Dienstag, Oktober 28, 2025
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Bottrop: Faulgas aus Kläranlage in wird zur Energieerzeugung genutzt

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Emschergenossenschaft gewinnt internationalen Preis für Wasserstoff-Projekt

Die EMSCHERGENOSSENSCHAFT wurde von der International Water Association (IWA) mit dem Project Innovation Award für ihr Wasserstoff-Projekt ausgezeichnet. Auf der Kläranlage in Bottrop stellt das Wasserwirtschaftsunternehmen in einem Forschungsprojekt aus Faulgas Wasserstoff her.
Die IWA mit Hauptsitz in London zeichnet jährlich weltweit herausragende Projekte im Bereich des Wasseringenieurswesen aus. In diesem Jahr ging der erste Preis im Bereich „Regionale Gewinner Europa“ an die EMSCHERGENOSSENSCHAFT für ihr Projekt „EuWaK – Erdgas und Wasserstoff aus Kläranlagen“. Der Preis in der Kategorie „Angewandte Forschung“ wurde am 10. September 2008 anlässlich des IWA World Water Congress in Wien verliehen. Aufgabenstellung in der genannten Kategorie ist es, neue oder verbesserte Prozesse, Instrumentarien oder Kontrollmöglichkeiten innerhalb des Wasseringenieurswesens zu entwickeln.

Wasserstoff aus Faulgas
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft, insbesondere im Verkehrssektor. Kläranlagen können erste wichtige Bausteine der künftigen Wasserstoff-Infrastruktur sein und damit einen bedeutenden Beitrag für die Etablierung der Wasserstofftechnologie leisten.
Das Besondere am Pilotvorhaben EuWaK: Erstmals wurde die komplette, dezentrale Wasserstoff-Infrastruktur vom nachhaltigen Primärenergieträger Klärschlamm bis zum Wasserstoff-Endverbraucher errichtet. Projektziel ist die Herstellung von hochreinem Wasserstoff aus Klärschlamm und anderer Biomasse, der in Brennstoffzellen-Fahrzeugen als Kraftstoff genutzt werden kann. Aus einem Teilstrom des Faulgases der Kläranlage Bottrop wird im ersten Aufbereitungsschritt ein Produktgas mit Erdgasqualität erzeugt, das auch als Bioerdgas bezeichnet werden kann. Ein Teilstrom des Bioerdgases wird ausgeschleust und an einer Gastankstelle an betriebseigene Gasfahrzeuge abgegeben.
Im zweiten Schritt wird das übrige Bioerdgas durch Dampfreformierung zu Wasserstoff umgewandelt. Als Verbraucher für den Wasserstoff wurde keine Brennstoffzelle, sondern ein Verbrennungsmotor gewählt. Der Wasserstoffmotor reagiert bei Wasserstoff-Qualitätsschwankungen im Gegensatz zu Brennstoffzellen unsensibel, ist weitaus kostengünstiger und verfügt bei heutiger Technik über eine erheblich längere Nutzungsdauer.

Der Wasserstoffmotor steht in einer ca. 1 km von der Kläranlage entfernten Bottroper Schule mit angeschlossenem Schwimmbad und dient dort zur Strom- und Wärmeversorgung. Die Anbindung der Wasserstofferzeugung an die Schule erfolgt über eine Rohrleitung.
Die Bautätigkeiten für die Anlage wurden im Mai 2007 begonnen und innerhalb von sieben Monaten abgeschlossen. Ende 2007 begann die Inbetriebnahme, die im 4. Quartal 2008 endet. Es folgt ein zweijähriger Forschungsbetrieb, der vor allem der Optimierung der Gesamtanlage und der wissenschaftlichen Auswertung dient. Damit wird eine fundierte Datenbasis geschaffen, um Entscheidungsgrundlagen über den weiteren Betrieb der EuWaK-Anlage und die Abschätzung  der Übertragbarkeit auf weitere Kläranlagenstandorte zu gewinnen.

