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Neues von den Tarifparteien 2015

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Dezember 2015
Beamtenbund und VKA bereiten Tarifrunde 2016 vor 
Vorbereitung auf Tarifrunde 2016 
Öffentlicher-Dienst.info hat Startseite für die Verhandlungen 2016 eingerichtet 

Beamtenbund und VKA bereiten Tarifrunde 2016 vor

Der Deutsche Beamtenbund lädt die Beschäftigten bei Bund und Kommunen ein, die Forderungen für die anstehenden Einkommensrunde 2016 gemeinsam zu debattieren. Auch die kommunalen Arbeitgeber bereiten die Tarifrunde im kommenden Jahr vor.

Am 18. Februar 2016 wollen die Gremien des Beamtenbundes die Forderung für die Einkommensrunde 2016 mit Bund und Kommunen beschließen. Ende März starten die Tarifverhandlungen in Potsdam. Angestrebt wird ein Abschluss bis Ende April. Willi Russ, dbb-Vize und Verhandlungsführer für den dbb, spricht von einem „straffen Zeitplan“. „Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass wir im Rahmen dieser Einkommensrunde auch die neue Entgeltordnung mit den Kommunen fertiggestellt haben wollen, haben wir uns viel vorgenommen.“

http://oeffentlicher-dienst-news.de/beamtenbund-vka-tarifrunde-forderungen/

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Vorbereitung auf Tarifrunde 2016

Die Vertrauensleute in den Verwaltungen und Betrieben des öffentlichen Dienstes stärken, Mitglieder gewinnen und halten sowie die Rahmenbedingungen für Arbeit verbessern – das steht auf der Agenda von Wolfgang Pieper, den die Bundesfachbereichskonferenzen Gemeinden und Bund+Länder zum Nachfolger von Bundesfachbereichsleiter Achim Meerkamp nominiert haben. Pieper muss sich beim ver.di-Bundeskongress im Herbst den Delegierten zur Wahl als ver.di-Vorstandsmitglied stellen. „Die alten Themen bleiben auch die neuen Themen“, betont er: Unter anderem nennt er dabei die Finanzmisere der Kommunen, die dazu beiträgt, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten verschlechtern.

https://gemeinden.verdi.de/ueber-uns/++co++1f45d222-3427-11e5-8702-5254008a33df

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Öffentlicher-Dienst.info hat Startseite für die Verhandlungen 2016 eingerichtet.

http://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2016/

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Meldungen zu Labor 2013

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September 2013
22.09.2013 Eine zentrale Fehlerquelle im Abwasserlabor
22.09.2013 Qualitätskontrolle von Fäll- und Flockungsmitteln 
22.09.2013 Vertrauen ist gut, doch es bleibt die Kontrolle

Eine zentrale Fehlerquelle im Abwasserlabor

Die Kolbenhubpipette

Einleitung
Die Kolbenhubpipette ist eines der wichtigsten Messinstrumente im Laboralltag. Bei der Anwendung der Betriebsmethoden sind die erforderlichen Volumen der Probe oder der Analysereagenzien so klein, dass nur mittels Kolbenhubpipetten ein genaues Ergebnis erreicht werden kann. Diese Pipetten werden in verschiedensten Ausführungen angeboten (Abbildung 1) mit
• festem Volumen,
• mechanisch variierbarem Volumen,
• elektronisch variierbarem Volumen.
Bei ihrem Einsatz stoßen die Pipetten nicht selten an ihre Grenzen. Diese sind jedoch meist nicht bei den Pipetten selbst zu suchen. Die größten Ungenauigkeiten gehen von mir als Anwender aus. Viele Fehlerquellen lassen sich jedoch durch die Kenntnis des Funktionsprinzips der Pipetten und durch etwas Übung relativ einfach ausräumen. Die größten Fehlerquellen Die größten Volumenabweichungen entstehen bei der Handhabung der Pipette. Es sollte mir immer bewusst sei, dass…mehr:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
KA-Betriebs-Info Heft 2 – 2013

Autor
Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Feurer
Abteilungsleiter Abwasserüberwachung
Abwasserzweckverband Heidelberg
Tiergartenstraße 55,
69121 Heidelberg,
Deutschland
Tel. +49 (0)62 21/417-443
E-Mail: juergen.feurer@azv-heidelberg.de

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Qualitätskontrolle von Fäll- und Flockungsmitteln

Ergänzende Ausführungen zum Beitrag von Ingrid Steinle-Silva in der Folge 2/2013

Allgemeine Vorbemerkung
Ich darf zunächst einmal eine Lanze für die namhaften Hersteller und Lieferfirmen von Fällungs- und Flockungsmitteln brechen. Aus eigener Erfahrung: Es ist nicht die Regel, dass es auf dem Markt der Hersteller und Lieferanten von Fällungsund Flockungsmitteln von schwarzen Schafen nur so wimmelt. Hier hat sich in den letzten Jahren sicherlich die „Spreu vom Weizen“ deutlich getrennt. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass auch wir in Regensburg schon Lehrgeld bezahlt haben, besonders bei einem Lieferanten von Fällungsmittel für die Phosphorelimination (Natriumaluminat), mit dem wir in den Jahren 2004 bis 2007 wegen nicht eingehaltener Spezifikation in einem Rechtsstreit waren, der schließlich mit einem Vergleich endete.

Ergänzende Hinweise
Leider hat nicht jede mittlere oder auch große Kläranlage ein so gut ausgestattetes Labor mit entsprechend qualifiziertem Personal, wie dies in Nürnberg der Fall ist. Auch erfordern meiner Meinung nach die im Handbuch zur Betriebsanalytik auf Kläranlagen (2. Auflage) vorgeschlagenen …mehr: Folge 3/2013 (http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={bc36124d-d33c-4dfe-8b22-695fd5546871})

Schlussbemerkung
Ich stimme der Autorin vollkommen zu, dass eine regelmäßige Eingangskontrolle der gelieferten Flockungs- und Fällungsmittel hinsichtlich Wirksubstanz und Schadstoffen sinnvoll ist. Abweichungen von der Spezifikation oder von den garantierten Mindestgehalten wirken sich nicht nur monetär auf die eingesetzten Produkte aus, sondern können auch in der Folge die Kosten für die Abwasserreinigung (Abwasserabgabe) und besonders auch die Klärschlammentsorgung erhöhen. Abb. 3: Rückstellprobe des Fällmittels Die Methoden zur Bestimmung der Wirksubstanzen nach den obigen Kapiteln 3.4 und 3.5 sind jeweils in einem Anwendungsblatt beschrieben, dass unter meiner E-Mail-Adresse angefordert werden kann.

Autor
Chem.-Ing. (grad.) Johann Nuber
Stadt Regensburg Tiefbauamt
Am Kreuzhof 2,
93055 Regensburg
Tel. +49 (0)941/507-1831

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Vertrauen ist gut, doch es bleibt die Kontrolle

Qualitätskontrolle von Fäll- und Flockungshilfsmitteln

Fragestellung
Wie selbstverständlich werden heute auf Kläranlagen Chemikalien (Betriebsmittel) eingesetzt, um eine optimale Reinigung der Abwässer und einen gut entwässerten Klärschlamm zu erhalten. Auf dem Markt werden Chemikalien zur Phosphatfällung, zur Verbesserung der Flockung, als Substrat für die Denitrifikation oder auch als Lösungen zur Geruchsvermeidung in Kanälen angeboten. Die Hersteller garantieren die Qualität ihrer Produkte, meist ausgewiesen in den technischen Informationen. Doch es stellt sich die Frage: „Ist immer drin, was außen drauf steht?“ Anhand von zwei praktischen Beispielen, einem Fäll- und einem Flockungshilfsmittel, soll dieser Frage nachgegangen werden, und es sollen mögliche Lösungswege für die Qualitätskontrolle aufgezeigt werden. Warum lohnt sich der Aufwand Es liegt auf der Hand, dass die Qualitätskontrolle von Betriebsmitteln (Chemikalien) ein zusätzlicher Kostenfaktor ist, der sich auch lohnen muss.

Mehr: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
KA-Betriebs-Info Heft 2 – 2013

Fazit
Die Erfahrung hat gezeigt: Vertrauen ist gut, doch es bleibt die Kontrolle. Der Aufwand von etwas mehr als einer Stunde pro Lieferung für die Qualitätskontrolle von Fäll- und Flockungsmitteln lohnt sich, um die Qualität von Abwasser und Klärschlamm sicherzustellen.

Autorin
Dipl.-Ing. (FH) Ingrid Steinle-Silva
Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg
Adolf-Braun-Straße 15
90429 Nürnberg,
Deutschland
Tel. +49 (0)911/231-36 23
E-Mail: ingrid.steinle-silva@stadt.nuernberg.de  

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Meldungen zur Maschinentechnik 2016

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2016
Pumpenstörung 
Auf der Suche nach der wirkungsvollsten Lösung 
Plötzlich fördern die Pumpen nicht mehr  

Pumpenstörung

Feuchttücher, Hygieneartikel und Textilien ärgern Betreiber

Einführung
Die Abwasserförderung muss heute vielfältige Anforderungen erfüllen. Eine hohe Zuverlässigkeit der Pumpen wird vom Betrei¬ber ebenso erwartet wie ein störungsfreier Betrieb bei Stark-regenereignissen, um auf die stärker ausgeprägten Klima¬schwankungen reagieren zu können. Der Abwassertransport muss energieeffizient und damit ressourcenschonend sein. Ein optimaler Wirkungsgrad der Pumpen ist bei relativ hohen Be¬triebsstunden außerordentlich wichtig.

Neben diesen komplexen Anforderungen stehen heute Anla¬genbetreiber vor neuen Herausforderungen. Die Gewohnheiten der Bevölkerung im Umgang mit Abfällen verändern sich. Feucht¬tücher waren lange Zeit der Kleinkindpflege vorbehalten. Heute sind sie ein Teil der alltäglichen Hygiene und landen nach Ge¬brauch in der Toilette. Aber auch Tampons, Slipeinlagen, Verband¬material werden über die Kanalisation entsorgt. Den wenigsten Verbrauchern ist bewusst, dass dies nach der Satzung verboten ist.
Einmal in der Kanalisation angelangt, werden…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2016

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Auf der Suche nach der wirkungsvollsten Lösung

Die Feuchttuchproblematik
Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten wir während der IFAT die Präsentationen der Pumpenhersteller mit ihren Ideen gegen die Störungen durch Feuchttücher. Wir besuchten deshalb auf der Messe insgesamt 16 einschlägige Firmen, um sie zu diesem Thema zu befragen.

Nahezu alle Hersteller bestätigten, dass ihre Kunden über zunehmende Verstopfungsprobleme bei ihren Pumpanlagen klagen. Deshalb wurde in letzter Zeit fieberhaft an Gegenmaßnahmen gearbeitet. Die neuesten Ergebnisse konnten jetzt auf der Ausstellung präsentiert werden. Natürlich sehen diese Verbesserungen nicht nur wegen der verschiedenen Pumpensysteme sehr unterschiedlich aus. So zeigten sich die Hersteller von Pumpen mit Freistromrädern besonders optimistisch, sind doch ihre Geräte weitgehend verstopfungsfrei. Häufig wurden Modifizierungen bei den Herstellern von Kreiselpumpen an den Laufrädern vorgenommen, teilweise in Verbindung mit intelligenten Steuerungen, Frequenzregelungen,…

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https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2016

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Plötzlich fördern die Pumpen nicht mehr

Verstopfung einer Druckleitung
Die Abwasserbetriebe Selb in Oberfranken betreuen im Rahmen einer Betriebsführung für die Stadt Hohenberg an der Eger un¬ter anderem zwei Pumpwerke mit Regenüberlaufbecken, jeweils im nördlichen und südlichen Teil der Stadt (Abbildung 1). An diese beiden Pumpwerke sind 1430 Einwohner angeschlossen. Das gesamte Abwasser wird über eine 6,5 km lange Grauguss- Druckleitung DN 100 zur Kläranlage Arzberg (Ausbaugröße 24 000 EW) gefördert und dort gereinigt. Bei dem Pumpwerk im nördlichen Teil der Stadt stellten wir Mitte 2015 fest, dass die beiden Pumpenpaare plötzlich nicht mehr förderten…

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https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2016

Autorin
Daniela Fröber
Abwasserbetriebe Selb
Gebrüder-Netzsch-Straße 14
95100 Selb
Deutschland
E-Mail: ka.selb@t-online.de

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Meldungen zu Gaserzeugung und BHKW 2013

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Übersicht über alle Meldungen und Zugang zum Archiv

Meldungen zu Biogas 2008
Meldungen zu Biogas 2009
Meldungen zu Biogas 2010
Meldungen zu Biogas 2011
Meldungen zu Biogas 2012

Dezember 2013
21.12.2013 Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen 
08.12.2013 Forschungsprojekt zu Biogasanlagen gestartet  
Oktober 2013
02.10.2013 Biogasboom belastet Wasserwirtschaft 
September 2013
21.09.2013 DLG-Test bestätigt: Gas-Otto-BHKW mit 46,1 Prozent* Wirkungsgrad 

 


Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen

Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT ist es gelungen die Nutzung von überschüssiger Wärme zu optimieren. Thermische Energie aus Biogasanlagen kann mit mobilen Speichern flexibel und wirtschaftlich eingesetzt werden. Auf der 8. Internationalen Konferenz und Ausstellung zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) in Berlin wurden Ende November die neuesten Ergebnisse vorgestellt.

Bei der Produktion von Strom aus Biogas fällt zusätzlich zu elektrischer auch thermische Energie an. Fehlt ein Fernwärmenetz, wird diese oftmals ungenutzt an die Umgebung abgegeben. In seinem Fachvortrag referierte Marco Deckert über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit mobiler Latentwärmespeicher und den Koppelungsmöglichkeiten mit bereits existierenden Biogasanlagen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen der Fraunhofer-Wissenschaftler steht die Wirtschaftlichkeit dieser mobilen Speicheranwendung zur Verwertung ungenutzter Abwärme im Vergleich zu Fernwärmenetzen. Diese ist unter bestimmten Voraussetzungen gegeben. V. a. dort, wo der Anschluss an Fernwärmenetzte nicht möglich ist, stellt ein System mit mobilen Latentwärmespeicher eine effiziente Alternative dar. Neben weiteren Anwendungspotenzialen präsentierte Deckert auch die Voraussetzungen für den Betrieb dieser Technologie. » Die Nutzung nicht verwerteter Abwärme aus Biogasanlagen durch mobile Latentwärmespeicher ist eine Anwendung die bereits am Markt verfügbar und deren Wirtschaftlichkeit darstellbar ist«, erklärte der Ingenieur der sich im Rahmen des Centrums für Energiespeicherung bei Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg mit der latenten Wärmespeicherung befasst. Seit der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes zum 1. Januar 2012 kommt der Abwärmenutzung in Biogasanlagen zudem eine größere Bedeutung zu: Neuanlagen müssen, unter Einbeziehung des Eigenwärmebedarfs, mindestens eine 60-prozentige Wärmenutzung nachweisen um eine Vergütung nach dem EEG zu erhalten.
Paul Michael Rundel stellte bei der IRES in Berlin in einem Posterbeitrag ein innovatives Konzept zur Dampferzeugung vor, das mit Hilfe eines integrierten Schüttgutwärmespeichers aus Hochtemperaturabwärme erneut nutzbare Prozessenergie generiert. Weitere Inhalte waren neben der Verwertung biogener Reststoffe als Alternative zu Erdgas vor allem der Ausgleich diskontinuierlich anfallender Abwärme auf ein konstantes Leistungsniveau. Zusätzlich wurden verschiedene untersuchte Schüttgüter vorgestellt, deren Einsatzpotenzial als thermischer Speicher sich entsprechend dem Anwendungsfall nach Temperaturniveau und Materialkosten differenzieren.
Die thermischen Speicherlösungen von Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg stellen einen wesentlichen Baustein im Konzept der Biobatterie dar. Die Biobatterie steht für einen Pool mehrerer, umweltfreundlicher Technologien. Biogasanlagen, thermische Speicher, Vergaser, Pyrolysesysteme und Motoren zur Stromerzeugung bilden das Zentrum des Konzepts. Als Input dienen Überschussstrom aus erneuerbaren Quellen sowie biogene Reststoffe oder andere organische Abfälle. Durch eine Kombination der intermediären Pyrolyse mit einer integrierten Reformingstufe werden Restbiomasse und Überschussstrom zu den Produkten Öl, Gas und Biokoks gewandelt. Die Entwicklung von Energiespeichern ist essentiell für den Erfolg der Energiewende. Diesem Grundsatz haben sich auch die »umsichtigen« Wissenschaftler aus Oberhausen und dem Institutsteil Sulzbach-Rosenberg verschrieben. Die IRES ist mit über 500 Teilnehmern aus rund 40 Ländern ist die von EUROSOLAR und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW ausgerichtete Konferenz weltweit eine der größten ihrer Art. Mehr:

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2013/131120-ires.html

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Forschungsprojekt zu Biogasanlagen gestartet

Biogasanlagen, die durch eine verbesserte Prozesssteuerung mehr Strom und Wärme liefern und einen stabilen Produktionsprozess sicherstellen, sind das Ziel eines neuen Forschungsprojektes der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL). Projektpartner bei „MOST“ (Modellbasierte Prozesssteuerung von Biogasanlagen) sind das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), die Fakultät für Elektrotechnik der Helmut-Schmidt-Universität (HSU-HH), die CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH sowie die BlueSens gas sensor GmbH. Das Verbundprojekt ist bis Ende 2016 angelegt und wird mit 2,62 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Erste Zwischenergebnisse von MOST sollen in rund einem Jahr vorliegen.

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Biogasboom belastet Wasserwirtschaft

Ausufernde Biomasseproduktion und immer mehr Biogasanlagen in Deutschland gefährden das Grundwasser durch Rückstände von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und verteuern die Wasseraufbereitung. Wasserversorger und Kläranlagenbetreiber sehen in einigen Jahren die sichere und preisgünstige Versorgung mit Trinkwasser und die Gewässer durch die Biogasproduktion gefährdet. Sie fordern, endlich gegenzusteuern.

