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Dezember 2013 | |
21.12.2013 | Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen |
08.12.2013 | Forschungsprojekt zu Biogasanlagen gestartet |
Oktober 2013 | |
02.10.2013 | Biogasboom belastet Wasserwirtschaft |
September 2013 | |
21.09.2013 | DLG-Test bestätigt: Gas-Otto-BHKW mit 46,1 Prozent* Wirkungsgrad |
Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen
Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT ist es gelungen die Nutzung von überschüssiger Wärme zu optimieren. Thermische Energie aus Biogasanlagen kann mit mobilen Speichern flexibel und wirtschaftlich eingesetzt werden. Auf der 8. Internationalen Konferenz und Ausstellung zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) in Berlin wurden Ende November die neuesten Ergebnisse vorgestellt.
Bei der Produktion von Strom aus Biogas fällt zusätzlich zu elektrischer auch thermische Energie an. Fehlt ein Fernwärmenetz, wird diese oftmals ungenutzt an die Umgebung abgegeben. In seinem Fachvortrag referierte Marco Deckert über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit mobiler Latentwärmespeicher und den Koppelungsmöglichkeiten mit bereits existierenden Biogasanlagen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen der Fraunhofer-Wissenschaftler steht die Wirtschaftlichkeit dieser mobilen Speicheranwendung zur Verwertung ungenutzter Abwärme im Vergleich zu Fernwärmenetzen. Diese ist unter bestimmten Voraussetzungen gegeben. V. a. dort, wo der Anschluss an Fernwärmenetzte nicht möglich ist, stellt ein System mit mobilen Latentwärmespeicher eine effiziente Alternative dar. Neben weiteren Anwendungspotenzialen präsentierte Deckert auch die Voraussetzungen für den Betrieb dieser Technologie. » Die Nutzung nicht verwerteter Abwärme aus Biogasanlagen durch mobile Latentwärmespeicher ist eine Anwendung die bereits am Markt verfügbar und deren Wirtschaftlichkeit darstellbar ist«, erklärte der Ingenieur der sich im Rahmen des Centrums für Energiespeicherung bei Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg mit der latenten Wärmespeicherung befasst. Seit der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes zum 1. Januar 2012 kommt der Abwärmenutzung in Biogasanlagen zudem eine größere Bedeutung zu: Neuanlagen müssen, unter Einbeziehung des Eigenwärmebedarfs, mindestens eine 60-prozentige Wärmenutzung nachweisen um eine Vergütung nach dem EEG zu erhalten.
Paul Michael Rundel stellte bei der IRES in Berlin in einem Posterbeitrag ein innovatives Konzept zur Dampferzeugung vor, das mit Hilfe eines integrierten Schüttgutwärmespeichers aus Hochtemperaturabwärme erneut nutzbare Prozessenergie generiert. Weitere Inhalte waren neben der Verwertung biogener Reststoffe als Alternative zu Erdgas vor allem der Ausgleich diskontinuierlich anfallender Abwärme auf ein konstantes Leistungsniveau. Zusätzlich wurden verschiedene untersuchte Schüttgüter vorgestellt, deren Einsatzpotenzial als thermischer Speicher sich entsprechend dem Anwendungsfall nach Temperaturniveau und Materialkosten differenzieren.
