Montag, Oktober 27, 2025
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Monitoring von Mischwasserüberläufen

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Praxisphase von Projekt MIA-SCO angelaufen
In der innerstädtischen sogenannten Mischwasserkanalisation läuft
bei sehr starken Regenfällen ein Gemisch aus Regenwasser und Abwasser
aus dem Kanal über und direkt in die Gewässer. Dies führt
dann zu immer noch sehr schwer prognostizierbaren BeeinträchtigungenderGewässerqualität
und somit der Flora und Fauna.
Bei der Planung und Gestaltung von technischen Rückhaltemaßnahmen
steht man immer vor einer zentralen Frage: Wie beeinflussen
real stattfindende Überlaufereignisse die Gewässerqualität tatsächlich
und mit welchen Parametern kann dies im Gewässer quantifiziert werden?
Das gemeinsam von KWBmit BWB, der Berliner Umweltverwaltung
und Veolia durchgeführte Forschungsvorhaben MIA-CSO soll hier
mehr Licht ins Dunkel bringen. Ein gerade installierter Messcontainer sammelt umfangreiche Daten zu Qualität und
Menge von Mischwasserüberläufen an einem
Mischwasserkanal in Berlin-Charlottenburg. Parallel
wird an mehreren Stellen in der Spree ein
Gewässermonitoring durchgeführt, das auf dem
vorhandenen Messnetz der Berliner Umweltverwaltung
aufbaut. Die Daten dienen zur Entwicklung
eines numerischen Modells, das später in
Berlin als Werkzeug bei der Planung von Maßnahmen
im Mischwassermanagement eingesetzt
werden soll. Mehr unter:

http://www.kompetenzwasser.de/fileadmin/user_upload/pdf/newsletter/deutsch/KWB_NL25_deu.pdf
Kontakt:
pascale.rouault@kompetenz-wasser.de

Berstlining mit Schutzmantelrohren mit kathodischem Korrosionsschutz

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Rostschutz mit Strom? Was für den Laien ungewöhnlich klingt, ist für Gasversorger langjährige Praxis. Metallische Gasrohre werden unter Spannung gesetzt und es fließt ein geringer Strom, der die Oxidation deutlich verringert. Doch die Sache hat einen Haken: Wenn die alten Metallleitung durch neue Kunststoffrohre ersetzt werden, wird der schützende Stromkreislauf unterbrochen. Der Rohrhersteller egeplast hat zusammen mit den Stadtwerken Herne eine Lösung entwickelt, die auch das Berstlining-Verfahren übersteht…mehr:

http://www.rsv-ev.de/index.cfm?menuID=83

Ratten im Kanal – warum nur?

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Ratten werden immer häufiger gesichtet. Auf der Suche nach Nahrung machen die krankheitsübertragenden Nager selbst vor Toiletten nicht halt. Angelockt durch Speisereste, die über die Toilette „entsorgt“ werden, klettern die Ratten auch senkrechte Rohre hinauf.

Und: Ratten „buchen“ bei uns „all inclusive“ und finden stets einen reich gedeckten Tisch! Was Sie über Ratten wissen sollten!

Wir unterscheiden zwei Arten:
Die Wanderratte (Rattus norvegius) und die Hausratte (Rattus rattus). Die Wanderratte hat inzwischen bei uns die Hausratte weitestgehend verdrängt.

Der Begriff „Wanderratte“ ist irreführend, denn die Tiere sind wahre „Lokalpatrioten“ und besiedeln gern das Umfeld von Menschen. Sie können daher überall angetroffen werden. Die Wanderratte lebt heute bevorzugt in der Nähe von Abwasserkanälen in unseren Ortschaften, wo sie genügend Abfälle findet, die als Nahrungsgrundlage dienen.