Am 22. August hatten die Kooperationsgemeinschaft Wasser und Abwasser Mecklenburg-Vorpommern (KOWA MV) und die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) e.V. zu einem Pressegespräch beim Zweckverband Kühlung eingeladen. Beide Verbände vertreten die sich ausschließlich in öffentlicher Eigentümerschaft befindlichen Zweckverbände der Wasserwirtschaft, Wasserversorger oder Abwasserbetriebe in MV und in Deutschland. „Die vom LUNG vor drei Wochen bekanntgegebenen Daten aus dem Nitratbericht 2012 und die Auswirkungen des Biogasbooms beschäftigen uns schon länger“ erklärte Christa Hecht, die Geschäftsführerin der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft. Sie präsentierte zum Biogasboom Zahlen zu den Biogasanlagen, die der Fachverband Biogas e.V. herausgegeben hatte. Danach steht Mecklenburg-Vorpommern mit 325 Anlagen in 2011 deutschlandweit an sechster Stelle nach Bayern (2372 Anlagen) und Niedersachsen (1300 Anlagen) NRW und anderen Bundesländern. Gab es 1992 in ganz Deutschland 192 Biogasanlagen, ist die Zahl bis 2011 auf insgesamt 7215 gestiegen, für 2013 werden rund 7900 prognostiziert.

Wer in Mecklenburg-Vorpommern über Land fährt, kann das Ausmaß dieses Booms sehen. „Unsinnig und der Energiewende zuwider sind Anlagen, in denen nur Energie erzeugt wird und die dabei entstehende Wärme verpufft,“ erklärte Eckhard Bomball, Verbandsvorsteher des Zweckverbands Grevesmühlen. Bomball ist mit seinem Verband ein Vorreiter in der erneuerbarer Energie. Eine Kläranlage seines Zweckverbandes produziert mit effizienter Technik seit Jahren mehr Energie aus dem Abwasser als die Anlage zur Eigenstromnutzung verbraucht und versorgt nun sogar Haushalte in Grevesmühlen mit Strom aus Klärgas.

Die Wasserwirtschaftler stört nicht nur die geringere Förderung der Energieproduktion aus Klärgas als aus Biogas. Für Klärgas werden zurzeit bei Anlagen bis 500 kW rund 7 Cent bei der Einspeisung ins Netz vergütet, für Biogas beträgt allein die Grundvergütung für Anlagen in dieser Größenordnung über 12 Cent plus Einsatzstoffvergütung je nach Brennstoff. „Das muss bei der nächsten Novellierung des EEG endlich geändert werden“, forderten die Vertreter der Wasserwirtschaft. Problematisch sind für sie besonders die Folgen der Biomasse- und Biogasproduktion in den Gewässern.

Die Biogasanlagen brauchen „Futter“ in Form von Biomasse wie Mais und Raps. Deshalb ist der Anbau von Mais und Raps auch in MV in den letzten Jahren übermäßig gestiegen. Damit die Biomasse ordentlich wächst, wird verstärkt gedüngt und stärker als bei der Produktion von Nahrungsmitteln werden wieder Pflanzenschutzmittel eingesetzt. In MV sind die Auswirkungen bereits in den fünf Nitratmessstellen im Grundwasser zu verfolgen. In dreien davon wurde 2010 der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser überschritten. 83 % des Trinkwassers in Mecklenburg-Vorpommern wird aus Grundwasser gewonnen „Wenn das Grundwasser mit Nitrat belastet ist, müssen die Wasserversorger das geförderte Grundwasser aufwändig mit Membranfiltern zur Trinkwassernutzung aufbereiten. Das wirkt sich auf die Kosten aus,“ erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbands Grimmen Eckhart Zobel, der auch stellvertretender Vorsitzender der KOW MV ist.

Nitrat und Phosphor aus Düngemitteln und Pflanzenschutzmittel, die von den Pflanzen nicht aufgenommen wurden, gelangen entweder direkt durch Auswaschung von den Feldern in die Gewässer oder auf einem jahrelangen Weg durch die Bodenschichten ins Grundwasser. Jahrelange Überschüsse von Düngemitteln können vom Boden nicht mehr vollständig absorbiert werden und belasten dann das Grundwasser. Dieser Prozess kann viele Jahre dauern, ist dann jedoch nicht mehr umkehrbar. Sorge bereiten den Wasserversorgern auch die Gärreste aus der Biogasproduktion, denn die werden mit den darin zwangsläufig ebenfalls enthaltenen Rückständen wieder auf die Felder ausgebracht und erhöhen die Belastung.

Die Wasserwirtschaftler fordern deshalb, die Errichtung von Biogasanlagen zu stoppen und Biogasanlagen in Wasserschutzgebieten ganz zu verbieten. Für die Düngung und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln zum Beispiel bei Mais und Raps sollten Höchstgrenzen festgelegt werden und an den Gewässerrändern ausreichend breite Randstreifen gänzlich davon freigehalten werden. Verwiesen wird auf Vorschriften in Niedersachsen, das in dieser Hinsicht Vorreiter und in 2013 tätig geworden ist.

„Wir denken in Generationen und handeln entsprechend ganzheitlich,“ erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Kühlung Klaus Rhode. Er ist auch Vorsitzender der KOWA MV und kämpft für deren siebzehn Mitglieder für den Gewässerschutz, dem sich die Wasserwirtschaft ebenso verpflichtet fühlt. Rhode hält es für unverzichtbar, künftigen Generationen unbelastetes Grundwasser und saubere Gewässer zu sichern. Deshalb müssten immer auch die langfristigen Auswirkungen mit bedacht werden.

http://www.aoew.de/pages/posts/biogasboom-belastet-wasserwirtschaft-63.php

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SCHNELL: DLG-Test bestätigt: Gas-Otto-BHKW mit 46,1 Prozent* Wirkungsgrad

Bei der neuen Gas-Otto-Baureihe gelingt der SCHNELL Motoren AG zusammen mit der agrogen GmbH ein Rekordergebnis: Im Fokus Test bestätigt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) einen elektrischen Wirkungsgrad von 46,1 Prozent* beim Modell agrogen 6R20.1BO mit 250 kW Leistung. Mit diesem Ergebnis setzt der Hersteller von Blockheiz-kraftwerken branchenweit neue Maßstäbe im Bereich der effizienten Energieerzeugung aus Biogas mit Gas-Otto-Technologie.

MEHR INFORMATIONEN:
http://www.schnellmotor.de/sm/unternehmen/news-presse.php
 
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Meldungen zu Gaserzeugung und BHKW 2016

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Biogas 2008   Biogas 2009   Biogas 2010  
Biogas 2011   Biogas 2012 Biogas 2013
Biogas 2014 Biogas 2015  

Oktober 2016
Stromerzeugung aus Klärgas auf neuem Höchststand  
August 2016
Nutzung von Klärschlamm für Biogas wird erforscht
Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu 

 


Stromerzeugung aus Klärgas auf neuem Höchststand

Klärwerke mit Stromerzeugungsanlagen im Ortenaukreis am häufigsten
Im Jahr 2015 wurden in Baden Württemberg rund 118,2 Millionen (Mill.) Kubikmeter Klärgas (Rohgas) gewonnen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sind dies 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut drei Viertel des gewonnen Klärgases wurden von den Anlagenbetreibern zur Stromerzeugung genutzt. Weitere 12,7 Prozent setzten sie zu reinen Heiz- und/oder Antriebszwecken ein. Insgesamt wurde in 267 Klärwerken das Klärgas für die eigene Energieerzeugung genutzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das gewonnene Klärgas verstromen, weiter zu. Gegenüber dem Vorjahr ist ihre Zahl von 227 auf 230 Anlagen im Jahr 2015 gestiegen.
In den Stromerzeugungsanlagen der baden württembergischen Klärwerke wurden 2015 insgesamt 171,1 Mill. Kilowattstunden (Mill. kWh) erzeugt. Dies waren 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr und 21,9 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Damit lag die Stromerzeugung aus Klärgas so hoch wie nie zuvor. Da Kläranlagen einen hohen Strombedarf haben, wurden allerdings rund 95 Prozent (entspricht 162,3 Mill. kWh) in den Kläranlagen selbst verbraucht. Der Rest wurde in das Elektrizitätsnetz der allgemeinen Versorgung eingespeist oder an sonstige Abnehmer abgegeben.
Die meisten Kläranlagen mit Klärgasgewinnung und Stromerzeugung befinden sich im Ortenaukreis. Jede der 17 Anlagen verfügt über eine Stromerzeugungsanlage. Auch in den Landkreisen Ludwigsburg (13) sowie den Landkreisen Böblingen, Rottweil und Ravensburg (jeweils 11 Klärwerke mit Stromerzeugung) finden sich relativ viele solcher Anlagen. Von der Anlagenzahl kann jedoch nicht auf die erzeugte Strommenge geschlossen werden, da diese von verschiedenen Faktoren wie der anfallenden Menge Klärgas oder dem Wirkungsgrad der Stromerzeugungsanlage abhängig ist. Die 17 Kläranlagen im Ortenaukreis produzierten zusammen 12,1 Mill. kWh Strom. Dies entsprach gut 7 Prozent der aus Klärgas erzeugten Strommenge in den Kläranlagen Baden Württembergs. Im Vergleich dazu lag der Anteil der fünf Anlagen im Rhein Neckar-Kreis an der aus Klärgas erzeugten Strommenge des Landes bei 5,7 Prozent.

Weitere Informationen

• Klärgasgewinnung und Stromerzeugung im Kreisvergleich seit 2004
• Kläranlagen mit Klärgasgewinnung und Stromerzeugung seit 1980
• Energiebericht 2016
• Energieerzeugung und -verwendung

www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2016274.pm

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NUTZUNG VON KLÄRSCHLAMM FÜR BIOGAS WIRD ERFORSCHT

Die Kläranlage Rödental ist ein Projektpartner der Hochschule Coburg
Die Verstromung von Biogas wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz von 2014 stark eingeschränkt. Das stellt die Betreiber dieser Anlagen vor Herausforderungen. An einer Lösung arbeitet die Hochschule Coburg mit mehreren bayerischen Hochschulen und Industriepartnern im Verbundprojekt FOR10‘000. Ziel ist es, ein Energienutzungskonzept zu entwickeln, das organische Abfälle wirtschaftlich nutzbar macht.

Nur wenige denken im Zusammenhang mit erneuerbarer Energie an die großen Tanks, in denen Biogas produziert wird. Dabei gehören sie zur Energiewende wie Windräder und Solaranlagen. Im Gegensatz zu Windkraft und Solarenergie unterliegt die Biogasproduktion keinen witterungsbedingten Schwankungen. Biogas könnte daher zur Netzstabilität in der Stromversorgung mit erneuerbarer Energie beitragen. Im Zuge der gesellschaftlichen Debatte über die Vergärung von Lebensmitteln hat Biogas allerdings an Popularität verloren. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2014 brachte eine weitgehende Streichung der Subventionen für die Biogasproduktion. Die Anlagen sollen in Zukunft verstärkt auf organische Reststoffe setzen. Eine wirtschaftlich rentable Biogasproduktion wird dadurch erschwert.

Biogas entsteht beim Abbau organischer Biomasse durch Mikroorganismen. In der Landwirtschaft fällt Biomasse in Form von pflanzlichen Abfällen oder organischen Material wie Gülle an. Biogas enthält neben Methan auch Kohlendioxid, schweflige Gase, Stickstoffoxide und geringe Mengen anderer Gase. Um Methan für die Energieversorgung nutzbar zu machen, muss das Biogas von den übrigen Elementen gereinigt werden. In Blockheizkraftwerken wird das Biogas anschließend verbrannt und durch eine Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Wärme umgewandelt. Biogas kann als Treibstoff genutzt oder in das Erdgasnetz eingespeist werden. Dafür muss der Methangehalt erhöht und das Biogas veredelt werden. Die verbleibenden Gärreste können als Dünger verwendet werden.

Im Projekt FOR 10‘000 forschen die Hochschulen Coburg, Hof, Amberg-Weiden und die Universität Bayreuth partnerschaftlich zusammen. Die Hochschulen arbeiten an einem technischen Gesamtkonzept für den Gewinn von Energie aus Abfall. Im Fokus stehen kleine und mittlere Biogasanlagen der Kommunen.

Um Biogas zu einem wettbewerbsfähigen Energieträger zu machen, ist es notwendig, sowohl den Produktionsprozess wie auch die Produktvielfalt zu optimieren. Das Verbundprojekt will Biogas als attraktiven Energielieferanten wieder ins Gespräch bringen. Dafür ist beim zu vergärendenden Material eine größere Produktvielfalt notwendig. Die Entwicklung muss weg von nachwachsenden Rohstoffen, hin zu organischen Abfällen führen. Für eine effiziente und rentable Biogasproduktion ist die Frage zu beantworten: Was ist finanziell machbar? Das Projekt FOR 10‘000 verknüpft daher Wissenschaft und Praxis. Damit die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die kommunalen Anlagen umsetzbar sind, werden sie im Forschungsprozess unmittelbar in den Anlagen der Projektpartner getestet. Das gewährleistet die Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie Schmack Biogas GmbH, utp Umwelttechnik, Rießner-Gase GmbH, Innovum GmbH und den kommunalen Partnern wie der Bioenergieregion Bayreuth, dem Abwasserverband Saale oder den Stadtwerken Rödental.

Im Verbundprojekt forschen die Wissenschaftler in verschiedenen Arbeitsbereichen. Jeder Bereich entspricht einem Schritt in der Erzeugung und Nutzung von Biogas. So stellt sich die Frage, wie Substrate besser auf die Biogasproduktion vorbereitet und die Veredelung von Biogas optimiert werden könnte. Auch die Verwertbarkeit von Gärresten steht auf der Agenda des Projekts FOR 10‘000.

Prof. Dr. Matthias Noll von der Hochschule Coburg forscht gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter im Bereich der Substratvorbereitung. Er baut dabei auf seiner bisherigen Forschung zur Methanogenese und der Degradation von Substraten auf und führt molekular- und mikrobiologische Analysen von Biomasseproben durch. Die Forscher untersuchen den Einfluss verschiedener Vorbehandlungsmethoden und variierender Rahmenbedingungen auf die mikrobielle Gemeinschaft der Biomasse. Das Verständnis der mikrobiellen Prozesse, die während der Vergärung ablaufen, ist für die Weiterentwicklung der Biogasproduktion von grundlegender Relevanz. Da es ein Anliegen des Projektes ist, Reststoffe nutzbar zu machen, befassen sich die Forscher der Hochschule Coburg insbesondere mit der Aufbereitung von Klärschlamm für die Biogasproduktion.

Ziel des Verbundprojekts ist die Einbindung von Biogas in bestehende Energie- und Wärmenutzungskonzepte. Die kommunale Versorgung mit Biogas aus organischen Abfällen würde langfristig eine dezentrale Energieversorgung ermöglichen und die Gemeinden unabhängiger machen. Das Projekt wird von der bayerischen Forschungsstiftung mit einem Zuschuss von über 580.000 € gefördert und läuft zwei Jahre

https://www.hs-coburg.de/news-detailseite/news/News/detail/nutzung-von-klaerschlamm-fuer-biogas-wird-erforscht.html

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Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu

Die Eigenenergieerzeugung und insbesondere die Stromproduktion nehmen in Baden-Württemberg weiter zu. 2014 wurden nach Angaben des Statischen Landesamtes in 274 Kläranlagen durch anaerobe Stabilisierung des anfallenden Rohschlamms 114,8 Millionen Kubikmeter Klärgas gewonnen. Dieses wird mittlerweile in 268 Klärwerken für die eigene Energieerzeugung genutzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das gewonnene Klärgas verstromen, stetig zu, 2014 erhöhte sich die Anlagenzahl gegenüber 2013 um sieben auf 227. Die Anlagen erzeugten dabei 163,7 Millionen Kilowattstunden Strom, knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr. 96 Prozent dieser Strommenge haben die Kläranlagen selbst verbraucht, der Rest wurde in das Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeist.

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Meldungen zur Nutzung von Abwärme 2015

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Mai 2015
Heizwärme aus Abwasserkanälen  

Heizwärme aus Abwasserkanälen

Ein Zürcher Ingenieurbüro entwickelte ein System, das aus fliessendem Rohabwasser Wärme gewinnt. Rund 200 Standorte kommen in der Schweiz für eine wirtschaftliche Nutzung von Wärme aus ungeklärtem Abwasser in Frage.
3 % der in der Schweiz verbrauchten fossilen Brennstoffe könnten durch eine systematische Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme substituiert werden. Ein kleiner Teil des immensen Potentials wird bereits heute genutzt, in mehr als 20 realisierten Anlagen, die dem gereinigten Abwasser – beim Auslauf der Kläranlage (ARA) – Wärme entnehmen und mittels Wärmepumpen Heizwärme produzieren. Weil viele Kläranlagen aber am Rand oder ausserhalb der Siedlungen liegen, hat diese Strategie Grenzen. Grosse Distanzen zu den Wärmeverbrauchern machen die Sache unrentabel. Indem die Wärme dem Abwasser vor der ARA – im Bereich der Kanalisation – entzogen wird, kann diesem Nachteil begegnet werden.

Wärmetauscher statt Steinzeugrinne
Dass die Wärmenutzung aus gereinigtem Abwasser derjenigen aus Rohabwasser bisher vorgezogen wurde, hat zwei Gründe:
„Warmes“ Abwasser verbessert den Wirkungsgrad …den ganzen Artikel finden sie unter:

http://www.energie.ch/themen/haustechnik/heizabwkan/

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Meldungen zur Aus- und Fortbildung 2015

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Aus- und Weiterbildung 2008  Aus- und Weiterbildung 2009  Aus- und Weiterbildung 2010 
Aus- und Weiterbildung 2011 Aus- und Weiterbildung 2012 Aus- und Weiterbildung 2013
Aus- und Weiterbildung 2014    

Oktober 2015
Blockaden im Kopf – Studien zur Überwindung von Denkfallen in der Arbeitswelt 
März 2015
Viele Arbeitnehmer sind „planlos“ – DUW-Monitor Karriere 

 


Blockaden im Kopf – Studien zur Überwindung von Denkfallen in der Arbeitswelt

Denkfallen, im Fachjargon dysfunktionale Kognitionen genannt, können ein großer Hemmschuh sein beim Ausschöpfen der eigenen Potenziale. In der klinischen Psychologie kennt man sie als Begleitsymptome von Depression. Bislang waren dysfunktionale Denkmuster in der Arbeitswelt noch nicht thematisiert worden, obwohl diese Denkblockaden auch dort auftreten und weitreichende Auswirkungen haben können. Dr. Martin Sauerland, Wirtschaftspsychologe an der Universität Koblenz-Landau, hat diesen Ansatz erstmals systematisch erforscht. Gebündelt sind seine Studienergebnisse und Ansätze der Öffentlichkeit nun in seinem aktuell erschienenen Buch „Design your mind – Denkfallen entlarven und überwinden“ praxisnah zugänglich.

