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Meldungen zur Spurenstoff-Elimination 2022

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September 2022
RWTH Aachen University: Projekt „MIKROPELLETS“
August 2022
Nutzung von Sauerstoff aus Power-to-Gas-Elektrolyse zur Ozonierung von Abwasser
DGMT: Neues Positionspapier Mikroschadstoffe
Mikroverunreinigungen: Auch KMU tragen zur Belastung bei
Wasseraufbereitung: Licht hilft beim Abbau von Hormonen
Juli 2022
Wasserdreinull: Workshops und Vorträge zu Wasser, Mikroplastik und vielem mehr
Auf Spurensuche im Abwasser: Mikroplastik, Schwermetalle, Arzneimittel
April 2022
Baden-Württemberg: Kompetenzzentrum Spuren­stoffe wird weiter gefördert
März 2022
Innovative Wasseraufbereitung: Sauberes Wasser dank Plasma, Ultraschall und Elektropuls?

 


RWTH Aachen University: Projekt „MIKROPELLETS“

Kürzlich traf sich ein Team von Siedlungswasserwirtschaftler:innen, der RWTH Aachen University und des Ingenieurbüros ATD GmbH (Aachen), um die mit Aerob Granulierten Schlamm (AGS) erzielte Abwasserreinigung in zu diskutieren. Drei AGS Reaktoren im Sequencing Batch Verfahren (SBR) mit unterschiedlichen Einstellungen / konstruktiven Ausbildungen wurden seit über einem Jahr auf der Halbtechnischen Kläranlage in Neuss erfolgreich im Technikumsmaßstab mit kommunalem Abwasser betrieben.

Im Projekt „MIKROPELLETS – Untersuchungen von Verfahren zur gezielten, integrierten MIKROschadstoffelimination mit aeroben PELLETS“ sollen Verfahren zur Mikroschadstoffelimination in innovative Pellet-Verfahren zur Abwasserbehandlung integriert werden. Bei Pellets oder aeroben Granula handelt es sich um eine besondere Form des belebten Schlamms, der leicht sedimentierbar ist. Zudem ermöglichen Pellets als „Biofilme ohne Aufwuchskörper“ durch ihre unterschiedlichen Schichten eine weitergehende simultane Nitrifikation und Denitrifikation.

In MIKROPELLETS werden Pellet-Verfahren sowohl im Sequencing Batch Reactor (SBR) als auch in einem kontinuierlichen Prozess entwickelt. Anschließend soll eine Optimierung dieser Verfahren mit dem Ziel der Kosten-, Energie- und Platzeinsparung gegenüber dem konventionellen Belebungsverfahren stattfinden.

Neben dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen und dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik der RUB Bochum, sind die zwei Ingenieurbüros Hydro-Ingenieure GmbH und ATD GmbH sowie der Praxispartner Emschergenossenschaft an der Durchführung des Projektes beteiligt.

Das Projekt wird im Rahmen von ResA II, Förderbereich 6 durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert.

Bei Fragen melden Sie sich gerne bei uns (Dr. Frank Benstöm: 0241-16989-275 oder benstoem@atdgmbh.de)!
https://www.atdgmbh.de/wissensaustauch-zu-aeroben-granulierten-schlaemmen-ags/

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Nutzung von Sauerstoff aus Power-to-Gas-Elektrolyse zur Ozonierung von Abwasser