Die Wanderratte hat ca. 3 Würfe mit ungefähr 8 Jungen im Jahr. Die Jungtiere sind bereits im 3. Lebensmonat fortpflanzungsfähig; das bedeutet, dass ein Rattenpaar theoretisch 1.000 Nachkommen pro Jahr haben kann. Die Wanderratte ist ein Allesfresser, ein großer Teil ihrer Nahrung ist tierischer Herkunft. Sie springt, schwimmt und taucht gut und kann daher nahezu überall eindringen. Ratten leben im Rudel und erkennen sich am Geruch.

Ein Auftreten an freien, offenen Plätzen deutet auf einen sehr starken Befall hin. Ratten laufen meist an Wänden und Mauern entlang. Diese Wege werden immer wieder benutzt, was Sie sich in der Bekämpfung zunutze machen können.

Vorbeugen hilft!
Sicherlich gibt es die Möglichkeit einer gezielten Rattenbekämpfung durch Auslegung von Giftködern. Dies ist allerdings mit einem großen personellen wie auch finanziellen Aufwand verbunden. Ein Aspekt ist bei der Rattenbekämpfung nicht außer Acht zu lassen, nämlich der ethische, denn die vergifteten Ratten verenden langsam und qualvoll. Es ist deshalb besser, nicht die Symptome zu bekämpfen, sondern die Ursache!
Und diese ist hausgemacht.

Warum nur, werden Sie sich jetzt vielleicht fragen. Die Antwort liegt nahe:
Weil wir den Ratten durch die Entsorgung von Speiseresten über die Kanalisation ideale Lebensbedingungen schaffen!

Die Kanalisation ist kein Müllschlucker! Essensreste gehören in den Bio- bzw. Restmüll.

Mehr:
Quelle: http://www.abwasserverband-matheide.de/50.html

Betriebliche Probleme durch Inkrustation nehmen zu – Gründe und Abhilfemöglichkeiten

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Zusammenfassung generell
Bei der Behandlung von kommunalem Faulschlamm
entstehen fast nur Ablagerungen aus Ca, Fe oder Mg –
Verbindungen.
Ausgelöst werden Kristallisationen durch die pH –
Erhöhung, hervorgerufen durch die Verschiebung des
Puffergleichgewichtes (NH4HCO3).
Das Puffersystem wird u.a. beeinflusst durch
Druckdifferenzen (Strippeffekt) und durch
Temperaturveränderung.

Zusammenfassung Kalkablagerungen
Inkrustationen bedingt durch CaCO3 treten fast nie bei
hohen PO4 – Gehalten auf (Bio-P – Elimination).
Es sind rel. hohe Ca2
+ – Konzentrationen und/oder pHWerte
erforderlich.
CaCO3-Ablagerungen lassen sich relativ einfach
verhindern durch Inhibitoren oder Dispergiermittel.
Bei schwerwiegenden Problemen kann eine gezielte
Fällung eine Lösung herbeiführen.

Den ganzen Bericht lesen Sie unter:

http://www.pcs-consult.de/Kristallisationen.pdf

Erste Deutsch-Jordanische Forschungs- und Demonstrationsanlage für dezentrale Abwassertechnologien in Jordanien eröffnet

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Forscher entwickeln neue Konzepte einer dezentralen Wasserwirtschaft für den Nahen Osten

Amman/Leipzig. Auch Jordanien setzt auf dezentrale Abwasserbehandlungstechnologien. Ein Vertreter der Deutschen Botschaft übergab am Donnerstag im Ort Fuheis bei Amman/Jordanien die erste Demonstrationsanlage für eine dezentrale Abwasserwirtschaft offiziell an die Technische Universität Al-Balqa (TU). Der Standort wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e.V. (BDZ) in Leipzig konzipiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Hier werden dezentrale Abwasserbehandlungstechnologien entwickelt und an die ariden Standortbedingungen adaptiert. Das Netzwerk, bestehend aus dem Jordanischen Wasserministerium, UFZ, BDZ, TU Al Balqa und den deutschen und jordanischen Unternehmen Huber SE, ATB Umwelttechnologien GmbH, Ecoconsult und NAW, hat das Ziel, die Entwicklungsarbeiten in den nächsten Jahren auf größere Einzugsregionen zu erweitern. Damit dient das Vorhaben auch als Modell für andere aride Länder.