Hintergrundinformation:
EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND sind als regionaler Träger der Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet von Emscher und Lippe u. a. für die Reinigung des Abwassers von ca. 4 Mio. Einwohnern und fast 3 Mio. Einwohnergleichwerten aus Industrie und Gewerbe zuständig. Hierfür werden 58 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von 500-2,4 Mio. Einwohnerwerten betrieben. Als einer der größten Kläranlagenbetreiber Deutschlands hat die EMSCHERGENOSSENSCHAFT frühzeitig entschieden, die Erzeugung von Bioerdgas und Wasserstoff im Demonstrationsvorhaben EuWaK (Erdgas und Wasserstoff aus Kläranlagen) auf der Kläranlage Bottrop zu testen und weiterzuentwickeln.  Das Projekt wird mit Förderung des Landes NRW und der Europäischen Union realisiert. Projektpartner der EMSCHERGENOSSENSCHAFT sind das Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW), das Ingenieurbüro Redlich und Partner GmbH (IBR), die Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft für Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft mbH (T&M) und die Stadt Bottrop.

Weitere Information unter www.iwahg.org bzw. www.eglv.de

 

RWE startet CO2-Konversions-Pilotanlage auf Basis einer von der Jacobs University optimierten Meeresalgentechnologie

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Am 6. November 2008 wurde eine neuartige Algenzuchtpilotanlage zur CO2-Konversion in Industrieabgasen in Niederaußem bei Köln in Betrieb genommen. Die Anlage ist Teil des dortigen Braunkohlenkraftwerks der RWE, die den Kraftwerksstandort zu Forschungs- und Entwicklungszwecken nutzt. Prof. Dr. Laurenz Thomsen, Professor of Geosciences an der Jacobs University Bremen, ist der wissenschaftliche Leiter des Projektes, an dem sich auch das Forschungszentrum Jülich sowie die Bremer Phytolutions GmbH, die erste Firmenausgründung der Jacobs University, beteiligen. Die RWE stellte 700.000 Euro für den ersten Schritt des Projektes bereit.
Die CO2-Abtrennung aus Industrieabgasen wird in Zukunft eine bedeutende Rolle zur Reduktion von CO2-Emissionen und somit zur Eindämmung des Klimawandels spielen. Neben chemisch-physikalischen Optionen und der unterirdischen Speicherung werden zunehmend Möglichkeiten zur Umwandlung und Nutzung von CO2 diskutiert.

Eine Option der klimawirksamen Wiederverwertung von CO2 ist die CO2-Fixierung durch marine Mikroalgen sowie die Verwertung der später geernteten Algenbiomasse als Energieträger, die nun erstmals in größerem Maßstab und unter normalen Bedingungen des Kraftwerksbetriebes in der rund 600 Quadratmeter umfassenden RWE-Versuchsanlage getestet wird. Ziel des Projektes ist es, die gesamte Prozesskette – von der Algenproduktion bis zum Endprodukt – zu optimieren. Neben technischen Fragestellungen, die mit der Entwicklung dieser Technologie einhergehen, steht vor allem der Nachweis im Vordergrund, ob die Gesamtenergiebilanz von Algenproduktion und Konversion positiv ist und tatsächlich eine Netto-CO2-Minderung erzielt wird.

„Das gemeinsame Projekt mit der RWE ermöglicht es uns, die Forschung und Entwicklung für eine real taugliche Nutzung von Meeresalgen in den Bereichen Energie, nachwachsende Rohstoffe und Verminderung des Treibhauseffektes voranzutreiben“, sagte Laurenz Thomsen, Jacobs-Professor und wissenschaftlicher Projektleiter anlässlich der Inbetriebnahme der Algenzuchtpilotanlage in Niederaußem. „Es ist die Fortsetzung unserer im Jahr 2004 in Bremen begonnenen Arbeiten, in denen wir das Potenzial der Algen zur Verminderung des CO2-Gehaltes von Kraftwerksrauchgas mit einem Versuchsaufbau von wenigen hundert Litern testeten. Mit rund 55.000 Litern erlaubt die heute eingeweihte Anlage erstmals die Erprobung und den Einsatz der von der Jacobs University und Phytolutions angepassten und weiterentwickelten Technologie im industriellen Maßstab.“

Das Konzept der RWE-Pilotanlage basiert auf dem bio-chemischen Prozess der Photosynthese, bei dem Pflanzen CO2 aufnehmen und Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Im Vergleich zu Landpflanzen haben Mikroalgen, nur wenige Millimeterbruchteile groß, jedoch eine sieben- bis zehnfach höhere Wachstumsrate. Die Folge: schnelleres Wachstum bedeutet stärkere Photosyntheseleistung und somit höheren Kohlendioxidverbrauch. In hiesigen Breiten können so bis zu 200 t/(ha*a) CO2 gebunden werden.

