonds könnte die Finanzierung absichern und Planungssicherheit schaffen, sodass Maßnahmen unabhängig von politischen Zyklen realisiert werden können.
Erster Schritt zur Vermeidung von Extremwetter und für nachhaltiges Wassermanagement
„Der BDEW begrüßt die Verabschiedung der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung als ersten Schritt zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels und von Extremwetterereignissen. Insbesondere die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und zur Vermeidung der Versiegelung von Böden sind von zentraler Bedeutung, um die Risiken von Überschwemmungen in urbanen Ballungsräumen zu vermindern. Es braucht Versickerungsflächen, damit das Wasser dezentral in den Boden sickern oder durch Pflanzen aufgenommen werden kann. Es dürfen dementsprechend nicht mehr so viele Flächen versiegelt werden, zum Beispiel durch Asphalt oder Bebauung. Die Gefahr durch starke Regenfälle steigt, wenn durch den Zubau neuer Wohn- und Gewerbegebiete Versickerungsflächen fehlen. Daher müsste das Regenwassermanagement durch „Schwammstadtkonzepte“ gestärkt werden. Hierzu gehört auch die Einrichtung von sogenannten „Regenwasseragenturen“, wie diese bereits in Berlin umgesetzt wurde.
Düngegesetz: Stoffstrombilanz wichtig für den Gewässerschutz
„Aus Gründen des Gewässerschutzes ist eine nachvollziehbare und transparente Bilanzierung der Nährstoffein- und -ausgänge eines Agrarbetriebes notwendig, um verursachergerecht diejenigen Betriebe zu identifizieren, die für eine erhebliche Nitratbelastung von Gewässern und Böden verantwortlich sind. Die Stoffstrombilanzverordnung sollte deshalb zu einem wirksamen Steuerungsinstrument weiterentwickelt werden.
EU-Kommunalabwasser-Richtlinie: Versorgungssicherheit darf nicht gefährdet werden!
Der BPI kritisiert die unausgewogene Lastenverteilung der aktuellen EU-Kommunalabwasser-Richtlinie und prüft derzeit juristische Mittel, um eine unverhältnismäßige Belastung der pharmazeutischen Industrie zu verhindern. „Aus rechtlicher Sicht steht uns ein langwieriger Prozess ins Haus – doch diese Zeit haben wir nicht: Wir brauchen Anpassungen, jetzt! Durch die neue EU-Richtlinie drohen massive Kostensteigerungen insbesondere für mittelständische Pharmaunternehmen. Vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen, Marktrücknahmen und Abwanderungstendenzen brauchen wir jetzt nicht noch weitere Krisenverstärker aus Brüssel“, sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen. „Deshalb fordere ich die Politik auf, Augenmaß walten zu lassen und Änderungen zu erwirken. Es geht hier ausdrücklich nicht nur um den Wirtschaftsstandort, um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, sondern in erster Linie um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung.“
Die EU will zu großen Teilen die Pharmaindustrie für die Kosten der neuen Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen in die Pflicht nehmen. Dies kritisieren wir als BPI schon lange und haben das Signal gesetzt, auch juristische Wege zu beschreiten. Die medizinische Versorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und deshalb müssen auch die Kosten der Umweltmaßnahmen solidarisch von allen Verursachern getragen werden. Ein Gutachten des Verfassungsrechtlers Prof. Udo Di Fabio gibt uns Recht. Er betont darin, dass eine umfassende Berücksichtigung aller Verursachergruppen erfolgen müsse. Zudem wird unsere Position auch durch ein bereits 2023 gemeinsam von den Pharmaverbänden BPI, vfa, Pro Generika und BAH (heute Pharma Deutschland) beauftragtes Gutachten von Ramboll gestützt. Die Autoren haben alle relevanten wissenschaftlichen Studien zur Herkunft von Spurenstoffen im Abwasser analysiert. Und kamen unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Datenbasis der EU-Kommission fehlerhaft ist. So gibt es keinen Beleg dafür, dass angeblich 66 Prozent der Mikroverunreinigungen im Abwasser auf Arzneimittel zurückzuführen sind. Zudem wurden Studien zu anderen Spurenstoffeinträgen nicht mit einbezogen.
VKU-Position zur Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie
Die novellierte Kommunalabwasserrichtlinie wurde am 12. Dezember 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie tritt 20 Tage später, also am 1. Januar 2025 in Kraft (Art. 34 Satz 1). Die wesentlichen Regelungen der Richtlinie (Art. 2 bis 11 und 14 bis 26 sowie die Anhänge I, III, V und VI) müssen dementsprechend bis zum 31. Juli 2027 in nationales Recht umgesetzt worden sein (Art. 33 Abs. 1 Satz 1). Der Umstand, dass die Richtlinie nicht mehr im Jahr 2024 in Kraft tritt, hat aber auch zur Folge, dass die Hersteller die erweiterte Herstellerverantwortung ein Jahr später, nämlich erst zum Ende des Jahres 2028 übernehmen müssen (Art. 9 Abs. 1 Satz 1).
UBA Gutachten: Gebührenfragen in Bezug auf die P-Rückgewinnung aus Klärschlamm
In Kooperation mit den Kommunalen Spitzenverbänden möchten wir Ihnen auf unserer digitalen Veranstaltung am 10. Dezember 2024 von 08:00 bis 09:30 Uhr Informationen geben.
Der Klimawandel und die damit einhergehenden extremen Wetterereignisse wie Starkregen und Hochwasser zeigen, dass ein ganzheitlicher und präventiver Ansatz im Hochwasserschutz für die Daseinsvorsorge unerlässlich ist. In seiner Stellungnahme fordert der VKU, dass die Vorgaben zur Starkregenvorsorge präzisiert und die Finanzierung der Maßnahmen sichergestellt wird. Ob und wann das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen wird, ist derzeit kaum vorherzusagen.
Der VKU hat in seinem Positionspapier Hochwasser, Starkregen, Sturzfluten insbesondere auf das notwendige Vorsorge- und Risikomanagement vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse hingewiesen und darin gefordert, Planung und Bebauung besser auf die sich ändernden Klimaverhältnisse abzustimmen. Nunmehr greift der vorliegende Referentenentwurf des Hochwasserschutzgesetzes III (HWG III) wesentliche Punkte des VKU-Positionspapiers Starkregenkarten auf.
In seiner Stellungnahme stellt der VKU heraus, dass der vorliegende Referentenentwurf eine Reihe von Regelungen enthält, die zu einer Verbesserung des Hochwasserschutzes führen können. Der VKU begrüßt die gesetzliche Verankerung der Starkregenvorsorge durch die Einführung von Starkregenrisikokonzepten sowie deren Berücksichtigung in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen. Dies ermöglicht grundsätzlich die Umsetzung entsprechender Maßnahmen.
BDEW: Nach Ampel-Aus: Pläne zur Kreislaufwirtschaft bleiben unvollendet, aber es gibt auch Chancen bis zur Wahl
Jetzt braucht es eine handlungsfähige Bundesregierung, klare Rahmenbedingungen und Maßnahmen für eine funktionierenden Kreislaufwirtschaft.
Die Ampelkoalition ist mit guten und ambitionierten Zielen für den Ausbau zirkulärer Wirtschaftsweisen gestartet, aber deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. fordert, die kommenden Monate nicht zur Hängepartie für die Wirtschaft zu machen.
Dazu BDE-Präsidentin Anja Siegesmund: „Die Zeiten sind zu ernst, um in den nächsten Monaten wichtige Entscheidungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht zu treffen. Die Themen Wettbewerbsfähigkeit, Investitionssicherheit und Energieversorgung treiben die Unternehmen, treiben den Mittelstand um. Von der amtierenden Bundesregierung erwarten wir konkrete Schritte zu gehen und klare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kreislaufwirtschaft ihre Potenziale für Ressourcenschonung und Klimaschutz voll entfalten kann. Wer den Wohlstand und Industriestandort Deutschland sichern will, kommt an einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nicht vorbei.“
BDEW: BDEW-Stellungnahme zum 2. Referentenentwurf EnWG-Novelle (Endkundenmärkte, Netzausbau, Netzregulierung)
Am 23. Oktober 2024 (abends) hat das BMWK einen 2. Referentenentwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Bereich der Endkundenmärkte, des Netzausbaus und der Netzregulierung mit einer Frist zur Stellungnahme bis zum 25. Oktober 2024 in die Verbändeanhörung gegeben. Der BDEW hat trotz sehr kurzer Frist eine erste Einschätzung mit den wichtigsten Punkten der geänderten Regelungen fristgerecht eingereicht und sich weitere Rückmeldungen vorbehalten. Für die unveränderten Regelungen verweist der BDEW auf seine Stellungnahme zum 1. Referentenentwurf vom 20. September 2024.
Die kurze Frist ist politisch getrieben. Der 6. November 2024 soll als Kabinettstermin unbedingt gehalten werden. Dafür muss der zu beschließende Entwurf dem Kabinett am 1. November 2024 vorliegen.
Die zusätzlichen Ergänzungen des Gesetzentwurfs setzen auf der Fassung vom 28. August 2024 auf. Sie enthalten Ergänzungen, die der Umsetzung der Wachstumsinitiative der Bundesregierung aus dem Juli dieses Jahres dienen. Die Regelungen betreffen insbesondere die Direktvermarktung, die Steuerbarkeit von EE-Anlagen sowie das Vorgehen bei negativen Preisen und sollen u.a. der gewachsenen Rolle der erneuerbaren Energien für ein stabiles Stromsystem Rechnung tragen. Darüber hinaus sind weitere Regelungen in den Entwurf aufgenommen worden, die teilweise der Umsetzung von Unionsrecht dienen (bspw. Flexible Netzanschlussvereinbarungen). Der Entwurf enthält auch Vorschläge zur Änderung des Messstellenbetriebsgesetzes. Die Änderungen im vorliegenden 2. Referentenentwurf nehmen insgesamt wichtige energiewenderelevante Themen in den Blick. Das ist positiv. Insbesondere Maßnahmen zur Sicherstellung der Systemstabilität sind aufgrund der exponentiell ansteigenden Rekordnetzanschlüsse insbesondere bei der Photovoltaik elementar. Trotzdem bleibt es dabei, dass viele Punkte deutlich zu detailreich ausgestaltet sind und nicht praxisgerecht angegangen werden.
VDMA: Wasser- und Abwassertechnik: aktuelle Normungsvorhaben des DIN – Update
Mit einem Update im 2-Monats-Zyklus, dass VDMA-Mitgliedern zum Download angeboten wird, informieren wir über aktuelle Normungsvorhaben des DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW). Wasser- und Abwassertechnik: aktuelle Normungsvorhaben des DIN – Update Mit einem Update im 2-Monats-Zyklus, dass VDMA-Mitgliedern zum Download angeboten wird, informieren wir über aktuelle Normungsvorhaben des DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW). https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/69201329
An niederländischen Nordsee-Stränden wurden im Meeresschaum hohe Konzentrationen der Ewigkeitschemikalien PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) nachgewiesen. Das niederländische Gesundheitsministerium rät Badenden, den Kontakt mit Meeresschaum zu vermeiden. Bereits 2023 wurden PFAS an der niederländischen und belgischen Nordseeküste entdeckt. Nun aber hat das niederländische Gesundheitsministerium den Gefahrenhinweis für Badende verschärft. Das Gesundheitsministerium rät Badenden, nicht mit dem Meeresschaum in Berührung zu kommen, sich nach dem Baden abzuduschen und Kinder und Hunde nicht im Schaum spielen zu lassen.
PFAS: Gesundheitsgefahr PFAS sind besonders langlebige Chemikalien. Einige stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen, Leber und Niere zu schädigen und krebserregend zu sein. Wir alle nehmen täglich PFAS auf, denn die Ewigkeitschemikalien sind inzwischen fast überall: In unserem Trinkwasser, in der Luft und im Boden. PFAS gehen auch in Lebensmittel über, beispielsweise über beschichtete Verpackungen wie Burger-Papier oder Pizzakartons oder über ältere Bratpfannen, die mit Teflon beschichtet sind. Verglichen damit fällt die Menge, die wir beim Strandurlaub über Meeresschaum aufnehmen, vermutlich wesentlich geringer aus.
PFAS auch in anderen Gewässern Ob der Meeresschaum an deutschen Stränden auch PFAS enthält, ist bisher unklar. Hier fehlen zuverlässige Daten. Was jedoch klar ist: Viele andere deutsche Gewässer sind mit PFAS belastet. Eine umfangreiche Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung hatte im Jahr 2023 PFAS-Hotspots an 1500 Orten in Deutschland ausfindig gemacht. Die BUND-Partnerorganisation in Österreich, Global 2000, hatte vor einigen Monaten zusammen mit dem Europäischen Pestizid Aktionsnetzwerk PAN sechs Grund- und 23 Oberflächenwasser in zehn europäischen Ländern auf die PFAS Chemikalie Trifluoressigsäure (TFA) und vereinzelt auch weitere PFAS getestet. Der BUND steuerte eine Probe der Spree in Berlin zur Studie bei. Alle Wasserproben enthielten PFAS. Die Elbe in Hamburg, gefolgt von der Seine in Paris, ist am stärksten belastet. Doch das gesamte Ausmaß der PFAS-Verschmutzung lässt sich leider immer noch viel zu häufig nur schätzen. Bisher gibt es kein systematisches Monitoring, aus dem einfachen Grund, dass die Analytik noch nicht in der Lage ist, die gesamte Vielfalt der verwendeten PFAS zu erfassen.
PFAS kaum aus der Umwelt zu bekommen Die Ewigkeitschemikalien lassen sich aus Böden und Gewässern nur sehr schwer entfernen. Einmal in die Umwelt gelangt belasten sie diese über Jahrhunderte hinweg. Trotzdem sind PFAS in der EU weiterhin erlaubt. Wir als BUND setzen uns dafür ein, dass PFAS in Alltagsprodukten umgehend verboten werden. Die gesamte PFAS-Produktion und Verwendung muss bis 2030 EU-weit verboten werden.
PFAS vermeiden: Tipps Sie möchten keine Produkte mit PFAS nutzen? Darauf können Sie achten: • Achten Sie auf die Kennzeichnungen „PFAS frei“, „PFC frei“ oder „fluorcarbonfrei“. Diese Bezeichnungen bedeuten alle, dass das Produkt frei von PFAS ist. • Verzichten Sie auf Backpapier und Pfannen mit Teflon-Beschichtung. • Vermeiden Sie beschichtete Einwegverpackungen für Lebensmittel. Setzen Sie auf Mehrweg-Behälter aus Metall, Glas oder Keramik. • Setzen Sie auf zertifizierte Naturkosmetik. Die enthält keine PFAS. Die kostenfreie ToxFox-App vom BUND prüft Kosmetik und Körperpflegeartikel auf darin enthaltene PFAS und gibt direkt Auskunft. • Für alle anderen Produkte können Sie Giftfragen an die Hersteller über die kostenfreie ToxFox-App schicken. Leider sind die Hersteller noch nicht zur Auskunft über alle PFAS verpflichtet. Doch jede Anfrage zeigt, dass Verbraucher*innen Produkte ohne Gift wollen.
AöW: Stellungnahme zum Referentenentwurf zur BauGB-Novellierung
Der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Starkregen, Dürre und Hitze. Eine Anpassung der Bauleitplanung an die neuen klimatischen Anforderungen ist daher dringend erforderlich. Vor diesem Hintergrund hat die AöW im Rahmen der Verbändeanhörung am 15.08.2024 Stellung genommen. Die AöW unterstützt die im Entwurf vorgesehenen Maßnahmen zur Begrenzung der Bodenversiegelung und fordert ergänzend eine klare Regelung zur Reduzierung der Einleitung von Niederschlagswasser. Starkregenereignisse können nicht vollständig über die Kanalisation abgeführt werden, daher ist eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung erforderlich. Dies sollte im Einklang mit dem Ziel eines natürlichen Wasserhaushaltes erfolgen. Darüber hinaus fordert die AöW den Vorrang wasserwirtschaftlicher Belange in der Bauleitplanung, insbesondere im Hinblick auf die Klimaanpassung und den Schutz vor Hochwasser und Starkregen. Die frühzeitige Einbindung der Wasserwirtschaft, bereits in der „Planungsphase Null“, wird als entscheidend für die Umsetzung von Maßnahmen wie der „Schwammstadt“ und des Überflutungsschutzes angesehen. Die AöW spricht sich für die Möglichkeit aus, im Bebauungsplan verbindliche und messbare Konzepte zur Regenwasserbewirtschaftung festzusetzen. Diese sind unerlässlich, um Städte klimaresilient zu gestalten, die Biodiversität zu fördern und die Lebensqualität in urbanen Räumen zu verbessern. Ergänzend fordert die AöW klare Vorgaben und Zuständigkeiten für die Umsetzung von Maßnahmen der Schwammstadt, rechtssichere Formulierungen bei der Festsetzung sowie die Herstellung von Kohärenz mit bestehenden Normen und Richtlinien. Nur durch eine wirksame und verbindliche Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher Belange kann eine nachhaltige und klimaangepasste Stadtentwicklung gelingen. AöW-Stellungnahme, RefE eines Gesetzes zur Stärkung der integrierten Stadtentwicklung Mehr: https://aoew.de/umweltschutz/klimafolgenanpassung/stellungnahme-zum-referentenentwurf-zur-baugb-novellierung/
Herstellerverantwortung: Was kostet die Pflicht zur vierten Reinigungsstufe?
Mit der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie müssen Kläranlagen bis 2045 teilweise mit einer Viertbehandlung zur Reduzierung von Spurenstoffen ausgestattet werden. Neu ist, dass sich Hersteller von Arznei- und Körperpflegeprodukten erstmals an den durch ihre Produkte verursachten Kosten der Abwasserbehandlung beteiligen müssen. Damit landen die Kosten der Abwasserbehandlung nicht mehr alleine beim Gebührenzahler. Doch wie hoch fallen die Kosten aus, die in Deutschland durch die Aufrüstung der betroffenen Kläranlagen zu erwarten sind und wie verteilen sie sich bis 2045? Dazu hat der VKU eine Studie beauftragt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Im September soll die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie final verabschiedet werden. Durch die darin enthaltenen Anforderungen zur Reduzierung von Spurenstoffen werden in Deutschland bis 2045 etwas über 150 Anlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 150.000 Einwohnerwerten (EW) zum Ausbau einer sogenannten vierten Reinigungsstufe verpflichtet. Weitere Anlagen müssen ertüchtigt werden, wenn sie zwischen 10.000 und 150.000 EW liegen und innerhalb noch zu definierender Risikogebiete einleiten. Schon vor Beginn des Gesetzgebungsprozesses hat sich der VKU ausdrücklich für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung zur Finanzierung der verpflichtenden Viertbehandlung eingesetzt. Damit wird ein längst überfälliger Paradigmenwechsel Wirklichkeit: Die Verursacher müssen sich an den Kosten der Abwasserbehandlung beteiligen. So sind zukünftig mindestens 80 Prozent der für Ausbau und Betrieb der Viertbehandlung entstehenden Kosten durch die Hersteller von Arzneimittel- und Körperpflegeprodukten zu tragen. Auf nationaler Ebene noch einzurichtende Organisationen zur Umsetzung der Herstellerverantwortung müssen mit finanziellen Garantien ausgestattet werden, so dass die durch die Richtlinie vorgeschriebene Viertbehandlung unter allen Umständen fortgesetzt werden kann. Im Rahmen einer Studie hat Fichtner Management Consulting im Auftrag des VKU ermittelt, welche Kosten durch die neuen Anforderungen zu erwarten sind. Der Ausbau und Betrieb der zusätzlichen Reinigungsstufen wird in Deutschland bis 2045 knapp 9 Milliarden Euro kosten. Der Schätzung liegt die Annahme zugrunde, dass 20 Prozent der Kläranlagen zwischen 10.000 und 150.000 EW aufgrund ihres Standortes ausbaupflichtig werden. Die Projektion der resultierenden Kosten berücksichtigt auch, dass die Kommunalabwasserrichtlinie einen gestaffelten Ausbau bis 2045 vorsieht und folglich nicht alle Kosten sofort entstehen. Da die Anzahl der ertüchtigten Anlagen erst nach und nach wachsen wird, fallen auch die resultierenden Kosten zu Beginn der Umsetzung moderat aus und steigen dann bis zum Ende des Umsetzungszeitraumes auf ein jährliches Volumen von bis zu 860 Millionen Euro an. Danach laufen zunächst die Betriebskosten weiter, bevor erste Reinvestitionen anstehen dürften. Die Studie beleuchtet verschiedene Ansätze zur Kostenverteilung im Zeitverlauf. Richtig umgesetzt wird die Herstellerverantwortung den Geldbeutel der Abwasserkundinnen und -kunden entlasten und dafür sorgen, dass Hersteller vermehrt auf Produkte setzen, die weniger gewässerbelastend sind. Wichtig ist, dass die Richtlinie nach der zurückliegenden Europawahl nun zügig final verabschiedet wird. Für eine praktikable Umsetzung in nationales Recht, die für die Planungs- und Investitionssicherheit der Abwasserwirtschaft schnell vorangebracht werden muss, liefert der VKU mit den Ergebnissen der Studie einen wichtigen Baustein. https://www.vku.de/themen/preise-und-gebuehren/artikel/herstellerverantwortung-was-kostet-die-pflicht-zur-vierten-reinigungsstufe/
Position der Verbände zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff
Die Verbände aus der Wasserwirtschaft informieren zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden in einer gemeinsamen Position zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff. Die Diskussion um die Umsetzung der kommunalen Abwasserrichtlinie, die voraussichtlich im Herbst von den Mitgliedstaaten verabschiedet wird – schreitet voran. Die neuen verschärften Vorgaben an die Elimination von Stickstoff (N) und Phosphor (P) stellen die Abwasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Mit einem gemeinsamen Positionspapier machen die Verbände der Wasserwirtschaft gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden auf die Problematik aufmerksam. Die DWA hat das Papier erarbeitet und koordiniert. Wir begrüßen, dass die beteiligten Verbände bei diesem Thema an einem Strang ziehen und hoffen, dass zeitnah an Lösungen gearbeitet wird. Stellungnahme zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/abwasser/position-der-verbaende-zur-ueberwachungsmethodik-fuer-phosphor-und-stickstoff/
VKU-Position zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm
Mit Inkrafttreten der Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung (AbfKlärV) am 03. Oktober 2017 hat das Gebot zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm Rechtsverbindlichkeit erhalten. Bis zum Jahr 2029 (Anlagen über 100.000 EW) bzw. 2032 (Anlagen zwischen 50.000 und 100.000 EW) müssen Betreiber von Kläranlagen und die Betreiber von Klärschlammverbrennungsanlagen die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm, beziehungsweise der Klärschlammasche sicherstellen. Der VKU hat auf Einladung des Bundesumweltministeriums im Mai 2024 an dem „Branchendialog Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm“ in Berlin teilgenommen. Der Dialog beruht auf einer Bitte der Umweltministerkonferenz vom Dezember 2023. Der VKU hatte sich intensiv für eine zeitnahe Durchführung des Dialogs eingesetzt und gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden auf die seit langem bekannten gebührenrechtlichen Probleme hingewiesen. In Bezug auf die aktuellen Entwicklungen hat sich der VKU mit der Position „Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm“ in die Diskussion eingebracht. Diese umfasst die folgenden wesentlichen Forderungen für die Umsetzung der Vorgaben der Klärschlammverordnung zur Phosphor-Rückgewinnung: • Wir brauchen endlich klare Rahmenbedingungen • Gebührenrechtliche Hemmnisse lösen und Finanzierung sicherstellen • Anpassung der Düngemittelverordnung erforderlich • Lagerung der Asche ist langfristig eine Sackgasse • Verzögerungen aufgrund bauwirtschaftlicher Engpässe berücksichtigen • Phosphor-Rückgewinnung bis 2029 – Flexibilisierung beim Aufbau der Kapazitäten https://www.vku.de/vku-positionen/kommunale-wasserwirtschaft/vku-position-zu-phosphor-rueckgewinnung-aus-klaerschlamm/
AöW: Stellungnahme zum Entwurf Wasserstoffbeschleunigungsgesetz
Die im Referentenentwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes getroffene Festlegung von Wasserstoff als überragendes öffentliches Interesse birgt potenzielle Risiken für die öffentliche Wasserversorgung. Die öffentliche Wasserversorgung darf nicht durch den im Entwurf gewünschten Wasserstoffhochlauf beeinträchtigt werden. Die AöW fordert hierfür eine entsprechende ausdrückliche Klarstellung in § 4 WassBG. Nur so kann die öffentliche Wasserversorgung gewährleistet und Nutzungskonkurrenzen frühzeitig vermieden werden. https://aoew.de/daseinsvorsorge/wasser_in_oeffentlicher_hand/aoew-stellungnahme-zum-entwurf-wasserstoffbeschleunigungsgesetz/
VKU Stellungnahme zur WHG-Änderung Abwasserwiederverwendung
Das Bundesumweltministerium hat zur weiteren Konkretisierung der EU-Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung nunmehr einen Regelungsvorschlag vorgelegt. Der VKU fordert weitgehende Nachbesserungen bei der geplanten Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes, um die Vorschriften aus Sicht der kommunalen Wasserwirtschaft praktikabel zu gestalten. Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung (Verordnung (EU) 2020/741) verabschiedet. Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023 in den Mitgliedstaaten und somit auch in Deutschland unmittelbar. Die Schaffung eines konkreten Regelungsvorschlags erfolgt nunmehr durch die Ergänzung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Abwasserwiederverwendung ist auch in Deutschland mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels ein wichtiges Thema. Die zu schaffenden nationalen Regelungen müssen diese grundsätzlich unbürokratisch ermöglichen, dabei aber auch den Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleisten. Mit seinem Positionspapier hat sich der VKU bereits frühzeitig für die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft in die Diskussion eingebracht. In seiner Stellungnahme zur Änderung des WHG hat sich der VKU wie folgt positioniert: • Im Sinne des Schutzes der Trinkwasserressourcen fordert der VKU, neben den Schutzzonen I und II auch die Schutzzone III der Wasserschutzgebiete vom Anwendungsbereich der Abwasserwiederverwendung grundsätzlich auszunehmen. Für Trinkwassergewinnungen ohne Schutzgebiet ist ebenfalls eine entsprechende Regelung zu treffen. Darüber hinaus sollten Vorranggebiete für die zukünftige Trinkwassergewinnung vom Anwendungsbereich ausgeschlossen oder einer Prüfung möglicher Auswirkungen auf das Grundwasser und eine Trinkwassergewinnung unterzogen werden.
• Aus Sicht des VKU bedarf es einer klaren Abgrenzung der Wasseraufbereitung zur Abwasserwiederverwendung von der kommunalen Abwasserbeseitigung sowohl technisch als auch bilanziell. Denn die Kosten für die Abwasserwiederverwendung können nicht über Gebühren auf die Bürger umgelegt werden, sondern müssen durch den Endutzer des wiederverwendeten Wassers bezahlt werden. Der § 54 Absatz 2 Satz 3 WHG-E schafft hierfür grundsätzlich die erforderliche Regelung.Es bedarf jedoch einer weiteren Klarstellung insbesondere vor dem Hintergrund der Gebührenerhebung. Wegen der unterschiedlichen Kostenzuordnung sollte jedoch noch klarer geregelt werden, welche Anforderungen an die Wasseraufbereitung, Speicherung, Verteilung und Wiederverwendung gestellt und wie diese von den Anforderungen an die Abwasserbeseitigung getrennt werden. Bestenfalls sollte ein „Übergabepunkt“ definiert werden, an dem die Abwassereigenschaft im Vorgang der Wasseraufbereitung und damit auch die Zuständigkeit des Anlagenbetreibers endet. Dafür sollten zumindest wesentliche Begriffsbestimmungen aus der Verordnung (EU) 2020/741 im WHG-E aufgenommen werden.
• Mit zunehmendem Druck auf die Wasserressourcen wird die Abwasserwiederverwendung auch in anderen Geltungs- und Anwendungsbereichen, wie der industriellen Nutzung oder der Bewässerung von Grünflächen, an Relevanz gewinnen wird. Daher plädiert der VKU dafür, diese Bereiche bereits im vorliegenden Gesetzentwurf zu berücksichtigen und die Beschränkung auf die landwirtschaftliche Nutzung aus allen entsprechenden Vorschriften zu streichen.
• Der Risikomanagementplan ist die zentrale Bewertungsgrundlage im Genehmigungsverfahren. Daher sieht der VKU es als problematisch an, dass der Umfang und die Anforderungen an einen solchen Risikomanagementplan derzeit noch nicht näher definiert werden. Die vorgesehene alleinige Übertragung dieser Aufgabe auf den Anlagenerrichter oder -betreiber lehnt der VKU ab. Es wäre interessengerechter und zielführender, die Erstellung des Risikomanagementplanes bei der zuständigen Behörde anzusiedeln und den beteiligten Personen entsprechend ihren Betroffenheiten Auskunfts- und Mitwirkungspflichten aufzuerlegen. Der Risikomanagementplan muss im Rahmen einer Durchführungsverordnung so ausgestaltet werden, dass der Aufwand und damit die bürokratischen Mehrkosten für die Betreiber der Wasseraufbereitung minimiert werden.
• Betreiber von Abwasseranlagen werden vielfach als ein finanzwirtschaftlich gesondertes Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht als Eigenbetrieb geführt, was eine Zuordnung in den Normbereich Wirtschaft grundsätzlich ausschließt. Dies muss entsprechend angepasst werden. Unabhängig davon sieht der VKU den Erfüllungsaufwand bei den Betreibern der Abwasserwiederverwendung und bei den zuständigen Behörden als deutlich zu niedrig angesetzt. Die VKU-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG-E) vom 28.02.2024 finden Sie hier. https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-stellungnahme-zur-whg-aenderung-abwasserwiederverwendung/
VKU: Wasserwirtschaft erarbeitet gemeinsamen Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die Wasserwirtschaft erwartet neue Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Im European Green Deal geht es um nicht weniger als eine nachvollziehbare Unternehmenssteuerung in Richtung Nachhaltigkeit und eine ebensolche Neuausrichtung des Kapitalmarktes. Nachhaltigkeitsleistungen sollen künftig gleichwertig zu finanziellen Aspekten zur Beurteilung von Unternehmen herangezogen werden. Die darauf abzielenden Regelungen haben eins gemeinsam: Es geht um sehr konkrete Weiterentwicklung unternehmerischen Handelns, von Emissionsminderungen zugunsten des Klimaschutzes, über Reduktion von Schadstoffeinträgen in die Umwelt, um soziale Aspekte in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bis hin zur Mitverantwortung bei Menschenrechtsfragen entlang der Lieferketten. Die Unternehmen sind dabei zunächst unterschiedlich betroffen. Viele der großen und mittleren Unternehmen sind nach CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und damit auch in der Taxonomie direkt berichtspflichtig. Doch auch kleinere Unternehmen werden sich mittelbar mit den Anfragen von Lieferpartnern oder auch bei Kapitalaufnahmen mit den Anforderungen beschäftigen müssen. Wer sich schon einmal mit den europäischen Nachhaltigkeitsberichtstandards, den sogenannten ESRS (European Sustainability Reporting Standards), sowie mit den Technical Screening Criteria der EU-Taxonomie befasst hat, der stellt fest, dass das vermeintlich sinnvolle Ziel einer verbesserten Nachhaltigkeitssteuerung durch ein nicht einfach zu durchschauendes Regelwerk und Berichtswesen umgesetzt werden soll. Weniger glücklich sind zudem Umfang und Komplexität derBerichterstattungspflichten, die in denunterschiedlichen Richtlinien in Teilen thematisch redundant verankert sind. Besonders mittlere und kleinere Unternehmen werden vor große Herausforderungen gestellt, den Anforderungen umfänglich nachzukommen. Damit sich diese Anforderungen für die Unternehmen der Wasserwirtschaft gut bewältigen lassen, haben sich BDEW, DVGW, DWA und VKU in einer verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe zusammengefunden und erarbeiten derzeit einen gemeinsamen Leitfaden. Der Leitfaden soll eine Hilfestellung für die Unternehmen liefern, die direkt nach CSRD und Taxonomie berichterstattungspflichtig werden, ebenso wie für die kleinere Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsentwicklung auf Anfrage ebenfalls offenlegen müssen. Ziel der verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe ist es daher zunächst eine praxistaugliche Handlungsorientierung zur Umsetzung der verbindlich vorgeschriebenen ESRS zu geben, an welcher sich jedes einzelne Unternehmen individuell orientieren kann. Zentrales Element zur Bewältigung der Anforderungen wird dabei eine sektorbezogene Wesentlichkeitsanalyse für die Themen der Trink- und Abwasserunternehmen sein, in welcher sich dann viele Unternehmen wiederfinden können. Das so erarbeitete ESRS-Set für die Wasserwirtschaft soll neben weiteren konkreten Handlungsempfehlungen bis zum Jahresende in einen Branchenleitfaden münden, der allen Mitgliedsunternehmen verfügbar gemacht werden soll. Über den Arbeitsstand werden die Verbände in der Zwischenzeit regelmäßig informieren, entsprechende Empfehlungen publizieren, um Ihnen die notwendige Arbeit in den Unternehmen zu erleichtern. Gerne nehmen wir auch Ihre Empfehlungen zur inhaltlichen Gestaltung entgegen. Nicht zuletzt hält die Arbeitsgruppe engen Kontakt mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, der derzeit an einem Reformvorhaben des Deutschen Nachhaltigkeitskodex arbeitet. Einige Wasserwirtschaftsunternehmen nutzen den DNK als vergleichsweise einfach zugänglichen Prozessstandard der Nachhaltigkeitsberichterstattung bereits heute. Auch hierüber verspricht sich die Arbeitsgruppe gute Hinweise und nutzbringende Möglichkeiten, um gesetzliche Anforderungen mit vertretbarem Aufwand zugunsten der Wasserwirtschaftsunternehmen verfügbar zu machen. https://www.vku.de/themen/daseinsvorsorge/artikel/wasserwirtschaft-erarbeitet-gemeinsamen-leitfaden-zur-nachhaltigkeitsberichterstattung/
AöW: EU-Parlament beschließt EU-Richtlinie über kommunales Abwasser
Statement von AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger Berlin. Am 10.04.2024 hat das Europäische Parlament die EU-Richtlinie über kommunales Abwasser angenommen. Im nächsten Schritt muss noch der Ministerrat der Richtlinie zustimmen. AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger erklärt: „Es ist sehr erfreulich, dass das EU-Parlament noch vor den EU-Wahlen die Kommunalabwasserrichtlinie beschlossen hat. Die derzeitige Analyse der Richtlinie zeigt uns auf, dass die Umsetzung der Richtlinie ambitioniert und fordernd sein wird – trotz der vielen Herausforderungen, mit denen die Branche bereits konfrontiert ist. Deshalb muss geschaut werden, wo Entlastungen bei optimaler Berücksichtigung der Gewässerschutzbelange möglich sind. Hierzu unterstützen wir die Einführung der „24-h-Mischprobe“, wie auch in der Kommunalabwasserrichtlinie genannt. Die Einführung der Herstellerverantwortung ist essenziell. Es muss konsequent das Verursacherprinzip umgesetzt und die Kläranlagen wirksam entlastet werden – durch Vermeidung, praxistaugliche Finanzierungsinstrumente und verlässliche Entscheidungsverfahren. Unsere Prioritäten liegen klar auf gesunden Flusssystemen, lebenswerten Kommunen und der konsequenten Umsetzung des Verursacherprinzips. Dabei benötigen die Kommunen finanzielle Unterstützung, angepasste Rahmenbedingungen und fachliche Unterstützung. Die Interkommunale Zusammenarbeit muss gestärkt werden, um gemeinsam die Herausforderungen anzugehen. Die Gemeinwohlorientierung der öffentlichen Wasserwirtschaft ist zentral, um eine bezahlbare Abwasserentsorgung – auch nach der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie – für alle Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Daher setzen wir uns als Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft für die Verantwortung und Umsetzung in öffentlicher Hand ein.“
BDEW: Verursacherprinzip wird endlich rechtskräftig umgesetzt
Heute soll das Europäische Parlament die kommunale Abwasserrichtlinie final beschließen. Damit nimmt der Rechtsakt die vorletzte Hürde im Legislativverfahren der Europäischen Union. Hierzu erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: „Mit dem heute erwarteten Beschluss des EU-Parlaments passen die EU-Institutionen die 30-Jahre alte Abwasserrichtlinie an aktuelle Herausforderungen und den technologischen Fortschritt an. Mit dem neuen Rechtsakt werden wichtige Vorgaben und Maßnahmen für die Abwasserreinigung der kommenden Jahre getroffen. Insbesondere die verbindliche Einführung der Erweiterten Herstellerverantwortung stellt einen umweltökonomischen Meilenstein dar. Zukünftig werden die Hersteller von Arzneimitteln und Kosmetikprodukten dazu verpflichtet, für die Kosten der Einführung und des Betriebs der 4. Reinigungsstufe aufzukommen. Damit wird nun das Verursacherprinzip auch in der Abwasserwirtschaft rechtskräftig umgesetzt. Es werden Anreize geschaffen, Schadstoffe an der Quelle zu vermindern und umweltschonende Grundstoffe und Produkte zu entwickeln. Der BDEW hatte die Notwendigkeit der Herstellerverantwortung bereits in zahlreichen Studien und Papieren dargelegt. Nach der Verabschiedung im Parlament und der Vorlage aller notwendigen Übersetzungen sollte auch der EU-Ministerrat den Rechtsakt zügig annehmen. Dann kann umgehend mit der nationalen Umsetzung begonnen werden. Hierbei sollte auf eine 1:1 Umsetzung der europäischen Vorgaben und vor allem die funktionsfähige Umsetzung der neuen Herstellerverantwortung vor Eintritt der Fristen für die Einführung der 4. Reinigungsstufe geachtet werden.“ https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/verursacherprinzip-wird-endlich-rechtskraeftig-umgesetzt/
Die Europäische Kommunalabwasserrichtlinie ist heute im EU-Parlament final beschlossen worden. Damit werden 30 Jahre nach Inkrafttreten der ersten Regelungen für kommunales Abwasser auf europäischer Ebene die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit der neuen Richtlinie werden wichtige Vorgaben für die Abwasserreinigung getroffen. Insbesondere die verbindliche Einführung der Erweiterten Herstellerverantwortung zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufen gilt als Meilenstein der Etablierung des Verursacherprinzips. Die geplante Kommunalabwasserrichtlinie bringt wichtige Neuerungen für die Elimination von Spurenstoffen, für den Ausbau der Eigenenergieerzeugung, als auch Verschärfungen für die Nährstoffelimination. Die agw hat den Prozess über die letzten beiden Jahre eng begleitet. Mit der Verabschiedung auf europäischer Ebene ist nun der Weg frei für die Umsetzung in deutsches Recht, in die sich die agw intensiv einbringen wird. https://www.agw-nw.de/home
VDMA: VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate
„Wasser ist Grundlage allen Lebens“, lautet der erste Satz der Nationalen Wasserstrategie Deutschlands, die mit Kabinettsbeschluss vom März 2023 verabschiedet wurde. Diese Strategie ist kein alleinstehendes Instrument, sondern ist im europäischen und globalen Kontext zu betrachten: Es braucht erhebliche Investitionen in die Wasserwirtschaft zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Diese Investitionen schließen modernste Technologien unbedingt ein. Technologien, die der Maschinen- und Anlagenbau zur Verfügung stellt. Anlässlich des heutigen Weltwassertags bilanziert der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, dass innovative und effiziente Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark wie nie zuvor nachgefragt war. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr erneut übertroffen werden. Im Vergleich zum Jahr 2022 stiegen die Ausfuhren um 5,5 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro. EU-27 bleibt wichtigste Absatzregion Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU-Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht unterdurchschnittlich um 2,6 Prozent auf 611 Millionen Euro. Damit wurden 47 Prozent aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU-Staaten ausgeführt. Für die ebenfalls wichtigen Abnehmerregionen Sonstiges Europa (plus 6,5 Prozent) und Nordamerika (plus 7,9 Prozent) steht ebenfalls eine positive Veränderungsrate zu Buche, für Ostasien mit minus 4,7 Prozent eine negative Entwicklung. Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleineren Absatzregionen Nordafrika (plus 55,2 Prozent), Südostasien (plus 54,7 Prozent) und Zentral- und Südasien (plus 50,1 Prozent). Der stärkste Rückgang wurde im Nahen/Mittleren Osten (minus 5,5 Prozent) verbucht. Damit gelang es den deutschen Anbietern von Wasser- und Abwassertechnik wie schon den Jahren zuvor erneut, teilweise signifikante Rückgänge der Ausfuhren in eine wichtige Region durch ebenso deutliche Zuwächse in anderen Absatzregionen zu kompensieren. Sieben der zehn wichtigsten Exportmärkte im Plus Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2023 die Ausfuhren in sieben Märkte positiv und in drei Märkte (teils nur sehr leicht) negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 8 der wichtigsten Absatzmärkte vor der Schweiz und Spanien. Verändert wurde auch die Rangfolge der drei wichtigsten Exportmärkte. Angeführt von Frankreich mit 94 Millionen Euro (plus 3,4 Prozent) folgten die USA (92 Millionen Euro, plus 8,7 Prozent) und die Niederlande (70 Millionen Euro, minus 0,2 Prozent). Polen, 2022 noch auf Platz drei, verzeichnete einen Rückgang um 11,7 Prozent und reiht sich damit auf Platz vier vor Italien ein. Den prozentual höchsten Zuwachs der Ausfuhren aus Deutschland verzeichnete Spanien mit plus 20,4 Prozent. https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/90221019
VDMA: Exporte von Wasser- und Abwassertechnik erneut gestiegen
Zum Weltwassertag am 22. März hat der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate bilanziert, dass effiziente Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark gefragt war wie nie zuvor. Wasser ist Grundlage allen Lebens“, lautet der erste Satz der Nationalen Wasserstrategie Deutschlands, die mit Kabinettsbeschluss vom März 2023 verabschiedet wurde. Diese Strategie ist kein alleinstehendes Instrument, sondern ist im europäischen und globalen Kontext zu betrachten: Es braucht erhebliche Investitionen in die Wasserwirtschaft zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Diese Investitionen schließen modernste Technologien unbedingt ein. Technologien, die der Maschinen- und Anlagenbau zur Verfügung stellt. Anlässlich des Weltwassertags bilanziert der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, dass Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland im Jahr 2023 weltweit so stark wie nie zuvor nachgefragt war. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte
AöW-Jahresveranstaltung „Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand gemeinwohlorientiert und nachhaltig: Herausforderungen und Perspektiven“
Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und anschließend mit der Politik wollen wir beleuchten, wo die öffentliche Wasserwirtschaft vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen und Entwicklungen steht und welche Aufgaben und Herausforderungen in den nächsten Jahren auf sie zukommen. Werden die politischen Zielsetzungen den Anforderungen und der Verantwortung der öffentlichen Wasserwirtschaft gerecht? Wie kann eine Stärkung zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen gelingen? Mehr: https://aoew.de/
AöW-Pressemitteilung „Einigung zur EU-Richtlinie über kommunales Abwasser“
Statements von AöW-Präsidentin und -Vizepräsident Berlin. Am Montag (29.01.2024) wurde in den Trilogverhandlungen der EU eine Einigung zur Überarbeitung der über 30 Jahre alten Richtlinie erzielt. AöW-Präsidentin Claudia Ehrensberger erklärt: „Die erzielte Einigung ist ein wichtiger Schritt, um die öffentliche Abwasserentsorgung an die neuen Herausforderungen anzupassen. Die bisherigen Bekanntmachungen zur Einigung enthalten wichtige Eckpunkte, die auch die AöW unterstützt hat. Dazu gehört die Einführung der Herstellerverantwortung für Humanarzneimittel und kosmetische Mittel, diese Industriebranchen müssen mindestens 80 % der Kosten für die Beseitigung von Mikroschadstoffen (sog. vierte Reinigungsstufe) tragen. Wir hatten Vollkostendeckung gefordert, auch vor dem Hintergrund der Entbürokratisierung. Das Ergebnis begrüßen wir gleichwohl. Aber auch die Förderung der öffentlichen Abwasserwirtschaft in Richtung Energie- und Klimaneutralität ist ein wichtiges Thema, das wir unterstützen, um nur einige Punkte zu nennen. Insgesamt deckt die Richtlinie alle für die Abwasserwirtschaft wichtigen Punkte ab. Ich hoffe auf einen zügigen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens, so dass dann mit der nationalen Umsetzung begonnen werden kann. Auch diesen Prozess möchten wir gemeinsam mit der AöW begleiten.“ AöW-Vizepräsident Olaf Schröder ergänzt: „Der Gesetzgeber und die Politik in Deutschland – Bund und Länder – sind nun gefordert, erste Überlegungen für eine praktikable und zumutbare Umsetzung der Vorgaben anzustellen. Hierzu ist ein enger Dialog mit der gesamten Branche notwendig. Es darf dabei nicht nur um eine 1:1-Umsetzung gehen, sondern es ist entscheidend, wie die Rahmenbedingungen für die öffentliche Abwasserwirtschaft insgesamt gestärkt werden können, um die Aufgaben aus der Richtlinie gemeinwohlorientiert zu erfüllen. Dabei dürfen die öffentlichen Unternehmen in der Abwasserwirtschaft nicht – im wahrsten Sinne des Wortes – mit den Anforderungen im Regen stehen gelassen werden. Es wird beispielsweise darum gehen, wie kleinere Betriebe die Umsetzung bewältigen können, wie die Herstellerverantwortung praktikabel, rechtssicher und planbar umgesetzt werden kann und wie unnötige Belastungen durch zusätzliche Anforderungen und Bürokratie vermieden werden können. Und das alles gemeinwohlorientiert und nachhaltig in öffentlicher Hand.“
Zu den heutigen parlamentarischen Beratungen über den Agrarpolitischen Bericht der Bundesregierung und mit Blick auf den Beginn der Grünen Woche erklärt Dr. Wolf Merkel, Vorstand des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW): „Landwirtschaftliche Betriebe haben neben der wichtigen Funktion der Sicherstellung unserer Ernährung eine große Verantwortung beim Schutz unserer Umwelt. Hier gilt es, die Trinkwasserressourcen besser zu schützen, indem die Landwirtschaft Gewässerbelastungen aus Stickstoffüberschüssen sowie chemischen Pflanzenschutzmitteln weiter reduziert. Die aktuelle Düngeverordnung allein wird jedoch keine Wende bewirken: Ein Wirksamkeitsmonitoring zur Bewertung des Nutzens der Verordnung für die Umwelt fehlt bislang. Auch die Stoffstrombilanzverordnung ist in ihrer jetzigen Form unzureichend. Die darin festgelegten Obergrenzen für Nährstoffüberschüsse sind viel zu hoch, um Gewässer wirksam zu schützen. Hier müssen die zulässigen Düngemengen für die landwirtschaftlichen Betriebe deutlich abgesenkt werden. Daher ist es gut und richtig, dass die Bundesregierung das Düngerecht verschärfen will. Ebenfalls begrüßen wir, dass die Bundesregierung noch im Januar eine Reduktionsstrategie für chemische Pflanzenschutzmittel (PSM) vorlegen will. Wir erhoffen uns davon konkrete Maßnahmen, die den Einsatz von PSM und die damit auch für die Trinkwasserressourcen verbundenen Einträge senken. Auf europäischer Ebene sind die Bemühungen für eine nachhaltigere Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln leider vorerst gescheitert. Umso wichtiger ist es nun, zeitnah einen Fahrplan auf nationaler Ebene vorzulegen, der auch die Belange des Gewässerschutzes umfassend berücksichtigt.“ https://www.dvgw.de/medien/dvgw/verein/presse/pi-nachhaltige-wasserwirtschaft.pdf
VKU-Position zur Abwasserwiederverwendung Umsetzung der EU-Verordnung in nationales Recht
Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung (Verordnung (EU) 2020/741) verabschiedet. Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023 in den Mitgliedstaaten und somit auch in Deutschland unmittelbar. Doch ein konkreter Regelungsvorschlag für eine Einpassung und Ergänzung des deutschen Rechts liegt bislang noch nicht vor. Mit unserem VKU-Positionspapier möchten wir uns daher frühzeitig im Rahmen des Umsetzungsprozesses positionieren, um die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft zielgerichtet in die Diskussion einzubringen. Die EU-Verordnung für die landwirtschaftliche Nutzung kann bereits jetzt wichtige Weichen für die Wiederverwendung von Abwasser in Deutschland generell setzen. Daher ist aus Sicht des VKU entscheidend, dass: • die Wiederverwendung freiwillig bleibt. • weitere Geltungs- und Anwendungsbereiche, wie die Bewässerung von Grünflächen oder die industrielle Nutzung berücksichtigt werden. • die Mindestanforderungen so gesetzt werden, dass Wiederverwendung wirtschaftlich möglich ist. • kein übermäßiger Mehraufwand für kommunale Unternehmen durch Genehmigungsverfahren und Überwachung entsteht. • der Schutz von Trinkwasserressourcen, Böden und Grundwasserkörpern gewährleistet wird.
Hintergrund Die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung legt erstmals europaweit einheitliche Mindestanforderungen für die Wasserqualität und Überwachung bei der Aufbereitung von Abwasser für die landwirtschaftliche Nutzung fest. Darüber hinaus definiert sie Rahmenbedingungen für das Risikomanagement sowie die sichere Verwendung von aufbereitetem Wasser zur Bewässerung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die EU-Verordnung sieht explizit an verschiedenen Stellen vor, dass die Vorgaben durch nationale Regelungen ergänzt werden können. Dazu zählt z. B. die Möglichkeit der Erweiterung auf andere Sektoren. Im Jahr 2022 legte die dafür eingerichtete Kleingruppe „WaterReUse“ der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) ihren Endbericht, der auch Regelungsvorschläge umfasst, vor. Demnach schlagen die Länder mehrheitlich vor, die EU-Verordnung durch ein eigenes Kapitel im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) umzusetzen. Ergänzend sollen die materiellen Anforderungen in Form eines untergesetzlichen Regelwerks festgelegt werden https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-position-zur-abwasserwiederverwendung/?sword_list%5B0%5D=Abwasserwiederverwendung&sword_list%5B1%5D=freiwillig&sword_list%5B2%5D=bleibt&no_cache=1
EurEau verfügt mit seinen Mitgliedern über ein umfangreiches Know-how und Expertise in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und vertritt die Branche in Brüssel. Der DVGW ist Gründungsmitglied von EurEau und engagiert sich seit Jahrzehnten fachpolitisch in der EU.
Eine gemeinsame Stimme der europäischen Wasserwirtschaft Vereinigung der nationalen Verbände in der Wasserver- und Abwasserentsorgung EurEau ist die europäische Vereinigung der nationalen Verbände in der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Mit über 600.000 Beschäftigten zählt dieser Sektor zu den Pfeilern der europäischen Wirtschaft. EurEau wurde 1975 durch die sechs Gründungsländer der Europäischen Union in Brüssel als Vereinigung der nationalen Vereine von Wasserversorgungsunternehmen ins Leben gerufen. 1998 fusionierte EurEau mit der Europäischen Abwasserentsorgungsgruppe. EurEau verfügt mit seinen Mitgliedern über ein umfangreiches Know-how und Expertise in der Wasserver- und Abwasserentsorgung und vertritt die Branche fachpolitisch in Brüssel.
EurEau vertritt die Wasserbranche in Brüssel Die Aufgaben EurEau vertritt die gemeinsamen Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den EU-Institutionen und unterrichtet sie über die Entwicklungen auf europäischer Ebene. So wird sichergestellt, dass die Mitglieder angemessen mit den Chancen und Risiken umgehen können, die aus der EU-Politik sowie deren nationaler Umsetzung entstehen. Zusätzlich fördert EurEau den Austausch ihrer Mitglieder und somit die Vernetzung der internationalen Wasserwirtschaft. Water matters, the views of Europe’s water sector
DBU-Projekt: umweltschonende Krisenhilfe – „Ohne Chlor“ Osnabrück. Bei Naturkatastrophen, Krieg oder Epidemien steht schnelle Hilfe für betroffene Menschen an oberster Stelle. Zentral ist die Bereitstellung von ausreichend sauberem Wasser, um Dehydrierungen, Durchfallerkrankungen und Cholera zu vermeiden. Das Startup Disaster Relief Systems (DRS) unter Professor Utz Dornberger an der Universität Leipzig entwickelt derzeit in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt eine Anlage, die aus Schmutzwasser sauberes Trinkwasser herstellt. Sie funktioniert ohne Chemikalien, kann regenerativ angetrieben werden und ist recycelbar.
Trinkwasseraufbereitung: Chemikalien können Boden und Gewässer belasten Zur Versorgung von in Not geratenen Menschen mit sauberem Wasser setzen Hilfsorganisationen in der Regel große mobile technische Anlagen zur Rohwasseraufbereitung ein. „Ökologisch und einsatztechnisch problematisch ist dabei oft das Verwenden von Chemikalien zum Beispiel zur Flockung von Schwebstoffen, Desinfektion des Wassers sowie Konservierung von Filtermembranen, bei deren unsachgemäßer Handhabung Gesundheitsgefährdungen und Schäden an der Umwelt entstehen können“, sagt Projektleiter John-Henning Peper. „Aus diesem Grund war eine der Hauptanforderungen, eine leistungsfähige Trinkwasseraufbereitungsanlage zu entwickeln, die auch ohne den Gebrauch von Chemikalien auskommt.“
Umweltschutz schon vor dem Krisenfall berücksichtigen Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Naturschutz sind allerdings in Katastrophenfällen bislang eher zweitrangig, sodass diese Aspekte bei den großtechnischen Trinkwasseraufbereitungsanlagen der Hilfsorganisationen bisher keine oder eine nur geringe Rolle spielten. Um dieses Manko zu minimieren, hat Franz-Peter Heidenreich einen dringenden Rat. Der Leiter des DBU-Referats Wasser, Boden und Infrastruktur empfiehlt, „den Umweltschutz schon vor einem möglichen Krisenfall zu berücksichtigen“. Auch deshalb, so Heidenreich, weil es eben folgenden Zusammenhang gebe: „Der Klimawandel führt weltweit zu einer wachsenden Anzahl an Katastrophen, insbesondere zu Starkregenereignissen und Hochwassersituationen, auf die dann entsprechend reagiert werden muss.“ Bei der kompakten Trinkwasseraufbereitungsanlage haben die Tüftler Heidenreich zufolge auch den Umweltschutz-Aspekt schon eingebaut.
Ohne Chemie: Anlage kann bis zu 2.500 Liter Wasser pro Stunde aufbereiten Einen der ersten serienreifen Prototypen der Anlage hat Peper mit seinem Team-Kollegen Sören Lohse nun in Osnabrück, dem Sitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Referatsleiter Heidenreich vorgestellt. Zusammen platzierten sie das mit Tragegriffen versehene und 135 Kilogramm schwere Gerät namens „SAS-W2500“ auf dem DBU-Gelände. Die Abkürzung steht für „Standardized Aid System“, also: standardisiertes Hilfssystem. „Diese Anlage kann bis zu 2.500 Liter Wasser pro Stunde chemikalienfrei aufbereiten – ohne Chlor“, so Peper. Sie reinigt, indem das Schmutzwasser mit einem Druck von drei bis sieben bar durch Filter mit Mini-Poren im Nanometer-Bereich gepresst wird. Peper: „Druck und Filter halten nicht nur gefährliche Keime wie den Cholera-Erreger, sondern auch winzige bakterielle Giftstoffe und ein hohes Maß an Viren zurück.“ Bei einem Bedarf von drei Litern Trinkwasser pro Person könnten damit rein rechnerisch bis zu 830 Menschen pro Stunde und rund 20.000 Menschen täglich versorgt werden, so Peper.
Katastrophenschutz-Training: erfolgreicher Probe-Einsatz in Frankreich Öffentlich wirksam präsentiert wurde die Anlage kürzlich in Villejust nahe Paris mit den Hilfsorganisationen @fire aus Deutschland, S.A.R.A.I.D. aus Großbritannien, SARDA aus Nord-Irland und einer kleinen ukrainischen Delegation bei einem viertägigen Katastrophenschutz-Trainingseinsatz, berichtet Peper. „Trotz des sehr stark verschmutzten Wassers haben wir mit einer Anlage ausreichend Wasser für alle fünfzig Einsatzkräfte bereitgestellt“, so Peper – komplett ohne externe Strom- und Wasserversorgung. Mit einem Feldlabor sind nach seinen Worten alle wichtigen chemischen und biologischen Parameter gemessen und die Reinheit sichergestellt worden.
Strom über erneuerbare Energien – Bauteile recyclingfähig Die Entwickler denken ganzheitlich: „Die benötigte Energie liefert die Anlage mittels eines kleinen eingebauten Generators oder mittels Elektroantrieb, der wiederum mittels einer ausklappbaren Solar-matte gespeist werden kann“, sagt Lohse. Um auch die Einsatzfähigkeit der Solarmatte im Katastrophenfall zu gewährleisten wird derzeit am Standort Leipzig ein zweiter Prototyp mit einer ausklappbaren Photovoltaikanlage getestet. Zudem wird laut Lohse darauf geachtet, dass möglichst alle Bauteile recyclingfähig sind – eine technische Herausforderung.
Nächster Test: Abwurf aus Flugzeugen Für die Erfinder steht neben Praktikabilität und schneller Hilfe auch der Umweltschutz im Vordergrund. Oft sind Katastrophengebiete nur schwer zugänglich. Deshalb sind für den Einsatz in Krisenregionen nicht nur Mobilität und Autonomie einer Anlage entscheidend. Wichtig ist auch, dass sie notfalls unbeschadet aus einem Flugzeug abgeworfen werden und dann ihre Dienste leisten kann. Entsprechende Tests wollen die Ingenieure als nächstes starten.
VKU stellt Positionen zur Abwasserwiederverwendung vor
Seit Juni gilt dazu eine EU-Verordnung. Sie muss noch in deutsches Recht eingefügt werden. Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung verabschiedet.
Klärschlammverordnung – BDE fordert von Länder und Kommunen zügige Umsetzung der Vorgaben
Verband sieht in Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen besondere Bedeutung Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft hat die Positionierung der Umweltministerkonferenz (UMK) zu den Zielen der Klärschlammverordnung zur Phosphorrückgewinnung als wichtige Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit begrüßt. Zugleich mahnt der Verband mehr Engagement der Länder bei der Umsetzung der Verordnung an. „Der BDE begrüßt, dass die Umweltministerkonferenz einen wichtigen Pflock für das Regelwerk und die Phosphorrückgewinnung eingeschlagen hat. Jetzt ist eine entsprechende Umsetzung nötig“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am Mittwoch in Berlin. Auf ihrer Sitzung Anfang Dezember hatte die Umweltministerkonferenz die in der Klärschlammverordnung geregelte Phosohorrückgewinnung ab 2029 bekräftigt und nachhaltige Bewirtschaftung dieses kritischen Rohstoffs hervorgehoben. Nach den Worten von Verbandspräsident Kurth unterstützt der BDE auch den durch den UMK-Beschluss in Aussicht gestellten Dialog zwischen Bund, Ländern und der Wirtschaft. Dieser sei nötig, damit die Akteure ihren Beitrag für den benötigten Umbau der Behandlungs- und Verwertungsinfrastrukturen leisten können. Es gebe einen großen Gesprächsbedarf zu den aktuellen Herausforderungen. Zugleich brauche es jetzt zügige politische Entscheidungen zu den bereits seit langem bekannten Herausforderungen wie etwa bei Fragen zur zulässigen Umlagefähigkeit von Kosten für die Phosphorrückgewinnung auf die Abwassergebühren. Dabei moniert der BDE, dass diese Fragen bereits seit der Novelle der Verordnung im Jahr 2017 im Raum stünden und längst hätten beantwortet werden können. Nach Ansicht des BDE müssen die Länder nun schnell in dieser Frage handeln, die Umlagefähigkeit klarstellen und koordiniert und bundeseinheitlich vorgehen, damit die für die Phosphorrückgewinnung nötigen Investitionen ausgelöst werden. Zudem vermisst der BDE im UMK-Beschluss klare Aussagen zu der Frage, wie mit den bestehenden Ausnahmeregelungen bei der Langzeitlagerung von Klärschlammverbrennungsasche umzugehen ist und hebt dabei hervor, dass die aktuelle Art der Lagerung der Aschen eine spätere Rückgewinnung des Phosphors aus den Aschen nicht zulässt. BDE-Präsident Peter Kurth: „Die Rückgewinnung des lebensnotwendigen Phosphors bleibt eine Hauptaufgabe. Deshalb ist es dringend nötig, klare Standards für die Praxis zu erarbeiten. Zugleich ist es wichtig, auf Seiten der Abwasser- und Klärschlammentsorger ausreichende Rückstellungen zu bilden, um bereits vom ersten Tag an die Methoden der hochwertigen Rückgewinnung von Phosphor einer reinen Zwischenlagerung in der Gebührenbelastung gleichzustellen und damit eine Verschiebung und Kumulation von Kosten in die Zukunft zu vermeiden Unsere Mitgliedsunternehmen in diesem Bereich sind vorbereitet. Sie haben in den vergangenen Jahren mit Blick auf die Verordnungsvorgaben viel in die Entwicklung von Technologien zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen investiert. Dabei konnten sie die technologische Reife in vielen Projekten eindrucksvoll belegen. Nun braucht es entsprechende Entscheidungen auf kommunaler Ebene zur Ausschreibung von Leistungen zur Phosphorrückgewinnung nach vorgelagerter Monoverbrennung.“ https://www.bde.de/presse/klaerschlammverordnung-laender-kommunen-umsetzung-vorgaben/
Die BMBF-Fördermaßnahmen Wassertechnologien: Wiederverwendung und WavE
Hintergrund Wasser wird in vielen Regionen der Erde knapp – nicht nur in klassischen trockenen Gebieten. Es stellt eine immer größer werdende globale Herausforderung dar, Haushalte, Landwirtschaft und Industrie bedarfsgerecht mit Wasser versorgen zu können. Der Wasserbedarf wird sich in den kommenden Jahren weltweit drastisch erhöhen. Gleichzeitig ist bereits heute die Verfügbarkeit von Wasser stark begrenzt und regional sogar rückläufig. Hierzu tragen unter anderem die Verschmutzung und Übernutzung von Wasserressourcen, der Klimawandel sowie die ungleiche Verteilung der Wasservorräte maßgeblich bei.
Klimawandel, eine veränderte Demografie, globale Wertschöpfungsketten, Verunreinigungen und Übernutzung sowie die wachsende Weltbevölkerung stellen wesentliche Herausforderungen an eine nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Wasserressourcen.
Ein nachhaltiges Wassermanagement muss den Ausgleich zwischen Wasserangebot und -nachfrage sicherstellen, bei gleichzeitigem Schutz der Ressource. Es bringt die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung nach sauberem Wasser und geregelter Abwasserentsorgung, die Nutzungsansprüche einer globalisierten Weltwirtschaft und den Schutz der Wasserressourcen und der Ökosysteme in Einklang.
WasserWert-Pilotanlage in Chile erfolgreich gestartet
Die Pilotanlage des EXI-Projektes WasserWert zeigt, wie innovative Technologien Ressourcen schonen und den Bergbausektor nachhaltiger gestalten können.
Die TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) hat im Rahmen des WasserWert-Projektes eine neue Ionenaustauscheranlage (IX) entwickelt, die nun erfolgreich in Chile in Betrieb genommen wurde. Ziel des Projekts ist es, nachhaltige Lösungen für die Rückgewinnung wertvoller Ressourcen wie Kobalt und Kupfer aus Bergbauabfällen zu schaffen und diese in der chilenischen und südamerikanischen Bergbauindustrie einzusetzen.
Gewässerschutz: Europäisches Parlament stimmt endlich für Verhandlungen über Gesetzespaket
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte gestern für die Aufnahme von Trilog-Verhandlungen zur Aktualisierung der Richtlinie zur Änderung der Wasserrahmenrichtlinie, der Grundwasserrichtlinie und der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen.
Appell an Vermittlungsausschuss: Verbändebündnis fordert praxisnahe und verursachergerechte Düngepolitik
Appell an Vermittlungsausschuss: Verbändebündnis fordert praxisnahe und verursachergerechte Düngepolitik Mit dem vom Bundestag bereits beschlossenen Gesetzentwurf sollten Zusagen an die EU-Kommission zum Wirkungsmonitoring in nationales Recht umgesetzt und durch das Zusammenspiel aus Stoffstrombilanz und Monitoring Verursachergerechtigkeit in der Düngepolitik geschaffen werden. Ein breites Bündnis aus Verbänden der Bereiche Umwelt, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft sowie eine Gewerkschaft machen sich in einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder des Vermittlungsausschusses für eine verursachergerechte, bürokratiearme, umwelt- und gewässerschonende Düngepolitik stark. Anlass ist das noch immer offene Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des Düngegesetzes, berichtet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). https://www.euwid-wasser.de/news/politik/appell-an-vermittlungsausschuss-verbaendebuendnis-fordert-praxisnahe-und-verursachergerechte-duengepolitik-281024/
Zulassung von Sicherheitsleistung abhängig machen Zum Ende der Verbändebeteiligung Im Verfahren zur Zulassung des bergrechtlichen Rahmenbetriebsplans zum Bau und Betrieb der Rheinwassertransportleitung zu den Tagebauen Garzweiler und Hambach äußert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vehemente Kritik. Das von der Bezirksregierung Arnsberg gewählte zersplitterte Genehmigungsverfahren verhindere eine ganzheitliche Betrachtung der langzeitlichen Umweltfolgen der Rheinwassernutzung und verschiebe wichtige Problemlösungen in die Zukunft. Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter des BUND: „Die Rheinwassertransportleitung ist ein weiterer gigantischer Eingriff in die vom Braunkohlenbergbau stark geschädigte Region. Zur Beschleunigung der Wiederherstellung eines halbwegs funktionierenden Landschaftswasserhaushalts nach Tagebauende muss diese bittere Pille geschluckt werden. Das setzt aber eine vernünftige Planung voraus. Diese sehen wir nicht. Besonders kritisiert werden muss die gewählte Salami-Taktik der Genehmigungen. Mit der jetzt geplanten Zulassung der Wasserentnahme und dem Betrieb der Pipeline sollen Fakten geschaffen werden. Doch die wesentlichen Fragen zur Einleitung des Rheinwassers und der erforderlichen Qualität sollen erst in späteren Genehmigungsverfahren geklärt werden. Ein Gesamtkonzept gibt es nicht.“ Im Rahmen der Verbändebeteiligung haben die NRW-Naturschutzverbände eine gemeinsame Stellungnahme eingereicht. Darin warnen sie vor einem „Planungstorso“. Jetzt würden Entscheidungen getroffen, deren Sinnhaftigkeit erst geklärt werden könne, wenn Klarheit über die Qualität des einzuleitenden Wassers bestünde. Der BUND hatte schon früh die Forderung erhoben, das Rheinwasser vor Einleitung in die Braunkohlerestlöcher, das Grundwasser und die dauerhaft zu erhaltenden Feuchtgebiete zu reinigen. „Mikroschadstoffe wie die Ewigkeitschemikalien PFAS oder Mikroplastik würden den bergbaubedingt schlechten chemischen Zustand der Wasserkörper im Rheinischen Revier weiter beeinträchtigen. Das ist rechtlich unzulässig“, warnt Jansen. „Deshalb brauchen wir eine Rheinwasseraufbereitung. Wegen der technischen Konzeption und dem Flächenbedarf muss diese schon jetzt mitgeplant werden. Genau das ist aber nicht gewollt. Wir befürchten, dass sich die RWE Power AG so vor ihrer Verantwortung drücken könnte.“ Die Naturschutzverbände kritisieren auch die ungünstige Wahl des Wasserentnahmestandorts am Rhein. Dieser liegt direkt in der Abwasserfahne der Chemieparks Dormagen und Leverkusen. Es müssten also zumindest auch Maßnahmen getroffen werden, im Störfall die Entnahme kontaminierten Wassers sofort zu stoppen. Die Rheinwassertransportleitung müsste deshalb über eigene Messsysteme verfügen, um eine Belastung an der Entnahmestelle sicher erkennen zu können. Trotz allem können weitere Umweltschäden durch den Bau und Betrieb der Rheinwassertransportleitung nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden. Der BUND fordert deshalb die Bergbehörde auf, eine mögliche Zulassung des Vorhabens von der Leistung einer Sicherheit in angemessener Höhe abhängig zu machen. Dies sieht das Bundesberggesetz ausdrücklich vor. Dies sei auch deshalb erforderlich, weil der geplante Befüllungszeitraum angesichts fortschreitenden Klimawandels unrealistisch ist. „Letztlich fehlt bis heute eine grundsätzliche Regelung zur verursachergerechten finanziellen Absicherung aller Langzeitfolgen nach Tagebauende. Hier sehen wir die Landesregierung in der Pflicht, endlich zu handeln“, so Jansen. https://www.bund-nrw.de/meldungen/detail/news/rheinwassertransportleitung-bund-kritik-am-genehmigungsverfahren/
Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Vorsorgen in der Klimakrise Wetterextreme werden häufiger und heftiger. Starkregen und Hochwasser, Stürme, Dürre und Hitze sind keine Jahrhundertereignisse mehr. Sie sind Teil einer neuen Realität, auf die wir uns einstellen müssen. Extreme Wetterereignisse richten häufig großen Schaden an. Menschen verlieren ihr Hab und Gut, im Extremfall ihr Leben. Vor allem ältere Menschen und Kinder leiden unter Sommerhitze. Dürren verursachen Waldbrände und Ernteausfälle. Starkregen und Hochwasser fluten Straßen, Keller und Häuser. Aber wie groß die Schäden sind, hängt nicht nur davon ab, wie stark Extremwetter ausfallen, sondern auch davon, wie gut wir uns darauf vorbereiten. Die Bundesregierung will die Menschen besser vor den Folgen der Klimakrise schützen. Ziel ist, dass wir alle weiter gut, gesund und sicher leben können, an jedem Ort in Deutschland. Daher betreiben wir engagierten Klimaschutz. Viele Folgen der Klimakrise lassen sich aber schon jetzt nicht mehr abwenden. Deswegen müssen wir uns besser auf sie vorbereiten, uns anpassen und Vorsorge treffen. Diese Aufgabe geht die Bundesregierung jetzt systematisch an – mit der Deutschen Anpassungsstrategie 2024. Konkret findet Klimaanpassung zum Beispiel statt, wenn… • Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger vor Hitze schützen, indem sie zum Beispiel Bäume pflanzen, Sonnensegel spannen, Trinkbrunnen aufstellen und Zugang zu kühlen öffentlichen Gebäuden ermöglichen. • Unternehmen ihre Lieferketten neu ausrichten, damit sie auch in Zeiten von Wetterextremen stabil und unterbrechungsfrei funktionieren. • durch Maßnahmen wie präzisere Vorhersagedienste und angepasste Transportkonzepte dafür gesorgt ist, dass Flüsse, wie der Rhein auch bei häufigen Niedrigwasserphasen zuverlässig schiffbar bleiben und die Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit Gütern gesichert ist. • Wälder von Nadelholzplantagen zu naturnahen Mischwäldern umgestaltet werden, weil sie so mehr Wasser speichern, Dürre besser standhalten und uns Kühle und Erholung spenden. • Auen renaturiert werden, damit sie beim nächsten Hochwasser viel Wasser aufnehmen und es von Siedlungen fernhalten. Mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen schafft Klimaanpassung die Voraussetzungen dafür, dass wir weiter gesund und sicher leben und wirtschaften können. Gleichzeitig ist sie ein großangelegtes Programm für mehr Lebensqualität und Wohlstand.
Das tut die Bundesregierung Anpassung und Vorsorge betreffen sehr viele Bereiche unserer Gesellschaft. Klimaanpassung ist deshalb Aufgabe der gesamten Bundesregierung, aber auch von Ländern und Kommunen sowie Unternehmen. Der Bund setzt den Rahmen dafür, dass es in allen Bereichen mit der Klimaanpassung vorangeht. Im Juli 2024 ist das Bundes-Klimaanpassungsgesetz, das unter Federführung des BMUV erarbeitet wurde, in Kraft getreten. Damit hat die Bundesregierung neue, verbindliche Grundlagen für die Anpassung geschaffen. Das Gesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, Konzepte für die Anpassung an fortschreitende Erderhitzung zu entwerfen – auf der Grundlage von Risikoanalysen und mit konkreten Maßnahmenplänen. Zur Unterstützung von Ländern und Kommunen bei ihren Aufgaben der Klimaanpassung hat das Bundesumweltministerium zwei Förderprogramme aufgesetzt, mit denen insbesondere Klimaanpassungsmanagerinnen und -manager gefördert werden („DAS“) sowie Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen („AnPaSo“). Außerdem wurde das Zentrum Klimaanpassung beauftragt, als erster Ansprechpartner in allen Fragen der Klimaanpassung Kommunen und sozialen Einrichtungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, durch passgenaue Beratung, Fortbildung und Vernetzung. Nun geht der Bund den nächsten Schritt und legt seine Klimaanpassungsstrategie vor. Damit stellt die Bundesregierung die Weichen dafür, Gesellschaft und Wirtschaft, Natur und Infrastruktur klimafest zu gestalten.
Die Vorhersage von Flussdynamiken mit Hilfe stabiler Isotope kann die Gesundheit von Ökosystemen verbessern
Ein internationales Wissenschaftsteam hat bedeutende Fortschritte beim Verständnis von Flussdynamiken erzielt. Das Team nutzte Techniken der Isotopenhydrologie (Messung von stabilen Isotopen in Wassermolekülen), um den Beitrag verschiedener Wasserquellen zum Flusslauf zu klären. Die Forschungen liefern wichtige Erkenntnisse für das Ökosystemmanagement und die Bewertung hydrologischer Risiken. Die Forschungsergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Water“ veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Deutschland und der Universität Stellenbosch in Südafrika. Das Team analysierte die stabilen Isotope von Sauerstoff und Wasserstoff in Wassermolekülen aus 136 Flüssen und 45 großen Einzugsgebieten weltweit. Dr. David Soto, Wissenschaftler und Isotopenspezialist am Leibniz-IZW, unterstützte die Modellierung von Isotopendaten aus Niederschlägen und deren Validierung für die Berechnung des dynamischen Wasserrückhaltungsindikators (Wasserretention), der für die Darstellung der Flussdynamik wesentlich ist. Die Wasserretention beschreibt das Zurückhalten, Speichern und Verteilen von Niederschlägen. Ein hoher Wasserrückhalt bedeutet eine langsame Wasserbewegung durch die Einzugsgebiete und damit eine langsamere Reaktion auf hydroklimatische Ereignisse. Ein niedriger dynamischer Wasserrückhalt hingegen bedeutet eine schnelle Wasserbewegung, also eine viel schnellere Reaktion auf solche Ereignisse, die dann die Gefahr von Überschwemmungen deutlich erhöhen.
Das Team ermittelte die Faktoren, die den dynamischen Wasserrückhalt beeinflussen, darunter Änderungen in der Landnutzung, wie landwirtschaftlicher Anbau und Waldbedeckung, und Klimaänderungen, insbesondere Lufttemperatur und Niederschläge. Diese Faktoren wirken sich erheblich darauf aus, wie sich das Wasser durch Flusseinzugsgebiete bewegt und beeinflussen das „Alter“ des Wassers in den Flüssen und die Dynamik des Abflusses. „Durch den Einsatz von Modellen zur Vorhersage von Niederschlagsisotopendaten konnten wir den dynamischen Wasserretentionsindikator genau berechnen, der für das Verständnis der Flussdynamik entscheidend ist“, sagt Soto. „Unsere Validierung dieser Modelle gewährleistet ihre Zuverlässigkeit und liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie sich Klimawandel und Landnutzungsmuster auf Flusssysteme auswirken. Die Überwachung stabiler Isotope in natürlichen Wassersystemen ist von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage und Abschwächung hydrologischer Risiken, um die Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen zu verbessern.“
Flüsse sind für die Erbringung vielfältiger Ökosystemleistungen von entscheidender Bedeutung. Sie ernähren Tier- und Pflanzengemeinschaften in den Flüssen, liefern wichtige Nährstoffe für die Meeresumwelt, stellen Transportwege für den Handel bereit, erzeugen Strom aus Wasserkraft und bieten Erholungsmöglichkeiten. Selbst in Trockenperioden fließen die Flüsse oft weiter, da sie aus verschiedenen Quellen gespeist werden, darunter direkte Niederschläge, Oberflächenabfluss, Durchfluss durch den Boden und Grundwasser. Klimawandel und Landnutzungsänderungen verändern die Wasserbewegung in den Flusseinzugsgebieten erheblich und wirken sich auf das „Alter“ des Wassers in den Flüssen aus. Dieses Phänomen, das mit der Alterung von Flüssen vergleichbar ist, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Leistungen, die Flüsse erbringen. So hat beispielsweise der niedrige Wasserstand des Rheins im europäischen Sommer 2023 den Waren- und Dienstleistungsverkehr unterbrochen, weil konventionelle Schiffe nicht mehr fahren konnten, was deutlich macht, wie wichtig das Verständnis dieser Dynamik für die Praxis ist. Einzugsgebiete mit geringer dynamischer Wasserrückhaltung sind anfälliger für hydrologische Extreme wie Dürren und Überschwemmungen. Daher ist der dynamische Wasserrückhalt ein entscheidender Indikator für die Bewertung hydrologischer Risiken und hilft bei der Vorhersage und Eindämmung der Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen auf Flusssysteme.
Es ist von größter Bedeutung, dass Flüsse weiterhin ihre wichtigen Leistungen für Ökosysteme und die menschliche Gesellschaft erbringen können. Durch das Verständnis und die Überwachung von Wasserrückhalt und Abflussdynamik wird es einfacher, sich an die Herausforderungen eines sich ändernden Klimas und sich verändernder Landnutzungsmuster anzupassen und diese geschickter zu bewältigen. https://idw-online.de/de/news840620
Gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm
Phosphor ist einer der wichtigsten Nährstoffe für jedes Leben und wurde 2014 von der EU als kritischer Rohstoff eingestuft. Phosphor kann nicht durch andere Stoffe ersetzt werden und ist unverzichtbar für die weltweite Lebensmittelproduktion. Ein Großteil des Phosphors wird von der Düngemittelindustrie verwendet, weiterhin wird Phosphor unter anderem für die chemische und die Lebensmittelindustrie benötigt. Im Jahr 2013 betrug der deutschlandweite Import von Rohphosphat circa 85.000 Tonnen (BGR, 2014). Mit der Pflicht zur Phosphorrückgewinnung der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) ab 2029 kann, insbesondere vor dem Hintergrund der verschärften geopolitischen Lage, ein elementarer Beitrag für die Sicherung der Verfügbarkeit des Rohstoffs Phosphor in Deutschland geleistet werden. Aus den nach Prognosen des Umweltbundesamtes voraussichtlich anfallenden 1,7 Millionen Tonnen Trockenmasse pro Jahr (TM/a) behandlungspflichtigem Klärschlamm ergibt sich ein Rückgewinnungspotential von circa 50.000 Tonnen Phosphor pro Jahr. Mehr: https://www.bmuv.de/download/gemeinsame-erklaerung-zum-ausbau-der-phosphorrueckgewinnung-aus-klaerschlamm
Bund und Land würdigen Pionierarbeit der Bodensee-Stiftung im Rahmen von Stadt Land Plus
Sauberes Wasser mit nachwachsenden Rohstoffen: Das Stadt Land Plus Forschungsprojekt CoAct zeigt am Beispiel Bodenseekreis die Machbarkeit auf. Bei einer Fachtagung stellten die Konsortialpartner die technische Umsetzbarkeit sowie die ökologische und ökonomische Bewertung vor. Die Bodensee-Stiftung hat zusammen mit Projektpartnern unter der Leitung der Universität Kassel am Beispiel des Landkreises Bodenseekreis erarbeitet, wie Pflanzen-Aktivkohle aus Restbiomassen regionaler Herkunft in Kläranlagen eingesetzt werden kann, um damit herkömmliche fossile Aktivkohle zu ersetzen. Labor- und Praxisversuche haben die Reinigungsleistung der biogenen Aktivkohle bestätigt. Bei einer Abschlusstagung haben die Projektpartner zudem eine ökonomische und ökologische Bewertung und die Umsetzbarkeit der Forschungsergebnisse aufgezeigt. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt „CoAct – Integriertes Stadt-Land-Konzept zur Erzeugung von Aktivkohle und Energieträgern aus Restbiomasse“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderprogramm Stadt-Land-Plus unterstützt. Aktivkohle wird in der vierten Reinigungsstufe von Kläranlagen eingesetzt, um Spurenstoffe wie Medikamente, Pestizide oder Hormone wie ein Schwamm aufzusaugen. Die Kläranlage des Zweckverbands Abwasserreinigung Kressbronn a. B. -Langenargen (AZV) zählte 2011 zu den Vorreitern bei der Erweiterung um die sogenannte vierte Reinigungsstufe nach mechanischer, biologischer und chemischer Reinigung. Nun wird die Anlage nochmals zum viel beachteten Pionier, bestätigten bei der Tagung Dr. Christian Strauß vom Projektträger Forschungszentrum Jülich, und Vera Kohlgrüber, kommissarische Leiterin des Kompetenzzentrums Spurenstoffe Baden-Württemberg (KomS) mit Blick auf die Projektergebnisse. Eine bevorstehende Änderung der EU-KARL, der EU-Kommunalabwasserrichtlinie, die Vorgaben für die Elimination von Spurenelementen durch Kläranlagen beinhaltet, werde den Bedarf an Aktivkohle europaweit erhöhen. Dadurch seien Preissteigerungen bei Aktivkohle fossiler Herkunft zusätzlich zu den bestehenden Importabhängigkeiten sowie ökologisch und sozial kritischen Punkten zu erwarten. „Wir hoffen, dass wir das innovative Verfahren umsetzen können und sind offen für neue Forschungsprojekte“, betonte Daniel Enzensperger, Bürgermeister der Gemeinde Kressbronn und Vorsitzender des AZV.
Auf andere Regionen übertragbar Mit dem CoAct-Verfahren haben die Projektpartner ein zukunftsweisendes Konzept dafür entwickelt, wie die Nutzung fossiler Stoffe sowie die Abhängigkeit von Importen reduziert und im Gegenzug die regionale Wertschöpfung gefördert werden kann. „Für die pflanzenbasierte Aktivkohle können Restbiomassen aus dem Landkreis genutzt werden, die bisher nicht oder in wenig wertgebender Weise verarbeitet werden“, erläutert Andreas Ziermann von der Bodensee-Stiftung. So kann zum Beispiel (Gehölz-)Schnittgut, das nicht für die Hackschnitzelherstellung geeignet ist, Straßenbegleitgrün oder Mähgut aus Naturschutzgebieten verwertet werden. Die Bodenseeregion habe sich hervorragend als Modellregion für „CoAct“ geeignet, da mit Schutzgebieten, Ausgleichsflächen, Straßenbegleitgrün und Sonderkulturen verschiedene Flächenkulturen vorhanden sind. Nun liegt eine Liste mit Reststoffen vor, deren Eignung als potenzielle Substrate für die Aktivkohleproduktion untersucht wurden. Diese berücksichtigt auch Biomassen, die für eine Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen von Bedeutung sind. In einer Verarbeitung nach dem IFBB-Verfahren (Integrierte Festbrennstoff- und Biogasproduktion aus Biomasse) werden die Biomassen in eine feste (Presskuchen) und flüssige Fraktion (Presssaft) aufgeteilt. Die flüssigen Bestandteile können in einer Biogasanlage energetisch verwertet werden. Die feste Fraktion kann zu Aktivkohle weiterverarbeitet werden.
Ökobilanz und ökonomische Bewertung Nach erfolgreichen Laborversuchen bestätigte auch der Praxisversuch in der Kläranlage Kressbronn a. B.-Langenargen die Wirkung: „Die biogenen Aktivkohlen erreichen die geforderten Reinigungsleistungen und können konventionelle ersetzen“, sagte Dr. Marcel Riegel vom Technologiezentrum Wasser bei der Tagung. Eine Evaluierung des CoAct-Technikkonzeptes unterstreicht den ökologischen Mehrwert: „Wichtigste Stellschraube aus ökologischer Sicht ist die Produktion einer qualitativ hochwertigen biogenen Aktivkohle, die Aktivkohle auf Steinkohlebasis substituieren kann, um möglichst viel davon einzusparen“, sagte Joachim Reinhardt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Die ökonomische Perspektive ist noch schwer bezifferbar, da es die benötigte Anlage auf dem Markt noch nicht gibt. Werde sie mit einer Kläranlage gekoppelt, „könnten diverse Synergieeffekte genutzt werden, wie bestehende Anlagenelemente und Infrastruktur sowie die Verwendung von Prozesswasser, Presssaft oder Biogas“, betonte Christoph Mathias vom Institut für Ländliche Strukturforschung e.V.. Neben dem Verkauf der Pflanzen-Aktivkohle könnten Erlöse zusätzlich aus der Strom- und Wärmeeinspeisung gewonnen werden. Bestechend sei die regionale Wertschöpfung im CoAct-Verfahren: „Die Kosten kommen der Region zugute“, betonte Christoph Mathias. Vor allen Erlösen stünden aber zunächst Investitionskosten. Noch gebe es keine CoAct-Anlage „von der Stange“. Eine Anlage zur Produktion von Pflanzenkohle sei schnell verfügbar, eine kombinierte Anlage zur Aktivierung der Pflanzenkohle in der erforderlichen Größenordnung müsse erst als Prototyp erstellt werden, hob Dr. Korbinian Kaetzl, Wissenschaftler aus dem Fachbereich Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe der Universität Kassel, hervor.
Abwasserzweckverband erneuert Interesse an Umsetzung Seitens Bund und Land blicke man mit großem Interesse auf das Projekt, so Dr. Christian Strauß. Er sehe Möglichkeiten für weitere Fördermaßnahmen, deutete er an. Der Abwasserzweckverband Kressbronn a. B.-Langenargen ist vom Konzept überzeugt und hat die Bodensee-Stiftung beauftragt, die Vorplanung einer für die Biomasseverarbeitung und die Pyrolyse geeigneten Anlage, die vor Ort an der Kläranlage betrieben werden kann, voranzutreiben. „Wenn die öffentliche Förderung stimmt, sind wir bereit für nachhaltige Lösungen und haben keine Angst vor zusätzlicher Arbeit“, betonte Betriebsleiter Alexander Müller, der die Forschungspartner während des Projekts mit großem Engagement unterstützt hat. Auch die Projektpartner haben ein Interesse an der Umsetzung. „Wir haben viele Herausforderungen gemeistert. Es stimmt froh, auf gute Ergebnisse und einen erfolgreichen Abschluss blicken zu können“, sagte Andreas Ziermann, und Volker Kromrey, Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung, ergänzt: „Das Projekt für sauberes Wasser mit nachwachsenden Rohstoffen am Bodensee durchzuführen, Europas größtem Trinkwasserspeicher, hat eine besondere Bedeutung für uns.“ Rückenwind hatte das Projekt bereits im November 2023 erfahren: Am 7. Bioökonomietag des Landes Baden-Württemberg hatte Landwirtschaftsminister Peter Hauk der Bodensee-Stiftung hierfür den Innovationspreis Bioökonomie verliehen. Weitere Informationen auf der Website zum Projekt CoAct: https://www.bodensee-stiftung.org/coact/
UBA: Renaturierte Gewässer können Treibhausgasemissionen mindern
Gewässer können als Treibhausgas-Quellen zum Klimawandel beitragen – so eine neue Studie des UBA. Vor allem veränderte Gewässer emittieren Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Renaturierungen und die Wiederanbindung von Auen können dazu beitragen, diese Emissionen zu verringern und die Gewässer als Treibhausgassenken aktivieren.Mehr: https://www.umweltbundesamt.de/themen/renaturierte-gewaesser-koennen
Bundesumweltministerium unterstützt bei der gesundheitlichen Vorsorge in der Klimakrise
Heute und am morgigen Weltumwelttag informiert das Bundesumweltministerium (BMUV) zusammen mit dem Umweltbundesamt (UBA), dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf der Woche der Umwelt im Park des Amtssitzes des Bundespräsidenten (Schloss Bellevue) in Berlin umfassend über die gesundheitlichen Risiken der Klimakrise und wie man sich davor schützen kann. Gleichzeitig findet auf Initiative der Bundesärztekammer (BÄK) und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. am 5. Juni ein bundesweiter Hitzeaktionstag statt.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise sind bereits überall auf der Welt spürbar. Und auch bei uns in Deutschland und Europa haben langanhaltende Hitzewellen mit Temperatur- und Sonnenscheinrekorden in den letzten Jahren nochmals deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich auf die Folgen der Klimakrise einzustellen und diese abzumildern. Neben Maßnahmen zum natürlichen Klimaschutz, mit denen weniger Kohlenstoff in die Umwelt gelangt und außerdem gespeichert wird, ist es daher zunehmend wichtig, sich gegen Gesundheitsrisiken durch die Klimakrise zu wappnen und systematisch vorzusorgen. Das Bundesumweltministerium stärkt hierfür weiter den umweltpolitischen Rahmen, zum Beispiel durch das Bundes-Klimaanpassungsgesetz, und informiert darüber hinaus die Bevölkerung umfassend, wie sie sich vor den gesundheitlichen Risiken der Klimakrise durch Hitze, UV-Strahlung, Ozon, Pollen und Krankheitserregern aus der Tierwelt schützen kann.“ „Eine zentrale Anpassungsmaßnahme an die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels stellen Hitzeaktionspläne dar“, berichtet UBA-Präsident Dirk Messner. Die 2017 publizierten Handlungsempfehlungen für die Erstellung solcher Pläne wurden in einem vom UBA geförderten Projekt evaluiert und hinsichtlich der Wahrnehmung und Wirksamkeit bewertet. „Demnach sind Hitzeaktionspläne bundesweit bekannt, anerkannt und werden von den kommunalen Behörden als hilfreich angesehen“, so Messner. Wichtig sei aber auch, andere gesundheitliche Folgen des Klimawandels in den Fokus zu nehmen: So wirkt sich der Klimawandel nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf die psychische Gesundheit aus. „Im Rahmen eines im Juli abzuschließenden Forschungsprojekts werden wir über die psychischen Auswirkungen des Klimawandels auf die deutsche Bevölkerung berichten und auch einen Resilienz-Leitfaden vorlegen.“ BfS-Präsidentin Inge Paulini: „Aufgrund des Klimawandels sind die Menschen in Deutschland nicht nur höheren Temperaturen, sondern auch einer höheren Belastung durch UV-Strahlung ausgesetzt – der Hauptursache für Hautkrebs. Schutz vor Hitze- und UV-Belastung sind deshalb zentrale Aspekte heutiger und künftiger Maßnahmen der Klimaanpassung. Kommunen, Kitas, Schulen, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger finden auf den Internetseiten des BfS umfassende Informationsmaterialen zum Schutz vor UV-Belastung.“ Der Weltumwelttag 2024 steht in Deutschland unter dem Motto „Natürlich vorsorgen: Sicherheit und Schutz in der Klimakrise“. Um die negativen Folgen der Klimakrise für die menschliche Gesundheit zu verringern, muss der Ausstoß klimaschädlicher Gase so weit wie möglich reduziert werden. Darüber hinaus ist es notwendig, Vorsorge zur Anpassung zu treffen, damit nicht mehr zu verhindernde Auswirkungen möglichst wenig Schaden anrichten. Die Bundesregierung hat daher im Jahr 2008 die deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) beschlossen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Das Klimaanpassungsgesetz, das am 1. Juli 2024 in Kraft treten wird, setzt einen verbindlichen Rahmen dafür. Derzeit entwickelt die Bundesregierung auf dieser Grundlage die im Bundes-Klimaanpassungsgesetz vorgesehene, vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Die Verabschiedung dieser Strategie ist für Ende 2024 geplant. Ein Handlungsschwerpunkt ist dabei der Gesundheitsschutz. Mehr: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/bundesumweltministerium-unterstuetzt-bei-der
Daten zur Umwelt: UBA startet Pilotsystem „Data Cube“
Mit den Daten zur Umwelt stellt das UBA ein großes Angebot an aktuellen Daten zum Zustand der Umwelt bereit. Ein neues System – der UBA Data Cube – verbessert die Nutzbarkeit dieser Daten. Wichtige Vorteile sind maschinenlesbare Daten, offene Dateiformate, Schnittstellen (APIs) und Möglichkeiten zur Individualisierung. Der Testbetrieb ist nun gestartet – wir freuen uns auf Ihr Feedback. Fit für die Zukunft: Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte 1984 den ersten bundesweiten Bericht zum Zustand der Umwelt – die „Daten zur Umwelt“. Bis heute gehört dieses Angebot zu den beliebtesten Publikationen des UBA. Ursprünglich eine reine Berichtsreihe, sind die Daten mittlerweile längst dauerhaft online verfügbar. In Zeiten rasant wachsender Datenmengen und steigender Anforderungen an die Verfügbarkeit dieser Daten braucht es jedoch neue Lösungen, um mit diesem Service zeitgemäß zu bleiben. Der in diesem Kontext entstehende Data Cube ist ein entscheidender Schritt hin zu einer Kultur der offenen Daten (engl. Open Data). Er verbessert den Zugang zu umweltrelevanten Daten, aber auch die Transparenz des Regierungs- und Verwaltungshandels. Das leistungsfähige System eröffnet vielfältige neue Möglichkeiten zur Suche, Erkundung, Analyse und Visualisierung von Daten. Der Data Cube richtet sich mit diesen Nutzungsmöglichkeiten an interessierte Bürgerinnen und Medienvertreterinnen, aber auch an die Wissenschaft, Politikerinnen und Politikberatung sowie jegliche Arbeitsfelder mit Berührungspunkten zu Umweltfragen. Was bedeutet „Data Cube“? In einem Data Cube werden die Daten als Elemente eines mehrdimensionalen Datenwürfels angeordnet. Die Dimensionen des Würfels beschreiben die Daten und ermöglichen eine Betrachtung aus verschiedensten Perspektiven. Bei der klassischen Bereitstellung einzelner Ansichten gehen bisher viele dieser Perspektiven verloren. Ausprobieren und mitgestalten – wir freuen uns über Feedback! Das aktuell verfügbare Angebot ist ein Testsystem. Die Inhalte sind zum jetzigen Zeitpunkt noch unvollständig und möglicherweise nicht fehlerfrei, werden aber kontinuierlich optimiert. Auch die Oberfläche und Nutzerinnenführung werden noch umfangreich weiterentwickelt, immer unter dem Gesichtspunkt der Nutzungsfreundlichkeit. Die Pilotphase dient der intensiven Erprobung des Systems aus den Blickwinkeln der Nutzer*innen. Um Erfahrungen zu sammeln und in Austausch zu treten, freuen wir uns daher über Rückmeldungen an datacube@uba.de.
Wie es weitergeht: Der Data Cube wird 2025 vom Pilot- in den Produktivbetrieb übergehen. Die Entwicklung ist auf dauerhaften Betrieb angelegt und zielt daher auf flexible Lösungen ab, die kontinuierlich an sich wandelnde Anforderungen und Rahmenbedingungen angepasst werden können. Alle im Projekt entwickelten Softwarekomponenten sollen Open Source zur Verfügung gestellt werden. Die technische und prozessorientierte Konzeption sowie die Implementierung wurden im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts durch den Aufragnehmer con terra GmbH realisiert. Die Verpflichtung zur Einführung des Data Cube hat sich die Bundesregierung im Vierten Nationalen Aktionsplan 2023-2025 im Rahmen der Teilnahme Deutschlands an der Open Government Partnership (OGP) selbst gesetzt. In der OGP treten 77 Staaten für Open Government ein, wobei die Stärkung von Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit im Mittelpunkt steht. https://www.umweltbundesamt.de/themen/daten-zur-umwelt-uba-startet-pilotsystem-data-cube
Städte widerstandsfähig gegen Extremwetterereignisse machen
Umweltbundesamt empfiehlt Politikmaßnahmen für den Umbau zur Schwammstadt Schwammstadtkonzepte sind eine wesentliche Grundlage, um Städte an künftig zunehmende Extremereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit anzupassen. Viele Kommunen sind hier bereits aktiv. Dennoch wird es immer wichtiger, Hemmnisse abzubauen, damit sich Städte besser auf geänderte Klimabedingungen vorbereiten können. Der Bund hat daher unter Federführung des Bundesumweltministeriums (BMUV) das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz auf den Weg gebracht. Dieses ist am 1.7.2024 in Kraft getreten. Weitere Stellschrauben liegen u. a. im Wasserhaushaltsgesetz, dem Baugesetzbuch und Förderprogrammen.Mehr: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/staedte-widerstandsfaehig-gegen
Bericht der Bundesrepublik Deutschland gemäß Richtlinie 91/676/EWG zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen
Am Mittwoch hat sich der Ausschuss für Klimaschutz und Energie in öffentlicher Anhörung mit dem Antrag der Unionsfraktion„Ungenutzte Potenziale der Wärme aus Abwasser erschließen“ (20/10617) befasst. Darin fordert die Unionsfraktion die Bundesregierung auf, Abwasserwärme als wesentliche Option für eine klimaneutrale Wärmeversorgung klar zu benennen, zu fördern und eine Strategie zur stärkeren Nutzung der Abwasserwärme zu entwickeln. Bis zu 15 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor könnten mit Abwasserwärme abgedeckt werden, heißt es in dem Antrag. In der Anhörung wurde klar, dass die meisten Sachverständigen grundsätzlich in der Tat ungenutzte Potenziale in der Abwasserwärme sehen – allerdings seien die konkreten Bedingungen vor Ort oftmals höchst unterschiedlich. Tim Bagner vom Deutschen Städtetag begrüßte den Antrag. Abwasserwärme sei vor allem in Kommunen ein wichtiges Thema. Auch wenn er aus seiner Beobachtung sagen würde, das Potenzial liege eher bei fünf als bei 15 Prozent, könne Abwasserwärme ein relevanter Faktor sein. Für die Umsetzung aber brauche es eine verstärkte Förderung für die Kommunen: Die Anfangsinvestitionen seien zu hoch. Das Thema der Finanzierung griff auch Volkmar Langefeld, Geschäftsführer Stadtwerke Frankenthal GmbH auf. Die milliardenteure Wärmewende benötige zwingend eine Fremdfinanzierung zum Beispiel durch Banken. Bei Projekten aber , die nur gefördert wirtschaftlich würden, komme es entscheidend auf die Langfristigkeit und Stabilität der Förderung an. Sein Vorschlag: „Der Volatilität einer haushaltsfinanzierten Förderung könnte man dadurch begegnen, dass die Förderung gesetzlich geregelt und umlagefinanziert ausgestaltet wird.“ Benjamin Köhler vom Öko-Institut stellte in seinem Beitrag fest, die Technik sei vorhanden, etabliert und in anderen europäischen Ländern auch schon weiter verbreitet. Warum in Deutschland nicht? Köhler identifizierte drei relevante Hemmnisse: die unzureichende Zugänglichkeit von Informationen wie zum Beispiel zu digitalen Karten zur Lage und anderen Parametern des Kanalnetzes; Wissenslücken und Bedenken bei kommunalen Akteuren und Projektentwicklern hinsichtlich der Potenziale – und nicht standardisierte Genehmigungsprozesse. Einen Mangel an Wissen konstatierte auch Ulrike Franzke, Vorstand Stadtentwässerungsbetriebe in Köln. Es fehle an Informationen. Potenzialkarten könnten ein Hilfsmittel sein, seien aber aufwendig und nicht für alle nutzbar. In der Praxis gebe es viele einzelfallbezogene Fragen, die Antworten bräuchten. „Wir sind viel zu langsam“, sagte Stephan von Bothmer, Geschäftsführer der UHRIG GmbH. Die Energiequelle Abwasser werde im Rahmen der Wärmewende bislang unterschätzt. Dabei stecke eine riesige Menge Potenzial darin. Aus seiner Sicht hat das vor allem einen Grund: Wärme aus Abwasser habe keine Gegner er – aber auch keine Freunde, keine Treiber in Politik oder Wirtschaft, die brauche es aber. Christoph Donner, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe ließ aufscheinen, wie das aussehen könnte, als er von seinen Erfahrungen in der Hauptstadt erzählte. So seien die Wasserbetriebe dort frühzeitig in das Thema Wärme aus Wasser eingestiegen, hätten einen Potenzialatlas entwickelt und im Rahmen der Wärmeplanung einen engen Austausch mit den Verantwortlichen in der Stadt gesucht. Seine Frage: Wie machen wir es am besten? Sein Appell: „Wir müssen schauen, wo wir den größten Effekt haben und danach entscheiden, wer einen Anschluss bekommt, wer nicht.“ Frank Hennig, Diplomingenieur für Kraftwerksanlagen und Energieumwandlung warnte vor Risiken und unerwünschten Nebenwirkungen. So wäre zum Beispiel die Auswirkung abgekühlten Abwassers auf den Klärprozess zu untersuchen. Sollte die Wirkung der Mikroorganismen (Bakterien) durch niedrigere Abwassertemperaturen negativ beeinflusst werden, könne möglicherweise der gesamte Klärprozess gefährdet werden und es drohe eine Überschreitung der Reinwasser-Grenzwerte. Kai Lobo, Hauptgeschäftsführer Verband kommunaler Unternehmen (VKU) erinnerte an zwei Grundtatbestände: Zum einen hob er hervor, dass Wärme aus Abwasser „keine 100-Prozent-Technologie“ sei – sie funktioniere immer nur in einem Mix mit anderen Wärmequellen. Und zum anderen stellte er wie fast alle Sachverständigen in ihren Beiträgen fest, dass Abwasserwärme eine gute Option in großen Städten und Ballungsgebieten sei, sich die Situation in ländlichen Regionen aber sehr anders darstelle.
Studie: EU-Abwasserrichlinie wird Deutschland Milliarden kosten
Strengere EU-Regeln für die Reinigung von Abwasser werden Deutschland mehrere Milliarden Euro kosten. Das geht aus einer Studie des Verbandes kommunaler Unternehmen hervor. Demnach würde die Ausbaupflicht von Kläranlagen bis 2045 rund neun Milliarden Euro kosten. Grund für die Reinigungspflichten ist die gestiegene Belastung des Abwassers durch Rückstände von Arzneimitteln und Kosmetika. Deren Hersteller müssen deswegen auch 80 Prozent der Kosten übernehmen. Auf die verschärften Regeln hatte sich die EU im Januar geeinigt. https://www.mdr.de/nachrichten/nachrichten100.html#sprung6
Neue Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte tritt in Kraft
Die EU-Ökodesign-Richtlinie setzt seit 2005 ökologische Mindestanforderungen an Produkte für den Europäischen Markt und spart dadurch viel Energie. Am 18.07.2024 wird sie durch die neue EU-Verordnung für das Ökodesign nachhaltiger Produkte (ESPR) ersetzt. Damit wird der Anwendungsbereich auf neue Umweltaspekte und nahezu alle Produkte erweitert und künftig werden auch vermehrt Rohstoffe gespart.
Die neue „Verordnung (EU) 2024/1781 zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte“ (ESPR), ist ein zentraler Bestandteil des Europäischen Green Deals. Nachdem im April 2024 das Europäische Parlament die ESPR mit großer Mehrheit formell beschlossen hatte und auch der Rat der Europäischen Union im Mai 2024 zustimmte, erfolgte die Veröffentlichung der Verordnung am 28.06.2024 im Amtsblatt der Europäischen Union, 20 Tage später tritt sie formal in Kraft.
Neuerungen durch die Ökodesign-Verordnung Die Verordnung ersetzt die bisherige Ökodesign-Richtlinie und erweitert den Anwendungsbereich von bislang energieverbrauchenden bzw. energieverbrauchsrelevanten Produkten (z.B. Leuchtmittel, Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner) auf nahezu alle Arten von Produkten, die in der EU in Verkehr gebracht werden. Als erste neue Produktgruppen, für die ökologische Mindestanforderungen geprüft werden sollen, nennt die Verordnung Textilien und Schuhe, Möbel, Eisen, Stahl und Aluminium, Detergenzien bzw. Reinigungsmittel und Chemikalien. Generelle Ausnahmen von der Verordnung gibt es nur für wenige Produktbereiche (z.B. Fahrzeuge und Produkte des Bereiches Sicherheit und Verteidigung). Vom Geltungsbereich umfasst werden auch Onlinehandel und Importware. Mit der Verordnung kommen neue Anforderungen, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes abdecken und der Stärkung der Kreislaufwirtschaft und Verlängerung der Produktlebensdauer dienen sollen: Haltbarkeit, Wiederverwendbarkeit, Nachrüstbarkeit und Reparierbarkeit, Höchstgehalte an sogenannten besorgniserregenden Stoffen, Ressourceneffizienz, Rezyklatanteil, Wiederaufbereitung und Recycling, aber auch Informationsanforderungen, wie Ausweisung des CO2- bzw. Umweltfußabdruckes. Diese Informationen sollen durch die Einführung digitaler Produktpässe, zugeschnitten auf die jeweilige Produktgruppe, für relevante Akteure des Produktlebenszyklus (Verbraucherinnen, Industrie und Behörden) vollständig oder teilweise zugänglich gemacht werden. Zur Kommunikation der Umwelteigenschaften der Produkte gegenüber Verbraucherinnen soll aber weiterhin die Energieverbrauchskennzeichnung dienen, die jedoch um einen Reparierbarkeits-Index bzw. ein Ökodesign-Label ergänzt werden soll. Das konkrete Anforderungsniveau der einzelnen Nachhaltigkeitsaspekte wird durch delegierte Rechtsakte definiert, zu deren Erlass die EU-Kommission befugt sein wird. Neben produktspezifischen Regulierungen können auch horizontale, das heißt verschiedene Produktgruppen übergreifende, Mindestanforderungen gesetzt werden. Betroffenen Unternehmen wird eine Übergangszeit von 18 Monaten nach Inkrafttreten der jeweiligen Produktverordnung eingeräumt. Den Anliegen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) soll besondere Berücksichtigung entgegengebracht werden. So sind sie von manchen Anforderungen ausgenommen und die EU-Kommission und -Mitgliedstaaten sind zu verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen finanzieller, technischer und organisatorischer Art verpflichtet (z.B. Erstellung von Leitlinien, digitale Instrumente, Fachschulungen). Zwei weitere Neuerungen: Für die Vergabe öffentlicher Aufträge gelten künftig Ökodesign-Kriterien, um die Beschaffung nachhaltigerer Produkte anzureizen. Das in der Öffentlichkeit viel beachtete Verbot der Vernichtung gebrauchsfähiger Produkte bestimmter Textilien und Schuhe wird durch die ESPR ermöglicht und ab Juli 2026 gelten. Es kann künftig auf andere Produktgruppen ausgeweitet werden. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind vorübergehend davon ausgenommen.
Wie es weitergeht Die EU-Kommission hat bis März 2025 Zeit, einen Arbeitsplan zu erstellen, der sämtliche Produktgruppen listet, für welche in den kommenden Jahren produktspezifische Verordnungen erarbeitet werden sollen. Es sollen verstärkt die oben genannten (Zwischen-) Produkte in den Fokus gerückt werden. Grundlegend begonnen wurde bereits mit der Ausarbeitung von Verordnungen für Textilien und Stahl. Es wird erwartet, dass die ersten spezifischen Produktverordnungen, die die Ökodesign-Verordnung umsetzen, bis Ende 2025 in Kraft treten werden.
Die Rolle des Umweltbundesamtes Die EU-Kommission schlägt sowohl unter der bestehenden Ökodesign-Richtlinie als auch der neuen Ökodesign-Verordnung jeweils die konkreten ökologischen Anforderungen vor, die in einer Produktverordnung gesetzt werden sollen. Das Umweltbundesamt (UBA) entwickelt in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hierzu Stellungnahmen auf Basis der Anhörung nationaler, produktgruppenspezifischer Beraterkreise und eigener wissenschaftlicher Prüfungen der Kommissionsvorschläge. Dies geschieht im Auftrag und in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie weiterer gegebenenfalls betroffener Ressorts. BAM und UBA vertreten die deutsche Bundesregierung im Konsultationsforum (zukünftig Ökodesign-Forum) auf EU-Ebene und bringen in diesem Rahmen die zuvor entwickelte Stellungnahme ein. Das UBA begrüßt die Weiterentwicklung der Ökodesign-Richtlinie zu einer umfassenden Produktverordnung ausdrücklich, da mit der Herstellung und Nutzung von Produkten große Umweltbelastungen verbunden sind. Die Ökodesign-Regelungen setzen einheitliche ökologische Anforderungen für den gesamten europäischen Markt, die für alle Hersteller gleichermaßen gelten und daher in der Summe zu großen Verbesserungen führen.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes NOtfallvorsorgeplanung der WAsserver- und -entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens – organisatorische und Technische Lösungsstrategien zur Erhöhung der Resilienz (NOWATER) ist ein umfangreicher Leitfaden einschließlich Übungskonzept für die Notfallvorsorgeplanung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für Krankenhäuser entstanden und online verfügbar: Notfallvorsorgeplanung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung für Krankenhäuser https://athene-forschung.unibw.de/148687 https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/leitfaden-nowater
Beurteilungswert für Weichmacher in Urin festgelegt
HBM-Kommission am Umweltbundesamt veröffentlicht Stellungnahme Die Kommission Human-Biomonitoring (HBM-Kommission) am Umweltbundesamt (UBA) hat bei ihrer Sitzung am 22. März einen gesundheitsbezogenen Beurteilungswert (HBM-Wert) für Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) im Urin abgeleitet. Bis zu einem Wert von 60 Mikrogramm pro Liter (µg/L) Urin ist nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung des Menschen durch diesen Stoff zu rechnen. Mono-n-hexylphthalat wurde mittels einer im Auftrag des UBA neu entwickelten Nachweis-Methode im Rahmen der derzeit laufenden Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES VI) in Urinproben von Erwachsenen nachgewiesen. Von den bisher ausgewerteten 750 Proben liegen alle unterhalb des neuen Beurteilungswerts. https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/beurteilungswert-fuer-weichmacher-in-urin
Heute hat die Koalition ihre Einigung zum Bundeshaushalt vorgestellt. Es ist gut, dass es jetzt zu einer Einigung beim Haushalt gekommen ist. Durch die Einigung vor der Sommerpause ist eine Verabschiedung eines Ordentlichen Haushaltes für 2025 in diesem Jahr möglich, ohne Eskapaden und vorläufige Haushaltsführung. In der heutigen Haushaltseinigung sind wichtige Punkte berücksichtigt, die nun auch so umgesetzt werden müssen. Hierzu gehört zuvorderst, dass Sicherheit und Verlässlichkeit für die anstehenden Investitionen in den Blick genommen werden. Die Energiewirtschaft steht bereit, hohe Summen zu investieren, unter anderem in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, den Aus- und Umbau von Netzinfrastrukturen, den Ausbau der heimischen Wasserstoffwirtschaft und die Dekarbonisierung der Wärme und des Verkehrs. Diese Investitionen sind gut angelegtes Geld. Sie tragen zu nachhaltigem Wachstum und Wertschöpfung in Deutschland bei. Neben staatlichen Mitteln wird hier der Großteil von privaten Geldgebern getragen werden müssen. Die Investitionsbedingungen hierfür müssen sich verbessern. Die angekündigten Praxischecks zum Bürokratieabbau müssen nun wirklich kommen. Dies ermöglicht für die Unternehmen sowohl Freiraum für die Aufgaben der Energiewende als auch Kosteneinsparungen. Die Energiewirtschaft ist hier in besonderem Maße betroffen: 16 Prozent aller Bundesnormen gelten für die Energiewirtschaft. Dazu kommen noch diverse landes- und kommunalrechtliche Vorgaben. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien halten wir Kurs. Im ersten Halbjahr haben wir mit einem Erneuerbaren-Anteil von 58 Prozent am Stromverbrauch eine neue Rekordmarke erzielt. Das ist der Lohn für den beharrlichen Ausbau von Windenergie und Photovoltaik und der Integration des grünen Stroms in die Stromnetze in den vergangenen Jahren. Diesen Weg müssen wir weiter beschreiten, mit so vielen ungeförderten Anlagen wie möglich, aber so viel Förderung, wie nötig. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen für den entsprechenden Aus- und Umbau der Stromnetze sowie von Speichern und Sektorkopplungstechnologien weiter zu verbessern. Hier muss die Bundesregierung schnell die Hemmnisse aus dem Weg räumen. Die seit langem angekündigte Kraftwerksstrategie muss nun zügig in die Konsultation und konkrete Umsetzung kommen. Hier muss Entschlossenheit mit Sorgfalt Hand in Hand gehen. Die Details der Ausschreibungen müssen so ausgestaltet sein, dass die wasserstofffähigen Kraftwerke schnellstmöglich gebaut werden können. Der Zubau und Betrieb neuer wasserstofffähiger Kraftwerke ist eine zentrale Voraussetzung für den Kohleausstieg. Dafür brauchen die Unternehmen Investitionssicherheit. Neben dem Meeresschutz müssen auch ausreichend Finanzmittel zur Finanzierung der Maßnahmen im Rahmen der Nationalen Wasserstrategie zur Verfügung stehen.“ https://www.bdew.de/presse/bdew-zur-einigung-beim-bundeshaushalt/
Rückschlag für den Gewässerschutz in Deutschland Der Bundesrat hat heute die Novelle des Düngegesetzes abgelehnt. Mit dem Düngegesetz sollten wesentliche Zusagen Deutschlands gegenüber der EU-Kommission bei der Transparenz der Düngepraxis umgesetzt werden. Hierzu erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: Die Ablehnung der Novelle des Düngegesetz ist ein Rückschlag für den Gewässerschutz in Deutschland. Die vom Bundestag beschlossenen Regelungen hätte die Chance geboten, die Vorgaben der EU-Nitratrichtlinie aus dem Jahr 1991 nach mehr als 30 Jahren endlich in nationales Recht umzusetzen und die Nitrateinträge der Landwirtschaft nachhaltig zu reduzieren. Mit der Absage des Bundesrats wurde diese Chance fürs Erste verspielt. Deutschland kann damit auch wesentliche Zusagen gegenüber der EU-Kommission bei der Transparenz der Düngepraxis nicht einhalten. Dies könnte auch ernste Konsequenzen durch die EU nach sich ziehen. Ohne eine Konkretisierung des vorgesehenen Wirkungsmonitorings besteht weiterhin die Gefahr, dass im Rahmen der aktuellen Evaluierung der EU-Kommission zur Umsetzung der Nitratrichtlinie Brüssel das Steuer übernimmt: Deutschland könnte die nationale Handlungssouveränität in diesem Bereich gänzlich aus der Hand genommen werden. Der Bundesrat ist aufgefordert, einen konstruktiven Lösungsbeitrag zur Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie zu leisten. Wie der gestern veröffentlichte Nitratbericht 2024 des Bundesumwelt- und des Bundeslandwirtschaftsministeriums zeigt, überschreiten immer noch etwa ein Viertel der Nitratmessstellen den gesetzlichen Grenzwert von 50 Milligramm je Liter Grundwasser. https://www.bdew.de/presse/rueckschlag-fuer-den-gewaesserschutz-in-deutschland/
Gegen das Votum des Umweltausschusses: Düngegesetz im Bundesrat abgelehnt
Heute hat der Bundesrat die Novelle des Düngegesetzes abgelehnt. Das Düngegesetz soll die mit der EU-Kommission getroffenen Vereinbarungen zur Umsetzung der Nitratrichtlinie in deutsches Recht umsetzen. Hintergrund ist das Vertragsverletzungsverfahren des EuGH gegen Deutschland wegen der Nichtumsetzung der Nitratrichtlinie. Durch Verhandlungen zwischen den beteiligten Ministerien BMEL und BMUV mit der EU-Kommission konnte eine Kompromisslösung gefunden werden, die mit dem vorliegenden Entwurf in deutsches Recht umgesetzt werden sollte. Der Entwurf des Düngegesetzes sieht u.a. die Verpflichtung für die Aufstellung einer sogenannten Nährstoffbilanz, in vorherigen Entwürfen Stoffstrombilanz genannt, vor. Damit soll die Verwendung von Nährstoffen in den landwirtschaftlichen Betrieben transparent und überprüfbar abgebildet werden. Darüber hinaus soll ein bundesweites Düngemonitoring die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen. Seitens der Landwirtschaft wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen im Vorfeld insbesondere vor dem Hintergrund des aus ihrer Sicht als unverhältnismäßig hoch eingeschätzten Verwaltungsaufwandes stark kritisiert. Durch die Ablehnung des Gesetzes im Bundesrat besteht nun die Gefahr, dass das Vertragsverletzungsverfahren der EU erneut eröffnet wird und Deutschland Strafzahlungen in Millionenhöhe verrichten muss. Eine Verbesserung der stark nitratbelasteten Grundwasserkörper in Deutschland rückt damit weiter in die Ferne.
Weitere Informationen: • Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages vom 06.06.2024 https://www.agw-nw.de/home
Länder sehen Bund bei Wasserversorgung in der Pflicht
Drei ostdeutsche Bundesländer fordern vom Bund mehr Unterstützung bei der zukünftigen Wasserversorgung in der Lausitz und in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Nach dem für 2038 beschlossenen Ende der Lausitzer Braunkohleförderung erwarten Experten, dass die für die Trinkwasserversorgung in Berlin wichtige Spree deutlich weniger Wasser führt, weil aus Tagebauen kaum noch Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Eine eingeschränkte Wasserverfügbarkeit dürfe die Lebensgrundlagen wie auch den Strukturwandel in der Region nicht gefährden, heißt es in einer Erklärung, die die Regierungschefs von Sachsen, Brandenburg und Berlin am Freitag bei einem Treffen in der Hauptstadt verabschiedeten. Daher sei gemeinsames, schnelles, zielgerichtetes und nachhaltiges Handeln von Politik, Behörden, Bergbauunternehmen und Gesellschaft zwingend notwendig. Mehr: https://berliner-abendblatt.de/berlin-news/laender-sehen-bund-bei-wasserversorgung-in-der-pflicht-id254972
Bundesregierung beschließt Wasserstoffbeschleunigungsgesetz: Erst das Wasser, dann der Stoff
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt das Anliegen der Bundesregierung, die relevanten Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Wasserstoffhochlauf zu beschleunigen. Ingbert Liebing, VKU-Hauptgeschäftsführer: „Jedes Molekül Wasserstoff zählt. Im Kabinettsentwurf werden viele richtige Weichenstellungen getroffen, wenngleich aus unserer Sicht auch der Aus- und Umbau der Gasverteilnetze hätte rechtlich privilegiert und ins „überragende öffentliche Interesse“ gerückt werden müssen. Diesen Punkt werden wir im parlamentarischen Verfahren erneut aufgreifen. Zudem braucht der Markthochlauf Offenheit bei den Herstellungsverfahren: Mit welchem Verfahren Wasserstoff produziert wird, muss unerheblich sein, weswegen sich der Anwendungsbereich nicht nur auf Elektrolyseure beschränken sollte.“ Liebing weiter: „Grundsätzlich erfreulich ist, dass die Bundesregierung den ursprünglichen Gesetzestext dahingehend geändert hat, bei der Vorhabengenehmigung von Wasserstoffprojekten den Vorrang gegenüber der öffentlichen Wasserversorgung und dem Wasserhaushalt einzuschränken – tückisch sind jedoch die Details, die es im weiteren zu klären gilt. Insbesondere muss das Wort „erheblich“ (siehe Paragraph 4, Absatz 2 im WassBG) gestrichen werden. Ansonsten würden Genehmigungsverfahren nur unnötig verkompliziert, weil die Frage, was erheblich ist oder nicht, nicht genau definiert ist. Für den Vorrang der Wasserversorgung bei der Ressourcennutzung haben wir uns sehr stark eingesetzt und werden wir uns auch im weiteren parlamentarischen Verfahren stark einsetzen: Gerade wegen des Klimawandels und seiner Folgen, deren Druck auf die Wasserressourcen und damit zunehmenden Nutzungskonkurrenzen, brauchen die kommunalen Wasserversorger Planungssicherheit. Nur so können wir die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft und damit auch der Wasserstoffproduktion mit der Ressource Wasser langfristig sichern.“ Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023 Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: www.vku.de
HydroSKIN: Smarte Gebäudefassade der Universität Stuttgart für den „Blauen Kompass“ des Umweltbundesamts nominiert
Straßen wurden zu Flüssen, Keller überflutet: In den vergangenen Wochen haben massive Regenfälle und Überschwemmungen in Deutschland verheerende Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Eine Erfindung der Universität Stuttgart könnte solche Verwüstungen künftig verhindern: HydroSKIN, eine revolutionäre Fassadentechnologie des Sonderforschungsbereichs „Adaptive Hüllen und Strukturen für die gebaute Umwelt von Morgen“ macht unsere Gebäude und Städte weltweit wetterfest gegen Starkregen und Hitze. Gebäude in „Funktionskleidung“
Die leichten Fassadenelemente aus mehreren Textillagen und Membranen nehmen Regenwasser auf. Das entlastet die Kanalisation und beugt Hochwasser vor. An heißen Tagen wird die Textilfassade mit Wasser befeuchtet und kühlt damit durch Verdunstung Gebäude und Stadtraum nachhaltig ohne Klimaanlage. Die Fassadenelemente können aufgrund ihres geringen Gewichtes mit Leichtigkeit an Neubauten sowie bestehenden Gebäuden angebracht werden – und das in vielfältigen Designs. Zudem können die Textilien zu 100 Prozent rezykliert und sogar aus PET-Flaschenabfällen hergestellt werden.
Regenwasser aufnehmen und intelligent nutzen
Seit 2022 untersuchen Forschende der Universität Stuttgart, wie sich die Fassade bei Starkregen und extremer Hitze verhält. „Es zeigte sich, dass die HydroSKIN-Fassade mehr als das Doppelte an Regenwasser aufnehmen kann im Vergleich zu einer gleich großen Dachfläche desselben Gebäudes“, erklärt Christina Eisenbarth, die HydroSKIN im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren erfunden und entwickelt hat. „Dies trägt dazu bei, den sogenannten Oberflächenabfluss, sprich Regenwasser, welches durch asphaltierte und betonierte Flächen direkt in die Kanalisation geführt werden muss und bei Überschreiten der Aufnahmekapazität für Überschwemmungen sorgt, um ganze 54 Prozent zu reduzieren. Und das, wenn nur ein Viertel einer Gebäudefassade mit HydroSKIN ausgestattet ist.“
Das scheinbar „überschüssige Nass“ wird von der Fassade ins Gebäudeinnere geleitet und kann dort etwa für die Waschmaschine, für den, die Toilettenspülung und Pflanzenbewässerung genutzt werden. In einem Wohngebäude könnte so bis zu 46 Prozent Frischwasser gespart werden. „HydroSKIN ist damit mehr als nur eine Fassade – es ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung in unseren Städten“, sagt Prof. Lucio Blandini, Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren und stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1244.
Natürliche Kühlung für Gebäude und Städte
An heißen Tagen wirkt die HydroSKIN-Fassade wie ein feuchter Wadenwickel bei Fieber: Durch den natürlichen Verdunstungsprozess kühlt HydroSKIN Gebäude und den Stadtraum. Während gewöhnliche Gebäudeoberflächen unter der sengenden Sommersonne Temperaturen von über 90 °C erreichen können, senkt HydroSKIN die Oberflächentemperatur auf bis zu 17 °C herunter. Ein einziger Quadratmeter dieser Fassade kann die Aufheizung von 1,8 Quadratmetern Beton oder 1,4 Quadratmetern Asphalt vollständig ausgleichen. „Stellen Sie sich vor, wir könnten dieses System weit verbreiten, so würden die rot leuchtenden, heißen Punkte unserer Städte auf einer Wärmebildkarte plötzlich wieder blau-grün und kühl werden, ohne dass wir dabei kostbare städtische Bauflächen verlieren“, erklärt Eisenbarth. Die Kühlleistung der Fassade ist beeindruckend: 5,7 Quadratmeter HydroSKIN kühlen so stark wie eine Klimaanlage – damit können auch Energiekosten eingespart werden.
HydroSKIN soll zur Baupraxis der Zukunft gehören
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, diese vielversprechende Technologie schnellstmöglich in die Baupraxis zu überführen, um unsere gebaute Umwelt für künftige Starkregenereignisse besser zu wappnen“, so Eisenbarth. „HydroSKIN ist seit über einem Jahr ein Start-Up in der Technologie-Transfer-Initiative GmbH der Universität Stuttgart und wir sind hochmotiviert, nun erste Projekte umzusetzen.“
„Am Demonstratorhochhaus D1244 werden in diesem Jahr zwei Etagen mit der HydroSKIN-Fassade gebaut werden, um die Nachrüstbarkeit von konventionellen Fassaden mit den leichten HydroSKIN-Fassadenelementen und das dabei entstehende architektonische Potenzial zu zeigen“, erläutert Dr. Walter Haase, der das Projekt als Ingenieur der Luft- und Raumfahrt mitbegleitet hat und Geschäftsführer des SFB 1244 der Universität Stuttgart ist.
Parallel soll weiter an der Technologie geforscht werden. „In unserem Sonderforschungsbereich möchten wir in Zukunft die globale Anwendbarkeit der HydroSKIN-Technologie in verschiedenen Klimazonen und im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Bestandsgebäuden umfangreich untersuchen“, sagt Prof. Oliver Sawodny, Leiter des Instituts für Systemdynamik und Sprecher des Sonderforschungsbereiches 1244.
Sie möchten das Forschungsteam von HydroSKIN unterstützen? Dann geben Sie bis 18. Juni Ihre Stimme ab. Das Projekt ist unter den 20 Finalisten beim Bundeswettbewerb „Blauer Kompass“ des Umweltbundesamts. Für „HydroSKIN – Gebäudefassadenelemente gegen Hochwasser und Hitze“ können Sie online kostenfrei und unverbindlich abstimmen. https://idw-online.de/de/news835131
Gemeinsam Deutschland auf den Klimawandel vorbereiten
Vom 5. bis 6. Juni trafen sich die Beteiligten des DAS-Basisdienstes Klima und Wasser in der BfG. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Weiterentwicklung des gemeinsamen Modellverbundes, dessen Ergebnisdaten Grundlage für die deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel sind. „Die in den vergangenen Wochen gerade in Süddeutschland aufgetretenen Starkregenereignisse und Überschwemmungen zeigen, wie wichtig es ist, dass sich Deutschland für die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet“, betont BfG-Klima-Wissenschaftler Dr. Enno Nilson. Der institutionsübergreifende DAS-Basisdienst stellt routinemäßig Daten bereit, die die Auswirkungen des bereits laufenden und für die Zukunft projizierten Klimawandels zeigen. Diese unterstützen wiederum die Bundesregierung, die Infrastruktur auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Hierbei ist die Zusammenarbeit zwischen Behörden wie dem DWD, der BfG, dem BSH und der BAW unverzichtbar. Enno Nilson weiß: „Nur gemeinsam können wir Deutschland auf den Klimawandel vorbereiten.“ Weitere Informationen • DAS-Basisdienst Klima und Wasser Das nächste Jahrestreffen findet im Juni 2025 in der Bundesanstalt für Wasserbau in Hamburg statt. https://www.bafg.de/DE/5_Informiert/4_Infothek/Aktuelles/_doc/2024/240614_DAS-Treffen.html
Gewässerkunde zum Anfassen beim Karrieretag des BMDV
Alles andere als ein trockener Job. Unter diesem Motto stellt sich die Bundesanstalt für Gewässerkunde interessierten Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Berufserfahrenen beim Karrieretag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) am 29. Juni 2024 von 10 bis 16 Uhr in Koblenz vor. Der Eintritt ist kostenlos. Der BMDV-Karrieretag ist eine Möglichkeit, die abwechslungsreiche Arbeitswelt der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und der Behördenfamilie des BMDV kennenzulernen. Am Stand der BfG geben Fachleute aus der Personalgewinnung Auskunft zu Praktikum, Ausbildung, Studium oder einem Direkteinstieg. Darüber hinaus geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Einblick in die vielfältigen Themen der BfG. Unter anderem stellen Mitarbeitende vor, wie in der Praxis Sedimente vom Gewässergrund gewonnen und beprobt werden. Es ist zudem geplant ein Spezialfahrzeug der BfG auszustellen. Mit dem Transporter sammelt die BfG im Auftrag des Umweltbundesamtes Schwebstoffe für die Umweltprobenbank des Bundes. Das Fahrzeug ist so ausgebaut, dass gesammelte Proben noch vor Ort aufbereitet, beschrieben und mit flüssigem Stickstoff tiefgekühlt werden können, um sie zur weiteren Verarbeitung sowie dauerhaften Lagerung vorzubereiten. Diese Schwebstoffproben sind, als eine Probenart von vielen, das „Gedächtnis“ der Gewässer und stehen zukünftigen Generationen von Wissenschaftler/-innen für den (forschenden) Blick in die Vergangenheit zur Verfügung. Der Karrieretag findet auf dem Gelände der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Schartwiesenweg 4 und in der Hafenstraße 1 in 56070 Koblenz statt. https://www.bafg.de/DE/Service/Presse/doc/2024/240621_BMDV-Karrieretag.html?nn=103436
Bedenkliche PFAS-Verschmutzung in europäischen Gewässern – auch Spree und Elbe betroffen: BUND fordert PFAS-Verbot
Eine vorgestellte Studie der Umweltorganisation Global 2000 und des European Pesticide Action Network PAN belegt die PFAS-Belastung von Flüssen und Grundwasser in Europa. Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der eine Probe aus der Spree beigesteuert hat, kommentiert dessen Vorsitzender Olaf Bandt: „Für sauberes Trinkwasser und intakte Ökosysteme brauchen wir schadstofffreie Gewässer. Erst vor einem Monat zeigte der BUND-Trinkwassertest das Ausmaß der PFAS-Belastung von Mineral- und Leitungswasser auf. Es ist somit keine Überraschung, aber doch aufrüttelnd, dass dieser neuen Studie zufolge alle getesteten Grund- und Oberflächenwasser-Proben aus ganz Europa mit PFAS belastet sind. Die höchste Konzentration wurde in der Elbe bei Hamburg nachgewiesen. Dieser Wert (3300 ng/L Trifluoressigsäure) ist dreimal höher als die vom BUND nachgewiesenen Konzentrationen im Trinkwasser. Wir brauchen jetzt ein PFAS-Verbot, damit die Konzentrationen der Ewigkeits-Chemikalien in unserer Umwelt nicht noch weiter zunehmen. Dabei müssen auch Pestizide verboten werden. Pestizide sind im aktuellen PFAS-Beschränkungsvorschlag, der von Deutschland und vier weiteren Ländern der Europäischen Chemikalienagentur vorgelegt wurde, explizit ausgenommen. Es darf nicht sein, dass weiterhin tonnenweise PFAS auf Felder gelangen und die Gewässer vergiften.“
Hintergrund Global 2000 hat zusammen mit dem Europäischen Pestizid Aktionsnetzwerk PAN sechs Grund- und 23 Oberflächenwasser in zehn europäischen Ländern auf die PFAS Chemikalie Trifluoressigsäure (TFA) und vereinzelt auch weitere PFAS getestet. Die Elbe in Hamburg, gefolgt von der Seine in Paris, ist am stärksten belastet, wobei alle Wasserproben PFAS enthielten. Von Trifluoressigsäure geht von den 21 getesteten PFAS bei weitem die größte PFAS Wasserbelastung aus – sie macht etwa 99 Masse-% im Vergleich zu anderen PFAS Chemikalien aus. Die Konzentrationen der vom BUND beigesteuerten Stichprobe aus der Spree, entnommen in Berlin-Charlottenburg, sind: TFA: 1400 Nanogramm/Liter, PFOA: 3,2 ng/L, PFOS: 2,4 ng/L, PFBA: 5,4 ng/L, PFPeA: 2,3 ng/L, PFHxA: 2,8 ng/L, PFHpA: 1,3 ng/L, PFBS: 1,9 ng/L.