Jordanien zählt zu den trockensten Ländern der Erde und deckt seinen Wasserbedarf bisher größtenteils aus Grundwasser. Die Übernutzung der Ressourcen und die stark wachsende Bevölkerung bedrohen jedoch langfristig die Wasserversorgung. Der Großteil des Wassers wird für Bewässerung in der Landwirtschaft verwendet.

Die Wasserstrategie Jordaniens von 2009 sieht vor, die Menge des wiederverwendeten Abwassers bis 2022 auf 256 Millionen Kubikmeter pro Jahr zu steigern und damit mehr als zu vervierfachen. Jordanien zählt zu den trockensten Ländern der Erde und deckt seinen Wasserbedarf bisher größtenteils aus Grundwasser. Die Übernutzung der Ressourcen und die stark wachsende Bevölkerung bedrohen jedoch langfristig die Wasserversorgung. So sinkt beispielsweise der Wasserspiegel des Toten Meeres jedes Jahr um einen Meter. Der Großteil des Wassers wird für Bewässerung in der Landwirtschaft verwendet. Die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser könnte dagegen Schätzungen zufolge die Grundwasserressourcen um etwa ein Fünftel entlasten. Von der Demonstrationsanlage erhoffen sich die Forscher auch ein positives Vorbild für die Nachbarländer mit schnell wachsenden Bevölkerungen. Denn nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird bereits im Jahre 2025 die Wasserversorgung für zwei Drittel der Weltbevölkerung kritisch sein.

Die jetzt eröffnete Demonstrationsanlage in Fuheis ist Teil des internationalen Forschungsprojektes SMART (Sustainable Management of Available Water Resources with Innovative Technologies). Israelische, palästinensische, jordanische und deutsche Forscher, Ministerien und Unternehmen arbeiten dabei zusammen, um ein integriertes Wasserressourcenmanagement für das Einzugsgebiet des Jordans zu erarbeiten, das sich auf mehrere Länder des Nahen Osten erstreckt. Der hohe Wasserbedarf und die geringen Wassermengen erfordern dabei, alle verfügbaren Ressourcen einzubeziehen: Grundwasser, Oberflächenwasser, Abwasser, Brackwasser und Regenwasser. Die Wiederverwendung von Abwasser gehört daher genauso zum Konzept wie der Schutz der Ressourcen vor Verschmutzung, eine künstliche Grundwasseranreicherung und einer Bedarfssteuerung durch eine angepasste Preispolitik.
„Die Erfahrungen aus den Arbeiten in Fuheis helfen uns, die Betriebskosten und die Stabilität der Abwassertechnischen Pilotanlagen im arabisch-ariden Klima zu optimieren. Als nächstes wollen wir das Know-how auf einen größeren Maßstab übertragen“, erläutert Projektleiter Dr. Roland A. Müller vom UFZ. Im Moment planen die Leipziger Forscher, in Zusammenarbeit mit dem Jordanischen Wasserministerium und dem Forschungsteam dezentrale Abwasserbehandlungstechnologien und das dazugehörige Betreiberkonzept exemplarisch auf ein Modelldorf Jordaniens zu übertragen. Insgesamt sollen später in Zusammenarbeit mit Entwicklungsbanken größere Gebiete dezentral erschlossen werden und dadurch zusätzliche Wasserressourcen zur Wiederverwertung bereitgestellt werden. Damit unterstützen die Aktivitäten ein nachhaltiges Management der begrenzten Wasserressourcen in dieser sensiblen Region.

