Prioritäre Stoffe in kommunalen Kläranlagen
Ein deutschlandweit harmonisiertes Vorgehen
Über das kommunale Abwassersystem (Kläranlagen, Regen- und Mischwassereinleitungen) gelangt eine Vielzahl von Stoffen in die Gewässer. In dem von den Ländern finanzierten, koordinierten Projekt wurden deutschlandweit 49 Kläranlagen und ausgewählte Regenwasserbehandlungsanlagen auf prioritäre Stoffe untersucht. Ziel war die Schaffung einer validen Datenbasis zur Beurteilung der Relevanz der urbanen Eintragspfade für Schadstoffe in die Gewässer. Die 77 untersuchten Stoffe waren unterschiedlich häufig im Ablauf der Kläranlagen und Regenwasserbehandlungsanlagen zu finden. Für 30 Stoffe konnten mittlere Ablaufkonzentrationen zur Quantifizierung der Stoffeinträge in die Gewässer abgeleitet werden.
Der Schlussbericht zu den Versuchen auf der ARA Glarnerland mit GAK-Filtration sowie Ozonung + GAK-Filtration ist online.
Unter https://micropoll.ch/
SCHLUSSBERICHT
Pilotversuche zur erweiterten Abwasserbehandlung mit granulierter Aktivkohle (GAK) und kombiniert mit Teilozonung (O3/GAK) auf der ARA Glarnerland (AVG)
Eawag
Überlandstrasse 133
Postfach 611
8600 Dübendorf
Schweiz
Pharma-Abwasser beeinflusst Wasserqualität unterhalb von Kläranlagen
Pharma-Abwasser wurde 100 km flussabwärts nachgewiesen.
Einem Schweizer Forscherteam ist es gelungen, den Einfluss eines einzelnen Pharmaherstellers auf die Wasserqualität unterhalb von Kläranlagen nachzuweisen. Das berichtet das Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag. Weil der Konzentrationsverlauf der Substanzen von typischen Produktionszyklen abhängig sei, könne zwischen Industrieabwasser und häuslichem Abwasser unterschieden werden. Dies sei auch noch weit stromabwärts möglich, teilte die Eawag mit.
Gereinigtes Abwasser von zwei Kläranlagen untersucht
Über die Gewässerbelastung durch die Pharmaindustrie sei bislang wenig bekannt, erklärte das Institut. Das liege unter anderem…
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Pharmaindustrie leitet hohe Dosen an Medikamenten in den Rhein
Schwimmen im Rhein macht glücklich, sagen passionierte Baslerinnen und Basler. Vielleicht, weil das Wasser Antidepressiva und Opioide enthält? Jedenfalls stiessen Forschende bei einer Kläranlage, die Abwässer aus der Pharmaindustrie säubert, auf diese und knapp zwei Dutzend andere Arzneisubstanzen. Dies meldet die Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Gefunden wurden unter anderem Spuren des Rheumamittels Voltaren (Diclofenac) und des Psychopharmakons Ritalin (Methylphenidat). Die Experten der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der ETH Zürich und eines Start-ups verglichen dabei während drei Monaten täglich entnommene Abwasserproben einer Kläranlage, die nur von Privathaushalten und Handwerksbetrieben gespiesen wurde wird mit einer, welche Industrieabwässer behandelt.
