Dienstag, Oktober 28, 2025
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Bei Chemikalien sind Handschuhe Pflicht!

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Präventionskampagne Haut gibt Tipps zur Wahl des richtigen Schutzhandschuhs

Handschuhe schützen die Haut am besten vor Chemikalien. In vielen Berufen sind sie daher Pflicht. Die Auswahl an Schutzhandschuhen ist jedoch groß. Optimaler Schutz ist dann gewährleistet, wenn der Handschuh auf die Tätigkeit und die Chemikalien am Arbeitsplatz speziell abgestimmt ist. Aktuellen Erkenntnissen aus der Arbeitsschutzforschung zufolge sollten Schutzhandschuhe zudem deutlich häufiger gewechselt werden, als nach Herstellerangaben notwendig. Darauf weisen die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung im Rahmen ihrer Präventionskampagne Haut hin.

Im vergangenen Jahr erkrankten 10.305 Menschen an einer beruflich bedingten Hauterkrankung. Mit einem Anteil von 42 Prozent sind diese die häufigste bestätigte Berufskrankheit. Nicht selten werden Hauterkrankungen von Chemikalien ausgelöst, zum Beispiel von Konservierungs- und Desinfektionsmitteln, Kühlschmierstoffen, Reinigungs- oder Lösemitteln. „Schutz vor Chemikalien ist nicht nur ein Thema für das Chemielabor“, sagt Dr. Peter Paszkiewicz, Experte am Institut für Arbeitsschutz (BGIA) in Sankt Augustin. „Chemikalien finden sich heute in nahezu allen Berufen wieder – vom Bausektor über das Metall- oder Druckgewerbe bis hin zum Gesundheitswesen.“ Viele chemische Substanzen seien aggressiv und schädigten bei Hautkontakt die natürliche Schutzbarriere des Menschen. Krankheitserreger könnten so eindringen und schmerzhafte Entzündungen hervorrufen. „Manche Stoffe können die Haut passieren und sogar Krebs verursachen“, sagt der Experte der Präventionskampagne Haut.

„Der beste Schutz ist natürlich, wenn die Chemikalie mit der Haut gar nicht erst in Berührung kommen kann“, sagt Paszkiewicz. Da dies jedoch nicht immer möglich ist, gehören Schutzhandschuhe in vielen Berufen zur Tagesordnung. Zwar bietet der Markt eine große Auswahl, doch nicht jeder Handschuh ist für jede Tätigkeit tauglich. „Entscheidend ist, mit welchen Stoffen der Arbeitnehmer in Berührung kommt. Jede Chemikalie reagiert anders. Material und Beschaffenheit des Handschuhs müssen darauf abgestimmt sein“, sagt Paszkiewicz. Bei der Wahl des richtigen Schutzhandschuhs helfe bereits ein Blick auf das Sicherheitsdatenblatt der Chemikalie oder Online-Datenbanken wie Wingis, Gisbau oder Gestis. Aber auch die Präventions-Experten der Berufsgenossenschaft oder der Unfallkasse stehen Arbeitgebern und Beschäftigten beratend zur Seite.

Angabe der Tragedauer häufig falsch
Alte Schutzhandschuhe sollten regelmäßig gegen neue ausgetauscht werden: „Kein Handschuh hält ewig“, sagt Dr. Paszkiewicz. „Chemikalien fressen sich fast immer durch das Material hindurch. Nach einer gewissen Zeit bietet der Handschuh dann keinen ausreichenden Schutz mehr.“ Jeder Hersteller sei daher verpflichtet, anzugeben, wie lange der Handschuh getragen werden dürfe. Messungen im Institut für Arbeitsschutz (BGIA) haben jedoch ergeben, dass häufig eine zu lange Tragedauer angegeben wird. „Die meisten Hersteller messen die Materialien bei Zimmertemperatur. Die wenigsten beachten jedoch dabei, dass sich die Handschuhe bei Handtemperatur erwärmen. Die Durchbruchzeiten verkürzen sich in vielen Fällen um mehr als die Hälfte der angegebenen Zeit. Es ist daher grundsätzlich empfehlenswert, dass Handschuhe häufig gewechselt werden – lange bevor eine sichtbare Schädigung des Materials eintritt“, sagt der Experte.