Global 2000 ist Österreichs unabhängige Umweltorganisation. Der BUND und Global 2000 sind Partner im Netzwerk Friends of the Earth. PFAS haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie sind extrem langlebig und verbleiben über Jahrhunderte in der Umwelt. Da PFAS immer weiter verwendet werden, steigt die Konzentration in der Umwelt stetig an. Sie reichern sich im Grundwasser, im Boden, in Pflanzen, Tieren und in unserem Körper an. Einige PFAS sind extrem mobil und sind inzwischen in der Arktis ebenso wie in den Hochlagen des Himalaja-Gebirges nachzuweisen.
Schätzungsweise über 10.000 PFAS-Verbindungen sind aktuell auf dem Markt, die meisten davon sind wenig bis gar nicht auf ihre umwelt- und gesundheitsschädlichen Eigenschaften untersucht und somit nicht gesetzlich reguliert. Sie werden wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften und Hitzebeständigkeit in unzähligen Alltagsprodukten eingesetzt. Die bekanntesten Produkte sind wetterfeste Kleidung und antihaftbeschichtetes Küchengeschirr (Teflon). Sie spielen auch in Pestiziden eine Rolle: über 30 aktive Substanzen die in der EU zugelassen sind, sind PFAS, wobei der Großteil in der Umwelt zur persistenten Trifluoressigsäure abgebaut wird. Aber auch in vielen anderen Produkten, wie Kosmetika, Zahnseide, Kletterseile oder Skiwachs werden PFAS unnötigerweise eingesetzt.
Bereits bei ihrer Herstellung, während des Gebrauchs und bei der Entsorgung, werden PFAS freigesetzt. Dadurch steigen die Konzentrationen in der Umwelt stetig an. Studien wiesen sie im Blut aller Kinder nach, die sie bereits als Säuglinge mit der Muttermilch aufnehmen. Eine Studie des Umweltbundesamtes ermittelte bei 20 Prozent der untersuchten Kinder und Jugendlichen PFAS-Werte im Blut, die ernste gesundheitliche Folgen haben können. Dazu gehören Schilddrüsenerkrankungen, Leberschäden, Diabetes, Brust-, Nieren- und Hodenkrebs sowie eine verminderte Wirkung von Routineimpfungen. https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bedenkliche-pfas-verschmutzung-in-europaeischen-gewaessern/
Umweltmonitor 2024: Maßnahmen für Klimaschutz zeigen Wirkung
Andere Umweltbereiche sind vom Ziel noch weit entfernt – etwa der Zustand unserer Gewässer. Der Umweltmonitor 2024 des Umweltbundesamtes (UBA) zieht erneut eine gemischte Bilanz zum Zustand der Umwelt in Deutschland. Während bei den Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen Erfolge verzeichnet werden können, zeigen viele Indikatoren einen deutlichen Handlungsbedarf. Der Umweltmonitor bildet zehn zentrale Themenfelder von Klima über Wasser und Luft bis hin zu Energie und Verkehr mit jeweils drei Schlüsselindikatoren ab. Diese Indikatoren vergleichen die Entwicklung des Umweltzustands mit den jeweiligen politischen Zielen. Eine Farbskala (grün, gelb, orange, rot) veranschaulicht, wie erfolgreich der bisherige Kurs verläuft. „Der Umweltmonitor 2024 des UBA zeigt: Ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz stärkt unsere Ökosysteme und unsere Gesundheit. Treibhausgasemissionen sinken, Luftschadstoffe sind stark zurückgegangen“, sagt UBA-Präsident Dirk Messner. „Gleichzeitig legt der Bericht auch den Finger in die Wunde und zeigt, wo wir noch Nachholbedarf haben. Die Verunreinigung unserer Gewässer etwa ist eine immense Herausforderung für die kommenden Jahre. Beim Straßenlärm, der unsere Gesundheit unmittelbar beeinflusst, gibt es kaum Fortschritte.“ https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/umweltmonitor-2024-massnahmen-fuer-klimaschutz
Zustand der Umwelt: Fortschritte bei Luft & Klima, große Defizite bei Wasser & Straßenlärm
Wie steht es um den Schutz der Umwelt und den umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Deutschland? Der Umweltmonitor 2024 des Umweltbundesamtes zieht erneut eine gemischte Bilanz.
Bei der Luftqualität etwa sieht es aktuell gut aus: Der gemittelte Index der fünf wichtigsten Luftschadstoffe ging zwischen den Jahren 2005 und 2022 um gut ein Drittel zurück. Auch beim Treibhausgasausstoß war zuletzt der stärkste Rückgang seit 1990 zu verzeichnen und der Ausbau der erneuerbaren Energien geht voran. Dennoch gibt es in beiden Bereich Handlungsbedarf, um die Ziele der nächsten Jahre zu erreichen.
Besonders deutliche Defizite zeigen sich beim Wasser: Hier leuchten alle drei Indikatoren rot. So wird etwa der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser seit 2008 jedes Jahr an circa jeder sechsten Messstelle überschritten, vor allem wegen hoher Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Auch der Blick auf Kunststoffmüll in der Nordsee ist ernüchternd: Nach wie vor gelangen große Mengen Müll in die Meere, wo Kunststoffe nur sehr langsam abgebaut werden. Und die Gesundheit der Bevölkerung wird immer noch belastet, zum Beispiel durch Verkehrslärm.
Alle Daten und deren Bewertung finden Sie in der neuen Broschüre „Umweltmonitor 2024“. Sie interessieren sich für die Geschichte des Umweltschutzes der letzten fünf Jahrzehnte? Dann besuchen Sie auch unsere Jubiläumsseite. Quelle: Umweltbundesamt
Zinkoxid-Nanoformen in der REACH-Stoffbewertung: Umweltaspekte
Zusammen mit der Bundesstelle für Chemikalien und dem Bundesinstitut für Risikobewertung führt das Umweltbundesamt (UBA) seit 2017 eine REACH-Stoffbewertung zu den registrierten Nanoformen von Zinkoxid durch. Die Auswertung der Daten zu Umweltverhalten und -wirkung der registrierten Zinkoxid-Nanoformen ist abgeschlossen. Auf Grundlage der von den Registranten vorgelegten Studien kommt das UBA zu dem Schluss, dass die getesteten Nanoformen eine vergleichbare aquatische Toxizität wie andere Zinkverbindungen haben und die harmonisierte Einstufung im Anhang VI der CLP-Verordnung als akut und chronisch gewässergefährdend der Kategorie 1 auch für die getesteten Nanoformen zutreffend ist. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass ein nanopartikelspezifischer Effekt zur Gesamttoxizität der getesteten Zinkoxid-Nanoformen beiträgt. Auch zeigen sich leichte Unterschiede in der Toxizität sowohl zwischen den verschiedenen Nanoformen als auch zwischen den Nanoformen und dem als Kontrolle mitgetesteten leichtlöslichen Zinkchlorid. Aus den von den Registranten vorgelegten Studien wird deutlich, dass sich die registrierten Nanoformen neben ihrer Größe und Geometrie vor allem in ihren Oberflächeneigenschaften, aber auch in ihrer Löslichkeit und Dispersionsstabilität über die Zeit unterscheiden. Im Rahmen der Stoffbewertung wurde für alle registrierten Nanoformen von Zinkoxid die Löslichkeit entsprechend des Screeningtests nach dem „Transformation/Dissolution Protokoll“ der OECD sowie die Dispersionsstabilität nach der OECD Prüfrichtlinie 318 bestimmt. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden von den Registranten drei Nanoformen ausgewählt, für die die toxische Langzeitwirkung auf Algen und Flohkrebse anhand der OECD-Prüfrichtlinien 201 und 211 untersucht wurde. Gemäß REACH-Verordnung liegt es in der Verantwortung der Registranten, sicherzustellen, dass die vorliegenden Informationen hinreichend sind, um die Risiken aller von der Registrierung abgedeckten Formen zu bewerten. Die Prüfung der Erfüllung dieser Verpflichtung ist nicht Gegenstand der Stoffbewertung, sondern wird ggf. durch die ECHA im Rahmen einer Dossierbewertung stichprobenhaft geprüft. Zinkoxid ist ein chemischer Grundstoff, der für die Herstellung unterschiedlichster Produkte eingesetzt wird. Weltweit werden große Mengen pigmentäres und mikroskaliges Zinkoxid als Weißpigment in Wandfarben, als Additiv zur Vulkanisierung von Gummi oder als Zusatz zu Zement eingesetzt. Nanopartikuläres Zinkoxid weist auf Grundlage seiner geringen Größe und großen spezifischen Oberfläche spezielle physikalisch-chemische Eigenschaften auf. Hierzu zählen katalytische, optische und elektronische Eigenschaften. Diese Eigenschaften eröffnen zusätzliche Einsatzmöglichkeiten für Zinkoxid, wie z.B. als UV-Filter in Sonnenschutzmitteln, in Textilien, in Klarlacken oder für transparenten Kunststoffe. Die Stoffbewertung ist ein Instrument der REACH-Verordnung, anhand dessen die zuständigen Behörden der EU-Mitgliedstaaten klären, ob sich aus der Herstellung oder Verwendung eines in der EU registrierten Stoffes ein Risiko für die menschliche Gesundheit und/oder die Umwelt ergibt. Zur Bewertung des Stoffrisikos werden sowohl die Daten, die bei der Registrierung des Stoffes zur Verfügung gestellt wurden, als auch alle weiteren verfügbaren Informationsquellen zu Rate gezogen. Sollte die vorhandene Datenlage keine eindeutige Beurteilung des Risikos ermöglichen, können die nationalen Behörden weitere Informationen von den Registranten des bewerteten Stoffes anfordern. Kann die Besorgnis nicht ausgeräumt werden oder erhärtet sich der Risikoverdacht, kann es als Konsequenz einer Stoffbewertung zu EU-weiten Risikomanagementmaßnahmen, wie z.B. Beschränkungen des Stoffes, Identifizierung als besonders besorgniserregend oder andere Maßnahmen, wie eine harmonisierte Einstufung nach CLP-Verordnung, kommen. Der Fokus der Stoffbewertung von Zinkoxid durch die deutschen Bundesoberbehörden liegt auf den im Registrierungsdossier enthaltenen Nanoformen. Unter Nanoformen eines Stoffes versteht man die Formen eines chemischen Stoffes, die der Definitionsempfehlung der EU zu Nanomaterialien entsprechen. Das UBA ist alleine für die Umweltaspekte der Stoffbewertung von Zinkoxid zuständig. Die Aspekte hinsichtlich der menschlichen Gesundheit liegen in der Verantwortung des Bundesinstitut für Risikobewertung. https://www.umweltbundesamt.de/themen/zinkoxid-nanoformen-in-der-reach-stoffbewertung
Online-Seminar zur EMW-Vorbereitung: Dokumentation & Social Media
Die Nationale Koordinierungsstelle der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE beim Umweltbundesamt lädt interessierte Kommunen und andere EMW-Akteure am 18. Juni 2024 zum dritten EMW-Online-Seminar in diesem Jahr ein. Thema diesmal: „EMW gut vorbereitet – Aktionen dokumentieren, Soziale Medien nutzen“. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE (EMW) ist für Städte und Gemeinden eine gute Gelegenheit, um mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen für nachhaltige Mobilität zu werben und die Mobilitätswende erlebbar zu machen. Wer eine EMW-Aktion organisiert, möchte möglichst viele Menschen erreichen und nachhaltige Veränderungen anstoßen. Dazu ist es wichtig, EMW-Aktionen medial zu begleiten, Ergebnisse zu dokumentieren und die Eindrücke der Aktionswoche in (Bewegt-)Bildern festzuhalten. Wir geben Tipps und Hinweise, wie EMW-Aktionen gezielt beworben werden, welche Presse- und Öffentlichkeitsarbeitskanäle sich anbieten und zeigen, wie die Nationale Koordinierungsstelle die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Auch das Thema Social Media wird eine Rolle spielen. Im zweiten Teil der Veranstaltung geben wir Hilfestellungen, wie EMW-Neulinge oder Organisator*innen mit geringen zeitlichen und finanziellen Ressourcen schnell und unkompliziert EMW-Aktionen auf die Straße bringen können. Das Online-Seminar ermöglicht den direkten Austausch zwischen Kommunen zu konkreten organisatorischen Fragen. Wenn Sie Fragestellungen haben, melden Sie sich gerne bei uns vorab, sodass wir den Austausch besser vorbereiten können. https://www.umweltbundesamt.de/service/termine/online-seminar-zur-emw-vorbereitung-dokumentation
Bisher werden Werbeaussagen zu Umweltvorteilen von Produkten, wie „öko“, „nachhaltig“, „klimaneutral“ oder „recycelbar“, sowie Umweltlabel kaum reguliert. Mit einer neuen Richtlinie zur Änderung des Wettbewerbs- und des Verbraucherrechts will die EU vielfach verbreitetes Greenwashing in der Werbung bekämpfen und verlässliche Umweltinformationen fördern.
Ziel der neuen Bestimmungen ist es, dass Verbraucherinnen besser informierte Kaufentscheidungen hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen, der Haltbarkeit und der Reparierbarkeit von Produkten treffen können und so zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten beitragen. Denn immer mehr Unternehmen versuchen, sich und ihren Produkte mit gezielten Marketing-Maßnahmen ein umweltfreundliches Image zu geben. Verbraucherinnen können dabei in die Irre geführt werden, wenn bestimmte Umweltvorteile im Zusammenhang mit dem Kauf von Produkten suggeriert werden, obwohl diese Vorteile gar nicht vorhanden oder zumindest nicht ausreichend nachgewiesen sind. Die neue „Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel durch besseren Schutz gegen unlautere Praktiken und durch bessere Informationen“ ((EU) 2024/825) ändert und ergänzt daher die bestehende „Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken“ (2005/29/EG) und die „Verbraucherrechte-Richtlinie“ (2011/83/EU). Die Änderungen sehen strengere Vorgaben für die Darstellung verlässlicher, vergleichbarer, begründeter und nachprüfbarer Informationen zu den Umwelteigenschaften von Produkten und Unternehmen vor. So sind Textaussagen in Zukunft nur noch mit Begründung möglich, bestimmte Klimaclaims sind gar nicht mehr zulässig. Zudem wird sich durch neue Anforderungen an Siegel, wie zum Beispiel öffentlich zugängliche Kriterien und ein Dritt-Zertifizierungssystem, der Markt der Siegel bereinigen. Mit diesen Änderungen werden den Konsument*innen, den Marktakteuren, Verbraucherverbänden und Gerichten genauere Maßgaben an die Hand gegeben, um zu beurteilen, ob ein Fall unlauterer umweltbezogener Werbung gegeben ist. Die Richtlinie ist am 26. März 2024 in Kraft getreten. Die Umsetzung in den Mitgliedstaaten muss bis zum 27. März 2026 erfolgen und wird ab dem 27. September 2026 Anwendung finden. Die Richtlinie soll durch eine weitere EU-Richtlinie, die „Green Claims Directive (GCD)“ (auf Deutsch „Richtlinie über Umweltaussagen“), ergänzt werden. In dieser sollen spezifischere Vorgaben für die Begründungen, ihre Nachprüfbarkeit und Kommunikation von ausdrücklichen Umweltaussagen verankert werden. https://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-eu-regeln-gegen-greenwashing-verabschiedet
Gewässertyp des Jahres 2024 – Flaches Küstengewässer der Ostsee
Beliebtes Urlaubsgewässer in keinem guten Zustand Das flache Küstengewässer der Ostsee ist nicht nur bei Urlaubern beliebt, sondern bietet auch vielen Lebewesen in Seegraswiesen, dichten Algenwäldern, Steinriffen und Muschelbänken eine Heimat. Fische, Krebse, Muscheln und Wasservögel finden hier ihre Rast- und Nahrungsplätze. In einigen Regionen leben sogar Seesterne, Schweinswale und Robben. Um diese Vielfalt zu schützen, streben die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtline einen guten ökologischen und chemischen Zustand in den Gewässern an. An diesem Ziel arbeiten die Ostsee-Anrainerstaaten auch regional im Rahmen der Helsinki Kommission für den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets zusammen. Das Umweltbundesamt (UBA) lenkt zum internationalen Tag des Wassers die Aufmerksamkeit auf die Ostsee und kürt das „flache Küstengewässer der Ostsee“ zum Gewässertyp des Jahres 2024. Der Gewässertyp kommt entlang der Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns in bis zu einer Seemeile Entfernung von der Küste beziehungsweise in bis zu 15 Metern Wassertiefe vor. Insgesamt hat dieser Gewässertyp einen Anteil von etwa 20 Prozent der deutschen Meeresfläche in der Ostsee. Eine Besonderheit ist, dass von Westen nach Osten der Salzgehalt der Ostsee abnimmt. Dadurch leben einige Salzwasserarten, wie Seesterne, nur in den westlichen Gewässern. Obwohl sich der ökologische und chemische Zustand der Küstengewässer bereits teilweise verbessert hat, ist ein guter Zustand noch nicht erreicht. Ein guter Zustand bezieht sich auf hohe Wasserqualität und intakte Lebensräume, die nicht durch Verschmutzungen wie Müll oder Chemikalien, Lärmeinträge und andere Belastungen beeinträchtigt sind. Um einen solchen Zustand zu erreichen, müssen die Belastungen durch die diversen Nutzungen wie zum Beispiel Schifffahrt, Tourismus oder küstennahe Landwirtschaft weiter reduziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Zustandsbewertung Deutschlands gem. der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie für die Ostseegewässer. Zum Entwurf der Zustandsbewertung kann die Öffentlichkeit noch bis 15. April 2024 Stellung nehmen: https://mitglieder.meeresschutz.info/de/oeffentlich/zustandsbewertung-2024.html
Der Internationale Weltwassertag Bereits zum 14. Mal benennt das Umweltbundesamt aus Anlass des Internationalen Weltwassertags der Vereinten Nationen am 22. März den Gewässertyp des Jahres. Ziel ist, auch als Beitrag zur Wasserdekade 2018 bis 2028 der Vereinten Nationen, auf die Vielfalt der Gewässer in Deutschland aufmerksam zu machen. Intakte Gewässer sind die Lebensadern einer Landschaft und für die Menschen äußerst wertvoll. Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto „Water for Peace“ – „Wasser für den Frieden“.
Bundesregierung antwortet auf Große Anfrage zur Wasserwirtschaft
Die Bundesregierung hat am 10. April 2024 die Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion Die Linke zum Thema „Verfügbarkeit von sauberem Wasser“ beschlossen. In ihrer Antwort bekennt sich die Bundesregierung umfassend dazu, wie wichtig der vorbeugende Schutz der lebenswichtigen Ressource Wasser ist und welche Aktivitäten auf allen Ebenen unternommen werden, um Wasser zu schützen und für die Zukunft zu sichern. Die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage schließt neben den Binnengewässern auch den Meeresschutz ein. Das Spektrum betrifft sämtliche wassernutzende Sektoren und erstreckt sich vom Umsetzungsstand der Nationalen Wasserstrategie über die Regulierung von Wasserentnahmen, den Umsetzungsstand der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Trinkwasserversorgung, Trinkwasserhygiene, Schadstoffeinträge jeglicher Art in Gewässer inklusive Altmunition in Nord- und Ostsee bis hin zu Fragen zur wasserwirtschaftlichen Infrastruktur, zur Wasserkraft, zur wassersensiblen Stadtentwicklung, zum allgemeinen Zugang zu Trinkwasser sowie zum Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft. In ihrer Antwort kommt die Bundesregierung zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass sie auf die aktuellen Probleme der Wasserwirtschaft – sofern der Bund hier Zuständigkeiten hat – angemessen reagiert und die bereits absehbaren Herausforderungen vorausschauend im Blick behält. Download der Antwort der Bundesregierung: https://www.bmuv.de/DL3262
AMELAG Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung
Im Projekt „Abwassermonitoring für die epidemiologische Lagebewertung“ erheben Umweltbundesamt und Robert Koch-Institut die Viruslast von SARS-CoV-2 und anderen Erregern im Abwasser. Das interdisziplinäre Team setzt direkt den One-Health Gedanken um: Forschungsdaten aus dem Bereich Umwelt und öffentliche Gesundheit werden zeitnah aufgearbeitet, zusammengeführt und öffentlich bereitgestellt. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/amelag
VKU Stellungnahme zur WHG-Änderung Abwasserwiederverwendung
Das Bundesumweltministerium hat zur weiteren Konkretisierung der EU-Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung nunmehr einen Regelungsvorschlag vorgelegt. Der VKU fordert weitgehende Nachbesserungen bei der geplanten Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes, um die Vorschriften aus Sicht der kommunalen Wasserwirtschaft praktikabel zu gestalten.
Nicht nur in den südlichen Ländern Europas, sondern auch in einigen Regionen Deutschlands ist in den letzten Jahren der Druck auf die Wasserressourcen in den heißen Sommermonaten gestiegen. Um dieser Entwicklung gerade in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, hat die EU in 2020 die Verordnung über Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung (Verordnung (EU) 2020/741) verabschiedet. Nach einer zweijährigen Frist gilt die EU-Verordnung zur Abwasserwiederverwendung seit Juni 2023 in den Mitgliedstaaten und somit auch in Deutschland unmittelbar. Die Schaffung eines konkreten Regelungsvorschlags erfolgt nunmehr durch die Ergänzung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Abwasserwiederverwendung ist auch in Deutschland mit Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels ein wichtiges Thema. Die zu schaffenden nationalen Regelungen müssen diese grundsätzlich unbürokratisch ermöglichen, dabei aber auch den Schutz der Trinkwasserressourcen gewährleisten. Mit seinem Positionspapier hat sich der VKU bereits frühzeitig für die Interessen der kommunalen Wasserwirtschaft in die Diskussion eingebracht.
In seiner Stellungnahme zur Änderung des WHG hat sich der VKU wie folgt positioniert: • Im Sinne des Schutzes der Trinkwasserressourcen fordert der VKU, neben den Schutzzonen I und II auch die Schutzzone III der Wasserschutzgebiete vom Anwendungsbereich der Abwasserwiederverwendung grundsätzlich auszunehmen. Für Trinkwassergewinnungen ohne Schutzgebiet ist ebenfalls eine entsprechende Regelung zu treffen. Darüber hinaus sollten Vorranggebiete für die zukünftige Trinkwassergewinnung vom Anwendungsbereich ausgeschlossen oder einer Prüfung möglicher Auswirkungen auf das Grundwasser und eine Trinkwassergewinnung unterzogen werden.
• Aus Sicht des VKU bedarf es einer klaren Abgrenzung der Wasseraufbereitung zur Abwasserwiederverwendung von der kommunalen Abwasserbeseitigung sowohl technisch als auch bilanziell. Denn die Kosten für die Abwasserwiederverwendung können nicht über Gebühren auf die Bürger umgelegt werden, sondern müssen durch den Endutzer des wiederverwendeten Wassers bezahlt werden. Der § 54 Absatz 2 Satz 3 WHG-E schafft hierfür grundsätzlich die erforderliche Regelung.Es bedarf jedoch einer weiteren Klarstellung insbesondere vor dem Hintergrund der Gebührenerhebung. Wegen der unterschiedlichen Kostenzuordnung sollte jedoch noch klarer geregelt werden, welche Anforderungen an die Wasseraufbereitung, Speicherung, Verteilung und Wiederverwendung gestellt und wie diese von den Anforderungen an die Abwasserbeseitigung getrennt werden. Bestenfalls sollte ein „Übergabepunkt“ definiert werden, an dem die Abwassereigenschaft im Vorgang der Wasseraufbereitung und damit auch die Zuständigkeit des Anlagenbetreibers endet. Dafür sollten zumindest wesentliche Begriffsbestimmungen aus der Verordnung (EU) 2020/741 im WHG-E aufgenommen werden.
• Mit zunehmendem Druck auf die Wasserressourcen wird die Abwasserwiederverwendung auch in anderen Geltungs- und Anwendungsbereichen, wie der industriellen Nutzung oder der Bewässerung von Grünflächen, an Relevanz gewinnen wird. Daher plädiert der VKU dafür, diese Bereiche bereits im vorliegenden Gesetzentwurf zu berücksichtigen und die Beschränkung auf die landwirtschaftliche Nutzung aus allen entsprechenden Vorschriften zu streichen.
• Der Risikomanagementplan ist die zentrale Bewertungsgrundlage im Genehmigungsverfahren. Daher sieht der VKU es als problematisch an, dass der Umfang und die Anforderungen an einen solchen Risikomanagementplan derzeit noch nicht näher definiert werden. Die vorgesehene alleinige Übertragung dieser Aufgabe auf den Anlagenerrichter oder -betreiber lehnt der VKU ab. Es wäre interessengerechter und zielführender, die Erstellung des Risikomanagementplanes bei der zuständigen Behörde anzusiedeln und den beteiligten Personen entsprechend ihren Betroffenheiten Auskunfts- und Mitwirkungspflichten aufzuerlegen. Der Risikomanagementplan muss im Rahmen einer Durchführungsverordnung so ausgestaltet werden, dass der Aufwand und damit die bürokratischen Mehrkosten für die Betreiber der Wasseraufbereitung minimiert werden.
• Betreiber von Abwasseranlagen werden vielfach als ein finanzwirtschaftlich gesondertes Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht als Eigenbetrieb geführt, was eine Zuordnung in den Normbereich Wirtschaft grundsätzlich ausschließt. Dies muss entsprechend angepasst werden. Unabhängig davon sieht der VKU den Erfüllungsaufwand bei den Betreibern der Abwasserwiederverwendung und bei den zuständigen Behörden als deutlich zu niedrig angesetzt. Die VKU-Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG-E) vom 28.02.2024 finden Sie hier. https://www.vku.de/themen/umwelt/artikel/vku-stellungnahme-zur-whg-aenderung-abwasserwiederverwendung/
Studie: Warum wir für kommunalen Klimaschutz das Grundgesetz ändern müssen
Neue Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland schlägt die verfassungsrechtliche Einführung einer Gemeinschaftsaufgabe zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen vor. Dies habe zahlreiche Vorteile gegenüber der Umverteilung von Umsatzsteuereinnahmen. Berlin. Sanierte Schulen und öffentliche Gebäude, sichere Radwege, ein zuverlässiger und barrierefreier ÖPNV: Vor unserer Haustür, in den Kommunen, wird Klimaschutz konkret. Doch den Kommunen fehlen Geld und Personal, um all dies umzusetzen. Es hat sich bereits ein Investitionsstau aufgetürmt und jährlich werden weitere Milliarden benötigt. Wie können Bund und Länder die Kommunen unterstützen?
Prof. Dr. Carsten Kühl und Dr. Henrik Scheller vom Difu haben im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland untersucht, wie die nötigen Gelder ziel- und wirkungsorientiert an die Kommunen verteilt werden können. Die Studie wägt dazu zwei Konzepte gegeneinander ab: Die Einführung einer neuen „Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz” im Grundgesetz und die Umverteilung von Umsatzsteuereinnahmen zugunsten der Kommunen. Da für die Gemeinschaftsaufgabe das Grundgesetz mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament geändert werden muss, erscheint die Umsatzsteuerlösung als einfache Gesetzesänderung auf den ersten Blick attraktiv.
Die Untersuchung zeigt: Die Gemeinschaftsaufgabe ist der Umsatzsteuerumverteilung klar vorzuziehen. Mit der Gemeinschaftsaufgabe können die finanziellen Mittel effizient und flexibel dort eingesetzt werden, wo Investitionen in den Klimaschutz nötig sind und die meisten Wirkungen erzielen. Zudem besteht mit der Gemeinschaftsaufgabe die Möglichkeit, finanzschwache Kommunen gezielt zu unterstützen. Die Umsatzsteuer hingegen wird nach starren Quoten verteilt und folgt damit eher dem Gießkannenprinzip. Eine neue Gemeinschaftsaufgabe bietet zudem die Möglichkeit, die sehr hohe Zahl an komplizierten Förderprogrammen in die Gemeinschaftsaufgabe zu überführen.
Prof. Dr. Carsten Kühl, Leiter des Deutschen Instituts für Urbanistik und Autor der Studie, erklärt: „Es gilt, die Mittel dort einzusetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden und die größte Klimaschutzwirkung erzielen. Unsere Studie verdeutlicht, dass mit der Gemeinschaftsaufgabe die Klimaschutzaufgaben der Kommunen effizienter und verlässlicher finanziert werden können. Die Gemeinschaftsaufgabe ist die Lösung, mit der Bund, Länder und Kommunen Klimaschutz gemeinsam vor Ort umsetzen können.“
Stefanie Langkamp, Geschäftsleiterin Politik der Klima-Allianz Deutschland, erklärt: „Bund und Länder sind dringend gefragt, die Kommunen beim Klimaschutz zu unterstützen und die Finanzierung auf solide Füße zu stellen. Wir fordern die demokratischen Parteien auf, alles Notwendige zu tun, damit die Kommunen diese wichtigen Aufgaben erfüllen können. Die Studie zeigt, dass wir dafür das Grundgesetz ändern müssen – packen wir es an!”
Die Einhaltung der Klimaziele hängt maßgeblich von der Umsetzung vor Ort ab. Andreas Wolter, Vorsitzender des Klima-Bündnis e.V. und Bürgermeister der Stadt Köln, erklärt: „Als Kommunen wollen wir Klimaschutz! Wir planen und setzen die Wärme- und Verkehrswende um. Wir machen uns auf den Weg und gestalten die Zukunft, aber durch Mangel an Geld und Personal kommen wir nicht schnell genug voran. Deswegen unterstützen wir die Forderung nach einer Gemeinschaftsaufgabe – denn Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.”
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Carsten Kühl +4930 39001214 kuehl@difu.de
Verbesserter Hochwasserschutz entlang der Elbe: Projektabschlussveranstaltung informiert Fachöffentlichkeit
Die Kooperationspartner Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stellten die Ergebnisse des Projektes „Untersuchungen zur Verbesserung der Hochwassersituation an der Mittelelbe von Tangermünde bis Geesthacht – 2D-Modellierung Mittelelbe“ am 11. April 2024 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung an Bord des Schiffes „Lüneburger Heide“ auf der Elbe vor. Die Veranstaltung richtete sich an Fachleute verschiedener Disziplinen, Institutionen sowie Vertreter/-innen der Politik. Im Rahmen des Projektes analysierte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) gemeinsam mit den an der Elbe liegenden Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im Verlauf der Jahre 2016 bis 2024 eine hohe Anzahl an Optionen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes des Elbe-Abschnittes von Tangermünde bis Geesthacht. Das Besondere des Projektes liegt in der Breite und dem Umfang der Bundesländer-übergreifenden Analyse. So wurden ca. 50 Optionen identifiziert und wissenschaftlich bewertet, die den Hochwasserschutz in der Elbe-Region zukünftig unter Berücksichtigung ökologischer Belange verbessern könnten.
Die analysierten Maßnahmenoptionen befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt in verschiedenen Planungsstadien bzw. der Prüfung der Machbarkeit auf Bundesländerebene. Die Veranstaltung diente deren Vorstellung, der Diskussion und einem Ausblick zu den im Projektverlauf gewonnenen Erkenntnissen. Zum Programm zählten mehrere Fachvorträge der beteiligten Kooperationspartner aus den Bundesbehörden, der Bundesländer, der Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe) sowie verschiedener Verbände. Die Ergebnisse stehen als BfG-Bericht bereits öffentlich zur Verfügung (s. u.).
Hochwasserschutz als Gemeinschaftsaufgabe Zuständig für Hochwasserschutz und -vorsorge sind in Deutschland die Bundesländer. Die BfG forscht und berät zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Hochwasser und unterstützt damit die Bundesländer bei ihrer Aufgabe. Unmittelbar nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 insbesondere im Elbe- und Donaugebiet fassten der Bund und die für den Hochwasserschutz zuständigen Bundesländer gemeinsam den Entschluss zur Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP). Dieses enthält eine bundesweite Aufstellung mit vordringlich umzusetzenden, überregional wirksamen Schutzmaßnahmen. Ziel ist es, diese Maßnahmen innerhalb eines Flussgebiets so zu kombinieren, dass möglichst viele Menschen von ihnen profitieren und Synergieeffekte mit dem Naturschutz und der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu fördern. Die Bundesländer Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) das Projekt „Untersuchungen zur Verbesserung der Hochwassersituation an der Mittelelbe von Tangermünde bis Geesthacht“ im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) durchgeführt. Das Projekt trägt mit wissenschaftlichen Empfehlungen zu einer zielgerichteten Entwicklung konkreter Hochwasserschutzmaßnahmen bei. Die bereits etablierte überregionale fachliche Zusammenarbeit der Kooperationspartner wurde durch die Zusammenarbeit im Projekt noch intensiviert.
in der wir mit Ihnen zurückblicken wollen: auf 50 Jahre Umweltbundesamt und unsere Arbeit für Mensch und Umwelt. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns auf Zeitreise zu gehen und am 15. Juni 2024 mit uns an unserem Hauptsitz in Dessau-Roßlau ins Gespräch zu kommen! Außerdem geht es in diesem Newsletter unter anderem um die aktuellen Zahlen zu Deutschlands Treibhausgasemissionen 2023, das neue CO₂-Grenzausgleichssystem CBAM für faire internationale Wettbewerbsbedingungen für energieintensive EU-Produkte sowie darum, worauf beim Kauf „smarter“ Geräte geachtet werden sollte, damit sie lange genutzt werden können.
Interessante Lektüre wünscht
Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes
50 Jahre Umweltbundesamt: Gehen Sie mit uns auf Zeitreise! Im Juli 1974 nahm das Umweltbundesamt (UBA) als erste deutsche Umweltbehörde auf Bundesebene seine Arbeit auf. Was konnte seitdem für Mensch und Umwelt erreicht werden? Gehen Sie in diesem Jubiläumsjahr mit uns auf Zeitreise – virtuell oder ganz real am 15. Juni 2024 auf dem Jubiläumsfest an unserem Hauptsitz in Dessau-Roßlau!
In den 1970er-Jahren war es endlich so weit: Umweltschutz wird unter der sozialliberalen Koalition des Bundeskanzlers Willy Brandt zum eigenständigen Politikbereich in der Bundesrepublik Deutschland und das Umweltbundesamt nimmt 1974 in West-Berlin seine Arbeit auf. Im selben Jahr tritt ein Grundpfeiler des deutschen Umweltschutzes in Kraft: Das Bundesimmissionsschutzgesetz schützt ab sofort vor Lärm, schlechter Luft, Erschütterungen oder Strahlen. 1978 tritt ein weiterer heute „alter Bekannter“ auf den Plan: Der „Blaue Engel“ zeichnet besonders umweltfreundliche Produkte aus – in den 1970er und 80er Jahren zum Beispiel Haarspray-Dosen ohne FCKW, bis es 1991 in Deutschland mit Inkrafttreten der FCKW-Halon-Verbots-Verordnung im Kampf gegen das „Ozonloch“ als Treibmittel für Spraydosen verboten wurde.
Ob FCKW, verbleites Benzin, phosphathaltige Waschmittel oder die Katalysatorpflicht für Pkw: Viele Umweltschutzthemen waren „dicke Bretter“: So warnte das UBA bereits 1978 vor den Gesundheitsrisiken durch Asbest. Erst 1993 schließlich – 15 Jahre später – wird der Stoff in Deutschland ganz verboten. Auch der „Saure Regen“ und das von ihm verursachte Waldsterben beschäftigt die BRD ab Beginn der 1980er-Jahre. Mit Inkrafttreten der Großfeuerungsanlagenverordnung 1983 gelingt es binnen 10 Jahren, den Ausstoß von Schwefeldioxid in Westdeutschland um 89 Prozent zu senken.
1990 ist auch ein Wendejahr fürs UBA: Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung bekommt das UBA Verstärkung durch rund 200 Beschäftige aus ostdeutschen Umweltämtern und arbeitet fortan in und für ganz Deutschland. 2005 zieht es in Folge eines Beschlusses der Bundesregierung, mehr Behörden in den „neuen Bundesländern“ anzusiedeln, mit seinem Hauptsitz nach Sachsen-Anhalt. Unter anderem mit seinem neuen ökologischen Musterbau in Dessau geht das UBA auch selbst mit gutem Beispiel im Umweltschutz voran. 2001 ist es die erste Behörde in Deutschland, die mit dem europäischen EMAS-Gütesiegel für sein Umweltmanagement im eigenen Hause ausgezeichnet wird.
Ob der Kampf gegen das Ozonloch oder gegen das Waldsterben durch „Sauren Regen“ – viele Erfolge zeigen: Umweltschutz wirkt! Doch wo eine Herausforderung gemeistert ist, kommt eine neue hinzu. Heute sind der Wald und unsere Gesundheit in Deutschland durch den Klimawandel bedroht. Eine Gefahr, der nur mit weltweiter Kooperation begegnet werden kann. Das Umweltbundesamt warnt, forscht und arbeitet bereits seit den 1970er Jahren zu diesem Thema und bringt sich auch heute und in Zukunft weiter ein: für Mensch und Umwelt! Quelle: UBA
Klimawandel, eine veränderte Demografie, globale Wertschöpfungsketten, Verunreinigungen und Übernutzung sowie die wachsende Weltbevölkerung stellen wesentliche Herausforderungen an eine nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Wasserressourcen. Ein nachhaltiges Wassermanagement muss den Ausgleich zwischen Wasserangebot und -nachfrage sicherstellen, bei gleichzeitigem Schutz der Ressource. Es bringt die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung nach sauberem Wasser und geregelter Abwasserentsorgung, die Nutzungsansprüche einer globalisierten Weltwirtschaft und den Schutz der Wasserressourcen und der Ökosysteme in Einklang. Die Bundesregierung hat deshalb unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) das Forschungsprogramm „Wasser: N – Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen. Es formuliert für die kommenden Jahre gemeinsame Ziele der beteiligten Ressorts für eine sektorübergreifende Wasserforschung mit eng verzahnten Förderinstrumenten. Wasser: N ist Teil der Strategie ‚Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)‘ und baut auf dem BMBF-Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) auf. Mit Wasser: N soll ein interdisziplinärer und sektorenübergreifender Austausch zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik initiiert werden. Zu den Schwerpunkthemen des Programms gehören u. a. sauberes Wasser, intakte Ökosysteme, Wasserextremereignisse sowie optimiertes Wassermanagement. https://www.fona.de/de/themen/wassermanagement.php
Berlin: (hib/MIS) Nach Auffassung der Unionsfraktion ist eine Technologie, der bei der klimaneutralen Wärmeerzeugung bisher zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen wird, die Energiegewinnung aus Abwasserwärme. In ihrem Antrag (20/10617) mit dem Titel „Ungenutzte Potenziale der Wärme aus Abwasser erschließen“ fordern die Abgeordneten von CDU und CSU die Bundesregierung auf, Abwasserwärme als wesentliche Option für eine klimaneutrale Wärmeversorgung klar zu benennen und zu fördern und eine Strategie zur stärkeren Nutzung der Abwasserwärme in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen und der Energie- und Wasserwirtschaft zu entwickeln. Bis zu 15Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor könnten mit Abwasserwärme abgedeckt werden, heißt es in dem Antrag. Die aus unmittelbarer Umgebung gewonnene Energie sei sauber, direkt vor Ort nutzbar und CO2-neutral. Für eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Wärmeversorgung gelte es, diese noch versteckte Ressource dringend zu erschließen und nutzbar zu machen. Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten Verantwortlich: Christian Zentner (V.i.S.d.P.) Redaktion: Dr. Stephan Balling, Lisa Brüßler, Claudia Heine, Alexander Heinrich (stellv. Chefredakteur), Nina Jeglinski, Claus Peter Kosfeld, Johanna Metz, Elena Müller, Sören Christian Reimer (Chef vom Dienst), Sandra Schmid, Michael Schmidt, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein, Carolin Hasse (Volontäri https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-993928
Modelle kombinieren: Wasserhaushalt und Schadstoffeinträge
Trotz Verbesserungen der Güte deutscher Gewässer stehen wir vor weiteren Herausforderungen. Der Klimawandel wirkt sich auf den Wasserhaushalt aus. Trockenheit und Starkregen haben Einfluss auf die Stoffeinträge in Gewässer. Mehr denn je sind Kooperationen zur Entwicklung von Lösungsansätzen gefragt. Dazu haben UBA und BfG ihre Kompetenzen im Stoffeintrags- und Wasserhaushaltsmonitoring gebündelt.
Durch die Umsetzung nationaler und internationaler Regelungen, hat sich die Güte der deutschen Gewässer in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Stoffliche Einträge und Belastungen in Gewässern hängen wesentlich von Geschehnissen im Wasserhaushalt ab, denn Wasser steuert Transport-, Verlagerungs- und Abbauprozesse in der Umwelt. Klimaveränderungen, wie zunehmende Extremereignisse, greifen direkt in den Wasserhauhalt ein. Niederschlag, Verdunstung, Versickerungs- und Abflussprozesse bestimmten in Abhängigkeit von der Vegetation und dem Boden, wo und wie extrem sich Trockenphasen oder Starkregenereignisse auf Stoffflüsse auswirken. Für eine realitätsnahe Bilanzierung des Stoffeintragsgeschehens ist deshalb eine plausible Beschreibung des aktuellen und Projektionen eines zukünftigen Wasserhaushaltes dringend notwendig. UBA und BfG haben zwei ihrer Computermodelle gekoppelt und so ihre Verfahren des Wasserressourcenmonitorings und der Stoffeintragsbilanzierung technisch aufeinander abgestimmt. Hierzu wurde eine Harmonisierung und Integration der Ergebnisse des Wasserhaushaltsmodells LARSIM (Large Area Runoff Simulation Model) der BfG mit dem Stoffeintragsmodell MoRE (Modeling of Regionalized Emissions) vorgenommen. Die bundesweite Stoffeintragsmodellierung basiert somit fortan auf einer konsolidierten Wasserhaushaltsmodellierung auf Tagesbasis, die Wasserflüsse dezidiert in unterschiedlichen Bodentiefen abbildet. Mit dieser Harmonisierung wird auch die Kohärenz zwischen den Datengrundlagen für die nationalen Berichtspflichten gegenüber der EU verbessert und Wasser- und Stoffhaushaltssimulationen stehen für das Bundesumweltministerium (BMUV) auf einer harmonisierten methodischen Basis. LARSIM kommt bereits jetzt in der vom BMUV koordinierten Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalyse des Bundes zum Einsatz. Mit dem Modellverbund LARSIM-MoRE kann ein effizienter, institutionsübergreifender Workflow etabliert werden, der eine Langfristperspektive für Anwendungen im nationalen und internationalen Raum sicherstellt. UBA und BfG werden in Zukunft noch enger kooperieren: Die Weiterentwicklungsarbeiten des Wasserhaushaltsmodells mit Relevanz für die Stoffeintragsmodellierung werden gemeinsam geplant und fachlich begleitet. Die Stoffeintragsmodellierung am UBA und die Wasserhaushaltsmodellierung an der BfG sollen langfristig noch besser kombiniert werden. https://www.umweltbundesamt.de/themen/modelle-kombinieren-wasserhaushalt
Jahresbilanz 2023 des Gesamtwasserspeichers in Deutschland liegt vor
Der Gesamtwasserspeicher in Deutschland hat sich im Jahr 2023 zwar etwas erholt, im Vergleich zum langjährigen Mittel fehlen aber immer noch rund 10 Milliarden Tonnen Wasser. Das ergab die Auswertung des soeben komplettierten aktuellsten Datensatzes des Satellitenduos GRACE-Follow-On durch Forschende des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ. In dem neuen GFZ-Informationsportal www.globalwaterstorage.info finden Sie viele Daten, Grafiken, aktuelle Berichte und Hintergründe rund um die GRACE-Satellitenmissionen und den globalen Wasserhaushalt.
Neue Daten zum Wasserhaushalt 2023 Am 22. März ist der Welttag des Wassers. Vermeintlich allgegenwärtig, ist Wasser längst in weiten Teilen der Welt zur kostbaren und knappen Ressource geworden. Der Klimawandel hat die Situation vielerorts verschärft. Auch Deutschland hat in den vergangenen fünf Jahren drastische Dürren erlebt. Für das Jahr 2023 haben jetzt Forschende um Eva Börgens und Christoph Dahle vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ den soeben komplettierten aktuellsten Datensatz des Satellitenduos GRACE-Follow-On ausgewertet, der auf Basis von Schwerefeldmessungen genaue Einblicke in die Wasserbilanz der Erde ermöglicht. Sie zeigen, dass sich der Gesamtwasserspeicher in Deutschland im Jahr 2023 zwar etwas erholt hat, dass im Vergleich zum langjährigen Mittel aber immer noch rund 10 Milliarden Tonnen fehlen. Zum Vergleich: Der Bodensee fasst in etwa 48 Milliarden Tonnen Wasser. Für Europa ist seit Beginn der Messungen im Jahr 2002 ein Rückgang des Gesamtwasserspeichers um rund 100 Milliarden Tonnen zu verzeichnen. Daraus lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch kein eindeutiger Trend ableiten.
Der sogenannte terrestrische Gesamtwasserspeicher TWS (von engl. Terrestrial Water Storage) setzt sich zusammen aus den Wasserkreislaufkomponenten Eis (also Gletscher), Schnee, Bodenfeuchte, Grundwasser sowie dem Oberflächenwasser in Flüssen, Seen und künstlichen Reservoiren. TWS ist eine wichtige Messgröße für die Umwelt- und Klimaforschung. Sie gehört mittlerweile offiziell zu den 54 „Essenziellen Klimavariablen“, die entscheidend zur Charakterisierung des Erdklimas beitragen und wichtige Basis für die Arbeit des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind. Der TWS wird von der deutsch-amerikanischen GRACE-FO-Mission zur Verfügung gestellt.
Damit liefern die Schwerefeldmissionen nicht nur wertvolle Daten zum Wasser auf und unter der Erdoberfläche, sondern auch zur Massenbilanz der großen Inlandeisschilde über Grönland und der Antarktis. Der Trend ist hier dramatisch: Jahr für Jahr verliert Grönland rund 224 Milliarden Tonnen an Eis und die Antarktis, die ungleich kälter ist, 138 Milliarden Tonnen.
Neues Informationsportal des GFZ zur globalen Wasserspeicherung Diese und weitere aktuelle sowie hintergründige Informationen zu den GRACE-Satellitenmissionen, ihrem Messprinzip und der Datenauswertung, aber auch zu Forschungsprojekten sowie Animationen und Karten finden Sie in dem neuen Informationsportal globalwaterstorage.info, das das GFZ eingerichtet hat. Beispielsweise findet sich hier eine animierte Zeitreihe, die eindrücklich zeigt, wie Europas Gesamtwasserspeicher seit 2002 immer kleiner geworden ist. Faktenblätter und Themendossiers ergänzen das Angebot, das sich insbesondere an Vertreter:innen der nationalen Medien und politische Entscheidungsträger:innen, aber auch an die breite interessierte Öffentlichkeit richtet.
Schwerefeldmission wird fortgesetzt und auch künftig wichtige Wasser- und Klimadaten liefern Seit 2002 liefern die Tandem-Satelliten der GRACE- bzw. seit 2018 der nachfolgenden GRACE-FO-Mission wichtige Daten für die Klimabeobachtung: GRACE steht für Gravity Recovery and Climate Experiment, übersetzt: Schwerkraftermittlungs- und Klimaexperiment. Sie ist eine gemeinsame Mission der NASA, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR sowie des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ mit weiteren Forschungs- und Industriepartnern. Die Satelliten ermöglichen die kontinuierliche Überwachung des Schwerefelds der Erde. Auf Basis von dessen winzigen Änderungen können zeitliche und räumliche Veränderungen im globalen Wasser- und Eishaushalt ermittelt werden – und damit auch der Einfluss, den der Klimawandel darauf hat.
Die an den GRACE-Missionen beteiligten Forschungseinrichtungen in den USA und Deutschland, die Industriepartner sowie die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und für Bildung und Forschung (BMBF) haben sich geeinigt, die Mission fortzusetzen: Voraussichtlich 2028 wird GRACE-C starten und auch weiterhin das Schwerefeld der Erde vermessen. Damit ist sichergestellt, dass die Vermessung des Wasserkreislaufs der Erde über eine Zeitspanne von wenigstens rund 30 Jahren erfolgen kann – ein Zeitraum, der als Klimaperiode gilt. https://idw-online.de/de/news830708
Am 1. Januar 2024 wird die gesetzliche Pfandpflicht auf Einweggetränkeverpackungen ausgeweitet. Sie gilt dann auch für Einwegkunststoffgetränkeflaschen, in denen Milch, Milchmischgetränke und sonstige Milcherzeugnisse abgefüllt sind.
Bislang waren Milch und Milchmischgetränke sowie sonstige trinkbare Milcherzeugnisse von der gesetzlichen Pfandpflicht im Verpackungsgesetz (§ 31 VerpackG) ausgenommen. Dies ändert sich nun zum 1. Januar 2024. Ab dann sind Milch und Milchmischgetränke mit einem Milchanteil von mindestens 50 Prozent sowie sonstige trinkbare Milcherzeugnisse gemäß des Milch- und Margarinegesetzes (z.B. Joghurt und Kefir) von der Pfandpflicht umfasst, wenn sie in Einwegflaschen aus Kunststoff abgefüllt sind. Für in Getränkedosen abgefüllte Milcherzeugnisse galt die Ausnahme bereits zuvor nicht mehr. Die Pfandpflicht umfasst Einwegkunststoffgetränkeflaschen mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Litern, in denen Milcherzeugnissen abgefüllt sind. Das Verpackungsgesetz verpflichtet die Hersteller dieser Einweggetränkeverpackungen von ihren Abnehmern ein Pfand in Höhe von mindestens 0,25 Euro einschließlich Umsatzsteuer je Verpackung zu erheben. Alle weiteren Vertreiber müssen dieses Pfand bis zur Abgabe an den Endverbraucher erheben. Die Vertreiber sind darüber hinaus verpflichtet, die restentleerten Einweggetränkeverpackungen unentgeltlich zurückzunehmen und das Pfand zu erstatten. Außerdem müssen die Getränkeverpackungen als pfandpflichtig gekennzeichnet werden. Die Hersteller müssen sich an einem bundesweit tätigen, einheitlichen Pfandsystem beteiligen, dass die Abwicklung von Pfanderstattungsansprüchen ermöglicht. Die Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG) stellt allgemeine Informationen zum Einwegpfandsystem sowie Informationen für Hersteller/Erstinverkehrbringer und Rücknehmer bereit. Über die weiteren Herstellerpflichten, wie die Registrierungsänderung, informiert die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) auf ihrer Homepage. Die oben genannten Milcherzeugnisse dürfen ab dem 1. Januar 2024 nicht mehr ohne Pfand abgegeben werden. Zuwiderhandlungen können eine Ordnungswidrigkeit darstellen und von den für den Vollzug des Verpackungsgesetzes zuständigen Bundesländern mit Bußgeldern geahndet werden.
Spurenstoffzentrum des Bundes setzt den Spurenstoff-Dialog fort
Am 16. und 17. Oktober 2023 fand in Berlin die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ des Spurenstoffzentrums des Bundes (SZB) statt. Auf der Veranstaltung trafen sich rund 100 Personen aus verschiedenen Sektoren, um den Austausch und Maßnahmen zur Reduzierung von Spurenstoffen in Gewässern voranzutreiben. Die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ brachte rund 100 Teilnehmende aus Industrie, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Umweltbehörden auf Bundes- und Landesebene, Politik und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hielt eine Rede zu Strategien im Gewässerschutz. Für das Umweltbundesamt sprach die Vizepräsidentin Dr. Lilian Busse. Sie ermutigte in ihrer Rede die Teilnehmer*innen, gemeinsam für den Gewässerschutz aktiv zu werden. Die Veranstaltung beinhaltete neben Vorträgen auch interaktive Gesprächsinseln, Podiumsdiskussionen und Begleitausstellungen. Die Teilnehmenden konnten somit die Veranstaltung sehr aktiv mitgestalten. Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem Themen, wie den aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Kommunalabwasserrichtlinie und die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung. Trotz kontroverser Diskussionen, signalisierten die Stakeholder ihre Bereitschaft, im Dialog zu bleiben, um gemeinsam Lösungen zu finden. Insgesamt war die Veranstaltung aus Sicht des Spurenstoffzentrums und nach ersten Rückmeldungen ein Erfolg. Sie hat gezeigt, wie wichtig der Dialog aller Beteiligten ist, um effektive und tragfähige Lösungen zur Reduzierung und Vermeidung von Spurenstoffen in unseren Gewässern zu finden. https://www.umweltbundesamt.de/themen/spurenstoffzentrum-des-bundes-setzt-den-spurenstoff
Wenn Sie Produzent oder Lieferant von Produkten oder Dienstleistungen für Kläranlagen sind, könnte Ihre Firmennachricht hier stehen. Nehmen Sie uns (schweizer@klaerwerk.info) in Ihren PR-Verteiler auf, Nachrichten stellen wir gerne auf diese Seite.
Der deutsche Hersteller WELTEC BIOPOWER ist vom englischen Recyclingunternehmen Eco Sustainable Solutions Ltd. mit dem Bau einer Biomethananlage beauftragt worden. Der Standort der Anlage befindet sich in der Nähe des Flughafens Bournemouth in Süd-England. Eco Sustainable wird die Anlage selbst betreiben und die Edelstahltanks mit Haushaltsabfällen sowie landwirtschaftlichen Reststoffen aus nahen Betrieben und eigenen Farmen befüllen. Eine Entpackungsanlage für Lebensmittel ist bereits an einem anderen, nahe gelegenen Standort vorhanden. Ab Ende 2025 wird die Anlage aufbereitetes Biogas produzieren, das als Erdgasäquivalent ins nationale Gasnetz eingespeist wird.
Einheitlicher Mix, hohe Anlagenverfügbarkeit Das modulare Anlagendesign von WELTEC ermöglicht die Realisierung des Projekts innerhalb von 18 Monaten. Zur nachhaltigen Vergärung der zuvor homogenisierten, organischen Stoffe werden bewährte Pump- und Rührwerkstechnologien eingesetzt – wie etwa Tauchmotor- und Langachsrührwerke mit hoher Leistung, die das Absetzen von Substraten am Boden der Behälter verhindern und eine optimale Mischung der Inputstoffe gewährleisten. Während der Wartungen der Systeme ist keine Unterbrechung der Biomethanproduktion nötig, was zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit beiträgt. WELTEC BIOPOWER liefert zudem Pumpcontainer, Dosierer, die Entschwefelung, Heizung sowie drei nachgeschaltete Hygienisierungen. Mithilfe einer Aufbereitungsanlage mit Membrantechnologie wird das entstandene Biogas zu Biomethan aufbereitet.
WELTEC CONTROL sichert einfache Bedienung der Anlage Die Komponenten können von Eco Sustainable Solutions über das webbasierte Steuerungssystem jederzeit überwacht und reguliert werden. „Das innovative Tool garantiert einen vollständigen und raschen Zugriff auf alle Anlagen-Parameter“, erklärt Stephan Stärk, verantwortlich für die Automatisierungstechnik bei WELTEC BIOPOWER. Beim Bau der zwei 5579 Kubikmeter großen Fermenter, des Lagerbehälters sowie der zwei Vorlage-Behälter verwendet WELTEC das hochwertige Material Edelstahl.
2013 ‚Organics Recycling Award‘ für WELTEC-Anlage Bereits in der Vergangenheit hat WELTEC BIOPOWER für Eco Sustainable Solutions Biogasprojekte umgesetzt: In Piddlehinton, westlich von Dorset, steht bereits eine 1,6-Megawatt-Biogasanlage made by WELTEC. Sie wurde im Jahr 2009 in Betrieb genommen und zwei Jahre später erweitert. Implementiert ist dort auch eine Hygieniserungsstufe zur Vergärung von Lebensmitteln und Reststoffen aus der Landwirtschaft. Der aktuelle Auftrag basiert somit nicht zuletzt auch auf den guten Erfahrungen mit der bestehenden WELTEC-Anlage: „Für ihre effiziente Energienutzung ist die 1,6-MW-Biogasanlage 2013 mit dem renommierten britischen ‚Organics Recycling Award‘ ausgezeichnet worden“, berichtet der verantwortliche Vertriebsmitarbeiter Carsten Hesselfeld. Ein wichtiges Kriterium für die Preisvergabe war neben der modernen Technologie laut Hesselfeld vor allem auch das nachhaltige Gesamtkonzept. Dazu zählt etwa der hochwertige Dünger-Output gemäß den strengen englischen PAS110 Standards sowie die ausgekoppelte Anlagenabwärme für eine benachbarte Futtermühle.
Beitrag zur Dekarbonisierung des Wärmesektors Die unter dem Titel „The Bioenergy Review“ (2023) erschienene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass gerade mit Biogas und Biomethan aus den Reststoffen, wie sie von Eco Sustainable eingebracht werden, in Großbritannien bis zu 183 Terrawattstunden Biomethan jährlich erzeugt werden könnten. Mit dieser Menge ließe sich der jährliche Gasbedarf von Haushalten in ganz Südostengland, London und East Anglia decken. Das Papier kommt überdies zu dem Schluss, dass Bioenergie und speziell erneuerbares Gas einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele für 2050 leisten können, speziell dann, wenn sie zur Dekarbonisierung des Wärmesektors beitragen. Mit einer Expertise von bislang 20 realisierten Biogas- und Biomethananlagen in Großbritannien und Nordirland kann WELTEC BIOPOWER somit zukünftig einen Beitrag zum Erreichen dieses Ziels leisten.
WELTEC BIOPOWER GmbH Zum Langenberg 2 49377 Vechta
RBS wave: Erschließungsträgerschaft in Gerlingen übernommen
RBS wave freut sich, eine weitere spannende Zusammenarbeit mit der Stadt Gerlingen bekanntgeben zu dürfen. Im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens wurde uns die Erschließungsträgerschaft für das Baugebiet Bruhweg II übertragen. Mit der Vertragsunterzeichnung am 18. November 2024 fällt der Startschuss für die Realisierung des 12 ha großen Gebiets, auf dem Wohnraum für rund 1.500 Einwohnerinnen und Einwohner, multifunktionale Freiflächen und neue Gewerbeflächen entstehen werden.
Unsere Aufgabe umfasst die ganzheitliche Projektsteuerung, die Umsetzung der Erschließungsmaßnahmen sowie die Herstellung sämtlicher Erschließungsanlagen, von öffentlichen Verkehrsanlagen über Grünflächen und Spielplätze bis hin zur zukunftsorientierten Energie- und Wasserinfrastruktur.
Stolz begleiten wir die Stadt Gerlingen nun schon bei ihrem dritten Bauprojekt. „Für uns ist es eine Ehre, von unserem Standort in der Region heraus die nachhaltige Stadtentwicklung maßgeblich mitzugestalten“, erklärt Frank Tarnowski, Kaufmännischer Geschäftsführer der RBS wave. Auch unser Technischer Geschäftsführer, Dr. Alexander Krohs, betont die Bedeutung des Projekts: „Hochwertiger Wohnraum und moderne Infrastruktur tragen entscheidend zur Lebensqualität und Attraktivität Gerlingens bei.“
Mit dieser Partnerschaft untermauert RBS wave seine Kompetenz für komplexe Erschließungsprojekte und setzt zugleich ein Zeichen für nachhaltige und zukunftsorientierte Stadtentwicklung.
Bühler Technologies GmbH modernisiert die Produktkennzeichnung mit dem digitalen Typenschild
In einer zunehmend vernetzten und digitalen Welt wird der schnelle Zugriff auf aktuelle Produktinformationen immer wichtiger. Traditionelle Typenschilder stoßen dabei an ihre Grenzen: begrenzter Platz, schlechte Lesbarkeit durch Umwelteinflüsse und fehlende Aktualisierbarkeit machen die Nutzung oft umständlich – besonders bei Wartungsarbeiten. Bühler Technologies bietet hierfür eine innovative Lösung: Das digitale Typenschild modernisiert die Produktkennzeichnung und integriert sie nahtlos in die digitale Welt der Industrie 4.0. Mit diesem Schritt treibt Bühler Technologies die Digitalisierung seiner Produkte konsequent voran. Analoge Typenschilder haben immer weniger Raum für die wachsenden Deklarationspflichten und bleiben lokal am Produkt beschränkt. Zudem leiden sie häufig unter Witterungseinflüssen, was ihre Lesbarkeit beeinträchtigt und sie gerade in kritischen Momenten, wie im Wartungsfall, weniger nutzbar macht. Das digitale Typenschild löst dieses Problem. Über einen QR-Code, der auf einem hitze- und witterungsbeständigen Aufkleber angebracht ist, erhalten Nutzer jederzeit globalen Zugriff auf eine unbegrenzte Menge an Informationen – egal ob auf Smartphone, Tablet oder Laptop. Der QR-Code bleibt selbst unter extremen Bedingungen stets lesbar. Das System basiert auf dem URI-Prinzip (Unique Resource Identifier), wie in der DIN SPEC 91406 beschrieben. Jedes Produkt wird durch eine eindeutige GTIN (Global Trade Item Number) und die Seriennummer identifiziert, was eine präzise Zuordnung im ERP-System ermöglicht. So haben Sie jederzeit Zugriff auf wichtige Daten wie Seriennummer und Auslieferungsdatum. Zusätzlich stehen Ihnen alle relevanten Inhalte der Bedienungsanleitung auf der Produktinformationsseite zur Verfügung. Diese ist in übersichtliche Kapitel unterteilt, die spezifisch auf Ihr individuelles Produkt zugeschnitten sind. Benötigen Sie zum Beispiel eine Anleitung zum Austausch eines Pumpenkopfs ohne Bypass, finden Sie unter dem Link „Service und Wartung“ genau die passende Anleitung für dieses Bauteil. Bühler Technologies kann die Daten des digitalen Typenschilds jederzeit aktualisieren und erweitern, sodass Sie als Betreiber stets auf dem neuesten Stand sind. Für Sie als Kunde bedeutet das: Informationen sind jederzeit schnell abrufbar, klar strukturiert, auf das Wesentliche reduziert und stets aktuell. Der erste Einsatz des digitalen Typenschilds erfolgt bei unseren Messgaspumpen, wo es serienmäßig angebracht wird. Ein Roll-out auf unser gesamtes Produktportfolio ist bereits in Planung. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen den Weg in eine vernetzte, digitale Zukunft zu gestalten! Weitere Informationen zu den Messgaspumpen von Bühler Technologies erhalten Sie unter: https://www.buehler-technologies.com/unternehmen/aktuelles/digitales-typenschild
Im Sommer 2024 wurde mit dem Rückbau der fünf Tropfkörper der Kläranlage Neuhausen auf den Fildern begonnen. Der Rückbau erfolgt in mehreren Schritten, um die Flächen für zukünftige Erweiterungen der Anlage vorzubereiten.
Zunächst war es notwendig, die ca. 400 asbesthaltigen Abstandshülsen an zwei der Tropfkörper auszubauen. An zwei weiteren Tropfkörpern musste der PCB-haltige Anstrich fachgerecht entfernt werden, bevor der mineralische Rückbau beginnen konnte. Mittlerweile ist der Abbruch der fünf Tropfkörper nahezu abgeschlossen, und die anfallenden Abfallstoffe wurden ordnungsgemäß entsorgt.
Bis Ende 2024 wird die Fläche vollständig beräumt sein und schafft Platz für die Installation eines der beiden neuen Nachklärbecken. Darüber hinaus wird die verbleibende Freifläche künftig für die geplante Erweiterung der Kläranlage um eine zusätzliche Stufe zur Spurenstoffelimination genutzt.
UNITECHNICS wird Ansprechpartner Nummer 1 bei Geruch und anderen Herausforderungen im Abwasserbereich
So lautet unsere Vision und gemeinsam mit unseren Kund*innen entwickeln wir mit jahrzehntelanger Erfahrung Lösungen für Bürgerzufriedenheit, Gebührenstabilität, Betriebssicherheit und zur Betriebsoptimierung.
Prozesssicherheit bei der Schlammeindickung Je nach Ausbaugröße der Kläranlage kommen unterschiedliche Klärverfahren zur Abwasserreinigung zum Einsatz. Kleinere Anlagen mit bis zu ca. 30.000 Einwohnerwerte (EW) werden häufig als Belebungsanlagen mit aerober Schlammstabilisierung gebaut. Größere Anlagen >30.000 EW sind jedoch meist als Anlage mit anaerober Schlammstabilisierung ausgeführt. Bei diesem Verfahren wird der bei der biologischen Reinigung entstehende Belebtschlamm aus dem Nachklärbecken abgezogen und in das Belebungsbecken zurückgeführt. Ein Teilstrom muss als Überschussschlamm jedoch entnommen und zusammen mit dem in der Vorklärung anfallenden Primärschlamm in den Faulturm zur anaeroben Schlammstabilisierung geleitet werden.
Eine Herausforderung ist dabei jedoch das erhebliche Volumen dieses Überschussschlammes. Aus der Nachklärung wird der Schlamm mit einer sehr hohen Verdünnung von nur ca. 5-10g/Liter abgezogen und muss daher auf die für den Faulturm optimale Konzentration von ca. 50 – 85g/Liter eingedickt werden. Das Volumen reduziert sich um ca. 80-90%. Dazu sind verschiedene Verfahren bekannt: u.a. statische Eindickung oder Abseihen, jedoch auch mit jeweils spezifischen Nachteilen. Eine sehr gute und vielfältig vorteilhafte Methode ist die Eindickung mittels Dekantern.
Einen Faulturm zu betreiben ist jedoch immer verfahrenstechnisch anspruchsvoll, aber gleichzeitig entscheidend für den gesamten Prozess sowie die anfallenden Betriebskosten der Kläranlage. Denn ein optimaler Faulprozess erhöht die Gasausbeute und reduziert damit die Energiekosten. Gleichzeitig lässt sich ein gut ausgefaulter Schlamm sehr gut entwässern, wodurch sich die Entsorgungskosten zudem reduzieren. Eine optimierte Beschickung des Faulturms wirkt sich sehr vorteilhaft auf die Prozessführung aus. Die Beschickung muss möglichst gleichmäßig und konstant sein. Das lässt sich mit einer Eindickung durch Flottweg OSE Dekanter mit Dickschlammregelung sehr gut darstellen.
Der OOWV (Oldenburg-Ostfriesischer Wasserverband) setzt auf seiner Nordenhamer Kläranlage ein zukunftsweisendes Projekt zur Gewinnung von hochwertigem, hygienischen Prozesswasser aus Abwasser für die Industrie um. Ab dem Sommer 2026 soll gereinigtes Abwasser der städtischen Kläranlage über eine 5,5 km lange Prozessswasserleitung dem Chemieunternehmen Kronos Titan zur Verfügung gestellt werden.
Eine von EnviroChemie realisierte Kombination aus Envopur Ultrafiltration und Envopur Umkehrosmose wird das behandelte Abwasser so aufbereiten, dass es als Prozesswasser genutzt werden kann. Kronos Titan wird das hochwertige Prozesswasser für verschiedene Anwendungen, u. a. für die Filtration und die Dampferzeugung nutzen.
1,1 Mio. Kubikmeter Prozesswasser sollen pro Jahr zur Verfügung gestellt werden. Das ist ein wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsinitiative von Kronos Titan. Außerdem entlastet die Nutzung des Prozesswassers das OOWV-Wasserwerk Großenkneten.
„Wir stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zu diesem nachhaltigen Leuchtturmprojekt leisten zu können. Es zeigt einmal mehr, wie uns zukunftsweisende Technologien helfen, Ressourcen verantwortlich einzusetzen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, erklärt Klaus Dickhoff, Abteilungsleiter Vertrieb bei EnviroChemie. Der Baubeginn ist für den Herbst 2024 vorgesehen.
Das Bioserve Verfahren basiert auf der Tatsache, dass bestimmte Tenside die Durchlässigkeit der Zellmembran der Belebtschlammbakterien deutlich erhöhen, ohne ihnen zu schaden. Dadurch werden die Bakterien in die Lage versetzt, bei erhöhten Zulauffrachten deutlich schneller zu arbeiten. Infolge der erhöhten Stoffwechselgeschwindigkeit der Bakterien können sich höhere Organismen wie Wimperntierchen (z.B. Glockentierchen und Aspidiscen) aber auch Mehrzeller (z.B. Räder- und Bärtierchen) besser vermehren. Die schnellen Belebtschlammbakterien halten ihnen praktisch „den Rücken frei“.Die höheren Organismen reduzieren durch ihre Fraßtätigkeit den Überschussschlammanfall bei konstantem TS-Gehalt deutlich.
Nachhaltige Grundwasserreinigung auf dem Gelände der alten Raffinerie in Leuna
Mit grünem Herz 55 m lang, 30 m breit: So groß ist die Grundwasserreinigungsanlage auf dem Gelände der alten Raffinerie in Leuna, die Bauer Resources speziell für den Anwendungsfall vor Ort entwickelt hat. Seit 2014 werden dort mehr als 500 m3 belastetes Wasser mithilfe von Millionen Mikroorganismen biologisch von schädlichen Substanzen wie Kohlenwasserstoffen, aromatischen Kohlenwasserstoffen und MTBE befreit. Das Ergebnis: extreme Stromeinsparungen von rund 70 % und eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen um 255.000 kg pro Jahr. Für die Stadt Leuna ein Schritt in eine unbelastete Zukunft und für die Wasserreinigung eine innovative und grüne Technologie, die neue Maßstäbe setzt.
Die INGE H2SA unter Federführung HOLINGER gewinnt Ausschreibung für den Bau eines neuen Klärwerks in Stahnsdorf in Zusammenarbeit mit Sweco und AFRY – Die Berliner Wasserbetriebe ersetzen das alte Klärwerk in Stahnsdorf mit modernsten Reinigungstechniken | Die Inbetriebnahme ist Anfang 2036 mit einer Dimension von ca. 200.000 m3 SBR-Volumen und 12 Reaktoren geplant.
Die INGE H²SA, unter Federführung von HOLINGER, einer der führenden Ingenieurunternehmensgruppen im Bereich Umwelt und Wasserwirtschaft, hat von den Berliner Wasserbetrieben den Zuschlag für den Bau eines modernen Klärwerks in Stahnsdorf erhalten. Das Projekt, welches von grosser Bedeutung für die Umwelt und die gesamte Region Berlin ist, markiert einen Meilenstein in der langjährigen Geschichte von HOLINGER und wird HOLINGER mit interessanter und anspruchsvoller Arbeit über die nächsten 10 Jahre beschäftigen.
Am Nationalen Zukunftstag, der am Donnerstag, 14. November stattfand, hatten zwei Mädchen die Gelegenheit Einblicke in die Welt der Abwasserreinigung zu erhalten.
Der Tag begann mit ein wenig Arbeit im Labor bevor es auf eine aktive Besichtigung der Kläranlagenteile ging. Nebst den praktischen Arbeiten gab es auch die Möglichkeit brennende Fragen zum Thema Wasserqualität und Nachhaltigkeit zu beantworten. Wir danken Fenja und Ina für Ihren Besuch bei uns!
Trockene Sommer: Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser könnte helfen
Mit dem Klimawandel nehmen heisse und trockene Sommer zu, in denen auch in der Schweiz regional das Wasser knapp wird. Die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser könnte zur Lösung dieses Problems beitragen. Das hat ein Team der Eawag im Auftrag des BAFU und einiger Kantone gezeigt. Die Forschenden erläutern auch, was noch getan werden muss, damit aus der Option Realität wird.
Die Schweiz wird gern als das «Wasserschloss Europas» bezeichnet. Aber die heissen und trockenen Sommer der letzten Jahre haben gezeigt, dass auch in unserem wasserreichen Land regional zeitweise das Wasser knapp werden kann. Bedingt durch den Klimawandel werden solche Situationen zunehmen. Neben der Verknappung des Wasserangebots steigt in solchen Perioden gleichzeitig der Wasserbedarf, etwa für die Bewässerung in der Landwirtschaft oder für Kühlwasser. Um sich für die Zukunft zu wappnen, braucht es eine nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung von Wasserressourcen. Das Wasserforschungsinstitut Eawag hat im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen Projekts «Wasserwiederverwendung in der Schweiz» untersucht, ob dabei auch die Wiederverwendung von gereinigtem häuslichem Abwasser eine Option sein könnte. Dieses Wasser würde etwa für die Bewässerung von Landwirtschafts- und Grünflächen, im Haushalt für Waschmaschine und Toilettenspülung oder in der Industrie als Kühl- und Prozesswasser zur Verfügung stehen. Das reduziert die Wassermenge, die zur Deckung des Bedarfs aus dem Grundwasser oder aus Gewässern entnommen werden muss.
Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis 2024 für Valentin Faust
Für seine Dissertation wurde der Umweltingenieur Valentin Faust am ETH-Tag vom 16. November 2024 mit dem Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis ausgezeichnet. Seine Arbeit liefert wichtige Erkenntnisse für die Herstellung von Dünger aus menschlichem Urin.
Die ETH Zürich vergibt den Otto-Jaag-Gewässerschutzpreis für hervorragende Master- und Doktorarbeiten auf dem Gebiet des Gewässerschutzes und der Gewässerkunde. Dieses Jahr erhielt Valentin Faust diese Auszeichnung im Rahmen des ETH-Tages vom 16. November für seine Dissertation zum Thema “Effects of pH on urine nitrification: from microbial selection to process performance”.
Neuer Markenname für Gülle- und Gärrestaufbereitung von WELTEC BIOPOWER „WELTEC BLUE WATER“ ersetzt ab jetzt Kumac. Mit dieser Neubenennung reagiert WELTEC BIOPOWER auf die internationalen Marktanforderungen seiner bewährten Gülle- und Gärrestaufbereitung. In den letzten Jahren wurden bereits 17 Anlagen weltweit in Betrieb genommen. Seit März 2024 läuft auch die erste WELTEC BLUE WATER Anlage in Deutschland. In mehreren Prozessschritten werden die anfallenden Ausgangsmaterialien vollautomatisch zu Kompost, Dünger, Tiereinstreu, Biogas-Substrat und je nach Inputstoff bis zu cirka 60 Prozent einleitfähigem Wasser umgewandelt. Der Name WELTEC BLUE WATER spiegelt somit einerseits den weltweit wachsenden Bedarf wider und nimmt andererseits Bezug auf den größten Output Wasser. Derzeit befinden sich Anlagen in Europa, Asien und den USA im Bau und in fortgeschrittener Projektentwicklung. Die ersten Referenzen in Japan und Spanien der leicht skalierbaren Systeme stehen kurz vor der Fertigstellung. Die Technologie erweist sich als interessant für Betriebe in Veredlungsregionen, in denen ein hohes Gülleangebot oder Wasserknappheit herrscht – wie etwa in Dänemark und Spanien. In Europa werden Investitionen nicht zuletzt deshalb auch vom Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (FEADER) gefördert. Die WELTEC BLUE WATER Technologie eignet sich auch zur Stickstoffabscheidung und Rückführung des Wassers in den Biogasprozess zur Verdünnung der Ausgangsmaterialien. Ein hoher Anteil von stickstoffreichen Inputstoffen wie zum Beispiel Geflügelmist zur Herstellung von Biogas ist mit dem System möglich. Im Vergleich zu anderen Systemen benötigt WELTEC BLUE WATER keine Wärmeenergie und wandelt die ausgeschieden Festsstoffe in hochwertigen Dünger um.
Ab 50.000 Tonnen im Jahr einsetzbar WELTEC BLUE WATER trennt die Feststoffe vom Wasser in einem mehrstufigen Verfahren. Je nach Trockensubstanzgehalt des Inputmaterials kann die Verteilung der ausgeschiedenen Materialien variieren. Eine unabhängige Untersuchung der Aufbereitungsanlage in Deurne in den Niederlanden durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2015, ergab zum Beispiel folgende Segmentierung: 55 Prozent einleitfähiges Wasser, 25 Prozent Feststoffe und 20 Prozent flüssiges Nährstoffkonzentrat. Zu Beginn des Prozesses werden zur Effizienz-Steigerung den Ausgangsmaterialien Additive beigemischt. Dadurch flocken die feinsten Bestandteile aus und lassen sich besser abscheiden. Gleichzeitig werden bestimmte Stoffe besser voneinander getrennt und Geruchsemissionen minimiert. Anschließend wird der Gärrest in einer Siebbandpresse entwässert. Der Feststoff mit einem Trockensubstanzgehalt von rund 30 Prozent wird von den Anwendern als Dünger, Kompost, Tiereinstreu oder als Biogas-Substrat eingesetzt oder verkauft. Das System ist modular skalierbar und kann ab 50.000 Tonnen pro Jahr eingesetzt werden. Wasser kann genutzt werden Die abgeschiedene Flüssigkeit aus der Siebbandpresse wird in einem Flotationsbecken belüftet – dadurch setzen sich Partikel und Schwebstoffe am Beckenboden ab. Dieser Schlamm wird dem Prozess wieder hinzugefügt. Im letzten Schritt werden mit Hilfe einer mehrstufigen Umkehrosmose bis zu 99 Prozent der gelösten Salze und Nährstoffe abgeschieden. Das Nährstoffkonzentrat kann als leicht zu transportierender Flüssigdünger ausgebracht werden. Nach der Behandlung im Ionentauscher verbleibt einleitfähiges Wasser, das genutzt oder schließlich in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden kann. Das bedeutet, dass bis zu 60 Prozent Lagerkapazität für Gärreste eingespart werden kann und hierfür keine Behälter gebaut werden müssen.
Safe the Date – 8. April 2025 – Sicherstellung der Abwasserbehandlung bei Stromausfall – Aspekte aus der Praxis, aus Krisen und aus dem Regelwerk
Zur Veranstaltung im Rahmen des BAU Kolloquiums an der Universität der Bundeswehr München möchten wir Sie herzlich einladen.
Thema: Sicherstellung der Abwasserbehandlung bei Stromausfall – Aspekte aus der Praxis, aus Krisen und aus dem Regelwerk
Vortragende: Heinz Brandenburg, luisa Frackenpohl, Stadtentwässerungsbetriebe Köln Zeit: Dienstag, 08. April 2025, 18:00-19:00 Uhr Ort: Universität der Bundeswehr München, Gebäude 61/UniCasino
Zu näheren Information finden Sie hier das Veranstaltungsprogramm. Die Teilnahme am Vortrag wird von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau mit 1,5 Fortbildungspunkten anerkannt. Bitte beachten Sie das Anmeldeverfahren!
Siemens: Digitale Transformation für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
Wasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage – und je mehr Menschen auf der Erde leben, desto höher ist der Bedarf. Klimawandel, Urbanisierung und die zunehmende Umweltbelastung stellen die Wasserwirtschaft jedoch vor große Herausforderungen. Mit zuverlässigen Technologien unterstützen wir den Anlagenbetreiber, eine nachhaltige Wasserver- und Abwasserentsorgung für alle sicherzustellen. https://www.siemens.com/de/de/branchen/wasser.html?gclid=EAIaIQobChMIpqzOnJLl8AIVCOh3Ch3DRwTBEAAYASAAEgKzT_D_BwE#SmartApps
Wangen Pumpen: Starke Pumpe für große Biogasanlagen
Die Pumpenfabrik Wangen GmbH hat ihr Portfolio erweitert: Die Pumpe BIO-MIX 200 fördert mit hoher Leistung Substrate zum Fermenter In Biogasanlagen oder Anlagen für anaerobe Gärprozesse fördert die BIO-MIX 200 Substrate und Medien zu den Fermentern, die in der Pumpe mit Flüssigkeiten wie Rezirkulat oder Gülle vermischt werden. Die Pumpe erzielt im Vergleichstest mit 150 Kubikmetern pro Stunde den höchsten Förderstrom dieser Pumpenklasse bei gleichzeitig höherem Druck. Die robuste und langlebige Pumpe arbeitet in einem großen Viskositätsbereich und fördert hydrophobe, abrasive und fasrige Bestandteile verlässlich und mit hohen Standzeiten. Die Pumpenfabrik Wangen erweitert damit ihre Pumpenserie für die Biogas-Branche um ein zukunftsfähiges Produkt. https://www.wangen.com/de/pressemitteilungen/2024/BIO-MIX-200.php
Dr. Siekmann + Partner: Energieoptimierungspotenziale auf Kläranlagen am Beispiel der Kläranlage Selters als Thema der Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der DWA-Kläranlagen-Nachbarschaft
Am 16.10.2024 fand im Rathaus der Verbandsgemeinde Selters ein Treffen der DWA-Kläranlagen-Nachbarschaft Westerwald/Rhein-Lahn in Form einer Fortbildungsveranstaltung für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen statt. Die DWA-Nachbarschaften bieten eine Plattform zur Fortbildung, zur Information über aktuelle Entwicklungen, zum Austausch von Fachwissen und vor allem zum persönlichen Kennenlernen, um auch über die gemeinsamen Treffen hinaus in Kontakt zu bleiben.
Ein Schwerpunktthema des Treffens war die energetische Optimierung von Kläranlagen am lokalen Beispiel der Kläranlage Selters. Hier wurden in den letzten Jahren kontinuierlich Maßnahmen zur Effizienzsteigerung durchgeführt. So wurden das Zu- und Rücklaufschlammpumpwerk erneuert, die Belüftungstechnik auf Plattenbelüfter umgestellt und energieeffiziente Turbogebläse installiert. Diese Maßnahmen wurden jeweils in einer Potenzialstudie im Jahr 2019 erarbeitet. Unser Mitarbeiter Lukas Ellerich referierte hier über den möglichen Weg von der Durchführung eines Energiechecks über die Idealwertbildung nach der Vorgehensweise einer Energieanalyse (jeweils nach DWA-Arbeitsblatt 216) bis hin zur Maßnahmenerarbeitung und Fördermittelakquise bei der Durchführung einer Potenzial-/Machbarkeitsstudie. Anhand einiger konkreter Beispiele wurde auch auf die Möglichkeiten der Eigenüberwachung durch das Betriebspersonal und die Optimierungspotenziale durch eine umsichtige Betriebsweise der Anlagen eingegangen.
Für die Kläranlage Selters, die im Anschluss von den Teilnehmern besichtigt wurde, stellt die Potenzialstudie den mittelfristigen Handlungsfahrplan dar. Weitere Maßnahmen werden derzeit von unserem Büro geplant, so soll zur Optimierung der Klärschlammverwertung im Verbund der Rohschlammbehälter erweitert und eine weitere Schneckenpresse errichtet werden. Zur Erhöhung der Eigenstromerzeugung ist die Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen geplant.
Weber Ingenieure: Veröffentlichung der Karte von Schleswig-Holstein
Im Rahmen des Projekts zur Erstellung von Starkregengefahrenhinweiskarten für die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg sowie Niedersachsen und Bremen gibt es erfreuliche Neuigkeiten. Nach intensiver Arbeit und der Zusammenarbeit zahlreicher Fachleute wurden die ersten Karten nun veröffentlicht.
Die Hinweiskarte Starkregengefahren stellt die Simulationsergebnisse zu möglichen Starkregenszenarien dar. Die Daten enthalten jeweils die maximale Überflutungstiefe, die maximalen Fließgeschwindigkeiten sowie die Fließrichtung für ein außergewöhnliches (100-jährliches) und ein extremes Ereignis (hN = 100 mm/h). Die Ergebnisse wurden auf der Grundlage eines 3D-Modells (DGM1), den ATKIS/ALKIS-Daten, KOSTRA-Daten des DWD und weiteren ergänzenden Geodaten berechnet.
Bereits in einem früheren Beitrag im focus haben wir das Projekt vorgestellt. Die Starkregengefahrenhinweiskarten bieten eine wichtige Grundlage, um mögliche Risiken durch Starkregen besser zu verstehen und präventive Maßnahmen zu planen. Sie stellen übersichtlich dar, welche Gebiete bei extremen Wetterereignissen besonders gefährdet sind, und liefern wertvolle Informationen für Kommunen, Planungsbehörden sowie die Bevölkerung. Die Veröffentlichung der ersten Karten markiert einen wichtigen Meilenstein und ist ein wesentlicher Schritt, um die Resilienz unserer Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen zu stärken. Die weiteren Karten für die Bundesländer wurden über das BKG (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie) an die Bundesländer übergeben und sollen kurzfristig veröffentlicht werden. http://weber-ing.de/news/
Mall auf der BAU 2025: Lösungen für die Schwammstadt
Regenwasser nutzen und Stadtklima verbessern Der Mall-Messeauftritt auf der bevorstehenden BAU in München steht ganz im Zeichen der Produkte für die Schwammstadt. Neben der Baumrigole ViaTree, die in Innenstädten mit den anderen Mall-Lösungen zur Nutzung, Behandlung und Versickerung von Regenwasser kombiniert werden kann, zeigt der Umweltspezialist auch ein Funktionsmodell seines bewährten Sickertunnels CaviLine aus Stahlbeton. Wenn Innenstädte nach dem Schwammstadt-Konzept umgestaltet und Neuerschließungen entsprechend geplant werden, benötigen Kommunen blau-grün-graue Infrastrukturen, um die natürliche Wasserhaushaltsbilanz auch nach der Bebauung weitgehend wiederherzustellen. Mit grauer Infrastruktur werden dabei technische Lösungen bezeichnet, wie sie Mall anbietet. Dazu gehören unterirdische Behälter zum Speichern von Regenwasser, aber auch Vorbehandlungsanlagen, Versickerungslösungen und Baumrigolen. Auch auf dem Messestand zu sehen: Der Pelletspeicher ThermoPel zur Lagerung von Holzpellets außerhalb von Gebäuden. https://www.mall.info/presse/pressemitteilungen/news-detail/mall-auf-der-bau-2025-loesungen-fuer-die-schwammstadt/
Prozesssicherheit bei der Schlammeindickung Je nach Ausbaugröße der Kläranlage kommen unterschiedliche Klärverfahren zur Abwasserreinigung zum Einsatz. Kleinere Anlagen mit bis zu ca. 30.000 Einwohnerwerte (EW) werden häufig als Belebungsanlagen mit aerober Schlammstabilisierung gebaut. Größere Anlagen >30.000 EW sind jedoch meist als Anlage mit anaerober Schlammstabilisierung ausgeführt. Bei diesem Verfahren wird der bei der biologischen Reinigung entstehende Belebtschlamm aus dem Nachklärbecken abgezogen und in das Belebungsbecken zurückgeführt. Ein Teilstrom muss als Überschussschlamm jedoch entnommen und zusammen mit dem in der Vorklärung anfallenden Primärschlamm in den Faulturm zur anaeroben Schlammstabilisierung geleitet werden.
Eine Herausforderung ist dabei jedoch das erhebliche Volumen dieses Überschussschlammes. Aus der Nachklärung wird der Schlamm mit einer sehr hohen Verdünnung von nur ca. 5-10g/Liter abgezogen und muss daher auf die für den Faulturm optimale Konzentration von ca. 50 – 85g/Liter eingedickt werden. Das Volumen reduziert sich um ca. 80-90%. Dazu sind verschiedene Verfahren bekannt: u.a. statische Eindickung oder Abseihen, jedoch auch mit jeweils spezifischen Nachteilen. Eine sehr gute und vielfältig vorteilhafte Methode ist die Eindickung mittels Dekantern. Einen Faulturm zu betreiben ist jedoch immer verfahrenstechnisch anspruchsvoll, aber gleichzeitig entscheidend für den gesamten Prozess sowie die anfallenden Betriebskosten der Kläranlage. Denn ein optimaler Faulprozess erhöht die Gasausbeute und reduziert damit die Energiekosten. Gleichzeitig lässt sich ein gut ausgefaulter Schlamm sehr gut entwässern, wodurch sich die Entsorgungskosten zudem reduzieren. Eine optimierte Beschickung des Faulturms wirkt sich sehr vorteilhaft auf die Prozessführung aus. Die Beschickung muss möglichst gleichmäßig und konstant sein. Das lässt sich mit einer Eindickung durch Flottweg OSE Dekanter mit Dickschlammregelung sehr gut darstellen.
EnviroChemie liefert die Technik zur Wasserwiedergewinnung aus kommunalem Abwasser für den OOWV in Nordenham.
Der OOWV (Oldenburg-Ostfriesischer Wasserverband) setzt auf seiner Nordenhamer Kläranlage ein zukunftsweisendes Projekt zur Gewinnung von Brauchwasser aus Abwasser für die Industrie um. Ab dem Sommer 2026 soll gereinigtes Abwasser der städtischen Kläranlage über eine 5,5 km lange Brauchwasserleitung dem Chemieunternehmen Kronos Titan zur Verfügung gestellt werden.
Eine von EnviroChemie realisierte Kombination aus Envopur Ultrafiltration und Envopur Umkehrosmose wird das behandelte Abwasser so aufbereiten, dass es als Brauchwasser genutzt werden kann. Kronos Titan wird das Brauchwasser für verschiedene Anwendungen, u. a. für die Filtration und die Dampferzeugung nutzen.
1,1 Mio. Kubikmeter Brauchwasser sollen pro Jahr zur Verfügung gestellt werden. Das ist ein wichtiger Baustein in der Nachhaltigkeitsinitiative von Kronos Titan. Außerdem entlastet die Nutzung des Brauchwassers das OOWV-Wasserwerk Großenkneten.
„Wir stolz darauf, einen wichtigen Beitrag zu diesem nachhaltigen Leuchtturmprojekt leisten zu können. Es zeigt einmal mehr, wie uns zukunftsweisende Technologien helfen, Ressourcen verantwortlich einzusetzen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, erklärt Klaus Dickhoff, Abteilungsleiter Vertrieb bei EnviroChemie. Der Baubeginn ist für den Herbst 2024 vorgesehen. https://www.envirochemie.com/de/news-events/news/brauchwasser-aus-abwasser-gewinnen/
Chetra: Nachhaltige Optimierung von Kreiselpumpen in Groß-Klärwerk
Unzureichende Standzeiten beim Abdichten von Faulschlamm mit 3,5 % Trockenstoff (TS) und Sandanteilen waren Auslöser für die Umrüstung auf CHETRA Metallfaltenbalg-GLRD, Typ 700. Diese Einzel-GLRD hat einen korrosionsbeständigen Lamellenbalg aus Inconel (T.M. Cabot) mit „Selbstreinigungseffekt“. Der Wegfall von Feder(n) – durch den Balg – macht diese GLRD weitgehend unempfindlich gegen Ablagerungen und Verschmutzungen.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit: Nur noch gelegentliche Wasserspülung – alle 2-4 Wochen für 1-2 Minuten – anstelle der vorherigen permanenten Spülung mit hohem Frischwasser-Bedarf. Bei einigen GLRDen wird auf die Wasserspülung ganz verzichtet durch Fettschmierung an der jeweiligen Stopfbuchse (Dichtraum). Gelegentlich Nachspeisen mittels Fettpresse. Die mittlere Standzeit einer GLRD des Typs 700 in diesen Anwendungen liegt bei 10 Jahren. https://www.chetra.de/industrien/energie/
Präzise Ergebnisse – Auch bei großen Durchmessern!
Unsere 2-Pfad-Lösung kompensiert dabei mögliche Turbulenzen und wird an einem NivuFlow 600 Messumformer, zusammen mit berührungslosen Clamp-On-Sensoren betrieben. Das Ergebnis sind stabile und genaue Messwerte.
Clamp-On-Sensoren sind ideal für die Nachrüstung von Messstellen, da diese einfach von außen befestigt werden und die Rohrleitung nicht gebohrt oder anderweitig beschädigt werden muss. Neben dem Durchfluss wird ebenfalls die Mediumtemperatur erfasst. Sehr oft wird die Sensortechnik im Bereich von Trinkwasser oder Prozesswasser eingesetzt. Was viele nicht wissen: diese berührungslose Sensortechnologie funktioniert auch in vielen Abwasseranwendungen…
Wir setzen bei dieser Applikation hingegen auf den Einsatz eines Schwimmers, in dem ein V-Sensor integriert ist. Die Sendefläche des V-Sensors ist im Wasser eingetaucht und erfasst die Einzelgeschwindigkeiten in bis zu 16 Messfenstern. Der Füllstand wird über einen Ultraschallsensor erfasst, der in Fließrichtung vor dem Schwimmer installiert ist.
Im konkreten Beispiel werden zwei Kanäle mit jeweils einem V-Sensor mit Schwimmer, sowie einem Füllstandsensor, überwacht. Diese Kombination liefert präzise Steuerungs- und Regelungsdaten, mit denen der Zulauf der Kläranlage optimiert und somit effizienter betrieben werden kann.
Wissen für die Praxis: Tsurumi veröffentlicht 100. Ratgeberfilm
Tsurumi hat den hundertsten Ratgeberfilm veröffentlicht und bietet damit umfassende Einblicke in die Handhabung und Wartung von Schmutz- und Abwasserpumpen. Eine YouTube-Videoreihe richtet sich an Nutzer, die umfassende Informationen über Schmutz- und Abwasserpumpen suchen. Tsurumi, der Herausgeber, hat nun seinen hundertsten Ratgeberfilm zu einem bedeutenden technischen Thema veröffentlicht. Seit seiner Gründung vor hundert Jahren hat sich der japanische Pumpenhersteller mit Sitz in Düsseldorf in der Branche etabliert. Dies geschah nicht nur durch die Qualität seiner Produkte, sondern auch durch sein Engagement für die Kunden. Vor fünf Jahren entstand die Idee, eine Filmreihe über den ordnungsgemäßen Betrieb und die Wartung von Wasserpumpen zu erstellen.
Umfassendes Wissen für Anwender „Wir möchten Anwendern das notwendige Wissen vermitteln, damit sie ihre Pumpen effizient, wirtschaftlich und sicher betreiben können“, erklärte Geschäftsführer Daniel Weippert. „Die Videos sollen eine Vielzahl von Themen abdecken und Fragen verständlich sowie kompetent beantworten.“ Daher behandelt die Reihe eine breite Palette von Themen, wie Inbetriebnahme, Wartung, Problemlösung und Sicherheit. Jeder Ratgeberfilm wird von einem oder mehreren Experten präsentiert und enthält Schritt-für-Schritt-Anleitungen sowie praktische, erprobte Tipps. Ein Beispiel ist einer der meistgesehenen Clips, der grundlegende Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer einer Pumpe erläutert. Ein weiteres beliebtes Video zeigt, wie man einen Niveauschalter nachrüstet. Der hundertste Film behandelt das Thema Dichtungen, was bei Wasserpumpen von großem Interesse ist. Die Filme, die zwischen einer Minute und einer Stunde lang sind, bieten informative Inhalte und wurden von Anwendern sowie Branchenkennern positiv angenommen, mit bereits tausendfachen Aufrufen. Diese stellen eine wertvolle Ressource dar.
Zukunftsorientierte Erweiterung der Videoreihe Tsurumi plant, die Serie kontinuierlich zu erweitern und zu aktualisieren, um mit den neuesten Entwicklungen und Anforderungen Schritt zu halten. Spannende Themen wie IoT-Technologien in Pumpensystemen (Tsurumi hat dafür das offene Connect-System entwickelt, das auch Fremdgeräte integriert) sind bereits in Vorbereitung. Weippert betont: „Unser Erfolg beruht auf dem Erfolg unserer Kunden. Indem wir ihnen das notwendige Wissen vermitteln, schaffen wir eine Win-Win-Situation.“ Das Unternehmen ist stolz auf das Erreichte und blickt optimistisch auf die nächsten 100 Videos. Mit dieser Initiative bringt Tsurumi die Branche voran und zeigt, wie Anbieter durch moderne Mittel ihren Kunden effektiv Unterstützung bieten können – unabhängig davon, wo sie sich auf der Welt befinden. https://gwf-wasser.de/branche/wissen-fuer-die-praxis-tsurumi-veroeffentlicht-100-ratgeberfilm/
Aerzen: Mehr als nur sauber: So heben Betreiber den Energieschatz im Abwasser
Aerzen ist einer der international führenden Anbieter für die Belüftung von Belebungsbecken
Wasser- und Abwasseraufbereitung Effiziente Lösungen für kommunale und industrielle Kläranlagen AERZEN ist ein international führender Anbieter im Bereich der Abwasseraufbereitung. Seit über 150 Jahren begleiten wir Betreiber von Kläranlagen und Industriepartner mit innovativen Lösungen und können zu Recht behaupten: Wir kennen uns aus. Wie können Energiekosten bei der Abwasseraufbereitung eingespart werden? Welche Möglichkeiten gibt es bei der Konzeption neuer Anlagen? Wie können Lastgänge ermittelt und optimal bedient werden? AERZEN gibt mit seinen vielfältigen und flexiblen Lösungen sowie der Erfahrung aus unzähligen umgesetzten Projekten die richtigen Antworten. Fragen Sie uns, wir teilen gerne unsere Erfahrung – LET’S TALK! https://www.aerzen.com/de/anwendungen/wasser-und-abwasseraufbereitung
Die Wasserspezialisten präsentieren die Themen „Wasserrecycling“ und „Energie aus Abfall“ Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Produktionssicherheit werden weltweit zu einem immer wichtigeren Thema. Die Versorgungssicherheit, insbesondere von Wasser, spielt dabei eine große Rolle. Alexander Ghazinuri und Niclas Pörtner von EnviroChemie werden mit Fachleuten aus der Milchwirtschaft während des World Dairy Summits mögliche Lösungen für eine nachhaltige Wasserversorgung diskutieren. Zwei Themen stellen sie in den Fokus: Energie aus Abfall – wie aus organischen Abfällen, Schlämmen und Molke Biogas erzeugt werden kann. Molkereien benötigen große Mengen an Frischwasser und Wärme. Neben den Bemühungen, in der Produktion Wasser zu sparen, könnte die Abwasserbehandlungsanlage zukünftig neben der Abwasserreinigung zusätzliche Aufgaben übernehmen. Sie könnte einen großen Teil des Wassers auf eine für die Produktion nutzbare Qualität reinigen und Biogas zur Wärmeerzeugung bereitstellen. EnviroChemie präsentiert die Leistung der Biogasanlage Biomar® AWR. Wasserrecycling – Wie Automatisierung zuverlässig Trinkwasserqualität erzeugt und den Aufwand für das Betriebspersonal reduziert. Trinkwasser wird in der Regel für alle Prozessschritte der Milchverarbeitung verwendet, die direkt oder indirekt mit dem Produkt in Berührung kommen. Die Verfügbarkeit von Wasser wird für viele Molkereien in Europa zu einem begrenzenden Faktor. EnviroChemie zeigt, wie mit einem ausgeklügelten Aufbereitungskonzept vollautomatisch aufbereitetes Wasser in Trinkwasserqualität hergestellt werden kann. https://www.envirochemie.com/de/news-events/news/envirochemie-beim-world-dairy-summit-in-paris/
Circular Economy = Rezyklieren von Abfällen? Nicht nur! Dass hinter zirkulärem Wirtschaften noch weit mehr steckt als Recycling, machen Dr.-Ing. Stephan Kabasci und Dr.-Ing. Jochen Nühlen im Interview deutlich. Zudem sprechen die Wissenschaftler über Herausforderungen auf dem Weg Richtung Circular Economy und erläutern, wie Fraunhofer UMSICHT bei der Bewältigung dieser Hürden unterstützen kann – sei es durch die Entwicklung von Technologien und Materialien oder die Beratung bei der zirkulären Transformation.
Wasser ist mehr als eine selbstverständliche Ressource. Es ist ein strategisches Gut, insbesondere für die Industrie. Trotz gestiegener Effizienz bleibt seine Wichtigkeit oft unterschätzt. Der VDMA hat das Thema Wasser in den Fokus genommen und beleuchtet die essenzielle Rolle, die Wasser im industriellen Sektor spielt. Auf der Website erfahren Sie, wie der Maschinen- und Anlagenbau innovative Lösungen für das Wassermanagement entwickelt und warum Wasser eine Schlüsselrolle in der Zukunft der Produktion spielt. Im Interview, das auf der IFAT 2024 gedreht wurde, spricht Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA-Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen und Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, mit Dr.-Ing. Marcus Höfken, Vorstand VDMA Verfahrenstechnik und Vorstandvorsitzender der INVENT über die IFAT, über Klimawandel und Wasserknappheit sowie über die Zukunftsaussichten der Wasser- und Abwassertechnik. https://invent-uv.de/blog/2024/10/22/wasser-im-fokus-des-vdma/
Die KROHNE Gruppe veröffentlicht den jährlichen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2023. Er basiert auf den konsolidierten Daten aller KROHNE Gesellschaften und bietet einen umfassenden Überblick über die Umweltauswirkungen der KROHNE Gruppe, über erreichte Ziele in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit sowie soziale und ethische Praktiken für Kunden und andere Interessengruppen. Der Nachhaltigkeitsbericht 2023 der KROHNE Gruppe steht hier als PDF-Download zur Verfügung.
Erst einmal messen. Optimierungsmaßnahmen können nur dann wirtschaftlich und ökologisch optimal geplant werden, wenn man die charakteristischen Bedingungen im Einzugsgebiet berücksichtigt. Mit dem PKM-Sensor von NIVUS können kostengünstig und unkompliziert Konzentrationsganglinien gemessen werden, die bei der Lösungsfindung helfen. Ein Fangbecken in einem Einzugsgebiet ohne First-Flush wäre für das Gewässer eine Katastrophe. Mehr Informationen zu Thema finden Sie hier https://www.nivus.de/de/unternehmen/aktuelles-presse/presse/ein-fangbecken-aber-kein-first-flush
Veolia sorgt für Emissionstransparenz mit ECO2CHECK: Präzise Messung CO2-Emissionen für Entsorgungsdienstleistungen
Veolia, ein führendes Unternehmen im Bereich Umweltdienstleistungen, bietet seinen Kunden mit ECO2CHECK ein neuartiges Analysetool zur präzisen Ermittlung und Offenlegung der CO2-Emissionen von Entsorgungsdienstleistungen. Dieses Angebot ermöglicht einen detaillierten Einblick in den tatsächlichen Klimafußabdruck und unterstützt auf diese Weise bei der Erfüllung gesetzlicher Berichtspflichten. Vor dem Hintergrund der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Verpflichtung zur Offenlegung von Scope 1- bis 3-Emissionen kommt ECO2CHECK genau zur richtigen Zeit. Das Tool schlüsselt die Emissionen detailliert nach Kundenstandort, Zeitraum und Abfallfraktion für die gesamte Entsorgungskette auf – von der Sammlung über den Transport bis zur Verwertung. Dadurch werden die Gesamtemissionen quantifizierbar abgebildet. ECO2CHECK hebt sich durch die Ermittlung realer Emissionswerte von herkömmlichen Verfahren ab. „Unser Tool berechnet, basierend auf Aktivitätsdaten, die Sammel-, Transport- und Verwertungsemissionen entlang des gesamten Entsorgungsprozesses“, erklärt Sylke Freudenthal, Chief Sustainability Officer für Veolia in Deutschland. „Dies bietet unseren Kunden ein Höchstmaß an Transparenz und Genauigkeit dieser Daten für ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung.“ „Mit ECO2CHECK setzen wir neue Maßstäbe“, fügt Sebastian Kornisch, Vertriebsleiter der Region Nord der Veolia Umweltservice, hinzu. „Wir bieten unseren Kunden nicht nur präzise Daten für ihre Berichtspflichten, sondern auch wertvolle Einblicke zur Optimierung ihrer Nachhaltigkeitsstrategien.“ Die Berechnungsmethodik von ECO2CHECK wurde durch das ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gutachterlich geprüft und entspricht der Logik des GHG-Protokolls. Dies unterstreicht Veolias Engagement für höchste Standards in der Emissionsmessung und -berichterstattung. Veolia bekräftigt mit dieser Innovation sein Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und unterstützt seine Kunden aktiv dabei, Transparenz zu schaffen und ihre Treibhausgasemissionen zu verringern. https://newsroom.veolia.de/pressreleases/veolia-sorgt-fuer-emissionstransparenz-mit-eco2check-praezise-messung-co2-emissionen-fuer-entsorgungsdienstleistungen-3342845
Veolia testet neue Technologie zur Mikroplastik-Detektion im PET-Recycling
Veolia plant, in seiner PET-Recyclinganlage in Frauenfeld, Schweiz, eine innovative Technologie zur Erkennung von Mikroplastik zu erproben. Diese neue Methode, entwickelt vom gemeinnützigen Greentech-Unternehmen Wasser 3.0, basiert auf Fluoreszenzmarkierung und wird von der Veolia Stiftung im Rahmen eines dreijährigen Förderprojekts unterstützt. Die Technologie zeichnet sich durch ihre Einfachheit, Schnelligkeit und Kosteneffizienz im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren aus. Durch den Einsatz von Fluoreszenz-Mikroskopie ermöglicht sie eine selektive Anfärbung und effiziente Messung von Mikroplastik in Wasser- und Abwasserproben und trägt wesentlich dazu bei, die Mikroplastikbelastung in Gewässern genauer zu erfassen und zu bewerten. „Unser Ziel ist es, durch unsere Recyclingprozesse nicht nur zur Kreislaufführung von PET beizutragen, sondern auch unsere eigene Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern”, erklärt Jan Ostendarp, zuständiger Projektleiter der Veolia PET Germany GmbH. “Wir optimieren ständig unsere Verfahren, um Ressourcen effizienter zu nutzen und damit sowohl für uns als auch für unsere Kunden einen nachhaltigen Mehrwert zu schaffen. Das ist der Kern unseres Geschäftsmodells und unserer Unternehmensphilosophie.“ Im Rahmen der geplanten Implementierung beabsichtigt Veolia, die Abwasserbestandteile in der Anlage zu überwachen, um Mikroplastik und andere Abwasserfrachten zu reduzieren. Veolia konzentriert sich gerade im PET-Recycling auf die Reduzierung der Abwasserfracht, wobei verschiedene Schwerpunkte verfolgt werden: den Einsatz innovativer Methoden zur Reduzierung von Mikroplastik, die Reduzierung des chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) und des Antimongehalts im Abwasser sowie die Ermöglichung der Wiederverwendung von gereinigtem Prozesswasser. Durch die Implementierung von Wasserkreisläufen in industriellen Prozessen kann das Unternehmen seinen Frischwasserverbrauch erheblich reduzieren und gleichzeitig die Abwasseraufbereitung mit Unterstützung von Wasser 3.0 optimieren. In einem kürzlich online veröffentlichten Fachbeitrag berichtet Wasser 3.0 über die Entwicklung dieser innovativen Detektionsmethode. Der Artikel beleuchtet den komplexen Weg zur Etablierung eines Detektions-Standards und geht dabei besonders auf die Identifikation möglicher Fehlerquellen sowie die Potenziale der Fluoreszenz-Mikroskopie ein. Links • Veolia PET-Recycling in Frauenfeld • Fachbeitrag von Wasser 3.0 zur Entwicklung eines Detektionsstandards für Mikroplastik Themen • Umwelt, Energie • Gewässer/Meeresumwelt • Technologie, allgemein • Wasser-, Abwasserreinigung • Umwelttechnologie, Recycling • Kunststoff-, Gummiindustrie • Nachhaltigkeit/CSR https://newsroom.veolia.de/pressreleases/veolia-testet-neue-technologie-zur-mikroplastik-detektion-im-pet-recycling-3342754
Sehr geehrte Damen und Herren, wir laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltungsreihe UNITECHNICS On Tour 2025 ein. Lassen Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen, die neuesten Entwicklungen in der Abwasserbranche zu entdecken und von spannenden Vorträgen sowie interaktiven Diskussionen zu profitieren. Warum teilnehmen? • Netzwerken mit Branchenexperten und Kollegen • Aktuelle Themen und praxisnahe Lösungen • Innovative Ansätze und neue Technologien kennenlernen
Themenübersicht: • Kommunalabwasserrichtlinie – Handlungsempfehlungen und Umsetzung • Neueste Erkenntnisse in den Bereichen: Geruch, Fremdwasser, Niederschlagswasser und Rattenbekämpfung • Neueste Fortschritte zu Drohneneinsätzen in der Kanalisation • Social Media & KI – Best Practices zur Personalakquise und automatisierte Content-Erstellung
Termine und Standorte: Wir bieten Veranstaltungen an 15 verschiedenen Standorten bundesweit an, sodass Sie flexibel einen Termin und Ort auswählen können: • Lutherstadt Eisleben • Brandenburg an der Havel • Teterow • Gotha • Gemünden am Main • Ottobrunn • Weidensdorf • Wittbek • Karlsruhe • Grevesmühlen • Neckarsulm • Bremen • Lollar-Staufenberg • Castrop-Rauxel • Menden
Eine Gesamtübersicht aller Veranstaltungsorte finden Sie hier
Bei Rückfragen schreiben Sie uns gerne an events@unitechnics.de Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Die Sulzer Pumps Wastewater Germany GmbH in Bonn und die Nordic Water GmbH in Neuss werden zu einem Unternehmen. Der Fokus der Neugründung liegt auf dem Segment Abwasser. Sichergestellt werden soll etwa die Zuverlässigkeit von Förder- und Behandlungsaufgaben im Kontext neuer Herausforderungen wie Extremwetterlagen.
Mit einem neuen Unternehmen bündeln Sulzer Pumps Wastewater Germany und Nordic Water künftig ihre Expertise. Die beiden Gesellschaften werden zur Sulzer Flow Germany GmbH zusammengeführt. Anwendungsfelder umfassen die Gebäude- und Grundstücksentwässerung, die Baustellenentwässerung sowie den industriellen und kommunalen Abwasserbereich. Gemeinsam wird technisches Wissen bereitgestellt, um die Leistung und Zuverlässigkeit von Förder- und Behandlungsaufgaben im Bereich Wasser und Abwasser zu optimieren. Neue Herausforderungen wie beispielsweise Extremwetterlagen oder die Vorgaben der vierten Reinigungsstufe im kommunalen Bereich stehen dabei im Mittelpunkt. Zum Produktportfolio zählen Pumpen, Hebeanlagen, Rührwerke, Belüfter, Turboverdichter sowie Sieb-, Räum-, Sedimentations- und Filtrationslösungen. „Für unsere Kunden ändert sich nichts – die ihnen bekannten Produkte der Marken Sulzer und Nordic Water sowie deren bekannte Produktlinien Muffin Monster, Meva, Zickert, Dyna und Lamella bleiben erhalten und auch ihre Ansprechpartner ändern sich nicht“, sagt Stefan Wilken, Geschäftsführer von Sulzer Flow Germany. „Unsere Kunden werden vielmehr von der gebündelten Expertise und dem Produktportfolio profitieren.“ Nordic Water wurde bereits im Februar 2021 Teil der Sulzer AG. Das Unternehmen steht seit 1962 für effiziente Wasserreinigung. In Deutschland ist Nordic seit 1988 mit einer eigenen Niederlassung in Neuss ansässig. https://www.industr.com/de/sulzer-und-nordic-water-verschmelzen-2771293
Neu: Energiekommune 10/24 – Zeitschrift für kommunalen Klimaschutz
Mit PVT Solarthermie und Photovoltaik auf einer Fläche nutzen +++ Wie kalkulierbar sind für Kommunen Wind- und Solareuros? +++ Tiefengeothermie auf dem Weg +++ Kläranlagen als Wärmequelle +++ Mit Solarenergiegebieten mehr Flächen für PV und Solarthermie +++ Am 4. Oktober ist die neue Ausgabe 10/24 der Zeitschrift Energiekommune erschienen. Energiekommune ist der Infodienst für den lokalen Klimaschutz. Sichern Sie sich jetzt mit einem kostenlosen Test drei aktuelle Monatsausgaben – einschließlich der aktuellen Ausgabe! Wählen Sie zwischen Printheft und PDF-E-Paper! Dies sind die Schwerpunktthemen der Ausgabe 10/24: https://www.solarserver.de/2024/10/04/neu-energiekommune-10-24-zeitschrift-fuer-kommunalen-klimaschutz/
Gelsenwasser: Phosphorgewinnung Schkopau kann Ash2Phos-Anlage bauen
EasyMining und Gelsenwasser, Partner im Gemeinschaftsunternehmen Phosphorgewinnung Schkopau GmbH (PGS), haben grünes Licht für den Bau ihrer ersten Phosphorrückgewinnungsanlage nach dem Ash2Phos-Verfahren bekommen. Standort wird Schkopau in Sachsen-Anhalt sein. Die Anlage soll Anfang 2027 in Betrieb gehen. Das Ash2Phos-Verfahren stellt einen Paradigmenwechsel in der Technologie zur Phosphorrückgewinnung dar, hier steht die umweltschonende, nachhaltige und effiziente Kreislaufführung im Vordergrund. https://www.gelsenwasser.de/phosphorgewinnung-schkopau
CFD-Simulationen in der Abwasserindustrie: Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis Das Gebiet der Strömungsmechanik ist ein komplexes Netzwerk aus Physik, mathematischen Modellen und realen Anwendungen. In der Abwasserindustrie ist das Verständnis dieser Strömungsdynamik nicht nur eine wissenschaftliche Übung, sondern eine Notwendigkeit. Hier kommt Computational Fluid Dynamics (CFD) ins Spiel – ein entscheidendes Werkzeug, das die Art und Weise, wie wir reale Probleme der Strömungsmechanik angehen und lösen, revolutioniert hat. https://invent-uv.de/blog/2024/08/27/aerobe-zersetzung/
Schwimmendes HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem erobert schwedische Industrieanlagen Das innovative schwimmende HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem erfreut sich in Industrieanlagen in Schweden einer steigenden Beliebtheit, insbesondere in Teichkläranlagen, die von Papier- und Zellstoffherstellern betrieben werden. Diese Anlagen sind für die Reinigung von Abwasser konzipiert und stehen vor spezifischen Herausforderungen im Hinblick auf die Belüftungstechnologien. Zur Reinigung von Abwässern aus der Papier- und Zellstoffindustrie sind in Schweden Teichkläranlagen weit verbreitet. Belüftungstechnologien wie Oberflächenbelüfter, Membranbelüfter und Tauchbelüfter stehen häufig vor Problemen wie einer unzureichenden Volumennutzung, mangelnder Umwälzung und hoher Wartungsintensität. Das HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem ist die Lösung für diese Probleme, indem es auf einer schwimmenden Plattform montiert wird. Die Belüftung erfolgt bodennah und das System sorgt aufgrund der hohen Turbulenzen für eine effektive Durchmischung des Abwassers. Die Implementierung des klassischen HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystems hat in Abwasserreinigungsanlagen der Prozessindustrie weltweit zu beachtlichen Verbesserungen der Reinigungsleistung geführt. Unter anderem konnte das durchmischte Volumen erheblich gesteigert werden, die Reichweite des Rührbetriebs erhöht und die Schlammqualität verbessert werden. Zudem zeichnet sich das System durch seine Flexibilität und Robustheit aus, was zu einem geringeren Wartungsaufwand führt. (1) Beispielhaft zu nennen ist der Austausch eines Membranbelüftungssystems in einer schwedischen Industriekläranlage, deren Lagune ein Fassungsvermögen von rund 50.000 m3 aufweist . Aufgrund des Einsatzes eines HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystems konnte eine um ca. 30% höhere Belüftungsleistung erzielt werden, ohne zusätzliche Gebläse installieren zu müssen. Dies führte zu einer Reduzierung der Wartungsaufwendungen und einer insgesamt effizienteren Abwasserreinigung. (2) Eine weitere schwedische Industriekläranlage tauschte in 2021 drei Oberflächenbelüfter mit nur einem HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem und konnte eine gleichbleibende Sauerstoffgelöstkonzentration an Teststellen nahe des Ufers erreichen. Statt wie zuvor drei separate Systeme jährlich umfassend warten zu müssen, erfordert das neue System lediglich einen Ölwechsel alle zwei Jahre. Vor der Implementierung des HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystems wurden Oberflächenbelüfter bei geringer Last teilweise komplett ausgeschaltet. Jetzt besteht die Möglichkeit, die Belüftungsleistung entweder zu reduzieren oder in den alleinigen Rührbetrieb, ohne Belüftung, zu wechseln, um Schlammablagerungen am Lagunenboden zu vermeiden. (3) Im Norden Schwedens rüstete eine Industriekläranlage ihre Lagune mit sechs Rühr- und Begasungssystemen und zwei Rührsystemen nach, um den Anforderungen an höhere Produktionsmengen gerecht zu werden. Einige der bis dahin verwendeten Oberflächen- und Tauchbelüfter konnten im Zuge dessen außer Betrieb genommen werden. Das HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem ist auf einer schwimmenden Stahlplattform montiert. Optional kann eine Wartungsplattform angebracht werden, um den Zugang für einen Ölwechsel zu erleichtern. Das Belüftungssystem wird an eine Druckluftversorgung angeschlossen und erfordert keine weiteren fest installierten oder wartungsintensiven Einrichtungen im Becken. Die Prozessluft gelangt durch die Welle zum hyperboloidförmigen Rührkörper, wird dort in feine Blasen zerteilt und anschließend homogen in der Lagune verteilt. Das sorgfältig durchdachte Design ermöglicht eine unkomplizierte Montage an Land sowie ein reibungsloses Einheben in den Teich im Anschluss. Abschließend wird das schwimmende HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystem an der vorgesehenen Position abgespannt, an die Prozessluft angeschlossen und in Betrieb genommen. Die langjährige Erfahrung von INVENT im Bereich der Abwasserreinigung zeigt sich in der erfolgreichen Implementierung des schwimmenden HYPERCLASSIC®-Rühr- und Begasungssystems, da immer ganzheitliche Lösungsansätze der Ingenieure in Erlangen ausgearbeitet werden. Bei der Produktion der Systeme wird überwiegend auf regionale Materialien und Dienstleistungen zurückgegriffen. Seit 2019 wird das schwimmende Rühr- und Begasungssystem erfolgreich eingesetzt und erfreut sich nicht nur in Schweden wachsender Beliebtheit. https://invent-uv.de/blog/2024/09/06/invent-flossloesung-fuer-lagunen/
IWW: Der Mülheim Water Award 2024 geht nach Flandern
Bereits zum neunten Mal wurde im Rahmen des Mülheimer Wasseranalytischen Seminars (MWAS) der Mülheim Water Award verliehen. Die Jury kürte diesmal ein Projekt aus Flandern zum Sieger. Die Preisträger haben ein System entwickelt, das die digitale Überwachung der Wasserqualität in ganz Flandern in Echtzeit ermöglicht. Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz überreichte als Schirmherr den mit 10.000 € dotierten, von der RWW mbH und der GERSTEL GmbH & Co. KG gesponserten Preis. Das Projekt „Internet of Water Flanders: from water quality sensing to action“ umfasst die Entwicklung eines Netzwerks von rund 300 Wasserqualitätssensoren an über 220 Standorten in ganz Flandern, deren Daten auf einer IoT (Internet of Things) Datenplattform zusammengeführt werden. Über die Website www.waterinfo.be sind sowohl Echtzeit- als auch historische Daten öffentlich zugänglich. Die Plattform bietet eine Kombination aus physikalischen Messgrößen wie Temperatur oder pH-Wert und Wasserqualitätsdaten. Positiv hervorzuheben ist, dass Daten verschiedener Interessensgruppen wie Wasserversorger, Abwasserentsorger, Behörden, Ministerien und Forschungsinstitutionen zusammengeführt werden können. Ein weiterer Bestandteil des Projekts war die Entwicklung verschiedener Warn-Apps, die sich bereits in der praktischen Anwendung bewährt haben. Eingereicht wurde das Projekt von Marleen Spiliers vom flämischen Wasserversorgungsunternehmen De Watergroep als führende Bewerberin einer belgisch-niederländischen Bewerbergruppe. Hierzu gehören weiterhin Nele Desmet, Piet Seuntjens (VITO), Youri Amerlinck (Aquafin), Marcel Zevenbergen (Imec) und Pieter De Graef (VMM). In seiner Laudatio ging Mülheims Oberbürgermeister Marc Bucholz auf den besonderen Stellenwert der Ressource Wasser für die wirtschaftliche Entwicklung Mülheims ein: „Immer wieder etablierten sich moderne, innovative Unternehmen rund um die Wasserwirtschaft, hier sind Versorgungsunternehmen, Anbieter von analytischen Systemen aber auch Forschungsinstitute zu nennen. Diese haben es geschafft, Entwicklungen weit über die Stadtgrenze und die Region hinaus mitzubestimmen und so Mülheim zu einem bedeutenden Zentrum für die Wasserwirtschaft zu machen.“ Buchholz ergänzte: „Die Bedeutung des Wassers für die Industrialisierung des Ruhrgebiets bis in unsere heutige Zeit hob kürzlich auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst bei einer Festveranstaltung anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Ruhrtalsperrenvereins hervor. Stauseen sichern unsere Wasserwirtschaft. Die Qualität des Wassers ist vor allem der engen Verzahnung von akademischer Forschung und unternehmerischer Praxis zu verdanken und schafft ein fruchtbares Umfeld für Innovationen und die Entwicklung neuer Technologien. Einen wertvollen Beitrag hierzu liefert auch der Mülheim Water Award, der von zwei in Mülheim ansässigen Unternehmen gestiftet wird.“
Über den Mülheim Water Award Träger des Mülheim Water Award sind die GERSTEL GmbH & Co. KG und die RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH, beide mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Mit dem Award ausgezeichnet werden Projekte zur praxisorientierten Forschung und Entwicklung und zur Anwendung innovativer Konzepte im Bereich der Trinkwasserversorgung und Wasseranalytik. Ziel des Preises ist es, einen Anreiz zu schaffen, sich mit realisierbaren Konzepten in der Wasserforschung in Europa auseinanderzusetzen. Interessenten aus Europa konnten sich vom 1. Dezember 2023 bis 29. Februar 2024 zum übergeordneten Thema “ Innovationen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung“ um den Mülheim Water Award 2024 bewerben. Der Award wurde erstmalig 2006 verliehen. Im Rahmen der bislang erfolgten neun Wettbewerbe wurden insgesamt knapp 190 Bewerbungen aus 25 verschiedenen europäischen Ländern eingereicht, die das gesamte Spektrum der Wasserwirtschaft und Wasseranalytik abdeckten. Weitere Informationen unter www.muelheim-water-award.com
Kontakt Koordinationsbüro des Mülheim Water Award c/o IWW Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH Peter Lévai, Moritzstraße 26, 45476 Mülheim an der Ruhr Tel.: +49 208 40303-435 E-Mail: info@muelheim-water-award.com https://iww-online.de/aktuell/
KROHNE Messtechnik: Einfache Erstellung von Ausschreibungsunterlagen für Wasser/Abwasser- und Energie-Anwendungen
KROHNE hat die „Planungshilfe für die Erstellung von Ausschreibungstexte“ um den Bereich „Energie“ sowie um die vierte Reinigungsstufe auf Kläranlagen erweitert. Damit deckt das Online-Tool, das sich an Planer und Betreiber richtet, neben Wasser- und Abwasser-Anlagen auch die Bereiche Fernwärme, Fernkälte und umweltfreundliche Klimatechnik (HLK) ab. Über die Auswahl des geeigneten Messverfahrens hinaus steht der Planer von Anlagen und Systemen vor der anspruchsvollen Aufgabe neue Anforderungen und Regulierungen zu berücksichtigen. Bei der Prozessmesstechnik muss der Planer nicht nur mit den wichtigsten Mess-Technologien vertraut sein, sondern auch die Vor- und Nachteile aller an einer bestimmten Messstelle einsetzbaren Messverfahren kennen. Hier bietet KROHNE Unterstützung durch die Planungshilfe: im neuen Bereich “Energie” kann der Planer zunächst einen Prozess bzw. Anlagenteil auswählen, im Bereich Fernwärme z.B. die Wärmeübergabestation, Solarthermisches Heizwerk, Geothermisches Heizwerk, Wärmerückgewinnung in Datenzentren, oder Blockheizkraftwerk. Die Planungshilfe zeigt jeweils alle ausrüstbaren Messstellen im Prozess an und empfiehlt passende Messtechnik anhand von praxisnahen Beispielen. Die zweite Erweiterung der Planungshilfe umfasst die vierte Reinigungsstufe auf Kläranlagen inkl. der wichtigen Verfahrensstufen Ozonung sowie verschiedene Filtrationsstufen. Die vierte Reinigungsstufe zur Entfernung eines breiten Spektrums von Mikroverunreinigungen ist in vielen Ländern bereits Stand der Technik und soll für große Kläranlagen bald verbindlich vorgeschrieben werden, daher rüsten heute schon viele Betreiber um. Im Zuge der Erweiterung wurden auch viele neue Produkte wie z.B. FOCUS-1 oder das Wasseranalysepanel in die Planungshilfe aufgenommen. Für jede Messstelle lassen sich Ausschreibungstexte, Datenblätter, Bedienungsanleitungen rasch erstellen und speichern. Die Ausschreibungstexte können als Word-, Excel- oder GAEB-Datei heruntergeladen werden. Auch auf gerätespezifische Downloads, Datenblätter, Betriebsanleitungen und Kurzbeschreibungen kann einfach zugegriffen werden. Die Planungshilfe ist kostenlos und komplett webbasiert, eine lokale Installation ist nicht erforderlich: http://planningtool.krohne.com/
LühnBau übernimmt den Umbau der Kläranlage Donrath in Lohmar
Ein Beitrag für die Umwelt Die Kläranlage Donrath soll aufgrund erhöhter Anforderungen an das in die Agger einzuleitende, gereinigte Abwasser erweitert werden. Die Kläranlage Donrath soll zukünftig, die Kläranlagen in Wahlscheid und Lohmar (Süd) ersetzen und Abwässer aus Teilen der Gemeindegebiete von Siegburg, Troisdorf, Rösrath, Overath und Neunkirchen-Seelscheid mitbehandeln. LühnBau übernimmt den Erweiterungsbau für den Aggerverband. Die Erweiterung betrifft wesentliche Änderungen der Bauwerke im Bestand und den Neubau von Zulaufpumpwerk, Rechen, Zwischenpumpwerk, Belebungsbecken und drei Nachklärbecken. Die LühnBau nimmt Stahlbeton und Mauerarbeiten vor, sowie Erd-, Verbau-, Abbruch- und Wasserhaltungsarbeiten. Erdverlegte Rohrleitungen, Straßenbauarbeiten und Sanierungsmaßnahmen gehören auch zum Leistungsumfang. Nach Fertigstellung der Baumaßnahme werden die Abwasser der Kläranlage Wahlscheid (10.500E) und Lohmar (7.650E) zur Kläranalage Donrath umgeleitet. https://www.luehnbau.de/projekt/klaeranlage-donrath/
Dr. Steinle: Beratung bei Betriebsproblemen, Energieanalysen und Messprogrammen von Kläranlagen
Unsere Beratungskompetenz haben wir uns hart erarbeitet. Langjährige Erfahrung bei der Konzeption und Realisierung von kommunalen und industriellen Kläranlagen gepaart mit solider wissenschaftlicher Aus- und Weiterbildung ist die Basis unseres Beratungsangebots.
Für alle Fragen der Abwasser- und Schlammbehandlung bieten wir Ihnen Unterstützung an. In welcher Rolle wir Sie unterstützen sollen, bestimmen Sie und Ihre Anforderungen. Lösungen von der Stange sind nicht unsere Sache. Gemeinsam mit unseren Auftraggebern und Partnern suchen wir nach der jeweils passenden und günstigsten Lösung.
