Donnerstag, Oktober 23, 2025
Start Blog Seite 247

Meldungen zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm 2013

0
Dezember 2013
08.12.2013 Verfahren zur P-Rückgewinnung aus Abwasser mittels Kristallisation 
08.12.2013 Stand und Perspektiven der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm – Teil 1  
08.12.2013 P-Recycling-Dünger aus der Schmelzvergasung von Klärschlamm und Klärschlammasche  
November 2013
24.11.2013 Bundesrat setzt sich für Phosphorrückgewinnung ein
13.11.2013 Landwirtschaftliche Phosphorrückgewinnung 
September 2013
05.09.2013 „Phosphatrückgewinnungsverordnung“: Anhörungen im Herbst 2013 
Januar 2013
24.01.2013 Phosphat in Deutschland 
19.01.2013 Phosphor aus Klärschlamm: Pilotversuch erfolgreich abgeschlossen

Verfahren zur P-Rückgewinnung aus Abwasser mittels Kristallisation

Bilanzierung der Phosphorströme Zusammenfassung Anhand der Ergebnisse von Versuchen im halbtechnischen Maßstab wird belegt, dass Phosphor effektiv aus dem Abwasser entfernt werden kann. Die dabei eingesetzten Kristallisationssubstrate neigen aufgrund ihrer mechanischen Instabilität und der stattfindenden chemischen Reaktion dazu, zerkleinert und mit Phosphor angereichert aus dem System ausgetragen zu werden. Mittels optimierter Versuchsanlage konnte diese Materialverlagerung identifiziert und eine Bilanzierung der Phosphorströme erstellt werden.

Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 12-2013 ab Seite1061

(nach oben)


Stand und Perspektiven der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm – Teil 1

Zweiter Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.1 „Wertstoffrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm“*) Zusammenfassung In Deutschland wird seit Jahren im Bereich der Phosphorrückgewinnung intensiv geforscht, und innerhalb zahlreicher Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurden inzwischen einige technische Anlagen zur gezielten Phosphorrückgewinnung errichtet und betrieben. Es fehlen jedoch vielfach noch belastbare und übertragbare Erkenntnisse aus dem kontinuierlichen halboder großtechnischen Betrieb. Die DWA-Arbeitsgruppe KEK-1.1 stellt in ihrem zweiten Arbeitsbericht den aktuellen Stand von Forschung und Entwicklung der Phosphorrückgewinnung aus Stoffströmen der Abwasserreinigung zusammen und schließt den Bericht mit Empfehlungen ab. Mit organisatorischen, finanziellen und ordnungspolitischen Maßnahmen soll die weitere Entwicklung und der großtechnische Einsatz von Verfahren zur Phosphorrückgewinnung gezielt vorangetrieben werden.

Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 -2013 ab Seite 837

(nach oben)


P-Recycling-Dünger aus der Schmelzvergasung von Klärschlamm und Klärschlammasche

Zusammenfassung
Durch Schmelzvergasung von Klärschlamm aus der Behandlung von kommunalen Abwässern entsprechend AbfKlärV vom 15. April 1992 sowie aus Klärschlammasche wird ein P-Recycling- Dünger erzeugt, der laut Düngemittelverordnung (DüMV) vom 5. Dezember 2012 dem Düngemitteltyp „Phosphatdünger aus der Schmelzvergasung“ zugeordnet werden kann. Für diesen PDünger ist ein Mindestgehalt von 10 (zehn) Prozent P2O5 (bewertet als Gesamtphosphat) vorgeschrieben. Der Anteil an in zweiprozentiger Zitronensäure löslichem Phosphat ist anzugeben. Neben Klärschlamm und Klärschlammasche können weitere Stoffe nach DüMV Anlage 2 Tabelle 7 eingesetzt werden. Die Prozesstemperatur ≥ 1450 °C ist zu gewährleisten. Die Schmelzvergasung im Mephrec®-Verfahren wurde geschützt; der neue P-Recycling-Dünger soll unter dem Markennamen Mephrec®-Phosphat vermarktet werden. Bei einer Stichproben-Untersuchung konnte festgestellt werden, dass der Phosphor wie beim früheren Thomasmehl als Kalksilico- Phosphat gebunden ist, so dass ähnliche Düngeeigenschaften wie ehemals mit Thomasmehl erwartet werden. Erste Gefäßversuche mit Mais haben diese Erwartung bestätigt. Bei der Schmelzvergasung von Klärschlamm und Klärschlammasche im Mephrec-Verfahren ist die Schlackenbildung untrennbar mit der gleichzeitigen Bildung einer flüssigen Metall-Phase verbunden, bei der es sich um ein P-legiertes Roheisen handelt. Das flüssige Roheisen wirkt als Schwermetall-Senke und bildet die Voraussetzung für extrem niedrige Schwermetall-Gehalte in der Schlacke. Das bei der Schmelzvergasung entstehende Abgas ist energetisch nutzbar, kann z. B. verstromt werden und bildet eine Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des P-Recyclings aus P-haltigen Materialien.

Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 -2013 ab Seite 845

Autoren
Dr.-Ing. Klaus Scheidig
Beratender Ingenieur
Am Wachhügel 7,
07338 Kaulsdorf

Dipl.-Phys. Joachim Mallon
Dipl.-Krist. Michael Schaaf
ingitec® Leipzig Ingenieurbüro für Gießereitechnik GmbH
Paul-Langheinrich-Straße 14 a,
04178 Leipzig

Dipl.-Agraring. Ronald Riedel
Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Naumburger Straße 98,
07743 Jena

(nach oben)


Bundesrat setzt sich für Phosphorrückgewinnung ein

Der Bundesrat setzt sich für eine nachhaltige Phosphorverwendung und Phosphorrückgewinnung auf EU-Ebene ein. Dies geht aus einem Beschluss des Bundesrats (Bundesrats-Drucksache 576/13 vom 20. September 2013) zur „Konsultativen Mitteilung zur nachhaltigen Verwendung von Phosphor (COM(2013)517final)“ der EUKommission an die entsprechenden EUOrgane hervor. Der Bundesrat spricht sich in dem Beschluss dafür aus, neben der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser auch verstärkt Maßnahmen zur Rückgewinnung von Phosphor aus Abfällen anzustoßen. Konkrete Anforderungen und Maßnahmen zur Phosphorrückgewinnung sollen nach den Vorstellungen des Bundesrates auf der Basis einer europaweiten Phosphor-Rückgewinnungsstrategie entwickelt und verbindlich festgelegt werden. Der Bundesrat plädiert weiter dafür, in der geplanten neuen EU-Düngemittelverordnung einen EU-einheitlichen anspruchsvollen Grenzwert für Cadmium in mineralischen Phosphatdüngern festzulegen sowie einen entsprechenden Grenzwert für Uran zu prüfen. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, in der EU die Vorreiterrolle zu übernehmen und auf nationaler Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um den wertvollen Rohstoff Phosphor der Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen und Maßnahmen zu seiner Rückgewinnung aus Klärschlamm und Klärschlammaschen voranzutreiben.

www.gfa-news.de/gfa/
webcode/20130924_001

(nach oben)


Landwirtschaftliche Phosphorrückgewinnung

Phosphor ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, die mineralischen Reserven jedoch begrenzt. Das von der EU geförderte Forschungsprojekt PhosFarm will daher auch organisch gebundenen Phosphor aus landwirtschaftlichen Reststoffen als Quelle für Phosphatdünger erschließen: Mithilfe von immobilisierten Enzymen sollen organische Phosphorverbindungen abgespalten und als Phosphat zurückgewonnen werden.

Phosphor ist ein elementarer Pflanzennährstoff für die Landwirtschaft. Um eine wachsende Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln sowie biobasierten Kraft- und Rohstoffen zu versorgen, wird der Bedarf an Düngemitteln weiter steigen. Im Jahr 2008 wurden allein in der EU ca. 1,4 Millionen Tonnen Phosphor für synthetisch hergestellte Phosphatdünger verbraucht. Dabei sind die Vorkommen an Rohphosphaten endlich und auf nur wenige Länder, darunter China, Marokko, Tunesien und die USA, begrenzt. Dies macht andere Länder abhängig von Importen. Neue Technologien, um gelöstes anorganisches Phosphat aus kommunalem Abwasser als Düngesalze zurückzugewinnen, stehen bereits zur Verfügung. Eine weitere, bisher weitgehend ungenutzte Phosphatquelle stellen Reststoffe wie Gülle aus der Tierhaltung oder Gärreste aus Biogasanlagen dar. Während in der wässrigen Flüssigphase dieser Reststoffe Phosphor – wie im Abwasser – als Phosphat gelöst ist, liegt Phosphor im Feststoffanteil dieser Reststoffe gebunden in biochemischen Molekülen wie Phospholipiden, Nukleotiden und Nukleinsäuren vor.
Landwirtschaftliche Reststoffe stellen ein enormes Reservoir für die Phosphorrückgewinnung dar: So fallen in der EU jährlich mehr als 1800 Millionen Tonnen Gülle an und das Aufkommen an Gärresten aus Biogasanlagen wächst. Vor allem Gülle aus der Geflügel- und Schweinezucht enthält rund die Hälfte des Gesamtphosphors in organisch gebundener Form. Im Projekt PhosFarm sollen auch diese organischen Reststoffe als Phosphatquelle erschlossen werden. Hierzu will das Projektkonsortium unter der Koordination des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB einen nachhaltigen Prozess entwickeln und in Form eines integrierten Anlagenkonzepts realisieren, in dem – vor allem durch eine enzymatische Mobilisierung des organisch gebundenen Phosphors – bis zu 90 Prozent des Gesamtphosphors zurückgewonnen werden.
Für diesen neuen Ansatz sollen Phosphat hydrolysierende Enzyme an geeigneten Trägern immobilisiert werden. »Wir konnten bereits in vorausgehenden Versuchen am Fraunhofer IGB zeigen, dass diese Enzyme in der Lage sind, anorganisches Phosphat aus Modellverbindungen abzuspalten«, erläutert Jennifer Bilbao, die das Projekt am IGB leitet. »Nach Abtrennung der festen Phase kann das gelöste Phosphat aus der flüssigen Fraktion als Magnesiumammoniumphosphat oder Calciumphosphat gefällt werden. Diese Salze sind gut pflanzenverfügbar und direkt als Dünger einsetzbar«, erklärt Bilbao.
Die verbleibende entwässerte feste Phase wird mit einem energieeffizienten Trocknungsprozess, der mit überhitztem Wasserdampf anstelle heißer Luft arbeitet, getrocknet und als organisches Substrat für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit aufgearbeitet. Je nach Bedarf, das heißt abgestimmt auf die Pflanzenart und Bodenbeschaffenheit, können diese Bodenverbesserer mit den zurückgewonnenen mineralischen Düngesalzen zu einem Substrat mit definiertem N/P-Verhältnis vermischt werden.
»Mit den gewonnenen mineralischen Phosphatdüngern und den organischen Bodenverbesserern können synthetische Phosphatdünger eingespart und eine Überdüngung durch das direkte Ausbringen von Gülle vermieden werden«, beschreibt Bilbao die Vorteile des neuen Konzepts. »Durch den Erlös aus dem Verkauf der Produkte verbinden wir zudem die wirtschaftliche Wertschöpfung aus einem Reststoff mit einem umweltfreundlichen Kreislaufprozess für Phosphor.«
Seit September 2013 wird das Projekt »PhosFarm – Process for sustainable phosphorus recovery from agricultural residues by enzymatic process to enable a service business for the benefit of European farm community« im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU gefördert (Grant Agreement No. 605771). Das Projektkonsortium umfasst neben dem Fraunhofer IGB als weitere Forschungspartner VITO (Belgien) und die Schwedische Universität für Agrarwissenschaft (SLU, Schweden) sowie die Firmen Chiral Vision (Niederlande), Geltz Umwelttechnologie GmbH (Deutschland), Heckmann Maschinenbau und Verfahrenstechnik GmbH (Deutschland), Purines Almazan, S.L. (Spanien), Agroenergie Hohenlohe GmbH (Deutschland), ASB Grünland Helmut Aurenz GmbH (Deutschland) und Servimed Almazan, S.L. (Spanien).

http://www.igb.fraunhofer.de/de/presse-medien/presseinformationen/2013/phosfarm-landwirtschaftliche-phosphorrueckgewinnung-.html

(nach oben)


„Phosphatrückgewinnungsverordnung“: Anhörungen im Herbst 2013

Zur verschiedentlich angekündigten „Phosphatrückgewinnungsverordnung“ hat das Bundesumweltministerium einen derzeit noch internen Arbeitsentwurf erstellt. Dieser soll gemeinsam mit dem Entwurf zur Neufassung der Klärschlammverordnung im Herbst 2013 als sogenannte „Mantelverordnung“ in die Anhörungen und dann in die parlamentarischen Zustimmungsverfahren gegeben werden. Das sagte Dr. Claus-Gerhard Bergs (Bundesumweltministerium) in seinem Vortrag auf der DWA-Landesverbandstagung Nord-Ost Ende Mai in Stralsund. Zur schon lange angekündigten Novellierung der EU-Klärschlammrichtlinie berichtete Bergs, derzeit lägen keine verbindlichen Aussagen der Kommission zum weiteren Vorgehen bei Schadstoffanforderungen für Klärschlämme vor. Allerdings beabsichtige die EU-Kommission, zum Jahresende 2013 einen ersten Entwurf für eine EU-Düngemittelverordnung vorzulegen; grundsätzlich bestehe die Absicht der EU, auch Bioabfälle und Klärschlämme dem europäischen Düngerecht zu unterwerfen. Noch offen sei im Moment allerdings, ob die Schadstoffregelungen der EU-Klärschlammrichtlinie (86/278/EWG) durch EU-düngerechtliche Regelungen geändert werden sollen oder es bei den Schadstoffregelungen der Klärschlammrichtlinie bleiben wird. Zur deutschen Klärschlammverordnung wurde noch auf Folgendes hingewiesen: Sollte eine Novellierung bis zum 1. Januar 2015 nicht gelingen, würden zu diesem Zeitpunkt automatisch die Schadstoffgrenzwerte der Düngemittelverordnung greifen, sodass hier keinesfalls eine Rechtslücke oder ein regelungsloser Zeitraum drohe. Wesentliche Impulse für die Entwicklung von Phosphatversorgungs- und -rückgewinnungsstrategien werden auch vom Grünbuch zur Phosphatversorgung erwartet, das die EU-Kommission vorbereitet.

(nach oben)


Phosphat in Deutschland

Auf eine Kleine Anfrage im Bundestag hat das Bundeslandwirtschaftsministerium neue Zahlen zur Phosphatversorgung und Maßnahmen zum Phosphatrecycling bekannt gegeben.
Hervorzuheben aus der Antwort ist, dass bei „Phosphat-Bilanzüberschüssen regional eine Korrelation mit der Viehdichte erkennbar“ sei. Die wesentlichen Stoffströme, bei denen Phosphate im Stoffkreislauf verloren gingen, seien nach bisherigen Erkenntnissen Abwasser sowie Klärschlamm und bestimmte tierische Nebenprodukte, wie z. B. Gülle und Tiermehl, – sofern sie nicht in der Landwirtschaft oder anderweitig verwertet werden. Konzepte zur Phosphorrückgewinnung würden daher bei diesen Stoffströmen ansetzen. Das größte Rückgewinnungspotenzial liege in den Klärschlammaschen. Bei anderweitiger Rückgewinnung in der Abwasserbehandlung sei zwar der Beitrag sehr gering, dabei würden wohl Gründe der Gewässerreinhaltung überwiegen. Ein weiterer Handlungsbedarf zum Schutz der Umwelt und der Gewässer wird jedoch nicht gesehen.
Weitere Informationen:
Antwort der Bundesregierung, Phosphatversorgung der Landwirtschaft sowie Strategien und Maßnahmen zur Förderung des Phosphatrecyclings, BT-Drs. 17/11486 vom 15.11.2012 [extern]:

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/114/1711486.pdf

(nach oben)


Phosphor aus Klärschlamm: Pilotversuch erfolgreich abgeschlossen

Neuburg (DK) Deutschlandweit ganz bestimmt, vielleicht sogar weltweit der einzige Versuch, Phosphor aus Klärschlamm zu gewinnen, ist gestern in Neuburg erfolgreich abgeschlossen worden. Der Stadtrat muss nun entscheiden, ob eine großtechnische Anlage installiert werden soll.

Deutschland verfügt über keine eigenen Phosphorvorkommen. Das chemische Element aus der Stickstoffgruppe ist aber für Aufbau und Funktion von Organismen von zentraler Bedeutung und wesentlicher Bestandteil bei der Düngung landwirtschaftlicher Kulturen. „Die Weltmarktsituation wird aber immer prekärer“, sagte Michael Spitznagel vom Bayerischen Umweltministerium gestern nach Abschluss des Pilotversuches in Neuburg. Bislang importiert die Bundesrepublik …mehr unter:

http://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Neuburg-Pilotversuch-erfolgreich-abgeschlossen;art1763,2690759

(nach oben)

Meldungen zur Arbeitssicherheit 2013

0
Oktober 2013
02.10.2013 Hörsystem Bonebridge: Überbrückung der Stille 
September 2013
01.09.2013 Noch mal gut gegangen
Juni 2013
11.06.2013 Versichert bei Hilfeleistung im Katastrophengebiet 
11.06.2013 Buch: Zeit- und Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt 
11.06.2013 Achtung: Neue Sicherheitsschilder anbringen! 
11.06.2013 „Gemeinsames Projekt aller Beteiligten“ 
Mai 2013
30.05.2013 Zur Steigerung des Erfolgs einer Organisation ist es unumgänglich, dass auf die Erfordernisse von kulturell vielfältigen Belegschaften eingegangen wird
30.05.2013 Neue Umfrage zeigt, dass Arbeitsplatzunsicherheit und ­umstrukturierung als häufigste Ursache für arbeitsbedingten Stress gelten 
30.05.2013 Aktuell: Ausschuss für Betriebssicherheit zieht Bilanz 
30.05.2013 Aktuell: Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt 
30.05.2013 Kabinett beschließt Neufassung der Biostoffverordnung 
30.05.2013 Ständige Erreichbarkeit: Experten raten zu klaren Regeln 
30.05.2013 Arbeitsmedizinische Vorsorge wird gestärkt 
30.05.2013 Messsystem Gefährdungsermittlung der UV-Träger 
30.05.2013 Dermale Belastung durch 2-Naphthylamin in Schmierfetten 
30.05.2013 Denk an mich. Dein Rücken: Sieben von zehn Menschen plagt laut Umfrage der Rücken
April 2013
26.04.2013 Ohrstöpsel rein, Stress raus 
26.04.2013 Aktuell: Schutz vor biologischen Arbeitsstoffen an der Schnittstelle von Regelwerk und Beschäftigten
26.04.2013 Forschung: Wer seine Interessen am Arbeitsplatz berücksichtigt sieht, fühlt sich besser 
26.04.2013 BAuA Aktuell: Arbeit und Gesundheit 
26.04.2013 Seminar: Rechtssicherheit im Arbeitsschutz 
26.04.2013 Sind „grüne Arbeitsplätze“ sicher?
26.04.2013 Epidemiologie arbeitsbedingter Infektionskrankheiten 
21.04.2013 Jährliche praktische Unterweisung für den Kanalbetrieb 
21.04.2013 Schulungen und Seminare zum Thema „Sicherheitsdatenblätter“ 
21.04.2013 Eigene Rettungsübungsstrecke  
März 2013
02.03.2013 Sicherheit und Gesundheitsschutz und die Lieferkette 
02.03.2013 Denk an mich. Dein Rücken: Richtiges Heben und Tragen 
02.03.2013 Neue IFA-Datenbank hilft bei Gefahrstoffbeurteilung 
02.03.2013 Störfälle durch ergonomische Arbeitsgestaltung vermeiden 
02.03.2013 ECHA präsentiert neue Internetplattform für Gefahrstoffinformationen nach REACH und CLP 
Januar 2013
25.01.2013 Explosionsschutz – international 
10.01.2013 Analyseverfahren zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz 
10.01.2013 Schon gehört: Geocaching?

Hörsystem Bonebridge: Überbrückung der Stille

Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

Die Bonebridge ist ein teilimplantierbares aktives Knochenleitungs-Implantatsystem, welches aus einem extern getragenen Audioprozessor und einem chirurgisch unter der Haut positionierten Implantat besteht.

Das Frankfurter Uniklinikum ist das erste Krankenhaus in Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet, in dem Patienten mit der revolutionären Bonebridge versorgt wurden. Diese neue Technologie ermöglicht es Menschen, denen herkömmliche Hörgeräte nicht helfen, wieder zuverlässig zu hören – und das auf ganz schonende Weise.
Seit diesem Sommer bietet die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Uniklinikum Frankfurt die zukunftsweisende Technologie Bonebridge an. Die Technik wurde von der Firma Med-El entwickelt. Es handelt sich um das weltweit erste aktive Knochenleitungsimplantat. Die Technologie verschafft den Trägern eine deutlich erhöhte Lebensqualität. In einigen Fällen handelt es sich um die erste Methode, die den betroffenen Menschen wirklich weiterhilft.

Wie funktioniert die Technologie?
Die Bonebridge kann dann eingesetzt werden, wenn der natürliche Weg in das Innenohr versperrt ist – beim sogenannten Schallleitungshörverlust. Verursacht werden diese Schallleitungsstörungen häufig durch Fehlbildungen des Ohrs oder schwere Mittelohrinfektionen. Bislang wurden in solchen Fällen knochenverankerte Hörgeräte verwendet, die im Schädelknochen angeschraubt sind und durch die Kopfhaut nach außen ragen. Diese Technologie ist häufig mit Komplikationen bei der Operation und auch in der Folge verbunden. Außerdem sind die am Kopf deutlich sichtbaren Hörgeräte optisch nicht vorteilhaft und die Handhabung für die Patienten kompliziert. Die Bonebridge kann dagegen schonend implantiert und einfach benutzt werden. Sie besteht aus zwei Elementen. Der eine Teil der Technologie wird operativ unter der Kopfhaut am Felsenbein – einem Knochen, der das Innenohr umgibt – verankert. Der zweite Teil wird auf der Kopfhaut getragen und mittels Magneten genau über dem Implantat gehalten. Das äußere Element wandelt Klang in elektrische Signale und gibt sie durch die Haut an das Implantat weiter. Das Implantat wiederum macht aus diesen Signalen mechanische Schwingungen, die es über den Schädelknochen ans Innenohr sendet. Die mechanischen Schwingungen werden dann auf natürlichem Wege im Innenohr in Nervensignale umgewandelt und über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet, wo sie als Klang wahrgenommen werden.

Die Vorteile der Bonebridge
Der entscheidende Vorteil ergibt sich aufgrund des sogenannten Intact-Skin-Designs. Durch die zwei getrennten Elemente bleibt die Schutzfunktion der Haut erhalten und Komplikationen sowie Hautirritationen werden vermieden. Ästhetisch ist das Gerät vorteilhaft, weil der äußere Teil unauffällig unter dem Haar getragen werden kann. Die Bonebridge bietet außerdem ein sehr gutes Hörergebnis aufgrund aktuellster Signalverarbeitungstechnologie. Auch langfristig bleibt der Patient auf dem neusten Stand, denn der externe Audioprozessor kann problemlos ausgetauscht werden.
Prof. Timo Stöver, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, ist sehr zufrieden mit der neuen Technologie: „Wir konnten bei den ersten Behandlungen mit diesem Gerät erstaunliche Erfolge erzielen. Einige Patienten sind nach vielen Jahren erstmalig wieder in der Lage, richtig zu hören. Für diese Menschen bedeutet die Bonebridge einen enormen Zugewinn an Lebensqualität.“

(nach oben)


Noch mal gut gegangen

Unfallhergang
Im Bereich der Schlammrinne eines unserer Nachklärbecken (Längsbecken) waren drei Mitarbeiter mit Reparaturarbeiten an einem Schieber (mit Handrad) beschäftigt. Dabei mussten zwei Mitarbeiter ein Lichtgitter mit einer Fläche von ca. 1 m² betreten. Während sie Reparaturarbeiten durchführten, brach das Lichtgitter gleichzeitig auf allen Seiten nach unten durch. Geistesgegenwärtig hielten sich die zwei Mitarbeiter am Betonrand bzw. am Schieber fest. Gemeinsam mit dem dritten Kollegen konnten sie sich aus ihrer misslichen Lage befreien. Beide Mitarbeiter zogen sich leichte Abschürfungen zu, die gleich von unserer Betriebsärztin fachgerecht versorgt wurden. Diese Schlammrinne befindet sich am Ende des Nachklärbeckens, von wo aus der Schlamm über ein geschlossenes Gerinne mithilfe von zwei Schnecken im Kreislauf zurück in das Belebungsbecken befördert wird. Hätten sich die zwei Mitarbeiter nicht selbst festhalten können, wären sie vermutlich mitgerissen worden und es hätte viel Schlimmeres passieren können.

Ursache
Die Lichtgitter bei den Schlammrinnen – es gibt für jedes unserer vier Nachklärbecken eines – wurden schon vor Jahren durch Gitter aus Edelstahl ausgetauscht. Auch die Halterungen der Lichtgitter, die im Beton befestigt wurden, sind aus Edelstahl. Allerdings waren die Befestigungsschrauben nicht aus Edelstahl! Diese Schrauben waren teilweise stark korrodiert und brachen aufgrund der Gewichtsbelastung gleichzeitig durch. Zwar werden die Gitterroste vom Betriebspersonal in periodischen Abständen (dreimonatlich) einer Sichtkontrolle und Prüfung auf Wirksamkeit hin unterzogen, doch bei einer Sichtkontrolle kann diese Beschädigung nicht erkannt werden! Das müssen wir unbedingt ändern.

Autor
Oliver Bürger
Wasserverband Gratkorn
Brucker Straße 21
8101 Gratkorn,
Steiermark, Österreich

(nach oben)


Versichert bei Hilfeleistung im Katastrophengebiet

Helfer und Helferinnen stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung

In etlichen Landkreisen im Süden und Südosten Deutschlands herrscht Katastrophenalarm. Ansonsten beschauliche Flüsse steigen über die Ufer und überspülen ganze Ortschaften. Überall sind deshalb freiwillige und hauptberufliche Helfer unterwegs, um Dämme zu bauen und Menschen aus ihren überfluteten Häusern zu retten. Dieser Einsatz ist nicht ungefährlich, deshalb ist es gut, dass alle Helfer und Helferinnen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung stehen.

Der Versicherungsschutz gilt für alle Personen, die im Interesse der Allgemeinheit tätig sind. Das betrifft:

hauptamtlich Beschäftigte wie Sanitäter, Polizisten oder Ärzte
ehrenamtlich Tätige im Hilfswesen und im Zivilschutz wie zum Beispiel Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren oder Helfer des Roten Kreuzes
Menschen, die ehrenamtlich tätig sind im Dienst von Bund, Ländern, Gemeinden und anderen öffentlich-rechtlichen Institutionen
alle Personen, die bei Unglücksfällen, gemeiner Gefahr oder Not Hilfe leisten oder einen anderen aus erheblicher Gefahr für seine Gesundheit retten. Dazu zählt auch der Einsatz bei Naturkatastrophen.

Erleidet ein Helfer oder eine Helferin bei ihrem Einsatz einen Unfall, ist die Unfallkasse des Bundeslandes, in dem der Einsatz stattfindet, für die weitere Heilbehandlung und etwaige Folgekosten zuständig. Die Betroffenen sollten deshalb nach dem Unfall baldmöglichst einen D-Arzt aufsuchen.

Adressensuche unter: http://www.dguv.de/landesverbaende/de/med_reha/d_arzt/index.jsp

Quelle: DGUV

(nach oben)


Buch: Zeit- und Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt

Ergebnisse der BAuA-Tagung „Immer schneller, immer mehr“ veröffentlicht

Berlin – Die Arbeitswelt verändert sich und damit auch die Anforderungen an die Erwerbstätigen. Mit dem Buch „Immer schneller, immer mehr – Psychische Belastung bei Wissens- und Dienstleistungsarbeit“ stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema „Psychische Belastung in einer sich wandelnden Arbeitswelt“ vor.

Beschäftigte haben immer mehr Möglichkeiten, ihre Arbeit selbst zu gestalten. Jedoch können steigender Zeit- und Leistungsdruck sowie verschwindende Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zum Problem werden. Kommunikationswege werden dank neuer Informations- und Kommunikationstechnik schneller und vernetzter. Dem stehen Gefahren der Informationsüberflutung und zunehmender Arbeitsunterbrechungen gegenüber. Moderne Arbeitsbedingungen haben somit Vor- und Nachteile, positive wie negative Auswirkungen, die es genauer zu betrachten gilt.

Das jetzt im Springer-Verlag erschienene Buch vermittelt neue Erkenntnisse, wirft aber auch Forschungsfragen auf. Im Fokus steht der Dienstleistungssektor, ein stark wachsender Bereich, in dem immer mehr Menschen tätig sind: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2011 insgesamt drei von vier Erwerbstätigen in Deutschland im Dienstleistungssektor beschäftigt.

Der Band ist das Ergebnis einer fachwissenschaftlichen Veranstaltung von 2011 zum Thema Zeit- und Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt. Forschungsstand und Ergebnisse empirischer Studien zur Thematik werden aus dem Blickwinkel namhafter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Soziologie und Psychologie reflektiert.

Die verschiedenen Expertenbeiträge im Buch zielen auch auf zukunftsorientierte Lösungsansätze für Betriebe und Beschäftigte ab: „Angesichts veränderter Belastungskonstellationen bedarf es neuer Gestaltungskonzepte, um die ihnen innewohnenden Chancen zu nutzen und den Gesundheitsrisiken zu begegnen“, so die Herausgeberinnen Dr. Gisa Junghanns, wissenschaftliche Mitarbeiterin der BAuA-Fachgruppe „Psychische Belastungen, Betriebliches Gesundheitsmanagement“ und Dr. Martina Morschhäuser, Leiterin der Fachgruppe.

Immer schneller, immer mehr – Psychische Belastung bei Wissens- und Dienstleistungsarbeit; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Gisa Junghanns, Martina Morschhäuser (Hrsg.); ISBN-13 978-3658014445; 1. Auflage; Wiesbaden, Springer VS 2013; 228 Seiten; 39,99 Euro.

Quelle: BAuA

(nach oben)


Achtung: Neue Sicherheitsschilder anbringen!

Neue Sicherheitskennzeichnungen beachten Seit März 2013 gilt in Europa ein einheitlicher Standard für die Sicherheitskennzeichnung an Arbeitsstätten. Firmen, die noch nicht auf die neue Beschilderung umgestellt haben, riskieren ihren Versicherungsschutz.

Mit dem Ziel, europaweit die sichtbaren wie auch die hörbaren Warnzeichen und die Gestaltung der dazugehörigen Flucht- und Rettungswegpläne zu vereinheitlichen, hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die neue Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR 1.3) veröffentlicht.

Neue Regeln gelten schon
Obwohl die BMAS nach eigenen Angaben bereits 2012 die Brandschutzbeauftragten in den Unternehmen über die Neuerungen bei den Sicherheitssymbolen informiert hat, sind noch immer viele Unternehmen kenntnislos. Die Regeln gelten bereits, eine Übergangsfrist für die Umstellung auf neue Schilder ist in der ASR 1.3 nicht vorgesehen. Daher der Rat des Bundesverbandes Brandschutz-Fachbetriebe: schnell handeln und die alten gegen die neuen Schilder austauschen. Zusätzlich sind die Mitarbeiter umgehend zu unterweisen…

Quelle: arbeitssicherheit.de

(nach oben)


„Gemeinsames Projekt aller Beteiligten“

Im Mittelpunkt des BioStoffTags 2013 stehen die neue Biostoffverordnung und aktuelle Änderungen des damit verbundenen Technischen Regelwerks für Biologische Arbeitsstoffe.

Zum BioStoffTag unter dem Motto „Der ABAS im Dialog mit Beschäftigten“, der am 23.4.2013 in Berlin stattfindet, erklären das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Mit der gemeinsamen Veranstaltung des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS), des BMAS und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird erstmals der öffentliche Dialog zwischen Regelsetzern und Beschäftigten geführt.

Im Mittelpunkt des BioStoffTags 2013 stehen die neue Biostoffverordnung und aktuelle Änderungen des damit verbundenen Technischen Regelwerks für Biologische Arbeitsstoffe. Unter Beteiligung der Gewerkschaften wurde eine europäische Rahmenvereinbarung ausgehandelt, um Verletzungen der Beschäftigten im Krankenhaus und Gesundheitssektor durch scharfe oder spitze Instrumente zu vermeiden. Die Umsetzung der daraus entstandenen EU-Richtlinie erfolgt zurzeit mit der Neufassung der Biostoffverordnung.

Die Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe richten sich mit ihren Arbeitsschutzmaßnahmen an Arbeitgeber. Ziel ist der Schutz der Beschäftigten auch mit dem Anspruch, dass diese Maßnahmen von den Beschäftigten angenommen und gelebt werden. In seinem Grußwort sagte Staatsekretär Gerd Hoofe, BMAS: „Besonders hervorzuheben ist dabei der Grundsatz, dass Arbeitssicherheit nur als gemeinsames Projekt aller Beteiligten – insbesondere der Beschäftigten und ihrer Vertretungen – erfolgreich gelebt werden kann.“

Über die rechtlichen Gegebenheiten der Biostoffverordnung hinaus werden Erfahrungen mit dem Technischen Regelwerk und aus Sicht der Beschäftigten aus den Bereichen Entsorgungswirtschaft und Gesundheitswesen präsentiert. Dass die Gefährdungsbeurteilung eine zentrale Rolle für die Ermittlung von Arbeitsschutzmaßnahmen spielt, wird anhand der Arbeiten zur neuen Handlungsanleitung TRBA 400 konkretisiert. Die Dialogveranstaltung bietet den Beschäftigten daher zusammen mit dem Veranstaltungspartner ver.di die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit Arbeitsschützern zu treten und auch über ihre Praxiserfahrungen zu berichten beziehungsweise Impulse für die zukünftigen Arbeiten des ABAS zu geben.

Der ABAS ist ein Beratungsgremium des BMAS. Der Ausschuss erarbeitet Empfehlungen und Regelungen zum Arbeitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen. Die Geschäftsstelle ist bei der BAuA angesiedelt.

Quelle: BMAS

(nach oben)


Zur Steigerung des Erfolgs einer Organisation ist es unumgänglich, dass auf die Erfordernisse von kulturell vielfältigen Belegschaften eingegangen wird.

Wird die kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz berücksichtigt, so kann sich dies in erheblichem Maße auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit auswirken – zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA).

Aus dem Bericht „Diverse cultures at work: ensuring safety and health through leadership and participation“ (Unterschiedliche Kulturen bei der Arbeit: durch Führung und Beteiligung zu Sicherheit und Gesundheitsschutz), der diesen Monat veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die Nichtbeachtung kultureller Unterschiede ernsthafte Folgen mit sich bringen kann. Organisationen haben jedoch auch die Möglichkeit, integrativer zu werden und Vielfalt als Chance für positive Auswirkungen sowie als Mittel zum Lernen, zur Veränderung und zur Erneuerung zu nutzen.

Dr. Christa Sedlatschek, Direktorin der EU-OSHA, unterstreicht die Bedeutung solcher Praktiken: „Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg sind gesunde und motivierte Mitarbeiter, vor allem in Zeiten zunehmenden Wettbewerbsdrucks. Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund stehen besonderen Sprach- und Kulturbarrieren gegenüber, die sich auch in höheren Unfallraten und mehr krankheitsbedingten Fehlzeiten als bei den einheimischen Arbeitnehmern widerspiegeln.“

Da der Migrantenanteil der Erwerbsbevölkerung in der EU zunimmt, werden viele Arbeitsplätze in der EU kulturell immer vielfältiger. Infolge kultureller Unterschiede kann es zu mangelhafter Kommunikation und Missverständnissen kommen, die Spannungen und Stress auslösen und mit einer geringeren Arbeitszufriedenheit und einer höheren Personalfluktuation einhergehen können. Gegebenenfalls liegt ein erhöhtes Risiko in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit vor, das teils dadurch begründet ist, dass die einzelnen Auffassungen von Sicherheit in einem multikulturellen Arbeitsumfeld variieren können. Untersuchungen haben außerdem ergeben, dass Fehlkommunikation infolge kultureller Unterschiede in 70-80 % aller Unfälle auf See eine Rolle spielte.

Besonderes Augenmerk wird auf eine Fallstudie zum Automobilhersteller BMW in München gelegt. BMW hat eine neue Initiative zur Einbindung von Mitarbeitern aus unterschiedlichen Herkunftsländern umgesetzt. Im Rahmen dieser Initiative wurde das Führungspersonal im Umgang mit kultureller Vielfalt geschult. Zudem wurden sogenannte Gesundheitsbotschafter eingeführt. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter (viele davon selbst Migranten), die im Bereich der Gesundheitsförderung geschult wurden und bei ihren Kollegen eine wichtige Mittlerrolle einnehmen. Auf diese Weise konnten typische Sprachbarrieren und soziale Hindernisse von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund überwunden werden, die die Gesundheitsangebote des Unternehmens oft nicht nutzen.

Die Empfehlung des Berichts lautet, ein konstruktives Sicherheitsklima zu schaffen, an dem sich alle Arbeitnehmer in einem multikulturellen Arbeitsumfeld beteiligen. Im Bericht werden kulturübergreifende Theorien auf den Arbeitsplatz angewendet. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass Führung und Arbeitnehmerbeteiligung bei der Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz an kulturell vielfältigen Arbeitsplätzen maßgebliche Bedeutung zukommt. Es wird empfohlen, dass Führungskräfte ihren Führungsstil anpassen, Sprachbarrieren in Angriff nehmen, ihre Mitarbeiter wirksam im Umgang mit kulturellen Schwierigkeiten schulen und eine integrative Arbeitsumgebung fördern.

Der Bericht wird ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Leistungen im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz in kulturell vielfältigen Organisationen darstellen und trägt so zur Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“ der EU-OSHA zum Thema „Partnerschaft für Prävention“ bei. Der Bericht knüpft an den Geist der Zusammenarbeit der Kampagne an und weist darauf hin, dass das Management von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in einer kulturell vielfältigen Umgebung einen Ansatz erfordert, der die Belange mehrerer Gruppen einbezieht.

Links

Bericht „Diverse cultures at work: ensuring safety and health through leadership and participation“ (in englischer Sprache)
https://osha.europa.eu/en/publications/reports/diverse-cultures-at-work-ensuring-safety-and-health-through-leadership-and-participation/view
Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“: „Partnerschaft für Prävention“
http://healthy-workplaces.eu/de/
Wanderarbeitnehmer (Überblick)
https://osha.europa.eu/de/priority_groups/migrant_workers

Quelle: OSHA

(nach oben)


Neue Umfrage zeigt, dass Arbeitsplatzunsicherheit und ­umstrukturierung als häufigste Ursache für arbeitsbedingten Stress gelten

Die Hälfte der Arbeitnehmer in Europa ist der Ansicht, dass arbeitsbedingter Stress verbreitet ist, und vier von zehn Arbeitnehmern meinen, dass an ihrem Arbeitsplatz nicht gut damit umgegangen wird.
Arbeitsplatzunsicherheit und ­umstrukturierung gelten als häufigste Ursache für arbeitsbedingten Stress in Europa.

Programme und Strategien, die es Arbeitnehmern erleichtern, bis zum Rentenalter oder darüber hinaus weiterzuarbeiten, sind nur wenig bekannt, obwohl die Mehrheit der Arbeitnehmer ihre Einführung befürworten.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse der dritten gesamteuropäischen Meinungsumfrage, die Ipsos MORI im Namen der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) durchgeführt hat.
Arbeitsbedingter Stress

Nach der Umfrage ist etwa die Hälfte der Arbeitnehmer in ganz Europa (51 %) der Ansicht, dass arbeitsbedingter Stress an ihrem Arbeitsplatz häufig vorkommt, wobei 16 % angeben, dass er „sehr häufig“ vorkommt. Arbeitnehmerinnen geben häufiger als ihre männlichen Kollegen an, dass arbeitsbedingter Stress verbreitet ist (54 % im Vergleich zu 49 %), und Arbeitnehmer der Altersgruppe 18 bis 54 Jahre (53 %) häufiger als Arbeitnehmer der Altersgruppe ab 55 Jahre (44 %). Die Wahrnehmung des arbeitsbedingten Stresses ist auch nach Branchen unterschiedlich: Dabei äußern Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich am häufigsten, dass Fälle von arbeitsbedingtem Stress verbreitet sind (61 %, wobei 21 % angeben, dass diese Fälle „sehr häufig“ sind).

Christa Sedlatschek, Direktorin der EU-OSHA erläutert: „41 % der Arbeitnehmer in Europa geben an, dass an ihrem Arbeitsplatz mit arbeitsbedingtem Stress nicht gut umgegangen wird, dabei sagen 15 %, dass „überhaupt nicht gut“ damit umgegangen wird. Die Bekämpfung psychosozialer Probleme, wie z. B. Stress, am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt für uns. Im nächsten Jahr starten wir die Kampagne ,Stressbewältigung‘ im Rahmen unserer Kampagnen für gesunde Arbeitsplätze. Die Botschaft, die wir europäischen Unternehmen aller Größen und Branchen vermitteln müssen, lautet, dass psychosoziale Risiken in der gleichen logischen und systematischen Weise bekämpft werden können wie andere Probleme im Bereich Gesundheitsschutz und Sicherheit.“

Es besteht eine Verbindung zwischen dem Anteil der Arbeitnehmer, die angeben, dass arbeitsbedingter Stress an ihrem Arbeitsplatz verbreitet ist, und dem Anteil der Arbeitnehmer, die angeben, dass arbeitsbedingter Stress nicht gut bekämpft wird. Sieben von zehn Arbeitnehmern (72 %) in Europa, die angeben, dass arbeitsbedingter Stress an ihrem Arbeitsplatz selten ist, sagen auch, dass er gut bekämpft wird; dagegen meinen sechs von zehn Arbeitnehmern (58 %), die angeben, dass arbeitsbedingter Stress an ihrem Arbeitsplatz verbreitet ist, auch, dass er nicht gut bekämpft wird.

Arbeitsplatzunsicherheit und ­umstrukturierung werden als häufigste Ursache für arbeitsbedingten Stress wahrgenommen (72 %), gefolgt von Arbeitszeit und Arbeitsbelastung (66 %). Unter den jüngeren Beschäftigten in der Altersgruppe 18 bis 34 Jahre liegen diese beiden Ursachen jedoch gemeinsam an erster Stelle (je 69 %). Zudem nennen Arbeitnehmer im Gesundheits- und Pflegebereich häufiger die Arbeitszeit/Arbeitsbelastung (77 %) als Ursache.

In Ländern mit einer höheren Staatsverschuldung geben die Arbeitnehmer häufiger Arbeitsplatzunsicherheit oder ­umstrukturierung als wahrgenommene Ursache für arbeitsbedingten Stress an: 73 % der Arbeitnehmer in Ländern mit einer Staatsverschuldung von mehr als 90 % des BIP nennen Arbeitsplatzunsicherheit oder ­umstrukturierung als häufige Ursache für arbeitsbedingten Stress, dagegen nur 66 % der Arbeitnehmer in Ländern mit einer Staatsverschuldung von 60 % des BIP oder weniger[1].

Sechs von zehn Arbeitnehmern (59 %) geben inakzeptable Verhaltensformen wie Mobbing und Schikanen oder Belästigung als häufige Ursachen von arbeitsbedingtem Stress an. Ein geringerer Anteil von Arbeitnehmern nennt eine fehlende Unterstützung von Kollegen oder Vorgesetzten (57 %), eine mangelnde Klarheit der Rollen und Aufgaben (52 %) oder die eingeschränkte Möglichkeit der Gestaltung von Arbeitsmustern (46 %) als häufige Ursachen von arbeitsbedingtem Stress.
Aktives Altern

Die Hälfte der Befragten (52 %) in ganz Europa erwartet, dass der Anteil von Arbeitnehmern in der Altersgruppe ab 60 Jahre an ihrem Arbeitsplatz bis 2020 zunehmen wird (43 % der Befragten halten dies für unwahrscheinlich). Die Ansicht, dass es im Jahr 2020 einen höheren Anteil von Beschäftigten der Altersgruppe ab 60 Jahre an ihrem Arbeitsplatz geben wird, ist unter Arbeitnehmern der Altersgruppe ab 55 Jahre stärker verbreitet (59 %) als unter Arbeitnehmern der Altersgruppe 35 bis 54 Jahre (54 %) und jüngeren Arbeitnehmern der Altersgruppe 18 bis 34 Jahre (45 %).

Einem von acht Arbeitnehmern (12 %) sind Strategien und Programme bekannt, die es älteren Arbeitnehmern erleichtern, bis zum Rentenalter oder darüber hinaus weiterzuarbeiten. Der Bekanntheitsgrad solcher Strategien nimmt mit der Unternehmensgröße zu und reicht von 7 % in den kleinsten Unternehmen (1-10 Beschäftigte) bis zu 19 % in den größten Unternehmen (mehr als 250 Beschäftigte). 61 % der Befragten, denen solche Programme und Strategien nicht bekannt sind, befürworten ihre Einführung. Zu den Gruppen, die diese Strategien tendenziell befürworten, zählen Frauen, Teilzeitbeschäftigte, Arbeitnehmer im Gesundheits- und Pflegebereich sowie Beschäftigte in größeren Unternehmen. Die Unterstützung für solche Strategien ist bei älteren Arbeitnehmern der Altersgruppe ab 55 Jahre nur wenig stärker ausgeprägt als bei jüngeren Arbeitnehmern (64 % im Vergleich zu 61 % der Arbeitnehmer der Altersgruppe 35 bis 54 Jahre bzw. 60 % der Arbeitnehmer der Arbeitsgruppe 18 bis 34 Jahre).

Die Frage, ob sie der Ansicht waren, dass ältere Arbeitnehmer in der Altersgruppe ab 60 Jahren häufiger als andere Arbeitnehmer bestimmte Verhaltensweisen zeigen, ergab folgende Antworten:

Nur zwei von zehn Arbeitnehmern (22 %) sind der Ansicht, dass ältere Arbeitnehmer mehr Unfälle am Arbeitsplatz als andere Arbeitnehmer erleiden (diese Größenordnung ist für die meisten Gruppen konsistent, obwohl Arbeiter diese Ansicht etwas häufiger vertreten);
etwa drei von zehn Befragten (28 %) meinen, dass ältere Arbeitnehmer in der Altersgruppe ab 60 Jahre bei der Arbeit weniger produktiv sind als andere Arbeitnehmer;

vier von zehn Befragten (42 %) sind der Ansicht, dass ältere Arbeitnehmer tendenziell häufiger unter arbeitsbedingtem Stress leiden als andere Arbeitnehmer, während ein etwas größerer Anteil der Arbeitnehmer (48 %) die gegenteilige Ansicht vertritt; und
sechs von zehn Arbeitnehmern (60 %) meinen, dass Arbeitnehmer in der Altersgruppe ab 60 Jahre nicht so gut in der Lage sind, sich auf Änderungen bei der Arbeit einzustellen, wie andere Arbeitnehmer, und diese Wahrnehmung wird von der Hälfte (49 %) der älteren Arbeitnehmer in der Altersgruppe ab 55 Jahre geteilt (obwohl anzumerken ist, dass einer von drei Arbeitnehmern (33 %) der Ansicht ist, dass es andere Arbeitnehmer sind, die sich schlechter auf Änderungen bei der Arbeit einstellen können).

[1] Die Daten für die Staatsverschuldung als prozentualer Anteil des BIP für das zweite Vierteljahr 2012 stammen von Eurostat. Länder mit einer Staatsverschuldung von mehr als 90 % des BIP sind Griechenland, Italien, Belgien, Irland, Portugal, Frankreich und Island. Länder mit einer Staatsverschuldung von 60 % des BIP oder weniger sind Polen, Finnland, Lettland, Dänemark, die Slowakei, Schweden, die Tschechische Republik, Litauen, Slowenien, Rumänien, Luxemburg, Bulgarien, Estland, die Schweiz, Liechtenstein und Norwegen.
Links

Vollständige EU- und Länder-Ergebnisse
https://osha.europa.eu/de/safety-health-in-figures/index_html#tabs-2
Überblicksbericht (auf Englisch)
https://osha.europa.eu/en/safety-health-in-figures/eu-poll-press-kit-2013.pdf

Quelle: OSHA

(nach oben)


Aktuell: Ausschuss für Betriebssicherheit zieht Bilanz

Gemeinsame Pressemitteilung des ABS und der BAuA

Berlin – Seit zehn Jahren engagiert sich der Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Aus Anlass des Jubiläums kamen am 16. Mai rund 160 Fachleute zur Veranstaltung „Der Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) – Engagement für Sicherheit und Gesundheitsschutz – Bilanz und Ausblick“ in das Bundespresseamt in Berlin.

Mit der Fachveranstaltung informierte der ABS über aktuelle Themenstellungen. So reicht sein Aufgabenspektrum von der Verwendung von Arbeitsmitteln wie Werkzeugen und Maschinen bis hin zum Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen. In sein Tätigkeitsfeld gehören auch die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung, die Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung sowie die zukünftige Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern.

Die Vortragenden griffen Themen auf wie die Gefährdungsbeurteilung bei der Benutzung von Arbeitsmitteln, die Bedeutung von Prüfungen, den demografischen Wandel sowie Ergonomie und Produktsicherheit als Voraussetzung für sichere Arbeitsmittel. Zudem ging es um den aktuellen Stand und den Weiterentwicklungsbedarf des Technischen Regelwerkes zur Betriebssicherheitsverordnung.

Über die Vorträge fand im Rahmen einer Podiumsdiskussion ein intensiver fachlicher Austausch mit Mitgliedern des Ausschusses und dessen Unterausschüssen statt. Viele Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich an Informationsständen über die Arbeit des Ausschusses für Betriebssicherheit zu informieren.

Der ABS ist ein Beratungsgremium des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Der Ausschuss erarbeitet technische Regeln und Bekanntmachungen zur Betriebssicherheitsverordnung sowie zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung und zur Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung. Die Geschäftsstelle ist bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin angesiedelt.

Eine Dokumentation der Veranstaltung wird im Internet unter www.baua.de/abs veröffentlicht.

Quelle: BAuA

(nach oben)


Aktuell: Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt

Gemeinsame Pressemitteilung des BMAS und der BAuA

Dortmund – Den Dialog von Experten für Arbeitssicherheit und Praktikern aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Politik suchten das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) am 13. Mai in Dortmund. Rund 300 Fachleute kamen zur Veranstaltung „Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt“, um über die sachgerechte Gestaltung von Arbeitsstätten zu diskutieren.

Auf der Veranstaltung referierten Fachleute des Ausschusses für Arbeitsstätten (ASTA) und Vertreter des BMAS. Der ASTA berät das Bundesarbeitsministerium in Fragen der praxisgerechten Gestaltung von Arbeitsstätten. Die Vorgaben für das Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten stehen in der Arbeitsstättenverordnung. Dort sind die grundlegenden Pflichten der Arbeitgeber in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit in Arbeitsstätten festgelegt. Wie die Arbeitsstättenverordnung auszulegen ist, wird in den praxisorientierten Regeln für Arbeitsstätten (ASR) erläutert, die der ASTA erarbeitet.

Auf der Fachveranstaltung wurden die aktuell vorgeschlagenen Änderungen zur Arbeitsstättenverordnung, insbesondere die inhaltliche Übernahme der Bildschirmarbeitsverordnung, erläutert. Des Weiteren wurde über die Anwendbarkeit der ASR in der betrieblichen Praxis vorgetragen und diskutiert. So wurden ausgewählte Inhalte der ASR und die darin enthaltenen Gestaltungsanforderungen für Arbeitsstätten behandelt – wie beispielsweise erforderliche Bewegungsflächen am Arbeitsplatz und Maße für Arbeitsräume, Lage und Bemessung von Verkehrswegen, geeignete Fußböden sowie Türen und Tore.

Das Ziel der Veranstaltung, „anwenderorientiert“ über das Arbeitsstättenregelwerk zu informieren, wurde erreicht, sagte Rainer Schlegel, Leiter der Abteilung „Arbeitsrecht/Arbeitsschutz“ im BMAS. Er hält den Dialog mit den Praktikern für sehr wichtig, damit deren Erfahrungen in die Rechtsetzung einfließen können. Dr. Karl-Ernst Poppendick, Leiter Fachbereich „Produkte und Arbeitssysteme“ der BAuA, hob zudem hervor, dass es der BAuA ein besonderes Anliegen ist, die Betriebe über ihr Internetangebot www.baua.de aktuell zu informieren. Nicht nur Betriebe sondern auch Architekten und Planer finden dort umfassend die Regelungen zur Gestaltung von Arbeitsstätten.

Weitere Informationen über die Fachveranstaltung und zum Thema „Sichere und Gesunde Arbeitsplätze“ gibt es auf den Internetseiten der BAuA unter www.baua.de/arbeitsstaetten und des BMAS unter www.bmas.de (Stichwort: Arbeitsstätten).

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.

Quelle: BAuA

(nach oben)


Kabinett beschließt Neufassung der Biostoffverordnung

Die Verordnung wurde am 24.04.2013 von Bundeskabinett beschlossen und bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. Mit der Neufassung der Biostoffverordnung erfolgen die nationale Umsetzung der Richtlinie 2010/32/EU sowie Anpassungen an den Stand der Technik. Zudem wird mit der Artikelverordnung die Gefahrstoffverordnung geändert.Die Verordnung wurde am 24.04.2013 von Bundeskabinett beschlossen und bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates. Mit der Neufassung der Biostoffverordnung erfolgen die nationale Umsetzung der Richtlinie 2010/32/EU sowie Anpassungen an den Stand der Technik. Zudem wird mit der Artikelverordnung die Gefahrstoffverordnung geändert.

Anlass für die Neufassung der Biostoffverordnung ist die EU-Richtlinie 2010/32/EU vom 10. Mai 2010. Sie enthält Regelungen zur Vermeidung von Verletzungen durch scharfe/spitze Instrumente im Krankenhaus- und Gesundheitssektor und ist bis Mai 2013 in nationales Recht umzusetzen. Mit der Neufassung wird die Biostoffverordnung auch an wissenschaftliche und technische Weiterentwicklungen angepasst, strukturell und sprachlich verbessert und mit anderen Arbeitsschutzverordnungen harmonisiert.

Im Rahmen der Artikelverordnung erfolgt auch eine Änderung der Gefahrstoffverordnung.Artikel 1 des Verordnungsentwurfs dient insbesondere der Umsetzung der Richtlinie 2010/32/EU und wird zu einer Verbesserung des Schutzes von Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten insbesondere in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes führen.

Zusätzlich werden Erleichterungen bei der Gefährdungsbeurteilung geschaffen für Tätigkeiten, bei denen die Infektionsgefährdung nachrangig ist und die Gefährdung ausschließlich bzw. vorrangig auf der sensibilisierenden bzw. toxischen Wirkung der Biostoffe beruht. Diese Tätigkeitsbereiche werden von den formalen Anforderungen zur Klassifizierung der Infektionsgefährdung (Schutzstufenzuordnung) befreit. Dies betrifft insbesondere Tätigkeiten in der Landwirtschaft, der Abfall- und Abwasserbehandlung, der Kompostierung und dem Sanierungsgewerbe.

Weiterhin werden die Fachkundeanforderungen konkretisiert. Dabei wird berücksichtigt, dass in Abhängigkeit von der Tätigkeit, der auszuübenden Funktion und der Höhe der Infektionsgefährdung unterschiedliche Anforderungen an das Qualifikationsniveau bestehen. Für Tätigkeiten mit hochpathogenen Krankheitserregern wird aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials zusätzlich die Benennung einer fachkundigen Person mit Beratungs- und Unterstützungsfunktion gefordert.

Das bestehende Anzeigeverfahren wird für Tätigkeiten mit hochpathogenen Krankheitserregern in ein Erlaubnisverfahren umgewandelt. Damit erfolgt eine Angleichung an das Gentechnikrecht in dem vergleichbare Genehmigungsverfahren bereits seit Langem bestehen und sich bewährt haben. Das Erlaubnisverfahren ermöglicht eine vorgeschaltete staatliche Begleitung der Entwicklung von Sicherheitskonzepten sowie der Planung baulich/technischer Sicherheitsmaßnahmen und kann kostspielige Fehlplanungen frühzeitig verhindern. Vorgesehen ist, dass andere gleichwertige behördliche Entscheidungen, insbesondere öffentlich-rechtliche Genehmigungen oder Erlaubnisse, die Erlaubnis nach Biostoffverordnung ersetzen können. Dadurch wird der Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und Behörden auf das notwendige Maß reduziert. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung bereits angezeigte Tätigkeiten bedürfen keiner Erlaubnis.
Mit Artikel 2 der Verordnung erfolgt eine Änderung der Gefahrstoffverordnung, die im Wesentlichen in der Konkretisierung der Regelungen zu Tätigkeiten mit krebserzeugenden Stoffen sowie in der Aufnahme eines neuen Anhangs mit Regelungen zu Explosivstoffen und pyrotechnischen Gegenständen sowie zu organischen Peroxiden besteht. Mit diesem Anhang werden die Regelungen aus zehn Unfallverhütungsvorschriften aktualisiert und in staatliches Recht überführt.

Weitere Informationen
Verordnungsentwurf zur Neufassung der Biostoffverordnung und zur Änderung anderer Verordnungen
http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Meldungen/neufassung-biostoffverordnung.pdf?__blob=publicationFile

Quelle: BMAS

(nach oben)


Ständige Erreichbarkeit: Experten raten zu klaren Regeln

iga.Report 23 mit Handlungsempfehlungen für Arbeitnehmer und Unternehmen erschienen

Um Mitarbeiter vor Überlastung durch ständige Erreichbarkeit zu schützen, sollten Unternehmen klare Regeln zum Umgang mit Handys und Computern schaffen. Eine permanente Verfügbarkeit wirkt sich negativ auf Erholung und Wohlbefinden der Betroffenen aus. Dies ergab eine Auswertung der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), die im Rahmen des iga.Reports 23 vorgestellt wird. Durch die Analyse von wissenschaftlichen Studien, Experteninterviews und eine Unternehmensbefragung wurden vorhandene Erkenntnisse zusammengetragen und konkrete Handlungsempfehlungen für einen gesunden Umgang mit ständiger Erreichbarkeit identifiziert.

Ständige Erreichbarkeit – wie können wir gesund damit umgehen? Um diese Frage zu beantworten, wurden von der iga vorhandene Studien ausgewertet. 16 wissenschaftliche Experten und 12 größere Unternehmen sind telefonisch befragt worden. Aus den Antworten lässt sich ablesen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen. Für die betroffenen Arbeitnehmer bedeutet permanente Erreichbarkeit über Smartphone und Tablet-Computer eine deutliche Beeinträchtigung ihrer Erholungszeiten – Freizeit ist schwerer planbar. Helfen können transparente Regeln für Zeiten der Erreichbarkeit bzw. Nicht-Erreichbarkeit und zu Reaktionszeiten. Arbeitnehmer sollten zudem einen vernünftigen Umgang mit den neuen Techniken lernen und wissen, dass nicht immer sofort auf einen Anruf oder eine eingehende E-Mail reagiert werden muss.

Auch die Erreichbarkeit für private Anrufe und Nachrichten am Arbeitsplatz könnte in solchen Regeln thematisiert werden, da diese ebenfalls Stress erzeugen können.

Die Auswertung zeigt jedoch auch, dass mit den neuen technischen Möglichkeiten durchaus positive Auswirkungen verbunden sein können. Von den Beschäftigten werden insbesondere Flexibilitäts- und Mobilitätsgewinne begrüßt. Diese können jedoch nur genutzt werden, wenn die Mitarbeiter – zumindest teilweise – über eigene Spielräume bei der Ausgestaltung verfügen.

Gründe für die Zunahme des Phänomens sind laut den Experten die zunehmende Arbeitsverdichtung, die allgemeine Beschleunigung des Arbeitslebens, eine grundlegende Flexibilisierung und Entgrenzung von Arbeitsverhältnissen und die zunehmende Internationalisierung der Wirtschaft. Besonders betroffen von permanenter Erreichbarkeit sind Führungskräfte, Außendienstmitarbeiter und IT-Spezialisten.

Die Auswertung zeigt aber auch, dass ein Bedarf an belastbaren Studien zum tatsächlichen Ausmaß der Verbreitung von ständiger Erreichbarkeit besteht. Die Initiative Gesundheit und Arbeit arbeitet in einem Nachfolgeprojekt daran, Forschungslücken in Bezug auf das Thema zu schließen. Dafür werden Unternehmen gesucht, die einen guten Umgang mit ständiger Erreichbarkeit etablieren wollen. Sie sollten über einen relevanten Anteil von Beschäftigten mit einem Diensthandy verfügen. Weitere Informationen sind unter www.iga-info.de abrufbar.

Download: Der iga.Report 23: Auswirkungen von ständiger Erreichbarkeit und Präventionsmöglichkeiten; Überblick über den Stand der Wissenschaft und Empfehlungen für einen guten Umgang in der Praxis kann unter www.iga-info.de abgerufen werden.

Quelle: DGUV

(nach oben)


Arbeitsmedizinische Vorsorge wird gestärkt

Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge

Die Bundesregierung hat am 24.04.2013 die von der Bundesministerin für Arbeit und Soziales vorgelegte Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge beschlossen. Die arbeitsmedizinische Vorsorge wird durch die Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) weiter gestärkt. Betriebsärzte und Betriebsärztinnen sind die Experten zur Beurteilung der individuellen Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Gesundheit. Arbeitsmedizinische Vorsorge sollte nicht nur bei den klassischen Gesundheitsgefährdungen wie Gefahrstoff- oder Lärmexpositionen genutzt werden. Auch wenn Beschäftigte beispielsweise einen Zusammenhang zwischen einer psychischen Störung und ihrer Arbeit vermuten, ist der Betriebsarzt oder die Betriebsärztin für sie eine erste Anlaufstelle. Wichtig ist, dass Betriebsärzte und Betriebsärztinnen das Vertrauen der Beschäftigten genießen. Mit der Änderungsverordnung wird daher über eine neue Terminologie und durch Klarstellungen besser als bisher verdeutlicht, dass es bei der arbeitsmedizinischen Vorsorge nicht um den Nachweis der Eignung für berufliche Anforderungen geht und dass es keinen Untersuchungszwang gibt. Im Vordergrund stehen individuelle Aufklärung und Beratung, auch zu Fragen des Erhalts der Beschäftigungsfähigkeit. Das Recht der Beschäftigten auf informationelle Selbstbestimmung und der notwendige Datenschutz sind zu achten.

Die Verordnung enthält darüber hinaus Aktualisierungen im Anhang der ArbMedVV. Dadurch wird die arbeitsmedizinische Vorsorge an den Stand der Wissenschaft angepasst. Auf diese Weise soll der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten verbessert werden.

Die Verordnung bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates (BR-Drucksache 327/13).

Weitere Informationen
Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge
http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsschutz/2013_04_24_verordnung_aenderung_ArbMedVV.pdf?__blob=publicationFile

Synopse zur Änderung der ArbMedVV
http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsschutz/2013_04_24_Synopse_ArbMedVV.pdf?__blob=publicationFile

Quelle: BMAS

(nach oben)


Messsystem Gefährdungsermittlung der UV-Träger

Das Messsystem Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger dient dazu, bewertbare Expositionsmessdaten und zugehörige Betriebsdaten für Gefahrstoffe, biologische Arbeitsstoffe und Lärm am Arbeitsplatz zu ermitteln und zu dokumentieren. Eine aktuelle Broschüre des IFA beschreibt das System. Sie kann über ifa-info@dguv.de kostenlos bestellt werden.

Quelle: DGUV

(nach oben)


Dermale Belastung durch 2-Naphthylamin in Schmierfetten

Das Institut für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) hat den Gehalt an kanzerogenem 2-Naphthylamin in Ölen und Schmierfetten untersucht. Die Ergebnisse sind in einem Artikel in der Zeitschrift „Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft“ erschienen, der über ifa-info@dguv.de kostenlos bestellt werden kann.

http://www.dguv.de/ifa/de/pub/grl/pdf/2013_121.pdf

Quelle: DGUV

(nach oben)


Denk an mich. Dein Rücken: Sieben von zehn Menschen plagt laut Umfrage der Rücken

Auch junge Menschen mehrheitlich betroffen

Ein großer Teil der Bevölkerung hatte in seinem Leben schon Rückenbeschwerden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“. Danach gaben fast drei Viertel der Befragten an, bereits Rückenschmerzen gehabt zu haben. Nicht mal zwei Drittel aller Befragten werden jedoch für die Gesundheit ihres Rückens aktiv. Bei denen, die etwas zur Vorbeugung tun, stehen mehr Bewegung im Alltag und Sport hoch im Kurs.

Ein dauerhaft schmerzfreier Rücken ist der Umfrage zufolge eher selten. Nur 28 Prozent der Teilnehmer antworteten auf die Frage, ob sie jemals Rückenbeschwerden hatten, mit nein. 72 Prozent dagegen hatten schon mal Rückenschmerzen, viele davon auch in den vergangenen zwölf Monaten.

Überraschend: Schon die jungen Befragten klagen mehrheitlich über Rückenschmerzen. Allerdings liegt der Anteil der 14- bis 29-Jährigen, die bereits Rückenbeschwerden hatten, mit 63 Prozent deutlich niedriger als in den anderen Altersgruppen. Den Höchstwert erreicht mit 80 Prozent die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen. Frauen berichten etwas häufiger als Männer von Rückenbeschwerden.

„Häufig sind Rückenbeschwerden harmlos und gehen vorüber“, kommentiert Dr. Johanna Stranzinger, Arbeitsmedizinerin bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die Zahlen. „Sie können aber auch schwerwiegender sein und das private wie berufliche Leben erheblich beeinträchtigen.“ Zu den Ursachen von Rückenproblemen gehört neben Überlastungen unter anderem auch Bewegungsmangel bei der Arbeit und in der Freizeit. „Sowohl Über- als auch Unterforderung ist für das Muskel-Skelett-System ungünstig“, erklärt die Fachärztin für Arbeitsmedizin.

Immerhin: Mehr als zwei Drittel derjenigen, die schon Rückenschmerzen hatten, unternehmen etwas dagegen. Seltener aktiv wird, wer noch keine Schmerzen hatte: Von diesen Befragten antworteten lediglich 43 Prozent, Vorsorge zu betreiben. Das Mittel der Wahl ist dabei vor allem körperliche Aktivität – in Form von Sport oder mehr Bewegung im Alltag.

„Bewegung ist das eine“, sagt Arbeitsmedizinerin Stranzinger. „Wer seinem Rücken etwas Gutes tun will, sollte aber zudem seine Arbeitsweise und Arbeitsbedingungen überprüfen: Zum Beispiel kann auch das Heben schwerer Lasten oder das Arbeiten in Zwangshaltungen zu Rückenproblemen beitragen.“ Weitere Informationen hierzu stellt die Kampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ unter www.deinruecken.de bereit.

Hintergrund „Denk an mich. Dein Rücken“

In der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Rückenbelastungen zu verringern.
Weitere Informationen unter www.deinruecken.de

Quelle: DGUV

(nach oben)


Ohrstöpsel rein, Stress raus

IFA empfiehlt Komfort-Gehörschutz für mehr Lebensqualität

Ob am Arbeitsplatz oder in der Freizeit, ob selbst gewählt oder aufgezwungen: Lärm ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. In vielen Fällen erreicht dieser Lärm allerdings nicht die gehörschädigende Lautstärke von 85 Dezibel dB(A) oder mehr. Und doch kann er das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden nachhaltig mindern. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) rät daher anlässlich des internationalen Tags gegen den Lärm am 24. April 2013, ruhig auch dann zum Gehörschutz zu greifen, wenn der Gehörschaden noch nicht droht, wohl aber Stress und Leistungsminderung.

Nicht jedes Geräusch ist Lärm. Erst wenn uns Geräusche stören oder belästigen oder wenn sie uns schaden, spricht man von Lärm. Die gehörschädigende Wirkung von Lärm ist klar definiert: Sie beginnt ab einem Lärmpegel von 85 dB(A), der täglich über acht Stunden anhält. Am Arbeitsplatz müssen Beschäftigte dann Gehörschutz tragen und an regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen.

Neben einem Gehörschaden kann Lärm aber schon bei sehr niedrigen Pegeln auch andere körperliche und psychische Folgen haben: Antrieb, Stimmung und Motivation sinken. Die geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab. Herzschlag, Atmung, Muskelspannung und Blutdruck verändern sich. Lärm, selbst in gehörunschädlicher Dosis, wird so zum negativen Stressfaktor für viele Menschen.

„Auch wenn keine Gehörschädigung droht, kann Gehörschutz ein echter Gewinn für mehr Lebensqualität sein“, sagt Dr. Martin Liedtke, Lärmexperte beim IFA. „Sofern es die Aufgabe zulässt, drehen Sie der stressigen Umwelt einfach mal den Ton ab, schonen Körper und Geist und sind außerdem deutlich leistungsfähiger.“ Das gelte vor allem für Arbeitsplätze mit dauerhafter Lärmbelästigung unterhalb der Schädigungsgrenze – zum Beispiel in Großraumbüros oder während der Geschäftsreise im Großraumabteil.

Allerdings gibt es Grenzen. Liedtke: „Wo ich hören muss, um gefährliche Situationen rechtzeitig zu erkennen, ist Komfortgehörschutz tabu. Auch wenn es um Grundbedürfnisse geht, wenn zum Beispiel Nachtschlaf auf Dauer nur mit Gehörschutz möglich ist, ist das kein Fall für Komfortgehörschutz. Hier muss die Politik handeln.“
Als Komfort-Gehörschutz eignen sich alle herkömmlichen Gehörschutzmittel. Für diesen Zweck besonders günstig und diskret sind zum Beispiel Ohrstöpsel aus Schaumstoff, die inzwischen auch im Supermarkt erhältlich sind. Weitere Informationen zum Thema Lärm und Gehörschutz, inklusive einer kostenfreien Software zur Auswahl von Gehörschutz gibt es auf den IFA-Internetseiten: www.dguv.de, Webcode d4682.

(nach oben)


Aktuell: Schutz vor biologischen Arbeitsstoffen an der Schnittstelle von Regelwerk und Beschäftigten

Gemeinsame Pressemitteilung des BMAS und der BAuA zum BioStoffTag 2013

Berlin – Zum BioStoffTag unter dem Motto „Der ABAS im Dialog mit Beschäftigten“, der heute in Berlin stattfindet, erklären das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Mit der gemeinsamen Veranstaltung des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS), des BMAS und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) wird erstmals der öffentliche Dialog zwischen Regelsetzern und Beschäftigten geführt.

Im Mittelpunkt des BioStoffTags 2013 stehen die neue Biostoffverordnung und aktuelle Änderungen des damit verbundenen Technischen Regelwerks für Biologische Arbeitsstoffe. Unter Beteiligung der Gewerkschaften wurde eine europäische Rahmenvereinbarung ausgehandelt, um Verletzungen der Beschäftigten im Krankenhaus und Gesundheitssektor durch scharfe oder spitze Instrumente zu vermeiden. Die Umsetzung der daraus entstandenen EU-Richtlinie erfolgt zurzeit mit der Neufassung der Biostoffverordnung.

Die Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe richten sich mit ihren Arbeitsschutzmaßnahmen an Arbeitgeber. Ziel ist der Schutz der Beschäftigten auch mit dem Anspruch, dass diese Maßnahmen von den Beschäftigten angenommen und gelebt werden. In seinem Grußwort sagte Staatsekretär Gerd Hoofe, BMAS: „Besonders hervorzuheben ist dabei der Grundsatz, dass Arbeitssicherheit nur als gemeinsames Projekt aller Beteiligten – insbesondere der Beschäftigten und ihrer Vertretungen – erfolgreich gelebt werden kann.“

Über die rechtlichen Gegebenheiten der Biostoffverordnung hinaus werden Erfahrungen mit dem Technischen Regelwerk und aus Sicht der Beschäftigten aus den Bereichen Entsorgungswirtschaft und Gesundheitswesen präsentiert. Dass die Gefährdungsbeurteilung eine zentrale Rolle für die Ermittlung von Arbeitsschutzmaßnahmen spielt, wird anhand der Arbeiten zur neuen Handlungsanleitung TRBA 400 konkretisiert. Die Dialogveranstaltung bietet den Beschäftigten daher zusammen mit dem Veranstaltungspartner ver.di die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit Arbeitsschützern zu treten und auch über ihre Praxiserfahrungen zu berichten beziehungsweise Impulse für die zukünftigen Arbeiten des ABAS zu geben.

Der ABAS ist ein Beratungsgremium des BMAS. Der Ausschuss erarbeitet Empfehlungen und Regelungen zum Arbeitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen. Die Geschäftsstelle ist bei der BAuA angesiedelt.

Eine Dokumentation dieser Veranstaltung wird im Internet unter www.baua.de/abas veröffentlicht.

(nach oben)


Forschung: Wer seine Interessen am Arbeitsplatz berücksichtigt sieht, fühlt sich besser

BAuA-Umfrage zu Arbeit und Gesundheit abgeschlossen

Berlin/Bochum – 15.000 Bochumer Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren haben zum Jahreswechsel 2011/2012 einen Fragebogen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrer Gesundheit erhalten. Die BAuA wollte damit nicht nur die körperlichen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ermitteln, sondern auch erfassen, wie Abläufe im Unternehmen und Veränderungen in der Arbeitswelt von den Beschäftigten wahrgenommen werden und wie diese Arbeitsbedingungen mit der Gesundheit und weiteren berufsbezogenen Kriterien zusammenhängen.

Die Ergebnisse der Umfrage liegen nun vor. 3565 von den Angeschriebenen haben sich beteiligt, darunter 2931 Erwerbstätige. Laut den Ergebnissen schätzen die erwerbstätigen Männer und Frauen ihren Gesundheitszustand besser ein als die nicht arbeitenden: 29 Prozent der erwerbstätigen Männer und 24 Prozent der erwerbstätigen Frauen geben an, ihr Gesundheitszustand sei „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Bei denjenigen, die derzeit nicht arbeiten, ist dieser Anteil mit 18 Prozent für die Männer beziehungsweise 17 Prozent für die Frauen deutlich geringer. Unter den Nichterwerbstätigen ist der Anteil von Personen mit „weniger gutem“ beziehungsweise „schlechtem“ Gesundheitszustand sehr hoch. Er beträgt mehr als 50 Prozent bei den Männern und gut 40 Prozent bei den Frauen.

Die Wissenschaftler der BAuA stellten weiterhin einen Zusammenhang zwischen organisatorischen Arbeitsbedingungen und der Gesundheit fest. So berichten Beschäftigte, die ihre Interessen bei der Umsetzung von Veränderungen im Unternehmen berücksichtigt sehen, über weniger Arbeitsunfähigkeitstage und weniger depressive Symptome.

Auch bekannte Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit finden sich in den Ergebnissen der Umfrage: Berichten Erwerbstätige über hohe quantitative Arbeitsanforderungen, so fühlen sie sich stärker erschöpft von der Arbeit. Dass die Wahrnehmung einer hohen Unsicherheit des Arbeitsplatzes mit schlechterer Gesundheit einhergeht, kann mit den Daten ebenfalls gezeigt werden: Schätzen die Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz als unsicher ein, berichten sie häufiger über depressive Symptome.

Auch mit Konflikten zwischen dem Arbeits- und Privatleben beschäftigte sich die BAuA-Umfrage: Erleben die Erwerbstätigen einen solchen Konflikt, fühlen sie sich stärker erschöpft von der Arbeit und berichten mehr Beschwerden, so die Ergebnisse.
Internationales Projekt JCQ

Die Umfrage in Bochum war Teil eines seit über sechs Jahren laufenden internationalen Projekts mit Projektpartnern aus den USA, Asien, Europa und Australien, an dem die BAuA seit 2010 beteiligt ist. Ziel ist es, den weltweit etablierten Fragenbogen „Job Content Questionnaire“ (JCQ) zu erweitern. Kern des JCQ ist das so genannte „Demand-Control Modell“, das von Professor Robert Karasek von der University of Massachusetts at Lowell in den USA in den 70er und 80er Jahren entwickelt wurde. Es liefert Erklärungsmuster für Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen auf der einen Seite und der Gesundheit der Beschäftigten auf der anderen Seite.

Seit einigen Jahren diskutieren Arbeitswissenschaftler weltweit, in welchem Maße die bisherigen theoretischen Konzepte und daraus resultierende Modelle auch noch für die heutige Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten Gültigkeit haben. Ziel des JCQ-Projekts ist es, ein breiteres Bild der Arbeitswelt vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Arbeitsbedingungen zu erheben und Zusammenhänge zwischen den so erfassten Arbeitsbedingungen und der Gesundheit aufzuzeigen.

Link zur Zusammenfassung der Ergebnisse: www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/artikel40.html

(nach oben)


BAuA Aktuell: Arbeit und Gesundheit

Gesund bis ins hohe Alter arbeiten – aber wie?

Dortmund – Fehltage wegen Krankheit führten 2011 in Deutschland zu volkswirtschaftlichen Verlusten in Höhe von rund 80 Milliarden Euro. Gesundheit wirkt sich so direkt auf Produktivität und wirtschaftliche Leistung aus. Dabei kommt der Arbeit und ihrer Gestaltung eine Schlüsselrolle zu. Sie können den Gesundheitszustand beeinflussen, sowohl positiv als auch negativ. Die neueste Ausgabe der „baua: Aktuell“, den vierteljährlichen Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit. Das Schwerpunktthema der Ausgabe liefert aktuelle Zahlen und Fakten zum Thema arbeitsbedingte Erkrankungen und gibt Hinweise für die Prävention.

Aufgrund der engen Verflechtung von Gesundheit und Arbeit ist das Thema Gesundheit im Arbeitsschutz verankert. „Das Arbeitsschutzgesetz spricht von der menschengerechten Gestaltung der Arbeit, also ist Aufgabe des Arbeitsschutzes, Gesundheit und das Wohlbefinden von Beschäftigten aktiv zu fördern“, stellt Prof. Dr. Hans Martin Hasselhorn im Interview mit baua: Aktuell fest. Der Leiter des Fachbereiches „Arbeit und Gesundheit“ der BAuA betont, dass es hierbei nicht nur um den Schutz gesunder Beschäftigter geht. Auch bereits erkrankte Beschäftigte sollen gefördert werden, um weiterhin aktiv am Erwerbsleben teilzunehmen.

Ein weiteres aktuelles Thema ist die psychische Belastung. Hier stellt die neue Ausgabe den Stressreport 2012 vor. Außerdem wirft baua: Aktuell einen Blick auf den Zusammenhang zwischen Alter, Beruf, Geschlecht und Gesundheit sowie die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich zum Schwerpunktthema informiert die Ausgabe 01/2013 über Veranstaltungen sowie neue Publikationen und bietet Informationen aus der DASA Arbeitswelt Ausstellung.

Die aktuelle Ausgabe kann – ebenso wie alle seit 2001 erschienenen Mitteilungen – kostenfrei von der Internetseite der BAuA heruntergeladen werden unter www.baua.de/publikationen. Über das Informationszentrum der BAuA lässt sich auch die Printausgabe anfordern – einzeln oder im Abonnement: Postfach 17 02 02, 44061 Dortmund, Telefon 0231 9071-2071, Fax 0231 9071-2070 oder E-Mail: info-zentrum@baua.bund.de.

(nach oben)


Seminar: Rechtssicherheit im Arbeitsschutz

BAuA-Veranstaltung befasst sich mit Rechtsfragen des Arbeitsschutzes

Dortmund – Die rechtlichen Vorschriften im Bereich des Arbeitsschutzes sind umfangreich und komplex. Die Gesetze und Vorschriften in die betriebliche Praxis umzusetzen, kann sich durchaus als schwierig erweisen. Hilfe bietet die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) mit dem Seminar „Rechtsfragen des Arbeitsschutzes“ an. Vom 1. bis 3. Juli befasst sich der Jurist Prof. Dr. Stefan Mensler mit arbeitsschutzrechtlichen Pflichten und den Rechtsfolgen ihrer Nichtbeachtung.

Im Verlauf des Seminars lernen die Teilnehmer die praxisnahe Anwendung von relevanten Rechtsgrundlagen und erhalten Einblick in die Schwierigkeiten von Haftung und Verantwortung. Weiterhin werden Folgen von etwaigen Pflichtverletzungen für die Beschäftigten erörtert. Weitere Themen sind die Grundlagen des Arbeitsschutzrechts, Informationen zum Arbeitsschutzgesetz und anderer Gesetze und Vorschriften, grundlegende Arbeitgeberpflichten und straf-, zivil- und unfallversicherungsrechtliche Folgen von Pflichtverstößen.

Zielgruppe des Seminars sind Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Gewerbeaufsichtspersonen, Aufsichtspersonen der Berufsgenossenschaften, Führungskräfte sowie Betriebs- und Personalräte.

Das Seminar „Rechtsfragen des Arbeitsschutzes“ findet vom 1. bis 3. Juli in Dortmund statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 385 Euro inklusive Tagungspauschale und Mittagsimbiss. Anmeldungen nimmt Erhard Kirschke entgegen, Tel.: 0231 9071-2219, Fax: 0231 9071-2363,
E-Mail: seminare@baua.bund.de, Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund.
Mehr Informationen: www.baua.de/termine.

(nach oben)


Sind „grüne Arbeitsplätze“ sicher?

Aufgrund der dringenden Notwendigkeit zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen und der Reduzierung von Abfällen sowie zur Steigerung der Energieeffizienz und des Anteils an erneuerbaren Energien ist in der EU mit einem raschen Wachstum der Anzahl „grüner Arbeitsplätze „zu rechnen – Arbeitsplätze, die dazu beitragen sollen, die Umwelt zu schützen oder wiederherzustellen. Doch welche Auswirkungen haben die neuen Technologien und Prozesse, die in der „grünen Wirtschaft“ eingeführt werden, auf die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer? Mit der Veröffentlichung eines neuen Foresight-Berichts lenkt die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) die Aufmerksamkeit auf die Risiken in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz an „grünen Arbeitsplätzen“.

https://osha.europa.eu/de/press/press-releases/green-jobs

(nach oben)


Epidemiologie arbeitsbedingter Infektionskrankheiten

Bei der Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) gilt es unter anderem zu ermitteln, ob eine Infektionsgefährdung für die Beschäftigten vorliegt. Hinweise hierfür gibt die Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (BioStoffV) bzw. die diese konkretisierenden Technischen Regeln Biologische Arbeitsstoffe (TRBA). Diese wie auch das bei den Ländern oder den Unfallversicherungsträgern verfügbare Material decken jedoch nicht alle Expositionsszenarien ab. Während in der Regel ausreichend Informationen zu Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien und dem verwandten Bereich der Biotechnologie oder in Tätigkeitsfeldern mit großen Beschäftigtengruppen oder augenfälligem Gefährdungspotential (z. B. Gesundheitsdienst, Entsorgungswirtschaft, Landwirtschaft) zu finden sind, fehlen diese für eher selten vorkommende Tätigkeiten bzw. Erreger von Infektionskrankheiten. Insbesondere fehlt es für die Gefährdungsbeurteilung häufig an Informationen im Hinblick auf ein möglicherweise beruflich bedingt erhöhtes Infektionsrisiko bei nicht gezielten Tätigkeiten außerhalb von Laboratorien. Entsprechend lag der Fokus bei der im Forschungsprojekt durchgeführten Literaturrecherche und Literaturbewertung auf dieser Fragestellung.

Ausgehend von der Liste von Infektionserregern im Anhang 3 der Richtlinie EU/2000/54 wurde zunächst eine Auswahl interessierender Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten getroffen. Danach erfolgte eine standardisierte Literatursuche in internationalen Datenbanken. Zusätzlich wurden offizielle nationale und internationale Veröffentlichungen ausgewertet. Die Ergebnisse der Literaturrecherche wurden in Abhängigkeit von der Zahl der verwertbaren Literaturstellen in Erreger-spezifischen Kurz- oder Langberichten zusammengefasst. Für einige Erreger, bei denen bereits sehr viele Veröffentlichungen zur Epidemiologie tätigkeitsbedingter Infektionen vorliegen, wurde auf die Erstellung eines Berichts verzichtet (z. B. Hepatitis-B-Virus).

Eine Literaturrecherche wurde für 256 Krankheitserreger durchgeführt. Aus der Zusammenstellung von Kasuistiken und epidemiologischen Befunden wurde bei 17 Erregern weiterer Handlungsbedarf ermittelt in dem Sinne, dass Forschungsprojekte angezeigt scheinen.

Mit dem gewählten Vorgehen konnten bisher nicht in diesem Maße bekannte beruflich bedingt erhöhte Infektionsrisiken für ausgewählte Tätigkeiten bzw. Expositionsszenarien aufgedeckt und die Datenbasis für bereits bekannte Infektionsrisiken erweitert werden. Die Ergebnisse des Projektes liefern damit eine wichtige Grundlage für die Gefährdungsbeurteilung bei Tätigkeiten mit möglicher Infektionsgefährdung. In Abhängigkeit von den das Infektionsrisiko beeinflussenden Faktoren kann im Einzelfall eine vom Ergebnis der Literaturrecherche abweichende Beurteilung erforderlich sein.

I. Fischer, St. Schurer, R. Jäckel, M. A. Rieger:
Epidemiologie arbeitsbedingter Infektionskrankheiten.
1. Auflage. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2013. 425 Seiten, Projektnummer: F 5198/A91, PDF-Datei

http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F5198.html

(nach oben)


Jährliche praktische Unterweisung für den Kanalbetrieb

Jeder weiß es, kaum einer macht es! Die jährliche, praktische Unterweisung für den Einsatz im Ernstfall (Abbildung 1). Theoretisch weiß jeder, wie man seinen Selbstretter und die Arbeitsgeräte zu bedienen hat, aber funktioniert das auch im Ernstfall? Es geht nicht nur um die theoretische Unterweisung. Sie wird ja in den meisten Fällen durchgeführt. Nach dem Arbeitsschutzgesetz wird aber auch eine praktische Unterweisung verlangt. Wie und welche Themen angesprochen werden, ist im Einzelnen nicht vorgeschrieben. Es liegt auf der Hand, dass man möglichst alles Wichtige von der Kläranlage und vom Kanal ansprechen sollte. Aber kann mir jemand sagen, was nicht wichtig ist? Alles ist wichtig! Gasmessen vor dem Einstieg in den Kanal, persönliche Schutzausrüstung (PSA), Hygiene, das richtige Bedienen einer Motorsense, Alarmplan, Ex-Zonenplan, Ladungssicherung, Beschilderungsplan, das richtige Bedienen von allen möglichen Arbeitsmitteln … Was ist hier nicht wichtig? Falls dann etwas passiert, bekommt man ganz sicher den Vorwurf, seinen Unterweisungsschwerpunkt falsch gesetzt zu haben. Die theoretische Unterweisung sollte nicht zu lange dauern. Bekanntlich ist der Mensch nur über eine bestimmte Zeitspanne aufnahmefähig. Bei manchen geschieht das etwas früher, bei anderen etwas später. Eins ist aber sicher, der Punkt, an dem die Aufnahmefähigkeit nachlässt oder ganz schwindet, kommt relativ schnell. Jedes Jahr versuchen wir, etwas Abwechslung, in die Unterweisung zu bringen. Sei es in der Themenwahl oder auch bei der Vortragsweise. Aus Sicherheitsgründen mache ich die Unterweisung immer….mehr:

Folge 1/2013 (http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={42c2b8f2-f058-483f-a8e1-4ca29c31774d})

Autorin
Abwassermeisterin Michaela Jilg
Leiterin des Klärwerks der Stadt Schwabach
Lehrerin in den Kläranlagen-Nachbarschaften Bayern
Wasserberg 20, 91126 Schwabach, Deutschland
Tel. +49 (0)91 22/7 60 16
E-Mail: michaela.jilg@schwabach.de

(nach oben)


Schulungen und Seminare zum Thema „Sicherheitsdatenblätter“

Das Sicherheitsdatenblatt muss von einer fachkundigen Person erstellt werden. Diese Person sollte bei der Erstellung auch die besonderen Erfordernisse des Verwenders (z. B. Pflichten als Arbeitgeber) berücksichtigen. Um die Fachkunde zu erlangen, ist im Allgemeinen eine entsprechende Ausbildung (Schulung) sowie eine praktische Tätigkeit/Erfahrung erforderlich. Die Ersteller von Sicherheitsdatenblättern sollten ihr Wissen regelmäßig aktualisieren und auffrischen. Bei Kontrollen der Behörden kann der Nachweis über eine Teilnahme an einer Schulung hilfreich sein.
(Anmerkung: Die REACH-Verordnung spricht von einer „sachkundigen Person“.)
Auch für Zwecke des firmeninternen Gefahrstoffmanagements sind Kenntnisse über Rechtsstellung, Aussagekraft und Anwendung der Sicherheitsdatenblätter hilfreich.
In der unten stehenden Liste finden Sie Adressen von Unternehmen, die diesbezüglich Dienstleistungen anbieten.
Hierzu sind jedoch die folgenden wichtigen Hinweise zu beachten:
• Durch die Aufnahme in die Liste wird keine Empfehlung des Veranstalters oder der Veranstaltung vorgenommen. Die Angaben dienen nur einem ersten Kontakt zwischen Kunden und Anbieter.
• Die aufgeführten Lehrgangsanbieter und Lehrgangsinhalte wurden hinsichtlich ihrer Qualität, Eignung, Leistungskapazität u. a. m. nicht geprüft.
• Die Angaben beruhen ausschließlich auf Informationen der Lehrgangsanbieter. Hierfür und für die Angaben auf den verlinkten Internetseiten übernehmen wir keine Verantwortung.
• Die Liste ist nicht abschließend und damit offen für weitere Unternehmen, die auf Wunsch aufgenommen werden können.
• Die Anbieter sind nach Postleitzahlen sortiert. Die Reihenfolge bedeutet keine Wertung.
• Falls Sie selbst in die Liste aufgenommen werden möchten oder feststellen, dass Adressen nicht mehr zum Ziel führen, informieren Sie bitte Frau Büdeker.

Ansprechpartnerin
Elke Büdeker
Gruppe 4.6 „Gefahrstoffmanagement“
Tel. 0231 9071-2322
sek4.6@baua.bund.de

(nach oben)


Eigene Rettungsübungsstrecke

Arbeiten in abwassertechnischen Bereichen stellen heute hohe Anforderungen an uns Mitarbeiter. Dabei sollte die Arbeitssicherheit immer im Vordergrund stehen. Es ist uns aber noch sehr gut die Zeit in Erinnerung, in der die Sicherheit wenig beachtet wurde. Man stieg in Abwasserschächte ein, ohne jegliche persönliche Schutzausrüstung. Das Gaswarngerät – wenn man eins hatte – blieb meistens sauber im Betriebsgebäude stehen. Leider kam und kommt es auch heute noch immer wieder durch Nichteinhaltung der Arbeitssicherheit und falsches Verhalten bei Rettungsversuchen zu tragischen Unfällen. Um solche Unfälle zu vermeiden und auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, haben wir eine Übungsstrecke eingerichtet (Abbildung 1). Mit dieser Einrichtung möchten wir mithelfen, dass Rettungseinsätze geübt werden können. Neben zahlreichen jährlichen Unterweisungen ist auch eine Rettungsübung aus abwassertechnischen Anlagen mindestens einmal jährlich durchzuführen. So ist es gemäß BGR 126 „Arbeiten in umschlossenen Räumen von abwassertechnischen Anlagen“ (Hrsg. Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Berlin, 2008) vorgeschrieben. Bei Übungen im Kanalnetz ist das aber nicht so einfach, sie sind mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden. Der Straßenverkehr, die Einhaltung der Hygienevorschriften, Einhaltung der Regeln zum Umgang mit biologischen Arbeitsstoff…mehr unter:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={42c2b8f2-f058-483f-a8e1-4ca29c31774d}

Ansprechpartner
Sven Kuhlmann
Tel. +49 (0)52 23/18 46 02
E-Mail: S.Kuhlmann@buende.de

Autoren
Guido Strathmann (Abteilungsleiter)
Uwe Schubert (Betriebsleiter)
Sven Kuhlmann (Leiter Atemschutz)
Kommunalbetriebe Bünde AöR
Grabenstraße 88, 32257 Bünde, Deutschland

(nach oben)


Sicherheit und Gesundheitsschutz und die Lieferkette

Unternehmen lagern immer mehr Tätigkeiten und Prozesse aus. Doch welche Auswirkungen hat die wachsende Bedeutung von Lieferketten auf die Arbeitsbedingungen? Ein neuer Bericht der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) beleuchtet das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit innerhalb dieser komplexen Netzwerke von Lieferanten und Diensteanbietern.

Der Bericht „Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette“ analysiert die vorhandene Literatur zum Thema sowie Regierungsstrategien und Fallstudien und gibt einen Überblick darüber, wie Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette verwaltet und gefördert werden können und welche Anreize und Instrumente Unternehmen zur Verfügung stehen, damit ihre Lieferanten und Auftragnehmer sich gute praktische Lösungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit aneignen.

Die Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Sicherheit von Arbeitnehmern gewährleistet werden kann, wenn Organisationen zusammenarbeiten – dies ist auch das Thema der derzeitigen Kampagne der EU-OSHA für gesunde Arbeitsplätze.

Die Direktorin der EU-OSHA, Christa Sedlatschek, sagte dazu: „Unsere Kampagne ‚Partnerschaft für Prävention‘ basiert auf der Idee, dass Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit nicht nur in den Verantwortungsbereich einiger Personen am Arbeitsplatz fallen, sondern dass die sichersten Arbeitsbedingungen dann entstehen, wenn alle Beteiligten einbezogen werden. Nichts veranschaulicht dies besser als Unternehmen, die mit allen an ihren Lieferketten Beteiligten zusammenarbeiten, um die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten.“

Der Bericht zeigt, dass Unternehmen in vielerlei Hinsicht gezwungen sind, mit den an ihren Lieferketten Beteiligten zusammenzuarbeiten, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu verbessern: Neben marktabhängigen geschäftlichen Überlegungen sowie Programmen für Nachhaltigkeit und soziale Unternehmensverantwortung spielen auch äußere Faktoren, wie rechtliche Vorgaben und die Bedenken von Interessengruppen, Verbrauchergruppen und anderen Beteiligten, eine Rolle. Trotz der erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren und Unternehmen verschiedener Größe geht aus dem Bericht hervor, dass Unternehmen oft nur dann erfolgreich dazu motiviert werden können, die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette zu fördern, wenn eine Mischung aus Regelungen und marktabhängigen Maßnahmen und Initiativen angewendet wird.

Unternehmen, die bestrebt sind, ihre Lieferanten zur Einhaltung strenger Vorgaben in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu verpflichten, müssen an verschiedenen Phasen der Auftragsabwicklung beteiligt sein, von der Auswahl eines Auftragnehmers mit hohen Sicherheitsstandards in der Phase vor dem Vertragsabschluss über die Überwachung der durchgeführten Arbeiten bis hin zur Überprüfung der Leistungen der Auftragnehmer in Bezug auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit, wenn der Vertrag endet. Der Bericht zeigt, dass die erfolgreichsten Initiativen auf einer Kombination von Ansätzen beruhen, bei denen umweltfreundliches und sozialverantwortliches Verhalten eindeutig honoriert werden.

Der Bericht hebt die Bedeutung von Sicherheitszertifizierungssystemen hervor, insbesondere als Möglichkeit zur Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit in der Lieferkette: Die auf nationaler Ebene für die verschiedenen Systeme zuständigen Behörden untersuchen derzeit die Möglichkeiten zur Anwendung eines gemeinsamen, EU-weiten Ansatzes, mit dem die Zusammenarbeit mit nicht-europäischen Auftragnehmern vereinfacht werden kann.

Neben Beschaffungsstrategien und Sicherheitszertifizierungssystemen betrachtet der Bericht auch weitere Ansätze, mit denen sich die Zahl der arbeitsbezogenen Unfälle und Erkrankungen in der Lieferkette reduzieren ließe und die in Europa breitere Anwendung finden könnten. Im Mittelpunkt dieser Ansätze stehen u. a. die Verdeutlichung von vertraglichen Verpflichtungen, die Verbesserung von Kommunikation, Zusammenarbeit und Schulungen sowie die Einführung von Kontrollverfahren.

Bericht „Förderung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit über die Lieferkette“
https://osha.europa.eu/en/publications/literature_reviews/promoting-occupational-safety-and-health-through-the-supply-chain/view
Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze“: „Partnerschaft für Prävention“
http://healthy-workplaces.eu/de

Quelle: EU-OSHA

(nach oben)


Denk an mich. Dein Rücken: Richtiges Heben und Tragen

Schnell noch das schwere Werkstück zur Werkbank getragen oder den Zementsack vom Transporter gehoben. Ob am Bau, im Handwerk oder in der Produktion – noch immer müssen viele Beschäftigte bei der Arbeit schwere Lasten bewegen.
Sind Bewegungen oder der Umgang mit Lasten zu einseitig und extrem, können dabei hohe Belastungen für Rücken und Gelenke entstehen.

Um Überbeanspruchungen und daraus resultierende Gesundheitsschäden zu vermeiden, empfehlen die Träger der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ daher:

Hilfsmittel verwenden: Immer, wenn es möglich ist, Hilfsmittel wie Hebehilfen, Tragegurte, Tischwagen oder Hubkarren zum Transportieren schwerer Lasten verwenden.

Schwere Lasten vermeiden: Die eigene Kraft nicht überschätzen und Lasten lieber aufteilen und in mehreren Teilen transportieren. Nicht teilbare schwere Lasten zu zweit tragen.
Ergonomische Körperhaltung beachten:

Beim Heben von schweren Lasten: Befindet sich die Last auf dem Boden, mit geradem Rücken von vorn möglichst dicht an die Last herantreten, beim Bücken das Gesäß nach hinten schieben und die Knie nicht weiter als 90 Grad beugen. Die Last nicht ruckartig, sondern mit gleichem Tempo durch Streckung der Hüft- und Kniegelenke körpernah anheben. Beim Anheben, Umsetzen und Absetzen von Lasten die Wirbelsäule nicht verdrehen; Richtungsänderungen durch Umsetzen der Füße mit dem ganzen Körper vornehmen.

Beim Tragen von Lasten: Eine aufrechte Körperhaltung einnehmen und nicht ins Hohlkreuz fallen und die Last so dicht wie möglich am Körper tragen. Beide Körperseiten gleichmäßig belasten und nach Möglichkeit Hilfsmittel wie Sack- oder Schubkarren oder Tragegurte verwenden.

Körperliche Fitness: Die körperliche Verfassung spielt eine große Rolle bei der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung wie Gymnastik und Dehnübungen sowie Spaziergänge helfen, den Körper fit zu halten. Nicht zuletzt kann eine gesunde und ausgewogene Ernährung die eigene Gesundheit unterstützen.

Hintergrund „Denk an mich. Dein Rücken“
In der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Rückenbelastungen zu verringern.
Weitere Informationen unter www.deinruecken.de

Quelle: DGUV

(nach oben)


Neue IFA-Datenbank hilft bei Gefahrstoffbeurteilung

DNEL-Werte im Online-Überblick

Die europäische REACH-Verordnung will den Umgang mit Chemikalien sicherer machen. Diesem Zweck dienen unter anderem neue Werte zur Beurteilung chemischer Stoffe, so genannte DNEL-Werte. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) stellt DNEL-Werte ab sofort in einer Datenbank kostenlos zur Verfügung: www.dguv.de. Betriebe, Behörden und andere Interessierte können so schnell und einfach danach suchen, um das Gefahrenpotenzial von Stoffen am Arbeitsplatz zu bewerten. Das betrifft vor allem Chemikalien, für die nationale Arbeitsplatzgrenzwerte fehlen.

DNEL-Werte, vom englischen Derived No-Effect Level, beschreiben die Konzentration eines chemischen Stoffes, der ein Mensch maximal ausgesetzt sein sollte. DNEL-Werte sind damit eine wichtige Hilfe bei der Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz. Sie helfen insbesondere beim Umgang mit Stoffen, für die in Deutschland keine verbindlichen Grenzwerte gelten.

DNEL-Werte werden von den Herstellern oder Importeuren der Chemikalien aufgestellt. Die Werte stehen auf den Internetseiten der Europäischen Chemikalienagentur ECHA öffentlich zur Verfügung. Die Suche danach ist jedoch aufwändig; eine systematische Zusammenstellung fehlte bisher. Die neue GESTIS-DNEL-Datenbank beim IFA schafft Abhilfe und bietet einen schnellen Zugang zum gesuchten Wert.

Zurzeit enthält die IFA-Datenbank DNEL-Werte zu circa 1.000 Stoffen, Tendenz steigend. Sie beziehen sich, wie vorhandene deutsche Grenzwerte, auf die inhalative Langzeitexposition, also auf eine umgebungsluftbedingte Belastung über ein ganzes Arbeitsleben. Dabei wird unterschieden zwischen einem DNEL für die Stoffwirkung am Ort der Aufnahme und einem Wert für die Wirkung auf andere Organe im Körper.

Hintergrund:
Die Europäische Verordnung zu Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe, kurz REACH, garantiert seit Juni 2007, dass Hersteller und Importeure von Chemikalien ihre Produkte nur dann in Europa vermarkten können, wenn ausreichend Informationen über die schädliche Wirkung der Stoffe auf lebende Organismen vorliegen, also auch auf den Menschen. Eine Voraussetzung für die Ermittlung eines DNEL ist ein abgesicherter Zusammenhang zwischen Dosis und Wirkung.

Quelle: DGUV

(nach oben)


Störfälle durch ergonomische Arbeitsgestaltung vermeiden

BAuA präsentiert Checkliste für Leitwarten

Dortmund – Die Arbeitsbedingungen in Leitwarten lassen sich laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erheblich verbessern. Wo Beschäftigte an Rechner-Bildschirm-Systemen Prozesse überwachen und steuern müssen, mangelt es oft an der Umsetzung ergonomischer Vorgaben. Zu diesem Ergebnis kommt der Bericht „Bildschirmarbeit in Leitwarten – Handlungshilfen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen nach der Bildschirmarbeitsverordnung“, der unter anderem mit einer Checkliste Wege zur sicheren und menschengerechten Gestaltung aufzeigt.

Kraftwerke, Straßenverkehr, Walzstraßen oder Schleusen immer mehr Prozesse in Produktion, Infrastruktur und Dienstleistung werden von Menschen in Leitwarten über große Rechner-Bildschirm-Systeme überwacht und gesteuert. Im Forschungsprojekt der BAuA überprüften die Wissenschaftler die Arbeitsbedingungen an unterschiedlichen Arbeitsplätzen in 24 Leitwarten. Dabei betrachteten sie auch die Umsetzung der Bildschirmarbeitsverordnung, die Vorgaben zur Gestaltung der Arbeit mit Rechner-Bildschirm-Systemen macht. Dazu zählen unter anderem die Gestaltung des Wartenraums, des Arbeitsplatzes, der Arbeitsmittel, der Mensch-Maschine-Schnittstelle, der Bedingungen der Arbeitsumgebung und der Arbeitsorganisation.

Nur etwa zwei Drittel dieser Anforderungen seien in die Praxis umgesetzt worden, heißt es im Bericht der BAuA. Keiner der 27 untersuchten Arbeitsplätze in Leitwarten aus unterschiedlichen Produktions- und Dienstleistungsbereichen habe alle Anforderungen erfüllt. Die größten Defizite fanden sich in den Bereichen Mensch-Maschine-Schnittstelle und Arbeitsorganisation. Dazu gehört unter anderem, dass die Beleuchtung teilweise nicht angemessen ist und nicht auf ausreichende Arbeitspausen geachtet wird. Dies seien jedoch keine Luxus-Anforderungen, sondern Mindestbedingungen an Arbeitsplätze, schreiben die Autoren. Sie beeinflussen kurz- oder langfristig die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass sich ungünstige Arbeitsbedingungen in Leitwarten auch mittelbar auf die Sicherheit auswirken. Kommt es zu einem Störfall, oft von menschlichem Versagen gesprochen, obwohl sich Ursachen auch in einer mangelhaften Arbeitsgestaltung finden lassen.

Der Bericht gibt Hinweise und Tipps zur ergonomischen Gestaltung von Leitwarten. Im Anhang der Studie befindet sich darüber hinaus eine Checkliste, mit der sich die Arbeitsbedingungen in Leitwarten überprüfen lassen.

„Bildschirmarbeit in Leitwarten – Handlungshilfen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen nach der Bildschirmarbeitsverordnung“, Martina Bockelmann, Friedhelm Nachreiner und Peter Nickel; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2012; ISBN: 978-3-88261-721-4; 402 Seiten. Eine Version im PDF-Format gibt es zum Herunterladen unter der Adresse www.baua.de/publikationen auf der BAuA-Homepage.

Quelle: baua

(nach oben)


ECHA präsentiert neue Internetplattform für Gefahrstoffinformationen nach REACH und CLP

Internet erleichtert Absprache und vereinheitlicht Kennzeichnung

Dortmund – Die richtige Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien ist die wichtigste Grundlage für ihre sichere Verwendung – sowohl für Hersteller und Lieferanten als auch für Beschäftigte und Verbraucher. Um die Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien zu vereinheitlichen, hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) jetzt eine neue Kommunikationsplattform im Internet bereitgestellt. Dies teilt die Bundesstelle Chemikalien über die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) mit.

Die ECHA unterhält ein öffentliches Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis für Chemikalien in Europa. Es bietet für viele Stoffe jedoch eine große Bandbreite unterschiedlicher Informationen. Die neue Internetplattform steht den Anmeldern der jeweiligen Stoffe zur Verfügung und soll helfen, unterschiedliche Angaben zu vereinheitlichen. Im internetbasierten Diskussionsforum können Hersteller und Importeure, die denselben Stoff bei der ECHA angemeldet haben, miteinander in Kontakt treten, sich über ihn austauschen und sich auf eine gemeinsame Einstufung und Kennzeichnung einigen. Die neue einvernehmliche Fassung wird dann von den Anmeldern im öffentlichen Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis aktualisiert. So stehen für denselben Stoff die gleichen eindeutigen Informationen sowohl für Lieferanten als auch Beschäftigte und Verbraucher bereit.

Ein reger Austausch von Anmeldern und Registranten der Chemikalien beschleunigt nicht nur die Vereinheitlichung der Informationen, sondern sorgt gleichzeitig für eine kontinuierlich verbesserte Qualität der bereits veröffentlichten Daten. Zusätzlich lassen sich über die Plattform Hinweise auf mögliche Gefährdungen durch Chemikalien in der Lieferkette einheitlich verbreiten. Dadurch leistet das Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis eine wichtige Hilfestellung für alle Lieferanten zur sicheren Verwendung von Stoffen und Gemischen – auch für Klein- und Mittelbetriebe.

Weitere Informationen zum Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis gibt es unter der Adresse http://echa.europa.eu/information-on-chemicals/cl-inventory der ECHA und unter der Adresse www.reach-clp-helpdesk.de/de/Themen/Einstufungs-und-Kennzeichnungsverzeichnis/Einstufungs-und-Kennzeichnungsverzeichnis.html des REACH-CLP Helpdesks der BAuA.

Quelle: baua

(nach oben)


Explosionsschutz – international

Es werden die Theorie und die Grundlagen zu den Richtlinien des Explosionsschutzes anschaulich an messgerätetechnischen Beispielen erläutert. Dabei wird insbesondere auch auf die Unterschiede von internationalen Richtlinien in den verschiedenen Regionen hingewiesen.

Der Inhalt:
In dieser ca. 1,5 stündigen Lerneinheit werden Ihnen die Theorie und die Grundlagen zu den Richtlinien des Explosionsschutzes anschaulich an messgerätetechnischen Beispielen erläutert. Dabei wird insbesondere auch auf die Unterschiede von internationalen Richtlinien in den verschiedenen Regionen hingewiesen.
Das Lernziel:
Sie lernen die Grundlagen und die Zusammenhänge des Explosionsschutzes anhand von praxisnahen messtechnischen Beispielen kennen. Dabei erkennen Sie auch die Besonderheiten und Unterschiede in den verschiedenen internationalen Weltregionen.
Die Zielgruppe:
Dieses Thema ist auch für bereits erfahrene Messtechniker eine willkommene Auffrischung der Kenntnisse zum Explosionsschutz.
Netto-Lernzeit: 60min

EUR 69,00
Alle Preisangaben inkl. 19% MwSt. (Deutschland).
Gegebenenfalls sind je nach Region andere Steuern/Steuersätze gegeben

https://endress.my-e-campus.com/de/coursedetails/52&ns_campaign=onlinetraining&ns_channel=nl_umwelt&ns_source=nl27_2012Kw50&ns_linkname=onlinetraining&ns_fee=0

(nach oben)


Analyseverfahren zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz

Marietta Fuhrmann-Koch
Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Um krankmachende psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz aufzuspüren und ihnen entgegenzuwirken, haben Heidelberger Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, das bereits von zahlreichen namhaften Unternehmen in Deutschland angewendet wird. Anders als bei Befragungen zur Erfassung psychischer Belastungen, die sich auf die subjektive Einschätzung von Mitarbeitern und Führungskräften beziehen, liegt mit dem an der Ruperto Carola entwickelten Verfahren ein Instrument vor, das objektivierbare Belastungsfaktoren misst. Genutzt wird es von Vertretern des betrieblichen Gesundheitsmanagements und des Human Ressource-Managements.

Forscher entwickeln neues Analyseverfahren zu psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
Wirtschaft zeigt großes Interesse am Instrument der Heidelberger Arbeits- und Organisationspsychologen

Um krankmachende psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz aufzuspüren und ihnen entgegenzuwirken, haben Heidelberger Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, das bereits von zahlreichen namhaften Unternehmen in Deutschland angewendet wird. Anders als bei Befragungen zur Erfassung psychischer Belastungen, die sich auf die subjektive Einschätzung von Mitarbeitern und Führungskräften beziehen, liegt mit dem in der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie der Ruperto Carola entwickelten Verfahren ein Instrument vor, das objektivierbare Belastungsfaktoren misst. Genutzt wird es von Vertretern des betrieblichen Gesundheitsmanagements und des Human Ressource-Managements, unter anderem in der Automobilindustrie, in der chemisch-pharmazeutischen Industrie, der Stahlindustrie, der Touristik und der Logistik.

„Ausgangspunkt war die empirisch belegbare Zunahme psychischer Belastungen am Arbeitsplatz vor dem Hintergrund vielfältiger technologischer und organisatorischer Veränderungen“, erklärt der Leiter der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie, Prof. Dr. Karlheinz Sonntag. Neben den individuellen Folgen für den Mitarbeiter betrifft dies durch die Zunahme von Arbeitsunfällen, krankheitsbedingten Fehlzeiten und Fluktuation auch den Arbeitgeber. „Deshalb sollte es im Eigeninteresse des Unternehmens und in der Verantwortung des Arbeitgebers liegen, psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu ermitteln und negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter zu vermeiden.“

Das „Instrument zur Analyse psychischer Belastungen“ (IAPB) berücksichtigt sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erfassung psychischer Belastungen als auch praxisbezogene Erfordernisse und die konkrete Situation in der Organisation. Die Wissenschaftler gehen dabei in mehreren Schritten vor. In einer ersten Entwicklungsphase werden die Inhalte des Instruments in Abstimmung mit Unternehmensvertretern wie Arbeitsmedizinern, dem Betriebsrat und Fachvorgesetzten an den spezifischen Kontext angepasst. Danach werden die einzelnen Arbeitsplätze von Analyseteams begangen, die zuvor in der Anwendung des Instruments geschult wurden. Analysiert werden einzelne Belastungsdimensionen, wie zum Beispiel Arbeitskomplexität, Arbeitsunterbrechungen, Kooperationserfordernisse, Verantwortungsumfang und Handlungsspielraum. Die Entscheidung, welche Einflussfaktoren psychischer Belastungen als relevant betrachtet werden und mit welcher Ausprägung diese am Arbeitsplatz auftreten, muss dabei im Konsens fallen. Die Heidelberger Wissenschaftler gehen dabei davon aus, dass sich Belastungen nicht, wie in gängigen Modellen üblich, auf eine Dimension reduzieren lassen. Sie ermitteln darum kritische Belastungskombinationen, die ein erhöhtes Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen oder negativer Beanspruchungsfolgen wie Stress, Ermüdungsgefühl, Erschöpfung, Gereiztheit und ähnliche Symptome mit sich bringen.

Fallen beispielsweise ein niedriger Handlungsspielraum und eine hohe Kundenorientierung zusammen, kann dies dazu führen, dass den Mitarbeitern kein Spielraum zur Verfügung steht, um von vorgeschriebenen Standards abzuweichen und situationsbezogen zu reagieren. Die Mitarbeiter können so in einen Zwiespalt zwischen individuellen Gestaltungswünschen und vereinbarten Regeln geraten. In einem konkreten Fall, der die Mitarbeiter in Beratung und Verkauf eines Unternehmens betraf, haben die Heidelberger Wissenschaftler in Abstimmung mit den Mitarbeitern und den Unternehmensvertretern ein flexibles Beratungssystem eingeführt, das es erlaubt, Zeitspielräume zu definieren und auf individuelle Kundenwünsche einzugehen.

„Nur durch eine sorgfältige Diagnostik können geeignete und differenzierte Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes abgeleitet werden, die neben dem gesundheitlichen Wohlbefinden auch die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter erhalten und fördern sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessern“, erläutert Karlheinz Sonntag. „Die Attraktivität des Verfahrens liegt in seiner aufwandsökonomischen Durchführung, der objektiven Beurteilung durch ein Analyseteam und in seiner konsensorientierten Beurteilung. Die Relevanz und Aktualität einer fundierten Analyse psychischer Belastungen am Arbeitsplatz zeigt sich in der medialen, aber vor allem realen Präsenz dieses Themas.“

Kontakt:
Prof. Dr. Karlheinz Sonntag
Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie
Telefon (06221) 54-7320
Karlheinz.Sonntag@psychologie.uni-heidelberg.de

(nach oben)


Schon gehört: Geocaching?

Ein lebensgefährliches Spiel in der Kanalisation und in verrohrten Bachläufen

Bei einem Kontrollgang im Entlastungskanal eines Regenüberlaufbeckens staunte unser Betriebspersonal nicht schlecht – hing doch da an der Kanalwand ein kleiner Kunststoffbehälter, der einen Stift und einen Notizzettel enthielt. Es ist leider nichts Besonderes mehr, dass in Abwasserkanälen und Regenüberlaufbecken Graffitis gesprüht werden. Was aber dieses Kunststoffröhrchen enthielt, verwunderte unsere Leute doch sehr. Auf die Frage „Was ist denn das?“ kam die Antwort einer Kollegin „Na das ist ein Geocache“.

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2012

Autoren
M. Sc. Kirstin Claußen
Abwasserverband Oberer Rheingau
Eurawasser Aufbereitungs- und Entsorgungs GmbH
Tel. +49 (0)61 23/7 02 78 40
E-Mail: kirstin.claussen@rheingauwasser.de

Abwassermeister Thomas Berger
Abwasserverband Oberer Rheingau
65344 Eltville, Deutschland
Tel. +49 (0)67 23/38 10
E-Mail: thomas.berger@rheingauwasser.de

(nach oben)

Meldungen zur Nutzung von Abwärme 2013

0
Dezember 2013
21.12.2013 Clever genutzt: Heizen und Kühlen mit Abwasser  
21.12.2013 Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen
08.12.2013 Faktoren für eine erfolgreiche Nutzung von Wärme aus Abwasser  
08.12.2013 Wärme aus dem Abwasserkanal – RheinEnergie nimmt Pilotanlage in Betrieb 
Oktober 2013
02.10.2013 Bayerisches Landesamt für Umwelt veröffentlicht „Energie aus Abwasser – Ein Leitfaden für Kommunen“
September 2013
21.09.2013 Pilotprojekt zur Nutzung von Abwasserwärme
April 2013
22.04.2013 KSV IST FÜR 4,25 MILLIONEN EURO AN NÜRNBERGER GEMÜSEBAUER VERKAUFT 
22.04.2013 Energiequelle Abwasserkanal  
Januar 2013
07.01.2013 Leuchtturmprojekt 2012 ausgezeichnet: Energieeffiziente Abwärmenutzung für Tropenhaus in Oberfranken

Clever genutzt: Heizen und Kühlen mit Abwasser

Verborgenes Potenzial
Unter unseren Füßen schlummern verborgene Potenziale: das Abwasser aus Privathaushalten, Gewerbe und Industrie könnte zum Wärmen und Kühlen verwendet werden. Stattdessen besteht hier bislang ein großes „Effizienzleck“ und damit ungenutzte Möglichkeiten zum Energie einsparen. Straubing hat mit seiner Abwasserwärmenutzungsanlage gezeigt, wie diese Möglichkeiten am besten genutzt werden können und war Gastgeber der Tagung „Abwasserwärmenutzung und -kühlung: Einsatzmöglichkeiten und Anlagenkonzeption“ die der Umweltcluster Bayern gemeinsam mit e.qua für knapp 60 Fachpersonen veranstaltet hat.

Beratungsbedarf
Mittlerweile setzt sich die Technologie immer mehr durch und es werden zahlreiche neue Anlagen geplant. Der Beratungsbedarf von Seiten der Kommunen und Gewerbe- bzw. Industriebetrieben ist jedoch nach wie vor hoch. Sie hatten auf der Veranstaltung die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und Kontakte mit Fachunternehmen zu knüpfen. Genauso groß ist der Bedarf nach Austausch bezüglich technologischer Weiterentwicklungen und dem individuellen Anlagenbau seitens der Unternehmen, die Technologien zur Abwasserwärmenutzung bzw. zum Kühlen mit Abwasser anbieten. Hierzu bietet der Umweltcluster Bayern einen Arbeitskreis an, der rege genutzt wird.

Vielfältige Tagungsthemen
Das erfolgreiche Konzept der jährlichen Fachtagung soll auch künftig fortgesetzt werden – mit wechselndem Fokus auf einem technischen Schwerpunkt und einer bestimmten Zielgruppe. In diesem Jahr stand die Tagung unter dem Thema der Einsatzmöglichkeiten von Abwasserwärmenutzung und -kühlung sowie der Anlagenkonzeption und fokussierte sich auf den Planungsbereich. Gemäß seinem Motto „entdecke die Möglichkeiten“ nutzt ein IKEA Einrichtungshaus in Berlin bereits die Technologie und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Aufgezeigt wurde auch, wie die thermische Energie aus Abwasser in der modernen Gebäudetechnik richtig angewandt werden kann und wie über einen minimierten Kältemitteleinsatz weitere Einsparpotenziale genutzt werden können. Praxiserfahrungen aus dem Heizen und Kühlen mit Abwasser wurden ebenso diskutiert wie die Frage, mit welchen Mitteln einer eventuellen Legionellen-Problematik vorgebeugt werden kann.

Angebot: Arbeitskreis im Umweltcluster
Insgesamt zogen der Umweltcluster Bayern, e.qua und die beteiligten Firmen des Arbeitskreises Abwasserwärmenutzung des Umweltclusters eine positive Bilanz des Tages. „Wir freuen uns über das große Interesse an unserem Arbeitskreis und der Tagung. Gerne bieten wir als Cluster hier eine Plattform für das Thema und unterstützen unsere bayerischen Firmen somit, ihr Know-how weiter auszubauen und Diskussionspartner für Fachfragen zu finden. Wir sind gespannt auf die Umsetzung weiterer Anlagen zur Abwasserwärmenutzung und -kühlung, die durch das Schließen der „Effizienzlecks“ im Bereich Abwasser einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können,“ freute sich Frau Dr. Claudia Reusch, Geschäftsführerin des Umweltclusters Bayern, über die gelungene Veranstaltung.

Weitere Informationen
Wer sich über das Thema Abwasserwärmenutzung und -kühlung informieren möchte, findet weitere Informationen auf der Umweltcluster-Homepage und auf der Internetpräsenz der Themenallianz von e.qua (www.abwasserwaermenutzung.com). Der Arbeitskreis zum Thema Abwasserwärmenutzung steht allen Mitgliedern des Trägervereins Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. offen.

Mehr:
http://www.umweltcluster.net/de/news/387-clever-genutzt-heizen-und-kuehlen-mit-abwasser

(nach oben) 


Abwärme kosteneffizient mit mobilen Latentwärmespeichern nutzen

Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT ist es gelungen die Nutzung von überschüssiger Wärme zu optimieren. Thermische Energie aus Biogasanlagen kann mit mobilen Speichern flexibel und wirtschaftlich eingesetzt werden. Auf der 8. Internationalen Konferenz und Ausstellung zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES) in Berlin wurden Ende November die neuesten Ergebnisse vorgestellt.

Bei der Produktion von Strom aus Biogas fällt zusätzlich zu elektrischer auch thermische Energie an. Fehlt ein Fernwärmenetz, wird diese oftmals ungenutzt an die Umgebung abgegeben. In seinem Fachvortrag referierte Marco Deckert über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit mobiler Latentwärmespeicher und den Koppelungsmöglichkeiten mit bereits existierenden Biogasanlagen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen der Fraunhofer-Wissenschaftler steht die Wirtschaftlichkeit dieser mobilen Speicheranwendung zur Verwertung ungenutzter Abwärme im Vergleich zu Fernwärmenetzen. Diese ist unter bestimmten Voraussetzungen gegeben. V. a. dort, wo der Anschluss an Fernwärmenetzte nicht möglich ist, stellt ein System mit mobilen Latentwärmespeicher eine effiziente Alternative dar. Neben weiteren Anwendungspotenzialen präsentierte Deckert auch die Voraussetzungen für den Betrieb dieser Technologie. » Die Nutzung nicht verwerteter Abwärme aus Biogasanlagen durch mobile Latentwärmespeicher ist eine Anwendung die bereits am Markt verfügbar und deren Wirtschaftlichkeit darstellbar ist«, erklärte der Ingenieur der sich im Rahmen des Centrums für Energiespeicherung bei Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg mit der latenten Wärmespeicherung befasst. Seit der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes zum 1. Januar 2012 kommt der Abwärmenutzung in Biogasanlagen zudem eine größere Bedeutung zu: Neuanlagen müssen, unter Einbeziehung des Eigenwärmebedarfs, mindestens eine 60-prozentige Wärmenutzung nachweisen um eine Vergütung nach dem EEG zu erhalten.
Paul Michael Rundel stellte bei der IRES in Berlin in einem Posterbeitrag ein innovatives Konzept zur Dampferzeugung vor, das mit Hilfe eines integrierten Schüttgutwärmespeichers aus Hochtemperaturabwärme erneut nutzbare Prozessenergie generiert. Weitere Inhalte waren neben der Verwertung biogener Reststoffe als Alternative zu Erdgas vor allem der Ausgleich diskontinuierlich anfallender Abwärme auf ein konstantes Leistungsniveau. Zusätzlich wurden verschiedene untersuchte Schüttgüter vorgestellt, deren Einsatzpotenzial als thermischer Speicher sich entsprechend dem Anwendungsfall nach Temperaturniveau und Materialkosten differenzieren.
Die thermischen Speicherlösungen von Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg stellen einen wesentlichen Baustein im Konzept der Biobatterie dar. Die Biobatterie steht für einen Pool mehrerer, umweltfreundlicher Technologien. Biogasanlagen, thermische Speicher, Vergaser, Pyrolysesysteme und Motoren zur Stromerzeugung bilden das Zentrum des Konzepts. Als Input dienen Überschussstrom aus erneuerbaren Quellen sowie biogene Reststoffe oder andere organische Abfälle. Durch eine Kombination der intermediären Pyrolyse mit einer integrierten Reformingstufe werden Restbiomasse und Überschussstrom zu den Produkten Öl, Gas und Biokoks gewandelt. Die Entwicklung von Energiespeichern ist essentiell für den Erfolg der Energiewende. Diesem Grundsatz haben sich auch die »umsichtigen« Wissenschaftler aus Oberhausen und dem Institutsteil Sulzbach-Rosenberg verschrieben. Die IRES ist mit über 500 Teilnehmern aus rund 40 Ländern ist die von EUROSOLAR und dem Weltrat für Erneuerbare Energien (WCRE) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW ausgerichtete Konferenz weltweit eine der größten ihrer Art. Mehr:

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2013/131120-ires.html

(nach oben) 


Faktoren für eine erfolgreiche Nutzung von Wärme aus Abwasser

Zusammenfassung
Die Nutzung von Wärme aus Abwasser ist ein sehr interessanter Baustein in der energetischen Gesamtstrategie einer Kommune. In Deutschland konnte sich das Verfahren von Einzelprojekten abgesehen aber noch nicht durchsetzen. Das Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro) hat zusammen mit deutschen und niederländischen Partnern im Rahmen des Interreg IVA Projektes denewa ein Ampelsystem entwickelt, bei dem das jeweilige lokale Potenzial mit Hilfe eines dreiteiligen Analyseprozesses – theoretisches Potenzial, effektives technisches Potenzial, wirtschaftliches Potenzial – ermittelt werden kann.

Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 -2013 ab Seite 868

Autoren
Dipl.-Landschaftsökol. Jürgen Knies MSc (GIS)
Dipl.-Ing. Mike Böge
iro GmbH Oldenburg
Ofener Straße 18
26121 Oldenburg

Schlussfolgerungen/Ausblick
Die Nutzung von Wärme aus Abwasser ist ein sehr interessanter Baustein in der energetischen Gesamtstrategie einer Kommune. Die Diskussion über diese neue Wärmequelle kann dazu führen, dass der Kanalnetzbetreiber eine Vielzahl von Anfragen erhält. Mit Hilfe des Ampelsystems können schnell besonders erfolgversprechende Anfragen herausgefunden werden. Ohne die übrigen Anfragen gleich zu verwerfen. Es liegt in der Hand des Investors/des Anfragers welche Technik eingesetzt werden soll. Auch die Prüfung der Wirtschaftlichkeit wird nicht auf den Kanalnetzbetreiber übertragen. Mit Hilfe der Workshops kann die erforderliche Dienstleistungskette besser geklärt und dargestellt werden. Das Zusammenspiel der einzelnen Akteure (vom Kanalnetzbetreiber über den Planern, den Herstellern, den Gebäudetechnikern und Installateuren bis hin zum Investor/Eigentümer) muss verbessert werden und ein Verständnis für das Gesamtsystem geschaffen werden. Wichtig ist hierbei im Vorfeld eine unabhängige Beratung, die die Einsatzmöglichkeiten kritisch prüft. Im Rahmen des denewa-Projektes wird eine Handreichung entwickelt, die als Entscheidungsuntertützung für die jeweiligen Akteure herangezogen werden kann.

(nach oben)  


Wärme aus dem Abwasserkanal – RheinEnergie nimmt Pilotanlage in Betrieb

Das laufende Projekt CELSIUS ist Teil des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU. Die Frage, wie Großstädte eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung sicherstellen können, war eines der Themen bei der Ausschreibung in 2011 unter dem Titel „Smart City“. CELSIUS läuft in Köln als Projekt im Rahmen von SmartCity Cologne, der Initiative zum Klimaschutz und zur Energiewende für eine moderne und nachhaltige Stadt.
In Großstädten wie Köln entfallen mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs in Gebäuden auf die Wärmeversorgung. Darum stellt sich die Frage, wie sich in Ballungsräumen nichtfossile Energieträger noch besser nutzen lassen, um die Wärmeversorgung nachhaltiger zu gestalten. Eine Möglichkeit besteht darin, Wärme aus Abwasserkanälen zu nutzen, die bislang mit dem Wasser abgeleitet wird.
In Köln lässt sich diese Technik; neben Erdwärme, Solarthermie und der Nutzung von Holzpellets; als weitere nachhaltige Quelle zur Wärmeversorgung größerer Gebäudekomplexe einsetzen – eine sinnvolle Ergänzung zum wirtschaftlichen Mix aus Erdgas, Fernwärme und einzelnen Nahwärmeinseln.
Das Wärmepotential in Abwasserkanälen ist groß: Untersuchungen zufolge ließen sich rund 20 Prozent aller Gebäude in Deutschland aus dieser Quelle versorgen. Bisher scheitern Projekte allerdings häufig noch an technischen und/ oder wirtschaftlichen Restriktionen.
Im Rahmen dieses Projekts untersuchen wir, welches Verfahren zu bestmöglichen Ergebnissen führt, um so die Realisierungschancen zu erhöhen.
Zum Konsortium des EU-Projektes gehören insgesamt 20 Unternehmen und Forschungsinstitute sowie die Städte London, Rotterdam, Genua, Göteborg und Köln. In jeder Stadt werden verschiedene Demonstrationsanlagen gebaut. Am Projekt CELSIUS Köln sind die Stadtentwässerungsbetriebe, die Fachhochschule Köln, die RheinEnergie AG sowie die Stadt Köln selbst beteiligt.
Versorgung von Schulen und Bädern
Die insgesamt auf vier Jahre angelegte EU-Projektlaufzeit wird in Köln aus zwei Stufen bestehen: Von Spätsommer 2013 an werden Demonstrationsanlagen an drei Standorten im Kölner Stadtgebiet errichtet, in insgesamt sechs Schulen inkl. Sporthallen. Dabei werden unterschiedliche Wärmegewinnungstechniken getestet. Im zweiten Schritt soll diese Technik in 2014 für weitere Gebäudetypen getestet werden. Die entsprechenden Contracting-Verträge haben eine Laufzeit von 15 Jahren.
Celsius-Projekt Mülheim…mehr:

http://www.rheinenergie.com/de/unternehmensportal/presse/aktuelle_meldungen/meldung_26049.php

(nach oben) 


Bayerisches Landesamt für Umwelt veröffentlicht „Energie aus Abwasser – Ein Leitfaden für Kommunen“

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) erklärte am 20.08.2013 in einer Pressemitteilung, dass der Beitrag zur Energiewende von Kanalisation und Kläranlagen bisher unterschätzt wird. Es sei zu beachten, dass in der Regel die Abwasseranlagen die größten Energieverbraucher einer Kommune sind. Oft gebe es große und vielfältige Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Dazu hat das LfU einen Leitfaden für Kommunen veröffentlicht.

Der Leitfaden soll den Kommunen Möglichkeiten aufzeigen wie in diesem Bereich zur Energiewende beigetragen werden kann. Dazu werden die Schritte zur Erkennung von Potenzialen zur Energieeinsparung, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen bei Abwasseranlagen dargestellt.

Interessant ist besonders eine Faktenzusammenstellung über die Kläranlagen in Bayern. Demnach verbrauchen Kläranlagen pro Einwohner jährlich 40 kWh Strom. Der gesamte jährliche Stromverbrauch bayerischer Kläranlagen betrage rund 630 GWh (630 Mio. kWh), was etwa dem Stromverbrauch von 180.000 Drei-Personen-Haushalten entspreche. Das führt dazu, dass 25-50% der kommunalen Stromkosten derzeit für den Betrieb der Kläranlagen ausgegeben werden – vor Schulen, Verwaltungsgebäuden und Straßenbeleuchtung.

Der Leitfaden „Energie aus Abwasser – Ein Leitfaden für Kommunen“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden:
http://www.bestellen.bayern.de/application/stmug_app000008?SID=328136825&DIR=stmug&ACTIONxSETVAL(artdtl.htm,APGxNODENR:1,AARTxNR:lfu_was_00083,USERxBODYURL:artdtl.htm)=X

Quelle und weitere Informationen:
LfU, Pressemitteilung Nr. 34/2013 vom 20.08.2013, Mit Abwasser zur Energiewende beitragen:
http://www.lfu.bayern.de/presse/pm_detail.htm?ID=601

(nach oben) 


Pilotprojekt zur Nutzung von Abwasserwärme

Der Entsorgungsverband Saar (EVS) nahm im April 2013 auf seiner Kläranlage Saarbrücken-Brebach (135 000 EW) eine innovative Anlage zur Nutzung von Abwasserwärme in Betrieb. Abwasser weist ganzjährig recht hohe Temperaturen auf, die deutlich über der des Grund- und Trinkwassers liegen. Damit eignet es sich hervorragend als Wärmequelle – beispielsweise für die Beheizung von Gebäuden. Das Abwasser wird aus dem Belebungsbecken über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert. Die eingesetzte Gas-Absorptions-Wärmepumpe, die deutlich effizienter arbeitet als konventionelle Wärmepumpen mit Elektroantrieb, hebt dann das Temperaturniveau soweit an, dass damit das Betriebsgebäude beheizt werden kann. Die prognostizierte jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt bei rund 100 000 Kilowattstunden pro Jahr. Die umweltbelastenden CO2-Emissionen der Heizung werden um rund 20 Tonnen pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung…

Autorin
Marianne Lehmann
Entsorgungsverband Saar (EVS)
Untertürkheimer Straße 21
66117 Saarbrücken,
Deutschland
Tel. +49 (0)681/50 00-666
E-Mail: marianne.lehmann@evs.de  

(nach oben) 


KSV IST FÜR 4,25 MILLIONEN EURO AN NÜRNBERGER GEMÜSEBAUER VERKAUFT

Die bisher ungenutzte Abwärme der Klärschlammverwertungsanlage (KSV) wird künftig zur Beheizung von Gewächshäusern verwendet. Der Nürnberger Gemüsebauer Scherzer hat die KSV gekauft.

Mit der einstimmig getroffenen Entscheidung hat sich die Gläubigerversammlung gestern in Ansbach gegen das Angebot einer Gruppe von Energieversorgern unter Führung der Haller Stadtwerke ausgesprochen. Dieses Konsortium hatte vor Wochen beim ersten Versuch, das insolvente Unternehmen im Dinkelsbühler Gewerbegebiet Waldeck zu verkaufen, mit 4,2 Millionen Euro den höheren Preis geboten. Wegen formaler Unklarheiten wurde in dieser Versammmlung jedoch kein Beschluss gefasst.
Das andere Konsortium um den Nürnberger Gemüseanbauer Scherzer erhöhte in der Folge sein Gebot um 250.000 Euro auf 4,25 Millionen Euro und lag so letztendlich um 50.000 Euro höher als die Konkurrenz. Weil die Stadtwerke ihr Angebot nicht verbesserten, ging der Zuschlag gestern nach Bayern.
Darüber freute sich der Dinkelsbühler Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer sehr (die Stadt war nach den Crailsheimer Stadtwerken zweitgrößte Gesellschafterin der KSV). „Die Entscheidung der Gläubiger ist für die KSV und für die Stadt Dinkelsbühl gut“, betonte er gestern in Ansbach gegenüber dem HT. Er geht davon aus, dass nicht nur die 15 Arbeitsplätze in der KSV erhalten bleiben, sondern noch bis zu 70 hinzukommen, wenn Scherzer & Co ihr Vorhaben in Waldeck realisieren…mehr:

http://www.schwartz.in/service/presse/pressedetail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=2307&cHash=3ba8003fee25954c3c49da556f0b514d

(nach oben)


Energiequelle Abwasserkanal

Gemeindezentrum heizt mit Abwasserwärme
Nach fast dreijähriger Bauzeit wurde am 24. September 2012 in Heidgraben (Schleswig-Holstein, Deutschland) eine Anlage zur Nutzung der Abwasserwärme in Betrieb genommen. Künftig wird das Gemeindezentrum inklusive Schule, Kindergarten, Veranstaltungsräumen, Bibliothek und Feuerwehrwache mit Wärme aus Abwasser beheizt. Zudem trägt die im Abwasser enthaltene Wärmeenergie zur Erwärmung des Brauchwassers, beispielsweise für die Duschen der Turnhalle, bei. Das Pilotprojekt zur Abwasserwärmenutzung wurde von der Wess GmbH, einer hundertprozentigen Tochterfirma des Abwasserzweckverbands (azv) Südholstein, umgesetzt und ist das erste Beispiel für die effektive Nutzung des Energiepotenzials des Abwassers in Schleswig Holstein. Abwasserwärme ist eine regenerative, also sich stetig erneuernde Energieform. Dank der vorherigen Erwärmung durch Dusche, Wasch- oder Spülmaschine fließt das Abwasser mit durchschnittlich 12 bis 15 °C durch den nahegelegenen Kanal. Über einen 60 Meter langen, im Kanal montierten Wärmetauscher wird dem Abwasser Wärme entzogen. Eine Wärmepumpe macht die im Abwasser vorhandene Wärmeenergie anschließend für Heizzwecke nutzbar. „Der Gemeinderat in Heidgraben hat das Projekt von Anfang an unterstützt und bewiesen, dass Innovationen nicht vor dem ländlichen Raum Halt machen“, so Udo Tesch, Bürgermeister in Heidgraben. Im Vergleich zu herkömmlichen Heiztechniken mit Strom, Erdgas oder Öl werden durch die innovative Heiztechnologie …mehr:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={42c2b8f2-f058-483f-a8e1-4ca29c31774d}

Kontakt
Miriam Fehsenfeld
azv Südholstein
Am Heuhafen 2
25491 Hetlingen,
Deutschland
Tel. +49 (0)41 03/964-281
E-Mail: miriam.fehsenfeld@azv.sh

(nach oben) 


Leuchtturmprojekt 2012 ausgezeichnet: Energieeffiziente Abwärmenutzung für Tropenhaus in Oberfranken

Am 3. Dezember 2012 hat der Umweltcluster Bayern das Projekt Klein-Eden Tropenhaus am Rennsteig in München zum Leuchtturmprojekt 2012 ausgezeichnet.
Weiterlesen…

http://www.umweltcluster.net/de/news

(nach oben)

Meldungen zur Schlammbehandlung 2013

0
September 2013
05.09.2013 In den Faulturm hineinschauen  
05.09.2013 KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 
05.09.2013 Überschussschlamm preiswert entwässern 
05.09.2013 Wissenschaftliche Begleitung der Zugabe von Co-Substraten in die Schlammfaulung der Kläranlage Moosburg  
05.09.2013 Co-Fermentation von biogenen Abfällen  
05.09.2013 Ursachen steigender AOX-Gehalte im Klärschlamm 
05.09.2013 Behandlung von Bioabfällen mit anschließender Co-Vergärung  
Mai 2013
21.05.2013 Wissenschaftliche Begleitung der Zugabe von Co-Substraten in die Schlammfaulung der Kläranlage Moosburg
06.05.2013 EcoSystemsInternational: SYSTEMVERGLEICH KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG
06.05.2013 EU-Forscher fordern Klärschlammmonitoring 
06.05.2013 Klärschlamm ohne Geruch 
Januar 2013
07.01.2013 Zweitnutzung eines Rohstoffs 

In den Faulturm hineinschauen

Hintergrund
Im Zuge der aktuellen Diskussionen zur Verbesserung der Energiesituation von Kläranlagen ist die Optimierung des Betriebs eines Faulturms von großer Bedeutung. Aus diesem Grund wird an vielen Kläranlagen der Zustand des Faulturms näher unter die Lupe genommen. Ein Faulturm ist ein relativ einfacher Bioreaktor, in dem die zugeführte organische Substanz möglichst weitgehend abgebaut werden soll. Die Substrate müssen regelmäßig zugeführt, das Gas und der ausgefaulte Schlamm abgeführt werden. Der Reaktorinhalt selbst muss beheizt und durchmischt werden können. Dabei ist besonders wichtig, dass möglichst das gesamte Reaktorvolumen durchmischt wird und somit als Reaktionsraum genutzt werden kann. Im praktischen Betrieb der Kläranlagen sind aber oft solche wesentlichen Grundfunktionen gestört. Im vorliegenden Artikel soll auf die Problematik der Ablagerungen in Faultürmen und auf aktuelle Untersuchungsmöglichkeiten näher eingegangen werden. Bildung von Ablagerungen Das Problem der Bildung von Ablagerungen in Faultürmen…mehr:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-InfosKA-Betriebs-Info Heft 2 – 2013

Autor
Dr. Christian Ebner Abwasserverband Zirl und Umgebung
Meilbrunnen 5,
6170 Zirl, Österreich

E-Mail: c.ebner@avzirl.at  

(nach oben)


KLÄRSCHLAMMENTSORGUNG  IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

Deutschland fallen jährlich etwa zwei Millionen Tonnen Klärschlammtrockensubstanz aus kommunalen Kläranlagen an. Der Anteil von thermisch entsorgten Klärschlämmen stieg von 31,5 % im Jahr 2004 auf über 53 % im Jahr 2010 an.
Der Schlamm wird in der Regel verbrannt oder auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. Klärschlamm enthält eine ganze Reihe von Schadstoffen, die eine Entsorgung mitunter erschweren. Daneben enthält er aber auch eine ganze Reihe von Nährstoffen wie Phosphor, Stickstoff oder Kalium. Die Herausforderung der Entsorgungswirtschaft ist es, die Schadstoffe aus dem Kreislauf zu entfernen und gleichzeitig die Nährstoffe zu erhalten. Thermisch entsorgt wird Klärschlamm zum Beispiel in Monoklärschlammverbrennungsanlagen, Zement- und Kohlekraftwerken.
Die Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft stagniert in den letzten Jahren (2006 bis 2010) mit einem Anteil von rd. 30%, was an den steigenden Qualitätsanforderungen an die Klärschlämme liegt.
Die Bedeutung von Klärschlamm als Rohstoffquelle wird dennoch zunehmen. Nicht zuletzt weil darin größere Vorkommen an Phosphor stecken.

Ziel dieser Broschüre ist es, diese Potentiale von Klärschlamm aufzuzeigen und Möglichkeiten einer nachhaltigen Verwertung für die Zukunft darzulegen. Außerdem stellt sie den Stand der Entsorgung kommunaler Klärschlämme in der Bundesrepublik Deutschland dar. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Fragestellung, inwieweit sich die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung reduzieren lässt, ohne auf die im Klärschlamm enthaltenen Nährstoffe (insbesondere Phosphor) verzichten zu müssen. Die Herausforderung für Deutschland besteht in den nächsten 10-20 Jahren darin, aus der landwirtschaftlichen Klärschlammentsorgung auszusteigen und gleichzeitig das Potential des Klärschlamms zur kostengünstigen Düngung effizient zu nutzen…

Die 104seitige Broschüre finden Sie unter:
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4280.pdf

(nach oben)


Überschussschlamm preiswert entwässern

Die Gemeinde Neuhaus/Inn liegt in Niederbayern an der Grenze zu Österreich. Wir betreiben eine Stabilisierungsanlage, die für 4000 EW ausgebaut ist. Der monatliche Überschussschlammanfall beträgt ca. 250 m³, er wird in zwei Schlammsilos mit je 400 m³ zwischengelagert. Der TS-Gehalt des Überschussschlamms beträgt ca. 0,9 % TS, er konnte statisch nur auf höchstens 2,5 % TS vor der landwirtschaftlichen Ausbringung eingedickt werden. Es war nicht einfach, die Zone des Klarwassers zu finden, um es dann abziehen zu können. Die Schlammmenge zur Verwertung betrug ca. 1800 m³/a. Nachdem ich in unserer Kläranlagen-Nachbarschaft „Passau/Süd“ eine Bandfilterpresse gesehen hatte, reifte in mir der Gedanke, eine Entwässerungseinrichtung für meine Kläranlage zu bauen. Aber zuerst musste ich mir die erforderlichen Komponenten zusammentragen. Hierbei war es sehr nützlich, gute Kontakte in der Kläranlagen-Nachbarschaft zu haben. Mehr:

https://klaerwerk.info/DWA-Informationen/KA-Betriebs-InfosKA-Betriebs-Info Heft 2 – 2013

Autor
Josef Schwarz,
Ver- und Entsorger, Fachrichtung Abwasser
Gemeindeverwaltung Neuhaus/Inn
Vornbacherweg 7
94152 Neuhaus/Inn,
Deutschland
Tel. +49 (0)85 03/13 61

E-Mail: ka-schwarz@web.de

(nach oben)


Wissenschaftliche Begleitung der Zugabe von Co-Substraten in die Schlammfaulung der Kläranlage Moosburg

Durch die Co-Vergärung, d.h. durch die Mitbehandlung biogener Abfälle in den Faulbehältern einer Kläranlage, kann die Faulgasproduktion beträchtlich gesteigert werden. Je nach Art und Menge der zugegebenen Bioabfälle kann die Gaserzeugung so stark ansteigen, dass ein energieautarker Betrieb der Kläranlage möglich wird. Gerade in Zeiten stark wachsender Energiepreise ist die Steigerung der Eigenproduktion an Energie sehr willkommen und wird zunehmend interessant für die Kläranlagenbetreiber. Außerdem wird bei der Co-Vergärung Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt und damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Obwohl bereits viele auch großtechnische Versuche auf Kläranlagen gezeigt haben, dass sich oTS-Abbaugrad und Faulgasanfall verbessern, wurden die Ursachen dafür bisher nur unzureichend beschrieben. In der Literatur wird mitunter davon berichtet, dass der Gasertrag einer Mischung unterschiedlicher Substrate höher liegt, als die Summe der Gaserträge aus der Monovergärung der gleichen Menge an Substrat. Auch ein stimulierender Einfluss auf Prozessstabilität und Abbaugrad konnte nachgewiesen werden. Möglicherweise kommt es auch zum cometabolischen Abbau von Abwasserinhaltstoffen, die bei der Monovergärung nicht verstoffwechselt werden können.
Im Rahmen einer umfangreichen Messkampagne an der Kläranlage Moosburg, die Co-Vergärung betreibt, sollen Massen- und Energieströme – insbesondere in der anaeroben Schlammfaulung – erfasst und eine Massenbilanz aufgestellt werden. Ferner sollen begleitende Untersuchungen im Labormaßstab die erwähnten Synergieeffekte quantifizieren. Anhand der Ergebnisse und der beobachteten Phänomene sollen die möglichen Ursachen diskutiert und Empfehlungen abgeleitet werden, um maximal von der Stimulation zu profitieren.

Projektleiter Prof. Dr. rer. nat. habil. Brigitte Helmreich
Sachbearbeiter Dr.-Ing. Konrad Koch, Tel.: +49 (0)89 289-13706, E-Mail: k.koch@tum.de

Finanzierung Oswald-Schulze-Stiftung

http://www.wga.bv.tum.de/content/view/178/39/lang,de/

(nach oben)


Co-Fermentation von biogenen Abfällen

Hintergrund
Innerhalb der kommunalen Infrastruktur sind Kläranlagen nach wie vor ein „hot spot“, was den Energieverbrauch angeht. Insgesamt werden in Österreich aktuell ca. 550 GWh/a an elektrischer Energie verbraucht. Aus diesem Grund sind die Betreiber in den letzten Jahren bemüht, einerseits den Energieverbrauch der Kläranlagen zu senken und andererseits die Möglichkeiten der Energieproduktion auf Kläranlagen zunehmend zu nutzen. Der spezifische Energieverbrauch (elektrische Energie) auf Kläranlagen schwankt stark. Im Schnitt verbrauchen Anlagen mit Faulturm in Österreich 30 kWh/(EW • a). Die theoretische Untergrenze liegt bei etwa 20 kWh/(EW • a). Theoretisch könnten größere Kläranlagen über 100 000 EW ihren Verbrauch an elektrischer Energie zur Gänze aus der Eigenproduktion abdecken. Es gibt jedoch in der Praxis nur wenige Beispiele, in denen dies tatsächlich gelingt (zum Beispiel Abwasserverband AIZ, Strass, www.aiz.at). Im Durchschnitt können in Österreich 43 % des Bedarfs an elektrischer Energie durch Eigenproduktion abgedeckt werden. In der Vergangenheit wurden die Faultürme mit dem Fokus der Stabilisierung der Klärschlämme errichtet. Die gezielte Faulraumnutzung für die Produktion von Biogas ist erst in den letzten Jahren in den Mittelpunkt gerückt. Mittlerweile wird die Kläranlage auch als geeigneter Standort für die anaerobe Behandlung von biogenen Abfällen zur Produktion von Biogas…mehr:

Folge 3/2013 (http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={bc36124d-d33c-4dfe-8b22-695fd5546871})

Autor
Dr. Christian Ebner Abwasserverband Zirl und Umgebung
Meilbrunnen 5,
6170 Zirl,
Österreich

E-Mail: c.ebner@avzirl.at

Ausblick
Die Co-Fermentation von biogenen Abfällen bietet eine interessante Möglichkeit zur Steigerung der Energieproduktion auf Kläranlagen durch optimierte Faulraumnutzung. Dies wird in der Praxis immer mehr erkannt. So ist zu beobachten, dass es regional zu einer sehr starken Nachfrage nach geeigneten Substraten kommt. Dieser Umstand führt natürlich auch zu Veränderungen der Preisstruktur am Markt. Zukünftig ist zu überlegen, inwieweit neue, bis jetzt noch nicht erschlossene, biogene Reststoffe für die Co-Fermentation an Kläranlagen erschlossen werden können. Ein solches Modellprojekt wurde vom Partnerunternehmen der ARA Zirl entwickelt. Dabei werden gebrauchte Kaffeekapseln aufbereitet, das Aluminium dem stofflichen Recycling zugeführt und aus dem gebrauchten Kaffeepulver ein pumpfähiges Co-Substrat hergestellt, das schon im großen Maßstab mitbehandelt wird und

(nach oben)


Ursachen steigender AOX-Gehalte im Klärschlamm

Das Problem
Die Stadtwerke energie jena-pößneck betreibt für Jenawasser unter anderem die zentrale Kläranlage (ZKA) der Stadt Jena (Abbildung 1). Um die Anlage sicher betreiben und steuern zu können, sind für uns die analytischen Untersuchungen in der Eigenkontrolle unentbehrlich. Nur durch die gewissenhafte Kontrolle des Zulaufs, des in das Gewässer abgegebenen gereinigten Wassers und auch des zu entsorgenden Klärschlamms können wir vor unliebsamen Überraschungen sicher sein. Dazu wurden von Jenawasser für alle Bereiche, zum Beispiel Abwasser und Schlamm, eigene Qualitätsziele festgelegt, die unter Umständen deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen und eine gefahrlose weitere Verwertung des Klärschlamms in der Landwirtschaft zulassen. Im Jahr 2010 wurden im Rahmen der monatlichen Analyse des Klärschlamms mehrfach adsorbierbare organisch gebundene Halogene (AOX-Gehalte) oberhalb des selbst gesteckten Qualitätsziels von 400 mg/kg TS gemessen. Um den Ursachen nachzugehen, veranlassten wir, die Untersuchungen der AOX-Gehalte im Klärschlamm zu verstärken. Natürlich konnten uns die seit einigen Jahren stetig leicht steigenden AOX-Gehalte im Klärschlamm nur auffallen, weil wir eine regelmäßige und lückenlose Kontrollanalyse durch das Vertragslabor der Eurofins Umwelt Ost GmbH in Jena durchführen lassen. Die Dokumentation und Auswertung der seit vielen Jahren vorhandenen Daten ist dabei ganz entscheidend.

Mehr: Folge 3/2013 (http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={bc36124d-d33c-4dfe-8b22-695fd5546871})

Autoren
Kathrin Hüttig, Norbert Comouth
Stadwerke energie jena-pößneck Jenawasser
Rudolstädter Straße 39,
07745 Jena
E-Mail: abwasser@stadtwerke-jena.de

Dr. Thomas Hoppe
Eurofins Umwelt Ost GmbH
Löbstedter Straße 78,
07749 Jena
E-Mail: ThomasHoppe@eurofins.de

Fazit und Ausblick
Als Fazit der Untersuchungen können wir festhalten: 1. Indirekteinleiter verursachen weder durch die Einleitung gelösten noch durch das Eintragen festen AOX eine Erhöhung im Klärschlamm. 2. Die Erhöhung des AOX-Gehalts im Klärschlamm hat keine Auswirkungen auf die Höhe des Wertes für an das Gewässer abgegebenen gelösten AOX. 3. Offensichtlich bildet sich der AOX in der Kläranlage, und zwar in der Belebung, neu. Als Ursache dafür konnte bisher der an den Rückführschlamm gebundene AOX ausgemacht werden. Möglich scheint auch ein Eintrag durch das derzeit verwendete Fällmittel

(nach oben)


Behandlung von Bioabfällen mit anschließender Co-Vergärung

Situation
In der Landeshauptstadt von Tirol, in Innsbruck, fallen pro Jahr ca. 16 000 Tonnen Bioabfälle an. Etwa die Hälfte davon ist reiner Baum-, Strauch- und Rasenschnitt und kommt einerseits von den städtischen Grünanlagen und anderseits von privaten Gartenbesitzern. Diese überwiegend trockenen Gartenabfälle werden auf die Kompostierungsanlage der Stadtgemeinde Innsbruck verbracht, dort zu Kompost bester Qualität verarbeitet und wiederum im Gartenbau eingesetzt. Die zweite Hälfte der Bioabfälle, also rund 8000 Tonnen pro Jahr, wird im Rahmen der kommunalen Abfallsammlung bei den Haushalten und Betrieben abgeholt. Diese getrennt erfassten Bioabfälle werden in einer mechanischen Aufbereitungsanlage von Störstoffen entfrachtet und aufgeschlossen. Die so aufbereiteten Bioabfälle können nun gemeinsam mit dem Klärschlamm in der Faulanlage der Abwasserreinigungsanlage (ARA) vergoren werden. Die Mitnutzung der vorhandenen Faulanlage für andere Substrate wird als Co-Vergärung bezeichnet. Für diesen Prozess…mehr:

Folge 3/2013 (http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={bc36124d-d33c-4dfe-8b22-695fd5546871})

Autor
DI Reinhard Oberguggenberger
Leiter des Geschäftsbereiches Abfallwirtschaft bei der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
Roßaugasse 4ª, 6020 Innsbruck, Österreich

(nach oben)


Wissenschaftliche Begleitung der Zugabe von Co-Substraten in die Schlammfaulung der Kläranlage Moosburg

Durch die Co-Vergärung, d.h. durch die Mitbehandlung biogener Abfälle in den Faulbehältern einer Kläranlage, kann die Faulgasproduktion beträchtlich gesteigert werden. Je nach Art und Menge der zugegebenen Bioabfälle kann die Gaserzeugung so stark ansteigen, dass ein energieautarker Betrieb der Kläranlage möglich wird. Gerade in Zeiten stark wachsender Energiepreise ist die Steigerung der Eigenproduktion an Energie sehr willkommen und wird zunehmend interessant für die Kläranlagenbetreiber. Außerdem wird bei der Co-Vergärung Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt und damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Obwohl bereits viele auch großtechnische Versuche auf Kläranlagen gezeigt haben, dass sich oTS-Abbaugrad und Faulgasanfall verbessern, wurden die Ursachen dafür bisher nur unzureichend beschrieben. In der Literatur wird mitunter davon berichtet, dass der Gasertrag einer Mischung unterschiedlicher Substrate höher liegt, als die Summe der Gaserträge aus der Monovergärung der gleichen Menge an Substrat. Auch ein stimulierender Einfluss auf Prozessstabilität und Abbaugrad konnte nachgewiesen werden. Möglicherweise kommt es auch zum cometabolischen Abbau von Abwasserinhaltstoffen, die bei der Monovergärung nicht verstoffwechselt werden können.
Im Rahmen einer umfangreichen Messkampagne an der Kläranlage Moosburg, die Co-Vergärung betreibt, sollen Massen- und Energieströme – insbesondere in der anaeroben Schlammfaulung – erfasst und eine Massenbilanz aufgestellt werden. Ferner sollen begleitende Untersuchungen im Labormaßstab die erwähnten Synergieeffekte quantifizieren. Anhand der Ergebnisse und der beobachteten Phänomene sollen die möglichen Ursachen diskutiert und Empfehlungen abgeleitet werden, um maximal von der Stimulation zu profitieren.

Projektleiter Prof. Dr. rer. nat. habil. Brigitte Helmreich
Sachbearbeiter Dr.-Ing. Konrad Koch, Tel.: +49 (0)89 289-13706,
E-Mail: k.koch@tum.de

Finanzierung Oswald-Schulze-Stiftung

(nach oben)


EcoSystemsInternational: SYSTEMVERGLEICH KLÄRSCHLAMMTROCKNUNG

Die Verwertung von Klärschlamm und vergleichbaren Abfallschlämmen ist seit vielen Jahren
ein intensiv diskutiertes Thema. Neben sachlichen Informationen und Fakten spielen bei
diesem Thema Emotionen eine sehr starke Rolle.
Nachdem die landwirtschaftliche Verwertung und der Einsatz in der Rekultivierung aufgrund
verschärfter Grenzwerte zukünftig nur noch stark eingeschränkt zur Verfügung steht und die
Deponierung von entwässerten Schlämmen nach der TA Siedlungsabfall ganz ausfällt, bleibt
die thermische Verwertung bzw. Beseitigung als der zukunftssichere Königsweg.
Die Verbrennung von mechanisch entwässerten und getrockneten Klärschlämmen erfolgt in
entsprechenden Monoverbrennungsanlagen und mehr und mehr auch in Kohlekraftwerken
und in Zementwerken. Braunkohlekraftwerke können durch die Ausnutzung von freien
Reserven in der Trocknungskapazität der Kohlemühlen mechanisch…mehr:

http://www.esi-projekte.de/systemvergleich_klarschlammtrocknung.pdf

Autor: Dipl.-Ing. Ulrich Jacobs, EcoSystemsInternational

(nach oben)


EU-Forscher fordern Klärschlammmonitoring

Monitoring statt neuer Grenzwerte. Diese Auffassung vertreten die Forscher des Joint Research Centre (JRC), dem Wissenschaftszentrum der EU-Kommission, auf Basis einer aktuell abgeschlossenen Studie. Das JRZ hat in Zusammenarbeit mit europäischen Kläranlagen 63 Klärschlammproben aus 15 Ländern auf 114 chemische Substanzen untersucht. Pestizide, Health-Care-Produkte, Arzneimittelrückstände, Süßstoffe und ähnliches haben die Forscher zwar in den Klärschlämmen nachgewiesen. Die festgestellten Konzentrationen rechtfertigen nach Einschätzung der Forscher aber keine neuen Grenzwerte in der EU-Klärschlammverordnung, da keine messbaren Gefährdungen von den analysierten organischen Stoffen ausgehen. Die Studienergebnisse hätten keinen wissenschaftlichen Beweis dafür erbracht, dass Regelungen für persistente organische Schadstoffe (POPs) eingeführt werden müssten. Die Wissenschaftler weisen aber auch darauf hin, dass insbesondere bei neuen Schadstoffen die Datenlage sehr dünn ist. Hier regen sie weitere Monitoringmaßnahmen an. Aus dem gleichen Grund soll auch die durchgeführte Studie mit der Beteiligung weiterer Länder wiederholt werden.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20130416_001/EU-Forscher_fordern_Kl%C3%A4rschlammmonitoring

(nach oben)


Klärschlamm ohne Geruch

Unternehmen entwickelte mit russischen Spitzenwissenschaftlern ein neues Verfahren – VTA entzieht Klärschlamm den Gestank
Ulrich Kubinger ist bei der Hygienisierung von Klärschlamm offenbar der entscheidende Schritt gelungen: Das Umwelttechnik-Unternehmen mit Sitz in Rottenbach hat gemeinsam mit den beiden russischen Top-Wissenschaftlern Alexander Ilin und Jurij Sidorin ein neues Verfahren entwickelt, das die Bakterien und Viren im Klärschlamm zuverlässig abtötet und den Schlamm obendrein völlig geruchlos macht. Die OÖN konnten sich als erste Zeitung von der bahnbrechenden Entwicklung überzeugen. Mehr unter

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/innviertel/VTA-entzieht-Klaerschlamm-den-Gestank;art70,1070798

(nach oben)


Zweitnutzung eines Rohstoffs

Prof. Dr. Harald Weigand von der Technischen Hochschule Mittelhessen ist als Mitglied eines Entwicklungsteams mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2012 geehrt worden. Als Partner der RecoPhos Consult GmbH in Jävenitz (Sachsen-Anhalt) konnte er die Auszeichnung bei einem Festakt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin entgegennehmen.
Prof. Weigand, der dem Kompetenzzentrum für Energie- und Umweltsystemtechnik (ZEuUS) der THM angehört, hat gemeinsam mit dem Unternehmen in dreijähriger Kooperation ein Verfahren zur Produktion eines Phosphordüngers aus Klärschlammasche entwickelt. Der Geoökologe, der sich im ZEuUS mit abfallwirtschaftlichen Vorhaben befasst, erläutert: „Die stoffliche Verwertung von Klärschlammasche ist ein Gebot der Stunde. Deren Phosphorgehalte entsprechen denen von Erzen aus Lagerstätten, die im Bergbau ausgebeutet werden und immer knapper werden.“ Mit der vom BMWi prämierten Innovation RecoPhos habe man eine technische Lösung zur effizienten Nutzung dieses Abfallstroms marktfähig ausgearbeitet. „Das erzeugte Produkt weist Qualitäten auf, die einem konventionellen Phosphor-Düngemittel entsprechen, und erfüllt sämtliche Vorgaben der Düngemittelverordnung“, bilanziert Weigand. Mit keinem anderen Verfahren gelinge es zurzeit, zu handelsüblichen Preisen aus Klärschlammasche Phosphordünger zu gewinnen. RecoPhos ist patentiert und hat die Zulassung als Dünger erhalten.

Dieses Resultat der Zusammenarbeit zwischen TH Mittelhessen, weiteren Hochschulen und dem umwelttechnischen Unternehmen überzeugte auch die Vergabekommission des Preises. In seiner Laudatio sagte Staatssekretär Dr. Bernhard Heitzer: „Die Preisträger zeigen, dass sich eine effiziente Nutzung von Rohstoffen für die Wirtschaft lohnt. Entlang der gesamten Wertschöpfungsketten können in allen produzierenden Branchen enorme Einsparungen erzielt werden. Davon profitieren Umwelt und Gesellschaft.“ Das BMWi hat den mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preis insgesamt vier mittelständischen Unternehmen und einer Forschungseinrichtung für „herausragende Projekte“ zuerkannt.