„Hätte ich doch einen anderen Job gewählt“ – Den meisten Arbeitnehmern wird dieser Gedanke hin und wieder schon durch den Kopf geschossen sein. Laut Sauerlands Studien hegen 60 Prozent der deutschen Arbeitnehmer diesen Gedanken und zwar im Schnitt zweimal die Woche. „Werden solche Denkschleifen nicht analysiert und lösen kein zielführendes Verhalten aus, etwa ein Jobwechsel oder eine Umschulung, können sie auf Dauer sehr demotivierend wirken“, bekräftigt Sauerland. Insgesamt 15 dysfunktionale Denkmuster in der Arbeitswelt hat Sauerland bislang festgestellt. Über 80 Prozent der arbeitenden Bevölkerung kennen solche Denkblockaden gar in hoher Ausprägung.

Hinter diesen Überzeugungen verbergen sich meist irrationale Gründe, weiß Sauerland. Verursacht werden dysfunktionale Denkmuster insbesondere durch drei Faktoren: durch Sozialisationsprozesse in Form von Leistungsimperativen, die durch Schulsozialisation und Erziehung auferlegt werden, durch eigene Motive wie die Furcht vor sozialer Rückweisung oder die Furcht vor anderen Personen sowie durch verzerrte soziale Vergleiche mit anderen, ohne die Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. „Diese Denkfallen führen dazu, dass Personen ihre Bedürfnisse nicht optimal befriedigen und ihr Leistungspotenzial nicht ausschöpfen“.

Besonders stark kommen dysfunktionale Kognitionen unter Leistungsdruck, bei Stress, in Change-Prozessen oder in Fällen von Absentismus zur Geltung, also wenn ein Arbeitnehmer aufgrund von Motivationsverlust erhöhte Fehlzeiten hat. Was Denkblockaden im Arbeitsleben bewirken können, hat Sauerland in zahlreichen Studien untersucht und unter anderem Zusammenhänge zu Entscheidungskompetenz, Karriereerfolg, Leistungsmotivation, Abiturnote oder Burnout-Gefährdung festgestellt. So tun sich Beschäftigte mit ausgeprägten dysfunktionalen Denkmustern schwer mit Entscheidungen, bleiben auf der Karriereleiter stecken und sind stärker gefährdet, auszubrennen.

Sauerland hat ein Diagnoseinstrument entwickelt, mit dem Personen dysfunktionale Kognitionen systematisch selbst aufspüren können. „Dysfunktionale Gedanken können in funktionale überführt werden“, so Sauerland. Dazu müssen andere Überzeugungen erlernt werden. Dabei helfen Ansätze, wie man sie auch aus der klinischen Psychologie kennt, um Ängsten oder Depressionen zu begegnen: Dinge objektiv zu überprüfen oder mit der Gegenhypothese zu arbeiten und zu schauen, welche Effekte dies hat. Derzeit entsteht ein Leitfaden für Führungskräfte, mit dem diese für Denkblockaden der Mitarbeiter sensibilisiert werden.

Das Buch:
Martin Sauerland: Design your mind! Denkfallen entlarven und überwinden. Wiesbaden, 2015

Die Studien:
Sauerland, M., Soyeaux, H. & Krajeweski, J. (2015). The influence of dysfunctional cognitions on job-related experiences and behaviour – a cognitive-behavioural perspective. International Journal of Human Resources Development and Management, 15 (1), 40-53.

Sauerland, M., Müller, G.-F. & Krajewski, J. (2014). It’s just the way you think. Der Einfluss dysfunktionaler Gedanken auf basale Facetten arbeitsbezogenen Erlebens und Verhaltens – eine kognitiv-behaviorale Perspektive. Wirtschaftspsychologie, 13-17.

Kontakt:
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Sozial- und Wirtschaftspsychologie
Dr. Martin Sauerland
Tel.: 06341 280-31237
E-Mail: sauerland@uni-landau.de

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Viele Arbeitnehmer sind „planlos“ – DUW-Monitor Karriere

Bundesweite Umfrage zeigt: Nicht einmal die Hälfte der Erwerbstätigen plant ihre berufliche Karriere. Business-Plattformen werden fürs berufliche Weiterkommen bislang kaum genutzt

Nur 43 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer planen konkret, wie sie im Job weiter kommen. Ihnen gegenüber stehen „planlose“ 56 Prozent. Dies zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1.009 Erwerbstätigen im Auftrag der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW).* Gefragt nach ihren Gründen sagen 24 Prozent der „Nicht-Planer“, dass sie keine Karriereambitionen haben. Weitere 24 Prozent glauben nicht an die Planbarkeit von Karriere. Fast die Hälfte (46 Prozent) sagt, dass sie ihre persönlichen Karriereziele bereits erreicht habe. Fehlende Unterstützung vom Arbeitgeber beklagen immerhin noch 14 Prozent derjenigen, die ihre Karriere nicht konkret vorantreiben.

„Der Karrierebegriff wandelt sich: Es geht dabei längst nicht mehr nur um den beruflichen Aufstieg, um Status und Macht. Arbeitnehmer sehen Karriere zunehmend ganzheitlich, und damit steigen auch die Ansprüche: Der Job muss zum Leben passen“, sagt Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der DUW. „Gerade deshalb wird es immer wichtiger, das eigene Berufsleben zu planen und eine Vorstellung davon zu haben, wohin man sich entwickeln möchte. Doch viele Potenziale der Karriereplanung bleiben noch ungenutzt.“

Karriere pushen über Xing und Co.: Vor allem für Jüngere kein Thema
Trotz steigender Userzahlen bei digitalen Plattformen wie Xing und LinkedIn nutzen nur 25 Prozent der Erwerbstätigen diese Form sozialer Netzwerke für ihre Karriereplanung. Die meisten Befragten nennen hier eher Gespräche mit der Familie, dem Partner oder Freunden (79 Prozent), Weiterbildungsangebote (66 Prozent), Personalgespräche mit dem Vorgesetzten (59 Prozent) oder sie sprechen mit Kollegen darüber (58 Prozent). Überraschend: Je jünger die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, desto seltener nutzen sie Soziale Netzwerke für die Karriereplanung. Nur 17 Prozent der 18- bis 29-Jährigen treiben ihre Karriere über berufliche Web-Plattformen voran. Bei den 30- bis 39-Jähigen sind es 28 Prozent, und 30 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 40 und 50 Jahren nutzen diese Möglichkeit zur Karriereplanung.

„Business-Plattformen wie Xing bieten Arbeitnehmern spannende Möglichkeiten: vom Einstellen des eigenen Jobprofils über das Diskutieren und Posten in Fachgruppen bis zum Netzwerken bei Offline-Events“, sagt Ada Pellert. „Vor allem die jüngeren Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen – die ja mit Social Media oft besonders vertraut sind – sollten ihre Scheu gegenüber den Online-Berufsplattformen überwinden. Netzwerken gehört zu den wichtigsten beruflichen Kompetenzen, und auf den Plattformen können sie genau das täglich üben.“

Starke Sehnsucht nach Work-Life-Balance und Sinn
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer nach wie vor ein großes Thema: Genau die Hälfte der Befragten strebt in den nächsten zwei Jahren eine bessere Work-Life-Balance an – von den Männern sagen dies sogar 51 Prozent. Trotz aller Debatten scheitern viele Erwerbstätige also nach wie vor bei dem Versuch, Berufliches und Privates miteinander zu vereinbaren. Außerdem wünschen sich 40 Prozent der Befragten „mehr sinnvolle Arbeitsinhalte als Herausforderung“.

Ergebnisse des DUW-Monitors Karriere im Überblick
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben keinen Karriereplan
• Während 43 Prozent konkret planen, wie sie im Job weiter kommen, sind 56 Prozent „planlos“.

Soziale Businessplattformen selten für die Karriereplanung genutzt
• 25 Prozent der Erwerbstätigen nutzen soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn für ihre Karriereplanung.
• Je jünger, desto weniger Nutzung: Nur 17 Prozent der 18- bis 29-Jährigen treiben ihre Karriere auch über berufliche Web-Plattformen voran (30- bis 39-Jährige: 28 Prozent, 40- bis 50-Jährige: 30 Prozent).

Gewünscht: Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und sinnvolle Arbeit
• 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer streben in den kommenden zwei Jahren eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Arbeits-leben an.
• 40 Prozent der Befragten wollen mehr sinnvolle Arbeitsinhalte.

Auch „planlose“ Arbeitnehmer haben Ziele
• Immerhin noch 60 Prozent der Befragten, die ihre Karriere nicht planen, streben eine Gehaltserhöhung an, und 27 Prozent von ihnen wollen in den kommenden 24 Mona-ten beruflich aufsteigen.

Drei von vier Karriereplanern haben keine Etappenziele
• Von den Befragten, die ihre Karriere planen, setzen sich nur 24 Prozent konkrete Etappenziele.

Weiterbildung als Karrieremotor
• 66 Prozent der Befragten nutzen Weiterbildungen gezielt, um ihre Karriere voranzu-treiben. Im Westen (67 Prozent) öfter als im Osten (57 Prozent) der Bundesrepublik, Frauen (71 Prozent) mehr als ihre männlichen Kollegen (63 Prozent), Erwerbstätige im mittleren Alter (73 Prozent) stärker als ihre jüngeren (59 Prozent) und älteren (64 Prozent) Kolleginnen und Kollegen.
• Fast die Hälfte der deutschen Erwerbstätigen (45 Prozent) will in den nächsten zwei Jahren mehr Weiterbildungsmaßnahmen wahrnehmen.
Keine Jobwechselstimmung bei den Arbeitnehmern
• Ein Jobwechsel steht bei den wenigsten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf der Wunschliste: Nur 18 Prozent sagen, dass sie in den nächsten zwei Jahren eine hö-here Position bei einem neuen Arbeitgeber anstreben.

Wichtiges Karriereziel: Gehalt
• Danach gefragt, was sie in zwei Jahren erreichen möchten, nennen die meisten Er-werbstätigen ein höheres Gehalt (67 Prozent). Männer sagen dies mit 70 Prozent noch öfter als Frauen (64 Prozent).

Karriereplanung: Diese Fragen sollten Sie sich stellen

Tipps für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der DUW finden Sie hier: http://www.duw-berlin.de/uploads/media/DUW_Tipps_Karriereplanung.pdf

*Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte im Januar und Februar 2015 im Auftrag der DUW 1.009 Erwerbstätige im Alter von 18 bis 50 Jahren.

Die Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW)
Die Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW) mit Sitz in Berlin bietet akkreditierte Masterstu-diengänge sowie weiterbildende Zertifikatsprogramme zu Management‐Themen für Berufstätige an. Das flexible Blended‐Learning‐Studiensystem und die individuelle Betreuung ermöglichen es DUW‐Studierenden, das Studium mit Privatleben und Beruf zu vereinbaren. Die DUW ist Partnerin der betrieblichen Personalentwicklung und unterstützt Unternehmen und Organisationen unter anderem bei der wissenschaftlich fundierten Entwicklung, Durchführung und Evaluation von Perso-nalentwicklungsprogrammen und Führungskräftetrainings. Die Deutsche Universität für Weiterbildung gehört zum Verbund der Steinbeis-Hochschule Berlin, die international für erfolgreichen Wissens‐ und Technologietransfer steht.

Mehr Informationen unter
Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an:
Julia Seimel
Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation
Tel. 040-89 06 96-14
E-Mail: js@mann-beisst-hund.de

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Meldungen zur Schlammbehandlung 2015

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November 2015
Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure 
Oktober 2015
2. Verbändeanhörung zur Klärschlammverordnung gestartet 
Kostensenkung bei der Behandlung von Schlamm für die thermale Hydrolyse 
Juli 2015
Alte Zöpfe abschneiden – Störungen in der Faulturmumwälzung 
Sauerkrautsaft in Biogas umwandeln 
Mai 2015
Verhalten von Nanomaterialien bei der Klärschlammverbrennung 
April 2015
Pyreg: Keine Förderung für Müllverbrennungsanlagen -keine Anreize für thermische Klärschlammentsorgung 
Klärschlamm in den Ofen 
Darmstadt: Pilotprojekt will Energie aus Klärschlamm gewinnen 
März 2015
PAK in der Schlammbehandlung/ Verfahrenstechnik  

Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure

Die Universität Hohenheim hat ein neues Verfahren zur Gewinnung von Dünger aus Klärschlamm entwickelt, vor allem die Phosphornutzung steht dabei im Vordergrund. Das Verfahren basiert auf einer Kombination von Hitze, Druck und Säure. Im ersten Schritt wird der Klärschlamm in Autoklaven fest verschlossen und zwei Stunden lang auf über 200 °C erhitzt. Die gewonnenen Biokohlebrocken werden dann mit Säure versetzt, um unter Hitze die Kohle abzutrennen. Nach Zugabe von Magnesiumsalz entsteht Magnesiumammoniumphosphat
(Struvit). Dieses kann laut der Universität Hohenheim direkt als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Über 80 Prozent des im Klärschlamm enthaltenden Phosphats sollen bei diesem HTC-Verfahren für die Düngung erhalten bleiben. Entwickelt hat das Verfahren die Universität Hohenheim in Kooperation mit dem Schweizer Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2.

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2. Verbändeanhörung zur Klärschlammverordnung gestartet

Anfang September hat das Bundesumweltministerium (BMUB) die Verbändeanhörung zum Entwurf einer Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung (Klärschlammverordnung) gestartet. Bis zum 5. Oktober 2015 können Stellungnahmen abgeben werden.

Die Verordnung beinhaltet zwei zentrale Regelungsbereiche. Zum einen sind Änderungen zu den Vorgaben zur bodenbezogenen Klärschlammverwertung einschließlich deren Begrenzung vorgesehen. Zum anderen ist eine Ausdehnung des Anwendungsbereichs mit neuen Vorgaben zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen geplant. Unter anderem werden die Anforderungen an die Klärschlammbeschaffenheit und an die Böden, auf die Klärschlamm aufgebracht werden soll, verschärft. Auch Anforderungen an eine freiwillige Qualitätssicherung bei der Klärschlammverwertung werden geregelt.

Vorgesehen sind zudem die Beendigung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung und die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen. Generell soll die bodenbezogene Verwertung nur noch bis 2025 zulässig sein. Danach obliegt die Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor den Betreibern von Abwasserbehandlungsanlagen der Größenklassen 4 und 5 (Anlagen mit einer Ausbaugröße von mehr als 10.000 Einwohnerwerten). Bestimmte technische Verfahren zur Phosphorrückgewinnung werden hingegen nicht vorgeschrieben.

Die Beendigung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung und die Phosphor-Rückgewinnung war im Koalitionsvertrag des Bundes zwischen CDU/CSU und SPD vereinbart worden.
Diesem Rundbrief fügen wir das aktuelle AöW-Papier „Zahlen und Fakten zum Düngen, zu Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, zu Klärschlamm und zu Trinkwasser“ bei.

Quelle und weitere Informationen:
BMUB, AbfKlärV: Klärschlammverordnung
http://www.bmub.bund.de/themen/wasser-abfall-boden/abfallwirtschaft/wasser-abfallwirtschaft-download/artikel/abfklaerv-klaerschlammverordnung/?tx_ttnews[backPid]=583&cHash=5238dafc8f5cae6c67723e9a11f4d05c

BMUB, Themenseite: Klärschlamm
http://www.bmub.bund.de/themen/wasser-abfall-boden/abfallwirtschaft/abfallarten-abfallstroeme/klaerschlamm/

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Kostensenkung bei der Behandlung von Schlamm für die thermale Hydrolyse

Bei der thermalen Hydrolyse wird Klärschlamm vor der anaeroben Faulung aufgeschlossen, wodurch die Effizienz der Faulung und somit die Biogasproduktion gegenüber einer normalen Faulung deutlich verbessert wird. Um den Hydrolyse-Prozess optimal zu betreiben, ist eine genaue Steuerung der vorgeschalteten Schlammentwässerung notwendig.
Bei Bran Sands/Teesside im Nordosten Englands befinden sich …mehr:

http://www.ingenieur.de/UmweltMagazin/2015/Ausgabe-09/Special-Ressourceneffizienz/Kostensenkung-bei-der-Behandlung-von-Schlamm-fuer-die-thermale-Hydrolyse

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Alte Zöpfe abschneiden – Störungen in der Faulturmumwälzung

Die Kläranlage Haren
Die im Landkreis Emsland gelegene Kläranlage Haren gehört zum Trink- und Abwasserverband „Bourtanger Moor“ und wur-de 1981 in Betrieb genommen. Zwischen 2008 und 2010 erwei-terten wir die Kläranlage unter anderem um eine anaerobe Schlammbehandlung inklusive einem 1400 m³ großen Faulturm (Abbildung 1). Die Belebungsanlage wurde nach dem Verfahren der dreistufigen Kaskaden-Denitrifikation mit vorgeschaltetem Bio-P-Becken umgebaut. Die mechanische Vorreinigung besteht aus einem Rechen mit 3 mm Stababstand, einem belüftetem Sand-/Fettfang und einer zweistraßigen Vorklärung.
Nach Fertigstellung dieser Ausbaustufe wurde eine benach-barte Kläranlage abgeschaltet. Seitdem wird das dort mecha-nisch vorgereinigte Abwasser zu unserer Kläranlage Haren wei-tergeleitet. Die Belastung liegt jetzt bei 30 000 bis 40 000 EW. Es ergeben sich saisonal wechselnde Auslastungen aufgrund ei-nes nahe gelegenen Ferienzentrums.
Das Problem
Bis zwei Jahren hatten wir ständig wiederkehrende Probleme mit Verstopfungen bei der Umwälzung des Faulturms. Wir mussten wöchentlich die zwei zur Umwälzung eingesetzten Kreiselpumpen ausbauen und von Verzopfungen befreien. Das hat je Pumpe ca. zwei Stunden in Anspruch genommen. Zudem
Den ganzen Bericht lesen Sie unter Folge 2/2015 http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2358

Autor
Klaus Walker, Abwassermeister
Kläranlage Haren
Trink- und Abwasserverband (TAV) „Bourtanger Moor“
Zeppelinstraße 14, 49733 Haren, Deutschland
E-Mail: ka.haren@tavbm.de

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Sauerkrautsaft in Biogas umwandeln

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland
Krautergersheim im Elsass ist (wie der Name schon vermuten lässt) die französische Hauptstadt des Sauerkrautes: 70% des französischen Sauerkrauts werden hier hergestellt. Insgesamt werden ungefähr 80.000 Tonnen Sauerkraut pro Jahr in Frankreich aufbereitet. Ein Großteil wird exportiert, da die Franzosen im Durchschnitt „nur“ 0,7 kg pro Jahr essen [1]. Diese riesigen Produktionsmengen benötigen viel Wasser: 30 Millionen Liter Sauerkrautsaft entstehen jedes Jahr durch den Aufbereitungsprozess. Dies entspricht dem Wasserbedarf einer Stadt mit 140.000 Einwohnern.
Aber dieser Saft ist nicht so schmackhaft wie man denken würde: Er ist extrem korrosiv und darf nicht einfach so in die üblichen Abwassersysteme geleitet werden. Bis 2012 fuhren jeden Tag 15 LKWs mit dem Saft in das 80 km entfernte Straßburg, wo er in einer Kläranlage umweltgerecht gereinigt wurde. Aufgrund der hohen Kosten und des CO2-Ausstosses wurde nach einer umweltfreundlicheren Lösung gesucht. So wurde 2012 die Kläranlage in Ehn, in der Nähe von Krautergersheim, umgebaut, um direkt vor Ort den Saft reinigen zu können. Die vorhandenen Technologien wurden verbessert, um direkt Energie aus dem Saft und den Schlämmen der Sauerkrautproduktion zu gewinnen.