Die Präventionskampagne Haut
Die Präventionskampagne Haut ist eine gemeinsame Aktion von gesetzlicher Kranken- und Unfallversicherung. Insgesamt werben rund 100 Krankenkassen und Unfallversicherungsträger unter dem Motto „Deine Haut. Die wichtigsten 2m² Deines Lebens.“ dafür, das größte Organ des Menschen zu schützen. Das Ziel der Kampagne lautet: „Gesunde Haut, weniger Hauterkrankungen!“

Weitere Informationen zur Präventionskampagne: www.2m2-haut.de

Wie finde ich den geeigneten Chemikalien-Schutzhandschuh? Das BGIA erarbeitet derzeit eine Anleitung zur Selbsthilfe. Weitere Informationen unter www.dguv.de/bgia

(Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV))

Heizwärme aus dem Abwasserkanal

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Cristina Pop, Dr. Oliver Christ, Dr. Ralf Mitsdoerffer

Wie die Stadt Straubing ihre Bürger vor ausufernden Nebenkosten bewahrt

Einleitung
Im Gegensatz zur gängigen Anschauung ist Abwasser für das Tiefbauamt der
Stadt Straubing kein lästiger Reststoff, sondern ein willkommener Energie- und
Nährstofflieferant.

So arbeitet beispielsweise die Kläranlage völlig strom- und wärmeautark. Dies
gelingt durch die effiziente Verwertung der Schmutzstoffe im Abwasser sowie
den Rückständen einer Geflügelverarbeitung in einer Biogasanlage auf dem
Klärwerk. Durch den derzeitigen Bau einer thermischen Klärschlammverwertungsanlage
kann der Schlamm zum einen umweltfreundlich entsorgt werden
und zum anderen wird zusätzlich Strom aus diesem vermeintlichen Abfallprodukt
erzeugt.

Das neueste Projekt der Stadt Straubing zielt nun darauf ab, die Wohngebäude
mit der im Abwasser enthaltenen Wärme zu beheizen. Jeder Bürger verschenkte
bisher das für Duschen, Badewannen, Wasch- und Spülmaschinen
erwärmte Wasser, indem er es mit hoher Temperatur in den Abwasserkanal
ableitet. Diese Wärme im Abwasserstrom kann aber über Wärmetauscher und
Wärmepumpen auf das notwendige Heizenergieniveau befördert werden, so
dass die Wohnungen über eine Fußbodenheizung angenehm und komfortabel
temperiert werden können. So gelingt es, die Energieeffizienz von Gebäuden
wesentlich zu erhöhen.

Mit diesen und weiteren Projekten geht die Stadt Straubing einen Weg, der
nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig ist, sondern im hohen Maße auch
wirtschaftlich und sozial, so dass die Bürger und Gebührenzahler insgesamt
davon profitieren.

Projektbeschreibung
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft beabsichtigt den Mietwohnungskomplex
in der Sudetendeutschen Straße einer energetischen Sanierung zu unterziehen,
die zum einen aus einer Wärmedämmung der Fassade besteht. Zum
anderen sollen die bestehenden Ölbrenner in den einzelnen Wohnungen durch
eine moderne Zentralheizung ersetzt werden.

Da es sich hier um den Komplettaustausch der Heizung handelt, können Systeme
mit niedrigen Heizungs-Vorlauftemperaturen wie der Fußbodenheizung
eingesetzt werden, so dass Wärmepumpensysteme besonders effizient arbeiten.

Darüber hinaus verläuft in unmittelbarer Nähe zu den Gebäuden einer der
Hauptsammler des Abwasserkanalsystems mit einem Trockenwetterabfluss
zwischen 360 und mehr als 720 m3/h. Aus dieser Abwassermenge lässt sich
bei einer Temperaturabsenkung von 1 °C zwischen 420 und 840 kWh Heizenergie
gewinnen, was den Jahresheizwärmebedarf von 1.000 MWh deutlich
übersteigt.

Diese Randbedingungen legen die Nutzung der Wärme des Abwassers zur
Beheizung der Wohngebäude über Wärmepumpen nahe, so dass die technisch-
wirtschaftliche Umsetzbarkeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit
finanzieller Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur,
Verkehr und Technologie überprüft wurde.