Die Mikroalgen-Anlage zur CO2-Fixierung im Rauchgas des Kohlekraftwerks in Niederaußem wurde in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerkstandortes errichtet. Das Rauchgas wird dem Kraftwerk hinter der Rauchgasentschwefelungsstufe entnommen und entspricht so dem Zustand, in dem es normalerweise in die Umwelt gelangt. Durch eine Zuleitung gelangt das Abgas in einen sogenannten „Blasenreaktor“ mit Algensuspension. Dort vermischt es sich mit der Suspension aus Salzwasser und Mikroalgen, wobei diese bis zur Sättigung CO2 aus dem Rauchgas aufnimmt. Diese CO2-angereicherte Suspension wird in ein Gewächshaus mit transparenten, in V-Form an Trägern befestigten Kunststoffschläuchen, den Photobioreaktoren, geleitet.

In den transparenten Photobioreaktoren kommen die Algen in Kontakt mit Licht und wachsen. Das für die Photosynthese benötigte CO2 wird der Suspension von den Mikroalgen entzogen. Die Steuerung der Zuführung von frischer, CO2-angereicherter Suspension erfolgt über den pH-Wert als Indikator für den CO2-Gehalt in den Bioreaktoren. Die gleichzeitig in entsprechender Menge abgezogene Suspension wird wieder dem Blasenreaktor zur erneuten CO2-Anreicherung zugeführt. Ist die Dichte der Algen in den Wachstumsgefäßen ausreichend hoch, wird die Algensuspension statt in den Blasenreaktor in einen Erntebehälter geleitet. Die Algen werden dann vom Salzwasser getrennt. Sie haben eine pasteuse Konsistenz und stehen nun für die Weiterverarbeitung, z. B. zu Treibstoffen oder Baustoffen, bereit.

Die erste Ausbaustufe der Photobioreaktoren auf 600 m² Fläche enthält ein Volumen von ca. 55 m³ Algensuspension. Mit der Anlage können pro Jahr bis zu 6000 kg Algen (Trockensubstanz) produziert werden. Dadurch werden 12000 kg CO2 eingebunden. Insgesamt stehen für nachfolgende Erweiterungen bis zu 1000 m² Gewächshausfläche zur Verfügung.

Dr. Kristin Beck, Corporate Communications & Media Relations
Jacobs University Bremen
06.11.2008

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news287240

 

Menschen mit normalen Cholesterinwerten sollten auf den Verzehr von Lebensmitteln mit zugesetzten Pflanzensterinen verzichten

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Stellungnahme Nr. 042/2008 des BfR vom 3. September 2008
Auf dem deutschen Markt werden Lebensmittel wie beispielsweise Margarine, Milch, Jo-ghurt-Drinks oder Brot angeboten, denen Pflanzensterine zugesetzt sind. Diese Lebensmittel wurden entsprechend den Vorschriften der Novel-Foods-Verordnung gesundheitlich bewer-tet. Aus der Bewertung ist bekannt, dass die maximale Senkung des Plasmacholesterinspie-gels im Allgemeinen durch 1-2 g Pflanzensterine täglich erreicht wird und dass eine Erhö-hung dieser Dosis den Effekt nicht mehr wesentlich steigert. Der tägliche Verzehr wirksamer Mengen an Pflanzensterinen hemmt außerdem die Aufnahme bestimmter Carotinoide und fettlöslicher Vitamine aus der Nahrung und führt zu einer Erhöhung der Pflanzensterinspiegel im Blutplasma. Da noch nicht sicher abgeschätzt werden kann, ob aus beiden Effekten lang-fristig unerwünschte gesundheitliche Beeinträchtigungen resultieren, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfohlen, den täglichen Verzehr von Pflan-zensterinen auf drei Gramm zu begrenzen.
Geringe Mengen an Pflanzensterinen kommen in allen fetthaltigen pflanzlichen Lebensmit-teln wie Ölen, Nüssen, Samen und Getreide sowie daraus hergestellten Produkten vor. Für den Menschen sind sie nicht essentiell und werden im menschlichen Stoffwechsel praktisch nicht genutzt.
Tierexperimentelle Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2006 weisen darauf hin, dass der Verzehr von hohen Mengen an Pflanzensterinen möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Ergeb-nisse hinsichtlich ihrer Bedeutung für das gesundheitliche Risiko durch zugesetzte Phytoste-rine in Lebensmitteln bewertet. Nach Ansicht des Instituts ergeben sich bezüglich der Phy-tosterine keine grundsätzlich neuen Risiken. Die Arbeiten zeigen jedoch zum ersten Mal, dass Versuchstiere bei Verzehr großer Mengen an Pflanzensterinen innerhalb einiger Wo-chen Anzeichen von Gefäßschäden entwickeln. Die Ableitung von Dosis- Wirkungsbezie-hungen hinsichtlich der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen durch eine erhöhte Auf-nahme von Pflanzensterinen ist auf Basis der verfügbaren Studien nicht möglich. Auch sind die zugrundeliegenden Wirkmechanismen nicht bekannt.
Aus Vorsorgegründen empfiehlt das BfR weiterhin, Lebensmittel mit Pflanzensterinzusatz nur bei nachweislich erhöhtem Cholesterinspiegel zu verzehren.
1 Gegenstand der Bewertung
In verschiedenen Zeitschriften und wissenschaftlichen Artikeln wurde über mögliche negative Auswirkungen der Nahrungsmittelzutat Phytosterin auf die menschliche Gesundheit berich-tet1. Im Besonderen wurde berichtet, dass …
Die ganze Informationen finden Sie unter