2012 wurden zwei Vergärer in Betrieb genommen: einer behandelt die Schlämme, die auch aus den Haushalten von Krautergersheim kommen, und der zweite den Saft der verschiedenen Sauerkrauthersteller der Stadt (einige stellen Sauerkraut bereits seit mehreren Jahrhunderten her). Die Anlage erzeugt 3.332 MWh Biogas pro Jahr, die 76% des Energieverbrauchs der Anlage decken. Dies entspricht dem Verbrauch von 1.000 französischen Haushalten.

Um die Reinheit des Wassers noch zu erhöhen, wird es nach dem Vergärer noch mit Polystyrol-Mikrokugeln gereinigt. Die Restschlämme (nach der Energiegewinnung) werden als Aufschüttmaterial im Straßenbau verwendet. Die Philosophie der Anlage ist: Alles was reinkommt, muss irgendwie wiederverwertet werden.

Die Kosten für die neue Kläranlage beliefen sich auf insgesamt 23 Millionen Euro. 9,9 Millionen Euro davon kamen vom Departement Haut-Rhin, der Wasseragentur Rhein-Maas und dem europäischen FEDER-Fonds. Der Betreiber ist Suez Environnement.

[1] Zahlen aus „Portrait de Producteur : Thierry Angsthelm“ der Webseite „Rungis International“ – http://www.rungisinternational.com/fr/vert/portraits_producteurs/angsthelm.asp

Quelle: „Du jus de choucroute transformé en biogaz“, Pressemitteilung des französischen Ministeriums für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie, 20.03.2015 – http://www.developpement-durable.gouv.fr/Du-jus-de-choucroute-transforme-en.html

Redakteur: Sean Vavasseur, sean.vavasseur@diplomatie.gouv.fr

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Verhalten von Nanomaterialien bei der Klärschlammverbrennung

Ob in Kosmetika, Kleidung oder Lebensmitteln: Nanomaterialien sind Bestandteil von Produkten des täglichen Lebens. Damit Ketchup gut fließt, Socken nicht müffeln und Creme vor Sonne schützt, machen sich Entwickler die speziellen Eigenschaften kleiner Teilchen zu nutze. Das Besondere an Nanomaterialien ist das hohe Verhältnis von Oberfläche zu Volumen. Dieses verleiht ihnen eine höhere chemische Reaktivität und biologische Aktivität. Nach ihrer eigentlichen Verwendung landen mittlerweile nicht unerhebliche Mengen an Nanomaterialien im Abwasser. Nicht nur Umwelt- und Verbraucherschutzgruppen sondern auch die Hersteller der Stoffe sind am weiteren Verbleib der kleinen Teilchen interessiert. Um Licht ins Dunkel zu bringen untersuchten die Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT zuletzt den Verbrennungs- und Rauchgasreinigungsprozess einer Müllverbrennungsanlage, nun war eine Klärschlammverbrennungsanlage in Neu-Ulm an der Reihe.

Die Messung von Nanomaterialien im Rauchgas erfordert einiges an Knowhow und eine komplexe Messtechnik. »Die Verbrennung von Klärschlamm gilt als umweltfreundlich und effizient, allerdings ist das Verhalten von Nanomaterialien in diesem Prozess bislang weitgehend unbekannt«, erläutert Julia Zach von Fraunhofer UMSICHT die Motivation der Wissenschaftler. Sie führten im März und April 2015 im Klärwerk Steinhäule in Neu-Ulm mehrere Messungen durch. Hier werden jährlich etwa 20 000 Tonnen entwässerter Klärschlamm verbrannt. »In der Anlage herrschen Temperaturen von über 850 Grad Celsius, am ersten Messpunkt immerhin noch 200 Grad Celsius, eine Herausforderung für die empfindlichen Messgeräte – aber machbar«, so die Ingenieurin.

Titandioxid als Testmaterial
Als Nanomaterial kam bei den Messungen Titandioxid zum Einsatz. Es wurde dem Klärschlamm in großen Mengen zugegeben und gemeinsam mit ihm verbrannt. Titandioxid ist ungiftig, wenig reaktionsfreudig und kommt beispielsweise in Wandfarben, Zahnpasta und Sonnencremes zum Einsatz. »Wir wollen mit unseren Messungen ermitteln, wie sich das Titandioxid in der Anlage verteilt und welche Mengen an die Umwelt abgegeben werden«, beschreibt Projektleiterin Julia Zach das Ziel der Untersuchungen. Dazu haben die Wissenschaftler die Messinstrumente vor beziehungsweise nach den jeweiligen Stufen der Abgasreinigung angebracht. Zunächst führten sie Referenzmessungen durch, bevor sie den Klärschlamm mit Titandioxid versetzten. An drei Messpunkten richteten die Wissenschaftler sogenannte Impaktormessungen ein. Mit dieser Methode können auch Partikel mit einer Größe von nahezu null Nanometern gemessenen werden. Dies wird durch ein System ermöglicht, das eine getrennte Erfassung von Partikeln in 13 Stufen zulässt. Mit der Impaktormessung lassen sich auch Feinstäube und Ultrafeinstäube untersuchen. Ein weiterer Vorteil neben der bloßen Ermittlung der Partikelgröße: die Teilchen werden auf einer sogenannten Prallplatte gesammelt und können im Anschluss näher analysiert werden. Zudem nahmen die Forscher an drei weiteren Punkten in der Klärschlammverbrennungsanlage Proben der Feststoffe, beziehungsweise der Asche. Die ersten Ergebnisse der Messungen werden im Juni 2015 erwartet.

Ähnliche Untersuchungen in einer Müllverbrennungsanlage in Schweinfurt lieferten erfreuliche Resultate: etwa 96,5 Prozent des eingesetzten Materials tauchen in der Rost- und Flugasche (Kessel- und Zyklonasche) wieder auf, im gereinigten Rauchgas, das an die Umgebung abgegeben wird, wurden lediglich 0,001 Promille gemessen. Die Rauchgasreinigung verhinderte effektiv, dass die Teilchen in die Luft gelangten. Allerdings gelten diese Werte nur für Titandioxid und können nicht auf andere Nanomaterialien übertragen werden. Es besteht also noch großer Forschungsbedarf.

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2015/nanomaterialien_klaerschlammverbrennung.html

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Pyreg: Keine Förderung für Müllverbrennungsanlagen -keine Anreize für thermische Klärschlammentsorgung

Müllverbrennungsanlagen werden auch unter Einbeziehung einer thermischen Klärschlammentsorgung nicht gesondert gefördert. Der Umweltausschuss des Bundestages hat in seiner jüngsten Sitzung Anfang Februar einen entsprechenden Antrag der Linken abgelehnt. Demnach sollten die deutliche Überkapazität vieler Müllverbrennungsanlagen dadurch aufgefangen werden, dass durch eine Bundesförderprogramm Anreize zu einer zusätzlichen thermischen Klärschlammentsorgung geschaffen werden. Laut einer EUWID-Meldung (Ausgabe 8/2015) erklärte die Unionsfraktion ihr Nein im Ausschuss unter anderem damit, dass es nicht Aufgabe des Bundes sei, unwirtschaftliche Müllverbrennungsanlagen zu subventionieren.

http://www.pyreg.de/unternehmen/aktuelles.html

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Klärschlamm in den Ofen

Dyckerhoff nimmt Regelbetrieb auf und will Ressourcen sparen
In der nächsten Woche will das Unternehmen Dyckerhoff im Zementwerk Lengerich regelmäßig Klärschlamm in der Zementherstellung einsetzen. Die entsprechende Genehmigung…mehr:

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Lengerich/1903826-Dyckerhoff-nimmt-Regelbetrieb-auf-und-will-Ressourcen-sparen-Klaerschlamm-in-den-Ofen

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DARMSTADT: Pilotprojekt will Energie aus Klärschlamm gewinnen

Energie – TU, HSE und Stadt erproben in einem Projekt, wie Klärschlamm zur Strom- und Wärmequelle werden kann
Kann die Zentralkläranlage an der Gräfenhäuser Straße zu einem Kraftwerk werden? In einem bundesweit einzigartigen Projekt erforschen Wissenschaftler der Technischen Universität die Möglichkeit, aus Klärschlamm so viel Energie zu erzeugen, dass Strom …mehr:

http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Pilotprojekt-will-Energie-aus-Klaerschlamm-gewinnen;art1231,5978761

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PAK in der Schlammbehandlung/ Verfahrenstechnik

Pulveraktivkohle (PAK) zur Entfernung von Mikroverunreinigungen muss aus dem Abwasser abgetrennt und entsorgt werden. Der dafür vorgesehene Weg führt in der Regel über die bestehende Schlammbehandlung. Es ist aber unklar, ob und welchen Einfluss PAK auf die Schlammbehandlungsprozesse, die Entwässerungseigenschaften und den Brennwert des Schlammes hat. Um diese Aspekte vertieft zu untersuchen, wurden auf der Kläranlage Mannheim (D) durch das Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg (KomS) verschiedenste Versuche durchgeführt. Die Kläranlage Mannheim (D) betreibt in einer Teilstrasse der Abwasserbehandlung eine nachgeschaltete PAK-Stufe zur Spurenstoffelimination (Zugabe von 10 mg PAK pro Liter Abwasser). Aus diesem Grund konnten Versuche zur Faulung von Überschussschlamm (ÜSS) aus Abwasserstrassen mit und ohne PAK-Zugabe separat durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Versuche war es dem AWEL möglich, zusätzliche Abklärungen zu den Schlammeigenschaften in Auftrag zu gegeben. Untersucht wurden dabei der theoretisch mögliche Entwässerungsgrad und der Heizwert von gefaultem ÜSS mit und ohne Zugabe von PAK. Die Resultate zeigen, dass durch den PAKAnteil im Schlamm (zirka 5% des TR-Gehalts im ÜSS) weder die Entwässerbarkeit noch der Heizwert signifikant ansteigen: Bei einer üblichen Faulzeit von 20 Tagen verbessert sich die Entwässerbarkeit durch PAKDosierung um etwas mehr als 1 % TR, der Heizwert steigt ebenfalls geringfügig an. In der Realität wird der ÜSS noch durch Primärschlamm „verdünnt“. Es kann somit gefolgert werden, dass keine relevante Beeinträchtigung der Entwässerung oder der Verbrennung durch die Zugabe von PAK zu erwarten ist.

Die Resultate sowie ein detaillierter Schlussbericht zu diesen Untersuchungen wird in den kommenden Wochen auf der Homepage des KomS publiziert: http://www.koms-bw.de/ (Text: R. Haueter, AWEL Zürich)

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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Meldungen zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm 2015

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November 2015
Phosphorrückgewinnung: Willy-Hager-Preis für Sebastian Petzet 
Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlamm mit der TCR®-Technologie 
Das Phosphorproblem – Neue Strategien in Sicht  
Wertvoller Phosphor aus Klärschlamm: DBU fördert Pilotanlage der AVA cleanphos Technologie 
Juli 2015
Mist statt Mineraldünger: Phosphor-Ressourcen schonen 
Lebensspender Phosphor aus Klärschlamm gewinnen 
REMONDIS: Inbetriebnahme des TetraPhos®-Verfahren mit Herrn Senator Jens Kerstan 
Phosphorrückgewinnung: Willy-Hager-Preis für Sebastian Petzet 
April 2015
Wertstoffrückgewinnung 
Die kommunale Kläranlage als Rohstoffrückgewinnungsanlage – dank TetraPhos®- und ReAlPhos®-Verfahren
Aktuelle Trends bei der Phosphornutzung 
Klärschlamm zu Energie, Dünger und Eisen mit metallurgischem Phosphorrecycling in einem Verfahrensschritt 
Arbeitspakete im Verbund KRN-Mephrec 
Unsere Forschungsprojekte sorgen für Aufmerksamkeit 
BMUB will Regelungen zur Phosphorrückgewinnung zügig voranbringen 
Umweltministerium will Phosphorrückgewinnung voranbringen 
März 2015
Verschwenderischem Umgang mit „Lebensquell Phosphor“ deutlich Riegel vorschieben 

Phosphorrückgewinnung: Willy-Hager-Preis für Sebastian Petzet

Dr.-Ing. Sebastian Petzet (BASF SE, Antwerpen) wurde mit dem Willy-Hager-Preis ausgezeichnet. Der mit 6000 Euro dotierte Preis wurde ihm am 11. Mai 2015 auf der Jahrestagung „Wasser 2015″ der Wasserchemischen Gesellschaft, einer Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, in Schwerin für seine an der TU Darmstadt angefertigte Dissertation „Phosphorrückgewinnung in der Abwassertechnik: Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen“ überreicht (eine Zusammenfassung der Arbeit ist erschienen in KA 6/2014, S. 552). Petzets Arbeit ist von besonderer Bedeutung, weil die natürlichen Phosphatvorkommen begrenzt sind. Alternativ werden daher Wege gesucht, Phosphat aus Abfallströmen zurückzugewinnen. Klärschlämme und Klärschlammaschen sind besonders ergiebig, jedoch gilt es, Verunreinigungen wie Schwermetalle, Krankheitserreger und organische Schadstoffe zu beseitigen. Hierzu hat Petzet Verfahren entwickelt, die gleichermaßen effektiv wie kostengünstig sind. Der von der Willy-Hager-Stiftung gestiftete Preis wird jährlich gemeinsam von der DECHEMA und der Wasserchemischen Gesellschaft verliehen. Prämiert werden hervorragende Arbeiten junger Hochschulwissenschaftler auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung.

Quelle: Korrespondenz Abwasser Heft 7- 2015

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Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlamm mit der TCR®-Technologie

In der Schweiz wurde auf dem Gelände des Abwasserverbandes Altenrhein eine TCR®-Forschungsanlage in Betrieb genommen. Das Verfahren dient zur thermo-katalytischen Zersetzung von Klärschlamm. Dabei wird Kohle erzeugt, aus der Phosphat zurückgewonnen werden soll. Der Betreiber der Anlage ist die FH Nordwestschweiz. Die Forscher wollen einen Weg finden, die Nährstoffe des Klärschlamms zurückzugewinnen und andere, belastete Reststoffe abzuscheiden. Die Susteen Technologies GmbH lieferte die TCR®-Anlage Ende Juli aus, die Technologie entwickelte Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg.

Im Klärschlamm sind wichtige Nährstoffe für Pflanzen wie Phosphat und Stickstoff ebenso enthalten wie schädliche Schwermetalle, beispielsweise Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber und Zink. Zudem können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten in den Abwässern vorkommen. Die TCR®-Technologie tötet Pathogene, wertvolle Nährstoffe hingegen lassen sich in der erzeugten Kohle binden. Wie die Kohle im Anschluss von Schwermetallen befreit werden kann, untersucht die FH Nordwestschweiz in einem Forschungsprojekt. Ziel der Forscher ist die Rückgewinnung der in der Kohle enthaltenen, wertvollen Mineralien für den Einsatz in der Landwirtschaft.

Phosphat als lebensnotwendiger Rohstoff
In der Schweiz gilt seit 2006 ein Ausbringungsverbot für Klärschlamm in die Landwirtschaft. Seitdem wird dieser überwiegend thermisch verwertet, das Phosphat verbleibt in der Asche beziehungsweise der Schlacke und wird deponiert oder bei der Zementherstellung im Zement gebunden. Phosphat ist ein knapper aber lebensnotwendiger Rohstoff. Weltweit wird für die Jahre zwischen 2020 und 2030 mit dem Höhepunkt des Abbaus der natürlichen Phosphatvorkommen gerechnet. Umso bedeutender ist es, Phosphat zukünftig im Kreislauf führen zu können und nachhaltig zu recyceln. Aus diesem Grund forschen die Wissenschaftler der FH Nordwestschweiz an nachhaltigen Verfahren zum Phosphatrecycling. Die TCR®-Anlage für die Forschungsarbeiten steht auf dem Gelände des Abwasserverbandes Altenrhein. Dort wird die Schmutzwasserbehandlung für etwa 120 000 Menschen durchgeführt und insgesamt etwa Klärschlamm von 320 000 Menschen aufgenommen. Vor Ort existiert bereits eine effiziente Klärschlammtrocknung. Der getrocknete Klärschlamm wird derzeit in Zementwerken thermisch verwertet. Das aktuelle Projekt unterstützt die eidgenössische Kommission für Technologie und Innovation KTI.

TCR®-Technologie zur Herstellung von Kohle
Für ihr Projekt benötigten die Eidgenossen zunächst eine zuverlässige Technologie, um mit einem thermo-chemischen Verfahren Kohle zu erzeugen. Das Problem: Bei vielen anderen Verfahren entstehen in der Regel Teere, was sehr schnell zu einer Verblockung der Anlagen führen kann. Zudem erzeugen konkurrierende Verfahren in der Regel nur Gase und Öle von minderer Qualität, die lediglich zur thermischen Nutzung und nicht zur Verstromung oder für die Mobilität eingesetzt werden können. Das TCR®-Verfahren garantiert hingegen eine hohe Betriebsstabilität. Die Qualität der erzeugten Produkte ist sehr hoch, zum Teil ist der direkte Einsatz von Gasen und Ölen in Motoren möglich. So werden beispielsweise bei einem Durchsatz von 300 Kilogramm Einsatzmaterial pro Stunde etwa 150 bis 180 Kilowatt elektrische Leistung erzeugt, wodurch auch die Entsorgungskosten für Klärschlamm reduziert werden. Die TCR®-Kohlen sind frei von organischen Belastungen wie polyzyklischen Aromaten. Die Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT entwickelten gemeinsam mit der Universität Bologna ein Testverfahren für TCR®-Kohle, um diese von anderen Kohlen zu unterscheiden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Kohle frei von organischen Belastungen ist. Eine Einschränkung bei der Verwendung der TCR®-Kohle bildet allerdings eine mögliche Schwermetallbelastung, welche primär abhängig vom Einsatzgut ist. Grundsätzlich bietet die TCR®-Technologie eine außerordentlich flexible Technologieplattform für die Verwertung von organischen Reststoffen und zur Herstellung von energiereichem Öl, Gas und Koks. Sie eignet sich somit zur Lösung von Entsorgungsproblemen und zum Recycling von Nährstoffen. Die TCR®-Technologie wurde von Fraunhofer UMSICHT am Institutsteil in Sulzbach-Rosenberg entwickelt, wo die Ingenieure die erste Anlage vor der Auslieferung abnahmen.

