Zu den Gesetzen und Verordnungen zum Thema Abwasser aus dem Saarland gehts hier:
www.klaerwerk.info/Nuetzliche-Links/Gesetze#saar
Getestete Bodenfilter ermöglichen effizienten Schadstoffabbau im Abwasser
Das Projekt CoMinGreat (=Competence platform for micro-pollutants in the Greater Region) dient der Sammlung und Abstimmung von Wissen zum Themenfeld Mikroschadstoffe in der Großregion sowie der Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Das Projekt wurde unter Federführung des EVS mit weiteren Partnern aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz durchgeführt und vom saarländischen Umweltministerium sowie den Wasserbehörden aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der Wallonie kofinanziert. Die Ziele, darunter eine Online-Mikroschadstoffplattform für die Großregion, kombiniert mit interaktiven Karten, die über laufende Projekte und Arbeiten aus der Forschung und Praxis informieren, wurden vollständig umgesetzt. Die Mikroschadstoffplattform ist unter der Adresse www.comingreat.eu abrufbar.
„Das CoMinGreat-Projekt zeigt einmal mehr wie fruchtbar länderübergreifende Zusammenarbeit sein kann. Neben den aktuellen Projekten und Forschungen gibt die Plattform der allgemeinen Öffentlichkeit Hinweise zum vorbeugenden Handeln“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „In der Praxis haben die Versuche mit Bodenfiltern zum Abbau von Mikroschadstoffen im Abwasser zu guten Ergebnissen geführt und gleichzeitig gezeigt, dass durch die Kombination verschiedener Verfahren zur Spurenstoffentfernung eine gute Reinigungswirkung erreicht wird und dabei Synergien zwischen den Verfahren genutzt werden können.“
„In Zukunft ist es wichtig, dass in Flussgebieten wie Mosel und Saar länderübergreifend Maßnahmen geplant werden, um gute Ergebnisse im Sinne des Gewässerschutzes bei sparsamem Umgang mit Gebührengeldern zu erzielen. Im Vorhaben CoMinGreat wurde dazu ein modellgestütztes Planungsinstrument entwickelt, mit welchem ganze Flussgebiete immissionsbasiert und ressourcenorientiert analysiert und nachhaltige Lösungen entwickelt werden können“, so EVS-Geschäftsführer Stefan Kunz. „Zudem hat der EVS hierfür Betriebserfahrungen mit sehr unterschiedlichen Verfahren zur Mikroschadstoffelimination – von naturnahen Verfahren bis zu High-Tech-Varianten – gesammelt, um für jeden Standort eine passgenaue und kosteneffiziente Lösung bereitstellen zu können,“ so EVS-Geschäftsführer Holger Schmitt.
Die naturnahe Behandlung in bepflanzten Bodenfiltern mit einem speziellen Substrat (Mischung aus Sand und aktivierter Biokohle), die mit geringen Betriebskosten verbunden ist, kann eine Lösung zur wirksamen sowie kosten- und ressourceneffizienten Mikroschadstoffentfernung in kleinen bis mittelgroßen Kläranlagen sein. Eine Kombination mit einer technischen Vorstufe (Oxidationsverfahren) kann die Effizienz der Bodenfilter noch weiter erhöhen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen technischen Verfahren Ozonung und Aktivkohleadsorption, die mit hohen Betriebskosten verbunden sind und sich eher für große Kläranlagen eignen, punkten die Bodenfilter – neben ökologischen Vorteilen wie einer Erhöhung der Biodiversität sowie einem verminderten CO2-Fuβabdruck – außerdem noch mit einer deutlich verbesserten Elimination von Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Dies konnte im direkten Vergleich der Verfahren nachgewiesen werden.
Neben der regelmäßig aktualisierten Online-Plattform stehen die CoMinGreat-Demonstrationsanlage mit verschiedenen Verfahren zur Spurenstoffentfernung sowie das Besucherzentrum mit Informationsangeboten zur Thematik zur Nutzung für Kläranlagenbetreiber in der Großregion bereit.
„Beides fungiert als zentrale Anlaufstelle für die Akteure und Entscheidungsträger in der Großregion sowie die interessierte Öffentlichkeit“, so die Ministerin weiter. Abschließend sollen am 12. Juli 2023 alle Resultate des CoMinGreat-Projekts in einer Tagung beim EVS in Saarbrücken und online vorgestellt werden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.evs.de/abwasser/foerderprojekte/comingreat
Ausweitung des Abwasser-Monitorings auf SARS-CoV-2 im Saarland
Seit Februar 2022 ist Saarbrücken mit der Kläranlage Burbach einer von bundesweit 20 Pilotstandorten im Pilotvorhaben „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ (ESI-CorA), das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Soforthilfeinstruments (Emergency Support Instrument-ESI) gefördert wird.Dabei werden auf den Kläranlagen zweimal wöchentlich Abwasserproben aus dem Zulauf genommen und auf SARS-CoV-2 analysiert.
Zum Pilotstandort im Saarland gehören der Entsorgungsverband Saar (EVS) als Projektverantwortlicher, das Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken und das beauftragte Analyselabor SGS Institut Fresenius.Unterstützt werden die Projektpartner vom saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
Mittlerweile wurde ein nationales Pandemie-Radar aufgebaut, in das alle Pilotstandorte eingebunden sind, also auch Saarbrücken.Über dieses Pandemie-Radar können zukünftig die Trends der Wiederfindungsraten von SARS-CoV-2 hochaktuell abgebildet werden.Eine Auswertung der bisher im Projekt ESI-CorA erhobenen Daten liegt jedoch noch nicht vor.
Seit dem 17.Oktober 2022 sind im Saarland drei weitere Kläranlagen des EVS in dieses Pandemie-Radar eingebunden: die Kläranlagen Saarlouis, Neunkirchen-Wellesweiler und Illingen-Wustweiler.Auch hier werden zweimal wöchentlich Proben genommen und vom Labor SGS Institut Fresenius analysiert.
Die Überwachung von Viren im Abwasser ist ein weiterer wichtiger Indikator zur Überwachung des Pandemiegeschehens.Da es sich um ein Pool-Verfahren handelt, können – anders als bei individuellen Tests der Schleimhäute – die Ausscheidungen vieler Menschen auf einmal ausgewertet und als Frühwarnsystem verwendet oder für die Konzeption lokaler Maßnahmen zugrunde gelegt werden.
Aktion Wasserzeichen
Für die Aktion Wasserzeichen stehen in den Jahren 2021 bis 2025 insgesamt rund 10 Millionen Euro zur Verfügung, von denen etwa neun Millionen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Seit 1996 bietet die Aktion Wasserzeichen neben Förderung privater Regenwasserbewirtschaftung weiterhin auch die Möglichkeit, Anträge für Projekte zur sogenannten Fremdwasserentflechtung einzureichen. Eine große Zahl der Gemeinden nehmen dies in Anspruch.
https://www.saarland.de/mukmav/DE/portale/wasser/home/home_node.html
Behördenvertreter aus Frankreich, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bei Workshop in Saarbrücken
Ziel: Engere Kooperation im Gewässerschutz
Ein grenzüberschreitender Workshop zum Thema Gewässerverunreinigung, der vom saarländischen Umweltministerium mit Unterstützung der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS) organisiert wurde, hat in Saarbrücken stattgefunden. Dominique Laurent, Unterpräfektin von Sarreguemines, und Sébastien Girard, französischer Generalkonsul im Saarland, nahmen daran teil.
Dieser deutsch-französische Workshop ist die Konsequenz eines Zwischenfalls im Jahr 2021 an der Bickenalb, einem Gewässer, das in Lothringen entspringt, in Gersheim ins Saarland fließt und dann in Rheinland-Pfalz in den Hornbach mündet. Dieses Ereignis hatte Auswirkungen auf den aquatischen Lebensraum in Frankreich, im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
Unterschiedliche Verwaltungsstrukturen auf deutscher und französischer Seite können Information und Kommunikation über die Ländergrenzen hinweg deutlich erschweren. Ziel dieses Workshops war es, die Strukturen und Zuständigkeiten bei der Vorsorge von unfallbedingten Gewässerverunreinigungen mit Auswirkungen auf das Nachbarland vorzustellen; ein sehr wichtiges Thema, das eine Zusammenarbeit zwischen den Behörden beider Länder erfordert.
Dabei wurden Fragen zu den Warn- und Einsatzstrukturen und -verfahren sowie zu den jeweiligen Zuständigkeiten geklärt und festgelegt, wie sich die beiden Länder über die Grenzen hinweg gegenseitig helfen können, um den Schaden bei einer Gewässerverunreinigung zu begrenzen, insbesondere mithilfe des Internationalen Warn- und Alarmplans Mosel-Saar (IWAP MS).
Als Ergebnis des Workshops sollen die Kontaktdaten der jeweiligen Wasserbehörden ausgetauscht und regelmäßig gepflegt werden. Weiterhin sollen die Instrumente des Warn- und Alarmplans intensiver auch zur Information genutzt werden. Die Arbeitsgruppe Störfallvorsorge der IKSMS wird prüfen, ob auch die lokalen Zivilschutzorganisationen in eine grenzüberschreitende Übung oder einen Erfahrungsaustausch einbezogen werden können.
„Der Unfall an der Bickenalb hat uns vor Augen geführt, wie wichtig in diesen Situationen eine schnelle Erreichbarkeit der Behörden über die Grenzen hinweg ist. Die Entscheider sollten ihre Kolleginnen und Kollegen sowie die Verwaltungsstrukturen im Nachbarland kennen. Dieses Wissen ist im Notfall wertvoll und in unser aller Interesse“, betont die saarländische Umweltministerin Petra Berg.
Der Präfekt des Departements Moselle bekräftigt seinen Willen, mit seinen deutschen Kollegen zusammenzuarbeiten, bei den Themen Gewässerverunreinigungen und im weiteren Sinne bei den Herausforderungen der zivilen Sicherheit, die die Verwaltungsgrenzen überschreiten und die Verwaltungen der beiden Länder zu mehr Zusammenarbeit veranlassen sollen.
Förderprogramm für private Regenwasserbewirtschaftung in Homburg
Umweltministerium stellt rund 447.000 Euro zur Verfügung
Die Kreisstadt Homburg hat nun auch ein kommunales Förderprogramm zur privaten Regenwasserbewirtschaftung aufgelegt. Bürgerinnen und Bürger können Fördergelder für Maßnahmen abrufen, die Regenwasser besser abfließen lassen, behandeln oder auch nutzbar machen.
Von links: Bürgermeister Michael Forster, Ministerin Petra Berg und der Abteilungsleiter für Stadtentwässerung, Martin Orschekowski. Foto: (c) Samira Scheibner
Das Förderprogramm ist auf vier Jahre angelegt und wurde vom Umweltministerium im Rahmen der Aktion Wasserzeichen angestoßen. Ministerin Petra Berg hat jetzt Bürgermeister Michael Forster einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 447.000 Euro überreicht. In den Genuss des im letzten Jahr aufgelegten Förderprogramms kann jeder Grundstückseigentümer im besiedelten Bereich kommen. „Wir wollen einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt in den Kommunen“, betont Ministerin Berg. „Regenwasser soll nicht in den Kanal abfließen, sondern möglichst natürlich im Boden versickern oder zwischengespeichert werden.“
Das nicht verschmutzte und damit nicht reinigungsbedürftige Niederschlagswasser kann durch Flächen mit Versickerungsmöglichkeiten sowie Mulden direkt dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden und somit die Mischwasserkanäle entlasten. Eine Retention in Form von beispielsweise einer Zisterne oder einem Becken ist ebenfalls möglich. „Diese Maßnahmen tragen in der Summe zu einer Anreicherung des Grundwassers, einer hydraulischen Entlastung der Kanalisation und zu einer Verbesserung der Gewässergüte bei“, so die Ministerin. „Dadurch entlastet man die Gewässer und steigert die Leistung von Kläranlagen.“
Hintergrund:
Die 2021 aktualisierte Förderrichtlinie Aktion Wasserzeichen fördert die Fremdwasserentflechtung von Mischwasserkanalisationen, die Aufrüstung und Ertüchtigung von Kläranlagen, die messtechnische Erfassung von Entlastungsbauwerken und externe Gewässerschutzbeauftragte mit dem Ziel der Verbesserung der Gewässergüte und des Wasserkreislaufs.
Mit der Novellierung dieser Richtlinie können die Gemeinden Fördermittel des Landes zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung an die örtliche Bevölkerung weiterreichen; beispielsweise für Retentionszisternen, wasserdurchlässige Oberflächenbeläge oder Mulden-Rigolen-Systeme. Über diese Förderangebote sollen möglichst viele Menschen im Saarland zum Mitmachen bewegt werden.
Frühwarnsystem soll vor Überschwemmungen schützen
Ministerin Berg übergibt Förderbescheid für Pilotprojekt an Saarbrücken und St. Ingbert
Starkregenereignisse können katastrophale Folgen haben. Auch das Saarland blieb in den vergangenen Jahren von zerstörerischen Wassermassen nicht verschont.
So treten zum Beispiel im Bereich des Rohrbachs immer wieder Überflutungen auf, die bereits erhebliche Schäden verursacht haben.
Um auf die Folgen von Unwettern bestmöglich vorbereitet zu sein, haben die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Stadt St. Ingbert entschieden, ein Starkregen-Frühwarnsystem für den Rohrbach zu installieren. Für das Pilotprojekt hat Umweltministerin Petra Berg nun einen Zuwendungsbescheid in Höhe von gut 20.000 Euro an die Oberbürgermeister von Saarbrücken und St. Ingbert, Uwe Conradt und Dr. Ulli Meyer, übergeben.