Als Ergebnis dieser Machbarkeitsstudie konnte ermittelt werden, dass der Einsatz
von einem neuartigen Bypass-Wärmetauschersystem mit integrierter Abwassersiebung
in Kombination mit einer Elektrowärmepumpe und eines Spitzenlast-
Brennwertkessels die technisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung
darstellt.

Das Wärmetauschersystem entnimmt dem Hauptsammelkanal das Abwasser,
das durch eine Siebanlage geleitet wird bevor der Wärmeaustausch über Plattenwärmetauscher
erfolgt. Die Siebung ist notwendig, da sich der Wärmetauscher
sonst durch die im Abwasser enthaltenen Feststoffe zusetzen würde.

Nach dem Wärmetauscher gelangt das gesiebte Abwasser gemeinsam mit
dem zuvor entnommenen Siebgut wieder in den Kanal zurück und wird wie bisher
in die Kläranlage geleitet – nur die Abwassertemperatur ist dann um 1 °C
niedriger.

Der über den Wärmetauscher erwärmte Wasserstrom wird dann über die Elektrowärmepumpe
auf die erforderliche Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung
angehoben, so dass die Wohnungen komfortabel beheizt sind.

Auf diese Weise gelingt es, rund 65 % der erforderlichen Heizenergie aus dem
Abwasser zu generieren. 25 % der Energie müssen in Form von preiswertem
Wärmepumpenstrom zum Betrieb der Wärmepumpe eingesetzt werden. Lediglich
10 % der Heizwärme sind zur Spitzenlastabdeckung für besonders kalte
Tage konventionell über Erdgas abzudecken.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Da die vorgestellte Technik deutlich höhere Investitionen erfordert als ein konventioneller
Brennwertkessel, wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt.
Deren Ergebnis hat gezeigt, dass bereits bei jährlichen Gaspreissteigerungsraten
von 5 % die Anlage an dem Standort in Straubing wirtschaftlich
betrieben werden kann. Da in den letzten 4 Jahren die Preise von Erdgas für
Haushalte um jährlich mehr als 11 % gestiegen sind und eine gegenläufige
Entwicklung auch nicht erwartet werden kann, stellt sich die Technik der Abwasserwärmenutzung
zudem als äußerst kostensparend dar.

Die dargestellten Maßnahmen sind aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht interessant.
Vielmehr sind sie vor allem sozial, nachhaltig und umweltgerecht
durch:

● deutliche Nebenkostenentlastungen für die Bürger
● signifikante Einsparung an Primärenergie
● Steigerung der Energieeffizienz
● Klimaschutz durch eine 75 %ige Reduzierung der CO2-Emissonen
● Wertschöpfung durch den Bau und Betrieb der Anlagen im Inland
● Exportfähigkeit von Energie sparenden Technologien, die dazu
aber auch im eigenen Land angewandt werden müssen
● Verringerung der Abhängigkeiten von politisch oft instabilen Ölund
Gas-Exportländern und der volatilen spekulativen Energiemärkte.

Die Stadt Straubing hat früh erkannt, dass die Zeiten billiger Energie vorüber
sind und handelt rechtzeitig, so dass sich auch noch nachfolgende Generationen
unseren Lebensstil leisten können.

Danksagung
Die Stadt Straubing und GFM Beratende Ingenieure GmbH bedanken sich für
die freundliche finanzielle Unterstützung des Projektes durch das Bayerische
Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.

Kontakt
Stadt Straubing, Tiefbauamt
Frau Dipl.-Ing. Cristina Pop
Seminargasse 8
94315 Straubing
tiefbau@straubing.de
www.straubing.de

GFM Beratende Ingenieure GmbH
Dr.-Ing. Oliver Christ
Dr.-Ing. Ralf Mitsdoerffer
Akademiestraße 7
80799 München
Tel.: 089/38017823
Fax: 089/38017830
christ@gfm.com
www.gfm.com

Heizwärme aus dem Abwasserkanal

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….als Ergebnis einer Machbarkeitsstudie konnte ermittelt werden, dass der Einsatz
von einem neuartigen Bypass-Wärmetauschersystem mit integrierter Abwassersiebung in Kombination mit einer Elektrowärmepumpe und eines Spitzenlast- Brennwertkessels die technisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung darstellt.