Die thermischen Speicherlösungen von Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg stellen einen wesentlichen Baustein im Konzept der Biobatterie dar. Die Biobatterie steht für einen Pool mehrerer, umweltfreundlicher Technologien. Biogasanlagen, thermische Speicher, Vergaser, Pyrolysesysteme und Motoren zur Stromerzeugung bilden das Zentrum des Konzepts. Als Input dienen Überschussstrom aus erneuerbaren Quellen sowie biogene Reststoffe oder andere organische Abfälle. Durch eine Kombination der intermediären Pyrolyse mit einer integrierten Reformingstufe werden Restbiomasse und Überschussstrom zu den Produkten Öl, Gas und Biokoks gewandelt. Die Entwicklung von Energiespeichern ist essentiell für den Erfolg der Energiewende. Diesem Grundsatz haben sich auch die »umsichtigen« Wissenschaftler aus Oberhausen und dem Institutsteil Sulzbach-Rosenberg verschrieben. Die IRES ist mit über 500 Teilnehmern aus rund 40 Ländern ist die von EUROSOLAR und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW ausgerichtete Konferenz weltweit eine der größten ihrer Art. Mehr:
http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2013/131120-ires.html
Forschungsprojekt zu Biogasanlagen gestartet
Biogasanlagen, die durch eine verbesserte Prozesssteuerung mehr Strom und Wärme liefern und einen stabilen Produktionsprozess sicherstellen, sind das Ziel eines neuen Forschungsprojektes der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL). Projektpartner bei „MOST“ (Modellbasierte Prozesssteuerung von Biogasanlagen) sind das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), die Fakultät für Elektrotechnik der Helmut-Schmidt-Universität (HSU-HH), die CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH sowie die BlueSens gas sensor GmbH. Das Verbundprojekt ist bis Ende 2016 angelegt und wird mit 2,62 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Erste Zwischenergebnisse von MOST sollen in rund einem Jahr vorliegen.
Biogasboom belastet Wasserwirtschaft
Ausufernde Biomasseproduktion und immer mehr Biogasanlagen in Deutschland gefährden das Grundwasser durch Rückstände von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln und verteuern die Wasseraufbereitung. Wasserversorger und Kläranlagenbetreiber sehen in einigen Jahren die sichere und preisgünstige Versorgung mit Trinkwasser und die Gewässer durch die Biogasproduktion gefährdet. Sie fordern, endlich gegenzusteuern.
Am 22. August hatten die Kooperationsgemeinschaft Wasser und Abwasser Mecklenburg-Vorpommern (KOWA MV) und die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) e.V. zu einem Pressegespräch beim Zweckverband Kühlung eingeladen. Beide Verbände vertreten die sich ausschließlich in öffentlicher Eigentümerschaft befindlichen Zweckverbände der Wasserwirtschaft, Wasserversorger oder Abwasserbetriebe in MV und in Deutschland. „Die vom LUNG vor drei Wochen bekanntgegebenen Daten aus dem Nitratbericht 2012 und die Auswirkungen des Biogasbooms beschäftigen uns schon länger“ erklärte Christa Hecht, die Geschäftsführerin der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft. Sie präsentierte zum Biogasboom Zahlen zu den Biogasanlagen, die der Fachverband Biogas e.V. herausgegeben hatte. Danach steht Mecklenburg-Vorpommern mit 325 Anlagen in 2011 deutschlandweit an sechster Stelle nach Bayern (2372 Anlagen) und Niedersachsen (1300 Anlagen) NRW und anderen Bundesländern. Gab es 1992 in ganz Deutschland 192 Biogasanlagen, ist die Zahl bis 2011 auf insgesamt 7215 gestiegen, für 2013 werden rund 7900 prognostiziert.
Wer in Mecklenburg-Vorpommern über Land fährt, kann das Ausmaß dieses Booms sehen. „Unsinnig und der Energiewende zuwider sind Anlagen, in denen nur Energie erzeugt wird und die dabei entstehende Wärme verpufft,“ erklärte Eckhard Bomball, Verbandsvorsteher des Zweckverbands Grevesmühlen. Bomball ist mit seinem Verband ein Vorreiter in der erneuerbarer Energie. Eine Kläranlage seines Zweckverbandes produziert mit effizienter Technik seit Jahren mehr Energie aus dem Abwasser als die Anlage zur Eigenstromnutzung verbraucht und versorgt nun sogar Haushalte in Grevesmühlen mit Strom aus Klärgas.
Die Wasserwirtschaftler stört nicht nur die geringere Förderung der Energieproduktion aus Klärgas als aus Biogas. Für Klärgas werden zurzeit bei Anlagen bis 500 kW rund 7 Cent bei der Einspeisung ins Netz vergütet, für Biogas beträgt allein die Grundvergütung für Anlagen in dieser Größenordnung über 12 Cent plus Einsatzstoffvergütung je nach Brennstoff. „Das muss bei der nächsten Novellierung des EEG endlich geändert werden“, forderten die Vertreter der Wasserwirtschaft. Problematisch sind für sie besonders die Folgen der Biomasse- und Biogasproduktion in den Gewässern.