Weitere fachliche Informationen:

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Dr. Roland Arno Müller, Dr. Manfred van Afferden
Tel. 0341-235-1275, -1229, -1848
Dr. Khaja Rahman, Jaime Cardona
Tel. 0341-235-1848
http://www.ufz.de/index.php?de=19158

Neue Lockstrompumpe hilft Fischen flussaufwärts unbeschadet Wasserkraftwerke zu passieren

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So können Fische leichter wandern, Betreiber von Wasserkraftwerken Kosten sparen und gleichzeitig etwas für den Naturschutz tun: Die Versuchsanstalt und Prüfstelle für Umwelttechnik und Wasserbau an der Universität Kassel hat eine neuartige Lockstrompumpenanlage entwickelt und patentieren lassen, die Fischen das Auffinden der Wanderhilfen an Wehren und Wasserkraftwerken erleichtert. Eine Pilotanlage ist seit Herbst 2009 auch im Kraftwerk Liebenau an der Diemel in Betrieb.

Fische wie Barben, Brassen, Barsche oder Rotaugen wandern im Frühjahr zu ihren Laichplätzen flussaufwärts. Fernwanderfische, wie Meerforelle, Lachse oder Aale wandern in Ihrem Lebenslauf weite Strecken zwischen Flüssen und dem Meer. Wasserkraftwerke stellen dabei für sie ein unüberwindliches Hindernis dar. Deshalb werden für sie so genannte Fischpässe gebaut, künstliche Wasserläufe aus Steinen und Beton mit unterschiedlicher Architektur, die den Fischen den Aufstieg am Kraftwerk vorbei stromaufwärts erlauben.

Doch da gibt es einen Haken: Damit sich die Fische am Auslauf des Kraftwerks orientieren und den Einstieg zum Bypass finden, benötigen sie einen deutlich spürbaren Wasserstrom, um angelockt zu werden. Wird diese Menge oberhalb des Kraftwerks dem Fluss entzogen, um den Fischpass oder eine separate Lockstromleitung zu speisen und im Eingang des Aufstiegs die Fische anzulocken, so könne sich die Leistung des Wasserkraftwerks um bis zu zehn Prozent verringern, sagt der Ingenieur Dr. Reinhard Hassinger, Leiter der Versuchsanstalt. Ein hoher „Wasserverbrauch“ für die Bypässe bringt für die Wasserkraftwerksbetreiber also Einbußen an erzeugtem Strom, die in die Millionen Euro gehen. Allein die öffentlichen und privaten Stromerzeuger betreiben rund 650 Wasserkraftwerke nur an Hessens Flüssen.

Mit einer hydraulischen Lockstrompumpe im Eingangsportal des Fischaufstiegs reduziert der Ingenieur den Wasserverlust für die Turbinen auf ein Minimum: Oberhalb des Kraftwerks werden durch eine Lockstromleitung nur etwa ein Fünftel bis ein Zehntel des benötigten Lockstroms dem Fluss entnommen und der Lockstromverstärkungspumpe unterhalb des Kraftwerks zugeführt. Der Strahl, der mit einer Düse herausgedrückt wird, verstärkt den Durchfluss des aus den Kraftwerksturbinen ablaufenden Wasserstroms genau dort, wo er gebraucht wird, am Eingang des Fischaufstiegs. Innerhalb des Fisch-Passes benötigten die Fische nämlich längst nicht so viel Wasser für den Aufstieg, wie in diesem Eingangsbereich, erläutert Dr. Hassinger. Das hat zur Folge, dass mit der Erfindung aus Kassel bei Kraftwerksneubauten die Fischpässe und Lockstromleitungen auch kleiner dimensioniert und somit kostengünstiger gebaut werden können.

Doch auch bei den vielen schon bestehenden Fischaufstiegsanlagen, die teilweise auch schon mit konventionell erzeugten Lockströmen arbeiten, sieht der Ingenieur ein großes Marktpotential. Denn zahlreiche dieser Anlagen seien in die Jahre gekommen und funktionierten kaum noch. Einen Anreiz für die Nachrüstung biete das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG), das für die Verbesserung bestehender Fischpässe oder die Installation eines neuen Fischaufstiegs ein Sonderentgelt von drei Cent pro erzeugter Kilowattstunde vorsieht.