Das Wärmetauschersystem entnimmt dem Hauptsammelkanal das Abwasser, das durch eine Siebanlage geleitet und von Feststoffen befreit wird bevor der Wärmeaustausch über Plattenwärmetauscher erfolgt. Nach dem Wärmetauscher gelangt das Abwasser wieder zusammen mit den zuvor entnommenen Feststoffen in den Kanal zurück und wird wie bisher in die Kläranlage geleitet – nur die Abwassertemperatur ist dann geringfügig niedriger.

Auf diese Weise gelingt es, rund 65 % der erforderlichen Heizenergie aus dem Abwasser zu generieren.

Den ganzen Artikel lesen Sie unter:
www.klaerwerk.info/Energie–und-E-Technik/Heizwaerme aus dem Abwasserkanal

Was tut sich denn bei den Kollegen?

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Über die Vorhaben der Anlagen aus der Nachbarschaft ist man meist gut informiert, aber passiert im Rest der Republik?

Wer hat etwas Besonderes ausprobiert, eingebaut oder Erfahrungen gemacht?

Zum Beispiel:

– Neues Modellprojekt zur thermischen Klärschlammverwertung im Zollernalbkreis
– Ausbau der Kläranlage und Umbau der Abwasseranlage Großlehna im Zeitplan
– Kläranlage mit High-Tech-Filter sorgt für sauberes Wasser in der Ilz
– Intensive-Kurzzeit-Schlammbelüftung von Frischschlamm 
– Betriebsstörung führte zu Fällmittelauslauf

In der Rubrik Kläranlagen findet man noch viel mehr aktuelle Meldungen….

Notleitungsrecht analog § 917 BGB zu Recht bejaht

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Das Grundstück der Beklagten hat Durchleitung von Niederschlagswasser …..

Unter Aktenzeichen: V ZR 172/07 / Bundesgerichtshof
Verkündet am:
4. Juli 2008
findet man ein Urteil zum Durchleitungsrecht.

Auszug aus dem Urteil:

Die Klägerin ist Miteigentümerin eines mit einer Tiefgarage bebauten Grundstücks in B. , das von ihr und den übrigen Miteigentümern als Zu-wegung zu den angrenzenden Hausgrundstücken genutzt wird. Ferner verläuft über das Grundstück eine Abwasserleitung, welche die Hausgrundstücke mit der öffentlichen Kanalisation verbindet. Diese Leitung hatte der Voreigentümer des gesamten Geländes, ein Bauträger, vor der Veräußerung des Tiefgaragen-grundstücks und der Hausgrundstücke bis zu einem ihm gehörenden Nachbar-grundstück verlegt, das nicht an einer Straße liegt und über keine andere Ver-bindung zu der öffentlichen Kanalisation verfügt. Die Beklagten erwarben das Nachbargrundstück und bebauten es mit einem Wohnhaus. Sie errichteten eine Sickeranlage für das Niederschlagswasser und schlossen ihr Haus an die über das Tiefgaragengrundstück verlaufende Abwasserleitung an. Seither leiten sie ihr Schmutzwasser durch diese Leitung ab. Eine entsprechende Dienstbarkeit
besteht nicht. Die Miteigentümer des Tiefgaragengrundstücks haben die Mitbe-nutzung ….

Den ganzen Text finden Sie auf der Seite:
http://www.bundesgerichtshof.de/

Klärschlammentsorgung: Interessante Projektaktivitäten

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5 Kommunen in der Region Pfattertal (Bayern) haben sich zu einem europaweit einzigartigen Projekt zusammengeschlossen, um eine gemeinsame, autarke Klärschlammentsorgung zu verwirklichen. Das Konzept basiert auf der thermokatalytischen Niedertemperaturkonvertierung (NTK) von Klärschlamm aus 8 umliegenden Kläranlagen mit einer Kapazität von 65.000 EW. Im Rahmen des Projektes wird ein NTK-Anlagen-Prototyp für die Konvertierung von jährlich 1.400 to getrockneten Klärschlamm (90% TS) gebaut, in dem bei einer Temperatur von ca. 400 °C unter Sauerstoffabschluss wertvolle, weiterverwertbare Endprodukte, hauptsächlich NTK-Kohle, -Öl und -Gas erzeugt werden.

Die NTK-Kohle wird in der Ziegelindustrie als wertvolles Zuschlagmittel für die Porosierung eingesetzt, während die Energie aus dem NTK-Öl und -Gas zur Wärmegewinnung für die integrierte Klärschlammtrocknungsanlage genutzt wird.

