„Die hier entstehende Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für eine effiziente Nutzung und Vernetzung regionaler Biomassepotenziale. Das Vorhaben dient unmittelbar der Einsparung fossiler Primärenergie und der CO2-Minderung und leistet einen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung“, erklärte heute der Hessische Umweltminister, Wilhelm Dietzel, bei der Übergabe des Förderbescheids an die HEAG Südhessische Energie AG (HSE) des Landes Hessen in Lorsch.
Zukünftig werden in der Biogasanlage der HSE in Lorsch Einsatzstoffe wie landwirtschaftlicher Wirtschaftsdünger (Rindergülle) und nachwachsende Rohstoffe (vorwiegend Maissilage) in einem Fermenter zu Biogas vergoren, welches in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Der erzeugte Strom soll in das örtliche Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist werden. Die bei der Verstromung des Biogases anfallende Abwärme soll nahezu vollständig genutzt werden. Hierfür ist die Errichtung eines insgesamt etwa 1,2 km langen Nahwärmenetzes erforderlich. Ein Teil der Wärme wird dann für die Beheizung der Fermenter verwendet. Weiter soll eine benachbarte Gärtnerei und die direkt angrenzende örtliche Kläranlage mit Wärme beliefert werden.
Besonders erfreut zeigte sich der Minister darüber, dass die Energie der Anlage zukünftig auf Basis nachwachsender, regional erzeugter Rohstoffe gewonnen werden soll. „Dies steigere die Möglichkeiten der Landwirte, am Wertschöpfungsprozess teilzunehmen“, betonte Minister Dietzel. Nach der Biogasgewinnung finden Mist und Gülle auf den Feldern als hochwertiger und – im Gegensatz zum Ausgangsstoff – geruchsarmer Dünger Verwendung.
„Die Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung ist ein Schwerpunkt der hessischen Umweltpolitik“, erklärte der Hessische Umweltminister und weiter: „Die Energieerzeugung aus Biorohstoffen leisten einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung des ländlichen Raumes. Wertschöpfung in der Region durch neue Investitionen wie beispielsweise Biogasanlagen stärken die Wirtschaftskreisläufe und geben wirtschaftliche Impulse in Industrie, Mittelstand, Handwerk, Handel und vor allem der Land- und Forstwirtschaft neue Geschäftsfelder und damit Einkommensalternativen für die Landwirte.“
Die hier geplante Anlage soll künftig mit einer Leistung von rund 364 Kilowattstunden arbeiten. Mit der Anlage werden dann jährlich 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom produziert und in das Netz eingespeist. „Somit können durchschnittlich etwa 550 4-Personen Haushalte jährlich mit Energie versorgt werden. Auch der Umwelt bringt die Biogasnutzung große Vorteile. Durch die Erzeugung von Biogas zur gekoppelten Strom- und Wärmenutzung wird ein Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emmissionen und zur Einsparung von fossiler Primärenergie geleistet. Mit dieser Anlage werden dann jährlich rund 216.000 Liter Heizöl und 1.380 Tonnen CO2 eingespart werden!“, hob der Minister abschließend hervor.
Die Biogasnutzung sei eine rundum sinnvolle Sache, fand der Hessische Umweltminister und stellte abschließend fest: „Die Strom- und Wärmegewinnung mit Biogas und damit aus einem nachwachsenden Rohstoff stellt eine zukunftsgerichtete Energieversorgung dar. Aus diesem Grund unterstützt das Land Hessen den Bau der rund 1,9 Millionen Euro teuren Anlage mit 75.000 Euro Fördermitteln sowie weiteren 100.000 Euro für das Nahwärmenetz.“
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25.08.2008 – Pressemitteilung