Informationen aus Sachsen

Zu den Archiv Meldungen aus 2010 bis 2022.

2024


2023


Förderrichtlinie Siedlungswasserwirtschaft beschlossen

Sachsens Kabinett hat Mitte Oktober die Erweiterungen der Förderrichtlinie Siedlungswasserwirtschaft des sächsischen Umweltministeriums beschlossen. Dem nach kann der Freistaat künftig auch Investitionen unterstützen, mit denen regionale oder überregionale Verbundlösungen zwischen Versorgungssystemen errichtet oder ertüchtigt werden. Ebenfalls förderfähig ist künftig der Ausbau von Anlagen der öffentlichen Wasserversorgung, soweit dieser aufgrund der Klimakrise sowie mit Blick auf Wassermenge und güte erforderlich ist. Zudem sollen auch Maßnahmen gefördert werden können, mit denen in Einzugsgebieten Risiken schlechterer Wassergüte gemindert werden oder die der Not und Krisenvorsorge der öffentlichen Wasserversorgung dienen. Begünstigte sind Kommunen und öffentliche Wasserversorger.

(nach oben)


Daten zum Wasser

Die Behörden im Geschäftsbereich des Umweltministeriums bieten zu sämtlichen wasserwirtschaftlichen Themen aktuelle und umfassende Daten an. Auf diesen Seiten bündeln wir den Zugang zu den vorhandenen wasserbezogenen Umweltdaten für die Bürgerinnen und Bürger.
Dazu gehören z.B. Echtzeitdaten zu Wasserständen und Gewässergüte, modellierte Daten zur künftigen Entwicklung des Wasserhaushalts und zu Nährstoffeinträgen in die Gewässer.
Die meisten Daten des LfULG sind über das neue Landwirtschaft- und Umweltinformationssystem (LUIS) gebündelt. Hier ist es möglich, sich interaktive Karten und Daten am Browser anzuzeigen, die Daten herunterzuladen oder über die angebotenen Geodatendienste weiterzuverarbeiten. Zur Darstellung und Analyse der Daten wird in der Regel auf die Anwendung iDA (interdisziplinäre Daten und Auswertungen) verwiesen.
LUIS (Landwirtschaft- und Umweltinformationssystem) des LfULG

Angebote zum Fachbereich Wasser
Themen: Grundwasser, Oberirdische Gewässer, Hoch- und Niedrigwasser, Wasserrahmenrichtlinie, Wasserschutzgebiete, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Wasserhaushaltsportal
https://www.wasser.sachsen.de/daten-wasser-20198.html

(nach oben)


