Geschäftsidee für ein Kanalnetz der Zukunft
Dem akademischen Nachwuchs fehle es an Rückhalt bei Start-ups. Dieser Mangel wird hierzulande vor allem im internationalen Vergleich moniert. Das „EXIST-Gründerstipendium“ des Bundeswirtschaftsministeriums soll Studierende und Absolventen auf dem Weg zur eigenen Firma unterstützen. Es fördert „innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte“, die gute wirtschaftliche Erfolgsaussichten haben. Ein Duo aus Mittelhessen kann sich jetzt über den positiven Bescheid aus Berlin freuen.
Vom ersten Oktober an erhalten Pierre Büttner und Ivana Hrisova ein Jahr lang ein monatliches Stipendium von jeweils 2500 Euro und zusätzlich maximal 35.000 Euro an Sachmitteln. Beide sind nicht nur privat Partner, sondern auch eine technisch-betriebswirtschaftliche Interessengemeinschaft. Ihr Stipendium haben sie sich mit einer Geschäftsidee verdient, über die der Hessische Rundfunk im August unter der Überschrift „Das Kanalnetz der Zukunft“ berichtete.
Gemeinsam arbeiten sie an der Vermarktung von „Variokan“, einer neuartigen technischen Lösung, die künftig in Abwassersystemen zum Einsatz kommen soll. Pierre Büttner hat 2012 an der TH Mittelhessen den Bachelor in Bauingenieurwesen gemacht und sich anschließend mit dem Masterstudium Infrastrukturmanagement weiterqualifiziert, das die THM gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences anbietet. Einen Studienschwerpunkt legte er auf Siedlungswasserwirtschaft und erfuhr, was er als aktuelle Bedarfssituation zusammenfasst: „Knapp 20 Prozent des deutschen Abwasser-Kanalsystems sind sanierungsbedürftig.“
Im Masterstudium kam ihm die Idee, die er bis zum heutigen Prototypen entwickelte: Ein Gummischlauch kann in bestehende Rohrfassungen eingezogen werden, so dass keine aufwändige Neuverlegung erforderlich ist. Das allein ist noch keine Innovation. Einzigartig macht Variokan das innere Gerüst der flexiblen Innenhaut, ein V-Profil, das sich situativ anpasst und imstande ist, die Fließgeschwindigkeit des Abwassers zu regulieren. Die schmale Rinne, die durch die V-Basis läuft, sorgt auch bei geringem Zustrom für einen Abfluss mit ausreichender Geschwindigkeit. Nimmt die Flüssigkeitsmenge zu, bewirkt der steigende Druck, dass sich der Durchflussraum erweitert und große Abwassermengen abgeführt werden können. Eine technische Lösung, die sowohl beim zuletzt gehäuft auftretenden „Starkregen“ als auch bei undichten Rohren gute Dienste leisten wird. Interessant ist Variokan zudem für ländliche Gemeinden mit schrumpfenden Einwohnerzahlen, deren Infrastruktur für die Abwasserentsorgung inzwischen zu groß bemessen ist. Denn Ebbe im Kanalsystem führt zu Rückständen, die einen hohen Reinigungsaufwand und Mehrkosten verursachen.
Das Konzept überzeugte beim landesweiten Hochschul-Gründungswettbewerb „Hessen-Ideen“ und brachte dem Duo dort im Herbst 2016 den ersten Platz ein. Der Ingenieur Pierre Büttner und die Betriebswirtin Ivana Hrisova, die kurz vor dem Masterabschluss an der Gießener Universität steht, werden sich mit ihrem Produkt an Städte, Kreise und Abwasserverbände wenden.
Das Geld aus dem Exist-Gründerstipendium wollen sie unter anderem zur Finanzierung einer Testanlage nutzen, wo sie Variokan in einer 25 Meter langen Rohrleitung systematisch dem Betrieb mit unterschiedlichen Wassermengen aussetzen. „Davon erwarten wir uns weitere Erkenntnisse, zum Beispiel zu den Materialstärken. Die brauchen wir, um mit möglichen Herstellern konkret über die Produkteigenschaften sprechen zu können“, erläutert Pierre Büttner. Das Gießener Team will die Gummischläuche extern in Serie fertigen lassen. Die junge Firma wird sich zunächst auf die Geschäftsfelder Vertrieb und Beratung konzentrieren.