http://www.bfr.bund.de

Stellungnahme Nr. 042/2008 des BfR vom 3. September 2008

 

Bad Sassendorf: LIPPEVERBAND setzt erstmals Ozon zur Abwasserreinigung ein

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Der LIPPEVERBAND setzt erstmals Ozon zur Abwasserbehandlung ein: Auf der Kläranlage Bad Sassendorf soll im nächsten Jahr eine neue, innovative Verfahrensstufe zum Einsatz kommen, mit der der Verband die Reinigungsleistung der Anlage steigern und zugleich im großtechnischen Maßstab Betriebserfahrungen bei der Abwasserbehandlung durch Ozon sammeln will. Durch Ozonierung sollen auch so genannte Spurenstoffe in größerem Umfang aus dem Abwasser entfernt werden.

Die Kläranlage Bad Sassendorf gehört mit einer Ausbaugröße von 13.000 Einwohnerwerten zu den mittelgroßen Verbandsanlagen. Die Ozonbehandlung soll künftig als letzte Verfahrensstufe nach der biologischen Reinigung für einen Teilstrom des Abwassers stattfinden. Die Ozonierungsstufe, die vom Land NRW gefördert wird, soll im Oktober 2009 ihren mehrjährigen Pilotbetrieb aufnehmen.
„Wir investieren rund 900.000 Euro in die neue Ozon-Behandlungs-anlage, um das Abwasser in Bad Sassendorf weitergehend zu behandeln und unsere Betriebserfahrungen auf diesem Gebiet zu vertiefen“, so LIPPEVERBANDS-Chef Dr. Jochen Stemplewski bei der heutigen Präsentation der Pläne. „Unter den weitergehenden Behandlungsmethoden ist die Ozonierung wegen ihrer Breitbandwirkung auf unterschiedliche Stoffe besonders effektiv. Gerade weil Art und Umfang einer weitergehenden Abwasserreinigung gesetzlich nicht geregelt sind, gehen wir an den Einsatz dieser Technik mit Kostenbewusstsein heran – nicht alles, was heute technisch möglich ist, ist auch wirklich sinnvoll“.

Breitbandwirkung
Die Bandbreite von chemischen Verbindungen, aber auch vom Menschen ausgeschiedenen Arzneistoffen im Abwasser ist groß. Der Nachweis solcher Stoffe gelang oft erst in den letzten Jahren durch Verfeinerung der Analysetechnik. Dem entsprechend wird in der Wasserwirtschaft zunehmend darüber nachgedacht, ob und vor allem wie sich die „Spurenstoffe“ aus dem Abwasser entfernen lassen. Sofern man einen Einsatz zukünftig nicht generell einschränken kann, ist die Beseitigung direkt an der Quelle, am Einsatzort, etwa im Betrieb oder bei bestimmten Medikamenten im Krankenhaus vernünftig. Doch dafür fehlt es überwiegend an gesetzlichen Verpflichtungen.