Das kommunale Frühwarnsystem misst in Echtzeit die tatsächlichen Niederschläge für jedes Einzugsgebiet, erfasst Pegelstände im Rohrbach und errechnet in Sekundenschnelle, ob eine Gefahr droht. Ist ein Unwetter vorausgesagt, informiert und alarmiert das System in vier Stufen per E-Mail und SMS und im Ernstfall mit persönlichem Telefonanruf Rettungskräfte, Verwaltung und alle angemeldeten Bürgerinnen und Bürger. „Die durch die frühe Warnung gewonnene Zeit können Betroffene für Schutzvorkehrungen nutzen, um Schäden zu vermeiden und im Extremfall Leben zu retten“, sagt Umweltministerin Petra Berg. „Im letzten Jahr ist uns in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor Augen geführt worden, was geschehen kann, wenn vor einer Überflutungsgefahr nicht rechtzeitig gewarnt wird.“
Uwe Conradt, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken: „Bei Starkregenereignissen kommt es auf jede Minute an. Die Verbesserung unserer Frühwarnfähigkeiten an diesem wichtigen Bachlauf kann Menschenleben retten.“
St. Ingberts Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer: „Wir müssen aus den vergangenen Starkregenereignissen lernen. Mit dem neuen System, das in Echtzeit Daten liefert und Alarme auslöst, können Menschen frühzeitig gewarnt und Sachgüter geschützt werden. Zudem ist das Projekt ‚Frühwarnsystem’ ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit.“
Um die nötigen Daten zu liefern, ist die Installation einer Echtzeit-Niederschlagsmessstation und insgesamt sechs Pegelmessstationen entlang des Rohrbachs nötig. Ein Cloudservice übernimmt dann die Daten und wertet sie aus, um eine gebietsbezogene, Niederschlags- und/oder Abflusssituation zu ermitteln und dadurch eine frühzeitige, realistische Alarmierung zu ermöglichen.
Folgende Daten werden als Ergebnis ausgegeben:
Echtzeitkarte:
Darstellung der einzelnen Niederschlagseinzugsgebiete
Anzeige der Pegelmessungen mit Einzelwerten für eine Woche
Dynamische Angabe der Einzelniederschläge pro Gebiet
Angabe der Durchschnittsniederschläge in mm bzw. l pro i, 6 und 24 Stunden.
Alarmierungsdienst für Bürger:
Anmeldung und Einstellungen für Bürgerinnen und Bürger, sowie Gewerbetreibende mit individueller Angabe der Alarmierung der Gefahrenstufen.
https://www.saarland.de/mukmav/DE/portale/wasser/aktuelles/aktuelle-meldungen/2022/q3/pm_2022-07-26_092_ZWB_Hochwasserfr%C3%BChwarnsystem.html
Gewässergüte wird im Saarland online von Wissenschaftlern überwacht – kleine Fließgewässer im Fokus
Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes
Ein starker Regen kann Düngemittel aus Äckern ausschwemmen und Bäche damit belasten, aus Berghalden können Sulfate in Gewässer gelangen. Um solche Probleme frühzeitig zu erkennen, werden im Saarland auch kleine Fließgewässer mit mobilen Messstationen überwacht. Die Messergebnisse landen direkt online bei der Arbeitsgruppe Gewässermonitoring an der Universität des Saarlandes, die seit 20 Jahren die Untersuchungen durchführt. Die flexible Online-Überwachung verknüpft mit einer ausgefeilten Messstrategie ist bundesweites Vorbild.
An großen Flüssen wie Rhein und Donau gibt es feste Messstationen, deren Gewässerproben später im Labor ausgewertet werden. Im Unterschied dazu wurden im Saarland mit einer Förderung der Europäischen Union und des Landesumweltministeriums schon vor 20 Jahren mobile Messeinheiten aufgebaut, die in Autoanhänger flexibel zu jedem kleinen Bach im Saarland transportiert werden können. Von dort werden die Messdaten per GSM direkt an die Universität des Saarlandes übertragen und von der Arbeitsgruppe Gewässermonitoring ausgewertet, die am Lehrstuhl für Anorganische Festkörperchemie angesiedelt ist.
“Die Stationen sind mit Online-Sonden und Analysegeräten ausgestattet, so dass kontinuierlich verschiedene Messgrößen wie Sauerstoff, Wassertemperatur, pH-Wert und Salzgehalt erfasst werden. Zudem werden die Gehalte an Phosphat, Nitrat, Ammonium und Kohlenstoff-Verbindungen analysiert“, erläutert Diplomgeographin Angelika Meyer, die die Arbeitsgruppe Gewässermonitoring im Saarland unter Leitung von Professor Horst P. Beck mit aufgebaut und von Beginn an wissenschaftlich begleitet hat. Neben den mobilen Messeinheiten verfügt die Arbeitsgruppe auch über Einzelsonden, um bei besonderen Belastungen direkt im Gewässer messen zu können. Auch können einzelne Proben im Labor auf eine Vielzahl weiterer Parameter untersucht werden.
„Wenn die Gewässergüte in kleineren Fließgewässern durch Schadstoffe belastet wird, merkt man das in größeren Flüssen oft nicht, weil sich bis dorthin die Konzentration der Schadstoffe stark verdünnt hat. Daher ist die engmaschige Überwachung durch mobile Messstationen so wichtig, weil wir damit neben anthropogenen Einträgen auch Schwankungen während des Tages und bei verschiedenen Wetterlagen genau verfolgen können“, erklärt Guido Kickelbick, Professor für Anorganische Festkörperchemie der Universität des Saarlandes. Heute spielten dabei nicht nur die Gewässerqualität und der Hochwasserschutz eine zentrale Rolle, sondern verstärkt auch Aspekte des Klimaschutzes. „Wenn wir verrohrte und kanalisierte Bäche wieder freilegen, so dass sie sich auf natürliche Weise durch Wiesen und Wälder schlängeln können, und wir zusätzlich die Ufer mit Gehölzen bepflanzen, hilft das nicht nur beim Hochwasserschutz, sondern wirkt sich auch positiv auf das Mikroklima aus und trägt zum Erhalt der Biodiversität bei“, erklärt Kickelbick.
Die Arbeitsgruppe Gewässermonitoring wurde vor 20 Jahren mit Förderung der EU und des Landes eingerichtet, um die europäische Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen, die zum Ziel hat, den chemischen und ökologischen Zustand aller Fließgewässer in Europa zu schützen und zu verbessern. Inzwischen wurde die Finanzierung des Gewässermonitorings von der Landesregierung fast vollständig übernommen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln die aufwändige Messmethodik kontinuierlich weiter. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt um weitere fünf Jahre verlängert. Eine langfristige Perspektive der Thematik befindet sich in enger Abstimmung aller Beteiligten.
„Die gute und langjährige Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Gewässermonitoring der Universität des Saarlandes liefert uns wichtige Daten zur Gewässergüte der unterschiedlichsten Flüsse im Saarland. Die Ergebnisse helfen bei der Umsetzung des Maßnahmenprogramms nach der Wasserrahmenrichtlinie und sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum guten Zustand der saarländischen Gewässer“, betonte die saarländische Umweltministerin Petra Berg gestern bei dem Besuch einer mobilen Messstation in Wiebelskirchen.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dipl.-Geogr. Angelika Meyer
Arbeitsgruppe Gewässerschutz
Tel. 0681 / 302-4230
Mail: a.meyer@mx.uni-saarland.de
https://idw-online.de/de/news799354
Innovationen von heute für die Fachkräfte von morgen
Der DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland startet mit der Online-Nachhilfereihe „Task-Force Ausbildung“ zur ortsungebundenen Unterstützung von Auszubildenden der Fachkraft für Abwassertechnik.
Nach über einjähriger Planung ist in Mainz ein bisher für die Landesverbände einzigartiges und neues Format mit dem Titel „Task-Force Ausbildung“ gestartet.In den jeweils an zwei Vormittagen online stattfindenden Modulkursen können sich Auszubildende zur Fachkraft für Abwassertechnik per Videochat mit einem Referenten/einer Referentin über ein Schwerpunktthema des Kläranlagenalltags und der Prüfungsfragen austauschen.Vor, zwischen und nach den Onlinepräsentationen stehen den Teilnehmer*innen anschließend verschiedene Fragebögen, Aufgaben und Materialien zum jeweiligen Thema auf der E-Learning-Plattform Moodle zur Verfügung.
Unterstützung neben Schule und Betrieb
Grundlage für die Etablierung der Reihe sei der Wunsch gewesen, auch inhaltliche Unterstützung und Qualifizierungsangebote für die Fachkräfte von morgen zu bieten.Im ländlich geprägten Landesverband ist die Distanz zwischen den einzelnen Anlagen jedoch oft groß und der öffentliche Nahverkehr schlecht ausgebaut.Gerade jungen Leuten ohne eigenes Auto fällt es schwer, zu Seminarorten zu gelangen.Dazu kam die seit zwei Jahren wütende Pandemie.„Deshalb haben wir uns entschieden, die Kurse online durchzuführen.Sie sollen neben Schule und Betrieb eine Unterstützung leisten – ohne jedoch eine Konkurrenz darzustellen.“ erklärt Felix Pflüger, der im Landesverband für die Reihe verantwortlich ist.
Der Pool der Referent*innen rekrutiert sich ausschließlich aus (Ab-)Wasserwirtschaftler*innen mit Praxiserfahrung.
So ist eine Orientierung an praktischen Alltagsfragen neben dem Erarbeiten von Inhalten für Zwischen- und Abschlussprüfung garantiert.
Verschiedenes Lehrjahr – verschiedene Inhalte
Um möglichst präzise auf den Kenntnisstand der jeweiligen Teilnehmer*innen eingehen zu können, finden manche Module in verschiedenen Abstufungen statt.So richtete sich der erste Kurs der Reihe im März „Grundlagen des Labors“ an Auszubildende des ersten Lehrjahrs.Chemie, Biologie und Physik standen hierbei auf dem Lehrplan und wurden in Präsentationen, Skripten und Übungen den interessierten Nachwuchskräften dargelegt.Der aktuell stattfindende Kurs „Pumpentechnik“ orientiert sich eher am Kenntnisstand der höheren Lehrjahre.Hier werden den Teilnehmer*innen unter anderem Pumpenbestandteile und ihre Funktionsweise live vor der Kamera vorgeführt.Der noch in diesem Schuljahr stattfindende Kurs „Grundlagen der Mechanik“ richtet sich wieder an Anfänger*innen der Ausbildung und soll die Grundlagen des praktischen Arbeitens auf der Anlage erklären.Das Modul wird am 7.und 14.Juli online durchgeführt.
Die Kurse „System Kläranlage“, „Betriebssicherheit“, „Entwässerungssysteme“ und „Labor für Fortgeschrittene: Analytik und Probenahme“ folgen zu Beginn bzw.im Lauf des nächsten Schuljahres.
Förderprogramm für private Regenwasserbewirtschaftung in Homburg
Umweltministerium stellt rund 447.000 Euro zur Verfügung
Die Kreisstadt Homburg hat nun auch ein kommunales Förderprogramm zur privaten Regenwasserbewirtschaftung aufgelegt. Bürgerinnen und Bürger können Fördergelder für Maßnahmen abrufen, die Regenwasser besser abfließen lassen, behandeln oder auch nutzbar machen.
Das Förderprogramm ist auf vier Jahre angelegt und wurde vom Umweltministerium im Rahmen der Aktion Wasserzeichen angestoßen. Ministerin Petra Berg hat jetzt Bürgermeister Michael Forster einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 447.000 Euro überreicht. In den Genuss des im letzten Jahr aufgelegten Förderprogramms kann jeder Grundstückseigentümer im besiedelten Bereich kommen. „Wir wollen einen möglichst naturnahen Wasserhaushalt in den Kommunen“, betont Ministerin Berg. „Regenwasser soll nicht in den Kanal abfließen, sondern möglichst natürlich im Boden versickern oder zwischengespeichert werden.“
Das nicht verschmutzte und damit nicht reinigungsbedürftige Niederschlagswasser kann durch Flächen mit Versickerungsmöglichkeiten sowie Mulden direkt dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden und somit die Mischwasserkanäle entlasten. Eine Retention in Form von beispielsweise einer Zisterne oder einem Becken ist ebenfalls möglich. „Diese Maßnahmen tragen in der Summe zu einer Anreicherung des Grundwassers, einer hydraulischen Entlastung der Kanalisation und zu einer Verbesserung der Gewässergüte bei“, so die Ministerin. „Dadurch entlastet man die Gewässer und steigert die Leistung von Kläranlagen.“
Hintergrund:
Die 2021 aktualisierte Förderrichtlinie Aktion Wasserzeichen fördert die Fremdwasserentflechtung von Mischwasserkanalisationen, die Aufrüstung und Ertüchtigung von Kläranlagen, die messtechnische Erfassung von Entlastungsbauwerken und externe Gewässerschutzbeauftragte mit dem Ziel der Verbesserung der Gewässergüte und des Wasserkreislaufs.
Mit der Novellierung dieser Richtlinie können die Gemeinden Fördermittel des Landes zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung an die örtliche Bevölkerung weiterreichen; beispielsweise für Retentionszisternen, wasserdurchlässige Oberflächenbeläge oder Mulden-Rigolen-Systeme. Über diese Förderangebote sollen möglichst viele Menschen im Saarland zum Mitmachen bewegt werden.
Neue Funktion zur Hochwasserwarnung über das Länderübergreifende Hochwasserportal
Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 hat verdeutlicht, in welch kurzer Zeit ein extremer Niederschlag zu einem zerstörerischen Hochwasser führen kann und wie wichtig die Gefahrenkommunikation ist.