Weitere Informationen:
http://www.variokan.de
Schachtkopfsanierung nach dem „Detmolder Modell“
Einführung
Die Stadt Detmold ist eine mittelgroße Stadt mit ca. 75 000 Einwohnern und einer Kanalnetzlänge von 575 km Freigefällekanal mit 16 000 Schachtbauwerken. Im Jahr 2007 haben wir unseren Kanalreinigungsplan umgestellt (Intervalle verlängert) und dem Inspektionsplan angepasst, sodass für die Inspektion keine erneute Reinigung mehr erforderlich wurde. Durch diese Maßnahme wurden Personalkapazitäten freigesetzt. Diese wurden für die Schachtreparatur genutzt. Wir haben uns bewusst für die Schachtreparatur entschieden, da der Schacht im Kanal¬bereich das Bauteil ist, das jederzeit zugänglich ist und mit einem Standardfahrzeugpark repariert werden kann.
Die gängige Methode bei der Schachtkopfauswechslung war bis ca. 2010 eine Umpflasterung mit Radialsteinen, wobei die Zwischenräume mit Asphalt ausgegossen wurden. Diese Methode war nicht gerade langlebig.Vorstufe des „Detmolder Modells“
Im Jahr 2011 haben wir ca. 80 Schachtabdeckungen durch…
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https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2656
Autor
Rüdiger Ostmann, Sachbearbeiter Betrieb Kanal
Stadt Detmold
Tiefbau und Immobilienmanagement, Bau- und Betriebshof
Georgstraße 10, 32756 Detmold, Deutschland
E-Mail: r.ostmann@detmold.de
Fazit
Die Sanierung des Schachtkopfes nach dem hier vorgestellten „Detmolder Modell“ ist eine kostengünstige Lösung. Ein großer Vorteil dieser Variante ist die kurze Ausführungszeit mit etwa 2,5 bis 3,0 Stunden je nach Aufwand. Schon nach dieser kurzen Zeit kann die Straße wieder für den Verkehr frei gegeben werden. Die Methode eignet sich auch für Nachteinsätze. Die lange Haltbarkeit dieser Sanierungsart ist ein weiterer Vorteil.
Knallgelbe Kampagne für den Kanal in Oberösterreich
Denk KLObal, schütz‘ den Kanal!
Welchen Zweck verfolgt die Informationsoffensive „Denk KLObal“? Fragen dazu beantwortet der Leiter der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft des Amtes der Oö. Landesregierung, Dipl.-Ing. Gerhard Fenzl.
Warum investiert Oberösterreich in eine Kampagne für den Kanal?
Leider wird unsere Kanalisation häufig als vermeintlich „billige Abfallentsorgung“ missbraucht, und das kommt uns allen teuer zu stehen. Denn 6000 Tonnen…
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2653
Abwasserdruckleitungen reinigen lohnt sich
Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim hat ein Einzugsgebiet von 2400 ha mit 122 000 Einwohnern. Er betreibt 520 km öffentliche Kanäle und 2,7 km Abwasserdruckleitungen. Während die Freispiegelkanäle regelmäßig gereinigt werden, standen unsere Abwasserdrucksysteme weniger im Fokus. Ein Anlass, um das zu ändern, war der Druck-Entwässerungs- Congress DEC 2016 am 13. und 14. April 2016 in Weimar. Das IKT (Gelsenkirchen) veranstaltete diese Fachtagung zur Orientierung im Umgang mit Abwasserdruckleitungen. Hier kamen verschiedene Reinigungsverfahren zur Sprache. Unter anderen hatte die Firma Hammann GmbH Gelegenheit, ihr patentiertes Impulsspülverfahren „Comprex“ vorzustellen.