(nach oben)

Meldungen von den Kläranlagen 2013

0
Dezember 2013
Wupperverband Neue Kooperation im Wasserressourcenmanagement 
Wupperverband Herausforderung Energie 
Wupperverband 25 Mitglieder zum Start – netzwerk-surface.net Vereinsgründung
Stuttgart Optimierung und Steuerung mit System – Frank Endrich und Dr. Franz Metz  
Stuttgart 27.11.2013 – SWR 2 Wissen: Was heißt schon öko? Umweltschutz mit Nebenwirkungen! 
Schrobenhausen 30 Dienstjahre vollendet – Glückwünsche an Herrn Anton Frank.
Peine Neues Abwasserkonzept in Landwehrhagen greift 
Neuerburg Neue Kleinkläranlage eröffnet 
Hansewasser Fahren mit Strom aus Klärgas 
Würzburg Unsere Website im neuen Gewand 
Fulda 150 + x Jahre Sachverstand und Menschlichkeit 
EVS Entsorgungsverband Saar erhält Sonderpreis des Verbandes Kommunaler Unternehmen für saarländisch-lothringisches Kooperationsprojekt 
BRW-Haan-Gruiten Jahresabschluss 2012 und Wirtschaftsplan 2014
Braunschweig Symposium Re-Water Braunschweig 2013 
Bottrop Insgesamt 1050 Rohr-Elemente / Erster Teil des Abwasserkanals Emscher ist bereits verlegt 
Berlin Die Grüne Leber – wie Pflanzen unser Wasser reinigen 
Berlin Nicht nur das Wasser, auch die Wasserbetriebe sind gesund 
Lungwitztal-Steegenwiesen Zukunft wird neu geklärt
Jülich KUHN saniert und erneuert die komplette Rechenanlage auf der KLA Jülich 
Grävenwiesbach-Mönstadt Neue Vorklärstation seit Frühjahr 2013 im Betrieb
Frankenberg Klärschlamm-Kraftwerk nicht in Sicht
Detmold bl-automation- Alleinarbeit im Bereich der Detmolder Abwasser 
Büttelborn Modernste Flach-Feinsiebrechen Typ FFR im Haupt- und Notumlaufgerinne 
Aachen-Soers KUHN erhält Zuschlag auf Deutschlands größten Rechenanlagen-Neubau in 2014: KLA Aachen 
Lungwitztal-Steegenwiesen Abwasserfirma hat nächsten neuen Chef  
Weilmünster Neue Rechen für KA Weilmünster 
Weilerbach Wege zur energetisch optimierten (autarken) Kläranlage 
Schwalbach-Langenseifen Zwei Spatenstiche in Bad Schwalbach
Lungwitztal-Steegenwiesen Abwasserentsorger verliert im Steuerstreit vor dem Gericht  
November 2013
Wendelstein Von der Abwasserreinigung bis zur Wasserversorgung – Reges Interesse der Bürger am Tag der offenen Tür bei den Gemeindewerken
Entsorgungsverband Saar Entsorgungsverband Saar übernimmt drei Pumpwerke von der RAG  
Rottweil ZWEITES NACHKLÄRBECKEN VERBESSERT AUSSTATTUNG DER KLÄRANLAGE
Primtal ABWASSERZWECKVERBAND PRIMTAL  
Niersverband Archäologische Untersuchungen im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens Mönchengladbach-Geneicken – erste Ergebnisse 
Mannheim Förderbescheid für Ausbau der Pulveraktivkohle-Anlage übergeben
Innsbruck IKB übernimmt 100 Prozent an DAWI Kanalservice 
Hansewasser DIE ENERGIEQUELLE AUS DEM KANAL 
Frankfurt (Oder) Schacht-in-Schacht-Sanierung
Erftverband Altes Wasserwirtschaftsjahr endet – neues beginnt 
Dresden Neue Internetseite der Stadtentwässerung 
Berlin Intelligente Kopplung von Regenwasser- und Abwassermanagement 
Anzbach – Laabental KLÄRANLAGEN-Nachbarschaft
Wupperverband Keine Legionellen in den Klärwerken
Saarbrücken In einer Broschüre stellt der ZKE seine Tätigkeiten in der Abwasserentsorgung in Saarbrücken vor
Hamburg Deutschlands größte klärgasbetriebene Fahrzeugflotte 
EVS Neubau der Regenwasserbehandlung in Eidenborn kommt gut voran – EVS stellte den Bürgern das Projekt vor 
Elversberg Bau des Staukanals Ruhbachtal in Elversberg – EVS stellte den Bürgern das Projekt vor 
Bliesdalheim Tag der offenen Tür auf der Kläranlage
Berlin OLG Düsseldorf verhandelt über Kartellamts-Verfügung 
Oktober 2013
Warendorf Feuerwehrübung auf der Kläranlage
MAWV Neuer Verbandsvorsteher gewählt 
Leipzig Neue Preise ab 2014: Durchschnittsnutzer zahlt 75 Cent im Monat mehr 
Graz 20 Jahre Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA 
Emscher Masterplan Emscher-Zukunft gewinnt is für Landschaftsarchitektur 
Duisburg Wirtschaftsbetriebe erneut erfolgreich zertifiziert 
Berlin Erstmals harken Rechen Dreck direkt aus der Kanalisation 
Bad Waldsee Führung durch die Kläranlage  
Schrobenhausen Kanalsanierung im Linerverfahren im östlichen Bürgermeister-Stocker-Ring
Saarbrücken ZKE stellt neue Broschüre zur Abwasserwirtschaft vor 
Rottweil Abwasserzweckverband Primtal 
Lübeck Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben  
Unteres Leinetal Nun ist es offiziell 
Lampertheim Klimafreundliche Abwasserreinigung
Köln Modernisierung Großklärwerk Köln-Stammheim 
Jena Erfahrungsaustausch zu „Energieeffizienten Abwasseranlagen“ in Jena 
Jena Jena schenkt Lugoj Kanalreinigungsfahrzeug 
Emschergebiet Mit Sauerstoff gegen den Geruch der „Köttelbecke“ 
Düsseldorf Standpunkte zur Sanierung von Großprofilen – Probleme und Lösungen –
Dortmund Emscher-Dialog dreht sich um Hochwassermanagement 
Bad Schwalbach Klärschlammbehandlung – Vererden statt Transportieren – 
September 2013
Dinslaken Neuer „Emschermündungshof“ ist Info-Zentrum für Emscher-Umbau und Emscherkunst 
Warendorf Mit Nebel-Kerzen Fehlanschluss aufdecken 
Talhausen Personalveränderungen im Klärwerk 
Stuttgart Führungen 
Stuttgart Neues Faltblatt „Berufsziel Ingenieur“ erschienen
Potsdam 17 Berufsanfänger starten Ausbildungsjahr bei den Stadtwerken 
OOWV OOWV begüßt zehn neue Auszubildende
Mannheim Abenteuer Abwasser – Stadtentwässerung hat beim Agenda Diplom noch Plätze frei  
Erftverband Jahresbericht des Erftverbandes veröffentlicht 
Obereichsfeld Wechsel im Amt des stellvertretenden Zweckverbandsvorsitzenden
Mürzverband „Starttag“ zu den Kanal-Nachbarschaften in der Steiermark
Münster Führung über die Hauptkläranlage
Mannheim Auf Spurensuche  
Lünen Innovative Wasserinfrastrukturen entwickeln und spielerisch verstehen 
Lübeck Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben
Lineg LINEG bildet aus 
Innsbruck Die IKB – ein ausgezeichneter Lehrbetrieb 
Graz 20 Jahre Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA
Erftverband Wasserlandschaften entlang der Erft 
Fulda Spitzenwerte bei der Energieeffizienz  
Essen Bürgersprechstunde – Emschergenossenschaft stellt sich den Fragen der Anwohner
Erftverband Masterplan Abwasser 2025: Strategie für nachhaltige Abwasserreinigung
Emschergenossenschaft „Besetzt“ 
Emschergenossenschaft Regen, Schnee & Hagel – vom Wetterbericht bis zum Klimawandel“ 
Dülmen Lippeverband bietet Führungen über die Kläranlage an 
Braunschweig Schülerpreis 
Bettendorf Illegale Säureeinleitung in die Kläranlage  
Anzbach-Laabental Das Thema „Abwasser“ 
WVER Neue Rechenanlage der Kläranlage Aachen- Soers 
August 2013
Warendorf Kontrolle von Eigenwasseranlagen 
AZV Südholstein Landesregierung bestätigt der kommunalen Abwasserwirtschaft gute Arbeit 
Peine Starke Regenfälle belasten weiter Kanalnetz und Kläranlagen 
Jena Zentrale Kläranlage auf dem Weg zum Energie-Eigenversorger 
Saar BDEW-Kundenbarometer Wasser/Abwasser 2013: Bürger sehr zufrieden mit Leistung Ihres Abwasserentsorger 
Lübeck Erste Bescheide für die Niederschlagswassergebühr wurden an die Grundstückseigentümer versandt 
Guntersblum Vorhabensbeschreibung Kläranlage Guntersblum 
Gelsenkirchen Emschergenossenschaft legt neuen Abwasserkanal an Kleiner Emscher 
Eifel-Rur Paul Larue erneut Verbandsratsvorsitzender
Dresden Hochwasser in Dresden  
Berlin Kanalarbeiter leisten Fluthilfe in Sachsen 
Stuttgart Kinderferienprogramm bei der SES 
Peine Millioneninvestition in Algermissen auf dem Weg 
Jena Jena hilft Greiz
Hamburg EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier schlägt Ausnahmeregelung für den Wasserbereich vor 
ARA Grazerfeld Info Schachtzustandserhebung Gemeinde Pirka 
Dortmund Emscher-Umbau erhält Gewässerentwicklungspreis 
Braunschweig Braunschweiger Rieselfelder 
Berlin Die Müritz viermal mit sauberem Wasser gefüllt 
Juli 2013
Leinetal Investition in die Zukunft der Region 
Juni 2013
Hetlingen Klärwerk setzt auf LED 
Hennef Hochwertiger Klärschlamm
Detmold Freiwillige Feuerwehr unterstützt die Aufräumarbeiten in Zeitz 
EGLV IM FOKUS – Untersuchung der Emscherdeiche mit Geo-Technik 
EGLV Emscher-Umbau ist Motor für Mittelstand 
EGLV EMSCHERKUNST kommt wieder 
Wupperverband Wupperverband zeichnet Hochschulabsolventen aus 
Eisenach-Erbstromtal Fördermittel 
Braunschweig „Trinkwasser und Abwasser gehören nicht in den Wettbewerb…“
Mai 2013
Peine Zukunftstag 2013 
Emscher Oberhausen – Klärpark Läppkes Mühlenbach wird für drei Wochen gesperrt 
Emscher/Lippe „bio-logisch!“: Emschergenossenschaft und Lippeverband rufen zum Schülerwettbewerb auf 
Dresden Pforte zur Dresdner Unterwelt kehrt zurück 
Berlin Kleinerer Vorstand bei Wasserbetrieben und Berlinwasser 
Stuttgart Baustellenführung Regenüberlaufbecken Paracelsusstraße in Stuttgart-Plieningen 
Neumarkt Kläranlage soll sich selbst versorgen  
Fulda Nachmittag für neue Einblicke in die Unterwelt 
Fulda Neuer Stauraumkanal 
EVS Termin -Inbetriebnahme Kläranlage 
EVS Termin – Projektvorstellung Kläranlage Ensdorf  
EVS Entsorgungsverband Saar: Bau eines der Regenüberlaufbeckens in Aschbach 
OOWV ÄNDERUNG DER ENTGELTBERECHNUNG IN DER GEMEINDE LEMWERDER 
Wupperverband Chrom im Klärwerk Burg – Verursacher wird ermittelt 
EVS Termin -Inbetriebnahme Kläranlage 
EVS Projektvorstellung Kläranlage Ensdorf  
Schönebeck Neuer Mann für Schönebeck 
Peine Abwasser-Experten aus Niedersachsen tagten in Peine
Mainz Der Wirtschaftsbetrieb lädt zum Girls- & Boysday
Leipzig KWL-Kanaleinstieg am 4. Mai 2013 im Stadtzentrum gestartet 
Glattbrugg Dünger aus der Kläranlage 
EVS Bauarbeiten zum Anschluss von Karlsbrunn an die Kläranlage Dorf im Warndt beginnen in Kürze  
Emscher-Lippe Gespräche zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft
Dülmen Kann bewusster Umgang mit Arznei „Nebenwirkungen“ von Medikamenten im Gewässer senken? 
Dresden Lange Nacht der Industrie 
Berlin Gewässerschutz und Klimaschutz – ein Widerspruch? 
April 2013
Obere Rotach Regenwasserbehandlung für den AZV „Obere Rotach“ 
Köln StEB-Know-how auf europäischer Ebene gefragt
Frankfurt/Oder FWA informiert: Kanalsanierung im Hansaviertel 
Emschergenossenschaft Emscher-Umbau mit Gewässerentwicklungspreis ausgezeichnet worden – Weltwassertag 
Dülmen Gewässerbelastung durch Medikamente ist vielen Menschen bewusst und dennoch „weit weg“
Saarbrücken Entsorgungsverband Saar startet Pilotprojekt zur Nutzung von Abwasserwärme auf seiner Kläranlage in Saarbrücken-Brebach
Lübeck Information zur Einführung der ge trennten Entwässerungsgebühr in der Hansestadt Lübeck von den Entsorgungsbetrieben (EBL)
Herten Stoßzahn eines Urzeit-Elefanten gefunden 
EVS EVS optimiert Regenwasserbehandlung für Siersburg – öffentliche Vorstellung der Baumaßnahme
Eberswalde Anschluss an Druckentwässerung in Chorin rechtens 
Berlin Hier bekommen Frauen, was sie verdienen 
Fulda Kommunen & Abwässer, „Thema zum Fürchten“? – Gut besuchte GKU-Seminare
Rossau Alles smart: IKB baut Kläranlage zum Kraftwerk um und sorgt für Intelligenz in den Netzen
Braunschweig Clevere Köpfe gesucht
März 2013
EVS Einmal „Sonne voll“ tanken: Elektro-Auto des EVS fährt überwiegend mit selbst erzeugtem Solarstrom 
Schönerlinde Viel Wind ums (Ab-)Wasser 
Mainz Hallo, Girl-s! 
Göttingen Nachgezählt: 5.288 Liter!
Erftverband Exkursion der Organmitglieder  
Elsfleth ABWASSERENTGELTERHÖHUNG  
Dresden Fauleier ruften auf zur Teilnahme an der Menschenkette am 13. Februar 
Stuttgart Kanalreinigung in Stuttgart 
EVS Neubau eines Hauptsammlers in Kirkel-Altstadt ab Februar 2013  
Erftverband Kennzahlen des Verbandes  
Erftverband Gewässerausbau in Kleinbüllesheim
Zürich Auszeichnung für Kläranlage 
Starnberger See Alle Kanäle in einer Hand 
Bern Nächste Etappe auf dem Weg zu einer effizienten Abwasserbehandlung  
Februar 2013
Lünen Umweltschutz und Schonung natürlicher Ressourcen
Lineg Erhöhung der Eigenstromerzeugung auf LINEG-Kläranlagen 
Leipzig KWL präsentiert umfassendes Leistungsspektrum auf der TerraTec  
Homberg-Hakenfeld Innovative Lösung für die Reinigungsleistung einer Mischwasserbehandlung 
Bern Amphibienrettung 
Januar 2013
Straubing Straubing erhält Auszeichnung – Abwasser-Innovationspreis 
Rott Abwasser-Innovationspreis 2012 für die Gemeinde Rott
Erlangen Prämie für Erlanger Energie-Plus-Kläranlage
Wien Österreichs beste Baustelle von Wien Kanal 
Warendorf „Green Day“ – der neue Tag der Umweltberufe auf der Kläranlage in Warendorf 
Potsdam EWP-Kundenfonds: Erstes „grünes Projekt“ fertig gestellt  
Warendorf Glocke – WN – Positives Echo wegen Gebührensenkung 
Peine Nachhaltige Strategie wird fortgesetzt – Tarifstruktur weiterentwickelt 
Mannheim Stadtentwässerung zieht um  
Landshut Entwässerungssatzung überarbeitet und neu erlassen
Kassel Stadtjubiläumsprojekt: Mach dein‘ Deckel 
Wien ASKE kurz vor der Fertigstellung 
Mannheim Sanierungsprojekt im Klärwerk fertiggestellt 
Fulda Wichtige Weichenstellung beim Abwasserverband ab dem 01.01.2013 
EVS Neubau der Regenwasserbehandlung in Kirkel-Neuhäusel, 1. und 2. Bauabschnitt
Dresden Anpassung Dresdner Abwassergebühr 
Bornheim Wechsel Wasser- und Abwasserwerk von Regionalgas Euskirchen zum StadtBetrieb Bornheim AöR
Berlin Im Klärwerk Schönerlinde wachsen drei Riesen-Windräder 

Wupperverband: Neue Kooperation im Wasserressourcenmanagement

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Wupperverband führen Wissen aus Forschung und Praxis zusammen

Wuppertal/Magdeburg. Der Wupperverband und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) werden zusammenarbeiten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten der wissenschaftliche Geschäftsführer Professor Dr. Georg Teutsch (UFZ) und Vorstand Professor Bernd Wille (Wupperverband). Die Vereinbarung gilt zunächst für fünf Jahre und kann verlängert werden.
Der Wupperverband wird als Praxispartner für das UFZ eine wichtige Rolle im Forschungsthema „Nachhaltiges Management von Wasserressourcen“ spielen, um Wissen aus der Forschung in die Praxis zu überführen. Der Wupperverband betreut als Flussgebietsmanager die Wupper von der Quelle bis zur Mündung. Die Wahl fiel auf diesen Verband wegen seiner umfassenden Erfahrungen und seines vorbildlichen Datenmanagements. Mit der Wupper in Nordrhein-Westfalen werden die Forscher des UFZ daher in den nächsten Jahren neben der Bode in Sachsen-Anhalt ein weiteres Flusseinzugsgebiet genauer unter die Lupe nehmen, um vergleichen und übergreifende Aussagen machen zu können.
Die Partner wollen eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit insbesondere auf folgenden Forschungsgebieten aufbauen:
• Daten-, Informations- und Wissensmanagement
• Talsperrenökologie und -steuerung
• Ökosystemanalyse in Fließgewässern
• Flussgebietsmanagement und Steuerungsinstrumente
Wupperverband
Der Wupperverband wurde 1930 gegründet mit der Zielsetzung, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 km² großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen. Für das öffentlich-rechtliche Unternehmen stehen Schutz und nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt. Dazu betreibt der Wupperverband 12 Talsperren, 11 Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z. B. Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken. Darüber werden insgesamt rund 2.300 Kilometer Flüsse und Bäche unterhalten. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet.
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg mehr als 1.100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert und gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft. Sie ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

Weitere Informationen:
http://www.wupperverband.de/
http://www.ufz.de/
http://www.helmholtz.de/
http://www.fona.de/de/9917

(nach oben)


Wupperverband: Herausforderung Energie

Eine Fachveranstaltung mit Power

Anfang November kamen rund 60 Gäste im Haus Müngsten zusammen, um gemeinsam mit Referenten und Ausstellern über das Thema Energie- und Lastmanagement in Industrieunternehmen zu diskutieren.
„Die IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid, die Neue Effizienz sowie netzwerk-surface.net beraten und unterstützen Unternehmen zum Thema Energie. Da lag es nahe, eine gemeinsame und starke Veranstaltung im Bergischen Städtedreieck durchzuführen“, so Katja Schulte von netzwerk-surface.net. Jochen Stiebel, Geschäftsführer der Neuen Effizienz, untermauerte in seinem Impulsvortrag die Wichtigkeit und Notwendigkeit einer energieeffizienten Produktion und die Bedeutung der Energiewende für Industrieunternehmen.
Insgesamt konnten fünf namhafte Referenten aus ganz unterschiedlichen Branchen gewonnen werden, die über Energie- und Lastmanagement sowie entsprechende Systeme praxisnah berichteten. Den Auftakt machte Thomas Gentzow, der Projektmanager der EnergieAgentur.NRW erläuterte gesetzliche Rahmenbedingungen und erste Umsetzungsschritte der DIN ISO 50001 für KMU und NICHT-KMU. Christoph Müller, Geschäftsführer der EXOR Visualisierungssysteme GmbH zeigte, wie Lastgänge ermittelt, aufgezeichnet und analysiert werden können. „Mit Ihrem Smartphone ist es sogar von unterwegs aus möglich, Anlagen zu- und abzuschalten, um so einen effizienten Lastgang zu erhalten“, demonstrierte er eindrucksvoll seine hauseigene Software.
Dirk Salomon vom Wupperverband stellte eine strukturierte Einführung eines Energiemanagements dar. Er verwies zudem auf die jahrelangen Erfahrungen bei der Aufzeichnung und Analyse von energiebezogenen Daten in der Wasserwirtschaft. Auf Basis dieses umfassenden „Energie-Knowhows“ bietet die WiW mbH als Tochtergesellschaft des Wupperverbandes übrigens Unternehmen in und abseits der Wasserwirtschaft Energieanalysen und energetische Beratungen an.
Sie war ebenso wie die Lindner Elektronik, die Energie- und EffizienzAgentur.NRW mit dem Projekt „Doppelpass“ oder auch die Technische Akademie Wuppertal (TAW) mit ihrer Ausbildung zum Energieauditor mit Informationsständen vertreten.
Thomas Parth vom Institut für Energie und Umwelt (BFE) erörterte den Ablauf bei der Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) sowie die Vorteile einer Zertifizierung. Als letzter Referent stellte Prof. Markus Zdrallek die Änderung der Netzeinspeisung aufgrund der Einführung von regenerativen Energieerzeugungsanlagen dar und nahm als wissenschaftlicher Leiter des An-Institutes „Neue Effizienz“ Bezug zu aktuellen Forschungsprojekten wie z.B. „Happy Power Hour Strom“.
Die Möglichkeit, sich mit Referenten und Ausstellern auszutauschen, wurde rege genutzt. „Die Zustimmung und der Erfolg dieser Veranstaltung zeigt uns wie brisant das Thema Energie ist. Hierzu wird es sicherlich weitere gemeinsame Veranstaltungen geben“ sagte Volker Neumann von der IHK, Stabsbereich Innovation und Umwelt.

(nach oben)


Wupperverband: 25 Mitglieder zum Start – netzwerk-surface.net Vereinsgründung

Der Verein „netzwerk-surface.net“ für Unternehmen aus dem Bereich der Oberflächentechnik ist nun offiziell gegründet. Ganze 25 Unternehmen und Institutionen haben dank der vorangegangenen Netzwerkveranstaltungen festgestellt, dass es sich lohnt, hier Mitglied zu werden.

Ende 2011 ist das von der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) initiierte „netzwerk-surface.net“ mit den Kooperationspartnern Wupperverband und Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr GmbH als Ziel 2-Projekt durch EU-Fördermittel kofinanziert an den Start gegangen.
Ziel war und ist die Förderung und Entwicklung der Oberflächentechnikbranchen sowie die Vernetzung der Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Dazu gab es bereits zahlreiche Unternehmertreffs und Netzwerkveranstaltungen zu Themen wie neue Geschäftsideen durch Werkstoffinnovationen oder zu aktuellen Herausforderungen wie Abwasser und Energie.
Überzeugende Vorarbeit

Ziel eines solchen Projektes ist natürlich immer, es auch nachhaltig zu etablieren. Die bisherige Projektarbeit hat offensichtlich überzeugt, Anfang November wurde der Verein „netzwerk-surface.net – Kompetenznetzwerk für Oberflächentechnik“ offiziell gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben den drei Projektpartnern weitere 22 Unternehmen und Institutionen. Den Vorstand bilden Dr. Ulrich Irle (Becker Familienholding GmbH & Co. KG, Wuppertal), Ralph Wörheide (DEWIS GmbH, Wuppertal) und Michael Busenbecker (C.A. Picard GmbH, Remscheid).

Der Verein nimmt seine Tätigkeit zum 01.01.2014 auf. Das Förderprojekt wird bis zum Ende der Laufzeit im Winter 2014 fortgeführt, dazu wird es eine Kooperationsvereinbarung mit dem Verein geben. „Gemeinsam mit dem Vorstand werden wir einen genauen Handlungsplan für 2014 erarbeiten“, berichtet die BEA-Projektverantwortliche Natalia Gruba. Dazu gehört vor allem das Wissens- und Austauschprogramm, das monatliche Fachveranstaltungen sowie Praxis- und Austauschtreffen umfasst. Unternehmen, die am Programm teilnehmen, können pro Fachveranstaltung jeweils eine Fachkraft benennen, die aufgrund ihrer Position und Aufgabenfelder im Unternehmen für die jeweilige Fachveranstaltung geeignet ist. Netzwerkmanager Achim Gilfert: „Dank der Vereinsgründung arbeiten wir nun noch enger mit den Unternehmen gemeinsam.“ Katja Schulte vom Wupperverband ergänzt: „So können wir unsere Angebote noch mehr auf die Bedürfnisse der Betrieb abstimmen.“

Gründungsmitglieder:
C.A. Picard GmbH, Hühoco Group, Chemische Fabrik Wocklum Gebr. Hertin GmbH & Co. KG, Clip GmbH, CREA Coatings UG, DEWIS GmbH, Erbschloe & Co. GmbH, HSO HERBERT SCHMIDT GmbH & Co. KG, Vogel-Bauer Edelstahl GmbH & Co. KG, GLW Gemeinschaftslehrwerkstatt der Industrie von Velbert und Umgebung e.V., Dörken AG/MKS, AHC Special Coatings GmbH, Karl Hagenböcker Werkzeugfabrik, Effizienz-Agentur NRW, Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr GmbH , Bergische Entwicklungsagentur GmbH, Wupperverband, IGOS Solingen, Kreiswirtschaftsförderung Mettmann, TAW Wuppertal, Delta-Industrietechnik GmbH, GEDORE Werkzeugfabrik GmbH & Co. KG, FGW Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe e.V., C + C Cours GmbH, opti-pact
GmbH

http://www.wupperverband.de/internet/web.nsf/id/li_pm_verein_surfacenet_20131111.html

(nach oben)


Stuttgart: Optimierung und Steuerung mit System – Frank Endrich und Dr. Franz Metz

Beitrag aus der Fachzeitschrift „innovative VERWALTUNG“ Ausgabe 11/2013.

Die Stadtentwässerung durchläuft seit Jahren einen konsequenten Optimierungsprozess. Klare Ziele, innovative Managementkonzepte und die zielorientierte Umsetzung der definierten Maßnahmen sorgen für den Erfolg des Eigenbetriebs – nicht zuletzt zum Wohle der Bürger. Als Steuerungsinstrument kommt die Balaced Scorecard zum Einsatz.

Mehr unter
http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/frank-endrich-und-dr-franz-metz-optimierung-und-steuerung-mit-system/

(nach oben)


Stuttgart: 27.11.2013 – SWR 2 Wissen: Was heißt schon öko? Umweltschutz mit Nebenwirkungen!

Leitender Stadtbaudirektor Hartmut Klein, Leiter der Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgart SES, beantwortet in der Sendung SWR 2 Wissen, Fragen zum Thema Wasser bzw. Abwasser.

Mehr:
http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/

(nach oben)


Schrobenhausen: 30 Dienstjahre vollendet – Glückwünsche an Herrn Anton Frank.

Am 01.11.2013 vollendete Herr Anton Frank (Mitte) 30 Jahre Mitarbeit bei den Stadtwerken. Aufgrund seiner Tätigkeit im Labor der Zentralkläranlage wird er bei uns auch „Dr. Frank“ genannt und sorgt täglich dafür, dass die Bakterien sich in der richtigen Anzahl am richtigen Ort befinden um unser Abwasser gründlich zu reinigen.
Wir bedanken uns für seine treue Mitarbeit und wünschen ihm weiterhin alles Gute!

http://www.schrobenhausen.de/index.php?id=3562,194&suche=

(nach oben)


Peine: Neues Abwasserkonzept in Landwehrhagen greift

Pumpwerk in Probebetrieb gestartet – Rückbau der alten Anlage folgt
In den letzten Monaten hat es sichtbar Gestalt angenommen

– das neue Abwasserkonzept in Landwehrhagen.
Davon machte sich nun auch
Bürgermeister Volker Zimmermann beim Rundgang über das Kläranlagengelände ein eigenes
Bild. „Von der neuen Druckrohrleitung unter der Erde sehen wir nicht mehr viel. Sie hat die
Tests bereits bestanden. Nun wird gerade das neue Pumpwerk, das Herzstück der Anlage hier,
auf Herz und Nieren geprüft“, erläutert Jens Steinhoff, Bauleiter des Wasserverbandes Peine.
Gut zwei Wochen Bewährungsprobe haben die Planer vorgesehen. „Danach geht es mit dem
Rückbau der alten Anlage weiter“, kündigt Ingenieur Steinhoff an. Rund 1,6 Millionen Euro
investiert der Wasserverband in die Abwasserinfrastruktur am Standort Landwehrhagen.
Neues Gebäude beherbergt Pumpen, Rechen und Zufluss
Mächtige Ausmaße hat das neue Pumpwerk: Mehrere Meter tief sind die Betonwände in die Erde
eingelassen, fast achteinhalb Meter breit steht das Herzstück der neuen Abwasserbehandlung in
Landwehrhagen da. „Ganz unten, unter der Schachtabdeckung, liegt der sogenannte Pumpensumpf:
Hier kommt das Abwasser aus den Haushalten an“, beschreibt Steinhoff den Aufbau. Im Normalbetrieb
sind es bis zu siebeneinhalb Kubikmeter, die hier anstehen. Der Sumpf kann aber weitere bis…den ganzen Bericht unter:

http://www.wasserverband.de/wDeutsch/img/PDF_WVPE/PI_E_I_PW_Landwehrhagen_Ortstermin_29Nov2013.pdf

(nach oben)


Neuerburg: Neue Kleinkläranlage eröffnet

Eine neue Kläranlage für 21 Haushalte ist in Waldhof-Falkenstein (Verbandsgemeinde Neuerburg) in Betrieb gegangen. Umweltministerin Ulrike Höfken sagte zur Eröffnung der Anlage in Neuerburg, die Verbandsgemeinde zähle zu den wenigen Gemeinden in Rheinland-Pfalz, in denen aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen noch Nachholbedarf …mehr:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/bitburg/kurz/Kurz-Neue-Kleinklaeranlage-eroeffnet;art753,3695067

(nach oben)


Hansewasser: Fahren mit Strom aus Klärgas

Auf der Kläranlage in Seehausen gehören ab sofort sechs E-Smarts zum Fahrzeugpool, die den selbst erzeugten Strom tanken. Mehr:

https://www.hansewasser.de/pressebereich.html

(nach oben)


Würzburg: Unsere Website im neuen Gewand

Alles Wissenswerte und viele Informationen rund um den Entwässerungbetrieb Würzburg
Wir begrüßen Sie herzlich auf unserer neuen Website.
Hier finden Sie alles Wissenswerte rund um den Entwässerungsbetrieb Würzburg.
Im Bereich Kundenservice erhalten Sie Informationen über die Grundstücksentwässerung und weiterer Dienstleistungen, die der Entwässerungsbetrieb anbietet.
Weiterhin können Sie auf unserer Seite auch die Satzungen des Entwässerungsbetriebs einsehen.
Der Bereich Unternehmen stellt die verschiedenen Abteilungen wie z.B. den Kanalbetrieb und das Klärwerk und ihre Aufgaben vor.
Unter Aktuelles finden Sie alle Neuigkeiten, wie z.B. aktuelle Baumaßnahmen und Hochwasserinformationen.
Sollten Sie trotzdem noch Fragen zu einem bestimmten Thema haben, finden Sie auf (fast) jeder Seite einen Ansprechpartner, den Sie telefonisch oder auch per E-Mail kontaktieren können.

(nach oben)


Fulda: 150 + x Jahre Sachverstand und Menschlichkeit

Große Männer haben Geburtstag
Anlässlich der letzten Vorstandssitzung des Abwasserverbandes
Fulda konnte die Verbandsvorsitzende,
Fuldas Stadtbaurätin Cornelia Zuschke zwei außergewöhnliche
Ehrungen vornehmen und ihren Vorstandskollegen
Dr. Horst Weidemann zum 90. Geburtstag
und Künzells Bürgermeister Peter Meinecke
zum 60. Geburtstag gratulieren. Sie dankte beiden
Jubilaren für ihre langjährige Vorstandstätigkeit, die
so Zuschke, stets von einer hohen Konsens- und
Sachorientierung bestimmt sei.
Besonders hob sie die Verdienste des Sozialdemokraten Dr. Horst Weidemann hervor, der
von der Stadt Fulda in den Verbandsvorstand des Abwasserverbandes Fulda entsandt wurde
und auch schon seit 20 Jahren im Naturschutzbeirat aktiv ist. „Mit mittlerweile 25 Jahren
Einsatz im Verbandsvorstand sind Sie nicht nur der Nestor der Abwasserentsorgung in der
Stadtregion sondern auch ein Leuchtturm für besonderes ehrenamtliches Engagement“, betonte
die Verbandsvorsitzende.
Dem Veterinärmediziner Dr. Weidemann, ehemaliger Leiter des Kreis Veterinäramtes, wurde
bereits 1994 das Bundesverdienstkreuz für sein langjähriges Engagement als Kreistagsmitglied,
Stadtverordneter und anschließend Magistratsmitglied der Stadt Fulda sowie als Vorsitzender
der Synode des evangelischen Kirchenkreises Fulda verliehen. „Sie sind eine geradlinige
Persönlichkeit mit Vorbildfunktion, die sich mit ihrem großen Wissens- und Erfahrungsschatz
in besonderer Weise für die Bürgerschaft einsetzt.“, würdigte Cornelia Zuschke
den vitalen Jubilar abschließend und betonte die ihm eigene menschliche Art im Politikgeschäft

http://www.abwasserverband-fulda.de/

(nach oben)


EVS: Entsorgungsverband Saar erhält Sonderpreis des Verbandes Kommunaler Unternehmen für saarländisch-lothringisches Kooperationsprojekt

Am 27. November erhielt der Entsorgungsverband Saar den Sonderpreis des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) für grenzüberschreitende Kooperationen. Übergeben wurde der Preis im Rahmen der jährlichen VKU-Verbandstagung in Berlin.
Der EVS erhält die Auszeichnung für ein deutsch-französisches – genauer gesagt: saarländisch-lothringisches – abfallwirtschaftliches Kooperationsprojekt mit dem lothringischen Abfallverband Sydeme, das zukunftsweisenden Charakter hat:

Im Sinne einer ökologisch wie ökonomisch optimalen Nutzung vorhandener Entsorgungskapazitäten in der deutsch-französischen Nachbarregion arbeiten der EVS, der für alle 52 Kommunen des Saarlandes die Aufgaben der überörtlichen Abfallentsorgung wahrnimmt, und Sydeme, der Zusammenschluss zur Abfallentsorgung von 14 Großkommunen im benachbarten Lothringen und Elsaß, in Fragen der (Abfall-) Entsorgung eng zusammen. Ziel ist dabei, Abfallbehandlungskapazitäten, die diesseits und jenseits der Staatsgrenze vorhanden sind, derart sinnvoll zu nutzen, dass doppelte Strukturen und damit auch doppelte Belastungen für die Bürger vermieden werden.
Die Jury, bestehend aus dem Präsidenten Ivo Gönner, VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck sowie Vertretern der verschiedenen VKU-Sparten, hat das Projekt zur grenzüberschreitenden kommunalen Zusammenarbeit im Bereich der Abfallentsorgung als besonders innovativ gewürdigt. Insbesondere die Möglichkeit, Synergien auch zwischenstaatlich zu nutzen, wurde dabei als besonders zukunftsweisend gesehen. Zudem ermögliche die Kooperation, auf doppelte Strukturen zu verzichten und damit Kosten zu reduzieren. Die durch das Projekt praktizierte transnationale Zusammenarbeit sei in Europa bislang einzigartig. EVS und Sydeme sehen die erfolgreich angelaufenen Maßnahmen als optimale Grundlage und Ansporn für weitere gemeinsame Aktivitäten in den verschiedenen Entsorgungsbereichen. So ist im Bereich der Umwelterziehung ebenfalls der Einstieg in eine Zusammenarbeit angelaufen. Darüber hinaus ist auch geplant, im Bereich der Abwasserwirtschaft die Frage der Klärschlammentsorgung gemeinsam anzugehen.

Zu den vertraglich festgehaltenen Konditionen der aktuellen Zusammenarbeit:
Während einerseits die beim EVS unter Vertrag stehende Abfallverbrennungsanlage in Neunkirchen bis zu 70.000 Tonnen Restmüll pro Jahr aus dem östlichen Sydeme-Gebiet übernimmt, können in der Sydeme-Biogasanlage in Morsbach jährlich bis zu 15.000 Tonnen Bioabfälle aus dem EVS-Gebiet verarbeitet werden. Die Regelungen ermöglichen beiden Seiten neben einer Kostenreduzierung auch eine Optimierung der Entsorgungslogistik. Erste Anlieferungen in beide Richtungen erfolgten im Jahr 2012

(nach oben)


BRW-Haan-Gruiten: Jahresabschluss 2012 und Wirtschaftsplan 2014

Wahl des Vorstand und Vorsitzenden / 1. und 2. stellv. Vorsitzenden
Der BRW wird von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand geführt. Dieser ist in diesem
Jahr satzungsgemäß neu zu wählen. Viele langjährige Vorstandsmitglieder stehen
für den Verband auch weiterhin zur Verfügung. Neu hinzu gekommen sind aus den
Reihen der Mitglieder durch Wahl der Verbandsversammlung:
Dipl.-Ing. Engin Alparslan, Beigeordneter, Stadt Haan
Klaus Konrad Pesch, 1. Beigeordneter, Stadt Ratingen
Dr. Simone Rosche, Leiterin Site Service, Bayer CropScience, Monheim
Claudia Viehmann, Leiterin Umwelt u. Prozessentwicklung, BIA, Solingen
Auch der Vorsitzende und seine beiden Stellvertreter werden von der Mitgliederversammlung
gewählt.
Einstimmig bestätigt im Amt des Vorsitzenden sind Herr Dr. Jan Heinisch (Bürgermeister
Stadt Heiligenhaus) und der 2. Stellvertreter Marco Ebbinghaus (Geschäftsführer
Ebbinghaus Verbund GmbH, Solingen).
1. stellvertretender Vorsitzender ist jetzt Dipl.-Ing Peter Heffungs (Städt. Baudirektor,
Werkleiter Abwasserbetrieb, Erkrath), nachdem der bisherige 1. stellvertr. Vorsitzende,
Siegfried Schulz, aus Altersgründen ausgeschieden ist.Mehr:

http://www.brw-haan.de/images/stories/presse/pdf/pressemitteilung_verbandsversammlung_2013.pdf

(nach oben)


Braunschweig: Symposium Re-Water Braunschweig 2013

Die Folge: Nahrungsmittel könnten nicht mehr angebaut werden. Denn Pflanzen brauchen unter anderem Phosphor, Stickstoff und Wasser, um zu wachsen. Durch den Verzehr von Nahrungsmitteln entzieht der Mensch der Natur Phosphor. Er gibt ihn zwar durch die Verdauung ins Abwasser ab. Bleibt dieser Phosphor ungenutzt, steht er der Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung. Dass Abwasser als Nährstoffquelle in Deutschland und weltweit genutzt werden kann, erörtern die 20 Referenten aus sechs Ländern, die sich zum vierten internationalen Symposium Re-Water Braunschweig am 6. und 7. November 2013 treffen. Allen voran die Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten Zukunftspreises Re-Water Braunschweig, der zum ersten Mal anlässlich des Symposiums verliehen wird. In ihrer prämierten Kooperationsarbeit schildern Heidrun Steinmetz, Carsten Meyer und Asya Drenkova-Tuhtan von der Universität Stuttgart die Entwicklung einer neuen und innovativen Methode, um Phosphor mithilfe kleinster Magnetteilchen aus dem Abwasser zu lösen, um es dann wieder nutzen zu können. „Diese Idee gepaart mit der wissenschaftlich exzellenten Aufarbeitung hat uns am meisten überzeugt“, so Christine Mesek, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) und Prof. Dr. Norbert Dichtl, Leiter des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft der TU Braunschweig, beide Mitglieder der Jury des Zukunftspreises Re-Water Braunschweig. „Bei dieser neuen Methode wird keine Chemie eingesetzt und die Forschungsarbeit ist mit einem Team aus Wissenschaftlern von vier Institutionen, den Universitäten Stuttgart und Würzburg, dem Fraunhofer Institut für Silicatforschung in Würzburg sowie dem Institut für Funktionelle Grenzflächen/Karlsruher Institut für Technologie kooperativ angelegt“, nennt Prof. Dr. Dichtl als weitere Gründe. „Für uns als Abwasserdienstleister ist dieser Ansatz ein erster Schritt in die Zukunft des Phosphorrecyclings“, ergänzt Christine Mesek. Weitere Vorträge an den zwei Konferenztagen behandeln Themen wie „Produktion von Bioplastik auf kommunalen Kläranlagen“ oder „Nährstoffrecycling aus Abwasser durch Algensysteme zur Energiegewinnung“. Die SE|BS veranstaltet das vierte internationale Symposium Re-Water Braunschweig 2013 zusammen mit dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität Braunschweig, dem Abwasserverband Braunschweig und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin. „Mit dem Symposium bieten wir eine Plattform für einen regelmäßigen Austausch von Wissenschaft und Praxis im Ressourcen sparenden Wassermanagement,“ fasst Christine Mesek zusammen. Hintergrundinformationen: Wasser-Recycling In Braunschweig wird Wasser-Recycling und damit auch die Verwertung von Phosphor seit mehr als 100 Jahren erfolgreich betrieben. Zusammen mit dem Abwasserverband Braunschweig reinigt und verwertet die SE|BS das Braunschweiger Abwasser: In der Kläranlage Steinhof wird das Abwasser mechanisch und biologisch gereinigt. Danach wird es weiter verwertet: Landwirte des Abwasserverbandes nutzen das gereinigte Abwasser gemischt mit phosphorhaltigem Klärschlamm zur Bewässerung und Düngung ihrer Flächen von rund 2.700 Hektar. Rund ein Drittel des gereinigten Abwassers wird durch Verrieselung in den Rieselfeldern zusätzlich gereinigt, bevor es in die Oker gelangt. Längst haben sich die Braunschweiger Rieselfelder zu einem Ökosystem von europäischer Bedeutung entwickelt. Neben der jahrzehntelangen Erfahrung im Wasser-Recycling, die deutschlandweit Modellcharakter hat, ist auch die Nähe zum Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität wichtig. Abwasserverband und SE|BS lassen Prozesse in der Abwasserbehandlung wissenschaftlich unter anderem auch in Zusammenhang mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin und Veolia begleiten. Dadurch soll in Braunschweig diese Ressourcen schonende Methode der Wasserverwertung erhalten und zukunftsweisend weiterentwickelt werden.

Weitere Informationen unter:
www.abwasserverband-bs.de
; www.tu-braunschweig.de/isww; www.kompetenz-wasser.de; www.veoliawasser.de Zukunftspreis Re-Water Braunschweig Der mit 10.000 Euro dotierte Zukunftspreis wird erstmals im Rahmen des Symposium Re-Water Braunschweig 2013 vergeben. 22 Forschungsarbeiten wurden eingereicht. Preisträger mit dem Beitrag: „Phosphorrückgewinnung aus Abwassermatrices mittels magnetisch abtrennbarer Kompositartikel“ sind: Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserwirtschaft, Wassergüte- und Abfallwirtschaft: Prof. Dr. Heidrun Steinmetz, Carsten Meyer und Asya Drenkova-Tuhtan Universität Würzburg, Lehrstuhl für Chemische Technologie der Materialsynthese: Prof. Dr. Gerhard Sextl, Karl Mandel Institut für Funktionelle Grenzflächen/Karlsruher Institut für Technologie: Prof. Dr. Matthias Franzreb, Anja Paulus Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Würzburg: Prof. Dr. Gerhard Sextl, Karl Mandel, Frank Hutter, Carsten Gellermann Schülerpreis Re-Water Braunschweig Der mit 1.000 Euro dotierte Schülerpreis wird an zwei Schülergruppen des 7. Jahrgangs des Phoenix-Gymnasiums Vorsfelde vergeben zu den Themen „Bau einer Steinfilteranlage“ und „Müll geht jeden was an!“

(nach oben)


Bottrop: Insgesamt 1050 Rohr-Elemente / Erster Teil des Abwasserkanals Emscher ist bereits verlegt

Ein kleiner, aber wichtiger Meilenstein beim Emscher-Umbau
Bottrop. Es ist ein kleiner, aber wichtiger Meilenstein im Rahmen des Emscher-Umbaus: Der unterirdische Vortrieb im ersten Bauabschnitt des Abwasserkanals Emscher ist fertig! Alle 1050 Rohr-Elemente für den Hauptkanal sind mittlerweile auf der 3,5 Kilometer langen Strecke dieses sogenannten Bauabschnitts 20 verlegt worden. Dabei wurde unter anderem der längste Vortrieb überhaupt beim Emscher-Umbau aufgefahren: 1188 Meter misst die längste Tunnelstrecke! Ebenfalls erfreulich: Die Arbeiten bewegen sich zeitlich im hellgrünen Bereich. Inklusive aller Restarbeiten wird der Bauabschnitt Ende 2014 geräumt – ursprünglich angedacht war Mitte 2015!
Der nun fertig gestellte Abschnitt des „Emscherschnellweges unter Tage“ erstreckt sich vom Pumpwerk Lehmkuhle im Westen Bottrops bis zur Kläranlage in der Welheimer Mark im Osten. Der Kanal wurde im Schnitt im Abstand von zirka 600 Metern mit Schachtbauwerken versehen, die in der späteren Betriebsphase als Einstiegsmöglichkeit für Wartung, Inspektion und Instandhaltung des Kanals dienen. Insgesamt wurden elf Schachtbauwerke mit Durchmessern von maximal 23 Metern und Tiefen von maximal 32 Metern errichtet.

Zahlen, Daten und Fakten
Der Kanal aus Stahlbetonrohren (1050 Rohr-Elemente) mit Innendurchmessern von 2,80 Meter wurde in geschlossener Bauweise im Vortriebsverfahren zwischen den Schachtbauwerken in Tiefen von 15 bis 25 Metern unter dem Gelände verlegt. Insgesamt hat der Vortrieb im Bauabschnitt 20 lediglich rund zehn Monate gedauert – Baustart war Mitte Januar 2013.

Mit der Vortriebsleistung der Baufirma PORR aus Österreich war die Emschergenossenschaft sehr zufrieden: Die Spitzenleistung lag bei 31 Metern innerhalb von 24 Stunden. Die Strecke wies darüber hinaus auch einige sensible Unterfahrungen auf: Dreimal musste die A 42 unterquert werden, ebenfalls dreimal führte der Vortrieb unterhalb der Emscher sowie von Bahnlinien durch. Aus Sicht aller Projektbeteiligten enorm wichtig: Es gab keine Arbeitsunfälle!

Insgesamt wurden für die Schachtbaugruben 135.000 Kubikmeter Erde in Bottrop ausgehoben. Ein Rohr des Abwasserkanals Emscher ist drei Meter lang und wiegt rund 30 Tonnen. Die knapp acht Meter lange Vortriebsmaschine wiegt sogar stolze 100 Tonnen. Die Baukosten belaufen sich auf zirka 56 Millionen Euro.

Die anderen Bauabschnitte
Bottrop bildet gewissermaßen den Dreh- und Angelpunkt im Rahmen des Baus des Abwasserkanals Emscher: Während der Bauabschnitt 20 komplett nur auf Bottroper Stadtgebiet liegt, kommt der Bauabschnitt 30 (insgesamt 35 Kilometer lang) von Dortmund aus kommend am derzeit entstehenden Pumpwerk im Osten der Stadt an der Grenze zu Essen an. Der Bauabschnitt 40 dagegen beginnt im Westen Bottrops an der Grenze zu Oberhausen und führt rund zehn Kilometer bis nach Oberhausen-Holten, wo in den kommenden Jahren ein weiteres Pumpwerk entsteht.

Der Bauabschnitt 30 im Osten des Emschertals ist bereits seit 2012 im Bau, der Bauabschnitt 40 dagegen startet im kommenden Jahr. Der entsprechende Bauauftrag ist soeben erteilt worden – und zwar an die Firma PORR, die aktuell bereits den Bauabschnitt in Bottrop bearbeitet!

(nach oben)


Berlin: Die Grüne Leber – wie Pflanzen unser Wasser reinigen

Neue Sonderausstellung von Museum im Wasserwerk und TU Berlin
Das Museum im Wasserwerk widmet seine neue Sonderausstellung so genannten „Grünen Lebern“, Pflanzenkläranlagen, die mitten in Gewässern installiert werden können. Dieses im Fachbereich Ökologische Wirkungsforschung und Ökotoxikologie der Technischen Universität Berlin entwickelte Verfahren hat ein einfaches biologisches Prinzip: mit Hilfe bestimmter Wasserpflanzen können vor allem durch Umweltverschmutzung und menschliche Eingriffe eutrophierte Gewässer nachhaltig von Giftstoffen befreit werden.
Schadstoffe werden in Pflanzen und Tieren auf sehr ähnliche Weise entgiftet. In Tieren wie auch im Menschen ist das Hauptorgan dieser Entgiftung die Leber. Dort werden die im Organismus aufgenommenen Substanzen wasserlöslich gemacht, damit diese ausgeschieden werden können. Wasserpflanzen vollziehen diese Entgiftungsreaktionen in ähnlicher Weise. Die Pflanzen nehmen dabei Substanzen aus dem Umgebungswasser auf, verstoffwechseln diese und nutzen die dabei entstehenden Umwandlungsprodukte (Metaboliten), um zu wachsen. Die Substanzen werden folglich nicht wieder ins Wasser abgegeben, wodurch ein nachhaltiger Reinigungseffekt gegeben ist.
Wie Grüne-Leber-Systeme in Ländern wie China, Südkorea, Bolivien und Brasilien bereits in der Praxis funktionieren zeigt das Museum im Wasserwerk zum ersten Mal in einer Ausstellung. Im Zentrum der Schau steht eine lebendige kleine Grüne Leber, in der Wasserpflanzen das Wasser beständig reinigen.
In einem eigenen Bereich können Kinder die Grüne Leber kennenlernen und eine Mini-Grüne Leber bauen.

Das Museum im Wasserwerk (www.museum-im-wasserwerk.de), Müggelseedamm 307, 12587 Berlin-Friedrichshagen, ist sonntags bis donnerstags von 10 – 16 Uhr geöffnet. Es befindet sich an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 60, Altes Wasserwerk.

(nach oben)


Berlin: Nicht nur das Wasser, auch die Wasserbetriebe sind gesund

Gewinn des Corporate Health Award von Handelsblatt und TÜV
Die Berliner Wasserbetriebe sind gestern in Frankfurt/Main mit dem Corporate Health Award 2013 für ihr hervorragendes betriebliches Gesundheitssystem ausgezeichnet worden. Mit diesem Preis würdigt das Handelsblatt seit 2009 gemeinsam mit dem TÜV SÜD Life Service und dem internationalen Marktforschungsunternehmen EuPD Research Unternehmen, die sich nachweislich überdurchschnittlich für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter engagieren und eine vorausschauende nachhaltige Personalstrategie verfolgen. In der Preisbegründung heißt es: „Besonders bemerkenswert stellt sich die umfangreiche Einbindung der Belegschaft in die Arbeit des Betrieblichen Gesundheitsmanagements dar. Auch die innerbetriebliche Kommunikation der angebotenen Gesundheitsmaßnahmen ist in Deutschland beispielhaft.“
Der 18-köpfige Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz der Berliner Wasserbetriebe bündelt die Arbeitssicherheit, den betriebsärztlichen Dienst sowie das betriebliche Gesundheits- und das Eingliederungsmanagement. Das „vorbildliche, mit Kennzahlen unterlegte, strategische Personal- und Organisationsentwicklungskonzept“ – so die Jury – wurde im Zuge der Auswahl auditiert. Mit diesem Konzept stellt sich das Unternehmen insbesondere den Anforderungen aus dem demografischen Wandel. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 50 Jahren.
Norbert Schmidt, Vorstand Personal und Soziales der Berliner Wasserbetriebe, sagt: „Es ist eine große Ehre für uns, den Corporate Health Award zu gewinnen. Vor zwei Jahren haben wir das Exzellenz Siegel erhalten und unser Gesundheitsmanagement kontinuierlich weiterentwickelt. Der Preis motiviert und fordert uns, die Gesundheit aller Beschäftigten ernst zu nehmen und weiter zu fördern und zu erhalten.“
Um den Preis hatten sich 323 Unternehmen in zehn Branchen- und einer Sonderkategorie beworben. Die Berliner Wasserbetriebe gewannen den Award im Bereich Öffentliche Verwaltung, den in den Vorjahren die Landeshauptstadt München (2012) und das Umweltbundesamt (2011) errungen haben.

(nach oben)


Lungwitztal-Steegenwiesen: Zukunft wird neu geklärt

Nach mehreren Pannen will der Zweckverband die Struktur umkrempeln. Das könnte sich auf die Gebühren auswirken.
Der Abwasserzweckverband Lungwitztal-Steegenwiesen will sich offenbar von seiner eigenen Dienstleistungsgesellschaft trennen und die Abwasserentsorgung künftig selbst übernehmen. Zumindest wird nach den Worten des Verbandsvorsitzenden, …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/GLAUCHAU/Abwasserfirma-Zukunft-wird-neu-geklaert-artikel8483841.php

(nach oben)


Jülich: KUHN saniert und erneuert die komplette Rechenanlage auf der KLA Jülich

Die Kläranlage Jülich des WasserVerband Eifel-Rur WVER ist mit 90.000 EW eine der größten Anlagen des Verbandsgebietes. Die vorhandene Rechengutbehandlung war veraltet und verschlissen und wurde daher zur Sanierung öffentlich ausgeschrieben. Das Angebot aus dem Hause KUHN konnte den Kunden überzeugen und erhielt den Zuschlag.
Der WVER bezog die Betriebsmannschaft mit ein, um die Kriterien für die neue Maschinentechnik festzulegen. Nicht nur die Investitionskosten, sondern vor allem Betriebssicherheit, Betriebskosten, Langlebigkeit und Wartungsarmut spielen bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eine wesentliche Rolle. So erhielt denn auch nicht der billigste Bieter den Zuschlag, sondern der wirtschaftlichste.
Die besondere Herausforderung bestand darin, die neuen deutlich größeren Maschinen in das vorhandene Gebäude zu bekommen – und das bei laufendem Betrieb. Hier werden die Harkenumlaufrechen mehrteilig ausgeführt und in Teile in das Gebäude eingehoben.
Zur Ausführung kommen 2 Harkenumlaufrechen KHU-Boomerang XL, um hydraulischen Verluste sowie wartungsintensive Verzopfungen weitestmöglich zu reduzieren.
Außerdem kommt 1 Rechengutwaschpresse Typ KWP-P(remium) zum Einsatz. Der Topseller aus der KUHN Produktion überzeugte mit Hohlwelleneindüsung, Spaltsieben und separatem Stütz- und Gegendrucklager durch besondere Nachhaltigkeit.
1 Doppelspiralwellenförderer KSF-Z sowie 1 Verteilförderer vom Typ: KSF transportieren das Rechengut zu 2 Containern. Verschiedene Zwischenabwurfschieber erlauben eine vollständige Rendundanz.
Auch die elektrotechnischen Arbeiten wie Schaltschrankbau, Mess- und Steuerungstechnik werden ebenfalls -alles aus einer Hand- von den Spezialisten der Firma KUHN ausgeführt.
Die Umbauarbeiten laufen auf Hochtouren, die Inbetriebnahme wird bereits im Oktober 2013 stattfinden. Mehr:

http://www.kuhn-gmbh.de/de/aktuelles/170-juelich.html

(nach oben)


Grävenwiesbach-Mönstadt: Neue Vorklärstation seit Frühjahr 2013 im Betrieb

Im Frühjahr 2013 ging die neu errichtete mechanische Vorreinigungsstrecke am Standort Mönstadt in Betrieb.
Die Trockenwetterstrecke mit einem max. Zulauf von 80 l/s wurde mittels einer WalzenSandfang-Kompaktanlage inkl. Flach-Feinsiebrechen, Sand- und Fettfangeinrichtung realisiert.
Im Regenwetterkanal, den max. über 400 l/s durchströmen können, wurde ein im Notfall überströmbarer Gegenstrom-Feinsiebrechen mit 8 mm Spaltweite sowie ein weiterer WalzenSandfang installiert. Die von beiden Strecken abgeschiedenen Sandfrachten werden abschließend von einer Sandwascheinrichtung behandelt.
Als Besonderheit wurden auf Wunsch des Betreibers in beiden Gerinnestrecken vorgelagerte Grobsteinfänge mit automatischer Entleerung installiert, um die erwarteten großen Mengen an Geröll auszuschleusen. Die Gesamtanlage wurde abschließend mittels einer Stahlblechhalle eingehaust.
Die gesamte Maßnahme wurde im Auftrag der Gemeinde Grävenwiesbach vom Ingenieurbüro UPP in Taunusstein betreut. Durch den kompetenten, engagierten Einsatz aller Beteiligten konnte eine innovative, betriebsstabile Anlage zur Freude des Betriebspersonals errichtet werden.

Mehr unter:http://www.werkstoff-und-funktion.de/index.php?site=1246635837&itemID=1380191013&lang=de

(nach oben)


Frankenberg: Klärschlamm-Kraftwerk nicht in Sicht

Der Bau der geplanten Verbrennungsanlage am Frankenberger Schilfteich verzögert sich erneut. Die nächsten Jahre muss die stinkende, aber keinesfalls wertlose Fracht deshalb bis nach Boxberg transportiert werden.
In den Amtsstuben des Wasserzweckverbandes ZWA ist man im Sinne einer kostengünstigen Beseitigung …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/MITTWEIDA/Klaerschlamm-Kraftwerk-nicht-in-Sicht-artikel8548595.php

(nach oben)


Detmold: bl-automation- Alleinarbeit im Bereich der Detmolder Abwasser

Anfang des Jahres ging das PNA – System der Detmolder Abwasser GmbH erfolgreich in Betrieb.
Alleinarbeit, aber RICHTIG
Im Rahmen einer Gefährdungsanalyse wurde ein erhöhtes, in Teilbereichen sogar kritische Gefährdungsstufen (Risiko R<=30) erkannt. Die Veranlassung der Risikoanalyse eribt sich aus § 823 BGB, dass Unternehmer die Verkehrssicherungspflicht gegenüber Dritten (fremden Personen) wahrnehmen müssen. Damit gelten die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) im eigenen Unternehmen auch für die Beauftragten!
Gefährdungsbeurteilung
Nach § 5 ArbSchG muss der Arbeitgeber die Gefährlichkeit der Tätigkeiten von allein arbeitenden Personen beurteilen und auch die Handlungsfähigkeit der Personen nach einem möglichen schädigenden Ereignis betrachten.

Die Gefährdungsfaktoren können der
DIN EN 1050
entnommen werden.
Rechtliche Grundlagen
Eribt die Gefährdungsanalyse ein erhöhte oder sogar kritisches Gefährungspotential, dann müssen Mitarbeiter entstsprechend geschützt werden, also PNA (Personen-Notsignal-Anlagen) eingesetzt werden.

Die einschlägigen Regeln zur Absicherung von Alleinarbeit sind in
BGI/GUV-5032
BGR/GUV-139
geregelt. Für die technik von GSM basierten Personen-Notsignal-Geräten (PNG) gilt die
DIN V VDE V 0825-11
und bei gefährlichen Alleinarbeiten zusätzlich die
DIN V VDE V 0825-1
sofern sicher gestellt ist, dass eine PNA-11 durch die Verwendung zusätzlicher und ständig vorhandener technischer Einrichtungen als Gesamtheit den Anforderungen der Regel „Einsatz von Personen-Notsigmal-Anlagen“ (BGR139) entspricht, so ist deren Einsatz auch bei gefährlichen Alleinarbeiten möglich.“

Fragen Sie nach
Sie möchten mehr über die Betriebserfahrungen der Detmolder Abwasser GmbH mit dem PNA-System erfahren?

Gerne stehen wir für die Beantwortung Ihrer Fragen bereit.
http://www.bl-automation.de/bl_automation/aktuelles/meldungen/PNA_System_der_Detmolder_Abwasser_GmbH.php?navanchor=5410000

Sie können sich aber auch gerne direkt an den Betreiber der Anlage wenden.
Ihre Ansprechpartner bei der Detmolder Abwasser GmbH sind Herr Dowzanski (GF) bzw. Herr Behlen (Abwassermeister), erreichbar unter 05231 / 981240.

(nach oben)


Büttelborn: Modernste Flach-Feinsiebrechen Typ FFR im Haupt- und Notumlaufgerinne

Die zentrale Kläranlage nahe Büttelborn ist für die Aufbereitung von Abwässern aus Büttelborn, Klein-Gerau sowie Worfelden zuständig und wurde nun mit modernsten Feinrechen von W+F ausgerüstet.
Die neuen Flachfeinsiebrechen Typ FFR 1.5E im Hauptgerinne (Qmax = 380 l/s mit Spaltweite 5 mm) und Typ FFR 1.0E im Notumlaufgerinne (Qmax = 280 l/s mit Spaltweite 7 mm) sind mit einer gemeinsamen integrierten Rechengutwaschpresse RGWP 250 ausgestattet, welche das Rechengut verdichtet und in einen bereitgestellten 7 m³ Container abwirft
Die Anlage wurde inkl. der notwendigen EMSR-Technik geliefert und Ende August 2013 in Betrieb genommen.
Die Abnahme des Leistungsumfanges erfolgte nach einem erfolgreichen vierwöchigen Probebetrieb im Beisein des Kläranlagenpersonals, eines Gemeindevertreters und des bauleitenden Ingenieurbüros IGM aus Schöneck.
An dieser Stelle danken wir nochmals allen Beteiligten für die reibungslose und professionelle Abwicklung der Baumaßnahme.

Quelle:
http://www.werkstoff-und-funktion.de/index.php?site=1246635837&itemID=1380634591&lang=de

(nach oben)


Aachen-Soers: KUHN erhält Zuschlag auf Deutschlands größten Rechenanlagen-Neubau in 2014: KLA Aachen

Die größte Kläranlage des WasserVerband Eifel-Rur WVER im Ortsteil Aachen-Soers erhält eine komplett neue Rechengutbehandlungsanlage in neuen Gebäuden. Die Maschinentechnik ist ausgelegt für 480.000 EW und wurde öffentlich ausgeschrieben. Der WVER entschied sich jedoch nicht für das billigste, sondern für das wirtschaftlichste Angebot.
So wurden die Angebote auf Betriebssicherheit, Langlebigkeit, Wartungsarmut und Leistungsreserven wirtschaftlich bewertet. Beim genauen Hinsehen zeigen sich erst die überzeugende Vorteile der KUHN Maschinen gegenüber abgespeckten, „preislich“ optimierten Maschinen anderer Hersteller.
Besonderes Gewicht lag auf der Optimierung der hydraulischen Situation.
So werden nun 6 Harkenumlaufrechen KHU-Boomerang XL aus dem Hause KUHN eingebaut. Neben konstruktiven Verbesserungen kann diese Maschine mit strömungsoptimierten Profilstäbe angeboten werden. Die Boomerrangtechnik führt zur sohlebenen Aufnahme von Rechengut und zu weiteren Verbesserungen der hydraulischen Verluste.
Außerdem kommen 4 Rechengutwaschpressen Typ KWP-P(remium) zum Einsatz. Der Topseller aus der KUHN-Produktion überzeugte mit Hohlwelleneindüsung, Spaltsieben und separatem Stütz- und Gegendrucklager durch besondere Nachhaltigkeit.
2 Doppelspiralwellenförderer Typ KSF – Z werden das Rechengut zu 4 Verteilförderern transportieren und auf 6 verfahrbare Container automatisch abwerfen.
Neben umfangreichen Verrohrungsarbeiten gehören auch 2 Krananlagen zum Lieferumfang.
Auf besonderen Wunsch des Kunden wird die geplante Ausführung von 2015 auf 2014 vorgezogen. Die geplante Inbetriebnahme erfolgt im gleichen Jahr.
Neben der Rechenanlage der KLA Jülich, die noch dieses Jahr in Betrieb geht, ist das die 2. Großrechenanlage in NRW mit richtungsweisender KUHN-Technik innerhalb eines Jahres.

http://www.kuhn-gmbh.de/de/aktuelles/12-aachen-soers.html

(nach oben)


Lungwitztal-Steegenwiesen: Abwasserfirma hat nächsten neuen Chef

Der dritte Geschäftsführer innerhalb kurzer Zeit nimmt beim Abwasserentsorger seine Arbeit auf. Er ist in der Region kein Unbekannter.
Hans Dieter Ilge ist der neue Geschäftsführer der Westsächsischen Abwasserentsorgungs- und Dienstleistungsgesellschaft (WAD). Er wurde gestern …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/HOHENSTEIN-ERNSTTHAL/Abwasserfirma-hat-naechsten-neuen-Chef-artikel8548462.php

(nach oben)


Weilmünster: Neue Rechen für KA Weilmünster

W+F liefert & montiert zwei Flach-Feinsiebrechen FFR 1.5E mit Rechengutwaschpresse

Der auf der KA Weilmünster befindliche Rechen war aufgrund der langen Betriebszeit „in die Jahre gekommen“ und durch ein neuwertiges Rechensystem auszutauschen. In diesem Zusammenhang sollte auch im vorhandenen Notumlaufgerinne ein Rechen installiert werden.
W+F wurde beauftragt, die im Rechengebäude befindlichen Maschinen als auch Rohrleitungen zu demontieren und durch zwei neue Flach-Feinsiebrechen FFR 1.5E mit gemeinsamer Rechengutwaschpresse sowie Elektrosteuerung zu ersetzen.
Die Flach-Feinsiebrechen FFR 1.5E mit einer Spaltweite von 3 mm sind ausgelegt auf eine maximale Zulaufmenge von je 300 l/s.
Die integrierte Rechengutwaschpresse RGWP 250 verringert den Organikanteil im Rechengut und kompaktiert dieses um es dann in den bereitstehenden Container abzuwerfen.
Die montierte Elektrosteuerung wurde mit einem modernen Touch Panel in der Schaltschrankfront ausgerüstet und eine Schnittstelle zum Leitsystem hergestellt, so dass das Betriebspersonal jederzeit die Möglichkeit hat, in die ablaufenden Prozesse einzugreifen und den aktuellen Bedingungen anzupassen.
Die Inbetriebnahme der Maschinen- und Elektrotechnik erfolgte am 12.07.2013 im Beisein des Auftraggebers (Gemeinde Weilmünster) und des bauleitenden Ingenieurbüros IGM mit Sitz in Schöneck.
Allen Baubeteiligten möchten wir an dieser Stelle nochmals unseren Dank für die vorbildliche Zusammenarbeit aussprechen.

Mehr unter: http://www.werkstoff-und-funktion.de/index.php?site=1246635837&itemID=1380546923&lang=de

(nach oben)


Weilerbach: Wege zur energetisch optimierten (autarken) Kläranlage

Praxisbeispiel GKA Weilerbach
Aufgrund steigender Energiepreise wird die energetische Optimierung von Kläranlagen für den Betreiber nicht nur aus ökonomischer Sicht immer wichtiger, auch aus ökologischer Sicht ist es wünschenswert, den Verbrauch an Primärenergie zu reduzieren.
Realisiert werden kann dies auf Kläranlagen durch den Einsatz energieeffizienter Aggregate, aber auch durch die Umstellung aerob stabilisierender Belebtschlammanlagen auf eine Prozessführung mit anaerober Schlammstabilisierung und der damit verbundenen Produktion von Energie in Form von Klärgas.
An Praxisbeispielen, insbesondere der Gruppenkläranlage Weilerbach, werden energetische Optimierungspotenziale und deren Umsetzung vorgestellt.

Bauingenieur Kolloquium
TU Kaiserslautern – Raum 24/102

http://gandalf.arubi.uni-kl.de/downloads/aktuelles/BIKO_2013_Blank_neu.pdf

(nach oben)


Schwalbach-Langenseifen: Zwei Spatenstiche in Bad Schwalbach

Am 15. August 2013 erfolgte der erste Spatenstich für die neue Vererdungsanlage in Bad Schwalbach-Langenseifen. Gleichzeitig begannen im Ortsteil Ramschied die Bauarbeiten für ein Schilfbeet.
Die Inbetriebnahme mit einer ersten Beschickung der Beete wird voraussichtlich Ende Oktober erfolgen, die ersten Räumungen erst in 8 bis 10 Jahren. Bei einer Auslegung der beiden Kläranlagen für 800 EW bzw. 1.000 EW werden in dieser Zeit pro Anlage jährlich rund 550 m³ Nassschlamm „vererdet“.
Durch die Erfahrungen aus 7 erfolgreichen Jahren mit der EKO-PLANT Klärschlammvererdungsanlage in Heimbach wissen die Verantwortlichen der Stadt, dass dieses Verfahren zur Entwässerung des Klärschlamms Energie einspart und Entsorgungssicherheit bietet. Eines der wesentlichen Argumente bei der Entscheidung für den Bau der Klärschlammvererdungsanlagen war, dass dadurch die Transporte von den Anlagen in den drei Ortsteilen zum Hauptklärwerk nach Bad Schwalbach wegfallen.
Autorin: Anette Elnain, EKO-PLANT GmbH

Quelle: http://www.eko-plant.de/allgemein-presse/116-presse-klaerschlammvererdung/348-zwei-spatenstiche-in-bad-schwalbach.html

(nach oben)


Lungwitztal-Steegenwiesen: Abwasserentsorger verliert im Steuerstreit vor dem Gericht

Die Leipziger Richter geben dem Finanzamt Recht: Das Entsorgungsunternehmen WAD musste für erhaltene Fördermittel Umsatzsteuer zahlen.
Glauchau. 4,9 Millionen Euro – das Geld kommt nicht wieder. Diesen Betrag hat die Westsächsische Abwasserentsorgungs- und Dienstleistungsgesellschaft (WAD) an das Finanzamt gezahlt. Dabei handelt es sich um Umsatzsteuer, die in den Jahren 2005 bis 2008 angefallen war. In diesem Zeitraum bekam die WAD 33 Millionen Euro Fördermittel, …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/GLAUCHAU/Abwasserentsorger-verliert-im-Steuerstreit-vor-dem-Gericht-artikel8534472.php

(nach oben)


Wendelstein: Von der Abwasserreinigung bis zur Wasserversorgung – Reges Interesse der Bürger am Tag der offenen Tür bei den Gemeindewerken

Das Interesse der Bevölkerung an den öffentlichen Einrichtungen des Marktes Wendelstein ist ungebrochen. Wie bereits bei der Premiere 2009 nutzten sehr viele Wendelsteiner den sonnigen Oktober-Sonntag beim „Tag der offenen Tür“ einmal hinter die Kulissen der Marktgemeinde zu blicken und mit den Experten in den verschiedenen Fachbereichen ins Gespräch zukommen.Mehr:

http://www.wendelstein.de/Gemeindewerke/Nachrichten/E2696.htm

(nach oben)


Entsorgungsverband Saar: übernimmt drei Pumpwerke von der RAG

Zum 1. November dieses Jahres übernimmt der Entsorgungsverband Saar drei Pumpwerke von der RAG Aktiengesellschaft. In einem entsprechenden Vertragswerk, das am 25. Oktober von beiden Seiten unterzeichnet wurde, sind die Bedingungen hierfür festgehalten.
Dem EVS verschafft die Übernahme der Pumpwerke in Ludweiler-Geislautern, Sulzbach sowie in Saarbrücken-Altenkessel Einnahmen in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro, die zur Entlastung des Abwasser-Haushaltes beitragen.
„Insgesamt handelt es sich bei der Übernahme der Pumpwerke um eine win-win-Situation für beide Seiten“, so EVS-Geschäftsführer Karl Heinz Ecker.
Hintergrund für die Entscheidung der RAG, dem EVS die Übernahme der Pumpwerke anzubieten, ist der Ausstieg der RAG aus dem untertägigen Kohleabbau und die Verlagerung der Belegschaft nach Herne. Hier stellte sich die Frage, wie der Betrieb der Pumpwerke dauerhaft sichergestellt werden könnte.
Bereits seit Mitte der 90iger Jahre betreibt der EVS das Pumpwerk in Ludweiler-Geislautern im Auftrag der RAG und nach umfassenden Verhandlungen
über die Konditionen entschied sich der EVS dafür, dieses sowie die beiden anderen Pumpwerke in Sulzbach und an der Alsbachmündung in Altenkessel gänzlich zu übernehmen und zu betreiben. Das Letztere ist Bestandteil der Hochwasserschutzanlage Luisenthal.

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/presse/pressearchiv/pressemeldung/artikel/entsorgungsverband-saar-uebernimmt-drei-pumpwerke-von-der-rag-1/

(nach oben)


ROTTWEIL: ZWEITES NACHKLÄRBECKEN VERBESSERT AUSSTATTUNG DER KLÄRANLAGE

Die Kläranlage Rottweil – betrieben vom ENRW Eigenbetrieb Stadtentwässerung, einem kommunalen Tochterunternehmen der Stadt Rottweil – verfügt nun über ein zweites Nachklärbecken. Durch dessen Bau ist es nun möglich, den erhöhten Anforderungen an die Ablaufqualität gerecht zu werden.
Außerdem können nun Sanierungs- und Wartungsarbeiten am bestehenden Nachklärbecken vorgenommen werden. Die Baumaßnahme verursachte Investitionskosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro und verbessert langfristig die Betriebssicherheit der vom ENRW Eigenbetrieb Stadtentwässerung betriebenen Anlage. Sie war im Zuge der neuen, bis zum Jahr 2027 erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis von der Genehmigungsbehörde gefordert worden.

Im Nachklärbecken wird das Abwasser von dem am Reinigungsprozess beteiligten belebten Schlamm getrennt. Dieser wird teilweise wieder zu den Belebungsbecken zurückgeführt, wo die Bakterien wieder Schmutzstoffe aufnehmen und sich dabei vermehren können, teilweise gelangt er in den Faulbehälter. Das klare, gereinigte Abwasser fließt vom Nachklärbecken unter einer Tauchwand, die mögliche Schwimmstoffe zurückhält, hindurch in eine Abflussrinne. Bevor das Wasser in den Neckar fließt, passiert es eine Messstation, die kontinuierlich die Ablaufqualität prüft.

Bislang verfügte die Kläranlage Rottweil über ein Nachklärbecken mit 50 Meter Durchmesser. Das neue Becken misst im Durchmesser zwar nur 33 Meter, ist aber tiefer und kann den gesamten Trockenwetterzufluss von etwa 240 Liter behandeln.

http://www.rottweil.de/1983?view=publish&item=article&id=2291

(nach oben)


PRIMTAL: ABWASSERZWECKVERBAND PRIMTAL

Die Gemeinden des Zweckverbands Abwasserreinigung Aldingen mit Aixheim, Denkingen, Frittlingen, Schömberg-Schörzingen, Rottweil-Neufra und Wellendingen mit Wilflingen betreiben hohe Investitionen für den Gewässer- und Umweltschutz. Wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Prim wurde bis 2029 erteilt.

Für die Erweiterung und Neubaumaßnahmen an der Verbandskläranlage in Rottweil-Neufra werden in den kommenden 3 Jahren ca. 6,6 Millionen Euro investiert. Hierzu werden Fördermittel des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro erwartet. Von dieser Förderung entfallen auf Aldingen mit Aixheim 691.000 Euro, Denkingen 544.000 Euro, Frittlingen 509.000 Euro und Wellendingen mit Wilflingen 780.000 Euro.

Bei der Verwaltungsratssitzung des Abwasserzweckverbandes wurde auf Basis der bestehenden Planungen vom zuständigen Mitarbeiter des Landratsamts Rottweil die „wasserrechtliche Erlaubnis“ für die Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Prim gegeben. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der Verwaltungsratssitzung am 9. Juli in Denkingen an den Verbandsvorsitzenden Reinhard Lindner.

Der Verbandsvorsitzende und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden hoben nochmals die Bedeutung dieser Investition als eine echte „Umweltschutzmaßnahme vor Ort“ hervor und bedankten sich für die erteilte Genehmigung, die bis zum Jahr 2029 Gültigkeit hat.

http://www.rottweil.de/1983?view=publish&item=article&id=2214

(nach oben)


Niersverband: Archäologische Untersuchungen im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens Mönchengladbach-Geneicken – erste Ergebnisse

Auf Einladung des Niersverbandes präsentieren am heutigen Donnerstag Grabungsleiter Dr. Martin Heinen und Martin Vollmer-König, Vertreter des Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland, die bisherigen Ergebnisse der archäologischen Grabungen am im Bau befindlichen Hochwasserrückhaltebecken im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt-Geneicken.
Auslöser der Grabungen
Auslöser für die Grabungen waren mehr als 2.500 Oberflächenfunde (Steinartefakte), die in den 1980er und 1990er Jahren von den Fel-dern im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens gegenüber von Schloss Rheydt aufgelesen wurden. Die Entdeckung des Fundplatzes erfolgte 1982 durch Dr. Martin Heinen.
Die Lesefunde datieren in eine späte Phase der Altsteinzeit (Spät-paläolithikum; ca. 12.000 – 10.750 v. Chr.) und in die Mittelsteinzeit (Mesolithikum; ca. 9.650 – 5.000 v. Chr.).
Die große Fundmenge und die Hoffnung hier in der feuchten Niersaue noch Schichten aus den genannten Zeiten mit mensch-lichen Hinterlassenschaften zu finden, führten Ende der 1990er Jahre zu ersten archäologischen bzw. archäobotanischen Sondierungen. Im Bereich des derzeit im Bau befindlichen Rückhaltebeckens wurden mehr als 250 Bohrungen niedergebracht, die (nach pollenanalyti-schen Untersuchungen) zeigten, dass direkt am Fundplatz noch großflächig Sedimentablagerungen aus der frühen Mittelsteinzeit (ca. 9.650 – 7.100 v. Chr.) erhalten sind. Bei den Ablagerungen handelt es sich um von der Niers angeschwemmte Lehme und Sande sowie um Verlandungssedimente in vom Fluss abgeschnittenen Altarmen der einstigen Niers. Vor allem letztere enthalten häufig Feuchtböden mit sehr guten Konservierungsbedingungen für organische Materia-lien wie Knochen, Geweih oder Holz, weshalb sie für den Archäolo-gen besonders wichtig sind. Speziell für die Alt- und Mittelsteinzeit stellen organische Hinterlassenschaften eine echte Seltenheit dar.
Die potenziell guten Erhaltungsbedingungen für unmittelbar am Rand des Oberflächenfundplatzes zu erwartende organische Funde nahm das Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (ABR) zum Anlass, den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens archäologisch begleiten

http://www.niersverband.de/index.php?id=6

(nach oben)


Mannheim: Förderbescheid für Ausbau der Pulveraktivkohle-Anlage übergeben

Im Sommer 2010 nahm die bundesweit erste Pulveraktivkohleanlage (PAK) im großtechnischen Maßstab zur gezielten Elimination von Spurenstoffen im Abwasser im Klärwerk Mannheim ihren Betrieb auf. Zunächst wurde nur ein Teilstrom des Abwassers behandelt, jetzt wurde die Anlagenkapazität auf 90 % des Abwasserstroms ausgebaut. Die Gesamtkosten betragen 6,8 Mio. Euro. Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat für diese Maßnahme rund 1,4 Millionen Euro Zuschuss bewilligt. Umweltminister Franz Untersteller überbrachte nun den Förderbescheid im Klärwerk Mannheim.
„Wir freuen uns, dass der Förderantrag so rasch genehmigt wurde“, sagte Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala bei der Begrüßung und versicherte, man werde noch in diesem Jahr mit der Ausbaumaßnahme beginnen. „Als Kommune sehen wir den Handlungsbedarf vorerst im abwassertechnischen Bereich, um die Umwelt und damit das Wohl der Allgemeinheit zu schützen – auch wenn der Gesetzgeber hierzu noch keine entsprechenden Maßnahmen vorgibt“, erklärte Kubala.
Minister Untersteller bezeichnete die PAK-Anlage als richtungsweisendes Abwasserprojekt. Mannheim gehöre zu den Pionieren, wenn es um die Elimination von Spurenschadstoffen gehe. Er dankte der Stadt für ihr Engagement. Mannheim habe einen großen Anteil an der Vorreiterrolle des Landes in Sachen Spureneliminierung, so der Minister in seiner Ansprache.
In der PAK-Anlage werden organische Spurenschadstoffe, wie Reststoffe von Medikamenten, Röntgenkontrastmitteln oder Haushaltschemikalien aus einem Teilstrom des gereinigten Abwassers entfernt. Dank verfeinerter Messmethoden können diese organischen Spurenschadstoffe auch in geringen Mengen im Oberflächengewässer nachgewiesen werden.
In Zukunft muss mit höheren Konzentrationen (unter anderem aufgrund des demografischen Wandels) gerechnet werden. Deshalb müssen wirksame Maßnahmen für den Gewässerschutz ergriffen werden. Die Wirksamkeit des PAK-Verfahrens wurde im Rahmen verschiedener messtechnischer Untersuchungen bestätigt. Die Arbeit der Versuchsanlage wurde von der Hochschule Bieberach wissenschaftlich begleitet.

(nach oben)


Innsbruck: IKB übernimmt 100 Prozent an DAWI Kanalservice

Die seit 2008 von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) und der DAKA gemeinsam geführte DAWI Kanalservice GmbH. wird von der IKB zu 100 Prozent übernommen
Geschäftsführer bleiben Mag. Johann Heidegger und Mag. Ulrich Mayerhofer. Sie betonen, dass die DAWI ihre Dienstleistung für das ganze Bundesland Tirol weiterhin von den drei Standorten Innsbruck, Schwaz und St. Johann aus anbieten wird.
Grund für die Übernahme durch die IKB ist der hohe Spezialisierungsgrad der DAWI im Bereich des Kanalservice. Dieser reicht von der herkömmlichen Kanalreinigung, dem Kanalfernsehen, der Kanaldichtheitsprüfung bis zur grabenlosen Kanalsanierung.
Die IKB als größter Kanal-Erhalter Tirols kann durch die Gesamtübernahme der DAWI eine noch höhere Wertschöpfung rund um den Kanal erzielen.
Die DAKA wiederum konzentriert sich weiter auf die Bereiche Abfallentsorgung, die Entsorgung der Nassabfälle wie z. B. Öl- und Benzinabscheider-Reinigung samt Entsorgung sowie die Absaugung gefährlicher Abfälle und dgl. Dafür setzt die DAKA zwei eigene Gefahrengutfahrzeuge ein.

http://www.ikb.at/ikb/aktuelles/aktuelles-einzel/datum/ikb-uebernimmt-100-prozent-an-dawi-kanalservice.html

(nach oben)


Hansewasser: DIE ENERGIEQUELLE AUS DEM KANAL

SENATOR DR. LOHSE NIMMT ANLAGE ZUR ABWASSERWÄRMENUTZUNG IN BETRIEB

Abwasserreinigung ist eine zwingend notwendige Aufgabe jeder Stadt, gleichzeitig aber auch sehr energieintensiv. Deshalb sind energieeffizientes Arbeiten und der Einsatz von regenerativen Energien für die hanseWasser Bremen GmbH nicht nur wichtige Themen, sondern ökologische und ökonomische Verpflichtung. Bis 2015 ist die CO2-Neutralität des gesamten Unternehmens geplant. Ein wichtiger Baustein für den Einsatz erneuerbarer Energien ist die Abwasserwärmenutzung. Die erste Pilotanlage zur Abwasserwärmenutzung wurde heute…mehr:

https://www.hansewasser.de/pressebereich.html

(nach oben)


Frankfurt (Oder): Schacht-in-Schacht-Sanierung

Im Gewerbegebiet ETTC Süd mussten 5 Schmutzwasserschächte auf Grund von sehr starken
Korrosionsschäden dringend saniert werden.
In den betroffenen Schächten bindet die Abwasserdruckrohrleitung vom Ortsteil Lichtenberg ein.
Die Abwässer, die hier ankommen, sind schon mehrere Stunden unterwegs und unterliegen bereits
verschiedenen Zersetzungsprozessen. Bei Sauerstoffmangel bildet sich Schwefelwasserstoff,
der in den Schächten ausgast. Aus dem Schwefelwasserstoff setzt sich elementarer Schwefel an den
Bauwerkswänden ab, welcher durch Mikroorganismen biochemisch zu Schwefelsäure umgewandelt
wird. Die Schwefelsäure zersetzt dann die kalkhaltigen Bestandteile des Betons, die sogenannte
biogene Schwefelsäure-Korrosion beginnt. Es entstehen große bauliche Schäden, bis hin zum
vollständigen Substanzverlust des Baukörpers. Die Folgen sind auf den Fotos deutlich sichtbar.
Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung wird in dem vorhandenen Betonschacht mit einem
Innendurchmesser von 1.000 Millimeter ein Kunststoffschacht mit einem geringeren Durchmesser
eingesetzt. Der Alt-Schacht selbst verbleibt im Boden. Lediglich Schachtabdeckung und Konus
müssen vor Einbaubeginn abgetragen werden. Danach wird das beschädigte Gerinne ausgestemmt
und die Schachtwände gründlich gereinigt. Anschließend wird der neue Kunststoffschacht mit
vorgefertigtem Gerinne in den alten Schacht eingesetzt und mittels Absperrblasen ausgerichtet.
Der zwischen beiden Schächten verbleibende Ringspalt wird mit einem schnell abbindenden
Spezialmörtel ausgegossen. Als Ergebnis entsteht ein neuer Schacht, der dauerhaft standsicher,
korrosionsfrei und dicht ist.

http://www.fwa-ffo.de/fwadocs/index.php?page=1788412498&f=1&i=1788412498

(nach oben)


Erftverband: Altes Wasserwirtschaftsjahr endet – neues beginnt

Beim Erftverband hat sich in den vergangenen zwölf Monaten vieles verändert: Die Delegiertenversammlung und der Verbandsrat haben sich neu formiert und seit Anfang Oktober ist ein neuer Vorstand im Amt. Das Ende des Wasserwirtschaftsjahres am 31. Oktober nahmen der neue Verbandsratsvorsitzende Albert Bergmann, Bürgermeister der Stadt Zülpich, und der neue Vorstand Norbert Engelhardt zum Anlass, zum Wasserwirtschaftssilvester des Erftverbandes einzuladen.
In diesem Jahr trafen sich die rund 210 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Unternehmen im Schloss Bedburg. Den Festvortrag hielt der freie Journalist und Publizist Dr. Winfried Kösters über das Thema „Lust auf Lernen über 100 Lebensjahre“.
Im Rahmen des Wasserwirtschaftssilvesters verleiht der Erftverband seit 2011 den Erftverband-Zukunftspreis, den in diesem Jahr die Studierenden des Fachbereichs Wasserbau und Wasserwirtschaft der Fachhochschule Köln für ihr Engagement im „Projekt Wasserwirtschaft“ und der Auseinandersetzung mit wasserwirtschaftlichen Fragen an der Erft erhielten. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
Für Aufregung sorgte im Sommer die Nachricht, dass eine Kläranlage im Kreis Soest an einer Legionelleninfektion beteiligt gewesen sein soll. Der Erftverband, der seit vielen Jahrzehnten Kläranlagen betreibt, hat nie Probleme mit Legionellen gehabt, obwohl Legionellen grundsätzlich im Abwasser und in Wasserläufen vorhanden sind.
Der Verband hat vorsorglich Abwasserproben genommen und untersuchen lassen. Die Ergebnisse bestätigen die Erwartung des Erftverbandes: In allen Proben lagen die Werte für Legionellen unterhalb der Bestimmungsgrenze. Die Abwasserreinigung der Anlagen funktioniert gut und zuverlässig.

Obwohl die Anlagen zuverlässig und effizient arbeiten, wird der Erftverband in den kommenden Jahren Kläranlagenstandorte zusammenlegen, um dadurch hohe Betriebs- und Investitionskosten für die Sanierung alter Anlagen zu vermeiden. Der Masterplan Abwasser 2025 fasst diese Überlegungen zu einer Strategie zusammen, die nun auch in einer Informationsbroschüre vorliegt.
Das Zusammenlegen von Kläranlagenstandorten wirkt sich auch positiv auf den Bereich der Klärschlammverwertung und Entsorgung aus. So lassen sich die Klärschlammtransporte zwischen den verbleibenden Standorten um rund zwei Drittel von derzeit 72.000 Kubikmeter pro Jahr auf 25.000 Kubikmeter Klärschlamm pro Jahr verringern.
Durch Reinigen des Abwassers auf wenigen großen Anlagen reduziert sich insgesamt auch der Stromverbrauch. Der Erftverband verstärkt dies durch den Einsatz energieeffizienter Maschinen und Anlagen. Auch regenerative Energien aus Wind, Sonne und Klärgas werden bis zum Jahr 2025 eine immer stärkere Rolle spielen. Bis zum Jahr 2025 sollen rund 19 Millionen Kilowattstunden jährlich aus regenerativen Energien erzeugt werden. Gleichzeitig sinkt der für die Abwasserreinigung benötigte Stromverbrauch von heute knapp 40 Millionen Kilowattstunden auf 35 Millionen Kilowattstunden.
Das Einsparen von Energie und das Erzeugen von Synergien ist für den Erftverband nicht nur in der Abwasserreinigung, sondern in allen Bereichen ein Kernthema. Der Verband hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Neuorganisation der Instandhaltung und der Lagerhaltung von Materialien und Ersatzteilen auseinander gesetzt. Diese Aufgaben führt der Verband zentral am Standort Bergheim zusammen. Die hierzu neu errichteten Gebäude sind inzwischen bezugsbereit. Im Zusammenwirken von zentraler Instandhaltung, Zentrallager und zentralem Einkauf und den anderen technischen Aufgabengebieten erwartet der Erftverband eine verbesserte Wirtschaftlichkeit.

http://www.erftverband.de/servicenavigation/presse/pressedetails/?tx_ttnews%5Byear%5D=2013&tx_ttnews%5Bmonth%5D=10&tx_ttnews%5Bday%5D=31&tx_ttnews%5Btt_news%5D=349&cHash=a66cc61cf8581fb9418e9e3922f7ab73

(nach oben)


Dresden: Neue Internetseite der Stadtentwässerung

Bessere Bedienbarkeit durch klare Gestaltung, das war das Ziel der Stadtentwässerung Dresden: Erstmals seit 8 Jahren hat das Abwasserunternehmen seinen Internetauftritt komplett überarbeitet.
Besonders wichtig ist die Unterstützung der Arbeit des Kundenservice.
Allgemein Interessierte, wie z. B. Schüler, profitieren vom umfangreichen Infotainment-Angebot der SEDD – sie sollen schnell die gut ausgestattete Mediathek finden.
Pressesprecher Torsten Fiedler sagte zum Start: „Die neue Menüführung konzentriert sich auf fünf Hauptpunkte. So hoffen wir, unsere Kunden finden noch schneller die gewünschten Inhalte. Wir freuen uns auf das erste Feedback“.

(nach oben)


BERLIN: Intelligente Kopplung von Regenwasser- und Abwassermanagement

Ein Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität und des Stadtklimas
Mit dem Verbundforschungsprojekt KURAS soll am Fallbeispiel Berlin gezeigt werden, wie durch intelligent gekoppeltes Regenwasser- und Abwassermanagement die zukünftige Abwasserentsorgung, die Gewässerqualität, das Stadtklima und die Lebensqualität in der Stadt verbessert werden kann.

Das Projekt hat ein Volumen von 4,5 Millionen Euro und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Projektkoordination übernehmen die TU Berlin und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Das Projekt startete im Oktober 2013.
Die in der Berliner Innenstadt über 140 Jahre gewachsene Mischwasser-Kanalisation garantiert einen hohen Hygienestandard und schützt die Stadt vor Überschwemmungen. Bei heftigen Regenfällen kommt sie aber immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen mit der Folge, dass mit Regen verdünntes Schmutzwasser direkt in die Gewässer abgeleitet werden muss und deren Qualität sich dadurch verschlechtert.

Sinkender Trinkwasserverbrauch und seltene Regenfälle sorgen hingegen dafür, dass Kanäle ungespült bleiben und es zu Störungen in Abwasserpumpwerken, Verstopfungen und Korrosion in Kanälen und Geruchsbelästigungen aus Gullys kommt.
Vor dem Hintergrund globaler Veränderungen durch den Klimawandel müssen nachhaltige Planungs- und Baukonzepte entwickelt werden, die den Anforderungen kommender Generationen gerecht werden.
Die KURAS-Strategie heißt intelligente Netzbewirtschaftung: Viele kleine im Stadtgebiet verteilte dezentrale Maßnahmen der gebäude- bzw. grundstücksbezogenen Regenwasserbewirtschaftung wie Gründächer, Versickerungsmulden, Teiche und auch klassische Regenspeicher sollen dafür sorgen, dass die Aufnahmekapazität der Kanalisation seltener an ihre Grenzen stößt. Zudem können solche dezentralen Lösungen die städtische Wohn- und Freiraumqualität verbessern: Sie bringen Kühlung im Sommer und neue Grün- und Wasserflächen für Mensch und Natur.
Berlin verfügt bereits heute über ein Pumpwerksleitsystem, um das Abwasser optimal auf sechs Klärwerke zu verteilen. Die Innovation des Projekts KURAS liegt darin, das Zusammenspiel neuer, dezentraler Lösungen mit der bestehenden Abwasserentsorgung zu untersuchen, zu bewerten und mit weiteren Themen zu vernetzen.
Das Projekt KURAS soll vor allem Antworten auf zwei Fragen liefern: Welche Konsequenzen hat die Bewirtschaftung des Abwasserkanalnetzes vor dem Hintergrund immer länger werdender Perioden von Unterlast, aber auch der gleichzeitigen Verschärfung von Überlastphasen bei Starkregen? Und wie kann in dichten Siedlungsräumen ein Umgang mit Regenwasser organisiert werden, der die Abwasserbewirtschaftung unterstützt und den Nutzen für Bewohner und Umwelt optimiert?

(nach oben)


Anzbach – Laabental: KLÄRANLAGEN-Nachbarschaft

Am 21.10.2013 fand beim Abwasserverband Anzbach Laabental auf Einladung des ÖWAV der Kläranlagennachbarschaftstag für das westliche Niederösterreich statt. Der Einladung folgten rund 15 Kläranlagenprofis.
Programmpunkte waren:
Hygiene am Arbeitsplatz
Labor und Analytik
Erhebung der Daten des Kläranlagenleistungsvergleiches 2012
Rundgang durch die Kläranlage
Probenahme für einen Ablauf-Ringtest
Für das leibliche Wohl sorgte der AWV Anzbach Laabental.

http://www.awv-anzbach-laabental.at/system/web/news.aspx?bezirkonr=0&menuonr=50385879&detailonr=50438379

(nach oben)


Wupperverband: Keine Legionellen in den Klärwerken

Vorsorglich wurden alle 11 Klärwerke im Wuppergebiet untersucht

In den 11 Klärwerken des Wupperverbandes wurden keine Legionellen gefunden. Dies ergab die Untersuchung von Proben, die das Bergische Wasser- und Umweltlabor (BWL) im Auftrag des Verbandes untersucht hat.
Am 11. und 12. September waren in allen 11 Wupperverbands-Klärwerken Proben an 3 Stellen genommen worden:
• im Zulauf, wo das Abwasser aus dem Kanal in die Kläranlage kommt
• im Belebungsbecken, wo unter Luftzufuhr gelöste Stoffe mit Hilfe von Mikroorganismen aus dem Abwasser entfernt werden
• im Ablauf, wo das gereinigte Wasser in die Wupper oder einen Nebenbach geleitet wird.
Nachdem in einer Kläranlage in Warstein Legionellen gefunden worden waren, hatte der Verband vorsorglich zum Schutz seiner Mitarbeiter/-innen und der Umwelt seine Anlagen untersuchen lassen. Zwar war aufgrund anderer Randbedingungen wie in Warstein nicht mit einer Legionellenentwicklung in den Wupperverbandsklärwerken zu rechnen, dennoch wollte der Verband auf Nummer sicher gehen.
Die 11 Klärwerke des Wupperverbandes sind:
Klärwerk Marienheide, Klärwerk Hückeswagen, Klärwerk Radevormwald, Klärwerk Schwelm, Klärwerk Buchenhofen, Klärwerk Kohlfurth, Klärwerk Burg, Klärwerk Wermelskirchen, Klärwerk Dhünn, Klärwerk Odenthal und Gemeinschaftsklärwerk Leverkusen.

(nach oben)


Saarbrücken: In einer Broschüre stellt der ZKE seine Tätigkeiten in der Abwasserentsorgung in Saarbrücken vor

Unter dem Titel „Abwasserentsorgung in Saarbrücken – Wir gehen für Sie in den Untergrund“ erläutert die Broschüre die stadtgeschichtliche Entwicklung des Saarbrücker Kanalsystems und die Leistungen des modernen städtischen Abwasserentsorgers ZKE. Außerdem geht es um die zukünftigen Herausforderungen, die der Klimawandel und die demografische Entwicklung an die Konzeptionierung einer nachhaltig leistungsfähigen Saarbrücker Abwasserwirtschaft stellen.

Die Broschüre kann man sich hier herunterladen. Zusätzlich liegt sie in den Rathäusern, Bürgerämter und Bibliotheken der Landeshauptstadt Saarbrücken kostenlos aus. Darüber hinaus kann die Broschüre mit Festeinband zum Preis von 14,80 Euro beim Geistkirch Verlag unter ISBN Nr.: 978-393889145 portofrei erworben werden.

(nach oben)


Hamburg: Deutschlands größte klärgasbetriebene Fahrzeugflotte

HAMBURG WASSER ist im Rahmen der 65. Internationalen Automobil-Ausstellung, IAA, mit dem GreenFleet Award ausgezeichnet worden. Das Unternehmen erhält die Auszeichnung für sein innovatives Flottenmanagement. Seit 2012 verfügt Hamburgs Trinkwasserver- und Abwasserentsorger über Deutschlands erste Unternehmens-Fahrzeugflotte, die mit Biogas aus dem Klärprozess betankt wird. Bis Ende 2013 baut HAMBURG WASSER die Flotte von derzeit 130 auf 150 Fahrzeuge aus.
Für die Biogas-Erzeugung wird Klärschlamm als regenerative Quelle genutzt, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Dieser wird in den charakteristischen Faultürmen des Klärwerks ausgefault. Dabei entsteht Gas. Ein Teil davon wird in einer speziellen Anlage zu umweltfreundlichem Biogas aufbereitet und in das Hamburger Gasnetz eingespeist. 2012 waren es rund 20 Millionen Kilowattstunden. Sechs Prozent davon wurden für den Betrieb der Gasflotte benötigt. Im vergangenen Jahr hat HAMBURG WASSER für mehr als 1,2 Millionen zurückgelegte Kilometer rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Biogas verbraucht, das aus eigener Produktion stammt.
Der GreenFleet Award wird jährlich vom TÜV Süd an Unternehmen verliehen, die sich durch zukunftsweisende Mobilitätskonzepte und ein nachhaltiges Flottenmanagement auszeichnen.

http://www.hamburgwasser.de/pressemitteilung/items/hamburg-wasser-erhaelt-greenfleet-award-fuer-umweltfreundlichen-fuhrpark.458.html

(nach oben)


EVS: Neubau der Regenwasserbehandlung in Eidenborn kommt gut voran – EVS stellte den Bürgern das Projekt vor

Seit Februar 2013 laufen die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar zur Optimierung der Regenwasserbehandlung im Lebacher Ortsteil Eidenborn. Am 2. Oktober stellte der EVS interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Baumaßnahme im Einzelnen vor.
In Eidenborn werden insgesamt zwei Regenüberlaufbecken gebaut. Beide Regenüberlaufbecken bieten Stauraum von jeweils 50 Kubikmetern und ersetzen den jeweils vorhandenen Regenüberlauf. Das erste an den Tennisplätzen in unmittelbarer Nähe des Roßbaches gelegene Becken wurde bereits fertiggestellt. Die Baukosten betragen rund 430.000 Euro. Mit dem Bau des anderen Regenüberlaufbeckens wurde im Juni 2013 in der Landsweiler Straße (Ortsausgangs von Eidenborn in Richtung Landsweiler), ebenfalls am Roßbach, begonnen. Ende diesen Jahres soll auch dieses Becken, in das der EVS wiederum 480.000 Euro investiert, fertiggestellt sein.

Hintergrund:
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden. Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regenwetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem so-genannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Kommt mehr Wasser an, als vom Hauptsammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst in Regenüberlaufbecken gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitge-schwemmt – in den Bach gelangt.
Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers in den Bach. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in den Bach eingetragen wird, über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet. Das im Regenüberlaufbecken gespeicherte stärker verschmutzte Abwasser hingegen wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abflusssteuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung Kläranlage (hier zur Kläranlage Lebach) abgegeben.

(nach oben)


Elversberg: Bau des Staukanals Ruhbachtal in Elversberg – EVS stellte den Bürgern das Projekt vor

Im März 2013 hat der Entsorgungsverband Saar im Bereich der Kläranlage Ruhbachtal mit den Arbeiten zum Bau eines Stauraumkanals begonnen. Insgesamt investiert der EVS in das Projekt, das voraussichtlich im Herbst 2014 abgeschlossen sein wird, rund 4,2 Millionen Euro. Am 25. September stellte der EVS interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Baumaßnahme im Einzelnen vor.
Mit dem Bau des Stauraumkanals soll die Regenwasserbehandlung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden, mit dem Ziel die hydraulische und organische Belastung des Ruhbachs zu reduzieren. Der neue Stauraumkanal mit einer Länge von rund 200 Metern wird in geschlossener Bauweise, das heißt im unterirdischen Rohrvortriebsverfahren verlegt. Der dazugehörige rund 125 Meter lange Entlastungskanal wird in offener Bauweise erstellt.
Zur Baumaßnahme gehören neben dem Stauraumkanal und der Entlastungsleitung der Umbau von Schächten, die Umverlegung einer Trinkwasserleitung sowie der Anschluss bestehender Ortskanäle.
Der EVS bittet die Bevölkerung um Verständnis dafür, dass solch umfangreiche Arbeiten nicht ohne Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen vonstattengehen können.

(nach oben)


Bliesdalheim: Tag der offenen Tür auf der Kläranlage

Am Samstag, dem 21. September 2013, wurde die EVS-Kläranlage in Bliesdalheim mit einem Tag der offenen Tür offiziell in Betrieb genommen. Das bunte Programm für die Gäste beinhaltete neben Führungen über die Anlage, einen Auftritt des Umweltkaspers und ein Gewinnspiel.
An die Kläranlage Bliesdalheim sind die Stadt Blieskastel (10 von 15 Stadtteile), die St. Ingberter Stadtteile Oberwürzbach, Hassel und Reichenbrunn, der Kirkeler Gemeindeteil Kirkel-Neuhäusel und die Gersheimer Gemeindeteile Bliesdalheim, Rubenheim und Herbitzheim angeschlossen. Die Anlage ist so ausgelegt, dass sie das Abwasser von rund 41.000 Einwohnern reinigen kann.
Weitere Infos finden Sie in der Kläranlagen-Broschüre.

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/presse/pressearchiv/pressemeldung/artikel/tag-der-offenen-tuer-auf-der-klaeranlage-bliesdalheim-1/

(nach oben)


Berlin: OLG Düsseldorf verhandelt über Kartellamts-Verfügung

Im Streit um Berliner Wassertarife wird am 22. Januar 2014 entschieden
Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat heute in einer ausführlichen mündlichen Verhandlung die Preissenkungsverfügung des Bundeskartellamts vom 4. Juni 2012, mit der den Berliner Wasserbetrieben eine Senkung der Trinkwasserpreise für die Jahre 2012 bis 2015 aufgegeben wurde, erörtert. Ein Ergebnis ergeht aber erst am 22. Januar 2014.
Die Berechnung der Trinkwasserpreise in Berlin ist durch das Berliner Betriebe-Gesetz und die Wassertarifverordnung detailliert vorgegeben und in den vergangenen Jahren dutzendfach gerichtlich überprüft worden. Es stellte sich deshalb die Frage, ob bei einer solchen öffentlich-rechtlichen Entgeltgestaltung eine parallele Kontrolle der Preise durch Kartellämter möglich ist. Dies hat der Bundesgesetzgeber in der jüngsten Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) ausdrücklich ausgeschlossen.

Auch das OLG Düsseldorf bestätigt, dass die Berliner Wassertarife durch öffentlich-rechtliche Bestimmungen des Landes Berlin vorgeprägt werden. Da aber die Berliner Wasserbetriebe gegenüber den Kunden formal Preise und keine Gebühren erheben, würde die kartellrechtliche Kontrolle gelten, so die vorläufige Einschätzung des Gerichts in der mündlichen Verhandlung.
Das Gericht bestätigte außerdem, dass die Berliner Wasserbetriebe verglichen mit den Versorgern in Köln, Hamburg und München aufgrund der Wiedervereinigung besonderen Belastungen ausgesetzt sind.

Die Frage, ob die Berechnung des Kartellamts die Höhe der wieder-vereinigungsbedingten Mehrinvestitionen richtig wiedergibt, wurde ausführlich erörtert. Auch die Tatsache, dass die Berliner Wasserbetriebe wegen des viel höheren Absatzrückganges als bei den Vergleichsunternehmen in Hamburg, Köln und München benachteiligt sind, wurde besprochen.
Das Gericht hat angekündigt, dass es wegen des Umfangs der zu prüfenden Fragen seine Entscheidung erst am 22. Januar 2014 verkünden kann.

(nach oben)


Warendorf: Feuerwehrübung auf der Kläranlage

„Rettung von zwei Personen“, so lautete die Meldung an die Feuerwehr aus Warendorf, die am vergangenen Montag den Mitgliedern der Löschzüge 1 und 2 den Atem anhalten ließ. Zum Glück war es nur eine Übung auf der Kläranlage des Abwasserbetriebes Warendorf. Eine Person befand sich auf dem ca. 10 m hohen Faulturm im explosionsgefährdeten Bereich, die andere Person befand sich im Pumpenkeller der Schlammbehandlung. Hier wurde ein Brand simuliert, so dass die Feuerwehr mit Atemschutzgeräten ausgestattet, vorgehen musste.
Der Abwasserbetrieb hat seine Mitarbeiter mit einem Personennotrufsignal ausgestattet. Das Gerät gibt bei horizontaler Lage oder Bewegungslosigkeit des Mitarbeiters einen Alarm heraus. Kommt es zu einem Unfall so gibt das Gerät einen Alarm heraus. Dieser Alarm geht zuerst an die Kollegen im Betriebsgebäude, wird dort nicht sofort reagiert oder ist niemand anwesend, wird der Alarm weiter zur Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Warendorf geleitet. Nach Eintreffen der Rettungskräfte muss die verunfallte Person auf dem weitläufigen Gelände gesucht werden. „Leider ist das Signal nicht so genau, dass wir die Gebäude oder die genaue Lage der verletzten Person orten können, wir sind auf Unterlagen vom jeweiligen Standort und Informationen zu den dortigen Arbeitsabläufen angewiesen“, so Christof Otto, Einsatzleiter der Feuerwehr. „Daher ist es noch effektiver, wenn Mitarbeiter des Abwasserbetriebes an der Rettung beteiligt werden, was der Notfallplan auch vorsieht.“
Ralf Bücker, Betriebsleiter des Abwasserbetriebs, bedankte sich ausdrücklich bei der Feuerwehr. „Einen wirklichen Notfall hatten wir zum Glück noch nie. Aber falls es zu einem Unfall, Brand oder auch zu einer Explosion auf dem weitläufigen Gelände kommt, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Uns ist es wichtig, Notfällen möglichst effektiv vorzubeugen. Und das nicht nur auf dem Gelände der Kläranlage, sondern auch auf den anderen abwassertechnischen Anlagen, die der Abwasserbetrieb im Stadtgebiet Warendorf betreibt.“
Bei der Feuerwehrübung wurde die verletzte Person mittels einer Drehleiter vom Faulturm gerettet. Der simulierte Brand gelöscht und der Rauch mit Hochleistungslüftern aus dem Gebäude gedrückt. Nach gut einer Stunde wurde der Einsatz für beendet erklärt.

(nach oben)


MAWV: Neuer Verbandsvorsteher gewählt

In der Verbandsversammlung am 25. September 2013 wurde einstimmig Herr Dipl.-Ing. Peter Sczepanski zum neuen Verbandsvorsteher des MAWV gewählt. Er wird seinen Dienst zum 01. Januar 2014 antreten.

http://www.mawv.de/detailnews/items/neuer-verbandsvorsteher-gewaehlt.html

(nach oben)


Leipzig: Neue Preise ab 2014: Durchschnittsnutzer zahlt 75 Cent im Monat mehr

Neue Preise für Trink- und Abwasser: Ab 1. Januar 2014 gibt es für Kunden der KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH neue Wasserpreise. Demnach steigen die Preise für Trinkwasser und Schmutzwasser leicht an. Den Preis für Niederschlagswasser senkt die KWL. „Turnusmäßig überprüft das Unternehmen aller zwei Jahre seine Wasserpreise. Durch erfolgreiche Effizienzprojekte konnte die KWL steigenden Kostenentwicklungen, z. B. in den Bereichen Energie, hier aufgrund der steigenden staatlichen Belastung, und Bauwirtschaft sogar entgegenwirken“, sagt der Kaufmännische Geschäftsführer der KWL, Michael M. Theis.

Das dreiteilige Preismodell aus Basispreis, Bereitstellungspreis und Mengenpreis wird in der kommenden Preisperiode fortgeführt. Die Mengen- und Bereitstellungspreise für Trink- und Schmutzwasser werden angepasst, die Basispreise bleiben stabil. Für den Großteil der KWL-Kunden bewirken die Preisänderungen im Trink- und Schmutzwasserbereich zum 1. Januar 2014 leichte Preisanpassungen nach oben. Die Kosten bleiben jedoch in den meisten Fällen unter denen von 2010/2011. Im Leipziger Musterhaushalt (Einfamilienhaus, 2 Personen, 86,8 Liter/Person/Tag) steht demnach für den Komplettservice aus Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung eine Preissteigerung von vier Prozent oder neun Euro auf 225 Euro pro Person und Jahr an. Das entspricht etwa einer Steigerung von 75 Cent im Monat.

Rahmenbedingungen der Preisänderungen
Die KWL kalkuliert die Preise so, dass die für die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung notwendigen Kosten gedeckt sind (Kostendeckungsgrundsatz). Beeinflusst werden die Preise zum 1. Januar 2014 u. a. durch gestiegene Energiekosten sowie Preissteigerungen im Baugewerbe. „Die staatlich vorangetriebenen Entwicklungen auf dem Energiesektor gehen nicht spurlos an der KWL vorbei. Es ist uns in den vergangenen Jahren bereits sehr gut gelungen, die Effizienz zu steigern: Die KWL erzeugt im Klärwerk Rosental selbst thermische und elektrische Energie und ist zum Teil energieautark. Einen beachtlichen Teil der durch die staatlichen Regulierungen entstandenen Kosten konnten wir deshalb abfangen“, betont der Technische Geschäftsführer, Dr. Ulrich Meyer. Zudem fließen inflationär bedingt gestiegene Kosten bei Verbrauchsgütern und Personal in die Preiskalkulation mit ein.
EU-Richtlinie bringt neue Kennzeichnung für Wasserzähler
Ab 31. Oktober 2016 müssen alle neuen Zähler einer einheitlichen europäischen Richtlinie, der Measuring Instruments Directive (MID), entsprechen. Beim turnusmäßigen Neueinbau von Wasserzählern verwendet die KWL bereits ab 2015 die neuen Zähler. In diesem Zusammenhang ändert sich die Zählerbezeichnung – aus Qn (Nenndurchfluss) wird Q3 (Dauerdurchfluss). Zählergrößen und Mengenstaffeln ändern sich nicht. Die neue Kennzeichnung der Wasserzähler hat keinen Einfluss auf den Wasserpreis.

Mit der KWL ins Gespräch kommen – Die Infomobil-Tour der KWL
Weitere Informationen rund um die Wasserpreise der KWL, einen Testrechner und den Film zum Preismodell finden Sie unter www.wasser-leipzig.de/preise. Vom 30. September bis 18. Oktober 2013 sind zudem die Kundenberater der KWL mit dem KWL-Infomobil im Geschäftsgebiet unterwegs, um Fragen der Kunden vor Ort zu beantworten.

(nach oben)


GRAZ: 20 Jahre Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA

Vor 20 Jahren wurde die Gemeinschaft Steierischer Abwasserentsorger unter den Namen “ Arbeitsgemeinschaft Steierischer Abwasserverbände“ mit dem Ziel gegründet, den bestmöglichen Gewässerschutz sicherzustellen. Die Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA zählt derzeit 75 Mitglieder, welche insgesamt 331 steirische (Stadt-) Gemeinden repräsentieren.
Aus diesem Anlass wurde am 1. Juli 2013 in der Steinhalle – Lannach, das 20-jährige Bestehen der Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA, gefeiert.
Eröffnet wurde das feierliche Programm mit Grußworten von GSA Obmann DI Franz Hammer und Herrn Josef Niggas, Bürgermeister von Lannach. Landtagspräsident Werner Breithuber, in Vertretung von LH Franz Voves, richtete einige Grußworte an die Mitglieder der GSA.
In der Interview- und Diskussionsrunde standen Hofrat DI Bruno Saurer, Hofrat DI Johann Wiedner, Landesrat Johann Seitinger, Präsident LTAg. Erwin Dirnberger und Landesvorsitzender Bgm. Bernd Rosenberger, Rede und Antwort zum Thema „Abwasser“. Die Veranstaltung wurde von Janine Wenzel charmant moderiert.
Eduard Luis und sein Team von der Grazer Musikwerkstatt gaben – durch die etwas anderen musikalischen Einlagen – dieser Veranstaltung …mehr:

http://www.awvgrazerfeld.at/news/detail/46

(nach oben)


EMSCHERGENOSSENSCHAFT: Masterplan Emscher-Zukunft gewinnt is für Landschaftsarchitektur

EMSCHERGENOSSENSCHAFT ist Initiator
Berlin/ Essen. Der „Masterplan Emscher-Zukunft“ von 2006, der planerische Grundlagen für den Emscher-Umbau liefert, hat den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2013 erhalten. Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten verlieh den Verfassern den 1. Preis in der Kategorie Infrastruktur und Landschaft.
Mit dem Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2013 wurde der „Park am Löbauer Wasser – Landesgartenschau Löbau“ ausgezeichnet; Sonderpreise erhielten die Projekte „BIGyard Gartenhof, Berlin“ und der „Masterplan emscher:zukunft. Die Emscher zwischen Dortmund und Dinslaken“. Die Planung stammt von den Büros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn, ASTOC Architects and Planners, Köln, in Zusammenarbeit mit Landschaft Planen und Bauen, Berlin sowie Post und Welters, Dortmund, im Auftrag der EMSCHERGENOSSENSCHAFT. Bei der Preisverleihung im Allianz Forum in Berlin haben für die EMSCHERGENOSSENSCHAFT der Geschäftsbereichsleiter Unternehmenskommunikation, Rüdiger Brand, und Projektleiterin Dr. Martina Oldengott teilgenommen.
„Der Plan funktioniert und die Akzeptanz in der Bevölkerung ist groß“, so Rüdiger Brand, „der Emscherumbau ist mehr als die Schaffung neuer Wasserinfrastruktur. Wir setzen Industrie- und Stadtlandschaft In-Wert, schaffen so neue Wohn – und Lebensqualität. Dafür gibt es schon jetzt zahlreiche Beispiele wie die offen gelegte Emscher rund um den Phoenixsee in Dortmund oder der Bernepark in Bottrop.“ Auf der Basis des Masterplans werden wir dieses Erfolgsmodell am gesamten Emscherlauf bis Duisburg in den nächsten Jahren weiter vorantreiben“. Brand kündigte außerdem zur Jahreswende 2013/ 2014 einen Zwischenbericht der EMSCHERGENOSSENSCHAFT zum Masterplan an.
Zur Begründung für die Preisverleihung urteilt die Jury des Architektenbundes: Der Umbau des Emschersystems von einem offenen, stinkenden Abwasserkanal hin zu einem attraktiven, ökologischen Gewässersystem ist ein Generationenprojekt, das schon im Rahmen der IBA Emscher Park in Angriff genommen wurde. Initiiert und finanziert durch die Emschergenossenschaft wurde mit dem Masterplan emscher:zukunft ein für die Integration von Infrastruktur in die Landschaft beispielhafter Planungsprozess angestoßen.
In einem interdisziplinären Wettbewerb im Jahr 2003 gewann eine eindrucksvolle Strategie, die sich durch ein prägnantes Bild vermittelt: Die zukünftige Emscher soll sich als farbiger Kabelstrang entwickeln, innerhalb dessen vielfältige wasserbezogene, landschaftliche und städtebauliche Funktionen eng verwoben sind. Diese Verflechtung entfaltet Energie, erzeugt Synergien und ermöglicht raumgreifende Verzweigungen. Das programmatische Bild des Kabelstrangs wurde im Zuge des Masterplanprozesses räumlich konkretisiert und zu einem systematischen regionalen Entwicklungs- und Handlungskonzept weiterentwickelt.
Der Masterplan emscher:zukunft ist eine interaktive Planungsplattform für die Einbeziehung und den Dialog mit den Emscherstädten, Kreisen und Grundeigentümern entlang der Emscher. Er zeigt beispielhaft, wie es gelingen kann, den infrastrukturellen Umbau eines Infrastruktursystems als Motor einer integrierten räumlichen Entwicklungsplanung auf regionalem Maßstab zu nutzen, die neue Kooperationsmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Akteuren anstößt und ihre unterschiedlichen Planungen und Projekte bündelt. Der Masterplan ersetzt keine formellen Planungsinstrumente, stellt jedoch Leitlinien für geplante Projekte im Emscherraum auf und ist damit ein wichtiger strategischer Orientierungsrahmen.
Gleichzeitig wird der Masterplan kontinuierlich aktualisiert, indem rechtsgültige Planungen aufgenommen und laufend mit den übergeordneten Zielen abgeglichen werden. Das Projekt Masterplan emscher:zukunft zeigt in eindrucksvoller Weise, dass es möglich ist, durch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und einen dialogorientierten Planungsprozess einen isolierten infrastrukturellen Meideraum zu einer attraktiven, multifunktionalen, lebendigen Stadtlandschaft zu entwickeln.
Der Deutsche Landschaftsarchitektur-Preis wird seit 1993 im Zwei-Jahres-Rhythmus für beispielhafte Projekte der Landschaftsarchitektur und ihre Verfasser verliehen. Seit 2001 dokumentiert der bdla die Wettbewerbsergebnisse.

(nach oben)


Duisburg: Wirtschaftsbetriebe erneut erfolgreich zertifiziert

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg können sich auch bis 2015 als zertifiziertes Entsorgungsunternehmen bezeichnen.
Wieder einmal haben die externen Überprüfungen der Qualitätsmanagementsysteme sowie die Anerkennungen der Entsorgungsfachbetriebezertifikationen sehr gute Ergebnisse erzielt.
In regelmäßigen Abständen unterziehen sich die Wirtschaftsbetriebe Duisburg einer externen Überprüfung. Hierbei soll sichergestellt werden, dass die Qualität der Leistung kontinuierlich verbessert wird. In die Überprüfung fielen die Bereiche der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, der Grünflächen/Friedhöfe sowie der Kläranlage Vierlinden. Neu dabei: das Qualitätsmanagement für die Kläranlage in Hochfeld. Besonders hervorgehoben im Rahmen der Überprüfung wurde der gute Qualifikationsstand der Mitarbeiter.

http://www.duisburg.de/micro2/wbd/unternehmen/pressemeldungen/Wirtschaftsbetriebe_Duisburg_erneut_erfolgreich_zertifiziert.php

(nach oben)


Berlin: Erstmals harken Rechen Dreck direkt aus der Kanalisation

Speichern und Säubern: Umbauten in Wedding schützen die Panke
Direkt vor dem Abwasserpumpwerk des Radialsystems Berlin X an der Bellermannstraße in Wedding stauen die Berliner Wasserbetriebe das zufließende Abwasser künftig nicht nur in den riesigen Kanälen auf, sondern harken aus ihm erstmals in Berlin überhaupt schwimmenden Dreck mit unterirdisch installierten Rechen heraus.
Dazu werden im Umfeld des Pumpwerks die Schwellen von drei Regenüberläufen zur Panke erhöht. Damit kann in den Kanälen dort bei Starkregen mehr 2.000 Kubikmeter Abwasser mehr gespeichert werden. Denn in solchen Fällen ist die Kanalisation manchmal – wohl oder übel – überfordert. Der biologische Reinigungsprozess in den Klärwerken würde sonst nachhaltig gestört.

Dann fließt ein Teil des Abwassers in den nächsten Fluss – hier in die Panke – und verursacht dort Algenwachstum und Fischsterben. Um solche Anlässe selten zu machen, haben das Land Berlin und die Berliner Wasserbetriebe vereinbart, bis 2020 rund 307.000 Kubikmeter unterirdischen Stauraum in den Innenstadtbezirken zu schaffen, in dem dieses Abwasser zwischengespeichert und aus dem es nach Regenende ins Klärwerk gepumpt werden kann. 225.000 Kubikmeter sind bereits fertig.*
Der Clou in diesem Fall ist, dass in den Überlauf auf mehr als 15 Metern Länge Rechen eingebaut werden. Wenn der Überlauf bei einem Wolkenbruch anspringt, was er dank der besseren Ausnutzung des vorhandenen Kanalnetzes deutlich seltener tun wird, dann fischen diese Gitter den im Abwasser schwimmenden Dreck – Papier, Plastik und anderen Müll – heraus.

Die Panke (der Überlauf teilt sich später in zwei Kanäle, die an der Osloer sowie an der Badstraße in die Panke münden) und später die Spree werden damit nicht nur wasserchemisch, sondern auch optisch sauberer. Die Rechen haben eine Harke, die durch einen Schwimmer einfach, robust und nahezu wartungsfrei betätigt wird. Der zurückgehaltene Dreck fließt dann mit dem Hauptstrom des Abwassers zur Kläranlage.
An der 2,4 Millionen Euro-Investition wird seit April 2013 und bis Mai 2014 gebaut.
* Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Zwischenspeicherung von Abwasser finden Sie im Pressebereich auf www.bwb.de zahlreiche weitergehende Informationen.

(nach oben)


Bad Waldsee: Führung durch die Kläranlage

Wen es immer schon interessiert hat, wie die Abwasserreinigung in der Kläranlage Bad Waldsee funktioniert, dessen Wissensdurst kann gestillt werden. Die nächste Kläranlagenführung findet am Samstag, den 26.10. statt. Treffpunkt ist um 10:00 Uhr an der Kläranlage im Herrschaftsried 6. Bei größeren Gruppen wird um Anmeldung gebeten. Tel. 07524/941374 oder mail h.beyrle@bad-waldsee.de. Dies ist die letzte Führung in diesem Jahr. Ab dem nächsten Frühjahr werden wieder regelmäßige Führungen angeboten.

(nach oben)


Schrobenhausen: Kanalsanierung im Linerverfahren im östlichen Bürgermeister-Stocker-Ring

Das „Schlauchlining mit Warmhärtung“ gibt es seit etwa 40 Jahren. Bei unserem Bürgermeister-Stocker-Ring handelt es sich wegen der besonderen Rahmenbedingungen, des mächtigen Durchmessers und der großen Länge um eine sehr anspruchsvolle Maßnahme. Bei derartigen Baustellen mit schwierigen Randbedingungen besticht das Schlauchlinerverfahren mit erstaunlichen Möglichkeiten. Der technischen Leiter der Stadtwerke, Herr Tobias Zimmermann, beantwortete uns hierzu ein paar Fragen:

1. Wie teuer ist die gesamte Sanierung?
Im Zuge der Vorplanungen von Sanierungen und Erneuerungen ist von uns auch über das aus unserer Sicht wirtschaftlichste Verfahren zu entscheiden. Die Auftragssumme inklusive aller Nebenkosten beträgt bei dieser wichtigen Maßnahme brutto 650.000 €. In offener Bauweise hätten wir wahrscheinlich mit 50 % höheren Kosten rechnen müssen.
2. Können Sie uns den Unterschied zwischen der offenen Bauweise und dem Linerverfahren etwas näher erklären?
Bei der offenen Bauweise ist der Boden, i.d.R. die Straße auf dem ganzen Sanierungsabschnitt zu öffnen. Der Rohrgraben ist statisch zu sichern, trocken zu halten, erst dann erfolgt der Rohraustausch. Anschließend ist dieser mit geeignetem Material wieder zu verfüllen und die Oberfläche ordnungsgemäß wiederherzustellen.
Beim Linerverfahren handelt es sich um ein langjährig bewährtes Verfahren zur weitestgehend grabenlosen Rohrsanierung. Die unterirdische Sanierung findet im Inneren des Kanals mittels eines Kunststoffschlauches statt. Nach Beseitigung von Wurzeleinwüchsen und anderer Schäden wird der alte Betonkanal gesäubert und der neue Kunststoffkanal eingebracht. Ein „Rohr im Rohr“ ist so entstanden.
3. Welche Gründe bewogen Sie, sich im Bgm.-Stocker-Ring für das Schlauchlinerverfahren zu entscheiden?
Hierfür gab es eine ganze Reihe von Gründen:
• Das vorgefundene Schadensbild und die ausreichend vorhandene Größe des Kanals waren die zwei Grundvoraussetzungen für unsere Wahl. Ist ein Kanal zu klein oder sind die Schäden am bestehenden Kanal zu groß, kann nur in offener Bauweise erneuert werden
• Keine Beeinträchtigung des schützenswerten Baumbestands unseres historischen Stadtwalls und des kürzlich malerisch gestalteten Wassergrabens
• Die Baukosten des Linerverfahrens sind grundsätzlich deutlich günstiger als die „offene Bauweise“
• Bei einer „offenen Bauweise“ hätte speziell hier die gesamte Baumaßnahme archäologisch begleitet werden müssen. Zusätzliche Kosten wären so angefallen. Zudem wollten wir die Hauptarbeiten in den Sommerferien abwickeln. Im Falle eines interessanten Fundes wäre dies wohl nicht möglich gewesen.
• Relativ kurze Bauzeiten
4. Haben Sie ein paar detaillierte technische Daten dieses spannenden Projekts?
Der zu sanierende Kanalabschnitt hat eine Gesamtlänge von etwa 480 Metern. Vorgesehen ist der Einzug von speziell angefertigten Schlauchlinern in die eiförmigen Kanalprofile mit einer Dimension von 700/1050mm bis 900/1350mm. Der Schlaucheinzug erfolgt bemerkenswerter Weise trotz seiner großen Länge, Krümmung und wechselnden Durchmessern in nur zwei Abschnitten: 1. Abschnitt: L= ca. 350m / 2. Abschnitt L=ca. 133m; Die Schlauchdicke liegt zwischen 21 und 28mm.
5. Wie bringen Sie den neuen Schlauchliner in den bestehenden Beton-Kanal?
Der Schlauchliner besteht aus mehrlagigem, mit Harz getränktem Nadelfilz aus Polyester. Über einen sog. Inversionsturm wird er in den vorhandenen Kanal mit Wasserdruck eingebracht. Die bis dahin eisgekühlten Schläuche werden dabei von innen nach außen in den bestehenden Kanal gepresst. Nach dem Einbau wird der Kunststoffkanal dann mit warmem Wasser ausgehärtet. Fertig ist der neue Kanal!
Durch die äußerst detaillierten und gewissenhaften Planungen sowie baulichen Vorarbeiten wird im Nachgang eine exakte Öffnung der seitlich angeschlossenen Hausanschlüsse und Straßenabläufe mittels eines Fräsroboters problemlos wieder möglich.

(nach oben)


Saarbrücken: ZKE stellt neue Broschüre zur Abwasserwirtschaft vor

Am Donnerstag, 29. August, hat der ZKE im städtischen Werksausschuss des Entsorgers eine neue Broschüre zur Abwasserentsorgung in Saarbrücken vorgestellt.

Unter dem Titel „Abwasserentsorgung in Saarbrücken – Wir gehen für Sie in den Untergrund“ erläutert die Broschüre die stadtgeschichtliche Entwicklung des Saarbrücker Kanalsystems und die Leistungen des modernen städtischen Abwasserentsorgers ZKE. Außerdem geht es um die zukünftigen Herausforderungen, die der Klimawandel und die demografische Entwicklung an die Konzeptionierung einer nachhaltig leistungsfähigen Saarbrücker Abwasserwirtschaft stellen.

Die neue Broschüre kann man sich im Internet des ZKE unter www.zke-sb.de herunterladen. Zusätzlich liegt sie in den Rathäusern, Bürgerämter und Bibliotheken der Landeshauptstadt Saarbrücken kostenlos aus. Darüber hinaus kann die Broschüre mit Festeinband zum Preis von 14,80 Euro beim Geistkirch Verlag unter ISBN Nr.: 978-393889145 portofrei erworben werden.

http://www.zke-sb.de/de/abwasser/aktuell

(nach oben)


Rottweil: Abwasserzweckverband Primtal

Die Gemeinden des Zweckverbands Abwasserreinigung Aldingen mit Aixheim, Denkingen, Frittlingen, Schömberg-Schörzingen, Rottweil-Neufra und Wellendingen mit Wilflingen betreiben hohe Investitionen für den Gewässer- und Umweltschutz. Wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Prim wurde bis 2029 erteilt.

Für die Erweiterung und Neubaumaßnahmen an der Verbandskläranlage in Rottweil-Neufra werden in den kommenden 3 Jahren ca. 6,6 Millionen Euro investiert. Hierzu werden Fördermittel des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro erwartet. Von dieser Förderung entfallen auf Aldingen mit Aixheim 691.000 Euro, Denkingen 544.000 Euro, Frittlingen 509.000 Euro und Wellendingen mit Wilflingen 780.000 Euro.

Bei der Verwaltungsratssitzung des Abwasserzweckverbandes wurde auf Basis der bestehenden Planungen vom zuständigen Mitarbeiter des Landratsamts Rottweil die „wasserrechtliche Erlaubnis“ für die Einleitung von gereinigtem Abwasser in die Prim gegeben. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der Verwaltungsratssitzung am 9. Juli in Denkingen an den Verbandsvorsitzenden Reinhard Lindner.

Der Verbandsvorsitzende und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden hoben nochmals die Bedeutung dieser Investition als eine echte „Umweltschutzmaßnahme vor Ort“ hervor und bedankten sich für die erteilte Genehmigung, die bis zum Jahr 2029 Gültigkeit hat.

http://www.rottweil.de/1983?view=publish&item=article&id=2214

(nach oben)


Lübeck: Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben

Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck
Bei der Einführung Niederschlagswassergebühr handelt es sich um ein Massenverfahren, bei dem einmalig etwa 35.000 individuelle Vorgänge neben dem Tagesgeschäft zu bearbeiten sind.
Entsprechend stehen seit Mitte Juni die Telefone der Entsorgungsbetriebe nicht mehr still. Ob Fragen zu den neuen Einzugsermächtigungen oder zu den Zahlungsmodalitäten; die zuständigen Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. Jetzt, wo den Grundstückseigentümern erstmals die Jahresgebühr vorliegt, ist der Informationsbedarf groß. Um dem Bedarf gerecht zu werden, wurde Personal aufgestockt. Trotz alle dem kann es vorkommen, dass zu bestimmten Stoßzeiten kleinere Wartezeiten entstehen. Dafür bitten wir um Verständnis.
Bis jetzt wurden etwa 27.000 Bescheide versandt. Die noch fehlenden Bescheide werden Stück für Stück in der nächsten Zeit verschickt. Wir bitten also diejenigen, die bisher noch keinen Bescheid erhalten haben, um ein wenig Geduld.
Das Erfassen der Einzugsermächtigungen und die Bearbeitung der Rückläufer wird aufgrund der großen Anzahl einige Zeit in Anspruch nehmen. Den Bürgern wird dadurch kein Nachteil entstehen. Sofern durch Verzögerungen unsererseits Zahlungsfristen nicht eingehalten werden können, wird dies bürgernah gehandhabt.
Die häufigste Frage der Bürgerinnen und Bürger, zielt auf die Berechnung der neuen Gebühr. Im Gegensatz zu früher gibt es heute zwei Bescheide. Der Bescheid für die Niederschlagswassergebühr wird von den Entsorgungsbetrieben Lübeck erstellt. Der Bescheid für die Schmutzwassergebühr wird separat mit der Jahresabrechnung für Trinkwasser von den Stadtwerken versandt. Dies machen die Stadtwerke aber nicht zu einem festen Termin, sondern für einzelne Straßenzüge und Gebiete und über das ganze Jahr verteilt.
Die Höhe der Gebühren für das Jahr 2013 (ab 1. April) belaufen sich auf 1,49 Euro pro m³ Schmutzwasser und 0,59 Euro pro m² angeschlossener versiegelter Fläche.
Für das Jahr 2014 werden dann 1,80 Euro für Schmutzwasser und 0,69 Euro für Niederschlagswasser zu Grunde gelegt.
Falls Ihnen noch kein neuer Bescheid der Stadtwerke Lübeck übermittelt wurde, stellen wir für Sie eine Anleitung zur Ermittlung Ihrer neuen Gesamtgebühr auf unserer Internetseite bereit. Um Ihnen die Logik der neuen Entwässerungsgebühr bestehend aus Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr noch weiter zu verdeutlichen, haben wir das Berechnungschema für einen Musterhaushalt ebenfalls auf unserer Internetseite eingestellt.
Bei weiteren Fragen zum Thema Niederschlagswassergebühr erreichen Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Lübeck zu den Servicezeiten Montag-Donnerstag
8.00-17.00 Uhr und Freitag 8.00-16.00 Uhr unter der Rufnummer 0800/553 3400.

http://www.entsorgung.luebeck.de/aktuelles/pressemeldungen/2012/20130614-1.html

(nach oben)


Unteres Leinetal: Nun ist es offiziell

Der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) und seine Betriebsführerin, die EW Wasser GmbH, erhalten vom Land Thüringen Fördermittel für den Anschluss der Gewerbegebiete Hohengandern und Kirchgandern an die Kläranlage Unteres Leinetal. Den entsprechenden Fördermittelbescheid übergab Herr Staatssekretär Jochen Staschewski am 15. August 2013 im Haus der Eichsfeldwerke. In diesem Rahmen informierte er sich auch über bisherige Projekte der Unternehmensgruppe, wie zum Beispiel die Erschließung des Gewerbegebiets an der A 38 und die energetische Optimierung und Erweiterung der Kläranlage Leinetal.
In den Gewerbegebieten Hohengandern und Kirchgandern gab es in den letzten Jahren einige regional bedeutsame Unternehmensansiedlungen. In Hohengandern haben die Gewerbliche Vermietung Georg Weber, die Pension Preis, die Cad Cabel AG sowie BKE Media ihren Sitz. Den Standort Kirchgandern wählten die Firma Ladwig, die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH, die Plastoreg Smidt GmbH, die Gudat Bau GmbH sowie die Herba Cut GmbH & Co.KG. Insgesamt werden derzeit über 400 Mitarbeiter in diesen Unternehmen beschäftigt. Die Standorte leisten daher einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung des ländlichen Raumes im Freistaat Thüringen.
Damit die Unternehmen auch für die Zukunft bestens gerüstet und weitere Ansiedlungen möglich sind, muss die dortige Abwasserentsorgung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und die bisherige Nutzung von dezentralen Kleinkläranlagen eingestellt werden. Dafür werden der WAZ Obereichsfeld und die EW Wasser beide Gewerbegebiete in den Jahren 2013 und 2014 an die zentrale Kläranlage Unteres Leinetal anschließen. Sie wurde im September 2012 in Betrieb genommen und ist bereits auf die geplanten Neuanschlüsse ausgelegt.
Für die Verlegung der notwendigen Rohre werden aus wirtschaftlichen und naturschutzrechtlichen Gründen im Wesentlichen grabenlose Verfahren wie zum Beispiel das sogenannte Bohrspülverfahren und die Durchörterung eingesetzt. Da der Boden dafür nicht aufgerissen werden muss, können Eingriffe in die Natur und auch Behinderungen des Verkehrs gering gehalten werden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Kreuzung der Bahnstrecke Arenshausen-Eichenberg dar.
Der Zweckverband investiert in diese Maßnahme gut 720.000 Euro. Erfreulicherweise hat der Freistaat Thüringen eine 90-prozentige Förderung dieser Summe zugesagt. So können gut 650.000 Euro durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gedeckt werden. Der WAZ Obereichsfeld und die EW Wasser freuen sich über die Unterstützung und auf die neue Aufgabe.

(nach oben)


Lampertheim: Klimafreundliche Abwasserreinigung

Die Stadt Lampertheim betreibt zwei Kläranlagen. Im Lampertheimer Klärwerk, welches seinen Standort in der Klärwerkstraße hat, werden die häuslichen und industriellen Abwässer sowie ein Teil des Regenwassers von Lampertheim sowie der Ortsteile Hüttenfeld und Neuschloß gereinigt.

Der Ortsteil Hofheim verfügt über eine eigene Kläranlage, welche die anfallenden Abwässer aus Hofheim und Rosengarten/Wehrzollhaus reinigt.

Um die Betriebskosten der Abwasseranlagen in Lampertheim und Hof-
heim zu optimieren und auch unseren Teil zum Umweltschutz beizutragen, wurde ein Ingenieurbüro beauftragt ein Klimaschutz Teilkonzept zu erstellen und durch dieses durch den Projektträger Jülich mit staatlichen Mitteln zu fördern. Mit dem durch das Bundes-
ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zu 50% bezuschussten Projekt, wird zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Kostensenkung durch Energiesparende Maßnahmen der Abwasserbehandlungsanlagen beigetragen.

Quelle:
http://www.lampertheim.de/fileadmin/user_upload/Dokumente__PDFs_/Bauen_Energie_Umwelt/Stadtentwaesserung/klimafreundliche_Abwasserreinigung.pdf

(nach oben)


KÖLN: Modernisierung Großklärwerk Köln-Stammheim

Im Bereich der Zwischenklärung wird die Außerbetriebnahme eines Zwischenklärbe-ckens aufgrund einer Störung erforderlich. Für die Entleerung des Beckens, den Ein-stieg sowie die anschließende Reinigung müssen die entsprechenden Abdeckungen abgenommen werden.

Die Baumaßnahmen wird ca. 2 Wochen andauern. Für diesen Zeitraum ist mit einer verstärkten Geruchsbelastung zu rechnen. Die StEB sind bemüht, diese Belastung auf ein Minimum zu beschränken.

(nach oben)


Jena: Erfahrungsaustausch zu „Energieeffizienten Abwasseranlagen“ in Jena

Von Montag, 26. August, bis Dienstag, 27. August 2013, treffen sich die Fördermittelpreisträger des Umweltinnovationsprogramms „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ des Bundesumweltministeriums zum Erfahrungsaustausch in den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck. Geleitet wird die Veranstaltung von Bundesumweltministerium und Bundesumweltamt.

Einer der Fördermittelpreisträger ist der Zweckverband JenaWasser mit seinem Projekt „Energieautarke Kläranlage Jena“. Das Vorhaben wird bei rund 2,1 Millionen Euro Gesamtkosten zu rund 600.000 Euro durch den Förderpreis des Bundesumweltministeriums gefördert. Die Fachleute aus Jena sind sehr froh über die Fördermittel und die Anerkennung ihrer intensiven Arbeit am Thema Energieeffizienz. Mit dem Projekt „Energieautarke Kläranlage Jena“ soll erreicht werden, dass durch erweiterte Verstromung von Klärgas so viel Strom selbst produziert wird, wie die Anlage benötigt – das sind immerhin rund 2,8 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Möglich wird dies nur, weil zuvor ein Programm bestmöglicher Stromeinsparung durch energiesparende Ausrüstung und Technologie durch JenaWasser und die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck umgesetzt wurde.

Die Fachleute in Jena sind gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit weiteren zwölf Förderpreisträgern aus der gesamten Bundesrepublik und erhoffen sich daraus neue Ideen. Für die Förderpreisträger hat sich jetzt schon ihr überdurchschnittliches Engagement für rationelle Energieanwendung ausgezahlt. Die Erfahrungen der Förderprojekte sollen auf die Branche ausstrahlen und Pilotwirkung haben.

http://www.stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/newsanzeige/hash/d96dfef8c7/article/-b3b24fdfbe//news-archive/1375308000/2678399/archived/news-category/archiv_stadtwerke.html

(nach oben)


Jena: schenkt Lugoj Kanalreinigungsfahrzeug

Vergangene Woche wurde ein ausgesondertes Kanalreinigungsfahrzeug des Zweckverbandes JenaWasser an die Stadtwerke in Lugoj übergeben. Möglich wurde dies durch das Engagement der Stadt Jena, der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und des Zweckverbandes JenaWasser. Die Partner zahlten zu gleichen Teilen den marktüblichen Preis des Fahrzeuges, das pünktlich zu den Feierlichkeiten des 30-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft diese Woche in Lugoj seinen Dienst aufnehmen kann.
Auch die lokale Presse in Lugoj griff das Thema auf und überschreibt einen entsprechenden Artikel mit „Multumim Jena“ – übersetzt: Herzlichen, großen Dank an Jena. Im Artikel wird dem Engagement der Jenaer gedankt und ausgeführt, dass Lugoj momentan selbst nicht in der Lage ist, ein neues Fahrzeug für sein Kanalnetz zu beschaffen. Deshalb ist man über die Unterstützung beim Kauf des Gebrauchtfahrzeuges sehr glücklich. Das Fahrzeug ist gut erhalten und wird seinen Zweck für die Stadt erfüllen, bis Lugoj in der Lage ist, sich selber mit entsprechender Technik auszustatten.
Die Städtepartnerschaft von Jena und Lugoj belebten die Jenaer Stadtwerke von Beginn an mit verschiedensten Aktionen. Nur einige Beispiele dafür sind verschiedene Ausbildungspraktika und ein Kooperationsvertrag über Wissenstransfer im Abwasserbereich, Beratung beim Bau der Kläranlage in Lugoj sowie die Schenkung verschiedener Stadtwerke-Fahrzeuge, Ikarus-Busse sowie Computer oder Werkzeug. Mit der Unterstützung gehen die rumänischen Stadtwerke-Kollegen sorgfältig um: So sind alte W50-LKW aus DDR-Produktion, die von den Stadtwerken vor etwa 20 Jahren nach Lugoj geschickt wurden, dort noch immer frischlackiert und funktionsfähig im Einsatz.

(nach oben)


Emschergebiet: Mit Sauerstoff gegen den Geruch der „Köttelbecke“

O2-Stationen sollen den Emscher-„Duft“ mindern
Um die zurzeit erhöhte Geruchsbelästigung entlang des Emscher-Flusses zumindest etwas zu mindern, pumpt die Emschergenossenschaft ab sofort vermehrt reinen Sauerstoff in den Fluss. Die drei bereits bestehenden Stationen im Raum Gelsenkirchen werden auf das Doppelte ihrer bisherigen Leistung hochgefahren und führen der Emscher künftig insgesamt 900 Normkubikmeter O2 pro Stunde zu. Von der Maßnahme profitieren die Emscher-Anrainer in Gelsenkirchen, Essen, Bottrop, Oberhausen und Dinslaken. Wie in der vergangenen Woche berichtet, weist die Emscher zurzeit extrem niedrige Wasserstände auf – was aufgrund des konzentrierten und unverdünnten Abwassers zu einer verstärkten Geruchsbelästigung führt.

Die drei Sauerstoffstationen befinden sich in Gelsenkirchen an der Fischerstraße und an der Grothusstraße/An der Rennbahn. Eine Zeittaktung sorgt dafür, dass sie vor allem nachmittags und in den Abendstunden aktiv sind – wenn die Geruchsbelästigung nach Angaben von Anwohnern am stärksten wahrnehmbar ist. Die Zufuhr des reinen Sauerstoffs kann den Geruch mindern, jedoch nicht komplett beseitigen!

Extrem niedrige Wasserstände
Das zurzeit verstärkt wahrnehmbare Emscher-„Aroma“ ist auf die niedrigen Wasserstände des Flusses zurückzuführen, da die Emscher vor allem in Trockenwetterperioden eine konzentrierte und unverdünnte Abwasserfracht führt. Im August hat die Emscher außergewöhnlich niedrige Wasserstände erreicht. Dies ist nicht nur auf die geringen Niederschlagsmengen in diesem Sommer zurück zu führen, sondern auch auf den immer weniger werdenden Wassergebrauch seitens der Bevölkerung.

Den Niedrigstand von 2,16 Meter hat die Emschergenossenschaft an drei Tagen im August am Unterlauf der Emscher, am Pegel Oberhausen-Königstraße, gemessen: am 11. August, am 15. August und am 22. August. Sogar im heißen und trockenen Sommer 2003 lag der Wasserstand mit 2,18 Meter höher.

Nur dreimal noch niedriger in den vergangenen 50 Jahren
Der Pegelstand von 2,16 Meter wurde in den vergangenen 50 Jahren nur dreimal unterschritten: jeweils 2,14 Meter am 5. November 2006, am 4. August und am 30. September 1991. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Niedrigwasser der Emscher liegt in Trockenzeiten bei 2,29 Meter!

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/emschergebiet-mit-sauerstoff-gegen-den-geruch-der-koettelbecke.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=adf6939c5654c31cfe3f22435dfe0b7f

(nach oben)


28. + 29.11.2013 in Düsseldorf: Standpunkte zur Sanierung von Großprofilen – Probleme und Lösungen –

Der Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf veranstaltet zum neunten Mal das Seminar Standpunkte zur Sanierung von Großprofilen. Auch 2013 stehen wieder viele interessante Vorträge auf der Tagesordnung. Die Referenten aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands und dem Ausland versprechen interessante Blickweisen auf die Thematik. Der zweite Tag ist geprägt von Baustellenbesuchen zum Thema.
Für Studierende wird eine begrenzte Anzahl an kostenfreien Seminarplätzen angeboten.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und Teilnahme können bei den Stadtentwässerungsbetrieben Düsseldorf erfragt werden:

(nach oben)


Dortmund: Emscher-Dialog dreht sich um Hochwassermanagement

Am 14. und 15. Oktober auf der Zeche Zollern in Dortmund
Dortmund. 20 Jahre Emscher-Umbau: Zeit für einen Blick zurück, auf den Status Quo und auf Zukunftsperspektiven. Die Emschergenossenschaft lädt Akteure aus Stadtplanung und Wasserwirtschaft am 14. und 15. Oktober zum „Emscher-Dialog“ auf die Zeche Zollern in Dortmund ein. Im Austausch mit regionalen Planungspartnern und internationalen Gästen aus Nimwegen, Paris und Kopenhagen widmet sich die Emschergenossenschaft dieses Mal dem Themenfeld Hochwassermanagement. Dabei werden neben dem rein technischen Hochwasserschutz besonders die Schnittstellen zur Entwicklung von Stadt und Landschaft, potenzielle Auswirkungen auf die Wirtschaft und neue Kommunikationsstrategien im Fokus stehen. Mehr:

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/dortmund-emscher-dialog-dreht-sich-um-hochwassermanagement.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=d8aff11040fe4b39fbfb85aa61c14b7d

(nach oben)


Bad Schwalbach: Klärschlammbehandlung – Vererden statt Transportieren –

Am Mittwoch 21. August, um 13.30 Uhr, erfolgte der Spatenstich für die neue Klärschlamm-vererdungsanlage in Bad Schwalbach – Langenseifen. Für die Stadtwerke Bad Schwalbach bedeutet dieser Spatenstich zweimaligen Baubeginn, denn gleichzeitig macht sich ein Bagger auf der Kläranlage in Ramschied ans Werk.
Bereits seit 2006 wird auf der Kläranlage in Heimbach der Klärschlamm vererdet. Deshalb haben sich Bürgermeister Martin Hußmann und der Leiter der Stadtwerke Bad Schwalbach, Ralph Beckermann, zusammen mit der Betriebskommission des Eigenbetriebes Stadtwerke wiederum für das wirtschaftliche und umweltverträgliche Verfahren der Klärschlammvererdung entschieden. Durch die Erfahrungen aus sieben erfolgreichen Jahren in Heimbach wissen sie, dass dieses Verfahren zur Entwässerung des Klärschlamms Energie einspart und Entsorgungssicherheit bietet. Mit der Errichtung der neuen Anlagen wurde die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft für ökotechnische Anlagen EKO-PLANT beauftragt, die auch das Klärschlammvererdungsbeet in Heimbach gebaut hat.
Eines der wesentlichen Argumente bei der Entscheidung für eine Vererdungsanlage war, dass dadurch langfristig die Schlammtransporte von den Anlagen in Heimbach, Langenseifen und Ramschied zum Hauptklärwerk nach Bad Schwalbach und die dortige Mitbehandlung entfallen. Der anfallende Klärschlamm wird zukünftig direkt vor Ort jeweils in ein mit speziellem Schilf bepflanztes Vererdungsbeet geleitet. Die angelegten Schilfbeete werden dann ganzjährig mit dem flüssigen Klärschlamm beschickt. Die Feststoffe verbleiben im Beet. Durch das natürliche Zusammenspiel von Schilf, Sonnenkraft, Mikroorganismen und Luftsauerstoff wird der Schlamm biologisch ab- und umgebaut. Zusätzlich zum Entwässerungsvorgang findet eine Mineralisierung der organischen Anteile statt. Insgesamt führt das je nach Anlage zu einer Reduktion der Klärschlammmenge bis zu 95 Prozent.
Die Beete werden voraussichtlich im Jahr 2023 geräumt. Besonders hinsichtlich der Ressource Phosphat wird die stoffliche Verwertung von Klärschlammerde zukünftig einen höheren Stellenwert bekommen. Weiteres Plus: Die Vererdung bietet den Vorteil einer Hygienisierung / Herstellung der seuchenhygienischen Unbedenklichkeit des Endprodukts – ohne dass eine Aufkalkung, Pasteurisierung oder ähnlicher kostenintensiver Aufwand erforderlich wäre. Im Rahmen der Novellierung der Düngemittel- und Klärschlammverordnung (DüMV / AbfKlärV) ist dies richtungsweisend.
In wenigen Monaten werden die beiden Schilfbeete fertiggestellt sein und noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Die Anwohner und Kurgäste von Bad Schwalbach werden danach keine Klärschlammlaster mehr erdulden müssen, die durch die Stadt fahren.

http://www.stadt-bad-schwalbach.de/index.php?pid=4&ver_id=2151&ver_action=mehr&ver_kalender=10

(nach oben)


Dinslaken: Neuer „Emschermündungshof“ ist Info-Zentrum für Emscher-Umbau und Emscherkunst

Dinslaken. Im Frühjahr hatte die Emschergenossenschaft den Startschuss für den Bau des neuen Emschermündungshofs, einem Besucher- und Informationszentrum zum Emscher-Umbau und zur Emscherkunst am Hagelkreuz, gegeben. Bereits während der Bauphase in den vergangenen Monaten war die provisorische Info-Stelle im Rahmen der Emscherkunst-Ausstellung äußerst gut besucht. Nun ist der Hof weitestgehend fertig gestellt, was am Montag mit dem symbolischen Pflanzen von Kirschbäumen gefeiert wurde.
Welcher Ort ist besser geeignet für ein Info-Zentrum zum Emscher-Umbau als der „Hof Emschermündung“? Die zukünftig umgestaltete Emschermündung steht sinnbildlich für den ökologischen Wandel der gesamten Industrieregion Ruhrgebiet. Im Übergangsraum zwischen bäuerlicher Landschaft und dem Ballungsraum – auf einem idyllischen Hof im Schatten eines Kraftwerkes – wird Strukturwandel greifbar und der Wert einer intakten Landschaft offenkundig.

Unmittelbar an der Mündung der Emscher in den Rhein ist in den vergangenen Monaten (Spatenstich war am 5. April 2013) an einer ehemaligen Hofstätte ein Ort der Information sowie des informellen Lernens, Erlebens und Erfahrens ökologischer Zusammenhänge entstanden. Am Montag haben Dr. Jochen Stemplewski (Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft), Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger und Dr. Ansgar Müller (Landrat des Kreises Wesel) als symbolische Fertigstellung des Hofs Kirschbäume auf dem Gelände gepflanzt.

Im Außenbereich werden noch Färbergärten, Obstgärten und ökologische Sukzessionsflächen entstehen. Die Räumlichkeiten der Hofanlage selbst dienen nicht nur als Informations- und Bildungszentrum, sondern auch…

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/dinslaken-neuer-emschermuendungshof-ist-info-zentrum-fuer-emscher-umbau-und-emscherkunst.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=e41e841e70b8eff02a901b86d779c59a

(nach oben)


Warendorf : Glocke – Mit Nebel-Kerzen Fehlanschluss aufdecken

Mit künstlichem Nebel begibt sich der Abwasserbetrieb Warendorf auf die Suche nach „Fehlanschlüssen“, die die Abwasserkanäle über Gebühr benutzen. In der kommenden Woche steht eine Überprüfung von Teilen des Wohngebiets südlich der Reichenbacher Straße um den Südring zwischen Waldenburger Straße und Adlerstraße auf dem Programm.

Das Gebiet entwässert im Trennsystem, das heißt, Regenwasser und Schmutzwasser werden in zwei getrennten Kanälen abgeführt. Das Regenwasser wird in oberirdische Gewässer eingeleitet, das Schmutzwasser fließt zum Schmutzwasserpumpwerk an der Beelener Straße und von dort aus weiter zur Kläranlage.

Wie Ralf Bücker, Leiter des Abwasser-betriebs, erläutert, sei das Pumpwerk nur für Schmutzwasser dimensioniert. Falls größere Regenwassermengen durch falsche Anschlüsse dort eingeleitet werden, führe dieses zur Überlastung des Systems und damit zum Rückstau im Kanal. Nicht zuletzt führe fehlgeleitetes Regenwasser zu erhöhten Kosten bei der Kläranlage. Bücker: „Die Fehlanschlüsse müssen daher vermieden werden, auch um den Gebührenzahler nicht „über Gebühr“ zu belasten.

Fehlanschlüsse entstünden immer wieder bei Neu- oder Umbau von Gebäuden und befestigten Flächen, indem zum Beispiel Regenfallrohre, Hofabläufe oder Kellertreppen an den Schmutzwasserkanal angeschlossen würden.

Die Untersuchung der Schmutzwasserkanäle wird mit künstlich erzeugtem „Nebel“ durchgeführt, der in einen abgesperrten Kanalabschnitt eingeleitet wird. Bei falsch angeschlossenen Leitungen, zum Beispiel von einer Dachfläche, wird der Nebel oberhalb der Dachrinne am Fallrohr sichtbar. Die Feststellung eines Fehlanschlusses wird dokumentiert und mit einem Foto festgehalten.

Der Abwasserbetrieb wird nach Abschluss der Untersuchung die Eigentümer der betroffenen Grundstücke anschreiben und mit Fristsetzung zur Beseitigung des Fehlanschlusses auffordern. Mit den Untersuchungsarbeiten wurde nach Auskunft Bückers ein Ingenieurbüro beauftragt. Die örtlichen Arbeiten sollen in der 28. Woche, am 10. Juli, beginnen und am 26. Juli abgeschlossen sein. Bücker: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Nebel an ungewöhnlichen Stellen über den Dächern von Häusern sichtbar wird. Er sollte dann nicht mit Brandrauch verwechselt werden, um keinen „falschen Alarm“ bei der Feuerwehr auszulösen. Im Zweifel und Brandverdacht sollte aber trotzdem die Feuerwehr alarmiert werden. Das Ordnungsamt und die Feuerwehr seien über die Maßnahme informiert.
Rückfragen beim Abwasserbetrieb – Richard Czuba – 02581/541709 oder Martin Schäper – 02581/541704.

Hintergrund:
Fehleinleitungen von Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle können nach Auskunft des Abwasserbetriebs zu erheblichen Schäden auf dem eigenen oder fremden Grundstück führen. So sei es nicht ausgeschlossen, dass es bei Starkregen in den für Regenwasser nicht ausgelegten Schmutzwasserleitungen zum Rückstau kommt und das Regenwasser über Waschbecken, Bodeneinläufe oder Schächte in den Keller eindringt.
Letztendlich sei zwar jeder Hauseigentümer verpflichtet, sich vor Rückstau durch entsprechende Rückstausicherungen zu schützen, erläutert Betriebsleiter Ralf Bücker. Der Abwasserbetrieb versuche jedoch, durch Maßnahmen wie die Ermittlung von Fehlanschlüssen durch die „Benebelung“ der Kanäle, Rückstauereignisse zu minimieren. Das kommunale Unternehmen komme mit dieser Prüfung seinen Pflichtaufgaben nach, die ihm nach dem Landeswassergesetz, dem Wasserhaushaltsgesetz und den Regeln der Technik obliegen.
In den vergangenen Jahren seien bereits mehrfach Schmutzwasserkanäle in „Trenngebieten“ mit Benebelung untersucht worden. Dabei ist laut Bücker eine Vielzahl von Fehlanschlüssen in der Größenordnung von 20 000 Quadratmetern (zwei Hektar) falsch angeschlossener Dach- und Hofflächen festgestellt worden. Dies entspricht bei Ansatz der in Warendorf fallenden jährlichen Regenmenge einer Abwassermenge von bis zu 12 000 Kubikmetern, die unnötigerweise in Pumpwerken gehoben und in der Kläranlage behandelt werden mussten.

http://www.aw-waf.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?region_id=411&waid=310&design_id=0&item_id=0&modul_id=33&record_id=57913&keyword=0&eps=20&cat=0

(nach oben)


Talhausen: Personalveränderungen im Klärwerk

Seit dem 01. August 2013 ist Herr Friedrich Müller aus Markgröningen beim Zweckverband Klärwerk Talhausen als neuer Mitarbeiter beschäftigt. Er wurde als Ersatz für einen ausgeschieden Mitarbeiter eingestellt und ist nach seiner Einarbeitung in die vielseitige und moderne Technik des Gruppenklärwerks Talhausen zusammen mit seinen Kollegen dann für alle im Klärwerk anfallenden Tätigkeiten zuständig. Ebenfalls zum 01.08.2013 wurde die Tätigkeit des stellvertretenden Betriebsleiters an Herrn Daniel Dreher übergeben. Herr Dreher hat bereits seine Ausbildung beim Verband abgeleistet und besucht derzeit die Meisterschule.

http://www.zweckverband-talhausen.de/news/index.php?rubrik=1&news=208783&typ=1

(nach oben)


Stuttgart: Führungen

Führungen durch das Stuttgarter Kanalnetz, die Regenwasserbehandlungsanlagen und durch die Klärwerke, sind ausschließlich nach vorheriger Anmeldung möglich!

Auskünfte zu Führungen und Anmeldung,
Hauptklärwerk S-Mühlhausen:

Führungen sind erst für Personen ab dem 14. Lebensjahr möglich. Pro 10 Personen unter 18 Jahren, ist eine Begleitperson erforderlich.

Ansprechpartner:
Ursus Schmidt
Telefon 07 11/216-72 08
Telefax 07 11/216-72 28
E-Mail ursus.schmidt@stuttgart.de

Kontaktzeiten:
Mo.-Do. 9.00 bis 15.30 Uhr
Fr. 9.00 bis 12.30 Uhr

Auskünfte zu Führungen und Anmeldung,
Außenklärwerke:

Ansprechpartner Klärwerk S-Plieningen:
Stefan Grimme
Telefon 07 11/216-8 94 02
Telefax 07 11/216-8 94 01
E-Mail stefan.grimme@stuttgart.de

Ansprechpartner Klärwerk S-Möhringen:
Oliver Berrer
Telefon 07 11/216-9 83 08
Telefax 07 11/216-9 83 29
E-Mail oliver.berrer@stuttgart.de

Ansprechpartner Gruppenklärwerk Ditzingen:
Michael Seitter
Telefon 07 11/216-9 82 57
Telefax 07 11/216-9 82 55
E-Mail michael.seitter@stuttgart.de

Informationszentrum im Neckartor und Auskünfte zu großen Kanalführungen

Ansprechpartner:
Heribert Meyer
Telefon 07 11/216-71 78
Telefax 07 11/216-64 27
E-Mail heribert.meyer@stuttgart.de

Das Informationszentrum Stadtentwässerung im Neckartor (Stadtbahnhaltestelle Neckartor), Ausgang Schloßgarten, ist an jedem ersten Mittwoch im Monat, von 15.00 bis 18.00 Uhr, geöffnet.

Bei schönem Wetter ist auch der Hauptsammler Nesenbach von 15.00 bis ca. 17.00 Uhr geöffnet.

(nach oben)


Stuttgart: Neues Faltblatt „Berufsziel Ingenieur“ erschienen

Sie studieren Bauingenieurwesen, Infrastrukturmanagement oder Umweltschutztechnik und machen in Kürze Ihr Praxissemester?

Sie wollen eine Stelle mit vielfältigen Aufgaben, bei der Sie alle wichtigen fachlichen Kompetenzen erwerben?

Lernen Sie unsere Arbeit als Praktikantin oder Praktikant kennen oder beschäftigen Sie sich in Ihrer Bachelorarbeit/Masterthesis mit einem unserer zahlreichen Projekte!

Kommen Sie zu uns!
http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/neues-faltblatt-berufsziel-ingenieur-erschienen/

(nach oben)


Potsdam: 17 Berufsanfänger starten Ausbildungsjahr bei den Stadtwerken

Auch in diesem Jahr ermöglichen die Stadtwerke Potsdam jungen Menschen den Start ins Berufsleben. Insgesamt vier junge Frauen und elf junge Männer haben in dieser Woche ihre Ausbildung in einem kaufmännischen oder gewerblichen Beruf bei den Stadtwerken begonnen. Außerdem werden zwei junge Männer im Oktober ein duales Studium beginnen. Geschäftsführer Wilfried Böhme begrüßte den Nachwuchs und betonte: „Die kommunale Wirtschaft ist eine zukunftsträchtige Branche. Als Stadtwerke Potsdam übernehmen wir Verantwortung für die Region – und dazu gehört selbstverständlich, dass wir junge Menschen fit für den Arbeitsmarkt machen.“

Die Ausbildung von qualifizierten Nachwuchskräften hat bei den Stadtwerken Potsdam Tradition. „Die Auszubildenden von heute sind unsere dringend benötigten Fachkräfte von morgen. Unser Unternehmen setzt auf die spezifische Qualifikation und bietet hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten“, sagte Wilfried Böhme. Die neuen Auszubildenden erwartet eine drei- bzw. dreieinhalbjährige intensive Ausbildung in Theorie und Praxis, wobei vor allem der hohe Praxisbezug wichtig ist.
Ab 1. Oktober 2013 werden außerdem ein Student der Betriebswirtschaft Fachrichtung Dienstleistungsmanagement und ein Student für Angewandte industrielle Elektrotechnik ihr dreijähriges duales Studium beginnen. Ziel ist jeweils der Bachelor-Abschluss. Kooperationspartner ist die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR).

Als verantwortungsbewusster und wichtiger Arbeitgeber in der Region legen die Stadtwerke großen Wert auf attraktive Arbeitsbedingungen – unter anderem die Bezahlung nach Tariflohn, sichere Arbeitsplätze und ein umfassender Arbeits- und Gesundheitsschutz. „Durch die frühzeitige Bindung unserer Nachwuchskräfte sichern wir die Zukunft unseres Unternehmens.“, so Wilfried Böhme
Die Stadtwerke Potsdam bilden derzeit in insgesamt sechs Berufen aus. Im gewerblichen Bereich sind das: Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik sowie Anlagenmechaniker. Kaufmännische Ausbildungsberufe bei uns sind Industriekauffrau/mann und Fachangestellte für Bäderbetriebe. Darüber hinaus bieten die Stadtwerke die beiden dualen Studiengänge BWL/Dienstleistungsmanagement sowie Angewandte industrielle Elektrotechnik an. Alle Angebote richten sich gleichberechtigt an Frauen und Männer.

Auch für das Ausbildungsjahr 2014 suchen die Stadtwerke Potsdam engagierten Nachwuchs. Bei den Auszubildenden sind vor allem Teamgeist, soziale Kompetenzen und Begeisterungsfähigkeit gefragt. Ausführliche Informationen zu allen Berufsbildern und Studienmöglichkeiten stehen allen Interessierten auf der Website www.stadtwerke-potsdam.de im Menüpunkt „Karriere“ zur Verfügung. Für telefonische Anfragen steht die Ausbildungsleiterin Melanie Lehmann unter der Nr. 0331 / 661 9510 werktags gern zur Verfügung. Möglichkeiten zum direkten Gespräch bieten auch verschiedene Bildungsmessen, auf denen die Stadtwerke Potsdam ihr Ausbildungsspektrum vorstellen.

(nach oben)


OOWV BEGRÜßT ZEHN NEUE AUSZUBILDENDE

Birgit Tillmann: Sie sind unsere Zukunft

Zehn junge Frauen und Männer haben heute, Donnerstag (1. August), ihre Ausbildung beim Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) begonnen. Sie wurden in der Hauptverwaltung in Brake (Landkreis Wesermarsch) von Personalchefin Birgit Tillmann und Ausbildungsleiterin Heike Hinrichs begrüßt.

„Sie sind unsere Zukunft. Deshalb setzt der OOWV auf eine qualifizierte Ausbildung“, sagte Tillmann und verwies darauf, dass gerade elf junge Menschen erfolgreich ihre Ausbildung beim OOWV abgeschlossen haben. Aktuell beschäftigt der OOWV einschließlich der Neuanfänger 32 Auszubildende in 15 Ausbildungsberufen.

Ihre Ausbildung begonnen haben heute als Fachkraft für Abwassertechnik Eike Riediger aus Rastede, Janine Pfeiffer aus Stollhamm (beide Kläranlage Oldenburg) und Luca Meinel aus Cloppenburg (Kläranlage Essen). Zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik werden Adrian Maxhuni aus Gehrde (Wasserwerk Holdorf) und Arne Leffers aus Westerstede (Wasserwerk Nethen) ausgebildet.

Andre Osterloh aus Wardenburg hat eine Ausbildung als Lagerlogistik-Fachkraft im Lager Nethen begonnen. In der Verwaltung in der Zentrale in Brake werden ausgebildet: Hendrik Arends aus Marienhafe und Lisa Ressel aus Nordenham als Industriekaufleute, Jan-Arved Tischer aus Seefeld als Vermessungstechniker und Jennifer Hartmann aus Brake als Fachkraft im Gastgewerbe.

http://www.oowv.de/home/news/news-einzelansicht/archiv/2013/august/01/artikel/trinkwasserpreiserhoehung-in-jever-kopie-1/

(nach oben)


Mannheim: Abenteuer Abwasser – Stadtentwässerung hat beim Agenda Diplom noch Plätze frei

Die Stadtentwässerung Mannheim bietet im August und im September Kindern und Erwachsenen an verschiedenen Orten Einblicke in die Abwasserwelt.
Am 6. und 8. August steht speziell für Kinder das Klärwerk bei Sandhofen auf dem Programm. Im Rahmen des Agenda Diploms können die jungen Besucher von 10:30 Uhr bis 12 Uhr den Weg des Abwassers vom Zulauf über die mechanische und biologische Reinigung bis zum Ablaufbrunnen verfolgen und erfahren, wie aus Klärschlamm Biogas und Strom erzeugt wird. An beiden Terminen sind noch Plätze frei.
Historische Abwassertechnik und Denkmalschutz sind Thema beim „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, den 8. September. Im Pumpwerk Ochsenpferch (Neckarstadt-West), in der alten Kläranlage (Friesenheimer Insel) und im Fremdeneinstieg in der Breiten Straße haben Besucher Gelegenheit, sich am „Tatort“ über die Arbeit der Stadtentwässerung früher und heute zu informieren.
Und wer das Klärwerk „live“ erleben möchte, hat dazu am Sonntag, den 29. September 2013 Gelegenheit. Am Jubiläums-Tag der offenen Tür im Klärwerk, das vor 40 Jahren in Betrieb ging, lädt die Stadtentwässerung von 11 bis 17 Uhr zu einem bunten Jubiläumsprogramm ein mit Besichtigungen, Infos und vielen Attraktionen.

(nach oben)


Jahresbericht des Erftverbandes veröffentlicht

Der jetzt veröffentlichte Jahresbericht informiert über die Aufgaben und Tätigkeiten des Erftverbandes im Geschäftsjahr 2012. Dabei stehen zum einen die wasserwirtschaftlichen Grundlagen wie Niederschlag, Temperatur und Wasserabfluss in den Gewässern sowie die verschiedenen Formen der Gewässer- und Grundwassernutzungen im Vordergrund. Der Erftverband stellt sicher, dass ausreichend Grundwasser vorhanden ist, um den Wasserbedarf von rund 2,7 Millionen Menschen zu decken.
Pflege und Renaturierung der Erft und ihrer Nebengewässer sowie der Hochwasserschutz ist eine weitere Kernaufgabe des Erftverbandes. Der aktuelle Jahresbericht informiert über die verschiedenen Maßnahmen vor allem an Erft, Gillbach und Swist.
Mit dem Hochwasserrückhaltebecken Garsdorf verstärkt der Erftverband den Hochwasserschutz für Bedburg und die weiteren Unterlieger. Das Becken ist seit Sommer 2012 betriebsbereit und kann bei Hochwasser der Erft auf einer Fläche von 86 Hektar rund 900.000 Kubikmeter Wasser zwischenspeichern.
Im dritten großen Aufgabengebiet des Erftverbandes, der Abwasserbehandlung für rund 1,2 Millionen Menschen und Industriebetriebe, steigert der Verband weiterhin die Energieeffizient und nutzt verstärkt regenerative Energien. Derzeit erzeugt der Erftverband rund 25 Prozent des auf der Kläranlage verbrauchten Stroms selbst. Das bei der Abwasserreinigung entstehende Klärgas wird hierzu direkt auf elf Kläranlagen in Blockheizkraftwerken verbrannt. Zusätzlich verfügen vier Kläranlagen und die Gebäude am Standort Bergheim über Fotovoltaikanlagen. Durch den Austausch und das Sanieren des Maschinenparks und der elektrotechnischen Ausstattung senkt der Erftverband ebenfalls die Stromkosten im Bereich Abwassertechnik.

