Donnerstag, Oktober 30, 2025
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Aktive Nachbarschaftshilfe für eine bessere Umwelt

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Die DWA stellt ihr wasserwirtschaftliches Nachbarschaftskonzept auf der Woche der Umwelt in Berlin vor

 
Unter dem Motto „Auf gute Nach­barschaft – Von der Kläranlage zum Gewässer“ beteiligt sich die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) an der von Bundespräsident Horst Köhler und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgerichteten Woche der Umwelt am 5. und 6. Juni 2007 in Berlin. Die DWA gehört damit zu den etwa 190 Unternehmen und Institutionen, die für die Gestaltung dieser zwei Veranstaltungstage ausgewählt wurden. Sie wird in Berlin ihr Konzept der Nachbarschaften vorstellen, ein seit Jahrzehnten bewährtes Instrument des Erfahrungsaustauschs zwischen Mitarbeitern wasserwirtschaftlicher Anlagen. Nach der Gründung der ersten Kläranlagen-Nachbarschaft im Jahr 1968 hat sich das Konzept der Nachbarschaften inzwischen auch ins Ausland ausgeweitet. Zudem veranstaltet die DWA am 6. Juni im Park von Schloss Bellevue ein einstündiges Fachforum „Berufschancen in der Wasserwirtschaft“, auf der hochkarätige Teilnehmer die Zukunftschancen der umwelttechnischen Berufe diskutieren werden.

Rat und Tat von den Kollegen als Nachbarn  

Nachbarschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Betreibern wasserwirtschaftlicher Anlagen oder von Gewässer-Unterhaltungs­pflichtigen einer Region und werden von den Landesverbänden der DWA organisiert. Sie dienen der Förderung des Gewässerschutzes, der Gewässerentwicklung sowie dem fachgerechten und sicheren Anlagenbetrieb. In regelmäßigen Treffen vor Ort werden die Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen informiert. Im Mittelpunkt steht der Erfahrungsaustausch, daneben sollen sich die Teilnehmer kennenlernen, um über den Nachbarschaftstag hinaus Kontakt zu halten. Ein wichtiges Ziel ist die Hilfe mit Rat und Tat vor Ort, wann immer der Kollege „den Nachbarn“ braucht.
 
Die Nachbarschaften: Seit fast vier Jahrzehnten ein Erfolgsmodell
 
Nach der Gründung der ersten Kläranlagen-Nachbarschaft im Jahr 1968 hat sich das Konzept der Nachbarschaften inzwischen auch auf die Kanal-, Gewässer, Deponie-, Abfallwirtschafts-Nachbarschaften sowie auf Sonder-Nachbarschaften – zum Beispiel für Schlammbehandlung und chemisch ausgebildetes Fachpersonal der Abfallwirtschaft – ausgeweitet. Allein an den Veranstaltungen der Kläranlagen-Nachbarschaften nehmen jährlich mehr als 20 000 Teilnehmer teil. Auch in Österreich sowie im italienischen Südtirol gibt es Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften. Eine Besonderheit ist die Bodensee-Nachbarschaft unter Beteiligung von Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Polen befinden sich die ersten Nachbarschaftsprojekte in der Versuchsphase. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 500 Nachbarschaften, im deutschsprachigen Ausland sind es mehr als 60.
 
Kompetente und aktuelle Helfer der Nachbarschaftsarbeit: KA-Betriebs-Info und Gewässer-Info
 
Wichtige Plattform für die Kommunikation innerhalb der Kläranlagen-Nachbarschaften ist das seit 1971 erscheinende KA-Betriebs-Info. Mit einer Auflage von mehr als 24 000 Exemplaren wird das Betriebs­personal von Abwasseranlagen mit Informationen, Kommentaren, Da­ten und Fakten versorgt. Hier werden unter anderem praktische Erfahrungen ausgetauscht und eigene technische Entwicklungen vorgestellt. Ein besonderer Schwerpunkt ist hier das Thema Arbeitsschutz.
 
Aktuelle Informationen, Praxisberichte und rechtliche Aspekte zur Gewässerunterhaltung und Gewässerentwicklung werden im gewässer-info publiziert. Neben Beiträgen über fachgerechte Arbeiten am Gewässer wird über die Ergebnisse der örtlichen Begehungen und Aussprachen (Ortstermine) sowie über die laufenden Arbeiten und Veröffentlichungen der Gewässer-Nachbarschaften berichtet.
 