Bei der Stadtentwässerung Pforzheim hatte man großes Interesse, dieses Reinigungsverfahren zu testen, und der Bedarf, eine Abwasserdruckleitung zu reinigen, war ebenfalls …
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2648
Autor
Alexander Augustin
Betriebsleiter Kanalnetz und Bauwerke
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Hohwiesenweg 45, 75175 Pforzheim, Deutschland
E-Mail: alexander.augustin@stadt-pforzheim.de
Fernwirksystem für Messstationen, Pumpwerke und Kläranlagen
Einleitung
Die Eco-Center AG ist eine Gesellschaft der Gemeinden Südtirols und der Autonomen Provinz Bozen. Sie betreibt die wichtigsten Müllentsorgungsanlagen Südtirols und den Abwasserdienst (Kanalisation und Abwasserreinigung) im Großteil des Landes (Bozen, Burggrafenamt, Salten/Schlern, Überetsch/Unterland). Der Bereich Abwasserreinigung umfasst 21 Kläranlagen (1 180 000 EW), 18 Pumpstationen, 48 Messstationen und 180 Kilometer Hauptsammler und wird von insgesamt 73 Mitarbeitern, davon 12 für den Kanaldienst, betreut (Abbildung 1).
Aufgrund der teilweise schlechten Erreichbarkeit (Distanz, schlechte Zufahrten besonders im Winter) und als Ratio-nalisierungs- und Optimierungsmaßnahme wurde ein Fernwirksystem geplant und verwirklicht. Die vier großen Kläran-lagen (Tramin, Branzoll, Bozen, Meran) organisieren den Dienst für alle Anlagen und führen die Wartungsarbeiten für die unbemannten Anlagen durch. Diese vier großen und weitere drei kleinere…
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2658
Autoren
Wilfried Furlan, Betriebsleiter
Dipl.-Ing. Gianluca Simion, Technisches Büro
Eco-Center AG
Rechtes Eisackufer 21/A, 39100 Bozen, Italien
E-Mail: w.furlan@eco-center.it
E-Mail: g.simion@eco-center.it
Erneuerung eines Teilstücks der Seedruckleitung im Traunsee
Der Traunsee mit einer Fläche von 24,5 km² liegt in Oberösterreich und ist mit 191 m der tiefste See Österreichs. Die Gemeinde Traunkirchen und die Marktgemeinde Altmünster entsorgen ihre Schmutzwässer über eine gemeinsame Seedruckleitung durch den Traunsee zur Kläranlage des Reinhalteverbandes Traunsee Nord. Da es sich um eine Abwassermenge von rund 1500 m³ pro Tag handelt, hatte man bereits bei der Errichtung im Jahr 1970 zwei Abwasserleitungen DN 300 auf einer Länge von 2,5 km nebeneinander im See verlegt. Damit sollte bei einem Notfall zumindest mit einer Leitung der Betrieb aufrechterhalten werden können.
