Donnerstag, Oktober 23, 2025
Start Blog Seite 254

Meldungen zur Abwasserreinigung 2018

0
Dezember 2018
Mikroplastik in Gewässern: UMK für einheitliche Bewertungsgrundlagen 
Studie: Mikroplastik in Kosmetik 
Schwedischer Wasserverband warnt vor Silberemissionen aus Funktionskleidung 
IGKB spricht sich erneut gegen höhere P-Konzentrationen im Bodensee aus 
Mikrobiologie des Abwassers  
Reduktion von Fadenbakterien und optimierte Phosphatfällung 
Betriebsoptimierung der Kläranlage Untere Nahe 
EPH-Verfahren und chemische Fällung, wie geht das gemeinsam? 
Oktober 2018
Baden-Württemberg: Belastung von Flüssen Land soll Kurs gegen Phosphor korrigieren 
Studie: Enorme Mengen an Mikroplastik in Kosmetik 
August 2018
Interreg Projekt WOW! ist gestartet: Abwasser ist wertvoll 
Projekt EmiStop stellt sich auf der IFAT vor 
Mai 2018
Analyse einer möglichst weitestgehenden Phosphorelimination bei kommunalen Kläranlagen in Deutschland 
Neue zukunftssichere Ansätze zum Phosphor-Management in Norddeutschland 
Macht 4. oder 5. Reinigungsstufe resistenten Keimen den Garaus?
Garching: Ablaufmonitoring auf der Kläranlage Garching bei München
Wegen Phosphatquote: Milchviehhalter betrügen bei Tierzahlen

Mikroplastik in Gewässern: UMK für einheitliche Bewertungsgrundlagen

Die Umweltminister der Länder haben auf der 91. Umweltministerkonferenz (UMK) in Bremen am vergangenen Freitag den Bund gebeten, einheitliche Bewertungsgrundlagen und -kriterien für die Folgen von Mikroplastik in der Umwelt, besonders für die Gewässer, zu erarbeiten.
„Wir benötigen valide Messmethoden und toxikologische Bewertungen, um beispielsweise Gewässerproben belastbar untersuchen zu können“, sagte die nordrhein-westfälische Umweltministerin Heinen-Esser. „Und wir benötigen ein gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen überflüssigen Plastikmüll. Die ausgearbeitetn Beschlüsse der UMK lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

(nach oben)


Studie: Mikroplastik in Kosmetik

Kosmetikprodukte sind eine häufig genannte Quelle für Mikroplastikemissionen. Doch was ist Mikroplastik in Kosmetik genau, welche Materialien und Funktionen übernehmen Kunststoffe in den Produkten und welche Alternativen gibt es? Diese Fragen hat Fraunhofer UMSICHT im Auftrag der Umweltorganisation NABU untersucht. Neben Kosmetikprodukten werden dabei auch Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel (WPR) betrachtet. Die Studie schafft eine wissenschaftliche Grundlage für die öffentliche Diskussion über Mikroplastik.
Obwohl der Begriff Mikroplastik schon länger verwendet wird, war es ein wichtiger Aspekt der Studie, die genaue Definition zu kennen. »Das war nicht einfach, denn unterschiedliche Akteure benutzen verschiedene Definitionen«, sagt Co-Autorin Leandra Hamann. Einigkeit herrscht allein darüber, dass zu Mikroplastik alle Kunststoffpartikel zählen, die kleiner als 5 Millimeter sind. »Nichtsdestotrotz sehen wir auch diese Beschränkung als problematisch, da sie sich weder aus bestimmten Stoffeigenschaften noch ökotoxikologisch begründen lässt. Manche Definitionen enthalten zudem noch eine Begrenzung der unteren Größe, der Löslichkeit oder der Abbaubarkeit. Diese unterschiedlichen Definitionen können zu Missverständnissen führen und auch die Debatte um eine sinnvolle Regulierung nachteilig beeinflussen.«

Mikroplastik nur als Partikel, Polymere auch flüssig, gelöst oder gelartig
Ein bekanntes Beispiel für Mikroplastik in Kosmetik sind die sogenannten Microbeads. Diese Partikel können aus Kunststoff bestehen und werden vor allem für Peelingeffekte eingesetzt. Sie werden nach der Verwendung auf der Haut direkt abgespült und können so in die Umwelt gelangen.

Neben dem Peeling abgestorbener Hautschüppchen erfüllen Kunststoffe noch andere Funktionen in Kosmetikprodukten: Synthetische Polymere dienen der Haarfixierung, bilden Filme und Emulsionen oder regulieren die Viskosität der Kosmetikprodukte. Dafür liegen diese manchmal aber nicht immer als fester Partikel vor, sondern sind wachs- oder gelartig, gelöst oder flüssig. Gelangen die Polymere in die Umwelt, sind sie aber ggf. genauso problematisch wie das Mikroplastik.

Ob ein Polymer in Partikelform, flüssig, gelartig oder gelöst vorliegt, ist aus der heutigen Produktkennzeichnung kaum erkennbar. Jedes einzelne Polymer müsste geprüft werden. Eine Sisyphosarbeit, denn die Autoren fanden mehrere Hundert Polymere in Datenbanken für Kosmetikinhaltsstoffe.

Mengen von Mikroplastik in Kosmetik und WPR-Produkten im Vergleich
Die Einsatzmenge von partikulärem Mikroplastik in Kosmetik beläuft sich auf 922 Tonnen pro Jahr in Deutschland. Dagegen werden in WPR-Produkten nur 55 Tonnen Mikroplastik pro Jahr eingesetzt. Im Vergleich dazu wird ein Vielfaches an gelösten, gelartigen oder wachsartigen Polymeren eingesetzt. Die Mengen werden auf 23 700 Tonnen pro Jahr geschätzt. Für WPR-Produkte liegen sie ähnlich hoch. Zusammengefasst werden jährlich in Deutschland insgesamt ca. 50 000 Tonnen Kunststoffe in Kosmetik- und WPR-Produkten eingesetzt.

»In Anbetracht der hohen Eintragsmengen und der nicht abzuschätzenden Risiken für die Umwelt müssen sämtliche schwer abbaubaren, wasserlöslichen Polymere über die europäische Chemikaliengesetzgebung reguliert werden. Unser Wissen über die Wirkungen, die Polymere in der Umwelt haben, reicht nicht aus. Kunststoffemissionen sollten deshalb über die EU-Chemikaliengesetzgebung oder andere geeignete Wege reguliert werden«, so Jürgen Bertling, für die Studie verantwortlicher Wissenschaftler bei Fraunhofer UMSICHT. »Dabei sollte die lange Verweildauer in der Umwelt ein viel stärkeres Gewicht bei der Bewertung der Umweltgefährdung bekommen. Derzeit werden Polymere, einschließlich Mikroplastik, aufgrund der geringen Toxizität als kaum umweltgefährdend eingestuft«, so Bertling.

Strengere Regulierung gefordert
Die freiwillige Selbstverpflichtung zur Reduzierung von Mikroplastik in Kosmetik wird bereits umgesetzt und ist ein erster Schritt zur Reduzierung von Kunststoffen in Kosmetik. Allerdings sind Mikroplastik, das keine Peelingfunktion hat, Leave-on-Kosmetikprodukte sowie gelöste, gelartige oder wachsartige Polymere bisher von der Verpflichtung ausgenommen. Deswegen fordert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller strengere Gesetze: »Wir brauchen ein EU-Verbot von Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln, da Meere keine nationalstaatlichen Grenzen kennen und die Hersteller für internationale Märkte produzieren. Nur Mikroplastik als Reibkörper in Duschgel und Peeling zu verbieten, wie es manche Staaten verfolgen, greift viel zu kurz. Mikroplastik muss funktions- und produktübergreifend in Kosmetik und Reinigungsmitteln verboten werden. Das muss auch in der EU-Plastikstrategie konkretisiert werden. Die Industrie müsse schnellstmöglich auf besser abbaubare Ersatzstoffe umsteigen.«

Viele Regelungsmaßnahmen erfordern wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zum Gefahrenpotential zu Kunststoffen und Polymeren, um den Einsatz stärker einschränken zu können. Diese sind für Mikroplastik bisher aber noch nicht vorhanden. Dennoch liegen bereits genügend Hinweise auf Schadwirkungen vor und es ist aufgrund des weltweiten Wachstums beim Kunststoffverbrauch sehr wahrscheinlich, dass die Problematik weiter an Relevanz zunimmt, so dass es geboten scheint, bereits heute das Vorsorgeprinzip anzuwenden.

Alternativen und verbraucherfreundliche Informationen
Für Verbraucher ist es im Supermarkt oft nicht ersichtlich, welche Produkte Mikroplastik enthalten. Erste Anhaltspunkte bietet die Datenbank haut.de, in der nach Inhaltsstoffen gesucht werden kann. Allerdings ist dies aufwändig und die Erklärungen sind teilweise schwer verständlich. Deswegen fordert NABU-Konsumexpertin Katharina Istel mehr Transparenz und umweltfreundliche Alternativen: »Zertifizierte Naturkosmetik und Putzmittel mit Umweltkennzeichnungen wie dem Blauen Engel sind aus Umweltsicht die bessere Wahl, haben aber noch extrem geringe Marktanteile. Für den Massenmarkt brauchen wir transparente und verständliche Informationen zu Inhaltsstoffen und Umweltaspekten, wie zum Beispiel der Abbaubarkeit in Gewässern.«

Die nun veröffentlichte Studie bietet einen wissenschaftlichen Überblick zur Definition von Mikroplastik, Kunststoffen und Polymeren in Kosmetik- und WPR-Produkten, Einsatzmengen und Funktionen, sie liefert Alternativen und bewertet Handlungsalternativen. Vielfältige Beispiele machen sie verständlich und helfen Verbrauchern bei der Orientierung rund um das Thema Mikroplastik.

Fraunhofer UMSICHT hat die Studie »Mikroplastik und synthetische Polymere in Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln« im Auftrag des Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchgeführt.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Leandra Hamann, M.Sc.
Redaktion
Telefon +49 208 8598-1524

Dipl.-Ing. Jürgen Bertling
Business Developer Geschäftsfeld Umwelt / Stellv. Abteilungsleiter Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement
Telefon +49 208 8598-1168

Weitere Informationen:
https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2018/mikro…
Pressemitteilung Mikroplastik in Kosmetik

(nach oben)


Schwedischer Wasserverband warnt vor Silberemissionen aus Funktionskleidung

Silber-Nanopartikel in Sportbekleidung werden schon nach wenigen Waschgängen ausgewaschen. Das haben neue Laboranalysen ergeben, die der schwedische Wasserverband Svenskt Vatten in seinem Bericht „Silverläckan“ („Silberleck“) veröffentlicht hat. Die Ergebnisse seien beunruhigend, sagte der Umweltexperte von Svenskt Vatten, Anders Finnson. Die Silberpartikel gelangten durch das Waschen ins Abwasser und stellten eine Bedrohung sowohl für den Wasserkreislauf als auch für Lebewesen in Seen und Meeren dar.

Für seine Untersuchung hatte der Verband so genannte „geruchlose Sportbekleidung“, die mit Silber behandelt ist, analysieren lassen. Dabei sei herausgekommen, dass nach zehn Maschinenwäschen 31 bis 90 Prozent des Silbers aus der Kleidung ausgewaschen war. Aus diesem Grund ruft Svenskt Vatten dazu auf, mit Silber behandelte Funktionskleidung zu meiden. „Sie verursacht große Umweltprobleme in der Zukunft, und weil das Silber ausgewaschen wird, ist es völlig nutzlos, diese Kleidung zu kaufen, sagte Finnson.

Durch die Analyse sei klar, dass antibakterielles Silber aus Funktionstextilien die größte bekannte Silberquelle in Kläranlagen ist, betonte Svenskt Vatten. Die Silbermenge in den Kläranlagen müsse um mehr als die Hälfte reduziert werden, damit der Wasserkreislauf langfristig nachhaltig ist. „Wir wollen das Silber im Abwasser nicht“, betonte Finnson.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

(nach oben)


IGKB spricht sich erneut gegen höhere P-Konzentrationen im Bodensee aus

Die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) hat sich erneut gegen höhere Phosphorkonzentrationen im Bodensee ausgesprochen. Eine Rückkehr zu höheren P-Konzentrationen wäre im Hinblick auf die Qualität des Tiefenwassers äußerst kritisch, schreibt die IGKB in einem Faktenblatt zum Thema Phosphor und verweist in diesem Zusammenhang auf die schon eingetretenen und zu erwartenden Klimaänderungen.
In der Bodenseeregion hat der Bau von Kläranlagen mit Phosphor-Fällung wesentlich dazu beigetragen, dass die Phosphorkonzentration nach einem Maximum von 84 μg/l im Jahresmittel Ende der 1970er Jahre deutlich gesunken ist, unterstreicht die IGKB. Seit 2006 habe sich das Jahresmittel auf 6 bis 8 μg/l eingependelt und liege damit in einem für nährstoffarme Alpenseen typischen Bereich. Gleichwohl gelangen mit dem gereinigten Abwasser jährlich noch etwa 80 Tonnen Phosphor in die Fließgewässer im Einzugsgebiet und somit in den See.
Durch die Verringerung des Phosphorgehaltes ist es zu einer Verschiebung der Artenzusammensetzung im Phytoplankton in Richtung eines dem Seetyp entsprechenden natürlichen Zustands gekommen, stellt die IGKB fest. Heute seien wieder vermehrt Algen zu beobachten, die mit geringen Phosphorkonzentrationen auskommen, wie zum Beispiel die zu den Kieselalgen gehörenden Cyclotella-Arten. Auch die Fische zeigten in neuerer Zeit, abgesehen von Neozoen, wieder eine typische Artzusammensetzung.

Zur Durchmischung des Bodensees schreibt die IGKB, dass die vertikale Zirkulation im Frühjahr zu einem Stoffaustausch führe und sauerstoffreiches Wasser in die Tiefe bringe. Bei höheren P-Werten werde der Sauerstoff jedoch schneller aufgebraucht. Im Hinblick auf den Klimawandel lassen Simulationsrechnungen für den Bodensee erwarten, dass die vertikale Durchmischung im Frühjahr abgeschwächt wird. Dadurch würden mehrjährige Phasen eines unzureichenden Tiefenwasseraustausches wahrscheinlicher.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der kommenden Ausgabe 46.2018 von EUWID Wasser und Abwasser, die am 13.11.2018 als E-Paper und Printmedium erscheint. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche

(nach oben)


Mikrobiologie des Abwassers

Erkennen von Betriebsstörungen in der Nitrifikation

Gegebenheiten
Die Stadtwerke Schramberg im Schwarzwald betreiben eine einstufige Belebungsanlage, die für eine Ausbaugröße von 41 000 EW bemessen ist. Neben dieser Kläranlage betreut das Betriebspersonal noch zwei weitere Anlagen der Teilorte Tennenbronn und Waldmössingen. Die Klärschlämme dieser beiden Außenkläranlagen werden der Sammelkläranlage Schramberg zugeführt und nach der Schlammbehandlung über eine Zentrifuge entwässert.
Die Stadt Schramberg ist geprägt durch einen großen Industrie- und Gewerbeanteil mit entsprechenden Einleitungen. Bedingt durch die Tallage der Stadt kommt es bei Regenereignissen häufig zu Stoßbelastungen. Die von Buntsandstein und Granit geformte Landschaft generiert ein sehr weiches…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 -2018 ab Seite 2756

Autor
Raimund Schneider, Abwassermeister
Stadtwerke Schramberg GmbH & Co. KG
Gustav-Maier-Straße 11
78713 Schramberg, Deutschland
Tel. + 49 (0)74 22/73 84
E-Mail: info@klaeranlage-schramberg.de

(nach oben)


Reduktion von Fadenbakterien und optimierte Phosphatfällung

Wir möchten Ihnen von unseren Erfahrungen bei der Optimie¬rung der biologischen Abwasserreinigung im hessischen Tau¬nusstein-Bleidenstadt berichten. Unsere Kläranlage Obere Aar ist für 50 000 EW ausgelegt davon bekommen wir rund ein Drittel des Abwassers aus dem industriellen Bereich.

Anfang 2015 haben wir unsere bisherige Schlammentwässerung mit einer Kammerfilterpresse und der Konditionierung durch Ei¬sen und Kalk auf eine neue Siebbandpresse mit organischen Po¬lymeren umgestellt. Dies hatte zur Folge, dass deutlich weniger Calcium und Eisen, dafür jedoch mehr Ammonium über das Fil¬trat in unsere Biologie zurück gelangten.
Im gleichen Zeitraum haben wir ein neues Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen, das sehr hohe Anforderungen an niedrige Schwefelwerte im Gas legt. Wir wollten somit mehr Eisen über die Phosphatfällung und damit zur Sulfidbindung einsetzen.
Bis dahin hatten wir zur Fällung des Phosphats aus unserem Abwasser Natriumaluminat…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2756

Autor
Holger Hahn, Abwassermeister
Abwasserverband Obere Aar
Vogtlandstr. 26-28, 65232 Taunusstein, Deutschland
Tel. +49 (0)61 28/94 45 82
E-Mail: avoa1@t-online.de
Weitere Informationen zu PRECAL KLAROLIT:
Volker Ermel, Schaefer Kalk GmbH & Co. KG
Tel. + 49 (0)64 32/503-108
E-Mail: volker.ermel@schaeferkalk.de

(nach oben)


Betriebsoptimierung der Kläranlage Untere Nahe

Die durchgeführten Maßnahmen
Der Abwasserzweckverband Untere Nahe liegt in Rheinland- Pfalz mit Sitz in Bingen. Er betreibt eine Kläranlage für 80 000 EW. Um die Stickstoffelimination zu erhöhen und die Energie¬effizienz zu steigern, wurden die Belebungsstufen um eine mo¬dellbasierte intermittierende Betriebsweise der Nitrifikations¬zone ergänzt. Der intermittierende Betrieb der Nitrifikationszo¬ne ermöglicht die Aktivierung eines zusätzlichen Potenzials zur Denitrifikation. Damit ergibt sich bei reduziertem Energieein¬satz eine Erhöhung der Abbauleistung und letztlich eine Redu¬zierung der Stickstofffrachten, die in das Gewässer eingeleitet werden.
Für die Umsetzung des Vorhabens waren folgende Aufrüs¬tungen vorzunehmen…
Den ganzen Artikel lesen sie unter:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2749

Kontakt
Abwassermeister Dirk Pekrul
Abwasserzweckverband Untere Nahe
Saarlandstraße 364, 55411 Bingen a. Rh., Deutschland
Tel. +49 (0)67 21/97 07 41
E-Mail: Dirk.pekrul@bingen.de
Dipl.-Ing. Armin Meister
Elbestraße 42, 65428, Rüsselsheim, Deutschland
Tel. +49 (0)61 42/6 25 14
E-Mail: Info@meister-abwasser.eu

(nach oben)


EPH-Verfahren und chemische Fällung, wie geht das gemeinsam?

Im Lauf der letzten Jahre wurde in einzelnen Bundesländern Deutschlands der Grenzwert für Phosphor und insbesondere für Orthophosphat immer weiter verschärft. Durch den Maßnahmenplan zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Hessen 2015 bis 2021 wurden auch für die Kläranlage Rotenburg an der Fulda Grenzwerte für P mit 0,50 mg/l und Orthophosphat mit 0,20 mg/l für die 24-h-Mischprobe festgelegt. Bisher gab es einen Grenzwert für Phosphor von 2,0 mg/l ohne Unterteilung in Orthophosphat.
Da sich die Stadtwerke Rotenburg bereits vor einigen Jahren auf der IFAT mit dem EPH-Verfahren vertraut gemacht hatten, wurde beschlossen, dieses Verfahren als Ergänzung zur chemischen Fällung unter dem Gesichtspunkt der erhöhten Grenzwerte zu installieren.
Über das EPH-Verfahren (Elektrophosphatfällung) wurde ausführlich in KA-Betriebs-Info 2/2011 berichtet. Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung …

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2754

Autor
Abwassermeister Antonio Genovese
Stadtwerke Rotenburg an der Fulda
Baumbacher Straße 20
36199 Rotenburg an der Fulda, Deutschland
Tel. +49 (0)66 23/91 94 30
E-Mail: ara@stadtwerke-rof.de
Dipl.-Ing. Helmuth Hauptmann
S & H Filter- und Klärtechnik
Rostockerstraße 35
17033 Neubrandenburg, Deutschland
Tel. +49 (0)395/5 82 29 16
E- Mail: sh-clear@arcor.def

(nach oben)


Baden-Württemberg: Belastung von Flüssen Land soll Kurs gegen Phosphor korrigieren

Neue Erkenntnisse aus Hessen, nach denen Phosphor in Flüssen vor allem aus Kläranlagen kommt, sollen auch im Südwesten Folgen haben. Das fordern Umweltschützer und die Landtags-SPD.
Die Landesregierung soll Konsequenzen aus neuen Erkenntnissen ziehen, nach denen die Phosphorbelastung in den Flüssen weitaus stärker aus Kläranlagen stammt als bisher angenommen. Mit dieser Forderung haben der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Landtags-Opposition auf einen Bericht unserer Zeitung reagiert. Auch bundesweit fanden die jenseits von Fachkreisen kaum bekannten Ergebnisse …mehr:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.belastung-von-fluessen-land-soll-kurs-gegen-phosphor-korrigieren.da1ac484-9352-4d50-8e5a-e03a1bb9b924.html

(nach oben)


Studie: Enorme Mengen an Mikroplastik in Kosmetik

977 Tonnen Mikroplastik und 46.900 Tonnen gelöste Polymere gelangen jährlich in Deutschland allein aus Kosmetikprodukten sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln (WPR) ins Abwasser. Das sind Ergebnisse einer Studie, die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im Auftrag des NABU erhoben wurden. Kläranlagen können die Inhaltsstoffe nicht vollständig abfangen, daher gelangt Mikroplastik trotz Abwasserreinigung in unsere Gewässer. Über den Klärschlamm gelangen auch zurückgehaltene…mehr:

https://wirtschaft.com/studie-enorme-mengen-an-mikroplastik-in-kosmetik/

(nach oben)


Interreg Projekt WOW! ist gestartet: Abwasser ist wertvoll

Abwasser enthält wertvolle Substanzen, die als Rohstoffe für biobasierte Produkte genutzt werden können. Dennoch wird dieses Potenzial in Nordwesteuropa bisher kaum genutzt. Dies führt zu einem Verlust wertvoller Rohstoffe. Das Inerreg Nordwesteuropa Projekt WOW! – Wider business Opportunities for raw materials from Waste water (sewage) – zielt auf die Transition hin zu einem kreislauforientierten Ansatz bei dem Angebot und Nachfrage an Cellulose, Lipiden und Biokunststoff (PHA) aus Abwasser aufeinander abgestimmt werden sollen. Die Technischen Universität Kaiserslautern ist stolz ein Teil dieses Projektes zu sein.

Am 23. und 24. Mai 2018 traf sich das WOW! Konsortium zum Projektstart in Amersfort. Partner aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederland kamen zusammen und diskutierten die Inhalte des Projekts.

Wertvolle Rohstoffe aus Abwasser
Um Rohstoffe aus Abwasser zu vermarken zu können, müssen die Erfordernisse auf Kläranlagen und die Bedürfnisse der Industrie aufeinander abgestimmt werden. Dies führt zur Notwendigkeit einer Transition: Kläranlagen müssen den Wandel von der Abwasserbehandlung hin zur Produktion von wertvollen Stoffen schaffen. Weiterhin muss die Industrie beginnen Abwasser als wertvolle Ressource und nicht als „schmutziges und problematisches Wasser“ anzusehen. Schließlich sollte die Politik diese neuen kreislauforientierten Ansätze adressieren. Zur Umsetzung dieser Möglichkeiten zielt das Projektkonsortium darauf ab Wertschöpfungsketten für drei verschiedene Rohstoffe zu entwickeln: Cellulose, PHA Biokunststoff und Lipide.

Die folgenden Aktivitäten werden Teil des Projekts sein:
–  Identifizierung von Wertschöpfungsketten von Rohstoffen aus Abwasser mit hohem Potenzial.
–  Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems, das Kläranlagenbetreibern bei der Transition hin zu einer kreislauforientierten Abwasserreinigung hilft.
–  Bau und Betrieb dreier WOW! Pilotanlagen um innovative Rückgewinnungstechnologien zu optimieren und zu implementieren.
–  Produktion von biobasierten Produkten aus Abwasser, wie z.B. Biokunstoff, Biodiesel und Bioaktivkohle.
–  Entwicklung nationaler politischer Aktionspläne und eines EU Strategieplan.
Während des Projekts wird sich die TU Kaiserslautern zunächst auf Laborversuche zur Biokunststoffproduktion (PHA) fokussieren. Die ersten Experimente zielen darauf ab Prozesskontrollstrategien für den Betrieb einer Pilotanlage zu entwickeln. Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird eine Pilotanlage auf der Kläranlage Buchenhofen in Wuppertal installiert. Die Anlage wird für mindestens ein Jahr betrieben, um Erfahrungen für einen stabilen Betrieb des Prozesses unter schwankenden Randbedingungen zu sammeln. Zusätzlich werden Möglichkeiten erforscht, wie gezielt die Eigenschaften des Kunststoffs beeinflusst werden können, um die Bedürfnisse der Industrie zu erfüllen. Die in den Bakterien angereicherten Biopolymere werden von Projektpartner extrahiert und zu Kunststoffrohmaterialien weiterverarbeitet.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
WOW! wird durch das Interreg Nordwesteuropa Programm unterstützt, www.nweurope.eu.

Das Konsortium besteht aus:
–  Water authority Vallei en Veluwe
–  Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft
–  Technische Universität Kaiserslautern
–  Université du Luxembourg
–  VLARIO
–  Natureplast
–  Avans Hogeschool
–  REMONDIS Aqua Industrie
–  VITO
–  Pulsed Heat
–  CirTec
–  Severn Trent Water

Kontakt:
Wendy van Rijsbergen
Communication WOW!
w.vanrijsbergen@avans.nl
Quelle: https://www.bauing.uni-kl.de/rewa/aktuelles/

(nach oben)


Projekt EmiStop stellt sich auf der IFAT vor

EmiStop war eines der auserwählten Projekte aus der Initiative „Plastik in der Umwelt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die sich auf der diesjährigen IFAT in München präsentieren durften. Vom 14.-18. Mai wurden auf 260.000 m² zukunftsweisende Technologien und Konzepte im Bereich Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft weit mehr als 100.000 internationalen Besuchern vorgestellt.
Mit dabei war Dipl.-Ing. Wolf Raber von inter 3, der in angeregten Gesprächen interessierten Fachbesuchern Arbeitsinhalte und Herangehensweise im Projekt EmiStop erläuterte. Und das kommt kam an, denn Mikroplastik war das Megathema auf der diesjährigen IFAT. Das ausgestellte Exponat zur Elektroflotation von Mikroplastik in industriellem Abwasser und der von inter 3 und dem Anlagenbauer EnviroChemie produzierte Animationsfilm zu Mikroplastik stießen auf großes Interesse von Besuchern und Medien.

http://www.inter3.de/de/aktuelles/details/article/projekt-emistop-stellt-sich-auf-der-ifat-vor.html

(nach oben)


Analyse einer möglichst weitestgehenden Phosphorelimination bei kommunalen Kläranlagen in Deutschland

Zur Erreichung der Orientierungswerte für den „guten ökologischen Zustand“ für Fließgewässer und Seen von 0,1 mg Pges/L und darunter ist eine weitere Reduktion der Phosphoremissionen kommunaler Kläranlagen zu realisieren. Deshalb wurden in einem vom Bayerischen Landesamt für Umwelt begleiteten Vorhaben die Möglichkeiten für eine weitestgehende Phosphorelimination aufgezeigt. Die Auswertung des Ist-Zustands aller bayerischen Kläranlagen ergab ein hohes Reduktionspotenzial der Gesamtphosphoremissionen bei Anlagen > 1000 EW. Die detaillierte Bilanzierung von zehn Kläranlagen in Deutschland bestätigte, dass für die weitestgehende Elimination die bestehenden Verfahren (chemische Phosphatfällung, gegebenenfalls mit Filtration oder in Kombination mit biologischer Phosphorelimination) geeignet sind. Für Belebungsanlagen der Größenklasse 2 sind durch eine Simultanfällung mittlere Ablaufkonzentrationen ≤ 0,8 mg Pges/L betriebsstabil möglich. Bei den größeren Kläranlagen sind mittlere Ablaufkonzentration von 0,5 mg Pges/L grundsätzlich erreichbar, sofern die Nachklärung gemäß den aktuellen anerkannten Regeln der Technik bemessen ist und betrieben wird. Die spezifischen Investitions- und Betriebskosten für die Implementierung einer Simultanfällung liegen bei ca. 2-5 €/(EW · a) für Anlagen der Größenklasse 2…

http://www.sww.bgu.tum.de/news-single-view/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=423&cHash=b6c41e5fa224cbd7d551c555378b484a

(nach oben)


Neue zukunftssichere Ansätze zum Phosphor-Management in Norddeutschland

Am 09.03.2016 begann in Rostock für die DPP das Veranstaltungsjahr mit einem Netzwerk-Event. In Kooperation mit dem WissenschaftsCampus Phosphorforschung Rostock gab es zum Thema „Neue zukunftssichere Ansätze zum Phosphor-Management in Norddeutschland“ zahlreiche interessante und aufschlussreiche Einblicke in Möglichkeiten, diesen so wertvollen Stoff aus Abfallströmen rückzugewinnen, um ihn wieder als Düngemittel einsetzen zu können.

Der Fokus am Vormittag lag inhaltlich auf den landwirtschaftlichen Aspekten der Phosphornutzung, nachdem in einem Übersichtsvortrag auf den Gewässerschutz in der Ostsee eingegangen wurde. Es ging zum einen um Möglichkeiten, Phosphor aus Gülle und Gärresten aufzubereiten ohne eine aufwendige Aufbereitung umsetzen zu müssen und zum anderen wurde auf die düngenden Eigenschaften von Recyclingphosphaten eingegangen.

Der Nachmittag ging dann auf die Thematik: „Phosphor im kommunalen Abwasserbereich“ ein und es wurden nach einer sehr umfassenden Einführung in die Thematik aktuelle Ansätze vorgestellt und diskutiert, die eine Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammaschen vorhaben. Dabei wurden sowohl Strategien für eine mögliche Verwendung von P-abgereichertem Klärschlamm (Mitverbrennung) vorgestellt, als auch Pilotverfahren (Tetraphos) und großtechnische Verfahren zur Schlammbehandlung, die dabei auch erfolgreich Phosphor zurückgewinnen (AirPrex).

Knapp 50 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil, die nicht nur informativen Charakter hatte, sondern auch dem Netzwerkcharakter der DPP entsprach. Die Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Verbänden und Politik nutzten die Pausen, um sich intensiv über die Vorträge auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Im Dowenloadbereich finden Sie die Vorträge der Veranstaltung – soweit Sie uns zur Verfügung gestellt wurden. Mehr:

http://www.deutsche-phosphor-plattform.de/veranstaltung/neue-zukunftssichere-ansaetze-zum-phosphor-management-in-norddeutschland/

(nach oben)


Macht 4. oder 5. Reinigungsstufe resistenten Keimen den Garaus?