Ebenso wenig ist die Wasserwirtschaft rechtlich dazu angehalten, sämtliche Spurenstoffe von verschiedenartigen Chemikalien im Klärprozess zu entfernen. Die Reinigung nach dem Stand der Technik bzw. nach der jeweiligen Einleitungserlaubnis für die Kläranlagen bemisst sich vielmehr nach dem Biologischen und Chemischen Sauerstoffbedarf des Abwassers und nach Grenzwerten für Phosphor und Stickstoff.

Weitergehende Verfahrensstufen wie etwa die Filtration des Wassers durch feinste Strukturen hindurch sind oft sehr aufwändig und erfassen nur ein begrenztes gewisses Spektrum an Stoffen. Die Behandlung mit Ozon nimmt hier eine herausragende Stellung ein: Durch die Zugabe der „schweren“ und reaktionsfreudigen Sauerstoffmoleküle werden zahlreiche Spurenstoffe im Abwasser angegriffen und abgebaut. Dadurch ist die Ozonierung eine vielseitig wirksame Technik.
Für den LIPPEVERBAND geht es bei der Pilotanlage auf der Bad Sassendorfer Kläranlage um die längerfristige Betriebserfahrung, um den optimalen Einsatz dieser innovativen Technik und um den Vergleich zwischen dem Abbau der Spurenstoffe mit und ohne Ozonierung.

Quelle: http://www.lippeverband.de 

Badespaß im eiskalten Klärbecken

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NIEDERKASSEL. Nun ist es endgültig geklärt: Man kann in einem Belebtschlammbecken einer Kläranlage schwimmen, obwohl das Wasser maximal mit Luftbläschen gesättigt ist. „Es hält sich ja sehr hartnäckig dieses Gerücht, dass das Wasser aufgrund des hohen Luftgehaltes nicht trage und man wie ein Stein zu Boden sinke“, bestätigte Dr. Andrea Deininger und zeigte auf drei Mitarbeiter der städtischen Abwasserwerke: Uwe Nolting, Sebastian Ludiga und Marcus Killart schwammen mit Frank Schlösser vom Ingenieurbüro Artemis im dritten belüfteten Belebtschlammbecken der…

Den Ganzen Artikel lesen Sie unter:

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1218382124208.shtml

Tarifliches Weihnachtsgeld 2008 – ein Plus in vielen Branchen

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Das tarifliche Weihnachtsgeld fällt in diesem Jahr in vielen Branchen höher aus als im vergangenen Jahr. Das Plus beträgt je nach Tarifbereich zwischen 1,6 und 11,1 Prozent. Dies entspricht bezogen auf die mittlere Vergütungsgruppe einem Zuwachs zwischen 18 und 193 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt das WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung in einer Auswertung von Tarifverträgen aus 23 Branchen. „Die Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben profitieren von den besseren Tarifabschlüssen in dieser Tarifrunde“, stellt der Leiter des WSI-Tarifarchivs Dr. Reinhard Bispinck fest.

– In der Druckindustrie bekommt ein Arbeiter in der mittleren Lohngruppe ein Weihnachtsgeld von 2.290 Euro, das sind 48 Euro oder 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

– Im Bauhauptgewerbe (West) klettert das Weihnachtsgeld in der mittleren Lohngruppe um 39 Euro (3,0 Prozent) auf 1.319 Euro.

– Im Versicherungsgewerbe erhält ein/e Angestellte/r in der mittleren Entgeltgruppe mit 1.969 Euro ein Plus von 58 Euro oder 3,0 Prozent.
Auch im Einzelhandel NRW steigt der Gehaltsbetrag um 3,0 Prozent (37 Euro) auf 1.291 Euro.

– In der Textilindustrie Westfalen und Osnabrück fällt die Steigerung in der mittleren Lohngruppe mit 64 Euro (3,6 Prozent) auf 1.844 Euro etwas stärker aus.

– Im öffentlichen Dienst (Gemeinden) steigt die Jahressonderzahlung in der mittleren Entgeltgruppe nach dem Abschluss vom Frühjahr um 107 Euro (5,4 Prozent) auf 2.074 Euro.

– In der Chemischen Industrie Nordrhein steigt das Weihnachtsgeld um 110 Euro (4,4 Prozent) auf 2.624 Euro in der mittleren Entgeltgruppe.
Bei der Deutschen Bahn AG fällt der Anstieg mit einem Plus von 193 Euro (11,1 Prozent) am stärksten aus.