Natürlich konnte niemand damit rechnen, dass es keine Betriebsstörung war, die für die Erneuerung eines Teilstücks der Druckleitung verantwortlich war. Doch im Zusammenhang mit dem ehrgeizigen Projekt „Stadt Regio Tram“ ist ein Neubau der Traunbrücke in Gmunden geplant. Die Brücke führt…
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2650
Autor
Josef Leidinger, Betriebsleiter Bereich Kanal
der Marktgemeinde Altmünster
Gemeindeamt, Marktstraße 21
4813 Altmünster, Österreich
E-Mail: Josef.leidinger@altmuenster.ooe.gv.at
Sprecher der Kanal-Nachbarschaft OÖ 24: Seengebiet
Detektion von Fehleinleitungen in Trennsystemen und Reduktion der resultierenden Gewässerbelastung (DETEK-T)
Schmutzwasser, das durch Fehleinleitungen und Überläufe in die Regenwasserkanalisation gelangt, führt zu nennenswerten Gewässerbelastungen, deren Ausmaß und Auswirkungen bislang nicht untersucht worden sind. Diese sind nur teilweise sichtbar, zum Beispiel durch angeschwemmte Hygieneartikel, Geruchsbildung und Algenwachstum im Gewässer. Unmittelbar nicht sichtbar sind Keime und Mikroschadstoffe. Im Forschungsprojekt DETEK-T werden innovative Techniken zur Detektion von Fehleinleitungen und Konzepte zur anschließenden Beseitigung in trennentwässerten Kanalisationen entwickelt. ..mehr:
https://www.fh-muenster.de/fb4/fue/fue_gebiete/siedlungswasserwirtschaft/detek-t.php
Weber-Ing: Starkregenereignisse im urbanen Raum – Sturzfluten
In den zurückliegenden Jahren haben durch Starkregen verursachte Überschwemmungen und urbane Sturzfluten erhebliche Sachschäden verursacht und sogar Menschenleben gefordert. Bei einer urbanen Sturzflut handelt es sich im Gegensatz zu einem Fluss-Hochwasser um die Überschwemmung eines Siedlungsgebietes als Folge eines zumeist lokalen Starkregenereignisses. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist in Zukunft mit einer Zunahme derartiger Extremereignisse in Deutschland zu rechnen. Diese geänderten Randbedingungen sind sowohl beim Nachweis bestehender, kommunaler Entwässerungssysteme (Kanäle) als auch im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge schon nach den geltenden Regelungen zu berücksichtigen. Während beim kommunalen Überflutungsschutz ein hydraulischer Nachweis des Entwässerungssystems für häufige Regenereignisse (1 bis 5-jährlich) sowie gegebenenfalls für seltene Starkregen (10 bis 30-jährlich) er folgt (Generalentwässerungsplanung), werden beim Starkregenrisikomanagement außergewöhnliche beziehungsweise ex t reme Starkregen (größer als 50-jährlich) mit weitgehendem Abfluss auf der Oberfläche betrachtet. Sowohl der Nachweis des Entwässerungssystems als auch das Starkregenrisikomanagement sind kommunale Aufgaben. Heute ist es dringend er forderlich, sowohl im Bestand als auch bei Neuplanungen mögliche extreme Starkregenereignisse zu betrachten und die Geländeober fläche…mehr:
http://www.weber-ing.de/files/201709_focus_ausgabe17.pdf
„Urbanes Niederschlagswassermanagement im Spannungsfeld zwischen zentralen und dezentralen Maßnahmen“
Am 3. und 4. Juli fand in Graz die AQUA URBANICA 2017 zum Thema statt
Tagungsbeiträge AQUA URBANICA online
Die Dr. Pecher AG war in diesem Jahr in zwei Beiträge eingebunden. Im Mittelpunkt standen dabei datenbasierte Planungs-, Betriebs- und Vollzugskonzepte.
Die Tagungsbeiträge sind nun online verfügbar:
http://lampx.tugraz.at/~karl/verlagspdf/Schriftenreihe_Wasserwirtschaft_75_Tagungsbd_Aqua_Urbanica_2017.pdf
http://www.pecher.de/index.php/aktuell/item/102-tagungsbeitraege-aqua-urbanica-online
Aktuelle Anforderungen an dezentrale Anlagen zur Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen
Neuer Zeitschriftenbeitrag von Huber et al. 2017