Im Klärwerk Steinhäule in Neu-Ulm werden Methoden zur verbesserten Elimination von antibiotikaresistenten Bakterien erprobt.
Multiresistente Keime werden zum ernsthaften Problem. In deutschen Gewässern finden sich die tödlichen Keime mittlerweile häufig. Sogar die World Health Organization (WHO) bezeichnet das Problem mittlerweile als eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Antibiotikagabe für Mensch und Tier muss auf jeden Fall eingeschränkt werden, aber auch technische Möglichkeiten spielen eine wichtige Rolle bei der Beseitigung der resistenten Keime.
Ein Mann stürzt 2017 in einen Bach und stirbt anschließend im Krankenhaus, weil er sich mit multiresistenten Keimen infiziert hatte – das Bachwasser führte auch Abflusswasser aus einer Kläranlage. Ein tragischer Einzelfall?
Mitnichten, wie eine Recherche des NDR-Nachrichtenmagazins Panorama in Niedersachsen ergab: Die in zwölf Gewässern entnommenen …mehr:

https://www.process.vogel.de/macht-4-oder-5-reinigungsstufe-resistenten-keimen-den-garaus-a-697730/?cmp=nl-254&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

(nach oben)


Garching: Ablaufmonitoring auf der Kläranlage Garching bei München

Frühwarnsystem für einen sicheren Betrieb
Die Kläranlage der Stadt Garching bei München liegt nördlich des Landkreises München. Sie wurde im Jahre 2000 mit einer Ausbaugröße von rund 31 000 EW errichtet (Abbildung 1). Die Abwasserreinigung der Kläranlage erfolgt zunächst durch eine mechanische Reinigung bestehend aus einer Siebtrommel. Von dort fließt das Abwasser ohne Vorklärung über eine vorgeschal-tete Denitrifikation in eine Kaskaden-Hochlastbiologie, in der hauptsächlich die organische Kohlenstofffracht (gemessen als BSB5 oder CSB) abgebaut wird. Über Zwischenklärbecken ge-langt es danach in drei Tropfkörper, in denen hauptsächlich die Nitrifikation, also der Abbau von Ammonium in Nitrat, erfolgt. Mithilfe einer steuerbaren Rezirkulation wird das nitrathaltige Abwasser in die vorgeschaltete…
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 2-2018 ab Seite 2719

Autor
Günter Wabro
Betriebsleiter der Kläranlage Garching
Stadtwerke Garching
Am Coulombwall 5
85748 Garching, Deutschland
Tel. +49 (0)89/3 29 47 84-0
E-Mail: guenter.wabro@garchingmail.de

(nach oben)


Wegen Phosphatquote: Milchviehhalter betrügen bei Tierzahlen

Wie agrarheute berichtet, haben im vergangenen Jahr viele niederländische Milchviehhalter zu wenig Tiere im Identifikations- und Registrierungssystem angegeben. Grund hierfür ist nach aktuellem Kenntnisstand, dass die Landwirte finanzielle Nachteile, die aufgrund des nationalen Branchenprogramms zur Senkung des Phosphatausstoßes entstehen, vermeiden wollten.

Die vollständige Meldung finden Sie unter dem unten angegebenen Link. Folgend findet sich ein Auszug:
Niederländische Milchviehhalter haben zu wenig Kühe gemeldet, um finanzielle Nachteile im Zuge des nationalen Branchenprogramms zur Senkung des Phosphatausstoßes zu vermeiden.

Ein großer Anteil holländischer Milchviehhalter hat 2017 im Identifikations- und Registrierungssystem (I & R) für landwirtschaftliche Nutztiere zu wenige Kühe eingetragen. So wollen sie finanzielle Nachteile im Zuge des nationalen Branchenprogramms zur Senkung des Phosphatausstoßes vermeiden. Das ist zumindest das bisherige Ergebnis …mehr:

Quelle: https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/phosphatquote-tierzahlen/

(nach oben)

Meldungen zu Labor 2019

0
Dezember 2019
Neu überarbeitet: Qualitätsgesicherte Eigenkontrolle auf Abwasseranlagen – Handlungsempfehlung  
Oktober 2019
Biochemischer Sauerstoffbedarf BSB – immer noch ein wichtiger Indikator im Abwasser 
Lehrvideo zum kombinierten Algentest 
April 2019
Fischzellentest international zertifiziert 
Mikrowellen-Labortechnik 
Projekt Probenahmestrategie bei kleinen ARA abgeschlossen  
Reagenzienfreie Bestimmung von CSB und Nitrat?  
Was ist Mikroplastik in Kosmetik? 
Erfolgreiches Symposium zum Thema Biotests 
Biotests zur Beurteilung der Wasserqualität

Neu überarbeitet: Qualitätsgesicherte Eigenkontrolle auf Abwasseranlagen – Handlungsempfehlung

Seit der Einführung der Eigenkontrolle (Selbstüberwachung) für die Kläranlagenbetreiber in den 70er Jahren, ist eine deutliche Verbesserung der Abwasserreinigungsleistung in Deutschland feststellbar. Die Eigenkontrollen des Betriebspersonals dienen zum besseren Verständnis des Betriebsablaufes und sind Grundlage zur Optimierung der Reinigungsleistung einer Kläranlage. Dabei spielt auch die Qualität der Kontrollen eine große Rolle. Nur durch verlässliche Analysenergebnisse ist eine optimale Betriebssteuerung möglich. Durch eine interne und externe Qualitätssicherung im Betrieb in Verbindung mit der amtlichen Überwachung wird das hohe Niveau der Abwasserbehandlung dokumentiert. Alle Betreiber sind angehalten ihre Probennahmen und Analysen unter Berücksichtigung der analytischen Qualitätssicherung durchzuführen. Denn nur aus verlässlichen Ergebnissen sind effektive und wirtschaftliche Planungen möglich. Die neu überarbeitete Handlungsempfehlung zur Qualitätsgesicherte Eigenkontrolle auf Abwasseranlagen wendet sich an alle Kläranlagenbetreiber mit der Absicht, landesweit eine qualitätsgesicherte Eigenkontrolle zu fördern und auf die Eigenverantwortung der Betreiber hinzuweisen. Das Ziel ist der nachhaltige Schutz und die Verbesserung der großen und kleinen Gewässer als Lebensraum für Mensch und Natur.

Inhalt der Handlungsempfehlung zur qualitätsgesicherte Eigenkontrolle:
Hintergrund
Rechtliche Rahmenbedingungen
Bausteine der qualitätsgesicherten Eigenkontrolle
Nachweis der durchgeführten Qualitätssicherungsmaßnahmen

Kostenlos abrufbar auf www.dwa-bw.de

(nach oben)


Biochemischer Sauerstoffbedarf BSB – immer noch ein wichtiger Indikator im Abwasser

Seit mehr als 100 Jahren existiert der Begriff des Biochemischen Sauerstoffbe¬darfs (BSB). Historisch betrachtet be¬zog er sich ursprünglich auf die Mes¬sung der Belastung der Flüsse in Gro߬britannien. Aus dieser Zeit stammt auch die Beobachtungszeitspanne von fünf Tagen (BSB5), da kein Fluss in Großbritannien länger als fünf Tage von seiner Quelle bis zu seiner Mün¬dung benötigt [Final Report of the Commissioners Appointed to Inquire and Report What Methods of Treating and Disposing of Sewage 1912].
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 1-2019ab Seite 60

Xylem Analytics Germany Sales GmbH & Co. KG, WTW
www.wtw.com

(nach oben)


Lehrvideo zum kombinierten Algentest

Herbizide sind eine wichtige Gruppe von Mikroverunreinigungen und werden in der Schweiz regelmässig in Gewässern nachgewiesen. Die Stoffe werden als Pflanzenschutzmittel oder Biozide eingesetzt und können Algen in Gewässern schädigen. Da Algen an der Basis der Nahrungskette stehen, wird so das ganze Ökosystem beeinträchtigt.
Für den integrierten Nachweis von Herbiziden in Gewässern können Algen in Biotests eingesetzt werden. Dabei bestimmen die etablierten OECD- und ISO-Tests das Algenwachstum nach Kontakt mit der Gewässerprobe. Im Gegensatz dazu misst der kombinierte Algentest auch…

https://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/lehrvideo-zum-kombinierten-algentest/

(nach oben)


Fischzellentest international zertifiziert

Erstmals wurde ein Toxizitätstest mit gezüchteten Kiemenzellen von Fischen ISO-zertifiziert. Der Test dient dazu, die akute Giftigkeit von Wasserproben und Chemikalien auf Fische zu bestimmen. Das ist ein Meilenstein, denn bisher mangelt es an anerkannten Alternativen zu Versuchen mit lebenden Fischen.
Für ökotoxikologische Tests wurden im Jahr 2017 allein in der Schweiz über 7’500 Versuche an Fischen zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt durchgeführt. Die Eawag erforscht seit Jahren Alternativen, um Fischversuche zu reduzieren oder sogar zu ersetzen. Eine davon beinhaltet Versuche mit einer Kiemenzelllinie der Regenbogenforelle (RTgill-W1-Zelllinie). Mit den im Labor nachgezogenen Zellen lässt sich die akute Toxizität von Wasserproben und vielen Chemikalien für Fische zuverlässig bestimmen.

Standardreferenz in Tests
Die Abteilung Umwelttoxikologie um Prof. Kristin Schirmer hat die Methode über die letzten Jahre laufend verfeinert. In einer internationalen Ringstudie haben

…mehr:
https://www.aquaetgas.ch/aktuell/branchen-news/20190425-eawag-fischzellen/

(nach oben)


Mikrowellen-Labortechnik

Einfache und schnelle Klärschlammanalytik für die Klärwerks-Routine

Nicht zuletzt im Sinne der Umweltanalytik gehört die Analytik von Klärschlämmen zu den wesentlichen Routine-Aufgaben eines Klärwerksbetriebs. Sie sollte daher einfach und schnell durchzuführen sein – mit konventionellen Verfahren ist das jedoch nicht immer möglich. Eine neue Gerätekombination setzt genau dort an.
Allein in Deutschland fielen im Jahr 2016 circa 1,8 Millionen Tonnen Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen an. Gut ein Viertel davon wurde im selben Jahr als Dünger in der Landwirtschaft verwertet. Aufgrund möglicher Schwermetallbelastungen und hoher Phosphatanteile, die Grund- und Oberflächenwasser belasten können, steht diese Praxis in der Kritik. Doch was ist Klärschlamm eigentlich im Detail? Welche Rolle …mehr:

https://www.laborpraxis.vogel.de/einfache-und-schnelle-klaerschlammanalytik-fuer-die-klaerwerks-routine-a-811821/?cmp=nl-297&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

(nach oben)


Projekt Probenahmestrategie bei kleinen ARA abgeschlossen

Die Bestimmung des Reinigungseffekts basiert auf dem Konzentrationsunterschied zwischen dem Zulauf und dem Ablauf der ARA. In kleinen Einzugsgebieten mit kurzen Aufenthaltszeiten im Abwasserkanal können die Konzentrationen und Frachten von Mikroverunreinigungen stark schwanken. Aufgrund dieser Variationen kann eine volumenproportionale Probenahme im Zulauf der ARA die Konzentrationspeaks nur schwer erfassen.
Mit Hilfe von Modellierungen wurde untersucht, ob eine Probenahme im Ablauf der Vorklärung vorteilhafter wäre. Dank der Aufenthaltszeit im Vorklärbecken werden die Konzentrationsspitzen geglättet, was eine repräsentativere Probenahme erlaubt (Abb. 1). Die ARA-Zulauf-Proben zur Be-stimmung des Reinigungseffekts können nämlich im Zulauf wie auch bei Bedarf im Ablauf der Vor-klärung genommen werden (s. Vollzugshilfe „Be-trieb und Kontrolle von Abwasserreinigungsanla-gen“). Drei Viertel der Schweizer Kläranlagen nehmen bereits die ARA-Zulauf-Proben im Ablauf der Vorklärung. Die Fehler einer Probenahme im Zulauf und Ab-lauf der Vorklärung wurden für verschiedene ARA-Grössen modelliert. Die Resultate der Modellierung haben gezeigt, dass die grössten Probe-nahmefehler bei den Leitsubstanzen Amisulprid und Clarithromycin liegen, denn diese Substanzen werden von weniger als 1% der Schweizer Bevölkerung verbraucht. Die grössten Probenahmefehler traten daher bei kleinen ARA auf (< 8‘000 angeschlossene Einwohner (Eang)), die im Zulauf der ARA beproben. Diese Fehler werden durch eine Probenahme im Ablauf der Vorklärung stark reduziert. Ab 10‘000 Eang liegt der relative Probenahmefehler im Ablauf der Vorklärung unter 1%. Es wird somit empfohlen, die ARA-Zulauf-Proben soweit möglich im Ablauf der Vorklärung zu nehmen. Dies erlaubt es, eine repräsentative Probe zu ziehen und somit einen wahrheitsnahen Reinigungseffekt auszurechnen.
Die Resultate des Projekts sind in einem Bericht (auf Französisch) detailliert vorgestellt.

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Reagenzienfreie Bestimmung von CSB und Nitrat?

Situation Die Kläranlage Potsdam Nord in Brandenburg reinigt die Abwässer aus den nördlich der Havel gelegenen Stadtteilen Potsdams. Sie ging 1965 in Betrieb und wurde 1999 grundlegend saniert und auf eine Kapazität von 90 000 EW erweitert. Die mechanische Reinigungsstufe besteht aus Standardkomponenten wie Rechen, Sandfang und Fettabscheider sowie einer Vorklärung. Für die biologische Reinigung kommt ein besonderes zyklisches Aufstauverfahren (SBR) zum Einsatz, das hier erstmals in einer kommunalen Kläranlage in Deutschland eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu klassischen SBR-Anlagen besitzen die vier Becken in Potsdam noch jeweils eine abgetrennte, nicht belüftete Zulauf-Beckeneinheit, den sogenannten Selektor (Abbildung 1). Dieser dient zur Unterdrückung von blähschlammbildenden Bakterien sowie zur biologischen Phosphateliminierung. Aufgrund des starken Bevölkerungszuwachses im Raum Potsdam und des Erreichens der Kapazitätsgrenze..

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2018 ab Seite 2780

Autor
Andreas Heyder, Fachkraft für Abwassertechnik
Kläranlage Potsdam Nord
Lerchensteig 27, 14469 Potsdam, Deutschland
Tel. +49 (0)331/6 61 23 76
E-Mail: andreas.heyder@ewp-potsdam.de

(nach oben)


Was ist Mikroplastik in Kosmetik?

Auch wenn Kosmetikprodukte nicht zu den Hauptverursachern des Mikroplastiks in unseren Gewässern gehören, sind sie eine häufig genannte Quelle für Mikroplastikemissionen. Doch wie wird Mikroplastik in Kosmetikprodukten eingesetzt und welche Stoffe werden verwendet? Im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik dies in einer Studie untersucht. Hier gibt es einen Überblick der Ergebnisse.
Oberhausen – Obwohl der Begriff Mikroplastik schon länger verwendet wird, war es ein wichtiger Aspekt der Fraunhofer-Studie, die genaue Definition zu kennen. „Das war nicht einfach, denn unterschiedliche Akteure benutzen verschiedene Definitionen“, sagt Co-Autorin Leandra Hamann. Einigkeit herrscht allein darüber, dass zu Mikroplastik alle Kunststoffpartikel zählen, die kleiner als 5 Millimeter sind. „Nichtsdestotrotz sehen wir auch diese Beschränkung als problematisch, da sie sich weder aus bestimmten Stoffeigenschaften noch ökotoxikologisch begründen lässt. Manche Definitionen enthalten zudem noch eine Begrenzung der unteren Größe, der Löslichkeit oder der Abbaubarkeit. Diese unterschiedlichen Definitionen können zu Missverständnissen führen und auch die Debatte um eine sinnvolle Regulierung nachteilig beeinflussen.“
Mikroplastik nur als Partikel, Polymere auch flüssig…mehr:

https://www.laborpraxis.vogel.de/was-ist-mikroplastik-in-kosmetik-a-765231/?cmp=nl-297&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

(nach oben)


Erfolgreiches Symposium zum Thema Biotests

Biotests als Methoden zur Bewertung der Wasser- und Sedimentqualität finden immer mehr Akzeptanz. Über 90 Fachleute aus Ämtern, Privatwirtschaft und Wissenschaft folgten in der letzten Woche der Einladung des Oekotoxzentrum zu einem zweitägigen Symposium zu diesem Thema. Präsentiert wurden Erfahrungen aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich mit der Anwendung von Biotests, um (Ab)wasser, Sedimente und Baggergut zu beurteilen. Ausserdem wurden neue praxistaugliche Ansätze zur Bewertung vorgestellt, die von molekularen Methoden bis zu in situ Biotests und Bioindikatoren reichten. Biotests erlauben es, die schädlichen Effekte von Chemikalienmischungen gesamthaft zu erfassen, und sind damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer realistischen Einschätzung von Umweltrisiken.

http://www.oekotoxzentrum.ch/news-publikationen/news/erfolgreiches-symposium-zum-thema-biotests/

(nach oben)


Biotests zur Beurteilung der Wasserqualität

Eine Beurteilung der Wasserqualität mit Biotests kann besonders dann sinnvoll sein, wenn biologisch
aktive Stoffe und Stoffgemische vorhanden sind, die mit chemischer Analytik nur unvollständig
erfasst werden können. Nun wurde im Rahmen des Modul-Stufen-Konzepts (MSK) ein Konzept
zur Grobbeurteilung von abwasserbelasteten Fliessgewässern mit ökotoxikologischen Biotests
entwickelt. Das Konzept stellt einen ersten Schritt zur integrativen Beurteilung der Wasserqualität
dar.

Mehr:

http://www.oekotoxzentrum.ch/media/194454/2018_kienle_aqua-gas.pdf

(nach oben)

Meldungen zu Energie- und E-Technik 2019

0
April 2019
Energiesparpotenziale von Kläranlagen – TH Köln beteiligt sich an Forschungsprojekt 
Steigerung der Energieeffizienz bei der biologischen Abwasserreinigung bis zu 35 Prozent 
Europaweites Forschungsprojekt: Energielabel für Kläranlagen ermittelt 
Born-Ermel: Kläranlagen – Weitergehende Energieeinsparungen in der Praxis  
Umweltbundesamt: Klärgas kann besser genutzt werden 
Kläranlage als Kraftwerk

Energiesparpotenziale von Kläranlagen – TH Köln beteiligt sich an Forschungsprojekt

Ein Prozent des jährlichen Energieverbrauchs in der EU beziehungsweise 15.000 Gigawattstunden entfallen auf die Kläranlagen. Damit Betreiber beurteilen können, an welchen Stellen des Aufbereitungsprozesses in ihren Anlagen Energie eingespart werden könnte, haben neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien im europäischen Forschungsprojekt „Enerwater“ eine standardisierte Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen entwickelt.
Aus Deutschland haben sich die TH Köln und der Aggerverband an dem Vorhaben beteiligt. „Die meisten Kläranlagenbetreiber kennen den Gesamtenergieverbrauch ihrer Anlage, wissen aber nicht, wie viel Strom die einzelnen Abschnitte wie Vor-, Haupt- oder Schlammbehandlung benötigen. Und wenn sie den Energiebedarf der einzelnen Abschnitte kennen, ist es für sie schwer zu beurteilen, ob dieser im europäischen Vergleich hoch oder niedrig ist“, skizziert Andreas Cronrath, Projektleiter am Institut für Automation & Industrial IT der TH Köln, das grundlegende Problem.
Um den Strombedarf der verschiedenen Abschnitte zu erfassen, haben die Projektpartner ein Messsystem mit kostengünstigen Sensoren …mehr

https://recyclingportal.eu/Archive/47470

(nach oben) 


Steigerung der Energieeffizienz bei der biologischen Abwasserreinigung bis zu 35 Prozent

Ein Einsparpotenzial von ca. 23 Prozent wurde in dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt LEOBEL in simulativen Optimierungen des Anlagenbetriebs auf Basis der Kläranlage Schwerte des Ruhrverbands mit einem neuen Simulationswerkzeug aufgedeckt. Testmodule mikroperforierter Begaser zeigten …mehr:

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190412_001

(nach oben) 


Europaweites Forschungsprojekt: Energielabel für Kläranlagen ermittelt

Eine standardisierte Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen haben neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien im Forschungsprojekt ENERWATER entwickelt. Kläranlagenbetreiber sollen damit beurteilen können, an welchen Stellen des Aufbereitungsprozesses in ihren Anlagen Energie eingespart werden könnte, Aus Deutschland haben sich die TH Köln und der Aggerverband an dem Vorhaben beteiligt. Um den Strombedarf der verschiedenen Abschnitte einer Kläranlage zu erfassen, haben die Projektpartner ein Messsystem mit kostengünstigen Sensoren entwickelt, das mit relativ geringem Aufwand installiert werden kann. Für manche Messbereiche müssen zusätzlich manuell Proben entnommen werden. Dieses System testeten die Forscherinnen und Forscher an 50 Kläranlagen aus ganz Europa. Die gesammelten Daten geben Aufschluss über den Ist-Zustand der Anlage. Um im Sinn eines Benchmarkings beurteilen zu können, ob der gemessene Energieverbrauch in einem bestimmten Bereich der Anlage gut oder schlecht ist, wurden außerdem die historischen Daten von über 400 Kläranlagen aus ganz Europa gesammelt und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse hinzugezogen. So entstand ein projekteigenes Energielabel, das die Verbräuche in Stufen von A (sehr gut) bis G (schlecht) einteilt. Dabei werden sowohl die einzelnen Abschnitte der Anlage als auch die Kläranlage als Ganzes bewertet. Interessierte Unternehmen können die Anleitungen zur Installation und die Forschungsergebnisse kostenlos beziehen und Kontakt zum Projektteam aufnehmen:

Weiterführende Links
www.enerwater.eu

(nach oben) 


Born-Ermel: Kläranlagen – Weitergehende Energieeinsparungen in der Praxis

Im Rahmen des DWA-Praxisseminars „Energieeinsparung auf Kläranlagen“ am 5. Februar 2019 in Bad Oeynhausen hielt unser Kollege Daniel Mutz einen Vortrag über weitergehende Energieeinsparungen auf Kläranlagen. Es wurden hierbei konkrete Beispiele aus der Praxis unseres Planungsbüros vorgestellt und im Rahmen der Diskussion um den Klimaschutz eine Ökobilanz zur 4. Reinigungsstufe auf Kläranlagen ermittelt, die Herr Mutz bei seiner Tätigkeit im Kompetenzzentrum Wasser Berlin durchgeführt hat.
https://born-ermel.eu/vortraege.html

Hier können Sie den Vortrag einsehen:
https://born-ermel.eu/files/bornermel/uploads/pdfs/Vortraege%20und%20Veranstaltungen/Klaeranlagen_Energieeinsparung.pdf

(nach oben) 


Umweltbundesamt: Klärgas kann besser genutzt werden

Bisher wird aus Klärgas in der Regel Strom erzeugt, der in der Kläranlage selbst verbraucht wird. Das Umweltbundesamt (UBA) meint, für die Energiewende seien flexiblere Lösungen gefragt. Ein UBA-Positionspapier zeigt, wie Klärgas künftig eingesetzt werden könnte, etwa im Verkehr sowie zur Wärme- und Kälteversorgung. Klärgas ist danach eine erneuerbare Ressource, die als vielseitig einsetzbarer Energieträger zum Klimaschutz und somit zum Gelingen der Energiewende beitragen könne. Eine Entkopplung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs von Kläranlagen wäre ein erster Schritt, um diese Prozesse getrennt voneinander zu optimieren. Neben dem Elektrizitätssektor könnte Klärgas auch im Verkehr sowie zur Wärme- und Kälteversorgung Beiträge liefern. Durch Power-to-Gas-Anlagen und die Aufbereitung des Klärgases könne dieses im existierenden Gasnetz gespeichert und anschließend optimal genutzt werden. Für diese alternative Nutzung der Ressource fehlen laut UBA jedoch Strategien und stabile Entwicklungspfade. Forschung und Politik sollten nach Meinung des UBA die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so weiterentwickeln, dass eine aus Klimaschutzgründen notwendige, energetisch effiziente und volkswirtschaftlich sinnvolle Nutzung der erneuerbaren Ressource Klärgas möglich ist und diese in den Kommunen umgesetzt wird.

Weiterführende Links
Download der UBA-Position „Klimaschutz und Abwasserbehandlung“
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/190111_uba_pos_klimaschutz_und_abwasserbehandlung_bf.pdf
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190207_003

(nach oben) 


Kläranlage als Kraftwerk

Powerstep – von energie-neutral zu energie-positiv
«100 Jahre konventionelle Abwasserreinigung sind genug!» Das sagen bekannte Visionäre auf diesem Gebiet und haben recht. Denn mit den heutigen Technologien müssen Kläranlagen nicht mehr zu den grössten Stromverbrauchern einer Gemeinde gehören. Im Gegenteil: Nicht nur könnten sie theoretisch «energie-neutral» arbeiten, sogar «energie-positiv» wäre möglich. Zu diesem Schluss kommt das Powerstep-Projektteam basierend auf realen Daten aus sechs Case Studies …mehr:

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20181230_ag1_powerstep-von-energie-neutral-zu-energie-positiv/

(nach oben)

Aus- und Weiterbildung 2019

0

Übersicht über alle Meldungen und Zugang zum Archiv

Aus- und Weiterbildung 2008 
Aus- und Weiterbildung 2009 
Aus- und Weiterbildung 2010 
Aus- und Weiterbildung 2011
Aus- und Weiterbildung 2012
Aus- und Weiterbildung 2013
Aus- und Weiterbildung 2014
Aus- und Weiterbildung 2015 Aus- und Weiterbildung 2016
Aus- und Weiterbildung 2017    

2019
Unser Nachwuchs der Zukunft? 
Das besondere Interview  
Führungsposition für Frauen, aber ohne Quoten
BEW: Vorteile und zukünftige Entwicklung der Überbetrieblichen Ausbildung: Interview mit Dipl.-Ing. Rüdiger Heidebrecht (DWA)  
Bewerbungen: Diese Strategien wenden Jobsuchende an

 


Unser Nachwuchs der Zukunft?

An der Berufsbildenden Schule Groß Gerau (BSGG) im Südhessischen wurden im vergangenen Jahr etwa 60 Flüchtlingsjugendliche zwischen 16 und 20 Jahren in drei Integrationsklassen unterrichtet. Es waren gemischte Klassen mit Jungen und Mädchen. Sie kamen aus Syrien, Eritrea, Iran, Irak, Somalia und Pakistan.
Einer der Lehrer hatte mich angesprochen, ob wir für die Jugendlichen eine Führung auf unserer Kläranlage durchführen könnten. Er warnte mich aber gleich, dass die meisten dieser Migranten muslimischer Herkunft sind und sicher weder das Konzept noch den Nutzen einer modernen Kläranlage…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2739

Fazit
Vielleicht ist der eine oder andere darunter, der den Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik lernen möchte. Uns hat jedenfalls diese Aufgabe gefallen. Schön, dass auch die örtliche Presse dabei war und sehr positiv über unsere Aktion berichtete. Nachdem ich zum Abschluss das DWA-Faltblatt „Was kann in die Toilette“ in elf verschiedenen Sprachen und das Poster für die Klassenräume ausgeteilt hatte, war ein erfahrungsreicher Vormittag vorbei.

Autor
Friedhelm van Koeverden
Leiter der Zentralkläranlage Büttelborn
Postfach 120
64570 Büttelborn, Deutschland
E-Mail: klaeranlage@buettelborn.de

(nach oben)


Das besondere Interview

Sophia Nerrether (22) befindet sich im dritten Lehrjahr zur Fachkraft für Abwassertechnik. Für die Berliner Wasserbetriebe (BWB) hat sie sich für eine Kampagne zur Gewinnung von Nachwuchskräften porträtieren lassen. Der KA-Betriebs-Info erzählt sie, wie sie sich als Frau in einem vermeintlichen Männerberuf behauptet. Alexandra Bartschat von der DWA in Hennef führt das Interview. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diesen Beruf auszuüben? Ich war bei der Berufsberatung, um mich über Ausbildungsberufe zu informieren. Ich wollte etwas mit Biologie machen, weil darin meine Stärke liegt. Unter den Vorschlägen, die ich bekommen habe, war auch die Fachkraft für Abwassertechnik. Ich habe mich dann etwas eingelesen und mir gedacht, das wird für mich die interessanteste Ausbildung sein. Daraufhin habe ich mich bei den Berliner Wasserbetrieben beworben, die mich schon beim Vorstellungsgespräch…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2018 ab Seite 2773  

(nach oben)


Führungsposition für Frauen, aber ohne Quoten

In der KA 2/2018 las ich den Artikel „Führungs- und Spitzenpositionen auch für Frauen“, der mich nachdenklich gemacht hat. Wir sollten nicht vergessen, dass auch an der Basis in den technischen Berufen der Wasserwirtschaft immer wieder Frauen arbeiten, und darüber will ich schreiben.
Ich bin seit 19 Jahren Betriebsleiterin der Kläranlage Schwabach. Als ich diese Stelle bekam, hatte ich gerade mein erstes Kind bekommen. Dennoch ist mein Arbeitgeber dieses Risiko eingegangen, mir als Teilzeitkraft die Leitung einer 95 000-EW-Kläranlage zu übertragen. Auch für mich war es ein Abenteuer. Ich wusste nicht, ob ich es schaffe, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Gerade beim ersten Kind hat man keine Vorstellung, was auf einen zukommt. Mittlerweile habe ich sechs Kinder und arbeite mehr Stunden in der Woche als früher mit einem Kind.
Warum eine Frau in einen…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Info
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2018 ab Seite 2738

Michaela Jilg, Abwassermeisterin
Leiterin des Städtischen Klärwerks Schwabach
Tiefbauamt
Albrecht-Achilles-Straße 6/8
91126 Schwabach, Deutschland
Tel. +49 (0)91 22/7 60 16
E-Mail: michaela.jilg@schwabach.de

Wer kann schon sicher sein, sich für eine Führungsposition zu eignen? Da bieten die DWA oder der ÖWAV gute Möglichkeiten, eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Gerne nehmen wir diesen Beitrag zum Anlass, für Aufgaben in der Nachbarschaftsarbeit zu werben. Hier gibt es gute Gelegenheiten, sich als Lehrerin (Betreuerin) oder als Obfrau (Sprecherin) weiterzuentwickeln, zu moderieren, zu leiten und damit Führungsaufgaben zu übernehmen.

 

(nach oben)


BEW: Vorteile und zukünftige Entwicklung der Überbetrieblichen Ausbildung: Interview mit Dipl.-Ing. Rüdiger Heidebrecht (DWA)

Häufig können notwendige Ausbildungs- und Prüfungsinhalte aufgrund fehlender Personalkapazitäten oder fehlender Betriebseinrichtungen nicht oder nicht in vollem Umfang vermittelt werden. Die Überbetriebliche Ausbildung im BEW unterstützt seit vielen Jahren Ausbildungsbetriebe bei der Wissensvermittlung in den umwelttechnischen Berufen, da häufig notwendige Ausbildungs- und Prüfungsinhalte aufgrund fehlender Personalkapazitäten oder fehlender Betriebseinrichtungen nicht oder nicht in vollem Umfang in den Betrieben selber vermittelt werden.

