Samstag, Oktober 4, 2025
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Meldungen der DWA 2023

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Dezember 2023


November 2023

Oktober 2023

Juni 2023

Mai 2023

März 2023

Februar 2023


Infoveranstaltung zur Nachwuchskräfte- und Imageinitiative der DWA wasser-allesklar

Termin:
24.01.2024 11:00 – 12:00 Uhr
Art:
Seminar (Online)
Veranstaltungsort:
Die Veranstaltung findet online statt.
Beschreibung:
Werden Sie Teil unserer Initiative wasser-allesklar, um unsere Branche und die Vielfalt ihrer Berufe bekannter und beliebter zu machen. Denn nur zusammen werden wir für den Nachwuchs und die Öffentlichkeit sichtbar.

Sie bekommen in dieser Veranstaltung live Antworten auf folgende Fragen
Was beinhaltet die Initiative und welche Vorteile bringt Sie Ihnen?
Welche Einzelkampagnen sind geplant (online/Social Media)?
Wie sieht der Ihnen zur Verfügung stehende Werbepool aus?
Wie verne …
(Mehr anzeigen)

Zielgruppen:
Behördenvertreter
Betriebspersonal
Führungskräfte

Leitung:
Dipl.-Kffr. Eva Geelen
Preis für Mitglieder: 0,00 €
Preis: 0,00 €

Veranstalter:
DWA Bundesgeschäftsstelle
https://eva.dwa.de/details.php?id=6520&lv=1

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IFAT Munich 2024 – sichern Sie sich jetzt Ihr kostenloses Ticket

Besuchen Sie uns auf unseren Ständen in der Eingangshalle West und der Halle B2. Mit unserem Gutschein-Code DWA_Mailing lösen Sie ganz einfach und kostenfrei Ihr Ticket zur Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser- Abfall- und Rohstoff-
wirtschaft in München ein. Sehen wir uns?
Hier gehts zum IFAT-Ticketshop

Gutschein einlösen / Ticket registrieren
Geben Sie hier bitte Ihren Gutschein-Code oder Ihre Barcode-Nummer ein. Sie erhalten im nächsten Schritt die Möglichkeit, sich mit Ihren Zugangsdaten anzumelden oder sich neu zu registrieren.

Bitte beachten Sie, dass Sie unter Ihrem Account Tickets nur für sich einlösen dürfen. Alle Tickets werden auf Ihren Namen ausgestellt.
https://tickets.messe-muenchen.de/MM/IFT24/Register

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Roadmap 2030 – DVGW und DWA betreiben Vorsorge für zukunftsfähige Wasserwirtschaft

Technisch-wissenschaftliche Spitzenverbände erarbeiten konkrete Handlungsempfehlungen
Bonn/Hennef. Der Klimawandel hat zusammen mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Veränderungen Auswirkungen auf das Wasserdargebot und den Wasserbedarf in Deutschland. Die erforderlichen Anpassungen der Infrastrukturen und die Notwendigkeit eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts stellen die Wasserwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Strukturierte Maßnahmen müssen zeitnah eingeleitet werden. Die führenden technisch-wissenschaftlichen Verbände der Wasserwirtschaft, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), haben hierfür heute den Vertrag zur Entwicklung der Roadmap 2030 unterzeichnet.
DVGW und DWA vereinbaren, eine strategische Agenda zu erarbeiten, deren Kernelemente konkrete Maßnahmen- und Forderungskataloge sowie ein Fortschrittsmonitoring zur Umsetzung bis 2030 sein werden. Der Branche sollen praxisorientierte Handlungsempfehlungen für alle Bereiche der Wasserwirtschaft – Trinkwasserversorgung, Siedlungswasserwirtschaft, Hochwasservorsorge, Gewässerschutz – zur Verfügung gestellt werden. Das Spektrum der Roadmap 2030 ist umfassend und breit angelegt und reicht von einer hohen Resilienz gegenüber dem Klimawandel, einem vorausschauenden Wassermanagement zur Vermeidung von Nutzungskonflikten bis hin zur Anpassung an den demographischen Wandel. Die konsequente Anwendung des Verursacherprinzips, die Nutzung aller digitalen Möglichkeiten und eine gezielte Forschung und Entwicklung sind zentrale Kriterien der Roadmap 2030.

Als wichtigen Treiber für die Roadmap 2030 sehen die Verbände den Klimawandel. „Die vergangenen sehr heißen und trockenen Jahre haben aufgezeigt, dass sich die Trinkwasserversorgung in Deutschland weiter entwickeln muss, um weiterhin Bevölkerung und Industrie sicher versorgen zu können. Die Klimaveränderungen stellen die Wasserversorger hinsichtlich notwendiger Anpassungen der Anlagen und Infrastrukturen vor enorme Herausforderungen. Nur wenn diese frühzeitig erkannt und Maßnahmen eingeleitet werden, können wir den Veränderungen im Wasserdargebot und in der Nachfrage weiterhin gerecht werden“, sagt DVGW-Vorstand Wolf Merkel anlässlich der Unterzeichnung.
„Um Städte und den ländlichen Raum klimafit zu machen, müssen sie sowohl auf extreme Starkregenereignisse als auch auf lange und heiße Trockenperioden vorbereitet werden. Ziel ist ein möglichst natürlicher Wasserhaushalt, der vor allem über flussgebietsorientierte Lösungen und Strukturen, Rückhalt und Versickerung im urbanen und ländlichen Raum sowie eine gezielte Wasserwiederverwendung, erreicht werden muss“, so Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung.
Erster Meilenstein auf dem Weg zur Roadmap 2030 ist die „Vision 2100“, das Leitbild einer wasserbewussten Gesellschaft für das Jahr 2100, die DVGW und DWA Anfang 2023 vorstellen werden. Natürlicher Wasserhaushalt, Wasser keine Handelsware, Vorsorgeprinzip, nachhaltige Nutzung, naturnahe Regenwasserbewirtschaftung und hohe Resilienz sind hier die wesentlichen Schlagworte.

Der DVGW
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral.

Die DWA
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz. In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.
Diese Presseinformation finden Sie auch im Internet unter www.dwa.de bzw. www.dvgw.de
https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/roadmap-2030-dvgw-und-dwa-betreiben-vorsorge-fuer-zukunftsfaehige-wasserwirtschaft.html

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Nachhaltigkeit und Resilienz in der Wasserwirtschaft im Mittelpunkt des DWA-Dialogs

2023 bot ein vielfältiges Programm in Präsenz und Online
Unter dem Motto „Zukunft Wasserwirtschaft“ fand der DWA-Dialog 2023 statt. Hochkarätige Rednerinnen und Redner aus dem In- und Ausland, darunter Kalanithy Vairavamoorthy, Executive Director der International Water Association (IWA), und Wendy Francken, Präsidentin der European Water Association (EWA) bewiesen die diesjährige Internationalität der Veranstaltung.
Höhepunkt war die Verleihung des William-Lindley-Rings an Catarina de Albuquerque, eine herausragende Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin, die maßgeblich zur Anerkennung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und hygienischer Sanitärversorgung als Menschenrecht beigetragen hat. Alle waren beeindruckt von ihrer Persönlichkeit und Leistung.
Auch für 2024 planen wir ein Programm für die Führungs- und Fachkräfte der Wasserwirtschaft. Reservieren Sie schon jetzt in Ihrem Kalender den 16. und 17. September für den Dialog-Berlin 2024!
https://de.dwa.de/de/dwa-dialog-berlin.html

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D3 – Digitaler Dienstag – Impulsthema Januar: IT-Sicherheit: Aktuelles zum Branchenstandard (B3S)

Unsere Online-Veranstaltungsreihe befasst sich jeden Monat an einem Dienstag mit den Herausforderungen der digitalen Transformation in der Wasserwirtschaft. In 60 Minuten werden wechselnde Themen vorgestellt und diskutiert.

16.01.2024 IT-Sicherheit: Aktuelles zum Branchenstandard (B3S)

Nur mit IT-Sicherheit geht die digitale Transformation – insbesondere in der Wasserwirtschaft. Der Digitale Dienstag informiert zu aktuellen Entwicklungen beim Branchenstandards B3S.

Seien Sie am 16.01.2024 von 13.00 bis 14.00 Uhr dabei und melden Sie sich jetzt an – die Teilnahme ist kostenfrei. […]
https://eva.dwa.de/details.php?id=6457&lv=1

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Wasser zentraler Baustein der Klimaanpassung

DWA-Geschäftsführerin Dr. Lisa Broß zur KAnG-Anhörung im Umweltausschuss
Hennef. „Wasser ist der zentrale Baustein der Klimaanpassung. Nur wasserbewusste Städte sind zukunftsfähige Städte. Ohne wasserbewusste Städte keine Vorsorge gegen Starkregen, keine ausreichenden Wasserspeicher für das Stadtgrün in Trockenzeiten und keine Verdunstungskühlung gegen Hitzestress. Und dies gilt nicht nur für den urbanen Raum. Wasser muss auch in der Landschaft zurückgehalten werden. Ohne einen nachhaltigen Landschaftswasserhaushalt kann die jederzeit sichere Versorgung der Bürger- und Bürgerinnen, der Industrie, der Energiewirtschaft aber auch der Natur nicht gewährleistet werden. Ohne Wasser keine Klimaanpassung. Der vorliegende Entwurf des Klimaanpassungsgesetzes wird der Bedeutung des Wassers für die Klimaanpassung noch nicht gerecht.“ Klare Worte von Dr. Lisa Broß, Geschäftsführerin der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), bei der Anhörung im Umweltausschuss des Bundestages zum Klimaanpassungsgesetz.
Der Klimawandel hat bereits heute signifikante Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – und naturgemäß vor allem auf die Wasser- und Abwasserwirtschaft. Nicht nur die im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Extremereignisse, sondern vor allem auch schleichende Veränderungen wie sinkende Grundwasserspiegel und Schäden an Böden und Wäldern, erschweren der Wasserwirtschaft die jederzeitige Gewährleistung der Daseinsvorsorge erheblich. Jetzt konkrete Lösungen zu finden und umzusetzen, liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Politik, Gesellschaft und Wasserwirtschaft. Mit dem Klimaanpassungsgesetz wird primär die strategisch planerische Ebene angesprochen, was grundsätzlich richtig ist. Eine erfolgreiche und schnelle Klimaanpassung setzt aber voraus, dass konkrete Maßnahmen nicht erst aufgrund der noch zu erarbeitenden Klimaanpassungsstrategien ergriffen werden, sondern, dass die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen gerade auch in den Fachgesetzen gestärkt wird – Wasserrecht, Baurecht oder Naturschutzrecht stehen hier besonders im Vordergrund. Die DWA sieht zudem noch erheblichen Klärungsbedarf bei der Harmonisierung mit dem Fachrecht, vor allem zur Vermeidung von Doppelregelungen und übermäßiger Bürokratie.
Wasser als zentraler Baustein der Klimaanpassung heißt konkret: wasserbewusste Stadtentwicklung, Schwammstadt und natürlicher Landschaftswasserhaushalt. Die wasserbewusste Stadt ist technisch machbar, ökonomisch sinnvoll und verbessert die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner. Durch blau-grüne Infrastrukturen wird das Wasser in der Siedlungsfläche gehalten, der natürliche Wasserhaushalt wird gestärkt. Überflutungen durch Starkregen werden weitestgehend vermieden, die Gewässer werden vor der Einleitung verschmutzen Wassers geschützt. Zudem kühlt verdunstendes Wasser die Luft und leistet so einen entscheidenden Beitrag gegen Hitzestress. Unsere Siedlungs- und Infrastrukturen können und müssen so angepasst werden, dass die Lebensgrundlagen auch für unsere Kinder und Enkel erhalten und gesichert werden.
Was für die Städte gilt, gilt grundsätzlich auch in ländlichen Regionen. Auch außerhalb der Städte muss wieder ein natürlicher Landschaftswasserhaushalt erreicht werden. Ansonsten kann vor dem Hintergrund des Klimawandels keine ausreichende Versorgung von Forst- und Landwirtschaft sowie, Industrie, Energiewirtschaft und Binnenschifffahrt gewährleistet werden. Zumindest lokal und temporär ist dann auch im eigentlich wasserreichen Deutschland die sichere Trinkwasserversorgung nicht selbstverständlich. Und auch die Mindestwasserführung für ökologisch intakte Gewässer ist kein Selbstzweck, sondern wichtig für eine zukunftsfähige Umwelt und eine nachhaltige Biodiversität. Die Renaturierung von Gewässern, Mooren und Auen sind hierfür ebenso absolut notwendig wie ein Stopp der weiteren Versiegelung und die konkrete Entsiegelung von Flächen.
Wichtig bei allen Maßnahmen: Wir müssen von der Theorie in die Praxis. „Das Klimaanpassungsgesetz muss zum Handeln anregen. Dafür braucht es den Mut zu konkreten Vorgaben. Seien Sie mutig, die Wasserwirtschaft wird sie dabei unterstützen“, betonte Broß bei der Anhörung im Umweltausschuss des Bundestages.

Detaillierte Informationen: www.dwa.de/stellungnahmen

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Water Skills

Die Berufswettbewerbe auf der IFAT
Mit den Wettbewerben „Water Skills Germany“ für die Auszubildenden und den „World Water Skills“ für das Betriebspersonal aus Deutschland und der Welt gestaltet die DWA seit 2010 eine der zentralen Aktionsflächen auf der IFAT in München.
In verschiedenen Disziplinen, die den Alltag einer Fachkraft für Abwassertechnik widerspiegeln, zeigen Jung und Alt ihr Können und machen so nicht nur Werbung für diesen wichtigen Beruf, sondern motivieren sich auch gegenseitig und wachsen an ihren Aufgaben.
https://de.dwa.de/de/water-skills-berufswettbewerbe.html

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Digitale Lösungen für eineressourceneffiziente und sichere Wasserwiederverwendung im urbanen Raum

Am 1. September 2023 startete das Forschungsprojekt „DigiWaVe – Digitale Lösungen für eine ressourceneffiziente und sichere Wasserwiederverwendung im urbanen Raum“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und vom Kompetenzzentrum WasserBerlin koordiniert wird. Aufgrund immer ausgeprägterer Trockenperioden und der einhergehenden Wasserknappheit rückt das Thema Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser stärker in den Fokus. So auch in der Region Bad Oeynhausen (NordrheinWestfalen). Saisonal kommt es dort bereits jetzt schon in den Monaten April bis Oktober zu Konflikten hinsichtlich der Wassernutzung zwischen Privathaushalten, Landwirtschaft, Stadtgrünbewässerung und Gewerbe. Um die Trinkwasserversorgung auch zukünftig sicher aufzustellen, bietet sich der Ablauf der Kläranlage Bad Oeynhausen als alternative Quelle für Brauchwasserzwecke an. Seit November 2022 befindet sich eine 4. Reinigungsstufe im Regelbetrieb. Diese soll nun im Rahmen des Forschungsvorhabens DigiWaVe um eine UV Desinfektion erweitert und die praktische Umsetzung am Beispiel der Stadtgrünbewässerung erprobt werden. Im Rahmen des Projektswerden regelmäßige offene Webinare zum Austauschen auf überregionaler Ebene veranstaltet. Dr.-Ing. Swetlana Schölzel E-Mail: swetlana@schoelzelconsulting.de

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Neue EU-Verordnung gegen Umwelt-Verschmutzung durchMikroplastik

Die EU Kommission hat Maßnahmen verabschiedet, die sowohl den Verkauf von Mikroplastik als solchem unter sagen als auch von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde, und die diese Partikel bei der Verwendung freisetzen. Der verabschiedeten Beschränkung liegt eine weit gefasste Definitionvon Mikroplastik zugrunde – sie umfasst alle synthetischen Polymerpartikel unter fünf Millimeter, die organisch, unlöslich und schwer abbaubar sind. Ziel ist es, die Emissionen von bewusst verwendetem Mikroplastik aus möglichst vielen Produkten zu verringern. Die Verordnung ist im Oktober nach ihrer Veröffentlichungim Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft getreten. Amtsblatt der Europäischen Union: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230925_002

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UBA: Studie zur Verfügbarkeit von Flockungsmitteln vorgelegt

Das Umweltbundesamt hat eine Studie beauftragt, die umfangreiche Informationen zu Bedarf und Verfügbarkeit eisenhaltiger Flockungsmittel beinhaltet, die auf Befragungen von deutschen und europäischen Wasserversorgungsunternehmen sowie Herstellern basieren. Die Marktsituation wurde analysiert, inklusive der Konsequenzen für Wasserversorgungsunternehmen und chemisch technischer Möglichkeiten der Aufreinigungdieser Aufbereitungsstoffe sowie möglicher Produktalternativen. Die Studie wurde unter dem Namen „Sachverständigengutachten zur Ermittlung der derzeitigen und zukünftigen Verfügbarkeit von Eisenflockungsmitteln zur Trinkwasseraufbereitung mit den Qualitäten nach Typ 1 der DIN EN 888 (2005), 889(2005), 890 (2012), 891 (2005)“ und enthält auch von der DWA stammende Angaben zur Situation für Betreiber von Abwasseranlagen. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/sachverstaendigengutach-ten-zur-ermittlung-der

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UBA startet Nationales Zentrum für Umwelt- undNaturschutzinformationen

Das Umweltbundesamt hat am 10. Oktober 2023 offiziell das Nationale Zentrum für Umwelt und Naturschutzinformationen in Merseburg (Sachsen Anhalt) eröffnet. Das aktuell aus elf Personen bestehende Team wird bis Ende 2024 auf 25 Mitarbeitende wachsen. Ihre Aufgabewird es sein, das Internetportal umwelt.info aufzubauen. Das Portal soll künftig alle relevanten Informationen zum Umwelt und Naturschutz in Deutschland bündeln und besser zugänglich machen. Ein wichtiger erster Meilensteinkonnte bereits vor der offiziellen Eröffnung des neuen Standorts erreicht werden – die Fertigstellung eines prototypischen Metadatenindex im Juli dieses Jahres. Der Metadatenindex ist eine zentrale Komponente des entstehenden Portals. Er katalogisiert die dort enthaltenen Daten und Informationsangebote systematisch, so dass diese Inhalte künftig füralle Nutzer*innen öffentlich einsehbarund kostenlos durchsuchbar sind. Die Portalentwicklung findet als Open Source Projekt statt und ist öffentlich einsehbar: https://gitlab.opencode.de/umwelt-infowww.umwelt.info

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TSM Abwasser

Haftung vorbeugen
Die Anzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien für den Betrieb von Abwasseranlagen ist groß. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Aber Vorsicht! Kläranlagen- und Kanalbetreiber müssen wissen, welche Anforderungen sie und ihre technischen Angestellten zu erfüllen haben:

  • Entsprechen Betriebsaufbau und Betriebsabläufe den allgemein anerkannten Regeln der Technik?
  • Ist die Aufgabenverteilung klar?
  • Funktioniert die Zusammenarbeit verschiedener Organisationseinheiten?

https://de.dwa.de/de/tsm-abwasser.html

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Klär- und Deponiegase zur Erzeugung von Strom weiterhin steuerbegünstigt

Für Klär und Deponiegase, die zur Erzeugung von Strom eingesetzt werden, fällt weiterhin, auch nach dem 1. Oktober 2023, keine Energiesteuer an. Das teilte die Generalzolldirektion am 24. September 2023 mit. Die 2013 erteilte EU beihilferechtliche Genehmigung für die Steuerbefreiungen nach § 28 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2 des Energiesteuergesetzeslaufe zum 30. September 2023 aus und könne aufgrund der verschärften Nachhaltigkeitsanforderungen des EU Beihilferechtsrahmens nicht verlängert werden. Die Regelungen des § 28 Energiesteuergesetz betreffen nur direkt verwendete bzw. direkt abgegebene und nicht in das Erdgasnetz eingespeiste Gase. Wörtlich schreibt die Generalzolldirektion: „Die Steuerbefreiungen sind jedoch weiterhin allgemein nach § 51 in Verbindung mit Anlage 1 Nummer 5 der Energiesteuer Durchführungsverordnung erlaubt, sofern gasförmige Biokraft und Bioheizstoffe sowie Klär und Deponiegase zur Erzeugung von Strom in begünstigten Anlagen nach § 3 Absatz1 Satz 1 Nummer 1 Energiesteuergesetz verwendet bzw. dazu abgegeben werden. Maßgebende Rechtsgrundlage hierfür istArtikel 14 Absatz 1 Satz 1 Buchstabe a der Energiesteuerrichtlinie. Dies hat zur Folge, dass ein Großteil der Beteiligten in diesem Bereich auch künftig nicht von einer Besteuerung der zur Stromerzeugung eingesetzten Gase betroffen ist. “Aber: „Werden gasförmige Biokraft und Bioheizstoffe hingegen ausschließlich verheizt bzw. zu Heizzwecken abgegeben (ohne dass zugleich Strom erzeugt wird), ist eine Steuerbefreiung – wie bisher schon bei Klär und Deponiegasen – im Rahmen des § 28 Energiesteuergesetz ab dem 1. Oktober 2023 nicht mehr möglich. In diesen Fällen ist dem zuständigen Hauptzollamt gegenüber vorher eine Anzeige abzugeben und die Energiesteueranzumelden (§ 23 Energiesteuergesetz). “Download der Mitteilung der Generalzolldirektion: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230925_001

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Starkregengefahrenkarte für Hamburg veröffentlicht

Die für Teilbereiche Hamburgs erstellteStarkregengefahrenkarte wurde Anfang Oktober 2023 veröffentlicht. Entwickelt wurde das Dokument von Hamburg Wasser im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft(BUKEA). Mit der Starkregengefahren karte liegt nun eine wesentlich detailliertere Modellierung der Auswirkungen von Starkregenereignissen vor, als mit derbisherigen Starkregenhinweiskarte. Letztere beschränkte sich auf eine Analyse von Geländehöhen. Die nun veröffentlichte Starkregengefahrenkarte geht darüber hinaus. Sie stellt das Ergebnis einer Simulation bestimmter Regenszenariendar und berücksichtigt neben der Topografie auch Oberflächenabflüsse, die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes sowie die Kapazitäten des Hamburger Sielnetzes und weiterer Entwässerungssysteme. Sie kann damit wesentlich genauer prognostizieren, wo Überflutungen auftreten und mit welchen Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten gerechnet werden muss. Zunächst wurden erste Teilbereiche der Starkregengefahrenkarte online abrufbar gemacht. Die weiteren Kartenteile werden derzeit modelliert und nach und nach veröffentlicht, so dass bisEnde 2023 überall in Hamburg die Überflutungsgefährdung durch Starkregeneingeschätzt werden kann. www.hamburg.de/starkregengefahren-karte

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Kommunalabwasserrichtlinie: Verschärfung der Phosphorvorgaben äußerst kritisch

EU-Parlament stellt Weichen für erweiterte Herstellerverantwortung
Hennef. Die erweiterte Herstellerverantwortung steht vor dem Einzug in das europäische Wasserrecht. Gleichzeitig drohen der Abwasserwirtschaft aber deutlich strengere und kaum einzuhaltende Vorgaben zum Phosphorabbau auf Kläranlagen. Das EU-Parlament hat am 5. Oktober 2023 einen entsprechend modifizierten Entwurf der EU-Kommission zur Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie angenommen. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) begrüßt, dass mit der erweiterten Herstellerverantwortung das Verursacherprinzip bei Spurenstoffen weitgehend umgesetzt werden soll. Die Verschärfungen beim Phosphorabbau sieht der technisch-wissenschaftliche Spitzenverband aber äußerst kritisch. „Der vorgesehene Konzentrationswert im Ablauf von 0,2 mg/l Phosphor kann – wenn überhaupt – nur mit erheblichen Investitionen in Filtrationsanlagen eingehalten werden. Weitere erhebliche Investitionen werden durch das ausgegebene Ziel der Energieneutralität der Abwasserwirtschaft folgen. Insgesamt wird mit dieser Richtlinie ein Investitionsvolumen mindestens im hohen einstelligen Milliarden-Bereich in Deutschland ausgelöst – steigende Abwassergebühren werden automatisch die Folge sein“, betont DWA-Präsident Prof. Uli Paetzel. Die DWA fordert eine Anhebung des Grenzwertes auf 0,4 mg/l Phosphor, um auch den Anteil des technisch nicht fällbaren Phosphors zu berücksichtigen.
Die EU-Kommission hat bereits im Oktober 2022 einen Entwurf zur Novellierung der seit 1991 geltenden EU-Kommunalabwasserrichtlinie vorgelegt. Mit der Novellierung will die Kommission die Mindestanforderungen für die Abwasserbehandlung in den Mitgliedstaaten an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen und vor allem die Ziele des Green-Deal, insbesondere Schadstofffreiheit und Energieneutralität, in das Wasserrecht integrieren. Kernpunkte sind die weitergehende Abwasserbehandlung für anthropogene Spurenstoffe, die erweiterte Herstellerverantwortung in den Bereichen Humanarzneimittel und Kosmetika sowie die Energieneutralität von Kläranlagen. Bei der ersten Lesung hat das EU-Parlament jetzt zwei wesentliche Modifikationen des Umweltausschusses am ursprünglichen Novellierungsentwurf der EU-Kommission angenommen: die Aufweichung der erweiterten Herstellerverantwortung sowie eine deutliche Verschärfung der Ablaufwerte für Phosphor.
Mit der erweiterten Herstellerverantwortung will die EU Hersteller und Inverkehrbringer von Humanarzneimitteln und Kosmetika in die Pflicht nehmen, die Kosten für den Abbau dieser Stoffe auf den Kläranlagen zu übernehmen; nach dem Kommissionsentwurf sollten die Unternehmen die vollen Kosten der vierten Reinigungsstufe – Investition und Betrieb – tragen. Das EU-Parlament hat diesen Anteil jetzt auf 80 Produzent reduziert, die restlichen 20 Prozent sollen über die Mitgliedsstaaten finanziert werden. Dass die aus dem Abfallrecht bekannte erweiterte Herstellerverantwortung grundsätzlich Einzug in das Wasserrecht hält, sieht die DWA äußerst positiv. „Die Reduzierung der Kostenübernahme auf 80 Prozent bedeutet aber eine deutlich schwächere Anreizwirkung für die Hersteller, auf gewässerschonendere Alternativstoffe zu setzen oder diese zu entwickeln“, unterstreicht Prof. Uli Paetzel.

Anforderungen an Phosphorelimination kaum realisierbar
Äußerst kritisch stuft die DWA hingegen die vom EU-Parlament geplante deutliche Verschärfung der Vorgaben zum Phosphorabbau auf den Kläranlagen ein. Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 100 000 Einwohnerwerten sollen sowohl einen Konzentrationswert von 0,2 mg/l einhalten als auch mindestes 93 Prozent des Phosphors im Zulauf der Kläranlagen eliminieren. Für Kläranlagen zwischen 10 000 und 100 000 Einwohnerwerten soll entweder der Konzentrationswert oder die Eliminationsrate gelten. Der Abbau von 93 Prozent entspricht in etwa dem aktuellen Leistungsniveau der deutschen Abwasserwirtschaft. Ein Konzentrationswert von 0,2 mg/l Phosphor wird derzeit aber noch deutlich überschritten – 2022 im Bundesmittel 0,53 mg/l Phosphor – und kann nur über zusätzliche Filtrationsanlagen und einem erhöhten Einsatz von Fällmitteln in Form von Eisen- oder Aluminiumsalzen erreicht werden. Diese Nachrüstung ist kosten-, energie- und platzintensiv und erfordert hohe Investitionen aufgrund der weitreichenden Umgestaltung der Anlagenkonfiguration, zudem sind Fällmittel aktuell und auch mittelfristig auf den Weltmärkten sehr knapp und sehr teuer. Die steigenden Kosten müssten Bürger, Industrie und Gewerbe über die Abwassergebühren tragen, die von der EU-Kommission angestrebte Energieneutralität der Abwasserwirtschaft wäre definitiv gefährdet und der verstärkte Einsatz von Fällmitteln würde die Salzeinleitungen in die Gewässer erhöhen – aus gewässerökologsicher Sicht sehr problematisch.

Besonders kritisch ist aus Sicht der DWA, dass der vorgesehene Parameter „Total Phosphorus“ auch Phosphonate im Abwasser beinhaltet. Der Anteil der Phosphonate im Abwasser liegt je nach örtlichen Bedingungen zwischen 0,1 bis 0,3 mg/l. Bei dem vom EU-Parlament geplanten maximalen Konzentrationswert von 0,2 mg/l müssten die Betreiber der Abwasseranlagen 100 Prozent des technisch fällbaren Phosphors aus dem Abwasser eliminieren – mit dem entsprechenden technischen Aufwand und einem erheblichen Einsatz an Fällmitteln. Liegt der örtliche Anteil technisch nicht fällbarer Phosphonate bei über 0,2 mg/l, wären die Vorgaben nicht einzuhalten. Die DWA plädiert eindringlich dafür, die Phosphonate bei den Vorgaben zu berücksichtigen und den Konzentrationswert auf mindestens 0,4 mg/l zu erhöhen.

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Maßnahmen zur PFAS-Gefahrenabwehr auf dem NATO-Flugplatz in Geilenkirchen begonnen

Bei Boden und Grundwasseruntersuchungen auf der NATO Air Base in Geilenkirchen (Nordrhein Westfalen) sowiein deren Umfeld wurden im Erdreich des ehemaligen Feuerlöschübungsbeckens Kontaminationen mit Poly und Perfluoralkylsulfonaten (PFAS) festgestellt. DieBundeswehr hat als Dienstleister für die NATO Air Base Geilenkirchen und als hausverwaltende Dienststelle die Kontaminationsbearbeitung auf der Liegenschaft übernommen. Die Arbeiten, um das Grundwasser von PFAS zu reinigen,haben nach Bericht des WDR am 6. Oktober 2023 begonnen. Um zu verhindern, dass PFAS belastetes Grundwasser aus dem Bereich des Feuerlöschübungsbeckens die Liegenschaft verlässt und sich die Schadstofffahne weiter ausbreitet, begannen zunächst Vorbereitungsarbeiten für eine Abstromsicherung des Grundwassers. Die Grundwasserbelastung ist nicht auf das Gelände der NATO Air Base begrenzt. Mehrere Förderbrunnen des Verbandswasserwerks Gangelt sind inzwischen durch PFAS belastet. Allerdings wurde die Belastung durch Gegenmaßnahmen (Aktivkohlefilterung) des Verbandswasserwerkes Gangelt eliminiert.

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EU-Kommission: Weitere Maßnahmen gegen Mikroplastik vorgeschlagen

Die EU Kommission hat erstmals Maßnahmen vorgeschlagen, um die Verschmutzung durch Mikroplastik durch unbeabsichtigte Freisetzung von Kunststoffpellets zu verhindern. Derzeit werden jedes Jahr zwischen 52 und 184 Tausend Tonnen Pellets in die Umwelt freigesetzt, da die gesamte Lieferkette unsachgemäß gehandhabt wird. Mit demVorschlag vom 16. Oktober 2023 soll sichergestellt werden, dass alle Wirtschaftsbeteiligten, die Pellets in der EU handhaben, die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Dies dürfte nach Meinung der Kommission die Freisetzung von Pellets um bis zu 74 % verringern. Bereits am 25. September 2023 sind Beschränkungen für absichtlich zugesetztes Mikroplastik erlassen worden.Die Kommission schlägt aktuell vor,dass die Betreiber wie folgt vorgehen: Vermeidung des Verschüttens von Pellets, Eindämmung ausgetretener Pellets, umsicherzustellen, dass sie die Umwelt nicht verschmutzen und – als letzte Option – Reinigung nach einem Austritts oder Verlustereignis. Der Vorschlag der Kommission für eine Verordnung zur Vermeidung von Pelletverlusten wird nun im Europäischen Parlament und im Rat erörtert. Alle Wirtschaftsakteure, sowohl aus der EU als auch aus Drittländern, müssen die in dieser Verordnung festgelegten Anforderungen innerhalb von 18 Monaten nach ihrem Inkrafttreten erfüllen. Download des Vorschlags der EUKommission: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20231016_002

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Natürlicher Landschaftswasserhaushalt ist der zentrale Baustein der Klimaanpassung

Fähigkeiten der Landschaft zur Wasserspeicherung müssen dringend wieder hergestellt werden
Hennef. Vertrocknende Wälder, Ernteausfälle, Überflutungen, Erosion – Wetterextreme wie Dürre und Hochwasser bedrohen immer häufiger unsere Umwelt und unser Leben, wie wir es kennen. Hintergrund ist der Klimawandel, aber vor allem auch die starke Veränderung der Landschaft. Drainierung, Versiegelung und Verdichtung des Bodens sowie wegebegleitende Gräben stören den natürlichen Landschaftswasserhaushalt massiv. „Die natürlichen Fähigkeiten der Landschaft zur Wasserspeicherung müssen dringend wieder hergestellt werden, umfassend und zeitnah. Nur so können wir unter den Bedingungen des Klimawandels Trinkwasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und unsere Lebensbedingungen nachhaltig sichern und gleichzeitig Sturzfluten und Hochwasserereignisse abmildern“ betont Dr. Jörg Zausig, Boden-Experte der DWA Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, im Anschluss an ein von der DWA organisiertes Expertengespräch in Nürnberg.
Wasser wird in Deutschland zu schnell abgeleitet und nicht im natürlichen Kreislauf gehalten. Auch im eigentlich wasserreichen Deutschland muss Wasser aber wieder viel stärker zurückgehalten werden; in der Agrarlandschaft ebenso wie in den Wäldern, im bebauten Raum wie in der freien Landschaft. Haupthemmnis für entsprechende Maßnahmen sind nach wie vor Nutzungskonflikte aufgrund der Flächenkonkurrenz. Verschiedenste Akteure erheben Ansprüche auf die Flächennutzung und das Wasserdargebot.

Die große Bedeutung des Bodens für einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt muss daher schon bei der Planung, in Genehmigungsverfahren aber auch bei genehmigungsfreien Vorhaben berücksichtigt werden, um auch langfristig allen Nutzergruppen von Land- und Forstwirtschaft über die Industrie bis zum Trinkwasser jederzeit Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stellen zu können. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, die Rahmenbedingen für einen wirksamen Bodenschutz zu verbessern.

Boden ist der natürliche Wasserspeicher. Um die natürlichen Funktionen des Bodens und den Landschaftswasserhaushalt langfristig und nachhaltig zu sichern, müssen grundlegende bodenfachliche Zusammenhänge in der öffentlichen Diskussion deutlich stärker berücksichtigt werden als bisher. Insbesondere die Land- und Forstwirtschaft ist aufgerufen, sich mit den veränderten Verhältnissen auseinanderzusetzen und Bodenbearbeitung und Kulturarten darauf abzustellen. Weitere Versiegelungen durch Verkehr-, Siedlungen und Industrie müssen weitestgehend reduziert und wo immer möglich, müssen Böden saniert und wieder ihrer natürlichen Funktion zugeführt werden. Für einen funktionierenden Wasserhaushalt ist eine Netto-Entsiegelung absolut notwendig. Naturnahe Feuchtgebiete, wie z. B. Moore, Auen und Feuchtwiesen sind zu erhalten, wiederherzustellen oder neu zu gewinnen.
Nur so können wir unter den Bedingungen des Klimawandels Trinkwasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und ganz allgemein unsere Lebensbedingungen nachhaltig sichern und Sturzfluten und Hochwasserereignisse abmildern.
Für einen nachhaltigen Schutz der Böden und einen klimaangepassten Landschaftswasserhaushalt müssen daher Fachplaner aus vielfältigen Disziplinen und Flächennutzer Hand in Hand Lösungen entwickeln. Der Erhalt der Ertragsfähigkeit der Böden, die Verbesserung der Grundwasserneubildung und damit die Abmilderung der Auswirkungen von Dürren müssen ebenso im Fokus stehen wie die Sicherung der heimischen Biodiversität und die Vorsorge vor Sturzfluten und Hochwasser. Die DWA arbeitet seit langem in mehreren Arbeitsgruppen mit einem engen Bezug zum Thema „Landschaftswasserhaushalt“ an fachübergreifenden Konzepten. Als direktes Ergebnis des Expertengesprächs wird die DWA zudem zeitnah eine neue Arbeitsgruppe gründen, die sich mit innovativen Möglichkeiten zur Verbesserung des Wasserrückhalts in landwirtschaftlich genutzten Gebieten befasst.

https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/natuerlicher-landschaftswasserhaushalt-ist-der-zentrale-baustein-der-klimaanpassung.html

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Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz eröffnet

Bundesumweltministerin Steffi Lemkehat am 5. Oktober 2023 in Berlin dasKompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK) eröffnet. Damit geht das im Frühjahr 2023 von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) in die Umsetzungsphase. Als bundesweite Anlaufstelle informiert das KNK alle Interessentinnen über Fördermöglichkeiten und soll somit wesentlich dazu beitragen, Projekte für den Natürlichen Klimaschutz zu unterstützen und anzuschieben. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH baut das Kompetenzzentrum auf. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist Auftraggeberin und übernimmt die Steuerung und Aufsichtdes KNK. Neben der fachlichen Beratung und Information zu Fördermöglichkeitenwird ein weiterer Schwerpunkt des neuen Kompetenzzentrums sein, alle Akteurinnen im natürlichen Klimaschutz in den Ländern, Regionen und in den Städten und Gemeinden miteinander zu vernetzen. Dazu wird es verschiedene Veranstaltungsformate geben. Zudem sollen Regionalagenturen etabliert werden, die Schnittstellen zwischen Bund, Ländern und den Akteur*innen vor Ort bilden. Das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz wird vom Biologen TomKirschey geleitet. Es wird aktuell aufgebaut und soll perspektivisch ein Teamvon etwa 30 Personen umfassen. www.kompetenzzentrum-nk.de

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Bundeskabinett verabschiedet umfassendes Klimaschutzprogramm 2023

Das Bundeskabinett hat Anfang Oktober 2023 das Klimaschutzprogramm 2023 beschlossen. Damit kommt Deutschland seinen Klimaschutzzielen bis 2030 einen sehr großen Schritt näher: Mit den im Programm enthaltenen Klimaschutzmaßnahmen kann die Bundesregierung bis zu 80 Prozent der bestehenden Klimaschutzlücke bis zum Jahr 2030 schließen, so das Bundeswirtschaftsministerum in einer Pressemitteilung. Das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, sei damit erstmal in greifbare Nähe gerückt. Bereits am 21. Juni 2023 hatte das Kabinettden Entwurf zur Kenntnis genommen. Seitdem hat der Expertenrat für Klimafragen eine Stellungnahme zum Programm abgegeben, und das Bundeswirtschaftsministerium hat die Öffentlichkeitbeteiligt. Einen erheblichen Teil der notwendigen Maßnahmen habe die Bundesregierung bereits in den knapp zwei Jahren seit ihrem Regierungsantritt beschlossen, und viele Maßnahmen befinden sich in der Umsetzungsphase. Klimaschutzprogramm und ein Überblickspapier: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20231004_004

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Neue Kläranlage für Universität der Bundeswehr München

Neue Kläranlage für Universität der Bundeswehr München. Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universitätder Bundeswehr München hat eine neue Versuchskläranlage in Betrieb genommen. Die Anlage ermöglicht Untersuchungen im Technikumsmaßstab. Diesermöglicht es, Grenzen im Betrieb bis hin zum Betriebsversagen zu untersuchen, was im großtechnischen Maßstab nichtmöglich ist, da dies mit direkten Auswirkungen auf den Gesundheits , Gewässer und Ressourcenschutz verbunden wäre. Die Versuchsanlage arbeitet nach dem Belebungsverfahren. Durch den modularen Aufbau der Anlage ist zudem einemaßgeschneiderte Anpassung an individuelle Betriebsanforderungen möglich. Ein zentraler Aspekt der Anlage ist die kontinuierliche Datenerfassung durch Online Sensoren. Mittels Filtration wird eine zuverlässige Partikelentfernung sichergestellt. Sand und Aktivkohle werden hier als effektive Filtermedien eingesetzt, Druck und Wasserqualität werden in Echtzeit überwacht. Die Einrichtung einer zweistraßigen Versuchsanlage ermöglicht präzise Vergleiche und Bewertungen der Ergebnisse. Daten aus diesenVersuchen bilden die Grundlage für die Simulation zukünftiger Störfallszenarienin digitalen Modellen.

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Labor für Künstliche Intelligenz und Big Data am Umweltbundesamt gestartet

Am Umweltbundesamt wurde das Anwendungslabor für Künstliche Intelligenz und Big Data (KI Lab) eröffnet. Das KI Lab soll Grundlagen schaffen, um mit Künstlicher Intelligenz (KI) die Analyse großer Mengen von Umweltdaten (Big Data) stärker zu vereinfachen. Alle Behörden im Umweltressort werden das KI Lab für ihre Arbeit nutzen, das im Oktober 2023 seine Arbeit aufgenommen hat. Das KI Lab nutzt datenwissenschaftliche Methoden und Technologien, um die heterogenen, komplexen und bisher oft schwer zugänglichen Datenbestände in der Umweltverwaltung besser zu verwerten. Das umfasst Erdbeobachtungs und Messdaten, Prozessdaten für eine Verwaltungs und Vollzugsoptimierung und viele andere weitere Umwelt , Natur und Strahlenschutzdaten. Das KI Lab ist eine Initiative im Rahmen der Umwelt politischen Digitalagenda des Bundesumweltministerium (BMUV) und Teil des 5 Punkte Programms „Künstliche Intelligenz für Umwelt und Klima“ des BMUV. Hierfür stehen aus Mitteln des Konjunktur und Zukunftspakets der Bundesregierung (2021) 26,4 Millionen Euro zur Verfügung. Es werden rund 30 Mitarbeitende, zunächst befristet bis 2025, an den Standorten Leipzig, Berlin und Dessau Roßlau beschäftigt. Das KI Lab legt besonderen Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit Daten und entwickelt Lösungen zur ressourcenschonenden Nutzung von KI und Big Data (Responsible & Green AI). Dabei stehen verschiedene Aspekte nachhaltiger Software im Raum: Vom möglichst energieeffizienten Einsatz der Hardware über passgenaue und ethische Auswahl der Daten und Algorithmen, bis zur Verwertbarkeit durch dritte im Rahmen von Open Source.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/digitalisierung/anwendungsla-bor-fuer-kuenstliche-intelligenz-big

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EU-Kommission: neue Instrumente zur Vorhersage und Anpassung der Auswirkungen sektoraler Dürre veröffentlicht

Die EU Kommission hat neue Prognose und Vorschauinstrumente veröffentlicht, um die Fähigkeit der EU zur Bekämpfung von Dürren und Wasserknappheit zu verbessern. Die beiden Instrumente, die European Drought Impacts Database und der Europäische Dürrerisikoatlas, stehen der Öffentlichkeit im Rahmen der Risikobewertung zu Wasserknappheit und Dürren der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle zur Verfügung. Die Datenbank „European Drought Impacts“ enthält eine Zusammenstellung von Daten über die Auswirkungen von Dürren zwischen 1977 und 2022. Der Dürrerisikoatlas nutzt maschinelles Lernen, um die Auswirkungen zu simulieren, die ein Temperaturanstieg von 1,5, 2 und 3 °C in Zukunft haben kann.
Die von Wissenschaftlern der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission entwickelten Projektionen zeigen, in welchen Regionen der Europäischen Union Wasser knapper werden wird als anderswo und welche Wirtschaftszweige und Teilsektoren am stärksten betroffen sein werden. Prognosen deuten darauf hin, dass Dürren deutlich häufiger auftreten werden als in der Vergangenheit. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Wasserversorgung auch in nordischen Ländern wie Schweden und Finnland unter Druck geraten könnte. Wasserknappheit und Dürre werden sich negativ auf die Natur auswirken. Auch die Gesundheit sowohl der aquatischen als auch der terrestrischen Ökosysteme dürfte von dem Mangel an Niederschlag betroffen sein.
http://edid-test.eu
https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC135215

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Förderung für kommunale Projekte mit naturbasierten Lösungen zur Klimaanpassung

Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat Ende September 2023 einen neuen Aufruf zur Förderrichtlinie „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ (DAS) veröffentlicht. Vom 1. November 2023 bis 31. Januar 2024 können insbesondere Kommunen eine Förderung für die Ausarbeitung von Anpassungskonzepten beantragen, die auf die jeweilige Kommune zugeschnitten sind und einen inhaltlichen Schwerpunkt auf naturbasierte Lösungen legen. Damit sind vor allem Maßnahmen gemeint, die den Schutz, die Erhaltung, die Wiederherstellung, die nachhaltige Nutzung oder die Bewirtschaftung natürlicher Ökosysteme berücksichtigen. Das BMUV stellt dafür insgesamt 65 Millionen Euro aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) zur Verfügung. Mit dem Förderaufruf der geht erstmals auch die Förderung für in novative Modellprojekte an den Start.
Förderaufruf und antragsbegleitende Unterlagen:
https://www.z-u-g.org/das

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Bundestag: Energieeffizienzgesetz beschlossen

Der Deutsche Bundestag hat am 21. September 2023 das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) beschlossen Dieses legt klare Energieeffizienzziele fest. Das Gesetz beinhaltet zudem konkrete Effizienzmaßnahmen für die öffentliche Hand, für Unternehmen, und es definiert erstmals Effizienzstandards für Rechenzentren. Die Ziele für 2030 entsprechen dabei den Vorgaben der Novelle der EU Energieeffizienzrichtlinie (EED) für Deutschland.
Zur Umsetzung der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bei der Steigerung der Energieeffizienz von Bund und Ländern werden künftig Energie oder Umweltmanagementsysteme eingeführt. Zu dem sieht das EnEfG die Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen vor mit dem Ziel, jährlich 2 % Gesamtendenergieeinsparung zu erreichen. Über die da zu zu ergreifenden Maßnahmen entscheiden die öffentlichen Einrichtungen von Bund und Länder eigenständig.
Abwärme aus Produktionsprozessen muss künftig möglichst vermieden werden. Soweit eine Vermeidung nicht möglich ist, soll diese verwendet werden. Zudem werden Informationen über Abwärmepotenziale in Unternehmen auf einer neuen Plattform gebündelt und öffentlich zugänglich gemacht.

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EU-Recht macht Änderung des Düngegesetzes nötig

Die Bundesregierung hat den „Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Düngegesetzes“ (Bundestags-Drucksache 20/8658) vorgelegt. Das Vorhaben dient vorrangig der Umsetzung von EU Recht. Insbesondere im Zusammenhang mit der Umsetzung der Nitratrichtlinie steigen die Anforderungen hinsichtlich der Berichterstattung an die EU Kommision. „Die Beibehaltung des Status quo (Null Option) wurde geprüft“, heißt es in dem Entwurf. Sie sei jedoch „vor dem Hintergrund des durchzuführenden EU Rechts im Anwendungsbereich des Düngerechts und der Umsetzung von Anfoderungen, die sich aus der Nitratrichtlnie ergeben, nicht möglich“. Mit der nun vorliegenden Änderung des Düngegesetzes würden die erforderlichen nationalen Vorschriften zur Durchführung der Verordnung (EU) 2019/1009 (EU Düngeprodukteverordnung) erlassen: insbesondere die Regelungen zur Benennung einer notifizierenden Behörde, die aufgrund der Vorgaben dieser Verornung wesentliche Aufgaben bei der Befugniserteilung und Überwachung von Konformitätsbewertungsstellen (KBS) übernehmen muss, sowie Regelungen hinsichtlich der Notifizierung und Überwachung von KBS. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat zu überwachen, ob die notifizierten Stellen, denen sie die Befugnis zur Wahrnemung von Konformitätsbewertungsaufgaben erteilt hat, die Anforderungen erfüllen und ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen. Zur Einrichtung eines Wirkungsmonitorings der Düngeverordnung werde vor dem Hintergrund der Anforderungen der Nitratrichtlinie eine neue Rechtsgrundlage geschaffen. Einzelheiten des Monitorings sollen in einer Rechtsverordnung geregelt werden. Aufgrund der Verordnungsermächtigung sollen insbesondere die Mitwirkung und Zusammenarbeit verschiedener Behörden und der Austausch und die Erhebung der zur Durchführung des Monitorings erforderlichen Daten geregelt werden.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/086/2008658.pdf

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Baden-Württemberg: Förderung für Machbarkeitsstudien zur Nutzung von Wasserstoff, Sauerstoff und Wärme aus der Elektrolyse auf Kläranlagen

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden Württemberg fördert modellhaft die Untersuchung der Nutzung von Elektrolysekoppelproduten an den vier Kläranlagenstandorten Bad Mergentheim, Heilbronn, Taubebischofsheim und Wertheim. Ziel ist es, nicht nur grünen Wasserstoff an den vier Standorten zu erzeugen, sondern vor alem die Nebenprodukte der Elektrolyse zielgerichtet zu nutzen, um an den Kläanlagenstandorten die Abwasserreingung zu verbessern und zur Energieeisparung beizutragen. Das Land wird gleichzeitig die Erstelung eines Leitfadens zur Prüfung von solchen Elektrolysevorhaben auf Kläralagen in Baden Württemberg fördern, um die im Rahmen des Vorhabens gwonnenen Erkenntnisse in die Umsezung zu bringen. Die Untersuchung der Machbarkeit zum Einsatz der Koppelprodukte aus Wasserstoff Projekten und die Erarbetung eines Leitfadens werden von einem Konsortium aus Zentrum für innovative Abwassertechnologien an der RPTU Kaiserslautern Landau (tectraa e. V.), H2 Main Tauber GmbH, Hydro Ingenieure Energie & Wasser GmbH und dem Steibeis Innovationszentrum Energieplus barbeitet und von Institut tectraa e. V. mit dem Expertenteam von Prof. Dr. Ing. Heidrun Steinmetz geleitet.
Dass diese Koppelproduktnutzung möglich ist, haben erste Studien an Kläanlagenstandorten in Rheinland Pfalz bereits aufgezeigt, die von tectraa e. V. an der RPTU Kaiserslautern und der Hydro Ingenieure Energie & Wasser GmbH durchgeführt wurden. Der im Rahmen der Elektrolyse ezeugte CO2 freie Wasserstoff wird für das Betanken von Brennstoffzellenfahrzegen und den Ersatz von fossilem Erdgas und Öl in der Industrie zum Einsatz komen. Gleichzeitig sollen die bei der Hestellung von Wasserstoff anfallenden Afallprodukte Wärme und Sauerstoff efektiv genutzt werden. Aus diesem Grund werden Elektrolseanlagen zur Aufspaltung von Wasser in Wasser und Sauerstoff zum Teil im Ufeld von Kläranlagen projektiert. Denn Kläranlagen benötigen für die Reinigung von Abwasser Prozesswärme und Sauestoff für die Versorgung der Bakterienkulturen in den Klärbecken und zur Spurenstoffelimination mittels Ozon. Überschüssige Wärme wird künftig zusätzlich für kommunale Wärmenetze genutzt und der anfallende reine Sauerstoff wird künftig Umgebungsluft ersetzen, die bislang noch mit hohem Energieaufwand in die Klärbecken gepumpt wird.

Kontakt:
Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel
E-Mail: oliver.gretzschel@rptu.de

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Nordrhein-Westfalen: Zentralstelle für Umweltkriminalität im Aufbau

In Nordrhein-Westfalen wird eine „Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in Nordrhein-Westfalen (ZeUK)“ aufgebaut. Diese ist landesweit zuständig für herausgehobene Verfahren im Bereich des Umweltstrafrechts und wird als Sonderabteilung der Staatsanwaltschaft Dortmund eingerichtet, wie Minister der Justiz Benjamin Limbach den Landtagsabgeordneten im Rechtsausschuss am 16. August 2023 mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Dortmund verfüge über langjährige Expertise bei der Verfolgung von Umweltkriminalität und habe schon bedeutende Umweltstrafverfahren geführt.
Mit der „Zentralstelle Umweltkriminalität“ ist Nordrhein-Westfalen in einer Vorreiterrolle; entsprechende Zentralstellen gibt es bislang nur vereinzelt, etwa in Potsdam, so das nordrhein-westfälische Justizministerium in einer Pressemitteilung. Geplant ist eine zweizügige
Ausgestaltung: Eine Oberstaatsanwältibzw. ein Oberstaatsanwalt wird sich mit einem Team herausgehobene Fälle die Abfallkriminalität vornehmen. Ein weiteres, ebenso aufgestelltes Team wird gegen andere schwerwiegende Formen der Umweltkriminalität vorgehen.