– In der Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden fällt die Steigerung mit 18 Euro (1,7 Prozent) auf 1.115 Euro in der mittleren Lohngruppe relativ gering aus. Im Vorjahr stieg es aber bereits aufgrund des guten Tarifabschlusses von 2007 um 4,1 Prozent (alle Daten für die genannten Branchen in West- und Ostdeutschland in einer Tabelle in der pdf-Version dieser Pressemitteilung; Link zur pdf-Version mit Tabellen und Grafik am Fuß dieses Textes).

Die Auswertung des WSI-Tarifarchivs zeigt weiter: In den meisten Wirtschaftszweigen sehen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor. Es wird überwiegend als fester Prozentsatz vom Monatseinkommen berechnet (siehe auch die Grafik und die ausführliche Tabelle im Anhang zur pdf-Version dieser Pressemitteilung). Die in den einzelnen Tarifverträgen festgelegten Prozentsätze haben sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert.

Ein im Vergleich hohes Weihnachtsgeld (100 bzw. 95 Prozent eines Monatseinkommens) erhalten unter anderem die Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der westdeutschen Chemieindustrie sowie in der Druckindustrie. Darunter liegen unter anderem die Bereiche Versicherungen (80 Prozent), Einzelhandel (West) (62,5 Prozent) sowie Metallindustrie (West) (55 Prozent). Im öffentlichen Dienst (Gemeinden) beträgt das Weihnachtsgeld je nach Vergütungsgruppe zwischen 60 und 90 Prozent. In vielen Bereichen haben die Beschäftigten in den neuen Ländern mittlerweile gleichgezogen.

Weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen erhalten die Ost-Beschäftigten z. B. in den Bereichen Chemie (65 Prozent), öffentlicher Dienst (Gemeinden 45 – 67,5 Prozent) und Metallindustrie (50 Prozent). Kein Weihnachtsgeld erhalten unter anderem die Beschäftigten im Gebäudereinigerhandwerk und im Bauhauptgewerbe Ost.

Weitere Informationen:
http://www.boeckler.de/pdf/p_ta_2008_11_05.pdf – Die PM mit Tabellen, Grafik und Ansprechpartnern
Pressemitteilung
Rainer Jung, Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung
05.11.2008
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news287091

 

Jubiläumsveranstaltung zum 40-jährigen Bestehen der Kläranlagennachbarschaften

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„Kläranlagennachbarschaften sind eine Erfolgsgeschichte für die Abwasserreinigung im Land“, erklärte Ministerialdirektor Bernhard Bauer bei der Jubiläumsveranstaltung zum 40-jährigen Bestehen der Kläranlagennachbarschaften heute (13. November 2008) in Renningen (Landkreis Böblingen). Sie seien aus Sicht des Landes ein unverzichtbarer Bestandteil des Gewässerschutzes in Baden-Württemberg. Die Nachbarschaftstage würden für das Betriebspersonal und die Kläranlagenbetreiber eine gute Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Aus- und Fortbildung bieten. „Der jährliche Leistungsvergleich der Kläranlagen, der den Betreibern die Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und einen Quervergleich mit anderen Anlagen ermöglicht, ist Grundlage für das hohe Qualitätsniveau, das beim Betrieb der Kläranlagen erreicht wurde“, so Bauer.

Trotz der Erfolge und des hohen Niveaus bei der Abwasserreinigung dürfe es kein Ausruhen geben, mahnte Bauer. „Um die hohe Qualität auch in Zukunft zu sichern, bedarf es weiterer Anstrengungen.“ So müsse verstärktes Augenmerk den auch nach der herkömmlichen Abwasserreinigung in Kläranlagen noch enthaltenen organischen Spurenschadstoffen wie Arzneimittelrückständen gelten. Diese Stoffe würden zwar nur in geringen Mengen vorkommen, könnten sich aber beispielsweise in der Umwelt anreichern oder toxisch beziehungsweise hormonell wirken und so zu einer Gefahr für Ökosysteme werden. „Es sind Wechselwirkungen wie Missbildungen bei Gewässerorganismen bekannt.“ Dabei könnten über neuartige Filtertechniken die Spurenschadstoffe eliminiert werden. Ministerialdirektor Bauer appellierte deshalb an die kommunalen Kläranlagenbetreiber, notwendige Sanierungen von Anlagen zu nutzen um nachträglich neue Umwelttechniken wie Aktivkohlefilter einzubauen.