Für das BEW ist in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit den zuständigen Fachverbänden von großer Bedeutung. Ein bedeutender Partner ist in diesem Zusammenhang die Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA). Im folgenden Interview schildert Herr Dipl.-Ing. Rüdiger Heidebrecht (Abteilungsleiter Bildung und Internationale Zusammenarbeit, DWA) seine Erfahrungen mit der Überbetrieblichen Ausbildung im BEW und gibt unter anderem Antworten auf folgende Fragen:
• Welchen Stellenwert hat die Überbetriebliche Ausbildung in NRW für die Ausbildungsbetriebe und die Verbände?
• Wie trägt die Überbetriebliche Ausbildung des BEW zur Qualitätssicherung/-entwicklung in der beruflichen Ausbildung bei?
• Wie sieht für Sie „Überbetriebliche Ausbildung 4.0″ aus?
Das ausführliche Interview finden Sie unter: www.youtube.com/watch
Sie sind außerdem herzlich eingeladen, sich das BEW einmal persönlich anzuschauen oder in einem Kurs zu hospitieren. Wir freuen uns auf Sie!

 

(nach oben)


Bewerbungen: Diese Strategien wenden Jobsuchende an

Eine aktuelle Befragung von rund 1000 Bewerberinnen und Bewerbern zeigt: im Bewerbungsprozess nutzt die Mehrheit von Anfang an gezielt Strategien, um ihre Chancen zu verbessern. Allerdings gehen dabei Einstellung und Verhalten nicht immer Hand in Hand. Die Ergebnisse der Befragung wurden gerade in der „Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie“ veröffentlicht.
„Bisher hat sich die Personalauswahlforschung vor allem mit dem Faking, also dem Vorgaukeln einer nicht vorhandenen Eignung, und der Selbstdarstellung von Bewerberinnen und Bewerbern beschäftigt“, sagt Uwe Kanning, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück. „Meine Untersuchung weist darauf hin, dass Bewerberinnen und Bewerber über diese beiden Strategien hinausgehend eine Vielzahl strategischer Verhaltensweisen gezielt einsetzen, um den Bewerbungsprozess positiv zu beeinflussen.“

In einer explorativen Online-Studie befragte der Wirtschaftspsychologe 999 Personen im Alter von 17 bis 66 Jahren zu ihrem strategischen Verhalten im Bewerbungsprozess. Dazu legte er den Befragten für vier gängige Personalauswahlmethoden – Bewerbungsunterlagen, Einstellungsinterview, Testverfahren, Assessment Center – Listen mit strategischen Verhaltensweisen vor (zum Beispiel das Auffüllen von Lücken im Lebenslauf oder die Teilnahme an Bewerbertrainings für Assessment Center). Die Befragten sollten angeben, welche der Strategien sie schon einmal selbst angewendet haben. Außerdem sollten sie jede Strategie daraufhin beurteilen, inwiefern sie ihnen sinnvoll erscheint. Somit wurde zum einen das strategische Verhalten der Befragten erfasst, zum anderen ihre Einstellungen bezüglich dieser Strategien.

Zunahme an strategischem Verhalten
Fast alle Befragten haben in der Vergangenheit mindestens eine der abgefragten Strategien eingesetzt, um ihre Chancen zu verbessern. Zudem haben strategische Aktivitäten insgesamt zugenommen. Bewerberinnen und Bewerber, die sich in den letzten fünf Jahren beworben haben, gehen strategischer vor als diejenigen, deren letzte Bewerbung schon länger zurückliegt. Mit 86% ist die Recherche auf den Unternehmenswebsites die am weitesten verbreitete Strategie bei der Vorbereitung auf eine Bewerbung bzw. auf ein Bewerbungsgespräch. Rund die Hälfte der Befragten bereiteten sich in Gesprächen mit Freunden oder Bekannten auf die Bewerbung vor. Auffallend ist, dass es bei vielen Strategien eine große Abweichung zwischen Einstellung und Verhalten gibt. So fanden zwar 77% der Befragten die Lektüre von Ratgeberliteratur zur Vorbereitung auf ein Assessment Center sinnvoll, aber lediglich 53% zogen entsprechende Bücher auch wirklich zu Rate.

Bewerbungsfoto immer noch ein Muss
In entgegengesetzter Richtung zeigt sich die Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten insbesondere bei Bewerbungsfotos. Mehr als 90 % der Befragten legten ihrer Bewerbung ein Foto bei, obwohl nur gerade einmal die Hälfte glaubt, dass Fotos etwas über die Eignung eines Bewerbers oder einer Bewerberin verraten. „Seit 2006 ist es Arbeitgebern eigentlich untersagt, Fotos anzufordern. Hier zeigt sich besonders deutlich, dass viele Bewerber eher strategisch agieren“, erklärt Uwe Kanning. „Sie gehen davon aus, dass Personalverantwortliche auch heute noch das Fehlen eines Bewerbungsfotos negativ bewerten – und das zu recht, wie wir aus eigenen Befragungen zum Thema wissen.“

Informationen werden gezielt platziert
Mehr als 60 % der Befragten gaben an, Vorlagen für ihre Bewerbungsunterlagen heute aus dem Internet herunterzuladen und diese nur noch zu überarbeiten. 42 % denken sich Hobbys aus, von denen sie glauben, dass sie positiv bewertet werden. „In diesen Fällen sagen das Anschreiben oder die formale Gestaltung der Unterlagen nichts über den Menschen aus, der hinter der Bewerbung steht“, erklärt Uwe Kanning. Bezogen auf das Einstellungsinterview gaben 90 % der Befragten an, dass sie sich Stärken ausdenken, von denen sie glauben, dass der Arbeitgeber sie hören will. 70 % gaben an, selbst schon einmal im Bewerbungsgespräch Fragen gestellt zu haben, bloß um interessiert zu wirken.
Diese Ergebnisse zeigen für Uwe Kanning, dass ein stärkerer Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft notwendig ist. „Insgesamt entsteht der Eindruck, dass Bewerberinnen und Bewerber inzwischen sehr gut auf die Standardverfahren vorbereitet sind.“ Und Conny Antoni, Präsident der DGPs und Professor für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Trier, ergänzt: „Die psychologische Forschung bietet laufend aktuelle Erkenntnisse zum Thema Personalauswahl. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können die Qualität ihrer Personalauswahl steigern, wenn sie diese Erkenntnisse gezielt im Auswahlprozess nutzen.“

Link zur Originalstudie:
Kanning, U. P. (2017). Strategisches Verhalten in der Personalauswahl – Wie Bewerber versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 61, 3-17.

Kontakt bei Rückfragen:
Prof. Dr. Uwe P. Kanning
Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
U.Kanning@hs-osnabrueck.de

Pressestelle der DGPs:
Dr. Anne Klostermann
Pressereferentin
Tel.: 030 28047718
E-Mail: pressestelle@dgps.de

Über die DGPs:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 4000 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag.
Die Pressestelle der DGPs informiert die Öffentlichkeit über Beiträge der Psychologie zu gesellschaftlich relevanten Themen. Darüber hinaus stellt die DGPs Journalisten eine Datenbank von Experten für unterschiedliche Fachgebiete zur Verfügung, die Auskunft zu spezifischen Fragestellungen geben können.
Wollen Sie mehr über uns erfahren? Besuchen Sie die DGPs im Internet: www.dgps.de

(nach oben)

Meldungen zu Kanal und Entwässerung 2017

0
Dezember 2017
Geschäftsidee für ein Kanalnetz der Zukunft 
Schachtkopfsanierung nach dem „Detmolder Modell“ 
Knallgelbe Kampagne für den Kanal in Oberösterreich 
Abwasserdruckleitungen reinigen lohnt sich 
Fernwirksystem für Messstationen, Pumpwerke und Kläranlagen  
Erneuerung eines Teilstücks der Seedruckleitung im Traunsee 
Detektion von Fehleinleitungen in Trennsystemen und Reduktion der resultierenden Gewässerbelastung
(DETEK-T) 
Weber-Ing: Starkregenereignisse im urbanen Raum – Sturzfluten 
Oktober 2017
„Urbanes Niederschlagswassermanagement im Spannungsfeld zwischen zentralen und dezentralen Maßnahmen“ 
Aktuelle Anforderungen an dezentrale Anlagen zur Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen 
Abdeckung für eine Schachtöffnung – ein sicheres Patent  
Messtechnische Ausstattung von Regenüberlaufbecken  
Innovative Niederschlagsmodelle für den Überflutungsschutz 
Juni 2017
Regenrückhaltebecken – das Stiefkind der Wasserwirtschaft? 
Fremdwasser in der Kanalisation belastet Klärwerke 
April 2017
Die Vakuumentwässerung und ihre Vorzüge  
Die Regenwasserbewirtschaftung auf dem Flughafen Frankfurt a. M.

Geschäftsidee für ein Kanalnetz der Zukunft

Dem akademischen Nachwuchs fehle es an Rückhalt bei Start-ups. Dieser Mangel wird hierzulande vor allem im internationalen Vergleich moniert. Das „EXIST-Gründerstipendium“ des Bundeswirtschaftsministeriums soll Studierende und Absolventen auf dem Weg zur eigenen Firma unterstützen. Es fördert „innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte“, die gute wirtschaftliche Erfolgsaussichten haben. Ein Duo aus Mittelhessen kann sich jetzt über den positiven Bescheid aus Berlin freuen.

Vom ersten Oktober an erhalten Pierre Büttner und Ivana Hrisova ein Jahr lang ein monatliches Stipendium von jeweils 2500 Euro und zusätzlich maximal 35.000 Euro an Sachmitteln. Beide sind nicht nur privat Partner, sondern auch eine technisch-betriebswirtschaftliche Interessengemeinschaft. Ihr Stipendium haben sie sich mit einer Geschäftsidee verdient, über die der Hessische Rundfunk im August unter der Überschrift „Das Kanalnetz der Zukunft“ berichtete.

Gemeinsam arbeiten sie an der Vermarktung von „Variokan“, einer neuartigen technischen Lösung, die künftig in Abwassersystemen zum Einsatz kommen soll. Pierre Büttner hat 2012 an der TH Mittelhessen den Bachelor in Bauingenieurwesen gemacht und sich anschließend mit dem Masterstudium Infrastrukturmanagement weiterqualifiziert, das die THM gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences anbietet. Einen Studienschwerpunkt legte er auf Siedlungswasserwirtschaft und erfuhr, was er als aktuelle Bedarfssituation zusammenfasst: „Knapp 20 Prozent des deutschen Abwasser-Kanalsystems sind sanierungsbedürftig.“

Im Masterstudium kam ihm die Idee, die er bis zum heutigen Prototypen entwickelte: Ein Gummischlauch kann in bestehende Rohrfassungen eingezogen werden, so dass keine aufwändige Neuverlegung erforderlich ist. Das allein ist noch keine Innovation. Einzigartig macht Variokan das innere Gerüst der flexiblen Innenhaut, ein V-Profil, das sich situativ anpasst und imstande ist, die Fließgeschwindigkeit des Abwassers zu regulieren. Die schmale Rinne, die durch die V-Basis läuft, sorgt auch bei geringem Zustrom für einen Abfluss mit ausreichender Geschwindigkeit. Nimmt die Flüssigkeitsmenge zu, bewirkt der steigende Druck, dass sich der Durchflussraum erweitert und große Abwassermengen abgeführt werden können. Eine technische Lösung, die sowohl beim zuletzt gehäuft auftretenden „Starkregen“ als auch bei undichten Rohren gute Dienste leisten wird. Interessant ist Variokan zudem für ländliche Gemeinden mit schrumpfenden Einwohnerzahlen, deren Infrastruktur für die Abwasserentsorgung inzwischen zu groß bemessen ist. Denn Ebbe im Kanalsystem führt zu Rückständen, die einen hohen Reinigungsaufwand und Mehrkosten verursachen.

Das Konzept überzeugte beim landesweiten Hochschul-Gründungswettbewerb „Hessen-Ideen“ und brachte dem Duo dort im Herbst 2016 den ersten Platz ein. Der Ingenieur Pierre Büttner und die Betriebswirtin Ivana Hrisova, die kurz vor dem Masterabschluss an der Gießener Universität steht, werden sich mit ihrem Produkt an Städte, Kreise und Abwasserverbände wenden.

Das Geld aus dem Exist-Gründerstipendium wollen sie unter anderem zur Finanzierung einer Testanlage nutzen, wo sie Variokan in einer 25 Meter langen Rohrleitung systematisch dem Betrieb mit unterschiedlichen Wassermengen aussetzen. „Davon erwarten wir uns weitere Erkenntnisse, zum Beispiel zu den Materialstärken. Die brauchen wir, um mit möglichen Herstellern konkret über die Produkteigenschaften sprechen zu können“, erläutert Pierre Büttner. Das Gießener Team will die Gummischläuche extern in Serie fertigen lassen. Die junge Firma wird sich zunächst auf die Geschäftsfelder Vertrieb und Beratung konzentrieren.

Weitere Informationen:
http://www.variokan.de

(nach oben)


Schachtkopfsanierung nach dem „Detmolder Modell“

Einführung
Die Stadt Detmold ist eine mittelgroße Stadt mit ca. 75 000 Einwohnern und einer Kanalnetzlänge von 575 km Freigefällekanal mit 16 000 Schachtbauwerken. Im Jahr 2007 haben wir unseren Kanalreinigungsplan umgestellt (Intervalle verlängert) und dem Inspektionsplan angepasst, sodass für die Inspektion keine erneute Reinigung mehr erforderlich wurde. Durch diese Maßnahme wurden Personalkapazitäten freigesetzt. Diese wurden für die Schachtreparatur genutzt. Wir haben uns bewusst für die Schachtreparatur entschieden, da der Schacht im Kanal¬bereich das Bauteil ist, das jederzeit zugänglich ist und mit einem Standardfahrzeugpark repariert werden kann.
Die gängige Methode bei der Schachtkopfauswechslung war bis ca. 2010 eine Umpflasterung mit Radialsteinen, wobei die Zwischenräume mit Asphalt ausgegossen wurden. Diese Methode war nicht gerade langlebig.Vorstufe des „Detmolder Modells“
Im Jahr 2011 haben wir ca. 80 Schachtabdeckungen durch…
Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2656

Autor
Rüdiger Ostmann, Sachbearbeiter Betrieb Kanal
Stadt Detmold
Tiefbau und Immobilienmanagement, Bau- und Betriebshof
Georgstraße 10, 32756 Detmold, Deutschland
E-Mail: r.ostmann@detmold.de

Fazit
Die Sanierung des Schachtkopfes nach dem hier vorgestellten „Detmolder Modell“ ist eine kostengünstige Lösung. Ein großer Vorteil dieser Variante ist die kurze Ausführungszeit mit etwa 2,5 bis 3,0 Stunden je nach Aufwand. Schon nach dieser kurzen Zeit kann die Straße wieder für den Verkehr frei gegeben werden. Die Methode eignet sich auch für Nachteinsätze. Die lange Haltbarkeit dieser Sanierungsart ist ein weiterer Vorteil.

(nach oben)


Knallgelbe Kampagne für den Kanal in Oberösterreich

Denk KLObal, schütz‘ den Kanal!

Welchen Zweck verfolgt die Informationsoffensive „Denk KLObal“? Fragen dazu beantwortet der Leiter der Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft des Amtes der Oö. Landesregierung, Dipl.-Ing. Gerhard Fenzl.
Warum investiert Oberösterreich in eine Kampagne für den Kanal?
Leider wird unsere Kanalisation häufig als vermeintlich „billige Abfallentsorgung“ missbraucht, und das kommt uns allen teuer zu stehen. Denn 6000 Tonnen…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2653

(nach oben)


Abwasserdruckleitungen reinigen lohnt sich

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim hat ein Einzugsgebiet von 2400 ha mit 122 000 Einwohnern. Er betreibt 520 km öffentliche Kanäle und 2,7 km Abwasserdruckleitungen. Während die Freispiegelkanäle regelmäßig gereinigt werden, standen unsere Abwasserdrucksysteme weniger im Fokus. Ein Anlass, um das zu ändern, war der Druck-Entwässerungs- Congress DEC 2016 am 13. und 14. April 2016 in Weimar. Das IKT (Gelsenkirchen) veranstaltete diese Fachtagung zur Orientierung im Umgang mit Abwasserdruckleitungen. Hier kamen verschiedene Reinigungsverfahren zur Sprache. Unter anderen hatte die Firma Hammann GmbH Gelegenheit, ihr patentiertes Impulsspülverfahren „Comprex“ vorzustellen.
Bei der Stadtentwässerung Pforzheim hatte man großes Interesse, dieses Reinigungsverfahren zu testen, und der Bedarf, eine Abwasserdruckleitung zu reinigen, war ebenfalls …

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2648

Autor
Alexander Augustin
Betriebsleiter Kanalnetz und Bauwerke
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim
Hohwiesenweg 45, 75175 Pforzheim, Deutschland
E-Mail: alexander.augustin@stadt-pforzheim.de 

(nach oben)


Fernwirksystem für Messstationen, Pumpwerke und Kläranlagen

Einleitung
Die Eco-Center AG ist eine Gesellschaft der Gemeinden Südtirols und der Autonomen Provinz Bozen. Sie betreibt die wichtigsten Müllentsorgungsanlagen Südtirols und den Abwasserdienst (Kanalisation und Abwasserreinigung) im Großteil des Landes (Bozen, Burggrafenamt, Salten/Schlern, Überetsch/Unterland). Der Bereich Abwasserreinigung umfasst 21 Kläranlagen (1 180 000 EW), 18 Pumpstationen, 48 Messstationen und 180 Kilometer Hauptsammler und wird von insgesamt 73 Mitarbeitern, davon 12 für den Kanaldienst, betreut (Abbildung 1).
Aufgrund der teilweise schlechten Erreichbarkeit (Distanz, schlechte Zufahrten besonders im Winter) und als Ratio-nalisierungs- und Optimierungsmaßnahme wurde ein Fernwirksystem geplant und verwirklicht. Die vier großen Kläran-lagen (Tramin, Branzoll, Bozen, Meran) organisieren den Dienst für alle Anlagen und führen die Wartungsarbeiten für die unbemannten Anlagen durch. Diese vier großen und weitere drei kleinere…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2658

Autoren
Wilfried Furlan, Betriebsleiter
Dipl.-Ing. Gianluca Simion, Technisches Büro
Eco-Center AG
Rechtes Eisackufer 21/A, 39100 Bozen, Italien
E-Mail: w.furlan@eco-center.it
E-Mail: g.simion@eco-center.it 

(nach oben)


Erneuerung eines Teilstücks der Seedruckleitung im Traunsee

Der Traunsee mit einer Fläche von 24,5 km² liegt in Oberösterreich und ist mit 191 m der tiefste See Österreichs. Die Gemeinde Traunkirchen und die Marktgemeinde Altmünster entsorgen ihre Schmutzwässer über eine gemeinsame Seedruckleitung durch den Traunsee zur Kläranlage des Reinhalteverbandes Traunsee Nord. Da es sich um eine Abwassermenge von rund 1500 m³ pro Tag handelt, hatte man bereits bei der Errichtung im Jahr 1970 zwei Abwasserleitungen DN 300 auf einer Länge von 2,5 km nebeneinander im See verlegt. Damit sollte bei einem Notfall zumindest mit einer Leitung der Betrieb aufrechterhalten werden können.
Natürlich konnte niemand damit rechnen, dass es keine Betriebsstörung war, die für die Erneuerung eines Teilstücks der Druckleitung verantwortlich war. Doch im Zusammenhang mit dem ehrgeizigen Projekt „Stadt Regio Tram“ ist ein Neubau der Traunbrücke in Gmunden geplant. Die Brücke führt…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2650

Autor
Josef Leidinger, Betriebsleiter Bereich Kanal
der Marktgemeinde Altmünster
Gemeindeamt, Marktstraße 21
4813 Altmünster, Österreich
E-Mail: Josef.leidinger@altmuenster.ooe.gv.at
Sprecher der Kanal-Nachbarschaft OÖ 24: Seengebiet

(nach oben)


Detektion von Fehleinleitungen in Trennsystemen und Reduktion der resultierenden Gewässerbelastung (DETEK-T)

Schmutzwasser, das durch Fehleinleitungen und Überläufe in die Regenwasserkanalisation gelangt, führt zu nennenswerten Gewässerbelastungen, deren Ausmaß und Auswirkungen bislang nicht untersucht worden sind. Diese sind nur teilweise sichtbar, zum Beispiel durch angeschwemmte Hygieneartikel, Geruchsbildung und Algenwachstum im Gewässer. Unmittelbar nicht sichtbar sind Keime und Mikroschadstoffe. Im Forschungsprojekt DETEK-T werden innovative Techniken zur Detektion von Fehleinleitungen und Konzepte zur anschließenden Beseitigung in trennentwässerten Kanalisationen entwickelt. ..mehr:

https://www.fh-muenster.de/fb4/fue/fue_gebiete/siedlungswasserwirtschaft/detek-t.php

(nach oben)


Weber-Ing: Starkregenereignisse im urbanen Raum – Sturzfluten

In den zurückliegenden Jahren haben durch Starkregen verursachte Überschwemmungen und urbane Sturzfluten erhebliche Sachschäden verursacht und sogar Menschenleben gefordert. Bei einer urbanen Sturzflut handelt es sich im Gegensatz zu einem Fluss-Hochwasser um die Überschwemmung eines Siedlungsgebietes als Folge eines zumeist lokalen Starkregenereignisses. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist in Zukunft mit einer Zunahme derartiger Extremereignisse in Deutschland zu rechnen. Diese geänderten Randbedingungen sind sowohl beim Nachweis bestehender, kommunaler Entwässerungssysteme (Kanäle) als auch im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge schon nach den geltenden Regelungen zu berücksichtigen. Während beim kommunalen Überflutungsschutz ein hydraulischer Nachweis des Entwässerungssystems für häufige Regenereignisse (1 bis 5-jährlich) sowie gegebenenfalls für seltene Starkregen (10 bis 30-jährlich) er folgt (Generalentwässerungsplanung), werden beim Starkregenrisikomanagement außergewöhnliche beziehungsweise ex t reme Starkregen (größer als 50-jährlich) mit weitgehendem Abfluss auf der Oberfläche betrachtet. Sowohl der Nachweis des Entwässerungssystems als auch das Starkregenrisikomanagement sind kommunale Aufgaben. Heute ist es dringend er forderlich, sowohl im Bestand als auch bei Neuplanungen mögliche extreme Starkregenereignisse zu betrachten und die Geländeober fläche…mehr:

http://www.weber-ing.de/files/201709_focus_ausgabe17.pdf  

(nach oben)


„Urbanes Niederschlagswassermanagement im Spannungsfeld zwischen zentralen und dezentralen Maßnahmen“

Am 3. und 4. Juli fand in Graz die AQUA URBANICA 2017 zum Thema statt
Tagungsbeiträge AQUA URBANICA online

Die Dr. Pecher AG war in diesem Jahr in zwei Beiträge eingebunden. Im Mittelpunkt standen dabei datenbasierte Planungs-, Betriebs- und Vollzugskonzepte.

Die Tagungsbeiträge sind nun online verfügbar:
http://lampx.tugraz.at/~karl/verlagspdf/Schriftenreihe_Wasserwirtschaft_75_Tagungsbd_Aqua_Urbanica_2017.pdf

http://www.pecher.de/index.php/aktuell/item/102-tagungsbeitraege-aqua-urbanica-online

(nach oben)


Aktuelle Anforderungen an dezentrale Anlagen zur Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen

Neuer Zeitschriftenbeitrag von Huber et al. 2017
Verkehrsflächenabflüsse können mit einer Vielzahl an organischen und anorganischen Stoffen belastet sein. Werden stofflich belastete Verkehrsflächenabflüsse direkt vor Ort versickert, so muss in Abhängigkeit von der Verschmutzung eine Vorbehandlung beispielsweise über einen entsprechend mächtigen, bewachsenen Oberboden oder durch technische, dezentrale Anlagen erfolgen. Dezentrale Anlagen für die anschließende Versickerung können in Deutschland vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zugelassen werden. Der wichtigste Aspekt des DIBt-Zulassungsprozesses ist neben der Umweltverträglichkeitsprüfung die Wirksamkeitsprüfung der Behandlungsanlage unter definierten Laborbedingungen. Als Ergänzung wurde ein Verfahren zur Bestimmung der Standzeit in Bezug auf das stoffliche Betriebsversagen anhand gelöster Schwermetalle entwickelt und angewandt. Um auch Aussagen über die Kolmationsgefahr dezentraler Anlagen treffen zu können, sind zusätzlich Felduntersuchungen notwendig. Erste Erkenntnisse aus solchen Feldmonitoring-Programmen liegen bereits vor, anhand derer vergleichende Aussagen zum Kurz- und Langzeitverhalten der Anlagen ermöglicht werden. Mehr:

http://www.sww.bgu.tum.de/news-single-view/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=359&cHash=49cdf1917ee926722c35a3aa3c51fcec

(nach oben)


Abdeckung für eine Schachtöffnung – ein sicheres Patent

Der Unternehmensbereich „Linz AG Abwasser – Kanalbetrieb“ im österreichischen Bundesland Oberösterreich hat sich der Entsorgungssicherheit, dem Umweltschutz und den Dienstleistungen verpflichtet. Das erfordert einen effizienten Betrieb, einen angepassten Funktionserhalt, einen am konkreten Bedarf ausgerichteten Ausbau der eigenen Anlagen sowie erfolgreiche Dienstleistungserbringung. Mit dem Bau der Kanalisation wurde in Linz im Jahr 1872 begonnen. Um die Jahrhundertwende hatte Linz ein Kanalnetz mit einer Länge von 38 Kilometer. Heute betreut die Linz AG ein 572 Kilometer langes Kanalnetz in Linz. Mit mehr als 167 000 Toiletten liegt der Anschlussgrad bei über 99 Prozent. Fachkundige Spezialisten mit langjähriger Erfahrung und technischem Know-how übernehmen die Verantwortung für die richtige Reinigung und Ableitung des anfallenden Abwassers sowie der eingeleiteten Niederschlagswässer. Das sichert eine intakte Umwelt und hygienisch einwandfreie Lebensbedingungen. Eine stetige Effizienzsteigerung des Betriebs der eigenen Anlagen ist seit langem in der Strategie…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017

Autor
Ing. Herbert Hipf
Linz Service GmbH
Wiener Straße 151
4021 Linz, Österreich
E-Mail: h.hipf@linzag.at

(nach oben)


Messtechnische Ausstattung von Regenüberlaufbecken

Einführung
Seit Beginn der 1970er-Jahre wurde viel Geld in den Bau und die Ausrüstung der Regenwasserbehandlungsanlagen investiert. Doch bis heute ist bei vielen Becken unklar, wie und ob sie überhaupt funktionieren. Mittels einer Messdatenauswertung lässt sich das Entlastungsverhalten zum Beispiel eines Regenüberlaufbeckens wie aber auch der ordnungsgemäße Betrieb der technischen Einrichtungen nachweisen. Letztendlich dienen die Messergebnisse auch der Betriebsoptimierung eines Regenbeckenverbundes. Wenn Messdaten verlässlich am Prozessleitsystem anliegen, dürfen Inspektions- und Wartungsintervalle optimiert werden. Sture zeit- und ereignisabhängige Anfahrten erübrigen sich, wenn die in Augenscheinnahme vor Ort keinen höheren Informationsgehalt bietet, als der geübte Blick auf eine Trendkurve [1, 2]. Das Gewässer, die Kläranlage und das Kanalnetz sind als ein ganzheitliches System zu sehen. Hierbei kommt der funktionierenden messtechnischen …

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017

Autor
Dipl.-Ing. Ulrich Haas
InfraConsult
Gesellschaft für Infrastrukturplanung mbH
Schaiblestraße 1, 70499 Stuttgart, Deutschland
E-Mail: ulrich.haas@infraconsult.de

(nach oben)


Innovative Niederschlagsmodelle für den Überflutungsschutz

Wie muss ein Kanalisationsnetz ausgelegt sein? In welchen Regionen ist mit welchen Niederschlagsszenarien zu rechnen? Ein BMBF-gefördertes Verbundvorhaben am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft entwickelt Modelle zur optimalen Planung und zum Betrieb von Stadtentwässerungssystemen.
BMBF-gefördertes Anschlussprojekt am Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft entwickelt Niederschlagsmodelle für die optimale Planung und den Betrieb von Stadtentwässerungssystemen

Großer Erfolg für Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt und sein Team vom Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundvorhaben SYNOPSE II zur Niederschlagsgenerierung innerhalb der nächsten zwei Jahre mit insgesamt rund 850.000 Euro.

Wie muss ein Kanalisationsnetz ausgelegt sein, damit es die Wassermengen auch bei Starkregen oder besonders lang anhaltenden Niederschlägen ableiten kann? In welchen Regionen ist mit welchen Niederschlagsszenarien zu rechnen? Die Bestimmung dieser Niederschlagsmengen ist die Voraussetzung dafür, dass Stadtentwässerungssysteme optimal geplant werden können, so dass Überstauereignisse und Überschwemmungen möglichst selten auftreten. Das Verbundprojekt der Leibniz Universität Hannover und mehreren Partnern befasst sich mit innovativen Berechnungsmodellen zur Niederschlagsgenerierung. Ziel ist es, aussagekräftige Niederschlagsmodelle für ganz Deutschland zu entwickeln – als Basis für die Planung und den Betrieb von Kanalisationssystemen.

Das am 1. Juli 2017 gestartete Verbundvorhaben „Synthetische Niederschlagsreihen für die optimale Planung und den Betrieb von Stadtentwässerungssystemen (SYNOPSE II)“ folgt auf das Projekt SYNOPSE I (2013 bis 2016). Im Vorgängerprojekt wurden als erster Schritt in Richtung einer bundesweit übertragbaren Datengenerierungsmethode die Bundesländer Niedersachsen und Baden-Württemberg sowie die Städte Hamburg, Braunschweig und Freiburg i. Br. als Modellgebiete betrachtet. Für diese Regionen wurden erste Modelle entwickelt. Nun sollen diese so weiterentwickelt werden, dass mit einer Software Niederschläge für jeden beliebigen Standort in Deutschland mit beliebiger Zeitreihenlänge berechnet werden können.

„Wir freuen uns sehr, dass die vielversprechenden Ergebnisse aus SYNOPSE I zu diesem Folgeprojekt geführt haben. Damit wird den Anwendern in Deutschland ein nützliches Werkzeug zur Verfügung gestellt, das in dieser Form derzeit nicht existiert“, sagt Koordinator Prof. Dr.-Ing. Uwe Haberlandt. Basis der Modelle sind die gemessenen, langjährigen Daten von Niederschlagsstationen. Niederschlagszeitreihen mit fünfminütiger Auflösung, wie sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anstreben, liegen in dieser hohen Auflösung bislang nur für wenige Standorte vor. Daher werden auf Basis der vorhandenen Messzeitreihen Modelle entwickelt, die in der Lage sind, Niederschlagszeitreihen für jeden beliebigen Ort in Deutschland mit beliebiger Zeitreihenlänge zu simulieren
.
In SYNOPSE II werden zwei Niederschlagsmodelle, die im Vorgängerprojekt entwickelt wurden, hinsichtlich ihrer Eignung untersucht. Als Endergebnis wird eine Software bereitgestellt, mit der die Niederschlagsgenerierung für die Anwender möglich sein wird.
Neben dem Institut für Hydrologie und Wasserwirtschaft der Leibniz Universität Hannover sind an SYNOPSE II die Universität Stuttgart (Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung), das Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie Hannover GmbH, Dr.-Ing. Pecher und Partner Ingenieurgesellschaft mbH sowie Hamburg Wasser beteiligt.