Erstes Produkt der Susteen Technologies GmbH
»Mit der Auslieferung der ersten Anlage haben wir bewiesen, dass die TCR®-Technologie bereit für den Start in den Markt ist«, freut sich der Geschäftsführer von Susteen, Thorsten Hornung. »Diese Laboranlage ist ein wichtiger strategischer Schritt. In der zweiten Phase vollziehen wir den Scale-up, das heißt, wir fertigen derzeit …mehr:

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2015/rueckgewinnung_von_phosphat_aus_klaerschlamm_mit_tcr.html

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Das Phosphorproblem – Neue Strategien in Sicht

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg veranstaltet seine Events zu unterschiedlichen Forschungsthemen auf Schloss Neidstein (Schloss Neidstein, Neidstein 1, 92268 Etzelwang). Die erste Veranstaltung findet am 19. November 2015 zum Thema »Das Phosphorproblem – Neue Strategien in Sicht« statt und wird von der Abteilung Biologische Verfahrenstechnik ausgerichtet.

Abteilungsleiter Fabian Stenzel und Sonja Wiesgickl, wissenschaftliche Mitarbeiterin, der Abteilung »Biologische Verfahrenstechnik« betreuen den Workshop inhaltlich. Sie informieren rund um das Thema »Phosphor« und diskutieren mit ihren Gästen über zukünftige Strategien zur Phosphorrückgewinnung. In spannenden Vorträgen stellt der Workshop vielversprechende Lösungen für die Etablierung eines zukunftsfähigen Phosphormanagements vor. „Neben den aktuellen rechtlichen Vorgaben zur P-Rückgewinnung betrachten wir im Workshop auch die Bestrebungen Bayerns zum Thema nachhaltiges Phosphormanagement. Als Praxisbeispiel stellen wir ein regionales Konzept zur Rückgewinnung von Phosphor aus kommunalem Klärschlamm dar,“ so Fabian Stenzel. Ebenso lässt der Workshop die Möglichkeiten des Einsatzes von P-Rezyklaten in der Düngemittelindustrie nicht außer Acht.

Das Veranstaltungsprogramm sieht interessante Vorträge und eine gemeinsame Podiumsdiskussion vor. So sind Michael Spitznagel (2. Vorsitzender Deutsche Phosphor-Plattform e.V.), Burkard Hagspiel (Stadtentwässerung und Umweltanalytik, Nürnberg), Kees Langeveld (ICL Fertilizers Europe, Amsterdam) und Sonja Wiesgickl (Fraunhofer UMSICHT) als Referenten vertreten. Das Thema Phosphor ist brisant, denn gemäß dem Koalitionsvertrag ist die landwirtschaftliche Verbringung von Klärschlamm zu beenden und eine Rückgewinnung von Phosphor zu forcieren. „Die Einführung einer verpflichtenden P-Rückgewinnung als Bestandteil der Novelle der Klärschlammverordnung stellt daher die Abwasserwirtschaft vor neue Herausforderungen.“, erklärt Sonja Wiesgickl. Der Aufbau einer nachhaltigen Phosphorrückgewinnung erfordert die Notwendigkeit von Vertriebskonzepten zum Absatz der P-Rezyklate in der Düngemittelindustrie und in der Landwirtschaft. Diesen Problematiken widmet sich der Workshop auf Schloss Neidstein. Denn Phosphor ist ein für den Menschen lebensnotwendiger Rohstoff, der in seinen hauptsächlichen Anwendungen nicht substituierbar ist. Die Verfügbarkeit von Phosphor ist somit für die heutige und kommende Generation von entscheidender Bedeutung.

Die Veranstaltung lädt daher im Besonderen Betreiber von Kläranlagen, Entsorgungsbetrieben, Monoverbrennungsanlagen, Zementwerken und Kommunen sowie Zweckverbänden ein, um Ihnen Projekte mit »Signalwirkung« und vielversprechende Lösungen für ein nachhaltiges Phosphormanagement vorzustellen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um im kleinen Rahmen die ideale Möglichkeit zum Netzwerken und Austauschen zu bieten. Die Abteilung Biologische Verfahrenstechnik möchte durch den Workshop den aktiven Dialog mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Industrie herstellen, um in direkten und persönlichen Kontakt zu kommen, sowie Trends und Themen zu diskutieren. In dem exklusiven Ambiente auf Schloss Neidstein soll Forschung und Praxis optimal verbunden werden.

• Informationsflyer Fraunhofer UMSICHT Events auf Schloss Neidstein.pdf
http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2015/das-phosphorproblem–neue-strategien-in-sicht-.html

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Wertvoller Phosphor aus Klärschlamm: DBU fördert Pilotanlage der AVA cleanphos Technologie

Aus der Forschung in die Praxis: Forschungsarbeit von Universität Hohenheim und AVA cleanphos Technologie ist Basis der neuen Pilotanlage
Ein neues Verfahren, das wertvollen Phosphor aus HTC-Klärschlammkohle gewinnt: Um diese neue Technologie zu etablieren, fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine AVA cleanphos Pilotanlage mit Standort in Karlsruhe. Das auf der hydrothermalen Carbonisierung (HTC) basierende Verfahren wurde bereits im Labor von AVA-CO2 erfolgreich getestet. In den nächsten 12 Monaten wird die innovative Lösung bei der AVA-CO2 Forschung GmbH in Karlsruhe in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, der Universität Hohenheim und der Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC, im halbtechnischen Maßstab erprobt. Das Projekt soll zeigen, dass sich dank der AVA cleanphos Technologie ein pflanzenverfügbarer Recycling-Dünger aus Klärschlamm effizient und kostengünstig herstellen lässt.

Für die Industrie wird durch die erfolgreiche AVA cleanphos Pilotierung ein Durchbruch bei der Phosphor-Rückgewinnung, wie sie durch die Novelle der Klärschlammverordnung gefordert wird, erwartet. Das Verfahren hat nicht nur das Potenzial effizienter und kostengünstiger als andere, bestehende Verfahren zu sein. Denn über das HTC-Verfahren wird Klärschlamm zuerst auch in Kohle umgewandelt, ehe das Phosphat isoliert wird.
So entstehen gleich zwei wirtschaftlich interessante Produkte: Ein wertvoller Dünger und die phosphorfreie HTC-Klärschlammkohle, die auch in Zukunft als Ersatz für Braun- oder Steinkohle in der Mitverbrennung eingesetzt werden kann – was zu beträchtlichen Einsparungen von CO2-Emissionen führt. „Die HTC in Kombination mit der AVA cleanphos Lösung macht den Weg frei für eine echte, langfristige Klärschlammverwertung“, erklärt Thomas Kläusli, Chief Marketing Officer von AVA-CO2.
Auch für die Landwirtschaft bietet das Verfahren neue Möglichkeiten. „Obwohl Klärschlamm viel wertvolles Phosphat enthält, spricht vieles gegen eine landwirtschaftliche Verwertung. Der Schlamm kann Krankheitserreger mit sich führen und enthält zusätzlich viele Schwermetalle“, so Prof. Dr. Andrea Kruse, Agrartechnologin der Universität Hohenheim. Bisherige Technologien für die Phosphor-Rückgewinnung setzen zudem vor allem auf die Entsorgung in Monoverbrennungsanlagen, um dann aus der Asche das Phosphat zu gewinnen und als Dünger zu verarbeiten. Diese Verfahren sind aber teurer und deutlich aufwendiger als die HTC.“
Bisher, so Prof. Dr. Kruse weiter, schöpfe man das Phosphat zwar noch aus Mineralwerken in China, den USA und Marokko. „Diese Mineralwerke sind aber mittlerweile so ausgebeutet, dass immer tiefer abgebaut werden muss. Doch je tiefer gebohrt wird, desto mehr Schwermetalle wie Uran sind im Phosphat angereichert, der wiederum als Dünger auf die Felder kommt. Wir brauchen daher neue Phosphatquellen. Der Klärschlamm ist eine davon, und mit der HTC basierten AVA cleanphos Technologie kann er nutzbar gemacht werden.“
Auch die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS begleitet das Projekt wissenschaftlich und wird detaillierte Analysen in Anlehnung an die Vorgaben der Düngemittelverordnung vornehmen.

Über AVA-CO2
Das Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2 ist führend beim Einsatz hydrothermaler Prozesse zur stofflichen und energetischen Nutzung von Biomassen. Zum Leistungsangebot gehört ein patentiertes Verfahren zur großtechnischen Herstellung der biobasierten Plattformchemikalie 5-HMF (5-Hydroxymethylfurfural). Diese dient als erneuerbares Substitut für erdölbasierte Ausgangsstoffe in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Für die feinchemische Industrie produziert die Tochtergesellschaft AVA Biochem bereits heute hochreines 5-HMF. Das Unternehmen ist auch führend beim Einsatz der hydrothermalen Carbonisierung (HTC) zur effizienten Verwertung von Klärschlämmen und anderen biogenen Reststoffen sowie zur Herstellung von Hochleistungskohlenstoffen wie Pulveraktivkohle oder Carbon Black. Als Technologieführer ermöglicht das Unternehmen mit dem eigens entwickelten HTC basierten Verfahren AVA cleanphos auch wirtschaftliche Lösungen für die Phosphorrückgewinnung.
Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Zug und Tochtergesellschaften in der Schweiz und Deutschland hat im Oktober 2010 in Karlsruhe mit der HTC-0 die weltweit erste HTC-Demonstrationsanlage im industriellen Massstab in Betrieb genommen. Im Februar 2014 wurde mit der Biochem-1 die weltweit erste Anlage zur kommerziellen Produktion von 5-HMF in Betrieb genommen.

Über Universität Hohenheim
Gegründet 1818 nach verheerenden Hungersnöten fühlt sich die Universität Hohenheim neben intensiver Grundlagenforschung immer auch der Tradition verpflichtet, innovative Lösungen auf drängende gesellschaftliche Fragen zu entwickeln. Anders als andere Universitäten besitzt die Universität Hohenheim dazu einen bundesweit einmaligen Fächerkanon.
Heute ist die Universität Hohenheim Deutschlands Nr. 1 in Agrarforschung und Food Sciences, sowie stark und einzigartig in Natur-, Wirtschafts-, Sozial-, und Kommunikationswissenschaften.
Text: Klebs

Thomas M. Kläusli, CMO und Mediensprecher, AVA-CO2 Schweiz AG, Baarerstrasse 20, CS-6304 Zug
Tel.: +41 41727 0970, E-Mail: media@ava-co2.com

Prof. Dr. Andrea Kruse, Universität Hohenheim, Fachgebiet Konversionstechnologie und Systembewertung nachwachsender Rohstoffe, T +49 711 459-24700, Andrea_Kruse@uni-hohenheim.de

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Mist statt Mineraldünger: Phosphor-Ressourcen schonen

Phosphor ist lebenswichtiger Nährstoff für das Pflanzenwachstum. 110.000 Tonnen Mineraldünger-Phosphor aus Rohphosphaten werden in Deutschland jährlich ausgebracht, vor allem auf Äckern. Ein Umsteuern ist unausweichlich, so die Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU). Denn die abbauwürdigen Phosphatreserven gehen in etwa 50 bis 200 Jahren zur Neige.
Statt Mineraldünger sollte wo immer möglich Wirtschaftsdünger, wie Stallmist oder Gülle, eingesetzt werden. In Deutschland könnte er den gesamten Phosphor-Bedarf der Landwirtschaft decken. Phosphate sollten nur zum Einsatz kommen, wenn ihr Schadstoffgehalt nicht zu hoch ist. Wichtig ist auch, nicht mehr Phosphor auszubringen, als notwendig. Die derzeitige Methodik der Bodenuntersuchung berücksichtigt nur Phosphor in der obersten Bodenschicht. Bis zu 70 Prozent des Gesamt-Phosphors können sich jedoch in Bodentiefen unterhalb von 30 Zentimetern befinden und sind dort durchaus für Nutzpflanzen noch verfügbar

http://www.umweltbundesamt.de/themen/mist-statt-mineralduenger-phosphor-ressourcen

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Lebensspender Phosphor aus Klärschlamm gewinnen

Das chemische Element Phosphor, das vor allem in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt wird, ist ein essenzieller Baustein allen Lebens. Der Stoff kann weder substituiert noch synthetisch hergestellt werden. Zudem ist sein Vorkommen auf wenige Länder der Erde beschränkt. Ein europaweites Forschungsprojekt zum Recycling von Phosphor stellt deshalb jetzt Möglichkeiten vor, wie der kostbare Rohstoff aus Klärschlamm und Abwasser gewonnen werden kann.
Phosphor ist ein für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen lebenswichtiges Element, das beispielsweise für den Knochenbau, aber auch für die Bildung von DNA-Strängen in der Zelle wichtig ist. In der Landwirtschaft wird Phosphor für die Düngung nahezu aller Pflanzen eingesetzt, denn er sorgt für einen hohen Ernteertrag und eine gute Qualität der angebauten Nutzpflanzen. Umso bemerkenswerter ist es, dass es sich bei Phosphor um ein limitiertes Element handelt, welches nur in bestimmten Gesteinen in wenigen Regionen der Welt wie zum Beispiel in Afrika oder China vorkommt. Deshalb werden vermehrt Projekte ins Leben gerufen, die sich mit der Möglichkeit des Recyclings dieses kostbaren Rohstoffs befassen.

Schadstoffreduktion für Rohstoffgewinnung
Als Ausgangsmaterial tritt vor allem Klärschlamm in den Fokus, denn hier lagert sich Phosphor besonders gut ab. „Klärschlamm ist im Wesentlichen die Biomasse der gewachsenen Mikroorganismen in der Kläranlage, speziell in der biologischen Reinigungsstufe“, erklärt Dr. Almut Gerhardt, Geschäftsführerin der LimCo International GmbH, die an einem europaweiten Projekt zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm mitarbeitet. Innerhalb der biologischen Reinigungsstufe säubern Mikroorganismen das Abwasser und produzieren dabei Biomasse. Diese ist reich an Phosphor, da das Element in jedem Organismus zum Beispiel in der Erbsubstanz oder in der Energiespeichersubstanz Adenosintriphoshat (ATP) enthalten ist. „Der hohe Phosphatgehalt im Abwasser, der vorwiegend durch die anthropogene Düngung durch beispielsweise Mist und Gülle erzeugt wird, wird also eliminiert und in die Mikroorganismenbiomasse eingelagert“, erläutert Gerhardt.

Aus diesem Grund wird Klärschlamm schon seit langer Zeit als landwirtschaftlicher Dünger eingesetzt. Jedoch wurde in den vergangenen Jahren immer mehr auf die hohe Schwermetallbelastung des Bodens durch diese Art der Bodenanreicherung aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird aufgrund der hohen Konzentration organischer Spurenschadstoffe vermehrt dafür plädiert, Klärschlamm generell nicht mehr als Dünger zu verwenden. „Um dieser Belastung des Bodens durch Klärschlamm entgegenzuwirken und dennoch den hohen Phosphorgehalt dieses Abfallprodukts weiter zu nutzen, wurde das europäische FP 7 P-REX Projekt ins Leben gerufen, das sich zum Ziel gesetzt hat, das wertvolle Element aus Klärschlamm zu recyceln“, so Almut Gerhardt.
Europaweites Projekt liefert Daten zur Sekundärstoffgewinnung

In dem Projekt geht es darum, eine Kostenevaluation sowie eine Marktanalyse und einen Leitfaden für die Aufarbeitung von Phosphor aus Klärschlamm und Abwasser zu erstellen. Dabei wurde deutlich, dass der Bedarf an Phosphor durch die weiter wachsende Erdbevölkerung und den damit einhergehenden Mehrverbrauch an Dünger für pflanzliche Nahrungsmittel in den kommenden Jahren weiter steigen wird.

„Die technischen Grundlagen für die breite Anwendung des Phosphor-Recyclings sind heute gegeben. Allerdings ist für das Verfahren mitunter der Einsatz vieler kostenintensiver Chemikalien nötig, wodurch der Preis des recycelten Phosphor im Moment noch nicht konkurrenzfähig ist“, erläutert Dr. Christian Krabbe vom Projektpartner Kompetenzzentrum Wasser in Berlin die bisherige Entwicklung. Als Leiter des EU-Projekts FP 7 P-REX spricht er deshalb die Empfehlung aus, eine Teilsubstitution fossiler Phosphate durch wiederaufbereiteten, sekundären Phosphor zu etablieren. In der Düngemittelproduktion könne so relativ kurzfristig und ohne hohe Investitionen ein substanzieller Teil des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors in bereits vorhandene Wertschöpfungsketten recycelt werden, so Krabbe.
Spezialisten für Gewässerschutz garantieren Bodenverträglichkeit

An dem Projekt beteiligt sind Institutionen und Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Projektpartner ist die Konstanzer LimCo International GmbH, die auf die Prüfung und Überwachung der Wasserqualität von Trinkwasser, Abwasser, Prozesswasser sowie von Flüssen und Seen spezialisiert ist. Sie gewährleistet mit Hilfe von toxikologischen Tests die unbedenkliche Einsatzfähigkeit des recycelten Phosphor. „Wir verfügen über ein einzigartiges Echtzeit-basiertes Toximeter, mit dem wir verschiedene Klärschlämme und Phosphor-Recyclate auf ihr toxisches Restpotenzial hin getestet haben“, erklärt Gerhardt.

Gemeinsam mit ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Nadja Rastetter hat sie für das EU FP 7 P-REX Projekt den von LimCo konzipierten Toximeter erstmals so adaptiert, dass dieser auch für Klärschlamm und Bodenmessungen verwendet werden konnte. Um die Ungefährlichkeit des Phosphors aus den Klärschlämmen zu verifizieren, wurden von der LimCo International GmbH drei verschiedene Indikatorarten eingesetzt: Bachflohkrebse als wichtige Wasserorganismen, Wasserlinsen als Vertreter von Wasserpflanzen und Kompostwürmer für Bodentests. „Alle Tests wurden nach internationalen Standards durchgeführt. Darüber hinaus wurden zusätzliche sensitive Parameter in Echtzeit kontinuierlich mit unserem Toximeter gemessen“, erläutert Almut Gerhardt den Umfang der von ihr durchgeführten toxikologischen Messungen.