Verkehrsflächenabflüsse können mit einer Vielzahl an organischen und anorganischen Stoffen belastet sein. Werden stofflich belastete Verkehrsflächenabflüsse direkt vor Ort versickert, so muss in Abhängigkeit von der Verschmutzung eine Vorbehandlung beispielsweise über einen entsprechend mächtigen, bewachsenen Oberboden oder durch technische, dezentrale Anlagen erfolgen. Dezentrale Anlagen für die anschließende Versickerung können in Deutschland vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zugelassen werden. Der wichtigste Aspekt des DIBt-Zulassungsprozesses ist neben der Umweltverträglichkeitsprüfung die Wirksamkeitsprüfung der Behandlungsanlage unter definierten Laborbedingungen. Als Ergänzung wurde ein Verfahren zur Bestimmung der Standzeit in Bezug auf das stoffliche Betriebsversagen anhand gelöster Schwermetalle entwickelt und angewandt. Um auch Aussagen über die Kolmationsgefahr dezentraler Anlagen treffen zu können, sind zusätzlich Felduntersuchungen notwendig. Erste Erkenntnisse aus solchen Feldmonitoring-Programmen liegen bereits vor, anhand derer vergleichende Aussagen zum Kurz- und Langzeitverhalten der Anlagen ermöglicht werden. Mehr:
Abdeckung für eine Schachtöffnung – ein sicheres Patent
Der Unternehmensbereich „Linz AG Abwasser – Kanalbetrieb“ im österreichischen Bundesland Oberösterreich hat sich der Entsorgungssicherheit, dem Umweltschutz und den Dienstleistungen verpflichtet. Das erfordert einen effizienten Betrieb, einen angepassten Funktionserhalt, einen am konkreten Bedarf ausgerichteten Ausbau der eigenen Anlagen sowie erfolgreiche Dienstleistungserbringung. Mit dem Bau der Kanalisation wurde in Linz im Jahr 1872 begonnen. Um die Jahrhundertwende hatte Linz ein Kanalnetz mit einer Länge von 38 Kilometer. Heute betreut die Linz AG ein 572 Kilometer langes Kanalnetz in Linz. Mit mehr als 167 000 Toiletten liegt der Anschlussgrad bei über 99 Prozent. Fachkundige Spezialisten mit langjähriger Erfahrung und technischem Know-how übernehmen die Verantwortung für die richtige Reinigung und Ableitung des anfallenden Abwassers sowie der eingeleiteten Niederschlagswässer. Das sichert eine intakte Umwelt und hygienisch einwandfreie Lebensbedingungen. Eine stetige Effizienzsteigerung des Betriebs der eigenen Anlagen ist seit langem in der Strategie…
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017
Autor
Ing. Herbert Hipf
Linz Service GmbH
Wiener Straße 151
4021 Linz, Österreich
E-Mail: h.hipf@linzag.at
Messtechnische Ausstattung von Regenüberlaufbecken
Einführung
Seit Beginn der 1970er-Jahre wurde viel Geld in den Bau und die Ausrüstung der Regenwasserbehandlungsanlagen investiert. Doch bis heute ist bei vielen Becken unklar, wie und ob sie überhaupt funktionieren. Mittels einer Messdatenauswertung lässt sich das Entlastungsverhalten zum Beispiel eines Regenüberlaufbeckens wie aber auch der ordnungsgemäße Betrieb der technischen Einrichtungen nachweisen. Letztendlich dienen die Messergebnisse auch der Betriebsoptimierung eines Regenbeckenverbundes. Wenn Messdaten verlässlich am Prozessleitsystem anliegen, dürfen Inspektions- und Wartungsintervalle optimiert werden. Sture zeit- und ereignisabhängige Anfahrten erübrigen sich, wenn die in Augenscheinnahme vor Ort keinen höheren Informationsgehalt bietet, als der geübte Blick auf eine Trendkurve [1, 2]. Das Gewässer, die Kläranlage und das Kanalnetz sind als ein ganzheitliches System zu sehen. Hierbei kommt der funktionierenden messtechnischen …
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Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017
Autor
Dipl.-Ing. Ulrich Haas
InfraConsult
Gesellschaft für Infrastrukturplanung mbH
Schaiblestraße 1, 70499 Stuttgart, Deutschland
E-Mail: ulrich.haas@infraconsult.de
Innovative Niederschlagsmodelle für den Überflutungsschutz
Wie muss ein Kanalisationsnetz ausgelegt sein? In welchen Regionen ist mit welchen Niederschlagsszenarien zu rechnen? Ein BMBF-gefördertes Verbundvorhaben am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft entwickelt Modelle zur optimalen Planung und zum Betrieb von Stadtentwässerungssystemen.
BMBF-gefördertes Anschlussprojekt am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft entwickelt Niederschlagsmodelle für die optimale Planung und den Betrieb von Stadtentwässerungssystemen
Großer Erfolg für Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt und sein Team vom Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundvorhaben SYNOPSE II zur Niederschlagsgenerierung innerhalb der nächsten zwei Jahre mit insgesamt rund 850.000 Euro.