Drei Säulen tragen unseren lösungsorientierten Ansatz: (i) Der Reinigungsprozess steht im Mittelpunkt. (ii) Wir bevorzugen kein Verfahren um seiner selbst willen. (iii) Komplexe Fragestellungen bearbeiten wir in interdisziplinären Teams von Spezialisten. http://www.dr-steinle.de/beratung.html
ELIQUO: Dritter Niedertemperatur-Klärschlammtrockner für die Kläranlage Loganholme in Australien
Lieferung des dritten Klärschlammtrockners für Kläranlage Loganholme Die Kläranlage Loganholme bereitet sich auf die Ankunft ihres dritten Niedertemperatur-Klärschlammtrockners vor. Nachdem der FAT (Factory Acceptance Test) Ende Februar in der eigenen Produktion im Schwarzwald erfolgreich verlaufen ist, wird der Klärschlammtrockner in drei Teile verpackt und per Containerschiff nach Australien verschifft. Kläranlage verbesserte Effizienz, erhöht Umweltschutz und reduziert Betriebskosten Mit der Implementierung des dritten Trockners verbessert sich die Effizienz der Kläranlage und die negative Umweltauswirkungen werden weiter reduziert. Weniger Klärschlamm bedeutet gleichzeitig ein höherer Beitrag zum Umweltschutz und langfristig verringerte Betriebskosten. Australische Gemeinde Logan City Vorreiter in technologischen Innovationen und Nachhaltigkeit Die australische Gemeinde Logan City bemüht sich intensiv um aktiven Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Einsatz eines dritten Niedertemperatur-Klärschlammtrockners unterstreicht erneut das hohe Engagement der Region für technologische Innovationen und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und im Speziellen der Abwasserreinigung. Inbetriebnahme wird im vierten Quartal 2024 erfolgen Mit die Integration des dritten Trockners festigt die Kläranlage Loganholme ihre Position als Vorreiter in der Abwasserbehandlung in Australien weiter. Die Inbetriebnahme des Trockners wird im vierten Quartal 2024 erfolgen. https://www.eliquostulz.com/de/news-details/dritter-niedertemperatur-klaerschlammtrockner-fuer-die-klaeranlage-loganholme-in-australien-3.html
ELIQUO: Kläranlage in Tschechien erteilt Auftrag für ELODRY® Klärschlammtrockner
ELIQUO hat einen Auftrag für einen neuen ELODRY NT48 erhalten. Der Klärschlammtrockner wird neben Technologien von HST HYDROSYSTÉMY S.R.O und PYREG einen wichtigen Beitrag für die größte Klärschlammkarbonisierungsanlage in der Tschechischen Republik liefern. In Kooperation mit den Partnern entsteht eine schlüsselfertige Produktionsanlage für Biokohle aus Klärschlamm. Der Niedertemperaturtrockner trägt zu einer hohen Energieeffizienz im gesamten Schlammbehandlungsprozess bei. Die entstehende Wärmeenergie aus dem Vergasungsprozess wird zurückgewonnen und für die Trocknung des entwässerten Schlamms genutzt. Darüber hinaus reduzieren sich durch den optimierten Prozess auch die Lkw-Transporte für den Abtransport des Reststoffes in die Verbrennungsanlage. Als Teil der langfristigen Null-Emissions-Strategie der Kläranlage in Tabor verringern sich mit der neuen Karbonisierungsanlage die CO2-Emissionen auf der Kläranlage erheblich. Pro Stunde entstehen durch sie zukünftig ca. 1.100 kg Karbonisat. Die erzeugte Biokohle kommt dabei der Umwelt zugute: Sie wird in Tschechien als landwirtschaftlicher Dünger verwendet. https://www.eliquostulz.com/de/news-details/klaeranlage-in-tschechien-erteilt-auftrag-fuer-elodry-r-klaerschlammtrockner-3.html
Vogelsang: Effiziente und zuverlässige Technik zur Abwasserreinigung
Reduzieren Sie die Kosten in Ihrer Kläranlage und Kanalisation mit der richtigen Technik Die sichere und zuverlässige Abwasserentsorgung, d.h. die Erfassung, Aufbereitung und Reinigung von kommunalen und industriellem Abwasser wird immer bedeutender für den Gewässerschutz, den Schutz der Umwelt aber auch für den Erhalt der Lebensqualität generell. Kommunen, Abwasserverbände und private Betreiber von Kläranlagen und Kanalnetzen sehen sich mit vielfältigen Anforderungen und Vorgaben konfrontiert, mit denen der Gesetzgeber versucht, unser sauberes (Trink-) Wasser von morgen sicher zu stellen. Nicht zuletzt um den Eintrag von Schadstoffen zu vermeiden, müssen Starkregenereignisse sicher beherrscht und die zuverlässige Ableitung des Abwassers zu jeder Zeit gegeben sein. Gleichzeitig sollen Starkregenereignisse möglichst keine Auswirkungen auf die Qualität der Abwasserreinigung in der Kläranlage haben und die Vorgaben der Abwasserverordnung immer eingehalten werden, damit Umwelt und Gewässer nicht verunreinigt werden. Darüber hinaus sollen Oberflächen und Schmutzwasser möglichst getrennt erfasst und kanalisiert werden. Der Abwassertransport in der Kanalisation und auch die Abwasserbehandlung in der Kläranlage soll energieeffizient und damit ressourcenschonend sein. Organische Belastungen müssen abgebaut, Stickstoff und Phosphat sicher eliminiert werden. Daneben stehen Schwermetalle und Spurenstoffe, chemische und pharmazeutische Rückstände im Abwasser im Fokus. Die Anforderung, in Zukunft Microplastik abzuscheiden bzw. wertvollen Phosphor zurückzugewinnen, stellt weitere, neue Anforderungen an die Klärtechnik. Gleichzeitig beeinflussen demografische Veränderungen und sich wandelnde Lebensgewohnheiten die Abwassersammlung und Abwasserreinigung. Über allem steht der Wunsch, die Kosten für den Abwassertransport als auch die Abwasserreinigung so gering wie möglich zu halten, diese im Idealfall sogar zu reduzieren. Daraus folgt die Notwendigkeit, die Abwassertechnik fortlaufend weiterzuentwickeln, anzupassen und beim Bau neuer Anlagen zur Abwasserbehandlung und Abwasserreinigung bzw. bei der Erweiterung und Modernisierung neueste Erkenntnisse einfließen zu lassen, damit das Wasser bestmöglich gereinigt und der Boden so wenig wie möglich belastet wird. Vogelsang ist seit Jahrzehnten ein zuverlässiger und innovativer Partner in der Abwassertechnik. Wir bieten unseren Kunden effiziente Komponenten für den wirtschaftlichen Betrieb von Kanalnetzen oder Kläranlagen wie Abwasserpumpen und Schlammpumpen, Abwasser-Zerkleinerer und Desintegrationssysteme. Jedes einzelne unser Produkte ist für den wirtschaftlichen und zuverlässigen Betrieb konzipiert. Durch die Kopplung mehrerer Maschinen und die optimale Abstimmung der einzelnen Komponenten mittels intelligenter Steuerungstechnik können wir effiziente Systemlösungen für individuelle Aufgabenstellungen liefern. https://www.vogelsang.info/de/maerkte/abwasser/
WELTEC BIOPOWER modernisiert 1-Megawatt-Biogasanlage in Australien
Die Leistung der Anlage, die über zwei 530-Kilowatt-BHKWs verfügt, deckt den Energiebedarf der Biogasanlage. Der erzeugte Strom kann sowohl die Anlage selbst als auch die Kläranlage versorgen, wobei überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist wird. Die Anlage hat eine Verarbeitungskapazität von 33.000 Tonnen organischer Abfälle von Lebensmittelverarbeitern und Restaurants und erzeugt damit rund 7.500.000 Kilowattstunden Energie pro Jahr. Zu den angenommenen Abfällen gehören Fette, Öle, Brauerei- und Molkereirückstände, Obst und Gemüse, die in die Edelstahlbehälter geleitet werden. Die Anlage hat bereits renommierte Auszeichnungen für ihre Technologie erhalten: Dazu gehören der Premier‘s Sustainability Award für führende Innovation und Praxis in Victoria und der Banksia Award for Leading in Circular Economy. Zu Beginn der Wartungsarbeiten werden die Tanks zunächst vollständig entleert. Außerdem werden die Dächer der beiden 3.573 Kubikmeter fassenden Fermenter aus Edelstahl sowie interne Anlagenteile wie etwa die Rührtechnik erneuert. Anschließend erfolgt die Inbetriebnahme der Anlage und die Absicherung der Betriebsführung. Der Fermenterinhalt wird im Vorlagebehälter zwischengelagert und kann nach der Sanierung wieder in die Tanks gefüllt werden, so dass die Anlage schnell wieder in Betrieb genommen werden kann. Das spart Ressourcen und Kosten. Außerdem ist es einfacher, den biologischen Prozess wieder in Gang zu setzen, wenn das vergorene Material sofort verfügbar ist. Nicht zuletzt entsprechen die Prozesse auch den Anforderungen an die Arbeitssicherheit, die in Australien einen hohen Stellenwert hat – insbesondere beim Entleeren und Befüllen der Tanks. WELTEC wird auch die Schulung des Personals vor Ort durchführen.
„WELTEC BIOPOWER war ein geschätzter Partner auf unserem erfolgreichen Weg mit unserer Wollert-Anlage. Wir schätzen ihr Engagement für Sicherheit und Qualität und haben ihre Expertise in der mechanischen und biologischen Beratung während der gesamten Lebensdauer unserer Anlage genutzt“, betont Stephanie Salinas, Manager Waste to Energy Services bei YVW. „WELTEC blickt auf umfangreiche Erfahrungen mit derart komplexen Sanierungsprojekten zurück. Wir freuen uns, dass wir das Vertrauen unserer Kunden über einen so langen Zeitraum hinweg genießen dürfen“, sagt Vladimir Bogatov, Area Sales Manager Asien Pazifik bei WELTEC BIOPOWER. Mit mehr als 400 geplanten und gebauten Biogasanlagen weltweit und einer starken Serviceabteilung verfügt WELTEC über die notwendige Kompetenz für solche Modernisierungen. Diese Erfahrung wird auch Down Under geschätzt, um sicherzustellen, dass der Anlagenbetrieb flexibel bleibt und auch in Zukunft seinem Ruf als eines der innovativsten Biogasprojekte Australiens gerecht wird. https://www.weltec-biopower.de/news/artikel/weltec-biopower-modernisiert-1-megawatt-biogasanlage-in-australien.html
Easy Mining und Gelsenwasser investieren in nachhaltige Kreislaufwirtschaft
„Die Genehmigung des Landesverwaltungsamts für die erste Ash2Phos-Anlage ist für uns die große Chance, eine Kreislauflösung für den lebenswichtigen Nährstoff Phosphor zu etablieren“, sagt Christian Kabbe, Geschäftsführer bei PGS und EasyMining Germany. Wir freuen uns auf den Start, der nicht nur eine stabile Versorgung mit hochwertigem Phosphor in Europa mit absichert, sondern auch zu einer nachhaltigeren Lebensmittelversorgung beiträgt.“ „Nun haben wir die Möglichkeit, mit der Aufbereitung von Abfällen aus der kommunalen Abwasserbehandlung zu beginnen und den Gewässer- und Bodenschutz in Deutschland zu stärken. Die Phosphorrückgewinnung ist der Schlüssel, um die Siedlungswasserwirtschaft abfallfrei zu machen und diese Wertstoffe wieder in den Wirtschaftskreislauf zu integrieren“, so Martin Braunersreuther, Geschäftsführer bei PGS. https://www.gelsenwasser.de/
Kommunale und städtische Betriebe wie Abwasseraufbereitungsanlagen und Trinkwasseraufbereitungswerke sowie Betreiber von industriellen Prozesswasseraufbereitungsanlagen sind einerseits immer mehr dem allgemeinen Kostendruck ausgesetzt, andererseits werden immer höhere Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Reinheit der Produkte gestellt. Die Feralco Deutschland GmbH wird diesem Anspruch durch hochentwickelte, effiziente Produkte gerecht, welche durch moderne Produktionsmethoden hergestellt werden und Ihren strengen Reinheitsanforderungen entsprechen. Auch für Ihre individuelle Anwendung haben wir das passende leistungsfähige Produkt. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten oder nehmen Sie Kontakt zu unseren Vertriebsmitarbeitern auf. https://feralco.de/de/Anwendungen/Trink–und-Abwasser
Envirochemie: Abwasserbehandlung – Ein wichtiger Eckpfeiler beim Thema Nachhaltigkeit
Dank energieeffizienter Anlagentechnik und digitaler Unterstützung kann der Technologiekonzern ZF am Standort Saarbrücken seine Abwasserbehandlung nachhaltiger betreiben. Nachhaltigkeit ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie des Technologiekonzerns ZF. Bis zum Jahr 2040 hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, klimaneutral zu sein: in der eigenen Produktion und bei den Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei setzt ZF auf nachhaltig erzeugte Energie für die eigenen Werke, eine steigende Energieeffizienz seiner Prozesse, die Elektrifizierung eines großen Teils seiner Produkte, sowie auf den Einsatz recycelter Materialien.
Kontinuierlich Verbesserungspotenziale identifizieren Bei einer Analyse der Produktionsprozesse am Standort Saarbrücken hat sich gezeigt, dass bei den Abwasserbehandlungsprozessen noch Verbesserungspotenzial besteht. In der Produktion fallen täglich bis zu 65 m³ sehr unterschiedlich zusammengesetztes Abwasser an. Gemeinsam mit EnviroChemie wurden die gesamten Prozesse bewertet, um eine möglichst nachhaltige Optimierung zu finden. Auf dieser Basis wurde eine innovative Verfahrenskombination mit dem Herzstück einer Envopur Ultrafiltration entwickelt. Diese ersetzt nun seit Januar 2023 die bestehende Verdampferanlage.
Bestand genutzt und mit innovativer Verfahrenstechnik erweitert Beim Umbau der existierenden Anlage wurde aus Gründen der Nachhaltigkeit darauf geachtet, bestehende Verfahrensstufen weiterzuverwenden oder sinnvoll zu ergänzen. Im neuen Konzept werden daher beispielsweise vorhandene Behälter zur Pufferung und Vorbehandlung der Ultrafiltration genutzt. Dabei bietet die Ultrafiltration neben einer hohen Energieeffizienz auch eine hohe Ablaufqualität des Wassers. Da für den Betrieb der Ultrafiltration vom Betreiberpersonal höhere Fachkompetenzen erforderlich sind, greift ZF auch hier auf die Expertise von EnviroChemie zurück – so wurde das Betreiberpersonal bei ZF geschult, um den Anlagenbetrieb vollständig in das Tagesgeschäft eingliedern zu können. Darüber hinaus stellt EnviroChemie seine digitale Service‐Plattform WaterExpert zur Betriebsunterstützung zur Verfügung. In Kooperation mit ZF wird so ein hohes Maß an Transparenz, Betriebssicherheit, Schnelligkeit und Nachhaltigkeit erreicht. https://www.envirochemie.com/de/downloads/
Ball-b GmbH & Co KG: „Praktische Kanalisationstechnik – Zukunftsfähige Entwässerungssysteme“
Ihr kompetenter Partner für die gesamtheitliche tV-kanal-inspektion
Entlastung bei der Rattenbekämpfung – volle Kostenkontrolle dank fester Preise Mit vernetzten Köderschutzboxen ist die Rattenbekämpfung leichter und effektiver denn je. Doch in vielen Kommunen und Abwasserbetrieben mangelt es an Personal – zumal für den Umgang mit Rodentiziden entsprechende Qualifikationen erforderlich sind. Lösen lässt sich das Problem mit den neuen Dienstleistungspaketen von ball b. Dank fester Preise sind zudem die Kosten unter Kontrolle. Zu den vielen Aufgaben von Kommunen und Abwasserbetrieben gehört die Rattenbekämpfung. Durch die Bekämpfung soll unter anderem verhindert werden, dass sich die Ratten über die Kanalisation verbreiten. Schließlich können Ratten teils folgeschwere Krankheiten übertragen sowie wichtige Infrastruktur beschädigen. Obwohl Rodentizide der zweiten Generation hochgiftig sind und selbst in klassischen Kläranlagen nicht entfernt werden können, wurden die Rattengiftköder vielerorts früher selbst in Wassernähe ungeschützt eingesetzt. Dies ist aus Gründen des Umweltschutzes mittlerweile verboten. Kommunen und Betriebe, die die Umwelt schützen und nicht in Konflikt mit dem Gesetz kommen wollen, nutzen bei der Rattenbekämpfung deshalb Köderschutzboxen. In deutschlandweit über 700 Kommunen und Betrieben setzt man dabei auf die ToxProtect Köderschutzboxen des Rattenbekämpfung als Dienstleistung Nürnberger Herstellers ball b. Zum einen haben unabhängige Tests gezeigt, dass die mit dem Bundespreis Ecodesign aus gezeichneten Köderschutzboxen selbst bei Rückstau und Hochwasser zuverlässig den Kontakt zwischen Giftköder und Wasser verhindern. Zum anderen liefern die vernetzten Köderschutzboxen Informationen zum aktuellen Rattenvorkommen. Über den dazugehörigen WebService lassen sich aktuelle Ratten Hotspots dank entsprechender Funk und Cloud Technologie somit direkt vom Tablet und PC aus erkennen. Dadurch werden auch viele ansonsten notwendige Routinefahrten überflüssig. Dennoch fehlt es in vielen Kommunen und Abwasserbetrieben weiterhin an Personal, das über die im Umgang mit Giftködern notwendigen Qualifizierungen verfügt. Zudem ist es aufgrund der teils knappen Budgets wichtig, dass die Kosten stets kalkulierbar sind. Um Kommunen und Betrieben hier gezielt zu unterstützen, bietet ball b zusätzlich zu den vernetzten Köderschutzboxen nun auch die passenden Dienstleistungen an. „Da bei handelt es sich um Festpreise, sodass unsere Kunden die Kosten fürs gesamte Jahr im Voraus kennen, was ihnen Planungssicherheit gibt“, erklärt Jürgen Buchstaller, Gründer und Geschäftsführer von ball b. „Außerdem können sich die Mitarbeiter in den Betrieben und Kommunen wieder voll auf die vielen an deren Aufgaben konzentrieren, während unsere erfahrenen Schädlingsbekämpfer sicherstellen, dass sämtliche Maßnahmen vorschriftsgemäß umgesetzt werden – und zum erwünschten Erfolg führen“, so Buchstaller. „Unser im Umgang mit ToxProtect erfahrenes Personal sorgt dafür, dass die Rattenbekämpfung auch im Krankheitsfall oder zu Urlaubszeiten fortgeführt wird und die Rattenpopulation somit rund ums Jahr unter Kontrolle ist.“ Der Erfolg der einzelnen Maßnahmen kann übrigens über den WebService von ball b jederzeit nachverfolgt werden. Gleichzeitig lässt sich leicht erkennen, wo sich aktuell Ratten Hotspots befinden. Das erleichtert auch die überbehördliche und überbetriebliche Zusammenarbeit. Die notwendige Dokumentierung bewahrt ball b in elektronischer Form für fünf Jahre auf.
Mall: ViaTub von erfüllt alle Anforderungen des UBA
Lamellenklärer mit überragender Reinigungsleistung Eine im Februar 2024 durchgeführte Prüfung des Instituts für Unterirdische Infrastruktur (IKT) hat bestätigt, dass der Lamellenklärer ViaTub von Mall uneingeschränkt bei Flächen mit stark belastetem Niederschlagswasser eingesetzt werden kann. Die Prüfung entsprach dem im Auftrag des Umweltbundesamts aufgestellten Prüfverfahren und hat gezeigt, dass ViaTub in seiner Reinigungsleistung sogar besser abschneidet als angenommen. Die IKT-Prüfung war umfassend: Die Anlagen wurden vor der eigentlichen Prüfung der Rückhalteleistung mit 50 % einer Jahresfracht vorbelastet, um reale Bedingungen zu simulieren. Nach der Ermittlung der Reinigungsleistung wurde der Schlammspeicher mit 100 % der Jahresfracht gefüllt und ein Spülversuch mit der maximalen Regenspende durchgeführt. Zusätzlich wurden der Rückhalt von Mineralölkohlenwasserstoffen geprüft und das Verfahren der „kommunizierenden Teilstromtrennung“ getestet. Ergebnis: Der Lamellenklärer ViaTub erfüllt alle Anforderungen des DWA-Arbeitsblatts A 102-2, beim Parameter abfiltrierbare Stoffe mit Korngrößen bis 63 µm liegt er sogar gut 5 % über den maximalen Anforderungen. Und so gibt es den Lamellenklärer ViaTub zur Behandlung von Oberflächenwasser jetzt in drei Ausführungen: ViaTub I kommt bei der Einleitung in Gewässer oder Grundwasser zum Einsatz, ViaTub II bei Flächen der Kategorie II und ViaTub III entsprechend bei Flächen der Kategorie III nach DWA-A 102-2. https://www.mall.info/presse/pressemitteilungen/news-detail/viatub-von-mall-erfuellt-alle-anforderungen-des-uba/
Mall: Zweite Verleihung des Mall-Umweltpreises Wasser
Auszeichnung für den Regenwasser-Nachwuchs Zum zweiten Mal nach 2023 wurde der von der Roland Mall-Familienstiftung ausgelobte Mall-Umweltpreis Wasser für ideenreiche und innovative Abschlussarbeiten aus der Siedlungswasserwirtschaft verliehen. Die insgesamt sieben Preise in den Kategorien Dissertation, Master- und Bachelorthesen mit einem Gesamtwert von 13.000 Euro gingen an acht Preisträgerinnen und Preisträger aus Deutschland und der Schweiz. Der Mall-Umweltpreis Wasser richtet sich an Studierende an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich in ihren Abschlussarbeiten mit Themen aus den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung und blau-grün-graue Infrastrukturen beschäftigt haben und wurde von der Roland Mall-Familienstiftung ins Leben gerufen. Bei der diesjährigen Preisverleihung gaben Marisa Poggioli und Dr. Carlo Morandi einen Einblick in ihre Forschungsvorhaben: Während Marisa Poggioli in ihrer Masterthesis an der ETH Zürich untersucht hat, ob Schwammstädte dazu beitragen können, giftige Schadstoffeinleitungen zu reduzieren, hat sich Carlo Morandi in seiner Dissertation an der RPTU Kaiserslautern-Landau mit der Aufbereitung von Grauwasser über Bodenfilter beschäftigt. Weitere Informationen zur Familienstiftung, zum Umweltpreis Wasser sowie den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern gibt es unter www.mall-familienstiftung.de. https://www.mall.info/presse/pressemitteilungen/news-detail/zweite-verleihung-des-mall-umweltpreises-wasser/
Von der Simultanfällung zur Zweipunktfällung: Alltech begleitet die Ertüchtigung der Phosphatfällung auf der Kläranlage Mulfingen
Bereits im Jahr 2014 lieferte Alltech für die Kläranlage Mulfingen ein komplettes System zur Phosphatelimination. Damals wurde ein 25 m³ Chemikalien-Lagertank aus PE (Polyethylen) mit Aufstiegsleiter und allen sicherheitsrelevanten Ausrüstungsmerkmalen geliefert und montiert. Die Dosierung des Fällmittels in den Ablauf der Biologie erfolgt – auch noch heute -über zwei Kolben-Membran-Dosierpumpen der Baureihe FKM, die in einen chemikalienbeständigen PE-Schutzschrank zur Außenaufstellung eingebaut sind. Kolben-Membran-Dosierpumpen der Baureihe FKM zeichnen sich durch hohe Dosiergenauigkeit aus. Sie sind robust und zuverlässig. Im Rahmen der Ertüchtigung der Phosphatfällung der Kläranlage Mulfingen von einer Simultanfällung zur Zweipunktfällung durfte Alltech nun zwei neue Dosierpumpen der Baureihe FKMAN und ein Dosiermengenleitsystem PROCON liefern und in Betrieb nehmen. Die Zweipunktfällung ermöglicht eine genauere Dosierung des Fällmittels an zwei verschiedenen Stellen im Abwasserreinigungsprozess, was eine bessere Anpassung an die variierenden Phosphatkonzentrationen im Abwasser erlaubt. Dadurch kann eine effektivere Phosphatentfernung erreicht werden. Die zweite Dosierstelle ist im Zulauf der Biologie. Zudem macht die innovative Zweipunktfällung die Abwasserbehandlung in Mulfingen effizienter und umweltfreundlicher. Der Chemikalienverbrauch wird reduziert. Dies reduziert die Kosten und schont die Umwelt. Mit dieser Ertüchtigung tragen wir zusammen mit unserem Kunden einen weiteren wichtigen Teil zum Schutz unserer Umwelt bei!
WTE: Erfolgreicher Einhub der Scheibentrockner in die Klärschlammverwertungsanlage Berlin-Waßmannsdorf
Update aus Berlin-Waßmannsdorf: Vier Scheibentrockner für die neue Klärschlammverwertungsanlage der Berliner Wasserbetriebe wurden in der ersten Junihälfte erfolgreich eingehoben. Die leistungsstarken Trockner der Firma Huber waren zunächst zwischengelagert worden und konnten nun, nach entsprechendem Baufortschritt der Gebäude, an ihre Endpositionen in der Trocknerhalle verbracht werden. Dafür erfolgte zunächst der Aufbau der Gerätschaften zur Einbringung – Verschubbahn, Unterbaumaterial und Türme – gefolgt vom Aufbau der zwei Mobilkräne für den Einhub. Anschließend konnte der erste Trockner mit einem speziellen Schwerlast-Transportfahrzeug (SPMT) zum Einbringort transportiert werden. Nach dem Anschlagen der Kräne folgte der spannendste Teil: Das Heben des 13,8 Meter langen, 82 Tonnen schweren Trockners auf die Verschubbahn in rund 10 Metern Höhe. Nachdem dies vollbracht war, erfolgte der kontrollierte Verschub des Trockners bis zur Endlage und das Abstapeln auf das Fundament. https://www.wte.de/de/aktuelles/erfolgreicher-einhub-der-scheibentrockner-in-die-klaerschlammverwertungsanlage-berlin-wassmannsdorf/
Im zentralen Klärwerk von Mannheim sind seit mehreren Jahren fünf PolyRex-Anlagen der ProMinent GmbH erfolgreich im Einsatz. Sie dosieren zuverlässig und präzise Polymerlösungen in der vierten Reinigungsstufe sowie bei der Eindickung des Klärschlamms. Abwasserbehandlung durch Polymerzugabe optimieren Im zentralen Klärwerk bei Sandhofen werden pro Tag durchschnittlich 81.000 m³ Abwasser aus Haushalten und Unternehmen des Stadtgebiets Mannheim gereinigt. Zur Entfernung von Schadstoffen durchläuft das Abwasser innerhalb von 24 Stunden eine mehrstufige mechanische und biologische Behandlung. Im Jahr 2015 erfolgte der Neubau der vierten Reinigungsstufe. Bevor das mit Pulveraktivkohle behandelte Abwasser in ein Absetzbecken geleitet wird, werden zur besseren und schnelleren Sedimentation ein Fällmittel und ein Flockungshilfsmittel (Polymer) zudosiert. Dafür kommen zwei PolyRex-Anlagen der ProMinent GmbH zum Einsatz. Vier Jahre später wurden dann die vorhandenen Anlagen zur Unterstützung der Schlammentwässerung altersbedingt ersetzt. Zur Eindickung des Klärschlamms wird dabei die Polymerlösung vor den Überschuss- bzw. Frischschlammzentrifugen zudosiert. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den beiden ersten PolyRex-Systemen entschieden sich die Verantwortlichen der Stadt Mannheim für drei weitere Anlagen gleichen Typs. Eckdaten • Mehrstufige Reinigung von durchschnittlich 81.000 m³ Abwasser pro Tag sowie Aufbereitung des Klärschlamms in zentralem Klärwerk der Stadt Mannheim • Einsatz von insgesamt fünf PolyRex-Dosieranlagen mit maximalen Entnahmemengen zwischen 1.280 und 3.200 l/h (entspricht 6,4-16,0 kg/h Polymer) und dem jeweils dazugehörigem Big-Bag-Entleerungssystem • Dosierung von pulverförmigen und flüssigen Flockungshilfsmitteln (Polymeren) einmal zur Optimierung der Sedimentation und zum anderen zur Eindickung des Klärschlamms Mehr: https://www.prominent.de/de/Praxisbeispiele/polymere-effizient-dosieren-klaeranlage-mannheim.html
Kostenloses Webinar – H2S Herausforderung: die Messung in der Flüssigphase ist jetzt verfügbar
Schwefelwasserstoff (H2S) ist ein bekanntes Problem für die Betreiber von Kläranlagen und kann zu einer Reihe von Problemen führen: Nachbarschaftsbeschwerden, Korrosion und nicht zuletzt die Sicherheit der Mitarbeiter. Angesichts dieses über weite Teile des Jahres bestehenden Risikos ist es wichtig, die Emissionsquellen zu ermitteln und wirksame Strategien zur Verringerung der H2S-Produktion umzusetzen. Die alleinige Überwachung von gasförmigem H2S ist problematisch, da die Freisetzungs- und Akkumulationspunkte oft weit vom Entstehungsort entfernt sind. Jetzt gibt es eine zuverlässige Lösung zur Messung von H2S in der Flüssigphase, die ein besseres Verständnis dieses Problems ermöglicht. Wie funktioniert diese Technologie? Was sind die Vorteile? Agenda: • Herausforderungen der H2S-Problematik • H2S-Messung in der Flüssigphase: Betrieb und Wartung der Sonde • Erfahrungsbericht über den Einsatz dieser Sonde in Sammelsystemen und Kläranlagen
20. September 2024 – 10:00 Uhr Sprache: Englisch Referenten: Juliane Thamm – Vertical Marketing Manager Stuart Ainsworth – Wastewater Application Specialist Marie Inizan- Application Development Manager
Sie können am Tag des Webinars nicht teilnehmen? Kein Problem! Nachdem Sie sich für die Live-Veranstaltung angemeldet haben, erhalten Sie einen Link, über den Sie Zugang zur Aufzeichnung des Webcasts und zu weiteren Ressourcen haben. HACH LANGE GMBH Willstätterstraße 11, D-40549 Düsseldorf Tel. +49(0)211-52 88-320 info-de@hach.com www.de.hach.com
eawag: Erfahren Sie mehr über die zentrale Rolle des blauen Elements
Tag der offenen Tür – 14.September 2024 Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, aber es ist noch weit mehr als das: Bei fast allen aktuellen Herausforderungen spielen Wasser und Gewässer eine zentrale Rolle. Kommen Sie am 14. September 2024 an die Eawag, eines der weltweit führenden Wasserforschungsinstitute, lassen Sie sich anstecken von unserer Faszination für das blaue Element und erfahren Sie mehr über unsere Forschung zu den drängenden Fragen unserer Zeit. • Wie haben wir auch künftig noch genügend sauberes Wasser und lebenswerte Städte, wenn Hitze und Trockenheit mit dem Klimawandel zunehmen? • Was genau lebt in unseren Gewässern, die zu den artenreichsten Lebensräumen gehören? • Wie können wir diese Tiere und Pflanzen vor dem Aussterben bewahren? • Was sind unsere Möglichkeiten, um uns vor Hochwasser zu schützen, wenn Starkregenereignisse zunehmen? • Können wir die Reinigung unseres Abwassers verbessern, damit Mensch und Umwelt gesund bleiben? • Wie können wir gleichzeitig die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Abwasser zurückgewinnen? • Wie lässt sich Abwasser so beobachten, dass es uns vor Krankheiten schützt? Besuchen Sie uns am 14. September 2024 von 10:00 bis 17:00 Uhr auf dem Empa-Eawag Campus in Dübendorf und erfahren Sie aus erster Hand mehr darüber, wie die Forschung der Eawag dazu beiträgt, Antworten auf diese Fragen zu finden und Lösungen zu entwickeln. https://www.eawag.ch/de/info/agenda/tag-der-offenen-tuer/
Weber-Ingenieure: Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach – Schutzbrunnen der Grundwasserhaltung werden erstellt
Referenz im Arbeitsgebiet Wasserbau Wasserbau, Projektbeschreibung Der Hochwasserrückhalteraum Kulturwehr Breisach ist mit 9,3 Mio. m3 Rückhaltevolumen ein wichtiges Element des Integrierten Rheinprogramms (IRP). Im Rahmen eines VOF-Verfahrens mit starker Konkurrenz konnte UNGER-ingenieure, mittlerweile WEBER-Ingenieure, mit wasserbaulicher Expertise und Leistungsfähigkeit überzeugen und wurde mit den Ingenieurleistungen für die Errichtung von zwei Grundwasserhaltungsanlagen mit insgesamt 35 Schutzbrunnen vom Regierungspräsidium Freiburg beauftragt. Diese sollen beim Betrieb des Rückhalteraumes Grundwasseranstiege in Breisach und im Ortsteil Hochstetten begrenzen. Zurzeit werden die projektierten Vertikalfilterbrunnen der Grundwasserhaltung im Breisacher Ortsteil Hochstetten erstellt. Unter sehr beengten innerörtlichen Verhältnissen werden mit einem Seilbagger Brunnenbohrungen der Durchmesser DN 1500 bis DN 2000 abgeteuft. Parallel dazu werden die ca. 35 t schweren Brunnenvorschächte als Fertigteil geliefert und zentimetergenau auf die bereits hergestellten Brunnen gesetzt. Zudem werden sechs Trafostationen zur Inbetriebnahme des Stromnetzes erstellt und ausgerüstet. Die Brunnen sind ca. 20 bis 30 m tief und müssen bei Bedarf bis zu 156 l/s fördern. Bereits 2014 erfolgte der Bau der ersten sieben Brunnen, ab 2016 dann die Herstellung der rund 5 km umfassenden Ableitungsstrukturen mit Druckleitungen und eigenem, überregional angebundenem Stromversorgungsnetz. http://weber-ing.de/portfolio/hochwasserrueckhalteraum-kulturwehr-breisach/
Weiches Wasser, niedriger pH-Wert, tiefe Temperaturen: Optimale Abwasserreinigung ist in der Kläranlage Stanzach in Tirol nicht ganz einfach – dank VTA aber sicher und großteils problemlos. Der Lech fließt in seinem Oberlauf durch eine beeindruckende Gebirgslandschaft: Als Wildfluss durchströmt er den Naturpark Tiroler Lech, in dem mehr als 1100 Blütenpflanzen und sogar Wacholderbäume gedeihen. Entsprechend verantwortungsvoll ist in dieser sensiblen Umwelt die Aufgabe des Abwasserverbands Lechtal. In der Verbandskläranlage in Stanzach wird das kommunale Abwasser von neun Gemeinden aus dem Tiroler Lechtal gereinigt, das über sieben Pumpstationen hierher gelangt. Ausgebaut auf 19.900 EW, ist die einstufige Belebungsanlage durchschnittlich zu ca. 70 % ausgelastet. Der Trockenwetterzulauf liegt bei rund 4400 m³ pro Tag. In Stanzach werden auch Schlämme aus zwei weiteren Kläranlagen behandelt; außerdem ist die Anlage eine Annahmestelle für Fette, die vor allem im Herbst von den Berghütten ringsum angeliefert werden.
Anspruchsvolle Bedingungen Die Betriebsbedingungen sind herausfordernd: Extrem weiches Wasser, ein pH-Wert im leicht sauren Bereich und grimmige Kälte im Winter – „da haben wir im Ablauf oft weniger als 5 Grad Celsius“, schildert Betriebsleiter Mathias Ginther. Er hat die Anlage heuer von seinem langjährigen Vorgänger Rudolf Kuisle übernommen, der in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Kuisle erinnert sich noch lebhaft an die Probleme, mit denen die Anlage oft konfrontiert war: Schlechte Absetzeigenschaften mit Bläh- und Schwimmschlamm, verursacht durch Fadenbakterien, und ein entsprechend hoher Schlammindex. Das besserte sich im Jahr 2011 deutlich, als das bis dahin verwendete Fällmittel auf Aluminiumbasis durch ein Aluminium-Eisen-Systemprodukt von VTA ersetzt wurde. Einen weiteren Quantensprung bedeutete schließlich vor zwei Jahren die Umstellung auf das damals neu entwickelte VTA Biosolit®: Mit seinem organischen, biologisch voll verträglichen Ladungsträger sorgt es für kompakte Flocken. Es regt die Mikroorganismen an und steigert dadurch die Abbauleistung. Nicht zuletzt sorgt es durch einen Härtestabilisator für eine hohe Säure-Pufferkapazität und unterstützt bzw. ermöglicht damit eine vollständige Nitrifikation und Denitrifikation. Denitrifikation ganzjährig möglich Diese Eigenschaften prädestinierten VTA Biosolit® als optimale Lösung für Stanzach. „Seither können wir das ganze Jahr über Nitrifikation und Denitrifikation betreiben, auch im Winter ist dies fast zur Gänze möglich“, berichtet Mathias Ginther. So gelingt es nun, die Ammoniumwerte zuverlässig unter dem Grenzwert zu halten. Auch die Sinkgeschwindigkeit hat sich massiv verbessert, die Sichttiefe liegt konstant bei 130 bis 150 cm. „Die speziellen Abwassereigenschaften, die wir hier im Lechtal vorfinden, haben in unseren Analysen punktgenau zu unserem Produkt VTA Biosolit® geführt“, erklärt Bernhard Scheuringer, VTA-Experte im technischen Außendienst. So ist ein sicherer, stabiler Anlagenbetrieb garantiert, und das zu äußerst wirtschaftlichen Bedingungen: „Bezogen auf die Abwassermenge, die wir damit reinigen, ist der Verbrauch an VTA Biosolit® gering“, bestätigt der Betriebsleiter.
Zwei Produkte – eine Lieferung Ein weiteres VTA-Produkt setzt er erfolgreich in der Konditionierung des Schlamms ein, der in einer Kammerfilterpresse entwässert und in zwei Faultürmen anaerob stabilisiert wird. Beide VTA-Produkte können mittels Mehrkammer-Tankzug mit der gleichen Lieferung antransportiert werden – auch das ist ein Vorteil, den Mathias Ginther sehr zu schätzen weiß. Und sein Vorgänger und nun Jung-Pensionist Rudi Kuisle meint: „Die Beratung und die Produkte von VTA haben wesentlich dazu beigetragen, dass ich die Anlage beruhigt und mit einem guten Gefühl übergeben konnte.“ https://vta.cc/de/news/mit-vta-biosolit-besser-als-je-zuvor
Veolia: Einfache Einhaltung der Wasservorschriften des Arzneibuchs mit der neuen IONPRO™ von Veolia Water Technologies
Das IONPRO™-System der nächsten Generation ist eine kompakte und mobile Lösung, die die Produktion von hochreinem, bakterienfreiem Wasser gewährleistet, das den strengen Standards entspricht, die in Pharmakopöen weltweit festgelegt wurden. Durch einen effizienten Ansatz zur Erzeugung von gereinigtem Wasser ermöglicht IONPRO™ pharmazeutischen Unternehmen, die für die Bereitstellung sicherer und wirksamer Medikamente erforderlich ist und gleichzeitig ihre betrieblichen Prozesse zu optimieren. Da die Pharmaindustrie eine zunehmend komplexe regulatorische Landschaft bewältigen muss, ist die Sicherstellung der Compliance bei der Herstellung von gereinigtem Wasser vor Ort von größter Bedeutung. Strenge Standards, die von Pharmakopöen weltweit festgelegt werden, verlangen strenge Einhaltung von Reinheits- und Qualitätsbenchmarks, was bedeutende Herausforderungen für kleinere Produktionsstätten, Labore, die sich in Scale-up-Prozessen befinden, und Forschungs- und Entwicklungsinstitute darstellt. Diese Herausforderungen ergeben sich aus ihrem begrenzten Platz, Ressourcen und schwankenden Wasserbedarf. Die Implementierung und Aufrechterhaltung von kompendialen Wassersystemen, die den regulatorischen Anforderungen entsprechen, kann ressourcenintensiv und kostspielig sein, insbesondere für Einrichtungen mit begrenzten Budgets und Personal. Eine der Hauptprobleme besteht darin, eine gleichbleibende Wasserqualität und mikrobielle Kontrolle sicherzustellen, was aufgrund von stagnierendem Wasser, häufigen Start-Stopp-Zyklen und der Komplexität der Gestaltung und Wartung effizienter Rohr- und Verteilungssysteme innerhalb von Platzbeschränkungen schwierig sein kann. Darüber hinaus können die Validierung und Überwachung dieser Systeme zur Einhaltung sich entwickelnder Vorschriften die Ressourcen belasten. Die Ausbildung und Bindung von Personal mit der notwendigen Expertise zum Betrieb und zur Wartung von kompendialen Wassersystemen ist eine weitere Herausforderung, insbesondere in kleineren Organisationen mit hoher Mitarbeiterfluktuation. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine sorgfältige Planung, eine effiziente Strategie zur Wasseraufbereitung, die auf spezifische Bedürfnisse zugeschnitten sind, und eine effektive Ressourcenallokation, um die regulatorische Konformität sicherzustellen und die Produktionsanforderungen zu erfüllen. Die nächste Generation der IONPRO™ Im Wissen um diese kritischen Bedürfnisse hat Veolia Water Technologies das IONPRO™-System der nächsten Generation entwickelt, eine umfassende und innovative Lösung, die speziell auf die unterschiedlichen Anforderungen der Konformität von Wasser gemäß Arzneibuch zugeschnitten ist. Dank seines neuen Designs bietet IONPRO™ ein verbessertes Management und Kontrolle des Verbrauchs während der Produktion, während es sein kompaktes und mobiles Grunddesign beibehält. • IONPRO™ ist vorgefertigt und in einem einzigen Modul untergebracht. Dieses kompakte System kombiniert vier Technologien wie Enthärter, Aktivkohlefilter, Umkehrosmosetechnologie (RO) und ein pharmazeutisch zertifiziertes kontinuierliches Elektrodeionisationsmodul (CEDI). Dank seines Plug-and-Play-Designs kann es direkt an die Hauptwasserleitung vor Ort angeschlossen werden, um hochreines, bakterienfreies Wasser zu produzieren. • IONPRO™ ist flexibel aufgrund seiner verschiedenen Varianten, die die Produktion von 570 bis 1000 l/h hochreinem Wasser ermöglichen, aber auch aufgrund seiner acht Optionen, die beispielsweise das Hinzufügen eines CO2-Membranentgasers ermöglichen. • IONPRO™ verfügt über verbesserte Kontrollfunktionen durch den Not-Aus-Knopfes, den neuen RO40-Controller und des 7-Zoll-HMI-Bildschirms, der mit dem Hubgrade-Service von Veolia kompatibel ist. Diese neuen Funktionen wurden entwickelt, um eine bessere Verwaltung des Wasserverbrauchs zu gewährleisten und den Energieverbrauch des Systems vorherzusehen und zu steuern. Hubgrade Digital Services harmonieren Kundenherausforderungen in der Wasserindustrie Hubgrade ist eine digitale Lösung in Kombination mit der Expertise von Veolia, die die Einhaltung, betriebliche Exzellenz und Nachhaltigkeit des Prozesses zur Wasseraufbereitung auf eine bequeme, sichere und widerstandsfähige Weise gewährleistet. Die drei innovativen Services dieses Datenmanagements sind: • Die Qualität des Dienstes kontinuierlich bewerten, verfolgen und transparent zu kommunizieren. • Die Leistung messen, verbessern und einen Servicelevel zu garantieren. • Kunden bei ihren Plänen begleiten und bei der Steuerung ihrer Einrichtungen aus der Ferne zu beraten.
Ein Produkt für viele Anwendungen IONPRO™ produziert reines Wasser, das den Arzneibuchstandards entspricht und somit für andere pharmazeutische Anwendungen wie z.B. Laborgebrauch geeignet ist. Diese Reinheitsstufe ist auch für andere Märkte wie Kosmetik und Mikroelektronik von Interesse.
VEGA: Bewährte und präzise Messtechnik für Abwasseraufbereitung und Wasserversorgung
VEGA ist der erfahrene Messgeräte-Ausrüster in der Trinkwasserversorgung und von Kläranlagen. Seit Jahrzehnten liefert VEGA Füllstand- und Drucksensoren für Behälter, Rohrleitungen, Filter und Stauseen in aller Welt. VEGA-Messtechnik liefert präzise Messdaten als Basis für die automatische Steuerung der verschiedenen Prozessstufen. Alle Sensoren entsprechen dem Stand der Technik, sind zertifiziert und lassen sich unkompliziert montieren und in Betrieb nehmen. https://www.vega.com/de-de/branchen/wasser-abwasser
Wasser ist Quelle allen Lebens. Wasser lässt starke Wurzeln wachsen. Zukunft braucht starke Wurzeln. Wasser ist Zukunft Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser ist eine der größten Herausforderung unsere Zeit. Für den Bau von Trink- und Abwasseranlagen sowie für die Entwicklung und Implementierung innovativer Lösungen sind ELIQUO STULZ und ELIQUO KGN bereits heute wichtige Partner für unsere kommunalen Kunden. 2025 – Starke Wurzeln für eine starke Partnerschaft Um unsere Kundenbeziehungen und das langjährige Erfahrungswissen unserer Mitarbeitenden langfristig zu sichern, werden ab 2025 beide Gesellschaften unter einem gemeinsamen Dach firmieren. Durch die Zusammenführung der beiden Firmen bauen wir unsere Kernkompetenzen in effektiver und effizienter Projektabwicklung, der Programmierung sowie im Schaltschrank- und Rohrleitungsbau weiter aus. In Verbindung mit modernsten Technologien und Verfahren können wir den Kommunen durch ein gemeinsames Angebot ein noch breiteres Leistungsspektrum anbieten und sind auf zukünftige Herausforderungen professionell vorbereitet. Für unsere Kunden stehen wir somit langfristig als verlässlicher Partner für die Realisierung ihrer Wasser- und Abwasser-Projekte zur Verfügung. https://www.eliquostulz.com/de/news-details/wir-wachsen-zusammen.html
Membranverfahren – Schulung für Betriebspersonal – nächster Termin 13./14. November 2024
In wahlweise ein oder zwei Seminartagen informieren wir Sie in theoretischen und praktischen Seminarblöcken über alles Wissenswerte zu Mikro-, Ultra- und Nanofiltration sowie zur Umkehrosmose. nächster Termin in 2024: 13./14. November 2024 Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Schulungen! https://www.sima-tec-gmbh.de/schulung-fuer-betriebspersonal/
Siemens Water Team: Digital Enterprise für die Wasserwirtschaft
Ob Erfassung von Daten, Einsatz von Assistenzsystemen, Vernetzung und Integration von Teilsystemen zu einer Dezentralisierung von Diensten bis hin zur Autonomie ganzer Infrastruktursysteme: Die Digitalisierung in der Wasserwirtschaft ermöglicht effizientere und nachhaltigere Prozesse für neue wie für bestehende Anlagen. Zwei Hebel setzen hier an: zum einen die Erstellung digitaler Zwillinge, um Prozesse zu optimieren, zum anderen die Nutzung digitaler Applikationen. https://www.siemens.com/de/de/branchen/wasser.html?gclid=EAIaIQobChMIpqzOnJLl8AIVCOh3Ch3DRwTBEAAYASAAEgKzT_D_BwE#SmartApps
PWT: Abwasserreinigung: Kommunales und industrielles Abwasser
Die Neubewertung von Inhaltsstoffen im Abwasser führt zu neuen und verschärften Grenzwerten für die Zulässigkeit von Einleitungen in Gewässer und Kanalisationsnetze. Ob als reiner Anlagebauer oder Generalunternehmer: PWT liefert Ihnen effektive Lösungen, mit denen Unternehmen und Kommunen die rechtlichen Anforderungen an die Abwassereinleitung problemlos erfüllen. PWT: Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um Abwasser PWT hilft Ihnen dabei, die wirtschaftlichste und effizienteste Lösung für Ihr Abwasser-Problem zu finden, und steht Ihnen in jeder Projektphase zur Seite. Dabei greifen wir auf ausgereifte Technologien zurück, nutzen aber auch innovative Konzepte, abhängig von den jeweiligen Bedingungen und Kundenwünschen. Als Generalunternehmer bieten wir Planung, Bau und Inbetriebnahme schlüsselfertig aus einer Hand, sodass unsere Kundschaft, ob kommunal oder industriell, einen einzigen verantwortlichen Ansprechpartner für das Gesamtprojekt hat. Gerne helfen wir Ihnen auch dabei, die rechtlichen Anforderungen zu ermitteln. Auf Wunsch treten wir gemeinsam mit Ihnen gegenüber der Genehmigungsbehörde auf und begleiten Sie im Genehmigungsverfahren. https://pwt.de/loesungen/anwendungen/abwasser/
Passavant: Sekundäre und erweiterte Abwasserbehandlung
Zuverlässige Technologien von unseren Marken Passavant® & Noggerath® Wir bieten verfahrenstechnische Lösungen zur Steigerung der Energie- und Prozesseffizienz von Kläranlagen. Unsere innovative Primärschlammsiebung Passavant® CarbonExtract® ermöglicht eine platzsparende Vorfiltration statt Vorklärung z.B. bei Nachrüstung von Kläranlagen mit einer Schlammfaulung. In der biologischen Klärstufe werden Mikroorganismen genutzt, die gelöste Stoffe aufnehmen und verarbeiten. Unsere Passavant® Belüftungssysteme spielen an dieser Stelle eine große Rolle, da sie ein sauerstoff reiches Milieu schaffen und eine effiziente Durchmischung von Schlamm und Wasser sorgen. Mittels unseres Aqualogic® Reglersystems können die verschiedenen, teils gegenläufigen Einzelprozesse rund um die biologische Klärstufe energieeffizient und intelligent ganzheitlich geregelt werden. Dies sorgt für Energieeinsparung und bessere Ablaufwerte. Für die weitergehende Abwasserreinigung (3. und 4. Reinigungsstufe Kläranlage) bieten wir individuelle und einmalige Lösungen zur Nachrüstung und Prozessoptimierung u.a. Passavant® Räumtechnik zur Nachklärbecken-Optimierung. Zusätzlich dazu ist eine Elimination von Spurenstoffen, welche zunehmend problematisch für unsere Ökosysteme sind, möglich. Durch die Passavant® Aktivkohledosierung PAK oder der Passavant® Granular Aktivkohlefiltration GAK werden Mikroschadstoffe durch die Bindung an pulverförmigen und granulierter Aktivkohle weitestgehend entfernt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kombination mit einer effektiven Feststoffabscheidung, der leistungsfähigen Nachklärung mit variablem Einlaufsystem oder eine Tuchfiltration, wie dem Passavant® Tuchfilter MCF. https://www.passavant-geiger.com/de/sekundaere-und-erweiterte-abwasserbehandlung
NIVUS: Installation im laufenden Betrieb? Kein Problem für NIVUS!
In vielen Fällen ist es bei der Installation von Messtechnik in Kanälen, Zuläufen etc. nicht möglich oder unpraktisch, die Anlagenteile zur Montage der Sensoren trockenzulegen. Für eine Messstelle im Zulauf einer Kläranlage haben wir daher eine clevere Lösung realisiert: Die Installation der Technik mittels eines Schienensystems seitlich am Rechteckkanal.
Vorteile des Schienensystems • Montage im laufenden Betrieb: Die Sensoren können ohne Unterbrechung des Kläranlagenbetriebs installiert werden. • Flexibilität: Das Schienensystem ermöglicht eine einfache Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten. • Wartungsfreundlichkeit: Die Sensoren können bei Bedarf problemlos entnommen und gereinigt werden.
Die Schienen sind nur im oberen Teil fixiert, den Rest erledigt der Anpressdruck des Mediums am Edelstahlträger. Auf diese Wiese konnten wir mehrere Fließgeschwindigkeitssensoren an NivuFlow 750-Geräten installieren. Die Vorteile der Messtechnik zahlen auf ein zuverlässiges und genaues Ergebnis ein. Das NivuFlow 750 arbeitet mit einem von NIVUS entwickelten Daten-Modell, welches einen neuartigen Algorithmus, basierend auf einem neuronalen Netz und Computational Fluid Dynamics (CFD), nutzt. Es berücksichtigt unterschiedliche Kanalformen, Strömungsbedingungen und die Positionierung von Sensoren. Indem Sie die spezifische Kanalgeometrie auswählen und Kanal-Maße sowie Position des Sensors eingeben, ermittelt der CFD-Algorithmus einen Umrechnungsfaktor, der eine präzise Berechnung der durchschnittlichen Strömungsgeschwindigkeit ermöglicht. Dies gewährleistet genaue Messungen unter verschiedensten Bedingungen. Sie benötigen ebenfalls eine Installation im laufenden Betrieb? NIVUS bietet Ihnen eine Vielzahl von Lösungen für die Installation von Messtechnik in Kanälen, Zuläufen etc., auch ohne Betriebsunterbrechung. Kontaktieren Sie uns gerne, wir beraten Sie individuell und finden die passende Lösung für Ihre Anforderungen. https://www.nivus.de/de/unternehmen/aktuelles-presse/presse/installation-im-laufenden-betrieb
Auf dem NIVUS Campus bieten wir Ihnen praxisnahe Schulungen und Workshops rund um die Themen Messtechnik, Datenhandling und digitale Services für diverse Anwendungen im wasserwirtschaftlichen Bereich. In unserem einzigartigen Hydrauliklabor können reale Bedingungen simuliert und dadurch theoretische Schulungsinhalte optimal veranschaulicht werden. Hierbei gewinnen Sie umfangreiche Einblicke in unsere Geräte- und Softwarewelt und profitieren vom Fachwissen und von der praktischen Erfahrung unserer Referenten. Moderne Seminarräume und zahlreiche Experimentalmodelle unterstützen die Wissensvermittlung. Vor-Ort-Schulungen in Ihrer Nähe Ein Besuch in unserem Stammhaus ist für Sie nicht möglich? Kein Problem! Neben unserem Standard-Programm bieten wir regelmäßig Halbtagesseminare zu aktuellen Themen an verschiedenen Orten in Deutschland an. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, Gastvorträge bei Ihnen im Haus zu präsentieren oder individuelle Serviceschulungen durchzuführen. https://www.nivus.de/de/produkte-loesungen/nivus-sphere/nivus-campus
Holinger: Autobahn A1: Planung und Neubau Strassenabwasser-Behandlungsanlage (SABA)
Eine SABA vom Feinsten Die neue Strassenabwasserbehandlungsanlage (SABA) behandelt das Abwasser von rund 18,6 ha Autobahn und besteht aus einem Rückhaltebecken, zwei Retentionsfilterbecken (eines mit Splitt und eines mit Schilf bepflanztem Sand) sowie einer Retentionsmulde. Zum Schutz des Grundwassers liegt die SABA über dem Grundwasserspiegel. Daher werden die Pumpen für den Normalbetrieb bei Starkregen durch drei zusätzliche Rohrschachtpumpen unterstützt, um das Strassenabwasser in die SABA zu pumpen. An feine Partikel gebundene Schadstoffe wie Schwermetalle oder Mikroplastik werden hier mit dem zweistufigen Verfahren zurückgehalten. https://holinger.com/projekte/siedlungsentwaesserung-autobahn-a1-planung-und-neubau-strassenabwasser-behandlungsanlage-saba/
Holinger: Kläranlage Emscher-Mündung: neue Schlammbehandlung und Sanierung Faulung
Grenzüberschreitend für sauberes Wasser Für die Emschergenossenschaft plant die ARGE HOLINGER2 länderübergreifend (CH und D) den Neubau der teilweise schon 50-jährigen Schlammbehandlung der Kläranlage Emscher-Mündung und die Sanierung der drei Faulbehälter mit Umrüstung auf Serienbetrieb. Ebenfalls erneuert wird das Pumpwerk zur Förderung des Faulschlamms mit zwei neuen Druckleitungen (je 0,6 km) bis zum Anschlusspunkt an die bestehenden Druckleitungen. Bereits vorgezogen wurde der Bau eines provisorischen Pumpwerks im Sommer 2023, um die Rückläufe der bisherigen Schlammbehandlung zur Kläranlage zu fördern. Zusätzlich ersetzt eine neue, wartungsfreundliche Anlage die in die Jahre gekommene Betriebswasseranlage. https://holinger.com/projekte/klaeranlage-emscher-muendung-neue-schlammbehandlung-und-sanierung-faulung/
Mechanische und biologische Stufe erfolgreich in Betrieb Vier Jahre nach Beginn der Bauarbeiten für den Ausbau der ARA Basel erfolgte 2022 die Inbetriebnahme der neuen mechanischen Stufe. Sie ist komplett überdacht und beherbergt auch die Abluftbehandlungsanlage und Werkstatträumlichkeiten. Der nächste Meilenstein – die neue biologische Stufe – wurde im Frühling 2023 ebenfalls erfolgreich abgeschlossen. Die biologische Stufe bestehend aus 9 SBR-Reaktoren (SBR: Sequencing Batch Reactor), ist ebenfalls komplett geschlossen und an die neue Abluftbehandlungsanlage angeschlossen. Im Anschluss folgen die nächsten drei Etappen: die Mikroverunreinigungsstufe, die Faulung und das neue Betriebsgebäude. Der Abschluss dieser Arbeiten ist für 2025 geplant.
Unsere Aufgaben HOLINGER hat folgende Planungs- und Ausführungsarbeiten über den gesamten Projektzeitraum abgedeckt: • Projektleitung und Koordination • Verfahrens- und Anlagentechnik • Bautechnik und Tragwerksplanung • Abluftbehandlung, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik • Energietechnik (Wärmerückgewinnung, Photovoltaik) • Umweltverträglichkeitsbericht • Geotechnik • EMSR-Technik (in Arbeitsgemeinschaft) • örtliche Bauüberwachung, Fachbauleitung EMSRT, technische Ausrüstung, HLKS-Technik https://holinger.com/
VGW und Gelsenwasser bauen die Kapazität des Trinkwassernetzes aus
Neue Leitungen ermöglichen zukunftssichere Trinkwasserversorgung in OWL Gelsenwasser plant den Bau von drei neuen Trinkwasser-Transportleitungen zwischen Beckum und Rietberg-Varensell. Ziel ist, die Trinkwasserversorgung im Bereich der Vereinigten Gas- und Wasserversorgung GmbH (VGW) (Geseke, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Verl) und ggf. in weiteren OWL-Kommunen langfristig zu sichern. Im ersten Schritt soll die „OWL-Leitung“ von Beckum nach Oelde das Gelsenwasser-Rohrnetz mit dem VGW-Netz verbinden. Voraussichtlich ab Ende 2027 soll Trinkwasser aus dem Ruhr-Wasserwerk Echthausen durch die „OWL-Leitung“ nach Ostwestfalen fließen. Das Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster wird in Kürze beginnen und in der Folge werden die Planfeststellungsunterlagen öffentlich ausgelegt. Ca. sechs Monate nach Einreichung ist ein Erörterungstermin vorgesehen, der Planfeststellungsbeschluss wird nach ca. einem Jahr in 2025 erwartet. Informationen und erklärende Videos zum Leitungsbau Der Weitertransport des Wassers von Oelde in das VGW-Gebiet ist mit der dort bestehenden Leitung „Oelder-Leitung“ (40 cm Durchmesser) jedoch begrenzt. „Für den künftig steigenden Wasserverbrauch durch zusätzliche Siedlungen und Betriebe sowie niederschlagsarme Sommer in Folge des Klimawandels wird mehr Transportkapazität benötigt. Deshalb planen wir mit der „Wiedenbrücker Leitung“ (80 cm Durchmesser) einen zweiten Leitungsabschnitt ab Oelde, der die Kapazität der bestehenden Leitung Richtung Rheda-Wiedenbrück ungefähr verdoppelt“, erläutert VGW-Geschäftsführer Björn Wölfel. „Die ‚Wiedenbrücker Leitung‘ soll 11 km lang sein. Sie wird nach jetziger Planung von der Bauernschaft Bergeler weiter zum Gewerbepark Aurea, unter der Autobahn A2 hindurch, entlang der Rentruper Straße bis zur Lippstädter Straße verlaufen. Dort werden wir sie, wenn alles nach Plan läuft, 2028 an das bestehende VGW-Netz anbinden“, so Gelsenwasser-Projektingenieur Lukas Holtmannspötter. Der Scoping-Termin bei der Bezirksregierung Detmold fand im November 2023 statt. Aktuell werden für diese Leitung die Planfeststellungsunterlagen erarbeitet, der Antrag soll 2025 eingereicht werden. Mit dem dritten Leitungsbauprojekt „Varenseller Leitung“ schafft Gelsenwasser eine Verstärkung des VGW-Trinkwassernetzes. 2029 soll die neue, ca. 12 km lange Transportleitung (60 cm Durchmesser) in Betrieb gehen. Sie sichert die Wasserversorgung für Rietberg und Verl langfristig ab und ermöglicht auch zukünftig die Aufrechterhaltung der Versorgung, wenn eine andere Wasserbezugsquelle der VGW ausfallen sollte. Die „Varenseller-Leitung“ wird von der Lippstädter Straße in Rheda-Wiedenbrück bis zur Varenseller-Straße südlich von Rietberg-Varensell geplant. Am 10. Juli .2024 hat ein erster Informationsabend für die betroffenen Eigentümer stattgefunden. Gelsenwasser hat den aktuellen Planungsstand und die das weitere Vorgehen erläutert.
Warum werden neue Wasserleitungen für das VGW-Gebiet benötigt? Das anhaltende Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in Ostwestfalen sowie die Auswirkungen des Klimawandels führen in den letzten Jahren zu einem stetig steigenden Wasserbedarf. Auch die Pegelstände in den Brunnenanlagen vieler landwirtschaftlicher Betriebe sowie der Wasserwerke sinken deutlich. Die Planung neuer Siedlungsflächen sowie Entscheidungen über Ansiedlung und Art von Betrieben obliegen den Kommunen und Kreisen. VGW ist als zuständiges Versorgungsunternehmen in der Pflicht, die benötigten Wasserkapazitäten zur Verfügung zu stellen. Das ist eine große Herausforderung: Die Kapazitätsgrenzen der Wasserförderung in der Region sind teilweise bereits erreicht. Eine dauerhaft verstärkte Zulieferung durch die Partnergesellschaften in der Region, z. B. Wasserverband Aabach-Talsperre und Wasserversorgung Beckum, ist nicht möglich. Der Bau neuer Grundwasserwerke würde eine weitere Belastung der schon stark beanspruchten Wasserressourcen in Ostwestfalen bedeuten. Gelsenwasser versorgt die Kunden im östlichen Münsterland bis Beckum bereits aus Wasserwerken an der Ruhr, vor allem aus dem Wasserwerk Echthausen der Wasserwerke Westfalen GmbH (WWW). Die Talsperren des Ruhrverbands im Sauerland stützen den Wasserhaushalt der Ruhr. Hier bestehen langfristig die Kapazitäten, genug Trinkwasser für den Bedarf im VGW-Gebiet zu liefern. VGW-Betriebsleiter Dr. Carsten Behlert: „Die neuen Leitungen zum und im VGW-Gebiet sind notwendig, um diese zukunftsfähige Anbindung herzustellen und die Verteilung der zusätzlichen Wassermengen in der Region zu ermöglichen.“ Auch wenn wir ein sehr nasses Winterhalbjahr 2023/24 verzeichnen konnten und sich die Oberflächengewässer sowie die oberen Grundwasserschichten wieder erholt haben, hält Gelsenwasser an den Planungen fest. Zukünftige Dürrephasen könnten das vorhandene System überlasten. Ohne die leistungsstarke Erschließung der neuen Wasserbezugsquelle, der Ruhr, würde sich die Situation in vielen Teilen von OWL weiter zuspitzen.
Rahmenvereinbarung mit dem WLV Gelsenwasser und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e. V. (WLV) haben für die drei Leitungsbauprojekte eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Gelsenwasser wird für die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Grundstücke im Rahmen einer gütlichen Einigung allen Grundstückseigentümern und Nutzungsberechtigten (Bewirtschaftern) die in der Rahmenvereinbarung gefassten Regelungen verbindlich anbieten. Inhalte sind u. a. Regelungen zu Entschädigungen, Flurschäden und Bodenschutz. Die Rahmenvereinbarung und die damit in Zusammenhang stehenden Verträge sollen die allgemeinen Grundsätze des zukünftigen, dauerhaften Miteinanders regeln. https://www.gelsenwasser.de/vgw-und-gelsenwasser-bauen-kapazitaet-des-trinkwassernetzes-aus
FlowChief ist eine modular konzipiere Leittechnik-Lösung, die alle für eine Kläranlagen oder einen Abwasserbetrieb nötigen Funktionen in einer Software-Plattform bündelt. Das in reiner HTML 5 Webtechnologie aufgebaute System kann als HMI-Lösung, als herstelleroffenes Prozessleitsystem oder als Datenbank mit integriertem Betriebstagebuch in Kläranlagen oder der Kanalisation eingesetzt werden. https://www.flowchief.de/loesungen/branchen/klaeranlagen/
Flottweg: Rückblick – öffnete am Berufsinfotag seine Türen
Am Samstag, den 06. Juli 2024 fand beim Maschinenbauer Flottweg der Berufsinfotag für die Ausbildung im Werk 1 statt. Rund 300 Besuchende erhielten einen Einblick in die Arbeitswelt des Separationstechnikspezialisten und hatten die Möglichkeit die Ausbildungswerkstatt und Fertigung kennenzulernen. Aktuell bildet Flottweg in den folgenden vier Berufen aus: Industriemechaniker (m/w/d), Mechatroniker (m/w/d), Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d) und Industriekaufmann mit Zusatzqualifikation Fremdsprachen (m/w/d). Aber auch Interessierte, die sich über Jobmöglichkeiten in der Fertigung informieren wollten, hatten die Möglichkeit einen Einblick in die Arbeitswelt bei Flottweg zu erhalten. https://www.flottweg.com/de/newsroom/news/detail/berufsinfotag-fw/
Chetra: Tag für Tag fällt Abwasser in riesigen Mengen an
Es kommt aus Industrieunternehmen und privaten Haushalten und ist mit Schmutz, Feststoffen sowie Chemikalien verunreinigt. Bevor es in den natürlichen Kreislauf zurückkehren kann, muss es in Klärwerken gründlich wiederaufbereitet werden. Dabei sind Pumpen, Rührwerke, Belüfter etc. in großer Zahl im Einsatz. Sie erfüllen unterschiedlichste Aufgaben der Trennung, Filtrierung und Aufbereitung. An vielen Stellen dieser Prozesse sind Gleitringdichtungen eingesetzt, an die speziell unter den Aspekten Korrosionsbeständigkeit und Feststofftauglichkeit hohe Anforderungen gestellt werden. Für die Aufbereitung von industriellem Brauchwasser im geschlossenen Kreislauf sind die Anforderungen an eingesetzte GLRD ebenfalls hoch. Das Wasser ist je nach Einsatzzweck mit den unterschiedlichsten Arten von Stoffen belastet. Höchste Anforderungen gelten für den Bereich der Trinkwasserversorgung. Im Interesse der Verbraucher müssen die entsprechenden Vorschriften eingehalten werden – bei der Erzeugung von sauberem Trinkwasser sind unterschiedlichste Pumpen beteiligt, darunter doppelt gelagerte, mehrstufige Pumpen und Vakuumpumpen, die häufig mit einzelwirkenden GLRD abgedichtet sind. Bei höherem Vakuum kommen dagegen überwiegend doppeltwirkende GLRD zum Einsatz. Das Resultat sind innovative, z. T. maßgeschneiderte Lösungen für die besonderen Anforderungen von Wasser-, Abwasser- und Klärwerken, die auf jahrzehntelanger Branchenerfahrung basieren. Mehr: https://www.chetra.de/industrien/energie/
BITControl: Programmierte Erfahrung – Softwarelösungen für Ihre Anlagen
Seit über 25 Jahren entwickelt BITControl praxisorientierte Software für die Planung von Kläranlagen und für den effizienten Anlagenbetrieb. Ingenieurbüros planen mit AQUA DESIGNER die komplette Kläranlage über alle Reinigungsstufen und erhalten als Ergebnis einen genehmigungsfähigen Entwurf mit Bauwerken, Maschinen und Zeichnungen. Betreiber von Kläranlagen oder Biogasanlagen visualisieren und optimieren ihre Anlagen mit dem Leitsystem AQUA und BIO PROVI. Mit PROVI ENERGY werden Energiekennwerte gebildet und Einsparpotenziale aufgezeigt. REPORT übernimmt die Erstellung der Betriebsberichte und mit PROVI SERVICE organisieren Sie die Wartungsarbeiten.
AQUA DESIGNER Planungssoftware zur Auslegung und Gestaltung von Kläranlagen AQUA DESIGNER ist die Planungssoftware, mit der Sie alle Reinigungsstufen einer Kläranlage von der Vorreinigung, über die Biologie bis hin zur Schlammbehandlung dimensionieren können. Hinsichtlich Bemessungsansatz, Verfahren und Konstruktion stehen Ihnen die in der Praxis üblichen Varianten zur Auswahl. Unterstützt wird die Planung durch viele Zusatzfunktionen. AQUA DESIGNER liefert als Ergebnis umfangreiche Unterlagen für den genehmigungsfähigen Entwurf mit Bauwerken, Maschinen, Betriebskosten und maßstäblichen Zeichnungen, sowie Detail-Informationen zu Lastfällen, Sauerstoffertragswert, Sinklinie, Rohrleitungen oder Massen- und Auftriebsberechnung. AQUA DESIGNER wird weltweit für die Planung von Neuanlagen, für Erweiterungen und Sanierungen bestehender Kläranlagen eingesetzt. Die Anwendung steht Ihnen in vielen verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Mehr: https://www.bitcontrol.info/
Bioserve bietet Verfahren zur Leistungssteigerung und Kostensenkung auf Kläranlagen zu einem sehr günstigem Preis-Leistungs-Verhältnis an sowie Beratung und Betreuung bei Problemen aller Art in Biologie und Faulturm. https://bioserve.info/
Seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt „Schwarzes Gold“ wird eine Aktivkohle (PAK) aus nachwachsenden Rohstoffen in einem großtechnischen Versuch auf der Kläranlage Bad Berleburg untersucht. Diese soll in einem im Nachklärbecken integriertem sogenannten adaptiven Einlaufsystem („hydrograv adapt“) durch Nutzung des Flockenfiltereffekts ohne zusätzliche Filtrationsbauwerke sicher abgeschieden werden. Hierzu werden derzeit umfängliche wasseranalytische Untersuchungen seitens des ISA der RWTH Aachen durchgeführt. Die atd GmbH ist im Projekt mit der Durchführung der Ökobilanzierung (LCA) und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung im Vergleich zu anderen Verfahren der Spurenstoffelimination betraut. Anfang Juni 2024 konnte sich das Projektteam (RWTH, Hydrograv, Kläranlage Bad Berleburg und atd) vor Ort von der sehr guten Ablaufqualität überzeugen. https://www.atdgmbh.de/forschungsprojekt-schwarzes-gold/
atd Ingenieurgesellschaft für Abwasserwirtschaft: Vortrag zur Nachhaltigkeit von Aktivkohle
Am 5. Juni hielt Dr. Frank Benstöm im Rahmen des Technologieforums des Kompetenzzentrums Spurenstoffe (KomS) Baden-Württemberg einen Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit von Aktivkohlen. Trotz des Hochwassers war das Interesse groß und die Veranstaltung sehr gut besucht. Die Nachfrage von Aktivkohle zur adsorptiven Entfernung von Spurenstoffen aus Abwasser wird durch die geplante Verschärfung der Grenzwerte seitens der EU durch die kommunale Abwasserrichtlinie (KARL) künftig zunehmen. Um dieser gerecht zu werden ist neben einer ressourcenschonenden Reaktivierung in Deutschland von Granulierter Aktivkohle auch die Erforschung von Möglichkeiten zur Herstellung von Pulverisierter Aktivkohle aus nachwachsenden Rohstoffen entscheidend. Hierzu laufen derzeit verschiedene Forschungsprojekte in DE/CH/AU. https://www.atdgmbh.de/vortrag-zur-nachhaltigkeit-von-aktivkohle/
VTA: News Beitrag – Eine Revolution und ihre Botschafterin
Kann man aus 20 Litern Abwasser genug Energie für 200 Kilometer mit einem Elektroauto erzeugen? Ja, das ist möglich! Marlen Kubinger präsentierte dieses bahnbrechende Verfahren erstmals beim 4Gamechangers-Festival in Wien. An ihrer Seite steht der Erfinder und Umweltpionier Ing. Mag. Dr. h. c. Ulrich Kubinger, der seine 18-jährige Tochter zielstrebig auf ihre zukünftige Rolle im Millionen-Unternehmen VTA vorbereitet. „VTA Hydropower zeigt, wie wir die Kläranlage zum Energiespender machen!“ Vollständiger Beitrag in den News: https://vta.cc/de/news/news-beitrag-eine-revolution-und-ihre-botschafterin
Vega: Bewährte und präzise Messtechnik für Abwasseraufbereitung und Wasserversorgung
VEGA ist der erfahrene Messgeräte-Ausrüster in der Trinkwasserversorgung und von Kläranlagen. Seit Jahrzehnten liefert VEGA Füllstand- und Drucksensoren für Behälter, Rohrleitungen, Filter und Stauseen in aller Welt. VEGA-Messtechnik liefert präzise Messdaten als Basis für die automatische Steuerung der verschiedenen Prozessstufen. Alle Sensoren entsprechen dem Stand der Technik, sind zertifiziert und lassen sich unkompliziert montieren und in Betrieb nehmen. Mehr: https://www.vega.com/de-de/branchen/wasser-abwasser
UniBW: Vortragsveranstaltung zur Präsentation des NOWATER Leitfadens mit über 200 Teilnehmenden
Vortragsveranstaltung zur Präsentation des NOWATER Leitfadens mit über 200 Teilnehmenden Am 01.03.2024 präsentierte das Projektteam von NOWATER die Forschungsergebnisse im Rahmen einer Online-Veranstaltung. Das interdisziplinäre Verbundprojekt, koordiniert durch die Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universität der Bundeswehr München, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ erstreckte sich über den Zeitraum von 2020 bis 2023. Ziel war die Entwicklung organisatorischer und technischer Lösungsansätze für den Fall einer Störung der Wasserver- und -entsorgung von Krankenhäusern, die Teil der Kritischen Infrastruktur sind. Nach einer kurzen Begrüßung durch Professor Christian Schaum und Frau Dr. Muhle vom Projektträger VDI zeigte Frau Prof. Christiane Höller in ihrem Impulsvortrag die Relevanz und den Handlungsbedarf in Bezug auf eine Notfallvorsorgeplanung für solch eine Störung oder Ausfall auf. Die Vorträge der Projektpartner behandelten unterschiedliche Aspekte eines ganzheitlichen Risikomanagements. So stellte die Universität der Vereinten Nationen technische und soziale Faktoren der Notfallvorsorge vor und zeigte auf, wie wichtig die Sensibilisierung der relevanten Akteure ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe klärte über die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen auf und stellte eine angepasste Methodik der Risikoanalyse vor. Maßnahmen der Vorbereitung und Krisenbewältigung wurden in den Vorträgen der Technischen Hochschule Köln sowie der Universität der Bundeswehr München vorgestellt. Der Vortrag der TH Köln umfasste dabei insbesondere organisatorische Aspekte, wie die Aufbau- und Ablauforganisation für die Krisenbewältigung, inklusive eines Notfall- und eines Übungskonzeptes. Der Vortrag der Universität der Bundeswehr legte den Schwerpunkt auf die technischen Aspekte, insbesondere auf die Bestandteile des im Projekt von den Firmen Strecker GmbH und teckons GmbH & Co. KG entwickelten und von der Universität der Bundeswehr erprobten technischen Demonstrators für die Aufbereitung und den Transport von Wasser im Falle einer Ersatz- oder Notwasserversorgung. Herr Privatdozent Bernhard Jahn-Mühl von AGAPLESION berichtete zum Abschluss der mit über 200 Teilnehmenden erfolgreichen Veranstaltung von den Erfahrungen eines Krankenhauses im Projekt und den daraus gewonnenen Erkenntnissen. Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden von Professor Steffen Krause zusammengefasst auch im Hinblick auf die zukünftigen Arbeiten. Die Präsentationen boten somit einen detaillierten Einblick in die erzielten Ergebnisse des Projekts und lieferten Impulse für die Verbesserung der Notfallvorsorgeplanung von Krankenhäusern als Kritische Infrastruktur. Der Leitfaden sowie die Abschlussberichte stehen demnächst zum Download zur Verfügung. Für weitere Fragen und Anregungen können das Team der Universität der Bundeswehr München gerne kontaktieren unter swa@unibw.de https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/onlineveranstaltung-nowater
Siemens: Digitale Transformation für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
Wasser ist unsere wichtigste Lebensgrundlage – und je mehr Menschen auf der Erde leben, desto höher ist der Bedarf. Klimawandel, Urbanisierung und die zunehmende Umweltbelastung stellen die Wasserwirtschaft jedoch vor große Herausforderungen. Mit zuverlässigen Technologien unterstützen wir den Anlagenbetreiber, eine nachhaltige Wasserver- und Abwasserentsorgung für alle sicherzustellen. Wir geben das Beste für unsere wertvollste Ressource. Für heute. Für morgen. Für Wasser. Für eine effiziente und nachhaltige Wasserindustrie.
Siemens Water Team Digital Enterprise für die Wasserwirtschaft Ob Erfassung von Daten, Einsatz von Assistenzsystemen, Vernetzung und Integration von Teilsystemen zu einer Dezentralisierung von Diensten bis hin zur Autonomie ganzer Infrastruktursysteme: Die Digitalisierung in der Wasserwirtschaft ermöglicht effizientere und nachhaltigere Prozesse für neue wie für bestehende Anlagen. Zwei Hebel setzen hier an: zum einen die Erstellung digitaler Zwillinge, um Prozesse zu optimieren, zum anderen die Nutzung digitaler Applikationen.
Grimmel Wassertechnik : KLARES DENKEN FÜR SAUBERES WASSER
Wassertechnik-Engineering auf höchstem Niveau. Grimmel Wassertechnik ist ein familiengeführtes Maschinenbauunternehmen – spezialisiert im Bereich der mechanischen Abwasserbehandlung. Der Fokus liegt vornehmlich im kommunalen, aber auch industriellen Bereich, auf nationaler sowie internationaler Ebene. Die individuelle und flexible Auftragsbetreuung aus einer Hand ist uns ebenso wichtig wie die nach Kundenanforderungen angepassten Konstruktionen unserer Maschinen, welche durch „Made in Germany“-Qualität, Wartungsoptimierung und Funktionalität überzeugen. https://www.grimmel-wt.de/de/
Dr. Born – Dr. Ermel GmbH: Umbau und Erweiterung der Kläranlage Werlte
Kenndaten: • Ausbaugröße: 36.000 EW • Trockenwetterzufluss: Qt = 187 m³/h • Mischwasserzufluss: QM = 340 m³/h • Volumen Belebungsbecken: V = 6.500 m³ Leistung: • Ermittlung der Dimensionierungsgrundlagen nach ATV-DVWK-A 198 • Vorentwurfsplanung • Entwurfs- und Genehmigungsplanung (Bau-, Maschinen-, Elektro- und Verfahrenstechnik) • Ausführungsplanung • Vorbereitung der Vergabe • Mitwirkung bei der Vergabe • Bauoberleitung • Objektbetreuung
Beschreibung: Die Samtgemeinde Werlte hat gemäß § 97, NWG, die Abwasserreinigungspflicht ihrer Mitgliedsgemeinden übernommen. Sie betreibt hierfür die Kläranlagen Werlte (15.000 EW) und Lorup (7.000 EW). Durch die ständig wachsende Entwicklung der Gemeinden sind die Kläranlagen an ihre Kapazitätsgrenzen angelangt und müssen erweitert werden. Vor diesem Hintergrund wurde 2014 ein „Entwicklungskonzept zur Abwasserbehandlung in der Samtgemeinde Werlte“ durch die Dr. Born – Dr. Ermel GmbH – Ingenieure, aufgestellt. Ergebnis der Untersuchung ist die Stilllegung der Kläranlage Lorup, Überleitung der Abwässer zur Kläranlage Werlte und Umstellung der Kläranlage Werlte auf anaerobe Schlammstabilisierung. Die Anschlussgröße für den Betrachtungshorizont 2030 beträgt rd. 36.000 Einwohner. Da mit der Umsetzung verschiedene Maßnahmen verbunden sind und die Kläranlagen im laufenden Betrieb umgebaut werden müssen, wird die Umsetzung in verschiedenen Phasen ausgeführt. Die 1. Bauphase (Erneuerung der Einlaufgruppe und Neubau einer Faulung) wurde bereits abgeschlossen. In der 2. Bauphase sind die Anlagenteile der Biologie zu ertüchtigen bzw. zu erweitern. Hierzu zählen der Umbau eines Kombibeckens in ein Belebungsbecken sowie der Neubau eines Belebungsbeckens, von zwei Nachklärbecken, der Verteilerbauwerke, eines RS-Pumpwerks und einer Gebläsestation einschließlich einer Fällmitteldosierstation und der neuen NSHV. Mehr: https://born-ermel.eu/projekte-details/umbau-der-klaeranlage-werlte-1-bauphase-teaser.html
Alfa Laval: Senkung der Betriebskosten mit den IoT-Diensten von Alfa Laval
Alfa Laval IoT Services bietet neue Möglichkeiten für Ihren Alfa Laval Abwasserdekanter, wie z.B. Fernunterstützung und -überwachung, Zustandsüberwachung, vorbeugende Wartung und Prozessoptimierung. Das Ergebnis sind niedrigere Servicekosten, maximale Betriebssicherheit, höhere Prozesseffizienz und mehr Betriebszeit. Erfahren Sie mehr über die IoT Services von Alfa Laval für Dekanter in Abwasseranlagen in den folgenden Abschnitten oder kontaktieren Sie uns für ein Gespräch über die beste Kombination für Ihre Anlage.
Fernunterstützung und Überwachung Schnellere, genauere Fehlerbehebung und schnellere Wiederinbetriebnahme. Kosten-Rechner Geringere Betriebskosten und sofortige Rückmeldung über die Auswirkungen von Änderungen. Die Vorteile des IoT für die Abwasserindustrie nutzbar machen In den letzten 30 Jahren hat das Internet die Art und Weise, wie Menschen interagieren, revolutioniert. Der nächste Schritt in der Evolution der digitalen Kommunikation ist die Vernetzung von Maschinen, Sensoren und verschiedenen digitalen Systemen. Dies wird gemeinhin als Internet der Dinge (IoT) bezeichnet und bringt völlig neue Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz und des Mehrwerts für die Kunden. Alfa Laval nimmt aktiv an dieser Entwicklung teil. Mit unseren IoT-Dienstleistungen für Kläranlagen erhalten unsere Kunden neue Möglichkeiten, um die Service- und Polymerkosten zu senken, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Gesamteffizienz zu steigern. Wir investieren stark in Forschung und Entwicklung und werden mit dem technologischen Fortschritt weiterhin neue IoT-Dienste anbieten.
Alltech: Aktuelle Projekte und Referenzen von Alltech.
Alltech Dosieranlagen – das steht für höchste Kompetenz, Flexibilität und Qualität. Standard ist nur die Basis, auf der hier maßgeschneiderte Dosieranlagen entwickelt werden. Die News von Alltech informieren über spannende Praxisbeispiele und Projekte, aktuelle Veranstaltungen und neueste Innovationen im Bereich Dosieranlagen. IFAT 2024: DANKE FÜR IHR INTERESSE! Danke an alle Besucher unseres Messestandes auf der IFAT 2024 in München! https://www.alltech-dosieranlagen.de/service/aktuelles/
Wasser- und Abwasseraufbereitung im Fokus Als Marktführer auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung hat AERZEN zukunftsweisende Konzepte entwickelt, die Anlagenbauer, Ingenieure und Betreiber von Kläranlagen bei Themen wie der Technologieauswahl, Effizienzsteigerung, Prozesssicherheit, Datenanalyse, Digitalisierung, Ressourcenschonung, Produktivitätssteigerung und vielem mehr unterstützt. Unter dem Sammelbegriff AERwater bieten wir einen ganzheitlichen Lösungsansatz mit fein abgestimmten Servicemodulen, bei dem Hardware, Software und umfassenden Dienstleistungen eng miteinander verknüpft sind. https://www.aerzen.com/de/anwendungen/wasser-und-abwasseraufbereitung/leistungen-abwasseraufbereitung
WTE auf der IFAT 2024: 5 Tage voller inspirierender Gespräche, lebhafter Diskussionen und innovativer Impulse
Vom 13. bis 17. Mai 2024 drehte sich in München alles um Wasser, Abwasser, Recycling und Kommunaltechnik. Die IFAT als weltweit wichtigste Messe im Bereich Umwelttechnologien brachte erneut die wichtigsten internationalen Branchenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Auch die WTE Gruppe nutzte die Gelegenheit, ihre ganzheitlichen Lösungen für die Wasserwirtschaft einem breiten Publikum näherzubringen und hieß eine Vielzahl an Kundinnen, Partnerinnen und Interessentinnen am eigenen Messestand willkommen. Aktiver Austausch bei Podiumsdiskussionen Der diesjährige Messeauftritt der WTE stand im Zeichen der Nachhaltigkeit, aber auch der Öffnung und des aktiven Austauschs. Unser Stand war nicht nur ein Ort für interne Gespräche, sondern öffnete sich für neue Besucherinnen und Themen. In der Messewoche fanden daher mehrmals täglich Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Themen der Wasserwirtschaft statt, um den offenen Meinungsaustausch zwischen Expertinnen zu fördern. Ein Konzept, das aufgegangen ist: In Kombination mit dem offenen, modernen Standdesign lockten die Diskussionsrunden zahlreiche Besucherinnen an unseren Messestand, um aktuelle Herausforderungen und Chancen für die Wasserindustrie zu beleuchten. https://www.wte.de/de/aktuelles/ifat2024/
RBS wave: Einsatz von digitalen Zwillingen in der Wasserversorgung
Ein hydraulisches Rechennetzmodell als Abbild der bestehenden Wasserversorgung bietet die Möglichkeit, die Anforderungen in der Versorgung der Kunden zu simulieren. Mit der Verlinkung von online verfügbaren Daten auf der Ressourcenseite (z. B. Hochbehälter und Druckerhöhungsanlagen) und dem Abnahmeverhalten der Kunden durch digitale Wasserzähler, kann der bestehende Netzbetrieb online simuliert und damit auf ggf. erforderliche Einflussfaktoren frühzeitig reagiert werden. Mit der Verfügbarkeit des Zu-/Abflusses und des Verbrauchs lässt sich entsprechend online eine Wasserbilanz über das betrachtete Netzgebiet erstellen. Durch die Positionierung zusätzlicher Messgeräte im Netz kann auch eine Veränderung im Netz (geschlossener Schieber, Leckage) berechnet und vorgeortet werden. Dies führt zu einer deutlichen Zeitersparnis und zu einem deutlich effizienteren Einsatz von Personal sowie verfügbarer Wasserressourcen durch Ausnutzung der Leistungsfähigkeit des Versorgungsnetzes. Besonders mit Hinblick auf die prognostizierte Änderung der klimatischen Bedingungen und dem Verbrauchsverhalten der Kunden können zumindest auf der Netzseite mit dem Aufbau eines digitalen Zwillings diese Randbedingungen abgebildet und mögliche Auswirkungen vorausschauend simuliert und dadurch reagiert werden. Den gesamten Beitrag dürfen Sie gerne hier abrufen. Lesen Sie mehr zum Thema „Rohrnetzanalyse und -berechnung“ der RBS wave und zu allen weiteren Leistungen im Bereich „Wasser“. https://www.rbs-wave.de/2024/zwillingen_in_der_wasserversorgung/
Wasser ist die wichtigste Ressource der Erde. In Österreich werden 2,6 Mrd. m³ Wasser in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, der Großteil wird als Abwasser in Kläranlagen eingeleitet. Die Kosten der Abwasserentsorgung sind oft höher als der Frischwasserzukauf. AEE INTEC forscht und entwickelt neue technologische Lösungen und Konzepte zur Schließung von Wasserkreisläufen und Recycling von Wertstoffen zur Sicherung eines nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser. Wasseraudits sind ein wichtiges Werkzeug um nachhaltige Konzepte zur Kreislaufschließung in der Industrie zu erarbeiten – wir bieten Firmen dieses Service an und entwickeln branchenübergreifende Optimierungsansätze. Spezieller Fokus in der Technologieentwicklung liegt in der Prüfung, Auslegung und Demonstration der Membrandestillation als innovatives Verfahren zu Aufreinigung, Rückführung und Wertstoffgewinnung aus industriellen Prozess- und Abwasserströmen. Die Stickstoffentfernung aus Abwässern mittels Membrandestillation und Nutzbarmachung als Wertstoff (Energievektor, Chemikalie, Nährstoff) ist eine der Schlüsseltechnologien, die bei AEE INTEC entwickelt wird.
AEE – Institut für Nachhaltige Technologien DIin Dr.in Bettina Muster Leiterin der Forschungsgruppen Wasser- und Prozesstechnologien https://www.aee-intec.at/wasser-b15
MANN+HUMMEL: Industrielle Abwasseraufbereitung zur Wiederverwendung
Die Abwasseraufbereitung in Industrieanlagen hilft Unternehmen, ihr Abwasser für Kühltürme, Bäder, Reinigung oder sogar für die Aufbereitung von Chemikalien für die Kläranlage wiederzuverwenden. In einer Thunfischkonservenfabrik konnte ein Kunde 35 % des tertiär aufbereiteten Wassers in seiner Anlage für diese Zwecke wiederverwenden. Anstelle der Verwendung von Frischwasser, kann die Wiederverwendung von Wasser helfen, Wasser zu sparen. Außerdem dient es als alternative Quelle zur Deckung des weltweiten Wasserbedarfs. Nachhaltiges Wasser- und Abwassermanagement ist eine wichtige Maßnahme, um die Wasserknappheit zu reduzieren und den Druck auf Oberflächen- und Grundwasserquellen zu verringern. MANN+HUMMEL arbeitet daran, Lösungen für die Herausforderungen im Bereich Wasser und Flüssigkeit zu finden, damit wir gemeinsam einen sichereren, gesünderen und nachhaltigeren Planeten schaffen können. https://www.mann-hummel.com/de/produkte/wasser-recycling.html
Die FlowChief Wassertage hatten ihre Premiere am 23. Mai 2023 in Fürth für Süddeutschland und am 13. Juni 2023 in Hannover für Mitte- und Nord-Deutschland. Das Ziel unserer Veranstaltungsreihe war es, eine Plattform für den fachlichen Austausch innerhalb der Wasser- und Abwasserbranche zu ermöglichen. Neben FlowChief Solution Partnern nahmen auch Fachplanungsunternehmen und Anwender*innen an den Events teil. Wir fassen für Sie den Ablauf und die Highlights der Wassertage zusammen: Die Wassertage begannen mit einer herzlichen Begrüßung und Vorstellung unserer Mitarbeiter durch unserem Schulungsleiter Christian Böhm. Für die insgesamt über 200 Besucher herrschte von Anfang an eine entspannte Atmosphäre, die eine gute Voraussetzung für produktive und zielführende Gespräche bot.
Envirochemie: Nachhaltige Wassertechnik – Betriebskosten von Anfang im Blick
Bei der Planung von Abwasserbehandlungsanlagen sollten bei der Auswahl des Verfahrens der Anlagenbetrieb und damit die Betriebskosten gleich mitbetrachtet werden. Produzierende Unternehmen müssen ihre Produktionsabwässer vor der Einleitung in die öffentliche Kanalisation oder den Vorfluter in der Regel auf von Behörden festgelegte Grenzwerte reinigen. Oder sie beauftragen aufgrund eigener Nachhaltigkeitsziele die Anpassung, Erweiterung oder Modernisierung ihrer Abwasserreinigungsanlage. Für die notwendige Anlagentechnik stehen je nach Aufgabenstellung unterschiedliche Behandlungsverfahren oder Kombinationen daraus zur Verfügung. Die Investitionskosten können relativ einfach ermittelt werden. Mindestens genauso wichtig, wie die Anlageninvestition ist die Betrachtung der Betriebskosten für den laufenden Anlagenbetrieb, denn nur etwa 20% der Gesamtkosten für den gesamten Anlagenlebenszyklus entfallen auf die Investition. Erfahrungsgemäß müssen je nach Abwasserbehandlungsverfahren 30% der Gesamtkosten für Entsorgungs- und Verwertungskosten angesetzt werden, 20% für Betriebsmittel, wie z. B. Behandlungschemikalien und je 15% für Stromkosten und sonstige Betriebskosten (Personal, Analytik, Wartung/Instandhaltung, Ersatzteile, Verbrauchsmittel). Nachhaltiger Anlagenbetrieb Mit digitalen Tools, wie WaterExpert von EnviroChemie, können die wichtigsten Kennzahlen für den Anlagenbetrieb kontinuierliche erfasst und ausgewertet werden. Anlagenbetreiber erhalten wichtige Hinweise, wie sie ihre Anlagentechnik optimieren und so den Einsatz von Ressourcen und Personal reduzieren können. Mit optimal auf den Abwasserbehandlungsprozess abgestimmten Wasserchemikalien können sowohl die Verbrauchsmengen als auch die entstehenden Reststoffe, wie z. B. Schlämme, miniert werden. https://www.envirochemie.com/de/news-events/news/nachhaltige-wassertechnik-betriebskosten-von-anfang-im-blick/
Uhthoff & Zarniko aus Berlin ist einer der führenden Servicedienstleister für pumpentechnische Anlagen
Uhthoff & Zarniko steht für die Entwicklung von kundenspezifischen Lösungen, um Prozesskosten zu senken und die Betriebssicherheit von Pumpen- und Pumpensystemen zu erhöhen. Was uns besonders am Herzen liegt: der Werterhalt von Maschinen und die Reduzierung von Energiekosten. Schnelligkeit, Freundlichkeit und Kundenorientierung sind für uns selbstverständlich. Unsere engagierten Mitarbeiter tun alles, um die Serviceanforderungen unserer Kunden zu erfüllen. https://www.uhthoff-zarniko.de/unternehmen/
Siekmann-Ingenieure: Erstellung eines Konzeptes für eine Zukunftsstrategie im Bereich der Nordwestlichen Wasserversorgung der Stadt Idstein im Rahmen einer Master-Thesis
Die Master-Thesis von unserem Mitarbeiter Jan-Luca Spieß behandelt das Thema der Konzepterstellung im Bereich der nordwestlichen Wasserversorgung der Stadt Idstein. Angesichts des Klimawandels und dem damit einhergehenden steigenden Wasserbedarf wird die Stadt Idstein im Bereich der Wasserversorgung zukünftig vor neue Herausforderungen gestellt.
Die Bestandsanalyse der nordwestlichen Wasserversorgung der Stadt Idstein zeigt die zu betrachtende Versorgungsstruktur auf. Aufgeteilt wurde dieser Bereich in vier Versorgungsgebiete. Die Versorgung des Versorgungsgebietes Wörsdorf wird durch den HB Wörsdorf (Sammelbegriff für den HB Wörsdorf „alt“ (Speichervolumen: 340 m³) und HB Wörsdorf „neu“ (Speichervolumen: 500 m³), sowie die Brunnen Am Holler und Itzbach und die Aufbereitungsanlage Itzbach gewährleistet. Das Versorgungsgebiet Hochzone 1 Idstein wird über den HB Rosenkippel (Speichervolumen: 1.000 m³) versorgt, welcher über den Wasserbeschaffungsverband Rheingau Taunus (WBV) gespeist wird. Das Versorgungsgebiet Nieder- und Oberauroff wird versorgt von den Brunnen Ochsenwiese und Idsteiner Weg, welche den HB Rügert (Speichervolumen = 400 m³) speisen. Der HB Escher Straße (Speichervolumen = 1.000 m³) die Brunnen Tiergarten und Zissenbach sowie die Aufbereitungsanlage Zissenbach versorgen das Gebiet der Tiefzone Idstein.
Dr. Siekmann + Partner GmbH : Erweiterung der Gruppenkläranlage AME in Heßheim
Am 07.03.2024 fand auf der Kläranlage Heßheim die offizielle Vertragsunterzeichnung zur Erweiterung der Gruppenkläranlage des Abwasserzweckverbands „Mittleres Eckbachtal“ (AME) statt.
Die Gruppenkläranlage des AME ist für eine Normallast von 31.000 Einwohnerwerten und eine Spitzenlast von 60.000 Einwohnerwerten ausgelegt. Seit 2015 sind die Belastungen jedoch auf durchschnittlich 40.000 Einwohnerwerte im Normalbetrieb und 99.000 Einwohnerwerte im Spitzenbetrieb gestiegen. Um den gestiegenen Anforderungen in der Weinbaukampagne gerecht zu werden, soll die Erweiterung der Kläranlage durch die Errichtung einer Kompaktfaulung erfolgen. Die Maßnahme wurde in einer Potenzialstudie, aus unserem Büro, erarbeitet und die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen.
Die Schlammfaulung bietet signifikante Vorteile wie die Reduktion der Schlammmenge und damit verbundene Entsorgungskosten, die Eigenstromerzeugung aus Faulgas sowie die Entlastung der biologischen Abwassereinigung. Voraussichtlich kann durch die Verfahrensumstellung eine jährliche Betriebskosteneinsparung von etwa 230.000 Euro erzielt werden.
Die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH, vertreten durch Dr. Thomas Siekmann unterzeichnete gemeinsam mit dem Ingenieurbüro HYDRO-Ingenieure Energie & Wasser GmbH aus Kaiserslautern die Ingenieurverträge für die Objektplanung, sowie die technische Ausrüstung und der Tragwerksplanung. Weiterhin soll eine zeitnahe Beantragung von Fördermitteln erfolgen. Es wird erwartet, dass der Bau 2026 beginnt und bis 2028 abgeschlossen sein wird. Wir, die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH freuen uns Teil dieses Projektes zu sein. Mehr: https://www.siekmann-ingenieure.de/post/erweiterung-der-gruppenkl%C3%A4ranlage-ame-in-he%C3%9Fheim
Robuschi präsentiert die neuen, noch kompakteren Robox Drehkolbengebläse auf der IFAT 2024
Ingersoll Rand’s Robuschi, ein führender globaler Anbieter von Niederdruckausrüstung für die Abwasserindustrie, hat seine bewährte Robox Lobe-Gebläsepalette neu konstruiert und zwei neue kompakte Baugrößen eingeführt, um der wachsenden Nachfrage nach hoch effizienten und platzsparenden Gebläselösungen gerecht zu werden. Die innovativen 1,0- und 1,5-Gebläse sollen auf der IFAT-Fachmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffmanagement vorgestellt werden, die vom 13. bis 17. Mai 2024 in München, Deutschland, stattfinden wird. Im Einklang mit dem Engagement von Robuschi für kontinuierliche Innovation und effektive Zusammenarbeit mit Kunden sind diese neuesten Ergänzungen des umfangreichen Gebläseportfolios des Unternehmens darauf ausgelegt, den Einschränkungen moderner Industrieräume gerecht zu werden, während sie anspruchsvollste industrielle Anwendungen mit gleichbleibender Qualität und Zuverlässigkeit bewältigen. Die Robox Lobe Gebläse wurden neu entwickelt, um den Platzbedarf um bis zu 20% zu reduzieren, ohne dabei die Leistung zu beeinträchtigen, was sie zur perfekten Wahl für Installationen macht, bei denen jeder Quadratzentimeter zählt. Die neuen 1,0- und 1,5-Gebläsemodelle bieten einen maximalen Druck von bis zu 1.000 mbar (g), einen maximalen Unterdruck von bis zu 450 mbar (a) und eine maximale Durchflusskapazität von bis zu 530 m3/h. Ausgestattet mit der renommierten Dreiflügel-RBS-Technologie mit dem LOW-PULSE-System gewährleisten sie optimale Leistung und maximale Betriebszeit. Hochwertige Komponenten, einschließlich des neu entwickelten Grundrahmens sowie innovativer Schalldämpfer und Lärmschutzverkleidungen, tragen zu reduzierten Geräusch- und Vibrationspegeln bei. Robuschi hat auch eine einfache Wartung priorisiert, wobei die neu gestalteten Robox Lobe Gebläse einen bequemen Zugang zu wichtigen Komponenten bieten und eine schnelle und mühelose Wartung ermöglichen. Diese innovativen Modelle verkörpern den Bedarf der Platzoptimierung, ohne dabei die Robustheit und operative Exzellenz zu beeinträchtigen, die mit dem Namen Robuschi verbunden sind. Mit ihrem reduzierten Platzbedarf, ihrer verbesserten Technologie und der benutzerfreundlichen Wartung sind die Gebläse darauf ausgelegt, industrielle Betriebe zu unterstützen, indem sie unvergleichlichen Wert und Zuverlässigkeit bieten. Erleben Sie die Zukunft kompakter Robox Lobe Gebläse, indem Sie uns auf der IFAT 2024 – Halle A3, Stand 239/338 besuchen. Branchenprofis haben die Möglichkeit, die Enthüllung der 1,0- und 1,5-Baugrößen mitzuerleben und ihre Anwendungen mit unserem Expertenteam zu besprechen. https://www.robuschi.com/de-de/about-us/news-and-events/compact-powerhouses
KNUW: IFAT Munich 2024: „Anpassungen an die Folgen des Klimawandels“
Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT) findet vom 13. Mai bis 17. Mai 2024 in München statt. Besuchen Sie unseren Stand in Halle 6, Stand 127/226. Erfahren Sie vom 13. bis 17. Mai 2024 mehr über Innovationen der Umwelttechnologien und vernetzen Sie sich mit Expertinnen und Experten aus der Branche auf der IFAT – der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Hier treffen sich internationale Branchenvertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um innovative Lösungen für industrielle und kommunale Herausforderungen zu präsentieren. Die Messe legt einen starken Fokus auf maßgeschneiderte Lösungen und Produkte für die Industrie und Kommunen. Fokusthemen sind unter anderem Digitalisierung, Trinkwasserversorgung, Klimaresilienz und Kommunaltechnik.
KNUW bei der IFAT Das Kompetenznetzwerk Umweltwirtschaft.NRW wird bei der IFAT 2024 auf dem Gemeinschaftsstand der DGAW (Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.) in der Messehalle A6, Stand 127/226 vertreten sein. Im Rahmen des KNUW-Messeauftritts sind Vorträge, Dialoge sowie diverse Netzwerkveranstaltungen geplant. KNUW wird auf der IFAT München eigene Aktivitäten durchführen und darüber hinaus Netzwerkpartnern aus NRW die Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren und den KNUW-Stand als Startpunkt zu nutzen. Bereits auf der IFAT 2022 hat das KNUW die nordrhein-westfälische Umweltwirtschaft erfolgreich präsentiert. Unsere Programm-Highlights auf der IFAT 2024: Online Pre-IFAT Matchmaking und Informationsveranstaltungen Mittwoch: Besuch des Staatssekretärs Viktor Haase Mittwoch: Dialogveranstaltung „Wasserstoff- und Kreislaufwirtschaft in der Metropole Ruhr wachsen zusammen“ Mittwoch: Networking-Abend mit internationalen Partnern und NRW-Unternehmen Donnerstag: DGAW-Brunch Donnerstag: Dialogveranstaltung „Umweltwirtschaft als Innovationstreiber in NRW“ Freitag: Teilnahme am Dialogforum „Science Corner: Junge Wissenschaft in der Entsorgungswirtschaft“ Mitausstellende am Gemeinschaftsstand: • Covestro Deutschland AG • Albert Hoffmann GmbH • ARE Deutzen GmbH • NEEW Ventures GmbH • Reikan GmbH Wir freuen uns über Ihren Besuch und den Austausch mit Ihnen. Allgemeine Informationen zur IFAT, zur Anmeldung sowie eine Übersicht der Aussteller und einen Lageplan des Messegeländes finden Sie auf der offiziellen Veranstaltungsseite der IFAT. https://www.knuw.nrw/aktuelles/veranstaltungen/detail/ifat-munich-2024.html
Im Rahmen eines UBA-Forschungsprojekts (Förderkennzeichen 719 65 408 0) zu PMT-Stoffen und deren Emissionsregulierung unter REACH haben wir zusammen mit dem TZW und der Hochschule Fresenius unter anderem relevante neue Erkenntnisse zu den Ultra-kurzkettigen PFAS in Trinkwasserressourcen mit unserem Konsortium publiziert. Dafür haben wir nun rückwirkend eine Auszeichnung von den Herausgeber*innen des wissenschaftlichen Journals „Environmental Science & Technology (ES&T)” für eine der besten Publikationen des Jahres 2022 bekommen. Das freut uns sehr, da das Thema der PFAS in Trinkwasser und dessen Ressourcen gerade in der letzten Zeit mit der neuen Trinkwasserverordnung noch weiter an Bedeutung gewonnen hat. Außerdem freuen wir uns für die Hauptautorin Isabelle Neuwald (FH Fresenius), die auf dem Thema in diesen Tagen promoviert wird.
Kommunen Ihre Kommune ist interessiert an einer standortbezogen passende Phosphorrückgewinnung, dann profitieren Sie von folgenden Leistungen. • Untersuchung von standörtlichen Voraussetzungen und individuelle Gegebenheiten • Analyse von anlagenspezifischen Klärschlammproben, der aktuellen Stoffströme & Energieverbräuche, um die ökonomisch sinnvollsten Phosphor-Recycling-Wege zu ermitteln • Erstellung eines individuellen Konzepts zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften im Bereich Phosphorrecycling • Prüfung von möglichen Investitionskostenzuschüsse • Begleitung bei der technischen Umsetzung Nutzen auch Sie die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Bundesinitiative INBioPRec – „Innovationsnetzwerk Biologisches Phosphor Recycling“! Hier finden Sie schnell Unterstützung, sparen eigene Ressourcen, und bekommen kompetente Beratung & Planung für Ihre Phosphor-Pläne!
INBioPRec: Technologieanbieter & Dienstleister Ihr Unternehmen ist in folgende Bereiche tätig und an nachstehenden Aufgaben interessiert? • Dienstleister & Technologieanbieter für kommunalen Kläranlagen, mit Interesse das BioPRec-Verfahren in das eigene Portfolio aufzunehmen • Verfahrenstechnikanbieter, mit Interesse das BioPRec-Verfahren zu optimieren • Düngemittel-, Pflanzensubstrat- oder Mikroorganismen-Produzent oder -Händler, mit Interesse die P-beladenen Mikroorganismen als neue Produkte in das eigene Produktportfolio einzubinden Nutzen auch Sie die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Bundesinitiative INBioPRec – „Innovationsnetzwerk Biologisches Phosphor Recycling“! Hier finden Sie Unterstützung, sparen eigene Ressourcen, vergrößern Ihr Portfolio und verbessern Ihre Chancen auf neue Projekte! https://www.inbioprec.de/de/leistungen
Forschung, Warentest, Prüfung und Weiterbildung für die Abwasser-Fachwelt HIGHLIGHTS
Kongress: Tag der Abwasserwärme 4. Juni 2024 im IKT • Abwasserwärme aus der Kanalisation und auf Kläranlagen • Möglichkeiten und Grenzen • Potenzialanalysen Programm und Anmeldung https://www.ikt.de/
MSE und PGS kooperieren insgesamt bei der Phosphor-Rückgewinnung aus Aschen, die bei der Verwertung von Klärschlamm erzeugt werden. Zur weiteren Entwicklung gehört die Errichtung einer Ash2Phos-Anlage im Südwesten. Bis diese mittelfristig in Betrieb gehen wird, können Aschen aus der Klärschlammverbrennung nach Schkopau in Sachsen-Anhalt geliefert werden. In Schkopau läuft derzeit das Genehmigungsverfahren für die erste Phosphor-Rückgewinnungsanlage der PGS auf Basis der Ash2Phos-Technologie, deren Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen ist. Zum Betrieb der Anlage können direkt die Chemikalien genutzt werden, die im Chemiepark Schkopau bereits zur Verfügung stehen. „Diese Vereinbarung zur Aschelieferung treibt den Bau der ersten Ash2Phos-Anlage in Deutschland weiter voran. Es ist eine entscheidende Phase, in der Ressourcen für die Aschebeschaffung gebündelt werden, und der Vertrag ist ein Meilenstein, bevor wir den Rollout starten“, sagt Christian Kabbe, Geschäftsführer von EasyMining Germany. https://www.gelsenwasser.de/ascheliefervertrag
Kommunale Kläranlagen sind zentrale Komponente zur Aufbereitung unserer Abwässer. Die Kanalisation leitet häusliches und industrielles Abwasser, Oberflächen- und Regenwasser an die Kläranlagen weiter. In mehreren mechanischen, biologischen und chemischen Schritten wird das Abwasser gereinigt und anschließend dem Wasserkreislauf zurückgeführt. Diese Verfahrensschritte gilt es zentralisiert zu überwachen, zu steuern und fortwährend zu optimieren. Prozessleitsystem als modulare Plattform mit Visualisierung, Archivierung, Funktionen zur Datenanalyse, Alarmierung und Instandhaltungsmanagement Einfache Integration des Kanalbetriebs (der Fernwirktechnik) in das Gesamtsystem
Sichere Systemarchitektur durch IT/OT konvergente Protokolle und Schnittstellen OPC UA, MQTT oder HTTPS
Hochverfügbare Systemlösung durch redundante Kommunikationsverbindungen und Hot-Standby System-Redundanz
ENWACON Engineering: Abwasser als Energie- und Wärmequelle
Unser Abwasser bestehend aus häuslichen Reinigungs- und Spülabwässern aus dem Gewerbebereich und der Industrie als auch Sporthallen, Schulen u.a. sind Ereignisse, welche i.R. warmes Abwasser ableiten. Doch nur selten wird die enthaltene Energie im Abwasser weiter genutzt oder wiederverwendet. Dabei birgt dies ein hohes energetisches Potential und wird aktuell kaum genutzt. Dieses Potential im Abwasser könnte sinnvoll zum Einsatz kommen, nämlich mittels einer Abwasser-Wärmepumpe. Denn der Abwasserstrom fließt über das gesamte Jahr hindurch mit einer Temperatur von 10°C bis 20 C° durch die Kanalisation. Thermische Energie landet somit ungenutzt in der Kanalisation. Die Abwasserwärmerückgewinnung, die im Übrigen keine neue Technologie darstellt, wird über dem Prinzip von Wärmetauschern dem Abwasser entzogen und einer Wärmepumpe zur Verfügung gestellt. Im Markt, insbesondere im Bereich der Abwassertechnik sind solche Systeme bereits verfügbar. In einem aktuellen Gebäudeprojekt soll in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der Kosten-Nutzen Effekt ermittelt werden. Die Planungen für ein neues und zentrales Betriebsgebäude der Kläranlage Eckernförde soll nach Möglichkeit weitestgehend nachhaltig und energieautark realisiert werden. Neben entsprechend eingesetzten modernen und effizienten Baustoffen, die durch ein Architekturbüro geplant werden, ist es Aufgabe der enwacon ein energieeffizientes Wärmesystem zu entwickeln. Derzeit stehen die Signale in Richtung Wärmepumpe als Luft-Wärmepumpe oder Sol-Wasser-Wärmepumpe, über Geothermie. Die Wärmepumpe könnte energetisch beflügelt werden, insofern die Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser am Zulaufbereich oder der Belebungsanlage der Kläranlage genutzt werden könnte. Hier Bedarf es die Kompetenz der Bereiche Abwassertechnik / Anlagenbau und Wärmetechnik, die im Hause des Büro enwacon jeweils verfügbar ist. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Kollegen Dipl.-Ing. G. Brügmann -13 / B-Eng. M. Skibitzki -22 https://www.enwacon-engineering.de/news/2024/abwasser-energie-und-waermequelle/
Egger: Willkommen auf dem Egger-Stand an der IFAT München vom 13. bis 17. Mai 2024, Halle B1 / 345
Wir würden uns freuen, Sie zur nächsten IFAT vom 13. bis 17 Mai 2024 auf unserem Messestand auf der Messe München begrüssen zu dürfen. Unter anderem stellen wir die neuste Generation unseres Iris® Blenden-Regulierschiebers IBS vor, seit Jahren als hochpräzise Energiespararmatur in der Industrie und Abwassertechnik für das wirtschaftliche und geräuscharme Regeln von flüssigen und gasförmigen Medien bewährt. Die ins Gehäuse zurückziehbaren Segmente ermöglichen einen freien Durchgang bei komplett geöffneter Armatur und garantieren geringe Druckverluste sowie ein hohes Energiesparpotenzial. Ideal für das präzise Regeln von Belebungsluft. Für die verstopfungsarme Förderung von Abwässern ist die einzigartige Turo® Freistrom-Pumpe seit Jahrzehnten eine Referenz. Egger hat, als Pionier des Freistromrades, diese speziellen hydraulischen Eigenschaften bis heute konsequent optimiert. Auf unserem Messestand präsentieren wir Ihnen auch unsere 4-Jahre wartungsfreie und 100 % trockenlaufsichere Turo® Freistrom-Pumpe mit dem speziell für die Rohabwasserförderung entwickeltem TA-Laufrad. Unser Messeteam freut sich schon heute auf Ihren Besuch auf unserem Egger-Stand in Halle B1/345. Welche Ansprechpersonen an welchen Tagen für Sie zur Verfügung stehen, entnehmen Sie bitte dem Standbelegungsplan, den Sie mit nachstehendem Link herunterladen können. http://news.eggerpumps.com/?lang=de
Unsere Verfahren haben sich europaweit im Serieneinsatz bewährt. Klärwerksbetreiber und andere Verwender profitieren von ökonomischen und ökologischen Vorteilen. Sämtliche Verfahren sind international patentrechtlich geschützt. Mehr: https://www.aquen.de/verfahren_neu/
WVE GmbH Kaiserslautern erneut Aussteller bei der IFAT 2024
Probleme bei der Abwassertechnik? – Ihr starker Partner mit der Lösung!
Auch im Jahr 2024 ist die WVE GmbH Kaiserslautern auf der IFAT, der größten internationalen Messe für Abwassertechnik, mit einem eigenen Stand vertreten. Sie sind bereits Kunde der WVE oder arbeiten mit uns zusammen? Kommen Sie vorbei! Wir laden Sie ein, an unserer Kundentheke Platz zu nehmen. An den Messetagen stehen wir in allen Fragen zum Thema Abwassertechnik zur Verfügung. Sprechen Sie uns an und diskutieren Sie mit uns Ihre Aufgabenstellungen rund um das Thema Abwasser und die Herausforderungen in der Abwassertechnik von morgen. Von der klassischen Planung und Umsetzung einzelner Maßnahmen bis hin zur umfassenden technischen Betriebsführung von Anlagen – inkl. Personal- und Arbeitsmittelgestellung, bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Sie. Auch unterstützt unser Team Sie gerne bei der Optimierung Ihrer Energieeffizienz und begleitet Sie auf dem Weg zur Autarkie Ihrer Anlagen durch die Nutzung erneuerbarer Energien.
Noch kein Kunde der WVE? Dann kommen Sie vorbei! Als kommunaler Partner für die Bereiche Wasser- und Abwassermanagement, Regenerative Energien, Wasser- und Abwasserchemikalien und Innovative Systeme in der kommunalen Abwasserreinigung stehen wir an den Messetagen in allen Fragen zur Verfügung. Profitieren Sie von unseren Contracting-Modellen und entwässern Sie durch unsere Gestellung modernster stationärer Maschinen Klärschlämme direkt auf Ihren Anlagen. Somit entfallen Investitions- sowie Betriebs- und Wartungskosten für Entwässerungsmaschinen bei Ihrem Klärwerk. Zusammen mit Partnern können wir Ihnen bei diesen Konzepten in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit zur langfristigen und zukunftssicheren Behandlung und Verwertung Ihrer Klärschlämme anbieten. Stellen Sie noch heute die Weichen zur zukunftssicheren Klärschlammentwässerung.
Darüber hinaus bieten wir eine umfassende Produktpalette hochwirksamer Flockungsmittel an, passend zugeschnitten auf Ihre Problemstellung in den Bereichen Entwässerung, Eindickung, Sedimentation und Flockung. Sprechen Sie mit den Kolleg*innen am Stand und vereinbaren Sie einen Termin zur Ermittlung des passenden Produkts für Sie. Auch in Fragen der immer noch aktuellen Reduzierung der Phosphor-Frachten können wir Sie gerne im Bereich der Planung von Fällmittel-Dosierungen sowie der Beratung geeigneter Fällmittel unterstützen. Hierbei greifen wir auf ein breites Portfolio an Fällmitteln zurück, die individuell zugeschnitten auf Ihre Anwendung geliefert werden können. Sprechen Sie uns gerne auch in Bezug auf unser Sortiment an Entschäumern für den industriellen und kommunalen Einsatz an. WVE GmbH Kaiserslautern – Ihr starker Partner! https://www.wve-kl.de/index.php?id=80&tx_ttnews%5Btt_news%5D=151&cHash=feb41bf7ca1ba23def436a7ac790e96f
Aktuelle Normungsvorhaben des DIN – Update Mit einem Update im 2-Monats-Zyklus, dass VDMA-Mitgliedern zum Download angeboten wird, informieren wir über aktuelle Normungsvorhaben des DIN-Normenausschuss Wasserwesen (NAW). https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/69201329
Stebatec: Kläranlage Loveresse setzt auf Solarstrom
Die ARA Loveresse, wo STEBATEC eine neue PV-Anlage mit 140 Solarpanels und einer Leistung von 61,6 kWp installiert, setzt auf Solarstrom. Unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und der effektiven Bedürfnisse des Kunden, entwickelte unser Projektteam die zukunftsorientierte Lösung zur nachhaltigen Energiegewinnung. Die Anlage wird Energie für über 15 Haushalte produzieren und zurück ins Netz speisen. Bei STEBATEC setzt man konsequent auf nachhaltige Lösungen und hilft Unternehmen mit effizienten Solarlösungen und Energiekonzepten, ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren und gleichzeitig von den Vorteilen sauberer Energie zu profitieren. STEBATEC ist der richtige Partner für Photovoltaikanlagen, weil wir bewusst auf einen schonenden Umgang mit elektrischer Energie setzen. Als ISO 14001:2015 zertifiziertes Unternehmen für Umweltmanagement nutzen wir unsere Fachkenntnis aktiv für eine nachhaltige Zukunft. Unsere Expertise reicht über die Photovoltaik hinaus und erstreckt sich auf das gesamte Energiemanagement. Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Elektrotechnik garantieren wir höchste Qualität und innovative Lösungen. https://www.stebatec.com/chde/aktuelles/klaeranlage-loveresse-setzt-auf-solarstrom/
Um unsere CUBE80 Serie unseren Kunden noch besser präsentieren zu können, haben wir drei Videos produzieren lassen. Die Videos zeigen die zwei Topmodelle „CUBE80-VA mit Messbox“ und „CUBE80-VA“ sowie die Membrankonditionierung. Wir freuen uns Ihnen die Videos nachfolgend präsentieren zu können. Jetzt das Video unserer CUBE80-VA mit Messbox ansehen. https://www.sima-tec-gmbh.de/sima-tec-cube-videos/
Sima-Tec: Membranverfahren – Schulung für Betriebspersonal – nächster Termin 13./14. November 2024
In wahlweise ein oder zwei Seminartagen informieren wir Sie in theoretischen und praktischen Seminarblöcken über alles Wissenswerte zu Mikro-, Ultra- und Nanofiltration sowie zur Umkehrosmose. nächster Termin in 2024: 13./14. November 2024 Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Schulungen! https://www.sima-tec-gmbh.de/schulung-fuer-betriebspersonal/
Hydro-Ingenieure: Unser Wasser – Unsere Verantwortung
Seit über 40 Jahren gestalten wir die Siedlungswasserwirtschaft und sind bis heute eine der führenden Ingenieurgesellschaften in unserer Branche.
Wasser und Energie – diesen zwei lebenswichtigen Elementen gilt unser ganzes Interesse. Dabei steht die unabhängige persönliche Beratung unserer Kunden ebenso im Vordergrund wie die Entwicklung effizienter und nachhaltiger Lösungen auf dem aktuellsten Stand der Technik.
Um aktuellen und zukünftigen Aufgaben gerecht zu werden, setzen wir auf höchste Fachkompetenz und ein großes Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiter. Wir investieren in neue Geschäftsentwicklungen und stehen für Professionalität, Innovation und Qualität. Für eine Unternehmenskultur, die bedarfsorientierte Lösungen unter Berücksichtigung von Kostenbudgets und Terminen garantiert. Unsere Ingenieurleistungen umfassen alle Phasen der HOAI: Von der Ermittlung der Grundlagen über Konzeptentwürfe bis hin zur Abnahme und Betriebsoptimierung. Darüber hinaus übernehmen wir viele weitere Leistungen, wie beispielsweise die Erarbeitung von Studien und Gutachten.
Hollinger: Weitsichtige Entwässerung – wir entwerfen sie
Die Siedlungsinfrastruktur und der Gewässerschutz sind eng miteinander verflochten. Die Nutzung, Speicherung und Reinigung von Wasser stellen neue Herausforderungen. Für ihre Bewältigung setzen wir uns entschlossen und mit neuen Konzepten ein. Intelligente Lösungen – dank tragfähiger Grundlagen Vision, Anspruch und Werte bilden ein starkes Fundament für unsere Leistungen. Sie leiten unser tägliches Handeln und sind Grundlage für unsere Arbeit. Für heutige und künftige Generationen. Mehr:
Hach: Küvettentests von Hach für Ammonium, Nitrat und Gesamt-Stickstoff erfüllen die strengen Anforderungen der ISO-Normen
Wir freuen uns, bekannt geben zu dürfen, dass unsere LCK Küvettentests für Ammonium, Nitrat und Gesamt-Stickstoff jetzt offizielle ISO-Standardmethoden sind. Dadurch wird die bereits hohe Akzeptanz von Hach® Küvettentests weltweit weiter erhöht. Außerdem wird der Prozess vereinfacht, um die einschlägigen Verfahren in den Geltungsbereich der akkreditierten Laboratorien aufzunehmen.
ISO ist die Internationale Organisation für Normung. Es handelt sich um eine globale Vereinigung mit mehr als 160 Mitgliedstaaten, die internationale Standards entwickelt, beispielsweise für Qualitätsmanagementsysteme, Technologien, wissenschaftliche und analytische Testverfahren und vieles mehr. Solche ISO-Normen vereinheitlichen Prozesse und Verfahren und tragen somit zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit von Waren und Dienstleistungen bei.
Flottweg: Effiziente Abwasserbehandlung im Fokus – Flottwegs Trenntechnologie auf der IFAT 2024
Mit den Fokus auf die Themen Effizienz und Innovation präsentiert Flottweg auf der IFAT seine Lösungen für die Schlammentwässerung und –Eindickung sowie Verarbeitung von Industrieabwasser und Ölschlammrecycling. Dabei steht Flottwegs Xelletor-Baureihe im Fokus: Durch Xtra Leistung und weniger Verbrauch bietet die X-Serie die wirtschaftlichste Lösung für Klärschlammentwässerung. Die IFAT findet als Weltleitmesse für die Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft vom 13. bis 17. Mai in der Messe München statt.
Effizient und leistungsfähig: der Xelletor Für Kläranlagenbetreiber bietet die Klärschlammentwässerung ein enormes Einsparpotential: Denn je geringer das Schlammvolumen, desto niedriger sind letztlich auch die Kosten für Transport und Entsorgung des anfallenden Klärschlamms. Aber auch die Polymerverbrauch, der Durchsatz und der Energieverbrauch wirken sich auf die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprozesses aus. Aus diesem Grund ist Flottwegs Xelletor-Baureihe eine leistungseffiziente und prozessotimierte Lösung für die Schlammentwässerung.
Die Kläranlage als Gesamtsystem Doch nicht nur die Schlammentwässerung spielt eine wesentliche Rolle in der Kläranlage, auch die Schlammeindickung ist bedeutend für das Gesamtsystem Kläranlage. Flottwegs OSE Dekanter sorgen für die optimale Eindickung des Überschussschlamms, bevor dieser anschließend im Faulturm ausgefault wird. Ein verfahrenstechnisch optimierter Prozess erhöht die Gasausbeute und reduziert daher die Energiekosten, wodurch die Wirtschaftlichkeit der Kläranlage sich langfristig positiv entwickelt.
Bioserve: Überschussschlamm-Reduktion durch Tenside
Neue Gesetzesvorhaben für Klärschlamm Die neue Gesetzeslage erzwingt ein Umdenken in Sachen Klärschlamm. So zielt das Kreislaufvvirtschaftsund Abfallgesetz auf die Vermeidung von Klärschlamm. Dr.-lng. Jörg STRUNKHEIDE
Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 2,5 Mio. t Klärschlamm-Trockensubstanz aus Abwasserreinigungsprozessen an /1/. Dieser Schlamm wird zurzeit teils stofflich verwertet (Landwirtschaft, Kompostierung, Landschaftsbau, Rekultivierung), teils in Klärschlamm-, Müll- oder Braunkohlekraftwerken verbrannt oder teils nur entwässert auf Deponien abgelagert.
Klärschlammsituation und Optimierungsansatz Ab 2005 werden die gesetzlichen Vorgaben zur Klärschlammdeponierung nach der Technischen Anieitung Siedlungsabfall /2/ wirksam, die ein Verbot für die Deponierung von Abfällen mit einem Glühverlust> 5 Masse-% festlegen, das auch alle Klärschlämme betrifft. Dies führt für alle Schlämme zur relativ teuren Verbrennung als Vorbehandlung vor der Ablagerung. Auch die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm wird neue Vorschriften zur Verminderung von Krankheitserregern/Giftstoffen in der menschlichen Nahrungskette erhalten. In Bezug auf die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung sieht auch der Neuentwurf der EU-Klärschlammrichtlinie von 1999 eine Verschärfung der Schadstoffgrenzwerte vor. Dies dürfte zu einer Anhebung der Kosten für diesen Verwertungsweg führen, der derzeit noch zu den günstigsten zählt. Aus diesen Erkenntnissen resultiert, dass alle Verfahren, die den Anfall von Klärschlamm und damit die Belastung der Umwelt von vornherein reduzieren, auch unter Kostenaspekten günstige Auswirkungen haben können. Zudem entspricht dies den Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes /3/, das die Vermeidung vor die Verwertung und vor die Entsorgung von Abfällen gesetzt hat. Zurzeit wird im Bereich Forschung und Entwicklung bei der Abwasserbeseitigung verstärkt an der Zielsetzung gearbeitet, den Klärschlammanfall sowohl im Belebtschlammverfahren und somit im Entstehungsprozess, als auch im Faulungsprozess zu reduzieren. Auf diese Weise kann schon im Vorfeld auf die Schlammbehandlungskette, die daraus resultierenden Reststoffmengen (Menge, Art und Beschaffenheit der Klärschlämme) und die Verwertungs- bzw. Entsorgungswege im Sinne einer deutlichen Kostenreduktion entscheidend Einfluss genommen werden. In der Praxis existieren verschiedene Möglichkeiten, um im Abwasserreinigungsprozess auf den Schlammanfall Einfluss zu nehmen /4/. Ein Verfahren ist hierbei das Bioserve-Verfahren, dessen Zielsetzung es ist, den Uberschussschlammanfall in kommunalen und industriellen Kläranlagen durch Einsatz von Tensiden zu reduzieren. Dieses Verfahren wird bereits auf einigen Kläranlagen erfolgreich eingesetzt, so dass entsprechende Betriebs-ergebnisse vorgelegt werden können.
Eigenschaften der eingesetzten Tenside – LIPISOL Die Einteilung in Tensidklassen Der grundsätzliche Aufbau eines Tensid-Moleküls ist in Bild 1 dargestellt. Das Tensid-Molekül besteht somit aus einem hydrophilen (wasserliebenden) und einem lipophilen (fettliebenden) Teil. Die Einteilung der Tenside in Tensidklassen erfolgt nach der Ladung der hydrophilen Gruppe in anionische Tenside, kationische Tenside, amphotere Tenside und nichtionische Tenside. Es scheint zunächst paradox zu sein, Tenside in die Kläranlage gezielt zu dosieren. Abwasser enthält bekanntlich bereits sehr viele Tenside aus Haushalts- und Industriereinigern. Die tensidische Wirkung der meisten großtechnisch in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Tenside geht jedoch bereits nach einer Aufenthaltszeit von nur drei Stunden im Kanal oder in der Kläranlage verloren (Primärabbau) /5/. Die Einzelbestandteile der Tenside sind noch im Wasser enthalten, aber durch Abspaltung des lipophilen vom hydrophilen Molekülteil sind die typischen tensidischen Eigenschaften nicht mehr wirksam.
Bauer: Der Natur abgeschaut: Bodenaustausch im Wabenverfahren
Velten – Vor den Toren Berlins liegt die charmante Kleinstadt Velten. Bekannt ist sie nicht nur für ihren bemerkenswerten Schatz an historischen Bauwerken mit liebevoll sanierten Töppervillen, sondern auch als bedeutender Industriestandort in der Oberhavel-Region. Ein Teil dieser Geschichte ist auch die frühere Polychemie Velten GmbH, die bis 1990 eine Vielzahl chemischer Produkte für die Leder- und Zuckerindustrie auf dem dortigen Areal herstellte. Die Folge: Verunreinigungen im Boden und Grundwasser. Die Lösung heißt Bodenaustausch, jedoch nicht auf herkömmliche Weise. Stattdessen kommt ein besonderes Verfahren zum Einsatz, das der Natur einiges abgeschaut hat. Und mittendrin im Geschehen: Bauer Resources – der führende Altlastensanierer in Deutschland.