Fachforum „Berufschancen in der Wasserwirtschaft“
 
Am 6. Juni 2007 veranstaltet die DWA von 15.00 bis 16.00 Uhr im Zelt 5 ein einstündiges Fachforum „Berufschancen in der Wasserwirt­schaft“. Hintergrund ist ein sich abzeichnender Mangel an Fachkräften der Entsorgungswirtschaft auf allen Qualifikationsstufen. Auf betrieblicher Ebene werden in vier Fachrichtungen UT-Fachkräfte ausgebildet, ein Berufsbild, das sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat; der „Klärwärter“ von heute steuert, überwacht und bedient komplexe Anlagen und setzt dabei voll auf Informations- und Elektrotechnik. Bei den Führungskräften, die sich wesentlich aus Bauingenieuren der Fachrichtung Siedlungswasserwirtschaft rekrutieren, gibt es ein Paradoxon: Die Studentenzahlen in den Ingenieurwissenschaften sind rückläufig, wegen vermeintlich schlechter Berufsaussichten insbesondere für Bauingenieure. Absolventen mit Spezialisierung in Siedlungs­wasserwirtschaft oder verwandten Vertiefungsrichtungen finden aber einen guten Arbeitsmarkt vor – doch müssen sie erst bereit sein, sich für Ingenieurwissenschaften einzuschreiben. Hier will das Fachforum der DWA Mut machen, berufliche Chancen in der Entsorgungswirtschaft zu suchen und entsprechende Ausbildungswege zu beschreiten, die im Übrigen auch exzellente Chancen auf Karrieren im Ausland, etwa in Entwicklungsländern, bieten.
 
Weitere Informationen im Internet
 
DWA-Nachbarschaften: www.dwa.de , Auswahl „Nachbarschaften“
Woche der Umwelt: www.woche-der-umwelt.de

Stoffwechselaktivität überwachen

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Bild Akt-Dimatec-F.jpg Die Firma Dimatec stellt einen Online-Analysator, den DIMA-CENOTOX vor. Er misst die Stoffwechselaktivitäten von Belebtschlammorganismen in biologischen Kläranlagen.Er kann dabei zwischen wichtigen biologischen Prozessen wie C- Abbau und  Nitrifikation unterscheiden. Darüber hinaus kann er als Toximeter eingesetzt werden, da er rasche Informationen über das toxische Verhalten von Abwasser  gegenüber den Belebtschlammorganismen liefert.

Weitere Informationen unter www.dimatec.de

Umweltschadensgesetz – vom Bundesrat gebilligt

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Das neue Gesetz, das die Umwelthaftungsrichtlinie der EU umsetzt, beinhaltet auch eine Liste mit beruflichen Tätigkeiten, durch die Umweltschäden entstehen können. Dazu gehören

– die Einleitung von Schadstoffen in Oberflächengewässer

– Entnahmen aus Gewässern

-Aufstauungen von oberirdischen Gewässern sowie die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln.

Außerdem eine wichtige Definition von Schäden an Gewässern, die ins Wasserhaushaltsgesetz aufgenommen werden soll:

Schädigung der Gewässer sind solche Schäden , die erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den ökologischen oder chemischen Zustand eines oberirdischen Gewässers oder Küstengewässers ausüben, das ökologische Potenzial oder den chemischen Zustand eines künstlichen oder erheblich veränderten oberirdischen Gewässers oder Küstengewässers oder den chemischen oder mengenmäßigen Zustand des Grundwassers haben.

Die Wirtschaft haftet also zukünftig für von ihr verursachte Schäden nach bundeseinheitlichen Maßstäben. Bei erheblichen Schädigungen von Gewässern und Böden müssen die Verursacher in Zukunft die zuständigen Behörden informieren, Gefahren abwehren und Schäden sanieren. Schäden durch Naturereignisse oder landwirtschaftliche Bodenbearbeitung fallen nicht unter das Gesetz.

Pegellatten – einfache Überprüfung von Niveaumessungen

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Pegellatten – einfache Überprüfung von Niveaumessungen

Eine einfache Art der Überprüfung von Niveaumessungen in frei zugänglichen Pumpensümpfen ist der feste Einbau von Pegellatten.