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Ukraine: Aufbau der Wasserwirtschaft kostet über 40 Milliarden Euro

Für die Modernisierung der Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Ukraine bedarf es Investitionen von rund 40 Milliarden Euro bis zum Jahr 2032. Das berichtet Germany Trade & Invest, die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing, auf ihrer Website. Die ukrainische Regierung beziffert den Investitionsbedarf für Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft auf knapp 7,4 Milliarden Euro. Vielfältig ist der Investitionsbedarf der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Durch den russischen Angriffskrieg reicht er von der Notversorgung der Bevölkerung bis zur Anpassung der ukrainischen Abwasserwirtschaft an EU-Standards. Anfang 2023 hat das Parlament in Kiew die ukrainischen Regelungen zur Abwasserentsorgung an die EU- Ratsrichtlinie 91/271/EWG angepasst.
Nur für wenige kommunale Projekte finden sich Finanzmittel im Staatshaushalt. Die meisten Projekte können bloß dank ausländischer Geber realisiert werden. Die höchsten Beträge stellt die Europäische Union zur Verfügung, darunter Deutschland.

https://www.gtai.de/de/trade/ukraine/branchen/aufbau-der-wasserwirtschaft-kostet-ueber-40-milliarden-euro-1026698

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Hessen: Spurenstoff-Minimierer ausgezeichnet

In Hessen wurde erstmals die Auszeichnung „Spurenstoff-Minimierer“ vergeben. Die Firma DAW SE wurde für ihr Sockelschienen-Filtersystem „Eco-Safe“n ausgezeichnet, mit der die aus Auswaschungsprozessen freigesetzten Biozide und andere organische Schadstoffe der Fassadenbeschichtung zurückgehalten werden können. Die Firma Merck KGaA wurde für die Errichtung einer weiteren Behandlungsstufe zur Reduzierung von Spurenstoffen ihrer Industriekläranlage in Darmstadt ausgezeichnet.
Im Vordergrund des Wettbewerbs steht die Eigeninitiative und Vorbildfunktion der Teilnehmenden, ihren freiwilligen Beitrag zum Gewässerschutz und Spurenstoffreduktion sichtbar zu machen. Umweltministerin Priska Hinz (Hessisches Umweltministerium) und
Thomas Klaßen (Leiter der Geschäftsstelle Umweltallianz Hessen) kürten die Gewinner, die mit ihren Maßnahmen zur Reduzierung des Spurenstoffeintrags in die Gewässer im Hessischen Ried beitragen.
Bewerbungen für die Auszeichnung als Spurenstoff-Minimierer am 22. März 2024 können bis zum 31. Januar 2024 eingereicht werden. Voraussetzungen für die Teilnahme am Wettbewerb ist der Sitz im Hessischen Ried, ein Beitrag zur Spurenstoffreduktion, der weder mit Landesmitteln bezuschusst noch durch gesetzliche Vorgaben initiiert wurde.

https://www.spurenstoff-dialog-hessen.de

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Erstes Purple Roof Deutschlands installiert

An der Grundschule Schauenstein (Landkreis Hof, Bayern) wurde das erste „Purple Roof“ Deutschlands installiert.
Dabei handelt es sich um ein neues Gründachkonzept, das die Wasserrückhaltung im Vergleich zu gewöhnlichen Gründächern deutlich optimiert, so die Hochschule Hof in einer Pressemitteilung. Die Installation des Daches ist Teil eines Schwammstadt-Projekts der Hochschule Hof und des Kompetenznetzwerks Wasser Energie. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Firma Browatech GmbH &
Co. KG mit der Hochschule Hof (Prof. Günter Müller-Czygan). Die von Browatech patentierte und nur fünf Millimeter dicke sowie ultraleichte „Tech-Drainage“ ist als leistungsfähiges Drainagetextil Teil des sogenannten „Purple-Roof-Konzepts“, das in Europa als „Detention-Roof“ bekannt ist. Es besteht aus vier Schichten: Die „Tech-Drainage“ als unterste Schicht ist der sogenannte Detentionsleger. Er hat die Funktion, eine möglichst hohe Wassermenge zu puffern und erst zeitverzögert wieder abzugeben.
Ein weiterer zu untersuchender Aspekt ist der Einfluss des Gründachs auf das Kanalsystem. Zusammen mit der Gemeinde Schauenstein möchte man anschließend Innovationspotenziale für neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte ableiten. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie die erforderliche Bewässerung für alle mit Pflanzen ausgestattete Bereiche auch in längeren Trockenperioden gesichert werden kann.
Im SPORE-Vorhaben „Digitale Grundschule Schauenstein“ wird zudem erstmals eine digitale Steuerungs- und Überwachungslösung eines Regenwassermanagements für eine Schule entwickelt.

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Mecklenburg-Vorpommern: Neues Konzept zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge erschienen

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern hat die zweite Fortschreibung des „Konzeptes zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser“ herausgegeben. Es beschreibt die geplanten ergänzenden Maßnahmen bis zum Jahr 2027, die zur Minderung der diffusen Nährstoffbelastungen in dem Bundesland beitragen sollen.
„Es untersetzt und konkretisiert die geplanten Wasserrahmen-Richtlinien (WRRL)-Maßnahmen. Zugleich soll es Handlungsgrundlage und Arbeitsprogramm für die jeweils benannten verantwortlichen Einrichtungen sein, die die beschriebenen Maßnahmen umsetzen
bzw. initiieren. Weiterhin soll die Lektüre zur Sensibilisierung und Aufklärung aller Akteure beitragen sowie einen umfassenden Überblick über praxisreife, reduktionsmindernde Maßnahmen aufzeigen“, sagt Umweltminister Till Backhaus.
Die WRRL-Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme waren Ende 2022 veröffentlicht worden und in Kraft getreten. Für den bis Ende 2027 geltenden dritten Bewirtschaftungszeit-raum stellen die Maßnahmenprogramme den wesentlichen Arbeitsplan dar. Sie enthalten alle Maßnahmen, die bis und nach 2027 für das Erreichen der WRRL-Ziele nach heutigem Wissensstand erforderlich sind. Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei Maßnahmen zur Reduzierung von Nährstoffbelastungen aus diffusen Quellen.

Download des Konzepts: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230831_003

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OVG Münster: Projektförderungen können trotz vorherigen Abschlusses von Ingenieurverträgen rechtmäßig sein

Das Oberverwaltungsgericht hat Urteile der Verwaltungsgerichte Minden und Düsseldorf geändert und entschieden, dass Zuwendungsbescheide, die den Städten Detmold und Erkrath nach der Richtlinie zur ressourceneffizienten Abwasserbeseitigung NRW erteilt worden waren, zu Unrecht zurückgenommen worden sind.
Die Rücknahmebescheide hatte die NRW.BANK darauf gestützt, dass die Städte bereits vor der Bewilligung der Förderung (rund 126 300 Euro bzw. 135 200 Euro) mit der Maßnahme be- gonnen hätten. Sie hätten vorzeitig Ingenieur-Honorarverträge abgeschlossen, in denen neben Planungsleistungen auch auf die Bauvorhaben bezogene Leistungen vereinbart waren. Die Verwaltungsgerichte Minden und Düsseldorf hatten die dagegen gerichteten Klagen der Städte jeweils abgewiesen. Die Berufungen dagegen hatten nun Erfolg.
Das Oberverwaltungsgericht hat die Rücknahmebescheide aufgehoben. Zur Begründung hat der 4. Senat ausgeführt: Die zurückgenommenen Zuwendungsbescheide sind nicht rechtswidrig ergangen. Die Bewilligung ist nicht entgegen einer von der NRW.BANK in der Vergangenheit geübten Verwaltungspraxis und damit nicht gleichheitswidrig erfolgt. In der hier zu beurteilenden Praxis, lediglich einzelne vergleichsweise geringe Honoraranteile von Ingenieur-Honorarverträgen nach HOAI, die sich nicht mehr auf die Planung beziehen, von der weiterhin gewährten Förderung auszunehmen, liegt auch kein eindeutiger oder gar willkürlicher Verstoß gegen den Wortlaut der Förderrichtlinien, das zuwendungsrechtliche Subsidiaritätsprinzip und das Gebot der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Im Gegenteil erscheint diese frühere Praxis vielmehr den Förderzwecken dienlicher, unbürokratischer und sowohl für das Land als auch für die betroffenen Kommunen wirtschaftlicher als eine vollständige Versagung der Förderung. Zwar entspricht es bei Maßnahmen, mit denen bereits vor Bewilligung von Fördermitteln begonnen wird, der Wahrscheinlichkeit, dass die zu fördernde Maßnahme auch ohne Förderung durchgeführt würde. Angesichts der im Verhältnis zu den Gesamtkosten vergleichsweise geringen baubezogenen Ingenieurkosten wäre die Durchführung der vorgesehenen Baumaßnahmen ohne Förderung in Höhe von 50 % der Gesamtkosten wirtschaftlich nicht vertretbar und ist deshalb unabhängig von den bereits erfolgten Vertragsschlüssen auch nicht ohne Weiteres zu erwarten. Der Senat hat in beiden Fällen die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen. Die Rechtssache hat mit Blick auf die von der NRW.BANK aufgeworfene Frage grundsätzliche Bedeutung, ob und mit welchem genauen Inhalt sich aus revisiblem Gesetzesrecht ein zwingendes Verbot des vorzeitigen Maßnahmebeginns ergeben soll, dem zudem Außenwirkung im Verhältnis zum Zuwendungsempfänger zukommt.

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DWA begrüßt KRITIS-Dachgesetz

Die DWA steht dem Entwurf des Bundesinnenministeriums zur Umsetzung der CER-Richtlinie (Critical Entities Resilience) und zur Stärkung kritischer Anlagen (KRITIS-DachG) grundsätzlich sehr positiv gegenüber. Der Entwurf sieht weitreichende Regelungen für Einrichtung oder sogenannten kritischen Anlagen und deren Betreiber in verschiedenen Sektoren, unter anderem Trinkwasser und Abwasser, vor. Die neuen Regelungen legen beispielsweise Verpflichtungen für Betreiber fest, um auch bei Unfällen, Naturkatastrophen, gesundheitlichen Notlagen, feindlichen Bedrohungen oder Terrorismus die Aufgabenerfüllung zu gewährleisten. Die DWA unterstützt die Festlegung eines Kernbestandes zu schützender Sektoren einschließlich der dazugehören Anlagen, zu denen insbesondere auch die Bereiche Wasser und Energie gehören. Es gilt, die Resilienz für diese Sektoren zu erhöhen und im Hinblick auf potenzielle Gefahren einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, heißt es in der aktuellen „DWA-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der CER-Richtlinie und zur Stärkung der Resilienz kritischer Anlagen“.
Die DWA betont in der Stellungnahme, dass sich der sachgerechte Schutz und eine hohe Resilienz der kritischen Infrastruktur nur unter Einbindung aller wesentlichen Akteure erreichen lässt. Dazu gehören neben Bund, Ländern und Kommunen die Betreiber der kritischen Anlagen sowie die Branchenverbände. Die DWA begrüßt die im Entwurf vorgesehene Möglichkeit, branchenspezifische Resilienzstandards vorzuschlagen, und plädiert dafür, die bewährten Strukturen und Mechanismen der technischen Selbstverwaltung zu nutzen. Im Bereich der IT-Sicherheit sind diese mit dem Branchenstandard B3S und dem DWA-M 1060 bereits etabliert. Zudem verfügt die DWA im Bereich der Technischen Sicherheit viel Erfahrung und bietet in enger Abstimmung mit anderen technischen Regelsetzern mit dem Technischen Sicherheitsmanagement (TSM) Hilfestellungen an, die wichtige Beiträge zur Resilienzerhöhung leisten. Die Resilienz darf sich dabei nicht auf große Betreiber beschränken. Es sollte sichergestellt werden, dass auch kleine und mittlere Betriebe ihre Resilienz gegen sich wandelnde Bedrohungslagen erhöhen können. Dafür braucht es sachgerechte Hilfestellungen. Der technischen Regelsetzung kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Außerdem muss die Finanzierung der Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz gesichert sein. Hierfür bedarf es auf der einen Seite finanzieller Förderung, auf der anderen Seite aber auch die Klärung, inwieweit freiwillige Maßnahmen in Gebühren und Entgelte rechtskonform integriert werden können, Stichwort Zweckbindung der Gebühren. Bei aller Notwendigkeit, überflüssige Bürokratie muss unbedingt vermieden werden, der Aufbau von Bürokratie ist auf das notwendige Maß zu beschränken. Es muss eine Abwägung zwischen Schadenseintrittswahrscheinlichkeit und Schadensintensität auf der einen Seite und Wirtschaftlichkeit und Angemessenheit von Resilienzmaßnahmen auf der anderen Seite erfolgen.
Wichtig für die DWA ist bei der weiteren Erarbeitung des Gesetzes auch, dass eine sachgerechte Harmonisierung zwischen dem KRITIS-Dachgesetz zur Umsetzung der CER-Richtlinie und dem NIS-2-Umsetzungsgesetz (NIS: Netzwerk- und Informationssicherheit) erfolgen muss. Es ist auch noch nicht klar erkennbar, wie eine Koordinierung mit landesrechtlichen Kompetenzen (Gefahrenabwehrrecht, Baurecht) erfolgen soll. Unklarheiten durch Splittung oder Dopplung von Zuständigkeiten sind zu vermeiden.

www.dwa.de/stellungnahmen

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Bundesregierung will beim Klimaschutzgesetz nachbessern

Mit dem Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) (Bundestags-Drucksache 20/8290) will die Bundesregierung die Steuerungsmechanismen des Gesetzes verbessern. Wie aus der Begründung zum Entwurf hervorgeht, hätten sich seit Inkrafttreten des Gesetzes am 12. Dezember 2019 in der Praxis Schwierigkeiten bei der Anwendung insbesondere des Nachsteuerungsmechanismus des § 8 gezeigt. Zudem enthalte das KSG aktuell keine Vorgabe, bei bereits absehbaren Zielverfehlungen nachzusteuern, obwohl dies „in vielen Fällen mit weniger einschneidenden Maßnahmen möglich wäre.“
Wie die Bundesregierung schreibt, steht der Entwurf im Kontext der gefährdeten, rechtzeitigen Erreichung der Ziele der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Hierzu sollen künftig Jahresemissionsgesamtmengen für alle Sektoren aggregiert eingeführt werden. Eine sektor- und jahresübergreifende Gesamtbetrachtung der Jahresemissionsgesamtmengen der Jahre 2021 bis einschließlich 2030 soll eine gegebenenfalls nötige Nachsteuerung ermöglichen. So will die Bundesregierung in dem Fall, dass eine Prognose in zwei aufeinanderfolgenden Jahren eine Überschreitung der Jahresemissionsgesamtmengen ergibt, Maßnahme zur Einhaltung der Gesamtmenge sicherstellen.
Der Gesetzentwurf wurde am 22. September 2023 erstmals im Plenum beraten werden.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/082/2008290.pdf

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Zehn Jahre IFAT India

Die IFAT hat sich auf dem indischen Subkontinten fest etabliert. Vor zehn Jahren fand im Bombay Exhibition Center in Mumbai die erste IFAT India statt. Seitdem ist nicht nur die Branche rasant gewachsen, auch die IFAT India hat sich sehr gut entwickelt und ist nach wie vor auf Wachstumskurs. Für die diesjährige Veranstaltung, die von 17. bis 19. Oktober in Mumbai stattfindet, rechnen die Organisatoren mit gut 300 Ausstellern auf einer Fläche von rund 30 000 Quadratmetern.

https://ifat.de/de/indien

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KlimfAb-Netzwerktreffen in Dortmund

Am 3. Mai 2023 fand in Dortmund die Frühjahrstagung des bundesweiten KlimfAb-Netzwerks zur Klimafolgenanpassung in der kommunalen Abwasserentsorgung statt. Der Einladung waren wieder zahlreiche Abwasserunternehmen gefolgt, um sich untereinander über geeignete Konzepte und Lösungen auszutauschen. Ein Schwerpunkt des Netzwerktreffens war diesmal das KlimfAb- Selbstbewertungstool. Wie die ausführlichen Anwendungsberichte zeigten, verfügt die Branche damit über ein wirkungsvolles Arbeitswerkzeug, um den Prozess der Klimafolgenanpassung in Abwasserunternehmen effizient einleiten und gestalten zu können. Viele weitere Themen und Fragestellungen wurden in den Fachworkshops am Nachmittag bearbeitet. Diesmal standen die Themen Klimaschutzstrategien, Digitalisierung, Stakeholder-Kommunikation und Trockenheit im Vordergrund. Durch den gro-
ßen Erfahrungsschatz innerhalb des Netzwerks konnten dabei wieder für viele offene Fragestellungen Lösungsansätze gefunden werden. Ein Beitritt zum KlimfAb-Netzwerk ist für Unternehmen der kommunalen Abwasserentsorgung jederzeit möglich. Das nächste Netzwerktreffen findet im Herbst 2023 statt.

https://klimfab.de

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Eindämmung der chemischen Verschmutzung in EU-Gewässern

Das Europäische Parlament hat sich für weitere Maßnahmen gegen Schadstoffe in Grundwasser und Oberflächengewässern ausgesprochen. Am 12. September 2023 hat das Parlament eine hierzu und zur Verbesserung der EU-Wasserqualitätsnormen angenommen. Die Abgeordneten wollen, dass die EU-Beobachtungslisten – die Stoffe enthalten, die ein erhebliches Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen – regelmäßig aktualisiert werden. Sie möchten auch, dass eine Untergruppe bestimmter poly- und perfluorierter Alkylsubstanzen (PFAS) sowie der Wert „PFAS insgesamt“ zu den Listen für Schadstoffe in Grundwasser und Oberflächengewässern hinzugefügt werden.
Mehrere andere Stoffe, einschließlich Mikroplastik und antimikrobiell resistente Mikroorganismen, sollten ebenfalls zu diesen Listen hinzugefügt werden, sobald geeignete Überwachungsmethoden identifiziert sind.
Der angenommene Bericht enthält auch strengere Standards für mehrere Pestizide (einschließlich Glyphosat und Atrazin) und Arzneimittel. Hersteller, die Produkte verkaufen, die chemische Schadstoffe enthalten, sollten sich an den Überwachungskosten beteiligen, eine Tätigkeit, die derzeit nur von den Mitgliedstaaten finanziert wird. Die Abgeordneten sind bereit, die Gespräche über die endgültige Form der Gesetzgebung zu beginnen, sobald der Rat seine Position festgelegt hat.

https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2023-0302_DE.html

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DWA-Position zur Weiterentwicklung des nationalen Bodenschutzrechts vorgelegt

Die DWA hat ihre Position zur Weiterentwicklung des nationalen Bodenschutzrechts vorgelegt und dem Bundesumweltministerium übermittelt. Darin spricht die Vereinigung sich besonders für die Verankerung einer praxistauglichen Flächenverbrauchshierarchie aus (Vermeidung, Minimierung, Wiederverwendung/Flächenrecycling, Ausgleichung).

https://de.dwa.de/de/dwa-stellung-nahmen.html

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Lisa Broß neu in der DWA-Bundesgeschäftsführung

Dr.-Ing. Lisa Broß, einstimmig vom Vorstand der DWA in die Bundesgeschäftsführung der Vereinigung gewählt, hat ihre Arbeit in Hennef zum 1. Oktober 2023 aufgenommen. Sie wird zum 1. Januar 2024 Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung in Nachfolge von Bauass. Dipl.-Ing. Johannes Lohaus. Johannes Lohaus geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand.
DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel zeigt sich sehr zufrieden: „Im Namen von Präsidium, Auswahlkommission und Vorstand kann ich sagen, dass Lisa Broß eine exzellente Besetzung der Position ist. Sie ist fachlich und menschlich überzeugend und steht für die Zukunft und Weiterentwicklung der DWA.“ Nach der im Oktober begonnenen Übergabephase wird sie ab Januar 2024 gemeinsam mit dem Kaufmännischen Bundesgeschäftsführer, Rolf Usadel, die DWA lenken. Lisa Broß ist zuversichtlich: „Die Wasser- und Abfallwirtschaft in Deutschland und die DWA stehen vor immensen Aufgaben, denen wir uns mit ganzer Kraft widmen werden. Die Anpassung an den Klimawandel, die damit einhergehende Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und nicht zuletzt die Gewinnung und Qualifizierung von Nachwuchskräften stellen besondere Herausforderungen dar. Gleichzeitig muss die DWA weiterhin ihre laufenden fachlichen Aufgaben verlässlich erfüllen. Diese Herausforderungen werde ich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und allen Mitarbeitenden der DWA in der Bundesgeschäftsstelle wie in den Landesverbänden zielgerich-et angehen. Ich danke der DWA für ihr Vertrauen in mich und freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Der zum Jahresende ausscheidende Johannes Lohaus wünscht seiner Nachfolgerin schon jetzt viel Erfolg: „Die Bundesgeschäftsführung der DWA ist eine spannende und sehr vielseitige Aufgabe, die ich immer mit Freude wahrgenommen habe. Ich wünsche Lisa Broß eine gute Einarbeitung und eine glückliche Hand ab Januar 2024 in allen Belangen. Ich bin über- zeugt, dass Lisa Broß zusammen mit Rolf Usadel die DWA sehr erfolgreich
durch die nächsten Jahre führen wird.

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OOWV: Anlage zur Gewinnung von Brauchwasser aus kommunalem Abwasser beauftragt

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) lässt eine Anlage zur Aufbereitung von kommunalem geklärtem Abwasser zu Brauchwasser errichten. Ein entsprechender Auftrag ging an Firma Envirochemie.
Am Standort Nordenham soll die neue Anlage jährlich 1,1 Millionen Kubikmeter Brauchwasser aus dem behandelten Abwasser der kommunalen Kläranlage erzeugen. Die Brauchwasserqualität wird genau auf die Bedürfnisse der Industrie angepasst (Fit for Purpose).
Die neue Anlage nutzt kommunales Abwasser als alternative Wasserressource zur Trinkwassernutzung. Die modulare Anlage bereitet das gereinigte Abwasser der Kläranlage nach einem Multi-Barrieren-Konzept über eine Envopur Ultrafiltration und Envopur Umkehrosmose zu Brauchwasser mit einer hohen Qualität auf. Die Anlage besteht aus acht 40-Fuß-Technikmodulen, einer Anlieferungsstelle für Chemikalien sowie Nebengebäuden für Büro- und Sozialräume und Elektrotechnik. Das produzierte Brauchwasser ist partikel- und pathogenfrei, enthärtet und weitgehend entsalzt. Envirochemie liefert die Aufbereitungsanlage schlüsselfertig.
Mit dem Brauchwasser werden große industrielle Wasserabnehmer am Industriestandort Nordenham versorgt. Die Bauarbeiten werden ab Sommer 2024 starten, wenn die Genehmigungen für die Anlage vorliegen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Ende 2025 geplant.

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Bundeskabinett beschließt Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds

Das Bundeskabinett hat Anfang August die federführend vom Bundesfinanzministerium eingebrachte Vorlage für den Regierungsentwurf für den Wirtschaftsplan des Sondervermögens Klima- und Transformationsfonds (KTF) für das Jahr 2024 sowie die Finanzplanung bis 2027 beschlossen.
Die Programmausgaben im Wirtschaftsplan 2024 belaufen sich auf 57,6 Milliarden Euro. Für die Jahre 2024 bis 2027 plant die Bundesregierung über den KTF Investitionen in Höhe von insgesamt 211,8 Milliarden Euro. Im Jahr 2024 sollen unter anderem gefördert werden die Finanzierung des EEG, die Strompreiskompensation zur Entlastung der Unternehmen von den Kosten durch den EU-Emissionshandel, die Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe und die Transformation der Wärmenetze. Der Entwurf des Wirtschaftsplans wird nun zusammen mit dem Entwurf des Bundeshaushalts dem Bundestag für das parlamentarische Verfahren zugeleitet.

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Wasserwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Klimaschutz – gemeinsames Positionspapier von BDEW, DVGW, DWA und VKU

Die Folgen des Klimawandels und Anforderungen an den Klimaschutz fordern die Wasserwirtschaft heraus. Nun zeigen BDEW, DVGW und DWA und VKU mit einem neuen Positionspapier Lösungen und Handlungsoptionen für Klimaresilienz und Klimaschutz auf. Der Klimawandel ebenso wie die Anforderungen an den Klimaschutz stellen die Wasserwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Es gilt, Klimaneutralität zu erreichen und zugleich die Resilienz der Wasserver- und Abwasserentsorgung gegenüber dem fortschreitenden Klimawandel zu stärken. „Die Wasserwirtschaft stellt sich aktiv den Anforderungen zunehmender Klimaneutralität und Klimaresilienz und unterstützt die Ziele der Bundesregierung. Sie ergreift heute bereits vielfältige Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen (THG). In Zukunft wird die Branche ihren Beitrag zur Minderung dieser Emissionen weiter verstärken, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen benötigt die Wasserwirtschaft jedoch auch politische und gezielte finanzielle Unterstützung“, betonen die wasserwirtschaftlichen Verbände BDEW, DVGW, DWA und VKU anlässlich der Vorstellung eines gemeinsamen Positionspapiers zu Klimawandel und Klimaschutz. Darin heißt es unter anderem: Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung weisen einen verschwindend geringen Anteil (0,05 Prozent) des emissionsrelevanten Energieverbrauchs aller Produktionsbereiche in Deutschland auf. Dennoch verfolgen die Betreiberunternehmen intensiv konkrete Projekte zur Energieeinsparung, Energieeffizienz und Klimaneutralität. So konnten seit 2010 bereits deutliche Reduktionen erzielt werden: In der Wasserwirtschaft konnte der emissionsrelevante Energieverbrauch von 1210 im Jahr 2010 auf 1013 Terajoule im Jahr 2020 gesenkt werden, in der Abwasserwirtschaft im gleichen Zeitraum von 6453 auf 2499 Terajoule.
Entscheidend für eine wirksame Reduzierung der THG-Emissionen in der Wasserwirtschaft ist es, durch die konsequente Anwendung des Vorsorge- und Verursacherprinzips zukünftig stärker als bisher Verschmutzungen bereits an der Quelle zu vermeiden. Andernfalls machen aufwendige und energieintensive Verfahren in der Aufbereitung des Wassers beziehungsweise zur Klärung des Abwassers Investitionen in Energieeinsparungen zunichte. Eine entscheidende Rolle für die Klimaresilienz spielt die Anpassung und wo nötig weitere Vernetzung der Infrastrukturen. Bei wasserwirtschaftlichen Vorhaben sind behördliche Genehmigungsverfahren zu verkürzen beziehungsweise zu beschleunigen. Darüber hinaus muss die Herstellung notwendiger überregionaler Verbindungen von Wasserversorgungssystemen über Fernwasserleitungen politisch unterstützt und wirtschaftlich gefördert werden. Eine gute Risikovorsorge schließt unter anderem die Stärkung und den Aus- beziehungsweise Umbau der Wasserinfrastruktur ein. Bei städtebaulichen Planungen muss ein Paradigmenwechsel erfolgen: weg von der Wasserabführung hin zu lokaler Wasserhaltung und Versickerung.

Download des Positionspapiers: https://de.dwa.de/de/positionspapiere-5979.html

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Pilotanlage zur Biomethan-Erzeugung in Straubing eingeweiht

Bei der Straubinger Entwässerung und Reinigung wurde am 21. Juli 2023 die Pilotanlage „BioFARM“ offiziell eingeweiht. Ziel ist es, die Technologie und den Prozess der biologischen Methanisierung zu perfektionieren. Die Pilotanlage kann einfach und schnell modifiziert
werden, um verschiedene Inputs und Outputs zu simulieren. Die BioFARM wurde auf dem Gelände der Kläranlage von Straubing gebaut, weil hier die Möglichkeit besteht, Klärgas und Klärschlamm aus einer Kläranlage unter realen Bedingungen zu nutzen. Die dynamischen Veränderungen, die in der Kläran-lage zu beobachten sind, lassen sich in einer Laborumgebung nicht ohne weiteres nachbilden. Das Verfahren soll in Straubing an den Scale-Up-Maßstab her angeführt werden. Das von der BioFARM erzeugte Biomethan wird in die Faultürme zurückgeführt und zur Erzeugung von Strom und Wärme für die Kläranlage genutzt. Bei dem Verfahren werden Archaeen eingesetzt, spezielle Mikroorganismen, die Biomethan produzieren.
Gebaut und betrieben wird die Pilotanlage von der MicroPyros BioEner Tec GmbH, Straubing, einem bayerischen Start-up, das Teil der italienischen Pietro Fiorentini Group ist.

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Berliner Starkregen-Gefahrenkarten müssen veröffentlicht werden

Die Berliner Starkregen-Gefahrenkarten müssen veröffentlicht werden. Diese klare Aussage trifft ein Rechtsgutachten der von der Berlin University Alliance geförderten Einstein-Research-Unit Climate and Water under Change (CliWaC). „Die Berliner Starkregen Gefahrenkarten müssen für alle sichtbar veröffentlicht werden, um die Bevölkerung wirksam vor Gefahren von Starkregen für Leben, Gesundheit und Besitz zu schützen, wie sie im Klimawandel vermehrt auftreten. Denn Datenschutzbedenken müssen gegenüber Schutz vor Extremwetter im Klimawandel zurückstehen“, so die klare Positionierung im Gutachten.
Zum Hintergrund: Bei der Berliner Senatsverwaltung liegen Starkregengefahrenkarten, die bislang nicht öffentlich sind. Grund sind Bedenken der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, die durch eine Veröffentlichung von Grundstücksdaten Rückschlüsse auf die persönlichen Lebensverhältnisse von Menschen befürchtet.
Das Gutachten verweist aber besonders auf das Umweltinformationsgesetz. „Starkregengefahrenkarten enthalten Informationen, die im Zuge des Klimawandels für eine wirksame private und öffentliche Vorsorge gegenüber Extremwetterereignissen unerlässlich sind. Ihre Veröffentlichung kann Leben und Gesundheit sowie Vermögen von Menschen schützen. Deshalb gebietet das Umweltinformationsgesetz, das die Umweltinformationsrichtlinie der Europäischen Union umsetzt und die aus den Grundrechter fließende Schutzpflicht staatlicher Stellen konkretisiert, dass die Starkregengefahrenkarten veröffentlicht werden müssen“, sagt der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christian Calliess von der Freien Universität Berlin.

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Förderung für natürlichen Klimaschutz in Kommunen

Das Bundesumweltministerium unterstützt im Rahmen des Aktionsprogrammes Natürlicher Klimaschutz (ANK) Kommunen insbesondere im ländlichen Bereich – bei der Umsetzung von Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes. Ziel der Projektförderungen sind neben dem Klimaschutz auch der Erhalt der biologischen Vielfalt und die Erhöhung der Lebensqualität in Landkreisen, Städten und Gemeinden. Für das Förderprogramm stehen bis Ende 2028 Fördermittel in Höhe von 100 Millionen Euro bereit. Als Förderschwerpunkte nennt das Bundesumweltministerium unter anderem: Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft und zur Renaturierung von Fließ- und Stillgewässern, einschließlich Rück- und Umbau von Entwässerungseinrichtungen und längerfristige Stabilisierung beziehungsweise Wiederherstellung grundwasserbeeinflusster Lebensräume, Anbindung von Auenflächen, Erhalt und Anlage von naturnahen und biodiversitätsfördernden Teichlandschaften, Rückhalt und Speicherung von Niederschlagswasser mittels naturbasierter Lösungen; die Entsiegelung von Böden zur Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen.

https://www.bmuv.de/programm/natuerlicher-klimaschutz-in-laendlichen-kommunen

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LNG-Terminal Wilhelmshaven: Ergebnisse der Einleitungsüberwachung veröffentlicht

Die bisherigen Ergebnisse der Überwachung der Einleitung von Abwasser von der FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) Höegh Esperanza in die Jade stehen nun auch online zur Verfügung. Die fortlaufende Überwachung der Einleitung und Ausbreitung des chlorbehandelten Abwassers der Höegh Esperanza war eine der wesentlichen Auflagen der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Betrieb der Anlage. Bis auf eine zeitlich begrenzte geringe Überschreitung der Grenzwerte für Chlor innerhalb der FSRU im Januar seien die bisherigen Überwachungsergebnisse unauffällig, so das Zwischenfazit der Überwachungsbehörde.

www.nlwkn.niedersachsen.de/ueberwachungesperanza

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DWA-Leitlinien zur Entwicklung und Durchführung eines Abwasserüberwachungsprogramms für SARS-CoV-2 veröffentlicht

Mithilfe des Abwassermonitorings können gesundheitsrelevante Parameter erhoben werden wie stuhlgängige Viren und Bakterien. Abwassermonitoring liefert den Gesundheitsbehörden wertvolle Zusatzinformationen zur Bewertung von Infektionslagen. Im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „Abwassermonitoring zur Bestimmung des SARS-CoV-2-Infektionsgrades der Bevölkerung und Aufbau eines flächendeckenden Frühwarnsystems – Koordination der Forschungsaktivitäten in Deutschland durch die DWA“ hat die DWA Leitlinien entwickelt, die die einzelnen Arbeitsschritte des Abwassermonitorings betreffen und diese in dem DWA-Report „Leitlinien zur
Entwicklung und Durchführung eines Abwasserüberwachungsprogramms für SARS-CoV-2“ zusammengefasst.
Die Leitlinien umfassen den gesamten Workflow des Abwassermonitorings, von der Probenahme über die Analytik und Qualitätssicherung bis hin zum Datenfluss. Auch die Dateninterpretation und -kommunikation sind Bestandteil der Leitlinien. Des Weiteren enthält der Report hilfreiche Dokumente, die Kläranlagenbetreibern, den Gesundheitsämtern und Krisenstäben einen einfachen Einstieg ins Abwassermonitoring ermöglichen sollen. Hintergrundinformationen liefern das nötige Wissen für ein umfassendes Verständnis des Abwassermonitorings und eine zielgerichtete Umsetzung. Die Leitlinien sollen sicherstellen, dass sich mit dem Abwassermonitoring qualitativ hochwertige und robuste Daten generieren lassen, die den Gesundheitsbehörden und Krisenstäben ergänzenden nützliche Informationen liefern, um eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung zu fördern und so das Pandemiemanagement zu erleichtern. Die Leitlinien richten sich hauptsächlich an Beschäftigte der Abwasserwirtschaft. Sie liefern aber auch nützliche Informationen für Labormitarbeitende und Beschäftigte im öffentlichen Gesundheitswesen.
Der DWA-Report steht zum kostenlosen Download bereit:
www.dwa.de/coromoni

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Bundesregierung verabschiedet erstes bundesweites Klimaanpassungsgesetz

Die Bundesregierung hat im Juli den vom Bundesumweltministerium vorgelegten Regierungsentwurf für ein Klimaanpassungsgesetz beschlossen. Mit dem Gesetz wird erstmals ein strategischer Rahmen für eine vorsorgende Klimaanpassung auf allen Verwaltungsebenen in Deutschland geschaffen. Städte und Gemeinden sind in besonderer Weise betroffen, wenn es um konkrete Vorsorge für die Folgen der Klimakrise geht. Daher sollen mit diesem Gesetzentwurf die Länder beauftragt werden, für systematische und flächendeckende Klimaanpassungsstrategien in den Ländern und für Klimaanpassungskonzepte für die Gebiete der Gemeinden und Kreise zu sorgen.
Zugleich verpflichtet sich die Bundesregierung mit dem Gesetz dazu, in Zukunft eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen zu verfolgen. Das neue Klimaanpassungsgesetz wird vor allem durch drei Kernelemente geprägt: Stärkung der Klimaanpassung vor Ort: Für eine wirkungsvolle Vorsorge sollen möglichst flächendeckend, insbesondere auf lokaler Ebene, Anpassungskonzepte und Maßnahmenpläne auf der Grundlage von Risikoanalysen erstellt werden. Die Länder haben bei der Ausge- staltung der Klimaanpassungskonzepte auf lokaler Ebene viele Spielräume und können etwa bestimmen, dass diese nur für Gebiete von Gemeinden über einer bestimmten Einwohnerschwelle zu erstellen sind.
Vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes: Die Bundesregierung soll per Gesetz verpflichtet werden, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen vorzulegen. Die Strategie wird regelmäßig aktualisiert und fortlaufend umgesetzt. Die erste Klimaanpassungsstrategie in neuer Form soll bis Ende 2024 von der Bundesregierung beschlossen werden, auch wenn das Gesetz ihr dafür bis zum Ende der Legislaturperiode Zeit ließe. Berücksichtigungsgebot: Als weitere Instrumente zur Stärkung der Klimaanpassung in Deutschland haben Träger öffentlicher Aufgaben nach dem Gesetzentwurf bei ihren Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung fachübergreifend und integriert zu berücksichtigen. Die Träger öffentlicher Aufgaben sollen auch darauf hinwirken, dass sie im Rahmen von Maßnahmen in ihrem Verantwortungsbereich bereits versiegelte Böden, deren Versiegelung dauerhaft nicht mehr für deren Nutzung notwendig ist, in den natürlichen Bodenfunktionen, soweit dies erforderlich und zumutbar ist, wiederherstellen und entsiegeln.
Nach dem Beschluss durch das Kabinett liegt der Entwurf für ein Klimaanpassungsgesetz als nächstes dem Bundesrat und dem Bundestag zu Befassung und Verabschiedung vor.

https://www.bmuv.de/gesetz/gesetz-entwurf-eines-bundes-klimaanpassungs-gesetzes

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Erste Kläranlage mit vierter Reinigungsstufe in Hessen in Betrieb

Als erste hessische Kommune hat Mörfeden-Walldorf seine Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe aufgerüstet, am 7. Juli 2023 ist sie mit Pulveraktivkohl und Tuchfiltration in Betrieb gegangen.
Im Rahmen der Spurenstoffstrategie Hessisches Ried hat das Land Hessen die Maßnahme mit einer Zuwendung von 4,6 Millionen Euro und 70 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert.
Neben der nun in Betrieb gegangenen Kläranlage in Mörfelden-Walldorf sind weitere sechs Kläranlagen ausgewählt, die zukünftig mit einer vierten Reinigungsstufe ausgerüstet werden sollen:
Kläranlage Bickenbach (im Bau), Büttelborn (Zuwendungsbescheid erteilt, in Planung), Darmstadt (in Planung), Griesheim (in Planung), Langen (in Planung) und Weiterstadt (in Planung). Derzeit baut auch die Firma Merck in Darmstadt eine vierte Reinigungsstufe auf ihrer Industriekläranlage. Diese soll Ende 2023 in Betrieb gehen. Aktuell überlegt auch die Stadt Frankfurt, eine vierte Reinigungsstufe zu planen, und die Stadt Wiesbaden hat an einem Forschungsvorhaben zu dem Thema teilgenommen.

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Studie „Förderung zur Umsetzung von resilienzstärkenden Maßnahmen“ veröffentlicht

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) veröffentlicht mit der Fachinformation „Föderung zur Umsetzung von resilienzstärkenden Maßnahmen. Studie der Fördermöglichkeiten auf Ebene des Bundes und der EU (2021 2022)“ eine Übersicht über Förderprogramme und Förderlinien, die für die Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen genutzt werden
können. Die Nationale Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk beim BBK hatte die Studie beim Institut für Politikwissenschaft der Universität der Bundeswehr München beauftragt.
Die Analyse der Fördermöglichkeiten verdeutlicht, dass keine Förderprogramme vorliegen, die explizit das Thema Resilienz adressieren und nur wenige Förderungen im klassischen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz auf EU- oder Bundesebene zu finden sind.
Die meisten Fördermaßnahmen mit Bezug zur Resilienzstärkung konnten in den Bereichen Technologie und Digitalisierung, Klimaschutz- und -anpassung, Wirtschaft sowie Transport und Verkehr verzeichnet werden. Insgesamt wurden während der Durchführung der Studie in den Jahren 2021 und 2022 98 Fördermöglichkeiten für resilienzstärkende Maßnahmen ermittelt. Von diesen Fördermöglichkeiten waren im Juli 2023 noch 79 aktiv.

Download der Studie: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230808_002

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Neue Vorgaben der Ersatzbaustoffverordnung treten in Kraft

Seit dem 1. August 2023 gelten erstmals deutschlandweit die Vorgaben der Ersatzbaustoffverordnung für die Verwertung mineralischer Abfälle wie Bodenaushub, Bauschutt oder Schlacken. Nach Einschätzung des Bundesumweltministeriums in einer Pressemitteilung gewähr- leisten die Regelungen einen einheitlich hohen Umweltschutzstandard, geben Herstellern sowie Verwendern Rechtssicherheit und machen so Ersatzbaustoffe für Bauvorhaben künftig noch attraktiver.
Mineralische Abfälle sind massebezogen der größte Abfallstrom in Deutschland. Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 250 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an, wie zum Beispiel Bau- und Abbruchabfälle (Bauschutt), Bodenmaterial (zum Beispiel ausgehobene Erde), Schlacken aus der Metallerzeugung und Aschen aus thermischen Prozessen. Das sind etwa 60 Prozent des gesamten Abfallaufkommens in Deutschland. Recycling-Baustoffe kommen schon heute an vielen Stellen zum Einsatz, vor allem bei technischen Bauwerken, darunter Leitungsgräben. Um die Nachfrage nach Ersatzbaustoffen durch rechtsverbindliche Qualitätsstandards bundesweit zu vereinheitlichen und zu stärken, wurde im Jahr 2021 die Ersatzbaustoffverordnung beschlossen. Unmittelbar mit dem Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung tritt auch eine erste Änderung in Kraft. Mit der ersten Änderung werden für den Vollzug wichtige Details angepasst, wie die Aufnahme von Kriterien zur Anerkennung sogenannter Güteüberwachungsgemeinschaften. Durch diese Kriterien wird die Gütesicherung der hergestellten Ersatzbaustoffe gestärkt. Das Bundesumweltministerium bereitet nun auf dieser Basis den nächsten Schritt vor: Qualitativ besonders hochwertige Ersatzbaustoffe sollen nicht mehr als Abfall behandelt werden müssen, sondern Produktstatus erlangen können. Aufgrund europarechtlicher Vorgaben ist eine gesonderte Verordnung erforderlich, um das Ende der Abfalleigenschaft zu regeln. Das Ministerium beabsichtigt, in diesem Jahr hierzu einen Entwurf vorzulegen.

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Klärwerk Erlangen baut vierte Reinigungsstufe

Das Klärwerk Erlangen soll eine vierte Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen bekommen. Den Bau fördert der Freistaat Bayern mit bis zu 15 Millionen Euro. Einen entsprechenden Förderbescheid übergab Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 26. Juli 2023. Das Klärwerk Erlangen gehört zu aktuell insgesamt 13 Kläranlagen, die im Rahmen eines neuen Förderprogramms des Freistaats Fördermittel für die freiwillige Nachrüstung mit einer vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen beantragen können.
Die Anlagen wurden nach fachlichen Gesichtspunkten anhand ihrer Ausbaugröße, des Abwasseranteils im Gewässer und der Relevanz für Trinkwassereinzugsgebiete ausgewählt. Das Bayerische Umweltministerium fördert mit diesem Programm den Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent; bei Inbetriebnahme bis Ende 2024 bis zu 70 Prozent.
Insgesamt rund 90 Kläranlagen sollen in Bayern langfristig in einem bayernweiten Ausbauprogramm für eine vierte Reinigungsstufe berücksichtigt werden. Die Nachrüstung dieser Kläranlagen ist Teil der umfassenden Gesamtstrategie „Wasserzukunft Bayern 2050“.

https://www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/spurenstoffe.htm

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Corrigendum

Zum Bericht in KA 4/2023 „8 Kongress ‚Phosphor – Ein kritischer Rohstoff mit Zukunft‘“ gingen von DI Arabel Long (Wien Energie GmbH) folgende Anmerkungen zur Korrektur auf den Seiten 248/249 ein:
Die Abfallverbrennungsverordnung sieht eine Rückgewinnung des Phosphors aus der Asche von 80 % bezogen auf den Phosphorgehalt im Klärschlamm vor oder wie richtig angemerkt den gesamten Einsatz der Asche in einem Düngemittelprozess.
Die Wiener Hauptkläranlage (mittlerweile nur mehr „ebswien Kläranlage“) wird keine Anlage zur Phosphorrückgewinnung betreiben – diese wird von Wien Energie errichtet und betrieben werden am Standort der Klärschlammverbrennung.
Im Zuge der Energieoptimierung der ebswien Kläranlage sank der Heizwert des Klärschlamms. Die Optimierung wurde aber für die Kläranlage durchgeführt, nicht um die thermische Verwertung energetisch zu optimieren. Um eine entsprechende Qualität der Asche zu gewährleisten, musste Wien Energie daher Klärschlammtrocknungsanlagen errichten, die den Heizwert des Schlamms wieder heben. Die überschüssige Wärme aus der Verbrennung wird hier zur Trocknung des Schlamms eingesetzt. Überschüssige Wärme wird wie im Artikel erwähnt, in das Fernwärmenetz abgegeben.

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DWA: Lisa Broß in die DWA-Bundesgeschäftsführung gewählt

Wasserwirtschaftliche Vereinigung stellt Weichen für die Zukunft
Hennef. Dr.-Ing. Lisa Broß (34) wurde einstimmig vom Vorstand der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) zum 1. Oktober 2023 in die Bundesgeschäftsführung der Vereinigung gewählt. Sie soll zum 1. Januar 2024 Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung in Nachfolge von Bauass. Dipl.-Ing. Johannes Lohaus werden. Johannes Lohaus geht zum Ende des Jahres altersbedingt in den Ruhestand

DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel zeigt sich sehr zufrieden mit der Wahl von Dr. Lisa Broß: „Im Namen von Präsidium, Auswahlkommission und Vorstand kann ich sagen, dass Lisa Broß eine exzellente Besetzung der Position ist. Sie ist fachlich und menschlich überzeugend und steht für die Zukunft und Weiterentwicklung der DWA.“ Lisa Broß ist die erste Frau an der hauptamtlichen Spitze der Vereinigung und das bisher jüngste Mitglied der Geschäftsführung. Nach der im Oktober beginnenden Übergabephase wird sie ab Januar 2024 gemeinsam mit dem Kaufmännischen Bundesgeschäftsführer, Rolf Usadel, die Geschicke der DWA lenken. Lisa Broß ist zuversichtlich: „Die Wasser- und Abfallwirtschaft in Deutschland und die DWA stehen vor immensen Aufgaben, denen wir uns mit ganzer Kraft widmen werden. Die Anpassung an den Klimawandel, die damit einhergehende Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und nicht zuletzt die Gewinnung und Qualifizierung von Nachwuchskräften stellen besondere Herausforderungen dar. Gleichzeitig muss die DWA weiterhin ihre laufenden fachlichen Aufgaben verlässlich erfüllen. Diese Herausforderungen werde ich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und allen Mitarbeiter*innen der DWA in der Bundesgeschäftsstelle wie in den Landesverbänden zielgerichtet angehen. Ich danke der DWA für ihr Vertrauen in mich und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“
Lisa Broß studierte an der RWTH Aachen Maschinenbau mit Vertiefung in Verfahrenstechnik. An den Bachelor-Abschluss schlossen sich Masterstudien in Wirtschaftswissenschaften und Umweltingenieurwissenschaften an. Sie promovierte an der Universität der Bundeswehr München mit der Arbeit „Wasserversorgung in Notsituationen – Verfahren zur Beurteilung der Resilienz von Wasserversorgungssystemen unter Berücksichtigung der Ersatz- und Notwasserversorgung“. Ihre Dissertation wurde im Jahr 2022 mit dem Förderpreis des Instituts zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) ausgezeichnet. Im Anschluss an ihre Promotion übernahm Frau Broß die Leitung Forschung und Entwicklung bei der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH in Bodenheim, dem zweitgrößten Wasserversorger in Rheinland-Pfalz. Derzeit leitet sie die Gruppe „Research & Business Development“ am Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Lisa Broß hatte Auslandsaufenthalte in den USA, Singapur und Tunesien.
Seit vielen Jahren ist Lisa Broß umfangreich ehrenamtlich und in nationalen und internationalen Gremien tätig: Bei DWA und DVGW ist sie Mitglied in mehreren Fachgremien und in die Vernetzungsarbeit der jungen Mitglieder involviert. Sie ist Mitglied des Strategic Council der International Water Association (IWA), Vorsitzende des Young Water Professionals Chapter Germany der IWA, Mitglied im deutschen Nationalkomitee der IWA und Teil des Management Committee der IWA Specialist Group „Sustainability in the Water Sector“. Sie verfügt über eine umfangreiche Publikationsliste und hat zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen gehalten.

https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/lisa-bross-in-die-dwa-bundesgeschaeftsfuehrung-gewaehlt.html

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Zukunftsstrategie der Bundesregierung veröffentlicht

Als lernende Strategie angelegt, will die Bundesregierung künftig dynamisch und gemeinsam mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ihre Zukunftsstrategie optimieren und bei Bedarf neu justieren. Die Zukunftsstrategie, die als Unterrichtung (Bundestags-Drucksache 20/5710) vorliegt, sei das „Fundament“, auf dem die Forschungs- und Innovationspolitik der aktuellen Legislaturperiode aufbaue. Die Zukunftsstrategie nennt sechs zentrale Felder, die forschungs- und innovationspolitische Herausforderungen mit sich bringen: 1) Nachhaltiges Wirtschaften, 2) Klimaschutz und Ernährungssicherheit, 3) Gesundheit, 4) die digitale und technologische Souveränität Deutschlands und Europas, 5) Raumfahrt und Meere sowie 6) gesellschaftliche Resilienz. Die Strategie wurde am 1.März 2023 erstmalig im Bundestag beraten.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230228_004

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Bundeskabinett verabschiedet Nationale Wasserstrategie

Das Bundeskabinett hat am 15. März 2023 die Nationale Wasserstrategie verabschiedet. Angesichts der jetzt schon spürbaren Folgen der Klimakrise soll damit die Wasserwende eingeläutet und die Transformation in der Wasserwirtschaft beschleunigt werden. Mit der Strategie will die Bundesregierung die natürlichen Wasserreserven Deutschlands sichern, Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten, Nutzungskonflikten vorbeugen, den Sanierungsstau in der Wasserinfrastruktur angehen sowie den Zustand der Gewässer und die Wasserqualität verbessern. Mit den 78 Maßnahmenvorschlägen des zugehörigen Aktionsprogramms nimmt die Bundesregierung sich und alle beteiligten Akteure in die Pflicht, bis 2050 für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sorgen. Die Nationale Wasserstrategie betrachtet die Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Deutschland bis zum Jahr 2050. Sie gliedert sich in zehn strategische Themen, die den Weg der nächsten 30 Jahre vorzeichnen und die nötigen Ziele und Maßnahmen beschreiben. Im Kern der Strategie steht die Vorsorge als Daseinsvorsorge. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen auch in Zukunft auf sichere, bezahlbare und leistungsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zählen können. Darüber hinaus fokussiert die Nationale Wasserstrategie auf die Vorsorge für Tiere und Pflanzen. Gesunde Gewässer und ein funktionsfähiger Wasserhaushalt sind zentrale Voraussetzungen für den Erhalt der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Die Nationale Wasserstrategie wird auf diese Weise mit dem Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) verknüpft. Die Strategie greift aber auch die Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Wasser und einer hohen Qualität unser Gewässer als Wirtschaftsfaktor auf. Es müsse vermie- den werden, dass Wasser zum begrenzenden Faktor für regionale Entwicklung wird. Ein umfassendes Aktionsprogramm ergänzt den Entwurf der Nationale Wasserstrategie. Die 78 Maßnahmen sollen bis 2030 schrittweise umgesetzt werden. Als Beispiele nennt die Regierung in einer Pressemitteilung: Datenbasis erweitern, Prognosefähigkeit stärken; Leitlinie für den Umgang mit Wasserknappheiten entwickeln; bundesweit einheitliche Leitlinien für regionale Wasserversorgungskonzepte entwickeln; überregionale Wasserversorgungsinfrastruktur etablieren; Auflegen eines Förderprogramms „Klimabezogene Maßnahmen in der Wasserwirtschaft und Gewässerentwicklung“; wassersensible Städte bauen. Die bestehenden technischen Regeln werden daraufhin überprüft, ob sie zum Erhalt des natürlichen Wasserhaushalts, zur Klimaanpassung und Stadtnatur beitragen, und wo nötig überarbeitet. Aus Sicht von DWA und DVGW markiert die Nationale Wasserstrategie einen wichtigen Schritt hin zu einer zukunftsfesten Wasserwirtschaft, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel. „Die Politik hat die hohe Bedeutung einer nachhaltigen und sicheren Wasserwirtschaft erkannt. Die Ziele der Nationalen Wasserstrategie sind sehr zu begrüßen, die auf die Vorsorge gerichteten Handlungsansätze sind gut und folgerichtig“, betonen Dr.-Ing. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW, und Johannes Lohaus, Sprecher der DWA-Bundesgeschäftsführung. „Jetzt muss die Strategie zeitnah und vor allem konkret umgesetzt werden. … Dazu gehört insbesondere auch, ihre Maßnahmen mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten“, fordern Merkel und Lohaus. „Gut ist ebenfalls, dass der Weltwassertag das öffentliche Augenmerk auf die kostbare Ressource Wasser lenkt. Dies einmal im Jahr zu tun, reicht aber nicht. Wir benötigen ein dauerhaft umwelt- freundliches, sozialverträgliches und nutzerorientiertes Handeln. Darauf müssen wir unsere Anstrengungen zusammen mit allen Akteuren entlang des Wasserkreislaufes ausrichten und das öffentliche Bewusstsein schärfen“, mahnen Merkel und Lohaus. Genau hier setzt auch die „Vision einer wasserbewussten Gesellschaft für das Jahr 2100“ an, die DVGW und DWA ebenfalls am 15. März veröffentlicht haben.

https://www.bmuv.de/wasserstrategie
https://www.bmuv.de/wasserdialog
www.dwa.de/vision-2100

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IBM fördert Projekte zur globalen Verbesserung des Wassermanagements

IBM nimmt bis Ende Mai 2023 Bewerbungen für die nächste Kohorte des zweijährigen Pro-Bono-Umweltprogramms „IBM Sustainability Accelerator“ entgegen. Der Schwerpunkt der diesjährigen Kohorte konzentriert sich auf Projekte und Lösungen rund um das Wassermanagement. Gemeinnützige und staatliche nitiativen, die sich mit der Wasserwirtschaft befassen, können sich bewerben. Im Rahmen ihres Pro-Bono-Umweltprogramms setzt IBM Technologien wie Hybrid Cloud und Künstliche Intelligenz (KI) sowie ein Expertennetzwerk ein, um die Arbeit von gemeinnützigen und staatlichen Organisationen zu fördern. Deren Projekte konzentrieren sich auf Regionen und Bevölkerungsgruppen, die von Klimawandel und Umweltbedrohungen besonders stark betroffen sind.

www.ibm.com/impact/initiatives/ibm-sustainability-accelerator
www.youtube.com/watch?v=Yk_hZ-br26xM

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Hintergrundpapier zum SARS-CoV-2-Monitoring im Abwasser erschienen

Das Bundesumweltministerium hat eine „Hintergrundinformation zum SARS-CoV-2-Monitoring im Abwasser in Deutschland“ veröffentlicht. Darin wird die zeitliche Entwicklung des Abwassermonitorings in Deutschland beschrieben und ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gegeben.