Im Verbundprojekt eloise wurden mit einer neuartigen Verfahrenskombination Wasserstoff erzeugt und Spurenstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser entfernt. Die Verfahrenskette aus Elektrolyse zur Produktion vonWasserstoff und ozonbasierter Spurenstoffentfernung wurde in einer Pilotanlage auf der Kläranlage Kaiserslautern eprobt. Das vom Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF) geförderte und nun beendete dreijährige Verbundprojekt eloise wurde von fünf Partnern aus Gaswirtschaft, Wasserwirtschaftund Wissenschaft durchgeführt: Wupperverbandgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH, Argo-Anleg GmbH, DBIGas- und Umwelttechnik GmbH, Kaufmann Umwelttechnik GmbH und Technische Universität Kaiserslautern. Bei der Elektrolyse von Wasser mit regenerativ erzeugtem Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen fällt neben „grünem“ Wasserstoff als Abfall-bzw. Nebenprodukt Sauerstoff an. DieserSauerstoff wird bisher oft nicht genutzt. Im Projekt eloise wurde der Sauerstoff als Grundstoff für die Herstellung von Ozon verwendet. Das Ozon wurde zurSpurenstoffelimination genutzt. In Kombination mit einem nachgeschalteten Aktivkohlefilter wurde eine Spurenstoffelimination von über 90 % erreicht. Die in der Praxis untersuchten Verfahrenskomponenten wurden modelltechnisch abgebildet, um die Wechselwirkungen zwischen der regenerativen Energieerzeugung über Wind- und Sonnenenergie, die durch hohe Dynamik und schwankende Überschüsse gekennzeichnet ist, und der ebenfalls dynamischen Abwasserreinigung zu untersuchen. Mit der Umsetzung der Energiewende und den Bestrebungen, die Abhängigkeitvon Gasimporten zu reduzieren, zeigt der untersuchte Projektansatz einen Pfad auf, um Synergien beim Einsatz der Elektrolysetechnologie nutzbar zu machen. Die kommunalen Kläranlagen könnensich als Standorte für Elektrolyseanlagen anbieten.

Download des vollständigen Projektberichts: http://tinyurl.com/BMBF-eloise AIKSR legt Prioritäten bis 20

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DGMT: Neues Positionspapier Mikroschadstoffe

Der DGMT Arbeitskreis Mikroschadstoffe hat am 31. Mai 2022 ein Positionspapier zum Thema „Membrantechnik zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen in Gewässern“ veröffentlicht. Wir laden Sie herzlich zum fachlichen Dialog über LinkedIn ein.

https://www.dgmt.org/index.php/arbeitskreis_mikroschadstoffe.html

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Mikroverunreinigungen: Auch KMU tragen zur Belastung bei

Unterstützt von der Eawag, untersuchten Fachleute der VSA-Plattform «Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen» die Stoffeinträge aus Industrie und Gewerbe in die Gewässer. Die gesamtschweizerische Analyse zeigt, dass auch das gereinigte Abwasser der Betriebe Mikroverunreinigungen enthält, welche in die Gewässer gelangen.

Chemikalien aus Baummaterialien, Putz- und Arzneimitteln oder Kosmetika gelangen mit dem häuslichen Abwasser zu den Kläranlagen. Je nach Ausbaustand werden diese Mikroverunreinigungen dort mehr oder weniger gut eliminiert. Ein Teil davon erreicht darum die Gewässer. Dazu kommen Pestizide, welche direkt von landwirtschaftlichen Flächen ins Grund- oder Oberflächenwasser gelangen. Die heute vom VSA publizierte Situationsanalyse zu den «Stoffeinträgen aus Industrie und Gewerbe in die Gewässer» zeigt jetzt, dass auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Industrie teilweise in beträchtlichen Mengen zur Fracht an solchen Stoffen in den Gewässern beitragen.

Abwassermanagement der KMU nicht auf Mikroverunreinigungen ausgerichtet
Die Gründe dafür sind vielfältig: In der Gewässerschutzverordnung existieren für Mikroverunreinigungen aus Industrie und Gewerbe keine stoffspezifischen Einleitwerte für das Abwasser. Oft ist das Abwassermanagement der Betriebe auf «klassische» Schadstoffe, wie Schwermetalle oder Öl- und Fettreste ausgerichtet und nicht auf Mikroverunreinigungen. Zudem ist die Stoffvielfalt riesig. Betrieben und Behörden fehlen oft die Kenntnisse über einzelne Inhaltsstoffe der eingesetzten Produkte. Zudem sind die pro Betrieb und pro Tag oder Woche abgegebenen Mengen klein. Werden sie jedoch auf eine Jahresfracht hochgerechnet, können sie doch ins Gewicht fallen. Projektleiter Pascal Wunderlin rechnet ein Beispiel vor: «Wenn ein Betrieb nur einmal in der Woche ein Kilogramm eines Medikamentenwirkstoffs mit dem Abwasser wegschickt, entspricht das pro Jahr rund einer Million Tabletten, die im Gewässer landen.»