Noch im Sommer 2015 soll das Projekt offiziell abgeschlossen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm in den kommenden Jahren immer mehr lohnen wird. Der Fokus sollte aber in erster Linie nicht darauf gelegt werden, sekundären Phosphor als Alternative zum fossilen Element anzubieten, sondern dieses teilweise durch das recycelte Produkt zu ersetzen. „Bevor in eine neue Infrastruktur investiert wird, sollte zunächst das Beste aus der bestehenden herausgeholt werden. Deshalb ist die Integration sekundärer Teilströme in existierende Primärströme umzusetzen“, sagt Krabbe abschließend.

Weitere Informationen:
LimCo International GmbH
Dr. Almut Gerhardt
Blarerstr. 56
D-78462 Konstanz
Tel.: +49-(0)7531-9913594
E-Mail: almutg@web.de
http://www.bio-pro.de/magazin/index.html?lang=de&artikelid=/artikel/10605/index.html

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REMONDIS: Inbetriebnahme des TetraPhos®-Verfahren mit Herrn Senator Jens Kerstan

Herstellung von Phosphorsäure aus Klärschlammasche
Hamburg. REMONDIS Aqua und HAMBURG WASSER laden zur Inbetriebnahme der Pilotanlage des von REMONDIS entwickelten und patentierten REMONDIS TetraPhos®-Verfahren auf das Gelände des Klärwerk Hamburg ein. Mit dem seit 2013 erforschten neuen TetraPhos-Verfahren hat REMONDIS Aqua einen Weg gefunden, um im industriellen Maßstab wirtschaftlich Phosphorsäure aus Aschen von Klärschlammverbrennungsanlagen herzustellen. Das neue Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphaten ist von Chemikern und Ingenieuren in Forschungslaboren entwickelt worden und wird nun, auf Grund der langjährigen guten Zusammenarbeit zwischen HAMBURG WASSER und REMONDIS, in einer Pilotanlage in unmittelbarer Nähe der VERA Klärschlammverbrennung unter idealen Bedingungen bis zur Betriebsreife optimiert.
Die VERA ist eine Öffentlich-Private-Partnerschaft zwischen der HAMBURG WASSER (60%) und der REMONDIS (40%) die seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich der Klärschlammverbrennung zusammenarbeiten. Klärschlamm aus der Stadt Hamburg und umliegenden Kläranlagen wird thermisch verwertet und so zur Stromerzeugung genutzt. Was übrig bleibt ist die reichhaltige Klärschlammasche die nun ein wertvoller Rohstoffpool ist.

Phosphorsäure ist ein hochwertiger Grundstoff zur Herstellung nahezu aller Phosphorprodukte, vor allem zur Herstellung von Dünge- und Futtermitteln. Wissenschaftler auf der ganzen Welt arbeiten seit Jahren an wirtschaftlichen Verfahren zum Phosphor-Recycling, denn Phosphor und seine Verbindungen, deren natürliche Ressourcen zur Neige gehen, sind von herausragender Bedeutung für das Leben auf der Erde. Alleine in Europa liegt der Bedarf an Phosphorsäure bei weit über 1 Million Tonnen pro Jahr.
Die durch das Verfahren gewonnene RePacid®-Phosphorsäure ist frei von Schwermetallen und somit prädestiniert zur Herstellung von Futtermitteln und reinen Düngemitteln. Durch das Verfahren können nicht nur Phosphorsäure aus Asche gewonnen werden, sondern auch Gips für die Baustoffindustrie, so wie Eisen- und Aluminiumsalze, die als Fällungsmittel in der Abwasserreinigung zur Phosphorelimination in Kläranlagen recycelt werden.
Das REMONDIS TetraPhos®-Verfahren ist damit von herausragender ökologischer Effizienz und Wirtschaftlichkeit und trägt im mehrfachen Sinne zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen bei. Es schließt mehrfach Kreisläufe, schont natürliche Ressourcen und macht Europa langfristig unabhängiger von Phosphat-Importen. Dieses neue Verfahren unterstreicht einmal mehr die Philosophie der REMONDIS, dass Kläranlagen inzwischen keine Entsorgungsanlagen mehr sind, sondern Rückgewinnungsanlagen von sauberem Wasser, Energie und Rohstoffen. Mit dem REMONDIS TetraPhos® Verfahren schließt sich der Stoff- und Wirtschaftskreislauf für Phosphor erstmalig insgesamt und nachhaltig.
Hintergrundinformationen
REMONDIS ist eines der weltweit größten privaten Dienstleistungsunternehmen der Recycling- und Wasserwirtschaft und erbringt Dienstleistungen für rund 30 Millionen Menschen. Über Niederlassungen und Anteile an Unternehmen ist REMONDIS in 24 europäischen Ländern sowie in China, Indien, Taiwan, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Australien und weiteren Ländern auf vier Kontinenten präsent. Das 1934 gegründete Familienunternehmen erwirtschaftet mit mehr als 31.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 6,4 Milliarden Euro (2014). REMONDIS setzt auf partnerschaftliche Konzepte, neue Ideen und zukunftsweisende Perspektiven, um einen wesentlichen Beitrag zur Rohstoff- und Wasserversorgung der Zukunft zu leisten.
Die REMONDIS Aqua-Gruppe ist Spezialist für eine ebenso zuverlässige wie effiziente Wasserwirtschaft. Als Partner von Kommunen, Verbänden und der Industrie ist das Unternehmen sowohl deutschlandweit als auch international tätig. Schwerpunkte der internationalen Wasseraktivitäten bilden die Märkte in der Türkei, Indien, Polen, Spanien und weiteren europäischen Ländern.

Weitere Informationen:
REMONDIS SE & Co. KG
Michael Schneider
Marketing & Unternehmenskommunikation
Brunnenstraße 138
44536 Lünen
Telefon: +49(0)2306/106-515
Telefax: +49(0)2306/106-530
Internet: www.remondis.de
E-Mail: michael.schneider@remondis.de

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Phosphorrückgewinnung: Willy-Hager-Preis für Sebastian Petzet

Dr.-Ing. Sebastian Petzet (BASF SE, Antwerpen) wurde mit dem Willy-Hager-Preis ausgezeichnet. Der mit 6000 Euro dotierte Preis wurde ihm am 11. Mai 2015 auf der Jahrestagung „Wasser 2015″ der Wasserchemischen Gesellschaft, einer Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, in Schwerin für seine an der TU Darmstadt angefertigte Dissertation „Phosphorrückgewinnung in der Abwassertechnik: Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen“ überreicht (eine Zusammenfassung der Arbeit ist erschienen in KA 6/2014, S. 552). Petzets Arbeit ist von besonderer Bedeutung, weil die natürlichen Phosphatvorkommen begrenzt sind. Alternativ werden daher Wege gesucht, Phosphat aus Abfallströmen zurückzugewinnen. Klärschlämme und Klärschlammaschen sind besonders ergiebig, jedoch gilt es, Verunreinigungen wie Schwermetalle, Krankheitserreger und organische Schadstoffe zu beseitigen. Hierzu hat Petzet Verfahren entwickelt, die gleichermaßen effektiv wie kostengünstig sind. Der von der WillyHagerStiftung gestiftete Preis wird jährlich gemeinsam von der DECHEMA und der Wasserchemischen Gesellschaft verliehen. Prämiert werden hervorragende Arbeiten junger Hochschulwissenschaftler auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung.

Quelle: Korrespondenz Abwasser Heft 7- 2015

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Wertstoffrückgewinnung

Phosphor ist ein essentielles und unersetzbares Element für alle Lebewesen und Pflanzen. Die natürlichen Reserven sind begrenzt und gehen zur Neige. Für die Zukunft bedeutet dies ein Umdenken im Umgang mit dem Rohstoff Phosphor.
Vor allem häusliche und industrielle Abwässer enthalten hohe Konzentrationen an Phosphorderivaten (gelöstes Phosphat, phosphorhaltige Biomasse, Phosphit, usw.). Um eine spätere Eutrophierung von Flüssen und Seen zu verhindern, wird unter hohem Kostenaufwand Phosphat aus Abwässern entfernt und im Klärschlamm bzw. Klärschlammasche konzentriert. Durch das Vorkommen von pathogenen Mikroorganismen sowie persistenten organischen Verbindungen und Schwermetallen (im Klärschlamm) können diese verbliebenen Phosphormengen ohne eine weitere Behandlung nur eingeschränkt genutzt werden.

inocre® bietet Ihnen mit ihrem Know-how Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphorderivaten aus Feststoffen oder Abwässern an.

P-bac®-Verfahren – selektive Rückgewinnung aus Klärschlammasche, Schlacken, kontaminierten Böden
inocre® hat zusammen mit dem Institut für Hygiene und Umweltmedizin der RWTH Aachen ein patentiertes biotechnologisches Verfahren für Phosphorrückgewinnung entwickelt. Das P-bac®-Verfahren ermöglicht die effiziente und selektive Phosphorrückgewinnung aus schwermetallkontaminierten Feststoffen.

Die selektive Phosphorrückgewinnung mittels P-bac®-Verfahren wird in zwei Phasen realisiert:

1. Der erste Schritt basiert auf dem prinzip „Bioleaching“ welches weltweit für die Gewinnung von Metallen (z. B. Kupfer, Zink, Uran, usw.) im Bergbau angewendet wird.
Durch die mikrobielle Bildung von Schwefelsäure erfolgt innerhalb weniger Stunden die Herauslösung der meisten Phosphorderivate und Schwermetalle aus dem Feststoff.
Der von den Schwermetallen abgereicherte Feststoff wird abschließend von der Flüssigphase abgetrennt und kann zu reduzierten Kosten deponiert werden. Die Flüssigphase wird in einem zweiten Schritt behandelt.

2. In einem zweiten Schritt erfolgt die selektive Trennung des Phosphates von den Schwermetallen durch mikrobiologische Phosphataufnahme. Die phosphatangereicherte Biomasse wird abschließend von der Flüssigphase getrennt und kann verarbeitet werden. Bis zu 90% des ursprünglichen Phosphats können so mit dem P-bac®-Verfahren zurück gewonnen werden.
Die Schwermetalle werden nicht von der Biomasse inkorporiert und bleiben in Lösung. Diese werden anschließend chemisch ausgefällt und aufkonzentriert.

Das Endprodukt des P-bac®-Verfahrens enthält 30-45% P2O5 (Phosphorpentoxid) und keine pathogenen Mikroorganismen.

Vorteile des P-bac®-Verfahrens:
• Phosphatlaugung und Phosphatrückgewinnung in einem Verfahrensschritt
• Laugung mit niedrigen Temperaturen und atmosphärischem Druck
• Mikrobielle Produktion von Schwefelsäure und CO2-Fixierung
• Schwermetallarmes Endprodukt
• Phosphatangereichertes Endprodukt
• Keine pathogenen Mikroorganismen
• mögliche Reduzierung der Deponieklasse des Eingangsproduktes
• Bioakkumulation von Phosphat aus Abfallstoffen
• Schwermetallabscheidung aus Abfallstoffen

Kundenspezifische Phosphatentfernung – inocre® bietet ihnen ihr Know-how für biotechnologische Verfahren zur Gewinnung von Phosphatderivaten aus Feststoffen und Abwässern an.

Neben der Behandlung von Feststoffen sind auch industrielle Abwässer mit hohen Konzentrationen an Phosphorderivaten von Interesse, da eine Abtrennung und Aufkonzentration neben einem höheren erlös durch das endprodukt auch Kosteneinsparungen bei der Einleitung in die Kläranlage mit sich bringen.

http://www.inocre.de/phosphatrueckgewinnung

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Die kommunale Kläranlage als Rohstoffrückgewinnungsanlage – dank TetraPhos®- und ReAlPhos®-Verfahren

Unsere Philosophie:
Kläranlagen sind keine Entsorgungsanlagen, sondern inzwischen Rückgewinnungsanlagen von sauberem Wasser, Energie und Mineralien. Mit Verfahren und Dienstleistungen von REMONDIS werden Abwässer gereinigt, Klärschlämme stofflich und energetisch verwertet und aus den Aschen wertvolle Salze zurückgewonnen – vor allem mit dem von REMONDIS Aqua entwickelten TetraPhos®-Verfahren.

Klärschlammaschen werden mit dem neuen Verfahren nicht wie üblich in Salzsäure, sondern in Phosphorsäure gelöst. Dabei wird die Phosphorsäure mit dem Phosphoranteil der Asche angereichert und in verschiedenen Selektionsstufen aufbereitet. So lassen sich RePacid®-Phosphorsäure für die Herstellung von Phosphaten (u. a. Düngemitteln), Gips für die Baustoffindustrie, aber auch Eisen- und Aluminiumsalze gewinnen, die als Fällungsmittel zur Abwasserreinigung und Phosphorelimination in die Kläranlage zurückgeführt werden können. Das TetraPhos®-Verfahren ist damit von herausragender ökologischer Effizienz und Wirtschaftlichkeit und trägt zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen bei.

REMONDIS denkt aber noch weiter. Das für die Phosphorrückgewinnung ideale Salz ist Calciumphosphat, das in Kläranlagen mit dem ReAlPhos®-Verfahren hergestellt werden kann. Durch den Einsatz von Aluminium (z. B. ALUMIN®) als Fällungsmittel wird bei diesem Verfahren der Phosphor in einer besser verfügbaren Form aus dem Klärschlamm zurückgewonnen.

http://www.remondis-aqua.de/aq/aktuelles/neue-verfahren/

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Aktuelle Trends bei der Phosphornutzung

Nicht nur wir von der PYREG GmbH machen uns Gedanken über ein sinnvolles Phosphor-Recycling: An der ETH Zürich haben sich kürzlich zahlreiche Wissenschaftler getroffen, um über die aktuellen Trends bei der Phosphornutzung zu diskutieren. Themen dabei waren unter anderem die Herstellung von Phosphatdünger aus verschiedenen Ressourcen, dessen effektive Nutzung in der Landwirtschaft sowie Mechanismen von Phosphorverlusten und wie diese vermindert werden können.

So geht beispielsweise ein Großteil des gedüngten Phosphors auch deshalb verloren, weil dieser je nach Wachstumsperiode nicht rasch genug durch die Pflanzen genutzt werden kann und dann sehr schnell im Boden gebunden wird. Anschließend können ihn die Pflanzen nur noch sehr schlecht aufnehmen und verwerten. Die Wissenschaft forscht deshalb derzeit daran, ob die Landwirtschaft künftig nicht vermehrt auf Pflanzen setzen sollte, die ein besonders großes und feines Wurzelsystem besitzen. Dadurch wird pro Pflanze mehr Boden erschlossen und ihr steht somit potentiell mehr Phosphor für die Aufnahme zur Verfügung.
Klaus Jarosch von der ETH Zürich hat eine interessante Übersicht über die aktuellen Trends bei der Phosphornutzung zusammengestellt. Zu finden ist sie hier.

http://www.pyreg.de/unternehmen/aktuelles.html

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Klärschlamm zu Energie, Dünger und Eisen mit metallurgischem Phosphorrecycling in einem Verfahrensschritt

Hintergrund
Klärschlamm ist ein Rohstoff mit dem Potenzial, die energetische Bilanz einer Kläranlage maßgeblich zu verbessern und in der Summe bis zu 40 % des binnenländischen Bedarfs der zunehmend knapper werdenden Ressource Phosphor zu decken. Bei der Abwasserreinigung der Stadt Nürnberg entstehen jährlich ca. 40.000 Tonnen entwässerter Klärschlamm, der zu einem hohen Preis entsorgt werden muss. Zusammen mit den Städtepartnern Erlangen, Fürth und Schwabach summiert sich das Schlammaufkommen auf ca. 70.000 Tonnen pro Jahr. Aktuell wird der Schlamm überwiegend in Kraftwerken mitverbrannt und ein kleiner Anteil in die Landwirtschaft und in den Landschaftsbau verbracht. Mangels Alternativen wird das Material über weite Wege transportiert, schadlos gemacht und endgelagert, obwohl sich der Klärschlamm für eine lokale stoffliche und energetische Verwertung eignet.
Im Ergebnis eines Ideenwettbewerbs wurde beim Mephrec-Verfahren -der Verhüttung des Klärschlamms mit metallurgischem Phosphorrecycling, das größte Potenzial erkannt, um in Metropolregionen wie Nürnberg unter Berücksichtigung transparenter ökologischer und volkswirtschaftlicher Kriterien den Umgang mit den Ressourcen Abwasser und Energie zu verbessern. Davon profitiert zugleich der Klimaschutz und die regionale Wertschöpfung wird effizient, zukunftsorientiert und nachhaltig ausgerichtet. Die Technik wird bislang nur in Großanlagen und mit der Zielrichtung der thermischen Verwertung von kommunalen und industriellen Abfällen eingesetzt. Es besteht entsprechender Forschungsbedarf.