Hier getätigte Investitionen sind oft mit geringem Aufwand umsetzbar und rechnen sich bereits innerhalb weniger Jahre. Im laufenden Jahr 2013 stellt der Erftverband insgesamt 43 Millionen Euro für Investitionen bereit.
Der Erftverband setzt auf ein nachhaltiges Finanzmanagement. Er lässt sich regelmäßig durch externe Ratingagenturen bewerten und erreichte im Jahr 2012 erneut die Stufe A+/stabile Entwicklung. Durch Einsparungen bei anderen Kostenarten, insbesondere durch sinkende Zinsen, kann der Verband teilweise die Mehrkosten durch gestiegene Energie- und Materialkosten ausgleichen. Die Mitgliedsbeiträge steigen im Jahr 2013 daher lediglich um 0,86 Prozent und liegen damit deutlich unter der allgemeinen Kostenentwicklung von zwei Prozent. Bereinigt um Aufgabenübernahmen hat der Verband somit seit zehn Jahren die Beiträge konstant gehalten, während der Preisindex in dieser Zeit um 20 Prozent gestiegen ist.

http://www.erftverband.de/servicenavigation/presse/pressedetails/?tx_ttnews%5Byear%5D=2013&tx_ttnews%5Bmonth%5D=07&tx_ttnews%5Bday%5D=18&tx_ttnews%5Btt_news%5D=334&cHash=82a8d2cc0d50a94b9627d481853440c3

(nach oben)


Obereichsfeld: Wechsel im Amt des stellvertretenden Zweckverbandsvorsitzenden

Eine neue stellvertretende Verbandsvorsitzende wählte der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld in seiner Verbandsversammlung am 4. Juli 2013. Albert Keppler, der diese Position bisher inne hatte, verabschiedete sich nach fast 14 Jahren altersbedingt aus dem Amt. Durch seine Einsatzbereitschaft und seinen Pragmatismus hatte Keppler maßgeblichen Einfluss auf die erfolgreiche Entwicklung des Zweckverbands. Den Ausbau von wasser- und abwassertechnischen Anlagen und damit einer umweltgerechten Wasserver- und Abwasserentsorgung begleitete er genauso wie die Erweiterung des Verbandsgebiets durch mehrere erfolgreiche Fusionen.
Künftig wird Dr. Marion Frant, Bürgermeisterin von Geisleden, den Verbandsvorsitzenden Ottmar Föllmer vertreten. Sie übernimmt damit eine Aufgabe mit Verantwortung für 75 Gemeinden und Ortsteile im Wasser- sowie 105 Orte im Abwasserbereich. Mit dem Wahlergebnis unterstützten die Verbandsmitglieder den Kandidatenvorschlag von Albert Keppler – ein Zeichen für das Vertrauen in den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden.
Zum Abschied bedankte sich Ottmar Föllmer bei seinem bisherigen Stellvertreter für die beständige, stets gute Zusammenarbeit. Dabei hob er insbesondere dessen Umsicht und Weitblick in der Erfüllung seiner Aufgaben hervor. Von der kompetenten Fortführung des Amts durch Frau Dr. Frant sind die Verbandsmitglieder überzeugt und freuen sich auf die gemeinsame Arbeit für den Zweckverband.

http://www.eichsfeldwerke.de/wasser/detail.php?nr=13128&rubric=wasser+-+Aktuelles&PHPSESSID=34b8c12db331b95033e475cbaf8187f4

(nach oben)


Mürzverband: „Starttag“ zu den Kanal-Nachbarschaften in der Steiermark

Am 2. Juli 2013 fand in Allerheiligen auf Einladung des Mürzverbandes der „Starttag“ zu den Kanal-Nachbarschaften in der Steiermark statt. Die Begrüßung der 31 Teilnehmer erfolgte durch DI Georg Topf (Amt d. Steiermärkischen Landesregierung), der auch die Betreuung der neuen Nachbarschaft übernommen hat, den Geschäftsführer des Mürzverbandes, Ing. Andreas Zöscher, sowie den Leiter der ÖWAV-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften, wHR DI Gerhard Spatzierer.

Einleitend erläuterte DI Florian Kretschmer (BOKU) die Aufgaben und Anforderungen des Kanalbetriebes und zeigte zukünftige Entwicklungen auf. Sodann referierte DI Georg Topf über den neuen Befahrerlaubnisschein gemäß ÖWAV-Regelblatt 18. Berichte aus der Praxis über die Instandhaltung von Pumpstationen (DI Philadelphy, AWV Grazerfeld), die Sanierung von Kanalisationsanlagen (Ing. Krenn, Stadtgemeinde Leoben) und Betriebserfahrungen beim AWV Mürzverband (Ing. Zöscher) regten zu einem interessanten Erfahrungsaustausch an. Abschließend stellte DI Spatzierer (ÖWAV) die Aufgaben und Ziele der Kanal-Nachbarschaften vor und lud die Teilnehmer zur Mitarbeit ein.

Am Nachmittag erfolgte die Besichtigung der Einrichtungen des Kanalbetriebes des Mürzverbandes mit ausführlichen Erläuterungen durch Hrn. Stefan Fladischer auf der ARA St. Marein.

http://www.oewav.at/Page.aspx?target=164297&

(nach oben)


Münster: Führung über die Hauptkläranlage

Münster (SMS) Wo bleibt eigentlich das Wasser aus Dusche, Toilette und Spülbecken? Wie wird das Schmutzwasser wieder klar? Wen Antworten interessieren, ist bei der Führung über die Hauptkläranlage in Coerde an der richtigen Adresse. Das städtische Tiefbauamt lädt dazu am Sonntag, 11. August, Kinder und Erwachsene ein. Die Anmeldung wird unter Tel. 4 92-69 69 angenommen. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Eingang der Hauptkläranlage, Zum Heidehof 72. Die Führung dauert eine gute Stunde und ist kostenlos.

http://www.presse-service.de/data.cfm/static/858411.html

(nach oben)


Mannheim: Auf Spurensuche

Der Kongress „Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt“ am 11. Juli im Congress Center Rosengarten hat sich mit den Auswirkungen von Spurenstoffen wie Arzneimitteln, Bioziden oder Ähnlichem auf das Ökosystem in Gewässern sowie auf die Trinkwassergewinnung beschäftigt. Im Rahmen einer Fachexkursion am 10. Juli zur Kläranlage Mannheim konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Einblick in die praktische Spurenstoffelimination gewinnen.
„Ich freue mich, bei diesem Kongress einen breiten Teilnehmerkreis aus der Wasserwirtschaft, Ver- und Entsorgungsbetrieben, Vertretern der Ärzte- und Apothekerkammern, der Pharmaindustrie und der Wissenschaft in Mannheim willkommen heißen zu dürfen“, begrüßt die Umweltdezernentin Felicitas Kubala. Durch diesen Kongress werde das Thema „Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt“ interdisziplinär behandelt und somit der gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung dieses Themas Rechnung getragen. Die Diskussion der verschiedenen Fachrichtungen über das Thema „Spurenstoffe“ sei unter gesellschaftlichen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozial-medizinischen Aspekten sehr sinnvoll, so Kubala weiter.
„Zu einer gelungenen Veranstaltung zählt immer auch ein angenehmer Tagungsort. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir hier in Mannheim sein dürfen“, dankt Wolfgang Schanz, DWA Landesverband Baden-Württemberg. Während des Kongresses gilt es Fragen zu klären, wie „Was verbirgt sich hinter dem Begriff Spurenstoffe?“, „Wie wirken sich diese auf den Menschen bzw. auf die Ökosysteme aus?“, „Wie können diese vermieden, beseitigt bzw. behandelt werden?“ und „Wie wird dieses Thema in der Öffentlichkeit kommuniziert?“.
„Mannheim ist für diese Veranstaltung bestens prädestiniert, da schon weit vorausschauend eine Anlage zur Spurenstoffelimination im Klärwerk genutzt wird – bereits seit 3 Jahren als eine der ersten. Die Spurenstoffelimination mit Pulveraktivkohle ist noch eine relativ neue Technologie und nach dem praxisbezogenen Einstieg am Vortag des Kongresses gilt es nun, die theoretischen Überlegungen in den Vordergrund zu stellen“, fasst MD Helmfried Meinel, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, die Intention des Kongresses zusammen.
Der Kongress „Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt“, gemeinsam von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), dem Landesverband Baden-Württemberg und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg veranstaltet, beschäftigte sich in drei Themenblöcken zu diesen theoretischen Überlegungen: Im ersten Themenblock „Gewässer als Spiegel menschlicher Aktivitäten – Wirkung und Folgen“ wurde über die Risiken und Maßnahmen zu deren Vermeidung bzw. Verminderung von Spurenstoffen, verschiedene Testmethoden und über die Transparenz der Öffentlichkeit gegenüber, referiert.
Der zweite Themenblock „Vom Spurenstoff zum Schadstoff – Bewertungskriterien und Risiken“ widmete sich der Ableitung und Funktion von Umweltqualitätsnormen, der Relevanz einer Standardisierung von Mess- und Analytikverfahren, den Transformationsprodukten von Spurenstoffen und der Fragestellung, welche Konsequenzen die zunehmende Analysegenauigkeit bzw. -sensibilität für die Bewertung der Stoffe trägt.
Der letzte Themenblock mit dem Thema „Welchen Preis hat unsere Lebensqualität? Strategien, Konzepte, Denkanstöße“ handelte von Grundkonzepten zur Verringerung bzw. Vermeidung von Spurenstoffe, der Kläranlage als wichtiger Baustein der Spurenstoffelimination und den Kosten-Nutzen-Aspekten.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion konnten die Teilnehmer, zusätzlich zu der Möglichkeit jeweils zwischen den Themenblöcken, Fragen und Thesen mit Fachexperten austauschen.

(nach oben)


LÜNEN: Innovative Wasserinfrastrukturen entwickeln und spielerisch verstehen

Die Anpassung von Wasserinfrastrukturen an kommende Herausforderungen ist unvermeidbar, doch das Verständnis für die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen ist nicht bei allen Entscheidern vorhanden. Im Rahmen des kürzlich gestarteten Projekts TWIST++ entwickelt ein großer Projektverbund unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI neue Konzepte und ein Planungsunterstützungssystem. Ein sogenanntes Serious Game als zusätzliches Tool, das die Zusammenhänge auf leicht verständliche Art erklärt, wird die künftige Umsetzung der Konzepte erleichtern.

http://abwasser-luenen.de/index.php/aktuell/nachricht/innovative-wasserinfrastrukturen-entwickeln-und-spielerisch-verstehen/

(nach oben)


Lübeck: Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben

Die Niederschlagswassergebühr führt zu hohen Rückläufen bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck
Bei der Einführung Niederschlagswassergebühr handelt es sich um ein Massenverfahren, bei dem einmalig etwa 35.000 individuelle Vorgänge neben dem Tagesgeschäft zu bearbeiten sind.
Entsprechend stehen seit Mitte Juni die Telefone der Entsorgungsbetriebe nicht mehr still. Ob Fragen zu den neuen Einzugsermächtigungen oder zu den Zahlungsmodalitäten; die zuständigen Mitarbeiter haben alle Hände voll zu tun. Jetzt, wo den Grundstückseigentümern erstmals die Jahresgebühr vorliegt, ist der Informationsbedarf groß. Um dem Bedarf gerecht zu werden, wurde Personal aufgestockt. Trotz alle dem kann es vorkommen, dass zu bestimmten Stoßzeiten kleinere Wartezeiten entstehen. Dafür bitten wir um Verständnis.
Bis jetzt wurden etwa 27.000 Bescheide versandt. Die noch fehlenden Bescheide werden Stück für Stück in der nächsten Zeit verschickt. Wir bitten also diejenigen, die bisher noch keinen Bescheid erhalten haben, um ein wenig Geduld.
Das Erfassen der Einzugsermächtigungen und die Bearbeitung der Rückläufer wird aufgrund der großen Anzahl einige Zeit in Anspruch nehmen. Den Bürgern wird dadurch kein Nachteil entstehen. Sofern durch Verzögerungen unsererseits Zahlungsfristen nicht eingehalten werden können, wird dies bürgernah gehandhabt.
Die häufigste Frage der Bürgerinnen und Bürger, zielt auf die Berechnung der neuen Gebühr. Im Gegensatz zu früher gibt es heute zwei Bescheide. Der Bescheid für die Niederschlagswassergebühr wird von den Entsorgungsbetrieben Lübeck erstellt. Der Bescheid für die Schmutzwassergebühr wird separat mit der Jahresabrechnung für Trinkwasser von den Stadtwerken versandt. Dies machen die Stadtwerke aber nicht zu einem festen Termin, sondern für einzelne Straßenzüge und Gebiete und über das ganze Jahr verteilt.
Die Höhe der Gebühren für das Jahr 2013 (ab 1. April) belaufen sich auf 1,49 Euro pro m³ Schmutzwasser und 0,59 Euro pro m² angeschlossener versiegelter Fläche.
Für das Jahr 2014 werden dann 1,80 Euro für Schmutzwasser und 0,69 Euro für Niederschlagswasser zu Grunde gelegt.
Falls Ihnen noch kein neuer Bescheid der Stadtwerke Lübeck übermittelt wurde, stellen wir für Sie eine Anleitung zur Ermittlung Ihrer neuen Gesamtgebühr auf unserer Internetseite bereit. Um Ihnen die Logik der neuen Entwässerungsgebühr bestehend aus Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr noch weiter zu verdeutlichen, haben wir das Berechnungschema für einen Musterhaushalt ebenfalls auf unserer Internetseite eingestellt.
Bei weiteren Fragen zum Thema Niederschlagswassergebühr erreichen Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Lübeck zu den Servicezeiten Montag-Donnerstag
8.00-17.00 Uhr und Freitag 8.00-16.00 Uhr unter der Rufnummer 0800/553 3400.

http://www.entsorgung.luebeck.de/aktuelles/pressemeldungen

(nach oben)


LINEG: bildet aus

Für fünf neue Auszubildende begann bei der LINEG (Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft) ein neuer Lebensabschnitt.
Sie haben am 1. August 2013 als Metallbauer, Elektroniker, Fachkraft für Abwassertechnik und als Bauzeichnerinnen ihre Ausbildung begonnen.
Mit ihnen zusammen bildet die LINEG derzeit 18 junge Menschen aus.
Auch für 2014 werden wieder Auszubildende für verschiedene Berufe gesucht.

(nach oben)


INNSBRUCK: Die IKB – ein ausgezeichneter Lehrbetrieb

Die IKB ist einer der größten Lehrbetriebe Tirols. Schon seit Jahren stellt sie jungen Leuten attraktive Lehrplätze zur Verfügung und ist stolz darauf sich „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ nennen zu dürfen.
Aktuell kann die IKB wieder über ausgezeichnete Erfolge einzelner Lehrlinge berichten:

3. Platz bei der Wahl zum „Lehrling des Jahres 2012 des Landes Tirols“
Florian Leitner, Lehrling im 3. Lehrjahr des Modullehrberufs „Elektrotechnik – Anlagen-, Betriebs- Automatisierungs- und Prozessleittechnik“ freute sich im Dezember 2012 über die große Auszeichnung „Lehrling des Monats“, die er persönlich von LH Günther Platter überreicht bekommen hat. Bei der Wahl zum „Lehrling des Jahres 2012 des Landes Tirols“, welcher unter 12.500 beschäftigten Lehrlingen Tirols verliehen wird, belegte Florian Leitner den hervorragenden 3. Platz.
Landeslehrlingswettbewerb 2013 der Wirtschaftskammer Tirol

Ein weiterer großer Erfolg für die Lehrlinge und die IKB war die Teilnahme am Landeslehrlingswettbewerb 2013 der Wirtschaftskammer Tirol. Die kaufmännischen Lehrlinge Melanie Heidegger, Verena Kirchmair, Beate Riedl und Lisa Weiss (alle im 3. Lehrjahr) konnten das „Große Leistungsabzeichen“ unter den teilgenommen Lehrlingen im Lehrberuf Bürokauffrau/-mann erzielen. Im technischen Bereich wurde ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielt: Wolfgang Kozubowski, Lehrling im 3. Lehrjahr im Modullehrberuf „ Metalltechnik – Metallbau und Blechtechnik“ erreichte beim Landeslehrlingswettbewerb das „Silberne Leistungsabzeichen“.
Die IKB würdigte diese außergewöhnlichen Leistungen und Erfolge der sechs jungen Lehrlinge im Rahmen einer kleinen Feier mit einem Anerkennungsschreiben welches von Vorstandsdirektor DI Helmuth Müller gemeinsam mit Personalchef Mag. Klaus Rudiferia und der Lehrlingsausbildnerin Barbara Egg und dem Lehrlingsausbildner Ing. Franz Narr überreicht wurde.
Infobox:

Für Interessierte, die eine Lehre beginnen möchten, gibt es sieben verschiedene Ausbildungswege bei der IKB: Bürokaufmann/-frau, Einkäufer/-in, Elektrotechniker/-in mit Elektro-, Gebäude- und Gebäudeleitechnik, Elektrotechniker/-in mit Anlagen-, Betriebs-, Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Metalltechniker/-in mit Metallbau und Blechtechnik, Bautechnische/-r Zeichner/-in sowie eine Lehre im Bereich Informationstechnologie – Technik.

(nach oben)


Graz: 20 Jahre Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA

Vor 20 Jahren wurde die Gemeinschaft Steierischer Abwasserentsorger unter den Namen “ Arbeitsgemeinschaft Steierischer Abwasserverbände“ mit dem Ziel gegründet, den bestmöglichen Gewässerschutz sicherzustellen. Die Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA zählt derzeit 75 Mitglieder, welche insgesamt 331 steirische (Stadt-) Gemeinden repräsentieren.
Aus diesem Anlass wurde am 1. Juli 2013 in der Steinhalle – Lannach, das 20-jährige Bestehen der Gemeinschaft Steirischer Abwasserentsorger – GSA, gefeiert.
Eröffnet wurde das feierliche Programm mit Grußworten von GSA Obmann DI Franz Hammer und Herrn Josef Niggas, Bürgermeister von Lannach. Landtagspräsident Werner Breithuber, in Vertretung von LH Franz Voves, richtete einige Grußworte an die Mitglieder der GSA.
In der Interview- und Diskussionsrunde standen Hofrat DI Bruno Saurer, Hofrat DI Johann Wiedner, Landesrat Johann Seitinger, Präsident LTAg. Erwin Dirnberger und Landesvorsitzender Bgm. Bernd Rosenberger, Rede und Antwort zum Thema „Abwasser“. Die Veranstaltung wurde von Janine Wenzel charmant moderiert.
Eduard Luis und sein Team von der Grazer Musikwerkstatt gaben – durch die etwas anderen musikalischen Einlagen – dieser Veranstaltung

http://www.awvgrazerfeld.at/news/detail/46

(nach oben)


Erftverband: Wasserlandschaften entlang der Erft

54 interessante Ziele von der Erftquelle bis zur Mündung – das verspricht das vom Erftverband herausgegebene Taschenbuch „Wasserlandschaften entlang der Erft“. Das Buch, das als zweiter Band in der Reihe „Reisen in die Heimat“ im Bachem Verlag erscheint, ist für knapp 15 Euro im Buchhandel erhältlich.
In den Kapiteln Flusslandschaft, Kulturlandschaft, Hochwasserlandschaft, Grundwasserlandschaft und Seenlandschaft, Abwasserreinigung und Niederschlagswasserbehandlung informiert das Buch über Trinkwasserversorgung, Gewässer-, Hochwasser- und Naturschutz in der Erftregion.
Am Beispiel der römischen Brunnenstube bei Kallmuth erfährt der Leser beispielsweise, dass schon die Römer das Trinkwasser der Region schätzten.
Mühlen und Schlösser prägen das Erftgebiet. Das Buch beschreibt Ausflugsziele wie die Gymnicher Mühle oder Schloss Türnich bei Kerpen.
An Natur- und Umweltschutz Interessierte finden im Umweltzentrum „Schneckenhaus“ oder am Gewässerlehrpfad an der Erft bei Gustorf lohnende Ausflugsziele.
Eine besondere Attraktion für Sportbegeisterte ist das alljährlich stattfindende „Wiesenwehrrodeo“ der Kanu-Freestyler bei Neuss.
Kurze Anfahrtsbeschreibungen und Geodaten führen zu allen Zielen, die mit kurzen Texten beschrieben sind. Mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erftverbandes haben als Autoren Beiträge aus ihrer täglichen Arbeit beigesteuert.

http://www.erftverband.de/servicenavigation/presse/pressedetails/?tx_ttnews%5Byear%5D=2013&tx_ttnews%5Bmonth%5D=07&tx_ttnews%5Bday%5D=22&tx_ttnews%5Btt_news%5D=336&cHash=b4878993b74c9e81b87304191e201536

(nach oben)


Fulda: Spitzenwerte bei der Energieeffizienz

Gremien des Abwasserverbandes Fulda informieren sich über das Klärwerk Gläserzell Der Bau- und Finanzausschusses sowie die Verbandsversammlung des Abwasserverbandes Fulda wählten für Ihre Sitzungen am 4. Juli die Kläranlage Fulda-Gläserzell als Tagungsort aus. Die Gremienmitglieder nutzten diese Gelegenheit gleichzeitig, um sich vor Ort umfassend über die hochtechnische Wirkungsweise der Abwasserreinigung unter dem Schwerpunkt der Energieeffizienz zu informieren. Zunächst stimmten der Bau- und Finanzausschuss einstimmig den erforderlichen Änderungen des Bauprogrammes 2013 zu. Des Weiteren wurden die Gremien über die auflagenfreie Genehmigung des Haushaltes 2013 durch das Regierungspräsidium Kassel informiert. Auch in diesem Jahr wurde dem Abwasserverband Fulda von dort eine geordnete Haushaltsführung bestätigt. Da Kläranlagen bundesweit für ca. 20 % des kommunalen Energieverbrauches verantwortlich sind und zu den größten kommunalen Stromverbrauchern zählen, hatte der Abwasserverband Fulda eine vom Land Hessen geförderte Überprüfung zur Optimierung des Energieverbrauches für die Kläranlage Gläserzell durchführen lassen. Der Betriebsleiter des Klärwerks Gläserzell, Dipl.- Ing. Albert Glocker, erläuterte die Ergebnisse der nun vorliegenden Studie, in der alle energierelevanten Prozesse und Aggregate auf ihre Energieeffizienz untersucht wurden. Im Ergebnis konnte Albert Glocker berichten, dass das Klärwerk Gläserzell energetisch bereits mit einer sehr guten Effizienz betrieben wird. Obwohl die Kläranlage mittlerweile schon über 40 Jahre in Betrieb ist, konnte dieses gute Ergebnis durch stetige bauliche und technische Optimierungsmaßnahmen erreicht werden. Dem Verband wird durch die Studie testiert, dass das Klärwerk Gläserzell zu den 20 besten von insgesamt 138 Kläranlagen seiner Größenklasse in Deutschland zählt. Jetzt geht es darum, zu überprüfen, ob das aufgezeigte, wenn auch geringe, weitere Optimierungspotential unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch erschlossen werden kann. Im Rahmen der Studie wurde auch herausgearbeitet, dass mit der effektiven energetischen Nutzung des anfallenden Faulgases bereits ein Grad der Eigenstromversorgung von 80% erreicht werden konnte. Hierdurch wurden die Kosten für den externen Stromverbrauch bereits erheblich gesenkt. Im Anschluss an die Sitzungen informierten sich die Gremienmitglieder vor Ort im Rahmen einer ausführlichen Klärwerksführung. Dabei konnte Betriebsleiter Albert Glocker ein besonderes Leuchtturmprojekt auf dem Klärwerk Gläserzell vorstellen. Die in 2004 errichtete biologische Reinigungsstufe zur Behandlung von stark stickstoffhaltigem Trübwasser wurde auf ein ganz neues und innovatives Verfahren umgestellt (Deammonifikation). Hierzu musste eine ganz spezielle, natürliche Bakterienpopulation aufgebaut werden, die von der Wissenschaft erst vor ca. 15 Jahren entdeckt wurde. Albert Glocker und seinem Team ist es gelungen, dieses hocheffiziente Reinigungsverfahren vor 5 Jahren zu etablieren und seither betriebsstabil beim Abwasserverband Fulda einzusetzen. In Hessen war dies die erste Anlage dieser Art, von denen bisher in Deutschland nur sehr wenige betrieben werden. Darüber hinaus spart der Abwasserverband Fulda rund 150.000 € jährlich an Betriebs- und Energiekosten. Mittlerweile ist der Fuldaer „Spezialschlamm“ in Deutschlands Fachkreisen bekannt und wurde bereits in einigen Kläranlagen zur dortigen Inbetriebnahme dieses Verfahrens erfolgreich eingesetzt. Unter anderem haben auch die Berliner Wasserbetriebe Interesse an dem „Spezialschlamm“ und führen derzeit damit eigene Versuche durch. „Wir sind stolz auf unsere kompetenten und engagierten Mitarbeiter beim Abwasserverband Fulda, die immer wieder innovative und wissenschaftlich angepasste Lösungen entwickeln“, würdigte die Verbandsvorsitzende Cornelia Zuschke die vorgestellten Leistungen und stellte so die ökologische und energieeffiziente Vorreiterrolle des Verbandes seit Jahren im bundesweiten Vergleich heraus. Abschließend bedankte sich die Vorsitzende der Verbandsversammlung, Frau Margarete Hartmann, bei den Mitarbeitern und der Geschäftsführung des Abwasserverbandes Fulda für die umfassenden Erläuterungen. Sichtlich beeindruckt von dem technischen Aufwand und dem Ergebnis zur Abwasserreinigung im Klärwerk Gläserzell zog Sie das Resümee „Sie haben uns eindrucksvoll bestätigt, dass das Vertrauen, welches wir in Sie und Ihre Arbeit setzen, gerechtfertigt ist.“

http://www.abwasserverband-fulda.de/download/PM_Energieeffizienz08.07.2013.pdf  

(nach oben)


Essen: Bürgersprechstunde – Emschergenossenschaft stellt sich den Fragen der Anwohner

Veranstaltung am Dienstag, 13. August, dreht sich um den Bau des Abwasserkanals Emscher
Essen. Der Bau des Abwasserkanals Emscher, auch „Emscherschnellweg unter Tage“ genannt, hat nun auch auf Essener Stadtgebiet begonnen. Auf dem Gelände des Müllheizkraftwerkes in Karnap bereitet die Emschergenossenschaft derzeit den äußeren Verbau einer Baugrube vor, durch die künftig die Kanalrohre für die „Abwasser-Autobahn der Zukunft“ vorgepresst werden. Um den unmittelbaren Anwohnern in Karnap die Gelegenheit zu bieten, ihre Fragen direkt an die Emschergenossenschaft zu richten, wird am 13. August eine Bürgersprechstunde angeboten: von 16 bis 18 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Karnap an der Hattramstraße 33.
Bei der Veranstaltung handelt es sich nicht um einen klassischen Informationsabend mit Vortrag – vielmehr sind die Anwohner aufgerufen, ihre ganz konkreten Fragen (gerne auch Lob, konstruktive Kritik und Anregungen) an die Projektleitung der Emschergenossenschaft zu richten.

Da sich die Bürgersprechstunde allein um den Abwasserkanal Emscher dreht, können weitergehende Fragen zu den Nebenflüssen der Emscher (Berne-System, Schwarzbach-System) sowie zur Grundwasserproblematik im Stadtteil Karnap leider nicht vor Ort beantwortet werden. Entsprechende Anfragen dazu werden jedoch gerne an die jeweiligen Ansprechpartner bei der Emschergenossenschaft weitergeleitet.

Emscher-Umbau in Essen
Der insgesamt 51 Kilometer lange Abwasserkanal Emscher ist das zentrale Herzstück des Emscher-Umbaus. Er führt von Dortmund nach Dinslaken und ersetzt nach 2017 die Emscher als abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers. Auf einer Länge von rund einem Kilometer kreuzt der Abwasserkanal Emscher auch das Stadtgebiet von Essen. Dabei entstehen in Essen-Karnap zwei Schächte, durch die der Kanal unterirdisch vorgetrieben wird.

Der Standort des Schachts 46 befindet sich unmittelbar östlich der Zweigertbrücke am Parkplatz des Emscherparks. Die sogenannten Schlitzwandarbeiten, d. h. der äußere Verbau der späteren Baugrube, sind bereits erfolgt. An Schacht 45, westlich der Karnaper Straße auf dem Gelände des RWE-Müllheizkraftwerks, laufen diese Arbeiten aktuell noch. Der Erdaushub erfolgt an beiden Gruben erst später.

Mit dem unterirdischen Vortrieb der Kanalrohre wird nach derzeitiger Schätzung der Emschergenossenschaft an Schacht 45 Mitte 2014 und an Schacht 46 Anfang 2015 begonnen.

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/essen-buergersprechstunde-emschergenossenschaft-stellt-sich-den-fragen-der-anwohner.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=ccad201ed86ead45bf421862218d0fff

(nach oben)


Erftverband: Masterplan Abwasser 2025: Strategie für nachhaltige Abwasserreinigung

Der aktuell in einer Informationsbroschüre veröffentlichte Masterplan Abwasser 2025 des Erftverbandes sieht vor, in den nächsten zwölf Jahren 19 der 40 Kläranlagen des Verbandes stillzulegen und das Abwasser auf den verbleibenden Kläranlagen zu reinigen. Dadurch nutzt der Erftverband diese größeren Anlagen effizienter aus und verhindert hohe Investitionskosten für die Sanierung alter Anlagen.
Das Zusammenlegen von Kläranlagenstandorten wirkt sich auch positiv aus auf den Bereich der Klärschlammverwertung und Entsorgung. So lassen sich die Klärschlammtransporte zwischen den verbleibenden Standorten um rund zwei Drittel von derzeit 72.000 Kubikmeter pro Jahr auf 25.000 Kubikmeter Klärschlamm pro Jahr verringern.
Durch Reinigen des Abwassers auf wenigen großen Anlagen reduziert sich insgesamt auch der Stromverbrauch. Der Erftverband verstärkt dies durch Einsatz energieeffizienter Maschinen und Anlagen. Auch regenerative Energien aus Wind, Sonne und Klärgas spielen bis zum Jahr 2025 eine immer stärkere Rolle. Bis zum Jahr 2025 sollen rund 19 Millionen Kilowattstunden jährlich aus regenerativen Energien erzeugt werden. Gleichzeitig sinkt der für die Abwasserreinigung benötigte Stromverbrauch von heute knapp 40 Millionen Kilowattstunden auf 35 Millionen Kilowattstunden.
Der Masterplan Abwasser 2025 des Erftverbandes berücksichtigt darüber hinaus Entwicklungen im Bereich der Niederschlagswasserbehandlung und Kanalisation.
In seinem rund 2.000 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet entsorgt und reinigt der Erftverband das Abwasser von rund 1,2 Millionen Menschen und Industriebetrieben. Hierzu betreibt der Erftverband heute 40 Kläranlagen, 120 Pumpstationen, 368 Regenbecken und drei Kanalnetze.
Bauwerke und Anlagen der Abwassertechnik sind langfristige Investitionsgüter. Die wirtschaftliche Lebensdauer von Kläranlagen beträgt rund 30 Jahre, die Lebensdauer von Kanälen sogar mehr als 60 Jahre. Die Bedeutung dieser Anlagen für die Gesundheit der Bevölkerung, den Natur- und Umweltschutz und den Schutz von Gebäuden und Siedlungen übersteigt den rein finanziellen Wert deutlich. Der Erftverband verfolgt daher das Ziel, seine technischen Anlagen und Maschinen nachhaltig zu bewirtschaften, zu erhalten und zu verbessern.

http://www.erftverband.de/servicenavigation/presse/pressedetails/?tx_ttnews%5Byear%5D=2013&tx_ttnews%5Bmonth%5D=07&tx_ttnews%5Bday%5D=18&tx_ttnews%5Btt_news%5D=335&cHash=ad19f69f56e2fedd83759daa340543b6

(nach oben)


Emschergenossenschaft: „Besetzt“

Ausstellung vom 7. Juli bis 27. Oktober 2013 im LVR-Freilichtmuseum Kommern
Seit wann gibt es eigentlich eine Wasserspülung? Wer hat das Klopapier erfunden? Warum gibt es „Falter“ und „Knüller“? Was macht ein Astronaut, wenn er mal „muss“? Ist das Klo auch ein Thema für die Kunst? Und: Warum muss ein Klo in Australien auch Telefonbuchpapier wegspülen können? Die Ausstellung „Besetzt!“ hat sich auf die Suche gemacht und präsentiert in 21 mobilen Klo-Häuschen (fast) alles rund um das „stille Örtchen“.

Die Ausstellung wird am 7. Juli 2013 um 14:00 Uhr eröffnet.

Vom 7. Juli bis zum 27. Oktober 2013 ist sie dann im LVR-Freilichtmuseum Kommern, Auf dem Kahlenbusch, 53894 Mechernich-Kommern zu sehen. Die Öffnungszeiten sind täglich Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen zum Museum finden Sie hier:
http://www.eglv.de/nc/wasserportal/aktuelles/tipps-und-termine.html

(nach oben)


Emschergenossenschaft: Regen, Schnee & Hagel – vom Wetterbericht bis zum Klimawandel“

Sonderausstellung vom 4. Juli 2013 bis zum 9. Februar 2014
Vom 4. Juli 2013 bis zum 9. Februar 2014 ist im Schiffshebewerk Henrichenburg des LWL- Industriemuseums in Waltrop die Sonderausstellung „Regen, Schnee & Hagel – vom Wetterbericht bis zum Klimawandel“ zu sehen. Wie werden Wolken zu Wassertropfen oder einem Hagelkorn? Wohin verschwindet die Feuchtigkeit nach dem Aufprall auf die Erde? Wie beeinflusst der Mensch das Klima? Die Ausstellung geht dem Niederschlag aber nicht nur naturwissenschaftlich auf die Spur, auch Beispiele für den künstlerischen Umgang mit dem Nass werden präsentiert wie zum Beispiel eine Klangdusche – ein Erlebnis für alle Sinne und alle Altersklassen.

Weitere Infos finden Sie hier:
http://www.eglv.de/nc/wasserportal/aktuelles/tipps-und-termine.html

(nach oben)


Dülmen: Lippeverband bietet Führungen über die Kläranlage an

Informationen zum Thema „Spurenstoffe im Abwasser“
Der Lippeverband führt in Dülmen aktuell das Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“ durch. Im Rahmen dieses Projekts werden nun am 14. und am 21. August Führungen über die Kläranlage Dülmen angeboten, jeweils von 17 bis 19 Uhr. Es können 25 Menschen pro Termin teilnehmen, Anmeldungen bitte telefonisch beim Lippeverband unter 0201/104-2630.
Der Lippeverband wird den interessierten Besuchern zunächst die Problematik rund um Medikamentenreste im Abwasser näher bringen sowie auf die Reinigung des Schmutzwassers in der Kläranlage eingehen. Konkret wird dabei auch das Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“ (DSADS) vorgestellt, das der Lippeverband gerade in Dülmen durchführt.

Anschließend gibt es noch einen Rundgang über das Gelände der Kläranlage mit Blick auf die einzelnen Reinigungsstufen. Erläutert werden dabei der heutige Klärprozess sowie die künftige Reinigungsstufe mit Aktivkohlefiltration.

Hintergrund: DSADS
Rückstände von Medikamenten finden sich zunehmend im Abwasser wieder und sind ein Problem, das sich mit technischen Reinigungsverfahren auf Kläranlagen nur bedingt lösen lässt. Mit dem Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“, das vom Lippeverband zusammen mit Partnern, der Stadt Dülmen und dem Land NRW getragen wird, werden neue Lösungen gesucht.

Dülmen wurde als Modellstadt für das Projekt ausgewählt, mit dem untersucht werden soll, inwieweit schon durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der Ärzte- und Apothekerschaft die Belastung des Wassers verringert werden kann. Dabei geht es sowohl um die Einnahme von Arzneimitteln als auch um die Entsorgung von Altmedikamenten. Hier wie dort gibt es Ansatzpunkte, um Umweltbelastungen gering zu halten. Weil dies – neben der Forschung an weitergehenden Reinigungsverfahren für Kläranlagen – europaweit von Interesse ist, wird das Dülmener Projekt im Rahmen des EU-Programms „noPILLS“ gefördert. Der offizielle Startschuss zum Projekt fiel am 15. April 2013.

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/duelmen-lippeverband-bietet-fuehrungen-ueber-die-klaeranlage-an.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=f8c0b5f6d9f3aca2948786a8bea4f8ed

(nach oben)


Braunschweig: Schülerpreis

In diesem Jahr möchten wir zum ersten Mal Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 7 bis 9 die Möglichkeit geben, ihre Ideen zum Thema Umwelt- und Ressourcenschutz im Rahmen des Symposiums einzureichen.
Dieser Schülerpreis ist mit 1.000 € dotiert. Also, mitmachen lohnt sich!

Alle Informationen rund um den Preis und die konkrete Aufgabenstellung unter:
www.re-water-braunschweig.de/schuelerpreis
Einsendeschluss ist der 30. September 2013

Gern helfen wir Ihnen bei Rückfragen weiter:
Nadja Philipp Abwasserverband Tag der offenen Tür
Der Trink- und AbwasserVerband Eisenach-Erbstromtal (TAV) feiert am Samstag, den 28. September 2013, zwanzigjähriges Bestehen der Kläranlage in Stedtfeld.
Anlässlich des Jubiläums lädt der TAV alle Interessierten herzlich ein. Von 10:00 – 16:00 Uhr finden technische Vorführungen und Betriebsführungen auf dem Kläranlagengelände des TAV, Am Frankenstein 1, in 99817 Eisenach / OT Stedtfeld statt

(nach oben)


Bettendorf: Illegale Säureeinleitung in die Kläranlage

Zu einer Einleitung säurehaltiger Abwässer kam es jetzt auf der Kläranlage Bettendorf. Eine Schädigung der biologischen Reinigungsstufe konnte durch das Eingreifen des Betriebspersonals jedoch verhindert werden.
Diese Reinigungsstufe ist das Herzstück der Kläranlage. Hier reinigen Kleinlebewesen das Abwasser. Wird sie geschädigt oder fällt aus, kann die Anlage nicht mehr die geforderte Reinigungsleistung erbringen. Die Organismen reagieren besonders empfindlich auf Säure.
Durch Regenfälle in der davor liegenden Nacht war die Säure zum Glück stark verdünnt. Zusätzlich gaben die Mitarbeiter der Kläranlage dem Abwasser Kalk hinzu, wodurch die Säure neutralisiert wurde. Nach einer Untersuchung des Zulaufs der Kläranlage im Labor des Wasserverbandes Eifel-Rur (WVER), der die Anlage betreibt, handelte es sich vermutlich um Salzsäure. Ebenso konnten hohe Konzentrationen von gelöstem Eisen und Zink nachgewiesen werden. Die Einleitung dauerte etwa anderthalb Stunden an.
Allem Anschein nach handelte es sich bei der Einleitung um eine illegale Entsorgung von Abfallsäure, mit der verzinkte Metallteile behandelt wurden. Im Einzugsgebiet der…mehr:

http://www.wver.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/2013/pm20130717_1_pdf.php

(nach oben)


Anzbach-Laabental: Das Thema „Abwasser“

ist alltäglich gegenwärtig und es trifft jeden Einzelnen von uns. Zu diesem Thema, welches von großer Bedeutung ist, konnten wir die 4. Klasse Volkschule aus Altlengbach am Donnerstag, den 13.6.2013 begrüßen. Begleitet wurden die Schüler von ihrer Lehrerin Alexandra Popp und der Begleitperson Marion Nolz.

Am Programm der Führung standen Videos und Präsentationen, sowie ein Film über die Abwasserreinigung. Der Betriebsleiter Franz W. Groß führte die Kinder durch die Anlage.
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Exkursion war die unerlaubte und unerwünschte Entsorgung von diversen Stoffen und Artikeln über die Kanalisation. Die Schüler wurden aufgeklärt, dass die Entsorgung von Hygieneartikel, Chemikalien, Kosmetika, Hausmüll, Medikamente, Lacke, Farben, Nahrungsmitteln und noch mehr nicht erlaubt sind und enorme Schäden und Kosten verursachen.
Mit einer gesunden Jause wurden die jungen Besucher und ihre Begleitpersonen verabschiedet.

http://www.awv-anzbach-laabental.at/system/web/news.aspx?bezirkonr=0&menuonr=50385879&detailonr=50425129

(nach oben)


WVER: Neue Rechenanlage der Kläranlage  Aachen- Soers

Die bestehende Rechenanlage auf der Kläranlage Soers ist aufgrund ihres Alters und des damit verbundenen Verschleißes erneuerungsbedürftig. Darüber hinaus entspricht die alte Anlage nicht mehr den heutigen Anforderungen an einen sicheren Anlagenbetrieb. Daher hat der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) als Betreiber der Anlage nach Genehmigung seitens der Bezirksregierung Köln jetzt mit dem Neubau einer modernen Rechenanlage begonnen.
In der Rechenanlage einer Kläranlage werden grobe Abwasserinhaltsstoffe (Faserstoffe, Holz, Lumpen, Plastikfolien, etc.), die eigentlich nicht in den Kanal gehören, aus dem Abwasser entfernt.
Hierzu werden Stabrechen eingesetzt, an denen diese Störstoffe hängen
bleiben und automatisiert dem Abwasserstrom entnommen werden. Um ein schnelles Belegen der Rechenstäbe zu vermeiden, sind die neuen Rechen zweistufig ausgeführt. Dies bedeutet, dass eine erste Stabreihe mit Abständen von 3 cm eine Grobreinigung vornimmt. Dahinter schließt sich ein feinerer Stabrechen mit einem Stababstand von 5 mm an.
Um jederzeit einen sicheren Durchfluss zur Kläranlage zu gewährleisten, werden drei parallele Rechenstraßen errichtet, die jeweils 50% des maximalen Abwasseranfalls behandeln können. Hierdurch wird auch beim Ausfall einer Rechenstraße immer noch eine 100%…mehr:

http://www.wver.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/2013/pm20130806_pdf.php

(nach oben)


Warendorf: Kontrolle von Eigenwasseranlagen

Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Jahr ein Ingenieurbüro im Auftrag des Abwasserbetriebes Warendorf im Stadtgebiet Warendorf Grundstücke auf nicht angemeldete Nutzungen von Eigenwasseranlagen (Grundwasserförderung und Regenwassernutzungsanlagen) prüfen, aus denen Wasser im Haus verbraucht wird und somit in die Kanalisation gelangt. Das Ingenieurbüro wird sich als Auftragnehmer des Abwasserbetriebes ausweisen können. Ihm ist der Zutritt zu gewähren.

Durch die Nutzung von Eigenwasser, für das keine Abwassergebühr bezahlt wird, entsteht der Allgemeinheit ein großer Schaden, denn jeder Kubikmeter Abwasser, der in die Kanalisation geleitet und nicht erfasst wird, erhöht im Endeffekt die Entwässerungsgebühr für jeden Einzelnen. Auch in Vergessenheit geratene Eigenwassernutzungen sind ordnungswidrig und unsolidarisch.
Die Überprüfungen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass bei vielen der kontrollierten Grundstücke eine nicht angemeldete Eigenwas-sernutzung und damit eine Abgabenhinterziehung festgestellt werden konnte. Daher wird diese Überprüfung auch in diesem Jahr wieder stattfinden.
Damit niemand eine unangenehme Überraschung erlebt, sollte jeder- insbesondere bei älteren Gebäuden – selber einmal prüfen, ob vielleicht noch aus früheren Zeiten Toiletten, Duschen oder Waschmaschinen mit Eigenwasser betrieben werden.

Wenn jemand bei sich im Haus Eigenwasser nutzt und das bisher nicht angegeben hat, sollte er diese Nutzung umgehend unter der Telefon-Nr. 02581 / 54-1705 beim Abwasserbetrieb anmelden.

(nach oben)


AZV Südholstein: Landesregierung bestätigt der kommunalen Abwasserwirtschaft gute Arbeit

azv sieht neue Herausforderungen im Bereich der Rohstoffrückgewinnung

Die kommunale Abwasserbeseitigung in Schleswig-Holstein erfolgt durchweg auf hohem technischen Niveau: So das Fazit des am Montag vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) veröffentlichten Lageberichts 2012 zur Qualität der Abwasserbeseitigung im Land. Der azv Südholstein sieht sich durch den Bericht in seiner Arbeit bestätigt: „Wir freuen uns, dass das Ministerium die guten Leistungen in der kommunalen Abwasserbeseitigung und die bisherigen Erfolge im Gewässerschutz aufgreift. Als größter Klärwerksbetreiber im Land sehen wir unsere Verantwortung als wichtiger Partner in diesem Bereich“, so Lutz Altenwerth, Vorstand des azv.
Seit 1995 wird der Lagebericht zur Abwasserbeseitigung alle zwei Jahre erstellt. Er dient vor allem als Nachweis gegenüber der Europäischen Kommission, dass Schleswig-Holstein den rechtlichen Anforderungen auf EU-Ebene in Sachen Abwasserbeseitigung gerecht wird. Seit den 90er Jahren hat die EU mehrere Richtlinien erlassen, um europaweit Mindeststandards für die Behandlung kommunaler Abwässer umzusetzen. Mit ca. 32 Mio. Kubikmeter gereinigten Abwassers im Jahr und einer Größe von rund 780.000 Einwohnerwerten für das Klärwerk Hetlingen ist der azv ein wichtiger Akteur der kommunalen Wasserwirtschaft im Norden. Der Einwohnerwert ist die Summe aus der tatsächlichen Zahl der Einwohner im Einzugsgebiet eines Klärwerks sowie der entsprechend umgerechneten Wasserbelastung durch die angeschlossenen Industrie- und Gewerbebetriebe.
In Schleswig-Holstein hat sich schon sehr früh ein Bewusstsein für die Bedeutung der Abwasserreinigung als wichtiger Umweltaufgabe entwickelt. Das hing mit den, vor allem an den Küsten, sichtbaren Folgen der Gewässerbelastung zusammen. So beschloss die Landesregierung aufgrund des Robbensterbens in Nord- und Ostsee schon Ende der 80er Jahre ein Phosphor-Sofortprogramm, an dem sich auch der AZV Pinneberg beteiligte. Die erste Anlage zur Phosphatfällung ging im Klärwerk Hetlingen schon 1988 in Betrieb, weit vor der Festlegung verbindlicher Grenzwerte auf EU-Ebene. Mit der späteren Inbetriebnahme der Anlagen der weitergehenden Abwasserreinigung zur Beseitigung von Stickstoff und Phosphor im Jahr 2002 hat das Klärwerk Hetlingen die gesetzlichen Forderungen schließlich weit vor der gesetzlich festgeschriebenen Frist erfüllt. Die in Schleswig-Holstein heute geltenden Grenzwerte für die Einleitung von Nährstoffen in Fließgewässer sind meist strenger als die von der EU festgelegten. Im Klärwerk Hetlingen wurde 2012 der Stickstoffgehalt des Abwassers um 91,4 Prozent reduziert, der Phosphatanteil sogar um 97,6 Prozent. „Das ist ein exzellentes Ergebnis und Voraussetzung für die Bewahrung natürlicher Gewässer“, so Altenwerth.
Die Gewässer im Einzugsgebiet des azv sind heute weitgehend in einem guten Zustand. Die Wasserwirtschaft steht aber vor neuen Herausforderungen: Angesichts der endlichen Verfügbarkeit fossiler Energieträger und steigender Rohstoffpreise setze sich auch jenseits von Fachkreisen die Erkenntnis immer mehr durch, dass Abwasser und Klärschlamm alles andere als Abfallprodukte sind, so Altenwerth: „In Zukunft werden wir die Frage beantworten müssen, wie sich die im Abwasser enthaltenen Rohstoffe wieder nutzbar machen lassen“. Das gelte vor allem für das Phosphat. Noch gebe es zwar kein wirtschaftliches Verfahren zur Phosphat-Rückgewinnung, aber das könne sich bald ändern. Besonders geeignet erscheine aus heutiger Sicht die Rückgewinnung im Rahmen einer gesonderten Klärschlammverbrennung. „Es gibt schon Überlegungen, mit anderen großen Klärwerksbetreibern gemeinsam eine zentrale Klärschlamm-Verwertungsanlage in Schleswig-Holstein zu etablieren“, so Altenwerth. Noch seien die Pläne aber nicht so weit, außerdem fehle dafür noch die nötige Unterstützung der Politik. Im Klärwerk Hetlingen wird der Klärschlamm zurzeit abtransportiert und beispielsweise in Zementwerken mitverbrannt. „Der Phosphor geht dabei verloren, das ist auf Dauer keine zukunftsfähige Lösung“, so Altenwerth. Stolz ist er hingegen auf die Umsetzung des ersten Pilotprojekts zur Abwasserwärmenutzung in Schleswig-Holstein: Seit September letzten Jahres wird das Gemeindezentrum in Heidgraben mit Wärme aus dem vorbeifließenden Abwasserkanal beheizt.
Auch sonst ist der azv nicht untätig in Sachen Energie: Das Kommunalunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die energiebedingten CO2-Emissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. „Wir werden ab 2014 die gesamte mechanische Reinigungsstufe modernisieren, dabei spielen Energieeffizienz und Klimaschutz eine wichtige Rolle“, so Altenwerth. Aber nicht immer müsse man das Rad neu erfinden, um etwas für den Klimaschutz zu tun: „Zurzeit laufen in unserem Versuchslabor erste Testreihen zur Frage, wie sich durch kleine Veränderungen im Anlagenbetrieb Energie und damit CO2 einsparen lassen, ohne allzu große Kompromisse bei der Reinigungsleistung des Wassers eingehen zu müssen.“ Das seien spannende Abwägungsfragen, die in Zukunft sicher eine immer größere Rolle spielen würden. „In unserer Branche wird es nie langweilig“, ist sich der Klärwerkschef sicher.

(nach oben)


Peine: Starke Regenfälle belasten weiter Kanalnetz und Kläranlagen

Die anhaltend starken Regenfälle seit dem letzten Samstag stellen
die Abwasserentsorgung in einigen Gemeinden vor besondere Herausforderungen:
Die Kanäle können die Wassermassen nicht mehr ableiten, dadurch kommt es zu
Rückstau. Auch die Regenrückhaltebecken und Kläranlagen können diese Mengen
nicht mehr fassen. Und die Wettervorhersage kündigt weitere Regenfälle an. „Höchste
Priorität gilt jetzt dem Schutz der Kläranlagen, um Ihre Funktionstüchtigkeit zu
erhalten. Damit die Reinigung gesichert ist, sobald wieder normale Abwasserkonzentrationen
fließen“, erklärt Sandra Ramdohr, Pressesprecherin des Wasserverbandes
Peine. Eine Gefährdung gehe von dem durch die Regenfälle stark verdünnten
Abwasser nicht aus, das abgeleitet werde, es entspreche in etwa Regenwasser.

Sondermaßnahmen seit dem Wochenende
Bereits seit Samstagnacht sind die Mitarbeiter des Wasserverbands Peine im Dauereinsatz
und steuern die Gegenmaßnahmen. „Die Pumpen des Netzes laufen seitdem auf
Hochtouren. Zudem leiten wir mit zusätzlichen Pumpen das Wasser kontrolliert in Gräben
oder Bäche ab. Auch Saugwagen waren im Einsatz, um den Kanal in einigen Straßenzügen
zu entlasten“, berichtet Ramdohr. Diese Maßnahmen werden eng mit den Landkreisen
abgestimmt.

Schwerpunkte am Wochenende und Wochenanfang waren in der Gemeinde Söhlde,
Algermissen, Edemissen und Hohenhameln. „In Hohenhameln mussten wir auf der
Kläranlage Soßmar Wasser aus der Nachklärung in den Schönungsteich ableiten. Zudem
drohte Wassereintritt die Elektrik zu beschädigen, die für Pumpen und die Sauerstoffzufuhr
unerlässlich ist. Sandsäcke sichern nun das Betriebsgebäude“, berichtet Ramdohr. Mittlerweile
habe sich die Lage auf der Kläranlage in Soßmar etwas entspannt. Dennoch habe das
Kanalnetz weiterhin mit sehr viel mehr Wasser als üblich zu kämpfen. Deshalb müsse noch
kontrolliert abgeschlagen werden. „Alle diese Maßnahmen sind mit dem Landkreis eng
abgestimmt, um die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur so gering wie möglich zu
halten“, so Ramdohr. Anwohner bemerken die Einschränkungen in der Regel erst, wenn das
Abwasser aus der Hausanlage nicht mehr abfließen kann. Dann helfe es, die häusliche
Abwassermenge zu minimieren: Etwa indem ein Waschgang oder ein Vollbad auf einen
anderen Tag verschoben werde.

Angespannte Situation in der Gemeinde Söhlde – Kläranlage Steinbrück wird gesichert
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben starke Regenfälle die Hochwassersituation in
der Gemeinde Söhlde verschärft. In Feldbergen etwa kamen innerhalb einer halben Stunde
rund 60 Liter pro Quadratmeter zusammen. Der gesättigte Boden kann dieses Wasser nicht
mehr aufnehmen, wie man an den Seen auf den Feldern und auch an den hohen
Pegelständen der Bäche und Flüsse deutlich sehen kann. Große Wassermengen strömen
über das Kanalnetz auf die Kläranlage zu. „Damit drohen die Becken überzulaufen. Um das
zu verhindern, pumpt die Feuerwehr am Zulauf und auch an der Nachklärung kontrolliert
Wasser ab. „Neue Regenfälle sind angesagt, damit bleibt die Lage angespannt.“
Kläranlage Steinbrück
Die Fuhse tritt über, Grundwasser ist auf das Kläranlagengelände in Steinbrück geflossen –
in diesem Bereich wird von der Feuerwehr kontrolliert abgepumpt.
Die Feuerwehr…mehr:

http://www.wasserverband.de/wDeutsch/img/PDF_WVPE/PI_I_Hochwasser_Abwassersystem_29Mai2013.pdf

(nach oben)


Jena: Zentrale Kläranlage auf dem Weg zum Energie-Eigenversorger

Die zentrale Kläranlage Jena ist ab dem Jahr 2014 weitestgehend unabhängig von fremderzeugter Energie. Um das zu erreichen, bauen die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und der Zweckverband JenaWasser derzeit einen dritten Faulbehälter auf dem Gelände der Anlage in Jena-Zwätzen. „Damit gehen wir den letzten Schritt auf einem Weg, den wir seit etwa 20 Jahren beschreiten. Energieeffizienz war für uns schon immer ein zentrales Thema“, sagt Abwasserchef Werner Waschina. Die Baumaßnahme wird durch das Umweltinnovationsprogramm „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ vom Bundesministerium für Umwelt mit 600.000 Euro gefördert. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 1,7 Millionen Euro.
Bereits heute ist die zentrale Kläranlage ein Beispiel für umweltfreundliche Energie-Eigenversorgung. Sie deckt ihren Wärmebedarf zu 100 Prozent und den Strombedarf zu 78 Prozent selbst ab. Die dafür benötigte Energie wird durch Verstromung des anfallenden Klärgases aus zwei Faulbehältern mit je 2.000 Kubikmetern Nutzvolumen in zwei Blockheizkraftwerken gewonnen. Dabei fällt Abwärme an, die den Wärmebedarf der Anlage abdeckt. Pro Jahr erzeugen die zwei Faultürme bis zu 2,6 Millionen Kilowattstunden Strom und 2,2 Kilowattstunden Wärme. Der dritte Faulbehälter mit ebenfalls 2.000 Kubikmetern Nutzvolumen wird die Gasausbeute um mehr als 15 Prozent steigern. Um die höheren Gasmengen mit einem verbesserten Wirkungsgrad zu verarbeiten, wird außerdem ein neues Grundlast-Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von etwa 400 Kilowatt gebaut. So wird ab 2014 auch beim Strom 100 Prozent Eigenversorgungsgrad erreicht.
Die zentrale Kläranlage Jena gehört zu den energieeffizientesten Großkläranlagen in Deutschland. Bezogen auf die zu behandelnde Abwasserschmutzfracht hat sie einen sehr niedrigen Energieverbrauchswert. Die Anlage verfügt über eine Reinigungskapazität von 210.000 Einwohnergleichwerten und reinigt das Abwasser der über 100.000 Einwohner Jenas, von 25.000 Studenten und etwa 55.000 Einwohnerwerten der Industrie. Werner Waschina: „Bereits mit der Modernisierung und Erweiterung der zentralen Kläranlage von 1998 bis 2001 konnten wir den Strombezug der zentralen Kläranlage um etwa 60 Prozent senken und mit der Eigen-Energieerzeugung aus Klärgas beginnen. Trotz deutlich gestiegener Schmutzwasserfracht wurde der Stromverbrauch durch technische Maßnahmen von 3,2 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2000 auf derzeit noch 0,6 Millionen Kilowattstunden gesenkt.“

Hintergrund: Zahlen und Fakten zur Baumaßnahme
• Die Baugrube für den dritten Faulbehälter hat einen Durchmesser von fast 18 Metern.
• Über 2.000 Kubikmeter Erde mussten für die Baugrube ausgehoben werden.
• Über zwei Pumpen werden stündlich etwa 90 Kubikmeter Wasser aus der Grube gepumpt, damit sie nicht mit Wasser voll läuft.
• Rund 450 Kubikmeter Beton werden zum Bau des Faulbehälters benötigt.
• Etwa 53 Tonnen Betonstahl zum Bewehren von Bauteilen aus Stahlbeton werden verbaut.

http://www.stadtwerke-jena.de/startseite/unternehmen/aktuell/newsanzeige/hash/1b29eb9956/article/zentrale-klaeranlage-jena-auf-dem-weg-zum-energie-eigenversorger//news-archive/1370037600/2591999/archived/news-category/archiv_stadtwerke.html

(nach oben)


Saar: BDEW-Kundenbarometer Wasser/Abwasser 2013: Bürger sehr zufrieden mit Leistung Ihres Abwasserentsorger

Entsorgungsverband Saar setzt auf moderne Technik und Transparenz
Das kürzlich veröffentlichte „Kundenbarometer Wasser/Abwasser 2013″ des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW)* belegt, dass 77 Prozent der 1.000 bundesweit befragten Privathaushalte mit ihrem Abwasserentsorger zufrieden bzw. höchst zufrieden sind.
Im Saarland ist es der Entsorgungsverband Saar, der in 140 kommunalen Kläranlagen die Abwässer der Saarländerinnen und Saarländer reinigt. Der Bau der EVS-Kläranlagen hat dafür gesorgt, dass sich die Gewässergüte in Bächen und Flüssen in den letzten 20 Jahren immens verbessert hat. Dass das auch wahrgenommen wird, zeigen über das Umfrageergebnis des BDEW hinaus auch die direkten Rückmeldungen der Bürger – beispielsweise im Rahmen der zahlreichen Informationsveranstaltungen, Tagen der offenen Tür etc.
Eigene Umfragen auf den Wertstoff-Zentren des Verbandes kommen zu ähnlich erfreulichen Ergebnissen wie das Kundenbarometer des BDEW für die Abwassersparte: So sind 96 Prozent der befragten Nutzer mit dem Service zufrieden bzw. sehr zufrieden, mit dem Angebot der Wertstoff-Zentren insgesamt rund 94 Prozent.
Alles Wichtige zu den Abwasser- und Entsorgungsanlagen des EVS sowie zu seinem Veranstaltungsangebot gibt es unter www.evs.de.
*Die Umfrage des BDEW wurde Anfang 2013 in Privathaushalten im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Ziel ist es, die Stimmungslage bei den Verbrauchern und die Zufriedenheit der Kunden mit den Leistungen der deutschen Wasserwirtschaft zu ermitteln.

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/presse/pressearchiv/pressemeldung/artikel/bdew-kundenbarometer-wasserabwasser-2013-buerger-sehr-zufrieden-mit-leistung-ihres-abwasserentsorg-1/

(nach oben)


Lübeck (EBL): Erste Bescheide für die Niederschlagswassergebühr wurden an die Grundstückseigentümer versandt

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck kündigen für die nächsten Tage den Versand der Bescheide für die Niederschlagswassergebühr an. Die Grundstückseigentümer oder Berechtigte erhalten die Gebührenbescheide für die Niederschlagswassergebühr direkt von den Entsorgungsbetrieben Lübeck. Insgesamt müssen 35.000 Gebührenbescheide erstellt und verschickt werden. Dieser Vorgang wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die Bearbeitung komplizierter Fälle planen die EBL eine längere Bearbeitungszeit ein. Weitere Informationen, sowie einen Musterbescheid zur Niederschlagsgebühr mit Erläuterungen finden Sie auch auf der Internetseite der Entsorgungsbetriebe Lübeck unter www.entsorgung.luebeck.de (linke Spalte – Aktuelles Einführung der getrennten Entwässerungsgebühr in der Hansestadt Lübeck). Spezielle Rückfragen zu den jeweiligen Grundstücken werden unter der Rufnummer 0800 5533400 (gebührenfrei) von den Mitarbeitern der EBL beantwortet. Die Servicezeiten lauten: Mo. bis Do. 8 bis 17 Uhr und Fr. 8 bis 16 Uhr. Hier noch ein wichtiger Hinweis: Die Schmutzwasser-Gebührenbescheide werden weiterhin mit den Jahresrechnungen der Stadtwerke Lübeck GmbH übersandt.

(nach oben)


Guntersblum: Vorhabensbeschreibung Kläranlage Guntersblum

Der Zweckverband Abwasserentsorgung Rheinhessen betreibt seit 2010 die Kläranlage Guntersblum. Diese hat eine Ausbaugröße von 11.000 EW und ist voll ausgelastet.
Die Reinigungsleistung und Betriebsstabilität sind ganzjährig nicht zufrieden stellend. Zudem ist der Klärschlamm nur teilstabilisiert, was nach der Novellierung der AbfKlärV bei der landwirtschaftlichen Verwertung problematisch sein kann. Die Kläranlage Guntersblum ist während der Kampagne sehr stark mit Weinbauabwässern belastet und hat erhebliche betriebliche Probleme.
Das gereinigte Abwasser wird in den Bechtheimer Kanal eingeleitet. Gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen werden in der wasserrechtlichen Erlaubnis strengere Anforderungen an die Stickstoffelimination gestellt.
Die Kläranlage ist zwingend zu erweitern. Die maschinentechnische Ausstattung und die EMSR-Technik der bestehenden Anlage sind zu ertüchtigen.
In einem 1. Bauabschnitt wurden 2012 folgende Maßnahmen realisiert:
Neubau 2. Kombibecken mit Verteilerbauwerk und Gebläsestation, Abwasser- und Schlammleitungen
Umhausung Rechen
Zusätzlicher Tank für Intensivierung des Bringsystems
Anpassung der P-Fällmittelstation
EMSR-Technik, PLS-System
Im 2. Bauabschnitt 2013 sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
Ertüchtigung der Ausrüstung des bestehenden Kombibeckens (Räumer, Gebläse, Beckeninstallationen, Rücklaufschlammpumpen),
Umbau bestehendes Betriebsgebäude 1 mit Schwarz-/Weiß-Bereichen für Mitarbeiter,
Schlammeindicker,
Abfüllplatz für Fällmittel
sowie Straßen, Wege und Außenanlagen,

Die Kosten für den 2. BA im Jahr 2013 betragen:
1. Rohbauarbeiten 463.000,00 €
2. Maschinentechnische Ausrüstung 200.000,00 €
3. Elektrotechnische Ausrüstung *) 150.000,00 €
4. Ausbau und sonstige Baukosten 181.000,00 €
5. Baunebenkosten,
Sonstige Projektkosten ca. 10% 120.000,00 €
Zwischensumme 1.114.000,00 €
zzgl. Rundung 36.000,00 €
Gesamtsumme 1.150.000,00 €
Die Umsetzung soll bis Herbst 2013 erfolgen

http://www.zweckverband-abwasserentsorgung-rheinhessen.de/de/aktuelles/meldungen/klaeranlage-guntersblum.php

(nach oben)


Gelsenkirchen: Emschergenossenschaft legt neuen Abwasserkanal an Kleiner Emscher

Arbeiten beginnen diesen Sommer und dauern 15 Monate
Gelsenkirchen. Die Emschergenossenschaft baut auf Gelsenkirchener Stadtgebiet den Hüller Bach und die Kleine Emscher um. Dazu werden im Stadtteil Bismarck die heute noch am Pumpwerk ankommenden Abwasserkanäle zukünftig noch vor dem Pumpwerk aufgenommen und über einen neu zu bauenden Abwasserkanal bis zum Hüller Bach abgeleitet. Das Pumpwerk selber wird dann zukünftig nur noch sauberes Grund-und Regenwasser fördern.
Als erste Maßnahme wird auf dem Gelände der Emschergenossenschaft östlich des Pumpwerkes eine Baugrube gebaut. Von dort aus wird der neue Abwasserkanal mit einem Durchmesser von 1,60 Meter im bergmännischen Vortrieb bis zum Hüller Bach vorgepresst. Mit diesen Arbeiten wird in diesem Sommer begonnen. Die Arbeiten dauern zirka 15 Monate.

In einem weiteren Bauabschnitt werden dann die am Pumpwerk ankommenden Kanäle über mehrere neu zu bauende Verbindungsbauwerke, die zum Teil in der Grimbergstraße liegen, an den neuen Abwasserkanal angeschlossen. Diese Arbeiten sind ab der zweiten Hälfte des Jahres 2015 geplant.

Für alle Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit der Baumaßnahme bitten die Emschergenossenschaft die Anwohner um Verständnis.

(nach oben)


Eifel-Rur: Paul Larue erneut Verbandsratsvorsitzender

Am Montag der vergangenen Woche wählte die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Eifel-Rur nach fünf Jahren turnusgemäß einen neuen Ver-bandsrat. Dieser trat heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dabei wurde der Dürener Bürger-meister Paul Larue einstimmig im Amt des Verbands-ratsvorsitzenden bestätigt. Er sitzt dem Gremium bereits seit dem Jahre 2000 vor. Zu seinem Stellvertreter wurde Dr. Stefan Cuypers von der Papierfabrik Schoellers-hammer Heinr. Aug. Söhne GmbH & Co. KG, Düren, bestimmt. Dem Verbandsrat gehören außer dem Vorsitzenden und seinem Stellvertreter noch Dr. Margrethe Schmeer, Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Christoph von den Driesch, Bürgermeister der Stadt Herzogenrath, Bernd Jansen, Bürgermeister der Stadt Hückelhoven, Rolf Seel MdL, Mitglied des Rates der Gemeinde Kreuzau, Axel Wirtz MdL, Mitglied des Rates der Stadt Stolberg, Dr. Ralf Nolten, Mitglied des Kreistages des Kreises Düren, Walter Dautzenberg, Geschäftsführer, WAG Nordeifel mbH, Gero Kronen, Papierfabrik Metsä Tissue GmbH, Kreuzau, als Arbeitnehmervertreter Arno Hoppmann, Udo Stadler und Peter van Helden seitens des WVER und als Gewerkschaftsvertreter Klaus Pallenberg (Komba) und Beate Weber (ver.di).
Der WVER betreut mit dem deutschen Einzugsgebiet der Rur ein Gebiet von ca. 2.100 km² von der Eifel über  Aachen und Düren bis ins Heinsberger Land. Für über eine Million Menschen betreibt er Hochwasserschutz, reinigt häusliche und industrielle Abwässer in 44 Kläranlagen und unterhält sechs Talsperren in der Nordeifel sowie 1.900 km Fließgewässer.

http://www.wver.de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/2013/pm20130624_pdf.php

(nach oben)


Dresden: Hochwasser in Dresden

Erstmalig seit der Inbetriebnahme 2010 arbeitet das Hochwasserpumpwerk Dresden-Johannstadt unter realen Bedingungen. Es fördert 6.000 Liter Mischwasser aus dem Dresdner Abfangkanal in die Elbe und gewährleistet die stabile Entwässerung des Dresdner Ostens und des Zentrums. Zusätzlich läuft das Hochwasserpumpwerk in der Kläranlage Dresden-Kaditz auf Hochtouren (17.000 Liter/s).
In einigen Abschnitten, die überflutet werden können, wurden die Schachtdeckel abgedichtet, um zu verhindern, das Flusswasser in das Kanalnetz eindringt. Solange die Entlastung über die Hochwasserpumpwerke funktioniert, bleiben die Keller in Dresden trocken. Sollte der Pegel weiter steigen, werden in Abwasserpumpwerken die Elektroanlagen demontiert, deren Überflutung droht (u. U. in Niederpoyritz, Pillnitz und Gohlis). Damit bricht in diesen (dann gefluteten) Stadtteilen die Abwasserentsorgung zusammen.
Auf der Kläranlage Kaditz erhöhten die Mitarbeiter der SEDD am 3. Juni 2013 den Elbdamm mit Hilfe einer mobilen Flutwand um 1,20 Meter. Sie dichteten Türen und andere Öffnungen mit Dammbalken ab und schützten wichtige Bauwerke mit Sandsäcken. Auch wurden die Keller einiger Gebäude beräumt. Noch handelt es sich um Vorsichtsmaßnahmen. Die Abwasserreinigung funktioniert weiterhin normal.

http://www.stadtentwaesserung-dresden.de/templates/content_press_article.php?topic=presse&article=331&oldTopic=presse&PHPSESSID=d822c20ac32383ec536e72e9c3c48d8d

(nach oben)


Berlin: Kanalarbeiter leisten Fluthilfe in Sachsen

19 Freiwillige mit neun Autos in Döbeln und Grimma
Zur Hilfe für die von den Überflutungen betroffenen Städte Döbeln und Grimma haben die Berliner Wasserbetriebe heute Morgen 19 Mitarbeiter des Kanalbetriebs mit neun Fahrzeugen nach Sachsen entsandt. Sie helfen dort dabei, die durch Schlamm und Dreck blockierte Kanalisation wieder in Gang zu bringen – eine Grundvoraussetzung für die Aufräumarbeiten nach dem Rückgang des Hochwassers.
Die 19 Mitarbeiter aus Betriebsstellen in Wilmersdorf, Wedding, Marzahn, Ruhleben, Köpenick und Tempelhof haben sich freiwillig für den Einsatz gemeldet. Sie sind mit sechs schweren Hochdruckspülfahrzeugen mit Saugtechnik und Wasserrückgewinnung sowie drei Transportwagen unterwegs.
„Wir haben auf die Hilfsanfragen aus Döbeln und Grimma schnell und gern reagiert“, so Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon, „genauso, wie wir das bereits bei den Hochwasserkatastrophen 1997, 2002 und 2010 an der Oder und an der Elbe getan haben.“
Grimma liegt südöstlich von Leipzig an der Mulde, einem Elbe-Nebenfluss. Döbeln liegt in Mittelsachsen an der Freiberger Mulde.

(nach oben)


Stuttgart: Kinderferienprogramm bei der SES

Wollt ihr wissen, wie Stuttgart unterirdisch aussieht? Nach dem Besuch des Informationszentrums Stadtentwässerung könnt Ihr den Nesenbachkanal und eine Regenwasserbehandlungsanlage besichtigen. Dort bekommt ihr Einblick in das rund 1.700 Kilometer umfassende Kanalnetz.

Bitte festes Schuhwerk, gute Laune und Wissensdurst mitbringen. Bei starkem Regen fällt die Führung aus.

Für Kinder von 10 bis 15 Jahren,
von 14 bis 15 Uhr und von 15 bis 16 Uhr

Anmeldung unter Telefon 216-577 11. Der Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.

Weitere Informationen
http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/kinderferienprogramm-bei-der-ses/

(nach oben)


Peine: Millioneninvestition in Algermissen auf dem Weg

Kläranlagenprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt
Die Vorabstimmung mit den Entscheidern der Gemeinde ist
abgeschlossen, die Entwurfsplanung steht: Am 11. Juni stellte der Wasserverband Peine die
Pläne für die neue Kläranlage interessierten Bürgern in Algermissen vor. „Verlässliche Technik
und flexible Ansätze für zukünftige Weiterentwicklungen sind in diesem Konzept zusammengebracht
worden“, erläutert Michael Wittemann, technischer Leiter des Wasserverbands Peine.
Bei dem anvisierten Investitionsvolumen von rund neun Millionen Euro muss eine europaweite
Ausschreibung erfolgen. „Der Baustart soll noch bis Ende des Jahres erfolgen, bis Herbst 2015
soll die Anlage fertig sein. Der ambitionierte Zeitplan ist auch notwendig, um Fördermittel der
N-Bank zu sichern“, sagt Ingenieur Wittemann.

Neubau in Nähe des Stichkanals
Der Neubau auf der grünen Wiese ist eine besondere Erfahrung. „Das erlebt man in seinem
Berufsleben nicht so häufig. Es werden, wie schon der Grundstückskauf zeigte, viele kleine und
größere Hürden bei einem Projekt dieser Größe zu nehmen sein“, schickt Ingenieur Wittemann
voraus. Umso wichtiger sei es, dabei ein erfahrenes Planungsbüro an der Seite zu haben. „Mit dem
Büro Obermeyer klappt die Zusammenarbeit gut. Das ist sowohl in der jetzigen Abstimmungsphase
mit den Genehmigungsbehörden als auch für die spätere Bauüberwachung sehr wichtig“, so
Wittemann.
Die Abbildungen, die an diesem Abend vorgestellt wurden, geben einen genaueren Einblick in die
Planung: Neben der eigentlichen Kläranlage zur Reinigung des Abwassers sind auch ein neues
Pumpwerk und eine neue Rohrleitung als Zuleitung zur Kläranlage erforderlich. Nach der Reinigung
erfolgt die Ableitung des Wassers in den Vorfluter Alpe. Eine Ableitung in den Mittellandkanal ist nicht
möglich. Das Herzstück der neuen Kläranlage werden die zwei Kombibecken sein, in denen die biologische Reinigung ablaufen wird. Ein Rechen- und Sandfang sind vorgeschaltet, eine Schlammentwässerung und -speicher nachgelagert. „Damit sichern wir die hohen Reinigungsanforderungen moderner Kläranlagen und halten uns beim Schlammmanagement verschiedene Verwertungswege offen“, betont Wittemann angesichts der Diskussion um eine verstärkte Nutzung von Klärschlamm jenseits der landwirtschaftlichen Düngung.

Energie-Effizienz und Einsatz regenerativer Quellen kombiniert
Kläranlagen haben großen Energiebedarf. „Für uns war deshalb klar, dass wir ein besonderes
Augenmerk auf energieeffiziente Technik legen, bei Motoren und Steuerung genauso wie beim
Belüftungs- und Räumersystem. Zudem gehört die Abwärmenutzung bei Kläranlagenmodernisierungen
des Wasserverbands zum Standard“, erklärt Wittemann. „Angesichts der zentralen
Bedeutung der Energieversorgung sollen auf der Kläranlage in Algermissen auch regenerative
Quellen genutzt werden“, betont Bürgermeister Wolfgang Moegerle. Darin seien sich die Gemeindevertreter bei den Konsultationen einig gewesen. „Neben einer Photovoltaikanlage ist die
Nutzung von Erdwärme zum Beheizen eines Gebäudes vorgesehen“, führt Moegerle aus. Eine
Klärgasnutzung würde sich bei dieser Anlagengröße noch nicht rechnen, auch das wurde geprüft.

(nach oben)


Jena: hilft Greiz

Hunderte Thüringer unterstützen Thüringer, um die Schäden des Hochwassers zu beheben. Unter ihnen auch Ralf Thomas und Steffen Schweighöfer, zwei Fachleute aus dem Abwasserbereich des Zweckverbandes JenaWasser. Bereichsleiter Abwasser Werner Waschina berichtet: „Es ist für uns selbstverständlich, dass man dem Nachbarn hilft, wenn er in Not ist. Ich habe in den Medien die schweren Schäden in Greiz gesehen, meine Greizer Fachkollegin des Zweckverbandes „Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung Weiße Elster-Greiz“ angerufen und gefragt, wo wir helfen können. Seit heute (13.6.2013) setzen wir ein hochleistungsfähiges Kanalreinigungsfahrzeug mit Wasserrückgewinnung für eine Woche in Greiz ein.“ Die Schloss- und Residenzstadt im Thüringer Vogtland war hart betroffen von den Fluten der Weißen Elster, die ganze Stadtteile und vor allem auch Abwasseranlagen unter Wasser gesetzt haben. Dutzende von Kanälen müssen von Schlamm und Dreck befreit werden, damit die Abwasserentsorgung der 22.000-Einwohner-Stadt wieder ohne Probleme funktionieren kann. Auch eigene planmäßige Reinigungsarbeiten im Jenaer Abwassernetz werden verschoben. Doch „wir wissen selbst sehr genau, wie gut praktische, schnelle und unbürokratische Hilfe in solchen Notsituationen tut“, betont der Jenaer Abwasser-Chef.

(nach oben)


Hamburg: EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier schlägt Ausnahmeregelung für den Wasserbereich vor.

Pressestatement des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) vom 21.6.2013
EU-Binnenmarktkommissar Barnier hat heute vorgeschlagen, den Wasserbereich aus der Konzessionsrichtlinie auszuklammern. Er folgt damit einer zentralen Forderung des VKU und der kommunalen Spitzenverbände, die wir in den Gesprächen mit Kommission, Parlament und Bundesregierung in den vergangenen Monaten immer wieder erhoben haben.
Die bisherigen Verhandlungen in Brüssel haben gezeigt, dass nur durch diesen Schritt die bewährten Strukturen der kommunalen Wasserwirtschaft im Sinne der Bürgerinnen und Bürger aufrecht erhalten bleiben. Es liegt jetzt insbesondere an den Abgeordneten des Europäischen Parlaments, sich im Interesse der kommunalen Wasserwirtschaft dem Vorschlag Barniers anzuschließen.
Erklärung von EU-Kommissar Michel Barnier unter:

http://www.hamburgwasser.de/news/items/eu-dienstleistungskonzessionsrichtlinie.html

(nach oben)


ARA Grazerfeld: Info Schachtzustandserhebung Gemeinde Pirka

Sehr geehrte BürgerInnen!

Wir möchten Sie darüber informieren, dass die Firma

SOLJOY GmbH, Unterthalstraße 2, 8051 Thal,

im Auftrag des AWV Grazerfeld, in der Gemeinde Pirka, ab der KW 21/2013 Schachtzustandserhebungen durchführt.

Da sich sehr viele Schächte des AWV Grazerfeld auf Privatgrund befinden, ersuchen wir Sie höflich, allen Mitarbeitern der Firma Soljoy Zutritt zu Ihrem Grundstück für die Schachtzustandserhebung zu gewähren. Jede dieser befugten Personen wird natürlich gerne bereits sein, sich auszuweisen.

Wir bitten um Ihre Verständnis.

Im Anhang finden Sie diese Information je Gemeinde zum Herunterladen.

http://www.awvgrazerfeld.at/news

(nach oben)


Dortmund: Emscher-Umbau erhält Gewässerentwicklungspreis

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. würdigt Renaturierung der „Ex-Köttelbecke“
Die Emschergenossenschaft und die Stadt Dortmund haben einen großen Grund zur Freude: Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) hat am Montag den „DWA-Gewässerentwicklungspreis 2013″ für den Umbau der Emscher überreicht. Die ökologische Verbesserung der Emscher wurde dabei als „Meilenstein der Gewässerrenaturierung im dicht besiedelten Raum“ bezeichnet. Emschergenossenschaft und Stadt Dortmund hatten das Projekt gemeinsam bei der DWA eingereicht. Überreicht wurde die Auszeichnung von DWA-Präsident Otto Schaaf an Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, und Dr. Christian Falk, stellvertretender Leiter des Dortmunder Tiefbauamts.

Die Renaturierung des Emscher-Oberlaufs in Dortmund ist ein markanter Meilenstein beim Generationenprojekt Emscher-Umbau. Der von der DWA ausgezeichnete Abschnitt umfasst insgesamt etwa vier Kilometer. Kernabschnitt ist hier die Emscher im Bereich des Zusammenflusses mit dem Hörder Bach (Bereich Faßstraße) – in unmittelbarer Nähe des PHOENIX Sees im städtischen Raum in Dortmund-Hörde.

Die Renaturierung folgte leitbildorientierten Entwicklungszielen: Die Emscher fließt geschwungen und flach eingeschnitten mit naturnahem Sohlsubstrat in einer bis zu 40 m breiten Ersatzaue. Die Verzahnung von Gewässer und Umland ist gegeben, eine eigendynamische Entwicklung weitgehend möglich. Seinen besonderen Wert erfährt der Emscher-Umbau in Hörde durch die gelungene Verbindung ökologischer, wasserwirtschaftlicher und städtebaulicher Elemente. Herausragend seien die Integration einer stadtarchäologisch bedeutsamen Fläche und die Verbindung mit dem PHOENIX See als Freizeit- und Wohnraum.

Der PHOENIX See hat für die Emschergenossenschaft übrigens auch eine wasserwirtschaftlich wichtige Funktion: Im Hochwasserfall dient er der Emscher als Rückhaltebecken – rund 240.000 Kubikmeter Wasser kann er zusätzlich fassen (Normalvolumen: 600.000 Kubikmeter).

Der Oberlauf der Emscher ist seit Anfang 2010 auf einer Strecke von rund 20 Kilometern – von der Quelle in Holzwickede bis zur Emscher-Kläranlage Dortmund-Deusen – abwasserfrei. In weiten Teilen ist das Gewässer am Oberlauf bereits ökologisch verbessert worden. Aktuell laufen noch Renaturierungsarbeiten in Sölde sowie westlich des ehemaligen Hoetgerparks zwischen Hörde und Hombruch.

(nach oben)


Braunschweig: Braunschweiger Rieselfelder

Was haben die Braunschweiger Rieselfelder und der Weißstorch gemeinsam? Eine ganze Menge, wie die Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Grundschule Hohestieg erfahren. Aus Anlass des Tags der Umwelt 2013 am 5. Juni hat die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH die Kinder eingeladen, sich über die Wasserverwertung auf den Braunschweiger Rieselfeldern zu informieren und auf Beobachtungsposten des ersten Weißstorchpaares zu gehen, das seit mehr als 20 Jahren in den Rieselfeldern brütet.
„Die Rieselfelder sind eine Braunschweiger Besonderheit bei der Wasserverwertung und deutschlandweit einmalig“, erläutert Jörg Walther, Leiter des Rieselbetriebs bei der SE|BS. Auf den Rieselfeldern erfährt ein Teil des in der Kläranlage gereinigten Abwassers eine natürliche Nachreinigung durch Versickerung in den bodennahen Schichten. Es gelangt über Dränagen in die zahlreichen Entwässerungsgräben und dann durch den Aue-Oker-Kanal zur Oker. Die Rieselfelder sind ein Feuchtgebiet von überregionaler Bedeutung.“Hier sind durch die kontinuierliche Bewässerung auch in Zeiten geringen Wasseranfalls wertvolle und schutzwürdige Biotope entstanden“, schildert Walther weiter.
In den Braunschweiger Rieselfelder erklärt Georg Fiedler, Weißstorchbeauftragter der Unteren Naturschutzbehörde Braunschweig den Kindern die Lebensweise der Weißstörche: „Der Weißstorch ist ein Zugvogel und lebt in Feuchtgrünland und Flussauen. Um diese Landschaften ist es eng geworden. Daher sind die Rieselfelder für den Weißstorch ein idealer Lebensraum“. Gerade ist Brutzeit. „Ein Storchenpaar bebrütet 32 bis 33 Tage bis zu fünf Eier. Etwa zwei Monate beträgt die Nestlingszeit, in der die Storcheneltern das Futter für die Jungstörche im Kehlsack zum Nest bringen“, erklärt Fiedler. Außerdem werden alljährlich bis zu 30 Störche, die noch nicht brutreif sind, auf den Rieselfeldern gesichtet. „Wir hoffen, dass sich später daraus das eine oder andere Paar bildet, das auch noch zu Rieselfeld-Storcheneltern wird“, schließt Fiedler.

http://www.stadtentwaesserung-braunschweig.de/ueber-uns/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/aktuelles/detailansicht/artikel/tag-der-umwelt-2013-bei-der-sebs/

(nach oben)


Berlin: Die Müritz viermal mit sauberem Wasser gefüllt

Ruhleben: In 50 Jahren drei Milliarden Kubikmeter Abwasser geklärt
Das Berliner Klärwerk Ruhleben hat in den vergangenen 50 Jahren drei Milliarden Kubikmeter gereinigt – das sind drei Billionen Liter (= 1012) bzw. in etwa die vierfache Wassermenge der Müritz, deren Name nicht umsonst „kleines Meer“ bedeutet.
Ruhleben ist mit leichtem Vorsprung vor dem Klärwerk Waßmannsdorf die größte der sechs Berliner Kläranlagen und heute auch die einzige in der Stadt. Im Einzugsgebiet des Werkes leben etwa 1,1 Millionen Menschen. Die anderen fünf Anlagen liegen dem historischen Aufbau der Stadtentwässerung folgend auf ehemaligen Rieselfeldern im Umland.

Weil sich Westberlin aus dieser Abhängigkeit von der DDR befreien wollte, wurde das Klärwerk Ruhleben ab 1957 auf dem Gelände einer Trabrennbahn am Spreeufer gebaut. Aus demselben Grund entstand damals in direkter Nachbarschaft auch die Müllverbrennung der BSR.
Mit den 1963, 1983 und 1993 in Betrieb gegangenen Ausbaustufen, deren Beckenformen sich architektonisch deutlich unterscheiden, arbeiten in Ruhleben im Prinzip drei Großklärwerke auf dem nur 25 Hektar messenden Gelände. Gegenüber 1963 hat sich die Reinigungsmenge auf rund 83 Mio. m³ pro Jahr oder 227.400 m³ am Tag vervierfacht. Das ist gut ein Drittel des Rauminhalts des Olympiastadions.
„Das Klärwerk Ruhleben leistet einen wesentlich Beitrag für die in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbesserte Wasserqualität der Havel bis hin zum Wannsee“, sagt Cornelia Yzer, Berlins Wirtschaftssenatorin.
„Dieses Klärwerk hat immer die Standards der Branche mitbestimmt und war und ist für uns ein Innovationszentrum, mit dem die Fachwelt jeweils zu ihrer Zeit neue Techniken verbindet. Die Reinigungsleistung soll mit dem Ausbau einer vierten Reinigungsstufe weiter gesteigert werden“, sagt Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender der Wasserbetriebe.
Eigenes Klärschlammkraftwerk erzeugt Strom – auch Prince Charles war schon da
Die drei Milliarden Kubikmeter Abwasser sind seit 1963 u. a. von fast 150.000 t Stickstoff, 41.000 t Phosphor – beides sind Nährstoffe, die Algen wachsen lassen – sowie 155.000 t Feststoffen befreit worden. Mit dem angefallenen Klärschlamm wird in der hauseigenen Klärschlammverbrennungsanlage Strom und Wärme erzeugt und damit die Hälfte des Energiebedarfs des Werks von 25 Mio. kWh im Jahr gedeckt.
Das Klärwerk Ruhleben ist auch eine wichtige Umwelt-Bildungsstätte. Werktäglich kann man die Anlage besuchen und dabei den Berliner Wasserkreislauf kennenlernen. Mehrere hunderttausend Berliner, vor allem Schülerinnen und Schüler, unzählige Fachleute aus dem In- und Ausland und auch Prince Charles haben dies bereits getan.

(nach oben)


Leinetal – Kläranlage: Investition in die Zukunft der Region

Sie ist die größte im Verbandsgebiet des Zweckverbands Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) und mittlerweile sogar in der Region: die Kläranlage Leinetal. Gut 20 Jahre nach ihrer Einweihung, stand sie am 27. Mai 2013 nun erneut im Mittelpunkt. Im Beisein des Thüringer Ministers für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Jürgen Reinholz, Landrat Dr. Werner Henning, dem Verbandsvorsitzenden Ottmar Föllmer sowie zahlreicher Gäste fand die offizielle Einweihung der erweiterten und energetisch optimierten Kläranlage statt. Mehr:

http://www.eichsfeldwerke.de/wasser/index.php?rubric=16

(nach oben)


Hetlingen: Klärwerk setzt auf LED

Neue Außenbeleuchtung für das Werksgelände
Am 5. Juni ist Tag der Umwelt. Das diesjährige Motto „Energiewende mitgestalten – Energie clever nutzen!“ hat sich der azv zu Eigen gemacht: Bis zum Herbst 2013 wird die gesamte Beleuchtung auf dem Hetlinger Werksgelände auf energieeffiziente Licht emittierende Dioden, kurz LED, umgestellt. Die Maßnahme ist Teil des Energie- und Klimaschutzkonzeptes des Kommunalunternehmens.
Im Klärwerk wird rund um die Uhr gearbeitet. Klar, dass Anlagen und Straßen auch abends und nachts beleuchtet sein müssen. Bisher sind auf dem Werksgelände 72 Natrium-Dampflampen im Einsatz. „Im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen verbrauchen die Natrium-Dampflampen bereits deutlich weniger Strom. Aber mit den LED können wir den Stromverbrauch nochmal um fast 70 Prozent senken“, sagt Norbert Masch, Projektleiter beim azv.
Die Kosten für Anschaffung und Montage der LED belaufen sich auf circa 40.000 Euro. Ein Viertel der Summe übernimmt das Bundesumweltministerium im Rahmen eines Förder-programms für Klimaschutzprojekte. Denn der Einsatz der LED spart nicht nur Strom, sondern verbessert auch die CO2-Bilanz des Klärwerks: Vor allem die Stromproduktion auf Basis konventioneller Rohstoffe ist für den hohen CO2-Ausstoß in den Industrieländern verant-wortlich. Somit ist jede Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz auch ein Beitrag zum Klimaschutz. „Eine LED hat eine Lebensdauer von etwa 50.000 Stunden. Über diesen Gesamtzeitraum gerechnet, vermeiden wir pro Lampe rund drei Tonnen CO2, also insgesamt 216 Tonnen. Das kann sich schon sehen lassen“, so Masch.
Bis 2050 will der azv die Kernprozesse im Klärwerk CO2- neutral gestalten. Um das zu erreichen, hat das Kommunalunternehmen im vergangenen Jahr einen umfassenden „Energie-Check“ vornehmen lassen. Neben dem Ist-Zustand wurde darin auch erfasst, an welchen Stellen sich auf dem Klärwerk Energie einsparen oder effizienter nutzen lässt. „Das Beispiel zeigt, dass wir das Rad nicht neu erfinden müssen, um etwas für den Klimaschutz zu tun. Es gibt viele kleine Stellschrauben, die richtig justiert viel zur Verbesserung der CO2-Bilanz des Klärwerks beitragen können“, so Lutz Altenwerth, Vorstand des azv.

(nach oben)


Hennef: Hochwertiger Klärschlamm

Die Kläranlage Hennef produziert hochwertigen Klärschlamm! Zu diesem Ergebnis kam die Qualitätssicherung Landbauliche Abfallverwertung (QLA) und zeichnete nun die Stadtbetriebe Hennef mit ihrem Zertifikat aus. Das Zertifikat nahmen Klaus-Peter Barth, Vorstand Stadtbetriebe Hennef AöR, und der Technische Geschäftsführer der Stadtbetriebe Roland Stenzel von Diplom-Ingenieur Thomas Langenohl von der QLA entgegen.
Die QLA ist ein gemeinsames Qualitätssicherungssystem des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA). Dieses freiwillige Qualitätssicherungssystem für Sekundärrohstoffdünger bietet Kläranlagenbetreibern die Möglichkeit, die hohe Qualität des Düngers Klärschlamm zu belegen.
Durch die Zertifizierung wird bekräftigt, dass landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ein sinnvoller Mineraldünger-Ersatz ist. Klärschlamm ist ein sehr wirkungsvolles Düngemittel, das für den Boden wertvollen Humus und Nährstoffe enthält. Hinsichtlich einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist die Nutzung der im Klärschlamm enthaltenden Nährstoffe Stickstoff und vor allem Phosphor von großer Bedeutung, da hierdurch wichtige endliche Ressourcen geschont werden können. Etwa 30 Prozent des gesamten deutschen Phosphorverbrauchs in Mineraldüngern kann durch eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung ersetzt werden.
Die QLA-Zertifizierung ist nicht nur eine Bestätigung für die hochwertige Qualität und sinnvolle Verwertung des Klärschlamms der Kläranlage Hennef, sondern dokumentiert darüber hinaus auch, dass in dieser Anlage die Prozesse von der Abwasserreinigung bis zur Klärschlammverwertung bereits seit Jahren kontinuierlich verbessert worden sind.
Weitere Informationen zur Verwertung von Klärschlamm als Dünger in der Landwirtschaft erteilt Manfred Thome von den Stadtbetrieben Hennef AöR, Telefon: 02242/888 360, E-Mail: Manfred.Thome(at)hennef.de.

http://www.hennef.de/index.php?id=787&tx_ttnews[tt_news]=1362&cHash=b58fc6562d9a8b5ebbfaf62ab140111d

(nach oben)


Detmold: Freiwillige Feuerwehr unterstützt die Aufräumarbeiten in Zeitz

Mit vier Fahrzeugen sind 21 Mitglieder der Detmolder Feuerwehr am vergangenen Freitag Richtung Zeitz aufgebrochen, um die Detmolder Partnerstadt bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser der letzten Tage zu unterstützen. „Ich finde es toll, dass sie unserer Partnerstadt helfen wollen. Vor allem die Menschen vor Ort brauchen jetzt dringend Hilfe“, so Bürgermeister Rainer Heller, der die Delegation an der Detmolder Feuerwache verabschiedete. Am 3. Juni erreichte die „Weißen Elster“ mit 6,52 Metern den höchsten jemals gemessenen Stand. Jetzt fällt der Wasserpegel und die Aufräumarbeiten können beginnen. Die Feuerwehrleute der Detmolder Freiwilligen Feuerwehr hatten deshalb vor allem Pumpen, unter anderem auch eine große vom Städtischen Bauhof dabei. „Diese professionelle und gut ausgerüstete Unterstützung verschafft den Helfern vor Ort einmal eine bitter nötige Atempause“, so Heller. Am Sonntagnachmittag sind die Detmolder dann wieder aus Zeitz abgerückt.
Die Stadt Detmold ist im regelmäßigen Kontakt mit den Zeitzer Kolleginnen und Kollegen. „Wir haben schon viele Hilfsangebote bekommen, die wir in Absprache mit den Verantwortlichen in Zeitz koordinieren“, freut sich Bürgermeister Rainer Heller über die spontane Hilfsbereitschaft für die Partnerstadt. Ansprechpartnerin ist Martina Gurcke vom Team Städtepartnerschaften unter der Telefonnummer 05231 / 977-655.
Aktuelle Informationen zur Hochwasserlage finden Sie auch unter www.zeitz.de.

Weitere Informationen finden Sie hier!
http://www.stadtdetmold.de/2587.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4213&tx_ttnews%5BbackPid%5
D=2586&cHash=b9b560bc6b6b2a56b76b81f9cb54b5a9

(nach oben)


IM FOKUS – Untersuchung der Emscherdeiche mit Geo-Technik

Untersucht wird nach Priorität
Was wissen wir über unsere Deiche? In der Regel gibt es ein so genanntes Deichbuch, in dem grundlegende Daten, Veränderungen, Vorkommnisse verzeichnet sind. Jedoch sind manche Deiche schon älter als 50 Jahre, einige stammen sogar noch aus der Frühzeit der EMSCHERGENOSSENSCHAFT. Vor allem aber sind Deiche in Bergsenkungsgebieten über die Jahrzehnte Belastungen ausgesetzt: Durch die Senkungen, die ja meistens den Anlass zum Deichbau gegeben haben, haben sich auch die Deiche gesenkt, sind erhöht oder erweitert worden. Dass die Deiche an Emscher und Lippe dennoch gut erhalten sind, ist vor allem ein Ergebnis ständiger Inspektionen durch die Betriebsmannschaften während und nach Hochwasser-Ereignissen, bei denen sich beginnende Schäden und Schwachpunkte wesentlich deutlicher zeigen als bei Niedrigwasser. Doch darüber hinaus wächst mit dem Alter der Deiche der Bedarf nach weiter gehender Information über deren Aufbau im Innern.

Seit 2005 führten die Betriebsabteilungen von Fall zu Fall Deichuntersuchungen mit Geo-Radar durch. Seit 2010 werden diese Untersuchungen systematisch im großen Stil fortgesetzt. In 2015 soll das Deichertüchtigungsprogramm für insgesamt 196 km Deiche im Emscher- und Lippegebiet abgeschlossen sein. Zunächst wurden Prioritäten gebildet, wobei 151 Kilometer, darunter die gesamten Flussdeiche an Emscher und Lippe selbst, unter die 1. Priorität fallen. Die dritte und letzte Priorität umfasst Deiche an Nebenläufen mit geringem Schadenspotenzial. Dazu gehören der Beeckbach (Duisburg) der Läppkes Mühlenbach in Oberhausen, der Holzbach in Gelsenkirchen und der Nettebach in Dortmund. Daneben spielten Deichalter und Ausmaß von Senkungseinflüssen bei der Priorisierung eine Rolle.

Das Untersuchungsprogramm
Von 2010 bis heute wurden alle Deichstrecken an der Emscher und an der Seseke untersucht. Zurzeit laufen die Arbeiten am Schwarzbach (Essen/ Gelsenkirchen) sowie an den Lippedeichen in Hamm, Lünen, Haltern-Lippramsdorf und Dorsten. Das Untersuchungsprogramm umfasst zum einen eine konventionelle Bohrkernsondierung. Die Bohrungen haben Durchmesser zwischen 3 und 8 Zentimetern, teilweise wurden aber auch großkalibrige Bohrungen mit 10 bis 20 cm Durchmesser durchgeführt. In der Vergangenheit wurden die Deiche zunächst ergänzend mit Geo-Radar untersucht. Nachdem eine Vergleichsstudie der Bundesanstalt für Materialprüfung veröffentlicht wurde, die für die Fragestellung der Strukturerkundung von Flussdeichen eine Überlegenheit des geo-elektrischen Verfahrens nachweisen konnte, wurde bei den folgenden Untersuchungsabschnitten nur noch mit Geo-Elektrik gearbeitet.
Dabei hat man differenzierte Ergebnisse zur Deichbeschaffenheit gewonnen, bewertet und dokumentiert. Die Bewertung hängt wesentlich davon ab, an welcher Situation der Zustand des Deiches gemessen wird. Der „Lastfall“ eines über längere Zeit andauernden Hochwassers ist für die meisten Deiche günstiger als ein rasch wieder fallendes Hochwasser, bei dem aus dem Innern des Deiches noch Wasser abläuft, während das Hochwasser im Gewässer bereits zurückgegangen ist. In solchen Fällen wirken die stärksten Zugkräfte auf die wasserseitigen Böschungen.

Vor diesem Hintergrund sind Informationen über die konkrete Beschaffenheit von Deichabschnitten für Hochwassereinsätze hilfreich – schon weit unterhalb der Schwelle, wo ein baulicher Sanierungsbedarf bestehen würde. Auch konnte durch die Untersuchungen ermittelt werden, welche Tragkraft die Deichkörper einschließlich der so genannten Bermen, der Absätze auf den wasserseitigen Böschungen, jeweils aufweisen. Dies ist für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten am Deich, der dann auch mit mehr oder minder schweren Fahrzeugen befahren werden muss, von großer Bedeutung.

Pro Meter Deich belaufen sich die Untersuchungskosten auf 20-22 Euro, was sich z. B. für die Emscherdeiche zu einer runden Million Euro summiert. Bedenkt man, welche Schäden bei einem einzigen Deichbruch auftreten könnten, so ist dieses Geld gut angelegt. Da die Deiche „ewig“ bleiben müssen, ist das umfassende Untersuchungsprogramm zum heutigen Zeitpunkt zugleich eine wichtige Informationsgrundlage zum Vergleich mit Untersuchungen in fernerer Zukunft.

Hintergrund: Wie funktionieren Geo-Verfahren?
Geophysikalische Aufschlussverfahren ermöglichen eine Erkundung von Deichen, ohne das Bauwerk zu beschädigen. Eine Methode solcher Verfahren sind geoelektrische Messungen. Mittels ca. 20 cm langer Elektroden wird Strom in den Deich eingespeist und an separaten Sonden gemessen. Über ein bestimmtes Messprogramm, mit zahlreichen Einzelmessungen zur Variation der Messtiefe, und einer bestimmten Software, kann auf die Widerstände unterschiedlicher Bodenarten geschlossen werden. Anhand der Messdifferenzen lassen sich anschließend Schlüsse auf Schichtungen im Untergrund ziehen. Zur Bestimmung der anstehenden Bodenarten und Prüfung von Anomalien erfolgen später Kleinbohrungen. Der Umfang dieser Bohrungen ist jedoch im Vergleich zu herkömmlichen Erkundungen mittels Bohrungen deutlich geringer, da größere Abstände für die Erkundungen gewählt werden können.
Geophysikalische Verfahren finden auch in anderen Bereichen des Baus Anwendung. So werden z.B. Leitungen in Straßen und Hindernisse im Untergrund geortet, oder auch die Lage der Bewehrung in bestehenden Stahlbetonbauteilen erkundet. Weitere geophysikalische Messverfahren sind Elektromagnetik, Georadar und Seismik.

Quelle: EMSCHERGENOSSENSCHAFT

(nach oben)


EMSCHERGENOSSENSCHAFT: Emscher-Umbau ist Motor für Mittelstand

Der Emscher-Umbau ist als eine der größten Baumaßnahmen in Nordrhein-Westfalen ökologisch und ökonomisch nachhaltig. Das Projekt hat viele Aufträge für die heimische Bauwirtschaft gebracht. Allein im Jahr 2011 hat die Emschergenossenschaft 191 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 175 Millionen Euro vergeben, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Jochen Stemplewski auf der Genossenschaftsversammlung Ende 2012. Auftragnehmer waren rund 200 Firmen, überwiegend aus Nordrhein-Westfalen, die sich zum Teil in Arbeitsgemeinschaften oder Konsortien zusammenfanden. 80 Prozent der Aufträge waren kleiner als 1 Million Euro und daher besonders mittelstandfreundlich.
EMSCHERGENOSSENSCHAFT
Abt. Kommunikation/ Veranstaltungen
Kronprinzenstr. 24
45128 Essen

Redaktion
Michael Steinbach
Tel. 0201-104-2521
Fax 0201-104 2826

(nach oben)


EMSCHERGENOSSENSCHAFT: EMSCHERKUNST kommt wieder

Die „EMSCHERKUNST“, eines der großen Highlights des Kulturhauptstadt-Jahres 2010, kommt wieder: Vom 22. Juni bis zum 6. Oktober ist die EMSCHERKUNST 2013 zu sehen. 30 Künstler und Künstlergruppen präsentieren sich entlang der westlichen Emscher mit ihren Objekten. Das westliche Emschergebiet zwischen Gelsenkirchen und Dinslaken ist diesmal der räumliche Schwerpunkt.
EMSCHERGENOSSENSCHAFT
Abt. Kommunikation/ Veranstaltungen
Kronprinzenstr. 24
45128 Essen

Redaktion
Michael Steinbach
Tel. 0201-104-2521
Fax 0201-104 2826

(nach oben)


Wupperverband: zeichnet Hochschulabsolventen aus

Verleihung von drei Preisen für Studienabschlussarbeiten beim 16. Symposium Flussgebietsmanagement

Der Wupperverband hat heute (15.05.2013) im Rahmen seines 16. Symposiums Flussgebietsmanagement in Wuppertal drei Hochschulabsolventen für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Bereits zum 8. Mal würdigt der Verband Studienarbeiten, die wichtige Erkenntnisse für die Wasserwirtschaft im Wuppergebiet erbracht haben.
Den 1. Preis, dotiert mit 1.000 Euro, überreichte Wupperverbands-Vorstand Prof. Bernd Wille an Thomas Znanewitz aus Burscheid. Das Thema seiner Masterarbeit an der Ruhr-Universität Bochum lautete „Auswirkungen der Zugabe von Co-Substraten bei der Faulgasproduktion“.
Im Klärwerk Burg werden seit Mitte 2012 so genannte Co-Substrate, z. B. organische Abfälle, angenommen und im Faulbehälter der Anlage mit behandelt. Dadurch kann die Faulgasproduktion und letztlich die Stromerzeugung im Blockheizkraftwerk des Klärwerks gesteigert und somit ein ökologischer und wirtschaftlicher Vorteil erzielt werden. Im Zuge seiner Masterarbeit entwickelte Thomas Znanewitz ein Messprogramm, erarbeitete Verbesserungsvorschläge, stellte den Faulbehälterbetrieb auf die neuen Verhältnisse ein und überprüfte die Erkenntnisse zum Bau und Betrieb der Annahmestation. Die Untersuchungen trugen maßgeblich zum nun reibungslosen Betrieb der Annahmestation für die Co-Substrate bei.
Der 2. Preis und 800 Euro gingen an Miriam Hachenberg aus Wuppertal für ihre Diplomarbeit an der Hochschule Anhalt zum Thema „Auswirkungen auf Betriebsparameter und Filtrationsleistung einer Flockungsfiltrationsanlage durch Zugabe von Pulveraktivkohle in deren Zulauf“.
Die Untersuchungen von Miriam Hachenberg im Rahmen der Diplomarbeit begleiteten das vom Wupperverband durchgeführte Forschungsprojekt im Klärwerk Buchenhofen zur Entfernung von Spurenstoffen aus dem Abwasser, z. B. Arzneimittelrückständen, durch die Zugabe von Pulveraktivkohle in die Flockungsfiltrationsanlage.
Neben dem Eliminierungsgrad der Spurenstoffe stand bei der Arbeit insbesondere die Untersuchung der Betriebsweise der großtechnischen Versuchsanlage im Vordergrund, z. B. die Frage, ob sich die Betriebsweise der Flockungsfiltrationsanlage durch die Pulveraktivkohlezugabe wesentlich ändert.
Ein Ergebnis der Arbeit war, dass sich das Filtrationsverhalten des Filters zwar verändert, diese Veränderung aber keine Auswirkungen auf den regulären Betrieb hat. Es wurde eine Möglichkeit erarbeitet, die Gesamtanlage mit einer Pulveraktivkohledosierung auszurüsten, und Randbedingungen wurden aufgezeigt, unter denen eine Dosierung realisierbar ist, ohne den Betriebsablauf negativ zu beeinflussen.
Der mit 500 Euro dotierte 3. Preis ging an Jan Philipp Venjakob aus Solingen. Das Thema seiner Bachelorarbeit an der Fachhochschule Düsseldorf lautete „Auswirkung der Co-Substratzugabe auf die Schlammentwässerung“.
Die Bachelorarbeit umfasste einen praktischen Teil mit Versuchen zur Klärschlammentwässerung. Darüber hinaus analysierte Jan Philipp Venjakob die Daten verschiedener Wupperverbandsklärwerke aus den letzten 6 Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass die Co-Substrate die Entwässerbarkeit der Klärschlämme zwar verschlechtern, dies aber mit dem erhöhten Einsatz eines Flockungsmittels kompensiert werden kann. Die Kosten für die erforderlichen zusätzlichen Einsatzstoffe liegen aber weit unter den Gewinnen, die durch die vermehrte Gasproduktion durch Co-Substrate erzielt werden. Die Ergebnisse, die Herr Venjakob in seiner Arbeit darstellen konnte, sind für den Wupperverband sehr wertvoll, da sie der Kosten-Nutzen-Betrachtung für die angestrebte Steigerung der Eigenenergieversorgung der Betriebe durch die Annahme von Co-Substraten dienten.
Abschlussarbeiten für 2014 einreichen
Auch im kommenden Jahr wird der Verband erneut Abschlussarbeiten prämieren. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Arbeiten einen Bezug zum Aufgabenspektrum des Wupperverbandes haben und bereits benotet sind.
Informationen zur Prämierung von Studienabschlussarbeiten sind unter www.wupperverband.de in der Rubrik Über uns / Personal/ Studierende und Absolventen zu finden.

(nach oben)


Eisenach-Erbstromtal: Fördermittel

Die neue Richtlinie zu Förderung von Kleinkläranlagen im Freistaat Thüringen wurde am 25.02.2013 im Thüringer Saatsanzeiger veröffentlicht.
Was wird gefördert?
Entsprechend der neuen Förderrichtlinie werden der Ersatzneubau oder die Nachrüstung von Kleinkläranlagen auf Grundstücken gefördert, die nach dem Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) des Aufgabenträgers (TAV)
• dauerhaft Direkteinleiter bleiben,
• Direkteinleiter sind und nicht innerhalb von 15 Jahren an einen Kanal angeschlossen werden, sofern eine entsprechende Sanierungsanordnung vorliegt,
• Einleiter in eine Teilortskanalisation sind und dauerhaft nicht an eine kommunale Kläranlage angeschlossen werden sollen und der Aufgabenträger (TAV) die Vorreinigung für häusliches Abwasser nach dem Stand der Technik durch Satzung verlangt.
Bei Direkteinleitungen muss der kommunale Aufgabenträger (TAV) für dieses Grundstück von der Abwasserbeseitigungspflicht befreit sein und die zuständige Wasserbehörde muss die Einleitung des Abwassers aus der Kleinkläranlage in ein Gewässer erlaubt haben (wasserrechtliche Erlaubnis).
Das Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) kann beim Aufgabenträger (TAV) eingesehen werden. Für die Einsichtnahme ins Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) sollten Sie vorher einen Termin vereinbaren.
Wer kann eine Förderung erhalten?
• private Bauherren (natürliche Personen als Eigentümer und Erbbauberechtigte eines zu Wohnzwecken genutzten Grundstücks) für grundstückbezogene Kleinkläranlagen, Einzelanlagen – Beantragung von Zuschuss und Darlehen möglich
• sonstige Bauherren (Eigentümer und Erbbauberechtigte von zu gewerblichen Zwecken genutzten Grundstücken, soweit nur das Abwasser vom eigenen Grundstück behandelt werden soll und das Abwasser so beschaffen ist, dass eine Behandlung in einer Kleinkläranlage zulässig ist – nur Beantragung von Zuschuss möglich
Voraussetzung:
• Die Maßnahme darf noch nicht begonnen sein. Der Beginn eines Vorhabens ist der Zeitpunkt der Auftragsvergabe. Planung, Baugrunduntersuchung, Grunderwerb und Herrichten des Grundstückes gelten nicht als Beginn des Vorhabens.
• Eine rückwirkende Förderung für bereits errichtete Anlagen ist nach der neuen Förderrichtlinie nicht mehr möglich.
• Die KKA muss eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik haben – bei Ersatzneubau
• Übereinstimmungserklärung der nachrüstenden Firma bei Nachrüstung einer KKA über die Übereinstimmung der nachgerüsteten Anlage mit den Bestimmungen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung
• Bestätigung der ordnungsgemäßen Errichtung der KKA und der Dichtheit des Baukörpers, für private Anlagen durch ein Protokoll der Erstkontrolle des kommunalen Aufgabenträgers (TAV) der Abwasserbeseitigung,
• Nachweis der Wartung für private Anlagen durch Abschluss eines Wartungsvertrages mit einem für KKA zertifizierten Fachbetrieb zum Zeitpunkt der Erstkontrolle
• Mindestgröße: 4 EW (= Einwohnerwerte)
Wie hoch ist die Förderung?
Zuschuss
Für den Ersatzneubau einer Kleinkläranlage mit biologischer Reinigungsstufe beträgt die Grundförderung für bis zu 4 EW 1.500,00 EUR zuzüglich 150,00 EUR je weiterem EW.
Für die Nachrüstung einer vorhandenen Kleinkläranlage mit einer biologischen Reinigungsstufe beträgt die Grundförderung für bis zu 4 EW 750,00 EUR zuzüglich 75,00 EUR je weiterem EW.
Bei weitergehenden Reinigungsanforderungen wird eine zusätzliche Zuwendung für bis zu 4 EW in Höhe von 300,00 EUR zuzüglich 50,00 EUR je weiterem EW gewährt.
Darlehen

Darlehen sind nur für private Bauherren anstelle des Zuschusses möglich.

Zinsgünstiges Darlehen (bis zur Höhe der tatsächlichen Aufwendungen) zu folgenden Konditionen:
• Darlehenshöchstbetrag 25.000,00 EUR (mindestens jedoch 2.000,00 EUR)
• Darlehenslaufzeit 6 Jahre (ab Tilgungsbeginn)
• Zinssatz 1,99 % p.a. bis auf weiteres nominal über die gesamte Darlehenslaufzeit
• das Darlehen wird in einer Summe vergeben, Teilauszahlungen sind nicht möglich, das Darlehen wird ohne Sicherheiten gewährt
• keine weiteren Gebühren
Wo beantragt man die Fördermittel?
Bei Ihrem Aufgabenträger, dem Trink- und AbwasserVerband Eisenach-Erbstromtal (TAV).

(nach oben)


Braunschweig: „Trinkwasser und Abwasser gehören nicht in den Wettbewerb…“

So lautete die Aussage von Godehard Hennies, Geschäftsführer des Wasserver-bandstages e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt anlässlich der aktuellen Diskussionen zum Richtlinienvorschlag der EU-Kommission, mit dem diese für die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen einheitliche Vergaberegelungen in Europa schaffen möchte. „Wasser ist keine Handelsware, sondern ein wertvolles und emp-findliches Allgemeingut und muss auch entsprechend behandelt werden.“
Dies bedeute, dass Trink- und Abwasser nicht in den Wettbewerb gestellt werden dürfen. „Eine flächendeckende, nachhaltige Wasserversorgung und Abwasserbesei-tigung mit hoher Qualität und Versorgungssicherheit kann auf Dauer nur sicherge-stellt werden, wenn das oberste Ziel der Trinkwasserversorgung und Abwasserbesei-tigung nicht die Gewinnerzielung, sondern das Allgemeinwohl der Bürger ist“, so Hennies weiter. Liberalisierungsbestrebungen seitens der EU oder des Bundes lehne der Wasserverbandstag e.V. daher konsequent ab. Eine aufgezwungene Liberalisie-rung im Sinne der Marktöffnung und somit eine Zentralisierung der Entscheidungs-kompetenzen ist mit dem Selbstverwaltungsrecht der Kommunen nicht zu vereinba-ren und gefährdet das hohe Qualitätsniveau der deutschen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. „Jede Entwicklung, die zu einem weitgehenden Verlust der Einflussnahme der einzelnen Staaten zugunsten der Interessendurchsetzung global operierender Konzerne führt, muss vermieden werden“.
Der Schutz der Ressource Trinkwasser könne somit letztlich nur durch ein öffentlich-rechtliches Unternehmen sichergestellt werden, das im Sinne des Allgemeinwohls, nicht aber für die eigenen Gewinne arbeite. Die Wasserversorgungs- und Abwasser-verbände in Niedersachsen arbeiten grundsätzlich kostendeckend ohne Gewinne und ausschließlich und zuverlässig im Sinne der Bürger.
Auch in der Politik müsse die Priorität der kommunalen Selbstverwaltung immer wie-der deutlich gemacht werden. Der Wasserverbandstag e.V.bergüßt insofern das En-gagement deutscher Abgeordneter, die sich für die kommunalwirtschaftlichen Struk-turen in Deutschland einsetzen. So hat sich der Bundesrat bereits vor knapp einem Jahr eindeutig gegen diese Richtlinie ausgesprochen und eine Herausnahme der Wasserwirtschaft gefordert. Der Bundestag hat diese Haltung im November 2012
durch das Positionspapier der Regierungskoalition „Zukunft für ländliche Räume – Regionale Vielfalt sichern und ausbauen“ nochmals bestätigt. Hierin empfiehlt der Bundestag, bei den Verhandlungen über die europäische Dienstleistungsrichtlinie eine möglichst geringe Regelungsintensität zu wahren, um den Belangen der Was-serversorgung in Deutschland Rechnung zu tragen. Dabei ist laut Empfehlung des Bundestags sicherzustellen, dass die staatliche Organisationshoheit, insbesondere das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen, gewahrt bleibt.
Der WVT bittet die Politik insofern, diese Positionen in den weiteren Beratungen zum Richtlinienentwurf weiterhin vehement zu vertreten.
„Deutschland hat ein hohes Qualitätsniveau bei der Wasserversorgung, das auch von den Bürgern anerkannt ist.“ Dieses hohe Qualitätsniveau setze voraus, dass Un-terschiedlichkeit und örtliche Entscheidungskompetenz respektiert und nicht im Sinne einer Vereinheitlichungsideologie reguliert werde. Die Bürger können durch die Struk-tur der Selbstverwaltung demokratische Regionalentscheidungen beeinflussen und somit auch Verantwortung für die Region übernehmen. Diese Art der Selbstverwal-tung ist Bestandteil des demokratischen Selbstverständnisses. Eine Regulierung würde dazu führen, dass die Trinkwasserversorgung unter reinen Renditegesichts-punkten betrachtet würde. „Die Einsparung von für die Qualität, Versorgungssicher-heit und Nachhaltigkeit unbedingt erforderlichen Investitionen hätte fatale Konse-quenzen“.

Quelle: http://www.abwasserverband-bs.de/wp-content/uploads/2012/11/Presseerklärung-Wasserverbandstag.pdf

(nach oben)


Peine: Zukunftstag 2013

17 Schüler waren Berufen der Wasserwirtschaft auf der Spur
Typisch männlicher Beruf, oder doch für Frauen geeignet?
Auch dieser Frage widmeten sich die 17 Schüler am Zukunftstag beim Wasserverband
Peine. Das Fazit: Die Berufe der Wasserwirtschaft eignen sich für beide Geschlechter.
Es gibt derzeit aber immer noch vor allem bei den umwelttechnischen Berufen eine
deutliche männliche Mehrheit.
Während der Führungen durch das Wasserwerk in Wehnsen und über die Kläranlage in
Edemissen wurden die Umwelttechnischen Berufe des Wasserfachs etwas erlebbarer.
Vorurteile wie „überall auf der Kläranlage riecht es“ wurden schnell ausgeräumt.
Nach der Mittagspause standen der technische sowie kaufmännische Service in der
Hauptverwaltung in Peine auf dem Programm: Vom Wasserzähler über Millioneninvestitionen
bis zum Lageplan gab es eine Übersicht über die verschiedenen Berufe –
immer mit der Chance im Gespräch mit Azubis und erfahrenen Mitarbeitern Details zu
vertiefen.
Wenn auch für Fünft- oder Sechstklässler die Berufswahl noch nicht direkt ansteht, zeigt
der Wasserverband Peine dennoch auch diesen jungen Schülern am Zukunftstag gern die
Anlagen und informiert über Praktika und Ausbildung in der Wasserbranche. 2013 kamen die
jungen Gäste aus 5., 6., 7. und 9. Klassen in Peine, Hohenhameln, Vechelde, Braunschweig
und Lachendorf.
Hier einige Impressionen vom Zukunftstag 2013 unter:

http://www.wasserverband.de/wDeutsch/img/PDF_WVPE/PI_I_Zukunftstag_2013.pdf

(nach oben)


Emschergenossenschaft: Oberhausen – Klärpark Läppkes Mühlenbach wird für drei Wochen gesperrt

Wegen Erdarbeiten auf dem Gelände ab dem 21. Mai – Alte Anlage steht symbolisch für den Emscher-Umbau
Oberhausen. Die Emschergenossenschaft führt vom 21. Mai bis zum 14. Juni Erdarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Kläranlage Läppkes Mühlenbach durch. Die Arbeiten dienen der Erneuerung der elektrotechnischen Anlage. Aus diesem Grund bleibt der Klärpark für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis.
Die Kläranlage „Läppkes Mühlenbach“ wurde 1958 errichtet und war bis 1996 in Betrieb. Mit der Fertigstellung der hochmodernen Großkläranlage Emscher-Mitte in Bottrop wurde sie mehr oder weniger „überflüssig“. Zu ihren Betriebszeiten klärte sie Abwässer von fast 70.000 Menschen aus den Essener Stadtteilen Borbeck und Frintrop. Das Klärbecken fasst heute noch 2260 Kubikmeter bei einem Durchmesser von 40 Metern. Der Faulbehälter hat ein Volumen von 1450 Kubikmetern und ist 20 Meter hoch.

Vor genau zehn Jahren wurde das stillgelegte Gelände aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst und an der Sühlstraße der „Klär-Park Läppkes Mühlenbach“ eröffnet. Diese Weiternutzung steht symbolisch für den Umbau des Emscher-Systems: Aus den alten Hinterhöfen des Reviers werden seine neuen Vorgärten. Die Bauwerke der ehemaligen Kläranlage wurden dabei kreativ in die Parkgestaltung integriert.

(nach oben)


Emschergenossenschaft/Lippeverband: „bio-logisch!“: Emschergenossenschaft und Lippeverband rufen zum Schülerwettbewerb auf

Interessierte Teilnehmer können bis zum 26. Juli Aufgaben lösen und bei Wasserverbänden einreichen
Emscher-Lippe-Region. Die Emschergenossenschaft, der Lippeverband, das Land Nordrhein-Westfalen und der Verband „Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland“ (VBiO) führen aktuell den Schülerwettbewerb „bio-logisch!“ durch. Unter dem Motto „Alles fließt“ sollen Schülerinnen und Schüler wieder mehr für Gewässer in ihrer Umgebung interessiert werden. An diesem Wettbewerb können Kinder und Jugendliche der Klassen 5 bis 10 teilnehmen. Den Teilnehmern werden theoretische und experimentelle Aufgaben gestellt. Die Versuchsberichte müssen bis zum 26. Juli 2013 bei Emschergenossenschaft und Lippeverband eingereicht werden. Alle wichtigen Informationen und Teilnahmebedingungen finden Interessierte auf www.bio-logisch-nrw.de.
Die Emschergenossenschaft hatte bereits Anfang des Jahres Kitas, Kindergärten und Grundschulen zu einem anderen Bildungsprojekt, der „Zauberwelt Wasser“, aufgerufen. Nun erhalten die älteren Schülerinnen und Schuler der Sekundarstufe I ihre Chance.

Der Wettbewerb „bio-logisch!“ existiert seit 2002. Das Land Nordrhein-Westfalen hat den Wettbewerb eingerichtet und führt ihn seither mit wechselnden Partnern durch. 2013 unterstützen die Emschergenossenschaft, der Lippeverband sowie der VBIO den Wettbewerb. Auf die Jahrgangsbesten wartet eine Einladung zu einer viertägigen Schülerakademie. Besonders erfolgreiche Schülerinnen und Schüler werden zu einer Feierstunde eingeladen. Dabei werden Buch- und Sachpreise sowie Urkunden vergeben. In jedem Bezirk werden darüber hinaus engagierte Schülerinnen und Schüler zu einem regionalen Aktionstag eingeladen.

Alle Versuchsberichte müssen bis zum 26. Juli 2013 eingereicht werden bei: Emschergenossenschaft/Lippeverband, Stichwort „bio-logisch!“, Kronprinzenstraße 24, 45128 Essen.

Die Aufgaben
Abhängig davon, in welche Klasse die Schüler gehen, werden unterschiedlich schwere Aufgaben in den Fächern Biologie und Physik gestellt. Es gibt insgesamt sechs Projekte, aufgeteilt auf zwei für Schüler der Klassen 5-7, zwei für Klassen 8-10 und zwei, die von allen Klassen bearbeitet werden können.

Für die Klassen 5 bis 7 wurden folgende Aufgaben vorbereitet: Mit einem Eimer Wasser, einem Schlauch und einer Stoppuhr soll der Verlauf von bestimmten Flüssen nachgebaut und die Geschwindigkeit des Wassers gemessen werden. Eine weitere Aufgabe ist es, ein Erlenblatt zusammenzupressen und mit einem Bleistift einen Rindenabdruck anzufertigen.

Die Aufgaben für die Klassen 8 bis 10 sind ein wenig anspruchsvoller. Die Schüler sollen Erlenblätter mit z.B. Apfelbaumblättern vergleichen. Mit Hilfe eines Mikroskops sollen sie die Häutchen der Ober- und Unterseite der beiden Blätter überprüfen, tabellarisch vergleichen und die Unterschiede erläutern.

Als weitere Aufgabe müssen fünf Flaschen mit Wasserproben mit verschiedenen Zusätzen gemischt und in jeder Flasche ein Objektträger befestigt werden. Diese sollen dann zwei Wochen nach draußen gestellt werden. Anschließend sollen die Objektträger mikroskopiert und die Ergebnisse in Form einer Tabelle dargestellt werden.

Zuletzt gibt es Aufgaben, die von jeder Klassengruppe gemacht werden können. Das sind: das maßstabsgerechte Zeichnen der Höhenverläufe von Flüssen von der Quelle bis zur Mündung.

(nach oben)


Pforte zur Dresdner Unterwelt kehrt zurück

Histiorisches Gebäude hinter der Semperoper ergänzt das Stadtbild.

Seit 2012 steht es auf der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dresden. Die offizielle Bezeichnung lautet: Einstiegs- und Belüftungshäuschen der Dresdner Kanalisation (Am Zwingerteich), Gemarkung Altstadt I, Flurstück 2610/2. Unter den Kollegen der Stadtentwässerung Dresden heißt es kurz und knapp: Einstiegsgebäude Semperoper. Seit Frühjahr 2012 war sein angestammter Platz hinter dem Opernhaus verwaist. Eine mit vier Vorhängeschlössern gesicherte Edelstahlplatte verwehrte seither Unbefugten den Zutritt in die Dresdner „Unterwelt“.
Am 8. Mai 2013 – nach fast einem Jahr – kehrt der runde Holzbau zurück. Es handelt sich um eine Neuanfertigung. Fast vier Monate Arbeitszeit benötigte Jörg Eichler (links, Tischler bei der Stadtentwässerung) für sein Meisterwerk, natürlich nicht am Stück. Immer, wenn es seine Tagesaufgaben zuließen, nahm er Maß vom morschen Original, bestellte Bauteile und fügte eigene Sonderanfertigungen hinzu. Allein das markante Kupferdach von Uwe Pawlak (rechts) kostete 3.000 Euro. Rechnet man Material und Arbeitsleistung zusammen, dann entspricht der Preis für das Prachtstück etwa dem eines Komptaktwagens deutscher Produktion.
Neubau statt Rekonstruktion
Ursprünglich war geplant, das in die Jahre gekommene Gebäude zu erhalten und als Vorbild für eine ähnliche Konstruktion am Böhnischplatz zu verwenden. Doch beim Abbau für den Transport zur Kläranlage fiel es mehr oder weniger zusammen. Unter strenger Aufsicht des Denkmalschutzamtes entstand daher eine perfekte Nachbildung. Quasi als Krönung erhält die Spitze des Kupferdaches die historische Regenschale zur Niederschlagsmessung zurück. So können zum Stadtfest im August wieder hunderte Dresdner stilvoll in die Kanalisation hinabsteigen.

http://www.stadtentwaesserung-dresden.de/templates/content_entry_site_div.php?topic=unsere_anlagen_klaeranlage

(nach oben)


Berlin: Kleinerer Vorstand bei Wasserbetrieben und Berlinwasser

Jörg Simon übernimmt zusätzlich den Technik-Bereich
Der Vorstand der Berliner Wasserbetriebe wird von vier auf drei Mitglieder verkleinert. Die Bereiche Betrieb und Technik werden zukünftig in einem gemeinsamen Ressort zusammengefasst, die Führung übernimmt Vorstandsvorsitzender Jörg Simon.

Dr. Georg Grunwald, seit Anfang 2009 Technischer Vorstand, scheidet zum 31. Mai 2013 aus dem Vorstand der Berliner Wasserbetriebe und aus dem Vorstand der Berlinwasser Holding AG aus. Dies beschlossen die Aufsichtsräte beider Unternehmen in ihren heutigen Sitzungen.
Aufsichtsratsvorsitzende Cornelia Yzer, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung: „Ich freue mich darauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Jörg Simon als Chef der Berliner Wasserbetriebe fortzusetzen.

Die Umbildung des Vorstandes ist Teil der Optimierungsstrategie des Unternehmens. Gleichzeitig danke ich Herrn Dr. Georg Grunwald sehr. Er hat vier Jahre lang den technischen Bereich verantwortet und damit einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens beigesteuert.“

(nach oben)


Stuttgart: Baustellenführung Regenüberlaufbecken Paracelsusstraße in Stuttgart-Plieningen

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Stuttgart SES, Abteilung Entwässerung, lädt am Mittwoch, den 19.06.2013 um 13.30 Uhr zur
2. Baustellenführung durch das im Rohbau fertig gestellte Regenüberlaufbecken Paracelsusstraße in Stuttgart-Plieningen ein.

http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/2-baustellenfuehrung-regenueberlaufbecken-paracelsusstrasse-in-stuttgart-plieningen/

(nach oben)


Neumarkt: Kläranlage soll sich selbst versorgen

– Rund 2,3 Millionen Kilowattstunden verbraucht die Kläranlage Neumarkt jährlich. Ein Teil dieser elektrischen Energie wird über drei Motoren gewonnen, die das Faulgas Methan als Brennstoff benutzen. Doch auch völlige energetische Autarkie scheint möglich, 90 Prozent …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/neumarkt/neumarkter-klaranlage-soll-sich-selbst-versorgen-1.2919810?searched=true

(nach oben)


Fulda: Nachmittag für neue Einblicke in die Unterwelt

Abwasserverband Fulda öffnet großen Stauraumkanal zur Besichtigung
Der im Rahmen des Großprojekts „Kanalerneuerung und -umverlegung in der
Heidelsteinstraße“ errichtete Stauraumkanal steht kurz vor der Inbetriebnahme. Das
imposante und nicht alltägliche Ingenieurbauwerk besteht aus einem
glasfaserverstärkten Kunststoffrohr mit einem Durchmesser von 3 m und einer Länge
von 55 m.
Da der Stauraumkanal derzeit noch begehbar ist und anschließend unter der
Straßenoberfläche verschwindet, soll interessierten Bürgerinnen und Bürgern am
Freitag, den 3. Mai 2013 zwischen 15:00 und 18:00 Uhr
die Möglichkeit gegeben werden, den Stauraumkanal und dessen Anschluss an das
unter dem Bahngelände verlaufende Krätzbachgewölbe zu besichtigen.
Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind erforderlich.
Ausgeschilderte Parkmöglichkeiten bestehen auf dem Gelände des RKH Regionalverkehr Kurhessen
GmbH in der Heidelsteinstraße mit der Zufahrt bis zur Baustelle vom Kreisel Kreuzbergstraße (Möbel
Buhl) aus.

(nach oben)


Fulda: Neuer Stauraumkanal

Abwasserverband Fulda nimmt eindrucksvolles Ingenieurbauwerk in Betrieb
Im Rahmen des Ausbaus der Heidelsteinstraße hat auch der Abwasserverband Fulda
umfangreiche Arbeiten zur Ertüchtigung seines Kanalnetzes ausgeführt. Die aus den 50-ziger
Jahren stammenden Abwasserleitungen im Bereich der Gummiwerke und der Künzeller-/
Michael-Henkel-Straße waren in einem schlechten Bauzustand und hydraulisch überlastet.
Aufgrund ihres Verlaufes über das Bahngelände waren sie darüberhinaus kaum zugänglich und
für den Abwasserverband daher schwer zu unterhalten.
„Wir haben den Straßenausbau genutzt, um die erforderliche Kanalsanierung mit einer
Umorientierung der Kanäle in den öffentlichen Straßenraum zu verbinden. Dieses ist die
Umsetzung einer in die Zukunft gerichteten tragfähigen Planung“, erläuterte die
Verbandsvorsitzende, Fuldas Stadtbaurätin Cornelia Zuschke, bei der öffentlichen
Inbetriebnahme des neuen Stauraumkanals, der das zentrale Bauwerk der umfangreichen
Bauarbeiten ist.
Bei dem Stauraumkanal handelt es sich um einen groß dimensionierten Kanal aus
glasfaserverstärktem Kunststoff mit einem Durchmesser von 3 Metern und einer Länge von 55
Metern. Die großen Abwassermengen bei Regenwetter werden hier mit einem
Speichervolumen von 350 m³ zwischengespeichert und gedrosselt zur Kläranlage
weitergeleitet. Dadurch wird ein Überlaufen der nachfolgenden Kanalisation vermieden. Im
Rahmen des anspruchsvollen und umfangreichen Bauprojektes wurden insgesamt weitere 350
Meter Kanalstrecke mit Durchmessern bis zu 1,4 Metern und 4 großvolumige Schachtbauwerke
errichtet. Aufgrund der großen Verlegetiefe bis zu 7 Metern mussten 200 Meter der
Kanalstrecke mit dem Verfahren des unterirdischen Rohrvortriebes hergestellt werden. Die
Kosten des Kanalbaues belaufen sich auf rd. 2 Mio. €.
Der jetzige Bauabschnitt wird einschließlich Straßenbau bis August fertiggestellt sein. Der
anschließende Lückenschluss bis zur Einmündung der Heidelsteinstraße in die Künzeller
Straße erfolgt bis Jahresende. Aufgrund der günstigen Platzverhältnisse wird in diesem
Abschnitt die Durchfahrbarkeit der Heidelsteinstraße möglich sein. Auch die Beschränkungen
werden deutlich geringer sein.
„Trotz sorgfältiger Planung und großem Einsatz der Baufirmen benötigen solche
Großbaustellen ihre Bauzeit und führen zu Beeinträchtigungen der Anlieger. Ein langer Winter,
schwierigster Baugrund und Vandalismus haben die Bedingungen weiter erschwert“, warb
Cornelia Zuschke um Verständnis bei den anwesenden betroffenen Anliegern.
Da das gesamte Baufeld im Bombenabwurfgebiet des Weltkrieges liegt, mussten im Vorfeld
rund 430 Sondierbohrungen vorgenommen werden und mehrere Verdachtspunkte aufgegraben
werden, um die Kampfmittelfreiheit des Baufeldes zu gewährleisten. Cornelia Zuschke wies in
ihren Ausführungen auch auf die besondere Lage des Stauraumkanals hin, von dem bei
Regenwetter Niederschlagswasser über ein neues Schachtbauwerk in das unter dem
Bahngelände verlaufende Krätzbachgewölbe eingeleitet wird. Das Krätzbachgewölbe steht für
eine der größten Katastrophen der Fuldaer Stadtgeschichte. Hier kamen im Dezember 1944
über 700 schutzsuchende Menschen auf tragische Weise im Bombenkrieg ums Leben.
Bevor die neuen Bauwerke der interessierten Öffentlichkeit für einige Stunden zugänglich
gemacht wurden, erläuterte Diplom-Ingenieur Andreas Gehring von der Bietergemeinschaft
Küllmer und Gehring den anwesenden Gremienvertretern und Anliegern die durchgeführten
Bauarbeiten im Detail.

(nach oben)


EVS: Termin -Inbetriebnahme Kläranlage

13. Juni 2013, 17 Uhr
Offizielle Inbetriebnahme der EVS-Kläranlage Weiten (Am Forsthaus, 66693 Mettlach) nach Sanierung. Mehr:

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/veranstaltungen

(nach oben)


EVS: Termin – Projektvorstellung Kläranlage Ensdorf

4. Juni 2013, 16 Uhr

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/veranstaltungen

(nach oben)


Entsorgungsverband Saar: Bau eines der Regenüberlaufbeckens in Aschbach

Ende Mai beginnt der Entsorgungsverband Saar in Aschbach (Stadt Lebach) mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens. Die 1,5 Millionen Euro teure Maßnahme soll im Sommer 2014 abgeschlossen sein.
Das Regenüberlaufbecken, das – aus Lebach kommend – unmittelbar am Ortseingang von Aschbach errichtet wird, hat ein Stauvolumen von 860 Kubikmetern. Es speichert bei starkem Regen das Mischwasser (Abwasser+ Regenwasser) und gibt es sukzessive über den Hauptsammler an die Kläranlage Bubach – Calmesweiler ab. Das Becken, das in unmittelbarer Nähe der Theel errichtet wird, trägt wesentlich zu deren Entlastung bei, denn es wird hier künftig nur noch bis zur Unschädlichkeit verdünntes Abwasser eingeleitet.
Zur Umsetzung der Baumaßnahme, die über die B 269 angefahren wird, ist es erforderlich eine Zufahrtsstraße anzulegen, die an den bestehenden Fahrbahnrand der B 269 reicht. Der EVS bittet die Bevölkerung um Verständnis dafür, dass diese Baumaßnahme auf Grund der Anbindung an die B 269 nicht ohne Verkehrsbehinderungen vonstatten gehen kann.
Im Sommer wird der EVS die Baumaßnahme den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Projektvorstellung vor Ort erläutern.

(nach oben)


OOWV: ÄNDERUNG DER ENTGELTBERECHNUNG IN DER GEMEINDE LEMWERDER

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband verändert zum 1. Mai 2013 die Grundlagen für die Berechnung des Abwasserentgeltes in der Gemeinde Lemwerder. Für die meisten Kunden bleibt das Entgelt nahezu unverändert. Über die Gründe für die Tarifumstellung hat der OOWV die Gemeinde informiert.Neu eingeführt wird ein Grundpreis in Höhe von 6,25 Euro je wirtschaftliche Einheit, mit dem teilweise die fixen Kosten, insbesondere Abschreibung und Verzinsung, abgedeckt werden. Dafür wird der Mengenpreis je Kubikmeter gesenkt von bisher 2,80 Euro auf 2,17 Euro. Dadurch reduziert sich für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmeter das jährliche Entgelt von 336 auf 335,30 Euro.Für Kunden mit einem Verbrauch unter 120 Kubikmeter Verbrauch ergibt sich eine geringfügige Erhöhung. So müssen künftig bei 90 Kubikmeter Verbrauch statt 252 Euro jährlich 270,30 Euro bezahlt werden. Die Erhöhung ergibt sich aus der Entgeltkalkulation 2013, die für das Gemeindegebiet Lemwerder nach den Vorgaben des Niedersächsischen Kommunalabgaben-Gesetzes erstellt wurde.Im Jahr 2005 hat der OOWV die Abwasserentsorgung von der Gemeinde übernommen, das Entgelt wird jetzt erstmalig an die Kostenentwicklung angeglichen. In Lemwerder gibt es keine eigene Kläranlage, die Abwässer werden von Hanse Wasser Bremen gereinigt, das Abwassernetz jedoch gehört dem OOWV. Seit Übernahme hat der Verband in die Modernisierung des Abwasserkanalsystems 310.000 Euro investiert. Bis Ende 2011 sind für Unterhaltungsmaßnahmen 1,1 Millionen Euro ausgegeben worden.Der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsverband betreibt in seinem Verbandsgebiet von den Ostfriesischen Inseln bis ins südoldenburgische Damme, von der holländischen Grenze bis in den Landkreis Diepholz 46 Kläranlagen. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen arbeitet er ohne Gewinnerzielungsabsicht. Es gibt keine Dividenden für Aktionäre oder sonstige Gewinnausschüttungen. Mehr:

http://www.oowv.de/der-oowv/presse/pressemitteilungen/news-einzelansicht/archiv/2013/april/16/artikel/entgeltanpassung-fuer-die-gemeinde-lemwerder/

(nach oben)


Wupperverband: Chrom im Klärwerk Burg – Verursacher wird ermittelt

Unzulässige Einleitung konnte im Klärwerk frühzeitig erkannt und zwischengespeichert werden

Gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde Remscheid und der Bezirksregierung Düsseldorf ist der Wupperverband einer Firma auf der Spur, die über den Kanal unzulässig eine größere Menge Chrom eingeleitet hat.
Das mit einer hohen Chrom(III)-Konzentration belastete Abwasser gelangte am 16. April 2013 in das Klärwerk Burg in Solingen-Unterburg. Das zufließende Abwasser konnte im Regenüberlaufbecken auf der Kläranlage zwischengespeichert und ein Schaden für das Klärwerk und die Umwelt vermieden werden.
Da es sich nicht um das hochgiftige Chrom(VI) handelte, konnte das zwischengespeicherte Abwasser in kleinen Dosierungen mit in der Kläranlage ohne eine feststellbare Beeinträchtigung der Umwelt gereinigt werden.
Dennoch hat die Chrom-Einleitung Folgen: Die Bezirksregierung als Überwachungsbehörde und die Untere Wasserbehörde Remscheid haben Ermittlungen eingeleitet. Die Bezirksregierung hat vorsorglich bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Wuppertal Strafanzeige erstattet.
Im Kanalnetz haben der Wupperverband und die Remscheider Entsorgungsbetriebe so genannte Sielhautuntersuchungen durchgeführt.
Durch eine spezielle Probennahme in der Sielhaut an der Kanalinnenwand (Biofilm aus Mikroorganismen), ist es möglich, den Ursprungsort der Fehleinleitung einzugrenzen.
Wenn es zu Fehleinleitungen mit erhöhten Schwermetallkonzentrationen kommt, kann dies gravierende Folgen haben. Zum einen kann es zu Beeinträchtigungen der Reinigungsleistung im Klärwerk kommen, zum anderen kann eine Entsorgung des Klärschlamms über den regulären Entsorgungsweg unzulässig werden. Schlimmer noch sind aber die Auswirkungen auf die Umwelt, wenn Schwermetalle hochkonzentriert in Bäche und Flüsse gelangen und sich dort anreichern. Für Menschen sind sie in erhöhten Konzentrationen gesundheitsschädlich oder giftig.
Durch den hohen Standard in der Überwachung der Kläranlagen werden Störungen früh festgestellt, und oftmals kann eine Gefahr für die Umwelt abgewandt werden.
Dennoch ist den Kommunen, Aufsichtsbehörden und dem Wupperverband daran gelegen, dass solche Einleitungen erst gar nicht passieren. Sie bieten beispielsweise den Firmen Beratungen an, wie sie mit ihrem Abwasser umgehen können.
Kommt es dennoch zu Schwermetalleinleitungen, lassen die Unteren Wasserbehörden, die Bezirksregierung und der Wupperverband nichts unversucht, um den Verursacher durch Untersuchungen im Kanalnetz ausfindig zu machen. Firmen, die ihre Vorbehandlungsanlagen nicht korrekt betreiben, gehen ein hohes Risiko ein. Werden sie überführt, so drohen Straf- und Bußgeldverfahren sowie unter Umständen erhebliche Schadensersatzforderungen.

(nach oben)


EVS: Termin -Inbetriebnahme Kläranlage

13. Juni 2013, 17 Uhr
Offizielle Inbetriebnahme der EVS-Kläranlage Weiten (Am Forsthaus, 66693 Mettlach) nach Sanierung. Mehr:

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/veranstaltungen/

(nach oben)


EVS: Projektvorstellung Kläranlage Ensdorf

Termin – am 4. Juni 2013, 16 Uhr

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/veranstaltungen/

(nach oben)


Schönebeck: Neuer Mann für Schönebeck

Marco Feldheim ist seit 1. April Projektverantwortlicher bei der OEWA in der Elbestadt
Die OEWA Wasser und Abwasser GmbH am Standort Schönebeck hat seit dem 1. April 2013 einen neuen Projektverantwortlichen: Marco Feldheim.
Feldheim ist 33 Jahre alt und kommt aus Wegeleben in Sachsen-Anhalt. Er hat Ver- und Entsorger gelernt und später Wasserwirtschaft studiert. Während seines Studiums absolvierte er ein Praktikum bei der OEWA Storkow (Brandenburg). Das Unternehmen begleitete ihn 2008 auch bei seiner Diplomarbeit. 2009 wurde Feldheim als Projektingenieur bei der OEWA in Burg (Sachsen-Anhalt) eingestellt. Zwei Jahre später bekam er die Verantwortung für verschiedene OEWA-Projekte, zum Beispiel in Plau am See (Mecklenburg-Vorpommern), Wagenfeld (Niedersachsen) – und in seiner Heimat Wegeleben. Nun ist er berufsmäßig in Schönebeck, wo die OEWA als Abwasserdienstleister für die Stadt tätig ist, angekommen – und in der Landeshauptstadt zu Hause.
„Ich freue mich darauf, hier in Schönebeck viel Neues kennen zu lernen. Eine neue Tätigkeit ist immer auch eine Herausforderung. In jedem Fall ist meine Aufgabe sehr vielseitig und jeden Tag aufs Neue spannend“, erklärt der neue OEWA-Projektverantwortliche in Schönebeck, Marco Feldheim.
Sein Vorgänger in Schönebeck, Frank Richter, ist nach über vier Jahren an der Elbe in die OEWA-Niederlassung nach Grimma (Sachsen) gewechselt, wo er die Verantwortung für verschiedene Projekte, zum Beispiel für Industrieverträge, übernommen hat.

http://www.oewa.de/presse/pressemitteilungen/einzelansicht/artikel/neuer-mann-fuer-schoenebeck.html

(nach oben)


Peine: Abwasser-Experten aus Niedersachsen tagten in Peine

Über 50 Fachleute diskutierten am 17. April in Peine intensiv über
Abwasserthemen: Von Praxisfragen zu Materialien oder Behandlungsverfahren bis hin
zu Fachvorträgen stand eine beachtliche Bandbreite auf dem Programm des sogenannten
Erfahrungsaustauschs. Aus ganz Niedersachsen und auch aus Schleswig-
Holstein waren die Ingenieure und Techniker zur einmal jährlich stattfindenden
Veranstaltung der Landesgruppe Nord der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,
Abwasser und Abfall (DWA) in die Eulenstadt gekommen.
Stadtentwässerung und Wasserverband organisierten Programm mit
Als lokale Gastgeber in Peine fungierten die Stadtentwässerung und der Wasserverband.
„Wir haben uns gefreut, dass Peine in diesem Jahr als Tagungsort ausgewählt wurde.
Unsere Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren gut und eng zusammen. So war es für uns
selbstverständlich, dass wir diese Sitzung in ‚unserer Stadt‘ auch gemeinsam ausrichten“,
sagen die Organisatoren Oliver Tatge und Michael Wittemann, technische Leiter bei der
Stadtentwässerung und dem Wasserverband.
Sie hatten unter anderem die Fachvorträge des Vormittags koordiniert: Sanierungsstrategien
für Kanalnetze stellte Richard Rohlfing von der PFI Planungsgemeinschaft aus Hannover
vor. Solche Strategien des Büros seien bei der Stadtentwässerung Peine bereits geprüft und
in die Planungen integriert worden, berichtete Tatge über den lokalen Bezug. Im zweiten
Vortrag präsentierte Thorsten Müller von der Hochschule Ostfalia in Wolfenbüttel jüngste
Forschungen und Ansätze zum sogenannten HTC-Verfahren, bei dem Klärschlamm zu
Kohleprodukten weiterverarbeitet wird. Der Wasserverband Peine sieht in diesem Verfahren
eine gute Zukunftschance. „Im ländlichen Raum vor allem dann, wenn mobile Anlagen
entwickelt werden können, so wie es die Ostfalia derzeit plant“, erläuterte Michael
Wittemann. Ingenieur Wittemann engagiert sich auch im Beirat der Ostfalia Hochschule für
den Fachkräftenachwuchs in der Siedlungswasserwirtschaft – der Austausch zwischen
Hochschule, Unternehmen und Dachverbänden wie der DWA liegt ihm auch deshalb
besonders am Herzen.
Erfahrungsaustausch hat sich bewährt
Doch nicht wissenschaftliche Vorträge und die Theorie stehen im Zentrum dieser jährlich
stattfindenden Veranstaltung der DWA Nord, sondern ganz bewusst der praxisbezogene
intensive Austausch. „Deshalb versuchen wir auch bei den Fachvorträgen diesen
Praxisbezug herzustellen, so auch in diesem Jahr hier bei uns in Peine“, betonen Tatge und
Wittemann. Das Motto „Voneinander lernen – gemeinsam noch besser werden“
kennzeichnet die Veranstaltung „Erfahrungsaustausch“ – dieser Ansatz hat sich bewährt.
Dafür sprechen auch die hohen Teilnehmerzahlen Jahr für Jahr. Und so wurde am
Nachmittag praxisnah und intensiv über eingereichte Fragen aus den Unternehmen beraten:
von Materialfragen bis über die Ausstattung von Fräsrobotern oder der Beschaffenheit von
Blähschlamm aus Kläranlagen. „Von den Tipps der Kollegen werden wir alle, und damit
unsere Kunden, langfristig profitieren“, sind sich die Ingenieure sicher.

http://www.wasserverband.de/wDeutsch/img/PDF_WVPE/PI_E_DWA_Erfahrungsaustausch_inPeine_17Apr2013.pdf

(nach oben)


MAINZ: Der Wirtschaftsbetrieb lädt zum Girls- & Boysday

Neben dem Girlsday veranstaltet der Wirtschaftsbetrieb in diesem Jahr erstmals einen Boysday. Einen Tag lang haben Jungs dabei die Möglichkeit in einen Beruf hineinzuschnuppern, der bislang noch überwiegend von Frauen ausgeführt wird. Umgekehrt lernen an diesem Tag die Girls sogenannte „typische Männerjobs“ kennen.Mehr:

http://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/mbat-7cme5y.de.html

(nach oben)


Leipzig: KWL-Kanaleinstieg am 4. Mai 2013 im Stadtzentrum gestartet

Mit der KWL das unterirdische Abwassernetz entdecken

Die Wasserstadt Leipzig hat nicht nur an der Oberfläche Sehenswertes zu bieten. Unter den Straßen von Leipzig befindet sich ein knapp 2.800 Kilometer langes Kanalnetz. Die KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH ermöglicht am Samstag, dem 4. Mai 2013, einen Blick in das weit verzweigte Abwassersystem zu werfen.

Interessierte Besucher können nach Voranmeldung in den über 100 Jahre alten Kanal in der Richard-Wagner-Straße am Halleschen Tor einsteigen und bei Führungen ein 135 Meter langes Teilstück erkunden. Der 3,20 Meter hohe und 2,50 Meter breite Kanal wurde 1910 erbaut und führt parallel am Hotel Astoria vorbei.

Während der Führung durch die Kanalisation erklären fachkundige Spezialisten der KWL die Historie der Leipziger Abwasserentsorgung. Dabei erfahren die Besucher Wissenswertes und Erstaunliches über Größe, Ausdehnung und Nutzung des Leipziger Kanalnetzes. Wie gelangt das Abwasser von den Haushalten zu den Klärwerken? Wie sieht die Abwasserbehandlung aus? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Abwasser werden beantwortet. Die Teilnahme ist kostenlos.

Einsteigen in Leipzigs Unterwelt – Anmeldung erforderlich
Die Führungen finden von 9 bis 16 Uhr jeweils stündlich statt. Jede Gruppe fasst nur eine begrenzte Personenanzahl, sodass eine Voranmeldung unter Telefon 0341 969-2430 erforderlich ist.
Wathose, Schutzanzug, Helm, Gummistiefel in den Größen 39 bis 44, Handschuhe und Sicherheitsgurte werden von der KWL gestellt. Besucher können dicke Socken und eigene Gummistiefel mitbringen.

Aus Sicherheitsgründen müssen alle Teilnehmer mindestens 1,40 Meter groß sein. Kinder bis 12 Jahre können nur in Begleitung ihrer Eltern einsteigen.

(nach oben)


Glattbrugg: Dünger aus der Kläranlage

Mit dem Strippungsverfahren Nährstoffe aus dem Abwasser zurückgewinnen.
Abwasser enthält wertvollen Stickstoff. Ein ausgeklügeltes Verfahren ermöglicht es, diesen Nährstoff aus dem Abwasser zu entfernen und zu einem Dünger zu verarbeiten. Das spart Energie sowie Rohstoffe und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Eine Pilotanlage in Glattbrugg ZH zeigt, dass dies auch in grosstechnischem Massstab funktioniert…mehr:

http://www.eawag.ch/focus/focus6/duenger_klaeranlage_11d.pdf

(nach oben)


EVS: Bauarbeiten zum Anschluss von Karlsbrunn an die Kläranlage Dorf im Warndt beginnen in Kürze

Am 22. April beginnen im Großrosselner Gemeindegebiet die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar zum Anschluss der Ortslage Karlsbrunn an die Abwasserreinigung in der EVS-Kläranlage Dorf im Warndt.
Der EVS investiert in die damit verbundenen baulichen Maßnahmen, die in einem Jahr abgeschlossen sein sollen, rund 2 Millionen Euro.
Die im Jahr 1963 in Betrieb genommene Kläranlage Karlsbrunn ist aufgrund ihres Alters stark sanierungsbedürftig. Nach Prüfung verschiedener Planungsvarianten konnte eindeutig festgestellt werden, dass eine Sanierung der alten Kläranlage deutlich teurer würde als der Bau eines Pumpwerkes, das die Karlsbrunner Abwässer zur Kläranlage Dorf im Warndt befördert.
Das neue Pumpwerk wird auf dem Gelände der alten Karlsbrunner Kläranlage errichtet, die wiederum rückgebaut wird. Vom neuen Pumpwerk werden die Abwässer über eine rund 1.100 Meter lange Druckleitung zur Kläranlage Dorf im Warndt geleitet.
Die Trasse der Druckleitung, die einen Höhenunterschied von 41 Metern überwinden muss, verläuft in der linken Fahrspur der Schlossstraße (von Karlsbrunn aus kommend Richtung Dorf im Warndt). Am Hochpunkt der Druckleitung (gegenüber dem Friedhofsparkplatz) mündet sie in einem Schacht in eine Freispiegelleitung von 465 Metern Länge. Die Freispiegelleitung verläuft im Seitenbereich der Landesstraße 267.
Für die Verlegung der Druckleitung wie auch der Freispiegelleitung ist es erforderlich, die Landesstraße 276 wie auch die Schlossstraße über eine halbseitige Sperrung mit Ampelreglung verkehrstechnisch zu sichern.
Der EVS bittet die Bevölkerung um Verständnis dafür, dass solch umfangreiche Baumaßnahmen nicht ohne Verkehrsbehinderungen und Lärmbelästigungen realisiert werden können.

Fragen zur Baumaßnahme beantwortet die Bauoberleitung des Entsorgungsverbandes Saar, Dipl.-Ing. Christoph Wahlen-Krupp Tel. 0681/5000-287,
e-mail: christoph.wahlen-krupp@evs.de.

(nach oben)


Emscher-Lippe: Gespräche zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft

Das Generationenprojekt „Emscherumbau“ bildet den inhaltlichen Schwerpunkt der Auftaktveranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „Emscher-Lippe- Gespräche“ der Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband. Die Auftaktveranstaltung findet am 9. April 2013 im Wissenschaftspark Gelsenkirchen statt. Zukünftig soll sich die Reihe mit jährlich wechselnden Schwerpunkten mit dem Thema Nachhaltigkeit bei wasserwirtschaftlichen Projekten auseinandersetzen.

www.eglv.de/wasserportal/aktuelles/emscher-lippe-gespraeche/ programm.html  

(nach oben)


Dülmen: Kann bewusster Umgang mit Arznei „Nebenwirkungen“ von Medikamenten im Gewässer senken?

Spurenstoffe-Projekt in Dülmen geht an den Start
Dülmen. Rückstände von über 150 Arzneiwirkstoffen wurden bisher in deutschen Gewässern nachgewiesen, 23 davon auch im Trinkwasser. Wie schädlich solche Stoffe in den gemessenen Konzentrationen für Mensch und Umwelt langfristig sind, lässt sich derzeit noch nicht sicher beurteilen. Als Alternative und Ergänzung zu technischen Lösungen wie zusätzlichen Reinigungsstufen auf Kläranlagen soll mit dem Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur“ in Dülmen – kurz DSADS – ergründet werden, inwieweit eine Sensibilisierung von Bevölkerung sowie Ärzten und Apothekern die Belastung des Wassers mindern kann. Für das vom Land NRW unterstützte Projekt wurde Dülmen im Münsterland als Modellstadt ausgewählt.

Bei der heutigen Auftaktveranstaltung mit einem Bürgerforum wurden Ziele, Hintergründe und Zeitplan des Projektes vorgestellt.

„Die Belastung des Wassers durch Rückstände von Arzneiwirkstoffen steht seit einigen Jahren im Zentrum der Umweltforschung“, so Professor Klaus Kümmerer vom renommierten Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie (INUC), „Eine akute Gefahr stellen diese Stoffe für den Menschen nicht dar. Ob sie langfristig die Gesundheit beeinträchtigen könnten ist derzeit nicht völlig auszuschließen. Wirkungen auf Fische sind jedoch nachgewiesen. Deshalb sollten wir alle Möglichkeiten nutzen, diese Stoffe vom Wasserkreislauf fernzuhalten, zumal zu erwarten ist, dass der Arzneimittelverbrauch in der Zukunft zunehmen wird.“

„Wir setzen uns aktiv und konkret mit technischen Lösungen zur Eliminiation von Spurenstoffen im Wasser auseinander – beispielsweise mit Versuchsanlagen auf unseren Kläranlagen in Hünxe und Bad-Sassendorf sowie mit einer Pilotanlage am Marienhospital in Gelsenkirchen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Lippeverbandes, Dr. Jochen Stemplewski, „aber bisher gibt es keinen vollständigen Abbau solcher Stoffen mit weitergehenden Abwasserreinigungstechniken. Eine Beseitigung der Rückstände erst in Kläranlagen – sozusagen „end of pipe“ – ist auch sicher nicht der Weisheit letzter Schluss! Im Dülmener Projekt wollen wir mit einem ganzheitlichen Ansatz in Kooperation mit Apothekern und Medizinern, durch eine Informationskampagne und Bildungsarbeit in Schulen nachhaltige Verhaltensänderungen beim Umgang mit Medikamenten bewirken“.

Dülmens Bürgermeisterin Lisa Stremlau freut sich, dass das Projekt in Dülmen stattfindet: „Wir können nur davon profitieren, denn wir erweitern unser Wissen. Wenn alle schließlich bewusster mit Medikamenten umgehen, schützen wir die Umwelt, unser Trinkwasser und auf diesem Wege natürlich auch unsere Gesundheit.“

Im „DSADS“-Projekt sollen über gezielte Informationen Verhaltensänderungen bei der Verordnung, Einnahme und Entsorgung von Medikamenten bewirkt werden, um Umweltbelastungen im Wasser zu senken. Das INUC-Institut als Projektpartner quantifiziert und analysiert die Gesamtmenge der Arzneimittel, die in das Dülmener Abwasser gelangen. Der Lippeverband misst an seiner Dülmener Kläranlage die Konzentrationen zum Beispiel von Diclofenac und Ibuprofen, von Antibiotika, Antiepileptika, Wirkstoffen gegen Bluthochdruck und Röntgenkontrastmitteln und vergleicht die Werte im Zeitverlauf.

Zusätzlich will der Lippeverband im kommenden Jahr auf seiner Dülmener Kläranlage eine Aktivkohle-Stufe installieren und auf ihre Wirkung testen. Diese Behandlung des Abwassers ist eins von mehreren Verfahren, um Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände aus dem Abwasser zu eliminieren. Allerdings sind alle bisher bekannten Techniken nur bedingt tauglich, um das Spurenstoff-Problem in unseren Gewässern zu lösen.

Zum Abschluss Ende 2014 wird das Sozialforschungsinstitut RISP nochmals eine Umfrage bei Dülmener Haushalten durchführen, um festzustellen, ob sich gegenüber einer Vorab-Befragung im Februar 2013 Veränderungen im Umgang mit Arzneimitteln zeigen.

Gefördert vom Land NRW und der EU

Das Projekt „Den Spurenstoffen auf der Spur in Dülmen“ ist Teil eines umfassenderen EU-Projektes mit dem Titel „noPILLS in water“, mit dem sowohl technische Innovationen als auch soziale Faktoren erforscht werden. Das Dülmener Projekt wird getragen vom Land NRW, der Stadt Dülmen und dem LIPPEVERBAND und ist auf zwei Jahre angelegt. Die Förderung teilen sich das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKULNV) und die Europäische Union mit dem INTERREG-IV-B-Programm.

Der Lippeverband arbeitet mit kompetenten Partnern zusammen:
• Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie (INUC) der Leuphana Universität Lüneburg
• Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), Duisburg
• Keep it balanced (kib), Berlin
• Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt

Weitere Informationen
www.DSADS.de und
www.no-pills.eu

(nach oben)


DRESDEN: Lange Nacht der Industrie

Besichtigen Sie die Kläranlage Dresden-Kaditz im Rahmen der Langen Nacht der Industrie. Während unserer Tour erleben Sie, welche mechanischen, chemischen und biologischen Reinigungsstufen aus brauner Brühe wieder klares Wasser machen.
Anschließend besichtigen Sie die neue Schlammbehandlungsanlage mit den beiden markanten Fauleiern direkt an der Autobahn A4.
Sollten die technischen Voraussetzungen stimmen, werden wir mit Ihnen auf die Brücke in 35 Meter Höhe hinauffahren. Von dort können Sie einen einzigartigen Ausblick genießen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Anmeldung und weitere Informationen finden Sie hier: http://www.langenachtderindustrie.de/standorte/dresden/touren.html

(nach oben)


BERLIN: Gewässerschutz und Klimaschutz – ein Widerspruch?

Berliner Forscher haben energie- und kosteneffiziente Verfahren zur weiteren Verbesserung der Klärwerke untersucht
Gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sollen die Oberflächengewässer durch geeignete Maßnahmen spätestens im Jahr 2027 in einen guten ökologischen und chemischen Zustand gebracht werden. Hierzu sind u. a. auch technische Erweiterungen der Berliner Klärwerke erforderlich.
Die Reinigungsleistung der Berliner Klärwerke wurde in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Sie entfernen gut 96 Prozent der im Abwasser enthaltenen Stoffe. Dennoch ist der Eintrag von Nährstoffen – Stickstoff und Phosphor -, die gerade im Sommer das Algenwachstum in den sehr langsam fließenden Berliner Gewässern beschleunigen, immer noch zu hoch, um die anspruchsvollen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen.
Der Bau von weiteren Reinigungsstufen in den Klärwerken kann hier Abhilfe schaffen und dazu beitragen, dass der geforderte gute ökologische Zustand erreicht werden kann. Die Krux dabei: mehr Technik erhöht zwar die Reinigungsleistung, aber auch Kosten und Energieaufwand. Letztendlich muss eine verbesserte Gewässerqualität mit einer Erhöhung des Ausstoßes von Luftschadstoffen bezahlt werden.
Dieser Zielkonflikt war Auslöser für das vor drei Jahren gestartete und jetzt abgeschlossene Demonstrationsvorhaben OXERAM. Mehrere vielversprechende Verfahren, die alle zur Senkung des Problemstoffs Phosphor bis in den Bereich von 50 bis 120 Mikrogramm pro Liter Kläranlagenablauf geeignet schienen, wurden unter realen Betriebsbedingungen untersucht.
Das Kompetenzzentrum Wasser Berlin führte hierbei die Pilotstudien zur Mikrosiebung und der Membranfiltration durch. Parallel dazu wurden in einem Projekt der Berliner Wasserbetriebe mit Sand und Anthrazit gefüllte Raumfilter untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Mikrosiebung und Raumfiltration hinsichtlich Kosten sowie CO2-Fußabdruck pro Menge entfernten Phosphors am besten abschneiden.
Die Resultate des Vorhabens OXERAM werden der Fachwelt im Rahmen eines Workshops am 12. April 2013, 10:00 bis 15:00 Uhr, vorgestellt.
Das dreijährige Vorhaben hatte ein Gesamtvolumen von 2,6 Mio. Euro und wurde durch die europäische Union und das Land Berlin im Rahmen des Berliner Umweltentlastungsprogramms (UEP-II) sowie durch die Berliner Wasserbetriebe und Veolia als Sponsoren finanziert.
Veranstaltungsort: VKU Forum, Invalidenstraße 91, 10115 Berlin
Medien sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Kompetente Gesprächspartner vermitteln wir gerne. Das Programm können Sie hier von der KWB-Website herunterladen.

http://www.bwb.de/content/language1/html/299_10631.php

(nach oben)


Obere Rotach: Regenwasserbehandlung für den AZV „Obere Rotach“

WI wurde mit der Erneuerung der technischen Ausrüstung von 11 Stauraumkanälen einschließlich der Fernwirktechnik beauftragt.

Die Modernisierung umfasst die komplette Elektrotechnik, den Einbau teilgefüllter Durchflussmessungen (MID), den Ersatz aller Armaturen mit der dazugehörigen Verrohrung sowie die fernwirktechnische Anbindung an die Verbandskläranlage (13.200 E) in Wilhelmsdorf. Bei Gesamtkosten von circa 720 T€ erfolgt die Umsetzung der Maßnahme abschnittsweise in den Jahren 2013 und 2014…mehr:

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=97

(nach oben)


KÖLN: StEB-Know-how auf europäischer Ebene gefragt

Dipl.-Ing. Heinz Brandenburg Fachexperte in der Strategic Coordination Group

Dipl.-Ing. Heinz Brandenburg, Hauptabteilungsleiter Betrieb Klärwerke und Netze bei den StEB, wurde vom Rat der Gemeinden und Regionen Europas (Council of European Municipalies and Regions, kurz CEMR) als Fachexperte in die Strategic Coordination Group (SCG) entsandt. Die SCG ist ein Fachgremium auf EU-Ebene zur Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserrahmenrichtlinie.

Das Gremium unter Leitung der EU-Kommission besteht aus Fachvertretern der 27 Mitgliedsstaaten sowie weiterer nichtstaatlicher Organisationen (wie CEMR).

Die SCG hat die Aufgabe den Umsetzungsprozess der Wasserrahmenrichtlinie zu begleiten und im Rahmen des „Water Blue Print“ die strategische Weiterentwicklung der Europäischen Wasserpolitik voranzubringen. Eine der wesentlichen Aufgaben der SCG ist es, die relevanten Fragestellungen für die Europäische Wasserpolitik zu definieren, in die hierfür bestehenden Arbeitsgruppen einzuspielen und diese zu koordinieren.