Das Projekt SYNOPSE II wird innerhalb der BMBF-Fördermaßnahme „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (INIS)“ im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung – FONA³“ gefördert.

(nach oben)


Regenrückhaltebecken – das Stiefkind der Wasserwirtschaft?

Das Wasserhaushaltsgesetz vom 31. Juli 2009 stärkt die Bedeutung der Regenrückhaltebecken. Im § 56 Abs. 2 fordert der Gesetzgeber, „Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung in ein Gewässer eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen.“ Im Dienstbezirk des Regierungspräsidiums Gießen werden deshalb neue Bau- und Gewerbegebiete überwiegend im Trennsystem erschlossen. Als Sachbearbeiter im Dezernat 41.3 „Kommunales Abwasser, Gewässergüte“ habe ich mich in den letzten Jahren daher intensiver mit der Bemessung, dem Bau und der Wartung von Regenrückhaltebecken in Erdbauweise beschäftigt…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 2-2017

Autor
Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Hering
Regierungspräsidium Gießen
Dezernat 41.3 – Kommunales Abwasser, Gewässergüte
Landgraf-Philipp-Platz 1-7
35390 Gießen, Deutschland
E-Mail: hans-juergen.hering@rpgi.hessen.de

Fazit
Regenrückhaltebecken sind Abwasseranlagen, die Gewässer vor einer übermäßigen hydraulischen Belastung schützen sollen. Sie können aber auch als Sekundärlebensräume für Pflanzenund Tiere dienen. Als Erdbecken können sie relativ günstig hergestellt werden. Die erforderliche Dichtheit kann oft durch eine mineralische Abdichtung gemäß Merkblatt DWA M176 hergestellt werden. Durch eine gute Gestaltung können sie in die Umgebung gut…

(nach oben)


Fremdwasser in der Kanalisation belastet Klärwerke

Etwa ein Viertel des Abwassers, welches zur Behandlung in der Kläranlage ankommt, müsste nicht behandelt werden. Es ist Fremdwasser, das zum Teil in marode Kanäle eindringt und sich mit dem „echten“ Abwasser vermischt. In einem Projekt erforschte ein Expertenkreis den Einfluss auf die Gewässerqualität und die Möglichkeiten, durch Kanalsanierung Abhilfe zu verschaffen.

Das Kanalnetz in Deutschland weist starke bauliche Mängel auf. Undichtigkeiten können sowohl zur Exfiltration, also dem Austreten von Abwasser aus dem Kanal in den Boden und das Grundwasser, als auch zur Infiltration (Eindringung) von Grund- und Niederschlagswasser in den Kanal führen.
In einem Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes erforschten Wissenschaftler, Kläranlagen- und Kanalnetzbetreiber nun die Zusammenhänge der Infiltration und stellten Empfehlungen für eine ganzheitliche Betrachtung bei der Kanalsanierung auf.

Das sogenannte „Fremdwasser“, das in undichte Abwasserkanäle eindringt, kann das Volumen des Schmutzwassers um ein Mehrfaches übersteigen. Undichte Kanäle und Grundstücksentwässerungsleitungen deren eigentliche Aufgabe es ist, behandlungsbedürftiges Abwasser zur Kläranlage zu leiten, wirken damit wie eine Drainage.

Die Auswirkungen zeigen sich in vielen Facetten. Die Verdünnung des Abwassers verringert die Abbauleistung der Kläranlage und Schadstoffe können vermehrt in die Gewässer gelangen. Die zusätzliche hydraulische Belastung der Kläranlage wirkt sich auch auf die Energie- und Kosteneffizienz der Kläranlage aus, da beispielsweise Pumpen und Hebewerke stärker ausgelastet werden. Auch Entlastungsbauwerke, welche im Mischsystem bei Starkregenereignissen Abwasser vor der Reinigung in der Kläranlage in gewissem Umfang puffern können, werden durch Fremdwasser zusätzlich belastet. Sie füllen sich schneller und müssen das Abwasser häufiger in die Gewässer ableiten und so die Kläranlage durch Mischwasserabschläge entlasten. Auch dadurch gelangt unbehandeltes Schmutzwasser in die Gewässer.

Durch die Drainagewirkung undichter Kanäle kann sich örtlich ein abgesenkter Grundwasserstand einstellen. Dies birgt Risiken für den Boden, die Bebauung und die Vegetation. So sind beispielsweise Einspülungen von Bodenmaterial in die Kanäle möglich, die zu unterirdischen Hohlräumen führen. Straßeneinbrüche oder Bauwerkssetzungen können die Folge sein. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Bäume verlieren ihren natürlichen Grundwasseranschluss. Werden die Kanäle dann flächendeckend saniert, so kann es andererseits zum Anstieg der Grundwasserstände kommen mit der Folge, dass Gebäude und Vegetation wiederum beeinträchtigt werden. Maßnahmen zur Kanalsanierung müssen daher den Kanal nicht nur abdichten, sondern auch die hydraulischen und geographischen Verhältnisse im Einzugsgebiet der Kläranlage berücksichtigen.

Im Projekt untersuchten die Wissenschaftler zudem die Frage, welchen Nutzen eine Kanalsanierung für die Reduktion von Fremdwasser hat und betrachteten die Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen auf die Effizienz (Reinigung und Energie, Kosten) von Kläranlagen, Entlastungsbauwerken und die Grundwasserstände. Auch die Aufwendungen beim Einsatz bestimmter Kanalsanierungstechniken ermittelten sie mit Hilfe des Instrumentes der Ökoeffizienzbewertung anhand konkreter Fallbeispiele.
Erstmalig wurde darüber hinaus die Entwässerungswirkung von Leitungen und Kanälen auf den örtlichen Wasserhaushalt untersucht (z. B. Absenkung des Grundwasserspiegels durch Drainagewirkung).
Daraus ableitend wurden Sanierungsmaßnahmen aufgestellt.

http://www.umweltbundesamt.de/themen/fremdwasser-in-der-kanalisation-belastet-klaerwerke

(nach oben)


Die Vakuumentwässerung und ihre Vorzüge

Die nahe des Rennsteigs gelegene Gemeinde Goldisthal (512 m üNN) ist geprägt von einem schmalen Kerbtal mit seitlichen Bergrücken bis 850 m Höhe. Die Wohnbebauung liegt im Fluss- tal der „Schwarza“, einem Gewässer 1. Ordnung. Eine geringe Siedlungsdichte ist für die Region kennzeichnend mit einzel- nen Häusern an relativ steilen Hängen. Goldisthal hat 400 Einwohner und gehört zum Landkreis Sonneberg. Erfüllende Gemeinde ist Neuhaus am Rennweg. Die Gemeinde ist durch Deutschlands größtes Pumpspei- cherkraftwerk mit einer Leistung von 1060 MW bekannt. Die konzipierte Freispiegelentwässerung war wegen des felsigen Untergrunds, mehrerer Bach- und Flussquerungen in der Ortslage (Abbildung 1) und der Hanglage einzelner Grundstücke nicht finanzierbar. Ein Wirtschaftlichkeitsvergleich durch den Planer ibes Ingenieurbüro Dr. Eisenhardt GmbH & Co. KG Sonneberg ergab, dass eine Vakuumentwässerung deutlich günsti- ger zu realisieren wäre. Dafür waren vor allem folgende Vortei- le ausschlaggebend:
• die Verlegung von geklebten PVC-Rohren in Tiefen von 1,2 bis 1,5 m, was einen sehr geringen Erdaushub bedeutet
• drei Querungen oberhalb und drei Querungen unterhalb des Wasserspiegels von Gewässern…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2017

(nach oben)


Die Regenwasserbewirtschaftung auf dem Flughafen Frankfurt a. M.

Das Infrastrukturmanagement auf einem Flughafen ist für dessen kontinuierlichen und unterbrechungsfreien Betrieb verantwortlich. Schon kleinste Störungen an den infrastrukturellen Einrichtungen können negative Auswirkungen auf die zahlreichen verschiedenen Betriebsabläufe mit sich bringen. Insbesondere das Regenwassermanagement ist eine große Herausforderung für einen Flughafenbetreiber. Situation Der Flughafen Frankfurt am Main hat sich seit dem Beginn im Jahr 1924 als Südwestdeutsche Luftverkehrs AG zu einem der bedeutendsten Flughäfen der Welt entwickelt. So der mittlerweile zu Fraport AG umbenannte Flughafen im Jahr 2014 mit 59,6 Millionen Fluggästen und 2,08 Millionen Tonnen Luftfracht der drittgrößte Flughafen Europas und Nummer 11 weltweit (nach Passagierzahlen). Im Luftfrachtbereich ist der Flughafen Frankfurt am Main der größte Europas und unter den TOP 10 weltweit. Die stetige Entwicklung des Flughafens…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2017

Autor
Dipl.-Ing. (FH) Tobias Ferch
FRAPORT AG
60547 Frankfurt am Main, Deutschland
Tel. +49 (0)69 690-24083
E-Mail: t.ferch@fraport.de

(nach oben)

Meldungen zur Schlammbehandlung 2019

0
Dezember 2019
Klärschlamm: Kommunale Gesellschaft nimmt 13 weitere Gesellschafter auf  
BITControl: 7. Eifeler Abwassertag  
5th European Conference on Sludge Management 
Die Kläranlage als Wasserstoffquelle 
Oktober 2019
Neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen im Bau 
Phosphor und Biogas aus Klärschlamm  
Juni 2019
INEL unterstützt Kommunen bei Klärschlamm-Verwertung  
Dossier: Neuordnung der Klärschlammentsorgung – Was kommt jetzt auf Abwasserentsorger zu? 
Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm  
April 2019
INEL unterstützt Kommunen bei Klärschlamm-Verwertung  
Dossier: Neuordnung der Klärschlammentsorgung – Was kommt jetzt auf Abwasserentsorger zu? 
Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm  
März 2019
70 Prozent des kommunalen Klärschlamms wurden 2017 verbrannt 
Das AQUATTRO-Verfahren 

Klärschlamm: Kommunale Gesellschaft nimmt 13 weitere Gesellschafter auf

Die Frage zum Umgang mit Klärschlamm bewegt die dafür zuständigen Kommunen. Langenhagen hat vor Kurzem mit anderen Städten und Gemeinden eine eigene Gesellschaft gegründet. Und die Idee kommt offenbar an. 13 weitere Gesellschafter – darunter die Wedemark – sind aufgenommen worden. Mehr:

https://www.haz.de/Umland/Wedemark/Klaerschlamm-Idee-der-eigenen-Gesellschaft-kommt-in-Langenhagen-und-der-Wedemark-an

(nach oben)


BITControl: 7. Eifeler Abwassertag

Vorträge zum Download
Wir bedanken uns für die Teilnahme am 7. Eifeler Abwassertag.
Hier können Sie die Fachvorträge runterladen.
Ein Bericht mit Fotos vom Abwassertag und von der Jubiläumsfeier folgen Anfang 11/2019.
D er Schatz im Klärschlamm – Regionale Verwertungsstrategie im Odenwald
Gunnar Krannich, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Mittlere Mümling
Entwicklung einer dezentralen Strategie zur Klärschlammverbrennung und Phosphorproblematik
Dr. Martin Michel, Geschäftsführer AVO Abwasserverband Ochsenfurt
Die Kommunalrichtlinie 2019 – Erste Schritte und Erfahrungen
Michael Jakob von der Energieagentur Rheinland Pfalz

https://www.bitcontrol.info/237-7-eifeler-abwassertag.html

BITControl GmbH
Auf dem Sauerfeld 20
D-54636 Nattenheim
Tel.: 0049 6569/96255-0
Fax: 0049 6569/96255-19

(nach oben)


5th European Conference on Sludge Management

Vom 6. bis 8. Oktober 2019 trafen sich in Liège (Belgien) über 100 internationale Wissenschaftler und Ingenieure, Vertreter von Wasseragenturen, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen sowie private Unternehmen aus 17 Ländern, um über Strategien, Probleme, Lösungen sowie innovative Technologien und Projekte für die Klärschlammbewirtschaftung zu diskutieren. Alle Teilnehmer unterstrichen sowohl die Bedeutung des verbesserten Klärschlammmanagements als auch die Relevanz des Klärschlamms als Ressource für Nährstoffe und Möglichkeiten der Rückführung in den Kreislauf.
Die Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Universität der Bundeswehr München beteiligte sich mit drei Beiträgen aktiv an der 5th European Conference on Sludge Management:
• Annett Mundani, Steffen Krause, Christian Schaum:
„Microplastic in sewage sludge – An extraction method as a
pre-treatment step for the analysis of microplastic“
• Bettina Steiniger, Christian Hubert, Christian Schaum:
„Comparison of Methane Yields from Batch Tests and Continuous
Digesters“
• Christian Hubert, Bettina Steiniger, Christian Schaum:
„Improving Flexibilization of Digester Gas Production Through
Predictive Choice of Co-Substrates“.

https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/5ecsm

(nach oben)


Die Kläranlage als Wasserstoffquelle

Heimische Forscher unterstützen nun eine Stadt in China, die aus dem Klärschlamm nicht nur Heizwärme, sondern auch Wasserstoff gewinnen will
Was in Kläranlagen übrig bleibt, wird meist thermisch verwertet. In Guiyang in China will man daraus Wasserstoff gewinnen, um damit die Stadt zu versorgen. Mehr:

https://www.derstandard.at/story/2000110454095/die-klaeranlage-als-wasserstoffquelle?ref=rss

(nach oben)


Neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen im Bau

Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen wurde Anfang Oktober der Grundstein für eine der größten Klärschlamm-Verwertungsanlagen Deutschlands gelegt. Die Investitionskosten für die Anlage belaufen sich auf ca. 80 Millionen Euro. Es werden 15 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Beginn der Inbetriebnahme ist für Sommer 2021 vorgesehen, und der Start der regulären Produktion soll am Jahresende 2021 erfolgen. Jährlich werden dann ca. 260 000 Tonnen entwässerter Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen verwertet. Die angelieferten Klärschlämme werden in einem Mischbunker zwischengelagert und über verschiedene Fördersysteme zwei großen Scheibentrocknern zugeführt. Über den selbsterzeugten Dampf wird der Klärschlamm auf ca. 40 Prozent Wassergehalt getrocknet und einem Wirbelschichtofen zur Verbrennung zugeführt. Der erzeugte Dampf aus dem Kessel wird auf eine Dampfturbine geleitet. Abzüglich des Eigenbedarfs wird der dadurch erzeugte Strom in das öffentliche Netz gespeist. Für die Anlieferung der Klärschlämme wird neben der Straße auch eine Anbindung an den Schienenverkehr geschaffen. Die neue Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage entsteht direkt neben der seit über zehn Jahren in Betrieb befindlichen Thermischen Restabfallbehandlungsanlage. Gebaut wird die Anlage von der KSR Klärschlammrecycling GmbH, einer 100Prozentigen Tochter der PD energy GmbH. An der PD energy GmbH sind zu je 50 Prozent die Danpower GmbH – ein Unternehmen der enercity AG Hannover – und die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH – ein Unternehmen der Gelsenwasser-Gruppe – beteiligt.

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20191008_002

(nach oben)


Phosphor und Biogas aus Klärschlamm

Klärschlamm wurde früher als Dünger verwendet, heute ist das in der Schweiz verboten. Um den im Schlamm enthaltenen Phosphor trotzdem für Düngemittel verwenden zu können, haben Forschende der EPFL ein System entwickelt.
Klärschlamm enthält zu viele Schadstoffe, um ihn direkt als Dünger auf Felder auszubringen. Deshalb wird er in der Schweiz getrocknet und verbrannt. Darin steckt aber wertvoller Phosphor, der so verloren geht. Ein neues Verfahren von Forschenden der ETH Lausanne (EPFL) könnte dies nun ändern.
Superkritischer Zustand
Das Verfahren beruht darauf, den Klärschlamm unter hohem Druck und bei 400 Grad Celsius in einen sogenannten superkritischen Zustand zwischen flüssig …mehr:

https://www.aquaetgas.ch/de/aktuell/branchen-news/20190603_ag6_phosphor-und-biogas-aus-klärschlamm/

(nach oben)


INEL unterstützt Kommunen bei Klärschlamm-Verwertung

Das Innovationsnetzwerk Energiesysteme Ländlicher Raum (INEL) des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt kommunale Kläranlagen und mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung kleiner dezentraler thermischer Klärschlamm-Verwertungsanlagen. Wie das Netzwerk aktuell mitteilte, ist es dabei das Ziel, dass insbesondere eigene Reststoffe selbst entsorgt und verwertet werden können. Das Netzwerk trete dabei als Projektentwickler und -umsetzer auf und übernehme bei Bedarf sämtliche Planungs- und Betriebsschritte, sodass Anwender eine schlüsselfertige Lösung erhielten.
Auf Grundlage der bestehenden Technologien werde ein individuell angepasstes Konzept erstellt und anschließend der jeweils effizienteste Technologiemix gewählt. Auf diese Weise ließen sich Kläranlagen beispielsweise so erweitern, dass neben einer Trocknung auch eine thermische Verwertung vor Ort mit integrierter Nährstoffrückgewinnung erfolgen könne.

Einsatz von Kleinst-Wirbelschichtfeuerung
Dazu installieren die Mitarbeiter des Netzwerks den Angaben zufolge geeignete Trockner, und durch den Anschluss eines dezentralen Drehrohrkessels oder einer Kleinst-Wirbelschichtfeuerung könne die getrocknete Masse thermisch verwertet werden. Die dabei entstehende Wärme sei wiederum für die Schlammtrocknung zu verwenden, sodass ein geschlossener Wärmekreislauf geschaffen werde.

Transportkosten entfallen
Die Konzepte rechnen sich dem INEL zufolge bereits für kleine Klärschlammmengen ab 10.000 Tonnen entwässerter Schlamm pro Jahr. Schon beim Zusammenschluss von drei bis fünf kleineren Kläranlagen beziehungsweise Kommunen könne eine solche Menge wirtschaftlich realisierbar sein. Da der Schlamm nicht mehr zu einem Kraftwerk oder einer anderen Verbrennungsanlage gebracht werden müsse, entfielen auch Transportkosten und schwankende beziehungsweise stetig steigende Abnahmepreise. Für den Anlagenbetreiber liefere die dezentrale Lösung neben Entsorgungssicherheit also auch eine langfristige und planbare Preisstabilität.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

(nach oben)


Dossier: Neuordnung der Klärschlammentsorgung – Was kommt jetzt auf Abwasserentsorger zu?

Im Oktober 2017 ist die novellierte Klärschlammverordnung in Kraft getreten. Sie regelt den Umgang mit Klärschlamm komplett neu: Größere Kläranlagen sind künftig verpflichtet, den im kommunalen Abwasser bzw. Klärschlamm enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen – ab 2029 alle Kläranlagen größer 100.000 Einwohnerwerten und ab 2032 alle Kläranlagen größer 50.000 Einwohnerwerten. Zudem endet für viele Kläranlagen die bodenbezogene Verwertung.
Bereits ab 2023 müssen die Kläranlagenbetreiber darlegen, wie sie der P-Rückgewinnungspflicht nachkommen wollen. Klar ist schon jetzt: Die Klärschlammentsorgung muss neu überdacht werden. Es sind zukunftsfähige Strategien gefragt, um die Anforderungen zu erfüllen. Hierzu werden in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in Verbrennungskapazitäten und P-Rückgewinnungstechnologien erforderlich sein. Auch werden Kläranlagen-Kooperationen eine immer wichtigere Rolle spielen.
In diesem Online-Dossier fasst EUWID fortlaufend die wichtigsten Entwicklungen seit Inkrafttreten der novellierten Klärschlammverordnung zusammen. Informationen zur eigentlichen Klärschlammverordnung und zu den Diskussionen rund um deren Novellierung finden Sie im kostenlosen EUWID-Report „Klärschlamm 2018″.

Mehrere interkommunale Initiativen gestartet
In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass sich immer mehr Entwässerungsbetriebe zusammentun, um neue Konzepte zur Klärschlammentsorgung zu erarbeiten. So plant etwa die Stadtentwässerung Hildesheim im Verbund mit acht weiteren Abwasserentsorgern den Bau einer Monoverbrennungsanlage bis 2029.
Auch der StEB Köln, der Wasserverband Eifel-Rur und der Erftverband haben eine Klärschlammkooperation vereinbart. Im Mittelpunkt steht die Errichtung einer gemeinsamen eigenen Monoverbrennungsanlage.
Anfang März haben Hamburg Wasser und Remondis den Grundstein für eine neue Phosphor-Rückgewinnungsanlage auf dem Klärwerk Hamburg gelegt. Die Anlage wendet das von Remondis entwickelte TetraPhos-Verfahren erstmals im großtechnischen Maßstab an.
In Mecklenburg-Vorpommern wird es bald möglicherweise zwei Klärschlammverbrennungsanlagen geben. Die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock hat dem Bau einer Monoverbrennungsanlage in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Kläranlage beschlossen. Zusätzlich teilte der Anlagenbetreiber EEW mit, an seinen Plänen für eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage am Standort Stavenhagen festhalten zu wollen. Bislang gibt es keine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm in Mecklenburg-Vorpommern.
Forschungsaktivitäten zur P-Rückgewinnung laufen weiter
Neben konkreten Investitionsvorhaben beschäftigen sich unterschiedliche Forschungsprojekte mit der P-Rückgewinnung: An der TH Mittelhessen etwa erarbeitet ein Konsortium an einem Konzept zur Gewinnung von Phosphor und Energie aus Klärschlamm.
Gelsenwasser hat bekannt geben, künftig mit dem Unternehmen EasyMining bei der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm eng zu kooperieren.
In Sachsen baut der Zweckverband Frohnbach eine Anlage zur Klärschlammverwertung durch Pyrolyse. Durch die Pyrolyse soll die Menge an Klärschlamm von etwa 1.450 Tonnen im Jahr um etwa 90 Prozent auf unter 170 Tonnen Pyrolyserückstand pro Jahr in der Kläranlage Niederfrohna reduziert werden.
In einer Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Mittlere Mulde in Eilenburg wiederum soll ein spezielles Verfahren des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ) zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm mittels Bierhefe erprobt werden.

Politik unterstützt neue Projekte
Die Politik unterstützt solche Projekte: In Mannheim z. B. wird eine neue Pilotanlage zur P-Rückgewinnung mit 6,4 Mio. Euro gefördert. Die geplante Monoverbrennungsanlage in Mainz-Mombach erhält unter anderem aufgrund ihrer energieeffizienten Ausrichtung 5 Mio. Euro.
Schon im vergangenen Sommer hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf die Notwendigkeit eines geschlossenen Phosphorkreislaufs hingewiesen und damit die bisherigen politischen Bemühungen um eine Kreislaufführung unterstützt. „Wir brauchen neue Methoden, mit denen wir ohne große Mengen an Chemikalien und Energie etwa Klärschlamm und Gülle so aufbereiten, dass wir dem darin enthaltenen Phosphor ein zweites Leben schenken“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat unterdessen angemahnt, dass noch zu wenig über Arzneimittelrückstände in Klärschlämmen und in den daraus erzeugten Phosphor-Recyclingprodukten bekannt ist – hier besteht eine Datenlücke. Das geht aus dem UBA-Bericht „Arzneimittelrückstände in Rezyklaten der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen“ hervor.

BMU: Keine Rechtsunsicherheiten durch neue Klärschlammverordnung
Das Bundesumweltministerium hat unterdessen klargestellt, dass sich der Anwendungsbereich der Verordnung und die Pflicht zur Phosphor-Rückgewinnung auf den Klärschlamm nach der Abwasserbehandlung beschränken. Rechtsunsicherheiten hinsichtlich der P-Rückgewinnungspflicht, wie sie die Deutsche Phosphor-Plattform (DPP) und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) kritisiert hatten, seien nicht nachvollziehbar. DPP und KWB hatten deutlich gemacht, dass die wässrigen Verfahren zur P-Rückgewinnung aus dem Abwasser nicht vom Anwendungsbereich der Klärschlammverordnung gedeckt seien. Auch würden Verfahren, die die Effizienz der Klärschlammfaulung erhöhen, durch das 20 g P/kg Trockenmasse-Kriterium verhindert.
Auch sieht das BMU im Hinblick auf eventuelle Entsorgungsengpässe keinen rechtlichen Nachbesserungsbedarf an der Klärschlammverordnung. Die Klärschlammverordnung habe nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf einen Entsorgungsengpass. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte zuvor erklärt, durch die Neuregelungen der Klärschlammverordnung und des Düngerechts komme es zu erheblichen Veränderungen im Entsorgungsmarkt von Klärschlämmen. Deutschlandweit hätten Entsorger ihren Kunden, den Abwasserentsorgern, gekündigt, da sie sich nicht mehr in der Lage sähen, die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. Teilweise hätten Ausschreibungen zur Entsorgung von kommunalen Klärschlämmen kein Angebot erhalten. In einigen Regionen Deutschlands sei daher ein Entsorgungsnotstand eingetreten.

Sind weitere Engpässe bei der Klärschlammentsorgung zu erwarten?
Der baden-württembergische Umweltstaatssekretär Andre Baumann räumte ein, dass die Neuregelungen zu „erheblichen Veränderungen im Entsorgungsmarkt für Klärschlamm und einer ansteigenden Verbrennungsquote in Deutschland“ führen. Baden-Württemberg müsse sich angesichts dieser Situation auf Engpässe bei der Entsorgung von Klärschlämmen einstellen. Baumann appellierte an die Betreiber von Kläranlagen, ihre Entsorgungskonzepte für Klärschlamm zu prüfen und gegebenenfalls neu auszurichten.

Mehr zum Thema Klärschlamm lesen Sie in unserem wöchentlichen Brancheninformationsdienst EUWID Wasser und Abwasser, der in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheint. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche. Auch unsere Publikation EUWID Recycling und Entsorgung berichtet regelmäßig über das Thema Klärschlamm.

(nach oben)


Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm

Ein Konzept zur Gewinnung von Phosphor und Energie aus Klärschlamm ist der Gegenstand eines Projekts der TH Mittelhessen. Die Professoren Ulf Theilen, Harald Weigand und Harald Platen vom Kompetenzzentrum für Energie-und Umweltsystemtechnik arbeiten dabei mit verschiedenen Partnern zusammen. Zu ihnen gehören die Stadtwerke Gießen, die Mittelhessischen Wasserbetriebe und das Institut für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 125 000 Euro.
Die Projektpartner wollen ein Konzept entwickeln, das „für alle Kläranlagen der Partner-Kommunen in der erweiterten Region Mittelhessen unabhängig von der Größenklasse eine zukunftsweisende, sehr weitgehende energetische und stoffliche Verwertung mit Phosphor-Rückgewinnung realisiert und den Phosphor als Dünger in der regionalen Landwirtschaft nutzt“, so Theilen. Der getrocknete Klärschlamm, der annähernd den Heizwert von Braunkohle hat, soll in einem zentralen Heizwerk in Gießen verbrannt und die Energie in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden.
Bisher haben etwa 35 Kommunen Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt. Ziel ist die Gründung einer kommunalen Gesellschaft zur regionalen Klärschlammverwertung. Einbezogen sind das Hessische Umweltministerium, das Regierungspräsidium Gießen und die mittelhessischen Landkreise. Weitere wichtige Gesprächspartner sind die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main und der Hessische Bauernverband, deren Expertise bei der Entwicklung eines Vermarktungskonzepts für den Dünger gebraucht wird.
Das Projekt läuft bis Juli dieses Jahres. Wenn das Konzept des mittelhessischen Konsortiums das BMBF überzeugt, besteht für die anschließende Realisierung die Aussicht auf eine Förderung in Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro.

(nach oben)


INEL unterstützt Kommunen bei Klärschlamm-Verwertung

Das Innovationsnetzwerk Energiesysteme Ländlicher Raum (INEL) des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt kommunale Kläranlagen und mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung kleiner dezentraler thermischer Klärschlamm-Verwertungsanlagen. Wie das Netzwerk aktuell mitteilte, ist es dabei das Ziel, dass insbesondere eigene Reststoffe selbst entsorgt und verwertet werden können. Das Netzwerk trete dabei als Projektentwickler und -umsetzer auf und übernehme bei Bedarf sämtliche Planungs- und Betriebsschritte, sodass Anwender eine schlüsselfertige Lösung erhielten.
Auf Grundlage der bestehenden Technologien werde ein individuell angepasstes Konzept erstellt und anschließend der jeweils effizienteste Technologiemix gewählt. Auf diese Weise ließen sich Kläranlagen beispielsweise so erweitern, dass neben einer Trocknung auch eine thermische Verwertung vor Ort mit integrierter Nährstoffrückgewinnung erfolgen könne.
Einsatz von Kleinst-Wirbelschichtfeuerung
Dazu installieren die Mitarbeiter des Netzwerks den Angaben zufolge geeignete Trockner, und durch den Anschluss eines dezentralen Drehrohrkessels oder einer Kleinst-Wirbelschichtfeuerung könne die getrocknete Masse thermisch verwertet werden. Die dabei entstehende Wärme sei wiederum für die Schlammtrocknung zu verwenden, sodass ein geschlossener Wärmekreislauf geschaffen werde.
Transportkosten entfallen
Die Konzepte rechnen sich dem INEL zufolge bereits für kleine Klärschlammmengen ab 10.000 Tonnen entwässerter Schlamm pro Jahr. Schon beim Zusammenschluss von drei bis fünf kleineren Kläranlagen beziehungsweise Kommunen könne eine solche Menge wirtschaftlich realisierbar sein. Da der Schlamm nicht mehr zu einem Kraftwerk oder einer anderen Verbrennungsanlage gebracht werden müsse, entfielen auch Transportkosten und schwankende beziehungsweise stetig steigende Abnahmepreise. Für den Anlagenbetreiber liefere die dezentrale Lösung neben Entsorgungssicherheit also auch eine langfristige und planbare Preisstabilität.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen.

(nach oben)


Dossier: Neuordnung der Klärschlammentsorgung – Was kommt jetzt auf Abwasserentsorger zu?

