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GWP-Auftragnehmergruppe: erhält Zuschlag für Neubau einer Kläranlage in der zukünftigen Olympiastadt Sotschi, Russland

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Erster Projekterfolg des neuen Länderforums Russland von German Water Partnership (GWP): Vertragsabschluss zur Lieferung und Chefmontage der maschinentechnischen Ausrüstung unter Beteiligung von fünf GWPMitgliedsunternehmen

Am 30.04.2010 erfolgte zwischen dem russischen Auftraggeber, dem Baukonzern „Vektor 2000 GmbH“ und dem Auftragnehmer und GWP-Mitglied „beton & rohrbau C.-F. Thymian GmbH & Co. KG“ aus Berlin die Unterzeichnung des Vertrages zur maschinentechnischen Ausrüstung der neu zu bauenden Kläranlage im Bezirk „Adler“ in Sotschi. Zu den weiteren Auftragnehmern gehören die German Water Partnership- Mitglieder HST-WKS Hydrosystemtechnik GmbH (Dresden), Ingenieurbüro Regierungsbaumeister Schlegel GmbH & Co. KG (München), der Pumpenhersteller KSB AG (Frankenthal) und die Huber SE (Berching). Nach Angaben der Auftragnehmergruppe von GWP wird die eingesetzte Technik zu 85 Prozent „Made in Germany“ sein. Die Leistung umfasst die Lieferung einschließlich der Chefmontage der technischen Ausrüstung der Kläranlage für eine Bemessungsgröße von 289.000 EW. Der Investor des Vorhabens ist die staatliche Institution „SC Olimpstroy“, die für die bauliche Vorbereitung der Olympischen Winterspiele 2014 zuständig ist. Die Gesamtfertigstellung des Vorhabens ist für März 2011 geplant. Sotschi gehört neben Moskau und St. Petersburg zu den Zielregionen innerhalb Russlands für die konzentrierten Aktivitäten des Länderforums von GWP. Das Länderforum ist eines von 15 nach ausgewählten Ländern und Regionen gebildeten Arbeitsgruppen der exportorientierten Dachorganisation von Unternehmen und Wissenschaft im Wasserbereich mit Unterstützung der Bundespolitik. Bei einer Konferenz in Moskau zum Thema „Reines Wasser“ im letzten Herbst konnte German Water Partnership mit der Russischen Wasserwerksunion eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. Im Oktober 2010 veranstaltet GWP gemeinsam mit der politisch orientierten Organisation Russische Gesellschaft für Wasser eine Konferenz in St. Petersburg, auf der eine weitere Vereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit getroffen wird. Informationen über German Water Partnership finden Sie unter:

http://www.germanwaterpartnership.de/images/pdf/presse/PMs_gwp/gwp_pm_07_2010.pdf

Wasser mit ultravioletten LED umweltfreundlich reinigen

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Eine kostengünstige und sichere Methode, Trinkwasser lokal zu entkeimen, könnte den
Zugang zu sauberem Trinkwasser in vielen Regionen der Welt erleichtern. Eine
Forschergruppe am Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
und der TU Berlin arbeitet daran, Wasser umweltfreundlicher und unkomplizierter als
bisher mit ultravioletten Leuchtdioden (UV-LEDs) zu desinfizieren. Die Bestrahlung mit
UV-Licht zerstört das Erbgut von Bakterien, Viren und Sporen und verhindert dadurch die
Vermehrung der Organismen. Insbesondere Licht im Wellenlängenbereich zwischen 200
und 300 Nanometern (nm) mit einem ausgeprägten Maximum bei circa 265 nm eignet
sich dafür. Die optimale Wellenlänge kann je nach Mikroorganismus leicht variieren. Nach
Untersuchungen an stehendem Wasser waren nun erste Tests mit langsam fließendem
Wasser erfolgreich. Die Arbeiten erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum
Wasser Berlin und wurden von der Europäischen Union im Rahmen des FP6
TECHNEAU Projekt und Veolia Water unterstützt.