Download:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230223_004

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Umweltorganisationen erstreiten Beschluss gegen Oder-Ausbau in letzter Instanz

Das Oberste Verwaltungsgericht der Republik Polen hat die Genehmigung des Oder-Ausbaus vorläufig aufgehoben und damit den Beschluss des Woiwodschaftlichen Verwaltungsgerichts in Warschau aufgrund der Klage der Umweltorganisationen DNR, NABU und BUND Brandenburg bestätigt. Der jetzige Gerichtsbeschluss sieht vor, dass der Bescheid des polnischen Generaldirektors für Umweltschutz vom 16. August 2022 nicht vollstreckt werden darf. Entsprechend darf auch bis zur Änderung des Umweltbescheids oder der Beendigung des Hauptsacheverfahrens nicht weiter ausgebaut werden, teilte der Deutsche Naturschutzring (DNR) mit. Der Beschluss beim Obersten Verwaltungsgericht der Republik Polen wurde von DNR, NABU und BUND Brandenburg erstritten, die Mitglieder des „Aktionsbündnis lebendige Oder“ mehrerer deutscher Umwelt- und Naturschutzverbände sind. Die Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts ist rechtskräftig. Die Entscheidung (Aktenzeichen III OZ 78/23) ist auch im Portal des Obersten Verwaltungsgerichts der Republik Polen abrufbar. Auf Antrag des Investors Staatlicher Wasserwirtschaftsbetrieb Polnische Gewässer (Wody Polskie) vom 26. August 2022 wurde ein Verfahren gegen die Entscheidung des Generaldirektors für Umweltschutz vom 16. August 2022 eingeleitet. Deshalb wurde das gerichtliche Hauptsacheverfahren am 27. Dezember 2022 vom Woiwodschaftlichen Verwaltungsgericht in Warschau (IV SA/Wa2239/22) ausgesetzt. Über den Antrag des Investors Wody Polskie auf Änderung des Umweltbescheids entscheidet derzeit der polnische Generaldirektor für Umweltschutz (DOOŚ-WDŚZOO.420.38 2022.aka.US.5).

https://www.nsa.gov.pl/ewokanda

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Modellprojekte Smart Cities: Erste Studien erschienen

Wie helfen digitale Lösungen bei Extremwetter? Wann verbessern Datenplattformen das Leben in der Stadt? Und was können Kommunen aus den Erfahrungen anderer lernen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich die Begleitforschung zum Programm Modellprojekte Smart Cities (MPSC). Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat nun die ersten zwei daraus hervorgegangenen Studien veröffentlicht. Beide Publikationen stellen Empfehlungen für Kommunen bereit. Im Fokus stehen Resilienzstrategien und urbane Datenplattformen. In den nächsten Monaten werden weitere Veröffentlichungen folgen. Die Studie „Resilienz in der Smart City“ verdeutlicht, wie sich Städte und Gemeinden im digitalen Zeitalter auf häufiger auftretende Krisen und negative Ereignisse etwa infolge des Klimawandels besser vorbereiten können. Die zweite erschienene Studie mit dem Titel
„Urbane Datenplattformen“ untersucht die vielfältigen Anwendungsfälle und Nutzergruppen von Datenplattformen. Kommunale, aber auch private Akteure integrieren die über die Plattform gesammelten Daten in innovative Anwendungen

Interessierte können die beiden neuen Veröffentlichungen online abrufen:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230314_003
Gedruckte Exemplare können kostenfrei bestellt werden:
bbsr.publikationen@bbr.bund.de

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Sachsen-Anhalt: Landesrechnungshof für höhere Wasserentnahmeentgelte

Der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt spricht sich für höhere Wasserentnahmeentgelte im Bundesland aus. Seit 2011 wurde diese Gebühr in Sachsen-Anhalt nicht erhöht. Dazu der Präsident des Landesrechnungshofs, Kay Barthel, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2022 seiner Behörde: „Das halten wir für falsch. Besonders kritisch sehen wir in diesem Zusammenhang die pauschale Befreiung vom Wasserentnahmeentgelt bei der Gewinnung von Bodenschätzen. Dies widerspricht dem Verursacherprinzip.“

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Nordrhein-Westfalen: Umweltwirtschaft generiert einen ökologischen Nutzen von 23 Milliarden Euro

Die Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren durch die Vermeidung von Umweltschäden einen ökologischen Nutzen in Höhe von 23 Milliarden Euro generiert. Dies geht aus dem Umweltwirtschaftsbericht für Nordrhein-Westfalen hervor. In diesen ist erstmals eine Bewertung des ökologischen Nutzens eingeflossen. Differenziert nach den verschiedenen Umweltbereichen zeigt sich, dass der größte ökologische Beitrag der Umweltwirtschaft für den Klimaschutz geleistet wird. Insgesamt werden durch die Leistungen der Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen rund 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 an Klimawandelkosten vermieden. Weitere Umweltschäden werden in Bezug auf Böden und Gewässer (3,3 Milliarden Euro) und Luft (1,4 Milliarden Euro) vermieden. Daneben generiert die Umweltwirtschaft zusätzliche positive Mehrwerte. Im Bereich des Ressourcenschutzes werden durch Recycling und die Bereitstellung regenerativer Materialien (insbesondere Holzbaustoffe) Werte in Höhe von 6,7 Milliarden Euro geschaffen. Der Erhalt von Biodiversität, lebenswerter Städte und des Landschaftsbildes kann auf mindestens 684 Millionen Euro geschätzt werden.

www.umweltwirtschaft.nrw.de

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Ziel: Weniger Mikroplastik im Umfeld von Sportanlagen

Neue Erkenntnisse über Mengen und Verbreitungspfade von Mikroplastik aus Einstreugranulat für Kunstrasenplätze liefert eine Masterarbeit am Fraunhofer UMSICHT. Sie liefern die Basis für künftige Strategien zur Emissionsminderung. Allein in Deutschland gibt es aktuell mehr als 5000 Kunstrasenplätze, auf denen mehrheitlich Fußball gespielt wird – Tendenz steigend. Ein Nachteil dieser Plätze: Durch Wind, Regen und Schnee sowie durch den Spielbetrieb selbst gelangt Einstreugranulat vom Platz in die Umwelt. Das gummielastische Granulat, (Performance-)Infill genannt, dient der Optimierung der Spielperformance und wird zusammen mit Quarzsand, der zur Platzstabilisierung dient, auf Kunstrasenplätze aufgebracht. Bei einer Einbaumenge von 4 bis 7 kg Gummigranulat pro Quadratmeter befinden sich auf einem üblichen Fußball-Kunstrasenplatz von mehr als 7000 Quadratmeter bis zu 50 Tonnen dieses Materials. Detaillierte Aussagen über das Transportverhalten konnten unter anderem mithilfe eines neu konstruierten Windkanals und Analysen von Entwässerungsschächten getroffen werden. Die gesammelten Erkenntnisse dienen nun als Grundlage für Vereine und Kommunen, um individuelle Emissionsminderungsstrategien für ihre Sportanlagen zu entwickeln.

Download der Masterarbeit:
https://doi.org/10.24406/publica-205

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Starkregengefahrenkarten für Münster und Mannheim vorgelegt

Die Stadt Münster legt Starkregengefahrenkarten für das gesamte Stadtgebiet vor. Mit diesen Karten können Bürgerinnen und Bürgerabschätzen, ob und an welchen Stellen ihre Grundstücke und Gebäude von Überflutungen durch Starkregen bedroht sind und vorsorgen. Um sich vor eindringendem Wasser zu schützen, können sie dann zum Beispiel druckdichte Kellerfenster einbauen oder Lichtschächte umbauen. Die Starkregengefahrenkarten werden auch relevanten Behörden wie Feu-erwehr, Polizei, Wasserbehörden und Krankenhausbetreibern zur Verfügung gestellt. Die Stadt legt die Karten zudem bei allen städtebaulichen Entwicklungen zugrunde, um Risiken sowohl für neue als auch für Bestandsgebiete zu vermeiden. Die Karten werden laufend fortgeschrieben und aktualisiert, sodass maßgebliche Veränderungen im Stadtgebiet berücksichtigt werden können. Mit Hintergrundinformationen, Checklisten und konkreten Handlungsempfehlungen informiert ebenso die Stadt Mannheim Eigentümer über Vorsorgemaßnahmen, um Gebäude und Grundstücke vor eindringendem Wasser bei Starkregen zu schützen. Welche Grundstücke oder Gebäude im gefährdeten Bereich liegen, kann auf der Starkregengefahrenkarte eingesehen werden. Zunächst wurden drei Stadtteile berechnet, alle weiteren Stadtteile folgen sukzessive.

www.stadt-muenster.de/wasser
www.mannheim.de/starkregen
https://www.gis-mannheim.de

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Dichtheitsprüfung privater Abwasserleitungen: neue Fristen in Schleswig-Holstein

Das Umweltministerium von Schleswig-Holstein macht neue Vorgaben zur Dichtheitsprüfung von Grundstücksentwässerungsleitungen: Die Erstprüfungen privater Leitungen sind künftig bis zum Jahr 2040 durchzuführen, unabhängig von der Zustandserfassung des öffentlichen Bereichs. „Die neue Frist bringt die Interessen der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer mit der Notwendigkeit des Grundwasserschutzes in Einklang.
Gleichzeitig wird Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger sowie die durchführenden Fachfirmen geschaffen.“, so das Ministerium in einer Pressemitteilung.
Nachweise zur Dichtheitsprüfung von Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern, die schon vor 2040 durchgeführt werden, behalten ihre Gültigkeit. Damit werden Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer, die schon frühzeitig die Prüfung durchführen, nicht be- nachteiligt. In Wasserschutzgebieten (in den Schutzzonen II, III und III A) bleibt die umgehende Prüfung vorgeschrieben.
Gleiches gilt für Grundstücksentwässerungsanlagen, die gewerbliches Abwas-
ser ableiten. Bislang, seit dem 5. Oktober 2010, galten in Schleswig-Holstein unmittelbar die Festlegungen in der DIN 1986 Teil 30 als allgemein anerkannte Regel der Technik. Da die Überprüfung im öffentlichen Bereich im November 2022 jedoch nicht flächendeckend abgeschlossen war, setzte das Umweltministerium die Verpflichtung von Privatpersonen vorerst aus. Mit Inkrafttreten der neuen Fristen werden die bislang geltenden Regelungen hinfällig.

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Verbände einig: Erweiterte Herstellerverantwortung in der Kommunalabwasserrichtlinie verankern

Verbände der Wasserwirtschaft und die Kommunalen Spitzenverbände haben sich in einer gemeinsamen Positionierung für den Vorschlag der EU-Kommission ausgesprochen, eine erweiterte Herstellerverantwortung in der Kommunalabwasserrichtlinie zu verankern. Insbesondere mit Blick auf die anstehenden Beratungen des Umweltministerrates zur Kommunalabwasserrichtlinie, aber auch die laufenden Beratungen im Bundesrat, fordern die Verbände Bund und Länder mit diesem kurzen gemeinsamen Papier auf, sich für diesen Vorschlag einzusetzen.
Mit dem Vorschlag der EU-Kommission für eine erweiterte Herstellerverantwortung in der novellierten Kommunalabwasserrichtlinie sollen die Verursacher von Schadstoffeinträgen erstmals auch finanziell in die Pflicht genommen und Anreize geschaffen werden, um verursachergerecht Verunreinigungen zu vermeiden. Das Prinzip der Herstellerverantwortung ist im europäischen Recht bereits fest etabliert und soll jetzt auch in geeigneter Weise im Wasserrecht umgesetzt werden.
In einer gemeinsamen Stellungnahme heißt es: „Sowohl für den Gewässerschutz als auch für die Entgeltbelastung der Bürgerinnen und Bürger sowie die energetische Bilanz der Abwasserreinigung ist es wesentlich besser, Schadstoffeinträge di-rekt an der Quelle zu vermeiden, oder zumindest Einträge zu minimieren, anstatt hochverdünnte Schadstoffe später mit technisch aufwändigen Verfahren vor dem Eintrag in die Gewässer zu reduzieren. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht daher zu Recht vor, dass Hersteller bestimmter Stoffgruppen die vollen Kosten der Abwasserreinigung für die vierte Reinigungsstufe zu tragen haben. Damit wählt die Kommission anstelle ordnungsrechtlicher Verbote bewusst ein umweltökonomisches Anreizsystem.“

Download:
www.dwa.de/stellungnahmen

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Greenpeace: Polnische Kohlekonzerne PGG und JSW für Fischsterben in der Oder verantwortlich

Greenpeace meint, die Verursacher für das Fischsterben in der Oder im vergangenen Sommer ausfindig gemacht zu haben: Bei drei Bergwerken der polnischen Bergbaukonzerne Polska Grupa Górnicza  PGG) und Jastrzębska Spółka Węglowa S. A. (JSW SA) kann die Umweltschutzorganisation ihrer Überzeugung nach die Belastung durch salzhaltige Einleitungen nachweisen. Ein polnisch-deutsches Greenpeace-Team nahm an drei Zuflüssen zur Oder und sechs zur Weichsel 57 Wasserproben. Das Ergebnis dieser Untersuchung hat Greenpeace-Polen am 2. März 2023 in einem Report veröffentlicht. Die höchsten Salzwerte fand das Greenpeace-Team im Oder Zufluss Bierawka, in den der Bergbaukonzern JSW SA sein Grubenwasser einleitet. Der Salzgehalt des Zuflusses liegt dort bis 15-fach über dem für Süßwasser empfohlenen Wert von 500 ppm. Zwei weitere Bergwerke von PGG erhöhen den Salzgehalt der Zuflüsse Klodnica und Kochlowka um bis zum 14-fachen der empfohlenen Werte. Das salzhaltige Wasser begünstigt giftige Algenarten, wie Prymnesium parvum. Die Alge wächst ab einem hohen Salzgehalt, dreifach über dem Süßwasser-Wert. In ihrem Inneren bildet sie ein Gift, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Das Toxin der Alge hat dann fatale Folgen für Fische oder Muscheln, die damit in Kontakt kommen und durch Schwermetalle bereits vorgeschädigt sind.
Die Salzeinleitungen in die Weichsel sind Greenpeace zufolge höher als die in der Oder. Die Wasserqualität der Flüsse wird auf polnischer Seite nicht durchgängig überwacht, so Greenpeace. Einleitungen von Bergbaukonzernen und anderen Fabriken würden nur auf dem Papier kontrolliert.

Download des Greenpeace-Reports:
https://act.gp/3Y5kskd

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Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft: Abschlussbericht der ersten Förderphase erschienen

Die erste, 2019 gestartete Phase der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft – RES:Z“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurde Ende 2022 abgeschlossen. Die Fördermaßnahme adressiert Ressourceneffizienz im Bereich der Flächennutzung, der Baustoffe, Energie und Wasserinfrastruktursysteme in urbanen Neubau- und Bestandsquartieren. In zwölf geförderten Forschungsprojekten wurden neue und umsetzungsorientierte Konzepte mit integrativen Handlungsansätzen für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen auf der Ebene des Stadtquartiers entwickelt und erprobt. Die im Rahmen der ersten Förderphase von RES:Z erarbeiteten Forschungsergebnisse stehen nun zusammengefasst zum freien Download zur Verfügung. Für acht Projekte geht es in den nächsten zwei Jahren in die Umsetzungs- und Verstetigungsphase.

https://ressourceneffiziente-stadtquartiere.de

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Schwimmende Photovoltaikanlage auf Schönungsteichen im Klärwerk Eching

AWA – Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU, Ammerseewerke gKU und der Photovoltaik-Spezialist Sinn Power planen den Bau einer schwimmenden Photovoltaikanlage auf den Schönungsteichen der Kläranlage in Eching am Ammersee. Auf insgesamt fünf Schönungsteichen soll eine Fläche von nahezu 11 000 m2 mit schwimmenden Photovoltaik-Blöcken bebaut werden. Das entspricht ca. 50 % der vorhandenen Wasserfläche. Die Anlage wird rund 1500 Wh Solarstrom pro Jahr erzeugen und kann damit nicht nur den Eigenbedarf der Kläranlage decken, sondern zusätzlich Energie in das Stromnetz der umliegenden Gemeinden einspeisen. Der Baubeginn hängt von dem nun zu beginnenden Genehmigungsverfahren ab. Schönungsteiche sind keine Gewässer im wasserrechtlichen Sinne, sondern Teil der technischen Anlage. Insofern gelten hier nicht die im Wasserhaushaltsgesetz erlassenen Maßnahmen (schwimmende Photovoltaikanlagen dürfen maximal 15 % der Wasseroberfläche bedecken und müssen mindestens einen Abstand von 40 m zum Ufer haben). Diese Vorschriften sind für Schönungsteiche nicht anzuwenden. Eine Nutzung von Schönungsteichen für die Gewinnung von Solarstrom hat es deutschland- und weltweit nach Mitteilung der Beteiligten snoch nicht gegeben.

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„Digital Lotse Wasser“ für Digitalisierungslösungen für die Wasserwirtschaft

Mit der neuen Online-Plattform „Digital Lotse Wasser“ will die Hochschule Hof moderne Digitalisierungslösungen für die deutschsprachige Wasserwirtschaft erfassen und bekanntmachen. In der Versorgungswirtschaft würden aktuell lediglich rund 10 Prozent der verfügbaren digitalen Hilfen eingesetzt, so die Forschenden. Der Grund für die mangelnde Akzeptanz der Technik liege dabei oft fehlende Informationen über verfügbare Lösungen, Funktionen und Vorteile. Neben der Datenbank bietet der „Wasser-Lotse“ auch Zugang zu den wichtigsten Forschungsergebnissen aus den an der Hochschule Hof abgeschlossenen Metastudien WaterExe4.0 und DigiNaX. Daneben steht auf der neuen Plattform auch die Verknüpfung der Branche im Mittelpunkt.

https://www.digital-lotse-wasser.org

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Bayern: „Flächenbewusste Kommunen“ gesucht

Kommunen, die besonders sorgsam mit dem Flächenverbrauch umgehen, können sich bis zum 22. Mai 2023 für das staatliche Gütesiegel „Flächenbewusste Kommune“ bewerben. Teilnahmeberechtigt sind Gemeinden, Gemeindeverbände, Zweckverbände und (inter-) kommunale Arbeitsgemeinschaften. Voraussetzung für die Verleihung des Gütesiegels ist das Vorhandensein eines aktiven Flächenmanagements sowie die Umsetzung von innovativen Ansätzen und Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Dazu zählen beispielsweise der Ankauf von innerörtlichen Grundstücken, die Rücknahme von Bauflächen, die Renaturierung und Aufwertung von Ortskernen sowie weitere Maßnahmen zur Umsetzung des Grundsatzes der Innen- vor Außenentwicklung. Auch kommunale Grundstücks- und Leerstandsbörsen oder Anreize für Entsiegelungsmaßnahmen sind gute Instrumente zum Flächensparen, so das bayerische Umweltministerium.

https://www.lfu.bayern.de/umweltkommunal/flaechenmanagement/guetesiegel/index.htmwww.flaechensparen.bayern.de

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Projektbericht zu abflussfreien Stadtquartieren erschienen

„Wege zum abflussfreien Stadtquartier – Potenziale, Wirkungen und Rechtsrahmen des ortsnahen Schmutz- und Regenwassermanagements“ ist der Abschlussbericht eines Forschungsprojekts überschrieben, das am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) abgeschlossen wurde (UBA-Texte 34/2023). Im Fokus des Projekts standen vor allem ein modellhafter Ansatz zur Ermittlung von Technikoptionen und Potenzialen einer dezentralen Niederschlagsbewirtschaftung und Abkopplung auf Block- bzw.
Quartiersebene, deren Bewertung in Bezug auf multidimensionale Wirkungen und Kosten, die Potenziale einer dezentralen Schmutzwasserbewirtschaftung sowie eine umfassende rechtliche Analyse von Hemmnissen in der Umsetzung und entsprechenden Änderungsbedarfen.

Download des Berichts:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230301_001

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Wasserwirtschaftliche Vereinigung stellt Weichen für die Zukunft

Lisa Broß in die DWA-Bundesgeschäftsführung gewählt
 
Hennef. Dr.-Ing. Lisa Broß (34) wurde einstimmig vom Vorstand der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) zum 1. Oktober 2023 in die Bundesgeschäftsführung der Vereinigung gewählt. Sie soll zum 1. Januar 2024 Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung in Nachfolge von Bauass. Dipl.-Ing. Johannes Lohaus werden. Johannes Lohaus geht zum Ende des Jahres altersbedingt in den Ruhestand.

DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel zeigt sich sehr zufrieden mit der Wahl von Dr. Lisa Broß: „Im Namen von Präsidium, Auswahlkommission und Vorstand kann ich sagen, dass Lisa Broß eine exzellente Besetzung der Position ist. Sie ist fachlich und menschlich überzeugend und steht für die Zukunft und Weiterentwicklung der DWA.“ Lisa Broß ist die erste Frau an der hauptamtlichen Spitze der Vereinigung und das bisher jüngste Mitglied der Geschäftsführung. Nach der im Oktober beginnenden Übergabephase wird sie ab Januar 2024 gemeinsam mit dem Kaufmännischen Bundesgeschäftsführer, Rolf Usadel, die Geschicke der DWA lenken. Lisa Broß ist zuversichtlich: „Die Wasser- und Abfallwirtschaft in Deutschland und die DWA stehen vor immensen Aufgaben, denen wir uns mit ganzer Kraft widmen werden. Die Anpassung an den Klimawandel, die damit einhergehende Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und nicht zuletzt die Gewinnung und Qualifizierung von Nachwuchskräften stellen besondere Herausforderungen dar. Gleichzeitig muss die DWA weiterhin ihre laufenden fachlichen Aufgaben verlässlich erfüllen. Diese Herausforderungen werde ich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und allen Mitarbeiter*innen der DWA in der Bundesgeschäftsstelle wie in den Landesverbänden zielgerichtet angehen. Ich danke der DWA für ihr Vertrauen in mich und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“

Lisa Broß studierte an der RWTH Aachen Maschinenbau mit Vertiefung in Verfahrenstechnik. An den Bachelor-Abschluss schlossen sich Masterstudien in Wirtschaftswissenschaften und Umweltingenieurwissenschaften an. Sie promovierte an der Universität der Bundeswehr München mit der Arbeit „Wasserversorgung in Notsituationen – Verfahren zur Beurteilung der Resilienz von Wasserversorgungssystemen unter Berücksichtigung der Ersatz- und Notwasserversorgung“. Ihre Dissertation wurde im Jahr 2022 mit dem Förderpreis des Instituts zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) ausgezeichnet. Im Anschluss an ihre Promotion übernahm Frau Broß die Leitung Forschung und Entwicklung bei der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH in Bodenheim, dem zweitgrößten Wasserversorger in Rheinland-Pfalz. Derzeit leitet sie die Gruppe „Research & Business Development“ am Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Lisa Broß hatte Auslandsaufenthalte in den USA, Singapur und Tunesien.

Seit vielen Jahren ist Lisa Broß umfangreich ehrenamtlich und in nationalen und internationalen Gremien tätig: Bei DWA und DVGW ist sie Mitglied in mehreren Fachgremien und in die Vernetzungsarbeit der jungen Mitglieder involviert. Sie ist Mitglied des Strategic Council der International Water Association (IWA), Vorsitzende des Young Water Professionals Chapter Germany der IWA, Mitglied im deutschen Nationalkomitee der IWA und Teil des Management Committee der IWA Specialist Group „Sustainability in the Water Sector“. Sie verfügt über eine umfangreiche Publikationsliste und hat zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen gehalten.

https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/lisa-bross-in-die-dwa-bundesgeschaeftsfuehrung-gewaehlt.html

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Interdisziplinärer Expertenaustausch. Abwasserbehandlung, Klimafolgenanpassung, Digitale Transformation

Eine moderne und nachhaltige Abwasserableitung und Abwasserbehandlung erfordert ein enges Zusammenspiel von Fachleuten aus den Bereichen Kläranlagen und Automatisierung. Die DWA-Gemeinschaftstagung „KläranlagenTage. Mess- und Regelungstechnik in abwassertechnischen Anlagen (MSR)“ greift Themen aus beiden Disziplinen auf. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, wahlweise Vorträge aus dem einen oder dem anderen Bereich zu besuchen. Die Tagung, die sich schwerpunktmäßig den zukünftigen Herausforderungen an die Abwasserbehandlung, Klimafolgenanpassung und Digitale Transformation widmet, findet am 20./21. Juni 2023 in Osnabrück statt.

https://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20230321_001

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Westerwald: GIS zur Hochwasservorsorge erweitert

Die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld (Rheinland-Pfalz, Westerwald) hat im Nachgang zu der zerstörerischen Flut im Ahrtal vom Sommer 2021 ihr Geoinformationssystem so er-weitert, dass für die 66 Ortsgemeinden und die Stadt Altenkirchen alle vorhandenen Daten für jede einzelne Maßnahme im Rahmen des Hochwasservorsorge-konzepts hinterlegt werden können. Unterstützt wurden die Gemeinden von der Orga Soft Kommunal GmbH, einem Unternehmen des Gemeinde- und Städte-bunds Rheinland-Pfalz. Dafür wurde ein kleines Fachkatasterprogrammiert, genannt KiS-KAT-HSVK. Darin können alle Maßnahmen des Hochwasservorsorgekonzepts für die 225 Quadratkilometer große Fläche mitfarbigen Punkten in der Karte markiert und unter der schon im Konzept vergebe-nen Maßnahmennummer abgespeichert werden. So erhält jeder Nutzer auf Anhieb einen guten Überblick über die Anzahl und den aktuellen Stand der Projekte. Bei Änderung des Verfahrenstands ändert sich automatisch auch die Farbe. Indie Karte wurden zusätzlich die Abfluss-konzentrationen eingetragen, was noch-mals die Abflusswege und die Gefahren-stellen deutlich vor Augen führt. Zu jeder Maßnahme können die Mitarbeitenden zusätzlich zur Maßnahmen-Nummer den Rechts- und Hochwert, eine Kurzbeschreibung und einen groben Kostenansatz, den Umsetzungshorizont und weitere Dokumente, beispielsweise Bilder, hinterlegen. Bisher wurden 400 Vorschläge für Einzelmaßnahmen ins Konzept aufgenommen – für private Grundstücksbesitzer wie auch für die öffentliche Hand. Die Maßnahmen werden zusätzlich für jede Ortsgemeinde nochmals in einem Einzelkonzept zusammengefasst und aufgearbeitet.

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BMBF-Förderung für alternative Rohstoffe zur Wasserstofferzeugung

Das Bundesforschungsministerium will die künstliche Photosynthese und die Nutzung alternativer Rohstoffe zur Wasserstofferzeugung fördern. Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben von Nachwuchsgruppen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Bei Themenfeld 2 „Nutzung alternativer Rohstoffe zur Wasserstoffherstellung“ werden auf der Rohstoffseite unter anderem genannt Kunststoffreste, Schmutz- und Abwasser, Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe(Anbaubiomasse ausgeschlossen), sonstige organische Reststoffe (zum Beispiel Flüssigabfälle der chemischen Industrie). Die Erzeugung von Nebenprodukten wie beispielsweise Kohlenwasserstoffen als Ausgangsmaterial für die chemische Industrie ist ausdrücklich erwünscht und sollte in der Projektidee entsprechend beachtet werden. Hier ist insbesondere auf die Reinigung des erzeugten Wasserstoffs einzugehen. Projektskizzen können bis zum 6. April 2023 eingereicht werden. Bekanntmachung der Förderrichtlinie:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230125_004

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Nürnberger Wasserwirtschaftstage 2022

Nach einer Corona-bedingten „Zwangspause“ für größere Präsenzveranstaltungen konnte im Jahr 2022 wieder der traditionelle Nürnberger Wasserwirtschaftstag stattfinden. Über 270 Teilnehmende, Referierende und Ausstellende freuten sich dabei sichtlich über den direkten fachlichen und persönlichen Austausch. Die Veranstaltung wurde dafür extra auf zwei Tage verlängert und von einer Exkursion und einer Abendveranstaltung umrahmt. Bei letzterer konnten herausragende Unterstützende der DWA für ihr Engagement geehrt werden. So erhielten Adi Pirchner (ehemals Münchner Stadtentwässerung), Gerhard Würzberg (Ingenieurbüro Schlegel) und Inge Marxreiter(ehemals Bayerisches Landesamt für Umwelt) die Ehrennadel der DWA. Weiterhin wurde Dr.-Ing. Bernhard Böhm in sein Amt als Landesverbandsvorsitzender eingeführt und Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert (Vorgänger und eine der wohl herausragendsten Persönlichkeiten in der bayerischen Wasserwirtschaft) im Rahmen eines Festakts verabschiedet.

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TSM: Stadtentwässerung Lingen technisch und organisatorisch gut aufgestellt

Die Stadtentwässerung Lingen wurde von der DWA das Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM in der Sparte Abwasser) verliehen. Gemeinsam nahmen Betriebsleiter Hans-Martin Gall, die technischen Führungskräfte Laurenz Hüer und Yvonne Zech sowie die TSM-Verantwortlichen Arne Jacobs und Bert Goldschweer im Februar 2023 die Ur-kunde von Ralf Hilmer, Geschäftsführer des DWA-Landesverbands Nord, in Lingen entgegen. Die TSM-Bestätigung bescheinigt der Stadtentwässerung eine sichere und zuverlässige Abwasserentsorgung im Sinne der gesetzlichen und technischen Regelungen. Dazu musste sich das Unternehmen im September 2022 einer zweitägigen, freiwilligen Überprüfung stellen. Geprüft wurde die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die organisatorischen Strukturendes Betriebes.  Die DWA-Experten kontrollierten zudem den technischen Zustand der Anlagen, das Störungsmanagement und die Beachtung der Sicherheitsbestimmungen. Es mussten rund 230Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe, zur Ausstattung, zu den Qualifikationen des technischen Personals und sowie zu Planung, Betrieb und Instandhaltung der Anlagenbeantwortet werden. Außerdem fand eine Begehung der Kläranlage statt. Die Stadtentwässerung Lingen stellte sich der Überprüfung zum ersten Mal. Aktuell sind ca 130 Unternehmen mit dem Logo „TSM-bestätigt“ in der Sparte Abwasser von der DWA ausgezeichnet.

https://de.dwa.de/de/technisches-sicherheitsmanagement.html

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Nachrüstung von Regenklärbecken mit Filtereinheiten

Im Rahmen des Projekts „Nachrüstung von Regenklärbecken mit Filtereinheiten zur Optimierung des Stoffrückhalts (Na-ReFil)“ soll ein filterbasiertes Optimierungskonzept für Regenklärbecken im Bestand mit einer ideal aufeinander abgestimmten Kombination aus Sedimentation und technischer Filtration entwickelt werden. Das Projekt umfasst zwei Arbeitspakete:
Arbeitspaket 1: Mithilfe von numerischer und physikalischer Modellierung (hybride Modellierung) wird sowohl die optimale Aufteilung zwischen Sedimentation und Filtration sowie auch deren Anordnung zueinander untersucht. Dies erfolgt für eine Vielzahl von unterschiedlichen, in der Praxis vorzufindenden Beckenkonfigurationen. Diese Erkenntnisse werden als Designvorschriften formuliert.
Arbeitspaket 2: Die entwickelten Designvorschriften werden auf ein ausgewähltes In-situ Regenbecken mit Optimierungsbedarf angewendet. Anschließend erfolgt eine Umrüstung des Beckens mit einer Kombination aus Sedimentation und Filtration. Die Leistungsfähigkeit dieses In situ-Beckens wird so-wohl im Ist-Zustand als auch nach Umrüstung des Beckens im laufenden Betrieb messtechnisch über den Zeitraum von jeweils (Ist-Zustand und auch umgerüsteter Zustand) mindestens einem Jahr ermittelt. Bestimmt wird hierzu der Rückhalt sowohl von AFS und AFS63 als auch von Zink und Kupfer. Die Untersuchungen erfolgen beispielgebend für ein Regenklärbecken in Warendorf. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Möglichkeiten einer Nachrüstung bestehender Regenwasserbehandlungsanlagen aufzeigen. Da eine Vergrößerung der Beckenvolumina häufig nur eingeschränkt möglich sein wird, um die geforderten Oberflächenbeschickungen zu erreichen, bieten Filtereinheiten eine Alternative bei moderaten Kosten. Projektleiter ist Prof. Dr.-Ing. Helmut Grüning, FH Münster. Das Projekt läuft bis zum 30. April 2024 und wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und erhält eine Zuwendung des Landes NRW – Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW – ResA II.

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Schleswig-Holstein: Prüfpflicht für private Abwasserleitungen gelockert

Mit einem Erlass des Umweltministeriums vom 30. November 2022 an die zuständigen Verwaltungen in Schleswig-Holstein wurde die flächendeckende Aufforderung von Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern zur Dichtheitsprüfung ausgesetzt. Um Fragen rund um den Erlass zu beantworten, hat das Umweltministerium inzwischen Fragen und Antworten auf einer eigenen Website veröffentlicht. Die wichtigste Information vorab: Entgegen einiger Missverständnisse gilt die Pflicht zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung weiterhin. Jedoch muss eine Leitungssanierung nicht mehr bis zum31. Dezember 2025 durch die Grund-stückseigentümerinnen und -eigentümer erfolgen. Die Änderung wird vorgenommen, so das Ministerium, da die in Deutschland aktuell nur gering vorhandenen Kapazitäten im Bereich des Installateurwesens für die Instandhaltung des öffentlichen Kanalwesens zur Verfügung stehen sollen.

Fragen und Antworten:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/A/abwasser/abwasserleitungen.html

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Oder-Katastrophe: Bericht der EU vorgelegt

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder im Juli und August 2022 bestätigt eine Analyse der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur: ein Schlüsselfaktor der Umweltkatastrophe war höchstwahrscheinlich der hohe Salzgehalt der Oder, verursacht durch die Einleitung von Industrieabwässern beispielsweise aus dem Bergbau. Dieser Salzgehalt ermöglichte die toxische Blüte der Goldalge (Prymnesiumparvum), die zum Tod von 360 Tonnen Fisch führte. Der Bericht enthält auch Empfehlungen dazu, wie ähnliche Katastrophen künftig vermieden werden können. Neben dem hohen Salzgehalt der Oder gab es noch weitere Faktoren, der die Algenblüte beförderte: die Trockenheit und die daraus resultierenden niedrigen Wasserstände sowie erhöhte Nährstoffkonzentrationen, insbesondere von Phosphor und Stickstoff.

Download des Berichts der EU:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230217_001

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Eckpunkte für das Kritis-Dachgesetz vorgelegt

Als Unterrichtung durch die Bundesregierung liegen „Eckpunkte für das Kritis-Dachgesetz“ (Bundestags-Drucksache20/5491) vor. Danach wird mit dem Kritis-Dachgesetz zum ersten Mal das Gesamtsystem zum physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen (Kritis) in Deutschland in den Blick genommen und im Rahmen der dem Bund zustehenden Zuständigkeiten gesetzlich geregelt. Das Kritis-Dachgesetz ergänze damit auch die bestehenden Regelungen zum Cyberschutz von Kritischen Infrastrukturen und trage zu einem kohärenten und resilienten System bei. Mit dem Dachgesetzsolle auch die Zusammenarbeit der am Schutz Kritischer Infrastrukturen beteiligten Akteure auf staatlicher Seite und bei den Betreibern verbessert und klarer strukturiert werden.Den Angaben zufolge soll das Gesetz die bestehende Bestimmung Kritischer Infrastrukturen mit dem Fokus auf mögliche Beeinträchtigungen der Versorgungssicherheit durch Bedrohungen aus dem Cyberraum durch eine „systematische und umfassende Identifizierung aller besonders schützenswerten Kritischen Infrastrukturen“ ergänzen. Unter den Sektoren, in denen Kritische Infra-strukturen identifiziert werden sollen, werden ausdrücklich Trinkwasser, Abwasser, öffentliche Verwaltung genannt. Die Gefahren für die Kritischen Infrastrukturen sollen laut Vorlage einer regelmäßigen Bewertung unterzogen werden. Die Einführung eines zentralen Störungs-Monitorings als Ergänzung zum bestehenden Meldewesen im Bereich der Cybersicherheit soll einen Gesamtüber-blick über mögliche Schwachstellen beim physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen ermöglichen. Das Bundesamt für Bevölkerungs-schutz und Katastrophenhilfe (BBK)„wird im Rahmen der Bundeszuständigkeit zu der übergreifenden zuständigen Behörde für den physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen im Rahmen verfüg-barer Haushaltsmittel ausgebaut“, heißtes in der Unterrichtung ferner. Danach soll das BBK auch die Einhaltung der nach dem Kritis-Dachgesetz vorgesehenen Mindestvorgaben für Resilienzmaßnahmen beaufsichtigen und durchsetzen.

Download der Eckpunkte:
https://dserver.bundestag.de/btd/20/054/2005491.pdf

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Gewinnung von Wertstoffen aus Klärschlamm und Abwasser

Mit Fragen der Umsetzung der Klärschlammverordnung von 2017 befasst sich ein Band der Reihe Texte des Umweltbundesamts (156/2022). Zunächst wird der Frage nachgegangen, ob die kommenden gesetzlichen Vorschriften (Phosphor-Rückgewinnungspflicht) zu einer besseren Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffpotenziale führen. Nicht erfasste Potenziale sollen ermittelt werden. Betrachtet werden sowohl kommunale Klärschlämme als auch industrielle Abwässer, insbesondere der Nahrungsmittelbranchen. Ferner werden Fragen zur Gleichwertigkeit der Analysemethoden zur P-Bestimmung und zur Untersuchungshäufigkeit zwecks Ermittlung einer sicheren Unterschreitung der P-Rückgewinnungspflicht bearbeitet und wichtige Erkenntnisse für den Vollzuggewonnen.

Kostenloser Download:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/abschaetzung-zusaetzlich-aus-abwasser

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EU-Kommission will Katastrophenschutz in der EU verbessern

Die EU-Kommission will die EU und ihre Mitgliedstaaten besser auf künftige Notlagen und Naturkatastrophen wie Erd-beben, Überschwemmungen und Wald-brände vorbereiten. Dazu hat sie gemeinsam mit den Mitgliedstaaten fünf Ziele zur Stärkung der Katastrophenresilienz im Bereich des Bevölkerungsschutzes festgelegt.

Spektrum Die fünf europäischen Katastrophenresilienz-Ziele sind:
● Antizipieren – Risikobewertung, Antizipation und Planung des Katastrophenrisikomanagements verbessern
● Vorsorgen – Risikobewusstsein und Vorsorge in der Bevölkerung stärken
● Warnen – Frühwarnung verbessern
● Bewältigen – Bewältigungskapazitäten im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens ausbauen
● Sichern – für ein robustes Katastrophenschutzsystem sorgen. Um die Umsetzung dieser Ziele anzustoßen, startet die Europäische Kommissionfünf Leitinitiativen, eine für jedes Ziel.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230217_008

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Rechtgutachten: Kostenübernahme der Hersteller für Verschmutzungen durch PFAS nach EU-Recht umsetzbar

Schon jetzt kann nach EU-Recht eine verursachungsgerechte Kostenübernahme für den Verursacher einer Verschmutzung umgesetzt werden. Dies ist insbesondere über die Vorgaben der EU-Trinkwasser-Richtlinie und der Wasserrahmenrichtlinie, die die Mitgliedstaaten bereits heute zu einem vorsorgenden Schutz der durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) gefährdeten Trinkwasserressourcen verpflichten, möglich. Danach hat die EU das notwendige Instrumentarium, um einen effektiven Schutz zu etablieren. Das hat ein Rechtsgutachten ergeben, das der Bun-desverband der Energie- und Wasser-wirtschaft (BDEW) und die Stadtwerke Rastatt in Auftrag gegeben haben. Auch die verfassungsrechtlichen An-forderungen an einen PFAS-Fonds, also eine Sonderabgabe auf nationaler Ebenkönnen nach dem Gutachten erfüllt werden. Ein solches Instrument zur Realisierung der Finanzierungsverantwortung der Hersteller und Inverkehrbringer PFAS-haltiger Produkte ist denkbar und folgt dem Beispiel anderer existierender Sonderabgaben wie dem dualen System. So kommt das Gutachten auch zu dem Ergebnis, dass ein PFAS-Fonds als mögliches Instrument zur Realisierung einer Finanzierungsverantwortung der Her-steller PFAS-haltiger Stoffe verfassungs-konform ausgestaltet werden kann.Im Landkreis Rastatt sowie im Stadtkreis Baden-Baden sind über 1105 Hektar Ackerfläche und Grundwasser mit einer Grundwasserfläche von rund 58 km2 kontaminiert worden, vermutlich durch die Ausbringung PFAS-belasteter, mit Kompost vermischter Papierschlämme als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen. Dies hat bei den StadtwerkeR Rastatt PFAS-bedingte Investitionen in Höhe von fast 15 Millionen Euro bis 2025 ausgelöst, begleitet von laufende Kosten, die sich mittlerweile auf rund 2,2 Millionen Euro summieren. Die Folge ist eine Wasserpreissteigerung von rund 20 Prozent für die Bürgerinnen und Bürger, die sich unmittelbar aus der PFAS-Verschmutzung ergibt. Solange die Verursacher nicht zum Schadensersatz verpflichtet werden können, müssen die Kundinnen und Kunden die Mehrkosten tragen.

Download des Rechtsgutachtens:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230217_003

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Bundesumweltministerium fördert Forschungsprojekt für bessere Frühwarnung an der Oder

Das Bundesumweltministerium fördert ein Forschungsvorhaben des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnen-fischerei (IGB) im Zusammenhang mit der Katastrophe an der Oder im August2022 mit mehr als 4,8 Millionen Euro�Ziel des Projekts ist es, die entstandenen Schäden und die Regeneration des Öko-systems Oder systematisch zu erfassen und daraus Empfehlungen abzuleiten, wie die Widerstandsfähigkeit der Odererhöht und der Fluss renaturiert werden kann. Die Ergebnisse sollen auch für andere Fließgewässer in Deutschland genutzt werden. Der Ausbau der Oder sowie Einleitungen haben die Resilienz des Flusssystems insgesamt geschwächt. Eingriffe durch den Menschen und der Klimawandel führen an der Oder zu ausgeprägten Niedrigwasserphasen. Sie machen Flüsse und Auen anfälliger gegenüber schädlichen Einflüssen wie hohen Temperaturen, Schadstoffen und übermäßigen Nährstoffeinträgen. In dem Forschungsvorhaben des IGB werden die unmittelbaren Auswirkungen der Umweltschäden auf die Lebensgemeinschaften des Oder-Systems unter-sucht. Aber auch bisher nicht quantifizierte Leistungen des Ökosystems für die Menschen sollen in die Analyse einbezogen werden. Dazu gehören zum Beispiel Verluste für die Fischerei, Nährstoffrück-halt und Speicherung von Kohlenstoff. Darüber hinaus werden die gewässerchemischen und -ökologischen Parameteranalysiert, um die Massenentwicklung der toxischen Alge Prymnesium parvum, deren Verbreitung im Sommer 2022 unter anderem zu einem massiven Fischsterben in der Oder führte, besser zu verstehen und verbesserte Vorwarninstrumente zu entwickeln. Ein weitere Schwerpunkt ist die Untersuchung der Funktion der Auengewässer als Rückzugsort, die für das Überleben viele Fische und wasserlebender Wirbelloser besonders wichtig sind.

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Bayern fördert Bau von vierten Reinigungsstufen auf Kläranlagen

Mit einem neuen Förderprogramm soll der Bau der vierten Reinigungsstufe auf kommunalen Kläranlagen in Bayern unterstützt werden. In einem ersten Schrittwurde eine Pilotanlage auf der Kläranlage Weißenburg nachgerüstet. Nun soll den Betreibern von 13 weiteren wichtigen Kläranlagen die Möglichkeit eröffnet werden, Fördermittel für die freiwillige Nachrüstung mit einer vierten Reinigungsstufe zu beantragen. Das Bayerische Umweltministerium fördert in diesem Programm den Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent; bei Inbetriebnahme bis Ende 2024 bis zu 70 Prozent. Für die nächsten vier Jahre ist ein Fördervolumen von 16 Millionen Euro vorgesehen. In Bayern gibt es etwa 2400 kommunale Kläranlagen.

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7. Förderrunde der Exportinitiative Umweltschutz gestartet

Das Bundesumweltministerium hat die neue Förderrunde der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) gestartet. Gefördert werden Projekte deutscher Green-Tech-Unternehmen in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Wasser- und Abwasserwirtschaft, nachhaltige Anwendung netzferner grüner Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, nachhaltiger Konsum und umweltfreundliche Mobilitätslösungen sowie nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung. Projektskizzen können bis zum 1. April 2023 eingereicht werden. Das Förderprogrammrichtet sich insbesondere an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft – ausdrücklich auch kleine und mittlere Unternehmen – sowie an Vereine und Verbände und auch an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Deutschland.

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Berliner Wasserbetriebe spenden sieben Fahrzeuge an die Ukraine

Die Berliner Wasserbetriebe spenden sieben Fahrzeuge an den ukrainischen Abwasserentsorger Lvivodokanal. Gemein-sam mit der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, und dem Vizepräsidenten des Verbands kommunaler Unternehmen, Karsten Specht, hat das Unternehmen die Fahrzeuge am 6. Februar 2023 übergeben. Die zwischen elf und 23 Jahren alten Fahrzeuge – darunter ein Lkw, ein Unimog, diverse Pritschenwagen und ein Anhänger – sind bei den Wasserbetrieben ausgemustert und waren zum Verkauf vorgesehen. Stattdessen wurden sie nun instandgesetzt und technisch überprüft. Vermittelt wurde die Spende durch den Verband kommunaler Unternehmen, der gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Kooperationsplattform für Spenden der Deutschen Wasserwirtschaft aufgebaut hat. Den Transport nach Lviv übernimmt die Nichtregierungsorganisation GoLocal.

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Nährstoffbelastung im Ems-Gebiet: Deutsche Umwelthilfe reicht Klage ein

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine Klage für sauberes Wasser beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg gegen das Land Niedersachsen und das Land Nordrhein-Westfalen auf Grundlage der Wasserrahmenrichtlinie eingereicht. Die DUH fordert von den beklagten Bundesländern eine deutliche Reduzierung der Tierzahlen und eine flächengebundene Tierhaltung, eine bedarfsgerechte Düngung, mehr Raum für Gewässer mit grünen Auwiesen statt Ackerfläche sowie die korrekte und voll-ständige Ausweisung stark belasteter Gewässer. 95 Prozent der Oberflächengewässer im Ems-Gebiet verfehlten den gesetzlich vorgeschriebenen guten ökologischen Zustand. Einer der Hauptgründe dafür sei die Verschmutzung der Gewässer durch Nährstoffe aus der Landwirtschaft. In der Weser-Ems-Region liegt das Zentrum der niedersächsischen Fleischproduktion. Infolgedessen fallen große Mengen an Gülle und Gärresten an. Um diese bedarfsgerecht auf die Felder auszubringen, müsste Niedersachsen nach Ansicht der DUH etwa 200 000 Hektargrößer sein.

Download der Klageschrift der DUH:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230213_002

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BMBF-Förderung für kommunales Bildungsmanagement

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beabsichtigt die Förderung eines Netzwerks regional tätiger Entwicklungsagenturen für kommunales Bildungsmanagement (REAB) und zusätzlicher bundesweit thematisch ausgerichteter unterstützender Fachstellen für kommunales Bildungsmanagement. Dieses Netzwerk berät und begleitet die geförderten „Bildungskommunen“ ebenso wie alle weiteren an der Weiterentwicklung ihrer kommunalen Bildungslandschaft im Sinne einer analog-digitalen Vernetzung und thematischen Vertiefung interessierten Kommunen. Interessenten können Konzepte sowohl exklusiv für eine oder mehrere REAB/Fachstellen als auch in Kombination beider Fördergegenstände einreichen. Bis spätestens 31. März2023 können Projektskizzen vorgelegt werden.

Bekanntmachung des BMBF mit weiteren Details:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20230202_001

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Mangel an Auszubildenden: Berliner Wasserbetriebe kooperieren mit Schule der Region

Die Berliner Wasserbetriebe und die Oberschule am Airport in Schönefeldschließen eine Kooperation. So will sich das Unternehmen direkt bei künftigen Auszubildenden und dual Studierenden ins Gespräch bringen. Vereinbart sind Unternehmensbesuche, gegenseitige Treffen und Informationen für Schüler-*innen und Eltern über die Ausbildungsmöglichkeiten der Wasserbetriebe. Dies ist die erste Schulkooperation des Unternehmens dieser Art, weitere sollen fogen, denn gute Auszubildende sind knapp. Schönefeld ist mit seinem Ortsteil Waßmannsdorf Standort des zweitgrößten Klärwerks der Berliner Wasserbetriebe.

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Stadtentwässerung Dresden entwickelt und erprobt Konzept für Krisen

Die Stadtentwässerung Dresden hat ein Konzept für Krisen entwickelt und einen Krisenstab aufgestellt. Dabei wurde mit einem Beratungsunternehmen aus Wien kooperiert, das auf solche Fälle spezialisiert ist. „Mit dabei war ein früherer Offizier, der sehr erfahren ist“, sagt Guido Kerklies, technischer Leiter der Stadtentwässerung. Der Krisenstab besteht aus rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Er wird von der Geschäftsführung nicht nur bei Hochwasser, Sturm oder Blackout, sondern auch bei anderen Krisensituationen – wie Cyberangriffen – einberufen“, erklärt Kerklies. Die Akteure sind dann rund um die Uhr im Einsatz.
Im Krisenfall soll der Stab spätestens nach zwei Stunden handlungsfähig sein, um schnell Entscheidungen zu treffen und die nötigen Schritte einzuleiten. Die Aufgaben sind klar verteilt. Insgesamt sind fünf Stabsfunktionen ausgewiesen, abgekürzt mit „S“ bezeichnet (analog Stabsoffizieren bei der Bundeswehr). So beschafft der S 2 die Informationen zur Lage, sodass beispielsweise beim Sturm mit einem Blackout Gefahren oder Schäden beurteilt werden können. Jeweils ein S 3 ist für den Betrieb der Kläranlage und den Betrieb des Kanalnetzes zuständig. Sie leiten die nötigen Schritte ein. Der S 5 informiert die Presse und andere Medien, und der S 6 kümmert sich darum, dass trotz des Stromausfalls Kommunikationskanäle weiter funktionieren. Andere Fachleute halten währenddessen die Verbindung zu anderen Krisenstäben, vor allem zu dem des Brand- und Katastrophenschutzamtes, und erfüllen weitere Aufgaben. Vor Weihnachten 2022 hat der Krisenstab eine Woche lang den Ernstfall geprobt.

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Gesetzentwurf zur Beschleuni­gung von Verwaltungsgerichts­verfahren beschlossen

Das Bundeskabinett hat den Entwurf ei­nes Gesetzes zur Beschleunigung von verwaltungsgerichtlichen Verfahren im Infrastrukturbereich beschlossen.Denn die Beschleunigung von großen Infra­strukturprojekten ist eine wichtige Vor­aussetzung für die Modernisierung Deutschlands, für künftiges Wachstum und Wohlstand, so die Regierung in einer Pressemitteilung.

Dem Gesetzentwurf zur Beschleuni­gung von verwaltungsgerichtlichen Ver­fahren im Infrastrukturbereich liegen drei Leitgedanken zugrunde: Planungs­beschleunigung, Rechtssicherheit sowie Normenklarheit.Ziel ist die bevorzugte Behandlung bedeutsamer Infrastruktur­vorhaben gegenüber anderen Verfahren.Der Gesetzentwurf stellt daneben sicher, dass die hohe Qualität verwaltungsge­richtlicher Verfahren aufrechterhalten wird.

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Untersuchung des Abwassers auf Sars-CoV-2

Die sogenannte Abwassersurveillance zur Beobachtung der Corona-Pandemie soll ausgebaut werden.Wie aus der Ant­wort der Bundesregierung (Bundestags- Drucksache 20/4499) auf eine Kleine An­frage der Linksfraktion hervorgeht, wird derzeit bereits an zahlreichen Standor­ten bundesweit das Abwasser auf Sars- CoV-2 hin untersucht.Das Bundesminis­terium für Bildung und Forschung för­dert den Angaben zufolge Untersuchun­gen des Abwassers auf Sars-CoV-2 an 24 Standorten.Ferner fördert die Europäische Union Projekte an 20 Standorten.Weitere Standorte werden durch die Bundesländer gefördert.