(nach oben)


Frankfurt/Oder: FWA informiert: Kanalsanierung im Hansaviertel

Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA) wird in
diesem Jahr im Stadtgebiet Hansaviertel umfangreiche Kanalsanierungsmaßnahmen
an den vorhandenen Mischwasser- und
Schmutzwasserkanälen durchführen.
Im Ergebnis der Auswertung der in 2010 durchgeführten TV-Untersuchung
ergab sich ein dringender Sanierungsbedarf für einige Kanalabschnitte und
die dazugehörenden Schachtbauwerke. Die Haltungen sind überwiegend
durch Undichtigkeit, Inkrustation, Wurzeleinwuchs, Scherbenbildung und
nicht fachgerechte Stutzenanbindungen gekennzeichnet. Bei den Schächten
wurden Schädigungen, wie Korrosion, defekte Gerinne/Bankette,
Undichtigkeiten, korrodierte Steigeisen, ausgebrochene Schachtringfugen
und nicht fachgerechte Schachtabdeckungen festgestellt.
Diese Sanierungsmaßname wird über das Förderprogramm EFRE in Höhe
von 55 % der zuwendungsfähigen Kosten für die Sanierung von
Schmutzwasserkanälen mitfinanziert.
Sanierungsumfang:
ca. 2.440 m geschlossene Kanalsanierung DN 200 – 1100
ca. 17 m offene Kanalsanierung DN 200
Sanierungskosten: ca. 740,0 T€ (brutto)
Das Bauvorhaben umfasst – Bergstraße,
– Prager Straße,
– Sonnensteig,
– Witebsker Straße,
– Warschauer Straße,
– Moskauer Straße,
– Finkensteig,
– Hamburger Straße,
– Seelower Kehre und
– Hansastraße.
Geplant ist beginnend von Mitte März bis Ende September in grabenloser
Bauweise bzw. wenn erforderliche, kleinere Abschnitte in offener Bauweise
und an schadhaften Schachtbauwerken Reparaturen vorzunehmen.
Der erste Arbeitsschritt beinhaltet die Reinigung und Kamerabefahrung aller
zu sanierenden Abschnitte. Eingewachsene Wurzeln oder Ablagerungen
werden maschinell entfernt.
Erst danach kann der Inliner (Schlauchliner) in den Kanal eingezogen
werden.
Nach Aushärtung des Inliners ist dieser statisch stabil und die Hausanschlüsse
werden wieder geöffnet.
Die Schachtbauwerke, die sich etwa in einem Abstand von 30-60 Meter auf
den Leitungen befinden werden im Zuge dieser Arbeiten ebenfalls
umfassend saniert.
Danach wird der Schacht mittels Spezialmörtel beschichtet. Teilweise
müssen die Schachtabdeckungen erneuert oder die Schachtköpfe an die
vorhandenen Geländehöhen angepasst werden.
Aus diesen vielseitigen, technologischen Einzelmaßnahmen ist es
notwendig, dass oftmals Arbeiten an einem Schachtbauwerk von
verschiedenen Gewerken in größeren Zeitabständen durchgeführt werden.
Über den Zeitpunkt des Inliner-Einzuges werden alle Anlieger zeitnah durch
das beauftragte Unternehmen informiert.
Eine erneute Kamerabefahrung dokumentiert den Abschluss der
Sanierungsarbeiten.
Die Beeinträchtigung der Anwohner ist bei diesem angewandten Verfahren
auf ein Minimum beschränkt.
Dieses Sanierungsverfahren ist nur möglich, solange die Kanäle statisch in
Ordnung sind. Bei Zerstörungen des Altrohres oder Lageverschiebungen ist
eine Auswechslung nur in offener Bauweise möglich.

(nach oben)


Emschergenossenschaft: Emscher-Umbau mit Gewässerentwicklungspreis ausgezeichnet worden – Weltwassertag

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. würdigt Renaturierung der „Ex-Köttelbecke“
Dortmund. Die Emschergenossenschaft und die Stadt Dortmund haben am heutigen Weltwassertag einen großen Grund zur Freude: Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) hat den Umbau der Emscher in Dortmund mit dem Gewässerentwicklungspreis 2013 ausgezeichnet. Die Jury bezeichnete die ökologische Verbesserung der Emscher als „Meilenstein der Gewässerrenaturierung im dicht besiedelten Raum“. Emschergenossenschaft und Stadt Dortmund hatten das Projekt gemeinsam bei der DWA eingereicht.
„Diese Auszeichnung ist eine ganz besondere Würdigung unserer Arbeit, über die wir uns sehr freuen. Als wir vor über 20 Jahren die Pläne für den Emscher-Umbau vorgestellt haben, wurden wir ja teilweise noch belächelt für das Vorhaben, den Abwasserlauf Emscher in ein naturnahes Gewässer zu verwandeln. Der Gewässerentwicklungspreis der DWA beweist nun, dass aus dem einstigen Hinterhof des Reviers längst sein neuer Vorgarten geworden ist“, erklärt Dr. Jochen Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Dr. Christian Falk, stellvertretender Leiter des Dortmunder Tiefbauamtes, nimmt die Auszeichnung ebenfalls mit großer Freude auf. „Sie zeigt, wie auch überregional die gewaltigen wasserwirtschaftlichen Veränderungen in Dortmund mit ihren Folgen für das Stadtbild, Natur- und Lebensqualität gewürdigt werden. Besonders freue ich mich, dass auch das Gemeinschaftsprojekt PHOENIX See von DSW21, Emschergenossenschaft und Stadt Dortmund einen Beitrag leisten konnte“, so Dr. Falk.

Die Renaturierung des Emscher-Oberlaufs in Dortmund ist ein markanter Meilenstein beim Generationenprojekt Emscher-Umbau. Der nun von der DWA ausgezeichnete Abschnitt umfasst insgesamt etwa vier Kilometer. Kernabschnitt ist hier die Emscher im Bereich des Zusammenflusses mit dem Hörder Bach (Bereich Faßstraße) – in unmittelbarer Nähe des PHOENIX Sees im städtischen Raum in Dortmund-Hörde.

Die Renaturierung, so heißt es in der Begründung der DWA, folgte leitbildorientierten Entwicklungszielen: „Die Emscher fließt geschwungen und flach eingeschnitten mit naturnahem Sohlsubstrat in einer bis zu 40 m breiten Ersatzaue. Die Verzahnung von Gewässer und Umland ist gegeben, eine eigendynamische Entwicklung weitgehend möglich.“

Seinen besonderen Wert erfährt der Emscher-Umbau in Hörde durch „die gelungene Verbindung ökologischer, wasserwirtschaftlicher und städtebaulicher Elemente“. Herausragend seien die Integration einer stadtarchäologisch bedeutsamen Fläche und die Verbindung mit dem PHOENIX See als Freizeit- und Wohnraum.

Der Oberlauf der Emscher ist seit Anfang 2010 auf einer Strecke von rund 20 Kilometern – von der Quelle in Holzwickede bis zur Emscher-Kläranlage Dortmund-Deusen – abwasserfrei. In weiten Teilen ist das Gewässer am Oberlauf bereits ökologisch verbessert worden. Aktuell laufen noch Renaturierungsarbeiten in Sölde sowie westlich des ehemaligen Hoetgerparks zwischen Hörde und Hombruch.

(nach oben)


Dülmen: Gewässerbelastung durch Medikamente ist vielen Menschen bewusst und dennoch „weit weg“

Erste Ergebnisse einer Haushaltsbefragung in Dülmen zum Umgang mit Medikamenten
Dülmen. Ein großer Teil der Dülmener Bürgerinnen und Bürger ist über die Belastung unserer Gewässer durch Medikamentenrückstände besorgt. Dies geht aus einer Befragung von 400 Haushalten in Dülmen hervor, die das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) Anfang Februar in Dülmen durchgeführt hat.
Demnach ist rund zwei Dritteln der Befragten die Belastung von Gewässern durch Medikamentenreste generell bekannt. Von diesen Personen schätzen 81 Prozent den Umfang der Gewässerbelastung als mittlere, große oder sehr große Gefährdung ein. Dass auch speziell die Lippe und ihre Nebenflüsse belastet sind, wissen dagegen nur 18 Prozent derjenigen, denen das Problem als solches bekannt ist.
Fast alle Befragten – rund 96 Prozent – sehen die Gewässer der Region wie Lippe, Tiberbach und Halterner See als wichtigen Naturraum an, der den folgenden Generationen in einem guten Zustand erhalten werden sollte. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass über die Hälfte der hiesigen Bürger diese Gewässer mit ihren Freizeit-, Erholungs- und Sportmöglichkeiten als wichtig oder sehr wichtig für sich und für ihre Familien betrachtet.
Die Befragung des RISP ist im Vorlauf zu einem Projekt erfolgt, das Dülmen für die beiden kommenden Jahre in den Fokus der Wissenschaft rücken wird: Im Rahmen des EU-Projektes „noPILLS“ will der Lippeverband zusammen mit kompetenten Partnern auf den Gebieten Pharmakologie und Sozialforschung ausloten, inwieweit bereits eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Problem der zunehmenden Medikamentenfracht im Wasser Wirkung zeigt. Dabei werden die Dülmener Bürgerinnen und Bürger eine aktive und überaus wichtige Rolle haben.

(nach oben)


Saarbrücken:Entsorgungsverband Saar startet Pilotprojekt zur Nutzung von Abwasserwärme auf seiner Kläranlage in Saarbrücken-Brebach

Der Entsorgungsverband Saar hat auf seiner Kläranlage Saarbrücken-Brebach mit dem Bau einer innovativen Anlage zur Nutzung von Abwasserwärme begonnen. Abwasser weist ganzjährig recht hohe Temperaturen auf, die deutlich über der des Grund- und Trinkwassers liegen. Damit eignet es sich hervorragend als Wärmequelle – beispielsweise für die Beheizung von Gebäuden.
Nach Fertigstellung der Baumaßnahme wird das Abwasser aus dem Belebungsbecken der Kläranlage über einen Wärmetauscher geleitet, der diesem Wärme entzieht und sie zu einer Wärmepumpe transportiert. Die eingesetzte innovative Gas-Absorptions-Wärmepumpe, die deutlich effizienter arbeitet als konventionelle Wärmepumpen mit Elektroantrieb, hebt dann das Temperaturniveau soweit an, dass damit das Betriebsgebäude beheizt werden kann.
Die prognostizierte jährliche Einsparung von Erdgas zu Heizzwecken liegt bei rund 100.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die umweltbelastenden CO2-Emissionen der Heizung werden um rund 20 Tonnen pro Jahr gesenkt, was eine Reduzierung um 50 Prozent bedeutet.
Der EVS setzt die innovative Technik zur Nutzung der Wärmeenergie im Abwasser erstmals im Rahmen dieses Pilotprojektes ein, um die technische Umsetzbarkeit, Zuverlässigkeit und Rentabilität zu untersuchen.
Für die verschiedensten kommunalen und gewerblichen Einrichtungen bietet das Verfahren der Energiegewinnung aus Abwasser große Potenziale zur Verringerung des Verbrauchs konventioneller (fossiler) Brennstoffe, denn die Hauptsammler des EVS, die die Abwässer zu den 140 Kläranlagen des Verbandes transportieren, sind flächendeckend im Saarland vorhanden. Um aufzeigen zu können, wo genau Möglichkeiten zur Energiegewinnung genutzt werden könnten, hat der EVS ein entsprechendes Kataster aufgelegt, das allen Interessierten gerne zur Verfügung gestellt wird.
Mit der neuen Anlage des EVS zur Nutzung von Energie aus Abwasser wird das Thema „Energiemanagement“ um einen weiteren wichtigen Baustein ergänzt, denn der EVS setzt bereits Fotovoltaik auf den Dachflächen der Kläranlagen sowie Klärgas zur Energieerzeugung ein. Ergänzt werden diese Maßnahmen zur Energiegewinnung durch verschiedene Verfahren zur Senkung des Energieverbrauchs.

(nach oben)


Lübeck: Information zur Einführung der ge trennten Entwässerungsgebühr in der Hansestadt Lübeck von den Entsorgungsbetrieben (EBL)

Beschluss der Bürgerschaft liegt vor
Die Entwässerungsgebührensatzung tritt am 1. April 2013 in Kraft.

Die Bürgerschaft hat in ihrer gestrigen Sitzung die neue Entwässerungsgebührensatzung beschlossen. Somit ist die Grundlage für die Einführung der Niederschlagswassergebühr in der Hansestadt Lübeck geschaffen. Die bisherige Entwässerungsgebühr in der HL wurde ausschließlich nach dem Frischwasserverbrauch berechnet. Dabei war es unerheblich, ob und wie viel Niederschlagswasser von Ihrem Grundstück in die Kanalisation eingeleitet wurde. Die bisherige Entwässerungsgebühr enthielt schon immer einen Kostenanteil für das Niederschlagswasser. Da diese Art der Veranlagung zu Ungerechtigkeit führen konnte, hat die Hansestadt Lübeck die Entsorgungsbetriebe Lübeck mit der Einführung einer getrennten Entwässerungsgebühr beauftragt.
Für die Grundlagenermittlung haben die EBL eine Flächenermittlung durchgeführt. Es wurden im letzten Jahr an alle Grundstückseigentümer Anhörungsbögen versendet, mit der Bitte diese auszufüllen und an die EBL zurückzusenden. Dies ist durch Sie geschehen, mit einer Rücklaufquote von rund 90 % (insgesamt wurden über 39.000 Fragebögen verschickt). Durch die positive Beteiligung der Lübecker Bürgerinnen und Bürger liegen den EBL gute Informationen über die Flächen auf den Grundstücken vor, die versiegelt sind und von denen Niederschlagswasser in die öffentliche Kanalisation gelangen kann. Diese Daten wurden ausgewertet und bilden die Grundlage für die neue Gebührenkalkulation. Die neue Entwässerungssatzung tritt am 1. April 2013 in Kraft und wird in der Lübecker Stadtzeitung bekannt gegeben. Sie finden die neue Entwässerungsgebührensatzung auch auf unserer Internetseite unter diesem Link: www.entsorgung.luebeck.de .
Wie geht es weiter:
Die Entsorgungsbetriebe Lübeck werden ab Mitte / Ende April, wie bei der Flächenerfassung zeitlich gestaffelt, die Gebührenbescheide zur Niederschlagswassergebühr versenden. Das bedeutet, dass alle Grundstückseigentümer die Gebührenbescheide für die Niederschlagswassergebühr direkt von den EBL erhalten. Die EBL werden Sie weiterhin über den Stand des Verfahrens unterrichten. Die Schmutzwasser-Gebührenbescheide werden Ihnen weiterhin mit den Jahresrechnungen der Stadtwerke Lübeck GmbH übersandt.

Die Gebührensätze für das Jahr 2013 und ab 2014 lauten:
Ab 01.04.2013 Ab 01.01.2014
Gebührensatz Niederschlagswassergebühr 0,59 EUR / m² 0,69 EUR / m²
Gebührensatz Zusatzgebühr Schmutzwasser 1,49 EUR / m³ 1,80 EUR / m³
Grundgebühr für Schmutzwasser bleibt unverändert
Die für die Niederschlagswassergebühr relevanten Flächen wurden in drei Kategorien eingeteilt:
• Dachflächen und vollversiegelte Flächen (volle Gebührenpflicht)
• Gründächer und teilversiegelte Flächen (reduzierte Gebührenpflicht)
z. B. Gründächer, Porenpflaster, Rasenfugenpflaster, Rasengittersteine, Kunstrasenflächen
– hierfür ist eine Ermäßigung von 50 % vorgesehen
• Niederschlagswassernutzungsanlagen
z. B. Niederschlagswassernutzungsanlage mit anschl. Versickerungsanlage ohne Notüberlauf gilt als nicht angeschlossen
z. B. Flächen, die z. B. in Zisternen oder Brauchwasseranlagen mit Notüberlauf in das Kanalnetz entwässern, gelten als angeschlossen
Voraussetzung für die Reduzierung der Gebühr ist hier ein Fassungsvermögen der Anlagen von mindestens 2 m³ – hierfür ist eine Reduzierung von 20m² pro m³, jedoch max. 50 % der angeschlossenen Fläche vorgesehen

Die unterschiedlichen Gebührensätze für Schmutz- und Niederschlagswasser für das Jahr 2013 und ab dem Jahr 2014 ergeben sich aus einem Gebührenüberschuss aus der Vergangenheit, der sich für das Jahr 2013 positiv auswirkt.

(nach oben)


Herten: Stoßzahn eines Urzeit-Elefanten gefunden

Bei Bauarbeiten der Emschergenossenschaft für den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher
Herten. Das Mammutprojekt Emscher-Umbau fördert einiges zu Tage – sogar den Stoßzahn eines Urzeit-Elefanten! Bei Bauarbeiten für den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher haben archäologische Baubegleiter nun den über einen Meter langen Stoßzahn eines solchen Tieres gefunden. Es ist nicht der erste prähistorische Fund im Rahmen des Emscher-Umbaus.
Die Schachtbaugrube der Emschergenossenschaft befindet sich südlich der Hohewardstraße in Herten. Der Fund ereignete sich in den Sandschichten eines eiszeitlichen Emscherlaufs. Bis in zirka acht Meter Tiefe wurde der Abbau der Sand- und Kiesschichten begleitet, die die Emscher im Laufe von mehr als 70.000 Jahren hier über dem anstehenden Kreidemergelboden abgelagert hat.

In die Kiesschichten der sogenannten älteren Niederterrasse der Emscher sind seit der Eiszeit immer wieder Reste prähistorischer Tiere eingeschwemmt worden und haben sich dort abgelagert. Ihre Bergung und Dokumentation erlaubt Rückschlüsse auf Landschafts- und Klimaveränderungen im Verlauf der eiszeitlichen Kalt- und Wärmeperioden, da sich viele Tiere an ihre Umweltbedingungen spezifisch anpassten.

Der Zahn fand sich in der letzten aus gräulichem Feinsand bestehenden Schicht – direkt oberhalb des anstehenden Kalkmergels. Um welche Urelefanten-Art es sich handelt und wie alt der Stoßzahn sein könnte, ist noch Gegenstand laufender Untersuchungen.

So wurden zwar die Knochen vermutlich in der letztkaltzeitlichen Warmzeit vor ca. 70 000 Jahren abgelagert, doch können auch Tierreste aus älteren oder jüngeren Schichten hierhin verlagert bzw. ältere Schichten abgeschwemmt und durch jüngere Schichten ersetzt worden sein.

Der Fund in Herten ist nicht der erste prähistorische Fund im Rahmen des Emscher-Umbaus. Bereits in den vergangenen Monaten ist die Emschergenossenschaft auf ihren Abwasserkanal-Baustellen in Gelsenkirchen und Herne auf Reste von Mammuts gestoßen.

(nach oben)


EVS: optimiert Regenwasserbehandlung für Siersburg – öffentliche Vorstellung der Baumaßnahme

Seit Kurzem laufen die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar an einem Regenüberlaufbecken in Siersburg, das zur Abwasseranlage Rehlingen-Siersburg gehört. Mit dem Bauprojekt wird die Regenwasserbehandlung für Siersburg auf den Stand der Technik gebracht.
Um über die Baumaßnahme zu informieren, hatte der EVS die Bürgerinnen und Bürger am 14. März zu einer Projektvorstellung auf das Baugelände (Parkplatz der Niedtalhalle) eingeladen. Kernstück der Maßnahme, die bis Februar 2014 fertig gestellt sein soll, ist das Regenüberlaufbecken einschließlich der Zulaufkanäle sowie eines weiteren Auslaufkanals in die Nied. Das neue Regenüberlaufbecken mit einem Speichervolumen von rund 200 Kubikmeter ergänzt die bereits vorhandene Regenwasserbehandlungsanlage.

Die rund 1 Million Euro teure Maßnahme wird dafür sorgen, dass auch bei starkem Regen das verdünnte Schmutzwasser gedrosselt zunächst an den Hauptsammler und schließlich zur Kläranlage weitergeleitet wird. Der Überlauf des Beckens erhält einen Feinsiebrechen, der einen Schmutzeintrag in die Nied verhindert.

Nach öffentlicher Ausschreibung wurde die Bauunternehmung BUDAU aus Idar-Oberstein mit der Realisierung der Maßnahme beauftragt.
Da während der Bauzeit ein Teil des Parkplatzes der Niedtalhalle sowie die Durchfahrtsstraße „Zur Niedtalhalle“ zeitweilig voll gesperrt werden müssen, bittet der EVS für etwaige Verkehrsbeeinträchtigungen schon heute um Verständnis.

Ansprechpartnerin für die Baumaßnahme ist EVS-Projektleiterin Beate Junk (Tel. 0681/ 5000-258). Insgesamt hat der Entsorgungsverband Saar bereits 34 Millionen Euro in eine moderne Abwasserinfrastruktur für die Gemeinde Rehlingen-Siersburg investiert.

(nach oben)


Eberswalde: Anschluss an Druckentwässerung in Chorin rechtens

Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) bestätigt Rechtsauffassung des ZWA
Zugegeben – schön klingt das nicht: „Anschluss- und Benutzungszwang“. Andererseits sollte man vielleicht dankbar sein, dass ein rechtlicher Sachverhalt klar und unmissverständlich benannt ist.
Die Rechtslage zum Anschlusszwang bei leitungsgebundenen Einrichtungen wie der Schmutzwasserbeseitigung ist indes nicht neu und keineswegs eine Brandenburger Besonderheit. Die obersten gerichtlichen Instanzen der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und auch Brandenburg – nämlich die Oberverwaltungsgerichte in Münster, Magdeburg und Berlin – haben in der jüngsten Vergangenheit gleichlautende Urteile zum Anschlusszwang gesprochen (siehe nebenstehende Zusammenfassung).
Auf diese obergerichtlichen Entscheidungen hatte das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) bereits am 02. September 2009 die Grundstückseigentümer aus Chorin mit einem sogenannten „gerichtlichen Hinweis“ aufmerksam gemacht, die sich mit einer Klage gegen den Anschlusszwang an die in der Dorfstraße und Mittelreihe verlegte Druckleitung und die Errichtung einer Hauspumpstation gewendet hatten. Diese Judikate hat das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) in seinem Urteil vom 07. Dezember 2012 aufgegriffen und im Ergebnis die Klage einer Grundstückseigentümerin als unbegründet abgewiesen.
Das Verwaltungsgericht stellt in seiner Entscheidung fest, dass die Satzung über die leitungsgebundene Schmutzwasserbeseitigung vom 04. Mai 2005 in der aktuellen Fassung formell und materiell rechtmäßig ist.
Auch sei die allgemeine Anordnung des Anschlusszwanges für den Bereich der leitungsgebundenen Schmutzwasserbeseitigung nicht zu beanstanden. Die Satzungsbestimmung findet ihre gesetzliche Grundlage in § 12 Abs. 2 Kommunalverfassung des Landes Brandenburg, erläutert das Verwaltungsgericht in der Urteilsbegründung weiter.
„Dass die Anordnung des Anschluss-(und Benutzungs-)zwangs hinsichtlich der öffentlichen zentralen Abwasserentsorgung gerechtfertigt ist, ist bereits in der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts für das Land Brandenburg zum seinerzeit geltenden § 15 Absatz 1 Satz 1 der Gemeindeordnung geklärt. Der Zwang zum Anschluss und zur Benutzung der Einrichtungen der Abwasserbeseitigung dient offenkundig dem Wohl der Allgemeinheit; Interessen Einzelner, insbesondere finanzieller Art, müssen dahinter grundsätzlich zurückstehen“ führt das Verwaltungsgericht in dem 16-seitigen Urteil aus.
Es bedürfe auch keiner weiteren Erörterung, so das Verwaltungsgericht weiter, dass trotz der vorhandenen abflusslosen Sammelgruben und der funktionierenden dezentralen Entsorgung mit Blick auf die hochrangigen Schutzgüter und die Lage der Gemeinde Chorin in einer Trinkwasserschutzzone III eine leitungsgebundene Schmutzwasserentsorgung zur Abwehr abstrakter Gefährdungen noch besser geeignet ist.
Letztlich hält das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) auch Mehrbelastungen für die Herstellung des Hausanschlusses im Vergleich zum Grundstückswert für zumutbar. Die aus dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz folgende Zumutbarkeitsgrenze ist – erläutert das Gericht – im Hinblick auf die überragende Bedeutung, die dem Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen und dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung ankommt, hoch anzusetzen.
Die Grenze des Zumutbaren sieht die Rechtsprechung bei Schmutzwasseranschlüssen erst bei Überschreiten der Schwelle von 25.000 € erreicht (vgl. Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 05. Februar 2010 – 15 A 2642/09 und Beschluss vom 10. Februar 2012 – 15 A 2020/11).
Diese finanzielle Mehrbelastung wird in Chorin bei weitem nicht erreicht. Der ZWA würde ohnehin von Planungen für eine schmutzwassermäßige Erschließung, bei denen so erhebliche finanzielle Belastungen für Grundstückseigentümer zu erwarten wären, Abstand nehmen.
Als Folge der verwaltungsgerichtlichen Entscheidung haben die übrigen 14 Kläger ihre Klage gegen den Anschlusszwang beim Verwaltungsgericht zurückgenommen. Die Anschlussverfügungen aus dem Jahr 2010 sind damit bestandskräftig geworden, so dass die Grundstückseigentümer nun in der Pflicht stehen, die Grundstücke an die Schmutzwasserleitung anzuschließen.

(nach oben)


Berlin:Hier bekommen Frauen, was sie verdienen

Wasserbetriebe bezahlen geschlechtergerecht
Gleiches Geld für gleiche Arbeit – bei den Berliner Wasserbetrieben ist Realität, was in vielen Branchen und Unternehmen in Deutschland noch Wunschvorstellung ist. „Damit sind die Berliner Wasserbetriebe nicht nur in ihrer Branche sondern auch in Berlin ein Vorreiter. Sie haben gezeigt, dass geschlechtergerechte Bezahlung nicht nur propagiert, sondern auch konkret realisiert werden kann“, sagt die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, die sich anlässlich des Equal Pay Day vor Ort über geschlechtergerechte Bezahlung des Unternehmens informierte. In Berlin verdienen Frauen rund 16 % weniger als Männer. Dieser Wert, der sogenannte Gender Pay Gap, liegt sechs Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt (22 %).
Das Unternehmen hat nun auch die wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass „seine“ Frauen keine finanziellen Nachteile erfahren. „Bei den Wasserbetrieben gibt es keinen Gender Pay Gap“, sagt Sarah Lillemeier vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung. Dazu hat Lillemeier nicht nur die Gehaltsstruktur und Funktionsbeschreibungen verglichen, sondern sich auch jeweils drei typische Männer- und Frauenberufe vorgenommen, darunter Küchenwirtschafts- und Kanalfacharbeiter oder Verwaltungsmitarbeiterinnen und Elektriker. Ihr Ergebnis: gleichwertige Männer- und Frauenberufe werden auch gleich bezahlt. Zudem sind Frauen überwiegend in höheren Entgeltgruppen vertreten. Allerdings erhalten männlich dominierte Funktionen oft Zuschläge – etwa für besonders schwere körperliche Arbeit -, was dazu führt, dass ihre durchschnittlichen Bruttostundenlöhne höher ausfallen.
„Uns war wichtig, unsere betriebliche Praxis einmal genauer unter die Lupe zu nehmen“, erklärt Norbert Schmidt, Personalvorstand der Berliner Wasserbetriebe. Dazu gehört nicht nur, dass die Hälfte der Führungskräfte der ersten Ebene Frauen sind. So werden beispielsweise die großen Bereiche Abwasserentsorgung, Labor, Kundenservice und Rechnungswesen von Frauen geleitet, und rund 36 % aller Führungspositionen werden von Frauen bekleidet. Übrigens liegt die Teilzeitquote bei allen Führungskräften bei rund 20 % – unabhängig vom Geschlecht.
Hintergrund Equal Pay Day: Frauen müssen in Deutschland rein rechnerisch bis zum 21. März dieses Jahres arbeiten, um im Durchschnitt so viel verdient zu haben wie Männer bereits am 31. Dezember 2012. Der 21. März wurde deshalb zum Equal Pay Day, zum internationalen Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen, ausgerufen.

(nach oben)


FULDA: Kommunen & Abwässer, „Thema zum Fürchten“? – Gut besuchte GKU-Seminare

http://osthessen-news.de/A/1228722/region-kommunen-&-abwaesser–%e2%80%9ethema-zum-fuerchten—gut-besuchte-gku-seminare.html

GKU Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik mbH
Heinrichstraße 17/19
36037 Fulda
Tel.: 0661 12-400
E-Mail: infoline.gku-fulda@uewag.de

(nach oben)


Rossau: Alles smart: IKB baut Kläranlage zum Kraftwerk um und sorgt für Intelligenz in den Netzen

Das die Innsbrucker „Sinfonia-Zone“ versorgende Herz ist die Kläranlage Rossau. Sie wird im Laufe des Projektes zu einer Energiezentrale umgebaut, welche die sanierten Gebäude und ausgewählte Gewerbeflächen mit Wärme, Kälte und Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt. Eingesetzte Energieträger sind Biogas, Biomasse aus der Verwertung von Klärschlamm, Photovoltaik, Solarthermie aus 650m² Kollektorenfläche und über Wärmepumpen gewonnene Wärme und Kälte aus dem gereinigten Abwasser. Zusätzlich werden Vorbereitungen zur Rückgewinnung von Wertstoffen aus der Abwasserreinigung getroffen, das konkrete Interesse liegt auf dem Wertstoff Phosphor. „Wir wollen im Projekt zeigen, dass die Energiewirtschaft von morgen vor allem eines ist – eine gut vernetzte, regionale Kreislaufwirtschaft“, so DI Harald Schneider, Vorstandsvorsitzender IKB. „Ebenso wichtig ist es, die Kunden mit einem effizienten System beim Energiesparen zu unterstützen, das werden wir in der Sinfonia-Zone mit Hilfe von intelligenten Strom- und Wärme/Kältenetzen demonstrieren.“ Im Rahmen des betreffenden Arbeitspaketes sollen zum Beispiel Wärmespeicher zu lt. Wettervorhersage günstigen Zeitpunkten geladen werden. Sogenannte „Smart Meters“ sollen dabei helfen, Stromproduktion und Verbrauch besser aufeinander abzustimmen. Zusätzlich werden neue IT-unterstützte Dienstleistungen und Tarife entwickelt und innovative Haushaltsgeräte der Firmen Liebherr und Miele eingesetzt.
Den ganzen Bericht finden sie unter:

http://www.ikb.at/ikb/aktuelles/aktuelles-einzel/datum/eu-projekt-sinfonia-innsbruck-und-bozen-werden-zu-pionierstaedten.html

(nach oben)


Braunschweig: Clevere Köpfe gesucht

Beim Schülerpreis RE-WATER Braunschweig winken 1000 Euro Preisgeld. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre können mitmachen, auch Schulen und Kindergärten. Der Wettbewerb findet im Zusammenhang mit dem Internationalen Symposium RE-WATER Braunschweig statt, prämiert werden die besten Ideen und Präsentationen.

Anmeldungen und Informationen unter www.re-water-braunschweig.de

(nach oben)


Saarbrücken: Einmal „Sonne voll“ tanken: Elektro-Auto des EVS fährt überwiegend mit selbst erzeugtem Solarstrom

Auf seiner Kläranlage in Saarbrücken-Brebach hat der Entsorgungsverband Saar das erste Elektro-Dienstfahrzeug in Betrieb genommen. Das umweltfreundliche Elektro-Auto fährt mit Solarstrom, der zu einem großen Teil von der Fotovoltaikanlage kommt, die auf den Dachflächen der Kläranlage installiert ist.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich Renault Kangoo, der vor Ort auf dem Gelände der Kläranlage Brebach geladen und von den Mitarbeitern für Fahrten zur Wartung der Außenanlagen genutzt wird. Eine Testphase wird zeigen, ob der Einsatz weiterer E-Fahrzeuge im Kläranlagenbetrieb nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich – aktuell sind insbesondere die Anschaffungskosten noch recht hoch – sinnvoll ist.
„Dass der Einsatz von Solaranlagen im Kläranlagenbetrieb sinnvoll ist, davon sind wir absolut überzeugt“, erklärt EVS-Geschäftsführer Dr. Heribert Gisch. „Alleine auf der Kläranlage Brebach konnten wir 2012 mit unserer Solaranlage 160.000 kWh Strom selbst erzeugen und für den Kläranlagen-Betrieb nutzen.“
Auf sechs weiteren Kläranlagen des EVS sind bereits Fotovoltaikanlagen installiert. „Weitere Solaranlagen sind bereits in Planung“, so Gischs Amtskollege Karl Heinz Ecker. „Kläranlagen sind mit die größten Stromverbraucher in den Kommunen. Daher setzen wir alles daran, alternative Möglichkeiten der Stromgewinnung zu nutzen und unsere Stromverbrauch kontinuierlich zu optimieren“, so Ecker.

(nach oben)


Schönerlinde: Viel Wind ums (Ab-)Wasser

Das Klärwerk Schönerlinde versorgt sich selbst mit Energie
Dank der im November 2012 errichteten Windräder erzeugt das Klärwerk Schönerlinde jetzt mehr Strom als es verbraucht – zumindest tageweise. An bislang fünf Tagen im neuen Jahr war das Klärwerk rein rechnerisch energieautark. Das heißt, es wurde am Standort mehr Energie erzeugt, als verbraucht werden konnte.
Dafür sorgen neben den drei Windrädern mit einer maximalen elektrischen Leistung von jeweils 2 Megawatt (MW, Mega = Million) ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Mikrogasturbine. Beide wandeln das aus dem Klärschlamm entstehende Biogas in Strom und Wärme um.
In Zahlen: Zu Spitzenzeiten liefern die drei Windenergieanlagen bis zu 144 Megawattstunden (MWh) Strom am Tag, durch das Blockheizkraftwerk und die Mikrogasturbine, die ausschließlich mit Biogas betrieben werden, kommen noch einmal rund 16 MWh dazu.
Auch die benötigte Wärmeenergie wird in Schönerlinde zu einem guten Teil selbst erzeugt. So können nicht nur bis zu 1.200 kWh Abwärme der Schlammtrocknungs-anlagen genutzt werden, auch die Abwärme aus dem BHKW (ca. 450 KW/h) sowie aus der Mikrogasturbine (250 KW/h) werden in den Heizungskreislauf eingebracht.

Mega, Giga, Kilo – Watt?
Mit rund 151 GWh Jahresstromverbrauch ist die Abwasserentsorgung einer der größten „Energiefresser“ der Wasserbetriebe. Insgesamt haben die Berliner Wasserbetriebe im Jahr 2012 etwa 300 Gigawattstunden (GWh, Giga = Milliarde) Strom benötigt, von denen rund 67 GWh selbst erzeugt wurden. Zum Vergleich: 2005 wurden von den damals benötigten 317 GWh erst 37 GWh selbst produziert.
Setzt man einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh voraus, dann entspricht die 2012 von den Wasserbetrieben benötigte Strommenge einer Stadt mit 266.000 Einwohnern. So viele Menschen leben in etwa im Berliner Bezirk Lichtenberg (262.000 Einwohner) oder in Augsburg (267.000 Einwohner).
In die Windräder und die Mikrogasturbine haben die Berliner Wasserbetriebe 2012 am Standort Schönerlinde 11,8 Millionen Euro investiert und das Klärwerk zum ersten in Berlin gemacht, das an manchen Tagen energieautark arbeitet. Durch die Eigenerzeugung von Strom und Wärme aus Wind und Biogas können zudem jährlich bis zu 12.500 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.

(nach oben)


MAINZ: Hallo, Girl-s!

Am 25. April 2013 darfst Du bei uns in „typische“ Männerberufe hineinsehen!

Vielleicht fragst Du Dich: Was ist ein typischer Männerberuf?
Ganz einfach: Das ist ein Beruf, in welchem mehr Männer als Frauen arbeiten.
Das ist oft in Technik und Handwerk der Fall.
Und das sind Berufe, die es bei uns häufig gibt.

Willst Du mal feststellen, ob diese Berufe auch Dir Spaß machen könnten?
Wir öffnen die Türen, damit Du dies herausfinden kannst.
Wir laden Dich ein, an einem unserer Projekte teilzunehmen. Welche das sind steht weiter unten auf der Liste zum Downloaden.
Es gibt viel Information und natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz.
Der Girls’Day beginnt um 08:30 Uhr und geht um 13:00 Uhr zu Ende.

Also: Schnell telefonisch oder per E-Mail anmelden… wir freuen uns auf Dich!
(Begrenzte Teilnehmerinnenplätze!)
Solltest Du Fragen haben, beantworten wir diese gerne.
Wende Dich an unsere Ausbildungsleiterin
Gabriele Orben: 06131-9715101, gabriele.orben@stadt.mainz.de

Hallo, Boy-s!

In diesem Jahr beteiligen wir uns zum ersten Mal am Boys’Day.
Also: Sei unser Premierengast!

Am 25. April 2013 darfst Du mal in das Berufsbild Kaufmann für Bürokommunikation hineinsehen! Das ist ein Beruf, in welchem sich immer noch mehr Mädchen als Jungen bewerben. Das ist schade….. das finden auch unsere (männlichen und weiblichen) Auszubildenden.

Komm zu uns und fühl Dich für ein paar Stunden wie ein „Azubi zum Kaufmann für Bürokommunikation“. Es gibt viel Information und natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Der Boys’Day beginnt um 08:30 Uhr und geht um 13:00 Uhr zu Ende.

Also: Schnell anmelden… wir freuen uns auf Dich!
(Begrenzte Teilnehmerplätze!)
Und: Solltest Du Fragen haben, beantworten wir diese gerne.
Wende Dich an unsere Ausbildungsleiterin
Gabriele Orben: 06131-9715101, gabriele.orben@stadt.mainz.de

(nach oben)


GÖTTINGEN: Nachgezählt: 5288 Liter!

Erstellt von: GÖTTINGER ENTSORGUNGSBETRIEBE

5288 Liter! So viele Liter beträgt der durchschnittliche Wasserverbrauch eines Deutschen pro Tag. Natürlich nicht nur zum Trinken und Duschen, dafür werden etwa 120 Liter in einem privaten Haushalt pro Kopf verbraucht. So auch in Göttingen.

Je nach Wetterlage passieren täglich 30.000 bis 80.000 Kubikmeter Abwasser das Kanalnetz. Das Schmutzwasser gelangt zur Göttinger Abwasserreinigungsanlage. Dort wird in 24 Stunden Durchlaufzeit aus der schmutzig braunen Brühe klares Wasser. Das gereinigte Wasser wie auch das Regenwasser gelangen in den Vorfluter, die Leine.

Mit eingerechnet in die 5.288 Liter ist das sogenannte „virtuelle Wasser“. Es befindet sich in Produkten unseres täglichen Bedarfs und wird für und bei deren Herstellung verwendet. So fließen allein 700 Liter Wasser, bis ein Kilogramm Äpfel geerntet ist. 1.300 Liter Wasser werden benötigt, um 1 Kilogramm Brot herzustellen. Für ein Kilo Rindfleisch muss noch mehr Wasser, nämlich 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden. Den Großteil davon verschlingt die Herstellung des Tierfutters.

Problematisch ist die Herstellung „wasserhungriger“ Produkte besonders dann, wenn dies zu Wasserknappheit oder Wasserverschmutzung führt; zum Beispiel der Anbau von Rosen in trockenen Regionen Afrikas, von Baumwolle in den Anrainerländern des Aralsees oder von Erdbeeren in Südspanien. Dies kann dazu führen, dass die Bevölkerung dort unter permanenter Wasserknappheit lebt und ganze Ökosysteme oder fossile Grundwasservorkommen verschwinden.

Weitere Info können über das UBA bezogen werden.
Ansonsten stehen die Mitarbeiter der Servicenummer der GEB bei allen Fragen rund um das Abwasser mit Rat und Tat unter 400 5 400 zur Verfügung.

(nach oben)


Erftverband: Exkursion der Organmitglieder

Das Verbandsgebiet, die Anlagen und die vielfältigen Aufgaben und Entwicklungen des Erftverbandes besser kennen zu lernen, ist das Ziel der regelmäßig stattfindenden Informationsfahrt für die Organmitglieder des Verbandes. In diesem Jahr startete die Informationsfahrt am 12. Oktober am Verbandsgebäude in das mittlere Verbandsgebiet mit interessierten Mitgliedern des Verbandsrates, der Delegiertenversammlung und ihrer Ausschüsse. Bei zunächst sehr regnerischem Wetter stand als Erstes die Besichtigung des Hochwasserrückhaltebeckens Garsdorf auf dem Programm. Hier wurden den Gästen vor Ort Details zur Planung und Bauausführung des auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Fortuna- Garsdorf errichteten Hochwasserrückhaltebeckens erläutert. Anschließend ging es zum im Ausbau befindlichen Gruppenklärwerk Kaster, auf der zurzeit die Kapazität von 55.500 auf 66.000 Einwohnerwerte erweitert wird. Hierbei wird das sogenannte Deammonifikationsverfahren angewandt, das im Rahmen eines Vortrags und einer Baustellenbesichtigung erläutert wurde. Nach einem stärkenden Mittagsimbiss wurde am frühen Nachmittag abschließend eine Grundwassermessstelle in Nähe des Schlosses in Paffendorf angefahren und eine Beprobung mit einem Messfahrzeug vorgeführt. Die Exkursionen dienen in erster Linie dazu, den Verbandsorganen eine noch bessere Informationsgrundlage für sachgerechte Entscheidungen zu liefern. Dies darf durchaus als Aufruf verstanden werden, an der Informationsfahrt im kommenden Jahr noch zahlreicher teilzunehmen. Jochen Birbaum Rundgang über das Gruppenklärwerk Bedburg-

http://www.erftverband.de/aktuelles/informationsfluss/infoflussartikel/infofluss/archive/2013/january/article/informationsfluss-113.html?tx_ttnews%5Bday%5D=23&cHash=3303fb7a531bba0ff766538e619fddbd

(nach oben)


ELSFLETH: ABWASSERENTGELTERHÖHUNG

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband erhöht zum 1. März 2013 das Abwasserentgelt in der Stadt Elsfleth. Über die Gründe für die Anpassung des Entgeltes an die tatsächlichen Kosten hat der OOWV in einem Gespräch mit Bürgermeisterin von der Kammer die Stadt informiert.

Neu ist ein Grundpreis in Elsfleth, mit dem teilweise die fixen Kosten, insbesondere Abschreibung und Verzinsung, abgedeckt werden. Er beträgt 6,25 Euro monatlich. Der Mengenpreis je Kubikmeter steigt von 2,38 Euro auf 2,92 Euro. Die Veränderungen verursachen für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmeter im Jahr 139,80 Euro Mehrkosten, das sind 11,65 Euro mehr je Monat.

Die Erhöhung ergibt sich aus der Entgeltkalkulation 2013, die für Elsfleth nach den Vorgaben des Niedersächsischen Kommunalabgaben-Gesetzes erstellt wurde.

1999 hat der OOWV die Abwasserbeseitigung von der Stadt übernommen, der Abwasserpreis wird seit dem erstmalig erhöht. Durch das mittlerweile entstandene Defizit sieht sich der OOWV zu der Preisanpassung gezwungen. Seit Übernahme der Kläranlage hat der OOWV in die Modernisierung der Abwasserbeseitigung 3,62 Millionen Euro investiert. Für Unterhaltungsmaßnahmen sind 2,1 Millionen Euro ausgegeben worden.

Der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsverband betreibt in seinem Verbandsgebiet von den Ostfriesischen Inseln bis ins südoldenburgische Damme, von der holländischen Grenze bis in den Landkreis Diepholz 46 Kläranlagen. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen arbeitet er ohne Gewinnerzielungsabsicht. Es gibt keine Dividenden für Aktionäre oder sonstige Gewinnausschüttungen.

„Preisanpassungen erfolgen, weil die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr decken. Der OOWV wird in Zukunft Entgelte auch senken, wenn die Kalkulation dies ergibt“, versichert Geschäftsführer Karsten Specht
http://www.oowv.de/home/news/news-einzelansicht/archiv/2013/februar/20/artikel/abwasserentgelterhoehung-in-der-stadt-bassum-kopie-4/

(nach oben)


Dresden: Fauleier ruften auf zur Teilnahme an der Menschenkette am 13. Februar

Riesige Illumination an der Autobahn A4

Sie sind 35 Meter hoch und 26 Meter dick: die beiden Faulbehälter der Dresdner Kläranlage direkt an der Autobahn A4. Die imposanten Eier zur Biogasproduktion zählen manche schon zu den Wahrzeichen Dresdens. Seit dieser Woche haben sie noch eine weitere wichtige Funktion.
Auf dem südlichen der Türme wirbt eine riesige Leuchtschrift für die Teilnahme an der Menschenkette am 13. Februar zur Erinnerung an die Opfer der Bombenangriffe von 1945. Die Organisatoren der Menschkette, an der Spitze die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz und der Rektor der TU Dresden, Prof. Müller-Steinhagen, wollen ein klares Zeichen setzen für Toleranz und gegen den Missbrauch des Gedenkens durch Neonazis. Seit mehreren Jahren versuchen rechte Gruppierungen den Tag für ihre Zwecke auszunutzen.
Gunda Röstel, Kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden, kam auf die Idee, die riesige Werbefläche für einen guten Zweck einzusetzen: „Unser Unternehmen unterstützt bereits seit vielen Jahren die Landeshauptstadt Dresden bei der Aktion Weiße Rose, auch ermutigen wir unsere Mitarbeiter, sich gegen Fremdenfeindlichkeit zu engagieren. Doch Zivilcourage kann man auch als Unternehmen zeigen. Wir werden jedenfalls dabei sein am 13. Februar zur Menschenkette!“

(nach oben)


Stuttgart: Kanalreinigung in Stuttgart

SWR 2 Moderatorin Stefanie Junker im Gespräch mit Uwe Stampf, Sachbereichsleiter der Stuttgarter Kanalreiniger.

Wie werden heutzutage die Kanäle gereinigt. Wie funktioniert ein gutes Kanalsystem? Welche sind die häufigsten Verstopfungen in den Kanälen? Mehr unter:

Zum SWR 2 Beitrag (3.43 MB | mp3)

http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/kanalreinigung-in-stuttgart/

(nach oben)


Ensorgungsverband Saar: Neubau eines Hauptsammlers in Kirkel-Altstadt ab Februar 2013

Im Februar beginnen die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar am neuen Hauptsammler in Kirkel-Altstadt. Der Neubau des Hauptsammlers ist notwendig, weil sich die Kläranlage Kleinottweiler in einem baulich maroden Zustand befindet und eine Sanierung unwirtschaftlich wäre.
Aus diesem Grund wurde die Entscheidung getroffen, die Kläranlage aufzugeben und das Abwasser von Kleinottweiler zukünftig über den neuen Hautsammler der Kläranlage Limbach zuzuführen. Die in einem ersten Schritt zu bauende 1200 Meter lange Druckleitung verläuft von der Kläranlage Kleinottweiler entlang der Eisenbahnstrecke Homburg – Neunkirchen, quert die Autobahn A6 und mündet dann „Am Kleinottweiler Weg“ in die Ortsstraße.
In den beschriebenen Bauabschnitt investiert der EVS rund 800.000 Euro. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich 10 Monate, also bis Ende 2013. In einem weiteren Bauabschnitt, der im 2. Halbjahr 2013 beginnt, wird ein weiteres Hauptsammlerstück von Ortseingang Altstadt durch die Ortsstraße gebaut und endet an der Einmündung in die Bexbacher Straße. Hier investiert der EVS rund 500.000 Euro.
Der EVS bittet die betroffenen Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen und Lärmbelästi-gungen. Ansprechpartner für das Projekt beim EVS ist Frank Kaufmann (Tel. 0681/ 5000-200).

(nach oben)


Erftverband: Kennzahlen des Verbandes

Seit acht Jahren werden die unternehmensspezifischen Kennzahlen des Erftverbandes aufgestellt und fortgeschrieben. ben (4/12, S/12). Zur Steuerung und Verfolgung der damit verbundenen Ziele, die im Leitbild und im Qualitäts- und Umweltmanagement festgeschrieben wurden, dienen die Kennzahlen. Der wirtschaftliche Umgang mit den Ressourcen spiegelt auch die Beitragsstabilität – ein wichtiges vereinbartes Unternehmensziel – wider. Die Beiträge sind weiterhin stabil. Ulrike Hamerski-Ruland Die 82 aussagekräftigen Kennzahlen unterteilen sich in 35 Unternehmenskennzahlen und 47 operative Kennzahlen. Sie sind fester Bestandteil des Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagements des Erftverbandes. Das Kennzahlensystem wird kontinuierlich den Gegebenheiten und den neuen Herausforderungen angepasst. Die operativen Kennzahlen dienen als Grundlage und Steuerungsinstrument der strategischen Entscheidungen auf Führungsebene. Sie tragen zur zielgerichteten kontinuierlichen Verbesserung der aufgabenbezogenen Prozesse bei und erlauben die vertiefte Untersuchung von Optimierungspotenzialen. Die Unternehmenskennzahlen sind Grundlage für unternehmerische Entscheidungen. Sie dokumentieren die Qualität der Verbandsarbeit aufgrund von Effizienzsteigerung und nachhaltigem technischen Handeln. Der ressourcenschonende Umgang mit dem Wirtschaftsgut Energie sowie die Bilanz zum umweltrelevanten Handeln des Verbandes wurden in den vorangegangenen Ausgaben des Informationsflusses beschrieben (4/12, S/12). Zur Steuerung und Verfolgung der damit verbundenen Ziele, die im Leitbild und im Qualitäts- und Umweltmanagement festgeschrieben wurden, dienen die Kennzahlen. Der wirtschaftliche Umgang mit den Ressourcen spiegelt auch die Beitragsstabilität – ein wichtiges vereinbartes Unternehmensziel – wider. Die Beiträge sind weiterhin stabil.

(nach oben)


Erftverband: Gewässerausbau in Kleinbüllesheim

Die sanierungsbedürftigen Mauern werden durch Spundwände ersetzt, die im weiteren Verlauf der Arbeiten mit einer Betonschale verkleidet werden. Die Arbeiten finden in unmittelbarer Nähe zur Bebauung statt, weshalb ein besonders vibrationsarmes Verfahren zum Einbringen der Spundwände zum Einsatz kommt. Der Boden wird vor dem Setzen der Wände aufgebohrt, um den Wiederstand zu verringern. Zudem werden die Vibrationen in den angrenzenden Häusern während des Rammens mit einem Alarmsystem gemessen, das frühzeitig vor kritischen Erschütterungen warnt. Die Fläche für die Gewässerverbreitung konnte der Erftverband von der Kirchengemeinde erwerben, die auch die Flächen zur Baustelleneinrichtung zur Verfügung stellt. Eine besondere Herausforderung bei der Planung der Maßnahme war die Integration des ausgebauten Gewässers in das denkmalgeschützte Umfeld. So wurde eine frühe Planungsvariante, die Ufermauer am Kirchengrundstück von St. Peter und Paul durch eine Böschung zu ersetzen, auf Drängen des Denkmalschutzes verworfen, um das Gesamtbild eines kanalisierten Gewässers im Ortskern zu erhalten. Das alte Geländer, das aus Verkehrssicherungsgründen ersetzt werden musste, fand im Freilichtmuseum in Kommern eine neue Verwendung. Mit dem Ausbau des Kuchenheimer Mühlengrabens in Euskirchen-Kleinbüllesheim realisiert der Erftverband den vorerst letzten Teil seines mehrstufigen Hochwasserschutzkonzepts für die Ortslage. Bereits 2009/2010 wurde die Gewässersohle des Mühlengrabens ab der Kleinbüllesheimer Straße auf einer Länge von rund 185 Meter eingetieft, um die Leistungsfähigkeit des Gewässers zu erhöhen. Zur Entlastung des Gewässers errichtete der Erftverband des Weiteren einen drei Kilometer langen Verbindungssammler von Kuchenheim nach Euskirchen. Dieser Mischwasserkanal sammelt das häusliche Abwasser und das Regenwasser der Ortslagen Kuchenheim und Weidesheim und leitet es zum Klärwerk Euskirchen-Kessenich. Bei starken Niederschlägen und einem ausgelasteten Kanalnetz musste dieses Mischwasser bis 2010 in den Kuchenheimer Mühlengraben abgegeben werden. Durch den Neubau des Sammlers kann nun bei Starkniederschlägen und völliger Auslastung der Kanalisation Mischwasser in die deutlich leistungsstärkere Erft abgegeben werden.

(nach oben)


ZÜRICH: Auszeichnung für Kläranlage

Dem Abwasser der Kläranlage Kloten/Opfikon wird Stickstoff entzogen und in Flüssigdünger umgewandelt. Ein innovatives Vorhaben, das
einen Preis der Schweizer Stifung «Pro Aqua-Pro Vita» erhielt.Mehr:

http://www.klaeranlage.ch/documents/admis/2006968584/AuszeichnungfuerKlaeranlageKlotenerAnzeiger20120126_201222154628.pdf

(nach oben)


Starnberger See: Alle Kanäle in einer Hand

Abwasserverband übernimmt ab 2014 alle Kanalnetze rund um den See.
Lesen Sie den ganzen Bericht unter:

http://www.av-starnberger-see.de/aktuell.htm

(nach oben)


BERN: Nächste Etappe auf dem Weg zu einer effizienten Abwasserbehandlung

Mitte Februar 2013 beginnen auf dem Gelände der arabern die Bauarbeiten für die neue Rücklaufbehandlungsanlage. Ein Teil der Arbeiten umfasst lärm- und transportintensive Aushubarbeiten, die bis ungefähr Ende März 2013 dauern. Die arabern bittet die Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die Beeinträchtigungen.
Für die Erstellung der Rücklaufbehandlungsanlage, die über ein Beckenvolumen von insgesamt 1‘600m3 verfügt, sind Aushubarbeiten in größerem Umfang notwendig. Der Untergrund besteht zum Teil aus Sandstein, der mit Kompressoren abgebaut werden muss. Für die Anwohnerschaft im Umkreis der arabern ist dies bis ungefähr Ende März 2013 mit wiederkehrenden Lärmimmissionen verbunden.
Der Abtransport des Aushubmaterials ist mit zusätzlichem Lastwagenverkehr im Umfang von 3-4 Fahrten pro Stunde verbunden. Zu- und Wegfahrten finden über die Neubrückstrasse in Richtung Bern statt. Die Zufahrt zum Gelände erfolgt über den Haupteingang, die Wegfahrt über den Uferweg. Die Benutzung des Uferwegs ist deshalb während dieser Zeit mit Einschränkungen verbunden. Eine alternative Fussgängerroute ist signalisiert.
Kurz vor dem Abschluss stehen demgegenüber die Arbeiten für die neue Biogasaufbereitungsanlage. Die letzten Anlagenteile werden gegen Ende Februar geliefert und anschließend montiert.Mehr:

Weitere Auskünfte: Beat Ammann, Direktor der arabern (Tel. 031 300 52 52)
http://www.arabern.ch/uploads/media/Flyer_Intesivbauphase_Februar_-_Maerz_2013.pdf

(nach oben)


LÜNEN: Umweltschutz und Schonung natürlicher Ressourcen:

Gemeinsame Aufgabe von Management und Belegschaft Auch in diesem Jahr gibt Ihnen die Fortschreibung der Umwelterklärung des Stadtbetriebes Abwasserbeseitigung Lünen AoR (SAL) einen Einblick in unsere Tätigkeiten und ist Teil unserer offenen und fairen Informationspolitik zu Umweltthemen in unserem Unternehmen. Gleichzeitig bieten Ihnen die folgenden Seiten einen Überblick uber unsere innerbetrieblichen Malnahmen zum Schutz der Umwelt. Die Umwelterklärung ist seit 2007 (mit dem Ruckblick auf 2004 bis 2006) fester Bestandteil unserer internen und externen Kommunikation. Sie gibt kontinuierlich Auskunft über die Umweltdaten und -programme des SAL, halt neue Ziele fest und gewährleistet so die kontinuierliche Verbesserung unserer Umweltaktivitäten auf der Basis unserer grundlegenden Unternehmensziele: Gewässer- und Bodenschutz, Nachhaltigkeit im Handeln, Gebührenstabilitat, Kundenfreundlichkeit sowie Arbeits- und Anlagensicherheit. Den ganzen Bericht finden Sie unter:

http://abwasser-luenen.de/documents/umwelterklaerung_erweiterung_05_v5.pdf  

(nach oben)


Lineg: Erhöhung der Eigenstromerzeugung auf LINEG-Kläranlagen

Neue Blockheizkraftwerke auf den Kläranlagen Kamp-Lintfort, Moers-Gerdt, Rheinhausen und Rheinberg

Für die Kläranlagen Kamp-Lintfort, Moers-Gerdt und Rheinhausen wurden Energieanalysen durchgeführt. Die Energieanalyse für die KA Rheinberg erfolgt bis Mitte 2013.
Eine der wesentlichen Maßnahmen aus den Energieanalysen ist die Erhöhung der Eigenstromerzeugung auf den größeren Kläranlagen der LINEG und damit der Einbau leistungsstärkerer Blockheizkraftwerke (BHKW).
Ende 2010 wurde das neue BHKW auf der KA Kamp-Lintfort in Betrieb genommen. Durch den Einbau des neuen BHKW konnte die Eigenstromerzeugung 2011 gegenüber dem Vorjahr um rd. 14 % gesteigert werden. In 2012 war noch eine weitere geringfügige Steigerung zu verzeichnen.
Ende 2012 wurden auch die BHKW der KA Moers-Gerdt und Rheinhausen fertig gestellt. Das neue BHKW der KA Rheinberg soll voraussichtlich Mitte 2013 in Betrieb gehen
http://www.lineg.de/Umwelterklaerung/page72/index.php

(nach oben)


Leipzig: KWL präsentiert umfassendes Leistungsspektrum auf der TerraTec

Wasser, Abwasser, Umwelt – ihre Leistungen in diesen Kernbereichen präsentiert die KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH zur diesjährigen TerraTec. Vom 29. bis zum 31. Januar 2013 wird die Neue Messe Leipzig zum Anziehungspunkt der Ver- und Entsorgungsbranche Deutschlands und Europas. Dann präsentiert die Energie- und Wasserwirtschaft ein breites Themenspektrum auf dem Messeverbund der internationalen Umweltfachmesse TerraTec und der internationalen Fachmesse für Energie, der enertec. Die KWL stellt auf ihrem Stand D12 in Halle 4 nicht nur aktuelle Themen vor, sondern zeigt auch, mit welchen Konzepten das Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft begegnet.

Die KWL sowie die Stadtwerke Leipzig GmbH treten im Messerverbund als Partner auf. Ihre benachbarten Messeauftritte sowie das gemeinsame Fachforum nutzen die Unternehmen, um aktuelle Herausforderungen, Trends und Lösungsansätze vorzustellen und mit der Branche zu diskutieren. Darüber hinaus ist auch der Dialog mit den relevanten Akteuren aus Leipzig und der Region ein besonderes Anliegen.

KWL-Stand: Präsentation, Dialog und frisches Trinkwasser
„Die TerraTec als eine der führenden Umweltfachmessen ist für uns eine wichtige Anlaufstelle, um mit Vertretern der Ver- und Entsorgungsbranche zu aktuellen Herausforderungen ins Gespräch zu kommen und drängende Branchenthemen mit Experten aus Deutschland und Europa zu erörtern“, blickt der Technische KWL-Geschäftsführer Dr. Ulrich Meyer auf die Messetage voraus. Dabei ginge es vor allem um Aspekte und Konsequenzen der Energiewende und die Effizienz wasserwirtschaftlicher Anlagen. „Zu diesem Dialog laden wir alle Besucher herzlich auf ein Glas frisches Trinkwasser an den Stand der KWL und auf das Fachforum ein.“

Fachforum: Wasser in der Region Leipzig und weltweit
An ihrem Stand gestaltet die KWL in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Leipzig GmbH, dem Cluster-Team Umwelt/Wasser der Stadt Leipzig, der Sachsen Wasser GmbH sowie dem Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung e. V. (BDZ) ein Fachforum. An allen drei Messetagen bieten die Partner hier ein reichhaltiges Programm aus Fachvorträgen, Präsentationen und Filmvorführungen. Dabei erörtern Experten der Wasserbranche Energieeffizienzthemen sowie aktuelle Aspekte der Wasserversorgung und umweltgerechten Abwasserbehandlung – von aktuellen Projektvorstellungen der KWL und Stadtwerke Leipzig aus der Region Leipzig über Beratungs- und Aufbauleistungen in Krisen- und Entwicklungsgebieten rund um den Globus bis hin zu Konzepten und Trends der dezentralen Abwasserbehandlung in Deutschland und Europa.

Höhepunkt ist dabei eine Podiumsdiskussion zum Thema „Energiewende und Energieeffizienz – welche Potentiale hat die Region Leipzig“, welche am Auftakttag um 14 Uhr stattfindet. Teilnehmer sind Dr. Ulrich Meyer (Technischer Geschäftsführer der KWL), Thomas Prauße (Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig), Thomas Lingk (Cluster Umwelt der Stadt Leipzig) sowie Michael Kubessa (HTWK Leipzig).

Die KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
Die KWL ist der Trinkwasserversorger und Abwasserentsorger für die Region Leipzig. Rund 560 Mitarbeiter sorgen Tag für Tag dafür, dass mehr als 634.000 Menschen rund um die Uhr zuverlässig mit Trinkwasser versorgt werden und das anfallende Abwasser umweltgerecht gereinigt wird. Dafür betreibt die KWL fünf Wasserwerke, 25 Kläranlagen sowie ein Trink- und Abwassernetz von etwa 6.100 Kilometern Länge. So liefert die KWL Jahr für Jahr rund
32 Millionen Kubikmeter Trinkwasser an die Menschen in ihrem Versorgungsgebiet. Im Schnitt entspricht das 88 Millionen Litern täglich.

Die Sachsen Wasser GmbH
Die Sachsen Wasser GmbH ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der KWL und bietet ihren Kunden Beratungs- und Servicedienstleistungen rund um Aufbau, Management und Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen und Strukturen. Seit über zehn Jahren engagiert sich Sachsen Wasser für die Verbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung in Entwicklungs- und Krisengebieten – unter anderem in Afghanistan, Bosnien, Mexico oder Ägypten.

(nach oben)


Homberg-Hakenfeld: Innovative Lösung für die Reinigungsleistung einer Mischwasserbehandlung

LINEG-Anlage Homberg-Hakenfeld wurde mit Lamellenklärern ausgerüstet

Das Regenüberlaufbecken (RÜB) auf der LINEG-Anlage Homberg-Hakenfeld wurde mit Lamellenklärern ausgerüstet und ist in 2012 in Betrieb gegangen.
Die Lamellenklärer sind eine innovative Lösung, um die Reinigungsleistung einer Mischwasserbehandlung zu verbessern.
Ein Messprogramm zur Ermittlung des Wirkungsgrades der Lamellen läuft noch für einige Monate, bis genügend Regenereignisse mit Entlastung der RÜB erfasst und ausgewertet sind.
Zusätzlich zu den Lamellenabscheidern wurde eine weitere Entlastung (Beckenüberlauf) gebaut, um einen schädlichen Rückstau in die Kanalisation zu vermeiden. Der vorhandene Grobrechen ist durch einen modernen Sieblochrechen ersetzt. Die offenen Abwassergerinne sind abgedeckt und es erfolgt eine Abluftbehandlung mit einer ebenfalls innovativen Ionisationsanlage.

(nach oben)


BERN: Amphibienrettung

ara region bern ag betreibt einen Amphibienausstieg für Frösche, Kröten, Molche, Salamander etc., die mit dem Abwasser angespült werden. Ohne diese spezielle Einrichtung würden die Tiere während dem Reinigungsprozess verenden.
Pro Jahr werden bis zu 500 Tiere von den Mitarbeitenden gerettet und im Firmen-Biotop ausgesetzt. In diesem Jahr wurde auch beim Regenbecken in Belp ein Amphibienausstieg eingerichtet. Hier wurde zusätzlich ein spezieller Amphibiensteg montiert, der den Tieren ermöglicht, selber den Weg in die Freiheit zu finden.
Bilder und mehr:
http://www.arabern.ch/aktuelles/news/news-einzelansicht/article/amphibienrettung.html

(nach oben)


Straubing: erhält Auszeichnung – Abwasser-Innovationspreis

Bei der Abwasserentsorgung gibt es noch Potential für Innovationen. Dies betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Verleihung des ersten Bayerischen Abwasser-Innovationspreises am 08. Januar 2013 in München. „High-Tech-Kläranlagen reinigen nicht nur nach höchsten Umweltstandards. Sie vereinen Gewässerschutz mit den Herausforderungen von Energiewende und Klimaschutz“, so Huber. Um innovative Vorzeigeprojekte mit Vorbildcharakter für andere Kommunen auszuzeichnen, verleiht das Bayerische Umweltministerium in diesem Jahr erstmals den „Abwasser-Innovationspreis“. Damit werden herausragende Verfahren der weitergehenden Abwasserreinigung, der Kanalsanierung, der Misch- und Regenwasserbehandlung, der Energieeffizienz und der Energiegewinnung aus Abwasser prämiert. Preisträger sind die Gemeinde Rott (Landkreis Landsberg am Lech) sowie die Städte Cham, Pegnitz und Straubing.
Die Stadt Straubing erhält den Preis für eine geplante Druckleitung, mit der energiehaltiges Abwasser von drei Industriebetrieben am Sammelkanal vorbei direkt in die Kläranlage geführt und dort zur Faulgasnutzung verwertet wird. Oberbürgermeister Markus Pannermayr freut sich über die Auszeichnung: „Wir wollen mit der geplanten Maßnahme organisch hochbelastetes Abwasser aus dem Industriegebiet zur Kläranlage Straubing leiten, um damit die Auslastung der Kläranlage erneut zu erhöhen und Voraussetzungen für weitere Betriebsansiedlungen im ZVI zu schaffen. Die technischen Aspekte der Anlage sind äußerst innovativ: die anaerobe Vorbehandlung von hochbelastetem Abwasser unter Gewinnung von methanhaltigem Gas, aus dem sich Strom erzeugen lässt, ebenso wie auch die in Bayern erstmalige Umrüstung eines bestehenden Voreindickers zu einem UASB-Reaktor. Dass mit dem Innovationspreis nun ein Zuschuss vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit für diesen innovativen Charakter in Höhe von 350.000,00 Euro einhergeht, freut mich natürlich ganz besonders!“

http://www.straubing.de/de/wirtschaft-und-wissenschaft/aktuelles/2013/abwasserpreis.php

(nach oben)


Rott:Abwasser-Innovationspreis 2012 für die Gemeinde Rott

Am gestrigen Dienstag konnte Erster Bürgermeister Quirin Krötz aus der Hand von
Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Herr Dr. Marcel Huber,
den Abwasser-Innovationspreis 2012 entgegen nehmen.
Der Preis ist mit einer Förderzusage in Höhe von 1.200.000.- Euro verbunden.
Die Gemeinde Rott erhielt diesen Preis für ihr Konzept der Klärwerksertüchtigung.
Die Baumaßnahme – wie sie den Bürgerinnen und Bürgern von Rott bereits in der
Bürgerversammlung 2012 vorgestellt wurde – hat ein Bauvolumen von rd. 2,35 Mio.
Euro.

Der Preisverleihung wohnten neben Ersten Bürgermeister Quirin Krötz, zweiter
Bürgermeister Christoph Böhmer, Erste Bürgermeisterin Margit Horner-Spindler von
der Partnergemeinde Reichling, Herr Dipl. Biologe Dr. Eric Bohl aus Rott, der
Verwaltungschef der VG Reichling , Herr Wolfgang Hentschke und die beiden
Planer Herr Dipl. Ing. Armin Wolff und Herr Dr. Ing. Dieter Schreff bei.
Die Gemeinde Rott hat sich fristgerecht im Juni 2012 um die Teilnahme am o.g.
Wettbewerb beworben und die Unterlagen entsprechend den Wettbewerbsvorgaben
anonymisiert zum 31.08. 2012 im Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
abgegeben. Nach der Prüfung und Bewertung durch eine Jury erhielt Bürgermeister
Krötz Anfang Dezember 2012 die Mitteilung, dass Rott einen der fünf zu
vergebenden Preise erhalten wird. Der Bürgermeister, der dabei gebeten wurde bis
zur Preisverleihung auf eine Information der Öffentlichkeit zu verzichten, wurde also
bis in den Januar hinein auf die Folter über die Höhe des Preisgeldes gespannt.
Denn diese Summe dient zur Entlastung der Umlagehöhe der Verbesserungsbeitragssatzung
für diese kostendeckende Einrichtung der an das Klärwerk Rott
angeschlossenen Häuser aus den Gemeinden Rott und Reichling.

Dazu Erster Bürgermeister Quirin Krötz:
Es freut mich außerordentlich, dass meine intensiven Bemühungen eine Form der
Bezuschussung für diese Maßnahme zu erreichen auf diesem Wege gelungen sind.
So sehe ich diese Auszeichnung zum einen als eine Belobigung für das innovative
Konzept der Klärwerksertüchtigung auch in Zukunft die Abwässer der Gemeinden
Rott und Reichling optimal und zukunftsfähig zu klären, zum anderen aber auch eine
Entlastung der Bürgerinnen und Bürger unserer beiden Gemeinden erreicht zu
haben. Dabei wird die Fördersumme entsprechend den Einleitgleichwerten der
beiden Gemeinden verteilt und findet sich somit im gleichen Verteilungsschlüssel wie
auch die Kostenverteilung vorgenommen wird.
Grundsätzlich aber gilt es anzumerken, ohne den innovativen Beschluss der
Vorgängerratsgremien des Gemeinderates Rott, dem ich selbst nun seit fast 29
Jahren angehöre, die Abwässer von Rott bereits seit 1981 ordentlich zu klären,
würde eine dementsprechende Ertüchtigung nicht auf der Agenda stehen.
Somit darf ich mit gewissem Stolz aber auch der entsprechenden Dankbarkeit
feststellen, in der Gemeinde Rott werden die Abwässer bereits seit über 30 Jahren
ordentlich geklärt. Dass nach dieser Zeit eine gewisse Form der Ertüchtigung ansteht
versteht sich wohl von selbst. Dabei ist zum einen die Abnutzung der Einrichtung
aber auch der zeitlich begründeten technische Fortschritt als Ursache zu sehen.
Umso mehr stellt es mich mit dieser Preisverleihung zufrieden, ein Konzept der
Ertüchtigung gefunden zu haben, das auch von einer fachlich hochkompetenten Jury
als innovativ und zukunftsweisend gesehen wird. Deshalb auch an dieser Stelle mein
aufrichtiger Dank und meine größte Achtung an unsere Planer, Herrn Dipl. Ing. Armin
Wolff und Herrn Dr. Ing. Dieter Schreff.
Natürlich bedarf es für solche Entscheidungen auch der entsprechenden Mehrheiten
in den Ratsgremien. Auf diesen Weg der Entscheidungsfindung war uns die
Fachbehörde, das Wasserwirtschaftsamt Weilheim mit Herrn Johannes Riedl und
den für den Abwasserbereich mit zuständigen Herrn Weis und Schwimmbeck, ein
unverzichtbarer Partner den richtigen Weg zu gehen. Für den Gemeinderat Rott war
dabei aber auch entscheidend, die Partnergemeinde Reichling entsprechend
einzubinden, was der einstimmige Beschluss des Reichlinger Gemeinderates für das
nun gewählte Konzept auch bestätigt hat.
So wünsche ich mir für dieses Jahr einen zügigen Beginn der Baumaßnamen und
erwarte einer Fertigstellung des Vorhabens für das Jahr 2014.

http://www.rott-lech.de/index1024.htm

(nach oben)


Erlangen: Prämie für Erlanger Energie-Plus-Kläranlage

Im Rahmen des Wettbewerbs „Innovationspreis Abwasser 2012″ zeichnete das Bayerische Umweltministerium am Dienstag Erlangen für sein Konzept einer Energie-Plus-Kläranlage aus. Staatsminister Marcel Huber überreichte eine Anerkennungsprämie in Höhe von 2.500 Euro bei einer Veranstaltung in München an den 2. Werkleiter des kommunalen Entwässerungsbetriebs, Wolfgang Fuchs. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit will mit dem Preis herausragende Verfahren der Abwasserreinigung, der Kanalsanierung, der Misch- oder Regenwasserbehandlung oder der Energiegewinnung aus Abwasser auszeichnen.

http://www.erlangen.de/desktopdefault.aspx/tabid-1137/1022_read-27154/

(nach oben)


WIEN: Österreichs beste Baustelle von Wien Kanal

Wien Kanal wurde für die besonders umweltschonende und grabungslose Bauweise des Asperner Sammelkanals ausgezeichnet.

Das Projekt „Asperner Sammelkanal Entlaster“ (ASKE) konnte in diesem Jahr die Jury am Symposium der Österreichischen Vereinigung für grabenloses Bauen und Instandhaltung von Leitungen (ÖGL) überzeugen. Es setzte sich gegen zahlreiche Nominierungen durch.

Andreas Ilmer, Direktor von Wien Kanal:
Wir sind sehr stolz auf unsere Leistungen und freuen uns, dass der gezeigte Einsatz diese Anerkennung erhalten hat.

http://www.wien.gv.at/umwelt/kanal/baustellen/beste-baustelle.html

(nach oben)


Warendorf: „Green Day“ – der neue Tag der Umweltberufe auf der Kläranlage in Warendorf

In Deutschland arbeiten schon heute über zwei Millionen Beschäftigte in den Bereichen des Umweltschutzes. Bei vielen jungen Menschen ist das Interesse am Umwelt- und Klimaschutz groß und gilt als ein wichtiger Faktor in ihrer Berufs- oder Studienwahl. Hier setzt der „Green Day“ an; er bringt Schüler und Unternehmen zusammen, denn trot der Attraktivität der Umweltwirtschaft ist der Fachkräftemangel auch in dieser Branche ein reales Problem.
Tausende von Schülern aus dem ganzen Bundesgebiet besuchten am 12. November 2012, dem ersten Green Day, Unternehmen, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen. Auch der Abwasserbetrieb Warendorf hat sich beteiligt. Zu Gast waren die angehenden Umweltschutztechnischen Assistenten des INI-Berufskollegs Lippstadt. In einer drei-stündigen Veranstaltung wurden alle relevanten Bereiche der zentralen Kläranlage in Warendorf besichtigt und erläutert. Es wurden Proben gezogen, im Labor Kontrollwerte gemessen und detailliert auf die Fragen der Schüler eingegangen. Aber, die Führung war nicht einseitig. Einige der angehenden Umweltschutztechnischen Assistenten hatten bereits Erfahrungen auf Kläranlagen gesammelt, so dass lebhafte Diskussion um Messwerte, technische Ausstattung und die Nutzung der Wasserkraft sowie die Energiegewinnung aus dem anfallenden Methangas geführt wurden. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch konkrete Tipps zum Einstieg in die Arbeitswelt. Hier konnte Clemens Wassenberg, Student der Fachhochschule Münster, Fachbereich Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Wasser- und Abfallwirtschaft, der derzeit Untersuchungen zu seiner Bachelor Arbeit auf der Kläranlage in Warendorf durchführt, direkt aus dem „Studentenleben“ berichten. Weiterhin vorgestellt wurden Studiengänge zum Bereich Energie, Gebäude und Umwelttechnik an der Fachhochschule in Steinfurt, sowie die Berufsbilder „Leiter Kläranlage“ und Klimaschutzmanager.

Hintergrund Green Day
Der Green Day (Grüner Tag) – Schulen checken grüne Jobs, wird als jährlicher Berufsorientierungstag etabliert und findet auch in Zukunft am 12. November statt. Die Organisation wird von der Zeitbild Stiftung durchgeführt und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. Unternehmen, Hochschulen oder Schulen können sich bereits jetzt für den 12. November 2013 anmelden. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter

http://www.greenday2012.de/

(nach oben)


Potsdam: EWP-Kundenfonds: Erstes „grünes Projekt“ fertig gestellt

Seit Anfang Oktober 2012 haben die Kundinnen und Kunden der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) die Möglichkeit, in eine nachhaltige Energieerzeugung zu investieren. Mit dem „EWP-Kundenfonds Potsdam“ sollen lokale „grüne Projekte“ der EWP zur Nutzung von regenerativen Energien und zur Verringerung der CO2-Emissionen in Potsdam finanziert werden. Die Gelder des Kundenfonds fließen ausschließlich in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Schonung des Klimas.
Die Zeichnungsfrist für den Kundenfonds läuft noch, aber das erste „grüne Projekt“ nimmt heute bereits seinen Probebetrieb auf: Das Blockheizkraftwerk (BHKW) in der EWP-Kläranlage Potsdam-Nord arbeitet auf Basis von Klärgas, einem Biogas. Im Rahmen einer Vor-Ort-Informationsveranstaltung konnten es die Fonds-Anteilseigner heute besichtigen. EWP-Geschäftsführer Wilfried Böhme und Holger Neumann: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung unseres Energiekonzeptes Strategie EWP 2020. Unser neues BHKW stellt einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Potsdam dar. Zudem demonstriert dieses Projekt, wie die Bürgerbeteiligung bei der EWP konkret gelebt wird.“
In der Kläranlage Potsdam-Nord wird seit 1999 im Zuge der Abwasserreinigung in einem Bio-Reaktor Klärgas erzeugt. Dieses kontinuierlich anfallende Biogas wurde bisher zum größten Teil durch einen Heizkessel in Wärme umgewandelt. Mit der erzeugten Wärme wurde die erforderliche Klärschlammtemperierung im Bio-Reaktor sichergestellt, außerdem wurden die umliegenden Gebäude beheizt. Ein Großteil der Wärme wurde aber bisher noch nicht verwertet.
Durch das jetzt fertig gestellte BHKW werden diese Wärmeverluste insbesondere in den Sommermonaten drastisch reduziert, da die Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet. Das verfügbare Klärgas wird sowohl in Wärme als auch in Strom umgewandelt. Bei hohem Wärmebedarf im Winter wird dem BHKW der bestehende Heizkessel als Spitzenlastkessel zugeschaltet.
Auf diese Weise wird eine ungenutzte Wärmeabgabe von jährlich ca. 1.000.000 kWh vermieden, was etwa dem Jahreswärmebedarf von 70 Einfamilienhäusern entspricht. Zusätzlich werden aus dem klimaneutralen Klärgas jährlich ca. 1.000.000 kWh Strom erzeugt, welcher direkt auf der Kläranlage verbraucht wird. Durch die Reduzierung von Wärmeverlusten bei gleichzeitiger Stromerzeugung ist eine jährliche CO2-Einsparung von 432 Tonnen möglich.
Die durch die EWP getätigten Investitionen für das BHKW belaufen sich auf rund 450.000 Euro und refinanzieren sich durch die vermiedenen Strombezugskosten für den Kläranlagenbetrieb nach ca. acht Jahren. Die Bauzeit lag bei acht Monaten.

(nach oben)


Warendorf: Glocke – WN – Positives Echo wegen Gebührensenkung

Positives Echo in der Presse gab es nach der letzten Betriebausschusssitzung des Abwasserbetriebes Warendorf
Die Westfälischen Nachrichten (Christoph Lowinski) schreiben u. a.:

„Da freut sich der Sparkommissar: Alles wird teurer! Alles? Nein! In einem kleinen Städtchen an der Ems leistet die Verwaltung tapferen Widerstand gegen steigende Gebühren – zumindest wenn es um den Abfall geht. Was hier beginnt wie der Vorspann eines neuen Asterix-Bandes ist aber kein Comic, sondern erfreuliche Realität.

Zum dritten Mal in Folge senken die Stadt Warendorf und der Abwasserbetrieb die Gebühren. Positive Nachrichten, die Otto Normalbürger gerne hört und die sich zudem auch noch angenehm in der Haushaltskasse auswirken. Nach Aussage von Baudezernent Oliver Knaup gehört Warendorf mit dieser Gebührenentwicklung zu einem relativ kleinen Kreis von Städten und Gemeinden. …………… Auch der Abwasserbetrieb senkt die Gebühren. Ein Warendorfer Vier-Personen-Haushalt spart gegenüber 2010 über 50 Euro, während der bundesdeutsche Durchschnittshaushalt nach Angaben des Steuerzahlerbundes rund 25 Euro mehr zahlen muss. „Außerdem lässt die Finanzplanung bis 2016 stabile Gebühren erwarten“, freut sich Ralf Bücker, der Leiter des Abwasserbetriebs.

Beim Abwasserbetrieb zahlen sich die vielen Investitionen der vergangenen Jahre in eine effiziente Technik und Ausstattung sowie die gute Pflege der Anlagen aus, so Bücker. Reparaturaufwendungen fallen geringer aus und eine sorgfältige Projektplanung reduziere die Investitionen.
„Da ist das Personal weniger ein Kostenfaktor, sondern mehr ein Erfolgsfaktor“, zeigt sich Betriebsleiter Knaup überzeugt und lobt den Einsatz der Mitarbeiter.“
Ebenfalls zu diesem Thema schreibt die Glocke u.a.:
„Warendorf (gl) – ……….. Zum nunmehr dritten Mal hintereinander können in der Stadt Warendorf die Entsorgungsgebühren gesenkt werden, und zwar sowohl für Abwasser als auch für Müll. Das ist bei der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses am Dienstagabend deutlich geworden.

….. Auch der Abwasserbetrieb kann die Gebühren senken, wie am Dienstag im Betriebsausschuss erklärt wurde. Ein Warendorfer Vier-Personen-Haushalt spare gegenüber 2010 mehr als 50 Euro, während der deutsche Durchschnittshaushalt nach Angaben des Bundes der Steuerzahler rund 25 Euro mehr bezahlen muss. „Außerdem lässt die Finanzplanung bis 2016 stabile Gebühren erwarten“, stellt Ralf Bücker, Betriebsleiter des Abwasserbetriebs, Stabilität in Aussicht.“ Mehr:

http://www.aw-waf.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?region_id=411&waid=310&design_id=0&item_id=0&modul_id=33&record_id=53350&keyword=0&eps=20&cat=0

(nach oben)


Peine: Nachhaltige Strategie wird fortgesetzt – Tarifstruktur weiterentwickelt

Wirtschaftsplan 2013 beschlossen

Die Weichen fürs kommende Jahr sind gestellt. Am 7. Dezember hat die Verbandsversammlung den
neuen Wirtschaftsplan beschlossen. „Auch 2013 werden wir weiter in den nachhaltigen Ausbau und die Pflege der Wasserversorgung investieren“, betont Verbandsvorsteher Hans- Hermann Baas. Ziel des Verbandes sei es, die Qualität der Wasserver- und Abwasserentsorgung auch im ländlichen Raum
mittel- und langfristig auf gutem Niveau zu sichern. Denn sie sei unverzichtbare Basis für eine positive Entwicklung in den Gemeinden, erinnert Baas.

Großprojekte gut vorangekommen
Der Wasserverband Peine blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „Die Großprojekte
Harzwasser-Umstellung und der Neubau des Wasserwerks Burgdorfer Holz sind gut
vorangekommen“, sagt Geschäftsführer Olaf Schröder. Über die Ost- sowie über die
Südtrasse würden mittlerweile bereits 27 Ortschaften mit Harzwasser versorgt. Vor
Weihnachten wird noch Bodenstein in der Samtgemeinde Lutter am Barenberge umgeschlossen
werden. „Ende 2013 werden wir voraussichtlich das über 30 Millionen Euro
schwere Großprojekt Harzwasser-Umstellung abschließen können – das letzte Drittel ist
mitten im Bau“, blickt Schröder voraus. Bereits im Frühjahr 2013 wird das neue Wasserwerk
Burgdorfer Holz bei Hänigsen das alte komplett abgelöst haben, so dass der Rückbau des
Altgebäudes nach der Winterpause beginnen kann.
Gutes Ergebnis: Chancen genutzt, Investitionen mit Augenmaß werden fortgesetzt
Das erfolgreiche Jahr zeigt sich auch im Ergebnis des Wirtschaftsplans 2012/2013.
„Weitere Synergien in unseren Prozessen haben sich positiv ausgewirkt. Zudem haben wir
die aktuelle Niedrigzinsphase genutzt, um den Zinsaufwand zu reduzieren. Das alles bildet
auch die Basis dafür, dass wir 2013 die Mehrzahl der Tarife stabil halten oder sogar senken
können“, erläutert Schröder.
Die nachhaltige Netz- und Anlagenpflege geht derweil weiter: Rund 12,3 Millionen Euro an
Investitionen sind in der Trinkwasser-Sparte fürs kommende Jahr eingestellt. Im Abwasser-
Bereich habe man 2012 den Konsolidierungskurs fortgesetzt, es sei aber weiterhin hoher
Investitionsbedarf in diversen Abwassernetzen gegeben. Für 2013 sind deshalb über 18
Millionen Euro dafür eingestellt. „Von der Kanalsanierung über die Modernisierung von
Pumpwerken bis zur Erschließung von Neubaugebieten reicht hier das Leistungsspektrum“,
so Schröder. Der modern aufgestellte Peiner Verband überzeuge mit Kompetenz, Erfahrung
und zuverlässiger Aufgabenerfüllung. „Ob es um Folgepflichten aus kommunalen Projekten
wie Wohn- und Straßenbau oder die Umsetzung unserer auf Nachhaltigkeit angelegten
Rahmenpläne geht – wir haben die richtigen Lösungen und stehen im Dienst einer guten
kommunalen Daseinsvorsorge fest an der Seite unser Mitgliedsgemeinden. Im Verbands-
modell können wir die vielfältigen Aufgaben von der Planung bis zur Finanzierung verlässlich
stemmen“, bekräftigt Schröder.

Neue Mitgliedsgemeinden beim Hochwasserschutz
Dienstleistungen rund ums Wasser aus einer Hand – das ist die Strategie des Verbands. Der
Hochwasserschutz gehört für die Peiner zwingend dazu. Die letzten zwei Jahre hatten seine
Ingenieure intensiv am Modellprojekt „Integrierter Hochwasserschutz im Nördlichen
Harzvorland“ mitgearbeitet – im Auftrag der beiden Samtgemeinden Baddeckenstedt und
Lutter am Barenberge. 2013 startet jetzt die Umsetzungsphase. „Unsere Fachkompetenz
und gute Projektsteuerung hat überzeugt“, freut sich Schröder. „Fünf weitere Kommunen aus
dem gemeinsamen Modellprojekt haben uns zum Januar 2013 ihre Hochwasserschutz-
Aufgaben übertragen.“ Die Gemeinde Liebenburg, die Samtgemeinden Schladen und
Oderwald sowie die Stadt Vienenburg und die Stadt Wolfenbüttel werden somit neue
Mitgliedsgemeinden im Wasserverband Peine.

Tarifsysteme im Umbau – Fixkosten und Verursacher stärker im Fokus
Die Rahmenbedingungen für die Wasserversorger im ländlichen Raum sind laut Ingenieur
Schröder anspruchsvoll – die Herausforderungen werden eher weiter zunehmen: steigende
rechtliche Anforderungen, Nutzungskonkurrenzen mit der Landwirtschaft und nicht zuletzt die
Demografie in Südostniedersachsen sind nur einige der wichtigsten Punkte. „Der Aufwand
und damit die Kosten für eine gute Versorgung werden nicht sinken. Auch der hohe
Fixkostenanteil von bis zu 80 Prozent bleibt bestehen. Es ist zwingend notwendig, dass die
Wasserwirtschaft auch die Tarifsysteme diesen Kostenrelationen entsprechend umbaut“,
sagt Schröder. Mit der vermehrten Anpassung der Grund- statt der Arbeitspreise habe man
diesen Umbau bereits begonnen, so Schröder. Und auch die vermehrte Einführung von
Niederschlagswasserentgelten, die sich an der einleitenden Fläche orientieren – so wie es
jüngste Gerichtsurteile anregen – steht für die sich wandelnde Tariflandschaft.

Solidarmodell – eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft
Abnehmende Bevölkerungszahlen und kostenintensive Netzpflege: Wie kann man die
Qualität und Sicherheit einer Rund-um-die-Uhr Versorgung weiterhin auch im ländlichen
Raum bei der demographischen Entwicklung bezahlbar halten? Mit einem Solidarmodell
über Gemeindegrenzen hinweg. Dieses lebt der Peiner Verband bereits seit Jahren erfolgreich.

(nach oben)


Mannheim:Stadtentwässerung zieht um

Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim (EBS) zieht am 14. Dezember in sein neues Verwaltungs- und Betriebsgebäude, Käfertaler Straße 265. Dies ist dann ab dem 17. Dezember die neue Besucheradresse, unter der die Verwaltung, die kaufmännische Abteilung und die Abteilung Abwasserableitung (Planung und Bau) zu erreichen sind. Die Postfach-Anschrift, die Telefon-Nummern und die E-Mail-Adressen bleiben jedoch unverändert. Während des Umzugs vom 14. bis zum 17. Dezember sind die Beratungsstellen weder persönlich noch telefonisch erreichbar. Die Notfallnummer des Betriebs (0621/293 5191) bleibt jedoch durchgehend besetzt. Ab Dienstag, 18. Dezember, steht der EBS wieder wie gewohnt für Fragen rund um das Thema Abwasser in seinem neuen Domizil zur Verfügung.

(nach oben)


Landshut: Entwässerungssatzung überarbeitet und neu erlassen

Die Stadtwerke Landshut haben die Satzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung der Stadt Landshut (Entwässerungssatzung – EWS) überarbeitet. Technische Weiterentwicklungen in der Abwasserentsorgung sowie Veränderungen in der Gesetzgebung und Rechtsprechung haben den Anlass gegeben, die Landshuter Entwässerungssatzung umfassend zu überarbeiten und neu zu erlassen. Die Basis hierfür bildete das Muster für eine gemeindliche Entwässerungssatzung (EWS) des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, das die Mustersatzung in der Bekanntmachung vom 06.03.2012 veröffentlichte.
Eine Rechtspflicht zur Übernahme der überarbeiteten Mustersatzung in das jeweilige Ortsrecht besteht grundsätzlich nicht, teilen die Stadtwerke mit. Allerdings sind einige Anpassungen auf Änderungen der hierfür maßgeblichen Rechtsgrundlagen, insbesondere der Gemeindeordnung (GO), des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), des Bayerischen Wassergesetzes (BayWG) und der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) zurückzuführen. Um das geltende Ortsrecht in Einklang mit höherrangigem Recht zu bringen, wurden deshalb die vorgeschlagenen Regelungen in das geltende Satzungsrecht übernommen.
Die überarbeitete Landshuter Entwässerungsatzung durchlief insgesamt drei vorberatende Gremien (Ortsrechts- und Hauptausschuss sowie Werksenat) und wurde nach einvernehmlicher Empfehlung von den Stadträten einstimmig im Plenum beschlossen.
Im gleichen Zug wurde auch die Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung (BGS-EWS) auf der Basis der gemeindlichen Mustersatzung nach Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 20.05.2008 überarbeitet und neu erlassen. Die Vorauskalkulation der erwarteten Aufwendungen und Erträge führt zur Senkung der Einleitungsgebühren für Schmutzwasser von 1,84 Euro je Kubikmeter auf 1,81 Euro je Kubikmeter und für das Niederschlagswasser von 0,65 Euro je Quadratmeter auf 0,63 Euro je Quadratmeter.
Die neue Entwässerungssatzung sowie die Beitrags- und Gebührensatzung ist bereits veröffentlicht.

http://www.stadtwerke-landshut.de/news/aktuelles/article/3519/3638.html

(nach oben)


KASSEL: Stadtjubiläumsprojekt: Mach dein‘ Deckel

Wenn Du Kasseler Bürger bist, dann mach´ doch mit beim Stadtjubiläumsprojekt „Mach dein´ Deckel“.

Baue deinen eigenen Kanaldeckel, gewinne die Befreiung von der Wasser- und Abwassergebühr für ein Jahr und besuche „deinen Kanaldeckel“ mit Familie und Freunden auf dem Königsplatz, wann immer du willst. Du gehörst dann zum Stadtbild! Außerdem wird es HNA- und sonstige Printveröffentlichungen geben. Im Internet kannst du deinen Deckel dann auch virtuell besuchen. Außerdem wird dein Name zusammen mit allen anderen Teilnehmern auf einem Kanaldeckel verewigt und auf einem Kasseler Platz ausgelegt. KASSELWASSER stellt 50 Kanaldeckel im Eisenguss zur Verfügung, so wie im folgenden Bild dargestellt.
Den mittleren Bereich sollst du mit 10 Liter Material füllen und die Oberfläche selbst frei gestalten. Das Motiv liegt dabei ganz bei dir; es soll aber mit der Stadt Kassel zu tun haben.
Falls dir dazu nicht gleich etwas einfällt, kann dir vielleicht die folgende Aufzählung auf die Sprünge helfen: Die Idee kann also aus der Kasseler Geschichte, der Geschichte der Kasseler Stadtentwässerung, aus dem Bereich des regionalen Brauchtums oder der regionalen Spezialitäten kommen. Vielleicht bildest du ein bekanntes Kasseler Bauwerk nach. Das könnte man bei den Denkmälern, bei den Gärten, den Parks oder bei den Gewässern finden. Besonders Kunstwerke oder Personen der Documenta könnte man sich noch gut vorstellen. Aber auch die Brüder Grimm, die Grimm’schen Märchen und Dorothea Viehmann bieten tolle Motive.
Es kommt also auf dich an. Sei kreativ und lass dir etwas einfallen! Anhand der Pläne kannst du hier nochmal die genauen Maße erkennen.
Es handelt sich also um die ganz normalen gusseisernen Kanaldeckel, wie du sie in Kassel überall finden kannst. Hier fehlt lediglich die Betonfüllung, die etwa 10 Liter beträgt. Und für diese Füllung sollt du sorgen und oben drauf etwas Schönes gestalten. Aber Vorsicht: Das „Ding“ wiegt 50 kg! Überlege dir vorher, wo du den Deckel bearbeiten und lagern möchtest.
Und hier noch ein paar technische Daten des Kanaldeckels:
• Form C, Klasse D 400
• Gusseisen
• sandgestrahlt und oberflächenbehandelt (Korrosionsschutz)
• Gewicht ohne Betonfüllung: ca. 50 Kg
• 68 cm Durchmesser des gesamten Deckels
• 9 cm Tiefe
• 44,3 cm Zu bearbeitender Maximaldurchmesser
Die zu wählenden Materialien sollen risikolos befahrbar oder begehbar, stolpersicher und witterungsbeständig sein, denn du möchtest ja, dass dein Deckel möglichst lang in Kassel zu bewundern ist.
Das Anmeldeformular und die Teilnahmebedingungen kannst du dir hier auf der Seite (rechts oben) herunterladen und uns bis zum 11. Januar 2013 zusenden (Ende der Bewerbungsfrist).

Du kannst dir die Unterlagen auch in der Gartenstraße 90 beim Pförtner abholen oder sende uns deine E-Mail an: info(at)kasselwasser.de und fordere unter dem Stichwort „Mach dein ´ Deckel“ die Unterlagen an.
Wir senden dir dann das Formular an deine E-Mailadresse. Bitte fülle das Formualar handschriftlich und leserlich aus und sende es uns per Post zu. Auf konkrete Nachfrage (Stichwort: Sende Word-Dokument) können wir auch ein Word-Dokument zum Ausfüllen am PC senden. Die Kanaldeckel werden dann zwischen dem 15. und dem 30. Januar von KASSELWASSER zu dir nach Hause geliefert und bis zum 8. März wieder abgeholt. Du hast also mehr als 4 Wochen Zeit, etwas Besonderes daraus zu machen. Die Teilnahme ist auf 50 Personen beschränkt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine unabhängige Jury prämiert die Gewinner. KASSELWASSER bleibt Eigentümer an den Kanaldeckeln.

Wichtige Termine:
26.11.2012: Beginn der Bewerbungsfrist
11.01.2013: Ende der Bewerbungsfrist
Bis
31.01.2013: Ausliefern der Kanaldeckel durch KASSELWASSER
Bis
08.03.2013: Gestaltung der Kanaldeckel durch dich
Bis
15.03.2013: Abholen der gestalteten Kanaldeckel durch KASSELWASSER
18.03.2013: Prämierung durch die Jury
07.05.2013: Bekanntgabe der Gewinner auf den Königsplatz

Die Jury besteht aus:
– Herrn Prof. Bernard Stein – Visuelle Kommunikation Kunsthochschule Kassel
– Herrn Prof. Oliver Vogt – Produktdesign Kunsthochschule Kassel
– Frau Romana Reiff – Komponistin und Sängerin aus Kassel
– Herrn Christof Nolda – Stadtbaurat Kassel
– Herrn Jürgen Freymuth – Betriebsleiter KASSELWASSER.
Die offizielle Bekanntgabe der Gewinner auf dem Königsplatz am 07.05.2013 erfolgt durch Herrn Oberbürgermeister Bertram Hilgen.
Verantwortlich für das offizielle Jubiläumsprojekt zur 11-Hundert-Jahrfeier ist:
KASSELWASSER / Gartenstraße 90 / 34125 Kassel / Tel.: (0561) 987-69
www.kasselwasser.de

http://www.ks-keb.de/inhalt/mach-dein-deckel.html

(nach oben)


WIEN: ASKE kurz vor der Fertigstellung

Nach etwas mehr als zwei Jahren intensiver Bauarbeiten wird Ende November 2012 der ASKE fertiggestellt und in den folgenden drei Monaten im Probebetrieb getestet. Insgesamt wurden 1,7 Kilometer Rohrkanal unter dem Biberhaufenweg mittels modernster unterirdischer Bohr- und Presstechnik grabenlos errichtet.

Umweltstadträtin Ulli Sima:
Es ist eine spezielle Herausforderung, ein Mega-Projekt in dieser Dimension so ökologisch abzuwickeln.

http://www.wien.gv.at

(nach oben)


Mannheim: Sanierungsprojekt im Klärwerk fertiggestellt

Mit der Sanierung der drei Faulbehälter ist die zunehmend autarke Energieerzeugung im Klärwerk Mannheim für die Zukunft gesichert. Nach 40-jähriger Betriebsdauer wurden die Fassaden, Versorgungsbrücken und Wärmedämmung der drei Faultürme erneuert.
In der größten technischen Anlage im Klärwerk, die der Ausfaulung des Klärschlamms dient, erzeugt der Eigenbetrieb Stadtentwässerung (EBS) 11 Millionen Kubikmeter Klärgas pro Jahr. Er verfügt somit über eine der größten Biogasanlagen in Baden-Württemberg.
40 Jahre Betrieb gehen an einem Klärwerk nicht spurlos vorüber. Die Sanierung der drei Faulbehälter (Baujahr 1970 und 1983), bei denen sich Risse in der Aluminiumfassade zeigten, erwies sich als eine der aufwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen im Klärwerk. Sie dauerte einschließlich Planungs- und Ausschreibungsphase über drei Jahre und erfolgte im laufenden Betrieb.
„Die Instandhaltung und Sanierung seiner älteren Anlagen und Leitungsnetze gehört mit zu den wichtigen Aufgaben des EBS“, erklärte Bürgermeister Lothar Quast bei einem Pressetermin im Klärwerk. „Die Kosten von insgesamt 5,1 Millionen Euro für die Sanierung der Faulbehälter sind eine gute Investition in die Sicherung der nachhaltigen Energieerzeugung im Klärwerk.“
Die Faultürme dienen der Ausfaulung des Frischschlamms; hierbei entsteht Methangas und die Feststoffmenge wird erheblich reduziert. Das Fassungsvermögen der 38 Meter großen Behälter beträgt insgesamt rund 22.500 Kubikmeter Klärschlamm. Für den kontinuierlichen Ablauf der biologischen Prozesse ist eine konstante Temperatur von circa 37 Grad Celsius notwendig.
Um die großen Behälter mit ihrer nicht alltäglichen Geometrie sanieren zu können, wurden sie mit einem aufwendigen Gerüst umstellt. Die Einhausung war notwendig, um die schadstoffhaltige Beschichtung abstrahlen zu können, die separat erfasst und entsorgt wurde. Die Aluminiumfassade mit einer Gesamtfläche von 4.100 Quadratmeter wurde komplett erneuert und verstärkt. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen, insbesondere in den kalten Wintermonaten, und um eine gleichmäßige Temperatur im Innenraum für den Faulungsprozess zu gewährleisten, wurde jeder Faulbehälter mit einer 140 Millimeter dicken Schicht aus Steinwolle wärmegedämmt.
Das vom EBS erzeugte Klärgas wird in Blockheizkraftwerken (BHKW) in Strom umgewandelt. Durch den Einsatz von Klärgas, Kraftwärmekopplung und die Energiegewinnung aus Sonne und Wasserkraft wird der Energiebedarf des Klärwerks derzeit zu rund 60 Prozent selbst gedeckt.

(nach oben)


Fulda: Wichtige Weichenstellung beim Abwasserverband ab dem 01.01.2013

Mit dem einstimmigen Beschluss über die ab dem 01.01.2013 geltenden neuen Gebührensätze für Schmutz- und Niederschlagswasser wurde in der Verbandsversammlung zum Jahresabschluss eine wichtige Entscheidung für die Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsgemeinden Fulda, Künzell und Petersberg getroffen. Nach dem Grundsatzurteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes musste die bisherige Einheitsgebühr nach dem Frischwassermaßstab verursachergerecht auf das anfallende Schmutz- und Niederschlagswasser aufgeteilt werden. Nach Abschluss der umfangreichen und arbeitsintensiven Vorarbeiten im Zuge der Gebührenumstellung wird der bisherige Gebührensatz für das Schmutzwasser von derzeit 2,60 Euro pro m³ auf 1,98 Euro pro m³ gesenkt. Daneben wird eine Niederschlagswassergebühr in Höhe von 0,45 Euro pro m² angeschlossener Versiegelungsfläche erhoben, wobei Abschläge nach Art der Flächen und für Zisternennutzungen gewährt werden. Sogenannte Grundgebühren, z.B. für Frischwasserzähler oder auch angelehnt an die gesamte Grundstücksgröße, werden beim Abwasserverband Fulda nicht erhoben.
Für einen Musterhaushalt mit 4 Personen mit einem Frischwasserverbrauch von 140 cbm/a und einer abflusswirksamen Versiegelungsfläche von 160 qm kommt es beispielsweise im Vergleich zur alten Gebühr zu einer Gebührenersparnis von 14,80 € / Jahr.

„Grundstücke mit geringen Versiegelungsflächen werden Kostenersparnisse haben. Für viele Haushalte werden die Veränderungen sehr gering sein. Es wird jedoch auch Fälle geben, die aufgrund großer Versiegelungsfläche trotz der deutlichen Senkung bei der Schmutzwassergebühr eine höhere jährliche Gebührenbelastung haben werden“, erläuterte die Vorsitzende des Abwasserbandes, Cornelia Zuschke. „Insgesamt können wir mit dem Ergebnis dieses uns auferlegten Großprojektes zufrieden sein“, war die vielfach geäußerte Meinung in der Verbandsversammlung, da es trotz der Umverteilung des Gebührenaufkommens nicht zu einer Gebührenerhöhung gekommen ist und auch ein Musterhaushalt im pauschalen Sinn nicht mit höheren Kosten belastet wird. Der hauptsächlich wegen der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr zu ändernden Abwasserbeseitigungssatzung erteilte die Verbandsversammlung daraufhin einstimmig die Zustimmung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Verabschiedung des Haushalts 2013, dem die Verbandsmitglieder mehrheitlich bei 6 Enthaltungen ihre Zustimmung erteilten.

Beim Abwasserverband könne man mit Stolz auf den kontinuierlichen Abbau der Schuldenlast blicken, so Cornelia Zuschke. Zum Jahresende 2012 werde man mit rund 30 Millionen Euro auf den niedrigsten Schuldenstand seit der vollständigen Verbandsgebietserweiterung auf die politischen Grenzen der Mitgliedsgemeinden Fulda, Petersberg und Künzell im Jahre 1991 blicken können. Durch geringere Zins- und Tilgungsleistungen werden sukzessiv größere Spielräume für neue Investitionen geschaffen und das wirke sich auf das umfangreiche Bauprogramm für das Jahr 2013 aus. Größtes Einzelprojekt mit 1,2 Mio. Euro im 1. Bauabschnitt wird der Anschluss der Kläranlagen Lüdermünd und Kämmerzell an die Kläranlage Gläserzell sein, mit dem die Abwasserreinigung in der Stadtregion eine deutliche Optimierung erfahren wird. Vor dem gleichen Hintergrund sollen im Rahmen einer Projektstudie Kooperationsmöglichkeiten mit dem Abwasserverband Oberes Fuldatal bei der Abwasserreinigung geprüft werden.

„Gebaut wird auf hohem technischen Niveau und mit großer Kraft, da die Baustellen des Abwasserverbandes häufig in stark frequentierten Bereichen der Stadtregion bei vollem Betrieb durchgeführt werden“, so Cornelia Zuschke.

Die Investitionssumme im Jahre 2013 wird sich insgesamt auf rund 7,8 Millionen Euro belaufen, wobei die Netto-Neuverschuldung maximal 530.000 Euro betragen wird.

Bereits Ende November 2012 hatten die Mitglieder der Verbandsversammlung einstimmig beschlossen, die Überwachung der Zuleitungskanäle auf Privatgrundstücken durch den Verband bis zur Vorlage verbindlicher Vollzugsregelungen auszusetzen, da das Land Hessen die hierfür geltenden Bestimmungen der Abwassereigenkontrollverordnung außer Kraft gesetzt hat.

Abschließend verwies die Verbandsvorsitzende nicht ohne Stolz auf die in diesem Jahr bestätigte und erweitere zertifizierte Gütesicherung zur landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung. „Hiermit sind wir fit für eine zukunftsfähige umweltverträgliche Verwertung, mit der wir Ressourcen schonen und regionale Kreisläufe schließen“, so Cornelia Zuschke abschließend.

http://www.abwasserverband-fulda.de/

(nach oben)


EVS: Neubau der Regenwasserbehandlung in Kirkel-Neuhäusel, 1. und 2. Bauabschnitt

Wenn die Witterung es zulässt, beginnen noch im Dezember die Bauarbeiten zur Erstellung der Regenwasserbehandlung für das Einzugsgebiet Kirkel-Neuhäusel.
In einem ersten Bauabschnitt wird durch den Umbau eines Regenüberlaufbauwerkes im Bereich des Kirkeler Schwimmbades die bisherige Entlastungsleitung DN 1600 des Regenüberlaufes zu einem Staukanal umfunktioniert. Gleichzeitig wird Volumen im bestehenden Hauptsammlerteilstück DN 1200 vom Schwimmbad bis in Höhe der Teichanlage des Angelsportvereins durch den Bau eines Drosselbauwerkes aktiviert und somit ein Nutzvolumen von insgesamt 1.000 m3 kostengünstig geschaffen.
Das restliche erforderliche Nutzvolumen in einer Größenordnung von ca. 1.325 m3 wird durch den Neubau eines Rundbeckens in unmittelbarer Nähe der Teichanlage des Angelsportvereins erstellt. Somit wird mit dem Bau von insgesamt 2.350 m3 Nutzvolumen der Frachteintrag in den Kirkeler Bach als auch die Entlastungshäufigkeit erheblich minimiert. Obwohl die Baumaßnahme eine Verteuerung durch die Sicherstellung der erhöhten Anforderungen in Bezug auf die dort ausgewiesene Wasserschutzzonen 2 und 3 erfährt, ist die Gesamtmaßnahme trotzdem mit rund 2 Millionen Euro als sehr kostengünstig anzusehen. Die spezifischen Kosten betragen rund 860 Euro/m³ zu bauendem Nutzvolumen. Wäre das gesamt erforderliche Nutzvolumen von 2.325 m³ durch Neubaumaßnahmen geschaffen worden, wären die spezifischen Kosten mehr als doppelt so hoch gewesen.
Ausgehend von einer Bauzeit von etwas mehr als 1 Jahr ist folglich das voraussichtliche Bauende Ende 2013. Da die Andienung der Baustellen über die Ortsstraßen erfolgt, bittet der EVS für etwaige erkehrsbeeinträchtigungen heute schon um Verständnis.Obwohl mit dem Bau des Regenüberlaufbeckens eine neue Einleitstelle in den Kirkeler Bach gebaut werden muss, wird die alte Einleitstelle auch weiterhin erhalten, um die jährliche Leerung des Schwimmbades auch für die Zukunft zu ermöglichen.

http://www.entsorgungsverband.de/aktuell/presse/pressearchiv/pressemeldung/artikel/neubau-der-regenwasserbehandlung-in-kirkel-neuhaeusel-1-und-2-bauabschnitt-1/

(nach oben)


DRESDEN: Anpassung Dresdner Abwassergebühr

Erstmals seit 9 Jahren kommt es zu einer moderaten Anpassung der Dresdner Abwassergebühren.

Das entschied der Dresdner Stadtrat im Dezember. Die Schmutzwassergebühr steigt ab 1. Januar 2013 von 1,73 Euro auf 1,76 Euro und ab 2015 auf 1,81 Euro pro Kubikmeter. Die Niederschlagswassergebühr kann stabil gehalten werden. Sie liegt auch in den kommenden fünf Jahren bei 1,69 Euro für jeden Quadratmeter versiegelter Fläche, der an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist.
Mit insgesamt 4,5 % liegt die Gesamtsteigerung bis 2017 deutlich unter den im Markt üblichen Preissteigerungen von 2,5 – 3,0 % jährlich. Bei einem durchschnittlichen Trinkwasserverbrauch von 97 Litern am Tag bedeutet das für einen Dresdner eine jährliche Mehrbelastung von nur 1 Euro, dann ab 2015 beträgt diese 2,80 Euro pro Person (bezogen auf 2012). Gemessen an den steigenden Kostenbelastungen, etwa durch Material- und Energiepreise, ist dies eine sehr moderate und vertretbare Steigerung. Sie ist unter anderem den wieder wachsenden Einwohnerzahlen und neuen Industrie- und Gewerbeansiedlungen zu verdanken (etwa in der Chip-Industrie). Innerbetriebliche Optimierungen bei der Stadtentwässerung Dresden hatten ebenfalls einen positiven Einfluss.
Außerdem: Dresden muss weiterhin kräftig in Kanalisation und Kläranlage investieren. Für die Sanierung und den Neubau von Kanälen sind bis 2017 zirka 127 Millionen Euro eingeplant. Darunter schlägt die Sanierung des Altstädter Abfangkanals im Dresdner Osten bis 2016 mit insgesamt 15 Millionen Euro zu Buche. Ebenso sind weitere Großprojekte auf der Kläranlage Kaditz notwendig: die Erweiterung der vorgeschalteten Denitrifikation (zweistelliger Millionenbetrag), die Fertigstellung des neuen Laborgebäudes (4,7 Millionen Euro) und die Verbesserungen des Hochwasser- und Flächenschutzes (3,3 Millionen Euro).
Im deutschlandweiten Vergleich liegen die Dresdner Abwassergebühren trotz erheblicher und bereits vielfach bewältigter Nachholebedarfe im Mittelfeld. „In den zurückliegenden 22 Jahren haben wir einen gewaltigen technologischen Aufholprozess bewältigt. Rund 650 Millionen Euro waren nötig, damit wir heute die europäischen Richtlinien für den Gewässerschutz einhalten. Dafür besitzt Dresden jetzt eines der modernsten Entwässerungssysteme Deutschlands“, sagt Johannes Pohl, Technischer Geschäftsführer der Stadtentwässerung Dresden GmbH (SEDD). Und er fügt hinzu: „Die besondere Lage an der Elbe – insbesondere die Schlussfolgerungen aus der Flut 2002 – erfordern zusätzliche Investitionen für den Hochwasserschutz.“ Er nennt als Beispiel die beiden Hochwasserpumpwerke in Johannstadt (Kosten 14 Millionen Euro) und Stetzsch (4 Millionen Euro).
Gunda Röstel, Kaufmännische Geschäftsführerin der SEDD, ergänzt: „Durch eine Reihe zukunftsfähiger Lösungen – wie z. B. die Umsetzung umfänglicher Verbesserungen in Organisations- und Prozesslandschaft oder die Mitbehandlung der Abwässer aus Heidenau und Pirna – gelang es uns in den zurückliegenden Jahren, geplante Gebührenerhöhungen auszusetzen und den jetzigen Preisanstieg zu begrenzen. Auch für die Zukunft ist mit der Inbetriebnahme der neuen Faulungsanlage weitere Vorsorge geschaffen, um beispielsweise steigende Energiekosten abzufedern.
Nicht zuletzt dienen die Gebühren der Dresdner Bürger nicht nur der Aufrechterhaltung von Qualität und Versorgungssicherheit in diesem wichtigen Dienstleistungssektor. Eine wieder saubere Elbe ist ebenfalls ein wichtiger Erfolg, den die Dresdner Bürger im Wesentlichen selbst finanziert haben.“

(nach oben)


Bornheim: Wechsel Wasser- und Abwasserwerk von Regionalgas Euskirchen zum StadtBetrieb Bornheim AöR

In der letzten Woche wurden alle Wasser- und Abwasserkunden über den Wechsel der Werke von der Regionalgas Euskirchen zum Stadtbetrieb Bornheim AöR informiert.
Und ab dem 01. Januar 2013 sind wir für Sie als Dienstleister da:
Persönlich
In unserem Servicecenter in Bornheim-Waldorf, Donnerbachweg 15

http://www.stadtbetrieb-bornheim.de/aktuelles.html

(nach oben)


Berlin: Im Klärwerk Schönerlinde wachsen drei Riesen-Windräder

Berliner Wasserbetriebe setzen konsequent auf Energie aus erneuerbaren Quellen
Im Klärwerk Schönerlinde, in Sichtweite zum Berliner Autobahnring, werden in diesen Tagen drei leistungsfähigeWindräder montiert. Ihre Fertigstellung zum Jahresende bedeutet für das Großklärwerk im Nordosten Berlins einen wesentlichen Schritt in Richtung Energieautarkie.
In den Bau der Anlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 169 m – die Nabe der Rotors dreht sich auf 123 m – und einer installierten Leistung von jeweils 2 MW investieren die Wasserbetriebe 11,2 Mio. €. Der kleine „Windpark“ wird von der e.n.o. energy GmbH aus Rostock geliefert.
Bisher wurde im Klärwerk Schönerlinde durch die Verstromung des Klärgases im Blockheizkraftwerk und mit einer Mikrogasturbine rund 30 % der benötigten Energie selbst erzeugt. Mit den drei Windrädern steigt dieser Anteil auf insgesamt rund 80 %.
Der Montage war ein sehr aufwändiger dreijähriger Genehmigungsprozess vorangegangen. Dabei musste u. a. nachgewiesen werden, dass weder der Fledermaus-Flug noch die militärische Flugsicherheit der Hauptstadt beeinträchtigt werden. Auch Uferschwalben-Biotope wurden durch Umzug gesichert.
Die drei imposanten Anlagen – der Rotordurchmesser beträgt fast 93 m – setzen die vielfältigen Aktivitäten der Berliner Wasserbetriebe zur eigenen Energieerzeugung konsequent fort. Wesentlich ist dabei die Nutzung des kalorienreichen Klärschlamms zur Erzeugung von Faulgas für Blockheizkraftwerke in fünf von sechs Berliner Klärwerken. In der Kläranlage Ruhleben schließlich wird der Schlamm in einem Kraftwerk verbrannt und auf diesem Weg energetisch genutzt.
Im Wasserwerk Tegel und in der Rohnetzbetriebsstelle Lichterfelde erzeugen Solaranlagen grünen Strom, wobei die Tegeler Anlage erst kürzlich als größte ihrer Art in Berlin abgelöst worden ist. Zudem erschließen die Berliner Wasserbetriebe zunehmend die Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme, zuletzt in einem gemeinsamen Projekt mit den Berliner Bäder-Betrieben für eine Schwimmhalle in Schöneberg.
Die Berliner Wasserbetriebe werden in diesem Jahr rund 298 Gigawattstunden (GWh, Giga = Milliarde) Strom brauchen, von denen ca. 243 GWh eingekauft und rund 55 GWh selbst erzeugt werden. 2005 wurden von den damals benötigten 317 GWh erst 37 GWh selbst produziert und 280 GWh gekauft.
Setzt man einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.500 kWh voraus, dann entspricht die 2012 von den Wasserbetrieben benötigte Energiemenge der einer Stadt mit 265.000 Einwohnern. So viele Menschen leben in etwa im Berliner Bezirk Lichtenberg (262.000 Einwohner) oder in Augsburg (267.000 Einwohner).

http://www.bwb.de/content/language1/html/299_10089.php

(nach oben)

Allgemeine Klärwerksmeldungen 2013

0
Dezember 2013
Winterberg-Niedersfeld Weiterer Flach-Feinsiebrechen für den Ruhrverband (KA Winterberg-Niedersfeld) 
Wehr Der Strom für die Kläranlage wird billiger 
Wehr Schaum in Kläranlage 
Wehr Landgericht verlangt technisches Gutachten 
Bad Sobernheim Monitoring über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Blähschlammreduzierung auf der Kläranlage Booser Au 
Seukendorf Reinigung auf höchstem Niveau  
Selters Semizentrales Klärschlammbehandlungszentrum auf der Kläranlage Selters unter Beisein von Umweltministerin Höfken eingeweiht 
Roth Kläranlage – Richtfest für Halle
Rheinfelden Schlammtrocknung lohnt sich nicht 
Ravensburg Entfernung von Spurenschadstoffen aus dem Abwasser 
Pugdala Kläranlage
Obrigheim Auf der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Elz-Neckar werden zur Zeit ein Faulbehälter (2.500 m³), ein Gasbehälter (800 m³) und ein BHKW (125 kWel) erstellt 
Neumarkt Stationäre Entwässerung ein erster Schritt
Jockgrim Monitoring über die Wirkung von Ökodol® (Calciumcarbonat-Magnesiumoxid) auf den biologischen Reinigungsprozess der Kläranlage Jockgrim 
Jobstgreuth Bürger beklagen hohe Kosten für die neue Kläranlage 
Höhr-Grenzhausen Zweiter Feinrechen für KA Höhr-Grenzhausen 
Breisgauer Bucht Hohe Investition – Kläranlage wird erweitert 
Erdinger Moos Abwasserzweckverband Erdinger Moos 
Emmendingen Kläranlage wird 50 Jahre alt 
Burg OEWA ist neuer Partner von Burg (Spreewald) 
Braunschweig Rechtswidrigkeit der Abwassergebührenbescheide 2005/2006 der Stadt Braunschweig 
Bad Salzschlirf Kanalsanierung wird einige Millionen kosten 
Adelsdorf Mit der Hochlastfaulung in die Zukunft 
Adana (Türkei) Neue O&M-Aufträge für WABAG in der Türkei
Wolfach Klärwerk muss ausgebaut werden 
USCHLAG Abwasser von Landwehrhagen fließt ab sofort zum Nachbarort 
Bad Säckingen Bad Säckingen stimmt Kostenbeteiligung für Kläranlage zu 
Rietberg Beta-Blocker im Abwasser 
Osterholz-Scharmbeck Abwasser – Finanzausschuss für Erhöhung 
Metzingen Kläranlage soll hochwassersicher werden
Lay Lay braucht neue Kläranlage – Drei Varianten zur Debatte 
Herbolzheim Wasser und Abwasser teurer 
Empfingen SBR-Reaktor 
Duisburg-Vierlinden Ozonierung kostet circa 15 Cent pro Kubikmeter
Dresden IKTS testet Brennstoffzelle auf Dresdner Kläranlage 
Donaueschingen Pro Sekunde eine Badewanne voll
Cottbus Musterverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht – Cottbuser Altanschließer müssen zahlen  
Cham Kläranlage mit 600 000 Euro prämiert 
Aachen Fast 50 Millionen Euro fließen in die Soers 
Volkach Startschuss für die Stadtwerke
Schliengen Gebläse für Kläranlage 
Sasbach Sasbach modernisiert Kläranlage
Bad Säckingen Bad Säckingen braucht Millionen fürs Abwasser 
Rohrenfels Aus Rohrenfels kommt mehr Wasser 
Rehling Rehling nimmt so viel Geld ein wie nie 
Plieningen Neue Becken für die trübe Suppe 
Pirna Kartellbehörde – Abwasserpreise in Pirna sind 40 Cent zu hoch 
Ochtrup Feintuning für die Kläranlage 
Neuried/Schutterwald Abtauchen in schwarzen Schlamm 
Nesselwang Kläranlage geht in Betrieb 
Merklingen Konzept für die Kläranlage in Merklingen
Mannheim Land fördert Erweiterung der Kläranlage Mannheim mit Gesamtkosten von sieben Millionen Euro 
Lüneburg „Kläranlagen machen glücklich“
Kühbach Kühbach „versenkt“ 600000 Euro
Kall Kläranlage soll größer werden 
St. Johann Gemeinderat übt wegen steigender Kosten für die Kläranlage massive Kritik am Planer 
HÖCHENSCHWAND Ein Job für ganze Spezialisten 
Hammelburg Wie das Abwasser sauber wird 
Erftverband Zwei Klärwerke werden stillgelegt 
Ermstal Hochwasser und Hagel setzen dem Klärwerk erheblich zu 
Breisach Klärwerk soll saniert werden – Kostenpunkt 3 Millionen Euro
ADRAZHOFEN Milei investiert Millionenbetrag in Abwasserleitung 
November 2013
Zeitlofs – Detter Kleine Anlage – großes Einsparpotenzial 
Waldhof-Falkenstein Ministerin Höfken eröffnet Kläranlage  
Trier Land fördert Energieerzeugung in Kläranlagen – Blockheizkraftwerk der Kläranlage geht in Betrieb
Lahr Vierte Reinigungsstufe in Lahr wird mit Tuchfiltern gebaut  
Findorff Pilotprojekt auf Betriebshof der Hansewasser gestartet  
Bruderbach Fotovoltaik für die Kläranlage
Taucha Ausbau der Kläranalge Taucha mit Tuchfiltern
Witzenhausen Kläranlage produziert Energie – Land und EU fördern Pilotprojekt 
Trossingen Abwasser wird teurer 
Trier Land fördert Energieerzeugung in Kläranlagen – Blockheizkraftwerk der Kläranlage Trier geht in Betrieb 
Seitingen-Oberflacht Arbeiten an Kläranlage haben begonnen 
Sandhausen Fließen 2,3 Millionen Euro in die Kläranlage?
Rastede Kläranlage wird für drei Millionen Euro modernisiert
Paderborn Gruppenklärwerk Paderborn-Sande – Elimination von Mikroschadstoffen 
Marktzeuln-Michelau Sanierung erfolgreich
Kronach Pflicht ist eine „schwarze Null“ 
Elkhausen Wenn es faulig aus der Kanalisation stinkt 
Baumholder Neues Nachklärbecken leistet dreifache Arbeit 
Battweiler SGD Süd stimmt der Inbetriebnahme der neuen Kläranlage Battweiler zu
Oktober 2013
Westerheim Kläranlage verschlingt die satten Rücklagen 
Stuttgart-Mühlhausen WI übernimmt Planung und Ausschreibung der Instandsetzung der Vorklärung auf dem Hauptklärwerk von Stuttgart 
Schrozberg Separate Reinigung des Abwassers aus der Molkerei 
Rosenfeld Per Pumpstation in die Balinger Kläranlage 
Petersberg Pilotkläranlage hat ihren Betrieb aufgenommen 
Mechernich Zwei Klärwerke werden stillgelegt 
Maifeld Kläranlage Nothbachtal erzeugt künftig auch Strom 
Kirchheim Kirchheim baut die Kläranlage Benzenzimmern um 
Bopfingen Röttinger Abwasser stinkt Aufhausenern 
Amersfoort SH+E Group betreut Projekt zur Klärschlammverwertung in den Niederlanden 
Wiesbaden Tag des offenen Kanals 
Warstein Noch keine Entwarnung in Warstein – Frau an Legionellen erkrankt 
Storkow Umbau der Kläranlage Storkow abgeschlossen
Röbel Klärwerk setzt auf neue Technik 
Pfalzgrafenweiler Auch nach 40 Jahren in Top-Zustand 
Orla Auch Trinkwasserversorgung in Krölpa bald nicht mehr in eigener Regie
Minden-Leteln Mit UV-Licht Abwasser desinfizieren – Testanlage auf dem Gelände der Mindener Kläranlage 
Lüdenscheid Brand in Kanalisation
Laichingen Spurenstoffen in Kläranlage Laichingen mit über 2,1 Mio. EUR  
Hungen Interessanter Tag der offenen Tür an Kläranlage
Haigerloch Hochbetrieb im Stunzachtal 
Empfingen „Keine goldene Nase zu verdienen“ 
Dülmen Medikamentenreste im Abwasser  
Blomberg Vererdungsanlage für Blomberger Klärschlamm kann bald in Betrieb gehen 
Biberach Neue Blockheizkraftwerke auf der Verbandskläranlage des AZV Riß 
Baltrum OOWV investiert auf Baltrum 175 000 Euro in Kläranlage 
Andenhausen Klärwerk im Kompaktformat  
September 2013
Leutenbach Bürgermeister baut gleich zwei Mal
Illesheim Illesheim muss kräftig in die Kläranlage investieren
Hönnepel Hönnepel soll Aufgaben des Klärwerkes Vynen übernehmen
Lissendorf Erste Energieanalyse nach DWA-A 216
Möhringen Energiegrobanalyse für das Klärwerk Möhringen 
Mühlacker Mit einem Festakt wurde die neustrukturierte Kläranlage in Lomersheim in Betrieb genommen
Odelzhausen Bürgermeister Brandmair unter Druck 
Pirmasens Kläranlage Felsalbe 
Rödelsee Bürgermeister macht Unmut Luft 
Saarbrücken Inbetriebnahme Abwasserwärmenutzung auf der Kläranlage Saarbrücken
Straubing 350.000 Euro für innovative Kläranlage in Straubing 
Wilhelmsthal Räte „lassen sich nicht erpressen“ 
Warstein Kläranlage ist Ursache für Legionellen-Erkrankungen 
Bad Honnef Große Mengen altes Frittierfett illegal im Rhein entsorgt 
Heidesheim Anschluss der Kläranlage an Ingelheim
Fürth Stadtentwässerung: Neubau für 19 Millionen Euro? 
Burgpreppach In Fitzendorf setzt’s weiter Kritik 
Brettachtal Sanierung des Faulbehälters für den ZV GKLW
Bregenz/Dalaas Land fördert Abwasserbeseitigungsanlage im Klostertal
Brandenburg Technischer Geschäftsführer freigestellt- Korruptionsskandal bei Stadtwerken
Bocholt Faulbehältersanierung auf der Kläranlage 
Bernried Untersuchung in Bernried angeordnet
Adelsdorf Kläranlage soll optimiert werden 
August 2013
Wüstenstein Wohin nur mit der Kläranlage in Wüstenstein? 
Seukendorf Aufmerksamer Bauhoftrupp 
Ruppertshofen Rund 700.000 Euro Fördermittel freigegeben für die Regenwasserbehandlung der Gemeinde  
Rüdesheim Großverbund bei Abwasser  
Rothbach bei Bodenmais Chemikalie vergiftet alle Fische 
Öhringen-Verrenberg Rund 640.000 Euro Fördermittel für den Ausbau der Regenwasserbehandlung freigeben 
Nothbachtal Kläranlage erzeugt künftig auch Strom 
Massing Fischsterben in der Rott: Holzschutzmittel legt Kläranlage lahm
Erftverband 19 kleine Kläranlagen vor dem Aus 
Laichingen Land fördert Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen in Laichingen mit über 2,1 Millionen Euro
Kronach Wasser wird teurer
Immendingen Bald ein neues „Herz“ für Kläranlage
Heidenheim Kläranlage und Biogas: Gemeinsam mehr Strom erzeugen? 
Harwick Faulturm erwacht zum Leben 
St. Georgen Verursacher des Fischsterbens ist gefunden 
Emschergenossenschaft RWE will Klärschlamm der Emschergenossenschaft verbrennen 
Empfingen Klärschlamm ins Feuer statt aufs Feld 
Biberach Zweckverband beginnt mit dem Ausbau der Kläranlage 
Bad Essen + Ostercappeln EU-Preis für Projekt unter wissenschaftlicher Leitung der Abwasserexperten der UW/H 
Althütte Rund 520.000 Euro Fördermittel für die Abwasserbeseitigung in Althütte freigegeben 
Rosstal Kläranlageneinweihung 
Ravensburg Warum brauchen Fische Kläranlagen?
Gundelsheim Abwasserabgabe ist fast explodiert 
Rödental Das Klärwerk, das ein „Leuchtturm“ ist 
Boxberg Weiteres Kläranlagenprojekt geht in die Ausführung 
Vaitshain Wo Bakterien auf Waben Geld sparen 
Augsburg LAUSCHTOUR „WasSerleben in Augsburg“
St. Georgen Nitrit in der Brigach: Behörden fischen weiter im Trüben  
Igersheim Rund 990.000 Euro Fördermittel für die Abwasserbeseitigung Igersheim
Juli 2013
Donaueschingen Kläranlage Wolterdingen ist angezählt 
Pegnitz 450.000 Euro für innovative Kläranlage in Pegnitz Abwasser-Innovationspreis für Ortsteil-Kläranlage Trockau 
Ostrachtal Abwasserzweckverband setzt Spatenstich für rund 9,2 Millionen Euro Ausbau der Kläranlage 
Oberteuringen Verbesserungen für die Unterteuringer Kläranlage  
Nothbachtal Kläranlage erzeugt künftig auch Strom 
Melchow Melchow bekommt zentrales Abwasser 
Laichingen Land fördert Erweiterung der Kläranlage in Laichingen
Greiz Flut legt Kläranlagen im Kreis Greiz lahm 
Maifeld Maifelder übernehmen Kehriger Abwässer 
Grünhain Kläranlage bekommt größere Kapazität  
Döbeln-Masten Abwasser landet noch tagelang ungeklärt in der Mulde  
Juni 2013
Welver Kanzlei sieht keine Chance mehr für Kleinkläranlagen 
Reiskirchen Gemeindevorstand sieht sich im Recht und legt Beschwerde ein  
Kassel Segno erhält Auftrag für die Integration einer komplexen ACRON Lösung bei Kassel Wasser
Hennef Hydrodynamische Langzeitsimulation Hennef
Hasslachtal Abwasserverband entscheidet sich für KUHN-Rechentechnik  
Detmold Alleinarbeit im Bereich der Detmolder Abwasser 
Detmold Spenden für Zeitz! 
Bonn Klimaschutz-Teilkonzept für die KA Bonn Salierweg 
Augsburg Bäche und Kanäle in Augsburg – Dokumentarfilmprojekt und Broschüre 
Welver Kanalisation bis spätestens 2018  
Warnow-Beke Eutrophierung von Gewässern mindern
Reiskirchen Rückwirkende Einführung der gesplitteten Abwassergebühr in Reiskirchen rechtswidrig 
Oberbillig Möglicher Gefahrstoffunfall sorgt für Aufsehen  
Frankenhardt Land fördert Abwasserprojekt in Frankenhardt mit über eineinhalb Millionen Euro 
Mai 2013
Seukendorf Startschuss beim Klärwerks-Neubau in Seukendorf 
Rattelsdorf Rattelsdorf baut Rückhaltebecken 
Pegnitz 450.000 Euro für innovative Kläranlage in Pegnitz Abwasser-Innovationspreis für Ortsteil-Kläranlage Trockau 
Meckesheim In die Kläranlage fließen sechs Millionen  
Landau Schlammbehandlung auf der Kläranlage
Heek Wirtschaftliche Schlammbehandlung durch Nutzung von Altanlagen
Frankfurt Kaufmännischer Leiter der Frankfurter Stadtentwässerung im Präsidium der öffentlichen Wasserwirtschaft 
Dornbirn Kanal- und Straßenneubau im Unteren Kirchweg
Rothwind Abwasser ärgert Gemeinde, Wasser die Bürger 
Prichsenstadt Kanäle müssen umfassend saniert werden 
Moosburg Hitziger Abwasser-Streit – Bürgermeisterin lehnt Piraten-Hilfe ab
Leutenbach Geld ist nicht gleich Geld in Leutenbach 
Heiligenhaus Sanierung des Mischwassersammlers  
Fulda Mal in die Röhre gucken“ – Heidelsteinstraße unterirdisch erkundet 
EVS Planungsauftrag für kommunale Klärschlammfaulungsanlage 
Wupperverband Große Menge an Chrom vergiftet das Abwasser 
St. Wolfgang Kläranlage läuft am Limit
Reichenbacher Land Tausende Vogtländer müssen zahlen 
Rathenow Klärwerk Nennhausen soll schließen 
Meckesheim „Abwasserzweckverband Meckesheimer Cent – über umfangreiche Erweiterung der Kläranlage in der Verbandsversammlung beraten.“
EVS Karlsbrunn erhält neuen Kläranlagen-Anschluss 
Großkochberg Großkochberg bekommt bis 2015 Kläranlage
Berne 701,28 Euro für Wasser und Abwasser
Veitsbronn „Pflicht vor der Kür“
Unterleichtersbach Spatenstich – Kläranlage für Unterleichtersbach
Stegaurach Kläranlage arbeitet gut
Oberleichtersbach Kläranlage und Kandidaten-Suche beschäftigen die Oberleichtersbacher 
Lüdenscheid Nach Brand qualmt die Kanalisation 
Ipsheim Sauberes Wasser kommt die Ipsheimer teuer zu stehen 
Berlin Organklage gegen Wasserverträge beim Rückkauf der RWE-Anteile 
Berlin Mit Flockung und Entkeimung – Berliner Gewässer sollen sauberer werden
Bad Kissingen Feuchttücher sorgen für Verstopfung 
April 2013
Wien Wien will in Zukunft energieautarke Abwasserreinigung 
Sophia-Antipolis Ozonung geht in Betrieb 
Reichenbacher Land Tausende Vogtländer müssen zahlen 
Murten ARA erhält eine Auszeichnung 
Kaltenlengsfeld Kaltenlengsfeld stimmt für Verbands-Beitritt 
Haigerloch „Ja“ zum Anschluss der Kläranlage Gruol 
Fürth Abwassergebühr kann stabil bleiben
WVER TSM-Zertifizierung für Wasserverband Eifel-Rur  
Wagenfeld Anlage im Kreis Diepholz im Verdacht
Ruhrverband Paukenschlag im Prozess um PFT-Skandal im Sauerland 
Obernzenn Kläranlage wird das nächste Millionenprojekt 
Morgental Kläranlagen werden Kraftwerke
Ipsheim Sauberes Wasser kommt die Ipsheimer teuer zu stehen 
Gäu «Energie-Oscar» für ARA
Ergolz Abwasserreinigung mit der Kraft der Sonne 
Unterleichtersbach Spatenstich – Kläranlage für Unterleichtersbach
Gettorf Neue Technik soll Kosten sparen 
Felsberg Kläranlage – Sanierung bei laufendem Betrieb 
Bocholt Klärwerk wird saniert 
März 2013
Augustdorf PersonenNotsignalAnlage Kläranlage Augustdorf 
Blomberg Neue Klärschlammvererdungsanlage der Abwasserwerke 
AZV Elz-Neckar Heute erfolgte der Spatenstich zum Neubau der Faulung 
Essen Kanal-Kartell in Essen hat „auf die Gebühr eher geringe Auswirkungen“ 
Eversburg Kleine Kunststoffkugeln können Keime künftig „knacken“ 
EVS Film „Fachkraft für Abwassertechnik“  
Hürt Jeder fünfte Hürther Kanal ist kaputt 
Neustadt Bauarbeiten an Entwässerungsanlage an ehemaligem Sparkassengebäude in Neustadt zu Recht eingestellt 
Ruhrverband Paukenschlag im Prozess um PFT-Skandal im Sauerland 
Wipper-Schlenze Drei Millionen für Hettstedter Verband 
Thulba-Saale Grossprojekt 
Neumarkt-Sankt Veit Verbesserung der Abwasserentsorgung wird mit 1,4 Millionen Euro gefördert 
Lautenbach Die Leutenbacher Kläranlage wird sehr teuer 
Katzenbach Anschluss an die moderne Kläranlage 
Eisenhüttenstadt Das Klärwerk wird mit dem EssDe®-Verfahren ausgestattet
Ebrach Neue Halle könnte Strom für Ebracher Kläranlage liefern 
Höxter Klagen gegen Niederschlagswassergebühren in Höxter erfolgreich 
Krefeld Krefeld vertraut zukünftig auf ++SYSTEMS und DYNA 
München Die Münchner Stadtentwässerung baut weiter auf Steinzeug
Mussum Faulbehältersanierung auf der Kläranlage Mussum in Bocholt begonnen
Oberschönegg Trinkwasser und Abwasser 
Bad Oeynhausen Sanierungen von Flockungsfiltrationsanlagen kommen in Zukunft erhebliche Bedeutung zu …
Pöttmes Kläranlage für Osterzhausen wird teurer als erwartet 
Reutlingen Abwasser – Millionen für Klärwerk West 
Rheine Klage auf Anerkennung einer „Stadtwerke Stiftung“ ohne Erfolg 
Schophoven Die Kläranlage in Schophoven wird saniert 
Siegen ESi setzt auf bedarfsgerechtes Spülen 
Sylt Neuer Hauptsammler  
Uthwerdum Neuer Fett- und Sandfang für Kläranlage
Warendorf Zum Jahresbeginn 2013 wurden vom Abwasserbetrieb erneut die Gebühren gesenkt 
Höxter Firmen kämpfen für neue Abwassergebühren 
Heek Photovoltaikanlage im Autobahnrandstreifen und auf der Kläranlage 
Garbsen Geruchsbekämpfung in Abwasserpumpwerken 
Gablingen Neue Kläranlage soll noch in diesem Jahr in Bau gehen 
Frankfurt Erneute Bestätigung des Technischen Sicherheitsmanagements für die Stadtentwässerung
Ergersheim Abwasser bald in Windsheimer Anlage?
Emmerich Halbzeitpause auf der Kläranlage Emmerich 
Dunningen Zweckverband – Verwaltungsgebäude und Filterhalle der Kläranlage Horgen haben ein zusätzliches Stockwerk erhalten
Adelberg Problemlösung für Abwasser
Delitzsch Kur für Kläranlage 
Augsburg Historische Wasserwirtschaft in Augsburg 
Februar 2013
Stuttgart Der Nesenbach, einst Lebensader, heute Hauptsammler 
Neuwied „Schlüsselloch-OP“ bringt Kanalsystem auf Vordermann 
Leichlingen Wegfall der Bagatellegrenze für Wasserabzugsmengen („Gartenwasser“)
KWL Experimente- und Wissenstag in der VDI-GaraGe 
Kriftel Mikrogasturbine und BHKW für die Abwasserreinigungsanlage 
Köln Modernisierung im Großklärwerk Köln-Stammheim 
Bad Honnef Wegfall der Bagatellgrenze bei der Berechnung von nicht in das Kanalnetz eingeleiteten Frischwassermengen 
Heusenstamm Änderung: Stadtwerke werden zum 31. Dezember aufgelöst 
Halle Stadtwerke auf der „Chance 2013“ 
Eifel-Rur Kläranlage Gey wird optimiert
Ergersheim Neue Kläranlage für Ergersheim vonnöten
Erfurt Lehrlingsaustausch Elektroniker für Betriebstechnik Bergen – Erfurt 
Dietfurt Stilllegung um zwölf Jahre verschoben 
Bottrop/Gladbeck Emschergenossenschaft beginnt mit Bau des Abwasserkanals Boye
Berlin Mehr als eine Million haben die Wasserbetriebe besucht 
Bassum ABWASSERENTGELTERHÖHUNG IN DER STADT  
Januar 2013
Harburg Dreiste Metalldiebe in der Kläranlage 
Haigerloch Eine Kläranlage für alle 
Grebenhain Einbrecher in Kläranlage 
Gräfendhron Pflanzen und Bakterien säubern Abwasser
Empfertshausen Kein Klärwerk, aber trotzdem Beiträge – Empfertshäuser sauer
Dierdorf Verbandsgemeinde erhöht Preise für Wasser und Abwasser 
Aarau Biologie-Zulauf Abwasserverband Aarau und Umgebung CSB-Frachtermittlung nach dem Auslauf der Vorklärung  
Wulfen Ausschuss will keinen Klärschlamm auf Wulfener Deponie 
Vilsbiburg Aus Abwasser soll Strom werden 
Schrozberg Die Weber-Ingenieure wurden für die Ingenieurleistungen zum Neubau einer Flotationsanlage zur Vorbehandlung von Abwässern der Nahrungsmittelindustrie beauftragt 
Riedlingen Regierungspräsidium Tübingen gibt grünes Licht für den Bau des Regenüberlaufbeckens „Bahnhof“  
Pforzheim Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) beauftragt WI mit den Ingenieurleistungen zur Betonsanierung der belüfteten Belebungsbecken
Neuburg Phosphor aus Klärschlamm- Pilotversuch erfolgreich abgeschlossen 
Muldental Zweckverband „Muldental“ will Beiträge zurückzahlen  
Lahr Die Abwassergebühren sinken 2013 spürbar 
Wolfratshausen Stadtwerke erhöhen nach sieben Jahren Abgaben 
Wölfis Wölfiser Abwasser künftig zentral geklärt 
Windheim Wasserschutz für Windheim ist fertig
Wildon Wasserland Steiermark berichtet über ARA Grazerfeld 
Mittlerer Weisachgrund Das Abwasser wird deutlich teurer 
Unterleichtersbach Ausschreibung für Kläranlage verzögert sich
Trockau Nicht gebauter Püttlachstausee wirkt noch nach  
Treuchtlingen Keine „privaten“ Ratten  
Neuburg Abwasserentsorgung in Neuburg
Münsing Ja zum Abwasserverband
Königsberg Die Junkersdorfer Kläranlage ist am Ende
Hohnhausen Hohnhausen geht ans Abwassernetz 
Hilpoltstein Millionensummen fließen in Abwasser und Wasser  
Treuchtlingen „Bescherung“ an der Kläranlage 
Gräfendhron Pflanzen und Bakterien säubern Gräfendhroner Abwasser 
Endingen Bürger zahlen künftig weniger für Abwasser 
Einersheim Tauziehen um Einersheimer Abwassergebühr 

Winterberg-Niedersfeld: Weiterer Flach-Feinsiebrechen für den Ruhrverband (KA Winterberg-Niedersfeld)

Der Ruhrverband erhält einen Flach-Feinsiebrechen FFR 2.0E

Nachdem der Ruhrverband erstmals im Januar 2009 einen Flach-Feinsiebrechen auf der Kläranlage Neuenrade in Betrieb genommen hat, hat man sich nun bei der Kläranlge Winterberg-Niedersfeld wiederum für einen Flach-Feinsiebrechen FFR 2.0E mit integrierter Rechengutwaschpresse entschieden.
Dieser wurde im November 2013 montiert und in Betrieb genommen.

Der Flach-Feinsiebrechen (6 mm Spaltweite) wird mit Qmax = 90 l/s beschickt und besitzt neben dem Räumsystem mittels Sprühdüsen auch einen mechanischen Reinigungsschaber (stellt Rechengutaustrag auch im Winter bei Frostgefahr in der Brauchwasserversorgung sicher).
Auf Kundenwunsch wurde eine spezielle Unterkonstruktion vorgesehen, welche die Achse und den Abwurfpunkt der horizontalen Pressschnecke noch etwas erhöht.

Dank eines versierten Montageteams und der engagierten und tatkräftigen Mithilfe des Anlagenpersonals, welches sich u.a. auch um die Wasserhaltung während des eintägigen Einbaus kümmerte, war das Einbringen der Rechenanlage – trotz eines engen Torbereiches – zügig erledigt. Allen Beteiligten gilt ein herzliches Dankeschön!

http://www.werkstoff-und-funktion.de/index.php?site=1246635837&itemID=1385470009&lang=de

(nach oben)


Der Strom für die Kläranlage wird billiger

Sitzung des Klärverbands
Ohne Überraschungen ging die Sitzung des Zweckverbands Kläranlage am Montag im Bürgersaal des Alten Schlosses über die Bühne. Bürgermeister Michael Thater wurde für weitere fünf Jahre zum Vorsitzenden des Zweckverbands gewählt…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/wehr/der-strom-fuer-die-klaeranlage-wird-billiger–78235957.html

(nach oben)


Schaum in Kläranlage

Probleme bei Evonik.
RHEINFELDEN (BZ). Das Rheinfelder Werk der Evonik hat am Donnerstagvormittag im Betrieb seiner biologischen Kläranlage eine ungewöhnliche Schaumbildung festgestellt und vorsorglich die Einleitung von Wasser in den Rhein gestoppt. Dies teilte Evonik mit. Laut Hermann Becker, dem Verantwortlichen für Sicherheit, bestand keine Gefahr. Als Ursache für die Schaumbildung

http://www.badische-zeitung.de/rheinfelden/schaum-in-klaeranlage–77477380.html

(nach oben)


WEHR: Landgericht verlangt technisches Gutachten

Eineinhalb Monate nach Beginn des Verfahrens Zweckverband Kläranlage Wehr gegen die Firma Baratti hat das Landgericht in Waldshut-Tiengen jetzt entschieden, dass ein technisches Gutachten notwendig ist. Bis ein Sachverständiger gefunden ist und das Gutachten vorliegt, wird es voraussichtlich dauern. Bei dem Streit geht es um ein Drehkolbengebläse, das Baratti 2010 für die Wehrer Kläranlage geliefert hatte. Das Gebläse funktionierte nicht so, wie es …mehr:

http://www.badische-zeitung.de/wehr/landgericht-verlangt-technisches-gutachten–78142176.html

(nach oben)


Bad Sobernheim: Monitoring über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Blähschlammreduzierung auf der Kläranlage Booser Au

Projektlaufzeit: 07/2012-06/2013
Bearbeiter:
Dipl.-Biol. Birgit Valerius, Dr.-Ing. Henning Knerr
Die Verbandsgemeinde Bad Sobernheim betreibt die mechanisch-biologische Kläranlage Booser Au, die auf eine Anschlussgröße von 55.000 EW ausgelegt ist. Neben 14 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde und der Stadt Bad Sobernheim wird das Abwasser zweier im Einzugsgebiet gelegener Gelatinefabriken mit behandelt, welches durch relativ hohe Stickstofffrachten gekennzeichnet ist. Seit ca. einem Jahr werden beständig erhöhte Schlammindices gemessen, die im Wesentlichen durch fadenförmige Bakterien des Typs 021N und 0961 hervorgerufen werden. Im Rahmen der „Studie zur systematischen Untersuchung der Blähschlammproblematik auf der Kläranlage Booser Au“, die vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und dem Zentrum für Innovative AbWassertechnologien tectraa der Technischen Universität Kaiserslautern durchgeführt wurde, ergaben sich mehrere mögliche Ansatzpunkte, deren Umsetzung z. T. bereits geplant sind. Folgende Maßnahmen sollen im Laufe des Jahres 2012 umgesetzt werden:
• Optimierung des Sauerstoffeintrags in die Belebungsbecken
• Fremdwassersanierung zur hydraulischen Entlastung der Kläranlage
• Optimierung der bestehenden Flotation auf dem Betriebsgelände einer Gelatinefabrik
Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu dokumentieren erfolgt ein gezieltes Monitoring über einen Zeitraum von 12 Monaten. Dazu werden die Betriebsdaten, die im Rahmen der Eigenüberwachung erhoben werden, im Hinblick auf die ISV-Problematik ausgewertet und aufbereitet. Parallel dazu wird der Belebtschlamm regelmäßig mikroskopisch untersucht, um Veränderungen der Flockenstruktur, der Gesamtfädigkeit und der vorliegenden Fadenpopulation sowie der begleitenden Biozönose zu erfassen.
Finanzierende Institution(en): Verbandsgemeindewerke Bad Sobernheim
Mehr:

http://siwawi.bauing.uni-kl.de/index2.php?link=projekte&parea=2&pid=0173

(nach oben)


SEUKENDORF: Reinigung auf höchstem Niveau

Richtfest für den rund 2,5 Millionen Euro teuren Neubau der Kläranlage am kommunalen Bauhof in Hiltmannsdorf: Bei der Feier…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/reinigung-auf-hochstem-niveau-1.3276906?searched=true

(nach oben)


Selters: Semizentrales Klärschlammbehandlungszentrum auf der Kläranlage Selters unter Beisein von Umweltministerin Höfken eingeweiht

5 Jahre dauerte es vom ersten Planungsschritt bis zur Fertigstellung des Umbaus und der Erweiterung der Kläranlage Selters. Am 6. September wurde das Kooperationsprojekt der Verbandsgemeinden Selters, Dierdorf und Wirges sowie des Zweckverbands Abwassergruppe Holzbach durch Umweltministerin Ulrike Höfken eingeweiht. Die Investitionskosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro wurden mit 2,4 Millionen Euro durch das Land gefördert.
Ministerin Höfken verdeutlichte in ihrer Ansprache den Vorbildcharakter der Kläranlage Selters als semizentrales Klärschlammbehandlungszentrum über die Landesgrenzen hinweg. Herzstück der Anlage ist die von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH entwickelte zweistufige Kompaktfaulung mit einer Ausbaugröße von 34.700 Einwohnerwerten, in der auch die Schlämme benachbarter Kläranlagen behandelt werden.
Mit dieser Anlage nimmt nach Linz-Unkel und Westerburg somit die dritte Kompaktfaulung den Betrieb in Rheinland-Pfalz auf.Mehr:

http://www.siekmann-ingenieure.de/neuigkeiten/aktuelle-neuigkeiten/?page=0

(nach oben)


Roth: Kläranlage – Richtfest für Halle

Zahlreich waren die Gäste beim Richtfest der neuen Wartungs- und Lagerhalle auf dem Gelände der Kläranlage im Rother Wiesengrund. „Wir bauen…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/roth/klaranlage-roth-richtfest-fur-halle-1.3309255?searched=true

(nach oben)


RHEINFELDEN/SCHWÖRSTADT: Schlammtrocknung lohnt sich nicht

Für den Abwasserverband Rheinfelden-Schwörstadt ist es sinnvoller, 80 Prozent Wasser mit zu entsorgen.
Der Faulschlamm der Kläranlagen Herten und Schwörstadt wird weiterhin nicht in einer Anlage getrocknet, bevor er zur späteren Verbrennung abtransportiert wird. Als ernüchternd bezeichnet hat der Rheinfelder Oberbürgermeister Klaus Eberhardt die Erkenntnis, dass es rentabler und sinnvoller sei, weiter einen Wasseranteil von 70 Prozent an der Abfuhrmenge mit entsorgen zu lassen, als eine Trocknungsanlage anzuschaffen.
Studie spricht dagegen
Nach reiflicher Abwägung ist der Status quo für die Kläranlagen …mehr:

http://www.badische-zeitung.de/rheinfelden/schlammtrocknung-lohnt-sich-nicht–78383923.html

(nach oben)


Ravensburg: Entfernung von Spurenschadstoffen aus dem Abwasser

Die neue Aktivkohlestufe der Kläranlage des AZV Mariatal, Ravensburg, geht in Betrieb. Mit dabei war Landesumweltminister Franz Untersteller….

http://www.schussenaktivplus.de/aktuelles/pressespiegel

(nach oben)


Pugdala: Kläranlage

Die Ortslagen Pudagla, Neppermin und Balm befinden sich im Zentrum der Insel Usedom am Achterwasser. Die Abwasserentsorgung dieser Ortslagen im so genannten. „Hinterland“ der Insel erfolgte bislang über abflusslose Gruben, mehrere zum Teil überlastete Kleinklär-anlagen sowie eine überlastete Teichkläranlage (230 EW). Dieses Entsorgungssystem entsprach sowohl hinsichtlich seiner Kapazität, seiner Reinigungsziele und der sommer-lichen Geruchsemissionen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Probleme der Abwasserentsorgung verschärfen sich in jedem Sommer durch einen erheblichen Anteil touristischer Nutzungen (u. a. Ferienwohnungen, Hotelanlagen, Campingplatz und Golfplatz).
Nach umfangreichen Abstimmungen zwischen dem Bauherren, der Genehmigungsbehörde und den Verbandsgemeinden erstellte Hyder Consulting eine Vorplanung mit verschiedenen Varianten der Abwasserbehandlung, in deren Ergebnis die Entscheidung für den Bau einer Kläranlage nach dem SBR-Verfahren fiel. Neben dem Eintrag von organischen Belastungen soll durch die Auslegung der Kläranlage auf eine gezielte Nährstoffelimination auch der Eintrag von Nährstoffen in das als eutroph bis polytroph eingestufte Achterwasser reduziert werden. Mit der Erstellung der weiteren Planungsleistungen und der Bauüberwachung wurde Hyder Consulting beauftragt.
Der Standort der Kläranlage befindet sich westlich des Gewerbegebiets Pudagla, zwischen den Ortslagen Pudagla und Neppermin. Die Beschickung der Kläranlage erfolgt über Druckrohrleitungen von den Hauptpumpwerken in Pudagla und Neppermin. Bei der Ermittlung der Ausbaugröße (2.600 EW) wurden neben den derzeitigen Einwohnerzahlen und deren perspektivischer Entwicklung auch die gewerblichen und touristischen Nutzungen berücksichtigt, insbesondere der starke Tourismusbetrieb während der Sommermonate. Wegen des stark schwankenden Abwasseranfalls infolge des hohen Fremdenverkehrs-anteils und den weitergehenden Anforderungen an die Abwasserreinigung, fiel die Wahl auf die Abwasserreinigung nach dem SBR-Verfahren. Die biologischen Reinigungsprozesse und die Abtrennung des belebten Schlammes erfolgen bei diesem Verfahren in demselben Becken (Aufstaubehältern) in mehreren aufeinanderfolgenden Phasen (Sequenzen), welche nacheinander im Rahmen eines Zyklus ablaufen (Batch). Aus dem variablen Volumen innerhalb der Aufstaubehälter und der Möglichkeit, die Dauer der einzelnen Phasen der Abwasserreinigung zu beeinflussen, resultiert ein an unterschiedliche Belastungen anpassungsfähiges Abwasserbehandlungsverfahren. Zur Zwischenspeicherung des aus dem Einzugsgebiet zufließenden Abwassers ist ein Pufferbehälter erforderlich. Ein gesondertes Nachklärbecken wird nicht benötigt. Der anfallende Überschussschlamm wird in einem Schlammstapelbehälter statisch einge-dickt. Der Trübwasserabzug erfolgt vollautomatisch. Der Schlamm wird periodisch mit einer mobilen Entwässerungsanlage entwässert und landwirtschaftlich entsorgt.
Besonderer Wert wurde bei der Planung auf eine hohe Funktionalität aller Anlagenteile und die Betriebs- und Funktionssicherheit des Klarwasserabzuges (Dekanter) gelegt, da dieser entscheidenden Einfluss auf die Ablaufqualität hat.
Im Betriebsgebäude befinden sich die Rechenanlage, die Fällmitteldosierung, der Gebläseraum, eine Werkstatt, ein Sozialraum und die Schaltanlage. Sämtliche verfahrenstechnische Abläufe werden von einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) gesteuert. Die Bedienung der Anlage erfolgt mit einem Prozessleitsystem (PLS) bedient welches zugleich sämtliche Betriebszustände für das Betriebspersonal visualisiert.
Auftraggeber: Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Insel Usedom
Leistungen: Objektplanung Gebäude, Ingenieurbauwerke und Verkehrsanlagen, Technische Ausrüstung, Tragwerksplanung, Entwurfsvermessung, Bauoberleitung, Örtliche Bauüberwachung, LBP, Sicherheits- und Gesundheitsschutzorganisation (SiGeKo), Erstellung der Ex-Schutz-Dokumente
Mehr:

http://www.hyderconsulting.com/de/services/Structures/Seiten/displayarticle.aspx?pageid=643

(nach oben)


Obrigheim: Auf der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Elz-Neckar werden zur Zeit ein Faulbehälter (2.500 m³), ein Gasbehälter (800 m³) und ein BHKW (125 kWel) erstellt.

Bei der Umstellung der Kläranlage von simultaner aerober Schlammstabilisation auf eine Faulungsanlage wird mit der Gesamtmaßnahme ein wesentlicher Beitrag zur Eigenstromerzeugung erzielt werden (ca. 600.000 kWh/Jahr). Zusätzlich wird die zu entsorgende Schlammmenge um 25 – 30 % reduziert und der Wärmebedarf der Kläranlage zu 90 % gedeckt werden können. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2014 vorgesehen. Mehr:

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=116

(nach oben)


Neumarkt: Stationäre Entwässerung ein erster Schritt

Die Neumarkter Kläranlage an der Schönmühle ist eine Dauerbaustelle. Bewusst, sagt Oberbürgermeister Thomas Thumann, denn die Stadt bemühe sich ständig, hier neue technische Möglichkeiten umzusetzen. Von der ersten Planskizze an dabei ist das Ingenieurbüro Miller aus Nürnberg. Der Chef, Martin Miller, sah sich gestern…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/neumarkt/stationare-entwasserung-ein-erster-schritt-1.3275136?searched=true

(nach oben)


Jockgrim: Monitoring über die Wirkung von Ökodol® (Calciumcarbonat-Magnesiumoxid) auf den biologischen Reinigungsprozess der Kläranlage Jockgrim

Projektlaufzeit: 08/2012-07/2013
Bearbeiter:
Dipl.-Biol. Birgit Valerius, Dr.-Ing. Henning Knerr
Bei nicht ausreichender Pufferkapazität im Abwasser kann es auf Kläranlagen durch die bei der Nitrifikation freigesetzten Säuren zu einem Abfall des pH-Wertes in der biologischen Behandlungsstufe kommen. Dadurch ist eine Leistungsminderung der bakteriologischen Stoffwechselprozesse im Allgemeinen und der Nitritation im Besonderen zu erwarten. Auf der Kläranlage Jockgrim wurde in den zurückliegenden Jahren, insbesondere in der kalten Jahreszeit, ein Abfall des pH-Wertes unter pH 7 und damit einhergehend eine geringfügige Verschlechterung der Ablaufqualität bzgl. Ammonium-Stickstoff sowie der Schlammabsetzeigenschaften beobachtet. Mit dem Ziel, das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht in der biologischen Stufe dauerhaft zu stabilisieren, betreibt die Fa. Dolomitwerk Jettenberg Schöndorfer GmbH seit August 2012 einen mit Ökodol® (Calciumcarbonat-Magnesiumoxid) gefüllten Versuchsreaktor, durch den ein Teilstrom des Belebtschlamms geleitet wird. Infolge des Kontakts des Belebtschlamms mit dem Ökodol® soll sich im System anreichernde Kohlensäure zu natürlicher Wasserhärte umgesetzt werden, damit eine Stabilisierung der Säurekapazität und damit verbunden eine Anhebung des pH-Wertes auf Werte von konstant größer pH 7 erreicht werden. Das Zentrum für Innovative AbWassertechnologien tectraa am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität Kaiserslautern ist mit der wissenschaftlichen Begleitung des einjährigen Versuchsbetriebs beauftragt. Grundlegendes Ziel der Untersuchungen ist es, die Wirkungsweise des Ökodol®s auf die Reinigungsleistung sowie die ablaufenden Mechanismen im Vergleich zur Betriebsweise ohne Säurekapazitätsstützung zu untersuchen.
Finanzierende Institution(en): Dolomitwerk Jettenberg Schöndorfer GmbH
Mehr:

http://siwawi.bauing.uni-kl.de/index2.php?link=projekte&parea=2&pid=0171

(nach oben)


JOBSTGREUTH: Bürger beklagen hohe Kosten für die neue Kläranlage

Hohe Beiträge für ihre neue Kläranlage haben die Einwohner von Wilhelmsgreuth zu berappen. Dies wurde bei der Bürgerversammlung in Jobstgreuth ebenso beklagt wie…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/burger-beklagen-hohe-kosten-fur-die-neue-klaranlage-1.3315523?searched=true

(nach oben)


Höhr-Grenzhausen: Zweiter Feinrechen für KA Höhr-Grenzhausen

Nach 2007 wurde nun in 2013 ein zweiter Flach-Feinsiebrechen eingebaut.

Im Jahre 2007 erhielt die Kläranlage Höhr-Grenzhausen einen ersten Flach-Feinsiebrechen FFR 1.5E mit einer zusätzlichen Sandwaschanlage. Aufgrund des zuverlässigen Betriebes hat man sich jetzt beim zweiten Gerinne ebenfalls für einen Flach-Feinsiebrechen FFR 1.5E mit 6 mm Spaltweite und einer Durchsatzleistung von 150 l/s entschieden.
Sowohl der Ausbau des vorhandenen alten Grobrechens als auch der Einbau der zweiten neuen Feinrechenanlage gestalteten sich montage-technisch zu einer Herausforderung, da diese jeweils mit relativ wenig Freiraum zur Decke über die vorhandene erste Feinrechenanlage aus- und eingebracht werden mußten.
Dank eines versierten Montageteams und der tatkräftigen Mithilfe des Anlagenpersonals war diese Aufgabe jedoch schnell gelöst, so dass nun seit der Inbetriebnahme am 31.10.2013 zwei Flach-Feinsiebrechen Typ FFR 1.5E ihren zuverlässigen Dienst auf der Anlage verrichten.

http://www.werkstoff-und-funktion.de/index.php?site=1246635837&itemID=1384352100&lang=de

(nach oben)


Breisgauer Bucht: Hohe Investition – Kläranlage wird erweitert

Zweckverband Breisgauer Bucht rechnet mit Kosten von mindestens 40 bis 50 Millionen Euro / Umlagen und Gebühren steigen.
Die Kläranlage Breisgauer Bucht wird erweitert. Die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbands Breisgauer Bucht stimmte am Montag der Erweiterung der biologischen Reinigungsstufe um 50 Prozent zu. Die Kosten liegen bei 40 bis 50 Millionen Euro. Für eine organische Reinigungsstufe, derzeit noch nicht Pflicht, wurde die Planung beauftragt.
„In diesem Jahr werden die Weichen für die nächsten zehn bis 15 Jahre gestellt“, sagte Verbandsvorsitzender…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/forchheim/hohe-investition-klaeranlage-breisgauer-bucht-wird-erweitert–77966829.html

(nach oben)


Abwasserzweckverband Erdinger Moos

Wir grüßen den Abwasserzweckverband Erdinger Moos.
Derzeitig ist der AZV Erdinger Moos mit 60 Fremdwasserverschlüssen und zur vereinfachten Wiedererkennung mit den UNITECHNICS-Schachtdeckeln ausgestattet.
Wir freuen uns über die großartige Kooperation und sagen Danke.

http://www.unitechnics.de/aktuelles/

(nach oben)


EMMENDINGEN: Kläranlage wird 50 Jahre alt

Ausstellung im Rathaus.
Am 28. Oktober 1963 wurde die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Untere Elz nach dreijähriger Bauzeit und einem Jahr Probelauf offiziell in Betrieb genommen. 50 Jahre Abwasserzweckverband „Untere Elz“ würdigt nun eine Ausstellung …mehr:

http://www.badische-zeitung.de/emmendingen/klaeranlage-wird-50-jahre-alt–77730599.html

(nach oben)


Burg: OEWA ist neuer Partner von Burg (Spreewald)

Der Trink- und Abwasserzweckverband Burg (Spreewald) setzt auf die OEWA: Ab 1. Januar 2014 wird sie die technische Betriebsführung für die Trinkwasser- und Abwasserversorgung der Region übernehmen…mehr:

http://www.veoliawasser.de/content/presse-aktuelles

(nach oben)


Braunschweig: Rechtswidrigkeit der Abwassergebührenbescheide 2005/2006 der Stadt Braunschweig

Entscheidung des Niedersächsisches OVG, Urteile vom 24.09.2013, Az.: 9 LB 22/11, 9 LB 23/11,
9 LB 24/11 und 9 LB 25/11

Mehr:

http://www.oberverwaltungsgericht.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=22004&article_id=118369&_psmand=134

(nach oben)


BAD SALZSCHLIRF : Kanalsanierung wird einige Millionen kosten

Auf den Kurort und seine Bürger kommt eine millionschwere Ausgabe zu. Das Abwassersystem muss in weiten Teilen erneuert werden. „Die Investition zu beziffern ist heute unmöglich, aber sie geht in die Millionen“, sagte Roland Hilfenhaus, Prokurist bei der Gesellschaft für Kommunale Umwelttechnik (GKU).
Hilfenhaus skizzierte den Gemeindevertretern in ihrer jüngsten Sitzung den Zustand ihres Abwassernetzes. In Bad Salzschlirf sind die Anforderungen besonders hoch, weil sich ein Großteil der Gemeinde in einem Wasserschutzgebiet befindet und hier die Anforderung an die Dichtigkeit der Kanäle besonders hoch ist. Hier wird eine eigene Dichtigkeitsüberprüfung verlangt. In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Betonrohre aber nur ineinandergesteckt

http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/1133748/kanalsanierung-wird-einige-millionen-kosten-1119422

(nach oben)


ADELSDORF: Mit der Hochlastfaulung in die Zukunft

Geht es nach den Vorstellungen von Bürgermeister Karsten Fischkal, dann könnte die Kläranlage an der Staatsstraße nach Weppersdorf in ferner Zukunft womöglich einmal ganz autark…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/mit-der-hochlastfaulung-in-die-zukunft-1.3280445?searched=true

(nach oben)


Adana (Türkei): Neue O&M-Aufträge für WABAG in der Türkei

Mit dem neuen Vertrag für die 500.000 m3/d Trinkwasseraufbereitungsanlage und den Verlängerungen für die drei kommunalen Kläranlagen in Adana verantwortet WABAG seit Juni 2013 die Betriebsführung sämtlicher kommunalen Wasser- und Abwasseranlagen der türkischen Großstadt.
WABAG betreibt bereits seit Sommer 2012 sämtliche Kläranlagen der Stadt Adana und hat im Mai 2013 den Zuschlag für Operations & Maintenance der Trinkwasseraufbereitungsanlage Catalan erhalten. Die Großanlage stellt mit einer Kapazität von 500.000 m3/Tag die Trinkwasserversorgung der gesamten 1,6 Mio. EinwohnerInnen-Stadt Adana sicher. Zusätzlich wird auch weitere Infrastruktur wie Pumpstationen, Wassertanks, Verteilungskanäle und das mehr als 70km lange Verteilungsnetz von WABAG betreut. Damit verantwortet WABAG die gesamte, professionelle Wasser- und Abwasserbehandlung in Adana – täglich werden knapp 900.000 m3 Wasser gemanagt. Auftraggeber ist die Adana Water and Sewerage Corporation (ASKI).
WABAG hat den Zuschlag im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung gegen starke nationale und internationale Konkurrenz gewinnen können. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren in der Türkei tätig und hat sich als verlässlicher Partner für die Planung, Errichtung und Betriebsführung schlüsselfertiger Kläranlagen – u.a. Kayseri, Adana West und Ost – im Rahmen von DBO-Aufträgen etabliert. Eine weitere WABAG-Abwasserbehandlungsanlage wird zurzeit in Siverek errichtet.
Damit hat das Unternehmen seine Marktposition in der Türkei weiter gefestigt und seinen Operations & Maintenance Bereich um eine wichtige Referenzanlage erweitert.

http://www.wabag.com/de/wabagmedia/neue-om-auftrage-fur-wabag-in-der-turkei/

(nach oben)


Wolfach: Klärwerk muss ausgebaut werden

Die Stadt Wolfach muss die Kläranlage in St. Roman ertüchtigen. Dazu kommen auf die Kommune Investitionen in Höhe von bis zu 500 000 Euro zu.Wie Jochen Molitor vom Büro SAG Ingenieure mitteilte, war die ursprüngliche Genehmigung des Landratsamts eigentlich schon 2009 abgelaufen. Die dreijährige Verlängerung bis Ende 2013 war mit der Auflage verbunden, die Zuflussmenge zu messen und den technischen Zustand der Anlage zu überprüfen. Das Fazit des Experten nach der Studie: „Die Ablaufgrenzwerte werden nicht gesichert eingehalten“. Mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.wolfach-klaerwerk-muss-ausgebaut-werden.c063d2aa-0348-4e3c-88d9-f2d04c4d22ff.html

(nach oben)


USCHLAG: Abwasser von Landwehrhagen fließt ab sofort zum Nachbarort

Von außen ist nur ein unscheinbares Häuschen zu sehen. Aber wer es betritt, findet sich in einem hochmodernen Technikraum wieder. Von der Schaltzentrale gleich hinter dem Eingang, gibt eine Öffnung im Boden den Blick auf zwei mächtige Pumpen in über vier Meter Tiefe …mehr:

http://www.hna.de/lokales/hann-muenden/abwasser-landwehrhagen-fliesst-sofort-nachbarort-3247418.html

(nach oben)


Bad Säckingen: stimmt Kostenbeteiligung für Kläranlage zu

Gemeindeversammlung erhöht Wasserzins von 50 auf 60 Rappen pro Kubikmeter / 125 000 Franken für Renaturierung Bustelbach.
Die Gemeindeversammlung im schweizerischen Stein hat einen höheren Wasserzins bestimmt und über die Berechnung der Kosten für die Bearbeitung von Baugesuchen diskutiert. Mehr:

http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/stein-stimmt-kostenbeteiligung-fuer-klaeranlage-zu–77908413.html

(nach oben)


Rietberg: Beta-Blocker im Abwasser

75.547 Euro Mehrkosten: Pilotprojekt am Klärwerk wird neu ausgeschrieben

Spurenstoffe in Gewässern, Rückstände von Medikamenten wie Beta-Blocker, Röntgenkontrastmittel und sonstige Chemikalien, die in herkömmlichen Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden konnten, gefährden nicht nur Oberflächengewässer, sondern auch das Trinkwasser. Mit dem Ziel, mehr:

http://www.nw-news.de/owl/kreis_guetersloh/rietberg/rietberg/9775941_Beta-Blocker_im_Abwasser.html

(nach oben)


Osterholz-Scharmbeck: Abwasser – Finanzausschuss für Erhöhung

Die 2012 beschlossene Erhöhung der Abwasser-Gebühr für dieses und nächstes Jahr reicht nicht aus. Weil sich das Schmutzwasser-Aufkommen weiter verringert hat, droht 2014 ein hohes Defizit. Vor diesem Hintergrund ist der Finanzausschuss des Rates jetzt dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, die Gebühr ab 2014 weiter zu erhöhen. Die Politiker machten …mehr:.

http://www.weser-kurier.de/region/osterholz_artikel,-Abwasser-Finanzausschuss-fuer-Erhoehung-_arid,653565.html

(nach oben)


Metzingen: Kläranlage soll hochwassersicher werden

Erst kamen Ende Mai und Anfang Juni die Wassermassen, dann folgte am 28. Juli das Hagelunwetter. Die beiden Naturgewalten hinterließen im Ermstal sichtbare Schäden. Auch die Kläranlage in Metzingen war davon betroffen. »Das Klärwerk wurde 1975 in Betrieb genommen und vorher so gebaut, als könnte nie ein Hochwasser kommen…mehr:

http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/metzinger+klaeranlage+soll+hochwassersicher+werden.3425206.htm

(nach oben)


Lay: braucht neue Kläranlage – Drei Varianten zur Debatte

Lay/Tandl (bus) Die Genehmigung des Klärweihers in Lay ist ausgelaufen und auch die Leitungen sind schon alt. Jetzt fürchten sich die Bewohner von Lay vor ähnlich hohen Kosten wie bei der Sanierung der Kanalisation…mehr:

http://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Lay-Lay-braucht-neue-Klaeranlage-Drei-Varianten-zur-Debatte;art596,2842473

(nach oben)


Herbolzheim: Wasser und Abwasser teurer

Die Gebühren für Wasser und Abwasser steigen mit Beginn des kommenden Jahres für die Haushalte der Gesamtstadt Herbolzheim.