Systematisch und effizient Im November 2023 fiel der Startschuss für die Spezialisten von Bauer Resources. „So ein Projekt gehen wir ganz systematisch an“, berichtet Friedrich Leifheit. Alles beginnt mit den vorbereitenden Arbeiten und dem Herstellen der Baustelleninfrastruktur. „Schließlich sind eine gute Vorbereitung und Planung das A und O“, so der erfahrene Projektleiter des Bereichs Umwelt der BAUER Resources GmbH weiter. Nächster Schritt: der Austausch von über 2.000 m3 Boden im Wabenverfahren. Hierbei werden sechseckige Stahlelemente mit einem Hochfrequenzrüttler, der an einem Seilbagger hängt, im Wabenverbund eingebracht. Anschließend werden die Waben mit einem Spezialbagger ausgegreifert. Und das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, weiß Vertriebler Holm Uhlig vom Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH aus jahrelanger Erfahrung als Projektleiter: „Zum einen können durch die Waben große Flächen effizient und gleichmäßig ausgehoben werden, was eine gründliche Entfernung des kontaminierten Materials ermöglicht. Zum anderen verhindert der hexagonale Querschnitt der Waben mögliche Zwischenräume und somit das Eindringen von Schadstoffen in den umliegenden Boden.“
Mission: Safety first Weil der Schutz von Mensch und Umwelt bei so einem Projekt höchste Priorität hat, stand das Thema Sicherheit von Anfang an im Mittelpunkt. Und auch insbesondere angesichts der Kontamination des ausgehobenen Bodens mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) arbeitet das Team äußerst gewissenhaft. So wird der Aushub in flüssigkeits- und gasdichten Deckelcontainern gelagert, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Substanzen entweichen können. „Insgesamt heben wir rund 2.200 m3 Boden aus“, erläutert Friedrich Leifheit. Und wohin mit dem belasteten Erdreich? „Dieses wird fachgerecht entsorgt – rund 110 Lkw-Fuhren sind für den Abtransport notwendig.“ Nach dem Aushub werden die Waben schließlich mit sauberem Boden verfüllt und die Stahlelemente behutsam entfernt.
Bereit für den Neuanfang Noch bis April 2024 geht es auf der Baustelle weiter. Bis dahin werden noch der Grundwasserabstrom gesichert und die Oberfläche wiederhergestellt. Damit ist das frühere Polychemie-Werk endgültig Geschichte und das weitläufige Areal bereit für ein neues Kapitel: als attraktives Gewerbegebiet. Schon in den kommenden Monaten soll die Entwicklung des Gebiets beginnen. Dann zieht auf dem brachen Gelände endlich wieder Leben ein. „Wir freuen uns, dass wir dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten die Baustelle planmäßig abschließen können und somit zum Neuanfang der Fläche beitragen können“, resümiert Holm Uhlig.
AQUACONSULT: AEROSTRIP® Streifenbelüfter von AQUACONSULT sind heute weltweit in mehr als tausend industriellen und kommunalen Kläranlagen im Einsatz
In Europa gibt es bereits in fast allen Ländern Vertriebspartner. Dazu kommen Handelspartner in Nordamerika, Afrika, Asien und Australien. Die Partnerunternehmen von AQUACONSULT verfügen über umfassendes Engineering-Knowhow und Erfahrung in der Belüftungstechnik. Durch den Auf- und Ausbau des Vertriebsnetzes in Kombination mit der überdurchschnittlichen Effizienz der Streifenbelüfter sind die Weichen für eine weitere, weltweite Expansion gestellt. Gemeinsam mit den Partnern tritt AQUACONSULT international auf Fachmessen auf, um das gute Vertriebsnetz zu stärken und neue Märkte zu erschließen.
AERZEN: Efficient by Nature – Sustainable by Design – It’s in our DNA
Besuchen Sie uns auf der IFAT 2024 | Messezentrum München | Halle A3 | Stand 351/450 Product Launch Weltneuheit: Innovative AERZEN Schraubengebläse Erleben Sie eine absolute Weltneuheit! Am 13. Mai um 10:30 Uhr präsentieren wir Ihnen an unserem Messestand erstmalig unsere neuen revolutionären AERZEN Schraubengebläse. Die innovativen Maschinen heben die Effizienz auf ein bisher unerreichtes Level und setzen neue Maßstäbe in der Gebläsetechnologie. Das Energieeinsparpotenzial wird Sie begeistern!
IFAT-Programmtipp für den 15.05.24 um 13:00 Uhr | Kommunale Betreiberpartnerschaften stellen sich vor!
Internationales Engagement ist keine Einbahnstraße. Peer-to-peer Partnerschaften helfen nicht nur den Betreibern im globalen Süden, sie steigern auch die Attraktivität kommunaler Unternehmen als Arbeitgeber und erlauben es ihren Mitarbeitenden, sich in spannenden und sinnstiftenden Projekten weiterzuentwickeln. In unserer Paneldiskussion auf der IFAT am 15.05.24 um 13:00 Uhr auf der VKU-Bühne berichten zwei Partnerschaften aus der Wasser- und Entsorgungswirtschaft von ihren Erfahrungen. Bei unserer Paneldiskussion berichten kommunale Unternehmen aus ihren Erfahrungen mit internationalen Partnerschaften im Rahmen des BMZ geförderten Pilotvorhabens der Betreiberplattform. Abgerundet wird die Diskussion durch die Vorstellung der Betreiberplattform als Förderinstrument und Netzwerk für interessierte Unternehmen. Wenn auch Sie Interesse haben, schauen Sie gerne bei uns auf der VKU-Bühne vorbei:
VKU-Bühne B4 151/350 Mittwoch, 15.05.2024 von 13:00 bis 14:00 Uhr
aquabench: Große Beteiligung an Umfrage – spannende Herausforderungen in der Abwasserbeseitigung!
An der Umfrage zur Projektneugestaltung und Abfrage aktueller Themen für die erste Tagesveranstaltung im Herbst 2022 haben sich 106 Unternehmen beteiligt. Drei Viertel der Unternehmen haben sich bisher nicht am Projekt beteiligt, zwei Drittel der Teilnehmenden entsorgen weniger als 30.000 Einwohnerwerte. Somit können vor allem die Themen der kleinen Unternehmen bei der weiteren Projekt-Konzeption Beachtung finden. Meist genannte Themenwünsche für den Austausch sind • 4. Reinigungsstufe – Konzeption, Umsetzung und Betrieb • Phosphor-Rückgewinnung • Klärschlamm – Aufbereitung und Entsorgung • Energieoptimierungen und -kosten Zudem sprachen sich mehr als die Hälfte der Unternehmen für die Durchführung von Erfahrungsaustauschen mit Expert*innen aus. 44 % befürworten die Erhebung von Kennzahlen für Vergleich und Optimierung. Die aquabench beginnt nun, zusammen mit der DWA, die Veranstaltungsplanung, sobald Ort und Termin sowie die genaue Tagesordnung feststehen, werden wir Sie informieren. Wir danken allen Unternehmen für Ihre Teilnahme an der Umfrage! Haben Sie in der Vergangenheit am Projekt teilgenommen? https://www.abwasserbenchmarking-bw.de/2022/08/09/grosse-beteiligung-an-umfrage/
Partnership of a Lifetime: Xylem präsentiert auf der IFAT Munich 2024 innovative Lösungen für eine nachhaltige digitale Wasserwirtschaft
Langenhagen 26.03.2024. Partnership of a Lifetime – mit dieser Kernbotschaft präsentiert Xylem, weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Wassertechnologie, seine innovativen Produkte und maßgeschneiderten Services auf der IFAT vom 13. bis 17. Mai 2024 in München. Erleben Sie Xylem und Evoqua Produkte sowie das Portfolio von Xylem Analytics/WTW und Sensus auf dem gemeinsamen Stand 150 in Halle B1 (B1.150). Der Schwerpunkt liegt auf innovativen und ganzheitlichen Lösungen für den Umgang mit (Ab-)Wasser – inkl. umfassender und individueller Beratung. Zentrale Themen sind Digitalisierung, Nachhaltigkeit und die Wiederverwendung von Wasser.
Extreme Wetterereignisse, eine alternde Infrastruktur und die fortschreitende Digitalisierung der Wasserwirtschaft stellen Unternehmen aus Industrie und Kommune vor wachsende Herausforderungen. Daher konzentriert sich Xylem auf ganzheitliche und nachhaltige Lösungen mit Innovationen für industrielle Anwendungen entlang des Wasserkreislaufs. Unter dem Motto „Partnership of a Lifetime“ ermutigt der Wassertechnologie-Spezialist Messebesucherinnen und -besucher, den neuen Problemstellungen gemeinsam mit Xylem zu begegnen und Nachhaltigkeit in das Tagesgeschäft miteinzubeziehen. „Wir freuen uns darauf, auf der IFAT unsere umfassenden digitalen Lösungen und Produkthighlights zu präsentieren, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Klimawandel, Wetterereignisse wie Starkregen oder Trockenheit und steigende Anforderungen an Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit können wir nur gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden in Partnerschaft bewältigen“, sagt Christine Wall-Pilgenröder, Geschäftsführerin bei Xylem Water Solutions Deutschland.
Reuse Brew: Bier für den Klimaschutz Das Aqua Forum auf dem Xylem-Stand gibt Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, täglich aktiv an Gesprächsrunden teilzunehmen und sich über Innovationen zu informieren. Ab 16:00 Uhr können Interessierte sich außerdem über eine Happy Hour freuen, bei der das eigens entwickelte Reuse Brew ausgeschenkt wird. Das Bier – ein bayerisches Helles – wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM), der Stadtentwässerung Weißenburg und der Forschungsbrauerei Weihenstephan aus hochwertig aufbereitetem Abwasser gebraut, wobei Technologien zur effektiven Wasserdesinfektion von Xylem zum Einsatz kommen. Dabei ist die Kombination von Ozon und Aktivkohle ein bewährtes Verfahren zur Spurenstoffelimination, das Xylem auch in einer integrierten Lösung, dem OxeliaTM-Prozess, anbietet. Die anschließende Nanofiltration sorgt für eine Teilenthärtung des Wassers und ist eine zusätzliche Barriere für Pathogene und organische Wasserinhaltsstoffe. In einem letzten Behandlungsschritt, dem MiPRO-Verfahren von Xylem mit ultraviolettem Licht und Wasserstoffperoxid, einem sogenannten „Advanced Oxidation Process“ (AOP), wird das Wasser erneut desinfiziert und restliche Verbindungen, die die Membran passieren können, oxidiert. Das so aufbereitete Wasser erfüllt höchste Trinkqualitätsstandards. „Durch das Reuse-Brew-Projekt stellen wir nicht nur hervorragendes Bier her, sondern schärfen auch das Bewusstsein für das große Potenzial von Wasserrecycling im Kampf gegen Wasserknappheit. Das Bier demonstriert, dass die Wiederverwendung von Abwasser mit neuen und nachhaltigen Technologien einwandfrei funktioniert. Besonders die lokale Nutzung der Ressource Abwasser kann eine Entlastung für Grundwasservorkommen sein und so gerade in Trockenzeiten einen signifikanten Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten“, so Christine Wall-Pilgenröder.
Smartes Wasser: Xylem Vue powered by GoAigua Neben Nachhaltigkeitsfragen ist die digitale Transformation der Branche eines der wichtigsten Themen auf dem diesjährigen Xylem-Stand. Mit der Plattform Xylem Vue powered by GoAigua ermöglicht das Unternehmen, Daten von Wassernetzen zu erfassen und sie zur Optimierung auszuwerten. So können sowohl Wasserverluste reduziert als auch die betriebliche Effizienz gesteigert werden. Es wird deutlich, dass Digitalisierung nicht nur für die Überwachung von Anlagenleistungen wegweisend ist, sondern auch für die Voraussage späterer Zustände und der entsprechenden Optimierung. Mit moderner Datenerkennung, der Verarbeitung von Algorithmen sowie innovativen Modellierungstechnologien und digitalen Zwillingen werden (Ab-)Wassersysteme zuverlässig analysiert und daraufhin energieeffizient und kostensparend ausgerichtet.
Auf dem Stand zu finden sind außerdem Labor- und Messtechnik, Online-Sensorik und Datenmanagement von Xylem Analytics. Der thematische Schwerpunkt liegt hier auf dem kosteneffizienten Betrieb und Online-Überwachung zur Sicherstellung gesetzlicher Vorschriften und Grenzwerte sowie Gewässerschutz.
Pionier erster Stunde für innovative Pumpentechnologie und Services Xylem entwickelt innovative Pumpentechnologien und führte bereits 1997 ein besonderes Laufrad-Design ein, um Pumpenverstopfungen zu verhindern. Seitdem gibt es kontinuierliche Weiterentwicklungen, um mit intelligenten sowie energieeffizienten Pumpenlösungen den störungsfreien Betrieb von Pumpstationen und Anlagen zu sichern. Maßgeschneiderte integrierte Systemlösungen wie zum Beispiel das intelligente Abwassersystem Concertor mit adaptiver N-Technologie haben sich in der Praxis vielfach bewährt und kommunale Betreiber und Industrieunternehmen können dank Concertor ihre Service-Einsätze verringern und bis zu 70 Prozent an Energie einsparen.
Weiteres Highlight wird der Außenbereich auf der IFAT sein, wo Xylem im Atrium seine Mietlösungen und das Service-Angebot vorstellt. Neben einem zuverlässigen Asset-Management mit 24/7-Support vor Ort bietet das Unternehmen Echtzeitüberwachung von Anlagen, intelligente Verbrauchsmessung in Trinkwassernetzen sowie bewährte Anwendungen zur Wasseraufbereitung.
Als zuverlässiger und weltweit agierender Experte findet Xylem für jede Herausforderung rund um den Wasserkreislauf eine passgenaue Lösung, greift auf innovative Technologien zurück und ermöglicht damit nachhaltige Versorgung – Partnership of a Lifetime ist hierbei keine Floskel, sondern gelebte Unternehmenskultur.
Im Auftrag der Stadt Olpe (NRW) haben wir rund 90 Sensoren zur Starkregenfrühalarmierung installiert. Dieses Projekt wurde vom TV-Sender RTL dokumentiert, wobei sowohl der Projektleiter Alexander Buddrick (NIVUS) als auch Tobias Schulte, Leiter des Hauptamts in Olpe, zu Wort kommen.
NIVUS RAIN ist ein durch künstliche Intelligenz gestütztes System zur sicheren Starkregenprognose. Damit können Schutzmaßnahmen gegen Starkregenereignisse eingeleitet werden, was straßengenau Niederschlagsvorhersagen ermöglicht. So können Einsatzkräfte wie Feuerwehr etc. schneller und gezielter reagieren.
Die Alltech Dosieranlagen GmbH präsentiert innovative Lösungen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung auf der IFAT 2024 in München
Die Alltech Dosieranlagen GmbH ist erfahrener Entwickler und Hersteller von Dosiersystemen. Seit mehr als 40 Jahren bietet Alltech kundenspezifische Lösungen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung an. Ein Highlight auf der Messe IFAT vom 13. bis 17. Mai 2024 in München wird die vollautomatische Löseanlage PREPADOS für Pulver und Granulat sein. Diese innovative Lösung bietet eine effiziente Möglichkeit zur Lösung von Chemikalien wie Calciumhydroxid (gelöschter Kalk) oder Aluminiumsulfat. Durch die neuen Steuerungs- und Überwachungsfunktionen können Betreiber aus der Ferne auf wichtige Parameter in der Trinkwasserbehandlung und Abwasseraufbereitung Einfluss nehmen, schnell auf Veränderungen reagieren und so die Qualität des Trinkwassers oder aufbereiteten Abwassers sicherstellen. Außerdem stellt Alltech auf der IFAT 2024 die robuste Kolben-Membran-Dosierpumpe FKM mit intelligenter Steuerung iReg und Pumpenzubehör vor. „Alltech ist stolz darauf, innovative Lösungen anzubieten, die unseren Kunden dabei helfen, ihre Herausforderungen in der Wasser- und Abwasserbehandlung zu bewältigen“, sagt Ines Weller, Geschäftsführerin der Alltech Dosieranlagen GmbH. „Wir freuen uns darauf, unsere neuesten Produkte auf der IFAT 2024 zu präsentieren und mit Branchenexperten und Interessenten in Kontakt zu treten.“ Besuchen Sie die Alltech Dosieranlagen GmbH auf der IFAT 2024 in Halle A2, Stand Nr. 438, und erfahren Sie mehr über unsere innovativen Produkte für die Wasser- und Abwasserbehandlung.
Die Messehighlights im Detail: Die Aufbereitungs- und Dosieranlage PREPADOS V5 erfüllt mit neuen Steuerungs- und Überwachungsfunktionen die Anforderungen der Digitalisierung in der Wasseraufbereitung Die PREPADOS V5 ist eine vollautomatische Löse- und Dosieranlage zur Aufbereitung von Pulver und Granulat oder Flüssigkonzentrat. Konzipiert ist die PREPADOS als Einkammer-Anlage. Zur präzisen Steuerung setzt Alltech die Siemens 1200-er CPU ein. Die Funktion aller Antriebe und Sensoren wird überwacht und bei auftretenden Störungen am Touchpanel angezeigt. Die Kommunikation mit dem Leitsystem ist optional und wahlweise über Profibus DP oder Ethernet/Profinet möglich. Kolben-Membran-Dosierpumpe FKM mit iReg überwacht und steuert sich selbst Die Dosierpumpe FKM wurde zum Dosieren von flüssigen Chemikalien entwickelt. Zur Überwachung und Steuerung von Kolben-Membran-Dosierpumpen hat Alltech an der Pumpe selbst eine Steuerung mit Bedienterminal angebracht. Sie bewertet und zeigt alle Sensordaten der Pumpe an Ort und Stelle an; nur das Ergebnis der internen Messdatenauswertung wird an das externe Leitsystem übermittelt.
Zukunft erleben: SEEPEX zeigt innovative Intelligenz und clevere Wartungslösungen auf der IFAT 2024 in München
Zukunft baut auf Erfahrung: Seit langem stellt SEEPEX, weltweit führender Spezialist für Exzenterschneckenpumpen, Pumpensysteme und Digital Solutions, seine technologische Expertise erfolgreich in den Dienst der anspruchsvollen Umweltindustrie. Seine innovative intelligente Pumpengeneration präsentiert das international operierende Unternehmen nun bei der IFAT in München (13. bis 17. Mai in Halle B1, Stand 215/314, Messegelände). Der Branchenprimus stellt dazu mehrere Beispiele seiner zukunftsweisenden Pumpentechnologien vor. „Die Zukunft gehört leistungsfähigen Pumpen von hoher Qualität, wie denen von SEEPEX, die energieeffizient arbeiten, die Produktivität erhöhen und wartungsfreundlich sind“, sagt Produktmanager Tobias Blumenhofer. SEEPEX präsentiert auf der Leitmesse für die Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft unter anderem die weltweit erste Exzenterschneckenpumpe, deren Statorklemmung automatisiert verstellbar ist. Unverzichtbar ist die SCT AutoAdjust für kritische Anwendungen, die maximale Leistung und Zuverlässigkeit bei absoluter Betriebssicherheit fordern.
Weiterhin in München zu sehen ist die sogenannte „Smart Air Injection“. Die besonders energieeffiziente Systemlösung aus Exzenterschneckenpumpe und pneumatischer Druckluftförderung spielt ihre Vorteile besonders in Zeiten hoher Energiekosten aus. Wie mit der guten alten Rohrpost werden Schlammpfropfen über bis zu 1000 Meter gefördert. Darüber hinaus erfahren Besucher wie die Wartung großer Pumpen zur Kleinigkeit wird und wie Sie bis zu 80 % Wartungszeit sparen können. Die Baureihe BNM ermöglicht eine schnelle Wartung von Rotor, Stator und Gleitringdichtung über ein verschiebbares Gehäuseteil. Fast alle der gezeigten Pumpen können für die Echtzeitüberwachung mit SEEPEX Monitoring Systemen vernetzt werden. Dadurch sind Kunden in der Lage, Verschleiß frühzeitig zu erkennen und Prozessausfälle zu vermeiden.
Beste Erfahrungen mit Digitalisierung im klassischen Maschinenbau SEEPEX untermauert auf der IFAT mit seinem stetig optimierten Portfolio einmal mehr seine Innovationskraft und Marktführerschaft im Bereich intelligenter, zukunftsfähiger Technologie-Lösungen. „Vor allem die Wasserwirtschaft hat enorme Herausforderungen zu bewältigen. Wir verfügen mit dem Einsatz unserer international ausgezeichneten patentierten Lösungen bereits über beste Erfahrungswerte auf diesem Sektor“, verweist Blumenhofer auf erfolgreiche Referenzprojekte. SEEPEX hatte schon früh mit der digitalen Transformation des klassischen Maschinenbaus begonnen und damit neue technologische Standards gesetzt. „So verschaffen wir Kunden mehr Zeit für das Wesentliche, helfen Kosten zu senken und Prozesse zu vereinfachen.“ SEEPEX gehört zu den weltweit führenden Spezialisten im Bereich der Pumpentechnologie. Das Produktportfolio umfasst Exzenterschneckenpumpen, Pumpensysteme und Digital Solutions. Ebenso bietet SEEPEX innovative Lösungen zur Förderung von niedrig bis hochviskosen, aggressiven oder abrasiven Medien an.
Seit 2021 gehört SEEPEX zur Ingersoll Rand Gruppe, einem globalen Lieferanten für prozessrelevante Durchfluss- und Industrielösungen, bestehend aus mehr als 40 renommierten Marken. Ingersoll Rand Inc. (NYSE: IR) angetrieben durch Unternehmergeist und Eigenverantwortung, setzt sich dafür ein, das Leben von Mitarbeitern, Kunden und der gesamten Bevölkerung zu verbessern. Für weitere Informationen besuchen Sie www.IRCO.com.
THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG: Erneut erfolgreiche Verwertung in 2023
Fast 40.000 Tonnen Klärschlammerde wurden im vergangenen Jahr geräumt und verwertet. Der größte Teil wurde als wertvoller Dünger in der Landwirtschaft ausgebracht und hat dort zum Humusaufbau und einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit beigetragen. Durch die landwirtschaftliche Verwertung wurde gleichzeitig die Emission von rund 7.500 Tonnen CO2 vermieden. Der Trend setzt sich fort: 2023 konnte die Gesamtmenge an geräumter Klärschlammerde erneut gesteigert werden. Bei 24 Beeträumungen wurden fast 40.000 Tonnen Klärschlammerde gewonnen und verwertet. Davon konnten über 29.000 Tonnen als humushaltiger Dünger EKO-Terra und EKO-Terra Ca+ in der Landwirtschaft verwertet werden, rund 4.000 Tonnen wurden thermisch entsorgt. Weitere knapp 5.700 Tonnen wurden in der Kompostierung und bei sonstigen Maßnahmen eingesetzt. mehr: https://www.thepaulygroup.de/aktuelles/pressemitteilung/erneut-erfolgreiche-verwertung-in-2023
High speed für sauberes Wasser – das INVENT iTURBO® -Gebläse auf der IFAT 2024
Zu jedem getauchten Belüftungssystem in der Abwasserreinigung gehört eine Druckluftzufuhr, um die Luft für den Austritt unter der Wasseroberfläche zu komprimieren. Speziell für diese Anwendung wurde von INVENT das iTURBO® – Gebläse entwickelt.
INVENT hat ein fortschrittliches Turbogebläse entwickelt und state-of-the-art Fertigungstechniken umgesetzt, die es ermöglichen, Gebläse an die individuellen Anforderungen der jeweiligen Kläranlage anzupassen. So werden Energieverbrauch und Betriebsbereich für den spezifischen Prozess optimiert. Das Resultat ist eine für die jeweilige Anwendung optimierte Maschine, die mit höchster Effizienz arbeitet. Das iTURBO ® -Gebläse ist ein Radialverdichter in ein- oder zweistufiger Ausführung. Der Verdichter wird direkt von einem Hochgeschwindigkeits-Permanentmagnetmotor angetrieben. Auf Grundlage von über zehn Jahren Entwicklungs- und Betriebserfahrung setzt das iTURBO® – Gebläse auf Luftlager in stabiler Kartuschenbauweise anstelle dünnwandiger Folien. Das Ergebnis ist ein zuverlässiges Lager ohne die Komplexität einer aktiven elektronischen Steuerung. Die Turbo-Laufräder können für den Druck- und Durchflussbereich angepasst werden, der für das jeweilige Belüftungssystem erforderlich ist. Ausgelegt mit Hilfe einer Computational Fluid Dynamic (CFD)-Analyse und durch zusätzliches Finetuning auf dem Prüfstand wird eine maximale Effizienz erreicht. Die Motorkühlung erfolgt durch ein 2-Wege-Luftkühlsystem für maximale Wärmeübertragung. Da das Kühlsystem unabhängig von der Prozessluft ist, kann das Gebläse auch bei extremen Umgebungstemperaturen von über 50 °C eingesetzt werden.
Das iTURBO ® -Gebläse ist ein Kompaktaggregat mit integrierter Siemens- oder Rockwell Steuerung und HMI-Touchpanel. Alle Sensoren, die für den sicheren und zuverlässigen Betrieb des Gebläses erforderlich sind, sind im Lieferumfang enthalten. Das Gebläse überwacht permanent den Luftstrom, den Druck und die Temperaturen innerhalb des Gehäuses. Über eine Kommunikationsschnittstelle können alle Betriebs- und Diagnoseinformationen wie Stromverbrauch, Drehzahl und Betriebsstunden an das Prozessleitsystem der Anlage übertragen werden.
Das Schallschutzgehäuse ist robust und langlebig. INVENT verwendet standardmäßig schwere verzinkte Bleche, die mit einer 100 μm hitzegehärteten Pulverbeschichtung versehen sind. Die Befestigungselemente und Scharniere des Gebläsegehäuses sind aus A4 Edelstahl gefertigt, um eine maximale Lebensdauer aller Komponenten in rauen Arbeitsumgebungen zu gewährleisten. Die iTURBO® -Gebläse sind in einem Leistungsbereich von 22 kW bis 400 kW und mit einem Förderdruck von bis zu 150 kPa erhältlich. Erleben Sie diese Technologie hautnah und besuchen Sie unseren Stand auf der diesjährigen IFAT in München, Standnummer 327/426 in Halle A2. Weitere nützliche Informationen finden Sie im Video zum iTURBO® -Gebläse: https://youtu.be/wybUoXzKf38?si=dkUZtLoc05u9WS2Y
KROHNE erreicht wichtigen Meilenstein bei Ethernet-APL-Technologie
Im Dezember 2023 hat KROHNE ausgewählten Kunden Ethernet-APL-Demogeräte zur Verfügung gestellt. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein im unternehmenseigenen Ethernet-APL-Entwicklungsprojekt für verschiedene Sensortypen.
Die Ethernet-APL-Technologie ist eine Revolution in der Prozessindustrie: erstmalig wird eine hohe Datenrate (10 Mbit/s) mit Eigensicherheit für die Feldebene kombiniert. Darüber hinaus ermöglicht die Technologie den reinen Zweileiterbetrieb inklusive Energieversorgung. KROHNE war 2018 Gründungsmitglied des Ethernet-APL-Konsortiums und hat damit die technische Ausgestaltung des Standards aktiv vorangetrieben.
Auf Kundenseite wächst das Interesse an Ethernet-APL seit einigen Jahren stetig; insbesondere in der chemischen Industrie, aber auch darüber hinaus. „Mit Ethernet-APL digitalisieren wir die Feldebene vollends“ erläutert Dr. Christoph Spiegel, Leiter des strategischen Produktmanagements in der Electronics Division bei KROHNE. „Unsere Demonstratoren verfügen bereits über einen Großteil der Funktionen, die mit dieser Technologie möglich sind. Sie stellen die Implementierung von PROFINET nach dem PA (Process Automation)-Profil 4.0 mit generischer oder alternativ herstellerspezifischer GSD-Datei bereit. Zudem gibt es ein FDI-Paket zur Verwendung mit allen modernen Asset-Management-Systemen und einen integrierten Webserver mit einer komfortablen Bedienschnittstelle zur einfachen Inbetriebnahme und Diagnose.“
„Über die Demonstratoren erhoffen wir uns frühzeitiges Feedback und Testergebnisse, auch in Form von Interoperabilitätstests mit verschiedenen Hostsystemen“ fährt Spiegel fort. „Wir möchten das Vertrauen unserer Kunden in KROHNE als zuverlässigen Partner stärken, der neueste Technologie frühzeitig in die Praxis bringt. Ethernet-APL ist noch eine sehr junge Technologie, daher arbeiten wir hier besonders eng mit den Anwendern zusammen. Mit Blick auf den Projektfortschritt bin ich zuversichtlich, dass KROHNE zum Ende des vierten Quartals 2024 die ersten Ethernet-APL-Geräte vorstellen kann.“.
Über KROHNE: KROHNE ist ein globaler Hersteller und Anbieter für Prozessmesstechnik, messtechnische Lösungen und Services in zahlreichen Industrien. Das 1921 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg, Deutschland bietet mit über 4.000 Mitarbeitern umfangreiches Anwendungswissen und lokale Ansprechpartner für Instrumentierungsprojekte in über 100 Ländern. KROHNE steht für Innovation und höchste Produktqualität und gehört zu den Marktführern in der Prozessindustrie.
Herausgegeben für die KROHNE Gruppe von: KROHNE Messtechnik GmbH Ludwig-Krohne-Str. 5 47058 Duisburg
Badger Meter übernimmt den Direktvertrieb und Support von s::can Produkten in Deutschland
Badger Meter gab bekannt, ab sofort den Vertrieb und Support für die s::can Produktlinie in Deutschland selbst zu übernehmen. Bisher wurde der Vertrieb exklusiv von der GWU Umwelttechnik GmbH durchgeführt, einem langjährigen und vertrauensvollen Partner von Badger Meter. Die beiden Unternehmen haben sich zum 31.12.2023 in gegenseitigem Einvernehmen und mit großem Respekt voneinander getrennt, um ihre jeweiligen strategischen Ziele zu verfolgen. Der Vertrieb der s::can Produkte bei Badger Meter wird nun von Philipp Clemens geleitet, der schon zuvor bei GWU für diesen Bereich zuständig war. Der Ansprechpartner ändert sich für die Kunden dieser Produktlinie somit nicht. Philipp Clemens verfügt über langjährige Erfahrung und Expertise mit den s::can Produkten und wird weiterhin einen hervorragenden Service und Support bieten. Badger Meter bedankt sich bei GWU für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und wünscht dem Unternehmen alles Gute für die Zukunft. Badger Meter freut sich darauf, die s::can Produktlinie für den Wasseranalytikmarkt weiter auszubauen und seinen Kunden innovative Lösungen für die Wasserqualitätsüberwachung anzubieten. Seit über 118 Jahren ist Badger Meter eines der führenden Unternehmen in der Durchfluss-messtechnik, Wasserqualität und -kontrolle, das Wasserversorger und Gemeinden sowie gewerbliche und industrielle Kunden weltweit beliefert. Das Unternehmensziel ist es, Tools für Wasserversorgungsunternehmen zur Verfügung zu stellen, die dabei helfen, Kosten zu senken, Risiken zu minimieren, die Kundenzufriedenheit zu verbessern, die Nachhaltigkeit zu erhöhen und Anlagen zu optimieren. Für weitere Informationen über Badger Meter und die s::can Produktlinie besuchen unsere Webseite oder kontaktieren Sie Philipp Clemens unter pclemens@badgermeter.de.
WTE: Erfolgreiche Inbetriebnahme der neuen Anlage in Umm Al Hayman
Unsere Anlage in Umm Al Hayman wurde erfolgreich in Betrieb genommen. In einer ersten Phase werden derzeit Abwasserteilmengen von ca. 15.000 m³/d von der Pumpstation A20 und zusätzlich ca. 6.000 m³/d über die Annahme der Tanker Discharge Station behandelt. Die Abwassermenge wird sich in Kürze durch die Annahme von zusätzlichem Abwasser aus dem südlichen Einzugsgebiet (Sabah Al-Ahmed) weiter erhöhen. Das Abwasser wird konventionell aufbereitet, einschließlich der Behandlung durch Tuchfiltration, UV-Desinfektion und Chlorung. Das behandelte TSE-Wasser wird zum Teil in das bestehende TSE-Netz eingespeist, der Rest wird unter Einhaltung der strikten Ablaufwerte über den ESO (emergency sea outfall) in den Persischen Golf geleitet. Zukünftig wird das behandelte TSE-Wasser in Reservoiren zwischengespeichert und steht dann für die weitere Verteilung an unsere Endkunden bereit. Umm al Hayman ist eines der weltgrößten Projekte, um Abwasser zu behandeln sowie die Landwirtschaft und Industrie mit Brauchwasser zu versorgen, das nach höchsten Standards aufbereitet wurde. WTE ist als Generalunternehmer insbesondere für die Planung und Konstruktion der Anlage und – gemeinsam mit Partnern – der Rohrleitungsinfrastruktur inklusive der Pumpwerke verantwortlich. Wir danken allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz, der die Realisierung dieses Großprojekts ermöglicht! https://www.wte.de/de/aktuelles/erfolgreiche-inbetriebnahme-der-neuen-anlage-in-umm-al-hayman/
Was ist drin im Care-Paket für die Wasserwirtschaft? Alles, was Betreiber brauchen: Vom Pumpenservice über die Schlammtrocknung bis zum Energiemanagement. Unser Branchenspecial Wasser/Abwasser stellt Trends und Entwicklungen vor und zeigt, wie der neben dem Wasser auch Energie ins fließen kommt. Betreiber-Insights und Wasser-Trends zum Element des Lebens: Ohne Wasser geht es nicht – Ernährung, Gesundheit, Hygiene und auch industrielle Prozesse sind auf die einzigartige Ressource H2O angewiesen. Wasserkreisläufe bilden nicht selten das Fundament, das andere Verfahren erst möglich macht. Aber was braucht das Wasser selbst? Unser Branchenspecial Wasser/Abwasser sieht genauer hin. Zwischen Technologietrends und Betriebs-Insights spüren wir Wasser genauso wie Energieströmen nach und beleuchten Grundverfahren im Detail. Mehr: https://www.process.vogel.de/was-ist-drin-im-care-paket-fuer-die-wasserwirtschaft-d-65d36a50c79f9/
Neue Maßstäbe bei der Beurteilung von Wasserqualität
Fraunhofer IPMS entwickelt neues Multisensorsystem für die Wasseranalytik Mit bahnbrechenden Entwicklungen auf dem Gebiet der chemischen Sensorik setzt das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS neue Maßstäbe bei der Beurteilung der Wasserqualität für Mensch und Umwelt. Neben den entscheidenden Parametern, wie Leitfähigkeit und pH-Wert, spielen künftig auch Nährstoffe wie Nitrat, Phosphat und Kalium als Schlüsselionen eine wichtige Rolle. Ihre Bewertung hat insbesondere in der Umweltanalytik, der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft eine große Bedeutung. Im Geschäftsfeld Chemische Sensorik hat das Forschungsteam des Fraunhofer IPMS intensiv an der Entwicklung von hochmodernen Ionensensitiven Feldeffekttransistoren (ISFET) sowie kapazitiven Leitfähigkeitssensoren gearbeitet, die nahtlos in Umweltmesssysteme integriert werden können. Für die erfolgreiche und effiziente Nutzung der Sensoren wurde nun eine innovative Ansteuerelektronik entwickelt, die eine äußerst flexible und energieeffiziente Nutzung dieser Sensoren ermöglicht. Besonders hervorzuheben sind die herausragenden Eigenschaften der pH-Sensoren des Fraunhofer IPMS, wie Dr. Hild, Geschäftsfeldleiter für Chemische Sensorik am Institut, berichtet: »Die geringe Drift von weniger als 20 μV/h, der breite adressierbare pH- Bereich von pH = 1 bis 13 sowie die äußerst kleine Hysterese und geringe Lichtempfindlichkeit machen unsere pH-Sensoren einzigartig. Hinzu kommt ihre beeindruckende mechanische Stabilität.« Zusätzlich bieten die Leitfähigkeitssensoren mit einem Messbereich von 10μS/cm bis 100mS/cm vielseitige Anwendungsmöglichkeiten für Umweltanalysen. Die Sensoren können zudem an kundenspezifische Anforderungen, sowohl sensorisch als auch elektrisch, angepasst werden. Diese wegweisenden Technologien des Fraunhofer IPMS tragen dazu bei, die Effizienz und Präzision der Umweltanalytik erheblich zu steigern und eröffnen neue Möglichkeiten für individuelle Anwendungen in unterschiedlichen Branchen. Die entwickelte Elektronik, zusammen mit den ISFETs und Leitfähigkeitssensoren, werden auf der Fachmesse „analytica“ vom 9. bis 12. April in München präsentiert. Interessierte Anwender haben am Stand A3.407 des Fraunhofer IPMS die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit zu begutachten und spezifische Anforderungen für ihre individuellen Zwecke zu besprechen. Für ein Expertengespräch können im Vorhinein über die Webseite des Fraunhofer IPMS Messetermine mit Wissenschaftlern und Entwicklern vereinbart werden.
Physikalische Grundlagen des Fraunhofer IPMS ISFET Der kapazitive Leitfähigkeitssensor der Fraunhofer IPMS beruht auf einer metallischen 4-Elektroden Anordnung, die mit einem chemisch und mechanisch robusten Metalloxid beschichtet ist. Das Messmedium kommt somit nur mit dem Oxid, nicht aber mit dem Elektrodenmetall in Kontakt. Es kommt bei der Messung somit nicht zur Freisetzung von Metallionen oder zu deren Verschmutzung. Die Sensoren haben eine Zellkonstante von 0.8 bis 1.1 cm-1 und sind bei einer Messfrequenz von 100 Hz bis 1MHz einsetzbar. Der neuartige ISFET des Fraunhofer IPMS beruht auf der Metal-Oxid-Semiconductor (MOS) Feldeffekttransistortechnologie, wobei der medienberührende Sensorbereich aus einer amphoteren Metalloxidschicht besteht. An dieser Schicht lagern sich entsprechend des pH-Wertes Hydronium- oder Hydroxidionen aus dem Messmedium reversibel an (pH-sensitive Layer). Als Messsignal wird dann die Spannung (VGS) zwischen der Sourceelektrode und der Gate- bzw. Referenzelektrode (Ag/AgCl in 3M KCl) genutzt. Teile der Ergebnisse wurden im Projekt „REISen“ erzielt, ein Projekt im Fachgebiet Materialwissenschaft, das aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes mitfinanziert wurde.
Seit Februar sind wir mit der diesjährigen Seminarreihe „UNITECHNICS on Tour“ unterwegs. Schon bei den ersten Terminen hat sich gezeigt, wie wichtig der Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen unserer Branche ist, etwa zum Geruchs– und Fremdwassermanagement, zur neuen Kommunalabwasserrichtlinie der EU, zu digitalen Konzepten und vielem mehr.
Für folgende Termine können Sie sich noch anmelden: 10.04.24 Geestland 16.04.24 Nürnberg 23.04.24 Trier 08.05.24 Peine
Wasserdreinull: Unsere Angebote für kommunale Kläranlagen
Mikroplastik-Analytik als Komplettservice Wir bieten Ihnen einen umfangreichen Komplettservice von der standardisierten Probenahme über Detektion bis zur Berichterstattung.
Nach der Terminvereinbarung kümmert sich das Team von Wasser 3.0 um den Rest. Unsere Mikroplastik-Analytik basiert auf Fluoreszenzmarkern und ermöglicht ein schnelles, kostengünstiges, vergleichbares und wissenschaftlich validiertes Mikroplastik-Monitoring. Sie möchten selbst aktiv werden? Fragen Sie uns nach unseren Manuals für die standardisierte Mikroplastik-Beprobung und für die standardisierte Probenaufbereitung. https://wasserdreinull.de/angebote-und-services/klaeranlage/
2. Reichersberger Umwelttag Wir freuen uns, Sie am 12. Reichersberger Umwelttag vom 14.03.2024 willkommen zu heißen. –> Hier <– gelangen Sie zur Einladung und finden das Programm.
Dieses Jahr haben wir einen Stargast mit an Board – Mag. Marcus Wadsak, Leiter ORF Meteorologie, Moderator & Sachbuchautor wird als Vortragender teilnehmen.
Freuen Sie sich auf spannende Vorträge!
Datum: 14. März 2024 Beginn: 9:00 Uhr Ort: Stift Reichersberg, Reichersberg 1, 4981 Reichersberg am Inn
Vermicon: Warum ist die Biozönose des Abwassers so wichtig?
Das kontinuierliche Monitoring der Biozönose als Teil der Betriebsanalytik hilft Funktionsstörungen zu vermeiden. Die biologische Abwasserreinigung wäre ohne Mikroorganismen, die winzigen aber wichtigsten Helfer des Klärwerkes, nicht möglich. Kläranlagen sind gigantische mikrobiologische Kraftwerke, in denen die Mikroorganismen für die Umsetzung der chemischen Verbindungen und den Abbau der Schadstoffe verantwortlich sind. Eine Störung der Anlage fußt meist auf einer Störung der mikrobiellen Abläufe. Daher ist es essenziell, die Biozönose der Anlage zu kennen und so die Kontrolle über die Vorgänge zu behalten. Warum wird die Biozönose noch nicht kontinuierlich überwacht? Der konventionelle Nachweis von Mikroorganismen basiert heutzutage immer noch auf der Kultivierung von Mikroorganismen und ist für die Analyse komplexer Proben, zu denen das Abwasser gehört, nicht geeignet. Studien belegen, dass bis zu 99,9 % aller Bakterien im Abwasser nicht kultivierbar sind. Aber auch einfache Färbemethoden sind aufgrund ihrer mangelnden Spezifität und der Morphovariabilität bzw. Gramvariabilität der Bakterien nicht ausreichend. Um sich ein möglichst realitätsnahes Bild über die mikrobiologischen Verhältnisse in einer Abwasserreinigungsanlage zu machen, ist es notwendig, die Bakterien direkt in der Probe und ohne Umwege zu analysieren. Mehr: https://www.vermicon.com/de/abwasser/biologie
UNITECHNICS: UNITECHNICS on Tour 2024 ist gestartet
Nutzen Sie die Gelegenheit, bei einem Termin in Ihrer Nähe, dabei zu sein. Alle Informationen zu den Themen der einzelnen Veranstaltungsorte und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.
Die thematischen Schwerpunkte der Tour umfassen: Die neue Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) Praxiserfahrungen aus dem Jahr 2023 zu aktuellen Betriebsthemen wie Geruchsbekämpfung Behandlung von Niederschlagswasser (DWA-A102) und Rattenbekämpfung Neueste Erkenntnisse zur Drohneninspektion Nutzung von Social Media zur Fachkräftegewinnung
Wir freuen uns darauf, Sie bei einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen! Aktuelle Produktempfehlung: Uni-FreWa Der Fremdwasserverschluss ist äußerst komfortabel und erfordert nur minimale Wartung. Seine Belüftungsöffnung schließt sich automatisch bei starkem Wassereinfluss, wodurch das Eindringen von Fremdwasser in den Schacht verhindert wird. Sobald der Oberflächenwasserzufluss nachlässt, öffnet sich die Belüftungsöffnung automatisch und gewährleistet eine vollständige Belüftung gemäß DIN EN 124. Das System verfügt über einen großzügigen Sedimentstapelraum, der über eine Schrauböffnung zugänglich ist.
Wichtig: Dieses Produkt ist ein Aktionsprodukt von „UNITECHNICS on Tour“: Beim Kauf eines Aktionsprodukts erhalten Sie eine kostenlose Eintrittskarte für eine „UNITECHNICS on Tour“ Veranstaltung Ihrer Wahl. Nach Ihrem Kauf werden wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen, um Ihren bevorzugten Veranstaltungsort zu erfahren. Pro Aktionsprodukt erhalten Sie eine Freikarte.
Weitere Informationen zu unseren Aktionsprodukten finden Sie hier. IFAT Natürlich sind wir auch mit einem Stand auf der Weltleitmesse für Sie in München. Seien Sie gespannt auf unsere Neuheiten!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle B3 – Stand 315. Hier finden Sie unsere IFAT Pakete in unserem Online-Shop. UNITECHNICS Werkstraße 717 19055 Schwerin info@unitechnics.de
UNITECHNICS wird Ansprechpartner Nummer 1 bei Geruch und anderen Herausforderungen im Abwasserbereich
So lautet unsere Vision und gemeinsam mit unseren Kund*innen entwickeln wir mit jahrzehntelanger Erfahrung Lösungen für Bürgerzufriedenheit, Gebührenstabilität, Betriebssicherheit und zur Betriebsoptimierung.Mehr: https://www.unitechnics.de/de/
STEBATEC : Ein Gespräch mit Kilian Hesse, Geschäftsführer der STEBATEC über Innovation, Nachhaltigkeit und die technologischen Entwicklungen in der Kanalnetzregelung
INKA – Digitale Impulse in der Kanalnetzbewirtschaftung Herr Hesse, warum ist eine intelligente Kanalnetzbewirtschaftung heutzutage unerlässlich? Kläranlagen (KA) sind für durchschnittliche Abwassermengen ausgelegt. Im Mischsystem (Abwasser und Regenwasser werden gemeinsam gefasst) kommt es bei Regenfällen zu Überläufen, da die Kapazitäten der Kläranlagen überschritten werden. Die Anforderungen der Kanalnetze ändern sich aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Zersiedelung, jedoch gab es bei Ungleichberegnung der Einzugsgebiete immer freie Kapazitäten. Mit gezielten Massnahmen können wir diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen und freie Potenziale nutzen, ohne dabei sogenannte «Generationenprojekte» mit entsprechendem Volkswirtschaftlichem Aufwand realisieren zu müssen. Unsere Messdaten zeigen auf, dass mit einer funktionierenden Kanalnetzdynamik am jeweils ersten Regentag rund 70% mehr CSB zur Kläranlage transportiert wird als an Trockenwettertagen, während bei statischen Netzen nur ca. 15 – 20% mehr CSB bis zur Kläranlage gelangt. Dabei erreichen mit der verlorenen Fracht natürlich auch Pestizide, Biozide und Fäkalbakterien direkt Flüsse und Seen. Trotz Investitionen in Rückhalte- und Regenbecken sind diese oft rudimentär gesteuert und bestehende Transport- und Speichervolumen werden nicht optimal genutzt. Aus diesem Grund hat STEBATEC die Kanalnetzbewirtschaftungssoftware INKA entwickelt, um eine betreiberfreundliche und effektive Optimierung zu gewährleisten.
Können Sie uns einen Überblick über das System INKA und seine Funktionsweise geben? INKA steht für Intelligente Kanalnetzregelung und ist ein System zur sicheren und effizienten Optimierung des Kanalnetzes. Der INKA-Regler verfolgt das Ziel die Weiterleitmengen dynamisch so zu verändern, dass bei einsetzendem Regen die Kläranlage schnellstmöglich hydraulisch ausgelastet wird ohne diese zu überlasten und ohne dabei unnötig Speichervolumen im Kanalnetz zu verbrauchen. Das zweite Regelungsziel ist dann, wenn das Regenereignis anhaltend ist, Speicher gleichmässig auszulasten respektive eine Ungleichbefüllung der Speicher und Becken im Kanalnetz zu verhindern. Vereinfacht gesagt regelt das System die Weiterleitmengen im Kanalnetz so ein, dass die Kläranlage dauerhaft ausgelastet ist und die Füllstände in den Speicher und Becken möglichst gleichmässig und niedrig sind. Dadurch werden Entlastungen effektiv verhindert, auch wenn es in der Realität natürlich etwas komplizierter ist; INKA wurde an Kanalnetzen entwickelt, die teilweise limitierte Transportkapazitäten aufweisen, stundenlange Fliesszeiten haben, in welchen auch eine Messung ausfällt oder die Datenkommunikationsverbindungen Unterbrüche haben. Mit diesen Herausforderungen haben wir gelernt umzugehen.Mehr: https://www.stebatec.com/chde/aktuelles/inka-digitale-impulse-in-der-kanbalnetzbewirtschaftung/
Sima-tec: Membranverfahren – Schulung für Betriebspersonal – nächster Termin 13./14. März 2024
In wahlweise ein oder zwei Seminartagen informieren wir Sie in theoretischen und praktischen Seminarblöcken über alles Wissenswerte zu Mikro-, Ultra- und Nanofiltration sowie zur Umkehrosmose. Termine in 2024: 13./14. März 2024 13./14. November 2024 Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Schulungen! https://www.sima-tec-gmbh.de/schulung-fuer-betriebspersonal/
Holinger: Autobahn A1: Planung und Neubau Strassenabwasser-Behandlungsanlage (SABA)
Eine SABA vom Feinsten Die neue Strassenabwasserbehandlungsanlage (SABA) behandelt das Abwasser von rund 18,6 ha Autobahn und besteht aus einem Rückhaltebecken, zwei Retentionsfilterbecken (eines mit Splitt und eines mit Schilf bepflanztem Sand) sowie einer Retentionsmulde. Zum Schutz des Grundwassers liegt die SABA über dem Grundwasserspiegel. Daher werden die Pumpen für den Normalbetrieb bei Starkregen durch drei zusätzliche Rohrschachtpumpen unterstützt, um das Strassenabwasser in die SABA zu pumpen. An feine Partikel gebundene Schadstoffe wie Schwermetalle oder Mikroplastik werden hier mit dem zweistufigen Verfahren zurückgehalten. https://holinger.com/projekte/siedlungsentwaesserung-autobahn-a1-planung-und-neubau-strassenabwasser-behandlungsanlage-saba/
Hocheffiziente Klärung und Trennung – Flottwegs AC Serie auf der Anuga FoodTec
Flottweg präsentiert vom 19. bis 22. März 2024 auf der Anuga FoodTec in Köln mit der AC-Serie seine effektive Trenntechnik für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Jahrzehntelange Erfahrung und eine Qualität „Made in Germany“ machen die Flottweg Maschinen zu langlebigen und leistungsfähigen Trennaggregaten.
Flottweg Separatoren der AC-Baureihe Von der Saftherstellung über die Bierklärung bis zur Proteingewinnung: Um Flüssigkeiten zu trennen oder von Feinstpartikeln zu klären, werden hocheffiziente Separatoren benötigt. Mit ihrer enormen Zentrifugalbeschleunigung bis über 12.000 g sind die Flottweg Separatoren echte Trenn- und Klär-Allrounder. Als Klärseparatoren (2-Phasen-Trennung) scheiden sie feinste Feststoffpartikel von einer Flüssigkeit ab. Als Trennseparatoren (3-Phasen-Separatoren) können sie Flüssigkeitsphasen unterschiedlicher Dichten voneinander trennen und gleichzeitig suspendierte Feststoffe abscheiden. Ihre kompakte, robuste Bauweise sorgt für einen gleichmäßigen Lauf und vereinfacht die Wartung enorm. Das Tellerpaket und der Verteiler sorgen für optimale Strömungsverhältnisse in der Trommel. Sie ermöglichen damit eine hocheffiziente Feststoffabscheidung und maximale Trennschärfe bei der Trennung von Flüssigkeitsphasen. Flottweg AC-Separatoren erfüllen dabei die hohen hygienischen Standards in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und lassen sich einfach in bestehende Cleaning in Place Prozesse integrieren. …mehr: https://www.flottweg.com/de/newsroom/news/detail/anuga-foodtec/
Die Schweizer EnviroChemie AG verstärkt sich mit der DLK Technologies SA und erweitert damit sowohl ihre Marktpräsenz als auch ihr Produktportfolio. Zum 12.Dezember 2023 hat die EnviroChemie AG aus Eschenbach die DLK Technologies SA aus Le Locle in der Westschweiz übernommen. DLK Technologies bietet seit mehr als 30 Jahren Lösungen zur Behandlung und zum Recycling von industriellem Abwasser und Wertstoffen an. Die kompakten biologischen Anlagen des Unternehmens ergänzen das Produktportfolio der EnviroChemie im Bereich kompakter, standardisierter Abwasserbehandlungsanlagen. Marc Vuilliomenet bleibt Geschäftsführer der DLK Technologies. «Die EnviroChemie ist bereits seit vielen Jahren in der Westschweiz aktiv. Mit der Übernahme der DLK Technologies möchten wir die Wichtigkeit des Westschweizer Marktes unterstreichen und die Kundennähe weiter ausbauen», erläutert Nico Siegenthaler, Geschäftsführer der EnviroChemie AG „Mit dem Beitritt zur EnviroWater Group sind wir nun Teil des führenden Teams auf dem Schweizer Markt. So können wir unseren Kunden langfristig eine qualitativ hochwertige Betreuung gewährleisten, was mein sehnlichster Wunsch ist“, ergänzt Marc Vuilliomenet. DLK Technologies passt mit ihrer Firmenphilosophie hervorragend zu EnviroChemie. Beide Unternehmen entwickeln mit und für ihre Kunden Systeme für eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Wasser. Die ganzheitlichen Lösungen unterstützen die Unternehmen dabei, verantwortlich mit Ressourcen umzugehen und die Umwelt zu schützen.
Born-Ermel: Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von neuen Klärschlammverbrennungsanlagen
Im Rahmen der seitens des Zweckverbandes zur kommunalen Klärschlammverwertung Thüringen (KKT) angesetzten und innerhalb der Räumlichkeiten des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) am 21 Juni 2022 durchgeführten 2. Thüringer Klärschlammkommunalkonferenz, haben wir einen Vortrag zum Thema „Planung, Errichtung und Inbetriebnahme von neuen Klärschlammverbrennungsanlagen – Erfahrungen aus Sicht eines Ingenieurbüros“ gehalten. Die Konferenz richtete sich dabei insbesondere an die Aufgabenträger der Abwasserentsorgung, Mitarbeiter der Unteren und Oberen Wasser- und Abfallbehörden des Freistaates Thüringen. Der Themenkreis der Beiträge umfasste sowohl den aktuellen rechtlichen Rahmen, technologische Ansätze zur thermischen Klärschlammvorbehandlung, als auch technische Lösungen zum Phosphorrecycling.“ https://born-ermel.eu/vortraege.html Hier können Sie den Vortrag einsehen: https://born-ermel.eu/files/bornermel/uploads/pdfs/Vortraege%20und%20Veranstaltungen/Planung-Kl%C3%A4rschlammverbrennungsanlagen.pdf
BEW: Neue Methoden des mikrobiologischen Abwassermonitorings: Optimierung der Anlagenüberwachung und -steuerung – Neues Seminar am 17. April 2024 im BEW-Essen
Kommt es in einer Kläranlage zu einer Beeinträchtigung der Biozönose, so führt dies unweigerlich zu einer Veränderung der mikrobiologischen Reinigungsstufe, was in der Folge häufig zur Verschlechterung der Abbauleistung und zu höheren Ablaufwerten führt. In unserem neuen Seminar Neue Methoden des mikrobiologischen Abwassermonitorings am 17.04.2024 im BEW-Essen erfahren Sie, welche Möglichkeiten die FISH-Analytik (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) bietet und wie Sie mit Hilfe spezifisch programmierter Gensonden bestimmte Bakterienarten quantifizieren und identifizieren können. Dieses Monitoring ermöglicht die langfristige Überwachung der Abbauaktivität, um rechtzeitig auf Veränderungen oder Störungen und deren Ursachen reagieren zu können. Melden Sie sich jetzt an und lernen Sie die neuen Methoden des erweiterten mikrobiologischen Abwassermonitorings kennen.
Aus Boden wird Baustoff: Bauer Resources erhält QUBA-Zertifikate für Hamburger Bodenreinigungszentrum
Hamburg – Beim Thema Recycling denken die meisten an die Mehrwegflasche, den gelben Sack oder vielleicht noch an die upgecycelte Tragetasche. Aber nicht an den Bodenaushub, der täglich tonnenweise auf Baustellen anfällt und als Abfall entsorgt wird. Dabei kann ein Teil davon ebenfalls aufbereitet und als Ersatzbaustoff wiederverwendet werden. Die BAUER Resources GmbH tut genau das seit mehreren Jahren an ihrem Standort in Hamburg und erhält nun als erstes Unternehmen im hanseatischen Raum QUBA-Zertifikate für qualitätsgesichertes Bodenmaterial.
Wenn Boden kein Abfall mehr ist Doch was steckt hinter dem QUBA-Qualitätssiegel? In erster Linie die Ersatzbaustoffverordnung, die seit August 2023 jegliche Wiederverwendung von nicht zertifizierten mineralischen Ersatzbaustoffen untersagt. Mit den Zertifikaten für die Materialklassen BM-0, BM-F1 und BM-F3 hat das Bodenreinigungszentrum in Hamburg es deshalb nun schwarz auf weiß: „Wir dürfen den recycelten Boden unter Einhaltung der Qualitätskriterien verkaufen“, erklärt Thomas Drews, Leiter Entsorgung Nord bei der BAUER Resources GmbH. Das Zertifikat ist also der Wendepunkt, an dem Boden wieder zu einem hochwertigen Rohstoff wird. Und das ist längst überfällig. Denn Ressourcen sind heute knapp wie nie. Tendenz steigend.
Bauer: Ein Jahr, viele Meilensteine: Carbo-FORCE Pyrolyseanlagen weltweit gefragt
Kassel – Gemeinsam den Klimawandel anpacken. Mit dieser Überzeugung sind die Partner Carbo-FORCE und Bauer Resources ins Jahr 2023 gestartet. Heute, rund ein Jahr nach Beginn der Partnerschaft, sprechen die Ergebnisse für sich: Nach Projekten in Osterrade und Großsolt gingen die zukunftsweisenden Anlagen zur Karbonisierung von Biomasse auch nach Dubai. Jedes Projekt ist eine echte Erfolgsgeschichte, so manches beeindruckt aber besonders. Sei es aufgrund einer besonderen Auszeichnung oder wegen einem ungewöhnlichen Anwendungsbereich.
Einfach ausgezeichnet Nicht nur wegweisend, sondern auch preisgekrönt ist eine Carbo-FORCE Anlage, die bei einem Landwirt im norddeutschen Osterrade im Herbst 2023 installiert wurde. Sie verwandelt zukünftig jährlich etwa 2.000 t regionale Hackschnitzel in rund 500 t Pflanzenkohle. „Diese kann anschließend als gesundheitsfördernder Futterzusatz für seine 300 Kühe auf dem Bauernhof eingesetzt werden“, erklärt Nico Freyermuth, Produktmanager bei Carbo-FORCE. Die bei der Produktion gewonnene Abwärme wird in ein Nahwärmenetz eingespeist und die sequestrierten 1.500 t CO2 pro Jahr sollen als Carbon Credits gehandelt werden. So leistet die Karbonisierungsanlage nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern eröffnet dem Landwirt auch neue Einkommensquellen. Und es kommt noch besser: Der Kunde hat mit seiner Carbo-FORCE Anlage sogar den renommierten VR-Förderpreis gewonnen – die höchstdotierte Auszeichnung für Landwirtschaft in ganz Deutschland. Ein ähnliches Projekt hat Carbo-FORCE darüber hinaus erst kürzlich in Großsolt realisiert.
Kamelmist, wie bitte? Dass man auch aus Kamelmist wertvolle Pflanzenkohle gewinnen kann, klingt zunächst verrückt. Ist es aber nicht, wie die Spezialisten von Carbo-FORCE gerade eindrucksvoll mit einem Partner in Dubai beweisen. Dort ist eine CF-250 Anlage bei einem Milchbetrieb mit 8.500 Kamelen im Einsatz. „Wir wollen durch den Praxistest gemeinsam mit unserem Partner wichtige Erkenntnisse über Kameldung als Inputstoff sammeln und die Handhabung der Anlage optimieren“, erklärt Kai Alberding, Geschäftsführer von Carbo-FORCE. Bevor der Kamelkot verarbeitet werden kann, muss er von Störstoffen wie Sand getrennt und anschließend ein bis zwei Tage in der Sonne getrocknet werden. Und wie fällt das Ergebnis aus? „Überzeugend! Etwa 40 % des Kohlenstoffs können in der hergestellten Pflanzenkohle gebunden werden. Wenn also der gesamte Dung, das heißt ca. 30.600 t, in Biochar umgewandelt würde, könnte die Anlage jährlich rund 13.800 t CO2 binden, betont Kai Alberding. Das Potenzial ist also groß, genauso wie die mögliche Verwendung. Denn die Pflanzenkohle kann als Bodenverbesserer für die Begrünung und Wiederbelebung der kargen Wüstenlandschaft genutzt werden. Darüber hinaus wird beim Verkohlungsprozess auch Energie in Form von Wärme gewonnen, die einen Teil des Energiebedarfs der Kamelfarm decken soll. Damit trägt die innovative Anlage von Carbo-FORCE maßgeblich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen. Vor kurzem wurde sie deshalb auch auf der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai vorgestellt.
Grenzenlose Erfolgsstory Diese beeindruckenden Projekte zeigen die Vielseitigkeit und das enorme Potenzial der innovativen Carbo-FORCE Anlagen. „Für das Jahr 2024 haben wir bereits viele Anlagen verkauft“, berichtet Kai Alberding. Und das ist längst nicht alles. Durch eine weitere Expansion ins Ausland soll der Erfolgskurs fortgesetzt werden. Kurz gesagt: Carbo-FORCE steht zweifellos erst am Anfang seiner globalen Erfolgsgeschichte.
Das Ziel der Weber-Akademie ist es, unsere Mitarbeiter intern weiterzubilden, einzelne Kompetenzen zu fördern und neue zu entdecken. Der Fokus liegt dabei auf einer gebündelten und gut strukturierten Wissensweitergabe innerhalb des eigenen Betriebs. Unsere Maßnahmen sind praxisbezogen, realistisch und umsetzbar. Das gewährleistet eine bedarfsgerechte Weiterbildung der Mitarbeiter von WI.
Unsere Weiterbildungsmaßnahmen im Überblick Unsere Mitarbeiter sind WI – deshalb ist uns ihre fachliche und persönliche Weiterbildung nicht nur wichtig, sondern eine Selbstverständlichkeit. Unsere individuell zugeschnittenen Personal-Entwicklungsmaßnahmen und Mentorenprogramm sind nur wenige Beispiele für unser umfassendes Weiterbildungsangebot. Projektleiter oder Projektmanager profitieren von einem Entwicklungsprogramm, das aus 12 aufeinander aufbauenden Inhouse-Fortbildungsmodulen besteht. Je nach persönlichem Fortschritt werden damit fachliche Grundlagen gelegt oder Expertenwissen aufgebaut. WIr bieten Ihnen u.a. Workshops und Coachings zum Thema: • Auftritt- und Präsentation • Zeit- und Selbstmanagement • Leadership und Coaching • Kommunikation • Sprachkurse und Workshops für ausländische Mitarbeiter und noch viele mehr… Benefits bei Weber-Ingenieure. Mitarbeiter-Benefits ist bei WI nicht nur ein Schlagwort, sondern tagtäglich gelebte Realität. Ob ergonomische Arbeitsplätze, betriebliche Krankenversicherung oder Dienstrad – WI-Mitarbeiter wissen diese und viele weitere Vorteile zu schätzen. https://weber-karriere.de/
WEBER-Ingenieure setzt seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Abwasserverband Schaichtal fort
WEBER-Ingenieure: setzt seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Abwasserverband Schaichtal fort und beginnt mit der Umsetzung der geplanten Generalsanierung der Kläranlage Dettenhausen. Der erste Schritt wurde mit dem symbolischen Baggerbiss zum Neubau einer modernen Fällmittelstation getan, die eine effiziente Phosphorelimination aus dem Abwasser gewährleisten wird. Die geplante Modernisierung umfasst die gesamte Abwasserschiene der Kläranlage, die Schlammbehandlung und die dazugehörigen Betriebsgebäude. In der mechanischen Stufe werden Grobstoffe, Sand und Fett aus dem Abwasser entfernt. Diese Stufe wird umfassend erneuert, um eine bedenkenlose Nutzung für die kommenden Jahrzehnte zu gewährleisten. Auch die Schlammentwässerung wird modernisiert, um eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Entsorgung zu ermöglichen. Die Sanierung der Betriebsgebäude erfolgt in Zusammenarbeit mit den Schillinger Architekten aus Rottenburg am Neckar und legt besonderen Wert auf die Nutzung der bestehenden Bausubstanz. Durch die Einrichtung eines modernen Labors und einer Leitwarte wird der Anlagenbetrieb überwacht und optimiert. Zudem werden zeitgemäße Sanitär- und Aufenthaltsräume geschaffen, um einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 7,0 Millionen Euro und unterstreichen das Engagement des Abwasserverbands Schaichtal für den Umweltschutz und den Erhalt sauberer Wasserressourcen. Das Projekt wird voraussichtlich in den nächsten 3-4 Jahren erfolgreich realisiert. Dipl.-Ing. Mario Bitsch von WEBER-Ingenieure bedankte sich in seiner Rede für das langjährige Vertrauen und die gute Zusammenarbeit mit dem Abwasserverband. „Die Verbesserung der Nährstoffelimination der Kläranlage ist ein wichtiger Bestandteil des Optimierungskonzepts. Gleichzeitig wurden intelligente Lösungen für die Gebäudesanierung und -neuorganisation gefunden, von denen auch das Betriebspersonal profitieren wird“, so Bitsch. http://weber-ing.de/news/
Sensirion: SWT50i: Der erste Wasserqualitätssensor von Sensirion
Der neue Sensor SWT50i von Sensirion soll den Grundstein für eine ganze Familie von Wasserqualitätssensoren legen. Der Sensor macht sich ein auf UV-Absorption basierendes Messprinzip zunutze und überzeugt durch seine kompakte Grösse, einfache Integrierbarkeit und Kosteneffizienz.
Der Sensor SWT50i erkennt organische Stoffe im Wasser und unterstützt Anwender:innen bei der Überwachung von Wasseraufbereitungsprozessen und Wasserqualität. Der Sensor fungiert als Photometer, das die Absorption im UV-C-Bereich misst. So können Anwender:innen typische organische Verunreinigungen und verschiedenste Umweltgifte wie Benzole, Antibiotika, Pestizide, Reinigungsmittel, Kunststoffe und Lösungsmittel überwachen. Aufgrund seiner aussergewöhnlich geringen Grösse (70 x 70 x 70 mm) und seines Durchflussdesigns lässt sich der Sensor leicht in anspruchsvolle Anwendungen integrieren. Gleichzeitig erfüllt er höchste Anforderungen in puncto Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz.
Organische Verunreinigungen, der Klimawandel und die damit einhergehende Wasserknappheit stellen eine zunehmende Belastung für die kostbare Ressource Wasser dar. Hierbei spielt Messtechnologie eine entscheidende Rolle. Sie trägt dazu bei, die Effizienz von Reinigungsprozessen zu steigern, während sie deren Wirksamkeit überwacht und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherstellt.
In der Regel werden solche Verunreinigungen nur an einigen wenigen Stellen mittels TOC-Analysegeräten („Total Organic Carbon“) gemessen. Diese Laborinstrumente sind teuer und kompliziert in der Anwendung und bieten keine Möglichkeit der Echtzeitüberwachung. Die auf UV-Absorption basierende Messmethode hingegen stützt sich auf die Fähigkeit organischer Moleküle, UV-Licht zu absorbieren. Es existieren Online-Messgeräte, die aber bisher ausschliesslich als Sonden konzipiert und zudem recht teuer sind.
Der SWT50i verwendet dasselbe Messprinzip (UV-Absorption), bietet aber ein komplett neues Format und einen attraktiven Preis. Damit können Messungen an mehreren Stellen in einem System oder in Anwendungen durchgeführt werden, bei denen dies bisher wirtschaftlich nicht machbar war. Zudem verwendet Sensirion einen Durchflusssensor, der im Gegensatz zu den verfügbaren Sonden problemlos auch in geschlossene Schlauchsysteme mit kleineren Schlauchdurchmessern (5-15 mm) eingebaut werden kann.
Der SWT50i ist Ausdruck der Vision von Sensirion, flächendeckende Sensornetzwerke zu realisieren, um Prozesse oder bestimmte Umgebungen noch besser überwachen zu können. So kann die kostbare Ressource Wasser effizienter und sparsamer genutzt werden. Mit diesem Sensor tritt der Sensorexperte Sensirion zum ersten Mal im Bereich der Wasserqualitätsmessung in Erscheinung. Sensirion hat sich zum Ziel gesetzt, mit kostengünstigen und einfach zu integrierenden Sensoren eine flächendeckende Messung der Wasserqualität möglich zu machen: sowohl in Produktionsprozessen als auch in der Wasseraufbereitung für Wasserwerke, Verteilersysteme oder Privathaushalte.
Wave: Praxispartner bei Forschungsprojekt der Universität Stuttgart
Das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart hat das Forschungsprojekt „DiTEnS – Diskursive Transformation von Energiesystemen“ gestartet. RBS wave fungiert in dem Projekt als Praxispartner. Als renommierter Experte auf dem Gebiet der Kommunalen Wärmeplanung bringt RBS wave sein fundiertes Wissen über Energieplanung ein. In dem Forschungsprojekt soll ein integraler und VR basierter Prozess entwickelt werden, der die Kommunikation aller beteiligten Akteure bei Energieplanungen erleichtert. In Zukunft sollen simulationsgestützte Koordinations- und Dialogformate den Austausch und die Vernetzung der Beteiligten im Wärmesektor deutlich verbessern. Das Forschungsprojekt, das bis März 2029 angesetzt ist, wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert. Weitere Informationen zu DiTEnS gibt es hier. Interessieren Sie sich für weitere Leistungen der RBS wave im Bereich Energie? Schauen Sie sich gerne hier um. https://www.rbs-wave.de/2023/forschungsprojekt_ditens/
UNITECHNICS: Kompressoren gegen Geruch und Korrosion
Ein Kanalnetzbetreiber stand vor der Frage, wie wirkungsvoll seine Kompressoren gegen Geruch- und Korrosion helfen und ob diese das Netz hydraulisch positiv oder negativ beeinflussen. Wir wurden mit einer Lösungsstrategie beauftragt.
Hierfür wurden H2S-Messgeräte vier Wochen in ausgewählte Schächte gehängt und die vier Kompressoren mit unterschiedlichen Strategien betrieben. Die Erkenntnisse aus dieser Messung flossen anschließend in die Simulation der Sulfidentwicklung innerhalb des Druckentwässerungssystems ein. Daraus ergab sich ein umfassendes Bild hinsichtlich der Geruchs- und Korrosionsgefahr in Abhängigkeit des Kompressorbetriebs. Zur Untersuchung des hydraulischen Aspekts wurden die Betriebspunkte der zehn Pumpwerke sowie deren Anlagenkennline ermittelt. Daraus ergab sich ein genaues Bild, an welcher Stelle im System es zu Problemen kommt und welche Pumpwerke und Kompressoren diese Probleme verursachen.
Hierdurch konnten wir günstigere Einschaltzeitpunkte und Betriebsdauern der Kompressoren empfehlen. Gleichzeitig wurde durch diese ganzheitliche Betrachtung klar, dass die Kompressoren deutlich länger zur Geruchsvermeidung betrieben werden müssten, dies jedoch mit weitreichenden hydraulischen Problemen einher gehen würde. Zu empfehlen war eine Hebeanlage am Ende des Druckentwässerungssystems mit integrierter Eisendosierung und kleiner Abluftanlage. Als Vorlagevolumen reichen bereits 3 m³ und eine Dosiermenge mit ca. 10 t/a Dosiermittelbedarf aus. Die benötigte kleine Abluftanlage dient dabei als „Polizeistation“ für mögliche Geruchsspitzen und wird bei 1 m³ Aktivkohle eine Standzeit von mehreren Jahren aufweisen.
Weiterführende Informationen zur Thematik finden Sie auf unserer Website. Produkte und Dienstleistungen gegen Geruch bzw. gegen Geruch und Korrosion finden Sie in unserem Online-Shop. UNITECHNICS Ingenieur Sebastian Maroß gibt Ihnen zu dieser Thematik gern weitere Auskünfte oder bespricht mit Ihnen einen konkreten Anwendungsfall.
sima-tec-gmbh.de: Membranverfahren – Schulung für Betriebspersonal – nächster Termin 13./14. März 2024
In wahlweise ein oder zwei Seminartagen informieren wir Sie in theoretischen und praktischen Seminarblöcken über alles Wissenswerte zu Mikro-, Ultra- und Nanofiltration sowie zur Umkehrosmose. Termine in 2024: 13./14. März 2024 13./14. November 2024 Wir freuen uns auf Sie! Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Schulungen! https://www.sima-tec-gmbh.de/schulung-fuer-betriebspersonal/
HOLINGER: Areal-GEP Ferrowohlen – Ganzheitliche Entwässerungsplanung als zentrales Arbeitsinstrument
Gewappnet für zukünftige Ausbauten HOLINGER hat für das Industrieareal der Ferrowohlen AG einen Generellen Entwässerungsplan (Areal-GEP) erstellt, den der Kanton Aargau Ende 2020 genehmigt hat. Diese ganzheitliche Entwässerungsplanung ist für Betreiber und Behörden ein zentrales Arbeitsinstrument, um den Betrieb und Projekte für zukünftige Ausbauten effizient abzuwickeln. Die Bearbeitung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Auftraggeberin und den kantonalen Fachstellen. https://holinger.com/projekte/areal-gep-ferrowohlen-ganzheitliche-entwaesserungsplanung-als-zentrales-arbeitsinstrument/
Flow-Concept: Ihr Dienstleister für den Bereich der Abwasser- und Wasserwirtschaft
Die FlowConcept GmbH ist ein Beratungsunternehmen aus dem Bereich der Abwasser- und Wasserwirtschaft, welches 2002 nach erfolgreicher Teilnahme an einem Wettbewerb als Start-Up von der Leibniz Universität Hannover im Rahmen des Programms „Die gründerfreundliche Hochschule“ gegründet wurde. Als Dienstleister für unsere Kunden aus den Bereichen der Abwasser-, der Regenwasser- und der Trinkwasseraufbereitung, der Schlammbewirtschaftung und allen anderen Bereichen, in denen flüssige oder viskose Medien bewegt werden, unterstützen wir sie auf Basis von CFD-Berechnungen gepaart mit unserer langjährigen Expertise, um einen verfahrenstechnisch sicheren, aber auch energieeffizienten Betrieb der jeweiligen Anlagen zu gewährleisten. https://www.flow-concept.de/unternehmen/ueber-uns/
Flottweg: Performancesteigerung durch eine effektive und effiziente Produktion
In Zeiten der Globalisierung ist ein herausforderndes Marktumfeld Teil des dynamischen Wandels und beschäftigt Maschinenbauer wie Flottweg täglich. Aspekte wie beispielsweise Lieferengpässe, globale Krisen und wechselnde Marktanforderungen, aber auch kurzfristige Aufträge mit Zeitdruck oder steigende Kapazitätsengpässe führen zu einem wachsenden Wettbewerbsdruck für die Flottweg SE als produzierendes Unternehmen. Aus diesem Grund ist es wichtig, Wirtschaftlichkeit, Effizienz und gleichzeitig Innovation so zu kombinieren, dass interne Prozesse zukunftsorientiert sind und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gesichert wird. Dies ermöglicht schnell, zielstrebig, nachhaltig und kundenorientiert zu handeln, um die Zufriedenheit der Kunden als wichtigstes Ziel zu erreichen.
Neue Produktionsmaschine für Innovation und Zukunftsfähigkeit Um insbesondere die Performance der Produktion dauerhaft zu steigern, entschied sich der Trenntechnikspezialist zum Kauf des neuen Dreh-Fräsbearbeitungszentrums PowerSpeed Cube 4000 vom deutschen Maschinenhersteller SHW aus Aalen-Wasseralfingen. Mit der neuen Produktionsmaschine können nun mehrere Arbeitsgänge zusammengefasst und somit die Durchlaufzeit erheblich reduziert werden. Ein interdisziplinäres Projektteam analysierte die verschiedenen Einflussfaktoren, koordinierte die Angebote und die finale Beschaffung, sowie die Inbetriebnahme der Maschine. Mit einem Budget von 1,5 Millionen Euro ist diese neue Produktionsmaschine die größte Maschineninvestition in der Geschichte Flottwegs. Im Januar 2022 starteten die ersten Planungen für die Neubeschaffung und im Juli 2023 wurde die Maschine schlussendlich in Betrieb genommen. „Als international tätiges Unternehmen mit rund 80% Exportquote ist es besonders wichtig für uns, dass wir mit Hilfe von kontinuierlicher Weiterentwicklung unsere Wettbewerbsfähigkeit ausbauen. Ohne Fortschritt und Innovation ist es nicht möglich, dem globalisierten Markt standzuhalten“, erklärt Projektleiter Alexander Wimmer. „Deswegen war auch das Zusammenspiel des interdisziplinären Projektteams so wichtig: Nur so konnten eine Vielzahl an Faktoren, positiv als auch negativ, miteinbezogen werden. Mit der Investition für diese neue Produktionsmaschine hat Flottweg nun den Weg für die Zukunft geebnet – für den Standort Vilsbiburg, aber auch für die Mitarbeitenden in der Produktion.“
Kontakt: Julia Deliano PR- & Contentmanagerin
Flottweg SE Industriestraße 6-8 84137 Vilsbiburg Deutschland
EnviroChemie GmbH: Osiris Water Management ist Teil der EnviroWater Group
Die EnviroChemie GmbH hat die britische Osiris Water Management übernommen, die hervorragend das Serviceangebot für die Wasserbehandlung der EnviroWater Group in Großbritannien ergänzt. Osiris Water Management unterstützt Unternehmen mit der Wartung von Wassersystemen dabei, die Effizienz der Systeme aufrechtzu erhalten und die neuesten gesetzlichen Vorschriften sicher einzuhalten. Damit ergänzt Osiris das Geschäft der EnviroChemie in UK perfekt. Im Jahr 2007 gegründet, bietet Osiris Water Management seit über 15 Jahren Dienstleistungen im Bereich der Wasseraufbereitung an, einschließlich der fachgerechten Bekämpfung von Legionellen. Chris Müller und Ron Harradine, ehemals Eigentümer des Unternehmens, haben das Team mit engagierten Mitarbeitern zu einem anerkannten Wasseraufbereitungsunternehmen in Großbritannien entwickelt. Sie bieten maßgeschneiderte Servicesysteme an, auf die die Kunden vertrauen. „Als Teil der EnviroWater Group, einem europäischen Netzwerk aus Wasserspezialisten, wollen wir unsere Position auf dem britischen Markt festigen und unser Dienstleistungsangebot weiter optimieren. Wir glauben, dass dies eine große Chance für uns alle bei Osiris ist, und wir freuen uns auf eine spannende Zukunft mit der Enviro Water Group“, so Ron Harradine, Gründer von Osiris Water Management. Mit dem Verkauf von Osiris an EnviroChemie verlässt Ron Harradine die Geschätsführung. In der Geschätsführung wird Chris Müller zukünftig von Conor O’Donovan, Geschätsführer der EnviroChemie UK, unterstützt.
Profil Osiris Water Management Ltd. Gegründet: 2007 Spezialisierung: Wasserau�ereitung und Legionellenbekämpfung Umsatz in 2022: £ 1.1m Standort: Lingfield, UK Angestellte: 11 Web: htps://osiriswater.co.uk
Bitcontrol: Vortrag an der Universität Luxemburg – bauforum@uni.lu Energieneutralität auf kommunalen Kläranlagen – Realität oder Wunschdenken?
Das Bauforum an der Universität Luxemburg ist ein von Prof. Dr.-Ing. Joachim Hansen ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe, ein Forum zum Dialog zwischen Fachleuten und Studierenden aus den Bereichen Bauen, Planen und Konstruieren aus Luxemburg und dem angrenzenden Ausland. Am 27.11. beschrieb der Geschäftsführer von BITControl, Norbert Meyer im Bauforum den Pfad zur Energieneutralität auf Kläranlagen. Fazit: Energieneutralität auf Kläranlagen ist möglich. Das Thema ist ein Netzwerkthema. Das zeigt schon der beschriebene Weg von der grundlegenden Datenerfassung und Validierung über die Energieeffizienz und den Ausbau der regenerativen Energien bis zum übergeordneten Lastmanagement. Im Anschluss wurde in einem sehr kompetenten Rahmen angeregt diskutiert. Dabei wurden auch die mit betroffenen Bausteine Wasserstoff und 4. Reinigungsstufe thematisiert.
Das BEW ist gemeinsam mit 13 anderen Einrichtungen vom Umweltministerium NRW für die Teilnahme am ÖKOPROFIT®-Projekt ausgezeichnet worden
Das BEW engagiert sich im Rahmen des ÖKOPROFIT®-Projektes seit Anfang 2023 für eine Umwelt-Zertifizierung, die unterstreicht, dass das BEW nicht nur zu Themen des Umweltschutzes weiterbildet, sondern den Gedanken der Nachhaltigkeit auch in den eigenen Bildungszentren vorlebt. Für dieses Projekt wurde extra ein Projektteam im Unternehmen gegründet, um die verschiedenen Sichtweisen und Kenntnisse im BEW kompetent bündeln zu können.
Am 7. Dezember 2023 wurde das BEW gemeinsam mit 13 weiteren Einrichtungen für seine erfolgreiche Teilnahme am ÖKOPROFIT®-Programm im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW in Düsseldorf ausgezeichnet.
Durch die Teilnahme an dem Beratungs- und Qualifizierungsprogramm ÖKOPROFIT® konnten erhebliche Ressourceneinsparungen erreicht werden. Dies ist unter anderem durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Beschaffung regionaler Produkte, die Einsparung von Papier sowie die Senkung der Abfallmengen und des Wasser- und Reinigungsmittelverbrauchs erreicht worden. Das BEW wird seine Aktivitäten in diesem Bereich auch in Zukunft fortführen und weitere Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit umsetzen.
Zu ÖKOPROFIT®: ÖKOPROFIT® ist ein Beratungs- und Qualifizierungsprogramm, das Betriebe und Einrichtungen bei der Einführung und Verbesserung des betrieblichen Umweltmanagements unterstützt. Ziel ist die nachhaltige ökonomische und ökologische Stärkung der Einrichtungen. Durch ein System aufeinander abgestimmter Maßnahmen können Einrichtungen Kosten senken und ihre Öko-Effizienz steigern. Wesentlich für den Erfolg des Programms ist auch die Vernetzung der teilnehmenden Einrichtungen. Im Rahmen des Projektes werden acht Workshops durchgeführt. Zudem erhalten die teilnehmenden Einrichtungen vor-Ort-Beratungen, um passende Maßnahmen zu entwickeln.
Wissen lebendig vermitteln und präsentieren: Vier neue BEW-Workshops zu diesem Thema im ersten Halbjahr 2024
In den letzten Jahren haben Online-Weiterbildungen einen regelrechten Boom erlebt und gehören mittlerweile fast wie selbstverständlich zum Bildungsalltag. Aber auch die „klassische“ Präsenzveranstaltung hat weiterhin ihre Vorteile und Befürworter. In der Zukunft wird es daher vor allem darauf ankommen, dass die Weiterbildungen abwechslungsreich, motivierend und auf das jeweilige Format zugeschnitten sind. Wie dies gelingen kann erfahren Sie in unseren Workshops zu diesem Thema: Wissensvermittlung mit Wow-Effekt, 06.03. oder 07.03.2024, BEW-Essen Der flexible Methodenkoffer, 20.-21.02.2024, Online, oder 08.-09.04.2024, BEW-Essen Visual Power, 18.03.2024, BEW-Essen Wirkungsvolles PowerPoint ist lebendig, 19.03.2024, Online Für weitere Fragen und Informationen stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Ihr BEW-Team https://www.bew.de/aktuelles.html
Pumpenfabrik Wangen GmbH: Team der Geschäftsführung: Heiko Max Schultz und Stefan Isberg führen gemeinsam das Unternehmen
Heiko Max Schultz und Stefan Isberg leiten gemeinsam die Geschäfte der Pumpenfabrik Wangen GmbH. Stefan Isberg ist verantwortlich für den Bereich Production Center (PC); den Bereich Customer Center (CC) verantwortet seit November 2023 Heiko Max Schultz. Beide kommen von der Atlas Copco Gruppe und waren bereits in vielen unterschiedlichen Positionen eingesetzt und mit unterschiedlichsten Aufgaben vertraut. Als Team und gemeinsam mit allen WANGEN PUMPEN Beschäftigten möchten sie das Unternehmen zukunftsorientiert stärken und die aktuellen Herausforderungen annehmen.
Für den schwedischen Konzern Atlas Copco war Stefan Isberg bereits seit 2012 in unterschiedlichen Geschäftsbereichen und Positionen weltweit unterwegs. Zuletzt als General Manager in der Produktgesellschaft in Saragossa, Spanien. „Ich freue mich darauf, Teil der Wachstumsreise von WANGEN PUMPEN zu sein und mit dem Team zusammenzuarbeiten, um die starke Entwicklung fortzusetzen und die Stärken der Atlas Copco Gruppe zu nutzen“, betont Isberg.
Heiko Max Schultz trat 1989 in die Atlas Copco Gruppe ein und war im Kundenzentrum Power Technique Germany eingesetzt, dort befasste er sich für viele Jahre mit unterschiedlichen Positionen und Aufgaben. „Das WANGEN Kundencenter mit seinen vielen Stärken noch stärker zu machen; die aktuellen Herausforderungen annehmen und diese mit einer offenen, ehrlichen und respektvollen Kommunikation angehen und meistern“, antwortet Heiko Max Schultz in Hinblick auf seine neue Position und Funktion bei WANGEN PUMPEN.
Der Allgäuer Pumpenhersteller ist global ausgerichtet und hat ein hervorragendes Produktportfolio an Schraubenspindel- und Exzenterschneckenpumpen für mannigfaltige Fördermedien und Branchen. Mit seinen über 280 Mitarbeitenden gehört das Unternehmen seit April 2022 zum schwedischen Konzern Atlas Copco AB und ist Teil der Power and Flow Division.
Praktisch gut geschützt – die neuen SPORT STEP FIT Sicherheitsschuhe mit Drehverschluss
Mit der SPORT STEP Serie hat NITRAS bereits seit vielen Jahren universelle und beliebte S3 Sicherheitsschuhe im Sortiment. Die Kombination aus ansprechendem Design und umfangreichen Zertifizierungen und Funktionen machen die Schuhe zu echten Alleskönnern. Mit den neuen Ausführungen 7306 // SPORT STEP FIT (Halbschuhe) und 7307 // SPORT STEP MID FIT (Stiefel) mit flexiblem Drehverschluss 711 // FIT SYSTEM kommt nun ein weiteres Highlight mit dazu.
Die NITRAS SPORT STEP FIT Sicherheitsschuhe überzeugen mit einem hochwertigen und strapazierfähigen Vollleder, welches sich auch für anspruchsvolle Einsätze eignet. Die widerstandsfähige, nicht-kreidende PU / TPU-Laufsohle mit bestmöglicher Rutschhemmung (SRC) bietet zusätzliche Sicherheit auf vielen Oberflächen. Die robuste Zehenkappe besteht aus Fiberglas, die durchstichhemmende Zwischensohle aus Textil. Weitere Highlights sind die umlaufenden Reflexstreifen und die ergonomisch geformte Einlegesohle. Besonderes Augenmerk gilt jedoch dem Drehverschluss 711 // FIT SYSTEM, welcher für eine schnelle Einsatzfähigkeit und optimalen Halt sorgt. Die SPORT STEP FIT Sicherheitsschuhe sind dadurch mit einer Hand zu schließen und zu öffnen.
Die SPORT STEP FIT Sicherheitsschuhe sind in den Größen 35-50 als Halbschuhe (7306 // SPORT STEP FIT) und als Stiefel (7307 // SPORT STEP MID FIT) erhältlich. Durch die Zertifizierung nach DGUV Regel 112-191 können außerdem orthopädische Einlegesohlen, speziell für den Anwender, zugerichtet werden. Die Sicherheitsschuhe sind metallfrei und ESD-fähig und können dadurch neben einer Vielzahl an Branchen auch in sensibleren Bereichen, wie z. B. Flughäfen, eingesetzt werden. Testen Sie die einzigartige Kombination aus ansprechendem Design, höchster Flexibilität und umfangreichen Schutzfunktionen.
Urban Water Resilience – Eine globale Herausforderung
Am 28. November 2024 fanden die BLUE PLANET Berlin Water Dialogues unter dem Thema „Urban Water Resilience – Reshaping Our Cities“ statt. Die Veranstaltung zog knapp 700 registrierte Teilnehmende aus 73 Ländern an und machte durch die Mitwirkung zahlreicher internationaler Expert:innen deutlich, dass nachhaltiges Wassermanagement weltweit von größter Bedeutung ist. Die Keynotes, Podiumsdiskussionen und Projektpräsentationen fokussierten auf die Integration von blauer, grüner und grauer Infrastruktur sowie die transformative Rolle der Digitalisierung in urbanen Räumen.
Neues DFG-gefördertes Forschungsprojekt: Biologisch abbaubare Kunststoffe aus Abfällen
Der Bioverfahrenstechniker Prof. Dr.-Ing. Sebastian Riedel von der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Prof. Dr. Jaewook Myung vom Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST) forschen gemeinsam an der Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfallströmen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und hat eine Laufzeit von 36 Monaten.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Synthese von Polyhydroxyalkanoaten (PHA) – einer Gruppe biologisch abbaubarer Polyester – zu optimieren. Dabei sollen verschiedene Materialzusammensetzungen untersucht und ihre Umweltwirkungen umfassend bewertet werden. PHAs gelten als vielversprechende Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen, da sie vollständig biologisch abbaubar sind und aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden können. Im Fokus des Projekts steht die Nutzung von Mikroorganismen, die PHA aus verschiedenen Abfallströmen produzieren können. Dazu zählen Altspeiseöl und landwirtschaftliche Reststoffe. Diese Rohstoffe sind nicht nur kostengünstig und reichlich vorhanden, sondern tragen auch zur Reduzierung von Abfällen bei und fördern eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Umwelt
Durch behandelte Abwässer, Mischwasserüberläufe, Klärschlämme oder Gülle können Antibiotika nach der Anwendung in die Umwelt gelangen und dort Organismen schädigen sowie Resistenzen fördern. Bislang wurden 64 unterschiedliche Antibiotika in Deutschland in der Umwelt nachgewiesen. Die Umwelt ist heute Reservoir und Überträger für Antibiotikaresistenzen.
Heilmittel aus der Kläranlage: Forscher finden Virus, das gegen tödliche Krankheit helfen könnte
Ein neu entdeckter Virusriese aus der Abwasseranlage greift einen für Menschen letalen Amöbenstamm an. Wie er diesen bekämpft und wieso das für uns etwas verändern könnte, erfahren Sie hier.
Corona, Grippe und Co.: Abwasser-Überwachung als Pandemie-Frühwarnsystem bleibt
Finanzierung gesichert: Proben aus Kläranlagen bilden Verbreitung von Corona, Grippe und Co. ohne Personen-Tests ab. Die Maßnahme stand auf der Kippe.
Die Überwachung von Corona-, Grippe- und RS-Viren im Abwasser soll in Deutschland trotz der vorläufigen Haushaltsführung im Jahr 2025 weitergehen. „Das Abwassermonitoring wird fortgesetzt“, teilte am Mittwoch ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) laut einem Bericht des Deutschen Ärzteblatts mit.
Die Anschlussfinanzierung wird demnach durch das BMG und das Bundesumweltministerium (BMUV) in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Umweltbundesamt (UBA) sichergestellt.
Wie schnell werden Kunststoffe in der Umwelt abgebaut?
Wenn Kunststoffe in die Natur gelangen, werden sie dann biologisch abgebaut? Und falls ja, wie lange dauert das? Welche Faktoren tragen dazu bei?
Wie wichtig diese Fragen sind, machen die zunehmenden Mengen an Kunststoff-Verunreinigungen in der Umwelt deutlich. „Das Wissen dazu ist aber lückenhaft, es ist eine offene Frage“, schildert Stefan Mecking, Professor für Chemische Materialwissenschaft an der Universität Konstanz. In einem neuen Forschungsprojekt will der Chemiker nun klären, ob Kunststoffe wie Polyethylen in verschiedenen Umgebungen biologisch abgebaut werden, wie lange dieser Prozess dauert – und wie sie beschaffen sein müssen, um möglichst gut abbaubar zu sein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seine Forschung mit einem Reinhart-Koselleck-Projekt, einem Förderprogramm für wissenschaftliche Pionierarbeit mit einer Förderhöhe von bis zu 1,25 Mio. Euro.
Stefan Mecking setzt bei Polyethylen (PE) an – dem weltweit meisthergestellten Kunststoff. „Polyethylen ist etwas, was man zunächst als ein nicht-abbaubares Material bezeichnen würde. Polyethylen zerfällt in der Umwelt sehr langsam, über abiotische und biologische Schritte, und es gibt teils kontroverse Diskussionen dazu, welche Rolle diese spielen und wie schnell sie überhaupt ablaufen können“, so Mecking. Der Konstanzer Chemiker will eindeutige Daten dazu erheben. „Es geht uns darum, eine zuverlässige Methode zu entwickeln, um den Bio-Abbau dieses Kunststoffs quantifizieren zu können.“
Neues DFG-gefördertes Forschungsprojekt: Biologisch abbaubare Kunststoffe aus Abfällen
Der Bioverfahrenstechniker Prof. Dr.-Ing. Sebastian Riedel von der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Prof. Dr. Jaewook Myung vom Korea Advanced Institute of Science & Technology (KAIST) forschen gemeinsam an der Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus Abfallströmen. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und hat eine Laufzeit von 36 Monaten.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Synthese von Polyhydroxyalkanoaten (PHA) – einer Gruppe biologisch abbaubarer Polyester – zu optimieren. Dabei sollen verschiedene Materialzusammensetzungen untersucht und ihre Umweltwirkungen umfassend bewertet werden. PHAs gelten als vielversprechende Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen, da sie vollständig biologisch abbaubar sind und aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden können. Im Fokus des Projekts steht die Nutzung von Mikroorganismen, die PHA aus verschiedenen Abfallströmen produzieren können. Dazu zählen Altspeiseöl und landwirtschaftliche Reststoffe. Diese Rohstoffe sind nicht nur kostengünstig und reichlich vorhanden, sondern tragen auch zur Reduzierung von Abfällen bei und fördern eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Die BHT erhält im Rahmen der Förderung rund 580.000 Euro. Mit den Mitteln sollen die biotechnologischen Verfahren weiterentwickelt werden, um die industrielle Nutzbarkeit von PHA zu verbessern und die Grundlage für umweltfreundlichere Kunststofflösungen zu schaffen. Das Forschungsprojekt ist ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeit in der Kunststoffproduktion voranzutreiben und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu reduzieren. Die Ergebnisse könnten wegweisend für die zukünftige Nutzung biologisch abbaubarer Materialien in verschiedenen Industrien sein.
Neuartiger Biosensor soll Kontamination von Wasser aufdecken
Antibiotika-Resistenzen könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bis zum Jahr 2050 jährlich zehn Millionen Todesfälle verursachen. Ein entscheidender Treiber dieser Resistenz ist die Kontamination von Gewässern mit Antibiotika und Schwermetallen; beide fördern das Entstehen von multiresistenten Bakterien. Ein Team von Studierenden der Leibniz Universität Hannover (LUH) hat nun einen fluoreszierenden Biosensor entwickelt, der Antibiotika- und Schwermetallbelastungen in Wasser effizient detektiert. Der Biosensor könnte dazu beitragen, auch schon geringe Verunreinigung frühzeitig zu erkennen. Die Leistung des Teams der LUH wurde bei dem internationalen iGEM-Wettbewerb 2024 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Durch innovative Technik könnte jede Kläranlage umweltfreundlich Methan aus Kohlendioxid produzieren. Das Methan kann wiederum wie Erdgas in der vorhandenen Infrastruktur genutzt werden.
Versorgt man die Mikroorganismen, die in Kläranlagen das Wasser aufbereiten, zusätzlich mit etwas Wasserstoff und Kohlendioxid, stellen sie reines Methan her. Damit kommen Erdgasheizungen und -fahrzeuge klar, ohne dass es technischer Anpassungen bedarf. Die beiden Arbeitsgruppen der Ruhr-Universität Bochum von Dr. Tito Gehring bei Prof. Dr. Marc Wichern und Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel haben gemeinsam ein technisches Zusatzmodul entwickelt, dass im Prinzip jede Kläranlage auf umweltfreundliche Weise zu einer CO2-Senke und dezentralen Methan-Erzeugungsanlage machen kann. Sie berichten in der Zeitschrift Cell Reports Physical Science vom 16. August 2023.
Forscher katalogisieren das Mikrobiom amerikanischer Flüsse
In der Nähe von Kläranlagen gefundene Flussmikroben exprimierten hohe Mengen an Antibiotikaresistenzgenen. Flüsse und Bäche dienen als wichtige Verbindungswege durch riesige geografische Landschaften. Sie sprudeln aus versteckten Quellgebieten und schlängeln sich Tausende von Kilometern in Richtung Ozeane und Tiefsee. Diese Wasserwege wirken sich direkt auf die Gesundheit von Mensch und Umwelt, auf Landwirtschaft und Energieproduktion aus und versorgen die Vereinigten Staaten mit zwei Dritteln ihres Trinkwassers. Und doch ist die Mikrobiologie von Flüssen im Vergleich zu anderen größeren Gewässern relativ wenig erforscht.
Ein von der Colorado State University geleitetes Wissenschaftlerteam hat dazu beigetragen, dies zu ändern – indem es erstmals sowohl allgemeine als auch spezifische Informationen über das Vorkommen und die Funktion von Mikroorganismen in Flüssen bereitstellt, die 90 % der Wassereinzugsgebiete der kontinentalen USA abdecken. Die Katalogisierung des Mikrobioms dieser Flüsse ist das Ergebnis einer jahrelangen partizipativen wissenschaftlichen Anstrengung, die diese Woche in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde.
Forscherinnen des KIT untersuchen Entfernen von Mikroverunreinigungen in elektrochemischem Membranreaktor mit Kohlenstoff-Nanoröhren-Membran Steroidhormone gehören zu den verbreitetsten Mikroverunreinigungen im Wasser. Sie schaden der menschlichen Gesundheit und stören das ökologische Gleichgewicht von Gewässern. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben Forscherinnen untersucht, wie der Abbau von Steroidhormonen in einem elektrochemischen Membranreaktor mit Kohlenstoffnanoröhren-Membran funktioniert. Sie stellten fest, dass die Adsorption der Steroidhormone an den Kohlenstoff-Nanoröhren ihren nachfolgenden Abbau nicht einschränkt. Über ihre Studie berichten die Wissenschaftlerinnen in Nature Communications (DOI: 10.1038/s41467-024-52730-7).
BioBZ“ gewinnt den 6. deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung
BioBZ hat Brennstoffzellen aus Mikroorganismen entwickelt, die bei der Reinigung von Abwasser auf direktem Wege elektrischen Strom und Wasserstoff erzeugen. Kernstück der innovativen Anlage ist eine bio-ele […] bio-elektrochemische Brennstoffzelle (BioBZ) , die ohne die bisher üblichen Umwege über den Faulprozess elektrische Energie gewinnen kann. Statt aufwendig über die Faulung des Abwassers und die anschließende […] Nutzung des anfallenden Faulgases zu arbeiten, braucht die BioBZ lediglich einen Schritt und integriert die Stromerzeugung direkt in den mikrobiellen Abbauprozess der im Wasser enthaltenen Inhaltsstoffe…mehr: https://www.tu-clausthal.de/suche?tx_solr%5Bq%5D=bio+brennstoffzelle https://www.bio-bz.de/index.html
Wasch- und Reinigungsmittel werden in jedem Haushalt regelmässig verwendet und gelangen so ins Abwasser und schliesslich in die Kläranlage. Doch welche der darin enthaltenen Stoffe sind gefährlich für die Umwelt? Und wie können wir diese – trotz Einsatz von Wasch- und Reinigungsmitteln – möglichst gut schützen? Darüber informiert ein neues Infoblatt. http://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/infoblatt-zu-wasch-und-reinigungsmitteln
Wasch- und Reinigungsmittel werden in jedem Haushalt regelmässig verwendet und gelangen mit dem Waschwasser ins Abwasser und schliesslich in die Kläranlage. Doch welche der darin enthaltenen Stoffe sind gefährlich für die Umwelt, und wie können wir diese trotz Einsatz von Wasch- und Reinigungsmitteln möglichst gut schützen? Darüber soll dieses Infoblatt informieren.
Welche Inhaltsstoffe sind in Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten? Wasch- und Reinigungsmittel enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen und daher unterschiedliche Stoffeigenschaften aufweisen. Einige Stoffe sind in fast allen Mitteln vorhanden. Tenside sind der waschaktive Hauptbestandteil von Wasch- und Reinigungsmitteln. Waschmittel enthalten meist Wasserenthärter und Builder, die das Wasser enthärten und dafür sorgen, dass es auf der Wäsche nicht zur Ablagerung von löslichen Salzen kommt. Konservierungsmittel werden in flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen und Bakterienwachstum zu verhindern. Ebenfalls fast immer vorhanden sind Duftstoffe und Farbstoffe. Duftstoffe überdecken unangenehme Gerüche und signalisieren Sauberkeit. Farbstoffe dienen der Sicherheit des Produkts und beugen Vergiftungen vor. Je nach Bedarf können die Mittel auch andere Substanzen enthalten. In Waschmitteln werden Komplexbildner und Stabilisatoren eingesetzt, die das Vergrauen der Wäsche verhindern. Bleichmittel entfernen nicht auswaschbare, farbige Verschmutzungen, wie zum Beispiel Obstflecken. Waschmittelenzyme dienen der Entfernung von eiweiss-, stärke- und fetthaltigen Flecken. Optische Aufheller sind fluoreszierende Stoffe, die weisse Wäsche so weisser erscheinen lassen. Wirkstoffe für Desinfektion in Putzmitteln sollen Bakterien abtöten und so die Hygiene erhöhen. Säuren lösen Kalkflecken in Bad, WC und Küche. Während die eingesetzten Tenside gemäss der auch in der Schweiz geltenden Detergenzienverordnung (EG) Nr. 648/2004 vollständig biologisch abbaubar sein müssen, gibt es für die nicht-tensidischen organischen Inhaltsstoffe keine Vorgaben zur biologischen Abbaubarkeit. Daher können Wasch- und Reinigungsmittel Inhaltsstoffe enthalten, die biologisch nur schwer abbaubar sind und sich daher in der Umwelt anreichern können.
Welche dieser Stoffe sind bedenklich und warum? Besonders problematisch für die Umwelt sind meist Konservierungsmittel und Duftstoffe. Quaternäre Ammoniumverbindungen wie Benzalkoniumchlorid werden als Biozide zum Abtöten von Bakterien eingesetzt und tragen so zur Konservierung der Produkte bei. Diese Stoffe sind teilweise schlecht abbaubar und können längerfristige Auswirkungen auf Gewässerorganismen haben und z.B. ihr Wachstum, ihre Fortpflanzung oder ihr Überleben beeinträchtigen. Problematisch sind ausserdem allergene Stoffe wie z.B. Isothiazolinone. Diese reaktiven Chemikalien, die unspezifisch biologisches Material angreifen, werden als Konservierungsmittel eingesetzt und können Kontaktallergien auslösen. Viele Duftstoffe können ebenfalls Allergien auslösen und sollten daher von empfindlichen Personen gemieden werden. Dazu gehören neben künstlichen Duftstoffen wie Amyl- oder Hexylzimtaldehyd auch Naturstoffe wie z.B. Limonen, das aus Orangenschalen gewonnen wird.
Wie gelangen diese Stoffe in Gewässer und sind sie ein Problem? Stoffe, die in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden, werden über das Abwasser in die Kläranlage transportiert. Zum Teil werden die Stoffe in der Kläranlage abgebaut oder bleiben am Klärschlamm kleben. Trotzdem gelangen Reste davon auch in die Gewässer. Stoffe aus Wasch- und Reinigungsmitteln führen nach heutigem Kenntnisstand nicht zu problematischen Konzentrationen für die Gewässerlebewesen unterhalb von Kläranlagen. Allerdings können mit den heutigen chemisch-analytischen Methoden nicht alle Stoffe untersucht werden. Hinzu kommt, dass in Gewässern immer eine Mischung verschiedener Stoffe vorhanden ist, z.B. Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzmittel und Biozide aus anderen Anwendungen (Fassadenbeschichtungen, Landwirtschaft etc.). Mehr: http://www.oekotoxzentrum.ch/media/uepbrfdt/2024_waschreinigungsmittel.pdf
Synthesegas aus Biomasse: TH Köln arbeitet an neuem Verfahren
Synthesegase sind ein wichtiger Rohstoff für viele industrielle Anwendungen. Sie werden überwiegend aus fossilen Energieträgern produziert. Die TH Köln arbeitet an einem Verfahren, um Synthesegas aus biogenen Reststoffen zu gewinnen. Zur Herstellung von Synthesegas werden in der Regel fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl vergast, also unter geringer Sauerstoffzufuhr…mehr: https://www.solarserver.de/2024/10/30/synthesegas-aus-biomasse-th-koeln-arbeitet-an-neuem-verfahren/
Effiziente Deponiesickerwasser-Aufbereitung mit DTRO-Membranen von UNISOL – Ihre Lösung für zukunftssichere Deponien
Deponien sehen sich heute einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber: Strengere Umweltauflagen, steigende Kosten und die zunehmende Komplexität bei der Aufbereitung von Deponiesickerwasser. Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Deponie all diese Anforderungen erfüllt und dabei effizient arbeitet?
Mit der richtigen Technologie für die Zukunft gerüstet Die DTRO-Membranmodule von UNISOL und das innovative Root 42 Stack Design bieten Ihnen eine maßgeschneiderte Lösung, die speziell für anspruchsvolle Bedingungen auf Deponien entwickelt wurde. Die fortschrittlichen Membranmodule garantieren eine hohe Leistung, geringe Ausfallzeiten und optimieren Ihre Prozesse, ohne dass kostspielige Umstellungen an bestehenden Anlagen notwendig sind.
Effizienz auf Knopfdruck: Der 1:1 Austausch Das Besondere an diesen DTRO-Membranen ist der 1:1 Austausch, der Ihnen eine einfache und kostengünstige Integration in bestehende Systeme ermöglicht. So können Sie die Effizienz Ihrer Deponiesickerwasser-Aufbereitung sofort steigern – ohne aufwändige Anpassungen oder Ausfälle. Diese Technologie bewältigt selbst extrem hohe TDS-Werte (Total Dissolved Solids) und andere herausfordernde Abwässer. Typische Anwendungsbereiche umfassen: • Deponiesickerwasseraufbereitung • Entschwefelung von Chemikalien und Abwässern • Offshore-Meerwasserentsalzung • Zero Liquid Discharge (ZLD) bei Industrieabwässer https://gwf-wasser.de/advertorial/effiziente-deponiesickerwasser-aufbereitung-mit-dtro-membranen-von-unisol-ihre-loesung-fuer-zukunftssichere-deponien/
Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft Der Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft an der Technischen Universität München (TUM) beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Entwicklung zukunftsfähiger Wasser- und Abwassersysteme, Regenwasserbehandlung, mikrobiologischer Systeme, naturnaher Aufbereitungsverfahren, der weitergehenden Wasserreinigung, Wasser Recycling sowie weiteren Schwerpunktthemen. Innerhalb des übergeordneten Themenfeldes „Wasser- und Abwassersysteme“ forscht der Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft an der Technischen Universität München (TUM) in Garching mit derzeit acht Arbeitsgruppen an folgenden Schwerpunktthemen: • Entwässerungssysteme (Niederschlagsbewirtschaftung) • Energieeffiziente Abwasserbehandlung (Anaerobtechnik und Energierückgewinnung) • Weitergehende Wasserbehandlung • Membranfiltration • Mikrobielle Systeme • Spurenstoffe in der Umwelt • Uran Water-Energy-Food (WEF) Nexus • Wasser Recycling Als Leiter des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft (TUM) und Sprecher des TUM Wasser Clusters verfügt Prof. Dr.-Ing. Jörg E. Drewes über umfangreiche Managementerfahrung in der Koordinierung großer Verbundvorhaben auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Herr Prof. Drewes war sechs Jahre der Vorsitzende der Water Reuse Specialist Group innerhalb der IWA (International Water Association), in der mehr als 3.600 Experten im Bereich Wasserwiederverwendung organisiert sind. Er war und ist darüber hinaus maßgeblich an der Entwicklung von Regelwerken im Bereich der Wasserwiederverwendung in den USA, Australien und der EU beteiligt. Des Weiteren erstellte die TUM bereits in einem Vorläuferprojekt federführend eine Machbarkeitsstudie für die Regierung von Unterfranken (RUF). In dieser konnte für ausgewählte Planungsräume in der Region Schweinfurt gezeigt werden, dass alternative Wasserressourcen wie eine gezielte Regenwassersammlung von Dachabläufen und Nutzwasser das heutige und zukünftige Bewässerungsdefizit in der urbanen und landwirtschaftlichen Bewässerung ausgleichen könnten (1). Das gesamte Nutzwasser-Verbundvorhaben wird durch den Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft (TUM) koordiniert (Arbeitspaket 9). Zudem wird die TUM bei der Erarbeitung von Kriterien zur Beurteilung der Wasserqualität mit Fokus auf relevante Spurenstoffe sowie Oxidations- und Desinfektionsnebenprodukte maßgeblich mitwirken (Arbeitspaket 2). Die bedarfsgerechte Nutzwasserbehandlung und Bereitstellung und insbesondere die Etablierung und Validierung innovativer (Membran-)Hybridverfahren wird federführend von der TUM geplant und koordiniert (Arbeitspaket 5). Durch einen übergeordneter Stakeholderprozess werden alle relevanten Akteure und Interessensvertreter an dem Projekt beteiligt (Arbeitspaket 7).
Vertreten im Nutzwasserprojekt durch: Javad Ahmadi, M.Sc. Jonas Aniol, M.Sc. Dr. Daphne Keilmann-Gondhalekar Dr.-Ing. Uwe Hübner Prof. Dr.-Ing. Jörg E. Drewes Christoph Schwaller, M.Sc.
Je grösser die Biodiversität, desto mehr Nährstoffe
Insekten und Spinnen sind wichtige Elemente in den Nahrungsnetzen von Gewässer- und Landökosystemen. Mit ihrem Rückgang wird das Nahrungsangebot für Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger nicht nur knapper, sondern auch ärmer an essenziellen Fettsäuren, wie ein internationales Forschungsteam rund um Forschende von Eawag und WSL nun im Fachjournal Science berichtet. Mensch und Tier brauchen nicht nur ausreichend Kalorien, um zu funktionieren, sondern auch essenzielle Nährstoffe – unter anderem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Für Vögel, Igel, Eidechsen und Co. sind Insekten und Spinnentiere eine wichtige Quelle dieser essenziellen Fettsäuren. Wie hoch der Gehalt ist, hängt jedoch davon ab, welche Arten von Insekten und Spinnen konkret auf dem Speiseplan stehen. Wasserinsekten, wie etwa Köcherfliegen oder Libellen, enthalten bedeutend mehr langkettige Omega-3- Fettsäuren als Landinsekten, weil in aquatischen Ökosystemen Omega-3-reiche Algen am Anfang der Nahrungskette stehen. Der Gehalt an Fettsäuren kann sich ausserdem über die Nahrungskette hinweg anreichern: Die Eintagsfliege enthält mehr als die Alge, von der sie sich ernährt, aber weniger als der Fisch, von dem sie gefressen wird. Dazu gibt es bereits Studien. Auch dazu, wie sich die Biodiversität von Pflanzen und Algen auf das Nahrungsangebot in einem Ökosystem auswirkt. «Noch kaum bekannt war bisher aber, welchen Effekt die Biodiversität von Insekten und Spinnentieren auf die Verfügbarkeit von essenziellen Fettsäuren im Nahrungsnetz eines Ökosystems hat», sagt Cornelia Twining, Leiterin der Forschungsgruppe «Nahrungsnetz Ökophysiologie» am Wasserforschungsinstitut Eawag und Professorin an der ETH Zürich. Diese Wissenslücke wollten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen schliessen.
Über 700 Land- und Wasserökosysteme untersucht Als Grundlage diente den Forschenden ein Datensatz mit über einer halben Million Beobachtungen von rund 7600 Insekten- und Spinnenarten in der Schweiz. Die rund 400 Gewässerökosysteme und 300 Landökosysteme, in denen die Beobachtungen erfolgten, liegen in Gebieten mit unterschiedlicher Landnutzung – manche in natürlichen Lebensräumen wie extensiven Wiesen oder Wäldern, andere im Landwirtschaftsgebiet oder mitten in einer Stadt. Für jedes dieser Ökosysteme berechneten die Forschenden die Biomasse und Biodiversität der Insekten und Spinnentiere und wie viel der wichtigsten, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sie gesamthaft bereitstellen. «Uns interessierte, welchen Einfluss die Landnutzung auf die Energie- und Nährstoffverfügbarkeit hat und ob es dabei wesentliche Unterschiede zwischen Gewässer- und Landökosystemen gibt», sagt Ryan Shipley, Forscher am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sowie Hauptautor der Studie. «Die Landnutzung ist eine der drängendsten globalen Herausforderungen. Es ist entscheidend, dass wir verstehen, wie sie sich auf die grundlegenden Ökosystemfunktionen auswirkt.» https://www.eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/je-groesser-die-biodiversitaet-desto-mehr-naehrstoffe/
B-WaterSmart: Projekt zu smartem Wassermanagement erfolgreich beendet
Das europäische B-WaterSmart Projekt unter Leitung des IWW Institut für Wasserforschung ist beendet und das Konsortium blickt zurück auf 4 Jahre intensiver Arbeit, in denen zum Thema Wasserintelligenz in europäischen Küstenregionen und darüber hinaus geforscht wurde. 48 Monate voller Treffen, Tests, Erfolge und Misserfolge, in denen nicht nur in den sechs Living Labs (Demonstrationsstandorten) eine bedeutende Wirkung erzielt wurde, sondern in denen sich auch die Welt weitergedreht und verändert hat. In den sechs Living Labs wurden durch aktive und nachhaltige Praxisgemeinschaften systemische Innovationen für eine intelligentere Wasserwirtschaft und -gesellschaft entwickelt und demonstriert. Mit speziellen Schulungsmaßnahmen wurden Entscheidungsträger:innen über wassersmarte Lösungen informiert und die Gesellschaft durch öffentliche Veranstaltungen sensibilisiert. Ein breites Portfolio an kosteneffizienten Technologien und wasserintelligenten Datenlösungen wurde entwickelt, um die Wiederverwendung von Wasser und Abwasser zu erhöhen, die Rückgewinnung von Energie und Materialien zu fördern und ein intelligentes Management der Wasserinfrastruktur zu ermöglichen. Diese Lösungen sind auf dem „Water Europe Marketplace“, dem zentralen Wissensportal für wasserintelligente Lösungen von B-WaterSmart und anderen europäischen Projekten, einsehbar und erhältlich. Für jedes Living Lab wurden außerdem neue oder verbesserte Richtlinien und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen, um intelligente Wasserlösungen zu erreichen. Auch praktische Anleitungen zu gesellschaftlichen und verhaltensbezogenen Fragen im Zusammenhang mit ihrer Akzeptanz und Umsetzung wurden entwickelt. Das Projekt brachte zudem einen Bewertungsrahmen hervor, der auf einer soliden Definition von Wasserintelligenz aufbaut und diese in die Praxis umsetzt. Ein Rahmen, der Entscheidungsträger:innen und Praktiker:innen bei der langfristigen strategischen Planung im Hinblick auf ihre Vision einer wassersmarten Gesellschaft unterstützt. Nicht zuletzt wurden neue Geschäftsmöglichkeiten erkundet, indem alle im Rahmen von B-WaterSmart vorgestellten Lösungen systematisch auf ihr Nutzungspotenzial hin untersucht und Lösungsanbieter auf ihrem Weg zum Markt unterstützt wurden. Mehr zu den Projektideen für eine wasser-smarte Gesellschaft finden Sie auf der B-WaterSmart Webseite. https://iww-online.de/b-watersmart-projekt-zu-smartem-wassermanagement-erfolgreich-beendet/
Jellox: Die intelligente Antwort auf die Herausforderungen der Abwasserwirtschaft
Starkregen, wachsende Städte und alternde Infrastruktur – die Anforderungen an die Abwasserwirtschaft steigen. Städte, Gemeinden und Kanalnetzbetreiber stehen unter Druck, Lösungen zu finden, die nicht nur zuverlässig, sondern auch zukunftssicher sind. Genau hier kommt Jellox ins Spiel – der innovative Datenlogger, der die Welt des Abwassermanagements revolutioniert.
Warum Jellox? Jellox wurde speziell für die extremen Bedingungen in Abwasserkanälen entwickelt. Ausgestattet mit modernster Sensortechnik erfasst er präzise Daten über Pegelstände, Gaskonzentrationen, Füllstände und vieles mehr. Flexibilität ist Trumpf: Jellox lässt sich nicht nur mit einer Vielzahl von Sensoren kombinieren, sondern über die 4-20-mA-Schnittstelle auch mit eigenen Sensoren erweitern. Die gewonnenen Daten werden sicher an eine zentrale Plattform übertragen – für eine lückenlose Überwachung und tiefe Einblicke in das Kanalnetz.
Was macht Jellox einzigartig? Robust und zuverlässig: Der Datenlogger und die meisten Sensoren sind ATEX Zone 1 zertifiziert und somit für explosionsgefährdete Bereiche geeignet. Mit seinem widerstandsfähigen Schutzgehäuse trotzt Jellox Feuchtigkeit, Schmutz und sogar Stößen. Ganze 105 Tage unter einem Meter Wasser? Kein Problem! Langlebig: Bis zu 10 Jahre Batterielebensdauer reduzieren den Wartungsaufwand und die Kosten erheblich. Dank des abgesetzten Radarsensors misst Jellox alle 10 Sekunden den Füllstand – für maximale Zuverlässigkeit. Flexibel: Ob Basic, Pro oder Elite – Jellox gibt es in drei Varianten, die sich exakt an Ihre Anforderungen anpassen. Die Elite-Version bietet Platz für bis zu vier externe Sensoren und zusätzliche Ein- und Ausgänge. Maximale Freiheit für Ihre Messungen! Einfach in der Handhabung: Mit seinem integrierten Display sorgt Jellox für eine benutzerfreundliche Inbetriebnahme. Alles, was Sie für den Betrieb wissen müssen, erhalten Sie direkt vor Ort – ohne komplizierte Einstellungen. Datenanalyse in Echtzeit: Die erfassten Daten werden an die zentrale Microtronics-Plattform gesendet, wo sie detailliert analysiert und verarbeitet werden können. Offene Schnittstellen ermöglichen die nahtlose Integration in bestehende Systeme wie SCADA oder Prozessleitsysteme. Mit Jellox verpassen Sie nie wieder ein Event im Kanal und schützen die Umwelt. https://www.gfa-news.de/news/jellox-die-intelligente-antwort-auf-die-herausforderungen-der-abwasserwirtschaft
Vorhersage von Flussdynamiken mithilfe stabiler Isotope
Ein internationales Wissenschaftsteam mit Forschenden aus Deutschland, Österreich und Südafrika hat bedeutende Fortschritte beim Verständnis von Flussdynamiken erzielt. Das Team nutzte Techniken der Isotopenhydrologie (Messung von stabilen Isotopen in Wassermolekülen), um den Beitrag verschiedener Wasserquellen zum Flusslauf zu klären. Die Forschungen liefern wichtige Erkenntnisse für das Ökosystemmanagement und die Bewertung hydrologischer Risiken. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature Water“ veröffentlicht und sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Deutschland und der Universität Stellenbosch in Südafrika. Das internationale Wissenschaftsteam analysierte die stabilen Isotope von Sauerstoff und Wasserstoff in Wassermolekülen aus 136 Flüssen und 45 großen Einzugsgebieten weltweit. Dr. David Soto, Wissenschaftler und Isotopenspezialist am Leibniz-IZW, unterstützte die Modellierung von Isotopendaten aus Niederschlägen und deren Validierung für die Berechnung des dynamischen Wasserrückhaltungsindikators (Wasserretention), der für die Darstellung der Flussdynamik wesentlich ist. Die Wasserretention beschreibt das Zurückhalten, Speichern und Verteilen von Niederschlägen. Ein hoher Wasserrückhalt bedeutet eine langsame Wasserbewegung durch die Einzugsgebiete und damit eine langsamere Reaktion auf hydroklimatische Ereignisse. Ein niedriger dynamischer Wasserrückhalt hingegen bedeutet eine schnelle Wasserbewegung, also eine viel schnellere Reaktion auf solche Ereignisse, die dann die Gefahr von Überschwemmungen deutlich erhöhen.
Auswirkungen von verschiedenen Faktoren auf Flusssysteme Das Team ermittelte die Faktoren, die den dynamischen Wasserrückhalt beeinflussen, darunter Änderungen in der Landnutzung, wie landwirtschaftlicher Anbau und Waldbedeckung, und Klimaänderungen, insbesondere Lufttemperatur und Niederschläge. Diese Faktoren wirken sich erheblich darauf aus, wie sich das Wasser durch Flusseinzugsgebiete bewegt und beeinflussen das „Alter“ des Wassers in den Flüssen und die Dynamik des Abflusses. „Durch den Einsatz von Modellen zur Vorhersage von Niederschlagsisotopendaten konnten wir den dynamischen Wasserretentionsindikator genau berechnen, der für das Verständnis der Flussdynamik entscheidend ist“, sagt Soto. „Unsere Validierung dieser Modelle gewährleistet ihre Zuverlässigkeit und liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie sich Klimawandel und Landnutzungsmuster auf Flusssysteme auswirken. Die Überwachung stabiler Isotope in natürlichen Wassersystemen ist von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage und Abschwächung hydrologischer Risiken, um die Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen zu verbessern.“ Flüsse sind für die Erbringung vielfältiger Ökosystemleistungen von entscheidender Bedeutung. Sie ernähren Tier- und Pflanzengemeinschaften in den Flüssen, liefern wichtige Nährstoffe für die Meeresumwelt, stellen Transportwege für den Handel bereit, erzeugen Strom aus Wasserkraft und bieten Erholungsmöglichkeiten. Selbst in Trockenperioden fließen die Flüsse oft weiter, da sie aus verschiedenen Quellen gespeist werden, darunter direkte Niederschläge, Oberflächenabfluss, Durchfluss durch den Boden und Grundwasser.
Verständnis von Flussdynamiken ist von entscheidender Bedeutung Klimawandel und Landnutzungsänderungen verändern die Wasserbewegung in den Flusseinzugsgebieten erheblich und wirken sich auf das „Alter” des Wassers in den Flüssen aus. Dieses Phänomen, das mit der Alterung von Flüssen vergleichbar ist, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Leistungen, die Flüsse erbringen. So hat beispielsweise der niedrige Wasserstand des Rheins im europäischen Sommer 2023 den Waren- und Dienstleistungsverkehr unterbrochen, weil konventionelle Schiffe nicht mehr fahren konnten, was deutlich macht, wie wichtig das Verständnis dieser Dynamik für die Praxis ist. Einzugsgebiete mit geringer dynamischer Wasserrückhaltung sind anfälliger für hydrologische Extreme wie Dürren und Überschwemmungen. Daher ist der dynamische Wasserrückhalt ein entscheidender Indikator für die Bewertung hydrologischer Risiken und hilft bei der Vorhersage und Eindämmung der Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen auf Flusssysteme. Es ist von größter Bedeutung, dass Flüsse weiterhin ihre wichtigen Leistungen für Ökosysteme und die menschliche Gesellschaft erbringen können. Durch das Verständnis und die Überwachung von Wasserrückhalt und Abflussdynamik wird es einfacher, sich an die Herausforderungen eines sich ändernden Klimas und sich verändernder Landnutzungsmuster anzupassen und diese geschickter zu bewältigen. Weitere Informationen stehen auf der Webseite des Instituts zur Verfügung.
Durch die Erneuerung seiner Kooperationsvereinbarung mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) baut der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) seine Forschungskompetenz weiter aus. Die Neufassung wurde Ende September von Vertretern des Präsidiums beider Institutionen in Wiesbaden unterzeichnet. Sie zielt darauf ab, die bisherige enge Zusammenarbeit auf den Gebieten der Energie- sowie Trinkwasserforschung weiter auszubauen und auf eine moderne Grundlage zu stellen, die Gesetzes- sowie Satzungsänderungen der letzten Jahre berücksichtigt. „Gerade jetzt ist es enorm wichtig, wissenschaftliche Ressourcen zu bündeln und die strategische Zusammenarbeit in der Forschung weiter zu vertiefen und auszubauen. Sie sind die Basis, um die Transformation der Energie- und Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels voranzutreiben. Das KIT ist ein hierbei unverzichtbarer Partner und Knowhow-Träger für uns. Mit der neuen Vereinbarung unterlegen DVGW und KIT ihre erfolgreiche Partnerschaft mit einem starken Fundament“, erklärt Jörg Höhler, Präsident des DVGW. Professor Thomas Hirth, Vizepräsident Transfer und Internationales des KIT, betont: „Wir freuen uns, mit dem DVGW als dem führenden Innovationsträger im Energie- und Wasserfach die enge Zusammenarbeit fortführen zu können. Beide Partner ergänzen sich in der Forschung, zum Beispiel bei der Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Gasen wie Methan und Wasserstoff sowie zu Fragen der Trinkwasserversorgung und Wasserwiederverwendung für die Stoff- und Energieumwandlung in industriellen Prozessen.“ Die Zusammenarbeit des DVGW mit dem KIT gibt es bereits über 100 Jahre. Die ihr zugrundeliegenden Vereinbarungen wurden seitdem mehrfach den Zeitverhältnissen angepasst. Das KIT ging 2009 aus dem Zusammenschluss der Forschungszentrum Karlsruhe GmbH und der Universität Karlsruhe hervor. Es ist mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und ca. 23.000 Studenten eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Die Forschungseinrichtungen des DVGW verbinden wissenschaftliche Expertise und Hochschulpartnerschaften mit der Praxis der Energie- und Wasserwirtschaft. Schwerpunkte des Forschungsportfolios liegen auf der Transformation der Energiesysteme und der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels. Die einzelnen Institute ergänzen sich in ihren Kompetenzen und bilden ein umfassendes Netzwerk. Die DVGW-Forschung ist dezentral organisiert und wird an neun Standorten durchgeführt. https://www.dvgw.de/der-dvgw/aktuelles/presse/presseinformationen/dvgw-presseinformation-vom-01102024-kooperation-mit-kit-erneuert
Forschende der ETH Zürich haben eine neue Methode entwickelt, um eine gefährliche Untergruppe von PFAS, sogenannte PFOS, abzubauen. Mit Hilfe von Nanopartikeln und Ultraschall könnte die Piezokatalyse zukünftig eine effektive Alternative zu bestehenden Verfahren bieten.
Die Vorhersage von Flussdynamiken mit Hilfe stabiler Isotope kann die Gesundheit von Ökosystemen verbessern
Ein internationales Wissenschaftsteam hat bedeutende Fortschritte beim Verständnis von Flussdynamiken erzielt. Das Team nutzte Techniken der Isotopenhydrologie (Messung von stabilen Isotopen in Wassermolekülen), um den Beitrag verschiedener Wasserquellen zum Flusslauf zu klären. Die Forschungen liefern wichtige Erkenntnisse für das Ökosystemmanagement und die Bewertung hydrologischer Risiken. Die Forschungsergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Water“ veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Deutschland und der Universität Stellenbosch in Südafrika. Das Team analysierte die stabilen Isotope von Sauerstoff und Wasserstoff in Wassermolekülen aus 136 Flüssen und 45 großen Einzugsgebieten weltweit. Dr. David Soto, Wissenschaftler und Isotopenspezialist am Leibniz-IZW, unterstützte die Modellierung von Isotopendaten aus Niederschlägen und deren Validierung für die Berechnung des dynamischen Wasserrückhaltungsindikators (Wasserretention), der für die Darstellung der Flussdynamik wesentlich ist. Die Wasserretention beschreibt das Zurückhalten, Speichern und Verteilen von Niederschlägen. Ein hoher Wasserrückhalt bedeutet eine langsame Wasserbewegung durch die Einzugsgebiete und damit eine langsamere Reaktion auf hydroklimatische Ereignisse. Ein niedriger dynamischer Wasserrückhalt hingegen bedeutet eine schnelle Wasserbewegung, also eine viel schnellere Reaktion auf solche Ereignisse, die dann die Gefahr von Überschwemmungen deutlich erhöhen.
Das Team ermittelte die Faktoren, die den dynamischen Wasserrückhalt beeinflussen, darunter Änderungen in der Landnutzung, wie landwirtschaftlicher Anbau und Waldbedeckung, und Klimaänderungen, insbesondere Lufttemperatur und Niederschläge. Diese Faktoren wirken sich erheblich darauf aus, wie sich das Wasser durch Flusseinzugsgebiete bewegt und beeinflussen das „Alter“ des Wassers in den Flüssen und die Dynamik des Abflusses. „Durch den Einsatz von Modellen zur Vorhersage von Niederschlagsisotopendaten konnten wir den dynamischen Wasserretentionsindikator genau berechnen, der für das Verständnis der Flussdynamik entscheidend ist“, sagt Soto. „Unsere Validierung dieser Modelle gewährleistet ihre Zuverlässigkeit und liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie sich Klimawandel und Landnutzungsmuster auf Flusssysteme auswirken. Die Überwachung stabiler Isotope in natürlichen Wassersystemen ist von entscheidender Bedeutung für die Vorhersage und Abschwächung hydrologischer Risiken, um die Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen zu verbessern.“
Flüsse sind für die Erbringung vielfältiger Ökosystemleistungen von entscheidender Bedeutung. Sie ernähren Tier- und Pflanzengemeinschaften in den Flüssen, liefern wichtige Nährstoffe für die Meeresumwelt, stellen Transportwege für den Handel bereit, erzeugen Strom aus Wasserkraft und bieten Erholungsmöglichkeiten. Selbst in Trockenperioden fließen die Flüsse oft weiter, da sie aus verschiedenen Quellen gespeist werden, darunter direkte Niederschläge, Oberflächenabfluss, Durchfluss durch den Boden und Grundwasser. Klimawandel und Landnutzungsänderungen verändern die Wasserbewegung in den Flusseinzugsgebieten erheblich und wirken sich auf das „Alter“ des Wassers in den Flüssen aus. Dieses Phänomen, das mit der Alterung von Flüssen vergleichbar ist, hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Leistungen, die Flüsse erbringen. So hat beispielsweise der niedrige Wasserstand des Rheins im europäischen Sommer 2023 den Waren- und Dienstleistungsverkehr unterbrochen, weil konventionelle Schiffe nicht mehr fahren konnten, was deutlich macht, wie wichtig das Verständnis dieser Dynamik für die Praxis ist. Einzugsgebiete mit geringer dynamischer Wasserrückhaltung sind anfälliger für hydrologische Extreme wie Dürren und Überschwemmungen. Daher ist der dynamische Wasserrückhalt ein entscheidender Indikator für die Bewertung hydrologischer Risiken und hilft bei der Vorhersage und Eindämmung der Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderungen auf Flusssysteme.