Das Bundesgesundheitsministerium wolle mit einer Anschubfinanzierung für die Jahre 2022, 2023 und 2024 die Be­probung an weiteren Standorten unter­stützen.Die Länder seien aufgefordert worden, Standorte zu benennen, anhand derer ein Landestrend bestimmbar sein könnte, heißt es in der Antwort.Geplant sei, nach und nach weitere Standorte an das bundesweite Pandemieradar anzu­schließen.

Download der Antwort der Bundesregie­rung:
https://dserver.bundestag.de/ btd/20/044/2004499.pdf

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EU-Kommission: Mehr Anstrengungen nötig, um Umweltverschmutzung wie vereinbart zu senken

Wenn die Umweltverschmutzung in der EU bis 2030 wie vereinbart zurückgehen soll, braucht es sowohl neue Rechtsvor­schriften als auch eine bessere Umset­zung bereits bestehender Regeln.Das zeigen zwei Berichte der Europäischen Kommission: zum einen der erste Bericht zum Monitoring der Null-Schadstoffzie­le, zum anderen der dritte Bericht zur Luftqualität in der EU.

Aus den Berichten geht hervor, dass die EU-Politik zu besserer Luft und weni­ger Pestiziden beigetragen hat.Die Ver­schmutzung ist jedoch immer noch zu hoch, so die Kommission.In anderen Be­reichen wie Lärm, Nährstoffbelastung oder dem Aufkommen von Siedlungsab­fällen seien die Fortschritte ins Stocken geraten.Die Ergebnisse zeigen nach An­sicht der EU, dass insgesamt viel stärke­re Maßnahmen erforderlich sind, wenn die EU ihre Ziele für die Verringerung der Umweltverschmutzung bis 2030 errei­chen will.

Die Fortschritte bei der Verwirkli­chung sechs Null-Schadstoff-Ziele sind gemischt.Die Verschmutzung durch Pes­tizide, antimikrobielle Mittel und Abfälle im Meer nimmt ab.Bei der Lärm-, Nähr­stoff- und Abfallverschmutzung wurden kaum Fortschritte erzielt.Auf der ande­ren Seite sind die insgesamt hohen Quo­ten bei der Einhaltung der EU-Standards für die Trinkwasser- und Badegewässer­verschmutzung (mehr als 99 Prozent bzw. 93 Prozent) ermutigend.Für 2030 können die meisten Ziele erreicht wer­den, wenn zusätzliche Anstrengungen unternommen werden.

Die derzeitige Schadstoffbelastung sei jedoch nach wie vor viel zu hoch: über 10 Prozent der vorzeitigen Todesfäl­le in der EU sind jedes Jahr immer noch mit Umweltverschmutzung verbunden.

Download der Berichte:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221208_004

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Mall-Umweltpreis für den Regenwasser-Nachwuchs

Die Roland Mall-Familienstiftung ver­leiht ab sofort einmal jährlich den Mall- Umweltpreis für ideenreiche und innova­tive Abschlussarbeiten aus den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung und blau-grün-graue Infrastrukturen.Der ausge­lobte Preis hat einen Gesamtumfang von maximal 30 000 Euro, die sich auf die Kategorien Bachelor-, Masterarbeiten und Dissertationen verteilen.Einer der Schwerpunkte der 2014 gegründeten Fa­milienstiftung ist die Förderung des wis­senschaftlichen Nachwuchses, sowohl im Unternehmen selbst durch Stipendien für Mitarbeiterkinder als auch durch Sti­pendien für Studierende der Siedlungs­wasserwirtschaft.Der neue Mall-Um­weltpreis richtet sich an Studierende an Hochschulen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, Bewerbungsschluss ist der 31.März 2023.

www.mall.info/umweltpreis

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Ausweitung des Abwasser-Monitorings auf SARS-CoV-2 im Saarland

Seit Februar 2022 ist Saarbrücken mit der Kläranlage Burbach einer von bun­desweit 20 Pilotstandorten im Pilotvor­haben „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ (ESI-CorA), das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Soforthilfeinstruments (Emergency Support Instrument-ESI) ge­fördert wird.Dabei werden auf den Klär­anlagen zweimal wöchentlich Abwasser­proben aus dem Zulauf genommen und auf SARS-CoV-2 analysiert.

Zum Pilotstandort im Saarland gehö­ren der Entsorgungsverband Saar (EVS) als Projektverantwortlicher, das Gesund­heitsamt des Regionalverbandes Saar­brücken und das beauftragte Analysela­bor SGS Institut Fresenius.Unterstützt werden die Projektpartner vom saarlän­dischen Ministerium für Soziales, Ge­sundheit, Frauen und Familie sowie dem Ministerium für Umwelt und Verbrau­cherschutz.

Mittlerweile wurde ein nationales Pandemie-Radar aufgebaut, in das alle Pilotstandorte eingebunden sind, also auch Saarbrücken.Über dieses Pande­mie-Radar können zukünftig die Trends der Wiederfindungsraten von SARS-CoV-2 hochaktuell abgebildet werden.Eine Auswertung der bisher im Projekt ESI-CorA erhobenen Daten liegt jedoch noch nicht vor.

Seit dem 17.Oktober 2022 sind im Saarland drei weitere Kläranlagen des EVS in dieses Pandemie-Radar eingebun­den: die Kläranlagen Saarlouis, Neunkir­chen-Wellesweiler und Illingen-Wustwei­ler.Auch hier werden zweimal wöchent­lich Proben genommen und vom Labor SGS Institut Fresenius analysiert.

Die Überwachung von Viren im Ab­wasser ist ein weiterer wichtiger Indika­tor zur Überwachung des Pandemiege­schehens.Da es sich um ein Pool-Verfah­ren handelt, können – anders als bei in­dividuellen Tests der Schleimhäute – die Ausscheidungen vieler Menschen auf einmal ausgewertet und als Frühwarn­system verwendet oder für die Konzeption lokaler Maßnahmen zugrunde ge­legt werden.

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Ruhrverband erhält internationale Auszeichnung als „Climate Smart Utility“

Der Ruhrverband hat Ende September auf dem Weltwasserkongress der Inter­national Water Association in Kopenha­gen die Auszeichnung als „Climate Smart Utility“ erhalten.Gewürdigt werden da­mit die Arbeiten des Ruhrverbandes zur Energieverbrauchsreduzierung ihrer An­lagen.Ab dem Jahr 2024 wird der Ruhr­verband laut aktuellen Prognosen seine Anlagen nahezu vollständig mit eigen­produziertem Strom versorgen.Dazu nutzt der Verband den Strom aus sechs eigenen Wasserkraftanlagen an Ruhr und Lenne, aus 13 eigenen Photovoltaikanla­gen sowie aus dem Betrieb von etwa 50 Blockheizkraftwerken auf den Kläranla­gen, in denen aus dem bei der Klär­schlammbehandlung entstehenden Bio­gas Strom und Wärme erzeugt wird.Auf sechs Kläranlagen wird die Biogasaus­beute zudem durch die gemeinsame Be­handlung organikreicher Abfälle wie bei­spielsweise Fetten oder Rückständen aus Fettabscheidern unterstützt.

Zusätzlich hat der Ruhrverband be­reits vor einigen Jahren damit begonnen, seine Kläranlagen einer gründlichen energetischen Optimierung zu unterzie­hen.Als Ergebnis wird beispielsweise die zweitgrößte Kläranlage des Ruhrver­bands in Bochum-Ölbachtal bereits ener­gieneutral betrieben.Hier stand im Jahr 2021 einer Eigenerzeugung von 5,3 Mil­lionen Kilowattstunden ein Verbrauch von nur 4,8 Millionen Kilowattstunden gegenüber.Zudem konnte durch die ver­fahrenstechnischen Umstellungen und den Einsatz energieeffizienter Belüftung und Durchmischung der Belebungsbe­cken auch die Qualität des gereinigten Abwassers nochmals gesteigert werden.Derzeit wird die größte Kläranlage in Duisburg energetisch optimiert und soll danach ebenfalls energieneutral betrie­ben werden.

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Sonderforschungsbereich „Mikroplastik“ an der Univer­sität Bayreuth verlängert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbe­reich 1357 „Mikroplastik“ an der Univer­sität Bayreuth in den kommenden vier Jahren erneut mit rund 13 Millionen Eu­ro.Der 2019 eingerichtete SFB unter­sucht die weltweit steigende Kontamina­tion der Umwelt durch Kunststoffe und entwickelt innovative Lösungsansätze, die den dadurch bedingten ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gefahren entgegenwirken.Die enge Ver­knüpfung interdisziplinärer Grundlagen­forschung mit problembezogener An­wendungsforschung wird fundierte Risi­koeinschätzungen ermöglichen und den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit wei­ter stärken.

Die künftigen Forschungsprojekte des SFB „Mikroplastik“ konzentrieren sich vor allem auf drei Bereiche: Die Untersu­chungen der biologischen Auswirkungen von Mikroplastik-Partikeln, die in der Umwelt besonders häufig vorkommen, werden von der molekularen Ebene über individuelle Organismen bis hin zu kom­plexen Lebensgemeinschaften reichen.Die Transportwege von Mikroplastik in verschiedenen Bereichen der Umwelt – wie etwa in Süßgewässern, Böden und der Atmosphäre – sollen verstärkt auch hinsichtlich ihrer ökologischen Wechsel­wirkungen erforscht werden.Zudem werden Forschungsarbeiten zum Abbau von Mikroplastik in der Natur, aber auch in technischen Systemen durchgeführt.Diese Erkenntnisse bieten eine wissen­schaftlich fundierte Grundlage für die Bewertung der Umweltrisiken von Mikroplastik, aber auch für die Entwicklung umweltfreundlicher Kunststoffe und Ver­fahren, die der Vermeidung des Eintrags von Mikroplastik in die Umwelt dienen.Diese Lösungsansätze stehen ebenfalls in der zweiten Förderperiode im Fokus der Forschungsarbeiten.

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christian Laforsch Sprecher des SFB „Mikroplastik” E-Mail: christian.laforsch@uni-bayreuth.de

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Schlechte Kokainqualität im Großraum Koblenz

Die Kokainqualität im Großraum Kob­lenz ist eher schlecht.Der Tageskonsum in der Region beläuft sich auf 0,4 bis 1,6 g Kokain pro 1000 Einwohner.Dies geht aus einem aktuellen Forschungspro­jekt des Instituts für sozialwissenschaftli­che Forschung und Weiterbildung (IFW) des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Hochschule Koblenz hervor.Das Ins­titut hat gemeinsam mit den Klärwerken Koblenz und Neuwied I sowie in Zusam­menarbeit mit der Bundesanstalt für Ge­wässerkunde das kriminologische For­schungsprojekt „Drogen in Koblenz und Umgebung – Abwasseranalyse auf Rück­stände von Kokain-Konsum“ durchge­führt.

Das Forschungsteam entnahm die Proben während einer Trockenwetter-Pe­riode vom 8.bis 14.März 2022.Die Bun­desanstalt für Gewässerkunde unter­suchte die Abwässer auf Kokain, Benzoy­lecgonin (BE), ein Humanmetabolit des Kokains, Cocaethylen und Levamisol.Die Analyse erfolgte anhand der Standards des European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA, Europäische Beobachtungsstelle für Dro­gen und Drogensucht), die seit einigen Jahren in vielen Städten Europas Abwas­seruntersuchungen auf Drogenrückstän­de durchführen lässt.Auf der Grundlage der Messergebnisse führte das For­schungsteam eine kriminologische Aus­wertung durch.

Nach dem Kokaingenuss scheidet der menschliche Körper im Urin das Abbau­produkt Benzoylecgonin aus.Im Unter­suchungszeitraum wurde für den Raum Koblenz/Neuwied eine durchschnittliche Benzoylecgonin-Tagesfracht von etwa 276 Gramm/Tag/1000 Einwohner detek­tiert.Daraus errechnet sich unter Be­rücksichtigung von Unsicherheitsfakto­ren wie etwa dem Aufkommen von Ta­gestourismus für den Beprobungszeit­raum ein Kokainkonsum zwischen 0,4 und 1,6 Gramm pro Tag auf 1000 Ein­wohner.

Bei der Analyse trat auch die zuwei­len schlechte Qualität des in Koblenz und Umgebung konsumierten Kokains zu Ta­ge, wie Projektleiter Prof.Dr. jur.Winfried Hetger erklärt: „Das Auffinden von Leva­misol als Streckmittel von Kokain in ei­ner Konzentration von durchschnittlich 14 % ist besorgniserregend“.Bei Levami­sol handelt es sich um ein Entwurmungs­mittel aus der Veterinärmedizin, das in Deutschland nicht zugelassen ist.Der Konsum von mit Levamisol gestrecktem Kokain bedeutet ein erhebliches Gesund­heitsrisiko für die Konsumierenden.

Download der Studie:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20221208_001

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Rheinland-Pfalz: 11,7 Prozent weniger Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen aufgebracht

Die kommunalen Kläranlagen in Rhein­land-Pfalz gaben im Jahr 2021 knapp 80 800 Tonnen Klärschlamm (gemessen als Trockenmasse) zur Entsorgung ab.Das waren nach Angaben des Statisti­schen Landesamtes knapp zwei Prozent weniger als im Jahr 2020.Der Rückgang hing unter anderem mit der Flutkatastro­phe im Juli zusammen.Im Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2020 wurden 84 600 Tonnen entsorgt.2021 wurden knapp 50 Prozent der entsorgten Klärschlamm­menge einer stofflichen Verwertung zu­geführt.

Knapp 51 Prozent oder 40 900 Ton­nen der Klärschlammmenge wurde ther­misch entsorgt, also beispielsweise zur Energieerzeugung verbrannt.Gegenüber dem Vorjahr stieg die thermisch entsorg­te Menge um elf Prozent.Seit 2011 er­höhte sie sich um knapp 83 Prozent und erreichte somit einen neuen anteiligen sowie absoluten Höchststand.

Die Aufbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftliche Flächen ging ge­genüber 2020 um 11,7 Prozent auf 35 500 Tonnen zurück.Verglichen mit 2011 entspricht dies einem Minus von 41 Prozent.Trotzdem umfasste die Ent­sorgung von Klärschlamm durch die landwirtschaftliche Aufbringung 2021 nach der thermischen Entsorgung den mengenmäßig größten Anteil.Die übrige stofflich verwertete Menge von 4285 Tonnen wurde zum Beispiel im Land­schaftsbau oder in Vererdungsanlagen eingesetzt.

Bundesweit fielen im Jahr 2020 – das Bundesergebnis für 2021 liegt noch nicht vor – gut 1,7 Millionen Tonnen Klär­schlamm in öffentlichen Kläranlagen an.Deutschlandweit wurde 2020 mit knapp 77 Prozent (plus 2,4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2019) der größte Anteil des Klärschlamms thermisch entsorgt, wäh­rend der Anteil für die Verwendung in der Landwirtschaft mit knapp 15 Prozent weiter rückläufig war (minus 1,6 Pro­zentpunkte).In absoluten Werten ent­sprach das rund 1,3 Millionen Tonnen, die thermisch entsorgt und knapp 260 000 Tonnen, die in der Landwirt­schaft genutzt wurden.

Die Verwertung des Klärschlamms stellt sich in Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich dar.Die kreisfreien Städte mit Ausnahme von Kaiserslau­tern, Koblenz und Trier setzen allein auf die thermische Verwertung.Eine aus­schließliche Nutzung des Klärschlamms in der Landwirtschaft findet im Donners­bergkreis statt.In den übrigen Landkrei­sen bemessen sich die genannten Ver­wertungsformen in unterschiedlichem Umfang. Für Ludwigshafen und Fran­kenthal liegen keine Angaben vor.Hier wird das kommunale Abwasser in den Anlagen eines Industriebetriebes, der BASF SE, behandelt.

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Bayern: Abwasser-Innovations­preis 2022 für interkommuna­les Projekt verliehen

Für sein wegweisendes, interkommuna­les Projekt wurde am 8.Dezember das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) „Abwasserdienstleistung Donau- Wald“ mit dem Abwasser-Innnovations­preis 2022 des Bayerischen Umweltmi­nisteriums ausgezeichnet.Mit der Preis­verleihung ist eine Zusage für eine finan­zielle Förderung des Projekts in Höhe von bis zu 400 000 Euro verbunden.

Im Juli 2021 haben 17 Gemeinden aus den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf das gemeinsame Kom­munalunternehmen (gKU) „Abwasser­dienstleistung Donau-Wald“ gegründet.Das gKU bietet den beteiligten Gemein­den Dienstleistungen im Bereich des Ka­nalbetriebs an und betreut ein Kanalnetz von rund 700 Kilometern Länge für etwa 48 000 Einwohner.Nach dem Baukasten­prinzip stellt das gKU den Gemeinden die Leistungen Betrieb und Unterhalt der Ka­nalnetze, Unterlagen zum Wasserrecht, Bauleitplanung, Starkregen- und Hoch­wasserrisikomanagement zur Verfügung.Schwerpunkt der Unterstützung bilden die ressourcenschonende Kanalreini­gung, -inspektion und -sanierung mithil­fe eines speziellen Reinigungs- und TV-Befahrungs-Fahrzeugs.

Der Abwasser-Innovationspreis wird seit dem Jahr 2012 verliehen.Ausge­zeichnet werden herausragende Verfah­ren beispielsweise der weitergehenden Abwasserreinigung, der Kanalsanierung oder der Energiegewinnung aus Abwas­ser.Die Ergebnisse der Projekte werden anderen bayerischen Kommunen als Ent­scheidungsgrundlage und Planungshilfe zur Verfügung gestellt.Die Fördersum­men orientieren sich prozentual an den geschätzten Investitionskosten.

www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/innovationspreis

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Interaktive Karte zu lokalen Grundwasserständen

Das Recherchezentrum correctiv hat eine interaktive Karte zur Entwicklung der Grundwasserstände in Deutschland on­line gestellt.Eingeflossen in die Daten­bank sind die Daten von 6700 Grund­wassermessstellen in Deutschland.Abge­rufen werden können die Daten auf Kreisebene.Die grundsätzliche Auswer­tung liefert erschreckende Befunde: An knapp der Hälfte aller ausgewerteten Or­te ist das Grundwasser in den Dürrejah­ren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen.Insge­samt ist in den vergangenen 32 Jahren der Grundwasserstand mehr gesunken als gestiegen.

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DWA-Fotowettbewerb „Arbeitsalltag Wasserwirtschaft“

„75 Jahre DWA“ heißt auch „75 Jahre Arbeit in und für die Wasserwirtschaft“. Wie hat sich die Arbeit verändert, wie hat sich die Arbeit entwickelt? Und wie haben sich die Beschäftigten verändert? Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – die DWA hat zum 75. Jubiläum den Fotowettbewerb „Arbeiten in der Wasserwirtschaft“ ausgeschrieben. Gesucht werden bildgewaltige Dokumente des Arbeitsalltags in der Wasserwirtschaft, aus der Vergangenheit, aus der Gegenwart und natürlich auch aus der Zukunft. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2023, die Prämierung erfolgt im Rahmen des DWA-Dialogs Ende September 2023 in Berlin.

www.dwa.de/fotowettbewerb

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DWA: Auftragswertberechnung für Planungsleistungen darf europarechtlich nicht gekippt werden

Die Zusammenrechnung von Planungsleistungen einzelner Gewerke bei Projekten der Wasserwirtschaft würde den Wettbewerb bremsen und mittelständische Planungsbüros gefährden. Diese Position vertritt die DWA in einer Pressemitteilung von Ende November 2022.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz prüft derzeit im Zusammenhang mit einem EU-Vertragsverletzungsverfahren eine mögliche Änderung der Vergabeverordnung (VgV). Bei Planungsleistungen sollen die Gewerke addiert werden. Für viele kleinere und mittlere Planungsbüros rechnet sich die Teilnahme an solchen Vergabeverfahren dann nicht mehr. „Die mittelstandsgeprägte Planungswirtschaft bildet eine wichtige Säule der deutschen Wasserwirtschaft und bei der Aufgabenerfüllung im Rahmen der kritischen Infrastruktur. Über das Vergaberecht diesen Sachverstand auszuschließen, führt nicht zu mehr Wettbewerb, sondern beeinträchtigt die Leistungsqualität“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Präsident der DWA. „Die DWA setzt sich für eine praktikable und zügige Vergabe von Planungsleistungen ein.“
Konkret geht es um die Streichung von § 3 Absatz 7 Satz 2 der Vergabeverordnung: „Bei Planungsleistungen gilt dies nur für Lose über gleichartige Leistungen.“ Wird dieser Satz gestrichen, muss im Rahmen der Auftragswertberechnung eine Zusammenfassung der Lose erfolgen. Die geltenden Schwellenwerte für eine EU-weite Ausschreibungspflicht von derzeit 215 000 € werden dann sehr schnell überschritten. Die DWA lehnt diese mögliche Änderung ab und warnt ausdrücklich vor den negativen Folgen für den Wettbewerb. In der Wasserwirtschaft sind viele spezialisierte mittelständische Planungsbüros aktiv, für die sich eine Teilnahme an solchen Vergaben wirtschaftlich nicht mehr rechnet. Die Folge wäre somit nicht mehr, sondern weniger Wettbewerb.
Falls auf Druck der EU-Kommission § 3 Absatz 7 Satz 2 der Vergabeordnung gestrichen würde und damit zukünftig bei Planungsleistungen eine Zusammenrechnung der Lose im Rahmen der Auftragswertberechnung erfolgte, müsste der Schwellenwert von 215 000 Euro zwingend angemessen, das heißt deutlich, erhöht werden. Denn der Schwellenwert für EU-weite Bauvergaben liegt bei etwa 5,4 Millionen Euro. Setzt man den Anteil der Planungskosten mit regelmäßig etwa 20 Prozent an, müssten Projekte erst ab gut einer Million Euro europaweit ausgeschrieben werden. Die DWA befürchtet ansonsten erhebliche negative Auswirkungen nicht nur für den Wettbewerb, sondern auch für die Vergabeverfahren. Folge wäre eine massive Steigerung der Anzahl europa- weiter Ausschreibungen und damit deutlich komplexere und längere Verfahrensdauern mit einhergehenden höheren Verfahrenskosten. Dies würde auch die Haushalte der öffentlichen Hand stärker belasten. Der angestrebte Nutzen, die Steigerung des grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs und eine Verbesserung des Wettbewerbs, erscheint hingegen sehr fraglich.

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Sauerstoff-Dosierstationen werden aus der Emscher gehoben

Die Emschergenossenschaft hat Anfang Dezember 2022 schwimmende Sauer­stoff-Dosierstationen aus der Emscher gehoben.Diese Flöße waren in den 1990er-Jahren installiert worden, um die Geruchsbildung der damaligen abwas­serführenden „Köttelbecke“ zu reduzie­ren beziehungsweise zu vermeiden.Zeit­gleich mit der Hebung der Flöße aus dem Wasser wurden die Silos, die außerhalb des Wassers standen, entfernt.Die Silos speicherten den Sauerstoff, der über Lei­tungen zu den Flößen geführt und von ihnen dosiert in die Emscher abgegeben wurden.Mit der erreichten Abwasser­freiheit der Emscher ist dies nicht mehr notwendig.

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Vom Bund 2023

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2023


Spurenstoffzentrum des Bundes setzt den Spurenstoff-Dialog fort

Am 16. und 17. Oktober 2023 fand in Berlin die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ des Spurenstoffzentrums des Bundes (SZB) statt. Auf der Veranstaltung trafen sich rund 100 Personen aus verschiedenen Sektoren, um den Austausch und Maßnahmen zur Reduzierung von Spurenstoffen in Gewässern voranzutreiben.
Die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ brachte rund 100 Teilnehmende aus Industrie, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Umweltbehörden auf Bundes- und Landesebene, Politik und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hielt eine Rede zu Strategien im Gewässerschutz. Für das Umweltbundesamt sprach die Vizepräsidentin Dr. Lilian Busse. Sie ermutigte in ihrer Rede die Teilnehmer*innen, gemeinsam für den Gewässerschutz aktiv zu werden.
Die Veranstaltung beinhaltete neben Vorträgen auch interaktive Gesprächsinseln, Podiumsdiskussionen und Begleitausstellungen. Die Teilnehmenden konnten somit die Veranstaltung sehr aktiv mitgestalten. Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem Themen, wie den aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Kommunalabwasserrichtlinie und die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung. Trotz kontroverser Diskussionen, signalisierten die ⁠Stakeholder⁠ ihre Bereitschaft, im Dialog zu bleiben, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Insgesamt war die Veranstaltung aus Sicht des Spurenstoffzentrums und nach ersten Rückmeldungen ein Erfolg. Sie hat gezeigt, wie wichtig der Dialog aller Beteiligten ist, um effektive und tragfähige Lösungen zur Reduzierung und Vermeidung von Spurenstoffen in unseren Gewässern zu finden.
Links
weitere Informationen zur Veranstaltung
weitere Informationen zum Spurenstoffzentrum
https://www.umweltbundesamt.de/themen/spurenstoffzentrum-des-bundes-setzt-den-spurenstoff

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Zustandsbericht veröffentlicht: Ostsee weiterhin stark belastet

Am 31.Oktober 2023 wurde ein neuer Zustandsbericht des Helsinki-Übereinkommens zum Schutz der Ostsee (HELCOM) der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist die umfassendste Bewertung des ökologischen Zustands der Ostsee, die jemals erfolgt ist. Trotz der Schutzbemühungen ist das empfindliche Ökosystem Ostsee fast flächendeckend in keinem guten Zustand. Grund dafür sind menschliche Aktivitäten.
Der dritte holistische Zustandsbericht von HELCOM (State of the Baltic Sea 2023) setzt sich aus einzelnen Indikatorberichten, thematischen Berichten und einem zusammenfassenden Bericht zu Artenvielfalt, Lebensräumen und menschlichem Handeln, das sich auf die Meeresumwelt auswirkt, zusammen. Eine solche umfassende Bewertung erfolgt alle 6 Jahre und ist das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit einer Vielzahl von ExpertenInnen, darunter auch Wissenschaftlerinnen des UBAs und politischen Vertreter*innen der 10 HELCOM-Vertragsstaaten.
Im Ergebnis zeigen die umfangreichen Bewertungen, dass das empfindliche Binnenmeer Ostsee aufgrund vielfältiger anthropogener Belastungen fast flächendeckend in keinem guten Zustand ist. Obwohl die Nährstoffeinträge weiter gesunken sind, sind immer noch 94 % der Ostsee eutrophiert. Besorgniserregend ist, dass im Bewertungszeitraum 2016-2022 steigende Nährstoffkonzentrationen in vielen Ostseebecken gemessen wurden. Diese resultieren aus hohen Nährstoffeinträgen in den 70ziger bis 90ziger Jahren, die sich in den Sedimenten am Meeresboden angereichert haben. Unter Sauerstoffmangelbedingungen gelangen sie in Lösung und treiben dadurch die ⁠Eutrophierung⁠ an. Es wird daher noch viele Jahrzehnte dauern, bis die Ostsee einen guten Zustand erreicht, wobei die Auswirkungen des Klimawandels diesen Zeitraum noch verlängern können. In Folge der Eutrophierung haben die Freiwasser-Lebensräume der Ostsee weitreichende Änderungen erfahren, beispielsweise in der Artenzusammensetzung und dem Vorkommen des Phyto- und Zooplanktons, mit negativen Auswirkungen auf das Nahrungsnetz.
Die Schadstoffbelastung ist weiterhin zu hoch. Insbesondere Metalle und Stoffe, die sehr schlecht in der Umwelt abgebaut werden, die sich in Organismen anreichern und giftig sind, überschreiten ihre Bewertungsschwellen. Da weitaus mehr Schadstoffe die Ostsee belasten, als in einer Einzelstoffbewertung betrachtet werden, sind erstmals Sediment, Fisch- und Muschelproben in einer Screening-Studie untersucht worden.
Die Müllmengen, die an Stränden gefunden werden, sind vielerorts weiterhin zu hoch. Dabei werden hauptsächlich Abfallteile aus Kunststoffen detektiert, die vor allem aus landbasierten Quellen stammen.
Die Kabeljaubestände haben sich nicht erholt und die Heringsbestände verzeichnen einen weiteren Rückgang. Ursächlich ist das Zusammenwirken von Überfischung, Sauerstoffmangel und ⁠Klimawandel⁠. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Ostsee bereits deutlich messbar, die ⁠Versauerung⁠ schreitet aber langsamer voran als in anderen Meeresgebieten.
In den nächsten Jahren kommt es darauf an, die Ergebnisse dieses Berichtes zum Anlass zu nehmen, um die Umsetzung des 2021 beschlossenen ambitionierten Ostseeaktionsplans voranzutreiben. Das Umweltbundesamt engagiert sich in HELCOM-Arbeitsgruppen, um die HELCOM-Vision einer gesunden Ostsee zu erreichen.
https://www.umweltbundesamt.de/themen/zustandsbericht-veroeffentlicht-ostsee-weiterhin

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Bundesklimaanpassungsgesetz im Bundestag beschlossen

Der Bundestag hat am Donnerstag, 16. November 2023, den Entwurf der Bundesregierung für ein Bundesklimaanpassungsgesetz (20/8764) beschlossen. Das Rahmengesetz verpflichtet Bund, Länder und Kommunen zur Erarbeitung von Klimaanpassungsstrategien und –konzepten. Die Abgeordneten haben mit der Mehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gegen die Stimmen von CDU/CSU und AfD bei Enthaltung der Fraktion Die Linke für den stellenweise durch den Umweltausschuss geänderten Entwurf gestimmt. Dazu lag den Abgeordneten eine Beschlussempfehlung (20/9342) vor, in deren Rahmen eine Entschließung angenommen wurde. Darüber hinaus lag zur Abstimmung ein Bericht des Haushaltsausschusses gemäß Paragraf 96 der Geschäftsordnung des Bundestages zur Finanzierbarkeit (20/9371) vor. Abgelehnt haben die Parlamentarier hingegen einen Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Klimaschutz international weiter stärken und nicht national konterkarieren“ (20/9316) mit der Mehrheit der übrigen Fraktionen.

Ministerin Lemke: Klimaanpassung ist essentiell
Zum Auftakt der Debatte hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) vor den Gefahren der Klimakrise gewarnt: Aufgabe der Politik sei es, die zunehmend gravierenden Auswirkungen zu begrenzen. „Klimaanpassung ist essentiell“, betonte Lemke. Mit dem Bundes-Klimaanpassungsgesetz habe die Bundesregierung erstmalig dafür einen strategischen Rahmen und eine gesetzliche Grundlage geschaffen.
Die Bundesregierung verpflichte sich mit dem Gesetz, eine „vorsorgende Anpassungsstrategie“ mit messbaren Zielen zu verfolgen. Ländern und Kommunen würden zudem dabei unterstützt, konkrete Risiken vor Ort zu identifizieren und Strategien und Konzepte zur Anpassung zu erarbeiten, erklärte die Ministerin. Über konkrete Maßnahmen müsse vor Ort entschieden werden. Deren Kosten seien hoch, räumte die Ministerin ein, allerdings sei der Preis unterlassener Klimaanpassung noch höher. „Wir haben keine Wahl, wenn es um die Finanzierung von Gegenmaßnahmen geht.“

Union kritisiert Gesetz als bürokratischen Torso ohne Inhalt
Steffen Bilger (CDU/CSU) griff die Bundesregierung hart an: Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimafonds liege die Klimapolitik der Ampel in Trümmern. In diese „desaströse Bilanz“ reihe sich auch das Klimaanpassungsgesetz ein, es sei ein „bürokratischer Torso ohne Inhalt“, kritisierte Bilger.
Die Bundesregierung gebe keine Antworten, auf welche konkreten Maßnahmen sie setze und wie sie diese finanzieren wolle. Stattdessen enthalte der Gesetztext viel unnötige Bürokratie und juristisch angreifbare und unklare Formulierungen wie etwa im geplanten Berücksichtigungsgebot. Die eigentliche Strategie komme zudem zu spät. Noch zwei Jahre Zeit wolle sich die Ampel für die Erarbeitung lassen, monierte der Unionsabgeordnete….mehr:
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw46-de-bundesklimaanpassungsgesetz-976584

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VDI-Podcast: Neue Trinkwasserverordnung mit Versäumnissen

B.A. Sarah Janczura Presse und Kommunikation
VDI e.V.
Von 25 auf 72 Paragrafen: Die Trinkwasserverordnung wurde 2023 neu aufgesetzt. Dennoch gibt es laut VDI-Experten Versäumnisse. Präventive Maßnahmen kommen zu kurz, um Gesundheitsrisiken durch Legionellen oder andere Ursachen zu reduzieren.
Am 24. Juni 2023 trat die zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung in Kraft. Sie bringt wichtige Änderungen für die Pflichten und Anforderungen für die Wasserqualität mit sich. Doch sie wirft dennoch Fragen auf.

„Ich vermisse eine stärkere Fokussierung auf die Informationspflicht der Betroffenen bei Legionellen-Fällen. Bei den Maßnahmen müsste das für mich ganz oben stehen.“ Die Risikobewertung der Hausinstallation wurde aus seiner Sicht etwas auf das Umweltbundesamt abgelagert. Vorsorge sei das A und O, um Risiken zu vermeiden. „Hier wurde für mich eine Chance vertan.“ Beide Experten vermissen einen stärkeren präventiven Ansatz der Trinkwasserverordnung. „Schadensfälle sind so vermeidbar“, ergänzt Bürschgens. Als Grund nennt er Zeitdruck aufgrund der neuen EU-Richtlinie.

Die VDI-Richtlinienreihe 6023 bietet alle Möglichkeiten, um präventiv zu agieren. Die Richtlinie gilt für alle Trinkwasser-Installationen auf Grundstücken und in Gebäuden; sie soll sinngemäß für alle anderen Trinkwasser-Installationen angewendet werden, insbesondere auch mobile Anlagen, z.B. auf Wasserfahrzeugen. Sie gibt Hinweise für die Planung, Errichtung, Inbetriebnahme, Nutzung, Betriebsweise und Instandhaltung aller Trinkwasser-Installationen.

Weitere Informationen:
https://technikaufsohr.podigee.io/162-trinkwasserverordnung-gesundheit

https://idw-online.de/de/news824559

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„Ein verregneter Sommer bringt uns das verlorene Grundwasser nicht zurück“

Im Juni dieses Jahres forderte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Bevölkerung zum Trinkwassersparen auf, einzelne Kommunen erteilten Verbote für Wasserentnahmen aus Bächen und Flüssen und für das Bewässern von Gärten. Dabei ist in Deutschland eigentlich genügend Wasser vorhanden, zumindest versichern die Wasserversorger das immer wieder. Wie passt das zusammen? Ein Gespräch mit ISOE-Forscher Robert Lütkemeier über unseren Wasserverbrauch, sinkende Grundwasserspiegel und den Sommerregen. Dr. Robert Lütkemeier leitet am ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung das Forschungsfeld Wasser und Landnutzung und ist Co-Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „regulate“, die sich mit Fragen des Grundwassermanagements in Europa beschäftigt.

https://www.isoe.de/news/ein-verregneter-sommer-bringt-uns-das-verlorene-grundwasser-nicht-zurueck/

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BDEW-Statement zum Investitionsbeschleunigungsgesetz

Der Bundesrat hat das Investitionsbeschleunigungsgesetz verabschiedet. Mit dem Gesetz sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren im Infrastrukturbereich beschleunigt werden. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Das Investitionsbeschleunigungsgesetz leistet einen wichtigen Beitrag, um dem Ausbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen mehr Tempo zu verleihen. Es schafft die Voraussetzung dafür, Investitionen schneller und effektiver umzusetzen und gibt den Unternehmen Rechtssicherheit. Insbesondere beim Ausbau von Windenergieanlagen an Land kann das Gesetz für eine dringend notwendige Beschleunigung sorgen. Denn dieser ist zuletzt auch wegen Verzögerungen in der Planung und Genehmigung ins Stocken geraten. Kommt es zu Klagen gegen den Bau von Windenergie-Anlagen an Land, ist künftig in nahezu allen Fällen sofort das jeweilige Oberverwaltungsgericht zuständig. Damit entfällt eine gerichtliche Vorinstanz.
Gut ist, dass das Investitionsbeschleunigungsgesetz auch für die Genehmigung von Fernwärmeleitungen und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen KWK-Anlagen) eine solche Vereinfachung vorsieht. Leider gilt die Regelung in Bezug auf KWK-Anlagen erst ab einer Anlagengröße von 50 MW. Der Großteil der KWK-Anlagen ist jedoch kleiner und wird daher nicht von dem Gesetz profitieren. Dabei wäre auch hier eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren dringend notwendig, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) vorgesehenen Realisierungsfristen KWK liefert besonders effizient und umweltschonend Strom und Wärme. Der Zubau an KWK-Anlagen auf Basis von Gas ist damit ein unverzichtbarer Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Bedauerlich ist zudem, dass im Gesetz keine Instanzenzugverkürzung für Wasserfernleitungen aufgenommen wurde.
Das Investitionsbeschleunigungsgesetz ist dennoch ein weiterer wichtiger und positiver Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieerzeugung. Um insbesondere dem Windenergie-Ausbau wieder in Fahrt zu bringen – auch mit Blick auf die höheren Ausbaupfade im EEG – sind jedoch weitere Beschleunigungsmaßnahmen notwendig. Hier müssen Bund und Länder am Ball bleiben.”
Quelle: https://h2-news.eu/energieversorgung/bdew-statement-zum-investitionsbeschleunigungsgesetz/
Der Bundesrat hat das Investitionsbeschleunigungsgesetz verabschiedet. Mit dem Gesetz sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren im Infrastrukturbereich beschleunigt werden. Hierzu erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung:
„Das Investitionsbeschleunigungsgesetz leistet einen wichtigen Beitrag, um dem Ausbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen mehr Tempo zu verleihen. Es schafft die Voraussetzung dafür, Investitionen schneller und effektiver umzusetzen und gibt den Unternehmen Rechtssicherheit. Insbesondere beim Ausbau von Windenergieanlagen an Land kann das Gesetz für eine dringend notwendige Beschleunigung sorgen. Denn dieser ist zuletzt auch wegen Verzögerungen in der Planung und Genehmigung ins Stocken geraten. Kommt es zu Klagen gegen den Bau von Windenergie-Anlagen an Land, ist künftig in nahezu allen Fällen sofort das jeweilige Oberverwaltungsgericht zuständig. Damit entfällt eine gerichtliche Vorinstanz.
Gut ist, dass das Investitionsbeschleunigungsgesetz auch für die Genehmigung von Fernwärmeleitungen und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen KWK-Anlagen) eine solche Vereinfachung vorsieht. Leider gilt die Regelung in Bezug auf KWK-Anlagen erst ab einer Anlagengröße von 50 MW. Der Großteil der KWK-Anlagen ist jedoch kleiner und wird daher nicht von dem Gesetz profitieren. Dabei wäre auch hier eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren dringend notwendig, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) vorgesehenen Realisierungsfristen KWK liefert besonders effizient und umweltschonend Strom und Wärme. Der Zubau an KWK-Anlagen auf Basis von Gas ist damit ein unverzichtbarer Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Bedauerlich ist zudem, dass im Gesetz keine Instanzenzugverkürzung für Wasserfernleitungen aufgenommen wurde.
Das Investitionsbeschleunigungsgesetz ist dennoch ein weiterer wichtiger und positiver Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieerzeugung. Um insbesondere dem Windenergie-Ausbau wieder in Fahrt zu bringen – auch mit Blick auf die höheren Ausbaupfade im EEG – sind jedoch weitere Beschleunigungsmaßnahmen notwendig. Hier müssen Bund und Länder am Ball bleiben.”

Quelle: https://h2-news.eu/energieversorgung/bdew-statement-zum-investitionsbeschleunigungsgesetz/

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UBA begrüßt Kommissionsvorschlag zur Kommunalabwasserrichtlinie

Das Umweltbundesamt hat den Vorschlag der EU-Kommission zur Revision der mehr als 30 Jahre alten Kommunalabwasserrichtlinie (91/271/EWG) geprüft und begrüßt diesen mit einigen Verbesserungsvorschlägen grundsätzlich. Die von der Kommission vorgeschlagene Verlagerung von der reinen Abwassersammlung und -behandlung hin zu einem effizienten Abwassermanagement wird einen positiven Einfluss auf verschiedene Umweltziele haben. Sie wird die Einleitungen von schädlichen Stoffen in die europäischen Gewässer reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Städte und die Umwelt verringern. Mehr:
https://www.umweltbundesamt.de/uba-begruesst-kommissionsvorschlag-zur

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Neue Düngeregeln: Deutschland entgeht Millionenstrafe der EU

Das wäre teurer geworden: Im Streit um nitratbelastetes Wasser kann Deutschland eine Millionenstrafe der EU-Kommission abwenden. Grund für das Umdenken der EU dürften die von der Ampelkoalition auf den Weg gebrachten neuen Düngeregeln sein.
Ein seit Jahren andauernder Streit zwischen Brüssel und Berlin ist beigelegt. Deutschland hatte lange nicht genug gegen Nitrat im Grundwasser…mehr:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/neue-duengeregeln-deutschland-entgeht-millionenstrafe-der-eu,TfvMeOu

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Stoffeinträge in die deutschen Gewässer auf einen Blick

Die Güte der Gewässer in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Trotzdem gelangen auch weiterhin Nährstoffe und Chemikalien in die Gewässer. Woher kommen diese Stoffe und wie gelangen sie in die Gewässer? Wo sind die Belastungen am höchsten? Eine digitale Kartenanwendung zeigt für ausgewählte Nährstoffe und Chemikalien die Eintragssituation in deutsche Flüsse. Mehr:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/stoffeintraege-in-die-deutschen-gewaesser-auf-einen

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Innovationsatlas Wasser!

Willkommen beim Innovationsatlas Wasser!
Hier finden Sie innovative Produkte aus der BMBF-geförderten Wasserforschung. Die Produkte umfassen neben Technologien und Verfahren auch Managementkonzepte, Software-Tools und Bildungsmaterialien zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser.
Produkte suchen und finden:
Mit Hilfe der drei Dropdown-Menüs oder durch Eingabe eines Suchbegriffs können Sie sich gezielt Produkte und Innovationen aus Fördermaßnahmen bzw. Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) anzeigen lassen. Nach erfolgreicher Suche erhalten Sie Details zu ausgewählten Produkten sowie Kontaktinformationen zu den jeweiligen Ansprechpartnern. Sie können Ihre Suchergebnisse im Warenkorb ablegen, weitere Produkte suchen und alle Informationen anschließend als pdf-Dokumente herunterladen.

https://www.innovationsatlas-wasser.de/de/

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Orientierende Untersuchungen zur Belastung von Abwässern mit fluororganischen Verbindungen durch die Bestimmung des adsorbierbaren organisch gebundenen Fluors (AOF)

Per- und polyfluorierte Verbindungen (⁠PFAS⁠) sind eine ubiquitär vorkommende Stoffgruppe von großer Umweltrelevanz. Verschiedene PFAS wurden nach ⁠REACH⁠ Verordnung bereits als „besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC)“ identifiziert. In der Studie wird untersucht inwieweit Abwasser, sowohl industrieller als auch kommunaler Herkunft, ein Eintragspfad für PFAS in die Umwelt darstellt. Ziel der Untersuchungen ist es, Grundlagen für eine Weiterentwicklung der Abwasserverordnung (AbwV) bezüglich der Regulierung von Emissionen fluororganischer Verbindungen zu schaffen. Für eine möglichst weite Erfassung der Stoffgruppe wird der Summenparameter „Adsorbierbares organisch gebundenes Fluor (AOF)“ als Messinstrument eingesetzt.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/orientierende-untersuchungen-zur-belastung-von

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Video-Clip des BMBF zum Thema „Wasserwiederverwendung“

Hitze, Trockenheit und sinkende Grundwasserspiegel in Teilen Deutschlands rücken alternative Wasserressourcen in den Fokus, um den Verbrauch von Frischwasser zu reduzieren und Dürreperioden besser zu überstehen. Das Video (Copyright: BMBF) zeigt, dass die Wiederverwendung von aufbereiteten Abwässern hierfür eine nachhaltige Option ist.

https://www.fona.de/de/info/mediathek/2022/WasserN-Wiederverwendung.php

https://bmbf-wave.de/

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Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten

Was bedeuten Trockenheit und Dürre für Vegetation, Grundwasser und Landwirtschaft? Ist das bereits der Klimawandel? Und wie können wir uns anpassen?

Trockengelegt – Droht nach dem Hitzesommer eine Wasserknappheit?
Steigende Temperaturen und sinkende Niederschlagsmengen sorgen nicht nur für hitzige Diskussionen. Die Waldbrandgefahr steigt, die Pflanzen leiden und die Böden vertrocknen. Außerdem befürchten viele inzwischen, dass möglicherweise sogar bald das Trinkwasser knapp werden könnte. UBA-Wasserexpertin Corinne Baumgarten über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Trockenheit. Mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/trockengelegt-droht-nach-dem-hitzesommer-eine

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Trifluoracetat (TFA): Grundlagen für eine effektive Minimierung schaffen- Räumliche Analyse der Eintragspfade in den Wasserkreislauf

Trifluoracetat (TFA) ist ein sehr persistenter und sehr mobiler ⁠Stoff⁠, der sich in bestimmten Umweltkompartimenten anreichern kann. Mit herkömmlichen Wasseraufbereitungsmethoden ist TFA nicht zu entfernen. Obwohl nach bisherigem Kenntnisstand die akute Toxizität von TFA gering ist, sollten Einträge von TFA in Gewässer …

https://www.umweltbundesamt.de/search/content/trifluoracetat?keys=Trifluoracetat

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UBA: Abwasser wird über öffentliche Kanalsysteme abgeleitet und in kommunalen Kläranlagen behandelt.

Laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist Abwasser das durch häuslichen, gewerblichen, land-wirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser sowie das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser. Die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfällen austretenden und gesammelten Flüssigkeiten werden ebenfalls dem Abwasser zugerechnet. Besonders in den vergangenen vierzig Jahren wurde in Deutschland viel in die Verbesserung der Wirksamkeit der Abwasserbehandlung investiert. Dadurch sind wesentliche Probleme wie der Eintrag von sauerstoffzehrenden Stoffen und Nährstoffen in die Gewässer deutlich reduziert worden. Dies hat zu einer erheblichen Verbesserung des Gewässerzustands geführt.

Das gebrauchte Wasser aus Haushalten und Gewerbe (Schmutzwasser) sowie Niederschlagswasser (Regenwasser und Schmelzwasser) bilden das kommunale Abwasser. Dieses wird über öffentliche Kanalsysteme abgeleitet und in kommunalen Kläranlagen behandelt. Schmutzwasser und Niederschlagswasser werden entweder vermischt in einem Kanal (Mischwasser) oder in getrennten Kanälen (Trennsystem) gesammelt. In Deutschland sind die Haushalte nahezu flächendeckend an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen.

Abwasser entsteht zusätzlich in Industrie und Gewerbe. Etwa 3000 Unternehmen verfügen über eine eigene Abwasserbehandlungsanlage und leiten das behandelte Abwasser direkt in ein Gewässer ein. Ungefähr dreimal so viele Betriebe leiten ihr Abwasser in das öffentliche Kanalnetz ein (Indirekteinleiter).
Nach dem WHG stellt das direkte Einleiten von behandeltem Abwasser in ein Gewässer eine Benutzung dar, denn es trägt zur stofflichen Belastung des Gewässers bei. Dafür ist eine behördliche Erlaubnis erforderlich, die mit einer schadstoffabhängigen Gebühr, der Abwasserabgabe, verbunden ist. Unabhängig davon muss jedes Abwasser vor dem Einleiten in ein Gewässer bestimmte chemische und biologische Anforderungen erfüllen. Dies betrifft Abwässer aus Haushalten und Gewerbe sowie der Industrie gleichermaßen. Die Anforderungen sind in den Anhängen der Abwasserverordnung (AbwV) festgelegt und werden von den Wasserbehörden der Bundesländer umgesetzt.

Heute verfügen konventionelle kommunale Kläranlagen über eine dreistufige Abwasserbehandlungstechnik. Diese ist jedoch nicht dafür ausgelegt, organische Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelwirkstoffe ausreichend zu eliminieren. Das behandelte Abwasser kommunaler Kläranlagen ist daher für viele Mikroverunreinigungen Haupteintragspfad in die Oberflächengewässer. Um den Eintrag eines breiten Spektrums anthropogener, organischer Mikro-verunreinigungen zu reduzieren, werden heute einzelne große Kläranlagen mit einer weitergehenden Abwasserbehandlung (vierte Reinigungsstufe) ausgerüstet. Die aus dem Abwasser während dessen Behandlung entfernten unerwünschten Stoffe und Wertstoffe werden in den Klärschlamm überführt.
In Deutschland haben kommunale Kläranlagen einen Anteil von 0,7 Prozent am Gesamtstromverbrauch und erzeugen mehr als ein Drittel des benötigten Stroms in eigenen Block-heizkraftwerken. Die Steigerung der Energieeffizienz und -erzeugung auf Kläranlagen sind wesentliche Herausforderungen.

Das ⁠UBA⁠ forscht auf dem Gebiet Abwasserbehandlung. Es führt eigene Vorhaben durch und fördert und begleitet Forschungsvorhaben mit dem Ziel, die Stoffelimination auf Kläranlagen weiter zu verbessern, die Energieeffizienz zu erhöhen, den Stromverbrauch zu reduzieren, die Abwassertechnik insgesamt zu optimieren sowie anspruchsvolle Anforderungen an Abwasser, das zur Wiederverwendung vorgesehen ist, zu definieren.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/abwasser

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UBA-Studie: Spree droht nach Kohleausstieg in der Lausitz verstärkter Wassermangel

Sachsen, Brandenburg und Berlin stehen gemeinsam vor Mammutaufgabe
Eine neue Studie für das Umweltbundesamt (UBA) sieht gewaltige Aufgaben für die Wasserversorgung entlang der Spree, wenn mit Ende der Braukohleförderung in der Lausitz deutlich weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt werden wird. Laut Studie kann dies in trockenen Sommermonaten dazu führen, dass die Spree örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führt – mit entsprechenden Konsequenzen für den Spreewald, seine Seen und Kanäle sowie die Trinkwasserversorgung in der Region Berlin. UBA-Präsident Dirk Messner: „In Berlin und Brandenburg könnte im schlimmsten Szenario das Wasser empfindlich knapp werden, wenn nicht entschlossen gegengesteuert wird. Die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen stehen vor entsprechenden Herausforderungen. Sie sollten diese schnell gemeinsam mit der Wasserwirtschaft angehen.“ Die Studie schlägt unter anderem vor, Talsperren und Wasserspeicher zu ertüchtigen und bestehende Seen als Wasserspeicher auszubauen. Auch sollten die Länder gemeinsam ausloten, wie sich Wasser aus anderen Regionen durch neue Rohrsysteme möglichst naturverträglich in die Spree pumpen lässt. Haushalte, Industrie und Landwirtschaft sollten zudem mehr Wasser sparen. Eine Option wäre notfalls auch, das Grundwasser vorerst weiter zu pumpen und gereinigt in die Spree zu leiten.Mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/spree-droht-nach-kohleausstieg-in-der-lausitz

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Forschungsprogramm des Umweltbundesamtes 2023 – 2027

Das Forschungsprogramm des Umweltbundesamtes für den Zeitraum 2023 bis 2027 gibt einen Überblick über die Ressortforschungsaktivitäten des ⁠UBA⁠ mit besonderem Augenmerk auf die aktuellen und künftigen inhaltlichen Schwerpunkte. Es stellt für 19 Themenfelder dar, welches Wissen in den nächsten Jahren voraussichtlich verfügbar sein muss, um zeitgerecht Antworten auf umweltpolitisch relevante Fragen geben zu können.
Das Forschungsprogramm zeigt auch auf, dass die einzelnen Forschungsthemen disziplinäre und organisatorische Grenzen überschreiten. Drei aktuelle Cluster sowie mehrere exemplarische Forschungsprojekte illustrieren die umfassende Betrachtung von Umweltproblemen und die Erarbeitung integrierter Lösungsansätze.
Mit dem Forschungsprogramm richten wir uns an eine breite Zielgruppe aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Wir machen transparent, welche gegenwärtigen sowie zukünftigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsbeiträge des ⁠UBA⁠ zu erwarten sind. Außerdem soll das Forschungsprogramm dazu dienen, Forschungsaktivitäten mit anderen Einrichtungen besser koordinieren zu können. Zudem ist es das zentrale Instrument für die strategische interne Forschungsplanung. Das Forschungsprogramm wird auch weiterhin regelmäßig fortgeschrieben.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/forschungsprogramm-des-umweltbundesamtes-2023-2027

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Deutschland verlor in den letzten zwanzig Jahren durchschnittlich 760 Mio. Tonnen Wasser pro Jahr

Die vergangenen fünf Jahre in Deutschland waren von massiven Sommerdürren geprägt. Es ging sehr viel Wasser verloren. Nur: Wie hoch die Verluste genau waren und ob sich daraus ein Trend für die Zukunft ableiten lässt, sind nach wie vor offene Fragen. Ein Team des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ) hat nun gemeinsam mit Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich und der Universität Bonn die Jahre von 2002 bis 2022 genauer untersucht. Ihr Fazit: Im Durchschnitt hat Deutschland jedes Jahr 760 Millionen Tonnen (0,76 Kubikkilometer) Wasser verloren – sei es durch abnehmende Bodenfeuchte, schwindendes Grundwasser, abgeschmolzene Gletscher oder gesunkene Wasserspiegel. Die Studie beruht in erster Linie auf Daten der Satellitenmissionen GRACE (2002 bis Missionsende 2017) und GRACE-Follow On (seit 2018 aktiv). Das Besondere dieser Studie ist, dass die Forschenden vier verschiedene Auswertemethoden verglichen haben und damit zu einem deutlich geringeren Wasserverlust kamen als andere Auswertungen der Satellitendaten, die lediglich auf einer einzigen Methode beruhten. Der gesamte Wasserspeicher (auf Englisch Terrestrial Water Storage, TWS) hat demnach in den zwei Jahrzehnten um zusammengerechnet 15,2 Kubikkilometer abgenommen. Zum Vergleich: Der Wasserverbrauch aller Sektoren – Industrie, Landwirtschaft, Privathaushalte – in Deutschland beträgt rund 20 Kubikkilometer pro Jahr. Um verlässlich einen Trend abschätzen zu können, sei der Zeitraum jedoch zu kurz und zu stark von verschiedenen Extremen geprägt, schreiben die Forschenden in der April-Ausgabe der Fachzeitschrift „Hydrologie & Wasserbewirtschaftung (HyWa)“.