Testreihen mit stehendem und fließendem Wasser
Das UV-Licht wird mit halbleiterbasierten InAlGaN-Leuchtdioden erzeugt. Durch die
Legierung von Galliumnitrid (GaN) mit Aluminiumnitrid (AlN) lassen sich deren Emissionswellenlängen
bis in den fernen UV-Bereich verschieben. So kann die Emissionswellenlänge
an die verschieden Zielorganismen angepasst werden.
Für erste statische Desinfektionstests haben die Wissenschaftler ein UV-LED-Modul mit
einer Emissionswellenlänge von 268 nm entwickelt. Deionisiertes Wasser, Leitungs- und
geklärtes Abwasser wurde mit Sporen des Bakteriums Bacillus Subtilis versetzt und mit
unterschiedlichen UV-C-Lichtdosen bestrahlt. Die anschließende Untersuchung zeigte,
dass die Bacillus-Subtilis-Sporen mit UV-C-LEDs mindestens so effizient deaktiviert
werden wie mit herkömmlichen Niederdruck-Quecksilberdampflampen.

Das kompaktere Modul der zweiten Generation nutzt UV-LEDs mit einer
Emissionswellenlänge bei 282 nm, die konzentrisch angeordnet sind. Zusätzlich ist es mit
einem Durchflussaufsatz ausgestattet, einem UV-reflektierenden Aluminiumblock, in den
schneckenförmig Wasserkanäle eingefräst sind. Nach einer UV-Bestrahlungsdosis von
400 J/m², das entspricht einer Zeit von knapp fünf Minuten, wurde damit die für die
Wasserentkeimung erforderliche Reduktion der Sporenanzahl um vier Größenordnungen
erreicht. Die Durchflusstests zeigten, dass die Inaktivierung der Bacillus-Subtilis-Sporen
etwas geringer ist als bei den statischen Tests. Dennoch konnte die erforderliche Reduktion
der Sporen um drei Größenordnungen bei Durchflussraten von knapp 11 ml/min.
erreicht werden. Die generelle Eignung von UV-C-LEDs im Bereich der Wasserdesinfektion
wurde somit für kleine Wassermengen nachgewiesen.

Die Wissenschaftler arbeiten nun daran, die Leistungen und die Effizienzen der UV-LEDs
zu steigern. Derzeit liegen die Effizienzen noch bei wenigen Prozent und die Ausgangsleistungen
im Milliwatt-Bereich. Gelingt dies, stünde künftig eine vielversprechende
Alternative zu herkömmlichen Quecksilberdampflampen zur Verfügung. UV-LEDs
benötigen keine Aufwärmphase, sind langlebig, sehr kompakt und nicht giftig. Sie können
außerdem mit geringen Gleichspannungen betrieben werden, sodass sie ohne größeren
Aufwand in autarken, solarbetriebenen Anlagen einsetzbar sind. Damit wären komplett
neue Lösungen zur Trinkwasserentkeimung möglich, die sowohl in Flugzeugen zur
mobilen Wasseraufbereitung eingesetzt werden könnten, als auch in Regionen, die
bislang von der Versorgung mit sauberem Wasser abgeschnitten sind.

Weitere Informationen
Petra Immerz, M.A.
Referentin Kommunikation & Public Relations
Ferdinand-Braun-Institut
Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
Gustav-Kirchhoff-Straße 4
12489 Berlin