Mit zwei Pilotprojekten will die Versuchsanstalt beweisen, dass sich die Lockstrompumpe in der Praxis bewährt. Eine Anlage wurde im Herbst vergangenen Jahres im Kraftwerk Liebenau an der Diemel bei Hofgeismar installiert. In diesem Jahr anstehende Untersuchungen an dieser Anlage werden vom Regierungspräsidium Kassel mit 32000 Euro finanziert. Ein weiteres Pilotprojekt an der Drau im österreichischen Villach läuft schon längere Zeit. Ein österreichischer Lizenznehmer der Kasseler Erfindung sei außerdem derzeit im Gespräch mit Investoren, die in der Schweiz die Fischwanderhilfen an neuen Wasserkraftwerken mit der neuartigen Lockstrompumpe ausrüsten wollen, sagt Dr. Hassinger.

Insgesamt fünf Verfahren zum umweltverträglicheren Auf- und Abstieg von Fischen an Wasserkraftwerken und Stauanlagen habe sich die Versuchsanstalt bereits patentieren lassen, berichtet Hassinger. Neben der Architektur eines Fisch-Passes, der zugleich von Kanu-Wanderern benutzt werden kann, gehört dazu auch die Entwicklung einer Fischsperre für Kraftwerksbauten, wie sie besonders häufig vorkommen: Das Kraftwerk nimmt dabei nicht die ganze Breite des Flusses ein, sondern nur einen Teil des Stroms. Mit einem Gatter aus Kunststoff verhindern die Kasseler Forscher, dass die Fische auf ihrer Wanderung in den Kraftwerkskanal einschwimmen und den Weg durch das ursprüngliche Mutterbett des Flusses wählen. Es sei angedacht, in der Fulda bei Fulda-Kämmerzell eine Pilotanlage zu bauen, sagt Dr. Hassinger.

Christine Mandel, Abt. Kommunikation und Internationales
Universität Kassel

Info
Dr.-Ing. Reinhard Hassinger
tel: (0561) 804 3291
fax: (05606) 60232
mobil: (0175) 5257745
e-mail: vpuw@uni-kassel.de
Universität Kassel
Fachbereich Bauingenieurwesen
Versuchsanstalt und Prüfstelle für Umwelttechnik und Wasserbau

Wie aus Fäkalien blühende Landschaften werden

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DBU fördert Projekt der Universität Leipzig – Herstellung von Terra Preta aus Klärschlamm

Ihre Kultur ist längst verschwunden. Ihre Methode, fruchtbare Schwarzerdeböden herzustellen, wird nach Tausenden von Jahren wieder entdeckt: Fäkalien, Holzkohle und Küchenabfälle sind die Zutaten, mit denen indigene Völker aus dem Amazonasgebiet ihre Terra Preta (schwarze Erde) entwickelten. Eine Technik, die sich die Wissenschaft hierzulande jetzt zu Eigen macht: Die Universität Leipzig untersucht in einem Forschungsprojekt, wie sie aus fäkalen Abfällen von Tierkliniken die nährstoffreichen schwarzen Böden gewinnen kann. „Wir machen uns ein altbewährtes Verfahren zu Nutze, um mit Keimen, Antibiotika und Holspänen versetztes Material umweltschonend zu entsorgen und in ein ertragreiches Produkt zu wandeln“, erklärt Prof. Dr. Monika Krüger vom Institut für Bakteriologie und Mykologie. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert mit knapp 45.000 Euro.

Klärschlamm enthält wichtige Nährstoffe – im Projekt werden sie zurückgewonnen

„Das Konzept soll auch auf andere Entsorgungssysteme übertragen werden, um etwa Klärschlamm besser verwerten zu können“, sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. 200 bis 300 Liter Klärschlamm fallen laut Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung (BDZ) im Jahr durchschnittlich pro Einwohner in deutschen Kleinkläranlagen an. Das Material ist durch Rückstände von Medikamenten und möglichen Infektionserregern belastet. Klärschlamm als Dünger zu nutzen, unterliegt strengen Vorschriften und ist nicht unumstritten. Der darin enthaltene Kohlenstoff und die Nährstoffe müssen deshalb oft energie- und kostenintensiv beseitigt werden.