Es ist von größter Bedeutung, dass Flüsse weiterhin ihre wichtigen Leistungen für Ökosysteme und die menschliche Gesellschaft erbringen können. Durch das Verständnis und die Überwachung von Wasserrückhalt und Abflussdynamik wird es einfacher, sich an die Herausforderungen eines sich ändernden Klimas und sich verändernder Landnutzungsmuster anzupassen und diese geschickter zu bewältigen.
SpongeWorks: Expertenteam plant Schwammlandschaften für Klimaresilienz und Biodiversität
EU-Projekt soll unter Koordination der Leibniz Universität Hannover Wasserrückhaltung auf Landschaftsebene verbessern und Hochwasser vorbeugen Extreme Wetterereignisse nehmen zu: Seit 1980 haben Überschwemmungen in Europa über 4.300 Todesfälle und wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 170 Milliarden Euro verursacht. Die Auswirkungen von Überschwemmungen und Dürren hängen von der Gesundheit der europäischen Landschaften und ihrer natürlichen Fähigkeit ab, Wasser zu halten, ähnlich wie ein Schwamm. Naturbasierte Lösungen, die die „Schwamm“-Funktion von Landschaften verbessern, entwickeln sich zunehmend zu einem nachhaltigen Ansatz, um die Resilienz und Wasserrückhaltekapazität von Landschaften zu erhöhen.
An diesem Punkt setzt ein neues, mit 15 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördertes Projekt an. „SpongeWorks: Co-creating and upscaling Sponge Landscapes by Working with Natural Water Retention and Sustainable Management“ ist im September 2024 gestartet und wird von der Leibniz Universität Hannover (LUH) koordiniert. Der Projektleiter, Prof. Dr. Christian Albert vom Institut für Umweltplanung an der LUH, erklärt: „SpongeWorks zielt darauf ab, „Schwammlandschaften” so zu planen und „Schwammmaßnahmen” so umzusetzen, dass der Wasserrückhalt und die Wasserqualität verbessert, die Resilienz gegenüber Dürre und Überschwemmungen erhöht und die Biodiversität auf Landschaftsebene geschützt und entwickelt werden.“ Das Projekt wird verschiedene „Schwammmaßnahmen” umsetzen: von landwirtschaftlichen Praktiken wie der Anlage von Hecken, Pufferzonen und Versickerungsteichen bis hin zur Renaturierung von Flüssen und Mooren sowie der Wiedervernässung von Wäldern und Grünland. Diese Maßnahmen werden auf ihre Fähigkeit hin untersucht, die Bodengesundheit zu verbessern, Erosion zu verhindern und Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen.
Dr. Ellis Penning von Deltares, Ko-Koordinatorin des Projekts, erläutert: „Indem wir die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in einem breiteren Landschaftskontext in drei SpongeWorks-Demonstratoren aufzeigen, wollen wir andere europäische Regionen inspirieren und in die Lage versetzen, ebenfalls naturbasierte Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz umzusetzen.“
SpongeWorks wird 19 unterschiedliche Schwammmaßnahmen umsetzen, die 4.000 Hektar Land, 47 Kilometer Flussstrecke und 22 Kilometer Hecken abdecken und mehr als 800 landwirtschaftliche Flächen einbeziehen. Die Projektpartner werden eng mit lokalen Entscheidungsträgern, Experten und Praktikern zusammenarbeiten, um die technischen, sozioökonomischen und finanziellen Aspekte dieser Maßnahmen gemeinsam zu bewerten. Durch ein einheitliches und systematisches Monitoring wird SpongeWorks die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieser Maßnahmen demonstrieren.
In Deutschland sind die Umsetzung und Erforschung von Schwammmaßnahmen im grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Demonstrationsvorhaben des Vechte-Einzugsgebiets geplant. Hier sollen unter anderem Maßnahmen wie die Wiedervernässung von Waldgebieten sowie die Renaturierung von Flussabschnitten im Laarer Flussgebiet durchgeführt werden. Zusätzlich werden wassersensible landwirtschaftliche Praktiken umgesetzt, um die Wasserrückhaltekapazität im Boden zu steigern.
Zu den insgesamt 28 Konsortialpartnern gehören neben der LUH mit dem Institut für Umweltplanung als Koordinatorin und dem niederländischen Institut Deltares als Ko-Koordinatorin unter anderem die Universität Twente (Niederlande), das Internationale Institut für angewandte Systemanalyse (IASA) (Österreich), das UK Centre for Ecology & Hydrology (UKCEH) (Großbritianien) und das Office International de l’Eau (OiEau) (Frankreich). Das Projekt läuft von September 2024 bis August 2028. Es wird gemeinsam gefördert aus den EU-Horizon-Europe-Förderlinien Mission „Adaptation to Climate Change“, Mission “Restore our ocean and waters by 2030” und Mission „A Soil Deal for Europe“.
Das Auftakttreffen des SpongeWorks-Projektes findet vom 24. bis 26. September 2024 am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover statt. Weitere Details und eine Übersicht aller Partner sind auf der Projektwebsite verfügbar: https://spongeworks.eu/.
Hinweis an die Redaktion: Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Dr. Christian Albert und Maike Gebker, Institut für Umweltplanung an der Leibniz Universität Hannover, per Telefon unter Telefon +49 511 762 2697 oder per E-Mail unter gebker@umwelt.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Integrierte Digitalisierung der Trinkwasserversorgung – InDigWa
InDigWa ist eine Morgenstadt Innovationspartnerschaft für synergetische Datennutzung der Trinkwasserversorgung »vom Brunnen bis zur ressourcenschonenden Nutzung und Entsorgung«. Ziel ist es, erstmals alle relevanten Stakeholder zusammenzubringen, um mittels datenbasierter Lösungen sowohl Effizienz als auch Qualität des Gesamtsystems zu steigern und damit die Trinkwassersicherheit weiter zu verbessern. Hierzu sollen alle bisher weitestgehend autonom agierenden Stakeholder und ihre unterschiedlichen Datenformate vernetzt und disruptive neue Wertschöpfung geschaffen werden. Für jeden Bereich existieren bereits Einzellösungen, jedoch kein integriertes Gesamtsystem. Um ein smartes System zu erarbeiten, werden deshalb Daten über den gesamten Prozess des Trinkwasserkreislaufs gesammelt und ausgewertet. Durch eine Zusammenführung der Einzelkomponenten wird eine Effizienzsteigerung im Datenfluss erzielt, sodass ein zukunftsfähiges Wassermanagement entsteht. Dabei geht es um eine virtuelle Verknüpfung von Daten und vor allem auch um die Erprobung und Auswertung neuer Lösungen. Die Unternehmenspartner decken sowohl die Bereiche der Wasserver- und -entsorgung ab als auch die Bereiche der Wohnungswirtschaft, des Gebäudemanagements, Armaturen, Wasseraufbereitung, Pumpen, Messtechnik, Sensorik und Digitalisierung. https://www.morgenstadt.de/de/projekte/indigwa.html
Toxisches Gemisch kleinster Partikel schädigt Wasser-Organismen, zeigt neue Studie. Ein Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. Markus Pfenninger vom Senckenberg Biodiversität und Klimaforschungszentrum Frankfurt (SBiK-F) hat die Auswirkungen von Reifenabriebpartikeln auf Süßwasser-Ökosysteme untersucht. Ihre nun im Fachjournal „Science of The Total Environment“ erschienene Studie zeigt: Das aus dem Straßenverkehr stammende toxische Partikelgemisch schädigt wichtige Wasserorganismen. Die Forschenden warnen vor der unterschätzten Gefahr für unsere Umwelt. Die negativen Auswirkungen des Straßenverkehrs auf die Umwelt, das Klima und die menschliche Gesundheit sind allgemein bekannt und werden in der Gesellschaft breit diskutiert. Dabei stehen vor allem der CO2-Ausstoß und die Verschmutzung der Luft durch Abgase und Feinstaub im Fokus. Den Emissionen, die nicht in die Luft abgegeben werden, wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei können die nano- bis mikrometergroßen Partikel, die kontinuierlich durch die Abnutzung von Reifen und Straßenoberflächen entstehen, durch Wind und Regen leicht in der Umgebung verteilt werden. So gelangen sie auch in Gewässer und gefährden deren Ökosysteme, wie eine jetzt in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Science of The Total Environment“ erschienene Studie unter Leitung von Prof. Dr. Markus Pfenninger (SBiK-F) zeigt. Das Team mit Forschenden unter anderem des LOEWE-Zentrums für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) und der Goethe-Universität Frankfurt untersuchte die Auswirkungen von Reifenabriebpartikeln auf Larven der Zuckmückenart Chironomus riparius – eines der häufigsten Lebewesen in Gewässerökosystemen und ein vielgenutzter Organismus bei Umweltverträglichkeitsprüfungen – und kam zu alarmierenden Ergebnissen: Der Reifenabrieb beeinträchtigt das Überleben, die Entwicklung und die Fortpflanzung der Organismen.
„Die winzig kleinen Reifen- und Straßenabriebpartikel – kurz TRWP – sind eine chemisch komplexe Mischung aus vielen verschiedenen Komponenten wie Mikroplastik, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs), Mineralölen, Metallen, Reifengummi und synthetischen Chemikalien, einschließlich Reifengummizusätzen und Weichmachern. Über 20.000 Tonnen von diesem Gemisch werden jedes Jahr allein in Deutschland in Gewässer eingetragen, vor allem durch ungefilterten Straßenabfluss“, erklärt Pfenninger.
Die Forschenden analysierten Sedimente aus straßennahen Rückhaltebecken und bestimmten zunächst die Menge und die Zusammensetzung des darin enthaltenen Reifenabriebs. Die Zuckmücken-Larven wurden dann unterschiedlichen Konzentrationen der Sedimente ausgesetzt, anschließend maßen die Forschende Parameter wie Sterblichkeit, Entwicklung, das Geschlechterverhältnis, Fruchtbarkeit und Größe. Zudem wurde analysiert, in welchem Umfang die Organismen „oxidativem Stress“ durch freie Radikale ausgesetzt waren und die Entwicklung der Populationswachstumsrate geschätzt.
„Wir haben in den urbanen Sedimenten ein hochkomplexes, für die Verschmutzung durch Straßenabflüsse typisches Stoffgemisch gefunden“, berichtet Lorenzo Rigano, Erstautor der Studie und Doktorand am LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG), und fährt fort: „Diese Mischung hatte bei unseren Laboruntersuchungen komplexe und deutlich schädliche Auswirkungen auf die Mückenlarven und die adulten Organismen. Das kontaminierte Sediment erhöhte die Sterblichkeit um fast 30 Prozent. Auch die Fruchtbarkeit nahm sichtbar ab und es kam zu einer Verringerung der Zahl fruchtbarer Eier pro Weibchen. Wir konnten deutliche Zeichen von oxidativem Stress feststellen und die Populationswachstumsrate war je nach Konzentration signifikant verringert. Unsere Studie zeigt deutlich, dass Reifenabriebpartikel eine unterschätzte Gefahr für unsere Gewässer darstellen. Die in den Partikeln enthaltenen Schadstoffe wirken sich zusammen toxischer auf Wasserorganismen aus, als es jede einzelne Komponente alleine tun würde.“
Als besonders besorgniserregend stellt die Studie heraus, dass die beobachteten Fortpflanzungsstörungen möglicherweise über mehrere Generationen hinweg bestehen bleiben könnten. Zudem enthalten TRWPs eine Vielzahl von Chemikalien und Schadstoffen, die sich im Körpergewebe anreichern können und so über die Nahrungskette kaskadenartige Auswirkungen auf Süßwasserökosysteme haben können.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die toxische Wirkung von Gemischen genau zu untersuchen, da deren Zusammenwirken unerwartete Auswirkungen haben kann“, schließt Pfenninger. „Konkret müssen wir die Belastung unserer Umwelt durch den toxischen Reifenabrieb reduzieren, um unsere Gewässer zu schützen und die biologische Vielfalt zu erhalten.“
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Markus Pfenninger Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt Tel. 069 7542 1841 markus.pfenninger@senckenberg.de
Wie sich Mikroplastik-Partikel im Ozean ausbreiten, hängt von mikroskopischen Details ab. An der TU Wien gelang es nun, das Verhalten dieser Partikel genau zu charakterisieren. Mikroplastik ist ein weltweites Problem: Es gelangt in Flüsse und Meere, es reichert sich in Lebewesen an und stört ganze Ökosysteme. Wie sich winzige Partikel in einer Strömung verhalten, ist wissenschaftlich schwer zu beschreiben – besonders bei dünnen Fasern, die mehr als die Hälfte der Mikroplastik-Kontamination in marinen Lebewesen ausmachen. In turbulenten Strömungen lässt sich ihre Bewegung kaum vorhersagen. An der TU Wien gelang es nun in Experimenten in einem Strömungskanal mit Hilfe von High-Speed-Kameras, das Verhalten solcher Mikroplastik-Fasern genau zu charakterisieren. Das soll nun die Grundlage für neue Modelle werden, mit denen man die Ausbreitung von Mikroplastik global vorhersagen möchte. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Physical Review Letters“ publiziert. Kleine, gekrümmte Fasern „Wie sich Mikroplastik-Teilchen bewegen, verteilen und ablagern, hängt von ihrer Rotationsdynamik ab“, erklärt Vlad Giurgiu, Erstautor der aktuellen Publikation und Doktorand im Team von Prof. Alfredo Soldati an der TU Wien. „Bei annährend kugelförmigen Teilchen ist das leicht zu analysieren. Aber oft hat man es mit langgezogenen, gekrümmten Mikrofasern zu tun.“ In diesem Fall kommt es zu komplizierten Effekten: Die Fasern können in allen drei Raumrichtungen rotieren, diese Rotation beeinflusst auch ihre Wechselwirkung mit der umgebenden Strömung. „In einer perfekt gleichmäßigen, laminaren Strömung könnten wir das Verhalten von einfachen Objekten, zum Beispiel von Kugeln oder Ellipsoiden, theoretisch vorhersagen“, sagt Marco De Paoli (Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung, TU Wien). „Aber in der echten Welt hat man es weder mit perfekt laminaren Strömungen zu tun, noch mit perfekt symmetrischen Partikeln. Stattdessen treten Turbulenzen auf, und die Teilchen haben komplexe geometrische Formen, die den Transport maßgeblich beeinflussen und eine theoretische Vorhersage unmöglich machen.“ Was dabei genau passiert, ist schwer zu berechnen. „Es gab dazu schon verschiedene Computersimulationen, aber sie beruhen auf vereinfachten Modellen, um das Verhalten der Fasern zu beschreiben“, sagt Vlad Giurgiu. „Man braucht daher experimentelle Daten, mit denen man die theoretischen Modelle vergleichen und verbessern kann.“ Genau diese Daten lassen sich am Strömungskanal der TU Wien am Science Center (Arsenal, Wien) messen. Auf einer Weglänge von 8,5 Metern können dort kontrollierte Strömungen erzeugt werden. Kleine, gekrümmte Mikroplastik-Fasern mit einer Länge von rund 1,2 Millimetern wurden in das Wasser eingebracht und einer turbulenten Strömung ausgesetzt. Sechs Kameras sehen mehr als zwei Knapp über der Wasseroberfläche installierte das Team sechs Spezialkameras: Mit einer Frequenz von 2000 Bildern pro Sekunde wurden hochauflösende Aufnahmen der Mikroplastik-Teilchen in der Strömung gesammelt. Aus den Bildern lässt sich dann die dreidimensionale Position und Ausrichtung jedes einzelnen Mikroplastik-Teilchens errechnen. „Theoretisch würde das auch mit nur zwei Kameras funktionieren, aber mit sechs Kameras werden die Daten noch verlässlicher und genauer, besonders wenn die Konzentration der Teilchen hoch ist“, erklärt Giuseppe Carlo Alp Caridi, Koautor der Studie und Leiter der optischen Rekonstruktion am Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung. Auf diese Weise kann man eine große Datenmenge über das Bewegungsverhalten hunderttausender Mikroplastik-Teilchen extrahieren und anschließen statistisch untersuchen. „So zeigte sich zum Beispiel, dass die Fasern in der Nähe einer Wand ein ganz anderes Verhalten zeigen als in der Mitte des Flüssigkeitsstroms, weit entfernt von den Wänden“, erklärt Vlad Giurgiu. Damit steht nun erstmals zuverlässiges Datenmaterial zur Verfügung, um theoretische Rechenmodelle über das Verhalten solcher Teilchen zu validieren. Damit soll sich in Zukunft auch die Ausbreitung von Mikroplastik-Fasern auf großer Skala vorhersehen lassen. „Stellen Sie sich vor, sie haben ein Schiff, das Mikroplastik aus dem Meerwasser filtern kann“, sagt Marco De Paoli. „Dann müssen Sie wissen, wo sie dieses Schiff am besten hinschicken – denn der Ozean ist groß. Wenn man das Verhalten der Partikel genau versteht, dann lässt sich die Antwort mit großer Zuverlässigkeit berechnen.“ Die Forschungsarbeit wurde von der TU Wien und vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF großzügig unterstützt. https://www.tuwien.at/tu-wien/aktuelles/presseaussendungen/news/mikroplastik-verstehen-mit-high-speed-kameras
Medikamente im Wasser verändern Verhalten und Fortpflanzung von Fischen
Medikamente sollen eigentlich heilen oder behandeln, was nicht richtig ist. Gelangen sie jedoch durch Kläranlagen in die Gewässer, wirken sie auch dort und können gemäß dem Sprichwort „Die Dosis macht das Gift“ das Gegenteil für andere Lebewesen bewirken. Medikamente sind dafür gemacht, eine positive Wirkung auf die Gesundheit zu erzielen. Doch was den (menschlichen) Körper direkt beeinflusst, kann indirekt auch eine ungewollte Veränderung bei anderen Lebewesen hervorrufen, wie australische und italienische Biologen nun zeigen. Jene Veränderung gehe so weit, dass das Medikament zum pharmazeutischen Schadstoff wird und sich negativ auf das Verhalten und die Fortpflanzungsmerkmale von Fischen …mehr: https://www.epochtimes.de/wissen/forschung/medikamente-im-wasser-veraendern-verhalten-und-fortpflanzung-von-fischen-a4846092.html
eawag: Innovative Wasserlösungen für nachhaltige Städte
Städte müssen nachhaltiger werden und ihre Wasserressourcen effizienter nutzen. Wasser in lokalen, kleinräumigen Kreisläufen zu managen, ist eine mögliche Lösung. Ein neues Weissbuch von Eawag, Universität Berkeley und BlueTech Research zeigt, wie das mit innovativen Ansätzen gelingen kann. Drei Roadmaps beschreiben Lösungen für einzelne Gebäude, Stadtquartiere und Städte inklusive regionaler Landwirtschaft. Sechs Grossstädte aus der ganzen Welt dienen als Leuchttürme für andere Städte, welche an der Integration von innovativen Wasserlösungen interessiert sind. Der Klimawandel, knapper werdende Wasserressourcen und die rasant wachsende Stadtbevölkerung fordern ein Umdenken in der Siedlungswasserwirtschaft. Grossstädte rund um den Globus wie San Francisco, Kapstadt, Bengaluru oder Barcelona kämpfen mit wiederkehrenden Wasserkrisen. «Wir brauchen neue Wege, um die Widerstandskraft von Städten gegen zunehmende Dürreprobleme zu erhöhen», sagt…mehr: https://www.eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/innovative-wasserloesungen-fuer-nachhaltige-staedte/
Brennstofffreies Wohnquartier in Köln nutzt Abwasser als Wärmequelle
Das von dem Projektentwickler wvm Gruppe und der naturstrom AG realisierte Quartier LÜCK in Köln-Ehrenfeld nutzt eine bislang kaum erschlossene Wärmequelle: Städtisches Abwasser dient einer zentralen Wärmepumpe als Energiereservoir. Der Strom für die Wärmeerzeugung kommt direkt von Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern, ergänzt um Ökostrom aus dem öffentlichen Netz. Bei einer Baustellenbegehung macht sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach ein Bild von der fossilfreien Versorgungslösung und deren Potenzial für die Wärmewende. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Zukunft wird aus Mut gemacht. Nur wer mutig neue Wege geht und technologieoffen denkt, kann einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Mit der öffentlichen Wohnraumförderung Nordrhein-Westfalen unterstützen wir Innovation und mutige Schritte – wie beim Quartier LÜCK in Köln. Zur Versorgung der Mieterinnen und Mieter wurde ein Quartierswärmenetz unter Nutzung von Abwasserwärme geschaffen. Von diesen Erfahrungen profitieren andere Bauwillige, die Mieterinnen und Mieter und natürlich die Umwelt. Mit rund 12,6 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung wird zudem die Bezahlbarkeit der Miete gesichert.“ Mit dem Bau des Wohnquartiers an der Subbelrather Straße hat die wvm Gruppe bereits 2023 begonnen. Auf einem brachliegenden Fabrikgelände entstehen derzeit vier Mehrparteienhäuser für 216 Wohneinheiten und eine Großtagespflege. Neben Abwasserwärme nutzt LÜCKauch Solarstrom direkt vom eigenen Dach. Hierfür werden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 99 Kilowatt peak installiert.
Pufferspeicher speist lokales Wärmenetz „Die Wärmepumpe in der Energiezentrale nutzt den lokal erzeugten Solarstrom sowie echten Ökostrom aus dem Netz, um das Heizwasser auf Temperatur zu bringen und einen 20 Kubikmeter großen Pufferspeicher zu befüllen“, erläutert Dr. Sarah Debor, Geschäftsfeldleiterin Urbanes Wohnen und Gewerbe bei der naturstrom AG, das Energiekonzept. „Dieser speist das quartierseigene Wärmenetz. Bei Spitzenlast oder besonders viel lokal erzeugter Solarenergie wird eine Power-to-Heat-Anlage zugeschaltet.“ Die Trinkwasser-Erhitzung übernehmen dezentrale Wohnungsstationen in den einzelnen Wohneinheiten. So können die Vorlauftemperaturen für die Bereitstellung der Raumwärme niedrig und besonders effizient gehalten werden.
Abwasser – wichtiger Baustein der urbanen Wärmewende Die Hauptenergiequelle liegt nur wenige Meter außerhalb des Quartiers – treffenderweise unter der Äußeren Kanalstraße. Auf einer Länge von rund 120 Metern entzieht ein Wärmetauscher dem vorbeirauschenden Abwasser Wärmeenergie. „Abwasser als Energiequelle bringt zwei zentrale Vorteile mit sich“, erklärt Stephan von Bothmer, Geschäftsführer von UHRIG Energie, welche die Wärmetauscher-Technik im Projekt stellen. „Zum Ersten ist es gerade im Winter mit mindestens zehn bis zwölf Grad eine vergleichsweise energiereiche und verlässliche Wärmequelle. Das ermöglicht ein besonders effizientes Arbeiten der angeschlossenen Wärmepumpen. Zum Zweiten steht diese Energie passend zum Wärmebedarf zur Verfügung: Gerade im urbanen Raum, wo viel Wärme benötigt wird, fällt besonders viel Abwasserwärme an – häufig ein perfektes lokales Match!“
Effiziente Spurenstoffelimination mit modularer Ozonanlage
Aufgrund der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie werden zahlreiche Kläranlagen eine zusätzliche Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen integrieren müssen.
Positive Ergebnisse aus Praxiseinsatz in Kläranlage Effiziente Spurenstoffelimination mit modularer Ozonanlage Aufgrund der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie werden zahlreiche Kläranlagen eine zusätzliche Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen integrieren müssen. Nach dem Stand der Technik und Erfahrungen aus der Praxis bietet die Ozonung mit nachfolgender Filtrationsstufe eine der effizientesten Viertbehandlungen, um die neuen Vorgaben erzielen zu können. Mit der hier betrachteten modularen Systemlösung kann flexibel auf stark schwankende Abwassermengen und Zusammensetzungen reagiert werden. Kläranlagen erreichen damit das gleiche oder ein besseres Reinigungsergebnis mit geringerem Aufwand und zu reduzierten Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Ozonanlagen.
Neue Kommunalabwasserrichtlinie Voraussichtlich im Herbst 2024 wird die Neufassung der Richtlinie für alle EU-Mitglied-staaten in Kraft treten. Im vorliegenden Beitrag wird der daraus resultierende Handlungsbedarf für Kläranlagenbetreiber in Deutschland hinsichtlich der Viertbehandlung von Abwasser erörtert. Artikel 8 der neuen Richtlinie definiert die Anforderungen zur Elimination von Spurenstoffen bis zum Jahr 2045 für Kläranlagen der Größenklasse 5 (über 150.000 Einwohner; bundesweit rund 240 Kläranlagen) sowie für Kläranlagen kleinerer Gemeinden, welche in sensitive Gewässer einleiten.
Spurenstoffe im Abwasser Zu den anthropogenen Spurenstoffen, auch als Mikroverunreinigungen oder Mikroschadstoffe bezeichnet, zählen Arznei-, Pflanzenschutz- und Reinigungsmittel, Kosmetikprodukte sowie Industriechemikalien. In den meisten Kläranlagen werden diese Spurenstoffe zurzeit noch nicht oder nicht vollständig abgebaut und zurückgehalten. Auch wenn die human- und ökotoxikologische Wirkung einzelner Stoffe in Studien bereits untersucht wurde, ist bisher noch sehr wenig bekannt, welche Auswirkungen der „Cocktail“ verschiedener Stoffe im Wasser haben könnte. Die neue Richtlinie hat jetzt 12 Leitsubstanzen als Richtwert festgelegt. Demzufolge müssen bei der Abwasserbehandlung mindestens sechs der aufgeführten Substanzen um mindestens 80% reduziert werden. Exemplarisch seien hier das Schmerzmittel Diclofenac und das Korrosionsschutzmittel Benzotriazol genannt.
Verfahren zur Spurenstoffelimination Die Adsorption an Aktivkohle und die Ozonung in Kombination mit einer nachfolgenden Filtrationsstufe wird seit mehreren Jahren in Deutschland eingesetzt. Weitere, meist oxidative Verfahren sind Gegenstand von Forschungsprojekten, die sich jedoch unter wirtschaftlichen Aspekten momentan noch nicht für die Anwendung in Kläranlagen eignen. Die Ozonung in Kombination mit granulierter Aktivkohle (GAK) bietet mehrere Vorteile: Auch bei einer schwankenden Zusammensetzung der Verunreinigungen wird eine stabile und hohe Eliminationsrate von über 80% erreicht. Vor der Aktivkohlebehandlung werden oxidierbare und teilweise adsorbierbare Stoffe beseitigt. Dies führt zu einem besseren Abbau der Spurenstoffe und deutlich längerer Nutzungsdauer der Aktivkohle.
Herausforderungen bei der Anlagenauswahl Die wirtschaftlichste Lösung hängt vor allem von der Zusammensetzung des Abwassers und der darin vorhandenen Konzentration der Spurenstoffe ab. Starke Schwankungen in der Wasserzusammensetzung und der Durchflussmenge verursachen große Abweichungen bei der erforderlichen Ozonkapazität. Jeder Ozongenerator hat einen optimalen Betriebspunkt, bei dem die Betriebskosten minimal sind. Dieser optimale Betriebspunkt hängt ab von der Ozonleistung und -konzentration sowie den lokalen Strom-, Sauerstoff- und Kühlwasserkosten. Der optimale Wirkungsgrad im Nennbetrieb sollte bei weniger als 8 kWh/kg Ozon liegen. Eine dynamische Modulation des Sauerstoff- und Stromverbrauchs in Abhängigkeit von den lokalen Kosten trägt somit erheblich zur Minimierung der Gesamtbetriebskosten bei.
Vergleich modulare zu herkömmlicher Ozonanlage Die bestimmenden Parameter für die Auslegung der erforderlichen Ozonmenge sind DOC-Werte nach der Sedimentation von 5-15mg/l mit einer Ozon-Dosierungsrate von 0,3-0,8 g Ozon/g DOC. Typische Kontaktzeiten liegen zwischen 20-30 Minuten. Besondere Beachtung gilt der Bromat-Bildung, worauf später in diesem Beitrag eingegangen wird. Zur Auslegung der Ozonanlagen orientiert man sich in der Regel an dem maximalen Abwasservolumenstrom und den höchsten zu erwartenden DOC-Gehalt, um auch in Spitzenzeiten die Reduktionsleistung erfüllen zu können. Diese Spitzenlast wird jedoch nur selten benötigt. Untersuchungen in mehreren Pilotprojekten von ProMinent GmbH aus Heidelberg zeigen, dass in mehr als 75% der Betriebszeit von herkömmlichen Anlagen die erforderliche Ozonkapazität unter 50% der maximalen Ozonleistung liegt. Nur in 12% der gesamten Betriebszeit wird die maximale Leistung benötigt. Gespräche mit Klärwerksbetreibern bestätigen diese Ergebnisse. Da die Effizienz eines Ozongenerators von der erforderlichen Ozonleistung abhängt, ist eine solche Anlage für den Rest eines Betriebsjahres quasi überdimensioniert. Wesentlich effizienter arbeitet im Vergleich dazu ein modulares System: Im betrachteten Pilotprojekt können bis zu 16 autarke Ozonerzeugungsmodule je nach Ozonbedarf individuell aktiviert werden. Insbesondere bei Betrieb im mittleren und unteren Leistungsbereich senkt die modulare Anlage den Energieverbrauch erheblich.
Deutliche Verringerung der Kontaktzeiten Bisher sind für eine wirksame Elimination von Spurenstoffen bei maximalem Durchfluss Kontaktzeiten von 20 bis 30 Minuten üblich. Das erfordert große Kontaktbehälter aus Beton und Stahl, die hohe Baukosten verursachen und erheblichen Platz benötigen. Das Pilotprojekt in einer luxemburgischen Kläranlage mit dem modularen System hingegen liefert positive Ergebnisse trotz deutlich geringeren Kontaktzeiten. Dabei ist die Zusammensetzung des Abwassers aufgrund der unterschiedlichen Quellen (privat und industriell) eine enorme Herausforderung, da es organisch und chemisch mit hohen Bromidkonzentrationen belastet ist. Entscheidend für die Eliminationsleistung ist die Kombination aus effizienter Einmischung und einer bedarfsgesteuerten Ozonerzeugung. Dies ermöglicht eine deutliche Reduktion der Kontaktzeit auf nur noch fünf Minuten ohne jegliche Einbußen bei der Reduktionsleistung.
Positive Ergebnisse mit modularem System Die Auswertungen der laufenden Pilotprojekte belegen die Effizienz von modularen Ozonanlagen als Viertbehandlung. Systeme, die Ozonung und Aktivkohle kombinieren, erreichen eine Abbaurate der Spurenstoffe von über 80%. Die im vorliegenden Praxisbeispiel eingesetzte Ozonanlage der ProMinent GmbH in Kombination mit einer effizienten Einmischung ermöglicht eine deutliche Verkürzung der Kontaktzeit. Das bedeutet eine deutliche Einsparung bei den Baukosten und letztlich auch der CO2-Emissionen. Je nach Abwassermatrix und Anforderungen an die Reinigungsleistung kann das betrachtete System aufgrund der zu- und abschaltbaren Module jederzeit an Schwankungen flexibel angepasst werden. Dank der modularen Bauweise können bestehende Anlagen einfach erweitert, ausgetauscht oder nachgerüstet werden. Die äußerst kompakte Bauweise ermöglicht nachweislich bis zu 70% weniger Platz. Die genannten Vorteile führen somit zu einer signifikanten Minimierung der Investitions- und Betriebskosten. Die Pilotanlage in Luxemburg zeigt zudem einen besonders positiven Nebeneffekt: Das eingeleitete Abwasser aus dem Industriegebiet enthält Bromid. Bei der Behandlung mit Ozon kann potenziell schädliches Bromat entstehen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen jedoch, dass durch die gute Regelung der Ozonanlage in Verbindung mit dem Drallmischer zum Ozoneintrag und der vorliegenden Wassermatrix trotz der hohen Bromid-Konzentrationen die Bromat-Bildung vernachlässigt werden kann.
Literaturverzeichnis / Quellenangaben Als Informationsquellen für den vorliegenden Artikel wurden Publikationen folgender Institutionen und Verbände genutzt: UBA, BMU, KomS BW, VKU, DWA, Statistisches Bundesamt. Eigene Erhebungen der ProMinent GmbH aus den genannten Pilotprojekten sind ebenfalls Grundlage dieses Beitrags. Autoren: Egbert Hocke, Verfahrensentwickler Wasseraufbereitung und Wolfgang Matheis, Produktmanager https://www.prominent.de/de/Unternehmen/Unternehmen/Presse/focus-on-effiziente-spurenstoffelimination-mit-modularer-Ozonanlage.html
Eawag: Oxidation, aber richtig – preisgekrönte Dissertation
Die Umweltchemikerin Joanna Houska ist für Ihre Doktorarbeit von der Deutschen Wasserchemischen Gesellschaft ausgezeichnet worden. Houska hat an der Eawag und EPFL geforscht und sowohl theoretisch als auch mit Experimenten aufgezeigt, wie die oxidative Behandlung von Wasser mit Ozon oder Chlor effizienter eingesetzt werden kann, wenn genauer bekannt ist, welche organischen Stoffe im zu behandelnden Wasser gelöst sind. «Die Arbeit ist ein Meilenstein für ein besseres Verständnis der Rolle von gelöstem organischem Material bei der oxidativen Wasseraufbereitung», sagt Joanna Houskas Betreuer, Urs von Gunten. Er ist Professor an der EPFL und leitet am Wasserforschungsinstitut Eawag die Gruppe für Trinkwasserchemie. Houska verfüge, so von Gunten, über «eine enorme Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Fragestellungen theoretisch und experimentell zu bearbeiten und Probleme mit grosser Unabhängigkeit erfolgreich zu lösen.» In ihren Experimenten, aber auch mit Modellieren habe die Forscherin spannende neue Daten produziert und interpretiert, die zur Verbesserung der oxidativen Wasseraufbereitung eingesetzt werden können.
Ineffizient und gefährlich ohne genaue Analyse Wo liegt denn das Problem? Werden Chlor oder Ozon zur Desinfektion/Oxidation von Wasser eingesetzt, ist das Hauptziel, Krankheitskeime und Mikroverunreinigungen unschädlich zu machen. Aber der grösste Teil der Oxidationsmittel reagiert mit Wassermatrixbestandteilen wie dem gelösten organischen Material. Das verringert nicht nur die Effizienz der Verfahren, sondern kann im dümmsten Fall zur Bildung von toxischen Nebenprodukten führen. Also sollte man möglichst genau wissen, was im zu behandelnden Wasser gelöst ist, um die Oxidation effizient zu machen. Hier hat Forscherin Houska mit ihren Studien eingesetzt, denn bisher wurden dafür hauptsächlich Summenparameter verwendet, abgeleitet zum Beispiel aus der UV-Absorption. In ihrer Dissertation hat sie deshalb erst Methoden entwickelt, um die Konzentration von relevanten Verbindungen zu messen. Anschliessend hat sie diese charakterisiert und bewertet, ob und wie stark sie problematische Nebenprodukte bilden können. Und schliesslich hat sie über die Sauerstoffisotope im Wasserstoffperoxid aufgedeckt, wie die heiklen Vorläufersubstanzen voneinander unterschieden werden können. Interessant ist ausserdem, dass Houska ihre Forschung nicht nur auf die Desinfektion/Oxidation von Wasser, das als Trinkwasser genutzt wird, beschränkt hat. Vielmehr hat sie auch auf einer Kläranlage die Bildung von Ozonungs-Nebenprodukten und deren anschliessenden Abbau in der biologischen Nachbehandlung von gereinigtem Abwasser verfolgt.
Erstmals in die Schweiz Der Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie wird seit 1992 verliehen und ist mit 1500 Euro dotiert. 2024 geht er zum ersten Mal in die Schweiz. Was Joanna Houska mit dem Batzen machen wird, weiss sie schon: «Mein Fahrrad benötigt dringend ein Upgrade, deshalb wird das Preisgeld am ehesten darin investiert». Sie arbeitet inzwischen in der Umweltabteilung bei Roche im Bereich Abwasser und Gewässerschutz. https://www.eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/oxidation-aber-richtig-preisgekroente-dissertation/
eawag: Biologischer Abbau von Mückenschutzmitteln erst teilweise geklärt
Mikroorganismen in Biofilmen in Flüssen können Schadstoffe abbauen. Einige sind auch in der Lage, Biozide abzubauen, unter anderem das Insektenabwehrmittel Diethyltoluamid (DEET) – so vermutet man zumindest. Forschende des Wasserforschungsinstituts Eawag haben nun herausgefunden, dass DEET besser abgebaut wird, wenn der Anteil an gereinigtem Abwasser im Gewässer hoch ist. Sie machen dafür spezifische Enzyme verantwortlich, die vor allem dort vorkommen, wo Kläranlagen das Wasser ins Gewässer zurückleiten. Eindeutig identifizieren konnten sie diese Enzyme aber erst im Ansatz. Wenn Abwasser aus der Kläranlage zurück in den Fluss geleitet wird, ist die Reinigungsarbeit längst nicht getan. Mikroorganismen im Wasser zersetzen verbliebene Fremdstoffe und Verschmutzungen im Wasser. Eines der Biozide, das als biologisch abbaubar gilt, ist Diethyltoluamid (DEET). Es kommt in Mückenschutzmitteln vor und gehört zu den am häufigsten gemessenen organischen Chemikalien in Oberflächengewässern – auch in der Schweiz. Doch bislang ist wenig darüber bekannt, unter welchen Begebenheiten DEET abgebaut. https://www.eawag.ch/de/info/portal/aktuelles/news/biologischer-abbau-von-mueckenschutzmitteln-erst-teilweise-geklaert/
Neuer Bericht der IKSR zur Entwicklung der Abflüsse des Rheins unter dem Einfluss des Klimawandels
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart, auch für die Wasserwirtschaft. Trockenheit, Hochwasser und hohe Wassertemperaturen können sich negativ auf das Ökosystem des Rheins und seiner Nebenflüsse sowie auf Wassernutzungen auswirken.
Von Dürre bis Hochwasser: Wetterextreme nehmen weiter zu Internationale Fachleute aus den Staaten im Rheineinzugsgebiet haben anhand der neuesten Klimadaten untersucht, wie sich die Abflüsse des Rheins und seiner wichtigsten Nebenflüsse bis 2100 voraussichtlich entwickeln werden. In den Monaten November bis April steigt tendenziell die Hochwassergefahr. Von Mai bis Oktober wird Trockenheit voraussichtlich häufiger vorkommen, länger andauern und stärker ausgeprägt sein. Der ausgleichende Einfluss der Gletscher- und Schneeschmelze, die zu dieser Jahreszeit den Rhein mit Wasser versorgt und so die geringe Niederschlagsmenge ausgleicht, nimmt bis Ende des Jahrhunderts weiter ab. Der Rhein wird dadurch stärker von Regen abhängig sein. Regional erwartet man im Sommer außerdem häufigere Sturzfluten, wie zuletzt im Juli 2021 unter anderem in der Eifel und den Ardennen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Häufigkeit und Intensität der hydrologischen Extreme weiter und schneller als vor zehn Jahren angenommen zunehmen werden. Durch den fortschreitenden Klimawandel nimmt der Druck auf das Ökosystem Rhein zu, die Trinkwasserversorgung wird aufwändiger und die Schifffahrt wird vermehrt eingeschränkt. Deshalb besteht ein dringender Handlungsbedarf, Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.
Den Rhein klimafit machen Die neue Studie dient als eine wichtige Grundlage zur Überarbeitung der IKSR-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Hierzu ist im Frühling 2025 ein Workshop mit vom Klimawandel betroffenen Nutzergruppen geplant. „Basierend auf Faktenwissen müssen wir Anpassungsmaßnahmen ergreifen, um den Rhein und sein Einzugsgebiet klimafit zu machen. Mit dem vorliegenden Bericht und dem für 2025 geplanten Workshop stellen wir wichtige Weichen.“, stellt IKSR-Präsidentin Miriam Haritz anlässlich der Veröffentlichung des Berichts fest. Die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins hat sich mit dem Programm „Rhein 2040“ das Ziel gesetzt, den Rhein und sein Einzugsgebiet nachhaltig zu entwickeln und an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Link zur Studie: https://www.iksr.org/de/oeffentliches/dokumente/archiv/fachberichte/fachberichte-einzeldarstellung/297-klimawandelbedingte-abflussszenarien-fuer-das-rheineinzugsgebiet
Grundwasservorräte in Südwesteuropa insgesamt stabiler als angenommen / Differenzierte Betrachtung jedoch notwendig
Grundwasser ist eine wichtige Ressource für Natur und Menschen. Der zunehmende Klimawandel und anthropogene Einflüsse können jedoch die Verfügbarkeit gefährden, vor allem in Südwesteuropa. Diese Gefährdung hat ein vom UFZ koordiniertes Forschungsteam genauer untersucht und die Daten von mehr als 12.000 Grundwasserbrunnen in Portugal, Spanien, Frankreich und Italien ausgewertet. Die überraschende Erkenntnis: Der Grundwasserspiegel sinkt nicht wie allgemein angenommen überall, sondern vielmehr vor allem in semi-ariden Regionen mit intensiver Landwirtschaft und häufigen Dürreperioden sowie in gemäßigten Regionen mit großen Städten. „Die Meinung ist weit verbreitet, dass der Grundwasserspiegel überall in Südwesteuropa kontinuierlich sinkt. Eine genauere Untersuchung der Daten zeigt jedoch, dass die Situation komplexer ist“, sagt UFZ-Hydrologe Dr. Seifeddine Jomaa, korrespondierender Autor der Studie. So ergab die Auswertung der Hydrologen für die Jahre 1960 bis 2020, dass 68 Prozent der untersuchten Brunnen in den vergangenen drei Jahrzehnten stabile Werte aufwiesen. 20 Prozent der Brunnen zeigten steigende Pegelwerte in dem Zeitraum, bei lediglich 12 Prozent sanken sie. „Um Verallgemeinerungen zu vermeiden, bedarf es einer differenzierten und detaillierten Betrachtung der lokalen Grundwassersysteme“, sagt er.
Der genaue Blick auf das Datenmaterial zeigt nun, dass sich Brunnen mit stabilen Grundwasserpegeln vor allem in Regionen mit gemäßigtem Klima und ganzjährig hohen Niederschlägen wie zum Beispiel in Nordfrankreich befinden. „In diesen Regionen halten hohe Neubildungsraten den Grundwasserspiegel nahezu stabil“, sagt Rafael Chávez García Silva, Erstautor und ebenfalls Hydrologe am UFZ. In anderen Regionen wie etwa dem unteren Po-Einzugsgebiet bei Ravenna steigt der Grundwasserspiegel unter anderem infolge einer natürlichen Bodensenkung sogar an, sodass Oberflächenwasser abgeleitet und Grundwasser abgepumpt werden muss, um Überschwemmungen zu verhindern.
In semi-ariden Regionen wie zum Beispiel in Tarbes (Frankreich) und Medina del Campo (Spanien) finden sich dagegen vielerorts Grundwassermessstände, deren Pegel seit Jahrzehnten sinken. Dies ist zum einen auf die durch den Klimawandel bedingten geringeren Niederschläge und höheren Temperaturen zurückzuführen. Mitentscheidend ist zum anderen aber auch die intensive Landwirtschaft. „Diese vier Mittelmeerländer sind für einen großen Teil der Obst-, Gemüse- und Getreideproduktion in der EU verantwortlich“, sagt Seifeddine Jomaa. Das Grundwasser liefere zwischen 30 und 50 Prozent des Wassers, das für die Bewässerung in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Doch auch in Regionen mit gemäßigtem Klima fanden die Forscher Brunnen mit rückläufigen Grundwasserständen. Die Ursache dafür: Die Nähe zu Städten und Industriebetrieben. Rückläufig sind seit den 1960er Jahren zum Beispiel die Grundwasserpegel im Großraum von Städten wie Lyon, Nizza, Modena oder Bordeaux. In der neuntgrößten Stadt Frankreichs Bordeaux lässt sich die hohe Grundwassernutzung auf den zunehmenden Wasserverbrauch der Haushalte zurückführen. In der beliebten französischen Touristenstadt Béziers ist der Grundwasserspiegel aufgrund der verstärkten Entnahme von Trinkwasser für die Sommertouristen erheblich gesunken.
Während sich der Rückgang des Grundwassers in urbanen und industriell geprägten Regionen nicht so leicht stoppen lässt, fanden die Forscher in semi-ariden, landwirtschaftlich geprägten Regionen effektive Managementansätze. Deswegen konnten sich dort die Grundwasserstände erholen – wie etwa in La Mancha Oriental in Spanien. Bis in die 1990er Jahre sank der Grundwasserspiegel aufgrund der übermäßigen Bewässerung. „Infolgedessen trocknete beispielsweise der Fluss Júcar 1994 an einigen Abschnitten erstmals aus – ein dramatisches Ereignis, das Landwirte dazu bewog, eine lokale Wassernutzervereinigung zu gründen, die mit einer Kombination aus Monitoring, der Fernerkundung und individuellen Wassernutzungsplänen den Rückgang des Grundwasserstands stoppen wollte. Diese Maßnahmen waren effektiv und haben die Entwicklung des Grundwasserspiegels umgekehrt“, sagt J. Jaime Gómez-Hernández, Professor für Hydrogeologie an der Universitat Politècnica de València und Co-Autor der Studie.
Aus den Erfahrungen Südwesteuropas lassen sich auch Rückschlüsse für das Grundwassermanagement in Deutschland und anderen Regionen weltweit ziehen, denn auch da steigt der Grundwasserbedarf, und die Grundwasserneubildung leidet vielerorts aufgrund des Klimawandels. „Deutschland könnte von den Erfahrungen in Südwesteuropa profitieren, zum Beispiel wie Grundwasser optimal genutzt werden kann, welche Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft wirksam sind, wie sich Stakeholder stärker engagieren lassen und welche Fehler in Zukunft vermieden werden können“, sagt Seifeddine Jomaa. Denn eines sei in jedem Fall klar: Deutschland braucht einen vorausschauenden Ansatz für eine nachhaltige Grundwassernutzung.
Diese Forschungsarbeit wurde von den Projekten InTheMED und OurMED unterstützt, die Teil des PRIMA-Programms (Partnership for Research and Innovation in the Mediterranean Area) sind. PRIMA wird durch das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 finanziert.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Michael Rode UFZ-Department Aquatische Ökosystemanalyse michael.rode@ufz.de
Berlin – Metagenomanalysen von Abwasserproben können detaillierte Einblicke in die Dynamik von viralen Pathogenen geben. Die analysierten Proben aus einer Berliner Kläranlage spiegeln die saisonale Ausbreitung von Virusvarianten wider. Zudem wurden im Abgleich mit global verfügbaren Daten sowohl bekannte als auch neue Virusstämme identifiziert (Environment International 2024; DOI: 10.1016/j.envint.2024.108875). Abwasserproben enthalten eine sehr… https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/153257/Abwaesser-womoeglich-artenreicher-als-gedacht?
Klärwerke als Dienstleister: Projekt „FlexAqua“ will mit KI die Energieflexibilität steigern
Mit dem neu gestarteten Projekt „FlexAqua“ wollen Forschende der Bergischen Universität Wuppertal das für ein nachhaltiges und flexibles Energiesystem bislang ungenutzte Potenzial der Abwasserwirtschaft nutzbar machen. Sie setzen dabei auf die Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. Das Vorhaben soll einen wichtigen Beitrag bei der Erreichung der Klimaneutralitätsziele bis 2045 leisten. Städtische Abwasserbetriebe benötigen zur Aufbereitung von Schmutzwasser viel Energie – häufig gehören die Kläranlagen zu den größten kommunalen Einzelverbrauchern. Sie sind aber ebenso Orte der nachhaltigen Strom- und Wärmeerzeugung: Das in den sogenannten Faulbehältern der Anlage entstehende Klärgas beispielsweise gilt als äußerst ergiebiger und erneuerbarer Energieträger mit großem Potenzial, entscheidend zur Energiewende beizutragen. Zudem lässt sich durch innovative Betriebsweisen der Energiebezug zeitlich verschieben und immer häufiger gehen Betreibende dazu über, Kläranlagen als Standorte für Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu nutzen. All diese Potenziale machen es möglich, die Kläranlage energieflexibel als Dienstleistung für das Energiesystem zu betreiben. Heißt: Die Anlage würde damit zum Herzstück des im Zuge der Energiewende angestrebten Auf- und Ausbaus eines flexiblen städtischen Energieversorgungssystems. Durch eine gezielte zeitliche Verschiebung von Energiebezug und -verbrauch kann beispielsweise Strom vermehrt bezogen werden, wenn viel Energie aus Wind und Sonne zur Verfügung steht. In Zeiten mit wenig Wind und Sonne kann weniger Energie bezogen werden oder gar überschüssige Energie ins System eingespeist werden.
Zu hoher Aufwand Allerdings: „Um diese Potenziale auch nutzen zu können, müssen die Betreibenden der Anlage in der Lage sein, Verbrauch und Erzeugung besser einschätzen zu können, um sie auf die prognostizierte Situation des Energiesystems und des Stromnetzes abstimmen zu können. Aktuell sind solche Flexibilitäten nur unter erheblichem Zeit- und Ingenieursaufwand prognostizierbar“, erklärt Prof. Markus Zdrallek, Leiter des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität und Projektkoordinator. Gemeinsam mit den Stadtentwässerungsbetrieben Köln AöR, dem IT-Dienstleister EnFlex.IT und der Universität Duisburg-Essen untersucht das Team um den Wissenschaftler daher nun Lösungsansätze, mit denen sich die Energieeinsatzplanung in den Betrieben optimieren lässt. Dabei setzen die Beteiligten auf die Unterstützung von Künstlicher Intelligenz: Unter Anwendung von Methoden des Machine Learnings ist es das Ziel, Prognosen für relevante Einflussgrößen zu generieren, mit denen sich die Flexibilitätspotenziale von Abwasseranlagen erkennen, analysieren und bestmöglich ausnutzen lassen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Prognosen, zu welchen Zeitpunkten welche Mengen an zu klärendem Wasser am Klärwerk eintreffen, die abhängig sind von Regenmengen, Verbrauchsverhalten der Haushalte und Verhalten der Industrie.
Praxistests und Prüfung der Übertragbarkeit Durch einen optimierten Betrieb erhielten die Abwasserbetriebe also nicht nur die Möglichkeit, CO2-Emissionen und die eigenen Energiekosten zu senken, sondern selbst zusätzliche Einnahmen aus der Vermarktung der Energieflexibilität zu erzielen. „In FlexAqua werden wir mit unseren Partnern zunächst verschiedene Lösungsansätze simulieren und testen. In einem späteren Schritt gehen wir in die Praxis, um die gefundenen Lösungen auch unter realen Bedingungen anzuwenden“, erklärt Zdrallek das Vorgehen. Das Projekt ist darauf ausgerichtet, prototypische Lösungsansätze zu entwickeln, die für einen produktiven Einsatz im Regelbetrieb weiterentwickelt werden können. Die Erkenntnisse aus dem Praxistest sollen insbesondere hinsichtlich der Übertragbarkeit auf weitere Wasserwirtschafts- und auch Industriebetriebe analysiert werden.
Gefördert wird das Vorhaben „FlexAqua“ in den kommenden drei Jahren vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro. Der Anteil der Bergischen Universität beträgt rund 270.000 Euro.
Die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser und Klärschlamm spielt eine wichtige Rolle bei der Sicherung der zukünftigen Versorgung. Die TU Braunschweig treibt diese Rückgewinnung mit ihrem Projekt „P-Net“ voran. Klärschlamm ist nicht nur Abfall, sondern auch eine ergiebige Phosphorquelle. Rund 60.000 Tonnen Phosphor enthalten die rund zwei Millionen Tonnen Klärschlamm, die jährlich in deutschen Kläranlagen anfallen. Daraus könnten rund 40 Prozent des Phosphorbedarfs für Mineraldünger gedeckt werden. Bislang wurde der Schlamm jedoch meist verbrannt, die phosphorreiche Asche entsorgt. Teilweise wurde der Klärschlamm auch als Dünger auf die Felder ausgebracht. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung hat die Bundesregierung 2017 auch die Verwertung neu geregelt. So müssen Betreiber von Kläranlagen spätestens ab 2029 Phosphor aus dem Klärschlamm oder der Klärschlammverbrennungsasche zurückgewinnen und recyceln. Eine landwirtschaftliche Ausbringung, wie in Braunschweig seit Jahrzehnten üblich, ist dann ebenfalls nicht mehr möglich. https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/vom-klaerschlamm-zum-pflanzenduenger/
In einem beliebten Badesee im Wallis hat das Oekotoxzentrum Rückstände von Sonnenschutzmitteln nachgewiesen. Die Konzentrationen stiegen während dem Badebetrieb an und lagen für einige Stoffe in derselben Grössenordnung wie die vorläufigen Qualitätskriterien. Eine vertiefte Untersuchung der Situation in der Schweiz ist geplant. Die Sonne ist für uns lebensnotwendig, doch ihre UV-Strahlen können zu Sonnenbrand und Hautkrebs führen. Um uns davor zu schützen, verwenden wir Sonnenschutzmittel mit UV-Filtern, die beim Baden auch in Gewässer gelangen. Einige der rund 30 UV-Filter, die in der Schweiz zugelassen sind, können jedoch ungesund für Wasserorganismen sein. Daher hat das Oekotoxzentrum in einem Pilotprojekt im Geschinersee im Wallis untersucht, ob sich die Stoffe in diesem beliebten Badesee nachweisen lassen. Das Pfadibundeslager, das dort im Sommer 2022 mit mehr als 30’000 Teilnehmenden und regelmässigem Badebetrieb durchgeführt wurde, bot dazu eine ideale Gelegenheit.
UV-Filter können Wasserorganismen schädigen Einige UV-Filter können schädliche Auswirkungen auf Organismen im Ökosystem haben: zum Beispiel Beeinträchtigungen des Wachstums und der Photosynthese von Algen, Schädigungen der Nachkommen von Muscheln, Ausbleichen und Absterben von Korallen sowie Verweiblichung und Fortpflanzungsprobleme bei Fischen. Die Auswirkungen auf Korallen in Meeren sind am besten erforscht, diese können durch UV-Filter schon bei geringen Konzentrationen geschädigt werden. «Wir wissen noch wenig über die chronische Toxizität der Stoffe, dies gilt besonders für Süsswasserorganismen», sagt Projektleiterin Alexandra Kroll. «Es gibt jedoch Hinweise, dass einige UV-Filter hormonaktiv sind.»
Sieben Stoffe in Badesee nachgewiesen Das Oekotoxzentrum hat das Umweltteam des Pfadibundeslagers zunächst beraten, mit welchen Massnahmen sich das Risiko für den kleinen See durch den zusätzlichen Badebetrieb während des Lagers verringern lässt. Ausserdem wurden vor und während des Lagers an verschiedenen Stellen Wasserproben genommen und chemisch auf die sieben häufigsten organischen UV-Filter analysiert: Alle Stoffe konnten im Geschinersee nachgewiesen werden, und zwar in Konzentrationen von bis zu 800 ng/L. Die Konzentrationen stiegen im Lauf des Lagers wegen dem regelmässigen Badebetrieb an, besonders auffallend war dies für die beiden Stoffe Benzophenon-3 und Octocrylen. «Die gemessenen Konzentrationen lagen in derselben Grössenordnung wie die vorläufigen Qualitätskriterien für diese Stoffe», sagt Projektleiterin Alexandra Kroll. «Wir können also schädliche Wirkungen auf Gewässerorganismen nicht ausschliessen.» Umfassende Studie zur Situation in der Schweiz geplant Im Sommer 2024 wird das Oekotoxzentrum mehrere Schweizer Seen mit Badebetrieb über die Saison hin überwachen. «So möchten wir mehr Daten zum Auftreten und der Verteilung von UV-Filtern in diesen Gewässern erhalten», sagt Alexandra Kroll. Ausserdem sind Badeversuche in Versuchsteichen geplant, um den Weg der UV-Filter von der Haut ins Wasser und das weitere Schicksal der Stoffe zu verfolgen. Frühere Messungen haben gezeigt, dass sich die Stoffe in Sedimente verlagern können – dies soll hier überprüft werden. Auch Versuche zur Wirkung von UV-Filtern auf Sedimentorganismen und zur historischen Belastung von Seen mit Hilfe von Sedimentkernen sind geplant. «So möchten wir ein umfassendes Bild zur Situation der UV-Filter in Badeseen der Schweiz gewinnen», erklärt Alexandra Kroll. Infoblatt zu Sonnenschutzmitteln in Gewässern Video zum Projekt im Geschinersee
Verschiedene Typen von UV-Filtern Um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen, enthalten Sonnenschutzmittel organische (also chemische) oder mineralische (also physikalische) UV-Filter. Jeder UV-Filter schützt in einem bestimmten Wellenlängenbereich. Die Stoffe werden häufig in Mischungen eingesetzt, um einen breiten Schutz zu gewährleisten. Organische UV-Filter sind Substanzen, die UV-Strahlung aufnehmen und in Wärmestrahlung umwandeln. Insgesamt sind in der Schweiz 28 organische UV-Filter zugelassen. Mineralische UV-Filter enthalten kleine Teilchen, die UV-Strahlen absorbieren und reflektieren und so die Haut vor der Sonnenstrahlung schützen. Die beiden derzeit zugelassenen mineralischen UV-Filter sind Titandioxid (TiO2) und Zinkoxid (ZnO). http://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/uv-filter-im-geschinersee
Flexible Infrastrukturkopplungen und -nutzungen entwickeln Die aktivierende Einbindung der Wasser- und Energieverbaucher:innen, die intersektorale Verbindung von Infrastrukturen und regionalen Ressourcen, aber auch die Dezentralisierung und Flexibilisierung von technischen Infrastruktursystemen − das sind einige unserer Forschungsansätze für eine nachhaltige Ver- und Entsorgung.
Umfassende Metagenom-Sequenzierungen des Berliner Abwassers über 17 Monate zeigen, dass man so die Ausbreitung von Krankheitserregern überwachen und Ausbrüche vorhersagen kann. Wie das Team um Markus Landthaler in „Environmental International“ schreibt, haben sie zudem Tausende neuer Viren entdeckt. Dass Gesundheitsbehörden das städtische Abwasser überwachen, um bestimmte Mikroben wie Polioviren oder SARS-CoV-2 aufzuspüren, ist nicht neu. Eine umfassende Surveillance, die zusätzlich auf bislang unentdeckte und somit unbekannte Viren abzielt, ist dagegen in den meisten Orten der Welt nicht die Norm. Das könnte sich in der Zukunft ändern. Denn Abwasser ist eine wahre Fundgrube für Daten zu Viren in unserer unmittelbaren Umgebung, zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und posttranskriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler am Max Delbrück Center. Die Wissenschaftler*innen analysierten Proben aus einer Berliner Kläranlage mithilfe der Shotgun-Metagenom-Sequenzierung. Dank dieser Technologie konnten sie alle Viren im Wasser umfassend untersuchen: von der Bestimmung von Virusvarianten bis hin zur Nachverfolgung einzelner Buchstabenänderungen im Erbgut.
Die Verbreitung der Virusvarianten nachvollziehen Sie fanden dabei zuverlässig alltägliche Viren wie RSV oder Grippe und konnten die saisonale Ausbreitung der Virusvarianten nachvollziehen. Je nach Jahreszeit wiesen sie außerdem typische Besucher im Abwasser nach: Viren, die Spargel infizieren, tauchten im Frühjahr auf, Weintrauben-Viren im Herbst und solche, die es auf Wassermelonen oder die Berliner Mücken abgesehen haben, im Sommer. Die weit verbreiteten Astroviren, die beim Menschen den Magen-Darm-Trakt befallen, schauten sich die Wissenschaftler*innen genauer an. Sie verglichen, welche Mutationen im viralen Genom im Berliner Abwasser vorkamen und welche anderswo gefunden worden waren. So konnten sie die weltweite Ausbreitung einzelner Stämme nachverfolgen. In angereicherten Proben detektierten und sequenzierten sie außerdem etwa 70 menschliche Pathogene, die seltener zu finden sind. Sie entdeckten Tausende neuartiger Viren und erweiterten so unser Wissen um die virale Artenvielfalt. Doch ihre Analyse machte nicht bei den Viren halt. Die Daten brachten Hunderte Enzyme namens TnpB-Endonukleasen ans Licht, die potenziell in der Biotechnologie nützlich sein können. Das Team veröffentlichte die Studie in „Environment International“. „Die Überwachung des Abwassers hat meines Erachtens ungeheures Potenzial. Denn Sequenzierungen werden billiger“, sagt Landthaler. „Und mit den Maschinen werden sich auch die Bioinformatik-Werkzeuge verbessern, die wir für die Analyse dieser Daten brauchen.“
Nach bislang unbekannten Viren suchen Die Forschung an den Abwasserproben hatte während der Coronapandemie begonnen. Dank einer Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben hatte die Arbeitsgruppe von Markus Landthaler Proben aus einer Berliner Kläranlage bekommen. So konnten das Team die Verbreitung und die Wellen der SARS-CoV-2-Varianten verfolgen. Als die Pandemie allmählich abebbte, beschlossen die Wissenschaftler*innen die zwischen März 2021 bis Juli 2022 gesammelten Proben erneut zu untersuchen. „Wir waren neugierig, was da noch zu finden ist“, sagt Dr. Emanuel Wyler, Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Landthaler und Erstautor der Studie. „Wir hatten hier ja ein sehr umfassendes Set an Daten, das in seiner Tiefe und Zeitspanne einzigartig ist.“ Die Forscher*innen extrahierten RNA aus den Proben und generierten 116 Bibliotheken komplementärer DNA. Sie speisten die Bibliotheken in einen Sequenzierer ein – und das Ergebnis waren Millionen Messwerte. „Diese Daten zu analysieren, ist eine Herausforderung“, sagt Dr. Chris Lauber, ein auf Bioinformatik spezialisierter Virologe von TWINCORE, dem Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). „Genomische Daten in die großen Virenfamilien einzusortieren, ist vergleichsweise einfach. Aber eine tiefgehende Analyse, die nach Varianten oder ganz neuen Viren sucht, kann sehr anspruchsvoll sein.“ Dies alles zeige, welches Potenzial die Überwachung des Abwassers hat – um die Evolution pathogener Viren zu untersuchen und im Hinblick auf Public Health und damit für die Gesundheit der Bevölkerung, sagt Landthaler. „Die Analyse des Metagenoms von Abwasser an möglichst vielen Standorten weltweit sollte Priorität haben“, sagt er.
Max Delbrück Center Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscherinnen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patientinnen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. https://idw-online.de/de/news837195
Phosphor-Recycling: Vom Klärschlamm zum Pflanzendünger Verfahren zur Struvitfällung auf Kläranlage Braunschweig optimiert
Phosphor ist ein wichtiger Pflanzennährstoff und damit unverzichtbar für die Nahrungsmittelproduktion. Die weltweiten Phosphorvorkommen sind jedoch begrenzt. Die Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser und Klärschlamm spielt daher eine wichtige Rolle bei der Sicherung der zukünftigen Versorgung. Die Technische Universität Braunschweig treibt diese Rückgewinnung mit ihrem Projekt „P-Net“ maßgeblich voran. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erzeugung des kristallinen Phosphorprodukts Struvit und der Aufbau eines Netzwerks zum Phosphor-Recycling in der Region zwischen Harz und Heide. Erster Erfolg des Projekts: Auf der Kläranlage Braunschweig testen die Projektpartner erstmalig großtechnisch ein Verfahren zur Struvitfällung, um künftig die durch die Klärschlammverordnung geforderte Rückgewinnungsquote zu erreichen.
Klärschlamm ist nicht nur Abfall, sondern auch eine ergiebige Phosphorquelle. Rund 60.000 Tonnen Phosphor enthalten die rund zwei Millionen Tonnen Klärschlamm, die jährlich in deutschen Kläranlagen anfallen. Daraus könnten rund 40 Prozent des Phosphorbedarfs für Mineraldünger gedeckt werden. Bislang wurde der Schlamm jedoch meist verbrannt, die phosphorreiche Asche entsorgt. Teilweise wurde der Klärschlamm auch als Dünger auf die Felder ausgebracht. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung hat die Bundesregierung 2017 auch die Verwertung neu geregelt. So müssen Betreiber von Kläranlagen spätestens ab 2029 Phosphor aus dem Klärschlamm oder der Klärschlammverbrennungsasche zurückgewinnen und recyceln. Eine landwirtschaftliche Ausbringung, wie in Braunschweig seit Jahrzehnten üblich, ist dann ebenfalls nicht mehr möglich.
Ein „Betriebsproblem“ der Kläranlagen Hier setzt das Verbundprojekt „P-Net“ an, das von der TU Braunschweig koordiniert wird. Die Forschenden verfolgen das Phosphor-Recycling auf der sogenannten Struvit-Schiene. Bei diesem Verfahren werden durch Fällung und Kristallisation kristalline Phosphorprodukte hergestellt, insbesondere Magnesium-Ammonium-Phosphat (Struvit). Dabei war Struvit zunächst ein Nebenprodukt oder vielmehr ein „Betriebsproblem“ der Kläranlagen, das bei hohen Konzentrationen von Ammonium, Phosphat und Magnesium entsteht. Die Struvitkristalle führen häufig zu Verkrustungen, unter anderem an Rohrleitungen, Wärmetauschern und Ventilen, und damit zu Störungen im Betrieb. Deshalb wurden Verfahren entwickelt, um das Struvit gezielt zu fällen und damit besser kontrollieren zu können. Auf den Kläranlagen in Gifhorn und Braunschweig haben die Anlagenbetreiber solche Verfahren bereits installiert. Mehr; https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/phosphor-recyling-vom-klaerschlamm-zum-pflanzenduenger/
Forschende des KIT untersuchen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Grundwasserressourcen und die damit verbundenen Folgen Grundwasser bildet das größte ungefrorene Süßwasserreservoir der Welt und ist für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Wie sich die globale Erwärmung auf dessen Temperatur auswirkt und was das für Mensch und Natur bedeutet, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) jetzt untersucht. Die Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2100 voraussichtlich mehr als 75 Millionen Menschen in Gebieten leben werden, in denen das Grundwasser den höchsten von einem Land festgelegten Grenzwert für die Trinkwassertemperatur überschreitet. Ihre Ergebnisse sind in Nature Geoscience veröffentlicht. (DOI: 10.1038/s41561-024-01453-x) Das Klimasystem erwärmt sich. Grund dafür ist die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, welche die Wärmeabstrahlung einschränken. Einen großen Teil dieser Wärme nehmen die Ozeane auf, aber auch Böden und das Grundwasser wirken als Wärmesenken. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich diese Erwärmung der Erdoberfläche räumlich und zeitlich auf das Grundwasser auswirkt. „Um die Lücke zu schließen, haben wir die prognostizierten Veränderungen der Grundwassertemperatur bis zum Jahr 2100 auf globaler Ebene dargestellt“, sagt Dr. Susanne Benz vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) des KIT, welche die Studie gemeinsam mit Dr. Kathrin Menberg und Professor Philipp Blum vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT erstellt hat. „Wir stellen globale Temperaturkarten für Grundwasser in verschiedenen Tiefen unter der Erdoberfläche zur Verfügung. Diese zeigen, dass an Orten mit flachem Grundwasserspiegel und/oder hoher atmosphärischer Erwärmung weltweit die höchsten Grundwassererwärmungsraten zu erwarten sind.“ Die Forschenden beziehen sich auf die Klimaszenarien „SSP2-4.5“ und „SSP5-8.5“. Solche Szenarien beschreiben verschiedene sozioökonomische Entwicklungen sowie unterschiedliche Verläufe des atmosphärischen Treibhausgasgehalts in der Zukunft. SSP2-4.5 stellt dabei etwa die Mitte der möglichen zukünftigen Treibhausgasentwicklungen dar, SSP5-8.5 den oberen Rand.
Millionen Menschen von zu warmem Trinkwasser betroffen Die Studie zeigt, dass die Grundwassertemperaturen bis zum Jahr 2100 um 2,1 Grad Celsius nach SSP2-4.5 und um 3,5 Grad Celsius nach SSP5-8.5 ansteigen werden. „Schon heute leben rund 30 Millionen Menschen in Gebieten, in denen das Grundwasser wärmer ist, als die strengsten Richtlinien für Trinkwasser vorgeben. Das bedeutet, dass das Wasser dort nicht bedenkenlos direkt getrunken werden kann, sondern zum Beispiel abgekocht werden muss. Denn auch das Trinkwasser in den Wasserleitungen wird durch die Wärme im Boden aufgeheizt“, so die Wissenschaftlerin. „Je nach Klimaszenario werden bis zum Jahr 2100 bis zu mehrere Hundert Millionen Menschen betroffen sein.“ Nach SSP2-4.5 steige die Zahl auf 77 bis 188 Millionen Menschen, nach SSP5-8.5 auf 59 bis 588 Millionen an, so die Studie. Die starken Schwankungen hängen mit der räumlichen Variabilität des Klimawandels und der Bevölkerungsentwicklung zusammen. Die geringsten Erwärmungsraten prognostizieren die Forschenden für Gebirgsregionen mit tief liegendem Grundwasserspiegel wie die Anden oder die Rocky Mountains.
Temperaturänderungen beeinflussen Ökosysteme Die Temperatur des Grundwassers spielt eine entscheidende Rolle für die Wasserqualität. Sie beeinflusst eine Vielzahl chemischer, biologischer und physikalischer Prozesse. „Wenn die Bedingungen stimmen, können steigende Grundwassertemperaturen indirekt dazu führen, dass sich schädliche Stoffe wie Arsen oder Mangan im Grundwasser anreichern. Diese erhöhten Konzentrationen können sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken, insbesondere wenn das Grundwasser als Trinkwasserquelle genutzt wird“, sagt Benz. Zudem beeinflusse wärmeres Grundwasser den Temperaturhaushalt von Flüssen, grundwasserabhängige Ökosysteme, aquatische biogeochemische Prozesse und das geothermische Potenzial. Dies stelle eine Herausforderung für die biologische Vielfalt dar und berge das Risiko, dass Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe gestört werden. Darüber hinaus können die erhöhten Temperaturen im oberflächennahen Boden und im Grundwasser kritische Schwellenwerte in den Wasserverteilungsnetzen überschreiten. Dies könnte gesundheitliche Folgen haben, beispielsweise durch das Wachstum von Krankheitserregern wie Legionella spp. Auch Fischarten, insbesondere der Lachs, sind von den veränderten Bedingungen betroffen. Laichplätze in Flüssen, die auf das Grundwasser angewiesen sind, könnten durch die Erwärmung zu warm werden und so die Fortpflanzung gefährden. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressourcen zu ergreifen und nachhaltige Lösungen zu finden, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser entgegenzuwirken“, appelliert Benz. https://www.kit.edu/kit/pi_2024_044_klimawandel-steigende-temperaturen-beeintraechtigen-grundwasserqualitaet.php
Vortragsveranstaltung zur Präsentation des NOWATER Leitfadens mit über 200 Teilnehmenden
Vortragsveranstaltung zur Präsentation des NOWATER Leitfadens mit über 200 Teilnehmenden Am 01.03.2024 präsentierte das Projektteam von NOWATER die Forschungsergebnisse im Rahmen einer Online-Veranstaltung. Das interdisziplinäre Verbundprojekt, koordiniert durch die Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universität der Bundeswehr München, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Forschung für die zivile Sicherheit“ erstreckte sich über den Zeitraum von 2020 bis 2023. Ziel war die Entwicklung organisatorischer und technischer Lösungsansätze für den Fall einer Störung der Wasserver- und -entsorgung von Krankenhäusern, die Teil der Kritischen Infrastruktur sind. Nach einer kurzen Begrüßung durch Professor Christian Schaum und Frau Dr. Muhle vom Projektträger VDI zeigte Frau Prof. Christiane Höller in ihrem Impulsvortrag die Relevanz und den Handlungsbedarf in Bezug auf eine Notfallvorsorgeplanung für solch eine Störung oder Ausfall auf. Die Vorträge der Projektpartner behandelten unterschiedliche Aspekte eines ganzheitlichen Risikomanagements. So stellte die Universität der Vereinten Nationen technische und soziale Faktoren der Notfallvorsorge vor und zeigte auf, wie wichtig die Sensibilisierung der relevanten Akteure ist. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe klärte über die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen auf und stellte eine angepasste Methodik der Risikoanalyse vor. Maßnahmen der Vorbereitung und Krisenbewältigung wurden in den Vorträgen der Technischen Hochschule Köln sowie der Universität der Bundeswehr München vorgestellt. Der Vortrag der TH Köln umfasste dabei insbesondere organisatorische Aspekte, wie die Aufbau- und Ablauforganisation für die Krisenbewältigung, inklusive eines Notfall- und eines Übungskonzeptes. Der Vortrag der Universität der Bundeswehr legte den Schwerpunkt auf die technischen Aspekte, insbesondere auf die Bestandteile des im Projekt von den Firmen Strecker GmbH und teckons GmbH & Co. KG entwickelten und von der Universität der Bundeswehr erprobten technischen Demonstrators für die Aufbereitung und den Transport von Wasser im Falle einer Ersatz- oder Notwasserversorgung. Herr Privatdozent Bernhard Jahn-Mühl von AGAPLESION berichtete zum Abschluss der mit über 200 Teilnehmenden erfolgreichen Veranstaltung von den Erfahrungen eines Krankenhauses im Projekt und den daraus gewonnenen Erkenntnissen. Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden von Professor Steffen Krause zusammengefasst auch im Hinblick auf die zukünftigen Arbeiten. Die Präsentationen boten somit einen detaillierten Einblick in die erzielten Ergebnisse des Projekts und lieferten Impulse für die Verbesserung der Notfallvorsorgeplanung von Krankenhäusern als Kritische Infrastruktur. Der Leitfaden sowie die Abschlussberichte stehen demnächst zum Download zur Verfügung. Für weitere Fragen und Anregungen können das Team der Universität der Bundeswehr München gerne kontaktieren unter swa@unibw.de
Verlust von Sauerstoff in Gewässern als neuer Kipp-Punkt identifiziert
Der Sauerstoffgehalt in den Gewässern auf unserer Erde nimmt rapide und dramatisch ab – vom Teich bis zum Ozean. Der fortschreitende Sauerstoffverlust bedroht nicht nur Ökosysteme, sondern auch die Lebensgrundlage großer Bereiche der Gesellschaft und den gesamten Planeten, urteilen die Autor:innen einer internationalen Studie mit Beteiligung des GEOMAR, die heute in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht wurde. Sie fordern, den Sauerstoffverlust der Gewässer als planetare Belastbarkeitsgrenze anzuerkennen, um globale Überwachung, Forschung und politische Maßnahmen zu fokussieren. Sauerstoff ist eine grundlegende Voraussetzung für das Leben auf dem Planeten Erde. Der Verlust von Sauerstoff im Wasser, auch als aquatische Desoxygenierung bezeichnet, stellt eine unmittelbare Bedrohung für das Leben im Wasser dar. In einer heute in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlichten Studie beschreibt ein internationales Forschungsteam, welche Gefahren der fortschreitende Sauerstoffverlust auch für die Lebensgrundlage weiter Bereiche der Gesellschaft und für die Stabilität des Lebens auf unserem Planeten darstellt.
Frühere Forschungen haben eine Reihe globaler Prozesse identifiziert, die als planetare Belastbarkeitsgrenzen bezeichnet werden. Werden diese Belastbarkeitsgrenzen überschritten, erhöht sich das Risiko großräumiger, abrupter oder irreversibler Umweltveränderungen („Kipp-Punkte“), und die Widerstandsfähigkeit unseres Planeten, seine Stabilität, wird gefährdet. Zu den derzeit neun planetaren Grenzen gehören unter anderem der Klimawandel, die Veränderung der Landnutzung und der Verlust der biologischen Vielfalt. Die Autor:innen der neuen Studie argumentieren, dass der Sauerstoffverlust der Gewässer sowohl auf andere planetare Grenzprozesse reagiert als auch diese reguliert und deswegen als weitere planetare Grenze definiert werden sollte.
„Es ist wichtig, dass die Sauerstoffabnahme in der Hydrosphäre auf die Liste der planetaren Grenzen gesetzt wird“, sagt Erstautor Dr. Kevin Rose, Professor am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York. „Dies wird helfen, globale Überwachungs-, Forschungs- und Politikbemühungen zu unterstützen und zu fokussieren, um unsere aquatischen Ökosysteme und damit auch die Gesellschaft insgesamt zu schützen.“
In allen aquatischen Ökosystemen, von Bächen und Flüssen über Teiche, Seen und Stauseen bis hin zu Küsten und dem offenen Ozean, ist die Sauerstoffsättigung in den vergangenen Jahrzehnten rapide und erheblich gesunken. Seen und Stauseen haben seit 1980 Sauerstoffverluste von 5,5 beziehungsweise 18,6 Prozent erlitten. Der Ozean hat seit 1960 im globalen Durchschnitt mehr als zwei Prozent seines Sauerstoffs verloren. Prozentual klingt dies nach wenig, absolut bedeutet es aber aufgrund des riesigen Volumens des Weltozeans eine ungeheure Menge an Sauerstoff – und die Geschwindigkeit der Abnahme nimmt weiter zu. Die Wassermenge mit extremer Sauerstoffarmut (hypoxisch) beziehungsweise ohne jeglichen Sauerstoff (anoxisch) ist bei allen Gewässertypen dramatisch gestiegen, mit immer sichtbarer werdenden Konsequenzen für die betroffenen Ökosysteme.
„Ursachen des aquatischen Sauerstoffverlusts sind die globale Erwärmung durch Emissionen von Treibhausgasen und der Eintrag von Nährstoffen als Folge der Landnutzung“, sagt Ko-Autor Dr. Andreas Oschlies, Professor für Marine Biogeochemische Modellierung am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel: „Steigen die Wassertemperaturen, nimmt die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser ab. Dazu kommt eine ausgeprägtere Schichtung der Wassersäule, weil sich wärmeres, salzärmeres Wasser mit geringer Dichte auf das darunter geschichtete kältere, salzigere Tiefenwasser legt. Das behindert den Austausch der sauerstoffarmen Tiefenschichten mit dem sauerstoffreicheren Oberflächenwasser. Nährstoffeinträge von Land fördern zusätzlich Algenblüten, die dazu führen, dass mehr Sauerstoff verbraucht wird, wenn mehr organisches Material absinkt und in der Tiefe von Mikroben zersetzt wird.“
Bereiche im Meer, in denen so wenig Sauerstoff vorhanden ist, dass Fische, Muscheln oder Krebse nicht mehr überleben können, bedrohen nicht nur die Organismen selbst, sondern auch Ökosystemdienstleistungen wie Fischerei, Aquakultur, Tourismus und kulturelle Praktiken. Mikrobiotische Prozesse in sauerstoffarmen Regionen erzeugen darüber hinaus verstärkt Treibhausgase wie Lachgas und Methan, was zu einer weiteren Verstärkung der Erderwärmung und damit einer wesentlichen Ursache der Sauerstoffabnahme führen kann.
Die Autoren warnen: Wir nähern uns kritischen Schwellenwerten des Sauerstoffverlusts in den Gewässern, die mehrere andere planetare Grenzen beeinflussen werden. Professor Dr. Rose: „Gelöster Sauerstoff reguliert die Rolle von Meeres- und Süßwasser bei der Steuerung des Erdklimas. Die Verbesserung der Sauerstoffsättigung in Gewässern hängt von der Bekämpfung der zugrunde liegenden Ursachen ab, einschließlich der Klimaerwärmung und der Abwässer aus bewirtschafteten Landschaften. Wird der Sauerstoffmangel in den Gewässern nicht adressiert, wird dies letztlich nicht nur die Ökosysteme, sondern auch die Wirtschaft und die Gesellschaft auf globaler Ebene beeinträchtigen.“
Die Trends bei der Sauerstoffverarmung der Gewässer sind ein deutliches Warnsignal und ein Aufruf zum Handeln, das verhindern muss, diese planetare Grenze zu überschreiten. Die Studie von Professor Rose und seinen Kolleg:innen wird den Weg für weitere Forschung ebnen und die Tür für neue Regulierungsmaßnahmen öffnen. Sie entstand im Umfeld des Netzwerks Global Ocean Oxygen Network (GO2NE) der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission (Intergovernmental Oceanographic Commission, IOC) der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO), das ebenso wie das Programm Global Ocean Oxygen Decade (GOOD) der Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen von Professor Oschlies geleitet wird. https://idw-online.de/de/news836972
ULTRA-F Projekt stellt Ergebnisse auf Berliner Energietagen vor
Sichere Trinkwasserhygiene und Energieeinsparung – geht das gleichzeitig? Auf den Berliner Energietagen im Mai wurden umfangreiche Erkenntnisse aus Versuchen im Labor, im Technikum sowie in realen Wohngebäuden zur Wirksamkeit der Ultrafiltration hinsichtlich eines hygienisch sicheren Betriebs einer Trinkwasserinstallation bei abgesenkter Temperatur des Warmwassers vorgestellt. Zusätzlich wurden die Aspekte der Verminderung von CO2-Emissionen und der Wirtschaftlichkeit betrachtet.
Das interdisziplinär aufgestellte Forscher:innen-Team mit IWW-Beteilung sprach die Empfehlung aus, dass in einer zentralen Trinkwassererwärmung an keiner Stelle der Zirkulation eine Temperatur von 45 °C unterschritten werden dürfe. Dabei kann auch ohne Ultrafiltration ein hygienisch sicherer Betrieb bei einer Minimaltemperatur des Warmwassers in der Zirkulation von mind. 50 °C möglich sein. Wesentlichste Voraussetzung ist, dass der thermohydraulische Abgleich in der Trinkwasserinstallation gewährleistet ist und kontinuierlich überwacht wird. Außerdem muss das Vorkommen von Legionellen regelmäßig überprüft werden. Weiterhin wurden die Randbedingungen für den sicheren Betrieb von Ultrafiltrationsanlagen herausgearbeitet sowie Anpassungen des Regelwerkes empfohlen. https://iww-online.de/ultra-f-projekt-stellt-ergebnisse-auf-berliner-energietagen-vor/
Giftige Alge in der Oder Forscher entschlüsseln Erbgut der Oder-Goldalge und entdecken Gift-Quelle
Sie war mitverantwortlich für das massenhafte Fischsterben vor zwei Jahren in der Oder, nun haben Forscher das Erbgut der giftigen Goldalge entschlüsselt. Das könnte in Zukunft bei bevorstehenden Naturkatastrophen helfen. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben das Erbgut der giftigen Goldalge aus dem Grenzfluss Oder vollständig entschlüsselt. Dabei haben sie wichtige Informationen über einzelne Gene gewonnen. Dies könnte künftig helfen, eine sprunghafte Vermehrung der Goldalge „Prymnesium parvum“ und eine Naturkatastrophe wie im Jahr 2022 zumindest einzudämmen. „Wir haben die Gene identifiziert, die das Gift produzieren“, sagte IGB-Wissenschaftler Heiner Kuhl dem rbb am Montag. In der Praxis könnten ihm zufolge quantitative PCR-Tests https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/07/genom-gift-alge-oder-entschluesselt-hilfe-zukunft.html
Effekt von Hochtemperatur-Wärmespeicher auf das Grundwasser
In einem kürzlich gestarteten Projekt untersucht das Wasserforschungsinstitut Eawag, wie sich der Einsatz von Erdsonden-Wärmespeichern (BTES) auf das umliegende Erdreich, das Grundwasser und die darin lebenden Mikroorganismen auswirkt. In Zusammenarbeit mit der Empa und deren Demonstrator Energy Hub (ehub) entsteht so ein Projekt in einem bislang einmaligen Setting direkt auf dem Campus in Dübendorf. Klassische Erdwärmepumpen holen im Winter die Wärme aus dem Boden, um Gebäude zu heizen. Bei den auf dem Areal der Empa und der Eawag installierten Bohrloch-Wärmespeichern handelt es sich um Erdsonden, die nicht nur im Winter die Wärme an die Oberfläche holen können, sondern die Hitze aus den Sommermonaten in den Boden zurückführen, damit diese dann in der kälteren Jahreszeit zur Verfügung steht. Dabei können dem Speicher maximal Temperaturen bis zu 65 Grad Celsius zugeführt werden. Ein Rekord in der Schweiz und damit im Land einzigartig. Das führt dazu, dass lokal im Boden im Schnitt bis zu 50 Grad Celsius erreicht werden können. Bislang ist allerdings wenig über die Reaktionen des Untergrunds auf solche Hochtemperatur-Speicher bekannt. Das regelmässige Erhitzen und Abkühlen der Sonden in bis zu 100 Metern Bodentiefe kann die chemischen Komponenten im Grundwasser ebenso beeinflussen wie die mikrobiellen Gemeinschaften im Boden und im Wasser. Wie und in welchem Ausmass genau, ist nun Teil des Forschungsprojekts ARTS (Aquifer Reaction to Thermal Storage) des Wasserforschungsinstituts Eawag. 144 Erdwärmesonden wurden auf dem Campus in Dübendorf «abgeteuft». Sie führen bis zu 100 Meter in die Tiefe und laufen in einem Kellerraum neben dem neuen Parkhaus zusammen. Überwacht und gesteuert werden sie vom Energieleitsystem des Empa/Eawag Areals (GAMS), da das Sondenfeld hydraulisch in das Energiesystem des Campus eingebunden ist. Die gemessenen Werte des Speichers werden dann in der Datenbank des NEST-Gebäudes der Empa und der Eawag abgelegt und stehen den Forschenden zur Verfügung. Neu sind im Januar drei weitere Löcher in den Boden gebohrt worden: Die Grundwasser-Beobachtungspunkte der Eawag. Über die nächsten drei Jahre werden aus dem Untergrund Wasserproben an die Oberfläche befördert, die Aufschluss darüber geben sollen, wie die Mikrobiologie der Umgebung auf die Sonden reagiert und inwieweit die chemische Beschaffenheit des Grundwassers beeinflusst wird. Von den drei Bohrlöchern fördern die Forschenden mittels fünf Pumpen Grundwasserproben zutage, bevor, während und nachdem es mit den Erdsonden in Kontakt kommt. In den ersten Jahren des Projekts werden erst zwei der drei Beobachtungsstationen relevant sein, da bereits einige Monate nach Inbetriebnahme der Sonden Vergleiche möglich sind. Bis das Grundwasser aus der direkten Umgebung der Sonden allerdings die dritte Station weiter abseits erreicht, kann es mehrere Jahre dauern – so langsam fliesst das Wasser durch den Untergrund.
Massenspektrometer in Kleinformat Ziel des Projekts ist es, Einblicke über die Reaktionen zu erhalten, die diese Art von Wärmespeichern im Grundwasser auslösen. Das beinhaltet nicht nur die Hydrogeochemie und die Mikrobiologie, sondern auch die Analyse von entstehenden Gasen wie Sauerstoff, Methan oder Kohlenstoffdioxid durch die Wärmeeinwirkung im Boden. Solche Gase werden hauptsächlich von Bakterien im Untergrund konsumiert und produziert – abhängig von Hitze- und Kälteeinwirkung. Dazu fliesst das Wasser in der Pumpe in das an der Eawag entwickelte Massenspektrometer GE-MIMS (auch Mini-RUEDI genannt). «Für die nächsten drei Jahre messen Mini-RUEDI-Geräte stündlich die gelösten Gase im Grundwasser, während pro Minute 2.4 Liter Wasser durch das Massenspektrometer gepumpt werden», erklärt Joaquin Jimenez-Martinez, Leiter des Projekts und Forscher der Eawag-Abteilung Wasser und Trinkwasser. Die abgezapften Wasserproben werden ausserdem von Forschenden der Eawag-Abteilungen Umweltmikrobiologie sowie Aquatische Ökologie regelmässig im Labor untersucht. Für sie steht die Frage im Zentrum, wie sich die mikrobielle Vielfalt unter dem Einfluss von Temperaturen dieser Grössenordnung verändert. Ebenfalls lässt sich mit DNA-Spuren (sogenannter eDNA) nachweisen, welche Organismen das Grundwasser bevölkern und ob sich ihre Anzahl und Verbreitung aufgrund der Erdsonden verändert.
Grosses Interesse bei Bund und Kantonen Die Schweiz verfügt heute schon über die höchste Dichte an Erdwärmesonden pro Flächeneinheit in ganz Europa, daher stösst das Projekt bei Kantonen und Bund auf grosses Interesse. Die Nachfrage nach neuen Möglichkeiten zur Energiegewinnung und saisonalen Speicherung ist im Rahmen der Energiewende zusätzlich gestiegen. Ebenso von Interesse sind die Auswirkungen des Temperatureintrags auf das Grundwasser als Gesamtsystem. ARTS wird daher vom Bundesamt für Energie, sowie von den Kantonen Zürich, Aargau, Thurgau, Zug und Genf unterstützt und läuft unter der Kooperation der Empa und der Eawag. Dabei tragen Mitarbeitende aus den Umweltämtern von Zürich und Thurgau auch fachlich zum hydrogeologischen Verständnis bei. Eine Zusammenarbeit in diesem Umfang ist nicht alltäglich und auch die Geschwindigkeit, mit der das Projekt entstand, ist beispiellos. «Von der ersten Idee im Flur der Eawag bis zur Bohrung der Löcher auf dem Campus für die Sensoren sind nur zehn Monate vergangen», so Jimenez-Martinez. Das zeigt, wie drängend das Thema ist.
Beseitigung von PFAS aus Wasser: Fraunhofer UMSICHT und Cornelsen optimieren PerfluorAd®-Verfahren
Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) bergen aufgrund ihrer hohen Stabilität und ihrer allgegenwärtigen Verbreitung Gefahren für Mensch und Umwelt. Mit der Aufbereitungstechnologie PerfluorAd® haben Fraunhofer UMSICHT und die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH ein marktreifes Verfahren entwickelt, das PFAS kostengünstig und effektiv aus wässrigen Medien entfernt. Das aktuelle NRW-Vorhaben Perfluor.Dat verfolgt eine umfassende datenbasierte Prozessoptimierung, u. a. um das Verfahren an die Erfordernisse internationaler Märkte anpassen zu können. PFAS sind in unzähligen Industrie- und Alltagsprodukten enthalten – ob in Medizintechnik, Feuerwehrlöschschäumen und Li-Ionen-Batterien oder in Textilien, Kosmetika und Verpackungen. Über die Luft und Abwässer gelangen sie in die Umwelt, wo sie Böden und Wasser kontaminieren. Von dort geht es in die Nahrungskette und letztendlich in den menschlichen Organismus. Die human- und ökotoxikologischen Wirkungen der über 10 000 verschiedene Chemikalien umfassenden Stoffgruppe sind eindeutig belegt. Aktuell fehlen für viele Anwendungen jedoch noch Alternativen.
Vorreiter in Deutschland Bereits seit 2008 arbeiten Fraunhofer UMSICHT und Cornelsen gemeinsam an der Beseitigung von PFAS aus kontaminiertem Wasser und Abwasser – und sind damit Vorreiter in Deutschland. Die Kooperation führte zur Entwicklung des patentgeschützten PerfluorAd®-Verfahrens, um speziell Medien wie Löschwasser, die erhöhte PFAS-Konzentrationen und/oder hohe organische Hintergrundgehalte aufweisen, wirtschaftlich aufzureinigen. Aber auch viele weitere Wasseraufbereitungsprojekte und Dekontaminierungen von PFAS-belasteten Systemen wurden bereits durchgeführt. Dabei wird je nach Anwendungsfall der PFAS-spezifische Ausfällungsprozess des PerfluorAd®-Verfahrens mit etablierten Aufbereitungstechnologien wie Ionenaustausch, Membranverfahren oder Aktivkohleadsorption kombiniert. Das Ergebnis ist eine Minimierung der Gesamtmenge des zu entsorgenden PFAS-Abfalls.
Mit dem Start des neuen Vorhabens wird das PerfluorAd®-Verfahren nun weiterentwickelt. In den nächsten drei Jahren werden im Rahmen von Perfluor.Dat sowohl der PFAS-spezifische Ausfällungsprozess als auch der Abtrennungsschritt für den PFAS-haltigen Niederschlag intensiviert. Zum Einsatz kommen dabei einerseits funktionale Co-Additive, andererseits neue analytische Methoden zur Prozessüberwachung und -kontrolle. Des Weiteren werden auch die in den vergangenen Jahren angefallenen Prozessdaten aus unterschiedlichsten Anwendungsfällen über eine Mustererkennung analysiert. Bestenfalls resultiert hieraus ein Prozessmodell, das durch Untersuchungen in einem mobilen Versuchsreaktor verifiziert werden kann.
Internationalisierung im Blick Beim Kick-off-Treffen von Perfluor.Dat hat das interdisziplinäre Team zu den Kernthemen chemische Prozessoptimierung, Analytik und Datenerhebung drei Fachgruppen gebildet. Dr. Stefano Bruzzano, der Projektkoordinator von Fraunhofer UMSICHT, betont die Bedeutung des Vorhabens: »Wir haben durch das neue F&E-Vorhaben die Weichen stellen können, um unser PerfluorAd®-Verfahren für die Zukunft noch leistungsfähiger und flexibler zu gestalten.« Dabei haben die Beteiligten längst nicht nur die nationalen Anwendungsfälle und den hiesigen Markt im Blick. Die Erkenntnisse aus Perfluor.Dat sollen auch die zunehmende Internationalisierung des PerfluorAd®-Verfahrens unterstützen, die zum Teil unter deutlich veränderten Rahmenbedingungen erfolgt.
Perfluor.Dat – Chemistry/Analytics/Numerics Perfluor.Dat war Teil des Innovationswettbewerbs Green.Economy.IN.NRW und wird durch Land und EU gefördert.
Die VSA-Plattform Wasserqualität und die Eawag haben die bisherigen Wirkungen der ergriffenen Massnahmen des «Aktionsplans zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln» auf die Gewässerqualität untersucht. Die Anzahl Grenzwertüberschreitungen hat seit 2019 deutlich abgenommen. Trotzdem sind immer noch unverändert viele Kilometer Fluss- und Bachläufe belastet. Ein besonders grosses Risiko für die Gewässer stellen die Pyrethroide dar. Mit dem im Jahr 2017 verabschiedeten Aktionsplan Pflanzenschutzmittel setzt der Bundesrat Ziele um die Risiken durch Pflanzenschutzmittel in den Gewässern zu reduzieren. Am 8. Mai 2024 zog der Bundesrat dazu insgesamt eine positive erste Bilanz. Die nun in der Zeitschrift Aqua und Gas publizierte Studie von VSA und Eawag -Plattform Wasserqualität hat für diese Zwischenbilanz anhand von gemessenen Pestizidkonzentrationen die Wirkung des Aktionsplans auf die Fliessgewässer untersucht.
Gewässerbelastung immer noch hoch Die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln beschränkt sich nicht auf das gezielte Verhindern von Krankheiten oder Abtöten von Schädlingen und Unkräutern. In Gewässern können sie die Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen schädigen und damit die Biodiversität reduzieren. Die Ziele des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel verlangen daher auch eine Beurteilung des Gewässerzustands basierend auf den Grenzwerten der Gewässerschutzverordnung. Und da zeigen die neusten Auswertungen, dass die Massnahmen zwar greifen, unsere Bäche und Flüsse aber weiterhin stark mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind: An 22 der 36 untersuchten Standorten (61 %) wurden ökotoxikologisch begründeten Grenzwerte überschritten. Halbierungsziel noch fern Die Anzahl Standorte, an welchen alle Grenzwerte eingehalten werden, hat sich zwischen 2019 und 2022 kaum verändert. Zwar zeigt sich im Jahr 2022 eine leichte Verbesserung in den mittelgrossen und grossen Fliessgewässern. In den kleinen und mittelgrossen Bächen mit Landwirtschaft und Siedlung im Einzugsgebiet wurden Grenzwerte jedoch an mehr als drei Vierteln der untersuchten Stellen überschritten. Der Bericht des Bundesrates geht deshalb davon aus, dass ohne Entwicklung von neuen Alternativen für den Schutz der Kulturen die Fliessstrecke mit Grenzwertüberschreitungen bis 2027 voraussichtlich nicht halbiert werden kann. Erfreulich ist hingegen, dass es 2022 deutlich weniger Standorte mit mehr als 10 Grenzwertüberschreitungen gab. Zumindest bei den stark belasteten Gewässern ist also ein Trend zur Verbesserung sichtbar.
Pyrethroide im Fokus Stefan Hasler, Direktor des VSA, liest aus der Studie, dass es sinnvoll sei, die Anstrengungen auf besonders giftige Stoffe zu fokussieren. Von ihnen geht ein besonders hohes Risiko für Gewässerorganismen aus. Im Zentrum stehen dabei die Pyrethroid-Insektizide.
Antibiotikaresistente Bakterien sind weltweit eine Gefahr für die Gesundheit. Umso wichtiger ist es, ihre Verbreitung nicht nur zu verfolgen, sondern auch Trends zu erkennen. Forschende der Eawag haben über ein Jahr das Abwasser aus sechs Kläranlagen in der Schweiz auf die Verbreitung antibiotikaresistenter Colibakterien untersucht. Die Studie zeigt, dass die Überwachung des Abwassers dabei helfen kann, Trends und regionale Unterschiede unabhängig der effektiven Krankheitsfälle zu beobachten. Sie liefert zudem Grundlagen für Präventionsmassnahmen. Die Problematik von antibiotikaresistenten Bakterien ist bekannt und stellt eine wachsende Gefahr dar, die bereits jetzt weltweit Millionen an Todesopfern fordert. Über die Verbreitung solcher resistenten Bakterien ist jedoch wenig bekannt. Bisherige Schätzungen beziehen sich hauptsächlich auf Fälle, bei denen im Krankheitsfall im Spital eine Resistenz festgestellt wird. Ob und wie viele Personen in der Bevölkerung jedoch antibiotikaresistente Keime in sich tragen, ist schwer einzuschätzen. «Messungen im Abwasser können Licht ins Dunkel bringen», so Sheena Conforti, vom Wasserforschungsinstitut Eawag. Während einem Jahr hat das Team rund um Conforti wöchentlich das Abwasser von sechs Kläranlagen in der ganzen Schweiz untersucht. Bei den Proben legten die Forschenden den Fokus auf Escherichia coli–Bakterien, insbesondere auf das antibiotikaresistente ESBL- E. coli. Bei durchschnittlich 1.9% der gefundenen E. coli -Bakterien handelte es sich tatsächlich um die resistente ESBL-Variante. «Dieser Wert liegt im unteren Bereich von in bisherigen Studien publizierten vergleichbaren europäischen Daten, die von 1.6% in Griechenland bis zu 4.4% in Deutschland reichen», ordnet Conforti ein. Nebst dem Schweizer Durchschnittswert von 1.9% konnte das Team allerdings aufgrund des Standorts der Kläranlagen weitere Erkenntnisse gewinnen. Zürich, Genf und Lugano wiesen eine signifikant höhere Anzahl an ESBL-E. coli im Abwasser auf, als Proben aus beispielsweise Chur. Das führt die Forscherin auf mehrere Faktoren zurück. Zum einen behandeln Kläranlagen in grösseren Städten das Abwasser aus entsprechend dichter bevölkerten Einzugsgebieten, zum anderen ist es nur logisch, dass die Verbreitung von übertragbaren Bakterien in diesen dicht besiedelten Gebieten höher ausfällt. Ausserdem verfügen Genf wie auch Zürich über internationale Flughäfen, sowie zahlreiche Spitäler und Kliniken. Beides fördert die Verbreitung von resistenten Bakteriensträngen. «Unsere Resultate betonen das Potenzial von Abwasser als Indikator für die Verbreitung von ESBL-E. coli in der Bevölkerung», so Conforti.
Abwasserdaten als Berechnungsgrundlage für die Anzahl betroffener Personen Die Studie weist auch auf die Notwendigkeit zusätzlicher Forschung hin, um die mögliche Anzahl betroffener Personen in der Bevölkerung genauer zu bestimmen. Dazu fehlt ein wichtiger Faktor: Das Verhältnis von resistenten E. coli zu behandelbaren E. coli-Bakterien im Darm der betroffenen Personen (die Forschenden sprechen von Abwurflast), und die Frage, ob dieses Verhältnis bei allen Trägerinnen und Trägern ähnlich ist. Mit diesem Wert liessen sich zusammen mit den Daten aus dem Abwasser ableiten, wie viele Personen im Einzugsgebiet der Kläranlage Träger von resistenten Bakterien sind. Umgekehrt liesse sich die Abwurflast mit Hilfe der Abwasser-Daten errechnen, wenn die tatsächliche Anzahl betroffener Personen bekannt wäre. Für beide dieser Faktoren – Abwurflast und Trägerzahl – gibt es bisher nur Schätzungen und Daten aus anderen Ländern. Diese bewegen sich in einem Streubereich: Beispielweise geht man in Europa davon aus, dass 6% der Bevölkerung Träger von antibiotikaresistente ESBL-E. coli sind, was zusammen mit den Daten aus dem Schweizer Abwasser zu einer Abwurflast von 32% in Schweizer Betroffenen führen würde. Rechnet man mit einem Wert zu Abwurflast aus einer Studie aus Bangladesch (19%) mit den Abwasserdaten für die Schweiz um, wären rund 10% der Schweizer Bevölkerung von resistenten E. coli betroffen. Weder für die Abwurflast, noch für die Anzahl betroffener Personen gibt es allerdings Zahlen aus der Schweiz. Diese Werte sind daher Schätzungen.
Monitoring für die Früherkennung Auch die Messfrequenz kann einen Einfluss auf die Resultate haben, wie das Team festgestellt hat. In bisherigen europäischen Vergleichsstudien wurden zwar auch schon Proben aus Kläranlagen untersucht, allerdings teilweise nur einmal pro Saison. Dies führt zu weniger genauen Ergebnissen, denn Temperatur- und Wetterverhältnisse können die Daten verzerren. Engmaschige Kontrollen sind jedoch aufwändig und teuer. Der ideale Wert liegt daher gemäss Conforti bei ein bis zweimal pro Monat. Dies kann relevant sein, sollte die regelmässige Abwassermessung in nationale Monitoring-Bestrebungen aufgenommen werden. Unterstützt wurde die Arbeit der Eawag-Forschenden unter anderem vom Schweizerischen Nationalfonds sowie vom Bundesamt für Gesundheit. Die kürzlich in der Zeitschrift mSphere der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie publizierte Studie stösst auf breites Interesse. Mittlerweile hat Conforti das Monitoring der Abwasserproben auf weitere potentiell resistente Erreger ausgeweitet. Dazu gehören MRSA (Methicillin-resistente Staphylokokken), VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) sowie CRE (Carbapenem-resistente Enterobakterien). Von diesen Erregern geht mittlerweile eine ähnliche Gefahr aus wie von resistenten E. coli-Bakterien. Umso wichtiger ist es, auch deren Verbreitung zu überwachen. Angesichts der Schwierigkeiten bei der Behandlung von AMR-Infektionen in Kliniken, bringt das Monitoring im Abwasser zumindest erste Anhaltspunkte und könnte dabei unterstützen, frühzeitig Präventionsmassnahmen zu lancieren.
Originalpublikation Monitoring ESBL-Escherichia coli in Swiss wastewater between November 2021 and November 2022: insights into population carriage
Unser Wasser- und Abwassermanagement: eine unendliche Quelle für grüne Energie
ResNRJwater stellt die Herausforderung, den erneuerbaren Energieerzeugungs- und -verbrauchsmix in NWE zu verbessern, indem es die nicht ausgebeuteten Potenziale des Wasser- und Abwassersektors in städtischen und ländlichen Gebieten anspricht.
Aufgrund der Energie- und Klimakrise muss NWE seine Energieversorgungsresistenz erhöhen, insbesondere für die hochenergetischen Verbrauchs- und Abwasserinfrastrukturen (Abwasseraufbereitungsanlagen, Pumpstationen). In Paradoxerweise bieten die bereits von den Wasser- und Abwasserinfrastrukturen belegten Räume (wwtp, Abwasserkanäle, Retentionsbecken, Deichen, Pumpstationen, Seen) ungenutzte Potenziale für die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen (Solar/Windkraft, Wärme/Kühlung, grünes Gas).
Durch eine ausgewogene Verteilung in Nordwesteuropa können die Kläranlagen auch zur Netzstabilisierung beitragen. ResNRJwater will die Wasser- und Abwasserinfrastrukturen und die damit verbundenen Anlagen in Nordwesteuropa in Energiezentren verwandeln. Im Vergleich zu jetzt werden diese Infrastrukturen energietauer sein, erneuerbare Energiequellen für NWE-Endverbraucher bereitstellen und zur Stabilisierung der Energienetze beitragen.
Erwartete Ergebnisse Am Ende des Projekts können Wasser- und Interkommunitäten in 4 Gebieten (DE/Ruhr, BE/Flandern, NL/Nordholland, FR/Loire-Atlantique) eine Strategie verfolgen, um die Wasser- und Abwasserinfrastrukturen in Energiezentren und damit verbundene Aktionspläne für städtische und ländliche Gebiete in Nordwesteuropa zu verwandeln. Basierend auf 7 Piloten können sie 3 validierte Technologien auffassen, um die Aufnahme erneuerbarer Energiequellen…mehr: https://resnrjwater.nweurope.eu/
Effiziente plastikfressende Pilze in Süßgewässern identifiziert
Das Vorkommen von Kunststoffen in unserer Umwelt stellt eine zunehmende Belastung für die Natur und für unsere Gesundheit dar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Universität Potsdam haben nun Pilze aus Süßgewässern identifiziert, die Kunststoffpolymere aus Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi effizient abbauen können. Entgegen bisheriger Annahmen war dafür keine Vorbehandlung der Kunststoffe notwendig. Die Studie wurde in Science of the Total Environment veröffentlicht. Kunststoffe aus Polymeren können jahrzehntelang in der Umwelt verbleiben, da sie von Bakterien im Boden oder Gewässer nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden. Weltweit wird deshalb an praxistauglichen und nachhaltigen Methoden für den Umgang mit Kunststoff- und Gummiabfällen geforscht. Ein Forschungsteam des IGB und der Universität Potsdam hat 18 Pilzstämme aus Süßgewässern ausgewählt und ihre Fähigkeit untersucht, Polyurethan, Polyethylen und Reifengummi abzubauen. Diese gehören zu den am häufigsten in der Umwelt vorkommenden Kunststoffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Stämme von Fusarium, Penicillium, Botryotinia, and Trichoderma ein hohes Potenzial zum Abbau von Kunststoffen besitzen.
Pilze gut an „Plastiksphäre“ angepasst: In den letzten Jahren konnten Forscherinnen und Forscher bereits zeigen, dass es Mikropilze gibt, die auch komplexe Polymere zersetzen und damit für den biologischen Schadstoffabbau – Bioremediation – geeignet sind.
Doch warum sind die Pilze so gute Kunststoff-Recycler? „Pilze produzieren Enzyme, die selbst chemische Verbindungen aus vielen Makromolekülen wie Kunststoff aufspalten können. Außerdem sind sie mit ihren invasiven Wachstumsformen und ihrer Fähigkeit, Biofilme zu bilden und mit bereits bestehenden Biofilmen zu interagieren, gut an das Leben in der Plastiksphäre angepasst“, sagt IGB-Forscher Professor Hans-Peter Grossart, der die Studie leitete.
Analysen mit dem Rasterelektronenmikroskop zeigten dem Team, dass sich die Zellwände einiger Pilze verformen, wenn sie die Kunststoffe besiedeln. „Das sind wahrscheinlich strukturelle Anpassungen der Myzelien, die es ihnen ermöglichen, beispielsweise das wasserabweisende Polyurethan zu besiedeln“, sagt Sabreen Samuel Ibrahim Dawoud, Doktorandin am IGB und Erstautorin der Studie.
Die FT-IR-Spektroskopie zur Analyse von Veränderungen in der Feinstruktur der Pilze und die DOC-Analyse zur Bestimmung ihrer Stoffwechselaktivität lieferten Hinweise darauf, dass die anfängliche enzymatische Aktivität der Pilze zur Bildung von Zwischenprodukten führt, die den Pilzen als Kohlenstoff- und Energiequelle dienen, indem sie die Konzentration des für das Pilzwachstum verfügbaren löslichen organischen Kohlenstoffs erhöhen. „So schaffen sich die Pilze durch den Abbau immer wieder neue Nahrung“, sagt Sabreen Dawoud.
Keine Vorbehandlung durch UV-Licht, Ozonisierung oder andere chemische oder thermische Verfahren nötig: Die Studie zeigte auch, dass Pilze Polymere ohne jegliche Vorbehandlung der Kunststoffe und ohne Zugabe von Zuckern als Energiequelle abbauen können. Um den mikrobiellen Abbau von Kunststoffpolymeren zu initiieren, wurden in vielen Studien zunächst UV-Licht, Ozonierung, chemische Oxidationsmittel oder thermische Vorbehandlungen eingesetzt, um die Kunststoffpolymere effektiv zu oxidieren und reaktive funktionelle Gruppen zu erzeugen, bevor das Polymer mit Pilzen beimpft wurde. Diese Behandlungen wurden in dieser Studie nicht angewandt und scheinen für die Pilzaktivität nicht wesentlich zu sein. Es wurde jedoch noch nicht untersucht, ob solche Behandlungen die Geschwindigkeit des Abbauprozesses verändert hätten.
Und das sind die erfolgreichen Plastikfresser: Unter den ausgewählten Stämmen zeigten Stämme von Fusarium, Penicillium, Botryotinia und Trichoderma ein besonders hohes Potenzial zum Abbau von Polyethylen, Polyurethan und Reifengummi. Einige der terrestrischen Vorkommen dieser Pilze sind beim Menschen bisher nur wenig beliebt: Fusarien sind zum Beispiel in der Landwirtschaft als Schadpilze für Getreide und Mais bekannt. Auch Botryotinia kann verschiedene Pflanzenkrankheiten auslösen. Trichoderma-Arten sind Fadenpilze, die weltweit verbreitet im Boden, in Pflanzen, in verrottenden Pflanzenresten oder auch in Holz leben. Sie sind wichtige Zersetzer und stehen in Wechselwirkung mit Pflanzen, anderen Mikroorganismen und dem Boden. Arten der Gattung Penicillium spielen hingegen eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Penicillin und Lebensmitteln wie Schimmelkäse. Die Forschenden testeten auch, ob bestimmte Pilzarten nur bestimmte Arten von Kunststoff oder Gummi abbauen können und welcher Kunststoff am besten von Pilzen zersetzt wird. Das Ergebnis: Polyurethan erwies sich von allen getesteten Kunststoffen als am besten abbaubar. „Die Kenntnis effizienterer Pilzstämme, insbesondere für den biologischen Abbau von Polyurethan, trägt dazu bei, großtechnische Recyclingkonzepte für Kunststoffabfälle zu entwickeln“, sagt Hans-Peter Grossart.
Methodik: Die Studie beschreibt die Probenahme und Identifizierung von 18 Pilzstämmen aus den Seen Stechlin und Mirow in Nordostdeutschland und klassifiziert sie anhand der molekularen Daten ITS, SSU und LSU. Die Stämme wurden auf ihre cellulo-, lignino- und chitinolytische Aktivität und ihre Fähigkeit zum Abbau verschiedener Kunststoffe, darunter Polyethylen, Polyurethan, Reifenkautschuk und Polyethylen niedriger Dichte, untersucht. Die Abbauversuche wurden sowohl auf Agar- als auch auf Flüssigmedien durchgeführt, mit optischen Auswertungen zur Beobachtung des Kunststoffabbaus und Respirationsversuchen zur Messung des O2-Verbrauchs und der CO2-Produktion. Nach der Inkubation wurden das Frischgewicht und der gelöste organische Kohlenstoff (DOC) gemessen und die Pilzmyzelien mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) und Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FT-IR) analysiert. Für die Datenanalyse wurde die Software R verwendet, wobei ANOVA, Dunn-Test und lineare Regression eingesetzt wurden, um die Ergebnisse zu vergleichen und Korrelationen zwischen ihnen zu bestimmen.
Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff: PU ist eines der am weitesten verbreiteten umweltschädlichen Polymere. Es wird in vielen Industriezweigen verwendet und eignet sich besonders für langfristige Anwendungen, bspw. für Schaumstoffe, Elastomere für Sportbekleidung oder medizinische Geräte, Beschichtungen und Dichtstoffe. PU ist daher für raue Umweltbedingungen ausgelegt. PE macht etwa ein Drittel der gesamten Kunststoffnachfrage in Europa aus, was zum Teil auf seine umfangreiche Verwendung für Verpackungen zurückzuführen ist. Mikroplastik aus Reifen trägt zu den größten Verschmutzungen durch Mikroplastik bei, darunter Reifenabriebpartikel, recycelte Reifenkrümel und Rückstände aus der Reifenreparatur. Quelle:https://idw-online.de/de/news836088
Prof. Hans-Peter Grossart, Forschungsgruppenleiter „Aquatische mikrobielle Ökologie“ am IGB und Professor für “ Aquatische mikrobielle Ökologie und funktionelle Biodiversität“ an der Universität Potsdam: https://www.igb-berlin.de/profile/hans-peter-grossart Alltech : Aktuelle Projekte und Referenzen von Alltech. Alltech Dosieranlagen – das steht für höchste Kompetenz, Flexibilität und Qualität. Standard ist nur die Basis, auf der hier maßgeschneiderte Dosieranlagen entwickelt werden. Die News von Alltech informieren über spannende Praxisbeispiele und Projekte, aktuelle Veranstaltungen und neueste Innovationen im Bereich Dosieranlagen. IFAT 2024: DANKE FÜR IHR INTERESSE! Danke an alle Besucher unseres Messestandes auf der IFAT 2024 in München! https://www.alltech-dosieranlagen.de/service/aktuelles/
TU Braunschweig leitet zwei neue Climate Future Labs Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Stadt und ihre Menschen aus? Welche Anpassungen sind nötig? Und wie können Städte unter Beteiligung von Bürgerinnen klimagerecht entwickelt werden? Das untersuchen Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität Braunschweig zukünftig in zwei neuen Zukunftslaboren am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen. Die sogenannten „Climate Future Labs“ werden aus dem Programm zukunft.niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro für sechs Jahre gefördert. „Die Förderung der beiden Climate Future Labs zur klimagerechten Stadtentwicklung unterstreicht die herausragende Rolle unserer Universität in der Stadtforschung vor dem Hintergrund des Klimawandels“, betont die Präsidentin der TU Braunschweig, Angela Ittel. „Die beiden Zukunftslabore ermöglichen es, unseren Wissenschaftlerinnen im Verbund mit weiteren niedersächsischen Universitäten und außeruniversitären Partnerinnen, innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln und unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft zu stärken.“
Urban Climate Future Lab für Niedersachsen und darüber hinaus Hitze, Starkregen, Hochwasser, Dürre: Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf Städte und die vielen Menschen, die dort leben. Ziel des Urban Climate Future Labs (UCFL) unter der Leitung von Professorin Vanessa Carlow des Institute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig ist es, das komplexe Zusammenspiel zwischen Klimawandel, Klimawandelanpassung und Urbanisierung zu erforschen. Daran werden Wissenschaftler*innen der TU Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover, der Leuphana Universität Lüneburg sowie der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft und dem Climate Service Center Germany zusammenarbeiten. Beteiligt sind Disziplinen wie Architektur, Städtebau und Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Ingenieurwesen, Psychologie, Governance, Umweltwissenschaften, Geografie, Physik und Klimawissenschaften. Um nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis zu forschen, plant das Urban Climate Future Lab strategische Partnerschaften mit Städten, Gemeinden, Industrie und Zivilgesellschaft.
In der ersten Phase wird das UCFL untersuchen, wie die unterschiedlichen Siedlungstypen in Niedersachsen zum Klimawandel beitragen und wie sie gleichzeitig davon betroffen sind. Denn noch ist unklar ist, wie genau die verschiedenen Siedlungstypen – zum Beispiel Groß-, Mittel- oder Kleinstädte, Dörfer, Industriegebiete oder Stadtviertel – zum Klimawandel beitragen, wie sie davon betroffen sind und welche Risiken oder Potenziale mit Blick auf Klimawandelanpassung bestehen. In der zweiten Projektphase stehen dann die Transformationsmöglichkeiten im Mittelpunkt: Wie kann das Siedlungssystem und wie können Orte in Niedersachsen so umgestaltet werden, dass die Auswirkungen des Klimawandels reduziert und die Resilienz und Nachhaltigkeit insgesamt erhöht werden? Auch wenn Niedersachsen im Fokus des Projekts steht, will das Forschungsteam Strategien und Modelle entwickeln, die für Stadtregionen weltweit anwendbar sind.
„Städte und Stadtregionen sind besonders stark von Klimawandel betroffen – auch in Niedersachsen. Als Sprecherin des multi-disziplinären Forschungsverbunds ‚Urban Climate Future Lab‘ freue ich mich, in den kommenden Jahren gemeinsam mit dem UCFL-Team und vielen weiteren Partnerinnen aus Städten und Gemeinden wissenschaftlich fundierte Entwicklungspfade für die nachhaltige Transformation Niedersachsens zu erarbeiten“, sagt Professorin Vanessa Carlow, Leiterin des Institute for Sustainable Urbanism und Sprecherin des neuen UCFL Zukunftslabors. „Für den Wandel hin zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Zukunft in Stadt und Land wollen wir innovative Planungs-, Mobilitäts-, Produktions- und Energiesysteme gemeinsam entwickeln. Dies schließt auch neue Formate der Beteiligung von Bürgerinnen, neue Governance-Ansätze, ein neues Verständnis des Umgangs mit Klimarisiken, sowie neue physikalische Modelle ein, die auf den spezifischen Merkmalen des urbanen Systems mit seinen unterschiedlichen Siedlungs- und Landschaftstypen und der Lebenswirklichkeit der Menschen basieren.“
Klimawissen und Stadtgestaltung Als weiteres Climate Future Lab zum Thema klimagerechter Stadtentwicklung startet das Projekt „Open Planning Cultures. Design Principles for Transformative Spaces (OPEN_CULTURES)“ unter der Leitung von Professorin Tatjana Schneider, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt der TU Braunschweig, an dem Wissenschaftler*innen der TU Braunschweig, des Julius Kühn-Instituts und der Universität Oldenburg beteiligt sind. OPEN_CULTURES knüpft an das gemeinsame Stadtentwicklungsprojekt der TU Braunschweig und der Stadt Braunschweig Co_Living Campus an. Ziel ist es, zu untersuchen, wie Klimawissen durch Gestaltungsprinzipien, die die Klimaanpassung in der Stadtentwicklung und Raumplanung direkt unterstützen, in nachhaltiges Leben übersetzt werden kann. Um diese „Übersetzungslücke“ zu schließen, will „OPEN_CULTURES“ das komplexe Verhältnis zwischen Klimawissen und der Praxis von Stadtgestaltung und nachhaltigem Leben in drei Sub-Labs entwirren.
So wollen die Wissenschaftler*innen die Rolle von Partizipation bei der Schaffung von klima-sensiblen Formen der Stadtgestaltung betrachten. Das zweite Sub-Lab beschäftigt sich mit der Frage, wie die Gestaltung von Gebäuden klima-sensible Formen des städtischen Lebens unterstützen kann. Das dritte Sub-Lab untersucht die Art und Weise, wie Vorstellungen über den Klimawandel Alltagspraktiken beeinflussen und darin reproduziert werden, und wie Klimawandel anders erzählt werden könnte, um zu einer nachhaltigen Lebenspraxis zu motivieren. Das interdisziplinäre Forschungskonsortium verfolgt dabei einen partizipativen und transdisziplinären Ansatz, der Gebäude und grüne Infrastrukturen zusammen mit sozialen und symbolischen Dimensionen untersucht und durch die Entwicklung von Gestaltungsprinzipien auf gerechte, gleichberechtigte und inklusive Formen der Klimaanpassung fokussiert.
„Das Zukunftslabor ist eine fantastische Möglichkeit, die für unsere Gesellschaft und Umwelt so wichtigen Fragestellungen der klimagerechten Gestaltung von Stadt interdisziplinär zu betrachten“, sagt Professorin Tatjana Schneider, Leiterin des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt der TU Braunschweig und Sprecherin des Projekts. „Besonders an unserem Ansatz ist hierbei die Zusammenarbeit von Geistes- und Sozialwissenschaften mit gestalterischen und technischen Disziplinen. Das Projekt wird außerdem von einer breiten Allianz aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, gemeinwohlorientierten Vereinen und anderen Organisationen unterstützt, die sich für zukunftsfähige Quartiere und Nachbarschaften einsetzen. Wir freuen uns sehr, dieses Vorhaben gemeinsam auf den Weg zu bringen.“
Biologischer Abbau von Mikroplastik durch „PlasticWorms“
An der Fakultät Bioingenieurwissenschaften der Hochschule Weihenstphan-Triesdorf (HSWT) wird ein innovatives biologisches Verfahren entwickelt, bei dem Würmer und Mikroorganismen Mikroplastik in Kläranlagen abbauen können. Mikroplastik ist in aller Munde und oft so klein, dass es mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Es entsteht an vielen Stellen des täglichen Lebens und verursacht große Probleme für Mensch und Umwelt. Da Mikroplastik auch im Abwasser vorkommt und nach heutigem Stand der Technik in Kläranlagen noch nicht vollständig entfernt werden kann, sind neue Lösungsansätze gefragt. Abhilfe könnte das Forschungsprojekt PlasticWorms https://www.hswt.de/forschung/projekt/1841-plastic-worms der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) schaffen.
Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart https://www.hswt.de/sabine-gruener-lempart, Inhaberin der HTA-Forschungsprofessur https://www.hightechagenda.de/ „Sustainable Bioengineering“ an der Fakultät Bioingenieurwissenschaften, ist es zusammen mit ihrem Team gelungen, durch den Einsatz von Würmern und Mikroorganismen in einem biologischen Verfahren Mikroplastik abzubauen Die entwickelte Technologie soll nun in einer Kläranlage in der Praxis erprobt und optimiert werden, um sich als ideale Ergänzung zu den bisherigen drei Reinigungsstufen in Kläranlagen zu etablieren.
Würmer und Mikroorganismen – ein starkes Team gegen Mikroplastik Der Abbau von Mikroplastik erfolgt in einem Biorieselbettreaktor, der natürliche Lavasteine aus der Vulkaneifel enthält. Deren poröse Oberfläche bietet einen optimalen Lebensraum für Mikroorganismen und Würmer. Bakterien und Pilze bilden dort einen Biofilm, der als Grundlage für den Abbau des Mikroplastiks dient. Zusätzlich werden Würmer wie Egel oder Fadenwürmer eingesetzt, die in Symbiose mit den Mikroorganismen leben. Die Würmer übernehmen die Vorzerkleinerung der Kunststoffpartikel, während die Mikroorganismen den Kunststoff in seine molekularen Bestandteile zerlegen. Das Ergebnis: schadstofffreie Biomasse und mikroplastikfreies Wasser für Mensch und Umwelt.
Im Labormaßstab konnte bereits gezeigt werden, dass der biologische Abbau von Mikroplastik funktioniert. Der Kooperationspartner ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH aus Bayreuth https://www.zwt.de/ konstruiert aktuell eine Pilotanlage im industriellen Maßstab von fünf Kubikmetern. Diese wird voraussichtlich ab Juli 2024 in der Kläranlage Petershausen (Landkreis Dachau) https://petershausen.de/rathaus/eigenbetrieb-wasser-abwasser/abwasser/ eingesetzt. Die innovative Technologie basiert ausschließlich auf natürlichen Materialien, Prozessen und Lebewesen und hat damit das Potenzial, sich als nachhaltiges Standardverfahren in Kläranlagen zu etablieren und langfristig Mensch und Umwelt durch mikroplastikfreies Wasser zu schützen.
Schifffahrt schadet der Biodiversität in Europas Flüssen
Anhand umfangreicher Langzeitdaten zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), dass die Binnenschifffahrt in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlichen Verlust der biologischen Vielfalt von Fischen, Muscheln, Schnecken und Kleinkrebsen in europäischen Flüssen beigetragen hat – und dazu, dass die verbliebenen Tiergemeinschaften immer einheitlicher werden und flusstypische Arten verloren gehen. Invasive Arten hingegen nehmen deutlich zu. Die Forschenden zeigen auch, wie diese Effekte durch ein besseres Ufer- und Landmanagement abgemildert werden könnten. Das internationale Forschungsteam mit Prof. Sonja Jähnig und Dr. Christian Wolter vom IGB hat Datensätze zur Biodiversität in europäischen Flüssen zusammengetragen und modelliert, wie sich Belastungen durch Schiffsverkehr, Hafendichte und Schleusen auf die Artenvielfalt im Wasser auswirken. Die ausgewerteten Zeitreihen von Fischen und größeren wirbellosen Tieren, wie Insektenlarven, Kleinkrebse, Muscheln und Schnecken, umfassten mehr als 19.500 Beobachtungen von über 4.000 Probestellen aus den letzten 32 Jahren.
Bestände flusstypischer Fischarten wie Barbe, Nase oder Zährte gehen zurück:
Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Studie zeigen, geht die Binnenschifffahrt mit einem Rückgang der biologischen Vielfalt in den befahrenen Flüssen einher. Das betrifft sowohl den Reichtum und die Häufigkeit von Arten, als auch die Vielfalt der ökologischen Gilden, also der Gruppen von Arten mit gleichen Ansprüchen an bestimmte Umweltfaktoren, wie zum Beispiel die Strömung. Bei den Fischen gingen so in den letzten Jahrzehnten viele flusstypische Fischarten wie Barbe, Nase oder Zährte zurück und invasive Arten wie die Schwarzmundgrundel breiten sich aus.
„Wir haben festgestellt, dass die Artengemeinschaften in den Flüssen immer homogener werden. Auch in den europäischen Flüssen gibt es keine typischen Unterschiede in der Fauna mehr. Das Problem ist, dass sich dadurch die Nahrungsnetze verschieben können und auch die Widerstandsfähigkeit der Gewässer abnimmt“, sagt Prof. Sonja Jähnig.
Wellen und Rückströmungen von Schiffen: Verringerte Geschwindigkeit und Flachwasserzonen würden helfen:
Schiffe selbst beeinträchtigen die Artenvielfalt und die funktionelle Biodiversität von Fischen und großen wirbellosen, bodenlebenden und strömungsempfindlichen Arten, denn die von Schiffen verursachten Wellen und Rückströmungen üben einen Selektionsdruck aus: Fische, die ihre Eier in Gelegen an Substrate wie Steine oder Pflanzen heften, haben bessere Vermehrungschancen als Arten, deren frei schwimmende Eier weggespült werden. Schiffswellen erodieren die Ufer und setzen Sedimente frei, was die Lebensräume sowohl für Fische als auch für Wirbellose verschlechtert.
„Lebensräume mit unterschiedlichen Strömungen sind für die Artenvielfalt essentiell. Eine Verringerung der Schiffsgeschwindigkeit und die Schaffung von flachen Lebensräumen, die vor Schiffswellen geschützt sind, könnten einige dieser negativen Auswirkungen der Wellen mildern“, sagt Prof. Sonja Jähnig.
Nicht nur die Schiffe selbst, sondern auch der Gewässerausbau mit Häfen, Schleusen, Kanälen und Deckwerken schadet:
Negative Auswirkungen auf das Leben in unseren Flüssen hat neben den Schiffen oft auch die begleitende Infrastruktur: Schwere Deckwerke aus Beton oder Steinen, häufig eingesetzt, um die Ufererosion zu verhindern, beeinträchtigen beispielsweise die Lebensräume im Uferbereich und führen nachweislich zu einer geringeren Fischvielfalt. Außerdem wird die Fahrrinne vieler Wasserstraßen regelmäßig ausgebaggert, um die Tiefe zu erhalten, was Lebensräume und Tiere am Gewässergrund schädigt.
Mehrere Stressoren können zusammenwirken: Renaturierung von Uferzonen würde Biodiversität besser schützen:
Das Forschungsteam untersuchte auch, wie die Schifffahrt mit anderen Stressoren zusammenwirkt. Wie stark der Einfluss des Schiffsverkehrs war, hängt von der lokalen Landnutzung und der zusätzlichen Degradation der Uferbereiche ab. Für Fische sind die negativen Auswirkungen in Flussabschnitten, die in städtischen oder stark landwirtschaftlich genutzten Gebieten liegen, am stärksten, da hier Belastungen durch hohe Nähr- und Schadstoffeinträge hinzukommen.