Hintergrundinformationen – das FBH
Das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) ist eines der weltweit
führenden Institute für anwendungsorientierte und industrienahe Forschung in der Mikrowellentechnik
und Optoelektronik. Es erforscht elektronische und optische Komponenten, Module
und Systeme auf der Basis von Verbindungshalbleitern. Diese sind Schlüsselbausteine für Innovationen
in den gesellschaftlichen Bedarfsfeldern Kommunikation, Energie, Gesundheit und
Mobilität. Leistungsstarke und hochbrillante Diodenlaser, UV-Leuchtdioden und hybride Lasersysteme
entwickelt das Institut vom sichtbaren bis zum ultravioletten Spektralbereich. Die Anwendungsfelder
reichen von der Medizintechnik, Präzisionsmesstechnik und Sensorik bis hin zur
optischen Satellitenkommunikation. In der Mikrowellentechnik realisiert das FBH hocheffiziente,
multifunktionale Verstärker und Schaltungen, unter anderem für energieeffiziente Mobilfunksysteme
und Komponenten zur Erhöhung der Kfz-Fahrsicherheit. Kompakte atmosphärische
Mikrowellenplasmaquellen mit Niederspannungsversorgung entwickelt es für medizinische
Anwendungen, etwa zur Behandlung von Hauterkrankungen. Die enge Zusammenarbeit des FBH
mit Industriepartnern und Forschungseinrichtungen garantiert die schnelle Umsetzung der Ergebnisse
in praktische Anwendungen. Das Institut beschäftigt 230 Mitarbeiter und hat einen Etat von
21 Millionen Euro. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-
Gemeinschaft.

www.fbh-berlin.de
Tel. 030.6392-2626
Fax 030.6392-2602
E-Mail petra.immerz@fbh-berlin.de
Web www.fbh-berlin.de

Drei neue Bärtierchenarten

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Biologen der Uni Stuttgart identifizieren drei neue Bärtierchenarten – Vom Norden Alaskas bis zum Pazifik

Tardigraden, auch Bärtierchen genannt, sind Überlebenskünstler. Sie besitzen die bemerkenswerte Fähigkeit, vollständige Austrocknung oder Gefrieren zu überleben – ohne jeglichen Schaden! Von den 0,2 bis 1,0 Millimeter großen Organismen, die vor allem im Süßwasser und in Lebensräumen wie Moospolstern und feuchten Böden vorkommen, waren bisher rund 1.000 Arten bekannt. Dr. Ralph Schill vom Biologischen Institut der Universität Stuttgart und Kollegen von der Uni Würzburg entdeckten dank einer neuen Methode nun drei weitere Arten und publizierten ihre Arbeit im Journal „Organisms, Diversity & Evolution“.*)
Die drei „neuen“ Bärtierchen stammen von der tropischen Inselgruppe Palau im Indopazifik, aus dem kalten Norden Alaskas, sowie aus Kenia und heißen dementsprechend Paramacriobiotus palaui, Paramacriobiotus fairbanksi und Paramacriobiotus kenianus. Sie wurden schon seit einiger Zeit als kryptische Arten angesehen, die sich jedoch so ähnlich sahen, dass es nicht möglich war, sie auseinander zu halten. Daher wendeten die Forscher – erstmals bei den Bärtierchen – die so genannte CBC-Methode (Compensatory Base Change) an. Mit molekurlarbiologischen und bioinformatischen Techniken wird dabei ein Teil der ribosomalen Gene (rDNA) vervielfältigt, sequenziert, in ihre natürliche Struktur gefaltet und dann auf Basenaustausche hin untersucht. Mit einer 93-prozentigen Wahrscheinlichkeit lassen sich so neue Arten anhand ihres Erbgutes identifizieren, die mit herkömmlichen Sequenzen nicht ausreichend unterscheidbar sind. Zusammen mit weiteren molekularbiologischen, biochemischen und physikalischen Markern haben die Stuttgarter Forscher Gewissheit bekommen, dass sie es wirklich mit drei verschiedenen Arten zu tun haben.
Bärtierchen, die das Austrocknen und Gefrieren perfekt beherrschen, stellen ein ideales Modellsystem dar, um diese Überlebensmechanismen zu untersuchen. „Ein besseres Verständnis dieser Prozesse wird zu der Entwicklung neuer Methoden führen, die es ermöglichen, Zellen und ganze Organismen ohne Schäden zu konservieren. Dies wäre ein großer Vorteil für viele Gebiete im biomedizinischen Bereich und im Lebensmittelbereich“, betont Schill.