Für Hochwasserwarnungen ist das Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP) unter www.hochwasserzentralen.de ein wesentlicher Baustein des Hochwasserrisikomanagements. Das bereits seit 15 Jahren im Auftrag der Umweltministerien und zuständigen Senatsverwaltungen bestehende Portal ermöglicht einerseits eine länderübergreifende Übersicht über die aktuelle Hochwassersituation und ist andererseits ein zentrales Zugangsportal auf amtliche Hochwasserinformationen der einzelnen Bundesländer. Zusätzlich zu Pegelmessdaten und Hochwasserberichten wurde das Informationsspektrum des LHP jetzt um eine Hochwasserwarnkarte erweitert, auf der auf einen Blick erkennbar ist in welchen Regionen bzw. Flussabschnitten eine akute Hochwassergefahr besteht.
Die Weiterentwicklung des LHP erfolgt gemeinsam durch die Hochwasserzentralen aller Bundesländer in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bundesbehörden. Für das Jahr 2022 ist eine Ankopplung der neuen regionalen Hochwasserwarnungen des LHPs an die Warn-Apps NINA (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), KATWARN (Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme) und Warnwetter (Deutscher Wetterdienst) geplant.
Im Jahr 2014 wurde das Internetportal www.hochwasserzentralen.de um die App „Meine Pegel“ ergänzt. Diese App ermöglicht dem Nutzer einen raschen Überblick über die aktuelle Hochwasserlage, aktuelle Hochwasserwarnungen und die jeweils zuständigen Hochwasserzentralen in Deutschland. Sie liefert detaillierte Informationen für über rund 3.000 Pegel wie Messwerte und für viele Pegel auch Vorhersagen. Zusätzlich bietet „Meine Pegel“ die Möglichkeit sich für frei wählbare Pegel und Warngebiete aktiv benachrichtigen zu lassen (Push-Nachricht). Bei Überschreitung eines vom Nutzer selbst festgelegten Wasserstandes am Pegel oder beim Vorliegen von aktuellen Hochwasserinformationen für ein Bundesland oder ein Warngebiet erhält der Nutzer unmittelbar eine Benachrichtigung.
Umweltminister Reinhold Jost betont den großen Nutzen der engen Zusammenarbeit der Bundesländer im Kontext des Länderübergreifenden Hochwasserportals: „Neben der zentralen Bündelung aktueller Hochwasserinformationen ergeben sich Synergien in der Weiterentwicklung von gemeinsam betriebenen Warn-Werkzeugen wie der App „Meine Pegel“ und bei der Zusammenarbeit mit Bundesbehörden wie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Gefahrenkommunikation“.
Die LHP-App „Meine Pegel“ ist für Android und iOS in den entsprechenden Stores kostenlos verfügbar. Die neue Version 2.0 wurde hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit grundlegend verbessert und bietet für den Nutzer nun zahlreiche individuelle Konfigurationsmöglichkeiten. Außerdem wurde die regionale Warnkarte neben weiteren Kartenansichten, wie z.B. Karten des Deutschen Wetterdienstes in die App integriert. Die Karten sind nun frei zoombar und erlauben die interaktive Auswahl einzelner Pegel oder Warngebiete um für diese mehr Informationen zu erhalten.
Datenbereitstellende für das LHP sind die für Hochwasser zuständigen Dienststellen der Bundesländer, die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie Hochwasserzentralen in benachbarten Staaten. Die Daten werden über eine ausfallsichere LHP-Datenbank nahezu in Echtzeit für den Nutzer bereitgestellt.
Sauberes Wasser durch bessere Kläranlagen – Maßnahmenprogramm zum Gewässerschutz steht – Allein 200 Mio. Euro fließen in Abwasserbereich
Wasser ist Lebensgrundlage für die Tier- und Pflanzenwelt und natürlich auch für uns Menschen. Was so wertvoll ist, muss auch gut geschützt werden. Daher bauen wir im Saarland seit Jahren die Kanalsysteme und Kläranlagen weiter aus, um die Reinigung des Abwassers zu verbessern.
Und wir renaturieren unsere Bachläufe und Seen, um wieder natürliche Biotope zu erschaffen und die Lebensraumvielfalt zu steigern. Bereits ein Viertel der Gewässer sind ökologisch in einem sehr guten oder guten Zustand. Doch das ist erst der Anfang.
Wasser ist Lebensgrundlage für die Tier- und Pflanzenwelt und natürlich auch für uns Menschen. Was so wertvoll ist, muss auch gut geschützt werden. Daher bauen wir im Saarland seit Jahren die Kanalsysteme und Kläranlagen weiter aus, um die Reinigung des Abwassers zu verbessern. Und wir renaturieren unsere Bachläufe und Seen, um wieder natürliche Biotope zu erschaffen und die Lebensraumvielfalt zu steigern. Bereits ein Viertel der Gewässer sind ökologisch in einem sehr guten oder guten Zustand. Doch das ist erst der Anfang.
„Ich freue mich sehr, dass wir nach einer intensiven Diskussion mit allen Interessierten den 3. Bewirtschaftungsplan für den Zeitraum 2021 bis 2027 vorlegen können“, so Umweltminister Reinhold Jost. Die Landesregierung hat dieses Programm mit insgesamt 356 Maßnahmen, die in den nächsten sechs Jahren von den Trägern durchgeführt werden, jetzt beschlossen. 233 Maßnahmen beziehen sich auf die stoffliche Belastung und 101 auf die Gewässerstruktur und die Durchgängigkeit. 32 Kläranlagen werden saniert oder optimiert und 16 vollständig ersetzt. Bei 36 Gewässern werden weitergehende Maßnahmen zur Mischwasserbehandlung wie z.B. Retentionsbodenfilter gebaut sowie Kanäle saniert. Allein der Abwasserbereich beinhaltet ein Investitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro.
Das wird nicht ohne spürbare Gebührenerhöhungen beim einheitlichen Verbandsbeitrag umzusetzen sein. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat dies im Rahmen der Anhörung und Abstimmungen zum 3. Bewirtschaftungsplan bereits klar kommuniziert, aber zugleich auch die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen akzeptiert.
Daneben werden Ufer mit Bäumen bepflanzt und den Gewässern Raum zur natürlichen Entwicklung gegeben. Hier sind vor allem die Kommunen gefragt, die allerdings in hohem Maße durch das Umweltministerium unterstützt werden.
Minister Jost: „Die Erarbeitung dieses 3. Bewirtschaftungsplans war insbesondere deshalb schwierig, weil die Frist 2027 zur Erreichung des guten Zustands immer näher rückt. Deshalb ist das aktuelle Maßnahmenprogramm auch umfangreicher und ambitionierter als je zuvor.“
Der Entwurf des Bewirtschaftungsplans lag in der ersten Jahreshälfte öffentlich aus. In zwei Livestreams konnten alle Interessierten während mehr als 3 Stunden Informationen sammeln und den Experten Fragen rund um die Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) stellen. Mitschnitte der beiden Veranstaltungen sind auf der Homepage des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz abrufbar. Diese wurden nach den Veranstaltungen bereits mehrere hundert Mal angesehen. 16 Kommunen, Behörden, Verbände und Privatpersonen haben sich an der Anhörung beteiligt und ihre Hinweise in die Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmenprogramms eingebracht.
Sauberes Wasser durch bessere Kläranlagen – Maßnahmenprogramm zum Gewässerschutz steht – Allein 200 Mio. Euro fließen in Abwasserbereich
Wasser ist Lebensgrundlage für die Tier- und Pflanzenwelt und natürlich auch für uns Menschen. Was so wertvoll ist, muss auch gut geschützt werden. Daher bauen wir im Saarland seit Jahren die Kanalsysteme und Kläranlagen weiter aus, um die Reinigung des Abwassers zu verbessern.
Und wir renaturieren unsere Bachläufe und Seen, um wieder natürliche Biotope zu erschaffen und die Lebensraumvielfalt zu steigern. Bereits ein Viertel der Gewässer sind ökologisch in einem sehr guten oder guten Zustand. Doch das ist erst der Anfang.
Wasser ist Lebensgrundlage für die Tier- und Pflanzenwelt und natürlich auch für uns Menschen. Was so wertvoll ist, muss auch gut geschützt werden. Daher bauen wir im Saarland seit Jahren die Kanalsysteme und Kläranlagen weiter aus, um die Reinigung des Abwassers zu verbessern. Und wir renaturieren unsere Bachläufe und Seen, um wieder natürliche Biotope zu erschaffen und die Lebensraumvielfalt zu steigern. Bereits ein Viertel der Gewässer sind ökologisch in einem sehr guten oder guten Zustand. Doch das ist erst der Anfang.
„Ich freue mich sehr, dass wir nach einer intensiven Diskussion mit allen Interessierten den 3. Bewirtschaftungsplan für den Zeitraum 2021 bis 2027 vorlegen können“, so Umweltminister Reinhold Jost. Die Landesregierung hat dieses Programm mit insgesamt 356 Maßnahmen, die in den nächsten sechs Jahren von den Trägern durchgeführt werden, jetzt beschlossen. 233 Maßnahmen beziehen sich auf die stoffliche Belastung und 101 auf die Gewässerstruktur und die Durchgängigkeit. 32 Kläranlagen werden saniert oder optimiert und 16 vollständig ersetzt. Bei 36 Gewässern werden weitergehende Maßnahmen zur Mischwasserbehandlung wie z.B. Retentionsbodenfilter gebaut sowie Kanäle saniert. Allein der Abwasserbereich beinhaltet ein Investitionsvolumen von rund 200 Mio. Euro.
Das wird nicht ohne spürbare Gebührenerhöhungen beim einheitlichen Verbandsbeitrag umzusetzen sein. Der Entsorgungsverband Saar (EVS) hat dies im Rahmen der Anhörung und Abstimmungen zum 3. Bewirtschaftungsplan bereits klar kommuniziert, aber zugleich auch die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen akzeptiert.
Daneben werden Ufer mit Bäumen bepflanzt und den Gewässern Raum zur natürlichen Entwicklung gegeben. Hier sind vor allem die Kommunen gefragt, die allerdings in hohem Maße durch das Umweltministerium unterstützt werden.
Minister Jost: „Die Erarbeitung dieses 3. Bewirtschaftungsplans war insbesondere deshalb schwierig, weil die Frist 2027 zur Erreichung des guten Zustands immer näher rückt. Deshalb ist das aktuelle Maßnahmenprogramm auch umfangreicher und ambitionierter als je zuvor.“
Der Entwurf des Bewirtschaftungsplans lag in der ersten Jahreshälfte öffentlich aus. In zwei Livestreams konnten alle Interessierten während mehr als 3 Stunden Informationen sammeln und den Experten Fragen rund um die Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) stellen. Mitschnitte der beiden Veranstaltungen sind auf der Homepage des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz abrufbar. Diese wurden nach den Veranstaltungen bereits mehrere hundert Mal angesehen. 16 Kommunen, Behörden, Verbände und Privatpersonen haben sich an der Anhörung beteiligt und ihre Hinweise in die Aktualisierung des Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmenprogramms eingebracht
Umweltministerium fördert private Regenwasserbewirtschaftung – Rund 248.000 Euro stehen der Gemeinde Eppelborn zur Verfügung
Durch die Entsiegelung von befestigten Flächen, z.B. von Garageneinfahrten kann jeder Hausbesitzer selbst dazu beitragen die Wasserkanäle zu entlasten. Hierfür wurde eigenes ein Förderprogramm auferlegt, das durch die Gemeinde an die Bürger und Bürgerinnen weitergereicht wird.
Aktion Wasserzeichen in Eppelborn, von links: Christian Schäfer, technischer Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes Eppelborn, Jürgen Klaumann, kaufmännischer Geschäftsführer des AWZE, Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul und Bürgermeister Dr. Andreas Feld.
Exakt 248.535 Euro stehen auf dem Förderbescheid, den Sebastian Thul, Staatssekretär im Umweltministerium, dem Eppelborner Bürgermeister Dr. Andreas Feld mitgebracht hat. Das Geld ist für das Förderprogramm der Gemeinde „zur dezentralen Niederschlagsbewirtschaftung“ bestimmt. Geld, das die Gemeinde an ihre Bürgerinnen und Bürger weiterreicht, wenn diese durch eigene Maßnahmen für eine Entlastung der Wasserkanäle sorgen.
Viele Gemeinden haben in den vergangenen Jahren an der Aktion Wasserzeichen des Landes teilgenommen und damit ihre Kanäle sowie die Umwelt durch die Trennung von Regenwasser und Abwasser entlastet. Künftig soll auch die Bevölkerung mitgenommen werden, Fördermittel sollen ihr direkt zugutekommen. Die Richtlinie des Förderprogramms Aktion Wasserzeichen wurde entsprechend überarbeitet.
„Jeder Hausbesitzer kann selbst einiges tun, damit weniger Regenwasser von befestigten Flächen in den Mischwasserkanal fließt. Investitionen beispielsweise für Retentionszisternen, wasserdurchlässige Oberflächenbeläge oder Mulden-Rigolen-Systeme wollen wir honorieren und auf diese Weise möglichst viele Menschen im Saarland zum Mitmachen bewegen“, sagt der Umwelt-Staatssekretär.
In vielen Kanälen fließen neben dem Abwasser auch gefasste Quellen, Grundwasser oder nicht verschmutztes Regenwasser. Bei diesem so genannten Fremdwasser handelt es sich also um Wasser, das in die Kanalisation eindringt, mit dem Schmutzwasser vermischt abfließt und den Kanal sowie die Kläranlage unnötig belastet, da dieses Wasser nicht behandlungsbedürftig ist.