Bild FW-Tip-Pegellatten-B3.jpgAuch moderne Messgeräte die mit Ultraschall oder Radartechnik arbeiten, müssen regelmäßig auf Plausibilität geprüft werden. Eine besonders einfache Art der Überprüfung findet mit fest angebrachten Pegellatten statt. Pegellatten, an allen Flussläufen zu sehen, werden einmal montiert und sind dann praktisch unverwüstlich vorhanden.

Die Überprüfung findet quasi  im Vorbeigehen bei jedem Kontrollgang statt.

 

Autor: CS 

Bedenklicher Umgang mit Wasser

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Bild Nuet-Welt-Schwarzbuch-F.JPGIn einen “ Schwarzbuch Wasser – Verschwendung, Verschmutzung, bedrohte Zukunft “ beschreibt die Autorin K. Katzmann, dass auch in Europa leichtfertig mit dem Rohstoff Wasser umgegangen wird.

Beispielsweise wird aufgezeigt, dass Österreich 2005 über 90 Mio l Wasser in Flaschen importiert hat, obwohl genügend Wasser von hervorragender Qualität im Land zur Verfügung steht. Dass auch noch ein Großteil dieser Importe aus Ländern mit regionalem Wassermangel stammt – z.B. Italien- hängt auch mit den global tätigen Konzernen zusammen. Die Vorgehensweisen in Deutschland und der Schweiz seien nicht anders.

Die besonders dramatische Wasserversorgung in Spanien wird am Beispiel der Provinzen Murcia und Alicante beschrieben, wo üppig grüne Golfplätze von illegal gegrabenen Brunnen bewässert werden, während die Bevölkerung um sparsamen Verbrauch von Wasser gebeten wird.

Das Buch ist im Molden Verlag erschienenen und kostet19, 90€ (ISBN 13 978- 3854851967)

Kampfgesang

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Bild Nuet-Welt-Vogelgesang-J.jpg„Drosselstelzenpaare, die im Duett singen, signalisieren, dass sie als Team ihr Territorium verteidigen “ berichtet Michelle Hall vom Max Planck Institut für Ornithologie in Canberra. Im Magazin “ Current Biology “ wurde das Ergebnis einer Studie über australische Drosselstelzen veröffentlicht. Das Ergebnis zeigt, dass Vögel die mit rhythmischer Präzision singen, ihren Artgenossen bedrohlicher erscheinen, als Vögel die nur tirilieren. “ Je präziser der Gesang, desto kampfbereiter wirken sie „. 

 

China bekommt Unterstützung aus Rheinland Pfalz

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Bild Nuet-Welt-China-F.JPGIm Rahmen der Umweltpartnerschaft mit Rheinland Pfalz wird in China eine Biogasanlage errichtet. Das Landesumweltministerium teilte mit, dass in der Region Luxia im Rahmen eines Jointventure mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement aus Birkenfeld einer Anlage zur emissionsfreien Schweinezucht errichtet wird.

Schweine- und Hühnermastbetriebe belasteten dort Boden und Gewässer durch 1,08 Millionen t Gülle. Mit der technischen Auslegung der Anlage ist das rheinland-pfälzische Unternehmen RUHL Gebäudetechnik GmbH aus Altenbamberg beauftragt.

 

 

Klärschlamm: CO2- neutraler Brennstoff

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Die Firma IST- Anlagenbau GmbH berichtet, dass getrockneter Klärschlamm als kostengünstiger Braunkohleersatz CO2 -neutral verbrannt werden kann, wenn für die Verdunstung des Wassers weniger Energie aufgebracht werden muss als der Brennstoff in getrocknetem Zustand beim Verbrennen wieder abgibt.

In der Praxis habe sich das Trocknungsverfahren “ WendeWolf “ bereits bewährt, seit Sommer 2006 betreibt das Unternehmen auf der Kläranlage Miltenberg am Main (90.000 EW) die größte Solar -Klärschlamm- Trocknungsanlage Deutschlands. Die  anfallenden 4.000 t /a werden in Kohlekraftwerken verbrannt. Das Verfahren ist weltweit auf 52 Anlagen im Einsatz, in Deutschland arbeiten 8 Anlagen.

Weitere Informationen unter www.ist-anlagenbau.de

Teures Dilemma

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Bild FW-KAN-Dilemma-J.jpg Gemeinden, die voll Ehrgeiz planen ihr öffentliches und privates Kanalnetz zu sanieren, können böse überrascht werden. Und zwar dann, wenn hierdurch das Grundwasser steigt und bisher trockene Keller plötzlich feucht werden.