Gemeinsames Vorgehen mit den Branchen und Betrieben
Die Analyse hat relevante Branchen und Prozesse identifiziert, welche nun näher unter die Lupe genommen werden sollen – immer gemeinsam mit den Firmen. Im Fokus stehen etwa Firmen, welche flüssige Sonderabfälle behandeln, Betriebe mit galvanischen Prozessen aber auch die chemisch-pharmazeutische Industrie. Erste Projekte der VSA-Plattform «Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen», zusammen mit dem BAFU, der Eawag und den Branchen sind lanciert. Ziel ist eine verbesserte Übersicht über die abwasserrelevanten Mikroverunreinigungen aus den priorisierten Branchen, sowie die Unterstützung von Behörden und Betrieben bei der Verbesserung der Situation.

Drei Fragen an Heinz Singer (Abteilung Umweltchemie)

Du warst in der Begleitgruppe zu dieser Analyse – was hat dich an den Resultaten am meisten überrascht?

Die enorm grosse Anzahl an möglichen Mikroverunreinigungen – Ausgangsstoffe, Zwischen-, Neben- und Umwandlungsprodukte, Wirkstoffe oder Lösungsmittel – sowie die zum Teil extrem hohen Frachten haben mich überrascht. Häufig kann bereits das Abwasser eines einzigen Betriebs zu einer erheblichen Gewässerbelastung führen Erstaunlich ist dabei, dass diese Situation nicht nur auf eine Branche oder einen Grossbetrieb oder eine Region in der Schweiz beschränkt ist.

Die Eawag forscht viel zu häuslichen Abwässern und deren Behandlung. Sollte sie sich jetzt (auch) mehr um industrielle und gewerbliche Abwässern kümmern sollte?

Der Bericht weist die Bedeutung von gewerblichen und industriellen Abwässern auf die Gewässerqualität eindeutig aus. Damit ist es aus meiner Sicht eigentlich unvermeidlich, dass sich die Eawag dem Thema verstärkt annimmt. Die Eawag sollte in Zusammenarbeit mit Verbänden und Industrie konzeptionelle Lösungsansätze erarbeiten. Die betriebsspezifischen Massnahmen sind Sache der Betriebe. Die Eawag ist denn auch bereits in einigen Projekten sehr aktiv in diesem Forschungsbereich tätig. Gerade von einem Forschungsinstitut kann es ja nicht heissen «Das Problem ist zu komplex und vielschichtig, also lassen wir es sein.»

Die Situationsanalyse zeige Handlungsbedarf, schreibt der VSA. Wo müsste angesetzt werden, um die Belastungen aus Industrie und Gewerbe möglichst rasch senken zu können?

Es gibt sicherlich keine One-Fits-All Lösung. Hierzu ist das Problem zu facettenreich. Sowohl bei der Produktion (Stichwort «green chemistry» oder «begnin-by-design») als auch bei der dezentralen Betriebsabwasservorbehandlung und der erweiterten, zentralen Abwasserbehandlung müsste angesetzt werden. In einigen Projekten haben wir gesehen, dass allein schon durch den intensiven Austausch und die Diskussion mit den Betrieben und Branchenverbänden anhand konkreter Messungen eine Bewusstseinsbildung für das Problem und damit eine Verhaltensänderung (sprich Massnahmen) ausgelöst wurden. Aber es braucht sicherlich zuerst systematische Erfassungen von Stoffeinleitungen, um diese Diskussion richtig starten zu können. Ein Teil der Problemlösung ist sicher auch die Informationsvermittlung mit Veranstaltungen, Schulungen und Informationsbroschüren in Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden.

https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/mikroverunreinigungen-auch-kmu-tragen-zur-belastung-bei

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Wasseraufbereitung: Licht hilft beim Abbau von Hormonen

Forschende des KIT setzen mit Titandioxid beschichtete Polymermembranen zur photokatalytischen Reinigung ein – Nature Nanotechnology veröffentlicht Ergebnisse