Laut Verwaltung sind die Überschüsse abgebaut, die in den Jahren zuvor erwirtschaftet worden waren. Kämmerer Gerhard Kalt geht davon aus, dass er bei Kosten der Wasserversorgung von angenommenen rund 800 000 Euro…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/herbolzheim/wasser-und-abwasser-teurer-x1x–77862286.html

(nach oben)


Empfingen: SBR-Reaktor

Das SBR-Verfahren ist ein Reinigungsverfahren im Bereich von Kleinkläranlagen. Entgegen der meisten anderen Verfahren, bei denen drei Reinigungsschritte benötigt werden (Vorklärung/biologische Reinigung/Nachklärung), werden bei dieser Technologie der zweite und dritte Schritt in einem „Reaktor“ (einer Kammer) zusammengefasst. Dadurch sind bei diesem System nur zwei …mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.empfingen-sbr-reaktor.39711010-9887-4771-bf29-c1c9e91303b2.html

(nach oben)


Duisburg-Vierlinden: Ozonierung kostet circa 15 Cent pro Kubikmeter

Die vierte Reinigungsstufe der Kläranlage Duisburg-Vierlinden verursacht bezogen auf die Jahres-Schmutzwassermenge von 1,1 Millionen Kubikmeter spezifische Jahreskosten von 0,156 Euro pro Kubikmeter. Das sagte Heinrich Herbst von dem zuständigen Planungsbüro Grontmij GmbH am Dienstag auf den 27. Flockungstagen in Karlsruhe.
Bezogen auf den Gebührenmaßstab ergeben sich Jahreskosten von 0,151 Euro pro Kubikmeter. Für die Kläranlage Duisburg-Vierlinden mit einer Auslegungsgröße für 30.000 Einwohner …mehr:

http://www.euwid-wasser.de/no_cache/druckversion/news/wirtschaft/einzelansicht/Artikel/ozonierung-in-duisburg-vierlinden-kostet-circa-15-cent-pro-kubikmeter.html

(nach oben)


Dresden: IKTS testet Brennstoffzelle auf Dresdner Kläranlage

Den Einsatz von Brennstoffzellen zur Stromerzeugung testet das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) derzeit auf dem Dresdner Klärwerk.

Mehr unter:
http://www.euwid-wasser.de/

(nach oben)


Donaueschingen: Pro Sekunde eine Badewanne voll

Dass nicht nur die Versorgung mit Trinkwasser sondern auch die Entsorgung des Abwassers eine wichtige Aufgabe der Gemeinden ist, erfuhren etwa 20 Mitglieder und Gäste der Kolpingfamilie bei einem Besuch in Verbands-Kläranlage im Haberfeld. Bürgermeister Bernhard Kaiser begrüßte sie und informierte über Geschichte und Entwicklung der Anlage von der Planung über die Baumaßnahmen bis zum heutigen Stand. Er betonte, dass…mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.donaueschingen-pro-sekunde-eine-badewanne-voll.8d30ebf3-19cd-4a48-8b30-54e8f0b532e1.html

(nach oben)


Cottbus: Musterverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht – Cottbuser Altanschließer müssen zahlen

Die Stadt Cottbus darf auch von Altanschließern Beiträge für den Abwasseranschluss erheben. Das entschied am Donnerstag das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Damit müssen sich Eigentümer, deren Grundstücke bereits zu DDR-Zeiten an die Kanalisation angeschlossen waren, an Investitionen in die Wasserversorgung nach der Wende beteiligen. In dem Cottbuser Musterverfahren hatten zwei Eigentümer geklagt. Vielen Betroffenen drohen …mehr:

http://www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2013/11/klage-von-altanschliessern-aus-cottbus-vor-gericht.html

(nach oben)


Cham: Kläranlage mit 600 000 Euro prämiert

Die Stadt Cham hat den Abwasser-Innovationpreis für neuartige technische Verfahren erhalten, mit denen die Reinigung effizienter abläuft.

Die Stadt Cham ist Preisträger beim Abwasserinnovationspreis 2012, ausgelobt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. Am Donnerstagmittag erfolgte die Übergabe des Förderbescheides und des Preises von 600 000 Euro…mehr:

http://www.mittelbayerische.de/region/cham/cham/artikel/klaeranlage-mit-600000-euro-praemiert/986733/klaeranlage-mit-600000-euro-praemiert.html

(nach oben)


Aachen: Fast 50 Millionen Euro fließen in die Soers

Wenn irgendwo in Aachen knapp 50 Millionen Euro investiert werden, dann sieht man das. Normalerweise. Nur als Beispiel: Das neue Finanzamtszentrum an der Krefelder Straße kostete keine 40 Millionen, der neue Tivoli gegenüber etwas mehr. Nicht weit davon entfernt, werden 47 Millionen Euro verbaut – ohne dass davon jemand Notiz nimmt.
Und doch ist diese Investition für die Stadt – und insbesondere für die Umwelt – von großer Bedeutung. Mit den Millionen wird derzeit die Kläranlage in der Soers in Nachbarschaft zur Justizvollzugsanstalt modernisiert und auch erweitert…mehr:

https://www.aachener-nachrichten.de/mobile/lokales/aachen/fast-50-millionen-euro-fliessen-in-die-soers-1.702491

(nach oben)


VOLKACH: Startschuss für die Stadtwerke

Volkach gründet Kommunalunternehmen für die Sanierung und den Betrieb der Kläranlage
„Stadtwerke Volkach“ lautet der Name des neuen Kommunalunternehmens, das der Volkacher Stadtrat in seiner Sitzung am Montag für den Bereich der Abwasserbeseitigung auf den Weg gebracht hat. Gegen die Stimme von Robert Amling (FWG) beschloss das Gremium die neue Unternehmenssatzung. Die Aufgaben des Kommunalunternehmens sind die Investitionen in die Abwasserbeseitigungsanlagen, deren Betrieb und Betriebsführung im Stadtgebiet Volkach.
Hintergrund für die Gründung des künftig selbstständigen Unternehmens der Stadt in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts ist…mehr:

http://tablet.mainpost.de/regional/schweinfurt/Startschuss-fuer-die-Stadtwerke;art769,7735458

(nach oben)


SCHLIENGEN: Gebläse für Kläranlage

Wasser- und Abwasserverbände treffen Entscheidungen.
Zwei Verbandsversammlungen finden am Mittwoch, 6. November, im Rathaus statt. Um 14 Uhr beginnt der Abwasserzweckverband Hohlebachtal, unter anderem mit dem Wirtschaftsplan für 2014 und der Anschaffung neuer Gebläse für die Kläranlage. Dazu gibt es die Beratung und Beschlussfassung über die Notwendigkeit der Maßnahme.

Um 14.30 Uhr schließt sich der Zweckverband Gruppenwasserversorgung Hohlebach-Kandertal an. Er behandelt folgen…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/schliengen/geblaese-fuer-klaeranlage–76798933.html

(nach oben)


Sasbach: modernisiert Kläranlage

Gemeinderat entscheidet sich für Investition von 3,5 Millionen Euro binnen zehn Jahren / Kein Anschluss an Breisgauer Bucht.

Die Gemeinde Sasbach investiert rund 3,5 Millionen Euro in ihr Klärwerk. Das hat der Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung am Mittwochabend bei drei Enthaltungen beschlossen. Allerdings erfolgen die Investitionen über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. Das war das entscheidende Argument, am eigenen Klärwerk festzuhalten…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/sasbach/sasbach-modernisiert-klaeranlage–76513208.html

(nach oben)


Bad Säckingen: braucht Millionen fürs Abwasser

Geschäft verrichten, Spülung drücken und vergessen – wirklich viele Gedanken, was anschließend mit den Stoffwechselprodukten passiert, macht sich Otto Normalbürger in der Regel nicht. Die Bad Säckinger müssen sich nun aber mit dieser Frage eingehender beschäftigen. Es stehen Baumaßnahmen in Millionenhöhe an, um die Kläranlage und das Abwassersystem zu modernisieren.

Geschäft verrichten, Spülung drücken und vergessen – wirklich viele Gedanken, was anschließend mit den Stoffwechselprodukten passiert, macht sich Otto Normalbürger in der Regel nicht. Die Bad Säckinger müssen sich nun aber mit dieser Frage eingehender beschäftigen. Es stehen Baumaßnahmen in Millionenhöhe an, um die Kläranlage und das Abwassersystem…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/bad-saeckingen-braucht-millionen-fuers-abwasser–76442926.html

(nach oben)


Rohrenfels: Aus Rohrenfels kommt mehr Wasser

Das Abwasser fließt nach Neuburg, doch die Gebührenberechnung stimmt nicht
Neuburg Die Gemeinde Rohrenfels darf die Neuburger Kläranlage mitbenutzen. Seit rund einem Jahr wird das Abwasser der Ortsteile Wagenhofen und Ballersdorf über Druckleitungen nach Neuburg gepumpt. Rohrenfels mit Isenhofen und Baiern sowie Egertshausen folgen im kommenden Jahr. Im Vorfeld wurde von einem unabhängigen Kommunalberatungsunternehmen…mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Aus-Rohrenfels-kommt-mehr-Wasser-id27658392.html

(nach oben)


Rehling: nimmt so viel Geld ein wie nie

Steuereinnahmen der Lechraingemeinde liegen in diesem Jahr auf Rekordhöhe. Bürger müssen sich womöglich auf höhere Gebühren wegen neuer Kläranlage einstellen. Mehr:
http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Rehling-nimmt-so-viel-Geld-ein-wie-nie-id27680837.html

(nach oben)


Plieningen: Neue Becken für die trübe Suppe

Die Plieninger Kläranlage ist fast so alt wie die Mondlandung her ist. Drei Jahre nachdem Neil Armstrong 1969 seinen Fuß auf den Erdtrabanten gesetzt hatte, begann das erste der drei Vorklärbecken der Kläranlage, Schmutzwasser aus Plieninger Haushalten und Betrieben mechanisch zu reinigen. Mehr:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.klaerwerk-plieningen-neue-becken-fuer-die-truebe-suppe.06dcf65e-f579-4f9b-b363-3cca0dbc7755.html

(nach oben)


Pirna: Kartellbehörde – Abwasserpreise in Pirna sind 40 Cent zu hoch

Die Stadtwerke Pirna (SWP) verlangen für das Abwasser zu hohe Preise. Zu diesem Ergebnis kommt das Kartellamt des Freistaats nach eingehender Prüfung. „Die Abwasserpreise liegen 40 Cent pro Kubikmeter netto höher als gerechtfertigt ist“, sagt Raimund Huber, Leiter der Kartellbehörde. Er forderte die Stadtwerke auf, die Preise rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres zu senken. Kommt das Tochterunternehmen der Stadt dieser Forderung nach, würden nicht nur der Abwasserpreise sinken, die Pirnaer bekämen sogar Geld zurück.Mehr:

Der Schmutzwasserpreis stieg zu Jahresbeginn deutlich

http://www.dnn-online.de/pirna/web/pirna-nachrichten/detail/-/specific/Kartellbehoerde-Abwasserpreise-in-Pirna-sind-40-Cent-zu-hoch-1712220426

(nach oben)


Ochtrup – Feintuning für die Kläranlage

Die Stadtwerke investieren in die Kläranlage: 800 000 Euro werden in die Optimierung des Klärprozesses und in Maßnahmen zur energetischen Verbesserung gesteckt. Auch ein Blockheizkraftwerk soll am Alt-Metelener-Weg entstehen.

Wenn Norbert Feldevert in seinem Büro im Obergeschoss des Verwaltungstrakts an der Modellwand die Funktionsweise der Kläranlage erklärt, dann ist er in seinem Element. Detail- und gestenreich bringt er dem Laien die Prozesse näher…mehr:

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Ochtrup/Klaeranlage-wird-auf-den-neuesten-Stand-gebracht-Feintuning-fuer-die-Klaeranlage

(nach oben)


NEURIED/SCHUTTERWALD: Abtauchen in schwarzen Schlamm

In der Verbandskläranlage haben Spezialtaucher den Faulturm von Faulschlamm befreit und Rohre und Flansche kontrolliert.

Fünf Spezialisten einer Firma aus Österreich haben in der Kläranlage des Abwasserverbands Neuried/Schutterwald einen für Normalbürger ungewöhnlichen Auftrag erledigt: Sie sind im Faulturm abgetaucht, um haben dort Faulschlamm entfernt.
Die sogenannte nasse Faulschlammräumung muss alle 15 Jahre vorgenommen…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/neuried/abtauchen-in-schwarzen-schlamm–76992022.html

(nach oben)


Nesselwang: Kläranlage geht in Betrieb

Keine Überschreitung der Baukosten
Die bestehende Kläranlage Nesselwangs wurde 1983 als biologische Abwasserreinigungsanlage in Form eines Scheibentauchkörpers mit nachgeschalteten Trommelfiltern und einer getrennten aeorb-thermophilen Schlammbehandlung errichtet. Die Zielsetzung war bisher der Abbau der organischen Verbindungen und der Phosphorverbindungen im Abwasser. Diese Aufgabe konnte die Anlage über viele Jahre zufriedenstellend durchführen.
Die aktuellen Forderungen für eine ordnungsgemäße Abwasserreinigung nach den neuesten technischen Umweltstandards, insbesondere nach weitergehender Stickstoffelimination waren mit der vorhandenen Anlage nicht mehr zu erfüllen. Aus diesem Grund wurde die wasserrechtliche Erlaubnis für die bestehende Anlage nur noch befristet erteilt, verbunden mit der Auflage, …mehr:

http://www.fuessenaktuell.de/index.php/2013/11/klaeranlage-nesselwang-geht-betrieb/

(nach oben)


Merklingen: Konzept für die Kläranlage in Merklingen

An der 40 Jahre alten Merklinger Kläranlage werden in den nächsten Jahren erhebliche Kosten entstehen. Nun soll ein Konzept für eine großräumige Optimierung ausgearbeitet werden, beschloss der Gemeinderat. Mehr:

http://www.swp.de/ulm/lokales/alb_donau/Konzept-fuer-die-Klaeranlage-in-Merklingen;art4299,2259469

(nach oben)


Mannheim: Land fördert Erweiterung der Kläranlage Mannheim mit Gesamtkosten von sieben Millionen Euro

Franz Untersteller: Startschuss für ein wegweisendes Projekt, das den Umweltschutz weiter voranbringt

Umweltminister Franz Untersteller hat heute (17.10.) in Mannheim Bürgermeisterin Felicitas Kubala einen Förderbescheid des Landes über 1,4 Millionen Euro überreicht. Damit kann die Stadt die bereits im kleineren Maßstab vorhandene Anlage zur Elimination von Spurenstoffen für insgesamt rund sieben Millionen Euro auf die gesamte Kläranlage erweitern. „Das Klärwerk in Mannheim war die erste Anlage in Deutschland, die Spurenstoffe im großtechnischen Maßstab beseitigt hat“, betonte Minister Untersteller. Die Stadt habe daher einen großen Anteil daran, dass das Land in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehme.

Die Elimination von organischen Spurenstoffen wie Arzneimitteln, Bioziden oder Flammschutzmitteln aus dem Abwasser mittels sogenannter „vierter Reinigungsstufe“ stelle einen wichtigen Baustein der Spurenstoffstrategie des Landes dar, erklärte Franz Untersteller weiter. „Gerade an einem so bedeutenden Fluss wie dem Rhein ist es daher wichtig, dass jemand vorangeht und zeigt, dass eine neue Technik zur Verbesserung der Gewässerqualität auch in der drittgrößten Kläranlage im Land im Alltagsbetrieb tatsächlich funktioniert“, so der Minister.

Allerdings haben auch technische Lösungen ihre Grenzen, betonte Umweltminister Untersteller. „Es geht nicht nur darum, wie wir die unerwünschten Stoffe wieder aus unserem Wasser herausbekommen, sondern wir müssen uns auch kritisch fragen, was wir tun können, damit sie erst gar nicht dort hineingelangen.“ So könne zum Beispiel jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer leisten, wenn er abgelaufene Arzneimittel und nicht aufgebrauchte Tabletten, Salben oder Säfte nicht in die Toilette oder den Ausguss kippen, sondern über den Restmüll entsorgen würde.

http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/111423/

(nach oben)


Lüneburg: „Kläranlagen machen glücklich“

Gradlinigkeit, Verlässlichkeit und erfolgreiches Agieren für die Stadt, das zeichne Günter Hauschildt aus, machte die Politik jüngst im Wirtschaftsausschuss deutlich. Deshalb möchte man eigentlich auf den langjährigen Geschäftsführer der Abwasser, Grün Lüneburger Service GmbH ungern verzichten. Das hat Günter Hauschildt zwar mit seiner verhaltenen Art gerne zur Kenntnis genommen, doch mit fast 67 Jahren ist es Zeit, in den Ruhestand zu gehen. Am heutigen Freitag wird er offiziell verabschiedet und übergibt die Geschäfte an seinen Nachfolger Lars Strehse.
40 Jahre war Hauschildt im Dienst der Stadt, hat in dieser Zeit Kläranlage und Abwasserbetrieb zu einem Service-Unternehmen an der Bockelmannstraße mit ausgebaut, das für Abwasserreinigung, Kanalbau- und -unterhaltung sowie Straßenreinigung und Stadtgrün zuständig ist. Dass die Abläufe rund ums …mehr:

http://www.landeszeitung.de/blog/103699/klaeranlagen-machen-gluecklich/

(nach oben)


Kühbach: „versenkt“ 600000 Euro

Markt saniert in den kommenden sechs Jahren seine Kanäle. Im nächsten Jahr soll ein neues Baugebiet mit 40 bis 50 Plätzen ausgewiesen werden. Häuslebauer können frühestens Ende 2015 loslegen…mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Kuehbach-versenkt-600000-Euro-id27681622.html

(nach oben)


Kall: Kläranlage soll größer werden

Die Kapazität der Kaller Kläranlage soll deutlich erweitert werden. Die Planer hoffen, mit den Arbeiten im Sommer 2015 beginnen zu können. Die Maßnahme wird mit 300 000 bis 500 000 Euro zu Buche schlagen.
Die Kläranlage zwischen dem Aktivpark und Anstois soll erweitert werden. Am Donnerstagmorgen trafen sich dort Bürgermeister Herbert Radermacher und Beigeordneter Uwe Schmitz mit Vertretern des Wasserverbandes Eifel Rur…mehr:

http://www.ksta.de/kall/abwasser-kaller-klaeranlage-soll-groesser-werden,15188882,24665024.html

(nach oben)


St. Johann: Gemeinderat übt wegen steigender Kosten für die Kläranlage massive Kritik am Planer

Erneut musste sich der St. Johanner Gemeinderat mit steigenden Kosten in Sachen Kläranlage befassen. Im Gremium wurde deshalb massive Kritik an den beauftragten Planern laut.

Über steigende Kosten für die Arbeiten an der Kläranlage gab es im St. Johanner Gemeinderat schon mehrfach Diskussionen. Nun schlagen die Räte einen raueren Ton an. Foto: Simon Wagner
Wenn es im Rat der Gemeinde St. Johann um die Sanierung der kommunalen Kläranlage „Im Degental“ geht, wird der Ton zunehmend rauer. Wie berichtet, haben die St. Johanner Räte bereits vor rund einem Jahr den Planern des beauftragten Unternehmens RBS wave gehörig den Kopf gewaschen,

http://www.swp.de/metzingen/lokales/ermstal/Gemeinderat-uebt-wegen-steigender-Kosten-fuer-die-Klaeranlage-massive-Kritik-am-Planer;art5662,2293643

(nach oben)


HÖCHENSCHWAND: Ein Job für ganze Spezialisten

Taucher einer Spezialfirma überprüfen die Höchenschwander Kläranlage / Eine lose Halterung wird beim Einsatz gleich fixiert.

Braunes, aufgeschäumtes Wasser im Belebungsbecken der Kläranlage im Hauptort teilt sich, als der Berufstaucher der Firma Dauth aus Eschau in der vergangenen Woche in die Fluten taucht, um dort von Klärschlamm umgeben in vollkommener Finsternis…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/hoechenschwand/ein-job-fuer-ganze-spezialisten–76878759.html

(nach oben)


Hammelburg: Wie das Abwasser sauber wird

Wer die Klosettspülung in seiner Wohnung betätigt, der denkt nicht automatisch darüber nach, welchen Weg die Entsorgung nimmt. Die Toiletten der meisten Benutzer aus dem Altlandkreis Hammelburg sind der Kläranlage des Abwasser-Zweckverbandes (AZV) Thulba-Saale angeschlossen. Der Betrieb öffnete am Samstag aufgrund seines 25-jährigen Bestehens die Tore seines Betriebes für die Öffentlichkeit. Geschäftsführer Burkard Oschmann leitete die Führungen durch die Kläranlage.
Es hat sich in den vergangenen Jahren ganz schön was getan“, lobt …mehr:

http://www.mainpost.de/regional/bad-kissingen/Klaeranlage-Schmutzwasser-Reinigung-AZV;art433648,7731546

(nach oben)


Erftverband: Zwei Klärwerke werden stillgelegt

Die Kläranlage Glehn soll nach den Plänen des Erftverbandes stillgelegt werden.
Der Betriebsausschuss der Stadt Mechernich hat beschlossen, die Klärwerke Glehn und Floisdorf aus wirtschaftlichen Gründen aufzugeben. Die Abwässer sollen in andere Anlagen umgeleitet werden – die Pläne sind nicht unumstritten…mehr:

http://www.ksta.de/mechernich/abwasser–zwei-klaerwerke-werden-stillgelegt,15189152,24424184.html

(nach oben)


Ermstal: Hochwasser und Hagel setzen dem Klärwerk erheblich zu

Zum Abwasserverband Ermstal gehören Metzingen, Dettingen, Bad Urach, Grafenberg, Hülben und Kappishäusern. Schnittpunkt ist das Metzinger Klärwerk. Dort werden Hagel- und Hochwasserschäden beseitigt…mehr:

http://www.swp.de/metzingen/lokales/metzingen/Hochwasser-und-Hagel-setzen-dem-Klaerwerk-erheblich-zu;art5660,2293697

(nach oben)


Breisach: Klärwerk soll saniert werden – Kostenpunkt 3 Millionen Euro

Breisacher Anlage soll für drei Millionen Euro saniert werden / Dafür reduzieren sich danach die Betriebskosten deutlich.

Das Breisacher Klärwerk entspricht nicht mehr dem Stand der modernen Technik und muss deshalb in den kommenden Jahren für rund drei Millionen Euro aufwendig saniert werden. Dies wurde in der jüngsten Breisacher Gemeinderatssitzung bekannt. Weil dabei aber sehr viel Energie eingespart werden kann, amortisieren sich die Ausgaben in den kommenden 30 Jahren wieder.
Frank Illing und Uwe Nicke vom Ingenieurbüro Redlich und Partner informierten die Stadträte ausführlich über die aktuelle Situation sowie Verbesserungsmöglichkeiten.Mehr:

http://www.badische-zeitung.de/breisach/klaerwerk-soll-saniert-werden-kostenpunkt-3-millionen-euro–76295172.html

(nach oben)


ADRAZHOFEN: Milei investiert Millionenbetrag in Abwasserleitung

Auf mehr als drei Kilometern lässt der Molkehersteller seine „wichtigste Lebensader“ sanieren

Einen einstelligen Millionenbetrag investiert der Adrazhofer Molkehersteller Milei in eine neue 3,1 Kilometer lange Abwasserleitung aus Gussstahl, die vom Firmengelände aus direkt zum Hochpunkt bei der Pfingstweide führt. Von dort fließen rund um die Uhr etwa 50 Liter Abwasser pro Sekunde in die Leutkircher Kläranlage. Mehr:

http://www.schwaebische.de/region/allgaeu/leutkirch/stadtnachrichten-leutkirch_artikel,-Milei-investiert-Millionenbetrag-in-Abwasserleitung-_arid,5527486.html

(nach oben)


Zeitlofs – Detter: Kleine Anlage – großes Einsparpotenzial

Jede Menge Energie lässt sich in der Kläranlage in Zeitlofs nicht nur einsparen sondern auch produzieren. Dies haben für den Markt Zeitlofs Ingenieure der Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik (GKU) aus Fulda in einem Klimaschutzteilkonzept ermittelt.
In der Sitzung vom 15. Oktober wurden die Ergebnisse des Klimaschutzteilkonzeptes…mehr:

http://www.rhoenpuls.de/start/detailansicht-ihrer-auswahl/artikel/kleine-anlage-grosses-einsparpotenzial/

(nach oben)


Waldhof-Falkenstein: Ministerin Höfken eröffnet Kläranlage

Ministerin Höfken eröffnet Kläranlage in Waldhof-Falkenstein
„An die neue Kläranlage Waldhof-Falkenstein sind 21 Eifel-Haushalte angeschlossen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur ordnungsgemäßen und gewässerverträglichen Abwasserentsorgung im Ländlichen Raum“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnung der Anlage in Neuerburg. Die Verbandsgemeinde zähle zu den wenigen Gemeinden in Rheinland-Pfalz, in denen aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen noch Nachholbedarf bei der Erstausstattung mit Abwasseranlagen bestehe. In zwölf Ortsgemeinden stehe der Abschluss noch aus.

„Wir wollen für jeden Einzelfall in diesen ländlichen und dünn besiedelten Bereichen eine bezahlbare, ökoeffiziente und rechtlich zulässige Lösung finden. Zur Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten der Kommunen hat die Landesregierung zudem ihre Fördermöglichkeiten erweitert“, so Höfken. Ziel sei es, in demografisch problematischen Regionen die Infrastruktur bezahlbar zu halten.

Die neue, kommunale Kläranlage in Waldhof-Falkenstein habe das Land mit insgesamt 468.500 Euro (davon 50 Prozent als Darlehen und 50 Prozent als Zuschuss) gefördert. Zuvor habe eine ebenfalls vom Land gefördertes Gutachten ergeben, dass in diesem Fall eine semizentrale kommunale Kleinkläranlage wirtschaftlicher sei als dezentrale Lösungen für jedes einzelne Anwesen. „Die gefundene innovative Lösung ist nicht nur ökonomisch die beste Variante, sondern sie bietet auch einen an die Örtlichkeit angepassten hohen Umweltstandard. Damit hat sie Vorbildcharakter für andere Gemeinden“, betonte Höfken. Das entstandene Leitungssystem basiere auf der so genannten Vakuumentwässerung, die im Eifelkreis bislang einmalig sei. Die mit Unterdruck funktionierende Technik habe den Vorteil, dass die Leitungen in geringerer Tiefe und mit geringerem Durchmesser und damit kostengünstig verlegt werden können. Für das Einzelanwesen Frickhofen sei darüber hinaus der Bau einer Pflanzenkläranlage in Vorbereitung, die als Versuchsmodell ebenfalls vom Land gefördert werde.

Ministerin Höfken wies darauf hin, dass die neuen wasserwirtschaftlichen Förderrichtlinien des Landes den Gemeinden auch ermöglichen, die Fördermittel zweckgebunden an Private weiterzugeben – sofern dies zu mehr Wirtschaftlichkeit führe. „Diesen Spielraum ermöglicht der in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz eingeführte Wassercent“, erklärte Höfken. In den Gemeinden Burg und Ammeldingen/Our sei die Variante mit privat gebauten und betriebenen Kleinkläranlagen bereits in der Umsetzung. Ähnliches sei in den Neuerburger Ortsgemeinden Heilbach und Scheitenkorb geplant.

http://mulewf.rlp.de/no_cache/aktuelles/einzelansicht/archive/2013/october/article/ministerin-hoefken-eroeffnet-klaeranlage-in-waldhof-falkenstein-1/

(nach oben)


Trier: Land fördert Energieerzeugung in Kläranlagen – Blockheizkraftwerk der Kläranlage geht in Betrieb

Umweltministerin Ulrike Höfken hat heute das neue Blockheizkraftwerk der Kläranlage Trier in Betrieb genommen. „Indem die Stadtwerke Trier ihren Strom im Klärwerk selbst erzeugen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Region sowie der Energiewende. Kläranlagen gehören zu den größten Energieverbrauchern der Kommunen, erklärte die Ministerin.“ In Trier werde das neue Blockheizkraftwerk jährlich 2800 Megawattstunden Strom aus dem anfallenden Klärgas produzieren. Dazu kommen Maßnahmen zur Energieeinsparung, so dass die energieneutrale Kläranlage bald Wirklichkeit werden könne, ist sich Höfken sicher. Für das Projekt in Trier habe das Land Fördermittel in Höhe von 60.500 Euro für das Maßnahmenbündel eingeplant. „Unser Ziel ist es, für alle 670 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz eine hohe Energieeffizienz zu erreichen“, so Höfken.

Die Kommunen haben mit den Aufgaben der Daseinsvorsorge im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung enorme Aufgaben zu tragen. Dabei müsse das Lebensmittel Nummer Eins und die Abwasserentsorgung bezahlbar bleiben, sagte Höfken. Deshalb unterstütze das Land die Kommunen.

Ministerin Höfken stellte in Trier auch das Zukunfts-Projekt „Regionales Verbundprojekt Westeifel“ heraus. Die Stadtwerke Trier haben mit den Gemeinden des Landkreises Bitburg-Prüm ein Pilotprojekt für eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung entwickelt, das landesweit Vorbild sein könne. Hierbei gehe es darum, die erforderliche Wasserleitungstrasse unter anderem auch für die Verlegung von Strom- und Gasleitungen zu nutzen. Dadurch könnten Synergien erzeugt werden, von denen die gesamte Eifel profitieren könne. Damit verbunden sei auch die Verwertung von Klärschlämmen zu Strom und Wärme und die Energiegewinnung in Biogasanlagen. Aufgrund des Vorbildcharakters fördere das Umweltministerium die dazu gehörige Machbarbeitsstudie mit 55.000 Euro.
Gleichzeitig wurden heute in Trier den Stadtwerkesparten Abwasser und Strom Zertifizierungsurkunden für Technisches Sicherheitsmanagement (TSM-Zertifikate) überreicht. „Das Technische Sicherheitsmanagement ist eine Auszeichnung dafür, dass die Stadtwerke ihre Aufgaben auf hohem organisatorischen und technischen Niveau erfüllen – im Interesse der Umwelt sowie der Bürgerinnen und Bürger, würdigte die Ministerin die Leistung der Trierer Werke.

http://mulewf.rlp.de/no_cache/aktuelles/einzelansicht/archive/2013/october/article/land-foerdert-energieerzeugung-in-klaeranlagen-blockheizkraftwerk-der-klaeranlage-trier-geht-in-be/

(nach oben)


LAHR: Vierte Reinigungsstufe in Lahr wird mit Tuchfiltern gebaut

Die Verbandskläranlage Raumschaft Lahr (D), Baden Württemberg wird ausgebaut. Eine Pulveraktivkohlebehandlung mit nachgeschalteter Tuchfiltration entfernt zukünftig Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser, welche mit den vorhandenen Behandlungsstufen nicht reduziert werden können. Diese Spurenstoffe sind z.B.: Industriechemikalien, Medikamente, Biozide oder hormonaktive Substanzen. Die neue „vierte“ Reinigungsstufe ist auf eine Leistung von 1200 m3/h ausgelegt und wird mit drei Tuchfiltern vom Typ SF12/60 ausgeführt. Die Montage der Tuchfiltration ist für Juni 2014 geplant.
> http://www.badische-zeitung.de/lahr/den-tuchfilter-gibt-s-nur-in-lahr–66258036.html
> http://www.bo.de/lokales/lahr/325-millionen-euro-fuer-die-verbandsklaeranlage-lahr
> http://www.bo.de/lokales/lahr/millionen-investition-in-die-klaeranlage

Quelle: http://www.mecana.com/de/kurze-news

(nach oben)


Findorff: Pilotprojekt auf Betriebshof der Hansewasser gestartet

Wärme aus Abwasser
Bremen. Abwasser zu beseitigen, ist eine energieintensive und daher teure Angelegenheit. Auf seinem Betriebshof in dreht der Umweltdienstleister Hansewasser den Spieß jetzt um: Er produziert die Energie zur Beheizung seiner sechs Gebäude selbst – mit Hilfe des Abwassers. Mehr:

http://www.weser-kurier.de/bremen_artikel,-Waerme-aus-Abwasser-_arid,692668.html 

(nach oben)


Bruderbach: Fotovoltaik für die Kläranlage

Die Mitglieder des Zweckverbands „Abwasserreinigung Gemeinschaftskläranlage Bruderbach“ kommen am Mittwoch, 18. September, um 18 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Rathauses in Hermeskeil zusammen. In der öffentlichen Sitzung wählen, ernennen und vereidigen sie einen neuen Verbandsvorsteher.
Zudem plant der Zweckverband, über die Investitionen …mehr:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hunsrueck/kurz/Kurz-Fotovoltaik-fuer-die-Klaeranlage-Bruderbach;art8080,3645223

(nach oben)


Taucha: Ausbau der Kläranalge Taucha mit Tuchfiltern

Eine Information der Firma Mecana. Mehr unter:
http://www.mecana.com/de/kurze-news

(nach oben)


Witzenhausen: Kläranlage produziert Energie – Land und EU fördern Pilotprojekt

Auf neue Wege bei der Energieerzeugung begibt sich der städtische Eigenbetrieb Witzenhäuser Wasser Ver- und Entsorgung. Aus der Wärme von Abwasser soll in der Kläranlage zwischen Witzenhausen und Ermschwerd künftig Heizenergie produziert werden.Mehr:
http://www.hna.de/lokales/witzenhausen/abwasser-wird-waerme-3119136.html

(nach oben)


TROSSINGEN: Abwasser wird teurer

Nach acht Jahren erhöhen die Stadtwerke die Preise, um Verluste auszugleichen

Hans Bauer, Betriebsleiter der Eigenbetriebe Wasser und Abwasser, hat es dieses Jahr nicht leicht. Nachdem er im Juli bereits von einigen Bürgern scharf kritisiert wurde, weil der Kubikmeter Trinkwasser um 20 Cent teurer geworden war, hat er am Montagabend nun den Gemeinderat dargelegt, dass die Gebühr pro Kubikmeter Schmutzwasser um 16 Cent und pro Quadratmeter Niederschlagswasser um 2 Cent teurer werden müssen. Nur so könnten die Verluste des Eigenbetriebs verringert werden.
Daran, dass es keine echte Alternative zur Gebührenerhöhung gibt, ließ Bauer keinen Zweifel: „Wir müssen ran und …mehr:

http://www.schwaebische.de/region/sigmaringen-tuttlingen/trossingen/stadtnachrichten-trossingen_artikel,-Abwasser-wird-teurer-_arid,5504394.html

(nach oben)


TRIER: Land fördert Energieerzeugung in Kläranlagen – Blockheizkraftwerk der Kläranlage Trier geht in Betrieb

Umweltministerin Ulrike Höfken hat heute das neue Blockheizkraftwerk der Kläranlage Trier in Betrieb genommen. „Indem die Stadtwerke Trier ihren Strom im Klärwerk selbst erzeugen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Region sowie der Energiewende. Kläranlagen gehören zu den größten Energieverbrauchern der Kommunen, erklärte die Ministerin.“ In Trier werde das neue Blockheizkraftwerk jährlich 2800 Megawattstunden Strom aus dem anfallenden Klärgas produzieren. Dazu kommen Maßnahmen zur Energieeinsparung, so dass die energieneutrale Kläranlage bald Wirklichkeit werden könne, ist sich Höfken sicher. Für das Projekt in Trier habe das Land Fördermittel in Höhe von 60.500 Euro für das Maßnahmenbündel eingeplant. „Unser Ziel ist es, für alle 670 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz eine hohe Energieeffizienz zu erreichen“, so Höfken.

Die Kommunen haben mit den Aufgaben der Daseinsvorsorge im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung enorme Aufgaben zu tragen. Dabei müsse das Lebensmittel Nummer Eins und die Abwasserentsorgung bezahlbar bleiben, sagte Höfken. Deshalb unterstütze das Land die Kommunen.

Ministerin Höfken stellte in Trier auch das Zukunfts-Projekt „Regionales Verbundprojekt Westeifel“ heraus. Die Stadtwerke Trier haben mit den Gemeinden des Landkreises Bitburg-Prüm ein Pilotprojekt für eine zukunftsfähige Trinkwasserversorgung entwickelt, das landesweit Vorbild sein könne. Hierbei gehe es darum, die erforderliche Wasserleitungstrasse unter anderem auch für die Verlegung von Strom- und Gasleitungen zu nutzen. Dadurch könnten Synergien erzeugt werden, von denen die gesamte Eifel profitieren könne. Damit verbunden sei auch die Verwertung von Klärschlämmen zu Strom und Wärme und die Energiegewinnung in Biogasanlagen. Aufgrund des Vorbildcharakters fördere das Umweltministerium die dazu gehörige Machbarbeitsstudie mit 55.000 Euro.
Gleichzeitig wurden heute in Trier den Stadtwerkesparten Abwasser und Strom Zertifizierungsurkunden für Technisches Sicherheitsmanagement (TSM-Zertifikate) überreicht. „Das Technische Sicherheitsmanagement ist eine Auszeichnung dafür, dass die Stadtwerke ihre Aufgaben auf hohem organisatorischen und technischen Niveau erfüllen – im Interesse der Umwelt sowie der Bürgerinnen und Bürger, würdigte die Ministerin die Leistung der Trierer Werke.

http://mulewf.rlp.de/einzelansicht/archive/2013/october/article/land-foerdert-energieerzeugung-in-klaeranlagen-blockheizkraftwerk-der-klaeranlage-trier-geht-in-be/

(nach oben)


SEITINGEN-OBERFLACHT: Arbeiten an Kläranlage haben begonnen

Für fünf Millionen wird der Komplex in Seitingen-Oberflacht erweitert und modernisiert

In diesen Tagen haben die Bauarbeiten für die Erweiterung und Modernisierung der Gemeinschaftskläranlage des Abwasserzweckverbands Ostbaar in Seitingen-Oberflacht begonnen. Die Kosten belaufen sich auf knapp fünf Millionen…mehr:
http://www.schwaebische.de/region/sigmaringen-tuttlingen/tuttlingen/rund-um-tuttlingen_artikel,-Bauarbeiten-an-Klaeranlage-haben-begonnen-_arid,5498467.html

(nach oben)


Sandhausen: Fließen 2,3 Millionen Euro in die Kläranlage?

Die Aufträge zur Sanierung der Verbandskanäle des Abwasserzweckverbandes Untere Hardt wurden jetzt endgültig von der Verbandsversammlung vergeben. Die Versammlung wollte dies bereits im Oktober des vergangenen Jahres erledigen, hatte sich aber nach einigen Vorkommnissen dazu entschlossen, eine erneute Ausschreibungsrunde zu starten. „Es gab Ausschlussgründe gegen einen Bieter, deshalb haben wir die Aufträge neu ausgeschrieben“, erklärte der Sandhäuser Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Georg Kletti. Nun liege das Ergebnis vor. Der begleitende Ingenieur Erich Schulz erwähnte die negativen Erfahrungen der Verbandsgemeinde Leimen, die zu diesem Schritt geführt hätten.
Vier qualifizierte Fachfirmen haben nun die Ausschreibungsunterlagen angefordert, ebenfalls wurden vier Angebote …mehr:
http://www.rnz.de/regionheidelberg/00_20130731060040_105385460_Sandhausen_Fliessen_23_Millionen_Euro_in_die_K.html

(nach oben)


Rastede: Kläranlage wird für drei Millionen Euro modernisiert

Bauausschuss Politik spricht sich für Errichtung eines Faulturms zur Schlammbehandlung aus

Die Gemeinde Rastede lässt die Kläranlage modernisieren und will rund drei Millionen Euro investieren. Auf dem Gelände in Kleibrok soll ein Faulturm gebaut werden, in dem künftig der Klärschlamm behandelt werden soll.

Der Verwaltungsausschuss hat jetzt in nichtöffentlicher Sitzung seine Zustimmung zu dem Bau gegeben. Zuvor hatte sich bereits der Bauausschuss einstimmig für das Vorhaben ausgesprochen. Die erforderlichen…mehr:
http://www.mein-rastede.de/NWZ/Klaeranlage-wird-fuer-drei-Millionen-Euro-modernisiert_622747227174/

(nach oben)


Paderborn: Gruppenklärwerk Paderborn-Sande – Elimination von Mikroschadstoffen

Kommunales Abwasser enthält eine große Anzahl anthropogener Spurenstoffe (Mikroschadstoffe), die als Mikroverunreinigungen in Kläranlagen und Gewässern nachgewiesen wurden. Durch die EG-Wasserrahmenrichtlinie und der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) soll der Gewässerschutz verbessert und zukünftig die gezielte Elimination dieser Stoffe gefordert werden. Der Stadtent-wässerungsbetrieb (STEB) Paderborn beauftragte DAHLEM mit einer Machbarkeitsstudie zur Spurenstoffelimination auf dem Gruppenklärwerk Paderborn (332.000 EW) unter Berücksichtigung …mehr:
http://www.dahlem-ingenieure.de/aktuelles/projektnews/

(nach oben)


Marktzeuln-Michelau: Sanierung erfolgreich

Zufrieden zeigt sich die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Marktzeuln-Michelau mit den durchgeführten Sanierungsarbeiten.
Anlässlich der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Marktzeuln-Michelau unter Vorsitz von Bürgermeister Helmut Fischer wurde am Montag im Klärwerk Michelau …mehr:

http://www.np-coburg.de/lokal/lichtenfels/lichtenfels/Sanierung-erfolgreich;art83428,2866838

(nach oben)


Kronach: Pflicht ist eine „schwarze Null“

Stadt und Stadtwerke Kronach setzen auf Energie-Erzeugung, zum Beispiel im Crana Mare und in der Kläranlage. Das reduziert Kosten. Auch die Umwelt profitiert davon. Mehr:

https://www.np-coburg.de/lokal/kronach/kronach/Pflicht-ist-eine-schwarze-Null;art83426,2866791

(nach oben)


Elkhausen: Wenn es faulig aus der Kanalisation stinkt

In der Raiffeisenstraße im Katzwinkeler Ortsteil Elkhausen (Landkreis Altenkirchen) hat eine Messung jetzt bestätigt, worüber die Anwohner schon lange die Nase rümpfen: faulige Gerüche aus der Kanalisation.
Seit ungefähr drei Jahren schon beklagen die Anwohner die Geruchsbelästigung. Diese sei mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, sagt Anlieger Hans Mootz, im Prinzip kontinuierlich das ganze Jahr über. Zu einzelnen Stoßzeiten sei der Gestank jedoch besonders übel, er vermutet einen Zusammenhang mit den Spülvorgängen in der Druckentwässerungsleitung Alsenthal oder womöglich sogar mit der Wetterlage.Mehr:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/altenkirchen-betzdorf_artikel,-Wenn-es-faulig-aus-der-Kanalisation-stinkt-_arid,1040961.html

(nach oben)


Baumholder: Neues Nachklärbecken leistet dreifache Arbeit

Auf Hochbetrieb liefen zuletzt die Pumpen in der Baumholderer Kläranlage: Rund 1550 Kubikmeter Abwasser beförderten sie vom alten in das neue Nachklärbecken, das die Verbandsgemeinde für rund 1,2 Millionen Euro errichten ließ. Seit Montag ist das neue Becken in Betrieb – und zwar für jeden sichtbar, der das Klärwerk besucht und etwas Zeit mitbringt. Über ein Zahnrad am Außenrand dreht sich nämlich bereits ganz langsam die Räumerbrücke, die unten im Becken durch Druck Wasser und Schlamm voneinander trennt.
„Allein durch dieses Zahnrad sparen wir jährlich Stromkosten in vierstelliger Höhe“, erklärt Werksleiter Christoph Donie. Anders als der Kunststoffumlauf am alten Nachklärbecken, auf dem die Brücke …mehr:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/nahe_artikel,-Baumholder-Neues-Nachklaerbecken-leistet-dreifache-Arbeit-_arid,1019784.html

(nach oben)


Battweiler: SGD Süd stimmt der Inbetriebnahme der neuen Kläranlage Battweiler zu

Neustadt an der Weinstraße/Battweiler – Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd hat der Inbetriebnahme der neuen Kläranlage Battweiler zugestimmt. Nachdem im August letzten Jahres die Genehmigung für den Bau und Betrieb erteilt wurde, sind die Arbeiten mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die neue Anlage in Betrieb genommen werden kann. Bis Mitte 2014 soll die Maßnahme komplett fertig gestellt sein. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro brutto. Die Maßnahme wurde bisher mit rund 630 000,– Euro vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten gefördert.
Die neue Kläranlage wird am Standort der alten Kläranlage Battweiler mit einer Ausbaugröße von 800 Einwohnerwerten gebaut und reinigt zukünftig das Abwasser der Ortsgemeinde Battweiler. Jährlich werden dort bis zu 35 000 Kubikmeter Abwasser nach heutigem Stand der Technik gereinigt und in den Mansbach eingeleitet. Zudem wird auf dem Standort der Kläranlage ein 151 Kubikmeter großes Becken zur Rückhaltung und Behandlung des bei Niederschlag anfallenden Mischwassers gebaut.
Der Bau einer neuen Kläranlage wurde erforderlich, da die schon 45 Jahre alte Tropfkörperanlage nicht mehr den wasserwirtschaftlichen Anforderungen entsprach. Die neue Kläranlage wird nach dem sogenannten BIOCOS-Verfahren (Biological Combined System) betrieben, welches sich durch eine hohe Reinigungsleistung und geringe Energiekosten auszeichnet. Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hat sich aufgrund guter Erfahrungen im Betrieb der neuen Kläranlage Contwig auch in Battweiler für dieses Reinigungsverfahren entschieden.

http://www.sgdsued.rlp.de/icc/Internet/nav/f3c/broker.jsp?uMen=f3c705e6-8f8d-a811-6d16-9bb102700266&uCon=aeb3ab9b-5fb8-1410-dc3e-047c58268462&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042

(nach oben)


Westerheim: Kläranlage verschlingt die satten Rücklagen

Gelder aus den 2012 angesammelten Rücklagen fließen 2014 vor allem in den weiteren Ausbau der Kläranlage. Eine neue Filtrationsstufe verlangt das Regierungspräsidium.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2012 waren sehr gut, so dass die Gemeinde Westerheim gegenüber den Planungen statt 564 000 Euro nun satte 2,18 Millionen Euro mehr einnehmen und dem Vermögenshaushalt zuführen konnte. Die Freude über die Mehreinnahmen im Gemeinderat war vorhanden, doch sie war nicht euphorisch – und das aus guten Gründen.
Denn in die bis zum Jahresende 2012 angehäuften Rücklagen von 1,711Millionen Euro muss …mehr:

http://www.schwaebische.de/region/biberach-ulm/laichingen/rund-um-laichingen_artikel,-Klaeranlage-in-Westerheim-verschlingt-die-satten-Ruecklagen-_arid,5501424.html

(nach oben)


Stuttgart-Mühlhausen: WI übernimmt Planung und Ausschreibung der Instandsetzung der Vorklärung auf dem Hauptklärwerk von Stuttgart

Nach einer umfassenden betontechnologischen Untersuchung der beiden abgedeckten Vorklärbecken (V = je 7.500 m3) auf der Kläranlage Stuttgart-Mühlhausen wurden die Weber-Ingenieure jetzt mit den weiteren Ingenieurleistungen beauftragt. Ergebnis der Betonuntersuchungen war ein guter Zustand der Beckeninnenflächen und deutliche Betonschäden im Bereich der umlaufenden Gerinne, so dass nun gezielte Instandsetzungsmaßnahmen an den geschädigten Bereichen der Becken geplant und ausgeführt werden. Nachdem die Schäden zum einen auf einen erheblichen Sulfateintrag in den Beton und zum anderen auf biogene Schwefelsäurekorrosion (BSK) an den Bereichen oberhalb der Wasserwechselzone zurückzuführen sind, wird der geschädigte bzw. belastete Beton partiell abgetragen, erneuert und die Flächen werden mit sulfatbeständigen bzw. BSK-beständigen Beschichtungen versehen. Die Weber-Ingenieure erbringen nach der betontechnologischen Untersuchung auch die Leistungsphasen 5 -8. Die Umsetzung wird abschnittsweise in 2014 und 2015 erfolgen.

Quelle: http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=112

(nach oben)


Schrozberg: Separate Reinigung des Abwassers aus der Molkerei

Das Schrozberger Stadtparlament erledigte jetzt den Feinschliff für die Pläne, nach denen die Kläranlage der Stadt zum Kostenpunkt von rund 1,2 Millionen Euro erweitert werden soll.
Die Finanzierung des Projektes ist mittlerweile gesichert: Zu den Kosten von rund 1,2 Millionen Euro steuert das Land Baden-Württemberg einen Zuschuss von rund 70 Prozent bei.
In der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments stellte Ulrike Zettl vom Ingenieurbüro Weber aus Pforzheim die technischen Details vor: In einer sogenannten Flotationsanlage wird speziell das Abwasser aus der Schrozberger Molkerei vorbehandelt, das künftig über ein Pumpwerk und eine Druckleitung …mehr:

http://www.swp.de/crailsheim/lokales/landkreis_schwaebisch_hall/Schrozberg-Separate-Reinigung-des-Abwassers-aus-der-Molkerei;art5722,2222482

(nach oben)


Rosenfeld: Per Pumpstation in die Balinger Kläranlage

Noch ist sie in Betrieb, die Rosenfelder Kläranlage. Die Frage ist, wie lange noch. Klicks für mehr Datenschutz: Erst wenn Sie hier

Abwasser aus Rosenfeld könnte in Zukunft nicht mehr in die örtliche Kläranlage fließen, sondern per Pumpstation und ein neues Rohr nach Balingen. Der Gemeinderat hat Bürgermeister Thomas Miller und der Stadtverwaltung grünes Licht gegeben, eine Untersuchung in Auftrag zu geben in Sachen Anschluss an die Balinger Kläranlage.
Hintergrund sind die auslaufenden wasserrechtlichen Genehmigungen …mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rosenfeld-per-pumpstation-in-die-balinger-klaeranlage.5bb3a9a4-59f8-454f-9502-360f1436a437.html

(nach oben)


PETERSBERG: Pilotkläranlage hat ihren Betrieb aufgenommen

Drei-Millionen-Euro-Projekt reinigt jetzt Petersberger Abwasser
Das Werk ist vollbracht: Gestern wurde der Probebetrieb der deutschlandweit ersten kommunal betriebenen „Nano-Membran-Keramik-Kläranlage“ für Mischwasser gestartet. Die Genehmigung zur vorzeitigen Inbetriebnahme des drei Millionen Euro teuren Pilotprojekts hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Kaiserslautern ebenfalls gestern erteilt.
Vor genau zehn Jahren wurde die Leistungsfähigkeit der 45 Jahre alten Tropfkörperanlage Petersberg geprüft und festgestellt, dass die Abwasserwerte nicht mehr …mehr:

http://www.pirmasenser-zeitung.de/nachrichten/detail/pilotklaeranlage-hat-gestern-ihren-betrieb-aufgenommen/

(nach oben)


Mechernich: Zwei Klärwerke werden stillgelegt

Der Betriebsausschuss der Stadt Mechernich hat beschlossen, die Klärwerke Glehn und Floisdorf aus wirtschaftlichen Gründen aufzugeben. Die Abwässer sollen in andere Anlagen
Knapp fünf Millionen Euro zahlt die Stadt Mechernich jährlich an den Erftverband, der als Gegenleistung die Kläranlagen der Kommune betreut. Im Augenblick gibt es noch vier Klärwerke, die in Betrieb sind: in Mechernich, Obergartzem, Glehn und Floisdorf.
Die beiden Letztgenannten werden allerdings schon bald stillgelegt.

http://www.ksta.de/mechernich/abwasser–zwei-klaerwerke-werden-stillgelegt,15189152,24424184.html

(nach oben)


Maifeld: Kläranlage Nothbachtal erzeugt künftig auch Strom

Die größte Kläranlage auf dem Maifeld wird bald noch ein Stück größer – und vor allem moderner. Rund 5 Millionen Euro werden in die Erweiterung der Kläranlage Nothbachtal investiert. Auch die Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel wird sich an der Investition beteiligen.

Denn sie will anschließend Abwasser aus Kehrig und den Raststätten an der Autobahn 48 im Nothbachtal aufbereiten. Nach dem Umbau soll die Anlage nicht nur mehr Abwasser reinigen, sondern auch die Hälfte des Energiebedarfs aus dem anfallenden Klärschlamm selbst gewinnen können.Mehr:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/mayen_artikel,-Klaeranlage-Nothbachtal-erzeugt-kuenftig-auch-Strom-_arid,609607.html

(nach oben)


Kirchheim: baut die Kläranlage Benzenzimmern um

Leerrohre für die Breitbandversorgung werden verlegt – Neue Bäume werden gepflanzt

675000 Euro wird der Umbau der Kläranlage in Benzenzimmern und ihre Umgestaltung zu einer Abwasser-Pumpstation insgesamt kosten. Damit ist dies die größte Baumaßnahme, die die Gemeindeverwaltung Kirchheims in ihren Haushaltsplan für 2013 eingestellt hat. Die Abwässer von Benzenzimmern sollen künftig per Druckleitung in das Klärwerk nach Kirchheim geleitet werden. Die Vergabesumme…mehr:

http://www.schwaebische.de/region/ostalb/bopfingen/stadtnachrichten-bopfingen_artikel,-Kirchheim-baut-die-Klaeranlage-Benzenzimmern-um-_arid,5504611.html

(nach oben)


Bopfingen: Röttinger Abwasser stinkt Aufhausenern

Beschwerden von Aufhausener Bürgern über Geruchsbelästigungen aus dem Abwasserkanal sind der Verwaltung schon seit dem vergangenen Jahr bekannt, ebenso deren Ursache. Sie entstehen aus dem Röttinger Abwasser, das über eine Druckleitung ins Aufhausener Kanalsystem eingeleitet wird, bevor es der Bopfinger Kläranlage zufließt. Der Gemeinderat hat sich mit Abhilfemaßnahmen befasst.
Hierbei wurde deutlich, dass man bei der Ausführung der Druckleitung vor wenigen Jahren noch nicht das Problem einer möglichen Geruchsbelästigung bedacht hatte. Von einem „Lernprozess“ des ausführenden Ingenieurbüros

http://www.schwaebische.de/region/ostalb/bopfingen/stadtnachrichten-bopfingen_artikel,-Roettinger-Abwasser-stinkt-Aufhausenern-_arid,5501782.html

(nach oben)


Amersfoort: SH+E Group betreut Projekt zur Klärschlammverwertung in den Niederlanden

Die SH+E Group aus Grafenhausen ist mit der Planung, Durchführung und langfristigen Betreuung eines Projekts zur Klärschlammverwertung in den Niederlanden beauftragt worden.
Wie das Unternehmen Anfang vergangener Woche mitgeteilt hat, plant der Wasserverband Vallei & Veluwe (WVV) den Umbau der Kläranlage Amersfoort in eine Energierückgewinnungs- und Nährstoffwiederverwertungsanlage. Das im Rahmen des EU-Programms Life+ geförderte Projekt, mehr:

http://www.euwid-wasser.de/no_cache/druckversion/news/wirtschaft/einzelansicht/archive/2013/september/Artikel/sh-e-group-betreut-projekt-zur-klaerschlammverwertung-in-den-niederlanden.html

(nach oben)


Wiesbaden: Tag des offenen Kanals

Am Samstag, 14. September hatten Sie zwischen 10 und 15 Uhr die Möglichkeit, das Herzstück des städtischen Kanalsystems sieben Meter unter der Wilhelmstraße zu besichtigen.
Es ist schon ein besonderes Erlebnis, durch den über 100 Jahre alten Salzbachkanal zu gehen. Allein wegen seiner Größe und Ausdehnung: Er ist 4,5 Meter hoch, 5 Meter breit und die Klinkersteine wurden von Hand gebrannt und mit speziellem Mörtel zu kunstvoll gemauerten Korbbögen zusammengefügt.
Der Einstieg in den Kanal liegt auf dem Bürgersteig vor der Villa Clementine (Wilhelmstraße/Frankfurter Straße)…mehr:

http://www.elw.de/180.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=39&cHash=378660c8083d8f923b9b7720eaaa60a9

(nach oben)


Warstein: Noch keine Entwarnung in Warstein – Frau an Legionellen erkrankt

Nachdem es am Wochenende keine neuen Legionellen-Fälle in Warstein gab, hoffte die Stadt auf Entwarnung. Doch am heutigen Montag wurde im Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“ eine Frau aufgenommen, die Symptome einer Legionellen-Erkrankung aufweist.Mehr:

http://www.derwesten.de/staedte/warstein/noch-keine-entwarnung-in-warstein-frau-an-legionellen-erkrankt-id8421238.html

(nach oben)


Storkow: Umbau der Kläranlage Storkow abgeschlossen

Region ist für die Zukunft gerüstet

Die Seenlandschaft rings um Storkow lockt stetig mehr Urlauber an. Neue Erschließungsgebiete zeigen, dass das Verbandsgebiet des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Scharmützelsee-Storkow/Mark“ (WAS) immer beliebter wird. Damit verbunden: ein höheres Abwasseraufkommen, auch auf gewerblicher Seite.

Die Kläranlage an der Lebbiner Straße war 1993 für 24.000 Einwohnergleichwerte (EWG) errichtet worden. Damals gab es noch Kapazität nach oben. Doch 2010 war das Klärwerk an seine Grenzen …mehr:

http://www.blickpunkt-brandenburg.de/nachrichten/oder-spree/artikel/17039.html

(nach oben)


Röbel: Klärwerk setzt auf neue Technik

Irgendwo muss es hin, das Abwasser, das die Haushalte verlässt. Eine moderne Kompaktanlage löst nun die rostige alte ab.

Die Fotoapparate klickten unaufhaltsam. Selbst für die Mitarbeiter der MEWA (Müritz-Elde-Wasser-Eigenbetrieb) des Amtes Röbel-Müritz war diese Aktion etwas Besonderes. Schließlich wird nicht jeden Tag eine 200 000-Euro teure Investition getätigt. Viereinhalb Tonnen wiegt das Vehikel, das per Laster aus Süddeutschland zum Röbeler Klärwerk…mehr:

http://www.nordkurier.de/mueritz/mit-allen-wassern-gewaschen-roebeler-klaerwerk-setzt-auf-neue-technik-021558709.html

(nach oben)


Pfalzgrafenweiler: Auch nach 40 Jahren in Top-Zustand

Vor 40 Jahren wurde die Kläranlage Vörbach in Betrieb genommen und seither immer wieder saniert, modernisiert und erweitert – zuletzt vor wenigen Wochen mit dem Einbau einer neuen Maschine zur Überschussschlammeindickung. Im Jahr 1997 investierte der Zweckverband …mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.pfalzgrafenweiler-auch-nach-40-jahren-in-top-zustand.2a36c468-f2cd-405c-9ba4-eb6e84158031.html

(nach oben)


Orla: Auch Trinkwasserversorgung in Krölpa bald nicht mehr in eigener Regie

Einheitsgemeinde Krölpa will kein Trinkwasserlieferant und Abwasserentsorger mehr sein. Gemeinderat beschließt Krölpaer Beitritt zum Pößnecker Zweckverband Wasser und Abwasser Orla.
Krölpa. Die Gemeinde Krölpa will ihre Eigenständigkeit bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung aufgeben. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit beschlossen, die Gemeinde zum nächstmöglichen Zeitpunkt dem Pößnecker Zweckverband Wasser und Abwasser Orla beitreten …mehr:

http://poessneck.otz.de/web/lokal/politik/detail/-/specific/Auch-Trinkwasserversorgung-in-Kroelpa-bald-nicht-mehr-in-eigener-Regie-779578234

(nach oben)


Minden-Leteln: Mit UV-Licht Abwasser desinfizieren – Testanlage auf dem Gelände der Mindener Kläranlage

Bakterien aus Kanada eingeflogen

Abwasser mit UV-Licht desinfizieren? Das Herforder Unternehmen Xylem Walter Solutions macht es möglich. In Kooperation mit den Städtischen Betrieben Minden (SBM) testet es zurzeit auf dem Gelände der Kläranlage in Leteln ein neu entwickeltes System.

„In einigen Ländern und Regionen muss Abwasser desinfiziert werden, um eine vorgeschriebene Keimbelastung einzuhalten. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Abwasser in trockenen Gebieten zur Bewässerung…mehr:

http://www.mt-online.de/lokales/minden/9046210_Mit_UV-Licht_Abwasser_desinfizieren_-_Testanlage_auf_dem_Gelaende_der_Mindener_Klaeranlage.html

(nach oben)


Lüdenscheid: Brand in Kanalisation

In Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen) sind am frühen Morgen des 8. April 2013 ca. 70 m einer Kanalisation aus glasfaserverstärktem Kunststoff in Brand geraten. Ursache war der Brand eines Lkw auf dem Gelände einer Spedition, in dessen Verlauf vermutlich brennender Dieselkraftstoff in die Kanalisation gelaufen ist. Im Laufe der Löscharbeiten begann weißgrauer, brauner bis schwarzer Qualm mit einem beißenden, stechendem Geruch aus der Kanalisation aufzusteigen. Nach Angaben der Polizei wurden 65 Menschen bei dem Brand leicht verletzt. Sie klagten über Atemwegsreizungen und Übelkeit. 120 Menschen wurden aus dem Wohn- und Industriegebiet vorsorglich evakuiert. 37 Personen wurden zur ambulanten Untersuchung in Krankenhäuser eingewiesen.

Auf der News-Website der DWA gibt es einen Link auf einen Film des WDR-Fernsehens über den Brand: www.gfa-news.de, Webcode: 20130418_003

(nach oben)


Laichingen: Spurenstoffen in Kläranlage Laichingen mit über 2,1 Mio. EUR

Ministerialdirektor Helmfried Meinel: Gerade im Karstgestein müssen wir schädliche Stoffe möglichst vom Grundwasser fernhalten.
Das Land fördert den über 4,5 Millionen Euro kostenden Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Laichingen. Der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdi-rektor Helmfried Meinel, hat heute (11.06.) der Stadt einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro überreicht: „Besonders freut es mich, dass wir der Stadt für dieses richtungsweisende Abwasserprojekt eine 20-prozentige Extraförderung gewähren konnten“, erklärte Helmfried Meinel. „Spurenstoffe können schon in sehr niedrigen Konzentrationen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben“, betonte Amtschef Meinel weiter. Projekte zur Elimination von Spurenstoffen fördere das Land daher mit einem „Spurenstoffbonus“ in Höhe von 20%.
„Gerade auf der schwäbischen Alb steht die Abwasserreinigung vor besonderen Herausforderungen“, betonte Amtschef Meinel. Oftmals befinde sich kein geeignetes Fließgewässer in der Nähe, in das die Kläranlage ihren Ablauf einleiten könne. Wenn dieser daher gezielt in das aus wasserwirtschaftlicher Sicht sensible Karstgestein versickert werde, stelle dies eine besondere Gefährdung für das Grundwasser dar. „Hier ist es ganz besonders nötig, das Abwasser vorher weitestgehend zu reinigen. Dass mit der neuen Anlage auch Reste von Haushaltschemikalien oder Arzneimitteln wirkungsvoll aus dem Abwasser entfernt werden können, ist beson-ders erwähnenswert“, sagte Helmfried Meinel. Mehr:

http://www.masterplan-wasser.nrw.de/data/files/700/Newsletter_1_2013_final.pdf

(nach oben)


Hungen: Interessanter Tag der offenen Tür an Kläranlage

Nach der Sanierung und Erweiterung der Kläranlage des Abwasserverbandes Hungen war die Bevölkerung zu einem Tag der offenenTür eingeladen. In kleinen Gruppen konnten die zahlreichen Gäste die Anlage besichtigen, geführt jeweils von einem Mitarbeiter des Abwasserverbandes…mehr:

http://www.giessener-zeitung.de/hungen/beitrag/83679/interessanter-tag-der-offenen-tuer-an-klaeranlage-hungen/

(nach oben)


Haigerloch: Hochbetrieb im Stunzachtal

Die Dimensionen des Pumpwerks, das auf der Kläranlage in Gruol entsteht sind bereits gut zu erkennen. Auf den „Unterbau“, in dem später die Pumpen untergebracht sind, kommt noch ein Betriebsgebäude…mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.haigerloch-hochbetrieb-im-stunzachtal.b839e3a4-05f8-4094-bdc1-862a964b32a7.html

(nach oben)


Empfingen: „Keine goldene Nase zu verdienen“

Landwirtschaftliche Verwertung wird 2016 beendet
Diese landwirtschaftliche Verwertung des Abfallprodukts aus der Kläranlage wird 2016 beendet, wie in einer Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause beschlossen wurde. In der Sitzung kam es zu einem Missverständnis hinsichtlich der Vergütung der Klärschlammentsorgung für Landwirt Plocher. Der verdiene sich keine goldene Nase …mehr:

http://m.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.empfingen-keine-goldene-nase-zu-verdienen.2b416a59-88ef-459f-93f6-24c1dfb2773c.html

(nach oben)


Dülmen: Medikamentenreste im Abwasser

Noch ist nicht sicher, wie schädlich Medikamentenrückstände im Wasser langfristig für Mensch und Umwelt sind. Sicher ist jedoch, dass von 150 Arzneimitteln Reste in deutschen Gewässern nach-gewiesen worden sind. Um diese Belastung zu verringern, startet in Dülmen ein Modellprojekt: Der Lippeverband will hier erforschen, ob durch Aufklärung der Verbraucher die Rückstände minimiert werden können. Er sieht diese Strategie als Alternative und Ergänzung zu technischen Möglichkeiten. Gefördert wird das Projekt von der Landesregierung und der Europäischen Union.
Weitere Informationen zu dem Modellvorhaben finden Sie hier:

http://www.masterplan-wasser.nrw.de/data/files/700/Newsletter_1_2013_final.pdf

(nach oben)


Blomberg: Vererdungsanlage für Blomberger Klärschlamm kann bald in Betrieb gehen

Zugegeben, es hat gedauert mit der Klärschlammvererdungsanlage vor den Toren Blombergs. Sagt Karl-Heinz Bartonitschek: „Winterbaustellen sind halt immer schwierig“, erklärt er die Verzögerung. Doch bald kann die neue Anlage in Betrieb gehen.
Wie berichtet, stand die Stadt Blomberg vor der Wahl: Sie hätten entweder massiv in die Kläranlagentechnik investieren müssen oder einen neuen Weg einschlagen …mehr:

http://www.lz.de/home/nachrichten_aus_lippe/blomberg/blomberg/8969449_Vererdungsanlage_fuer_Blomberger_Klaerschlamm_kann_bald_in_Betrieb_gehen.html

(nach oben)


Biberach: Neue Blockheizkraftwerke auf der Verbandskläranlage des AZV Riß

Seit März dieses Jahres ist das in der Anlage dargestellt Blockheizkraftwerk, bestehend
aus zwei Gasmotoren mit Generatoren von 2 x T25 kWel abgenommen.
Der Verband kann nun einerseits ca. 2/3 des eigenen Strombedarfs decken und andererseits
von einer finanziellen Förderung (KWK-Gesetz) von ca. 140.000 € ausgehen.Mehr:

http://www.goetzelmann-partner.de/deutsch/aktuell/pdf/rundbrief08_2013.pdf

(nach oben)


Baltrum: OOWV investiert auf Baltrum 175 000 Euro in Kläranlage

Die Rechensteuerung und die Schaltanlage werden demnächst erneuert. Außerdem richtet der Verband einen neuen Abwasser-Untersuchungsraum ein. Insgesamt wurde bereits mehr als eine Million Euro in die Anlage gesteckt.
Timo Ulrichs ist alles: Fachkraft für Abwasser, Hausmeister, Gärtner, Schreibkraft und Laborant – und das gerne, versichert der gebürtige Baltrumer. Auf „seiner“ Insel leitet der 34-Jährige seit Frühjahr 2012 das Klärwerk …mehr:

http://www.oz-online.de/-news/artikel/114698/OOWV-investiert-auf-Baltrum-175-000-Euro-in-Klaeranlage

(nach oben)


Andenhausen: Klärwerk im Kompaktformat

Bakterien, die an Keramikscheiben haften, reinigen das Abwasser im neuen Klärwerk von Andenhausen. Die kompakte Anlage entstand am unteren Ortsrand.
Das Klärwerk für Andenhausen hat nach mehrmonatiger Bauzeit den Probebetrieb aufgenommen. „Damit ist die Voraussetzung für die Außerbetriebnahme der Hauskläranlagen der angeschlossenen …mehr:

http://www.insuedthueringen.de/lokal/bad_salzungen/fwstzslzlokal/Klaerwerk-im-Kompaktformat;art83434,2804088

(nach oben)


Leutenbach: Bürgermeister baut gleich zwei Mal

Die Gemeinde Leutenbach bekommt noch in diesem Jahr eine neue Kläranlage. Bürgermeister Otto Siebenhaar will damit auch die Kritik …mehr:.

https://www.infranken.de/regional/forchheim/Leutenbachs-Buergermeister-baut-gleich-zwei-Mal;art216,491921

(nach oben)


Illesheim: muss kräftig in die Kläranlage investieren

Die Kläranlage in Westheim genügt nicht mehr den derzeitigen Anforderungen. Um diese auch künftig einhalten zu können, wird die Gemeinde Illesheim kräftig investieren müssen. Vier Alternativen stellte…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/illesheim-muss-kraftig-in-die-klaranlage-investieren-1.3079622?searched=true

(nach oben)


Hönnepel: soll Aufgaben des Klärwerkes Vynen übernehmen

Entsorgung der Abwasser geplant. In Kalkar geht’s kostengünstiger. Dazu muss eine Leitung gebaut werden.

Die Teilschließung des Klärwerkes in Vynen ist so gut wie auf dem Weg. Wenn alles läuft wie geplant, wird das Abwasser bald von Vynen ins große Klärwerk des Wasserverbandes Kalkar-Rees nach Kalker-Hönnepel gepumpt

Hönnepel soll Aufgaben des Klärwerkes Vynen übernehmen – Nachrichten aus Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-rheinberg-xanten-alpen-und-sonsbeck/hoennepel-soll-aufgaben-des-klaerwerkes-vynen-uebernehmen-id8301961.html#666638888

Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-rheinberg-xanten-alpen-und-sonsbeck/hoennepel-soll-aufgaben-des-klaerwerkes-vynen-uebernehmen-id8301961.html

(nach oben)


Lissendorf: Erste Energieanalyse nach DWA-A 216

Für die Kläranlage Lissendorf, VG Obere Kyll haben wir erstmals die Energieanalyse auf Grundlage des Arbeitsblattes DWA-A 216, Energiecheck und Energieanalyse – Instrumente zur Energieoptimierung von Abwasseranlagen (Entwurf 2013), durchgeführt. Der Vergleich von anlagenspezifischen Idealwerten mit Betriebswerten liefert tatsächlich einen guten Überblick über die Einspar- und Produktionspotentiale. Die Kläranlage Lissendorf wurde in den vergangenen Jahren mehrfach angefasst und in Teilbereichen modernisiert. Das spiegelt sich in der Gegenüberstellung sehr gut wider. Weiter zeigt die Analyse die noch möglichen Einsparmaßnahmen, Potentiale und den wirtschaftlichen Spielraum auf. Mehr:

http://www.bitcontrol.info/aktuelles/126-erste-energieanalyse-nach-dwa-a-216.html Aktuelle News von BITControl

(nach oben)


Möhringen: Energiegrobanalyse für das Klärwerk Möhringen

Das Klärwerk Möhringen besitzt eine Ausbaugröße von
EW = 160.000 E und ist als anaerob stabilisierende Anlage ausgeführt. Die einstraßige Belebung wird als vorgeschaltete Denitrifikation betrieben. Die Grobanalyse – bereits kombiniert mit einem Energiecheck nach DWA-A 216 – zeigt sehr gute Ergebnisse für den Grad der Faulgasnutzung und den Eigenversorgungsgrad Wärme. Die aus der Grobanalyse abgeleiteten Maßnahmen konzentrieren sich auf die Reduzierung des Elektrizitätsverbrauches und Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeigenproduktion.

Als wesentliche Maßnahme wird zukünftig ein Energieerfassungs-management auf dem Klärwerk Möhringen implementiert. Mit dem System wird eine differenzierte Erfassung des Verbrauchs elektrischer Energie von verfahrenstechnisch getrennten Anlagenbereichen beziehungsweise wesentlichen Einzelverbrauchern ermöglicht.

Maßnahmen zur Senkung des Elektrizitätsverbrauches werden im Wesentlichen im Bereich der biologischen Stufe u. a. durch die optimierte Einbindung der Turboverdichter sowie eine angepasste Steuer- und Regelungsstrategie der Belüftung gesehen. Ebenso sind Einsparungen für das Rücklaufschlammpumpwerk durch eine Senkung des Rückführungsverhältnisses und eine füllstand-bezogene Fahrweise möglich. Eine vertiefende Betrachtung wird im Rahmen einer verfahrenstechnisch-energetischen Feinanalyse erfolgen.

Zur weitergehenden Optimierung der Faulgasproduktion und
-nutzung wird zudem eine Feinanalyse zum Faulbehälterbetrieb umgesetzt. Wesentlich sind Betrachtungen der verfahrenstechnischen Randbedingungen und Einflüsse auf die Faulgasproduktion und -qualität.

Mit der Energiegrobanalyse konnten somit zu den bereits realisierten und in Planung befindlichen Maßnahmen der SES weitere Potenziale für einen energieoptimierten Betrieb aufgezeigt werden.

http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=112

(nach oben)


MÜHLACKER: Mit einem Festakt wurde die neustrukturierte Kläranlage in Lomersheim in Betrieb genommen.

Im Beisein von OB Frank Schneider und zahlreichen Projektbeteiligten ist nun auch die offizielle Inbetriebnahme der vollständig umgebauten Anlage erfolgt. Bei einem Investitionsvolumen von ca. 6,7 Millionen € ist die Abwasserreinigung am Standort in Lomersheim damit auf dem neusten Stand. Herzstück der biologischen Stufe bilden die zwei neuen Kombibecken (je 4.300 m3) und die neue Gebläsestation mit Niederspannungshauptverteilung. Mit einem „Tag der offenen Tür“ am 20.07.2013 konnte bei herrlichem Sommerwetter auch der Öffentlichkeit der Abschluss der Baumaßnahmen vorgestellt werden.
Die Weber-Ingenieure GmbH zeichnete sich für alle wesentlichen Ingenieurleistungen einschließlich der örtlichen Bauüberwachung und Tragwerksplanung verantwortlich.

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=107

(nach oben)


Odelzhausen: Bürgermeister Brandmair unter Druck

Bürgermeister Konrad Brandmair (CSU) hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag auf Antrag von Dr. Roderich Zauscher (BGO) einen ausführlichen Bericht über die unterdimensionierte Kläranlage abgegeben. Mehr:

http://www.merkur-online.de/lokales/dachau/odelzhausen/buergermeister-brandmair-unter-druck-3048537.html

(nach oben)


Pirmasens: Kläranlage Felsalbe

SGD Süd genehmigt die Erweiterung der Schlammbehandlung auf dem Gelände der Kläranlage Felsalbe
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd hat die der Stadt Pirmasens erteilte gehobene Erlaubnis für die Einleitung von Abwasser aus der Kläranlage Felsalbe in die Felsalbe in Bezug auf die Erweiterung der Schlammbehandlung auf dem Gelände der Kläranlage angepasst.
Die Stadt Pirmasens betreibt derzeit zur ordnungsgemäßen Abwasserreinigung die Kläranlagen Blümeltal (Ausbaugröße 62.000 EW) und Felsalbe (Ausbaugröße 37.900 EW). Die Reinigung des Abwassers basiert bei beiden Anlagen auf dem Belebtschlammverfahren, die anfallenden Schlämme werden eingedickt, in Faultürmen anaerob stabilisiert und anschließend mittels Kammerfilterpressen maschinell entwässert. Das hierbei anfallende Faulgas wird mittels Kraft-Wärmekoppelung energetisch zur Eigenstrom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Der demographische Wandel mit rückläufigen Einwohnerzahlen hat zur Folge, dass sich der Schlamm in den letzten Jahren deutlich reduziert hat und die Anlagen zur Schlammbehandlung auf beiden Kläranlagen erhebliche Freikapazitäten vorweisen. Um die Klärschlammbehandlung zukünftig effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten, wird die Schlammbehandlung für beide Kläranlagen künftig auf der Kläranlage Felsalbe zentralisiert.
Die Schlammbehandlung auf der Kläranlage Blümeltal wird eingestellt und der gesamte in der Stadt anfallende Klärschlamm zukünftig auf der Kläranlage Felsalbe behandelt und entsorgt. Die vorhandenen Anlagenteile der Kläranlage Felsalbe sind hierfür ausreichend; größere Erweiterungen bzw. Umbauten sind nicht erforderlich. Die auf der Kläranlage Blümeltal zur Steigerung der Gaserzeugung betriebene Thermodruckhydrolyseanlage wird auf die Kläranlage Felsalbe umgesetzt. Zudem wird eine Annahmestelle für den Rohschlamm gebaut, ein neues Blockheizkraftwerk installiert und die vorhandene Kammerfilterpresse durch eine neue Hochleistungszentrifuge ersetzt.
Auf der Kläranlage Blümeltal wird der Schlamm zukünftig nur noch eingedickt und dann zur Kläranlage Felsalbe abgefahren. Faulbehälter, Gasbehälter, Nacheindicker und Kammerfilterpresse werden stillgelegt, wobei Nacheindicker und Faulbehälter als Reservekapazität für Rohschlammlagerung im Störfall vorgehalten werden.
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Diese wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten mit einem zinslosen Darlehen gefördert. Mit dem Umbau soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

http://www.sgdsued.rlp.de/icc/Internet/nav/f3c/broker.jsp?uMen=f3c705e6-8f8d-a811-6d16-9bb102700266&uCon=f5e103bb-5654-cf31-4572-97450c582684&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042

(nach oben)


Rödelsee: Bürgermeister macht Unmut Luft

In einem Brief an die Stadt Kitzingen macht Rödelsees Bürgermeister Burkhard Klein seinen Unmut über die Kläranlagensituation Luft.
„Wir sind enttäuscht, dass seitens der Stadt Kitzingen kein Interesse besteht, neben den Vorschlägen für die Eckpunkte der Zweckvereinbarung Abwasser für die Zukunft auch Lösungen für die noch nicht bewältigten Altabrechnungen …mehr:

http://www.infranken.de/regional/kitzingen/Buergermeister-macht-Unmut-Luft;art218,495971

(nach oben)


Saarbrücken: Inbetriebnahme Abwasserwärmenutzung auf der Kläranlage Saarbrücken

Der Entsorgungsverband Saar (EVS), der sämtliche 140 Kläranlagen des Saarlandes betreibt, setzt neben Maßnahmen zur Energieeinsparung vor allem auf eine verstärkte Nutzung von regenerativen Energien. In diesem Zusammenhang hat der EVS nun ein Pilotprojekt zur Abwasserwärmenutzung auf der Kläranlage Saarbrücken-Brebach offiziell in Betrieb genommen. Als Wärmemedium wird ein Teilstrom aus dem Belebungsbecken genutzt, und für die Wärmeübertragung auf ein Zwischenmedium wird ein druckloser Freistromwärmestauscher eingesetzt.
Darüber hinaus wird eine erdgasbetriebene Wärmepumpe eingesetzt. Dies erhöht den Wirkungsgrad der Gesamtanlage signifikant, da auch die Motorwärme direkt „weitergenutzt“ werden kann. Die erzeugte Wärme wird zur Beheizung der Betriebsgebäude und zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Die vorhandene Erdgas-Heizkesselanlage bleibt bestehen und dient als Reserve bzw. Unterstützung bei sehr niedrigen Außentemperaturen.
Falls die Betriebserfahrungen positiv ausfallen, sind weitere Anlagen zur Abwasserwärmenutzung geplant.
Die Dr. Pecher AG war sowohl für die Planung als auch für die Objektüberwachung der Gesamtanlage verantwortlich. Mehr:
http://www.pecher.de/aktuelles2.php?id=215

(nach oben)


Straubing: 350.000 Euro für innovative Kläranlage in Straubing

Abwasser-Innovationspreis für vorbildliche Ressourcenschonung
Kläranlagen können einen wichtigen Beitrag für den Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Um die Energieeffizienz bei der Abwasserbeseitigung weiter zu steigern, zeichnet der Freistaat zukunftsweisende Projekte mit dem Abwasser-Innovationspreis aus. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Überreichung eines Schecks von 350.000 Euro für die Kläranlage Straubing: „Abwasser enthält viel ungenutzte Energie. Diesen flüssigen Rohstoff müssen wir nutzen. Eine erfolgreiche Energiewende braucht innovative Ideen, die in die Fläche gebracht werden können.“ Im Einzugsgebiet der Kläranlage Straubing liegen mehrere Betriebe, die organisch hoch belastete Abwässer erzeugen. Diese Abwässer sollen zukünftig über eine vier Kilometer lange Druckleitung direkt zur Kläranlage gepumpt werden. Dort sollen in einem neuen Behälter die organischen Verbindungen durch den Einsatz von Bakterien in Biogas umgewandelt werden. Dabei entsteht energiereiches Faulgas, das im bestehenden Blockheizkraftwerk zur Stromgewinnung verbrannt wird. Die gleichzeitig entstehende Wärme soll wiederum für die Klärschlammtrocknung verwertet werden. Huber: „Die neue Idee zeigt, wie Abwasser als Energieressource genutzt und gleichzeitig die hohen Anforderungen an die Reinigung des Wassers eingehalten werden können. Dieses Projekt hat bayernweiten Vorbildcharakter.“
Das Bayerische Umweltministerium hat 2012 erstmals den „Abwasser-Innovationspreis“ ausgelobt. Der Abwasser-Innovationspreis wird für herausragende Verfahren der Abwasserreinigung, Kanalsanierung, Regenwasserbehandlung, Energieeffizienz oder -gewinnung vergeben. Huber: „Gerade in den Kläranlagen steckt viel Potential für technische Innovationen und Energieeinsparung. Der Bezug von Fremdenergie ist ein immer größer werdender Kostenfaktor für Kläranlagen. Wir wollen den Kommunen dabei helfen, hier selbst aktiv gegenzusteuern. Wer effizient arbeitet und Energie spart, kann gleichzeitig die Bevölkerung entlasten.“ Preisträger sind neben Straubing auch die Gemeinden Pegnitz und Rott (Landkreis Landsberg am Lech) sowie die Stadt Cham. Verbunden mit dem Preis ist die Zusage, dass die Projekte mit einem individuellen Festbetrag in Höhe von 350.000 bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert werden. Zudem wurden auch Prämien ausgelobt: Je 2.500 Euro haben die Stadt Bischofsheim an der Rhön und die Stadt Erlangen als Prämie für ihre zukunftsweisenden Konzepte erhalten.
Weitere Informationen im Internet unter www.wasser.bayern.de

(nach oben)


Wilhelmsthal: Räte „lassen sich nicht erpressen“

Im Gemeinderat Wilhelmsthal flogen die Fetzen: SPD/Freie Bürger und Freie Wähler setzten sich gegen Bürgermeister Wolfgang Förtsch durch: Ein zeitlich befristeter Vertrag eines Mitarbeiters der Kläranlage wird nicht verlängert. Mehr:

https://www.infranken.de/regional/kronach/Raete-in-Wilhelmsthal-lassen-sich-nicht-erpressen;art219,481655

(nach oben)


Warstein: Kläranlage ist Ursache für Legionellen-Erkrankungen

Mit dem Legionellen-Ausbruch im Sauerland werden mittlerweile mehr als 150 Krankheitsfälle in Verbindung gebracht, zwei Menschen starben an den Folgen der Infektion.
Mehr als 150 Menschen sind im Sauerland an einer Legionellen-Infektion erkrankt. Nun ist die Ursache der Infektionswelle wahrscheinlich gefunden: Schuld war der Abfluss einer Kläranlage.
Bei der Suche nach der Quelle für den Legionellen-Ausbruch im sauerländischen Warstein rückt jetzt eine Kläranlage in den Mittelpunkt der Nachforschungen. Dort wurde eine hohe …mehr:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/warstein-ursache-fuer-legionellen-ausbruch-gefunden-1.1762223

(nach oben)


Bad Honnef: Große Mengen altes Frittierfett illegal im Rhein entsorgt

Entlang des Rheinufers zwischen der Insel Grafenwerth bis Königswinter wurden große Mengen altes Frittierfett angeschwemmt. Offensichtlich wurde das Fett in großem Stil illegal in den Rhein entsorgt. Die Wasserschutzpolizei Köln nahm Proben des angeschwemmten Unrats und hat die Ermittlungen aufgenommen. Infolge der hohen Temperaturen haben sich die Anschwemmungen zwischenzeitlich aufgelöst, so dass die Uferbereiche wieder uneingeschränkt nutzbar sind. Für den Rhein stellte das Frittierfett kein Umweltrisiko dar.
Sachdienliche Hinweise, die zur Ermittlung des Verursachers beitragen können, nimmt die Ordnugnsbehörde der Stadt Bad Honnef, Gerrit Schöne-Warnefeld, Telefon 02224/184-151, mailto:gerrit.schoene-warnefeld@bad-honnef.de, zur Weiterleitung an die Wasserschutzpolizei Köln entgegen.

http://bad-honnef.de/service/rathaus/index.php?status=story&typ=1&id=5310

(nach oben)


Heidesheim: Anschluss der Kläranlage an Ingelheim

Mit dem Spatenstich wurden die Arbeiten zum Anschluss der Kläranlage Heidesheim an Ingelheim begonnen. Hierfür wird eine 5,4 km lange Druckleitung verlegt, die Landschafts-, Natur- und Vogelschutzgebiet quert. Eine besondere Herausforderung für Bauherren und Bauausführende. Denn Ende Februar 2014 soll die Kläranlage Heidesheim an Ingelheim angeschlossen sein.
Parallel zum Anschluss verlegt die Rheinhessische auf gleicher Strecke …mehr: http://www.siekmann-ingenieure.de/neuigkeiten/aktuelle-neuigkeiten/?page=0

Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/ingelheim/ingelheim/13264426.htm#

(nach oben)


Fürth: Stadtentwässerung: Neubau für 19 Millionen Euro?

Gebäude ist seit langem geplant – Ungenügende Sanitäranlagen – OB: „Eine irre Summe!“
Die Stadtentwässerung (StEF) braucht ein neues Betriebs- und Verwaltungsgebäude und hat dafür durchaus schlüssige Argumente. Einen Haken aber gibt es: Der Bau soll satte 19 Millionen Euro kosten. OB Thomas Jung reagierte ungläubig bis fassungslos…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-stadtentwasserung-neubau-fur-19-millionen-euro-1.3070115?searched=true

(nach oben)


Burgpreppach: In Fitzendorf setzt’s weiter Kritik

Die Abwasseranlage bleibt im Burgpreppacher Gemeindeteil Fitzendorf ein „heißes Eisen“. An der Kläranlage machten die Bürger ihrem Unmut Luft.
In Fitzendorf ist seit geraumer Zeit die Kanalisierung ein umstrittenes Thema. Bei der Ortseinsicht an der Kläranlage stritten sich die Bürger mit den Vertretern der Gemeinde darüber, ob der …mehr:

http://www.infranken.de/regional/hassberge/Kreis-Hassberge-Marktgemeinde-Burgpreppach-Ortsbegehung-Gemeindeteil-Fitzendorf-Abwasseranlage-buergermeisterwahl-In-Fitzendorf-setzts-weiter-Kritik;art217,490410

(nach oben)


Brettachtal: Sanierung des Faulbehälters für den ZV GKLW

Der Zweckverband hat WI mit umfassenden Ingenieurleistungen zur Sanierung des Faulbehälters (1.500 m3) auf der Kläranlage Brettachtal …mehr:

http://www.weber-ing.de/aktuelles

(nach oben)


Bregenz/Dalaas: Land fördert Abwasserbeseitigungsanlage im Klostertal

LH Wallner und LR Schwärzler: Wichtige Unterstützung für örtliche Infrastruktur
Am weiteren Ausbau der Ortskanalisation im Dalaaser Gemeindegebiet Mason wird sich das Land finanziell beteiligen. Zu den veranschlagten Projektkosten in der Höhe von 964.000 Euro werden auf Beschluss der Vorarlberger Landesregierung fast 193.000 Euro beigesteuert, …mehr:

http://presse.cnv.at/land/dist/vlk-44884.html

(nach oben)


Brandenburg: Technischer Geschäftsführer freigestellt- Korruptionsskandal bei Stadtwerken

Er soll Rechnungen gefäscht haben: Der Technische Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfgang-Michael Schwarz wurde bis auf weiteres von seinen Aufgaben entbunden. Die Staatsanwaltschaft soll die Korruptionsvorwürfe nun prüfen, eine Selbstanzeige hat Schwarz bereits angekündigt.

http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Korruptionsskandal-bei-Stadtwerken

(nach oben)


Bocholt: Faulbehältersanierung auf der Kläranlage

Nach rd. 30 Jahren Betriebszeit sind zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Kläranlage Mussum in Bocholt Sanierungs- und Austauschmaßnahmen vor allem im Bereich des Schlammweges unumgänglich geworden. Diese konnten in den letzten Monaten ein gutes Stück vorangebracht werden, denn die Sanierungsarbeiten am ersten der beiden Faulbehälter wurden nahezu vollständig abgeschlossen.

Dazu wurde der erste der beiden Faulbehälter mit 2 x 4.500 m³ Volumen außer Betrieb genommen. Zu den vor allem maschinen- und bautechnischen Arbeiten zählten unter anderem die Umgestaltung des Faulbehälterkopfes, die Beschichtung der Faulbehälterinnenflächen zur langfristigen Aufrechterhaltung der Nassvergärung des Stahlbetons, der Einbau eines energieeffizienten Schraubenschauflers, der für optimale Durchmischungsergebnisse und Gaserträge sorgen soll und der Austausch von Armaturen und Rohrleitungen in den Faulbehälterschächten und am Faulbehälterkopf. Die Sanierung verfolgt nicht nur das Ziel einer Wiederherstellung des ursprünglichen Bauzustandes, sondern durch maschinentechnische Optimierungen sollen die Abbau- und Umwandlungsprozesse zu hochwertigem Biogas verbessert werden.

Nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten wurde der Faulschlamm aus dem zweiten Faulbehälter nach mechanischer Behandlung in den sanierten Behälter gepumpt. Anschließend erfolgten die Wiederinbetriebnahme des ersten Behälters und schließlich die vollständige Entleerung des zweiten Faulbehälters.

Alles in allem sind es umfassende Arbeiten, die aufgrund des Engagements des Projektteams und wegen der außergewöhnlichen Einsatzbereitschaft des Betriebspersonals des Entsorgungs- und Servicebetriebes der Stadt Bocholt so erfolgreich abgewickelt werden konnten.

Vielen Dank auch für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Filmes an das Bocholter-Borkener Volksblatt und Herrn Vogt vom Entsorgungs- und Servicebetrieb Bocholt.

Film abspielen unter:
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=107

(nach oben)


Bernried: Untersuchung in Bernried angeordnet

Abwasserkanäle teils völlig marode
Auf Grundeigentümer in Bernried kommen Untersuchungen der Abwasserkanäle zu. Falls diese sich als undicht erweisen, kann es für die Betroffenen teuer werden. Mehr:
http://www.merkur-online.de/lokales/weilheim/landkreis/bernried-abwasser-verband-untersuchung-3007237.html

(nach oben)


Adelsdorf: Kläranlage soll optimiert werden

Gemeinderat will, dass bei der Trocknung des Klärschlamms künftig Energie gewonnen werden kann – 19.07.2013 09:00 Uhr
Die Adelsdorfer Kläranlage gilt insbesondere wegen ihrer dritten Reinigungsstufe als eine hoch moderne Abwasserbeseitigungsanlage – auf lange Sicht soll das Klärwerk an der Staatsstraße auch energetisch autark werden.

Deshalb beschäftigte sich im Oktober vergangenen Jahres schon der Haupt- und Finanzausschuss mit der energetischen Optimierung der Anlage und debattierte über die technischen Möglichkeiten, den …mehr:
http://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/adelsdorfer-klaranlage-soll-optimiert-werden-1.3040404?searched=true

(nach oben)


Wüstenstein: Wohin nur mit der Kläranlage in Wüstenstein?

Eine Baugenehmigung für die Kläranlage in Wüstenstein wurde bereits im vergangenen Jahr erteilt. Doch ein Grundstück fehlt. Die Kommune sucht…mehr:

https://www.infranken.de/regional/forchheim/Wohin-nur-mit-der-Klaeranlage-in-Wuestenstein;art216,453122

(nach oben)


SEUKENDORF: Aufmerksamer Bauhoftrupp

Hochwasser gefährdete Seukendorfs Kläranlagen-Baustelle
SEUKENDORF – Der anhaltende Regen und das Hochwasser des Farrnbachs brachten auch die Baustelle der neuen Kläranlage…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/aufmerksamer-bauhoftrupp-1.2954824?searched=true

(nach oben)


Ruppertshofen: Rund 700.000 Euro Fördermittel freigegeben für die Regenwasserbehandlung der Gemeinde

Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl: Wesentlicher Beitrag zum Gewässer- und Trinkwasserschutz
Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl haben heute (07. Juni 2013) Landesmittel in Höhe 697.400 Euro für den Bau von zwei Regenklärbecken im Ortsteil Birkenlohe der Gemeinde Ruppertshofen (Ostalbkreis) freigegeben.
„Der Einsatz von Fördermitteln für den Ausbau von Abwasseranlagen ist eine Erfolgsgeschichte“, so Untersteller und Schmalzl. Im Regierungsbezirk Stuttgart sind aktuell für 2013 19,5 Millionen Euro Fördermittel für kommunale Abwassermaßnahmen bereitgestellt worden. Damit kann an vielen Stellen die Reinigungsleistung von Kläranlagen verbessert und der Zusammenschluss bzw. Anschluss zu zentralen Anlagen sowie der Ausbau von Regenwasserbehandlungsanlagen weiter umgesetzt werden.
Der Ortsteil Birkenlohe der Gemeinde Ruppertshofen liegt im Wasserschutzgebiet, der Zweckverbände Wasserversorgung Menzlesmühle und Rombachgruppe. Birkenlohe wird vollständig im Trennsystem entwässert, wobei momentan das Oberflächenwasser aus den bebauten und befestigten Flächen noch ungereinigt und ohne Schutz des Grundwasservorkommens in die Vorfluter Schlechtbach und Rot gelangt. Durch den Bau der Regenklärbecken können die Verunreinigungen der Oberflächenwässer zurückgehalten werden.
„Die rund 700.000 Euro Landesmittel sind für den Gewässerschutz des Schlechtbach und der Rot gut angelegt“, sagt der Regierungspräsident. „Durch den Zuschuss gelingt es, gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und für die Bürgerinnen und Bürger bezahlbare Trink- und Abwasserpreise zu gewährleisten.“

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1361198/index.html

(nach oben)


RÜDESHEIM: Großverbund bei Abwasser

ENTSORGUNG Drei Kläranlagen werden stillgelegt
Der Abwasserverband Mittlerer Rheingau soll die Planung für einen Anschluss der Kläranlage Presberg an die Ortskanalisation von Lorch sowie für einen Anschluss der Kläranlage Assmannshausen nach Rüdesheim übernehmen. Das hat der Rüdesheimer Planungs- und Umweltausschuss einstimmig beschlossen. Wie berichtet, ist ein größerer Verbund …mehr:

http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/rheingau/ruedesheim/13203116.htm

(nach oben)


Rothbach bei Bodenmais: Chemikalie vergiftet alle Fische

Durch eine Chemikalie aus einer Käranlage sind im Rothbach zwischen Bodenmais und Böbrach am Wochenende alle Fische verendet. Wie die Polizei bekannt gab, hatten Mitglieder des Fischereivereins Böbrach das Fischsterben entdeckt.
Als Ursache wurde Phosphatfällmittel ausgemacht, das durch einen technischen Defekt aus der Kläranlage Bodenmais ausgetreten war. Durch die Hitze der letzten Tage war dort eine Rohrleitung gerissen. Dadurch trat die Säure aus dem Tank…mehr:

http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/fischsterben-boebrach-100.html 

(nach oben)


Öhringen-Verrenberg: Rund 640.000 Euro Fördermittel für den Ausbau der Regenwasserbehandlung freigeben

Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl: Wesentlicher Beitrag zum Gewässerschutz
Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl geben heute (07. Juni 2013) grünes Licht für Landesmittel in Höhe 639.400 Euro für den Ausbau der Regenwasserbehandlung im Stadtteil Verrenberg der großen Kreisstadt Öhringen.
„Ich freue mich sehr, die Stadt Öhringen weiterhin beim Ausbau der Abwasserbeseitigung unterstützen zu können“, so der Umweltminister. Bereits in den vergangenen Jahren konnte mit Hilfe von Landeszuschüssen die Erweiterung und Umbau der Kläranlage Öhringen sowie Anschlüsse von Stadtteilen ermöglicht werden.
Die Abwässer des Stadtteil Verrenberg werden in das Gruppenklärwerk Brettachtal des Zweckverbandes Brettachtal geleitet. Ein Ergebnis einer im Vorfeld durchgeführten Entlastungskonzeption für das Einzugsgebiet der Gruppenkläranlage Brettachtal war, dass im Stadtteil Verrenberg der Bau eines Regenüberlaufbeckens mit einem Volumen von 300 Kubikmeter erforderlich ist. Der Stadtteil Verrenberg wird im Mischsystem entwässert. Da bisher kein Rückhaltevolumen vorhanden ist, werden im Regenwetterfall die Abwässer über den bestehenden Regenüberlauf direkt in den Verrenbach entlastet. Für den Bau des Regenüberlaufbeckens sind Gesamtinvestitionen von rund 900.000 Euro erforderlich.
„Das Land steht bei der Abwasserreinigung und der Regenwasserbehandlung im bundesweiten Vergleich sehr gut da“, sagte der Regierungspräsident. Das Ziel der Landesförderung sei es, die hohe Qualität in der Abwasserbehandlung zu erhalten bzw. weiter zu verbessern. Hierfür stehen allein im Regierungsbezirk Stuttgart für das Programmjahr 2013 19,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Die 639.400 Euro Fördermittel sind gut angelegtes Geld in den Gewässerschutz“, so Untersteller und Schmalzl.

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1361200/index.html

(nach oben)


Nothbachtal: Kläranlage erzeugt künftig auch Strom

Maifeld/Vordereifel – Die größte Kläranlage auf dem Maifeld wird bald noch ein Stück größer – und vor allem moderner. Rund 5 Millionen Euro werden in die Erweiterung der Kläranlage Nothbachtal investiert. Auch die Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel wird sich an der Investition beteiligen.
Denn sie will anschließend Abwasser aus Kehrig …mehr:

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/mayen_artikel,-Klaeranlage-Nothbachtal-erzeugt-kuenftig-auch-Strom-_arid,609607.html

(nach oben)


Massing: Fischsterben in der Rott: Holzschutzmittel legt Kläranlage lahm

Die Gewässerverunreinigung durch das Holzschutzmittel, das am Montag über die Kläranlage in die Rott geflossen ist und zu einem Fischsterben geführt…

http://aktuell.meinestadt.de/eggenfelden/2013/06/25/massing-fischsterben-in-der-rott-holzschutzmittel-legt-klaeranlage-lahm/

(nach oben)


ERFTVERBAND:19 kleine Kläranlagen vor dem Aus

Der Erftverband hat einen Plan. Bis zum Jahr 2025 will der Wasserwirtschafts-Dienstleister etliche Kläranlagen schließen. 19 der 40 Anlagen des Verbands droht das Aus.
Der Erftverband hat einen Plan. Bis zum Jahr 2025 will der Wasserwirtschafts-Dienstleister etliche Kläranlagen schließen. 19 der 40 Anlagen des Verbands droht das Aus.
Dazu gehören auch die Kläranlagen in …mehr:

http://www.rundschau-online.de/euskirchen/erftverband-19-kleine-klaeranlagen-vor-dem-aus,15185862,23756266.html

(nach oben)


Laichingen: Land fördert Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen in Laichingen mit über 2,1 Millionen Euro

Ministerialdirektor Helmfried Meinel: Gerade im Karstgestein müssen wir schädliche Stoffe möglichst vom Grundwasser fernhalten
Land fördert den über 4,5 Millionen Euro kostenden Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Laichingen. Der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, hat heute (11.06.) der Stadt einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro überreicht: „Besonders freut es mich, dass wir der Stadt für dieses richtungsweisende Abwasserprojekt eine 20-prozentige Extraförderung gewähren konnten“, erklärte Helmfried Meinel.

„Spurenstoffe können schon in sehr niedrigen Konzentrationen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben“, betonte Amtschef Meinel weiter. Projekte zur Elimination von Spurenstoffen fördere das Land daher mit einem „Spurenstoffbonus“ in Höhe von 20 Prozent.

„Gerade auf der schwäbischen Alb steht die Abwasserreinigung vor besonderen Herausforderungen“, betonte Amtschef Meinel. Oftmals befinde sich kein geeignetes Fließgewässer in der Nähe, in das die Kläranlage ihren Ablauf einleiten könne. Wenn dieser daher gezielt in das aus wasserwirtschaftlicher Sicht sensible Karstgestein versickert werde, stelle dies eine besondere Gefährdung für das Grundwasser dar. „Hier ist es ganz besonders nötig, das Abwasser vorher weitestgehend zu reinigen. Dass mit der neuen Anlage auch Reste von Haushaltschemikalien oder Arzneimitteln wirkungsvoll aus dem Abwasser entfernt werden können, ist besonders erwähnenswert“, sagte Helmfried Meinel.

Ergänzende Informationen:

Die Kläranlage Laichingen wird derzeit als Belebungsanlage mit aerober Schlammstabilisierung (ohne Schlammfaulung) betrieben. Da in erreichbarer Nähe kein Fließgewässer existiert, wird der Ablauf der Kläranlage im Karst gezielt versickert.

Künftig soll der Kläranlagenablauf mit Pulveraktivkohle und einem Tuchfilter als Endstufe behandelt werden. Die Aktivkohlebehandlung reduziert signifikant die abfiltrierbaren Stoffe, die Keime und den chemischen Sauerstoffbedarf. Zudem werden die an Aktivkohle adsorbierbaren gelösten organischen Spurenschadstoffe, wie Arzneimittelrückstände, Haushalts- oder Industriechemikalien, reduziert.

Das Land fördert den Bau der Anlage mit insgesamt 2.114.500 Euro. Die Gesamtinvestitionskosten des Projektes betragen 4.547.000 Euro. Der Fördersatz von 46,5 Prozent setzt sich aus dem Regelfördersatz gemäß den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft von 26,5 Prozent sowie dem sogenannten „Spurenstoffbonus“ in Höhe von 20 Prozent zusammen.

(nach oben)


Kronach: Wasser wird teurer

Anpassung der Preise und neue Grundgebühr für Abwasser
Wasser in Kronach wird teurer. Wie der Werkausschuss in seiner jüngsten Sitzung empfohlen hat, soll der Preis pro Kubikmeter um 20 Cent auf 2,27 Eurosteigen. Die Grundgebühr wird um zwölf Euro …mehr:

http://www.radioeins.com/default.aspx?ID=4385&shownews=1315418

(nach oben)


Immendingen: Bald ein neues „Herz“ für Kläranlage

Immendingen – Verwaltungsverband beschließt Erneuerung des Schaltzentrums und vergibt Arbeiten für 201 390 Euro

Es ist gewissermaßen das „Herz“ der Immendinger Verbandskläranlage, das nun nach fast 30-jährigem Einsatz durch eine Neuverpflanzung ersetzt wird: Das Schaltzentrum der zentralen Abwasser-Reinigungsanlage der Region Immendingen-Geisingen wird demontiert und weicht einer Reihe zeitgemäßer neuer Schaltfelder. Der Gemeindeverwaltungsverband vergab die Erneuerung der Schaltanlage für 201 390 Euro …mehr:

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/immendingen/Bald-ein-neues-8222-Herz-8220-fuer-Klaeranlage;art372522,6158568

(nach oben)


Heidenheim: Kläranlage und Biogas: Gemeinsam mehr Strom erzeugen?

Um über Biogas und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Kompostwerk und Kläranlage in Mergelstetten zu sprechen, trafen sich Experten beim CDU-Arbeitskreis Energie und Umwelt.
Arnold Kienzl, Berater der Wangen GmbH, des führenden und weltweit agierenden Pumpenherstellers für Biogasanlagen…mehr:

http://www.swp.de/heidenheim/lokales/heidenheim/Klaeranlage-und-Biogas-Gemeinsam-mehr-Strom-erzeugen;art1168893,1879825

(nach oben)


Harwick: Faulturm erwacht zum Leben

Neue Wege beim Klärschlamm / Abwasserwerk will über 1,26 Millionen Euro in Anlagen investieren
Bei der Klärschlammentsorgung möchte das Abwasserwerk neue Wege gehen. Weil die Verwertung in der Landwirtschaft immer schwieriger wird, soll der Klärschlamm künftig in Verbrennungsanlagen wandern. Voraussetzung ist eine Ausfaulung der Schlämme auf der Kläranlage in Harwick. Ein Konzept dazu …mehr:

http://www.azonline.de/Gescher/Neue-Wege-beim-Klaerschlamm-Abwasserwerk-will-ueber-1-26-Millionen-Euro-in-Anlagen-investieren-Faulturm-erwacht-zum-Leben 

(nach oben)


ST. GEORGEN: Verursacher des Fischsterbens ist gefunden

Giftiges Abwasser beeinträchtigt die Kläranlage.
Wochenlang hat das Fischsterben in der Brigach von der Kläranlage St. Georgen bis zur Gemarkung Villingen die Behörden beschäftigt. Nun scheint der Verursacher gefunden: Aus einem gewerblichen Betrieb aus St. Georgen ist belastetes Abwasser in die Kläranlage in Peterzell gelangt.
„Wir sind uns sehr sicher, die richtige Spur gefunden zu haben“, sagt …mehr:

http://www.badische-zeitung.de/schwarzwald-baar-kreis/verursacher-des-fischsterbens-ist-gefunden–73088554.html

(nach oben)


Emschergenossenschaft: RWE will Klärschlamm der Emschergenossenschaft verbrennen

Im Müllheizkraftwerk (MHKW) Essen-Karnap wird zukünftig möglicherweise Klärschlamm verbrannt. Die Bezirksregierung Düsseldorf bestätigte gegen…mehr:

http://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/einzelansicht/Artikel/rwe-will-klaerschlamm-der-emschergenossenschaft-verbrennen.html

(nach oben)


Empfingen: Klärschlamm ins Feuer statt aufs Feld

In Empfingen wird der Schlamm aus der Kläranlage Fischingen aufs Feld gefahren. Damit ist bald Schluss, weil die Gefahr besteht, dass gefährliche Reststoffe in die Nahrungskette gelangen. Der Gemeinderat stimmte für den Ausstieg und für die dadurch notwendige Sanierung der Kläranlage.In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um die heikle Frage: Sollte man den Schlamm, der aufwendig in der Fischinger Kläranlage …mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.empfingen-klaerschlamm-ins-feuer-statt-aufs-feld.77977877-5302-4531-80b5-11901dc261a7.html

(nach oben)


Biberach: Zweckverband beginnt mit dem Ausbau der Kläranlage

Spatenstich in Warthausen – Erweiterung schafft Voraussetzung für Baugebiete und Industrieansiedlungen in den Mitgliedskommunen

Die Gemeinden rund um Biberach haben in den vergangenen Jahren einen Einwohnerzuwachs erlebt und in der Stadt Biberach sind viele neue Industrieflächen hinzugekommen. Das hat dazu geführt, dass die Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) Riß in Warthausen an ihre Kapazitätsgrenze gelangt ist. Deshalb investieren die Stadt und die Gemeinden in den nächsten…mehr:

http://www.schwaebische.de/region/biberach-ulm/biberach/rund-um-biberach_artikel,-Zweckverband-beginnt-mit-dem-Ausbau-der-Klaeranlage-_arid,5466338.html

(nach oben)


Bad Essen + Ostercappeln: EU-Preis für Projekt unter wissenschaftlicher Leitung der Abwasserexperten der UW/H

Die bessere Ausnutzung zweier Kläranlagen am Dümmer See erhielt im Juni den Preis „Best of the Best“ der 2012 abgeschlossenen EU-Umweltprojekte.
Saubereres Wasser mit weniger Kosten – das war den EU-Preisrichtern den Preis „Best of the Best“ der 2012 abgeschlossenen EU Umweltprojekten wert. Ansehen kann man dies Pilotprojekt in der Nähe von Osnabrück, genauer bei den Kläranlagen von Bad Essen und Ostercappeln, die im Einzugsgebiet des hochsensiblen Ökosystems Dümmer See liegen. „Wir haben die beiden Klärwerke über Druckrohre und elektronische Regelkreise quasi zu einem Klärwerk verbunden. Wo gerade Kapazitäten frei sind, wird das Wasser behandelt“, beschreibt Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph vom Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke (IEEM). Sein Institut hat die Technik entwickelt und das Projekt wissenschaftliche begleitet.
Neben der gleichmäßigeren Auslastung beider Werke wurde die Schlammbehandlung verbessert und das entstehende Biogas als Energiequelle genutzt. „Mit dem Bündel an Maßnahmen konnten wir das Wasser sauberer und preiswerter machen“, fasst Rudolph das Projekt zusammen. „Für den Dümmer See, ein großes Vogelschutzgebiet, werden dadurch die EU-Richtlinien für die Abwasserentsorgung und zu Flora, Fauna, Habitat (FFH) erfüllt. Das war wichtig, weil die Einträge aus Industrie und Landwirtschaft sonst auf Dauer die touristische Bedeutung des Sees gefährdet hätten“. Mit der Auszeichnung honoriert die EU die herausragenden positiven Einflüsse auf das Ökosystem Dümmer See und die überregionale Vorbildfunktion des Projektes. Die Preisverleihung fand im Juni 2013 in Brüssel statt.

Weitere Informationen:
http://ec.europa.eu/environment/life/bestprojects/bestenv2012/index.htm
http://www.uni-wh-utm.de

Mehr:
http://www.uni-wh.de/aktuelles/detailansicht/artikel/eu-preis-fuer-projekt-unter-wissenschaftlicher-leitung-der-abwasserexperten-der-universitaet-witten-2/

(nach oben)


Althütte: Rund 520.000 Euro Fördermittel für die Abwasserbeseitigung in Althütte freigegeben

Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl: „Land unterstützt Kommunen insbesondere im ländlichen Raum bei der Daseinsvorsorge“
Umweltminister Franz Untersteller und Regierungspräsident Johannes Schmalzl haben heute (07. Juni 2013) Landesmittel in Höhe 524.400 Euro für den Anschluss des Teilortes Hörschhof der Gemeinde Althütte (Rems-Murr-Kreis) an die Sammelkläranlage Sechselberg freigegeben.
„Für die Flächengemeinden im ländlichen Raum ist es nicht einfach, die hohen Investitionen in die Infrastruktur ohne Zuschüsse zu tätigen“, so der Umweltminister. „Mit den Landesmitteln können wir dazu beitragen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger von unzumutbar hohen Gebühren- und Beitragsbelastungen verschont bleiben“.
Ich freue mich sehr, die Gemeinde Althütte beim Ausbau der Abwasserbeseitigung unterstützen zu können“, so der Regierungspräsident. „In Zeiten knapper Kassen gestaltet sich die Daseinsvorsorge insbesondere für Kommunen im ländlichen Raum zunehmend schwieriger“. Daher ist es wichtig, dass das Land den Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Raum unterstützt.
Die derzeitige Abwasserbeseitigung des Teilortes Hörschhof besteht aus dezentralen Anlagen wie Hauskläranlagen und Gruben, die teilweise nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Der Teilort soll zukünftig im Trennsystem entwässert werden, wofür in der Ortslage eine Schmutz- und Regenwasserkanalisation verlegt werden soll. Aufgrund der topographischen Lage des Ortes erwies sich bei der Planung die Verlegung einer Freispiegelleitung als die wirtschaftlichste Lösung für die Weiterleitung des Schmutzwassers zur Sammelkläranlage Sechselberg.

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1361199/index.html

(nach oben)


ROSSTAL: Kläranlageneinweihung

Nach knapp dreijähriger Bauzeit ist die neue Kläranlage in Roßtal offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Tatsache, dass dabei trotz teils widriger Umstände Kosten- und Zeitrahmen weitgehend eingehalten wurden, ließ manchen Experten laut über neue Geschäftsfelder für die Marktgemeinde…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/hohe-investition-in-das-uberlebensmittel-wasser-1.2970606?searched=true

(nach oben)


Ravensburg: Warum brauchen Fische Kläranlagen?

Ravensburger Edith-Stein-Schule trifft Wissenschaft
Schüler der 11. und 13. Klasse haben am Dienstag, 11. Juni einen Projekttag beim Forschungsprojekt SchussenAktivplus durchgeführt.
Zunächst einmal schnupperten rund vierzig Oberstufenschüler/innen des Biotechnologischen Gymnasiums der Edith-Stein-Schule ein bisschen Uniluft. Prof. Dr. Rita Triebskorn von der Universität Tübingen erläuterte in ihrem Vortrag die Frage „Warum brauchen Fische Kläranlagen?“. Die Schüler/innen der 11. und 13. Klasse erfuhren, dass die Fische in der Schussen einem ganzen Cocktail an Schadstoffen dauerhaft ausgesetzt sind. Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes an Schussen und Argen stehen Keime und die Spurenstoffe. Dazu gehören Chemikalien aus der Industrie, Pestizide aus der Landwirtschaft und Schwermetalle. Aber auch Reste aus Privathaushalten wie Süßstoffe und Arzneimittelrückstände können den Fischen schaden. „Kippen Sie bitte keine Arzneimittelreste in die Toilette und vermeiden Sie Getränke und Bonbons, die mit Sucralose gesüßt sind. Dieser Süßstoff gehört zu den chlorierten Stoffen, die sich in der Umwelt kaum abbauen und für die mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt wenig bekannt sind“, rät die Biologin Triebskorn.

Besonders betroffen waren die Jugendlichen von den hormonellen Wirkungen. So können die über den Urin ausgeschiedenen Hormone aus der Antibabypille zur Verweiblichung männlicher Fische und andere Stoffe aber auch zur Vermännlichung weiblicher Fische führen. „Kommen wir heute auch deswegen früher in die Pubertät?“, fragte ein Schüler. „Das ist eine mögliche Ursache“, äußerte sich die Wissenschaftlerin vorsichtig. Denn einfache Ursache-Wirkung-Prinzipien gibt es in der Ökotoxikologie nicht. Dazu ist die Umwelt zu komplex.

Wie sich viele Schadstoffe aus dem Abwasser herausfischen lassen, lernten die Schüler/innen beim anschließenden Besuch in der Ravensburger Kläranlage Langwiese. Der technische Betriebsleiter Alexander Härdtner zeigte den Schüler/innen die verschiedenen Reinigungsstufen des Klärwerks. Das forderte alle Sinne. „Das stinkt ja schrecklich“, jammerten einige Schüler/innen beim großen Rechen am Zulauf der Kläranlage. „Ich bin daran gewöhnt und außerdem wird das Abwasser im Verlauf der Anlage immer sauberer“, beruhigte Alexander Härdtner routiniert. Schließlich kennt der Absolvent der Edith-Stein-Schule solche Klagen. In den Becken der zweiten, sogenannten biologischen Reinigungsstufe sprudelt und rauscht es. „Hier wird Sauerstoff eingeblasen. Denn die Bakterien brauchen Sauerstoff, um den Stickstoff abzubauen“, erläutert der Abwassermeister. Außer Lebewesen hilft viel Hightech, unser Schmutzwasser zu klären. Am Ende der Führung wird die Arbeit von Mensch, Maschine und Mikroorganismen sichtbar. Bevor das Wasser abfließt, ist es glasklar. Doch um die nicht sichtbaren Spurenstoffe herauszufiltern, ist gerade die vierte Reinigungsstufe mit Aktivkohle im Bau. Erst dann können die Fische aufatmen.
Zufrieden mit dem Tag zeigt sich Biologielehrer Markus Klauser: „Die Schüler konnten hier in der Praxis erleben, wie aus der braunen Brühe sauberes Wasser wird. Darüber hinaus ist es mir wichtig zu zeigen, wo unsere Schüler/innen später überall arbeiten können.“ Das kann sich nicht jede/r vorstellen. Während der Gestank am Anfang 11-Klässlerin Erblina eher abgeschreckt hat, kann sich die 17-jährige Jessica vorstellen, hier zu arbeiten: „Ich fand das interessant“.

Mehr Informationen zum vom Bund und Land geförderten Forschungsprojekt stehen auf der Homepage www.SchussenAktivplus.de

(nach oben)


Gundelsheim: Abwasserabgabe ist fast explodiert

Weil sich am Tag der jährlichen Probe 2012 alles gegen Gundelsheim verschworen hatte, soll die Gemeinde heuer eine ums 31,5-Fache gestiegene Abwasserabgabe –

https://www.infranken.de/regional/bamberg/Klaeranlage-Abwasserabgabe-ist-fast-explodiert;art212,443344

(nach oben)


Rödental: Das Klärwerk, das ein „Leuchtturm“ ist

Die Abwasserreinigungsanlage der Stadtwerke Rödental (SWR) setzt in Zeiten der Energiewende neue Maßstäbe: Abwasser wird energetisch genutzt.
In einer Art Gewächshaus wird der Klärschlamm durch die Kraft der Sonne getrocknet: Sonnenstrahlen erwärmen die Schlammoberfläche, dadurch steigt der Wasserdampfdruck. Durch diesen Druckanstieg werden Wassermoleküle in die Umgebungsluft ausgetrieben.

Wie das alles in Rödental funktioniert, darüber informierten sich jetzt 25 Vertreter der Umweltbranche aus Nordbayern in der Abwasserreinigungsanlage. Die Besucher kamen unter anderem von Siemens, Wilo, dem Coburger Handtuch- und Matten-Service sowie verschiedenen Planungsbüros und den beteiligten Industrie- und Handelskammern.

Zu dieser „Umweltkompetenz-Profile-Veranstaltung“ hatte die Initiative „Umweltkompetenz Nordbayern“ eingeladen, ein Kooperationsnetzwerk nordbayerischer Unternehmen und Hochschulen, das von den nordbayerischen IHKs koordiniert wird. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Umweltbereich.

Etwa acht Millionen Euro hat Rödental in die Abwasserreinigungsanlage investiert …mehr:

http://www.infranken.de/regional/coburg/Klaerwerk-Roedental-Press-IHK-Das-Klaerwerk-das-ein-Leuchtturm-ist;art214,457182

(nach oben)


Boxberg: Weiteres Kläranlagenprojekt geht in die Ausführung.

Am 13.06.2013 erfolgte unter zahlreicher Beteiligung von Regierungspräsidium Stuttgart, Landratsamt Main-Tauber-Kreis, örtliche Vertreter der Stadt Boxberg und den Weber-Ingenieuren der Spatenstich zur umfassenden Erweiterung der Kläranlage Unterschüpf in Boxberg (18.300 E). Mehr:

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=103

(nach oben)


VAITSHAIN : Wo Bakterien auf Waben Geld sparen

Die Vaitshainer Kläranlage steht beispielhaft für viele Anlagen in der Region: Sie ist fast 30 Jahre alt; bestimmte Grenzwerte können nicht mehr eingehalten werden. Deshalb hat die Gemeinde Grebenhain die Gesellschaft für kommunale Umwelttechnik (GKU), eine Tochter des Energieversorgers ÜWAG, aus Fulda mit der Sanierung der Anlage betraut. Die hofft nun, dass ihr Konzept Schule macht.
Beim Ortstermin an der Teichkläranlage in Vaitshain fällt eines sofort auf: Es stinkt nicht. „Das ist ein Zeichen, dass alles gut funktioniert“, sagt GKU-Prokurist Roland Hilfenhaus. Zusammen mit Vertretern der Gemeinde sowie Abwassermeister Peter Schiller ist er dabei, um den Umbau dieser Anlage vorzustellen.
Diese ist fast 30 Jahre alt und sollte das Abwasser von 3000 Einwohnern reinigen. Angeschlossen sind Grebenhain, Crainfeld und Vaitshain. Ein Umbau wurde notwendig, weil Grenzwerte beim Abbau von Stickstoff nicht mehr eingehalten werden konnten. „Dafür haben wir die Becken umgebaut“, sagt Hilfenhaus. Das sei günstiger, als das komplette Areal umzugestalten. In drei Bauabschnitten investiert die Gemeinde nun 1,2 Millionen Euro. Der dritte Bauabschnitt, der in der kommenden Woche beginnen soll, kostet die Gemeinde 275 000 Euro.
Durch den Umbau in Abschnitten ist gewährleistet, dass der Betrieb der Anlage weitergehen kann. Außerdem werden die Kosten auf drei Jahre verteilt – und der gemeindliche Haushalt entlastet.
Im ersten Bauabschnitt wurden sogenannte Festbetten eingebaut. 18 Stück dieser viereckigen Blöcke mit einer Höhe von 1,50 Metern und einer Breite von 4 Metern stehen nun in einem der Becken. „Auf deren wabenförmigen Oberfläche sammeln sich Bakterien an“, sagt Hilfenhaus. Diese sind notwendig für die biologische Reinigung des Abwassers, „denn sie veratmen unter Zufuhr von Sauerstoff das Abwasser“, sagt Hilfenhaus. Weil diese mikroskopisch kleinen Lebewesen Sauerstoff brauchen, sind unter den Festbetten insgesamt 520 Belüftungsteller installiert. Diese esstellergroßen runden Öffnungen versorgen die Blöcke von unten mit dem notwendigen Gas.
Auch die Nachklärung wurde umgebaut – also das Becken, in dem sich der Klärschlamm absetzt und das dann gesäubert werden kann. Für dieses Verfahren musste bisher das Wasser im Becken komplett abgelassen werden – nun ist das nicht mehr notwendig, weil der Schlamm aus dem ersten Becken dank Wasserdruck in spezielle Taschen geleitet wird, die wiederum durch Leitungen mit Schächten verbunden sind.
In dem nun beginnenden dritten Bauabschnitt wird der Schlammstapelteich gebaut. „Dort kann der Schlamm entnommen werden“, sagt Hilfenhaus. Von dort wird er entweder in der Landwirtschaft weiter verwendet oder entsorgt. Das gesäuberte Wasser wird in den nahegelegenen Bach geleitet. Alle Teiche sind mit Folie und Vlies ausgekleidet, damit kein Abwasser in den Boden und ins Grundwasser gelangen kann. „Das Verfahren ist kostengünstig und naturnah“, sagt Roland Hilfenhaus und ergänzt: „Wir hoffen, dass es in der Region Schule machen wird.“ Denn in Osthessen gebe es viele Anlagen, die inzwischen in die Jahre gekommen sind.

http://www.fuldaerzeitung.de/artikelansicht/artikel/117815/regional+kinzigtal/wo-bakterien-auf-waben-geld-sparen-646031

(nach oben)


Augsburg: LAUSCHTOUR „WasSerleben in Augsburg“

Um die Bewerbung von Augsburg zum Unesco-Weltkulturerbe „Historische Wasserwirtschaft und Wasserkunst in Augsburg“ noch bekannter zu machen, haben die Regio Augsburg Tourismus GmbH und der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben e.V. im Rahmen des Projektes „WasSerleben – Natur in Augsburg“ (www.wasserleben-augsburg.de) eine LAUSCHTOUR erarbeitet. Diese Audiotour, die als App auf ein Smartphone geladen werden kann, beginnt am Augustusbrunnen auf dem Rathausplatz, verläuft durch die Altstadt bis zu den Wassertürmen am Roten Tor und geht weiter durch das Natur- und Trinkwasserschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“ bis zum Hochablass. Die AÖW ist im Beirat für die Unesco-Bewerbung mit vertreten.
Die LAUSCHTOUR-App kann kostenlos auf das Smartphone im App-Store und im Google Play Store unter dem Stichwort „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“ geladen werden.
Quelle:

http://www.wasserleben-augsburg.de/ausflüge/lauschtour/

(nach oben)


St. Georgen: Nitrit in der Brigach: Behörden fischen weiter im Trüben

St. Georgen – In der Brigach werden nach wie vor tote Fische gefunden, weil in der St. Georgener Kläranlage läuft der Abbau von Nitrit nach wie vor nicht funktioniert. Im Moment deutet alles darauf hin, dass industrielles Abwasser die Störung hervorruft, ein Verursacher wurde bislang …mehr:

http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/st-georgen/Nitrit-in-der-Brigach-Behoerden-fischen-weiter-im-Trueben;art410944,6124382

(nach oben)


Igersheim: Rund 990.000 Euro Fördermittel für die Abwasserbeseitigung Igersheim

Umweltminister Untersteller und Regierungspräsident Schmalzl: „Land unterstützt Städte und Gemeinden beim zukunftsfähigen Ausbau ihrer Abwasserbehandlung“
Regierungspräsident Johannes Schmalzl hat heute dem Bürgermeister der Gemeinde Igersheim (Main-Tauber-Kreis), Frank Menikheim, einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 985.200 Euro überreicht. „Die Stilllegung der Kläranlagen Bernsfelden und Harthausen bei gleichzeitigem Anschluss der Ortsteile und Weiler an die Sammelkläranlage Bad Mergentheim sind für eine zukunftsfähige und effektive Abwasserreinigung von großer Bedeutung“ erklärte Schmalzl. Er freue sich sehr, dass das Land die Gemeinde Igersheim bei der Umsetzung dieser interkommunalen Maßnahme finanziell unterstützen könne.
Bereits im Vorfeld wies Minister Franz Untersteller darauf hin, dass es Ziel der Landesförderung sei, die hohe Qualität in der Abwasserreinigung und Regenwasserbehandlung zu erhalten bzw. weiterhin zu verbessern. Abwasserentsorgung bei steigenden Anforderungen noch effizient und wirtschaftlich zu betreiben gehe nur in größeren Einheiten. Das Land unterstütze daher mit seinem Förderprogramm im Bereich Abwasser Kommunen bei der Umsetzung nachhaltiger Projekte. Insgesamt fördere das Land Verbesserungen im Bereich der Abwasserbeseitigung dieses Jahr mit rund 45 Millionen Euro.
„Trotz des hohen Leistungsstandards bei der Abwasserbehandlung und -reinigung im Land besteht insbesondere im ländlichen Raum weiterer Investitionsbedarf“, so der Regierungspräsident. „Die größtenteils in den 70er Jahren errichteten kleineren Kläranlagen entsprechen den heute geltenden Anforderungen an den Gewässerschutz teilweise nur unzureichend. Es bietet sich an, dort wo wirtschaftlich vertretbar, kleine Anlagen aufzugeben und an die nächst größere und leistungsstärkere Kläranlage anzuschließen.“
Derzeit betreibt die Gemeinde Igersheim die zwei Kläranlagen Harthausen (Ausbaugröße 1.100 EW) und Bernsfelden (Ausbaugröße 800 EW), an die außer den jeweiligen Ortsteilen noch mehrere Weiler und der Ortsteil Simmeringen angeschlossen sind. Das Mischwasser des Hauptortes Igersheim und des Ortsteils Neuses wird bereits auf die Sammelkläranlage Bad Mergentheim geleitet. Die Auflassung der beiden Kläranlagen und Anschluss der Ortsteile über Igersheim an die Anlage Bad Mergentheim war eine der Varianten, die im Rahmen der vorangegangenen Abwasserbeseitigungskonzeption für das gesamte Gemeindegebiet Igersheim untersucht wurden. Sie stellte sich im Vergleich zu mehreren Alternativen als die wirtschaftlichste und wasserwirtschaftlich sinnvollste Lösung heraus. Es ist geplant die an der Kläranlage Bernsfelden ankommenden Abwässer über das dort neu zubauende Pumpwerk, einer 2,5 km langen Druckleitung und einer daran anschließenden rund 1,7 km langen Freispiegelleitung nach Harthausen abzuleiten. Von dort geht es dann gemeinsam mit den Abwässern aus Harthausen über eine weitere rund 4,4 km langen Freispiegelleitung zum Hauptort Igersheim. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen rund 3,2 Millionen Euro.

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1362217/index.html

(nach oben)


Donaueschingen: Kläranlage Wolterdingen ist angezählt

Die Tage der Kläranlage in Wolterdiungen sind gezählt. Ab 2020 wird das Abwasser auf der Verbandskläranlage in Donaueschingen gereinigt…mehr:

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.donaueschingen-klaeranlage-wolterdingen-ist-angezaehlt.88ec49b6-e7d8-457f-a079-42358bd5a7ec.html

(nach oben)


Pegnitz: 450.000 Euro für innovative Kläranlage in Pegnitz Abwasser-Innovationspreis für Ortsteil-Kläranlage Trockau

Kläranlagen können einen wichtigen Beitrag für den Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Die Stadt Pegnitz (Lkr. Bayreuth) wurde für ihr zukunftsweisendes Projekt mit dem Abwasser-Innovationspreis ausgezeichnet. „Energieeffizienz ist die Antwort auf steigende Energiekosten und bringt die Energiewende voran. Deshalb ist es beispielhaft, wenn die Stadt Pegnitz in ihren Kläranlagen nicht nur Abwasser reinigt, sondern auch Energie

http://www.themenportal.de/wirtschaft/huml-450-000-euro-fuer-innovative-klaeranlage-in-pegnitz-abwasser-innovationspreis-fuer-ortsteil-klaeranlage-trockau-51733

(nach oben)


Ostrachtal: Abwasserzweckverband setzt Spatenstich für rund 9,2 Millionen Euro Ausbau der Kläranlage

Zwar sind die Bagger schon seit April am Werk, der offizielle Spatenstich für die Kläranlage des Abwasserzweckverbands Ostrachtal wurde aber am Donnerstagabend gesetzt. Rund 9,2 Millionen Euro soll das Bauwerk im Ostracher Teilort Einhart kosten. Spätestens Mitte 2015 soll die Anlage in Betrieb gehen, das Abwasser von Ostrach, Königseggwald,

http://www.schwaebische.de/region/sigmaringen-tuttlingen/ostrach/nachrichten-ostrach_artikel,-Abwasser-fliesst-kuenftig-in-Einhart-zusammen-_arid,5440087.html

(nach oben)


Oberteuringen: Verbesserungen für die Unterteuringer Kläranlage

Die Kläranlage in Unterteuringen muss in einigen Bereichen verbessert werden – auch, weil die Betriebserlaubnis endet. Dies ist in jüngster Sitzung des Gemeinderates Oberteuringen dargelegt worden. Beispielsweise müssen die Ammonium-Oxidation verbessert sowie die Fremdwasserzufuhr verringert werden. Zudem muss die Klärschlamm-Gasanlage umgebaut werden…mehr:

http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/oberteuringen/Verbesserungen-fuer-die-Unterteuringer-Klaeranlage;art372488,6075856

(nach oben)


Nothbachtal: Kläranlage erzeugt künftig auch Strom

Maifeld/Vordereifel – Die größte Kläranlage auf dem Maifeld wird bald noch ein Stück größer – und vor allem moderner. Rund 5 Millionen Euro werden in die Erweiterung der Kläranlage Nothbachtal investiert. Auch die Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel wird sich an der Investition beteiligen.
Denn sie will anschließend Abwasser aus Kehrig und den Raststätten an der Autobahn 48 im Nothbachtal aufbereiten. Nach dem Umbau soll die Anlage nicht nur mehr Abwasser reinigen, sondern auch die Hälfte des Energiebedarfs aus dem anfallenden Klärschlamm selbst gewinnen können. Mit einem Spatenstich sind die Bauarbeiten jetzt offiziell

http://www.rhein-zeitung.de/region/mayen_artikel,-Klaeranlage-Nothbachtal-erzeugt-kuenftig-auch-Strom-_arid,609607.html

(nach oben)


Melchow: bekommt zentrales Abwasser

Die Bauarbeiten zur Verlegung der Abwasserdruckleitung von Melchow nach Biesenthal durch den Wasser- und Abwasserverband „Panke/Finow“ haben begonnen. Die beauftragte Firma Albert Schulz Tiefbau GmbH aus Vielitzsee (Neuruppin) wird voraussichtlich bis zum Jahresende die Bautätigkeiten …mehr:

http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1155611

(nach oben)


Laichingen: Land fördert Erweiterung der Kläranlage in Laichingen

Das Land fördert den über 4,5 Millionen Euro kostenden Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Laichingen.
Der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, hat der Stadt einen Förderbescheid in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro überreicht: „Besonders freut es mich, dass wir der Stadt für dieses richtungsweisende Abwasserprojekt eine 20-prozentige Extraförderung gewähren konnten“, erklärte Helmfried Meinel.
„Spurenstoffe können schon in sehr niedrigen Konzentrationen schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben“, betonte Amtschef Meinel weiter. Projekte zur Elimination von Spurenstoffen fördere das Land daher mit einem „Spurenstoffbonus“ in Höhe von 20 Prozent.
„Gerade auf der schwäbischen Alb steht die Abwasserreinigung vor besonderen Herausforderungen“, betonte Amtschef Meinel. Oftmals befinde sich kein geeignetes Fließgewässer in der Nähe, in das die Kläranlage ihren Ablauf einleiten könne. Wenn dieser daher gezielt in das aus wasserwirtschaftlicher Sicht sensible Karstgestein versickert werde, stelle dies eine besondere Gefährdung für das Grundwasser dar. „Hier ist es ganz besonders nötig, das Abwasser vorher weitestgehend zu reinigen. Dass mit der neuen Anlage auch Reste von Haushaltschemikalien oder Arzneimitteln wirkungsvoll aus dem Abwasser entfernt werden können, ist besonders erwähnenswert“, sagte Helmfried Meinel.
Kläranlagenablauf mit Pulveraktivkohle
Die Kläranlage Laichingen wird derzeit als Belebungsanlage mit aerober Schlammstabilisierung (ohne Schlammfaulung) betrieben. Da in erreichbarer Nähe kein Fließgewässer existiert, wird der Ablauf der Kläranlage im Karst gezielt versickert. Künftig soll der Kläranlagenablauf mit Pulveraktivkohle und einem Tuchfilter als Endstufe behandelt werden. Die Aktivkohlebehandlung reduziert signifikant die abfiltrierbaren Stoffe, die Keime und den chemischen Sauerstoffbedarf. Zudem werden die an Aktivkohle adsorbierbaren gelösten organischen Spurenschadstoffe, wie Arzneimittelrückstände, Haushalts- oder Industriechemikalien, reduziert.
Das Land fördert den Bau der Anlage mit insgesamt 2.114.500 Euro. Die Gesamtinvestitionskosten des Projektes betragen 4.547.000 Euro. Der Fördersatz von 46,5 Prozent setzt sich aus dem Regelfördersatz gemäß den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft von 26,5 Prozent sowie dem sogenannten „Spurenstoffbonus“ in Höhe von 20 Prozent zusammen.

http://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-foerdert-erweiterung-der-klaeranlage-in-laichingen/

(nach oben)


Greiz: Flut legt Kläranlagen im Kreis Greiz lahm

Die Abwässer von rund 20.000 Haushalten aus dem Kreis und der Stadt Greiz fließen derzeit weitgehend ungefiltert in die Weiße Elster, weil das Hochwasser drei Kläranlagen in Greiz und Berga überschwemmt hat.
Der regionale Wasser-Abwasser-Zweckverband TAWEG berichtete, dass die Anlagen bereits am Sonntag ausgefallen sind. Im Laufe des Freitags konnte zumindest eine mechanische Grobreinigung

http://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/klaeranlage_hochwasser_greiz100.html

(nach oben)


Maifeld: Maifelder übernehmen Kehriger Abwässer

Die Verbandsgemeinde Maifeld übernimmt die Abwässer der Ortsgemeinde Kehrig und der Autobahnraststätten an der A 48. Einmütig stimmte der Verbandsgemeinderat dem entsprechenden Antrag der Verbandsgemeinde Vordereifel zu.

Der Anschluss an die Kläranlage Nothbachtal in Höhe der Ortslage Gering ist nach einer Wirtschaftlichkeitsstudie die wirtschaftlichste Lösung und wurde auch von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord abgesegnet. Bereits…mehr:

http://liveserver5.ionas.de/brd/rlp/c5/vg_maifeld/aktuelles/pressedienst/archiv/maifelder_uebernehmen_kehriger_abwaesser/index.html

(nach oben)


Grünhain: Kläranlage bekommt größere Kapazität

Der Zweckverband Wasserwerke Westerzgebirge tritt als Bauherr auf
Grünhain. Für 1,831 Millionen Euro realisiert der Zweckverband Wasserwerke Westerzgebirge (ZWW) in Grünhain 2013/14 zwei Großprojekte. „Unsere Verbandsversammlung hat grünes Licht gegeben, die Finanzierung steht“, sagt Geschäftsführer Frank Kippig. „Beginn beider Vorhaben soll am 3. Juni sein, Fertigstellung im Frühjahr 2014. Die Hälfte der Kosten…mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGEBIRGE/SCHWARZENBERG/Gruenhainer-Klaeranlage-bekommt-groessere-Kapazitaet-artikel8384526.php

(nach oben)


Döbeln-Masten: Abwasser landet noch tagelang ungeklärt in der Mulde

Der Schaden an den Wasseranlagen beträgt 1,15 Millionen Euro. Bis alles wieder funktioniert, dauert es noch.
Die Kläranlage Döbeln-Masten hatte zwar nach der Flut 2002 einen Hochwasserschutz erhalten, der hat jedoch nicht ausgereicht. 1,20 Meter hoch stand die Mulde in der Anlage und richtete einen Schaden von 611.000 Euro an. Seitdem ist das Klärwerk außer Betrieb. Mehr:

http://dialog.sz-online.de/nachrichten/abwasser-landet-noch-tagelang-ungeklaert-in-der-mulde-2594046.html

(nach oben)


WELVER: Kanzlei sieht keine Chance mehr für Kleinkläranlagen

Keine Chance mehr für das Welveraner Abwasserbeseitigungskonzept in seiner derzeitigen Form, wohl aber für dezentrale Lösungen allgemein: So sieht die Anwaltskanzlei, die die Gemeinde im Rechtsstreit mit der Bezirksregierung Arnsberg vertritt, die Sachlage nach dem jüngsten Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster.

Rechtsanwalt Claas Birkemeyer hätte Verwaltung und Politikern der Gemeinde Welver gern positive Nachrichten mitgeteilt. Doch aus seiner Sicht hat das Urteil des OVG Münster zur alternativen Entwässerung in den Ortsteilen Berwicke, Einecke, Klotingen und Stocklarn finalen Charakter…mehr:

http://www.soester-anzeiger.de/lokales/welver/kanzlei-sieht-keine-chance-mehr-kleinklaeranlagen-2809379.html

(nach oben)


REISKIRCHEN: Gemeindevorstand sieht sich im Recht und legt Beschwerde ein

Reiskirchen: Juristische Auseinandersetzung über gesplittete Abwassergebühr geht weiter
Die Gemeinde Reiskirchen legt gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Gießen zur rückwirkenden Einführung der nach Regen- und Schmutzwasser aufgeteilten Abwassergebühr Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof Kassel ein. Dies hat der Gemeindevorstand am Dienstagabend beschlossen. Hintergründe werden in einer umfangreichen Pressemitteilung erläutert.
Die achte Kammer hatte am 8. Februar dem Eilantrag des Eigentümers einer großen Gewerbefläche stattgegeben …mehr:

http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/reiskirchen/12878364.htm

(nach oben)


KASSEL: Segno erhält Auftrag für die Integration einer komplexen ACRON Lösung bei Kassel Wasser

Der städtische Eigenbetrieb Kassel Wasser ist zuständig für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung der Städte Kassel und Vellmar.
Im Zuge der Erneuerung der Protokollierung für die Kläranlage mit 600.000 EW hat sich Kasselwasser für die Softwarelösung ACRON der Firma Videc entschieden.
Nach eingehender Marktuntersuchung verschiedener Lösungen konnte die Bremer Software alle Anforderungen abdecken.
• Einbindung des vorhandenen Laborinformationssystem (LIMS)
• Import von historischen Werten aus verschiedenen Altsystemen
• Anbindung des bestehenden Prozessleitsystems Pro Win von OHP
• Anbindung der Wägetechnik der Klärschlammtrocknung
Eine Besonderheit liegt im automatisierten Import von Prozessinformationen aus der heterogenen Systemlandschaft. Zu diesem Zweck entwickelt SEGNO eine spezielles Importverfahren auf der Basis des standardisierten CSV Formats.
Das Gesamtsystem verfügt über 10 Arbeitsplätze die im Netzwerk verteilt sind und über 12 000 Verfahrensgrößen die im System verarbeitet werden. Um die Datenverfügbarkeit zu gewährleisten wird das ACRON System auf einem ESX System installiert.

http://www.segno-industrie-automation.de/news-single/segno-erhaelt-auftrag-fuer-die-integration-einer-komplexen-acron-loesung-bei-kassel-wasser/cafe4c33ea921381fa26a23c57b1e16a/

(nach oben)


Hennef: Hydrodynamische Langzeitsimulation Hennef

Die Stadtbetriebe Hennef AöR schließen im Zuge der Umsetzung des „Trennerlasses“ mehrere Regenklärbecken an das Schmutzwassernetz an. Durch den zusätzlichen Drosselabfluss aus diesen Becken werden die Pufferbecken, die zur Zwischenspeicherung auf dem Kläranlagengelände vorhanden sind, potentiell vermehrt eingestaut und entlasten häufiger. Da es für Mischwasserentlastungsanlagen vorgegebene Entlastungshäufigkeiten gibt, sollte von der Dr. Pecher AG untersucht werden, wie oft die Pufferbecken zukünftig entlasten und ob ggf. ein zusätzliches Beckenvolumen zur Pufferung bereit gestellt werden muss, um die Entlastungsraten einzuhalten.
Dazu wurde eine hydrodynamische Kanalnetzberechnung für das gesamte Kanalnetz mit einem Regenkontinuum von über 30 Jahren mit dem Model DYNA durchgeführt. Aufgrund der Größe des Kanalnetzes der Stadt Hennef und der damit verbundenen erforderlichen Rechenzeit wurde das so genannte „verteilte Rechnen“ angewandt, indem die Rechenleistung von insgesamt 6 Rechnern zusammengefasst wurde. Damit konnte die Rechenzeit auf ca. 3 Wochen begrenzt werden. Im Gegensatz zu einer üblichen hydrologischen Langzeitsimulation konnte das Entlastungsverhalten jedoch wesentlich realistischer abgebildet werden, so dass der hohe Rechenaufwand in jedem Fall gerechtfertigt war.
Bei einem konventionellen Anschluss der Regenklärbecken kann die zulässige Entlastungshäufigkeit dennoch nicht eingehalten werden. Ein erster Rechenlauf mit einer vom Zulauf der Kläranlage kapazitätsabhängigen Abflusssteuerung der Regenklärbecken ergab jedoch, dass bei dieser Strategie die Entlastungstätigkeiten erheblich verringert werden können. Weitere Untersuchungen bezüglich der kapazitätsabhängigen Abflusssteuerung werden derzeit von der Dr. Pecher AG durchgeführt.

Quelle: http://www.pecher.de/aktuelles2.php?id=212

(nach oben)


Hasslachtal: Abwasserverband entscheidet sich für KUHN-Rechentechnik

Einmal mehr konnten unsere Maschinen für die mechanische Reinigung auch beim Abwasserverand Hasslachtal in Lenzkirch technisch überzeugen:
– Kompromisslos stark, ausgereift und richtungsweisend unser strömungs-optimierter Harkenumlaufrechen KHU Bommerang XL mit seinen Eigenschaften
– Unsere Waschpresse KWP-P(remium) durch ihre extreme Verdichtungs- und Entwässerungsleistung, sowie der tausendfach bewährten Hohlwellenwassertechnik
– Die zuverlässige Sandwäsche KSW-S/RW durch ihre Großvolumigkeit und die damit einhergehende Verweilzeit des Sand-Wasser-Gemischs. Mit höchster Trennschärfe können auch Feinsande zuverlässig abgeschieden werden.
Damit stemmen wir uns gegen den Trend des Wettbewerbs, aufgrund des Preisdrucks immer kleinere Sandwäschen zu bauen, weil ein Nachweis der Abscheideleistung in der Praxis unterbleibt.
Nach einem Besuch überzeugender Referenzen wurde der Firma KUHN das Vertrauen ausgesprochen.

Quelle: Firma Kuhn

(nach oben)


Detmold: Alleinarbeit im Bereich der Detmolder Abwasser

Anfang des Jahres ging das PNA – System der Detmolder Abwasser GmbH erfolgreich in Betrieb.
Alleinarbeit, aber RICHTIG
Im Rahmen einer Gefährdungsanalyse wurde ein erhöhtes, in Teilbereichen sogar kritische Gefährdungsstufen (Risiko R<=30) erkannt. Die Veranlassung der Risikoanalyse eribt sich aus § 823 BGB, dass Unternehmer die Verkehrssicherungspflicht gegenüber Dritten (fremden Personen) wahrnehmen müssen. Damit gelten die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) im eigenen Unternehmen auch für die Beauftragten!
Gefährdungsbeurteilung
Nach § 5 ArbSchG muss der Arbeitgeber die Gefährlichkeit der Tätigkeiten von allein arbeitenden Personen beurteilen und auch die Handlungsfähigkeit der Personen nach einem möglichen schädigenden Ereignis betrachten.

Die Gefährdungsfaktoren können der
DIN EN 1050
entnommen werden.
Rechtliche Grundlagen
Eribt die Gefährdungsanalyse ein erhöhte oder sogar kritisches Gefährungspotential, dann müssen Mitarbeiter entstsprechend geschützt werden, also PNA (Personen-Notsignal-Anlagen) eingesetzt werden.

Die einschlägigen Regeln zur Absicherung von Alleinarbeit sind in
BGI/GUV-5032
BGR/GUV-139
geregelt. Für die technik von GSM basierten Personen-Notsignal-Geräten (PNG) gilt die
DIN V VDE V 0825-11 und bei gefährlichen Alleinarbeiten zusätzlich die
DIN V VDE V 0825-1  sofern sicher gestellt ist, dass eine PNA-11 durch die Verwendung zusätzlicher und ständig vorhandener technischer Einrichtungen als Gesamtheit den Anforderungen der Regel „Einsatz von Personen-Notsigmal-Anlagen“ (BGR139) entspricht, so ist deren Einsatz auch bei gefährlichen Alleinarbeiten möglich.“

Quelle: http://www.bl-automation.de/bl_automation/aktuelles/meldungen/PNA_System_der_Detmolder_Abwasser_GmbH.php?navanchor=5410000

(nach oben)


Detmold: Spenden für Zeitz!

Der durch das Hochwasser entstandene Schaden in der Detmolder Partnerstadt Zeitz kann noch nicht beziffert werden, er geht jedoch in die Millionen. Daher ist die Stadt Zeitz auf Spenden angewiesen: Spendenkonto

Spendenkonto:
Stadt Zeitz
Sparkasse Burgenlandkreis
Kontonummer: 3 200 000 030
Bankleitzahl: 800 530 00
Verwendungszweck: Hochwasser Zeitz
Wenn Spenden für konkrete Einrichtungen bestimmt sind, kann der Name der Einrichtung zusätzlich im Verwendungszweck mit angegeben werden.
Ansprechpartnerin in Detmold für Spenden und Hilfsangebote ist Martina Gurcke, vom Team Städtepartnerschaften der Stadt Detmold unter 05231/977- 655.
Informationen zur aktuellen Lage in Zeitz finden Sie unter www.zeitz.de.

Weitere Informationen zu Hilfsmaßnahmen der Stadt Detmold finden Sie außerdem hier!
http://www.stadtdetmold.de/2587.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=4225&tx_ttnews%5BbackPid%5D=2586&cHash=460fd3766949f1d804f4f6cb007ba589

(nach oben)


BONN: Klimaschutz-Teilkonzept für die KA Bonn Salierweg

Abwasserreinigung, Energieoptimierung und Klimaschutz sind eng miteinander verbunden und stehen in direktem Zusammenhang mit einem vorausschauenden und wirtschaftlichen Handeln.

Ziel des Klimaschutz-Teilkonzeptes ist ein kohlendioxyd-neutrale Energieversorgung für die Kläranlage Bonn Salierweg mit 285.000E. Die Erstellung dieses Konzeptes gliederte sich in die Teilschritte

• Darstellung der Ist-Situation
• Energie – und CO2-Bilanz
• Potenzialanalyse
• Maßnahmenkatalog
• Akteursbeteiligung
• Controlling-Konzept
• Konzept für die Öffentlichkeitsbeteiligung
• Ergebnisse.

Die Energie- und CO2-Bilanz zeigt, dass durch betriebliche und verfahrenstechnische Maßnahmen, sowie die Vergrößerung des Nutzungsanteils regenerativer Energiequellen (Photovoltaik, Wasser-kraft, etc.) eine komplette Vermeidung der CO2-eq-Emissionen für den Bereich der Energieversorgung möglich ist.

Mit der Machbarkeitsstudie wurde ein strategisches Planungsinstrument vorgegeben, mit dem nachhaltig die klimaschädlichen Emissionen gesenkt werden können. Mehr:
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=105

(nach oben)


Augsburg: Bäche und Kanäle in Augsburg – Dokumentarfilmprojekt und Broschüre

Der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. hat uns auf sein aktuelles Projekt hingewiesen. In den nächsten Monaten soll ein Film zu den Bächen im Stadtwald in Augsburg entstehen. Zum Einsatz sollen z.B. Unterwasserkameras kommen! „Faszinierende und vollkommen neue Einblicke in den nassen Kosmos vor unserer Haustür werden garantiert“ heißt es auf der Internetseite des Verbandes. Mit diesem Projekt soll die Bewerbung von Augsburg zum Unesco-Weltkulturerbe „Historische Wasserwirtschaft und Wasserkunst in Augsburg“ mitunterstützt werden. Die AÖW ist im Beirat für die Bewerbung mit vertreten.
Auf der Facebook-Seite vom Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. erfahren Sie mehr über den Fortlauf des Filmprojekts.
https://www.facebook.com/LandschaftspflegeverbandUmweltstationAugsburg?ref=hl
Außerdem hat der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. eine Broschüre mit dem Titel „Unsere Bäche und Kanäle in Augsburg“ veröffentlicht, die hier abrufbar ist.
http://www.wasserleben-augsburg.de/files/Downloads_Neu/WasSerleben_Broschuere_Web2.pdf
Quelle:
Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V., Meldung vom 03.05.2013 und vom 27.02.2013
http://www.lpv-augsburg.de/wir-über-uns/aktuelles/

(nach oben)


Welver: Kanalisation bis spätestens 2018

Die Bezirksregierung Arnsberg hat heute mit der Gemeinde Welver und der Unteren Wasserbehörde des Kreises Soest die Umsetzung des OVG-Urteils in Sachen Kleinkläranlagen erörtert. An der Gesprächsrunde nahmen Bürgermeister Ingo Teimann, der Leiter des Fachbereiches Bauen, Hückelheim, sowie Kämmerer Rotering teil.

Die Untere Wasserbehörde des Kreises Soest war durch Norbert Hurtig und Manfred Thomas vertreten. Von Seiten der Bezirksregierung nahmen die verantwortliche Hauptdezernentin Christina Elhaus sowie aus dem Fachdezernat für Wasserwirtschaft Helmut Vogel sowie Wolfgang Raida teil.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte geurteilt, dass eine in den Gemeindegebieten Berwicke, Einecke, Klotingen und Stocklarn über Kleinkläranlagen erfolgende Abwasserbeseitigung nicht den wasserwirtschaftlichen Grundsätzen entspreche. Die Reinigungsleistung von Kleinkläranlagen bleibe deutlich hinter dem Umweltschutzniveau zurück, das eine Kanalisation mit Kläranlage erreiche. Damit wurde die Rechtsauffassung der Bezirksregierung Arnsberg bestätigt. Sie hatte das von der Gemeinde Welver entworfene Abwasserbeseitigungskonzept beanstandet.
Um das Urteil umzusetzen, sollen nach Vorstellung der Bezirksregierung die vier Gemeindegebiete bis Ende 2017, bzw. die zur Zeit in den Soestbach entwässernde Ortslage von Berwicke, bis Ende 2018 an die neu zu errichtende Kanalisation angeschlossen sein. Damit können die Anforderungen an eine geordnete Abwasserbeseitigung erfüllt werden. Die Gewässerqualität von Fahnender Bach, Einecker Bach, Dorfbach und Soestbach kann auf diese Weise nachhaltig verbessert werden.

Quelle: http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/presse/2013/05/105_13/index.php

(nach oben)


Warnow-Beke: Eutrophierung von Gewässern mindern

Pilotanlage Dränteich zur Reduzierung hoher Nährstofffrachten angelegt

Am 23. Mai 2013 eröffneten Vertreter des LU (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz) und Forscher des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Kooperation mit der Firma agrathaer GmbH die im Auftrag des Wasser- und Bodenverbandes Warnow-Beke hergestellte Pilotanlage eines Dränteichs im Naturschutzgebiet Beketal in Mecklenburg-Vorpommern.
Dränteiche nehmen die sogenannten Dränwässer aus unterirdischen, landwirtschaftlichen Entwässerungssystemen auf und werden vor der Mündung des Dränablaufs in das nachfolgende Gewässer wie zum Beispiel einem See oder Fluss angelegt. Ziel eines Dränteichs ist es, die zum Teil hohen Nährstofffrachten der Dränwässer aus landwirtschaftlicher Nutzung zu reduzieren. Im Ergebnis werden die stark von Nährstoffeinträgen aus Dränsystemen betroffenen Gewässer sauberer und natürlicher. Damit kann ein Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Qualität der Oberflächengewässer im Sinne der Ziele der EU-WRRL geleistet werden.

Die Dränwässer sollen im Teich möglichst lange zurückgehalten werden, um die teichinternen Prozesse der Sedimentation, der Nährstoffakkumulation in der Biomasse sowie der biogeochemischen Stoffumsetzungen für den Stoffrückhalt fördern und nutzen zu können.
Wässer aus unterirdischen landwirtschaftlichen Dränsystemen weisen meist mehrfach höhere Nährstoff-Konzentrationen auf als die in den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie für den guten ökologischen Zustand von Gewässern festgelegten Grenzwerte. Das trifft besonders auf Stickstoff und unter bestimmten Bedingungen auch auf Phosphor zu. Diese Nährstoffe tragen zur Eutrophierung des die Dränwässer aufnehmenden Gewässers bei. Die Auswirkungen zeigen sich vor allem durch einen übermäßig hohen Bewuchs der Gewässer durch Makrophyten und Algen. Im Fall der Beke kann als sogenanntes unterliegendes Gewässer auch die Warnow als Trinkwasserquelle für die Hansestadt Rostock und anschließend die Ostsee als „Endstation“ für alle eingeleiteten Stoffe davon betroffen sein. Deren Nährstoffbelastung zu reduzieren, ist bereits seit Jahrzehnten ein Ziel der Ostseeanrainerstaaten.

Der Standort der jetzt eröffneten Pilotanlage ist ein zuvor extensiv genutztes, an das Fließgewässer Beke grenzendes Grünland im Naturschutzgebiet Beketal, das von einer Dränleitung gekreuzt wird. Diese Dränleitung führt das Wasser von einem landwirtschaftlichen Dränsystem in die Beke ab, das 120 ha Ackerflächen entwässert.
Die ZALF-Tochter agrathaer GmbH untersucht in der Pilotanlage neben den Prozessen im und um den Teich selbst unter anderem, wie und wie stark durch Dränteiche die Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Dränsystemen in Gewässer gemindert werden können, welches Management zur Gewährleistung der Funktion der Dränteiche erforderlich ist und wie und zu welchen Kosten Dränteiche in die Praxis eingeführt werden können. Daraus sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Installation und den Betrieb von Dränteichen als Alternative zu landwirtschaftlichen oder technischen Möglichkeiten der Nährstoffreduzierung abgeleitet werden.

Weitere Informationen:
http://www.agrathaer.de
http://www.zalf.de
http://www.lung.mv-regierung.de

(nach oben)


Reiskirchen: Rückwirkende Einführung der gesplitteten Abwassergebühr in Reiskirchen rechtswidrig

Die 8. Kammer des Verwaltungsgerichts Gießen hat mit einem in diesen Tagen zugestellten Beschluss dem Eilantrag einer in Reiskirchen ansässigen Gesellschaft stattgegeben und die rückwirkende Festsetzung einer Niederschlagswassergebühr für rechtswidrig erklärt. Diese Niederschlagswassergebühr wurde im Rahmen der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr durch die Gemeinde festgesetzt.
Die Veranlagung beruhte auf einer Satzungsänderung, die die Gemeinde im Februar 2012 vorgenommen hatte, nachdem sowohl das Verwaltungsgericht Gießen als auch der Hessische Verwaltungsgerichtshof 2009 den alten Gebührenmaßstab für unwirksam erklärt hatten, weil dieser nicht die sog. gesplittete Abwassergebühr vorsah, d.h. eine Gebührenerhebung, die den Verbrauch von Frischwasser für die Schmutzwasserableitung und eine an den versiegelten Flächen orientierte Niederschlagswasserableitung berücksichtigt.
Die 8. Kammer beanstandete denn auch nicht die Überarbeitung des Gebührenmaßstabes an sich, sondern dessen rückwirkende Inkraftsetzung. Zwar erlaube das Kommunalabgabengesetz …mehr:

Quelle: http://www.vg-giessen.justiz.hessen.de/irj/VG_Giessen_Internet?rid=HMdJ_15/VG_Giessen_Internet/sub/7b0/7b03053d-d7af-cc31-f012-f312b417c0cf,,,11111111-2222-3333-4444-100000005003%26overview=true.htm

(nach oben)


Oberbillig: Möglicher Gefahrstoffunfall sorgt für Aufsehen

Am späten Donnerstagnachmittag bemerkte ein Spaziergänger, dass in der Kläranlage von Oberbillig zwei größere Tanks standen, aus denen Flüssigkeit austrat. Da es sich um einen Gefahrstoff handelte, rief der Mann die Feuerwehr.
Da man zunächst von einem Gefahrgutunfall ausging, wurden gleich mehrere Wehren sowie der Gefahrstoffzug alarmiert. Unter schwerem Atemschutz und im Vollschutzanzug näherte man sich dem Tank. Nach erster Erkundung stellte man eine Ätzende Flüssigkeit mit dem Namen „Eisen 2 Chlorid“ fest. Kurz darauf kam ein Mitarbeiter der Kläranlage. Er gab sofort Entwarnung. Bei dem Stoff handele es sich um einen Zusatz, der in kleiner Dosis in der Kläranlage zugegeben wird. Mehr:

http://www.wochenspiegellive.de/trier/staedte-gemeinden/kreis-trier-saarburg/konz/oberbillig/nachrichtendetails/obj/2013/05/10/-7a64098f84/

(nach oben)


Frankenhardt: Land fördert Abwasserprojekt in Frankenhardt mit über eineinhalb Millionen Euro

Ministerialdirektor Helmfried Meinel: Die Landesregierung unterstützt den ländlichen Raum dabei, das Abwasser effizient und umweltschonend zu beseitigen

Der Amtschef des Umweltministeriums, Ministerialdirektor Helmfried Meinel, hat heute (14.05.) in Frankenhardt Bürgermeister Willi Karle einen Förderbescheid in Höhe von 1.554.000 Euro überreicht. Damit können die Ortsteile Steinbach an der Jagst und Appensee an die Sammelkläranlage Honhardt angeschlossen werden. „Es ist der Startschuss für ein vorbildliches Abwasserprojekt, von dem Mensch und Umwelt profitieren werden“, betonte Helmfried Meinel. Es freue ihn daher sehr, dass das Land 80 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von über
1,9 Millionen Euro übernehmen kann.

„Gerade in Frankenhardt mit seinen 39 Teilorten und Weilern sieht man, wie schwierig es Gemeinden im ländlichen Raum haben, eine effiziente und umweltschonende Abwasserbeseitigung finanzieren zu können. Diesen strukturellen Nachteil gleichen wir mit der Förderung aus“, erklärte Helmfried Meinel weiter.

Insgesamt unterstützt das Land Verbesserungen im Bereich der Abwasserbeseitigung dieses Jahr mit rund 45 Millionen Euro.

Ergänzende Informationen:

Die Gemeinde Frankenhardt ist eine ländliche Flächengemeinde, die sich auf 39 Ortsteile und Weiler verteilt. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren viel in den Ausbau der Abwasserbeseitigung und damit in den Umweltschutz investiert. So wurden in den letzten zehn Jahren 18 Ortsteile an zentrale Kläranlagen angeschlossen sowie die drei gemeindeeigenen Kläranlagen ausgebaut.

Mit der jetzt bewilligten Förderung hat das Land die Umsetzung der Abwassermaßnahmen in der Gemeinde Frankenhardt seit dem Jahr 2003 mit insgesamt 9,3 Millionen Euro unterstützt.

Die Ortsteile Steinbach an der Jagst und Appensee sind die größten Wohnplätze im Landkreis Schwäbisch Hall, die noch nicht über eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung verfügen. Derzeit erfolgt die Abwasserbeseitigung über Einzelanlagen (Gruben und Kleinkläranlagen), die nicht dem Stand der Technik entsprechen.

Aufgrund der topographischen Lage des Ortsteils Steinbach an der Jagst sollen nun die Abwässer über ein Unterdruckentwässerungssystem gesammelt und zur Sammelkläranlage gefördert werden. Hierfür ist der Bau eines rund 2 Kilometer langen Abwasserunterdruckleitungsnetzes, einer zentralen Vakuumstation mit Abwasserpumpwerk sowie einer rund 1,7 Kilometer langen Abwasserdruckleitung von Steinbach nach Honhardt vorgesehen.

Der Ortsteil Appensee liegt topographisch günstiger. Hier sind der Bau einer insgesamt rund 530 Meter langen Schmutzwasserkanalisation, ein zentrales Abwasserpumpwerk sowie eine rund 1,4 Kilometer lange Abwasserdruckleitung von Appensee bis zum Kreuzungspunkt mit der Abwasserdruckleitung von Steinbach nach Honhardt vorgesehen. Der gemeinsame Abwasserdruckleitungsabschnitt hat eine Länge von weiteren rund 1,1 Kilometer.

Mit der Realisierung der Maßnahme wird der Anschlussgrad in der Gemeinde von derzeit 74 auf 95 Prozent ansteigen.

Nach Angabe des Landratsamtes Schwäbisch Hall ist diese Maßnahme als die wasserwirtschaftlich wichtigste im Landkreis einzustufen.

Die Jagst als eines der naturnahesten Gewässer Baden-Württembergs wird erheblich von den verbesserten Abwasserbeseitigungsstrukturen profitieren.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/106236/

(nach oben)


SEUKENDORF: Startschuss beim Klärwerks-Neubau in Seukendorf

Bewohnern des Ortsteils Hiltmannsdorf stinkt die sanierungsbedürftige Anlage seit langem – Kosten: 2,6 Millionen Euro
-Der erste Spatenstich für den Um- und Neubau der Kläranlage Seukendorf ist gesetzt.