Tardigraden wurden das erste Mal von dem Pastor Johann August Ephraim Goeze als „kleine Wasserbären“ literarisch erwähnt. Er schrieb „…Seltsam ist dieses Thierchen, weil der ganze Bau seines Körpers ausserordentlich und seltsam ist, und weil es in seiner äusserlichen Gestalte, dem ersten Anblicke nach, die größte Ähnlichkeit mit einem Bäre im Kleinen hat. Dies hat mich auch bewogen, ihm den Namen des kleinen Wasserbärs zu geben“.

*) Ralph O. Schill & Frank Förster & Thomas Dandekar & Matthias Wolf (2010). Using compensatory base change analysis of internal transcribed spacer 2 secondary structures to identify three new species in Paramacrobiotus (Tardigrada). Organisms, Diversity & Evolution. DOI 10.1007/s13127-010-0025-z
http://www.springerlink.com/content/121594/?Content+Status=Accepted

Andrea Mayer-Grenu, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Stuttgart

Kontakt und weitere Informationen bei Dr. Ralph Schill, Biologisches Institut der Universität Stuttgart, Tel. 0172/7304726 , e-mail: ralph.schill@bio.uni-stuttgart.de

Wasserhaushaltsgesetz und Kanalisation

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Vortrag zum download

Welche Bedeutung hat das neue Wasserhaushaltgesetz für die Kanalnetzbetreiber? Ist die Mischkanalisation in Gefahr? Wird die Eigenkontrolle für private Leitungen nun bundesweit geregelt? Bestehen noch Handlungsspielräume? Bei Beantwortung dieser Fragen sind Besonnenheit und Augenmaß gefragt.

Zu finden unter:
http://www.bi-fachzeitschriften.de/ub/archivub.php

Für CBL-Verträge zu Abwasseranlagen besteht Informationszugangsanspruch

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Für Cross-Border-Leasing-Verträge über kommunale Anlagen besteht ein Informati-onszugangsanspruch. Das hat das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht in einem Beschluss festgestellt, der sich mit CBL-Verträgen befasst, die die Abwasseranlagen einer Stadt zum Inhalt haben.

…mehr unter:
http://www.euwid-wasser.de/

Abwasserbetrieb hat Legitimation zum Erlass von Abgabensatzung

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Ein als Anstalt des öffentlichen Rechts geführter Abwasserbetrieb hat die demokratische Legitimation zum Erlass von Abgabensatzungen. Die Übertragung der Trägerschaft der Aberwasserbeseitigung auf eine Anstalt öffentlichen Rechts kann auch in der Gemeindeordnung des Bundeslandes getroffen werden; die notwendige Regelung muss also nicht über das Landeswassergesetz erfolgen.

…mehr
http://www.euwid-wasser.de/

Mit Aktivkohle zur Promotion

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Erstmals hat ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Biberach innerhalb einer Forschungskooperation die Promotion erlangt: Dr.-Ing. Steffen Metzger, Absolvent des Studienganges Bauingenieurwesen der Hochschule Biberach, hat das Promotionsverfahren an der Technischen Universität Berlin erfolgreich abgeschlossen.

Die Promotion an der Berliner Fakultät für Prozesswissenschaften, Fachgebiet Wasserreinhaltung, erreichte der Dipl.-Ing. (FH) innerhalb von drei Jahren. Kein leichtes Unterfangen, schon allein aus formalen Gründen. Denn nach wie vor dürfen Fachhochschulen keine Promotion vergeben und Diplom-Absolventen nicht selbstverständlich promovieren. Doch die TU Berlin nahm den FH-Absolventen gerne auf; allein mündliche Prüfungen musste er im Vorfeld ablegen.

Für die Universität stand die Qualität der Forschungsarbeit im Vordergrund, an der sie auch selbst ein fachliches Interesse hatte. Bereits seit sieben Jahren bearbeitet Metzger – unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Helmut Kapp – ein Forschungsprojekt der Hochschule Biberach in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Klärwerk Steinhäule, Ulm. Das Institut für Geo und Umwelt geht darin der Frage nach, wie man die Restverschmutzung in Kläranlagenabläufen -z.B. Hormone oder Medikamentenrückstände – reduzieren kann. Metzger und Kapp setzten dabei auf pulverisierte Aktivkohle – und das mit Erfolg. Die Versuche zeigten Wirkung und reale Umsetzungsmöglichkeiten.