Regionale Stoffkreisläufe schließen

Für das Institut für Bakteriologie und Mykologie der Universität Leipzig gehen damit wichtige Wertstoffe verloren. Es will am Beispiel der fäkalen Abfälle aus den Kliniken der veterinärmedizinischen Fakultät untersuchen, wie Fäkalschlämme aus dezentralen Kleinkläranlagen umweltschonend von ihren Schadstoffen befreit und gleichzeitig produktiv genutzt werden können. „Dadurch lassen sich regionale Stoffkreiskreisläufe wieder besser schließen“, betont Krüger.

Terra Preta durch hohen Gehalt an Kohlenstoff sehr fruchtbar

Das Ziel: die Herstellung von Terra Preta – dem Boden, der schon vor Jahrtausenden von Jahren das sonst weniger ertragreiche Amazonasgebiet fruchtbar machte. Aufgrund ihres hohen Gehalts an organischem Kohlenstoff ist die Terra Preta sehr fruchtbar, kann große Menge an Wasser speichern und regeneriert sich zudem sehr schnell. Pflanzen gedeihen auf ihr besonders gut. „Die Landwirtschaft erzielt so höhere Erträge und bessere Einkommen. Unfruchtbares Land kann wieder fruchtbar gemacht werden. Bei schrumpfenden Anbauflächen und wachsender Weltbevölkerung ist das für die Nahrungsmittelproduktion der Zukunft weltweit von Bedeutung“, so Krüger. „Das Projekt steigert so die Ressourceneffizienz und stärkt sowohl Klimaschutz als auch Ernährungssicherung“, betont DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.

Die schwarze Erde im Test: Im Mai wird auf Versuchsgut Mais gelegt

Das Institut für Bakteriologie und Mykologie verfolgt einen mehrstufigen Umwandlungsprozess: „Zunächst lagern wir die Fäkalienabfälle der Tierklinik zusammen mit Holzkohle und Grünabfällen ohne die Zufuhr von Sauerstoff in geschlossenen Behältnissen für drei Wochen ein“, erklärt Krüger. „Während dieses Gärprozesses entstehen Säuren und andere antimikrobielle Substanzen.“ Gesundheitsgefährdende Stoffe ließen sich so auf ein unwirksames Maß verringern und Infektionsketten unterbrechen. Danach würden Bodenlebewesen helfen, das Material in fruchtbare Erde umzuwandeln. Das gereifte Substrat wird auf den Versuchsflächen des Lehr- und Versuchsgut der Veterinärmedizinischen Fakultät getestet. „Im Mai wollen wir beginnen, dort Mais zu legen. Im Herbst wollen wir ernten und die Versuchsergebnisse auswerten“, freut sich die Professorin.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 27937): Prof. Dr. Monika Krüger, Institut für Bakteriologie und Mykologie der Veterinärmedizinischen Fakultät, Universität Leipzig, Telefon: 0341/9738180, Telefax: 0341/9738199

Kooperationsprojekt: Plasma-Verfahren zur Abwasserreinigung

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Kooperationsprojekt: Plasma-Verfahren zur Abwasserreinigung

Am 26.2. haben sich Vertreter der Wissenschaft mit Beratungs- und Ingenieurbüros auf Einladung des Clustermangaments zu diesem Thema getroffen.