Im Oktober 2017 ist die novellierte Klärschlammverordnung in Kraft getreten. Sie regelt den Umgang mit Klärschlamm komplett neu: Größere Kläranlagen sind künftig verpflichtet, den im kommunalen Abwasser bzw. Klärschlamm enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen – ab 2029 alle Kläranlagen größer 100.000 Einwohnerwerten und ab 2032 alle Kläranlagen größer 50.000 Einwohnerwerten. Zudem endet für viele Kläranlagen die bodenbezogene Verwertung.
Bereits ab 2023 müssen die Kläranlagenbetreiber darlegen, wie sie der P-Rückgewinnungspflicht nachkommen wollen. Klar ist schon jetzt: Die Klärschlammentsorgung muss neu überdacht werden. Es sind zukunftsfähige Strategien gefragt, um die Anforderungen zu erfüllen. Hierzu werden in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in Verbrennungskapazitäten und P-Rückgewinnungstechnologien erforderlich sein. Auch werden Kläranlagen-Kooperationen eine immer wichtigere Rolle spielen.
In diesem Online-Dossier fasst EUWID fortlaufend die wichtigsten Entwicklungen seit Inkrafttreten der novellierten Klärschlammverordnung zusammen. Informationen zur eigentlichen Klärschlammverordnung und zu den Diskussionen rund um deren Novellierung finden Sie im kostenlosen EUWID-Report „Klärschlamm 2018″.

Mehrere interkommunale Initiativen gestartet
In den vergangenen Monaten wurde deutlich, dass sich immer mehr Entwässerungsbetriebe zusammentun, um neue Konzepte zur Klärschlammentsorgung zu erarbeiten. So plant etwa die Stadtentwässerung Hildesheim im Verbund mit acht weiteren Abwasserentsorgern den Bau einer Monoverbrennungsanlage bis 2029.
Auch der StEB Köln, der Wasserverband Eifel-Rur und der Erftverband haben eine Klärschlammkooperation vereinbart. Im Mittelpunkt steht die Errichtung einer gemeinsamen eigenen Monoverbrennungsanlage.
Anfang März haben Hamburg Wasser und Remondis den Grundstein für eine neue Phosphor-Rückgewinnungsanlage auf dem Klärwerk Hamburg gelegt. Die Anlage wendet das von Remondis entwickelte TetraPhos-Verfahren erstmals im großtechnischen Maßstab an.
In Mecklenburg-Vorpommern wird es bald möglicherweise zwei Klärschlammverbrennungsanlagen geben. Die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock hat dem Bau einer Monoverbrennungsanlage in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Kläranlage beschlossen. Zusätzlich teilte der Anlagenbetreiber EEW mit, an seinen Plänen für eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage am Standort Stavenhagen festhalten zu wollen. Bislang gibt es keine Monoverbrennungsanlage für Klärschlamm in Mecklenburg-Vorpommern.

Forschungsaktivitäten zur P-Rückgewinnung laufen weiter
Neben konkreten Investitionsvorhaben beschäftigen sich unterschiedliche Forschungsprojekte mit der P-Rückgewinnung: An der TH Mittelhessen etwa erarbeitet ein Konsortium an einem Konzept zur Gewinnung von Phosphor und Energie aus Klärschlamm.
Gelsenwasser hat bekannt geben, künftig mit dem Unternehmen EasyMining bei der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm eng zu kooperieren.
In Sachsen baut der Zweckverband Frohnbach eine Anlage zur Klärschlammverwertung durch Pyrolyse. Durch die Pyrolyse soll die Menge an Klärschlamm von etwa 1.450 Tonnen im Jahr um etwa 90 Prozent auf unter 170 Tonnen Pyrolyserückstand pro Jahr in der Kläranlage Niederfrohna reduziert werden.
In einer Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Mittlere Mulde in Eilenburg wiederum soll ein spezielles Verfahren des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig (UFZ) zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm mittels Bierhefe erprobt werden.

Politik unterstützt neue Projekte
Die Politik unterstützt solche Projekte: In Mannheim z. B. wird eine neue Pilotanlage zur P-Rückgewinnung mit 6,4 Mio. Euro gefördert. Die geplante Monoverbrennungsanlage in Mainz-Mombach erhält unter anderem aufgrund ihrer energieeffizienten Ausrichtung 5 Mio. Euro.
Schon im vergangenen Sommer hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf die Notwendigkeit eines geschlossenen Phosphorkreislaufs hingewiesen und damit die bisherigen politischen Bemühungen um eine Kreislaufführung unterstützt. „Wir brauchen neue Methoden, mit denen wir ohne große Mengen an Chemikalien und Energie etwa Klärschlamm und Gülle so aufbereiten, dass wir dem darin enthaltenen Phosphor ein zweites Leben schenken“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat unterdessen angemahnt, dass noch zu wenig über Arzneimittelrückstände in Klärschlämmen und in den daraus erzeugten Phosphor-Recyclingprodukten bekannt ist – hier besteht eine Datenlücke. Das geht aus dem UBA-Bericht „Arzneimittelrückstände in Rezyklaten der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen“ hervor.

BMU: Keine Rechtsunsicherheiten durch neue Klärschlammverordnung
Das Bundesumweltministerium hat unterdessen klargestellt, dass sich der Anwendungsbereich der Verordnung und die Pflicht zur Phosphor-Rückgewinnung auf den Klärschlamm nach der Abwasserbehandlung beschränken. Rechtsunsicherheiten hinsichtlich der P-Rückgewinnungspflicht, wie sie die Deutsche Phosphor-Plattform (DPP) und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) kritisiert hatten, seien nicht nachvollziehbar. DPP und KWB hatten deutlich gemacht, dass die wässrigen Verfahren zur P-Rückgewinnung aus dem Abwasser nicht vom Anwendungsbereich der Klärschlammverordnung gedeckt seien. Auch würden Verfahren, die die Effizienz der Klärschlammfaulung erhöhen, durch das 20 g P/kg Trockenmasse-Kriterium verhindert.
Auch sieht das BMU im Hinblick auf eventuelle Entsorgungsengpässe keinen rechtlichen Nachbesserungsbedarf an der Klärschlammverordnung. Die Klärschlammverordnung habe nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf einen Entsorgungsengpass. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte zuvor erklärt, durch die Neuregelungen der Klärschlammverordnung und des Düngerechts komme es zu erheblichen Veränderungen im Entsorgungsmarkt von Klärschlämmen. Deutschlandweit hätten Entsorger ihren Kunden, den Abwasserentsorgern, gekündigt, da sie sich nicht mehr in der Lage sähen, die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten. Teilweise hätten Ausschreibungen zur Entsorgung von kommunalen Klärschlämmen kein Angebot erhalten. In einigen Regionen Deutschlands sei daher ein Entsorgungsnotstand eingetreten.

Sind weitere Engpässe bei der Klärschlammentsorgung zu erwarten?
Der baden-württembergische Umweltstaatssekretär Andre Baumann räumte ein, dass die Neuregelungen zu „erheblichen Veränderungen im Entsorgungsmarkt für Klärschlamm und einer ansteigenden Verbrennungsquote in Deutschland“ führen. Baden-Württemberg müsse sich angesichts dieser Situation auf Engpässe bei der Entsorgung von Klärschlämmen einstellen. Baumann appellierte an die Betreiber von Kläranlagen, ihre Entsorgungskonzepte für Klärschlamm zu prüfen und gegebenenfalls neu auszurichten.

Mehr zum Thema Klärschlamm lesen Sie in unserem wöchentlichen Brancheninformationsdienst EUWID Wasser und Abwasser, der in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheint.

(nach oben)


Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm

Ein Konzept zur Gewinnung von Phosphor und Energie aus Klärschlamm ist der Gegenstand eines Projekts der TH Mittelhessen. Die Professoren Ulf Theilen, Harald Weigand und Harald Platen vom Kompetenzzentrum für Energie-und Umweltsystemtechnik arbeiten dabei mit verschiedenen Partnern zusammen. Zu ihnen gehören die Stadtwerke Gießen, die Mittelhessischen Wasserbetriebe und das Institut für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 125 000 Euro.
Die Projektpartner wollen ein Konzept entwickeln, das „für alle Kläranlagen der Partner-Kommunen in der erweiterten Region Mittelhessen unabhängig von der Größenklasse eine zukunftsweisende, sehr weitgehende energetische und stoffliche Verwertung mit Phosphor-Rückgewinnung realisiert und den Phosphor als Dünger in der regionalen Landwirtschaft nutzt“, so Theilen. Der getrocknete Klärschlamm, der annähernd den Heizwert von Braunkohle hat, soll in einem zentralen Heizwerk in Gießen verbrannt und die Energie in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden.
Bisher haben etwa 35 Kommunen Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt. Ziel ist die Gründung einer kommunalen Gesellschaft zur regionalen Klärschlammverwertung. Einbezogen sind das Hessische Umweltministerium, das Regierungspräsidium Gießen und die mittelhessischen Landkreise. Weitere wichtige Gesprächspartner sind die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main und der Hessische Bauernverband, deren Expertise bei der Entwicklung eines Vermarktungskonzepts für den Dünger gebraucht wird.
Das Projekt läuft bis Juli dieses Jahres. Wenn das Konzept des mittelhessischen Konsortiums das BMBF überzeugt, besteht für die anschließende Realisierung die Aussicht auf eine Förderung in Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro.

(nach oben)


70 Prozent des kommunalen Klärschlamms wurden 2017 verbrannt

Die Menge des entsorgten Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland ist von 2007 bis 2017 von knapp 2,1 Millionen Tonnen Trockenmasse auf 1,7 Millionen Tonnen gesunken (-17 %).
Ursache für den Rückgang sind unter anderem verbesserte Verfahren bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung in den Kläranlagen, durch die die Menge des zu entsorgenden Klärschlamms vermindert wurde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist im selben Zeitraum der Anteil der verbrannten Klärschlammmenge (thermische Entsorgung) um 20 Prozentpunkte von 50 auf 70 Prozent gestiegen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

https://recyclingportal.eu/Archive/45278

(nach oben)


Das AQUATTRO-Verfahren

Vom Reststoff zum Wertstoff – Das innovative AQUATTRO-Verfahren zerlegt Klärschlamm mittels Hochleistungs-Ultraschall in wiederverwertbare Einzelfraktionen.
Klärschlamm enthält viele Wertstoffe, die bislang keiner Verwertung zugeführt werden können. Durch das AQUATTRO-Verfahren wird der Schlamm separierbar, so dass die entstehenden Wertstoffe sich im Sinne einer nachhaltigen, umweltschonenden und wirtschaftlichen Kreislaufführung wiederverwerten lassen.
Entwickelt wurde das neue Verfahren von der AQUATTRO GmbH, Halver. Im Verbundprojekt „UltraSep“ soll nun in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut UMSICHT und der Wupperverbandsgesellschaft …mehr:

https://aquattro.de/

(nach oben)

Meldungen zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm 2019

0
Dezember 2019
5. P Rück-Kongress in Stuttgart 
Oktober 2019
Phosphor: Dokumentation zum DPP-FORUM 2019 
5. Kongress PHOSPHOR – EIN KRITISCHER ROHSTOFF MIT ZUKUNFT 
Juni 2019
Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln 
Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm 
April 2019
Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln 
Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm 
März 2019
Zuschuss für Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen 
Ökobilanzieller Vergleich der P-Rückgewinnung aus dem Abwasserstrom mit der Düngemittelproduktion aus Rohphosphaten unter Einbeziehung von Umweltfolgeschäden und deren Vermeidung 
Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.. informiert Bürger und Entscheidungsträger über Phosphorrecycling 
Gelsenwasser und EasyMining starten Partnerschaft für Phosphor-Rückgewinnung 
Neues Klärschlammentsorgungsprojekt mit Phosphorrecycling  

5. P Rück-Kongress in Stuttgart

Unter dem Titel „Phosphor – ein kritischer Rohstoff mit Zukunft“ fand im Kursaal Cannstatt der 5. P Rück-Kongress statt. Vor beachtlicher Teilnehmerzahl wurden aktuelle die Klärschlammentsorgung betreffende Themen diskutiert.
Herr Dr. Siekmann befasste sich in seinem Beitrag „Klärschlammkooperationen – Zentrale vs. semizentrale Lösungen zur Klärschlammverwertung“ mit Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Kläranlagen kleiner und mittlerer Größe.
Die Foliensammlung mit weitergehenden Informationen finden Sie hier.

Downloads:
Klärschlammkooperationen – Zentrale vs. semizentrale Lösungen zur Klärschlammverwertung (2,67 MiB)
https://www.siekmann-ingenieure.de/media/dwa-praesentation-siekmann-plot.pdf
https://www.siekmann-ingenieure.de/aktuelles/news/5-p-rueck-kongress-in-stuttgart-140/

(nach oben)


Phosphor: Dokumentation zum DPP-FORUM 2019

Am 26.09.2019 fand in Frankfurt am Main das alljährliche DPP-FORUM statt. Das FORUM 2019 war mit mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht und informierte unter dem Titel „Phosphor-Rückgewinnung: Wie geht es weiter?!“ über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm sowie über Möglichkeiten der Nährstoffrückgewinnung aus anderen Stoffströmen.
Die Vorträge und einige Bilder stehen Ihnen nun im Dokumentenbereich als Download unter dem Namen „Dokumentation zum DPP Forum 2019″ zur Verfügung. Die Pressemitteilung vom 36.09.2019 finden Sie ebenfalls im Dokumentenbreich und auch unter den unten angefügten Links.

Weitere Informationen: https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/dokumentation-dpp-forum-2019/ 

(nach oben)


5. Kongress PHOSPHOR – EIN KRITISCHER ROHSTOFF MIT ZUKUNFT

Dr. Thomas Siekmann referiert zur Thematik „Klärschlammkooperation: Zentrale vs. semizentrale Lösung zur Klärschlammverwertung“
Bereits zum fünften Mal findet der Kongress „PHOSPHOR – EIN KRITISCHER ROHSTOFF MIT ZUKUNFT“ in Stuttgart statt.
Unser Geschäftsführer Dr. Thomas Siekmann wird im Rahmen seines Beitrags aktuelle rechtliche Fragestellungen aufgreifen und Lösungsansätze für Kläranlagen kleiner und mittlerer Größe vorstellen.Mehr:

https://www.siekmann-ingenieure.de/aktuelles/news/5-kongress-phosphor-ein-kritischer-rohstoff-mit-zukunft-130/

(nach oben)


Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln

Abbau von Phosphatgestein in einer Phosphormine
In einem Forschungsvorhaben hat das UBA Verfahren der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser oder Klärschlamm mit der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion ökobilanziell verglichen, unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Aspekte. Die Studie zeigt, dass die technische Rückgewinnung von Phosphor unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Ziel des Vorhabens war der Vergleich der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion mit der Produktion von Recyclingdüngern aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche, um Auswirkungen auf die Umwelt abschätzen und einordnen zu können. Dabei sollten alle Aspekte vom Abbau des Erzes, über die Produktion bzw. Rückgewinnung bis hin zur Anwendung der Düngemittel berücksichtigt werden.
Mit dem Vorhaben wurde erstmals eine detaillierte Datengrundlage zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche sowie der konventionellen Produktion von Düngemitteln aus mineralischen Ressourcen geschaffen. Ökobilanz, Risikobewertung und Kostenschätzung zeigen, dass sowohl die Phosphorrückgewinnung als auch die konventionelle Düngemittelproduktion nicht pauschal beurteilt werden können. Die Betrachtung muss immer unter den gesetzten Rahmenbedingungen, den lokalen Randbedingungen und hinsichtlich der aktuellen gesetzlichen Regelungen erfolgen. Die technische Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche ist unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Aber auch die konventionelle Düngemittelproduktion und die Anwendung der Düngemittel können umweltverträglicher gestaltet werden.
Das Vorhaben gibt Hinweise darauf, wie wirtschaftlich eine flächendeckende Umsetzung des Phosphorrecyclings ist und welche Effekte es auf den Umwelt- und Ressourcenschutz hat. Verfahren mit geringeren Rückgewinnungsraten haben dabei den geringeren ökologischen Fußabdruck – und sind meist wirtschaftlicher. Für die Düngemittelindustrie ergeben sich aus der Studie drei prioritäre Handlungsfelder:
• Phosphatemissionen aus Düngern reduzieren,
• Schwermetallgehalte in den Düngemitteln senken,
• Umweltschäden durch Phosphorgipshalden/Verklappung von Phosphorgips vermeiden.
Für eine ressourcenschonende, umweltverträgliche und ökonomisch sinnvolle Gestaltung der Düngemittelproduktion und -anwendung sollten aktuelle gesetzliche Regelungen angepasst und erweitert werden.
Methodik
Auch Umweltfolgekosten und die Situation in den Abbau- und Produktionsländern (Arbeitsbedingungen, Gesundheits-, Naturschäden) sowie Möglichkeiten für umweltverträglichere Produktionswege und Produkte (z. B. Entfrachtung von Schwermetallen, Renaturierungsmaßnahmen, Vermeidung von Emissionen) wurden für die Studie erfasst. Dabei kam das Instrument der Ökobilanz zum Einsatz. Die entstehenden phosphathaltigen Düngemittel wurden einer Risikobewertung zur Bewertung von Schadstoffkontaminationen im Hinblick auf die Düngemittelanwendung und der zu erwartenden Wirkungspfade unterzogen. Abschließend wurde eine Kostenanalyse durchgeführt.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/recyclingduenger-als-alternative-zu-konventionellen

(nach oben)


Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm

Rechtliche Vorgaben
„Entsorgungssicherheit für meinen Klärschlamm mit einer Vielzahl an möglichen Entsorgungswegen und eine einfache, kostengünstige Lösung, um die Vorgaben der neuen Klärschlammverordnung in Bezug auf Phosphor-Rückgewinnung, einzuhalten“, so könnte derzeit der Wunschzettel vieler Kläranlagenbetreiber aussehen. Denn am 3. Oktober 2017 ist die „Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung“ samt der Klärschlammverordnung (Artikel 1) in Kraft getreten.
Jetzt ist die Verwertung von Klärschlamm neu geregelt und erstmalig werden Maßnahmen zur Phosphor.-Rückgewinnung aus dem Klärschlamm verlangt. Keine einfache Aufgabenstellung in Zeiten, in denen Gülle und Klärschlamm um Kapazitäten in der Landwirtschaft kämpfen und in Sachen Phosphor- Rückgewinnung generell noch große Unsicherheit herrscht.

Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung
Die Chemische Fabrik Budenheim hat es sich mit ihrem Verfahren ExtraPhos® zur Aufgabe gemacht, diese Probleme anzugehen und eine praktikable Lösung zu finden. Das in Budenheim in Rheinland-Pfalz entwickelte ExtraPhos®-Verfahren ist mit geringem Aufwand in Kläranlagen integrierbar und bietet die Möglichkeit, Phosphor aus Klärschlamm zu gewinnen und als schadstofffreien Dünger zu vermarkten. Daneben verbessert die Behandlung mit ExtraPhos®-Verfahren…
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2019 ab Seite 2804

Autorin
Eva Opitz, M. Sc.
Chemische Fabrik Budenheim KG
Rheinstraße 27
55257 Budenheim am Rhein, Deutschland
E-Mail: eva.opitz@extraphos.com

(nach oben)


Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln

Abbau von Phosphatgestein in einer Phosphormine

In einem Forschungsvorhaben hat das UBA Verfahren der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser oder Klärschlamm mit der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion ökobilanziell verglichen, unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Aspekte. Die Studie zeigt, dass die technische Rückgewinnung von Phosphor unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Ziel des Vorhabens war der Vergleich der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion mit der Produktion von Recyclingdüngern aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche, um Auswirkungen auf die Umwelt abschätzen und einordnen zu können. Dabei sollten alle Aspekte vom Abbau des Erzes, über die Produktion bzw. Rückgewinnung bis hin zur Anwendung der Düngemittel berücksichtigt werden.

Mit dem Vorhaben wurde erstmals eine detaillierte Datengrundlage zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche sowie der konventionellen Produktion von Düngemitteln aus mineralischen Ressourcen geschaffen. Ökobilanz, Risikobewertung und Kostenschätzung zeigen, dass sowohl die Phosphorrückgewinnung als auch die konventionelle Düngemittelproduktion nicht pauschal beurteilt werden können. Die Betrachtung muss immer unter den gesetzten Rahmenbedingungen, den lokalen Randbedingungen und hinsichtlich der aktuellen gesetzlichen Regelungen erfolgen. Die technische Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche ist unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Aber auch die konventionelle Düngemittelproduktion und die Anwendung der Düngemittel können umweltverträglicher gestaltet werden.

Das Vorhaben gibt Hinweise darauf, wie wirtschaftlich eine flächendeckende Umsetzung des Phosphorrecyclings ist und welche Effekte es auf den Umwelt- und Ressourcenschutz hat. Verfahren mit geringeren Rückgewinnungsraten haben dabei den geringeren ökologischen Fußabdruck – und sind meist wirtschaftlicher. Für die Düngemittelindustrie ergeben sich aus der Studie drei prioritäre Handlungsfelder:
• Phosphatemissionen aus Düngern reduzieren,
• Schwermetallgehalte in den Düngemitteln senken,
• Umweltschäden durch Phosphorgipshalden/Verklappung von Phosphorgips vermeiden.
Für eine ressourcenschonende, umweltverträgliche und ökonomisch sinnvolle Gestaltung der Düngemittelproduktion und -anwendung sollten aktuelle gesetzliche Regelungen angepasst und erweitert werden.

Methodik
Auch Umweltfolgekosten und die Situation in den Abbau- und Produktionsländern (Arbeitsbedingungen, Gesundheits-, Naturschäden) sowie Möglichkeiten für umweltverträglichere Produktionswege und Produkte (z. B. Entfrachtung von Schwermetallen, Renaturierungsmaßnahmen, Vermeidung von Emissionen) wurden für die Studie erfasst. Dabei kam das Instrument der Ökobilanz zum Einsatz. Die entstehenden phosphathaltigen Düngemittel wurden einer Risikobewertung zur Bewertung von Schadstoffkontaminationen im Hinblick auf die Düngemittelanwendung und der zu erwartenden Wirkungspfade unterzogen. Abschließend wurde eine Kostenanalyse durchgeführt.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/recyclingduenger-als-alternative-zu-konventionellen

(nach oben)


Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm

Rechtliche Vorgaben
„Entsorgungssicherheit für meinen Klärschlamm mit einer Vielzahl an möglichen Entsorgungswegen und eine einfache, kostengünstige Lösung, um die Vorgaben der neuen Klärschlammverordnung in Bezug auf Phosphor-Rückgewinnung, einzuhalten“, so könnte derzeit der Wunschzettel vieler Kläranlagenbetreiber aussehen. Denn am 3. Oktober 2017 ist die „Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung“ samt der Klärschlammverordnung (Artikel 1) in Kraft getreten.

Jetzt ist die Verwertung von Klärschlamm neu geregelt und erstmalig werden Maßnahmen zur Phosphor.-Rückgewinnung aus dem Klärschlamm verlangt. Keine einfache Aufgabenstellung in Zeiten, in denen Gülle und Klärschlamm um Kapazitäten in der Landwirtschaft kämpfen und in Sachen Phosphor- Rückgewinnung generell noch große Unsicherheit herrscht.

2 Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung
Die Chemische Fabrik Budenheim hat es sich mit ihrem Verfahren ExtraPhos® zur Aufgabe gemacht, diese Probleme anzugehen und eine praktikable Lösung zu finden. Das in Budenheim in Rheinland-Pfalz entwickelte ExtraPhos®-Verfahren ist mit geringem Aufwand in Kläranlagen integrierbar und bietet die Möglichkeit, Phosphor aus Klärschlamm zu gewinnen und als schadstofffreien Dünger zu vermarkten. Daneben verbessert die Behandlung mit ExtraPhos®-Verfahren…

Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2019 ab Seite 2804

Autorin
Eva Opitz, M. Sc.
Chemische Fabrik Budenheim KG
Rheinstraße 27
55257 Budenheim am Rhein, Deutschland
E-Mail: eva.opitz@extraphos.com

(nach oben)


Zuschuss für Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen

Phosphor ist ein lebensnotwendiger Rohstoff, für den es keinen Ersatz gibt. Baden-Württemberg ist abhängig von teuren Importen aus politisch teilweise unsicheren Ländern. Daher ist es wichtig Phosphor aus Klärschlamm und Klärschlammasche zurück zu gewinnen. In Mannheim fördern wir eine Pilotanlage mit 6,4 Millionen Euro.
Das Umweltministerium fördert den Bau einer großtechnischen Pilotanlage zur thermochemischen Klärschlammbehandlung mit integrierter Phosphor-Rückgewinnung in Mannheim mit 6,4 Millionen Euro. Davon stammen vier Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 2,4 Millionen Euro aus Landesmitteln. Die Anlage soll im Jahr 2021 in Betrieb gehen. „Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer Infrastruktur zur Rückgewinnung von Phosphor, gleichzeitig trägt die Anlage auch dazu bei, den Klärschlamm im Land sicher zu entsorgen“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
„Phosphor ist lebensnotwendig und es gibt für diesen wichtigen Rohstoff keinen Ersatz“, sagte der Minister weiter. Ziel des Umweltministeriums sei es daher, möglichst viel des im Klärschlamm und in der Klärschlammasche enthaltenen Phosphors zurückzugewinnen und so Baden-Württemberg unabhängiger zu machen von teuren Importen aus politisch teilweise unsicheren Lieferländern. „Daher fördern wir die Entwicklung und den Bau von kleineren Versuchsanlagen und großtechnischen Pilotanlagen zur Phosphor-Rückgewinnung im Land“, so Untersteller.

Fast zwölf Millionen Euro für neue Anlagen zur Phosphorgewinnung
Mit dem im Januar der MVV gewährten Zuschuss hat das Ministerium die dritte und letzte Runde des EFRE-Förderprogramms zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen und Klärschlammasche abgeschlossen. „Insgesamt haben wir in der Förderperiode 2014 bis 2020 vier neue Anlagen in Baden-Württemberg mit über 11,4 Millionen Euro gefördert“, so Untersteller. Hiervon stammten 7,1 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln und knapp 4,3 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Neben der Anlage in Mannheim hat das Umweltministerium den Bau einer Versuchsanlage zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm in Göppingen mit über 2,2 Millionen Euro gefördert, davon knapp 1,4 Millionen Euro EFRE-Mittel und rund 800.000 Euro Landesmittel. Diese Anlage soll 2019 ihre Arbeit aufnehmen können.
Eine mobile Versuchsanlage wurde zwischen Juni 2018 und November 2018 in Leutkirch betrieben. Damit konnte eine Phosphor-Rückgewinnung unter den dort vorherrschenden spezifischen Praxisbedingungen erprobt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zum Bau einer großtechnischen Anlage auf dem Gelände des Klärwerks genutzt werden. Das Umweltministerium hat dieses Projekt mit über 280.000 Euro bezuschusst, davon rund 180.000 Euro EFRE-Mittel und über 100.000 Euro Landesmittel.

Schließlich hat das Ministerium den Bau einer großtechnischen Pilotanlage zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm des Abwasserverbands Mittleres Wiesental in Steinen (Landkreis Lörrach) mit insgesamt 2,5 Millionen Euro bezuschusst (knapp 1,6 Millionen Euro EFRE-Mittel und über 900.000 Euro Landesmittel). Ihren Betrieb aufnehmen soll die Anlage den aktuellen Plänen zufolge im Jahr 2020.

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/zuschuss-fuer-pilotanlage-zur-rueckgewinnung-von-phosphor-aus-klaerschlaemmen/

(nach oben)


Ökobilanzieller Vergleich der P-Rückgewinnung aus dem Abwasserstrom mit der Düngemittelproduktion aus Rohphosphaten unter Einbeziehung von Umweltfolgeschäden und deren Vermeidung

Inhalt der Studie war der ökobilanzielle Vergleich der konventionellen Phosphatdüngemittelherstellung mit Verfahren der Phosphor-Rückgewinnung aus dem Abwasserpfad. Die Betrachtung erfolgte ganzheitlich, d. h. Aspekte vom Abbau des Erzes, über die Produktion bzw. Rückgewinnung bis hin zur Anwendung der Düngemittel wurden berücksichtigt und die Datenlage aktualisiert. Eine Risikobewertung der Wirkung von in den Düngemitteln enthaltener Schadstoffe auf Bodenorganismen, Grundwasser und Gesundheit sowie eine Kostenschätzung der verschiedenen Produktionswege komplementiere die Betrachtung. Aus der Studie ergeben sich Handlungsfelder und Möglichkeiten für Düngemittelindustrie und Phosphor-Recycling. Mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/oekobilanzieller-vergleich-der-p-rueckgewinnung-aus

(nach oben)


Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.. informiert Bürger und Entscheidungsträger über Phosphorrecycling

Kläranlagen ab einer bestimmten Ausbaugröße sind nach der neuen Klärschlammverordnung künftig verpflichtet, Phosphor aus Klärschlamm zurückzugewinnen. Damit reagiert Deutschland auch auf die weltweit begrenzten natürlichen Phosphor-Vorkommen. Gleichzeitig ist die Ausbringung von Klärschlamm und den darin enthaltenen Schadstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen in Zukunft größtenteils verboten.
Über die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, informiert jetzt die Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V. in einer Übersicht über die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Phosphorrecycling. „Das Thema Phosphorrückgewinnung und -recycling wird bislang vor allem in Fachkreisen diskutiert“, sagt: MEHR

https://recyclingportal.eu/Archive/46191

(nach oben)


Gelsenwasser und EasyMining starten Partnerschaft für Phosphor-Rückgewinnung

Die GELSENWASSER AG hat in dieser Woche mit EasyMining, einer Tochtergesellschaft des schwedischen Umwelt-Unternehmens Ragn-Sells, eine Erklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Es geht um die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm, die ab 2029 bzw. 2032 in Deutschland in Kläranlagen ab 100.000 bzw. 50.000 Einwohnerwerten Pflicht ist.

„Ziel unserer Partnerschaft mit EasyMining ist, die Lösung dieser gesetzlichen Vorgabe offensiv anzugehen und die immer seltenere, wertvolle Substanz Phosphor sobald wie möglich als Recyclingprodukt zur Verfügung zu stellen“, so Gelsenwasser-Vorstand Dr. Dirk Waider. „Das passt perfekt zu unserem Anspruch, in allen Unternehmensbereichen ein starkes Augenmerk auf den Erhalt der natürlichen Ressourcen zu legen.“

Die Vereinbarung sieht eine Pilotstudie vor, in der basierend auf der „Ash2Phos“-Technologie von EasyMining die Grundlagen für die mögliche Investition in eine Anlage zur Phosphor-Rückgewinnung gelegt werden. Bei erfolgreichem Verlauf der Studie soll bis 2023 in Bitterfeld-Wolfen eine Großanlage entstehen. Dort betreibt die Gelsenwasser-Tochter Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH mit dem Gemeinschaftsklärwerk Bitterfeld-Wolfen eine der größten Kläranlagen Ostdeutschlands sowie eine Klärschlammverbrennungsanlage.

Wertvoller, knapper Rohstoff
Aktuell werden in der Europäischen Union ca. 90 Prozent des für Düngezwecke in der Landwirtschaft benötigten Phosphors importiert. Phosphor wird in Minen abgebaut, vielfach in der westlichen Sahara, und ist oft mit Schwermetallen belastet. Phosphor steht bereits auf der Liste der 27 sogenannten kritischen Rohstoffe der EU.