Unterstützt vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg konnte das Projekt bis zur technischen Reife vorangetrieben werden; diese anwendungsbezogene Forschungstätigkeit fasste Metzger für seine Dissertation zusammen („Einsatz von Pulveraktivkohle zur weitergehenden Reinigung von kommunalem Abwasser“).

Auch nach seiner erfolgreichen Promotion wird Steffen Metzger das Thema weiter beschäftigen: In den kommenden 14 Monaten wird er die neue Klärstufe unter Real-Bedingungen betreuen und evaluieren. Die Stadt Mannheim wird als erste Kommune Deutschlands Aktivkohle für die gezielte Entfernung von Spurenstoffen aus dem Abwasser im großtechnischen Maßstab einsetzen. Das Vorhaben wurde jetzt bei einem Symposium des Landesverbandes Baden-Württemberg der Deutschen Vereinigung für Wasser, Abwasser und Abfall (DWA) in Mannheim vorgestellt. Schon nach ersten Tests zeichnet sich ab: Das Verfahren funktioniert – und wird richtungsweisend sein für weitere Projekte im In- und Ausland, so Prof. Kapp.

Anette Schober-Knitz, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Biberach

Weitere Informationen:
http://www.hochschule-biberach.de

IKT-Warentest Geruchsfilter

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Vortrag zum download:
Geruchsfilter für Abwasserschächte im Test: Keiner der Kandidaten konnte in der Systemprüfung durchgängig überzeugen. Das ist das zentrale Ergebnis des neuesten Warentest des IKT. Das Gelsenkirchener Institut für Unterirdische Infrastruktur hat in Zusammenarbeit mit Partnerinstituten sechs Geruchsfilter für Abwasserschächte auf Wirksamkeit untersucht.

Zu finden unter:

http://www.bi-fachzeitschriften.de/ub/archivub.php

Enstehung aerober Granula In häuslichem Abwasser

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Aerobe Granula sind kompakte, selbstimmobilisierendee mikrobielle
Aggregate, die vorwiegend in Sequencing Batch Reaktoren (SBR)
kultiviert werden. Sie stellen damit partikuläre Biofilmaggregate dar,
die sich im Gegensatz zu üblichen Biofilmverfahren ohne Zugabe von
Trägermaterialien bilden. Aufgrund ihrer sehr guten Absetzbarkeit
lassen sich gegenüber herkömmlichen Belebungsanlagen, die einer
Optimierung der Absetzvorgänge in der Nachklärung bedürfen,
deutlich höhere Biomassengehalte realisieren. In Verbindung mit der
großen spezifischen Granulaoberfläche und der langfristigen
Immobilisierung auch langsam wachsender Mikroorganismen lassen
sich bis zu 10-fach höhere Umsatzraten, höhere Anlagendurchsätze
und eine niedrigere Überschussschlammproduktion erzielen. Die
genannten Vorteile sind Grundlage für Forschungen an diesem
Thema und der daraus resultierenden Vielzahl an Berichten über die
erfolgreiche Erzeugung aerober Granula in Sequencing Batch
Reaktoren. Bisher ist es allerdings nicht gelungen, den entscheidenden
Faktor und den Mechanismus, dem die Granulaentstehung
unterliegt, zu identifizieren.
Während seiner Forschungstätigkeit am Münchener Lehrstuhl für
Siedlungswasserwirtschaft war Herr Wichern an Untersuchungen zu
den Abbauprozessen beim Einsatz aerober Granula zur Reinigung von
Molkereiabwässern involviert, aus denen wichtige Zusammenhänge
für die Granulabildung erarbeitet wurden. Seine Forschungen
weiterführend betreibt der LSU der RUB derzeit einen 8-Liter-
Laborreaktor, in dem mit kommunalem Abwasser aerobe Granula
angezogen werden. Die Schwierigkeit der Anzucht mit kommunalem
Abwasser besteht in der Aufrechterhaltung eines ausgeprägten
Substratgradienten (feast-famine-regime) sowie einer minimalen
Raumbelastung bei vergleichsweise geringer Abwasserbelastung. Es
ist gelungen, bereits erste aerobe Granula aus flockigem Belebtschlamm…mehr:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/siwawi/Download/Newsletter%20April%202010.pdf2