Die Projektaktivitäten teilen sich auf in

  • Analyse der projektspezifischen Klärschlammcharakteristik und vorbereitende Tests, um die optimalen NTK-Parameter zu bestimmen.

  • Entwurfsplanung des NTK-Anlagen-Prototyps unter Berücksichtigung der standortspezifischen Bedingungen und der aus den vorbereitenden Tests und der Forschungsarbeit im Vorfeld gewonnenen Erfahrungen.

  • Projektierung und Bau des Anlagenprototyps

  • Inbetriebnahme und Probelauf

  • Kontinuierlicher Betrieb der Anlage unter Nennlast und Optimierung der Betriebsparameter

  • Durchführung von begleitenden Untersuchungen und Tests für die weitere Nutzung der NTK-Endprodukte

  • Bewertung und Verbreitung der Projektergebnisse an Interessenten in ganz Europa

  • Projektmanagement und Berichtswesen für die EU

Quelle: http://www.lotecotec.eu

Verhalten von Prionen in Kläranlagen und im Boden

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Prionen sind infektiöse Eiweißpartikel, die zum Beispiel BSE (Bovine spongiforem Encephalophatie) bei Kühen oder Scrapie (Traberkrankheit) bei Schafen hervorrufen. Wie lange Prionen im Boden überleben, hat das Fraunhofer-Institut in Schmallenberg im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) untersucht. In den Boden eingebrachte Scrapie-Erreger blieben danach unter natürlichen Witterungsbedingungen über 29 Monate infektiös. Eine Gefährdung des Menschen sei hingegen nicht gegeben, denn Rinder scheiden BSE-Prionen natürlicherweise nicht aus. Außerdem seien in Deutschland keine BSE-infizierten Tierkadaver durch Vergraben im Boden entsorgt worden.

Hintergrundpapier „TSE-Erreger (Prionen) im Boden: Vorkommen und Infektionsrisiko“:
www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/prionen.pdf

Abschlussbericht „Bewertung des Vorkommens und der Auswirkung von infektiösen Biomolekülen in Böden unter besonderer Berücksichtigung ihrer Persistenz“:
www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3474.pdf

Veröffentlichung in der Fachzeitschrift PLoS ONE, Mai 2007, Nr. 5, e435:
www.umweltbundesamt.de/gesundheit/publikationen/plos.pdf

Mit dem Verhalten von Prionen in Kläranlagen beschäftigt sich eine Veröffentlichung von Joel A. Pedersen et al. (University of Wisconsin, Madison). Die Forscher kommen nach Laboruntersuchungen zum Ergebnis, dass Prionen durch die üblichen Reinigungsverfahren nicht abgebaut werden. Sie räumen allerdings ein, Prionen seien bislang noch nicht in Kläranlagen oder in Klärschlamm gefunden worden.
Veröffentlichung von Pedersen et al. in Environ. Sci. Technol., 2008, 42 (14), 5254 (15. Juli 2008):
DOI 10.1021/es703186e
„Prion Fact Sheet“ der US-amerikanischen Water Environment Federation (WEF):
www.wef.org/ScienceTechnologyResources/Biosolids/PrionFactSheet.htm

Moderne Anlage der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE) erzeugt zukünftig in Lorsch Strom und Wärme aus Biogas

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„Die hier entstehende Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für eine effiziente Nutzung und Vernetzung regionaler Biomassepotenziale. Das Vorhaben dient unmittelbar der Einsparung fossiler Primärenergie und der CO2-Minderung und leistet einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung“, erklärte heute der Hessische Umweltminister, Wilhelm Dietzel, bei der Übergabe des Förderbescheids an die HEAG Südhessische Energie AG (HSE) des Landes Hessen in Lorsch.

Zukünftig werden in der Biogasanlage der HSE in Lorsch Einsatzstoffe wie landwirtschaftlicher Wirtschaftsdünger (Rindergülle) und nachwachsende Rohstoffe (vorwiegend Maissilage) in einem Fermenter zu Biogas vergoren, welches in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Der erzeugte Strom soll in das örtliche Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist werden. Die bei der Verstromung des Biogases anfallende Abwärme soll nahezu vollständig genutzt werden. Hierfür ist die Errichtung eines insgesamt etwa 1,2 km langen Nahwärmenetzes erforderlich. Ein Teil der Wärme wird dann für die Beheizung der Fermenter verwendet. Weiter soll eine benachbarte Gärtnerei und die direkt angrenzende örtliche Kläranlage mit Wärme beliefert werden.