Klärschlamm enthält große Mengen Phosphor, die heute noch kaum genutzt werden. Zudem sind die Verbrennungskapazitäten für Klärschlamm in Deutschland bereits ausgeschöpft. „Auch dies sind wichtige Gründe für uns, um das Thema Phosphor-Rückgewinnung nun konkret anzugehen und eine wirtschaftlich tragbare Lösung zu entwickeln“, so Dr. Waider.

https://www.gelsenwasser.de/unternehmen/presse/presse-einzelansicht/news/gelsenwasser-und-easymining-starten-partnerschaft-fuer-phosphor-rueckgewinnung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bday%5D=8&tx_news_pi1%5Bmonth%5D=10&tx_news_pi1%5Byear%5D=2018&cHash=94068a48c487b1b25c3c4fcc1a9e28d2

(nach oben)


Neues Klärschlammentsorgungsprojekt mit Phosphorrecycling

Die Hydro-Ingenieure GmbH wurde in Zusammenarbeit mit der Atemis GmbH, Aachen mit einem neuen Klärschlammentsorgungskonzept in Ostwestfalen beauftragt.
Die Hydro-Ingenieure GmbH wurde in Zusammenarbeit mit der Atemis GmbH, Aachen mit einem neuen Klärschlammentsorgungskonzept in Ostwestfalen unter besonderer Berücksichtigung der Städte Bielefeld, Herford, Gütersloh, Obere Lutter, Rheda-Wiedenbrück etc. beauftragt, die Wirtschaftlichkeit der thermischen Klärschlammentsorgung einschließlich der Möglichkeiten des zukünftigen Phosphorrecyclings detailliert zu betrachten und in den zugehörigen politischen Gremien vorzustellen.

(nach oben)

Vom Bund 2018

0

Zu den Gesetzen und Verordnungen zum Thema Abwasser auf Bundesebene gehts hier:
www.klaerwerk.info/Nuetzliche-Links/Gesetze#Bund

Dezember 2018
Bundesregierung startet Klimaportal KLiVO  
August 2018
Umweltbilanz der Landwirtschaft: immer noch zu viele Nährstoffe und Chemie 
Juni 2018
Klärschlammentsorgung in der Bundesrepublik Deutschland 
Mai 2018
Projekte zur Klimafolgenanpassung nominiert 
März 2018
GroKo-Plan: Verbraucher sollen für Wasserreinigung zahlen

Bundesregierung startet Klimaportal KLiVO

Seit Ende September können sich Behörden, Unternehmen und interessierte Bürger beim „Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO)“ über Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel informieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze stellte das Portal gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst der Öffentlichkeit vor. Das Deutsche Klimavorsorgeportal bietet staatlich geprüfte und aktuelle Informationen zum Klimawandel in Deutschland und Empfehlungen zur Vorsorge gegen Klimaschäden. Mit KLiVO können Interessenten den Vorsorgebedarf für ihre Region und ihren Tätigkeitsbereich erkennen und bekommen Tipps für geeignete Maßnahmen. KLiVO bündelt Daten, Leitfäden, Webtools und Karten von Bund und Bundesländern. Die Informationen werden durch zwei Netzwerke zur Verfügung gestellt: Der „Deutsche Klimadienst“, angesiedelt beim Deutschen Wetterdienst erstellt Daten und Informationen rund um den Klimawandel. Das „KlimAdapt-Netzwerk“, angesiedelt beim Umweltbundesamt, stellt die Handlungsempfehlungen zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung und entwickelt diese gemeinsam mit Anwendern weiter.

www.klivoportal.de

(nach oben)


Umweltbilanz der Landwirtschaft: immer noch zu viele Nährstoffe und Chemie

GAP-Reform bietet Chancen für umweltfreundlichere Landwirtschaft in der Breite
Die Umweltprobleme in der Landwirtschaft sind an vielen Stellen noch nicht gelöst. Das zeigen die neuen „Daten zur Umwelt 2018. Umwelt und Landwirtschaft“ des Umweltbundesamtes (UBA). Vor allem die Konzentration auf wenige Fruchtarten, der hohe Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf dem Feld und von Arzneimitteln im Stall belasten die biologischen Vielfalt und verunreinigen Gewässer, Böden und Luft immer noch mehr als nötig. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger wünscht sich daher für die nächste Runde der EU-Agrarreform (GAP): „Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik muss es endlich schaffen, dass nicht mehr die Betriebe das meiste Geld bekommen, die die meisten Flächen bewirtschaften, sondern diejenigen, die am meisten für die Umwelt tun – zum Beispiel gezielter düngen, weniger Pestizide einsetzen oder Blühstreifen und Ausgleichsflächen für Insekten schaffen. Mehr Ökologie darf kein Nischenthema sein. Wir brauchen mehr Umweltschutz auch in den konventionell arbeitenden Betrieben.“
Beispiel Stickstoff: Vor allem in Regionen mit intensiver Tierhaltung kommt es teils zu massiven Nährstoffüberschüssen. Über die Gülle gelangt der Stickstoff als Nitrat ins Grundwasser sowie Seen und Flüsse. Nitrat im Grund- und Oberflächenwasser wirkt überdüngend („eutrophierend“) und verursacht Kosten bei der Trinkwassergewinnung. Als Ammoniak und Lachgas entweicht Stickstoff auch in die Luft. Die Folgen sind erstens Bodenversauerung und Artenschwund. Zweitens trägt Lachgas auch zum Klimawandel bei, denn es ist sehr viel klimaschädlicher als CO2. Die Stickstoffeinträge der Landwirtschaft gehen zwar zurück – von 118 Kilogramm pro Hektar 1993 auf noch 97 Kilogramm/Hektar im Jahr 2013. Allerdings hat sich dieser Trend in den vergangenen zehn Jahren deutlich verlangsamt. Deutschland ist daher noch weit von dem selbst gesetzten Ziel entfernt, den Stickstoffüberschuss auf 70 Kilogramm pro Hektar/Jahr zu reduzieren (im fünfjährigen Mittel der Jahre 2028 bis 2032).
Beispiel Pflanzenschutzmittel: Auch der intensive Einsatz von Pestiziden auf Äckern und Feldern bleibt nicht folgenlos für die Umwelt. Zahlreiche Studien belegen, dass das Insektensterben im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln steht. Selbst im Grundwasser werden regelmäßig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Pro Jahr werden auf einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche durchschnittlich 8,8 Kilogramm Pflanzenschutzmittel beziehungsweise 2,8 Kilogramm Wirkstoffe eingesetzt. Seit gut 20 Jahren stagniert der Absatz von Pflanzenschutzmitteln auf hohem Niveau.* 2016 betrug der Absatz gut 32.000 Tonnen. Den größten Anteil daran hat die Gruppe der Herbizide, zum Beispiel Glyphosat. Ihr Einsatz sollte deutlich reduziert werden – auch zu Gunsten nichtchemischer Alternativen. Und: Um die schädlichen Auswirkungen der Herbizide zu kompensieren, braucht es mehr Flächen in der Landschaft, auf denen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden: Brachen und Blühstreifen, um bedrohten Vogel- und Insektenarten Lebensraum und Nahrungsgrundlage zu erhalten.
Beispiel Lebensräume und Artenvielfalt: Vögel und andere Wildtiere sind auf intakte Lebensräume angewiesen. Die Landwirtschaft nutzt die meiste Fläche in Deutschland – und ist daher besonders gefordert. Ein Blick auf die Entwicklung der für Agrarland charakteristischen Vogelarten wie Feldlerche, Kiebitz oder Steinkauz zeigt einen deutlich negativen Trend: Der Indikatorwert sank im Jahr 2014 auf 57 Prozent (Zielwert für das Jahr 2030: 100 Prozent). Im Jahr 1975 lag der Wert noch bei 117 Prozent. Auch der Anteil der Flächen mit hohem Naturwert, zum Beispiel artenreiches Grünland, Brachflächen oder Streuobstwiesen, sinkt. Demnach lag er im Jahr 2009 noch bei 13,1 Prozent – 2015 waren es noch 11,4 Prozent. Die Fläche von Dauergrünland beispielsweise sank in Deutschland von 5,3 Millionen Hektar im Jahr 1991 auf 4,7 Millionen Hektar im Jahr 2015. Fast die Hälfte aller auf Grünland vorkommenden Arten sind gefährdet oder bereits verschollen.

https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/umweltbilanz-der-landwirtschaft-immer-noch-zu-viele

(nach oben)


Klärschlammentsorgung in der Bundesrepublik Deutschland

Am 03.10.2017 trat die novellierte Klärschlammverordnung in Kraft. Demnach dürfen Kläranlagen mit über 100.000 bzw. 50.000 Einwohnerwerten Klärschlamm nur noch bis 2029 bzw. 2032 bodenbezogen verwerten. Danach sind Klärschlämme mit mindestens 20 g Phosphor/kg sowie Klärschlammverbrennungsaschen einer Phosphorrückgewinnung zu unterziehen. Schon heute wird der überwiegende Teil der ca. 1,8 Mio. Tonnen kommunaler Klärschlämme nicht mehr landwirtschaftlich eingesetzt, sondern thermisch in Mono- und Mitverbrennungsanlagen behandelt. Die vorliegende Broschüre fasst den aktuellen Stand der Klärschlammentsorgung in Deutschland zusammen und zeigt Möglichkeiten für deren nachhaltige Verwertung auf.

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/klaerschlammentsorgung-in-der-bundesrepublik

(nach oben)


Projekte zur Klimafolgenanpassung nominiert

Online-Abstimmung für Publikumspreis zum „Blauen Kompass 2018″
Das Umweltbundesamt (UBA) hat 15 erfolgreiche Projekte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels für den „Blauen Kompass“ nominiert. Von Dachbegrünung über lokalen Hochwasserschutz bis hin zu Hitzeschutz-Schulungen für Pflegepersonal gibt es viele vorbildliche Aktionen. Eine Expertenjury wählt Ende Mai die Gewinner aus drei Kategorien aus. Zudem konkurrieren die 15 Projekte bis zum 9. Mai bei einer Internetabstimmung um den Publikumspreis. Unter dem Motto „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ zeichnet das Umweltbundesamt bereits zum dritten Mal lokale und regionale Maßnahmen aus, die konkret dazu beitragen, den Folgen zu erwartender Klimaänderungen in den kommenden Jahrzehnten zu begegnen.

Insgesamt 111 Bewerbungen sind für die diesjährige Wettbewerbsrunde des „Blauen Kompass“ eingegangen – ein neuer Teilnahmerekord. Immer mehr gesellschaftliche Akteure setzen sich mit den Folgen des Klimawandels auseinander und ergreifen Maßnahmen zur Anpassung. Damit übernehmen sie eine wichtige Vorbildfunktion. Trotz ehrgeiziger Klimaschutzziele sind Anpassungen an die erwarteten Klimaänderungen erforderlich. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen die Nominierten.

Erstmals wird für den „Blauen Kompass“ ein Publikumspreis vergeben. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird bei einer öffentlichen Internetabstimmung in der KomPass -Tatenbank ermittelt: www.uba.de/tatenbank . Noch bis zum 9. Mai können alle Interessierten online für ihre Favoriten abstimmen – das Projekt mit den meisten Stimmen gewinnt.

Welche drei Projekte neben dem Publikumspreis mit dem „Blauen Kompass“ ausgezeichnet werden, entscheidet Ende Mai eine Expertenjury. Die vier Sieger des „Blauen Kompass“ werden am 22. Juni 2018 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet. Alle Gewinner erhalten jeweils eine Trophäe sowie Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zu jedem Projekt wird außerdem ein Kurzfilm gedreht.

Die 15 nominierten Projekte
Folgende Projekte sind für den „Blauen Kompass“ nominiert und konkurrieren bis zum 9. Mai auf www.uba.de/tatenbank um den Publikumspreis:

Kategorie 1: Private oder kommunale Unternehmen
Bayern: Knauf Insulation GmbH, 84359 Simbach am Inn
Baden-Württemberg: geomer GmbH, 69126 Heidelberg
Nordrhein-Westfalen: Technische Betriebe Solingen, 42719 Solingen
Bayern: Bayerische Oberlandbahn GmbH, 83607 Holzkirchen
Niedersachsen: Kornkraft Naturkost GmbH , 26197 Großenkneten

Kategorie 2: Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Hessen: CliMA, Universität Kassel, 34117 Kassel
Rheinland-Pfalz: Technische Hochschule Bingen, 55411 Bingen am Rhein
Baden-Württemberg: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Abt. Geographie – Geco-Lab, 69115 Heidelberg
Bayern: Institut & Poliklinik für Arbeits-,Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München, 80336 München
Hessen: Universität und Kunsthochschule Kassel, Fachgebiet experimentelles Entwerfen und Konstruieren, Digitale 3D-Technik, 34127 Kassel

Kategorie 3: Vereine, Stiftungen und Verbände
Baden-Württemberg: Deutscher Dachgärtner Verband e.V., 72622 Nürtingen
Nordrhein-Westfalen: HochwasserKompetenzCentrum (HKC) e. V., 51109 Köln
Sachsen: Haus der Kongresse für Umwelt-Bau-Verkehr Dresden e. V., 01159 Dresden
Nordrhein-Westfalen: Initiativgruppe „Unternehmen engagiert für’s Veedel“, 50739 Köln
Baden-Württemberg: Bodensee-Stiftung, 78315 Radolfzell

Weitere Informationen zum Wettbewerb
http://www.uba.de/blauerkompass

(nach oben)


GroKo-Plan: Verbraucher sollen für Wasserreinigung zahlen

Die Aufbereitung von Trinkwasser könnte teurer werden – Schuld ist auch die Landwirtschaft mit ihren Düngemitteln – doch die Kosten sollen nach SPIEGEL-Informationen andere tragen: die privaten Haushalte.
Auch das Umweltbundesamt (UBA) erwartet eine deutliche Preissteigerung: Grund sei die hohe Belastung durch Nitrate, die aus Düngemitteln …mehr:

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/groko-waelzt-kosten-fuer-wasserreinigung-auf-verbraucher-ab-a-1191228.html

(nach oben)

Meldungen zur Abwasserreinigung 2017

0
November 2017
Stickstoffelimination – Neues Regelungskonzept der Rezirkulation 
Oktober 2017
Spin-Off der Eawag zeigt neue Wege in der Abwasseraufbereitung 
Geröll und Stein, des Klärwerks große Pein 
Wie kann ich die Moos- und Algenbildung auf einem Tropfkörper verhindern?  
Juni 2017
Neue Studie: Kläranlagen scheiden Mikrofasern ab 
Mai 2017
Der Versuch einer elektrischen Phosphorelimination  
Auf der Suche nach dem Indirekteinleiter 
März 2017
Öleinleitung in eine Abwasseranlage 
Ertüchtigung und Sanierung von Abwasserteichanlagen 
Videotechnik für den wirtschaftlichen Betrieb abgelegener Teichkläranlagen

Stickstoffelimination – Neues Regelungskonzept der Rezirkulation

Die Kläranlage Altenmarkt/Alz liegt in Bayern nördlich des Chiemsees. In der Vergangenheit kam es auf-grund von Belastungsspitzen immer wieder zu stark erhöhten Nitratkonzentrationen während der Nitrifikation. Das bisherige Regelungskonzept der Koppelung der Rezirkulation an den Kläranlagenzulauf führte zu Problemen bei der Einhaltung der Ablaufwerte. Die vorgeschaltete Denitrifikation konnte die hohen Nitratkonzentrationen nicht verlässlich abbauen. Um kostspielige bauliche Maßnahmen zu vermeiden, entschlossen wir uns, ein neues Regelungskonzept für die Rezirkulation zu entwickeln…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2017 Seite 2672

Autor
Matthias Schwanter, Fachkraft für Abwassertechnik/Elektrofach¬kraft
Kläranlage Altenmarkt
Auweg 25
83352 Altenmarkt an der Alz, Deutschland
Tel. +49 (0)86 21/6 28 66
E-Mail: klaeranlage@altenmarkt.de

(nach oben)


Spin-Off der Eawag zeigt neue Wege in der Abwasseraufbereitung

Mit dem Forschungsprojekt «VUNA» haben Forschende der Eawag ein neues Recyclingverfahren entwickelt, mit dem Nährstoffe aus Urin gewonnen und als Dünger genutzt werden. Um ihre Ideologie eines nachhaltigen Umganges mit Wasser und Abwasser zu fördern und innovative Konzepte der Wasser- und Abwasseraufbereitung zu erarbeiten und umzusetzen, gründeten die Forscher den Spin-Off Vuna GmbH. (Stephanie Engeli)

Während fünf Jahren hat ein Forschungsteam der Eawag daran gearbeitet, in Südafrika ein erschwingliches Sanitärsystem zu erarbeiten, mit dem Nährstoffe aus Urin zurückgewonnen und daraus Dünger hergestellt werden kann. Mit Abschluss des Projektes 2015 ist dies dem Team um Projektleiter Kai Udert und Projektkoordinator Bastian Etter gelungen. Seit Februar 2016 ist der «Aurin» Recycling-Dünger vom Bundesamt für Landwirtschaft offiziell zur Düngung von Blumen, Zierpflanzen und Rasen zugelassen.

Mit dieser neuartigen Form des Abwasserrecyclings werden aus einem «Abfallprodukt» wertvolle Nährstoffe gewonnen, die konventionell mit hohem Energieaufwand hergestellt werden müssen. Aufwändige und energieintensive Verfahren in Kläranlagen fallen weg. Genau solche unkonventionelle Lösungen, mit denen Wasser gespart und Abwasser sinnvoll genutzt wird, möchte der neue Spin-Off der Eawag verbreiten. Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer und Umweltingenieur Bastian Etter.

Was bietet das Spin-Off Vuna für Dienstleistungen an?
Mit Vuna entwickeln wir Konzepte und Lösungen für Abwasser- und Wasseraufbereitung überall dort, wo unkonventionelle Modelle gefragt sind. Das sind zum Beispiel Fälle, bei denen es keine Anschlüsse an die regulären Abwasserkanäle hat oder wo Wasser schwer zugänglich ist. Zu unseren Aufgaben gehören Konzeptentwicklung, Planung, Design und Umsetzung, sprich Bau. Das System der Urinaufbereitung, welches wir im Projekt VUNA an der Eawag erarbeitet haben, ist genau diese Art von Lösung, welche wir für unsere zukünftigen Kunden erarbeiten wollen. Grundsätzlich geht es darum mit neuen Lösungsansätzen ein brauchbares Produkt aus Abwasser zu erzeugen.

.. das Bedürfnis nach unkonventionellen Lösungen habt ihr bereits während dem Projekt VUNA an der Eawag festgestellt?
Genau. Gegen Ende des Projekts an der Eawag haben wir eine Marktstudie gemacht und gemerkt, dass die Zahl der potentiellen Abnehmer einer Urinaufbereitungsanlage im Moment noch eher gering ist. Aufgefallen ist uns aber die grosse Nachfrage für Gesamtsysteme, die Wasser- und Nährstoffkreisläufe schliessen. Insgesamt wird es ein immer grösseres Bedürfnis, Wasser zu sparen, und etwas Sinnvolles aus Abwasser zu gewinnen. Zudem wird auch das aktuelle System mit unseren Kläranlagen hinterfragt, wo gemischtes und mit Trinkwasser gespültes Abwasser in einem aufwändigen Verfahren wieder getrennt werden muss. Wir möchten unseren Kunden individuelle und umweltfreundliche Alternativen bieten.

Gibt es oft Fälle, wo konventionelle Lösungen nicht praktikabel sind?
Immer mehr. Klassisches Beispiel sind die Hütten des Schweizer Alpen-Club (SAC): Jede Hütte ist anders, es gibt kein Standardsystem, welches in jeder Hütte angewendet werden kann. Der Zugang zu Wasser und zur Kanalisation ist meist schwierig oder inexistent, was nach individuellen Lösungen fernab von unserem Kläranlagen-System verlangt. Mit diesem konventionellen System verbrauchen wir so oder so zu viel wertvolles Trinkwasser, mit dem wir zum Beispiel unsere Toiletten spülen. Ein anderes Extrem ist die Situation in der Stadt Paris, die mit der Abwasseraufbereitung total am Anschlag und dadurch gezwungen ist, neue und nachhaltige Lösungen zu finden.

In Frankreich und speziell Paris habt ihr bereits bevorstehende Projekte.
Wir sehen in Frankreich wirklich grosses Potenzial. In der Stadt Paris gibt es viele Industriebrachen. Anstatt diese einfach zu verkaufen, hat die Stadtregierung einen Wettbewerb lanciert, bei dem man sich mit Projekten zur kreativen und nachhaltigen Verwendung dieser Gebäude bewerben kann. Die Ideen, die dort zusammenkommen, sind extrem inspirierend und zukunftsorientiert. So gibt es eine alte Wasseraufbereitungsanlage, in der in riesigen Becken Wasser aus der Seine zu Trinkwasser aufbereitet wurde. Diese wird aber nicht mehr genutzt. Nun soll dort eine Wohnüberbauung aus modularen Holzhäusern entstehen und die Becken mit Fischzucht und Gewächshäusern nachhaltig genutzt werden. Für diese Überbauung hatten wir unser Konzept zur Abwasseraufbereitung eingereicht. Zudem will die Stadtverwaltung unser Urinaufbereitungssystem testen. Im zur Kläranlage dazugehörigen Verwaltungsgebäude mit 300 Arbeitsplätzen wurden dazu bereits No-Mix Toiletten eingebaut.

Was hat dich dazu bewogen, einen Spin-Off zu gründen?
Für mich war es schon immer ein Anliegen, dass unsere Forschung in die Praxis einfliesst. Mit dem VUNA-Projekt haben wir sehr angewandte Forschung gemacht und ein System entwickelt, welches kommerzialisiert werden kann. In der Vergangenheit habe ich bereits ab und zu Beratungen gemacht, dies nun aber mit einer eigenen Firma zu machen, ist für mich persönlich ein grosses Feld neuer Möglichkeiten – und Herausforderungen!

Was sind eure mittel- bis langfristigen Ziele?
Unser Ziel ist klar, dass wir unser Team und unser Portfolio weiter ausbauen können. Philippe Reymond, der aktuell in der Abteilung Sandec der Eawag arbeitet, wird im Oktober zu unserem Team stossen. Geplant ist, dass er speziell im Bereich der Sanitärversorgung in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe arbeiten wird. Unsere bewährte Urinaufbereitungsanlage möchten wir an so vielen Orten wir möglich einbauen und betreiben.

Was sind die grössten Herausforderungen innerhalb des Spin-Offs?
Alles unter einen Hut zu bringen. Im Moment ist die Hauptarbeit Akquisition und Konzeptarbeit. Wir möchten so bald als möglich weitere Projekte akquirieren und dort aktiv Umsetzen können. Mit unseren Kenntnissen können wir Lösungen entwickeln, die ein normales Ingenieurbüro vermutlich nicht in Betracht ziehen würde.

Bastian Etter
Bastian Etter ist diplomierter Umweltingenieur EPFL. Er arbeitet seit rund einem Jahrzehnt im Bereich dezentraler Abwasser- und Wasseraufbereitung. Ebenso lang arbeitet er an der Eawag, als Projektmitarbeiter im STUN-Projekt in Nepal, Projektkoordinator des VUNA-Projektes und aktuell als Koordinator der Forschungsplattform Water Hub im Forschungsgebäude NEST. Seit 2016 leitet er die Vuna GmbH als Geschäftsführer.

http://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/spin-off-der-eawag-zeigt-neue-wege-in-der-abwasseraufbereitung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=31964969a2654efc3b5cf7dead2e124d

(nach oben)


Geröll und Stein, des Klärwerks große Pein

Die Lösung brachte in Balingen ein Geröll- und Schwerstoff-Abscheider
Betriebsprobleme Aufgrund der topographischen Lage und insbesondere von Bautätigkeiten kommen im Zulaufgerinne der Kläranlage Balingen (Baden-Württemberg, Deutschland), vor allem bei Starkregenereignissen, große Mengen Kies und Sand, ja sogar große Steinbrocken, an. Teilweise haben die Steinbrocken ein Gewicht von bis zu 10 kg. Darüber hinaus sind auf dem Klärwerk bereits Schmutzfänger aus Gullys und Holzpfähle bis 1,5 m Länge angeschwemmt worden. Hierbei fragt man sich als Betriebsleiter schon, wie so etwas möglich ist. Diese Situation hatte zur Folge, dass der alte Grobrechen bei solchen Ereignissen regelmäßig blockierte und die Störstoffe aus dem Gerinne händisch entfernt werden mussten. Steine und andere Schwerstoffe, die vom Rechen hoch gefördert…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017

Autor
Siegfried Sautter
Betriebsleiter der ZV Abwasserreinigung Balingen
Mühlhalde 3, 72336 Balingen, Deutschland
Tel. +49 (0)74 33/900-412
E-Mail: info@za.balingen.de
Planung:
Ing. Büro Götzelmann + Partner GmbH
Friolzheimer Straße 3, 70499 Stuttgart, Stuttgart
Maschinen- und Elektrotechnik:
Rudolf Bischof GmbH
Maisteigstraße 21, 85386 Eching, Deutschland

(nach oben)


Wie kann ich die Moos- und Algenbildung auf einem Tropfkörper verhindern?

Der Abwasserbetrieb Warendorf betreibt im Münsterland (Nordrhein-Westfalen) auf der Kläranlage Hoetmar (3200 EW) eine Tropfkörperanlage in Kompaktbauweise. Es ist nicht mehr das jüngste Modell, aber immer noch gut genug, um als Nachreinigung betrieben zu werden. Durch die geringe biologische Belastung siedelte sich im Lauf der Zeit eine starke Algen- und Moosschicht auf der Oberfläche an. Diese behinderte eine gute Luftdurchströmung des Tropfkörpers, sodass es zeitweise sogar zu Phosphor-Rücklösungen im Tropfkörper kam. So stellte sich uns die Frage, was wir dagegen tun können. Eine Bekämpfung mit Chemikalien kam aus biologischen/ökologischen Gründen nicht in Betracht. Unsere Versuche, die Schicht manuell mittels Hochdruckreiniger oder durch einen scharfen Wasserstrahl zu zerstören, funktionierten nur bedingt und brachten langfristige keinen Erfolg. Zwei Mal beauftragten wir eine Tiefbaufirma, die oberste Schicht der Lavasteine händisch abgetragen. Doch der Aufwand…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3-2017

Autor
Bernhard Venherm, Abwassermeister
Abwasserbetrieb Warendorf
Freckenhorster Straße 43, 48231 Warendorf, Deutschland
Tel. +49 (0)25 81/54 17 42
E-Mail: bernhard.venherm@aw-waf.de

(nach oben)


Neue Studie: Kläranlagen scheiden Mikrofasern ab

Kläranlagen scheinen Mikrofasern, die über Waschmaschinen ins Abwasser gelangen, fast vollständig aus dem Abwasser zu entfernen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) in Auftrag gegeben hat. Experten des Instituts für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück untersuchten den Eintrag von Mikrofasern aus dem Waschen von Textilien ins Haushaltsabwasser. Betrachtet wurden unter anderem gebrauchte und neuwertige Sportbekleidung, Fleece-Jacken, Mützen Schals und Decken aus den synthetischen Materialien Polyester, Polyamid und Polyacrylnitril. Hintergrund ist der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt in Flüssen und Meeren. In der Studie wurden im Abwasser von Waschmaschinen erhebliche Mengen an Mikrofasern festgestellt. Der Eintrag von Polyamid und Polyester aus Sportbekleidung mit glatter Oberfläche lag im Durchschnitt bei 18 mg pro kg Wäsche, während Rückstandsmengen von Polyester oder Polyacrylnitril aus Textilien mit rauer Oberfläche (Fleece-Jacken, Wohn-Decken, Schals, Mützen, Strickjacken) im Durchschnitt 89 mg pro kg Wäsche betrugen. Die ausgewaschenen Mengen waren so groß, dass die Fasern nicht mehr gezählt, sondern nur gewogen werden konnten. Hochrechnungen der Daten ergeben, dass…

mehr: http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20170601_001

(nach oben)


Der Versuch einer elektrischen Phosphorelimination

Die Kläranlage Baruth/Mark liegt ca. 50 km südlich von Berlin und ist eine typische Rundbeckenkombianlage, das heißt eine Belebungsanlage mit gemeinsamer aerober Schlammstabilisierung (Abbildung 1). Sie wurde 1994 bis 1995 als 4000-EW-Anlage gebaut und reinigt das Abwasser der Stadt Baruth/Mark mit seinen Gemeinden. Im Lauf der Jahre wurden im Verbandsgebiet des Eigenbetriebs schwerpunktmäßig holzverarbeitende Betriebe (Spanplatten werk, Sägewerk, Blockheizkraftwerk) sowie Getränkeindustrie angesiedelt. Das machte eine Erweiterung der Kläranlage notwendig…

Den ganzen Artikel lesen sie unter: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 2-2017

Autor
Wolfgang Lehmann, Abwassermeister
Stadt Baruth/Mark
Eigenbetrieb WABAU
Ernst-Thälmann-Platz 4
15837 Baruth/Mark, Deutschland
Tel. ++ 49 (0)3 37 04/6 76 88
E-Mail: wabaubaruth@web.de

(nach oben)


Auf der Suche nach dem Indirekteinleiter

Praxiserfahrung einer Quecksilberhavarie

Einleitung
Die Kläranlage Zittau wurde 1996 nach dem Stand der Technik errichtet und nach dem Hochwasserschaden 2010 saniert bzw. wieder aufgebaut. Die Anlage ist für 85 000 EW ausgebaut und voll ausgelastet. Die Belastung resultiert aus 60 % kommunalen und 40 % industriellen Abwässern. Jährlich fallen bei der Abwasserbehandlung 3600 t Klärschlamm an, die teilweise in der Verbrennung entsorgt oder in der Kompostierung verwertet werden. Bei einer routinemäßigen Untersuchung unseres Klärschlamms am 30. September 2014 wurde mit 20,7 mg/kg eine Überschreitung des Quecksilber-Grenzwerts festgestellt. Der zulässige Grenzwert für die Entsorgung im Kraftwerk Boxberg liegt bei 10 mg/kg…

Den ganzen Artikel lesen sie unter:  https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 2-2017

Autor
Felix Heumer, Abwassermeister
Süd-Oberlausitzer Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft
mbH, Äußere Weberstraße 43
02763 Zittau, Deutschland
Tel. ++49 (0)35 83/57 15 14
E-Mail: Felix.Heumer@sowag.de

(nach oben)


Öleinleitung in eine Abwasseranlage

Der Abwasserverband Hall in Tirol – Fritzens betreibt die für 120 000 Einwohnerwerte bemessene Kläranlage in Fritzens und behandelt die Abwässer der angeschlossenen 16 Gemein¬den aus dem Großraum Hall – Wattens.
Die Kläranlage ist konzipiert als einstufige Belebungsanlage mit mechanischer Reinigung, bestehend aus Rechen, Sand- und Fettfang und Vorklärbecken, einer zweistraßigen Biologie mit Bio-P-Elimination, vorgeschalteter Denitrifikation und Nitrifi¬kation sowie Schlammfaulung und Gasverwertung in zwei Blockheizkraftwerken.
Das Einzugsgebiet ist geprägt durch große Industrie- und Gewerbegebiete und einem nur sehr geringen Tourismusanteil. Die mittlere Auslastung der Kläranlage Fritzens liegt zwischen 80 000 und 90 000 EW und ist über den Jahresverlauf gesehen sehr konstant.
Bereits seit Ende August 2013 kam es immer wieder zu Ölein¬leitungen (Heizöl Extra Leicht bzw. Diesel) in das Kanalsystem. Im Oktober 2013 war die Einleitung derart massiv, dass die Ni¬trifikation völlig zum Erliegen kam und die Biologie mit Fremd¬schlamm benachbarter Kläranlagen geimpft werden musste. Die genaue Herkunft des Öls konnte zum damaligen Zeitpunkt nicht eindeutig geklärt werden.
Die Abbildungen 1 und 2 veranschaulichen zum einen deut¬lich den Zeitraum der Einleitungen und der damit verbundenen Betriebsstörungen und zum anderen auch deren Ausmaß.

Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2017

Autoren
Ing. Christian Callegari, Mag. Barbara Kessel
Abwasserverband Hall in Tirol – Fritzens
6122 Fritzens, Innstraße 12, Österreich
Tel. +43 (0)52 24/5 53 28-335
E-Mail: kessel@abwasserverband.com

(nach oben)


Ertüchtigung und Sanierung von Abwasserteichanlagen

Abwasserteiche sind bei der kommunalen Abwasserbehand¬lung im ländlichen Raum Bayerns nach wie vor weit verbreitet. Mit etwa 800 Anlagen sind nahezu ein Drittel aller kommuna¬len Kläranlagen als belüftete (Abbildung 1)oder unbelüftete (Abbildung 2) Abwasserteiche ausgebildet [1]. Die meisten lie¬gen im Größenbereich bis 1000 E. Viele der Anlagen sind in die Jahre gekommen und müssen saniert, ertüchtigt oder erneuert werden. Hinzu kommt, dass aus Gründen des Gewässerschut¬zes nicht selten weitergehende Anforderungen hinsichtlich Ni¬trifikation zu stellen sind.

Nach den vorliegenden Erfahrungen können Abwasserteiche die Mindestanforderungen nach Anhang 1 der Abwasserver¬ordnung (AbwV) [2] für die Größenklassen 1 und 2 in der Re¬gel einhalten. Sind weitergehende Anforderungen zu stellen, stoßen diese Anlagen jedoch an ihre Grenzen.
Folgende Möglichkeiten kommen für die Sanierung, Ertüch¬tigung oder Erneuerung …
Den ganzen Artikel lesen sie unter:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2017

Autorin
Dipl.-Ing. (FH) Martina Stockbauer
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Referat 67 „Gewässerschutz bei der kommunalen und häuslichen Abwasserentsorgung“
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160, 86179 Augsburg, Deutschland
E-Mail: martina.stockbauer@lfu.bayern.de

(nach oben)


Videotechnik für den wirtschaftlichen Betrieb abgelegener Teichkläranlagen

Teichkläranlagen in ländlichen Regionen Der Bau von Teichkläranlagen wurde bis in die 1990er-Jahre stark gefördert: Auch heute sind sie in ländlichen Gebieten noch wichtige Stützen der kommunalen Abwasserwirtschaft. Aller-dings hat sich in ländlichen Regionen in den letzten Jahren eini- ges getan. Es gab tiefgreifende strukturelle Veränderungen, denn viele kleinere Kommunen betreiben ihre Infrastruktur zur Ab- wasserentsorgung nicht mehr selbst, sondern haben sie an leis-tungsfähige, größere Betreiber, wie zum Beispiel an unseren Ab- wasserverband Oberhessen (AVOH) abgegeben. Einer der Grün- de für diese Entwicklung ist der verstärkte demographische Wandel in ländlichen Gebieten. Aufgrund sinkender Bevölke- rungszahlen sind dort die Anlagen zur Abwasserentsorgung nur noch schwer wirtschaftlich zu betreiben. Wegen der prekären Haushaltslage vieler Kommunen ist auch die Finanzierung not- wendiger Modernisierungen häufig nicht mehr zu stemmen.
Die Herausforderung im Betrieb Teichkläranlagen sind aufgrund der überschaubaren Technik und der hohen Prozessstabilität eigentlich ideale Anlagen für den ländlichen Raum in dem ja ausreichend Fläche…
Den ganzen Artikel lesen sie unter:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-Infos
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2017

(nach oben)

Meldungen zur Spurenstoff-Elimination 2019

0
Dezember 2019
Modernisierung von Kläranlagen – Medikamente und Chemie im Abwasser: Wer zahlt? 
Oktober 2019
ARA-Nachrüstungen reduzieren Mikroverunreinigungen 
ECD warnt vor zunehmender Belastung des Grundwassers durch Arzneimittelrückstände 
August 2019
Micropoll: Die Anleitung für Schüttelversuche mit PAK ist online! 
Micropoll: Der Bericht mit Erfahrungen zum 1. Betriebsjahr der Spurenstoff-Stufe auf der ARA Thunersee ist online! 
Spurenstoffe im Wasserkreislauf – Vierte Reinigungsstufe und Herstellerverantwortung in der Diskussion 
Micropoll: Der Bericht „Pulveraktivkohle: Verfahren und Abtrennstufen“ ist online!  
Nanopartikel katalysieren Chemikalien-Zersetzung 
Juli 2019
2. Betreiber-Erfahrungsaustausch Aktivkohle – Protokoll  
Abwasser: Nanopartikel katalysieren Chemikalien-Zersetzung 
Nanopartikel gegen Mikroverunreinigungen 
Mai 2019
Aktivkohle zur Spurenstoffelimination. DWA-Publikation fast derzeitigen Wissensstand zusammen 
ETH entwickelt neue Methode zur Beseitigung von Problemstoffen 
Projekt BioSorb setzt auf nachhaltige Adsorbenzien zur Spurenstoffelimination 
Resistente Bakterien auch in europäischen Kläranlagen auf dem Vormarsch 
Entwicklung eines biokatalytisch arbeitenden Biofilters auf Basis zellularer metallischer Werkstoffe für den gezielten Abbau von Xenobiotika – XenoKat 
Finanzierungssymposium Spurenstoffe 
Fachtagung „Elimination von Spurenstoffe – alles vorgespurt?“ in Luzern  
Wissenschaftler der Eawag haben erforscht, wie sich Substanzen aus der Landwirtschaft und geklärtes Abwasser auf das Leben in Flüssen und Bächen auswirken 
Kläranlagen können Risiko durch resistente Bakterien reduzieren  
März 2019
Spurenstoffelimination in Deutschlands grösster Ozonungsanlage in Aachen  
Pilotversuch auf der ARA Bülach abgeschlossen 
Forscher erproben neues Verfahren zur Spurenstoffentfernung auf Kläranlagen  
Mikroschadstoffe: IKSR empfiehlt zusätzliche Reinigungsstufe für Kläranlagen 
Februar 2019
Wahl und Qualitätssicherung von Pulveraktivkohle (PAK)  
Antibiotika in Gülle: Biogasanlage keine Barriere 
Inbetriebnahme der Ozonung auf der ARA Bassersdorf  
Pilotversuch mit GAK im Wirbelbett auf der ARA Langmatt  
Projekt Primärenergieverbrauch und Treibhauseffekt von MV-Stufen  
Elimination von Mikroverunreinigungen auf ARA 
Resistenzen schmuggeln sich durch Kläranlagen 
GAK-Filtration im DynaSand-System auf der ARA Moos  
Überraschender Fund von Schadstoffen in Flohkrebsen 
Schlussbericht des Projekts „Aktivkohle-Schlupf aus Reinigungsstufen zur Elimination von Mikroverunreinigungen“ 

Modernisierung von Kläranlagen – Medikamente und Chemie im Abwasser: Wer zahlt?

Medikamente und Chemikalien im Abwasser belasten die Kläranlagen – steigende Abwassergebühren für alle drohen. Experten sehen die Industrie in der Pflicht, doch die wehrt sich.
Die Technik der deutschen Klärwerke ist nicht mehr zeitgemäß. Die Reinigung der Abwässer muss in ganz Deutschland nachgerüstet werden – wegen des ständig steigenden Medikamentenkonsums und immer mehr unbekannter Chemikalien in Bächen und Flüssen.
Allein im Rhein werden derzeit 2.500 noch nicht identifizierte Mikroschadstoffe…mehr:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klaeranlagen-in-deutschland-veraltet-100.html von Andreas Halbach

(nach oben)


ARA-Nachrüstungen reduzieren Mikroverunreinigungen

Die nachgerüstete ARA Thunersee leistet einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die Mikroverunreinigungen der Aare. Das geht gemäss Nachrichtenagentur Keystone-SDA aus dem neusten Gewässerbericht hervor, den der Kanton Bern veröffentlicht hat.

Erstmals seit einem Jahrzehnt haben sich die Fachleute des Gewässer- und Bodenschutzlabors wieder vertieft mit der Ökologie der Aare beschäftigt. Deren Wasserqualität halten sie allgemein für «gut bis sehr gut» Allerdings nehme die chemische Belastung von der Quelle in den Alpen bis zur Kantonsgrenze bei Murgenthal zu. Signifikant reduzieren könne man die Mikroverunreinigungen…mehr:

https://www.aquaetgas.ch/de/aktuell/branchen-news/20190917-aare-ara-nachrüstungen/

(nach oben)


ECD warnt vor zunehmender Belastung des Grundwassers durch Arzneimittelrückstände

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat vor einer zunehmenden Belastung des Grundwassers durch Arzneimittelrückstände gewarnt. Die Situation werde sich mit steigendem Arzneimittelkonsum verschärfen, der mit dem Wirtschaftswachstum, der Überalterung der Bevölkerung, den Fortschritten im Gesundheitswesen sowie der Zunahme der Vieh- und Fischzucht einhergeht, erklärte die OECD und verwies auf ihren Bericht „Pharmaceutical Residues in Freshwater“, der Ende September 2019 erscheint. Letztendlich sei ein Lebenszyklusansatz erforderlich, der einen Policy-Mix aus quellenorientierten, nutzungsorientierten und End-of-Pipe-Maßnahmen kombiniert, um Arzneimittel über ihren gesamten Lebenszyklus effektiv zu überwachen und ihren Eintrag in Gewässer zu reduzieren. Hierbei müssten Regierungen wirtschaftliche und regulatorische Impulse geben.
Die Steigerungsrate bei der Herstellung und Diversifizierung von Arzneimitteln übersteigt die der meisten bislang anerkannten Faktoren des globalen Wandels, wie steigende Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre, Nährstoffbelastung, Zerstörung von Lebensräumen und Verlust der biologischen Vielfalt, betont die OECD. Dies habe zu ihrem weit verbreiteten Vorkommen in der aquatischen Umwelt auf der ganzen Welt geführt. Viele pharmazeutische Wirkstoffe kämen weltweit in Böden, Biota, Sedimenten, Oberflächenwasser, Grundwasser und Trinkwasser vor.
Derzeit gibt es laut Bericht etwa 4.000 Human- und Tierarzneiwirkstoffe. Sehr hohe Konzentrationen hiervor seien in industriellen Abwässern und Einleitgewässern in China, Indien, Israel, Korea und den USA zu finden. In Deutschland werde der Arzneimittelkonsum von 2015 bis 2045 um 43 bis 67 Prozent zunehmen.
Bestimmte Arzneimittel verursachen nachweislich unerwünschte Auswirkungen auf die Ökosysteme und beeinflussen die Sterblichkeit, die Physiologie, das Verhalten und die Fortpflanzung von Lebewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Unter den für den Menschen bestimmten Arzneimitteln seien Hormone, Antibiotika, Analgetika, Antidepressiva und Krebsmedikamente von großer Bedeutung. Bei den Tierarzneien seien es Hormone, Antibiotika und Parasiten abtötende Wirkstoffe. So verursachten beispielsweise hormonelle Kontrazeptiva die Feminisierung von Fischen und Amphibien, während Antidepressiva das Verhalten der Fische dahingehend verändern, dass sie weniger risikoavers und somit anfälliger für Raubtiere werden. Die übermäßige Verwendung und Abgabe von Antibiotika in Gewässer verschärfe das Problem multiresistenter Keime.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

(nach oben)


Micropoll: Die Anleitung für Schüttelversuche mit PAK ist online!

Hier zu finden:
https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/02_Technische_Verfahren/03_Aktivkohle/190620_Anleitung_Sch%C3%BCttelversuche-final.pdf

(nach oben)


Micropoll: Der Bericht mit Erfahrungen zum 1. Betriebsjahr der Spurenstoff-Stufe auf der ARA Thunersee ist online!

Hier zu finden: http://www.arathunersee.ch/site/assets/files/1025/betriebsbericht_pak.pdf

(nach oben)


Spurenstoffe im Wasserkreislauf – Vierte Reinigungsstufe und Herstellerverantwortung in der Diskussion

Die Wasserwirtschaft warnt vor der zunehmenden Belastung der Gewässer durch Schadstoffe und insbesondere Spurenstoffe. Diese chemischen Substanzen, die in geringsten Konzentrationen vorkommen, stehen seit einigen Jahren im Interesse von Wissenschaft und Wasserwirtschaft, denn aufgrund der Fortschritte in der Analytik können Wissenschaftler heute geringste Stoffkonzentrationen in der Umwelt nachweisen. Spurenstoffe bzw. Mikroverunreinigungen gelangen durch den Gebrauch von Alltagsprodukten, aber auch durch Chemieunfälle und illegale Einleitungen in die Gewässer.

Viele Spurenstoffe gelangen mit dem Abwasser in die Kläranlagen. Die heute in Kläranlagen eingesetzten biologischen Aufbereitungsverfahren können zwar einige organische Spurenstoffe im Abwasser relativ gut beseitigen. Andere Substanzen dagegen, darunter auch Arzneimittel, werden nicht oder nur ungenügend entfernt. Daher werden bundesweit Verfahren der vierten Reinigungsstufe erprobt, die Spurenstoffe zum Beispiel durch Ozon oder Aktivkohle aus dem Abwasser entfernen.

Hier stellt sich unter anderem die Frage, ob die generelle Einführung einer vierten Reinigungsstufe in kommunalen Kläranlagen sinnvoll ist. In der Diskussion ist bei dem Thema aber auch, ob eine Stärkung des Verursacherprinzips dem Gewässerschutz dienlich wäre.

Der Bundesrat spricht sich für mehr Gewässerschutz und die Verringerung von Arzneimitteleinträgen in Gewässer aus, was auf die Zustimmung des Verbandes kommunaler Unternehmen stößt.
Auch der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) rät, bei Antibiotikaeinträgen an der Quelle anzusetzen. Bereits der Eintrag von Antibiotika in die Umwelt und die Gewässer ist zu verringern, so das Beratergremium der Bundesregierung.

Bei flüssigen und festen Kunststoffzusätzen in Kosmetika und anderen Pflegeprodukten setzt die Länderkammer auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller. Diese Forderung nach dem Verursacherprinzip findet die Zustimmung des BDEW.

Der Umweltverband BUND fordert im Hinblick auf die Einträge von Mikroplastik ein mit konkreten Zeitvorgaben versehenes Verbot.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat sich dem Thema der Duftstoffe aus Wasch- und Reinigungsmitteln, die in die Kläranlagen gelangen, gewidmet. Sie sollten nach Auffassung des UBA systematisch recherchiert und dokumentiert werden.

Die Entfernung von Kunststoff einschließlich Mikroplastik aus Abwasser durch Kläranlagen mit biologischer Reinigungsstufe ist dem UBA zufolge sehr erfolgreich – bei Mischwasserabschlägen und Abwasser aus der Trennkanalisation müsse die Behandlung aber verbessert werden.
Bei einem anderen möglichen Eintragspfad für Schadstoffe, den Unfällen auf Biogasanlagen, setzt die Behörde mit Blick auf den Gewässerschutz auf eine eigene Verordnung.

Das UBA hat darüber hinaus bekannt gegeben, dass die Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln und deren relevanten Abbauprodukten rückläufig ist. Das habe eine Datenauswertung von über 14.000 Messstellen für den Zeitraum 2013 bis 2016 ergeben. Der Rückgang liege vor allem daran, dass bestimmte Wirkstoffe nicht mehr zugelassen seien. Die Belastung mit noch zugelassenen Stoffen sei dagegen gleichbleibend hoch.
Von Bedeutung ist auch das Verhalten der Verbraucher. Eine Kampagne in NRW setzt beim Problembewusstsein der Bevölkerung an.

Bundesweit kommen verstärkt zusätzliche Renigungsstufen auf Kläranlagen zum Einsatz. So erhält die Kläranlage Tübingen eine Ozonungsanlage, die Spurenstoffe aus dem Abwasser herausfiltert.

Mehr zum Thema Spurenstoffe lesen Sie in unserem wöchentlichen Brancheninformationsdienst EUWID Wasser und Abwasser, der in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheint. Die Fachzeitung informiert Leser mit knappem Zeitbudget kompakt über die relevanten Entwicklungen in der Wasser- und Abwasserbranche.

(nach oben)


Micropoll: Der Bericht „Pulveraktivkohle: Verfahren und Abtrennstufen“ ist online!

Er gibt eine Übersicht der verschiedenen PAK-Verfahren und -Abtrennstufen und ihre Leistung in Bezug auf den AK-Rückhalt.

Mehr unter:
https://www.micropoll.ch/aktuell/

(nach oben)


Nanopartikel katalysieren Chemikalien-Zersetzung

Mikroschadstoffe künftig einfacher entfernen ?
Abwasser ist mit einer Vielzahl von chemischen Substanzen belastet. Viele Käranlagen können diese nicht vollständig entfernen.
Chemikalien-Rückstände gelangen mit Medikamenten, Putzmitteln oder Kosmetik zuhauf in unsere Abwässer – und können daraus in den heutigen Kläranlagen bislang nicht vollständig, nur sehr aufwändig oder sogar gar nicht entfernt werden. Nun haben Forscher einen neuen Nanopartikel-basierten Ansatz entwickelt, der solche Mikroschadstoffe künftig einfacher entfernen könnte – per beschleunigter Zersetzung.
Zürich/Schweiz – Wir alle nutzen in unserem Alltag eine Vielzahl von chemischen Substanzen. Kosmetikartikel, Medikamente wie Antibiotika oder Hormone in Antibabypillen, Pflanzendünger, Reinigungsmittel – alle diese Verbindungen erleichtern zwar unser Leben. Doch für die Umwelt hat der Einsatz dieser Produkte ungünstige Folgen. Denn viele dieser Verbindungen können in den heutigen Kläranlagen nicht vollständig aus dem Abwasser beseitigt werden. Als Mikroschadstoffe gelangen sie in der Folge …mehr:

https://www.process.vogel.de/abwasser-nanopartikel-katalysieren-chemikalien-zersetzung-a-832171/?cmp=nl-254&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654
ETH Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

(nach oben)


2. Betreiber-Erfahrungsaustausch Aktivkohle – Protokoll

Datum: 28. Mai 2019,

Einführung
B. Bangerter begrüsst alle Anwesenden.
A. Meier weist auf die wertvolle Gelegenheit dieses Treffens für einen Austausch hin. Das Ziel ist, dass die Informationen zwischen den Betreibern von verschiedenen Sprachregionen in der Schweiz und von Deutschland fliessen. Zudem hilft ein Austausch zwischen Betreibern und Ingenieuren, die Projekte zu optimieren und das Verständnis für die jeweils andere Sichtweise zu fördern.
Gegenwärtig sind in der Schweiz fünf Aktivkohle-Anlagen in Betrieb, davon zwei Ulmer-Verfahren, ein GAK im Schwebebett, eine Dosierung von PAK vor den Sandfilter und eine PAK-Dosierung in die Belebtschlamm-Biologie. Zahlreiche Projekte sind in Planung. Mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Verfahren/190614_Protokoll_2._Treffen_Erfa_AK.pdf

(nach oben)


Abwasser: Nanopartikel katalysieren Chemikalien-Zersetzung

Chemikalien-Rückstände gelangen mit Medikamenten, Putzmitteln oder Kosmetik zuhauf in unsere Abwässer – und können daraus in den heutigen Kläranlagen bislang nicht vollständig, nur sehr aufwändig oder sogar gar nicht entfernt werden. Nun haben Forscher einen neuen Nanopartikel-basierten Ansatz entwickelt, der solche Mikroschadstoffe künftig einfacher entfernen könnte – per beschleunigter Zersetzung.

Zürich/Schweiz – Wir alle nutzen in unserem Alltag eine Vielzahl von chemischen Substanzen. Kosmetikartikel, Medikamente wie Antibiotika oder Hormone in Antibabypillen, Pflanzendünger, Reinigungsmittel – alle diese Verbindungen erleichtern zwar unser Leben. Doch für die Umwelt hat der Einsatz dieser Produkte ungünstige Folgen. Denn viele dieser Verbindungen können in den heutigen Kläranlagen nicht vollständig aus dem Abwasser beseitigt werden. Als Mikroschadstoffe gelangen sie in der Folge in die Umwelt und belasten Fauna und Flora in unseren Gewässern.

Entfernung von Mikroschadstoffen bisher aufwändig
Im Rahmen einer Revision des Gewässerschutzgesetzes hat das Parlament deshalb im Jahr 2014 beschlossen, bis 2040 ausgewählte Kläranlagen der Schweiz mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen auszurüsten. Obwohl die Finanzierung grundsätzlich gesichert ist, stellt das Vorhaben die Betreiber der Kläranlagen vor eine Herausforderung. Denn die kritischen Stoffe lassen sich nur mit aufwändigen Verfahren beseitigen, die in der Regel auf Ozon, Aktivkohle oder Licht basieren.

Mit Nanopartikeln Abbau den Abbau von Chemikaline-Rückständen fördern
Forscher des ETH-Instituts für Robotik und Intelligente Systeme haben nun einen Ansatz entwickelt, mit dem man diese Substanzen möglicherweise auf elegante Weise einfacher beseitigen kann. Mithilfe von so genannten multiferroischen Nanopartikeln gelang es ihnen, die Zersetzung von Chemikalien-Rückständen in verunreinigtem Wasser anzuregen. Die Nanopartikel sind dabei nicht direkt in die chemische Reaktion involviert, sondern beschleunigen als Katalysatoren die Umwandlung der Substanzen in harmlose Verbindungen.
„Solche Nanopartikel werden in der Industrie bereits an verschiedenen Orten als Katalysatoren bei chemischen Reaktionen eingesetzt“, erklärt Salvador Pané, der als Senior Scientist diese Forschung maßgeblich vorangetrieben hat. „Nun konnten wir zeigen, dass sie auch bei der Reinigung von Abwasser hilfreich sein können.“

Reduktion von Medikamenten-Rückständen um 80 Prozent
Am Beispiel von verschiedenen organischen Pigmenten, wie sie beispielsweise in der Textilindustrie verwendet werden, können die Forschenden zeigen, wie wirksam ihr Ansatz ist. Bild links vor der Behandlung, rechts nach der Behandlung.

Für ihre Versuche haben die Forschenden wässrige Lösungen mit Spuren von fünf weit verbreiteten Medikamenten verwendet. Die Experimente bestätigen, dass die Nanopartikel die Konzentration dieser Substanzen im Wasser um mindestens 80 Prozent reduzieren können. „Darunter waren auch zwei Substanzen, die sich mit der herkömmlichen Methode mit Ozon nicht beseitigen lassen“, unterstreicht Fajer Mushtaq, Doktorandin in der Gruppe, die Bedeutung dieser Ergebnisse.

„Bemerkenswert ist, dass wir mithilfe des Magnetfelds die Wirkung der Nanopartikel präzis steuern können“, erklärt Xiangzhong Chen, der als Postdoktorand ebenfalls in das Projekt involviert war. Die Nanopartikel haben einen Kern aus Cobalt-Ferrit, der von einem Mantel aus Bismut-Ferrit

https://www.laborpraxis.vogel.de/abwasser-nanopartikel-katalysieren-chemikalien-zersetzung-a-831268/?cmp=nl-297&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

(nach oben)


Nanopartikel gegen Mikroverunreinigungen

Problemstoffe im Abwasser effizient beseitigen

Viele Problemstoffe können in den heutigen Kläranlagen nicht vollständig aus dem Abwasser beseitigt werden
Mikroverunreinigungen sind eine große Belastung für unsere Gewässer. Sie aus dem Abwasser zu beseitigen, ist technisch jedoch sehr aufwändig. ETH-Forschende haben nun einen Ansatz entwickelt, mit dem sich diese problematischen Substanzen effizient beseitigen lassen.
Zürich/Schweiz – Wir alle nutzen in unserem Alltag eine Vielzahl von chemischen Substanzen. Kosmetikartikel, Medikamente, Antibabypillen, Pflanzendünger, Reinigungsmittel – alle diese Verbindungen erleichtern zwar unser Leben. Doch für die Umwelt hat der Einsatz dieser Produkte ungünstige Folgen. Denn viele dieser Verbindungen können in den heutigen Kläranlagen nicht vollständig aus dem Abwasser beseitigt werden. Als Mikroschadstoffe gelangen sie in der Folge in die Umwelt und belasten Fauna und Flora in unseren Gewässern.
Im Rahmen einer Revision des Gewässerschutzgesetzes hat das Parlament deshalb im Jahr 2014 beschlossen, bis 2040 ausgewählte Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe…mehr:

https://www.process.vogel.de/problemstoffe-im-abwasser-effizient-beseitigen-a-832628/?cmp=nl-254&uuid=1DC4B9E7-1718-4A70-B3EA-0C6A17F0F654

(nach oben)


Aktivkohle zur Spurenstoffelimination. DWA-Publikation fast derzeitigen Wissensstand zusammen

Der Einsatz von Aktivkohle oder von Ozon wie auch eine kombinierte Anwendung beider Betriebsmittel wird derzeit in der Fachwelt als Möglichkeit angesehen, gelöste organische Spurenstoffe aus dem Abwasser zu entfernen. Um Betreibern, Planern und Genehmigungsbehörden einen Überblick über den gegenwärtigen Wissensstand an die Hand zu geben, hat die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) den Themenband „Aktivkohleeinsatz auf kommunalen Kläranlagen zur Spurenstoffentfernung – Verfahrensvarianten, Reinigungsleistung und betriebliche Aspekte“ herausgegeben. Er legt verschiedene Teilaspekte zur Aktivkohleanwendung dar. Die Ausführung …mehr:

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190507_003

Der Themenband T1/2019 umfasst 108 Seiten und kann über info@dwa.de oder den DWA-Shop (www.dwa.de/shop) bestellt werden. Er kostet 97,50 Euro (fördernde DWA-Mitglieder zahlen 78 Euro) und ist als Papierversion oder als E-Book im PDF-Format (ISBN Print: 978-3-88721-797-6 und ISBN E-Book: 978-3-88721-798-3) erhältlich.

(nach oben)


ETH entwickelt neue Methode zur Beseitigung von Problemstoffen

Problemstoffe – beispielsweise aus Medikamenten oder Putzmitteln – lassen sich nur schwer aus Abwässern beseitigen. ETH-Forschende haben jetzt einen Ansatz entwickelt, wie der dafür notwendige Aufwand reduziert werden kann – dank multiferroischer Nanopartikel.
Bis 2040 will der Bund rund hundert Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe aufrüsten, die 80 Prozent der Schadstoffe aus Medikamenten, Pflanzenschutzmitteln,…mehr:

https://www.volksblatt.li/nachrichten/Schweiz/Vermischtes/sda/305676/eth-entwickelt-neue-methode-zur-beseitigung-von-problemstoffen

(nach oben)


Projekt BioSorb setzt auf nachhaltige Adsorbenzien zur Spurenstoffelimination

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT entwickeln neue Adsorptionsmittel für die Eliminierung von Spurenstoffen in kommunalen Abwässern. Das Projekt BioSorb setze auf nachhaltige Adsorbenzien, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und weitere Vorteile gegenüber der bisher verwendeten Aktivkohle haben, teilte das Institut mit.
Die in Kläranlagen eingesetzte Aktivkohleadsorption könne Spurenstoffe nur zum Teil zurückhalten, so Fraunhofer UMSICHT. Hinzu komme, dass Aktivkohle ein fossiler Rohstoff sei, der in erster Linie unpolare oder wenig polare Substanzen binden könne. Polare und ionisierte Stoffe hingegen blieben meist im Wasser zurück.
Ziel sei, dass die Adsorbenzien ressourcenschonender und selektiver vorgehen, erklärte das Institut. Besonders proteinbasierte Materialien seien vielversprechende Biosorbenzien, da diese weltweit in großem Umfang und oft sogar als Abfallstoffe vorhanden seien. Das Projekt werde zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM durchgeführt.
In einem ersten Schritt soll beim Fraunhofer UMSICHT zunächst ein Screening verschiedener proteinhaltiger Materialien durchgeführt werden, hieß es weiter. Die natürlich nachwachsenden Rohstoffe würden genau untersucht und in ersten Adsorptionsversuchen in kleinem Maßstab auf ihre Eignung getestet. Erste Versuche hätten gezeigt, dass oftmals eine einfache chemische Behandlung – wie eine Kombination aus Säure- und Wärmebehandlung – die Adsorptionsfähigkeit deutlich verbessern könne.
Anschließend sollen laut Fraunhofer UMSICHT im Rahmen einer groß angelegten Versuchsreihe vielversprechende Materialien auf ihre Wirksamkeit als Adsorbenz gegenüber Perfluorbutansulfonsäure (PFBS) geprüft werden.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben von EUWID Wasser und Abwasser, die in der Regel dienstags als E-Paper und Printmedium erscheinen.

(nach oben)


Resistente Bakterien auch in europäischen Kläranlagen auf dem Vormarsch

In Deutschland werden in Human- und Veterinärmedizin jeweils 700 bis 800 t Antibiotika pro Jahr verschrieben (Stand 2014). Das EU-Projekt JPI StARE (Stopping Antibiotic Resistance Evolution in the Environment) hat sich zum Ziel gesetzt, gezielt an kommunalen Kläranlagen, die Evolution von Antibiotikaresistenzen zu erfassen und deren Ausbreitung in der Umwelt zu stoppen.
In Deutschland werden in Human- und Veterinärmedizin jeweils 700 bis 800 Tonnen Antibiotika pro Jahr verschrieben (Stand 2014). Je mehr Antibiotika eingesetzt werden, desto höher wird der Selektionsdruck auf Bakterien, resistent oder sogar multiresistent zu werden. „Wenn wir gegen die Ausbreitung resistenter Bakterien nicht entschlossen vorgehen, wird die Behandlung vieler Infektionskrankheiten immer schwieriger oder sogar unmöglich“, sagt …mehr:

https://www.gwf-wasser.de/aktuell/forschung-entwicklung/24-04-2019-resistente-bakterien-auch-in-europaeischen-klaeranlagen-auf-dem-vormarsch/

(nach oben)


Entwicklung eines biokatalytisch arbeitenden Biofilters auf Basis zellularer metallischer Werkstoffe für den gezielten Abbau von Xenobiotika – XenoKat

Motivation: Xenobiotika werden durch den Menschen in die Stoffkreisläufe der Natur eingebracht.