Die Biogasanlagen brauchen „Futter“ in Form von Biomasse wie Mais und Raps. Deshalb ist der Anbau von Mais und Raps auch in MV in den letzten Jahren übermäßig gestiegen. Damit die Biomasse ordentlich wächst, wird verstärkt gedüngt und stärker als bei der Produktion von Nahrungsmitteln werden wieder Pflanzenschutzmittel eingesetzt. In MV sind die Auswirkungen bereits in den fünf Nitratmessstellen im Grundwasser zu verfolgen. In dreien davon wurde 2010 der Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Wasser überschritten. 83 % des Trinkwassers in Mecklenburg-Vorpommern wird aus Grundwasser gewonnen „Wenn das Grundwasser mit Nitrat belastet ist, müssen die Wasserversorger das geförderte Grundwasser aufwändig mit Membranfiltern zur Trinkwassernutzung aufbereiten. Das wirkt sich auf die Kosten aus,“ erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbands Grimmen Eckhart Zobel, der auch stellvertretender Vorsitzender der KOW MV ist.
Nitrat und Phosphor aus Düngemitteln und Pflanzenschutzmittel, die von den Pflanzen nicht aufgenommen wurden, gelangen entweder direkt durch Auswaschung von den Feldern in die Gewässer oder auf einem jahrelangen Weg durch die Bodenschichten ins Grundwasser. Jahrelange Überschüsse von Düngemitteln können vom Boden nicht mehr vollständig absorbiert werden und belasten dann das Grundwasser. Dieser Prozess kann viele Jahre dauern, ist dann jedoch nicht mehr umkehrbar. Sorge bereiten den Wasserversorgern auch die Gärreste aus der Biogasproduktion, denn die werden mit den darin zwangsläufig ebenfalls enthaltenen Rückständen wieder auf die Felder ausgebracht und erhöhen die Belastung.
Die Wasserwirtschaftler fordern deshalb, die Errichtung von Biogasanlagen zu stoppen und Biogasanlagen in Wasserschutzgebieten ganz zu verbieten. Für die Düngung und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln zum Beispiel bei Mais und Raps sollten Höchstgrenzen festgelegt werden und an den Gewässerrändern ausreichend breite Randstreifen gänzlich davon freigehalten werden. Verwiesen wird auf Vorschriften in Niedersachsen, das in dieser Hinsicht Vorreiter und in 2013 tätig geworden ist.
„Wir denken in Generationen und handeln entsprechend ganzheitlich,“ erklärte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Kühlung Klaus Rhode. Er ist auch Vorsitzender der KOWA MV und kämpft für deren siebzehn Mitglieder für den Gewässerschutz, dem sich die Wasserwirtschaft ebenso verpflichtet fühlt. Rhode hält es für unverzichtbar, künftigen Generationen unbelastetes Grundwasser und saubere Gewässer zu sichern. Deshalb müssten immer auch die langfristigen Auswirkungen mit bedacht werden.
http://www.aoew.de/pages/posts/biogasboom-belastet-wasserwirtschaft-63.php
SCHNELL: DLG-Test bestätigt: Gas-Otto-BHKW mit 46,1 Prozent* Wirkungsgrad
Bei der neuen Gas-Otto-Baureihe gelingt der SCHNELL Motoren AG zusammen mit der agrogen GmbH ein Rekordergebnis: Im Fokus Test bestätigt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) einen elektrischen Wirkungsgrad von 46,1 Prozent* beim Modell agrogen 6R20.1BO mit 250 kW Leistung. Mit diesem Ergebnis setzt der Hersteller von Blockheiz-kraftwerken branchenweit neue Maßstäbe im Bereich der effizienten Energieerzeugung aus Biogas mit Gas-Otto-Technologie.
MEHR INFORMATIONEN:
http://www.schnellmotor.de/sm/unternehmen/news-presse.php
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