Besonders erfreut zeigte sich der Minister darüber, dass die Energie der Anlage zukünftig auf Basis nachwachsender, regional erzeugter Rohstoffe gewonnen werden soll. „Dies steigere die Möglichkeiten der Landwirte, am Wertschöpfungsprozess teilzunehmen“, betonte Minister Dietzel. Nach der Biogasgewinnung finden Mist und Gülle auf den Feldern als hochwertiger und – im Gegensatz zum Ausgangsstoff – geruchsarmer Dünger Verwendung.

„Die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung ist ein Schwerpunkt der hessischen Umweltpolitik“, erklärte der Hessische Umweltminister und weiter: „Die Energieerzeugung aus Biorohstoffen leisten einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung des ländlichen Raumes. Wertschöpfung in der Region durch neue Investitionen wie beispielsweise Biogasanlagen stärken die Wirtschaftskreisläufe und geben wirtschaftliche Impulse in Industrie, Mittelstand, Handwerk, Handel und vor allem der Land- und Forstwirtschaft neue Geschäftsfelder und damit Einkommensalternativen für die Landwirte.“

Die hier geplante Anlage soll künftig mit einer Leistung von rund 364 Kilowattstunden arbeiten. Mit der Anlage werden dann jährlich 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom produziert und in das Netz eingespeist. „Somit können durchschnittlich etwa 550 4-Personen Haushalte jährlich mit Energie versorgt werden. Auch der Umwelt bringt die Biogasnutzung große Vorteile. Durch die Erzeugung von Biogas zur gekoppelten Strom- und Wärmenutzung wird ein Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emmissionen und zur Einsparung von fossiler Primärenergie geleistet. Mit dieser Anlage werden dann jährlich rund 216.000 Liter Heizöl und 1.380 Tonnen CO2 eingespart werden!“, hob der Minister abschließend hervor.

Die Biogasnutzung sei eine rundum sinnvolle Sache, fand der Hessische Umweltminister und stellte abschließend fest: „Die Strom- und Wärmegewinnung mit Biogas und damit aus einem nachwachsenden Rohstoff stellt eine zukunftsgerichtete Energieversorgung dar. Aus diesem Grund unterstützt das Land Hessen den Bau der rund 1,9 Millionen Euro teuren Anlage mit 75.000 Euro Fördermitteln sowie weiteren 100.000 Euro für das Nahwärmenetz.“ 

Pressestelle: Umweltministerium
Pressesprecher: Torsten Volkert
Telefon: (0611) 815 10 20, Fax: (0611) 815 19 43
E-Mail: pressestelle@hmulv.hessen.de

25.08.2008 – Pressemitteilung

Altanschließer siegten vor dem Oberverwaltungsgericht Greifswald

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Zweckverband muß Beitragsbescheide bei 220 VDGN-Mitgliedern aus Teterow und Umgebung zurücknehmen

220 Grundstückseigentümer aus Teterow und Umgebung siegten jetzt vor dem für Mecklenburg-Vorpommern zuständigen Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald in einem Prozeß um Herstellungsbeiträge für Anschlüsse an die Kanalisation, die schon zu DDR-Zeiten geschaffen worden sind. Die Greifswalder Richter wiesen mit einer Entscheidung vom 27. August die Zulassung einer Berufung ab, die der zuständige Zweckverband Wasser/Abwasser Mecklenburgische Schweiz beantragt hatte. Damit sind die Beitragsbescheide, die den 220 Mitgliedern des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) Ende des Jahres 2004 für ihre Altanschlüsse zugestellt worden waren, rechtswidrig und müssen aufgehoben werden.

Vier Jahre lang hatten die betroffenen Altanschließer mit Unterstützung des VDGN gegen die Beitragsbescheide gekämpft. Der jetzigen Greifswalder Entscheidung waren zwei Musterverfahren vor dem Verwaltungsgericht Schwerin vorausgegangen, in denen der Zweckverband unterlag und seine Satzung für nichtig erklärt wurde.