Wie muss ein Kanalisationsnetz ausgelegt sein, damit es die Wassermengen auch bei Starkregen oder besonders lang anhaltenden Niederschlägen ableiten kann? In welchen Regionen ist mit welchen Niederschlagsszenarien zu rechnen? Die Bestimmung dieser Niederschlagsmengen ist die Voraussetzung dafür, dass Stadtentwässerungssysteme optimal geplant werden können, so dass Überstauereignisse und Überschwemmungen möglichst selten auftreten. Das Verbundprojekt der Leibniz Universität Hannover und mehreren Partnern befasst sich mit innovativen Berechnungsmodellen zur Niederschlagsgenerierung. Ziel ist es, aussagekräftige Niederschlagsmodelle für ganz Deutschland zu entwickeln – als Basis für die Planung und den Betrieb von Kanalisationssystemen.
Das am 1. Juli 2017 gestartete Verbundvorhaben „Synthetische Niederschlagsreihen für die optimale Planung und den Betrieb von Stadtentwässerungssystemen (SYNOPSE II)“ folgt auf das Projekt SYNOPSE I (2013 bis 2016). Im Vorgängerprojekt wurden als erster Schritt in Richtung einer bundesweit übertragbaren Datengenerierungsmethode die Bundesländer Niedersachsen und Baden-Württemberg sowie die Städte Hamburg, Braunschweig und Freiburg i. Br. als Modellgebiete betrachtet. Für diese Regionen wurden erste Modelle entwickelt. Nun sollen diese so weiterentwickelt werden, dass mit einer Software Niederschläge für jeden beliebigen Standort in Deutschland mit beliebiger Zeitreihenlänge berechnet werden können.
„Wir freuen uns sehr, dass die vielversprechenden Ergebnisse aus SYNOPSE I zu diesem Folgeprojekt geführt haben. Damit wird den Anwendern in Deutschland ein nützliches Werkzeug zur Verfügung gestellt, das in dieser Form derzeit nicht existiert“, sagt Koordinator Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt. Basis der Modelle sind die gemessenen, langjährigen Daten von Niederschlagsstationen. Niederschlagszeitreihen mit fünfminütiger Auflösung, wie sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anstreben, liegen in dieser hohen Auflösung bislang nur für wenige Standorte vor. Daher werden auf Basis der vorhandenen Messzeitreihen Modelle entwickelt, die in der Lage sind, Niederschlagszeitreihen für jeden beliebigen Ort in Deutschland mit beliebiger Zeitreihenlänge zu simulieren
.
In SYNOPSE II werden zwei Niederschlagsmodelle, die im Vorgängerprojekt entwickelt wurden, hinsichtlich ihrer Eignung untersucht. Als Endergebnis wird eine Software bereitgestellt, mit der die Niederschlagsgenerierung für die Anwender möglich sein wird.
Neben dem Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft der Leibniz Universität Hannover sind an SYNOPSE II die Universität Stuttgart (Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung), das Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie Hannover GmbH, Dr.-Ing. Pecher und Partner Ingenieurgesellschaft mbH sowie Hamburg Wasser beteiligt.
Das Projekt SYNOPSE II wird innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (INIS)“ im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung – FONA³“ gefördert.
Regenrückhaltebecken – das Stiefkind der Wasserwirtschaft?