Die Satellitenmissionen GRACE (2002 bis Missionsende 2017) und GRACE-Follow On (seit 2018 aktiv) sind einzigartig. Die Satelliten-Tandems vermessen die Erdanziehungskraft, das so genannte Schwerefeld, und dessen Änderungen global auf Monatsbasis. Aus diesen Schwerefelddaten lassen sich Massenverlagerungen erkennen, die wiederum Rückschlüsse auf Veränderungen im Wasserkreislauf erlauben, also beispielsweise das Abschmelzen von Gletschern oder das Entleeren von Grundwasserspeichern. Erstmals ist es damit zum Beispiel gelungen, den Eismassenverluste Grönlands und der Antarktis zu quantifizieren. Der große Vorteil dieser Art von Messung: Sie erfasst auch Grundwasserleiter, die tief unter der Erdoberfläche verborgen sind. Der Nachteil: Die räumliche Auflösung der Schwerefelddaten ist vergleichsweise grob: rund 300 mal 300 Kilometer. Verlässliche Aussagen lassen sich daher nur für Gebiete von rund 100.000 Quadratkilometern Größe treffen, das entspricht etwa der Fläche der ehemaligen DDR.

Neue Analyse verschiedener Datenreihen für Deutschland (2002-2022)
Ein Team von Forschenden unter der Leitung von Andreas Güntner vom Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ hat jetzt erstmals für Deutschland einen detaillierten Überblick über die von den Satelliten gemessenen Änderungen des Gesamtwasserspeichers der letzten zwanzig Jahre veröffentlicht. Für die Auswertung der Daten – sowohl was die Bestimmung des Schwerefeldes betrifft als auch daraus abgeleitet die Bestimmung der gespeicherten Wassermassen – muss eine ganze Reihe von störenden Effekten herausgerechnet werden. So sind die 300 mal 300 Kilometer messenden Datenflächen naturgemäß nicht scharf abgegrenzt, denn der Einfluss der Schwerkraft auf die Satelliten lässt sich nicht auf klar definierte Segmente der Erde zurückführen wie etwa bei einem Satellitenbild. Das zeigt sich etwa darin, dass der Schwerefeldeffekt abschmelzender Alpengletscher auch die Messungen für die Wasservorkommen im Alpenvorland überlagert (der Effekt wird „Leakage“ genannt): Wenn die Gletschermassen schwinden, sieht es für die Satelliten so aus, als ob auch weiter entfernte Wassermassen verschwunden seien. Außerdem ändert sich das Schwerefeld der Erde auch, ohne dass sich akut Wassermassen verändern. Ein solcher Effekt ist beispielsweise, dass sich in manchen Regionen nach dem Verschwinden der eiszeitlichen Gletscher heute noch die Erdkruste hebt.

Räumliche Verteilung der Anomalien der Gesamtwasserspeicherung (TWS) für Deutschland aus den Satellitendaten von GRACE und GRACE-FO in den Monaten mit der größten positiven Anomalie (links) und der größten negativen Anomalie (Mitte) relativ zum langjährigen Monats-Mittelwert von TWS sowie die Differenz zwischen den beiden Monaten (rechts). Copyright: — Güntner et al. (2023); Hydrologie & Wasserbewirtschaftung, 67, (2), 74-89. DOI: 10.5675/HyWa_2023.2_1

Je nach Prozessierungsmethoden und korrigierenden Faktoren ergeben sich leicht unterschiedliche Werte für das Schwerefeld und dessen Variationen. Die Forschenden nutzten für ihre Studie…

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Nationale Wasserstrategie

Die deutsche Wasserwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen: Klimawandel, demografische Entwicklungen, Landnutzungsänderungen, technologische Neuerungen, verändertes Konsumverhalten und neue politische Rahmenbedingungen bringen umfassende Veränderungen mit sich.

Am 15.03.2023 wurde die Nationale Wasserstrategie im Bundeskabinett verabschiedet. Mit dieser Strategie und dem dazugehörigen Aktionsprogramm wird die Grundlage für ein zukunftsfähiges Management unserer Wasserressourcen und den Schutz unserer Gewässer gelegt.

Wasserwirtschaft und Gewässerschutz stehen durch ⁠Klimawandel⁠, Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und demografischer Wandel vor diversen Herausforderungen. Die Nationale Wasserstrategie zielt darauf auch im Jahr 2050 und darüber hinaus den nachhaltigen Umgang mit unseren Wasserressourcen zu sichern. Auch langfristig soll der Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser erhalten, der verantwortungsvolle Umgang mit Grund- und Oberflächengewässern auch in anderen Sektoren gewährleistet und der natürliche Wasserhaushalt und die ökologische Entwicklung unserer Gewässer unterstützt werden. Die 78 Maßnahmen des Aktionsprogramms zur Nationalen Wasserstrategie sollen schrittweise bis 2030 umgesetzt werden.

Die Strategie gliedert sich in die 10 Strategischen Themen:

Den naturnahen Wasserhaushalt schützen, wiederherstellen und dauerhaft sichern – Wasserknappheit und Zielkonflikten vorbeugen
Gewässerverträgliche und klimaangepasste Flächennutzung im urbanen und ländlichen Raum realisieren
Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung weiterentwickeln -guten Zustand erreichen und sichern
Risiken durch Stoffeinträge begrenzen
Wasserinfrastrukturen klimaangepasst weiterentwickeln – vor Extremereignissen schützen und Versorgung gewährleisten
Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufe verbinden
Leistungsfähige Verwaltungen stärken, Datenflüsse verbessern, Ordnungsrahmen optimieren und Finanzierung sichern
Meeresgebiete (Nord- und Ostsee) intensiver vor stofflichen Einträgen vom Land schützen
Bewusstsein für die Ressource Wasser stärken
Gemeinsam die globalen Wasserressourcen nachhaltig schützen

Begleitet wird die Nationale Wasserstrategie durch die Publikation „Ausgewählte Fachinformationen zur Nationalen Wasserstrategie“ (UBA-Text 86/2021). Hier wird der fachlich-wissenschaftliche Hintergrund für die 10 Strategischen Themen der Nationalen Wasserstrategie dargestellt. Dies umfasst Informationen zum Zustand der Gewässer, zu den Herausforderungen und Anforderungen für die Wasserwirtschaft und den Gewässerschutz sowie zu Wassernutzungen in anderen Sektoren.

Nationaler Wasserdialog und Bürger*innendialog

Der Nationale Wasserdialog und seine Ergebnisse sind ein wesentlicher Baustein für die Entwicklung der Nationalen Wasserstrategie. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Umweltbundesamt führten von 2018 bis 2020 den Nationalen Wasserdialog durch. Im Rahmen des zweijährigen Dialogprozess wurden zukünftige Entwicklungen diskutiert, Lösungsstrategien erarbeitet und gemeinsam mit den beteiligten Akteuren wesentliche Maßnahmen identifiziert, um mit zukünftigen Herausforderungen umgehen zu können. Mehr als 300 Teilnehmer*innen aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung, aus Verbänden, Ländern und Kommunen haben am Nationalen Wasserdialog mitgewirkt. Am 08.10.2020 wurde der Nationale Wasserdialog im Rahmen des 2. Nationalen Wasserforum mit einem umfangreichen Abschlussdokument beendet.

Das Bundesumweltministerium ermöglichte im Rahmen des „Nationalen Bürgerinnendialogs Wasser“ zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands die Mitwirkung bei der Gestaltung der Wasserpolitik der Zukunft. Zwischen Februar und April 2021 wurden in Workshops Ideen für die Sicherung von Wasser, der Lebensressource Nummer eins, entwickelt und zu Papier gebracht. In einem Bürgerinnenratschlag formulierten die Bürgerinnen und Bürger Forderungen und Empfehlungen an die Bundespolitik, die im Zuge der Entwicklung der Nationalen Wasserstrategie aufgegriffen wurden und nun umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen zum Dialog und zu den Ergebnissen stehen im Schlussbericht zum Nationalen Bürger*innendialog Wasser.

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Bund fördert Wasserstoff-Forschungsprojekt im bayerischen Chemiedreieck

Für die Transformation des mit über 20.000 Beschäftigten größten bayerischen Chemiestandortes ChemDelta Bavaria hin zur Wasserstoffwirtschaft wurde das Forschungsprojekt „Verbundvorhaben H2-Reallabor Burghausen“ entwickelt. Nun wird das Forschungsprojekt offiziell vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Förderbetrag beläuft sich auf rund 39 Millionen Euro. Das Verbundvorhaben im bayerischen Chemiedreieck – als Initiative der Stadt Burghausen – soll als Leuchtturmprojekt fungieren für die gesamte chemische Industrie in Deutschland auf dem Weg in eine klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft.

Das ChemDelta Bavaria ist die größte Chemieregion in Bayern mit 19 weltweit tätigen
Unternehmen, 20.000 Beschäftigten, mehr als zehn Milliarden Umsatz pro Jahr und mehr als
vier Milliarden Investitionen in den letzten Jahren. Die Chemieregion im Südosten des
Freistaats ist bereits jetzt der größte Wasserstoffnutzer in Bayern. Die ansässigen Firmen
wollen sich der Herausforderung einer klimaneutralen Transformation durch die Nutzung von
grünem Wasserstoff als Energieträger und potentielle Basis für zusätzliche und neue
Ausgangstoffe für die Chemie stellen. Der Erhalt von in Summe gut 50.000 Arbeitsplätzen in
der Region – neben den Industrie-Beschäftigten sind weitere rund 30.000 Menschen indirekt
von der Chemie vor Ort abhängig – steht dabei im Fokus der Reallabor-Verantwortlichen.

2021 wurde für dieses Vorhaben als Betriebsgesellschaft die Reallabor Burghausen –
ChemDelta Bavaria gGmbH gegründet, unter Federführung der Stadt Burghausen, des
Landkreises Altötting und weiteren Gesellschaftern aus Industrie und Logistik – Wacker
Chemie AG, Linde GmbH, InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG, Westlake Vinnolit GmbH &
Co. KG, OMV Deutschland GmbH und DB Cargo BTT GmbH. Mit dem Reallabor sollen neue
Technologien entwickelt und zur Marktreife geführt werden, um Wasserstoff (H2) als
Energieträger in der chemischen Industrie, aber auch auf breiter Basis in Logistik und
weiterer Wirtschaft zu nutzen und Kohlendioxid (CO2) einzusparen. Unter Leitung der
Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Rosenheim wurde ein
Forschungsvorhaben mit insgesamt 36 Projektpartnern und einem Budget von rund 50
Millionen Euro entwickelt. Dieses Vorhaben wurde zur Förderung beim
Bundesforschungsministerium eingereicht und nun als förderungswürdig bewertet.

In Summe mehr als 50 Mio. Euro für Wasserstoff-Forschungsvorhaben
Der Förderbescheid wurde am Dienstag, 21. März 2023, in einem Festakt im TUM Akademiezentrum Raitenhaslach in Burghausen von Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg vom Bundesministerin für Bildung und Forschung offiziell an Ersten Bürgermeister Florian Schneider von der Stadt Burghausen als größtem Gesellschafter der Reallabor gGmbH
übergeben. Der Förderbescheid umfasst die Maßnahmen des Reallabor-Vorhabens in Höhe von rund 39 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren. Gekoppelt ist die Millionenförderung des Bundes mit eingebrachten Eigenmitteln der Projektpartner in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, so dass für das Wasserstoff-Forschungsprojekt insgesamt rund 51 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

„Praxisnaher Test für Wasserstoffkette“
Staatssekretär Brandenburg bezeichnete das H2-Reallabor als „praxisnahen Test direkt im industriellen Umfeld im Verbund mit der Forschung, wo man konkrete Ideen für die Wasserstoffkette konkret ausprobieren kann“. Damit sei das Projekt ein wichtiges Bauteil der Energiewende. „Die Förderung des Bundes ist aber auch ein großer Vertrauensvorschuss für das Burghauser Reallabor im hochkompetitiven Wettbewerbsprozess um Förderungen in Deutschland“, so Brandenburg.

Dr. Peter von Zumbusch von der Wacker Chemie AG und Leiter des Wacker-Werkes Burghausen, das mit über 8.000 Beschäftigten der größte Chemiestandort im ChemDelta Bavaria ist, betonte:

„Auf dem Weg der bayerischen chemischen Industrie in die Zukunft durch klimafreundliche Transformation in eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.“Unter anderem ohne nachhaltig und preisgünstig erzeugten Strom werde das nicht möglich sein.

Fünf Hochschul- und Forschungseinrichtungen beteiligt
Am H2 Reallabor Burghausen sind neben den 16 Industriepartnern auch fünf bayerische Hochschulen und Forschungseinrichtungen beteiligt: Die wissenschaftliche Leitung
übernimmt die Technische Universität München (TUM). Beteiligt sind zudem die Technische Hochschule Rosenheim (TH-Ro) mit dem Campus Burghausen, die ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTHR), die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE e.V.) sowie Bauhaus Luftfahrt (BHL). Prof. Dr. Gerhard Kramer, Vizepräsident der TUM,
informierte, dass allein zwölf Lehrstühle und Professuren beim Reallabor-Projekt dabei sein werden.

„Durch die Zusammenarbeit von Hochschul-Forschung und chemischer Industrie im Hinblick auf den Transformationsprozess kann das H2-Reallabor zum Nukleus der deutschen Wasserstoffwirtschaft werden“, so Kramer.

Prof. Dr. h.c. Heinrich Köster, Präsident der TH-Ro, sagte:

„Auch die Technische Hochschule Rosenheim mit ihrem Campus Burghausen wird ihre Beiträge zum Reallabor Burghausen liefern.“

So werde inunmittelbarer Nähe zum Campus Burghausen ab Ende des Jahres ein Technikum für Forschung auf den Gebieten Wasserstoff, Verfahrenstechnik und Chemie errichtet. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 oder Anfang 2026 geplant. Etwa 40 Millionen Euro werden dafür von der Stadt Burghausen mit Fördermitteln des Freistaates Bayern investiert. Außerdem habe man bereits zum Wintersemester 2022/2023 einen Masterstudiengang Wasserstofftechnologie eingerichtet, eine entsprechende Professur folge nun.

Forschungsergebnisse für gesamte deutsche Chemieindustrie
„Der millionenschwere Förderbescheid des Bundes ist verbunden mit der Auflage, dass die Forschungsergebnisse des Projekts der gesamten deutschen Chemieindustrie zur Verfügung gestellt werden“, so Reallabor-Geschäftsführer Anton Steinberger. „Das Vorhaben im ChemDelta Bavaria erfüllt damit eine Leuchtturm-Funktion für die Chemiebranche in ganz
Deutschland.“ So könne gemeinsam der Weg in die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft für eine der wichtigsten Branchen der deutschen und der europäischen Volkswirtschaft geebnet werden.

Burghausens Bürgermeister Florian Schneider betonte, dass das H2 Reallabor auch nach Ende der Förderphase in 2027 dauerhaft etabliert sein werde, um dort die Forschung
für Klimaneutralität in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter voranzutreiben.

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Deutscher Wetterdienst berechnet Starkregengefahr für jeden Ort in Deutschland

„Dank neuer Beobachtungsdaten und der Verknüpfung der Informationen von Bodenstationen und Wetterradar kann der DWD jetzt für jeden Ort in Deutschland die Starkregengefahr berechnen.” Das verkündete Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD), auf der Klima-Pressekonferenz des nationalen Wetterdienstes im März 2023 in Berlin. Die damit möglichen Risikokarten zum Auftreten von Starkregen und Dauerregen seien zum Beispiel für den vorbeugenden Katastrophenschutz als Planungsgrundlage sehr wichtig. Aber auch die Wasserwirtschaft sowie Bauingenieure und Städteplaner profitierten davon bei der angemessenen Dimensionierung von Kanalnetzen, Kläranlagen, Pumpwerken oder Rückhaltebecken. Die Verknüpfung der Risikokarten zu extremen Niederschlägen mit geografischen und demografischen Informationen ermögliche ganz neue „Lagebilder”. So hat der DWD seine Daten mit der Bevölkerungsstatistik verbunden und konnte so für die 15 bevölkerungsreichsten Städte zeigen, wie stark die Einwohnerinnen und Einwohner von extremen Niederschlägen bisher betroffen waren.

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Einleitverbote für Scrubber-Abwasser empfohlen

Das Umweltbundesamt hat die Auswirkungen der Abwassereinleitungen aus Abgasreinigungsanlagen von Seeschiffen (Scrubber) auf die Meeresumwelt untersuchen lassen. Das Scrubber-Abwasser enthält Schadstoffe wie Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, seine Einleitung in die Meere wird als äußerst bedenklich eingestuft. Einleitverbote – mindestens regional – werden empfohlen.

Im Auftrag des Umweltbundesamtes (⁠UBA⁠) untersuchte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit weiteren Partnern im Projekt „Environmental Impacts of Discharge Water from Exhaust Gas Cleaning Systems on Ships (ImpEx)“ im Zeitraum von 2020 bis 2023 Abwasserproben von vier Schiffen auf die Schadstoffbelastung und deren ökotoxikologische Wirkung.

Sowohl wasserlösliche als auch partikelgebundene Schadstoffe wurden erfasst. Insbesondere Vanadium, Nickel, Kupfer, Eisen und Zink sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) reichern sich im Abwasser der Scrubber an und können bei Meeresorganismen zu Genmutationen oder Vergiftungen führen.

In Labortests wurde die Gesamttoxizität des Abwassers an marinen Leuchtbakterien, Algen und Ruderfußkrebsen untersucht. Das Ergebnis zeigte, dass das Abwasser je nach Scrubber-System als „praktisch nicht toxisch“ bis „hochgradig toxisch“ und „extrem toxisch“ zu bewerten ist. Darüber hinaus erfolgten spezifische Tests auf mutagene und dioxinähnliche Wirkung, die in vielen Proben ebenfalls nachgewiesen werden konnten.

Einleitverbote für Scrubber-Abwasser empfohlen
Die Ergebnisse begründen den dringenden Handlungsbedarf: Als erste Maßnahme schlägt das BSH vor, in besonders sensiblen Meeresgebieten (Particular Sensitiv Sea Areas) und/oder küstennahen Gebieten ein Einleitverbot auszusprechen. Ein globales Verbot, Scrubber-Abwasser in die Meeresumwelt zu leiten, wird als nur langfristig umsetzbare Maßnahme bewertet, da für überregionale Meeresgebiete die Entscheidungen auf internationaler Ebene in der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) getroffen werden. Um diesen Prozess voranzubringen, wurden die Studienergebnisse auch bei dem zuständigen Umweltschutzgremium (MEPC) der IMO eingereicht. Das UBA setzt sich dort sowie auf regionaler Ebene (Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee – HELCOM und des Nordostatlantiks – OSPAR) und national im Rahmen des Maßnahmenprogramms für die Nord- und Ostsee zur Umsetzung der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtline (MSRL) für eine Minderung der Scrubber-Abwassereinleitungen ein.

Scrubber-Technik verlagert Schadstoffeintrag von der Luft ins Wasser
Scrubber sind Abgasreinigungssysteme, die als Alternative zu schwefelreduziertem Kraftstoff für Seeschiffe zugelassen sind. Dabei wird Meerwasser im Abgas versprüht, um den Schwefel aus diesem auszuwaschen. Neben dem ausgewaschenen Schwefel gelangen weitere Schadstoffe wie Schwermetalle, Ölrückstände und auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) in das Abwasser. Dieses Wassergemisch aus zum Teil langlebigen und krebserregenden Schadstoffen wird oftmals fast ungereinigt ins Meer eingeleitet und belastet somit die Meeresumwelt.

Heute setzen ungefähr 25 Prozent der Welthandelsflotte (bezogen auf die Tragfähigkeit der Schiffe) Scrubber ein. So können die Schiffe weiter mit kostengünstigem Schweröl fahren. Im „open-loop“-Verfahren von Scrubbern wird Meerwasser verwendet und direkt wieder ins Gewässer eingeleitet. Im „closed-loop“-Verfahren wird das Wasser mehrfach verwendet, teilweise gereinigt und kann für einen gewissen Zeitraum an Bord in Tanks gespeichert werden. Wird dieses Abwasser nicht im Hafen entsorgt, sondern außerhalb von Verbotszonen eingeleitet, wird befürchtet, dass dort Hot Spots, Gebiete mit besonders hoher Schadstoffbelastung, entstehen.

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Abschätzung zusätzlich aus Abwasser und Klärschlämmen kommunaler und gewerblicher Herkunft extrahierbarer Wertstoffe

Das Vorhaben beschäftigt sich mit Umsetzungsfragen der Klärschlammverordnung von 2017.

Zunächst wird der Frage nachgegangen, ob die kommenden gesetzlichen Vorschriften (Phosphor-Rückgewinnungspflicht) zu einer besseren Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffpotentiale führen. Nicht erfasste Potentiale sollen ermittelt werden. Betrachtet werden sowohl kommunale Klärschlämme als auch industrielle Abwässer, insbesondere der Nahrungsmittelbranchen.

Ferner werden Fragen zur Gleichwertigkeit der Analysemethoden zur P-Bestimmung und zur Untersuchungshäufigkeit zwecks Ermittlung einer sicheren Unterschreitung der P-Rückgewinnungspflicht bearbeitet und wichtige Erkenntnisse für den Vollzug gewonnen.

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Phosphoreinträge in die Gewässer bundesweit modellieren

Neue Ansätze und aktualisierte Ergebnisse von MoRE-DE

Nach wie vor ist in Deutschland in einigen Gewässern die Belastung mit Phosphor zu hoch. Für eine weitere Reduzierung der Einträge braucht es eine verlässliche Beschreibung der wichtigsten Quellen und Eintragspfade.

Mit neuen Datengrundlagen und methodischen Ansätzen wurde die bundesweite Modellierung der Phosphoreinträge mit dem Modell MoRE aktualisiert. Fokus lag auf der Weiterentwicklung der Aussagen für den Eintragspfad Bodenerosion.

Die neuen Ergebnisse zeigen, dass insgesamt in Deutschland jährlich rund 15.400 t/a Gesamtphosphor in die Gewässer eingetragen werden, davon 11 % über ⁠Erosion⁠ hauptsächlich von Ackerflächen. Circa 60 % stammen aus Siedlungsgebieten (Kläranlagen, Kanalisationen)

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Trotz Fortschritten nur zehn Prozent der deutschen Gewässer ökologisch intakt

Alle sechs Jahre werden in Deutschland aktuelle Planungen für die Verbesserung des Zustands der Gewässer in einer Broschüre „Die Wasserrahmenrichtlinie. Gewässer in Deutschland 2021. Fortschritte und Herausforderungen“ veröffentlicht. Aktuell sind nur knapp zehn Prozent der Flüsse, Seen und Küstengewässer in gutem ökologischen Zustand. Das ist zwar eine leichte Verbesserung gegenüber 2015, stellt Deutschland aber weiter vor große Herausforderungen. Positiv ist, dass die chemischen Belastungen im Grundwasser insgesamt leicht zurückgegangen sind. Allerdings musste jeder fünfte Grundwasserkörper in Deutschland weiterhin wegen zu hoher Nitratwerte als schlecht bewertet werden. Diese Belastung stammt vor allem aus der Landwirtschaft. Insgesamt hat sich der Zustand vieler Gewässer in den vergangenen Jahren in einzelnen Aspekten verbessert. Sie sind aber noch nicht im guten Zustand. Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie sollen die Gewässer bis 2027 chemisch, ökologisch und – beim Grundwasser – auch in der verfügbaren Menge „gut“ sein.

Bundesumweltministerin Lemke unterstreicht die Bedeutung der anspruchsvollen Ziele des europäischen Gewässerschutzes: „Das Fischsterben an der Oder hat uns unmissverständlich gezeigt, wie stark wir die Gewässer mit Nutzungen überfordern. Die Klimakrise verstärkt die bereits vorhandenen Belastungen der Gewässer. Wir müssen deshalb neu bewerten, was wir den Gewässern in Zeiten von Klimakrise, von Hitze, von niedrigen Wasserstände noch zumuten können. Um unsere Wasserressourcen auch künftig angesichts von Hitzewellen und Dürreperioden zu sichern und das Wasser in der Landschaft zu halten, benötigen wir gesunde und widerstandsfähige Gewässer und Renaturierung. Eine nationale Wasserstrategie der Bundesregierung und das Aktionsprogramm Natürlicher ⁠Klimaschutz⁠ sind dafür unerlässlich.“

Laut ⁠UBA⁠-Präsident Dirk Messner kämpft der Gewässerschutz vor allem mit zwei Problemen: „Zu hohe Nähr- und Schadstoffeinträge und der kompromisslose Ausbau der Gewässer in den vergangenen Jahrzehnten sind die Hauptprobleme, unter denen unsere Gewässer leiden. Zu viele Nährstoffe finden ihren Weg vom Acker in den Fluss und dann ins Grundwasser. Auch über Kläranlagen werden noch zu viele gewässerschädliche Stoffe eingetragen.“ Das UBA unterstützt die Vorhaben der Länder, an einem Viertel der Gewässer Kläranlagen aus- oder neu zu bauen und damit ökologisch zu optimieren. Die Umstellung auf den ökologischen Landbau, ein optimierter und reduzierter Düngereinsatz und Maßnahmen an den Quellen von Chemikalieneinträgen könnten zudem helfen, die Einträge gewässerschädlicher Stoffe von Beginn an zu reduzieren.

Die Prognosen zur Entwicklung des Gewässerzustands lassen erwarten, dass die Ziele der ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ auch 2027 nicht erreicht sein werden. Der Präsident des UBA Dirk Messner wirbt daher für mehr Tempo und Ambition im Gewässerschutz: „Es wird in den kommenden Jahren darauf ankommen, die vielen geplanten Maßnahmen in Bund, Ländern und Kommunen auch zügig umzusetzen. Dafür müssen ausreichend Personal und finanzielle Mittel bereitgestellt werden.“

Weitere Informationen:
Alle Daten wurden vom Umweltbundesamt (UBA) und Bundesumweltministerium (BMUV) für einen gemeinsamen Bericht auf Basis von Länderdaten fristgerecht an die EU-Kommission übermittelt. Die Broschüre „Die Wasserrahmenrichtlinie. Gewässer in Deutschland 2021. Fortschritte und Herausforderungen“ beinhaltet alle Daten zum Zustand der Gewässer in Deutschland im Jahr 2021. Sie beschreibt Belastungen und die Verbesserungen, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden. Zudem zeigt sie die Maßnahmen auf, die notwendig sind, damit unsere Gewässer Lebensräume für vielfältige Arten bieten und auch langfristig ausreichend sauberes Wasser für alle zur Verfügung steht. Die Broschüre kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Umweltbundesamt Hauptsitz
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau

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Evaluierung und Weiterentwicklung der CSR-Berichterstattung

Seit dem Geschäftsjahr 2017 sind europaweit bestimmte Unternehmen über die sog. europäische CSR-Richtlinie verpflichtet Nachhaltigkeitsinformationen offenzulegen. Die EU-Richtlinie wurde 2022 umfassend überarbeitet. Das Forschungsvorhaben „Evaluierung und Weiterentwicklung der CSR-Berichterstattung“ wurde parallel zur Richtliniennovelle durchgeführt und lieferte dafür wichtige Impulse. Im Projekt wurde die Berichtspraxis der rund 250 großen kapitalmarktorientierten Unternehmen in Deutschland zu Umwelt und ⁠Klima in den Blick genommen. Im Ergebnis wurden konkrete Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Berichtspflichten und zur Entwicklung der Berichtsstandards formuliert. Der vorliegende Abschlussbericht fasst die Ergebnisse des Forschungsprojektes zusammen.

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Kurzinfo – Abwasser – Kläranlage

Über 95 Prozent der Bevölkerung Deutschlands oder 79 Millionen Einwohner sind an die öffentliche Kanalisation angeschlossen (2004). Das Abwasser wird in über 10.000 Kläranlagen gereinigt. Das Kanalnetz ist rund 515.000 Kilometer lang. Es könnte also circa 13 mal die Erde umrunden. Für die Kläranlagen sind im allgemeinen die Kommunen zuständig. Daneben gibt es Kläranlagen privater Industriebetriebe. In den öffentlichen Kläranlagen werden jährlich rund 9,4 Milliarden Kubikmeter Abwasser behandelt.

Das angefallene Abwasser wird zu fast 100 Prozent in Kläranlagen behandelt, die über drei Reinigungsstufen verfügen:
eine mechanische Stufe,
eine biologische Stufe ohne gezielte Entfernung der Nährstoffe, wie Stickstoffe und Phosphate,
eine weitere biologische Stufe mit gezielter Entfernung der Nährstoffe.
Die Gesamtzahl der biologischen Anlagen nimmt kontinuierlich zu. Dadurch hat sich der Sauerstoffgehalt in den Gewässern erfreulicherweise erhöht. So wurden die Lebensgrundlagen für die Fischfauna und die anderen Wasserorganismen verbessert.

Stationen einer modernen Abwasserkläranlage
Erste Reinigungsstufe = mechanische Abwasserreinigung
Das Abwasser passiert zunächst einen Rechen, der groben Unrat (Papier, Flaschen, Äste, Konservendosen und so weiter) zurückhält und mit einem automatischen Abstreifer entfernt.
Im Sandfang verbreitert sich der Abflusskanal, wodurch die Geschwindigkeit des weiter fließenden Abwassers abnimmt und grobe Stoffe wie Kies und Sand, die schwerer als Wasser sind, sich am Boden ablagern.
Im Vorklärbecken wird das Wasser etwa zwei Stunden zurückgehalten. In diesem großen, rechteckigen oder runden Becken können sich die feinen Schwebstoffe als Schlamm am Boden absetzen. Dieser Rohschlamm wird abgesaugt, eingedickt und in einen Faulraum befördert. Sogenannte Leichtstoffe, die zur Wasseroberfläche aufgetrieben werden (Fette, Mineralöle und so weiter) werden in einen besonderen Behälter abgelassen.

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Meldungen zur Schlammbehandlung 2023

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Meldungen 2011 Meldungen 2012 Meldungen 2013 Meldungen 2014
Meldungen 2015 Meldungen 2016 Meldungen 2017 Meldungen 2018
Meldungen 2019 Meldungen 2020 Meldungen 2021 Meldungen 2022

Mai 2023
St. Michael: Innovative Klärschlammanlage
März 2023
Wertstoffe aus Klärschlamm: Umsetzung der Klärschlammverordnung
Febraur 2023
Abschätzung zusätzlich aus Abwasser und Klärschlämmen kommunaler und gewerblicher Herkunft extrahierbarer Wertstoffe
Bestimmung der biogenen Kohlenstoffgehalte von Klärschlamm und Faulgas und Untersuchung von Abhängigkeiten zu Kläranlagen-Basisdaten, Abwasserwerten und Klärschlammzusammensetzung

 


St. Michael: Innovative Klärschlammanlage

In Kläranlagen wird Wasser gereinigt und aufbereitet – dabei bleibt Klärschlamm als Abfallprodukt zurück. In St. Michael in der Obersteiermark wurde nun eine weltweit einzigartige Anlage entwickelt, die den Schlamm weiterverwendbar macht. Sie soll bald zum Einsatz kommen. Mehr:

https://steiermark.orf.at/stories/3205015/

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Wertstoffe aus Klärschlamm: Umsetzung der Klärschlammverordnung

Nach Einführung der Klärschlammverordnung im Jahr 2017 stellten sich zum Phosphatrecycling einige Fragen, etwa zum Potenzial rückgewinnbarer Nährstoffe aus Klärschlamm, die die neuen Vorschriften nicht ausreichend regelten. Eine Studie des UBA beantwortet diese Fragen und gibt Hinweise zu analytischen Methoden und Untersuchungsintervallen für die Klärschlammuntersuchung.

Nährstoffpotenziale kommunaler Klärschlämme
Als ein Ziel der Studie „ExtraWERT“ sollten die Potenziale an Wertstoffen ermittelt werden, welche durch die neue Rechtslage – insbesondere im Zuge der Umsetzung der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) von 2017 – erfasst werden. Auch nicht genutzte Potenziale waren aufzuzeigen. Grundsätzlich sollen alle in Abwässern enthaltenen Nährstoffe umfassend zurückgewonnen werden, um so wertvolle Rohstoffe für die Düngerproduktion zu gewinnen. Dazu wurden die Abwasser- bzw. Klärschlammströme aus kommunalen, industriellen und gemischten Abwassereinleitungen betrachtet, relevante Stoffströme quantitativ erfasst und Wertstoffe, deren Rückholung sinnvoll sein könnte, identifiziert. Insbesondere Phosphor (P) wurde genauer untersucht, um Rückgewinnungsmöglichkeiten und -potenziale zu erfassen.

Berechnungen für das Jahr 2016 ergaben, dass in kommunalen Klärschlämmen rund 54.000 Tonnen Phosphor enthalten sind. Die Umsetzung der Vorgaben der Klärschlammverordnung von 2017 wird zu einer deutlichen Steigerung der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm im Vergleich zur derzeitigen bodenbezogenen Verwertung führen: Erwartet werden 65 Prozent Phosphor-Recycling im Jahr 2029, ausgehend von nur 20 Prozent im Jahr 2016. Daraus könnten 38 Prozent des in Deutschland für Mineraldünger benötigten Phosphors gedeckt werden. Die Anteile anderer Nährstoffe in kommunalen Klärschlämmen sind vergleichsweise gering und liegen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Verluste, die durch die neuen gesetzlichen Regelungen, vor allem durch die steigende thermische Behandlung entstehen, sind als eher gering einzustufen.

Wertstoffe in industriellen Abwässern
Die Wertstoffpotenziale im Abwasser der Industriebranchen sind aufgrund der unzureichenden Datenlage kaum belastbar zu quantifizieren. Potenziale in Abwässern der Lebensmittelindustrie sind erkennbar, aber aufgrund der Heterogenität innerhalb der Branche schwer konkret zu beziffern. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass bestehende Potenziale in industriellen Abwässern durchaus besser genutzt werden könnten. Gesetzliche Regelungen können in der AbfKlärV nur für solche Abwässer getroffen werden, die zusammen mit kommunalem Abwasser behandelt werden. Der Absatz industrieller Klärschlämme direkt in der Landwirtschaft (vorwiegend über die Bioabfallverordnung) wird, vor allem wegen der Verschärfung des Düngerechts, merklich schwieriger. In Einzelfällen werden bereits Nährstoffe gezielt rückgewonnen (insbesondere mittels Struvitfällung), welche dann als Dünger eingesetzt werden können.

Fragen aus dem Vollzug der Klärschlammverordnung
Von der Phosphor-Rückgewinnungspflicht ausgenommen sind Abwasserbehandlungsanlagen, deren Klärschlamm weniger als 20 Gramm Phosphor pro Kilogramm Trockenmasse (TM) enthält. Dies sicher festzustellen wird insbesondere durch zum Teil erhebliche Schwankungen im Jahresverlauf erschwert. In dieser Studie sollten vor allem solche Schlämme analysiert werden, die um die für die Phosphor-Rückgewinnung ausschlaggebende Grenze von 20 Gramm pro Kilogramm liegen. Die Untersuchungen an neun kommunalen Klärschlämmen zeigen, dass die Phosphor-Schwankungen im Jahresverlauf nicht zu unterschätzen sind (Schwankungsbreite 4 bis 13 Prozent). Einige Schlämme weisen Messwerte auf, die deutlich oberhalb und unterhalb der Rückgewinnungsgrenze liegen. Klärschlämme, vor allem solche im Grenzbereich 18 bis 22 Gramm Phosphor pro Kilogramm Trockenmasse, sollten daher in vorgegebenen zeitlichen Abständen beprobt werden, um eine Unterschreitung der 20 Gramm pro Kilogramm verlässlich feststellen zu können (z. B. monatlich mit Überschreitungsmöglichkeit in 3 von 12 Fällen).

Auch die Zuverlässigkeit der verschiedenen gemäß AbfKlärV zulässigen Analysemethoden zur Untersuchung des Phosphor-Gehalts im Klärschlamm und der dazugehörigen Aufschlussverfahren wurden im Vorhaben untersucht. Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) organisierte zudem einen Ringversuch, in dem die Methoden zusätzlich von akkreditierten Laboren angewandt wurden, um Messunterschiede verschiedener Laboratorien darzustellen. Die Verfahren zur Phosphor-Bestimmung wurden an 15 Klärschlämmen durchgeführt. Die Untersuchungen liefern signifikant unterschiedliche Ergebnisse, die jedoch keine Methode als klar unzulänglich identifizieren lassen. Photometrie und ICP-MS ergeben grundsätzlich niedrigere Messergebnisse als ICP-OES, und Rückflussaufschlüsse niedrigere Ergebnisse als Mikrowellenaufschlüsse. Im Ringversuch mit insgesamt 28 Laboren an einem Klärschlamm bestätigte sich dieser Befund. Signifikant niedrigere Messwerte wurden hier lediglich für die Kombination Photometrie/Rückfluss im Vergleich zur ICP-OES und ICP-MS nach Mikrowellenaufschluss festgestellt. Die Photometrie ist in der Praxis kaum noch relevant. Aus den Untersuchungsergebnissen heraus kann zur Phosphor-Analytik in Klärschlamm der Königswasseraufschluss in der Mikrowelle in Kombination mit der Phosphor-Bestimmung an der ICP-OES empfohlen werden.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/wertstoffe-aus-klaerschlamm-umsetzung-der

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Abschätzung zusätzlich aus Abwasser und Klärschlämmen kommunaler und gewerblicher Herkunft extrahierbarer Wertstoffe

Das Vorhaben beschäftigt sich mit Umsetzungsfragen der Klärschlammverordnung von 2017.

Zunächst wird der Frage nachgegangen, ob die kommenden gesetzlichen Vorschriften (Phosphor-Rückgewinnungspflicht) zu einer besseren Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffpotentiale führen. Nicht erfasste Potentiale sollen ermittelt werden. Betrachtet werden sowohl kommunale Klärschlämme als auch industrielle Abwässer, insbesondere der Nahrungsmittelbranchen.

Ferner werden Fragen zur Gleichwertigkeit der Analysemethoden zur P-Bestimmung und zur Untersuchungshäufigkeit zwecks Ermittlung einer sicheren Unterschreitung der P-Rückgewinnungspflicht bearbeitet und wichtige Erkenntnisse für den Vollzug gewonnen.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/abschaetzung-zusaetzlich-aus-abwasser

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Bestimmung der biogenen Kohlenstoffgehalte von Klärschlamm und Faulgas und Untersuchung von Abhängigkeiten zu Kläranlagen-Basisdaten, Abwasserwerten und Klärschlammzusammensetzung

Die Studie untersucht anhand einer begrenzten Anzahl an Proben von Klärschlamm (20) und Faulgas (14) aus kommunalen Kläranlagen die Verteilung von biogenem und fossilem Kohlenstoff und mögliche Abhängigkeiten von Basisdaten der Kläranlagen.

Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Klärschlämme aus kommunalen Anlagen mit untergeordneten gewerblichen Abwässern (<45 %, berechnet als mittlere Auslastung der Einwohnerwerte abzüglich der angeschlossenen Einwohnerzahl) ca. 80 % biogene Kohlenstoffanteile und Faulgase ca. 85 % biogene Kohlenstoffanteile aufweisen.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/bestimmung-der-biogenen-kohlenstoffgehalte-von

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Meldungen aus Österreich 2023

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Dezember 2023

WienKlärwerk Wien: Umweltkennzahlen

November 2023

LeibnitzUni Graz stellte hohe Konzentration von Umweltgift in der Mur fest
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Oktober 2023

KlagenfurtKlagenfurt investiert in Kanalsanierung
SalzburgVermehrt Coronaviren im Abwasser
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September 2023

WienSeit Kampagne – Weniger Müll landet im Klo
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August 2023

VillachKanalsystem wird um zwei Millionen saniert
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März 2023

HallstattHallstatts Abwasser wird untersucht
GleisdorfBundesministerin Leonore Gewessler auf Stippvisite in der Kläranlage
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Januar 2023

HallSanierung Nachklärbecken
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Klärwerk Wien: Umweltkennzahlen

-Kernindikator Energie
-Material
-Kernindikator Wasser
-Abfall
-Kernindikator Biologische Vielfalt
-Kernindikator Emissionen
-Treibstoffverbrauch
-Faktoren für die Berechnung der CO2-Äquivalente

https://umwelterklaerung2023.ebswien.at/umweltdaten/umweltkennzahlen/

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Leibnitz: Uni Graz stellte hohe Konzentration von Umweltgift in der Mur fest

Das Wasser rund um die Kläranlagen Leibnitz und Gössendorf nahm eine Studie der Uni Graz unter die Lupe. Diese ergab, dass die Technologie nicht in der Lage ist, die verbreiteten Industriechemikalien PFAS aus dem Wasser zu entfernen. Mehr:
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/6329660/Klaeranlagen-untersucht_Uni-Graz-stellte-hohe-Konzentration-von?from=rss

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Klagenfurt investiert in Kanalsanierung

In den nächsten Jahren investiert Klagenfurt Millionen in die Erweiterung und Sanierung von Kanal und Kläranlage. Während des Hochwassers kamen die Systeme an ihre Grenzen, Schmutzwasser vermischte sich mit dem relativ sauberen Oberflächenwasser. Der Ausbau soll dies in Zukunft möglichst verhindern. Mehr:

https://news.feed-reader.net/81154-klaeranlage.html

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Salzburg: Vermehrt Coronaviren im Abwasser

Ungeachtet der Hitzewelle steigt aktuell die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Salzburg wieder an. Das belegen Abwasseranalysen des Landes aus Salzburger Kläranlagen und auch die Hausärzte bestätigen wieder einen deutlichen Anstieg an erkrankten Personen.

https://salzburg.orf.at/stories/3221001/

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Meldungen von der Kläranlagen 2023

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Dezember 2023

ZweibrückenSo kommt es zu einem Rückstau
StraubingStraubinger Stadtentwässerung: Wirtschaftsplan 2024
RuhrverbandWasserwirtschaft spürt leichte Erholung in krisenhaften Zeiten
Erftverband101. Delegiertenversammlung
ErftverbandNaturpark Rheinland bietet kostenfreie Museumstour zur neuen Flut-Ausstellung im Erftmuseum
EGLVEGLV nehmen Deutschen Nachhaltigkeitspreis entgegen
DresdenNeues Abwasserbeseitigungskonzept für Dresden
BRWVerbandsversammlung wählt neuen Vorstand, Vorsitzenden und seine beiden Stellvertreter
BerlinMehr Schutz für saubere Seen

November 2023

Böblingen – SindelfingenDer Weg des Wassers auf der Kläranlage
OOWVLehrkräfte werden AQUA-AGENTEN
PrisdorfRegenrückhaltebecken Hudenbarg wird entschlammt
RuhrverbandAbwasserreinigung am Beispiel der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld
OOWVFast alle Nachwuchskräfte bleiben über Ausbildung hinaus beim OOWV
EVSEVS investiert rund 10 Millionen Euro in die energetische Optimierung der Kläranlage in Saarbrücken-Brebach
EmschergenossenschaftHochwasserschutz am Hüller Bach
DresdenAbwasserlösungen für den Dresdner Norden
Bad HomburgKläranlage Bad Homburg / Ober-Eschbach

Oktober 2023

RuhrverbandAbwasserreinigung am Beispiel der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld
RuhrverbandEnnepetal überträgt das Kanalisationsnetz und die Gewässerunterhaltung auf den Ruhrverband
OOWVFast alle Nachwuchskräfte bleiben über Ausbildung hinaus beim OOWV
OOWVNach Kanaleinsturz – Neue Schmutzwasserleitung für Berner Deichstraße
OOWVOOWV lässt Regenwasserkanal in der Gemeinde Wangerland spülen
Bad OeynhausenEnergieautarke Kläranlage
KölnStand der Maßnahmen zum Überflutungsschutz in Hahnwald
HamburgVersorger stellt Wasserverbrauchsstudie 2023 und neuen Online-Verbrauchsrechner vor
SaarbrückenEVS investiert rund 10 Millionen Euro in die energetische Optimierung der Kläranlage in Saarbrücken-Brebach
EmschergenossenschaftHochwasserschutz am Hüller Bach
EmschergenossenschaftEmscher wirbt für den Einsatz von Abwasserwärme
Emscher-LippeEmscher-Lippe-Erlebnis für alle
DresdenDresden: Ich fahre mit Strom aus Klärgas
BRWDer BRW feiert sein 50-jähriges Bestehen mit Aktionstagen für Jedermann
BerlinMit SEMA in die Zukunft schauen
Ober-EschbachNeubau der Kläranlage Ober-Eschbach
StuttgartLea Spraul im Stuttgarter Untergrund
RuhrverbandRuhrverband mit dem DWA-Klimapreis ausgezeichnet
OOWVOOWV erneuert Abwasserkanäle in Elsflether Fußgängerzone
KandernStadt will ihren Energieverbrauch durch Monitoring senken
BremenhanseWasser: Menschen und Technik verbinden für ausgezeichneten Klimaschutz
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September 2023

ObergartzemMolkerei bessert nach
Fischbach/ LuxemburgWarum die Gemeinde zwei Kläranlagen benötigt
Bad BerneckBauabschnitt in der Blumenau fertiggestellt
BerlinBerliner Regenwasseragentur: 5 Jahre Regenwasseragentur: Einmal Berlin in grün und blau, bitte!
MallorcaAn diesen Stränden auf Mallorca wird Abwasser ins Meer geleitet
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August 2023

MünchenMünchen bekommt eine neue Klärschlammverbrennungsanlage
LandauWL bietet Ratten und Co. Paroli
EmschergenossenschaftBundespräsident Steinmeier besucht renaturierte Emscher
BacknangAktuelles
StuttgartFörderwettbewerb stärkt Klimaschutz-Projekte: #jetztklimachen-Preis
RuhrverbandSorpetalsperre – Sedimente aus Vorbecken verfüllen ehemalige Klärschlammdeponie
AZV SüdholsteinBesserer Überflutungsschutz der Barmstedter Innenstadt durch zusätzlichen Regenwasserkanal
AggerverbandAggerverband passt Talsperren-Betriebspläne an Klimawandel an 
AZV SüdholsteinAZV Südholstein unterstützt den Wandel zu mehr Wasserschutz
BalveStadt Balve und Ruhrverband ziehen positive 100-Tage-Bilanz der Kanalnetzübertragung
OOWVKnappe Ressourcen clever bewirtschaften
KölnDr.-Ing. Christian Gattke neuer Geschäftsbereichsleiter Planung und Bau
EmschergenossenschaftStädte müssen Regenwasser wie einen Schwamm aufsaugen
DresdenUnterirdischer Staudamm in der Dresdner Heide
AggerverbandAggerverband führt dritte große Aufforstungsaktion an der Wiehltalsperre durch
AggerverbandAnwendertreffen Membrantechnik im simas am 27.04.2023
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Juli 2923

AZV SüdholsteinWeltumwelttag: Kampf gegen die Plastikverschmutzung
KäppalaVeolia Water Technologies liefert das weltweit größte MBBR-System an Käppala nach Schweden
HamburgHAMBURG WASSER erprobt Wasserrecycling
AZV Breisgauer BuchtWir setzen uns täglich für eine lebenswerte Umwelt ein
ErftverbandErftverband informiert über Stand der Bauarbeiten
ErftverbandAusgeprägte Trockenheit im Erft-Einzugsgebiet
ErftverbandErftverband informiert über aktuellen Stand der Bauarbeiten im südlichen Verbandsgebiet
EmschergenossenschaftAuszeichnung für „Katernberger Bach – Mach mit!“
DresdenGroßer Andrang beim Tag der offenen Tür im Klärwerk
DresdenUnterirdischer Staudamm in der Dresdner Heide
AggerverbandAggerverband passt Talsperren-Betriebspläne an Klimawandel an 
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Juni 2023

BRWBRW Klärwerk Ohligs – Bau einer Zentratwasseranlage
BRWAusbildungskooperation für Wasserbauer*innen geschlossen
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Mai 2023

AggerverbandZweckverband Wasserversorgung Kreis Altenkirchen besteht seit 50 Jahren
GießenNeue Blockheizkraftwerk- und Verdichterstation geht in Betrieb
IrschenbergZum Neubau unserer Kläranlage
KölnStarkregen und Objektschutz – wie schütze ich mich richtig?“: Digitale Informationsveranstaltung der StEB Köln am 9. Mai 2023
OOWVZukunftstag
OOWVRückenwind für Konzepte der Wasserwiederverwendung
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April 2023

StuttgartGirls’ Day 2023 – die Stadt­ent­wässerung Stuttgart macht mit!
StuttgartTag der offenen Tür im Hauptklärwerk S-Mühlhausen am 6. Mai 2023
SindelfingenFührungen über die Kläranlage für Schulklassen und Fachbesucher
RuhrverbandPhosphor-Rückgewinnungsanlage in Bottrop darf gebaut und betrieben werden
OOWVAuf der Kläranlage Lindern rollen die Bagger
MainzGenehmigungsantrag für den Bau der Wasser-Elektrolyse eingereicht
DresdenWie die Stadtentwässerung Stromkosten spart
Dresden29 Millionen Euro für Gasspeicher und Industriesammler
BRWKlärwerk Hochdahl öffnete sein Tore
Böblingen – SindelfingenDer Weg des Wassers auf der Kläranlage
BerlinMehr Schutz für saubere Seen
AggerverbandHochwasser- und Starkregenmaßnahmen an der Sülz – Arbeitskreis der Anliegerkommunen hat getagt
AggerverbandAggerverband verleiht Förderpreis mit Hochschule im Rahmen des Weltwassertages
AggerverbandWasserstrategie für mehr Klimaresilienz im Bewirtschaftungsraum des Aggerverbands
AggerverbandGemeinsam zum Schutz gegen Hochwasser und Starkregen
BerlinBerliner Wasserbetriebe stellen ihre Bilanz 2022 vor
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März 2023

WVERGroßprojekt Umbau der Kläranlage Düren: Vorbereitende Arbeiten haben begonnen
StuttgartGirls’ Day 2023 – die Stadtentwässerung macht mit!
SolingenNach Zwischenfall in Solingen Unfall in Klärwerk löst Fischsterben in der Itter aus
HamburgStaedtische-Unternehmen-bauen-klimafreundlichen-Gewerbehof-der-Zukunft
FlörsheimInformationsveranstaltung zum Ausbau der Kläranlage
ErftverbandGirls´Day
ErftverbandVerbandsrat wählt neuen Vorstand
EmschergenossenschaftMit Kunst für eine versöhnte Gesellschaft
EmschergenossenschaftEmscher-Mündung: Verfüllung des Altarmes in den Rhein macht Fortschritte
DresdenStadtentwässerung Dresden entwickelt und erprobt Konzept für Krisen
BerlinMit SEMA in die Zukunft schauen
BerlinMehr Schutz für saubere Seen
BerlinMarzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick buchen Pakete
WiesbadenELW: Erster E-Bagger im Rhein-Main-Gebiet bei ELW im Einsatz
RuhrverbandRuhrverband beseitigt Abwasser in Balve
OOWVNachts hören sie die Pumpen pfeifen
HamburgWichtige Ressource und Informationsquelle für Pandemiebekämpfung
ErftverbandErftverband und Kooperationspartner informieren rund ums Thema Wasser
EmschergenossenschaftBegrünte Fassade an der Schalker Meile verbessert das Stadtklima
Dresden29 Millionen Euro für Gasspeicher und Industriesammler
DresdenRuhe an der Semperoper
BerlinWasserkreislauf
BerlinUnsere Zukunftsstrategie 2030
AZV SüdholsteinRegenrückhaltebecken Küsterkamp: Bauarbeiten zur Ertüchtigung gehen in die nächste Phase
LippeverbandLippeverband renaturiert den Dattelner Mühlenbach und stärkt den Hochwasserschutz
OOWVKommunen können sich ab jetzt für den OOWV-Ferienpass bewerben
DippoldiswaldeAbwasserleitung geplatzt – Dippoldiswalde kämpft mit dreckigem Wasser aus Kläranlage
Mörfelden-WalldorfBald reineres Wasser im Hessischen Ried
Abwasserverband BergstraßeLandesregierung fördert vierte Reinigungsstufe in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) mit rund 3,7 Millionen Euro
Waldshut-TiengenWaldshut-Tiengen: 6 Millionen Euro für erneuerte Kläranlage
WurmshamWurmsham: Rund 3000 Liter Öl in Auffangbecken von Kläranlage gefunden
DresdenStadtentwässerung Dresden entwickelt und erprobt
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Februar 2023