„Ich begrüße dieses Programm, das sich an die Bevölkerung richtet, ausdrücklich. Mit den Geldern können unsere Bürgerinnen und Bürger zugleich etwas für unsere Umwelt tun, aber auch ihren eigenen Geldbeutel nachhaltig schonen. Ich hoffe, dass viele Eppelbornerinnen und Eppelborner mit ihren Maßnahmen an der „Aktion Wasserzeichen“ teilnehmen. Die Gelder dafür sind da. Ich danke Staatssekretär Sebastian Thul und seinem Haus für diese Fördermaßnahme, die uns allen, insbesondere unserer Natur und Umwelt, zugutekommt“, erklärt Bürgermeister Andreas Feld.
Maßnahmen der Fremdwasserentflechtung haben zum Ziel, einerseits kommunale Kläranlagen zu entlasten, ihre Wirksamkeit zu erhöhen und diffuse Schadstoffeinträge in die Gewässer zu reduzieren. Andererseits wird die natürliche Wasserbilanz durch Rückführung des Niederschlagswassers in ein Gewässer in der Nähe verbessert. Beispiele sind das Abkoppeln von Gewässereinläufen, das Abtrennen von Außengebieten vom Mischwasserkanal oder das Reduzieren der Einleitung des Regens von befestigten innerörtlichen Flächen. Diese Maßnahmen der „Aktion Wasserzeichen“ werden zukünftig mit höheren Kostenrichtwerten und Zuschüssen auf Gemeindeebene gefördert. Insgesamt stehen für die Jahre 2021 bis 2023 rund 10 Millionen Euro zur Verfügung, von denen etwa neun Millionen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.
Neue Förderung für private Regenwasserbewirtschaftung – Umweltminister Jost ruft Kommunen zur Beteiligung an der „Aktion Wasserzeichen“ auf
Viele Gemeinden haben in den vergangenen Jahren an der Aktion Wasserzeichen teilgenommen und damit ihre Kanäle sowie die Umwelt durch die Trennung von Regenwasser und Abwasser entlastet.
„In Zukunft sollen auch die Bürgerinnen und Bürger, die ihr Regenwasser bewirtschaften wollen, mitgenommen und über kommunale Zuschussprogramme unterstützt werden. Wir haben die Richtlinie unseres Förderprogramms Aktion Wasserzeichen entsprechend überarbeitet“
Mit der Novellierung dieser Richtlinie können die Gemeinden Fördermittel zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung an die örtliche Bevölkerung weiterreichen; beispielsweise für Retentionszisternen, wasserdurchlässige Oberflächenbeläge oder Mulden-Rigolen-Systeme. Über diese Förderangebote sollen möglichst viele Menschen im Saarland zum Mitmachen bewegt werden.
In vielen Kanälen fließen neben dem Abwasser auch gefasste Quellen, Grundwasser oder nicht verschmutztes Regenwasser. Bei diesem so genannten Fremdwasser handelt es sich also um Wasser, das gewollt oder ungewollt in die Kanalisation eindringt, mit dem Schmutzwasser vermischt abfließt und den Kanal sowie die Kläranlage unnötig belastet, da dieses Wasser nicht behandlungsbedürftig ist.
Maßnahmen der Fremdwasserentflechtung haben daher zum Ziel, einerseits kommunale Kläranlagen zu entlasten, ihre Wirksamkeit zu erhöhen und diffuse Schadstoffeinträge in die Gewässer zu reduzieren. Andererseits wird die natürliche Wasserbilanz durch Rückführung des Niederschlagswassers in ein Gewässer in der Nähe verbessert. Beispiele sind das Abkoppeln von Gewässereinläufen, das Abtrennen von Außengebieten vom Mischwasserkanal oder das Reduzieren der Einleitung des Regens von befestigten innerörtlichen Flächen. Diese Maßnahmen der „Aktion Wasserzeichen“ werden zukünftig mit höheren Kostenrichtwerten und Zuschüssen auf Gemeindeebene gefördert. Insgesamt stehen für die Jahre 2021 bis 2023 rund 10 Millionen Euro zur Verfügung, von denen etwa neun Millionen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommt.
Daneben werden auch die messtechnische Ausrüstung von Regenwasserentlastungsanlagen, Nachrüstung und Neubau von Kläranlagen, sowie der Einsatz externer Gewässerschutzbeauftragter als neue Maßnahmen aufgenommen. Der Gewässerschutzbeauftragte hat nach dem Wasserhaushaltsgesetz herausgehobene Aufgaben und Rechte. Darüber erstattet er jährlich schriftlich Bericht. Ziel der Förderung ist eine verbesserte Aufgabenwahrnehmung, da dadurch ungewollten Abwassereinleitungen vorgebeugt werden kann. Der Gewässerschutzbeauftragte kann auch von mehreren Kommunen gemeinsam beauftragt werden. In jedem Fall beträgt der geplante Zuschuss pauschal 2500 € jährlich je Gemeinde.
Bächen und Flüssen im Saarland geht es besser
Neuer Bewirtschaftungsplan wird offengelegt – Jost: Keine Grundwasser-Knappheit im Saarland
„Sauberes Wasser ist ein Thema, das uns alle berührt und das alle angeht. Die Diskussionen der letzten Wochen haben gezeigt, dass sich die Menschen durchaus dafür interessieren, was mit dem Wasser vor ihrer Haustür passiert. Und genau jetzt ist der Zeitpunkt, zu entscheiden, wie es mit unserem Wasser die nächsten sechs Jahre weitergehen soll“, so Umweltminister Reinhold Jost.
Alle sechs Jahre werden unsere Gewässer einer umfangreichen Bewertung unterzogen. Dort, wo die nach Wasserrahmen-Richtlinie (WRRL) gesteckten Ziele noch nicht erreicht sind, werden Maßnahmen abgeleitet, um den guten Zustand so schnell wie möglich wieder herzustellen. Alles zusammen wird in einem Bewirtschaftungsplan bis 2027 dargestellt, der Ende Dezember offengelegt wird und bis 22. Juni 2021 zur Anhörung öffentlich ausliegen wird.
Bestandsaufnahme Oberflächengewässer:
Wie ist der Zustand der Gewässer im Saarland? Dazu werden die Ergebnisse der Überwachung der chemisch-physikalischen und biologischen Komponenten ausgewertet. Bei der Chemie sind dies etwa 100 verschiedene Stoffe; bei der Biologie das Makrozoobenthos (die Gesamtheit der im Gewässer lebenden wirbellosen tierischen Organismen), die Fische, die Wasserpflanzen und das Plankton.
„Und da gibt es erfreuliche Entwicklungen: Wir sehen sowohl bei den chemischen Parametern als auch bei den biologischen Komponenten in vielen Wasserkörpern deutliche Verbesserungen des Zustands gegenüber dem vorherigen Bewirtschaftungszeitraum. Wir haben damit das vorgegebene Etappenziel erreicht“, so Minister Jost bei der Vorstellung der Ergebnisse. Mehr:
139.000 Euro für den Schutz vor Hochwasser
Umweltminister Jost überreicht Förderbescheid an die Gemeinde Saarwellingen
Die Starkregenereignisse der letzten Jahre belasteten viele der saarländischen Gemeinden. So waren auch einige Bereiche der Gemeinde Saarwellingen betroffen.
Im Ortsteil Reisbach z.B. kam es 2018 zu schweren Schäden an der Turnhalle durch eine Schlammlawine. Um die Bürgerinnen und Bürger zukünftig besser vor Extremwetterereignissen zu schützen, lässt die Gemeinde nun – mit Unterstützung durch das Umweltministerium – ein Hochwasser- und Starkregenkonzept erstellen. Umweltminister Reinhold Jost hat dazu Manfred Schwinn, dem Bürgermeister von Saarwellingen, einen Zuwendungsbescheid über rund 139.000 Euro überreicht.
„Durch Starkregen können selbst kleine Rinnsale zu reißenden Sturzfluten werden. Zwar können wir Überschwemmungen nicht gänzlich verhindern, allerdings können durch bestmögliche Vorsorge größere Verluste und Schäden vermieden werden“, so Jost. Bei der Ausarbeitung eines Schutzkonzeptes helfen in Saarwellingen neben der Gemeindeverwaltung auch der Gemeinderat, die Bürgerinnen und Bürger sowie z.B. das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr mit. Die Informationen sollen in einem Konzept gebündelt werden.
Mit Hilfe von Starkregengefahrenkarten sollen die potenziellen Gefahrenbereiche identifiziert werden, um dann konkrete Lösungen und Präventionsmaßnahmen ableiten zu können. Die Vorsorgemaßnahmen werden in einem Katalog gesammelt, der in den kommenden Jahren, je nach Priorität, abgearbeitet werden soll. „Wir beschäftigen uns im Saarland bereits seit vielen Jahren intensiv mit allen Möglichkeiten einer umfassenden Hochwasservorsorge. Auch die von uns erstellten Gefahren- und Risikokarten sind Teil dieser Strategie. Sie sollen den Betroffenen helfen, ihre Gefährdung durch Hochwasser zu erkennen“, ergänzt Jost
Der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasserschäden ist Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge und Aufgabe der Städte und Gemeinden. Als freiwillige Leistung fördert das Land Vorsorgemaßnahmen mit bis zu 70 Prozent. Bisher sind 28 Kommunen im Saarland an einer Konzepterstellung interessiert und bei 24 davon liegt bereits eine Aufgabenbeschreibung vor. 9 Förderbescheide im Wert von insgesamt 1,3 Millionen Euro wurden schon durch das Umweltministerium erteilt.
Medienansprechpartner
https://www.saarland.de/muv/DE/portale/wasser/aktuelles/aktuelle-meldungen/2020/q4/pm_2020-12-01_157-ZWB_Saarwellingen.html
Starkregen und Hochwasser können jeden treffen
Umweltminister Jost wirbt für Vorsorgekonzepte
Im Saarland hat in den letzten Tagen Starkregen vereinzelt viele Feuerwehreinsätze nach sich gezogen. Die beträchtlichen Wassermengen können großen Schaden an Wohnhäusern oder kommunaler Infrastruktur verursachen. Umwelt- und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost nimmt dies zum Anlass, um Kommunen und Hausbesitzer an die Fördermöglichkeiten für Vorsorgemaßnahmen zu erinnern.
Seit Mai 2019 erstattet das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bis zu 90% der Kosten, die die Kommunen für das Erarbeiten von Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzepten aufbringen müssen. Individuelle Vorsorgemaßnahmen werden mit bis zu 70% der Kosten vom Ministerium gefördert. 31 saarländische Kommunen haben sich schon mit dem Thema Vorsorge befasst und ihre Konzepte befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Bearbeitung.
„Zentrales Element unserer Strategie ist es, den Bürgern Informationen über ihr eigenes Risiko an die Hand zu geben, damit sie selbst aktiv werden können. Gleichzeitig unterstützen wir Gemeinden finanziell bei notwendigen Schutzmaßnahmen. Über die veröffentlichten Starkregengefahrenkarten, die die Wasserabflusswege und das Gemeindegebiet darstellen, kann jeder Bürger individuelle Risiken erkennen und die Informationen als Basis für weitere Vorsorge- und Absicherungsschritte nutzen.“ erklärt Minister Jost.
Aktuell werden zwei kommunale Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzepte im Saarland bearbeitet: St. Wendel (Pilotprojekt) und Perl. Die Konzepte sind in drei Stufen unterteilt:
• Erstellung der Starkregengefahrenkarten und gegebenenfalls Hochwassergefahrenkarten für kleinere Gewässer („Nichtrisikogewässer“) zur Bewusstseinsbildung für Kommunen und Bürger
• Ableitung von Maßnahmenvorschlägen zur Verbesserung der Situation
• Durchführung einer internen und externen Risikokommunikation durch aktive Beteiligung aller Akteure (auch Bürger)
In sieben Gemeinden liegen diese Karten bereits flächendeckend vor und weitere 19 Kommunen bereiten mit Aufgabenbeschreibungen ihre Förderanträge vor. Davon haben schon zwei Gemeinden einen Förderantrag beim Ministerium gestellt.
„Das Ziel unserer Förderrichtlinie ist, dass sich alle saarländischen Kommunen mit Überflutungsrisiken aus Hochwasser und Starkregen auseinandersetzen.“
Alleine in den Jahren 2019/2020 flossen über 600.000 € Förderung in die Aufstellung der Konzepte beziehungsweise in die Erstellung der Karten. Die Förderung baulicher Maßnahmen durch das Umweltministerium für Hochwasser- und Starkregenschutz belief sich im gleichen Zeitraum auf über 2,1 Millionen Euro. In der Periode von 2010 bis 2019 hat das Land die Gemeinden mit Zuwendungen in Höhe von 4,6 Millionen Euro unterstützt. „Die seit dem Inkrafttreten der Förderrichtlinie steigende Zahl der interessierten Kommunen verdeutlicht das Bewusstsein, die Notwendigkeit und die Bereitschaft der Kommunen, sich intensiver mit dem Thema Starkregen- und Hochwasservorsorge auseinanderzusetzen. Die erfreulich hohe Akzeptanz zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Minister Jost.
Die Broschüren „Handlungsempfehlungen zur Erstellung der Starkregengefahrenkarten im Saarland“ und „Hochwasservorsorge in der Planung – Leitfaden für kommunale Planungsträger“ stehen als Download auf unserer Homepage im Bereich Publikationen bereit.
Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte
Umweltministerium fördert Sanierung des Abwassersystems in Nonnweiler mit 175.000 Euro
Das Umweltministerium hat der Gemeinde Nonnweiler einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 175.000 Euro gewährt. Im Rahmen der „Aktion Wasserzeichen“ soll das Abwassersystem im Ortsteil Primstal saniert werden, um den hohen Niederschlags- und Fremdwasseranteil im Wasser zu senken.