Jahrelang bereitete die Kläranlage im Ortsteil Hiltmannsdorf Probleme, vor allem Geruchsbelästigungen waren ein beständiger Kritikpunkt der Bevölkerung. „Damit hat dieses leidige Thema…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/startschuss-beim-klarwerks-neubau-in-seukendorf-1.2876486?searched=true

(nach oben)


Rattelsdorf: baut Rückhaltebecken

Der Zwölf-Millionen-Haushalt der Marktgemeinde sieht Investitionen in die Infrastruktur und die Kinderbetreuung vor. Die Gebührenabrechnungen für das Wasser sollen bürgerfreundlicher werden und schneller kommen. Mehr:

http://www.infranken.de/regional/bamberg/Rattelsdorf-baut-Rueckhaltebecken;art212,433273

(nach oben)


Pegnitz: 450.000 Euro für innovative Kläranlage in Pegnitz Abwasser-Innovationspreis für Ortsteil-Kläranlage Trockau

Kläranlagen können einen wichtigen Beitrag für den Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Die Stadt Pegnitz (Lkr. Bayreuth) wurde für ihr zukunftsweisendes Projekt mit dem Abwasser-Innovationspreis ausgezeichnet. „Energieeffizienz ist die Antwort auf steigende Energiekosten und bringt die Energiewende voran. Deshalb ist es beispielhaft, wenn die Stadt Pegnitz in ihren Kläranlagen nicht nur Abwasser reinigt, sondern auch Energie aus Klärschlamm erzeugt. Das ist ein echter Beitrag zur Ressourcenschonung“, betonte die Bayerische Umweltstaatssekretärin Melanie Huml, die im Rahmen einer Feierstunde den Förderbescheid in Höhe von 450.000 Euro für die Umrüstung der Ortsteil-Kläranlage Trockau an die Stadt Pegnitz übereichte. Pegnitz beabsichtigt damit, die Faulgasproduktion zu erhöhen und den Stromverbrauch zurückzufahren. Das anfallende Klärgas wird energetisch verwertet – zur Strom- und Wärmeerzeugung. „Abwasser ist eine Wärme- und Energiequelle, die künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Projekte wie in Pegnitz haben ihren Anteil daran“, so Huml.
Das Bayerische Umweltministerium hat in diesem Jahr erstmals den „Abwasser-Innovationspreis“ verliehen. Der Abwasser-Innovationspreis wird für herausragende Verfahren der Abwasserreinigung, Kanalsanierung, Regenwasserbehandlung, Energieeffizienz oder -gewinnung vergeben. Huml unterstrich: „Kläranlagen gehören zu den energieintensivsten Betrieben in einer Kommune. Auch die Gemeinden stehen angesichts der Energiewende und steigender Energiepreise vor der Herausforderung, ihren Energieverbrauch zu senken. Gerade in den Kläranlagen steckt viel Potential für technische Innovationen und Energieeinsparung.“ Preisträger sind neben Pegnitz auch die Gemeinde Rott (Landkreis Landsberg am Lech) sowie die Städte Cham und Straubing. Verbunden mit dem Preis ist die Zusage, dass die Projekte mit einem individuellen Festbetrag in Höhe von 350.000 bis zu 1,2 Millionen Euro gefördert werden. Zudem wurden auch Prämien ausgelobt: Je 2.500 Euro haben die Stadt Bischofsheim an der Rhön und die Stadt Erlangen als Prämie für ihre zukunftsweisenden Konzepte erhalten.

(nach oben)


Meckesheim: In die Kläranlage fließen sechs Millionen

Auf die Verbandsgemeinden des Abwasserzweckverbands „Meckesheimer Cent“ – und damit auf deren Einwohner – kommen in den nächsten Jahren Kosten in bisher geschätzter Höhe von 6,3 Millionen Euro zu: Bei der jüngsten Verbandsversammlung wurde über die notwendigen Erweiterungen der verbandseigenen Kläranlage berichtet. Notwendig sind die Erweiterungen, weil sich die seit dem Jahr 1981 in Betrieb befindliche Anlage schwer tut – vor allem mit dem Abbau von Phosphat und Ammoniumstickstoff. „Die nun landesweit angekündigten und einzuhaltenden Zielwerte lassen sich mit der Kläranlage zumindest im Regenwetterfall nicht gesichert einhalten“, stellte der Verbandsvorsitzende Guntram Zimmermann, Bürgermeister von Spechbach, fest.
Das Wasserrechtsamt des Rhein-Neckar-Kreises drängt auf die Einhaltung der Werte, mehr:

http://www.rnz.de/RegionMeckesheim/00_20130226083104_103534725_In_die_Klaeranlage_fliessen_sechs_Millionen_.php

(nach oben)


Landau: Schlammbehandlung auf der Kläranlage

WI wurde mit den Ingenieurleistungen zur Modernisierung von Schlammentwässerung und Faulung beauftragt.

Die Kläranlage Landau (90.000 E) beabsichtigt die Modernisierung der kompletten Schlammbehandlung. Aufgabenstellung ist die Modernisierung der Schlammentwässerung sowie die energetische Sanierung der anaeroben Schlammstabilisierung.
Die Weber-Ingenieure wurden vom Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb EWL in Landau/Pfalz mit den entsprechenden Ingenieurleistungen für Ingenieurbauwerke und technische Ausrüstung einschließlich der örtlichen Bauüberwachung beauftragt.
Die Umsetzung wird im Zeitraum 2013-2014 erfolgen.

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=101

(nach oben)


Heek – Wirtschaftliche Schlammbehandlung durch Nutzung von Altanlagen

Auf der Kläranlage Heek erfolgte die Schlammbehandlung bisher in zwei getrennten Verfahrensschritten:

1. Vorentwässerung und Speicherung
Der aerob stabilisierte Überschussschlammes wurde mittels eines Siebbandeindickers auf einen TS-Gehalt von ca. 4 – 6 % eingedickt und in Schlammsilos gespeichert

2. Lohnentwässerung 2 mal pro Jahr
Zweimal jährlich erfolgte eine mobile Entwässerung des Schlammes auf einen TS-Gehalt von 25 – 30 %, das anfallende Prozesswasser wurde gespeichert und belastungsabhängig dem Abwasserstrom zudosiert.

Auf der Grundlage einer differenzierten Wirtschaftlichkeitsanalyse konnten wir nachweisen, dass eine kontinuierliche Überschussschlammeindickung mit direkt anschließender Entwässerung für die Kläranlage Heek das wirtschaftlichste Verfahren darstellt.

Die Wirtschaftlichkeit der Lösung ergab sich unter anderem durch eine kluge Nutzung von Altanlagen, wobei ein altes Mörtelsilo zum Durchlaufeindicker umfunktioniert wurde. Durch die hier erfolgte statische Eindickung wird bereits ein TS-Gehalt von bis zu 4 % unter Zugabe geringer Mengen an Flockungshilfsmitteln erzielt. Damit wird die hydraulische Durchsatzleistung der nachgeschalteten Schlammentwässerung relativ gering und das Aggregat konnte kostengünstig dimensioniert werden.

Mehr:
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=102

(nach oben)


Frankfurt: Kaufmännischer Leiter der Frankfurter Stadtentwässerung im Präsidium der öffentlichen Wasserwirtschaft

Berlin. Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) e.V. hat in ihrer Mitgliederversammlung am 24.04.2013 den kaufmännischen Leiter der Stadtentwässerung Frankfurt am Main, Diplom Kaufmann Ernst Appel, zum Mitglied des Präsidiums gewählt.
Ziel der AöW ist die Beibehaltung öffentlich-rechtlicher Strukturen bei der Daseinsvorsorge, um Gebühren- und Preisstabilität, Qualität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Wasser und Abwasser sind kein wettbewerbsfähiges Gut und somit für eine Privatisierung geeignet. Dass dies eine breite Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland auch so sieht, zeigen die aktuellen Auseinandersetzungen um die geplante EU-Richtlinie über Konzessionen.
Die AöW wurde 2007 gegründet und ist ein Zusammenschluss von öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, der Wasser- und Bodenverbände sowie des Flussgebietsmanagements. Die AöW vertritt die Positionen der öffentlichen Wasserwirtschaft gegenüber der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit.
Ernst Appel verstärkt das Präsidium mit seinen Erfahrungen im kaufmännischen Bereich und in der hessischen Wasserwirtschaft. Seine Tätigkeit in der AöW ist ein klares Bekenntnis für Wasser in öffentlicher Hand und die Stärkung der kommunalen Einrichtungen.

(nach oben)


Dornbirn: Kanal- und Straßenneubau im Unteren Kirchweg

Mit der Kanalisierung im Unteren Kirchweg wurde begonnen. Dornbirn. Mit den Kanalarbeiten am Unteren Kirchweg wurde Anfang April begonnen. Die Arbeiten werden vom günstigsten Anbieter, der Firma Winsauer Bau Dornbirn, ausgeführt.

Der Auftragswert liegt, nach Auskunft von DI Hermann Wirth (Tiefbau Stadt Dornbirn), bei rund 300.000 Euro. Die Gesamtprojektkosten für Kanal- und Straßenbau betragen rund 350.000 Euro. Seitens der Stadt Dornbirn werden ca. 320 m öffentliche Kanäle erneuert …mehr:

http://www.vol.at/dornbirn/kanal-und-strassenneubau-im-unteren-kirchweg/3546912

(nach oben)


Rothwind: Abwasser ärgert Gemeinde, Wasser die Bürger

Wasser und Abwasser sind zwei Problemfelder in Rothwind: In der Bürgerversammlung in der Gastwirtschaft Vonbrunn beklagte Bürgermeister Dieter Adam (FW), dass die Kanäle häufig mit Unrat verstopft werden. „Da wird reingeschüttet, was nicht reingehört. Das ist schon leicht kriminell.“

http://www.infranken.de/regional/kulmbach/Abwasser-aergert-Gemeinde-Wasser-die-Buerger;art312,422928

(nach oben)


Prichsenstadt: Kanäle müssen umfassend saniert werden

Die anstehende Kanalsanierung in Prichsenstadt erhitzt seit langem die Gemüter der Bürger und Stadträte. Am Donnerstag stellte Robert Thoma sein Schiedsgutachten vor. Schier unzählige Schäden zählte er dabei auf. Die Stadt wird wohl nicht um eine umfassende Sanierung herumkommen.Mehr:

http://www.infranken.de/regional/kitzingen/Kanaele-muessen-umfassend-saniert-werden;art218,426846

(nach oben)


Moosburg: Hitziger Abwasser-Streit – Bürgermeisterin lehnt Piraten-Hilfe ab

In Moosburg (Bayern) tobt seit geraumer Zeit ein Streit um die Abwassergebühren. Es geht um fehlende Transparenz, denn die Partei Unabhängige Moosburger Bürger (UMB) will endlich Einsicht in 24 Dokumente nehmen, um Vorgänge bei der Entwässerungsanlage genau überprüfen zu können.

Den Streit nahm die Piratenpartei zum Anlass, sich als Vermittler anzubieten. Im Oktober boten die Piraten erstmals …mehr:
http://www.shortnews.de/id/1002690/moosburg-hitziger-abwasser-streit-buergermeisterin-lehnt-piraten-hilfe-ab

(nach oben)


Leutenbach: Geld ist nicht gleich Geld in Leutenbach

Der Leutenbacher Gemeinderat diskutiert darüber, in welcher Form die Bewohner für die Arbeiten am Wasserwerk und der Kläranlage bezahlen müssen.
Die Leutenbacher Kläranlage muss saniert werden.

Wie soll die Gemeinde Leutenbach die Verbesserungen am Wasserwerk und an der Kläranlage schultern? Einige Gemeinderäte lieferten sich jetzt Wortgefechte um Prozentpunkte. Das vor dem Hintergrund, dass man sich in der Sache zuvor längst einig geworden war.

http://www.infranken.de/regional/forchheim/Geld-ist-nicht-gleich-Geld-in-Leutenbach;art216,428801

(nach oben)


Heiligenhaus: Sanierung des Mischwassersammlers

Aufgrund festgestellter Schäden wie Riss- und Scherbenbildung, undichte Rohrverbindungen und Wurzeleinwüchse wurde der Mischwassersammler mit den Nennweiten von DN 300 bis DN 800 auf einer Länge von rund 700 m mittels Schlauchlinertechnik renoviert.

Durchaus schwierig waren die Einbaubedingungen aufgrund der Topographie, Gefälleverhältnisse, nicht anfahrbare und überdeckte Haltungsschächte, Richtungsänderungen und der Tiefenlage der zu sanierenden Haltungen bis zu einer Sohletiefe von 8,20 m unter OK Gelände.

Zur Ausführung kamen UV-lichtaushärtende GFK-Schlauchliner. Die längste in einem Arbeitsgang eingebaute Schlauchlinerlänge des Schlauchliners DN 800 betrug 105 m, Gewicht dieses Schlauchliners 7,8 to, Verbunddicke (Wanddicke im ausgehärteten Zustand) 11,40 mm.

Ferner wurden aufgrund hydraulischer Engpässe …mehr:
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=104

(nach oben)


FULDA: Mal in die Röhre gucken“ – Heidelsteinstraße unterirdisch erkundet

Drei Meter Durchmesser, 55 Meter Länge und ein Speichervolumen von insgesamt 350 m³: Das sind die Ausmaße des neuen Stauraumkanals unter der Heidelsteinstraße, der am heutigen Freitagnachmittag in Fulda während einer Pressekonferenz in Betrieb genommen wurde. Das große Volumen des Kanals ist auch bitter nötig, laut Stadtbaurätin Cornelia Zuschke sind die umliegenden Abwasserleitungen überfordert. Das 2 Millionen Euro schwere Projekt stellte …mehr:

http://osthessen-news.de/H/1230923/fulda–mal-in-die-roehre-gucken–heidelsteinstrasse-unterirdisch-erkundet.html

(nach oben)


EVS: Planungsauftrag für kommunale Klärschlammfaulungsanlage

Der Entsorgungsverband Saar betreibt im Saarland rd. 150 Kläranlagen und ist seit Jahren intensiv bemüht, seinen Energiebedarf zur Abwasserreinigung und Schlammbehandlung zu senken. In diesem Zusammenhang besitzt die Kläranlage Saarbrücken-Brebach mit einer Anschlussgröße von rd. 135.000 EW eine sehr große Bedeutung, da bei dieser Kläranlage die Verfahrenstechnik der simultan-aeroben Stabilisierung eingesetzt wird und somit ein hoher Strombedarf besteht.
Im Rahmen eines vom BMU geförderten Klimaschutz-Teilkonzeptes wurde von der Dr. Pecher AG ermittelt, dass für die Kläranlage Brebach die Umstellung auf eine anaerobe Klärschlammstabilisierung und eine Klärgasverstromung wirtschaftlich sinnvoll ist. Dieser Vorschlag aus dem Konzept soll nun weiter ausgearbeitet werden. Die Dr. Pecher AG erhielt dazu den entsprechenden Planungsauftrag…mehr:

http://www.pecher.de/aktuelles2.php?id=210

(nach oben)


Wupperverband: Große Menge an Chrom vergiftet das Abwasser

Aus dem Remscheider Netz gelangte Schwermetall ins Klärwerk Burg. Wer der genaue Verursacher ist, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Eine Firma aus Remscheid muss dafür verantwortlich sein, dass mit dem Abwasser eine große Menge an giftigem Chrom an der Kläranlage in Solingen-Burg eintraf. Da die Mitarbeiter des Wupperverbandes dort schnell regiert …mehr:

http://www.rga-online.de/rga_100_110308940-2-_Grosse-Menge-an-Chrom-vergiftet-das-Abwasser.html

(nach oben)


St. Wolfgang: Kläranlage läuft am Limit

Die Zeit drängt, dass die Gemeinde St. Wolfgang ihre Kläranlage ertüchtigt. Die Abwasserbeseitigungsanlage wird bereits am oberen Limit betrieben, bemängelt das Wasserwirtschaftsamt München (WWA).
Ein weiteres Problem: Immer neue Anschließer aus dem Baugebiet „Am Grünbach“ kommen dazu.
Schon mehrfach war das Thema Erweiterung der Kläranlage …mehr:

http://www.merkur-online.de/lokales/erding/st-wolfgang/klaeranlage-laeuft-limit-2834110.html

(nach oben)


Reichenbacher Land: Tausende Vogtländer müssen zahlen

Bau der EU-gerechten Kleinkläranlagen kostet rund 77 Millionen Euro
Tausende Hauseigentümer, deren Grundstücke nicht an öffentliche Kläranlagen angeschlossen sind, werden in den nächsten Jahren zur Kasse gebeten. Sie müssen jeweils 5000 bis 6000 Euro für biologische Kleinkläranlagen investieren. Sie dürfen zugleich mit rund 1500 Euro Zuschuss rechnen, der die Kosten abmildern soll. Geschäftsführer Jens Nowak vom Abwasserzweckverband (AZV) Reichenbacher Land rechnet zum Stichtag 1. Januar 2015 mit rund 1200 betroffenen Grundstücksbesitzern. Beim großen Zweckverband Wasser/Abwasser Vogtland (Zwav), der von Plauen aus die Abwasserentsorgung großer Teile des Vogtlandes organisiert, dürften es …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/REICHENBACH/Tausende-Vogtlaender-muessen-zahlen-artikel1251223.php

(nach oben)


RATHENOW: Klärwerk Nennhausen soll schließen

Wasser- und Abwasserverband Rathenow sieht sich gut für die Zukunft aufgestellt
-Seit einem guten halben Jahr ist Toralf Heinrich der Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserverbandes(WAV) Rathenow. „Meine Entscheidung für das Havelland hatte mit dem sehr guten Leumund zu tun, den der Verband im Land genießt“, sagt Heinrich. Auch die Größe des Verbandes mit immerhin 60 Mitarbeitern …mehr:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12497517/61759/Wasser-und-Abwasserverband-Rathenow-sieht-sich-gut-fuer.html

(nach oben)


Meckesheim: „Abwasserzweckverband Meckesheimer Cent – über umfangreiche Erweiterung der Kläranlage in der Verbandsversammlung beraten.“

Wenn es beim „Zehnten“ bliebe, würden sich die Verbandsgemeinden des Meckesheimer Cent ja noch glücklich schätzen. Doch so kommen in den nächsten Jahren Ausgaben in bisher geschätzter Höhe von 6,3 Millionen Euro auf den Abwasserzweckverband mit der Kläranlage in Mauer zu. Bei der jüngsten Verbandsversammlung wurde über die notwendigen Erweiterungen auf der Anlage berichtet. Notwendig, weil die sich seit 1981in Betrieb befindliche Anlage schwer tut vor allem mit dem Abbau von Phosphat und Ammoniumstickstoff. „Die nun landesweit angekündigten und einzuhaltenden Zielwerte lassen sich mit der Kläranlage zumindest im Regenwetterfall nicht gesichert einhalten“, stellte Verbandsvorsitzender Guntram Zimmermann eingangs fest. Das Wasserrechtsamt des Kreises drängt auf Einhaltung der Werte, die ab 2015 notwendig sind. Die Anlagen „Hollmuth“-Bammental oder die des Schwarzbachtales haben diese Arbeiten bereits erledigt, nun ist der „Cent“ am Zuge. Ernst Stephan vom Bezirk 3 des Amtes stellte zusätzlich klar, dass die Elsenz als Gewässer im Einzugsbereich des Neckars als Fischgewässer eingestuft wurde und somit besondere Bedingungen zum Einleitung des gereinigten Abwassers gelten. „Vor allem bei Starkregen wird zu viel Schlamm aus den Nachklärbecken in den Bach eingetragen, sie müssen etwas tun“. Ausgelegt ist die Kläranlage auf 44.000 Einwohnerwerte, 1991 wurden Auflagen bei Stickstoff und Phosphorverbindungen verschärft, beim „Meckesheimer Cent“ hat man statt der baulichen Erweiterung auf ein verfahren mit der Begasung mit Reinsauerstoff gesetzt. „Damit sind wir in der Vergangenheit gut gefahren“; stellte Klärmeister Klaus Adam in seinem Bericht fest. Jetzt herrscht allerdings im Verband mit seinen Gemeinden Handlungsbedarf. Epfenbach, Eschelbronn, Lobbach, Meckesheim, Neidenstein, Schönbrunn, Sinsheim-Hoffenheim, Spechbach und Zuzenhausen werden sich mit der Finanzierung des Ausbaues für die nächsten Jahre befassen müssen. Den Schwachpunkt bei der Kläranlage hatten die beauftragten Ingenieure der Büros Pöyry, Mannheim, und Martin, Reichartshausen, ausgemacht. Die Nachklärbecken mit ihren 2,40 Metern sind zu flach. Was zwar dem damaligen Stand der Technik entsprach, heute aber bei Regen dazu führt, dass sich der Schlamm nicht absetzt, sondern aufgewirbelt wird. Und damit im Ablauf der Elsenz zugeführt wird. „Das hat zwei Auswirkungen“, stellte Dr. Hermann-Josef Thiel fest. „Zum Einen verschlechtern die Schlammflocken die Ablaufwerte, zum anderen fehlen uns die Bakterien bei der Abwasserreinigung“.

http://www.gemeinde-mauer.de/pb/site/gemeinde-mauer/get/documents/gemeinde-mauer/Dateien/Amtsblatt/2013/GVV%20Amtsblatt%20KW%2010%20Mauer.pdf  

(nach oben)


EVS: Karlsbrunn erhält neuen Kläranlagen-Anschluss

Am 22. April beginnen im Großrosselner Gemeindegebiet die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) zum Anschluss der Ortslage von Karlsbrunn an die Abwasserreinigung in der EVS-Kläranlage Dorf im Warndt. Der EVS investiert in die damit verbundenen Baumaßnahmen, die in einem Jahr abgeschlossen sein sollen, rund zwei Millionen Euro …mehr:

http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/voelklingen/Karlsbrunn-Dorf-im-Warndt-Klaeranlage-EVS-aufmacher;art2812,4723048

(nach oben)


Großkochberg: bekommt bis 2015 Kläranlage

Der Zweckverband plant im kommenden Monat eine Infoveranstaltung für die Einwohner.
Der Uhlstädter Ortsteil Großkochberg wird bis Ende 2015 ein Hauptsammlersystem und eine zentrale Kläranlage bekommen.
„Die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres“, heißt es beim ZWA Saalfeld/Rudolstadt auf OTZ-Anfrage. So sei der Ausbau der Kanalisation in der Ortslage bereits soweit in den vergangenen Jahren vorgenommen, so dass lediglich im Bereich der Ortsdurchfahrt auf einer Länge von zirka 75 Metern neue Kanalisation verlegt werden …mehr:

http://rudolstadt.otz.de/web/lokal/wirtschaft/detail/-/specific/Grosskochberg-bekommt-bis-2015-Klaeranlage-1813142575

(nach oben)


Berne: 701,28 Euro für Wasser und Abwasser

Berner Haushalte müssen seit Jahreswechsel erheblich tiefer ins Portemonnaie greifen, wenn sie ihre Wasser- und Abwasserrechnungen begleichen wollen. Ihr Versorgungsunternehmen hat seine Gebühren um 40 Prozent erhöht. Damit liegt die Gemeinde in der Wesermarsch am oberen Ende der Wasserversorger in der Region – in anderen Orten lebt es sich in Bezug auf diese Nebenkosten oftmals deutlich günstiger.

http://www.weser-kurier.de/region/zeitungen/die-norddeutsche44_artikel,-70128-Euro-fuer-Wasser-und-Abwasser-_arid,510979.html

(nach oben)


VEITSBRONN: „Pflicht vor der Kür“

Auf einem guten Weg wähnt Bürgermeister Peter Lerch die Gemeinde beim Blick auf den Haushalt 2013. Allerdings stehen in diesem Jahr kostenintensive Investitionen an, beispielsweise bei der Kläranlage und …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/pflicht-vor-der-kur-1.2771341?searched=true

(nach oben)


Unterleichtersbach: Spatenstich – Kläranlage für Unterleichtersbach

Die Gemeinde Oberleichtersbach baut eine neue Kläranlage im Mühlengrund. Kostenpunkt: 2,3 Millionen Euro. Nach dem Osterfest rollen die ersten Bagger an. Mehr:

https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Klaeranlage-Aspenmuehle-Oberleichtersbach-Haushalt-Millionen-Projekt-Spatenstich-Klaeranlage-fuer-Unterleichtersbach;art211,411679

(nach oben)


Stegaurach: Kläranlage arbeitet gut

Verbesserungen hinsichtlich der Energiekosten sind möglich, erfuhr der Gemeinderat. Eine Umrüstung der Klärschlamm-Behandlung auf „Faulung“ und der Einsatz einer Schlammpresse könnten dazu beitragen. Mehr:

http://www.infranken.de/regional/bamberg/Stegaurachs-Klaeranlage-arbeitet-gut;art212,406672

(nach oben)


Oberleichtersbach: Kläranlage und Kandidaten-Suche beschäftigen die Oberleichtersbacher

Die alljährliche Info-Veranstaltung für die Bevölkerung ist mancherorts ein echter Schnarch-Abend. Nicht so in Oberleichtersbach. Bürgermeister Walter Müller nutzte die Chance und richtete persönliche Worte …mehr:

http://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Buergerversammlung-Oberleichtersbach-Walter-Mueller-Friedhof-Klaeranlage-und-Kandidaten-Suche-beschaeftigen-die-Oberleichtersbacher;art211,401477

(nach oben)


Lüdenscheid: Nach Brand qualmt die Kanalisation

Nach einem Brand in Lüdenscheid steigt Rauch aus der Kanalisation auf, Menschen klagen über Atemnot. Die Ursache ist noch unklar, aber 150 Menschen wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.Mehr:

http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article115100893/Nach-Brand-qualmt-die-Kanalisation.html

(nach oben)


IPSHEIM: Sauberes Wasser kommt die Ipsheimer teuer zu stehen

Mit enormen finanziellen Belastungen müssen die Ipsheimer in den nächsten Jahren rechnen. Denn die Abwasseranlagen der Weinbaugemeinde bedürfen dringend der Verbesserung. Millionenbeträge werden notwendig. Dies eröffnete …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/sauberes-wasser-kommt-die-ipsheimer-teuer-zu-stehen-1.2772347?searched=true

(nach oben)


Berlin: Organklage gegen Wasserverträge beim Rückkauf der RWE-Anteile

Wie aus einer Pressemitteilung des Berliner Wassertischs hervorgeht, hat die Fraktion Die Piraten mit Unterstützung des Wassertischs den Verfassungsrechtler Prof. Dr. Christian Kirchberg beauftragt, eine Organklage gegen die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe einzuleiten. Mit dem Rückkauf der RWE-Anteile habe sich nach Ansicht des Juristen eine neue Klagefrist eröffnet, um die Teilprivatisierungsverträge mit der Gewinngarantie für die Wasserkonzerne anzufechten. Gegenstand der Klage ist die Verletzung des Budgetrechts des Berliner Abgeordnetenhauses, „da die skandalöse Gewinngarantie eine Sicherheitsübernahme ist, für die ein Gesetz nötig gewesen wäre“, so der Berliner Wassertisch in der Pressemitteilung. Die Frist zur Einreichung der Klage soll am 25.4.2013 enden.

Quelle:
Berliner Wassertisch, PM vom 16.04.2013 (extern)
http://berliner-wassertisch.info/piraten-setzen-forderung-des-volksentscheids-um-pressemitteilung-vom-16-04-2013/

(nach oben)


Berlin: Mit Flockung und Entkeimung – Berliner Gewässer sollen sauberer werden

In weniger als 20 Jahren sollen die Berliner Gewässer noch sauberer werden
Das Jahr 2027 ist für die Natur in Berlin ein wichtiges Jahr. Gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sollen bis dahin die Oberflä-chengewässer durch geeignete Maßnahmen in einen guten ökologischen und chemischen Zustand gebracht werden. An diesem Ziel arbeiten die Stadt Berlin und die Berliner Wasserbetriebe mit verschiedenen Partnern wie Veolia Water zusammen, unter anderem ist auch die TU Berlin beteiligt.

Koordiniert werden die Maßnahmen vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Die Ergebnisse von einem der Demonstrationsvorhaben, OXERAM, wurden nun in einem Abschlussworkshop vorgestellt. In dem Vorhaben konnten einige vielversprechende Verfahren zur Senkung von Nährstoff-Anteilen, insbesondere Phosphor, bei der Rückleitung von geklärtem Wasser in Spree und Havel getestet werden. Das Projekt wird im Berliner Umweltentlastungsprogramm (UEP-II) gefördert sowie von den Berliner Wasserbetrieben und von Veolia finanziell unterstützt. So wurden Versuche zur Mikrosiebung und zur Membranfiltration am Klärwerk Ruhleben durchgeführt, um die Ablaufkonzentration für Phosphor auf 50 bis 120 Mikrogramm pro Liter zu senken. Die Phosphorabsenkung ist langfristig notwendig, um die EU-Wasserrahmenrichtline in Berlin umzusetzen. „Dieses Ziel lässt sich, neben umfassenden Maßnahmen zur Reduzierung der Einträge aus der Landwirtschaft und aus Regenwassereinleitungen, nur durch den weiteren Ausbau der Berliner Klärwerke erreichen“, so Projektleiter Dr. Ulf Miehe vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin. Das Projekt OXERAM II zur Abwasseraufbereitung mit zusätzlicher Phosphorentfernung und Desinfektion, das Anfang 2013 zum Abschluss kam, zielte insbesondere darauf, möglichst energieeffiziente und kostengünstige Verfahren der Aufbereitung zu entwickeln.

Die detaillierte Untersuchung der Vorbehandlung mit Ozon und der Flockung für die anschließende Niederdruckmembranfiltration wurde dabei parallel zu den Pilotversuchen am TU-Institut für Technischen Umweltschutz am Fachgebiet Wasserreinhaltung bei Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel durchgeführt. Ziel der Untersuchungen war die Aufklärung der chemischen Mechanismen der Vorbehandlung, welche die Membranfiltration einerseits deutlich verbessern, andererseits aber auch Beeinträchtigungen verursachen kann.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Dr. Bodo Weigert, Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH, Cicerostraße 24, 10709 Berlin, Tel.: 030/53653-841, E-Mail: presse@kompetenz-wasser.de, www.kompetenz-wasser.de

(nach oben)


Bad Kissingen: Feuchttücher sorgen für Verstopfung

Die zunehmende Zahl von Feuchttüchern im Abwasser überfordert die Feststoff-Waschanlage. Statt teurer Reparaturkosten sieht der Haushalts- Entwurf eine Neubeschaffung vor. Mehr:

https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Feuchttuecher-Klaeranlage-Verstopung-Verbraucherverhalten-Reparatur-Feuchttuecher-sorgen-fuer-Verstopfung;art211,407323

(nach oben)


Wien: will in Zukunft energieautarke Abwasserreinigung

Die Reinigungsleistung der ebswien hauptkläranlage lag bei mehr als 98 Prozent – Energieverbrauch von 57 Gigawattstunden

Mehr als 191 Milliarden Liter Abwasser gelangten im Jahr 2012 über das Kanalnetz in die ebswien hauptkläranlage in Simmering, pro Sekunde also mehr als 6.000 Liter. Die mittlere Reinigungsleistung der Hauptkläranlage lag bei mehr als 98 Prozent…mehr:

http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1077056

(nach oben)


Sophia-Antipolis: Ozonung geht in Betrieb

In Frankreich wird im Frühling die Kläranlage in Sophia-Antipolis mit einer Ozonung in Betrieb genommen. Bei Planung und Bau war auch Schweizer Know-How gefragt.

Quelle: http://www.micropoll.ch/

(nach oben)


Reichenbacher Land: Tausende Vogtländer müssen zahlen

Bau der EU-gerechten Kleinkläranlagen kostet rund 77 Millionen Euro
Tausende Hauseigentümer, deren Grundstücke nicht an öffentliche Kläranlagen angeschlossen sind, werden in den nächsten Jahren zur Kasse gebeten. Sie müssen jeweils 5000 bis 6000 Euro für biologische Kleinkläranlagen investieren. Sie dürfen zugleich mit rund 1500 Euro Zuschuss rechnen, der die Kosten abmildern soll. Geschäftsführer Jens Nowak vom Abwasserzweckverband (AZV) Reichenbacher Land rechnet zum Stichtag 1. Januar 2015…mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/VOGTLAND/REICHENBACH/Tausende-Vogtlaender-muessen-zahlen-artikel1251223.php

(nach oben)


Murten: ARA erhält eine Auszeichnung

Der Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und EnergieSchweiz haben der Kläranlage ARA Region Murten die «M6daille d’eau» verliehen. Die ARA Murten erfülle nicht nur die Reinigungsanforderungen, sondern gehöre unter den 800 Kläranlagen der Schweiz zu den energetisch besten, melden die Preisverleiher. Der Chef-Klärwärter,…mehr:

http://www.vsa.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuelles/Medien/20130314_FreiburgerNachrichten.pdf

(nach oben)


Kaltenlengsfeld: Kaltenlengsfeld stimmt für Verbands-Beitritt

Der Kaltenlengsfelder Gemeinderat stimmte für die Auflösung des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Hohe Rhön“ und einen Wechsel zum Verband in Bad Salzungen.
Den Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung „Hohe Rhön“ (ZWA) mit Sitz in Kaltensundheim plagen große Finanzsorgen. „Es ist kein Geheimnis, dass der Verband seit 2007 Finanzhilfe bekommt …mehr:

http://www.insuedthueringen.de/lokal/bad_salzungen/fwstzslzlokal/Abwasser-Kaltenlengsfeld-stimmt-fuer-Verbands-Beitritt;art83434,2386705

(nach oben)


Haigerloch: „Ja“ zum Anschluss der Kläranlage Gruol

Der Gemeinderat hat Bauarbeiten von über einer Million Euro für den Anschluss der Kläranlage Gruol an die Haigerlocher Anlage in Auftrag gegeben.
Bereits 2007 wurde das mit dem Wasseramt des Landratsamts Zollernalbkreis abgestimmte Gesamtkonzept des Anschlusses der Kläranlage Gruol an die Sammelkläranlage Haigerloch beraten. Der engültige Baubeschluss erfolgte im Dezember letzten Jahres mit der Billigung der Planung der Abwasserdruckleitung von Gruol über Hospach bis zum Abwassersammler Hebenau sowie dem Bau eines Pumpwerks auf der Kläranlage Gruol…mehr:

http://www.swp.de/hechingen/lokales/haigerloch/Ja-zum-Anschluss-der-Klaeranlage-Gruol;art5608,1900570

(nach oben)


FÜRTH: Abwassergebühr kann stabil bleiben

– Millionenbeträge investiert die Stadt seit Jahren in den Ausbau ihrer Kanalisation und Kläranlage. Gleichwohl müssen die Abwassergebühren bis Ende 2016 nicht erhöht werden. Das letzte Wort hat heute hat heute der Fürther Stadtrat.

18 Millionen Euro werden derzeit in der Kläranlage an der Erlanger Straße in den Sand gesetzt. So viel verschlingt der Bau von drei Nachklärbecken, jedes 53 Meter im Durchmesser. Gleichzeitig entstehen weitere Stauraumkanäle fürs Regenwasser und Pumpstationen. „Die Gebühren sind so kalkuliert, dass wir jährlich zehn bis zwölf Millionen Euro in den Ausbau und Unterhalt investieren können“, erklärt der Technische…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/abwassergebuhr-kann-stabil-bleiben-1.2765610?searched=true

(nach oben)


WVER: TSM-Zertifizierung für Wasserverband Eifel-Rur

Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER), Düren, hat von der DWA für die Unternehmensbereiche Talsperren und Gewässer die Zertifizierung des Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) erhalten. Für die Zertifizierung hatte sich der WVER zunächst einer Selbstüberprüfung anhand von übergeordneten Regelwerken und gesetzlichen, rechtlichen und technischen Anforderungen unterzogen. Untersucht wurden unter anderem interne Abläufe und Strukturen. Dazu gehören die alltäglichen Betriebsabläufe wie auch Abläufe bei Planungs- und Bauvorgängen, Meldeketten bei Störfällen oder Alarmpläne. Ebenso wurden Vorhandensein und die Zugänglichkeit von Organisationsstrukturen etwa in Organigrammen geprüft. Darüber hinaus sind eine entsprechende Qualifikation und die Weiterbildung des Personals sowie eine geeignete Ausstattung Themen des Sicherheitsmanagements. Der Selbstüberprüfung folgte dann eine externe Zertifizierung durch drei Experten der DWA, die sich über insgesamt drei Tage erstreckte und sowohl internes Regelwerk und Dokumentationen als auch die Umsetzung in der Praxis im Blick hatte. Die erteilten Zertifikate gelten bis Ende 2017. Nach den Unternehmensbereichen Gewässer und Talsperren will der WVER nun auch die Abwassertechnik der Überprüfung durch das TSM unterziehen.

Quelle: Korrespondenz Abwasser Heft 4-2013

(nach oben)


Wagenfeld: Anlage im Kreis Diepholz im Verdacht

Schadstoffe im Klärschlamm?
Verden/Wagenfeld. Die Staatsanwaltschaft Verden prüft, ob Klärschlamm aus der Kläranlage Wagenfeld (Kreis Diepholz) mit Schadstoffen belastet ist. Zu Einzelheiten wollte sich Staatsanwalt Lutz Gaebel noch nicht äußern. Mehr:

http://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-Schadstoffe-im-Klaerschlamm-_arid,527582.html

(nach oben)


Ruhrverband: Paukenschlag im Prozess um PFT-Skandal im Sauerland

Brilon/Paderborn. Vor rund sieben Jahren ereignete sich der wohl größte Umweltskandal NRWs. Wer die giftige Industriechemikalie PFT in Ruhr und Möhne entsorgt hat, konnte bisher nicht geklärt werden. Nun beschuldigt ein ehemaliger Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium die Behörden, Daten manipuliert zu haben.
Das Wasser im Sauerland ist wieder sauber, doch geklärt ist die ganze Angelegenheit noch lange nicht. Seit einem Jahr versucht das Paderborner Landgericht zu ermitteln, wer für einen der mutmaßlich größten Umweltskandale in der Geschichte Nordrhein-Westfalens verantwortlich ist – die Einleitung der giftigen Industriechemikalie PFT in Ruhr und Möhne und damit auch ins Trinkwasser. 2006 flog der Fall auf, sieben Jahre später ist ein Ende der juristischen Aufarbeitung nicht in Sicht.
Gut 50 Verhandlungstage, Zeugen, die sich nicht mehr erinnern können, eine schwierige Rechtslage: Bislang plätscherte das Verfahren vor sich hin. Doch vergangene Woche sorgte Harald Friedrich, ehemaliger Abteilungsleiter für Abfall-, Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landesumweltministerium, für einen Paukenschlag.
Im Zeugenstand erhob er schwere Vorwürfe gegen die Bezirksregierung in Arnsberg sowie den Kreis Soest und den HSK. Die Behörden seien „mehr als salopp“ mit der Biomüll-Verordnung umgegangen, die Bezirksregierung habe sogar falsche Messdaten vorgelegt, behauptete Friedrich und entlastete damit die Angeklagten: fünf Männer, denen vorgeworfen wird, illegal aus den Niederlanden und Belgien importierten Klärschlamm mit Dünger vermischt und an Landwirte verkauft zu haben.
Schlämme aus Ruhrverbands-Kläranlagen verusachten Verunreinigung
Nicht dieser Dünger habe die hohen PFT-Werte im Wasser verursacht, sondern Schlämme aus Kläranlagen des Ruhrverbandes…mehr:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/paukenschlag-im-prozess-um-pft-skandal-im-sauerland-id7534055.html

(nach oben)


OBERNZENN: Kläranlage wird das nächste Millionenprojekt

Wasserleitungs- und Kanalbau in Egenhausen bleibt wahrscheinlich unter 1,5 Millionen Euro
– Zwar ging es bei den Themen Wasser und Neubau einer Kläranlage um sehr viel Geld, das letztlich die Obernzenner zu berappen haben, trotzdem stieß die Bürgerversammlung in dem Zenntalort auf recht wenig Interesse bei den Einwohnern. Gerade einmal ein Dutzend Zuhörer waren in die Gaststube der Zenngrundhalle gekommen, um mit …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/klaranlage-wird-das-nachste-millionenprojekt-1.2758840?searched=true-

(nach oben)


Morgental: Kläranlagen werden Kraftwerke

Weniger Energieverbrauch mehr Stromerzeugung: Das ist der Leitsatz der Abwasserverbände Altenrhein und Morgental. Für ihre Leistungen wurden sie mit der MMaille d’eau ausgezeichnet. Die Betreiber sind stolz. Die Kläranlage Altenrhein: Früher Abwasserentsorgung, morgen Kraftwerk. Das ist das Ziel der Betreiber. REGION. Alle fünf Jahre werden vom Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) und Energie Schweiz die besten und ökologischsten Kläranlagen der Schweiz mit der Wdaille d’eau ausgezeichnet. Dieses Mal sind wiederholt zwei Verbände aus der Region dabei: Der Abwasserverband Altenrhein (AVA) und der Abwasserverband Morgental in Steinach (AVM). Die Kläranlagen unternähmen grosse Anstrengungen, um die Energieeffizienz zu erhöhen, heisst es in einer Mitteilung. Für die Betreiber der Anlagen ist die Wdaille d’eau eine Wertschätzung für die Anstrengungen der vergangenen Jahre. Wandel zum Energiepark «Zurzeit beschäftigt uns vor allem das ganze Thema der entstehenden Energiezentrale. Der AVM soll sich zum Energiepark wandeln», sagt Geschäftsführer des Abwasserverbands Morgental (AVM), Roland Boller. Der Neubau sei schon weit fortgeschritten und soll bis im Jahr 2015 abgeschlossen sein. Mit der Zentrale sollen sechs Energieprojekte realisiert werden. Die umliegenden…mehr unter:

http://www.vsa.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuelles/Medien/20130307_DerRheintaler.pdf

(nach oben)


IPSHEIM: Sauberes Wasser kommt die Ipsheimer teuer zu stehen

Die Kapazität der Kläranlage muss mindestens verdoppelt werden – 22.03.2013 09:18 Uhr
– Mit enormen finanziellen Belastungen müssen die Ipsheimer in den nächsten Jahren rechnen. Denn die Abwasseranlagen der Weinbaugemeinde bedürfen dringend der Verbesserung. Millionenbeträge werden notwendig. Dies eröffnete…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/sauberes-wasser-kommt-die-ipsheimer-teuer-zu-stehen-1.2772347?searched=true

(nach oben)


Gäu: «Energie-Oscar» für ARA

Die besten 24 unter den rund 800 Energieministerin Doris Leuthard Schweizer Kläranlagen wurden mit der unterstrich die Leistungen der Abwas- «Wdaille d’eau» gezeichnet. Darunter serbranche im Energiebereich und ersind auch zwei Kläranlagen aus dem munterte alle Kläranlagen zu weiteren Kanton Solothurn, die ARA der Region Taten. Der Kanton Solothurn wird die Grenchen und der Zweckverband ARA Anlagen dabei unterstützen Anfang Gäu in Gunzgen. Kläranlagenbetreiber, Jahr startete er ein Programm, um die die mindestens bei fünf von sieben Energiepotenziale auf den Kläranlagen energetischen Beurteilungskriterien zu ermitteln und die Betreiber darüber den Richtwert erfüllen, gewinnen die zu informieren. Auszeichnung. Alle fünf Jahre wird die- Kläranlagen gehören zu den grössse verliehen eine Auszeichnung des ten kommunalen Stromverbrauchern. Verbandes Schweizer Abwasser- und Auf der andern Seite leisten sie in vie- Gewässerschutzfachleute (VSA) und len Gemeinden den grössten Beitrag an von EnergieSchweiz. Vor Kurzem fand die erneuerbare Stromerzeugung, abdie Vergabe nach 2003 und 2008 zum gesehen von Standorten mit Wasserdritten Mal statt. Heinz Luginbühl (ARA kraftwerken. Beim Reinigungsprozess Grenchen) und Martin Bleuer (ARA)

http://www.vsa.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuelles/Medien/20130308_OltnerTagblatt.pdf

www.argus.ch 

(nach oben)


ARA Ergolz: Abwasserreinigung mit der Kraft der Sonne

Die Anlage soll an einem Mustertag nicht weniger als 160 Prozent Eigendeckungsgrad aufweisen
Regierungspräsidentin Sabine Pegoraro drehte den Hebel um und sofort floss so viel Strom,
dass die ARA zu 85 Prozent selbstversorgend war. Die Energieeffizienz ist so beachtlich, dass die
Kläranlage vom Bundesrat die «Wdaille d’eau» verliehen bekam.

Mehr unter:
http://www.vsa.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuelles/Medien/20130319_Volksstimme.pdf

(nach oben)


Unterleichtersbach: Spatenstich – Kläranlage für Unterleichtersbach

Die Gemeinde Oberleichtersbach baut eine neue Kläranlage im Mühlengrund. Kostenpunkt: 2,3 Millionen Euro. Nach dem Osterfest rollen die ersten Bagger an…mehr:

https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Klaeranlage-Aspenmuehle-Oberleichtersbach-Haushalt-Millionen-Projekt-Spatenstich-Klaeranlage-fuer-Unterleichtersbach;art211,411679

(nach oben)


Gettorf: Neue Technik soll Kosten sparen

„Wir wollen neue Wege gehen“, erklärte Bürgermeister Jürgen Baasch und blickte dabei auf die Vollmantelschneckenzentrifuge der Firma Hiller, die in diesen Tagen zum Test auf der Kläranlage steht. Eine jährliche Ersparnis von 35 000 Euro erhofft sich die Gemeinde von dieser Innovation. „Die Gesamtinvestition von 350 000 Euro würde sich demnach in zehn Jahren amortisieren“…mehr:

http://www.shz.de/nachrichten/lokales/eckernfoerder-zeitung/artikeldetails/artikel/neue-technik-soll-kosten-sparen.html

(nach oben)


Felsberg: Kläranlage – Sanierung bei laufendem Betrieb

Vom 17. bis 25.06.2009 wurde die Kläranlage der Stadt Felsberg mit fast 500 qm Fläche durch unser Fachpersonal mit SIVV-Bescheinigung saniert. Es erfolgte eine umfassende Betonsanierung der Ablaufrinne, komplette Herstellung und Einbau einer Räumerfahrbahnheizung, einer Zackenschwelle sowie der Tauchwand. Das Besondere daran: Alle Baumaßnahmen erfolgten bei laufendem Betrieb der Anlage, ohne Beckenentleerung. Durch koordinierten Einsatz unserer mit Pumpen ausgestatteten Spezialfahrzeuge gab es keinerlei Ausfallzeiten.

http://www.krumme-gmbh.de/de/neues.html

(nach oben)


Bocholt: Klärwerk wird saniert

Bocholt – Das Bocholter Klärwerk ist in die Jahre gekommen. Jetzt wird es für rund 3,5 Millionen Euro saniert.

Bei einem Rundgang mit dem Betriebsausschuss stellte der zuständige Entsorgungs- und Servicebetrieb (ESB) drei große Baumaßnahmen vor, die zum Teil schon abgeschlossen sind. Das Ziel: Die Kläranlage für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen.
Die eine Maßnahme betrifft die beiden Faultürme. Sie sind bereits seit 30 Jahren…mehr:

http://www.bbv-net.de/lokales/bocholt_artikel,-Bocholter-Klaerwerk-wird-saniert-_arid,188579.html

(nach oben)


Augustdorf: PersonenNotsignalAnlage Kläranlage Augustdorf

Erfolgreiche Einführung eines nach BGR 139 / DIN VDE0825-11 zertifizierten PNA System auf der Kläranlage Augustdorf.

Mehr Sicherheit für die Mitarbeiter der GWA (Gemeindewerke Augustdorf).

Für die Mitarbeiter in den Bereichen der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wurde Anfang März auf der Kläranlage ein gemeinsames PNA System in Betrieb genommen.

Die Auslegung des PNA Systems erfolgte an die speziellen Anforderungen kleiner und mittelgroßer Kläranlagen mit einem Bereitschaftdienst. Die Besonderheiten der Systemlösung liegt u.a. in der Berücksichtigung, dass die Kläranlage über keine über 24 Stunden besetzte Leitwarte verfügt, keine 24 Stunden personalbesetzte Pforte besitzt, aber eine 24 stündige Bereitschaft unterhält.

Als Fachplaner für die Elektrotechnik haben wir ein PNA System, abgestimmt auf die lokale Situation der GWA, komplett geplant und deren fachgerechte Erstellung überwacht.Mehr:

http://www.bl-automation.de/bl_automation/aktuelles/meldungen/PNA_System_KA_Augustdorf.php?navanchor=5410000

(nach oben)


Blomberg: Neue Klärschlammvererdungsanlage der Abwasserwerke

Am 7. September wurde der Baubeginn für die erste Klärschlammvererdungsanlage der Abwasserwerke Blomberg offiziell begangen. Bürgermeister Klaus Geise griff gemeinsam mit der Ingenieurin Tomma Freesemann von EKO-PLANT, dem Ausschussvorsitzenden Helmut Schröder und dem Betriebsleiter der Abwasserwerke Karl-Heinz Bartonitschek symbolisch zum Spaten.
Damit haben sich in Blomberg die politischen Fraktionen mit dem Bürgermeister und dem Betriebsleiter bei den anstehenden notwendigen Sanierungsmaßnahmen auf der Kläranlage für eine langfristig wirtschaftliche Lösung entschieden. Und sie nehmen damit auch eine Art Vorreiterrolle für den Landkreis Lippe ein, da diese Vererdungsanlage die erste im gesamten Kreis ist.
Auf der Kläranlage Blomberg fallen jährlich rund 19.500 Kubikmeter aerober Klärschlamm an, der in vier Schilfbeeten mit einer Fläche von jeweils 3.260 m² in humusartige Klärschlammerde „verarbeitet“ wird. Eine Klärschlammvererdungsanlage ist durch die massive Erdbauweise ein höchst langlebiges Bauwerk. Sie benötigt nur 10% der bei technischer Entwässerung anfallenden Energie und keine chemischen Hilfsmittel. Das Schilf als Kernprozessfaktor benötigt für seine effiziente Arbeit Sonnenlicht und C02. Neben der reinen Entwässerung durch Drainage und Verdunstung finden gleichzeitig biologische Umsetzungsprozesse im Klärschlamm statt, die zu einer weiteren Volumenreduzierung führen.
Getreu ihrem Motto „kleine Stadt, die alles hat“, hat Blomberg nun auch ein zukunftssicheres Verfahren zur Entwässerung und Verwertung des Klärschlamms. Die Inbetriebnahme der Anlage – also die Beschickung der Beete mit Schlamm – wird im Frühjahr 2013 stattfinden.

http://www.eko-plant.de/allgemein-presse/116-presse-klaerschlammvererdung/320-neue-klaerschlammvererdungsanlage-der-abwasserwerke-blomberg.html

(nach oben)


AZV Elz-Neckar: Heute erfolgte der Spatenstich zum Neubau der Faulung

Im Zuge der Umstellung der Verbandskläranlage von simultaner, aerober Schlammstabilisierung auf einen Betrieb mit Faulung wird der Faulbehälter (V = 2.500 m³) mit Peripherieeinrichtungen (Gasehälter mit 800 m³ und ein BHKW mit 120 kWel) bis Mitte 2014 neu erstellt. Der zylindrische Behälter mit flacher Sohle erhält eine Gaseinpressung zur Homogenisierung des Reaktorinhaltes.
Alle maßglichen Ingenieurleistungen werden durch die Weber-Ingenieure GmbH erbracht.

http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=95

(nach oben)


Essen: Kanal-Kartell in Essen hat „auf die Gebühr eher geringe Auswirkungen“

Die Stadtwerke Essen sind in den vergangenen Jahren systematisch übers Ohr gehauen worden – und mit ihm die Kunden, also die Essener Bürger. Ob sie von ihrem zu viel gezahlten Geld kurzfristig etwas wiedersehen? Diese Frage beantwortet Stadtkämmerer Lars Martin Klieve.
Seit der Razzia bei den Stadtwerken und diversen Kanalbau-Unternehmen scheint klar: Das städtische Tochterunternehmen ist in den vergangenen Jahren systematisch übers Ohr…mehr:

http://www.derwesten.de/staedte/essen/kanal-kartell-in-essen-hat-auf-die-gebuehr-eher-geringe-auswirkungen-id7564183.html

(nach oben)


Eversburg: kleine Kunststoffkugeln können Keime künftig „knacken“

DBU fördert Untersuchungen zur biologischen Abwasserbehandlung in Osnabrück mit 126.000 Euro

Osnabrück. Sauberes Wasser ist wertvoll. Moderne Kläranlagen befreien Abwässer biologisch und mit speziellen Membranen von Bakterien und Viren. Damit diese feinen Filter nicht verstopfen, müssen sie regelmäßig chemisch gereinigt werden. Der Hochschule Osnabrück und der Wiesbadener Firma Microdyn-Nadir ist es mithilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gelungen, ein umweltfreundliches Reinigungsverfahren an der Kläranlage Eversburg der Stadtwerke Osnabrück zu entwickeln. „In einem Testlauf der ersten Projektphase haben wir Verbesserungspotenziale erkannt und die Anlage umgebaut. Um die Verbesserungen marktreif zu machen, müssen sie nun erneut in der Praxis geprüft werden“, sagte Dr. Ulrich Meyer-Blumenroth, Geschäftsführer von Microdyn-Nadir. Für die neuen Untersuchungen übergab DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde heute Prof. Frank Peter Helmus und Prof. Sandra Rosenberger von der Hochschule Osnabrück sowie Meyer-Blumenroth das Förderschreiben über 126.000 Euro.
Kunststoffkugeln befreien Membranen von Schmutz
„Die nebeneinander angeordneten Membranen übernehmen im gesamten Prozess der Abwasserbehandlung eine wichtige Aufgabe. Damit die Filter nicht verschmutzen, haben wir in unserer Versuchsanlage auf dem Gelände der Kläranlage Eversburg der Stadtwerke Osnabrück eine Technik entwickelt, die mit weniger Chemikalien funktioniert: Wir setzen kleine Kunststoffkugeln ein, die unter Luftzufuhr gegen die Membranen gewirbelt werden und sie so von Schmutz befreien“, sagte Helmus. In ersten Untersuchungen sei nachgewiesen worden, dass das neue Verfahren zu einer wirkungsvollen Reinigung der Filter führe. Es seien aber auch einige Verbesserungspotenziale ausgemacht worden.
Wirksames Betriebskonzept für kommerziellen Einsatz
Die Anlage sei daraufhin entsprechend umgebaut und optimiert worden, sagte Meyer-Blumenroth. Um den ständigen Anforderungen gerecht zu werden, seien neue Membranen entwickelt worden. Bevor die Verbesserungen aber in den Markt eingeführt werden können, sollen sie noch einmal in der Kläranlage Eversburg getestet werden. Untersucht werde nun unter anderem die Lebensdauer der Membranen, um einen langfristigen Einsatz gewährleisten zu können. Parallel zu den Untersuchungen solle ein wirksames Betriebskonzept für den kommerziellen Einsatz erstellt werden. Brickwedde: „Das Optimieren und Testen dieses vielversprechenden, umweltfreundlichen Reinigungsverfahrens ist ein wichtiger Schritt, um es bei der Abwasserbehandlung noch erfolgreicher ganzjährig anwenden zu können.“

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 27171/02): Prof. Dr.-Ing. Frank Peter Helmus, Hochschule Osnabrück, Telefon: 0541/9693936, Telefax: 0541/96912957.
http://www.dbu.de/123artikel34121_335.html

(nach oben)


EVS: Film „Fachkraft für Abwassertechnik“

Um engagierte Jugendliche für eine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik zu motivieren und gleichzeitig etwas für das Image des Berufs zu tun, hat der Entsorgungsverband Saar (EVS) den Film „Fachkraft für Abwassertechnik – ein spannender Beruf“ produziert. Eine Suche auf Youtube zeigt, dass noch weitere Abwasserentsorger ähnliche Filme anbieten.
Download des Films des EVS: www.gfa-news.de Webcode: 20130130_002

(nach oben)


Hürt: Jeder fünfte Hürther Kanal ist kaputt

Bis 2017 investiert die Stadt jährlich fünf Millionen Euro in die Reparatur der unterirdischen Leitungen. Spätestens alle 15 Jahre muss die Stadt ihre Kanäle untersuchen. In Hürth gibt es noch Rohre aus den 20er und 30er Jahren. Von Birgit Lehmann
Druckenper Mail
Hürth.
Verkehrsabsperrungen, aufgerissener Asphalt und tiefe Löcher, in die neue Abwässerkanäle verlegt werden, gehören …mehr:

http://www.ksta.de/huerth/bauarbeiten-jeder-fuenfte-huerther-kanal-ist-kaputt,15189186,20207038.html

(nach oben)


Neustadt: Bauarbeiten an Entwässerungsanlage an ehemaligem Sparkassengebäude in Neustadt zu Recht eingestellt

Der „Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt an der Weinstraße (ESN)“ hat zu Recht die Bauarbeiten an der Entwässerungsanlage des ehemaligen Sparkassengebäudes am Strohmarkt eingestellt. Dies hat das Verwaltungsgericht Neustadt am 28. Februar 2013 in einem vorläufigen Rechtsschutzverfahren entschieden.
Eine Bauträger-GmbH sowie ein Privatmann, die das einstige Sparkassengebäude am Strohmarkt in Neustadt erworben haben, beabsichtigen, darin im Erdgeschoss ein Lebensmittelgeschäft sowie im Obergeschoss insgesamt sechs Wohnungen einzurichten. Mit den Bauarbeiten wurde im Laufe des Jahres 2012 begonnen. Dabei wurden u.a. in dem Gebäude Entwässerungsleitungen verlegt. Am 9. Januar 2013 stellte der ESN den Bau und die Herrichtung der Grundstücksentwässerungsanlage und aller Baulichkeiten, die dieser Wasser zuführen könnten, auf dem Grundstück ein und verlangte die Einholung einer Entwässerungsgenehmigung.
Die Antragsteller legten dagegen Widerspruch ein und suchten beim Verwaltungsgericht Neustadt um Eilrechtsschutz nach. Während des Verfahrens stellte die Stadt Neustadt auch die „genehmigungspflichtigen Bauarbeiten“ im Obergeschoss des Anwesens wegen fehlender Baugenehmigung ein.
Die 4. Kammer des Gerichts lehnte den Eilantrag der Antragsteller gegen die Bescheide vom 9. Januar 2013 überwiegend ab und führte zur Begründung aus, bei der Umwandlung des bisherigen Sparkassengebäudes in einen Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss sowie sechs Wohneinheiten im Obergeschoss des Gebäudes handele es sich um eine genehmigungspflichtige Nutzungsänderung. Infolgedessen habe vor Erteilung der erforderlichen Nutzungsänderungsgenehmigung mit den Bauarbeiten an dem gesamten Bauwerk nicht begonnen werden dürfen und zwar unabhängig davon, ob einzelne Baumaßnahmen grundsätzlich genehmigungsfrei seien. Denn ein Gesamtbauvorhaben sei insgesamt genehmigungspflichtig, wenn an ihm genehmigungspflichtige und genehmigungsfreie Bauarbeiten durchgeführt würden. Damit seien hier auch die Entwässerungseinrichtungen in dem Gebäude und auf dem Grundstück genehmigungspflichtig. Die Stadt Neustadt sei auch befugt gewesen, durch den ESN die Bauarbeiten an den Entwässerungseinrichtungen auf dem Grundstück einzustellen. Denn die Antragsteller benötigten nach der Satzung der Stadt über die Entwässerung und den Anschluss an die öffentlichen Abwasseranlagen eine Entwässerungsgenehmigung, die sie bisher nicht eingeholt hätten.
Gegen die Entscheidung steht den Beteiligten die Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz zu.
Verwaltungsgericht Neustadt, Beschluss vom 28. Februar 2013 – 4 L 44/13.NW –

Quelle:
http://www.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/613/broker.jsp?uMen=613ee690-b59c-11d4-a73a-0050045687ab&uCon=16f70c88-72e3-4d31-f1e7-76f577fe9e30&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042

(nach oben)


Ruhrverband: Paukenschlag im Prozess um PFT-Skandal im Sauerland

Brilon/Paderborn. Vor rund sieben Jahren ereignete sich der wohl größte Umweltskandal NRWs. Wer die giftige Industriechemikalie PFT in Ruhr und Möhne entsorgt hat, konnte bisher nicht geklärt werden. Nun beschuldigt ein ehemaliger Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium die Behörden, Daten manipuliert zu haben.
Das Wasser im Sauerland ist wieder sauber, doch geklärt ist die ganze Angelegenheit noch lange nicht. Seit einem Jahr versucht das Paderborner Landgericht zu ermitteln, wer für einen der mutmaßlich größten Umweltskandale in der Geschichte Nordrhein-Westfalens verantwortlich ist – die Einleitung der giftigen Industriechemikalie PFT in Ruhr und Möhne und damit auch ins Trinkwasser. 2006 flog der Fall auf, sieben Jahre später ist ein Ende der juristischen Aufarbeitung nicht in Sicht.
Gut 50 Verhandlungstage, Zeugen, die sich nicht mehr erinnern können, eine schwierige Rechtslage: Bislang plätscherte das Verfahren vor sich hin. Doch vergangene Woche sorgte Harald Friedrich, ehemaliger Abteilungsleiter für Abfall-, Wasserwirtschaft und Bodenschutz im Landesumweltministerium, für einen Paukenschlag.
Im Zeugenstand erhob er schwere Vorwürfe gegen die Bezirksregierung in Arnsberg sowie den Kreis Soest und den HSK. Die Behörden seien „mehr als salopp“ mit der Biomüll-Verordnung umgegangen, die Bezirksregierung habe sogar falsche Messdaten vorgelegt, behauptete Friedrich und entlastete damit die Angeklagten: fünf Männer, denen vorgeworfen wird, illegal aus den Niederlanden und Belgien importierten Klärschlamm mit Dünger vermischt und an Landwirte verkauft zu haben.
Schlämme aus Ruhrverbands-Kläranlagen verusachten Verunreinigung
Nicht dieser Dünger habe die hohen PFT-Werte im Wasser verursacht, sondern Schlämme aus Kläranlagen des Ruhrverbandes…mehr:

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/paukenschlag-im-prozess-um-pft-skandal-im-sauerland-id7534055.html

(nach oben)


Wipper-Schlenze: Drei Millionen für Hettstedter Verband

Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Hermann Onko Aeikens übergibt Fördermittelbescheide an den Abwasserzweckverband Wipper-Schlenze. Das Land unterstützt damit den Ausbau der Schmutzwasserkanalisation.
Drei Fördermittelbescheide in Höhe von insgesamt rund 3,2 Millionen Euro hat Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) am Freitag in Hettstedt an den Abwasserzweckverband Wipper-Schlenze übergeben. Mit dem Geld unterstützt das Land den Ausbau der Schmutzwasserkanalisation…mehr:

http://www.mz-web.de/hettstedt/abwasser-drei-millionen-fuer-hettstedter-verband,20640988,21982792.html

(nach oben)


Thulba-Saale: Grossprojekt

Eine halbe Million Euro fließt in die Kläranlage Hammelburg
Mehr:
https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Eine-halbe-Million-Euro-fliesst-in-die-Klaeranlage-Hammelburg;art211,382310

(nach oben)


Neumarkt-Sankt Veit: Verbesserung der Abwasserentsorgung wird mit 1,4 Millionen Euro gefördert

Der Freistaat unterstützt zur weiteren Verbesserung der Gewässerqualität die flächendeckende Errichtung von Abwasseranlagen. Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von bis zu 1,4 Millionen Euro an die Stadt Neumarkt-Sankt Veit. Huber: „Moderne Kläranlagen reinigen nach höchsten Umweltstandards und tragen damit wesentlich zur hohen Gewässerqualität in Bayern bei. Die Wasserqualität der bayerischen Flüsse und Seen hat sich dank des flächendeckenden Ausbaus der Kanalisation und des Baus leistungsfähiger Kläranlagen spürbar verbessert. Der Freistaat unterstützt daher seit Jahrzehnten die Städte und Gemeinden bei der Errichtung von Abwasseranlagen.“ Bayern liege bei der Förderung von Abwasserprojekten bundesweit an der Spitze. Auch deshalb seien die Abwassergebühren in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern mit am niedrigsten. In Neumarkt-Sankt Veit werden aktuell sechs Ortsteile erstmalig an die öffentliche Abwasseranlage angeschlossen. Dazu werden über 6.000 Meter Transportleitungen, 3.300 Meter Ortskanäle und 5 Pumpstationen errichtet. Knapp 330 Bewohner profitieren von dieser Maßnahme. Der Freistaat fördert den Bau mit dem höchstmöglichen Fördersatz von 70 Prozent der Kosten. Bereits bisher hat die Stadt rund 2 Millionen Euro Zuschüsse für ihre Abwasseranlage erhalten. Daneben wurden im Stadtgebiet für die Nachrüstung von Kleinkläranlagen bisher Fördermittel von 310.000 Euro ausbezahlt.
Derzeit sind 12 Millionen oder über 96 Prozent der Einwohner Bayerns an kommunale Kläranlagen angeschlossen. Rund 2.700 kommunale Kläranlagen in Bayern reinigen im Jahr mehr als 1,5 Milliarden Kubikmeter Abwasser. Dafür haben die Kommunen in den vergangenen 60 Jahren rund 34 Milliarden Euro investiert. Der Freistaat gewährte Fördermittel in Höhe von 8,7 Milliarden Euro. Bayern fördert zudem den Bau von Kleinkläranlagen – seit 2003 mit 168 Millionen Euro. Rund drei Prozent der Einwohner reinigen ihr Abwasser in Kleinkläranlagen. Um innovative Vorzeigeprojekte mit Vorbildcharakter auszuzeichnen, hat das Bayerische Umweltministerium in diesem Jahr erstmals den „Abwasser-Innovationspreis“ an sechs Kommunen im Freistaat verliehen.
Weitere Informationen:
• Zum Thema Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz: http://www.wasser.bayern.de
Publikationen:
• Zum Thema Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz: http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/wasser.htm

(nach oben)


Lautenbach: Die Leutenbacher Kläranlage wird sehr teuer

Den Leutenbacher Gemeinderäten stockt der Atem: Die unausweichliche Sanierung der Anlage kostet die Gemeinde bis zu 1,7 Millionen Euro.
bwohl in nur wenigen der nächste reguläre Sitzungstermin in den Kalendern steht, haben sich die Leutenbacher Gemeinderäte zu einer Sondersitzung getroffen. Einziges Thema an diesem Abend war der Umbau der Kläranlage.

Seit einigen Monaten stimmen die dortigen Abwasserwerte nicht mehr. Das wirkt sich unter anderem auch auf die Abwasserabgabe aus. Dass mit der Kläranlage etwas nicht in Ordnung sein kann, hatte sich spätestens mit dem hohen Fremdwasseranteil abgezeichnet. Der lag in der vergangenen Jahren …mehr:
http://www.infranken.de/regional/forchheim/Die-Leutenbacher-Klaeranlage-wird-sehr-teuer;art216,395745

(nach oben)


Katzenbach: Anschluss an die moderne Kläranlage

Im Sommer 2013 sollen die Bauarbeiten starten. Wenn alles klappt, kann die Katzenbacher Kläranlage bis 2014 umfunktioniert werden.
Mehr:
http://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Buergerversammlung-Katzenbach-Klaeranlage-Grossenbrach-Anschluss-an-die-moderne-Klaeranlage;art211,397688

(nach oben)


Eisenhüttenstadt: Das Klärwerk wird mit dem EssDe®-Verfahren ausgestattet

Im Rahmen eines Demonstrationsvorhabens wird im großtechnischen Maßstab gezeigt, wie eine konventionelle Kläranlage zu einer energieautarken Kläranlage mit optimaler Energiebilanz (A-B-Verfahren mit Deammonifikation im Neben- und Hauptstrom) umgerüstet werden kann.
http://www.cyklar.ch/de/news.html?695 15.03.2012

(nach oben)


Ebrach: Neue Halle könnte Strom für Ebracher Kläranlage liefern

Eine neue Halle könnte den Strom für die Ebracher Kläranlage liefern. Ob eine Photovoltaikanlage trotz – oder gerade wegen – sinkender Einspeisevergütungen und angesichts steigender Strompreise rentabel zu betreiben ist, muss nun durchgerechnet…mehr:

https://www.infranken.de/regional/bamberg/Neue-Halle-koennte-Strom-fuer-Ebracher-Klaeranlage-liefern;art212,387402

(nach oben)


HÖXTER: Klagen gegen Niederschlagswassergebühren in Höxter erfolgreich

Mit Urteilen vom 12. Dezember 2012 hat die 3. Kammer des Verwaltungsgerichts Minden den Klagen von Grundstückseigentümern aus der Stadt Höxter gegen die Festsetzung von Niederschlagswassergebühren für die Jahre 2007 bis 2009 stattgegeben.
Nach Auffassung der 3. Kammer sind die in der Gebührensatzung der Stadt Höxter vom 01. Februar 2010 ausgewiesenen Gebührensätze nicht auf eine zutreffende Gebührenkalkulation gestützt. Eine nachträglich erstellte Betriebskostenabrechnung habe die Gebührensätze ebenfalls nicht rechtfertigen können.
Der beklagten Stadt steht das Rechtsmittel des Antrags auf Zulassung der Berufung zu.
(3 K 1436/10 u.a., nicht rechtskräftig)

http://www.vg-minden.nrw.de/presse/pressemitteilungen/archiv/2012/121_13122012/index.php

(nach oben)


Krefeld: vertraut zukünftig auf ++SYSTEMS und DYNA

Die SWK AQUA GmbH, eine 100%-ige Tochtergesellschaft der SWK Stadtwerke Krefeld AG und zuständig für den Betrieb von Einrichtungen und Anlagen zur Versorgung mit Wasser sowie zur Abwasserbeseitigung, wird für hydraulische Fragestellungen zum weitläufigen Abwasserkanalnetz zukünftig das Softwarepaket ++SYSTEMS mit dem hydrodynamischen Berechnungsmodell DYNA der Pecher Software GmbH einsetzen. Damit vertraut eine weitere deutsche Großstadt auf die ausgereifte und stets in Weiterentwicklung befindlichen Produkte der Pecher Software GmbH.

Bei einer Kanalnetzlänge von rd. 750 km und einer Vielzahl von Sonderbauwerken (rd. 20 Pumpwerke und rd. 80 Verzweigungs- sowie Entlastungsbauwerke) wird eine schnelle und gleichzeitig prozessstabile Software benötigt. Dies bietet DYNA.

Darüber hinaus können mit DYNA Kanalnetzsteuerungen und -regelungen wirklichkeitsnah modelliert und optimiert werden. Mit der Software GeoCPM besteht zusätzlich die Möglichkeit einer gekoppelten Berechnung von Abflussvorgängen im Kanalnetz und auf der Oberfläche, sodass Überflutungen sehr realitätsnah abgeschätzt und Optimierungsmaßnahmen planerisch bearbeitet werden können.

Bei der Datenmigration wird außerdem die Dr. Pecher AG der SWK Aqua GmbH beratend zur Seite stehen. Mehr:
http://www.pecher.de/profil.html

(nach oben)


München: Die Münchner Stadtentwässerung baut weiter auf Steinzeug.

Sanierung der Abwasserkanäle in Pasing-Obermenzing im EDS-Verfahren.

Die Münchner Ortsteile Pasing, nördlich der Bahnanlage, und
Obermenzing gehören zu den „guten Wohnstuben“ der bayerischen
Landeshauptstadt. Sie liegen westlich des Nymphenburger
Schlossgartens und wurden im Wesentlichen in
der Nachkriegszeit abwassertechnisch erschlossen. Nach
MSE-Regulativ dienten hierzu Sammelkanäle aus Steinzeugrohren
DN 250 bis DN 350 der damaligen Produktion, d.h.:
vor 1965 mit Rohrverbindungsdichtungen aus Vergussmassen,
danach zunehmend mit Rohrverbindungsdichtungen
Steckmuffe K.
Die nach gültigem Umweltrecht durchgeführten Kanalinspektionen
im Rahmen der Eigenkontrollverordnung des Freistaates
Bayern führten zur Erkenntnis, dass die ca. 50 Jahre
alten Kanäle durchweg statisch und auch hydraulisch funktional…mehr:

http://www.steinzeug.com/CMS/upload/EDS_Sonderdruck_web_6123.pdf

(nach oben)


MUSSUM: Faulbehältersanierung auf der Kläranlage Mussum in Bocholt begonnen

Nach nun rd. 30 Jahren Betriebszeit sind zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Kläranlage Mussum in Bocholt Sanierungs- und Austauschmaßnahmen vor allem im Bereich des Schlammweges unumgänglich geworden.

Dazu wurde nun der erste der beiden Faulbehälter mit 2 x 4.500 m³ Volumen außer Betrieb genommen und vollständig von innen eingerüstet. Die Faulbehälterinnenflächen im Bereich der Gaswechselzone konnten begutachtet und die Stahlbetonarbeiten am Faulbehälterkopf in Angriff genommen werden. Es wird auf die Faulbehälterinnenflächen eine hochwertige Beschichtung aufgetragen werden, um den Stahlbeton langfristig für die Nassvergärung zu erhalten.

Geplant ist weiterhin die Erneuerung der technischen Ausrüstung und der Einbau von energieeffizienten Schraubenschauflern, mit denen zukünftig optimale Durchmischungsergebnisse und damit verbundene Gaserträge in den Faulbehältern erzielt werden sollen. Ziel soll es vornehmlich sein, die darin stattfindenden Abbau- und Umwandlungsprozesse zu hochwertigem Biogas optimal zu unterstützen.

Der Abschluss dieser Maßnahme ist für Ende 2013 vorgesehen.
http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=98

(nach oben)


Oberschönegg: Trinkwasser und Abwasser

Neuer Brunnen kann bald in Betrieb gehen. Kläranlage muss erweitert werden
Auch im Jahr 2012 ist in Oberschönegg einiges vorangebracht worden. Bei der Bürgerversammlung…mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/illertissen/Trinkwasser-und-Abwasser-id23633246.html

(nach oben)


Bad Oeynhausen: Sanierungen von Flockungsfiltrationsanlagen kommen in Zukunft erhebliche Bedeutung zu …

Die bau- und maschinentechnische Ausrüstung von Filteranlagen, die insbesondere in den 90er Jahren realisiert wurde, ist aktuell in einer Reihe von Projekten durch die Hydro-Ingenieure GmbH zum Planungsthema geworden. Zum Beispiel auf der Kläranlage Bad Oeynhausen ist neben einer hydraulischen Optimierung der Spülprogramme ein Austausch der Filtermaterialien geplant und eine betontechnische Sanierung erforderlich, um den zukünftigen Betrieb wirtschaftlich und betriebssicher durchführen zu können.

Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu diesem Thema, so steht Ihnen telefonisch unser Herr Alt unter 0211 / 44 99 1-55 gerne zur Verfügung. Oder Sie schicken einfach eine E-Mail an Klaus.Alt@hydro-ingenieure.de.

(nach oben)


Pöttmes: Kläranlage für Osterzhausen wird teurer als erwartet

Schwierige Bodenverhältnisse lassen Kosten auf 1,9 Millionen Euro steigen. Bau zieht sich laut Planer bis mindestens 2014

Nach zehnjähriger Diskussion wird die dringend nötige neue Kläranlage für die Pöttmeser Ortsteile Osterzhausen und Ebenried …mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Klaeranlage-fuer-Osterzhausen-wird-teurer-als-erwartet-id23959166.html

(nach oben)


REUTLINGEN: Abwasser – Millionen für Klärwerk West

»Aus den Augen aus dem Sinn«: Arno Valin, der Leiter des städtischen Amts für Straßen, Umwelt und Verkehr, dazu in Personalunion Chef der Stadtentwässerung Reutlingen (SER), meint damit den Bürger, der morgens den Wasserhahn abdreht, das Wasser im Abfluss verschwinden sieht und sich nichts weiter dabei denkt. Dabei steckt hinter dem Weg, den das Abwasser nimmt, bis es gereinigt …mehr:

http://www.gea.de/region+reutlingen/reutlingen/abwasser+millionen+fuer+klaerwerk+west.2995723.htm

(nach oben)


Rheine: Klage auf Anerkennung einer „Stadtwerke Stiftung“ ohne Erfolg

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Klage der Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH, einer Enkelgesellschaft der Stadt Rheine, auf Anerkennung einer „Stadtwerke Stiftung für Rheine“ abgewiesen (Az. 16 A 1451/10). In dem Stiftungsgeschäft wird als Zweck der Stiftung die Beschaffung von Mitteln für steuerbegünstigte Körperschaften zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke auf den Gebieten Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Umweltschutz, Jugend und Altenhilfe, Wohlfahrtswesen, Sport und Heimatgedanke in Rheine genannt. Als Anfangsvermögen wurden der Stiftung von der Klägerin eine Million Euro zugesichert. Ziel einer Neuorganisation der gemeinnützigen Tätigkeit der Tochtergesellschaften der Stadtwerke war eine einheitlichere Präsentation nach außen in Verbindung mit einem Imagegewinn der Stadtwerke Rheine. In der mündlichen Urteilsbegründung führte das Gericht aus: Zwar habe die antragstellende Person bei Vorliegen aller stiftungsrechtlichen Voraussetzungen einen Anspruch auf Anerkennung nach dem Stiftungsgesetz NRW. Die bundesrechtlich im Bürgerlichen Gesetzbuch kodifizierten Anspruchsvoraussetzungen für die Stiftungsanerkennung lägen aber nicht vor. Das Stiftungsgeschäft verstoße mit der Folge seiner Nichtigkeit gegen ein gesetzliches Verbot und gefährde das Gemeinwohl, weil die zur Verwendung als Anfangsvermögen der Stiftung vorgesehene Geldsumme von einer Million Euro Teil des Gemeindevermögens sei und die besonderen Voraussetzungen, unter denen die Einbringung von Gemeindevermögen in Stiftungen nach § 100 Abs. 3 der Gemeindeordnung NRW gestattet sei, nicht vorlägen.

www.gfa-news.de
Webcode: 20121220_003

(nach oben)


Schophoven: Die Kläranlage in Schophoven wird saniert

Wasserverband Eifel-Rur saniert Kläranlage Schophoven
Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt bei Schophoven in der Gemeinde Inden eine Kläranlage. Diese muss nach fast 30jährigem Betrieb teilweise saniert werden, um den heutigen Anforderungen an ein Klärwerk zu entsprechen.
Von der Sanierung betroffen ist das Rechengebäude, das neu errichtet wird. Im Rechen werden erste Grobstoffe zurückgehalten, die mit dem Abwasser in die Kläranlage gelangen. Mehr:

http://der-fliegenfischer-rur.blogspot.de/2013/02/klaranlage-schophoven.html

(nach oben)


SIEGEN: ESi setzt auf bedarfsgerechtes Spülen

Der Einsatz des Kamerasystems QuickView® in Kombination mit der G-Link Anbindung der Firma Gullyver erzielt beim Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) erhebliche Einsparungen durch Reduzierung der Spülzyklen.
Der Hintergrund
Der Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) ist insgesamt verantwortlich für den Betrieb und die Instandhaltung von rund 600 km Kanalnetz mit ca. 17.000 Schächten. Insgesamt hat die ESi 64 Mitarbeiter, wovon 21 direkt dem für den Kanalbetrieb verantwortlichen Betriebsingenieur Herrn Siemann zugeordnet sind. Dabei steht seit mehr als 15 Jahren die Optimierung der Betriebsabläufe im Vordergrund.
Die Herausforderung
Das Kanalnetz, im wesentlichen in Steinzeugrohr verlegt, wurde in der Vergangenheit in einem Zeitraum von ca. 3-4 Jahren nach einer festgelegten Abfolge und unabhängig von der Notwendigkeit, mit den vorhandenen zwei Spülfahrzeugen gespült. Durch die Kanalspülung mit den Spülwagen wurden bereits vorgeschädigte Kanäle noch mehr beschädigt, was zu erhebliche Schäden im Kanalnetz führte.
Das Ziel der Optimierung, beschreibt Herr Siemann, war eine Reduzierung von nicht notwendigen Spülvorgängen und damit eine Verringerung der daraus resultierenden Schäden, sowie ein automatisierter Ablauf durch die Einbindung der Tätigkeiten und Ergebnisse in die Betriebsführungssoftware. Die Erfassung und Auswertung der Tätigkeiten und Ergebnisse im Betriebsführungs-system zeigt, dass ein erheblicher Teil der Spülvorgänge zur Ablagerungsbeseitigung nicht notwendig ist. Darüber hinaus sollen die Haltungen in Privatgrundstücken (hinter den Häusern), die bisher nur sehr aufwendig, wenn überhaupt, gespült werden konnten, besser überwacht werden.
Die Lösung
Das Kamerasystem Quickview® stellt für diese Anforderungen eine optimale Lösung da. QuickView® ermöglicht es einzelnen Benutzern einfache Kanalkontrollen von der Straßenoberfläche aus zu tätigen. Der sprichwörtliche „schnelle Blick“ in den Kanal wird durch eine 36-fach Zoomkamera sowie die patentierte Koaxial Beleuchtung (Haloptic) ermöglicht. Die Technologien ermöglichen eine Kontrollreichweite von 60-90m, je nach Umgebungsbedingungen.
Die ESi setzte schon seit einiger Zeit mit einer Quickview® Anlage auf die Zoom Kamera Technologie und hat nun eine zweite Anlage der neuesten Generation ergänzt. Diese wurde zusätzlich mit einer drahtlosen Verbindung von der Kamera zu einem Notebook (G-Link der Firma Gullyver) ausgestattet, auf dem dann die Ergebnisse der Kontrolle dokumentiert und direkt in die Betriebsführungssoftware (BFS) importiert werden können. Dabei wurde im Falle der Stadt Siegen das BFS System KANiO der Firma HST so erweitert, dass eine problemlose Übernahme und Weiterverarbeitung in die Arbeitsvorbereitung gewährleistet wurde.
Die kontinuierliche Überwachung des Kanalsystems mit dem Kamerasystem QuickView®, in Verbindung mit der Dokumentation der Überwachung im BFS, soll langfristig Aussagen zum Betrieb und Unterhaltung des Kanalnetzes liefern und eine Optimierung des Unterhaltungsaufwandes ermöglichen.
30. Januar 2013
Sebastian Anders Gullyver GmbH

http://www.gullyver.de/sites/default/files/upload/Gullyver/Quickview%20mit%20G.Link/Esi%20Siegen%20setzt%20auf%20bedarfsgerechtes%20Spülen.pdf

(nach oben)


Sylt: Neuer Hauptsammler

Die Dr. Pecher AG wurde noch kurz vor Jahresende von der Gemeinde Sylt mit der Planung eines neuen Regenwasserhauptsammlers zum Pumpwerk Westerland beauftragt. In der Vergangenheit war der Ortsteil Westerland durch Überflutung bei Starkniederschlagsereignissen stark gefährdet. Dazu wurde in den letzten beiden Jahren bereits das vorhandene Schneckenpumpwerk Westerland ertüchtigt. Da allerdings auch die Zuleitungskapazitäten aus dem Netz nicht die erforderlichen Kapazitäten aufweisen wird nun noch ein neuer Zuleitungshauptsammler DN 1800 zum Pumpwerk Westerland auf einer Länge von rd. 700 m geplant. Der Kanal liegt mit einer Tiefenlage von rd. 3 bis 4 m vollständig im Grundwasser und muss unter beengten Platzverhältnissen realisiert werden. Der Baubeginn ist für Anfang 2014 geplant. Mehr:

http://www.pecher.de/profil.html

(nach oben)


Uthwerdum: Neuer Fett- und Sandfang für Kläranlage

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband investiert in Uthwerdum 300 000 Euro. Der alte Sandfang hat nach 27 Jahren seinen Schuldigkeit getan. Mit den Arbeiten soll im Frühjahr begonnen werden.
Uthwerdum – In die Modernisierung seiner Kläranlage Uthwerdum will der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) in diesem Jahr 300 000 Euro investieren. Mit den Arbeiten soll im Frühjahr begonnen werden.
Den Großteil der Investitionssumme, nämlich 250 000 Euro, mehr:

http://www.oz-online.de/-news/artikel/108108/Neuer-Fett-und-Sandfang-fuer-Klaeranlage

(nach oben)


Warendorf: Zum Jahresbeginn 2013 wurden vom Abwasserbetrieb erneut die Gebühren gesenkt

In der Sitzung des Betriebsausschusses am 05.12.2012 wurde eine von der Betriebsleitung des Abwasserbetriebes vorgeschlagene Gebührensenkung einstimmig beschlossen.
Zum dritten Mal in Folge werden durch diesen Beschluss die Gebührenzahler in Warendorf entlastet.

Die Gebühren ändern sich wie folgt: Bei den Schmutzwassergebühren wird die Grundgebühr von 91,08 € auf 78,00 € pro Jahr und die Verbrauchsgebühr von 2,16 € auf 2,14 € pro cbm gesenkt. Die Grundgebühr für Regenwasser sinkt pro 100 qm befestigte Fläche und Jahr von 13,20 € auf 10,80 €, während die Zusatzgebühr für Regenwasser pro qm und Jahr bei 0,32 € konstant bleibt.

Ein so genannter Musterhaushalt mit 4 Personen, 200 cbm Frischwasserverbrauch und 130 qm befestigter Fläche wird für das Jahr 2013 in Warendorf 556,32 € Abwassergebühren bezahlen. Dieses ist eine Gebührensenkung gegenüber 2012 um 4,1 %. Damit liegen die Abwassergebühren in Warendorf deutlich unter den durchschnittlichen Gebühren in Nordrhein-Westfalen, siehe Grafik.

http://www.aw-waf.de/city_info/webaccessibility/index.cfm?region_id=411&waid=310&design_id=0&item_id=0&modul_id=33&record_id=54952&keyword=0&eps=20&cat=0

(nach oben)


Höxter: Firmen kämpfen für neue Abwassergebühren

Anwalt klagt gegen Fehler in der Berechnung – Verfahren vor dem Verwaltungsgericht kurz vor Abschluss
Höxter (WB). Die Stadt Höxter hat sich bei den Abwassergebühren der Jahre 2007 bis 2009 um mehr als 800000 Euro zum Schaden der Bürger verrechnet. Das sagt Rechtsanwalt Joachim Bien aus Höxter und beruft sich auf ein noch ausstehendes Gerichtsurteil.
Dass diese Nachricht jetzt offenkundig wird, dafür haben 18 Unternehmer der Kreisstadt gesorgt, die gegen die noch aktuelle Gebührensatzung klagen, berichtet Bien. Diese Verfahren werden für seine Mandanten einen positiven Ausgang haben, ist der Jurist optimistisch. Das Urteil wird für den 12. Dezember erwartet. Damit erstreiten die betreffenden Firmen nicht nur für sich eine Aufhebung ihrer bisherigen Gebührenbescheide, sondern für die gesamten Gebührenzahler der Stadt Höxter eine neue Satzung (wir berichteten am Freitag). Bien geht davon aus, dass die Bürger nun nachträglich entsprechend entlastet werden.
»Eklatante Fehler« in den Gebührenkalkulationen seien der Grund dafür, warum die Stadt nun erneut mit einer weiteren Satzung nachbessern müsse, erläuterte Joachim Bien. Im Juni 2010 hatten die 18 Höxteraner Firmen Klage gegen die Gebührenkalkulation erhoben. Anlass dafür war zunächst die Annahme, dass die Kosten für die Schmutz- und Regenwasser-Entsorgung zu hoch angesetzt worden seien. Bien: »Diese lagen zum Zeitpunkt der Gebührenbescheide noch bei 6,7 Millionen Euro.« In den vergangenen zweieinhalb Jahren – während der Dauer des Verfahrens – habe die Stadt insgesamt sechs Versuche unternommen, so Rechtsanwalt Bien, die Kalkulation neu darzustellen. Jedes Mal habe nachgebessert

http://www.westfalen-blatt.de/nachricht/2012-12-01-firmen-kaempfen-fuer-neue-abwassergebuehren/705/

(nach oben)


HEEK: Photovoltaikanlage im Autobahnrandstreifen und auf der Kläranlage

Für die Gemeinde Heek hat die TUTTAHS & MEYER Ingenieurgesellschaft den Einsatz von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden und auf Freiflächen zum Beispiel im Randstreifen der BAB A 31 untersucht.

Für die Dachflächenflächenanlagen wurden nach der Überprüfung des Bestandes hinsichtlich der statischen Voraussetzungen und des erforderlichen Sanierungsbedarfes Variantenbetrachtungen zur Ermittlung des optimalen Ertrags durchgeführt. Die Stromproduktion, die Stromeigennutzung und -vergütung und die Investitionskosten bestimmten die Wirtschaftlichkeit der untersuchten Anlagen.

Für die ausgewählten Freiflächen entlang der Autobahn wurden zweiachsig nachführende Systeme (Tracker) betrachtet, die jedoch aufgrund einer bestehenden Versorgungsleitung nur eingeschränkt ausführbar sind und sich derzeit auf Grund des geringen Eigennutzungsgrades nicht wirtschaftlich darstellen.

Im Rahmen der Variantenbetrachtung stellte sich aufgrund des Nutzerbedarfes die Installation von Photovoltaikanlagen auf drei der untersuchten acht Dachflächen positiv dar, so dass in 2012 die Entwurfsplanung sowie die Ausführungs- und Vergabephase begonnen werden konnten. Die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlagen auf dem Verwaltungsgebäude, dem Betriebsgebäude der Kläranlage und der Schule erfolgt im Februar 2013.

Die Beschaffenheit der Anlagen berücksichtigt einen hohen Standard hinsichtlich des Energiemanagements, der Fernwirktechnik, des Brand- und Blitzschutzes sowie der Anschlussmöglichkeiten zur Nutzung von derzeit noch nicht wirtschaftlichen Speichersystemen.

Die Photovoltaikanlage auf der Kläranlage wird ausschließlich im Inselbetrieb (ohne Netzeinspeisung) über eine entsprechende Automatisierung und Lastmanagement betrieben.

http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=97

(nach oben)


Garbsen: Geruchsbekämpfung in Abwasserpumpwerken

Erfolgreicher Betrieb seit Herbst 2005 mit stabiler Geruchsbekämpfung
am Hauptpumpwerk BAB bei der Stadtentwässerung Garbsen! Mehr:

http://www.unitechnics.de/aktuelles/geruchsbekampfung-in-abwasserpumpwerken/

(nach oben)


Gablingen: Neue Kläranlage soll noch in diesem Jahr in Bau gehen

Gablinger Gemeinderat stimmt für Projekt, das in drei Bauabschnitten rund 5,7 Millionen Euro kosten wird
Große Teile der Gablinger Kläranlage sind veraltet oder funktionieren nicht mehr richtig. Eine neue Kläranlage soll deshalb gebaut werden. Es ist ein sehr umfangreiches Projekt, das die Gemeinde nun zwischen 2013 und 2016 in voraussichtlich drei Bauabschnitten …mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Neue-Klaeranlage-soll-noch-in-diesem-Jahr-in-Bau-gehen-id23696917.html

(nach oben)


Frankfurt: Erneute Bestätigung des Technischen Sicherheitsmanagements für die Stadtentwässerung

Bereits zum zweiten Mal hat sich die Stadtentwässerung Frankfurt am Main einer Überprüfung ihres
Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) unterzogen. Die Experten der DWA prüften die Abläufe innerhalb der Stadtentwässerung auf Herz und Nieren und konnten sich davon überzeugen, dass im Unternehmen die Anforderungen an Organisation und Qualifikation ohne Einschränkungen erfüllt sind. Am 17. Dezember 2012 konnte die Betriebsleitung der Stadtentwässerung Frankfurt die TSM-Urkunde aus den Händen von Bauass. Dipl.-Ing. Johannes Lohaus, Bundesgeschäftsführer der DWA, entgegennehmen. Wie schon bei der ersten Prüfung im Jahr 2007 konnte auch dieses Mal dem Unternehmen eine außerordentlich gute Organisationssicherheit bescheinigt werden. Ltd. BD Dipl.-Ing. Werner Kristeller, Technischer Betriebsleiter: „Das Technische Sicherheitsmanagement hat sich für uns als gutes Instrument für die Optimierung unserer Arbeit erwiesen. Für unsere Beschäftigten bedeutet dieses Qualitätssiegel, dass wir nicht nur fachkundig unsere Arbeit leisten, sondern dies auch mit einem hohen Bewusstsein für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz verbinden. Für unsere Kunden leistet eine gute Organisation einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Verwendung der Gebühren. TSM ist für uns inzwischen zum integralen Bestandteil unserer Arbeit geworden.“ Das Technische Sicherheitsmanagement ist ein branchenbezogenes Verfahren zur Selbstüberprüfung von Unternehmen hinsichtlich der Qualifikation und Organisation des technischen Bereichs.

Quelle: Korrespondenz Abwasser Heft 2-2013

(nach oben)


Ergersheim: Abwasser bald in Windsheimer Anlage?

Bürgermeister schlägt eine interkommunale Zusammenarbeit vor
Während Ergersheim sich bald entscheiden muss, wohin mit seinem Abwasser, hat die Kläranlage in Bad Windsheim noch deutlich Kapazitäten offen. Da liegt es nahe, künftig die Abwässer aus der Nachbargemeinde in…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/ergersheimer-abwasser-bald-in-windsheimer-anlage-1.2661687

(nach oben)


Emmerich: Halbzeitpause auf der Kläranlage Emmerich

Die Technischen Werke Emmerich am Rhein GmbH betreiben die Kläranlage Emmerich mit insgesamt zwei hoch- und einem schwach belasteten Belebungsbecken. Nicht nur alterungsbedingt, sondern vor allem im Hinblick auf die prognostizierte Belastung der stark industriell geprägten Kläranlage Emmerich ist nun das Lufteintragssystem der Belebungsstufe zu erneuern.

Keine Routinemaßnahme! Denn es ist nicht nur der Bestand mit bereits vorhandenen Ringleitungen einzubinden, sondern auch die zur Verfügung stehenden Belebungsbeckenflächen müssen bestmöglich ausgenutzt werden.

Entsprechend knifflig gestaltete sich die Planungsphase.

Mittlerweile konnte die schwierige Bauphase zur Umgestaltung der technischen Ausrüstung des ersten der beiden hoch belasteten Becken erfolgreich abgeschlossen werden, damit ist der schwierigste Teil der gesamten Umbaumaßnahme geschafft.

Jetzt steht die Sanierung des zweiten Hochlastbeckens an, bei der man sich auf die neu- und hochwertige Ausrüstung des ersten Beckens wird stützen können. Darüber hinaus soll auch die Druckluftstation um ein Turbogebläse erweitert und die Belüftungssteuerung auf Gleitdruckregelung umgestellt werden.

Der Abschluss der Gesamtmaßnahme ist für Ende 2013 geplant.
Quelle: http://www.tuttahs-meyer.de/tum_de/aktuelles/view.php?id=100

(nach oben)


Dunningen: Zweckverband – Verwaltungsgebäude und Filterhalle der Kläranlage Horgen haben ein zusätzliches Stockwerk erhalten

Zum Zweckverband Abwasserreinigung Eschachtal gehören Dunningen mit Lackendorf und Seedorf; Eschbronn mit Locherhof und Mariazell, Königsfeld mit Buchenberg, Burgberg, Erdmannsweiler, Neuhausen und Weiler

http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.dunningen-zweckverband.248a0698-631b-4344-9e01-02b7c9c82924.html

(nach oben)


ADELBERG: Problemlösung für Abwasser

Die Frage nach der Zukunft der Adelberger Kläranlage beschäftigt derzeit den Gemeinderat. Ende 2015 läuft die Einleitungserlaubnis in die Kläranlage aus. Daher wurde das Sindelfinger Ingenieurbüro für Abwassertechnik Hertkorn beauftragt. Mehr :

http://www.swp.de/goeppingen/lokales/schurwald/Problemloesung-fuer-Abwasser;art5787,1825676

(nach oben)


Delitzsch: Kur für Kläranlage

Das dritte Belüftungsbecken soll als Mischwasserspeicher umfunktioniert werden.
Delitzsch. Seit mehreren Jahren arbeitet der Abwasserzweckverband Delitzsch (AZVD) an der verfahrenstechnischen und energetischen Optimierung seiner Kläranlage. Kernstück in diesem Jahr ist die Umstellung der biologischen Reinigung des Abwassers von derzeit wechselseitiger auf künftig simultaner Belüftung. Zudem bereitet der Verband die Anlage darauf vor, mehr Mischwasser …mehr:

„Von der Optimierung erhoffen wir uns bei Realisierung aller geplanten Maßnahmen
http://www.lvz-online.de/region/delitzsch/kur-fuer-klaeranlage/r-delitzsch-a-170644.html

(nach oben)


Augsburg: Historische Wasserwirtschaft in Augsburg

Mitte 2012 hat die Stadt Augsburg den Antrag eingereicht, mit seiner historischen Wasserwirtschaft und Wasserkunst in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen zu werden. Aber was macht Wasserbau, Trinkwasser, Brunnenkunst und Wasserkraft in Augsburg welterbewürdig? Antworten auf diese Frage bietet das von Martin Kluger verfasste Buch „Historische Wasserwirtschaft und Wasserkunst in Augsburg“. Kluger schildert die Anfänge der Fließwasserversorgung im 15. Jahrhundert, geht auf die moderne Trinkwasserversorgung ab Ende des 19. Jahrhunderts ein und stellt detailliert das bereits im achten Jahrhundert geschaffene System der Lech- und Wertachkanäle vor. Insgesamt fasst der Autor mehr als 1.000 Jahre Wasserwirtschaft in der Augsburger Stadtgeschichte zusammen.

Martin Kluger:
Historische Wasserwirtschaft und
Wasserkunst in Augsburg
Herausgeber: Stadt Augsburg
2012, 160 Seiten, 19,90 Euro
context Verlag, Augsburg
ISBN 978-3-939645-50-4

(nach oben)


Stuttgart: Der Nesenbach, einst Lebensader, heute Hauptsammler

Einst war der Nesenbach die Lebensader für Stuttgart. Heute ist er aus der Landeshauptstadt fast verschwunden. Eine Suche nach der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des Gewässers.
Reportage als PDF-Download unter:
http://www.stuttgart-stadtentwaesserung.de/de/aktuelles/news/titel/der-nesenbach-einst-lebensader-heute-hauptsammler/

(nach oben)


Neuwied: „Schlüsselloch-OP“ bringt Kanalsystem auf Vordermann

Relining- und andere Verfahren ermöglichen Sanierung, ohne die Straße aufzureißen
Wochenlang aufgerissene Straßen, um den Abwasserkanal zu sanieren? Dazu Dreck, Staub und Lärm? Das muss nicht sein. Wo immer es geht, nutzen die Servicebetriebe Neuwied (SBN) moderne Verfahren, um die Belastung für die Bürger und die Kosten zu reduzieren. Wer beobachtet, wie der marode gewordene Kanal in der Bischof-Ketteler-Straße in Heimbach-Weis wieder in Schuss gebracht wird, dürfte sich über den von außen gesehen geringen Aufwand wundern. Das Geheimnis: Die Straße bleibt unberührt, es wird nur über die Kanaldeckel „in der Unterwelt“ gearbeitet. Möglich ist das durch ausgefeilte Technik, dem sogenannten Reliningverfahren. Bauleiter Silvio Weiß von „Jeschke Umwelttechnik“ zeigt, wie´s geht. Zunächst wird ein flexibler Schlauch aus harzgetränkter Glasfaser ins Kanalrohr eingezogen. Dieser Schlauch wird anschließend mit Druckluft aufgepumpt und so an die Wände des Kanalrohrs gepresst. Eine UV-Lichterkette wird stückchenweise durch den Schlauch gezogen und eine Lampe nach der anderen eingeschaltet:

So härtet das Material und es entsteht ein neues Rohr im alten Rohr, das den rissigen Betonkanal sicher abdichtet. „Das neue Rohr mit seinen nur 3,5 Millimeter dicken Außenwänden ersetzt ein dickes Betonrohr aus den 50er Jahren“, sagt Stefan Herschbach, Vorstand der Servicebetriebe Neuwied, beim Besichtigungstermin.
Unter Tage sind Roboter aktiv. Oberirdisch sichtbar sind lediglich die Fahrzeuge der Firma. „Ein rollender Fräsroboter macht den Weg durch den Kanal frei, bevor der Schlauch eingezogen wird“, erklärt Bauleiter Silvio Weiß. So lassen sich Wurzelwerk und andere Hindernisse beseitigen. Mit Kameras ausgestattet, wird er bei seiner Arbeit „im Schacht“ von oben gesteuert. Auf dem Bildschirm seines Bordcomputers verfolgt und lenkt Vorarbeiter Christian Buchberger das Geschehen unter der Erde. Doch Timo Burgard vom Ingenieurbüro Kämpfer, gibt zu bedenken, die Methode sei nicht für alle Abwassersysteme geeignet. „Traditionelle Verfahren, bei denen die Straße aufgerissen werden muss, sind dann nötig, wenn ein Kanalsystem aus Rohren mit unterschiedlichen Durchmessern besteht, da ist das Relining-Verfahren nicht geeignet.“
Für Heimbach-Weis aber war es die Technik der Wahl. Kosten: etwa 80.000 Euro. „Muss die Straße aufgemacht werden, kostet dies schätzungsweise das Doppelte oder Dreifache“, sagt SBN-Mitarbeiter Joachim Kraus. „Außerdem geht es deutlich schneller.“ Das war auch in Heddesdorf so: „Wir konnten innerhalb von drei Monaten 2400 Meter Kanal sanieren.“
Zuständig sind die SBN für ein Kanalnetz von 330 Kilometer Länge, davon liegen 70 im Wasserschutzgebiet. Zehn Prozent des Netzes müssen jedes Jahr von den SBN überprüft werden. Die ältesten Abschnitte wurden 1890 verlegt. Für Herschbach bedeuten die neuen Methoden der Kanalsanierung auch, das Anlagevermögen der Stadt zu schützen: „Es handelt sich ja um enorme Werte, die unter der Erde liegen. Werte, die die Bürger finanziert haben und die wir erhalten wollen.“
http://www.sbn-neuwied.de/jsp/epctrl.jsp;jsessionid=98ADBD9D5933662D23CF7F9FC12054C6?mod=servicen000019&cat=servicen000026&pri=servicen

(nach oben)


Leichlingen: Wegfall der Bagatellegrenze für Wasserabzugsmengen („Gartenwasser“)

Das Oberverwaltungsgericht NRW (OVG NRW) hat entgegen seiner bislang gültigen Rechtssprechung in einem Urteil vom 3.12.2012 (Az. 9 A 2646/11) die sog. Bagatellegrenze für Frischwasserabzugsmengen für nicht länger rechtens erklärt.
Konkret bedeutet dies, dass Abwassermengen, die nachweislich nicht der Abwasseranlage zugeführt worden sind (z.B. Wasser für die Gartenbewässerung), in voller Höhe von der Schmutzwassergebühr in Abzug gebracht werden können. Der Nachweis ist von dem Gebührenzahler zu erbringen und kann z.B. durch Einbau einer geeichten Wasseruhr erfolgen. Bislang waren Mengen bis zu 15 m³ von dieser Regelung ausgenommen.

Für die Gebührenbescheide des Jahres 2012 bedeutet dies, dass alle Bürger, die eine geeignete Messeinrichtung installiert haben und sich wegen der bisherigen Regelung zur Bagatellegrenze nicht fristgerecht beim Abwasserbetrieb gemeldet haben, diese Meldung nun bis zum 15.Februar 2013 nachholen können. Diese Abzugsmengen werden beim Versenden der korrigierten Gebührenbescheide (s. Meldung „Fehlerhafte Abwassergebührenbescheide 2012“) berücksichtigt. Die Bürger, die im vergangen Jahr ihre Abzugsmengen für 2012 dem Abwasserbetrieb übermittelt haben, werden dementsprechend berücksichtigt und müssen nichts weiter unternehmen.

Meldungen zum Gartenwasser nimmt Frau Küster schriftlich, per E-Mail angela.kuester@abwasserbetrieb-leichlingen.de oder Telefax unter 02175 / 8900-19, entgegen.
Bürger, die aufgrund der geänderten rechtlichen Regelung einen Wasserzähler für Abzugsmengen installieren möchten, beraten wir gerne. Sprechen Sie uns sinnvoller Weise an, bevor Sie etwas unternehmen, damit wir Fragen klären und eventuelle Missverständnisse ausräumen können.
http://www.abwasserbetrieb-leichlingen.de/News-Details.aspx?newsid=298

(nach oben)


KWL: Experimente- und Wissenstag in der VDI-GaraGe

Dritte und achte Schulklassen können sich noch bis 22. Februar bewerben
KWL ruft zur 3. Wasser-Wissens-Rallye am 27. März auf

Wissen und Spaß rund um den Weltwassertag: Zur Wasser-Wissens-Rallye der KWL – Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH können Leipziger Schüler am Mittwoch, dem 27. März 2013, ihr Wissen rund ums kühle und lebensnotwendige Nass testen sowie neues erwerben. In der VDI-GaraGe in der Karl-Heine-Straße dreht sich auch bei der dritten Auflage des Experimente- und Wissenstages der KWL alles um die Themen Wasser, Abwasser und Umwelt.
Knapp 200 Schüler werden an Wasserstationen tüfteln, rätseln, experimentieren und forschen, um Punkte für ihr Team und ihre Klasse zu erspielen. Möglichkeit zur Vorbereitung bietet „Projekt Aqua“, der kostenlose Schulordner der KWL. Ihn nutzen bereits mehr als 90 Prozent der Leipziger Schulen fächerübergreifend und Lehrplan ergänzend immer dann, wenn es um Wasserthemen geht. Erstmalig erhalten auch die Lehrer an den einzelnen Stationen kleine Aufgaben, so dass das Punktekonto der Mannschaften aufgebessert werden kann.
Neben tollen Sachpreisen gewinnt das Siegerteam für die gesamte Schule eine einjährige KWL-Schulpatenschaft. Die KWL bietet der Siegerschule über das Jahr viele Lern- und Exkursionsangebote.
Hintergrund: Weltwassertag
Der Weltwassertag findet seit 1993 jährlich am 22. März statt. Er wurde seinerzeit von der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in einer Resolution am 22. Dezember 1992 beschlossen. Die UN lädt ihre Mitgliedsstaaten dazu ein, an diesem Tag konkrete Aktionen in ihren Ländern zu fördern. 2013 steht der Weltwassertag unter dem Motto „Nahrungssicherheit und Wasser“. Die KWL nutzt den Weltwassertag, um Schulgruppen spielerisch Wasserwissen zu vermitteln.
Aufruf: Quizfrage lösen und bis 22. Februar 2013 bewerben
An der Wasser-Wissens-Rallye können Schulklassen der Grund- und Sekundarstufe 1 im Trinkwasser-Versorgungsgebiet der KWL teilnehmen. Bewerben können sich die Schulklassen bis Freitag, dem 22. Februar 2013. Beantworten müssen die Klassen dafür nur folgende Frage: „Unter welchem Motto lief das Jahr 2012 bei der KWL?“ Ein Tipp: Die Lösung findet sich auf den Internetseiten der KWL unter www.wasser-leipzig.de.
Schulklassen senden die richtige Lösung per E-Mail bis zum 22. Februar 2013 an folgende Adresse: projektaqua@wasser-leipzig.de. Unter den richtigen Einsendungen entscheidet das Los über die Teilnahme.

(nach oben)


Kriftel: Mikrogasturbine und BHKW für die  Abwasserreinigungsanlage

Der Abwasserverband Main-Taunus erhält für ein Demonstrationsvorhaben „Mikrogasturbine (MGT) und Blockheizkraftwerk (BHKW) im Klärwerk Kriftel“ eine Förderung aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über das Land Hessen, in Höhe von 206.800,– €. Dies sind ca. 35 % der berechneten Herstellungskosten.
Über die vorhandene BHKW-Anlage erfolgte die thermische und elektrische Verwertung des im Faulturm anfallenden Klärgases. Ein BHKW mit einer elektrischen Leistung von 50 KW lief hierbei im Regelfall 24 h im Dauerbetrieb, ein zweites BHKW lief zusätzlich, je nach Anfall des Klärgases, für ca. 12 h.
Bei der jetzt nach 12 Betriebsjahren anstehenden Erneuerung der BHKW-Anlage wurde eine Möglichkeit gesucht, die Betriebs- und Wartungskosten zu reduzieren. Der Einbau einer MGT wurde deshalb vorgesehen.
Die MGT hat nur ein drehendes Teil und benötigt wegen einer patentierten Luftlagerung kein Schmieröl.
Um den direkten Vergleich zwischen BHKW und MGT durchführen zu können, wird parallel zur MGT ein BHKW aufgestellt. Hiermit wird zusätzlich anfallendes Klärgas verarbeitet. Die MGT liefert eine elektrische Leistung von 65 KW, das BHKW von 50 KW. Zusätzlich wird das BHKW für den Notstrombetrieb der Anlage verwendet.
Der Vergleich der beiden Aggregate wird von einer Hochschule wissenschaftlich begleitet.
Nach Planung, Zuwendungsbescheid und europaweiter Ausschreibung erfolgt zur Zeit die Montage der MGT.
Das Foto zeigt das MGT-Modul und den Wärmetauscher in der Montagephase, Stand 14.11.2011.

http://www.av-mt.de/w3a/cms/Standard/Aktuell/___/-_w3a2_-%7C%7Cw3a%7C%7Cpublication.jsp%3FPubType%3D100099%26mp%3D106%26mofl%3D1%26mpnl%3D106%2
52C106%26d%3D1%26l%3D1%26nf%3D1%26mpp%3Daced0005740007416b7475656c6c.html;
jsessionid=7D29996C43B83D2926F831EBBB3D8752

(nach oben)


KÖLN: Modernisierung im Großklärwerk Köln-Stammheim

Mögliche Geruchsbelastung im Bereich Stammheim und Flittard

Nach den Feiertagen werden zurzeit die Bauarbeiten zur Modernisierung des Großklärwerkes in Köln-Stammheim wieder aufgenommen.

Im Bereich der Zwischenklärung wird die Außerbetriebnahme eines Zwischenklärbeckens erforderlich. Für die Entleerung des Beckens, den Einstieg sowie die anschließende Reinigung müssen die entsprechenden Abdeckungen abgenommen werden.

Die Baumaßnahmen wird ca. 2 Wochen andauern. Für diesen Zeitraum ist mit einer verstärkten Geruchsbelastung zu rechnen. Die StEB sind bemüht, diese Belastung auf ein Minimum zu beschränken.

(nach oben)


Bad Honnef: Wegfall der Bagatellgrenze bei der Berechnung von nicht in das Kanalnetz eingeleiteten Frischwassermengen

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat mit Urteil vom 03.12.2012 (Az. 9A 2646/11) entschieden, dass es an seiner früheren Rechtsprechung, wonach eine Bagatellgrenze für den Nichtabzug von nachweislich nicht der öffentlichen Abwasseranlage zugeführten Wassermenge als zulässig angesehen wurde, nicht mehr festhält. Ab sofort wird die Bagatellgrenze bei der schlüssigen und nachvollziehbaren Geltendmachung von Wasserschwundmengen nicht mehr abgezogen.
Das heißt, dass Frischwasser, das nicht in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet wird, weil es zum Beispiel zum Gießen im Garten verwendet wurde, jetzt vollständig auf die Schmutzwassergebühren für 2012 mindernd angerechnet wird.
Voraussetzung ist, dass die in Abzug zu bringende Trinkwassermenge nachvollziehbar und schlüssig zum Beispiel durch den Einbau eines geeigneten Wasserzählers nachgewiesen wird. Bisher galt eine Bagatellgrenze von 15 Kubikmetern und nur die Menge, die darüber lag, konnte geltend gemacht werden.
Daher wird das Abwasserwerk bei der im Frühjahr anstehenden Abrechnung der Schmutzwassergebühren für 2012 die Bagatellgrenze nicht mehr anwenden. Eine Änderung des betroffenen § 32 Abs. 5 der Entwässerungssatzung der Stadt Bad Honnef in der zurzeit gültigen Fassung wird später durch Ratsbeschluss erfolgen. Die übrigen Vorgaben des § 32 Abs. 5 bleiben bestehen.

(nach oben)


Heusenstamm : Änderung: Stadtwerke werden zum 31. Dezember aufgelöst

Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 9. Mai dieses Jahres werden die Stadtwerke Heusenstamm zum 31. Dezember aufgelöst. Ab 1. Januar werden die bis dato bestehenden Betriebszweige Abwasserbeseitigung, Wasserversorgung, Schwimmbad, Sportstätten und Gebäudemanagement wieder in die Organisation der Stadtverwaltung überführt und integriert. Die Kontaktanschrift lautet dann „Magistrat der Stadt Heusenstamm“.

Folgende organisatorische Zuordnungen gelten mit Wirkung vom 1. Januar: Die Betriebszweige Abwasserbeseitigung (Kläranlage) und Wasserversorgung werden als Sachgebiete dem Fachdienst Tiefbau und Straßenbau, die Betriebszweige Schwimmbad und Sportstätten als Sachgebiete dem Fachdienst Sport und Kultur und der Betriebszweig Gebäudewirtschaft als Fachdienst „Hochbau und Gebäudemanagement“ dem Fachbereich Bauamt zugeordnet. Die bekannten Kontaktdaten und Ansprechpartner bleiben vorerst bestehen.

http://www.stadt-heusenstamm.de/Startseite/tabid/36/cmod/365/article/5603-Aenderung_Stadtwerke_werden_zum_31_Dezember_aufgeloest/Default.aspx

(nach oben)


Halle: Stadtwerke auf der „Chance 2013“

Die Stadtwerke Halle suchen qualifizierte Auszubildende. Gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen präsentieren sie sich vom 25. bis 27. Januar auf der „Chance 2013″, der Messe für Bildung, Beruf und Karriere. In der Halle Messe am Stand J 4 in Halle 2 erfahren Interessierte allerlei Informatives über die Ausbildungsmöglichkeiten bei den Stadtwerken. Derzeit bildet die Unternehmensgruppe in zwölf Berufen aus und bietet Berufsanfängern noch freie Ausbildungsplätze als Gebäudereiniger oder als Fachkraft für Systemgastronomie, beginnend ab September 2013. Näheres im Internet unter www.stadtwerke-halle.de unter Jobs & Karriere.
Wer eine spannende Ausbildung in einem modernen Umfeld mit Zukunftschancen sucht, denkt nicht als Erstes an die Stadtwerke. Zu Unrecht, wie unsere Ausbildungsplätze zeigen: Wo sonst in Halle können Mechaniker schon an Motoren von modernsten Straßenbahnen oder Kraftfahrzeugen üben, Elektroniker eine breite Palette vom Lichtschalter bis zur Oberleitung oder Mittelspannung warten und pflegen oder Anlagenmechaniker helfen, millionenteure Turbinen instand zu halten? Modernste Funktechnik bei der HAVAG, feinste Messungen in unseren Laboren und vielfältigster Umgang mit Kunden in den Büros – die Stadtwerke bieten Vielfalt und Abwechslung in der Ausbildung.
„Erstklassige Nachwuchskräfte zu fördern ist unser Ziel“, so René Walther, Arbeitsdirektor und Geschäftsführer Personal der Stadtwerke Halle. „Es ist uns wichtig, dass die jungen Menschen in unserer Region eine berufliche Perspektive und beste Voraussetzungen für den Eintritt ins Berufsleben haben.“
Aktuell bilden die Stadtwerke aus: Kaufleute für Verkehrsservice, Bürokaufleute, Elektroniker/in, Anlagenmechaniker/in, Industriemechaniker/in, Berufskraftfahrer/in, Gebäudereiniger/in, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Fachleute für Systemgastronomie, Fachangestellte für Bäderbetriebe und Fachinformatiker/in für Systemintegration.
Für Abiturienten haben sich die Kooperative Ingenieurausbildung (KIA) mit integrierter Berufsausbildung und das duale Studium bewährt, denn die Studenten verdienen bereits während des Studiums Geld und ihre Praxiseinsätze sind sicher.
Die Job- und Gründermesse Chance hält für unterschiedliche Altersgruppen Angebote zu Beruf, Weiterbildung und Existenzgründung für die individuell passende berufliche Entwicklung bereit. Unter dem Motto „Zukunft selbst gestalten“ präsentieren sich rund 240 Aussteller.

(nach oben)


Eifel-Rur: Kläranlage Gey wird optimiert

Auf der Kläranlage Gey des Wasserverbandes Eifel-Rur in der Gemeinde Hürtgenwald werden ab Ende Januar Bauarbeiten vorgenommen. Dabei wird die bisherige Abwasserreingung verfahrensoptimiert. Dazu werden umfangreiche Umbauten erforderlich. Die Kläranlage verfügt derzeit über zwei Nachklärbecken, aber keine Vorklärung. Deswegen wird ein Nachklärbecken zum Vorklärbecken umgebaut. Dadurch werden bereits viele Schmutzstoffe aus dem Abwasser geholt, bevor es in den weiteren Reinigungsprozess gelangt. Entsprechend müssen Anschlüsse und Leitungen neu verlegt und die Elektrotechnik umgerüstet werden.
Auch das Betriebsgebäude entspricht nicht mehr den heutigen Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung und den geltenden Sicherheitsanforderungen. Es wird durch
zwei Doppelcontainer erweitert. Die Kläranlage wird durch die Maßnahmen neben der Optimierung des Reinigungsverfahrens auch eine höhere Betriebssicherheit erreichen. Die Arbeiten werden im laufenden Betrieb vorgenommen. Deswegen werden sie auch erst Ende 2013 abgeschlossen werden.
Der Baubeginn erfolgt in der letzten Januarwoche. Durch Anlieferverkehr zur Baustelle kann es vor allen Dingen auch zu Beginn der Maßnahme zu zeitweiligen Beeinträchtigungen im Bereich der Forststraße kommen. Der Wasserverband bittet die anliegende Bevölkerung daher um Verständnis.

(nach oben)


ERGERSHEIM: Neue Kläranlage für Ergersheim vonnöten

Die großen Teiche sind zu klein – Mindestens eine Anlage muss neu gebaut werden –
Die Gemeinde Ergersheim muss in Sachen Abwasserreinigung dringend etwas unternehmen. In Ermetzhofen ist die Einleitungsgenehmigung für die Kläranlage abgelaufen, in Ergersheim erlischt sie Ende dieses Jahres.Mehr:

http://www.nordbayern.de/region/bad-windsheim/neue-klaranlage-fur-ergersheim-vonnoten-1.2616874?searched=true

(nach oben)


Erfurt: Lehrlingsaustausch Elektroniker für Betriebstechnik Bergen – Erfurt

In diesem Jahr hatten zwei unserer Auszubildenden die Möglichkeit, an einem Schüleraustausch zwischen Norwegen (Bergen) und Deutschland teilzunehmen.
Nachdem die norwegischen Schüler für drei Wochen in Erfurt waren, flogen unsere Azubis vom 07.11. bis 25.11.2011 nach Bergen.
Am Montagmorgen trafen sich alle teilnehmenden Auszubildenden mit den Betreuern am Erfurter Hauptbahnhof um sich auf die Reise nach Norwegen zu begeben. Von Frankfurt aus startete dann das Flugzeug direkt nach Bergen.
In Bergen gelandet, empfingen die norwegischen Betreuer ganz herzlich die Reisegruppe und luden sie auch gleich zum Pizzaessen ein. Anschließend wurden sie zu ihrer Unterkunft am Fischmarkt, direkt im Zentrum, begleitet. Am Abend trafen sich die norwegischen und deutschen Azubis um den Ablauf der nächsten drei Wochen zu besprechen.
In der ersten Woche stand Kultur ganz oben auf dem Plan. Es war ein sehr abwechslungsreiches Programm und täglich gab es ein neues Ausflugsziel.
Am Dienstag durften sich die Azubis selbständig auf eine Erkundungstour in Bergen begeben. Mittwoch wurde die Marinebasis in Haakonsvern besichtigt. Während dieser Besichtigung konnten die norwegischen und deutschen Schüler einen kleinen Einblick über die dortige Ausbildung von Elektronikern erfahren. Donnerstag ging es dann in ein „Museum zum Erleben“. Hier wurde es den Jugendlichen ermöglicht, Physik zu erleben. Unter anderem konnten die Auswirkungen von Schall experimentell ermittelt werden oder wie G-Kräfte auf Menschen wirken. Am letzten Tag der Woche stand der Ölkonzern Statoil auf dem Programm. Hier wurde ein kleiner Einblick in die Geschichte der Ölentwicklung von Norwegen sowie die recht junge Firmengeschichte vermittelt.
Das Wochenende stand allen frei zur Verfügung. Einige erkundeten die nähere Umgebung von Bergen andere wiederum besichtigten Museen.
Natürlich waren die Azubis nicht nur zur Erholung in Norwegen. Das Ziel des Austausches bestand darin, die unterschiedlichen Arbeitsweisen der beiden Länder kennen zu lernen. So hieß es dann in der zweiten und dritten Woche: “ Auf, auf die Arbeit ruft!“
Am Montagmorgen wurden unsere zwei Azubis in die norwegische Firma „YIT“ eingeladen. Es folgte nach einem herzlichen Empfang eine Firmenpräsentation, die mit einem Rundgang durch die Firma endete.
Jedem Azubi wurde ein YIT-Azubi zugewiesen und in der dritten Woche wurden die Baustellen getauscht.
Bei der ersten Baustelle handelte es sich um einen Umbau. Es sollte ein Großmarkt entstehen. Die Aufgabe bestand darin, die Installation von Brandmeldeanlagen durchzuführen. Bei der zweiten Arbeitsstelle handelte es sich um den Neubau eines Mehrfamilienhauses. Hierbei hatten unsere Auszubildenden zusammen mit den norwegischen Kollegen die Aufgabe, eine Hausinstallation durchzuführen. Im Gegensatz zur ersten Baustelle stand hier der Anbau von Steckdosen und Lichtschaltern im Vordergrund.
Ein kleiner Höhepunkt für unsere zwei Azubis war die Einladung zum traditionellen Firmenessen, welches jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit stattfindet. Serviert wurde ein typisches Nationalessen, welches zu Weihnachten bzw. Silvester gereicht wird.

(nach oben)


Dietfurt: Stilllegung um zwölf Jahre verschoben

Kläranlage Dietfurt: Aus finanziellen Gründen wurde die langfristige Investitionsplanung gestreckt – Ertüchtigungsmaßnahmen
– Im Rahmen des Anlagenunterhalts wurde im vergangenen Jahr in mehreren Schritten die kleine Dietfurter Kläranlage ertüchtigt. Sie soll nun etliche Jahre länger als ursprünglich geplant in Dienst bleiben. Mehr:
http://www.nordbayern.de/region/treuchtlingen/stilllegung-um-zwolf-jahre-verschoben-1.2647114?searched=true

(nach oben)


Bottrop/Gladbeck: Emschergenossenschaft beginnt mit Bau des Abwasserkanals Boye

Rund acht Kilometer lange Strecke – Investitionsvolumen: zirka 80 Millionen Euro
Die Boye ist der größte Nebenfluss der Emscher und im Haupt- und Unterlauf nach wie vor ein offener Schmutzwasserlauf: eine „Köttelbecke“. Das wird sich nun in den kommenden Jahren ändern. Die Emschergenossenschaft beginnt im Februar mit dem Bau des unterirdischen Abwasserkanals, der zukünftig das heute noch in der Boye fließende Schmutzwasser aufnimmt und unter die Erde verbannt. Je nach Witterung finden erste vorbereitende Arbeiten bereits im Januar statt.
Wenn die Wetterlage es zulässt, beginnt die Emschergenossenschaft im Februar mit den Bauarbeiten für den Abwasserkanal Boye, einem der bedeutendsten Projekte im Rahmen des Emscher-Umbaus. Die ersten beiden von insgesamt sieben Bauabschnitten, die in diesem Jahr „angepackt“ werden sollen, betreffen den Bereich „Im Gewerbepark“ (Liesenfeldbach) bis zur Gungstraße.

Der Abwasserkanal Boye wird insgesamt knapp acht Kilometer lang von der Kreuzung Boye/Autobahn A 2 bis zur Emscher unterhalb des zum Pumpwerks Bottrop-Boye führen. Auf dieser Strecke werden bis 2017 Kanäle mit Durchmessern von 1,60 Meter bis 3,50 Meter verlegt. Die Emschergenossenschaft investiert in den Bau des „unterirdischen Zwillings“ der Boye rund 80 Millionen Euro.

Vorbereitende Maßnahme
Bevor die Arbeiten im Februar jedoch starten können, muss auf den betreffenden Flächen im Bereich „Im Gewerbepark“ bis zur Gungstraße entlang des Bauareals gerodet werden. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaige Belästigungen.

(nach oben)


Berlin: Mehr als eine Million haben die Wasserbetriebe besucht

Seit 1988 kann man sich täglich in Werken und im Museum informieren
Mehr als eine Million Menschen haben in den vergangenen 25 Jahren die Berliner Wasserbetriebe in Wasser- und Klärwerken oder im Friedrichshagener Museum besucht, um sich über Wasser und Umweltschutztechnik sowie über die Arbeit und die Geschichte des Unternehmens zu informieren.
Allein 742.000 Menschen haben seit 1988 die Gelegenheit einer Werksführung genutzt. Am 14. Januar wurde im Klärwerk Ruhleben die 30.000 Führung von einer Studentengruppe der Berliner Beuth-Hochschule absolviert. Dazu kommen 287.000 Gäste des Friedrichshagener Museums im Wasserwerk.
Die Berliner Wasserbetriebe öffnen die Türen ihrer Werke und ihres Museums allen interessierten Gruppen. Dazu gehören nicht nur Schüler aus Wedding oder Weißensee, sondern auch Bürger, Studenten, Fachbesucher und sogar Majestäten: So haben sich im Klärwerk Ruhleben schon Prinz Charles und die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn über Berliner Abwasserbehandlungstechniken informiert.
Führungen durch Wasser- und Klärwerke in Berlin finden nahezu täglich statt. Im Jahr 2012 hat das Besucherteam insgesamt 1.067 Führungen geleitet und 20.121 Besucher begrüßt. Einblicke in die Trinkwasserförderung bieten die beiden Wasserwerke Tegel und Friedrichshagen.
Wie es im Klärwerk aussieht – und riecht – erleben Besucher in Ruhleben und Waßmannsdorf. Anmeldungen werden unter Telefon 030.8644-6393 oder per E-Mail an fuehrungen@bwb.de entgegengenommen.
Geschichte am Originalschauplatz präsentieren die Berliner Wasserbetriebe im Museum im Wasserwerk am Müggelsee. 2012 konnte das Museums-Team im 25. Jahr seines Bestehens mehr als 10.000 Besucher begrüßen und 165 Führungen durch die historischen Gebäude geleiten. Informationen zum Museum: www.museum-im-wasserwerk.de

(nach oben)


BASSUM: ABWASSERENTGELTERHÖHUNG IN DER STADT

Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband erhöht zum 1. Februar 2013 das Abwasserentgelt in der Stadt Bassum. Über die Gründe für die Anpassung des Entgeltes an die tatsächlichen Kosten hat der OOWV in einem Gespräch mit Bürgermeister Bäker die Stadt informiert.

Neu ist ein Grundpreis in Bassum, mit dem teilweise die fixen Kosten, ins-besondere Abschreibung und Verzinsung, abgedeckt werden. Er beträgt 6,25 Euro monatlich. Der Mengenpreis je Kubikmeter steigt von 2,48 Euro auf 2,76 Euro. Die Veränderungen verursachen für einen durchschnitt-lichen Haushalt mit einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmeter im Jahr 108,60 Euro Mehrkosten, das sind 9,05 Euro mehr je Monat.

Die Erhöhung ergibt sich aus der Entgeltkalkulation 2013, die für das Stadtgebiet Bassum nach den Vorgaben des Niedersächsischen Kommunalabgaben-Gesetzes erstellt wurde.

2001 hat der OOWV die Abwasserbeseitigung von der Stadt übernommen, der Abwasserpreis wird seit dem erstmalig erhöht. Durch das mittlerweile entstandene Defizit sieht sich der OOWV zu der Preisanpassung gezwungen. Seit Übernahme der Anlage hat der OOWV in die Modernisierung der Abwasserbeseitigung 3,55 Millionen Euro investiert. Bis Ende 2011 sind für Unterhaltungsmaßnahmen 2,8 Millionen Euro ausgegeben worden.

Der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsverband betreibt in seinem Verbandsgebiet von den Ostfriesischen Inseln bis ins südoldenburgische Damme, von der holländischen Grenze bis in den Landkreis Diepholz 46 Kläranlagen. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen arbeitet er ohne Gewinnerzielungsabsicht. Es gibt keine Dividenden für Aktionäre oder sonstige Gewinnausschüttungen.

„Preisanpassungen erfolgen, weil die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr decken. Der OOWV wird in Zukunft Entgelte auch senken, wenn die Kalkulation dies ergibt“, versichert Geschäftsführer Karsten Specht.

(nach oben)


HARBURG: Dreiste Metalldiebe in der Kläranlage

Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag in wohl stundenlanger Arbeit insgesamt 105 Edelstahlplatten abmontiert und gestohlen. Der Kommune entstand dadurch ein Schaden von rund 40000 Euro, teilt die Polizei mit. Um auf das Gelände nahe Brünsee zu gelangen, zwickten die Täter ein Zaunfeld auf. Dann fuhren sie mit einem Transporter in das Klärwerk. Die Unbekannten – es waren mindestens zwei Personen – hatten es auf die jeweils 100 mal 50 Zentimeter großen und 3,3 Millimeter starken Metallplatten abgesehen, die auf dem Rand des Klärbeckens montiert waren und als Laufbahn für den Verteilerschlitten dienten. Jede der Platten wiegt etwa 13 Kilogramm…mehr:

http://www.augsburger-allgemeine.de/donauwoerth/Dreiste-Metalldiebe-in-der-Klaeranlage-id22763616.html

(nach oben)


Haigerloch: Eine Kläranlage für alle

Die Kläranlage Gruol wird an die Sammelkläranlage Haigerloch angeschlossen. Der Gemeinderat billigte die Planung und Ausschreibung der Bauarbeiten, die im Sommer 2014 beendet sein sollen.

Bereits vor fünf Jahren wurde mit dem Amt für Wasser- und Bodenschutz beim Landratsamt ein Gesamtinvestitionskonzept für die städtischen Kläranlagen und Regenbecken beschlossen. Dieses sah…mehr:

http://www.swp.de/hechingen/lokales/haigerloch/Eine-Klaeranlage-fuer-alle;art5608,1778888

(nach oben)


GREBENHAIN: Einbrecher in Kläranlage

In die Kläranlage von Grebenhain sind unbekannte Einbrecher zwischen Freitag, 12 Uhr, und Montag, 12.45 Uhr, eingestiegen.
Die Täter hebelten mehrere Fenster auf und stahlen aus der Werkstatt einige Dosierpumpen. Zudem montierten die Diebe eine Kupferdachrinne sowie Fallrohre…mehr:

http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/polizei/Polizei-Einbrecher-in-Klaeranlage;art59,650745

(nach oben)


Gräfendhron: Pflanzen und Bakterien säubern Abwasser

Eine neue Pflanzenkläranlage soll ab Sommer 2013 die mehr als 50 Jahre alte mechanische Anlage in Gräfendhron ersetzen und das Abwasser deutlich gründlicher als bisher reinigen. Das Projekt kostet 1,1, Millionen Euro.

Die Kleinstlebewesen in den Wurzeln von mehr als 10 000 Pflanzen reinigen künftig das Abwasser von Gräfendhron. Die neue Pflanzenkläranlage, die unterhalb der Gemeinde in Richtung Mosel angelegt wird, ersetzt die bisherige mechanische …mehr:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hunsrueck/aktuell/Heute-in-der-Hunsrueck-Zeitung-Pflanzen-und-Bakterien-saeubern-Graefendhroner-Abwasser;art779,3367480

(nach oben)


Empfertshausen: Kein Klärwerk, aber trotzdem Beiträge – Empfertshäuser sauer

Der Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen erhebt Teilbeiträge in Orten, wo Kanal gebaut wurde, es aber noch keine Kläranlage gibt. Im oberen Feldatal regt sich dagegen Widerstand.
Empfertshäuser Hauseigentümer an Straßen, wo in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Kanal erneuert wurde, erhielten Briefe vom Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen (WVS). Darin befanden sich ein Informationsschreiben und ein Muster-Beitragsbescheid, mehr:

http://www.insuedthueringen.de/lokal/bad_salzungen/fwstzslzlokal/Empfertshaeuser-sauer-Kein-Klaerwerk-aber-trotzdem-Beitraege;art83434,2180479

(nach oben)


Dierdorf: Verbandsgemeinde erhöht Preise für Wasser und Abwasser

Die Werke der Verbandsgemeinde Dierdorf würden ohne Erhöhung im kommenden Jahr Verluste schreiben. Daneben bestehen bereits Verlustvorträge. Die Verwaltung schlug dem Rat eine Erhöhung der Entgelte vor.

Beim Wasser und Abwasser müssen die Dierdorfer tiefer in die Tasche greifen.
In der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Dierdorf am Dienstagabend (18.12) hatten sich die Ratsmitglieder mit den Preisen für Wasser und Abwasser zu befassen. Mehr:

http://www.nr-kurier.de/artikel/19607-verbandsgemeinde-dierdorf-erhoeht-preise-fuer-wasser-und-abwasser

(nach oben)


Aarau: Biologie-Zulauf Abwasserverband Aarau und Umgebung CSB-Frachtermittlung nach dem Auslauf der Vorklärung

Dem Abwasserverband Aarau und Umgebung gehören die Gemeinden Aarau, Biberstein, Buchs, Eppenberg-Wöschnau, Erlinsbach, Gränichen, Küttigen, Muhen, Oberentfelden, Suhr und Unterentfelden an. Die Kläranlage (ARA) steht an der Aare am Rande der historischen Stadt Aarau und entspricht einer Grösse von 125‘000 EW. Angeschlossen sind 65‘000 Haushalte, Industrien und Gewerbe. CSB-Messung als Regelung der Flotation Die ARA Aarau hat im Gegensatz zu anderen Kläranlagen vergleichbarer Grösse keinen Fettabscheider und kämpft seit Jahren mit Fettfrachten in der mechanischen und biologischen Reinigungsstufe. Die aktuelle Fettfracht bringt eine konstante Belastung des Abwassers mit sich. Diese Fettfracht soll mittels einer zusätzlichen Verfahrensstufe (Mikroflotation) reduziert werden. Somit wird die ARA ganz allgemein entlastet. Das entfernte Fett verfügt über einen hohen organischen Materialanteil. Dieses kann direkt in die Faultürme eingespiesen werden und führt zu einer höheren Gasproduktion (Klärgas). Das Klärgas wird zur Erzeugung von elektrischem Strom verwendet. Die Abwärme dient als Prozesswärme für die ARA und zur Warmwasseraufbereitung in zwei Telli Wohnblöcken. Um die zukünftige Flotation zu steuern, benötigt die Kläranlage eine zuverlässige online CSB-Messung zur Frachtermittlung. Diese sollte mit wenig Wartung bedient werden können und verlässliche Resultate liefern. Den Ganzen Artikel finden Sie unter:

http://endress.softwerk.de/eh/sc/europe/dach/de/resourceadditional.nsf/imgref/D_CS01295X20de0112_Abwasserverband%20Aarau.pdf/$FILE/CS01295X20de0112_Abwasserverband%20Aarau.pdf

(nach oben)


WULFEN: Ausschuss will keinen Klärschlamm auf Wulfener Deponie

Eine Firma aus Hausen bei Regensburg möchte die Deponie der ehemaligen Zuckerfabrik in Wulfen rekultivieren und sichern. Das hat das auf Klärschlammverwertung spezialisierte Unternehmen, das auch Kompostieranlagen in Kleinwülknitz und Strenznaundorf betreibt, beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld beantragt. Der Bau- und Umweltausschuss hatte auf seiner vorigen Sitzung in Wulfen nun darüber zu befinden, ob der Gemeinderat der Gemeinde Osternienburger Land sein Einverständnis mit dem Vorhaben erklären sollte. Im Antrag an den Landkreis ist von „Abwehr und Eingrenzung von Gefährdungen für Wasser, Boden, Luft…“ die Rede. Dazu sollen …mehr:

http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1349164463060

(nach oben)


Vilsbiburg: Aus Abwasser soll Strom werden

Vilsbiburg plant energetische Sanierung der kommunalen Kläranlage

Die energetische Sanierung der Kläranlage Vilsbiburg, deren Beginn für dieses Jahr vorgesehen ist, duldet keinen Aufschub mehr. Die Wände der 35 Jahre alten Schlammreaktoren sind stark angegriffen und auch diese Art der Schlammbehandlung ist heute nicht mehr sinnvoll. Als die Kläranlage gebaut wurde, war sie eine der modernsten in Niederbayern. An diesen Standard möchte die Stadt wieder anknüpfen – sicher auch, weil man durch den knapp 2 Millionen Euro teueren Umbau voraussichtlich Stromkosten in Höhe von 100000 Euro jährlich sparen kann. Im Herbst 2014 soll die neue Anlage in Betrieb gehen.

Ein Systemwechsel steht bei der Kläranlage Vilsbiburg auf dem Plan. In den vergangenen Jahren wurde der aus dem Abwasser abgesetzte Schlamm in vier Stahlbehälter gepumpt und dort durch biologische Abbauprozesse, die von Wendelüftern

http://www.idowa.de/lokales/artikel/2013/01/11/aus-abwasser-soll-strom-werden.html

(nach oben)


Schrozberg: Die Weber-Ingenieure wurden für die Ingenieurleistungen zum Neubau einer Flotationsanlage zur Vorbehandlung von Abwässern der Nahrungsmittelindustrie beauftragt.

Die Belastung der Schrozberger Kläranlage (6.000 E) ist in den letzten Jahren, bedingt durch die Einleitungen der Molkerei Schrozberg, stark angestiegen. Deren Abwasser ist überwiegend alkalisch und hoch mit sauerstoffzehrenden Schmutzstoffen belastet. Zur Entlastung der Kanäle und der Regenwasserbehandlungsanlagen wird das Produktionsabwasser zukünftig über eine Druckleitung zur Kläranlage geleitet. Dort wird das Produktionsabwasser in einer Flotationsanlage vorgereinigt werden und anschließend in der biologischen Stufe der Kläranlage mitbehandelt. Durch das ganzheitliche Konzept zur Ableitung und Mitbehandlung wird eine konventionelle Erweiterung der Regenwasserbehandlung und der Kläranlage vermieden.
Die Weber-Ingenieure erstellten im Vorfeld eine Studie, veranlasste Vorversuche für die Flotationsanlage mit realem Molkereiabwasser und unterstützte die Kommune bei der Erstellung des Zuwendungsantrags. Beauftragt sind die Leistungsphasen 1-8 (stufenweise) zur Realisierung der Flotationsanlage und den weiteren Ertüchtigungsmaßnahmen für die Kläranlage.

Quelle:http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=89

(nach oben)


Riedlingen: Regierungspräsidium Tübingen gibt grünes Licht für den Bau des Regenüberlaufbeckens „Bahnhof“

Förderbescheid über 563.000 Euro an die Stadt Riedlingen übergeben
Das Regierungspräsidium Tübingen hat der Stadt Riedlingen einen Förder-bescheid zum Bau des Regenüberlaufbeckens (RÜB) „Bahnhof“ in Höhe von rund 563.000 Euro zukommen lassen. Die Gesamtkosten des von der Stadt Riedlingen geplanten RÜB belaufen sich auf 704.000 Euro.
Beim RÜB „Bahnhof“ handelt es sich um ein gegliedertes Bauwerk, das in mehreren Stufen erstellt wird und bei dem das Volumen von 1800 m³ im vorhandenen Kanal aktiviert wird. Der nun ausstehende Abschnitt umfasst ein Überlaufbauwerk, einen Drosselschacht und eine Ablaufleitung.
Das RÜB Bahnhof ist eine grundlegende Maßnahme des Maßnahmenplanes zur EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Hintergrundinformation:
Kanalisationen haben die Aufgabe, Schmutzwasser zur Kläranlage zu transportieren. Bei der Mischwasserkanalisation wird zusätzlich Regenwasser im gleichen Kanal aus der Bebauung transportiert aber nur zum Teil zur Kläranlage weitergeleitet. Der überschüssige Teil wird solange in den RÜB aufgefangen, bis die Becken gefüllt sind. Dann erfolgen Entlastungen von Schmutzwasser und Regenwasser in das Gewässer.
Die RÜB werden anschließend entleert, wenn die Kläranlage wieder freie Kapazität hat. RÜB erfüllen deshalb eine wichtige Funktion im Gewässerschutz.
Hinweis für die Redaktionen
Für Fragen zu dieser Pressemitteilung steht Ihnen Herr Carsten Dehner, Pressereferent, Tel.: 07071 757-3080, gerne zur Verfügung.

http://www.rp-tuebingen.de/servlet/PB/menu/1344758_pdrucken/drucken.htm

(nach oben)


Pforzheim: Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung Pforzheim (ESP) beauftragt WI mit den Ingenieurleistungen zur Betonsanierung der belüfteten Belebungsbecken (ca. 8.000 m2 Wand- und Bodenfläche).

Auf Basis einer betontechnologischen Untersuchung im Juli 2012 wurde von den Weber-Ingenieuren ein umfassendes Sanierungskonzept für die Nitrifikationsbecken (14.000 m3) auf der Kläranlage Pforzheim erstellt. Die nutzungsbedingten Schädigungen an Beton und Bewehrung werden durch einen teilweisen Abtrag der Betonoberfläche, dem Freilegen und Schützen der Bewehrung, einen erneuten Betonauftrag und eine mineralischer Beschichtung instand gesetzt. Die Beschichtung dient dem nachhaltigen Schutz der Betonflächen vor dem zukünftigen Eindringen schädigender Stoffe (wie Sulfate und Chloride) und trägt somit zum langfristigen Werterhalt der sanierten Bausubstanz bei.
Die Durchführung der Baumaßnahme erfolgt unter Beachtung der abwassertechnischen Randbedingungen zur Aufrechterhaltung der Reinigungsleistung bei mehreren Abschnitten in den Jahren 2013 und 2014.
Die Weber-Ingenieure übernehmen neben die Ingenieurleistung zur Betoninstandsetzung auch Koordinationsleistungen zur Verfahrenstechnik und der notwendigen Außerbetriebnahme von Einzelbecken.

Quelle: http://www.weber-ing.de/de/news/newsansicht.html?news_id=90

(nach oben)


Neuburg: Phosphor aus Klärschlamm- Pilotversuch erfolgreich abgeschlossen

Deutschlandweit ganz bestimmt, vielleicht sogar weltweit der einzige Versuch, Phosphor aus Klärschlamm zu gewinnen, ist gestern in Neuburg erfolgreich abgeschlossen worden. Der Stadtrat muss nun entscheiden, ob eine großtechnische Anlage installiert werden soll.

Deutschland verfügt über keine eigenen Phosphorvorkommen. Das chemische Element aus der Stickstoffgruppe ist aber für Aufbau und Funktion von Organismen von zentraler Bedeutung und wesentlicher Bestandteil bei der Düngung landwirtschaftlicher Kulturen. „Die Weltmarktsituation wird aber immer prekärer“, sagte Michael Spitznagel vom Bayerischen Umweltministerium gestern nach Abschluss des Pilotversuches in Neuburg. Bislang importiert die Bundesrepublik …mehr unter:

http://www.donaukurier.de/lokales/neuburg/Neuburg-Pilotversuch-erfolgreich-abgeschlossen;art1763,2690759

(nach oben)


Muldental: Zweckverband „Muldental“ will Beiträge zurückzahlen

Knapp 2 Millionen Euro sollen ab November an die Kunden im Altgebiet „Mittleres Bobritzschtal“ zurückfließen
Der Abwasserzweckverband „Muldental“ (AZV) will noch in diesem Jahr die Beiträge, die vom ehemaligen Abwasserzweckverband „Mittleres Bobritzschtal“ erhoben wurden, zurückzahlen. Laut Geschäftsleiter …mehr:

http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/FREIBERG/Zweckverband-Muldental-will-Beitraege-zurueckzahlen-artikel8215908.php

(nach oben)


LAHR: Die Abwassergebühren sinken 2013 spürbar

Weil die Stadt 2010 Gebührenmehreinnahmen von 2,3 Millionen Euro hatte, zahlen künftig Bürger weniger.
(rb). Die Mehrheit der Ortschaftsräte hat am Dienstag nur widerwillig einer Senkung der Abwassergebühren zugestimmt. Aufgrund eines Überschusses aus dem Jahr 2010 sollen 2013 nach dem Willen der Verwaltung die Gebühren für die Abwasser- und Niederschlagswasserbeseitigung gesenkt werden. Wegen hoher Investitionen in die Kläranlage muss aber mittelfristig wieder mit deutlichen Erhöhungen…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/lahr/die-abwassergebuehren-sinken-2013-spuerbar–65661217.html

(nach oben)


Wolfratshausen: Stadtwerke erhöhen nach sieben Jahren Abgaben

Gebühren fürs Wasser steigen
Wolfratshausen – Sieben Jahre ist sie her, die letzte Gebührenanpassung für die Trinkwasserver- sowie die Abwasserentsorgung. Nun erhöhen die Stadtwerke Wolfratshausen die Abgaben. Zum 1. April 2013 gelten dann neue Preise für Stadtwerke-Kunden…mehr:

http://www.dasgelbeblatt.de/lokales/bad-toelz-wolfratshausen/gebuehren-fuers-wasser-steigen-stadtwerke-wolfratshausen-erhoehen-nach-sieben-jahren-abgaben-2661386.html

(nach oben)


Wölfis: Wölfiser Abwasser künftig zentral geklärt

Feierlicher Spatenstich markierte den Baubeginn für eine neue Kläranlage und ein Regenüberlaufbecken.
Mit vier metallglänzenden, scharfen Spaten wurde am Montagnachmittag im Norden der Gemeinde Wölfis nahe der Ohrdrufer Straße und dem Sportplatz in die Grasnarbe gestochen.
Thomas Chowanietz vom Wasser- und Abwasserzweckverband Apfelstädt-Ohra …mehr:

http://gotha.thueringer-allgemeine.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Woelfiser-Abwasser-kuenftig-zentral-geklaert-98833100

(nach oben)


Windheim: Wasserschutz für Windheim ist fertig

Am Donnerstag sind die Bauarbeiten für den Wasserschutz in Windheim abgeschlossen worden. Damit sind die Anwohner und auch die Kläranlage entlastet…mehr:

https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Wasserschutz-fuer-Windheim-ist-fertig;art211,369008

(nach oben)


Wildon: Wasserland Steiermark berichtet über ARA Grazerfeld

Wasserland Steiermark berichtet ausführlich in seiner Ausgabe 2/2012 über die moderne Abwasserreinigungsanlage Wildon, diese entspricht dem letzten Stand der Technik und ist für die Herausforderungen der nächsten Jahre gerüstet. Bericht als Download unter:

http://www.awvgrazerfeld.at/verband/index.php?parent=5036&code=Detail&did=5067

(nach oben)


Mittlerer Weisachgrund: Das Abwasser wird deutlich teurer

Der Zweckverband „Mittlerer Weisachgrund“ saniert die Anlage in Junkersdorf und muss die Bürger in den angeschlossenen Orten Altenstein und Pfaffendorf (Markt Maroldsweisach) sowie Junkersdorf (Gemeinde Pfarrweisach) dafür kräftig zur Kasse …mehr:

http://www.infranken.de/regional/hassberge/Hassberge-Junkersdorf-Klaeranlage-Abwasserzweckverband-Mittlerer-Weisachgrund-Das-Abwasser-wird-deutlich-teurer;art217,359695

(nach oben)


Unterleichtersbach: Ausschreibung für Kläranlage verzögert sich

Der Neubau der Kläranlage an der Aspenmühle steht zur Diskussion. Als Favorit gilt die Firma ZWT aus Bayreuth mit ihrem patentierten Biocos-Verfahren. Die letzte Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Mehr:

https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/Ausschreibung-fuer-Klaeranlage-verzoegert-sich;art211,363721

(nach oben)


TROCKAU: Nicht gebauter Püttlachstausee wirkt noch nach

– Obwohl der Püttlachstausee schon vor Jahren „beerdigt“ worden ist, schlägt er immer noch Wellen. Diesmal im Zusammenhang mit dem Umbau der Kläranlage Trockau, in der in Zukunft auch die Abwässer des Pottensteiner …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/nicht-gebauter-puttlachstausee-wirkt-noch-nach-1.2524845?searched=true

(nach oben)


Treuchtlingen: Keine „privaten“ Ratten

Kläranlagen-Personal ist die falsche Anlaufstelle: Mitarbeiter bekämpfen den lästigen Nager nur im öffentlichen Kanalnetz –
– Ratten sind bekanntlich wahre „Untergrundkämpfer“ und bedienen sich des Kanalnetzes als Verkehrsweg – zum Leidwesen mancher Bürger. Und die bitten in Sachen Rattenbekämpfung offenbar nicht selten das Personal der zentralen Kläranlage um Hilfe und fragen dort nach Ködern. Dies gehört jedoch nicht zu dessen Aufgabengebiet…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/treuchtlingen/keine-privaten-ratten-1.2574356?searched=true

(nach oben)


Neuburg: Abwasserentsorgung in Neuburg

Abwasser: Jetzt kann die Kläranlage in Maxweiler stillgelegt werden…mehr:

http://aktuell.meinestadt.de/neuburg-donau/2012/11/21/abwasserentsorgung-in-neuburg-abwasser-jetzt-kann-die-klaeranlage-in-maxweiler-stillgelegt-werden/

(nach oben)


Münsing: Ja zum Abwasserverband

– Münsing tritt Hoheit über Ortskanäle an Starnberg ab.
Als letzte Seegemeinde hat Münsing am Dienstag beschlossen, die Ortskanäle an den Abwasserverband Starnberg abzugeben. Mit einer Gegenstimme (Susanne Huber) sprach sich der Gemeinderat dafür aus. Kurz zuvor hatten die Tutzinger in ihrer Sitzung zugestimmt. Somit sind alle acht Anrainergemeinden mit im Boot.
Wie berichtet war der Abwasserverband bislang nur für den Ringkanal zuständig, der das Schmutzwasser aller Gemeinden sammelt und in das Klärwerk in Starnberg …mehr:

http://www.merkur-online.de/lokales/muensing/abwasserverband-2663122.html

(nach oben)


Königsberg: Die Junkersdorfer Kläranlage ist am Ende

Der Königsberger Stadtrat beschloss, dass die Abwasserbeseitigungsanlage in Junkersdorf aufgegeben und der Stadtteil ans Gemeinschaftsklärwerk angeschlossen wird. Das geschieht in zwei Abschnitten. Die Kostenfrage ist noch offen.
Ausgedient hat bald die Kläranlage in Junkersdorf. Das Kanalnetz wird an die Gemeinschaftskläranlage Königsberg angeschlossen.
Bürgermeister Erich Stubenrauch (FW) wies in der Sitzung des Königsberger Stadtrates am Dienstagabend im Rathaus darauf hin, dass die Abwasserbehandlung und Abwassereinleitung in Junkersdorf nicht den gesetzlichen Anforderungen entspreche. Das Landratsamt Haßberge habe die Erlaubnis für das Einleiten von Abwasser aus der Kläranlage Junkersdorf in den Krumbach bis zum 31. Dezember 2014 festgesetzt. Er verwies auch darauf, dass mit Bescheiden aus früheren Jahren jeweils eine entsprechende Erlaubnis erteilt wurde, die nun aber nicht über 2014 hinaus verlängert werde. Es bestehe Handlungsbedarf, machte der Bürgermeister klar

http://www.infranken.de/regional/hassberge/Klaeranlage-Koenigsberg-Entsorgung-Pumpwerk-Gemeinderat-Junkersdorf-Die-Junkersdorfer-Klaeranlage-ist-am-Ende;art217,344727

(nach oben)


Hohnhausen: geht ans Abwassernetz

Am Donnerstag, 22. November, zur Mittagsstunde war die offizielle Freigabe des neuen Pumpwerks. Das Abwasser des Burgpreppacher Gemeindeteils Hohnhausen wird jetzt über den Kläranlagenstrang namens „Hainbachschiene“ in Burgpreppach gereinigt. Rund 1,1 Millionen Euro wurden investiert…mehr:

http://www.infranken.de/regional/hassberge/Hassberge-Burgpreppach-Kanalisation-Hainbachschiene-Abwasser-Infrastruktur-Hohnhausen-geht-ans-Abwassernetz;art217,357032

(nach oben)


HILPOLTSTEIN: Millionensummen fließen in Abwasser und Wasser

Residenz, Sanierung der Grund- und Mittelschule, Neugestaltung der Christoph-Sturm-Straße und der Johann-Friedrich-Straße. In den vergangenen Jahren war es im wahrsten Sinne des Wortes ersichtlich, was die Stadt mit ihrem Geld macht. Das ändert sich rapide: Künftig wird das Geld verbuddelt. Und das auch im wahrsten Sinn des…mehr:

http://www.nordbayern.de/region/roth/millionensummen-fliessen-in-abwasser-und-wasser-1.2510907?searched=true

(nach oben)


TREUCHTLINGEN: „Bescherung“ an der Kläranlage

Klärschlamm floss auf Wiese und in den Möhrenbach – Keine bleibenden Umweltschäden

Ein großer See voll mit Klärschlamm – das war das Ergebnis eines technischen Defektes bei einer Firma aus dem Raum Zwickau, die derzeit an der Treuchtlinger Kläranlage damit beschäftigt ist, Klärschlamm zu entwässern. Die Klärreste verteilten sich unkontrolliert und großflächig über eine Wiese, in einen Kleingarten und letztlich in den Möhrenbach. Der Schaden ist in seiner Höhe noch nicht genau zu beziffern. Die Firma aus Sachsen ist …mehr:

http://www.nordbayern.de/region/treuchtlingen/bescherung-an-der-klaranlage-1.2582562?searched=true

(nach oben)


Gräfendhron: Pflanzen und Bakterien säubern Gräfendhroner Abwasser

Eine neue Pflanzenkläranlage soll ab Sommer 2013 die mehr als 50 Jahre alte mechanische Anlage in Gräfendhron ersetzen und das Abwasser deutlich gründlicher als bisher reinigen. Das Projekt kostet 1,1, Millionen Euro.

Die Kleinstlebewesen in den Wurzeln von mehr als 10 000…mehr:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/hunsrueck/aktuell/Heute-in-der-Hunsrueck-Zeitung-Pflanzen-und-Bakterien-saeubern-Graefendhroner-Abwasser;art779,3367480

(nach oben)


ENDINGEN: Bürger zahlen künftig weniger für Abwasser

(hü). Eine gute Nachricht für die Bürger kommt aus der letzten Sitzung des Gemeinderats im Jahr 2012. Die Gebühren fürs Abwasser sinken…mehr:

http://www.badische-zeitung.de/endingen/buerger-zahlen-kuenftig-weniger-fuer-abwasser–67012680.html

(nach oben)


Einersheim: Tauziehen um Einersheimer Abwassergebühr

Die Gemeinderäte in Markt müssen auf die gestiegenen Kosten für die Ertüchtigung und den Betrieb der Kläranlage reagieren und legen jetzt zumindest einen Teil auf die Bürger um. Die Gebühren verdoppeln sich. Mehr:

http://www.infranken.de/regional/kitzingen/Gemeinderat-Abwassergebuehren-Klaeranlage-Tauziehen-um-Einersheimer-Abwassergebuehr;art218,366110

(nach oben)

Meldungen zur Abwasserreinigung 2013

0
April 2013
20.04.2013 Wenn die Luft ausgeht  
20.04.2013 Keine Angst vor schlechtem Index  
Januar 2013
02.01.2013 Neue Forschungsansätze in der Abwasserreinigung 

Wenn die Luft ausgeht

Behebung von Betriebsproblemen bei biologischen Kleinkläranlagen
Wer mit Kleinkläranlagen zu tun hat, kennt sicher folgendes Problem. Man kontrolliert eine druckluftbetriebene Kleinkläranlage, die man bestenfalls zwei Mal im Jahr besucht, und stellt fest, dass die Mammutpumpen nicht zufriedenstellend fördern. Im Wesentlichen ist die Förderleistung einer Mammutpumpe von der Eintauchtiefe und von der eingesetzten Luftmenge abhängig. Und hier fangen die Schwierigkeiten an. Ein Großteil moderner Kleinkläranlagen arbeitet nach dem Prinzip der SBR-Technologie. Diese Anlagen werden üblicherweise mit wechselnden Füllständen betrieben, wodurch sich zwangsläufig das Förderverhalten der Pumpen ändert. Somit kann man nur den zweiten Faktor – die eingesetzte Luftmenge – überprüfen. Diese wiederum kann durch viele Umstände gestört werden, z. B. durch defekte Schläuche, undichte Schlauchverbindungen oder eine nachlassende Luftverdichterleistung. Hier beginnt meine Empfehlung mit dem zweckentfremdeten Einsatz eines medizinischen Gerätes. Dieses Gerät ist ein Atemtrainer, mit dem das Lungenvolumen trainiert werden kann. Üblicherweise besitzen diese Geräte zum Trainingsansporn eine Skalierung, um die erzielten Ergebnisse ablesen zu können. Wenn ich nun dieses Gerät auf den Kopf drehe, kann die Ausatemleistung abgelesen werden . Dieses Ergebnis entspricht dem Luftförderstrom, den der eingebaute Verdichter erbringen sollte. Mehr:
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={42c2b8f2-f058-483f-a8e1-4ca29c31774d}

Autor
Thomas Mosig, Ver- und Entsorger
Süd-Oberlausitzer Wasserversorgungs- und
Abwasserentsorgungsgesellschaft mbH
Äußere Weberstraße 43
02763 Zittau, Deutschland
Kläranlage Ebersbach
Tel. +49 (0)35 86-3 02 90
E-Mail: Thomas.Mosig@sowag.de

(nach oben)


Keine Angst vor schlechtem Index

Betriebserfahrungen mit dem Schlammindex im Winter
Einführung

Im hohen Nordwesten Deutschlands in der Nähe von Oldenburg liegt die Gemeinde Rastede. Das Klärwerk, eine Belebungsanlage mit einer Ausbaugröße von 30 000 EW, hatte seit vielen Jahren Probleme im Winter mit dem Schlammindex. Aus Sorge vor einem Schlammabtrieb bei Regen wurde die Trockensubstanz bei steigendem Index in den Wintermonaten reduziert, um mehr Platz in der Nachklärung zu haben. Diese Betriebsweise hatte sich so eingefahren und wurde bis 2008 beibehalten.
Daten zum Betrieb des Klärwerks
• Belastung: 22 000 EW
• Trennsystem
• Abwasserzusammensetzung: 90 % häusliches Abwasser
• Fremdwasseranteil im Mittel < 10 %
• eine Vorklärung sowie ein Misch- und Ausgleichsbecken
• zwei Belebungsbecken mit intermittierender Belüftung
• Schlammbelastung im Mittel 0,05 g/kg x d
• Chloridgehalt Ablauf: im Mittel 120 mg/l, Sommer wie Winter

Die Frachtschwankungen sind gering, da es kaum gewerbliche Einflüsse gibt. Die Sauerstoffversorgung liegt in den Wintermonaten im Mittel bei 1,6 mg/l. Änderung der Betriebsweise Die ständige Sorge im Winter vor Schlammabtrieb veranlasste uns, ab dem Jahr 2008 die Verfahrensweise zu ändern. Wir wollten ausprobieren, ob wir mit einem höheren Trockensubstanzgehalt den Schlammindex nicht besser in den Griff bekommen könnten, um so einen stabileren…

mehr: http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={42c2b8f2-f058-483f-a8e1-4ca29c31774d}  

Autor
Rolf Eiting, Abwassermeister
Klärwerk Rastede
Hasenbült 99, 26180 Rastede, Deutschland
Tel. +49 (0)44 02/8 35 94
E-Mail: klaerwerk.rastede@ewetel.net

(nach oben)


Neue Forschungsansätze in der Abwasserreinigung

Die BfG forscht nun auch an der Kläranlage in Koblenz-Wallersheim. Dazu wurde am 29.10.2012 eine Pilotanlage in Betrieb genommen. In einem von der EU geförderten Exzellenzprojekt untersucht die BfG mit ihren Kooperationspartnern Konzepte zur Optimierung der biologischen Abwasserreinigung.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde erforscht in Kooperation mit der Schweizer Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) und der Universität Frankfurt innovative technologische Konzepte zur Optimierung der biologischen Abwasserreinigung. Namentlich stehen dafür in der BfG Prof. Dr. Thomas Ternes (Gewässerchemie), in der Eawag Prof. Dr. Adriano Joss (Ingenieurwissenschaften) und an der Uni Frankfurt Prof. Dr. Jörg Oehlmann (Ökotoxikologie).
In Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung, Eigenbetrieb der Stadt Koblenz, wurde eine Pilotanlage entwickelt und im Klärwerk Wallersheim aufgebaut, die in sechs Reaktoren unterschiedlich zusammengesetzte Abwassermixturen untersucht. Es handelt sich dabei um modernste „Minikläranlagen“, die sensibel beobachtet und gesteuert werden können.
In der praktischen Erprobung soll ein besseres Verständnis des mikrobiellen Abbaus organischer Schadstoffe (z. B. aus Antibiotika, Schmerzmitteln, Bioziden) gewonnen werden. Dabei kommen auch modernste umweltanalytische Techniken der BfG-Labore (u. a. hochauflösende Massenspektrometrie) zum Einsatz.
Die heutige biologische Abwasserreinigung ist primär darauf ausgerichtet, den Nährstoffeintrag (Phosphor, Stickstoff und leichtabbaubare organische Substanzen) in die Gewässer soweit zu minimieren, dass deren Eutrophierung verhindert wird. Daher werden viele polare organische Verbindungen nicht oder nur unvollständig entfernt. Dies hat zur Folge, dass einige dieser Substanzen, wie z.B. das Schmerzmittel Diclofenac oder das Biozid Irgarol, in Konzentrationen in unsere Oberflächengewässer gelangen, die negative Wirkungen auf aquatische Organismen erwarten lassen.
Koordinator des Projekts ist Dr. Arne Wick, für den Betrieb der Versuchsanlage ist Sandro Castronovo verantwortlich (beide BfG). Darüber hinaus sind vier Doktoranden in das Projekt involviert.
Die während des Projektes angewendeten rein biologischen Verfahren sollen den Eintrag von Schadstoffen vermindern, auch in die Bundeswasserstraßen. Zudem könnte das Vorhaben dazu beitragen, die Kosten der Klärtechnik und der Gewässerunterhaltung deutlich zu vermindern und vertiefte Erkenntnisse auch der Transportprozesse im Gewässer zu gewinnen.

http://www.bafg.de/cln_030/nn_161894/DE/07__Aktuelles/20121029__klaeranlage.html?__nnn=true

(nach oben)

Meldungen zur Spurenstoff-Elimination 2013

0
Dezember 2013
01.12.2013 Was die Medien über anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf schreiben 
01.12.2013 Innovative Konzepte und Technologien für die separate Behandlung von Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens
November 2013
13.11.2013 LAHR: Vierte Reinigungsstufe in Lahr wird mit Tuchfiltern gebaut  
03.11.2013 Neue Liste prioritärer Stoffe und Beobachtungsliste veröffentlicht
Oktober 2013
02.10.2013 Schweiz baut ca. 100 Anlagenstufen zur Spurenstoffentfernung 
August 2013
29.08.2013 TransRisk 
29.08.2013 Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe.NRW stellt sich vor 
29.08.2013 hydro-ingenieure: „Separate treatment of hospital wastewater“ 
April 2013
20.04.2013 BTag-Umweltausschuss: Fachgespräch zum Thema Arzneimittel in Gewässern 
20.04.2013 Kläranlagenkarte mit PAK (Pulveraktivkohle) 
März 2013
25.03.2013 Arzneimittelrückstände im Wasser – Lösungen liegen bei den Verursachern 
25.03.2013 Psychopharmaka machen Fische mutiger 
25.03.2013 Anthropogene Spurenstoffe im Gewässer – Spurenstoffbericht Baden-Württemberg 2012 
10.03.2013 Mikroschadstoffe in der Ruhr: Landesumweltministerium prüft Meldewege 
03.03.2013 Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände nimmt Stellung zum Thema prioritäre Stoffen
Januar 2013
02.01.2013 Entfernung von Spurenstoffen aus Wasser und Abwasser  

Was die Medien über anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf schreiben

Eine Medieninhaltsanalyse der letzten zwölf Jahre In den Printmedien geht es in Berichten über anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf in erster Linie um Pharmarückstände, insbesondere Hormone. Beruhigend für die Wasserwirtschaft: Der Stil ist großteils sachlich, nur selten reißerisch. Die Veröffentlichungen erfolgen überwiegend in den Rubriken Wissen/ Wissenschaft und Technik oder im Regionalteil und nur selten im Politikoder Wirtschaftsteil. Bezüglich der Minimierung möglicher Risiken stellen die Printmedien nachträgliche Reinigungsverfahren und vorsorgende Maßnahmen vor. Konkrete Handlungstipps für Verbraucher spielen nur eine untergeordnete Rolle. Dies zeigt eine aktuelle Analyse der Printmedien der letzten zwölf Jahre durch das ISOE.

Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 -2013 ab Seite 826

Autoren
Georg Sunderer
Konrad Götz
Karoline Storch
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
E-Mail: sunderer@isoe.de

(nach oben)


Innovative Konzepte und Technologien für die separate Behandlung von Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens

Eine Projektübersicht finden Sie unter:

http://www.sauberplus.de/index.php/downloads/finish/1-veroeffentlichungen/8-innovative-konzepte-und-technologien-fuer-die-separate-behandlung-von-abwasser-aus-einrichtungen-des-gesundheitswesens-projektuebersicht

(nach oben)


LAHR: Vierte Reinigungsstufe in Lahr wird mit Tuchfiltern gebaut

Die Verbandskläranlage Raumschaft Lahr (D), Baden Württemberg wird ausgebaut. Eine Pulveraktivkohlebehandlung mit nachgeschalteter Tuchfiltration entfernt zukünftig Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser, welche mit den vorhandenen Behandlungsstufen nicht reduziert werden können. Diese Spurenstoffe sind z.B.: Industriechemikalien, Medikamente, Biozide oder hormonaktive Substanzen. Die neue „vierte“ Reinigungsstufe ist auf eine Leistung von 1200 m3/h ausgelegt und wird mit drei Tuchfiltern vom Typ SF12/60 ausgeführt. Die Montage der Tuchfiltration ist für Juni 2014 geplant.