TwistringenOOWV-Kläranlage Twistringen: Ersatzpflanzungen wegen Kanalbau
AZV Südholstein
AZV Südholstein: Verbandsversammlung im Zeichen schwieriger Zeiten
StuttgartEnBW: Zum Jahreswechsel – neuer Abrechnungsmodus für Frisch- und Schmutzwasser
Staufener BuchtFreiburger Behörde verlangt 46.500 Euro für eine wasserrechtliche Genehmigung
BalveRuhrverband ist ab dem 1.1.2023 in Balve abwasserbeseitigungspflichtig
MünchenMünchner Klärwerke: Neubau der Klärschlammverbrennungsanlage
LippeverbandLippeverband erneuert Kanäle
KölnVertreter aus Dnipro zu Gast
KölnInternationaler Austausch bei den StEB Köln
FuldaKonsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien, bei leicht verringertem Investitionsvolumen
EmscherPlatz für den Inhalt von sieben Millionen Badewannen
DresdenWie die Stadtentwässerung Stromkosten spart
BerlinGänsefett lässt nicht nur Bäuche wachsen
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Januar 2023

OOWVKläranlage Oldenburg wird zum Vorbild beim Wiederaufbau
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Zweibrücken: So kommt es zu einem Rückstau

Video erklärt Rückstausicherung

Unser Video erklärt Ihnen diese Themen leicht verständlich.
https://www.ubzzw.com/news/neues-video-erklaert-die-rueckstausicherung/
zum Video
Zum Video: https://www.ubzzw.com/servicebereiche/abwasser/rueckstausicherung


Straubinger Stadtentwässerung: Wirtschaftsplan 2024

Werkausschuss beschließt SER-Haushalt
Preissteigerungen in allen Bereichen zwingen die SER zur Anhebung der Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr
Mitte November wurde der Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 der Straubinger Stadtentwässerung und Straßenreinigung, Eigenbetrieb der Stadt Straubing, dem Werkausschuss vorgestellt. In seiner Sondersitzung beschließt der Stadtrat den Wirtschaftsplan zusammen mit dem Haushalt der Stadt. Neben dem Investitions-, Vermögens-, Finanz- und Stellenplan beinhaltet der Wirtschaftsplan der SER die Ergebnisse aus der Gebührenkalkulation für den Zeitraum 2024 – 2027.
Zum 31.12.2022 weißt die SER eine vorläufige Bilanzsumme von 109,742 Mio. EUR aus.
Für das Jahr 2024 plant die SER mit Umsatzerlösen in Höhe von 18,6 Mio. Euro. Diese beinhalten unter anderem die Einnahmen aus der Veranlagung von Gebühren (Schmutzwasser, Niederschlagswasser, Straßenreinigung) sowie aus der Annahme von Fäkalien und Klärschlamm durch Dritte.
https://ser-straubing.de/wirtschaftsplan-2024/

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Ruhrverband: Wasserwirtschaft spürt leichte Erholung in krisenhaften Zeiten

Verbandsversammlung in Essen mit positiven Botschaften für die genossenschaftlichen Mitglieder

Die Delegierten der Mitglieder des Ruhrverbands stellten mit ihren Beschlüssen auf der 37. Verbandsversammlung in Essen die Weichen für die wasserwirtschaftliche Arbeit in der Region im kommenden Jahr.
„Der Ruhrverband hat die Auswirkungen der hinter uns liegenden Krisen gut bewältigt und befindet sich stabil auf Kurs. In den nächsten Jahren werden wir massiv in den Substanzerhalt unserer Anlagen investieren, um sie auch für die noch strengeren gesetzlichen Anforderungen, die auf uns zukommen werden, zukunftsfit zu machen.“ Positiv, aber mit der gebotenen Vorsicht bilanzierte Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender und Technikvorstand des Ruhrverbands, das zu Ende gehende Jahr auf der Verbandsversammlung des Essener Wasserwirtschaftsunternehmens. Traditionell kommen die Delegierten der 60 Städte und Gemeinden, der Trinkwasserwerke und der Industriebetriebe im Einzugsgebiet der Ruhr am ersten Freitag im Dezember zur jährlichen Verbandsversammlung des Ruhrverbands in der Essener Philharmonie zusammen.
Nach mehreren turbulenten Jahren in Folge, die geprägt waren durch Corona, Ukrainekrieg, Energiekrise, massive Lieferengpässe bei wichtigen Betriebsmitteln, Dürre und Hochwasser, erlebte die Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2023 vergleichsweise ruhige Zeiten, in denen unter anderem die im Jahresverlauf spürbaren Rückgänge bei der Inflationsrate, dem Erzeugerpreisindex und dem Strompreis für eine gewisse Entspannung sorgten. Unverändert nach oben zeigen hingegen Baupreise und Bauzinsen mit den höchsten Steigerungen seit über 50 Jahren – durchaus eine Herausforderung für den Ruhrverband, dessen Aufwendungen für den Substanzerhalt seiner Betriebsanlagen schon in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen sind und mit Blick auf den altersbedingten Sanierungsbedarf der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur weiter steigen werden.
Hinzu kommen neue Anforderungen auf politischer Ebene, verdeutlichte der Vorstandsvorsitzende in seinem Vortrag: Unter anderem seien aus der überarbeiteten Kommunalabwasserrichtlinie, der das EU-Parlament in erster Lesung zugestimmt hat, erhebliche Verschärfungen bei den Grenzwerten für die Nährstoff- und Spurenstoffelimination aus dem Abwasser zu erwarten. Um diese zu erfüllen, sind umfangreiche Investitionen notwendig. Ein erstes Beispiel ist die im Herbst 2023 in Betrieb genommene weitergehende Reinigungsstufe auf der Kläranlage Brilon, in die der Ruhrverband rund sechs Millionen Euro investiert hat.
Aus wasserwirtschaftlicher Sicht erfreulich waren im Jahr 2023 die ergiebigen Regenfälle unter anderem im März, Juli, August und Oktober, die dafür sorgten, dass nach 14 zu trockenen Abflussjahren in Folge erstmals wieder ein Abflussjahr im Ruhreinzugsgebiet mit einem Niederschlagsüberschuss abschloss. Dennoch erinnerte der Vorstandsvorsitzende die Delegierten nachdrücklich daran, dass das in den vorangegangenen 14 zu trockenen Abflussjahren angesammelte Niederschlagsdefizit durch ein einziges nasses Jahr nicht ausgeglichen wird und in der Summe immer noch mehr als ein kompletter Jahresniederschlag in den Böden fehlt. Zudem waren die Abflussjahre 2022 und 2023 die wärmsten, die jemals an der Ruhr gemessen wurden – der Anpassung an die Folgen des menschengemachten Klimawandels bleibt also auch in den nächsten Jahren eine der größten Herausforderungen, denen sich die Wasserwirtschaft an der Ruhr gegenübersieht.
Die Finanz-, Personal- und Verwaltungsvorständin Dr. Antje Mohr konnte für den Finanzbereich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen ebenfalls Positives verkünden. Denn auch wenn die Inflation, der Tarifabschluss für die NRW-Wasserwirtschaft und weitere wirtschaftliche Herausforderungen ihre Spuren im Wirtschaftsplan hinterlassen haben, liegt die Beitragssteigerung für das Jahr 2024 erneut unter der Inflationsrate. Für die im Verbandsgebiet lebenden Bürgerinnen und Bürger hatte die Finanzvorständin eine besonders gute Nachricht: Obwohl die Siedlungsentwässerung im mittelgebirgsgeprägten Einzugsgebiet des Ruhrverbands mit einem größeren Aufwand verbunden ist als in anderen Gegenden, liegt der Gebührendurchschnitt für einen Vier-Personen-Musterhaushalt im Ruhreinzugsgebiet erstmals seit vielen Jahren sogar wieder unter dem vom Bund der Steuerzahler ermittelten NRW-Durchschnitt.
Auch seinen durch das milliardenschwere Kläranlagenausbauprogramm aufgebauten Schuldenberg, der Mitte der Nullerjahre bei mehr als einer Milliarde Euro gelegen hatte, konnte der Verband im vergangenen Jahr weiter abtragen, so dass die Verschuldung ohne Berücksichtigung der in jüngster Zeit übertragenen Kanalnetze mittlerweile nur noch bei 271 Millionen Euro liegt. Selbst im Wachstumsfeld der Kanalnetzübertragungen konnte die Verschuldung zurückgefahren werden, sie wird allerdings in den kommenden Jahren durch weitere Übertragungen wieder zunehmen. Kanalnetzübertragungen schaffen die Voraussetzung, Siedlungswasserwirtschaft aus einer Hand zu betreiben, Schnittstellen im Kanalsystem vor Ort zu beseitigen und bestehende Einsparpotenziale zu heben. Auch bei der Gewässerunterhaltung kooperiert der Ruhrverband mit mehreren Kommunen in seinem Verbandsgebiet.
Die Delegierten des „Wasserparlaments der Ruhr“ stellten den beiden Vorständen sowie den rund 1.000 Beschäftigten des Ruhrverbands erneut ein gutes Zeugnis aus, denn sie erteilten dem Vorstand für das Wirtschaftsjahr 2022 Entlastung und stimmten den Entwürfen des nächsten Wirtschaftsplans sowie der Finanzplanung für die kommenden fünf Jahre zu. Der Ruhrverband verfügt damit auch weiterhin über den notwendigen Rahmen für seine gesetzliche Kernaufgabe, die Wasserversorgung für 4,6 Millionen Menschen zu sichern.
https://ruhrverband.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/news///ruhrverband-wasserwirtschaft-spuert-leichte-erholung-in-krisenhaften-zeiten/

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Erftverband: 101. Delegiertenversammlung

Die 101. Delegiertenversammlung des Erftverbandes findet am 7. Dezember 2023, 10.30 Uhr, im Bürgerhaus Quadrath, Rilkestraße/Graf-Beißel-Platz, 50127 Bergheim, statt.

Tagesordnung:
Begrüßung sowie Feststellung der form- und fristgerechten Einladung sowie der Beschlussfähigkeit
Niederschrift der 100. (konstituierenden) Delegiertenversammlung
Wahl eines stellvertretenden Verbandsratsmitgliedes
Änderung in der Zusammensetzung der Delegiertenversammlung und ihrer Ausschüsse
Bericht des Vorstandes über die Tätigkeit des Verbandes
Bericht der Rechnungsprüfer über die Prüfung des Jahresabschlusses für das Wirtschaftsjahr 2023 und Entlastung des Vorstands
Beauftragung einer Prüfstelle für die Prüfung des Jahresabschlusses 2024
Wahl der Rechnungsprüfer für die Prüfung des Jahresabschlusses 2024
Veranlagungsrichtlinien 2024
Wirtschaftsplan 2024
Bekanntgaben
Terminplan Organ- und Ausschusssitzungen 2024
Presse
Verschiedenes
https://www.erftverband.de/101-delegiertenversammlung-des-erftverbandes/

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Erftverband: Naturpark Rheinland bietet kostenfreie Museumstour zur neuen Flut-Ausstellung im Erftmuseum

Im Beisein von Umweltminister Oliver Krischer und zahlreichen, geladenen Gästen eröffnet der Naturpark Rheinland, am Freitag, den 10. November 2023 um 16:00 Uhr, im Erftmuseum die neue Ausstellung „Die Flut 21“.
Rund eineinhalb Jahr dauerte es von der Planung bis zum Umbau der bestehenden Ausstellung im Erftmuseum am Naturparkzentrum Gymnicher Mühle. Die Kosten von rund 120.000 € wurden zu einem großen Teil mit Fördergeld aus dem Landesförderwettbewerb Naturpark.2024.NRW finanziert. Mit Zeitzeugenberichten, interaktiven Stationen und zahlreichem Bild-, Film-, und Tondokumenten werden die Ereignisse der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 an der Erft und ihren Nebenflüssen umfangreich dokumentiert und die komplexen Ursachen und Auswirkungen der Katastrophe erläutert.
Die neue Ausstellung ist im Anschluss für die Öffentlichkeit zugänglich. Damit allen Menschen der Besuch des neuen Museums möglich ist, verzichtet der Naturpark und seine Kooperationspartner Erftverband und Rhein-Erft-Kreis bis Ende 2024 auf den Eintritt.
Darüber hinaus bietet der Naturpark in Kooperation mit der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft REVG unmittelbar nach der Neueröffnung den Bürgerinnen und Bürgern der Anrainerkommunen an Erft und der Swist einen ganz besonderen Service: Im Zeitraum vom 17. November bis zum 9. Dezember werden jeweils freitags und samstags kostenfreie Museumstouren angeboten. Von Nettersheim bis Neuss sowie in Rheinbach und Swisttal starten Busse, die interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Museumsführung ins Erftmuseum bringen. Das Angebot dauert ca. 2 h und besteht aus einer Führung durch die neue Ausstellung und einer kleinen Mitmachaktion, bei der die Renaturierungsmaßnahmen an der Erft im Mittelpunkt steht.
Im Anschluss bringt der Bus die Teilnehmenden wieder an den Ausgangspunkt zurück. Insgesamt stehen 500 Plätze zur Verfügung. Voraussetzung ist ein gültiges Ticket, das ab sofort kostenfrei online gebucht werden kann. Alle Infos unter www.erftmuseum.de
https://www.erftverband.de/naturpark-rheinland-bietet-kostenfreie-museumstour-zur-neuen-flut-ausstellung-im-erftmuseum/

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EGLV nehmen Deutschen Nachhaltigkeitspreis entgegen

Offizielle Preisverleihung fand am Donnerstag in Düsseldorf statt
Düsseldorf / Emscher-Lippe-Region. Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind am Donnerstagabend in der Landeshauptstadt mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 ausgezeichnet worden. Europas größte Würdigung für ökologisches und soziales Engagement haben die beiden Verbände, gemeinsam der größte Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland, in der Kategorie Unternehmen für die Branche Wasserwirtschaft erhalten.
„Der Preis würdigt nicht nur die ökologische Verbesserung der Wasserläufe in der Emscher-Lippe-Region zu naturnahen Fließgewässern und unseren Beitrag zu mehr biologischer Vielfalt. Für unsere Verbände ist diese Anerkennung durch den Deutschen Nachhaltigkeitspreis ein sehr positives Signal sowohl für unsere kommunalen und industriellen Mitglieder als auch unsere 1.700 Kolleginnen und Kollegen, die täglich an Emscher und Lippe für die Gestaltung einer guten und nachhaltigen Zukunft der Region arbeiten“, sagt Dr. Dorothea Voss. Die Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei EGLV nahm den Deutschen Nachhaltigkeitspreis am Donnerstag in Düsseldorf entgegen.
Ebenfalls anwesend bei der Preisverleihung waren auch Beschäftigte von EGLV, vom Klärmeister über die Gewässerökologin bis zum Personalrat, sowie der Vorsitzende des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft. Dr. Frank Dudda, zugleich auch Oberbürgermeister der Emscher-Kommune Herne, sagt: „Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist ein Ritterschlag für das außerordentlich nachhaltige Wirken der beiden Wasserwirtschaftsverbände und ein großer Meilenstein für das Ruhrgebiet auf unserem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt.“

Nachhaltige Arbeit zum Wohle der Menschen
Unter den drei Bestplatzierten der Wasserwirtschaft (neben Berliner Wasserbetriebe AöR und hanseWasser Bremen GmbH) hatten sich EGLV in einem stark besetzten Spitzenfeld durchgesetzt. Überzeugt zeigte sich die Fachjury vor allem von den Leistungen von Emschergenossenschaft und Lippeverband zur ökologischen Gewässer- und Auenentwicklung und zur Steigerung der Artenvielfalt in der Region.
Auch das Engagement für die wasserbewusste Stadtentwicklung und die Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufs, die bedarfsorientierte wirtschaftliche Betriebsführung von Kanälen und Kläranlagen sowie die zahlreichen Projekte auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmensbetrieb flossen mit in den Jury-Entscheid ein.
Gewürdigt wurde von der Jury zudem, dass EGLV bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben in vielen Good-Practice-Beispielen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv einbinden und viele Organisationen und Menschen von den Aktivitäten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) profitieren.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen).
https://www.eglv.de/medien/eglv-nehmen-deutschen-nachhaltigkeitspreis-entgegen/

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Dresden: Neues Abwasserbeseitigungskonzept für Dresden

Ein Schwerpunkt ist die Ableitung und Behandlung der Abwässer der im Dresdner Norden ansässigen und sich erweiternden Halbleiterindustrie. Die Produktion von Chips erzeugt große Abwassermengen, deren Ableitung und Behandlung auf der Kläranlage in Kaditz nur durch adäquate Ausbaumaßnahmen zu bewältigen ist. Dazu gehört der im Juli 2023 begonnene Bau des Industriesammlers Nord. Das ist ein etwa elf Kilometer langer Kanal, der fast ausschließlich der Ableitung der Abwässer der Halbleiterindustrie dient. Noch größer sind die Herausforderungen auf der zentralen Kläranlage Kaditz. Sie muss erweitert werden. Die Gesamtinvestitionen für deren Erweiterungen und Erhalt der baulichen Substanz werden sich über die nächsten 13 bis 15 Jahre erstrecken und über 600 Millionen Euro kosten.
Jähnigen weiter: „Das Abwasserbeseitigungskonzept enthält aber auch Antworten auf die aktuellen globalen Fragen unserer Zeit. Wie lässt sich der Energiebedarf reduzieren? Wie können wir den Anteil regenerativer Energien bzw. der Eigenenergieerzeugung erhöhen? Wie lassen sich CO2-Emissionen reduzieren, wie entfernen wir Mikroschadstoffe aus dem Abwasser? Klima- und Umweltschutz spielen in der Abwasserbeseitigung eine große Rolle. Das ist mir besonders wichtig. Und: Trotz all dieser Maßnahmen werden wir die Beiträge im Vergleich zu anderen Preissteigerungen sehr stabil halten können.“

Bis zu 600.000 Einwohner bis 2035
Ralf Strothteicher, Leiter des Eigenbetriebes Stadtentwässerung, ergänzt: „Jetzt geht es darum, das Abwassersystem für weitere Jahrzehnte zukunftssicher zu gestalten. Deshalb wurde mit ‚Dresden 600‘ ein Strategieprojekt entwickelt, um die Anlagen fit für die Zukunft zu machen. Mit diesem Projekt analysieren wir seit Jahren, wie unsere technische Infrastruktur ausgebaut werden muss, um dem Bevölkerungswachstum und dem Zuwachs der Industrie gerecht zu werden“. Der Name des Projekts ist von der Perspektive der Großstadt abgeleitet. Hatte Dresden 2010 noch 517.052 Einwohner, so waren es Anfang 2023 bereits 569.173. Die Bevölkerung könnte insbesondere durch die anstehenden Industrieansiedlungen auf bis zu 600.000 Einwohner im Jahr 2035 anwachsen.

240 Prozent mehr Abwasser in der Industrie
Vor allem wegen großer Industrieansiedlungen im Dresdner Norden zwischen Hellerau, Wilschdorf und Klotzsche sind die Abwassermengen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. 8,7 Millionen Kubikmeter leiten allein die Werke von Globalfoundries, Infineon, Bosch und X-Fab ins Dresdner Kanalnetz ein. Das entspricht 93 Prozent der Dresdner Industrie-Abwässer. Die Abwassermenge aus der Chipindustrie entspricht der von 250.000 Einwohnern. Mit der Erweiterung von Infineon an der Königsbrücker Straße und dem geplanten Werk des taiwanesischen Chipherstellers TSMC im Rähnitzer Gewerbegebiet wird die Abwassermenge aus der Industrie um bis zu 240 Prozent steigen. Zudem soll die Schmutzfracht im Abwasser um 80 Prozent zunehmen, beim Stickstoff sogar um 250 Prozent.

Verschärfte Anforderungen durch EU-Richtlinie
Ende 2022 wurde ein Entwurf der neuen europäischen Abwasserrichtlinie veröffentlicht. „Daraus ergeben sich verschärfte Anforderungen an die Abwasserbehandlung“, so Ralf Strothteicher. So sollen die Grenzwerte für Phosphor und Stickstoff weiter gesenkt werden. „Voraussichtlich müssen wir auch eine vierte Reinigungsstufe zur Behandlung von Mikroschadstoffen bauen“, verweist er auf eine weitere Konsequenz. Damit könnten Medikamente, Haushalts- und Industriechemikalien aus dem Abwasser entfernt werden. Sowohl die Kläranlage Kaditz als auch das Kanalnetz sollen so ausgebaut werden, dass das System nicht überlastet wird und das Abwasser sowie der zusätzliche Klärschlamm entsprechend der Vorgaben behandelt werden können.

Der 1. Plan: Industriesammler für Halbleiterindustrie
Mit der neuen Infineon-Chipfabrik wäre das vorhandene Kanalnetz überlastet. Deshalb baut die Stadtentwässerung bis 2026 den Industriesammler Nord für die Abwässer der Mikroelektronik-Betriebe. Mit dem rund 70 Millionen Euro teuren Großprojekt sollen das rechtselbische Kanalnetz entlastet und die Möglichkeiten für die weitere industrielle Entwicklung geschaffen werden. Künftig wird das Abwasser direkt von den Gewerbegebieten zur Kläranlage geleitet. Damit entsteht neben dem Altstädter und dem Neustädter ein dritter großer Abfangkanal in Dresden.

Der 2. Plan: Neue Becken und dritter Faulturm
Damit das zusätzliche Abwasser im Klärwerk Kaditz ordentlich behandelt werden kann, investiert die Stadtentwässerung zwischen 2024 und 2030 in weitere Anlagen. Strothteicher: „Das Herzstück des Klärwerks, die biologische Reinigung, soll ausgebaut werden. Die Belebungs- und Verteilerbecken fassen insgesamt 144.000 Kubikmeter. Geplant sind zwei weitere Belebungsbecken, die 32.000 Kubikmeter fassen“. Die vorhandenen sechs Nachklärbecken sollen durch zwei weitere ergänzt werden. Geplant ist außerdem, in der Schlammbehandlung einen dritten, 35 Meter hohen Faulturm zu errichten, der rund 10.500 Kubikmeter Schlamm fasst.

Der 3. Plan: Neue Einlaufgruppe und 4. Reinigungsstufe
In einem weiteren Schritt sollen zwischen 2029 und 2036 Anlagen und Gebäude neu gebaut oder ersetzt werden. Am Zulauf zur Kaditzer Kläranlage kommt immer mehr Abwasser an. „Das ist das hydraulische Nadelöhr unserer Kläranlage“, sagt der Eigenbetriebsleiter. „Deshalb soll eine neue, leistungsfähigere Einlaufgruppe mit Sandfang, Rechen und Pumpwerk auf der früheren Vonovia-Fläche vor dem Klärwerk gebaut werden. Die hatte die Stadt 2019 für die der Erweiterung der Kläranlage erworben. Da dortige Grundstücke noch vermietet sind, kann der Bau nicht früher beginnen“, erklärt Strothteicher. Geplant ist zudem, auf der Fläche neben den Nachklärbecken die Anlagen der vierten Reinigungsstufe zu bauen.

Der 4. Plan: Mehr Stauraum zum Gewässerschutz
Regnet es stark, wird derzeit Mischwasser in fünf Regenüberlaufbecken zurückgehalten. So läuft es nicht in die Elbe oder andere Gewässer über und belastet sie. Die beiden größten Regenüberlaufbecken im Klärwerk und neben der Waldschlößchenbrücke in Johannstadt fassen rund 36.000 Kubikmeter. Außerdem wird mit elf Steuerbauwerken das Speichervolumen des Kanalnetzes genutzt. In den Regenüberlaufbecken und im Kanal können derzeit rund 95.000 Kubikmeter Abwasser angestaut werden. „Geplant ist, zwischen 2032 und 2038 unter anderem neun Regenüberlaufbecken in Dresden zu errichten“, kündigt der Eigenbetriebsleiter an. Sie sollen ein Speichervolumen von 35.000 bis 40.000 Kubikmeter haben.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/neues-abwasserbeseitigungskonzept-fuer-dresden/

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BRW: Verbandsversammlung wählt neuen Vorstand, Vorsitzenden und seine beiden Stellvertreter

Der Einladung zur 58. Verbandsversammlung des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands sind in diesem Jahr zahlreiche Mitglieder, Vorstandsmitglieder und weitere Gäste gefolgt. Von den möglichen 1.000 Stimmen sind 99,2% vertreten. Die Delegierten wählen aus ihrer Mitte den neuen Vorstand sowie einen Vorsitzenden und seine beiden Vertreter. Damit kommen die stimmberechtigten Vertreter/innen aus Kommunen und Gewerbe ihrem Wahlrecht nach, für die nächsten 5 Jahre das ehrenamtlich agierende Gremium zu bestimmen, das maßgeblich über die Geschicke des Verbandes entscheidet. Sowohl der neu gewählte Vorsitzende, Herr Thorsten Schmitz, Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Erkrath, als auch hauptamtliche Geschäftsführer, Herr Dipl.-Ing. Engin Alparslan zeigen sich sehr erfreut, dass auch für die nächste Amtsperiode eine große Anzahl engagierter Gremienmitgliedern für die gemeinwohlorientierte Zusammenarbeit ernannt werden können. Sie bedanken sich bei den Mitgliedern ausdrücklich für die aufrichtige Unterstützung. 1. stellvertr. Vorsitzender ist Herr Dipl.-Ing Holger Streuber, Rheinkalk GmbH in Wülfrath und 2. stellvertr. Vorsitzender ist Herr Thomas Küppers, M.Sc., Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadt Langenfeld.

https://www.brw-haan.de/aktuell/presse/wasserverband-waehlt-neuen-vorstand-und-blickt-auf-das-wasserwirtschaftsjahr-2023-und-in-die-zukunft

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Berlin: Mehr Schutz für saubere Seen

Bis 2025 sollen rund 300.000 Kubikmeter unterirdischer Stauraum für Mischwasser in den Innenbezirken geschaffen werden. Dafür investieren das Land Berlin (60%) und wir (40%) rund 140 Millionen Euro. 253.000 Kubikmeter sind schon geschafft. Hinter den Zahlen verbergen sich über 80 spannende Bauprojekte, Anlagen und Technik, die allesamt ein Ziel haben: die Qualität unserer Gewässer, der Flüsse und Seen zu verbessern. Warum, wie und wo wir bauen, erfahren Sie hier.
https://www.bwb.de/de/gewaessergueteprogramm.php

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Böblingen – Sindelfingen: Der Weg des Wassers auf der Kläranlage

Zur Reinigung der Gewässer, die in der Kläranlage ankommen werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Zunächst gibt es eine mechanische Reinigung, in der maschinell und durch physikalische Verfahren der Grobschmutz entfernt wird. In einem zweiten Schritt durchläuft das Wasser eine biologische Reinigung, während der das Wasser durch Bakterien und biologische Vorgänge weiter gereinigt wird. Bei der chemischen Reinigung im dritten Schritt können durch dosierte Zugabe von Eisensalz die im Wasser gelösten Phosphate ausgefiltert werden.

Die Anlage in Sindelfingen zeichnet sich durch ein vierstufiges Reinigungssystem aus: Im letzten Schritt werden durch Aktivkohlebehandlung Arzneimittelrückstände und hormonwirksame Stoffe gefiltert.
https://www.zvka-bb-sifi.de/klaerwerke/der-weg-des-wassers-in-sindelfingen

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OOWV: Lehrkräfte werden AQUA-AGENTEN

Fortbildungsangebot für Lehrkräfte
Nordwesten. Bereits seit 2017 bietet die Abteilung Umweltbildung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) Fortbildungen für Lehrkräfte an, in denen sie den „AQUA-AGENTEN-Koffer“ kennenlernen können. Das interaktive und BNE-zertifizierte (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) Bildungsangebot der Umweltstiftung Michael Otto für dritte und vierte Klassen beinhaltet eine Lernwerkstatt mit umfangreicher Materialsammlung und Aufgaben zu den Themen Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Lebensraum Wasser und Gewässernutzung.
Voraussetzung für den Erhalt eines „AQUA-AGENTEN-Koffers“ ist die einmalige, kostenlose Teilnahme an einer etwa dreistündigen Fortbildung.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/september/28/artikel/lehrkraefte-werden-aqua-agenten

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Prisdorf: Regenrückhaltebecken Hudenbarg wird entschlammt

AZV Südholstein stellt volle Leistungsfähigkeit wieder her
Voraussichtlich ab Montag werden im Auftrag des AZV Südholstein Entschlammungsarbeiten im Regenrückhaltebecken Hudenbarg in Prisdorf durchgeführt. Die Arbeiten sind notwendig zur Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit des Beckens als abwassertechnischer Anlage. Der Dorfgemeinschaftsplatz ist während der Arbeiten nur eingeschränkt nutzbar, auf der Straße Hudenbarg ist phasenweise mit Beeinträchtigungen durch Baustellenverkehr zu rechnen.
Regenrückhaltebecken erfüllen als technische Anlagen eine wichtige Funktion bei der kontrollierten Ableitung von Regenwasser und damit bei der Verhinderung von Überschwemmungen. Um ihre volle Leistungsfähigkeit zu erhalten, müssen sie regelmäßig gewartet und gereinigt werden: Mit dem Regenwasser aus der Kanalisation gelangen Feststoffe wie Sand und Laub in die Becken. Sie bilden mit der Zeit dort Schlammablagerungen, die das Fassungsvermögen stetig verkleinern und die Reinigungsleistung des Rückhaltebeckens vermindern.
In Prisdorf hat das Regenrückhaltebecken Hudenbarg den Punkt erreicht, an dem durch Entschlammungsarbeiten die Wiederherstellung des notwendigen Volumens erforderlich wird. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich ab dem 16. Oktober und werden im Sinne der erfolgten Abstimmung und Genehmigung verschiedener Behörden (Naturschutz, Wasser, Bodenschutz und Bau) in mehreren Abschnitten durchgeführt. Im Oktober 2024 folgt ein zweiter Abschnitt. Ein vom AZV Südholstein beauftragtes Unternehmen wird mit einem Schwimmbagger den Schlamm aufnehmen und in einen Geotextilschlauch pumpen. Aus diesem kann das Schlammwasser austreten, das trockene Material wird anschließend abgefahren. Dieser Schlauch lagert für einige Wochen auf dem Dorfgemeinschaftsplatz vor dem Becken. Nach Abschluss der Maßnahme wird der ursprüngliche Zustand des Platzes wiederhergestellt.
Während der Entschlammungsarbeiten sind stundenweise Beeinträchtigungen der Zufahrtswege in der Straße „Hudenbarg“ durch Baustellenverkehr möglich. Dafür bittet der AZV Südholstein um Verständnis.
https://www.azv.sh/aktuelles/pressebereich/prisdorf-regenrueckhaltebecken-hudenbarg-wird-entschlammt

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Ruhrverband: Abwasserreinigung am Beispiel der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld

Das Ruhrmündungsgebiet mit der Stadt Mülheim und den zur Ruhr hin entwässernden Teilen von Oberhausen und Duisburg ist eine der bevölkerungsreichsten Regionen des Ruhrgebiets. Im Einzugsgebiet leben rund 300.000 Menschen. Sie produzieren etwa zwei Drittel der Abwassermenge, die in der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld gereinigt wird. Das übrige Drittel stammt aus gewerblichen und industriellen Betrieben. Insgesamt beträgt der Zufluss bei Trockenwetter 2,3 Kubikmeter pro Sekunde. Der maximale Zufluss bei Regenwetter ist auf 4,1 Kubikmeter pro Sekunde bemessen. Das Einzugsgebiet weist ein äußerst vielschichtiges Bild auf – einerseits mit vielen Waldflächen und Gartenanlagen, andererseits geprägt von der Stahlindustrie. Zudem ist die Region ein Verkehrsknotenpunkt von internationaler Bedeutung, in dem sich die Transportsysteme von Schifffahrt, Schiene und Straße sowie Rohrleitung bündeln. Ein deutliches Zeichen hierfür ist der Duisburger Hafen, auf den die 40 Meter hohen Faulbehälter der Kläranlage einen hervorragenden Rundblick erlauben.

Planung und Genehmigung
Bereits 1954 ging in Duisburg-Kaßlerfeld ein erstes Klärwerk in Betrieb. Es bestand aus einer mechanisch-chemischen Reinigungsstufe mit Rechen, Sandfang und Absetzbecken sowie einem Faulbehälter und Schlammlagerplätzen. Schon Anfang der 1970er-Jahre wurde eine erste Planung für eine mechanisch-biologische Anlage erstellt, die unter anderem eine Schlammverbrennung vorsah. Diese wurde jedoch nicht genehmigt, da damals die vorhandenen Belastungen der Luft die zulässigen Immissionswerte bereits überschritten.
In der 1982 zur Genehmigung eingereichten Neuplanung war die biologische Stufe für den Kohlenstoffabbau bemessen. Sie musste im Zuge des Planfeststellungsverfahrens so geändert werden, dass auch eine Nitrifikation des Ammoniums ermöglicht wurde. Durch den Planfeststellungsbeschluss vom 1. September 1987 wurde der Entwurf des Ruhrverbands zur Erneuerung des Klärwerks Duisburg-Kaßlerfeld genehmigt. Aufgrund von Änderungen der Abwassergesetze werden heute jedoch noch wesentlich schärfere Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen mit über 100.000 Einwohnerwerten gestellt.
Damit das Klärwerk Duisburg-Kaßlerfeld diese Anforderungen erfüllen kann, wurde der abwassertechnische Teil des Entwurfs nach Erteilung der Genehmigung erneut überarbeitet, sodass eine gezielte Nitrifikation und Denitrifikation sowie die Phosphatelimination möglich sind. Die Umplanungen wurden im Sommer 1989 durch Planfeststellungsänderungsbeschluss in die bereits erfolgte Genehmigung aufgenommen. Wegen ihrer Bedeutung für die infrastrukturelle Entwicklung im Einzugsgebiet förderte das Land Nordrhein-Westfalen die Neubaumaßnahmen in Duisburg-Kaßlerfeld im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative Montanregionen (ZIM)“ mit bis zu 80 Prozent der Investitionskosten. Damit wurde dem Ruhrverband maßgeblich bei der Lösung der vorhandenen wasserwirtschaftlichen Probleme geholfen.
Bautechnik und Projektmanagement
Ende 1988 begannen die Bauarbeiten, Mitte 1992 war der Rohbau abgeschlossen. Eine große Herausforderung bestand darin, dass die bisherige Reinigungsleistung und die Vorflut des Abwassers während der gesamten Bauphase gewährleistet sein mussten.
Zunächst wurde das Klärwerksgelände mit einer umlaufenden, 60 Zentimeter dicken Dicht- und Schlitzwand, die bis zu 45 Meter in den Untergrund hinabreicht, gegen steigendes Grundwasser geschützt. Erforderlich war diese bautechnisch sehr aufwendige Maßnahme, weil aus betriebswirtschaftlichen Gründen auf ein Zulaufpumpwerk verzichtet wurde und die Becken der Abwasserreinigung somit unter dem vorhandenen Geländeniveau liegen.
Der Neubau der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld war mit veranschlagten 320 Millionen D-Mark die bist dahin größte Einzelinvestition im Abwasserbereich des Ruhrverbands. Um die engen Zeitvorgaben und den Kostenrahmen einzuhalten, wurde für die Gesamtmaßnahme eine EDV-gestützte Termin- und Kostenverfolgung installiert. Das erfolgreiche Projektmanagement und die Qualität der eingesetzten Überwachungs- und Steuerungsmechanismen zeigten sich in der termingerechten Inbetriebnahme der verschiedenen Anlagenteile, der Einhaltung des Kostenrahmens und den späteren Betriebsergebnissen.

Abwasserbehandlung
Die mechanische Reinigungsstufe in Duisburg-Kaßlerfeld umfasst eine vierstraßige Rechenanlage, einen unbelüfteten Sandfang und ein Vorklärbecken. Das Rechengut wird entwässert und über Transportbänder in Container abgeworfen. Die gesamte Anlage ist aus Emissionsgründen und zur Sicherstellung des Winterbetriebes in einem geschlossenen Gebäude untergebracht.
Nach Durchfließen der vier Langsandfangkammern gelangt das Abwasser in die Vorklärung. Diese wurde aufgrund der für die Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphatelimination erforderlichen Umplanungen auf 5.200 Kubikmeter Gesamtvolumen, verteilt auf vier Becken, verkleinert und dient mit 0,6 Stunden Aufenthaltszeit nur noch der Grobentschlammung.

Die biologische Reinigungsstufe nach dem Prinzip des Belebungsverfahrens umfasst zwei Umlaufbecken mit insgesamt 60.000 Kubikmetern Inhalt für simultane Nitrifikation und Denitrifikation. Zusätzlich sind zwei Denitrifikationsbecken mit rund 10.000 Kubikmetern Volumen vorgeschaltet, in denen auch eine biologische Phosphatelimination erfolgen soll. Die Rezirkulation in die Denitrifikationsbecken ist auf den dreifachen Trockenwetterzufluss bemessen. Die Umlaufbecken sind mit einer feinblasigen Druckluftbelüftung und separater Umwälzung ausgerüstet. Pro Becken wurden acht abschaltbare Belüftergruppen installiert. Das gesamte Belüftungssystem ist für 65.000 Normkubikmeter Luft pro Stunde ausgelegt.
Die Trennung des Belebtschlamms vom gereinigten Abwasser erfolgt in der Nachklärung, die aus fünf Rechteckbecken besteht. Die Nachklärbecken sind insgesamt 40.000 Kubikmeter groß. Der abgesetzte Schlamm wird mit jeweils zwei Schildräumern geräumt. Aufgrund der kleinen Vorklärbecken wird der Überschussschlamm separat eingedickt. Das gereinigte Abwasser läuft durch gelochte Rohre ab. Außerdem verfügt die Anlage Duisburg-Kaßlerfeld über eine chemische Reinigungsstufe (Simultanfällung) zur Phosphorelimination.

Betrieb und Kontrolle
Die personelle Besetzung des Klärwerks Duisburg-Kaßlerfeld berücksichtigt eine ständige Überwachung der Anlage im Dreischichtbetrieb. Trotz einer weitgehenden Automatisierung des Betriebes ist die zentrale Warte im Betriebsgebäude stets besetzt. Sämtliche für den Betrieb und die Überwachung der Anlage relevanten Informationen laufen in der zentralen Warte zusammen und werden dort zur Unterstützung des Bedienpersonals von einem Prozessrechner aufbereitet. Neben der zentralen Warte wird der Betrieb wesentlicher Anlagenteile wie Energiestation, Schlammentwässerung, Schlammfaulung und Überschussschlammeindickung von Unterwarten aus bedient.
Um den Reinigungsprozess entsprechend den gesetzlichen Anforderungen zu steuern und zu überwachen sowie eine Optimierung z. B. der Energiekosten zu erzielen, wurden auf dem Klärwerk umfangreiche energie-, mess- und regeltechnische Einrichtungen installiert. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hierbei die MSR-Technik für den Betrieb der Belebungsstufe.

Die Neufassung verschiedener Gesetze und Verordnungen verlangt von den Betreibern kommunaler Abwasseranlagen verstärkte Anstrengungen zur Eigenkontrolle. Hierzu gehören u. a. die strenge Überwachung der Mindestanforderungen, die Erfassung zusätzlicher Parameter unterschiedlichster Art und die Dokumentation des ordnungsgemäßen Betriebsablaufes. Zulauf und Ablauf des Klärwerks, aber auch die internen Abwasser- und Schlammströme werden nicht nur durch kontinuierlich arbeitende Analysegeräte überwacht, sondern vor allem vom Betriebslabor des Klärwerks und darüber hinaus vom Zentrallabor des Ruhrverbands in Essen untersucht.
Die Betriebsdaten werden in Protokollen festgehalten, können jedoch auch in Form von Diagrammen ausgedruckt werden.
Durch die intensive Selbstüberwachung des Klärwerks wird sichergestellt, dass die vom Gesetzgeber vorgegebenen niedrigen Ablaufwerte eingehalten werden.

Umweltfreundliche Technik
Die Abwasserreinigung hat umweltpolitische Bedeutung für den Schutz der Oberflächengewässer und die damit verbundenen Ökosysteme. Als ökologische Teildisziplin muss umweltbewusste Abwasserentsorgung heute mehr leisten, als nur die technischen Voraussetzungen zur Abwasserentsorgung zu schaffen. Emissionsschutz, Schonung wertvoller Ressourcen, Recyclingstrategien und Abfallminimierung markieren einige der Umweltaufgaben moderner Abwasserentsorgung.
So wurde beispielhaft zur Verwertung des bei der Schlammfaulung anfallenden Gases auf der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld ein innovatives Konzept realisiert. Die Energiestation ist mit fünf Gasmotoren bestückt, bei deren Auswahl auf eine verbesserte Umweltverträglichkeit geachtet wurde. Zwei der Motoren sind direkt mit Turbogebläsen (je 500 Kilowatt) und einer mit einem Generator (750 Kilowatt) gekoppelt. Die beiden restlichen Gasmotoren (je 500 Kilowatt) sind als Tandemaggregate ausgerüstet, sodass hiermit einerseits durch Turbogebläse die Druckluft für die Belüftung der Belebungsbecken und andererseits über Generatoren elektrische Energie für den Klärwerksbetrieb erzeugt werden kann. Zur Erzielung eines höheren Wirkungsgrads wird nach dem System der Kraft-Wärme-Kopplung die Abwärme der Gasmotoren über Wärmetauscher zurückgewonnen.
Zur weiteren Verbesserung der Wärmebilanz wird in Duisburg-Kaßlerfeld zudem ein Schlamm-Schlamm-Wärmetauscher (Rekuperator) eingesetzt. In ihm wird der in die Faulbehälter gepumpte Rohschlamm mit dem abfließenden warmen Faulschlamm zum Wärmetausch gebracht. Ziel des gesamten Energiekonzeptes ist es, die Nutzung der vorhandenen Ressourcen wie Klärgas oder Abwärme aus den Gasmotoren oder dem Faulschlamm zu optimieren, um so den Bezug externer Energiequellen auf ein Minimum zu reduzieren. Zur Vermeidung störender Lärmemissionen wurden für die Energiestation ebenso wie für andere Lärmquellen umfangreiche Schallschutzmaßnahmen vorgesehen.

Architektonische Gestaltung
Bestimmend für die Gestaltung der Gesamtanlage und der einzelnen Bauten war die Lage parallel zum Ruhrlauf in einer durch Industriebauten geprägten Umgebung. Die Anlage konnte aufgrund ihrer Ost-West-Ausrichtung und flächenmäßigen Ausdehnungsmöglichkeit entlang der Ruhr sehr konsequent linear durchgeplant werden. Durch den modularen Aufbau der Beckengruppe entstanden deutlich abgegrenzte Funktionsbereiche der Anlage. Die Stellung der Hochbauten setzt die klare Konzeption der Anlage fort: Linearität, Horizontalität und Rechtwinkligkeit, ruhige Silhouetten, Schaffung von klar definierten Räumen.
Die Hochbauten wurden in ihren Dimensionen behutsam gestaltet und als Einzelbauten zu Gruppen zusammengefasst. Dabei wurde durch sich wiederholende Materialien und Formelemente für Einheitlichkeit des Ganzen gesorgt. Dies wird unterstützt durch die Wahl elementarer Formen für die Baukörper (Kubus, Kreissegment und Bogen), wobei gewählte Form und Funktion stets eine in sich schlüssige Einheit bilden sollen. Die so entstandene unverwechselbare technische Architektur lebt in ihrer Zurückhaltung und der Konzentration auf das Wesentliche sowie durch den Gegensatz zur uneinheitlichen Umgebung der Anlage.
Für die äußere Gestaltung wurden vorgehängte, beidseitig pulverbeschichtete Aluminiumfassaden teils als Trapezblech, teils als Formblech verwandt; ein glattes Material, das widerstandsfähig gegen die Industrieluft in dieser Region ist und keine Angriffspunkte für übermäßige Verschmutzung bietet. Die Kombination von Trapezblechen und Glattblechen sowie deren farbliche Abstimmung erbrachte die gewünschte Auflockerung der teils großen Fassadenflächen.
Gestalterisches Element sind zudem die abgerundeten glatten Eckausbildungen der Gebäude sowie als oberer Attikaabschluss die gebogenen Trapezblechelemente. Die sorgfältige Gestaltung dieser Details erschien notwendig, um den Gebäuden einerseits eine ablesbare Einheitlichkeit zu verleihen, andererseits durch Farb- und Materialwahl den Gebäuden einen Ausdruck der Leichtigkeit zu geben. Die Farb- und Materialwahl des Innenausbaues setzte das zurückhaltende äußere Erscheinungsbild fort. Für das farbliche Konzept der maschinellen Anlagenteile wie Pressen, Pumpen, Motoren, Behälter wurden bewusst kräftige, klare Farben gewählt, um einerseits der Eintönigkeit von Betonwänden entgegenzuwirken und andererseits die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Aggregate erkennbar werden zu lassen.
https://www.ruhrverband.de/abwasser/klaeranlagen/beispiel-kasslerfeld/

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OOWV: Fast alle Nachwuchskräfte bleiben über Ausbildung hinaus beim OOWV

13 junge Männer feiern Berufsabschluss
Nethen. Zwölf der 13 jungen Menschen, die in diesem Sommer ihre Ausbildung beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) erfolgreich abgeschlossen haben, halten dem Verband die Treue. „Das freut uns sehr und macht uns stolz“, sagte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht bei einer kleinen Feierstunde im Wasserwerk Nethen am Donnerstag. Gemeinsam mit den Ausbildungsleiterinnen Sabrina Krüger und Thekla Plump würdigte Specht den Einsatz der 13 jungen Männer – Frauen waren in diesem Abschlussjahrgang nicht vertreten, im aktuellen Jahrgang ist das wieder anders. Fünf der Ausgelernten sind nun Fachkräfte für Abwassertechnik, zwei für Wasserversorgungstechnik. Hinzu kommen je zwei Industriekaufleute, Rohrleitungsbauer und Fachinformatiker. Zu ihnen zählt Frederik Berger, der sich durch seine sehr guten Leistungen eine Auszeichnung der Industrie- und Handelskammer verdiente.
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/august/24/artikel/fast-alle-nachwuchskraefte-bleiben-ueber-ausbildung-hinaus-beim-oowv

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EVS: investiert rund 10 Millionen Euro in die energetische Optimierung der Kläranlage in Saarbrücken-Brebach

Umweltministerin Petra Berg informierte sich vor Ort über das Projekt
Um künftig den im Rahmen der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamm bzw. das hieraus zu gewinnende Klärgas energetisch nutzen zu können, wurde im Juli 2021 mit dem Umbau der Kläranlage zu einer Anlage mit Klärschlammbehandlung im Faulturm begonnen.
Am 11. August war Umweltministerin Petra Berg vor Ort, um sich über das komplexe Bauprojekt zu informieren.
„Kläranlagen sind unverzichtbarer Bestandteil der Wasserwirtschaft, denn sie reinigen das Abwasser und sorgen somit für eine höhere Qualität von Gewässern. Für diese Arbeit benötigen sie jedoch eine große Menge Strom“, sagt Berg. „Angesichts des Klimawandels sind die in Brebach durchgeführten Maßnahmen zur Energieoptimierung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes sehr zu begrüßen und können hoffentlich bald auch in anderen Kläranlagen umgesetzt werden. Der EVS leistet so bewusst einen Beitrag zum Klimaschutz.“
Die Kläranlage als Strom- und Wärmeerzeugerin
Der auf der Kläranlage Brebach anfallende Schlamm wird in Faulbehältern so behandelt, dass energiereiches Gas entsteht, das zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Das bautechnisch anspruchsvolle Verfahren erfordert vergleichsweise hohe Investitionen, jedoch senkt die gewonnene Eigenenergie – ca. 3,2 Millionen kWh/a – die Energiekosten deutlich, zudem wird der ökologische Fußabdruck erheblich verbessert (- 2 Millionen kg/a).
Künftig wird die Kläranlage Brebach ihren Strombedarf zu rund zwei Dritteln und ihren Wärmebedarf komplett durch die Nutzung der Energiepotenziale aus den Abwasserreinigungs- und Klärschlammbehandlungsprozessen decken. Ein weiterer positiver Effekt der Umstellung ist die Reduzierung des Schlammvolumens, die bewirkt, dass die Entsorgungskosten sinken und weniger Transporte über die Straße nötig werden.
Alle im Rahmen der Verfahrensumstellung benötigten neuen Bauwerke und Anlagenteile werden auf der Position eines der drei vorhandenen bisherigen Belebungsbecken errichtet, das dafür außer Betrieb genommen wird. Für die Umsetzung der Baumaßnahme und den Betrieb der Anlage, der zu jeder Zeit unter Einhaltung aller Grenzwerte sicher weiterlaufen muss, stellt das eine große Herausforderung dar. Die Reinigung des Abwassers wird trotzdem auch weiterhin in der gewohnten Qualität erfolgen.
Die für Juni 2024 vorgesehene Fertigstellung der Maßnahme verschiebt sich aufgrund von Materialengpässen und teilweise ungünstigen Witterungsbedingungen bis voraussichtlich Ende 2024.
Zur Baumaßnahme im Einzelnen:
Zur Umsetzung der benötigten Verfahrensänderung wurden im Bereich der Abwasserbehandlung zwei Vorklärbecken (Gesamtvolumen: 1134 m³) erstellt. Aus diesen Vorklärbecken wird der für die Klärgasgewinnung wertvolle Primärschlamm gewonnen.
In Anschluss daran erfolgt die weitere Reinigung des Abwassers in den Belebungs- und Nachklärbecken und auch die Phosphorelimination. Der in den Nachklärbecken anfallende Überschussschlamm wird ebenfalls der Schlammbehandlung zugeführt.
Um das Klärgas verwerten zu können, wird die Schlammbehandlung um die folgenden Prozessstufen erweitert:
• ein Pumpwerk zur Zugabe von Primärschlamm in den Heizschlammkreislauf,
• zwei Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 3500 m³,
• ein Klärgasspeicher mit einem Volumen von 1000 m³ mit direktem Anschluss an die beiden neuen BHKW-Module und
• eine Gasfackel für Ausnahmefälle, in denen die BHKWs die anfallende Gasmenge nicht abnehmen können.
In einem neuen Technikgebäude wird darüber die benötigte Elektro-, Mess- und Steuerungstechnik untergebracht.
Die Maßnahme wird in insgesamt vier Bauabschnitten umgesetzt. Hiervon sind die beiden ersten Bauabschnitte und Teile des dritten Bauabschnittes bereits umgesetzt. Das beinhaltete insbesondere den Ausbau bestehender und die Verlegung neuer Leitungen, die Herstellung der beiden neuen Faultürme sowie des dazwischenliegenden Technikgebäudes und die Errichtung der zwei neuen Vorklärbecken.
Es folgen nun insbesondere Restarbeiten an den beiden Vorklärbecken sowie diverse Dämm-, Ausbau-, Schlosser- und Abbrucharbeiten, bis Ende dieses Jahres mit der elektrotechnischen Ausstattung begonnen werden kann.
Im vierten und letzten Bauabschnitt geht es dann insbesondere um die Verlegung zahlreicher Verbindungs- und Rohrleitungen, bevor im Herbst 2024 der dreimonatige Probebetrieb aufgenommen werden kann.
Weitere Ansätze zur Senkung des externen Energiebedarfes
Die energetische Umstellung der Kläranlage Brebach wie oben beschrieben wird flankiert von weiteren Maßnahmen, die dazu beitragen, den Energiebedarf der Kläranlage zu reduzieren.
So bringt der Einsatz von Photovoltaik-Modulen eine jährliche Einsparung von 160.000 kWh/a und eine CO2-Reduktion um 91.200 kg/a.
Um die im Abwasser enthaltene Wärme für das Betriebsgebäude der Kläranlage des EVS in Saarbrücken-Brebach nutzen zu können, wird das Abwasser aus dem Belebungsbecken der Kläranlage über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert. Die eingesetzte Gasmotor-Wärmepumpe hebt das Temperaturniveau an und speist die Wärme in das Heizsystem der Kläranlage ein. Die jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt im Durchschnitt bei rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die umweltbelastenden CO2 -Emissionen werden hier um rund 20.000 Kilogramm pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung um 50 Prozent bedeutet.
https://www.evs.de/evs/oeffentlichkeitsarbeit/aktuelle-meldungen/details/evs-investiert-rund-10-millionen-euro-in-die-energetische-optimierung-der-klaeranlage-in-saarbruecken-brebach

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Emschergenossenschaft: Hochwasserschutz am Hüller Bach