Gleichzeitig müsse die Verbrennung von Klärschlämmen und damit ihre energetische Nutzung weiter forciert werden. „Es ist ökologisch nicht zu vertreten, mit viel Aufwand die Schadstoffe aus dem Abwasser zu entfernen, um sie nachher in der Landwirtschaft und der Landschaftspflege auszubringen.“ In Baden-Württemberg werde gezeigt, dass die Klärschlammdüngung auf Böden verzicht-bar sei: Der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms ist von rund 30 Prozent im Jahr 2001 auf zwischenzeitlich über 80 Prozent geklettert. Neben der energetischen Nutzung der Klärschlämme würden auch häufig Faulgase auf Kläranlagen zur Wärme- und Stromgewinnung genutzt. Auch der Energieverbrauch könne optimiert werden, hier sei aber darauf zu achten, dass dadurch die Reinigungsleistung nicht beeinträchtigt werde. Einige Betreiber hätten hier schon innovative Ideen entwickelt. „Alle diese Themen wurden und werden im Rahmen der Nachbarschaften besprochen und so wertvolle Informationen unter Kollegen ausgetauscht, die dann den weiteren Fortschritt in der Abwasserreinigung im Land befördern“, erklärte der Ministerialdirektor.

Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg

Hilfe bei Blähschlamm, Schwimmschlamm oder Schaum

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Blähschlamm-Monitoring

Zum Standard moderner Kläranlagen gehört heute die weitergehende Stickstoffelimination. In Folge dieser Technologie entstanden aber auch neue biologische Situationen, immer mehr Anlagen bekamen Probleme mit grampositiven Schwachlast-Fadenbakterien wie Microthrix parvicella und Nocardioforme Actinomyceten (Nocardia). Inzwischen haben ca. 70 % aller kommunalen Kläranlagen saisonal oder ganzjährig Probleme mit Blähschlamm, Schwimmschlamm oder Schaum. Die Bekämpfung erfolgt in der Regel mit aluminiumhaltigen Fällmitteln. Die Ursachen der Probleme werden dadurch jedoch häufig nicht beseitigt.

Nicht immer sind fadenförmige Organismen allein Schuld an schlecht absetzbarem Belebtschlamm oder Schaum. In ca. 50 % der Fälle kommen ungünstige Verhältnisse der Abwasserzusammensetzung erschwerend hinzu.

Da für die meisten Anlagen die durchgeführten Maßnahmen aus unterschiedlichen Gründen einer blackbox ähneln, bietet die Firma Bioserve GmbH, Mainz einen neuen Baustein in ihrem umfangreichen Dienstleistungsangebot an.

Das Blähschlamm-Monitoring bestehend aus zielgerichteten Untersuchungen (Fadenbakterienbestimmung, Wasserchemie, Begehung vor Ort) und Diagnose und Empfehlungen zur Problemlösung durch verfahrenstechnische oder bauliche Maßnahmen. Da sich die biologischen Prozesse in der Belebung nur langsam verändern, besteht das Konzept aus regelmäßigen weiteren Untersuchungen zur Erfolgskontrolle. Dadurch wird auch der optimale Zeitpunkt für den Einsatz von Fällungs- und Flockungsmitteln oder anderen Zusatzstoffen ermittelt.

Weitere Informationen durch

Bioserve GmbH
Carl-Zeis Str. 53
D-55129 Mainz

Tel. 0 61 31-90 622-68
Fax 0 61 31-90 622-69
Info@Bioserve-GmbH.de

www.Bioserve-GmbH.de

http://www.bioserve.info/Fettablagerungen-und-Fettabscheidung/Optimierte-Fettabscheidung

Klage gegen Kapazitätserweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage im Industriepark Höchst abgewiesen

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RP Darmstadt erläutert Zusammenhänge und Abläufe 

Der Verwaltungsgerichtshof Kassel (VGH) hat mit Urteil vom 24. September 2008 die Klage einer Anwohnerin gegen die Genehmigung des Regierungspräsidiums Darmstadt für die Kapazitätserweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) im Industriepark Frankfurt-Höchst abgewiesen. Vor dem Hintergrund dieser Entscheidung möchte das Regierungspräsidium (RP) nochmals zur Aufklärung der Öffentlichkeit auf die Zusammenhänge und Verfahrensabläufe aufmerksam machen.