Die Notwendigkeit der Maßnahmen wurde vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) am Abwasserkataster nachgewiesen. Mit dem Konzept sollen der Wasserhauptsammler des Entsorgungsverbands Saar (EVS) sowie die Kläranlage Primstal entlastet werden. Im Einzelnen beinhalten das Sanierungskonzept Schachtsanierungen, Reparaturen und Renovierungen in mehrerenStraßen. Damit soll die Menge an Niederschlags- und Fremdwasser, die ansonsten in den nachgeschalteten Kläranlagen ankommt, stark reduziert werden.
Umweltminister Reinhold Jost begrüßt das Vorhaben: „Die Maßnahmen tragen nicht nur aktiv zum Umweltschutz bei, sondern helfen auch den Kläranlagen. Zuviel Fremdwasser führt zu Beeinträchtigungen im Gewässerschutz und in der Wirtschaftlichkeit der Werke. Wenn wir Fremdwasser in den Abwasserkanälen reduzieren, entlasten wir damit die Kläranlagen und den Geldbeutel der Gebührenzahler.“
Fremdwasserentflechtungs- und Sanierungsmaßnahmen werden durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit der „Aktion Wasserzeichen“ in Höhe von 50 Prozent gefördert, um die Leistungsfähigkeit von Abwasseranlagen zu steigern. Die notwendigen Mittel für das Förderprogramm werden aus der Abwasserabgabe zur Verfügung gestellt.
Saarländisches Umweltministerium und RAG: Pilotanlage zur PCB-Entfernung aus dem Grubenwasser
Reden. Seit Mitte 2018 ist eine kleine Filteranlage der Firma Cerafiltec aus St. Ingbert am Standort Reden im Einsatz, um zu erforschen, ob und wie PCB im Grubenwasser mit dieser speziellen Technik reduziert werden kann. Beauftragt wurde die Anlage durch das saarländische Umweltministerium und die RAG. Hier konnten erste Erfahrungen mit einer entsprechenden Anlage und der Zusammensetzung des Grubenwassers gemacht und bereits nachgewiesen werden, dass die Anlage die Schwebstoffe, an denen der überwiegende Teil der PCB anhaftet, aus dem Grubenwasser gefiltert hat.
Um genauere Ergebnisse hinsichtlich der Funktionsweise, aber auch der Kosten zu erzielen, hat man sich nun darauf verständigt, in den nächst größeren Modellmaßstab zu wechseln: vom Labor- zum technischen Maßstab, der die Grundlagen für eine Planung im endgültigen Maßstab liefern soll. Diese Anlage muss nun aufgrund der Höhe des Auftragsvolumens beschränkt ausgeschrieben werden.
Die Maßnahmen zur Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten, den PCB-Austrag im Grubenwasser zu reduzieren, erfolgen in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (MUV), dem Landesamt für Umwelt-und Arbeitsschutz (LUA) sowie dem Bergamt des Saarlandes.
Die Beauftragung erfolgt durch MUV und RAG gemeinsam, um die Entwicklung dieser Technologie zu unterstützen. Dem Grubenwasser wird ein kleiner, aber repräsentativer Teilstrom entnommen, so dass nur wenige Kubikmeter pro Tag die Anlage durchlaufen. Dabei sollen Basisparameter wie pH-Wert, Leitfähigkeit, Temperatur, Trübung und Partikelgehalt, die Auskunft über die Veränderungen des Wassers geben, kontinuierlich erfasst werden. Die detaillierte Zusammensetzung des Grubenwassers und die Wirksamkeit der PCB-Entfernung werden anhand von weiteren, zusätzlich entnommenen Proben im Labor analysiert.
Die Versuchsanlage soll Ende 2019 am Standort Reden in den Betrieb gehen. Die Bewertung der Wirksamkeit der Anlage erfolgt nach Abschluss aller Versuche in einer Gesamtschau der Daten in Zusammenarbeit aller Beteiligten. Ein Abschlussbericht über die gesamte Testreihe soll Ende 2020 erfolgen
https://www.saarland.de/SID-C3F7EE85-C9D2175D/248188.htm
Umweltministerium fördert Hochwasserschutz in der Gemeinde Schmelz – Staatssekretär Krämer übergibt Zuwendungsbescheid über 87.000 Euro
Das Unwetter vom 20. Juni 2013 ist vielen Schmelzer Bürgern noch gut in Erinnerung. Wild abfließendes Regenwasser und mitgeführte Schlammmassen stürzten Bäume um, überschwemmten Straßen und beschädigten Gebäude. In der Folge regte die Gemeinde Schmelz einen Workshop zur Verbesserung der Hochwasservorsorge an. Der daraufhin erarbeitete Vorhabenkatalog sieht eine Reihe aufeinander abgestimmter Vorsorgemaßnahmen vor, die mit finanzieller Unterstützung des Landes teilweise bereits umgesetzt wurden. Aktuell ist die Errichtung eines Retentionsraumes im Schmelzer Ortsteil Michelbach geplant. Das Vorhaben wird vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit rund 87.000 € gefördert.
„Wir können Hochwasser und Überflutungen zwar nicht verhindern, allerdings können durch bestmögliche Vorbereitung größere Verluste und Schäden vermieden werden“, sagte Staatssekretär Roland Krämer bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids an den Bürgermeister der Gemeinde Schmelz, Armin Emanuel.
Im Falle eines Starkregenereignisses kommt es im Schmelzer Ortsteil Michelbach zu einer Überlastung des namensgebenden Michelbachs. Rückstau und Überschwemmungen sind die Folge. Zur Minimierung von Hochwasserschäden soll nun ein Retentionsraum im Bereich der Wahlener Straße entstehen. Der Retentionsraum dient dazu, den Hochwasserabfluss zu verzögern und die Wasserstände zu verringern. In Michelbach wurde dieses Rückhaltebecken unter Ausnutzung der örtlichen Gegebenheiten mithilfe des Baus eines Dammes errichtet. Mit einer Stauhöhe von gut zwei Metern kann das Becken bei Hochwassergefahr bis zu 1.000 m³ Wasser zurückhalten. Mehrmengen werden über die Dammscharte kontrolliert umgeleitet.
Der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasserschäden ist als Teil der allgemeinen Daseinsvorsorge Aufgabe der Städte und Gemeinden. Das Umweltministerium fördert als freiwillige Leistung Vorsorgemaßnahmen und beschäftigt sich intensiv mit den Möglichkeiten eines umfassenden Hochwasserschutzes. So wurden in den vergangenen Jahren mehrere Hochwasserpartnerschaften im Saarland gegründet, örtliche Überflutungsrisiken ermittelt, sämtliche Aspekte der Vorsorge mit den Gemeinden diskutiert und Maßnahmen beschlossen, die in den so genannten Risikomanagementplan des Landes einfließen.
„Die Ausweisung besonders gefährdeter Bereiche ist die Grundvoraussetzung, um Maßnahmen zu ergreifen, die die Überflutungsschäden minimieren können. Hierbei können die Kommunen auf die lokalen Kenntnisse der Feuerwehren, der Bauhöfe und der Bürgerinnen und Bürger zurückgreifen. Nur in besonders schwierigen Ausgangssituationen müssen Abflusssimulationen und -modelle herangezogen werden“, so der Staatssekretär
https://www.saarland.de/246719.htm
Gefahrenkarten und Handlungsempfehlungen zur besseren Vorsorge gegen Starkregen – Umweltministerium informiert kommunale Planer
Wohin fließt das Wasser bei einem außergewöhnlichen Starkregen? Welche Schäden können die Sturzfluten auf ihrem Weg anrichten? Wie groß ist das Fassungsvermögen der Kanäle? Wo drohen im Ort Überschwemmungen? Diese und weitere Fragen können über spezielle Gefährdungsanalysen beantwortet werden. Vor dem Hintergrund leidvoller Erfahrungen mit Starkregenschäden zeigen immer mehr Städte und Gemeinden für diese Modellberechnungen, die Grundlage für planerische Vorsorgemaßnahmen sind, Interesse.
Das saarländische Umweltministerium hat das Pilotprojekt „Starkregenvorsorgekonzepte“ auf den Weg gebracht und finanziell gefördert, das den Kommunen geeignete Instrumente zur Starkregenvorsorge aufzeigen soll. Dabei wurden exemplarisch drei kommunale Starkregenkonzepte in den Gemeinden Eppelborn, Sulzbach und Wadern mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad erstellt. Auf dieser Grundlage wurden dann in einer vergleichenden Studie Handlungsempfehlungen für Kommunen zur Methodik bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten erarbeitet, die jetzt in Eppelborn kommunalen Planern vorgestellt wurden.
Der wichtigste Baustein der kommunalen Starkregenkonzepte sind die Starkregengefahrenkarten, die die Kenntnisse über die Abflusswege des Wassers bei einem extremen Starkregenereignis vermitteln. Sie nutzen damit Kommunen und Bürgern gleichermaßen.
Die Kommunen können mit den Informationen Vorsorge betreiben und zur Risikominimierung beitragen, z. B. in der Bauleitplanung, in der Gefahrenabwehr, bei der Ver- und Entsorgung (Stichwort: kritische Infrastruktur).
Umweltminister Reinhold Jost: „Wie wichtig die Vorsorge zu Starkregenereignissen ist, haben viele Menschen 2016 und 2018 im Saarland zu spüren bekommen. Einige Schäden wären vermeidbar gewesen, sowohl für die Kommunen als auch für die betroffenen Bürger. Wir wollen mit der finanziellen Förderung von Vorsorgekonzepten und Gefahrenkarten den Bürgern alle Informationen zur Verfügung stellen, damit sie Eigenvorsorge betreiben können. Mittels Starkregengefahrenkarten können sich Kommunen und Bürger auf den Starkregenfall vorbereiten, indem sie Abflusswege erkennen, freihalten und zur gefahrlosen Ableitung neue Abflusswege schaffen. Diese Vorsorge ist uns wichtig. Deshalb stecken wir Arbeit und Geld in Konzepte und Maßnahmen. 6 Kommunen haben bisher Starkregengefahrenkarten erarbeiten lassen. Unser Ziel ist im Sinne der Schadensminimierung die saarlandweite kartografische Abbildung der Starkregengefahr.“
Um die Maßnahmen im Hochwasser- und Starkregenmanagement noch besser lenken zu können, hat das Umweltministerium eine Förderrichtlinie erarbeitet, die Mitte des Jahres verabschiedet werden soll. Der Fokus der Förderung liegt auf konzeptionellen Maßnahmen wie die Erstellung der kommunalen Hochwasser-/Starkregenvorsorgekonzepte sowie baulichen Maßnahmen, etwa der Schaffung von Rückhalteräumen.
Außerdem soll die gesetzlich geforderte hochwassersichere Nachrüstung von Heizöltanks in Überschwemmungsgebieten durch Private gefördert werden. Ziel ist die Nachrüstung von 500 Öltanks pro Jahr, die Bagatellgrenze beträgt 1000 Euro.
Die „Handlungsempfehlungen zur Erstellung der Starkregengefahrenkarten im Saarland“ stehen als Download auf unserer Homepage unter https://www.saarland.de/246712.htm bereit.
Die Broschüre „Hochwasservorsorge in der Planung – Leitfaden für kommunale Planungsträger“ finden Sie unter https://www.saarland.de/246153.htm
https://www.saarland.de/SID-F4CA8DFD-F6C50AB6/246784.htm
Millionen für die naturnahe Entwicklung der Bäche und Flüsse – Minister Jost stellt am Weltwassertag Maßnahmen und Ziele vor
Land und Kommunen arbeiten seit Jahren daran, den Gewässern im Saarland ihr natürliches Bett zurückzugeben. Seit 2010 hat das Umweltministerium mehr als 3 Millionen Euro in die naturnahe Entwicklung der Gewässer investiert.
Früher war die Bist bei Überherrn begradigt, die Ufer waren mit Wasserbausteinen befestigt. Im Rahmen der Maßnahme wurde die Uferbefestigung abschnittsweise entfernt und die Steine als Strukturelemente wieder in das Gewässer eingebracht. Hierbei wurde auch das Ufer stellenweise mit dem Bagger angerissen und abgeflacht. Steinhaufen als Lebensräume für Reptilien wurden angelegt. Die Bepflanzung des Ufers im Bereich des Auwalds mit Hochstämmen wurde durch Entnahme einzelner Bäume aufgelockert und so eine Uferentwicklung initiiert. Die Bäume wurden in Form von Buhnen oder deren Wurzelstöcke als Strukturelemente wieder eingebaut.
Land und Kommunen arbeiten seit Jahren daran, den Gewässern im Saarland ihr natürliches Bett zurückzugeben. Seit 2010 hat das Umweltministerium mehr als 3 Millionen Euro in die naturnahe Entwicklung der Gewässer investiert. Die Renaturierung der zuvor begradigten und in Betonbetten gezwängten Bäche und Flüsse sind Teil der Maßnahmenprogramme, die die EU-Wasserrahmen-Richtlinie vorschreibt.
„Begradigte und betonierte Bäche und Flüsse sind ein Risiko für Hochwasser, aber auch für die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen. Wir sehen uns nach wie vor in der Pflicht, diese Umwelt-Sünden der Vergangenheit zu beseitigen und naturnahe Lebensräume wiederherzustellen. Hier kommt unser Prinzip „Lassen vor Machen“ zum Tragen. Das Gewässer soll mit minimalen Eingriffen wieder in die Lage versetzt werden, sich selbst zu entwickeln. Solche Initialmaßnahmen zur Gewässerentwicklung sind im zeitgemäßen Wasserbau Stand der Technik. Ein schönes Beispiel für eine gelungene Umsetzung ist die Bist“, so Umweltminister Reinhold Jost bei einem Vor-Ort-Termin am Weltwassertag.