Das Wasserhaushaltsgesetz vom 31. Juli 2009 stärkt die Bedeutung der Regenrückhaltebecken. Im § 56 Abs. 2 fordert der Gesetzgeber, „Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen.“ Im Dienstbezirk des Regierungspräsidiums Gießen werden deshalb neue Bau- und Gewerbegebiete überwiegend im Trennsystem erschlossen. Als Sachbearbeiter im Dezernat 41.3 „Kommunales Abwasser, Gewässergüte“ habe ich mich in den letzten Jahren daher intensiver mit der Bemessung, dem Bau und der Wartung von Regenrückhaltebecken in Erdbauweise beschäftigt…
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Autor
Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Hering
Regierungspräsidium Gießen
Dezernat 41.3 – Kommunales Abwasser, Gewässergüte
Landgraf-Philipp-Platz 1-7
35390 Gießen, Deutschland
E-Mail: hans-juergen.hering@rpgi.hessen.de
Fazit
Regenrückhaltebecken sind Abwasseranlagen, die Gewässer vor einer übermäßigen hydraulischen Belastung schützen sollen. Sie können aber auch als Sekundärlebensräume für Pflanzenund Tiere dienen. Als Erdbecken können sie relativ günstig hergestellt werden. Die erforderliche Dichtheit kann oft durch eine mineralische Abdichtung gemäß Merkblatt DWA M176 hergestellt werden. Durch eine gute Gestaltung können sie in die Umgebung gut…
Fremdwasser in der Kanalisation belastet Klärwerke
Etwa ein Viertel des Abwassers, welches zur Behandlung in der Kläranlage ankommt, müsste nicht behandelt werden. Es ist Fremdwasser, das zum Teil in marode Kanäle eindringt und sich mit dem „echten“ Abwasser vermischt. In einem Projekt erforschte ein Expertenkreis den Einfluss auf die Gewässerqualität und die Möglichkeiten, durch Kanalsanierung Abhilfe zu verschaffen.
Das Kanalnetz in Deutschland weist starke bauliche Mängel auf. Undichtigkeiten können sowohl zur Exfiltration, also dem Austreten von Abwasser aus dem Kanal in den Boden und das Grundwasser, als auch zur Infiltration (Eindringung) von Grund- und Niederschlagswasser in den Kanal führen.
In einem Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes erforschten Wissenschaftler, Kläranlagen- und Kanalnetzbetreiber nun die Zusammenhänge der Infiltration und stellten Empfehlungen für eine ganzheitliche Betrachtung bei der Kanalsanierung auf.
Das sogenannte „Fremdwasser“, das in undichte Abwasserkanäle eindringt, kann das Volumen des Schmutzwassers um ein Mehrfaches übersteigen. Undichte Kanäle und Grundstücksentwässerungsleitungen deren eigentliche Aufgabe es ist, behandlungsbedürftiges Abwasser zur Kläranlage zu leiten, wirken damit wie eine Drainage.
Die Auswirkungen zeigen sich in vielen Facetten. Die Verdünnung des Abwassers verringert die Abbauleistung der Kläranlage und Schadstoffe können vermehrt in die Gewässer gelangen. Die zusätzliche hydraulische Belastung der Kläranlage wirkt sich auch auf die Energie- und Kosteneffizienz der Kläranlage aus, da beispielsweise Pumpen und Hebewerke stärker ausgelastet werden. Auch Entlastungsbauwerke, welche im Mischsystem bei Starkregenereignissen Abwasser vor der Reinigung in der Kläranlage in gewissem Umfang puffern können, werden durch Fremdwasser zusätzlich belastet. Sie füllen sich schneller und müssen das Abwasser häufiger in die Gewässer ableiten und so die Kläranlage durch Mischwasserabschläge entlasten. Auch dadurch gelangt unbehandeltes Schmutzwasser in die Gewässer.
Durch die Drainagewirkung undichter Kanäle kann sich örtlich ein abgesenkter Grundwasserstand einstellen. Dies birgt Risiken für den Boden, die Bebauung und die Vegetation. So sind beispielsweise Einspülungen von Bodenmaterial in die Kanäle möglich, die zu unterirdischen Hohlräumen führen. Straßeneinbrüche oder Bauwerkssetzungen können die Folge sein. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Bäume verlieren ihren natürlichen Grundwasseranschluss. Werden die Kanäle dann flächendeckend saniert, so kann es andererseits zum Anstieg der Grundwasserstände kommen mit der Folge, dass Gebäude und Vegetation wiederum beeinträchtigt werden. Maßnahmen zur Kanalsanierung müssen daher den Kanal nicht nur abdichten, sondern auch die hydraulischen und geographischen Verhältnisse im Einzugsgebiet der Kläranlage berücksichtigen.
