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Organische Säuren unter der analytischen Lupe: Harmonisierung bestehender Messverfahren für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen

Faulungen und Biogasanlagen sind als witterungsunabhängige, regenerative Energiequelle ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Dabei erfordert die biologische Methanproduktion u. a. eine Überwachung der organischen Säuren. Jedoch sind die in der Praxis angewandten Messverfahren noch nicht miteinander vergleichbar. Das von der Universität der Bundeswehr München koordinierte Verbundprojekt AciDi (Acid Digester; Organische Säuren als Steuerungsparameter für den optimierten Betrieb von Faulungen und Biogasanlagen) verfolgt das Ziel, die Verfahren zur Bestimmung des Stabilitätsparameters organische Säuren zu validieren und zu korrelieren.
Das in Faulungen und Biogasanlagen (Fermenteranlagen) erzeugte Methan wird in elektrische und thermische Energie umgewandelt. Vielfach wird aufgrund des derzeitigen Betriebes der Fermenteranlagen das vorhandene Potenzial zur Gewinnung von Energie allerdings nicht gänzlich ausgeschöpft. Betriebsweisen, welche die Methanausbeute erhöhen, bergen zudem das Risiko von Prozessinstabilitäten.
Dies kann sich ändern, wenn Prozessinstabilitäten durch einen Frühindikator angezeigt werden und sich daraus klare Betriebs- und Handlungsempfehlungen für die Betreiber ergeben. Die Konzentration an organischen Säuren ist ein geeigneter Frühindikator, da diese Säuren eine Hemmung durch die Akkumulation von Stoffwechselzwischenprodukten darstellen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von nicht standardisierten Verfahren zur Überwachung der organischen Säuren.

Anwenderbezogener Leitfaden
Der hohe Innovationsgrad von AciDi ergibt sich aus der Zusammenführung verschiedener Messverfahren und -methoden für organische Säuren. Dabei wird die neuartige Entwicklung eines Sensors integriert. Mit Abschluss von AciDi wird es für Betreiber eine allgemeingültige Leitlinie für die Bewertung von Prozessinstabilitäten geben. Erst durch die Bewertung mit Handlungsempfehlungen für die Betreiber kann aus dem Messparameter organische Säuren ein Steuerungsparameter werden. AciDi wird einen entscheidenden Beitrag mit der Erstellung der Leitlinie für die direkte Umsetzung in die Praxis schaffen. Durch die Standardisierung werden bisherige und zukünftige Forschungsergebnisse in diesem Bereich vergleichbar und damit eine Beschleunigung des Wissensgewinns in diesem Forschungsbereich zur Folge haben.
Das dreijährige Forschungsvorhaben läuft seit Januar 2024 und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms im Themenfeld „Energetische Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe“ gefördert.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Am Projekt AciDi sind neben der Universität der Bundeswehr München das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, die Hach Lange GmbH sowie die Finsterwalder Umwelttechnik GmbH & Co. KG und die ALLNET GmbH beteiligt. Das Forschungskonsortium wird zusätzlich von acht assoziierten Partnern unterstützt, die vor allem als Betreiber von Kläranlagen tätig sind.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/acidi

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Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen

Klärschlammbehandlung auf kleinen und mittleren Kläranlagen – Ein Leitfaden für Kommunen
Die Publikation gibt einen Überblick über die Technologien zur Schlammbehandlung bei kleinen und mittleren Kläranlagen unter Berücksichtigung der Entsorgungswege und soll bei der Planung zukünftiger Maßnahmen unterstützen.
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/klaerschlammbehandlung-leitfaden
https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/baukolloquium-2

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Klärschlamm: Wettrennen bei Bauprojekten und um Entsorgungsmengen

Eine Studie sieht die Gefahr von Überkapazitäten bei Anlagen. Die Folge sind drastisch sinkende Preise bei Klärschlammmengen. Der Markt steht unter Druck – mit Ausnahme von kommunalen Anlagen.
Das Marktforschungsinstitut für die Ver- und Entsorgungswirtschaft waste:research hat eine neue Auflage der Potenzialstudie „Klärschlammverwertung in Deutschland bis 2040“ herausgebracht. Der sich bereits in den Vorauflagen abzeichnende Druck auf den Markt für die Verwertung von Klärschlamm bestätigt sich.
Aufgrund der Gefahr einer bevorstehenden Überkapazität am Markt entwickelt sich der Bau von neuen Klärschlamm-Monoverbrennungsanlangen weiterhin zu einem Wettrennen…mehr:
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/klaerschlamm-wettrennen-bei-bauprojekten-und-um-entsorgungsmengen

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80 % des Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen im Jahr 2022 thermisch verwertet

Thermische Verwertung von Klärschlamm nimmt stetig zu
WIESBADEN – Der Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland wurde im Jahr 2022 zu gut 80 % (1,34 Millionen Tonnen) thermisch verwertet. Seit Beginn der Erhebung wurde damit erstmals die 80 %-Marke bei der thermischen Verwertung von Klärschlamm überschritten. Nach Angaben der Energiestatistik wurden im Jahr 2022 durch die Verbrennung von Klärschlamm 132,8 Millionen kWh Strom und 355,9 Millionen kWh Wärme erzeugt.
Insgesamt wurden im Jahr 2022 deutschlandweit 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt, das waren 3 % weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Anteil des thermisch verwerteten Klärschlamms in den vergangenen Jahren stetig. 2012 lag er noch bei 55 % und zu Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 bei 47 %. Demgegenüber sank der Anteil des in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und anderer stofflicher Verwertung eingesetzten Klärschlamms im Jahr 2022 mit 0,32 Millionen Tonnen auf gut 19 % (2012: 45 %; 2006: 53 %). Lediglich 0,5 % des Klärschlamms wurden 2022 auf anderen Wegen entsorgt.

Verschärfte Regeln zum Einsatz von Klärschlamm in der Landwirtschaft seit 2017
In der Klärschlammverordnung von 2017 wurden die Vorgaben zur Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft verschärft, um den Eintrag von Schadstoffen wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik in die Böden zu verringern. Für eine bessere Ressourcennutzung wird ab 2029 zusätzlich die Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm verpflichtend. Diese Rückgewinnung ist nach derzeitigem technischem Stand hauptsächlich aus den Rückständen thermischer Verfahren möglich.
Die höchsten Anteile an thermischer Verwertung in den Flächenländern hatten im Jahr 2022 Baden-Württemberg (99 %), Nordrein-Westfalen (93 %) und Bayern (89 %). Demgegenüber verzeichneten Thüringen (58 %), Niedersachsen (45 %) und Mecklenburg-Vorpommern (44 %) die niedrigsten Anteile unter den Flächenländern.

Weitere Informationen:
Die Daten zur Erhebung über die öffentliche, biologische Klärschlammentsorgung sind in den Tabellen „Abwasserentsorgung – Klärschlamm“ auf der Themenseite „Wasserwirtschaft“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie in der Datenbank GENESIS-Online (Tabelle 32214-0001) abrufbar.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_485_32214.html

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