VDGN-Präsident Eckhart Beleites erklärt zum Ausgang dieses Prozesses:

„Dieser Erfolg vor dem OVG Greifswald ist ein wichtiger Markstein im Kampf gegen Altanschließerbeiträge. Wir werten ihn als Signal, im Kampf gegen Altanschließer- und horrende Wasser-/Abwasserbeiträge nicht nachzulassen. Das gilt für Mecklenburg-Vorpommern wie für Brandenburg.

Es zeigt sich hier, daß es sich auch bei Beiträgen für Altanschlüsse lohnt, die Satzungen und Verfahrensweisen der Zweckverbände und anderen auf diesem Gebiet tätigen Körperschaften juristsich überprüfen zu lassen. Mit dem Zusammenschluß der Betroffenen in einer Klägergemeinschaft, die sich auf die Kompetenz und jahrelange Erfahrung des VDGN in verwaltungsrechtlichen Auseinandersetzungen stützen kann, haben wir den richtigen Weg beschritten. Das mindert das Kostenrisiko für den Einzelnen erheblich, und es stärkt die Solidarität. Denn bei ungerechtfertigten Forderungen der Wasser- und Abwasserzweckverbände heißt es: Gemeinsam gegenhalten!“

Die Grundstückseigentümer aus Teterow und Umgebung wurden in dem Verfahren von VDGN-Vertaruensanwalt Dr. Volker Hennig (Berlin) vertreten.

 Quelle: http://www.vdgnev.de/menue/info/presse/presse020908.html

Pressemitteilung vom 2. September 2008 Verband deutscher Grundstücknutzer

 

 

Symposium mit Al Gore : Eine Welt – unser Wasser

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AÖW Symposium 2008: Zwei Nobelpreisträger zur Wasserwirtschaft im Spannungsfeld globaler Veränderungen

Gleich zwei Nobelpreisträger diskutieren über die Auswirkungen der weltweiten Megatrends auf Demographie, Klima und Wasserhaushalt: Al Gore und Prof. Joseph Stiglitz kommen zum AöW-Symposium nach München.

„Die Entwicklungen einer immer enger zusammenrückenden Welt stellen uns vor neue Herausforderungen. Wir wollen diese Megatrends rechtzeitig erkennen und analysieren. Mit dem AÖW-Symposium 2008 schaffen wir eine dynamische Wissens- und Kontaktplattform für unsere Branche“, so Dr. Jochen Stemplewski, Präsident der AÖW.

Am 11. September 2008 und am 17. Oktober treffen sich auf dem AÖW-Symposium internationale Wissenschaftler, Praktiker und Politiker um über die Megatrends zu diskutieren. Das Symposium wird eröffnet durch den Wirtschafts-Nobelpreisträger Prof. Joseph Stiglitz. Der erste Tag widmet sich vor allem den Herausforderungen in einer globalisierten Welt durch den Klimawandel, das zunehmende Bevölkerungs¬wachstum und die wachsende Rohstoffverknappung. Weitere Referenten werden unter anderem die amerikanische Soziologieprofessorin Saskia Sassen und der Klimaspezialist Thomas Loster sein.

Am zweiten Tag des Symposiums am 17. Oktober werden Friedensnobelpreisträger Al Gore gemeinsam mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sowie dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München und Präsident des Deutschen Städtetags Christian Ude über ökologische Strategien für das 21. Jahrhundert sprechen.

Das AÖW Symposium 2008 wendet sich vor allem an Entscheider in der öffentlichen und privaten Wasserwirtschaft, auf Bundes- und Länderebene, in Kommunen und Gemeinden, sowie an Fachleute und Entscheidungsträger aus Industrie, Bauunternehmen für das Wasserwesen, Behörden und Planungsstellen.

Kombitickets für beide Tages des AÖW Symposium 2008, 11. September 2008 und 17. Oktober 2008, einschließlich der Tickets für die abendlichen Get Together sind zum Preis von 2.000,00 Euro (zzgl. Mwst.) ab sofort unter www.aoew-symposium.de erhältlich. Ermäßigungen erhalten Beschäftigte von Unternehmen, die Mitglied der Allianz der Öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. sind und Beschäftigte in Kommunen und wissenschaftlichen Einrichtungen.
Mehr Informationen unter www.aoew.de und www.aoew-symposium.de.

Quelle: http://www.aoew.de/