Bei Mikroverunreinigungen im Wasser handelt es sich häufig um Hormone, die sich in der Umwelt ansammeln und sich negativ auf Menschen und Tiere auswirken können. Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) in Leipzig haben ein Verfahren zum photokatalytischen Abbau dieser Verunreinigungen im Durchfluss durch Polymermembranen entwickelt und in der Zeitschrift Nature Nanotechnology vorgestellt. Durch Bestrahlung mit Licht, das eine chemische Reaktion auslöst, werden Steroidhormone auf den mit Titandioxid beschichteten Membranen zersetzt. (DOI: 10.1038/s41565-022-01074-8)

Überall wo Menschen leben, gelangen Hormone, wie sie in Arzneimitteln zur Empfängnisverhütung und in der Landwirtschaft eingesetzt werden, in das Abwasser. Steroidhormone wie Sexualhormone und Corticosteroide können sich in der Umwelt ansammeln und sich negativ auf Menschen und Tiere auswirken, indem sie die Verhaltensentwicklung und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Sexualhormone können beispielsweise dazu führen, dass männliche Fische weibliche Geschlechtsmerkmale entwickeln. Umso wichtiger ist es, neben anderen Mikroverunreinigungen auch Hormone aus dem Abwasser zu entfernen, bevor diese in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgelangen, aus dem wiederum das Trinkwasser kommt. „Die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen, gehört weltweit zu den wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart“, sagt Professorin Andrea Iris Schäfer, Leiterin des Institute for Advanced Membrane Technology (IAMT) des KIT. „Spurenschadstoffe sind eine enorme Bedrohung für unsere Zukunft, da sie unsere Fruchtbarkeit und Gehirnfunktion beeinträchtigen.“

Inspiration aus der Solarzellentechnologie
Schäfer befasst sich seit Jahren mit der Wasseraufbereitung über Nanofiltration. Dazu setzt sie Polymermembranen mit nanometerkleinen Poren ein. Allerdings arbeitet die Nanofiltration mit hohem Druck und benötigt daher viel Energie. Außerdem kann es passieren, dass sich Mikroverunreinigungen in den polymeren Membranmaterialien ansammeln und allmählich in das gefilterte Wasser übergehen. Selbst wenn die Entfernung der Verunreinigungen vollständig gelingt, entsteht dabei ein Strom mit konzentrierten Schadstoffen, der weiterbehandelt werden muss.

Inspiriert von der Solarzellentechnologie, mit der sich der ebenfalls am KIT tätige Professor Bryce S. Richards befasst, kam Schäfer auf die Idee, Polymermembranen mit Titandioxid zu beschichten und photokatalytische Membranen zu entwickeln: Photokatalytisch aktive Titandioxid-Nanopartikel werden auf Mikrofiltrationsmembranen aufgebracht, deren Poren etwas größer sind als bei der Nanofiltration. Durch Bestrahlung mit Licht, das eine chemische Reaktion auslöst, werden Steroidhormone auf den Membranen zersetzt. Nun hat Schäfer ihre Idee mit ihrem Team am IAMT des KIT und mit Kolleginnen am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) in Leipzig verwirklicht und die neue Technologie in der Zeitschrift Nature Nanotechnology vorgestellt.

Katalysator für Wasser
„Wir haben sozusagen einen Katalysator für Wasser entwickelt“, resümiert Schäfer. Mit den photokatalytischen Polymermembranen gelang es, Steroidhormone im kontinuierlichen Durchfluss so weit zu entfernen, dass die analytische Nachweisgrenze von vier Nanogramm pro Liter erreicht wurde – die Werte kamen sogar ziemlich nah an ein Nanogramm pro Liter heran, was der neuen Trinkwasserrichtlinie der WHO entspricht. Die Forschenden arbeiten daran, ihre Technologie weiterzuentwickeln, um den Zeitbedarf und den Energieverbrauch zu senken sowie die Verwendung von natürlichem Licht zu ermöglichen. Vor allem aber zielt die weitere Forschung darauf ab, auch andere Schadstoffe mithilfe der Photokatalyse abzubauen, beispielsweise Industriechemikalien wie per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) oder Pestizide wie Glyphosat. Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Technologie in größerem Maßstab zu verwirklichen. (or)