Neues Becken auf Bochumer Stadtgebiet schützt künftig auch Anliegende in Herne und Gelsenkirchen
Bochum / Herne / Gelsenkirchen. Die Emschergenossenschaft hat am Mittwoch in Recklinghausen ihren Aufsichtsrat über den aktuellsten Stand ihrer zahlreichen Projekte informiert. Mit im Fokus standen dabei die Themen Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz. Vorgestellt wurde unter anderem ein Pilotprojekt, bei dem ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren zum Einsatz kam. Die Baumaßnahme am Hüller Bach soll die Überflutungsgefahr in Bochum, Herne und Gelsenkirchen deutlich verringern.
Im Bereich der Straße „An den Klärbrunnen“ auf Bochumer Stadtgebiet, nahe der Stadtgrenze zu Herne, plant die Emschergenossenschaft den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens sowie eines sogenannten Retentionsbodenfilters zur Zwischenklärung von Regenwassermengen. Das Becken wird ein zusätzliches Rückhaltevolumen von rund 90.000 Kubikmeter aufweisen. „Der positive Effekt für die in Fließrichtung unterhalb dieses Beckens anliegenden Gebiete in Bochum, Herne und Gelsenkirchen ist immens, denn die Wasserrückhaltung an dieser Stelle bewirkt eine Reduzierung des Wasserspiegels im Hüller Bach um bis zu 70 Zentimeter“, sagt Dr. Frank Dudda, Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister der von dieser Maßnahme ebenfalls profitierenden Stadt Herne.
Die Lage des Hochwasserrückhaltebeckens ist bewusst und mit Bedacht gewählt worden. „Weit am Oberlauf gelegen, erzielen solche Hochwasserschutzmaßnahmen ihre größte Wirkung für die Region: Was bereits dort zurückgehalten werden kann, entlastet den Hüller Bach in seinem weiteren Verlauf – und letztlich auch die Emscher“, so Dudda weiter. Der Hüller Bach ist der größte Nebenfluss der Emscher. Zu seinem Einzugsgebiet gehören auf den Gebieten von Bochum und Herne unter anderem auch der Dorneburger Mühlenbach, der Hofsteder Bach und der Marbach.
Der Baubeginn für das Hochwasserrückhaltebecken und den Retentionsbodenfilter ist für Anfang 2024 geplant, vorbehaltlich der noch erwarteten Genehmigung. In enger Abstimmung mit den Kommunen Bochum und Herne sowie der Bezirksregierung Arnsberg hatte die Emschergenossenschaft den Genehmigungsantrag im November 2022 eingereicht. „Das gute und gemeinsame Vorgehen sollte die Genehmigungsphase beschleunigen – im Idealfall entsteht damit eine Blaupause für künftige Bauprojekte, denn besonders bei Hochwasserschutzprojekten ist schnelles Handeln zwingend erforderlich“, so Dr. Frank Dudda.
Das Projekt „Hüller Bach – An den Klärbrunnen“ ist eines der Vorhaben, die in der Roadmap Krisenhochwasser beschrieben wurden. Die Roadmap wurde im Frühjahr 2022 vorgestellt, nachdem die Emschergenossenschaft zuvor – als Reaktion auf das verheerende Hochwasser im Ahrtal im Juli 2021 – von ihrem Aufsichtsrat den Auftrag erhielt, den Hochwasserschutz an der Emscher weiter zu verbessern.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

https://www.eglv.de/medien/hochwasserschutz-am-hueller-bach/

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Abwasserlösungen für den Dresdner Norden

Die Dresdner Mikrochip-Industrie wächst rasant. Allein die Werke von Globalfoundries, Infineon, Bosch und X-Fab leiten schon jetzt mit ihren knapp 8,7 Millionen Kubikmetern 93 Prozent der Dresdner Industrie-Abwässer ein. Zum Vergleich: Die Abwassermenge aus der Chipindustrie entspricht jenem von 250.000 Einwohnern.
Seit diesem Jahr baut Infineon mit seinen bisher rund 3.200 Beschäftigten noch seinen Dresdner Standort an der Königsbrücker Straße kräftig aus. An der Südostecke entsteht bis 2026 ein Neubau für rund 1.000 zusätzliche Jobs. Jetzt will auch der taiwanesische Chiphersteller TSMC noch ein Werk im Rähnitzer Gewerbegebiet bauen, in dem 2.000 Jobs entstehen.
Rund 70 Millionen Euro investiert die Stadtentwässerung für Dresdens dritten großen Hauptkanal, den Industriesammler Nord, dessen Bau im Juli begonnen hatte. Der führt ab Ende 2026 vom Klärwerk in Dresden-Kaditz bis zum Infineon Werk an der Königsbrücker Straße. Dazwischen werden noch die Abwässer von Globalfoundries, Bosch und zukünftig auch ESMC eingeleitet.
In Klotzsche wird bereits jetzt ein Großprojekt umgesetzt, damit das Dresdner Kanalnetz viel besser mit den Abwassermengen umgehen kann.
Fertiggestellt ist ein knapp 600 Meter langer, bogenförmiger Stauraumkanal – eine Art unterirdisches Speicherbecken. Die ersten Arbeiten hatten Anfang dieses Jahres begonnen. In dem zwei Meter hohen Kanal, der hinter der Königsbrücker Landstraße beginnt und direkt neben der Eisenbahnstrecke verläuft, können beispielsweise bei Starkregen bis zu 1.800 Kubikmeter Abwasser zurückgehalten werden. So wird in solchen Fällen das Kanalnetz nicht überlastet, erklärt Projektleiter Rainer Aurin von der Stadtentwässerung. Am unteren Ende ist kurz vor der Bahnunterführung an der Langebrücker Straße in einem Steuerbauwerk ein großer Schieber installiert worden. Der kann ganz oder teilweise geschlossen werden, wird automatisch gesteuert und in der Kaditzer Leitwarte überwacht.
Zum Auftakt wurde Ende letzten Jahres neben dem alten Kanal eine 80 Zentimeter hohe Abwasser-Ersatzleitung gebaut. So konnte der alte Kanal dort, wo er den Bau des neuen Kanals behindert, beseitigt werden. Die Ersatzleitung kann abgebaut werden, wenn der neue Staukanal in Betrieb geht. Seit Anfang März sind für den Stauraumkanal 200, jeweils drei Meter lange und zehn Tonnen schwere Stahlbetonrohre mit dem Kettenbagger eingehoben worden. Mittlerweile ist der neue Kanal fertig, noch fließt allerdings kein Abwasser hindurch.
„Derzeit wird noch der Anschluss an das bestehende Kanalnetz vorbereitet“, erklärt der Projektleiter. „Spätestens im Oktober wird Abwasser durch den neuen Stauraumkanal fließen.“ Da in ihm bei Starkregen Abwasser eine Weile zurückgehalten werden kann, profitiert auch das in Richtung Zentrum führende Kanalnetz. So mündet nach gut zwei Kilometern der Infineon-Anschluss ins Kanalnetz ein. Ohne den Staukanal bestände die Gefahr, dass die Kanäle später im Stadtgebiet bei starken Regenfällen überlaufen könnten.
Bis Jahresende wird im Bereich des Staukanals auch noch ein Betriebsweg gebaut, damit die Fahrzeuge der Stadtentwässerung für notwendige Wartungsarbeiten an den Kanal herankommen.
Der Stauraumkanal ist ein Teil eines Großprojekts, das am Abzweig zur Klotzscher Flugzeugwerft beginnt. Durch den alten Kanal unter der Grenzstraße fließt bisher das Abwasser vom Flughafen und der Flugzeugwerft zur Königsbrücker Landstraße. Das ist nicht wenig. Allein beim Enteisen der Flugzeuge im Winter fallen täglich Hunderte Kubikmeter an.
Zusätzlich sind dort Betriebe und Einrichtungen der Mikroelektronik angeschlossen, darunter das Werk X-FAB und das Fraunhofer-Institut. Die Kanäle müssen erneuert werden, da sie zu klein und baufällig sind.
In der Grenzstraße haben die Arbeiten zum Jahresauftakt begonnen. Auf 400 Metern werden seitdem die alten Rohre ausgebaut und durch größere ersetzt. „Wir haben bereits rund 80 Prozent der Arbeiten geschafft“, sagt Projektleiter Aurin. Im Anschluss wird ab Jahresende auf 200 Metern von der Königsbrücker Landstraße bis zum neuen Staukanal der 90 Zentimeter hohe Kanal saniert. Das geschieht, indem ein harzgetränkter Kunststoffschlauch eingezogen wird, welcher sich danach an die alten Wände anlegt. So werden diese neu abgedichtet.
Daran schließt sich der Stauraumkanal bis zur Langebrücker Straße an. Für diesen investiert die Stadtentwässerung rund 2,3 Millionen Euro. Für das gesamte Großprojekt bis zur Grenzstraße sind 4,6 Millionen Euro geplant.
https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/abwasserloesungen-fuer-den-dresdner-norden/

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Kläranlage Bad Homburg / Ober-Eschbach

Unsere Aufgabe ist das tägliche bis zu 62400m³ anfallende Schmutz- und Regenwasser der Stadt Bad Homburg und dem Ortsteil Oberursel Oberstedten zu reinigen.
Da das Schmutzwasser nicht von selbst zur Kläranlage fließt, überwachen und betreuen wir zusätzlich 7 Regenüberlaufbecken, 5 Pumpstationen. In der Kläranlage findet eine mechanisch-biologischchemische Reinigung des Abwassers von bis zu 80.000 Einwohnerwerten statt. Unser Ziel ist, nicht nur die gesetzlich geforderte Mindestreinigungsleistung zu erreichen, sondern unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit eine möglichst hohe Reinigungsleistung zu erzielen, damit die Gewässerbelastung niedrig bleibt.

Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach
Bad Homburg bekommt eine neue Kläranlage! Die aktuelle Kläranlage ist den künftigen Aufgaben und Einwohnerwerten nicht mehr gewachsen und wird durch eine moderne und fortschrittliche ersetzt. Die Dauer dieses Mammutprojekts ist auf etwa sechs Jahre angelegt.
Hier halten wir Sie über den Baufortschritt auf dem Laufenden.
https://www.bad-homburg.de/de/stadt/planen-und-bauen/klaeranlage

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Ruhrverband: Abwasserreinigung am Beispiel der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld

Das Ruhrmündungsgebiet mit der Stadt Mülheim und den zur Ruhr hin entwässernden Teilen von Oberhausen und Duisburg ist eine der bevölkerungsreichsten Regionen des Ruhrgebiets. Im Einzugsgebiet leben rund 300.000 Menschen. Sie produzieren etwa zwei Drittel der Abwassermenge, die in der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld gereinigt wird. Das übrige Drittel stammt aus gewerblichen und industriellen Betrieben. Insgesamt beträgt der Zufluss bei Trockenwetter 2,3 Kubikmeter pro Sekunde. Der maximale Zufluss bei Regenwetter ist auf 4,1 Kubikmeter pro Sekunde bemessen. Das Einzugsgebiet weist ein äußerst vielschichtiges Bild auf – einerseits mit vielen Waldflächen und Gartenanlagen, andererseits geprägt von der Stahlindustrie. Zudem ist die Region ein Verkehrsknotenpunkt von internationaler Bedeutung, in dem sich die Transportsysteme von Schifffahrt, Schiene und Straße sowie Rohrleitung bündeln. Ein deutliches Zeichen hierfür ist der Duisburger Hafen, auf den die 40 Meter hohen Faulbehälter der Kläranlage einen hervorragenden Rundblick erlauben.

Planung und Genehmigung
Bereits 1954 ging in Duisburg-Kaßlerfeld ein erstes Klärwerk in Betrieb. Es bestand aus einer mechanisch-chemischen Reinigungsstufe mit Rechen, Sandfang und Absetzbecken sowie einem Faulbehälter und Schlammlagerplätzen. Schon Anfang der 1970er-Jahre wurde eine erste Planung für eine mechanisch-biologische Anlage erstellt, die unter anderem eine Schlammverbrennung vorsah. Diese wurde jedoch nicht genehmigt, da damals die vorhandenen Belastungen der Luft die zulässigen Immissionswerte bereits überschritten.
In der 1982 zur Genehmigung eingereichten Neuplanung war die biologische Stufe für den Kohlenstoffabbau bemessen. Sie musste im Zuge des Planfeststellungsverfahrens so geändert werden, dass auch eine Nitrifikation des Ammoniums ermöglicht wurde. Durch den Planfeststellungsbeschluss vom 1. September 1987 wurde der Entwurf des Ruhrverbands zur Erneuerung des Klärwerks Duisburg-Kaßlerfeld genehmigt. Aufgrund von Änderungen der Abwassergesetze werden heute jedoch noch wesentlich schärfere Anforderungen an die Reinigungsleistung von Kläranlagen mit über 100.000 Einwohnerwerten gestellt.
Damit das Klärwerk Duisburg-Kaßlerfeld diese Anforderungen erfüllen kann, wurde der abwassertechnische Teil des Entwurfs nach Erteilung der Genehmigung erneut überarbeitet, sodass eine gezielte Nitrifikation und Denitrifikation sowie die Phosphatelimination möglich sind. Die Umplanungen wurden im Sommer 1989 durch Planfeststellungsänderungsbeschluss in die bereits erfolgte Genehmigung aufgenommen. Wegen ihrer Bedeutung für die infrastrukturelle Entwicklung im Einzugsgebiet förderte das Land Nordrhein-Westfalen die Neubaumaßnahmen in Duisburg-Kaßlerfeld im Rahmen des Programms „Zukunftsinitiative Montanregionen (ZIM)“ mit bis zu 80 Prozent der Investitionskosten. Damit wurde dem Ruhrverband maßgeblich bei der Lösung der vorhandenen wasserwirtschaftlichen Probleme geholfen.

Bautechnik und Projektmanagement
Ende 1988 begannen die Bauarbeiten, Mitte 1992 war der Rohbau abgeschlossen. Eine große Herausforderung bestand darin, dass die bisherige Reinigungsleistung und die Vorflut des Abwassers während der gesamten Bauphase gewährleistet sein mussten.
Zunächst wurde das Klärwerksgelände mit einer umlaufenden, 60 Zentimeter dicken Dicht- und Schlitzwand, die bis zu 45 Meter in den Untergrund hinabreicht, gegen steigendes Grundwasser geschützt. Erforderlich war diese bautechnisch sehr aufwendige Maßnahme, weil aus betriebswirtschaftlichen Gründen auf ein Zulaufpumpwerk verzichtet wurde und die Becken der Abwasserreinigung somit unter dem vorhandenen Geländeniveau liegen.
Der Neubau der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld war mit veranschlagten 320 Millionen D-Mark die bist dahin größte Einzelinvestition im Abwasserbereich des Ruhrverbands. Um die engen Zeitvorgaben und den Kostenrahmen einzuhalten, wurde für die Gesamtmaßnahme eine EDV-gestützte Termin- und Kostenverfolgung installiert. Das erfolgreiche Projektmanagement und die Qualität der eingesetzten Überwachungs- und Steuerungsmechanismen zeigten sich in der termingerechten Inbetriebnahme der verschiedenen Anlagenteile, der Einhaltung des Kostenrahmens und den späteren Betriebsergebnissen.

Abwasserbehandlung
Die mechanische Reinigungsstufe in Duisburg-Kaßlerfeld umfasst eine vierstraßige Rechenanlage, einen unbelüfteten Sandfang und ein Vorklärbecken. Das Rechengut wird entwässert und über Transportbänder in Container abgeworfen. Die gesamte Anlage ist aus Emissionsgründen und zur Sicherstellung des Winterbetriebes in einem geschlossenen Gebäude untergebracht.
Nach Durchfließen der vier Langsandfangkammern gelangt das Abwasser in die Vorklärung. Diese wurde aufgrund der für die Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphatelimination erforderlichen Umplanungen auf 5.200 Kubikmeter Gesamtvolumen, verteilt auf vier Becken, verkleinert und dient mit 0,6 Stunden Aufenthaltszeit nur noch der Grobentschlammung.

Die biologische Reinigungsstufe nach dem Prinzip des Belebungsverfahrens umfasst zwei Umlaufbecken mit insgesamt 60.000 Kubikmetern Inhalt für simultane Nitrifikation und Denitrifikation. Zusätzlich sind zwei Denitrifikationsbecken mit rund 10.000 Kubikmetern Volumen vorgeschaltet, in denen auch eine biologische Phosphatelimination erfolgen soll. Die Rezirkulation in die Denitrifikationsbecken ist auf den dreifachen Trockenwetterzufluss bemessen. Die Umlaufbecken sind mit einer feinblasigen Druckluftbelüftung und separater Umwälzung ausgerüstet. Pro Becken wurden acht abschaltbare Belüftergruppen installiert. Das gesamte Belüftungssystem ist für 65.000 Normkubikmeter Luft pro Stunde ausgelegt.
Die Trennung des Belebtschlamms vom gereinigten Abwasser erfolgt in der Nachklärung, die aus fünf Rechteckbecken besteht. Die Nachklärbecken sind insgesamt 40.000 Kubikmeter groß. Der abgesetzte Schlamm wird mit jeweils zwei Schildräumern geräumt. Aufgrund der kleinen Vorklärbecken wird der Überschussschlamm separat eingedickt. Das gereinigte Abwasser läuft durch gelochte Rohre ab. Außerdem verfügt die Anlage Duisburg-Kaßlerfeld über eine chemische Reinigungsstufe (Simultanfällung) zur Phosphorelimination.

Betrieb und Kontrolle
Die personelle Besetzung des Klärwerks Duisburg-Kaßlerfeld berücksichtigt eine ständige Überwachung der Anlage im Dreischichtbetrieb. Trotz einer weitgehenden Automatisierung des Betriebes ist die zentrale Warte im Betriebsgebäude stets besetzt. Sämtliche für den Betrieb und die Überwachung der Anlage relevanten Informationen laufen in der zentralen Warte zusammen und werden dort zur Unterstützung des Bedienpersonals von einem Prozessrechner aufbereitet. Neben der zentralen Warte wird der Betrieb wesentlicher Anlagenteile wie Energiestation, Schlammentwässerung, Schlammfaulung und Überschussschlammeindickung von Unterwarten aus bedient.
Um den Reinigungsprozess entsprechend den gesetzlichen Anforderungen zu steuern und zu überwachen sowie eine Optimierung z. B. der Energiekosten zu erzielen, wurden auf dem Klärwerk umfangreiche energie-, mess- und regeltechnische Einrichtungen installiert. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hierbei die MSR-Technik für den Betrieb der Belebungsstufe.

Die Neufassung verschiedener Gesetze und Verordnungen verlangt von den Betreibern kommunaler Abwasseranlagen verstärkte Anstrengungen zur Eigenkontrolle. Hierzu gehören u. a. die strenge Überwachung der Mindestanforderungen, die Erfassung zusätzlicher Parameter unterschiedlichster Art und die Dokumentation des ordnungsgemäßen Betriebsablaufes. Zulauf und Ablauf des Klärwerks, aber auch die internen Abwasser- und Schlammströme werden nicht nur durch kontinuierlich arbeitende Analysegeräte überwacht, sondern vor allem vom Betriebslabor des Klärwerks und darüber hinaus vom Zentrallabor des Ruhrverbands in Essen untersucht.
Die Betriebsdaten werden in Protokollen festgehalten, können jedoch auch in Form von Diagrammen ausgedruckt werden.
Durch die intensive Selbstüberwachung des Klärwerks wird sichergestellt, dass die vom Gesetzgeber vorgegebenen niedrigen Ablaufwerte eingehalten werden.

Umweltfreundliche Technik
Die Abwasserreinigung hat umweltpolitische Bedeutung für den Schutz der Oberflächengewässer und die damit verbundenen Ökosysteme. Als ökologische Teildisziplin muss umweltbewusste Abwasserentsorgung heute mehr leisten, als nur die technischen Voraussetzungen zur Abwasserentsorgung zu schaffen. Emissionsschutz, Schonung wertvoller Ressourcen, Recyclingstrategien und Abfallminimierung markieren einige der Umweltaufgaben moderner Abwasserentsorgung.
So wurde beispielhaft zur Verwertung des bei der Schlammfaulung anfallenden Gases auf der Kläranlage Duisburg-Kaßlerfeld ein innovatives Konzept realisiert. Die Energiestation ist mit fünf Gasmotoren bestückt, bei deren Auswahl auf eine verbesserte Umweltverträglichkeit geachtet wurde. Zwei der Motoren sind direkt mit Turbogebläsen (je 500 Kilowatt) und einer mit einem Generator (750 Kilowatt) gekoppelt. Die beiden restlichen Gasmotoren (je 500 Kilowatt) sind als Tandemaggregate ausgerüstet, sodass hiermit einerseits durch Turbogebläse die Druckluft für die Belüftung der Belebungsbecken und andererseits über Generatoren elektrische Energie für den Klärwerksbetrieb erzeugt werden kann. Zur Erzielung eines höheren Wirkungsgrads wird nach dem System der Kraft-Wärme-Kopplung die Abwärme der Gasmotoren über Wärmetauscher zurückgewonnen.
Zur weiteren Verbesserung der Wärmebilanz wird in Duisburg-Kaßlerfeld zudem ein Schlamm-Schlamm-Wärmetauscher (Rekuperator) eingesetzt. In ihm wird der in die Faulbehälter gepumpte Rohschlamm mit dem abfließenden warmen Faulschlamm zum Wärmetausch gebracht. Ziel des gesamten Energiekonzeptes ist es, die Nutzung der vorhandenen Ressourcen wie Klärgas oder Abwärme aus den Gasmotoren oder dem Faulschlamm zu optimieren, um so den Bezug externer Energiequellen auf ein Minimum zu reduzieren. Zur Vermeidung störender Lärmemissionen wurden für die Energiestation ebenso wie für andere Lärmquellen umfangreiche Schallschutzmaßnahmen vorgesehen.

Architektonische Gestaltung
Bestimmend für die Gestaltung der Gesamtanlage und der einzelnen Bauten war die Lage parallel zum Ruhrlauf in einer durch Industriebauten geprägten Umgebung. Die Anlage konnte aufgrund ihrer Ost-West-Ausrichtung und flächenmäßigen Ausdehnungsmöglichkeit entlang der Ruhr sehr konsequent linear durchgeplant werden. Durch den modularen Aufbau der Beckengruppe entstanden deutlich abgegrenzte Funktionsbereiche der Anlage. Die Stellung der Hochbauten setzt die klare Konzeption der Anlage fort: Linearität, Horizontalität und Rechtwinkligkeit, ruhige Silhouetten, Schaffung von klar definierten Räumen.
Die Hochbauten wurden in ihren Dimensionen behutsam gestaltet und als Einzelbauten zu Gruppen zusammengefasst. Dabei wurde durch sich wiederholende Materialien und Formelemente für Einheitlichkeit des Ganzen gesorgt. Dies wird unterstützt durch die Wahl elementarer Formen für die Baukörper (Kubus, Kreissegment und Bogen), wobei gewählte Form und Funktion stets eine in sich schlüssige Einheit bilden sollen. Die so entstandene unverwechselbare technische Architektur lebt in ihrer Zurückhaltung und der Konzentration auf das Wesentliche sowie durch den Gegensatz zur uneinheitlichen Umgebung der Anlage.
Für die äußere Gestaltung wurden vorgehängte, beidseitig pulverbeschichtete Aluminiumfassaden teils als Trapezblech, teils als Formblech verwandt; ein glattes Material, das widerstandsfähig gegen die Industrieluft in dieser Region ist und keine Angriffspunkte für übermäßige Verschmutzung bietet. Die Kombination von Trapezblechen und Glattblechen sowie deren farbliche Abstimmung erbrachte die gewünschte Auflockerung der teils großen Fassadenflächen.
Gestalterisches Element sind zudem die abgerundeten glatten Eckausbildungen der Gebäude sowie als oberer Attikaabschluss die gebogenen Trapezblechelemente. Die sorgfältige Gestaltung dieser Details erschien notwendig, um den Gebäuden einerseits eine ablesbare Einheitlichkeit zu verleihen, andererseits durch Farb- und Materialwahl den Gebäuden einen Ausdruck der Leichtigkeit zu geben. Die Farb- und Materialwahl des Innenausbaues setzte das zurückhaltende äußere Erscheinungsbild fort. Für das farbliche Konzept der maschinellen Anlagenteile wie Pressen, Pumpen, Motoren, Behälter wurden bewusst kräftige, klare Farben gewählt, um einerseits der Eintönigkeit von Betonwänden entgegenzuwirken und andererseits die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Aggregate erkennbar werden zu lassen.

https://www.ruhrverband.de/abwasser/klaeranlagen/beispiel-kasslerfeld/

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Ennepetal überträgt das Kanalisationsnetz und die Gewässerunterhaltung auf den Ruhrverband

Die Stadt Ennepetal und der Ruhrverband haben naturnahe Gewässer als gemeinsames Ziel

Am 22. August wurde als äußeres Zeichen für die Zusammenarbeit im Bereich der Gewässerunterhaltung und des Kanalisationsnetzes vor dem Ennepetaler Rathaus ein goldener Kanaldeckel niedergelegt.

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OOWV: Fast alle Nachwuchskräfte bleiben über Ausbildung hinaus beim OOWV

13 junge Männer feiern Berufsabschluss
Nethen. Zwölf der 13 jungen Menschen, die in diesem Sommer ihre Ausbildung beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) erfolgreich abgeschlossen haben, halten dem Verband die Treue. „Das freut uns sehr und macht uns stolz“, sagte OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht bei einer kleinen Feierstunde im Wasserwerk Nethen am Donnerstag. Gemeinsam mit den Ausbildungsleiterinnen Sabrina Krüger und Thekla Plump würdigte Specht den Einsatz der 13 jungen Männer – Frauen waren in diesem Abschlussjahrgang nicht vertreten, im aktuellen Jahrgang ist das wieder anders. Fünf der Ausgelernten sind nun Fachkräfte für Abwassertechnik, zwei für Wasserversorgungstechnik. Hinzu kommen je zwei Industriekaufleute, Rohrleitungsbauer und Fachinformatiker. Zu ihnen zählt Frederik Berger, der sich durch seine sehr guten Leistungen eine Auszeichnung der Industrie- und Handelskammer verdiente.

https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/august/24/artikel/fast-alle-nachwuchskraefte-bleiben-ueber-ausbildung-hinaus-beim-oowv

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OOWV: Nach Kanaleinsturz – Neue Schmutzwasserleitung für Berner Deichstraße

Berne. Bereits in dieser Woche beginnen die Arbeiten des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) am neuen Schmutzwasserkanal in der Deichstraße in Berne Im Zuge der Reparatur ersetzt der OOWV auch die vorhandenen Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze. Die Arbeiten werden voraussichtlich sechs Wochen benötigen.

https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/august/22/artikel/nach-kanaleinsturz-neue-schmutzwasserleitung-fuer-berner-deichstrasse

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OOWV: lässt Regenwasserkanal in der Gemeinde Wangerland spülen

Kanalreinigung

Wangerland. Am Montag, dem 28. August 2023, beginnt die Nehlsen GmbH im Auftrag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) mit der Spülung des 50 Kilometern langen Regenwasserkanalnetzes in der Gemeinde Wangerland. Die Hochdruck-Kanalreinigung findet routinemäßig statt, um jederzeit eine reibungslose Entwässerung zu gewährleisten. Die Arbeiten werden voraussichtlich rund vier Wochen dauern.

https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/august/22/artikel/oowv-laesst-regenwasserkanal-in-der-gemeinde-wangerland-spuelen

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Bad Oeynhausen: Energieautarke Kläranlage

Die Kläranlage der Stadtwerke Bad Oeynhausen ist im Jahr 1972 errichtet worden und ist für 79.500 EW ausgelegt. In den letzten Jahren lag die Auslastung der Anlage fast gleichbleibend bei 63.000 EW. In der Kläranlage werden durchschnittlich 11.000 m³ Abwasser pro Tag gereinigt.

Energieautarke Kläranlage
In Bad Oeynhausen findet seit Jahren die Verwandlung des Klärwerks in eine hochmoderne Energie-Plus-Kläranlage statt. Die EnergieAgentur.NRW hat die Kläranlage aufgrund der Energieeinsparungen im Februar 2014 als „Projekt des Monats“ ausgezeichnet.
Nach der Modernisierung der Blockheizkraftwerke erreicht die Kläranlage der Stadtwerke in 2015 einen Eigenversorgungsgrad von 105 Prozent, so dass nicht nur der gesamte Energieverbrauch der Kläranlage gedeckt, sondern auch noch Energie in das Stromnetz abgegeben werden kann.
Insgesamt konnten bislang durch Investitionen von 800.000 Euro in die Energieeffizienz die jährlichen Energiekosten um rund 300.000 Euro/Jahr reduziert werden.
Beitrag der Kläranlage zum Klimaschutz:
Ersparnis 800 t CO2 pro Jahr
Das Projekt „Energieautarke Kläranlage“ ist eingebettet in dem erfolgreichen Klimaschutzkonzept der Stadt Bad Oeynhausen
Eliminierung von Mikroschadstoffen im Abwasser
In einer modernen Gesellschaft ist der Einsatz von Medikamenten unverzichtbar. Mittlerweile geht die Anzahl der entwickelten chemischen Verbindungen in die Millionen. So steigt der Arzneimittelkonsum aufgrund unserer älter werdenden Gesellschaft und des medizinischen Fortschritts kontinuierlich an. Moderne Kläranlagen können nur einen kleinen Teil dieser Schadstoffe zurückhalten. In der Folge steigt durch die menschlichen Ausscheidungen auch der Eintrag in die Gewässer.
Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheits- und Umweltschutzes ist es geboten, den Eintrag von Mikroverunreinigungen in die Umwelt zu begrenzen. Insbesondere Bad Oeynhausen als ausgeprägter Gesundheitsstandort bot sich für ein Forschungsvorhaben an.
Mit Förderung durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft. Natur-und Verbraucherschutz des Landes NRW ist seit Oktober 2015 eine Versuchsanlage auf der Kläranlage in Betrieb.
In Bad Oeynhausen wird unter Nutzung vorhandener Bausubstanz ein Filter der vorhandenen Filtrationsanlage mit granulierter Aktivkohle ausgestattet.
Mit dem Forschungsvorhaben soll geprüft werden,
• wie hoch der Eliminierungsgrad der Aktivkohle für das spezifische Abwasser in Bad Oeynhausen ist,
• wie sich der Aktivkohlefilter in die bisherige Bausubstanz integrieren lässt,
• ob sich die Filtrationsleistung trotz reduzierter Filterfläche steigern lässt,
• wie hoch die Betriebskosten für die zusätzliche Reinigungsstufe sind.

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft. Natur-und Verbraucherschutz des Landes NRW.

https://www.stadtwerke-badoeynhausen.de/de/Abwasser-Strassen/Klaeranlage/

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Köln: Stand der Maßnahmen zum Überflutungsschutz in Hahnwald

In den letzten Jahren kam es an verschiedenen Stellen im Kölner Stadtgebiet zu Überflutungen durch wild abfließendes Oberflächenwasser. Auch der Stadtteil Hahnwald und hier insbesondere die tiefliegenden Gebiete innerhalb eines alten Rheinarms (siehe auch Abbildung, Reliefdarstellung Hahnwald) waren stark betroffen. Mithilfe einer hydrodynamisch gekoppelten 1D-Kanalnetz- und 2D-Oberflächenabflusssimulation wurden Maßnahmen zur Reduzierung des Überflutungsrisikos untersucht und im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bewertet.
Eine wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der Überflutungsvorsorge ist die Schaffung von zusätzlichem Retentionsvolumen. Im Bereich des Kirchbaumweges besteht bereits ein großes unterirdisches Regenrückhaltebecken mit einem Retentionsvolumen von ca. 33.000 Kubikmetern. Dies entspricht ca. 275.000 Badewannen.
Neben diesem unterirdischen Becken soll ein zweites Becken errichtet werden, um zusätzliches Volumen zu schaffen. Erste positive Abstimmungsgespräche mit der zuständigen Genehmigungsbehörde konnten bereits geführt werden, sodass diese Maßnahme nun in die bauliche Planung und konkrete Umsetzung gehen kann. Derzeit läuft die Beauftragung eines Gutachtens, um die Böschungsstabilität der Geländemulde zu überprüfen.
Trotz der geplanten Maßnahme bleiben Grundstücke innerhalb der Tiefenlagen durch wild abfließendes Regenwasser besonders überflutungsgefährdet. Durch zentrale Maßnahmen kann das Überflutungsrisiko für größere Bereiche, z.B. eine ganze Ortslage, insgesamt reduziert werden. Jedoch ist es dadurch nicht möglich, einzelne Objekte vor Regenwasser, das auf dem eigenen Grundstück anfällt oder von Nachbargrundstücken zufließt, zu schützen. Hier ist ein privater Objektschutz an den Gebäuden bzw. Grundstücken zwingend notwendig, um zukünftig Schäden reduzieren zu können. Einen Termin zur persönlichen Objektschutzberatung können Sie unter Anliegenmanagement@StEB-KOELN.DE vereinbaren. Alternativ können Sie auch den Wasser-Risiko-Check unter www.wasser-risiko-check.de durchführen. Gerne helfen wir Ihnen weiter.
Zusätzlich werden weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Überflutungsschutzes in Meschenich, Rondorf, Immendorf, Godorf, Sürth, Weiss und Rodenkirchen untersucht.

https://steb-koeln.de/Aktuelles/Stand-der-Ma%C3%9Fnahmen-zum-%C3%9Cberflutungsschutz-in-Hahnwald.jsp?ref=/Aktuelle /Aktuelles.jsp

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HAMBURG WASSER: Versorger stellt Wasserverbrauchsstudie 2023 und neuen Online-Verbrauchsrechner vor

In diesem und im letzten Sommer ging der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER merkbar zurück und das, obwohl mehr als 40.000 Menschen zusätzlich hier leben. Zudem blieben 2022 die Spitzentage mit mehr als 400.000 Kubikmeter Wasserabgabe aus – trotz 14 Tagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Welche Faktoren beeinflussen neben der Bevölkerungsentwicklung und dem Wetter den Wasserverbrauch in Hamburg? Sparen die Menschen aktiv Wasser? Ändert sich das Wasserbewusstsein? Um den Fragen auf den Grund zu gehen, hat HAMBURG WASSER Kundinnen und Kunden zum Wasserverbrauch befragt und die Ergebnisse mit Auswertungen aus dem Jahr 2021 verglichen.

• Wenngleich die Mehrheit der Befragten nicht davon ausgeht, dass sich ihr Wasserverbrauch seit Anfang 2022 deutlich geändert hat, zeigt die Studie eine Tendenz für ein geändertes Verbrauchsverhalten.
• Vor allem im Bad gehen die Menschen bewusster mit Wasser um: Seit 2022 duscht etwa ein Drittel der Befragten kürzer oder badet seltener – insbesondere um Wasser- und Energiekosten zu sparen.
• Ökologische Gründe zum Wassersparen sind bei 62 Prozent ausschlaggebend, haben im Vergleich zu 2021 aber abgenommen.
• Während die Jüngeren mehrheitlich eine größere Notwendigkeit zum Sparen sehen, sind es die älteren Befragten, die bereits konkrete Sparmaßnahmen umsetzen.
• 85 Prozent der Befragten haben Vertrauen in die Versorgungssicherheit; mehr als die Hälfte hat keine Sorge vor Wasserknappheit im Versorgungsgebiet.
„Innerhalb des Jahres unterliegt der Wasserverbrauch in einer Großstadt wie Hamburg Schwankungen: Ferienzeiten oder Regenwetter dämpfen den Verbrauch. Erleben wir hingegen eine trockene Wetterperiode mit Temperaturen über 25 Grad Celsius, ist die Wahrscheinlichkeit für Spitzenverbräuche besonders hoch. Im aktuellen und letzten Sommer wurde weniger Wasser verbraucht als in den vergangenen Jahren. Allein mit dem Wettergeschehen und Ferien lässt sich diese Entwicklung nicht erklären. Laut Studie zeichnet sich – insbesondere im Bad und Garten – ein geändertes Verbrauchsverhalten und eine Tendenz zum Wassersparen ab. Die Erkenntnisse aus der Studie helfen uns, Schwankungen in den Verbräuchen besser vorhersagen zu können. Abzuwarten bleibt, ob sich hieraus ein langfristiger Trend entwickelt“, sagt Ingo Hannemann, Geschäftsführer von HAMBURG WASSER, über den Anlass der zweiten Wasserverbrauchsstudie.

Wasserbewusstsein: Wie hoch schätzen Hamburger Haushalte ihren Verbrauch?
69 Prozent der Befragten, die alleine wohnen, schätzen ihren täglichen Wasserverbrauch auf bis zu 100 Liter. Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch am Tag von 111 Litern zeigen die Hamburgerinnen und Hamburger damit ein gutes Gespür. Mit steigender Haushaltsgröße unterschätzt die Mehrheit ihren Wasserverbrauch. Ein Zweipersonenhaushalt hat einen statistischen Durchschnittswert von 222 Litern Wasser am Tag. Einen Verbrauch von mehr als 200 Liter vermuten nur vier Prozent der Befragten, die mit einer weiteren Person zusammenleben. Während die Kosten für Leitungswasser (inkl. Abwasserentsorgung) im Mittel pro Haushalt bei etwa 30 Euro im Monat liegen, schätzen 4 von 10 Befragten ihre Kosten auf unter 25 Euro.
19 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger geben an, ihr Verbrauch sei gestiegen – zumeist, weil der Haushalt gewachsen ist. 20 Prozent geben an, ihr Wasserverbrauch sei gesunken. 40 Prozent davon nennen als Grund, allgemein sparsamer geworden zu sein. Die Mehrheit der Befragten hat nicht den Eindruck, ihr Wasserverbrauch habe sich seit 2022 geändert. Allerdings zeigt die detaillierte Abfrage in der Studie zum Teil signifikante Änderungen beim Verbrauchsverhalten, die auf einen allgemeinen Wasserspartrend hindeuten.

Neue Webanwendung berechnet Wasserverbrauch im Haushalt
„Den eigenen Wasserverbrauch im Haushalt zu schätzen, ist nicht immer einfach. Haushaltsgröße, Lebenssituation oder der Verbrauch der technischen Geräte kann variieren. Um das Wasserbewusstsein der Menschen in Hamburg weiter zu stärken, stellen wir eine neue Funktion auf unserer Website zur Verfügung“, sagt Ingo Hannemann. „Mit dem Wasserverbrauchsrechner können die Nutzerinnen und Nutzer ihren Verbrauch im eigenen Haushalt näherungsweise berechnen und für alle Einflussparameter eine Schätzung abgeben. So bekommen wir ein Gefühl für einen bewussten Umgang mit der Ressource und entdecken möglicherweise noch Sparpotentiale im eigenen Haushalt.“ Die neue Anwendung wird ab sofort auf www.hamburgwasser.de nutzbar sein.

Etwa die Hälfte der Befragten hat ihr Dusch- und Badeverhalten im letzten Jahr geändert
Fast alle Befragten duschen mindestens einmal in der Woche, 51 Prozent der Jüngeren täglich. Bei den Menschen über 65 sind es noch 25 Prozent. Knapp ein Fünftel der Hamburgerinnen und Hamburger badet mindestens einmal pro Woche, drei Prozent steigen täglich in die Wanne. Je jünger die Befragten sind, desto häufiger duschen oder baden sie, Männer baden etwas häufiger als Frauen.
Generell hat sich das Dusch- und Badeverhalten seit Anfang 2022 geändert; 30 Prozent der Befragten geben an, kürzer zu duschen, 33 Prozent seltener zu baden. Hauptgründe für das geänderte Duschverhalten ist vor allem der Wunsch, Wasser- und Energiekosten zu senken. Speziell Energiekosten zu sparen, ist für rund 70 Prozent der Menschen über 40 Jahren ausschlaggebend. Für den Energieeinspareffekt spricht, dass jede und jeder zehnte Befragte angibt, jetzt kälter zu duschen.
Die Selbsteinschätzung stimmt mit den Ergebnissen der Vergleichsstudie 2021 überein: Menschen aus Hamburg duschen 2023 kürzer. Während sie vor zwei Jahren durchschnittlich 9 Minuten unter der Dusche standen, sind es 2023 weniger als acht Minuten. Drei von zehn Befragten duschen außerdem weniger als 5 Minuten. 2021 waren es nur zwei von zehn. Mehr als 20 Minuten duschen nur noch vier Prozent der Befragten. Hier ist ein Rückgang um die Hälfte zu verzeichnen.
Nahezu alle Befragten gaben an, hauptsächlich zur Körperpflege zu duschen. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2021 um vier Prozentpunkte auf 97 Prozent gestiegen. Für 13 bis 15 Prozent der Befragten sind auch andere Motive wie Beruhigung, Wachwerden oder Wellness ausschlaggebend. Deutliche Unterschiede liegen in den Altersgruppen vor. Während unter den 18- bis 39-jährigen jede und jeder Vierte zur Beruhigung duscht, sind es unter den 40- bis 64-jährigen nur noch sieben Prozent und null Prozent unter den über 65-jährigen.

Garten und Balkon: Menschen in Hamburg fangen Regenwasser auf und bewässern ihre Grünflächen heute weniger häufig als vor zwei Jahren
62 Prozent der Befragten aus Hamburg besitzen einen Balkon oder eine Terrasse, auf der Pflanzen bewässert werden. 27 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger haben einen Garten, die meisten sind in Harburg zu finden (35 Prozent). Insgesamt ist die Zahl der Menschen mit Bewässerungsbedarf für Pflanzen und Grünflächen um sechs Prozent gesunken. Fast jede und jeder Zweite mit Garten oder sonstiger Fläche bewässert eine Grünfläche, die bis zu 50 Quadratmeter groß ist; mehr als jede und jeder Fünfte eine Fläche, die mehr als 100 Quadratmeter misst. Die Mehrheit der Befragten gießt mindestens drei Mal wöchentlich Pflanzen. Die Dauer beträgt meist bis zu 15 Minuten.
Knapp 70 Prozent der Befragten mit Garten fangen Regenwasser zur Bewässerung auf. Bei 52 Prozent landet das Nass vom Himmel in der Regentonne, 14 Prozent besitzen eine Zisterne und 14 Prozent eine andere Auffangmöglichkeit. Die Studie zeigt, dass Wetter und Tageszeit bei der Bewässerung eine Rolle spielen: Knapp die Hälfte aller Befragten bewässert ihre Grünflächen immer abhängig vom Wetterbericht. Das Gros der Probanden bewässert die Grünflächen abends, knapp ein Drittel morgens. 23 Prozent bewässern ihre Grünflächen mittags oder nachmittags.
„Besonders an heißen Tagen, wenn die Pflanzen viel Wasser brauchen, um nicht unter Trockenstress zu leiden, kann ein Garten den Verbrauch ankurbeln. Den Garten früh morgens und in Abhängigkeit vom Wetterbericht zu bewässern, stellt sicher, dass das Wasser an der Pflanze ankommt und nicht auf dem Weg dorthin verdunstet. Auch wenn Garten und Balkon den Verbrauch erhöhen können, sind sie gute Speicherorte für Regenwasser. Grünflächen leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere Städte auch an warmen Tagen zu kühlen“, sagt Ingo Hannemann.

Keine Sorge vor Wasserknappheit oder Versorgungsunsicherheit im Versorgungsgebiet
Für 56 Prozent der Befragten ist das Wasser in Hamburg ausreichend verfügbar, sollte aber dennoch nicht verschwendet und besonders wenn es heiß ist, auch gespart werden. Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten glaubt hingegen, dass Wasser knapp sei. Vor allem ältere Befragte und Menschen in Eimsbüttel sehen Wasser als knappe Ressource, die es so weit wie möglich zu sparen gilt. 83 Prozent der Befragten halten einen zukünftigen Wassermangel in anderen Regionen auf der Welt für wahrscheinlich, nur 23 Prozent sehen dieses Szenario in Hamburg als wahrscheinlich an. 83 Prozent der Befragten machen sich keine Sorgen um die Versorgungssicherheit mit Leitungswasser. Lediglich vier Prozent geben an, sehr besorgt zu sein. 2021 waren dies noch sechs Prozent.
„Trinkwasser in Hamburg ist sicher, dafür sorgen wir. Angst vor Wasserknappheit müssen die Hamburgerinnen und Hamburger nicht haben. Grundwasser ist in unserer Region ausreichend verfügbar. Das zeigen uns einschlägige Klimaprognosen. Dennoch ist ein sorgsamer Umgang mit der Ressource geboten, denn die Bevölkerung wächst und Hitzephasen im Sommer werden im Zuge des Klimawandels zunehmen. Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass unsere Kundinnen und Kunden dafür ein gutes Gespür haben“, sagt Ingo Hannemann.
Obwohl die Befragten keine große Sorge vor Wasserknappheit oder fehlender Versorgungssicherheit haben, sparen sie dennoch Wasser – meist aus ökologischen Gründen (62 Prozent). Für 53 Prozent der Befragten sind es finanzielle Gründe, warum sie Wasser sparen. 30 Prozent geben soziale Gründe an. Ökologische und soziale Gründe für Wassersparen werden signifikant seltener genannt als noch 2021. Finanzielle Gründe hingegen haben nicht an Bedeutung verloren. Die Gründe für Wassersparen korrelieren teils mit der Lebenssituation: Soziale und finanzielle Gründe nennen Befragte häufiger, wenn sie in Haushalten mit Kindern unter 18 Jahren wohnen. Von den Befragten in Altona geben 72 Prozent ökologische Gründe zum Wassersparen an. In Bergedorf geben die meisten Befragten (64 Prozent) finanzielle Gründe an.

Bei der Notwendigkeit, den Wasserverbrauch weiter einzuschränken, sind sich die Menschen in Hamburg nicht einig. 30 Prozent geben an, dass sie ihren Verbrauch weiter reduzieren sollten, 30 Prozent glauben dies nicht. Im Vergleich der Altersgruppen sind die Jüngeren eher der Meinung, es sei nötig, den Wasserverbrauch im Alltag weiter zu reduzieren. Die älteren Befragten haben vergleichsweise bereits mehr zum Wassersparen unternommen. Beispielsweise nutzen 74 Prozent der Befragten über 65 Jahre die Sparfunktion der Toilette. Bei einem marktüblichen Produkt lassen sich damit rund 6 Liter Wasser pro Spülvorgang einsparen. Von den Befragten zwischen 18 und 39 nutzen 33 Prozent die Sparfunktion. 23 Prozent dieser Altersgruppe können sich die Nutzung zukünftig vorstellen.

Studienhintergrund:
An der repräsentativen Umfrage mittels Online-Interviews nahmen 921 Menschen in Hamburg im Alter von 18 bis 79 Jahren teil. Die Befragung wurde von mindline energy im Auftrag von HAMBURG WASSER im Zeitraum vom 10. bis 21. Juli 2023 durchgeführt.
Ihre Ansprechpartnerin
Nicole Buschermöhle
Billhorner Deich 2
20539 Hamburg

Tel.: 040 78 88 88 222
E-Mail: presse@hamburgwasser.de

https://www.hamburgwasser.de/presse/pressemitteilungen/hamburg-wasser-verbrauchs-check-sparen-die-menschen-in-hamburg-mehr-wasser

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EVS investiert rund 10 Millionen Euro in die energetische Optimierung der Kläranlage in Saarbrücken-Brebach

Umweltministerin Petra Berg informierte sich vor Ort über das Projekt
Um künftig den im Rahmen der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamm bzw. das hieraus zu gewinnende Klärgas energetisch nutzen zu können, wurde im Juli 2021 mit dem Umbau der Kläranlage zu einer Anlage mit Klärschlammbehandlung im Faulturm begonnen.
Am 11. August war Umweltministerin Petra Berg vor Ort, um sich über das komplexe Bauprojekt zu informieren.
„Kläranlagen sind unverzichtbarer Bestandteil der Wasserwirtschaft, denn sie reinigen das Abwasser und sorgen somit für eine höhere Qualität von Gewässern. Für diese Arbeit benötigen sie jedoch eine große Menge Strom“, sagt Berg. „Angesichts des Klimawandels sind die in Brebach durchgeführten Maßnahmen zur Energieoptimierung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes sehr zu begrüßen und können hoffentlich bald auch in anderen Kläranlagen umgesetzt werden. Der EVS leistet so bewusst einen Beitrag zum Klimaschutz.“
Die Kläranlage als Strom- und Wärmeerzeugerin
Der auf der Kläranlage Brebach anfallende Schlamm wird in Faulbehältern so behandelt, dass energiereiches Gas entsteht, das zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann. Das bautechnisch anspruchsvolle Verfahren erfordert vergleichsweise hohe Investitionen, jedoch senkt die gewonnene Eigenenergie – ca. 3,2 Millionen kWh/a – die Energiekosten deutlich, zudem wird der ökologische Fußabdruck erheblich verbessert (- 2 Millionen kg/a).
Künftig wird die Kläranlage Brebach ihren Strombedarf zu rund zwei Dritteln und ihren Wärmebedarf komplett durch die Nutzung der Energiepotenziale aus den Abwasserreinigungs- und Klärschlammbehandlungsprozessen decken. Ein weiterer positiver Effekt der Umstellung ist die Reduzierung des Schlammvolumens, die bewirkt, dass die Entsorgungskosten sinken und weniger Transporte über die Straße nötig werden.
Alle im Rahmen der Verfahrensumstellung benötigten neuen Bauwerke und Anlagenteile werden auf der Position eines der drei vorhandenen bisherigen Belebungsbecken errichtet, das dafür außer Betrieb genommen wird. Für die Umsetzung der Baumaßnahme und den Betrieb der Anlage, der zu jeder Zeit unter Einhaltung aller Grenzwerte sicher weiterlaufen muss, stellt das eine große Herausforderung dar. Die Reinigung des Abwassers wird trotzdem auch weiterhin in der gewohnten Qualität erfolgen.
Die für Juni 2024 vorgesehene Fertigstellung der Maßnahme verschiebt sich aufgrund von Materialengpässen und teilweise ungünstigen Witterungsbedingungen bis voraussichtlich Ende 2024.

Zur Baumaßnahme im Einzelnen:
Zur Umsetzung der benötigten Verfahrensänderung wurden im Bereich der Abwasserbehandlung zwei Vorklärbecken (Gesamtvolumen: 1134 m³) erstellt. Aus diesen Vorklärbecken wird der für die Klärgasgewinnung wertvolle Primärschlamm gewonnen.
In Anschluss daran erfolgt die weitere Reinigung des Abwassers in den Belebungs- und Nachklärbecken und auch die Phosphorelimination. Der in den Nachklärbecken anfallende Überschussschlamm wird ebenfalls der Schlammbehandlung zugeführt.
Um das Klärgas verwerten zu können, wird die Schlammbehandlung um die folgenden Prozessstufen erweitert:
• ein Pumpwerk zur Zugabe von Primärschlamm in den Heizschlammkreislauf,
• zwei Faulbehälter mit einem Gesamtvolumen von 3500 m³,
• ein Klärgasspeicher mit einem Volumen von 1000 m³ mit direktem Anschluss an die beiden neuen BHKW-Module und
• eine Gasfackel für Ausnahmefälle, in denen die BHKWs die anfallende Gasmenge nicht abnehmen können.
In einem neuen Technikgebäude wird darüber die benötigte Elektro-, Mess- und Steuerungstechnik untergebracht.
Die Maßnahme wird in insgesamt vier Bauabschnitten umgesetzt. Hiervon sind die beiden ersten Bauabschnitte und Teile des dritten Bauabschnittes bereits umgesetzt. Das beinhaltete insbesondere den Ausbau bestehender und die Verlegung neuer Leitungen, die Herstellung der beiden neuen Faultürme sowie des dazwischenliegenden Technikgebäudes und die Errichtung der zwei neuen Vorklärbecken.
Es folgen nun insbesondere Restarbeiten an den beiden Vorklärbecken sowie diverse Dämm-, Ausbau-, Schlosser- und Abbrucharbeiten, bis Ende dieses Jahres mit der elektrotechnischen Ausstattung begonnen werden kann.
Im vierten und letzten Bauabschnitt geht es dann insbesondere um die Verlegung zahlreicher Verbindungs- und Rohrleitungen, bevor im Herbst 2024 der dreimonatige Probebetrieb aufgenommen werden kann.
Weitere Ansätze zur Senkung des externen Energiebedarfes
Die energetische Umstellung der Kläranlage Brebach wie oben beschrieben wird flankiert von weiteren Maßnahmen, die dazu beitragen, den Energiebedarf der Kläranlage zu reduzieren.
So bringt der Einsatz von Photovoltaik-Modulen eine jährliche Einsparung von 160.000 kWh/a und eine CO2-Reduktion um 91.200 kg/a.
Um die im Abwasser enthaltene Wärme für das Betriebsgebäude der Kläranlage des EVS in Saarbrücken-Brebach nutzen zu können, wird das Abwasser aus dem Belebungsbecken der Kläranlage über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert. Die eingesetzte Gasmotor-Wärmepumpe hebt das Temperaturniveau an und speist die Wärme in das Heizsystem der Kläranlage ein. Die jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt im Durchschnitt bei rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die umweltbelastenden CO2 -Emissionen werden hier um rund 20.000 Kilogramm pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung um 50 Prozent bedeutet.

https://www.evs.de/evs/oeffentlichkeitsarbeit/aktuelle-meldungen/details/evs-investiert-rund-10-millionen-euro-in-die-energetische-optimierung-der-klaeranlage-in-saarbruecken-brebach

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Emschergenossenschaft: Hochwasserschutz am Hüller Bach

Neues Becken auf Bochumer Stadtgebiet schützt künftig auch Anliegende in Herne und Gelsenkirchen
Bochum / Herne / Gelsenkirchen. Die Emschergenossenschaft hat am Mittwoch in Recklinghausen ihren Aufsichtsrat über den aktuellsten Stand ihrer zahlreichen Projekte informiert. Mit im Fokus standen dabei die Themen Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz. Vorgestellt wurde unter anderem ein Pilotprojekt, bei dem ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren zum Einsatz kam. Die Baumaßnahme am Hüller Bach soll die Überflutungsgefahr in Bochum, Herne und Gelsenkirchen deutlich verringern.
Im Bereich der Straße „An den Klärbrunnen“ auf Bochumer Stadtgebiet, nahe der Stadtgrenze zu Herne, plant die Emschergenossenschaft den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens sowie eines sogenannten Retentionsbodenfilters zur Zwischenklärung von Regenwassermengen. Das Becken wird ein zusätzliches Rückhaltevolumen von rund 90.000 Kubikmeter aufweisen. „Der positive Effekt für die in Fließrichtung unterhalb dieses Beckens anliegenden Gebiete in Bochum, Herne und Gelsenkirchen ist immens, denn die Wasserrückhaltung an dieser Stelle bewirkt eine Reduzierung des Wasserspiegels im Hüller Bach um bis zu 70 Zentimeter“, sagt Dr. Frank Dudda, Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister der von dieser Maßnahme ebenfalls profitierenden Stadt Herne.
Die Lage des Hochwasserrückhaltebeckens ist bewusst und mit Bedacht gewählt worden. „Weit am Oberlauf gelegen, erzielen solche Hochwasserschutzmaßnahmen ihre größte Wirkung für die Region: Was bereits dort zurückgehalten werden kann, entlastet den Hüller Bach in seinem weiteren Verlauf – und letztlich auch die Emscher“, so Dudda weiter. Der Hüller Bach ist der größte Nebenfluss der Emscher. Zu seinem Einzugsgebiet gehören auf den Gebieten von Bochum und Herne unter anderem auch der Dorneburger Mühlenbach, der Hofsteder Bach und der Marbach.
Der Baubeginn für das Hochwasserrückhaltebecken und den Retentionsbodenfilter ist für Anfang 2024 geplant, vorbehaltlich der noch erwarteten Genehmigung. In enger Abstimmung mit den Kommunen Bochum und Herne sowie der Bezirksregierung Arnsberg hatte die Emschergenossenschaft den Genehmigungsantrag im November 2022 eingereicht. „Das gute und gemeinsame Vorgehen sollte die Genehmigungsphase beschleunigen – im Idealfall entsteht damit eine Blaupause für künftige Bauprojekte, denn besonders bei Hochwasserschutzprojekten ist schnelles Handeln zwingend erforderlich“, so Dr. Frank Dudda.
Das Projekt „Hüller Bach – An den Klärbrunnen“ ist eines der Vorhaben, die in der Roadmap Krisenhochwasser beschrieben wurden. Die Roadmap wurde im Frühjahr 2022 vorgestellt, nachdem die Emschergenossenschaft zuvor – als Reaktion auf das verheerende Hochwasser im Ahrtal im Juli 2021 – von ihrem Aufsichtsrat den Auftrag erhielt, den Hochwasserschutz an der Emscher weiter zu verbessern.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

https://www.eglv.de/medien/hochwasserschutz-am-hueller-bach/

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Emscher wirbt für den Einsatz von Abwasserwärme

EGLV-Chef Paetzel erläutert das gewaltige Potenzial dieser bisher wenig genutzten Energiequelle.
er stetige Strom an Abwasser ist aufgrund seiner konstant hohen Temperatur eine verlässliche Energiequelle. Bisher spielt Abwasser in der Debatte zur Energiewende noch eine untergeordnete Rolle. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Es ist eine lokale, sichere, regenerative und langfristig verfügbare Energiequelle und unkompliziert nutzbar.