Die Klärschlammverbrennungsanlage war im Jahre 1991 für einen Mengendurchsatz von 130.000 Jahrestonnen (t/a) genehmigt worden. Bei den zugelassenen gefährlichen Abfällen handelte es sich hauptsächlich um industrielle Klärschlämme. In den Folgejahren wurden Anzeige- und Änderungsgenehmigungsverfahren durchgeführt, wobei u.a. die Jahresverbrennungskapazität im Jahre 2001 auf 160.000 t/a und 2005 auf 190.000 t/a angehoben wurde.

Im Jahre 2006 beantragte die Infraserv GmbH & Co Höchst KG als Betreiberin eine Erhöhung der Verbrennungskapazität auf 225.000 t/a. Es wurde daraufhin vom Regierungspräsidium ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt und am 27. Juni 2007 eine Änderungsgenehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erteilt. Hiergegen richtete sich die Klage der etwa 250 m entfernt von der Anlage in Frankfurt-Sindlingen wohnenden Nachbarin.

Hauptkritikpunkte der Klägerin waren die angeblich mangelnde Durchführung der Umweltverträglichkeitsprüfung und die befürchtete Zunahme von Schadstoff- und Lärmbelastungen. Das RP hatte die Genehmigung erteilt, da nach dem Ergebnis der Prüfung im Genehmigungsverfahren die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt waren, insbesondere keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt zu besorgen waren.

Die RP-Genehmigung erlaubt innerhalb der erhöhten Gesamtkapazität auch die Mitverbrennung von bis zu 45.000 t/a anderer fester Abfälle als Klärschlämmen und maximal 20.000 t/a flüssiger Abfälle. Eine solche Mitverbrennung hatte schon die ursprüngliche Anlagengenehmigung der KVA bei entsprechender Zustimmung der Behörde nicht ausgeschlossen. Seit 2004 war die Menge dieser Zusatzstoffe auf bis zu 30.000 t/a fester und 5.000 t/a flüssiger Abfälle festgelegt. Der Einsatz dieser Abfälle – vor allem Kunststoffe und Lösemittel wie Methanol – dient zur Verbesserung der Verbrennungsbedingungen und zum Ersatz des dafür bisher verwendeten Erdgases.

Der VGH hat die Nachbarklage nun in vollem Umfang abgewiesen und eine Revision nicht zugelassen. Eine schriftliche Urteilsbegründung liegt noch nicht vor, so das RP abschließend.

25.09.2008 – Pressemitteilung

Pressestelle: Regierungspräsidium Darmstadt
Pressesprecher: Gerhard Müller
Telefon: 06151-125412E-Mail: pressestelle@rpda.hessen.de

 

UT-Ausbildertreffen Fachkraft für Abwassertechnik

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am 22. Oktober 2008 in der Stadthalle Korntal, Martin-Luther-Str. 32, 70825 Korntal (bei Stuttgart)

Inhalte:
Das diesjährige „Große Ausbildertreffen“ des DWA-Landesverbandes Baden-Württemberg steht im Fokus der elektrotechnischen Ausbildung von UT-Fachkräfte und Beurteilung von Auszubildenden. Eingangs widmen sich die Ausbilder neben den Erfahrungsberichten der zuständigen Stelle und Berufsschule den Schnittstellen – zur weiteren Optimierung der dualen Ausbildung – zwischen betrieblichen Ausbildungsplan und schulischen Lernfeldern.

Innerhalb der elektrotechnischen Aspekte werden die Inhalte der Elektroausbildung und die betrieblichen Anforderungen für die elektrotechnischen Arbeiten von UT-Fachkräften sowie deren Umsetzung im Betrieb vorgestellt und erörtert.

Der Workshop-Teil widmet sich gezielt der Beurteilung von Auszubildenden. Hierzu werden die Teilnehmer in einzelne Arbeitsgruppen aufgeteilt und gemeinsam mit einem Mentor die Kernpunkte eines Beurteilungssystems sowie die Beurteilungskriterien für UT-Fachkräfte für Abwassertechnik erarbeiten.

Zum Abschluss der Veranstaltung werden den Ausbildungsleitern Einblicke und Hinweise in die Prüfungen und Bewertungsschlüssel gegeben.

Zielgruppe:
Ausbildungsleiter und Betriebsleiter von abwassertechnischen Anlagen, Mitglieder des Prüfungsausschusses, IHK und Ausbildungsverantwortliche der Regierungspräsidien in Baden-Württemberg.
http://www.dwa.de/news/news-ref.asp?ID=4181