Von der Agenda überführt
Die gefundenen aktiven Substanzen und ihre Abbauprodukte wurden mit einem hochauflösenden Massenspektrometer analysiert. Die Unterschiede waren deutlich, wie die Forschenden in der Fachpublikation «Environmental Science and Technology»“ Mehr:
https://www.aquaetgas.ch/de/aktuell/branchen-news/20200401-umwelt-medikamente-rhein/
Flohkrebse erhöhen die Schädlichkeit von Schmerzmittel-Rückständen
Der Schmerzmittel-Wirkstoff Diclofenac wird in der Kläranlage kaum abgebaut und reichert sich deshalb in Gewässern an. Dort schädigt er Leber, Nieren und Kiemen von Fischen. Nicht genug: Flohkrebse verwandeln die Substanz sogar…mehr:
PAK-Dosierung bei Biofilmsystemen
1. Hintergrund
Als der Artikel „Elimination von Mikroverunreinigungen auf ARA: Aktueller Stand der Verfahren und künftige Entwicklungen“ im November 2017 im Aqua&Gas publiziert wurde, war unklar, inwiefern eine Pulveraktivkohle (PAK)-Dosierung bei Biofilmsystemen zur Elimination von Mikroverunreinigungen (MV) geeignet ist. Es wurde davon ausgegangen, dass sowohl Festbett- wie auch Wirbelbett-Systeme dafür nur bedingt geeignet sind. Die PAK-Zugabe in Hybridwirbelbett-Systeme wie auch in Systeme mit granulierter Biomasse wurden als «vermutlich geeignet» eingestuft. Seit der Publikation des Artikels wurden verschiedene Pilotversuche mit PAK-Dosierung in nitrifizierende Biofilmsysteme durchgeführt. Das Ziel dieses Faktenblatts ist, die Aussage des Artikels anhand dieser neuen Kenntnisse zu aktualisieren und die folgenden Fragestellungen zu beantworten:
– Wie beeinflussen Trägermaterial und Biofilm die Adsorption der MV an die PAK?
– Welchen Effekt hat die PAK auf den Biofilm und die Nitrifikation?
2. Definitionen
• Biofilmsystem: In einem Biofilmsystem wächst der Biofilm auf frei beweglichem Trägermaterial (Wirbelbett), fixiertem Trägermaterial (Festbett) oder auch ohne Trägermaterial (granulierte Biomasse). Auf dem Trägermaterial, das eine hohe spezifische Oberfläche aufweist, wachsen Mikroorganismen, welche für die biologische Reinigung …mehr:
4. Fazit
Die Dosierung von PAK in eine biologische Stufe mit Aufwuchsträgern (Biofilmsysteme: Festbett, Wirbelbett) ist technisch möglich. Die Leistung rein nitrifizierender Biofilmsysteme wird durch die PAK-Zugabe nicht beeinträchtigt. Die notwendige PAK-Dosierung ist vergleichbar mit der Direktdosierung in klassische Belebtschlammsysteme. Inwiefern sich das Schwebeverhalten der Aufwuchsträger verändert, kann aktuell nicht gesagt werden. Ebenfalls kann keine abschliessende Aussage über den Aktivkohle-Schlupf gemacht werden. Die PAK wird aber vermutlich tendenziell weniger stark in die Biomasse eingebunden als in einem konventionellen Belebtschlammsystem. Eine zusätzliche Filtration zum AK-Rückhalt ist im Einzelfall zu prüfen.
Plattform «Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen» www.micropoll.ch
Dosierung von Pulveraktivkohle vor einen nitrifizierenden Biofilter auf der ARA Freiburg
grosstechnischer Versuch zur Elimination von organischen Spurenstoffen
Eine ausführliche Darstellung dieser Versuche ist im Abschlussbericht [1] verfügbar, der online unter www.micropoll.ch abgerufen werden kann. Mehr:
Wenn Kohle lebt… 4. Reinigungsstufe von ARA
Kann extrudierte Kohle mehr Mikroverunreinigungen eliminieren als natürliche Kohle? Auf der ara region bern ag wurde zu dieser Frage während vier Monaten geforscht und Versuche mit granulierter Aktivkohle durchgeführt. Die Vergleiche zeigten zum einen, dass die natürliche Kohle der extrudierten überlegen ist, zum andern, dass es drei Phasen mit unterschiedlichen Mechanismen gibt…mehr:
https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20200211_ag2_-wenn-kohle-lebt/
4. Reinigungsstufe
Klimafreundlich Gewässer schützen
Die Behandlung des kommunalen Abwassers mit Ozon oder Aktivkohle verringert den Eintrag an organischen Spurenstoffen in die Gewässer. Aufgrund der notwendigen Betriebsmittel werden dabei die Treibhausgasemissionen erhöht. Der vorliegende Artikel zeigt auf, welche Massnahmen ARA-Betreiber ergreifen können, um diesen Anstieg des CO2-Fussabdrucks …mehr:
https://www.aquaetgas.ch/wasser/gewässer/20200226_ag2_klimafreundlich-gewässer-schützen/