> http://www.badische-zeitung.de/lahr/den-tuchfilter-gibt-s-nur-in-lahr–66258036.html
> http://www.bo.de/lokales/lahr/325-millionen-euro-fuer-die-verbandsklaeranlage-lahr
> http://www.bo.de/lokales/lahr/millionen-investition-in-die-klaeranlage

Quelle: http://www.mecana.com/de/kurze-news

(nach oben)


Neue Liste prioritärer Stoffe und Beobachtungsliste veröffentlicht

Im Amtsblatt der Europäischen Union, L 226/1–17 wurde am 24. August 2013 eine Richtlinie veröffentlicht, mit der die Liste prioritärer Stoffe (Anhang X der EUWasserrahmenrichtlinie) erweitert wird. Ein Dutzend neuer Stoffe, die eine Gefahr für die Gewässer darstellen könnten, werden der Liste hinzugefügt. Neu eingeführt wird eine Beobachtungsliste, die auch drei Arzneimittelwirkstoffe (17-Ethinylöstradiol und 17-Östradiol sowie das Schmerzmittel Diclofenac) enthält. Diese Substanzen werden überwacht und eventuell später in die Liste prioritärer Stoffe aufgenommen. Für neu identifizierte Substanzen werden die maximal zulässigen Konzentrationen im Wasser, die in den Umweltqualitätsnormen (UQN) festgelegt wurden, ab 2018 in Kraft treten. Bis 2027 soll ein guter chemischer Zustand der Gewässer im Hinblick auf diese Stoffe erreicht werden. Aus diesem Grund sind die EUMitgliedstaaten verpflichtet, der Kommission bis 2018 zusätzliche Maßnahmenund Überwachungsprogramme vorzulegen. Überarbeitete UQN für bestehende prioritäre Stoffe müssen in die Bewirtschaftungspläne der Flusseinzugsgebiete für die Jahre 2015 bis 2021 aufgenommen werden, um einen guten chemischen Zustand der Oberflächengewässer für diese Stoffe bis 2021 zu erreichen. www.gfa-news.de/gfa/webcode/ 20130905_004

(nach oben)


Schweiz baut ca. 100 Anlagenstufen zur Spurenstoffentfernung

Wenn die Frage der Finanzierung als gesamtschweizerische, verursachergerechte Lösung
geklärt ist, voraussichtlich im Oktober 2013, dann kommt es zur großangelegten
Umsetzung eines gewaltigen Programmes in der Schweiz.
Dabei sollen die anhand von Kriterien ausgewählten Kläranlagenbetreiber hinsichtlich der
Finanzierung durch eine diesbezügliche Abwasserabgabe zu 75 % „entschädigt“ werden.
Besagte Kläranlagen sollen überdies von der Abwasserabgabe befreit werden. So sieht
es der Regierungsvorschlag vor. Nach der Zustimmung durch das Parlament kann die
Gewässerschutzverordnung geändert und damit mit dem flächendeckenden Bau begonnen
werden.
Das Thema Spurenstoffverminderung ist richtigerweise im Vorfeld zu behandeln. So klärt
das Landesumweltministerium anhand einer auflagenstarken Broschüre über die richtige
Entsorgung von Arzneimittel auf. Mehr:

http://www.goetzelmann-partner.de/index.php?lang=deutsch&key=rundbrief

(nach oben)


TransRisk

Das am 01. November 2011 gestartete Projekt TransRisk richtet den Blick besonders auf Transformationsprodukte, die durch oxidativen Abbau aus Spurenstoffen hervorgehen. Das daraus entstehende Risiko wird genauer analysiert und in ein handlungsorientiertes Risikomanagementkonzept integriert.
Um einen weitergehenden Abbau von Spurenstoffen und eine Minimierung der Bildung von Transformationsprodukten zu erreichen, werden in TransRisk verschiedene Verfahrenskombinationen aus konventionellen Aufreinigungsverfahren wie z.B. Nitrifikation mit erweiterten Behandlungstechniken wie beispielsweise Ozonung und Aktivkohlefiltration kombiniert. Darüber hinaus werden aber auch neue Verfahren wie die Verwendung von Eisenbakterien in der biologischen Abwasserreinigung detailliert untersucht.
Weitere Schwerpunkte von TransRisk sind neu aufkommende Krankheitserreger und die antibiotikaresistenten Keime. Hierbei werden neue Nachweismethoden entwickelt, um die Verbreitung dieser Bakterien besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen einleiten zu können.
Die erzielten Projektergebnisse werden in der Modellregion Donauried mit den Betroffenen vor Ort diskutiert und – soweit möglich – auch umgesetzt.
TransRisk ist ein Verbundprojekt, welches sich aus insgesamt 15 Teilprojekten von 14 Institutionen wie Universitäten, Wasserversorgern, Verbänden, Industrie und Forschungseinrichtungen zusammensetzt.
TransRisk wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt „NaWaM – Nachhaltiges Wassermanagement“ im Rahmen der Fördermaßnahme „RiSKWa – Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ gefördert. Der Förderschwerpunkt NaWaM bündelt die Aktivitäten des BMBF im Bereich der Wasserforschung innerhalb des BMBF-Rahmenprogramms „FONA – Forschung für nachhaltige Entwicklungen“.

Projektkoordination:
Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG)
Laufzeit 01. November 2011 bis 31.Oktober 2014 (36 Monate)
Förderkennzeichen: 02WRS1275A

Weitere Informationen unter:
http://www.fona.de
http://www.riskwa.de
http://www.ptka.kit.edu/
http://www.transrisk-projekt.de/TRANSRISK/DE/01_Home/home_node.html

(nach oben)


Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe.NRW stellt sich vor

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW (MKULNV) hat ein Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe.NRW ins Leben gerufen, um den nationalen und internationalen Erfahrungsaustausch zu fördern und vorhandenes Wissen zu bündeln und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Der DWA-Landesverband NRW und das Cluster Umwelttechnologien. NRW betreuen das Kompetenzzentrum.

Ein Baustein sind die Internetseiten www.masterplan-wasser.nrw.de. Dort finden Sie u.a. Projektsteckbriefe mit Beispielen zur…lesen Sie mehr über das Kompetenzzentrum und den aktuellen newsletter mit Berichten zum Thema Mikroschadstoffe unter:

http://www.masterplan-wasser.nrw.de/data/files/700/Newsletter_1_2013_final.pdf

(nach oben)


hydro-ingenieure: „Separate treatment of hospital wastewater“

Unser Herr Dr. Christian Mauer hat am 15.06.2013 bei der EAWAG in Zürich einen Vortrag zum Thema „Separate treatment of hospital wastewater: Mass balances, energy consumption and economic efficiency“ gehalten.
Die Eawag gehört zu den weltweit führenden Instituten auf dem Gebiet der Wasser- und Gewässerforschung.

Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu diesem Thema, so stehen Ihnen gerne telefonisch unser Herr Dr. Mauer unter 0211 / 44 99 1-14 zur Verfügung. Oder schicken Sie einfach eine E-Mail an christian.mauer@hydro-ingenieure.de.

http://www.hydro-ingenieure.de/news_mit_vortrag_cm.html

(nach oben)


BTag-Umweltausschuss: Fachgespräch zum Thema Arzneimittel in Gewässern

Arzneimittel in Gewässern war das Thema eines öffentlichen Fachgesprächs im Umweltausschuss. Der Vertreter des Bundesumweltamtes Steinhäuser machte deutlich, dass Humanarzneimittel in Gewässern schädlich für die Umwelt sind. Problematisch sei, dass nicht alle schädigenden Stoffe von den Kläranlagen herausgefiltert werden könnten. Er schlug vor, die Umweltqualitätsnorm für wichtige Wirkstoffe rechtlich zu verankern. Auch müsse die Risikokommunikation eine größere Rolle spielen. Zudem sprach er sich für eine Ampelkennzeichnung aus, womit umweltkritische Mittel gekennzeichnet werden. Die Entsorgung von Arzneimitteln über den Hausmüll erachtete er als nicht problematisch, sie gehörten hingegen nicht in die Toilettenspülung.

Eingeladen war auch Herr Dr. Nafo von Emschergenossenschaft/Lippeverband. Er sprach sich für die Reduzierung oder Vermeidung des Arzneimitteleinsatzes aus. Mit neuen Technologien könnten zwar die Reduktionsraten erhöht werden, allerdings sei eine vollständige Elimination nicht zu erreichen. Außerdem sei mit einem weitergehenden Behandlungsverfahren eine Erhöhung des Energieverbrauchs verbunden.
Die Video-Aufzeichnung des öffentlichen Fachgesprächs vom 20.03.2013 kann hier abgerufen werden (extern):

http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2013/43429856_kw12_pa_umwelt_wassereintrag/index.html

(nach oben)


Kläranlagenkarte mit PAK (Pulveraktivkohle)

In Baden-Württemberg sind bereits einige Kläranlagen mit einer (PAK) in Betrieb. Weitere befinden sich in der Planungs- bzw. in der Bauphase.
Die Liste findet man unter:
http://www.koms-bw.de/aktuelles/klaeranlage/

(nach oben)


Arzneimittelrückstände im Wasser – Lösungen liegen bei den Verursachern

Heute werden mehr als 100 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe in fast allen Oberflächengewässern, zum Teil auch im Grundwasser und selbst im Trinkwasser nachgewiesen. Rechtliche Regelungen greifen zu kurz. Aktuelle Forschungsprojekte des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung zeigen wirkungsvolle Strategien zur Lösung des Problems.
Die häuslichen Abwässer sind die Hauptquelle des Problems. „Damit Arzneimittel im menschlichen Körper genau dort wirken, wo sie gebraucht werden, werden manche Arzneimittelwirkstoffe so gebaut, dass sie ausreichend stabil sind für ihre Reise durch den menschlichen Körper“, erklärt Dr. Martina Winker. Danach werden Wirkstoffe direkt oder als Abbauprodukte mit dem Urin wieder ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser und damit in die Kläranlagen. Hier erschwert die große Bandbreite der chemischen Verbindungen den weiteren Abbau. „Ein Teil der Arzneimittelrückstände wird daher gar nicht, andere nur zum Teil entfernt und finden so ihren Weg über den Wasserkreislauf in die Umwelt und letztlich wieder zum Menschen“, sagt Winker.

Eindeutige Daten über die Höhe des Arzneimittelverbrauchs gibt es nicht. Es werden nur jährliche Hochrechnungen veröffentlicht. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Danach wurden über Apotheken und Krankenhäuser insgesamt 38.000 Tonnen Arzneimittel abgegeben, verteilt auf 2.671 verschiedene Wirkstoffe. Zu den verkaufsstärksten Wirkstoffgruppen gehörten Schmerzmittel (2.500 Tonnen), gefolgt von Antibiotika (500 Tonnen).

„Derzeit gibt es weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene eine abgestimmte Strategie, mit der das Problem von Arzneimitteln in unserem Wasser wirkungsvoll angegangen werden kann“, sagt Dr. Konrad Götz (ISOE). „Die rechtlichen Regelungen innerhalb des europäischen Zulassungsverfahrens konzentrieren sich bisher auf die wenigen Neuzulassungen und werden dem Problem nicht gerecht“, sagt Götz. Es bestehe daher dringender Bedarf an Lösungen, die das Problem systematisch angehen – unter Berücksichtigung des hohen gesellschaftlichen Nutzens von Arzneimitteln. Eine Änderung der gegenwärtigen Verschreibungspraktiken sowie der Gebrauchs- und Entsorgungsmuster beim Patienten spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das ISOE führt daher im Auftrag des Umweltbundesamtes und in Zusammenarbeit mit der Uni Witten-Herdecke ein Projekt zur Sensibilisierung von Medizin-Studierenden und zur Weiterbildung von Ärzten durch. „Aber letztlich geht es um Lösungen, die umfassend wirken“, sagt ISOE-Forscher Götz. Im Projekt start wurde daher ausgehend vom Lebenszyklus eines Medikaments eine Vorsorgestrategie entwickelt – gemeinsam mit Ärzten, Apothekern, der Pharmaindustrie und Kommunen.

Das Thema erfährt heute eine größere Aufmerksamkeit als noch vor wenigen Jahren. Auch eine verbesserte Forschungsförderung auf Bund-, Länder- und EU-Ebene zeigt Erfolge. So arbeitet das ISOE heute an Kommunikationsstrategien zur Sensibilisierung der Patienten, Ärzte und Apotheker, entwickelt Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen Aufklärung der Bevölkerung und Handlungsstrategien für sogenannte Emissions-Hotspots: Spezialkliniken und Pflegeeinrichtungen. „Dies kann jedoch erst der Anfang sein. Für einen nachhaltigen Schutz der Umwelt ist noch einiges zu tun und bedarf es weiterer Anstrengungen“, lautet das Fazit der ISOE-Forscher.

Quelle:
Dr. Nicola Schuldt-Baumgart Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE http://www.isoe.de/

(nach oben)


Psychopharmaka machen Fische mutiger

Washington (RPO). Psychopharmaka im Abwasser verändern das Verhalten von Fischen. Rückstände des Medikaments Diazepam etwa machen Flussbarsche mutiger, so dass sie sich eher aus ihren Verstecken wagen und sich von ihren Artgenossen entfernen, berichten schwedische Forscher. Mehr unter:

http://www.rp-online.de/wissen/leben/psychopharmaka-machen-fische-mutiger-1.3196313

(nach oben)


Anthropogene Spurenstoffe im Gewässer – Spurenstoffbericht Baden-Württemberg 2012

Der aktuelle Bericht des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zum Thema Spurenstoffe steht zum Download bereit. Den Pressebericht zur Vorlegung des Spurenstoffberichts durch das Ministerium können Sie ebenfalls einsehen unter:

http://www.koms-bw.de/aktuelles/pressemitteilungen

(nach oben)


Mikroschadstoffe in der Ruhr: Landesumweltministerium prüft Meldewege

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat eine Überprüfung der Meldewege bezüglich Mikroschadstoffen in der Ruhr angeordnet. Die Messdaten wurden bisher im Rahmen des Verwaltungsaufbaus und den Verwaltungsvollzugs durch das Landesumweltamt (LANUV) ermittelt, im Internet veröffentlicht und den jeweiligen nachgeordneten Behörden überstellt, damit weitere Maßnahmen ergriffen werden können. Dies gilt auch für Grenzwertüberschreitungen. Zukünftig soll etwa wie bei Überschreitungen beim Rhein, die Meldepflicht dahingehend geändert werden, dass das LANUV das Ministerium bei wesentlichen Grenzwertüberschreitungen informiert. Darüber hinaus wird das Ministerium künftig mehrmals im Jahr den Landtag durch einen Bericht informieren, in dem die aufgetretenen Überschreitungen dokumentiert und lokal dargestellt werden. Das Ministerium will in einem Erlass regeln, in welcher Weise bei aktuellen Überschreitungen die Ermittlung der genauen Quelle geregelt erfolgen soll.

(nach oben)


Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände nimmt Stellung zum Thema prioritäre Stoffen

„Die agw begrüßt die Vorlage des Berichtes des Abgeordneten Seeber zum Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinien 2000/60/EG und 2008/105/EG in Bezug auf prioritäre Stoffe im Bereich der Wasserpolitik COM(2011)876 final vom 31.01.2012. Die auf den beiden Stakeholder-Hearings am 24. April und am 5. Juni 2012 in Brüssel präsentierten Auffassungen sowie die Vielzahl der vorliegenden Änderungsanträge haben die agw veranlasst, in Ergänzung zu unserer Stellungnahme vom 06. Juni 2012, einige Anmerkungen und Fragen aus Sicht der Wasserwirtschaft zu konkretisieren. Wir empfehlen den Abgeordneten bei der Abstimmung im ENVI und im Plenum, die folgenden Punkte zu berücksichtigen….“
Zu der agw-Stellungnahme im vollen Wortlaut unter:

http://www.agw-nrw.de/fileadmin/pdf/Dokumente_extern_2012/agw_ergaenzende_stellungnahme_prioritaere_stoffe_zu_den_aenderungsantraegen_261112_endg.pdf

(nach oben)


Entfernung von Spurenstoffen aus Wasser und Abwasser

EU-Verbundvorhaben DEMEAU testet vielversprechende Technologien

DEMEAU ist ein durch die Europäische Union gefördertes Demonstrations- und Forschungsvorhaben mit Beteiligung von 17 führenden europäischen Institutionen der Wasserforschung sowie mittelständischen Unternehmen aus fünf europäischen Ländern.

Ziel des durch KWR Watercycle Research Institute (Niederlande) koordinierten Projektkonsortiums ist es, Technologien zur Entfernung von organischen Spurenstoffen aus Wasser und Abwasser weiter zu entwickeln und im technischen Betrieb zu untersuchen. Im Focus stehen die Verfahren Grundwasseranreicherung (MAR), Membranfiltration mit…

http://www.kompetenzwasser.de/fileadmin/user_upload/pdf/newsletter/deutsch/KWB_Newsletter_ed34_D-fin.pdf

(nach oben)

Tägliche Meldungen 2013

0

Dezember 2013

Umwelt
Gesundheit  
Gesellschaft 
Umwelt
31.12.2013 Energie sinnvoller nutzen – Potenzial der Abwärme 
29.12.2013 Bakterien entschärfen giftiges Kadmium im Boden 
28.12.2013 Biogasproduktion: Hocheffiziente Allesfresser sollen Biomethan „on demand“ liefern 
27.12.2013 Abfallwirtschaft profitiert vom Umweltschutz 
25.12.2013 Übung führt zum Erfolg: Aufgabensammlung Chemie für Studium und Beruf
23.12.2013 Kostbares Nass: Hochwertige Produkte aus feuchter Biomasse 
20.12.2013 Neue Studie der Universität Halle: Ernährung von heute ist umweltfreundlicher als vor 20 Jahren 
19.12.2013 Resistent gegen Grippe 
17.12.2013 Ziele für Energieeffizienz und erneuerbare Energien senken Treibhausgase und Energiekosten 
16.12.2013 Startschuss für Mathe-Adventskalender 
15.12.2013 Wanderfalken, Kirchtürme und die Energiewende im Ruhrgebiet 
14.12.2013 Klares Wasser für Vietnam
12.12.2013 Ozeanversauerung: Schwer zu verdauen 
10.12.2013 Effizienz und Nachhaltigkeit in der Bioenergie 
08.12.2013 Landwirtschaftliche Phosphorrückgewinnung 
06.12.2013 EEG-Umlage auf eigenverbrauchten KWK-Strom 
05.12.2013 Flüsse und Bäche entlassen mehr CO2 als angenommen 
03.12.13 Das Analyselabor zum Mitnehmen – Mini-Spektrometer im Mobiltelefon 
02.12.2013 Klimawandel beeinträchtigt Wasserversorgung – Forscher entwickeln neue Strategien 
01.12.2013 Warme Winter lassen Bäume länger schlafen
Gesundheit
30.12.2013 Wie das „gute Cholesterin“ Entzündungen stoppt
26.12.2013 Wenn Aggressionen krankhaft sind 
24.12.2013 Wie Schokolade glücklich macht 
21.12.2013 Grafiken zu Grippe: Impfraten in Deutschland zu niedrig // Ausgeprägte regionale Unterschiede 
11.12.2013 Deutsche Placebo-Forschung weiterhin Weltspitze 
09.12.2013 DDG fordert Steuer auf Kalorienbomben und Entlastung gesunder Lebensmittel 
04.12.13 BAuA stellt auf der weltgrößten Arbeitsschutz-Messe Neuheiten vor 
01.12.2013 Durchfallerkrankungen vorbeugen: Antibakterielle Pille schützt vor Reisediarrhö
Gesellschaft
22.12.2013 Schwarm-Intelligenz: Zankende Erdmännchen treffen die besseren Entscheidungen 
18.12.2013 Karrierefrust und Bürokratie bremsen Leistungsbereitschaft von Führungskräften
13.12.2013 Der Hund ist ein Europäer 
01.12.2013 Vertrauenswürdige Provider gefragt 

November 2013

Umwelt  
Gesundheit 
Gesellschaft 
Umwelt
29.11.2013 Einfach mal die Tiere fragen!
28.11.2013 Die Zukunft der Arbeit: Neue Technologien, neue Werte und Kollaboration 
26.11.2013 Energie der Zukunft – Neue Wege zur Biowasserstoffproduktion 
23.11.2013 Neue Broschüre „Energieforschung in Schleswig-Holstein“
21.11.2013 Flucht vor der Wärme: Der Atlantische Kabeljau erobert die Arktis 
19.11.2013 Algen für den Tank
18.11.2013 Intelligente Kopplung von Regenwasser- und Abwassermanagement 
17.11.2013 Nitratbelastung des Wassers: Ergebnisse eines 24 Jahre andauernden Experiments 
16.11.2013 Von der Brennerei zur Bioraffinerie: Organische Reststoffe zweifach energetisch nutzbar machen 
15.11.2013 Wie riskant sind Nanopartikel? Online-Plattform gibt Antworten
12.11.2013 Neues Power-to-Gas-Verfahren: Elektrolyse direkt in der Biogasanlage 
11.11.2013 Wie sich das Waschmittel der Atmosphäre regeneriert 
10.11.2013 Kunststoffpartikel in Süßwasser-Ökosystemen: eine unterschätzte Gefahr 
08.11.2013 Forschung zu Biogas-Gärprodukten 
06.11.2013 Methanquellen der Tiefsee: Ein Bakterienschmaus für Steinkrabben 
04.11.2013 Pilze – Haustiere der Biologie und Krankheitserreger 
02.11.2013 Kanalreinigung wird intelligent – Lemgoer Forscher machen Kanalfahrzeuge fit 
01.11.2013 Massive Veränderungen im Ökosystem der Donau: Ein schneller Fisch und viele Folgen 
Gesundheit
24.11.2013 Frauen nach den Wechseljahren: Welches Gewicht ist optimal, um Knochenbrüche zu vermeiden?
22.11.2013 Schutzwirkung des „guten“ Cholesterins überschätzt? 
20.11.2013 Teilnehmer für Studie zur Parkinson-Krankheit gesucht 
13.11.2013 „Vor einer Narkose braucht heute kein Patient Angst zu haben“ 
09.11.2013 Hilft eine Blutegeltherapie tatsächlich? Greifswalder Forscher testen Speichel von Egeln
07.11.2013 Der letzte Winter brachte die heftigste Grippewelle seit Jahren – jetzt impfen lassen! 
03.11.2013 Wann sind Operationen notwendig, wann reichen konservative Methoden? 
01.11.2013 Gezielte Ernährung stoppt Sehkraftverlust 
Gesellschaft
27.11.2013 Nutzen ist das neue Haben 
25.11.2013 „Fall Limburg zeigt Zuwachs an Demokratie“ 
14.11.2013 Schloss Dagstuhl: Mehr Sicherheit im Strassenverkehr durch kommunizierende Autos
05.11.2013 Wie recycling- und reparaturfreundlich sind Tablets? 
01.11.2013 Mit drei Klicks am Ziel: Daten und Analysen zur beruflichen Bildung noch besser zugänglich 

Oktober 2013

Umwelt
Gesundheit 
Gesellschaft
Umwelt
30.10.2013 Wissenschaftler erforschen Sensor, der giftiges Gas in Biogasanlagen in kleinsten Mengen nachweist 
28.10.2013 Bakterien zur Bekämpfung von Ölkatastrophen? 
26.10.2013 Energiewende vergisst Wärme und Verkehr 
24.10.2013 Klimawandel findet in den Regionen statt
22.10.2013 Flammschutzmittel ohne Gift
20.10.2013 Neues Zentrum für Wasserforschung – TU Dresden und UFZ bündeln ihre Kapazitäten
15.10.2013 Kosten der Umweltbelastung: Was uns saubere Luft wert sein sollte 
11.10.2013 Bodenbakterien beeinflussen die Luftreinigung 
08.10.2013 Kommunale Energiewende: Projekt zur regionalen Energieflächenpolitik gestartet 
07.10.2013 Professor der Fachhochschule Kaiserslautern erfindet „Dachkraftwerk“ 
04.10.2013 Reform der Düngegesetzgebung dringend erforderlich: Zentrale Umweltziele werden nicht erreicht 
02.10.2013 Wasser statt Pestizide 
01.10.2013 Sanitärversorgung der Zukunft – Terra Preta Sanitation: Klärtechnik für Sanitärversorgung
Gesundheit
29.10.2013 „Depression und Arbeitsplatz – Warnhinweise rechtzeitig erkennen und handeln“ 
27.10.2013 Was können Arbeitgeber konkret für Mitarbeiter mit Depression tun? 
25.10.2013 Laser prüft Trinkwasser automatisch und schnell 
21.10.2013 Zusammenhang von Kopfschmerz und Schlaf 
17.10.2013 Tinnitus – alles eine Sache der Gewöhnung? 
16.10.2013 Studien unterschätzen Schutzeffekt von Darmspiegelungen 
14.10.2013 Nach dem Rauchstopp geht das Herzinfarkt-Risiko wieder zurück 
10.10.2013 Studienteilnehmer gesucht: Mütter und ihre Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren
06.10.2013 Neue Empfehlungen der Ständigen Impfkommission veröffentlicht 
03.10.2013 Eine bessere Dosierung des „guten“ Cholesterins für eine bessere Effizienz
01.10.2013 Unstatistik des Monats: Frühstück beugt Herztod vor
Gesellschaft
23.10.2013 Väter – eine unerforschte Spezies 
05.10.2013 Arztvergleich: Patienten sehen deutliche Unterschiede zwischen Fachgruppen 
01.10.2013 Zufriedenheit im Job ist beste Gesundheitsvorsorge 

September 2013

Umwelt 
Gesundheit 
Gesellschaft
Umwelt
27.09.2013 Informatik und Umweltschutz: Zwei Themen; eine Schnittmenge 
25.09.2013 Kalte Quellen am Meeresboden: Vermehrter Sauerstoffverbrauch durch Methan 
24.09.2013 Trinkwasser und Sanitärversorgung für alle 
23.09.2013 Der Deutsche Naturschutzpreis 2013 zum Thema „Lebensraum Wasser“ wurde verliehen 
21.09.2013 Effiziente Speicherung von umweltfreundlichem Strom im Erdgasnetz
19.09.2013 Elektrische Wärmepumpen effektiv einsetzen
17.09.2013 Meerwasser zum Trinken 
14.09.2013 Klimavorhersagen über mehrere Jahre möglich 
11.09.2013 Wie Pestizide auf die belebte Umwelt wirken
10.09.2013 Frauen-Power für Umweltschutz: „Auch gegen massive Widerstände Visionen in Realität umgemünzt“ 
08.09.2013 Modulare Technik für intelligente Energieversorgung – 100 kW-BHKW auf Basis von Brennstoffzellen 
06.09.2013 Unterwasservegetation entlang der Ostseeküste wird erforscht 
05.09.2013 Expertise im Gewässerschutz wird in Leipzig gebündelt 
04.09.2013 Erdwärme in Innenstädten erschließen 
02.09.2013 Silikonfolien ernten Strom aus Meereswellen – EPoSil-Konsortium zeigt ersten Demonstrator
01.09.2013 Früherkennung von Pflanzenausbreitung in Gewässern: Luftbilder machen Klimawandel sichtbar 
Gesundheit  
29.09.2013 Gesellschaft für Virologie rät zur Impfung gegen Rotaviren 
22.09.2013 Blumig, grasig oder bitter: Wie schmeckt das Bier? 
20.09.2013 Diabetes in der Familie erhöht das Risiko für Prädiabetes 
16.09.2013 DDG: Leitfaden für Betriebsärzte und Arbeitgeber – Sicher umgehen mit Diabetes im Job 
13.09.2013 Beschwerdefrei im (Fahrrad)-Sattel: Projekt zur biomechanischen Optimierung der Ergonomie gestartet 
09.09.2013 Melonen können krankmachende Keime übertragen 
07.09.2013 Dem Rinderwahnsinn auf der Spur
03.09.2013 FAU: Einfluss der Darmflora auf die menschliche Gesundheit unterschätzt? 
01.09.2013 Jodmangel in der Schwangerschaft schadet geistiger Entwicklung des Kindes: Jodtabletten einnehmen! 
Gesellschaft
30.09.2013 Studienteilnehmer gesucht: Kognitives Training bei Depression 
28.09.2013 Arbeit alternsgerecht gestalten 
26.09.213 Welchen Einfluss hat unsere Kindheit auf unsere Beziehung zu den eigenen Kindern?
18.09.2013 Extrem lange Väter-Arbeitszeiten schaden Kindern
15.09.2013 „Dickes Fell“ im Job kann vor Burn-out schützen 
12.09.2013 Eurokrise interessiert doppelt so viele Bürger wie Arbeitslosigkeit 
01.09.2013 Jung und Alt im Vergleich: Wer zeigt die zuverlässigeren Leistungen? 

August 2013

Umwelt 
Gesundheit 
Gesellschaft
Umwelt
30.08.2013 Organismen im Meer reagieren schneller auf den Klimawandel als die an Land 
29.08.2013 Zurück in die Zukunft: Wasser auf Wiesen als Dünger wiederentdecken? 
25.08.2013 Nature: wie Wälder mit mehr Kohlendioxid umgehen 
22.08.2013 Auch aufgestaute Flüsse sind Klimasünder 
20.08.2013 Innovative Wasserinfrastrukturen entwickeln und spielerisch verstehen 
18.08.2013 Netzwerk Phosphorchemie beendet Arbeit mit Videoveröffentlichung 
16.08.2013 Herstellung von Olivenöl erzeugt giftiges Abwasser 
14.08.2013 Nach dem Elbe-Hochwasser: Neue Nutzungswege für belastetes Gras aus den Elbauen
13.08.2013 Interdisziplinäres Fernstudium Umweltwissenschaften ist »Ort des Fortschritts 2013« 
12.08.2013 Spin-off der Universität gewinnt Umwelttechnikpreis 
11.08.2013 Nach über 60 Jahren erster Maifisch in der Mosel 
10.08.2013 Warnemünder Ostseeforscher veröffentlichen Zustandsbericht 2012 
04.08.2013 Klare Sicht in der Tiefe: Fische in trüben Gewässern besitzen speziellen Infrarot-Blick 
02.08.2013 Das verdrängte Umweltthema: Überschuss an reaktivem Stickstoff bedroht weltweit die Ökosysteme 
Gesundheit
28.08.2013 Augenärzte warnen vor Infektionen – Kontaktlinsen richtig reinigen 
26.08.2013 Migränepatienten sind bessere Problemlöser 
24.08.2013 DGIM: Vitamin-Präparate schützen nicht vor Herzinfarkt 
23.08.2013 Oft zu gut versorgt durch Nahrungsergänzungsmittel – Aktuelle Auswertung des Max Rubner-Instituts 
21.08.2013 Deutsche Diabetes Gesellschaft warnt vor deutschem Sonderweg in der Diabetesversorgung 
19.08.2013 Jeder Hund kann gefährlich sein – Hundebisse bei Babys und Kindern richtig behandeln 
17.08.2013 Neue Leitlinien zu Bluthochdruck erleichtern Behandlung – Mehr Fokus auf Lebensstil 
15.08.2013 Körperliche Fitness ist ein unabhängiger Prädiktor des Körpergewichts 
07.08.2013 Wie Ingwer Krebspatienten hilft 
02.08.2013 Häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen: GBE-Themenheft zu Arthrose erschienen
Gesellschaft
27.08.2013 Erholung in der Lebens- und Arbeitswelt – Ergebnisse einer Repräsentativbefragung
02.08.2013 Finanzbeamte erkennen Steuerhinterzieher oft intuitiv 

Juli 2013

Umwelt und Forschung 
Gesundheit
Gesellschaft 
Umwelt und Forschung
31.07.2013 Das Juni-Hochwasser 2013 in Deutschland 
29.07.2013 Trinkwasser aus dem Meer 
26.07.2013 Bald deutlich weniger Medikamente in Flüssen, Seen und Trinkwasser? 
25.07.2013 Neue Studie beweist: Nachtfluglärm kann Gefäßschäden verursachen 
23.07.2013 Helmholtz treibt Hochwasserforschung voran 
20.07.2013 Startschuss für grüne Kohle – Innovative HTC-Demonstrationsanlage in Halle eröffnet 
18.07.2013 Ungewöhnliche Verfahrenskombination könnte CO2 zum Rohstoff machen 
13.07.2013 Pestizide reduzieren die Artenvielfalt in Gewässern deutlich 
06.07.2013 Hochwasservorsorge auf vier Säulen stellen – UFZ-Forscher ziehen Resümee aus der Flut 2013
05.07.2013 Studie: Wie geht Hochwasserschutz und Kulturlandschaftsgestaltung zusammen? 
02.07.2013 Städter oder Landei 
01.07.2013 Mit Papayasamen Wasser reinigen 
Gesundheit
27.07.2013 Bluthochdruck macht junge Menschen zufriedener und gelassener 
24.07.2013 Masern in München: Weckruf gegen Impfmüdigkeit? 
22.07.2013 Forscher entdecken neue Retroviren bei Eisbär Knut und Panda Bao Bao 
19.07.2013 HTA-Bericht zu Diäten: Ernährungsänderung allein reicht nicht 
16.07.2013 Gesünder leben: Online-Test gibt Tipps zur Verbesserung des persönlichen Lebensstils 
14.07.2013 Mit Papayasamen Wasser reinigen 
03.07.2013 Unterstützung für das Magenband – Gewichtsverlust mit Hormonzusatz 
01.07.2013 Meilenstein in der Versorgung von Kopfschmerz- und Migränepatienten 
Gesellschaft
17.07.2013 Vielfalt im Fußball: RUB-Studierende forschen über den VfL Bochum und seine Fans 
15.07.2013 Resolution zum Hochwasserschutz: Wie wir künftig mit Risiken umgehen wollen 
01.07.2013 Gehen oder Stehen? Ost-Ampelmännchen macht im Vergleich zum West-Ampelmännchen eine bessere Figur 

Juni 2013

Umwelt und Forschung
Gesundheit 
Gesellschaft
Umwelt und Forschung
29.06.2013 Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbare Energien 
28.06.2013 Per SMS vor Hochwasser warnen 
26.06.2013 Leuchtende Bakterienproteine zum Nachweis von Chemikalien im Wasser 
24.06.2013 Gemeinsame Strategie für die deutsche Fischzucht 
22.06.2013 Reduktion von klimaschädlichem Lachgas bisher unterschätzt 
18.06.2013 „Nicht von Pappe, oder etwa doch?“ – Die herkömmliche Holzpalette bekommt Konkurrenz
15.06.2013 La Réunion schafft ihre eigene Industrie für Biokraftstoffe aus Mikroalgen
13.06.2013 Zukunftsvorsorge – Was kostet uns der Klimawandel? 
10.06.2013 Molkereiabwasser elektrochemisch reinigen – und dabei Strom erzeugen 
08.06.2013 Energiesparen leicht gemacht: Forscherteam entwickelt Stromeffizienzklassen für Haushalte
06.06.2013 Infotag: Feinstäube – sind Umweltzonen genug? 
04.06.2013 Gadolinium im Berliner Trinkwasser: Zunahme der Belastung in West-Berlin zwischen 2009 und 2012
02.06.2013 Die Nieren der Natur: Flussauen reinigen unser Wasser erstaunlich effektiv – wenn wir sie lassen 
01.06.2013 Giftiger Parasit an der Küste entdeckt 
Gesundheit
27.06.2013 Den Ursachen der Schlaflosigkeit auf der Spur 
25.06.2013 FAU-Studie: Ausdauersportarten können abhängig machen 
21.06.2013 Frankfurter Mediziner gewinnen neue Erkenntnisse zur Hepatitis B 
11.06.2013 Chemische Substanzen in Verpackungen, Nahrung und Kosmetika gefährden Hormonsystem und Stoffwechsel 
05.06.2013 Darmkrebsvorsorge: Immunologische Tests sind überlegen 
01.06.2013 Ausschuss für Betriebssicherheit zieht Bilanz 
Gesellschaft
20.06.2013 Facebooks Empfehlungen könnten Millionen Euro wert sein 
19.06.2013 Mittlerer Lebensstandard in Deutschland setzt zwei Einkommen voraus
17.06.2013 Zwischen Ausgrenzung und Befreiung: Wie Arbeitslosigkeit unter die Haut geht 
14.06.2013 Kinder machen glücklich – meistens 
12.06.2013 Berufsbegleitendes Fernstudium „Chemische Verfahrenstechnik“ 
09.06.2013 Studieren ohne Abitur – Bewerbungen für Modellprojekt bis zum 1. September möglich
07.06.2013 Wächst Deutschland auf 100 Millionen Einwohner? Eher nicht! 
03.06.2013 WSI Tarifarchiv – Wer bekommt Urlaubsgeld und was sehen die Tarifverträge vor? 
01.06.2013 Lebhafte wissenschaftliche Debatte rund um Tribünen-Frage der Sendung „Wer wird Millionär“ 

Mai 2013

Umwelt und Forschung
Gesundheit
Gesellschaft
Umwelt und Forschung
30.06.2013 Eutrophierung von Gewässern mindern 
27.06.2013 Unternehmerstudie: „Ich sorge mich um die Umwelt, aber …“ 
24.05.2013 Vulkane sorgen für Klimagas-Schwankung 
23.05.2013 Futtern hilft: Miesmuscheln wachsen auch in saurerem Wasser – Studie zu Labor- und Freilandexperimen 
20.05.2013 Bürger fangen Stechmücken für die Wissenschaft – Mückenatlas weiter online 
19.05.2013 Bundesregierung beruft Kölner Geographieprofessorin als Beraterin für globale Umweltveränderungen 
17.05.2013 Windenergie wächst weiter 
16.05.2013 Neues Verfahren verbessert Überwachung von Altlasten im Boden 
15.05.2013 Wassergebrauch in Deutschland verharrt auf niedrigem Niveau – konstant hohes Investitionsvolumen 
13.05.2013 CO2 – vom Abfallstoff zum Wertstoff 
11.05.2013 Mit Rohrkolben dämmen
08.05.2013 Bioenergie ohne Preistreiberei: Verfahren der Uni Kassel macht Abfälle nutzbar 
04.05.2013 Gewässerschutz: EU-Vorgaben zu Nitrat endlich vollständig in deutsches Recht umsetzen
02.05.2013 Bundesanstalt für Gewässerkunde markiert Fische an Staustufe Koblenz 
01.05.2013 Pflanzen bremsen die Klimaerwärmung 
Gesundheit
26.05.2013 Elektrische Zigaretten – ein unkontrollierter Versuch am Verbraucher 
21.05.2013 Neues Medikament gegen CLL – Uniklinik Köln sucht Studienteilnehmer 
12.05.2013 Gesundheitliches Risiko durch Stress am Arbeitsplatz 
07.05.2013 Fluorid reduziert Haftkraft von Bakterien an Zähnen 
05.05.2013 Fettsucht & Fettleber: Studie nimmt Bakterien als mögliche Auslöser ins Visier 
03.05.2013 Mehr Kopfschmerzen bei Städtern als auf dem Land 
01.05.2013 Sicherheitsrisiken bei Blutzuckermessgeräten: DDG rät, bei Zulassung Fachexperten einzubeziehen 
Gesellschaft
31.05.2013 Wie schauen Fußballfans eigentlich Fußball?
29.05.2013 Her mit den Müttern – die Frauenquote mag Frauen fördern, aber nur die, die keine Kinder haben 
28.05.2013 Kognitiver Leistungstest soll Unternehmen die Auswahl geeigneter Azubis erleichtern 
25.05.2013 Führungskräfte: Vertrauen in sichere Arbeitsplätze und gerechte Entlohnung schwindet 
22.05.2013 Bofinger: Druck auf Krisenländer hilft nicht – nur die Überwindung des schwäbischen Denkmodells 
18.06.2013 Sebastian Nerz: „Twitter ist ein Medium, das dazu neigt, Konflikte zu befeuern.“ 
14.05.2013 Alte Pfade oder neue Wege – verändert sich die Geschlechterverteilung in den Ausbildungsberufen?
10.05.2013 Horst-Besetzung! „Ehepaar Schreiadler“ hat jetzt ein Zuhause 
06.05.2013 Beim Stromsparen hilft jetzt die Bibliothek 
01.05.2013 Befragung unter 52.000 Beschäftigten – Mit Tarifvertrag höher bezahlt und häufiger weitergebildet 

April 2013

Umwelt und Forschung
Gesundheit
Gesellschaft
Umwelt und Forschung
29.04.2013 IOW entdeckt in der zentralen Ostsee Indikator-Bakterium für marine Sauerstoffdefizitzonen
28.04.2013 Grünschnitt, Holz, Klärschlamm: Ländliche Ressourcen intelligent regional verwerten 
26.04.2013 Aquakultur auf der Hannover Messe: Klares Wasser dank Kork 
25.04.2013 Umweltschutz braucht globales Denken 
23.04.2013 Auf in die Wildnis! – Plädoyers warum wir uns einen Nationalpark im Schwarzwald leisten sollten 
22.04.2013 Neues EU-Energielabel holt auf 
19.04.2013 Milch macht Mode 
17.04.2013 Gewässerschutz und Klimaschutz – ein Widerspruch? 
13.04.2013 Deutsches Stromnetz ist 1,8 Millionen Kilometer lang
12.04.2013 Über 80 Bewerber konkurrieren um den Deutschen Umweltpreis 
11.04.2013 Energiewende ohne Netzausbau: Dezentrale, saubere Stromerzeugung mit Brennstoffzellenkraftwerken 
10.04.2013 „Machen Kläranlagen glücklich?“ Erkenntnisse aus 10 Jahren grenzüberschreitender Infrastrukturforschung 
09.04.2013 Besserer Umweltschutz durch freien Zugriff auf Daten 
07.04.2013 „Wärmedämmung ist keineswegs Geldverschwendung“ 
05.04.2013 Gewässertyp des Jahres – Die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes 
03.04.2013 Das kühle Nass in Zeiten des demografischen Wandels – Kolloquium WasserOWL an der Hochschule OWL 
01.04.2013 Saubere Zukunft für die Ölheizung – Geringe Emissionen durch ein innovatives Verdampfungsverfahren 
Gesundheit
27.04.2013 Psychischer Druck kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen
24.04.2013 Berliner Studie: Marathon kann auf die Nieren gehen 
20.04.2013 „Heuschnupfen ist keine Life-Style-Erkrankung“ 
16.04.2013 Weniger Blutsauger nach hartem Winter: Ulmer Biologen untersuchen Zecken-Population 
08.04.2013 DGIM: Riesige Gewinnspanne bei Arzneimittelimitaten – Gefälschte Medikamente gefährden Menschen
04.04.2013 Prävention im Gesundheitswesen durch Wasser 
02.04.2013 Mundwasser gegen Krebs?
01.04.2013 Warum scheitern Diäten?
Gesellschaft
29.04.2013 Wer seine Interessen am Arbeitsplatz berücksichtigt sieht, fühlt sich besser 
21.04.2013 FAU: Warum bei Snacks unser innerer Stopp-Schalter versagt 
15.04.2013 Erfolgreiche Fachkräftesicherung bleibt Daueraufgabe 
01.04.2013 Wie glücklich sind wir Deutschen? 

März 2013

Umwelt und Forschung
Gesundheit  
Gesellschaft 
Umwelt und Forschung
30.03.2013 Hop oder Top? Das Elektrorad auf dem EcoTopTen-Prüfstand 
28.03.2013 Arzneimittelrückstände im Wasser – Lösungen liegen bei den Verursachern 
26.03.2013 Bewässerung per Online-Empfehlung 
23.03.2013 Mehr Energie aus weniger Erdgas gewinnen – Wirkungsgrad von BHKW durch Reformierung steigern 
18.03.2013 Genplagiate: Rotalgen schafften, wovon Biotechnologen träumen – Veröffentlichung in Science
12.03.2013 Schädigt Mikroplastik Meeresorganismen? 
10.03.2013 Abwärme sinnvoll nutzen – ECEMP auf der Hannover Messe 2013 
07.09.2013 Umweltfreundliche Wärmedämm-Verbundsysteme für Bestandsbauten 
04.03.2013 Mit hohem Druck zum Umweltschutz 
01.03.2013 Kohlendioxid wird zum wertvollen Rohstoff 
Gesundheit
31.03.2013 Wunderwerk Wirbelsäule: Welche Auswirkungen haben Operationen? 
29.03.2013 Kommunikation zwischen braunem und weißem Fett könnte das Entstehen von Übergewicht beeinflussen
27.03.2013 Olivenöl macht satt 
25.03.2013 Videoreihe für Faktencheck Gesundheit mit Eckart von Hirschhausen 
22.03.2013 Nahrungsergänzung in Eigenregie: Zu viel Kalzium erhöht Sterblichkeit 
19.03.2013 Langzeitstudie: Pessimisten leben länger 
17.03.2013 Nikotinverzicht reduziert schädliche Stoffwechselprodukte 
16.03.2013 Was Fisch so gesund macht 
15.03.2013 MHH-Studie: Zahnfleischentzündungen erhöhen Risikofaktoren für Arteriosklerose 
13.03.2013 Körperliche Aktivität und Herzerkrankungen: Jeder Schritt zählt 
11.03.2013 Sauberes Trinkwasser mit AquaBioTox 
08.09.2013 Rauchausstieg im Alter: weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle bereits innerhalb von fünf Jahren 
06.03.2013 BAuA-Veranstaltung: Arbeitsstättenrecht im Fokus des Wandels 
03.03.2013 DDG: Stevia nicht gesünder als andere Zuckerersatzstoffe 
01.03.2013 Hilft Kaffeetrinken gegen Diabetes? 
Gesellschaft
24.04.2013 www.frauenlohnspiegel.de: Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben 
20.03.2013 Elektrofahrräder im Fokus der Wissenschaft – Pedelec‐Nutzer als Teilnehmer für Studie gesucht 
14.03.2013 Immer erreichbar!? Neue Medien als Herausforderung in der Arbeitswelt – Hochschule Pforzheim
09.03.2013 Rente
05.03.2013 So können Grundschüler selbständig online lernen 
02.03.2013 Sichere Passwörter: Hasso-Plattner-Institut nennt fünf Grundregeln 
01.03.2013 Die Tarifrunde 2013 hat begonnen: Forderungen zwischen 5 und 6,6 Prozent 

Februar 203

Umwelt und Forschung
Gesundheit 
Gesellschaft 
Umwelt und Forschung
28.02.2013 Wasserstoff aus nasser Biomasse 
25.02.2013 DBFZ startet Betreiberumfrage für die wissenschaftliche Untersuchung des EEG 2012 
20.02.2013 Was Grünalgen im Dunkeln treiben: Kaum bekannter Stoffwechselweg zur Wasserstoffproduktion 
16.02.2013 SURFTRAP: Innovatives Verfahren zur Wasseraufbereitung kontaminierter Grund- und Oberflächenwässer 
12.02.2013 Power-to-Gas läuft auch an kleinen Biogasanlagen 
10.02.2013 Seltene Erden im Rhein: Hochtechnologie-Metalle werden zum Umweltproblem 
03.02.2013 Beitrag von Bakterienresten zur Bodenfruchtbarkeit bisher unterschätzt 
01.02.2013 Mit „künstlicher Haihaut“ Schiffe vor Bewuchs und Meere vor Gift schützen 
Gesundheit
27.02.2013 Asthma und Ekzeme durch Fast Food – neuseeländische Studie beweist Zusammenhänge 
19.02.2013 Gicht zu einem wesentlichen Anteil genetisch bedingt 
17.02.2013 Warum sind Teetrinker gesünder? Jacobs Wissenschaftler ergründen positive Effekte von Tee 
15.02.2013 Elektronische Zigarette auf dem Prüfstand 
13.02.2013 Blutzucker richtig messen – Bei gewaschenen Händen reicht der erste Tropfen Blut
11.02.2013 Umweltchemikalie blockiert Zellfunktion
07.02.2013 Babybody schützt vor plötzlichem Kindstod 
05.02.2013 Schnelldiagnostik mit Hygienetüchern 
01.02.2013 Höhere Überlebenschancen bei Übergewicht 
Gesellschaft
26.02.2013 Verheiratete Frauen
18.02.2013 Unstatistik des Monats: Die Medien übertreiben bei der Lebensmittelverschwendung 
14.02.2013 RWI-Studie: Der Gang zum Supermarkt bleibt Frauensache
06.02.2013 Förderung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern 
01.02.2013 „Religion stößt zunehmend auf Ablehnung“ 

Januar 2013

Umwelt und Forschung 
Gesundheit 
Gesellschaft 
Umwelt und Forschung
27.01.2013 Alge des Jahres 2013: Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten 
23.01.2013 Saubere Luft: Neue Anstriche bauen Stickoxide ab 
19.01.2013 Urbane Brach- und Freiflächen für Bioenergie und Stadtentwicklung nutzen 
17.01.2013 BMU-Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung« – Fünf Projekte für Fraunhofer UMSICHT
16.01.2013 Insektizidbelastungen von Gewässern: Derzeitige Messung und Bewertung zeigt Schwächen 
15.01.2013 Internationale Grüne Woche 2013 
14.01.2013 Lage vieler Fischbestände hat sich verbessert 
13.01.2013 Magnetische Weihnachtskarpfen: UDE-Zoologen beobachten Erstaunliches in der Badewanne 
11.01.2013 Preiswürdige Zweitnutzung eines Rohstoffs
07.01.2013 Energetische Biomassenutzung: Bereit für den Energiemarkt von morgen 
05.01.2013 Wenn der Ozean sauer wird – Ein neues Kinderbuch erklärt das Phänomen Ozeanversauerung 
02.01.2013 Nährstoffüberschüsse abbauen: Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet Düngungs-Empfehlungen 
01.01.2013 Mehr klimarelevante Gase durch Düngemittel als durch Pflanzenschutzmittel 
Gesundheit
30.01.2013 Über den Unsinn von Entgiftungsdiäten – wie man dem Weihnachtsspeck sicher nicht ade sagen kann
26.01.2013 Die Bitterkeit des Bieres 
24.01.2013 Im Kampf gegen den Schlaganfall hilft ein Schirm
22.01.2013 Übergewicht beginnt im Mutterleib 
20.01.2013 Studienteilnehmer mit heftigen Gefühlsschwankungen gesucht 
18.01.2013 Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig, aber: Auf die Dosis kommt es an! 
12.01.2013 Besonders besorgniserregende Stoffe nach Artikel 57, Buchstabe f, der REACH-Verordnung
10.01.2013 Ist Diabetes „ansteckend“? 
08.01.2013 Neuer Ansatz zur Wasserdesinfektion in Entwicklungsländern ausgezeichnet 
06.01.2013 Wie wirksam ist die Misteltherapie? Metaanalyse in „The Science of Christmas“ 
03.01.2013 Blutdruckkontrolle im Winter – besonders wichtig 
01.01.2013 Neuen Risikofaktor für Bluthochdruck in der Schwangerschaft entdeckt 
Gesellschaft
25.01.2013 Anteil der Löhne am Einkommen leicht gestiegen, doch einseitiger Verteilungstrend nicht korrigiert 
21.01.2013 Fürsorgliche Fischväter hängen häufig am Haken 
09.01.2013 Autos das richtige Bremsen beibringen 
04.01.2013 Verschlüsselte Botschaften in Neujahrsreden 
01.01.2013 Glauben wirkt: Placebo Effekte auch bei Wissenstest 

Frankfurter Mediziner gewinnen neue Erkenntnisse zur Hepatitis B

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Frankfurt

Forscher des Frankfurter Universitätsklinikums haben herausgefunden, dass Vitamin-D-Mangel zur Ausbreitung des Hepatitis-B-Virus in der Leber beitragen könnte. Die im renommierten internationalen Fachmagazin Hepatology publizierten Studienergebnisse schaffen die Grundlage für ein neues und besseres Verständnis der Viruserkrankung.

Hepatitis B gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation wurden bereits 2 Milliarden Menschen mit dem Virus infiziert und die Krankheit ist für fast 600.000 Todesfälle im Jahr verantwortlich. Ein Forscherteam des Universitätsklinikums Frankfurt hat jetzt in einer Studie gezeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und der Ausbreitung des Hepatitis-B-Virus in der Leber besteht. Eine niedrige Vitamin-D-Konzentration im Serum war in dieser Studie eine der stärksten Determinanten für eine immunologisch unzureichend kontrollierte Hepatitis B mit hoher Konzentration des Hepatitis-B-Virus im Blut. Diese Erkenntnis eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die medikamentöse Behandlung der Erkrankung. Am 22. Mai 2013 wurden die Forschungsergebnisse im renommierten internationalen Fachmagazin Hepatology der weltweiten Wissenschaftscommunity vorgestellt.

„Man wusste bereits, dass Vitamin D das Immunsystem unterstützt und es gibt Belege, dass es eine Rolle bei wichtigen Lebererkrankungen wie etwa der Hepatitis C spielt“, erklärt Forschungsgruppenleiter Dr. Christian Lange. „Die Verbindung von Vitamin -D-Mangel und chronischer Hepatitis B war dagegen bisher unbekannt.“ In einer Studie konnte das Forschungsteam von Januar 2009 bis Dezember 2012 insgesamt 203 Patienten mit chronischer Hepatitis B untersuchen, die zuvor noch keine Behandlung für ihre Infektion erhalten hatten. Bei diesen wurde im Rahmen der Studie die Vitamin-D-Serumkonzentration (25-Hydroxyvitamin D) gemessen. Ausgeschlossen wurden Patienten, die auch mit dem Hepatitis-C-Virus, HIV oder Hepatitis-D-Virus infiziert waren, die exzessiv Alkohol konsumierten oder an Leberkrebs bzw. anderen bösartigen Tumoren litten.

Resultate zeigen klaren Zusammenhang

Die Ergebnisse zeigen, dass 37 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis B einen ausgeprägten Vitamin-D-Mangel aufwiesen (weniger als 10 ng/mL), 47 Prozent hatten einen mäßigen Vitamin-D-Mangel (zwischen 10-20 ng/mL) und nur bei 19 Prozent war der Vitamin-D-Level auf einem normalen Niveau (mehr als 20 ng/mL). Weitergehende Analysen belegen, dass eine hohe Konzentration von Hepatitis-B-Viren im Blut ein starker Indikator für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel ist. Beispielsweise lag bei Patienten mit einer Hepatitis-B-DNA unter 2000 IU/mL die mittlere Vitamin-D-Serumkonzentration bei 17 ng/mL und bei Patienten mit einer Hepatitis-B-DNA von 2000 IU/mL und mehr (ein Schwellenwert, der eine Therapiebedürftigkeit anzeigt) bei 11 ng/mL.

Ergebnisse eröffnen neue Möglichkeiten

Ein kausaler Zusammenhang beider Parameter wurde durch gegenläufige Entwicklungen der jeweiligen Serumkonzentrationen im Jahresverlauf nahegelegt: Stieg die Vitamin-D-Serumkonzentration durch den Einfluss des Sonnenlichtes im Sommer und Herbst, sank die Konzentration an Hepatitis-B-Viren im Blut (und umgekehrt in Monaten mit niedriger Sonnenlichtexposition). „Unsere Resultate legen eine kausale Verbindung zwischen einem Vitamin-D-Mangel und einer hohen Konzentration von Hepatitis-B-Viren im Blut nahe“, erklärt Dr. Lange. Mit dieser Erkenntnis könnten sich neue Möglichkeiten für die Therapie der Viruserkrankung ergeben. „In weitergehenden Studien untersuchen wir derzeit, wie Vitamin D konkret zur Behandlung der chronischer Hepatitis B eingesetzt werden kann“, so Dr. Lange.

Publikation:
„Low Vitamin D Serum Concentration is Associated with High Levels of Hepatitis B Virus (HBV) Replication in Chronically Infected Patients.“ Harald Farnik, Jörg Bojunga, Annemarie Berger, Regina Allwinn, Oliver Waidmann, Bernd Kronenberger, Oliver T. Keppler, Stefan Zeuzem, Christoph Sarrazin and Christian M. Lange. Hepatology, published online 2013 May 22. doi: 10.1002/hep.26488.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Facebooks Empfehlungen könnten Millionen Euro wert sein

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Studie belegt verkaufsfördernde Wirkung sozialer Empfehlungen im Onlinehandel und bestimmt den tatsächlichen Wert von Likes

Zeigen Onlinehändler bei ihren Produktbeschreibungen auch Kundenempfehlungen an, kann dies zu einer nennenswerten Umsatzsteigerung führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Sie haben in einem Experiment in Kooperation mit einem Online-Versandhandel getestet, ob Produktempfehlungen durch andere Kunden einen Einfluss auf das Kaufverhalten ausüben. Dazu wurden Anfang des Jahres 2013 erstmalige Besucher des Onlineshops www.spiele-offensive.de nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe wurde auf Produktseiten geleitet, die mit sozialen Empfehlungen wie dem Gefällt-mir-Daumen von Facebook oder der +1-Schaltfläche von Google+ ausgestattet waren. Die Kontrollgruppe konnte diese Kundenempfehlungen auf den Produktseiten nicht sehen. Der Shop verbuchte nach Ablauf der vierwöchigen Testphase in der Gruppe mit Empfehlungen ein Umsatzplus von knapp 13 Prozent gegenüber der Kontrollgruppe.

„Wir haben tatsächlich große Unterschiede im Kaufverhalten beobachtet“, erklärt Dr. Jörn Grahl, Wirtschaftsinformatiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Franz Rothlauf (ebenfalls JGU) und Univ.-Prof. Dr. Oliver Hinz von der TU Darmstadt hat Grahl herausgefunden, dass die Umsatzsteigerung hauptsächlich durch einen längeren Suchprozess auf den Seiten mit Empfehlungen zustande kommt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher des Onlineshops etwas kaufen, ist auf den Seiten mit Empfehlungen um 22 Prozent höher als auf den Vergleichsseiten ohne Empfehlungen. „Das bedeutet also, dass durch Kundenempfehlungen wie Likes mehr Neukunden gewonnen werden“, so Grahl. „Anscheinend wird den neuen Kunden durch das Anzeigen der Empfehlungen eine anfängliche Unsicherheit genommen.“

Tatsächlich kursieren im Internet vielfältige Gerüchte über den Wert von Likes. Die jetzt vorgelegte Studie „How do social recommendations influence shopping behavior? A field experiment“ greift diese Diskussion auf und zeigt, dass Likes im Onlinehandel eine Doppelrolle spielen: Likes messen die Qualität von Produkten, sodass gute Produkte mehr Likes erhalten als andere. Likes verursachen aber auch zusätzliche Käufe. Diese beiden Effekte sind nur schwer voneinander zu trennen. „Derzeit ist Big Data in aller Munde. Aber hier hilft Big Data nicht weiter“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Oliver Hinz von der TU Darmstadt. „Man benötigt ein experimentelles Vorgehen und nicht allein große Datenmengen. Durch unser Experiment konnten wir den tatsächlichen Wert eines Likes bestimmen. Und es zeigt sich, dass soziale Empfehlungen und Likes wertvolle immaterielle Vermögenswerte für Unternehmen darstellen.“

Ein Beispiel: Sieht die Besucherin eines Onlineshops während ihres Besuchs insgesamt 300 Likes, dann kauft sie der Studie zufolge für durchschnittlich 6 Cent mehr ein – eine Umsatzsteigerung, die allein durch das Anzeigen von Likes verursacht wird und hoch signifikant ist. „Das verleiht Likes einen eigenen Wert“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Franz Rothlauf. Der Wert eines einzelnen Likes bewegt sich zwar im niedrigen Cent-Bereich, die kleinen Beträge können sich bei einem Onlineshop aber schnell aufsummieren. Berücksichtigt man, dass das soziale Online-Netzwerk Facebook in nur wenigen Tagen über eine Milliarde Likes sammelt, dann haben soziale Empfehlungen und Likes letztlich einen bedeutenden makroökonomischen Wert.

Die Untersuchung wurde gemeinsam mit Happyshops durchgeführt, einem mittelständischen Onlineversandhandel, der zwanzig verschiedene Onlineshops betreibt. Untersuchungsgegenstand war www.spiele-offensive.de, ein Onlineshop für Brett- und Gesellschaftsspiele.

Veröffentlichung:
Jörn Grahl, Franz Rothlauf, Oliver Hinz
How do social recommendations influence shopping behavior? A field experiment.
http://www.emarkets.tu-darmstadt.de/forschung/working-paper-series/

Weitere Informationen:
Dr. Jörn Grahl
Univ.-Prof. Dr. Franz Rothlauf
ABWL und Wirtschaftsinformatik
Gutenberg School of Management and Economics
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-27209
Fax +49 6131 39-22185
E-Mail: grahl@uni-mainz.de
http://wi.bwl.uni-mainz.de/grahl.html

Univ.-Prof. Dr. Oliver Hinz
Electronic Markets
Technische Universität Darmstadt
Hochschulstr. 1
D 64289 Darmstadt
Tel. +49 6151 16-75221
Fax +49 6151 16-72220
E-Mail: hinz@wi.tu-darmstadt.de
http://www.emarkets.tu-darmstadt.de/team/prof-dr-oliver-hinz/

Weitere Informationen:

http://www.uni-mainz.de/presse/56551.php

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mittlerer Lebensstandard in Deutschland setzt zwei Einkommen voraus

Eberhard Scholz Pressestelle
Universität Bremen

Mit Begriffen wie „Ernährerlohn“ oder „Familienlohn“ verbindet sich die Vorstellung, dass ein Einkommen ausreicht, um Existenzsicherung und Wohlstand einer Familie zu gewährleisten. Dies trifft allerdings nicht mehr zu. In einer Studie belegen Sozialwissenschaftlerinnen der Universität Bremen, dass für einen mittleren Lebensstandard heute zwei Familieneinkommen erforderlich sind. Der männliche Alleinernährer der Familie ist eine „aussterbende“ Spezies.

In den durch Wirtschaftswachstum und Sozialstaatsausbau gekennzeichneten sechziger und siebziger Jahren der alten Bundesrepublik reichte der Verdienst des Mannes tatsächlich aus, um der Familie einen guten Lebensstandard zu sichern. Das galt nicht nur für die Einkommen von Beamten sondern auch für die Löhne von männlichen Facharbeitern in den industriellen Kernsektoren zu. Im wiedervereinigten Deutschland hat das damit verbundene, traditionelle Leitbild vom männlichen Familienernährer und der Hausfrauenehe jedoch an Bedeutung verloren: durch steigende Frauenerwerbstätigkeit und gewandelte Familienformen ebenso wie durch stagnierende Reallöhne und wachsende Einkommensungleichheiten. Neue Leitbilder und veränderte Regelungen in der Arbeitsmarkt- und Familienpolitik, die auf die Erwerbstätigkeit auch von Frauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen, scheinen diesem Wandel Rechnung zu tragen. Doch was bedeutet dies mit Blick auf Erwerbseinkommen und Wohlstandssicherung? Können auch die meist in Dienstleistungsbranchen beschäftigten Frauen einen Ernährerlohn erzielen?

Vor diesem Hintergrund hat ein Forscherteam der Universität Bremen, dem neben den Leiterinnen Dr. Irene Dingeldey und Professorin Karin Gottschall auch Ina Berninger, Andrea Schäfer und Tim Schröder angehörten, untersucht, inwieweit ein Lohn, der eine Familie ernährt, in West- wie Ostdeutschland noch Bestand hat. Mit Blick auf so genannte Normalarbeitnehmer, also berufsfachlich qualifizierte, Vollzeit beschäftigte Frauen und Männer in typischen Industrie- und Dienstleistungsbranchen wurde analysiert, inwieweit diese Gruppen als Teil der gesellschaftlichen Mitte noch ein Einkommen erzielen, das auch im Familienkontext einen Lebensstandard jenseits der Armutsgrenze garantiert.

Traditioneller Ernährerlohn reicht nicht mehr

Die Ergebnisse des von der Hans-Böckler Stiftung finanzierten Projektes, veröffentlicht in einem Schwerpunktheft der WSI-Mitteilungen (3/2013), zeigen, dass der traditionelle Ernährerlohn nur noch von knapp einem Viertel der männlichen und weiblichen Normalarbeitnehmer erreicht wird. Als Referenzpunkt wird das Lohnniveau berufsfachlich qualifizierter Vollzeiterwerbstätiger in der Metallindustrie genommen. Dieses Lohnniveau erreichen insbesondere westdeutsche Männer, westdeutsche Frauen und ostdeutsche (männliche und weibliche) Arbeitnehmer hingegen deutlich seltener. Analysen zur Tariflohnentwicklung nach Branchen offenbaren, dass sich die Unterschiede im Zeitverlauf durch relativ hohe Steigerungen bei den Einstiegsvergütungen in den Metallberufen und bei Bankkaufleuten und eher geringen Steigerungen bei Erziehungsberufen und in der Altenpflege noch verstärkt haben.

Hohes Armutsrisiko bei Frauen in Ost und West

Betrachtet man nicht nur die Lohneinkommen, sondern die Einkommen auf Haushaltsebene so wird deutlich, dass insbesondere weibliche Normalarbeitnehmer in Westdeutschland sowie ostdeutsche männliche und weibliche Normalarbeitnehmer zusätzlich auf staatliche Transferleistungen und auf Partnereinkommen angewiesen sind, um Armut im Haushaltskontext zu vermeiden. Einen mittleren Lebensstandard für eine mindestens dreiköpfige Familie kann schließlich nur noch ein Viertel der vergleichsweise gut verdienenden männlichen Normalarbeitnehmer in Westdeutschland allein mit einem Einkommen erreichen. Für weibliche Normalarbeitnehmer im Westen, aber auch für ostdeutsche Normalarbeitnehmer liegt der entsprechende Anteil z. T. unter 10 %. Faktisch ist damit die Zweiverdienerfamilie zur Voraussetzung für Wohlstandssicherung geworden. Umgekehrt sind insbesondere alleinerziehende Frauen selbst mit qualifizierter Vollzeiterwerbstätigkeit zu mehr als zwei Dritteln nicht in der Lage, den Bedarf ihres Haushalts allein durch ihr Erwerbseinkommen zu decken. Dies, so das Forscherteam, verweist nicht nur auf blinde Flecken im neuen Leitbild des individuellen Erwerbsbürgers, sondern auch auf konkreten Handlungsbedarf für die Tarifparteien und sozialpolitischen Akteure.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Institut Arbeit und Wirtschaft
PD Dr. Irene Dingeldey
E-Mail: dingeldey@iaw.uni-bremen.de

Zentrum für Sozialpolitik (ZeS)Kontakt
Prof. Dr. Karin Gottschall
E-Mail: k.gottschall@zes.uni-bremen.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


„Nicht von Pappe, oder etwa doch?“ – Die herkömmliche Holzpalette bekommt Konkurrenz

Nicola Socha Unternehmenskommunikation
Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH

„Green Logistics“: Umweltfreundliche Paletten aus Papier belastbar wie Holzpaletten
Erfolgs-Projekt „Orange“: Intelligente Gefahrgut-Überwachung des Netzwerkes Satellite Navigation Berchtesgadener Land
25 Aussteller bieten innovativen Querschnitt durch bayerische Unternehmens- und Forschungslandschaft

Die Paletten des Nürnberger Unternehmens Cone Pal GmbH bilden einen Meilenstein in der Verpackungsentwicklung und spielen künftig unter dem Aspekt der „green logistics“ eine wesentliche Rolle.
Zu 100 Prozent aus recycelbarem Papier hergestellt, ist die Cone Pal-Palette nicht nur umweltfreundlich, hygienisch und biologisch abbaubar sondern erzielt mit einem Eigengewicht von nur 3 Kilogramm – im Gegensatz zur herkömmlichen Holzpalette mit rund 24 Kilogramm – erhebliche Gewichts- und somit auch Kraftstoffersparnisse. Trotz des geringen Gewichts steht die innovative Papp-Palette, von denen jährlich mehr als eine halbe Million den Nürnberger Produktionsstandort verlassen und von Logistik-Großkunden wie etwa Schenker auch im Luftfrachtverkehr eingesetzt werden – ihrem herkömmlichen Holz-Pendant im Hinblick auf die Belastbarkeit in nichts nach. Konische Palettenfüße ermöglichen zudem ein platzsparendes Ineinanderstapeln bei Leertransporten und Lagerung.

Das Nürnberger Unternehmen Cone Pal GmbH ist eines von 25 bayerischen Unternehmen und Instituten, die auf dem Gemeinschaftsstand der Bayern Innovativ im Rahmen der transport logistic 2013 bayerische Logistik-Kompetenz präsentieren.

Erfolgs-Projekt „Orange“:
Intelligente Gefahrgutüberwachung

Wie Hightech-Kompetenz durch Kooperation entstehen kann, zeigt das Netzwerk für innovative Navigationslösungen „Satellite Navigation Berchtesgadener Land“: ein Zusammenschluss aus kleinen und mittelständischen Unternehmen und Wirtschaftseinrichtungen entwickelte das auf dem Gemeinschaftsstand vorgestellte Erfolgsprojekt „Orange“. Die OrangeBox, eine am Gefahrgut angebrachte Telematikeinheit erkennt Unfälle, löst automatisch Alarme aus und liefert Informationen über das Gefahrgut. Zusammen mit dem OrangeWeb bietet das System für Spediteure und Verlader intelligente Funktionen, mit denen sie den Transport von gefährlichen Gütern organisieren und überwachen können.

Die 25 Aussteller des Gemeinschaftsstandes der Bayern innovativ GmbH auf der transport logistic 2013 bilden einen Querschnitt innovativer Technologien und Konzepte des Logistik-Sektors in Bayern. Vertreten sind sowohl Logistik-Dienstleister, Soft- und Hardwareanbieter, Beratungsunternehmen, regionale Förderinitiativen und wissenschaftliche Institute.

Netzwerk Logistik der Bayern Innovativ:
1.400 Partner in 12 Ländern

Mitverantwortlich für die Konzeption des Gemeinschaftsstandes ist das Netzwerk Logistik der Bayern Innovativ GmbH. Mit Kontakten zu mehr als 1.400 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in 12 europäischen Ländern und durch die Initiierung und Begleitung von Kooperations-Projekten sowie über Kongresse und Foren trägt das Netzwerk Logistik dazu bei, aktuelle Herausforderungen der Branche aufzuspüren und neue Potenziale zu erschließen. Das im Jahr 2000 von der Bayern Innovativ GmbH initiierte Netzwerk Logistik bietet thematisch fokussierte Innovationsplattformen, um Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzuführen.

Weitere Informationen:

http://www.bayern-innovativ.de/messe/tl2013

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Zwischen Ausgrenzung und Befreiung: Wie Arbeitslosigkeit unter die Haut geht

Eberhard Scholz Pressestelle
Universität Bremen

Bremer Sozialwissenschaftler Benedikt Rogge untersucht in seiner Dissertation Selbstbild und psychische Gesundheit von Arbeitslosen.

Arbeitslos zu sein ist für viele Menschen eine schwere psychische Last. Andere hingegen leiden kaum darunter oder sehen ihre Arbeitslosigkeit sogar als Gewinn. Basierend auf knapp 60 Interviews mit überwiegend aus Bremen stammenden Kurz- und Langzeitarbeitslosen beschreibt Benedikt Rogge von der Universität Bremen in seiner Studie „Wie uns Arbeitslosigkeit unter die Haut geht“ Selbstbild und Psyche von Arbeitslosen. Anders als die bisherige Forschung, die Arbeitslose meist einseitig als Ausgegrenzte, Opfer oder Kranke porträtiert, zeigt der Wissenschaftler von der Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) die Vielfalt von individuellen Handlungs- und Deutungspraktiken und sozialen Kontexten auf.

Nach Rogges „Theorie biographischer Identitätsmodi“ können Menschen Arbeitslosigkeit auf verschiedene Weisen erfahren: als wiederkehrende Umstellung, als eine ersehnte Befreiung, als einen ungewissen Kampf, als einen dauerhaften Verfall oder als eine positive Transformation. Wie jemand seine Arbeitslosigkeit durchlebt, hängt unter anderem von den Bezugspersonen, der Lebensform, dem ökonomischen und kulturellen Kapital ab. Zu einem Wechsel des Selbstbildes kommt es, wenn sich die Statusperspektive einer Person verschiebt, etwa beim Übergang in „Hartz-IV“ oder bei der Rückkehr in die Erwerbsarbeit.

Mit der Theorie biografischer Identitätsmodi legt der Autor die komplexen Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Identitätsprozess sowie psychischer Gesundheit offen. Die soziologisch-psychologische Längsschnittstudie bringt neues Licht in die sozialen Kontexte und zeitlichen Dynamiken von Identität und Gesundheit.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS)
Dr. Benedikt Rogge
Tel.: 0421-21866399
http://ogs.bigsss-bremen.de/index.php?id=17&L=4
www.stabil.bigsss-bremen.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


La Réunion schafft ihre eigene Industrie für Biokraftstoffe aus Mikroalgen

Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Die französische Insel im Indischen Ozean La Réunion verfügt über außergewöhnliche Naturlandschaften und besonders günstige klimatische Bedingungen. Vor diesem Hintergrund hat es sich die Insel zum Ziel gemacht, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen stark zu reduzieren und bis 2030 eine hundertprozentige Selbstversorgung zu erreichen.

Zwischen der Agentur Nexa, der Agentur für regionale Entwicklung, Investition und Innovation Bioalgostral (erste europäische Produktionsstätte für Kraftstoffe aus Algen) und dem französischen Marktführer für die Verwertung von Biomasse Sechilienne-SIDEC wurde eine Vereinbarung über die Entwicklung einer Industrie für Biokraftstoffe der dritten Generation unterzeichnet.

Durch diese Partnerschaft zielt das F&E-Projekt von Bioalgostral auf die Schaffung einer Biokraftstoffindustrie ab, die La Réunion zu 100% energieautark macht. Der Biokraftstoff wird hauptsächlich aus Mikroalgen gewonnen, die bei der Verwertung von lokalen Abfällen (Kläranlagen, Gülle, industrielles CO2, etc.) entstehen. Die auf diese Weise gewonnenen Mikroalgen werden anschließend extrahiert, um dann weiter zu Kraftstoff verarbeitet zu werden. Der Einsatz dieser innovativen Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der deutschen Gesellschaft IGV GmbH (Institut für Getreideverarbeitung – Weltmarktführer bei der Kultivierung von Mikroalgen) entwickelt.

Darüber hinaus arbeitet die Gruppe Séchilienne-SIDEC derzeit an einem Vorhaben, bei dem eine Turbine mit Mikroalgen statt mit Heizöl angetrieben werden könnte. Dieses Projekt könnte bereits 2015 in La Réunion starten. Nach Meinung des französischen Spezialisten für die Verwertung von Biomasse, „ist dies ein weiterer Beweis für das Engagement bei der Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation.“

Nach Angaben des Präsidenten von Bioalgostral, Laurent Blériot, bietet dieses Kooperationsprojekt Bioalgostral auch neue wirtschaftliche und industrielle Perspektiven und trägt somit zur Schaffung von Arbeitsplätzen auf La Réunion bei. Geplant sind 200 neue Arbeitsplätze bis 2020.

Quelle:
http://www.enerzine.com/6/15797+la-reunion-cree-sa-propre-filiere-de-biocarburan…

Redakteurin: Hélène Benveniste, helene.benveniste@diplomatie.gouv.fr

Weitere Informationen:
http://www.wissenschaft-frankreich.de/de/

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Kinder machen glücklich – meistens

Dr. Paul Stoop Informations- und Kommunikationsreferat
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

WZB-Studie: Einkommen und Erwerbsstatus beeinflussen Lebenszufriedenheit von Eltern

Kinder machen glücklich, heißt es oft. Doch nicht alle Eltern sind glücklicher als Kinderlose, wie WZB-Forscher Matthias Pollmann-Schult in einer neuen Studie deutlich macht. Er hat untersucht, wie die Lebenszufriedenheit von Eltern in Deutschland durch ihr Einkommen und ihren Erwerbsstatus geprägt wird. Leben Menschen in Armut oder sind von Armut bedroht, erhöhen auch Kinder die Lebenszufriedenheit nicht. Arbeiten Mütter in Vollzeit, sind sie nicht zufriedener als kinderlose vollzeitbeschäftigte Frauen.

Gut bis sehr gut verdienende Eltern sind dagegen glücklicher als Kinderlose. Die höchste Zufriedenheit zeigen Eltern mit mittlerem Einkommen. Der positive Effekt bei sehr gut verdienenden Paaren ist schwächer. „Da es sich hier oft um Doppelverdienerpaare handelt, haben diese nach der Geburt eines Kindes möglicherweise größere Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, erklärt Pollmann-Schult.

Bei Müttern hat auch der Erwerbsstatus Einfluss auf die Zufriedenheit. So stellte der Autor der Studie fest, dass nichterwerbstätige und teilzeitbeschäftigte Mütter glücklicher sind als kinderlose vollzeitbeschäftigte Frauen. Dagegen sind Mütter, die in Vollzeit arbeiten, nicht zufriedener mit ihrem Leben als kinderlose Frauen. Ein Grund: Frauen übernehmen trotz Berufstätigkeit weiterhin den größten Teil der Kinderbetreuung und der Hausarbeit. „Diese Mehrfachbelastung hat Einfluss auf den Grad der Zufriedenheit“, sagt der Soziologe.

Die Zufriedenheit von Eltern hängt auch vom Alter der Kinder ab. Frauen und Männer zeigen nur bis zum vierten Lebensjahr des jüngsten Kindes deutlich höhere Zufriedenheitswerte als Kinderlose. Diese Befunde bestätigen die Theorie, wonach einschneidende Lebensereignisse die Zufriedenheit nur zeitweise beeinflussen.

Ausgewertet wurden die Daten von knapp 4.900 Frauen und Männern zwischen 25 und 37 Jahren, die mit einem Partner und gegebenenfalls ihren Kindern in einem Haushalt leben. Sie stammen von der ersten Befragungswelle des neuen Beziehungs- und Familienpanels
(http://www.pairfam.de).

Die Ergebnisse der Studie sind unter dem Titel Elternschaft und Lebenszufriedenheit in Deutschland in der Zeitschrift „Comparative Population Studies/Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft“ online erschienen.
http://www.comparativepopulationstudies.de/index.php/CPoS/article/view/67/121

Weitere Informationen:
http://www.wzb.eu

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Zukunftsvorsorge – Was kostet uns der Klimawandel?

Petra Richter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Projektträger im DLR

„Ökonomie des Klimawandels“ – Pressefrühstück zur Statuskonferenz des BMBF-Förderschwerpunkts

Das vierte Pressefrühstück der Abteilung „Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit“ im PT-DLR widmet sich dem Thema „Ökonomie des Klimawandels“. Sehr gerne möchten wir Sie mit diesem Förderschwerpunkt bekannt machen, der unserer Meinung nach sowohl aus wissenschaftlicher, als auch aus politischer Sicht ein spannendes Thema ist. Aktueller Anlass ist die Statuskonferenz des Förderschwerpunkts am 18. und 19. Juni 2013 in Bonn.

Mit zunehmendem Klimawandel verstärkt sich auch die Diskussion über dessen wirtschaftliche Auswirkungen. Regierungen, Unternehmen und Bürger benötigen verlässliche Grundlagen, um Vorsorgemaßnahmen zu planen, zu ergreifen und zu finanzieren. Gefragt sind daher praktikable Ansätze, um Kosten, Risiken und Chancen von Klimaschutz und Anpassung verlässlich abzuschätzen.

Hierbei kommt insbesondere der klimaökonomischen Forschung eine große Bedeutung zu. Im Rahmen des Förderschwerpunkts „Ökonomie des Klimawandels“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deshalb 27 Projekte, um entsprechende Kompetenzen der Wirtschaftswissenschaften auszubauen und fundiertes und handlungsorientiertes Wissen bereitzustellen.

Termin 18. Juni 2013
Ort „La Redoute“, Kurfürstenallee 1, 53177 Bonn-Bad Godesberg.
Zeit 11.00-12.30 Uhr

Über eine Rückmeldung bis zum 14.06.2013 per Email würden wir uns sehr freuen.

Kontakt:
Projektträger
im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit

Marina Rižovski-Jansen
Tel.: 0228 3821-1569, 0178-8128975
marina.rizovski-jansen@dlr.de

Dr. Horst Steg
Tel.: 0228 3821-1988
horst.steg@dlr.de

Der Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PT-DLR) hat sich auf Dienstleistungen zur Förderung von Forschung, Innovation und Bildung spezialisiert und unterstützt Bundesministerien bei der Umsetzung von Forschungsförderprogrammen. Das Spektrum der Themen reicht von Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit über Gesundheit, Bildung, Schlüsseltechnologien bis hin zu Innovation und Forschungstransfer. Der Projektträger im DLR ist mit rund 900 Mitarbeitern, 10.200 Projekten und jährlich mehr als einer Milliarde betreuten Forschungsgeldern der größte Projektträger Deutschlands.

Weitere Informationen:
http://www.fona.de/de/9908
http://www.fona.de/kloek_2013/programm.php

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Berufsbegleitendes Fernstudium „Chemische Verfahrenstechnik“

Barbara Debold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm Büchner Hochschule

Wilhelm Büchner Hochschule bietet neuen Bachelor-Studiengang

Pfungstadt bei Darmstadt, 25. Mai 2013 – Die chemische Verfahrenstechnik ist das Bindeglied zwischen Chemie und Ingenieurwissenschaften. Die Aufgabenfelder reichen von der Herstellung neuer Produkte auf Basis bestehender Rohstoffe über die Optimierung chemischer Prozesse bis hin zur Forschung und Entwicklung. Mit dem neuen interdisziplinären Bachelor-Studiengang „Chemische Verfahrenstechnik“ der Wilhelm Büchner Hochschule können sich Interessierte und ausgebildete Fachkräfte aus der chemischen Industrie berufsbegleitend akademisch qualifizieren. Der 7-semestrige Fernstudiengang beinhaltet ingenieurwissenschaftliche sowie mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen, anwendungsorientiertes Wissen in den Bereichen Produktionsanlagen und Verfahrenstechnik sowie fachübergreifende BWL- und Management-Themen. Studienbeginn ist jederzeit möglich.

„Chemische Verfahrenstechniker haben zur Aufgabe, im Labor entwickelte chemische Prozesse auf eine technische Produktionsanlage zu übertragen, um sie für die industrielle Massenproduktion tauglich zu machen. Dies macht sie zu gefragten Fachkräften in allen Branchen, die sich mit Stoffumwandlungsprozessen beschäftigen – ob Baustoff-, Pharma-, Nahrungsmittel- oder chemische Industrie“, so Thomas Kirchenkamp, Kanzler der Wilhelm Büchner Hochschule. Um die Studieninhalte an aktuellen und künftigen Anforderungsprofilen des Marktes auszurichten, wurde der Studiengang zusammen mit der Cur-renta GmbH & Co. OHG, einem Joint Venture der Bayer AG und der LANXESS AG und Betreiber des Chemieparks CHEMPARK, entwickelt. Dies ermöglicht Absolventen ausgezeichnete Karriereaussichten. Da sie sich neben fachlichen Kenntnissen auch Führungs- und Managementkompetenzen aneignen, sind sie zudem in der Lage, Projektleitungs- und Führungsaufgaben zu übernehmen.

Studieninhalte: umfassende Grundlagen und individuelle Schwerpunkte
Mathematik, Physik, Chemie sowie Informatik und Ingenieurwissenschaften sind die Fachthemen des Grundstudiums. Darüber hinaus befassen sich die Studierenden im Modul Business Management und Führung mit betriebswirtschaftlichen Themen.

Im Kern- und Vertiefungsstudium werden diese Grundlagen mit Wissen rund um die Verfahrenstechnik verknüpft. So beispielsweise in der physikalischen und technischen Chemie, Apparate- und Anlagentechnik oder mechanischen Verfahrenstechnik. Durch den Wahlpflichtbereich geben die Studierenden dem Studium ihre individuelle Ausprägung. Denn sie entscheiden sich für zwei der folgenden acht Themen: Verfahren der Pharmazie, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements, Logistik und Materialflussmanagement, Marketing und Technischer Vertrieb, Energiesysteme, Energie und Umwelt, Sicherheit in der Chemieproduktion.

Im Studienbereich Ingenieurpraxis lösen die Studierenden typische Aufgabenstellungen eines Chemischen Verfahrenstechnikers. Dies geschieht in einem Einführungsprojekt, einem ingenieurwissenschaftlichen Projekt, der berufspraktischen Phase sowie der abschließenden Bachelorarbeit. Die praxisnahen und zum Teil im Team zu lösenden Aufgaben fördern vernetztes Denken, Problemlösungskompetenz sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit.

Labore: Theorie in Praxis übertragen
Die Studierenden nehmen an insgesamt fünf obligatorischen Laboren teil, um das theoretisch Gelernte in Praxissituationen zu übertragen. Zwei Labore finden am Standort der Wilhelm Büchner Hochschule in Pfungstadt statt, zwei beim Kooperationspartner Currenta am CHEMPARK-Standort Leverkusen. Hier lernen die Studierenden in Praktika thermische Verfahrenstechnik und instrumentelle Analytik kennen. Ein weiteres Labor besuchen die Studierenden an der Hochschule Bochum. Dort werden ebenfalls Labore aus dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Wilhelm Büchner Hochschule durchgeführt.

Flexible Studiengestaltung
Basis des Fernstudiengangs sind die umfangreichen schriftlichen Studienunterlagen. Ergänzt werden diese durch zusätzliches Material auf dem Online-Campus „StudyOnline“. Die interaktiven Angebote des Online-Campus ermöglichen eine individuelle und zeitnahe Studienbetreuung durch Tutoren sowie Kontakte zu einem aktiven Netzwerk aus Mitstudierenden und Dozenten. Präsenzphasen bieten Gelegenheit für persönliche Begegnungen. In einem Testmonat können Interessierte den Studiengang unverbindlich kennen lernen.

Weitere Informationen:
http://www.wb-fernstudium.de

Anhang
Chemische Verfahrenstechnik – Studieninhalte
http://idw-online.de/de/attachment27562

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Chemische Substanzen in Verpackungen, Nahrung und Kosmetika gefährden Hormonsystem und Stoffwechsel

Medizin – Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Bochum – Mindestens 800 chemische Substanzen aus dem Alltag gehören zu den sogenannten Endokrinen Disruptoren. Sie greifen in das Hormonsystem ein und können schwere Stoffwechselstörungen verursachen. Meist befinden sich diese Stoffe in Kunststoffverpackungen, Kosmetika, Pestiziden, elektronischen Geräten oder auch in der Nahrung. Führende Wissenschaftler haben nun in einer an die Europäische Union gerichteten Deklaration strengere Regularien für die industrielle Verwendung dieser Chemikalien und mehr Forschung gefordert. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) begrüßt diesen Vorstoß und rät Verbrauchern zu einem zurückhaltenden und vorsichtigen Umgang mit diesen Substanzen.

Weltweit nehmen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen zu, was nicht allein auf Lebensstil oder Genetik zurückgeführt werden kann. Chemische Substanzen im Alltag könnten mit eine Ursache sein. Etwa 800 von diesen bezeichnet man als Endokrine Disruptoren. „Sie beeinflussen das Gleichgewicht des Hormonsystems und den Stoffwechsel, die Fettspeicherung und die Entwicklung der Knochen und des Immunsystems“, erklärt Professor Dr. med. Dr. h.c. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Aus ersten Forschungen wisse man bereits, dass Endokrine Disruptoren starke Auswirkungen haben können. Manche von ihnen wirken wie Hormone und binden im Körper an einen Hormonrezeptor. Andere blockieren einen Hormonrezeptor und verhindern so, dass körpereigene Hormone andocken und wirksam werden können. Wieder andere stören die Produktion oder die Umwandlung körpereigener Hormone, wobei entsprechend die Hormonspiegel im Blut steigen oder sinken. Auch bei der Entwicklung des kindlichen Nervensystems spielen sie vermutlich eine große Rolle, so der Hormonexperte aus Bochum. Sie können zu Genitalmissbildungen bei Jungen führen, die Samenbildung stören oder auch das Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) bei Kindern fördern und bei endokrin-bezogenen Krebsformen von Prostata, Brust und Schilddrüse beteiligt sein.

Führende Wissenschaftler aus dem Bereich Public Health, des öffentlichen Gesundheitswesens, haben nun in einer Deklaration an die Europäische Union ihre Forderungen zum Umgang mit Endokrinen Disruptoren formuliert. In der Berlaymont Declaration vom 24. Mai 2013 bemängeln die 89 internationalen Forscher, dass für eine ganze Reihe solcher verdächtiger chemischer Substanzen keine Testmethoden zur Verfügung stünden. Außerdem würden bei den testbaren Substanzen die derzeit effektivsten Methoden nicht angewendet. Besonders besorgniserregend sei in den aktuellen Regularien die Einschätzung, dass niedrige Belastungsmengen mit diesen Stoffen ungefährlich seien. „Eine große Zahl der Endokrinen Disruptoren beginnt schon bei kleiner Dosis zu wirken“, erläutert Professor Schatz. Es bestehe nämlich keine Schwellenwert, unter der die Substanzen ungefährlich sind: Ihre schädigende Wirkung addiere sich über längere Zeiträume.

Der Vorstoß der Berlaymont Declaration ist aus Sicht der DGE ein Schritt in die richtige Richtung. Die Wissenschaftler betonen, dass schwerwiegende und irreversible Schäden durch Endokrine Disruptoren wahrscheinlich sind, auch wenn derzeit noch nicht genügend Daten vorliegen, um das Risiko genau zu beschreiben. Sie fordern daher umfassende Forschungsprogramme. Auf die zunehmende Bedeutung der Endokrinen Disruptoren hat die DGE schon seit mehreren Jahren immer wieder hingewiesen. Ob Bisphenol A, das beispielsweise für die Innenbeschichtung von Konservendosen verwendet wird, oder Phthalate, die als „Weichmacher“ in der Verpackungsindustrie breite Verwendung finden: Die DGE rät ausdrücklich dazu, im Umgang mit diesen Materialien zurückhaltend zu sein. „Abgesehen von den stetig wachsenden Plastik-Müllbergen, die unsere Umwelt belasten, sollte man versuchen so wenig wie möglich `Verpacktes´ zu kaufen“, rät Professor Schatz. Das heißt: So wenig Fertigkost wie möglich verzehren, auf in Plastik Verpacktes verzichten, statt Konserven besser frisches Gemüse vom Markt kaufen und Getränke aus Plastikflaschen oder Verbundpackungen meiden.

Literatur:
(1) The 2013 Berlaymont Declaration on Endocrine Disrupters, 24.05.2013, http://www.brunel.ac.uk/__data/assets/pdf_file/0005/300200/The_Berlaymont_Declar…
(2) Blog-Beitrag von Helmut Schatz: Endokrine Disruptoren: Störungen des Hormonsystems durch 800 verschiedene chemische Substanzen bekannt oder vermutet, 12. März 2013, http://blog.endokrinologie.net/endokrine-disruptoren-793/

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.

Weitere Informationen:
http://www.endokrinologie.net

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Molkereiabwasser elektrochemisch reinigen – und dabei Strom erzeugen

Dr. Claudia Vorbeck Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB

Ein modulares System, um Molkereiabwasser elektrochemisch zu reinigen, entwickelt das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie in einem von der EU geförderten Projekt. Mit einer integrierten Brennstoffzelle soll der bei der elektrochemischen Behandlung entstehende Wasserstoff für die Stromversorgung des Systems genutzt werden.

Die Abwässer bei der Herstellung von Milchprodukten wie Käse, Quark und Joghurt enthalten typischerweise organische Verunreinigungen wie Milchzucker, Proteine und Milchfette, dazu Tenside und Desinfektionsmittel aus der Reinigung der Produktionsanlagen. Bei der Käseherstellung entsteht zudem Molke, eine wässrige Lösung, die neben Milchproteinen vor allem Milchzucker enthält. Aufgrund des hohen chemischen und biologischen Sauerstoffbedarfs bereiten große Molkereibetriebe ihr Abwasser mit biologischen Klärstufen auf. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe können die Investitionen in derartige großtechnische Lösungen nicht leisten.

In dem von der EU geförderten Projekt REWAGEN entwickelt ein europäisches Projektkonsortium aus Forschung und Wirtschaft unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart nun ein mehrstufiges Verfahren zur effizienten elektrochemischen Behandlung von Molkereiabwasser und Molke. Durch eine modulare Bauweise soll das System flexibel auf die Abwassermengen auch kleinerer Molkereien angepasst werden können. »Die einzelnen Verfahrensschritte werden dabei zu einem geschlossenen Prozess kombiniert und integriert. Ziel ist es, dass jeder Prozessschritt einen Stoffstrom liefert, der weiter aufgearbeitet oder ins System zurückgeführt werden kann«, erläutert Alexander Karos, Projektleiter am Fraunhofer IGB. Das gereinigte Wasser kann direkt wiedergenutzt werden, beispielsweise für die Reinigung der Anlagen.

Der bei der elektrochemischen Behandlung des Wassers als Nebenprodukt entstehende Wasserstoff soll ebenfalls genutzt werden. »Den Wasserstoff wollen wir zurückführen und reinigen, so dass wir ihn mittels einer Brennstoffzelle zur Energieversorgung des Systems nutzen können«, verdeutlicht Karos den neuartigen Ansatz.

»Für die Reinigung des Abwassers setzen wir auf elektrochemische Verfahren, weil wir so auf die Zudosierung von Chemikalien und die damit verbundene Aufsalzung des Wassers verzichten können«, führt Karos aus. Hierzu wollen die Forscher vier verschiedene elektrochemische Verfahren kombinieren. In einem ersten Schritt sollen Öle und Fette mit dem Verfahren der gepulsten Elektrokoaleszenz abgetrennt werden: Fein dispergierte Öltröpfchen bewegen sich im elektrischen Wechselfeld aufgrund ihrer Oberflächenladung und fließen zu größeren Öltropfen zusammen, die mechanisch abgetrennt werden können. Partikuläre Verunreinigungen werden in einem nachfolgenden Schritt mittels Elektroflockung abgetrennt. »Hier setzen wir Eisenelektroden ein. Sie geben Eisenionen ins Wasser ab, die zu Eisenhydroxidflocken reagieren. Mit diesen Flocken adsorbieren und fällen wir organische Feststoffe«, konkretisiert Karos. In einer dritten elektrochemischen Zelle werden mittels elektrooxidativer Prozesse, beispielsweise über eine Diamantelektrode, gelöste organische Bestandteile abgebaut. Und schließlich werden in einer vierten Stufe mit kapazitiver Deionisation auch gelöste Salze entfernt, indem sie an einer entsprechend geladenen Elektrode aufkonzentriert und abgeschieden werden.

Das Projekt REWAGEN »Electrochemical WAter treatment system in the dairy industry with hydroGEN REcovery and electricity production« wird seit Juni 2012 für vier Jahre im 7. Forschungsrahmenprogramm unter dem Förderkennzeichen 283018 gefördert. Forschungspartner neben dem Fraunhofer IGB ist Leitat (Spanien). Beteiligte KMU sind HyGear (Niederlande), Aqon (Deutschland), Idropan Dell Orto Depuratori (Italien), Productes El Canadell (Spanien), C-Tech Innovation (Großbritannien), ISA – Intelligent Sensing Anywhere (Portugal), Eilenburger Elektrolyse- und Umwelttechnik (Deutschland) und Knowledge Innovation Market (Spanien).

Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Siegfried Egner, Telefon +49 711 970-3643
Alexander Karos M. Sc., Mobil +49 172 7148215

Weitere Informationen:
http://www.igb.fraunhofer.de/de/presse-medien/presseinformationen/2013/molkereia… – Presseinfo
http://www.rewagen.eu/ – Projektwebsite

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Studieren ohne Abitur – Bewerbungen für Modellprojekt bis zum 1. September möglich

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

Hans-Böckler-Stiftung unterstützt Berufserfahrene beim Studienstart

Studieren ohne Abitur – Bewerbungen für Modellprojekt bis zum 1. September möglich

Studieren ohne Abitur – das ist möglich für alle Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung und mindestens drei Jahren Berufserfahrung. An den meisten Hochschulen sind Studierende auf dem „Dritten Bildungsweg“ aber noch Exoten – und oft fühlen sie sich auch so. Wer ohne Abitur, aber mit Berufserfahrung an die Hochschule wechselt, hat andere Stärken und Schwächen als der klassische Studienanfänger des ersten Bildungsweges.

Um die Erfolgschancen auf dem „Dritten Bildungsweg“ zu verbessern, hat die Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen und der Hochschule Niederrhein ein Modellprojekt aufgelegt: Ein maßgeschneidertes Programm aus Vorbereitungskursen, speziellen Lerngruppen und E-Learning-Angeboten unterstützt beruflich Qualifizierte beim Einstieg in ein Vollzeit-Bachelor-Studium der Ingenieurwissenschaften (sieben Fachrichtungen) an der Uni Duisburg-Essen bzw. des Gesundheitswesens (zwei Fachrichtungen) an der Hochschule Niederrhein. Zudem erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung. In der aktuellen Runde des Projekts sind noch Plätze frei. Bewerbungen sind bis zum 1. September 2013 möglich.

Insgesamt stellt das Studienförderwerk der deutschen Gewerkschaften für das Projekt 1,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln zur Verfügung. Davon profitieren nicht nur die geförderten Studierenden, sondern auch Unis und Hochschulen. Sie werden durch das Projekt unterstützt, sich gezielter als bisher auf die neue Studierendengruppe vorzubereiten. Nach einer Erfahrungs- und Evaluationsphase wird das in dem Modellprojekt entwickelte Know-How allen interessierten Hochschulen zur Verfügung gestellt. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze hat im Dezember 2012 eine Patenschaft für das Projekt übernommen.

Das Modellprojekt ist in drei Phasen gegliedert: Bereits Monate vor Studienbeginn bereitet ein vielfältiges Seminarangebot die – dann noch berufstätigen – Studierenden in Spe auf ihren neuen Lebensabschnitt vor. Im Mittelpunkt stehen Fragen wie die Vereinbarkeit von Studium und Familie, Zeitmanagement an der Hochschule oder tarifliche Regelungen zur Weiterbildung, die beim Wechsel zwischen Berufsleben und Studium helfen können. Außerdem gibt es Gelegenheiten, die künftige Hochschule kennenzulernen.

In Phase zwei nehmen die Geförderten an Spezialkursen teil, die die Hochschulen exklusiv für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Böckler-Programm entwickelt haben. In kleinen Lerngruppen arbeiten die zukünftigen Studenten ihr Wissen auf und erweitern ihre Kenntnisse, um optimal ins Studium zu starten. Bereits während der Teilnahme am Spezialkurs, drei Monate vor dem offiziellen Studienbeginn, werden die Teilnehmer mit einem Stipendium aus Eigenmitteln der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. Sie erhalten bis zu 970 Euro pro Monat. Durch einen Familienzuschlag kann sich das Stipendium auf rund 1200 Euro erhöhen. Das Stipendium während des Studiums läuft nach den Vorgaben und aus den Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über die volle Studienzeit.

Phase drei umfasst die weitere Begleitung während der ersten beiden Semester: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in kleinen Lerngruppen durch eigens dafür abgestellte Lehrende an den Hochschulen betreut. Darüber hinaus stehen spezielle Ansprechpartner der Hochschulen und der Hans-Böckler-Stiftung zur Verfügung.

Voraussetzung für eine Bewerbung ist eine mit guten bis sehr guten Leistungen abgeschlossene Berufsausbildung, die einen Bezug zum angestrebten Studienfach aufweist. Im Bereich Ingenieurwissenschaften an der Uni Duisburg-Essen trifft das auf beruflich Qualifizierte aus über 150 gewerblich-technischen Berufen zu – von der Augenoptikerin bis zum Hochbaufacharbeiter und von der Mechatronikerin bis zum Zerspanungsmechaniker. Für das Studium von Health Care Management (Gesundheitsmanagement) bzw. e-Health (Gesundheitsinformatik) an der Hochschule Niederrhein können sich unter anderem Gesundheits- und Krankenpflegerinnen oder Medizinische Fachangestellte bewerben, aber auch Kaufleute im Gesundheitswesen. Zusätzlich zur Ausbildung müssen Bewerber drei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Weitere Voraussetzung ist ein gewerkschaftliches oder gesellschaftspolitisches Engagement der Bewerberinnen und Bewerber.

Mehr Informationen zum Studium und zum Bewerbungsverfahren erhalten Interessierte im Internet unter: http://www.boeckler.de/40936.htm und bei den Gewerkschaften. Spezielle Fragen beantwortet eine Hotline der Hans-Böckler-Stiftung: 0211-7778-605 (montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr).

Hintergrundinformationen zum „Dritten Bildungsweg“: http://www.boeckler.de/40936_41143.htm

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Energiesparen leicht gemacht: Forscherteam entwickelt Stromeffizienzklassen für Haushalte

Romy Klupsch Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. – Institut für angewandte Ökologie

Ein neues Label soll das Stromsparen im Haushalt für Privatpersonen erleichtern: Sogenannte Stromeffizienzklassen könnten künftig dabei helfen, den Gesamtstromverbrauch transparent zu machen und die richtigen Maßnahmen zum Stromsparen zu ergreifen. Das neue Label wird in einem Forschungsprojekt unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung gemeinsam mit dem Öko-Institut e.V entwickelt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland soll nach den Zielen der Bundesregierung bis zum Jahr 2050 um 25 Prozent gesenkt werden. Der private Stromverbrauch spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Erfahrung zeigt, dass mit Stromspar-Tipps allein den Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht geholfen ist: Seit Jahren stagniert der private Stromkonsum auf hohem Niveau. „Die Vielzahl der Einzelhinweise ist für Verbraucherinnen und Verbraucher oft viel zu unübersichtlich und führt nicht dauerhaft zu Verhaltensänderungen im Alltag“, sagt ISOE-Energieexperte Immanuel Stieß. „Unsere Forschungen zeigen, dass die Menschen häufig gar nicht wissen, wie viel Strom sie tatsächlich verbrauchen und wo sie ihr Verhalten sinnvoll ändern können.“

Stromeffizienzklassen für Haushalte
Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung wird deshalb im Forschungsprojekt „Stromeffizienzklassen für Haushalte“ gemeinsam mit dem Öko-Institut e.V. ein neues Label entwickeln. Ziel des Projekts ist es, den Gesamtstromverbrauch transparent zu machen und zu typisieren. „Die neuen Verbrauchsklassen werden auf der Grundlage des Jahresstromverbrauchs gebildet“, sagt Corinna Fischer vom Öko-Institut. „Im Unterschied zu bereits vorhandenen Energieklassen wird damit nicht die Stromeffizienz von Einzelgeräten klassifiziert, sondern erstmals der Gesamtstromverbrauch aller technischen Geräte im Haushalt zusammengefasst.“ So sollen Verbraucherinnen und Verbraucher dazu motiviert werden, eine möglichst gute Stromeffizienzklasse zu erreichen – etwa durch den künftigen Kauf besonders energieeffizienter Geräte. Langfristig soll dadurch der Stromverbrauch der deutschen Privathaushalte sinken.

Wie sehen die einzelnen Schritte aus? Zunächst ermittelt das Forscherteam die technischen und nutzungsbedingten Stromsparpotenziale und klassifiziert diese. In einem Feldversuch sollen dann erstmals hundert ausgewählte Haushalte in Südhessen und Südbaden in Stromeffizienzklassen eingeordnet werden. Ihnen werden im Zuge des Projekts Maßnahmenpakete angeboten, die speziell auf ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten zugeschnitten sind. „Mit zielgruppenspezifischen Angeboten können wir die Verbraucherinnen und Verbraucher besser zum Stromsparen motivieren“ sagt Projektleiter Stieß. „Wir wollen dafür sorgen, dass Stromsparen ein selbstverständlicher Bestandteil im Alltag der Verbraucher wird und nicht etwas ist, worüber man sich tagtäglich wieder neu den Kopf zerbrechen muss.“

Praxispartner
Eine wichtige Rolle im Forschungsprojekt spielen die Praxispartner. Indem Hersteller von Elektrogeräten und Stromanbieter ebenso an dem Forschungsprozess beteiligt sind wie Verbraucherschützer, können bedarfsgerechte technische Lösungen, neue Geschäftsmodelle und maßgeschneiderte Beratungsangebote entwickelt werden.

Die Praxispartner im Projekt sind Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH), Entega Privatkunden GmbH & Co. KG, Badenova AG & Co. KG und die Verbraucherzentrale NRW e.V. Das Projekt „Stromeffizienzklassen für Haushalte. Die Förderung von Stromsparinnovationen in Haushalt, Markt und Gerätetechnik“ wird im Schwerpunkt Sozial-ökologische Forschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Ansprechpartnerin am Öko-Institut:
Dr. Corinna Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295-223
E-Mail: c.fischer@oeko.de

Ansprechpartner am ISOE-Institut für sozial-ökologische Forschung:
Dr. Immanuel Stieß
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 7076919-19
E-Mail: stiess@isoe.de

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

Neues vom Öko-Institut auf Twitter: http://twitter.com/oekoinstitut

Interesse an eco@work, dem kostenlosen E-Paper des Öko-Instituts?
Abo unter http://www.oeko.de/newsletter_ein.php

Das ISOE gehört zu den führenden unabhängigen Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit mehr als 20 Jahren entwickelt das Institut Entscheidungsgrundlagen und zukunftsfähige Konzepte für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – regional, national und international. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören Wasser, Energie und Klimaschutz, Mobilität und Urbane Räume sowie Bevölkerungsentwicklung und Versorgung.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wächst Deutschland auf 100 Millionen Einwohner? Eher nicht!

Stephan Sievert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung

Die neueste Ausgabe des „Magazins für politische Kultur“, Cicero, macht mit einer erstaunlichen Prognose von sich reden: „Hurra, wir wachsen!“, lautet die Titelgeschichte, „Das Demografie-Wunder: Deutschland auf dem Weg zum 100-Millionen-Volk.“ Doch nach sämtlichen heute verfügbaren Befunden ist diese Variante in etwa so wahrscheinlich, wie ein Champions-League-Titel für Hoffenheim am kommenden Samstag.

Zumal der Beitrag seine Argumentation ausgerechnet auf dem Bevölkerungswachstum in der sachsen-anhaltinischen Stadt Halle aufbaut. In der Tat hat sich dort die Bevölkerungszahl zwischen 2009 und 2011 geringfügig erhöht. Aber das ist kein Beleg für Wachstum, sondern eher für das Gegenteil: Überall in den neuen Bundesländern gehen die Einwohnerzahlen massiv zurück, und dieser Effekt treibt die Menschen in die Städte. Denn in den ländlichen Gebieten dünnt sich allerorts die öffentliche Infrastruktur aus – von Schulen, über Arztpraxen bis zu Einkaufsmöglichkeiten. Die Städte wachsen also lediglich, weil ihr eigenes Umland immer unattraktiver wird. Halle ist neben Magdeburg die einzige kleine Wachstumsinsel in einem Ozean des Schrumpfens. In den zwei Jahren, in denen Halle 1.382 Einwohner hinzugewonnen hat, musste Sachsen-Anhalt einen Verlust von 42.939 Bewohnern vermelden. Wachstum sieht anders aus.

Die Bemerkung der Cicero-Autoren, die Kinderzahl je Frau in Deutschland läge in Wirklichkeit gar nicht bei den immer zitierten 1,4, sondern zeige eine Erholung auf 1,55, führt ebenfalls nicht zu einer wachsenden Bevölkerung. Denn erstens wären dafür im Mittel mehr als 2,1 Kinder je Frau nötig, ein Wert, der für Deutschland außerhalb jeder Vorstellung liegt. Und zweitens handelt es sich bei den zitierten 1,55 Kindern um die Ziffer der so genannten „endgültige Fertilitätsrate“. Diese beschreibt, wie viele Kinder die Frauen tatsächlich im Laufe ihres Lebens bekommen werden. Die endgültige Fertilitätrate kann höher ausfallen, als die jährlich vermeldete „totale Fertilitätsrate“, nämlich dann, wenn Frauen die Geburt ihrer Kinder in ein immer höheres Alter aufschieben.

Doch in Wirklichkeit weiß niemand, ob sich die Frauen, die sich vorerst zurückhalten, im höheren Alter tatsächlich noch für Kinder entscheiden werden. Die endgültige Fertilitätsrate der heutigen Frauen basiert also auf Vermutungen. Vor allem aber fehlen die aufgeschobenen Kinder de facto in der Bevölkerungsstatistik. Nur Kinder, die in einem bestimmten Jahr tatsächlich geboren wurden, können später auch zur Schule gehen und sich irgendwann einmal für die Gesellschaft nützlich machen. Spätere Geburten haben deshalb auf die demografische Entwicklung den gleichen Effekt wie weniger Geburten. Für die Frage, wie viele Kinder heute in Deutschland leben, taugt deshalb eher die totale Fertilitätsrate TFR. Sie liegt seit nahezu vier Jahrzehnten bei etwa 1,4 und zeigt keine Anzeichen der Veränderung.

Bleibt die Frage der Zuwanderung als große Unbekannte bei der künftigen Bevölkerungsentwicklung. Die Cicero-Autoren schreiben dabei munter die ungewöhnlich hohen Saldo-Zuwanderungszahlen der letzten beiden Jahre in die Zukunft fort. Diese beruhen bekanntermaßen auf der Krise in den südeuropäischen Ländern und auf den neuen Regelungen der Reisefreizügigkeit für osteuropäische EU-Staaten wie Bulgarien und Rumänien. Doch selbst diese hohen Zahlen heben den Mittelwert der Zuwanderung über die letzten zehn Jahre nicht einmal auf eine Ziffer von 200.000. So viele Zuwanderer aber wären nach der Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamtes nötig, plus eine stark steigende Lebenserwartung, plus eine ab dem Jahr 2025 steigende Fertilitätsrate auf 1,6 Kinder je Frau, um den erwarteten Bevölkerungsverlust bis 2060 auf sechs Millionen zu begrenzen. Das heißt, selbst unter diesen optimistischsten Annahmen, die das Bundesamt zu bieten hat, wäre mit allem zu rechnen, aber nicht mit einem Anstieg der Einwohnerzahlen.

Die Autoren haben Recht, wenn sie schreiben, man solle die Zukunft nicht nur aus der Perspektive des demografischen Niedergangs betrachten. Aber mit Wachstumsperspektiven vor Augen, für die es derzeit nicht den geringsten Anzeichen gibt, laufen Politik und Gesellschaft Gefahr, die sehr viel wahrscheinlicheren Folgen der Alterung und des Schrumpfens aus den Augen zu verlieren. Und das wäre fatal.

Ohnehin dürfte das Statistische Bundesamt am 31. Mai einen Strich durch die Rechnung der beiden Cicero-Autoren machen. Dann nämlich werden die neusten Bevölkerungszahlen auf Basis der Volkszählung 2011 veröffentlicht: Nach allem, was bisher bekannt ist, müssen die Einwohnerzahlen Deutschlands dadurch nach unten korrigiert werden. Vermutlich sinkt dann die Bevölkerungszahl auf einen Schlag um etwa eine Million. Damit wären die anvisierten 100 Millionen in noch weitere Entfernung gerückt als ohnehin schon.

Bei Rückfragen helfen wir Ihnen gerne weiter:
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Schillerstr. 59
10627 Berlin

Ansprechpartner: Stephan Sievert (sievert@berlin-institut.org, Tel.: 030 -31 10 26 98)

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.

Das Berlin-Institut erstellt Studien, Diskussions- und Hintergrundpapiere, bereitet wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf und betreibt ein Online-Handbuch zum Thema Bevölkerung.

Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Online-Newsletter „Demos“ zu abonnieren, finden Sie unter www.berlin-institut.org.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Infotag: Feinstäube – sind Umweltzonen genug?

Dr. Christine Dillmann Öffentlichkeitsarbeit
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

Die Hinweise, dass die Feinstaubbelastung in Ballungsgebieten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt, haben in der jüngeren Vergangenheit zugenommen. Um diese Belastung zu bekämpfen wurden deshalb Umweltzonen eingeführt.
Beim Infotag „Feinstäube: Sind Umweltzonen genug?“ am 3. Juli 2013 stellen Experten im DECHEMA-Haus, Theodor-Heuss-Allee 25, in Frankfurt am Main den aktuellen Stand der Forschung dar und diskutieren Handlungsoptionen sowie deren Umsetzung in einen praktischen Umweltschutz.

Sinn und Wirksamkeit der Umweltzonen werden nach wie vor sowohl in der Öffentlichkeit als auch unter den Experten kontrovers diskutiert. Während die Einen behaupten, Umweltzonen wären wirkungslos, sind sich die Anderen sicher, dass sie wirken und dringend ausgeweitet und/oder verschärft werden müssten. Die tatsächliche Bewertung von Umweltzonen ist aber sehr viel komplexer, da sie eine chemische und wirkungsbezogene Differenzierung der Feinstaubbelastung voraussetzt.

Dieser Infotag greift folgende Fragestellungen auf:

Feinstaubsituation in Ballungsräumen: Was, wieviel und woher? (W. Birmili, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V., Leipzig);
Was bringen Umweltzonen? – Erfahrungen im Berliner Stadtgebiet (M. Lutz, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin)
Was kann allein oder besser mit Maßnahmen der Abgasreinigung erreicht werden? (M. Kasper, Rudolfstetten/CH);
Zur Wirkung von Feinstäuben aus Sicht von Epidemiologie und Toxikologie. Regeln wir das Richtige? (B. Hoffmann, IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung gGmbH, Düsseldorf und E. Dopp, Universität Duisburg-Essen, Essen).

Der Infotag „Feinstäube: Sind Umweltzonen genug?“ findet am 3. Juli 2013 von 14.00 bis 17.00 Uhr im DECHEMA-Haus, Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt am Main, statt.

Kontakt:
DECHEMA e.V.
Matthias Neumann
Theodor-Heuss-Allee 25
60486 Frankfurt am Main
Tel.: 069/7564-254
Fax: 069/7564-127
Email: neumann@dechema.de

Weitere Informationen:
http://www.processnet.org/feinstaub2013.html – Programm und Anmeldung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Darmkrebsvorsorge: Immunologische Tests sind überlegen

Dr. Stefanie Seltmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

Untersuchungen auf verborgenes Blut im Stuhl geben Hinweise auf Darmkrebs oder auf Vorstufen der Erkrankung. Seit über 40 Jahren wird dazu ein enzymatisches Nachweisverfahren eingesetzt, zwischenzeitlich sind aber auch immunologische Tests auf dem Markt. Epidemiologen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum wiesen nun im direkten Vergleich beider Methoden die Überlegenheit der immunologischen Tests nach: Sie spüren doppelt so viele Krebsfälle und Krebsvorstufen auf und liefern weniger falsch positive Ergebnisse.

Zur Früherkennung von Darmkrebs haben alle gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland von ihrem 50. Geburtstag an Anspruch auf einen Test auf okkultes Blut im Stuhl. Darüber hinaus wird ihnen vom 55. Geburtstag an eine Darmspiegelung angeboten. Bei dieser Untersuchung entdeckt der Arzt eventuelle Krebsvorstufen mit großer Sicherheit, jedoch nehmen nur rund 20 bis 30 Prozent aller Berechtigten das Angebot auch an. „Daher sind die Tests auf verborgenes Blut wichtig, denn mit ihnen erreichen wir mehr Menschen. Die Bereitschaft, einen einfachen Labortest durchführen zu lassen, ist deutlich höher. Umso wichtiger ist es, dass die Nachweisverfahren auch aussagekräftig sind“, erklärt Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

Der von den Krankenkassen seit Jahrzehnten erstattete Test ist ein enzymatisches Nachweisverfahren für verborgenes Blut (Guaiak-Test). Seit einigen Jahren sind darüber hinaus Testsysteme auf dem Markt, die den Blutfarbstoff Hämoglobin immunologisch über eine Antikörperreaktion nachweisen. Sie gelten als empfindlicher, sollen also mehr Gewebeveränderungen aufspüren. Allerdings wurden beide Verfahren weltweit bislang nur in wenigen kleineren Studien miteinander verglichen.

Hermann Brenner und seine Mitarbeiterin Sha Tao unterzogen nun die beiden Verfahren erstmals einem großangelegten direkten Vergleich. 2235 Probanden, die zwischen 2005 und 2009 an einer Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung teilnahmen, gaben kurz vor der Untersuchung Stuhlproben ab, die mit beiden Verfahren auf verborgenes Blut untersucht wurden. Anschließend glichen die DKFZ-Forscher die Testergebnisse mit den Resultaten der Darmspiegelung ab.

Der enzymatische Test spürte ein Drittel aller Fälle von Darmkrebs auf; etwa neun Prozent der fortgeschrittenen Vorstufen (Adenome) und rund fünf Prozent der frühen Vorstufen. Dabei lag die Spezifität etwas über 95 Prozent, das heißt, bei 95 von 100 Teilnehmern mit negativem Testergebnis fanden die Ärzte auch bei der anschließenden Darmspiegelung keine Gewebeveränderungen.

Mit den drei untersuchten immunologischen Tests* dagegen wurden etwa doppelt so viele der Krebserkrankungen (60.0, 53.3 und 73.3 Prozent) und rund dreimal so viele der fortgeschrittenen Krebsvorstufen gefunden. Dabei lag ihre Spezifität noch etwas höher als beim enzymatischen Test.

Nur einem knappen Drittel (31 Prozent) aller positiven enzymatischen Tests lag tatsächlich eine Gewebeveränderung zugrunde. Unter den positiven Befunden der immunologischen Tests dagegen bestätigte die Darmspiegelung in rund zwei Drittel aller Fälle (57 bis 68 Prozent) eine Veränderung. „So können die immunologischen Tests dazu beitragen, dass Menschen nach einem positiven Ergebnis eine Darmspiegelung wahrnehmen und damit viel gezielter diejenigen Personen an der Untersuchung teilnehmen, bei denen tatsächlich Darmkrebsvorstufen vorliegen“, erklärt der Epidemiologe Brenner.

Da der enzymatische Test nur positiv/negativ-Aussagen erlaubt, der immunologische dagegen die Menge des Hämoglobins quantifiziert, mussten die Forscher die Ergebnisse vergleichbar machen. Dazu wählten sie den Schwellenwert der immunologischen Tests so, dass beide Verfahren die gleiche Anzahl an positiven Ergebnissen erbrachten.

„Wir haben hier erstmalig in einem Direktvergleich gezeigt, dass die diagnostische Aussagekraft der immunologischen Stuhltests bei einer gleichen Rate positiver Ergebnisse deutlich höher ist als die des Enzymtests“, sagt Hermann Brenner. Er hofft, mit seiner Forschung Überzeugungsarbeit bei den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen zu leisten: „Die Tests auf verborgenes Blut im Stuhl werden weiterhin einen wichtigen Bestandteil der Früherkennung von Darmkrebs darstellen. Daher wären wir gut beraten, die immunologischen Tests auch in Deutschland in das Krebsfrüherkennungsangebot aufzunehmen. Damit könnten deutlich mehr Menschen einen lebensrettenden Hinweis auf eine verborgene Krebserkrankung erhalten.“

In mehreren anderen europäischen Ländern, die Programme zu Krebsfrüherkennung anbieten, sind die immunologischen Tests zwischenzeitlich Standard. Sie haben neben der höheren Empfindlichkeit weitere Vorteile für die Praxis: Sie sind einfacher zu automatisieren und der Proband muss nicht vorab bestimmte Lebensmittel vermeiden, da die Antikörper spezifisch auf menschliches Hämoglobin reagieren. Die etwas höheren Kosten, davon ist Brenner überzeugt, ließen sich senken, sobald die Tests in großem Maßstab produziert werden.

Hermann Brenner und Sha Tao: Superior diagnostic performance of fecal immunochemical tests for hemoglobin in a head-to-head comparison with guaiac based fecal occult blood test among 2235 participants of screening colonoscopy. European Journal of Cancer 2013, http://dx.doi.org/10.1016/j.ejca.2013.04.023

* untersuchte Tests:

Enzymatischer Nachweis:
HemOccult, Beckman Coulter, Krefeld, Germany

Immunologische Nachweise:
RIDASCREEN® Haemoglobin, Biopharm, Darmstadt
RIDASCREEN® Haemo-/Haptoglobin-Complex, Biopharm, Darmstadt
OC Sensor, Eiken Chemicals, Tokyo, Japan

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Weitere Informationen:
http://www.dkfz.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gadolinium im Berliner Trinkwasser: Zunahme der Belastung in West-Berlin zwischen 2009 und 2012

Judith Ahues Communications & Public Relations
Jacobs University Bremen

Das zu den Seltenen Erden gehörende Gadolinium wird als Kontrastmittel in der medizinischen Diagnostik verwendet. Der Stoff ist unschädlich, kann aber als Indikator für im Abwasser enthaltene gesundheitsgefährdende Stoffe genutzt werden. 2009 wurde die Belastung des Berliner Trinkwassers mit Gadolinium unter der Leitung von Michael Bau, Professor für Geowissenschaften an der Jacobs University, erstmals flächendeckend untersucht. Eine Aktualisierung vom Dezember 2012 zeigt nun: Die Belastung des Leitungswassers im Westen der Stadt hat nochmals stark zugenommen, während das Ostberliner Trinkwasser weiterhin kein Gadolinium aus Kontrastmitteln aufweist.

Gadolinium wird als Kontrastmittel bei Untersuchungen mittels Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt und gelangt über den Urin der Patienten ins Abwasser. Da es in Klärwerken nicht entfernt werden kann, wird es mit dem geklärten Abwasser in Flüsse eingeleitet, und erreicht von dort das Meer und das Grundwasser.
Die Ergebnisse einer Aktualisierung der Erhebung von 2009 auf der Basis von Trinkwasserproben vom Dezember 2012, wurden jetzt unter Leitung von Prof. Dr. Michael Bau und seinen Mitarbeitern Nathalie Tepe, Manuela Romero und Serkan Kulaksiz der Arbeitsgruppe Rohstoff- und Umweltgeochemie der Jacobs University Bremen auf einer Tagung in Berlin vorgestellt.

Wie schon 2009, wies das Trinkwasser in den östlichen Bezirken von Berlin auch Ende 2012 keine signifikanten Gehalte an Kontrastmittel-Gadolinium auf. Es kann daher weitgehend ausgeschlossen werden, dass das Trinkwasser im Osten der Stadt mit Stoffen aus Abwässern, wie zum Beispiel Arzneimittelrückständen, verunreinigt ist. Ein ganz anderes Bild bietet sich dagegen in den westlichen Bezirken. In keinem der untersuchten Westberliner Bezirke ist die Gadolinium-Belastung zurückgegangen, sondern hat in nur 3 Jahren nochmals deutlich zugenommen. Das Ausmaß der Zunahme reicht vom 1,5-fachen in Berlin-Zehlendorf bis zum 11,5-fachen in Berlin-Jungfernheide. Die höchsten Belastungen des Trinkwassers mit anthropogenem Gadolinium finden sich erneut in den Bezirken Mitte, Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Je höher die Belastung mit dem gesundheitlich unbedenklichen Kontrastmittel-Gadolinium ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere abwasserbürtige Stoffe wie Arzneimittelrückstände und Körperpflegeprodukte ins Trinkwasser gelangt sind. Untersuchungen hierzu sollten daher vorrangig in den Westberliner Innenstadtbezirken durchgeführt werden.
Grundsätzlich ist die zum Teil erhebliche Zunahme an anthropogenem Gadolinium im Westberliner Trinkwasser ein weiterer Beleg für den weltweit immer stärker werdenden Einfluss von High-Tech Metallen wie den Seltenen Erden auf die Umwelt. Eine systematische Erfassung der Verbreitung von High-Tech Metallen in Flüssen und Seen im Rahmen eines Umweltkatasters erscheint daher dringend notwendig.

Kontakt:
Michael Bau | Professor of Geosciences
Email: m.bau@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3564

Weitere Informationen:
http://www.jacobs-university.de/sites/default/files/uploaded_files/NEWS/2Q_2013/…
– detaillierte Ergebnisse
http://www.jacobs-university.de/sites/default/files/uploaded_files/NEWS/2Q_2013/…
– Karte, Gadolinium im Berliner Trinkwasser

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


WSI Tarifarchiv – Wer bekommt Urlaubsgeld und was sehen die Tarifverträge vor?

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

47 Prozent der Beschäftigten erhalten von ihrem Arbeitgeber ein Urlaubsgeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Internetseite www.lohnspiegel.de, die vom Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Rund 20.300 Beschäftigte haben sich an der Befragung beteiligt. Eindeutig profitieren die Beschäftigten von einer Tarifbindung ihres Arbeitgebers. Beschäftigte mit Tarifbindung erhalten zu 59 Prozent ein Urlaubsgeld, Beschäftigte ohne Tarifbindung dagegen nur zu 35 Prozent.

Die Höhe der tariflich vereinbarten Urlaubsextras fällt je nach Branche sehr unterschiedlich aus: Zwischen 155 und 2.204 Euro bekommen Beschäftigte in der mittleren Vergütungsgruppe in diesem Jahr als tarifliches Urlaubsgeld (ohne Berücksichtigung von Zulagen/Zuschlägen, bezogen auf die Endstufe der Urlaubsdauer). Das zeigt die aktuelle Auswertung des WSI-Tarifarchivs für 22 Wirtschaftszweige (Stand: 20.4.2013). Am wenigsten Geld für die Urlaubskasse bekommen Beschäftigte in der Landwirtschaft und im Steinkohlenbergbau. Die höchsten Zahlungen erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter anderem in der Holz- und Kunststoffverarbeitung, in der Druckindustrie sowie in der Metallindustrie (Branchendaten siehe Grafik und Tabellen in der pdf-Version dieser PM; Link unten).

Im Westen ist das Urlaubsgeld vielfach höher als in Ostdeutschland. Im öffentlichen Dienst und in der Stahlindustrie gibt es kein gesondertes tarifliches Urlaubsgeld. Es wird mit dem Weihnachtsgeld zu einer einheitlichen Jahressonderzahlung zusammengefasst. Auch im Bankgewerbe und in der Energiewirtschaft gibt es kein tarifliches Urlaubsgeld. Für Beamtinnen und Beamte gibt es keine tarifliche Urlaubsgeldregelung. Hier gelten die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen der Beamtenbesoldung für den Bund und für die einzelnen Länder einschließlich der Gemeinden.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich das tarifliche Urlaubsgeld in der Mehrzahl der untersuchten Branchen erhöht, und zwar zwischen 2,0 % (Druckindustrie), 3,0 % (Holz- und Kunststoffindustrie, 4,3 % (Metallindustrie), 5,6 % (westdeutsches Bauhauptgewerbe, Arb.) und 7,4 % (Kfz-Gewerbe Thüringen). In manchen Branchen gab es keine Erhöhung (z.B. Chemie, Großhandel, Süßwarenindustrie, Landwirtschaft).

Über einen längeren Zeitraum betrachtet hat sich das tarifliche Urlaubsgeld in den verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich entwickelt: Von 2003 – 2013 ist es zum Teil kräftig gestiegen, zum Teil hat es auch stagniert bzw. ist sogar zurückgegangen. Profitiert haben vor allem Beschäftigte in Branchen, in denen das Urlaubsgeld als Prozentsatz der tariflichen Grundvergütung definiert ist, denn es steigert sich mit jeder Tariferhöhung. Feste Eurobeträge müssen hingegen stets gesondert verhandelt werden. Die folgenden Beispiele für die mittlere Vergütungsgruppe in ausgewählten westdeutschen Tarifbereichen zeigen die unterschiedlichen Niveaus und Steigerungssätze (siehe auch Tabellen im Anhang der pdf-Version):

– Holz und Kunststoff Westfalen-Lippe (Arb.): von 1.467 auf 1.863 € (+27,0 %)
– Metallindustrie Nordwürttemberg/Nordbaden: von 1.485 auf 1.870 € (+25,9 %)
– Versicherungsgewerbe: von 1.125 auf 1.349 € (+20,0 %)
– Einzelhandel NRW: von 958 auf 1.124 € (+17,3 %)
– Druckindustrie: von 1.521 auf 1.735 € (+14,1 %)
– Hotels und Gaststätten Bayern: von 222 auf 240 € (+8,1 %)
– Deutsche Bahn AG: von 409 auf 437 € (+ 7,0%)
– Landwirtschaft Bayern (Arb.): von 184 auf 195 € (+6,0 %)
– Steinkohlenbergbau Ruhr: von 156 auf 156 € (0,0 %)
– Chemische Industrie Nordrhein: von 614 auf 614 € (0,0 %)

In den ostdeutschen Tarifbereichen gab es im Wesentlichen ähnliche Entwicklungen. Eine bemerkenswerte Ausnahme stellt die ostdeutsche Textilindustrie dar, wo das tarifliche Urlaubsgeld von 175 € auf 375 € und damit prozentual mit +114,3 % am stärksten stieg.

Die Pressemitteilung mit Grafik und Tabellen (pdf): http://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2013_05_23.pdf

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung:

Dr. Reinhard Bispinck
Leiter WSI-Tarifarchiv
Tel.: 02 11-77 78-232
Fax: 02 11-77 78-250
E-Mail: Reinhard-Bispinck@boeckler.de

Rainer Jung
Leiter Pressestelle
E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de
Fax: 02 11-77 78-120
Tel.: 02 11-77 78-150

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Die Nieren der Natur: Flussauen reinigen unser Wasser erstaunlich effektiv – wenn wir sie lassen

Sebastian Tilch Pressearbeit
Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung

Den heutigen Tag der biologischen Vielfalt widmet das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) dem Wasser. Dreißig Prozent des Trinkwassers in Deutschland hängen direkt von Oberflächengewässern ab. Trinkbar wird es v.a. durch die Filtrierleistung der Flussauen, die jährlich z.B. bis zu 42.000 t Düngemittel aus der Landwirtschaft zurückhalten. Und es könnte noch viel mehr sein. Doch Intensivlandwirtschaft und Siedlungsbau dezimieren die Überflutungsflächen an Flüssen. Nur noch zehn Prozent der deutschen Auen sind in einem naturnahen Zustand. Die Renaturierung von Teilen könnte die vielfältigen Ökosystemleistungen wieder hergestellen – und uns große gesellschaftliche Kosten ersparen.

30 Prozent unseres Trinkwassers stammen aus Oberflächengewässern. Berlin, München und Frankfurt beziehen ihr Trinkwasser größtenteils aus Uferfiltration. Hierbei wirkt das Sediment der Flussauen als Filter und reinigt das ankommende Flusswasser von Schadstoffen wie etwa Phosphat und Stickstoff aus Düngemitteln.

Welche wichtige Rolle die deutschen Auen bei der Reinhaltung des Wassers – auch ökonomisch – spielen, zeigt eine aktuelle im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz durchgeführte Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ, Leipzig) und des Instituts biota (Bützow) mit dem Titel „Ökosystemfunktionen von Flussauen“. Bei Überflutung der Auenbereiche lagern Flussauen bis zu 30 Prozent der im Fluss transportierten Nährstoffe ein. Bis zu 42 000 Tonnen Stickstoff und über 1 000 Tonnen Phosphor filtern Fluss-Ökosysteme jährlich aus dem Wasser. 80 Prozent davon stammen aus der Landwirtschaft. Würde man dies mit technischen Mitteln durchführen, fielen Kosten von 500 Millionen Euro jährlich an.

Und die Auen könnten noch viel mehr reinigen, wenn man sie ließe. Doch für Landwirtschaft und Siedlungsbau sind die Auen der meisten Flüsse trockengelegt und umgenutzt worden. Nur noch zehn Prozent davon sind in einem naturnahen Zustand. Renaturierung von Teilen der ehemaligen Überschwemmungsflächen würden die vielfältigen Ökosystemleistungen von Auen stärken: Hochwasserschutz, Wasserqualität und Trinkwasserreserven, Kohlenstoffspeicherung und Erholung der Menschen. Und auch die Artenvielfalt würde erheblich profitieren.

Wie die Flüsse und Auen unser Wasser sauber halten, welche Maßnahmen zur Förderung unserer „Nieren“ der Natur sinvoll sind und welche Rolle dabei die Biodiversität spielt, vermitteln verschiedene Experten im NeFo-Artikel zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt.

zum Artikel http://www.biodiversity.de/index.php/de/fuer-presse-medien/top-themen-biodiversi…

Kontakt:
Sebastian Tilch
NeFo-Pressereferent
Telefon: 0341-235-1062
E-Mail: sebastian.tilch@ufz.de

Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung Deutschland (NEFO) ist eine Kommunikationsplattform für Wissenschaftler und Anwender von Wissen zur biologischen Vielfalt. Das Projekt wird im Rahmen von DIVERSITAS-Deutschland e.V. durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Projektpartner sind das Museum für Naturkunde Berlin, Universität Potsdam und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.biodiversity.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Giftiger Parasit an der Küste entdeckt

Mechtild Freiin v. Münchhausen Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

Mutterkorn befällt große Schlickgras-Flächen an der Nordsee

Eigentlich wollten sie nur Saatgut für ein Botanik-Forschungsprojekt an der Nordseeküste sammeln. Doch als die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Instituts in der Salzmarsch am Jadebusen unterwegs waren, machten sie eine erstaunliche Entdeckung. Fast überall in den Rispen des dort wachsenden Schlickgrases, Spartina anglica, fanden sie violett-schwarz schillernde sporenartige Gebilde. Die Nachwuchswissenschaftler schickten Fotos davon nach Hannover und brachten Proben mit. „Als ich die Bilder sah, habe ich sofort an Mutterkorn gedacht“, erinnert sich Prof. Jutta Papenbrock vom Institut für Botanik.

Mutterkorn, mit korrektem Namen Claviceps purpurea, befällt als Pilz normalerweise Roggen, aber auch andere Getreidepflanzen, und ist hochgiftig. Im Mittelalter war die Mutterkorn-Vergiftung, das so genannte Antoniusfeuer, mit geistiger Verwirrung und zum Tode führenden Organschäden extrem gefürchtet. Eine Darstellung auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald in Colmar zeigt eindrucksvoll einen Menschen, der am „Antoniusfeuer“ leidet. Heute besteht durch das Sieben von Getreide in der konventionellen Landwirtschaft keine Gefahr mehr.

„Dass Claviceps auch Schlickgras besiedelt, war uns neu“, sagt Prof. Papenbrock. Um den Ausmaß des Befalls genauer abschätzen zu können, fuhren Mitarbeiter des Instituts die gesamte Wattenmeerküste von den Niederlanden bis nach Dänemark ab und untersuchten die Schlickgras-Bestände. Und tatsächlich – überall in den Rispen fanden sich die Überwinterungsorgane des Pilzes, sogenannte Sklerotien, und zwar deutlich mehr, als sonst auf Roggen zu finden sind. Daraufhin taten sich die Biologen mit einer Arbeitsgruppe der Stiftung Tierärztliche Hochschule (TiHo) zusammen. Die Wissenschaftler untersuchten, wie giftig das Schlickgras-Mutterkorn tatsächlich ist. „Es kam heraus, dass die Konzentrationen der giftigen Mutterkorn-Alkaloide sogar höher waren als beim Roggen-Mutterkorn“, berichtet Jutta Papenbrock, „mehrere der Sklerotien können ein Kleinkind töten.“

Sorgen macht den Wissenschaftlern, dass das Schlickgras Spartina anglica, das eigentlich nicht in Europa heimisch ist, aber zur Küstenbefestigung in England und den Niederlanden angebaut wurde, inzwischen fast überall im Küstenbereich bis hoch an die Deiche, also auch in der Nähe beweideter Wiesen, wächst. Schafe, aber auch Kinder oder Hunde könnten gefährdet sein. Da sich die Sklerotien erst im Herbst entwickeln, seien immerhin die Sommermonate relativ gefahrenfrei. „Allerdings haben wir festgestellt, dass das Gift kaum abgebaut wird“, berichtet Prof. Papenbrock. Christian Boestfleisch hat in seiner Masterarbeit herausgefunden, dass abgefallene Sklerotien mit ähnlicher Giftigkeit später im Spülsaum an vielen Stellen wieder angeschwemmt werden.

„Wir haben unsere Erkenntnisse den zuständigen Ämtern und der Nationalparkverwaltung mitgeteilt“, sagt Jutta Papenbrock. Die Reaktionen seien bisher allerdings dünn. „Um weiter in dem Bereich forschen zu können, brauchen wir fachliche und finanzielle Unterstützung.“ Um die Ausbreitung zu stoppen, müsse man Experten mit ins Boot holen, die sich mit invasiven Arten beschäftigen und auch international zusammenarbeiten. In Deutschland sei dieser Fund der erste, aber aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich gebe es ähnliche Meldungen. Bisherige Bemühungen, Schlickgras durch Mähen oder Verbrennen einzudämmen, blieben weitgehend erfolglos.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Lebhafte wissenschaftliche Debatte rund um Tribünen-Frage der Sendung „Wer wird Millionär“

Friederike Meyer zu Tittingdorf Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

Die Frage, wer auf einer Tribüne Platz nimmt, hat zu einer lebhaften wissenschaftlichen Debatte rund um das RTL-Quiz „Wer wird Millionär?“ geführt. An der Suche nach der richtigen Antwort beteiligen sich mittlerweile mehrere Professoren der Universität des Saarlandes, die tatkräftig von ihren Studenten und vielen Hobby-Etymologen aus ganz Deutschland unterstützt werden. Sie tauschen ihre Argumente nicht nur in Vorlesungspausen und über die Medien aus. „Vor allem in den Sozialen Netzwerken werden derzeit Diskussionen geführt, die schon fast den Stoff für eine Masterarbeit hergeben“, freut sich Maximilian Herberger, Professor für Bürgerliches Recht, der den Stein ins Rollen brachte.

Eine Saarbrücker Jura-Studentin hatte dem Kandidaten Jérôme Adjallé als Zusatz-Joker bei der 125000-Euro-Frage zur Seite gestanden. Ihre Antwort wurde jedoch vom Fernsehsender RTL als falsch gewertet. Über die sozialen Netzwerke prasselte daraufhin harsche Kritik auf die Studentin ein, was für Jura-Professor Maximilian Herberger der Anlass war, der Studentin Rückendeckung zu geben. In einer rechtshistorisch fundierten Stellungnahme zweifelte er die Argumentation der „Millionärs“-Macher an und lieferte Gründe, warum die von RTL für richtig gehaltene Antwort falsch war, die Studentin mithin Recht hatte. Diese professorale Unterstützung verbreitete sich wie ein Lauffeuer über die sozialen Netzwerke und fand dann auch Niederschlag in den klassischen Medien. „Wir haben mittlerweile rund 100.000 Leser über unsere Facebook-Seite und erhalten stündlich Kommentare und weitere Argumente per Mail, Telefon und über die sozialen Netzwerke. Die Wucht dieser Debatte hat uns selbst überrascht“, sagt Maximilian Herberger, der an der Universität des Saarlandes auch das Gebiet der Rechtsinformatik lehrt.

Inzwischen haben sich auch Wissenschaftler anderer Universitäten in die wissenschaftliche Diskussion eingeklinkt. Auf „Focus Online“ wird Katharina Kagerer von der Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München zitiert. Sie stützt ihre Argumentation auf das „Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache“ und gibt der Lösungsvariante von RTL Recht. Gegenwind bekommt sie jetzt aber von Peter Riemer, Professor für Klassische Altphilologie der Universität des Saarlandes, der auf Facebook ausführlich darlegt, warum schon die Fragestellung in der Millionärssendung nicht zu der für richtig befundenen Antwort passt. „An dieser Diskussion ist besonders spannend, dass sie eine wissenschaftliche Kernfrage berührt, nämlich die Frage, wie man über die Etymologie, also die Entstehung von Wörtern, Auskunft über ihre Bedeutung erhalten kann“, erläutert Professor Herberger. Er freut sich, dass eine populäre Unterhaltungssendung wie „Wer wird Millionär?“ jetzt auch viele Studentinnen und Studenten dazu motiviert, sich mit diesen komplexen Fragestellungen auseinanderzusetzen.

„Aus Gründen der Fairness interessieren wir uns auch dafür, ob der Sender RTL diese Debatte zum Anlass nehmen wird, die Frage als nicht eindeutig zu bewerten und damit dem Kandidaten nochmals eine zweite Chance gibt. Besonders freuen wir uns aber darüber, dass die Studenten und auch die Öffentlichkeit erkennen, wie spannend es sein kann, sich mit römischem Recht, der Etymologie und den Wurzeln unserer Sprache auseinanderzusetzen“, erklärt Maximilian Herberger.

Wer die Debatte mitverfolgen und kommentieren möchte, kann die Facebook-Seite des Lehrstuhls von Professor Maximilian Herberger besuchen oder ihn per Mail kontaktieren:
https://www.facebook.com/LsHerbergerSB
https://www.facebook.com/Saarland.University

Weitere Informationen zu Projekten von Professor Maximilian Herberger:
http://www.jura.uni-saarland.de/
http://rechtsinformatik.jura.uni-sb.de/

Fragen beantwortet:

Professor Maximilian Herberger
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtstheorie und Rechtsinformatik
der Universität des Saarlandes
Tel. 0681/302-3105
Email: rechtsinformatik@jura.uni-saarland.de

https://www.facebook.com/LsHerbergerSB
https://www.facebook.com/Saarland.University
http://www.jura.uni-saarland.de/
http://rechtsinformatik.jura.uni-sb.de/

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Ausschuss für Betriebssicherheit zieht Bilanz

Jörg Feldmann Pressestelle
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Berlin – Seit zehn Jahren engagiert sich der Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Aus Anlass des Jubiläums kamen am 16. Mai rund 160 Fachleute zur Veranstaltung „Der Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS) – Engagement für Sicherheit und Gesundheitsschutz – Bilanz und Ausblick“ in das Bundespresseamt in Berlin.

Mit der Fachveranstaltung informierte der ABS über aktuelle Themenstellungen. So reicht sein Aufgabenspektrum von der Verwendung von Arbeitsmitteln wie Werkzeugen und Maschinen bis hin zum Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen. In sein Tätigkeitsfeld gehören auch die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung, die Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung sowie die zukünftige Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern.

Die Vortragenden griffen Themen auf wie die Gefährdungsbeurteilung bei der Benutzung von Arbeitsmitteln, die Bedeutung von Prüfungen, den demografischen Wandel sowie Ergonomie und Produktsicherheit als Voraussetzung für sichere Arbeitsmittel. Zudem ging es um den aktuellen Stand und den Weiterentwicklungsbedarf des Technischen Regelwerkes zur Betriebssicherheitsverordnung.

Über die Vorträge fand im Rahmen einer Podiumsdiskussion ein intensiver fachlicher Austausch mit Mitgliedern des Ausschusses und dessen Unterausschüssen statt. Viele Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich an Informationsständen über die Arbeit des Ausschusses für Betriebssicherheit zu informieren.

Der ABS ist ein Beratungsgremium des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Der Ausschuss erarbeitet technische Regeln und Bekanntmachungen zur Betriebssicherheitsverordnung sowie zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung und zur Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung. Die Geschäftsstelle ist bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin angesiedelt.

Eine Dokumentation der Veranstaltung wird im Internet unter http://www.baua.de/abs veröffentlicht.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.baua.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wie schauen Fußballfans eigentlich Fußball?

Stefanie Neubert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Wissensmedien – Knowledge Media Research Center

Dieser Frage gehen Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) gemeinsam mit der Universität Tübingen nach. Hierzu schauen insgesamt 61 Fans von Borussia Dortmund und FC Bayern München gemeinsam das Finale der Champions League am 25. Mai 2013 in den Räumlichkeiten des Forschungsinstituts in Tübingen.

„Zwei deutsche Mannschaften im Finale der Champions League und somit Zugriff auf beide Fanblocks, diese Chance müssen wir ergreifen“, so dachten die Psychologen Prof. Dr. Stephan Schwan vom IWM und Prof. Dr. Markus Huff von der Universität Tübingen. Derzeit wird hierfür ein riesiges Versuchslabor aufgebaut. Auf 61 Laptops wird das Spiel live übertragen. Das Forschungsteam untersucht anhand des Spiels, wie Zuschauer komplexe Ereignisse wahrnehmen und wie sie diese kognitiv verarbeiten. Die Wissenschaftler versprechen sich davon Anworten auf die Frage, ob Unterschiede zwischen den Fans beider Mannschaften bereits während der Wahrnehmung oder erst auf späteren Verarbeitungsstufen auftreten – beispielsweise bei der Gliederung des Spiels in Spielzüge oder bei der Erinnerung an einzelne Spielszenen.

Drei unterschiedliche Arten von Daten werden erhoben: Bei einem Teil der Testpersonen werden während des Spiels Blickbewegungsdaten aufgezeichnet. Hierfür setzen die Wissenschaftler portable SMI RED-m Systeme von SensoMotoric Instruments (SMI) ein. Diese Systeme zur Blickbewegungsmessung (Eye Tracking) werden auf 21 Laptops platziert und zeichnen unauffällig und berührungslos die Blickbewegungen der Testpersonen in wissenschaftlicher Datenqualität auf. Bei einem anderen Teil der Teilnehmer wird aufgezeichnet, in welche Abschnitte sie die Spielhandlung aufgliedern. Diese Zuschauer werden durch Tastenklicks den Verlauf des Spiels in für sie bedeutsame Abschnitte einteilen. Parallel während des Spiels laufen die Vorbereitungen zur Erfassung der dritten Datenart: Im Regieraum wird entsprechend des Spielverlaufs ein Fragebogen erstellt, der den Probanden unmittelbar nach Spielende vorgelegt wird.

Frühere Forschungsergebnisse konzentrierten sich nur auf die Auswertung von einer Datenquelle. Dahingegen versucht die Studie von Schwan und Huff erstmals, die drei Datenquellen Blickbewegung, Segmentiertung und Fragebogen im Rahmen eines einzigen Ereignisses zu erheben und anschließend aufeinander zu beziehen. In ihrer bisherigen Forschung beschäftigen sich die beiden Tübinger Wissenschaftler vor allem mit der Verarbeitung komplexer Handlungen im Alltag und im Film. In der geplanten Studie sollen nun die bisherigen Befunde „in´s (Fußball-)feld“ übertragen werden.

Die Studie erfolgt mit freundlicher Unterstützung von
SensoMotoric Instruments, Warthestr. 21, 14513 Teltow

Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht das Lehren und Lernen mit digitalen Technologien. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kognitions-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften arbeiten multidisziplinär an Forschungsfragen zum individuellen und kooperativen Wissenserwerb in medialen Umgebungen. Seit 2009 unterhält das IWM gemeinsam mit der Universität Tübingen Deutschlands ersten WissenschaftsCampus zum Thema „Bildung in Informationsumwelten“.

Die Leibniz-Gemeinschaft
Das IWM ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 86 selbständige Forschungseinrichtungen der Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften verbindet. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.

Weitere Informationen:
http://www.iwm-kmrc.de
http://www.smivision.com

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Eutrophierung von Gewässern mindern

Susanne Hecker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

Pilotanlage Dränteich zur Reduzierung hoher Nährstofffrachten angelegt

Am 23. Mai 2013 eröffneten Vertreter des LU (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz) und Forscher des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. in Kooperation mit der Firma agrathaer GmbH die im Auftrag des Wasser- und Bodenverbandes Warnow-Beke hergestellte Pilotanlage eines Dränteichs im Naturschutzgebiet Beketal in Mecklenburg-Vorpommern.

Dränteiche nehmen die sogenannten Dränwässer aus unterirdischen, landwirtschaftlichen Entwässerungssystemen auf und werden vor der Mündung des Dränablaufs in das nachfolgende Gewässer wie zum Beispiel einem See oder Fluss angelegt. Ziel eines Dränteichs ist es, die zum Teil hohen Nährstofffrachten der Dränwässer aus landwirtschaftlicher Nutzung zu reduzieren. Im Ergebnis werden die stark von Nährstoffeinträgen aus Dränsystemen betroffenen Gewässer sauberer und natürlicher. Damit kann ein Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Qualität der Oberflächengewässer im Sinne der Ziele der EU-WRRL geleistet werden.

Die Dränwässer sollen im Teich möglichst lange zurückgehalten werden, um die teichinternen Prozesse der Sedimentation, der Nährstoffakkumulation in der Biomasse sowie der biogeochemischen Stoffumsetzungen für den Stoffrückhalt fördern und nutzen zu können.
Wässer aus unterirdischen landwirtschaftlichen Dränsystemen weisen meist mehrfach höhere Nährstoff-Konzentrationen auf als die in den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie für den guten ökologischen Zustand von Gewässern festgelegten Grenzwerte. Das trifft besonders auf Stickstoff und unter bestimmten Bedingungen auch auf Phosphor zu. Diese Nährstoffe tragen zur Eutrophierung des die Dränwässer aufnehmenden Gewässers bei. Die Auswirkungen zeigen sich vor allem durch einen übermäßig hohen Bewuchs der Gewässer durch Makrophyten und Algen. Im Fall der Beke kann als sogenanntes unterliegendes Gewässer auch die Warnow als Trinkwasserquelle für die Hansestadt Rostock und anschließend die Ostsee als „Endstation“ für alle eingeleiteten Stoffe davon betroffen sein. Deren Nährstoffbelastung zu reduzieren, ist bereits seit Jahrzehnten ein Ziel der Ostseeanrainerstaaten.

Der Standort der jetzt eröffneten Pilotanlage ist ein zuvor extensiv genutztes, an das Fließgewässer Beke grenzendes Grünland im Naturschutzgebiet Beketal, das von einer Dränleitung gekreuzt wird. Diese Dränleitung führt das Wasser von einem landwirtschaftlichen Dränsystem in die Beke ab, das 120 ha Ackerflächen entwässert.
Die ZALF-Tochter agrathaer GmbH untersucht in der Pilotanlage neben den Prozessen im und um den Teich selbst unter anderem, wie und wie stark durch Dränteiche die Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Dränsystemen in Gewässer gemindert werden können, welches Management zur Gewährleistung der Funktion der Dränteiche erforderlich ist und wie und zu welchen Kosten Dränteiche in die Praxis eingeführt werden können. Daraus sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Installation und den Betrieb von Dränteichen als Alternative zu landwirtschaftlichen oder technischen Möglichkeiten der Nährstoffreduzierung abgeleitet werden.

Weitere Informationen:
http://www.agrathaer.de
http://www.zalf.de
http://www.lung.mv-regierung.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Her mit den Müttern – die Frauenquote mag Frauen fördern, aber nur die, die keine Kinder haben

Judith Ahues Communications & Public Relations
Jacobs University Bremen

Es geht um wenige Dutzend Frauen, die in Aufsichtsräte rücken sollen, doch die Aufregung ist groß. Der Bundestag stimmte kürzlich gegen eine gesetzliche Quote in Aufsichtsräten ab 2020. Eine grundlegende Frage ist, ob es eine Mütterquote geben müsste. Fraueninteressen werden mit Mütterinteressen gleichgesetzt. Aber Kinder funktionieren nicht im Takt der Arbeitswelt, sondern erschweren den beruflichen Aufstieg von Müttern. Hilke Brockmann, Professorin für Soziologie an der Jacobs University, untersuchte, wie Frauen und Mütter im Bundestag repräsentiert sind. Das Ergebnis: Im Wettstreit um Ämter und bei der Durchsetzung von Politik ist der Mütterstatus gegenüber dem Frauenstatus unterlegen.

Mit der Einführung der freiwilligen Frauenquoten in deutschen Parteien ist nicht nur die Zahl der Frauen im Parlament gestiegen. Die Geschlechter sind bei den Grünen und den Linken annähernd paritätisch repräsentiert. Die Quote wirkt also. Aber nicht alle Frauen profitieren von der Frauenquote im gleichen Umfang. Frauen sind nicht immer Mütter und Mütter haben aufgrund ihrer zeitlichen Restriktionen berufliche Nachteile gerade in zeitintensiven Berufen wie dem des Parlamentariers. Vor allem Müttern fehlt in den scheinbar entscheidenden Jahren der Karriereplanung die nötige Zeit und Flexibilität, um den Anforderungen eines anspruchsvollen, mobilen Arbeitsmarktes zu genügen. Da hilft auch kein Krippenplatz bis 18 Uhr, wenn die entscheidenden Meetings in den Abendstunden stattfinden. Oder wenn zwar in Stellenausschreibungen Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden, zu den Qualifikationen aber immer eine lückenlose Berufslaufbahn zählt.

Weibliche Parlamentarier und insbesondere die, die der CDU/CSU und der FDP angehören berichten, signifikant geringere Kinderzahlen als ihre männlichen Amtskollegen von derselben oder von anderen Parteien. Fördert die Quote vor allem kinderlose Frauen in den C-Parteien und unterbindet nicht die systematische Unterrepräsentation von Müttern in Parteien des linken Spektrums, dann drängt sich die Frage auf, ob kinderlose Frauen die beste politische Vertretung von Frauen mit Kindern sind. Dagegen spricht, dass beide Gruppen von Frauen oft sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Die anspruchsvollen, um Vollzeitbeschäftigung organisierten Arbeitsmärkte lassen Frauen oft wenig Freiraum, um den Balanceakt zwischen Familie und Arbeitsleben zu meistern.

Der Familienbericht 2011 belegt den Zeitdruck unter dem Familien stehen. Gerade in Deutschland haben sich nicht wenige Frauen gegen die Mutterschaft und für eine Karriere entschieden. 2008 betrug der Kinderlosenanteil unter den Absolventinnen mit Hochschulabschluss 26,5 Prozent bei den 45-49-jährigen. Ferner haben Experten die finanzielle Benachteiligung von Müttern auf dem Arbeitsmarkt berechnet. Der Einkommensverlust den Frauen für jedes Kind in Kauf nehmen müssen, schwankt zwischen 9 und 18 Prozent je nach Land und ist weitgehend unbeeinflusst von der politischen Frauenquote.

Die Schlussfolgerung ist, dass Frauen- und Mütterquoten in großen Feldversuchen schlicht ausprobiert werden müssen, denn die erschreckende ökonomische Diskriminierung von Frauen und besonders Müttern verlangt nach Abhilfe. Ob sich mit der quantitativen Gleichstellung von Mann und Frau und Müttern in einflussreichen Positionen unserer Gesellschaft auch qualitativ etwas ändert, ist abzuwarten und zu hoffen, weil es allen Kindern, Jungen wie Mädchen zu Gute käme.

Fragen zur Studie beantwortet:
Hilke Brockmann | Professor of Sociology
Email: h.brockmann@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3491

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Kognitiver Leistungstest soll Unternehmen die Auswahl geeigneter Azubis erleichtern

Stefanie Neubert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Wissensmedien – Knowledge Media Research Center

Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Wissensmedien haben zusammen mit Unternehmensberatern der INFO GmbH – Institut für Organisationen ein neues Testverfahren entwickelt, welches das physikalisch-technische Verständnis (PTV) bei Jugendlichen erfasst. Der neue Leistungstest soll Unternehmen bei der Auswahl von Auszubildenden in technisch-gewerblichen Berufsbildern unterstützen und deren berufliche Eignung feststellen.

Durch die fortschreitende Computerisierung und Technisierung haben sich gewerblich-technische Berufe in den letzten Jahren stark verändert. Der Übergang vom KFZ-Mechaniker zum Mechatroniker ist nur ein Beispiel. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach Arbeitskräften mit einem Qualifikationsprofil in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) weiter zu. Somit gewinnen Einstellungsverfahren an Bedeutung, die spezifische Fähigkeiten der Auszubildenden in diesen Bereichen erheben. Bisherige Verfahren im Bereich des technisch-physikalischen Verständnisses sind meist schon über 20 Jahre alt und konzentrieren sich inhaltlich vor allem auf die Messung von mechanisch-technischem Verständnis. Neue Anforderungen an die Ausbildungsberufe von morgen werden dabei nicht berücksichtigt. Jetzt hat ein Projektteam unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Korbinian Möller vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Zusammenarbeit mit Unternehmensberatern um Dipl.-Psych. Wolfgang Kring von der INFO GmbH – Institut für Organisationen ein neues Testverfahren entwickelt. Dessen Inhalte wurden basierend auf einer Analyse der Anforderungen in den wichtigsten gewerblich-technischen Berufen den aktuellen Veränderungen dieser Berufsbilder angepasst. Als deutschlandweit einzigartige Erweiterung zu bisherigen Verfahren enthält das Testverfahren PTV Aufgaben zu den Bereichen physikalisches, technisches, chemisches und elektrisches Verständnis.

Im Rahmen der Entwicklung und Normierung des Verfahrens wurden Daten von circa 450 Schülerinnen und Schülern der 9. bis 11. Klasse an verschiedenen Realschulen und Gymnasien in Baden-Württemberg erhoben. Wie in bisherigen Untersuchungen zum physikalisch-technischen Verständnis lagen auch im vorliegenden Verfahren die Durchschnittsleistungen der Jungen über denen der Mädchen. Und dies bei gleichem allgemeinen kognitiven Leistungsniveau. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass ein mittlerer Zusammenhang zwischen den Schulnoten in naturwissenschaftlichen Fächern und dem erreichten Testwert besteht. Je besser die Note in diesen Bereichen, desto besser war der erreichte Testwert. Dagegen stehen die Noten in sprachlichen Fächern in keinem Zusammenhang mit dem Testergebnis. Diese Hinweise auf sowohl konvergente als auch divergente Validität deuten darauf hin, dass das physikalisch-technische Verständnis ein eigenständiges und abgrenzbar messbares Konstrukt darstellt, das über Schulnoten und Intelligenztest hinaus eine besser an den späteren Ausbildungsinhalten orientierte Auswahl von Auszubildenden erlaubt.

Kontakt & weitere Information Leibniz-Institut für Wissensmedien
Prof. Dr. Korbinian Möller
Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstraße 6, 72076 Tübingen
Tel.: 07071/ 979-350, Fax: 07071/ 979-100, E-Mail: k.moeller@iwm-kmrc.de

Kontakt & weitere Information INFO GmbH – Institut für Organisationen
Dipl.-Psych. Wolfgang Kring
Information INFO GmbH – Institut für Organisationen, Kloster Arnsburg, 35423 Lich
Tel.: 06404/ 9404-0, Fax 06404/ 9404-4, E-Mail: W.Kring@info-home.org

Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht das Lehren und Lernen mit digitalen Technologien. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kognitions-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften arbeiten multidisziplinär an Forschungsfragen zum individuellen und kooperativen Wissenserwerb in medialen Umgebungen. Seit 2009 unterhält das IWM gemeinsam mit der Universität Tübingen Deutschlands ersten WissenschaftsCampus zum Thema „Bildung in Informationsumwelten“.

Die Leibniz-Gemeinschaft
Das IWM ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 86 selbständige Forschungseinrichtungen von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften verbindet. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.

Weitere Informationen:
http://www.iwm-kmrc.de
http://www.info-home.org
http://www.testsonline.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Unternehmerstudie: „Ich sorge mich um die Umwelt, aber …“

Dr. Ulrich Marsch Corporate Communications Center
Technische Universität München

Viele Unternehmer versprechen nachhaltiges Wirtschaften und treffen dennoch Entscheidungen, die der Natur schaden. Wirtschaftswissenschaftler haben nun herausgefunden, dass viele Firmenchefs ihr Umweltbewusstsein keineswegs vortäuschen – aber ihre Handlungen unbewusst von ihren Werten entkoppeln. Besonders anfällig dafür sind Unternehmenslenker, die sich selbst als sehr einflussreich wahrnehmen oder sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld befinden. Die Erkenntnisse erweitern das Wissen über die Bedeutung von Moral und Unterbewusstsein bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Sie können bei der Umweltgesetzgebung und der Ausbildung künftiger Unternehmer helfen.

Sie geloben, die Umwelt zu schonen und kleben Ökosiegel auf ihre Produkte. Aber dann stellt sich heraus, dass sie doch Produkte verkaufen, die zu viele Pestizide oder Palmöl aus Regenwaldgebieten enthalten. Entscheiden die Unternehmer dabei nach einer rationalen Nutzen-Abwägung? Oder spielt unbewusstes Verhalten eine größere Rolle im unternehmerischen Handeln als oft angenommen? Unter welchen Bedingungen richten sich Unternehmer nicht nach ihren eigenen Wertvorstellungen? Um das herauszufinden, haben Wirtschaftswissenschaftler der Technischen Universität München (TUM), der Indiana University und der Oklahoma State University rund 100 deutschen Firmengründern mehrere Entscheidungsszenarien vorgelegt.

Die Unternehmer sollten verschiedene Geschäftsmöglichkeiten nach mehreren Gesichtspunkten bewerten. Dabei wurde zum einen ermittelt, wie attraktiv die jeweilige Geschäftsmöglichkeit ist. Zum anderen wurden Umstände wie Auswirkungen auf die Umwelt, der Respekt der Befragten für die Natur, die Selbsteinschätzung der eigenen unternehmerischen Wirksamkeit oder die Wahrnehmung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens erhoben. Anhand der miteinander verknüpften Variablen dieses sogenannten Conjoint-Experiments konnten die Forscher auf den Einfluss verschiedener kognitiver Ebenen bei der Entscheidungsfindung schließen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass auch Unternehmer mit großem Respekt für die Natur Entscheidungen trafen, die Umweltschäden auslösten. Dabei folgten die Entscheidungen aber nicht einer bewussten Abwägung. „Die Testpersonen haben vielmehr unbewusst die Beziehung zwischen Werten und Handlungen neu justiert – sodass ihre Handlungen wieder mit ihren Werten übereinzustimmen schienen“, erklärt Prof. Holger Patzelt vom Lehrstuhl für Entrepreneurship der TUM.

Diese Entkopplung beobachteten die Forscher aber nicht bei allen Unternehmern. Ausschlaggebend waren zwei Bedingungen: ein großes unternehmerisches Selbstbewusstsein der Firmenchefs und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld der Unternehmen. Bislang war die Forschung davon ausgegangen, dass im Gegenteil Unternehmer mit geringem Selbstbewusstsein eher in Konflikt mit ihren eigenen Werten geraten.

Die Ergebnisse der Studie „I care about nature, but …“ erklärt Holger Patzelt so: „Firmenlenker, die ihre eigene Wirksamkeit sehr hoch einschätzen, wollen Einfluss nehmen. Deshalb laufen sie eher Gefahr, Werte auszublenden, die ihre Handlungsoptionen einschränken. Das gleiche Prinzip gilt unter ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen, also etwa einer zugespitzten Konkurrenzsituation des Unternehmens. Auch dann glauben die Chefs, dass es auf ihre Entscheidungen besonders ankommt.“

Die Politik könnte sich die Erkenntnisse der Wissenschaftler bei der Umweltgesetzgebung zunutze machen. „In Branchen mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen könnte der Gesetzgeber auf eine stärkere Regulierung zum Schutz der Natur achten“, sagt Patzelt. Den Unternehmern selbst könnte das Wissen über die unbewussten Entscheidungsmechanismen helfen, sich ihre eigenen Handlungsstrategien stärker zu vergegenwärtigen. Nicht zuletzt hoffen die Wissenschaftler, dass die Studienergebnisse die Ausbildung verändern. „Bislang versuchen wir, künftigen Unternehmern im Wirtschaftsstudium ein hohes Maß an unternehmerischem Selbstbewusstsein zu vermitteln“, sagt Patzelt. „Jetzt wissen wir, dass wir damit auch ungewollte Folgen auslösen können.“

Publikation:
Shepherd, D. A., Patzelt, H., & Baron, R. A. Early Online Publication. „I care about nature, but …“: Disengaging values in assessing opportunities that cause harm. Academy of Management Journal.

Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Holger Patzelt
Technische Universität München
Lehrstuhl für Entrepreneurship
T: +49 89 289 26749
E: patzelt@tum.de
W: http://www.ent.wi.tum.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Elektrische Zigaretten – ein unkontrollierter Versuch am Verbraucher

Dr. Stefanie Seltmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

Elektrische Zigaretten erzeugen – anders als herkömmliche Zigaretten – nicht tausende giftiger und krebserzeugender Substanzen, dennoch sind sie nicht harmlos. Sie enthalten als Hauptbestandteil eine atemwegsreizende Substanz, in der Regel giftiges, abhängig machendes Nikotin, zum Teil krebserzeugende Substanzen und oftmals haben sie verschiedene Produktmängel. Trotzdem werden sie zur Zeit als Lifestyle-Produkt ohne geeignete Qualitätskontrollen frei verkauft – damit werden die Verbraucher unfreiwillig zu Versuchsobjekten.

Die vorhandenen wissenschaftlichen Daten zu den Produkteigenschaften, den möglichen Gesundheitsgefahren, der Verbreitung der Produkte sowie zu ihrem eventuellen Nutzen als Hilfsmittel für einen Rauchstopp hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in seinem aktuellen Report „Elektrische Zigaretten – ein Überblick“ zusammengestellt und analysiert. Demnach ist die elektrische Zigarette kein unbedenkliches Produkt.

Aufgrund ihres Nikotingehalts, ihrer derzeit bestehenden Produktmängel und wegen ihrer Verwendung als Ersatz für Zigaretten empfiehlt das Deutsche Krebsforschungszentrum, elektrische Zigaretten, wie von der Europäischen Kommission vorgeschlagen, bei der Neufassung der Europäischen Tabakproduktrichtlinie als Arzneimittel einzustufen. „Der Verbraucher sollte sich darauf verlassen können, dass ein Produkt gesundheitlich unbedenklich ist – und das ist bei der elektrischen Zigarette nicht gegeben“, sagt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am DKFZ. Derzeit weiß der Verbraucher nur vage, was er mit elektrischen Zigaretten konsumiert: Die Nikotinmenge ist nicht selten ungenau oder sogar falsch deklariert und das Nikotin gelangt je nach Gerät unterschiedlich gut in den Nebel, der inhaliert wird; dadurch kann es zu Überdosierungen bis hin zu Vergiftungserscheinungen kommen. Die Flüssigkeiten, mit denen die E-Zigaretten bestückt werden, enthalten Inhaltsstoffe, die die Atemwege reizen und zu allergischen Reaktionen führen können. Der Nebel mancher Liquids enthält krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Nickel und Chrom.

Elektrische Zigaretten werden zur Zeit vor allem von Rauchern verwendet, die ihren Zigarettenkonsum senken oder ganz mit dem Rauchen aufhören möchten. Nach der aktuellen Datenlage können elektrische Zigaretten zwar Entzugssymptome lindern, ob sie aber zu einem dauerhaften Rauchstopp verhelfen, ist derzeit noch nicht erwiesen. Im Moment besteht für E-Zigaretten noch dringender Forschungsbedarf hinsichtlich der Produktqualität, der Inhaltsstoffe, der gesundheitlichen Auswirkungen und der Wirksamkeit der Produkte als Hilfsmittel für einen Rauchstopp. Diesbezüglich müssen dringend geeignete wissenschaftliche Studien durchgeführt werden, damit dem Verbraucher ein zuverlässiges Produkt zur Verfügung steht. „Die elektrische Zigarette, die das abhängig machende Nikotin enthält, sollte nur nach eingehender Prüfung der Produktqualität, seiner Wirkungen und Nebenwirkungen ausschließlich für Raucher zugelassen werden, die eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen oder ein Hilfsmittel zum Rauchstopp suchen „, sagt Martina Pötschke-Langer.