Zurzeit werden zum Thema „Plasma“ drei Forschungsvorhaben an der Universität Duisburg-Essen bearbeitet. Neben einem Grundlagenforschungsantrag werden ein Hardwareentwicklungsvorhaben und ein Anwendungsvorhaben bearbeitet. Die bisherigen Ergebnisse sind für die Teilnehmer von hohem Interesse. Für viele Kunden und Anwendungsgebiete können Plasma-Verfahren eine Lösung darstellen. So wurden Beispiele wie die dezentrale Behandlung und die Elimination von Farbstoffen angesprochen. Die Teilnehmer des Workshops vereinbaren als gemeinsames Ziel die Unterstützung der Erforschung zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Plasmen. Folgende Punkte sind insbesondere wichtig für die erfolgreiche Unterstützung der Forschungsarbeiten der Universität Duisburg-Essen:
• Übermittlung der Anforderungen von Kunden der Teilnehmer, z.B. durch Proben
• Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
• Mitentwicklung von Anwendungsgebieten
Die Teilnehmer vereinbaren, bis Anfang April ein gemeinsames Strategiepapier zur Forschungsunterstützung zu entwickeln. Dies soll zunächst in der aktuellen Runde der Teilnehmer entwickelt werden. Nach Erstellung des Strategiepapiers soll die Anwendungsunterstützung vertieft werden.
Weitere Kooperationsprojekte

Für folgende weitere Themen sind in den nächsten Wochen Treffen von interessierten Kooperationspartnern geplant:
Mikroalgenreaktoren bieten die Möglichkeit einer weiteren klimaneutralen Energieerzeugung auf Kläranlagen. In diesem Projekt arbeiten bisher Fraunhofer UMSICHT und die Emschergenossenschaft zusammen.
Membrantechnik bietet Einsatzpotenzial in vielen, zum Teil neuen Anwendungsbereichen, wie zum Beispiel der Regenwasseraufbereitung oder der Biomasseabtrennung. Dazu existieren schon heute branchenspezifische Foren, die zusammengeführt und vernetzt werden können.
Intelligente Gebäudetechnik: Mit innovativer Technik und Lebenszyklusbetrachtungen können wesentliche Umwelt- und Ressourcenentlastungseffekte an Gebäuden erzielt werden. Das größte Potenzial wird zurzeit in der Wärmedämmung von privat und gewerblich genutzten Immobilien gesehen. Hier ist ein Workshop im April 2010 geplant.
• Mit Nährstoffrückgewinnung – insbesondere aus phosphor- und stickstoffhaltigen Klärschlämmen, aber auch aus Gülle und Gärresten – können viele wichtige Nähr- und Rohstoffe wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden. Dies trifft insbesondere auf Phosphor zu. Hier gilt es kostengünstige und effiziente Verfahren zu entwickeln.
Ziel ist es, die Kooperationsprojekte nach der Initiierung und Konkretisierung von Projektideen mit den nächsten Schritten in die Eigenständigkeit zu entlassen. Damit wird Raum geschaffen, um weitere Ideen und Kooperationsprojekte zu generieren und unterstützen zu können.

Sie können daher auch gerne weiterhin neue Ideen für Kooperationsprojekte einbringen. Dazu wenden Sie sich mit einer kurzen Beschreibung Ihrer Projektidee an das Management des Clusters Umwelttechnologien.NRW. Auf unserer Homepage haben wir in der Rubrik „Kooperationsprojekte“ auch eine entsprechende Eingabemaske eingerichtet. Wir werden Ihre Idee zeitnah prüfen und uns dann mit Ihnen in Verbindung setzen.

Überblick über  Cross-Cluster Aktivitäten

Das Cluster Umwelttechnologien arbeitet weiter mit thematisch verwandten Clustern zusammen. So steht es mit den Clustern NanoMikroWerkstoffe, Bio, Chemie, Energie, Nahrung und Produktion im steten Austausch zu konkreten gemeinsamen Kooperationsprojekten und gemeinsamen Veranstaltungen.
Im gemeinsam mit dem Cluster Produktion begleiteten Ziel2-Wettbewerb zum Thema Ressourceneffizienz endete am 26. Februar die Antragsphase für die 39 ausgewählten Projekte. Die vorgeschlagenen kleinen und mittleren Unternehmen konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt auf EU-Fördergelder für Effizienzprojekte mit einem Gesamtvolumen von 35 Mio. Euro bewerben.