Auf Muscheln, Schnecken und Krebse wirkt sich der Ausbau von Fließgewässern zu Wasserstraßen vor allem dann negativ aus, wenn auch die Ufer stark degradiert sind. Bei starker Uferdegradation geht die Kanalisierung zudem mit einer Zunahme invasiver Arten einher.
„Diese verstärkenden Effekte zeigen uns, dass die Wiederherstellung von Uferlebensräumen sehr sinnvoll sein kann. Breite, nicht landwirtschaftlich genutzte Uferzonen können als Puffer gegen Nährstoffeinträge wirken. Die Ufervegetation ist ein natürlicher Erosionsschutz und bietet vielen Tierarten Lebensraum, Struktur, Schatten, Nahrung und Verbindung zum Umland. So können die negativen Auswirkungen der Kanalisierung reduziert werden“, sagt Dr. Christian Wolter.
Ökologisch wichtige Flüsse wie die Oder weitgehend von der Schifffahrt ausnehmen:
„Der Branchenverband Inland Navigation Europe (INE) beschreibt in seinem Post-COVID-Programm, dass die Binnenschifffahrt in Europa in den nächsten 25 Jahren um 50 Prozent wachsen soll. Es gäbe nicht nur mehr und größere Schiffe, auch die Infrastruktur würde ausgebaut. Das bedeutet mehr Wehre, größere Schleusen und Häfen sowie zusätzliche Wasserstraßen. Angesichts der Schäden für die biologische Vielfalt muss jedoch für jeden Fluss sorgfältig abgewogen werden, ob der Nutzen als Wasserstraße die hohen ökologischen Kosten wirklich rechtfertigt. So ist beispielsweise der geplante Ausbau der Oder ernsthaft zu hinterfragen“, so Dr. Christian Wolter. https://idw-online.de/de/news835350
Forschende der Universität Freiburg entwickeln Index um die Gefahr von Sturzfluten einzuordnen, der lokale Gegebenheiten berücksichtigt
In die Vorhersage fließen neben Niederschlagsdaten hydrologische und hydraulische Modelle ein
•„Mit Hilfe der Vorhersagen können Alarm- und Einsatzpläne verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg Aktuell sind große Teile Baden-Württembergs und Bayerns von Starkregen, Hochwasser und deren Folgen betroffen. Neben Flusshochwassern bergen Sturzfluten in solchen Situationen eine große Gefahr. Diese sind schwer vorherzusagen, da bei ihrem Auftreten neben dem Niederschlag viele weitere Faktoren entscheidend sind. Ein Team unter der Leitung von Wissenschaftler*innen der Universität Freiburg hat nun einen Index entwickelt, der die jeweils erwartete lokale Gefahr von Sturzfluten angibt. Prof. Dr. Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg, koordiniert das Projekt.
In den sogenannten Sturzflutindex (SFI) fließen neben dem Niederschlag Eigenschaften des jeweiligen Gebiets mit ein. Relevant ist etwa, wie viel Wasser die lokalen Böden aufnehmen können: Handelt es sich um versiegelte Flächen? Ist der Boden bereits feucht oder gesättigt? In welchem Maße ist er mit Pflanzen bedeckt? Eine weitere Frage ist, wie das Wasser abfließt: Ist die Gegend flach oder hügelig? Treffen mehrere spontan gebildete Flüsse an einer Stelle aufeinander? Auf Basis von Bodenkarten und Daten etwa zu Landnutzung und Versiegelung berechnen die Forschenden diese lokalen Gegebenheiten mit Hilfe von hydrologischen und hydraulischen Computermodellen.
Risiko-Klassen geben an, wie gefährlich erwartete Sturzfluten werden
Besonders gefährlich sind Sturzfluten dann, wenn das Wasser mit hoher Geschwindigkeit fließt, der Wasserstand hoch ist, oder bei einer Kombination aus beiden Faktoren. In solchen Fällen könnten Fußgängerinnen oder Fahrzeuge Halt verlieren und weggeschwemmt werden. Um die Gefahr in einem bestimmten Gebiet abzuschätzen, haben die Wissenschaftlerinnen vier Risiko-Klassen definiert: Keine bis geringe Gefahr, mäßige Gefahr, erhebliche bis große Gefahr oder sehr große Gefahr. Bei dieser Einordnung beziehen die Wissenschaftler*innen historische Erfahrungswerte mit ein. In welche Klasse ein Gebiet fällt, hängt davon ab, welcher Anteil der lokalen Flächen laut Modell von gefährlichen Sturzfluten betroffen sein wird.
Bewohner*innen rechtzeitig warnen und langfristig vorsorgen
Um den SFI zu testen, bestimmten die Forschenden Gefahren bei früheren Hochwassern anhand historischer Daten. Tatsächlich sagte der Index die jeweils betrachteten Sturzfluten korrekt vorher. „Der SFI bietet einen deutlichen Mehrwert gegenüber bloßen Starkregenwarnungen“, sagt Weiler. „Mit Hilfe der Vorhersagen können Bewohner*innen betroffener Gebiete in Zukunft hoffentlich rechtzeitig gewarnt werden, Alarm- und Einsatzpläne objektiviert und verbessert werden. Langfristig hilft der Index, vorzusorgen und die lokalen Gefahren durch Sturzfluten zu verringern. Um seinen Einsatz voranzutreiben, sind wir bereits mit mehreren Landesämtern im engen Kontakt.“
Der SFI wurde im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts AVOSS (Auswirkungsbasierte Vorhersage von Starkregen und Sturzfluten auf verschiedenen Skalen: Potentiale, Unsicherheiten und Grenzen) entwickelt. An der Forschung beteiligt sind Wissenschaftlerinnen mehrere Universitäten und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland, die mit Meteorologinnen und Ingenieurbüros zusammenarbeiten. https://idw-online.de/de/news835177
UFZ: Zwei Fliegen mit einer Klappe – Grundwasserreinigung und Wärmespeicherung
Ein UFZ-Team testet eine Anlage zur unterirdischen Speicherung thermischer Energie, die gleichzeitig belastetes Grundwasser reinigt Thermische Energie in Grundwasserleitern zu nutzen, kann einen wichtigen Beitrag zum CO2-freien Wärmemanagement leisten. Vor allem oberflächennahe Grundwasserleiter in Städten und Industriearealen sind häufig mit Schadstoffen verunreinigt. Damit können sie nicht ohne weiteres als saisonaler Wärmespeicher genutzt werden. Forschende des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Firma Eneotech haben nun am UFZ-Standort in Leipzig im Rahmen des Forschungsprojekts KONATES eine Pilotanlage in Betrieb genommen. Sie soll als Wärmetauscher dienen, zugleich Schadstoffe aus dem Grundwasser entfernen – und könnte Blaupause sein für eine CO2-arme, energetische Bewirtschaftung kontaminierter Grundwasserleiter generell. Grundwasserleiter, so genannte Aquifere, sind wichtig, weil sie vielerorts Trink- oder Brauchwasser liefern. Sie können aber noch eine andere wichtige Aufgabe übernehmen, indem sie als saisonaler Wärmespeicher genutzt werden. Darauf setzen UFZ-Forschende in Leipzig: Sie nutzen einen bis zu 5 Meter mächtigen Grundwasserleiter, in dem unter dem UFZ-Gelände in rund 12 Meter Tiefe das Grundwasser mit einer konstanten Temperatur von 14 Grad Celsius und einer Geschwindigkeit von ca. einem Meter pro Tag durch den sandigen Kies strömt. „Wenn man dem Grundwasserleiter im Sommer das Wasser entnimmt, und ihm über Wärmetauscher die Kälte entzieht, kann man damit Gebäude kühlen und das erwärmte Wasser zurück in den Untergrund pumpen. Fördert man nun das eingespeiste erwärmte Wasser im Winter aus dem Grundwasserleiter, lässt sich die gewonnene Wärme zum Heizen von Gebäuden nutzen“, erklärt Prof. Holger Weiß, der das Forschungsprojekt KONATES koordiniert. Das Besondere an dem Vorhaben: Die Forschenden wollen mit einer sogenannten ATES (Aquifer Thermal Energy Storage)-Anlage nicht nur Wärme und Kälte für einen künftigen CO2-freien Wissenschaftspark erzeugen, sondern auch das mit chlorierten Kohlenwasserstoffen belastete Grundwasser reinigen, eine Altlast, wie sie an vielen Stadt- und Industriestandorten zu finden ist. Im Wissenschaftspark Leipzig hat das Team um den Geologen Holger Weiß deswegen eine Pilotanlage errichtet. Darin wird das Grundwasser aus dem Aquifer über einen Brunnen nach oben gepumpt und in zwei Container geleitet. Dort wird das Wasser erwärmt und in aufeinanderfolgenden Zyklen zurück in den Untergrund gepumpt. „Unsere Modellierungen mit der UFZ open source Modellierungsplattform OpenGeoSys haben ergeben, dass bei den konkreten hydraulischen Randbedingungen sogar für den flachen Aquifer eine Wärmerückgewinnung von 25 Prozent möglich ist. Ein höherer Wirkungsgrad ist in der Erprobungsphase (proof-of-concept) und auf dieser Maßstabsebene auch erst mal nicht beabsichtigt“, sagt Holger Weiß. Zum anderen wird in Feldexperimenten untersucht, welche Mikroorganismen bei unterschiedlichen Temperaturen im Grundwasser vorkommen und ob diese die Schadstoffe im Grundwasser abbauen. „Aus früheren Untersuchungen an einem ähnlichen Grundwasserleiter bei Wittstock, dem Testfeld der Uni Kiel (TestUM), wissen wir zum Beispiel, dass sich die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft zwischen 45 und 60 Grad Celsius Wassertemperatur drastisch ändert“, berichtet der UFZ-Forscher. Unklar ist aber, ob die Mikroorganismen, die bei diesen hohen Temperaturen überleben, genau jene chlorierten Kohlenwasserstoffe abbauen, die den Aquifer im Untergrund des UFZ-Areals belasten. Aus Voruntersuchungen ist bekannt, dass dort vor allem Mikroorganismen der Gattung Dehalococcoides weit verbreitet sind, die chlorhaltige Verbindungen abbauen können. Die Forschenden erwärmen deswegen das entnommene Wasser auf bis zu 80 Grad Celsius und ermitteln dann, bei welcher Temperatur die Bakterien am effizientesten Schadstoffe abbauen. Untersuchen wird das Forschungsteam auch, welche biogeochemischen Auswirkungen der mikrobielle Abbau auf die technische Ausrüstung hat. So können die Mikroorganismen bei erhöhten Temperaturen Biofilme bilden, die die kleinen Filterschlitze in den Brunnen verstopfen. Zudem kann es zur Korrosion an Anlagenteilen und zu Problemen bei der Behandlung des in Leipzig sehr harten Grundwassers kommen, wenn dort insbesondere Kalk, aber auch Eisen durch die Erwärmung ausfällt. Außerdem werden die Forschenden neue Reinigungsmethoden erproben. Stand der Technik ist bislang, dass die chlorierten Kohlenwasserstoffe über Aktivkohle absorbiert werden – mit dem Nachteil, dass diese hinterher aufwendig regeneriert oder entsorgt werden muss. Als nachhaltigere Alternative sollen in der Anlage neue, am UFZ entwickelte Zeolith-Adsorber getestet werden. „Diese Filtermaterialien können vor Ort regeneriert und dann wieder eingesetzt werden“, sagt Holger Weiß. Aus den beiden Containern wird das entnommene und behandelte Grundwasser anschließend über einen zweiten Brunnen zurück in den Aquifer gepumpt. Dort kühlt es sich auf dem weiteren Weg zur UFZ-Grundstückgrenze ab. In einem dritten, abstromig gelegenen Brunnen wird überwacht, dass das Grundwasser beim Verlassen des Geländes den vorgegebenen Temperaturgrenzwert von 16 Grad Celsius nicht überschreitet. Insgesamt zwölf auf der Anlage verteilte Messstellen geben zudem Auskunft, wie sich im Grundwasserleiter die Temperaturen und die Schadstoffbelastung entwickeln und welche Bakterienstämme bei welchen Temperaturen die Schadstoffe abbauen. Bis Mitte 2025 haben die Forschenden im Projekt KONATES nun Zeit für die Experimente – Zeit, die sie brauchen, um die Leistungsgrenzen der ATES-Pilotanlage zu ermitteln. Anschließend erstellen sie einen Leitfaden mit Empfehlungen, wie sich die saisonale Wärmespeicherung mit Sanierungsmaßnahmen des Grundwassers ideal kombinieren lässt. „Ziel ist, CO2-arme energetische Bewirtschaftungssysteme zunächst für den Wissenschaftspark Leipzig zu entwickeln“, sagt Holger Weiß. Für die Methodik sieht er bundesweit ein großes Potenzial. „In vielen industriellen und urbanen Gegenden finden sich chemische Altlasten wie etwa chlorierte Kohlenwasserstoffe. Da bei der geothermischen Nutzung kontaminierter Grundwässer diese zu reinigen sind, könnte man mit diesem klimaneutralen Verfahren der Wärmebewirtschaftung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Das Projekt KONATES (KONtaminiertATES) hat eine Laufzeit bis 07/2025. Es wird über das BMBF-Fachprogramm Geoforschung für Nachhaltigkeit (GEO:N) im BMBF-Themenschwerpunkt „Möglichkeiten und Grenzen thermischer Energiespeicherung in Aquiferen“ gefördert. Projektpartner sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Institut für Geowissenschaften, Kompetenzzentrum Geo-Energie (KGE)) und die Firma eneotech Umwelt GmbH. https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=21/2024
Klimaforschung in Gewässern: ParKli Wassersensorik zum Nachbauen
Die Hochschule Reutlingen, das Herman Hollerith Zentrum (HHZ) Böblingen und die open science for open societies gGmbH haben gemeinsam im Rahmen des Forschungsprojekts „ParKli – Partizipative Frühwarnsysteme zur Bekämpfung lokaler Folgen des Klimawandels durch Citizen Science Aktivitäten in der Umweltinformatik“ an der Entwicklung eines Wassersensors gearbeitet, um ein Langzeitmonitoring zu ermöglichen. Die Ergebnisse werden am 21. Juni bei der Abschlussveranstaltung präsentiert. Gewässer erbringen wesentliche Ökosystemdienstleistungen, die für das Überleben und Wohlergehen der Menschheit essenziell sind. Dazu zählen die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, die Regulierung des Klimas und der Atmosphäre sowie die Bereitstellung von Nahrung und Erholungsräumen. Aquatische Ökosysteme unterstützen zudem die biologische Vielfalt, regulieren den Wasserhaushalt und tragen zur Bodenbildung bei. Diese Faktoren sind besonders wichtig, da sie helfen, natürliche Schwankungen und Störungen abzufedern und die Resilienz gegenüber Umweltveränderungen zu erhöhen.
Die Erwärmung der Atmosphäre hat direkte Auswirkungen auf den Wasserkreislauf, was zu veränderten Niederschlagsmustern, erhöhter Verdunstung und einer Intensivierung von Wetterextremen führt. In der Folge erleben wir häufigere und intensivere Hochwasser sowie verlängerte Dürreperioden, die den Wasserstand und die Wasserqualität beeinträchtigen. Diese Veränderungen bedrohen die Fähigkeit der Gewässer, ihre essenziellen Dienstleistungen zu erbringen, und erhöhen das Risiko von Schadstoffausbreitung und Eutrophierung. Der Anstieg der Gewässertemperatur kann ebenfalls die Lebensbedingungen für aquatische Arten verschlechtern und die biologische Vielfalt sowie die ökologische Funktionalität von Gewässerökosystemen verringern. Die Überwachung und das Monitoring ermöglichen es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität und zur Förderung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel einzuleiten. Dies trägt zur langfristigen Sicherung der Ökosystemdienstleistungen bei und unterstützt die Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen.
Daher haben die Hochschule Reutlingen, das Herman Hollerith Zentrum (HHZ) Böblingen und die open science for open societies gGmbH im Rahmen des Forschungsprojekts „ParKli – Partizipative Frühwarnsysteme zur Bekämpfung lokaler Folgen des Klimawandels durch Citizen Science Aktivitäten in der Umweltinformatik“ an der Entwicklung eines Wassersensors gearbeitet, um ein Langzeitmonitoring zu ermöglichen. Der Sensor mit Boje kann kostengünstig nachgebaut werden, da alle Anleitungen und Spezifikationen als Open Source verfügbar sind.
Im Rahmen eines Hackathons, in Zusammenarbeit mit Studierenden des Studienganges Human-Centered-Computing organisiert, konnten Daten des Wassersensors bereits analysiert und veranschaulicht sowie der Umgang mit der Plattform aktiv geübt werden.
Der ParKli-Wassersensor zur Überprüfung der Wasserqualität erzeugt hochwertige Messreihen der Parameter pH-Wert, Trübung, Leitwert und Temperaturen in unterschiedlichen Wasserschichten. Bei der schwierigen und umfassenden Aufgabe der Gewässerüberwachung kann er daher eine sinnvolle Unterstützung, z.B. für Angelvereine bieten, die oft für die Gewässerüberwachung zuständig sind. Das Forschungsprojekt ParKli wird durch die Baden-Württemberg Stiftung im Programm “Innovationen zur Anpassung an den Klimawandel” gefördert.
Neues Handlungskonzept soll Messungen an staugeregelten Gewässern verbessern
Vom 4. bis 6. Juni 2024 trafen sich Vertreter/-innen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), von Landesämtern, sowie von Wasserwirtschafts-verbänden, um gemeinsam Durchflussmessungen an staugeregelten Gewässern zu optimieren. Das Anwendertreffen organisierte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Kooperation mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Spree-Havel. Ziel des Treffens war die Erarbeitung eines Handlungskonzepts. „Die Bestimmung der Abflussmengen von Fließgewässern mit Wehren oder anderen Querbauwerken sind aufgrund der geringen und unsteten Strömung besonders herausfordernd“, sagt Dr. Ole Rößler. Der Hydrologe ist Ansprechperson der BfG für alle Fragen rund um das Thema Hydrometrie und war für die Vorbereitung und Durchführung des 10. „ADCP Anwendertreffens“ verantwortlich.
Neben dem Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden standen bei dem Treffen Durchflussmessungen an zwei Standorten der Havel im Mittelpunkt. Die Messungen fanden in sogenannter Regatta-Form statt: Dazu befuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit (Mess-)Booten zeitgleich eine vorher abgestimmte Strecke. Die eigentliche Messung fand mittels Ultraschall-Doppler-Profil-Strömungsmesser (ADCP) statt. ADCP-Messgeräte erfassen die lokale Strömungsgeschwindigkeit eines Fließgewässers über die sogenannte Doppler-Frequenzverschiebung. Dabei sendet das Messgerät ein Schallsignal aus und ermittelt aus der Frequenzverschiebung des Rückstrahls von Streukörpern in der Wassersäule, wie etwa Plank-ton oder umhertreibenden Sedimente, die Fließgeschwindigkeit.
„Die Kenntnis über Fließgeschwindigkeiten und -richtungen ermöglicht es, die Abflussmenge an einem bestimmten Punkt eines Gewässers zu bestimmen. Dieses Wissen ist einerseits eine wichtige Grundlage für die Schifffahrt. Andererseits helfen uns diese Daten auch bei unseren Bestrebungen, die ökologische Qualität eines Gewässers zu erhalten oder wiederherzustellen“, sagt Thomas Born vom WSA Spree-Havel, Mitorganisator der Veranstaltung. „Die Weiterentwicklung einer qualitativ und quantitativ hochwertigen Grundlagendatenerfassung ist für die WSV von elementarer Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund, dass die wasserwirtschaftlichen Anforderungen an die Flussgebiete immer vielfältiger werden“, so Thomas Born weiter.
Handlungsempfehlung zu Messungen in staugeregelten Gewässern
Am letzten Veranstaltungstag trugen die Teilnehmer/-innen die Erfahrungen aus ihren Regionen bei der Messung staugeregelter Gewässer zusammen und diskutierten über die Ergebnis-se des Vortrags. Dies dient der BfG im Nachgang als Basis für das eigentliche Handlungskonzept, das zeitnah ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt werden soll.
Veranstaltungsort des ADCP-Anwendertreffens war das Haus der Flüsse Havelberg. Das Natura 2000-Informationszentrum des Biosphärenreservates Mittelelbe ist Anlaufstelle für naturinteressierte Gäste und Anwohner/-innen Havelbergs und Umgebung. „Der fachliche Austausch und die Vernetzung im Rahmen der Umweltforschung gehören neben der Förderung von nachhaltigen Wirtschaftsformen und der naturschutzfachlichen Entwicklung unserer wertvollen Flussauen zu den Kernthemen des Biosphärenreservates Mittelelbe. Fachveranstaltungen wie das ADCP-Anwendertreffen stärken insbesondere den notwendigen Wissenstransfer in Region und sind daher auch in Zukunft sehr gern in unseren Informationszentren gesehen.“, freut sich Fachbereichsleiter Philipp Ritzmann.
Hohe Nährstoffgehalte und steigende Temperaturen erhöhen die Abbauraten von organischem Material in Flüssen. Damit kann ein erhöhter CO2-Ausstoß in die Atmosphäre einhergehen. Dies zeigt ein internationales Konsortium in einer Studie, die nun in der Fachzeitschrift Science erschienen ist. Frei zugängliche Karten zeigen die Unterschiede für mehr als 500 Flusseinzugsgebiete weltweit. Bei Treibhausgasemissionen denkt man meist an Auspuffrohre und Fabriken, doch ein Teil der Kohlenstoffemissionen kann auch aus aquatischen Ökosystemen stammen. Die Quelle dieser Emissionen sind organische Stoffe, die im Wasser von Mikroorganismen abgebaut werden. Die Zersetzung ist ein natürlicher Prozess, doch wenn der Mensch Gewässer mit Nährstoffen aus Dünger und anderen Quellen belastet und die Wassertemperaturen im Zuge des Klimawandels steigen, erhöhen sich die Abbauraten und damit auch die CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam, das CELLDEX-Konsortium (CELLDEX: CELLulose Decomposition Experiment), dem auch die IGB-Wissenschaftler Prof. Mark Gessner und Prof. Hans-Peter Grossart angehören. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Science erschienen. Die Forscherinnen und Forscher haben die Abbauraten von organischem Material in Süßwasserökosystemen weltweit kartiert, bis hinunter auf kleine Einzugsgebiete und auch in Regionen wie den Tropen, die in bisherigen Studien unterrepräsentiert waren. Dazu verwendeten sie Daten aus 550 Flüssen weltweit, die aus einem standardisierten Feldtest stammten, der auf dem Abbau kleiner Baumwollstoffstreifen basiert. Mit Hilfe von Vorhersagemodellen und Algorithmen des maschinellen Lernens identifizierten sie die wichtigsten Umweltvariablen, die für erhöhte Zersetzungsraten verantwortlich sind, insbesondere Temperatur und Nährstoffkonzentration. Auf der Grundlage dieser Daten wurde ein Online-Kartografie-Tool entwickelt, mit dem Interessierte sehen können, wie schnell verschiedene Blattarten in einem bestimmten Fluss abgebaut werden. Der Text basiert auf der Pressemitteilung der Oakland University https://www.igb-berlin.de/news/forscher-kartieren-gewaesser-als-co2-quellen
Biodiversität in Gewässern erforschen und schützen
Eine neue Versuchsanlage am Limnologischen Institut der Universität Konstanz ermöglicht es, die Entwicklung der Artenvielfalt in Gewässern wie dem Bodensee zu untersuchen. Möglich wurde sie durch die Förderung der Gips-Schüle-Stiftung. Wie verändert sich die Biodiversität in Gewässern wie dem Bodensee? Welche Faktoren nehmen Einfluss darauf? Und was kann man künftig ändern, um dem Artenschwund Einhalt zu gebieten? Das Forschungsvorhaben Aquatic Biodiversity Exploratories (ABOVE) am Limnologischen Institut der Universität Konstanz will diese Fragen beantworten. Die dazu neu installierte Versuchsanlage macht es Wissenschaftler*innen der Universität Konstanz möglich, die Biodiversität unter verschiedenen Bedingungen zu verfolgen; und das über lange Zeiträume.
Seit den 1970er Jahren hat die durchschnittliche Anzahl der Individuen pro Art im Süßwasser in Flüssen und Seen um 83% abgenommen. „Dieser sehr beunruhigende Rückgang der Biodiversität ist allerdings nur wenig verstanden und wir wissen so gut wie gar nichts über die Vielfalt innerhalb von Arten, die eine wichtige Rolle bei der Reaktion von Ökosystemen auf Störungen spielt“, sagt Lutz Becks, Professor für Aquatische Ökologie und Evolution an der Universität Konstanz. „Biodiversitätsforschung ist daher so wichtig und dringlich, nicht nur um zu verstehen, wie es zu diesen Veränderungen kommt bzw. gekommen ist, sondern auch um vorhersagen zu können, was künftig anders gemacht werden muss.“ Letztlich geht es darum, dass die Biodiversität nach dem Rückgang wieder zunehmen kann, und dass wir mit den gewonnenen Erkenntnissen entsprechende Maßnahmen einleiten, die diese fördern.
Versuchsanlage schafft ideale Voraussetzungen für die Forschungsexperimente Die 600-Liter-Tanks der Anlage, auch Mesokosmen genannt, sind groß genug, um die Diversität in ihrer Komplexität gut abbilden zu können. Sie werden mit planktonhaltigem Bodenseewasser befüllt. Indem die Wassertanks Experimente mit echtem Seewasser ermöglichen, dies aber in einem abgetrennten Bereich, sind sie vergleichbar mit einem in sich geschlossenen Miniatur-Biotop. In diesem kontrollierten Umfeld können die Wissenschaftler*innen Umwelteinflüsse simulieren und dabei ganz spezifische Aspekte der Artenentwicklung unter die Lupe nehmen. Mesokosmen schaffen dadurch eine wichtige Brücke zwischen Labor- und Freilandforschung. „Großartig an dieser Anlage ist, dass wir nicht nur einzelne Arten erfassen, sondern auch die Vielfalt innerhalb der einzelnen Arten und ihre Interaktionen untereinander beobachten können“, so Becks. „Und wir können Bedingungen verändern, also manipulieren. Dies ermöglicht es uns beispielsweise, Stressfaktoren wie die Temperatur zu ändern und zu messen, welchen Einfluss dies auf die Planktongemeinschaften hat.“
Ein entscheidendes Merkmal der Anlage wird die automatisierte Bilderfassung zur Bestimmung der Lebensgemeinschaften sein. „Wir freuen uns sehr, dieses zukunftsträchtige Forschungsvorhaben zu unterstützen, das ökologische Forschung mit moderner KI-Technologie verbindet,“ sagt Stefan Hofmann, Vorstand der Gips-Schüle-Stiftung.
Die Pilotanlage soll bis zum Herbst 2024 intensiv getestet werden, bevor mit dem Bau weiterer Tanks fortgefahren wird. Die komplette Anlage wird 34 Tanks umfassen. Auch Studierenden soll die Anlage neue Möglichkeiten eröffnen. „Wir planen unter anderem, die Anlage in Praktika im Bachelor- und Masterstudiengang einzusetzen. So können wir die nächste Generation von Wissenschaftler*innen an modernste Methoden und grundlegende Fragestellungen heranführen. Gleichzeitig können wir mit Hilfe der Studierenden entsprechend große Datenmengen generieren und bearbeiten“, meint Becks.
Zur Gips-Schüle-Stiftung Die Gips-Schüle-Stiftung fördert vielseitige Projekte in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Nachwuchs und Lehre. Neben dem Forschungsvorhaben Aquatic Biodiversity Exploratories (ABOVE) fördert sie die Gips-Schüle-Forschungsgruppe Communication and Collective Movement an der Universität Konstanz Außerdem gehört sie seit 2019 zum Fördererkreis des Deutschlandstipendiums an der Universität Konstanz. Der Chemiker Manuel Häußler erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchspreis der Gips-Schüle-Stiftung in der Kategorie Technikwissenschaften.
Faktenübersicht:
Das Forschungsprojekt Aquatic Biodiversity Exploratories (ABOVE) untersucht, unter welchen Bedingungen sich Biodiversität verändert. Mittels spezieller Mikroskop-Anlagen und unter Einsatz von KI sollen unterschiedliche Planktongemeinschaften identifiziert, beobachtet und deren Entwicklung unter verschiedenen, simulierten Umwelteinflüssen ausgewertet werden.
Die Pilotanlage mit vier Tanks wurde Ende April 2024 im Limnologischen Institut aufgebaut und in Betrieb genommen.
Das Projekt wird seit 2023 durch die Gips-Schüle-Stiftung gefördert. Die für 2024 neu bewilligte Fördersumme beläuft sich auf 230.000 Euro. https://idw-online.de/de/news835498
1,9 Mio. Euro für Verbundprojekt: Biodiversität im Wasser als Indikator für die Gesundheit der Menschen
Im Abwasser einer Großstadt finden sich verschiedenste Bakterien, Viren, Pilze und andere mikroskopisch kleine Lebewesen. Wie sich die Vielfalt dieses sogenannten aquatischen Mikrobioms verändert und was sich daraus über die Gesundheit der Stadtbevölkerung ableiten lässt, erforscht ein neues Monitoring-Verbundprojekt unter Leitung von Forschenden der Universität Hamburg. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereichs Biologie werden dafür entlang der Abwasserströme der Hansestadt Hamburg Proben nehmen und die mikrobiotische Artenvielfalt untersuchen. Die Zusammensetzung wird dabei vor allem durch den Menschen bestimmt, etwa durch die vermehrt eingesetzten Antibiotika, die andere Bakterien im Wasser zerstören oder zu Resistenzen führen. Zudem gelangen immer mehr Giftstoffe, Weichmacher und Mikroplastik in den Wasserkreislauf und verändern die Biodiversität. Der Klimawandel verstärkt diese Entwicklungen.
Die Mitarbeitenden des Forschungsverbundes „Molekulares Monitoring der bakteriellen Biodiversität im Wasserkreislauf (MOMOBIO)“ möchten nun herausfinden, welche Kleinstlebewesen an welchen Stellen in Hamburg im Wasser zu finden sind. Dafür nutzen sie bioinformatorische Analysemethoden und führen beispielsweise molekulargenetische Untersuchungen durch, um einen umfassenden Datensatz für die Bestimmung der Artenvielfalt zu erstellen. Kombiniert mit Modellierungsansätzen aus der Ökologie wollen sie das Monitoring als indirektes Maß für die Gesundheit von Mensch und Tier nutzbar machen.
„Nicht erst in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass das menschliche Abwasser ein sehr guter Indikator ist, um etwa die Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung vorherzusagen. Wir möchten im Rahmen des Projekts ein Instrument für Hamburg entwickeln, das aus der Analyse des aquatischen Mikrobioms zuverlässige Aussagen zu Gesundheitsfragen ermöglicht“, erklärt Verbundkoordinator Prof. Dr. Wolfgang Streit, Leiter der Abteilung Mikrobiologie und Biotechnologie der Universität Hamburg. Ziel sei ein multidisziplinäres Langzeitmonitoring mikrobieller Biodiversitätsveränderungen.
Dafür arbeiten im Rahmen von MOMOBIO Arbeitsgruppen der Universität Hamburg und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sowie „Hamburg Wasser“, das Institut für Hygiene und Umwelt als Aufsichtsbehörde der Stadt Hamburg und die Nichtregierungsorganisation „Life Science Nord“ zusammen. Nach einer einjährigen Konzeptionsphase erhält MOMOBIO in der Förderlinie „BiodivGesundheit – Erforschung der Zusammenhänge zwischen Biodiversität und menschlicher Gesundheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nun für die kommenden drei Jahre 1,9 Millionen Euro, um das Vorhaben umzusetzen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Wolfgang Streit Universität Hamburg Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Fachbereich Biologie Tel.: +49 40 42816-463 E-Mail: wolfgang.streit@uni-hamburg.de
Hochwasser und daraus resultierende Seuchen stellen auch in Deutschland eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung dar. Grund zur Panik besteht nicht – wenn man ein paar Regeln befolgt.
Während eines Hochwassers können verschiedene lebensbedrohliche Krankheitserreger auftreten. Entsprechend kann es nach dem Hochwasser schlimmstenfalls zu Seuchen kommen – oder aber zu schweren Erkrankungen einzelner Menschen, die sich mit den jeweiligen Erregern infiziert haben. Welche Erreger können auftreten?
Hepatitis A: Das ist eine durch Viren verursachte Leberentzündung, die sich leicht über kontaminiertes Wasser verbreiten kann.
Typhus: Typhus ist eine bakterielle Infektion, die durch Salmonellen verursacht wird. Kontaminiertes Wasser kann die Ausbreitung von Typhus begünstigen.
Cholera: Hochwasser kann eine Ursache für Cholera sein, da es häufig zu einer Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit dem Bakterium Vibrio cholerae führt. Unbehandelt endet Cholera sehr oft tödlich. Überschwemmungen beschädigen oft sanitäre Einrichtungen oder führen zu deren Überflutung, was die Verbreitung von Fäkalien und Krankheitserregern in der Umwelt fördert. Wenn Menschen kontaminiertes Wasser konsumieren oder damit in Berührung kommen, kann sich die Krankheit rasch verbreiten. Das Risiko einer Cholera-Epidemie ist besonders in Regionen mit unzureichender Wasserinfrastruktur und Hygiene nach Hochwasser hoch. Das ist in Deutschland zwar nicht der Fall – aber auch nicht ganz ausgeschlossen.,
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Erregern wie dem Hepatitis-A-Virus, Salmonellen und Cholera-Bakterien können weitere Pathogene bei Hochwasserkatastrophen eine Rolle spielen. Dazu zählt unter anderem Giardia lamblia, ein Parasit, der gastrointestinale Erkrankungen hervorruft..
Bakterien der Gattung Leptospira sind eine ernsthafte Bedrohung. Sie verursachen Leptospirose, eine Krankheit, die schwere Schäden an Leber und Nieren verursachen kann.
Noroviren sind ebenfalls relevant, da sie plötzlich einsetzende Gastroenteritis verursachen können. E. coli, insbesondere der Serotyp O157:H7, löst wiederum schwere Durchfallerkrankungen aus.
Wie kann ich mich schützen?
Der beste Schutz ist Hygiene. Nach Kontakt zum Hochwasser sollten Sie sich die Hände gründlich waschen und desinfizieren. Vermeiden Sie es, Wasser aus Überschwemmungsgebieten – auch ungewollt – zu schlucken. Kochen Sie das Trinkwasser immer ab, solange die Überschwemmungssituation anhält, und verwenden Sie auch danach für einige Zeit entweder abgekochtes Wasser, oder Wasser aus dem Supermarkt.
Worauf sollte ich noch achten?
Falls Sie sich nach dem Hochwasser unwohl oder krank fühlen, lassen Sie sich umgehend ärztlich untersuchen. Sofern keine Diagnose auf Anhieb gestellt wird, bitten Sie um eine Blutuntersuchung und weisen explizit auf die Hochwassersituation hin. Scheuen Sie sich nicht, auf die Untersuchung zu bestehen. Viele der oben genannten Erkrankungen lassen sich erst mit Hilfe von Laborwerten korrekt erfassen – und eine Untersuchung, die umsonst durchgeführt wurde, gibt es nicht: Sie schließt letztendlich das Schlimmste aus.
Wie sieht es mit dem Impfschutz aus?
Das RKI empfiehlt insbesondere Rettungskräften auf ihren Tetanus- und Hepatitis-A Impfstatus zu achten. Der Grund:
„Im Rahmen der Aufräumarbeiten ist von einer erhöhten Verletzungsgefahr auszugehen, dadurch steigt das Risiko für eine mögliche Tetanus-Infektion. Tetanus wird durch Clostridium (C.) tetani verursacht. Die im Erdreich ubiquitär vorkommenden Sporen sind widerstandsfähig gegen Hitze und Desinfektionsmittel.“
Kritische Rohstoffe aus Abwasser rückgewinnen und wieder in die Wertschöpfungskette bringen
Der Verbrauch natürlicher Ressourcen durch moderne Industriegesellschaften führt schon heute zu einer bedenklichen Verknappung essentieller Rohstoffe. Das betrifft unter anderem Phosphor, für den es in der EU kaum noch Quellen gibt. Daher gewinnt die Rückgewinnung aus Abwasser an Bedeutung. Ein Forscherteam der RPTU schafft die verfahrenstechnischen Grundlagen, um Phosphor und weitere Rohstoffe aus Abwasserströmen und Klärschlamm zu erschließen und für industrielle Prozesse nutzbar zu machen. Auf der Prozessindustrie-Messe Achema in Frankfurt stellt das Team sein Vorhaben vom 10. bis 14. Juni am Forschungsstand Rheinland-Pfalz (Stand E51, Halle 6.0) vor. Phosphor ist ein wichtiger Grundstoff für die Düngemittelproduktion und damit auch für die Produktion von Nahrungsmitteln. Er wird von der Europäischen Kommission in einer Liste mit 30 kritischen Rohstoffen geführt, die ein großes Versorgungsrisiko bei gleichzeitiger hoher ökonomischer Bedeutung aufweisen.
Potential zur Rückgewinnung bieten kommunale Abwässer, in die große Mengen an Phosphor aus Privathaushalten und Industrie eingetragen werden. Hier setzt die Forschungsarbeit an, die im Rahmen des Graduiertenkollegs „WERA“ (Wertstoff Abwasser) an der RPTU stattfindet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
WERA hat mehrere Ziele im Blick: „Wir arbeiten an Lösungsansätzen, um die Phosphor-Konzentration in kommunalen Abwässern vom Zulauf bis zum Ablauf um circa den Faktor 100 zu senken“, erläutert Professor Dr. Sergiy Antonyuk, Sprecher des Graduiertenkollegs und Leiter des Lehrstuhls für die Mechanische Verfahrenstechnik an der RPTU.
„Gleichzeitig geht es uns darum, den entfernten Phosphor stofflich so aufzubereiten, dass er im Sinne des Kreislaufprinzips der Industrie wieder als Ressource zur Verfügung steht.“ Ein dritter Aspekt betrifft die Umwelt. Professorin Dr. Heidrun Steinmetz, stellvertretende Sprecherin des Graduiertenkollegs und Leiterin des Fachgebiets Ressourceneffiziente Abwasserbehandlung an der RPTU sagt hierzu: „Zusätzlich soll die Phosphor-Konzentration im Ablauf der Kläranlagen weitergehend reduziert werden, um unsere Gewässer vor Algenbildung zu schützen. Es gibt zwar schon Pilot-Projekte, die das für einzelne Kläranlagen realisieren, aber nicht in Kombination mit einer Phosphor-Rückgewinnung. Dabei gibt es erhebliche Wissenslücken, welche Verfahren unter welchen Bedingungen Erfolg versprechend sind. Diese wollen wir schließen.“
Im Rahmen des Forschungsprogramms verbindet die RPTU Expertise aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Es geht unter anderem um die Erprobung von maßgeschneiderten Adsorber-Materialien, an denen sich Phosphor-Verbindungen anreichern können. Eine weitere Forschungsaufgabe dreht sich darum, die Grundlagen der Kristallisation bzw. Fällung zu untersuchen – Trennverfahren, mit denen die Rückgewinnung vom Phosphor aus Klärschlamm in Form pflanzenverfügbarer Düngererfolgen kann.
„Zusätzlich werden wir innovative Charakterisierungsverfahren, Messtechniker und Simulationsmethoden einsetzen bzw. weiterentwickeln, um die Einflüsse von im realen Abwassersystem vorliegenden Randbedingungen auf die Effizienz der Phosphor-Rückgewinnung mit Kristallisation- und Adsorptionsprozessen und die Produktqualität zu beschreiben“, ergänzen Steinmetz und Antonyuk. „Hierfür nutzen wir eine auf dem Campus der RPTU in Kaiserslautern als Pilotanlage installierte Abwasserbehandlungs- und Recyclinganlage. Und ultimativ ist es unser Ziel, dass wir die entwickelten Materialien und Prozesse auch auf andere Rohstoffe übertragen und etwa für die Rückgewinnung von Stickstoff, Kalium oder organischem Kohlenstoffen anpassen können.“
Fragen beantwortet: Prof. Dr.-Ing. Sergiy Antonyuk Lehrgebiet Mechanische Verfahrenstechnik / RPTU in Kaiserslautern Tel.: 0631 205-3524 E-Mail: sergiy.antonyuk@mv.rptu.de
Über Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Graduiertenkollegs sind Einrichtungen der Hochschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die von der DFG für maximal neun Jahre gefördert werden. Im Mittelpunkt steht die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungsprogramms sowie eines strukturierten Qualifizierungskonzepts. Eine interdisziplinäre Ausrichtung der Graduiertenkollegs ist erwünscht. Ziel ist es, die Promovierenden auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ intensiv vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. Mehr unter: https://www.dfg.de/foerderung/programme/koordinierte_programme/graduiertenkolleg…
Funktionalisiertes Chitosan als biobasiertes Flockungsmittel für die Aufbereitung komplexer Abwässer
Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB haben ein biobasiertes und funktionalisiertes Flockungsmittel entwickelt, mit dem sich Abwässer mit komplexen Inhaltsstoffen effizient aufreinigen lassen. Dabei sorgt das Enzym Laccase in einer Matrix aus Chitosan zusätzlich dafür, dass toxische Phenole aus dem Wasser entfernt werden. Mit der Flockung werden in der Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung feinste Feststoff-Verunreinigungen abgetrennt. Flockungsmittel bewirken dabei, dass Schwebstoffe zu größeren Flocken agglomerieren, welche zu Boden sinken oder abfiltriert werden können – das Wasser wird wieder klar. Zur Entfernung von Huminstoffen in der Trinkwasseraufbereitung oder zur Aufbereitung von Prozesswasser in der Papierherstellung kommen häufig anorganische Metallsalze zum Einsatz, etwa Eisen- oder Aluminiumsulfate und -chloride, ebenso bei der Fällung von Phosphor in kommunalen Kläranlagen. Teilweise werden zusätzlich polymere Flockungsmittel, aus fossilen Rohstoffen hergestellte synthetische Polymere, hinzugeben. Der Nachteil herkömmlicher Methoden liegt auf der Hand: Aufgrund der zugesetzten Chemikalien oder Polymere kann der resultierende Schlamm nicht weiterverwendet, sondern muss aufwendig entsorgt werden. Aus diesem Grund setzen Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB auf natürliches und vollständig biologisch abbaubares Chitosan. Es wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Chitin gewonnen, der als strukturelle Komponente in den Schalen von Krustentieren, Panzern und Häuten von Insekten und in Pilzen enthalten ist. Damit ist Chitin – nach der aus Pflanzen stammenden Cellulose – das zweithäufigste natürliche Polymer auf der Erde. Neue Technologie mit natürlichen biobasierten Rohstoffen Tatsächlich wird Chitosan auch heute schon zur Klärung von Schwimmbecken und Teichen angeboten. Die Fraunhofer-Forscher gehen aber einen Schritt weiter und funktionalisieren Chitosan zusätzlich mit dem Enzym Laccase. Das Enzym ist in vielen Pflanzen, aber auch in Pilzen und Bakterien, zu finden. In der Natur sind Laccasen an der Vernetzung aromatischer Monomere zu Lignin wie auch an dessen Abbau beteiligt. Ihre Eigenschaft, Phenole und andere phenolische Substanzen zu oxidieren, macht sie für verschiedene industrielle Anwendungen gefragt, von der Entfernung toxischer Phenole in Fruchtsäften, über die Entfärbung von Textilabwässern bis zum Abbau von Schadstoffen in Wasser und Boden. “Wir hatten die Idee, dass Laccase – gebunden an Chitosan als Matrix – auch für komplexe Abwässer, wie sie bei der Herstellung von Wein oder Olivenöl anfallen, geeignet sein könnte”, sagt Dr. Thomas Hahn, der am Fraunhofer IGB seit Langem an der Aufbereitung von Chitin aus den verschiedensten Abfallströmen und der nachfolgenden Konversion zu Chitosan forscht. Nach der Weinlese stoßen kommunale Kläranlagen schnell an ihre Grenzen, wenn in kurzer Zeit das drei- bis vierfache Volumen an Abwasser die vorwiegend kleinen Kläranlagen in ländlichen Weinbaugebieten erreicht. “Die Phenole im Abwasser wirken toxisch auf die Bakterien im Belebungsbecken. In der Folge muss die Belüftung erhöht werden, sodass der Energiebedarf der Kläranlage signifikant steigt”, weiß Marc Beckett, Experte im Bereich Wassermanagement und Wasseraufbereitung am IGB. In Olivenölmühlen werden die Waschabwässer gar in große Sammelbecken geleitet, wo das Wasser im Laufe der Zeit verdunstet und einen für Flora und Fauna giftigen Schlamm zurücklässt.
Getestet mit Abwässern der Wein- und Olivenherstellung Aus der Idee wurde ein zweijähriges Fraunhofer-Forschungsprojekt, das bis Dezember 2023 im Programm “Schnelle Mittelstandsorientierte Eigenforschung (SME)” gefördert wurde. Beteiligt war auch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam, dessen Part die Funktionalisierung des Chitosans mit Laccase war. Um die Wirkung des mit Laccase funktionalisierten Chitosans mit realen Abwässern überprüfen zu können, etablierten die Forschenden im IGB zunächst die entsprechende Methodik und Analytik.
Auch phenolische Inhaltsstoffe werden abgetrennt “Unsere Technologie weist für komplexe agroindustrielle Abwässer eine Flockungsleistung auf, die mit der von herkömmlich eingesetzten metallsalzhaltigen Koagulationsmitteln oder synthetischen polymeren Flockungsmitteln vergleichbar ist. LaChiPur, wie wir unser funktionalisiertes Produkt nennen, ist aber vollständig biobasiert und lässt sich somit biologisch abbauen”, fasst Beckett, Biologe und Umweltwissenschaftler, zusammen. Die Kombination mit Laccase erwies sich bei diesen Abwässern als echter Vorteil, da das funktionalisierte Chitosan nicht nur als Flockungsmittel eingesetzt werden kann, sondern gleichzeitig auch Phenole oxidiert werden, polymerisieren und ebenfalls sedimentieren.
Regionale Herstellung und vielfältige Anwendungen Weitere Vorteile der neuen umweltfreundlichen Technologie: Der Ausgangsstoff Chitin fällt lokal in der Lebensmittel- oder Biotechnologieindustrie in großen Mengen als Abfallstoff an. Dies gewährleistet nicht nur eine wirtschaftliche Herstellung, sondern auch Versorgungssicherheit – ohne die Abhängigkeiten verflochtener internationaler Lieferketten. Wird der nach der Flockung entstehende abbaubare Schlamm in Kläranlagen vergärt, kann dies die Biogasausbeute sogar deutlich erhöhen. “Dank unserer interdisziplinären Expertise können wir in Industriebetrieben anfallende Abwässer und Prozesswässer nun bei uns im Labor daraufhin untersuchen, mit welchem Ergebnis das mit LaChiPur behandelte Wasser gereinigt wird”, so Hahn und Beckett. Aufgrund der ersten vielversprechenden Ergebnisse wollen die Forscher ihre Technologie darüber hinaus mit kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Flockungsmittel vertreiben oder herstellen, weiter optimieren, in einen größeren Maßstab überführen und in die industrielle Anwendung bringen. “LaChiPur eignet sich ebenso als Filtermaterial und weist Eigenschaften von Fällmitteln auf. Daher wollen wir unser Produkt auch für den Einsatz in der Phosphorfällung weiterentwickeln. Aufgrund seiner Eigenschaften ist es zudem für die Reinigung von Textilabwässern oder den Einsatz in der Trinkwasseraufbereitung interessant”, sind die IGB-Wissenschaftler überzeugt.
Land unter- was extreme Überschwemmungen verursacht
UFZ-Forschende haben gezeigt, dass Hochwasser umso extremer ausfallen, je mehr Faktoren dafür eine Rolle spielen. Wenn Flüsse über die Ufer treten, können die Folgen verheerend sein, wie beispielsweise das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren gezeigt hat. Um in Zukunft die Überschwemmungsschäden in Grenzen zu halten und die Bewertung von Hochwasserrisiken zu optimieren, muss besser verstanden werden, welche Variablen in welchem Ausmaß zu extremen Ausprägungen von Überflutungen führen können. Mit Methoden des Erklärbaren Maschinellen Lernens haben Forschende des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) nachgewiesen, dass Überschwemmungen extremer ausfallen, wenn mehrere Faktoren an deren Entstehung beteiligt sind. Die Forschungsarbeit wurde im Fachjournal Science Advances veröffentlicht. . Die Lufttemperaturen, die Bodenfeuchte und die Höhe der Schneedecke sowie die tägliche Niederschlagsmenge in den Tagen vor einem Hochwasser – sie alle sind Variablen, die bei der Entstehung von Hochwasser eine wichtige Rolle spielen. Um zu verstehen, welchen Anteil die einzelnen Faktoren an Überschwemmungen haben, haben Forschende des UFZ mehr als 3.500 Flusseinzugsgebiete weltweit untersucht und für jedes von ihnen Hochwasserereignisse zwischen den Jahren 1981 und 2020 analysiert. Das Ergebnis: Lediglich für rund ein Viertel der fast 125.000 Hochwasserereignisse war die Niederschlagsmenge der alleinig ausschlaggebende Faktor. Die Bodenfeuchte war in etwas mehr als zehn Prozent der Fälle entscheidend, Schneeschmelze und Lufttemperatur spielten als alleiniger Faktor nur jeweils bei etwa 3 Prozent eine Rolle. Dagegen waren für etwas mehr als die Hälfte der Überschwemmungen (51,6 Prozent) mindestens zwei Faktoren verantwortlich. Dabei tritt mit etwa 23 Prozent die Kombination aus Niederschlagsmenge und Bodenfeuchte am häufigsten auf. Allerdings fanden die UFZ-Forschenden bei der Datenanalyse auch heraus, dass drei oder sogar alle vier Variablen gemeinsam für ein Hochwasserereignis verantwortlich sein können. So sind zum Beispiel Temperatur, Bodenfeuchte und Schneedecke immerhin für rund 5.000 Überschwemmungen entscheidend gewesen, während alle vier Faktoren bei etwa 1.000 Hochwasserereignissen bestimmend waren. Und nicht nur das: „Wir konnten auch zeigen, dass die Hochwasserereignisse immer extremer ausfallen, je mehr Variablen dafür ausschlaggebend waren“, sagt Prof. Jakob Zscheischler, Leiter des UFZ-Departments „Compound Environmental Risks“ und Letztautor des Artikels. Lag der Anteil mehrerer Variablen an einem 1-jährlichen Hochwasser bei 51,6 Prozent, waren es bei einem 5-Jahres-Hochwasser 70,1 Prozent und bei einem 10-Jahres-Hochwasser 71,3 Prozent. Je extremer die Hochwasser also ausfallen, desto mehr treibende Faktoren gibt es und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Entstehung des Ereignisses zusammenwirken. Dieser Zusammenhang gilt oft auch für einzelne Flusseinzugsgebiete und wird von den Autoren als Hochwasserkomplexität bezeichnet. Als Flusseinzugsgebiete mit geringer Hochwasserkomplexität stuften die Forscher zum Beispiel die nördlichen Regionen Europas und Amerikas sowie den Alpenraum ein, weil dort die Schneeschmelze als entscheidender Faktor für die meisten Hochwasser unabhängig von der Abflussmenge dominiert. Ähnliches gilt für das Amazonasbecken, wo oft die hohe Bodenfeuchte infolge der Regenzeit ein wesentlicher Auslöser von Überschwemmungen unterschiedlicher Ausprägung ist. In Deutschland sind zum Beispiel die Havel und die Zusam, ein Nebenfluss der Donau in Bayern, Flusseinzugsgebiete mit einer niedrigen Hochwasserkomplexität. Zu den Regionen mit einer hohen Hochwasserkomplexität in den Flusseinzugsgebieten zählen dagegen vor allem Ostbrasilien, die Anden, Ostaustralien, die Rocky Mountains bis zur US-Westküste sowie die west- und mitteleuropäischen Ebenen. In Deutschland gehören dazu beispielsweise die Mosel und der Oberlauf der Elbe. „Einzugsgebiete in diesen Regionen weisen in der Regel mehrere Überflutungsmechanismen auf“, sagt Jakob Zscheischler. So können Flusseinzugsgebiete in den europäischen Ebenen von Überschwemmungen betroffen sein, die durch das Miteinander von hohen Niederschlägen, Schneeschmelze und hoher Bodenfeuchte verursacht werden. Entscheidend für die Frage, wie komplex Hochwasserprozesse sind, ist aber auch die Beschaffenheit der Landoberfläche. Denn jedes Flusseinzugsgebiet hat seine eigenen Besonderheiten. Dazu zählten die Forschenden unter anderen den Klima-Feuchtigkeits-Index, die Bodentextur, die Waldbedeckung, die Größe des Flusseinzugsgebiets und das Flussgefälle. „In trockeneren Regionen etwa sind die Mechanismen, die zur Entstehung des Hochwassers führen, heterogener. Für moderate Hochwasser reichen dort schon wenige Tage mit viel Regen, während es für extreme Hochwasser länger auf feuchte Böden regnen muss“, sagt der Erstautor Dr. Shijie Jiang, der mittlerweile nicht mehr am UFZ, sondern am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena tätig ist. Die Wissenschaftler:innen nutzten für die Analyse das sogenannte Explainable Machine Learning, also erklärbares maschinelles Lernen. „Dabei sagen wir zuerst aus den zehn Treibern – Lufttemperatur, Bodenfeuchte und Schneedecke sowie dem wöchentlichen Niederschlag, der für jeden Tag als einzelner Treiber genutzt wird -, die Abflussmenge und damit die Größe des Hochwassers vorher“, erläutert Jakob Zscheischler. Anschließend wird quantifiziert, welche Variablen und Variablenkombinationen wie viel zu der Abflussmenge eines bestimmten Hochwassers beigetragen haben. Erklärbares maschinelles Lernen nennt sich dieser Ansatz, weil man so versuche, die Black Box des trainierten Modells zwischen Hochwassertreibern und Abflussmenge im Hochwasserfall zu verstehen. „Mit dieser neuen Methodik können wir quantifizieren, wie viele Treiber und Treiberkombinationen relevant für die Entstehung und die Intensität von Überschwemmungen sind“, ergänzt Shijie Jiang. Helfen sollen die Ergebnisse der UFZ-Forschenden künftig bei der Vorhersage von Hochwasserereignissen. „Unsere Studie leistet einen Beitrag, besonders extreme Hochwasser besser abschätzen zu können“, sagt Klimaforscher Jakob Zscheischler. Denn bislang erfolge die Abschätzung von Hochwasser, indem man weniger extreme Werte extrapoliere und so zu neuen Abschätzungen zur Abflussmenge komme. Das sei aber zu ungenau, da bei sehr extremen Hochwasserereignissen die einzelnen Faktoren einen anderen Einfluss bekommen könnten.
Grundwasser bildet das größte ungefrorene Süßwasserreservoir der Welt und ist für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Wie sich die globale Erwärmung auf dessen Temperatur auswirkt und was das für Mensch und Natur bedeutet, haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) jetzt untersucht. Die Studie zeigt, dass bis zum Jahr 2100 voraussichtlich mehr als 75 Millionen Menschen in Gebieten leben werden, in denen das Grundwasser den höchsten von einem Land festgelegten Grenzwert für die Trinkwassertemperatur überschreitet. Ihre Ergebnisse sind in Nature Geoscience veröffentlicht. (DOI: 10.1038/s41561-024-01453-x) Das Klimasystem erwärmt sich. Grund dafür ist die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, welche die Wärmeabstrahlung einschränken. Einen großen Teil dieser Wärme nehmen die Ozeane auf, aber auch Böden und das Grundwasser wirken als Wärmesenken. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich diese Erwärmung der Erdoberfläche räumlich und zeitlich auf das Grundwasser auswirkt. „Um die Lücke zu schließen, haben wir die prognostizierten Veränderungen der Grundwassertemperatur bis zum Jahr 2100 auf globaler Ebene dargestellt“, sagt Dr. Susanne Benz vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung (IPF) des KIT, welche die Studie gemeinsam mit Dr. Kathrin Menberg und Professor Philipp Blum vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT erstellt hat. „Wir stellen globale Temperaturkarten für Grundwasser in verschiedenen Tiefen unter der Erdoberfläche zur Verfügung. Diese zeigen, dass an Orten mit flachem Grundwasserspiegel und/oder hoher atmosphärischer Erwärmung weltweit die höchsten Grundwassererwärmungsraten zu erwarten sind.“
Die Forschenden beziehen sich auf die Klimaszenarien „SSP2-4.5“ und „SSP5-8.5“. Solche Szenarien beschreiben verschiedene sozioökonomische Entwicklungen sowie unterschiedliche Verläufe des atmosphärischen Treibhausgasgehalts in der Zukunft. SSP2-4.5 stellt dabei etwa die Mitte der möglichen zukünftigen Treibhausgasentwicklungen dar, SSP5-8.5 den oberen Rand.
Millionen Menschen von zu warmem Trinkwasser betroffen Die Studie zeigt, dass die Grundwassertemperaturen bis zum Jahr 2100 um 2,1 Grad Celsius nach SSP2-4.5 und um 3,5 Grad Celsius nach SSP5-8.5 ansteigen werden. „Schon heute leben rund 30 Millionen Menschen in Gebieten, in denen das Grundwasser wärmer ist, als die strengsten Richtlinien für Trinkwasser vorgeben. Das bedeutet, dass das Wasser dort nicht bedenkenlos direkt getrunken werden kann, sondern zum Beispiel abgekocht werden muss. Denn auch das Trinkwasser in den Wasserleitungen wird durch die Wärme im Boden aufgeheizt“, so die Wissenschaftlerin. „Je nach Klimaszenario werden bis zum Jahr 2100 bis zu mehrere Hundert Millionen Menschen betroffen sein.“ Nach SSP2-4.5 steige die Zahl auf 77 bis 188 Millionen Menschen, nach SSP5-8.5 auf 59 bis 588 Millionen an, so die Studie. Die starken Schwankungen hängen mit der räumlichen Variabilität des Klimawandels und der Bevölkerungsentwicklung zusammen. Die geringsten Erwärmungsraten prognostizieren die Forschenden für Gebirgsregionen mit tief liegendem Grundwasserspiegel wie die Anden oder die Rocky Mountains.
Temperaturänderungen beeinflussen Ökosysteme Die Temperatur des Grundwassers spielt eine entscheidende Rolle für die Wasserqualität. Sie beeinflusst eine Vielzahl chemischer, biologischer und physikalischer Prozesse. „Wenn die Bedingungen stimmen, können steigende Grundwassertemperaturen indirekt dazu führen, dass sich schädliche Stoffe wie Arsen oder Mangan im Grundwasser anreichern. Diese erhöhten Konzentrationen können sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken, insbesondere wenn das Grundwasser als Trinkwasserquelle genutzt wird“, sagt Benz. Zudem beeinflusse wärmeres Grundwasser den Temperaturhaushalt von Flüssen, grundwasserabhängige Ökosysteme, aquatische biogeochemische Prozesse und das geothermische Potenzial. Dies stelle eine Herausforderung für die biologische Vielfalt dar und berge das Risiko, dass Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe gestört werden.
Darüber hinaus können die erhöhten Temperaturen im oberflächennahen Boden und im Grundwasser kritische Schwellenwerte in den Wasserverteilungsnetzen überschreiten. Dies könnte gesundheitliche Folgen haben, beispielsweise durch das Wachstum von Krankheitserregern wie Legionella spp. Auch Fischarten, insbesondere der Lachs, sind von den veränderten Bedingungen betroffen. Laichplätze in Flüssen, die auf das Grundwasser angewiesen sind, könnten durch die Erwärmung zu warm werden und so die Fortpflanzung gefährden. „Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressourcen zu ergreifen und nachhaltige Lösungen zu finden, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser entgegenzuwirken“, appelliert Benz. (swi)
Kontakt für diese Presseinformation: Sandra Wiebe, Pressereferentin, Tel.: +49 721 608-41172, E-Mail: sandra.wiebe@kit.edu
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Wasser ist die wichtigste Ressource der Erde. In Österreich werden 2,6 Mrd. m³ Wasser in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt, der Großteil wird als Abwasser in Kläranlagen eingeleitet. Die Kosten der Abwasserentsorgung sind oft höher als der Frischwasserzukauf. AEE INTEC forscht und entwickelt neue technologische Lösungen und Konzepte zur Schließung von Wasserkreisläufen und Recycling von Wertstoffen zur Sicherung eines nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser. Wasseraudits sind ein wichtiges Werkzeug um nachhaltige Konzepte zur Kreislaufschließung in der Industrie zu erarbeiten – wir bieten Firmen dieses Service an und entwickeln branchenübergreifende Optimierungsansätze. Spezieller Fokus in der Technologieentwicklung liegt in der Prüfung, Auslegung und Demonstration der Membrandestillation als innovatives Verfahren zu Aufreinigung, Rückführung und Wertstoffgewinnung aus industriellen Prozess- und Abwasserströmen. Die Stickstoffentfernung aus Abwässern mittels Membrandestillation und Nutzbarmachung als Wertstoff (Energievektor, Chemikalie, Nährstoff) ist eine der Schlüsseltechnologien, die bei AEE INTEC entwickelt wird.
AEE – Institut für Nachhaltige Technologien DIin Dr.in Bettina Muster Leiterin der Forschungsgruppen Wasser- und Prozesstechnologien https://www.aee-intec.at/wasser-b15
Expertenliste zu Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser
Nur kurze Zeit nach rekordträchtig warmen Frühsommerwochen überzogen Gewitterfronten Deutschland mit ebenso ungewöhnlich starken wie ausdauernden Regenfällen. In der Folge traten viele Flüsse über die Ufer und überfluteten Städte und Dörfer. Vor allem der Süden des Landes meldete mancherorts so viel Regen wie nur alle 50 bis 100 Jahre und anschließende Jahrhunderthochwasser. Bislang sind vier Todesopfer zu beklagen, das Ausmaß der Schäden ist noch nicht absehbar, dürfte aber gewaltig sein. Deutlich zeigt sich, wo Städte und Gemeinden die Aufgabe zum Risikomanagement und Hochwasserschutz ernst genommen haben – und wo nicht. Forschende der Universität Potsdam stehen den Medien zu Fragen rund um Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser sowie den Folgen für Natur und Gesellschaft zur Verfügung.
Prof. Dr. Axel Bronstert ist Professor für Hydrologie und Klimatologie an der Universität Potsdam und stellvertretender Sprecher des Graduiertenkollegs „NatRiskChange“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Klimawandel, hydrologische Extremereignisse, Hochwasser- oder Dürrevorhersage sowie Sturzfluten und der Einfluss des Klimawandels auf den Wasserhaushalt. E-Mail: axel.bronstert@uni-potsdam.de
Prof. Dr. Sascha Oswald ist Professor für Wasser- und Stofftransport in Landschaften an der Universität Potsdam. Er ist Leiter der DFG-Forschungsgruppe „Cosmic Sense“ zur innovativen Messung der Bodenfeuchte. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Auswirkung des Klimawandels auf Bodenfeuchte und Grundwasser. E-Mail: sascha.oswald@uni-potsdam.de
Prof. Dr. Annegret Thieken ist Professorin für Geographie und Naturrisikenforschung an der Universität Potsdam, Sprecherin des Graduiertenkollegs „NatRiskChange“ und Leiterin des Forschungsprojekts „ExTrass“ zu urbaner Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Auswirkungen und Management von Hochwasser, Starkregen und Hitze sowie Vorsorge und Klimaanpassung in Städten. E-Mail: annegret.thieken@uni-potsdam.de
Dr. Klaus Vormoor ist Geograf und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Auswirkungen von Klima- und Landbedeckungsänderungen auf hydrologische Prozesse und Extreme sowie Monitoring- und Vorhersagesysteme, beispielsweise zu Wasserverfügbarkeit und Dürren. E-Mail: klaus.vormoor@uni-potsdam.de
Prof. Dr. Thorsten Wagener ist Professor für die Analyse hydrologischer Systeme an der Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen der Einfluss des Klimawandels auf den hydrologischen Kreislauf, Extreme im Wasserkreislauf wie Hochwasser und Dürren, Computermodelle zur Vorhersage des Wasserkreislaufs einschließlich Quantifizierung von Unsicherheiten. E-Mail: thorsten.wagener@uni-potsdam.de
Medieninformation 06-06-2024 / Nr. 053 Matthias Zimmermann/Dr. Stefanie Mikulla
Universität Potsdam Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Am Neuen Palais 10 14469 Potsdam Tel.: +49 331 977-1474 Fax: +49 331 977-1130 E-Mail: presse@uni-potsdam.de Internet: www.uni-potsdam.de/presse
Pilotanlage zum biologischen Schadstoffabbau durch Forschungsgruppe Sustainable Bioengineering entwickelt
Im Rahmen der HTA-Forschungsprofessur Sustainable Bioengineering hat Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart mit Team und Partnern eine innovative Pilotanlage zum biologischen Schadstoffabbau entwickelt. Die Anlage wurde im Rahmen des Forschungsprojektes MicroCleanExhaust https://www.hswt.de/forschung/projekt/1632-microcleanexhaust zusammen mit den Kooperationspartnern LIQUI Filter GmbH https://liqui-filter.de/ und Mesa Electronic GmbH https://mesa-international.de/de/ entwickelt und Ende April von der LIQUI Filter GmbH der Forschungsgruppe übergeben. Demnächst soll diese noch durch eine Sensoreinheit der Mesa Electronic GmbH ergänzt werden. Die neue Pilotanlage bereichert die Ausstattung des Biotechnikums vor allem um neue Expertisen bei nachhaltigen Technologien zum biologischen Abbau von Schadstoffen. Der modulare Aufbau aus drei Biorieselbettreaktoren ermöglicht die gleichzeitige Analyse unterschiedlicher Schadstoffgruppen der Abluft industrieller Prozesse. Gegenüber konventionellen Verfahren wie z. B. der thermischen Nachverbrennung ist die biologische Abluftreinigung eine besonders nachhaltige Alternative, da weder hohe Temperaturen noch fossile Brennstoffe für den Schadstoffabbau benötigt werden.
Im Projekt MicroCleanExhaust wurde mit der neuen Anlage der biologische Abbau unterschiedlicher Schadstoffgruppen mithilfe von ausgewählten Mikroorganismen untersucht. Die Pilotanlage soll aber auch fest in die Lehre des Bachelorstudiengangs Biotechnologie integriert werden, um die praxisnahe Ausbildung der Studierenden zu erweitern, die im Rahmen von Abschlussarbeiten oder Praktika damit umfangreiche Erfahrungen sammeln können.
Gefördert wird das Projekt über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das eine Kooperation von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Forschungseinrichtungen wie der HSWT ermöglicht. Die Projektbearbeitung unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Grüner-Lempart erfolgt durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Pia Reinisch (bis 14.09.2023) und Julian Eckert (ab 15.09.2023). Biotechnologie-Student Samuel Schmucker unterstützt als studentische Hilfskraft. https://idw-online.de/de/news834796
Ob Kreislaufprobleme, falsche Ernährung oder Atemnot: Mensch und Gewässer sind gar nicht so verschieden, wenn sie krank sind Wie wir Menschen können auch Seen unter einer Vielzahl von gesundheitlichen Störungen leiden: von hohen Temperaturen über Probleme mit dem Kreislauf, der Atmung, Ernährung oder dem Stoffwechsel bis hin zu Infektionen und Vergiftungen. Darauf weisen Forscherinnen und Forscher unter Leitung der schwedischen Universität Uppsala und mit Beteiligung des IGB in einer aktuellen Studie hin. Um Seen vor chronischen Leiden und bedrohlichen Zuständen zu schützen und sie zu heilen, sollten ähnliche Strategien wie in der menschlichen Gesundheitsversorgung angewandt werden: Prophylaxe, regelmäßiges Screening, Behandlung und Schadensbegrenzung auf lokaler bis globaler Ebene. Weltweit gibt es 1,4 Millionen Seen, deren Oberfläche größer als 10 Hektar ist. Rund 12 Prozent der gesamten Weltbevölkerung leben in einem Umkreis von 3 Kilometern um diese Seen und nutzen sie zur Trinkwassergewinnung, für die Fischerei, zur Erholung oder für den Tourismus. Diese wichtigen Funktionen können Seen am besten für den Menschen erfüllen, wenn sie in einem guten Gesundheitszustand sind. In einer aktuellen Studie schlagen Forschende vor, die Terminologie und die Ansätze des menschlichen Gesundheitswesens zu nutzen, um den Zustand der globalen Seesysteme zu bewerten. So könnten Seen mit mehreren Gesundheitsproblemen als „multimorbide“ bezeichnet werden, und regelmäßige Untersuchungen, ähnlich wie beim Menschen, könnten helfen, Probleme in Seen frühzeitig zu erkennen. „Die Analogien verdeutlichen, dass Seen lebendige Systeme sind, die Sauerstoff, sauberes Wasser und eine ausgewogene Energie- und Nährstoffversorgung benötigen“, sagt Dr. Gesa Weyhenmeyer, Wissenschaftlerin an der Universität Uppsala und Erstautorin der Studie. Das Team nutzte die Daten von LakeATLAS des globalen Kompendiums HydroATLAS von etwa 1,4 Millionen Seen weltweit, um Störungen des Kreislaufs (wie Austrocknung), des Stoffwechsels (wie Versauerung und Versalzung), der Ernährung (wie Nährstoffüberschuss) und der Atmung (wie Sauerstoffmangel) sowie andere Beeinträchtigungen zu untersuchen. Bewertung des Gesundheitszustands mithilfe von Referenzbedingungen Doch wann ist ein See gesund – oder krank? Viele Länder haben in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte bei der Bewertung des Gesundheitszustandes ihrer Binnengewässer gemacht. Es gibt Ansätze, wie z.B. die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, diese Bewertungen länderübergreifend zu harmonisieren. Ein zentrales Konzept ist dabei der Vergleich der aktuellen Situation mit Referenzbedingungen, die häufig als Bedingungen ohne oder mit nur geringem menschlichem Einfluss definiert werden. „Der Ansatz zur Bewertung von Abweichungen von den Referenzbedingungen ähnelt der Praxis im Gesundheitsbereich. Bislang gibt es jedoch kein einfaches globales System, um den Gesundheitszustand von Seen zu klassifizieren“, sagt Dr. Sabine Hilt, Wissenschaftlerin am IGB und Mitautorin der Studie. Typische Krankheiten, an denen Seen heute auf der ganzen Welt leiden…mehr: https://www.igb-berlin.de/news/patient-see
Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen
Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall zu verwenden, um Wasser zu reinigen – das klingt vielleicht widersinnig. Doch an der TU Wien ist nun genau das gelungen: Eine spezielle Nanostruktur wurde entwickelt, die eine weitverbreitete Klasse gesundheitsschädlicher Farbstoffe aus dem Wasser filtern kann. Eine entscheidende Komponente dabei ist ein Material, das eigentlich selbst als Abfall gilt: Gebrauchte Zellulose, etwa in Form von Reinigungstüchern oder Pappbechern. Mit der Zellulose wird ein feines Nano-Gewebe beschichtet, um verschmutztes Wasser möglichst effektiv zu filtern.
Farbiges Gift im Wasser Organische Farbstoffe stellen die größte Gruppe synthetischer Farbstoffe dar, darunter auch die sogenannten Azo-Verbindungen. Besonders in der Textilindustrie werden sie häufig eingesetzt, auch in Ländern, in denen wenig Augenmerk auf Umweltschutz gerichtet wird und die Farbstoffe oft ungefiltert ins Abwasser gelangen. „Das ist gefährlich, denn solche Farbstoffe werden nur sehr langsam abgebaut, sie können lange Zeit im Wasser bleiben und bergen große Gefahren für Mensch und Natur“, sagt Prof. Günther Rupprechter vom Institut für Materialchemie der TU Wien. Es gibt verschiedene Materialien, die solche Farbstoffe binden können. Doch das alleine genügt noch nicht. „Wenn man das verschmutzte Wasser einfach nur über eine Filterfolie fließen lässt, die Farbstoffe binden kann, ist der Reinigungseffekt gering“, erklärt Günther Rupprechter. „Viel besser ist es, ein Nanogewebe aus vielen winzigen Fasern herzustellen, durch die das Wasser hindurchsickert.“ Das Wasser kommt dann mit einer viel größeren Oberfläche in Kontakt, und somit können auch viel mehr organische Farbstoff-Moleküle gebunden werden.
Zelluloseabfall als Nano-Filter „Wir arbeiten mit semi-kristalliner Nano-Zellulose, die man aus Abfallmaterial herstellen kann“, sagt Qaisar Maqbool, Erstautor der Studie und Postdoc in Rupprechters Forschungsgruppe. „Oft setzt man für ähnliche Zwecke metallhaltige Substanzen ein. Unser Material ist für die Umwelt hingegen völlig harmlos, und wir können es noch dazu durch Upcycling von Altpapier herstellen.“ Diese Nano-Zellulose wird gemeinsam mit dem Kunststoff Polyacrylnitril zu Nanostrukturen „versponnen“. Dafür ist allerdings einiges an technischem Geschick nötig. Erfolgreich war das Team der TU Wien mit dem sogenannten Elektrospinning-Verfahren. Dabei wird das Material in flüssiger Form versprüht, die Tröpfchen werden elektrisch aufgeladen und durch ein elektrisches Feld geschickt. „Dadurch kann man erreichen, dass die Flüssigkeit beim Aushärten extrem feine Fädchen bildet, mit einem Durchmesser von 180 bis 200 Nanometern“, sagt Günther Rupprechter. Diese Fädchen bilden ein feines Gewebe mit sehr hoher Oberfläche – ein sogenanntes „Nanoweb“. Auf einem Quadratzentimeter kann man ein Geflecht von Fädchen unterbringen, die insgesamt eine Oberfläche von mehr als 10 cm2 aufweisen.
Erfolgreiche Tests Die Tests mit diesen zellulosebeschichteten Nano-Strukturen verliefen sehr erfolgreich: In drei Zyklen wurde mit violettem Farbstoff belastetes Wasser gereinigt, dabei konnten 95% des Farbstoffs entfernt werden. „Die Farbstoffe bleiben im Nanogewebe gespeichert. Man kann dann entweder das ganze Gewebe entsorgen oder es aber auch regenerieren, die gespeicherten Farbstoffe herauslösen und das Filtergewebe wiederverwenden“, erklärt Günther Rupprechter. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um die mechanischen Eigenschaften der hochentwickelten Nanonetze und deren Biokompatibilität zu bewerten, die Spezifität gegenüber komplexeren Schadstoffen zu beurteilen und Skalierbarkeit auf Industriestandards zu erreichen. Auch will Rupprechter mit seinem Forschungsteam untersuchen, wie sich diese Farbstoff-Filtertechnologie auf andere Einsatzbereiche übertragen lässt. „Auch für den medizinischen Bereich könnte diese Technik sehr interessant sein“, glaubt Rupprechter. „Bei der Dialyse etwa geht es ebenfalls darum, ganz bestimmte chemische Stoffe aus einer Flüssigkeit herauszufiltern.“ Beschichtete Nano-Gewebe könnten auch bei solchen Anwendungen ihre Stärken ausspielen.
Originalpublikation Maqbool, Q., Cavallini, I., Lasemi, N., Sabbatini, S., Tittarelli, F. and Rupprechter, G. (2024), Waste-Valorized Nanowebs for Crystal Violet Removal from Water. Small Sci. 2300286., öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Kontakt Prof. Günther Rupprechter Institut für Materialchemie Technische Universität Wien +43 1 58801 165100 guenther.rupprechter@tuwien.ac.at X: @Rupprechter_Lab
Wie sich Schweizer CO2 in Island in Stein verwandelt
Die Abscheidung von CO2 aus schmutzigen Industrieverfahren und seine unterirdische Einlagerung stossen weltweit auf Interesse. Ein Schweizer Pilotprojekt in Island könnte den Durchbruch bringen. Was wäre, wenn man CO2 noch vor seiner Freisetzung in die Atmosphäre in einem industriellen Prozess isolieren und für immer in Stein verwandeln könnte? Genau diese Idee verfolgen Schweizer Wissenschaftler:innen im Rahmen eines Pilotprojekts zur Kohlenstoffabscheidung und Speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS). Dabei wird industriellen Prozessen, z.B. Kläranlagen oder Stahlwerken, CO2 direkt entzogen und unterirdisch eingelagert. So soll die Schweiz bei den Treibhausgasemissionen das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen. Das abgeschiedene CO2 wird allerdings nicht in der Schweiz eingelagert, sondern in geologischen Speichern in Island. Das Projektteam um Marco Mazzotti, Professor für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich, liess kürzlich verlauten, das Verfahren sei technisch machbar. Dies habe zu grossem Interesse geführt, hält Mazzotti stolz fest. “Für das Klima ist die gespeicherte Menge an CO2 zwar irrelevant. Aber die Tatsache, dass wir alle praktischen Probleme lösen und ein grosses Konsortium zusammenbringen konnten, hat einiges ins Rollen gebracht”, erklärt Mazzotti gegenüber SWI swissinfo.ch. https://www.swissinfo.ch/ger/wissenschaft/wie-sich-schweizer-co2-in-island-in-stein-verwandelt/77522754?utm_source=multiple&utm_campaign=swi-rss&utm_medium=rss&utm_content=o
Ein wirkungsorientiertes Vorhersagesystem für die bessere Frühwarnung vor Hochwasser
Extremereignisse wie beispielsweise Hochwasser werden durch den Klimawandel häufiger. Dies verstärkt die Notwendigkeit, Methoden zur genaueren und schnelleren Hochwasservorhersage zu entwickeln, um die Bevölkerung künftig besser zu schützen. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) hat in der Zeitschrift Nature Communications ein Hochwasservorhersagesystem vorgestellt, das rechtzeitig nicht nur Wasserstände an Pegeln, sondern auch dynamische hochaufgelöste Überflutungskarten bereitstellt. So können die Folgen einer Überschwemmung präzise bis auf das Niveau einzelner Gebäude prognostiziert werden. In der räumlichen und zeitlichen Vorhersage von Hochwasserereignissen hat es in den vergangenen Jahren große Fortschritte gegeben. So ist es derzeit möglich, Hochwasserstände an einzelnen Pegeln vorherzusagen. Welche Auswirkungen Überschwemmungen für Städte und Gemeinden vor allem für die Menschen im Unterlauf von Flüssen haben können, konnte bisher allerdings nur grob oder sogar fehlerhaft abgeschätzt werden. Diese Präzision ist jedoch entscheidend, weil die betroffene Bevölkerung möglichst schnell vorab informiert werden muss, um gegebenenfalls Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. „Was es bräuchte, ist ein mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattetes Hochwasserfrühwarnsystem, das hochauflösend rechtzeitig Überschwemmungsvorhersagen liefert und angibt, welche Auswirkungen das Hochwasser auf einzelne Gebäude hat“, sagt UFZ-Modellierer Prof. Luis Samaniego, Letztautor des Artikels. Dies würde die Grundlage für das Krisenmanagement entscheidend verbessern.
Für das neue Hochwasservorhersagesystem kombinierten die Forscher der beiden Helmholtz-Zentren in einem ersten Schritt die Niederschlagsvorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (NWP limited area ensemble prediction system) mit dem am UFZ entwickelten hydrologischen Modellsystem mHM (mesoscale hydrologic model). Dieses Modell liefert nicht nur Informationen zum Wasserabfluss, sondern auch zum zeitlichen Verlauf der Bodenfeuchte – einer der entscheidenden Faktoren für die Entwicklung von Hochwasser. Anhand der vorliegenden Daten zur Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 gelang es ihnen im Nachgang, anhand eines Ensembles von 20 Vorhersagenmodellen die Höhe der Flutwelle für den Pegel Altenahr stündlich zu prognostizieren. Zudem konnten sie die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob ein 50- und ein 100-jährliches Hochwasser eintreten. Die Modellierung ergab, dass 47 Stunden und damit fast zwei Tage vor dem Eintreffen der Flutwelle im Ahrtal 15 Prozent der Modelle ein 100-jährliches Hochwasser prognostiziert hätten. Je näher das Ereignis kam, umso wahrscheinlicher wurde, dass die zu dem Zeitpunkt festgelegte Jahrhundertmarke tatsächlich überschritten wird: So sagten 75 Prozent aller Modelle 17 Stunden vor der Flutwelle das Jahrhunderthochwasser voraus, sieben Stunden davor waren es schließlich 100 Prozent. „Wenn 75 Prozent der Vorhersagen in einem Ensemble ein Jahrhunderthochwasser anzeigen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es eintritt“, sagt der UFZ-Modellierer Dr. Husain Najafi, Erstautor der Studie.
Im zweiten Schritt verknüpften die Helmholtz-Forscher das hydrologische Modellsystem mHM mit dem hydrodynamischen Hochwassermodell RIM2D, das das GFZ Potsdam entwickelt hat. RIM2D simuliert in sehr kurzer Zeit die Ausbreitung von Überflutungsflächen und die dynamische Entwicklung von Überflutungstiefen. Erst dieses Modell mit einer räumlichen Auflösung von 10 Meter x 10 Meter macht es möglich, stündlich vorherzusagen, bis zu welcher Höhe das Wasser Flächen überflutet – und damit, in welcher Ortschaft welche Gebäude, Straßen, Eisenbahnstrecken, Krankenhäuser oder sonstige kritische Infrastrukturen wie stark vom Hochwasser betroffen sind. „Zuständige Behörden und Bevölkerung haben so nicht nur Informationen über einen möglichen Pegelstand 30 Kilometer am Flussoberlauf vorliegen, sondern auch eine detaillierte Überflutungskarte, die zeigt, welche Auswirkungen das Hochwasser hat. So könnten sie beispielsweise wissen, wo und welche Personen in Gefahr sein könnten oder wer evakuiert werden muss“, sagt der Hydrologe Dr. Sergiy Vorogushyn vom GFZ.
Für die Rekonstruktion des extremen Hochwasserereignisses im Ahrtal hat das kombinierte Vorhersagemodell des UFZ und des GFZ den ersten Test bestanden. Ab dem Sommer wird die automatisierte Modellkette im Rahmen der Helmholtz-Klima-Initiative in einer weiteren Testphase in zwei weiteren Einzugsgebieten an der Fils und an der Murr in Baden-Württemberg in Echtzeit erprobt. Besteht das Modellsystem auch diese Phase, wäre es aus Sicht der Wissenschaftler für Regionen mit einer erhöhten Hochwassergefahr insbesondere als Folge von Sturzfluten anwendbar. Damit könnte es bestehende Hochwasserfrühwarnsysteme entscheidend ergänzen und den inhaltlichen Horizont der Vorhersagen um die Auswirkungen durch das Hochwasser erweitern. Dies könnte Personen- und Sachschäden künftig erheblich reduzieren.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Luis Samaniego UFZ-Department Hydrosystemmodellierung luis.samaniego@ufz.de
Dr. Sergiy Vorogushyn Deutsches GeoForschungsZentrums GFZ sergiy.vorogushyn@gfz-potsdam.de
Glyphosat in Gewässern: Tübinger Forscherin sieht Waschmittel als Quelle
Kommt das Glyphosat in unseren Gewässern hauptsächlich aus unserem Waschmittel und nicht aus der Landwirtschaft? Eine Tübinger Forscherin vermutet das. Es gibt aber auch Zweifel. Die Landwirtschaft ist nicht die Hauptquelle für die Glyphosat-Belastung unserer Gewässer – davon geht zumindest die Forscherin Carolin Huhn von der Universität Tübingen aus. Sie vermutet, dass die Glyphosat-Spur zu unseren Waschmaschinen führt. Genauer gesagt: zu dem Waschmittel, das wir benutzen. Noch wird die Forschung der Tübinger Wissenschaftlerin geprüft, es regen sich aber bereits erste Zweifel. Tübinger Professorin fallen Ungereimtheiten auf Am Anfang stand für Carolin Huhn lediglich ein Verdacht. Bereits seit mehreren Jahren untersucht die Professorin den Glyphosat-Gehalt in heimischen Gewässern. Glyphosat wird vor allem auch in der Landwirtschaft eingesetzt, um die Felder unkrautfrei zu machen. In der Kritik steht der Einsatz in der Landwirtschaft schon lange, es gilt als möglicherweise krebserregend und kann Mikroorganismen in Gewässern verändern. Doch Carolin Huhn fielen in ihrer Forschung dazu immer wieder Ungereimtheiten auf. Ihre Beobachtung: Landwirte bearbeiten ihre Felder meist im Frühjahr und im Herbst mit Glyphosat. In diesen Zeiträumen hätte sich der Glyphosat-Gehalt im Wasser also deutlich erhöhen müssen. Das sei aber nicht der Fall gewesen. „Wir stellten besonders hohe Werte im Sommer fest, was mit der Arbeit der Landwirte überhaupt nicht übereinstimmt“, so Huhn. Weiteres Indiz: Glyphosat, das auf die Felder gesprüht wird, gelangt über Regen in die Böden und ins Wasser. Folglich hätte nach starkem Niederschlag der Glyphosat-Gehalt im Wasser ansteigen müssen. Doch auch das sei nicht der Fall gewesen, so Huhn. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/glyphosat-aus-waschmittel-100.html
Mit Roboter, KI und Photovoltaik mehr Gewinn für Umwelt und Gemüseacker
DBU: Innovation mit Kurs auf nachhaltige Landnutzung Kempen. Spannende Chancen für eine umweltgerechte Landnutzung bieten Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI), so die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein Beispiel: Der vom Startup AI.Land in Kempen entwickelte halbmobile Agrarroboter namens „Davegi“, der die Gemüseproduktion mit Photovoltaik energieautark und ressourcenschonend ermöglicht. Die DBU förderte mit 125.000 Euro.
Energie- und Gemüseproduktion: Mehr Effizienz auf einer Fläche Der Agrarroboter „Davegi“ kreist mit seinen acht Solarmodulen über ein Gemüsefeld. „Anders als herkömmliche, fest installierte Photovoltaik-Anlagen kann sich der Davegi um 360 Grad drehen“, sagt Josef Franko, Gründer von AI.Land und Entwickler des Prototypen. „Dadurch erhalten die Anbaupflanzen ausreichend Sonnenlicht, während gleichzeitig Solarenergie gewonnen wird.“ Dem Gerät gelingt laut Franko so eine um 50 Prozent effizientere Nutzung der parallelen Energie- und Gemüseproduktion im Vergleich zu unbeweglichen schattenwerfenden Agri-Photovoltaik-Anlagen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) bezeichnet eine solche Doppelnutzung als zukunftsfähige Mehrgewinnstrategie. „Fläche steht nur begrenzt zur Verfügung“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Wir brauchen deshalb einen nachhaltigen Umgang mit Land – für Klimaschutz, Biodiversitätserhalt und zugleich Ernährungssicherung.“ Digitalisierung und KI seien „vielversprechende Instrumente für die Mehrfachnutzung einer Fläche“. Das Projekt sei ein gutes Beispiel dafür.
Multitalent Agrarroboter Davegi: ackern, säen, wässern, düngen und ernten Nach Angaben des Startups wird der Davegi ein landwirtschaftliches Multitalent und soll zukünftig ackern, säen, wässern, düngen, ernten. „Mit unserem Prototypen lassen sich sämtliche pflanzenbauliche Prozesse – von der Bodenbearbeitung bis zur Ernte – präzise durchführen, und zwar je nach Bedarf der einzelnen Pflanzen“, sagt Franko, der mit dem System auf biologische Landwirtschaft setzt. Durch die individuelle Behandlung lassen sich ihm zufolge Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser einsparen. Die Pflanzen sollten zudem dann geerntet werden, wenn sie die entsprechende Reife erreicht haben. „Das verringert die Lebensmittelverschwendung“, so Franko. Die Vision des Unternehmens: Auf 2.500 Quadratmeter, etwa einem Drittel eines Fußballfelds, soll Davegi pro Tag 60 Kisten mit insgesamt 600 Stück geerntetem Gemüse in zehn unterschiedlichen Sorten autonom und energieautark bestücken. „Wir wollen das Gemüse regional verkaufen“, sagt Franko. Ein Testfeld sei in Planung. Wegen kurzer Wege werde Treibstoff und somit Energie eingespart. Auch das verbessere zusätzlich zum autarken Betrieb mit Solarenergie die Treibhausgas-Bilanz im Gemüseanbau.
Innovationspreis Moderne Landwirtschaft für AI.Land Für Franko ist mit dem halbmobilen Agrarroboter ein wichtiger Zwischenschritt in Richtung vollautomatisierte Landwirtschaft erreicht. „Mit dem Prototyp zeigen wir in einem ersten Schritt, dass eine durch Photovoltaik betriebene, energieautarke und vollautomatisierte Gemüseproduktion inklusive Feldlogistik möglich ist“, sagt der Startup-Gründer. „Der Davegi erleichtert die Arbeit und erhöht den Ertrag.“ Das hätten die Tests im Freiland bewiesen. Die AI.Land startet Ende 2024 das Pilotprojekt „RoboFeld“. Dabei sollen in einem zweiten Schritt Familien aus der Nähe von Kempen und Umgebung frisches Gemüse direkt vom Feld erhalten. Für seine Erfindung erhielt AI.Land den mit 5.000 Euro dotierten Innovationspreis Moderne Landwirtschaft bei der Internationalen Grünen Woche 2024 in Berlin. Das Startup AI.Land wurde im November 2020 vom Institut für mobile autonome Systeme und kognitive Robotik der Fachhochschule Aachen gegründet und beschäftigt aktuell 15 Mitarbeitende. Zusätzlich zu den Anfängen der Agrarroboter-Entwicklung wurde die Unternehmensgründung von A.I.Land durch die DBU Green Startup-Förderung unterstützt. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert neben innovativen, modellhaften und lösungsorientierten Vorhaben zum Schutz der Umwelt mit besonderem Blick auf die mittelständische Wirtschaft auch grüne Startups.
Wissenschaftler*innen tauschen sich an der TH Lübeck über nachhaltige Wasserbewirtschaftung aus
Vom 18.-20. April 2024 waren Expertinnen aus der Wasserforschung an der TH Lübeck für einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu Gast. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Entwicklung längfristiger Forschungskooperationen zwischen jordanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen in der Wasserforschung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit der Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“ HAWs, die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder diese ausbauen möchten. In verschiedenen Veranstaltungsformaten tauschen sich Forschende deutscher HAWs mit internationalen Forscher*innen aus verschiedenen Zielländern aus, mit dem Ziel Forschungspartnerschaften zu bilden. In diesem Rahmen fand vom 18.-20. April 2024 an der Technischen Hochschule Lübeck bereits der zweite DFG Workshop zum Thema nachhaltiger Wasserbewirtschaftung in Zusammenarbeit mit Jordanien statt.
Die Präsidentin der TH Lübeck, Dr. Muriel Helbig, eröffnete die Veranstaltung: „Es ist großartig, dass dieser Austausch stattfindet. Im Hinblick auf die zahlreichen Krisen und Kriege, die in diesem Moment die Welt erschüttern, ist es umso wichtiger, dass die internationale Wissenschaftsgemeinschaft zusammenarbeitet und voneinander lernen kann. Die Ressourcen sind knapp und werden gerade in wärmeren Regionen der Erde noch knapper. Wasserforschung international zu betreiben und die Stärken der jordanischen Universitäten und deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu nutzen, ist genau der richtige Ansatz.“
Wasserbewirtschaftung: Strategien für eine nachhaltige Zukunft In der DFG Veranstaltungsreihe „Water nexus research – challenges and strategies for a sustainable future“ (Wasser-Nexus-Forschung – Herausforderungen und Strategien für eine nachhaltige Zukunft) kamen am 15. Februar 2022 erstmals rund 70 Forschende deutscher HAWs und jordanischer Hochschulen zu einem Austausch ihrer Forschungsschwerpunkte und –ideen zusammen. Dr. Christoph Külls, Professor für Hydrologie und Internationale Wasserwirtschaft vertrat dabei die Technische Hochschule Lübeck. Er erläuterte den ganzheitlichen Ansatz von „Water Nexus Research“.
Alles ist miteinander verbunden: der Nexus-Ansatz Nexus ist ein lateinisches Wort und bedeutet Verbindung/Gefüge. Der Nexus-Ansatz ist neben der Integration von sozioökonomischen Aspekten eines der zentralen Leitbilder des integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM). Der Ansatz berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen den eng verbundenen Sektoren Wasserwirtschaft, Energie- und Nahrungsmittelerzeugung. Das heißt, dass im Hinblick auf Ressourcenknappheit, die Bewirtschaftung der Ressourcen Wasser, Energie, Land gemeinsam betrachtet werden, um eine nachhaltige Sicherung der Grundversorgung zu erreichen.
Gemeinsame Wasserforschung Der zweite DFG Workshop vertiefte die Vernetzung der jordanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen nach einer Delegationsreise in Jordanien weiter. Über zwei Tage hinweg vernetzten sich die internationalen Expertinnen an der TH Lübeck, gaben sich gegenseitig Einblicke in ihre Forschungstätigkeiten und analysierten, welche Faktoren zu einer erfolgreichen Forschungskooperation zwischen Jordanien und Deutschland beitragen können. https://idw-online.de/de/news832464
Gemeinsam mit dem TZW (DVGW-Technologiezentrum Wasser) beschäftigt sich das IWW mit der Weiterentwicklung von gesundheitlichen Regelungswerten im Trinkwasser und Optimierung des Transfers in die Praxis. Das Projekt läuft insgesamt 1 Jahr. Die enorme Menge an chemischen Substanzen in Produktion und Anwendung sowie der Umwelt führt dazu, dass sich ein nicht unerheblicher Teil in nahezu allen Umweltkompartimenten nachweisen lässt. Internationale Institutionen wie die WHO, die ECHA und EFSA oder nationale Behörden wie das Umweltbundesamt (UBA) können bisher nur einen kleinen Anteil der in die Umwelt, in Gewässer, gelangten Stoffe auf Basis von chronischen Versuchsdaten toxikologisch bewerten. Daher werden angepasste Bewertungskonzepte gebraucht, mit denen bei unzureichender oder fehlender toxikologischer Datenlage eine robuste Aussage im Rahmen der Vorsorge getroffen werden kann.
Ziele und Methodik Im Rahmen des Projekts wird das bewährte Konzept der gesundheitlichen Orientierungswerte (GOW) einer Prüfung unterzogen, ob und wie es in der Praxis der Gesundheitsbehörden ankommt und wie es umgesetzt wird und wie gegebenenfalls weitere Optimierungen angepackt werden könnten. Dabei wird die Sichtweise der Wasserversorger mit einbezogen, die von den Anordnungen und Maßnahmen der Behörden direkt betroffen sind. Es werden Potentiale zur Optimierung von Schwachpunkten zur Verfestigung von Stärken abgeleitet, was zu einem direkten Nutzen für die Wasserversorgung und die Überwachung führen kann. Dabei wird darauf Wert gelegt, den GOW mit den anderen relevanten Regelungswerten in Beziehung zu setzen. Zudem werden strategische Umsetzungshinweise für die Verbesserung der Anwendung in der Praxis gegeben. Daraus sollte sich ein wichtiger Input für weitere Vorgehensweisen beim UBA sowie den Beteiligten auf der operativen Ebene ergeben. https://iww-online.de/forschungsprojekt-gow-opti-gestartet/
Laser-Tauchsonde für ein smartes Inline-Monitoring von Wasser und Abwasser
Eine neuartige laserbasierte Tauchsonde, die das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT in Aachen im Zuge BMBF- und EU-geförderter Projekte mit Industriepartnern und Anwendern erprobt, könnte den Weg zu einem fortlaufenden Inline-Monitoring von Wasseraufbereitungsprozessen in Kläranlagen ebnen. Das 2D-Fluoreszenzmessverfahren generiert direkt vor Ort spektroskopische Daten im Klärbecken. Diese sind in Verbindung mit einer intelligenten Auswertesoftware der Schlüssel zu einer energie- und ressourceneffizienten Wasseraufbereitung. Auf der Münchener Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT 2024 wird das Verfahren erstmals öffentlich präsentiert. Um Wasseraufbereitungsprozesse in Kläranlagen zu überwachen, setzen deren Betreiber bisher auf 24-Stunden-Mischproben. Diese werden über den Tagesverlauf kontinuierlich gesammelt und anschließend im Labor auf Summenparameter hin analysiert; so etwa die Gesamtmenge enthaltener organischer Kohlenstoffe (Total Organic Carbon; TOC), gelöste organische Kohlenstoffe (Dissolved Organic Carbon; DOC) oder die Menge an Sauerstoff, die der vollständige aerobe Abbau biologischer Inhaltsstoffe (Biological Oxygen Demand; BOD) verbraucht. Angesichts der steigenden Bevölkerungsdichte in urbanen Räumen und variierender Abwasserzusammensetzungen stößt dieses 24-Stundenraster jedoch an Grenzen. Eine engmaschigere Kontrolle wäre nicht nur mit Blick auf die Qualität aufbereiteter Abwässer wünschenswert. Auch der Bedarf an Energie und teuren, in der Herstellung oft umweltbelastenden Betriebsstoffen ließe sich erheblich reduzieren, wenn die Betreiber im laufenden Aufbereitungsprozess nachvollziehen könnten, wie sich die Messwerte der Summenparameter verändern, um ihre Anlagen auf dieser Echtzeitdatenbasis steuern zu können.
Neuartige Tauchsonde detektiert Emissionen von Fluorophoren im Abwasser Ein Forschungsteam des Fraunhofer ILT legt aktuell das technologische Fundament, um eine solche datenbasierte Wasseraufbereitung real werden zu lassen. Das Herzstück hierfür ist eine neuartige laserbasierte Tauchsonde, welche die Wasseranalytik aus dem Labor direkt in die Klärbecken verlegt. »Wir nutzen das Phänomen, dass für die Wasserqualität relevante Inhaltsstoffe bei der Anregung mit spezifischen Lichtwellenlängen fluoreszieren. Unsere Tauchsonde regt diese Fluorophore mit verschiedenen Wellenlängen zwischen dem UV- und dem sichtbaren Spektralbereich an und detektiert jeweils die emittierten Fluoreszenzsignale«, erklärt Dr. Christoph Janzen, Spezialist für Bioanalytik, der am Fraunhofer ILT für die Entwicklung der 2D-Fluoreszenzsonde verantwortlich ist. Targets der Inline-2D-Fluoreszenzanalytik sind beispielsweise die Aminosäuren Tryptophan (TRP), Tyrosin (TYR), Phenylalanin (PHE) und die Gruppe der Huminsäuren (HS). Da die Wellenlängen für ihre Anregung von 260 Nanometern für PHE bis 350 Nanometern für HS reichen, koppelt das Team die Sonde mit einer durchstimmbaren Lichtquelle. »Diese kann alle Zielstoffe mit ihren spezifischen Wellenlängen anregen. Sofern sie im Abwasser vorhanden sind, emittieren sie ihr charakteristisches längerwelliges Fluoreszenzsignal«, sagt er. Mithilfe eines empfindlichen Spektrometers lässt sich für jede Anregungswellenlänge ein Fluoreszenzspektrum aufnehmen.
So entstehen 2D-Karten, welche die Anregungswellenlängen samt korrespondierender Lichtemission festhalten. Diese Anregungs-Emissions-Matrizen (Excitation Emission Matrices; EEM) visualisieren die detektierten Fluoreszenzsignale und informieren die Betreiber in jedem Stadium des Aufbereitungsprozesses präzise über die organische Schmutzfracht im Abwasser. »Diese 2D-Fluoreszenzmessung ermöglicht es, inline die charakteristischen Summenparameter des Abwassers direkt im Aufbereitungsprozess zu erfassen. Bisherige Verfahren können das nur offline im Labor. Kommerziell verfügbare Inline-Sonden für die Summenparameterbestimmung sind oft nur in einem begrenzten Parameterbereich zuverlässig und liefern falsche Messdaten, wenn die Abwasserzusammensetzung stark variiert«, erklärt Janzen. Um die Messungen abzusichern, sei es möglich, mit der Tauchsonde ergänzend zu den Fluoreszenzdaten auch Transmissionsspektren aufzunehmen.
Anspruchsvolle Integration in eine handliche Tauchsonde Um das komplexe Inline-Messverfahren, das bisher üblicherweise offline in Laborgeräten erfolgt, in Form einer handlichen Tauchsonde zu realisieren, hat das Team auf den umfassenden Optikdesign- und Messtechnik-Kompetenzen des Fraunhofer ILT aufgebaut. Als Strahlquelle dient im Sinne hoher Brillanz und geringer Wärmeverluste eine lasergezündete Xenon-Plasma-Lampe. Über einen Monochromator wird aus ihrem Licht die jeweils gewünschte Wellenlänge gefiltert und über eine optische Faser zur Tauchsonde geleitet. Dort kollimiert eine Linse das Licht der Quelle und fokussiert es mit einer asphärischen Optik am Messpunkt. Dieselbe Optik koppelt Fluoreszenzsignale der gesuchten Inhaltsstoffe über eine zweite Kollimationslinse in eine weitere Faser ein und überträgt sie zu einem CCD-Spektrometer. Zur Auswertung und Visualisierung der Messdaten ist eine Software im Einsatz, die das Team in einem Verbundforschungsprojekt mit Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt hat.
Während das Aachener Forschungsteam die Sonde selbst im EU-geförderten Projekt »FluoMonitor – 2D-Fluoreszenzsonde für das Inline Wasser- und Abwasser Monitoring« mit einem mittelständischen Anbieter von Messtechnik, einem wasserwirtschaftlichen Forschungsinstitut sowie einem regionalen Wasserverband entwickelt hat, geht es im laufenden BMBF-Förderprojekt AIX-Watch darum, die 2D Fluoreszenz-Messmethodik weiterzuentwickeln und unter Realbedingungen zu erproben. »Das mittelfristige Ziel ist es, die Steuerung und Regelung von Kläranlagen auf Basis der fortlaufenden Inline-Messungen zu optimieren«, sagt Janzen. Betreiber müssen kontrollieren und dokumentieren, dass ihre Anlage die Grenzwerte für Summenparameter wie TOC, DOC und BOD einhält. Diese erfasst das neuartige 2D-Fluoreszenzverfahren zwar nicht direkt, doch korrelieren die erfassten Amino- und Huminsäuren mit den Summenparametern. »Es gibt bereits mathematische Modelle, die aus diesen Korrelationen auf die Werte der Summenparameter schließen. Wenn diese Modelle fortlaufend erhobene Inline-Messdaten verarbeiten, die unsere Tauchsonden liefern, wird die Analysegenauigkeit perspektivisch immer weiter zunehmen«, sagt Janzen. Betreiber bekämen so Inline-Zugriff auf den Status ihrer Wasseraufbereitungsprozesse und könnten die Betriebsstrategien entsprechend anpassen.
Mit KI und Inline-Sensorik zu einer smarten, adaptiven Wasseraufbereitung Damit würde die laserbasierte Tauchsonde zur Basistechnologie für eine smarte Wasseraufbereitung. Im Zusammenspiel von Inline-Sensorik und Künstlicher Intelligenz wäre es trotz schwankender Abwasserzusammensetzungen möglich, Energie und aufwändig herzustellende Betriebsstoffe wie Ozon nur in dem Maß einzusetzen, wie es zum Einhalten der gesetzlichen Grenzwerte tatsächlich notwendig ist. »Da wir uns hier im Bereich mathematischer Modelle bewegen, bedarf es noch der Absicherung durch herkömmliche Offline-Analysen«, betont Janzen. Doch die lernenden Modelle seien ein vielversprechender Ansatz für eine adaptive Abwasseraufbereitung, die sich auf Inline-Messungen stützt und am Ist-Zustand des Wassers und seiner aktuellen Zusammensetzung ihre Betriebsstrategien orientiert. Um das Verfahren auf einen flächendeckenden Einsatz vorzubereiten, treibt das Team am Fraunhofer ILT parallel die Weiterentwicklung der Sonde voran. Ein Ansatz dafür ist es laut Janzen, anstelle der durchstimmbaren Xenon-Plasma-Lichtquelle kostengünstigere LEDs einzusetzen. Denn im Zusammenhang mit Datamining und KI komme es vor allem darauf an, die Datenbasis schnell auszuweiten. Kostengünstigere Tauchsonden sind ein Weg, um diesem Ziel näher zu kommen. »Interessierte sind herzlich eingeladen, sich auf der IFAT 2024 am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand (Halle B2, Stand 338) eingehend über das neue 2D Fluoreszenz-Messverfahren und dessen Zukunftspotenzial zu informieren«, erklärt Janzen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Christoph Janzen Gruppe Lasermedizintechnik und Bioanalytik Telefon +49 241 8906-8003 christoph.janzen@ilt.fraunhofer.de
Gute Nachrichten zum diesjährigen Tag des Wassers am 24. März 2024: Die Experten des Jülicher Instituts für Agrosphärenforschung verkünden, dass sich der Wasserspeicher im Boden von den Dürreperioden der vergangenen Jahre erholt hat. Dies betrifft das oberflächennahe pflanzenverfügbare Wasser bis zu einer Tiefe von 30 cm, welches den Pflanzen direkt zur Verfügung steht. Doch auch das Grundwasser in bis zu 60 Metern Tiefe hat sich über den Winter von den Trockenzeiten der vergangenen Jahre meist gut erholt. Für Frühling und Sommer können wir uns daher auf einen ausreichenden Wasservorrat im Boden freuen, besonders im Nordwesten. Doch in einigen Regionen, insbesondere im Osten und Süden, bleibt die Trockenheit bestehen. Das Forschungszentrum Jülich stellt mit seinem Wasser-Monitor tagesaktuelle, mittelfristige 8-Tage-Vorhersagen des pflanzenverfügbaren Wassers zur Verfügung. Zudem gibt das experimentelle Wasserressourcen-Bulletin (eWRB) vier Mal pro Jahr ein saisonales Update zum aktuellen Zustand und zur möglichen Entwicklung der terrestrischen oberflächennahen und Grundwasserressourcen in den kommenden sieben Monaten. Die Vorhersagen sind frei zugängliche Forschungsdaten-Produkte für Umweltwissenschaftler, Stakeholder und die interessierte Öffentlichkeit. https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/meldungen/2024/tag_des_wassers_2024
In einer Kläranlage in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) konnten Forscher aus Wien nun einen Gegenspieler des Einzellers Naegleria fowleri, eines der tödlichsten Parasiten, entdecken: Sie zeigten, dass gefundene Riesenviren die Amöbe befallen und den Parasiten zerstören. Naeglerien sind Einzeller, die in Gewässern weltweit vorkommen und sich dort von anderen Mikroorganismen ernähren. Die Spezies Naegleria fowleri, Erreger einer schweren Hirn- und Hirnhautentzündung namens „Primäre Amöben-Meningoenzephalitis“ (PAM), vermehrt sich dabei vorwiegend in warmen Gewässern über 30 Grad Celsius, mehr: https://noe.orf.at/stories/3254384/
Wissenschaftler*innen tauschen sich an der TH Lübeck über nachhaltige Wasserbewirtschaftung aus
Vom 18.-20. April 2024 waren Expertinnen aus der Wasserforschung an der TH Lübeck für einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu Gast. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die Entwicklung längfristiger Forschungskooperationen zwischen jordanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen in der Wasserforschung.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit der Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“ HAWs, die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder diese ausbauen möchten. In verschiedenen Veranstaltungsformaten tauschen sich Forschende deutscher HAWs mit internationalen Forscher*innen aus verschiedenen Zielländern aus, mit dem Ziel Forschungspartnerschaften zu bilden. In diesem Rahmen fand vom 18.-20. April 2024 an der Technischen Hochschule Lübeck bereits der zweite DFG Workshop zum Thema nachhaltiger Wasserbewirtschaftung in Zusammenarbeit mit Jordanien statt.
Die Präsidentin der TH Lübeck, Dr. Muriel Helbig, eröffnete die Veranstaltung: „Es ist großartig, dass dieser Austausch stattfindet. Im Hinblick auf die zahlreichen Krisen und Kriege, die in diesem Moment die Welt erschüttern, ist es umso wichtiger, dass die internationale Wissenschaftsgemeinschaft zusammenarbeitet und voneinander lernen kann. Die Ressourcen sind knapp und werden gerade in wärmeren Regionen der Erde noch knapper. Wasserforschung international zu betreiben und die Stärken der jordanischen Universitäten und deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu nutzen, ist genau der richtige Ansatz.“
Wasserbewirtschaftung: Strategien für eine nachhaltige Zukunft In der DFG Veranstaltungsreihe „Water nexus research – challenges and strategies for a sustainable future“ (Wasser-Nexus-Forschung – Herausforderungen und Strategien für eine nachhaltige Zukunft) kamen am 15. Februar 2022 erstmals rund 70 Forschende deutscher HAWs und jordanischer Hochschulen zu einem Austausch ihrer Forschungsschwerpunkte und –ideen zusammen. Dr. Christoph Külls, Professor für Hydrologie und Internationale Wasserwirtschaft vertrat dabei die Technische Hochschule Lübeck. Er erläuterte den ganzheitlichen Ansatz von „Water Nexus Research“.
Alles ist miteinander verbunden: der Nexus-Ansatz Nexus ist ein lateinisches Wort und bedeutet Verbindung/Gefüge. Der Nexus-Ansatz ist neben der Integration von sozioökonomischen Aspekten eines der zentralen Leitbilder des integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM). Der Ansatz berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen den eng verbundenen Sektoren Wasserwirtschaft, Energie- und Nahrungsmittelerzeugung. Das heißt, dass im Hinblick auf Ressourcenknappheit, die Bewirtschaftung der Ressourcen Wasser, Energie, Land gemeinsam betrachtet werden, um eine nachhaltige Sicherung der Grundversorgung zu erreichen.
Gemeinsame Wasserforschung Der zweite DFG Workshop vertiefte die Vernetzung der jordanischen und deutschen Wissenschaftlerinnen nach einer Delegationsreise in Jordanien weiter. Über zwei Tage hinweg vernetzten sich die internationalen Expertinnen an der TH Lübeck, gaben sich gegenseitig Einblicke in ihre Forschungstätigkeiten und analysierten, welche Faktoren zu einer erfolgreichen Forschungskooperation zwischen Jordanien und Deutschland beitragen können. https://idw-online.de/de/news832464
Gemeinsam mit dem TZW (DVGW-Technologiezentrum Wasser) beschäftigt sich das IWW mit der Weiterentwicklung von gesundheitlichen Regelungswerten im Trinkwasser und Optimierung des Transfers in die Praxis. Das Projekt läuft insgesamt 1 Jahr. Die enorme Menge an chemischen Substanzen in Produktion und Anwendung sowie der Umwelt führt dazu, dass sich ein nicht unerheblicher Teil in nahezu allen Umweltkompartimenten nachweisen lässt. Internationale Institutionen wie die WHO, die ECHA und EFSA oder nationale Behörden wie das Umweltbundesamt (UBA) können bisher nur einen kleinen Anteil der in die Umwelt, in Gewässer, gelangten Stoffe auf Basis von chronischen Versuchsdaten toxikologisch bewerten. Daher werden angepasste Bewertungskonzepte gebraucht, mit denen bei unzureichender oder fehlender toxikologischer Datenlage eine robuste Aussage im Rahmen der Vorsorge getroffen werden kann.
Ziele und Methodik Im Rahmen des Projekts wird das bewährte Konzept der gesundheitlichen Orientierungswerte (GOW) einer Prüfung unterzogen, ob und wie es in der Praxis der Gesundheitsbehörden ankommt und wie es umgesetzt wird und wie gegebenenfalls weitere Optimierungen angepackt werden könnten. Dabei wird die Sichtweise der Wasserversorger mit einbezogen, die von den Anordnungen und Maßnahmen der Behörden direkt betroffen sind. Es werden Potentiale zur Optimierung von Schwachpunkten zur Verfestigung von Stärken abgeleitet, was zu einem direkten Nutzen für die Wasserversorgung und die Überwachung führen kann. Dabei wird darauf Wert gelegt, den GOW mit den anderen relevanten Regelungswerten in Beziehung zu setzen. Zudem werden strategische Umsetzungshinweise für die Verbesserung der Anwendung in der Praxis gegeben. Daraus sollte sich ein wichtiger Input für weitere Vorgehensweisen beim UBA sowie den Beteiligten auf der operativen Ebene ergeben. https://iww-online.de/forschungsprojekt-gow-opti-gestartet/
Neuentdeckter Virengigant aus der Kläranlage befällt eine für Menschen tödliche Amöbe
Feind unseres Feindes: Ein neuentdecktes Riesenvirus könnte sich als unverhoffter Helfer gegen eine tödliche Krankheit erweisen. Denn die in einer Kläranlage bei Wien aufgespürte Virenart ist nicht nur ungewöhnlich groß und komplex, sie befällt auch den krankmachenden Einzeller Naegleria fowleri. Dieser Amöboflagellat verursacht eine beim Menschen fast immer tödlich endende Hirnentzündung, gegen die es bisher kein Heilmittel gab. Das neuentdeckte Naegleriavirus könnte dies nun ändern. Riesenviren sind die Giganten der viralen Welt: Sie sind fast so groß wie Bakterien, Mehr: https://www.scinexx.de/news/biowissen/koennte-dieses-riesenvirus-zum-heilmittel-werden/
Wasser für eine Welt im Wandel: BMBF-Projekte zur Wasserwiederverwendung auf der Woche der Umwelt
Behandeltes Abwasser ist eine vielversprechende alternative Wasserressource. Drei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekte präsentieren am 04. und 05.06.2024 auf der Woche der Umwelt innovative Lösungen zur Wasserwiederverwendung, die die Verfügbarkeit der Ressource nachhaltig erhöhen und Wasser effizienter nutzen. Wasserknappheit und -verschmutzung bedrohen Ökosysteme und beeinträchtigen die wirtschaftliche und politische Entwicklung weltweit. Auch in Deutschland haben die trockenen Sommer der letzten Jahre deutlich gezeigt, dass dringend Lösungen benötigt werden, um lokalem und regionalem Wassermangel zu begegnen. Ein Weg könnte die Nutzung von gereinigtem Abwasser sein, das für die Bewässerung in Landwirtschaft und Städten sowie in der industriellen Produktion eingesetzt wird. Um hierfür innovative Technologien und Konzepte zu entwickeln, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aktuell 13 Verbundprojekte in der Fördermaßnahme „Wassertechnologien: Wiederverwendung“ (WavE). Sie bringen die Wiederverwendung von behandelten kommunalen und industriellen Abwässern sowie von aufbereiteten salzhaltigen Grund- und Oberflächenwässern in verschiedenen Bereichen voran. Die drei WavE-Projekte TrinkWave Transfer, Nutzwasser und HypoWave+ präsentieren sich auf einem großen Stand zum Thema Wasserwiederverwendung auf der diesjährigen Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue. Interaktive Exponate zeigen, welchen Weg das Wasser bei der Aufbereitung zurücklegt, welche Wasserqualitäten mit verschiedenen Aufbereitungsverfahren erzielbar sind und wie Gemüse in einem neuen Verfahren mit recyceltem Wasser angebaut werden kann. Der Stand wird vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie und von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. betreut. Mehr Informationen zum Stand und den gezeigten Projekten gibt es hier. Insgesamt stellen rund 190 Ausstellende aus Wirtschaft, Technik, Forschung und Wissenschaft sowie aus der Zivilgesellschaft ihre Lösungen für mehr Umweltschutz auf der Woche der Umwelt 2024 vor. Hinzu kommen vier hochkarätig besetzte Podien auf der Hauptbühne, ein Fachbühnenprogramm und 70 ausgewählte Fachforen zu Themen Energie, Klimaschutz, Naturschutz und Landwirtschaft. Zur mittlerweile siebten Auflage der zweitägigen Innovationsschau in Berlin laden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
Kommen Sie zur Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue und besuchen Sie unseren Stand zum Thema Wasserwiederverwendung. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.
Beurteilungswert für Weichmacher in Urin festgelegt
HBM-Kommission am Umweltbundesamt veröffentlicht Stellungnahme Die Kommission Human-Biomonitoring (HBM-Kommission) am Umweltbundesamt (UBA) hat bei ihrer Sitzung am 22. März einen gesundheitsbezogenen Beurteilungswert (HBM-Wert) für Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) im Urin abgeleitet. Bis zu einem Wert von 60 Mikrogramm pro Liter (µg/L) Urin ist nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung des Menschen durch diesen Stoff zu rechnen. Mono-n-hexylphthalat wurde mittels einer im Auftrag des UBA neu entwickelten Nachweis-Methode im Rahmen der derzeit laufenden Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES VI) in Urinproben von Erwachsenen nachgewiesen. Von den bisher ausgewerteten 750 Proben liegen alle unterhalb des neuen Beurteilungswerts. Mehr: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/beurteilungswert-fuer-weichmacher-in-urin
Land unter – was extreme Überschwemmungen verursacht
Wenn Flüsse über die Ufer treten, können die Folgen verheerend sein, wie beispielsweise das katastrophale Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor drei Jahren gezeigt hat. Um in Zukunft die Überschwemmungsschäden in Grenzen zu halten und die Bewertung von Hochwasserrisiken zu optimieren, muss besser verstanden werden, welche Variablen in welchem Ausmaß zu extremen Ausprägungen von Überflutungen führen können. Mit Methoden des Erklärbaren Maschinellen Lernens haben Forschende des UFZ nachgewiesen, dass Überschwemmungen extremer ausfallen, wenn mehrere Faktoren an deren Entstehung beteiligt sind. Die Forschungsarbeit wurde im Fachjournal Science Advances veröffentlicht. Die Lufttemperaturen, die Bodenfeuchte und die Höhe der Schneedecke sowie die tägliche Niederschlagsmenge in den Tagen vor einem Hochwasser – sie alle sind Variablen, die bei der Entstehung von Hochwasser eine wichtige Rolle spielen. Um zu verstehen, welchen Anteil die einzelnen Faktoren an Überschwemmungen haben, haben Forschende des UFZ mehr als 3.500 Flusseinzugsgebiete weltweit untersucht und für jedes von ihnen Hochwasserereignisse zwischen den Jahren 1981 und 2020 analysiert. Das Ergebnis: Lediglich für rund ein Viertel der fast 125.000 Hochwasserereignisse war die Niederschlagsmenge der alleinig ausschlaggebende Faktor. Die Bodenfeuchte war in etwas mehr als zehn Prozent der Fälle entscheidend, Schneeschmelze und Lufttemperatur spielten als alleiniger Faktor nur jeweils bei etwa 3 Prozent eine Rolle. Dagegen waren für etwas mehr als die Hälfte der Überschwemmungen (51,6 Prozent) mindestens zwei Faktoren verantwortlich. Dabei tritt mit etwa 23 Prozent die Kombination aus Niederschlagsmenge und Bodenfeuchte am häufigsten auf.
Allerdings fanden die UFZ-Forschenden bei der Datenanalyse auch heraus, dass drei oder sogar alle vier Variablen gemeinsam für ein Hochwasserereignis verantwortlich sein können. So sind zum Beispiel Temperatur, Bodenfeuchte und Schneedecke immerhin für rund 5.000 Überschwemmungen entscheidend gewesen, während alle vier Faktoren bei etwa 1.000 Hochwasserereignissen bestimmend waren. Und nicht nur das: „Wir konnten auch zeigen, dass die Hochwasserereignisse immer extremer ausfallen, je mehr Variablen dafür ausschlaggebend waren“, sagt Prof. Jakob Zscheischler, Leiter des UFZ-Departments „Compound Environmental Risks“ und Letztautor des Artikels. Lag der Anteil mehrerer Variablen an einem 1-jährlichen Hochwasser bei 51,6 Prozent, waren es bei einem 5-Jahres-Hochwasser 70,1 Prozent und bei einem 10-Jahres-Hochwasser 71,3 Prozent. Je extremer die Hochwasser also ausfallen, desto mehr treibende Faktoren gibt es und desto wahrscheinlicher ist es, dass sie bei der Entstehung des Ereignisses zusammenwirken. Dieser Zusammenhang gilt oft auch für einzelne Flusseinzugsgebiete und wird von den Autoren als Hochwasserkomplexität bezeichnet.
Als Flusseinzugsgebiete mit geringer Hochwasserkomplexität stuften die Forscher zum Beispiel die nördlichen Regionen Europas und Amerikas sowie den Alpenraum ein, weil dort die Schneeschmelze als entscheidender Faktor für die meisten Hochwasser unabhängig von der Abflussmenge dominiert. Ähnliches gilt für das Amazonasbecken, wo oft die hohe Bodenfeuchte infolge der Regenzeit ein wesentlicher Auslöser von Überschwemmungen unterschiedlicher Ausprägung ist. In Deutschland sind zum Beispiel die Havel und die Zusam, ein Nebenfluss der Donau in Bayern, Flusseinzugsgebiete mit einer niedrigen Hochwasserkomplexität. Zu den Regionen mit einer hohen Hochwasserkomplexität in den Flusseinzugsgebieten zählen dagegen vor allem Ostbrasilien, die Anden, Ostaustralien, die Rocky Mountains bis zur US-Westküste sowie die west- und mitteleuropäischen Ebenen. In Deutschland gehören dazu beispielsweise die Mosel und der Oberlauf der Elbe. „Einzugsgebiete in diesen Regionen weisen in der Regel mehrere Überflutungsmechanismen auf“, sagt Jakob Zscheischler. So können Flusseinzugsgebiete in den europäischen Ebenen von Überschwemmungen betroffen sein, die durch das Miteinander von hohen Niederschlägen, Schneeschmelze und hoher Bodenfeuchte verursacht werden.
Entscheidend für die Frage, wie komplex Hochwasserprozesse sind, ist aber auch die Beschaffenheit der Landoberfläche. Denn jedes Flusseinzugsgebiet hat seine eigenen Besonderheiten. Dazu zählten die Forschenden unter anderen den Klima-Feuchtigkeits-Index, die Bodentextur, die Waldbedeckung, die Größe des Flusseinzugsgebiets und das Flussgefälle. „In trockeneren Regionen etwa sind die Mechanismen, die zur Entstehung des Hochwassers führen, heterogener. Für moderate Hochwasser reichen dort schon wenige Tage mit viel Regen, während es für extreme Hochwasser länger auf feuchte Böden regnen muss“, sagt der Erstautor Dr. Shijie Jiang, der mittlerweile nicht mehr am UFZ, sondern am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena tätig ist.
Die Wissenschaftler:innen nutzten für die Analyse das sogenannte Explainable Machine Learning, also erklärbares maschinelles Lernen. „Dabei sagen wir zuerst aus den zehn Treibern – Lufttemperatur, Bodenfeuchte und Schneedecke sowie dem wöchentlichen Niederschlag, der für jeden Tag als einzelner Treiber genutzt wird –, die Abflussmenge und damit die Größe des Hochwassers vorher“, erläutert Jakob Zscheischler. Anschließend wird quantifiziert, welche Variablen und Variablenkombinationen wie viel zu der Abflussmenge eines bestimmten Hochwassers beigetragen haben. Erklärbares maschinelles Lernen nennt sich dieser Ansatz, weil man so versuche, die Black Box des trainierten Modells zwischen Hochwassertreibern und Abflussmenge im Hochwasserfall zu verstehen. „Mit dieser neuen Methodik können wir quantifizieren, wie viele Treiber und Treiberkombinationen relevant für die Entstehung und die Intensität von Überschwemmungen sind“, ergänzt Shijie Jiang.
Helfen sollen die Ergebnisse der UFZ-Forschenden künftig bei der Vorhersage von Hochwasserereignissen. „Unsere Studie leistet einen Beitrag, besonders extreme Hochwasser besser abschätzen zu können“, sagt Klimaforscher Jakob Zscheischler. Denn bislang erfolge die Abschätzung von Hochwasser, indem man weniger extreme Werte extrapoliere und so zu neuen Abschätzungen zur Abflussmenge komme. Das sei aber zu ungenau, da bei sehr extremen Hochwasserereignissen die einzelnen Faktoren einen anderen Einfluss bekommen könnten. https://idw-online.de/de/news830964
Unkrautvernichter – Entsteht Glyphosat in der Kläranlage?
Das Herbizid Glyphosat wird durch den Regen vom Acker in Flüsse und Bäche geschwemmt. Eine Chemikerin aus Tübingen glaubt nun aber, dass es noch eine weitere wichtige Quelle gibt: Kläranlagen. Das Herbizid Glyphosat wird bei Regen von den Feldern in die Gewässer gespült. Doch Forschende aus Tübingen haben nun die Theorie, dass die Landwirtschaft nicht die Hauptquelle für die Glyphosat-Belastung in Flüssen und Bächen ist: Verantwortlich dafür sollen vielmehr bestimmte Prozesse in Kläranlagen sein.
Forschungsteam an der Universität Freiburg entdeckt ein bisher unbekanntes Gen, das indirekt die Photosynthese fördert Cyanobakterien werden auch Blaualgen genannt und gelten als „Pflanzen des Ozeans“, weil sie in gigantischen Größenordnungen Photosynthese betreiben, Sauerstoff produzieren und das Klimagas CO2 aus der Umgebung entnehmen. Hierzu benötigen sie aber weitere Nährstoffe wie Stickstoff. Ein Team um den Biologen Prof. Dr. Wolfgang R. Hess, Professor für Genetik an der Universität Freiburg, hat ein bisher unbekanntes Gen entdeckt, das eine zentrale Rolle in der Koordination des Stickstoff- und Kohlenstoffwechsels spielt: Die Cyanobakterien steuern damit indirekt das Wachstum von Mikroorganismen, die die Photosynthese fördern. „Unsere Arbeit zeigt, dass es vielfältige, bisher nicht bekannte Wechselbeziehungen selbst zwischen den kleinsten Organismen in der Umwelt gibt und dass eine Vielzahl bisher unbekannter Gene dabei eine Rolle spielt“, sagt Hess. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Communications erschienen.
Balance zwischen Hauptnährstoffen Die für Pflanzen, Algen und Cyanobakterien verfügbaren Mengen an Kohlenstoff (CO2) und Stickstoff sind nicht immer gleich. Für die Photosynthese ist eine physiologisch relevante Balance zwischen diesen beiden Hauptnährstoffen von großer Bedeutung. Alexander Kraus, Doktorand bei Wolfgang R. Hess an der Universität Freiburg, hat nun in Gendaten von Cyanobakterien ein Gen entdeckt und charakterisiert, das in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle spielt: Das Gen kodiert ein Protein mit dem Namen NirP1. Dieses wird nur hergestellt, wenn die Zellen einen Mangel an Kohlenstoff relativ zu dem verfügbaren Stickstoff feststellen.
Das Protein ist zwar zu klein, um wie viele andere Proteine selbst als Enzym wirken zu können. In Zusammenarbeit mit Dr. Philipp Spät und Prof. Dr. Boris Maček vom Proteomzentrum der Universität Tübingen konnten die Forschenden aber herausfinden, dass NirP1 fest an ein Enzym binden kann, das normalerweise Nitrit in Ammonium umwandeln würde. NirP1 verhindert dies und sorgt somit dafür, dass sich Nitrit in der Zelle sammelt; in der Folge kommt es zu massiven weiteren Stoffwechselveränderungen, die in Zusammenarbeit mit dem Team von Prof. Dr. Martin Hagemann an der Universität Rostock detailliert untersucht wurden. Schließlich beginnen die Cyanobakterien, Nitrit in die Umwelt zu exportieren. Dort stimuliert das zusätzliche Nitrit das Wachstum nützlicher Mikroorganismen, also eines für die Photosynthese der Cyanobakterien förderlichen Mikrobioms.
Anregungen für weitere Forschung Die Ergebnisse bieten Anregungen, die Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen und die Rolle der sie steuernden, bisher häufig unbekannten Gene weiter zu erforschen, so Hess. „Darüber hinaus könnten kleine Proteinregulatoren wie NirP1 künftig in der ‚grünen‘ und ‚blauen‘ Biotechnologie zur gezielten Kontrolle des Stoffwechsels eingesetzt werden.“
Faktenübersicht: Originalpublikation: Kraus, A., Spät, P., Timm, S., Wilson, A., Schumann, R., Hagemann, M., Maček, B., Hess, W. R.: Protein NirP1 regulates nitrite reductase and nitrite excretion in cyanobacteria. In: Nature Communications 15, 1911 (2024). DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-024-46253-4
Prof. Dr. Wolfgang R. Hess ist Professor für Genetik an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen RNA-Biologie unter Verwendung experimenteller und bioinformatischer Methoden, mikrobielle Systembiologie und Biologie nativer CRISPR-Systeme und ihrer Anwendung. Alexander Kraus ist Doktorand an der Universität Freiburg.
An der Entdeckung war ein Verbund von Forschenden an den Universitäten Freiburg, Tübingen und Rostock beteiligt. Die Arbeit wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Projekts „SCyCode“ gefördert.