Ziele
Die Verbundpartner des Projekts KRN-Mephrec untersuchen die technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit des metallurgischen Phosphorrecyclings als integriertes, thermisches Verfahren der Schmelzvergasung von Klärschlämmen. Mit Hilfe einer Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab soll das Verfahren in seinen Kernkomponenten getestet und für den Dauerbetrieb fortentwickelt werden.
Die Teilziele des Verbundprojekts sind:
a) Erarbeitung eines regionalen Energie-und Stoffstrommanagementkonzeptes für Klärschlamm mit energetischer Verwertung sowie Rückführung und Nutzung der Produkte im regionalen Wirtschaftskreislauf.
b) Etablierung der Verhüttungstechnologie als integraler Bestandteil des Abwasserbehandlungsprozesses unter den Prämissen:
• Eigenbedarfsdeckung an Energie für das Klärwerk durch Selbstverwertung des erzeugten Synthesegases. Im Klärschlamm enthaltener Kohlen-und Wasserstoff wird als heizwertreiches Brenngas zur Strom-und Wärmeversorgung bereitgestellt.
• Elimination der Schadstoffe im Klärschlamm und in Klärschlammasche durch vollständige Zerstörung aller organischen Schadstoffe bei Hochtemperatur und feste Bindung der Schwermetalle in der Eisenmetallschmelze.
• Erschließung des Klärschlamms und der Klärschlamm-asche als Phosphorquelle, indem die Wertstoffe als pflanzenverfügbares, schadstoffarmes Rezyklat dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden.
c) Ermittlung der Skalierungsfaktoren einschließlich ihres Einflusses auf die Wirtschaftlichkeit bei verschiedenen Standortvoraussetzungen und Verfahrenskombinationen.
d) Förderung der betrieblichen und vermarktungsrelevanten Akzeptanz der Technologie im Sinne der Verlängerung der Wertschöpfungskette zur Abwasserreinigung.
Arbeitsschwerpunkte
Das Forschungsprojekt ist in drei Themenfelder gegliedert:
• Regionales Klärschlammverwertungskonzept,
• Entwicklung der Verfahrenskette und
• Untersuchung der Produktqualität und Vermarktungsmöglichkeiten.
Unter dem Leitthema „Regionales Klärschlammverwertungskonzept“ entwickeln die Kooperationspartner zusammen das Konzept des regionalen Managements, um die Abfallströme der Abwasserreinigung in der Metropolregion so zu bündeln, dass deren nachhaltige und ökonomisch zweckmäßige Bewirtschaftung unter maximaler energetischer sowie stofflicher Nutzung des Klärschlamms möglich wird. Der Lösungsweg soll ökologisch bilanziert und die Wirkung des Konzepts mit den etablierten Klärschlammverwertungswegen in Deutschland verglichen werden.
Unter dem Thema „Entwicklung der Verfahrenskette“ werden technologische Fragestellungen wissenschaftlich begleitet und deren Umsetzung im großtechnischen Maßstab unter Berücksichtigung der etablierten Verfahren auf dem Stand der Technik überprüft. In der ersten Erprobungsphase wird der Reaktor mit getrocknetem, brikettiertem Klärschlamm beschickt. Zur Erprobung alternativer Einsatzstoffe werden in einer weiteren Projektphase der Klärschlamm durch Briketts aus Klärschlammasche ersetzt und getestet.
Neben dem Nachweis der Funktionsfähigkeit und Anwendbarkeit des Verfahrens ist die energetische Integration aller Verfahrensschritte der entscheidende Faktor hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Alle energieintensiven Teilprozesse sind so zu integrieren, dass die Energieausbeute sämtlicher Vorbereitungs-und Nachbehandlungsschritte maximiert wird. Gleichzeitig sind die Prozesse der Klärschlammtrocknung und Abluftbehandlung an die Betriebsumgebung der Kläranlage anzupassen, um alle Synergien auszuschöpfen und die Standortvorteile hinsichtlich Infrastruktur, Abluft und Abwasserbehandlung und besonders der Energieverwertung auf der Kläranlage zu nutzen.
Im letzten Themenkomplex „Untersuchung der Produktqualität und Vermarktungsmöglichkeit“ sollen die Produkte auf ihre Qualität und Marktfähigkeit unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessengruppen aus Politik, Landwirtschaft und Wissenschaft begutachtet werden. Daraus kann das Gesamtpotenzial des Bewirtschaftungssystems abgeleitet und dessen ökologische und ökonomische Aspekte in ihrer Bedeutung für den Abwassersektor der Region sowie die mittelfristige Klärschlammverwertungs-und Phosphorrecyclingstrategie des Bundes und der Länder ermittelt werden.

Weitere Informationen
>> zu den Arbeitspaketen
>> zur Homepage der Klärschlammverwertung Nürnberg
http://www.bmbf.nawam-erwas.de/de/project/krn-mephrec

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Arbeitspakete im Verbund KRN-Mephrec

AP 1: Bereitstellung der technischen Komponenten und Nachweis der praktischen Funktionstauglichkeit der Technologie
Ansprechpartner:

Matthias Scherner, Klärschlammverwertung Region Nürnberg GmbH, Adolf-Braun-Straße 33, 90429 Nürnberg,
E-Mail: matthias.scherner@stadt.nuernberg.de
Kurzbeschreibung:
Die Technologie des metallurgischen Phosphorrecyclings wurde bisher ausschließlich im Laborreaktor getestet. Mit Hilfe der Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab sollen die Einzelkomponenten zu einer robusten Verfahrenskette für die gleichzeitige energetische und stoffliche Klärschlammverwertung entwickelt und die Funktions- und Praxistauglichkeit nachgewiesen werden. Die Verfahrenskette besteht aus den wesentlichen Verfahrenskomponenten:
• Klärschlammaufbereitung für den Schmelzprozess, bestehend aus Trocknung und Brikettierung
• Bau und Betrieb der Kernkomponenten des Schachtofens (Mephrec-Reaktor)
• Rohgasverwertung einschließlich der erforderlichen Gas- und Abluftreinigung
Die Ziele des APs sind:
• Realisation des Demonstrationsobjekts einer Schmelzvergaseranlage zur kontinuierlichen Aufbereitung und Verarbeitung von Klärschlamm und Klärschlammasche im halbtechnischen Maßstab
• Nachweis der stabilen Prozessführung und Praxistauglichkeit der Hauptkomponenten und der Verfahrenskette
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Planung und Bau der Pilotanlage durch einen Wirtschaftspartner am Standort Klärwerk Nürnberg
• Inbetriebnahme der Anlage und Dauertest nach einem festgelegten Versuchsprogramm
• Funktionsüberprüfung der Verfahrenskette mit Verfahrensoptimierung und Variation der Eingangsstoffe
• Bestimmung der Vorgaben zur Abluftbehandlung für eine großtechnische Anlage

AP 2: Bilanzierung des Prozesses der Schmelzvergasung und der Verfahrenskette und Verwertungskonzept für das erzeugte Synthesegas
Ansprechpartnerin:

Sonja Wiesgickl, Fraunhofer UMSICHT, An der Maxhütte 1, 92237 Sulzbach-Rosenberg,
E-Mail: sonja.wiesgickl@umsicht.fraunhofer.de
Kurzbeschreibung:
Die Bilanz der Stoffströme des Verfahrens wurde in einer Machbarkeitsstudie der ingitec GmbH kalkuliert und bedarf der messtechnischen Bestätigung. Das Mess- und Analyseprogramm im Arbeitspaket ist die Grundlage für die vollständige Prozessbilanzierung. Die Daten bilden die Grundlage für die Genehmigung, die Bemessung und den Betrieb einer Großanlage. Nutzungsoptionen für das entstehende Synthesegas, das bei unterschiedlichen Betriebsweisen variiert, werden hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Parameter charakterisiert, bewertet und miteinander verglichen. Neben der optimalen energetischen Nutzung des entstehenden Synthesegases sind die Gewinnung der schadstoffarmen phosphorhaltigen Schlacke und der Eisenmetalllegierung die wesentlichen Nutzungsfaktoren der Klärschlammverwertung. Die Qualitäten dieser Prozessprodukte und der Reststoffe aus der Gasreinigung werden dokumentiert und Nutzungsoptionen aufgezeigt.
Die Ziele sind:
• Kenntnis sämtlicher Inhalte der Ausgangsprodukte, der Betriebsmittel und der ausgetragenen Stoffe einschließlich Filterstaub
• Vollständige Prozessbilanz mit Vorgaben für die technische und betriebliche Prozessoptimierung
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Feststoffanalytik, Gasprobenanalytik und Untersuchung der Schlacke und Stäube nach Deponieverordnung für die eventuell erforderliche Entsorgung
• Untersuchung der thermischen Verwertung mit Nutzung der Wärmeenergie für Trocknung, sowie Wärme-/Kältebedarf des Klärwerks
• Untersuchung des Stromerzeugungspotenzials über Wärme im Dampf-, Sterling- oder ORC-Prozesse sowie der motorischen Verwertung nach Gasaufbereitung im BHKW mit Bestimmung der Anforderungen an die Gasqualität und -aufbereitung

AP 3: Einbindung der Verfahrenskette in die Kläranlage, Energie- und Stoffstrommanagement als regionales Dienstleistungssystem und regionales Vermarktungskonzept des Rezyklats
Ansprechpartnerin:

Christina Tocha, Universität der Bundeswehr München, Institut für Wasserwesen – Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, Werner-Heisenberg-Weg 39, 85577 Neubiberg, E-Mail: christina.tocha@unibw.de
Kurzbeschreibung:
Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit des metallurgischen Phosphorrecyclings hängen maßgeblich von den Standortsfaktoren ab. Vorteile durch kurze Wege, Synergien bei der Logistik durch die enge Einbindung des Verfahrens in die Infrastruktur des Klärwerkprozesses werden konkretisiert. Das Verfahren der Schmelzvergasung von Klärschlamm ist ein Teilschritt der Schlammbehandlung nach der Faulung, Entwässerung, Trocknung und Brikettierung. Für die im Verwertungsprozess entstehenden Abwässer und die geruchsbelastete Abluft werden kostengünstige und robuste Behandlungsvarianten auf Grundlage von Analytik und Abbauversuchen erarbeitet.
Durch das Verfahren werden die Wertstoffe des Klärschlamms zurückgewonnen. Es ist zu untersuchen, wie diese Stoffe mit maximalem Nutzen für die Volkswirtschaft vermarktet werden können und welcher Preis dafür zu erzielen ist.
Die Ziele des APs sind:
• Definierte und verifizierte positive wie negative Standortsfaktoren für den Einsatz des Verfahrens
• Regionales Logistikkonzept, einschließlich Vermarktungsstrategie der Produkte. Ermittelte Akzeptanz- und Umsetzungsbarrieren für die Verfahrensanwendung
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Bestandsanalyse der Kläranlagenstruktur und Entsorgungswege für Klärschlamm. Ermittlung der Randbedingungen und relevanten Parametern, die das Energie- und Stoffstrommanagementkonzept beeinflussen. Verifizierung der Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse auf andere Standorte
• Untersuchung und Simulation der Einflüsse von Brüden und Quenchwasser auf den Klärwerksprozess. Analyse der Effekte auf die Reinigungsleistung und Stabilität der Prozessstufen in Abhängigkeit verschiedener Vorbehandlungen und Einleitungsorte
• Zusammenstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung des Rezyklats als Düngemittel in Deutschland und der EU
• Definition der qualitativen Eigenschaften und Anforderungen an einen Recyclingdünger aus Gesamtsicht von Düngemittelindustrie, Händlern und potenziellen Verbrauchern. Durchführung einer Marktanalyse zu Akzeptanz- und Umsetzungsbarrieren

AP 4: Erprobung alternativer Einsatzstoffe
Ansprechpartner:

Falko Lehrmann, Innovatherm Gesellschaft zur innovativen Nutzung von Brennstoffen mbH, Frydagstraße 47, 44536 Lünen, E-Mail: gf@innovatherm-gmbh.de
Kurzbeschreibung:
Mit der Technologie können alle phosphorhaltigen Einsatzstoffe verwertet werden. In der Pilotanlage im halbtechnischen Maßstab wird die Verwertung von Klärschlammasche getestet. Es ist insbesondere zu untersuchen, wie die Asche zu Stückgut gebunden und verdichtet werden kann. Ferner wird das Prozessverhalten im Schachtofen analysiert, sowie die alternative Bewirtschaftung mit und ohne Synthesegaserzeugung geklärt. Die Qualität der Ein- und Ausgangsstoffe wird mit dem Analytikprogramm dokumentiert und die verfahrenstechnischen Messdaten bilanziert.
Die Ziele sind:
• Nachgewiesene Funktions- und Praxistauglichkeit der Technologie für die Verwertung von Klärschlammaschen
• Bestätigte Eignung des Verfahrens für die spätere Verwertung monodeponierter Klärschlammaschen aus der Monoverbrennung
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Funktionsnachweis der Verarbeitung von Klärschlamm-Aschen verschiedener Zusammensetzung mit den Teilprozessen Brikettierung der Aschen und anschließende Schmelzvergasung in der Pilotanlage
• Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verwertung weiterer Stoffe wie z.B. Tier- und Knochenmehl

AP 5: Qualität der recycelten Phosphate und Vergleich der Produkte mit anderen Recyclingverfahren
Ansprechpartner:

Prof. Dr. Johannes Pinnekamp, RWTH Aachen, Institut für Siedlungswasserwirtschaft, Mies-van-der-Rohe-Straße 1, 52074 Aachen, E-Mail: isa@isa.rwth-aachen.de
Kurzbeschreibung:
Die Qualität des im Prozess entstehenden Rezyklats ist ein wesentlicher Faktor für die Akzeptanz des Recyclingverfahrens im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld. Der Marktwert des Recyclingprodukts trägt maßgeblich zur Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der Technologie bei. Deshalb bedarf es einer exakten Bestimmung der Qualitätsmerkmale des Rezyklats z. B. hinsichtlich Schadstoffgehalte und Pflanzenverfügbarkeit der enthaltenen Phosphate.
Im Rahmen des Arbeitspakets wird das Potenzial des untersuchten metallurgischen Phosphorrecyclingprozesses auf Grundlage von Merkmalen wie Wirkungsgrad, Betriebsmitteleinsatz und Qualität der erzeugten Produkte bewertet und mit anderen Technologien der Phosphorrückgewinnung verglichen.
Die Ziele sind:
• Nachgewiesene Qualität der Recyclingprodukte, differenziert nach den eingesetzten Rohstoffen, der Betriebsweise und der Aufbereitung der Rezyklate
• Durch vergleichende Bewertung verschiedener Verfahren verifiziertes technisches Potenzial des metallurgischen Phosphorrecyclings
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Untersuchung der Löslichkeit der erzeugen, phosphorreichen Schlacken und Bewertung der Mobilität der Schwermetalle
• Bewertung und Eingruppierung des Rezyklats nach Düngemittelverordnung
• Recherche alternativer Phosphorrückgewinnungsverfahren, Definition von Bewertungskriterien und Vergleich der Verfahren

AP 6: Ökobilanzierung der Verfahrenskette und Ökobilanz im Vergleich zu alternativen Entsorgungswegen
Ansprechpartner:

Horst Fehrenbach, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu), Wilckensstraße 3, 69120 Heidelberg, E-Mail: horst.hehrenbach@ifeu.de
Kurzbeschreibung:
Durch die energetische und stoffliche Verwertung von Klärschlamm soll ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit der Abwasser- und Rohstoffwirtschaft geleistet werden. Neben technischen und wirtschaftlichen Aspekten alternativer Entsorgungswege ist die ökologische Bilanzierung der Umwelteffekte das entscheidende Kriterium zur Bewertung des Verwertungsverfahrens. Es ist nachzuweisen, dass die Energie- und Stoffströme so weit wie möglich geschlossen werden.
Die Teilaspekte des Konzepts werden in ihrer Wirkung mit alternativen Verfahren verglichen und die Vor- wie Nachteile quantifiziert. Abschließend erfolgt eine ökologische Gesamtbewertung des Konzepts. Die System- und Bilanzgrenze beinhaltet die gesamte Prozesskette von der Erzeugung des Klärschlamms auf der Kläranlage bis zur Herstellung von Erzeugnissen, die zur Substitution von Primärprodukten eingesetzt oder aus dem Stoffkreislauf ausgeschlossen werden. Alle damit verbundenen Ressourcenverbräuche, die Emissionen in Luft, Wasser und Boden sowie subsituierte Primärprodukte fließen in die Ökobilanzierung ein.
Die Ziele sind:
• Ökobilanz zur Bewertung des regionalen Energie- und Stoffstrommanagementkonzepts über den gesamten Lebensweg
• Vergleich der Verfahrenskette mit marktüblichen Alternativen und Empfehlung für die Bestvariante der Verfahrensweise
Die Arbeitsschwerpunkte sind:
• Erstellung der Sachbilanzen und Wirkungsabschätzungen in bis zu 10 Varianten der Verfahrenskette
• Durchführung der Ökobilanz für den Kernprozess des Verfahrens und für das gesamte Verwertungssystem mit Sensitivitätsanalyse
• Vergleich der Bilanz mit den Methoden der Klärschlammentsorgung durch Monoverbrennung in konventioneller Wirbelschichtfeuerung, durch Vergasungsverfahren, Mitverbrennung, sowie durch direkte Ausbringung des Klärschlamms in der Landwirtschaft

http://www.bmbf.nawam-erwas.de/de/project/krn-mephrec-arbeitspakete

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Unsere Forschungsprojekte sorgen für Aufmerksamkeit

Zusammen mit der Fachhochschule Bingen und finanzieller Unterstützung des BmBF forschen wir intensiv daran, wie sich Phosphor aus Klärschlamm am besten recyceln lässt. Die ersten Antworten haben wir bereits gefunden: Mittels PYREG-Karbonisierung lässt sich ein sehr gut pflanzenverfügbarer Phosphordünger herstellen. Doch nicht nur das: Anders als bei den meisten anderen Verfahrensideen ist unsere PYREG-Technologie auch wirtschaftlich. Zu unserem jüngsten Projekttreffen kamen deshalb jetzt nicht nur viele geschätzte Projekt- und Geschäftspartner, sondern gleich vier Vertreter des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums und des Landesamtes für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht.

Unser Forscherteam gab bei dem Projekttreffen nicht nur einen detaillierten Überblick über die bereits ausgewerteten Versuche und Untersuchungen, sondern stellte auch die Vorhaben für 2015 vor. Beispielsweise sollen die Untersuchungsergebnisse mit weiteren großen Feldversuchen untermauert werden. Zudem wollen die Forscher die Klärschlammkarbonisate auf organische Schadstoffe hin testen, nachdem sie vergangenes Jahr bereits nachweisen konnten, dass bei der Karbonisierung die Schwermetalle aus dem Klärschlamm entfrachtet und die PFT-Belastung eliminiert werden können. Nun soll untersucht werden, ob mittels der PYREG-Karbonisierung auch Schadstoffe wie Dioxin, Furane und PCBs aus dem Klärschlamm entfernt werden können. Schließlich soll unsere PYREG-Technologie nicht nur profitabel sein, sondern auch sicher und sauber.

http://www.pyreg.de/unternehmen/aktuelles.html

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BMUB will Regelungen zur Phosphorrückgewinnung zügig voranbringen

Der Parlamentarische Staatssekretär im BMUB, Florian Pronold, kündigte gestern anlässlich der Eröffnung der Zweiten Europäischen Konferenz zur Phosphorbewirtschaftung eine schnelle Umsetzung der Phosphorrückgewinnung in Deutschland an. Mittels Steigerung der Rückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm soll die Abhängigkeit von Rohphosphaten reduziert werden. Die Regierungsparteien haben die Rückgewinnung von Phosphor und anderen Nährstoffen im Hinblick auf die drohende Verknappung in ihrer Koalitionsvereinbarung festgehalten.
Phosphor ist lebenswichtig für Mensch und Tier und sichert als Phosphordünger hohe landwirtschaftliche Erträge. Im Jahr 2014 wurde Phosphor von der Europäischen Kommission wegen der Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Herkunft aus teilweise politisch instabilen Regionen in die Liste der „kritischen Rohstoffe“ aufgenommen. Mehr:

http://www.bde-berlin.org/?p=10673#more-10673

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Umweltministerium will Phosphorrückgewinnung voranbringen

Konferenz zur Phosphorbewirtschaftung in Berlin eröffnet
Das Bundesumweltministerium will Regelungen zur Phosphorrückgewinnung zügig voranbringen. „Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass Phosphor und andere Nährstoffe zurückgewonnen werden sollen. Dies werden wir so schnell wie möglich umsetzen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im BMUB, Florian Pronold. Ein nachhaltiger Umgang mit Phosphor und dessen Rückgewinnung aus Klärschlämmen und Abwasser seien „erste wichtige Schritte, um auf die längerfristige Verknappung dieses lebenswichtigen Rohstoffs zu reagieren“, betonte Pronold heute zur Eröffnung der Zweiten Europäischen Konferenz zur Phosphorbewirtschaftung in Berlin.