Rund 1 Million Euro hat das Ministerium seit 2010 in strukturverbessernde Maßnahmen an Gewässern II. Ordnung, hier ist das Land unterhaltspflichtig, investiert. Für Gewässer in der Verantwortung der Kommunen (siehe Hintergrund) hat das Land seit 2012 Fördergelder in Höhe von insgesamt rund 2,5 Mio Euro ausbezahlt.
Die vom Umweltministerium beauftragten kommunalen Gewässerberater haben seit dem Jahr 2014 alle 45 Gemeinden, die zur Umsetzung von Maßnahmen verpflichtet sind, zu einer Erstberatung aufgesucht.
22 Kommunen haben mit der Erstellung von Gewässerentwicklungs- und Unterhaltungsplänen (GEP) oder der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, weitere 10 werden in Kürze Förderanträge stellen.
Weitere ca. 10 Kommunen sind in der früheren Vorbereitungsphase zur Antragstellung, ein Teil davon wird auch noch in 2018 einen Antrag einreichen.
Unsere Bäche und Flüsse wurden im vergangenen 19. und 20. Jahrhundert den Bedürfnissen der sich rasant entwickelnden, modernen Industriegesellschaft angepasst. Sie hatten dem Abtransport von Abwasser zu dienen, wurden „gebändigt“, um die mechanisierte landwirtschaftliche Bewirtschaftung zu erleichtern, und sollten dem schadlosen Hochwasserabfluss leistungsfähig zur Verfügung stehen. Dazu wurden sie begradigt, verlegt, verrohrt und vielfach massiv befestigt.
Die ökologischen Funktionen der Gewässer gingen dabei oft verloren, und es kam zu einer dramatischen Verarmung an Fischen und Kleinlebewesen.
Hintergrund:
Das Wasserhaushaltsgesetz in Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vom 23.Oktober 2000 verpflichtet uns, Maßnahmen zum Erreichen des „guten Zustands“ unserer Gewässer zu ergreifen. Welche Gewässer dabei mit Maßnahmen belegt sind, ist in den Maßnahmenprogrammen zur Umsetzung der WRRL behördenverbindlich festgelegt.
An den größeren Gewässern wie Blies, Prims, Theel, Nied, Bist und Rossel ist dabei das Land in der Pflicht (Gewässer II. Ordnung), bei den Gewässern III. Ordnung sind es aber die Städte und Gemeinden.
Gemäß der „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen des naturgemäßen Wasserbaus und der Gewässerentwicklung“ gewährt das Umweltministerium bis zu 90 Prozent Landeszuschuss.
Informationen zur WRRL auch auf unserer Homepage:
https://www.saarland.de/wrrl-bewirtschaftungsplan.htm
https://www.saarland.de/235000.htm
St. Wendel: Umweltministerium fördert Fremdwasserentflechtung in St. Wendel sowie Natur- und Vogellehrpfad in Osterbrücken
Das saarländische Umweltministerium stellt über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ für eine Fremdwasserentflechtung in der Kreisstadt St. Wendel rund 22.000 Euro zur Verfügung. Einen entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichte Umwelt-Staatssekretär Roland Krämer Bürgermeister Peter Klär bei einem Vor-Ort-Termin.
Staatssekretär Krämer begrüßt die Maßnahme in St. Wendel, „die aktiv zum Umweltschutz beiträgt. Fremdwasser ist grundsätzliches sauberes Wasser und gehört nicht in die Kanalisation. Eine übermäßige Belastung von Kläranlagen mit Fremdwasser führt zu Nachteilen im Gewässerschutz und in der Wirtschaftlichkeit der Anlagen.“
Das Projekt sieht vor, das Mischwassersystem im Mühlwiesgäßchen zum Trennsystem umzubauen. Der bestehende Mischwasserkanal wird zukünftig zum Regenwasserkanal; der Schmutzwasserkanal wird neu gebaut. Durch diese Maßnahme werden ca. 3400 Kubikmeter Fremdwasser von der Kläranlage St. Wendel ferngehalten.
Die „Aktion Wasserzeichen – Förderprogramm zur Regenwasserbewirtschaftung“ ist ein Programm des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, mit dem die Gemeinden und Städte des Saarlandes bei ihren Bemühungen, Fremdwasser von reinigungsbedürftigem Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden. Es wird aus Mitteln der Abwasserabgabe gespeist.
Staatssekretär Krämer nutzte den Besuch in St. Wendel, um noch ein weiteres Projekt auf den Weg zu bringen: Im Ortsteil Osterbrücken will der Ortsrat zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Naturschutzbeauftragten nahe des Martinshofes einen Natur- und Vogellehrpfad einrichten, ausgestattet mit Sitzgruppen und Infotafeln. Angesprochen werden sollen damit die Ostertaler Bürgerinnen und Bürger, aber auch Wandergruppen und Schulklassen. Das Projekt soll rund 11.400 Euro kosten, die Hälfte der Kosten schießt das Umweltministerium zu
http://www.saarland.de/SID-3E02365D-24CD0507/221493.html
Beckingen: Gesamtkonzept soll Hochwasserproblematik eindämmen – Jost übergibt der Gemeinde Beckingen 42.500 Euro
Umweltminister Reinhold Jost hat rund 42.500 Euro an den Bürgermeister der Gemeinde Beckingen, Erhard Seger, für die Erstellung eines Gesamtkonzepts zur Untersuchung und Verbesserung der Hochwasserproblematik im Bereich des Kondeler Bachs überreicht.
Jost: „Am Ende der Studie werden effiziente und effektive Maßnahmen zum Schutz der Anwohner und Betroffenen vorliegen, um die Hochwasserproblematik einzudämmen. Neben der Förderung der Erstellung des Gesamtkonzepts werden wir auch die umzusetzenden Maßnahmen in der Gemeinde finanziell unterstützen.“
Hintergrund ist die wiederkehrende Hochwasserproblematik im Umkreis der Dillinger Straße nach länger anhaltenden oder kurzen und starken Unwetterereignissen. Seit den 1990er Jahren sind dort die Anwesen regelmäßig überflutet. Auch die Sandablagerungen auf den Grundstücken nach Ablauf des Hochwassers und die dauerhafte Vernässung der landwirtschaftlichen Flächen aufgrund des Wasserrückstaus in die Gräben der Saar-Aue führen zu Verärgerungen bei den Anwohnern.
Unterschiedliche Lösungsansätze der Vergangenheit waren bisher nicht umsetzbar. Jetzt soll ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, welches alle Einflussfaktoren der Hochwassersituationen berücksichtigt und geeignete Lösungsvorschläge hervorbringen soll.
Die starken Sandschlammrückstände sind auf den leicht erodierbaren Buntsandstein im Bachlauf zurückzuführen. Die zunehmende Versandung des Gewässers verringert die Fließgeschwindigkeit des Kondeler Baches und verschärft gleichzeitig die Hochwasserproblematik.
1924 wurde der Kondeler Bach begradigt. Die Gestalt des Gewässers wandelte sich in der Vergangenheit infolge des Baus der Umgehungsstraße B51 und den Saarausbau in den 1980er Jahren mehrmals.
http://www.saarland.de/SID-3E02365D-24CD0507/221282.html
Saarland kündigt PCB-Monitoring-Programm an
Das Saarland plant eine großflächige Erhebung der PCB-Belastung der Bäche und Flüsse des Landes. Insbesondere die Belastung mit PCB aus Grubenwasser steht dabei im Fokus. Anlaufen soll das Monitoring-Programm Anfang 2016. Neben PCB werden laut dem saarländischen Umweltministerium dabei Schwermetalle und andere industrielle Schadstoffe mit Ausnahme der Pestizide untersucht. Insgesamt sollen Daten an 15 Messstellen gesammelt werden, davon sieben in den großen Gewässern Saar, Blies, Rossel und Nied. Dazu kommen fünf Grubenwassereinleitungen und drei Stellen im Gewässer unterhalb der Einleitungen. Zudem sollen nicht nur die Gewässer im Saarland auf eine Belastung mit dem einst in der Industrie häufig verwendeten Umweltgift überprüft werden. Die Vorarbeiten zu weiteren Untersuchungen, die PCB-Quellen im Boden und in der Luft im Fokus haben, sind bereits abgeschlossen, die erste Auftragsvergabe für dieses umfassende PCB-Kataster ist erfolgt. Mit der Vorlage des Gutachtens wird Ende 2016 gerechnet.
Den guten Gewässerzustand im Blick: Wasserwirtschaft bereitet zweiten Bewirtschaftungsplan vor
Mit den Bächen und Flüssen im Saarland ist es vielfach nicht gut bestellt. Insbesondere an der Saar, der Mosel, den Nebengewässern im mittleren Saartal und in den Ballungsräumen wie Neunkirchen ist ein überwiegender Teil der Gewässer vor dem Hintergrund von Siedlungsentwicklung und industrieller Nutzung begradigt, über weite Strecken verrohrt und zum Zwecke des Hochwasserschutzes und der Siedlungsentwässerung tiefer gelegt. Aber auch in den ländlich geprägten Regionen wie im Bliesgau, dem Prims-Blies-Berg- und Hügelland oder dem Einzugsgebiet der Leuk sind die Gewässer zwecks Entwässerung der Auen und Talniederungen und zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit begradigt und verfügen oftmals nicht über einen ausreichend bemessenen Gewässerrandstreifen mit naturraumtypischer Ufergehölzvegetation. Daneben werden fast alle Gewässer und das Grundwasser durch Nähr- und Schadstoffeinträge aus Siedlungen, Industrie und Landwirtschaft belastet.
Dabei sind die Ausprägung der Gewässerstruktur, die Durchgängigkeit und der chemische Zustand von ausschlaggebender Bedeutung für die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Oberflächengewässer als Bestandteil des Natur- und Wasserhaushalts und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die Länder Europas haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, den guten Gewässerzustand wiederherzustellen. Dies schreibt die europäische Wasserrahmenrichtlinie vor. Das bedeutet, dass nicht nur die Wasserwirtschaft Lösungen zum Erhalt bzw. zum Erreichen der Bewirtschaftungsziele beitragen muss, sondern auch die Landwirtschaft und der Naturschutz. Ein erster Schritt zum Erreichen der Bewirtschaftungsziele wurde mit dem ersten behördenverbindlichen Maßnahmenprogramm und dem ersten Bewirtschaftungsplan 2009-2015 gemacht.
Für den 2. Bewirtschaftungszyklus 2015-2021 sind das erste Maßnahmenprogramm und der erste Bewirtschaftungsplan zu aktualisieren. Dabei sind die Bewirtschaftungsziele, die Überwachungsprogramme und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen. Grundlage für die Aufstellung des zweiten Bewirtschaftungsplans sind die wichtigen Fragen der Gewässerbewirtschaftung, die nun auf der Homepage des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz veröffentlicht wurden. Um den Diskussionsprozess zu starten, haben nun die Öffentlichkeit, Einzelpersonen, Interessengruppen und Verbände die Möglichkeit, zu den wichtigen Fragen der Gewässerbewirtschaftung Stellung zu nehmen. Stellungnahmen können auf schriftlichem Wege, mündlich zur Niederschrift oder per E-Mail erfolgen. Ende nächsten Jahres wird dann der Entwurf des Bewirtschaftungsplans zur Beteiligung der Öffentlichkeit vorgestellt.
http://www.saarland.de/109975.htm
Änderung des Saarländischen Wassergesetzes
Im Saarland ist eine Änderung des Landeswassergesetzes in Vorbereitung. Die Regierung hat einen Entwurf vorgelegt (Landtags-Drucksache 15/586 vom 21. August 2013), „wonach für Überschwemmungsgebiete, soweit diese in Karten der Wasserbehörde dargestellt sind, künftig ein gesetzlicher Schutz als Überschwemmungsgebiet gilt.“ Im Gegensatz dazu setzen die meisten Bundesländer Überschwemmungsgebiete durch Rechtsverordnung fest. Der Landtag hat das Vorhaben am 22. August in erster Lesung einstimmig gebilligt und zur weiteren Beratung an den Umweltausschuss überwiesen. Die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete soll bis zum 22. Dezember 2013 erfolgen.
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20130916_003
Gemeinsam gegen Hochwasser: Saarland und Rheinland-Pfalz gründen Hochwasserpartnerschaft „Untere Saar“
Mit der Hochwasserpartnerschaft „Untere Saar“ ist am 5. Juni die 11. Hochwasserpartnerschaft im Einzugsgebiet von Mosel und Saar gegründet worden.
Die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger überreichte die Gründungsurkunde an den Bürgermeister der Kreisstadt Merzig, Manfred Horf, der bei dieser Gelegenheit die in der Partnerschaft organisierten 15 saarländischen und rheinland-pfälzischen Kommunen vertrat.
Die aktuellen Überflutungen im Süden und Osten Deutschlands haben wieder eindrucksvoll gezeigt, dass wir jederzeit auf Hochwasser gefasst sein müssen.
Mit der Hochwasserpartnerschaft „Untere Saar“ setzen sich die Partner zum Ziel, den Gefahren und Herausforderungen von Hochwasserereignissen im Einzugsgebiet durch freiwillige Zusammenarbeit entgegenzuwirken. Mit Unterstützung durch die Wasserwirtschaftsverwaltungen soll die Hochwasservorsorge stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt, die Gefahrenabwehr in den Städten und Gemeinden verbessert und die kommunalen Planungen an die Hochwassergefährdung angepasst werden. Neben dem Staat sind auch die Kommunen und die Gewässeranlieger gefordert, ihren Teil zur Verringerung der Schadensrisiken beizusteuern.