In einem Pilotprojekt in Billerbeck haben Bürger und Stadt das Problem einvernehmlich gelöst.

Die Stadt Billerbeck im Landkreis Coesfeld will ihr rund 70 Kilometer langes Abwasser-Kanalnetz sanieren. Ein Grund ist auch, dass das auf 20.000 EW ausgelegte Klärwerk mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Eigentlich ging man von 450.000 Kubikmeter Abwasser pro Jahr aus, tatsächlich strömen sogar bei Trockenwetter mehr als die dreifache Menge Richtung Kläranlage. Damit steigt die Rückstau-Gefahr für das Kanalnetz, die Behandlung von Niederschlagswasser wird erschwert und die Reinigungsleistung beeinträchtigt. Erhöhte Schadstofffrachten bei der Einleitung in den Vorfluter sind die Folge.

 Deshalb wurde bereits im Jahr 2000 das Kanalnetz vollständig inspiziert und bis 2003 wurden über  2 Millionen € in die Abdichtung der öffentlichen Kanäle investiert. Mit Ernüchterung musste festgestellt werden, dass das Fremdwasser weiterhin unvermindert floss. Es stellte sich heraus, dass die Quellen auf privaten Grund lagen, einmal in Form schadhafter Hausanschlussleitungen oder privater  Drainageanschlüsse ans Mischwassernetz. Nun ist zwar jeder Hauseigentümer gesetzlich selbst dazu verpflichtet, seine Abwasserleitungen dicht zu halten und muss das nach Nordrhein- westfälischer Bauordnung bis 2015 durch eine Dichtheitsprüfung nachweisen. Folge der Abdichtung wäre jedoch vielerorts ein erhöhtes Risiko, dass auf Grund des zu erwartenden Anstiegs des Grundwassers die Grundmauern der Häuser durchfeuchten. Grundsätzlich ist zwar jeder Eigentümer selbst dafür verantwortlich, dass sein Keller trocken bleibt und muss gegebenenfalls selbst Maßnahmen gegen drückendes Grundwasser ergreifen, ein teures Unterfangen.

Deshalb hat das Umweltministerium ein Pilotprojekt unterstützt, das in mehrere Arbeitsschwerpunkte unterteilt wurde.

Man kam letztlich  zu dem Schluss, dass es prinzipiell mehre technische Alternativen gibt. Zum Beispiel Ertüchtigung und Ausbau des Klärwerks, aktive Grundwasser-Bewirtschaftung oder Umbau des bestehenden Mischsystems in ein Trennsystem. Zum Tragen kam schließlich eine so genannte “ Schwerpunktlösung Drainagesystem „. Es  wurden zunächst rund € 230.000,- investiert. Um dieses System im Untersuchungsgebiet flächendeckend anzubieten, müssen allerdings im öffentlichen Raum noch weitere € 350.000,- investiert werden.

Den Schlussbericht des Pilotprojektes “ Dränagewasser von Privatgrundstücken- umweltgerecht Sammeln und Ableiten “ gibt es im Internet unter www.ikt.de

Kanalnetz — zweite Runde

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Bild FW-KANKanalnetz2-J.jpg Der Bundesverband der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft wehrt sich in einem offenen Brief an den Vizekanzler gegen die Kritik, nicht genügend für die Verbesserung des Deutschen Kanalnetzes zu tun. Es wird darauf hingewiesen, dass die Deutschen Abwasserunternehmen  rund  5,5 Milliarden € investieren. Als Beleg führen sie den Vergleich mit den Europäischen Nachbarn an. Dazu wird eine, vom Verband selbst in Auftrag gegebene Studie “ Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise “ zitiert. Aus dieser geht hervor, dass sowohl die deutsche Trinkwasserversorgung als auch die Abwasserentsorgung das höchste Leistungsniveau zu niedrigeren Preisen aufweist.

Andererseits mahnt der Rohrleitungsbauverband, Köln seit Jahren, dass nicht ausreichend investiert wird, um einen zuverlässigen Zustand zu erhalten. Der Verband geht davon aus, dass dazu jährlich ein bis zwei Prozent des Systems erneuert werden müssten, die Erneuerungsraten aber nur auf ca. 0,5 Prozent geschätzt würden.