Originalpublikation
Shabnam Lotfi, Kristina Fischer, Agnes Schulze and Andrea I. Schäfer: Photocatalytic degradation of steroid hormone micropollutants by TiO2-coated polyethersulfone membranes in a continuous flow-through process. Nature Nanotechnology, 2022. DOI: 10.1038/s41565-022-01074-8

Abstract unter https://www.nature.com/articles/s41565-022-01074-8

Zum Hintergrund der Publikation: https://engineeringcommunity.nature.com/posts/catalyst-for-water-removing-steroid-hormone-micropollutants-in-flow-through-photocatalytic-membrane

https://www.kit.edu/kit/pi_2022_032_wasseraufbereitung-licht-hilft-beim-abbau-von-hormonen.php

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Wasserdreinull: Workshops und Vorträge zu Wasser, Mikroplastik und vielem mehr

Vorträge, Trainings & Workshops
Wir sind ein interdisziplinäres Team mit mehr als 15 Jahren Erfahrungen in den Natur-und Umweltwissenschaften, Abwassertechnologie, Innovationsmanagement, Organisationsentwicklung und Kommunikation. Einige Bereichen liegen uns besonders am Herzen. Es sind die, die wir als besonders wichtig für Wasser ohne Mikroplastik und Mikroplastik sehen. Dazu gehören auch Geschäftsmodelle und Organisationsformen, die einen zukunftsfähigen Umgang mit Menschen und Umwelt schaffen.

In diesen Bereichen bieten wir Vorträge, Trainings und Workshops an:
Mikroplastik, Mikroschadstoffe und weitere organische und anorganische Verunreinigungen des Wasserkreislaufs
– Herausforderungen und Technologien der Wasserreinigung im 21. Jahrhundert;
– Gestaltung von Organisation und Geschäftsmodel unter Berücksichtigung der Triple-Bottom-Line: Gleichberechtigung von People, Planet und Profit (Greentech meets Social Business);
Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, ESG, SDG, Impactmessung und weitere Transformationskonzepte aus der Perspektive der Anwenderinnen.

Unser einzigartiges Angebot: Sustainability Upgrading Workshops

Von der Prozessoptimierung zu positiven Synergieeffekte für eine nachhaltige Unternehmensstrategie
Es gibt bereits konkrete rechtliche Anforderungen an mehr Klima- und Umweltschutz in Unternehmen. Darüber hinaus gibt es recht konkrete Anforderungen, die durch den Zustand unseres Klimas und unserer Umwelt an Unternehmen gestellt werden. Auch Kundenbedürfnisse und Mitarbeiterbindung sind in Einklang mit Klima- und Umweltschutz zu setzen.  

Was bedeuten die Begriffe Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, ESG, SDG für Ihr Unternehmen? Lassen Sie uns gemeinsam genauer hinschauen und Ihren Weg skizzieren.

– Wo liegen Ihre großen Hebel? Wo die ‚low hanging fruits‘?-
– Wo finden sich Synergien zwischen Klimaschutzmaßnahmen und Wasserreinigung?
– Welche Gesetze zur Regulation von Mikroplastik und Abwasser zeichnen sich ab?
– Welche Rolle haben die Innovationsabteilung, das Qualitätsmanagement, CRS, HSE und die Geschäftsleitung?
– Welche Bedürfnisse haben Ihre Kunden und Kooperationspartner?
– Und hat das Ganze auch etwas mit New Work, Employer Branding und Talent Management zu tun?
– In unseren Sustainability Upgrading Workshops erarbeiten wir gemeinsam Ihren individuellen Weg in die Zukunft: Strategische (Neu)Ausrichtung, unterstützende Maßnahmen und Evaluierung.

Je nach Ihren Zielen arbeiten in der Rolle der Impulsgeberin, Innovatorin, Moderatorin, Vernetzerin, Forscherin, Entwicklerin, Mediatorin, Trainerin und Coach.

Auf Team-, Bereichs-, oder Unternehmensebene. In Organisationen, Institutionen und Netzwerken. Im Rahmen von Veranstaltungen.