Die Cluster Umwelttechnologien, NanoMikro Werkstoffe, Chemie, Bio, Energie und Produktion gestalten weiterhin einen gemeinsamen Auftritt auf der 4. Private Equity Konferenz in Düsseldorf am 20. Mai 2010. Hier präsentieren sich die Cluster als Ansprechpartner für Unternehmen und Investoren bei der Suche nach Finanzierung bzw. nach innovativen Innovationszielen.

Gemeinsam mit den Clustern Chemie, Nano und Bio ist das Cluster Umwelttechnologien derzeit dabei Schnittflächen der verschiedenen Technologien und Branchen zu identifizieren. So wird zum Beispiel untersucht, ob bzw. wie der CO2-Ausstoß in der Stahlindustrie unter Nutzung der verschiedenen innovativen Technologien und ‚Verfahren weiter gesenkt werden kann. Analog werden auch Ansätze zur Ressourceneffizienzsteigerung und Emmissionsreduktion in der Zement- und Textilindustrie analysiert. Zudem wird derzeit eine gemeinsame Begleitung des Großprojektes „InnovationCity“ des „Initiativkreis Ruhr“ mit dem Cluster Energie geprüft und mit dem Cluster Ernährung Sondierungsgespräche zu Wärmenutzung und dem Ökoprofit-Konzept geführt.

Sollten sich die Themen als hinreichend interessant und innovativ herausstellen, können diese Cross-Cluster-Projekte im Rahmen von gemeinsamen Workshops, Informationsveranstaltungen oder Publikationen weiter voran gestaltet werden.

Quelle: http://www.umweltcluster-nrw.de/virthos.php/de/News/Newsletter/NL_2010_02.html#Strategiepapier

Arbeitsunfälle in der Abwasserentsorgung

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Im Januar 2010 ist der Unfallverhütungsbericht Arbeit – Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2008 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erschienen. Danach gab es im Jahr 2008 im Bereich der Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme- und Wasserwirtschaft 23,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1000 Vollarbeiter. Je eine Million Arbeitsstunden waren das 14,4 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Diese Werte liegen nahe am Durchschnitt der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und haben sich von 2006 bis 2008 nur unwesentlich verändert. Zum Vergleich: In der Zuckerindustrie passierten im Jahr 2008 nur 5,4 meldepflichtige Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden, dies ist der niedrigste Wert aller Branchen, und die meisten Unfälle sind bei der Holzverarbeitung, in der Bauwirtschaft und im Fleischerhandwerk passiert (40,7 bis 42,7 Unfälle je eine Million Arbeitsstunden). Absolut waren im Jahr 2008 in der Abwasserentsorgung 1861 meldepflichtige Arbeitsunfälle zu verzeichnen. Tödliche Unfälle in der Abwasserentsorgung wurden für 2008 keine ausgewiesen. Für 2008 wurden 18 Erkrankungen durch Schwefelwasserstoff angezeigt, ohne Angabe der Branche. Der Bericht steht im Internet zum Download bereit:
www.baua.de ,
Suchfunktion „Unfallverhütungsbericht“

Neues Wasserrecht des Bundes

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Am 1. März 2010 trat ein neues Wasserhaushaltsgesetz (WHG) des Bundes in Kraft. Dieses löst das bisherige WHG ab, das seit dem 1. März 1960 galt und mehrfach novelliert wurde. Wesentliche Neuerung: Viele Sachverhalte, deren Regelung bisher den Ländern vorbehalten war, können nun bundeseinheitlich gestaltet werden. Dies bringt Vorteile für alle Akteure in der Wasserwirtschaft, erleichtert die Umsetzung europäischen Rechts in Deutschland und trägt zur Schaffung bundeseinheitlicher Standards im Umweltschutz bei.

Die ausführliche DWA-Presseinformation finden Sie unter:
http://www.dwa.de