Bund und Länder bringen Grundwassermodell Lausitz auf den Weg

Projekt dient strategischem Wassermanagement und ist Teil des Strukturwandels in der Lausitz – Gemeinsame Pressemitteilung von BMWK, BMUV, MLUK und SMEKUL
Das Simulationsmodell »Grundwassermodell Lausitz« als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument ist ein entscheidender Schritt für ein strategisches Wassermanagement in der Lausitz. Es trägt wesentlich dazu bei, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel, auch unter den künftigen Anforderungen durch den Klimawandel zu unterstützen.
Das Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und der Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) haben die Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts »Grundwassermodell Lausitz« jetzt unterzeichnet.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck: »150 Jahre Braunkohleförderung in der Lausitz haben ihre Spuren nicht nur in der Landschaft, sondern auch insbesondere im Wasserhaushalt hinterlassen. Um die Folgen besser einschätzen zu können, ist das Vorhaben der Grundstein für ein nachhaltiges Wassermanagement in der Lausitz. Damit soll neben einer nachhaltigen Wasserversorgung der Region auch das Wassermanagement für entscheidende Industrieansiedlungen verbessert werden.«
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: »Mit dem Grundwassermodell Lausitz können die notwendigen Maßnahmen geplant und umgesetzt werden, um den Wasserhaushalt in der Region nach dem Ende des jahrzehntelangen Bergbaus wiederherzustellen und dauerhaft zu stabilisieren. So werden die Transformation und der Strukturwandel in der Lausitz gelingen.«
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel bestätigt: »Mit dem absehbaren Ende der Kohlegewinnung kann sich das Grundwasser in der Lausitz wieder erholen. Die Herausforderungen des Klimawandels bleiben allerdings bestehen. Daher gewinnen eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung sowie ein bewusster und sparsamer Umgang mit Wasser immer mehr an Bedeutung. Wasser ist eine wichtige Ressource und Bestandteil des täglichen Lebens, egal ob als Trinkwasser, als Brauch- oder Industriewasser oder als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere im Lausitzer Seenland und im Biosphärenreservat Spreewald.«
Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: »Der Braunkohlenbergbau hat den natürlichen Wasserhaushalt der Lausitz schwerst gestört. Zudem überlagern sich die Bergbaufolgen und die Klimakrise. Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur ist keine gegebene Selbstverständlichkeit mehr. Hier müssen wir dringend handeln. Zugleich ist Wasser ein harter Standortfaktor. Wirtschaft braucht Wasser. In der Lausitz hängt davon auch das Gelingen des Strukturwandels ab. Für das Wassermanagement unter diesen schwierigen Bedingungen schafft das Grundwassermodell wesentliche Grundlagen.«
Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) koordiniert und vom Umweltbundesamt (UBA) sowie den Fachbehörden des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen fachlich begleitet. Insbesondere die staatlichen geologischen Dienste der involvierten Länder werden maßgeblich an der Bearbeitung mitwirken. Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 Quadratkilometer und das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern Brandenburg und Sachsen finanziert werden.
Es handelt sich bei dem Modell um ein Grundwasserströmungsmodell, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Das Modell baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf und setzt sich aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Weitere Informationen:
Für einen sicheren Tagebaubetrieb zum Abbau der Braunkohle muss großräumig Grundwasser in der Lausitz abgesenkt werden. Dieses sogenannte Sümpfungswasser wurde überwiegend in die Flüsse wie Spree und Schwarze Elster eingeleitet. Somit entstanden über die Jahrzehnte enorme Grundwasserdefizite bei gleichzeitig erhöhten Abflussmengen in den Flüssen. Mit dem Ende des Braunkohleabbaus wird die Sümpfung schrittweise eingestellt. Dadurch steigt das Grundwasser langsam über mehrere Jahrzehnte wieder an, um eines Tages wieder durch den Boden in die Flüsse zu sickern.
Während für den Kohleausstieg und den künftigen Strukturwandel in der Lausitz weitreichende Vereinbarungen zur Unterstützung der Wirtschaft getroffen wurden, sind die Auswirkungen des Kohleausstiegs auf den Wasserhaushalt wie die Einstellung der Sümpfungswassereinleitungen, die Füllung der Tagebaurestseen oder die Stofftransporte im Untergrund (vor allem Eisen und Sulfat) noch nicht abschließend betrachtet. Auch die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung eines möglichst naturnahen und sich weitgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes sind noch nicht abschließend bestimmt. Ohne die Anpassung des Wasserhaushalts an die nachbergbaulichen Verhältnisse wird die wirtschaftliche Transformation der Region erschwert. Eine gesicherte Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung für Industrie, Gewerbe, und Landwirtschaft ist die grundlegende Voraussetzung für den Strukturwandel.
Der Entschließungsantrag des Bundestages zum Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) vom 02. Juli 2020 (BT-Drucksache 19/20714 (neu)) spricht folgerichtig diese wasserwirtschaftlichen Belange in der Lausitz direkt an. Darin fordert der Deutsche Bundestag von der Bundesregierung und den betroffenen Ländern unter anderem die Erarbeitung eines überregionalen Wasser- und Untergrundmodells. Bund und Länder haben sich darauf verständigt, zur Erfüllung der Entschließung auf das bestehende Bewirtschaftungsmodell für das Oberflächenwasser zurückzugreifen sowie ein neues länderübergreifendes Grundwassermodell Lausitz als maßgebliche Grundlage und Kernelement für die Grundwasserbewirtschaftung aufzubauen. Das Modell soll als Schlüsselwerkzeug für eine nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung als Teil eines funktionierenden Wasserhaushalts dienen. Hierzu wird auf wichtige fachliche Grundlagen in den Ländern und bei den Bergbau- und Sanierungsträgern zurückgegriffen. Perspektivisch sollen das Modell für das Oberflächenwasser sowie für das Grundwasser über Schnittstellen miteinander gekoppelt werden.

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1072426

(nach oben)


Gewässerentwicklungskonzept für die Bobritzsch

Flächeneigentümer sind gefragt!
Für die Bobritzsch werden derzeit durch die Landestalsperrenverwaltung Sachsen Gewässerentwicklungskonzepte erarbeitet. Die Konzepte sollen zeigen, wie die Bobritzsch in naher Zukunft im Einklang mit dem Hochwasserschutz die gesetzlichen Umweltziele erreichen können. Dabei werden Maßnahmen ermittelt, die gezielt die Gewässerstruktur und die Durchgängigkeit verbessern. Außerdem sollen die Konzepte eine fachliche Grundlage für eine nachhaltige Gewässerunterhaltung schaffen.
Schon jetzt ist abzusehen, dass in eine naturnahe Entwicklung des Flusses Flächen direkt am Gewässer einbezogen werden. Ein Augenmerk liegt hier auf den angrenzenden Uferstreifen und Auenflächen. Für die betroffenen Flächen könnte eine Umnutzung erforderlich werden. Untersucht wird der Gewässerabschnitt zwischen Hartmannsdorf bzw. Kleinbobritzsch und Bieberstein im Landkreis Mittelsachsen.
Besitzer von Grundstücken entlang des Flusses, die sich für das Projekt interessieren und sich mit ihren Flächen einbringen möchten, können sich gern jederzeit an die Landestalsperrenverwaltung Sachsen wenden. Beratungen zu Umnutzungen oder einem möglichen Verkauf der Flächen sind ebenfalls möglich.

Ansprechpartner ist:
Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Betrieb Freiberger Mulde/Zschopau
Herr Clemens Kuhnitzsch
Tel.: 0371 2625178942
E-Mail: Clemens.Kuhnitzsch@ltv.sachsen.de
https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1067868

(nach oben)