Unser Vorgehen ist immer lösungsorientiert, pragmatisch und empathisch.

https://wasserdreinull.de/unsere-angebote/workshops-und-vortraege/

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Auf Spurensuche im Abwasser: Mikroplastik, Schwermetalle, Arzneimittel

Land Schleswig-Holstein unterstützt Ausbau der Versuchs- und Ausbildungskläranlage der TH Lübeck in Reinfeld mit 700.000 Euro. Geplante Investition in Erweiterung der Anlage zukunftsweisend für die Abwasserbehandlung in SH

Die TH Lübeck, Labor für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, betreibt seit 2005 auf dem Gelände der kommunalen Kläranlage der Stadt Reinfeld eine Versuchs- und Ausbildungskläranlage (VAK). Ziel der Anlage ist u.a. die Erprobung neuartiger Technologien, die eine verbesserte und effizientere Reinigung von (kommunalem) Abwasser ermöglicht. Die VAK dient überdies im Rahmen von Praktika, Bachelor-/Masterarbeiten und F&E-Projekten der Ausbildung des akademischen Nachwuchses im Bereich des technischen Gewässerschutzes.

Spurenstoffe, Mikroplastik, multiresistente Keime
Die derzeit auf der VAK vorhandene Anlagentechnik (Belebtschlammverfahren) entspricht dem Stand der Technik der 1990er Jahre. Sie erlaubt vorrangig die Minimierung des Nährstoffgehaltes zum Schutz der Gewässer gegenüber einer Eutrophierung oder einem akuten Sauerstoffdefizit. In den vergangenen Jahren wurden in der Fachwelt allerdings zunehmend weitergehende Probleme hinsichtlich des Umgangs mit Abwasser und der notwendigen Reinigungsleistung identifiziert. Hierzu zählen insbesondere folgende Themenfelder:

Der Rückhalt von Spurenstoffen, die bisher nicht vollständig in der kommunalen Abwasserreinigung zurückgehalten werden und die nachweislich zu einer negativen Beeinflussung der Ökosysteme in den Gewässern führen können. Zu den Spurenstoffen gehören bspw. Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Arzneimittel oder Putzmittel.
Der Rückhalt von Mikroplastik, das als Quelle von Weichmachern (Phtalate etc.) oder als Träger weiterer Spurenstoffe, die sich an die Oberfläche der Partikel anlagern, problematisch für die aquatische Umwelt sein können.
Der Rückhalt von (multiresistenten) Keimen, für die keine oder nur noch wenige Antibiotika zur Verfügung stehen und die aktuell zu gewissen Anteilen durch Kläranlagen in die Gewässer eingetragen werden.
„Es ist enorm wichtig, dass wir diese Stoffe zurückhalten, weil unser Abwassersystem ansonsten ein offenes System wäre. Das heißt: alle Stoffe, die aus der Stadt entwässert werden, können dann potenziell in die Gewässer gelangen“, sagt Prof. Matthias Grottker, Leiter des Labors für Siedlungswasserwirtschaft der TH Lübeck.

Zum gezielten Rückhalt von Spurenstoffen wurden bereits bspw. in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen kommunale Kläranlagen mit Verfahren der sog. 4. Reinigungsstufe erweitert, die notwendig sind, um Spurenstoffe gezielt aus dem Abwasser zu entfernen. Hierzu zählen die Aktivkohle-Behandlung und die Ozonung. Lösungsansätze wie Membranverfahren oder Verfahrenskombinationen der zuvor genannten Verfahrenstechniken wurden bislang nicht auf kommunalen Kläranlagen implementiert. Je nach gewähltem Verfahren werden ebenfalls Mikroplastik-Partikel und/oder (multiresistente) Keime aus dem Abwasser entfernt.