Es sind Hormone, Schmerzmittel, Antibiotika sowie chemische Substanzen, die natürlich in der Umwelt nicht vorkommen. Die bestehenden dreistufigen kommunalen Wasser- und Abwasserreinigungsanlagen sind nur teilweise in der Lage diese Frachten zu eliminieren, viele Xenobiotika gelangen so über das Wasser in die Umwelt; man spricht mittlerweile von anthropogenen Fußabdrücken, welche die menschliche Population weltweit hinterlässt. Die Auswirkungen auf bestimmte Wasserorganismen und Tiere wurden schon umfangreich publiziert. Einige Länder haben bereits Maßnahmen zur Entfernung der Xenobiotika veranlasst, die Einführung einer vierten Reinigungsstufe an den Kläranlagen steht europaweit…mehr:

https://tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/cimtt/ressourcen/dateien/Dossier-XenoKat.pdf?lang=de

(nach oben)


Finanzierungssymposium Spurenstoffe

Symposium zur Finanzierung von Maßnahmen zur Reduzierung von Spurenstoffen in Gewässern

Wie können Maßnahmen zur Reduzierung von Spurenstoffen in den Gewässern finanziert werden? Das war das Thema eines vom Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium ausgerichteten Symposiums am 22. und 23. Januar 2019 in Berlin. 130 Gäste aus Deutschland und dem benachbarten Ausland waren der Einladung gefolgt. Nun sind die Diskussionsergebnisse und Vorträge nachzulesen.
Die gesamte Bandbreite der Stakeholder sowie eine Vielzahl anschaulicher und präziser Impulsvorträge sorgten für eine intensive Debatte über die Vor- und Nachteile sowie die rechtlichen Grenzen aller möglichen Finanzierungsinstrumente.

Es bestand Konsens in folgenden Punkten:
1. Forderung nach mehr Verursachergerechtigkeit. Die Hersteller- und Produktverantwortung waren unbestritten. Keine Einigkeit gab es über die Art ihrer Wahrnehmung.
2. Die Finanzierung der 4. Reinigungsstufe ist nicht losgelöst von der insgesamt notwendigen Finanzierung auch von anderen Maßnahmen zur Spurenstoffreduzierung zu betrachten.
3. Das Abwasserabgabengesetz ist novellierungsbedürftig.
Dissens bestand in folgenden Punkten:
1. Produktabgaben wurden insbesondere von den betroffenen Stakeholdern abgelehnt. Dies gilt auch für eine Säulenlösung zur Finanzierung der vierten Reinigungsstufe (über Gebühren, Abwasserabgabe und produktbezogene Abgaben).
2. Eine Finanzierung ausschließlich über die Abwasserabgabe wird von den Kommunalverbänden abgelehnt.
3. Maßnahmen zur Umsetzung der Hersteller- und Produktverantwortung
Als Kriterien für die Bewertung von Finanzierungsinstrumenten wurden in der Veranstaltung herausgearbeitet:
1. Wirksamkeit
2. Effizienz
3. Verfassungskonformität
4. Praktikabilität, Vollziehbarkeit, Transaktionskosten
5. Steuerungsfähigkeit
6. Verteilungsgerechtigkeit
An diesen Kriterien werden sich zukünftige Finanzierungsvorschläge messen lassen müssen. Die Vorträge der Veranstaltung sind unter https://finanzierungssymposium-spurenstoffe.de/beitraege nachzulesen.

https://www.umweltbundesamt.de/themen/finanzierungssymposium-spurenstoffe

(nach oben)


Fachtagung „Elimination von Spurenstoffe – alles vorgespurt?“ in Luzern

Am 14. März verliessen die 150 Teilnehmer den Panoramasaal des Hôtels Seeburg mit neuen Ideen und Eindrücken – ist alles vorgespurt im Bereich Elimination von Mikroverunreinigungen ? Fast: die Erfahrungen häufen sich an, neue Umsetzungen sind am Laufen, neue Herausforderungen erwarten uns! Mehr:

https://www.micropoll.ch/de/aktuell/

(nach oben)


Wissenschaftler der Eawag haben erforscht, wie sich Substanzen aus der Landwirtschaft und geklärtes Abwasser auf das Leben in Flüssen und Bächen auswirken

Kläranlagen und die Landwirtschaft sind hauptverantwortlich für Verunreinigungen in Flüssen und Bächen. Über die Kläranlagen gelangen Medikamentenrückstände, Nährstoffe, Biozide, resistente Bakterien und Schwermetalle in die Gewässer. Aus der Landwirtschaft stammen vor allem Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln, Feinsedimenten und Nährstoffen.
Bisher war wenig darüber bekannt, mehr:

https://www.aargauerzeitung.ch/limmattal/landwirtschaft-ist-schaedlicher-als-geklaerte-abwaesser-134260087

(nach oben)


Kläranlagen können Risiko durch resistente Bakterien reduzieren

Multiresistente Keime sind ein großes Problem. Die antibiotikaresistente Bakterien breiten sich auch in der Umwelt aus, zum Beispiel im Wasser. Doch Kläranlagen können bei der Bekämpfung der Bakterien helfen.

Dresden/Helsinki
Kläranlagen spiegeln die Situation von Antibiotika-Resistenzen in einer Region recht zuverlässig wider. Eine europäische Vergleichsstudie zeigt die Belastung mit Resistenzgenen für sieben Länder, darunter Deutschland. Demnach können moderne Kläranlagen die Verbreitung von Resistenzgenen verringern, wie das Team um Katariina Pärnänen von der Universität Helsinki und David Kneis von der Technischen Universität Dresden im Fachblatt „Science Advances“ betonen….mehr:

http://www.kn-online.de/Nachrichten/Wissen/Klaeranlagen-koennen-Risiko-durch-resistente-Bakterien-reduzieren

(nach oben)


Spurenstoffelimination in Deutschlands grösster Ozonungsanlage in Aachen

In Deutschland hat der Wasserverband Eifel-Rur auf der Kläranlage Aachen-Soers 2017 eine grosstechnische Abwasserozonungsanlage zur Vollstrombehandlung errichtet. Das Ozon wird vor Ort aus Flüssigsauerstoff mittels dreier Ozongeneratoren produziert, welche zusammen maximal 32.4 kg O3/h erzeugen. Über insgesamt 112 Keramik-Diffusoren, aufgeteilt auf zwei Strassen und jeweils zwei…mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Pilotversuch auf der ARA Bülach abgeschlossen

Die Kläranlage Bülach führt seit 2015 einen großtechnischen Versuch mit granulierter Aktivkohle durch. Nach gut 4 Jahren Betrieb ist geplant die Untersuchungen 2019 abzuschliessen. Ein Schlussbericht mit spannenden Erkenntnissen ist auf Mitte 2019 geplant. Mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Forscher erproben neues Verfahren zur Spurenstoffentfernung auf Kläranlagen

BMBF-Verbundprojekt eloise verknüpft umweltfreundliche Energieerzeugung und Abwasserreinigung
Mit einem neuen Verfahren wollen Forscher Wasserstoff aus erneuerbaren Energien erzeugen und dabei Mikroschadstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser entfernen. Die Verfahrenskette aus Elektrolyse zur Produktion von Wasserstoff und ozonbasierter Spurenstoffentfernung soll in einer Pilotanlage auf der Kläranlage Kaiserslautern erprobt werden. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte zweijährige Verbundprojekt eloise, das kürzlich gestartet ist, wird von fünf Partnern aus Wasserwirtschaft und Wissenschaft durchgeführt: Wupperverbandgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH, Anleg GmbH, DBI Gas- und Umwelttechnik GMBH, Kaufmann Umwelttechnik GmbH und Technische Universität Kaiserslautern.
Die Produktion von Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Bei der Elektrolyse von Wasser mittels regenerativ erzeugtem Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen fällt neben „grünem“ Wasserstoff als Abfallprodukt jedoch in hohem Maße Sauerstoff an, der bisher nicht genutzt wird. Das Projekt eloise will daher die Bereiche Energieerzeugung und Abwasserreinigung in einem neuen Ansatz miteinander verknüpfen. Der erzeugte Sauerstoff soll hierbei als Grundstoff für die Herstellung von Ozon verwendet werden. Dieses setzen die Forscher ein, um Mikroschadstoffe wie Arzneimittel und Industriechemikalien aus Abwasser zu entfernen. Ziel ist es, eine abgestimmte Verfahrenskette von der Elektrolyse über die ozonbasierte Spurenstoffentfernung bis zur nachgeschalteten biologischen Beseitigung möglicher schädlicher Substanzen, die bei der Ozonierung entstehen, zu schaffen und dabei erneuerbare Energien zu nutzen. Mit dem Projekt soll die grundsätzliche Machbarkeit der Verfahrenskette untersucht und diese auf ihr Wertschöpfungspotenzial überprüft werden.
Am Standort der Kläranlage Kaiserslautern werden die Projektpartner hierfür eine halbtechnische Pilotanlage aufbauen und betreiben. Die in der Praxis untersuchten Verfahrenskomponenten werden zudem modelltechnisch abgebildet, um die Wechselwirkungen zwischen der regenerativen Energieerzeugung, die durch hohe Dynamik und schwankende Überschüsse gekennzeichnet ist, und der ebenfalls dynamischen Abwasserreinigung zu untersuchen. Die Verfahrenskette wird sowohl insgesamt als auch in den Einzelkomponenten nutzbar sein. Mit ca. 10.000 kommunalen Kläranlagen allein in Deutschland versprechen sich die Verbundpartner ein sehr großes Marktpotenzial für eine spätere technische Nutzung.

Das Verbundprojekt „eloise – Innovative Verfahrenskette zur Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen“ ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz“, Anwendungsbereich „Nachhaltiges Wassermanagement“. Die Maßnahme gehört zum BMBF-Programm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA³).

http://www.wupperverband.de/internet/web.nsf/id/li_pm_eloise_20190218.html

(nach oben)


Mikroschadstoffe: IKSR empfiehlt zusätzliche Reinigungsstufe für Kläranlagen

Eine zusätzliche Reinigungsstufe für Kläranlagen könnte zu einer deutlichen Verringerung der Einträge von Mikroschadstoffen beitragen. Maßnahmen an der Quelle sind zwar zu bevorzugen, allerdings reichen diese meist nicht aus, um die Gewässer ausreichend zu schützen. Dies geht aus den neusten Empfehlungen der Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) hervor, die darstellen wie die Staaten im Rheineinzugsgebiet die Einträge von Mikroverunreinigungen in die Gewässer weiter reduzieren können.

Laut der IKSR belasten vor allem Arzneimittelrückstände, Röntgenkontrastmittel, Pflanzenschutzmittel und unterschiedliche Industriechemikalien den Rhein. Die Kommission habe deswegen die unterschiedlichen Ansätze der Anrainerstaaten zur Eintrags-Vermeidung ausgewertet und im Anschluss gemeinsame Empfehlungen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen in Gewässern im Rheineinzugsgebiet erarbeitet.
Als wichtigste Maßnahme erachtet die IKSR eigenen Angaben zufolge Lösungen an der Quelle – die bei den Verbrauchern ansetzten. Zur Reduzierung unnötiger Einträge von Humanarzneimitteln könnten Aufklärungskampagnen zur richtigen Entsorgung nicht verbrauchter Arzneimittel beitragen. Auch sei die separate Sammlung von mit Röntgenkontrastmitteln verunreinigtem Abwasser denkbar. Allerdings könne dies das Problem der Mikroverunreinigungen nicht völlig lösen. Deswegen sei eine Kombination aus Maßnahmen von der Quelle bis zur Abwasserbehandlung erforderlich, um die Einträge in Gewässer zu vermindern.

Wo ist eine zusätzliche Reinigungsstufe sinnvoll?
Für kommunale Abwassersammel- und Behandlungssysteme empfiehlt die IKSR in Frage kommende Kläranlagen auszuwählen, die mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe – beispielsweise Ozonierung oder Aktivkohle – ausgestattet werden sollten. Grund hierfür sei, dass Kläranlagen für viele der betrachteten Stoffgruppen, wie beispielsweise für Arzneimittelrückstände, einen relevanten Eintragspfad in die Oberflächengewässer darstellen.
Eine zusätzliche Reinigungsstufe mit breitem Wirkungsspektrum ist den Angaben zufolge unter dem Gesichtspunkt des Vorsorgeprinzips vorteilhaft. Damit könnten auch neue bzw. bisher nicht identifizierte Stoffe reduziert werden. Jedoch dürften zusätzliche Reinigungsmaßnahmen an kommunalen Kläranlagen nicht dazu führen, dass dezentrale Maßnahmen, wie etwa die Vorbehandlung industrieller Abwässer, und Maßnahmen an der Quelle vernachlässigt werden.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 07 von EUWID Wasser und Abwasser.

https://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/mikroschadstoffe-iksr-empfiehlt-zusaetzliche-reinigungsstufe-fuer-klaeranlagen.html

(nach oben)


Wahl und Qualitätssicherung von Pulveraktivkohle (PAK)

Welches PAK-Produkt passt zu meinem Abwasser? Welche Angaben soll ich in den Ausschreibungsunterlagen abfragen? Und wie kontrolliere ich die Qualität einzelner PAK-Lieferungen? Diese Fragen sind Bestandteil eines Übersichtsartikels, den die Plattform zusammen mit der Eawag erarbeitet hat und in der Januarausgabe des Aqua und Gas veröffentlichen wird. Zudem wird im Korrespondenz Abwasser, Abfall (wahrscheinlich im Februar oder März) ein Artikel unter der Leitung des KomS erscheinen, über die Auswertung einer Befragung betreffend der bisherigen Betriebserfahrungen zu diesem Thema. Zusätzlich wird im Februar / März der DWA-Themenband T1/2019 publiziert, der umfassende Informationen zum Thema Aktivkohleeinsatz auf ARA ent-halten wird.

Quelle:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Antibiotika in Gülle: Biogasanlage keine Barriere

Wirkstoffe trotz veränderter Gärprozesse stabil – Gefahr von resistenten Keimen verringern
Gießen. Viele in der Tiermedizin verwendete Antibiotika, die über Urin und Kot in die Gülle gelangen, lassen sich in Biogasanlagen nicht beseitigen. Das ist das Ergebnis eines Projektes der Justus-Liebig-Universität Gießen, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 343.800 Euro gefördert hat. In Deutschland werden in der Tierhaltung tonnenweise Antibiotika eingesetzt. Ein Großteil davon gelangt über das Düngen landwirtschaftlicher Flächen mit Gülle ungefiltert in die Böden. Dort können sich Bakterien entwickeln, auf die die Arzneien keine Wirkung mehr haben – sogenannte resistente Keime. Da Gülle auch in Biogasanlagen verwendet wird, wurde geprüft, ob Antibiotika dort beseitigt werden können, um den Eintrag in die Umwelt zu verringern. Dieser Weg sei nach Darstellung der Projektbeteiligten für wichtige Verbindungen nicht möglich. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Antibiotika müssen schon bei der Vergabe im Stall verringert werden, um Mensch, Tier und Umwelt zu schützen.“

Entwicklung von Antibiotika-resistenten Bakterien weltweites Problem
2017 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Deutschland 733 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben, der Großteil davon werde in Nutztierställen eingesetzt. Da nicht alles von den Tieren aufgenommen wird, gelangen Rückstände der Antibiotika und ihrer Stoffwechselprodukte in die Gülle. Diese wird entweder direkt oder nach der Vergärung in Biogasanlagen auf den Äckern verteilt. „Weltweit finden sich Antibiotika in Gülleproben und in Gärresten von Biogasanlagen wieder“, stellt Projektleiterin Dr. Astrid Spielmeyer vom Institut für Lebensmittelchemie und Lebensmittelbiotechnologie an der Universität Gießen das globale Problem dar. In Deutschland seien Biogasanlagen vor allem in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft weit verbreitet. Gleichzeitig seien dies die Regionen mit hohen Antibiotikaabgaben an die Tierärzte. „Es gibt verschiedene Studien, die einen Rückgang der Arzneimittel-Konzentration durch das Vergären von Gülle in den Biogasanlagen beschreiben“, erläutert Spielmeyer. Jedoch seien die genauen Vorgänge bisher nicht eindeutig bekannt gewesen. Ziel des Projektes war es deswegen zu prüfen, ob der Prozess in Biogasanlagen einen Beitrag zum Verringern des Antibiotikaeintrages in die Umwelt leisten könne.

Breitbandantibiotika wie Tetrazyklin wirken bei einer Vielzahl von Bakterien
Spielmeyer: „Rund ein Drittel der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika gehören zu den antibakteriell wirkenden Sulfonamiden und Tetrazyklinen, die wir untersucht haben.“ Der Wirkstoff Tetrazyklin wird bei Menschen und Tieren als Breitbandantibiotikum verwendet. Das heißt, er wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien und kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn der Krankheitserreger nicht genau bestimmt werden kann. Für die beiden genannten Antibiotika-Gruppen sind bereits resistente Keime nachgewiesen worden. Der Rückgang von Antibiotika in Güllebehandlungsverfahren, wie das Lagern oder das Kompostieren, war in mehreren Studien bereits beschrieben worden – allerdings mit ganz verschiedenen Ergebnissen.

Stabilisierung durch Bindung – Erneutes Freisetzen durch Auswaschen
Im Projekt stellte sich in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (Bad Hersfeld) heraus, dass unterschiedliche Temperaturen, Säure- und Salzgehalte kaum Einfluss auf die Wirkstoffe hatten. Bei Zusatz von einem Feststoff wie Maissilage, der auch in Biogasanlagen erfolgt, sei es allerdings zu einem Rückgang der Antibiotika-Konzentration gekommen. „Ein derartiger Rückgang, wie er auch in vorherigen Studien festgestellt wurde, heißt nicht unbedingt, dass die chemischen Strukturen zerstört und unwirksam werden“, erklärt Spielmeyer die Zusammenhänge. Wenn sich zum Beispiel Bestandteile der Gülle mit den Wirkstoffen verbinden, könnten die einzelnen Antibiotika zwar nicht mehr nachgewiesen werden, befinden sich aber noch – stabilisiert durch die Bindung – in der Gülle oder den Gärresten. Spielmeyer: „Wenn Wirkstoffe gebunden werden, können sie sich später auch wieder lösen, sodass es zu einem erneuten Freisetzen der Antibiotika in der Gülle oder auch im Boden kommen kann.“ Das hätten die nun veröffentlichten Projektergebnisse gezeigt. Zwar werde oftmals nur ein geringer Teil wieder freigesetzt, dies könne jedoch stetig über einen langen Zeitraum erfolgen.

Weitere Informationen:
https://www.dbu.de/projekt_31812/01_db_2848.html
https://www.dbu.de/doiLanding1328.html
https://www.dbu.de/123artikel38094_2362.html

(nach oben)


Inbetriebnahme der Ozonung auf der ARA Bassersdorf

Die ARA Eich in Bassersdorf wurde 1974 in Betrieb genommen und reinigt seither das Abwasser von Lindau, Nürensdorf und Bassersdorf. Die ARA Eich wurde gesetzlich dazu verpflichtet, Mass-nahmen zur Elimination von Mikroverunreinigungen (MV) zu realisieren. Zudem wäre die ARA in naher Zukunft an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Im Sommer 2014 entschied sich die Delegiertenversammlung für einen Ausbau der Anlage, nachdem in einer detaillierten…mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Pilotversuch mit GAK im Wirbelbett auf der ARA Langmatt

Auf der ARA Langmatt war im Rahmen eines Pilotversuches das Verfahren GAK im Wirbelbett im Einsatz, zeitweise mit vorgeschalteter Ozonung. Ein A&G-Artikel mit den Resultaten dieses Versuchs wird voraussichtlich in der Ersten Hälfte 2019 erscheinen.

Pilotversuch mit superfeiner PAK und anschliessender Ultrafiltration auf der ARA Châteauneuf, Sion
Im Rahmen eines Pilotversuchs auf der ARA Châteauneuf (Sion) wird die Behandlung von Mikroverunreinigungen mit superfeiner Pulveraktivkohle (SPAK) und anschliessender Ultrafiltration untersucht. Diese Studie wird von den Unternehmen Membratec SA und Alpha Wassertechnik AG sowie dem umweltchemischen Labor der EPFL im Rahmen eines Umwelttechnologieförderungs-Projekts des BAFU durch-geführt.
Mit der vorgeschlagenen Technologie soll die für die Elimination von Mikroverunreinigungen erforderliche PAK-Dosierung signifikant reduziert werden. Die superfeine…mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Projekt Primärenergieverbrauch und Treibhauseffekt von MV-Stufen

Die Verfahren zur Elimination von Mikroverunreinigungen benötigen Energie und verbrauchen Rohstoffe. Diese Aufwände fallen nicht nur als Strom auf der ARA an, sondern es gibt zusätzliche Umwelteinflüsse, wie beispielsweise bei der Produktion der Betriebsmittel Ozon und Aktivkohle. Im Sinne eines sachgemässen Gewässerschutzes ist das Ziel, Massnahmen zur EMV mit möglichst geringen negativen Umwelteinflüssen umzusetzen.
Worauf Betreiber von Schweizer ARA dabei achten sollen, ist Bestandteil des Projekts Primär-energieverbrauch und Treibhauseffekt von MV-Stufen. Die Plattform fasst darin die Erkenntnisse aus bestehenden Studien zusammen und erarbeitet für Schweizer Verhältnisse ein Tool mit dem Schwerpunkt Betriebsmittel. Es ist auch geplant, die Resultate in einem Artikel zu veröffentlichen.

Quelle:
https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Elimination von Mikroverunreinigungen auf ARA

Pulveraktivkohle – welche passt?
Fünf bis zehn Gramm Pulveraktivkohle weisen die Oberfläche eines Fussballfeldes auf. Das faszinierende schwarze Pulver kann vielerorts eingesetzt werden, zum Beispiel auf Abwasserreinigungsanlagen, um Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu eliminieren – und dies immer häufiger. Auf dem Markt sind zahlreiche PAK-Sorten verfügbar, die zwar äusserlich nicht zu unterscheiden sind, aber dennoch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Dieser Artikel soll Betreiber und Ingenieure bei der Entscheidung unterstützen, welche Pulveraktivkohle für ihr Abwasser optimal ist und wie sie die Qualität neuer Lieferungen überprüfen können.

HINTERGRUND
Aktivkohle (AK) kann vielfältig eingesetzt werden – auch und vor allem im Alltag: Sei es als Kohletabletten oder als Aktivkohle-Filter zur Luft- oder Wasseraufbereitung. Zunehmend kommt sie auch auf kommunalen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zur Elimination von Mikroverunreinigungen (MV) zum Einsatz. Die gesetzlichen Voraussetzungen für diesen schweizweiten ARA-Ausbau sind in [1] beschrieben. In der Schweiz ist Pulveraktivkohle (PAK) bisher auf der ARA Bachwis in Herisau, der ARA Thunersee (Fig. 1) und der ARA Schönau in Cham in Gebrauch, auf der ARA Penthaz wird granulierte Aktivkohle (GAK) eingesetzt. Aktuell sind …mehr:

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20183012_ag12_pulveraktivkohle-welche-passt/

(nach oben)


Resistenzen schmuggeln sich durch Kläranlagen

Bakterien, die gegen Antibiotikaresistent sind, werden in der Abwasserreinigung nicht vollständig eliminiert. Nur ein Teil der Resistenzen stammt aus dem Zulauf, viele andere finden sich in Belebtschlammbakterien. Wie eine neue Studie der Eawag zeigt, sind Abwasserreinigungsanlagen mehr als nur eine Durchlaufstation – die Resistenzen sind dort aktiv und verändern sich.

Mehr als 95 Prozent aller Bakterien, die aus menschlichen Fäkalien ins Abwasser gelangen, werden in Abwasserreinigungsanlagen entfernt. Trotzdem sind im Auslauf noch viele antibiotikaresistente Bakterien anzutreffen. Wie lässt sich das erklären? Der Mikrobiologe Helmut Bürgmann und seine Gruppe wollten es wissen und untersuchten in zwölf Abwasserreinigungsanlagen (ARA), was mit resistenten Bakterien im Verlauf des Reinigungsprozesses geschieht. Zudem interessierte es die Forschenden, ob Stressoren im Abwasser – zum Beispiel Antibiotika, Biozide oder Schwermetalle – das Auftreten von Resistenzgenen beeinflussen.

Ein «harter Kern» von hartnäckigen Resistenzen
In den zwölf ARAs haben die Forschenden Biomasseproben aus dem Zufluss, den biologischen Reinigungsstufen sowie dem Ablauf entnommen. Daraus extrahierten sie DNA, sequenzierten diese und identifizierten diejenigen Genabschnitte, die für Resistenzen gegen Antibiotika codieren. Zwar haben die Forschenden generell deutlich weniger resistente Bakterien im gereinigten Abwasser nachgewiesen als im Zulauf. Aber: «Der relative Anteil der resistenten Mikroorganismen nimmt in der ARA zu», sagt Bürgmann.
Die Forschenden fanden viele unterschiedliche Resistenzgene, deren Zusammensetzung innerhalb der ARA stark variierte. Eine kleine Gruppe von Resistenzgenen kam auf allen Stufen der Reinigung vor. Dieser «harte Kern» schmuggelt sich durch die ARA und ist vergleichsweise häufig anzutreffen. Aber rund 70 Prozent der verschiedenen Resistenzgene, die mit dem Abwasser in die ARA gelangen, werden im Verlauf des Reinigungsprozesses eliminiert. Dafür kommen aber auch neue hinzu: «Rund 40 Prozent der Resistenzen im Auslauf der ARA haben ihren Ursprung vermutlich im Belebtschlamm», sagt Bürgmann.

Überleben dank Resistenz

Die Forschenden vermuten, dass die Bedingungen in der ARA einen Überlebensvorteil für resistente Mikroorganismen bieten. Ein Hinweis dafür sei, dass sich zwischen der Häufigkeit von Resistenzen und dem Vorkommen von manchen Antibiotika ein Zusammenhang zeigte – obwohl diese in der ARA nur in sehr tiefen Konzentrationen vorhanden sind. Zudem waren die Resistenzgene in der ganzen ARA bis zum Ablauf tatsächlich aktiv. Dass Belebtschlammbakterien häufig Resistenzen tragen, führt Bürgmann auch auf das enge Beieinander der Mikroorganismen in der ARA zurück: «Die Bakterien in den biologischen Reinigungsstufen enthalten zum Teil Resistenzgene, die zu 100 Prozent identisch sind mit denen von Krankheitserregern. Diese haben sie vermutlich durch Genaustausch erworben.»

Mobile Gene
Nebst den eigentlichen Resistenzgenen suchten Bürgmann und seine Gruppe deshalb auch nach sogenannten Mobilitätsgenen. Diese sind ein Hinweis darauf, dass Teile der Erbsubstanz zwischen verschiedenen Bakterien ausgetauscht werden. Wie sich zeigte, befanden sich diese Gene häufig in enger Nachbarschaft zu Resistenzgenen. Das weist darauf hin, dass zwischen menschlichen Krankheitserregern und anderen Bakterien ein substantieller Austausch von Resistenzgenen stattfindet. Das hat Folgen: «Wenn Resistenzen auf Belebtschlammbakterien übertragen werden und diese in die Umwelt gelangen, können sie dort vermutlich besser überleben als die Krankheitserreger», gibt Bürgmann zu Bedenken. Die einfachste Methode um dies zu verhindern sei, die Biomasse in der ARA möglichst vollständig aus dem Wasser zu eliminieren. Die neuen Reinigungsstufen zur Elimination von Mikroverunreinigungen, die Schweizer Kläranlagen in den nächsten Jahren erhalten, werden dazu einen Beitrag leisten.

Originalpublikation
Wastewater treatment plant resistomes are shaped by bacterial composition, genetic exchange, and upregulated expression in the effluent microbiomes

Wastewater treatment plants (WWTPs) are implicated as hotspots for the dissemination of antibacterial resistance into the environment. However, the in situ processes governing removal, persistence, and evolution of resistance genes during wastewater treatment remain poorly understood. Here, we used quantitative metagenomic and metatranscriptomic approaches to achieve a broad-spectrum view of the flow and expression of genes related to antibacterial resistance to over 20 classes of antibiotics, 65 biocides, and 22 metals. All compartments of 12 WWTPs share persistent resistance genes with detectable transcriptional activities that were comparatively higher in the secondary effluent, where mobility genes also show higher relative abundance and expression ratios. The richness and abundance of resistance genes vary greatly across metagenomes from different treatment compartments, and their relative and absolute abundances correlate with bacterial community composition and biomass concentration. No strong drivers of resistome composition could be identified among the chemical stressors analyzed, although the sub-inhibitory concentration (hundreds of ng/L) of macrolide antibiotics in wastewater correlates with macrolide and vancomycin resistance genes. Contig-based analysis shows considerable co-localization between resistance and mobility genes and implies a history of substantial horizontal resistance transfer involving human bacterial pathogens. Based on these findings, we propose future inclusion of mobility incidence (M%) and host pathogenicity of antibiotic resistance genes in their quantitative health risk ranking models with an ultimate goal to assess the biological significance of wastewater resistomes with regard to disease control in humans or domestic livestock.

See DOI
See Institutional Repository

Ju, F.; Beck, K.; Yin, X.; Maccagnan, A.; McArdell, C. S.; Singer, H. P.; Johnson, D. R.; Zhang, T.; Bürgmann, H. (2018) Wastewater treatment plant resistomes are shaped by bacterial composition, genetic exchange, and upregulated expression in the effluent microbiomes, ISME Journal, doi:10.1038/s41396-018-0277-8, Institutional Repository

(nach oben)


GAK-Filtration im DynaSand-System auf der ARA Moos

Die ARA Moos bei Amriswil (Thurgau) ist auf 155 l/s Trockenwetterzufluss ausgelegt. Bei Trockenwetter liegt der Abwasseranteil ihres Vorfluters Aach bei 50%, weshalb sie mit einer Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen aus-gebaut werden muss. Die ARA verfügt über eine dreistrassige Biologie mit grosszügig dimensionierten Nachklärbecken und… mehr:

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_13.pdf

(nach oben)


Überraschender Fund von Schadstoffen in Flohkrebsen

Flohkrebse sind in Schweizer Gewässern Insektiziden, Arzneimittelrückständen und anderen Spurenstoffen ausgesetzt und reichern diese in ihrem Körper an. Immerhin: Werden Kläranlagen aufgerüstet, weisen die Tierchen praktische keine Spurenstoffe mehr auf. Das zeigt eine neue Eawag-Studie.

Das Wasser in Schweizer Flüssen ist mit zahlreichen Mikroverunreinigungen belastet. Noch ist aber kaum erforscht, wie sich diese Spurenstoffe auf die Lebewesen in den Gewässern auswirken. Eine Forschungsgruppe der Eawag konnte nun erstmals im grossen Rahmen nachweisen, dass sich solche Spurenstoffe in Flohkrebsen (Gammariden) anreichern und sich möglicherweise negativ auf die Tiere auswirken.
«Weil die Spurenstoffe im Wasser stark verdünnt sind, wussten wir zu Beginn nicht, ob wir die in den Gammariden überhaupt detektieren können», sagt Juliane Hollender, Leiterin der Abteilung Umweltchemie an der Eawag. Doch ihre Doktorandin …mehr:

https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/ueberraschender-fund-von-schadstoffen-in-flohkrebsen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f9c31c29ec2a990d537ed73cb741bb45

(nach oben)


Der Schlussbericht des Projekts „Aktivkohle-Schlupf aus Reinigungsstufen zur Elimination von Mikroverunreinigungen“

wurde publiziert und ist verfügbar. Es wird eine Interpretationshilfe der Plattform dazu folgen.

https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/02_Technische_Verfahren/03_Aktivkohle/Bericht_AK-Schlupf_final.pdf

(nach oben)