Im Projekt untersuchten die Wissenschaftler zudem die Frage, welchen Nutzen eine Kanalsanierung für die Reduktion von Fremdwasser hat und betrachteten die Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen auf die Effizienz (Reinigung und Energie, Kosten) von Kläranlagen, Entlastungsbauwerken und die Grundwasserstände. Auch die Aufwendungen beim Einsatz bestimmter Kanalsanierungstechniken ermittelten sie mit Hilfe des Instrumentes der Ökoeffizienzbewertung anhand konkreter Fallbeispiele.
Erstmalig wurde darüber hinaus die Entwässerungswirkung von Leitungen und Kanälen auf den örtlichen Wasserhaushalt untersucht (z. B. Absenkung des Grundwasserspiegels durch Drainagewirkung).
Daraus ableitend wurden Sanierungsmaßnahmen aufgestellt.
http://www.umweltbundesamt.de/themen/fremdwasser-in-der-kanalisation-belastet-klaerwerke
Die Vakuumentwässerung und ihre Vorzüge
Die nahe des Rennsteigs gelegene Gemeinde Goldisthal (512 m üNN) ist geprägt von einem schmalen Kerbtal mit seitlichen Bergrücken bis 850 m Höhe. Die Wohnbebauung liegt im Fluss- tal der „Schwarza“, einem Gewässer 1. Ordnung. Eine geringe Siedlungsdichte ist für die Region kennzeichnend mit einzel- nen Häusern an relativ steilen Hängen. Goldisthal hat 400 Einwohner und gehört zum Landkreis Sonneberg. Erfüllende Gemeinde ist Neuhaus am Rennweg. Die Gemeinde ist durch Deutschlands größtes Pumpspei- cherkraftwerk mit einer Leistung von 1060 MW bekannt. Die konzipierte Freispiegelentwässerung war wegen des felsigen Untergrunds, mehrerer Bach- und Flussquerungen in der Ortslage (Abbildung 1) und der Hanglage einzelner Grundstücke nicht finanzierbar. Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich durch den Planer ibes Ingenieurbüro Dr. Eisenhardt GmbH & Co. KG Sonneberg ergab, dass eine Vakuumentwässerung deutlich günsti- ger zu realisieren wäre. Dafür waren vor allem folgende Vortei- le ausschlaggebend:
• die Verlegung von geklebten PVC-Rohren in Tiefen von 1,2 bis 1,5 m, was einen sehr geringen Erdaushub bedeutet
• drei Querungen oberhalb und drei Querungen unterhalb des Wasserspiegels von Gewässern…
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Die Regenwasserbewirtschaftung auf dem Flughafen Frankfurt a. M.
Das Infrastrukturmanagement auf einem Flughafen ist für dessen kontinuierlichen und unterbrechungsfreien Betrieb verantwortlich. Schon kleinste Störungen an den infrastrukturellen Einrichtungen können negative Auswirkungen auf die zahlreichen verschiedenen Betriebsabläufe mit sich bringen. Insbesondere das Regenwassermanagement ist eine große Herausforderung für einen Flughafenbetreiber. Situation Der Flughafen Frankfurt am Main hat sich seit dem Beginn im Jahr 1924 als Südwestdeutsche Luftverkehrs AG zu einem der bedeutendsten Flughäfen der Welt entwickelt. So der mittlerweile zu Fraport AG umbenannte Flughafen im Jahr 2014 mit 59,6 Millionen Fluggästen und 2,08 Millionen Tonnen Luftfracht der drittgrößte Flughafen Europas und Nummer 11 weltweit (nach Passagierzahlen). Im Luftfrachtbereich ist der Flughafen Frankfurt am Main der größte Europas und unter den TOP 10 weltweit. Die stetige Entwicklung des Flughafens…
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Autor
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Ferch
FRAPORT AG
60547 Frankfurt am Main, Deutschland
Tel. +49 (0)69 690-24083
E-Mail: t.ferch@fraport.de