Umweltministerin Rehlinger: „Hochwasservorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern, Kommunen und der betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Die Kommunen nehmen als Brücke zu den Bürgern vor Ort eine Schlüsselstellung ein. In der Hochwasserpartnerschaft „Untere Saar“ werden sich die saarländischen und rheinland-pfälzischen Kreise, Städte und Gemeinden mit Unterstützung der Länder so gut wie möglich gegen Hochwasser wappnen. Wir können Hochwasser zwar nicht verhindern, allerdings können durch bestmögliche Vorbereitung größere Verluste und Schäden vermieden werden.“ Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken ergänzte: „Neben dem technischen Hochwasserschutz, der wie jetzt im akuten Hochwasserfall zum Einsatz kommt, bleibt die Hochwasservorsorge die wichtigste Aufgabe.“ In diesem Sinne werde man in der neuen Hochwasserpartnerschaft „Untere Saar“ daran arbeiten, die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, zum Beispiel bei Themen wie hochwasserangepasstes Planen und Bauen oder Hochwasserversicherungen.
Trotz des oft gehörten Einwands: „Bei uns war noch nie Hochwasser…“ muss leider an allen Gewässern mit Hochwasser gerechnet werden. Der Umstand, dass vielerorts jahrzehntelang kein Hochwasser aufgetreten ist, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.
Im Anschluss an den Festakt werden die Partner in einem ersten Workshop zum Thema „Hochwasserinformation und -vorhersage“ direkt mit der Arbeit beginnen.
http://www.saarland.de/103512.htm
Hochwasser-Risikokarten und Bodenrichtwerte im Internet – Umweltministerin Rehlinger stellt neue Dienstleistungsangebote vor
Die Überschwemmungen der Jahre 2009, 2010 und 2011 sind vielen Bürgerinnen und Bürgern des Saarlandes noch schmerzhaft im Gedächtnis. Um den Schutz vor zerstörerischen Fluten zu verbessern, erstellt das saarländische Umweltministerium im Rahmen seiner Strategie zum Schutz vor Hochwasser Gefahren- und Risikokarten, die die betroffenen Gebiete detailliert darstellen. Diese Übersichtskarten werden jetzt für alle Interessierten abrufbar im Geoportal des Landesamtes für Vermessung, Geoinformation und Landentwicklung (LVGL) veröffentlicht.
„Mit Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes kann den Hochwasserrisiken nicht alleine begegnet werden. Umfassende Hochwasservorsorge ist deshalb eine wichtige Aufgabe. Die Hochwasserkarten sollen den Betroffenen helfen, ihre Gefährdung zu erkennen“, so Umweltministerin Anke Rehlinger, die am 04.03.2013 das neue Dienstleistungsangebot im Internet freischaltete.
„Wir werden uns allerdings nicht mit der bloßen Darstellung des Risikos begnügen, sondern versuchen gemeinsam mit den Betroffenen geeignete Maßnahmen zu entwickeln, wie das Risiko verringert werden kann. Diese Maßnahmen, etwa der Bau von Rückhaltebecken und Dämmen, Sicherungen am Wohnhaus oder das Festsetzen von Überschwemmungsgebieten, werden dann in so genannten Risikomanagementplänen zusammengefasst“, erklärte die Ministerin.
Hochwassergefahrenkarten stellen für ein bestimmtes Ereignis die überfluteten Flächen und deren Wassertiefe dar. Hochwasserrisikokarten bilden die vorherrschende Nutzung der gefährdeten Flächen ab und liefern zusätzliche Informationen wie die Zahl der betroffenen Einwohner oder die Lage von Schutzgebieten und relevanten Industriebetrieben. Beide bauen auf hydraulischen Berechnungen des Hochwasserabflusses im Gewässer und seinem Vorland auf.
Weitere Informationen: http://www.saarland.de/74440.htm
Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr fördert die Fremdwasserentflechtungsmaßnahme in Eisweiler mit rund 182.000 Euro
Rund 182.000 Euro stellt das Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ für die Fremdwasserentflechtungsmaßnahme im Namborner Ortsteil Eisweiler zur Verfügung. Umwelt-Staatssekretär Klaus Borger überreichte am 31. März einen entsprechenden Zuwendungsbescheid im Rathaus Namborn.
„Von den im Rahmen der „Aktion Wasserzeichen“ geförderten Maßnahmen profitieren unsere Bürgerinnen und Bürger ebenso wie der Umweltschutz: durch die Verringerung des so genannte Fremdwasser in den Abwassersystemen verbessern wir die Wirkungsweise unserer Kläranlagen und reduzieren damit gleichzeitig die Kosten der Gebührenzahler“, so Umweltstaatssekretär Borger.
Eine effiziente Abwasserreinigung setzt voraus, dass auch die Abwassermengen auf das notwendige Maß reduziert sind. Daher sollten Wassermengen, die von ihrer Herkunft und Beschaffenheit her nicht gereinigt werden müssen, auch nicht in Abwasseranlagen eingeleitet werden. Hierzu zählen z.B. das in Kanalisationen eingeleitete nicht behandlungsbedürftige Oberflächenwasser und das sog. Fremdwasser. Gerade im Saarland repräsentieren Regenwasser und Fremdwasser mit über 70 % den weitaus größten Teil der Abwassermenge. Die daraus resultierenden Gewässermehrbelastungen einerseits und die technischen und finanziellen Folgewirkungen für den Anlagenbau, den Anlagenbetrieb und die Abwasserabgabe andererseits sind enorm.
Hintergrundinformationen:
Die „Aktion Wasserzeichen – Förderprogramm zur Regenwasserbewirtschaftung“ ist ein Programm des Saarländischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Verkehr, mit dem die Gemeinden und Städte des Saarlandes bei ihren Bemühungen, Fremdwasser von reinigungsbedürftigem Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden. Gefördert werden:
– 65 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für lokale Maßnahmen zur Entflechtung des Fremd – und Regenwassers.
– 15 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten für Bürgerprogramme, bei denen die Kommunen die Nutzung und Versickerung von Regenwasser (z.B. durch Gründächer) in Privathaushalten fördern.
Mit dem Förderprogramm Aktion Wasserzeichen wurden bisher insgesamt 683 Maßnahmen mit einer Zuschusssumme von rd. 102 Mio. Euro finanziell gefördert.
http://www.saarland.de/59845_65354.htm
Ministerium für Umwelt stellt über 600.000 Euro für Fremdwasserentflechtung im Saarland bereit
Das Ministerium für Umwelt fördert die Fremdwasserentflechtung im Saarland über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ mit über 600.000 Euro. Von den Fördermitteln profitieren diesmal die Gemeinden Eppelborn, Perl, Tholey und Wallerfangen. In den letzten 10 Jahren wurden mit diesem Programm insgesamt über 600 Maßnahmen mit Zuschüssen von etwa 95 Mio. € gefördert.
„Indem wir mit den über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ finanzierten Maßnahmen die Menge des Fremdwassers in den Abwassersystemen reduzieren, verbessern wir die Wirkungsweise unserer Kläranlagen“, so Umweltminister Stefan Mörsdorf. „Damit schonen wir unsere Umwelt und den Geldbeutel der saarländischen Gebührenzahler. Gleichzeitig dient die Förderung der Maßnahmen auch der Stützung der Konjunktur.“
Eine effektive Abwasserreinigung setzt voraus, dass auch die Abwassermengen auf das notwendige Maß reduziert sind. Dies bedeutet, dass z.B. Abwässer, die von ihrer Herkunft und Beschaffenheit her einer Abwasserreinigung nicht bedürfen, möglichst nicht in Abwasseranlagen eingeleitet werden. Abwasser in diesem Sinne ist z.B. das in Kanalisationen eingeleitete nicht behandlungsbedürftige Oberflächenwasser und das sog. Fremdwasser. Regenwasser und Fremdwasser repräsentieren gerade im Saarland mit über 70 % den weitaus größten Teil der Abwassermenge.
Ursache hierfür sind die meist historisch gewachsenen Ortskanalisationen, die vielerorts durch Regen- und Fremdwassereinleitungen oder auch durch Bacheinleitungen hydraulisch hoch belastet sind. Die daraus resultierenden Gewässermehrbelastungen einerseits und die technischen und finanziellen Folgewirkungen auf den Anlagenbau, den Anlagenbetrieb und die Abwasserabgabe andererseits sind enorm.
Folgende Projekte zur Fremdwasserentflechtung werden vom Ministerium für Umwelt gefördert:
• In der Gemeinde Eppelborn wird die Fremdwasserentflechtung am Ortseingang Humes/Hierscheid“ mit ca. 20.000 Euro gefördert.
• Die Gemeinde Perl erhält für die Fremdwasserentflechtung Wies/Oberwies/Schloss Berg in Nennig rund 505.100 Euro.
• Die Gemeinde Tholey erhält für die Kanalerneuerung und Fremdwasserentflechtung im Ortszentrum Tholey rund 71.300 Euro.
• In der Gemeinde Wallerfangen wird die Fremdwasserentflechtung Ihn, Teilabschnitt am Hohberg, mit rund 39.100 Euro gefördert.
Hintergrundinformationen:
Die „Aktion Wasserzeichen – Förderprogramm zur Regenwasserbewirtschaftung“ ist ein Programm des Saarländischen Ministeriums für Umwelt, mit dem die Gemeinden und Städte des Saarlandes bei ihren Bemühungen, Fremdwasser von reinigungsbedürftigem Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden. Gefördert werden:
– 65 Prozent der Kosten für lokale Maßnahmen zur Entflechtung des Fremd – und Regenwassers.
– 15 Prozent der Zuschüsse für Bürgerprogramme, bei denen die Kommunen die Nutzung und Versickerung von Regenwasser (z.B. durch Gründächer) in Privathaushalten fördern.
1,7 Millionen Euro für Fremdwasserentflechtung im Saarland
Das Ministerium für Umwelt fördert die Fremdwasserentflechtung im Saarland über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ mit rund 1,7 Millionen Euro. Von den Fördermitteln profitieren diesmal die Gemeinden Bous, Freisen, Kleinblittersdorf, Mettlach, Nonnweiler, Perl, Püttlingen und Rehlingen-Siersburg sowie die Städte Lebach, Merzig und St. Wendel. In den letzten 10 Jahren wurden mit diesem Programm insgesamt über 600 Maßnahmen mit Zuschüssen von etwa 95 Mio. Euro gefördert.
Das so genannte Fremdwasser (also das unbeabsichtigt in die Kanalisation eindringende Grund- oder Regenwasser ) macht einen großen Anteil der Abwassermenge aus, obwohl es der Reinigung in Kläranlagen eigentlich nicht bedarf. Dass dieses Wasser dennoch zu dem zu reinigenden Abwasser gelangt, ist ökonomisch und ökologisch problematisch. Denn wäre das Fremd- und Regenwasser nicht in den Abwasserkanälen, könnten diese wirtschaftlicher gebaut werden, und die Kläranlagen hätten eine geringere Menge an zu reinigendem Wasser zu bewältigen, was Reinigungskosten erspart.
„Die über das Förderprogramm „Aktion Wasserzeichen“ finanzierten Maßnahmen nutzen also nicht nur der Umwelt“, so Umweltminister Stefan Mörsdorf. „Weil die Menge des Fremdwassers in den Abwassersystemen reduziert wird, kann die Konzentration des Abwassers in den Kläranlagen stabil gehalten werden. Das verbessert die Wirkungsweise der Kläranlagen und schont damit den Geldbeutel der saarländischen Gebührenzahler. Gleichzeitig stellt die Förderung der Maßnahmen ein Beitrag der Landesregierung zur Stützung der Konjunktur dar.“
Folgende Projekte zur Fremdwasserentflechtung werden vom Ministerium für Umwelt gefördert:
• In der Gemeinde Kleinblittersdorf wird die Entflechtung des St. Agatha Brunnen in Auersmacher mit ca. 49.700 Euro gefördert.
• Die Stadt Lebach erhält für die Fremdwasserentflechtung im Bereich der Steinstraße in Alschbach rund 213.600 Euro und für den Bau eines Regenüberlaufs in der Pestalozzistraße in Steinbach rund 63.800 Euro.
• Die Stadt Merzig erhält für die Erstellung einer Niederschlagswasserbewirtschaftungsstudie für die Stadtteile Silwingen und Monddorf rund 11.500 Euro, für Maßnahmen zur Fremdwasserentflechtung in Büdingen rund 114.100 Euro.
• In der Gemeinde Perl wird die Einleitung von Oberflächenwasser aus dem Bereich Schengen-Lyzeum in den Gehannesbour mit rund 210.800 Euro gefördert.
• Die Gemeinde Nonnweiler erhält für die Erneuerung von Entwässerungsanlagen in der Ringwallstraße in Otzenhausen rund 229.100 Euro und für den Neubau eines Regenüberlaufbauwerks in der Ringwallstraße in Otzenhausen rund 62.100 Euro.
• Die Stadt Püttlingen erhält für die Fremdwasserentflechtung im Bereich Sprenger Straße in Köllerbach rund 48.700 Euro.
• Die Stadt St. Wendel erhält für die Fremdwasserentflechtung im Bereich Im Adsack in Niederkirchen rund 16.300 Euro.
• Die Gemeinde Bous wird für die Ableitung von Oberflächenwasser aus dem Außengebiet A 8 im Bereich Derler Straße mit rund 196.400 Euro gefördert.
• In der Gemeinde Freisen werden für die Fremdwasserentflechtung in der Schmiedestraße in Eitzweiler rund 76.000 Euro zur Verfügung gestellt.
• Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg erhält für die Teilentflechtung von Außengebieten sowie den Rückbau des Regenüberlaufs Auf der Göll in Eimersdorf rund 49.000 Euro, für die Entflechtung der Außengebiete A4, A1.2 und A1.1 im Gemeindebezirk Gerlfangen rund 259.900 Euro, für die Fremdwasserentflechtung Zum Tunnel/Waldwieser Straße in Biringen rund 72.300 Euro, für die Erstellung einer Niederschlagswasserbewirtschaftungsstudie für den Ortsteil Fremersdorf rund 7.000 Euro und für die Entflechtung der Außengebiete A4 – Am Hanfberg in Oberesch rund 89.200 Euro.
• Die Gemeinde Mettlach wird bei der Erstellung einer Niederschlagsbewirtschaftungsstudie für den Ortsteil Orscholz mit rund 12.400 Euro unterstützt.
Hintergrundinformationen:
Die „Aktion Wasserzeichen – Förderprogramm zur Regenwasserbewirtschaftung“ ist ein Programm des Saarländischen Ministeriums für Umwelt, mit dem die Gemeinden und Städte des Saarlandes bei ihren Bemühungen, Fremdwasser von reinigungsbedürftigem Abwasser zu trennen, finanziell unterstützt werden.
Gefördert werden:
– 65 Prozent der Kosten für lokale Maßnahmen zur Entflechtung des Fremd – und Regenwassers.
– 15 Prozent der Zuschüsse für Bürgerprogramme, bei denen die Kommunen die Nutzung und Versickerung von Regenwasser (z.B. durch Gründächer) in Privathaushalten fördern.
Quelle: http://www.saarland.de/7302_50401.htm
Stärken im neuen VEWSaar gebündelt
Erdgas, Strom und Fernwärme, Wasser und Abwasser im Saarland
Wassersparte sowie kleine und mittlere Unternehmen im Fokus
Saarbrücken, 30. Juni 2008 – Aus zwei mach eins: Der FES Fachverband der Elektrizitätswirtschaft des Saarlandes e.V. und der Verband der Gas- und Wasserwirtschaft des Saarlandes e.V. (VGW) haben es dem Bundesverband gleich getan und fusioniert. „Damit endet eine fast 60-jährige Ära im Saarland. Wir sehen uns durch die Fusion gut gerüstet für die anstehenden Herausforderungen in der Energie- und Wasserwirtschaft“, kommentierten die beiden neu gewählten Landesvorsitzenden Tim Hartmann, Mitglied des Vorstandes der VSE-AG, und Dr. Joachim Meier, Geschäftsführer der Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel GmbH.
Mit dem neuen „VEWSaar – Verband der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes e.V.“ gibt es auf Verbandsebene im Saarland nur noch einen Ansprechpartner für Gas, Strom, Wasser und Abwasser. „Der neue Verband wird in der Öffentlichkeit ein stärkeres Gewicht haben als die beiden Alt-Verbände. Damit können wir die Interessen unserer Mitglieder künftig noch effektiver vertreten“, so die beiden Landesvorsitzenden. Dies gelte insbesondere bei Fragen der Regulierung oder bei Investitionen, die für die Sicherheit der Energie- und Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung wichtig seien und regionale Interessen berührten.
„Neben der Nutzung vieler Synergien im fusionierten Verband wollen wir die Wasser- und Abwassersparte nach innen und außen stärken und noch intensiver die Interessen kleiner und mittlerer Mitgliedsunternehmen vertreten“, erklärten die beiden neuen Landesvorsitzenden.
Dem VEWSaar gehören alle Strom-, Gas- und Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen an, die ihren Sitz im Saarland haben. Der Verband übt seine Tätigkeit als Landesverband des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus. Er wahrt die Interessen seiner Mitglieder und berät sie in allen technischen, energiewirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Fragen. Nach der Eintragung ins Vereinsregister wird die Mitgliederversammlung den neuen Vorstand wählen. Geschäftsführer der neuen BDEW-Landesorganisation sind Dr. Götz Bylda und Klemens Bauckhorn. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Saarbrücken. (Adresse: VEWSaar e.V., Am Halberg 4, 66121 Saarbrücken)
Weitere Informationen
Jan Ulland
Stellv. Pressesprecher
Telefon 0 30 / 300 199-1162
E-Mail presse@bdew.de
Studie des Bayerischen Umweltministeriums zeigt: Abfallgebühren im Saarland bundesweit am niedrigsten
Eine seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz herausgegebenen Studie zur bundesweiten Gebührenstruktur der Abfallentsorgung belegt, dass die Abfall-Gebühren im Saarland im Bundesvergleich am niedrigsten sind.
Grundlage der Gebührenbemessung in den einzelnen Kommunen war die Entsorgung des Biomülls und des Restmülls in der kleinsten angebotenen Gefäßgröße/mit der geringsten Leerungshäufigkeit.
Für die Kommunen, die die Abfallentsorgung über den EVS organisieren, wurde die 120- Liter-Restmülltonne mit vierwöchiger Leerung und die 120-Liter-Biotonne mit 14tägiger Leerung zugrunde gelegt. Nach der aktuellen Gebührenstruktur sind hierfür in den EVS-Kommunen 149,28 Euro im Jahr anzusetzen, während das in der Studie dargelegte bundesdeutsche Mittel bei 179 Euro liegt.
In den anderen Bundesländern wurden folgende Mittelwerte festgestellt:
Brandenburg: 155 Euro
Mecklenburg-Vorpommern: 158 Euro
Bayern: 165 Euro
Baden-Württemberg: 167 Euro
Rheinland-Pfalz 177 Euro
Berlin: 183 Euro
Schleswig-Holstein:194 Euro
Niedersachsen: 200 Euro
Sachsen-Anhalt:200 Euro
Sachsen: 210 Euro
Nordrhein-Westfalen: 202 Euro
Hessen: 214 Euro
Thüringen: 216 Euro
Hamburg: 245 Euro
Bremen: 277 Euro
Die Verfasser der Studie machen kein Hehl daraus, wie schwer ein nachvollziehbarer stimmiger Gebührenvergleich zu ermitteln ist. Alleine das Finden gemeinsamer Angebotsgrundlagen (Tonnengröße, Abfuhrrhythmus…) in den einzelnen Kommunen gestaltet sich schwierig.
Wie sehr die örtlichen Gegebenheiten und Randbedingungen die Gebühren vor Ort prägen, lässt alleine die Tatsache vermuten, dass das Gebührenspektrum innerhalb der bayerischen Kommunen zwischen 68 und 264 Euro liegt.
Dennoch macht die Studie in der Tendenz sehr deutlich, dass im Saarland ein hoher Entsorgungsstandard zu vergleichweise günstigen Preisen erreicht wurde.
http://www.entsorgungsverband.de/287+M5b5c9547fa6.html?&cHash=e428d9ebf4
EVS: Kläranlage Sötern hat Betrieb aufgenommen
Am 14. Januar nahm der Entsorgungsverband Saar in der Gemeinde Nohfelden die neue Kläranlage Sötern – die 129. Kläranlage des Verbandes – in Betrieb.
Im Frühjahr wird der EVS die Kläranlage Sötern, in die er 2,6 Millionen Euro investierte, der Öffentlichkeit im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ vorstellen.
Bei der Kläranlage Sötern handelt es sich um eine moderne technische Anlage, die die Abwässer der Gemeindebezirke Sötern, Waldbach und Eisen reinigt. Sämtliche auf EU-, Bundes- und Landesebene geforderten Reinigungswerte kann diese Kläranlage, die östlich von Sötern in der Aue des Söterbachs liegt, erfüllen.
Trägerin der Baumaßnahme, mit der im Oktober 2006 begonnen wurde, war die Gemeinde Nohfelden, die die Anlage im Auftrag des Entsorgungsverbandes Saar realisierte. Mit der Projektleitung war die WVW Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel betraut.
Vier auf einen Streich: EVS nimmt im Raum Blieskastel neue Kläranlagen in Betrieb
Gleich in vier Blieskasteler Ortsteilen nimmt der Entsorgungsverband Saar dieser Tage jeweils eine neue Kläranlage in Betrieb:
Brenschelbach, Riesweiler, Pinningen und Altheim sind bzw. werden in Kürze an die moderne Abwasserreinigung des EVS angeschlossen.
Sobald es die Temperaturen zulassen, wird der EVS die neuen Kläranlagen der Öffentlichkeit im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ vorstellen.
Stadt St. Ingbert nimmt Biomasseheizwerk in Betrieb:
Umweltminister Stefan Mörsdorf zu Gast bei den Stadtwerken St. Ingbert
10.01.2008
Umweltminister Mörsdorf zu Gast bei den Stadtwerken St. Ingbert
Auf dem Gelände des neuen St. Ingberter Gewerbegebietes Drahtwerk Nord haben die Stadtwerke St. Ingbert mit der finanziellen Unterstützung des Umweltministeriums ein hochmodernes Biomasseheizwerk mit einem angeschlossenen Nahwärmenetz errichtet. Das hochmoderne Biomasse-Erdgas-Heizsystem ist zusätzlich an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das bis in die Innenstadt reicht. Umweltminister Stefan Mörsdorf beglückwünschte den St. Ingberter Oberbürgermeister Georg Jung zu dieser energetischen Lösung. Dieses Kombi-Heizsystem auf der Basis nachwachsender Rohstoffe in Verbindung mit einer zusätzlichen Wärmeverteilung über ein Nahwärmenetz ist nicht nur unter energetischen Geschichtspunkten sinnvoll, sondern zugleich auch ein zukunftsfähiges Beispiel für die Kombination einer hochmodernen Heiztechnik auf der Basis regenerativer Energien mit einem Nahwärmenetz. Die Wärmeversorgung im neuen Gewerbegebiet Drahtwerk Nord wird mit einem Biomasse – Heizkessel bereitgestellt, der eine Wärmeleistung von 1 000 Kilowatt bringt. Zu diesem Biomassekessel kann bei Bedarf ein zweiter Heizkessel zugeschaltet werden, der eine Wärmeleistung von bis zu 2 000 Kilowatt erzeugen kann. Die beiden Heizkessel befinden sich in einer Energiezentrale auf dem Gelände des neuen Öko-Gewerbegebietes. Von dort aus wird das warme Heizwasser über ein Nahwärmenetz in das Gewerbegebiet und darüber hinaus auch bis in die Innenstadt zum Rathauskomplex weitergeleitet.
Die Wärmeproduktion des Hackschnitzelkessels soll pro Jahr rund vier Millionen Kilowattstunden betragen. Der Umwelt bleiben so nach den Schätzungen der Stadtwerke pro Jahr rund 1500 Tonnen Kohlendioxid erspart. Da die Stadt St. Ingbert im so genannten Ziel-2-Gebiet der Europäischen Union liegt, konnte die Heizkesselanlage und das Nahwärmenetz aus dem Zukunftsenergienprogramm kommunal des Umweltministeriums mit rund 800 000 Euro gefördert und mit rund 40 Prozent bezuschusst werden.
Umweltministerium unterstützt die Stadt Wadern mit Zuschuss aus der Aktion Wasserzeichen
207 000 Euro für Fremdwasserentflechtung in Wadern-Löstertal
Das Umweltministerium unterstützt die Stadt Wadern bei der Finanzierung einer Fremdwasserentflechtungsmaßnahme mit einem Zuschuss in Höhe von 207 000 Euro. Das Geld ist für die Fremdwasser-Entflechtungsmaßnahmen im Waderner Stadtteil Löstertal bestimmt, wo im nördlichen Bereich der Schnorrbergstrasse umfangreiche Fremdwasser-Entflechtungsmaßnahmen durchgeführt werden. Durch die Baumaßnahmen, die im nördlichen Bereich der Schnorrbergstrasse geplant sind, werden das Gelände entwässert und die Außengebietszuflüsse von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt. Ziel der Fremdwasser-Entflechtungsmaßnahmen ist, die Fremdwassermengen, die einer weiteren abwassertechnischen Behandlung nicht bedürfen, in der Abwasseranlage zu reduzieren und Damit eine wirtschaftlichere Betriebsweise zu unterstützen. Mit über 70 Prozent repräsentieren Regenwasser und Fremdwasser im Saarland den weitaus größten Teil der Abwassermenge. Für eine effektive Abwasserreinigung ist es aus diesem Grund notwendig, dass die Abwassermengen auf das notwendige Maß reduziert sind. Vor dem Hintergrund der großen Fremd- und Regenwassermengen in den Kläranlagen bedeutet das, dass die Abwässer, die von ihrer Herkunft und Beschaffenheit her einer Abwasserreinigung nicht bedürfen, möglichst nicht in die Abwasseranlagen eingeleitet werden. Ursache hierfür sind die meist historisch gewachsenen Ortskanalisationen, die vielerorts durch Regen- und Fremdwassereinleitungen hydraulisch hoch belastet sind. Die daraus resultierenden Gewässermehrbelastungen einerseits sowie die finanziellen Folgewirkungen auf den Anlagenbetrieb und die Abwasserabgabe andererseits sind enorm groß.
Pressemitteilung vom 11.12.2007
Gering belastete Fische in der Saar
Die zunehmend bessere Wasserqualität wirkt sich auch auf die Fischwelt aus. Derzeit leben in der Saar rund 30 Fischarten, jährlich nimmt der Fischbestand um 190 t zu. Und diese sind im Verhältnis zu früheren Zeiten deutlich weniger mit Umweltgiften belastet. Im Herbst 2006 seien an sechs Stellen der Saar Fische gefangen und auf ihre Belastung mit Blei, Quecksilber, Cadmium und anderen Stoffen untersucht worden, teilte der Fischereiverband Saar mit. Dabei sei in keinem Fall der zulässige Grenzwert überschritten worden.