Kontakt: Hochschul- und Wissenschaftskommunikation Universität Freiburg Tel.: 0761/203-4302 E-Mail: kommunikation@zv.uni-freiburg.de
Wie Grünalgen und Bakterien gemeinsam zum Klimaschutz beitragen
Mikroskopisch kleine Algen spielen eine bedeutende Rolle bei der Bindung von Kohlendioxid und sind daher von großer ökologischer Bedeutung. Ein Forschungsteam der Universität Jena hat nun ein Bakterium gefunden, das mit einer Grünalge ein Team bildet. Beide Mikroorganismen unterstützen sich gegenseitig in ihrem Wachstum. Das Bakterium hilft der Mikroalge außerdem dabei, den Giftstoff eines anderen, schädlichen Bakteriums zu neutralisieren. Das grundlegende Verständnis des Zusammenspiels von Algen und Bakterien spielt auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse der Studie werden am 5. April in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht. „Wir konnten nachweisen, dass das Bakterium Mycetocola lacteus mit der grünen Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii in einer partnerschaftlichen Verbindung lebt, von der beide Seiten profitieren. Während das Bakterium bestimmte überlebenswichtige B-Vitamine und eine schwefelhaltige Aminosäure erhält, wird das Wachstum der Grünalge optimiert“, sagt Prof. Dr. Maria Mittag, Professorin für Allgemeine Botanik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Zudem“, so die korrespondierende Autorin der neuen Studie weiter, „schützen das Helferbakterium Mycetocola lacteus und eine verwandte Bakterienart die Alge gemeinsam vor schädlichen Angriffen anderer Bakterien, indem sie einen Giftstoff dieser feindlichen Bakterien durch Spaltung inaktivieren. Somit sichern die bakteriellen Helfer das Überleben der Algen.“
Mikroalgen sind – ebenso wie Bakterien – Mikroorganismen. Sie kommen sowohl im Süßwasser als auch in Ozeanen und im Boden vor. „Neben Landpflanzen produzieren Algen und Cyanobakterien einen großen Teil des Sauerstoffs und binden etwa die Hälfte des Kohlendioxids in der Atmosphäre durch Photosynthese. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag für das Leben auf der Erde“, stellt Mittag fest.
Nur gesunde Algen können Kohlendioxid gut aufnehmen Auch vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung ist dieses Wissen von großer Bedeutung. „Nur gesunde Algen können Kohlendioxid gut aufnehmen und binden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Bakterien den Algen dabei helfen, stark zu bleiben und gleichzeitig die Wirkung der schädlichen Bakterien zu neutralisieren. In unserer Studie konnten wir zeigen, dass die verwendeten Bakterien und Mikroalgen auch in ihrer natürlichen Umgebung zusammen auftreten“, sagt Prof. Mittag.
In ihren natürlichen Lebensräumen interagieren Mikroorganismen miteinander und gestalten so ihr Zusammenleben. „In unserer Forschung analysieren wir das komplexe Zusammenspiel dieser kleinen Lebewesen, um zu verstehen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und welche Faktoren sich positiv oder negativ auf ihr Wachstum auswirken. Dies ist entscheidend, um die Mechanismen zu verstehen, die zur Erhaltung der natürlichen Ökosysteme beitragen und um effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Christian Hertweck, Professor für Naturstoffchemie der Universität Jena sowie Leiter der Abteilung für Biomolekulare Chemie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie.
Die Studie ist im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsvorhabens entstanden, an dem sowohl Forschende des Exzellenzclusters „Balance of the Microverse“ als auch des Sonderforschungsbereichs „ChemBioSys“ der Universität Jena beteiligt waren. „Mit der Verknüpfung der biologischen Perspektive mit der analytischen Naturstoffchemie und unserer fachlichen Expertise in der organischen Synthese haben wir den Mechanismus nachgewiesen, mit dem das Bakteriengift inaktiviert wird“, erklärt Prof. Dr. Hans-Dieter Arndt, Professor für Organische Chemie der Universität Jena.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Prof. Dr. Maria Mittag Matthias-Schleiden-Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena Am Planetarium 1, 07743 Jena Tel.: 03641 / 949201 E-Mail: m.mittag@uni-jena.de
Durch innovative Technik könnte jede Kläranlage umweltfreundlich Methan aus Kohlendioxid produzieren. Das Methan kann wiederum wie Erdgas in der vorhandenen Infrastruktur genutzt werden. Versorgt man die Mikroorganismen, die in Kläranlagen das Wasser aufbereiten, zusätzlich mit etwas Wasserstoff und Kohlendioxid, stellen sie reines Methan her. Damit kommen Erdgasheizungen und -fahrzeuge klar, ohne dass es technischer Anpassungen bedarf. Die beiden Arbeitsgruppen der Ruhr-Universität Bochum von Dr. Tito Gehring bei Prof. Dr. Marc Wichern und Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel haben gemeinsam ein technisches Zusatzmodul entwickelt, dass im Prinzip jede Kläranlage auf umweltfreundliche Weise zu einer CO2-Senke und dezentralen Methan-Erzeugungsanlage machen kann. Sie berichten in der Zeitschrift Cell Reports Physical Science vom 16. August 2023.
Schlechter Ruf, gute Eigenschaften Methan hat als klimaschädliches Gas einen schlechten Ruf. Es bringt aber einige gute Eigenschaften mit, die es dazu befähigen, ein Baustein der Energiewende zu werden: Es ist leichter zu handhaben und besser zu speichern als Wasserstoff, weil die Moleküle größer sind und es daher weniger leicht flüchtig ist. Seine Energiedichte ist viermal höher als die von Wasserstoff, und es lässt sich ohne Anpassung in die vorhandene Erdgasinfrastruktur einspeisen. „Erdgasfahrzeuge oder -heizungen können ohne Schwierigkeiten mit Methan betrieben werden“, verdeutlicht Tito Gehring vom Lehrstuhl Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik. Er führt noch einen weiteren Vorteil des Gases gegenüber Wasserstoff an, der in südlichen, wasserarmen Gegenden hergestellt wird: Exportiert man ihn und nutzt ihn hier, hat man gleichzeitig auch Wasser exportiert. Dies wird durch das Methan als Energieträger stark gemildert, wodurch der Wasserverlust um etwa die Hälfte reduziert wird.
Methan kann durch Bakterien sehr effizient hergestellt werden und fällt zum Beispiel in Kläranlagen als Bestandteil von Biogas an. „Manche Kläranlagen gewinnen dadurch ihren eigenen Energiebedarf und sind somit energetisch autark“, erklärt Tito Gehring. Das Biogas enthält allerdings nur 60 Prozent Methan und verschiedene andere Stoffe. Hier kommt das Konzept der Bochumer Arbeitsgruppen ins Spiel: Damit hochkonzentriertes Methan entsteht, brauchen die Mikroorganismen neben CO2 auch Wasserstoff, der dem System zugeführt werden muss. Um ihn herzustellen, entwickelte die Gruppe um Ulf-Peter Apfel von der Arbeitsgruppe Technische Elektrochemie und der Abteilung Elektrosynthese des Fraunhofer UMSICHT eigens einen Elektrolyseur mit einem edelmetallfreien Katalysator, der langlebig und energieeffizient für die Wasserstoffzufuhr sorgt.
Einen Teil des benötigten Erdgases ersetzen So versorgt produzieren die Bakterien in einem Zusatzmodul, das im Prinzip an jeder beliebigen Kläranlage funktioniert, ein Molekül Methan pro Molekül Kohlendioxid. Dabei verstoffwechseln sie nebenbei auch noch verschiedene Inhaltstoffe des Abwassers und benötigen dabei keine weiteren Nährstoffe. „Viele Kläranlagen sind ans Erdgasnetz angeschlossen und könnten das so erzeugte Methan einfach in die Versorgung einspeisen“, erklärt Tito Gehring.
Er sieht in Grünem Methan aus Kläranlagen einen von mehreren Bausteinen der Energiewende: „Erste Abschätzungen haben ergeben, dass allein durch die CO2-Bindung aus den Abgasen der Schlammbehandlung in Kläranlagen etwa 20 Liter Methan pro Tag und pro Einwohner gewonnen werden könnten.“ Würde man das tun, würde man auch dafür sorgen, dass weniger Methan als schädliches Klimagas in die Atmosphäre gelangt. Denn die Methanfreisetzung bei der Förderung von Erdgas, Öl und Kohle ist eine sehr wichtige Emissionsquelle für dieses Treibhausgas.
Ökosystem See: Stickstoff wird bislang unterschätzt
Studie zeigt: Nicht nur Phosphor, sondern auch Stickstoff beeinflusst das Algenwachstum in flachen Seen weltweit Gerät das ökologische Gleichgewicht eines Sees aus dem Lot, ist das meist auf erhöhte Nährstoffeinträge zurückzuführen. Die Folge: verstärktes Algenwachstum, Sauerstoffmangel, toxische Blaualgenblüten und Fischsterben. Um dem entgegenzuwirken, werden im Rahmen des Seenmanagements bislang primär Phosphoreinträge kontrolliert. Dieses Dogma bringt nun eine im Fachjournal Nature Communications erschienene Studie ins Wanken, die das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit der Universität Aarhus (Dänemark) und der Estonian University of Life Sciences (Estland) durchführte. Die Forschenden zeigen, dass weltweit auch Stickstoff ein entscheidender Treiber für das Algenwachstum in Seen ist.
Einträge von Phosphor und Stickstoff aus landwirtschaftlichen Quellen und Klärwerken können das Algenwachstum in Flüssen und Seen stark beeinflussen. „In der Binnengewässerkunde ging man bislang allerdings davon aus, dass das Algenwachstum in Seen in den meisten Fällen durch die Verfügbarkeit von Phosphor limitiert und angetrieben wird“, sagt Dr. Daniel Graeber vom UFZ und Erstautor der Studie. Die Theorie dahinter: Steht in einem See nur wenig Phosphor zur Verfügung, sind die Algen in ihrem Wachstum eingeschränkt. Gibt es dagegen große Mengen an Phosphor, treibt dies das Algenwachstum enorm an. „In diesem Erklärungsmodell spielt Stickstoff tatsächlich überhaupt keine Rolle“, sagt Daniel Graeber. „Begründet wird dies damit, dass bestimmte Blaualgen im Wasser den in der Luft enthaltenen Stickstoff binden und in den See einbringen können. Ein langfristiger Mangel an Stickstoff sei daher in Seen nicht möglich.“ Und auch ein Überangebot an Stickstoff könne das Algenwachstum nicht fördern – und somit letztlich auch nicht zu einer Eutrophierung führen. „Dieses Modell bildet die Basis für das Seenmanagement weltweit, bei dem der Schwerpunkt auf die Kontrolle von Phosphoreinträgen gelegt wurde, um der Eutrophierung von Seen entgegenzuwirken“, erläutert Dr. Thomas A. Davidson, Limnologe an der Universität Aarhus und Letztautor der Studie. „Dabei kommt es immer wieder vor, dass eine Verringerung der Phosphoreinträge die Überdüngung nicht eindämmen kann. Und so stellte sich die Frage, ob es nicht noch eine Unbekannte in der Gewässergleichung gibt.“ Als solche identifiziert das Forschungsteam in seiner aktuellen Studie nun sehr deutlich den Stickstoff – und zeigt damit neue Wege für die Binnengewässerkunde (Limnologie) und das Management von Seen auf.
Weltweit gehören etwa 89 Prozent der Seen zu den sogenannten Flachwasserseen mit einer mittleren Tiefe von bis zu sechs Metern. Für ihre statistischen Untersuchungen nutzten die Forschenden Langzeitmonitoring-Daten von 159 Flachwasserseen in Nordamerika, Europa und Neuseeland. Dabei setzten sie für jeden See über 5-Jahreszeiträume das Verhältnis zwischen den Gesamtstickstoff- und Gesamtphosphormengen in Bezug zur sogenannten Chlorophyll-a-Konzentration als Maß für das Algenvorkommen. „Wir wollten herausfinden, welche langfristigen Zusammenhänge zwischen dem Verhältnis der beiden Nährstoffe und dem Algenwachstum bestehen“, erklärt Daniel Graeber. „Ausgangspunkt unserer…mehr: https://www.ufz.de/index.php?de=36336&webc_pm=09/2024
Fraunhofer UMSICHT und das Stadtwerkenetzwerk ASEW arbeiten an einer Online-Plattform für Wärmetransformation-Tools
Dekarbonisierung Zukünftig sollen Deutschlands Kommunen Konzepte und Strategien für klimaneutrales Heizen vorlegen. So sieht es das für 2024 geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung vor. Ziel: die Versorgung mit Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral zu gestalten. Um Wärmebedarfe zu erfassen, lokale Potenziale zu ermitteln und einen entsprechenden Maßnahmenplan aufzusetzen, muss jede Kommune individuelle Wege gehen. Orientierung und Hilfestellung bieten gute Praxisbeispiele und auch Tools zur Gestaltung der Wärmewende. Hier setzen Fraunhofer UMSICHT und das Stadtwerkenetzwerk Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) in einem gemeinsamen Projekt an: Sie wollen vorhandene Werkzeuge und Maßnahmen bewerten, charakterisieren und über eine Online-Plattform den Wärmemarkt-Akteuren zur Verfügung stellen. Im Projekt »PlaWaTT« arbeiten Fraunhofer UMSICHT und ASEW an einer Online-Plattform für Wärmetransformations-Tools und -Maßnahmen, die Akteuren des Wärmemarktes als Entscheidungshilfe und Arbeitsgrundlage dienen soll. »Ob Kommunen, Stadtwerke oder Netzbetreiber – wer die kommunale Wärmeplanung in Angriff nehmen will, steht häufig vor zwei Herausforderungen: Zum einen liegen Informationen zu bereits durchgeführten Transformationsmaßnahmen nur sehr fragmentiert vor. Zum anderen verhindern die große Vielzahl existierender Energiesystemplanungstools und eine meist schlechte Dokumentation ihrer Einsatzmöglichkeiten die Orientierung«, so Dr.-Ing. Anne Hagemeier von Fraunhofer UMSICHT. »Die Folge: Statt auf Vorhandenem aufzubauen starten viele bei null, stecken zeitliche und finanzielle Ressourcen in die Entwicklung neuer Werkzeuge.« Gemeinsam mit der ASEW arbeiten die Forschenden im Projekt »PlaWaTT« deshalb an einer Online-Plattform für Wärmetransformations-Tools und -Maßnahmen, die Akteuren des Wärmemarktes als Entscheidungshilfe und Arbeitsgrundlage dienen soll. Dabei führen sie vorhandene Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen zusammen und erstellen Steckbriefe zu technologischen sowie unterstützenden Maßnahmen. Diese Charakterisierungen beinhalten Umfeldfaktoren wie Verbrauchs- und Netzstrukturen ebenso wie Maßnahmen für die Wärmetransformation. Darüber hinaus schauen sich die Projektpartner Methoden zu Potenzialanalyse zur Einbindung neuer Wärmequellen, Priorisierung von Wärmeversorgungslösungen, Wärmenetzplanung und -auslegung, Anlageneinsatzplanung und Betriebsanalyse an. Stefan Schulze-Sturm von der ASEW: »Wir analysieren und bewerten vorhandene Tools mit Blick auf ihre Praxisrelevanz: Was eignet sich für welche Fragestellung und welchen Planungsschritt? Wie steht es um Anwendungsfreundlichkeit und Entwicklungsstand? Und welche Werkzeuge lassen sich kombinieren?« Die Ergebnisse werden auf der Plattform übersichtlich dargestellt, mit weiterführenden Informationen verlinkt und untereinander verknüpft. Um bereits mit Beginn möglichst anwendungsorientiert zu arbeiten, wird »PlaWaTT« von Vertreterinnen und Vertretern aus der Praxis begleitet – darunter Stadtwerke und Verbände. Ihr fachlicher Input fließt in die Projektarbeit ein. Gleichzeitig dienen sie als Multiplikatoren, die Erkenntnisse aus dem Projekt in ihre Netzwerke spiegeln. Am Ende soll eine wartungsarme und auf automatisierten Prozessen basierte Plattform stehen, die dabei unterstützt, passgenaue Werkzeuge und Konzepte zur Gestaltung der Wärmewende zu finden und zu nutzen.
Innovatives Forschungsprojekt zur Optimierung der Gewässerqualität in der Schussen
Die 60 Kilometer lange Schussen durchquert die Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis, bevor sie bei Eriskirch in den Bodensee mündet. In einem Bestreben, die Gewässerqualität im Verbandsgebiet zu verbessern und die EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzugsgebiet der Schussen zu erfüllen, hat der Abwasserverband Unteres Schussental (AUS) ein gewässerökologisches Gutachten beauftragt. Dieses wurde 2020 abgeschlossen und zeigt die Notwendigkeit ingenieurtechnischer Maßnahmen auf den letzten 17,5 Kilometern vor der Mündung. Die wissenschaftliche Konzeption dieser Maßnahmen wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Biberach (HBC) und anderen Projektpartnern umgesetzt. Die Schussen durchquert auf ihrem etwa 60 Kilometer langen Weg die drei Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis und mündet bei Eriskirch in den Bodensee. Auf den letzten 17,5 Kilometern vor ihrer Mündung ins schwäbische Meer nimmt die Schussen etwa 20 Zuflüsse auf. Im Bestreben, den Zustand der Gewässer im Verbandsgebiet zu verbessern und die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Einzugsgebiet der Schussen im Bodenseekreis zu erreichen, hat der Abwasserverband Unteres Schussental (AUS) ein umfassendes gewässerökologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses wurde 2020 abgeschlossen und zeigt, dass ingenieurtechnische Maßnahmen notwendig sind. Für die wissenschaftliche Konzeption dieser Maßnahmen erhält der Verband Unterstützung von der Hochschule Biberach (HBC) und weiteren Projektpartnern.
Unter der Leitung von Professorin Dr.-Ing. Ulrike Zettl und dem Team des Instituts für Geo und Umwelt (IGU) arbeitet die HBC an einem innovativen Forschungsprojekt zur Verbesserung der Wasserqualität durch die Entwicklung eines Retentionsbodenfilters zur weitergehenden Regenwasserbehandlung, der gezielt Mikroschadstoffe entfernen kann. Die innovative Komponente des Projekts liegt in der Nutzung von Aktivkohleverfahren zur Spurenstoffelimination. Durch die gezielte Anwendung von Aktivkohle soll die Effizienz der Retentionsbodenfilter zur Rückhaltung von Mikroschadstoffen wie TCPP, Diclofenac, Carbamazepin und Metoprolol erhöht werden. „Ein erheblicher Anteil schlechter Wasserqualität ist auf die Siedlungsentwässerung zurückzuführen“, erklärt Prof. Zettl. Das Problem: „Während bei trockenem Wetter sämtliches Abwasser zur Kläranlage abgeleitet und dort gereinigt wird, gelangt bei Regen hingegen ein Teil der Siedlungsabflüsse direkt in die Gewässer“.
Um die Belastung der Gewässer zu reduzieren, werden Speicherbecken errichtet, dadurch werden Schmutz- und Regenwasser seltener und in geringerem Umfang in die Gewässer entlastet. Trotzdem reiche das nicht aus, weshalb Bodenfilter zur weitergehenden Behandlung eingesetzt werden. Durch die Bodenpassage werden Feststoffe zurückgehalten und es zeigt sich eine biologische Reinigungswirkung. Jedoch bleiben problematische Stoffe, insbesondere wasserlösliche und schwer abbaubare Mikroschadstoffe, die sich nicht an Feststoffe binden, weiterhin im Wasser und gelangen in die Gewässer. Um diesem Umstand zu begegnen, untersucht das Forschungsteam der HBC zunächst den im Einzugsgebiet der Schussen eingesetzten konventionellen Bodenfilter (Baujahr 2004) in der Gemeinde Tettnang um ihn im nächsten Schritt weiterzuentwickeln. Entscheidend für den Forschungsprozess ist die Auswahl von Leitsubstanzen. Das Team identifiziert dabei relevante Substanzen für die beiden Eintragswege aus Schmutzwasser und Niederschlagsabflüssen und stimmt diese mit bereits bekannten Spurenstofflisten aus der Literatur, unter anderem der Liste B des Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg (KomS BW) ab. Die Untersuchung der Eliminationsleistung des bestehenden Filters bildet einen weiteren Schwerpunkt der Forschung. Hier analysiert das Team gezielt die ausgewählten Leitsubstanzen sowie das Adsorptionsverhalten der unzureichend eliminierten Stoffe an verschiedenen marktgängigen Aktivkohleprodukten.
„Aus den Betriebsdaten dieses bestehenden Retentionsbodenfilters der letzten 5 Jahren werden die Anzahl der Einstauereignisse bestimmt, sowie deren Dauer berechnet und mit der zu erwartenden Wasserbeaufschlagung des zu konzipierenden Filters verglichen. Des Weiteren werden Spurenstoffe aus Abwasserproben am Zulauf und Ablauf des bestehen Filters identifiziert und bilanziert, um das Eliminationsverhalten des Filters zu evaluieren. Die Stoffe, die nicht von diesem gewöhnlichen Bodenfilter zurückgehalten werden, sind besonders für dieses Projekt interessant. Sie sollen durch den Einsatz von Aktivkohle, die im „neuen“ Bodenfilter geplant ist, weiter reduziert werden, um so den Spurenstoffeintrag in die Gewässer weiter zu reduzieren.“, beschreiben die Forscherinnen ihre Vorgehensweise. Die gewonnenen Erkenntnisse zum Eintrags- und Eliminationsverhalten der Leitsubstanzen sollen in das bestehende Schmutzfrachtmodell des AUS integriert werden.
Unterstützung erhalten Ulrike Zettl und ihre Mitarbeiterin Birgit Kornmann bei ihrer Arbeit sowohl von Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen und Bau-Projektmanagement als auch von Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou und ihrem Mitarbeiter Tim Hamann vom Institut for Applied Biotechnology (IAB). Denn das Pilotprojekt wird an der HBC interdisziplinär behandelt. Das IAB stellt hierfür u.a. hochmoderne Messgeräte wie z.B. Py-GC-MS (Gaschromatograph mit Pyrolyse und einem MS-Detektor, Fluoreszenzmikroskopen, UV-Sonden und HPLC etc. für die Spurenstoffanalytik bereit und ist an der Optimierung und ggfs. der Erweiterung der Screeningverfahren beteiligt. Die AG von Prof. Mavoungou war von Anfang an in die Gewässeruntersuchungen eingebunden. „Alle Beteiligten setzen sich nachdrücklich für eine Verbesserung der Gewässergüte und des Umweltschutzes ein. Wir freuen uns umso mehr auf die hochschulinterne Zusammenarbeit und den Austausch mit allen anderen Expert*innen in unserem Projektteam“, freut sich die Projektleiterin über die Kooperation.
Neben den Expertinnen der Hochschule Biberach sind noch weitere Partnerinnen an der Entwicklung des Bodenfilters beteiligt. Kern ist die Zusammenarbeit mit Fachleuten, die lokale Kenntnisse zum Entwässerungssystem des Abwasserverbands (Wasser-Müller Ingenieurbüro GmbH in Biberach) und dem Gewässer haben (Büro Gewässerplan in Kressbronn a.B.) sowie große Erfahrung mit der Anwendung von granulierter Aktivkohle in der Abwasserreinigung mitbringen (Ingenieurbüro Jedele und Partner in Wangen im Allgäu). Ebenso ist die Einbindung der Wasserwirtschaftsbehörde (Landratsamt Bodenseekreis) und des Betriebspersonals vor Ort (Abwasserverband Unteres Schussental) für die Projektbeteiligten von großer Bedeutung.
Zudem ist das KomS BW am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart involviert, um das Forschungsteam bei der Beprobung und der Spurenstoffanalytik zu unterstützen, genauso wie das Lehr- und Forschungslabor des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA, Universität Stuttgart).
Grundsätzlich soll die innovative Filtertechnologie zur weitergehenden Regenwasserbehandlung eingesetzt werden, aber auch im Ablauf von kleineren Kläranlagen in Gebieten, in denen eine gezielte Spurenstoffelimination erforderlich ist. Die langfristigen Perspektiven dieses Ansatzes umfassen die mögliche Integration solcher Bodenfilter in die landesweite Wasserinfrastruktur, um die Wasserqualität zu verbessern und den Herausforderungen im Zusammenhang mit Mikroverunreinigungen zu begegnen. „Der Bau eines Retentionsbodenfilters mit einer zusätzlichen gezielten Spurenstoffelimination gilt als Schlüssel für eine nachhaltige Verbesserung der gewässerökologischen Situation. Gleichzeitig stellt die Verwendung eines mit Aktivkohle ausgestatteten Retentionsbodenfilters zur weitergehenden Regenwasserbehandlung eine technische Neuerung dar, die bislang nur in Versuchsanlagen zur Anwendung kam“, betont das Projektteam die Relevanz und Innovation seiner Arbeit.
Das Forschungsprojekt wird vom Regierungspräsidium Tübingen sowie dem Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert.
PFClean sucht Lösungen für „Ewigkeits-Chemikalien“ PFAS: Forschende testen Methoden zum Schutz von Grundwasser
Weltweit sind PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen) ein Umwelt- und Gesundheitsproblem. Eine großflächige Belastung gibt es bei Hügelsheim im Landkreis Rastatt. Dort wurde in der Vergangenheit mit PFAS-haltigen Papierschlämmen vermischter Kompost auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgebracht. Das BMBF-Projekt PFClean mit Forschenden der Universität Stuttgart erprobt dort, wie im Boden eingebrachte Aktivkohle schädliche Substanzen binden und so das Grundwasser schützen könnte. „Eine Verunreinigung durch PFAS bedroht ernsthaft die Ressource Wasser. Bisher ist es nicht möglich, belastete Böden vor Ort wirkungsvoll zu sanieren“, erklärt Dr. Claus Haslauer, wissenschaftlicher Leiter der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS) an der Universität Stuttgart.
Transport der schädlichen Substanzen ins Grundwasser aufhalten Im Projekt „PFClean – Innovatives modulares System zur nachhaltigen Reduzierung von PFAS-Kontaminanten aus Boden und Grundwasser“ testet derzeit ein Team der Universität Stuttgart um Haslauer eine Methode im Feldversuch, um die Verunreinigung des Grundwassers durch die Schadstoffe zu senken. Im Januar brachten die Forschenden mit Unterstützung durch Projektpartner Aktivkohle in den Boden eines belasteten Ackers in Hügelsheim ein. Die PFAS-Substanzen sollen sich an die homogen eingearbeitete Aktivkohle heften. Ziel ist eine höhere Absorptionsfähigkeit im Boden, die den Weitertransport der schädlichen Substanzen ins Grundwasser aufhält.
Ob diese Methode Erfolg hat, untersucht das PFClean-Team anhand eines detaillierten Monitoringsystems. Dazu gehören regelmäßige Entnahmen von Grundwasserproben an 13 Messstellen sowie Porenwasseranalysen. „Wir hoffen, so einen gangbaren Weg zu finden, die Schadstofffracht ins Grundwasser nachhaltig zu managen“, so Haslauer.
PFClean erprobt Ansätze nach Laborversuchen vor Ort Dem Pilotprojekt vor Ort in Hügelsheim vorangegangen sind erfolgreiche Laborversuche. Neben der Erhöhung der Absorptionsfähigkeit von Böden untersucht das im März 2023 gestartete Projekt weitere Ansätze für PFAS-Sanierungstechnologien, etwa das Ausschleusen der PFAS mit sogenannten Funnel-and-Gate-Systemen. Dabei steuern in den Untergrund eingebrachte wasserdichte Wände die Grundwasserströmungsrichtung, um an einer zentralen Stelle die PFAS zurückzuhalten. Weitere Tests beschäftigen sich mit dem Abbau schädlicher Stoffe durch Mikroorganismen und bei verschiedenen Temperaturen.
„Bisher gibt es kaum in-situ-Sanierungstechnologien, also eine Entfernung vor Ort an der Quelle der Verunreinigung“, sagt Haslauer. Das liegt an den vielfältigen möglichen Eigenschaften von PFAS: Einige sind mobil und können leicht im Untergrund transportiert und in das Grundwasser eingetragen werden. Andere binden stark an Bodenmaterial. Alle sind durch Fluor-Kohlenstoff-Bindungen sehr stabil. Deshalb werden sie auch als „Ewigkeits-Chemikalien“ bezeichnet. Bisher werden PFAS mit verschiedenen Aufbereitungstechniken aus belastetem Wasser zum Beispiel in Wasserwerken entfernt, aber nicht an der Quelle der Verunreinigung, also direkt aus Böden und Grundwasser.
Ziele von PFClean sind es, die im Labor und in Großversuchen entwickelten Ansätze zur Sanierung und Ausschleusung von PFAS aus Boden und Grundwasser vor Ort zu erproben und gegebenenfalls weiterzuentwickeln, und einen zügigen und effektiven Transfer von Wissenschaft zur realen Anwendung zu erzielen. Neben dem Standort in Hügelsheim sind Versuche in Reilingen südlich von Heidelberg vorgesehen. Dort sind PFAS an einzelnen Punkten aus Löschschäumen in den Untergrund gelangt.
Hintergrund: PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen) Die Stoffgruppe der Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen umfasst rund 5000 Einzelsubstanzen. PFAS sind schmutz-, wasser-, und fettabweisend und stecken in unzähligen Produkten: in Outdoor-Jacken, Pfannen, Papier und Kartons, in Shampoo, Lacken und Feuerlöschschaum. Die Chemikalien sind teilweise gesundheitsschädlich. Hohe Konzentrationen im Blut können etwa Organe schädigen oder Krebs auslösen. Seit Jahrzehnten gelangen PFAS in die Umwelt, zum Beispiel über Abwässer und Abgase, lagern sich in Böden und Grundwasser an und bauen sich nur sehr langsam ab.
Über das Projekt: Laufzeit des Verbundprojekts „PFClean – Innovatives modulares System zur nachhaltigen Reduzierung von PFAS-Kontaminanten aus Boden und Grundwasser“ ist 1. März 2023 bis 28. Februar 2026. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert das Projekt im Rahmen der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema „Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung“ (LURCH) im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA). Unter Federführung der Universität Stuttgart, VEGAS, beteiligen sich
Viele Vereine und Kommunen müssen sich rechtfertigen, warum sie ihre Sportplätze bewässern. Für Platzwarte und Stadtgärtner ist es offensichtlich, dass Wert und Nutzbarkeit von Grün- und Sportflächen erhalten werden müssen. „Nutzwasser“ kann eine alternative Quelle zu Brunnen- oder Stadtwasser sein – zu diesem Ergebnis kamen Forscher in einem Projekt, das bis 2024 läuft. Mehr: https://www.nutzwasser.org/public/aktuell/news-ansicht/nutzwasser-kann-alternative-quelle-sein.html
Das :metabolon Institute der TH Köln widmet sich der Erforschung nachhaltiger Lösungen für Umweltprobleme. Im Projekt „ERA3 – Phase II“ haben sie eine Pilotanlage in Betrieb genommen, um zu untersuchen, wie Deponiesickerwasser mithilfe von Mikroalgen gereinigt werden kann. Mikroalgen haben ein enormes Potenzial, um nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln. Sie können Schadstoffe aus Abwässern aufnehmen, Kohlenstoffdioxid (CO2) binden und sogar als Energieträger fungieren. Durch ihre vielfältigen Eigenschaften tragen sie dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren.
Deponiesickerwasser in Nordrhein-Westfalen: Eine Herausforderung für die Umwelt „Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 428 Deponien, auf denen jährlich etwa sechs Millionen Kubikmeter Deponiesickerwasser anfallen. Dabei handelt es sich um Niederschlag, der durch die Deponie sickert und dabei große Mengen an umweltschädlichen Stoffen wie Ammonium aufnehmen kann“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Miriam Sartor vom :metabolon Institute. In vielen kommunalen Kläranlagen wird ein Großteil des Sickerwassers geleitet. Vor der Einleitung in diese Anlagen muss es jedoch aufwendig aufbereitet werden, abhängig von seiner Belastung. Dies erfordert erhebliche Ressourcen und Energie. Nachhaltige Lösungen Im Projekt „ERA³“ wird die Kultivierung von Mikroalgen erforscht, um den Prozess der Abwasseraufbereitung nachhaltiger zu gestalten. Diese winzigen Organismen können wesentliche abwasserrelevante Inhaltsstoffe aufnehmen und in ihrer Biomasse speichern. Ein großer Vorteil der Mikroalgen ist ihre energieeffiziente Aufbereitung durch Photosynthese. Während sie wachsen, binden sie CO2 in ihrer Biomasse und produzieren gleichzeitig Sauerstoff, was die Wasserqualität verbessert. Zusätzlich können Mikroalgen auch als Energieträger dienen, so Alexander Kuß, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. Im vorherigen Projekt „ERA³ – Phase I“ (2019 bis 2021) konnte das Forschungsteam bereits nachweisen, dass Mikroalgen auch in hochbelasteten Deponiesickerwässern kultiviert werden können. Bisher wurden Mikroalgen hauptsächlich in stark verdünntem Abwasser eingesetzt. Das aktuelle Vorhaben „ERA³ – Phase II“ zielt darauf ab, im Pilotmaßstab zu ermitteln, wie die Algen als ergänzendes Verfahren in der Behandlung von Abwässern aus der Abfallwirtschaft effektiv genutzt werden können.
Kultivierung von Mikroalgen „Bisher werden Mikroalgen im industriellen Maßstab überwiegend in suspensions-basierten Systemen kultiviert. Das bedeutet, dass die Algen gezüchtet werden, indem sie sich freischwimmend durch eine Nährlösung – im konkreten Fall Abwasser – bewegen, Nährstoffe aufnehmen, verarbeiten und wachsen. Solche Systeme sind vergleichsweise kostengünstig, leicht zu bewirtschaften und weisen moderate Wachstumsraten auf“, erklärt Sartor. Die Effizienz ist jedoch begrenzt, da die im Deponiesickerwasser schwimmenden Algen nicht ausreichend dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Daher sind große, flache Becken für ihre Kultivierung erforderlich. Die Integration dieser Becken in die bestehende Aufbereitungsinfrastruktur gestaltet sich jedoch schwierig. Im Projektteam verfolgen wir einen innovativen Ansatz: Die Kultivierung der Mikroalgen erfolgt in sogenannten biofilm-basierten Kultivierungssystemen. Hierbei heften sich die Algenstämme an eine Oberfläche fest und wachsen dort. Das Besondere ist, dass die Biofilme sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche angebracht werden können. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Anlagenplanung.
Ein vielversprechender Ansatz Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass sich die Biomasse natürlicherweise in den Biofilmen konzentriert. Dadurch wird die Ernte und Weiterverarbeitung der Algen deutlich erleichtert. Zusätzlich sind die Kulturen resistenter gegenüber Stressfaktoren in extremen Lebensräumen wie belastetem Deponiesickerwasser. Die Biofilme ermöglichen den Algen eine bessere Abgrenzung von ihrer Umwelt. In einem ersten Schritt wurde eine Pilotanlage in Betrieb genommen, in der Mikroalgen in einem Biofilm kultiviert und Deponiesickerwasser ausgesetzt werden. Die Anlage wird nun mit Blick auf den Abbau von Nährstoffen, Stoffwechselaktivitäten anderer relevanter Mikroorganismen wie Cyanobakterien, nitrifizierende und denitrifizierende Bakterien, die Produktion und Verwertbarkeit der Biomasse sowie die Betriebskosten kontinuierlich überwacht und optimiert. „Am Ende des Projekts wollen wir fundierte Erkenntnisse darüber erhalten, ob und wie eine großtechnische Umsetzung ökologisch sinnvoll, effektiv und wirtschaftlich realisierbar ist“, sagt Sartor. https://gwf-wasser.de/forschung-und-entwicklung/mikroalgen-als-gruene-reinigungskraft/
Kartierung der chemischen Fußabdrücke in europäischen Flüssen
Gelangen Chemikalien aus häuslichen Quellen über Kläranlagen, aus der Landwirtschaft und aus der Industrie in die Gewässer, wirkt sich dieser Eintrag negativ auf die Süßwasserökosysteme aus. Das ist bekannt. Um mehr über die Belastung europäischer Flüsse herauszufinden, hat ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) rund 450 Proben aus 22 europäischen Fließgewässern ausgewertet und dabei mehr als 500 Chemikalien gefunden, zum Teil in hohen Konzentrationen. Diese stellen insbesondere für wirbellose Tiere ein hohes Risiko dar, schreiben sie im Fachblatt Environment International. Pflanzenschutzmittel, Industriechemikalien, Arzneimittel – die meisten von ihnen sowie deren Abbauprodukte finden sich nach dem Gebrauch irgendwann in Bächen und Flüssen wieder. Ein Team von Umweltchemiker:innen des UFZ hat deshalb 610 Chemikalien, deren Vorkommen oder problematische Wirkung bekannt sind, genauer betrachtet und analysiert, ob und wenn ja in welchen Konzentrationen sie in den Fließgewässern Europas vorkommen – angefangen von großen Flüssen wie Elbe, Donau, Rhein über Ebro und Tajo auf der iberischen Halbinsel bis hin zu kleineren Fließgewässern in landwirtschaftlich geprägten Regionen Deutschlands. Das Ergebnis nach der Auswertung von 445 Proben aus insgesamt 22 Flüssen: Die Forschenden konnten insgesamt 504 der 610 Chemikalien nachweisen. Insgesamt fanden sie 229 Pestizide und Biozide, 175 pharmazeutische Chemikalien sowie Tenside, Kunststoff- und Gummizusätze, Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) und Korrosionsinhibitoren. In 40 Prozent der Proben wiesen sie bis zu 50 chemische Substanzen nach, in weiteren 41 Prozent zwischen 51 und 100 Chemikalien. In 4 Proben konnten sie sogar mehr als 200 organische Mikroschadstoffe belegen. Mit 241 Chemikalien stellten sie die meisten Substanzen in einer Wasserprobe der Donau fest.
Am häufigsten fanden die Umweltchemiker:innen in den Proben N-Acetyl-4-aminoantpyrin. Der Stoff ist ein Abbauprodukt des Arzneimittelwirkstoffs Metamizol, der gute Dienste bei der Schmerzbehandlung in der Humanmedizin leistet, über dessen Auswirkungen auf Süßwasserökosysteme aber bislang kaum etwas bekannt ist. „Bei zahlreichen dieser Metabolite ist unklar, wie schädlich sie für die Umwelt sind. Da fehlt uns noch das notwendige Wissen“, sagt die UFZ-Umweltchemikerin Saskia Finckh, Erstautorin der Studie. Bei anderen Substanzen, die die Wissenschaftler:innen in den Gewässern entdeckten, sind die negativen Auswirkungen dagegen bereits erforscht. Einer der häufigsten dieser Stoffe ist Carbamazepin, ein Arzneistoff zur Behandlung von Epilepsie. In Gewässern ist er jedoch biologisch schwer abbaubar, beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit wirbelloser Tiere und verzögert die Entwicklung von Fischen. Der Stoff steht deshalb bereits auf der Beobachtungsliste des Umweltbundesamts (UBA) und ist einer von 23 weiteren vorgeschlagenen prioritären Stoffen, um die die EU-Wasserrahmenrichtlinie erweitert werden soll. Auch die Wirkung einiger anderer Substanzen, die ebenfalls oft in den Proben festgestellt wurden, ist bekannt. Häufig fanden die UFZ-Forschenden zum Beispiel die Insektizide Diazinon und Fipronil, die beide sehr schädlich für wirbellose Wasserorganismen sind. Insgesamt wurden bei mehr als 70 Chemikalien in den Gewässern die chronischen Risikoschwellen für Wirbellose überschritten – das bedeutet, dass es bei anhaltender oder wiederholter Exposition etwa zu Entwicklungsstörungen kommen kann.
Viele der einzelnen organischen Mikroschadstoffe sind schon für sich gesehen ein Problem für Gewässer, allerdings kommt noch ein weiteres dazu. „Schwierigkeiten bereitet die Bandbreite der Chemikalien, die in die Gewässer eingetragen werden. Denn wir wissen noch viel zu wenig darüber, welche additiven Wirkungen diese Stoffe haben, wenn sie sich miteinander vermischen“, erklärt Dr. Eric Carmona, Co-Erstautor und ebenfalls Umweltchemiker am UFZ. Um die Wirkung dieser Mischungseffekte auf die in den Fließgewässern lebenden Organismen einschätzen zu können, nutzten die Forscher:innen das Konzept des chemischen Fußabdrucks. Es ist ein quantitatives Maß für die Gefahr einer Beeinträchtigung der Wasserqualität – also konkret, welche Überlebenschance Wasserorganismen wie etwa Fische, Krustentierchen und Algen an einem untersuchten Standort haben. Berechnet wird der chemische Fußabdruck, indem die Konzentration einer Chemikalie an einem Standort ins Verhältnis zum erwarteten Effekt gesetzt wird. Anschließend werden die Werte für die nachgewiesenen Chemikalien addiert. Für jede dieser Organismengruppen gibt es einen wissenschaftlichen Grenzwert, bei dessen Überschreitung mit dem Verschwinden empfindlicher Arten aus dem Ökosystem gerechnet werden muss. In 74 Prozent der untersuchten Proben werden die wissenschaftlichen Grenzwerte überschritten. Besonders hoch ist das Risiko für Krebstierchen: An 15 Prozent der untersuchten Standorte ist das Risiko für sie akut. Das heißt, dass für die Tiere die Überlebenschance an diesen Standorten im Gewässer gering ist.
Die UFZ-Forscher:innen folgern aus ihren Ergebnissen, dass in den europäischen Gewässern trotz vieler Verbesserungsmaßnahmen in der Vergangenheit immer noch zu viele Chemikalien vorkommen und an viele Standorten Grenzwerte überschritten werden. „Unsere Daten zeigen zudem, dass nicht nur einzelne Substanzen, sondern vor allem die Vielzahl der Substanzen zu diesem Problem beitragen“, bilanziert Saskia Finckh. Notwendig sei deshalb zum einen, in der chemischen Gewässerüberwachung für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie noch deutlich mehr Chemikalien aufzunehmen, weil diese bislang nicht in der Umwelt bewertet werden. Zum anderen brauche es mehr Messdaten. „Oft ist völlig unklar, welche Effekte Chemikalien in welcher Konzentration auf Organismen in den Gewässern haben“, sagt Eric Carmona. In diesen Fällen wird bislang auf modellbasierte Werte zurückgegriffen, die eine größere Unsicherheit als die gemessenen Effekt-Werte mit sich führen. „Und vor allem“, ergänzt Saskia Finckh, „sollten wir bei der Bewertung von Chemikalien ihre Mischungen stärker in den Fokus nehmen.“
Die Proben wurden zwischen 2016 und 2019 während verschiedener Probenahmekampagnen wie zum Beispiel dem Deutschen Kleingewässermonitoring (KGM), dem Joint Danube Survey 4 (JDS4), einer Probenahmekampagne der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau in Kooperation mit dem EU-Projekt SOLUTIONS, sowie einer Elbe-Beprobung gesammelt.
Fund eines Weichmachers in Urinproben – Fragen & Antworten
In seiner Pressemitteilung vom 31. Januar 2024 berichtet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zum Fund von Mono-n-hexyl-Phthalat (MnHexP) in Urinproben von Kindern. Seitdem erreichen auch das Umweltbundesamt (UBA) vermehrt Anfragen zu dem Thema. Im Folgenden wurden daher die häufigsten Fragen und unsere Antworten darauf zusammengestellt.
Was ist Mono-n-hexyl-Phthalat? Mono-n-hexyl-Phthalat kann als ein Abbauprodukt im Körper (als sogenannter Metabolit) des Di-n-hexyl-Phthalats entstehen. Die Stoffgruppe der Phthalate werden als Weichmacher zum Beispiel in Plastikprodukten (z.B. Spielzeug), kosmetischen Mitteln und auch in Lebensmittelkontaktmaterialien verwendet, um dem Kunststoff bestimmte Eigenschaften zu verleihen. Di-n-hexyl-Phthalat wurde 2013 als besonders besorgniserregender Stoff im Rahmen der REACH-VO identifiziert, da es die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen gefährden kann. 2020 erfolgte dann die Aufnahme in den Anhang XIV der REACH-VO. Damit darf der Stoff in der EU seit 2023 ohne Zulassung grundsätzlich nicht mehr verwendet werden. Zulassungsanträge wurden nicht gestellt. Da es für den Stoff keine Registrierung gemäß REACH-VO gibt, ist davon auszugehen, dass der Stoff wirtschaftlich in der EU keine große Rolle gespielt hat. Nicht auszuschließen sind Altlasten, Di-n-hexyl-Phthalat haltige Importerzeugnisse sowie Gehalte von Di-n-hexyl-Phthalat in anderen Stoffen. Die SCIP-Datenbank bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) listet eine größere Anzahl von entsprechenden Erzeugnissen. Neben Di-n-hexyl-Phthalat sind auch andere Stoffe denkbar, aus denen Mono-n-hexylphthalat als Metabolit entstehen kann.
Wie groß ist das Ausmaß der Belastung? Aktuell führt das Umweltbundesamt die sechste Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES VI) durch. Deutschlandweit werden vorausgewählte Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren um ihre Teilnahme gebeten, um unter anderen auf ihre körperliche Belastung mit Umweltschadstoffen hin untersucht zu werden. Unter den im Rahmen dieses Human-Biomonitoring (HBM)-Programms aktuell untersuchten Stoffen befindet sich auch das Mono-n-hexylphthalat (MnHexP). Erste vorläufige Ergebnisse aus der Studie zeigen, dass in ca. 37 % der bislang untersuchten Urinproben MnHexP nachweisbar ist. Endergebnisse der Studie werden im nächsten Jahr erwartet. Um das Ausmaß der Belastung auch auf europäischer Ebene zu bestimmen, arbeitet das UBA eng mit EU-Behörden zusammen. Der reine Nachweis von (Einzel-)Substanzen im Körper deutet nicht zwangsläufig auf ein gesundheitliches Risiko hin. Jedoch besteht oft eine Belastung mit mehreren Stoffen aus der Gruppe der Phthalate, deren Einzelwirkungen sich zu einer Gesamtwirkung addieren können.
Wie wurde die Substanz entdeckt? Die Analyse von Proben im Rahmen der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit sowie des Humanteils der Umweltprobenbank auf ihren Gehalt an MnHexP hin ist Teil des vom Umweltbundesamt konzipierten Untersuchungsprogramms. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) veranlasste im Herbst 2023 eine Untersuchung der Urinproben von Kindern, die es im Rahmen seiner regelmäßigen Human-Biomonitoring (HBM) Untersuchungen sammelt (Info des LANUV). Ergebnisse des LANUV zur Belastung von Kindern mit MnHexP wurden in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Umweltbundesamt und LANUV stehen zu diesen Ergebnissen in Austausch.
Was unternimmt das Umweltbundesamt? Das Umweltbundesamt führt seit den 1980er Jahren die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) durch. Im Rahmen dieser Studien werden Urin- und Blutproben der Teilnehmenden auf verschiedene Umweltschadstoffe untersucht. Mithilfe der Daten dieser Studien können Rückschlüsse auf die Belastung der gesamten Bevölkerung in der jeweils untersuchten Altersgruppe (Kinder, Erwachsene) in Deutschland gezogen werden. Mit weiteren Messungen zur Belastung mit Mono-n-hexyl-Phthalat im menschlichen Körper liefert das Umweltbundesamt zunächst eine wissenschaftsbasierte Grundlage für das Ausmaß der Belastung in Deutschland. Aktuell werden auch Proben der Umweltprobenbank auf die Verbindung untersucht, um zu prüfen, seit wann diese Belastungen zu beobachten sind und um einen möglichen Zeittrend zu identifizieren. Die Kommission Human-Biomonitoring des Umweltbundesamtes wird die Datenlage zu Mono-n-hexyl-Phthalat prüfen und, wenn möglich, toxikologische Beurteilungswerte, sogenannte HBM-Werte, ableiten, um die Gesundheitsrelevanz bewerten zu können.
Wie gelangt Mono-n-hexyl-Phthalat in den Körper? Schadstoffe aus der Umwelt können über verschiedene Wege in den Körper gelangen. Eintragspfade können zum Beispiel Nahrung und Alltagsgegenstände, mit denen wir in Kontakt kommen, sein. Genaue Quellen für den Eintragspfad für Mono-n-hexyl-Phthalat sind aktuell nicht bekannt. Analysen der Studiendaten werden in Zukunft möglicherweise die Bildung von Hypothesen zu dieser Frage erlauben, denen dann in Folgeuntersuchungen nachgegangen werden kann. Der Weichmacher Di-n-hexyl-Phthalat darf in der Europäischen Union nur nach einer erfolgreichen Zulassung verwendet werden (s. Frage 1). Ausnahmen von der Zulassungspflicht gibt es etwa für Importerzeugnisse. Grundsätzlich müssen Produkte, in denen der Stoff ohne Zulassung enthalten ist, vom Markt genommen werden.
Qualitätskriterien-Dossiers auf Webseite verfügbar
Das Oekotoxzentrum hat Umweltqualitätskriterien für mehr als 100 Stoffe erarbeitet – also substanzspezifische Konzentrationen, unterhalb derer keine schädlichen Wirkungen auf Organismen erwartet werden. Neu stellen wir die zugrundeliegenden Datendossiers auf unserer Webseite zur Verfügung (verlinkt mit dem jeweiligen Wert), so dass diese Bestimmung nachvollzogen werden kann Für die Bestimmung der Werte recherchieren Expertinnen zunächst die Daten zur akuten und chronischen Toxizität der Stoffe für verschiedene Lebewesen, sowohl aus Zulassungsverfahren als auch aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Dabei wird auch die Relevanz und Verlässlichkeit der Daten geprüft, da nur Werte verwendet werden dürfen, die die strengen Anforderungen erfüllen. Je nach Menge und Zusammensetzung der verfügbaren Daten bestimmen die Expertinnen den Grenzwert mit unterschiedlichen Methoden. Seit 2020 wurden die Qualitätskriterienvorschläge des Oekotoxzentrums für 19 Pestizide und 3 Arzneimittel als numerische Anforderungen in die Gewässerschutzverordnung aufgenommen und sind damit gesetzlich verbindlich. In der EU werden effektbasierte Grenzwerte bereits seit 2008 als Umweltqualitätsnormen (environmental quality standards = EQS) in der Wasserrahmenrichtlinie verankert, momentan gelten dort Werte für 45 Einzelsubstanzen oder Substanzgruppen. Neu sollen zusätzliche Substanzen bzw. Substanzgruppen in die EU-Liste aufgenommen werden, so dass die Liste dann 65 Substanzen umfasst. Das Oekotoxzentrum war an der Erarbeitung der zusätzlichen Grenzwerte beteiligt. Während diese vom EU-Parlament bereits angenommen wurden, steht die Bestätigung durch die Mitgliedstaaten noch aus. http://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/qualitaetskriterien-dossiers-auf-webseite-verfuegbar
LWI | AngryWaters – Küsten vor Extremereignissen schützen
Überschwemmungen wie im Ahrtal und Sturmfluten bei extremen Wetterlagen nehmen durch den Klimawandel immer mehr zu. Die tödlichsten Überflutungsphänomene, denen unsere Dörfer und Städte an den Küsten ausgesetzt werden, sind Tsunamis. Allgegenwärtig ist damit auch die Gefahr, dass dabei Häuser unter der Last der Wassermassen zerstört werden. Den komplexen Prozess des Einsturzes von Gebäuden bei Extremereignissen will Professor Nils Goseberg von der Technischen Universität Braunschweig genauer untersuchen. Ziel seines Projekts „AngryWaters“ ist die Entwicklung eines Simulationswerkzeugs, um besser vorhersagen zu können, wie weit das Wasser bei existierender Bebauung ins Landesinnere vordringt. Dafür erhält der Wissenschaftler nun den renommierten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC), der sein Projekt über fünf Jahre mit rund zwei Millionen Euro fördert. „Über den ERC Grant freue ich mich riesig“, sagt Professor Nils Goseberg vom Leichtweiß-Institut für Wasserbau, kurz LWI. „Er ist eine große Auszeichnung für unsere bereits geleistete Arbeit in einer originären Ingenieurdisziplin.“ Mit den ERC-Stipendien werden europaweit exzellente Wissenschaftlerinnen unterstützt, die in ihren Projekten innovative Forschungszugänge entwickeln oder riskante, neue Forschungsfragen bearbeiten. An der TU Braunschweig wurden bislang insgesamt neun Professorinnen mit einem ERC Grant ausgezeichnet. „Das Projekt ‚AngryWaters‘ spiegelt das Engagement unserer Universität für innovative Forschung und ihre Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen wider. Ich gratuliere Professor Nils Goseberg zu dieser herausragenden Auszeichnung“, sagt die Präsidentin der TU Braunschweig, Angela Ittel. „Diese bedeutende Förderung unterstreicht die hervorragende Infrastruktur, die wir an der TU Braunschweig bieten und vor allem aber die Exzellenz und Relevanz der Forschung von Professor Goseberg für ein besseres Verständnis der Auswirkungen von Extremereignissen an der Küste.“
Extremereignisse bedrohen Gebäude und Menschen Im gleichlautenden Forschungsprojekt nimmt der Wissenschaftler die sogenannten „AngryWaters“ in den Blick. Mit den „wütenden Gewässern“ meint Professor Goseberg extreme Strömungsereignisse. Das können Tsunamis sein, die Küstenstädte überfluten und zerstören – wie 2011 nach dem Erdbeben vor der Küste von Japan. Dazu können auch aber auch Dammbrüche von Talsperren zählen, die aufgrund ihrer langen Standdauer nicht mehr sicher sind – wie im vergangenen Jahr im libyschen Derna, als zwei Staudämme brachen und eine sieben Meter hohe Flutwelle die Stadt traf. All diese Extremereignisse stellen eine erhebliche Gefahr für Gebäude und die darin lebenden Bewohnerinnen dar. Doch wie können die Menschen an Küsten und in der Nähe von Flüssen besser geschützt werden? Um das Vordringen der Wassermassen besser vorhersagen zu können, muss auch der Einsturzprozess von Gebäuden besser verstanden werden. Das Problem: Das Einstürzen der Bebauungsstrukturen lässt sich bislang weder mit Simulationen noch mit Experimenten gut erfassen, da wesentliche Voraussetzungen für die Verkleinerung der Prozesse ins Labor nicht bekannt sind. Die bisherige Forschung konzentrierte sich vor allem auf die Wechselwirkung zwischen Strömung und Bauwerken unter der Annahme, dass die Bauwerke stehen bleiben und zudem feste gefüllte Körper sind. Mit dem Promotionsprojekt von Clemens Krautwald vom LWI haben die Braunschweiger Wissenschaftlerinnen das Kollabieren eines Gebäudekörpers im Großen Wellenkanal erstmalig realisieren können. Eine initiale Publikation aus dem Jahr 2022 bildete einen wesentlichen Baustein für die Machbarkeit der vorgeschlagenen Arbeiten.
Großer Wellenströmungskanal erhält riesige Dammbruchklappe Das „AngryWaters“-Projekt zielt darauf ab, den dynamischen Kollaps-Prozess zu modellieren und die Wechselwirkungen zwischen Wasser und einstürzenden Gebäuden zu erfassen. Um den Einsturz von Bauwerken auf verschiedenen Skalen zu simulieren, wird Professor Goseberg die Wellenkanäle in Braunschweig und am Forschungszentrum Küste in Hannover nutzen. Im Großen Wellenströmungskanal (GWK+) können die Wissenschaftlerinnen fast im Maßstab 1:1 arbeiten. Ergänzt wird der GWK+ dazu bis Ende 2024 durch eine sogenannte Dammbruchklappe, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). „Die Klappe können wir in Wandnischen verankern und so diese einzigartige Forschungsanlage auch für Dammbruchströmungen nutzen. Das zeigt, mit welchen großen Pfunden wir in Braunschweig und Hannover wuchern können“, betont Professor Goseberg. Die Klappe, hinter der die Forschenden das Wasser bis zu drei Meter hoch aufstauen können, öffnet sich mit einem Schwingmechanismus wie bei einem Garagentor und entlädt das Wasser dammbruchartig in einem Schwall. „Die Größenordnungen sind mit denen in der Natur vergleichbar“, so Goseberg. „Acht Meter Strömungsgeschwindigkeit pro Sekunde, fast eineinhalb Meter Fließtiefe auf der Landseite.“ Zunächst werden die Wissenschaftlerinnen den Prozess mit einzelnen Gebäudeteilen simulieren, später mit einem ganzen Haus. Im 90 Meter langen Wellenkanal in der Versuchshalle des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau in Braunschweig werden die Forschenden die Experimente mit einer kleineren Dammbruchklappe durchführen. „So können wir in Hannover die größeren Längenskalen untersuchen und in Braunschweig die kleineren – wir sprechen hier von den Maßstäben 1:10 und 1:15.“ Aus diesen unterschiedlichen Maßstäben lassen sich neue Gesetzmäßigkeiten ableiten, mit denen die Gebäude für die Simulation entsprechend im Maßstab verkleinert werden können.
Wie weit fließt das Wasser? Aufbauend auf diesen Untersuchungen wollen Professor Goseberg und sein Team ein Prognose-Tool entwickeln, das anhand der vorhandenen Experimentaldaten validiert wird. „Bei Extremereignissen wie einem Tsunami müssen auch die kollabierenden Gebäude und damit die Trümmer berücksichtigt werden, um genauere Vorhersagen darüber treffen zu können, wie weit sich das Wasser ausbreitet, zu welchem Zeitpunkt es wie hochsteigt und welche Evakuierungsmaßnahmen erforderlich sind“, betont Professor Goseberg. Das ist entscheidend für die Entwicklung sicherer Küsten- und Flussgebiete und wird die Vorsorgefähigkeit entscheidend verbessern. Damit bildet das Projekt „AngryWaters“ auch in der im Januar gestartete Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung einen fundamentalen Baustein: „mareXtreme“ untersucht, wie das Risikomanagement bei marinen Extremereignissen und Naturgefahren verbessert werden kann. „Diese Projekte sind wichtig für Niedersachsen, für Norddeutschland, aber auch weltweit. Das Thema der Extremgefahren an Küsten wird wegen der Dynamik durch den Klimawandel deutlich an Relevanz gewinnen und durch die starke Beteiligung an mareXtreme und dem ERC-Projekt sind wir in Niedersachsen sehr präsent und direkt am Puls dessen, was getan werden muss.“
Über Professor Nils Goseberg Seit Anfang 2018 vertritt Professor Nils Goseberg an der TU Braunschweig das Fachgebiet Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau am Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI) in Forschung und Lehre. Gleichzeitig ist er geschäftsführender Leiter des LWI und leitet als stellvertretender Geschäftsführender Direktor das gemeinsam mit der Universität in Hannover betriebene Forschungszentrum Küste. Goseberg wurde an der Leibniz Universität Hannover promoviert und habilitierte sich dort Ende 2017 erfolgreich. Im Rahmen eines Marie Curie Fellowship forschte er zwischen 2014 und 2017 an der University of Ottawa in Kanada zum Thema „Spatiotemporal Distribution and Structural impact Loading due to Artificial Debris Objects in Violent Flows”. Er ist Autor von mehr als 80 Fachaufsätzen zu Themen des Küsteningenieurwesens und des Seebaus.
Über den ERC Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) ist eine Initiative der Europäischen Kommission zur Förderung exzellenter Wissenschaftler*innen und innovativer Forschungsansätze. Die von ihm vergebenen ERC Grants sind seit 2007 Teil des Forschungsrahmenprogramms mit Förderprogrammen, die sich an Forschende unterschiedlicher Karrierestufen richten: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Mit dem zusätzlichen Programm der Proof of Concept Grants unterstützt der ERC seine Grantees dabei, die Lücke zwischen ihrer Pionierforschung und den frühen Phasen der Kommerzialisierung zu schließen.Mehr: https://www.tu-braunschweig.de/abu/forschung-und-institute/lwi-angrywaters-kuesten-vor-extremereignissen-schuetzen
Start für das Projekt BEFuel: Von Abgasen und Abwässern zu E-Treibstoffen und hochwertigen Chemikalien
Wie lassen sich aus Abgasen und Abwässern E-Treibstoffe und Biotenside für die Industrie herstellen? Mit dieser Frage befasst sich im neu gestarteten Projekt BEFuel ein interdisziplinäres Konsortium koordiniert von Fraunhofer UMSICHT. Im Fokus steht die gekoppelte bioelektrochemische Produktion – also die Kombination von elektrochemischer Synthese und biotechnologischer Synthese durch Mikroorganismen. Für die mit erneuerbarer Energie betriebene Elektrolyse werden zwei unterschiedliche Abfallströme genutzt: An der Anode kommt Rohglyzerin zum Einsatz, ein Abfallstoff aus der Biodieselproduktion. Die Oxidationsprodukte können von Mikroorganismen als Nährstoffe genutzt werden, um Biotenside zu bilden. An der Kathode setzen die Forschenden auf Abwässer einer Kläranlage. Hier entsteht zunächst grüner Wasserstoff, den die Mikroorganismen als Energieträger nutzen, um in einem ersten Schritt Kohlenstoffdioxid zu fixieren und in einem zweiten Schritt organische C6- und C8-Säuren zu produzieren. Sie können als Ausgangsstoffe für die Herstellung von Biodiesel und Biogas dienen und werden über eine spezielle Membrantechnik getrennt und angereichert.
Einzigartige Kopplung elektrochemischer Prozesse »Diese Kopplung bioelektrischer Systeme für die gleichzeitige Biokonversion mehrerer Abfallströme ist einzigartig«, sagt Projektkoordinator Dr. Daniel Siegmund von Fraunhofer UMSICHT. »Sie ermöglicht die parallele Produktion mehrerer hochwertiger Güter, senkt die Betriebskosten und erhöht gleichzeitig die Energieumwandlungseffizienz.« Weitere Vorteile: Das neue System ist sowohl unabhängig von Importen als auch dezentralisiert möglich. Zudem werden durch die Einbindung an bestehende Klärwerke, die CO2 aus Rauchgasen oder Biogasen sowie Nährstoffe für das Wachstum der Biomasse bereitstellen können, Nährstoffe aus heimischen Abwässern und organischen Abfällen wiederverwertet. Für die Umsetzung zeichnet ein Team aus unterschiedlichen Partnern verantwortlich und ermöglicht das Zusammenspiel zwischen Elektrolyse, biotechnologischer Verarbeitung bzw. Produktisolierung sowie ökonomischer und ökologischer Bewertung. Neben dem Fraunhofer UMSICHT sind das die Ruhr-Universität Bochum mit verschiedenen Lehrstühlen, die SolarSpring GmbH, die Emschergenossenschaft und das Institut für Automation und Kommunikation. Ihr Erfolg wird durch eine umfassende Bewertung des Prozesses gemessen. Neben Treibhausgasemissionsbilanzen und Kostenberechnungen umfasst sie auch soziale und vor allem ökologische Aspekte, um das Potenzial für eine kurzfristige industrielle Anwendung nach Projektabschluss zu ermitteln.
FÖRDERHINWEIS Das Projekt »BEFuel – Gekoppelte bioelektrochemische Produktion von E-Treibstoffen und hochwertigen Chemikalien aus Abgasen und Abwässern« wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme »Klimaneutrale Produkte durch Biotechnologie – CO2 und C1-Verbindungen als nachhaltige Rohstoffe für die industrielle Bioökonomie (CO2BioTech)« gefördert.
PROJEKTPARTNER • Ruhr-Universität Bochum | Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik • SolarSpring GmbH • Emschergenossenschaft Lippeverband (EGLV) • Institut für Automation und Kommunikation e.V. (ifak) • Ruhr-Universität Bochum | Anorganische Chemie • Ruhr-Universität Bochum | Mikrobielle Biotechnologie https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2024/industrielle-biooekonomie.html
Oder-Katastrophe: Was wissen wir über die Alge Prymnesium parvum?
Ein neues IGB Fact Sheet beantwortet die wichtigsten Fragen auf Basis des aktuellen Forschungsstandes Im Juli und August 2022 kam es zu einer menschengemachten Umweltkatastrophe in der Oder: Ein Massensterben von Fischen, Muscheln und Schnecken begann im polnischen Teil der Oder und setzte sich dann flussabwärts auch in der Grenzoder fort. Allein bei den Fischen gehen Forschende von Verlusten von bis zu 1.000 Tonnen Gesamtgewicht aus. Unmittelbare Ursache für ihren Tod war eine giftbildende, im Wasser schwebende (planktische) Brackwasseralge mit dem wissenschaftlichen Namen Prymnesium parvum, die sich bedingt durch hohe Salzfrachten, hohe Sonneneinstrahlung und geringe Wasserführung massenhaft vermehren konnte. Im Rahmen des Sonderuntersuchungsprogramms ODER~SO beschäftigen sich am IGB mehrere Teilprojekte mit der Erforschung von Prymnesium und ihren Effekten auf andere Wasserorganismen. Ein IGB Fact Sheet fasst den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zusammen.
Beschreibung: Was ist Prymnesium parvum? Prymnesium parvum ist eine einzellige Mikroalge, die 5 bis 10 Mikrometer (µm) lang und 4 bis 7 µm breit ist. Mittels ihrer zwei gleichlangen Geißeln, den Flagellen, kann die Alge sich im Wasser aktiv fortbewegen. Sie verfügt darüber hinaus über ein Halteorgan, das sogenannte Haptonema, mit dem sie sich an Beuteorganismen und anderen Oberflächen festhalten kann. Von Prymnesium parvum existieren mindestens 40 genetisch unterscheidbare Stämme, die unterschiedliche Mengen an Erbgut aufweisen und spezifische Giftstoffe produzieren. Der Name „Prymnesium parvum“ stellt somit einen Sammelbegriff für recht unterschiedliche Stämme bzw. Typen der Gattung Prymnesium dar. Der Genotyp von Prymnesium, der im Sommer 2022 zu den verheerenden Schäden in der Oder führte, gehört zum sogenannten B-Typ. Wie für Pflanzen typisch, kann sich Prymnesium autotroph ernähren, also Photosynthese betreiben. Zusätzlich kann diese Mikroalge sich allerdings auch von organischem Material (heterotroph) ernähren, insbesondere von anderen Organismen. Es ist bekannt, dass sich Prymnesium bei einem Mangel an den Nährstoffen Stickstoff und Phosphor verstärkt heterotroph ernährt.
Prymnesium parvum wird in Veröffentlichungen oft auch „Goldalge“ genannt, wobei dieser Name als Sammelbegriff auch andere Algengruppen mit ähnlicher Pigmentausstattung umfasst.
Verbreitung: Wo tritt Prymnesium parvum auf? Die Alge ist weltweit in Brackwasser verbreitet, woher regelmäßig Massenentwicklungen mit Fischsterben berichtet werden. Sie wird deshalb zur ökologischen Gruppe der Brackwasseralgen gerechnet. Prymnesium kann aber auch – dann aber in deutlich geringeren Konzentrationen – im Ozean und im Süßwasser leben. Vorkommen wurden unter anderem in Europa, Nordamerika, Südamerika, Australien und Asien dokumentiert. Vor der Umweltkatastrophe in der Oder war es unter anderem in stark salzhaltigen Talsperren im Süden der USA bereits mehrfach zu massivem Fischsterben durch Prymnesium gekommen. Auch in Europa war die Alge bereits heimisch, bevor sie 2022 erstmals in der Oder massenhaft gefunden wurde. Toxische Massenblüten traten beispielsweise in norwegischen Fjorden, aber auch im verstärkt salzhaltigen englischen Fluss Thurne und im Jasmunder Bodden auf. Im Unterschied zur Oder weisen diese Gewässer allerdings einen natürlich erhöhten Salzgehalt auf. Die einzige bekannte Massenentwicklung in einem natürlichen Süßgewässer außerhalb des Flusssystems der Oder ereignete sich in einem durch Industrie verunreinigten Fluss im Nordosten der USA. Massenentwicklungen planktischer Algen brauchen günstige Wachstumsbedingungen über mehrere Wochen. In frei fließenden, nicht künstlich aufgestauten Fließgewässern sind Massenentwicklungen unmöglich, da das Wasser der Flüsse in diesem Zeitraum in der Regel bereits ins Meer gelangt ist. Während der Umweltkatastrophe im Sommer 2022 vermehrte sich die Alge in der Oder massenhaft auf mehr als 100 Millionen Zellen pro Liter Flusswasser, wobei der Gleiwitzer Kanal und benachbarte Speicherbecken von besonderer Bedeutung waren. Seither hat sich Prymnesium im Odersystem etabliert. Bei Beginn der IGB-Messungen im Rahmen des ODER~SO-Projekts im März 2023 wurde Prymnesium in geringen Konzentrationen in der Oder festgestellt, die Alge hat sich aber seither nicht wieder in Massen vermehrt. Die maximale Dichte entsprach im untersuchten Flussabschnitt im Sommer 2023 nur etwa einem Hundertstel der Dichte vom August 2022. Auch wenn solche Prymnesium-Konzentrationen zu gering für ein Massensterben von Fischen oder Muscheln sind, können sie möglicherweise das Wachstum und die Fitness anderer Organismen wie Zooplankton stark beeinträchtigen. Im Sommer 2023 wurden Prymnesium-Zellen auch in Einzelproben aus Gewässern des Spree-Havel-Systems nachgewiesen, allerdings in geringen Dichten. Diese entsprachen nur etwa einem Tausendstel der Algendichte, die im August 2022 in der Oder gemessen wurde. Negative Auswirkungen waren dort dementsprechend nicht zu beobachten. Prymnesium kann beispielsweise über Wasservögel, an Booten, Gummistiefeln oder durch Fischereigeräte wie Angeln oder Kescher unbemerkt von einem Gewässer in ein anderes geraten. Sogar eine Verbreitung in Aerosolen, kleinsten Schwebeteilchen in der Luft, ist aufgrund ihrer winzigen Größe möglich. Für Prymnesium gilt wie für alle Mikroalgen: Sie kann überallhin gelangen, aber sich nicht unter allen Bedingungen massenhaft vermehren.
Wachstumsbedingungen: Wie kommt es zu Massenentwicklungen von Prymnesium parvum? Wie schnell Prymnesium sich vermehren kann, hängt nach aktuellem Forschungsstand von mindestens sechs Faktoren ab: der Wasserverweilzeit, dem Salzgehalt, der Lichtversorgung, der Wassertemperatur, dem Vorhandensein von Algen-Viren und dem Gehalt von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor im Wasser. Genauere Parameter für das Wachstum der Alge werden derzeit noch erforscht. Prymnesium toleriert Salzgehalte zwischen 0,5 PSU (Maßeinheit: Practical Salinity Unit) und 30 PSU. Bei einem Salzgehalt von über 34 PSU, wie er typischerweise im offenen Meer vorkommt, kann sie in Laborversuchen nicht wachsen. Nach bisherigen Untersuchungen am IGB wächst der Stamm aus der Oder am besten bei 2-5 PSU, während der Salzgehalt der Oder ohne Einleitungen bei unter 0,5 PSU liegen würde. In Abhängigkeit vom Salzgehalt des Wassers vermehrt sich die Alge bei Wassertemperaturen zwischen 20 °C und 30 °C besonders schnell. Viele Massenentwicklungen mit Toxin-Bildung wurden aber bereits bei Wassertemperaturen zwischen 7 °C und 15 °C beobachtet, deren Wachstum dann mehr Zeit benötigt. Unter idealen Bedingungen wie einem erhöhten Salzgehalt, viel Licht, warmem Wasser und hinreichend hohen Gehalten an Stickstoff und Phosphor vermehrt sich Prymnesium sehr schnell: Für eine Verdoppelung ihrer Biomasse braucht die Alge dann nur wenige Tage. Solche Bedingungen begünstigen eine Massenentwicklung der Alge. Massenentwicklungen von Prymnesium wurden bisher in Seen und Stauseen mit einer Salinität von 0,74 – 20 PSU dokumentiert, und in Flüssen mit einer Salinität von 0,9 – 3 PSU. Prymnesium kann sich in strömungsberuhigten Bereichen wie Stauhaltungen, aber auch in geringerem Maße in frei fließenden Flussabschnitten vermehren. Dabei spielt die Wasserverweilzeit bzw. die Durchflussrate eine Schlüsselrolle für das Wachstum und die Verbreitung der Alge.
Toxizität: Was macht Prymnesium parvum so gefährlich? Prymnesium produziert unter bestimmten Umständen Zellgifte, so genannte Prymnesine, durch die konkurrierenden anderen Algenarten, Fressfeinde und andere Tiere geschädigt oder getötet werden. Dabei profitiert Prymnesium von den dann freigesetzten Nährstoffen. Die Prymnesine zerstören die Kiemen von im Wasser lebenden Organismen und gelangen danach in deren Blut und innere Organe, die sie zersetzen. Fische sterben an Sauerstoffmangel und Kreislaufversagen, nachdem das Gift ihre roten Blutkörperchen zerstört hat. Diese Gifte töten auch Muscheln und mit Kiemen atmende Wasserschnecken. Wie verschiedene Gruppen des Zooplanktons – also tierische Kleinstlebewesen, die im Wasser schweben – auf Prymnesine reagieren, ist bisher wenig bekannt, wird aber untersucht. Gemäß derzeitigem Wissensstand können bereits Prymnesium-Konzentrationen um 1 Mio. Zellen/Liter negative Auswirkungen auf das Wachstum und die Fortpflanzung von Zooplankton haben. Auch für Amphibienlarven liegen sehr wenige Forschungsergebnisse vor. Die Frage, unter welchen genauen Bedingungen die Alge ihr Gift produziert und abgibt, ist aktuell Gegenstand der Forschung. Wissenschaftler*innen überprüfen unter anderem mögliche Zusammenhänge mit der Dichte der Prymnesium-Blüte oder der Anzahl von vorhandenen Fressfeinden. Auch der Einfluss des Nährstoffgehalts oder einer plötzlichen Änderung des Salzgehalts im Wasser wird untersucht. Klar ist bereits: Die Umweltbedingungen für das Wachstum der Alge unterscheiden sich von denjenigen, unter denen sie toxisch wird.
Gegenmaßnahmen: Wie könnten giftige Prymnesium-Blüten in der Oder und anderen Gewässern verhindert oder eingedämmt werden? Die natürlichen Fressfeinde von Prymnesium sind – wie von allen Planktonalgen – unter anderem räuberische Einzeller, Rädertiere, Wasserflöhe und Muscheln. Außerdem können Parasiten wie Pilze oder Viren eine Prymnesium-Blüte dezimieren. Bei günstigen Bedingungen einschließlich geeigneter Salzkonzentrationen vermehrt sich Prymnesium aber deutlich schneller als Algenzellen absterben, wodurch es zu einer Massenentwicklung kommt. Daher wäre die wirksamste Vorsorgemaßnahme gegen weitere Prymnesium-Massenentwicklungen in der Oder, den Salzgehalt des Flusses auf ein für die Brackwasseralge Prymnesium weniger förderliches Niveau zu senken – insbesondere in den Sommermonaten. Ein Grenzwert hierfür existiert noch nicht, soll aber auf Basis neuer Untersuchungen vorgeschlagen werden.
Eine Verringerung der Konzentrationen der Pflanzennährstoffe Phosphor und Stickstoff in der Oder, die hauptsächlich über unzureichend geklärtes Abwasser und durch die Landwirtschaft eingetragen werden, würde das Risiko weiterer Prymnesium-Massenentwicklungen ebenfalls etwas reduzieren, dies ist jedoch nicht kurzfristig umsetzbar.
Die Bekämpfung einer Prymnesium-Massenentwicklung mittels Wasserstoffperoxids und des Fällungsmittels Eisenchlorid wurde im Nachgang der Oder-Katastrophe in Polen getestet. Laut Berichten können diese Maßnahmen lokal die Prymnesium-Dichte senken. Eine nachhaltige Wirkung wird aus IGB-Sicht damit jedoch nicht erreicht, zumal eine Bekämpfung in fließendem Wasser aufgrund der erforderlichen großen Chemikalienmengen nicht denkbar ist und negative Nebenwirkungen auf andere Wasserorganismen hätte. Wie alle Algenblüten benötigen auch jene von Prymnesium zu ihrer Entwicklung eine lange Wasserverweilzeit. Algenblüten entstehen daher in stehenden oder langsam fließenden Nebengewässern und Stauhaltungen. Sie dort lokal zu bekämpfen und nicht in die Oder abzulassen, kann Katastrophen vorbeugen, beseitigt aber nicht deren Ursachen.
Ein Prymnesium- und generell Algen-Monitoring, entweder mittels Fernerkundung oder durch Probenahmen in Gewässern, ermöglicht frühere Vorwarnungen. Die Gegenmaßnahmen und Reaktionsmöglichkeiten sind allerdings beschränkt. Im Fall von Giftkatastrophen in Flüssen spielen Neben- und Auengewässer eine wichtige Rolle als Refugial- und Wiederbesiedlungshabitate für die Flussfauna. Diese bieten der Fischfauna und weiteren mobilen Organismen Zugang zu Rückzugs-, Laich- und Aufwuchsgebieten. Eine Eintiefung der Stromsohle durch wasserbauliche Maßnahmen wirkt der seitlichen Vernetzung entgegen und der Kontakt zu den Nebengewässern geht verloren, insbesondere während der sommerlichen Niedrigwasserperioden. Eine Eintiefung der Oder für die Schifffahrt beeinträchtigt außerdem die Selbstreinigungsfähigkeit des Flusses, weil sich dadurch die Kontaktflächen zum Sediment verringern. Die Oder würde in der Folge weniger resilient gegenüber Verschmutzungskatastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels werden. Naturnahe bzw. renaturierte Gewässer sind zukünftigen Herausforderungen besser gewachsen. Rein technische Lösungen sind teuer und wenig flexibel. Hingegen lassen sich bei der Anwendung von naturbasierten Lösungen erhebliche Synergieeffekte zwischen Schutz und Nutzung von Fließgewässern und ihren Auen erreichen. Die Informationen stehen als IGB Fact Sheet im PDF-Format zum Download zur Verfügung.
Ansprechpersonen Stella A. Berger Forschungsgruppenleiter*in Forschungsgruppe Phytoplanktonökologie
Water-for-X – ein Leitfaden für den verantwortlichen Umgang mit der Ressource Wasser in der Energiewende
Dr. Christine Dillmann Kommunikation DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.
Wasserstoff wird künftig einen signifikanten Anteil an der globalen Energieversorgung haben. Ob in Chile, Namibia oder Deutschland, die Anzahl an Projekten steigt stetig. Somit wächst auch das künftige Angebot an Wasserstoff und Derivaten. Um die neuen Herausforderungen in Punkto Wasserversorgung zu bewältigen, hat die DECHEMA die Roadmap „Water-for-X“ entwickelt, die den Aufbau lokale Strategien zum Wasserressourcenmanagement unterstützt. Die Lösungsperspektiven bauen auf einem Schalenmodell auf, das den Fokus auf die lokale Infrastruktur legt, um so Partnerschaften und Investitionen langfristig zu sichern. Am Thema Interessierte können sich an der Weiterentwicklung der Roadmap beteiligen. Der Leitfaden „Water-for-X“ greift dazu Fragen rund um die Ressourcensicherung auf und setzt diese in einen geopolitischen Rahmen. Das Konzept hebt die Bedeutung eines integrierten und nachhaltigen Wassermanagements für den Erfolg von Power-to-X-Lösungen hervor. Hierfür müssen die Produktionsstandorte im regionalen Kontext analysiert werden.
Wasser spielt eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Ob als Kühlmittel für Kraftwerke und Industrie, oder als Rohstoff für den Wasserstoff. Die Bedeutung und Tragweite bei Ausbeutung der Wasserressourcen wird bisher nicht erkannt. Die Herstellung von Wasserstoff als sauberer Energieträger erfordert Prozesse, bei denen erneuerbarer Strom verwendet wird. Über sogenannte Power-to-X(PtX)-Prozesse können weiterhin Derivate wie Ammoniak, Methan-Gas oder Kerosin erzeugt werden. Die gesamte Prozesskette ist dabei wasserabhängig: Sei es für die Wasserstoffproduktion selbst, zur Bereitstellung von Kühlwasser und Dampf oder für Reinigungsprozesse. So werden beispielweise für die Herstellung von einem Kilogramm Wasserstoff mindestens neun Kilogramm hochreines Wasser verbraucht, bzw. je nach Herkunft und Prozess 12 bis 20 Kilogramm Wasser. Unter Berücksichtigung der geschätzten Wasserstoffnachfrage von 530 Megatonnen im Jahr 2050 entspricht dies etwa 0,1 Prozent des derzeitigen jährlichen globalen Wasserbedarfs. Viele Regionen mit hohem Potenzial für die Wasserstoffproduktion befinden sich jedoch in Gebieten, in denen es bereits jetzt an Frischwasser mangelt. Dies wird den Wasserstress der Region zusätzlich erhöhen. https://idw-online.de/de/news828137
Forschende haben in knapp 73 Prozent der Abwasserproben aus NRW genetische Spuren von Hepatitis-E-Viren nachweisen können. Besonders wertvoll sind Erkenntnisse über Medikamenten-resistente Varianten. Hepatitis E ist in der Bevölkerung weltweit verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich jedes Jahr rund 20 Millionen Menschen damit infizieren. „Möglicherweise sind es aber auch sehr viel mehr – das wissen wir nicht genau, weil kein zuverlässiges Screening stattfindet“, erklärt Fiona Rau von der Abteilung Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum. Möglich wäre es, das Vorkommen des Hepatitis-E-Virus (HEV) im Abwasser zu überwachen. Das zeigt ihre Dissertation, für die sie und das Team der Abteilung Virus-RNA in Proben aus 21 Klärwerken, einem Kanal und der Emscher aufgespürt haben. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Liver International vom 30. Januar 2024.
Behandlung im Klärwerk senkt die Belastung Fiona Rau sammelte über ein Jahr hinweg Wasserproben aus dem Rhein-Herne-Kanal und der Emscher und konnte auf weitere Abwasserproben aus 21 Kläranlagen in NRW zurückgreifen. Bei der folgenden Analyse stand die Suche nach viraler RNA des Hepatitis-E-Virus (HEV) im Mittelpunkt. Ergebnis: In fast 73 Prozent der insgesamt 605 genommenen Wasserproben war HEV-RNA nachweisbar. Der Vergleich zwischen noch unbehandeltem Abwasser und dem Wasser, das die Kläranlagen verließ, zeigte, dass die dortige Behandlung die virale Belastung reduziert. Dennoch blieb Virus-RNA im Wasser.
Genetische Varianten auffindbar Eine Tiefensequenzierung der Proben belegte, dass es auch möglich ist, im Abwasser verschiedene genetische Varianten des Virus auszumachen. „Es wäre denkbar, dass man auf diese Weise künftig früh erkennen könnte, ob Varianten, die gegen bestimmte Medikamente resistent sind, häufiger auftreten“, so Dr. Daniel Todt aus dem Bochumer Forschungsteam. Die Bochumer Forschenden konnten in aktuellen Arbeiten mehrere Mutationen identifizieren, die zu Resistenzen gegen die Behandlung mit verschiedenen Wirkstoffen führten. „Angesichts der Tatsache, dass diese Varianten die derzeitige und wahrscheinlich auch künftige antivirale Behandlung behindern, ist es wichtig, ihre Häufigkeit in der HEV-infizierten Bevölkerung und in der Umwelt zu untersuchen“, so Todt. https://news.rub.de/wissenschaft/2024-01-31-virologie-hepatitisviren-im-abwasser-aufspueren
Mikroplastik: Reifen- und Fahrbahnabrieb im Fokus einer neuen Publikation
Dipl.-Chem. Iris Kumpmann Abteilung Kommunikation Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Carnegie Mellon University (CMU), Pittsburgh, hat das Fraunhofer UMSICHT in einer Fachpublikation den Forschungsstand zum Thema Reifen- und Fahrbahnabrieb zusammengetragen. In dem peer reviewed Artikel mit dem Titel »Review: Mitigation measures to reduce tire and road wear particles« werden technische und nicht-technische Maßnahmen be-schrieben, mit denen sich Emissionen aus Reifen- und Fahrbahnabrieb in die Umwelt vermeiden und bereits eingetragene Mengen reduzieren lassen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Reifenabrieb eine relevante Quelle für Mikroplastik ist. Dies resultiert bereits aus der Zahl von rund 1,5 Milliarden weltweit zugelassener Kraftfahrzeuge im Jahr 2023[1]. Alleine in den Vereinigten Staaten waren im ersten Quartal 2023 gut 286 Millio-nen Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs[2]. In Deutschland wurden nach Angaben des Kraft-fahrtbundesamts KBA fast 70 Millionen KFZ und KFZ-Anhänger gezählt (Stand 1. Januar 2023)[3]. Das Fraunhofer UMSICHT schätzt die jährlich entstehende Menge an Reifenabrieb hierzulande auf 60 000 bis 100 000 Tonnen – was bei über 80 Millionen Einwohner*innen ei-nem rechnerischen Mittel von ca. 1 000 Gramm Reifenabrieb pro Kopf und Jahr entspricht.
Weitestgehend unbekannte Folgen für die Umwelt Reifenabrieb tritt auf Straßen nicht als reines Material auf. Während der Fahrt reibt sich die Lauffläche des Reifens ab und verbindet sich mit Material der Fahrbahnoberfläche sowie wei-teren Partikeln wie Sand, Straßenstaub oder sedimentiertem Feinstaub aus der Atmosphäre zu sogenannten TRWP (Tyre and Road Wear Particles). Durch Niederschläge, Wind oder fahrzeug-induzierte Aufwirbelung können TRWP dann von der Straße weiter in Luft, Wasser und Boden gelangen. Einmal dort angekommen, ist der Reifen- und Fahrbahnabrieb nur schwer wieder zu entfernen und verbleibt dort in der Regel über lange Zeit – mit noch weitestgehend unbekann-ten Folgen für die Umwelt.
Neue Schadstoffnorm Euro 7 soll Bremsen- und Reifenabrieb berücksichtigen Es gibt bereits heute Maßnahmen, die sich mindernd auf die Entstehung und Verbreitung von Reifen- und Fahrbahnabrieb auswirken. Hierzu zählen präventive Maßnahmen wie Geschwin-digkeitsreduzierungen,eine defensive Fahrweise sowie nachgelagerte Maßnahmen wie die Straßenreinigung oder passende Behandlungsmethoden bei der Straßenentwässerung. Auch setzen immer mehr technische Lösungsansätze zur Reduzierung von TRWP-Emissionen bei den Fahrzeugen und Reifen an. Zu nennen sind zum Beispiel die optimale Verteilung von An-triebsmomenten oder die Steigerung der Reifenabriebresistenz. Ebenso werden regulatorische Maßnahmen eingeführt. So verständigte sich am 18. Dezember 2023 die EU auf die neue Schadstoffnorm Euro 7, in der es erstmalig Grenzwerte für Bremsen- und Reifenabrieb geben soll[4].
Studie zeigt Ist-Zustand auf Um sich einen Überblick über bereits existierende technologische, regulatorische und verwal-tungstechnische Maßnahmen und Entwicklungen gegen Reifenabrieb zu verschaffen, beauf-tragten die European Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association ETRMA und die U.S. Tire Ma-nufacturers Association USTMA im Jahr 2022 das Fraunhofer UMSICHT und seine wissen-schaftlichen Kooperationspartner KIT und CMU mit der Erstellung einer Studie.
Die im internationalen Journal »Science of The Total Environment« online erschienene Publika-tion »Review: Mitigation measures to reduce tire and road wear particles« basiert auf der gleichnamigen Studie. Das Team um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraun-hofer UMSICHT hat aus mehr als 500 Fachliteraturquellen den aktuellen Stand an Minde-rungsmaßnahmen für TRWP zusammengetragen, kategorisiert und bewertet. Auch zukünftige Mobilitätstrends wie E-Mobilität und autonomes Fahren wurden berücksichtigt. Die Publikation schildert Wissenslücken und weist auf vielversprechende Forschungsfelder hin. Ralf Berling vom Fraunhofer UMSICHT: »Wirksame Maßnahmen, die die Entstehung und Verbreitung von Reifenabrieb reduzieren, liegen uns nun übersichtlich vor. Jetzt gilt es, ins Handeln zu kommen und die Maßnahmen zeitnah anzuwenden.« https://idw-online.de/de/news826927
Neues internationales Forschungsprojekt will Makroplastik in der Ostsee reduzieren
Dr. Kirstin Werner Presse- und Kommunikationsstelle Universität Rostock
Plastik stellt eine zunehmende Bedrohung für die Ökosysteme der Ostsee dar. Jährlich gelangen zwischen 4 und 12 Millionen Tonnen Plastik in die Meere, während der Plastikverbrauch weiterhin steigt. Länderübergreifende Maßnahmen sind gefragt, um dieses globale Umweltproblem anzugehen. Gemeinsam mit dänischen, schwedischen und polnischen Partnern haben die Universität Rostock und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) ein Forschungsprojekt gestartet, das die Vermeidung von Meeresplastik an seiner Ursprungsquelle bewirken will. Das Interreg-Projekt „Circular Ocean-bound Plastic“ (COP) wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 2,02 Millionen Euro gefördert. Etwa 80 % des Plastiks in der Ostsee stammen aus landbasierten Quellen, einschließlich städtischer und ländlicher Aktivitäten wie Industrie, Tourismus, Essen im Freien und anderen Veranstaltungen in Ufernähe. Hier setzt das Projekt an, indem es in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Kommunen in der Küstenregion der südlichen Ostsee Lösungen entwickelt, um den Eintrag von Plastik über Flüsse in die Ostsee zu reduzieren. Ziel ist es, Plastik möglichst nahe an seiner Quelle aus dem Flusssystem zu entfernen und Möglichkeiten für die Wiederverwendung und das Recycling von Meeresplastik zu identifizieren.
Die Universität Rostock und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde arbeiten in diesem Verbundprojekt mit Partnern aus Dänemark, Schweden und Polen zusammen, um die wichtigsten Verschmutzungsquellen im Rostocker Stadtgebiet zu identifizieren. Auf dieser Grundlage werden Lösungen entwickelt, um das im Fluss befindliche Plastik effektiv zu sammeln und wiederzuverwerten. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden zusätzlich Vermeidungsstrategien erarbeitet, die nicht nur im Untersuchungsgebiet Rostock, sondern auch in den weiteren beteiligten Städten Aarhus in Dänemark, Malmö in Schweden und Danzig in Polen anwendbar sind. Neben maßgeschneiderten Lösungen, die unmittelbar an der Quelle der Verschmutzung ansetzen, kommen zudem Geräte zum Einsatz, die den Müll aus dem Oberflächenwasser des Flusses entfernen. Das eingesammelte Plastik wird später hinsichtlich seiner mechanischen und chemischen Recyclingfähigkeit bewertet. Schließlich werden Best-Practice-Beispiele entwickelt, um effektiv Plastikmeeresmüll in Rostock und anderen Städten entlang der Ostsee zu vermeiden und einzusammeln.
CLEAN – Dänemarks Wasser- und Umwelt-Cluster – ist der federführende Partner bei der Kooperation mit dem Ocean Plastic Forum, dem Plast Center Denmark, dem schwedischen Sustainable Business Hub, dem Leibniz Institut für Ostseeforschung Warnemünde, der Universität Rostock, der University of Gdansk, der Gdansk Water Foundation und dem Gdansk Sports Center. https://idw-online.de/de/news827917
Wie viel Grubenwasser befindet sich in stillgelegten Schächten? Welche Qualität hat es, und lässt es sich zum Beispiel von Städten zum Heizen oder als Trinkwasser nutzen? Diese Fragen möchte das zu Jahresbeginn 2024 gestartete Verbundprojekt „Digitalisierung bergbaulicher Strukturen mithilfe innovativer Sensorik und Künstlicher Intelligenz“ (DIETER), beantworten. Koordiniert wird es von Dr. Thomas Heinze und Dr. Wiebke Warner, beide Forschende an der Fakultät für Geowissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt für drei Jahre mit knapp 1 Million Euro.
Kooperationspartner Neben der Ruhr-Universität Bochum sind an dem Projekt die Hochschule Rhein-Waal sowie die Universität Stuttgart beteiligt.
Relevante Daten sollen in Echtzeit abgerufen werden können Zum Einsatz kommen modernste Technologien, die es besser als zuvor ermöglichen sollen, geflutete Bergbaustrukturen zu analysieren und zu beobachten. „Im Rahmen des Projekts wird ein Versuchsbergwerk umfangreich mit Sensorik und Netzwerktechnik ausgestattet“, erklärt Wiebke Warner. Ziel des Projekts sei die Schaffung eines Online-Tools zur Analyse von Menge, Qualität und geothermischem Potenzial des Grubenwassers. Kommunen soll somit ein kostengünstiges und benutzerfreundliches Werkzeug für die Überwachung und Verwertung des Grubenwassers zur Verfügung gestellt werden. „Am Ende der Projektlaufzeit wird ein Datendashboard stehen, das es ermöglicht, alle relevanten Informationen in Echtzeit abzurufen“, so Warner. Kritische Betrachtung der Grenzen von Monitoring
Die Implementierung von KI in Monitoring-Systemen eröffnet neue Horizonte für die effiziente Nutzung gefluteter Bergwerke und bietet gleichzeitig innovative Lösungen für Herausforderungen im Bereich Trinkwasserversorgung und Wärmegewinnung. Das Projekt legt nicht nur den Fokus auf die Möglichkeiten, sondern betrachtet auch kritisch die Grenzen des digitalen Monitorings untertägiger Anlagen, um Altbergbau nachhaltig zu nutzen und dabei die Umweltauswirkungen zu minimieren. Zudem werden sich Projektergebnisse auch auf andere Fragestellungen des Wasser- und Umweltmonitorings anwenden lassen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner: Dr. Wiebke Warner Abteilung Hydrogeochemie und Hydrogeologie Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik Ruhr-Universität Bochum Tel.: +49 234 32 25904 E-Mail: wiebke.warner@ruhr-uni-bochum.de
Erster Erfolg im Exzellenzstrategie-Wettbewerb: Wasser-Forschung erreicht Meilenstein
Astrid Bergmeister Ressort Presse – Stabsstelle des Rektorats Universität Duisburg-Essen
Im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr haben die drei Universitäten in Duisburg-Essen, Dortmund und Bochum ihre Forschung gemeinsam strategisch entwickelt, beispielsweise mit dem gemein-samen Research Center One Health Ruhr. Die exzellente Wasser-Forschung der Universität Duisburg-Essen und ihrer Partner-Universitäten ist Teil dieses Research Centers und setzte sich jetzt mit dem Forschungsvorhaben „REASONS – river ecosystems in the anthropocene, sustainable scientific solutions“ (Flussökosysteme im Antropozän, nachhaltige wissenschaftliche Lösungen) in der ersten Runde des zweistufigen Exzellenz-Wettbewerbs von Bund und Ländern durch. Steigende Temperaturen, Antibiotikarückstände, Dürren und Hochwasser: Flüsse geraten weltweit unter Druck. Um sie fit für die Zukunft zu machen, entwickeln Forscher und Forscherinnen der Exzellenzclusterinitiative REASONS ein neues, nachhaltiges Konzept für das Management von Gewässern. Das interdisziplinäre Forschungsteam wird geleitet von Prof. Dr. Bernd Sures (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Torsten Claus Schmidt (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Martina Flörke (Ruhr-Universität Bochum). Mit neuen Mess- und Analysemethoden erforschen die Wasserexperten und Expertinnen die Basis für ein zukunftsfähiges Flussmanagement, das Stressoren wie Klimawandel, stoffliche Belastungen sowie Veränderungen in der Biodiversität integriert. Das Besondere: der Ansatz stellt das sich wandelnde System in den Mittelpunkt und findet einen innovativen Umgang mit den teils irreversiblen Veränderungen von Binnengewässern.
Die Universität Duisburg-Essen hat einen deutschlandweit einzigartigen Schwerpunkt im Bereich der Wasserforschung. Forschende aus den Disziplinen Biologie, Chemie, Medizin, Ingenieurwissenschaften sowie Geistes- und Gesellschaftswissenschaften haben in den letzten beiden Jahrzehnten eine exzellente inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt. Besondere Studiengänge und die Water Graduate School für Early Career Researchers bilden darüber hinaus hervorragende Strukturen für Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen in frühen Karrierestadien. Das Exzellenzprojekt REASONS ist aus dem etablierten Netzwerk des Zentrums für Wasser- und Umweltforschung an der Universität Duisburg-Essen mit Partnern der Ruhr-Universität Bochum, der Goethe Universität Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg, des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie, des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei sowie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung entstanden. „Mit nachgewiesener wissenschaftlicher Exzellenz und enormer Leidenschaft haben unsere Spitzenforscher und Spitzenforscherinnen erfolgreich den ersten Meilenstein im Exzellenzstrategie-Wettbewerb erreicht. Die Universität Duisburg-Essen freut sich ungemein, und ich gratuliere den Antragstellern und Antragstellerinnen. Damit verbunden ist unser aller großer Dank für ihre herausragende Forschungsarbeit“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen. „Der Wissenschaftsrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft haben uns in ihrer Entscheidung heute aufgefordert, auf der Basis der eingereichten Antragsskizzen nun bis zum 22.August 2024 einen Vollantrag einzureichen. Wir haben gezeigt: wir verfolgen mit unserer internationalen Spitzenforschung zusammen mit unseren ebenfalls erfolgreichen Partner-Universitäten in der Universitätsallianz Ruhr die richtige Forschungsstrategie.“
Die Universität Duisburg-Essen hat seit ihrer Gründung 2003 ein reizvolles und international wett-bewerbsfähiges Forschungsprofil entwickelt. „In der Universitätsallianz Ruhr und der Research Alliance Ruhr haben wir mit unseren beiden Partneruniversitäten in Bochum und Dortmund nun durch Berufungen von besonders renommierten Professorinnen und Professoren strategische Schwerpunkte setzen können. Mit den gemeinsamen exzellenten Forschungsergebnissen geben wir im Ruhrgebiet entscheidende Impulse: die Transformation zur Wissensgesellschaft generiert wegweisende neue Erkenntnisse für die Welt im Wandel. Unsere herausragende Wasserforschung bietet Lösungen aus der Wissenschaft“, erklärt die Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Astrid Westendorf. Die Exzellenzstrategie: Der Wettbewerb von Bund und Ländern zur Stärkung internationaler Spitzenforschung in Deutschland Mit der Exzellenzstrategie fördern Bund und Länder seit 2018 die internationale Spitzenforschung und laden die deutschen Universitäten zum Wettbewerb ein. Die Förderung ist in zwei Förderlinien gegliedert, die zum zweiten Mal an den Start gehen und zeitlich gestaffelt ausgeschrieben werden.
Aktuell läuft die Phase der Exzellenzcluster-Bewerbung. Diese wiederum ist zweistufig. Im ersten Schritt des Auswahlprozesses waren die deutschen Universitäten aufgefordert, bis Mai 2023 Antragsskizzen für neue Exzellenzclusterinitiativen einzureichen. Diese wurden durch ein Expertengremium, bestehend aus 39 international anerkannten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, begutachtet. Die am 01. Februar ausgewählten Antragsstellenden wurden durch den Wissenschaftsrat und die DFG nun aufgefordert, bis zum 22. August 2024 Vollanträge auszuarbeiten und zu einer weiteren Begutachtung einzureichen. Die Entscheidung über eine Förderung wird im Mai 2025 erwartet und von der sogenannten Exzellenzkommission getroffen. Insgesamt können bis zu 70 Cluster über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert werden. Die Förderung beginnt zum 01. Januar 2026, jährlich stellen Bund und Länder bis zu 539 Millionen Euro bereit.
In einer weiteren Phase des Wettbewerbs haben die Universitäten, die erfolgreich mindestens zwei Exzellenzcluster einwerben konnten, die Option, sich als Exzellenzuniversität zu bewerben. Verbundbewerbungen von mehreren Universitäten benötigen drei Exzellenzcluster, jedoch mindestens einen Exzellenzcluster je antragstellender Universität. https://idw-online.de/de/news828119
Potenzialanalyse: Abwärme könnte bis zu 10 Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs Berlins decken
Richard Harnisch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig Pressemitteilung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu)
► Untersuchung von IÖW und ifeu zeigt, wie viel Abwärme Berlin aus verarbeitendem Gewerbe, Rechenzentren, U-Bahn-Stationen oder Umspannwerken zum Heizen von Gebäuden nutzen kann ► Expert*innen erwarten, dass Abwärme relevanten Beitrag leisten kann, um Berliner Wärmesektor klimaneutral umzubauen ► In Berlin fällt Abwärme überwiegend im Temperaturbereich bis 65 °C an Berlin/Heidelberg, 18. Januar 2024 – In Betrieben wie Rechenzentren, Großbäckereien oder Kaffeeröstereien entsteht viel Wärme, die bislang meist ungenutzt in die Umwelt abgegeben wird. Die Summe all dieser Wärme kann eine wichtige Energiequelle darstellen, um mit ihr zu heizen. Ein Projekt zeigt nun, dass das Land Berlin bis zu zehn Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs aus solcher Abwärme decken kann. Neben dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor sind auch U-Bahn-Stationen und -Tunnel und zukünftig die Wasserstofferzeugung wichtige Quellen von Abwärme. Die Analyse des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) zeigt, mit welchen Maßnahmen die Stadt gezielt die Nutzung von Abwärme voranbringen und als einen Baustein in die Berliner Wärmeplanung einbauen kann. Sie wurde im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt erstellt.
Berlins Abwärme erstmals umfassend erfasst „Die Hälfte aller CO2-Emissionen in Berlin entstehen im Wärmesektor“, so Energieexpertin Julika Weiß vom IÖW. „Abwärme wird zwar neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien schon länger als eine ergänzende Strategie beim klimaneutralen Umbau der Wärmeversorgung angesehen, aber bislang gab es hierzu keine systematische Wissensbasis. Erstmals zeigt die Potenzialanalyse nun, welche Mengen an Abwärme in Berlin vorhanden sind und wie sich diese voraussichtlich entwickeln. Auf dieser Basis kann Berlin die Nutzung von Abwärme, die nicht vermieden werden kann, strategisch entwickeln.“
Die Wissenschaftler*innen haben die Abwärmepotenziale mittels einer Unternehmensbefragung und Experteninterviews ermittelt und dabei Akteure der Berliner Wärmebranche eingebunden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Abwärmepotenzial gegenwärtig bei knapp 1.200 Gigawattstunden pro Jahr liegt. „Damit könnten rein rechnerisch bislang drei Prozent des Berliner Wärmeverbrauchs bereitgestellt werden“, erklärt Sebastian Blömer vom ifeu-Institut. „In einigen Bereichen ist in Berlin perspektivisch mit einer Zunahme der Abwärmemengen zu rechnen. Dies betrifft vor allem Abwärme aus zusätzlichen Rechenzentren und aus neuen Anlagen für die Wasserstofferzeugung, sodass wir davon ausgehen, dass bis 2045 jährlich 3.800 Gigawattstunden Abwärme in Berlin entstehen. Davon ausgehend, dass die Hälfte genutzt werden kann, könnte Abwärme rund zehn Prozent des zukünftigen Wärmeverbrauchs Berlins decken.“
Abwärme systematisch erschließen Die Wissenschaftler*innen weisen in ihrer Analyse darauf hin, dass Abwärme in Berlin vor allem kleinteilig und auf einem niedrigen Temperaturniveau bis 65 °C vorliegt. „Doch selbst niedrige Temperaturen von unter 25 °C können für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden, wenn hierfür die Temperaturen durch Wärmepumpen angehoben werden“, erklärt Ingenieurin Julika Weiß. „Damit die vorhandene Abwärme möglichst schnell und umfassend erschlossen werden kann, ist es nötig, dass das Land Berlin sich strategisch auf den Weg macht, Abwärme schnell in die Wärmeversorgung zu integrieren.“
Die Wissenschaftler*innen schlagen hierfür ein Maßnahmenpaket vor: So solle eine zentrale Anlaufstelle mit Möglichkeit der Initialberatung sowie der geförderten Erstberatung geschaffen und weitere Angebote zur besseren Finanzierung von Projekten zur Nutzung von Abwärme entwickelt werden. Auch empfehlen sie, Genehmigungsverfahren zu erleichtern und Steuerungs- und Planungsinstrumente so zu entwickeln, dass neue Unternehmen mit relevanten Abwärmemengen gezielt an Standorten mit guter Abnahmemöglichkeit angesiedelt werden.
Forschungskooperation zur Gewässerwiederherstellung an der Ahr in Bad Neuenahr-Ahrweiler vorgestellt
Am 12. Januar 2024 wurde der Kooperationsvertrag zum Forschungsvorhaben „Monitoring der Gewässerwiederherstellungsmaßnahmen an der Ahr nach der Flutkatastrophe (MonAHR)“, unter der wissenschaftlichen Gesamtleitung des Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier, im Rahmen einer Pressekonferenz mit Klimaschutzministerin Katrin Eder vorgestellt und unterschrieben. Im Juli 2021 sind im Zuge der Flutkatastrophe im Ahrtal 136 Menschen in Rheinland-Pfalz gestorben, unzählige Menschen wurden verletzt, traumatisiert, und haben ihr Hab und Gut verloren. Die Infrastruktur im Ahrtal wurde weitgehend zerstört. Ein maßgeblicher Teil der Zerstörung betrifft auch die Gewässerinfrastruktur der Ahr und ihrer Nebengewässer. Das vom Landkreis Ahrweiler beauftragte Gewässerwiederherstellungskonzept umfasst rund 1.000 Einzelmaßnahmen und ist damit eine der größten Gewässerwiederherstellungsmaßnahmen in Deutschland.
Die mit der Umsetzung dieses Konzepts betrauten Behörden beteiligen mit dieser Forschungskooperation wissenschaftliche Institutionen, die bereits langjährig und erfolgreich in der Wasserwirtschaft des Landes aktiv sind. Die Gesamtprojektkoordination übernimmt dabei Prof. Dr. Stefan Stoll vom Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. „Basierend auf einem umfangreichen Monitoringprogramm werden wir in diesem Projekt ökologische Chancen und Risiken der in der Ahr notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen beleuchten und die Auswirkungen bereits abgeschlossener Maßnahmen messen. Wir beziehen in unseren Analysen auch die Veränderungen durch den Klimawandel mit ein, denn die Ahr soll nicht nur in einen guten ökologischen Zustand zurückversetzt werden, sondern gleichzeitig auch fit für die Zukunft gemacht werden.“, so Prof. Stoll.
Weiter beteiligt sind neben dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz die Universität Koblenz, die Hochschule Koblenz sowie als Praxispartner der Landkreis Ahrweiler und die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Projekt ist in drei Phasen gegliedert und für die Laufzeit von sechs Jahren sind 1,8 Millionen Euro vorgesehen.
Mit Fokus auf den am stärksten betroffenen Mittel- und Unterlauf der Ahr wird das bereits existierende behördliche Monitoringnetz von den wissenschaftlichen Partnern ergänzt. Zielsetzung des verdichteten Monitorings ist ein kausales, quantitatives Verständnis der ökologischen Zusammenhänge mit Blick auf zentrale Ökosystemleistungen und den ökologischen Bewertungszustand. Ein solches Verständnis ist notwendig, um Handlungsalternativen bei Wiederherstellungsmaßnahmen bewerten und Prognosen zu zukünftigen Entwicklungen an der Ahr geben zu können. Dabei werden Schwerpunkte gesetzt: Es sollen die Besiedlungsprozesse der Gewässerorganismen nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 und den Wiederherstellungsmaßnahmen analysiert werden, es wird die Primär- und Sekundärproduktion in der Ahr untersucht und die Rolle von Ufergehölzen und ihren ökologischen Funktionen sowie eventuell resultierende Risiken bei Hochwassersituationen werden beleuchtet.
In Phase 1 wird in enger Absprache mit dem Landesamt für Umwelt und der SGD-Nord ein Messnetz zur Erfassung wichtiger physikalischer, chemischer und hydromorphologischer Umweltfaktoren und biologischer Messgrößen aufgebaut. Phase 2 beschäftigt sich mit der Analyse von Wiederherstellungsprojekten. In der letzten Phase ist die finale Bewertung der Maßnahmen sowie die Erstellung von Klimawandelszenarien Ziel. Die Veröffentlichungen sollen für alle Projektpartner jederzeit auf einer Projektplattform einsehbar sein. Das Monitoring und die darauf aufbauenden Analysen sind so ausgelegt, dass eine gute Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere Fließgewässer in Rheinland-Pfalz gewährleistet ist.
Die Präsidentin der Hochschule Trier Prof. Dr. Dorit Schumann, die ebenfalls in Bad Neuenahr-Ahrweiler vor Ort war, betonte die Bedeutung des Projektes mit bundesweiter Beachtung für die Entwicklung des Umwelt-Campus Birkenfeld und die Hochwasservorsorge an der Ahr. Tanja Loch-Horn Referat für Öffentlichkeitsarbeit Umwelt-Campus Hochschule Trier
Wasseraufbereitung in Zeiten des Klimawandels – mehr Physik beim Umweltschutz
Wie innovative Methoden helfen können, Frischwasser einzusparen Frischwasser gehört zu den wertvollsten Ressourcen auf unserer Erde. Nur etwa drei Prozent des weltweit verfügbaren Wassers ist Süßwasser. Immer extremer werdende Wetterverhältnisse wie Hitze und Dürren zeigen, dass es ein kostbares Gut ist. Gleichzeitig steigt der Bedarf für Frischwasser seitens der Wirtschaft und der Industrie. Denn für die Herstellung von Lebensmitteln wird enorm viel Wasser benötigt, das dann als Ab- bzw. Prozesswasser aufwändig – meist chemisch und kostspielig – gereinigt werden muss. Forscherinnen und Forscher im Projekt PHYSICS & ECOLOGY unter der Leitung von Dr. Marcel Schneider vom Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald haben nun sehr gute Ergebnisse erzielt: Physikalische Methoden wie Plasma sind in Bezug auf die Dekontamination von Ab- bzw. Prozesswasser konkurrenzfähig zu etablierten Methoden wie Ozonung, UV-Behandlung oder Aktivkohle. Die Konkurrenzfähigkeit bezieht sich sowohl auf ihre Behandlungseffektivität gegenüber Keimen und Pestiziden, als auch auf ihre Kosteneffizienz. Dr. Marcel Schneider erklärt hierzu: „Die Ergebnisse bestärken uns in unserer Annahme, dass innovative physikalische Verfahren wie zum Beispiel Plasma zur Dekontamination von Wasser eine Alternative zu herkömmlichen Methoden sein können. Wir sind damit dem Ziel, Wasser von Agrarchemikalien zu reinigen, aufzubereiten und wieder zurückzuführen, einen großen Schritt nähergekommen.“ Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Bündnisses PHYSICS FOR FOOD, das die Hochschule Neubrandenburg mit dem INP und Wirtschaftspartnern in insgesamt sieben Leitprojekten auf den Weg gebracht hat, wird an physikalischen Alternativen in der Land- und Ernährungswirtschaft geforscht. Das Ziel: In der Landwirtschaft und bei agrartechnischen Produktionsprozessen soll weniger Chemie gebraucht bzw. die Umwelt dadurch weniger belastet werden. Es geht um mehr Physik beim Klima- und Umweltschutz. Seit Dezember 2021 ist das Projekt aus dem Labor in die Quasi-Wirklichkeit verlegt worden. Der Projektpartner Harbauer GmbH aus Berlin hat einen Demonstrator konstruiert, in dem sich 1:1 die Prozesse nachbilden lassen, die nötig sind, um durch verschiedene physikalische Verfahren aus Abwasser wieder Frischwasser zu machen. Im Demonstrator wird mit acht Technologien gearbeitet. Dabei sind Spaltrohr, Kiesfilter, Ultrafiltration, UV-Behandlung, Ozon und Aktivkohlefilter die bereits für eine Wasseraufbereitung etablierten Technologien, während es den Einsatz von Plasma und zusätzlich Ultraschall – als insgesamt zwei vielversprechende Verfahren – noch weiter zu optimieren gilt. Mit diesen Methoden sollen neue Wege beschritten werden. Es gibt aktuell im Übrigen kaum Anlagen in der Größenordnung des Demonstrators, bei denen diese innovativen Technologien mit den etablierten Verfahren verglichen aber auch kombiniert werden können, und die bei einem hohen Durchsatz die Behandlung unter realistischen Bedingungen ermöglichen. Seit kurzem steht dieser Demonstrator in Stralsund. Die Braumanufaktur Störtebeker GmbH hat hierfür einen Teil ihres Brauereigeländes und ihr Prozesswasser zur Verfügung gestellt. Dort sollen insgesamt ein Kubikmeter Wasser pro Stunde – also so viel wie fünf gefüllte Badewannen – durch den Demonstrator laufen, der in einem 20 Fuß-Schiffscontainer untergebracht ist. Thomas Ott, Betriebsleiter der Störtebeker Braumanufaktur, erklärt hierzu: „Unsere Brauerei zeichnet sich durch innovative Brauspezialitäten mit den besten Rohstoffen aus. Wasser spielt im gesamten Produktionsprozess eine herausragende Rolle. Wir sind sehr daran interessiert, unseren Beitrag für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu leisten und Frischwasser einzusparen, indem es insbesondere durch eine physikalische Aufbereitung wiederverwendet werden kann.“ Die Braumanufaktur in Stralsund ist dabei der zweite Standort des Demonstrators. Die ersten vielversprechenden Ergebnisse konnten auf dem Gelände der rübenverarbeitenden Fabrik in Anklam, der Cosun Beet Company GmbH & Co. KG (CBC Anklam), erzielt werden. Im Demonstrator ist das Prozesswasser behandelt worden, das nach dem Waschen der Zuckerrüben angefallen war. Miriam Woller-Pfeifer, Betriebsingenieurin bei der CBC Anklam, resümiert nach dem Einsatz des Demonstrators: „Unser Ziel ist eine komplette Kreislaufwirtschaft bei der Verarbeitung von Zuckerrüben. Wir wollen sämtliche Bestandteile optimal und nachhaltig nutzen. Die Wasseraufbereitung ist dabei ein zentraler Punkt in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Die erzielten Ergebnisse stimmen uns dahingehend sehr optimistisch.“
Hinweise zur Anwendung der VDI-Richtlinie 6230 Blatt 1
„Messung der Flüssigkeitsdichtheit mit Luftprüfsystemen“ Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses IG-6 „Wassergefährdende Stoffe“ und seiner Arbeitsgruppen IG-6.2 „Ausführung von Dichtflächen“, IG-6.5 „Tankstellen für Kraftfahrzeuge“, IG-6.6 „Tankstellen für Schienenfahrzeuge“ und IG-6.7 „Allgemeine Technische Regelungen“
Zusammenfassung Vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) wurde im August 2024 die Richtlinie VDI 6230 Blatt 1 „Messung der Flüssigkeitsdichtheit mit Luftprüfsystemen“ veröffentlicht. Da mit dieser Richtlinie auch Themen aus den Arbeitsgebieten der der DWA berührt werden, werden in einem Arbeitsbericht ergänzende Hinweise zur Anwendung der VDI-Richtlinie gegeben.
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Vergleich von Maßnahmen zur Abluftbehandlung auf Abwasseranlagen – Teil 1
Zweiter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-14.2 „Maßnahmen gegen Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen“*)
Fachbeiträge Kommunale Abwasserbehandlung Zusammenfassung Die Merkblätter DWA-M 154-1 und -2 behandeln die vielseitigen Aspekte der Geruchsentwicklung auf Abwasseranlagen und gehen auch auf Maßnahmen zur Behandlung von Geruchsproblemen durch Abwasserkonditionierung oder durch Abluftbehandlung ein. Die Technologien dazu werden im ersten Teil der Merkblattreihe kurz und überwiegend tabellarisch mit Verweisen auf andere Regelwerke beschrieben. Als weitergehende Hilfestellung für den Anwender werden die in der Praxis am häufigsten eingesetzten Technologien nun ergänzend in Form von mehreren Arbeitsberichten ausführlicher spezifiziert. Der vorliegende Arbeitsbericht beschäftigt sich mit den gebräuchlichsten Verfahren und Maßnahmen zur Abluftbehandlung. Hierbei wird im Detail auf die jeweiligen Wirkmechanismen, Besonderheiten, Ausführungsvarianten und Einsatzgrenzen der einzelnen Verfahren eingegangen und darauf, unter welchen Umständen welche Kombination der einzelnen Verfahren möglich und sinnvoll ist. In dem vorliegenden ersten Teil des Arbeitsberichtes werden die Verfahren Biofilter, Aktivkohlefilter und chemische Wäscher beschrieben. Im zweiten Teil, der in der Januar-Ausgabe der KA erscheint, wird dann noch explizit auf die Verfahren der Fotooxidation, katalytische Verfahren und übliche Verfahrenskombinationen eingegangen Weitere Verfahren Im zweiten Teil dieses Arbeitsberichtes, der in der Januar Ausgabe der KA (01/2025) erscheint, wird auf die Fotooxidation, katalytische Verfahren und übliche Verfahrenskombinationen eingegangen.
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Der Weg zur rechtskonformen Nachhaltigkeitsberichterstattung – Sinnhafte Umsetzung Schritt für Schritt im Fokus behalten
Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 „Nachhaltigkeitsberichtserstattung“*) Zusammenfassung Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Wasserwirtschaft – eine Chance oder nur Verpflichtung? Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, erstmalig im Jahr 2026 für das Berichtsjahr 2025 einen Nachhaltigkeitsbericht nach der EU-Richtlinie zur UnternehmensNachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) zuerstellen. Wie bereiten sich die Unternehmen darauf vor? Wie wird mit dieser umfassenden Aufgabe in der Praxis umgegangen? Die Ausführungen im neuen Arbeitsbericht der DWA- Arbeitsgruppe WI-1.2 bilden die Schnittmenge praktischer Erfahrungen der beteiligten Unternehmen der Arbeitsgruppe. Der vorliegende Arbeitsbericht beantwortet wesentliche Fragestellungen auf dem Weg zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und gibt praktische Denkanstöße zum Gelingen und zur Fehlervermeidung. Dabei sollte die Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur eine Reaktion auf externe Anforderungen sein, sondern eine strategische Entscheidung darstellen, die zu einer besseren zukunftsorientierten Unternehmensführung und nachhaltigen Aufgabenwahrnehmung beiträgt. Ausblick Die Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist zu nächst eine komplexe und nicht immer leicht zu überschauende Aufgabe. Hier geben die drei Umsetzungsphasen Hilfestellung und bilden die Grundlage für die Einführung einer rechts konformen Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Dabei ist es un erheblich, ob diese gesetzlich verpflichtend ist oder freiwillig erfolgt. Ein strukturierter Start und Know how Aufbau gewähleisten einen besseren Überblick und eine Fokussierung auf die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens. Mit der Vorbereitung und Einführung einer „smarten“ Nachhaltigkeitsberichterstattung können Unternehmen aus der Wasserwirtschaft nicht nur ihre gesellschaftliche Verantwortung erfüllen, sondern auch strategische Vorteile erzielen und weiter zukunfts und rechtssicher agieren. Der Bericht ermöglicht es, Umwelt und Sozialleistungen sowie die Unternehmensführungskultur offen zu legen. Er schafft Transparenz und stärkt Vertrauen gegenüber den Kunden, der Politik, den Mit arbeitenden und der Öffentlichkeit. Gleichzeitig können Risiken in Bezug auf Umwelt und Sozialverantwortung erkannt und minimiert werden. Darüber hinaus kommt den ESG Kriterien bei der Bonitätsbeurteilung durch die Banken und der daraus folgenden Kreditvergabe eine immer größere Bedeutung zu. Auch hier ist es wichtig, mit einer Nachhaltigkeitsberichtserstattung vorbereitet zu sein, um etwaige Zinsnachteile zu vermeiden. Nicht zu vernachlässigen ist die Außenwirkung und Steigerung der Arbeitgeberattraktivität bei der Gewinnung und Bindung von Beschäftigten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung der Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur eine Reaktion auf externe Anforderungen sein sollte, sondern eine strategische Entscheidung darstellt, die zu einer besseren zukunftsorientierten Unternehmensführung und nachhaltigen Aufgabenwahrnehmung beiträgt.
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Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 „Vollzugsfragen des Wasserrechts“ – Teil 1: Grundlagen Zusammenfassung Hochwasser und Starkregen haben Deutschland in den letzten Jahren immer wieder bewegt. Der nun vorliegende Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-3 fasst wesentliche Erkenntnisse zum notwendigen Schutz bei Hochwasser und Starkregen aus rechtlicher Sicht zusammen. Der Feststellung von „Wasser auf meinem Grundstück führt zu Schaden“ geht in der Praxis mit der Frage einher: „Wer bezahlt für den Schaden?“ Daran schließt sich oft die (baugenehmigungsrechtliche) Vorgabe des Wiederaufbaus an gleicher Stelle an und so wird ein vermeidbarer Kreislauf geschlossen, während die Fragen von Verantwortung und Zuständigkeit (Wasserbehörden der unteren und oberen Ebene, Abwasserbeseitigungspflichtige, Gewässerunterhaltungspflichtige, wasserwirtschaftliche Planungsbehörde oder auch der Eigentümer selbst) oft bis zum Schluss nicht beantwortet werden. Aus der Öffentlichkeit wird nach einem technischen Regelwerk für absoluten Schutz gerufen. Regelmäßig ist eine Abwägung zwischen verschiedenen Interessen (Schutzniveau, Kosten, technische Machbarkeit, Priorisierung zum Beispiel von Wohnraum im Verhältnis zu Hochwasserschutz) erforderlich, die nicht abstrakt im Regelwerk getroffen werden kann.
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Exkursion der Jungen DWA zur Mülheimer Brücke in Köln
Im September 2024 unternahm die Junge DWA Köln wieder eine spannende Exkursion, dieses Mal zur Mülheimer Brücke und mit freundlicher Unterstützung der Stadt Köln, Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten exklusive Einblicke in die aktuellen Bauarbeiten und die Geschichte der Brücke.
Zusammenfassung Abwasserdruckleitungen entziehen sich aufgrund ihrer großen Länge, der geringen Anzahl von Revisionsschächten und der meist unterirdischen Verlegung in häufig unwegsamem Gelände einer permanenten Kontrolle des baulichen Zustands und der betrieblichen Funktionsfähigkeit. Da sie beim An- und Abfahren von Pumpen großen Druckschwankungen mit hohen Druckspitzen und starken Unterdrücken standhalten müssen, ist eine Rohrbrucherkennung wichtig. Eine Rohrbrucherkennung auf der Basis stationärer Durchflussmessungen ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung von Druckleitungen. Sogar zeitvariable Leckagen (zum Beispiel Rissbildung) können in einer Datennachbearbeitung mittels Offsetanalyse entdeckt werden.
Fazit Ein klassischer Rohrbruch trat in der bisherigen Betriebszeit von ERBE nicht auf. Fehlalarme wurden „von Hand“ ausgelöst, um die Funktionsfähigkeit zu testen. Das Ziel, im Betrieb häufige Fehlalarme unbedingt zu vermeiden, wird realisiert. Die zeitnahe Entdeckung eines Risses in der DL DN 600 wurde durch ERBE Alarme initiiert. Die installierte Echtzeit Rohrbrucherkennung ist nach Optimierung der Parameter sensitiv genug, um geringe zeitvariable Leckagen der DL im Bereich von ungefähr 15 m³/h zu detektieren. Ein Rohrbruch mit einer Leckage QL > 40 m³/h sollte somit sicher innerhalb von 5 min einen Alarm auslösen. Zukünftig muss für die operative Bewertung eine Alarmabstufung in Abhängigkeit von der Durchflussdifferenz umgesetzt werden. Entsprechend der Bedeutung des Alarms sind regelmäßige Kontrollen der Messkonstellation und Tests empfehlenswert. Eine automatisierte Datennachbearbeitung am Büro PC ist zur Überprüfung und Absicherung der Funktionsfähigkeit des Echtzeitbetriebes zweckmäßig. In der Datennachbearbeitung können mittels Offsetanalyse kritische Zeitabschnitte markiert und detaillierter untersucht werden. In Kombination mit einem instationären Rohrnetzmodell sind verlässliche Aussagen zu den Ursachen zeitvariabler Leckagen möglich.
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Auch in diesem Jahr wurde das Lindauer Seminar am 14. und 15. März seinem Anspruch gerecht, europaweit bedeutendstes Seminar zu allen Aspekten des Kanalmanagements zu sein. Insgesamt stellten 28 Referenten aus Wissenschaft und Praxis Ergebnisse ihrer Arbeit vor und diskutierten unter der Leitung von Prof. Max Dohmann, Prof. Wolfgang Günthert, Prof. Karsten Kerres und Prof. Karsten Körkemeyer mit den über 600 Teilnehmern über Herausforderungen und Lösungsansätze rund um die Instandhaltung unserer Abwasserinfrastruktur. Etwa 90 Aussteller präsentierten ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen in den großzügigen Foyer-Räumen der Lindauer Inselhalle.
Fazit Zusammenfassend ist festzuhalten, dass mit den exemplarisch genannten Themen Klimaanpassung, Demografie, Kostendruck oder neue rechtliche Rahmenbedingungen die Herausforderungen an das Kanalmanagement groß wie selten zuvor sind. Auf der einen Seite haben technische Möglichkeiten, Digitalisierung und Methoden der Kanalinstandhaltung ein nie dagewesenes Niveau erreicht. Die Referentinnen und Referenten haben in ihren Vorträgen diese und weitere Herausforderungen nicht nur klar benannt, vielmehr haben sie zahlreiche Lösungen für Ingenieurbüros, Dienstleister und Netzbetreiber aufgezeigt. Das 37. Lindauer Seminar findet statt am 13. und 14. März 2025.
Autor Prof. Dr.-Ing. Karsten Kerres FH Aachen Lehrgebiet Netzmanagement Bayernallee 9, 52066 Aachen E-Mail: kerres@fh-aachen.de
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Der Referentenentwurf eines dritten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes Eine rechtliche Einordnung Zusammenfassung Durch eine Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes sollen Regelungen zur Ergänzung und Konkretisierung der EU-Wasserwiederverwendungsverordnung erlassen werden. Ein Referentenentwurf hierzu sieht insbesondere ergänzende Regelungen zu den Genehmigungsverfahren für die Aufbereitung, Speicherung und Verteilung von Abwasser sowie zur Zulassung der Aufbringung des aufbereiteten Wassers zur landwirtschaftlichen Bewässerung vor. Im Detail sind diese Regelungen – insbesondere zu den Genehmigungsanforderungen und den erforderlichen Verfahren – aber unnötig komplex. Dies ist sachlich nicht gerechtfertigt. Die erforderlichen Verfahren können dadurch außerdem derart schwierig und langwierig werden, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Initiativen zum Einsatz von aufbereitetem Wasser verhindern. Die anerkannten Regeln der Technik für die Wasserwiederverwendung einschließlich Anforderungen an das Risikomanagement werden im Entwurf des Merkblatts DWA-M 1200, derzeit erarbeitet wird, formuliert. Diese Regelungen können die rechtliche Umsetzung unterstützen.
Fazit Es ist erfreulich, dass der Gesetzgeber sich dazu entschlossen hat, die Regelungen der EU-WasserWVVO für das deutsche Recht zu ergänzen und zu konkretisieren. Gegen den verfolgten Ansatz bestehen auch keine grundsätzlichen Bedenken. Im Detail sind aber Regelungen – insbesondere zu den Genehmigungsanforderungen und den erforderlichen Verfahren – getroffen worden, die eine unnötige Komplexität verursachen. Diese ist sachlich nicht gerechtfertigt. Die erforderlichen Verfahren können dadurch derart schwierig und langwierig werden, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Initiativen zum Einsatz von aufbereitetem Wasser verhindern. Die Folgen, die das Erfordernis eines Einvernehmens zahlreicher Behörden für sämtliche Genehmigungsentscheidungen mit sich bringt, können vom Gesetzgeber kaum gewollt sein und legen nahe, dass sie im Gesetzgebungsverfahren bislang nicht abschließend gewürdigt worden sind. Der RefE-WHG muss in diesem Punkt nochmals überarbeitet werden, sofern man nicht ein faktisches Verbot der Wasserwiederverwendung in Kauf nehmen möchte. Von zentraler Bedeutung für die Regelungen zur Wasserwiederverwendung in Deutschland wird auch die noch zu erarbeitende Verordnung auf der Grundlage des § 61e RefE-WHG sein, deren Entwurf aber, soweit ersichtlich, noch nicht vorliegt. Allerdings befindet sich das neue Merkblatt DWA-M 1200 in ei- nem weit fortgeschrittenen Stadium der Erarbeitung, das die anerkannten Regeln der Technik für die Wasserwiederverwendung für Deutschland konkretisiert, einschließlich der Anforderungen an das Risikomanagement. Insoweit ist zu hoffen, dass WHG und Bundes-WasserWVVO am Ende ein stimmiges Konzept für einen sicheren Einsatz der Techniken zur Wasserwiederverwendung bilden, ohne jedoch ohne hinreichenden sachlichen Grund die Anforderungen zu überspannen. Damit wäre dem notwendigen Schutz der Grundwasserressourcen nicht geholfen, wofür gerade auch die Wasserwiederverwendung ein zukünftig wichtiger Baustein sein wird.
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Autor Dr. Martin Spieler AVR Rechtsanwälte PartGmbB Galileiplatz 1, 81679 München E-Mail: spieler@avr-rechtsanwaelte.de
TSM-Prüfung – ein Qualitätssiegel für einwandfreies Management
Die Anzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien für Betreiber ist groß. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Hier hilft das Technische Sicherheitsmanagement (TSM). TSM ist ein Instrument der freiwilligen Selbstkontrolle, das hilft, Schwachstellen zu erkennen, Arbeitsabläufe zu optimieren und für Gefahren und Arbeitsschutz zu sensibilisieren. Die DWA bietet es in den Sparten Abwasser, Gewässer und Stauanlagen an. Im Folgenden wird beispielhaft über drei Übergaben von TSM-Zertifikaten berichtet.
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Technische Eignung von Anlagenteilen von bereits in Betrieb befindlichen Tankstellen bei der Verwendung von paraffinischen Dieselkraftstoffen
nach DIN EN 15940 Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.5 „Tankstellen für Kraftfahrzeuge“ *) Zusammenfassung Ein neuer Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.5 gibt eine Hilfestellung für die Nachweisführung der Eignung von Anlagenteilen von Tankstellen, die bereits in Betrieb sind, für paraffinische Dieselkraftstoffe nach DIN EN 15940. Der Bericht beschreibt die Vorgehensweise bei der Einführung von paraffinischen Dieselkraftstoffen an Bestandsanlagen. Bei einem Weiterbetrieb bereits in Betrieb befindlicher Tankstellen ist unter Berücksichtigung der vorgenannten Maßnahmen und Empfehlungen auch nach Einführung von paraffinischen Dieselkraftstoffen nach DIN EN 15940 von einer Eignung der beschriebenen Anlagenteile auszugehen.