Neue Technik für eine zukunftsweisende Abwasserbehandlung
Das Land Schleswig-Holstein hat vor diesem Hintergrund einen Förderbescheid an die TH Lübeck übergeben, um die bestehende VAK um verschiedene Module der 4. Reinigungsstufe zu erweitern. Die geplante Investition ermöglicht eine zeitgemäße Bearbeitung abwassertechnischer Fragestellungen und ist somit zukunftsweisend für die Abwasserbehandlung in Schleswig-Holstein in den kommenden Jahrzehnten. Die VAK versteht sich dabei als zentrale Anlaufstelle für Fragestellungen bezüglich der 4. Reinigungsstufe auf kommunalen Kläranlagen im Land Schleswig-Holstein. Des Weiteren können die Kläranlagenbetreiber in Schleswig-Holstein die neuen innovativen Verfahren bzw. Verfahrenskombinationen kennenlernen und den Umgang mit der Technik erlernen. Zudem kann die mobile Lösung auf der VAK dazu genutzt werden, die einzelnen Verfahren oder auch Verfahrenskombinationen testweise auf kommunalen Kläranlagen in Schleswig-Holstein einzusetzen und mit deren spezifischen Abwasserzusammensetzung zu erproben. Dies betrifft vor allem Kläranlagen, die die Absicht haben, ihre Kläranlage mit einer 4. Reinigungsstufe nachzurüsten. Die Kläranlagenbetreiber können durch die VAK soweit unterstützt werden, dass eine möglichst effektive und wirtschaftliche Verfahrenslösung gefunden wird.

Die Bewilligung der Fördermittel i.H.v. 700.000 Euro für die Erweiterung der VAK erfolgt aus EU-Mitteln des Wiederaufbaufonds (EURI), die über das Landesprogramm für die Entwicklung des ländlichen Raums Schleswig-Holstein (LPLR) zur Verfügung gestellt wurden. Die Bewilligung erfolgt gemäß der „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Abwasserbehandlung in Schleswig-Holstein“ vom 24. Oktober 2021.

https://www.th-luebeck.de/forschung-und-transfer/aktuelles/aktuelles-aus-forschung-und-transfer/beitrag/2022-05-25-auf-spurensuche-im-abwasser-mikroplastik-schwermetalle-arzneimittel/

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Baden-Württemberg: Kompetenzzentrum Spuren­stoffe wird weiter gefördert

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg wird das „Kompetenzzentrum Spuren­stoffe“ (KomS) weiter finanziell unter­stützen. Für die neue Förderperiode bis zum 31. März 2027 erhält das KomS 2,617 Millionen Euro. Das teilte das Mi­nisterium im Februar 2022 mit. Das KomS sei das einzige dieser Art in Deutschland und diene für die Betreiber kommunaler Kläranlagen seit dem 1. Ap­ril 2012 als zentrale Anlauf-, Kompetenz-und Bündelungsstelle zum Ausbau der Spurenstoffelimination. Der Schwerpunkt der neuen Förder­periode sei, den Ausbau von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe auch insbesondere unter dem Blickwinkel des Klima- und Ressourcenschutzes voranzu­bringen. „Es geht konkret darum, wie die Spurenstoffelimination insgesamt ener­gieeffizienter, ressourcenschonender und klimafreundlicher ausgerichtet werden kann“, erläuterte Umweltministerin Thekla Walker. Dazu gehöre auch der stärkere Fokus darauf, Phosphor aus dem Abwasser zu entfernen. In Baden-Würt­temberg Land sollen künftig etwa 125 kommunale Kläranlagen mit einer vier­ten Reinigungsstufe ausgerüstet werden. Bei 21 Kläranlagen ist sie bisher schon eingebaut, bei 23 weiteren ist sie in Bau oder Planung. Das Umweltministerium unterstützt die Arbeit des KomS von Anfang an. Das Spurenstoffzentrum wird in einer Koope­ration der Universität Stuttgart, die die Federführung übernommen hat, mit der Hochschule Biberach und dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg be­trieben.

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Innovative Wasseraufbereitung: Sauberes Wasser dank Plasma, Ultraschall und Elektropuls?

Die Kombination bewährter und innovativer physikalischer Verfahren soll Schluss machen mit der Wasserverschwendung in der Lebensmittelindustrie. Dabei ist sind nicht nur Schmutz und Keime, sondern zunehmend auch Pharmarückstände oder Pestizide im Visier der Entwickler. Wie das gehen könnte, zeigt ein Projekt an einer mecklenburgischen Zuckerfabrik. Mehr:
https://www.process.vogel.de/sauberes-wasser-dank-plasma-ultraschall-und-elektropuls-a-1077990/

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