Über all diese Vorteile der als Aquathermie bezeichneten Abwasserwärmenutzung informierten Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) am Donnerstag in Bochum unter anderem Vertreter:innen aus der Wohnungswirtschaft, der Politik sowie von Stadtwerken. Eine Impulsrede hielt Mona Neubaur, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen.
Gängige Technologie

Die Aquathermie ist eine gängige Technologie, die hierzulande jedoch kaum genutzt wird. In Frankreich ist man da bereits deutlich weiter: Der Elysée-Palast (Sitz des französischen Präsidenten), der Senat sowie das Gebäude der Assemblée Nationale (Nationalversammlung) werden unter anderem auch mit aus dem Pariser Abwasserkanalnetz gewonnener Wärme geheizt.

In Deutschland fließt täglich eine gigantische Menge Abwasser durch hunderttausende Kilometer Kanalnetz, das bisher weitgehend ungenutzte Restwärme enthält. Mit dieser Restenergie könnten in Deutschland vier bis zwölf Millionen Menschen klimafreundlich heizen.

Ökonomische Alternative zu Öl und Gas
„Die Aquathermie ist gerade im Einzugsgebiet von Emscher und Lippe eine Möglichkeit, um die Wärmewende erfolgreich umzusetzen“, sagte Neubaur. Das Ruhrgebiet ist mit seinen über fünf Millionen Einwohner:innen eines der größten Ballungsgebiete in Europa. Das bedeutet auch: Nirgendwo ist das unterirdische Kanalnetz so dicht wie direkt vor unserer Haustür“ erläuterte Frank Dudda, Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft.

„Auch ökonomisch ist die Abwasserwärmenutzung eine ernst zu nehmende Alternative zu fossilen Energieträgern und bietet ein hohes Maß an Versorgungssicherheit“, sagte Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Pilotprojekt in Bochum
Abwasserwärme kann einen nachhaltigen und effizienten Baustein eines ganzheitlichen kommunalen Wärmekonzepts bilden. Insbesondere für Abnehmer wie Seniorenwohnheime, Bäderbetriebe oder Kläranlagenbetreiber ist Abwasserwärme eine sinnvolle Möglichkeit, sich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen.

Ein gutes Beispiel zeigt ein Pilotprojekt von EGLV in Kooperation mit den Stadtwerken Bochum auf: 2009 wurde die Aquathermie im Bochumer Nord-West-Bad umgesetzt. „Wir nutzen die Abwasserwärme aus dem nahegelegenen Marbach. Mit messbarem Erfolg: Wir decken damit bis zu 65 Prozent des Wärmebedarfs und sparen gleichzeitig bis zu 40 Prozent CO2. Diese Technologie ist sicher dazu geeignet, künftig einen großen Beitrag in der Wärmenutzung zu leisten“, berichtet Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
Haushaltswasser mit 25 Grad
„Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Öl, Kohle und Gas – die nur endlich verfügbar sind und über ihre Verbrennung klimaschädliche Emissionen mit erheblichen Folgeschäden und -kosten erzeugen – ist Abwasser fast überall und dauerhaft verfügbar und hat selbst in den Wintermonaten relativ hohe und konstante Temperaturen“, sagt Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft.

Das Abwasser verlässt einen Haushalt mit einer Durchschnittstemperatur von 25 Grad. Fließt das Abwasser durch die unterirdischen Kanäle, hat es durch die gute Isolierung des Erdreichs eine Durchschnittstemperatur von rund zehn bis 15 Grad, je nach Jahreszeit.
Installation im Ablauf einer Kläranlage
Wird ein Wärmetauscher im Kanalrohr oder idealerweise im Ablauf einer Kläranlage installiert, überträgt er die Wärme und macht diese in Kombination mit einer Wärmepumpe für den Heizkreislauf nutzbar. Somit kann mit Abwasserwärme geheizt oder im umgekehrten Fall auch gekühlt werden.

„Wenn nur zehn Prozent der potenziellen Abwasserwärme genutzt würden, könnte das EGLV-Netz den Wärmebedarf einer mittelgroßen Stadt mit ca. 30.000 Einwohner:innen decken“, so Paetzel. (hp)

https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/emscher-wirbt-fuer-den-einsatz-von-abwasserwaerme

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Emscher-Lippe-Erlebnis für alle

Mach mit am Fluss!

Der größte und wichtigste Meilenstein unseres Generationen-Projektes Emscher-Umbau wurde mit der Abwasserfreiheit im Emscher-System Ende 2021 erreicht. Neben den bereits umgestalteten Gewässern und bestehenden ökologischen Schwerpunkten, stehen weitere Renaturierungsmaßnahmen an der Emscher bevor. Das revitalisierte Emscher-System wird künftig ein wichtiges Beispiel für die Möglichkeiten urbaner Biodiversität im aquatischen Bereich sein – und daneben ein wertvoller Erlebensraum für zukünftige Generationen.
Wir wollen diesen Anlass nutzen: Die Emscher soll erlebbar werden – vom ehemaligen Meideraum zum Naherholungsgebiet mit viel Aufenthaltsqualität und Freizeitangeboten. Auch an der Lippe und den vielen Nebengewässern hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Die Lippe ist nicht nur der längste Fluss Nordrhein-Westfalens, sondern auch wunderschön. Dafür sorgen wir gemeinsam mit dem Land NRW unter anderem mit dem Programm „Lebendige Lippe“.
Wichtig für uns sowohl beim Emscher-Umbau als auch beim Programm „Lebendige Lippe“: Wir wollen zu einer sozial ausgewogenen und ökologisch positiven Entwicklung beitragen. Dafür bleibt die Ermöglichung von gesellschaftlicher Teilhabe ebenfalls ein wichtiges Thema für uns – und das Angebot ist vielfältig: Bei „Mach mit am Fluss!“ werden im gesamten Emscher- und Lippe-Einzugsgebiet spannende Orte geschaffen, die einladen, aktiv unterwegs zu sein entlang unserer Gewässer, dabei Kunst zu entdecken, die (neue) Natur und Gewässerlandschaft zu erleben und dort zu lernen. Wir wollen den Menschen die Gewässer zurückgeben und rufen unter „Mach mit am Fluss!“ zum Miterleben und Mitlernen sowie zum weiteren Mitentwickeln und -gestalten auf.
Mehr:
https://www.eglv.de/machmitamfluss/

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Dresden: Ich fahre mit Strom aus Klärgas

Christian Reich ist ein Pionier in Sachen Nachhaltigkeit. Der Mitarbeiter der Stadtentwässerung Dresden GmbH fährt seit einem halben Jahr mit seinem neuen Lastenrad mit E-Motor zur Kontrolle seiner Baustellen. Er spart damit nicht nur CO2, sondern auch Zeit und Nerven. Im Interview erzählt er, wie er auf die Idee kam, warum er sein Rad liebt und welche Vorteile es ihm bringt.

Wie nutzen Sie Ihr Lastenrad im Arbeitsalltag?
Ich brauche mein Rad für die täglichen Baustellen-Kontrollen. Also jedes Mal, wenn irgendwo in der Stadt ein Anschlusskanal gebaut wird, bin ich damit unterwegs. Nur bei mehr als 50 Kilometern Gesamtstrecke oder bei Schnee weiche ich auf das Auto aus. Auf der Baustelle angekommen, muss ich keinen Parkplatz mehr suchen und das Gepäckabteil ist mit 260 Liter sogar größer als der Polo Kofferraum, da passen bequem Messrolle, Helm, Kanaldeckelheber, Werkzeug sowie fünf Liter Wasser fürs Händewaschen rein.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Lastenrad zu verwenden?
Mein Kollege und ich hatten uns ein Auto geteilt und sollten ein weiteres bekommen. Ich habe damals zu meiner Chefin Isabella Hofmann gesagt: „Ich würde auch mit einem Lastenrad fahren“. Man könnte die Routen so planen, dass mein Kollege Rick Effenberger für die weiter entfernten Strecken das Auto nutzt und ich für den näheren Umkreis das Rad.

Gesagt, getan?
Es dauerte dann doch noch fast drei Jahre, bis ich starten konnte. Meinem Verbesserungsvorschlag, der im zweiten Versuch durchkam, schlossen sich noch einige Praxistests und Berechnungen an. Der Unterschied bei den Fahrzeiten war gering. Ich war mit dem Fahrrad auf Dauer sogar schneller und günstiger unterwegs als mit dem Auto. Die Anschaffungskosten lagen bei rund 7.000 Euro, sie wurden mit 1.500 Euro gefördert.

Was sind die Vorteile eines Lastenrads gegenüber einem Auto?

Zum einen ist es natürlich umweltfreundlicher. Ich spare pro Jahr etwa eine viertel Tonne CO2 ein. Zum anderen ist es auch gesünder für mich. Ich bewege mich gern an der frischen Luft und halte mich fit. Außerdem macht es einfach Spaß, mit dem Rad zu fahren.

Wie kommen Sie mit dem Wetter zurecht?
Ich fahre auch bei Regen und schlechtem Wetter mit dem Rad, das ist kein Problem. Und bei Schnee und Frost ist auf den meisten Baustellen nicht so viel los. Oder anders gesagt: Bausaison ist gleich Fahrradsaison.

Wie reagieren Ihre Kollegen und Kunden auf Ihr Lastenrad?
Viele Passanten und andere Radfahrer sind positiv überrascht und finden es toll, dass ich mit einem Dienstrad unterwegs bin. Manche KollegInnen fragen mich, ob sie mal eine Probefahrt machen dürfen. Ja, das Rad ist über Outlook buchbar. Es fährt sich natürlich etwas speziell, da es inklusive Ladung bis zu 80 Kilogramm schwer ist (ohne Fahrer) und die Lenkung anders reagiert. Außerdem sieht man das Vorderrad nicht. Beim Wechsel zwischen Fahrbahn und Bürgersteig suche ich mir immer eine Absenkung.

Wo steht das Rad und wird aufgeladen?
Das Rad parkt gut gesichert in der Tiefgarage der Marie-Curie- Straße. Geladen wird der Akku unter Aufsicht in meinem Büro.
Und ein erstes Fazit lautet?

Mittlerweise bin ich schon 750 Kilometer gefahren und immer noch begeistert wie am ersten Tag. Ich finde, das Lastenrad passt gut zu uns als Umweltunternehmen, eigentlich könnte es noch mehr davon geben!

https://www.stadtentwaesserung-dresden.de/journal-1/detail/ich-fahre-mit-strom-aus-klaergas/

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Bergisch-Rheinischer Wasserverband: Der BRW feiert sein 50-jähriges Bestehen mit Aktionstagen für Jedermann

Am 3. Oktober 1973 wurde der BRW gegründet. Auch zum 50-jährigen Bestehen bleibt sich der gemeinwohlorientierte Wasserverband treu und bietet Aktionen an, zu denen interessierte Bürger:innen herzlich eingeladen sind.
Unter dem Motto: „Wir leben für Wasser. Und das schon seit 5 Jahrzehnten.“ sind drei Aktionstage geplant, an denen jedermann Einblicke in die vielfältige Arbeit des Wasserverbands bekommen kann. Ausflüge in die Welt der Abwasserreinigung und Gewässerunterhaltung in Form von Führungen über Klärwerke und Exkursionen an Gewässerabschnitte stehen im Mittelpunkt der Aktionstage am 19. August in Ratingen und am 9. September in Monheim.
Am 30. September veranstaltet der BRW zudem einen Tag der offenen Tür auf seinem Betriebshof in Hilden.
Ganz kurz vor dem 50. Gründungsgeburtstag lädt der BRW zu einem Tag der offenen Tür ein, wo es neben Spaß und Spiel viel Wissenswertes über den BRW, seine Aufgabenerfüllung und seinen Werdegang im Laufe der letzten 5 Jahrzehnte zu erfahren gibt.

Weitere Informationen und Anmeldungen zu Führungen und Exkursionen unter
http://brw-haan.de/aktuell/termine

http://www.brw-haan.de/aktuell/presse/50-jahre-bergisch-rheinischer-wasserverband-der-brw-feiert-sein-50-jaehriges-bestehen-mit-aktionstagen-fuer-jedermann

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Mit SEMA in die Zukunft schauen

Preisgekröntes Kanalalterungsmodell wurde vervollkommnet und besteht in der Praxis
Angenommen, wir würden unseren Apparat stur darauf ausrichten, in jedem Jahr rund ein Prozent des Kanalnetzes anzufassen und dabei gut 21 Kilometer auszuwechseln, 55 Kilometer zu renovieren – was meistens Berlinern bedeutet – und weitere 18 Kilometer zu reparieren, dann wäre das bis 2060 eine feine Sache. Der Zustand unseres Gesamtnetzes würde bis dahin immer besser, obwohl es unter diesen Annahmen stetig weiter altern würde. Aber danach würde unser rüstiger Rentner, so könnte man das Netz dann umschreiben, schnell immer klappriger.
Bis 2120, also in hundert Jahren, hätte sich die Verbesserung der ersten Jahrzehnte aber regelrecht umgekehrt und die Zahl der Kanäle, denen es richtig schlecht geht, wäre wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie heute. Das will natürlich niemand.
Solche Zahlen – zumeist mit so klaren wie kunterbunten Flächengrafiken eingängig visualisiert – spuckt die inzwischen gut trainierte und mit neuen Daten weiter lernende SEMA-Maschine aus, das Kanalalterungsmodell für Sanierungsstrategien, wir zusammen mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin entwickelt haben.
2019 gab es für den Prototyp den Innovationspreis des VKU und branchenweit viel Aufmerksamkeit. Zwei Jahre weiter wird SEMA, das mit Nachnamen Berlin heißt, bei uns bis zur einzelnen Haltungsebene implementiert und soll damit künftig als Basis der Investitionsplanung dienen, also betrieblich genutzt werden. Und erweist sich dabei offenbar im Vergleich zwischen Simulations- und echten Inspektionsergebnissen zumindest bisher als 99-prozentig genau und übertrifft damit Wetter- und Lottoprognosen weit.

Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich
Weil SEMA inzwischen eine Menge Dinge verinnerlicht hat. Also welches Material aus welchem Jahr wo liegt und wann es wahrscheinlich altersschwach wird. SEMA prognostiziert den Netzzustand und zeigt Sanierungsschwerpunkte im Netz. „Der Netzsimulator gibt das Soll vor, über den Haltungssimulator wird das Ist verbessert. Beide Simulatoren ergänzen sich. Denn nur was man findet, kann man auch sanieren“, sagt SEMA-Mitentwickler Alexander Ringe. Wobei Alter abhängig vom Material relativ ist. Gemauert sind Hundertjährige noch fast jugendlich, während 30-jährige Plastik-Greise der Erlösung harren.
Und SEMA Berlin weiß auch, dass grabenlos im Vortrieb montierte Kanalrohre gegenüber offen im Graben verlegten Röhren zwar fast doppelt so teuer in den Boden kommen, dafür aber vermutlich auch ewig halten, weil dafür dickere Rohre verwandt werden und eben auch kein Baugraben verfüllt werden muss, was die Rohre ja auch ordentlich unter Druck setzt.
Und auch der Fakt, dass wir heute ja vorwiegend linern und weniger neu bauen, bringt Ringe auch angesichts der absehbaren Halbwertzeit der Kunststoffimplantate nicht um den Schlaf. „Wenn die Teile dann nach 50 plus x Jahren erschöpft sind, dann müssen wir sie halt rausfräsen und neu linern.“ Was die Stadt weniger stört und finanziell allemal günstiger ist.
Die Erkenntnisse aus der Anwendung des Strategie-Simulators haben uns schon klüger gemacht. So wissen wir jetzt dank SEMA, dass wir unsere heutige Sanierungsstrategie nachbessern oder weiterentwickeln müssen, um unsere Kanäle generationenübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Was wir heute tun, reicht ab 2060 dafür nicht aus. Die Stellschrauben für diese Nachbesserung sind identifiziert, beispielsweise der Verbau dickerer Rohre oder die Verlängerung der Nutzungsdauer von Linern.

Mehr:
https://www.bwb.de/de/25726.php

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Neubau der Kläranlage Ober-Eschbach

Bad Homburg bekommt eine neue Kläranlage! Die aktuelle Kläranlage ist den künftigen Aufgaben und Einwohnerwerten nicht mehr gewachsen und wird durch eine moderne und fortschrittliche ersetzt. Die Dauer dieses Mammutprojekts ist auf etwa sechs Jahre angelegt.
Hier halten wir Sie über den Baufortschritt auf dem Laufenden.

https://www.bad-homburg.de/de/stadt/planen-und-bauen/klaeranlage

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Stuttgart: Lea Spraul im Stuttgarter Untergrund

Die Tiktokerin Lea Spraul – auch als Redakteurin beim SWR tätig – hat unseren Kollegen Stipe Jurkovic im Regenüberlaufbecken Schwanenplatz besucht. Inzwischen sind die dort entstandenen Videos in Lea Sprauls Tiktok-Account „Leas Lifehacks“ verfügbar und Stipe Jurkovic erklärt, warum wir so ein Becken überhaupt brauchen, wozu die Spülkippen im Regenüberlaufbecken da sind und wie sie funktionieren. Im dritten Video erzählt Stipe Jurkovic, welche kuriosen Funde im Regenüberlaufbecken so ankommen.
Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen.

https://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/lea-spraul-im-stuttgarter-untergrund/

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Ruhrverband mit dem DWA-Klimapreis ausgezeichnet

Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimaresilienz stehen im Fokus des Projektes „Klimafreundlicher Ruhrverband“
Der Ruhrverband hat den 3. Platz beim erstmals ausgeschriebenen Klimapreis 2023 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) gewonnen.
Das Projekt des Ruhrverbands dient dem Klimaschutz und der Klimaanpassung. Es hat den offiziellen Titel: „Klimafreundlicher Ruhrverband – Klimaanpassung und Klimaschutz zum Wohle von Mensch und Natur“. Dabei stehen eine ausgeglichenen Klimabilanz bis 2030, die Erhöhung der Klimaresilienz des Talsperrensystems zur Sicherung der Trinkwasserversorgung und das nachhaltige Wirtschaften des Ruhrverbands im Fokus.
Schon ab dem Jahr 2024 wird der Ruhrverband seine Anlagen in der Jahresbilanz nahezu vollständig mit eigenproduziertem, umweltfreundlichen Strom versorgen. Dazu nutzt der Verband den Strom aus sechs eigenen Wasserkraftanlagen an Ruhr und Lenne, aus 13 eigenen Photovoltaikanlagen sowie aus dem Betrieb von etwa 50 Blockheizkraftwerken auf den Kläranlagen. In den Blockheizkraftwerken wird das bei der Klärschlammbehandlung entstehenden Biogas zu Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Auf sechs Kläranlagen wird die Biogasausbeute durch die gemeinsame Behandlung organikreicher Abfälle wie beispielsweise Fetten oder Rückständen aus Fettabscheidern unterstützt.
Zusätzlich hat der Ruhrverband bereits vor einigen Jahren damit begonnen, seine Kläranlagen einer gründlichen energetischen Optimierung zu unterziehen. Als Ergebnis wird beispielsweise die zweitgrößte Kläranlage des Ruhrverbands in Bochum-Ölbachtal bereits energieneutral betrieben. Hier stand im Jahr 2021 einer Eigenerzeugung von 5,3 Millionen Kilowattstunden ein Verbrauch von nur 4,8 Millionen Kilowattstunden gegenüber. Zudem konnte durch die verfahrenstechnischen Umstellungen und den Einsatz energieeffizienter Belüftung und Durchmischung der Belebungsbecken auch die Qualität des gereinigten Abwassers nochmals gesteigert werden. Auch die größte Kläranlage in Duisburg soll energetisch optimiert und energieneutral betrieben werden.
Für diesen herausragenden Beitrag zum Klimaschutz gab es Ende September 2022 die Auszeichnung als „Climate Smart Utility“ auf dem Weltwasserkongress der International Water Association (IWA) in Kopenhagen, dem weltweit größten Branchentreffen für den öffentlichen und privaten Wassersektor – als einzige deutsche Organisation neben Wasserver- und Abwasserentsorgern aus verschiedenen Teilen der Welt.
Insgesamt haben sich gut 40 Projekte aus den verschiedensten Bereichen der Wasserwirtschaft um den ersten DWA-Klimapreis beworben. Das Spektrum innovativer, kreativer und zudem höchst erfolgreicher Projekte reichte von der Abwasserwärmenutzung bei der Kanalsanierung über energieeffiziente und multifunktionale Retentionsbodenfilter zur weitergehenden Abwasser- und Mischwasserbehandlung bis zum intelligenten Regenwassermanagement und den Asphaltknacker*innen zur Bodenentsiegelung. Die Ehrung der Gewinner erfolgt im Rahmen des DWA-Dialogs Berlin am 19. September im Umweltforum Berlin.
Sieger des DWA-Klimapreises 2023 wurde die hanseWasser Bremen GmbH für ihr Energieeffizienzprogramm „kliEN“ und Zweitplatzierter wurde HAMBURG WASSER für das Projekt „Multifunktionaler Überflutungsschutz für einen Stadtteil – ein Sportplatz macht auf Blau. Das Hein-Klink-Stadion Hamburg Billstedt“.

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OOWV: erneuert Abwasserkanäle in Elsflether Fußgängerzone

Innenstadtsanierung geht weiter

Elsfleth. In Elsfleth schreitet die Innenstadtsanierung voran, den nächsten Bauabschnitt läutet der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) Mitte August ein: Dann beginnen an der Steinstraße zwischen Apotheke und Rathaus die Vorarbeiten für einen neuen Schmutz- und Regenwasserkanal. Der ganze Bereich wird freigeräumt, unter anderem werden die Blumenbeete abgebaut. Dann beginnen die eigentlichen Kanalarbeiten, zunächst von der Apotheke bis einschließlich Parkplatz Mitte.

Mehr:
https://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archive/2023/august/7/artikel/oowv-erneuert-abwasserkanaele-in-elsflether-fussgaengerzone

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Kandern: Stadt will ihren Energieverbrauch durch Monitoring senken

Kandern will den städtischen Energieverbrauch stärker überwachen. Dass sich das finanziell lohnt, hat Stadtkämmerer Benedikt Merkel im Gemeinderat erläutert. Mehr:
https://www.badische-zeitung.de/stadt-kandern-will-ihren-energieverbrauch-durch-monitoring-senken–277735815.html

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hanseWasser: Menschen und Technik verbinden für ausgezeichneten Klimaschutz

hanseWasser gewinnt den DWA-Klimapreis
Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens hat die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) einen Klimapreis ausgelobt. Ausgezeichnet werden bereits realisierte Projekte mit Leuchtturmcharakter, die sich der Klimaanpassung und dem Klimaschutz widmen. Nun steht fest: Der Preis geht nach Bremen! hanseWasser konnte die Jury mit dem Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekt „kliEN“ und den daraus folgenden Nachhaltigkeitsaktivitäten überzeugen. Seit vielen Jahren befasst sich hanseWasser mit den Themen Klimaschutz und Klimaanpassung und hat sich frühzeitig anspruchsvolle Klimaschutzziele gesteckt. Allen voran die CO2-neutrale Abwasserreinigung bis zum Jahr 2015. Hiermit sollte nicht zuletzt ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutzprogramm der Freien Hansestadt Bremen geleistet werden. Ausgangspunkt der umfangreichen Maßnahmen war 2011 das Klimaschutz- und Energieeffizienzprogramm kliEN.
Über die erfolgreiche Verbindung von technischen Optimierungs- und Effizienzmaßnahmen sowie die aktive Einbindung eines Großteils der Belegschaft wurden die selbstgesteckten Klimaziele erreicht. Mit der CO2-Neutralität des Gesamtunternehmens endete das Projekt – die Klimaschutzaktivitäten jedoch nicht. Die entwickelte Klimaschutzkultur zog weiteres Engagement in den Bereichen Klima- und Umweltschutz nach sich und gipfelte schließlich in der Entwicklung eines umfangreichen Nachhaltigkeitsmanagements. Ein Vorgehen, das die Jury des DWA-Klimapreises überzeugte.

Auszug aus der Jurybegründung:
Was Bremen auszeichnet, ist zunächst klassisch den Hebel an der Technik anzusetzen, um klimaneutral zu werden, aber auch die Belegschaft intensiv zu integrieren und diese zum Mitmachen zu animieren, sowie die Aktivitäten der Belegschaft in Punkto Klimaschutz auch zu honorieren. Von den Klimaaktivitäten kam die hanseWasser Bremen dann zur Nachhaltigkeit und damit zu einer klaren Integration von sozialen und ökonomischen Aspekten. Dadurch wurde und ist das Unternehmen ein absolut attraktiver Arbeitgeber insbesondere auch für den Nachwuchs. „Der hanseWasser ist eine gelungene Verbindung gelungen, von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, die Nutzung innovativer Technik und besonders die Mitnahme und Motivation der Belegschaft bei den Zielen Klimaneutralität und Nachhaltigkeitskultur“, betont Dr.-Ing. habil. Uwe Müller, DWA-Vizepräsident und Juryvorsitzender.

Kontakt:
hanseWasser Bremen GmbH | Jana Küffner | Pressesprecherin | Telefon 0421 988 1233 | Mobil 0162 24 91 425
E-Mail: kueffner@hanseWasser.de | www.hansewasser.de

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Merck Chemicals GmbH

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Feldbergstraße 80
64293 Darmstadt

Email: labwatersalessupport@merckgroup.com
Web-Page: SigmaAldrich.com/labwaterselector

Tel: + 49 (0) 6151 3599 110

Merck bietet innerhalb ihrer Milli-Q® Lab Water Solutions Organisation hochwertige Wasseraufbereitungslösungen für Laboranwendungen und Analysentechnik an. Mit innovativen Laborwassersystemen und dazugehörige Serviceleistungen liefert Merck Wasser unterschiedlicher Qualitäten, um präzise und reproduzierbare Analysenergebnisse zu gewährleisten.

Wir bieten:

  • Laborwasserlösungen für Laboranwendungen und Analysentechnik
  • Innovative Laborwassersysteme, Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen
  • Entfernung von Verunreinigungen, Schadstoffen und Partikeln für präzise Analysenergebnisse
  • Qualität, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit

Meldungen zur Schlammbehandlung

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Juni 2024

März 2024

Januar 2024


1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm im Jahr 2023 thermisch verwertet

Insgesamt 1,63 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt – davon wurden 81 % verbrannt und 14 % als Düngemittel verwendet
Klärschlamm dient auch zur Strom- und Wärmeerzeugung, die Verbrennungsrückstände zum Teil als Füllstoff in Zementwerken 

WIESBADEN – Die kommunalen Kläranlagen in Deutschland haben im Jahr 2023 rund 1,32 Millionen Tonnen Klärschlamm in die thermische Verwertung gegeben, das waren 1,2 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden damit rund 81 % der im Jahr 2023 insgesamt entsorgten Klärschlammmenge (1,63 Millionen Tonnen; -2,2 % zum Vorjahr) verbrannt. Rund 226 000 Tonnen fanden in der Landwirtschaft als Düngemittel oder im Landschaftsbau Verwendung (14 %), weitere 85 000 Tonnen entfielen auf andere Entsorgungswege (5 %).

Verbrennung von Klärschlamm dient auch der Erzeugung von Strom und Wärme
Nach Angaben der Energiestatistik erzeugten industrielle Unternehmen und kommunale Anlagen 2023 durch die Verbrennung von Klärschlamm 473,8 Millionen Kilowattstunden Strom und 852,4 Millionen Kilowattstunden Wärme. Bei den thermischen Entsorgungsverfahren spielten Klärschlammverbrennungsanlagen mit 49 % der thermisch verwerteten Klärschlammmenge (648 000 Tonnen) die wichtigste Rolle. Weitere 45 % gingen in die sogenannte thermische Mitbehandlung, also die Verbrennung von Klärschlamm zusammen mit anderen Materialien – und zwar 20 % in Kohlekraftwerke oder Kohleveredlungsanlagen (264 000 Tonnen), 13 % in Zementwerke (170 000 Tonnen) und 12 % in Abfallverbrennungsanlagen (152 000 Tonnen). Andere thermische Verfahren verwerteten die verbleibenden 6 % (78 000 Tonnen) Klärschlamm.

mehr: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/12/PD24_472_32214.html

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Organische Säuren unter der analytischen Lupe: Harmonisierung bestehender Messverfahren für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen

Faulungen und Biogasanlagen sind als witterungsunabhängige, regenerative Energiequelle ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Dabei erfordert die biologische Methanproduktion u. a. eine Überwachung der organischen Säuren. Jedoch sind die in der Praxis angewandten Messverfahren noch nicht miteinander vergleichbar. Das von der Universität der Bundeswehr München koordinierte Verbundprojekt AciDi (Acid Digester; Organische Säuren als Steuerungsparameter für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen) verfolgt das Ziel, die Verfahren zur Bestimmung des Stabilitätsparameters organische Säuren zu validieren und zu korrelieren.
Das in Faulungen und Biogasanlagen (Fermenteranlagen) erzeugte Methan wird in elektrische und thermische Energie umgewandelt. Vielfach wird aufgrund des derzeitigen Betriebes der Fermenteranlagen das vorhandene Potenzial zur Gewinnung von Energie allerdings nicht gänzlich ausgeschöpft. Betriebsweisen, welche die Methanausbeute erhöhen, bergen zudem das Risiko von Prozessinstabilitäten.
Dies kann sich ändern, wenn Prozessinstabilitäten durch einen Frühindikator angezeigt werden und sich daraus klare Betriebs- und Handlungsempfehlungen für die Betreiber ergeben. Die Konzentration an organischen Säuren ist ein geeigneter Frühindikator, da diese Säuren eine Hemmung durch die Akkumulation von Stoffwechselzwischenprodukten darstellen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von nicht standardisierten Verfahren zur Überwachung der organischen Säuren.

Anwenderbezogener Leitfaden
Der hohe Innovationsgrad von AciDi ergibt sich aus der Zusammenführung verschiedener Messverfahren und -methoden für organische Säuren. Dabei wird die neuartige Entwicklung eines Sensors integriert. Mit Abschluss von AciDi wird es für Betreiber eine allgemeingültige Leitlinie für die Bewertung von Prozessinstabilitäten geben. Erst durch die Bewertung mit Handlungsempfehlungen für die Betreiber kann aus dem Messparameter organische Säuren ein Steuerungsparameter werden. AciDi wird einen entscheidenden Beitrag mit der Erstellung der Leitlinie für die direkte Umsetzung in die Praxis schaffen. Durch die Standardisierung werden bisherige und zukünftige Forschungsergebnisse in diesem Bereich vergleichbar und damit eine Beschleunigung des Wissensgewinns in diesem Forschungsbereich zur Folge haben.
Das dreijährige Forschungsvorhaben läuft seit Januar 2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im Themenfeld „Energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe“ gefördert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Am Projekt AciDi sind neben der Universität der Bundeswehr München das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, die Hach Lange GmbH sowie die Finsterwalder Umwelttechnik GmbH & Co. KG und die ALLNET GmbH beteiligt. Das Forschungskonsortium wird zusätzlich von acht assoziierten Partnern unterstützt, die vor allem als Betreiber von Kläranlagen tätig sind.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/acidi

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Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen

Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen
Die Publikation gibt einen Überblick über die Technologien zur Schlammbehandlung bei kleinen und mittleren Kläranlagen unter Berücksichtigung der Entsorgungswege und soll bei der Planung zukünftiger Maßnahmen unterstützen.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/klaerschlammbehandlung-leitfaden
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/baukolloquium-2

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Klärschlamm: Wettrennen bei Bauprojekten und um Entsorgungsmengen

Eine Studie sieht die Gefahr von Überkapazitäten bei Anlagen. Die Folge sind drastisch sinkende Preise bei Klärschlammmengen. Der Markt steht unter Druck – mit Ausnahme von kommunalen Anlagen.
Das Marktforschungsinstitut für die Ver- und Entsorgungswirtschaft waste:research hat eine neue Auflage der Potenzialstudie „Klärschlammverwertung in Deutschland bis 2040“ herausgebracht. Der sich bereits in den Vorauflagen abzeichnende Druck auf den Markt für die Verwertung von Klärschlamm bestätigt sich.
Aufgrund der Gefahr einer bevorstehenden Überkapazität am Markt entwickelt sich der Bau von neuen Klärschlamm-Monoverbrennungsanlangen weiterhin zu einem Wettrennen…mehr:
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/klaerschlamm-wettrennen-bei-bauprojekten-und-um-entsorgungsmengen

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80 % des Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen im Jahr 2022 thermisch verwertet

Thermische Verwertung von Klärschlamm nimmt stetig zu
WIESBADEN – Der Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland wurde im Jahr 2022 zu gut 80 % (1,34 Millionen Tonnen) thermisch verwertet. Seit Beginn der Erhebung wurde damit erstmals die 80 %-Marke bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm überschritten. Nach Angaben der Energiestatistik wurden im Jahr 2022 durch die Verbrennung von Klärschlamm 132,8 Millionen kWh Strom und 355,9 Millionen kWh Wärme erzeugt.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 deutschlandweit 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt, das waren 3 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms in den vergangenen Jahren stetig. 2012 lag er noch bei 55 % und zu Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 bei 47 %. Demgegenüber sank der Anteil des in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und anderer stofflicher Verwertung eingesetzten Klärschlamms im Jahr 2022 mit 0,32 Millionen Tonnen auf gut 19 % (2012: 45 %; 2006: 53 %). Lediglich 0,5 % des Klärschlamms wurden 2022 auf anderen Wegen entsorgt.

Verschärfte Regeln zum Einsatz von Klärschlamm in der Landwirtschaft seit 2017
In der Klärschlammverordnung von 2017 wurden die Vorgaben zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft verschärft, um den Eintrag von Schadstoffen wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik in die Böden zu verringern. Für eine bessere Ressourcennutzung wird ab 2029 zusätzlich die Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm verpflichtend. Diese Rückgewinnung ist nach derzeitigem technischem Stand hauptsächlich aus den Rückständen thermischer Verfahren möglich.
Die höchsten Anteile an thermischer Verwertung in den Flächenländern hatten im Jahr 2022 Baden-Württemberg (99 %), Nordrein-Westfalen (93 %) und Bayern (89 %). Demgegenüber verzeichneten Thüringen (58 %), Niedersachsen (45 %) und Mecklenburg-Vorpommern (44 %) die niedrigsten Anteile unter den Flächenländern.

Weitere Informationen:
Die Daten zur Erhebung über die öffentliche, biologische Klärschlammentsorgung sind in den Tabellen „Abwasserentsorgung – Klärschlamm“ auf der Themenseite „Wasserwirtschaft“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie in der Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 32214-0001) abrufbar.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_485_32214.html

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Automatische und nachhaltige Entfernung von Ölverschmutzungen in Gewässern durch Textilien

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Forschende des ITA, der Uni Bonn und der Heimbach GmbH haben eine neuartige Methode entwickelt, mit der Ölverschmutzungen energiesparend, kostengünstig und ohne Einsatz toxischer Substanzen von Wasseroberflächen entfernt werden können. Ermöglicht wird dies durch ein technisches Textil, das in einen schwimmenden Behälter integriert wird. So können mit einem einzigen kleinen Gerät bis zu 4 L Diesel innerhalb einer Stunde zu entfernen. Dies entspricht etwa 100 m2 Ölfilm auf einer Wasseroberfläche.
Trotz dem stetigen Ausbau erneuerbarer Energien haben die weltweite Ölproduktion, der Ölverbrauch und das Risiko der Ölverschmutzung in den letzten zwei Jahrzehnten stetig zugenommen. Im Jahr 2022 belief sich die weltweite Ölförderung auf 4,4 Milliarden Tonnen! Dabei kommt es bei der Förderung, dem Transport und der Verwendung von Öl häufig zu Unfällen, die zu schweren und manchmal irreversiblen Umweltverschmutzungen und Schäden für den Menschen führen.

Es gibt verschiedene Methoden diese Ölverschmutzungen von Wasseroberflächen zu entfernen. Jedoch weisen alle Methoden verschiedene Defizite auf, die ihren Einsatz erschweren und insbesondere die Entfernung von Öl aus Binnengewässern einschränken.

Für viele technische Anwendungen gibt es unerwartete Lösungen aus dem Bereich der Biologie. Jahrmillionen der Evolution haben dazu geführt, dass die Oberflächen lebender Organismen für ihre Interaktion mit der Umwelt optimiert wurden. Lösungen, die für Materialwissenschaftler oft eher ungewohnt und schwer zu akzeptieren sind. Die langjährige Untersuchung von rund 20.000 verschiedenen Arten an der Uni Bonn zeigte, dass es eine nahezu unendliche Vielfalt an Strukturen und Funktionalitäten gibt. Einige Arten zeichnen sich besonders durch ihre hervorragende Öladsorption aus. Beispielsweise adsorbieren die Blätter des Schwimmfarns Salvinia molesta Öl sehr schnell, separieren es gleichzeitig von Wasseroberflächen und transportieren es auf ihren Oberflächen (Abbildung 1 Sekundenschnelle Adsorption eines Tropfens Altöls durch ein Blatt des Schwimmfarns Salvinia molesta, schauen Sie sich auch das Video des Phänomens an).

Die Beobachtungen inspirierten dazu, den Effekt auf technische Textilien zur Trennung von Öl und Wasser zu übertragen. Es handelt sich um ein superhydrophobes Abstandsgewirk, das industriell hergestellt werden kann und daher leicht skalierbar ist.
Das biologisch inspirierte Textil kann in eine Vorrichtung zur Öl-Wasser-Trennung integriert werden kann. Dieses gesamte Gerät wird Bionischer Öladsorber (BOA) genannt.

Ausgehend von der Verunreinigung in Form eines Ölfilms auf der Wasseroberfläche funktioniert der Separations- und Sammelprozess nach den folgenden Schritten:

  • Der BOA wird in den Ölfilm eingebracht.
  • Das Öl wird vom Textil adsorbiert und gleichzeitig vom Wasser getrennt.
  • Das Öl wird durch das Textil in den Auffangbehälter transportiert.
  • Das Öl tropft aus dem Textil in den Auffangbehälter.
  • Das Öl wird bis zur Entleerung des Behälters aufgefangen.

Der Vorteil dieser neuartigen Ölabscheidevorrichtung ist, dass keine zusätzliche Energie für den Betrieb aufgewendet werden muss. Das Öl wird durch die Oberflächeneigenschaften des Textils vom umgebenden Wasser getrennt und allein durch Kapillarkräfte, auch gegen die Schwerkraft, durch das Textil transportiert. Am Ende des Textils im Sammelbehälter angekommen, desorbiert das Öl ohne weitere äußere Einwirkung allein durch die Schwerkraft. Mit dem derzeitigen Maßstab können mit einem Gerät des Bionic Oil Adsorber pro Stunde ca. 4 l Diesel von Wasser getrennt werden.

Es scheint unwahrscheinlich, dass ein funktionalisiertes Abstandsgewirk günstiger ist als ein herkömmliches Vlies, wie es üblicherweise für Ölsorptionsmittel verwendet wird. Da es sich jedoch um ein funktionelles Material handelt, müssen die Kosten im Verhältnis zur Menge des entfernten Öls stehen. Vergleicht man den Verkaufspreis des BOA-Textils mit den Verkaufspreisen verschiedener ölbindender Vliesstoffe, so ist das BOA-Textil mit 10 ct/L ca. 5 bis 13 Mal günstiger.

Insgesamt bietet das BOA-Gerät eine kostengünstige und nachhaltige Methode zur Öl-Wasser-Trennung im Gegensatz zu den gängigen Reinigungsmethoden durch die folgenden Vorteile:

  • Es ist kein zusätzlicher Energiebedarf, wie bei Ölskimmern, notwendig.
  • Es werden keine giftigen Substanzen in das Gewässer eingebracht, wie z.B. bei Öl-Dispersionsmitteln.
  • Die Textilien und Geräte können mehrfach wiederverwendet werden.
  • Es verbleibt kein Abfall im Gewässer.
  • Es ist kostengünstig in Bezug auf die Menge des entfernten Öls.

Das Team der Forschenden vom ITA, der Uni Bonn und der Heimbach GmbH konnte nachweisen, dass die neuartige biomimetische BOA-Technologie für eine selbstgesteuerte Abtrennung und automatische Sammlung von Ölfilmen einschließlich ihrer vollständigen Entfernung aus dem Wasser überraschend effizient und nachhaltig ist. Darüber hinaus kann sie in verschiedenen verwandten Abscheidungsprozessen eingesetzt werden. Derzeit wird das Produkt so weiterentwickelt, dass es in 2-3 Jahren in den Markt eingeführt werden kann.

https://idw-online.de/de/news825999

Vier umwelttechnische Berufe modernisiert

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Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Rahmenbedingungen machten Neuordnung erforderlich

Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel sowie technische und rechtliche Anforderungen haben eine Modernisierung der umwelttechnischen Berufe erforderlich gemacht. Jetzt wurden die Ausbildungsordnungen aktualisiert und die Berufe mit neuen Abschlussbezeichnungen versehen.

Systemrelevant und Teil der kritischen Infrastruktur – Fachkräfte in den umwelttechnischen Berufen arbeiten in gesellschaftlich hoch relevanten Bereichen: in der Wasserversorgung, der Abwasserbewirtschaftung, der Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie in der Pflege und Wartung von Rohrleitungsnetzen und Industrieanlagen. Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel sowie veränderte technische und rechtliche Anforderungen haben eine Modernisierung der vier Ausbildungsordnungen erforderlich gemacht.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung die Ausbildungsordnungen dieser Berufefamilie modernisiert. Die vier neuen Ausbildungsordnungen treten zum 1. August 2024 in Kraft.

Mit der Modernisierung erhalten die Berufe zudem neue Abschlussbezeichnungen, welche die durch die Digitalisierung gestiegenen Anforderungen widerspiegeln. Gleichzeitig gibt es in den einzelnen Berufen verschiedene Neuerungen, unter anderem:

  • waren bei den Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen für Wasserversorgung der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser und die Optimierung von Prozessen, um Wasserverluste zu verhindern, wichtige Aspekte im Neuordnungsprozess,
  • wird das Berufsprofil der Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen für Abwasserbewirtschaftung vor dem Hintergrund des Klimawandels um den Schwerpunkt Regenwasserbewirtschaftung erweitert und es kommen weitergehende Reinigungsverfahren hinzu,
  • entfallen bei den Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen für Kreislauf- und Abfallwirtschaft die bisherigen Schwerpunkte, so dass sie zukünftig vielfältiger einsetzbar sind, und
  • die Umwelttechnologen/Umwelttechnologinnen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen werden weiterhin in diesen beiden Schwerpunkten ausgebildet, allerdings haben sich die zeitlichen Richtwerte von 30 auf 42 Wochen erhöht.

Die gemeinsamen Kernqualifikationen bleiben erhalten. Allerdings reduziert sich der zeitliche Umfang hier von 15 auf zwölf Monate. So wird mehr Raum für die berufsspezifischen fachlichen Inhalte und die erhöhten Anforderungen an die IT-Sicherheit geschaffen. An die Stelle der traditionellen Prüfungsstruktur aus Zwischen- und Abschlussprüfung tritt in Zukunft die Gestreckte Abschlussprüfung.

Für BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser agieren nur wenige duale Berufe so direkt im Feld der Nachhaltigkeit wie die umwelttechnischen Berufe. „Gleichzeitig sind sie maximal relevant für unser tägliches Leben. Drei der vier neugeordneten Berufe arbeiten entlang des Wasserkreislaufs. Wasser als eine der kostbarsten Ressource muss professionell bewirtschaftet werden. Der vierte Beruf ist im Bereich der Kreislauf- und Abfallwirtschaft angesiedelt, also ebenfalls ein Beruf, der essenziell für nachhaltiges Wirtschaften ist. All dies geschieht mit moderner Technologie, wobei die Berufe gleichzeitig eine handwerkliche und eine naturwissenschaftliche Seite haben. Die neuen Abschlussbezeichnungen sollen die Berufe attraktiver machen. Die Hoffnung ist, dass ausbildungswillige Betriebe ihre Ausbildungsplätze künftig besser besetzen können als in der Vergangenheit.“

Die modernisierten Ausbildungsordnungen für den betrieblichen Teil sowie die darauf abgestimmten Rahmenlehrpläne für den schulischen Teil der Ausbildung lösen die bestehenden Ausbildungsregelungen aus dem Jahr 2002 ab.

Die neu geordneten Berufe flankiert das BIBB mit weiteren Aktivitäten. So sollen für jeden der Berufe die Strukturen und Inhalte in jeweils einer Ausgabe der BIBB-Reihe „Ausbildung Gestalten“ erläutert werden. Außerdem wird für die Berufsorientierung vom BIBB mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein interaktives 360°-Berufsfeldpanorama erstellt.

Weitere Informationen:
http://www.bibb.de/UT-Berufe

Kontakt:
Verena Schneider, Verena.Schneider@bibb.de

Mit Hochdruck zu sauberem Wasser: Neuartige Technologie zur Wasserreinigung – Projekt HyKaPro startet

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Forschende des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) wollen mit ihrem neuen Projekt den Nachweis erbringen, dass sich eine von ihnen entwickelte innovative Methode zur Aufbereitung industrieller Abwässer in den technischen Maßstab überführen lässt. Als Namensgeber stand die sogenannte hydrodynamische Kavitation (HyKaPro) Pate: Das Verfahren, entwickelt im CLEWATEC Innovation Lab des HZDR, setzt auf ein innovatives Oxidationsverfahren zur Wasserbehandlung, das Mikroschadstoffe effektiv abbauen kann.
Kläranlagen sind für die Beseitigung von Schadstoffen im Wasser entscheidend. Allein in Deutschland sind rund 10.000 kommunale und 3.000 Industrie-Kläranlagen in Betrieb. Sie stoßen jedoch häufig an Grenzen, wenn es um die Entfernung von chemisch stabilen Verbindungen geht. Dazu zählen auch Substanzen, die nicht zu den bisher im Abwasser-Monitoring priorisierten Schadstoffen gehören. Diese neuartigen Schadstoffe, deren weite Verbreitung in der aquatischen Umwelt erst durch moderne Analysetechniken sichtbar wurde, entpuppen sich in zunehmendem Maße als Problem. Prominente Beispiele dieser äußerst vielfältigen menschengemachten Chemikalien sind bromierte Flammschutzmittel, Kraftstoffzusätze, Umwelthormone oder die aus der Herstellung von Antihaftbeschichtungen bekannten Perfluortenside.

„Unser neues Verfahren hat sich in den bisherigen Versuchen im Labor- und Technikumsmaßstab als äußerst effizient bei der Beseitigung solcher Mikroschadstoff-Moleküle erwiesen. Die Technologie gibt uns ein Werkzeug in die Hand, um der Verschmutzung von Wasserressourcen auch mit diesen nur schwer abbaubaren Verbindungen entgegenzutreten und so einen bedeutenden Beitrag zum Umwelt- und Gesundheitsschutz von Ökosystemen und der Bevölkerung zu leisten“, erklärt Dr. Sebastian Reinecke vom Institut für Fluiddynamik am HZDR und Leiter des Clean Water Technology Lab (CLEWATEC).

Turbo für traditionelle Oxidationsverfahren
Oxidationsverfahren spielen traditionell eine entscheidende Rolle in der Wasserbehandlung, weil sie Schadstoffe durch die Reaktion mit Oxidationsmitteln wirkungsvoll abbauen. HyKaPro setzt zusätzlich auf Kavitationseffekte, um die Oxidationsreaktionen zu intensivieren. Diese Technologie erzeugt durch den Kollaps von Dampfblasen extreme Bedingungen in unmittelbarer Nähe zu den im Wasser mitgeführten Schadstoffen. „Bei der Implosion der Blasen entstehen Temperaturen von 4.700 Grad Celsius und Drücke von 9.900 Atmosphären, die ihrerseits hochreaktive Prozesse auslösen, die zu einer verbesserten Zersetzung der Mikroschadstoffe führen“, erläutert Reinecke. Denn mit dem Platzen der Blasen entstehen gleichzeitig reaktionsfreudige Hydroxylradikale, die an die Schadstoffe andocken und sie in kleine, inaktive Fragmente verwandeln. Um die gewünschte Zahl an Hydroxylradikalen zu optimieren, fügen die Wissenschaftler*innen dem Prozess zusätzlich Ozon hinzu.

Vom Labor in die Anwendung
CLEWATEC ist bereits als Vorreiter für die Entwicklung umweltfreundlicher Wasserreinigungstechnologien etabliert. Ein neuartiges Sauerstoffeintragssystem für biologische Abwasserreinigungsprozesse zeigte im Technikum die doppelte Effizienz von herkömmlichen Systemen und wird derzeit an Kläranlagen validiert. „Wir bauen dabei auf den reichhaltigen Erfahrungsschatz unseres Instituts für Fluiddynamik am HZDR auf. Die hier seit Jahren gewonnenen Erkenntnisse zur Optimierung komplexer Strömungsmodelle kommen uns bei unseren Arbeiten sehr zupass“, freut sich Reinecke.

Mit HyKaPro will das Team nun die hydrodynamische Kavitation aus dem Labor holen und in eine marktreife Technologie verwandeln. In Zusammenarbeit mit Betreibern von Industrie-Klärwerken wollen die Forschenden die technologische Effizienz des Verfahrens nachweisen. Dabei werden sie gemeinsam mit den Projektpartnern die Wirtschaftlichkeit auf den Prüfstand stellen und an einer Verwertungsstrategie feilen. Dabei unterstützt Business Development Manager Alejandro Parra das Projekt im Bereich Technologietransfer. Das für anderthalb Jahre konzipierte Projekt startet im Januar 2024 und wird durch die Sächsische Aufbaubank über die EFRE-Validierungsförderung mit rund 200.000 Euro unterstützt. Das CLEWATEC-Team am HZDR ist zuversichtlich, dass HyKaPro nicht nur die Effizienz der hydrodynamischen Kavitation unter Beweis stellen, sondern auch einen bedeutenden Schritt in Richtung umweltfreundlicher Wasserreinigung gehen wird: sowohl in der kommunalen und industriellen Abwasseraufbereitung als auch in der Landwirtschaft und der Trinkwasseraufbereitung.

Weitere Informationen:
Dr. Sebastian Reinecke
Institut für Fluiddynamik am HZDR
Tel.: +49 351 260 2320 | E-Mail: s.reinecke@hzdr.de

https://idw-online.de/de/news825886