Fazit Die in diesem Arbeitsbericht aufgeführte Hilfestellung dient für die Nachweisführung der Eignung von bereits in Betrieb befindlichen Anlagenteilen nach dem aktuellen Kenntnisstand und beschreibt die Vorgehensweise bei der Einführung von paraffinischen Dieselkraftstoffen nach DIN EN 15940 [3] an Bestandsanlagen. Bei einem Weiterbetrieb bereits in Betrieb befindlicher Tankstellen ist unter Berücksichtigung der vorgenannten Maßnahmen und Empfehlungen auch nach Einführung von paraffinischen Dieselkraftstoffen nach DIN EN 15940 [3] von einer Eignung der beschriebenen Anlagenteile auszugehen
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DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost Berichte Am 20./21. Juni 2024 fand in Dessau-Roßlau die DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost statt. Unter dem Titel „Netzwerk Wasserwirtschaft – sicher in die Zukunft“ wurden die EU-Kommunalabwasserrichtlinie und dazu passende technische Lösungen diskutiert, und es wurden internationale und nationale Netzwerke vorgestellt. Der Umweltminister des Landes Sachsen-Anhalt überbrachte ein Video-Grußwort. Weitere interessante Beiträge wie das Gesamtkonzept Elbe, Krisenmanagement und temporäre Lösungen standen auf der Agenda. In die Tagung war ein Ausstellerforum integriert. Die DWA-Nachwuchskräfteinitiative und die Gewinnung von Fachkräften waren ebenso ein Thema. Begleitet wurde die Tagung von einer Industrieausstellung und einer Führung durch das Umweltbundesamt.
Schlusswort Das Schlusswort blieb Matthias Barjenbruch vorbehalten. In Anlehnung an das Motto der gesamten Tagung „Netzwerke der Wasserwirtschaft“ stellt er fest, Landesverbandstagungen seien gute Gelegenheiten zum Netzwerken. Es gebe hochkarätige Gäste, etwa den DWA-Präsidenten oder Umweltminister. Speziell auf dieser Tagung gab es Zugang zu Netzwerken über Deutschland hinaus. Es wurden interessante Projekte und Produkte – im Ausstellerforum und in der Firmenausstellung – vorgestellt. Klar wurde einmal mehr, dass mit der Nutzung von Social Media auch Fragen des Datenschutzes einhergehen. Unabhängig davon „werden wir weiter mit Social Medial leben“, wie die Diskussionen zeigten, allerdings mit unterschiedlicher Intensität – die Angehörigen der Generation Baby Boomer haben ihre langjährigen beruflichen Verbindungen noch ohne Social Media aufgebaut, aber besonders bei jungen Fachleuten sind Social Media von Beginn der Ausbildung und beruflichen Entwicklung an ein fester Bestandteil. Autor: Frank Bringewski
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Zweitägige Fachtagung beim Erftverband zum Jubiläum Vor 25 Jahren ging die erste Membranbelebungsanlage des Erftverbands in Titz-Rödingen in Betrieb. Erfahrungen mit dem Verfahren in der kommunalen Abwassertechnik gab es bis dahin in Europa kaum. Der Erftverband feierte das Jubiläum mit einer zweitägigen Fachtagung.
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Auswirkung der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie auf die erforderliche Nährstoffelimination
36. DWA-Leistungsnachweis der kommunalen Kläranlagen Zusammenfassung Der jährlich erstellte Leistungsnachweis kommunaler Kläranlagen zeigt ein repräsentatives Bild der Reinigungsleistung der Kläranlagen in Deutschland. Zum Vergleich werden auch entsprechende Daten für Österreich und Südtirol dargestellt. Insgesamt konnten auch im Jahr 2023 die Anforderungen der (bisherigen) EU-Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt bzw. deutlich übertroffen werden. Während es bei den CSB- und GesN-Abbaugraden keine größeren Unterschiede in den verschiedenen Größenklassen gibt, schneiden die Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von weniger als 10 000 E bei der Phosphorelimination deutlich schlechter ab. Verursacher sind jene Anlagen, die wegen fehlender gesetzlicher Vorgaben keine gezielten Maßnahmen zur Phosphorelimination durchführen. Die neue EU-Kommunalabwasserrichtline wird die deutsche Siedlungswasserwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen stellen und große Investitionsbedarfe auslösen. Das betrifft die bisher nicht geregelten Vorgaben (Spurenstoffe, Keime, Wasserwieder- verwendung, Energieautonomie …), aber auch die Parameter Phosphor und Stickstoff für die Kläranlagen ab Größenklasse 3. Besondere Beachtung bedürfen dabei auch die prozentualen Eliminationsleistungen. Eine Umstellung der behördlichen Überwachung auf 24-h-Mittelwerte erscheint unumgänglich und wird begrüßt.
Zusammenfassung Die Beteiligung am bundesweiten DWA-Leistungsnachweis konnte auch im Jahr 2023 auf hohem Niveau gehalten werden. Für die engagierte Mitarbeit wird dem Betriebspersonal der kommunalen Kläranlagen recht herzlich gedankt. Die Ergebnisse zeigen ein repräsentatives Bild der Reinigungsleistung der Kläranlagen in Deutschland. 2023 beteiligten sich 4906 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von 120 Mio. E. Wie im Vorjahr wurden zum Vergleich auch die entsprechenden Daten des ÖWAV für Österreich und Südtirol dargestellt. Die Ergebnisse entsprechen weitgehend den Daten der deutschen Kläranlagen. Insgesamt konnten auch im Jahr 2023 die Anforderungen der (bisherigen) EU-Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt bzw. deutlich übertroffen werden. Während es bei den CSB- und GesN-Abbaugraden…
Dank Die DWA-Arbeitsgruppe BIZ-1.1 „Kläranlagen-Nachbarschaften“ dankt allen Teilnehmerinnen, Lehrerinnen und Obleuten der Kläranlagen-Nachbarschaften für die Unterstützung bei der Erhebung und Auswertung der Daten, ohne die dieser bundesweite Leistungsnachweis nicht möglich wäre. Der 36. Leistungsnachweis – basierend auf den Daten für das Jahr 2023 – ist auch von der DWA-Homepage (www.dwa.de) unter den Menüpunkten „Veranstaltungen – Nachbarschaften – Weitere Informationen“ kostenfrei abrufbar:
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Vergleich von Maßnahmen der Abwasserkonditionierung
Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-14.2 „Maßnahmen gegen Geruchsemissionen aus Abwasseranlagen“*) Zusammenfassung Geruchsemissionen im Zusammenhang mit Abwasseranlagen stellen Planer und Betreiber zunehmend vor Herausforderungen. Der vorliegende Arbeitsbericht beschreibt im Detail die Wirkmechanismen, üblichen Ausführungsvarianten und Einsatzgrenzen der gebräuchlichsten Verfahren zur Abwasserkonditionierung in Druckleitungen: Eintrag von Druckluft, Rein-Sauerstoff, Nitrat- oder Eisensalzen. Um dem Anwender eine Spannbreite der Kosten und Auswirkungen dieser Verfahren zu geben, werden zudem die spezifischen Kosten sowie die CO2-Footprints anhand eines Beispiel-Szenarios verglichen. Es zeigt sich, dass diese Spannbreite eine hilfreiche Orientierung bietet. Da projektspezifischen Daten aber einen starken Einfluss auf die benötigten Produktmengen haben, sind die Kosten für jeden Einzelfall vorab zu ermitteln.
Zusammenfassung Die hier vorgestellten Verfahren zur Abwasserkonditionierung können grundlegend in zwei Kategorien aufgeteilt werden: 1. Die Zugabe von Sauerstoff als Druckluft oder Rein-Sauerstoff sowie die Zugabe von Nitratsalzen hat das Ziel, anaerobe Abbauprozesse beim Abwassertransport zu unterbinden. Das hat den Vorteil, dass nicht nur die Bildung von H2S, sondern auch die Bildung einer ganzen Reihe von anderen sekundären Osmogenen verhindert wird. 2. Die Zugabe von Eisensalzen verhindert die anaeroben Abbauprozesse nicht, sondern bindet das entstehende (oder schon gebildete Sulfid) als schwer lösliches Eisensulfid. Das Verfahren hat dadurch naturbedingt den Nachteil, dass weiterhin sekundäre Osmogene Geruchsbeschwerden verursachen können. Es hat jedoch den Vorteil, dass bereits vorhandenes Sulfid an der Dosierstelle unmittelbar gebunden wird. Die sauerstoffbasierten Verfahren sind in der Wirkung ähnlich, unterscheiden sich jedoch sehr stark beim Aufbau und den Anwendungsgrenzen. Deshalb wird für alle Verfahren der Aufbau der Dosieranlagen beschrieben. Es werden die Wirkmechanismen, Besonderheiten, Ausführungsvarianten und Einsatzgrenzen der einzelnen Verfahren ausführlich dargestellt. Der Erfolg der Maßnahme hängt nicht nur vom gewählten Verfahren, sondern auch von der Art der Einbringung der Produkte und der Steuerung der Dosierung ab. Der Vergleich der Verfahren zur Behandlung einer typischen Abwasserdruckleitung ergibt Unterschiede in Bezug auf Investitions- und Betriebskosten sowie im CO2-Footprint. Allgemein kann man sagen, dass die Behandlungskosten pro m³ Abwasser mit steigendem Abwasseraufkommen sinken. Die im Bericht angegeben Kosten sind nur grobe Richtwerte. Sie müssen in jedem Einzelfall untersucht werden, weil die Eingangsparameter (Leitungslänge, Durchmesser, Abwasseranfall, Abwasserqualität, vernetztes System) einen starken Einfluss auf die benötigten Produktmengen haben. Es wurden drei unterschiedlichen Simulationsmodelle zur Ermittlung der zu erwartenden H2S-Belastungen und der Produktverbräuche, bei der gleichen Abwasserleitung, aber mit fünf unterschiedlichen Abwassermengen pro Tag, herangezogen. Die Ergebnisse der Modelle zeigen zwar gleiche Tendenzen, weichen aber von den Absolutwerten relativ stark voneinander ab. Das Vergleichsszenario gibt eine Spannbreite für die verschiedenen Verfahren und Modelle an und kann als Orientierungshilfe dienen. Zur Berechnung von Kosten und CO2-Footprint wurden die Mittelwerte der drei Modelle herangezogen.
Den ganzen Artikel lesen sie in Heft 11 2024 ab Seite 869
Langzeituntersuchung des Glühverlusts von Schlämmen kommunaler Kläranlagen
Zusammenfassung Der Glühverlust von Feststoffen entspricht dem Verhältnis von organischer zu gesamter Feststofffracht. Dieser Verhältniswert dient der Charakterisierung von Schlämmen auf Kläranlagen und ist in den letzten Jahren angestiegen. Auf Basis von Daten kommunaler Kläranlagen vorrangig aus Deutschland wird gezeigt, dass dieser Anstieg signifikant ist und sowohl Primärschlamm und Rohschlamm als auch Faulschlamm betrifft. Die frachtbasierte Auswertung der Daten weist darauf hin, dass ein Rückgang der anorganischen Feststofffrachten ursächlich für den Anstieg des Glühverlustes ist. Daraus wird gefolgert, dass sich die Konzentrationen der anorganischen abfiltrierbaren Stoffe im Abwasser verringert haben Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 10 – ab Seite: 817
Fazit Im Resultat der Untersuchungen ergeben sich folgende wichtige Erkenntnisse:
Auf der Basis der in [1] verwendeten Daten steigt der Glühverlust des Primär-, Roh- und Faulschlamms im Untersuchungszeitraum statistisch signifikant. Für den Faulschlamm wird diese Entwicklung durch den Datensatz von [2] bestätigt. Als ursächlich für den Anstieg des Glühverlusts wird die Reduktion der anorganischen Feststofffracht im Rohabwasser angesehen. Für die Reduktion des Abbaugrades der organischen Feststoffe gibt es hingegen keine Anhaltspunkte. Werte für Glühverluste, die gegenwärtig typisch für kommunale Klärschlämme in Deutschland sind, liegen über den Werten, wie sie im DWA-Regelwerk zu finden sind. Aus den Ergebnissen dieser Studie kann weiterhin geschlussfolgert werden, dass sich die einwohnerspezifische AFS-Fracht im Abwasser reduziert.
Dank Die Autorinnen danken allen Ansprechpartnerinnen der Kläranlagen, die die umfangreichen Daten und Informationen bereitgestellt haben und auf diverse Rückfragen konstruktiv eingegangen sind.
Autor*innen Rabea Feldmann, M. Sc. Grundwasser-Consulting-Institut GmbH Dresden Meraner Straße 10, 01217 Dresden E-Mail: rfeldmann@gfi-dresden.de Dr.-Ing. Michael Friedrich Ingenieurbüro Friedrich GmbH August-Bebel-Straße 14, 19055 Schwerin Prof. Dr.-Ing. Matthias Barjenbruch, Cora Eichholz, M. Sc. TU Berlin Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin Dr.-Ing. Julia Kopp Kläranlagenberatung Kopp Hintere Straße 10, 38268 Lengede
Karlsruher Flockungstage: Aktuelle Themen und Innovationen der Abwasserreinigung
Im November 2023 fanden die 34. Karlsruher Flockungstage im Haus der Wirtschaft (IHK) Karlsruhe statt. Die inzwischen seit über 33 Jahren etablierte Veranstaltung des Fachgebiets Wassergütewirtschaft am Institut für Wasser und Umwelt (IWU) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) stößt nach wie vor auf großes Interesse in der Fachwelt. Der nächste Termin dieser jährlich stattfindenden Veranstaltung ist der 18. und 19. November 2024 in Karlsruhe. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 10 – ab Seite:769
Nächste Veranstaltung Am 18. und 19. November 2024 finden die 35. Karlsruher Flockungstage unter dem Titel „Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität in der Abwasserbehandlung“ statt. Im Fokus stehen die neue Europäische Kommunalabwasserrichtlinie (KARL), die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) und das Klimaschutzgesetz als Impulsgeber für energie- und kosteneffiziente Innovationen und Technologieentwicklung. Die Konferenz 2024 beginnt mit einem Übersichtsvortragsblock, in dem Expert*innen zum Hauptthema referieren, darunter auch ein Vortrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Anschließend folgen drei fachwissenschaftlichen Blöcke mit den Themenschwerpunkten: ● Nachhaltige Entfernung und Rückgewinnung von Phosphor ● CO2-Fußabdruck und Klimaneutralität ● Übergang zu innovativer Wasser- und Energierückgewinnung. Auch in diesem Jahr wird es am Ende jedes Themenblocks Pitch-Präsentationen geben, die von den Firmen gestaltet werden, die die 35. Karlsruher Flockungstage als Aussteller unterstützen. Informationen zur Anmeldung und zum Programm der Veranstaltung 2024 stehen zur Verfügung unter: https://www.iwu.kit.edu/wg/flockungstage.php
Autoren Dr.-Ing. Mohammad Azari, PD Dr.-Ing. Stephan Fuchs Institut für Wasser und Umwelt Wassergütewirtschaft Karlsruher Institut für Technologie Gebäude 50.31 Gotthard-Franz-Straße 3 76131 Karlsruhe
Die wichtige Ressource Phosphor ist als kritischer Rohstoff eingestuft. Diese Ressource zu schützen ist notwendig, die DWA unterstützt deshalb das Ziel der Phosphorrückgewinnung. Kapazitäten zur Phosphorrückgewinnung schaffen
DWA-Stellungnahme zur Phosphorrückgewinnung Die wichtige Ressource Phosphor ist als kritischer Rohstoff eingestuft. Diese Ressource zu schützen ist notwendig, die DWA unterstützt deshalb das Ziel der Phosphorrückgewinnung.
Treibhausgasemissionen (Kohlenstoffemissionen) bei der Abwasser- und Schlammbehandlung
Eine Einordnung der Emissionen aus Klärschlammtrocknungsanlagen Zusammenfassung Die Verminderung von Treibhausgasemissionen aus der Abwasser- und Schlammbehandlung und aus der Klärschlammverwertung gewinnt an Bedeutung. Es wird eine Bilanzierung der Kohlenstoffemissionen (Kohlendioxid und Methan) in Abhängigkeit vom gewählten Verfahren der Schlammstabilisierung vorgestellt, und die wichtigsten Emissionen werden diskutiert. Die Emission von Treibhausgasen aus Kläranlagen kann durch eine Umstellung von aerober auf anaerobe Stabilisierung erheblich vermindert werden. Zur Verringerung diffuser Methanemissionen ist bei Kläranlagen mit anaerober Stabilisierung eine Vakuumentgasung vor der Entwässerung als technischer Standard zu empfehlen. Bei aerob stabilisierenden Anlagen sollten Eindicker/Stapelbehälter belüftet werden. Die Stapelzeit in Eindicker/Stapelbehälter sollte so gering wie möglich sein. Die Lagerzeit von entwässertem Klärschlamm ist so kurz wie möglich zu halten. Bei thermischer Verwertung sollte der Klärschlamm unmittelbar nach Entwässerung abtransportiert werden. Mit den gewählten Bilanzansätzen führt eine Prozesskette mit anaerober Stabilisierung zu 60 % geringeren THG-Emissionen im Vergleich zu einer Verfahrenskette mit aerober Stabilisierung. Der Abbau der im Abwasser enthaltenen Kohlenstoffverbindungen zu CO2 (Belebung) und CH4 (Faulung) ist das jeweilige Verfahrensziel. Daneben kommt es jedoch zu ungewollten Emissionen von Treibhausgasen. Diese sind bei Anlagen mit aerober Stabilisierung deutlich höher. Diese Emissionen entweichen aus Eindickern Stapelbehältern, bei der Schlammentwässerung und aus Klärschlammlagern für entwässerten Klärschlamm. Emissionen aus Mitteltemperatur-Bandtrocknern sind im Vergleich eher unbedeutend. Das in der Schlamm-matrix enthaltene Methan führt zu nicht vermeidbaren diffusen Emissionen. Diese sollten bei der Überwachungsmessung daher nicht berücksichtigt und herausgerechnet werden (Non-Methan-Filter). Solartrockner mit langer Aufenthaltszeit und hohem Luftdurchsatz halten zwar Grenzwerte für die Konzentration von Cges nach der TA Luft in der Regel ein. Wegen des großen Luftdurchsatzes werden jedoch erhebliche C-Frachten emittiert. Für die Überwachung von Trocknungsanlagen ist ein Frachtgrenzwert sinnvoller als der derzeit geltende Konzentrationsgrenzwert von 20 mg C/m³ Abluft. Die Emission von Treibhausgasen aus Kläranlagen kann durch eine Umstellung von aerober auf anaerobe Stabilisierung erheblich vermindert werden. Insbesondere dann, wenn eine aerob stabilisierende Kläranlage zu sanieren oder zu erweitern ist, sollte die Möglichkeit einer Kompaktfaulung untersucht werden. Auch für Anlagen der Größenklassen 3 und 4a (5001– 50 000 EW Ausbaugröße) kann eine Verfahrensumstellung auf anaerobe Stabilisierung aus Klimaschutzsicht sinnvoll sein. Zur Verringerung diffuser Methanemissionen ist bei Kläranlagen mit anaerober Stabilisierung eine Vakuumentgasung vor der Entwässerung als technischer Standard zu empfehlen. Bei aerob stabilisierenden Anlagen sollten Eindicker/Stapelbehälter belüftet werden. Die Stapelzeit in Eindicker/Stapelbehälter sollte so gering wie möglich sein (< 2 Tage), was auf Kläranlagen zu einer Umstellung der Entwässerungskampagne führt. Die Lagerzeit von entwässertem Klärschlamm ist so kurz wie möglich zu halten. Bei thermischer Verwertung sollte der Klärschlamm unmittelbar nach Entwässerung abtransportiert werden.
Dank Wir danken Dr.-Ing. Maike Beier, Dr.-Ing. Julia Kopp, Dr.-Ing. Markus Roediger, Dr.-Ing. Rolf Otte-Witte und Dipl.-Ing. Stefan Ueberschaer für die Durchsicht und wertvollen Hinweise bei der Vorbereitung dieser Ausarbeitung.
Autoren: Günter Fehr (Hannover), Alexander Kirchhof (Solingen)
Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 10 – ab Seite: 797
Aktueller Stand der Klärschlammverbrennungskapazitäten in Deutschland
Bestand – Planungen – erwartete Kapazität 2029
Zusammenfassung Nach Ablauf von mehr als der Hälfte der Übergangsfrist für die Vorgaben der novellierten Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammbehandlung bietet es sich an, eine bilanzielle Betrachtung der bestehenden und im Jahr 2029 notwendigen Kapazitäten zur thermischen Klärschlammbehandlung durchzuführen. Basierend auf der Ermittlung bereits bestehender Anlagen und den erfassten aktuellen Anlagenplanungen wird der Stand der im Jahr 2029 vorliegenden Kapazitäten prognostiziert und dem künftigen Bedarf gegenübergestellt. Den Autoren sind neben den bestehenden und nach 2029 weiter in Betrieb befindlichen 22 Anlagen nach gegenwärtigem Kenntnisstand weitere 28 Anlagenplanungen bekannt, wovon 24 Planungen bereits in der Umsetzung befindlich sind. Bei vier der in Umsetzung befindlichen Planungen handelt es sich um Ertüchtigungen der Altanlagen, auch um höhere Durchsätze erreichen zu können. Noch nicht im Bau sind aktuell 15 Planungen, von denen allerdings die überwiegende Anzahl (11) mit einer un- wahrscheinlichen Umsetzungswahrscheinlichkeit einzuschätzen ist. Sollten die prognostizierten Anlagenplanungen mit großer und mittlerer Wahrscheinlichkeit alle realisiert werden, würden zum Ablauf der Übergangsfrist der novellierten Klärschlammverordnung thermische Behandlungskapazitäten von 1,23 Millionen Mg Trockenmasse je Jahr resultieren. Damit könnte der prognostizierte Bedarf von 1,4 Millionen Mg Trockenmasse technisch verfügbarer Kapazität zur thermischen Behandlung im Jahr 2029 nicht gänzlich vorgehalten werden. Zur vollständigen Deckung bedarf es einer zusätzlichen Installation technisch verfügbarer Kapazität von etwa 170 000 Mg Trockenmasse, was in etwa fünf bis sechs Anlagen im mittelgroßen Leistungsbereich entspricht. Gegebenenfalls werden von den als weniger wahrscheinlich eingeschätzten Planungen noch weitere Kapazitäten gebaut werden, und diese könnten unter Umständen einen Teil der Unterdeckung kompensieren.
Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 10 – ab Seite: 776
Autoren Patric Heidecke Umweltbundesamt Postfach 14 06, 06813 Dessau-Roßlau E-Mail: patrick.heidecke@uba.de Dr. Jörg Six Dr. Six Unternehmensberatung UG Husterstraße 18b, 58093 Hagen
DWA-Landesverbandstagung Sachsen/Thüringen Am 5. und 6. September 2023 fand in Radebeul die DWA-Landesverbandstagung Sachsen/Thüringen statt. Den Auftakt bildete am 5. September die Mitgliederversammlung. Am zweiten Tag waren der Plenarvortrag von Uli Paetzel zum Thema „Wasser als Chance – der gelungene Umbau der Emscher“ und die Auszeichnung der Ehrennadelträger zwei der vielen Highlights der Tagung.
Verleihung von Ehrennadeln Im Rahmen der Tagung wurde Dr. Ing. Ralf Englert (Bauhaus Universität Weimar) mit der DWA Ehrennadel ausgezeichnet. Weiter wurde Dipl. Ing. (FH Klaus Dorschner (Stadtentwässerung Dresden) die Ehrennadel zugesprochen. Da dieser aus persönlichen Gründen nicht an der Landesverbandstagung teilnehmen konnte, wurde seine Ehrung auf die Dresdner Abwassertagung im April 2024 verschoben. Klaus Dorschner engagiert sich intensiv im Fort und Weiterbildungsangebot der DWA, speziell im Landesverband Sachsen/Thüringen. Die von ihm aufgebrachte Zeit und die Kontinuität seines Engagements sind herausragend, mit Personen wie ihm „steht und fällt“ das Fort und Weiterbildungsangebot der DWA. Er ist Experte für die DWA Zertifizierung von Kleinkläranlagen, Leiter vieler Kurse, unter anderem von Klärwärter Grundkursen und Kursen zu Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen, aber auch in einer Reihe weiterer Veranstaltungen. Klaus Dorschner war maßgeblich an der Umstellung des Kursangebots des Landesverbands Sachsen Thüringen auf Online Veranstaltungen während der Corona Pandemie beteiligt. Ralf Englert ist seit 2004 Experte für die Zertifizierung von Fachunternehmen der Kleinkläranlagen Wartung im DWA Landesverband Sachsen/Thüringen und regelmäßiger Referent beim Workshop „Wartung von Kleinkläranlagen“. Seit 1999 ist er engagiertes Mitglied im Landesverbandsbeirat. Besonders bringt er sich ein bei der Programmfindung, Organisation und Ausrichtung der Landesverbandstagungen in Thüringen. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 9-24 ab Seite: 682
Die Bedeutung der räumlichen Niederschlagsbelastung für die Bewertung der hydraulischen Leistungsfähigkeit von Entwässerungssystemen
Zusammenfassung Bei der Kanalnetzberechnung fallen die Aufwendungen für die Modellerstellung und insbesondere für die Flächenerfassung am höchsten aus. Demgegenüber wird der Auswahl und Analyse einer geeigneten Niederschlagsbelastung trotz ihrer überproportionalen Relevanz häufig nur geringe Bedeutung beigemessen. Der vorliegende Beitrag verfolgt das Ziel, die Relevanz räumlicher Niederschlagsinformationen für die Bewertung der hydraulischen Leistungsfähigkeit von Entwässerungssystemen zu erläutern. Von großer Bedeutung ist dabei die Anwendung von Radarregendaten, welche mit einer räumlichen Auflösung von ≤ 1 km² den räumlichen Informationsgehalt bestehender Regenschreibermessnetze deutlich übertreffen. Im Rahmen der im Beitrag vorgestellten Analyse wurde erstmalig eine Radarlangzeitereignisserie für ein großes Stadtgebiet (Dresden) erstellt, räumlich und extremwertstatistisch untersucht sowie als Belastungsgröße auf ein Kanalnetzmodell angewendet. Die Ergebnisse wurden mit Regenschreiberbelastungsszenarien unterschiedlicher räumlicher Informationsdichte verglichen. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 9-24 ab Seite: 694
Autoren: Dr.-Ing. Stefan Krämer, Hanna Leberke, M. Sc., Dr.-Ing. Daniel Fitzner-Pukade Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH Engelbosteler Damm 22, 30167 Hannover E-Mail: S.Kraemer@itwh.de Udo Zimmermann Stadtentwässerung Dresden GmbH Scharfenberger Straße 152, 01139 Dresden Dipl.-Ing. Martin Lindenberg Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH Am Waldschlößchen 4, 01099 Dresden
11. Kitzbüheler Wassersymposium „Fachtagung für Innovationen im nachhaltigen Abwassermanagement mit aktuellen Themen aus der Praxis“, so ist das Kitzbüheler Wassersymposium überschrieben, das im November 2023 zum elften Mal von der VTA Unternehmensgruppe ausgerichtet wurde, einem international tätigen, doch mittelständischen Unternehmen aus Oberösterreich, das – in eigenen Worten – „dabei hilft, das Abwasser von mehr als 250 Millionen Menschen täglich zu reinigen.“ Die Veranstaltung bot mit 13 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wie gewohnt eine Plattform für internationalen Austausch zu aktuellen und relevanten Umweltthemen mit Schwerpunkt Abwasserreinigung.
Fazit: Auch das 11. Kitzbüheler Abwassersymposium war eine rundum gelungene Veranstaltung in hervorragendem Ambiente. Kitzbühel ist ein Ort „auch für Wissen und Wissensvermittlung“, wie es der Bürgermeister der Stadt, Dr. Klaus Winkler, ausdrückte. Die Qualität der Referenten spricht für sich. Die Auswahl der Vorträge orientierte sich wie üblich an den aktuellen Themen von Wissenschaft und betrieblicher Praxis. Das 12. Kitzbüheler Wasser & Energiesymposium findet am 16./17. Oktober 2024 statt. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 9-24 ab Seite: 685
Vorgehensweise bei der automatisierten Auswertung von Luftbilddaten zur Abschätzung von Versiegelungsflächen
Zusammenfassung Die Möglichkeiten der automatisierten technischen Luftbildauswertung für die Abschätzung von befestigten Flächen für Kanalberechnungen haben sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt. Sowohl die Anforderungen an die Genauigkeit als auch akzeptable Kosten gestatten eine breitere Anwendung insbesondere bei sich dynamisch entwickelnden Siedlungsräumen und/ oder größeren Flächen. Die Methodik zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad unter Nutzung intelligenter bzw. überwachter Klassifikationsalgorithmen aus und bildet eine Alternative zur manuellen Auswertung von Versiegelungsdaten. Die Vorteile liegen insbesondere in der hohen Aktualität der Ergebnisse sowie dem hohen Automatisierungsgrad. Die grundlegende Vorgehensweise wird im nachfolgenden Beitrag näher vorgestellt.
Ausblick Die Planung von kommunalen und siedlungswasserwirtschafllichen Strukturen setzt die Verfügbarkeit von verschiedenen (Geo )Daten in einer hohen Aktualität voraus. Die digitalen Grundlagendaten werden dabei zunehmend auch durch Methoden der Luftbildauswertung bereitgestellt. Dazu gehören unter anderem hochauflösende True Orthophotos, aus denen Veränderungen im Stadtbild analysiert und unter anderem zur Stadt und Grünflächenplanung verwendet werden. In Leipzig erfolgen daher seit 2017 im Rhythmus von zwei Jahren Befliegungen des Ver und Entsorgungsgebiets der Leipziger Wasserwerke gemeinsam mit der Stadt Leipzig. Alle sechs Jahre ist zu dem eine Aktualisierung der Auswertungen von befestigten Flächen geplant. Die Kosten für die Befliegung richten sich nach den zu erfassenden Parametern, der geforderten Auflösung sowie der zu überfliegenden Fläche. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass gegenüber einer händischen Auswertung deutliche Einsparpotenziale bei einer relativ hohen Genauigkeit erzielt werden können. In Leipzig werden zudem die Kosten durch eine übergreifende Nutzung von Daten gemeinsam mit den Kommunen deutlich reduziert. Aufgrund der positiven Erfahrungen ist der Prozess der Befliegungen und Auswertungen jetzt als regelmäßiger Standardprozess etabliert worden.
Der 10. Stammtisch der Jungen DWA Gießen am 19. März 2024 hatte das Vergnügen, eine Werksbesichtigung bei der Firma VonRoll hydro in Wetzlar zu erleben. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 9-24 ab Seite 694
DWA zeichnet verdiente Wasserwirtschaftler*innen aus
Ein neues Ehrenmitglied, Verleihung von zwölf Ehrennadeln Dreizehn Wasserwirtschaftlerinnen und Wasserwirtschaftler zeichnet die DWA in diesem Jahr aus: Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder wurde Ehrenmitglied der Vereinigung. Prof. Dr.-Ing. Peter Baumann (Stuttgart), Abwassermeister Holger Hahn (Taunusstein), Dr.-Ing. Daniel Herzer (Essen), Abwassermeisterin Michaela Jilg (Schwabach), Dipl.- Ing. (FH) Hardy Loy (Augsburg), Dipl.-Ing. Peter Lubenau (Forst an der Weinstraße), Prof. Dr. Konrad Miegel (Rostock), Dr.-Ing. habil. Uwe Müller (Dresden), Dipl.-Ing. Antje Nielinger-Teuber (Essen), Dr. Andrea Poppe (Köln), Tanja Pottgiesser (Essen), Dipl.-Ing. (FH) Jennifer Taborsky [Werder (Havel)] wird die Ehrennadel verliehen. Überreicht werden die Ehrennadeln im Lauf der nächsten Monate bei passenden Gelegenheiten. Mit der Ehrennadel ehrt die Vereinigung Mitglieder, die die DWA durch intensive Tätigkeit gefördert haben.
Vorstellung einer VR-Lernumgebung und Erfahrungen aus dem Schuleinsatz Zusammenfassung Dieser Beitrag untersucht zunächst, wie digitale Rundgänge zum Thema Abwasserbehandlung für die Umweltbildung erstellt werden können. Anschließend wird die Lernumgebung erKlär-VR mit ihren Merkmalen vorgestellt. Diese Lernumgebung wurde mithilfe von Virtual Reality (VR) und 360-Grad-Videos erstellt und kann zur Vermittlung von Grundlagenwissen zur Abwasserbehandlung im Rahmen des Schul- und Hochschulunterrichts verwendet werden. Es folgt ein Bericht zum Einsatz von erKlär-VR im Schulunterricht, aus dem Erfahrungen zur Vorbereitung und Durchführung von Unterrichtsstunden mit VR-Einbindung gewonnen werden. Im Resümee und Ausblick werden wichtige Merkmale der Lernumgebung und Einsichten aus dem Schulunterricht zusammengefasst und Nutzungsmöglichkeiten dieser und ähnlicher Lernumgebungen im Themenbereich Abwasser diskutiert.
Fazit Die letzten 50 Jahre waren geprägt durch enorme Verbesserungen der Gewässergüte der Ruhr, ermöglicht durch umfangreiche Anstrengungen bei der Verringerung von Stoffeinträgen sowie einer Stabilisierung der chemischen Wassergüte. Mit dem Rückgang der Emissionen aus Industrieanlagen, Kläranlagen und aus der Niederschlagswasserbehandlung fiel dem Anteil der diffusen Belastungen u. a. aus der Landwirtschaft größere Bedeutung zu. Durch die erreichten Verbesserungen kann die Ruhr heute wieder als blaues Band bezeichnet werden und ist wichtiger Teil in Natur- und Gewässerschutz sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung für die Menschen im Einzugsgebiet. Weitreichende Verbesserungen der Güte können in Zukunft vor allem durch morphologische Änderungen wie Renaturierungsmaßnahmen und Verbesserung der Durchgängigkeit erzielt werden; diesen steht allerdings an vielen Stellen die anthropogene Nutzung im Wege. Die zurückliegenden 50 Ruhrgüteberichte spiegeln auch allgemeine gesellschaftliche und technische Entwicklungen wider. Das wachsende Verständ- nis der natürlichen Prozesse in Fließgewässern und ihrer Bedeutung für anthropogene Nutzungen sowie ihre Beeinflussung hierdurch war wesentlich für unser heutiges Gewässerbild.
Autorinnen und Autoren Dr. Christoph Härtel, Elisabeth Kisseler, M. Sc. Dr. Yvonne Schneider, Dr. Daniel Teschlade, Georg zur Strassen Ruhrverband Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 643
Abwasserbehandlung: Frachtreduktion im Jahresmittel entscheidend für den Gewässerschutz
Wasserwirtschaft und kommunale Spitzenverbände fordern Abschaffung der qualifizierten Stichprobe Höherer finanzieller Aufwand, höherer Strom- und Fällmitteleinsatz, höherer Verwaltungsaufwand – ohne Nutzen für den Gewässerschutz. Deutschland muss den nationalen Sonderweg bei der Überwachungsmethodik zur Einhaltung der Vorgaben für Stickstoff und Phosphor im Kläranlagenablauf unbedingt verlassen. Zur Sicherstellung einer Vergleichbarkeit der Anforderungen in Europa, zur Angleichung der Anforderungen an die Vorgaben im Gewässerschutz und zur Vereinfachung der behördlichen Überwachung muss die Überwachungsmethodik im Zuge der nationalen Umsetzung der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie vereinheitlicht werden. „Die qualifizierte Stichprobe muss abgeschafft werden, es ist Zeit, den deutschen Sonderweg zu beenden,“ fordern die führenden Verbände der deutschen Wasserwirtschaft und die kommunalen Spitzenverbände in einer gemeinsamen Position zur Überwachungsmethodik für Phosphor und Stickstoff. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 612
Resiliente blaugrüne Infrastruktur für klimafitte Städte
Zusammenfassung Die Umgestaltung öffentlicher Räume in Städten öffnet Möglichkeiten, den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken und hochwertige Aufenthaltsräume für die StadtbewohnerInnen zu schaffen. Anhand der wissenschaftlichen Forschungsarbeiten aus zwei konkreten Platzumgestaltungen in Innsbruck, Österreich, den Projekten cool-INN (abgeschlossen) und COOLYMP (laufend), wurden die Auswirkungen unterschiedlicher blaugrüner Infrastrukturen auf das lokale Klima untersucht. Die im Projekt cool-INN verwendeten Maßnahmen haben eine kühlende Wirkung auf ihre Umgebung, welche außerhalb des Parks jedoch nicht mehr wirksam und somit lokal begrenzt ist. Der Anpassung an die Auswirkungen länger anhaltender und intensiverer Trockenperioden auf die blaugrüne Infrastruktur in unseren Städten muss in zukünftigen Umgestaltungen und stadtweiten Strategien mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden, um die Resilienz der blaugrünen Infrastruktur und unserer Städte zu steigern und den Folgen des Klimawandels ganzheit- lich entgegenwirken zu können.
Autoren Dr. Yannick Back, Fabian Funke, M. Sc., Univ.-Prof. Dr. techn. Manfred Kleidorfer Universität Innsbruck Arbeitsbereich Umwelttechnik Technikerstraße 13 6020 Innsbruck, Österreich E-Mail: yannick.back@uibk.ac.at Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 627
Umfrage zum Berufsfeld „Wasser“ Januar 2024: die Geburtsstunde des Circle Hydrologie in der Jungen DWA (JDWA). Aus einer ersten Idee ist nach zwei „Gründungstreffen“ der neue Circle entstanden, der der Hydrologie mehr Gewicht in der Jungen DWA verleihen möchte. Autoren: Natalie Lübbers, Hannah Behrens, Jenny Kröcher, Sarina Müller, Selina Schaum Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 614
Die DWA präsentiert wasserbewusste Stadtentwicklung 12 000 Besucher und Besucherinnen und 190 Aussteller im Park vom Schloss Bellevue – und die DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall mittendrin. Auf der „Woche der Umwelt“ am Amtssitz des Bundespräsidenten standen in diesem Jahr besonders Klimaschutz und Klimaanpassung im Fokus. Die DWA präsentierte Lösungen für die wasserbewusste Stadtentwicklung und diskutierte die Bürgermotivation zum nachhaltigen Wassermanagement. Dass dieses Thema mittlerweile auf sehr große Resonanz in der Bevölkerung stößt, zeigten die außerordentlich gut besuchten DWA-Fachforen. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 609
Prüfung von dezentralen Anlagen zur Einleitung in Oberflächengewässer zum Rückhalt von partikulären Stoffen mittels neuem Prüfverfahren
Entwässerungssysteme Zusammenfassung Mit der Veröffentlichung des Arbeitsblatts DWA-A/M 102 (BWK-A/M 3) für die Bewertung von Regenabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer wurde deutlich, dass ein Prüfverfahren für dezentrale Behandlungsanlagen zur Behandlung von verschmutzten Niederschlagabflüssen von abflusswirksamen Flächen bis ca. 5000 m² fehlt. Ein solches Prüfverfahren wurde jetzt entwickelt. Das Prüfverfahren wurde an dezentralen Anlagen mit unterschiedlicher Verfahrenstechnik validiert. In diesem Beitrag werden einige durchgeführte Prüfungen zur Verifizierung des entwickelten Prüfverfahrens sowie die daraus abgeleiteten Erkenntnisse vorgestellt. Mit dem Verfahren kann zukünftig, wie im DWA-A 102-2 aufgeführt, nach Prüfung in von den Wasserbehörden benannten Prüfstellen die Zulassung einer Behandlungsanlage zur Einleitung in Oberflächengewässer erfolgen. Das Prüfverfahren kann bereits jetzt für die Bewertung von Behandlungsanlagen durch die Hersteller selbst oder durch geeignete Prüfstellen angewendet werden, wobei dies jedoch noch nicht rechtlich verbindlich ist.
Fazit und Ausblick Es liegt nun ein Vorschlag für ein praxistaugliches Prüfverfahren zur Bestimmung eines AFS63-Wirkungsgrades für dezentrale Anlagen bis etwa 5000 m² Anschlussfläche unter Laborbedingungen vor. Einzelne Fragen wie zur Standzeit von Filteranlagen sind noch zu untersuchen. Hier kann jedoch auf Erfahrungen des DIBt zurückgegriffen werden. Mit dem Verfahren kann zukünftig, wie im DWA-A 102-2 aufgeführt, nach Prüfung in von den Wasserbehörden benannten Prüfstellen die Zulassung einer Behandlungsanlage zur Einleitung in Oberflächengewässer erfolgen. Das Prüfverfahren kann bereits jetzt für die Bewertung von Behandlungsanlagen durch die Hersteller selbst oder durch geeignete Prüfstellen an- gewendet werden, wobei dies jedoch noch nicht rechtlich verbindlich ist. Wünschenswert wäre eine Ansiedlung des Prüfverfahrens beim DIBt, das derzeit nur für die Zulassung dezentraler Anlagen von Verkehrsflächen zur Einleitung in das Grundwasser zuständig ist. Erforderlich wäre dafür eine Änderung der Landesverordnungen zur Feststellung der wasserrechtlichen Eignung von Bauprodukten und Bauarten (WASBauPVO). Damit hätte das DIBt als zentrale technische Behörde und Dienstleister für die Bauwirtschaft die Rechtsgrundlage zur Erteilung von Zulassungen dezentraler Niederschlagswasserbehandlungsanlagen zur Einleitung in Oberflächengewässer.
Autoren Dr.-Ing. Martina Dierschke, Prof. Dr.-Ing. Christian Hähnlein Frankfurt University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt a. M. E-Mail: martina.dierschke@fb1.fra-uas.de christian.haehnlein@fb1.fra-uas.de Marcel Goerke, M. Sc. IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH Exterbruch 1, 45886 Gelsenkirchen E-Mail: goerke@ikt.de Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 617
Zusammenfassung Die Ruhr ist heute ein wichtiger Teil des Natur- und Gewässerschutzes sowie ein Magnet für Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung für die Menschen im Einzugsgebiet. Die Gewässergüte der Ruhr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Dies belegen die Gewässergüteberichte des Ruhrverbandes in den letzten Jahrzehnten. Unterteilt in fünf Dekaden bietet der Artikel einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Gewässergüte in der Ruhr. Dabei wird neben den Veränderungen im Bereich der Kläranlagen auch auf gesetzliche Änderungen sowie besondere Herausforderungen und Ereignisse eingegangen.
Fazit Die letzten 50 Jahre waren geprägt durch enorme Verbesserungen der Gewässergüte der Ruhr, ermöglicht durch umfangreiche Anstrengungen bei der Verringerung von Stoffeinträgen sowie einer Stabilisierung der chemischen Wassergüte. Mit dem Rückgang der Emissionen aus Industrieanlagen, Kläranlagen und aus der Niederschlagswasserbehandlung fiel dem Anteil der diffusen Belastungen u. a. aus der Landwirtschaft größere Bedeutung zu. Durch die erreichten Verbesserungen kann die Ruhr heute wieder als blaues Band bezeichnet werden und ist wichtiger Teil in Natur- und Gewässerschutz sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung für die Menschen im Einzugsgebiet. Weitreichende Verbesserungen der Güte können in Zukunft vor allem durch morphologische Änderungen wie Renaturierungsmaßnahmen und Verbesserung der Durchgängigkeit erzielt werden; diesen steht allerdings an vielen Stellen die anthropogene Nutzung im Wege. Die zurückliegenden 50 Ruhrgüteberichte spiegeln auch allgemeine gesellschaftliche und technische Entwicklungen wider. Das wachsende Verständnis der natürlichen Prozesse in Fließgewässern und ihrer Bedeutung für anthropogene Nutzungen sowie ihre Beeinflussung hierdurch war wesentlich für unser heutiges Gewässerbild. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 635
Vom Trinkwasser zum Klärschlamm – Vom Notfall zur Energiewende
Symposium mit Beiträgen zur Erhöhung der Resilienz in der Siedlungswasserwirtschaft Im Rahmen des Symposiums „Vom Trinkwasser zum Klärschlamm – Vom Notfall zur Energiewende“ am 18. und 19. Oktober 2023 in Neubiberg an der Universität der Bundeswehr München wurden aktuelle Beiträge zur Erhöhung der Resilienz in der Siedlungswasserwirtschaft präsentiert und diskutiert. Einen besonderen Fokus hatten Themen und Ergebnisse der Forschungsprojekte NOWATER „Notfallvorsorgeplanung der Wasserver- und -entsorgung von Einrichtungen des Gesundheitswesens – organisatorische und technische Lösungsstrategien zur Erhöhung der Resilienz“, FLXsynErgy „Flexible und vollenergetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe: Faulungen und Biogasanlagen als Energieverbraucher, -speicher und -erzeuger“ sowie RISK.twin „Intelligente kritische technische Infrastruktur, Von der Realität zum hybriden digitalen Zwilling“. Die Veranstaltung zeigte eindrücklich die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft. Insbesondere als Bestandteil der Kritischen Infrastruktur kommt die Siedlungswasserwirtschaft der Herausforderung nach, die notwendige Resilienz für die Bereitstellung, Ableitung und Behandlung von Wasser sicherzustellen. Den ganzen Bericht finden sie in Ausgabe 8-24 ab Seite: 604
Fazit Die Veranstaltung zeigte eindrücklich die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachdisziplinen im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft. Wenngleich die Schwerpunkte zwischen „Trinkwasser“ und „Abwasser/Klärschlamm“ sich unterscheiden können, so besteht doch eine große Gemeinsamkeit, bei den aktuellen Herausforderungen als Kritische Infrastruktur die notwendige Resilienz für die Bereitstellung, Ableitung und Behandlung von Wasser sicherzustellen. Ebenfalls wurde deutlich, dass technische Ansätze nur einen Teil der Lösung darstellen. „Der Mensch in seiner Umwelt“ steht vielfach im Vordergrund, als Bestandteil Lösungen zu erarbeiten, mit der Öffentlichkeit und Politik zu diskutieren oder auch mit den Herausforderungen eines stärker werdenden Fachkräftemangels.
Dank Wir möchten uns bei allen bedanken, die zum Erfolg der Veranstaltung „Vom Trinkwasser zum Klärschlamm – Vom Notfall zur Energiewende“ beigetragen haben, ganz besonders bei den Referierenden und den Ausstellenden. Ein besonderer Dank gilt den verschiedenen oben genannten Fördermittelgebern für die Ermöglichung der Forschungsprojekte. Die Bearbeitung von NOWATER, FLXsynErgy und RISK.twin erfolgt jeweils gemeinsam mit vielen Projektpartnern und assoziierten Partnern, die aus der Praxis die Projekte unterstützen. Autor*innen Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Christian Schaum, Prof. Dr.-Ing. habil. Steffen Krause, Eva Gega, M. Sc., Dipl.-Ing. Marcel Hagen, Christian Hubert, M. Sc., Elena Joel, M. Sc., Nora Pankow, M. Sc., Anastasia Ruf, M. Sc., Bettina Steiniger, M. Sc. Universität der Bundeswehr München Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg E-Mail: swa@unibw.de
Eine praxisnahe Methode zur Prognose von Sanierungsbedarfen
Zusammenfassung Die Kanalnetzsanierung ist eine Kernaufgabe der Abwasserunternehmen, birgt aber auch große Herausforderungen. Für die Entwicklung entsprechender Sanierungsstrategien ist unter anderem eine Bestimmung zukünftiger Sanierungsbedarfe notwendig. Der Substanzwertansatz gemäß DWA-A 143-14 erlaubt mithilfe einer pragmatischen und empirisch begründeten Parametrierung sowie einer haltungsweisen Betrachtung eine dynamische und mittelfristige Prognose des Sanierungsbedarfs. Methodisch steht dieser Ansatz zwischen einfachen Abschätzungen auf Basis von Erfahrungswerten und elaborierten Alterungsmodellen. Ergebnisse und Vorteile des Ansatzes (zum Beispiel leichte Verständlichkeit und direkter Vergleich mit anderen Betreibern) werden in diesem Artikel an konkreten Beispielen gezeigt. Der Substanzwertansatz nach DWA-A 143-14 ist eine pragmatische Lösung, um potenzielle Sanierungsbedarfe in Kanalnetzen prognostizieren und so die eigenen Sanierungstätigkeiten strategisch optimieren zu können („Wann und in welcher Größenordnung muss sich das Sanierungsverhalten ändern?“).
Autor Dr.-Ing. Torsten Franz aquabench GmbH Raboisen 30, 20095 Hamburg E-Mail: t.franz@aquabench.de Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 538
Abwasserfiltration nach biologischer Behandlung – Teil 2: Flächenfilter und Mikrosiebe
Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.3 „Abwasserfiltration“ *)
Zusammenfassung In der kommunalen Abwasserbehandlung kommen abhängig von der Aufgabenstellung Raum- und Flächenfilter sowie Mikrosiebe zum Einsatz. Vermehrt werden Flächenfilter und Mikrosiebe auch zur Abwasserfiltration nach biologischer Behandlung eingesetzt. Ein Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.3 „Abwasserfiltration“ befasst sich ausführlich mit den Verfahren Polstofffiltration und Mikrosiebung. Näher eingegangen wird auf Aufbau, Funktion, Auslegung, betriebliche Aspekte sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 543
Die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie: Was wird sich ändern?
Zusammenfassung Nachdem die EU-Kommission im Oktober 2022 den Entwurf für eine Überarbeitung der Kommunalabwasserrichtlinie vorgelegt hatte, einigten sich die drei EU-Institutionen Parlament, Rat und Kommission im Anschluss an das sogenannte Trilogverfahren im Januar 2024 auf die Neufassung der Richtlinie. Am 10. April 2024 wurde der Vorschlag seitens des EU-Parlaments angenommen. Eine förmliche Annahme des Rates steht noch aus, Änderungen an der Textfassung sind aber nicht mehr zu erwarten. Nach einer einführenden Darstellung der Ziele und Schwerpunkte der bis dato geltenden Richtlinie (RL 91/271/ EWG) zeigt der Aufsatz die wesentlichen Neuerungen und deren Bedeutung für die Praxis der kommunalen Abwasserbehandlung auf und legt dabei den Fokus auf die Unterschiede zum ursprünglichen Kommissionsentwurf, die das Ergebnis des Trilogverfahrens darstellen. Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 553
Autoren Dr. Till Elgeti Rechtsanwalt, Partner Fachanwalt für Verwaltungsrecht Christoph Plate, wissenschaftlicher Mitarbeiter Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Münsterstraße 1–3, 59065 Hamm (Westf.) E-Mail: Elgeti@wolter-hoppenberg.de Dr. Corinna Durinke Rechtsanwältin Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Bernburger Straße 32, 10963 Berlin
Kommunalabwasserrichtlinie – Meilenstein für den Gewässerschutz mit vielen offenen Fragen
Meilenstein für den Gewässerschutz, viele Herausforderungen und vor allem noch sehr viele offene Fragen. Dieses Fazit zur Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie lässt sich nach dem DWA-Seminar „Neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie – Herausforderungen für die Umsetzung in Deutschland“ ziehen. Am 3. Juni diskutierten in Berlin hochrangige Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wasserwirtschaft das kommende europäische Rahmenregelwerk für die Siedlungswasserwirtschaft. Gut 200 Teilnehmer in Präsenz und Online unterstrichen die äußerst hohe Bedeutung der Weiterentwicklung der Kommunalabwasserrichtlinie für die Branche
Fazit Die Kommunalabwasserrichtlinie ist definitiv ein Meilenstein für den Gewässerschutz. Aber naturgemäß bleiben bei einer dermaßen komplexen Materie erst einmal viele Fragen offen. Die nationale Umsetzung muss mit Augenmaß und pragmatisch erfolgen. Und es bleibt abzuwarten, inwieweit auch aus Brüssel noch Konkretisierungen kommen, wie beispielsweise die Common Implementation Strategie bei der Wasserrahmenrichtlinie. Denn die Kommunalabwasserrichtlinie wird nicht nur in Deutschland umgesetzt. Wir müssen die weitere Diskussion in Brüssel, aber auch in den anderen Ländern eng verfolgen. Auch immer unter der Perspektive: Was können wir von den anderen Ländern bei der Umsetzung lernen? Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 553
Mehrsprachig, hochmotiviert und engagiert begrüßten und informierten Vertretende der Jungen DWA eine Woche lang Interessierte und angemeldete Hochschul- und Besuchergruppen am Stand der Jungen DWA im Rahmen der IFAT 2024 in München. Über eine Kurzpräsentation wurde das vielfältige Angebot der Jungen DWA präsentiert, wurden die Vorteile des (J)DWA-Netzwerks aufgezeigt und mehrere DWA- Mitgliedsanträge ausgefüllt. In einem gemeinsamen englischsprachigen Workshop mit dem Jungen DVGW und den Young Water Professionals der European Water Association und der International Water Association wurden internationale Nachwuchskräfte über die Vorteile eines aktiven Netzwerks bei den Themen Berufseinstieg, Karriere und persönliche Vorteile des Engagements informiert. Julia Schrade, Leitungsgruppe Junge DWA Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite533
IFAT Munich 2024 – München fünf Tage Nabel der globalen Wasserwirtschaft
142 000 Besucher aus fast 170 Ländern und Regionen, 3211 Aussteller aus 61 Ländern, 300 000 m² Ausstellungsfläche; dies sind die offiziellen Zahlen der IFAT Munich 2024. 33 Mitarbeitende an zwei Ständen vor Ort, 1,3 Tonnen Material, 42 Sessions, knapp 10 000 eingelöste Tagestickets, gefühlte 20 km Kabel und ein durchgetanzter Standboden; das sind die Zahlen und Fakten der DWA. Die IFAT Munich 2024 kann, darf und muss als großer Erfolg bezeichnet werden, sowohl für die Messe München als auch für die DWA als langjährigen Partner der Messe und ideeller Träger der IFAT.
Vorbereitungen für die IFAT 2026 laufen bei der DWA bereits an. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Messe vom 4. bis 8. Mai 2026. Herzlichst, Ihre Lisa Broß
Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 53
Arbeitsbericht des DWA-Fachausschusses RE-4 „Rechtsfragen zu Kreislaufwirtschaft und Bodenschutz“ *) Zusammenfassung Mit der Einleitung von Abwasser in Gewässer findet eine Rückführung in den natürlichen Wasserkreislauf statt, mit der die Abwassereigenschaft verloren geht. Dabei stellt sich die Frage, ab welchem Zeitpunkt in einem Wasserwiederverwendungssystem noch von Abwasser gesprochen werden kann. Die DWA, speziell der DWA-Fachausschusses RE-4 „Rechtsfragen zu Kreislaufwirtschaft und Bodenschutz“, hat sich daher mit der Frage beschäftigt, ob ein abstrakter rechtlicher Rahmen für das Ende der Abwassereigenschaft definiert werden kann, anhand dessen das Ende der Abwassereigenschaft im Einzelfall für eine bestimmte technische Stelle festgelegt werden kann. Dafür muss das deutsche Recht in Kontext mit dem europäischen Recht gelesen werden, das mit der EU-Wasserwiederverwendungsverordnung einen ersten Schritt zur EU-weiten Mindestharmonisierung der Wasserwiederverwendung zur landwirtschaftlichen Bewässerung gemacht hat. Die Ergebnisse hat der Fachausschuss in einem Arbeitsbericht zusammengefasst. Den ganzen Bericht lesen sie in der KA 7/2024 ab Seite 564
DWA-Expertengespräch „Aktivkohle aus Biomasse“ Die DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohleeinsatz auf Kläranlagen“ hat das Thema „Aktivkohle aus Biomasse“ aufgegriffen und relevante Experten zu einem fachlichen Austausch eingeladen. Ziel des DWA-Expertengesprächs war es, den Wissensstand und Grad der Technologieentwicklung zur Herstellung von Aktivkohle aus Biomasse für die Spurenstoffelimination in Erfahrung zu bringen. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 451
Expertenforum Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg Vor gut zehn Jahren wurde die Plattform Regenüberlaufbecken Baden-Württemberg gegründet. Nach wie vor ist die Regenwasserbehandlung ein wichtiges Thema, dem sich das nunmehr 9. Expertenforum RÜB Baden-Württemberg am 21. Februar 2024 intensiv widmete. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet der neue Leitfaden des Landes zu diesem Thema. Wie sich die Herausforderungen am besten meistern lassen, zeigten zudem mehrere Beispiele aus der Praxis Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 444
Autoren: Dr. Klaus Zintz, Dr.-Ing. Fabian Brunner, Dr.-Ing. Tobias Reinhardt
Fazit Insgesamt kam bei dem Forum wiederholt zum Ausdruck, wie wichtig gute Daten für einen optimalen Betrieb von Regenwasseranlagen sind. Und dass mit dem neuen Arbeits- und Merkblatt DWA-A/M 102 sowie dem an baden-württembergische Verhältnisse angepassten entsprechenden Leitfaden gute Werkzeuge zur Verfügung stehen, um die Nutzung dieser Anlagen weiter zu verbessern.
Aktuelle Praxis der kommunalen Rattenbekämpfung in der Kanalisation
Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage Zusammenfassung 83 % der 288 an einer bundesweiten Umfrage teilnehmenden Kommunen bekämpften im Jahr 2022 Ratten in der Kanalisation. Es wurden überwiegend Formköder mit Antikoagulanzien der zweiten Generation am Draht in Kanalschächte gehängt. Jedoch wurden nun auch vermehrt Köderschutzstationen verwendet. Dass ca. 70 % der Ratten bekämpfenden Kommunen eine vorherige Befallserhebung sowie eine abschließende Erfolgskontrolle durchführten, wird auf die verschärften, rechtsverbindlichen Anwendungsbestimmungen und Risikominderungsmaßnahmen für Rodentizide zurückgeführt. Insgesamt wurden bei den teilnehmenden Kommunen 23,5 t Köder bzw. 1,7 kg Wirkstoff zur Kanalbeköderung eingesetzt. Hochgerechnet auf das gesamte Bundesgebiet ergibt das rund 148 t Köder bzw. 12 kg Wirkstoff. Die Einsatzmengen von Antikoagulanzien der zweiten Generation verringerten sich gegenüber Daten aus dem Jahr 2017 um ca. 28 % Ausblick Die Transformation der urbanen Rattenbekämpfung hat längst begonnen und findet weltweit statt. Sie wird nicht nur durch die alarmierenden Forschungsergebnisse zur Umweltbelastung mit Rodentiziden oder den daraus hervorgegangenen Vorschriften aus der Biozidzulassung vorangetrieben, sondern ist auch dem zunehmenden Interesse der Wissenschaft an der Wanderratte als Wildtier zu verdanken. In Forschungsprojekten wie dem Helsinki Urban Rat Project in Finnland, dem Projet Armaguedon in Frankreich (Paris), dem Vancouver Rat Project in Kanada oder dem RaBeKa-Projekt in Berlin untersuchen Forschende weltweit die Lebensweise der Tiere in Interaktion mit Menschen in der Stadt [16]. Sie gehen der Frage nach, wie ein auf der Verbreitung und dem Verhalten der Tiere basierendes, nachhaltiges, urbanes Rattenmanagement in Zukunft aussehen könnte. Grundlegend dabei ist die Erkenntnis, dass ein nachhaltiges Rattenmanagement über den bloßen Einsatz von Rodentiziden weit hinausgeht. Vielmehr gilt es, Befallsursachen und deren Prävention in den Mittelpunkt der Bemühungen zu stellen. Zudem wird das Rattenmanagement als eine ganzheitliche Querschnittsaufgabe unter Einbeziehung aller zuständigen Behörden, aber vor allem der ansässigen Bevölkerung, verstanden. Um die Stadtbevölkerung für die eigentlichen Probleme hinter dem Problemtier „Stadtratte“ zu sensibilisieren, hat das Umweltbundesamt (UBA) die Kampagne für ein nachhaltiges Management von Ratten (KaRMa) gestartet (https://www.umweltbundesamt.de rattenmanagement). Dazu stellt das UBA den Kommunen sowie allen anderen interessierten Personen Poster, Plakate und Postkarten zum kostenlosen Download bereit. Darauf werden mit verschiedenen Motiven typische Verhaltensweisen, die das Aufkommen von Ratten in Siedlungsgebieten begünstigen, bildhaft und sprachlich thematisiert. Die ansässige Bevölkerung soll so auf die Ursachen für einen Rattenbefall aufmerksam gemacht und zu einer Verhaltensänderung bewegt werden. Denn darin sind sich die Fachleute aus Stadtverwaltung, Schädlingsbekämpfung und Wissenschaft einig: Langfristig sind Rattenpopulationen in Städten nur dann in den Griff zu bekommen, wenn den Tieren Nahrungsgrundlagen und Nistplätze entzogen werden. Der Einsatz von Rattengift mit den bekannten Kollateralschäden für Haus- und Wildtiere ist eher Teil des Problems als Teil einer tragfähigen und nachhaltigen Lösung. Das hat der jahrzehntelang nur auf die Bekämpfung der Symptome ausgerichtete und daher letztlich erfolglose, großräumige Einsatz von antikoagulanten Rodentiziden eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 457
Dank Die Autoren bedanken sich herzlich bei allen, die an der Umfrage teilgenommen haben und ohne deren Bereitschaft zur Beantwortung des Fragebogens eine Erhebung von Daten nicht möglich gewesen wäre. Ein Dank geht auch an alle DWA-Landesverbände und Personen für ihre Bereitschaft, den Fragebogen an zuständige Personen im Bereich der kommunalen Rattenbekämpfung im abwassertechnischen Bereich zu verteilen.
Autoren Dr. Julia Regnery Referat Biochemie, Ökotoxikologie Bundesanstalt für Gewässerkunde Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz E-Mail: regnery@bafg.de Dipl.-Ing. Ralf Weber IAB – Institut für angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH Über der Nonnenwiese 1, 99428 Weimar Anton Friesen Fachgebiet IV 1.2 – Biozide Umweltbundesamt Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau E-Mail: anton.friesen@uba.de
Fragenkatalog „Ausschreibung der Klärschlammentsorgung“
Fünfter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.5*) Zusammenfassung Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung im Jahr 2017 werden höhere Anforderungen an die Klärschlammentsorgung und damit auch an Ausschreibungen der Klärschlammentsorgung gestellt. Eine Unterarbeitsgruppe der DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.5 „Übergreifende Fragestellungen der Klärschlammbehandlung und -entsorgung auf Kläranlagen kleiner und mittlerer Größe“ hat einen Arbeitsbericht erstellt, der Hilfe und Unterstützung bei Vergabeverfahren gibt. Dies erfolgt als Fragenkatalog mit entsprechenden Antworten. Schwerpunkte des Arbeitsberichts sind: rechtliche Grundlagen; Vorbereitung von Vergabeverfahren; Schätzung des Auftragswerts; Verfahrensarten; Gesamtzeitplan/Fristen; Eignungsprüfung der Bieter; Zuschlagskriterien; Leistungsbeschreibung und -verzeichnis; weitere Vertragsbedingungen; Angebotsphase; Bieterfragen; Prüfung der Angebote; Aufhebung von Vergabeverfahren; Bewertung und Zuschlag; Rügen und Nachprüfverfahren. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 478
Der Appell an die Junge DWA lautete bei der 28. Auflage des Thematischen Stammtischs am 15. Februar 2024 ganz deutlich: „Wir brauchen Euch für die Fachgremienarbeit.“ Der DWA-Hauptausschuss Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm (KEK) stellte die fachliche und politische Arbeit vor. Zu Gast war Dr.-Ing. Markus Roediger, unterstützt von Dipl.-Ing. agr. Rainer Könemann. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 454
Standardisiertes Vorgehen zur Planung, Durchführung und Auswertung von N2O-Emissionsmessungen
Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KA-6.7 „Treibhausgasemissionen bei der Abwasserbehandlung“* Kommunale Abwasserbehandlung Zusammenfassung Grundsätzlich können Kläranlagen mit einer gegen Null strebenden Lachgas-Emission betrieben werden. In Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen wurden auf Kläranlagen jedoch auch erhebliche, meist kontinuierlich auftretende, Lachgas-Emissionen nachgewiesen. Da sich die Lachgas-Emissionen zwischen verschiedenen Kläranlagen somit erheblich voneinander unterscheiden können, ist eine verallgemeinernde Betrachtung und Bewertung dieser Emission nicht zielführend. Mit dem vorliegenden Arbeitsbericht führt die DWA-Arbeitsgruppe KA-6.7 ein gestuftes, standardisiertes Vorgehen zur Einordnung der anlagenspezifischen Lachgas Emission ein. Die in diesem Arbeitsbericht zusammengefassten Hinweise unterstützen kurzfristig bei der Emissionseinordnung, der Durchführung von Sondierungsmessungen und der Ableitung von Kennzahlen zur Bewertung der Lachgas-Emission, um sicherzustellen, dass aussagekräftige Daten mit akzeptablem Ressourceneinsatz erhoben werden. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 465
Automatisierung und Digitalisierung der Abwasserreinigung
Perspektiven aus Sicht des DWA-Fachausschusses KA-13 „Automatisierung von Kläranlagen“ und Rückblick auf 100 Sitzungen Zusammenfassung Der DWA-Fachausschusses KA-13 „Automatisierung von Kläranlagen“ kann seit seiner Gründung im Jahr 1975 auf 100 Sitzungen zurückblicken. Wurden zunächst sehr grundlegende Fragen wie der Einsatz eines „zentralen Prozessrechners“ oder „Möglichkeiten der Sauerstoffeintragsregelung“ im Ausschuss behandelt, stehen heute Themen wie Digitalisierung, Klimawandel, Treibhausgase, Automatisierung, Betriebsunterstützung durch Simulation und Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt der Arbeit Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 6 2024 ab Seite 475
Ausblick Die Arbeit im Fachausschuss KA-13 und seinen Arbeitsgruppen hat in den letzten Jahren bereits deutliche Veränderungen erfahren. Die Fokussierung auf die großen Themen unserer Zeit wie den Klimawandel oder die Digitalisierung prägen die aktuellen Arbeiten. Als Leitsatz über der Siedlungswasserwirtschaft könnte stehen, dass von ihr keine Auswirkungen auf die Umwelt ausgehen sollen. Robuste Automatisierungslösungen müssen dazu beitragen, diese Ziele in den kontinuierlichen Anlagenbetrieb zu integrieren. Auch für die Automatisierung gilt, das heutige Planungen viel stärker als bisher Technologiesprünge ermöglichen müssen. Die ehrenamtlichen Expertinnen und Experten des DWA-Fachausschusses KA-13 werden sich auch in Zukunft mit großer Leidenschaft und Fachkompetenz der Bearbeitung dieser Themen widmen.
Autoren Dr.-Ing. Frank Obenaus Obmann des DWA-Fachausschusses KA-13 Emschergenossenschaft/Lippeverband Kronprinzenstraße 24, 45128 Essen E-Mail: obenaus.frank@eglv.de Prof. Dr.-Ing. Peter Baumann stellvertretender Obmann des DWA-Fachausschusses KA-13 Hochschule für Technik Stuttgart Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft Schellingstraße 24, 70174 Stuttgart E-Mail: peter.baumann@hft-stuttgart.de
Jahrestreffen des Circles „Nachhaltige Wasserwirtschaft“ der Jungen DWA
Fast genau ein Jahr nach dem erfolgreichen ersten Präsenztreffen des JDWA-Circles „Nachhaltige Wasserwirtschaft“ trafen sich die Mitglieder vom 10. bis 12. November 2023 erneut, um in direktem Austausch die Circle-Arbeit zu reflektieren, Ideen und Strategien zu entwickeln und zukünftige Aktivitäten zu planen. Abgerundet wurde das Treffen durch einen Besuch der historischen Altstadt und der Nürnberger Burg. Weil es so schön und erfolgreich war, wurde direkt ein Termin für das nächste Präsenztreffen 2024 vereinbart.
Mehr über den Circle und dessen Arbeit: https://dwa.info/jdwa-nachhaltigkeit Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 348
Wasserwiederverwendung notwendiger Baustein zum Schutz des Grundwasserdargebots
BMUV Referentenentwurf zur Anpassung des Wasserhaushaltsgesetzes verhindert praxisrelevante Zukunft der Wasserwiederverwendung
Mit dem Entwurf des dritten Gesetzes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes konkretisiert das Bundesumweltministerium die Anforderungen der EU-Verordnung, die die Mindestanforderungen an die Wiederverwendung kommunalen Abwassers für die landwirtschaftliche Bewässerung definiert. Die DWA hat sich in einer Stellungnahme zu dem Gesetzesentwurf positioniert. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 346
Ergebnisse und Ableitungen der ver.di Umfrage Gute Arbeit in der Wasserwirtschaft
Angesichts der Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung wollte ver.di wissen: Wie attraktiv sind die Arbeitsbedingungen und was kann zu deren Verbesserung beitragen? Das Ergebnis ist alarmierend: Viele Beschäftigte würden nicht für eine Tätigkeit im eigenen Betrieb werben – trotz hoher Identifikation mit der eigenen Arbeit. Das liegt daran, dass sich viele unzureichend geschult, strukturell überlastet sowie gesundheitlich angegriffen sehen und finanzielle Sorgen haben. Für die Zukunft der Versorgungssicherheit gibt es also viel zu tun. Die Umfrageergebnisse zeigen, wo die Arbeitgeber ansetzen sollten. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 338
Dank Wir bedanken uns bei allen Kolleginnen und Kollegen – Betriebs und Personalräten, Mitgliedern der JAV und Vertrauensleuten in den Betrieben und Dienststellen, ohne die die Durchführung der Befragung und die Schaffung dieses Datenschatzes nicht möglich gewesen wären. Links Die Ergebnisse der Gesamtbefragung (Energie , Wasser und Abfallwirtschaft) befinden sich hier: Umfrage | Ver- und Entsorgung (verdi.de) Der Erfahrungsbericht zur Methodik der Befragung, die auch betrieblich Anwendung finden kann, findet sich hier: https://kurzelinks.de/6bn0 Informationen zum DGB Index Gute Ar beit: https://index-gute-arbeit.dgb.de/
Autorinnen Clivia Conrad, Dipl.-Verww. ver.di-Bundesfachgruppenleiterin Wasserwirtschaft E-Mail: clivia.conrad@verdi.de Dr. Alexandra Wagner sozialwissenschaftliche Arbeitsforschung und Beratung, FIA Consulting Jägerstraße 56, 10117 Berlin E-Mail: wagner@fia-institut.de
Zusammenfassung Etwa 60 Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie in Deutschland hängen direkt oder indirekt von der Chlorchemie ab. Auch wenn die meisten Endprodukte weder Chlor noch Natrium in ihren Molekülen enthalten, landen diese Elemente häufig im Abwasser. Vor diesem Hintergrund erforscht und entwickelt die Industrie neue, umweltfreundliche und wirtschaftlich tragfähige Verfahren zum Recycling industrieller salzhaltiger Wässer. Für die Reinigung von Solen werden adsorptive, oxidative, thermische und elektrochemische Verfahren und deren Kombinationen entwickelt.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 387
Dank Für die laufende Forschung wird die Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für die im Rahmen der Maßnahmen WavE (Zukunftsorientierte Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung) und WavE II (Wassertechnologien: Wiederverwendung) geförderten Projekte Re Salt (Recycling von industriellem salzhaltigem Prozesswasser) und RIKovery (Recycling von industriellen salzhaltigen Wässern durch Ionentrennung, Konzentrierung und intelligentes Monitoring) dankend gewürdigt. Die Pilotanlage in Uerdingen wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms gefördert.
Autor*in Dr. Yuliya Schießer, Dr. Christoph Blöcher Covestro Deutschland AG Kaiser-Wilhelm-Allee 60, 51373 Leverkusen E-Mail: yuliya.schiesser@covestro.com
Circular Ansätze in der Wasserwirtschaft Zusammenfassung Die Menschheit nutzt die Ressourcen des Planeten Erde in extremem Maß. Deshalb muss auch der Schutz des Wassers zukünftig deutlich mehr als bisher unter dem Aspekt eines ganzheitlichen Ressourcen- und Umweltschutzes geschehen. Planung, Bau und Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen müssen sich ab sofort zwingend an einem ernsthaften zirkulären Ansatz orientieren. Bislang handelt die Wasserwirtschaft bei ihren Bauwerken im Wesentlichen nach dem Prinzip „cradle to grave“ (von der Wiege zur Bahre), bei dem Material nach Gebrauch weggeworfen wird oder im besten Fall ein Downcycling erfolgt. Langfristig muss die Branche bezogen auf die eingesetzten Rohstoffe einen weiteren Schritt gehen, nämlich hin zu einer zirkulären Wirtschaft nach dem cradle to cradle(c2c)-Prinzip: Einmal entnommene Rohstoffe müssen für immer im Kreislauf erhalten bleiben. Damit geht der c2c-Ansatz über das Nachhaltigkeitsprinzip hinaus. Für die hochtechnisierten Bauwerke der Wasserwirtschaft ist der Ansatz des c2c-Prinzips noch mit hohen technischen Hürden behaftet. Daher ist als erster Zwischenschritt das c2c-inspirierte Planen, Bauen, Betreiben und Rückbauen von Anlagen sinnvoll. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 394
Autor Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft mbH Auf der Hüls 162, 52068 Aachen E-Mail: m.schroeder@tum-ingenieure.de
Aus und Weiterbildung mit Automatisierungstechnik im unternehmenseigenen InnovationLab Bildung ist die wichtigste Voraussetzung, um unsere globale Gesellschaft in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Die größte Herausforderung besteht darin, die Bevölkerung weltweit zu einem ressourcenschonenden Umgang und besserem Umweltverhalten zu führen, um so einen Beitrag zum Ressourcenschutz zu leisten und das Fortschreiten der Umweltverschmutzung zu stoppen. Es ist von essenzieller Bedeutung, verstärkt in Bildung zu investieren, insbesondere in Aus- und Weiterbildungsprogramme, die Fachkräfte für den Wassersektor aus- und weiterbilden. Zahnen Technik aus Arzfeld setzt dabei auf das unternehmenseigene „InnovationLab“ Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 334
Autorin und Autoren Alina Wonner Herbert Zahnen Andreas Hau Bahnhofstraße 24 54687 Arzfeld E-Mail: a.wonner@zahnen-technik.de Klaus Kronberger ADIRO Automatisierungstechnik GmbH Limburgstraße 40 73734 Esslingen E-Mail: kro@adiro.com
Auswirkungen auf die Klärschlammtrocknung und Schnelltest zur Bewertung Zusammenfassung Schwankungen in den Klärschlammqualitäten wirken sich auf die Klärschlammlagerung, die Klärschlammförderung und die Klärschlammtrocknung aus und beeinflussen die Verfahrenstechnik, die Wirtschaftlichkeit sowie die Umweltemissionen der Klärschlammverwertung entscheidend. Es wird ein neu entwickelter Schnelltest zur Bestimmung der Klärschlammqualität im Hinblick auf die Geruchsentwicklung und den Übergang von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in die Trocknerabluft bei der Bandtrocknung von Klärschlamm vorgestellt, und erste Ergebnisse werden präsentiert. Es besteht noch Klärungsbedarf über die optimale Handhabung des Klärschlamms ab seiner Entwässerung bis hin zur Trocknung inklusive der damit verbundenen Logistik. Diese ist auch mit umweltrelevanten Emissionen verbunden. Durch geschickte Verknüpfung von Logistik, Transport und Verwertung können diese verkleinert werden. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 376
Autoren Mark Michaud, M. Sc., Luisa Wittmann, M. Eng., Dr.-Ing. Albert Heindl, Fabian Boßle, M. Sc. Huber SE Industriepark Erasbach A1 92334 Berching E-Mail: Albert.Heindl@huber.de
Zusammenfassung Das Spektrum technischer Filter zur Niederschlagswasserbehandlung reicht von kompakten Anlagen im dezentralen Maßstab bis zu zentralen Anlagen mit mehreren Hektar angeschlossener Fläche. Die hier vorgestellten zentralen Systeme werden im Aufstromverfahren durchflossen. Der Zufluss wird dabei durch Sedimentation oder eine Sedimentation-Lamellen-Kombination vorbehandelt. Das Spektrum der eingesetzten Filtersubstrate ermöglicht den Rückhalt feiner Partikel (AFS63) bis hin zu gelösten Stoffen. Die Rückhaltewirkung von technischen Filtern kann sehr hoch sein, allerdings muss der Kompromiss zwischen Wirkung und Wartung gefunden werden. Die Überwachung der Systeme ist durch Bilanzierung der Füllstände vergleichsweise einfach. Erste Ansätze für eine Bemessung der Systeme werden vorgestellt. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 353
Fazit Der Rückhalt feinpartikulärer und gelöster Stoffe durch Sedimentationsanlagen kann nur eingeschränkt den Ansprüchen des Gewässerschutzes genügen. Technische Filter stellen eine wertvolle Ergänzung im Portfolio der Niederschlagswasserbehandlungsanlagen dar. Allerdings sind die Wirkmechanismen in Filtersystemen zur Niederschlagswasserbehandlung komplex. Ein Vorteil der Filter ist die Flexibilität und damit die Anpassung des Filtermaterials an stoffspezifische Veränderungen im Einzugsgebiet. Die komplexen Bedingungen erschweren die Entwicklung verbindlicher Bemessungsvorgaben. Während bis lang zahlreiche kompakte Anlagen im dezentralen Maßstab betrieben werden, beschränken sich Anlagen im zentralen Maß stab auf wenige Einzelfälle. Erste Erfahrungen liegen vor allem durch zwei Filteranlagen in Wuppertal vor, die gemeinsam mit der WSW Energie & Wasser AG (Betreiber), der Dr. Pecher AG, der Ruhr Universität Bochum und der FH Münster untersucht werden und teilweise seit einigen Jahren im Betrieb sind. Die Ergebnisse sind vielversprechend, allerdings ist bis zur ab schließenden Entwicklung verbindlicher Bemessungsvorgaben noch weitere Forschungs und Entwicklungsarbeit erforderlich.
Über den Dächern von Berlin, im 24. Stock des Panoramacafes am Potsdamer Platz, hat die DWA am 10. April ihr aktuelles Politikmemorandum „Zukunft der Wasserwirtschaft gestalten“ an hochrangige Vertreter der Bundesumweltpolitik übergeben. Kerninhalte des Memorandums: Umsetzung der Novellierung der Kommunalabwasserrichtlinie in Deutschland und die wasserwirtschaftliche Anpassung an den Klimawandel. Lebhafte Diskussionen und ein intensiver direkter Austausch mit der Bundespolitik zeichneten auch den diesjährigen DWA-Dialog zum Gewässerschutz aus Potsdamer Platz – wasserbewusst konzipiert und gestaltet. Der DWA Dialog zum Gewässerschutz fand in diesem Jahr erstmals über den Dächern von Berlin, im Panoramacafe am Potsdamer Platz, statt. Dieser Ort war nicht ohne Grund gewählt. Der Potsdamer Platz wurde bei der Neugestaltung nach der Wende äußerst wasserbewusst geplant und gestaltet. Obwohl auf dem Gelände viele Flächen versiegelt seien, fließe kein Wasser ab, erläuterte Darla Nickel, Leiterin der Berliner Regenwasseragentur. Das Wasser werde in einem großen flachen Teich gesammelt. 85 Prozent des Niederschlags werde verdunstet, weitere Mengen des Wassers würden in den Gebäuden auf dem Gelände als Betriebswasser genutzt. Es sei zwar überwiegend keine grün blaue Infrastruktur, aber eine sehr gelungene grau blaue Infrastruktur. DWA Politikmemorandum „Zukunft der Wasserwirtschaft gestalten“: www.dwa.info/politikberatung) Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 330
Zusammenfassung Die heterotrophe Denitrifikation spielt als einzige prozessinterne Senke eine wesentliche Rolle bei der Minimierung von N2O-Emissionen der biologischen Abwasserreinigung. Bei der Denitrifikation wird N2O als Zwischenprodukt sowohl gebildet als auch abgebaut. Dabei ist die N2O-Reduktion üblicherweise der am schnellsten ablaufende Teilprozess; unter ungünstigen Betriebsbedingungen kann die Denitrifikation jedoch auch als N2O-Quelle fungieren. In diesem Beitrag werden Ergebnisse zu umfangreichen labortechnischen Untersuchungen der relevanten Einflussfaktoren vorgestellt, um damit die gezielte Bewirtschaftung der Denitrifikation als N2O-Senke zu unterstützen. Dies ist Voraussetzung für den anzustrebenden emissionsarmen Betrieb. Schlagwörter: Abwasserreinigung, kommunal, Denitrifikation, Lachgas, Emission, Abbau, Laborversuch Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 5 2024 ab Seite 366
Der digitale Zwilling für den Betrieb in der Siedlungswasserwirtschaft
Zusammenfassung Der digitale Wandel der Arbeitswelt findet auch in der Siedlungswasserwirtschaft statt. Bisher wurden zum Großteil Modelle und Simulationen als Entscheidungshilfen verwandt. Digitale Zwillinge sind noch von geringer Bedeutung, dies wird sich aber in Zukunft, vor allem in anlagenintensiven Bereichen wie der Siedlungswasserwirtschaft ändern. Diese Veröffentlichung stellt das Konzept des Digitalen Zwillings im Sinne der Hochschulgruppe Simulation (HSGSim) vor und zieht eine Abgrenzung zu bereits bestehenden und etablierten Konzepten wie Modellen und Simulationen. Die HSGSim unterscheidet zwischen physischem Zwilling und digitalem Zwilling, die miteinander kommunizieren und stets einander angeglichen werden. Der physische Zwilling beinhaltet die Anlagenkonfiguration, den Betriebszustand der Anlage und erfasst äußere Einflüsse. Der digitale Zwilling speichert und verarbeitet gesammelte Daten. Ein digitaler Zwilling kann Handlungsempfehlungen geben oder deren Ableitung ermöglichen und unterstützt somit die Entscheidungsträger. Der digitale Zwilling bietet ein breites Anwendungsspektrum in der Siedlungswasserwirtschaft und kann für bereits bestehende Anlagen, Neubauten, virtuelle Inbetriebnahmen, Lehrzwecke etc. eingesetzt werden.
Autoren: SGSim – Hochschulgruppe Simulation, AG Digitaler Zwilling E-Mail: info@hsgsim.org Mitwirkende in der AG Digitaler Zwilling: Tatjana Lorenz (Gießen), Karim Sedki (Kaiserslautern), Dagmar Pohl (Hannover), Peter Schleiffer (Aachen), Ralf Habermehl (Kaiserslautern), Jonas Kleckers (Münster), Tobias Greiner (Stuttgart), Stefan Kroll (Antwerpen), Alexander Behr (Gießen), Janna Parniske (Kassel), Nora Pankow (München), Günter Gruber (Graz)
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 4 2024 ab Seite 283
DWA-Schwerpunkte auf der IFAT 2024 Wassermanagement, Digitalisierung und nachhaltige, klimafeste Städte stehen dieses Jahr im Fokus des Messeauftritts der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) auf der Umweltleitmesse IFAT, 13. bis 17. Mai 2024 in München.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 4 2024 ab Seite 250
Ein Zugang zu vergangenen und aktuellen Starkregenereignissen
Das LAWA-Starkregenportal Zusammenfassung Im Auftrag der LAWA wurde ein Portal erstellt, das einen Zugriff auf vergangene Starkregenereignisse und aktuelle Niederschlagsinformationen bietet. In dem Portal können Starkregenereignisse über Deutschland seit 2001 auf vielfältige Weise gefunden und visualisiert werden. Die Datengrundlage für die Ermittlung der extremen Niederschlagsereignisse stellt die radarbasierte Niederschlagsklimatologie RADKLIM (DWD) dar, in Kombination mit der Datenbank HydroNET-SCOUT und dem Ereignis-Katalog CatRaRE. Bei der Umsetzung des Portals findet das Konzept des Starkregenindex (SRI) Eingang, um aktuelle Niederschlagsdaten und zurückliegende Starkregenereignisse einzuordnen. Das Starkregenportal bietet die Möglichkeit, das Niederschlagsgeschehen einzelner Ereignisse in ihrem räumlichzeitlichen Verlauf zu analysieren. Außerdem können vergleichende Auswertungen zum Auftreten von Starkregenereignissen durchgeführt werden.
Fazit und Ausblick Im Auftrag der LAWA wurde ein Portal erstellt, das deutschlandweit einen Zugriff auf vergangene Starkregenereignisse und aktuelle Niederschlagsinformationen bietet. Das Portal wird voraussichtlich ab April 2024 unter der Webadresse www.starkregenportal.de öffentlich erreichbar sein. Einige der weiterführenden Funktionen werden voraussichtlich nur für registrierte Fachnutzer von Bund- und Länderbehörden zugänglich sein. Die Arbeit an dem Projekt zur Starkregendokumentation beinhaltet einen regelmäßigen Austausch mit der LAWA-Kleingruppe „Aufbau einer Plattform zur Starkregendokumentation“ und dem DWD. In dem Portal können Starkregenereignisse seit 2001 auf vielfältige Weise gefunden und visualisiert werden. Dies wird durch die Kombination zweier Datenbanken möglich, CatRaRE, mit einem objektorientierten Design und mit zahlreichen Eigenschaften der Ereignisse, und HydroNET-SCOUT, das einen direkten Zugriff auf die Radardaten für spezifische Orte sowie Funktionen zur Visualisierung bietet. In der weiteren Entwicklung ist vorgesehen, dass Ereignisse auch in ihrer Auswirkung dokumentiert werden. Dafür wird ein Schadensformular erstellt, mit dem häufige Folgen von Starkregenereignissen wie z.B. überflutete Straßen, überflutete Keller und Feuerwehreinsätze abgefragt werden. Wenn zu einem Ereignis zukünftig Schadensinformationen vorliegen, sollen diese auf den Ereignisseiten mit angezeigt werden, wodurch eine integrierte Betrachtung von Niederschlagscharakteristik und Auswirkungen eines Starkregenereignisses möglich wird.
Dank Das Projekt „Aufbau des Grundgerüsts für eine deutschlandweite Starkregendokumentation“ wird im Auftrag der Bund/ Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) umgesetzt und soll die Basis für eine deutschlandweit einheitliche Bewertung und Dokumentation von Starkregenereignissen legen. Phase 1 des Projektes ist abgeschlossen (01. November 2021–31. Oktober 2022), Phase 2 hat eine Laufzeit vom 01. April 2023 bis zum 31. März 2024. Die Finanzierung erfolgt über das Länder-Finanzierungsprogramm „Wasser, Boden und Abfall“.
Autorinnen und Autoren Dipl.-Met. Alrun Jasper-Tönnies, Dr. Thomas Einfalt hydro & meteo GmbH Breite Straße 6–8, 23552 Lübeck E-Mail: jasper-toennies@hydrometeo.de
Philipp Bühler, M. Sc. Okeanos Smart Data Solutions GmbH Viktoriastraße 29, 44787 Bochum
Marcel Alderlieste, M. Sc. HydroLogic B.V. Stadsring nr. 59 3811 HN Amersfoort, Niederlande
Dr. Katharina Lengfeld Deutscher Wetterdienst Abteilung Hydrometeorologie Frankfurter Straße 135, 63067 Offenbach am Main
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 4 2024 ab Seite 275
Am 18. Januar startete die Junge DWA offiziell in das neue Jahr 2024. Pünktlich um 19:00 Uhr fanden sich 47 Teilnehmende online beim Jahresauftakt ein. Wir, die Leitungsgruppe der Jungen DWA, freuen uns auf viele, spannende Abende im Jahr 2024, zum Beispiel digital im Rahmen der Thematischen Stammtische sowie bei Präsenzgelegenheiten in den Landesverbänden, auf der diesjährigen IFAT und dem DWA-Dialog Berlin im September. Allen Aktiven der Jungen DWA wünschen wir viel Ausdauer, Kraft und Ideenreichtum bei ihrem Engagement für die (J)DWA im Jahr 2024! Philipp Beutler Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 4 2024 ab Seite 262
Starkregen- und Hochwasservorsorge am Beispiel der Stadt Wuppertal
Zusammenfassung Die Folgen des Klimawandels sind auch in Wuppertal deutlich spürbar. Aufgrund ihrer topografischen Gegebenheiten ist die Stadt besonders anfällig für Starkregen- und Hochwasserereignisse. In der jüngeren Vergangenheit gab es in Wuppertal zwei besonders extreme Ereignisse, die zu großen Schäden geführt haben. Die Notwendigkeit, Vorsorgemaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, wurde in Wuppertal früh erkannt. Aufbauend auf stadtgebietsweiten Untersuchungen zum Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement werden Maßnahmen unterschiedlichster Art im Stadtgebiet umgesetzt. Dabei zeigt sich insbesondere auch der Bedarf an organisatorischen Maßnahmen, der Klärung von Zuständigkeiten und der Finanzierung von Maßnahmen. Hochwasser- und Starkregenvorsorge müssen als kommunale Gemeinschafts- und Generationenaufgabe verstanden und kontinuierlich betrieben werden. Eine gute Kommunikation und Verstetigung spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Autoren Katrin Bordne, M. Eng. Dipl.-Ing; Dipl.-Ökol. Reinhard Gierse Stadt Wuppertal Johannes-Rau-Platz 1, 42275 Wuppertal
Kohlendioxid-Bilanzierung: Rohrgrabenverfüllung mit Sand vs. ZFSV
Zusammenfassung Als Alternative zur konventionellen Bettung von Leitungen und Rohren in Sand werden immer häufiger Zeitweise Fließfähige, Selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) verwendet. Die Bettung in ZFSV kann zu einer Zeit- und Kostenersparnis führen. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die Verwendung von ZFSV zur Rohrgrabenverfüllung gegenüber der konventionellen Sandbettung neben der Schonung der natürlichen Ressourcen zusätzlich ein Einsparpotenzial bezüglich der Treibhausgasemissionen aufweist.
Dank Die Arbeit entstand im Zuge des Forschungsprojekts „EnEFF:Wärme: FW-ZFSV 4.0 – Fernwärmeleitungsbau 4.0 mit zeitweise fließfähigen selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen für niedrige und hohe Betriebstemperaturen“, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Förderkennzeichen: 03EN3022C).
Autoren Florian Spirkl, M. Eng., Theresa Wittl, Prof. Dr.-Ing. Thomas Neidhart Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg Fakultät Bauingenieurwesen Galgenbergstraße 30, 93053 Regensburg E-Mail: florian.spirkl@oth-regensburg.de Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 4 2024 ab Seite 294
Klimaschutz und Klimaanpassung im Fokus der Wasserwirtschaft Über 600 Gäste, gut 90 Aussteller aus den verschiedensten Bereichen der Wasserwirtschaft, ein Vortragsprogramm, das wirklich alle aktuell wichtigen Themen der Wasserwirtschaft abdeckt. Besonders im Fokus: Treibhausgasemissionen der Abwasserwirtschaft, die Kombination von Phosphor- und Spurenstoffeliminierung auf Kläranlagen sowie Anpassung an den Klimawandel im urbanen Raum. Dazu der Blick in die Zukunft mit Schwerpunkt auf der Künstlichen Intelligenz. Eine sehr interessante, spannende und erfolgreiche Verbandstagung unseres DWA-Landesverbands Baden-Württemberg in Pforzheim am 17. und 18. Oktober 2023.
Berufswettbewerb Water Skills Regional Eine Besonderheit der Landesverbandstagung in Baden-Württemberg war auch die nunmehr dritte Durchführung in Folge des „Dritten Berufwettbewerbs für AZUBIS und Berufsanfänger*innen Water Skills Regional. Neun Teams a vier Personen gingen in den Parcours und durchliefen theoretische sowie praktische Aufgaben. Das Siegerteam nimmt am German Water Skills auf der IFAT 2024 in München teil, denn: Der Nachwuchs ist uns wichtig!
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 164
Save the Date 2025! Der Termin der nächsten Landesverbandstagung Baden- Württemberg steht bereits fest. Merken Sie sich den 21./22.Oktober 2025 im CCP Pforzheim vor!
Starkregenrisikomanagement und Risikokommunikation der Stadt Münster
Zusammenfassung Über einen Projektzeitraum von 2,5 Jahren wurde bei der Stadt Münster ein Starkregenrisikomanagement erarbeitet. Es gilt, ein gezieltes Ressourcenmanagement zu etablieren, mit dem Ziel das Niederschlagswasser so zu bewirtschaften, dass Extreme im Niederschlagsgeschehen bestmöglich ausgeglichen werden. Zur Modellerstellung wurde als Datengrundlage das in Nordrhein-Westfalen frei zugängliche digitale Geländemodell mit einer Gitterweite von 1 × 1 m verwendet und der aktuelle Gebäudebestand aus dem amtlichen Liegenschaftskataster als nicht durchströmbare 2D-Elemente implementiert. Neben den fachlichen Inhalten war insbesondere die adressatenspezifische Kommunikation eine maßgebliche Kernaufgabe. Das Ziel, alle in die Lage zu versetzen Situationen und Risiken im Zusammenhang mit Starkregen richtig einzuschätzen, optimal vorzusorgen und im Gefahrenfall richtig und angemessen zu reagieren, steht dabei an oberster Stelle. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 175
Autoren Dipl.-Ing. (FH) Ingo Kopietz, Dipl.-Ing. Sonja Kramer Stadt Münster, Amt für Mobilität und Tiefbau Albersloher Weg 33, 48155 Münster E-Mail: Kopietz@stadt-muenster.de
Per- und Polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) im kommunalen Abwasser
Zusammenfassung Der Beitrag befasst sich mit dem Stand der Literatur zu per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) in kommunalen Kläranlagen in Deutschland. Dazu wurden 14 Studien analysiert, Messdaten von 64 Kläranlagen ausgewertet und darauf aufbauend die Relevanz von PFAS im Ablauf von Kläranlagen eingeordnet. Aufgrund der sehr hohen Anzahl unterschiedlicher PFAS wurde sich für eine Eingrenzung der Stoffauswahl in Anlehnung an die neue Trinkwasserverordnung und die Empfehlungen der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) entschieden und auf die PFAS-4 (PFHxS, PFOA, PFOS, PFNA) konzentriert. Da PFAS ihren Ursprung in diversen industriellen Herstellungsprozessen haben, variiert die Konzentration im Abwasser je nach angeschlossenem Indirekteinleiter. Da nicht alle PFAS-Verbindungen erfasst werden können und es derzeit noch keinen Summenparameter gibt, sollte für die zukünftige Detektion ein solcher Parameter (zum Beispiel dTOP Assay) zugrunde gelegt werden. Eine gezielte, engmaschige Probenahmekampagne in verdächtigen Gebieten bietet Behörden außerdem die Möglichkeit, Verursacher zu ermitteln und eine weitere Absprache zur Reduktion und zum gemeinschaftlichen Gewässerschutz zu ermöglichen. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 183
Autorinnen Dr.-Ing. Veronika Zhiteneva Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH Cicerostraße 24, 10709 Berlin E-Mail: veronika.zhiteneva@kompetenz-wasser.de
Vera Kohlgrüber, M. Sc. Kompetenzzentrum Spurenstoffe BW c/o Universität Stuttgart Bandtäle 2, 70569 Stuttgart E-Mail: vera.kohlgrueber@koms-bw.de
Dipl.-Ing. Swetlana Schölzel, M. Sc. Schölzel Consulting Betriebsbegleitung von 4. Reinigungsstufen Quartiersweg 8, 10829 Berlin E-Mail: swetlana@schoelzelconsulting.de
Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Wasserwirtschaft – eine Chance oder nur Verpflichtung?
Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-1.2 Zusammenfassung Nachhaltigkeit zielt darauf ab, heute und in Zukunft allen Menschen ein bedürfnisgerechtes und würdevolles Leben zu ermöglichen und die Grundlagen für Mensch, Natur und eine gute Umwelt dauerhaft zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um ökologische, sondern auch um ökonomische und soziale Belange. Im Zuge des European Green Deal hat die EU Verordnungen und Richtlinien erlassen, die viele Unternehmen zur Erfüllung der Taxonomie und zur Berichterstattung verpflichten. Alle Organisationen haben mit einer guten Nachhaltigkeitsberichterstattung auch die Chance, ihre Verantwortung in der Daseinsvorsorge gegenüber ihren Interessensgruppen aufzuzeigen. Den Akteuren der deutschen Wasserwirtschaft bietet sich ein Medium, ihre Beiträge in Bezug auf stabile und funktionsfähige Infrastrukturen, bezahlbare Gebühren, Ressourcenschonung, Klimafolgenanpassung und Artenvielfalt zu kommunizieren. Allen, die sich mit dem Thema befassen wollen oder müssen, wird mit diesem Arbeitsbericht eine Orientierungshilfe zum Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung an die Hand gegeben Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 194
Risiken für Deutschland Zusammenfassung Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch in Deutschland immer deutlicher und die damit verbundenen Risiken werden in Zukunft zunehmen, je nachdem wie stark der Klimawandel durch Maßnahmen des Klimaschutzes begrenzt werden kann. Die gegenwärtigen und zukünftigen Klimawirkungen wurden in der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 für Deutschland im Auftrag der Bundesregierung wissenschaftlich untersucht und hinsichtlich der damit verbundenen Risiken durch 25 Bundesbehörden bewertet. Viele Klimawirkungen mit hohem Risiko und mit sehr dringenden Handlungserfordernissen sind verbunden mit einem Überschuss an Wasser, d. h. Starkregen, Überschwemmungen, Sturzfluten, Hochwasser, oder einem Mangel an Wasser, d. h. Trockenheit, Dürre und Niedrigwasser. Der Klimawandel verändert auch die Wasserqualität von Meeres-, Oberflächen- und Grundwasser durch Erwärmung, Konzentrationsänderungen, Versalzung, Versauerung und indirekte Effekte, wie den Eintrag von Schadstoffen in Gewässer durch Sturfluten. Natürliche Systeme und Ressourcen, wie Wasser, Boden, Arten und Ökosysteme, sind vom Klimawandel besonders bedroht und haben relativ geringe Anpassungskapazitäten. Die Biodiversität ist unter Druck, beispielsweise die Arten in wassergebundenen Habitaten wie Moore und Quellen. Gleichzeitig wird für die Anpassung an den Klimawandel Wasser in ausreichender Qualität und Quantität von vielen Systemen benötigt. Es gibt viele Anpassungsmöglichkeiten im Wasserbereich, aber Wassernutzungskonflikte werden in Zukunft durcden Klimawandel verstärkt Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 203
Fazit Die Ergebnisse der KWRA sowie weitere umfassende Untersuchungen zeigen die wichtigsten Klimarisiken im Bereich Wasser für Deutschland. Dies betrifft die Klimarisiken infolge von Extremereignissen, die entweder zu einem Überschuss oder zu einem Mangel an Wasser führen, sowie Klimarisiken, die durch den schleichenden Wandel beeinflusst werden und damit zu Veränderungen der Wasserqualität sowie der Biodiversität führen. Aktuelle Strategien, wie die nationale Wasserstrategie, setzten hier an. Sie berücksichtigen den Wasserbedarf der Ökosysteme, zielen auf die Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes und die Stärkung der Resilienz der Gewässerökosysteme. Zur Unterstützung und Weiterentwicklung dieser Strategien und Anpassungsoption ist weitere Forschung erforderlich, Während die Klimarisiken infolge von Wassermangel und Wasserüberschuss schon intensiv beforscht werden, viele Anpassungsmaßnahmen bekannt und teils schon beschlossen sind, sind insbesondere die Klimarisiken in Verbindung zu Wasserqualität und Biodiversität in aquatischen Ökosystemen noch mit Unsicherheiten behaftet. Gerade hier sind – insbesondere bei einem starken Klimawandel – die Anpassungsoptionen begrenzt und Schädigungen nur langfristig und aufwendig, teils gar nicht, rückgängig zu machen. Dementsprechend wichtig ist eine vorsorgende Erhöhung der Resilienz von aquatischen Ökosystemen durch Renaturierung und einen intensiveren Schutz vor Verschmutzung und Übernutzung
Autorinnen Dr. Inke Schauser Dipl.-Ing. Corinna Baumgarten Umweltbundesamt Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau E-Mail: inke.schauser@uba.de
Am 16. März 2023 fand der Thematische Stammtisch der Jungen DWA zum Thema Gemeinwohlbilanz statt. Es wurde intensiv und detailliert über den Mehrwert, die Umsetzungsmöglichkeiten und Grenzen der Gemeinwohlbilanz in verschieden Bereichen der Wasserwirtschaft diskutiert.
Thematischer Stammtisch zum Thema „Gemeinwohlbilanz Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 3 2024 ab Seite 172 Cara Möginger und Alina Kosmützky
Werbung für wasserwirtschaftliche Berufe an Grundschulen
Berufliche Zukunft beginnt in der Grundschule. Ziel von „Berliner Schulpate“ ist es, Grundschulkinder bei der Entwicklung von Berufswünschen zu unterstützen und Grundschulen in Problemkiezen zu stärken. Mehr als 500 Berufspat*innen gehen seit der Gründung 2013 in Grundschulen und stellen den Kindern ihre Berufe vor, darunter auch eine Bauingenieurin mit Schwerpunkt Wasserwirtschaft. Weitere Informationen zum Projekt: www.berliner-schulpate.de Franziska Beinhofer, M. Sc. (p2m berlin)
Der letzte Thematische Stammtisch der Jungen DWA des Jahres 2023 widmete sich am 16. November spannenden Fragen zu Finanzierungsmöglichkeiten von blau-grünen Infrastrukturen (BGI) und der Abwasserentsorgung allgemein.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 94
Direkte physikalische Simulation der Sedimentation zur Bemessung von Regenklärbecken und Schrägklärern nach DWA-A 102-2
Zusammenfassung Zur Bemessung von Sedimentationsanlagen (Regenklärbecken und Schrägkläreranlagen) für das Trennsystem nach dem Arbeitsblatt DWA-A 102-2 per Nachweisverfahren wird eine Methode zur direkten deterministischen Simulation des Sedimentationsvorgangs vorgestellt. Das Sediment, etwa AFS63, wird durch eine Sinkgeschwindigkeitsverteilung charakterisiert. Unter Ansatz einer Sedimentationsformel wird aus der Ganglinie des Überlaufabflusses auch eine solche der Überlaufkonzentration ermittelt, aus der die Gesamtentlastungsfracht und auch der Gesamtwirkungsgrad berechnet werden können. Dabei wird die Sinkgeschwindigkeitsverteilung kalibriert, sodass DWA-A 102-2 Bild 4 mit brauchbarer Näherung getroffen wird. Das Verfahren wird sodann zu einem Vergleich von vier Sedimentationsanlagen mit gleicher Bemessungs-Oberflächenbeschickung, aber unterschiedlichen Bemessungs-Regenspenden und Betriebsweisen herangezogen. Der ermittelte Sedimentationswirkungsgrad wird mit Bild B.2 in DWA-A 102-2 verglichen. Es wird gezeigt, dass diese Kurve auch bei einer Korrektur der Bemessungsregenspende nicht allgemeingültig ist und deutliche Abweichungen im Wirkungsgrad resultieren können. Um künftige Anwendungsfehler zu vermeiden, ist eine Erweiterung dieser Graphik auf Merkblattebene wünschenswert.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 100
Autor Dr.-Ing. Gebhard Weiß Umwelt- und Fluid-Technik Dr. H. Brombach GmbH Steinstraße 7, 97980 Bad Mergentheim E-Mail: g.weiss@uft.eu
Bewertung von Verfahrenskomponenten und Prozessketten im Hinblick auf Energie- und Ressourceneffizienz
Erster Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-7.7 Zusammenfassung Die DWA-Arbeitsgruppe KEK-7.7 „Energie- und Ressourceneffizienz der Klärschlammverwertung einschließlich Phosphorrückgewinnung“ hat einen Arbeitsbericht vorzugelegt, der Betreibern, Planern und Kommunen eine Methodik für den Leistungsvergleich von Verfahrensketten zur Schlammbehandlung und -verwertung unter Berücksichtigung der Phosphorrückgewinnung vorstellt und Hinweise zur Auswahl von Bewertungskriterien sowie zur anwendungsspezifischen Formulierung entsprechender Bewertungskennzahlen gibt. Dies soll den Betroffenen helfen, sich für die zeitnah zu treffenden Investitionsentscheidungen gut aufzustellen. Auch an Verfahrensanbieter richtet sich dieser Arbeitsbericht, die über das hier vorgestellte Vorgehen ihre Verfahren den Planern formalisiert für eine Verfahrensauswahl zur Verfügung stellen können.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 113
Wasserwirtschaftliches Kolloquium zum Abschied Rund 100 geladene Gäste aus dem In-und Ausland kamen am 15. Dezember 2023 zu einem wasserwirtschaftlichen Kolloquium, mit dem der langjährige Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung Johannes Lohaus in der Meys-Fabrik in Hennef in den Ruhestand verabschiedet wurde, darunter der Executive Director der International Water Association und die Präsidentin der European Water Asociation.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 88
Hochwasser in Deutschland während des Jahreswechsels 2023/2024
Eine vorläufige Einordnung des Winterhochwassers 2023/2024 (Stand 4. Januar) und Empfehlungen aus den DWA-Hauptausschüssen „Wasserbau und Wasserkraft“ und „Hydrologie und Wasserbewirtschaftung“. Verantwortlich sind die Unterzeichner.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 90
Dank Allen Einsatzkräften des operativen Hochwasserschutzes (Kolleginnen und Kollegen aus Wasserwirtschaft, Katastrophenschutz, Verwaltung in Bund, Ländern, Kommunen, Wasserverbänden usw.) sei an dieser Stelle unser großer Dank und Respekt ausgesprochen für ihren Einsatz an Weihnachten, Silvester, Wochenenden.Nur Ihnen ist es zu verdanken, dass die Auswirkungen bisher so „glimpflich“ waren und noch keine Menschenleben zu beklagen sind.
Autoren Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Carstensen Präsident Deutsches Talsperrenkomitee e. V. (DTK) und Sprecher DWA-Arbeitsgruppe WW-4.4 „Deiche an Fließgewässern“; Prof. Dr. Robert Jüpner Sprecher der Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften (FgHW) in der DWA Dr.-Ing. habil. Uwe Müller DWA-Vizepräsident, Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses Hydrologie und Wasserbewirtschaftung Dr.-Ing. Klaus Piroth Obmann des DWA-Fachausschusses HW-4 „Hochwasserrisikomanagement“ Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard Pohl DWA-Hauptausschuss Wasserbau und Wasserkraft, Obmann des DWA-Fachausschusses WW-4 „Stauanlagen und Hochwasserschutzanlagen“ Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf DWA-Hauptausschuss Wasserbau und Wasserkraft, Obmann des DWA-Fachausschusses WW-6 „Bauwerksmanagement“
Energieeffizienz auf Kläranlagen: Regelwerke und Simulation
Ein Überblick Zusammenfassung Eines der relevanten Themen im Bereich der Abwasserbehandlung war in den letzten Jahren die Reduzierung des Energiever¬brauchs von Kläranlagen, was derzeit aufgrund der steigenden Energiepreise wichtiger denn je ist. Das Arbeitsblatt DWA-A 216 ist einer der am häufigsten verwendeten Leitfäden in Deutschland, nicht jedoch international. Auf europäischer Ebene wurde im Januar 2021 der Text des europäischen Energielabels (CEN17614_CEN_TR 17614-2021 – Standardmethode zur Bewertung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen) veröffentlicht. In diesem Beitrag wird der bestehende Ansatz des europäischen Energielabels für die Effizienz von Kläranlagen mit dem aktuellen deutschen Standard DWA-A 216 verglichen und erörtert, welchen Beitrag die Simulation und Modellierung bei der Erstellung von Energieeffizienzstudien für Kläranlagen leisten kann.
Zusammenfassung und Ausblick Das Regelwerk DWA-A 216 hatte bereits die wichtigsten Aspekte einer Energieeffizienzbewertung von Kläranlagen zusammengefasst.Das EU-Energielabel hätte daher von diesem Wissen profitieren können und es durch weitere Ansatzpunkte erweitern oder verbessern können. Das Label selbst und der unterschiedliche Berechnungsansatz weisen jedoch, wie aufgezeigt, einige Kritikpunkte auf.Andererseits werden Bereiche beachtet, die Ansatz nach DWA-A 216 fehlen.Somit könnte das Arbeitsblatt DWA-A 216, und das EU-Label von einem stärkeren Austausch untereinander und einem internationalen Wissenstransfer deutlich profitieren. Die Energieeffizienz auf Kläranlagen wird aufgrund der steigenden Energiekosten und des notwendigen Umweltschutzes, in Form von immer strengeren Überwachungswerten, an Bedeutung gewinnen. Derzeit besteht eine große Chance, die aktuell verwendeten Ansätze zur Betrachtung der Energieeffizienz auf Kläranlagen zu modernisieren und zu verbessern. Der Einsatz von Simulationssoftware kann dabei eine wichtige Rolle spielen, da neben dem Aufzeigen der Prozessstabilität auch die dynamischen Prozesse sowie die dabei verbrauchte Energie aufgezeigt werden können.Die zunehmende Komplexität eines Kläranlagenbetriebs und die dynamischen Prozesse in der Abwasserreinigung lassen sich nur schwer mit einer statischen Momentaufnahme bewerten.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 108
Zusammenfassung Der Branchenspezifische Sicherheitsstandard Wasser/Abwasser (B3S WA) – Edition 2023 – liegt vor. Der bestehende Standard wurde auf Basis des BSI IT-Grundschutz-Kompendiums (Edition 2023) grundlegend überarbeitet. Mit den Änderungen im B3S WA Edition 2023 gehen auch die Überarbeitungen der inhaltsgleichen Merkblätter DVGW W 1060 (M) bzw. DWA-M 1060 „IT-Sicherheit – Branchenspezifischer Sicherheitsstandard Wasser/Abwasser“ einher
Fazit: Die (wiederholte) Anerkennung des B3S WA durch das BSI ist ein großer Erfolg für die technische Selbstverwaltung der Branche.Dies zeigt, dass auch ohne einschlägige Regulierung mit einem pragmatischen Ansatz die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden können. Des Weiteren wird durch den zweistufigen Ansatz (A- und K-Anforderungen) die Hürde so niedrig gelegt, dass auch bisher noch nicht von der BSI-KritisV erfassten Betreibern ein einfacher und zielführender Einstieg in die Informationssicherheit für den OT-Bereich gelingt. Der B3S WA als Grundlage für die Nachweisführung nach § 8a BSIG hat sich in den letzten Jahren bewährt.Der enge Austausch von Betreibern, Verbänden und BSI hat zu einem guten gegenseitigen Verständnis und deutlichen Verbesserungen der Prozesse rund um die Nachweisführung geführt.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 122
Autoren Christian Cichowski Wupperverband Untere Lichtenplatzer Straße 100, 42289 Wuppertal Daniel Fricke DVGW Service & Consult GmbH Josef-Wirmer-Straße 1–3, 53123 Bonn Dipl.-Ing. Heiko Jepp Stadtwerke Düsseldorf AG Höherweg 100, 40233 Düsseldorf Dipl.-Ing. (FH) Rolf Tenner Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR Ostmerheimer Straße 555, 51109 Köln
Die Digitale Akademie der DWA – informieren, fortbilden, vernetzen
New Learning für die Wasserwirtschaft | Beispiele guter Praxis Eine Initiative von DWA-Fachausschuss BIZ-9 „Lernmethodik und Medieneinsatz in der Wasserwirtschaft“ Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Mit Informationen und Veranstaltungen rund um Digitalisierungsthemen und mit zeitgemäßen Bildungsformaten macht die Digitale Akademie der DWA die Wasserwirtschaft zukunftsfit.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 2 2024 ab Seite 92
Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel: DWA-Initiative „Wasser-allesklar“!
Der Fachkräftemangel ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Obwohl die Wasserwirtschaft als wesentlicher Teil der Daseinsvorsorge eine sehr hohe Bedeutung für Bevölkerung und Umwelt hat, spielt die Branche bei der Berufsentscheidung der Jugendlichen kaum eine Rolle. Um dies zu ändern, hat die DWA als größter technisch-wissenschaftlicher Verband der Branche zum Jahresbeginn die Nachwuchs- und Imagekampagne „Wasser-allesklar“ bundesweit ausgerollt. Ziel ist es, die Wasserwirtschaft und ihre Vielfalt an Berufen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und als nachhaltige, sinnstiftende und technisch innovative Branche sowohl für Berufseinsteigerinnen als auch für Quereinsteigerinnen zu platzieren. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 12
„Wasser-allesklar“ – neue Mitglieder erwünscht! Machen Sie mit – denn je mehr Unterstützer die Initiative hat, desto besser kann das positive Image unserer Branche gemeinschaftlich nach außen transpotiert werden. Und dies hilft allen, ausbildenden und nichtausbildenden Unternehmen, bei ihrer Suche nach Fachkräften, in einer nachhaltigen und umweltorientierten Branche, die auch langfristig spannende und sichere Arbeitsplätze bietet. Schaffen Sie mit uns und allen wasserwirtschaftlichen Betrieben in ganz Deutschland eine neue Sichtbarkeit unserer Branche!
Untersuchungen zur Mitbehandlung geruchsbelasteter Abluft in der Belebungsstufe der Berliner Klärwerke
Zusammenfassung In vielen Klärwerken sind Maßnahmen zur Verringerung des Geruchs und von Schwefelwasser im Bereich der mechanischen Reinigung erforderlich, um Anwohner und die Beschäftigten zu schützen. Als nachhaltiges Verfahren haben die Berliner Wasserbetriebe das Verfahren der Mitbehandlung geruchsbelasteter Abluft in der Belebungsstufe an zwei Klärwerken untersucht. Die in Stichproben gemessenen Geruchseinheiten (GE) am Sandfang im Klärwerk Ruhleben und Klärwerk Schönerlinde schwankten zwischen 56 000 und 160 000 GE/m³. Während der Pilotversuche lagen die Schwefelwasserstoffkonzentrationen am unbelüfteten Sandfang des Klärwerks Ruhleben bei ca. 300 ppm und am belüfteten Sandfang im Klärwerk Schönerlinde im Mittel bei 634 ppm. Die Abwassertemperatur im Zulauf des Klärwerks lag über den Versuchszeitraum zwischen 15 °C und 25 °C. Die geruchsbelastete Abluft wurde bisher bei den Berliner Wasserbetrieben über einen Chemowäscher und Biofilter gereinigt, wobei erhebliche Chemikalienkosten entstanden. Die halbtechnischen Untersuchungen zeigen, dass mit der Mitbehandlung der Abluft in der Belebungsstufe sowohl der Arbeitsplatzgrenzwert für Schwefelwasserstoff von 5 ppm als auch der Geruchsgrenzwert für technische Abluftbehandlungsanlagen des Bundesimmissionsschutzgesetzes von 500 GE/m³ eingehalten werden können. Die in der Literatur beobachtete Veränderung des belebten Schlamms und ein höherer Schlammindex wurden nicht beobachtet. Hinsichtlich der biologischen Reinigungsleistung wurden durch dieses Verfahren also keine negativen Auswirkungen festgestellt. Eine Substitution der Hauptbelüftung durch die einge- brachte geruchsbelastete Abluft war möglich. Zur Ermittlung des technisch möglichen Substitutionsgrades müssen zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden. Aufgrund der positiven Ergebnisse wird in Zukunft das Verfahren in großtechnischer Umsetzung näher untersucht. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 30
Autor*innen Dipl.-Ing. Regina Gnirss, Dipl.-Ing. Barbara Hütter Dipl.-Ing. Axel Berschneider, Dipl.-Chem. Ewald Richter Dr.-Ing. Tabea Broecker Berliner Wasserbetriebe Neue Jüdenstraße 1, 10179 Berlin E-Mail: regina.gnirss@bwb.de
Inventarisierung und Klimabilanzierung beim Kanalneubau bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln
Zusammenfassung Erste Bilanzierungen deuten darauf hin, dass der Kanalbau einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen der Abwasserentsorger ausmacht. Daher haben die Stadtentwässerungsbetriebe Köln ein Projekt zur Bewertung der Emissionen bei Bau und Sanierung von Kanalnetzen und der Identifizierung von Einsparpotenzialen initiiert. Durch die Entwicklung und Implementierung von Mikro- und Makrovariante stehen zwei Werkzeuge zur Verfügung, mit deren Hilfe die Emissionen für den Kanalbau, gemessen in CO2-Äquivalenten (CO2e), in unterschiedlichem Detailierungsgrad ermittelt werden können. Auf Basis von zwei Referenzjahren sind mithilfe der Makrovariante bereits deutliche Einflüsse der verbauten Kanaldurchmesser erkennbar geworden. Auf Ebene der Einzelmaßnahmen bietet die Mikrovariante sehr detaillierte Eingabemöglichkeiten. Anhand der ersten ausgewerteten Einzelmaßnahmen zeigen sich zudem die Auswirkungen von verschiedenen Bauspezifika, im Besonderen zwischen offenen und geschlossenen Bauweisen. Der Ist-Zustand bei den CO2e-Emissionen im Kanalbau lässt sich mithilfe der entwickelten Werkzeuge nun sehr gut beschreiben. Im Kontext der Nachhaltigkeit ist die Thematik von CO2-Emissionen ein wesentlicher, aber nicht der einzige Bestandteil. Im Rahmen des internen Projekts „Nachhaltigkeit im Kanalbau“ wurden daher weitere Nachhaltigkeitskriterien selektiert und auf ihre Anwendbarkeit hin untersucht. Neben weiteren Emissionsfaktoren wie Schall wurden auch soziale und unternehmerische Kriterien betrachtet, um die Bandbreite der ESG (Environmental, Social and Corporate Governance)-Systematik abzubilden. Die Berücksichtigung in Ausschreibungs- und Vergabeprozessen ist der nächste Schritt zur weiteren Verankerung der Nachhaltigkeit bei den Stadtentwässerungsbetrieben Köln ebenso wie die Umsetzung der Maßnahmen zur Reduzierung der CO2e-Emissionen. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 47
Autoren Christian Kellermeyer, M. Sc. Stadtentwässerungsbetriebe Köln Ostmerheimer Straße 555, 51109 Köln E-Mail: christian.kellermeyer@steb-koeln.de
Abwasserkanal Emscher Planerische Grundlagen und erste Betriebserfahrungen der Fotooxidationsanlagen Zusammenfassung Im Rahmen des Generationenprojekts „Emscher-Umbau“ wurden insgesamt 53 Fotooxidationsanlagen zur technischen Bewetterung und anschließenden Geruchsbehandlung der Abluft aus dem ca. 51 km langen Abwasserkanal Emscher in Betrieb genommen. Die Kanalatmosphäre wird seither durch die Fotooxidationsanlagen mindestens einmal in der Stunde komplett ausgetauscht und die dazu notwendigen ca. 1,1 Millionen m³/h Luft von Gerüchen und schädlichen Emissionen befreit. Aufgrund der hohen nationalen sowie internationalen Nachfrage sollen in diesem Beitrag die planerischen Grundlagen sowie die ersten Betriebserfahrungen mit dem, nach Wissen der Autoren, komplexesten und größten technischen Bewetterungs- und Korrosionsschutzkonzeptes eines Abwassersystems in Europa vorgestellt werden. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 22
Schlussfolgerung Mit Auswertung der Betriebsdaten der 33 FOA entlang des AKE zwischen Dortmund und der KLA Bottrop von drei Jahren konnte nicht nur die zuverlässige Funktionsweise gezeigt werden, sondern auch erstmalig spezifische Leistungsdaten für den langfristigen Betrieb des Abluftbehandlungskonzeptes ermittelt werden (Tabelle 2). Diese Daten beruhen auf der Einhaltung der gesetzlichen Betriebsanforderungen gemäß Planfeststellungsbeschluss und werden sich zukünftig durch weitere Optimierungsmaßnahmen noch reduzieren. Wenn man also eine kleinere Anlage mit einem Luftdurchsatz von 5000 m³/h exemplarisch durchrechnen würde, käme man unter der Annahme eines Strompreises von 0,35 €/kWh auf Betriebskosten von etwa 62 €/d bzw. 23 000 €/a. Für die Planung einer potenziellen FOAAbluftbehandlungsanlage können diese Werte für eine erste Kostenabschätzung herangezogen werden – die tatsächlichen Betriebskosten sind jedoch in einem Pilottest vorab standortspezifisch zu ermitteln.
Autoren Dr.-Ing. Heinz Hiegemann, Prof. Dr.-Ing. Burkhard Teichgräber, Prof. Dr.-Ing. Torsten Frehmann Emschergenossenschaft Kronprinzenstraße 24, 45128 Essen E-Mail: hiegemann.heinz@eglv.de Dipl.-Ing. Johannes Münz, Dipl.-Ing. Lothar Kratt uviblox GmbH Oderstraße 188, 12051 Berlin E-Mail: l.kratt@uviblox.com
DWA-Landesverbandstagung NRW Spannende Vorträge zu brandaktuellen Themen, ein gut gefüllter Vortragssaal, ein rege besuchtes Ausstellerforum und natürlich viele Gespräche mit Branchenkollegen*innen. Dazu ein äußerst interessanter Block der Jungen DWA zum Generationenwechsel in der Wasserwirtschaft. Die Landesverbandstagung Nordrhein-Westfalen am 23. August in Recklinghausen kann als großer Erfolg verbucht werden. Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 15
Ausblick 2025 Ein breites und interessantes Vortragsprogramm, zahlreiche Aussteller, viele Teilnehmer und aktives Netzwerken – eine gelungen Landesverbandstagung NRW 2023. In diesem Sinne „Save the Date“: die nächste Landesverbandstagung NRW findet am 26. Juni 2025 traditionsgemäß wieder im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen statt. Stefan Bröker (Hennef)
Gezielte Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen
Neue DWA-Übersichtskarte zeigt Standorte und Verfahren DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohleeinsatz auf Kläranlagen“*)
Zusammenfassung Die gezielte Entfernung organischer Spurenstoffe mittels weitergehender Verfahren auf kommunalen Kläranlagen hat sich in den letzten ca. 15 Jahren immer weiter etabliert. Dabei kommen verschiedene Technologien unterschiedlicher Komplexität zum Einsatz – von relativ einfacher Aufrüstung von Adsorptionsmittel-Dosierstationen in der biologischen Reinigungsstufe bis hin zu vollständig nachgerüsteten Verfahrensstufen nach der Stickstoff- und Phosphorelimination. Die DWA hat kürzlich eine Übersichtskarte auf ihrer Homepage veröffentlicht, die Standorte und dort in Betrieb befindliche Verfahren der Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen in Deutschland darstellt. Die DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohleeinsatz auf Kläranlagen“ stellt im vorliegenden Artikel die Karte sowie die entsprechenden Hintergründe vor.
Den ganzen Artikel lesen sie in der Korrespondenz Abwasser Heft 1 2024 ab Seite 39
Unfallversicherungsträger beraten zu neuer Gefahrstoffverordnung
Am 04. Dezember 2024 wurde die Neufassung der Gefahrstoffverordnung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die Verordnung dient insbesondere dem verbesserten Schutz von Beschäftigten bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden, mutagenen und reproduktionstoxischen Stoffen an ihrem Arbeitsplatz.
Mit der Novellierung der Gefahrstoffverordnung wird das aus der Technischen Regel für Gefahrstoffe 910 (TRGS 910) bekannte risikobezogene Maßnahmenkonzept bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen rechtlich bindend integriert. Das Konzept definiert drei Risikobereiche: geringes (grün), mittleres (gelb) und hohes (rot) Risiko. Dieses „Ampel-Prinzip“ soll Betriebe dabei unterstützen, bei der Arbeit mit krebserzeugenden Gefahrstoffen entsprechende Schutzmaßnahmen risikobezogen festzulegen.
Angepasst werden auch die Regelungen zu Asbest. Diese betreffen neben den Verwendungs- und Tätigkeitsbeschränkungen auch klare Vorgaben bei zulässigen Tätigkeiten im Rahmen von Abbruch, Sanierung und Instandhaltungsmaßnahmen. Es werden neue Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit Asbest formuliert sowie eine sogenannte Mitwirkungs- und Informationspflicht der Veranlasser – zum Beispiel Eigentümer oder Bauträger – eingeführt.
Gewalt am Arbeitsplatz gehört für viele Menschen zum beruflichen Alltag. Dabei kann Gewalt, ob verbal oder physisch, von unterschiedlichen Personen ausgehen, wie zum Beispiel Kunden, Klienten, Patienten oder Schülerinnen und Schülern.
Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
BAuA-Bericht über Zusammenhänge zwischen der Digitalisierung von Arbeit und arbeitszeitlichen Anforderungen und Ressourcen
Dortmund – Der Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) war in Deutschland bereits vor der Corona-Pandemie weit verbreitet. Auf Basis einer Befragung hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Zusammenhänge zwischen der Digitalisierung von Arbeit und arbeitszeitlichen Anforderungen und Ressourcen betrachtet. Die Ergebnisse hat die BAuA im Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019: Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien und ihr Zusammenhang mit Arbeitsintensität, zeitlicher Entgrenzung und Arbeitszeitflexibilität“ veröffentlicht.
Grundlage für die Auswertung war die BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019. Insgesamt wurden die Angaben von 8.371 abhängig Beschäftigten in Deutschland ausgewertet. Der Bericht fokussiert die Arbeit mit digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien. Dabei wird sowohl die Verbreitung des Arbeitens mit digitalen IKT, wie Computer, Laptops und Smartphones betrachtet, als auch die Einführung neuer Computerprogramme. Zudem werden verschiedene Anforderungen und Ressourcen sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten in den Blick genommen.
Die Auswertungen zeigen, dass es Unterschiede je nach Bildung, Branche, Berufen und Tätigkeiten gibt. So arbeiten Beschäftigte mit einem hohen Bildungsniveau und überwiegend geistigen Tätigkeiten häufiger mit IKT als Beschäftigte mit einem niedrigeren Bildungsniveau und überwiegend körperlichen Tätigkeiten. Beschäftigte in Berufen der Unternehmensführung und -organisation, in der Informationstechnik und in naturwissenschaftlichen Tätigkeiten arbeiten vermehrt mit IKT und sind häufiger von der Einführung neuer Computerprogramme betroffen.
Zudem weisen die Autorinnen und der Autor des Berichts darauf hin, dass Beschäftige, die mit digitaler IKT arbeiten, mehr Einfluss auf Menge und Inhalte ihrer Arbeit haben. Allerdings deutet sich ein Zusammenhang zwischen der Einführung neuer Computerprogramme und einem Risiko der Erschöpfung an. Bei dem Einfluss auf die Arbeitszeit und der Work-Life-Balance gibt es dagegen nur einen geringen Unterschied zwischen Beschäftigten mit und ohne IKT-Nutzung.
Insgesamt zeigen die Auswertungen, dass gesundheitliche Ungleichheiten weniger mit der Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien einhergehen. Weiterführende Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung unterschiedlicher digitaler IKT und der Gestaltung der Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Anforderungen und Ressourcen hin. Für eine gesunde Arbeitsgestaltung ist daher eine weitergehende Beobachtung der Arbeitsbedingungen und des Wandels der Arbeitswelt unerlässlich, so die Autorinnen und der Autor.
Der gesamt Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019: Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien und ihr Zusammenhang mit Arbeitsintensität, zeitlicher Entgrenzung und Arbeitszeitflexibilität“ kann als PDF im Internetangebot der BAuA heruntergeladen werden unter www.baua.de/publikationen.
Forschung für Arbeit und Gesundheit Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 800 Beschäftigte.
Kontakt So erreichen Sie uns: Lea Deimel Telefon: 0231 9071-2562 Fax: 0231 9071-2362
baua: Aktuell 4/22: Schwerpunkt „Arbeitsschutz und Klimawandel“
Hitze, UV-Strahlung, Infektionskrankheiten: Arbeitsbedingungen sicher und gesund gestalten Dortmund – Der Klimawandel stellt zentrale Themen des Arbeitsschutzes in ein neues Licht. Ein wärmeres Klima führt zu erhöhter Belastung durch Hitze- und UV-Strahlung vor allem für Beschäftigte im Freien. Gefährdungen existieren auch durch neu auftretende Infektionskrankheiten und die Zunahme von Allergien. Und nicht zuletzt verbleiben durch intensiviertes Recycling nun auch vermehrt gefährliche Stoffe in Produktkreisläufen und Lieferketten. Diese Entwicklungen verlangen angepasste und abgestimmte betriebliche Schutzmaßnahmen. Die neue Ausgabe der baua: Aktuell gibt in ihrem Schwerpunkt Einblicke in die Forschungsarbeit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmeidzin (BAuA) zum Thema Arbeitsschutz und Klimawandel.
Darüber hinaus stellt die Ausgabe Aktivitäten aus anderen Handlungsfeldern der BAuA vor. So berichtet die baua: Aktuell über die Auftaktveranstaltung des neuen Förderprogramms zur „Förderung der Forschung und Lehre zur Gesundheit in der Arbeitswelt“, das 16. Arbeitsschutzforum zum Thema „Compliance im Arbeitsschutz“ sowie die Abschlussveranstaltung der europäischen Kampagne für Gesunde Arbeitsplätze 2020/22. Zudem gibt sie Einblicke in die neue interaktive Ausstellung „FOODPRINTS“ der DASA Arbeitswelt Ausstellung.
Die Ausgabe 4/22 der baua: Aktuell gibt es kostenfrei auf der Internetseite der BAuA unter www.baua.de/publikationen.
Forschung für Arbeit und Gesundheit Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 800 Beschäftigte.