Autoren:
Thomas Kletke
Andreas Pahl

Erneuerbare Energie durch Klär-/Biogasanlagen

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Erneuerbare Energie ist das zentrale Thema der aktuellen Forschung von Professor Dr. Sven Steinigeweg am Emder Institut für Umwelttechnik (EUTEC) der Fachrichtung Chemie- und Umwelttechnik an der Fachhochschule Emden/Leer. Der innovative Wert dieser Forschung für die Optimierung der nachhaltigen Nutzung von Klär- und Biogasanlagen wird nun in der Förderung zweier Projekte von Professor Dr. Steinigeweg durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gewürdigt.
Steinigeweg und seine Kollegen freuen sich über eine Gesamtfördersumme von rund 380.000,00 €, bewilligt für die Projekte

„Herstellung von Biomethan aus landwirtschaftlichen Quellen nach Kriterien der Ökoeffizienz – Ökoeffizente Herstellung von Biomethan“

und

„Entwicklung eines Automatisierungskonzeptes zur Steigerung der Energieeffizienz und Betriebssicherheit sowie zur Intensivierung der Prozesse und des Stoffmanagements von Klär-/Biogasanlagen“.

Ziel der beiden Forschungsprojekte ist es, Klär- und Biogasanlagen zukünftig aufgrund ihrer nachhaltigen, ökonomischen und ökologischen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und Abfallprodukten bewerten und ihre Leistung optimieren zu können. Dabei wird langfristig unter anderem die Aufarbeitung des Biogases zur Einspeisung in das Erdgasnetz angestrebt.

Bereits im aktuellen Hochschulranking des ZEIT-Studienführers 2010/11 wurde der Fachbereich Chemie- und Umwelttechnik der Fachhochschule Emden/Leer mit Bestnoten bewertet. Das CHE-Hochschulranking ist das umfassendste und detaillierteste Ranking im deutschsprachigen Raum, das knapp 300 Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden untersucht.

„Mithilfe unserer innovativen Forschungsprojekte möchten wir diesen hohen Level nicht nur halten, sondern noch weiter ausbauen“, betont Projektleiter Steinigeweg.

„Fachhochschulen suchen nach Lösungen, und damit sind sie ideale Partner für Unternehmen und Einrichtungen, die neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln oder vorhandene Erzeugnisse und Services optimieren wollen“, stellt der für Forschung und Technologietransfer zuständige Vizepräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz den hohen Stellenwert der Forschung besonders im Energiesektor heraus. So wundert es auch nicht, dass bei beiden Projekten von Steinigeweg mit den Stadtwerken Emden und fünf weiteren Unternehmen zusammengearbeitet wird.

Die Forschungsprojekte zeichnen sich zudem durch nationale und internationale Kooperationen aus: Die Schüler des Emder Gymnasium am Treckfahrtstief (GaT) werden beispielsweise bei der Forschung einbezogen, indem ihnen die Möglichkeit zur Erstellung einer Facharbeit zum Thema erneuerbare Energie, Biogasanlagen oder Biomethan angeboten wird. Im Forschungsboot sitzen ebenfalls die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Form einer kooperativen Promotion und die Université des Sciences et Technologies in Lille/Frankreich.

Dipl.-Ing. Wilfried Grunau, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Emden/Leer

Kontakt:
Prof. Dr. Sven Steinigeweg
Fachhochschule Emden/Leer