Für menschliches und tierisches Leben sowie Pflanzenwachstum ist eine ausreichende Versorgung mit Phosphor unabdingbar. Phosphordünger ist unverzichtbar für die Ge-währleistung dauerhaft hoher landwirtschaftlicher Erträge. Oftmals stammt der Rohstoff jedoch aus politisch instabilen Regionen, außerdem ist der Phosphorabbau oftmals mit erheblichen Eingriffen in die Landschaft und Umweltschäden verbunden. Die Europäische Kommission hat Phosphor daher im Jahr 2014 in die Liste der „kritischen Rohstoffe“ aufgenommen. Vor diesem Hintergrund gewinnen der effiziente Umgang mit dem Rohstoff und insbesondere die Rückgewinnung von Phosphor an Bedeutung. In Deutschland soll insbesondere durch eine Steigerung der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm die Abhängigkeit von Rohphosphaten reduziert werden.

Im Rahmen der nunmehr Zweiten Europäischen Konferenz zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Phosphor (Berlin, 5. und 6. März 2015) sollen Konzepte und Vorschläge zur Gewähr-leistung einer langfristigen Sicherung zur Phosphorversorgung diskutiert werden. Pronold betonte: „Mit einer Umorientierung bei der Nutzung des Phosphors aus Klärschlamm und Abwasser wird in vielen Bereichen noch technologisches Neuland beschritten. Ich erwarte daher von diesem Kongress auch Hinweise, die bei der Umsetzung unseres Phosphornutzungskonzeptes hilfreich sein können.“

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Verschwenderischem Umgang mit „Lebensquell Phosphor“ deutlich Riegel vorschieben

DBU und Land Rheinland-Pfalz fördern wegweisendes Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum
Phosphorrecycling aus Klärschlamm

Phosphor ist für alle Lebewesen unersetzlich, neben Stickstoff die wichtigste Grundlage für Pflanzenwachstum und Hauptbestandteil von Pflanzendünger: ein wertvoller Mineralstoff. Doch während die Weltbevölkerung stetig wächst, schwinden die Phosphatvorkommen und können zudem nur unter großen Umweltbelastungen und hohem Energieaufwand gewonnen werden. „Die Lösung heißt Kreislaufwirtschaft: Menschen und Tiere nehmen nicht nur Phosphor auf, sondern scheiden ihn auch wieder aus. Nach der Abwasserreinigung bleibt der größte Teil im Klärschlamm zurück. Von den in Deutschland jährlich anfallenden zwei Millionen Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse, die etwa 60.000 Tonnen Phosphor enthalten, werden aber nur 45 Prozent als Dünger oder anderweitig stofflich verwendet. Der Rest wird verbrannt und der Phosphor geht verloren. Das können wir uns nicht mehr leisten“, sagt Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der DBU von 390.000 Euro entwickelt die Chemische Fabrik Budenheim (Rheinland-Pfalz) ein umweltfreundliches Verfahren, das mit Kohlensäure Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnt.
Weltweit wurden 2012 etwa 210 Millionen Tonnen Rohphosphat zum Herstellen von Phosphor für die chemische Industrie gefördert. Der größte An-teil wird mit 82 Prozent für die Produktion von Düngemitteln verwendet. Die mineralischen Phosphorvorkommen seien jedoch eine endliche Re-source und die riesigen Tagebaue würden gravierende ökologische Schäden am Boden und bleibende ökologische Einschnitte in den Ländern verursa-chen. Zudem werde in den Tagebauen von Marokko, China, Jordanien oder Südafrika zunehmend mit den Schadstoffen Cadmium und Uran belastetes Rohphosphat abgebaut. Europa importiere Phosphorerze mangels eigener Vorkommen und produziere daraus Düngemittel, mit denen diese Schadstoffe in die Böden gelangten. „Auch deshalb ist ein nachhaltigerer Umgang mit der endlichen Ressource, etwa durch eine gezieltere Düngung, und deren Rückgewinnung dringend notwendig“, fordert Dr. Hans-Christian Schaefer, DBU-Referent für Biotechnologie.
Um ein Umlenken in diese Richtung anzustoßen, fördere die DBU seit zehn Jahren Phosphorrecycling. So gebe es bereits unterschiedliche Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm und aus der Asche der Klärschlammverbrennung. Doch nur wenige Verfahren gelangten bisher zur technischen Umsetzung, weil die ökologischen und ökonomischen Nachteile aufgrund der benötigten Mengen an Chemikalien und Energie zu hoch seien.

Die Laborentwicklung des neuen Verfahrens der Chemischen Fabrik Budenheim unterstützte zuvor die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz mit 416.000 Euro. „Die Förderung innovativer Ideen und kreativer Unternehmer ist eines unserer zentralen Themen“, sagt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. „Das aussichtsreiche Verfahren hat das Potenzial zur signifikanten Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe und zur Vermeidung von Abfällen.“ Darauf aufbauend sollen jetzt umfangreiche Versuche mit einer Pilotanlage an der Kläranlage Mainz-Mombach durchgeführt werden, um Klarheit über die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Verfahrens zu bekommen. Die neu entwickelte Versuchsanlage ist verfahrenstechnisch so kompakt und einfach aufgebaut, dass nicht nur weniger Chemikalien, sondern auch deutlich weniger Wärme, also Energie, für die Verfahrensschritte benötigt wird, sagt Franz-Peter Heidenreich, DBU-Referent für Wasserwirtschaft und Bodenschutz.

Die gewonnenen Produkte sollen dann untersucht werden, ob sie sich für die Weiterverarbeitung zu Phosphordünger eignen. Denn das recycelte Phosphat müsse bestimmte Bedingungen erfüllen, damit es für Düngemittel verwendet werden könne: „Es muss löslich sein, damit es die Pflanzenwurzeln aufnehmen können. Außerdem sollte der Gehalt an Schadstoffen wie Schwermetallen und organischen Schadstoffen die gesetzlichen Vorgaben möglichst deutlich unterschreiten, um ein Anreichern von Schadstoffen im Boden zu verhindern“, erklärt Heidenreich.
Unter erhöhtem Druck werde Kohlenstoffdioxid in das Klärschlamm-Wasser-Gemisch geleitet, wandele sich zu Kohlensäure um, bringe den pH-Wert zum Sinken und löse die im Klärschlamm enthaltenen Phosphate heraus, die nun die Form von Kristallen leichter wiedergewonnen werden könnten, erklärt Projektleiterin Eva Stössel von der Chemischen Fabrik Budenheim. „Im Prozess kann im Gegensatz zu bisherigen Verfahren auf Chemikalien wie Salz- oder Schwefelsäure und Natronlauge vollständig verzichtet werden.“ Beim sogenannten Budenheim-Verfahren sollen keine umweltschädlichen Abwasser oder Abluftströme mehr entstehen. Die nach dem Trocknen übrigbleibenden Phosphate können dann zu Düngemittel weiterverarbeitet werden. Das bei diesem Prozess entweichende Kohlendioxid
werde aufgefangen und im Kreislauf erneut für den Reaktionsbehälter genutzt.

„Ziel dieses Verfahrens ist es, je nach Herkunft des kommunalen oder industriellen Klärschlamms bis zu 50 Prozent des Phosphats zurückzugewinnen“, sagt Stössel. Dieses energiesparende Kreislaufverfahren gehe „weit über den bisherigen technischen Kenntnisstand hinaus, weil der gewonnene Dünger keine organischen und anorganischen Schadstoffe und Schwermetalle mehr enthält, die im Prozess weitgehend entfernt werden und im Klärschlamm-Rückstand zurückbleiben.“ Der phosphatarme Rückstand bzw. Restschlamm soll auf seine wertvollen Inhaltsstoffe analysiert werden, um die Reststoffe ebenfalls in den Kreislauf zurückzuführen und ressourcenschonend verwenden zu können.
Außerdem könnten die Verfahrenskosten mit geschätzten 60 bis 70 Cent pro Kilogramm gewonnenem Phosphor deutlich geringer sein als bei den bisherigen Verfahren, die zwischen zwei und 25 Euro pro Kilogramm Phosphor liegen. Heidenreich: „Durch die um ein Vielfaches günstigeren Verfahrenskosten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, den Phosphordünger auch am Markt verkaufen zu können. Das Budenheimer Verfahren hat somit gegenüber den bislang bekannten Verfahren deutliche verfahrenstechnische, öko-logische, energetische und damit auch ökonomische Vorteile.“

Quelle: www.dbu.de

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Meldungen zur Abwasserreinigung 2014

0
Dezember 2014
21.12.2014 Ölbindemittel auf dem Klärwerk – immer griffbereit und mobil  
21.12.2014 Korrosion und ihre Folgen  
November 2014
16.11.2014 Abwasser reinigen mit Plasma  
16.11.2014 Zuviel Phosphor im geklärten Abwasser 
16.11.2014 Entwicklung eines neuartigen Biokohle- und Pflanzenfilters  
Februar 2014
23.02.2014 Provisorische Umrüstung der Belebung zur SBR-Anlage

Ölbindemittel auf dem Klärwerk – immer griffbereit und mobil

Im Winter 2009 kam es beim Befüllen eines Heiztanks zu einem Ölunfall, bei dem einige Hundert Liter Heizöl in unser Kanalnetz gelangten. Die Zeit, die uns nach der Benachrichtigung blieb, um auf der Kläranlage Vorkehrungen zu treffen, war weniger als eine Stunde. Neben dem Abschalten diverser Pumpwerke im Netz wurden auf der Kläranlage folgende Maßnahmen getroffen:
• Ölschlängel in das Zulaufgerinne eingebracht
• weitere Ölschlängel nach dem Rechen und nach dem Sandfang eingebracht
• Vorklärbecken mit Ölbinder abgestreut
• Schneckenpumpensumpf mit Ölbinder abgestreut.

Durch unsere Maßnahmen und die günstigen Randbedingungen wie Trockenwetter und ein leeres Regenüberlaufbecken konnte verhindert werden, dass Öl ins Klärwerk gelangte. Dieser Ölunfall hat uns klar gemacht, wie kurz die zur Verfügung stehende Zeit ist, um reagieren zu können. Ölbindemittel griffbereit …

Den ganzen Artikel lesen Sie in der Rubrik DWA unter DWA-Infos / DWA-Informationen / KA-Betriebs-Info Folge 3-2014

Autor
Patrick Leingang, Abwassermeister Gruppenkläranlage Rülzheim/Herxheim 76761 Rülzheim, Deutschland Tel. +49 (0)7272 73652 E-Mail: p.leingang@ruelzheim.de

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Korrosion und ihre Folgen

Betonsanierung eines Zulaufpumpwerks Einleitung
Das Klärwerk Koblenz liegt am Rhein bei Flusskilometer 595,5. Im Jahr 1971 wurde es erstmals mit 160 000 EW in Betrieb genommen. Heute verfügt das Klärwerk bei 320 000 EW über eine mechanische und biologische Reinigungsstufe (erste Stufe Tropfkörper, zweite Stufe Belebungsbecken mit vorgeschalteter Denitrifikation), einschließlich einer chemischen Stufe und einer simultanen P-Fällung. Die Schlammbehandlung erfolgt anaerob mit maschineller Entwässerung über Kammerfilterpressen. Wir beschäftigen 34 Mitarbeiter. Für den Erweiterungsbau des Klärwerks wurde im Jahr 1987 mit den Planungen begonnen, die Fertigstellung war 1991. Diese Planung beinhaltete auch ein Geruchsgutachten. Aus diesem ging hervor, dass alle Abwasser und Schlamm führenden Gerinne abgedeckt werden müssen, um Geruchsemissionen zu vermeiden. Dies betraf das Zulaufschneckenpumpwerk, die Tropfkörper, die Rücklaufschlammpumpwerke und auch die …

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Fazit
Die Auskleidung mit KeraLine war die richtige Entscheidung in eine dauerhaft korrosionsfreie Zukunft des Zulaufbauwerks im Klärwerk Koblenz.

Autor
Ulrich Marquart Stellvertretender Betriebsleiter Klärwerk Koblenz Kammertsweg 82, 56070 Koblenz, Deutschland Tel.: +49 (0)261/129-4004 E-Mail: ulrich.marquart@klaerwerk-koblenz.de

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Abwasser reinigen mit Plasma

Einen neuen Ansatz für die Reinigung von Abwässern mit biologisch schwer abbaubaren Verbindungen untersuchen Wissenschaftler des Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, in dem vom BMBF geförderten Projekt »Wasserplasmax«.
Mit einem ersten Plasmareaktor konnten sie zuvor bereits Cyanide erfolgreich abbauen. Wird cyanidhaltiges Industrieabwasser (1,5 mg Cyanid pro Liter) mit zusätzlicher hoher organischer Fracht in einem eigens konstruierten Plasmareaktor behandelt, nimmt die Konzentration von Cyanid innerhalb von nur 90 Minuten um mehr als 90 Prozent bis unter die Nachweisgrenze ab.
Halogenierte Verbindungen aus Industrieabwässern, beispielsweise fluorierte Tenside, sind ebenso wie einige Arzneimittel aus Klinikabwässern oder Cyanid-Verbindungen aus der Galvanik nur schwer biologisch abbaubar. Um zu verhindern, dass sich diese Schadstoffe in der Umwelt anreichern, muss das Abwasser mit speziellen Reinigungsverfahren behandelt werden. Hierzu wird das Abwasser in der Regel mit oxidativ wirkenden Techniken aufbereitet, die beispielsweise Wasserstoffperoxid oder Ozon als Oxidationsmittel nutzen. Im Projekt »Wasserplasmax« werden die Schadstoffe im Abwasser mithilfe von Plasmaverfahren abgebaut – mit oxidierenden Radikalen und UV-Strahlung, welche direkt im Plasma erzeugt werden. Zur Anwendung in der Wasserreinigung eignet sich ein Atmosphärendruckplasma.
Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB wollen drei verschiedene Reaktortypen testen. Bei einem Reaktor wird ein kontinuierlicher Wasserfilm direkt am Plasma vorbeiströmen. In einem zweiten Reaktor soll das zu behandelnde Abwasser zunächst mittels einer Düse zerstäubt werden, sodass fein vernebelte Tröpfchen die Plasmazone passieren. In einem dritten Reaktortyp soll geprüft werden, ob eine zusätzliche photokatalytische Schicht die Abbauprozesse verstärken. Die Reaktorkonfiguration mit den besten Ergebnissen soll schließlich als Demonstrator aufgebaut werden, um reales Industrieabwasser im größeren Maßstab zu untersuchen.

http://wip-kunststoffe.de/wip/nachrichten/967894-abwasser-reinigen-mit-plasma/

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Zuviel Phosphor im geklärten Abwasser

Kläranlagen im Einzugsbereich der Donau und ihren Nebenflüssen müssen mehr Phosphor aus dem Abwasser holen. Das geht laut Regierungspräsidium Tübingen aus der europäischen Wasserrahmenrichtlinie hervor.
In Donau und Nebenflüssen leben demnach immer mehr Algen und Wasserpflanzen, die dort natürlicherweise nicht vorkommen würden. Diese nährstoffliebenden Arten verdrängen die eigentlich heimischen Arten.

Wie niedrigere Werte erreicht werden können, sei im Einzugsgebiet des Neckars erfolgreich erprobt worden. Dort gelten bereits seit 2012 erhöhte Anforderungen für kommunale Kläranlagen. Mehr:

http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/Zuviel-Phosphor-im-geklaerten-Abwasser;art4299,2768127

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Entwicklung eines neuartigen Biokohle- und Pflanzenfilters

Dieser Aufgabe widmet sich ein Forschungsprojekt am Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien der Uni Bremen. Mit 189 Tsd. EUR fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Entwicklung eines neuartigen Biokohle- und Pflanzenfilters, der Arzneimittelreste in Kleinkläranlagen vernichtet. Die Pflanzenkohle – also verkohltes Holz – soll das Wasser beim Durchsickern durch das Substrat länger festhalten. Die Filteranlage wird mit robusten und anpassungsfähigen Pflanzen wie Rohrglanzgras, Blutweiderich und Iris sowie speziellen Pilzen kombiniert, um einen zusätzlichen Reinigungseffekt zu erreichen. Die Versuchser-gebnisse aus einer ersten Projektphase haben einen deutlichen Reinigungseffekt mit der Pflanzenkohle gezeigt. Lesen Sie hier weiter:

https://www.dbu.de/123artikel34591_335.html

Quelle:
http://www.masterplan-wasser.nrw.de/downloads/Newsletter_2_2014_final.pdf

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Provisorische Umrüstung der Belebung zur SBR-Anlage

Betriebsstörung im Nachklärbecken einer einstraßigen Kläranlage
Einleitung

Der Entsorgungsverband Saar (EVS) als Zweckverband der 52 saarländischen Kommunen betreibt 140 Kläranlagen, 558 Regenüberlaufbecken und Stauraumkanäle sowie 269 Pumpwerke. Die 1998 in Betrieb genommene Kläranlage Münchwies mit einer Ausbaugröße von 1650 Einwohnerwerten gehört zu den 96 unbesetzten Trabantenkläranlagen des EVS. Betreut wird sie vom Personal der Kläranlage Ottweiler, an die sie mit Fernwirktechnik angebunden ist. Bei unserer Kläranlage Münchwies handelt es sich um eine konventionelle einstraßige Durchlaufbelebungsanlage, die … den ganzen Artikel lesen Sie unter:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos#2014-1

Autoren
Dipl.-Ing. Ralf Hasselbach
Tel. +49 (0)681/50 00-223
E-Mail: ralf.hasselbach@evs.de

Michael Perius
Tel. +49 (0)681/50 00-195
E-Mail: michael.perius@evs.de
Entsorgungsverband Saar (EVS)
Mainzer Straße 261,
66121 Saarbrücken,
Deutschland

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