Eine angemessene Regulierung der elektrischen Zigaretten zum Schutz der Verbraucher fordert auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). „Der Verkauf als Lifestyle-Produkt verharmlost E-Zigaretten. Irreführendes Marketing und Fehlinformationen sind nicht auszuschließen. Das macht es Verbrauchern unmöglich, das Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Wir brauchen verlässliche Produktinformationen und Kontrollen“, sagt Ilona Köster-Steinebach, Gesundheitsexpertin des vzbv. Die Sicherheit müsse gewährleistet sein und die Angaben auf den Produkten klare Auskunft über Gesundheitsrisiken und Inhaltsstoffe geben. Zudem solle verhindert werden, dass Jugendliche und Nichtraucher über elektrische Zigaretten den Einstieg ins Rauchen finden. „E-Zigaretten sollten lediglich zur Tabakentwöhnung angeboten werden dürfen – und das geht nur über die Einstufung als Arzneimittel“, sagt Köster-Steinebach.

Die Publikation kann heruntergeladen werden unter:
http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/RoteReihe/Band_19_e-…
oder ist im Original zu beziehen bei der Pressestelle des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Führungskräfte: Vertrauen in sichere Arbeitsplätze und gerechte Entlohnung schwindet

Ute Friedrich Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

Umfrage des Führungskräfte Instituts und der Bertelsmann Stiftung

Trotz einer guten Auftragslage in den Unternehmen bröckelt bei Führungskräften das Vertrauen in die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Gerechtigkeit bei der Entlohnung im Unternehmen. Während im vergangenen Jahr noch 84 Prozent der Befragten die Arbeitsplätze als gesichert ansahen, sind es 2013 nur noch 79 Prozent. Die monetären und nicht monetären Leistungen im Unternehmen halten zwar 57 Prozent für gerecht, vor einem Jahr waren es aber noch 62 Prozent. Zwei von drei Führungskräften in Unternehmen sind wie auch in 2012 der Meinung, ihr Arbeitgeber fördere sie bei der Entwicklung der persönlichen Karriere kaum oder gar nicht. Das zeigt die Halbjahres-Befragung des Führungskräfte Instituts (FKI) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Durchschnittliche Noten erhalten betriebsinterne Strukturen und Prozesse. 52 Prozent bewerten die „Ausprägung der Fehler- und Innovationskultur“ immer noch als überwiegend negativ. Rund 48 Prozent meinen, dass das Krisen- und Veränderungsmanagement sowie die Bereichs- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu wünschen übrig lassen. Immer stärkere Verteilungskämpfe bei der Ressourcenverteilung beklagt jeder zweite Befragte. Die Beurteilung des unternehmerischen Umfeldes fällt dagegen besser aus. 77 Prozent der Manager sehen die Auftragslage ihrer Firmen als gut an, vor einem halben Jahr waren es 70 Prozent. Mehr als 50 Prozent rechnen damit, dass sich das wirtschaftliche Umfeld in den kommenden sechs Monaten verbessern wird, 2012 glaubten das lediglich 39 Prozent.

Auch die Einschätzung des allgemeinen Betriebsklimas bewegt sich auf einem hohen Niveau, wird aber differenziert beurteilt. Über 70 Prozent der Befragten halten es für gut, wenngleich die Fairness im Umgang miteinander gegenüber 2012 gelitten hat. Offenheit und Flexibilität sehen allerdings nach wie vor nur 44 Prozent der Führungskräfte in ihrem Unternehmen.

„Die gewachsene Diskrepanz zwischen der guten Beurteilung der Unternehmenssituation einerseits und der als deutlich schlechter empfundenen eigenen Lage andererseits bietet Zündstoff für Unzufriedenheit bei den Führungskräften. So entsteht bei ihnen das Gefühl, zwar in der Krise ihre Hausaufgaben gemacht zu haben, aber auf den Lohn der Arbeit verzichten zu müssen. Wenn Führungskräfte beginnen, sich abgehängt oder gar als Verlierer zu fühlen, fällt das früher oder später auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen zurück“, sagt Martin Spilker von der Bertelsmann Stiftung.

Ludger Ramme, Hauptgeschäftsführer des Führungskräfteverbandes ULA, ergänzt: „Es besteht ein auffälliges Missverhältnis zwischen der immer noch guten Bewertung der Arbeitsplatzsicherheit und den schlechten Noten für die Karriereentwicklung und die innerbetriebliche Bürokratie. Hier müssen die Unternehmen im eigenen Interesse handeln. Führungskräfte beanspruchen Freiräume in ihren beruflichen Entscheidungen. Diejenigen Unternehmen, die diese Erwartung am besten einlösen können, werden in Zukunft auch im Wettbewerb um knapper werdende Fachkräfte die Nase vorn haben.“

Die halbjährlich durchgeführte Befragung der Bertelsmann Stiftung richtet sich an rund 1.200 Führungskräfte aus großen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Die Befragten gehören den zwölf ULA-Mitgliedsverbänden an bzw. sind Mitglieder des „Manager Monitors“, einem Umfragepanel des Führungskräfteverbandes ULA.

Rückfragen an: Martin Spilker, Bertelsmann Stiftung
Telefon: 0 52 41 / 81-40283

Andreas Zimmermann, FKI – Führungskräfte Institut
Telefon: 0 30 / 30 69 63 22

Weitere Informationen:
http://www.bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Vulkane sorgen für Klimagas-Schwankung

Monika Landgraf Presse, Kommunikation und Marketing
Karlsruher Institut für Technologie

Spurengase und Aerosole sind wesentliche Faktoren des Klimageschehens. Mit aufwendigen Experimenten wie MIPAS an Bord des Satelliten ENVISAT versuchen Forscher, sich ein Bild der Prozesse in der oberen Atmosphäre zu machen. Nun stellt das Karlsruher Institut für Technologie umfassendste Messung des Klimagases Schwefeldioxid im Fachmagazin Atmospheric Chemistry and Physics vor. (doi:10.5194/acpd-13-12389-2013)

„Schwefelverbindungen in bis zu 30 Kilometer Höhe können sich kühlend auf das Klima auswirken“, sagt Michael Höpfner vom KIT, der Leiter der Studie. Zum Beispiel reagieren Schwefeldioxid (SO2) und Wasserdampf zu Schwefelsäure, die kleinen Tröpfchen, sogenannte Aerosole, bildet und so Sonnenstrahlen zurück ins All streut. „Aber um solche Effekte in den Computermodellen abzuschätzen, haben uns bislang die notwendigen Messdaten gefehlt“. Dank des Infrarotspektrometers MIPAS liegt nun ein umfassendes Bild der Verteilung und Entwicklung von Schwefeldioxid über 10 Jahre hinweg vor.

Anhand der Ergebnisse können nun die wesentlichen Beiträge des Schwefelbudgets in der Stratosphäre direkt analysiert werden. So steigt unter anderem ständig das von Organismen erzeugte Gas Carbonylsulfid (COS) aus den Weltmeeren auf, zerfällt in Höhen über 25 Kilometern und sorgt so für einen Grundkonzentration an Schwefeldioxid. Ein in den letzten Jahren beobachteter Anstieg der stratosphärischen Aerosolkonzentration wird im Wesentlichen durch den Eintrag von Schwefeldioxid aus einer Reihe von Vulkanausbrüchen hervorgerufen. „Die Variabilität der Konzentration kommt im Wesentlichen durch Vulkane zustande“, so Höpfner. Verheerende Vulkanausbrüche wie Pinatubo 1991 und Tambora 1815 haben sehr anschaulich vorgeführt, welchen Effekt sie aufs Klima haben können. In der aktuellen Studie wurde gezeigt, dass auch eine Reihe von kleineren Ausbrüchen in den letzten zehn Jahren einen messbaren Effekt auf die Schwefeldioxidkonzentration in der Höhe zwischen 20 und 30 Kilometer hat. „Mittlerweile ausschließen können wir, dass menschengemachte Quellen, etwa wie vermutet Kraftwerke in Asien, in dieser Höhe einen relevanten Beitrag liefern“, so Höpfner.

„Die neuen Messdaten sind die Grundlage, um die Behandlung der schwefelhaltigen Substanzen in Atmosphärenmodellen zu verbessern“, erklärt Höpfner. „Dies ist auch dann wichtig, um wissenschaftlich seriös die Risiken und Chancen des Climate Engineering zu diskutieren.“

MIPAS (Michelson Interferometer for Passive Atmospheric Sounding) war eines der Hauptinstrumente an Bord des europäischen Umweltsatelliten ENVISAT, der von 2002-2012 Daten lieferte. MIPAS wurde am Institut für Meteorologie und Klimaforschung des KIT konzipiert. Das Gerät konnte rund um die Uhr Temperatur und mehr als 30 atmosphärische Spurengase messen und hat mehr als 75 Millionen Infrarotspektren aufgezeichnet. Forscher des KIT und des Forschungszentrums in Jülich haben den MIPAS-Nachfolger GLORIA entwickelt, der als Grundlage für ein zukünftiges Satelliteninstrument zur Klimaforschung dienen kann.

Höpfner, M., Glatthor, N., Grabowski, U., Kellmann, S., Kiefer, M., Linden, A., Orphal, J., Stiller, G., von Clarmann, T., and Funke, B.: Sulfur dioxide (SO2) as observed by MIPAS/Envisat: temporal development and spatial distribution at 15-45 km altitude, Atmos. Chem. Phys. Discuss., 13, 12389-12436, doi:10.5194/acpd-13-12389-2013, 2013.

Das KIT-Zentrum Klima und Umwelt entwickelt Strategien und Technologien zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen: Dafür erarbeiten 660 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 32 Instituten Grundlagen- und Anwendungswissen zum Klima- und Umweltwandel. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung der Ursachen von Umweltproblemen, sondern zunehmend um die Anpassung an veränderte Verhältnisse.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Thematische Schwerpunkte der Forschung sind Energie, natürliche und gebaute Umwelt sowie Gesellschaft und Technik, von fundamentalen Fragen bis zur Anwendung. Mit rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter knapp 6000 in Wissenschaft und Lehre, sowie 24 000 Studierenden ist das KIT eine der größten Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: http://www.kit.edu

Weiter Kontakt:
Kosta Schinarakis, PKM – Themenscout, Tel.: +49 721 608 41956, Fax: +49 721 608 43658,
E-Mail: schinarakis@kit.edu

Anhang
Vulkane sorgen für Klimagas-Schwankung
http://idw-online.de/de/attachment27364

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Futtern hilft: Miesmuscheln wachsen auch in saurerem Wasser – Studie zu Labor- und Freilandexperimen

Dr. Andreas Villwock Kommunikation und Medien
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Die in der westlichen Ostsee dominante Miesmuschel Mytilus edulis könnte auch unter zukünftigen Bedingungen eine vorherrschende Stellung im marinen Nahrungsnetz einnehmen. Ein mehrwöchiges Labor- und Freilandexperiment von Meeresbiologen und Meereschemikern des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel zeigt, dass die Tiere auch dann wachsen und Kalkschalen bilden, wenn der Anteil an gelöstem Kohlendioxid im Wasser aktuelle Werte deutlich übersteigt. Die Entwicklung der Muscheln hängt jedoch deutlich davon ab, ob im versauerten Wasser ausreichend Nahrung verfügbar ist. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Global Change Biology.

Unter welchen Bedingungen können heute verbreitete Arten im Ozean der Zukunft existieren? Mit Hilfe von Labor- und Freilandexperimenten untersuchen Wissenschaftler, inwieweit marine Organismen der Ozeanversauerung standhalten können. Diese chemische Veränderung wird ausgelöst, wenn das Meer Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnimmt. Im Wasser reagiert das Kohlendioxid zu Kohlensäure, und die Konzentration der Karbonat-Ionen sinkt. Da kalkbildende Lebewesen wie Muscheln, Schnecken, Korallen und Plankton diese Moleküle benötigen, um ihre Schalen und Skelette zu bilden, galten sie bisher als erste mögliche Opfer dieses „anderen CO2-Problems“.

Für die Miesmuschel Mytilus edulis bewiesen Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel jetzt jedoch: So lange ausreichend Nahrung vorhanden ist, verkraften frisch gesiedelte junge Tiere die zunehmende Ozeanversauerung. Die Ergebnisse ihrer Studie, die im Rahmen des Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ und des Deutschen Verbundprojekts zur Erforschung der Ozeanversauerung BIOACID (Biological Impacts of Ocean Acidification) stattfand, veröffentlichten die Wissenschaftler in der April-Ausgabe des Fachmagazins Global Change Biology.

„Für unser Laborexperiment haben wir Besiedlungsplatten für Miesmuscheln in der Kieler Förde aufgehängt und die darauf siedelnden Tiere anschließend in Aquarien überführt“, erklärt Dr. Jörn Thomsen, Erstautor der Studie. Über sieben Wochen beobachteten er und seine Kollegen, wie sich die Kalkbildner unter zwölf verschiedenen Versuchsbedingungen entwickelten: „Die Tiere wurden heutigen CO2-Konzentrationen und solchen, die wir für das Jahr 2100 erwarten, ausgesetzt. Zusätzlich wurden die Muscheln entweder entsprechend der Futterkonzentration in der Förde oder mit zwei geringeren Konzentrationen gefüttert.“

Parallel dazu lief ein viermonatiger Feldversuch. „Dafür haben wir Besiedlungsplatten in der Innenförde und in der Außenförde in etwa einem Meter Tiefe platziert und die Wasserwerte regelmäßig überprüft.“ Für beide Stationen verzeichneten die Kieler Forscher starke Schwankungen im Kohlendioxid-Gehalt. „In der Innenförde lagen die gemessenen Werte zwischen etwa 1000 und bis zu 2500 Mikroatmosphären (µatm), also weit über dem Niveau, das in den meisten Ozeanregionen bis zum Ende des Jahrhunderts erwartet wird“, erklärt Thomsen. „Der pH-Wert sank dadurch von etwa 8,1 im Frühjahr auf durchschnittlich 7,7 im Spätsommer.“ Grund für die extreme Versauerung ist der Sauerstoffmangel in der Kieler Bucht: Abwässer und Düngemittel aus der Landwirtschaft, die in die Ostsee gelangen, kurbeln die Produktivität des Planktons an. Wenn diese Kleinstlebewesen absterben, sinken sie zum Meeresboden. Mikroorganismen, die das Plankton dort zersetzen, verbrauchen größere Mengen an Sauerstoff und produzieren CO2. Auftrieb kann dieses kohlendioxidreiche Wasser an die Oberfläche führen. „Diese Folgen der Überdüngung sind zwar negativ zu betrachten, aber die höhere Planktondichte liefert den Muscheln mehr Energie“, urteilt Thomsen.

„Im Direktvergleich waren Wachstum und Kalkbildung in der angesäuerten inneren Kieler Förde sehr viel höher als außerhalb der Förde. Am Ende des Experiments waren die Miesmuscheln aus der Innenförde mit etwa 18 Millimetern doppelt so groß wie die aus der Außenförde“, fasst Thomsen zusammen. Diese Beobachtung aus dem Freiland konnten die Forscher im Labor bestätigen. „Auch unter kontrollierten Bedingungen konnten die jungen Miesmuscheln unter Hoch-CO2-Bedingungen ihre Kalkschalen aufbauen, wenn ihnen genügend Futter zur Verfügung stand. Erst bei Extremwerten von 3350 Mikroatmosphären wuchsen sie deutlich schlechter.“

Werte oberhalb von 3000 Mikroatmosphären könnten jedoch durchaus in der Zukunft erreicht werden: „Durch das Zusammenspiel von hohen saisonalen CO2-Schwankungen und zukünftigem CO2-Anstieg, erwarten wir insbesondere für die Kieler Förde sehr hohe Konzentrationen“, hebt Co-Autor Prof. Dr. Frank Melzner hervor. „Mit ihren speziellen Eigenschaften ist die Kieler Förde für uns ein interessantes natürliches Laboratorium. Im Rahmen des BIOACID-Projekts wollen wir in den nächsten Jahren noch eingehender untersuchen, wie Faktoren wie Funktion und Produktivität von Lebensgemeinschaften durch pH und CO2-Variabilität beeinflusst werden.“

Aus Sicht des Kieler Meereschemikers Prof. Arne Körtzinger, ebenfalls Mit-Autor der Veröffentlichung, ist die Studie ein gutes Beispiel für die interdisziplinäre Zusammenarbeit am GEOMAR. „Marine Ökophysiologie und Meereschemie haben hier gemeinsam eine aktuelle Fragestellung untersucht.“

Die Studie belegt, dass einige negative Auswirkungen der Ozeanversauerung wie verringertes Wachstum bei filtrierenden Organismen in einigen Küstengebieten durch hohe Futterverfügbarkeit ausgeglichen werden könnten. Allerdings zeigen aktuelle Arbeiten, dass die freischwimmenden Larven der Miesmuschel deutlich empfindlicher auf steigende CO2-Mengen reagieren als die späteren, bodenlebenden Stadien. „Dies könnte möglicherweise dazu führen, dass die sensible Entwicklung der Larven in Zukunft durch die höheren CO2-Konzentrationen gestört wird. Inwieweit sich die Larven durch Evolution an diese Bedingungen anpassen können, lässt sich gegenwärtig noch nicht beurteilen“, so Thomsen. Untersuchungen hierzu laufen bereits. „Wir halten verschiedene Muschelfamilien über mehrere Generationen unter erhöhten CO2-Konzentrationen im Labor. Wenn die Larven der zweiten Generation ihre Entwicklung im Sommer abgeschlossen haben, wissen wir wieder ein wenig mehr.“
Weitere Informationen:

http://www.bioacid.de Projekt-Website BIOACID
http://www.futureocean.org Projekt-Website Ozean der Zukunft

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bofinger: Druck auf Krisenländer hilft nicht – nur die Überwindung des schwäbischen Denkmodells

Sylke Schumann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin

„Wir exportieren inzwischen schon Erdbeeren und Spargel, weil die Löhne in Deutschland so gering sind“, echauffierte sich Dr. Sahra Wagenknecht während eines Streitgesprächs mit Prof. Dr. Peter Bofinger über wirtschaftliche und politische Alternativen für ein sozialeres Europa am Donnerstagabend in der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin. Mit dem bisherigen Kurs der Bundesregierung und „nach den Gesetzen der Ökonomie steuern wir den Euro gegen die Wand“, prognostiziert Bofinger.

Der Professor von der Universität Würzburg zählt zu den profiliertesten Ökonomen Deutschlands und ist einer der „Fünf Wirtschaftsweisen“, der als Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Empfehlungen ausspricht.

Mit dem bisherigen Kurs der Bundesregierung und „nach den Gesetzen der Ökonomie steuern wir den Euro gegen die Wand“, prognostiziert Bofinger. Doch da er wisse, dass „Frau Merkel zu Paradigmenwechseln fähig ist“, hege er Hoffnung und halte Wunder für möglich. Dafür müssten jedoch zum Beispiel die deutsche „Lohnzurückhaltung“ schnellstmöglich überwunden und die europäischen Problemländer nicht weiter in die Deflation getrieben werden.

Deutsche Steuerzahler profitieren von der Krise und den niedrigen Zinsen, aber das sei ein gefährlicher Gewinn auf Zeit, genau wie die massiv betriebene deutsche Politik des Schuldenabbaus. „Das Denken der schwäbischen Hausfrau ist nur schwer zu überwinden: Ich muss mit dem, was ich habe auskommen, die anderen sollen das auch.“ Aus makroökonomischer Sicht sei das fatal. Es gibt keine Alternative zur Gemeinschaftshaftung der Länder innerhalb der Eurozone, ist Bofinger überzeugt. Nur eine reduzierte Vernetzung der Banken verhindere Dominoeffekte und verringere das Erpressungspotential auf die Märkte und Staatsführungen.

Die stellvertretende Parteivorsitzende und 1. stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Linken, Dr. Sahra Wagenknecht, ging noch deutlich weiter und forderte die komplette Abschaffung der Großbanken, die als „Wettbuden“ ihre originären Aufgaben schon längst nicht mehr erfüllten und mit dem Euro „Staatscasino“ betrieben. Sie forderte mit Nachdruck eine Gläubigerhaftung. Überhaupt will Wagenknecht mehr Regulierung und Kontrolle in allen Bereichen der Finanzmärkte und der Finanzpolitik. Das reicht von direkten Krediten der Zentralbank an Krisenländer statt an „Zockerbanken“ bis zu einer heftigen Vermögensabgabe über europäische Grenzen hinweg. Dafür brauche es den Willen zur Kontrolle des Kapitalverkehrs, um die spekulativen Geldströme zu stoppen. Leiharbeit und Werkverträge gehörten sofort abgeschafft, Mindestlöhne eingeführt, forderte die Politikerin. Bofinger warnte dagegen vor Kapitalverkehrskontrollen. Wer sie einführe, müsse auch wieder Schlagbäume an den Grenzen errichten.

Am vehementesten warnten beide Gesprächspartner vor einem unkontrollierten Auseinanderbrechen der Währungsunion. Die Troika – das Kontrollgremium aus Vertretern der EZB, des IWF und der EU-Kommission – diktiere den wirtschaftlich angeschlagenen Euroländern „barbarische Kürzungen“ auf, mit gravierenden sozialen Folgen, warnte Wagenknecht. Das halte keine Demokratie auf Dauer aus. Doch auch bei der spontanen Rückkehr zu alten Landeswährungen seien sozialer Unfrieden in Europa und der Machtausbau radikaler Kräfte vorprogrammiert. Der stärkste Eurozahler sei gleichzeitig auch der stärkste Euro-Profiteur und habe am meisten zu verlieren. „Wir haben das größte Interesse, dass der Euro bleibt – das müssen wir in Deutschland erkennen“, mahnte Bofinger vor einer großen Zuhörerschaft an der Berliner Wirtschaftshochschule.

Zu dem Streitgespräch unter dem Titel „Ist der Euro noch zu retten?“ hatte das Studium Generale der HWR Berlin eingeladen. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von der Wirtschaftskorrespondentin der taz.die tageszeitung, Ulrike Herrmann.

Die HWR Berlin in Kürze
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin ist mit rund 9 700 Studierenden eine der großen Fachhochschulen Berlins mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Ausbildungsportfolio umfasst privates und öffentliches Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts-, und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften. Die Kompetenzen fließen fachbereichsübergreifend in Lehre und Forschung der mehr als 50 Studiengänge auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene ein.
Weitere Informationen:

http://www.hwr-berlin.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Neues Medikament gegen CLL – Uniklinik Köln sucht Studienteilnehmer

Christoph Wanko Unternehmenskommunikation und Marketing
Uniklinik Köln

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems und stellt in Europa und Nordamerika die häufigste Leukämieform dar. Für einige Patienten besteht an der Uniklinik nun die Möglichkeit, an einer Studie mit einem neuartigen Medikament teilzunehmen. Die Studie läuft aufgrund der weltweit großen Nachfrage nur kurze Zeit und wird dann geschlossen.

Da der Verlauf der CLL sehr individuell ausfällt, ist vor der Therapieentscheidung eine genetische Untersuchung notwendig. Patienten, in deren Leukämiezellen auf dem sogenannten p-Arm des Chromosoms 17 ein Stück fehlt (kurz: 17p Deletion), sprechen in der Regel schlecht auf eine Chemotherapie an. Dementsprechend fällt eine Chemotherapie als Behandlungsoption aus. Die Prognose ist in diesen Fällen deutlich schlechter als bei den meisten anderen Patienten, die diese Veränderung nicht haben.

Neben der Gabe von Antikörpern, die jedoch auch keine dauerhafte Kontrolle dieser Erkrankungsvariante ermöglicht, ist eine Stammzelltransplantation bisher die einzige Möglichkeit, diese aggressive Variante der CLL längerfristig zu kontrollieren. Das ändert sich jetzt eventuell, denn es steht ein neues Medikament zur Verfügung: „Für Patienten mit einer bekannten 17p Deletion ist ab jetzt an der Klinik I für Innere Medizin eine Studie offen, in welcher diese Patienten ein neues, sehr vielversprechendes Medikament erhalten können. Das Medikament heißt Ibrutinib und ist ein sogenannter Kinaseinhibitor“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Barbara Eichhorst.
Kinasen sind Enzyme, welche die Zelle benötigt, um Signale von der Oberfläche zum Zellkern zu übermitteln. Bei Tumor- und Leukämiezellen sind bestimmte Kinasen für das Überleben dieser Zellen ganz besonders wichtig. Somit können Tumor- und Leukämiezellen mit Kinaseninhibitoren gezielt getroffen werden.

Ibrutinib ist ein Inhibitor der sogenannten Bruton-Tyrosinkinase (BTK), welche bei der Signalübermittlung in B-Lymphozyten eine wichtige Rolle spielt und damit essentiell für das Überleben der Lymphomzellen ist. In ersten Studien zeigte Ibrutinib eine hohe Ansprechrate und ein langes krankheitsfreies Intervall auch bei CLL-Patienten mit einer Deletion am Chromsom 17p. Das Medikament wird als Dauertherapie täglich in Tablettenform verabreicht und zeigt bisher eine gute Verträglichkeit.

Voraussetzungen, um an der Studie teilzunehmen:
– es muss ein Deletion am Chromosom 17p bekannt sein,
– es muss mindestens eine Vorbehandlung der CLL stattgefunden haben,
– andererseits dürfen nicht mehr als fünf Vorbehandlungen erfolgt sein.

Patientenkontakt:
Bei Interesse können sich Patienten über das Patientenkontaktformular unter www.cio-koeln.de oder telefonisch unter Telefon 0221 478-87660 melden. Die Studie wird aufgrund des großen Interesses weltweit voraussichtlich nur bis Juni geöffnet sein.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bürger fangen Stechmücken für die Wissenschaft – Mückenatlas weiter online

Susanne Hecker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

Der bundesweite Mückenatlas – www.mueckenatlas.de – zur Kartierung von Stechmücken ist weiter online. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können auch diesen Sommer wieder Stechmücken einfangen und an die Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), einsenden.

„Der kalte Winter hat den Stechmückenpopulationen nicht geschadet“, sagt Dr.rer.nat. Doreen Werner, Biologin und Projektverantwortliche am ZALF. „Die Stechmücken treten in diesem Jahr ein wenig später auf, sind aber bereits aktiv.“

Die Forscher fanden 2012 dank der über 6.000 eingesendeten Mücken aus ganz Deutschland die Asiatische Buschmücke Aedes japonicus, die sich im Raum Köln und Koblenz bereits in größeren Populationen etablieren konnte. Sie kann das West-Nil-Virus und weitere für den Menschen infektiöse Enzephalitis-Viren übertragen.

Um die Verbreitung der Mückenarten in Deutschland flächendeckend erfassen zu können, hatten die Wissenschaftler des ZALF und des FLI im Jahr 2012 das Projekt „Mückenatlas“ ins Leben gerufen. Das Forscherteam benötigt weiterhin Einsendungen aus allen Teilen Deutschlands und rechnet 2013 mit einer noch höheren Zahl von Einsendungen als im letzten Jahr. Die Stechmücken sollen unbeschädigt eingefangen, tiefgefroren und anschließend an das ZALF geschickt werden.

Weltweit gibt es rund 3.500 Stechmückenarten, 50 davon wurden bisher in Deutschland nachgewiesen. Da sie wissenschaftlich lange vernachlässigt wurden, fehlt grundlegendes Wissen über ihr Vorkommen und ihre regionale Verbreitung. Faktoren wie Globalisierung und Klimaveränderungen begünstigen zudem die Einschleppung und Ansiedlung nicht-einheimischer Stechmückenarten, von denen einige Krankheitserreger übertragen können. So traten in Südeuropa in den letzten Jahren erstmalig lokal verursachte, aber durch die neu angesiedelte asiatische Tigermücke vermittelte Infektionen mit dem Dengue-Virus und dem Chikungunya-Virus auf.

Alle Informationen zum Mückenatlas, wie man Mückenjäger wird und Wissenswertes über Stechmücken finden Sie unter www.mueckenatlas.de.

Veröffentlichung:
Kampen et al.: A new focus of Aedes japonicus japonicus (Theobald, 1901) (Diptera, Culicidae) distribution in Western Germany: rapid spread or a further introduction event? Parasites & Vectors 2012 5:284.

http://www.parasitesandvectors.com/content/5/1/284

Weitere Informationen:
http://www.mueckenatlas.de
http://www.zalf.de
http://www.fli.bund.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bundesregierung beruft Kölner Geographieprofessorin als Beraterin für globale Umweltveränderungen

Gabriele Rutzen Presse und Kommunikation
Universität zu Köln

Bundesregierung beruft Kölner Geographieprofessorin als Beraterin für globale Umweltveränderungen

Frauke Kraas, Professorin am Geographischen Institut der Universität zu Köln, ist vom Bundeskabinett für vier Jahre in den unabhängigen Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen worden.

Der WBGU wurde 1992 im Vorfeld der „Rio-Konferenz“ (Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung) ins Leben gerufen. Die Hauptaufgaben sind unter anderem:
• globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu analysieren und darüber in Gutachten zu berichten,
• nationale und internationale Forschung auf dem Gebiet des Globalen Wandels auszuwerten,
• im Sinne von Frühwarnung auf neue Problemfelder hinzuweisen,
• nationale und internationale Politiken zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung zu beobachten und zu bewerten.

Zur Person:
Prof. Dr. Frauke Kraas lehrt und forscht seit 2000 als Stadt- und Sozialgeographin an der Universität zu Köln. Die Wissenschaftlerin gehört der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie der Academia Europaea an, ist Vizepräsidentin der GeoUnion – Alfred Wegener Stiftung sowie Fachkollegiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie befasst sich als Expertin für Urbanisierung und Megastadtentwicklung mit interdisziplinären Fragen der Bevölkerungs- und Wirtschaftsdynamik, Risikoforschung und Ressourcensicherung von Städten in Asien. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Entwicklungs- und Transformations- sowie Migrationsforschung. Sie ist Sprecherin eines internationalen Forschungsprogramms zu Megastädten in China und Bangladesch, eines Expertennetzwerks zu Urbanisierungsforschung in Südostasien und leitet die Megacity Commission der International Geographical Union.

Bei Rückfragen: Prof. Dr. Frauke Kraas, Geographisches Institut der
Universität zu Köln
E-Mail: f.kraas@uni-koeln.de

Internet: http://www.geographie.uni-koeln.de/index.474.de.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Sebastian Nerz: „Twitter ist ein Medium, das dazu neigt, Konflikte zu befeuern.“

Bernd Hegen Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universität Koblenz-Landau

Sascha Michel, Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau, führt derzeit eine Studie über das Twitterverhalten von Politikern durch. Im Rahmen dieser Studie äußern sich Spitzenpolitiker verschiedener Parteien über die Funktion von Twitter für den politischen Alltag, legen ihre Twittermotive offen und reflektieren kritisch die grundsätzliche Bedeutung dieses sozialen Mediums für die Politik.

So erläutert zum Beispiel Sebastian Nerz, stellvertretender Bundesvorsitzende der Piratenpartei, in einem Interview seine Gründe, sich bis auf weiteres aus Twitter zu verabschieden. Für ihn trage Twitter eher dazu bei, Konflikte zu verstärken, was auf die selektive mediale Berichterstattung komplexer Vorgänge und das hohe Inszenierungspotential dieser Plattform zurückzuführen sei. Aufgrund der extremen Öffentlichkeit sei Twitter demnach nicht dazu geeignet, parteiinterne Abläufe zu koordinieren und transparent zu machen.

Das Interview mit Sebastian Nerz wird im Internet veröffentlicht:
https://www.uni-koblenz-landau.de/koblenz/fb2/ik/institut/medienwissenschaft/smi…

Kontakt:
Sascha Michel
Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz
Institut für Kulturwissenschaft
Seminar Medienwissenschaft
Universitätsstr.1, 56070 Koblenz

E-Mail: michel@uni-koblenz.de
Tel.: 0152-29758547

Weitere Informationen:
https://www.uni-koblenz-landau.de/koblenz/fb2/ik/institut/medienwissenschaft/smi…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Windenergie wächst weiter

Die Bedeutung von Erneuerbaren Energien nimmt zu, so heißt es allenthalben. Doch wie steht es insbesondere um die Windenergie? Dies haben Forscher im »Windenergiereport Deutschland 2012« analysiert. Er zeigt Trends und Herausforderungen auf und verdeutlicht, wie sich die Windenergie entwickelt.

Auf gelben Rapsfeldern, auf Kartoffeläckern und Wiesen ragen sie hoch in den Himmel, und lassen Landwirte nebenbei zu Stromanbietern werden: Große Windenergieanlagen. Mit dem Strom, den die Windräder erzeugen, treiben sie den Energiewandel voran – und helfen somit, von fossilen Energieträgern auf regenerative Quellen umzusteigen. Doch wie gut ist die Windenergie wirklich aufgestellt? Wird sie weiterhin ausgebaut? Diese und andere Fragen analysierten und beantworteten Forscher vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES in Kassel in ihrem Windenergiereport 2012, der kürzlich veröffentlicht wurde.

Der wohl wichtigste Trend, den die Wissenschaftler in diesem Bericht beschrieben haben: Die Windenergie wächst weiterhin. »Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 959 Anlagen neu gebaut, das sind etwas mehr als im Vorjahr«, sagt Kurt Rohrig, Bereichsleiter am IWES. Sie haben eine Leistung von zusammen 2332 Megawatt. Zum Vergleich: Insgesamt sind in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 31 156 Megawatt installiert. Sie deckten 2012 7,7 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. »Die Windenergie entwickelt sich genauso weiter wie in den letzten Jahren, die Entwicklung ist über Jahre hinweg annähernd linear«, fasst Rohrig zusammen.

Ein weiterer wichtiger Trend: Die Anlagen werden speziell für die unterschiedlichen Standort- und Windbedingungen an der Küste und im Binnenland ausgelegt. Sollen die Windräder im Mittelgebirge Strom produzieren, drehen sich ihre recht großen Rotoren in Höhen von bis zu 140 Metern – und inzwischen teilweise sogar über der Baumgrenze.

Offshore, im offenen Meer, sind die Anlagen anders ausgelegt. Denn der weitaus größte Umbruch fi ndet in der Nordsee statt: »Projektentwickler, Hersteller und Netzbetreiber bauen den Offshore-Bereich stark aus – damit hat jetzt eine Entwicklung begonnen, die lange erwartet wurde«, sagt Rohrig. Der Ertrag der Offshore-Anlagen stiegim Jahr 2012 um 16 Prozent, im Jahr 2013 – so erwarten die Fraunhofer-Experten – wird er sogar deutlich stärker in die Höhe schnellen.

Doch auf die Betreiber von Windanlagen warten auch Herausforderungen: So drehen sich die Anlagen, die Mitte der neunziger Jahre aufgestellt wurden, mittlerweile seit knapp zwei Dekaden im Wind. Das Problem: Ihre Lebensdauer ist nur auf zwanzig Jahre ausgelegt. Was passiert danach? Sind die Anlagen dann noch sicher? Lohnen sich große Reparaturen noch? Auch hier liefern die Experten wertvolle Informationen.

Der Windenergie-Report erscheint seit 1991 jährlich, seit 2009 enthält er auch Informationen zur Offshore-Windenergie. Er kann beim Fraunhofer-Verlag erworben oder hier online (http://www.iwes.fraunhofer.de/de/Presse-Medien/Pressemitteilungen/2013/fraunhofer-iwes-veroeffentlicht-windenergiereport-2012.html) eingesehen werden. Demnächst wird auch die englische Version online veröffentlicht.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

(nach oben)


Neues Verfahren verbessert Überwachung von Altlasten im Boden

Tilo Arnhold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Leipzig. Wie stark Bakterien Schadstoffe im Grundwasser abbauen, kann jetzt auch ohne Messbrunnen untersucht werden. Wissenschaftler des UFZ haben dazu zusammen mit der Baden-Württembergischen Firma Terra-direct ein neues Verfahren entwickelt, das in-situ Mikrokosmen (BACTRAPs) mit Hilfe der Direct-Push-Technologie schnell und kostengünstig in den Untergrund bringt. Direct-Push-Techniken sind eines der Themen der Konferenz „NovCare 2013“, die vom 13.-16. Mai am UFZ in Leipzig stattfindet und sich mit neuen Methoden zur Erkundung und zum Monitoring des oberflächennahen Untergrundes befasst.

In Deutschland gibt es etwa 270.000 zivile altlastenverdächtige Flächen, von denen nach Darstellung des Deutschen Umweltrates etwa 10 bis 15 Prozent ernste Sanierungsfälle darstellen. Die Finanzierung der Altlastenbeseitigung bereitet trotz staatlicher Fördermittel ernste Probleme, deshalb ist die Nachfrage nach preiswerten Reinigungsverfahren groß. Interessant sind daher natürliche Selbstreinigungsprozesse im Boden, die zwar länger als eine technische Behandlung dauern, aber nur einen Bruchteil davon kosten. Die sogenannte „Natural Attenuation“ kann eine interessante Sanierungsstrategie für kontaminierte Standorte sein. Häufig ist jedoch der Nachweis natürlicher Schadstoffabbauprozesse schwierig zu erbringen, weil nur wenige Nachweismethoden staatlich akzeptiert sind. Für solche Fälle sind BACTRAPs gedacht. Diese Mikrokosmen werden steril im Boden platziert und dort von Bodenbakterien besiedelt, die die eingebrachten Schadstoffe abbauen können. Die Biomarker der Bakterien werden anschließend im Labor analysiert. Durch die Markierung mit stabilen, nicht radioaktiven Isotopen ist der Nachweis möglich, ob ein bestimmter Schadstoff im Boden der Altlast abgebaut wird.

Das neue Verfahren bringt nun diese Bakterienfallen mit der Direct-Push-Technologie zusammen, mit Hilfe derer die BACTRAP-Sonde bis zu mehreren Metern tief im Boden oder im Grundwasserleiter installiert werden kann. So können Einblicke in den Boden gewonnen werden, ohne erst Grundwassermessstellen bohren zu müssen, was teurer und zeitaufwändiger wäre. Mit der neuen Sonde wurde erstmals ein mikobiologischer Ansatz in die Direct-Push-Technologie integriert, der zudem auch Messungen oberhalb von Grundwasserleitern in der ungesättigten Bodenzone einschließt. „Entsprechend groß war das Interesse Mitte April auf der AquaConSoil-Messe in Barcelona, wo wir das Verfahren erstmals vorgestellt haben“, berichtet Christian Schurig vom UFZ.

Deutschland-Premiere wird die neue Technik auf der „NovCare 2013″ in Leipzig haben. Die 3. internationale Konferenz „NovCare“ („Novel Methods for Subsurface Characterization and Monitoring: From Theory to Practice“) wird nach zwei erfolgreichen Konferenzen 2009 in Leipzig und 2011 in Cape Cod (USA) vom 13. bis 16. Mai 2013 wieder in Leipzig stattfinden. NovCare bringt Umweltforscher und Fachleute verschiedener Fachdisziplinen (z.B. aus Hydrogeochemie, Hydrologie, Geophysik, Geologie, Physik und Sensortechnik) aus Forschung und Praxis zusammen. Sie bietet die Möglichkeit, neuartige Fragestellungen wie z.B. die thermische Nutzung des oberflächennahen Untergrundes und neue Techniken im Bereich der Erkundung und des Monitorings fachübergreifend zu beleuchten und in einem breiten Forum zu diskutieren. Erwartet werden rund 100 internationale Teilnehmer und zahlreiche Firmen als Aussteller. Ausgerichtet wir die Konferenz von UFZ-Wissenschaftlern aus dem Bereich Umweltmonitoring- und Erkundungstechnologien in Leipzig.

Konferenz:
NovCare 2013
(Novel Methods for Subsurface Characterization and Monitoring: From Theory to Practice)
Leipziger KUBUS des UFZ, 13.-16. Mai 2013
http://www.ufz.de/novcare/

Weitere Informationen:
Christian Schurig und Prof. Matthias Kästner
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1757, -1235
http://www.ufz.de/index.php?de=18888
http://www.ufz.de/index.php?de=4459
oder über
Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635
http://www.ufz.de/index.php?de=640

Weiterführende Links:
Mikrobieller Schadstoffabbau: in-situ – Bestimmung und Bewertung (BACTRAPs)
http://www.ufz.de/index.php?de=18632

Isodetect GmbH untersucht sanierungspflichtige Altlasten mit innovativen Verfahren
http://www.ufz.de/index.php?de=6345

Publikationen:
Schurig, C., Melo, V. A., Miltner, A., Kaestner, M., (2013):
Characterisation of microbial activity in the framework of natural attenuation without groundwater monitoring wells? A new Direct-Push probe.
Environ. Sci. Pollut. Res. . Published online: 16 April 2013. DOI 10.1007/s11356-013-1685-y

M. Kästner, M. Brackevelt, G. Döberl, G. Cassiani, M. Petrangeli Papini, C. Leven-Pfister & D. van Ree Eds (2012): MODEL-DRIVEN Soil probing, site assessment and evaluation – Guidance on technologies. ISBN 978-88-95814-72-8.
http://www.ufz.de/index.php?de=30841

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 1100 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
http://www.ufz.de/

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894). http://www.helmholtz.de/

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wassergebrauch in Deutschland verharrt auf niedrigem Niveau – konstant hohes Investitionsvolumen

Wasser- und Abwasserwirtschaft investiert rund 6,3 Milliarden Euro / Wassergebrauch pro Kopf und Tag bei 121 Litern

Der spezifische Wassergebrauch in Deutschland verharrte auch 2012 auf niedrigem Niveau und betrug durchschnittlich rund 121 Liter je Bundesbürger und Tag, meldet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Grundlage eigener Berechnungen. Gegenüber 1990 ist damit der durchschnittliche Wassergebrauch bezogen auf die Abgabe der öffentlichen Wasserversorger im Bereich Haushalte und Kleinverbraucher um 26 Liter oder knapp 20 Prozent gesunken.

„Diese Zahlen zeigen: Der sorgsame Umgang der Kunden mit Wasser in Deutschland ist eine Selbstverständlichkeit. Der natürliche Wasserhaushalt und der Wasserkreislauf, in dem sich unsere wichtigste Ressource ständig erneuert, sind in Deutschland auch dank der nachhaltigen Bewirtschaftungs-Strategien der Wasserversorger vollkommen intakt“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser heute in Berlin. Der Wassergebrauch von Privat-Haushalten, Industrie und Gewerbe in Deutschland sinkt seit Jahren deutlich. Zum Vergleich: Die sich jährlich erneuernde verfügbare Wassermenge in Deutschland beträgt 188 Milliarden Kubikmeter. Nur 17 Prozent dieser natürlichen Vorkommen werden von den unterschiedlichen Kundengruppen wie Haushalten oder Industrie genutzt.

Der BDEW veröffentlichte zudem neue Zahlen zu den Investitionen der Wasserver- und Abwasserentsorger: Im Jahr 2012 betrugen die Investitionen in die öffentliche Trinkwasserversorgung nach BDEW-Angaben rund 2,3 Milliarden Euro. Auf diesem Niveau werden die Wasserversorger nach einer BDEW-Prognose auch in den kommenden Jahren investieren: Für die Jahre 2013 und 2014 rechnet der Branchenverband mit Investitionen von jeweils etwa 2,4 Milliarden Euro. Die Abwasserwirtschaft investierte 2012 rund vier Milliarden Euro. Insgesamt investierte die Wasserwirtschaft damit im Jahr 2012 rund 6,3 Milliarden Euro. „Diese sehr hohen Investitionen machen die Wasserwirtschaft zu einem bedeutenden beschäftigungs- und umweltpolitischen Motor“, betonte Weyand.

Die Entwicklung eines jährlich abnehmenden Pro-Kopf-Gebrauchs und der Rückgang der Wasserabgabe an die Industrie führten in Deutschland inzwischen zum Teil zu einer Unternutzung der ausgelegten Infrastruktur und ließen kaum noch Spielraum nach unten. Übertriebenes Wassersparen sei deshalb kein Beitrag zu einem umweltbewussten und nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, so Weyand. Im Gegenteil, es führe zu Kostensteigerungen und Problemen in Trinkwasserleitungen und Abwasserkanälen. Um Ablagerungen und Korrosion sowie hygienische Probleme aufgrund längerer Aufenthaltszeiten und geringerer Fließgeschwindigkeit zu vermeiden, müssten die Trinkwasser- und insbesondere Abwasserleitungen intensiv gespült werden. Die vermehrte Spülung verhalte sich bei zunehmendem Betriebsaufwand kontraproduktiv zu dem eigentlich reduzierten Wassergebrauch. Ein wirkliches Wassersparen sei in diesen Fällen nicht möglich. Zudem führten Spülungen letztendlich zu einer zusätzlichen Kostenbelastung für den Kunden, so der BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser abschließend.

Quelle: BDEW

(nach oben)


Alte Pfade oder neue Wege – verändert sich die Geschlechterverteilung in den Ausbildungsberufen?

Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

BIBB-Auswertung aus Anlass des Girls‘ und Boys‘ Day 2013

Mädchen werden Friseurin, Jungs reparieren Autos – ob diese Klischees über die geschlechtsspezifische Berufswahl junger Leute und Auswahl durch die Betriebe immer noch zutreffen, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) untersucht. Und es zeigt sich, dass wenig „Unkonventionelles“ geschieht. Unter den dualen Ausbildungsberufen mit mindestens 500 Ausbildungsanfängern sind fast 60, bei denen die jungen Männer einseitig dominieren, ihr Anteil also bei über 80 % liegt.

Bei 14 weiteren Berufen ist es umgekehrt, diese sind weiblich dominiert. Bei der nur sehr schleppenden Eroberung dieser Domänen durch das jeweils andere Geschlecht liegen jedoch die jungen Frauen vorn: Sie haben es immerhin in sieben männerdominierten Berufen geschafft, ihren Anteil im Vergleich der Jahre 2005 und 2012 – allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend – um mindestens vier Prozentpunkte zu steigern, die Männer hingegen nur in einem. „Man kann die jungen Leute nur ermutigen, sich für Berufe zu interessieren, die bislang eher dem anderen Geschlecht vorbehalten waren, um so ihr Spektrum an Ausbildungschancen zu erweitern“, erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. „Die Betriebe sind ebenfalls gut beraten, hier stärker über den Tellerrand zu schauen. Nur so erschließen sie sich alle Potenziale, um die dringend benötigten Auszubildenden zu finden.“

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung von 1980 bis 2011 zeigt, dass in männlich dominierten Ausbildungsberufen (0 – 20 % Frauenanteil) inzwischen 10,5 % aller weiblichen Auszubildenden zum Berufsabschluss geführt werden. 1980 waren es lediglich 5,4 %.

Bei einem Vergleich der Jahre 2005 und 2012 ergibt die BIBB-Auswertung im Einzelnen folgendes Bild:

Bei den vornehmlich männlich besetzten Berufen zeigt sich ein Zuwachs des Frauenanteils von mindestens vier Prozentpunkten in sieben Berufen. Dies bedeutet teilweise eine Verdoppelung des allerdings immer noch relativ niedrigen Anteils.

• Fertigungsmechaniker/-in (+6,3 % auf 14,2 %)
• Bauten- und Objektbeschichter/-in (+5,6 % auf 13,8 %)
• Bäcker/-in (+5,3 % auf 23,3 %)
• Maler/-in und Lackierer/-in (+5,1 % auf 14,9 %)
• Fluggerätemechaniker/-in (+5,1 % auf 12 %)
• Fahrzeuglackierer/-in (+4,9 % auf 12 %)
• Holzmechaniker/-in (+4,0 % auf 8,4 %)

Dagegen ist bei folgenden Berufen der ohnehin schon niedrige Frauenanteil nochmals gesunken:

• Fachinformatiker/-in (-0,1 % auf 6,9 %)
• Ausbaufacharbeiter/-in (-0,2 % auf 1,4 %)
• Dachdecker/-in (-0,4 % auf 1,1 %)
• Glaser/-in (-0,5 % auf 3,1 %)
• Stuckateur/-in (-0,5 % auf 3,4 %)
• Mechatroniker/-in für Kältetechnik (-0,6 % auf 1,1 %)
• Maschinen- und Anlagenführer/-in (-1,6 % auf 6,1 %)
• Schornsteinfeger/-in (-3,4 % auf 9,1 %)

Bei den vornehmlich weiblich besetzten Ausbildungsberufen erfahren drei nochmals einen prozentualen Zuwachs des Frauenanteils:

• Gestalter/-in für visuelles Marketing (+6,1 % auf 86,6 %)
• Tourismuskaufmann/-frau (Kaufmann/-frau für Privat- und Geschäftsreisen) (+2,4 % auf 83,8 %)
• Florist/-in (+0,6 % auf 96,2 %)

Bei zehn Berufen zeigt sich eine leichte Tendenz zur Angleichung durch einen sinkenden Frauen- und entsprechend leicht steigenden Männeranteil. Dies gilt beispielsweise für folgende Ausbildungsberufe:

• Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk (-4,0 % auf 89,6 %)
• Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte/-r (-1,3 % auf 94,9 %)
• Pharmazeutisch-kaufmännische/-r Angestellte/-r (-1,2 % auf 96 %)
• Tiermedizinische/-r Fachangestellte/-r (-1,0 % auf 95,5 %)

Eine Übersicht zur Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in den Ausbildungsberufen bietet folgende TabellE unter http://www.bibb.de/dokumente/pdf/vergleich_geschlechterdominierte_ausbildungen.p…

Weitere Informationen im BIBB-Datenreport 2012, Kapitel A 4.2.1, unter http://datenreport.bibb.de/html/4715.htm (hier insbesondere die Tabellen A 4.2.1-2 und A 4.2.1-3).

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


CO2 – vom Abfallstoff zum Wertstoff

Dr. Barbara Heller Pressestelle
Leibniz-Institut für Katalyse e. V. an der Universität Rostock

Nachwuchswissenschaftler vom LIKAT Rostock erhalten 2 Mio. Euro, um die Nutzbarmachung des Klimakillers CO2 als Rohstoff zu erkunden.

In Kohlendioxid (CO2) steckt Kohlenstoff (C). Das ist das Element, was das Grundgerüst „organischer“ Moleküle bildet. Organische Moleküle wiederum sind die Grundbausteine vieler Gegenstände des Alltags, angefangen vom Treibstoff bis hin zu pharmazeutischen oder kosmetischen Produkten. Der überwiegende Teil dieser Verbindungen wird heutzutage aus fossilen Rohstoffquellen produziert und so für den alltäglichen Gebrauch bereitgestellt. Die Endlichkeit dieser Rohstoffe und die fast täglich steigenden Preise sind hinlänglich bekannt, und beispielsweise an den Zapfsäulen der Tankstellen ersichtlich. Die Erschließung alternativer Rohstoffquellen ist und bleibt somit ein hoch aktuelles Forschungsthema. Jährlich werden über 30 Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid überwiegend durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe als Abfallstoff ausgestoßen. Bekannt als Klimakiller und eng mit der Klimaerwärmung in Zusammenhang gebracht, ist das CO2 gleichzeitig aber auch ein interessanter Rohstoff. CO2 ist ungiftig, kostengünstig und in großen Mengen verfügbar. Die Natur macht es uns vor. Sie nutzt seit Jahrmillionen Kohlendioxid als Kohlenstoff¬quelle. In der Photosynthese wird aus CO2 und Wasser mit Hilfe der Sonnenenergie Biomasse aufgebaut, der Ursprung unserer heutigen fossilen Rohstoffe Kohle, Öl und Erdgas.

CO2 ist ein äußerst stabiles Molekül und sehr reaktionsträge. Die Lösung zu einer effizienten und wirtschaftlichen Nutzung des Kohlendioxids liegt in der Entwicklung neuer Katalysatoren. Die Katalyse – ein Phänomen der Natur abgeschaut – ist die Wissenschaft von der Beschleunigung chemischer Reaktionen. Katalysatoren fügen zusammen, was sich ohne sie sehr langsam oder gar nicht verbinden würde. Im Idealfall tun sie dies ohne sich zu verbrauchen. Seit mehr als 60 Jahren wird am Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock Katalyseforschung betrieben. Auch die Entwicklung neuer Katalysatoren für die stoffliche Nutzbarmachung von CO2 als Kohlenstoffbaustein wird in verschieden Projekten von Forschern des LIKAT’s bearbeitet. Insbesondere die Nachwuchsgruppe um Dr. Thomas Werner am LIKAT beschäftigt sich mit diesem aktuellen Forschungsthema. Innerhalb der Fördermaßnahme „Technologien für Nachhaltigkeit und Klimaschutz – Chemische Prozesse und stoffliche Nutzung von CO2″ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt die Arbeitsgruppe Werner in Zusammenarbeit mit den Industriepartnern Bayer und Evonik, neue Katalysatorsysteme für die Nutzung von CO2 als Baustein in Polymeren und organischen Carbonaten. Während diese Polymere beispielsweise zu Schäumen für die Matratzenherstellung weiterverarbeitet werden können, finden organische Carbonate Anwendung in Lithiumionen-Batterien. Nach den kürzlich stattgefundenen positiven Evaluierungen der Projekte durch das BMBF, mit einem Gesamtförder¬volumen von rund 2 Mio. Euro, können die Forschungsarbeiten für weitere zwei Jahre fortgeführt werden.

Weitere Informationen:
http://www.catalysis.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gesundheitliches Risiko durch Stress am Arbeitsplatz

Susanne Eichacker Kommunikation
Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

Belastungssituationen im Job können sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel auswirken. Über direkte und indirekte Signalwege führt Stress zu einer Entzündungsreaktion im Körper, die unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen kann. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München nach Auswertung von Daten einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie, die in den Fachjournalen ‚Brain, Behavior, and Immunity‘ und ‚Psychosomatic Medicine‘ veröffentlicht wurden.

Die Studie basiert auf einer Langzeitbeobachtung von über 950 Personen innerhalb der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie MONICA/KORA. Dr. Rebecca Emeny, von der Arbeitsgruppe ‚Mental Health‘ unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Heinz Ladwig am Institut für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz Zentrum München (HMGU), analysierte dazu Daten aus Fragebögen zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz sowie Konzentrationen entzündlicher Biomarker im Blut. Es zeigte sich, dass gesunde Arbeiter, die im Berufsleben Belastungen ausgesetzt waren, deutlich erhöhte Entzündungsparameter aufwiesen und ein verdoppeltes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, psychische Belastung und Stress am Arbeitsplatz zu erfahren. Stress gilt als kardiovaskulärer Risikofaktor. Seine Folgen werden sowohl direkt über eine Aktivierung von Botenstoffen, als auch indirekt über ein stressbedingt ungesundes Verhalten vermittelt. Insbesondere für erhöhte Konzentrationen von CRP (C-reaktives Protein), einem Entzündungsmarker, fanden die Wissenschaftler eine deutliche Assoziation mit Stress und können damit eine stressbedingte Entzündungsreaktion des Organismus nachweisen. Die berufliche Belastung führte zudem zu schädlichen psychischen Effekten wie Depressionen und Schlafstörungen, sowie ungesundem Verhalten, beispielsweise körperlicher Inaktivität. Sportliche Aktivität, wenn sie regelmäßig mindestens eine Stunde pro Woche betrieben wurde, reduzierte die Entzündungsaktivität deutlich. Die Unterschiede für das gesundheitliche Risiko zwischen Menschen mit und ohne Stressbelastung blieben aber trotzdem erhalten.

Mit ihrer Analyse leisten die Wissenschaftler am HMGU einen wesentlichen Beitrag zu einem tieferen Verständnis der stressbedingten Reaktionen im Körper. „Die Erkenntnisse aus dieser Studie liefern wichtige Ansatzpunkte, um präventive Maßnahmen zu finden, die vor stressassoziierten Erkrankungen, wie der koronaren Herzerkrankung, schützen“, sagt Emeny, Erstautorin der Studie.
Umweltfaktoren und Lebensstil tragen wesentlich zu der Entstehung weit verbreiteter Erkrankungen in Deutschland, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus, bei. Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der großen Volkskrankheiten zu entwickeln.

Weitere Informationen

Original-Publikation:

Emeny, R.T. et al. (2013), Contributions of Job Strain and 9 Emerging Biomarkers of Coronary Events in Healthy Workers: the MONICA/KORA Augsburg Case-Cohort, Psychosomatic Medicine, 75(3):317-25
Emeny, R.T. et al. (2012), Job strain associated CRP is mediated by leisure time physical activity: Results from the MONICA/KORA study, Brain, Behaviour, and Immunity, 26, 1077-1084

Link zur Fachpublikation: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889159112001870

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Epidemiologie II (EPI II) http://www.helmholtz-muenchen.de/epi2 erforscht die Zusammenhänge von Umwelt, Lebensstil und Genetik bei der Entstehung von Diabetes, Erkrankungen des Herzens und der Erhaltung der Gesundheit im Alter. Die Forschung stützt sich auf die einzigartigen bevölkerungsbasierten KORA-Ressourcen (Kohorte, Herzinfarktregister, Aerosol-Messstation). Folgestudien innerhalb der Kohorte ermöglichen die Untersuchung von Frühformen und Komplikationen ausgewählter chronischer Erkrankungen und deren Verbreitung in der Bevölkerung.

Die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) untersucht seit über 20 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg. Ziel ist es, die Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen zu verstehen. Kernthemen der KORA-Studien sind Fragen zu Entstehung und Verlauf von chronischen Erkrankungen, insbesondere Herzinfarkt und Diabetes mellitus. Hierzu werden Risikofaktoren aus dem Bereich des Gesundheitsverhaltens (u.a. Rauchen, Ernährung, Bewegung), der Umweltfaktoren (u.a. Luftverschmutzung, Lärm) und der Genetik erforscht. Aus Sicht der Versorgungsforschung werden Fragen der Inanspruchnahme und Kosten der Gesundheitsversorgung untersucht. http://www.helmholtz-muenchen.de/kora

Fachlicher Ansprechpartner
Prof. Karl-Heinz Ladwig, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Epidemiologie II, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg –
Tel.: 089-3187-3623 – E-Mail: ladwig@helmholtz-muenchen.de

Weitere Informationen:
http://www.helmholtz-muenchen.de/news/pressemitteilungen-2013/pressemitteilung/a…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mit Rohrkolben dämmen

Britta Widmann Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

Immer mehr Hauseigentümer dämmen ihre Wände, um Energiekosten zu senken. Häufig entscheiden sie sich für die billige Variante Polystyrol. Doch es gibt umweltfreundliche Alternativen: So eignet sich Rohrkolben hervorragend als natürliches Isoliermaterial.

Rohrkolben wird schon seit langem für verschiedene Zwecke verwendet, wie zur Reinigung von Abwässern in Kläranlagen, zum Entgiften von Böden, als Rohstoff für handwerkliche Flechtarbeiten, als Nahrungsmittel oder in der traditionellen Medizin als Heilpflanze bei verschiedenen Erkrankungen. Forscher vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Valley wollen das Material aus der Natur jetzt als Baustoff nutzen – etwa zum Dämmen von Außenwänden oder als Putzträger. Dr. Martin Krus, Prüfstellenleiter am IBP, bescheinigt dem nachwachsenden Rohstoff zahlreiche positive, für den Bau relevante Eigenschaften: »Rohrkolben ist als Sumpfpflanze von Natur aus schimmelresistent und bestens gegen Feuchtigkeit gerüstet. Die Blätter der Pflanze haben ein faserverstärktes Stützgewebe, das mit einem weichen Schwammgewebe ausgefüllt ist. Durch diesen speziellen Aufbau sind sie außerordentlich stabil und besitzen eine gute Dämmwirkung. Die bleibt auch in den fertigen Produkten erhalten.« Ein solches Produkt hat der Forscher bereits parat. In enger Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner typha technik Naturbaustoffe entwickelte er eine magnesitgebundene Dämmplatte aus Typha (lateinisch für Rohrkolben), die bereits zum Patent angemeldet ist. Die Platte verfügt über eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,052 W/mK (Watt pro Meter und Kelvin). Sie bietet einen guten Brand-, Schall- und Wärmeschutz und ist relativ diffusionsoffen, aber ausreichend dicht, um bei den meisten Anwendungen auf eine Dampfbremse verzichten zu können. Vor allem ist das Material in Richtung der Plattenebene mit hohen Drücken belastbar. Die guten Werte der Typha-Platte konnten der Forscher und sein Team nach eineinhalbjährigen Messungen in einem Nürnberger Fachwerkhaus bestätigen. Dessen Außenwände und auch das Fachwerk waren mit Typha saniert worden. »Die Handwerker vor Ort waren von dem nachhaltigen Material begeistert«, sagt Krus.

Niedermoore durch Typha-Anbau regenerieren

Doch trotz der zahlreichen Vorzüge von Typha wird der Baustoff aus der Natur bislang noch nicht im größeren Stil verbaut und industriell verwertet. »Rohrkolben wächst in großen Beständen vor allem in Osteuropa, vornehmlich in Rumänien und Ungarn. Hierzulande wird die Feuchtgebietspflanze nicht kultiviert, sie müsste also extra importiert werden«, schildert der Ingenieur einen wesentlichen Hinderungsgrund. Dabei gäbe es in Deutschland geeignete Anbauflächen. Beispielsweise ließen sich trockengelegte Niedermoore, die jahrzehntelang landwirtschaftlich genutzt wurden, durch den Anbau von Typha regenerieren. Dass dies möglich ist, wurde bereits in dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt »Rohrkolbenanbau in Niedermooren« unter Leitung des Lehrstuhls für Landschaftsökologie der TU München gezeigt. »Entwässerte Niedermoore sind eine Quelle von CO2-Emissionen. Durch das Trockenlegen werden in Deutschländ jährlich bis zu 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt«, weiß Krus. Zum Vergleich: Der Pkw-Verkehr in Deutschland verursacht jährlich 105 Millionen Tonnen CO2. Durch den Rohrkolbenanbau könnte dieser Prozess gestoppt werden. Der Torfschwund wird reduziert und viele der Nährstoffe bleiben im Boden. Zugleich bieten Rohrkolbenflächen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. »Der Anbau von Typha trägt also auch zum Umweltschutz bei«, sagt der Forscher.

Einem hohen Rohstoffertrag tut das keinen Abbruch, da Rohrkolben sehr schnellwüchsig ist. Dem geernteten Typha räumt Krus gute Absatzchancen ein. »Die Pflanze lässt sich leicht verarbeiten«, betont der Forscher. Die Blätter werden längs in stabförmige Partikel aufgetrennt und anschließend auf die richtige Länge von rund sieben Zentimeter gekürzt. Anschließend werden sie in einer Trommel mit einem umweltfreundlichen mineralischen Kleber eingesprüht und in eine beheizte Presse gebracht. Derzeit erfolgt dieser Vorgang noch manuell. Einen Hersteller, der die Platte in Serie herstellt, haben der Experte und seine Kollegen noch nicht gefunden. »Dabei wäre die Typha-Platte äußerst konkurrenzfähig, wenn man sie in einem rationellen Verfahren herstellen würde«, ist der Wissenschaftler überzeugt.

Aufgrund der vielen positiven technischen Eigenschaften und der vollständigen Rückführbarkeit in den Stoffkreislauf sind die Einsatzmöglichkeiten von Typha vielfältig. Wegen der hohen Biegesteifigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht kann das Material für Dachkonstruktionen oder als Leichtbausandwichelement für Fußböden und Zwischendecken verwendet werden. Auch Türblätter, Fenster- und Türstürze lassen sich damit gestalten, ebenso ist der Ersatz von Holzbalken möglich. Selbst die Putzarmierung mit Samenschirmchen haben die IBP-Forscher realisiert, indem sie Samenschirmchen der Rohrkolbenpflanze in Lehmputz vermischten, um so die Bildung von Rissen zu vermeiden. »Im Prinzip kann man ein komplettes Gebäude aus Typha bauen, sieht man mal von den Rohren, Fenstern und der Eindeckung ab«, sagt Krus.
Weitere Informationen:

http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2013/Mai/mit-rohrkolben-d…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Horst-Besetzung! „Ehepaar Schreiadler“ hat jetzt ein Zuhause

Eva Goris Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

Deutsche Wildtier Stiftung: Verfolgen Sie das Brutgeschehen in den kommenden Wochen unter www.Schreiadler.org

Die letzten Tage waren spannend: Das Schreiadlerpärchen ist zwar wohlbehalten aus Afrika zurückgekehrt und hat die gefahrvollen 10.000 Kilometer bis ins Brutgebiet in Lettland im Naturreservat Teici unbeschadet überstanden – doch wird sich das Schreiadler-Paar auch wieder im Horst ansiedeln? Die versteckte Kamera, die am Horst angebracht ist, übertrug die gelegentlichen „Zwischenlandungen“ des Paares über www.Schreiadler.org live ins Internet. Sie waren zunächst mit der Paarung beschäftigt, dann wurde die zukünftige Kinderstube der Adler-Küken mit frischen Zweigen begrünt. „Damit ist der erste Schritt geschafft“, sagt Dr. Andreas Kinser, der Schreiadler-Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Nun warten wir alle gespannt darauf, dass das Schreiadler-Paar seine Eier legt und mit dem Brüten beginnt.“

Wenn alles wie erwartet abläuft, wird Familie Schreiadler zum Star der Live-Übertragung. Per Web-Kamera wird das Brutgeschehen exakt dokumentiert. „Die Übertragung ist Teil des lettischen Forschungsprojektes, bei dem die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht wird“, sagt Dr. Andreas Kinser. Während sich die Schreiadler im März aus dem südlichen Afrika nach Europa auf den Weg machten, wurden zwei Kameras von Ugis Bergmains, dem lettischen Schreiadler-Experten und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung, an den Schreiadler-Horsten versteckt. „Schon in den letzten beiden Jahren wurden Live-Bilder aus dem Schreiadler-Horst direkt ins Internet übertragen“, berichtet Dr. Kinser. 2011 ereignete sich ein Drama im Adler-Horst: ein Marder hat vor laufender Kamera das Nest geplündert.

In Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Die letzten 100 Brutpaare leben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Bedrohung hängt mit der Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft zusammen. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit, wie eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung aussehen könnte.

Sie können dem Schreiadler helfen: Werden Sie Schreiadler-Pate (www.DeutscheWildtierStiftung.de)

Weitere Informationen:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg, Telefon 040 73339-1874, Fax 040 7330278, E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bioenergie ohne Preistreiberei: Verfahren der Uni Kassel macht Abfälle nutzbar

Dr. Guido Rijkhoek Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel

Mit einem Verfahren der Uni Kassel lässt sich Bioenergie aus Grünabfällen gewinnen. Nachteile herkömmlicher Bioenergie-Produktion entfallen. Entscheidend ist ein Zwischenschritt, den auch Brauer anwenden.

Rund 8,5 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland werden bereits aus Biomasse gewonnen – doch obwohl Bioenergie einen wesentlichen Baustein der Energiewende darstellt, gibt es Vorbehalte gegen diese Technologie. Kritiker bemängeln, dass viele Biogas-Anlagen mit Mais oder anderen Nutzpflanzen aus Monokulturen gefüttert werden; die Anbauflächen würden intensiv gedüngt, der Anbau der Energiepflanzen treibe zudem die Pachtpreise in der Landwirtschaft hoch und stehe in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln. Mit einem Verfahren, das Agrarwissenschaftler der Universität Kassel entwickelt haben, lassen sich diese Nebenwirkungen vermeiden; es macht Biomassen nutzbar, die in Gärten, Parks oder an Straßen anfallen. Die EU fördert nun ein Projekt, das die Markteinführung dieses sogenannten IFBB-Verfahrens vorbereitet.

Die Energie liegt buchstäblich an der Straße: „Biomassen fallen in einer Stadt zuhauf an“, erläutert Prof. Dr. Michael Wachendorf, Leiter des Fachgebiets Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe an der Universität Kassel, die Ausgangslage: „Das reicht vom Grünschnitt an den Straßenrändern und in Parkanlagen bis zum Herbstlaub der Bäume.“ Bislang war all dies reiner Abfall. „Die Qualität dieser Biomassen ist sehr unterschiedlich, mit herkömmlichen Verfahren sind sie schwer zu verwerten“, so Wachendorf. Der Grund ist ein Stoff namens Lignin, der vielen Pflanzen Stabilität verleiht. Hohe Ligningehalte aber mindern die Methanausbeute in Biogasanlagen. Zudem schädigen die Mineralstoffe im Laub oder Gras bei einer direkten Verbrennung den Ofen.

Das IFBB-Verfahren (Integrierte Festbrennstoff- und Biogasproduktion aus Biomasse), das von der Universität Kassel entwickelt wurde, ermöglicht es, aus diesen Biomassen dennoch umweltfreundliche Energie zu erzeugen. Der Schlüssel dazu ist eine Maische, die aus Grünabfällen und Wasser angesetzt wird. Das Verfahren des Maischens ist aus dem Brauhaus bekannt: Beim Bierbrauen wird ein Getreide-Wasser-Gemisch mehrere Stunden erhitzt, dabei wird Stärke in Zucker umgewandelt. Beim IFBB-Verfahren hingegen dauert die Maischung nur etwa eine halbe Stunde, wodurch die Zellwände der Pflanzen aufgeweicht werden, aber noch keine chemischen Prozesse beginnen. Anschließend wird die Maische gepresst; dabei entstehen Presssaft und Presskuchen, zwei wertvolle Produkte. Der Presssaft ist faserarm und damit leicht zu Biogas vergärbar. Der Presskuchen stellt einen hochwertigen und (nach dem Trocknen) lagerbaren Brennstoff dar.

Im COMBINE-Projekt der Europäischen Union soll nun der Grundstein für die kommerzielle Realisierung des im Labor- und Technikumsmaßstab erprobten Verfahrens gelegt werden. Als Musterobjekt dient dabei die erste großtechnische Anlage dieses Prinzips, die gerade in Baden-Baden in Betrieb gegangen ist. Das Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe der Universität Kassel unterstützt in diesem Projekt die europäischen Partner mit technologischem und ökologischem Knowhow und beim Betrieb eines mobilen Prototypen, der zu Untersuchungszwecken und zur Demonstration eingesetzt wird.

Die Universität Kassel arbeitet bei COMBINE unter anderem mit der Universität Gent (Belgien) und der britischen Kultur- und Naturschutzorganisation National Trust zusammen. Gemeinsam mit den Partnern werden Studien zur regionalen Machbarkeit in Frankreich, Belgien, Großbritannien und Deutschland erarbeitet. Das Projekt wird von der Universität Kassel geleitet und umfasst ein Gesamtbudget von 4,5 Mio. Euro, das von der Europäischen Union im Rahmen des Northwest Europe Programme mit 2,2 Mio. Euro bezuschusst wird.

Info:
Prof. Dr. Michael Wachendorf
Universität Kassel
FB 11 – Ökologische Agrarwissenschaften
Fachgebiet Grünlandwissenschaft und Nachwachsende Rohstoffe
Tel.: +49 5542 98-1334
E-Mail: mwach@uni-kassel.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Fluorid reduziert Haftkraft von Bakterien an Zähnen

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

Dass regelmäßiges Zähneputzen Karies vorbeugt, ist kein Geheimnis. Die Zähne werden vor allem durch das Fluorid in der Zahnpasta vor Bakterien geschützt. Doch wie wirkt Fluorid genau? Bekannt ist, dass Fluorid in den Zahnschmelz eingebaut wird und so den Zahn „abhärtet“. Neu hingegen ist, dass Fluorid auch die Kraft beeinflusst, mit der sich Bakterien an Oberflächen anheften. Das haben nun Forscher der Saar-Uni um Physikprofessorin Karin Jacobs erstmals gezeigt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Langmuir veröffentlicht.

Ein Zuviel an Zucker ist nach wie vor der Hauptgrund für Löcher in den Zähnen. Die Bakterien im Mund bauen die Zuckerverbindungen ab und setzen dabei Säuren frei, die den Zahnschmelz angreifen. Vorbeugend hilft hier nur regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta. Das darin enthaltene Fluorid verbindet sich mit dem Zahnmaterial, dem Hydroxylapatit (HAP), und bildet unter anderem Fluorapatit (FAP), das weniger säurelöslich ist als das HAP und den Zahn vor Säureangriffen durch die Mikroben schützen soll. Forscherinnen und Forscher der Saar-Uni um Physikprofessorin Karin Jacobs haben allerdings schon vor einigen Jahren gezeigt, dass Fluorid nicht so tief in den Zahnschmelz eindringt, wie lange vermutet wurde. „Zudem ist dieser Schutzmantel sehr dünn und fragil“, erklärt die Saarbrücker Physikerin weiter. „Ob die bisherige Erklärung der Wirksamkeit von Fluor tatsächlich ausreichend ist, ist daher fraglich und war unsere Motivation zu weiteren Experimenten.“

In einer neuen Studie hat das Team um Jacobs nun zusammen mit Mikrobiologen des benachbarten Universitätsklinikums Homburg untersucht, welche Rolle diese dünne Fluoridschicht bei der Interaktion zwischen Bakterien und Zahnoberfläche spielt. Für ihre Versuche verwendeten die Forscher eigens hergestellte Hydroxylapatit-Plättchen, die dem Zahnschmelz in der Zusammensetzung zwar ähneln, aber eine sehr glatte Oberfläche aufweisen und daher für die hochauflösenden Analysemethoden besser geeignet sind als natürliche Zähne. Die Physiker haben mit Hilfe der Rasterkraftmikroskopie die Haftkraft verschiedener Bakterienarten bestimmt, darunter zwei Karieserreger (Streptococcus mutans, Streptococcus oralis). Es zeigte sich, dass die untersuchten Mikroorganismen – gleich um welche Spezies es sich handelte – an den Oberflächen, die mit Fluorid behandelt worden sind, nur halb so stark haften blieben wie an den unbehandelten Oberflächen.

„Ob dieses im Labor erzielte Ergebnis auch in der Mundhöhle Bestand hat, müssen wir nun noch untersuchen“, kommentiert Jacobs die Ergebnisse. „Interessant ist in jedem Fall, dass Fluorid bakterielle Haftkräfte generell zu schwächen scheint.“ Dieser Effekt könnte künftig zum Beispiel auch dabei helfen, bessere Zahnfüllungen, Zahnersatz und medizinische Implantate zu entwickeln.

Die Studie, die im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 1027 „Physikalische Modellierung von Nichtgleichgewichtsprozessen in biologischen Systemen“ entstanden ist, wurde unter dem Titel „Reduced adhesion of oral bacteria on hydroxyapatite by fluoride treatment“ im renommierten Journal Langmuir veröffentlicht: http://dx.doi.org/10.1021/la4008558

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Karin Jacobs
Experimentalphysik
E-Mail: k.jacobs@physik.uni-saarland.de
Tel.: 0681 302-71788
www.uni-saarland.de/jacobs

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Beim Stromsparen hilft jetzt die Bibliothek

UBA ermöglicht kostenlose Ausleihe von Strommessgeräten

Das Umweltbundesamt (UBA) stellt Bibliotheken ab sofort 500 Energiesparpakete zur Verfügung. Diese können kostenlos ausgeliehen werden. Damit lässt sich zum Beispiel der Stromverbrauch durch Leerläufe bzw. den Stand-by-Modus erkennen und verringern. Die Aktion erfolgt in Zusammenarbeit mit der No-Energy-Stiftung für Klimaschutz und Ressourceneffizienz. „Die effektivste Strompreisbremse setzt beim Stromsparen an! In vielen Haushalten lässt sich durch einfache Maßnahmen Strom sparen, zum Teil in Höhe eines dreistelligen Euro-Betrags pro Jahr.“, erklärt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. „Mit dem Energiesparpaket helfen Bibliotheken den Nutzerinnen und Nutzern den aktuellen Stromverbrauch und mögliche Einsparpotentiale zu ermitteln.“

Elektrogeräte wie Computer, Radios oder DVD-Spieler haben eines gemeinsam. Sie verbrauchen auch dann Energie, wenn sie ihre eigentliche Funktion nicht erfüllen: im Leerlauf, dem sogenannten Standby-Modus. Diese unnötige Energievergeudung verursacht in deutschen Privathaushalten und Büros jährlich Kosten von mindestens fünf bis sechs Milliarden Euro. Vor allem ältere Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner verbrauchen meist unverhältnismäßig viel Strom. Daraus lässt sich allerdings nicht schließen, dass neue Geräte grundsätzlich sparsam mit Energie umgehen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen sind zum Teil recht groß. Der Energiekostenmonitor – ein Gerät zum Strom messen – bietet hierfür eine Lösung.

Das UBA stellt Bibliotheken deshalb ab sofort 500 „Energiesparpakete“ zur Verfügung. Dieses können interessierte Bibliotheksnutzerinnen und -nutzer ausleihen und damit die häuslichen „Stromfresser“ entlarven. Das Paket enthält neben einem Strom-Messgerät und einem Verlängerungskabel mit Ein-/Ausschalter eine ausführliche Bedienungsanleitung, wichtige Informationen zum Energiesparen und einen Aufsteller zum Bewerben des Angebotes. Ein kleines Messgerät zeigt – zwischen Steckdose und dem zu untersuchendem Gerät gesteckt – den Stromverbrauch eines Elektrogerätes an. So sieht man, ob die Waschmaschine zum Beispiel auch im ausgeschalteten Zustand Strom zieht. Mit dem Messgerät lassen sich auch die jährlichen Betriebskosten des Kühlschranks ermitteln, was eine gute Entscheidungshilfe für eine eventuelle Neuanschaffung schafft.

Weitere Informationen und Links:

Das Energiesparpaket: http://www.oekobase.de/Stiftung/html/bibliotheken.html

Interessierte Bibliotheken können das Paket kostenlos unter der E-Mail Adresse anfordern: umweltbundesamt@no-energy.de

Aktuelle Informationen zum Projekt „Energiesparpakete für Bibliotheken“ finden Sie unter: http://www.no-energy.de

UBA-Ratgeber „Energiesparen im Haushalt“: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/188.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Fettsucht & Fettleber: Studie nimmt Bakterien als mögliche Auslöser ins Visier

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

Zwei Forschungsprojekte an der Universität Hohenheim untersuchen Bakterien im Darm übergewichtiger Menschen

Der Grund für Adipositas könnte im Darm liegen: Der Ernährungsmediziner Prof. Dr. Stephan C. Bischoff von der Universität Hohenheim untersucht deshalb, wie sich die Darmflora bei Übergewichtigen durch eine spezielle Therapie oder Operationen verändert. In einem weiteren Forschungsprojekt beleuchtet der Wissenschaftler zudem, ob die Darmbakterien auch die Ursache für die Fettleber-Erkrankung sind. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die beiden Forschungsprojekte mit insgesamt fast 340.000 Euro. Damit gehören sie zu den Schwergewichten der Forschung an der Universität Hohenheim.

Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter ausgeprägtem Übergewicht, darunter immer mehr Kinder und Jugendliche. Etwa jeder dritte erwachsene Bundesbürger bringt mehr auf die Waage, als gesund wäre. „Es gibt erste Hinweise darauf, dass bei Übergewichtigen die Darmfunktion gestört sein könnte. Die Ursache von Fettsucht könnte in der Darmflora liegen“, vermutet Prof. Dr. Stephan C. Bischoff vom Fachgebiet Ernährungsmedizin/Prävention und Genderforschung an der Universität Hohenheim.
Der Ernährungsmediziner untersucht deshalb, inwieweit sich die Bakterienansammlung im Darm bei Fettleibigen von der bei Normalgewichtigen unterscheidet. „Wenn es einen deutlichen Unterschied gibt“, sagt der Experte, „könnte sich Übergewicht künftig möglicherweise über die Darmflora bekämpfen lassen.“ Umgekehrt müssten sich herkömmliche Adipositas-Therapien auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirken.

Chance auf neuartige Adipositas-Therapien
Eine der klassischen Therapien heißt Optifast – ein komplexes Programm aus Ernährung, Bewegung und Essverhalten, das Prof. Dr. Bischoff in Stuttgart anbietet. Katrin Stingel führt die Therapie pro Jahr an 50 bis 100 Übergewichtigen an der Metabolic Unit der Universität Hohenheim durch. Davor und danach untersucht Antje Damms Machado zusammen mit dem Bioinformatiker Prof. Dr. Daniel Huson von der Universität Tübingen die Darmflora der Probanden.
In besonders schweren Fällen, bei denen die Therapie nicht wirkt, führt der Chirurg Prof. Dr. Alfred Köngsrainer und seine Mitarbeiter vom Universitätsklinikum Tübingen zusammen mit Prof. Dr. Bischoffs Mitarbeiterin Asja Friedrich Operationen durch. „Sie verkleinern den Magen oder verändern mit einem Bypass den Darm. Dabei werden mehrere Darmwindungen außer Kraft gesetzt“, erklärt der Ernährungsmediziner. Auch danach untersuchen die Wissenschaftler, ob sich die Darmflora durch die Eingriffe verändert hat.
Sollte sich die Theorie weiter bewahrheiten, wonach Darm-Bakterien Adipositas verursachen, könnte dies in Zukunft den Weg für völlig neue Therapieformen eben. Vorstellbar wäre dann, dass neuartige Probiotika, also gesundheitsfördernde Keime, und Präbiotika, die das Wachstum dieser Keime fördern, entwickelt werden. Sie könnten dann typische Störungen der Darmflora, die bei Adipösen auftreten, korrigieren und somit die Adipositastherapie und -prävention unterstützen.

Präventionsprogramm könnte Fettleber-Erkrankung künftig verhindern
Neben Übergewicht könnte auch die Fettleber Folge einer gestörten Darmflora sein. „Vielleicht tragen die Darmbakterien und die Giftstoffe, die sie freisetzen, zur Entwicklung der Fettleber-Erkrankung bei“, vermutet der Experte.
Allerdings leiden nicht alle fettsüchtigen Menschen an einer Fettleber. Es könnte also auch noch andere Ursachen geben: bestimmte Nahrungsstoffe, die Übergewichtige besonders oft zu sich nehmen, oder die übergroße Menge an Essen.
Den wirklichen Grund will Prof. Dr. Bischoff ermitteln. Unterstützt wird er dabei von seiner Kollegin und früheren Mitarbeiterin Dr. Ina Bergheim und von dem Hepatologen Prof. Dr. Christian Trautwein von der Universität Aachen. Ihre Erkenntnisse könnten in eine neue Präventionstherapie führen, die die Fettleber-Erkrankung bei Übergewichtigen von vorne herein verhindert.

Hintergrund: Forschungsprojekte
Die beiden Hohenheimer Forschungsprojekte „Adipositas und intestinales Mikrobiom“ und „Adipositas und Fettlebererkrankung“gehören zum Verbundprojekt „Zentrale und periphere Mechanismen der Adipositas“. Dieses wiederum ist Teil der Forschungsplattform Kompetenznetz Adipositas. Die Gesamtkoordination liegt bei Prof. Dr. Manfred Müller von der Universität Kiel und Prof. Dr. Hans Hauner von der Technischen Universität München. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die beiden Teilprojekte an der Universität Hohenheim mit insgesamt knapp 337.000 Euro. Sie sind im April 2012 angelaufen und dauern drei Jahre.

Hintergrund: Schwergewichte der Forschung
Rund 27 Millionen Euro an Drittmitteln akquirierten Wissenschaftler der Universität Hohenheim im vergangenen Jahr für Forschung und Lehre. In loser Folge präsentiert die Reihe „Schwergewichte der Forschung“ herausragende Forschungsprojekte mit einem Drittmittelvolumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Buchwissenschaften.
Text: Weik / Klebs

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gewässerschutz: EU-Vorgaben zu Nitrat endlich vollständig in deutsches Recht umsetzen

BDEW: Begrenzung der Nährstoffmenge für alle organischen Düngemittel dringend erforderlich

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt die Anträge, die die Bundesländer Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen heute zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Dünge-Gesetzes und zum Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Dünge-Verordnung in den Bundesrat eingebracht haben. Angesichts der in landwirtschaftlichen Veredlungsregionen lokal teilweise stark angestiegenen Nitratgehalte im Grundwasser ist aus Sicht der Wasserwirtschaft die von den beiden Bundesländern vorgeschlagene Regelung zur Begrenzung der Nährstoffmenge für alle organischen Düngemittel dringend erforderlich. „Die Nitratauswertung von 2011 zeigt für Niedersachsen bei 28 Prozent der Messstellen Nitratkonzentrationen im Grundwasser über dem zulässigen Grundwassergrenzwert in der Europäischen Union und in Deutschland. Nur durch aufwändige Maßnahmen der Wasserversorger bei der Trinkwasser-Gewinnung und Aufbereitung können in diesen Regionen die Trinkwasser-Grenzwerte eingehalten werden“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser heute in Berlin.

„Die Wasserwirtschaft fordert, die Düngeverordnung und das Düngegesetz endlich dem wissenschaftlichen Kenntnistand anzupassen, um zusätzliche Anreicherungen von Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen zu vermeiden“, so Weyand. Auch die Europäische Kommission sei besorgt über die Entwicklung der Gewässerqualität in Deutschland. Sie hat Deutschland aufgefordert, das Aktionsprogramm zum Schutz der Gewässer zu überarbeiten, damit es uneingeschränkt mit der EU-Nitratrichtlinie in Einklang steht. In Bezug auf die Nährstoffversorgung sollten laut Kommission alle verfügbaren Stickstoffquellen berücksichtigt werden. Bisher sieht jedoch die Düngeverordnung keine Erfassung aller Düngermengen vor. Die Düngeverordnung wurde von der Kommission auch wegen der unzureichenden Verbotszeiten für Düngung kritisiert, wodurch ein Auswaschungs- und Abschwemmungrisiko in Gewässer besteht. Außerdem seien die vorgeschriebenen Lagerkapazitäten für Dünger nicht ausreichend, Vorschriften für Auslaufsicherheiten und Abstandsregelungen zu Gewässern sowie ein Verbot für die Düngerausbringung auf Hangflächen fehlten völlig. „Die EU-Nitratrichtlinie muss endlich vollständig in das landwirtschaftliche Fachrecht umgesetzt werden. Nur so kann es gelingen, auch die Vorgaben der EU-Wasserrahmen-Richtlinie zum Grundwasserschutz einzuhalten.“ Diese schreibt vor, dass eine Verschlechterung des Grundwassers zu vermeiden ist, so Weyand abschließend.

Zur Meldung auf bdew.de:http://www.bdew.de/internet.nsf/id/035F6A8F038C3C2BC1257B6000444F5A?open&WT.mc_id=Pressemeldung-20130503

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, vertritt rund 1 800 Unternehmen. Das Spektrum der Mitglieder reicht von lokalen und kommunalen über regionale bis hin zu überregionalen Unternehmen. Sie repräsentieren rund 90 Prozent des Stromabsatzes, gut 60 Prozent des Nah- und Fernwärmeabsatzes, 90 Prozent des Erdgasabsatzes sowie 80 Prozent der Trinkwasser-Förderung und rund ein Drittel der Abwasser-Entsorgung in Deutschland.

Quelle: BDEW

(nach oben)


Mehr Kopfschmerzen bei Städtern als auf dem Land

Rita Wilp Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

Langzeiterhebung zeigt, Kopfschmerzen nehmen in Deutschland tendenziell nicht zu

Kopf- und Gesichtsschmerzen stellen in Deutschland ein gravierendes Gesundheitsproblem dar. 54 Millionen Deutsche geben Kopfschmerzen als Gesundheitsproblem im Laufe ihres Lebens an. Hochrechnungen gehen in Deutschland täglich von 17.000 Krankheitsfehltagendurch Kopfschmerzen aus. Das führte im Jahr 2005 zu indirekten Kosten von 2,3 Milliarden Euro. In Deutschland werden pro Jahr Schmerzmedikamente in über drei Milliarden Einzeldosierungen eingenommen, davon circa 85 Prozent aufgrund von Kopfschmerzen.

„Stress gilt als einer der häufigsten Auslöser für Kopfschmerzen. Immer häufiger wird diskutiert, ob uns unser Lebensstil, die ständige Erreichbarkeit jedes Einzelnen für private wie berufliche Belange und die vieler Orts gewaltige Verdichtung der Arbeit krank machen und zu mehr Kopfschmerzen führen“, sagt Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther, Neurologin und Generalsekretärin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Eine Langzeiterhebung der Firma Boehringer, deren Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der DMKG ausgewertet und jetzt im Journal of Headache and Pain veröffentlicht wurden, zeigt, dass Kopfschmerzen in Deutschland tendenziell nicht zunehmen. Ebenso ergab die Erhebung, dass Menschen, die in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern leben, statistisch etwas häufiger unter Kopfschmerzen leiden als Menschen, die auf dem Lande leben.

In den Jahren 1995 bis 2009 wurde bei der Erhebung jährlich eine groß angelegte Verbraucherbefragung an jeweils ca. 16.000 bis 18.000 Personen durchgeführt und die Häufigkeit von Kopfschmerzen erfragt. Der Anteil der Befragten, die über Kopfschmerzen geklagt haben, lag über die Jahre relativ konstant zwischen 58,9 und 62,5 Prozent. Eine Tendenz zu steigenden Kopfschmerzprävalenzen zeichnet sich über den gesamten Zeitraum nicht ab. Ein bedeutsamer Unterschied wurde ermittelt: Menschen in der Stadt haben häufiger mit Kopfschmerzen zu tun als Menschen in ländlichen Regionen. „Dies könnte gut Ausdruck eines unterschiedlichen Lebensstils sein“, interpretiert Dr. Förderreuther. Für Kopfschmerzpatienten könnte es daher durchaus besser sein, etwas mehr Ruhe in der Umgebung zu suchen und sich vom typischen Großstadtstress abzuwenden.

Frauen leiden laut der Erhebung mit 67,3 bis 70,7 Prozent häufiger an Kopfschmerzen als Männer (48,4 bis 54,3 %). Bedeutende regionale Unterschiede in der Häufigkeit von Kopfschmerzen waren in der Studie nicht zu erkennen, so zeichnet sich z.B. kein Unterschied in der Häufigkeit von Kopfschmerzen zwischen den alten und neuen Bundesländern ab.

Literatur:
Straube A, Aicher B, Förderreuther S, Eggert T, Köppel J, Möller S, Schneider R, Haag G.:
Period prevalence of self-reported headache in thegeneral population in Germany from 1995-2005 and 2009: results from annual nationwide population-based cross-sectional surveys.
J Headache Pain. 2013 Feb 14;14(1):11

Für die DMKG
Prof. Dr. Andreas Straube
Präsident der DMKG
Neurologische Klinik der LMU München
Marchioninistrasse 15, 81377 München
andreas.straube@med.uni-muenchen.de

Generalsekretärin und Pressesprecherin DMKG
PD Dr. Stefanie Förderreuther
Neurologische Klinik der LMU München
Ziemssenstrasse 1, 80336 München
E-Mail dmkg@med.uni-muenchen.de

Weitere Informationen:

http://www.dmkg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bundesanstalt für Gewässerkunde markiert Fische an Staustufe Koblenz

Dipl.-Met. Alfred Hommes Referat Öffentlichkeitsarbeit
Bundesanstalt für Gewässerkunde

Eine Woche lang hat die Bundesanstalt für Gewässerkunde unterhalb der Staustufe Koblenz Fische gefangen, markiert und wieder freigesetzt. Die Maßnahme ist Teil einer großangelegten Untersuchung zur Durchgängigkeit von Bundeswasserstraßen. Nun ist die Aktion abgeschlossen, eine große Zahl von Fischen ist markiert, die Passage der Tiere durch die Fischaufstiegsanlage kann beobachtet werden.

So mancher Passant am Moselufer wird sich diese Woche gefragt haben: was hat ein Boot beim Fischfang mitten im Schonbezirk am Peter-Altmeier-Ufer unterhalb der Mosel-Staustufe zu suchen? Die Antwort lautet: das Fangboot war Teil einer Freilanduntersuchung, bei der Experten der Bundesanstalt für Gewässerkunde mehr als fünfhundert Fische markiert haben.

Um Fischaufstiegsanlagen besser planen zu können und um ihre Wirksamkeit zu überprüfen, brauchen die Wissenschaftler Daten über die Wanderwege von Fischen. Dabei müssen verschiedene Fischarten berücksichtigt werden. Bei der Markierungsaktion an der Koblenzer Schleuse waren es hauptsächlich Rotaugen, Barben, Nasen und Brachsen, die das Fangboot zum Koblenzer Fischpass brachte. Dort nahm ein Team von Fischereibiologen die Tiere in Empfang, vermaß sie und pflanzte ihnen so genannte RFID-Chips ein, wie sie auch bei Haustieren verwendet werden. Nach kurzer Zeit wurden die Fische im Unterwasser der Staustufe wieder in die Freiheit entlassen. Nun können sie anhand ihrer Chips identifiziert werden – zum Beispiel, wenn sie eine Zählstelle in einer Fischaufstiegsanlage durchschwimmen. Davon gibt es in der Koblenzer Anlage gleich mehrere. So kann bestimmt werden, welchen Weg die Fische durch die Anlage genommen haben und wie lange sie dafür brauchten.

„Die Fischaufstiegsanlage an der Koblenzer Moselschleuse ist ein Pilotprojekt“, so Dr. Matthias Scholten, Fischereibiologe in der Bundesanstalt für Gewässerkunde. „Diese Markierungsaktion liefert uns wichtige Informationen über die Auffindbarkeit und Passierbarkeit der Fischaufstiegsanlage. Gleichzeitig testen wir eine neue Methode zur Erfassung von Fischbewegungen in Fischaufstiegsanlagen.“

Insgesamt ca. 250 Staustufen an Mosel, Main, Neckar und anderen Bundeswasserstraßen sollen für Fische wieder passierbar gemacht werden. An der Koblenzer Fischaufstiegsanlage sammeln die Forscher Erfahrungen für den Bau dieser Anlagen.

Weitere fachliche Informationen:
Dr. Matthias Scholten, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon 0261/1306 5937, Mail: scholten@bafg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Befragung unter 52.000 Beschäftigten – Mit Tarifvertrag höher bezahlt und häufiger weitergebildet

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

Höheres Monatseinkommen, häufiger Gehaltserhöhungen, mehr Weiterbildung – Beschäftigte, deren Arbeitsverhältnis durch einen Tarifvertrag geregelt ist, stehen in vielen Bereichen besser da als Arbeitnehmer in Betrieben ohne Tarifbindung. Das ergibt eine Befragung des Internetportals www.lohnspiegel.de unter mehr als 52.000 Beschäftigten. Lohnspiegel.de wird vom WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung wissenschaftlich betreut. „Tarifverträge sorgen für deutlich bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen. Beschäftigte mit Tarifvertrag sind mit ihrer Arbeit und mit ihrer Bezahlung zufriedener als ihre Kolleginnen und Kollegen ohne Tarifvertrag“, sagt Dr. Reinhard Bispinck, der Leiter des WSI-Tarifarchivs.

Monatseinkommen: Beschäftigte mit Tarifvertrag verdienen nach den Lohnspiegel-Daten im Durchschnitt 3279 Euro im Monat. Das sind etwa 660 Euro mehr als bei den Arbeitnehmern, deren Gehalt nicht von einer Gewerkschaft ausgehandelt wurde. Und es sind keineswegs nur die unteren Lohngruppen, denen der Tarif Vorteile bringt. Beim Vergleich des 75. Einkommensperzentils (das heißt: 75 Prozent der Beschäftigten verdienen weniger, 25 Prozent mehr) liegt der Tariflohn knapp 900 Euro über dem Lohn, der keinen Tarifvertrag als Grundlage hat.

Sonderzahlungen: Rund 62 Prozent der Beschäftigten mit Tarif bekommen Urlaubsgeld. Unter den Beschäftigten, die nicht nach Tarif bezahlt werden, sind es nur gut 39 Prozent. Noch größer ist die Differenz beim Weihnachtsgeld: 72 gegenüber 46 Prozent. Gut 27 Prozent der Tarifbeschäftigten erhalten eine Gewinnbeteiligung. Ohne Tarif sind es 19 Prozent.

Lohnerhöhungen: 52 Prozent der Tarifbeschäftigten geben an, in den 12 Monaten vor der Befragung sei ihr Lohn oder Gehalt erhöht wurden. In der Gruppe ohne Tarif konnten sich nur 34 Prozent über eine Lohnerhöhung freuen.

Weiterbildung: Auch bei der Qualifizierung haben die befragten Tarifbeschäftigten die Nase vorn: 56 Prozent wurden in den 12 Monaten vor der Befragung von ihrem Arbeitgeber weitergebildet. In der Vergleichsgruppe waren es lediglich 40 Prozent.

Zufriedenheit: Tarifbeschäftigte geben ihrer Arbeit auf einer Skala von 1 (gar nicht zufrieden) bis 5 (in jeder Hinsicht zufrieden) die Durchschnittsnote 3,7. Arbeitnehmer ohne Tarif urteilen mit einer 3,5. Deutlicher ist der Unterschied bei der Zufriedenheit mit der Bezahlung: 3,1 mit Tarif gegenüber 2,5 ohne.

In die Auswertung flossen die Daten von mehr als 52.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein, die sich zwischen 2010 und 2012 an der Befragung auf www.lohnspiegel.de beteiligt haben. Rund 51 Prozent von ihnen wurden nach Tarif bezahlt. Die Befragung ist nicht repräsentativ, liefert durch die sehr hohe Fallzahl aber verlässliche Orientierungsdaten.

Infografik zum Download im neuen Böckler Impuls 7/2013:
http://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=42770

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung
Dr. Reinhard Bispinck
Leiter WSI-Tarifarchiv
Tel.: 0211-7778-232
E-Mail: Reinhard-Bispinck@boeckler.de

Rainer Jung
Leiter Pressestelle
Tel.: 0211-7778-150
E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Pflanzen bremsen die Klimaerwärmung

Tilo Arnhold Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e. V.

Helsinki/Leipzig. Bei steigenden Temperaturen bilden Pflanzen mehr Gase, die zur Wolkenbildung und so zur Kühlung beitragen. Auf diese Weise bremst die Vegetation die Klimaerwärmung. Dies berichtet ein internationales Forscherteam in der Online-Ausgabe des Fachjournals Nature Geoscience. Der Studie zufolge könnten die Temperaturen in ländlichen, bewaldeten Regionen bis zu 30 Prozent geringer ansteigen als in vegetationsarmen Regionen. Weltweit wird der neuen Untersuchung zufolge die Klimaerwärmung durch diesen Effekt jedoch lediglich um etwa ein Prozent abgemildert.

Das Bindeglied sind dabei natürliche Aerosol-Partikel, die sich aus den von Pflanzen gebildeten Gasen bilden. In ihrer Untersuchung konnten die Forscher jetzt erstmals über mehrere Kontinente hinweg zeigen, dass diese Partikel bei steigenden Temperaturen zunehmen. Die Forscher werteten Daten von elf verschiedenen Standorten in Europa, Sibirien, Nordamerika und Südafrika aus. Dazu zählte auch die Forschungsstation des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Melpitz, die 40 Kilometer nordöstlich von Leipzig an einer für das ostdeutsche Tiefland repräsentativen Stelle liegt und Teil des globalen Erdbeobachtungssystem der Weltmeteorologieorganisation WMO ist.

Aerosolpartikel, also Teilchen kleiner als ein Mikrometer in der Atmosphäre, können von natürlichen Quellen stammen oder vom Menschen verursacht sein. Sie haben auf zwei Wegen Einfluss auf die Strahlungsbilanz und damit auf das Klima der Erde: Zum einen reflektieren sie trotz ihrer geringen Größe selbst Sonnenlicht. Zum anderen bilden sie aber Keime, auf die Wasser kondensieren kann. So entstehen letztlich Wolkentropfen. Bei den Effekten des so genannten biogenen Aerosols, das von Pflanzen stammt, gibt es jedoch noch viele offene Fragen. Die neue Studie ist daher nur ein Mosaikstein in den komplexen Zusammenhängen zwischen vielen Faktoren, die sich auf den Klimawandel auswirken. Im Gegensatz zu den winzigen Feinstaubpartikeln, die nur mit speziellen Messgeräten, wie sie beispielsweise am Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig entwickelt worden sind, erfasst werden können, sind die in der Studie beschrieben Gase mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbar: „Jeder kennt den Duft des Waldes, der aus diesen Gasen besteht“, sagt Dr. Ari Asmi von der Universität Helsinki, der an der Studie beteiligt war. Besonders stark zu riechen sind diese Terpene im Sommer in Nadelwäldern. Dann sondern die Bäume mehr von diesen Kohlenstoffwasserstoffverbindungen ab als bei niedrigeren Temperaturen.

Neben den Konzentrationen von Aerosolpartikeln in der Atmosphäre wurden die Konzentrationen von pflanzlichen Gasen und die Temperatur gemessen sowie die Höhe der Grenzschicht bestimmt, die sich als Schlüssel erwies. Die Grenzschicht ist die Luftschicht in Bodennähe, in der sich Gase und Teilchen stark mischen. Die Höhe dieser Schicht ändert sich mit dem Wetter. „Einer der Gründe, dass dieses Phänomen nicht früher entdeckt wurde, ist, dass die Höhe der Grenzschicht sehr schwer zu schätzen ist. Erst vor kurzem wurden die Verfahren dafür so verbessert, das diese Schätzungen nun ausreichend genug an der Realität sind“, erläutert Dr. Pauli Paasonen, der an der Universität Helsinki die Idee zu der Studie hatte und inzwischen am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Österreich forscht.

Die neuen Ergebnisse zeigen, dass die Aerosolpartikel biologischen Ursprungs die Temperaturänderungen über den Kontinenten dämpfen. Bei stärker verschmutzten Standorten überwiegen dagegen Partikel aus vom Menschen verursachten Quellen – zumindest für die meisten Teile des Jahres, an denen die anthropogenen Kühlwirkung größer war als die natürliche. Die neuen Erkenntnisse sind daher besonders für waldreiche Regionen wie Sibirien oder Kanada von Bedeutung. „Eine Schlussfolgerung der Studie ist, dass die Wechselwirkungen zwischen Biosphäre und Atmosphäre entscheidend sind für die Klimaeffekte des Aerosols. Außerdem wirken sie sich auch auf die Luftqualität aus“, fasst Prof. Alfred Wiedensohler vom TROPOS zusammen. Die Forscher betonen, dass ohne umfassende Langzeitbeobachtungen diese komplexen Prozesse nicht zu erfassen sind. Bei den Abschätzungen des vom Menschen verursachten Klimawandels und den Veränderungen der Luftqualität sei daher auch die Reaktion der Biosphäre mit zu berücksichtigen.
Katherine Leitzell / Tilo Arnhold

Publikation:
Pauli Paasonen, Ari Asmi, Tuukka Petäjä, Maija K. Kajos, Mikko Äijälä, Heikki Junninen, Thomas Holst, Jonathan P. D. Abbatt, Almut Arneth, Wolfram Birmili, Hugo Denier van der Gon, Amar Hamed, András Hoffer, Lauri Laakso, Ari Laaksonen, W. Richard Leaitch, Christian Plass-Dülmer, Sara C. Pryor, Petri Räisänen, Erik Swietlicki, Alfred Wiedensohler, Douglas R. Worsnop, Veli-Matti Kerminen and Markku Kulmala (2013): Warming-induced increase in aerosol number concentration likely to moderate climate change. Nature Geosciences. doi: 10.1038/NGEO1800.
http://dx.doi.org/10.1038/ngeo1800
Die Untersuchungen wurden gefördert vom Europäischen Forschungsrat ERC (ATMNUCLE), der Akademie Finnland, der Europäischen Kommission (EUCAARI, EUSAAR, ACTRIS, PEGASOS), der Maj-und-Tor-Nessling-Stiftung und der Otto-A.-Malm-Stiftung.

Weitere Infos:
Dr. Pauli Paasonen
International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) & Universität Helsinki
Tel. +43-2236-807-498
http://www.iiasa.ac.at/staff/staff.php?type=auto&visibility=visible&sear…
sowie
Prof. Alfred Wiedensohler, Dr. Wolfram Birmili
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS)
Tel. +49-341-2717-7062, -7067
http://www.tropos.de/info/wiedensohler_a.pdf
http://www.tropos.de/info/birmili_w.pdf
oder
Tilo Arnhold, TROPOS-Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49-341-2717-7060
http://www.tropos.de/ift_personal.html

Links:
European Integrated project on Aerosol, Cloud, Climate, and Air Quality Interactions (EUCAARI)
http://www.atm.helsinki.fi/eucaari/
http://www.atmos-chem-phys.net/11/13061/2011/acp-11-13061-2011.html
European Supersites for Atmospheric Aerosol Research (EUSAAR)
http://www.eusaar.net/
Aerosols, Clouds, and Trace gases Research InfraStructure Network (ACTRIS)
http://www.actris.net/
Pan-European Gas-AeroSOls-climate interaction Study (PEGASOS)
http://pegasos.iceht.forth.gr/

Pressemitteilungen zum Thema:
Leipziger Hintergrundstation gehört jetzt offiziell zum weltweiten Atmosphärenbeobachtungssystem (Pressemitteilung vom 03.04.2013):
http://idw-online.de/de/news526508
NATURE: Neues Oxidationsmittel der Atmosphäre entdeckt, das Luftschadstoffe abbaut (Pressemitteilung vom 08.08.2012)
http://idw-online.de/de/news491295
Wolken verändern die chemische Zusammensetzung und die Eigenschaften von Partikeln (Pressemitteilung vom 02.08.2012):
http://idw-online.de/de/news490797

Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Ihr gehören zurzeit 87 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie zwei assoziierte Mitglieder an. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.800 Wissenschaftler, davon wiederum 3.300 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 330 Mio. Euro pro Jahr.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de

Weitere Informationen:
http://dx.doi.org/10.1038/ngeo1800

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Sicherheitsrisiken bei Blutzuckermessgeräten: DDG rät, bei Zulassung Fachexperten einzubeziehen

Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

Berlin – Selbst wenn neue Blutzuckermesssysteme vor ihrer Markteinführung aufwendige Tests durchlaufen, funktionieren sie in der Praxis später nicht immer sicher. „Eine hundertprozentige Vermeidung von Systemfehlern gibt es trotz vorheriger Risikoanalyse nicht“, erklärt Professor Dr. rer. nat. Lutz Heinemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetologische Technologie (AGDT) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Allerdings könne eine stärkere Einbeziehung von Experten bei der Zulassung neuer Produkte Fehlerquellen reduzieren. Die AGDT nimmt damit Stellung zu den jüngsten Sicherheitswarnungen, die Abbott Diabetes Care sowie Johnson & Johnson für Messgeräte herausgegeben haben.

Abbott Diabetes Care hat am 15. April 2013 eine dringende Sicherheitsmitteilung herausgegeben, die Messgeräte des Typs FreeStyle InsuLinx betrifft. Wie Abbott in einem Kundenschreiben mitteilt, sei festgestellt worden, dass das Messgerät FreeStyle InsuLinx bei extrem hohen Blutzuckerspiegeln von 1024 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) und höher ein falsches Testergebnis anzeigt und speichert. Das angezeigte Testergebnis liege 1024 mg/dL (entspricht 56,8 mmol/L) unter dem gemessenen Wert. Abbott stellt für das Messgerät ein Software-Update zur Verfügung, mit der das Problem behoben werden soll. Händler und Ärzte sind aufgerufen, diesen Gerätetyp nicht mehr auszugeben und auszutauschen.

Kurze Zeit zuvor hatte am 25. März 2013 der amerikanische Medizinprodukte-Hersteller Johnson & Johnson eine Rückrufaktion gestartet, bei der in Deutschland bis zu 150 000 Blutglukosemessgeräte der Marken „OneTouch Verio Pro“ und „OneTouch Verio IQ“ ausgetauscht wurden. Grund waren ebenfalls aufgetretene Sicherheitsprobleme. Auch die Johnson-&-Johnson-Geräte hatten entweder falsche Testergebnisse angezeigt, abgespeichert oder sich bei extrem hohen Blutglukosewerten von mehr als 1024 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) ausgeschaltet, statt eine Warnung abzugeben.

Dass die Geräte solche extrem hohen Werte überhaupt anzeigen, stößt bei der AGDT auf Verwunderung. Bei der Blutglukosemessung durch Patienten sollten alle Messergebnisse von über 400 oder maximal 600 mg/dl zur Anzeige „HIGH“ auf dem Display führen, meint Experte Lutz Heinemann. „Daraus ergibt sich die Frage, ob bei der Zulassung der Geräte durch die Behörden zusätzliches diabetologisches Know-How gefordert ist?“ Die Einbeziehung von Fachexperten in den Zulassungsprozess sei eine Möglichkeit, Fehlerquellen künftig vermeiden zu helfen. Dafür setzt sich derzeit auch die Europäische Diabetes-Gesellschaft (EASD) ein.

Eine hundertprozentige Sicherheit könne es aber trotz aller Verbesserungen beim Zulassungsprozess nicht geben, betont die AGDT. So verlangt die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA, dass Patienten die Handhabung jedes medizintechnischen Geräts vor der Zulassung testen. Damit sollen Nutzungsprobleme nach Möglichkeit ausgeschlossen werden. „Einige Fehlerkombinationen treten aber erst in der breiten täglichen Anwendung auf“, so Heinemann. „Deshalb sollten auch Blutzuckermessgeräte regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden und zum Beispiel Vergleichsmessungen beim behandelnden Arzt in Praxis und Klinik durchgeführt werden“, ergänzt Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der DDG.

Zeigen sich Sicherheitsprobleme bei Medizinprodukten wie Blutzuckermesssystemen, müsse der Hersteller frühzeitig, transparent und konsequent informieren, warnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft. „Wirtschaftliche Belange dürfen hier keine Rolle spielen“, erklärt Lutz Heinemann. Andernfalls drohe großer Schaden für den gesamten Bereich der Diabetes-Technologie.

Die vollständige Stellungnahme der AGDT können Sie nachlesen unter:
http://www.diabetes-technologie.de/aktuelles.htm

Weitere Informationen von Abbott Diabetes Care unter:
http://www.freestyleinsulinx.com/swupdate/ous/pdf_letters/importantproductinfo_de.pdf

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


IOW entdeckt in der zentralen Ostsee Indikator-Bakterium für marine Sauerstoffdefizitzonen

Dr. Barbara Hentzsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde

Warnemünder Forscher haben in der Ostsee ein dort bislang unbekanntes Bakterium aufgespürt, das künftig als „Anzeiger“ für Sauerstoffmangelzonen in Meeren auf der ganzen Welt dienen könnte. Der Einzeller namens SUP05 kommt auch in vielen anderen Meeresbereichen vor und hat sich offenbar auf den Abbau teilweise hochgiftiger Schwefelverbindungen spezialisiert, die unter Sauerstoffmangelbedingungen entstehen. Damit ist SUP05 nicht nur ein potentieller Indikatororganismus für die sich immer weiter ausbreitenden Mangelzonen, sondern wohl auch ein „Entgifter“, der zum Beispiel toxischen Schwefelwasserstoff abbaut, bevor er aus der Tiefe in die oberflächennahen Bereiche der Ostsee gelangt.

Als Folge des globalen Klimawandels nehmen weltweit Meeresgebiete zu, in denen Sauerstoffmangel herrscht. In diesen häufig auch als „Todeszonen“ bezeichneten Bereichen ist nur noch mikrobielles aber kein höheres Leben – zum Beispiel in Form von Fischen – mehr möglich. Die Wissenschaftler des IOW arbeiten daher mit Hochdruck daran, die Folgen dieses weltweiten Trends zu erforschen. Im Fokus stehen dabei die fast ausschließlich von Mikroorganismen gesteuerten Stoffumsetzungen in den Sauerstoffmangelzonen, die entscheidend dafür sind, welche unter Umständen giftigen Substanzen in angrenzende Meeresbereiche freigesetzt werden. Die von Natur aus sauerstoffarmen Becken der zentralen Ostsee eignen sich als ideales Modellsystem, um die Diversität und Aktivität der an den Stoffumsetzungen beteiligten Mikroorganismen zu studieren.

Warnemünder Wissenschaftlern ist es nun mithilfe molekularbiologischer Methoden gelungen, in den Sauerstoffdefizitzonen der Ostsee ein hier bislang unbekanntes Bakterium aufzuspüren, das dort eine mutmaßliche Schlüsselposition einnimmt. Das Bakterium mit der Kurzbezeichnung „SUP05″ ist bereits aus vielen anderen marinen Sauerstoffminimumzonen bekannt – so zum Beispiel aus Küstenauftriebsgebieten in Atlantik und Pazifik, aus dem Schwarzen Meer, aber auch aus Tiefsee-Hydrothermalquellen, wo der Einzeller Symbiosen mit Muscheln eingeht.

Die Forscher konnten die Existenz von SUP05 in der Ostsee nachweisen, in dem sie in Wasserproben aus den sauerstoffarmen Tiefen der Ostsee die enthaltene DNA analysierten: In den Proben fanden sie sogenannte 16S ribosomale RNA, die sich eindeutig dem bereits aus anderen Meeresregionen bekannten SUP05 zuordnen ließ.

Im nächsten Schritt schleusten die Wissenschaftler eine fluoreszierende Gensonde in die in den Wasserproben enthaltenen Zellen ein, die nur an die 16S ribosomale RNA von SUP05 bindet. Auf diese Weise war es möglich, die nun fluoreszierenden Zellen unter dem Mikroskop eindeutig zu identifizieren, auszuzählen und so die „Besiedlungsdichte“ festzustellen.

So wurden Wasserproben aus insgesamt acht verschiedenen und im Zeitraum von fünf Jahren durchgeführten Seereisen ausgewertet. Das Ergebnis: SUP05 kommt in den Sauerstoffmangelzonen der Ostsee ganzjährig vor und ist hier außerordentlich dominant – 15 bis 30 Prozent aller in den Proben enthaltenen Zellen waren SUP05-Zellen.

Über die Funktion von SUP05 in den Sauerstoffdefizitzonen ist nicht viel bekannt, da dieser Organismus, wie die meisten Bakterien auch, bisher nicht kultivierbar und damit im Labor nicht untersuchbar ist. Genetische Analysen aus anderen marinen Sauerstoffdefizitzonen deuten jedoch darauf hin, dass SUP05 eine wichtige Rolle bei der Oxidation von Schwefelverbindungen spielt, die in den sauerstofffreien Tiefen entstehen, darunter auch der giftige Schwefelwasserstoff. Deshalb kommt SUP05 weltweit und auch in der Ostsee wohl eine wichtige „Entgifter“-Funktion zu, welche die Menge des in die von Fischen belebten Oberflächenschichten gelangenden toxischen Schwefelwasserstoffs reduziert.

Der Nachweis von SUP05 in der Ostsee bedeutet aber auch, dass der Einzeller damit in praktisch allen bisher untersuchten marinen Sauerstoffdefizitzonen nachzuweisen war. Deshalb eignet sich dieses Bakterium hervorragend als Indikatororganismus für genau solche, sich immer weiter ausbreitende „Todeszonen“. In laufenden genetischen und physiologischen Untersuchungen versuchen die Warnemünder Wissenschaftler nun herauszufinden, welche Rolle SUP05 für die Stoffkreisläufe im Ökosystem Ostsee spielt. In einer Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen in Kanada und Chile soll außerdem untersucht werden, inwieweit sich das genetische Potential und die ökologische Rolle der Ostseebakterien von den SUP05-Populationen in den Ozeanen der Welt unterscheidet.

Die IOW-Studie zeigt einmal mehr, dass die Forschungsarbeit in der Ostsee – direkt vor der deutschen Haustür – immer auch Modellcharakter für viele andere Meeresregionen überall auf der Welt hat.

Originalpublikation:

Sabine Glaubitz, Katrin Kießlich, Christian Meeske, Matthias Labrenz und Klaus Jürgens: „SUP05 Dominates the Gammaproteobacterial Sulfur Oxidizer Assemblages in Pelagic Redoxclines of the Central Baltic and Black Seas“. Appl. Environ. Microbiol. 2013, 79(8):2767. DOI: 10.1128/AEM.03777-12.

Kontakt:

Dr. Barbara Hentzsch, Öffentlichkeitsarbeit, IOW
(Tel.: 0381 / 5197 102, Email: barbara.hentzsch@io-warnemuende.de)

Nils Ehrenberg, Öffentlichkeitsarbeit, IOW
(Tel.: 0381 / 5197 106, Email: nils.ehrenberg@io-warnemuende.de)

Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 16.800 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 7.800 WissenschaftlerInnen, davon wiederum 3.300 NachwuchswissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 330 Mio. Euro pro Jahr. (www.leibniz-gemeinschaft.de)

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wer seine Interessen am Arbeitsplatz berücksichtigt sieht, fühlt sich besser

Jörg Feldmann Pressestelle
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Berlin/Bochum – 15.000 Bochumer Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren haben zum Jahreswechsel 2011/2012 einen Fragebogen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrer Gesundheit erhalten. Die BAuA wollte damit nicht nur die körperlichen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ermitteln, sondern auch erfassen, wie Abläufe im Unternehmen und Veränderungen in der Arbeitswelt von den Beschäftigten wahrgenommen werden und wie diese Arbeitsbedingungen mit der Gesundheit und weiteren berufsbezogenen Kriterien zusammenhängen.

Die Ergebnisse der Umfrage liegen nun vor. 3565 von den Angeschriebenen haben sich beteiligt, darunter 2931 Erwerbstätige. Laut den Ergebnissen schätzen die erwerbstätigen Männer und Frauen ihren Gesundheitszustand besser ein als die nicht arbeitenden: 29 Prozent der erwerbstätigen Männer und 24 Prozent der erwerbstätigen Frauen geben an, ihr Gesundheitszustand sei „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Bei denjenigen, die derzeit nicht arbeiten, ist dieser Anteil mit 18 Prozent für die Männer beziehungsweise 17 Prozent für die Frauen deutlich geringer. Unter den Nichterwerbstätigen ist der Anteil von Personen mit „weniger gutem“ beziehungsweise „schlechtem“ Gesundheitszustand sehr hoch. Er beträgt mehr als 50 Prozent bei den Männern und gut 40 Prozent bei den Frauen.

Die Wissenschaftler der BAuA stellten weiterhin einen Zusammenhang zwischen organisatorischen Arbeitsbedingungen und der Gesundheit fest. So berichten Beschäftigte, die ihre Interessen bei der Umsetzung von Veränderungen im Unternehmen berücksichtigt sehen, über weniger Arbeitsunfähigkeitstage und weniger depressive Symptome.

Auch bekannte Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit finden sich in den Ergebnissen der Umfrage: Berichten Erwerbstätige über hohe quantitative Arbeitsanforderungen, so fühlen sie sich stärker erschöpft von der Arbeit. Dass die Wahrnehmung einer hohen Unsicherheit des Arbeitsplatzes mit schlechterer Gesundheit einhergeht, kann mit den Daten ebenfalls gezeigt werden: Schätzen die Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz als unsicher ein, berichten sie häufiger über depressive Symptome.

Auch mit Konflikten zwischen dem Arbeits- und Privatleben beschäftigte sich die BAuA-Umfrage: Erleben die Erwerbstätigen einen solchen Konflikt, fühlen sie sich stärker erschöpft von der Arbeit und berichten mehr Beschwerden, so die Ergebnisse.

Internationales Projekt JCQ
Die Umfrage in Bochum war Teil eines seit über sechs Jahren laufenden internationalen Projekts mit Projektpartnern aus den USA, Asien, Europa und Australien, an dem die BAuA seit 2010 beteiligt ist. Ziel ist es, den weltweit etablierten Fragenbogen „Job Content Questionnaire“ (JCQ) zu erweitern. Kern des JCQ ist das so genannte „Demand-Control Modell“, das von Professor Robert Karasek von der University of Massachusetts at Lowell in den USA in den 70er und 80er Jahren entwickelt wurde. Es liefert Erklärungsmuster für Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen auf der einen Seite und der Gesundheit der Beschäftigten auf der anderen Seite.

Seit einigen Jahren diskutieren Arbeitswissenschaftler weltweit, in welchem Maße die bisherigen theoretischen Konzepte und daraus resultierende Modelle auch noch für die heutige Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten Gültigkeit haben. Ziel des JCQ-Projekts ist es, ein breiteres Bild der Arbeitswelt vor dem Hintergrund veränderter gesellschaftlicher Arbeitsbedingungen zu erheben und Zusammenhänge zwischen den so erfassten Arbeitsbedingungen und der Gesundheit aufzuzeigen.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.baua.de

Weitere Informationen:
http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/artikel40.html Direkter Link zur Zusammenfassung der Ergebnisse auf der BAuA Homepage

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Grünschnitt, Holz, Klärschlamm: Ländliche Ressourcen intelligent regional verwerten

Helke Wendt-Schwarzburg Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement

Forschungsteam stellt auf BMBF-Konferenz in Berlin Wertschöpfungsketten und einen RePro-Planer für Kommunen vor

Der demografische Wandel stellt ländliche Regionen vor viele Herausforderungen. Doch es gibt auch neue Chancen: Bei weltweit steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie wird die Verwertung bisher ungenutzter Ressourcen wie Grünschnitt, Holz, Abwasser, Abwärme und Klärschlamm attraktiv. Konkrete Wertschöpfungsketten und einen RePro-Planer als Anleitung zur Ressourcennutzung für Kommunen stellt das Forschungsteam „RePro – Ressourcen vom Land“ unter Leitung des inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement auf der Konferenz „Nachhaltiges Landmanagement“ vor.

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung veranstaltete Konferenz findet vom 17. bis 19. April 2013 in Berlin statt. Kommunen, die sich für den Aufbau von Wertschöpfungsketten interessieren, finden den RePro-Planer ab sofort unter www.reproketten.de.

Strom, Wärme, Dünger – aus Ressourcen vom Land

Welche regionalen Wertschöpfungsketten sind möglich? Welche Projekte lohnen sich unternehmerisch? Wie kann die regionale Verwertung ländlicher Ressourcen unterstützt und verbreitet werden? Von 2010 bis 2013 haben die Bioenergieregion Wittenberg in Sachsen-Anhalt und die Klimaschutzregion Elbe-Elster in Brandenburg im Projekt „RePro – Ressourcen vom Land“ erprobt, welche regionalen Wertschöpfungsketten vor Ort möglich sind und wer dabei miteinander ins Geschäft kommt.

Andreas Claus, Bürgermeister der Stadt Uebigau-Wahrenbrück: „Es gibt in Deutschland bereits Dutzende funktionierende Beispiele von Nahwärmenetzen. Dennoch sind die Rahmenbedingungen immer unterschiedlich und auf die konkrete Situation vor Ort anzupassen. Dabei haben wir Neuland betreten. Und wir haben mit der Konzentration auf eine Re-Produktionskette einen lokalen Kreislauf entwickelt, der uns künftig unabhängiger macht und vor Ort Wert schöpft.“

Insgesamt haben die Wissenschaftler der BTU Cottbus, Hochschule Anhalt, TU Berlin und des Berliner inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement sieben typische regionale Wertschöpfungsketten identifiziert, die unter heutigen Bedingungen technisch umsetzbar und wirtschaftlich zu betreiben sind: Aus Grünschnitt und Klärschlamm werden Strom und Dünger für den Eigenverbrauch oder die Direktvermarktung. Biogas- und Abwasserabwärme oder Restholz liefern Wärme für lokale Nahwärmenetze. Mit Bewässerungswasser aus gereinigtem Abwasser wird die Energieholzproduktion auf bisher nicht nutzbaren Flächen möglich.

Nachhaltige Wertschöpfung in den Regionen

Die aneinander grenzenden Modellregionen Elbe-Elster in Brandenburg und Wittenberg in Sachsen-Anhalt sind ländliche Regionen, die die demografischen und klimapolitischen Herausforderungen der Zukunft aktiv gestalten wollen. Um die Daseinsvorsorge zu sichern, richten sie ihre Infrastrukturangebote im Wasser- und Energiesektor neu aus. Mit Allianzen für regionale Wertschöpfung stärken sie die stofflich-energetische und wirtschaftlich-soziale Re-Produktivität ihrer ländlichen Gemeinden. In beiden Regionen unterstützen regionale Koordinatoren die Gemeinden aktiv bei dieser Aufgabe.

Die Klimaschutzregion Elbe-Elster ist in verschiedenen regionalen und überregionalen Bündnissen aktiv und richtet sich konsequent am regionalen Klimaschutz aus. Mit der Restholz- bzw. Abwärmenutzung und dem Aufbau von Nahwärmenetzen in Wahrenbrück, Rothstein/Prestewitz sowie der geplanten Energieholzbewässerung in Winkel werden in Uebigau-Wahrenbrück drei konkrete Wertschöpfungsketten aufgebaut.

Die Bioenergieregion Wittenberg verfolgt das ambitionierte Ziel, gemeinsam mit den Nachbarlandkreisen Nordsachsen (Freistaat Sachsen) und Anhalt-Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) sowie dem strategischen Partner Dessau-Rosslau (Sachsen-Anhalt) bis zum Jahr 2030 100 Prozent der Energie auf Basis erneuerbarer Energien zu erzeugen. Die geplante Restholzverwertung im Nahwärmenetz Gräfenhainichen ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Dr. Susanne Schön, Gesamtprojektleiterin von inter 3: „Die Zusammenarbeit von Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft stärkt den Kompetenzaufbau in den Regionen bei der intelligenten Nutzung ihrer Ressourcen. Im Endeffekt profitieren Bürger und Betriebe, beispielsweise von stabilen Wärmepreisen. Die Zweitverwertung schont die Umwelt. Und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.“

Der RePro-Planer für regionale Ressourcennutzung

Ab sofort können auch andere ländliche Kommunen mit dem RePro-Planer die effiziente Nutzung ihrer regionalen Ressourcen planen. Der RePro-Planer ermöglicht ein systematisches Vorgehen in vier Schritten: Die ersten beiden Schritte bieten einen schnellen Überblick über Ressourcen, typische Wertschöpfungsketten und mögliche Potenziale zur Nutzung von Sekundärressourcen. Im dritten und vierten Schritt stehen Checklisten und Fachinformationen für Aufbau und Umsetzung einer eigenen Wertschöpfungskette bereit.

Die Vorteile für Gemeinden, Bürger und Unternehmen liegen in bezahlbaren und stabilen Preisen für Wärme, Abwasser und Strom, zusätzlicher Wertschöpfung und zukunftsfähigen Versorgungskreisläufen für Abwasser, Wasser, Energie.

Weitere Informationen:
http://www.reproketten.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Psychischer Druck kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen

Medizin – Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Stress im Job – Schmerzen im Bauch
Psychischer Druck kann Magen-Darm-Beschwerden verursachen

Berlin – Mehr als die Hälfte der Beschäftigen in Deutschland sieht sich starkem Termin- und Leistungsdruck ausgesetzt. Im Jahr 2011 gingen über 59 Millionen Krankentage auf das Konto psychischer Erkrankungen. Dies ergaben Erhebungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Doch Stress macht nicht nur die Seele krank. Auch Magen- und Darm-Beschwerden können durch Dauerstress verursacht oder verstärkt werden, wie die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mitteilt.

„Akuter Stress beeinflusst verschiedene Funktionen im Verdauungstrakt“, erklärt DGVS-Expertin Dr. med. Viola Andresen, Oberärztin der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg. „Dazu zählen die Sekretion der Magensäure, Bewegungen des Darmes und verschiedene Immunparameter“. Dies kann bei Menschen, die an sich gesund sind, Beschwerden auslösen. So reagiert manch einer auf Stress mit Bauchschmerzen oder bekommt plötzlich Durchfall. Andere klagen über Sodbrennen.

Auch bei der Entstehung eines Magengeschwürs spielt Stress eine wichtige Rolle. Obwohl den meisten Magengeschwüren eine Infektion mit dem bakteriellen Erreger Helicobacter pylori zugrunde liegt, erklärt das Vorhandensein des Magenkeims allein die Krankheitsentstehung nicht. Denn nur etwa zehn bis zwanzig Prozent der Menschen, die ihn in sich tragen, entwickeln ein Geschwür. Die meisten bleiben trotz des Darmkeims gesund. Und: In einigen Fällen tritt die Krankheit auch ohne Helicobacter-Infektion auf.

Dass Stress tatsächlich Magengeschwüre auslösen kann, wiesen japanische Wissenschaftler jüngst in einer Studie nach: Ihre Daten belegen, dass die Häufigkeit von „peptischen Ulzera“ nach dem großen Erdbeben in Japan im März 2011 um den Faktor 1,5 zunahm. Unter anderem stieg auch der Anteil der Magengeschwüre deutlich an, die nicht durch Helicobacter oder die Einnahme entzündungshemmender Medikamente verursacht worden war. Vor dem Erdbeben lag der Anteil bei dreizehn Prozent, danach waren es 24 Prozent.

Bei vielen anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spielt Stress zudem eine verstärkende Rolle. „Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei der Refluxkrankheit und auch beim Reizdarmsyndrom spricht vieles dafür, dass Stress bei vielen Betroffenen die Symptome verschlimmern kann“, erklärt Dr. Andresen. Rund sieben Prozent der Bevölkerung – überwiegend Frauen – sind vom Reizdarmsyndrom betroffen. Sie leiden unter chronischen Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfällen. Dr. Andresen betont, dass die Krankheit – anders als häufig angenommen – durch Stress zwar nicht ausgelöst, aber in ihrer Symptomatik verstärkt werden kann. „Auch wenn mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden wie Darmspiegelung, Ultraschall oder Bluttests keine organischen Ursachen gefunden werden, bedeutet das nicht, dass die Krankheit psychisch bedingt ist“, so die Expertin. Nach neuesten Erkenntnissen liegen der Erkrankung unter anderem Störungen der körpereigenen Abwehr des Darms, des Nervensystems im Darm sowie der Kommunikation zwischen Darm- und Gehirn-Nervensystem zugrunde.

Neben der Behandlung der Symptome und – soweit erkennbar – der organischen Ursachen sollten Ärzte bei der Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen immer auch die Psyche und die Lebensumstände des Patienten berücksichtigen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.
http://www.dgvs.de

Literatur:
Peptic ulcers after the Great East Japan earthquake and tsunami: possible existence of psychosocial stress ulcers in humans. J Gastroenterol. 2012 Oct 3. (Online-Vorabartikel); Kanno T, Iijima K, Abe Y, Koike T, Shimada N, Hoshi T, Sano N, Ohyauchi M, Ito H, Atsumi T, Konishi H, Asonuma S, Shimosegawa T.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Aquakultur auf der Hannover Messe: Klares Wasser dank Kork

Dr. Regina Kratt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technologie Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbH

Technologie-Lizenz-Büro (TLB) verwertet Erfindung, die Fischkot zum Schwimmen bringt. – Der Fischkonsum ist weltweit auf eine Rekordhöhe von nahezu 130 Millionen Tonnen jährlich angestiegen. Da die Meere überfischt sind, boomt die Züchtung von Fischen in Aquakultur. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent ist die Aquakultur die am stärksten wachsende Nahrungsmittelindustrie. Mit der Erfindung von Dr. Alexander Brinker, Leiter der Fischereiforschungsstelle des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg, lässt sich die Fischproduktion in Aquakultur enorm steigern. In einer Fallstudie konnte bei gleicher Wassermenge und gleicher Wasserbelastung eine Steigerung von 40 Prozent erzielt werden. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU). Mit der Patentierung und Verwertung der Erfindung ist die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH in Karlsruhe beauftragt.

Die Erfindung löst ein Hauptproblem der Forellenhaltung in den Fischbecken: die Eintrübung des Wassers durch Fäkalien. Trübes Wasser führt zu Krankheiten und Wachstumsproblemen bei den Fischen. So siedeln sich beispielweise an den aus Fäkalien entstehenden Schwebstoffen Bakterien und Amöben an, welche die Fischkiemen schädigen können. Bisher lassen sich Fäkalienpartikel nur mit großem Energieaufwand herausfiltern.

Dr. Alexander Brinker und Diplom-Biologin Julia Unger haben bei einem Projekt an der Fischereiforschungsstelle in Langenargen eine Lösung gefunden. Sie entwickelten eine Futtermittelmischung mit Korkteilchen, durch die die Fische schwimmfähigen, kompakten Kot erzeugen, der leicht von der Oberfläche abzusaugen ist. Die dadurch verbesserte Wasserqualität optimiert die Voraussetzungen für eine optimale Futterverwertung, gesunde Fische und ein hochwertiges Fischprodukt.

Mit Unterstützung des Technologie-Lizenz-Büros (TLB) wurde die Erfindung zum Patent angemeldet. „Ein Schutzrecht ist die Voraussetzung, wenn wir uns als Erfinder mit Kooperationspartnern und Lizenznehmern zusammensetzen, um die Erfindung weiter in Richtung Marktreife voranzubringen“, so Brinker. „Ein Patent ist wie ein Qualitätssiegel und dient allen Beteiligten als Absicherung bei Investitionen.“ Das Patent bezieht sich sowohl auf die Zusammensetzung des Fischfutters als auch auf die in Aquakultur gehaltenen Tiere und ist nicht nur für Fische, sondern auch für andere Wassertiere wie Krebse einsetzbar.

TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl, verantwortlich für Patentstrategie, Marketing und Kommerzialisierung der Patentfamilie: „Mit der Erfindung sind für die Forellenzüchter beträchtliche Ertragssteigerungen möglich. Wir kooperieren bei der Verwertung mit dem Weltmarktführer für Naturkorkherstellung Amorin und dem Aquaristikexperten Genesis. Gemeinsam mit Futtermittelherstellern werden wir der Erfindung den Weg zum Produkt am Markt bahnen.“

Ursprünglich wurde die Erfindung für die teil-geschlossenen Systeme der heimischen Forellenzucht entwickelt. Eingesetzt werden kann sie jedoch auch international bei der Lachszucht. Unter den Netzgehegen der Lachshaltungen in den Fjorden und vor den Küsten bilden Fäkalienansammlungen sogenannte Mondlandschaften mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Das Interesse an der Erfindung ist insbesondere bei internationalen Lachsfarmen, vor allem in den Hauptproduktionsländern Norwegen und Chile, groß.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Umweltschutz braucht globales Denken

Direktor des UN-Umweltprogramms besucht Umweltbundesamt

Bei seinem Deutschlandbesuch trifft der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Achim Steiner, heute in Dessau Vertreter des Umweltbundesamtes. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen unter anderem Fragen zum Internationalen Umweltschutz, wie die Vermüllung der Meere sowie der fortschreitende Verlust an fruchtbaren Böden. Außerdem geht es um die neue Rolle von UNEP nach dessen Aufwertung, die die UN-Mitgliedsstaaten im Sommer 2012 beim Rio+20-Gipfel beschlossen hatten. Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes: „Wir können beim Klima-, Bodenschutz oder der Verbreitung umweltgefährdender Chemikalien letztlich nur mit internationalen Vereinbarungen vorankommen. Die Aufwertung von UNEP zu einer Institution mit universeller Mitgliedschaft begrüßen wir daher ausdrücklich. Wir haben jetzt eine starke Institution innerhalb der Staatengemeinschaft, die den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen weltweit kräftig voranbringen kann.“

Das Umweltbundesamt unterstützt die Arbeit der UNEP, unter anderem dessen Initiativen zur Förderung einer Green Economy und eines globalen Chemikalien- und Abfallmanagements. Jochen Flasbarth: „Die wirtschaftliche Entwicklung muss künftig so organisiert werden, dass die planetarischen Grenzen etwa beim Klimawandel, beim Schutz fruchtbarer Böden oder beim Ressourcenverbrauch eingehalten werden.“ Mit der Green Economy soll sich die weltweite wirtschaftliche Entwicklung am Nachhaltigkeitsgedanken, also unter anderem an ökologischen Grenzen orientieren. Initiativen und Projekte zur Vermeidung problematischer Chemikalien sind vor allem auf globaler Eben wichtig, da sich viele Substanzen weltweit verbreiten. Achim Steiner: „Globale Umweltpolitik muss immer mehr über die Lösung von konkreten Umweltproblemen hinaus gehen, zum Gestalter gesellschaftlicher Entwicklungen werden, die langfristig Umweltschutz und wirtschaftliche Prosperität in Einklang bringen.“

Wichtiges Thema in den Gesprächen ist eine verstärkte Zusammenarbeit zur Begrenzung kurzlebiger Treibhausgase wie Ruß, Methan oder fluorierter Kohlenwasserstoffe. Vor allem Methan und Ruß verstärken nicht nur den Klimawandel, sondern sie verschlechtern gleichzeitig die Luftqualität, was wiederum zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Das UN-Umweltprogram UNEP wurde 2012 aufgewertet. In dieser Form stehen der Institution mehr finanzielle Mittel zur Verfügung. Alle Mitglieder der Vereinten Nationen (UNO) sind nun automatisch Mitglied von UNEP. Hauptorgan von UNEP war bislang ein Verwaltungsrat mit wechselnder Mitgliedschaft. Der Verwaltungsrat ist durch die UN-Umweltversammlung (UN Environement Assembly, UNEA) ersetzt worden, die die Prioritäten für die globale Umweltpolitik festlegen, die UNO-Organisationen umweltpolitisch beraten und mit weiterführenden Beschlüssen auf neue Herausforderungen reagieren wird.

UNEP-Website: www.unep.org

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Berliner Studie: Marathon kann auf die Nieren gehen

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.

Mehr als die Hälfte der vor und nach einem Marathonlauf untersuchten Teilnehmer hatte nach der sportlichen Höchstleistung eine vorübergehend beeinträchtigte Nierenfunktion, eine Beeinträchtigung der Herzfunktion ließ sich im Echokardiogramm nicht feststellen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit 167 Teilnehmern am Berlin Marathon, die auf der der 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim von Dr. Bernd Hewing (Charité – Universitätsmedizin Berlin) vorgestellt wurde.

Nachdem zuletzt einige Studien auf mögliche Beeinträchtigungen der Herz- und Nierenfunktion durch Ausdauersport hingewiesen hatten, untersuchte das Berliner Forscherteam insgesamt 167 Teilnehmer am Berlin Marathon (53 Prozent Frauen, 47 Prozent Männer, Altersdurchschnitt 50,3 Jahre) vor und unmittelbar nach dem Rennen und nochmals zwei Wochen später mittels Echokardiographie und Bluttests. Unmittelbar nach dem Marathon wiesen zwar jeweils mehr als ein Drittel der Untersuchten erhöhte Blutwerte von Herz-Biomarkern auf (34 Prozent erhöhtes NT-pro BNP; 37 Prozent erhöhtes cTnT). Im Echokardiogramm ließen sich aber keine relevanten Herzmuskelstörungen bestätigen.

Was den Cyastin C Wert betrifft, ein Protein, das in der Nierendiagnostik zur Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) verwendet wird: Hier hatten 43 Prozent der untersuchten Marathonläufer einen mehr als 25prozentigen Rückgang und 13 Prozent einen mehr als 50prozentigen Rückgang. Das entspricht den Stadien 2 und 3 einer akuten Nierenschädigung nach den RIFLE und AKIN Klassifikationen. Nach zwei Wochen waren die Nierenwerte wieder im unbedenklichen Bereich.

Quelle: Hewing et al., Inpact of endurance exercise on myocardial and renal function in a large cohort of elderly amateur runners. Abstract V846. Clin Res Cardiol 102, Suppl 1, 2013

Kontakt:
Pressesprecher der DGK
Prof. Dr. Eckart Fleck
E-Mail: presse@dgk.org

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 8200 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter http://www.dgk.org

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Auf in die Wildnis! – Plädoyers warum wir uns einen Nationalpark im Schwarzwald leisten sollten

Dipl.-Betriebswirtin (FH) Petra Martin-Jacob Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

Diese Woche wurde das mit Spannung erwartete von der Landesregierung in Auftrag gegebene Gutachten zu den Chancen und Risiken eines Nationalparks im Nordschwarzwald der Öffentlichkeit vorgestellt. Und für einen Nationalpark – es wäre der erste in Baden-Württemberg – wird nach den Einschätzungen und Empfehlungen der Experten grünes Licht gegeben. Passend zu diesem für unser Land wichtigen Vorhaben organisieren die Professoren Dr. Rainer Luick und Stefan Ruge (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg) und Prof. Dr. Thomas Potthast, Leiter des Ethikzentrums an der Uni Tübingen, eine Vortragsreihe mit drei Veranstaltungen.

Nationalparke werden eingerichtet, um das Arteninventar von natürlichen und/oder noch sehr naturnahen Lebensräumen möglichst vollständig zu erhalten, zu verbessern und zu entwickeln. Nationalparke ergänzen andere Schutzgebietskulissen (z.B. Biosphärenreservate, Naturschutzgebiete oder Naturparke), wo Naturschutzziele über geeignete, meist traditionell begründete Nutzungsweisen umgesetzt werden sollen. Dazu zählen auch nachhaltige Nutzungen im Wirtschaftswald.
Wichtigstes Element von Nationalparken sind großflächige Kernzonen, um dort das Vorkommen von Arten und Lebensgemeinschaften zu ermöglichen, die auf anthropogen ungestörte ökologische Prozesse (Prozessketten) angewiesen sind und einen großen Raumanspruch besitzen. Derartige Prozessschutzgebiete sind auch zentrale Bausteine der nationalen Biodiversitätsstrategie (NBS), die ihrerseits wiederum in internationale Vereinbarungen, wie das Abkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt (UN 1992) eingebettet sind. Es geht in dieser völkerrechtsverbindlichen Vereinbarung um den Beitrag Deutschlands zum Erhalt unseres Naturerbes. Im Handlungsfeld Schutz der Biodiversität von Waldökosystemen ist gemäß der NBS ein 5%-Zielwert von dauerhaft nicht bewirtschafteter Waldflächen (Prozessschutzflächen) vorgesehen. Mit Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern sind alle anderen deutschen Bundesländer noch sehr weit entfernt von diesem gesetzten Zielwert.
Die Positionen zur Ausweisung großer Flächen mit natürlicher und naturnaher Waldentwicklung als Nationalparke sind angesichts der zahlreichen gesellschaftlichen Interessengruppen sehr unterschiedlich. Je nach Betroffenheit sind verschiedene Standpunkte und Sichtweisen die Folge, die in einem objektiven Diskurs auch berücksichtigt und abgewogen werden müssen. Die Ausweisung oder auch die Ablehnung eines Nationalpark Nordschwarzwald wird eine politische Entscheidung sein und vermutlich nicht nur auf wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen, sondern darf und muss auch gesellschaftliche und ökonomische Abwägungen beinhalten. Zielsetzung und Motivation für die Einrichtung großflächiger Prozessschutzgebiete finden sich auch in ethisch begründbaren Positionen. Unsere Landschaften und Ressourcen stehen erst am Anfang von neuen und bedrohlich zunehmenden Konflikten und intensivierten Nutzungen. Daran hat in Deutschland die notwendige Energiewende mit der verstärkten Nutzung von Biomasse einen nicht unerheblichen Anteil. Vielleicht sind schon in nicht allzu langer Zukunft großflächige Schutzgebiete die letzten Refugien, in denen die Vielfalt an Arten, Strukturen und Prozessen gesichert erhalten bleibt und einen Zugewinn von bislang nicht bekannten Formen und Lebensräumen in unserer Umwelt ermöglichen.

Mit drei Vorträgen sollen Hintergründe, Informationen und auch die ethisch-moralische Dimension in der Debatte um einen geplanten Nationalpark im Nordschwarzwald beleuchtet werden.

18.04.2013: Naturschutz und Naturschutzstrategien im Nordschwarzwald – auf dem Weg zu einem Nationalpark (Dr. Wolfgang Schlund / Naturschutzzentrum Ruhestein)

25.04.2013: Warum mehr Wildnis auch unseren Wäldern gut tut (Dr. Thomas Waldenspuhl / Forstliche Versuchsanstalt BW)

02.05.2013: Welche Natur, welche Werte? Ethische Grundfragen in der Diskussion die Einrichtung von Nationalparken (Prof. Dr. Thomas Potthast / Universität Tübingen / IZEW)

Die Veranstaltungen sind öffentlich und finden jeweils um 18.00 Uhr in der Aula an der HFR statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und eine regen Meinungsaustausch.

Der weitaus größte Anteil biologischer Vielfalt in Waldökosystem korreliert mit den langen Reife- und Zerfallsphasen. Doch auch in einem nachhaltig bewirtschafteten Wald dürfen nur wenige Bäume natürlich alt werden. Kein Wunder daher, dass die Mengen und das konstante Vorkommen an stehendem und liegendem Totholz weit unter den Werten liegen, die für das Vorkommen charakteristischer Artengemeinschaften, wie z.B. xylobionter Pilze und Käfer, notwendig sind. Die rasant wachsende Nachfrage nach Energieholz führt ebenfalls dazu, dass viele Wälder an Totholzanteilen verarmen.

Das Erleben von Prozessschutzgebieten kann bei Besuchern sehr unterschiedliche Empfindungen auslösen. Was für den einen mit Abenteuer, Wildnis ursprünglicher Natur und der Ästhetik des Ungeplanten in Verbindung steht, ist für den anderen eher Schaden, Zerstörung, Ungepflegtheit und entgangener Nutzen. Daher gehören zu den Kernaufgaben des Managements derartiger Gebiete unbedingt eine gute Information und Umweltbildungsangebote. Dann werden Prozessschutzgebiete wie Nationalparke zu einer Allegorie des Lebens und vermitteln, dass auch dem Altwerden und Vergehen eine besondere Schönheit und kulturell wie ökologisch hohe Bedeutung eigen ist.

Weitere Informationen:
http://www.hs-rottenburg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Neues EU-Energielabel holt auf

Romy Klupsch Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. – Institut für angewandte Ökologie

Der Handel erfüllt weitgehend die Pflicht zur Kennzeichnung der Energieeffizienz von Elektrogeräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehapparaten. Dies zeigen Ladenbegehungen des Öko-Instituts, der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und der Verbraucherzentralen (VZ) Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Partner im Projekt „Come on Labels“ stellen fest, dass 85 Prozent der insgesamt 2.374 betrachteten Geräte korrekt gekennzeichnet waren. Lediglich vier Prozent waren fehlerhaft ausgezeichnet; elf Prozent der Geräte trugen gar kein Label.

Auszeichnung energieeffizienter Geräte geprüft

Bereits im vergangenen Jahr hatten Öko-Institut, DUH und die VZ Sachsen und Sachsen-Anhalt überprüft, inwieweit die 2011 reformierte Energieeffizienz-kennzeichnung von Haushalts- und Fernsehgeräten im Handel korrekt umgesetzt wurde. Die Expertinnen und Experten kontrollierten dabei insgesamt 20 Geschäfte in den Städten Freiburg, Regensburg, Halle und Leipzig sowie einen Onlinehändler auf die korrekte Anbringung des EU-Energieeffizienzetiketts.

„Im Vergleich zum letzten Jahr, als lediglich 63 Prozent der Geräte im Handel einwandfrei mit dem EU-Energielabel gekennzeichnet waren, sehen wir jetzt eine deutliche Verbesserung“, fasst Dr. Corinna Fischer, Projektleiterin am Öko-Institut die Ergebnisse der Ladenbegehungen zusammen. „Mit den Informationen des Labels können sich Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf einfach für energieeffiziente Geräte entscheiden und somit dauerhaft ihre Stromkosten senken. Deshalb rufen wir den Handel weiter auf, den gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen und seinen Kundinnen und Kunden diese Informationen zur Verfügung zu stellen.“

Die Leiterin für Verbraucherschutz bei der DUH, Agnes Sauter, ergänzt: „Haushaltsgroßgeräte sind hochwertige Wirtschaftsgüter. Deshalb möchte der Verbraucher vor dem Kauf besonders gut informiert werden. Die Kennzeichnungsvorschriften sollen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit wichtigen Ressourcen anregen. Gleichzeitig machen die auf dem Label enthaltenen Informationen den Stromverbrauch für den Konsumenten transparent. Das kann erheblich zu Kostenersparnissen beitragen, insbesondere mit Blick auf die gesamte Lebensdauer.“

Wasch- und Geschirrspülmaschinen auf den vorderen Plätzen

Wie bei den Ladenbegehungen in 2012 schnitten Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen am besten ab: 86 beziehungsweise 92 Prozent der Geräte waren korrekt gekennzeichnet. Bei 5,8 bzw. 0,8 Prozent der Geräte entsprach die Kennzeichnung nicht den Vorschriften. So waren die Etiketten entweder unvollständig oder versteckt angebracht. Bei acht bzw. sieben Prozent der Geräte war gar keine Kennzeichnung erkennbar.

Doch auch bei Kühl- und Gefriergeräten hat sich die Kennzeichnung deutlich verbessert: 96 Prozent der Geräte trugen das Energieeffizienzzeichen, lediglich ein Prozent war fehlerhaft gekennzeichnet und nur 2,7 Prozent der Geräte trugen gar kein Label.

Bei Backöfen und Fernsehgeräten besteht nach wie vor der größte Nachholbedarf: Bei den Backöfen trugen 9,6 Prozent der Geräte kein Label; 12,7 Prozent waren fehlerhaft gekennzeichnet. Bei Fernsehgeräten war der Anteil von nicht gekennzeichneten Geräten mit knapp einem Fünftel am geringsten – hier dürfen noch ältere, nicht gekennzeichnete Geräte abverkauft werden. „Der Handel würde aber einen wichtigen Beitrag zur Verbraucherinformation leisten, wenn er auch ältere Fernsehgeräte freiwillig kennzeichnen würde“, so Corinna Fischer weiter.

Unterschiede nach Ladentypen und Regionen

Hinsichtlich der verschiedenen Ladentypen beobachteten die Wissenschaftlerinnen und Verbraucherschützer, dass die Kennzeichnung bei Küchenstudios und Möbelhäusern sich gegenüber der letzten Begehung verbessert hat. Deutlicher Handlungsbedarf besteht noch bei Supermärkten sowie kleinen Elektrofachhändlern: Hier sind jeweils nur 59 Prozent der Geräte korrekt gekennzeichnet.

Im Internet hingegen braucht das Label nicht abgebildet zu werden. Daher sind die Informationen oft schwer aufzufinden, selbst wenn sie vorhanden sind. Die Verbraucherschützer fordern deshalb, dass die Abbildung des Labels auch im Onlinehandel verbindlich gemacht wird. Regionale Unterschiede waren kaum erkennbar, mit Ausnahme von Regensburg. Dort war die korrekte Kennzeichnung um rund zehn Prozent höher als in den übrigen Regionen.

Neues Effizienzlabel ist weniger fehleranfällig

Die Ladenbegehungen zeigten zudem, dass es im Vergleich zum alten Label beim Einsatz des neuen Etiketts deutlich weniger fehlerhaft gekennzeichnete Geräte gibt. Der Hauptgrund dafür ist sehr wahrscheinlich, dass das Label in einem Stück aufgebracht wird, statt wie das alte in zwei Teilen, von denen häufig einer vergessen wurde. Dennoch gibt es noch immer 18 Prozent an Altgeräten, die mit dem alten Label gekennzeichnet sind. Da dieses Nebeneinander für Verbraucherinnen und Verbraucher verwirrend ist, fordern die Organisationen den Handel auf, auch Altgeräte freiwillig mit dem neuen Label zu kennzeichnen.

„Die Ladenbegehungen zeigen, dass die Energieeffizienzkennzeichnung insgesamt auf einem guten Weg ist“, sagt Martina Angelus, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. „Um den Konsumentinnen und Konsumenten die Auswahl eines energieeffizienten Produktes weiter zu erleichtern, muss die Kennzeichnung mit dem EU-Label bei manchen Produktgruppen und Ladentypen jedoch noch verbessert werden. Das Projekt Come On Labels bietet Händlern dafür eine Broschüre mit Hinweisen für die richtige Kennzeichnung der Geräte an. Sie ist auf Anfrage kostenlos erhältlich.“

Hintergrundinformationen zum Projekt „Come on Labels“:

Das EU-Projekt Come On Labels unterstützt und begleitet die Einführung der neuen Energiekennzeichnung in den teilnehmenden EU-Staaten. Das Projekt wird vom Energieeffizienz-Zentrum SEVEn (CZ) koordiniert und beteiligt Partner in 13 europäischen Ländern. Nationale Kontaktstelle ist das Öko-Institut e.V.

Hauptziel des Projekts ist die Förderung einer Energiekennzeichnung für Energieverbrauchende Geräte. Die Expertinnen und Experten sammeln vorhandene Ergebnisse von Gerätetests, überprüfen die ordnungsgemäße Kennzeichnung in Verkaufsstellen und tragen zur Aufklärung der Verbraucher bei.

Weitere Informationen:

Informationen zum Projekt „Come On Labels“
http://www.come-on-labels.eu/zum-projekt-de/willkommen-de

Händlerbroschüre zur richtigen Kennzeichnung der Geräte
http://www.come-on-labels.eu/download/retailer-training-manual-de

Ansprechpartnerin am Öko-Institut:
Dr. Corinna Fischer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 42595-223
E-Mail: c.fischer@oeko.de

Ansprechpartnerin Deutsche Umwelthilfe e.V.:
Agnes Sauter
Leiterin Verbraucherschutz
Telefon: +49 7732 9995 11
E-Mail: sauter@duh.de

Ansprechpartnerin VZ Sachsen e.V.:
Juliane Dorn
Koordinatorin Energieprojekt
Telefon: +49 341 69629-59
E-Mail: jdorn@vzs.de

Ansprechpartnerin VZ Sachsen-Anhalt e.V.:
Martina Angelus
Referentin Energie
Telefon: +49 345 9803-38
E-Mail: angelus@vzsa.de

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

Neues vom Öko-Institut auf Twitter: http://twitter.com/oekoinstitut

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


FAU: Warum bei Snacks unser innerer Stopp-Schalter versagt

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Der Kartoffelchips-Effekt ist bekannt: Isst man eine Handvoll, isst man die ganze Packung. Warum das so ist – der Antwort auf diese Frage sind Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) jetzt in einer aktuellen Studie ein Stück weit näher gekommen. Die Wissenschaftler fütterten Ratten mit Chips – und beobachteten den gleichen Effekt wie beim Menschen: ein Fall von „Hedonischer Hyperphagie“, also dem Drang, mehr zu essen, als nötig wäre den Hunger zu stillen. Ihre Erkenntnisse haben die Forscher nun in der Zeitschrift PLoS One* veröffentlicht.

Fast jeder Mensch hat schon einmal den Drang verspürt, mehr zu essen, als ihm eigentlich gut tut – einfach weil eine Speise gerade so lecker schmeckt. Allerdings gehen Wissenschaftler auch davon aus, dass manche Lebensmittel, wie etwa Snacks oder Schokolade, unabhängig von einer persönlichen Vorliebe eine „Hyperphagie“ auslösen können. Die chronische Form dieses Zustands ist einer der Schlüsselfaktoren für die epidemische Ausbreitung von Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit, die nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande zunehmend für gesundheitliche Probleme in der Bevölkerung verantwortlich gemacht wird.

Ob dieses Phänomen an Tieren untersucht werden kann, welche Mechanismen dabei im Körper ablaufen und durch welche Inhaltsstoffe es hervorgerufen wird, dieser Fragestellung gehen die Wissenschaftler der FAU Dr. Tobias Hoch und Prof. Dr. Monika Pischetsrieder, beide Henriette Schmidt-Burkhardt-Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, sowie PD Dr. Andreas Hess, Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie, auf den Grund. Im Rahmen des Projekts „Neurotrition“ aus der Emerging Fields Initiative an der Universität – einer Initiative, die interdisziplinäre und besonders innovative Forschungsprojekte finanziell fördert – fütterten die Forscher Laborratten mit dreierlei Kost: Der einen Gruppe von Ratten wurden Kartoffelchips vorgesetzt – und zwar „all you can eat“. Bei einer zweiten Gruppe stand lediglich normales Rattenfutter auf dem Speiseplan. Eine dritte Gruppe erhielt eine Futtermischung, die die gleiche Fett-Kohlenhydratmischung und damit den gleichen Energiegehalt wie die Kartoffelchips hatte, aber eben kein Snack-Food sind. Die Wissenschaftler bedienten sich dann fortschrittlichster nicht-invasiver Magnetresonanzbildgebung, der so genannten „manganverstärkten MRT“, um einen Blick in das Gehirn der Ratten zu werfen – und Unterschiede zwischen den Gehirnaktivitäten der unterschiedlich ernährten Tiere zu ergründen.

Zu Beginn der Studie gab es zunächst Anzeichen, dass es der hohe Anteil an Fett und Kohlenhydraten ist, der Ratten – und damit möglicherweise auch den Menschen – so verrückt nach Chips & Co. macht. Das konnten die FAU-Forscher zum Teil entkräften: Wiewohl eine Gruppe von Ratten mit einer Mischung gefüttert wurde, die ähnlich viel Fett und Kohlenhydrate enthielten wie Chips, reagierte das Gehirn der Tiere dennoch deutlich positiver auf die das Snack-Food. Der Effekt von Kartoffelchips auf die Gehirnaktivitäten könne also nur zum Teil durch die Menge an Fett und Kohlehydraten erklärt werden, so die Autoren der Studie. Es muss darüber hinaus besondere Eigenschaften von Kartoffelchips geben, die genau sie so attraktiv machen. Beim Beobachten der Gehirnaktivität stießen die Forscher ebenfalls auf eine spannende Erkenntnis: Die höchste Aktivität zeigten die Gehirnareale, die für Belohnung und für Sucht zuständig sind. Aber auch die Regionen, in denen Futteraufnahme, Aktivität und Bewegung geregelt sind, wurden durch Chips überwiegend stärker aktiviert. Interessanterweise war die Aktivierung der Schlafregulationszentren schwächer ausgeprägt.

Die Anfälligkeit für den übermäßigen Genuss von Snack-Food ist allerdings dennoch von Mensch zu Mensch verschieden. Das könne mit unterschiedlichen individuellen Geschmackspräferenzen zu tun haben, so die FAU-Forscher. So könnte etwa das Belohnungssignal bei manchen Menschen nicht stark genug sein, um die persönlichen Vorlieben zu „überstimmen“. Auch gebe es wohl einfach Menschen, bei denen die Willenskraft größer sei als ihr Heißhunger auf Kartoffelchips.

Die Forscher arbeiten nun daran, die molekularen Auslöser zu entschlüsseln, die für genau diese Gehirnaktivtäten verantwortlich sind – das Ergebnis könnte helfen, Medikamente oder Nahrungsmittel zu entwickeln, die diese fatale Begehrlichkeit von Snacks und Süßigkeiten blockieren oder zumindest reduzieren. Dazu sollen unter anderem ähnliche Studien am Menschen durchgeführt werden. Allerdings, so die Autoren der Studie, gebe es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis darauf, dass es möglich sein könnte, bestimmte Zutaten zu sehr gesunden, aber mäßig populären Lebensmitteln – wie etwa Rosenkohl – hinzuzufügen, die ihnen dann die Attraktivität von Chips verleihen.

Die Ergebnisse werden auch im Rahmen der Verlesungsreihe Emerging Field Lectures in Veranstaltung „Neurotriton – Die Wechselwirkung zwischen Nahrung und Gehirnfunktion“ am 15. Juli 2013 um 18:00 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses dargestellt und diskutiert: http://www.efi.fau.de/download/plakat_efi-lectures-sose-2013.pdf

*PLoS One. 2013;8(2):e55354. doi: 10.1371/journal.pone.0055354. Epub 2013 Feb 7.

Prof. Dr. Monika Pischetsrieder
Tel.: 09131-8524102
monika.pischetsrieder@lmchemie.uni-erlangen.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


„Heuschnupfen ist keine Life-Style-Erkrankung“

Blandina Mangelkramer Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Jedes Jahr im Frühjahr wird das Thema wieder aktuell: Heuschnupfen. Doch neben der Allergie gegen Pollen, nehmen auch andere Allergien in der Bevölkerung zu – allen voran die Nahrungsmittelallergien. Welche Behandlungsmethoden es gibt, welche wirksam sind und von welchen man die Finger lassen sollte, das erklärt die Sprecherin des Allergiezentrums des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Prof. Dr. Vera Mahler.

Die Entstehung von Allergien setzt immer ein Zusammenspiel voraus von individueller genetisch-bedingter Prädisposition und der Exposition zu entsprechenden Allergenen, also wie sehr Menschen den Allergenen ausgesetzt sind. Während am „Genpool“ in der Allgemeinbevölkerung in den letzten hundert Jahren keine wesentlichen Änderungen eingetreten sind, hat sich die Allergen-Exposition in den letzten 25 Jahren verändert: Durch die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre und die Klimaerwärmung finden sowohl einheimische als auch zugewanderte Pflanzen bessere Wachstumsbedingungen vor. Dies geht mit einer höheren Pollen- und Allergenlast, parallel dazu mit steigenden Sensibilisierungshäufigkeiten einher – bereits 25 bis 30 Prozent der Allgemeinbevölkerung leiden an einer so genannten Soforttypallergie, bei der die allergische Reaktion innerhalb weniger Minuten oder sogar Sekunden eintritt, wie z. B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Insektengift- und Nahrungsmittelallergien.

Insbesondere bei letzteren ist gegenwärtig eine Zunahme zu beobachten. Bei Nahrungsmittelallergien, die sich mit Symptomen vom Brennen der Mundschleimhaut bis hin zum allergischen Schock mit Kreislaufstillstand äußern können, ist bislang das gezielte Meiden des entsprechenden Nahrungsmittels die einzige verlässliche Behandlungsmethode.

Von den in den Nahrungsmitteln enthaltenen Allergenen sind dabei manche Allergene aggressiver sind als andere: Vor allem hitzestabile und magensaft-resistente Allergene (wie z.B. die Speicherproteine der Erdnuss) lösen meist eine schwere Symptomatik bei betroffenen Allergikern aus. Im Vergleich dazu rufen hitze- und magensäure-labile Allergene, die der Magensäure nicht standhalten, wie z.B. andere Erdnussallergene (PR-10 Proteine und Profilin) in der Regel nur milde Symptome hervor. Das heißt, nicht alle Erdnussallergiker sind in gleichem Maße gefährdet. Die erst seit wenigen Jahren zur Verfügung stehende Diagnostik auf Einzelallergen-Niveau gibt hier Hinweise auf das individuelle Risiko für schwere allergische Reaktionen.

Sind bereits schwere Reaktionen in der Krankengeschichte bekannt, ist es erforderlich, Notfallmedikamente (Adrenalinautoinjektor, schnell wirkendes H1-Antihistaminikum und ein Glukokortikosteroid in jeweils flüssiger Form) zu verordnen. Zudem ist es notwendig, den Betroffenen über deren Gebrauch und das ständige Mitführen aufzuklären und zu schulen: Viele Hautkliniken bieten sogenannte Anaphylaxie-Schulungen an.

Von sogenannten „Allergielöschungen“ mittels Bioresonanzverfahren ist insbesondere bei schweren allergischen Reaktionen aufgrund von mangelnder Wirksamkeit abzuraten.

Darüber hinaus bestehen derzeit verschiedene wissenschaftliche Ansätze, wichtige Allergene bereits in der Pflanze auszuschalten oder zu modifizieren, um mittelfristig mit neuen Züchtungen allergenarme Nahrungsmittel zu gewinnen.

Aber auch Heuschnupfen ist keine „Life-Style“-Erkrankung, sondern geht häufig einem allergischen Asthma voraus. Es ist daher empfehlenswert, Heuschnupfen nicht zu bagatellisieren, sondern frühzeitig – das heißt, wenn zwei Jahre hintereinander allergische Symptome in der Pollenflugsaison auftreten – eine ärztliche Diagnostik und Behandlung zu erlangen. Dem sogenannten Etagenwechsel von den oberen auf die unteren Atemwege (Asthma) kann entgegengewirkt werden durch eine spezifische Immuntherapie, der Hyposensibilisierungsbehandlung: Es ist erforderlich, diese wirksame Therapie im Herbst vor dem nächsten Pollenflug zu beginnen und über drei bis fünf Jahre fortzuführen.

Zwischenzeitlich gibt es jedoch verschiedene neue Therapieschemata, die eine geringere Anzahl an Arztbesuchen erforderlich machen: Die spezifische Immuntherapie ist die einzige Behandlungsmethode, die gezielt und nachhaltig die Überreaktivität des Immunsystems günstig beeinflusst. Alle anderen Behandlungsansätze behandeln ausschließlich die Symptome, nicht aber deren Ursache. Bei einer derartigen symptomatischen Therapie z.B. mit antiallergischen Tabletten (sogenannte „Antihistaminika“) bestehen vom Wirkungs- bzw. Nebenwirkungsprofil große Unterschiede zwischen älteren sedierenden und modernen nicht-sedierenden Präparaten. Sie werden besser nicht erst bei bereits eingetretenen Beschwerden eingenommen, sondern während der relevanten Pollenflugzeit regelmäßig bereits am Abend. Hierdurch sind die Histaminrezeptoren bei neuerlichem Pollenkontakt und Histaminfreisetzung am nächsten Morgen bereits blockiert, wodurch eine bessere Wirksamkeit erzielt wird. Pollenflugvorhersagen sind online z.B. verfügbar unter http://www.dwd.de/pollenflug.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Milch macht Mode

Dr. Ernst Guggolz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Die Mikrobiologin und Designerin Anke Domaske produziert aus saurer Milch Proteinfasern. Ihr Unternehmen QMilch nimmt in diesem Jahr die eigene Produktion auf. Nebenbei entwirft und schneidert Domaske Kleider, die zum Großteil aus den Milchfaserstoffen bestehen und deshalb besonders hautverträglich sind. Wie sie die innovativen Fasern herstellt, steht in den „Nachrichten aus der Chemie“.

Die Idee für ihr Unternehmen QMilch hatte Anke Domaske vor drei Jahren, als ihr Stiefvater an Krebs erkrankte und auf alle Textilien reagierte, die in Berührung mit seiner Haut kamen. Bei der Suche nach alternativen Materialien fand sie schließlich die Milchproteinfasern.
Die Chemikerin Jessica Schölch berichtet in den „Nachrichten aus der Chemie“, wie Domaske in Zusammenarbeit mit dem Faserinstitut Bremen ein Herstellungsverfahren entwickelte, das im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren den Rohstoff Milch natürlich belässt und eine biologisch abbaubare Naturfaser produziert.
Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 80 000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den „Nachrichten“ über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

Weitere Informationen:
http://www.nachrichtenausderchemie.de „Nachrichten aus der Chemie“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gewässerschutz und Klimaschutz – ein Widerspruch?

Dr.-Ing. Bodo Weigert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
KompetenzZentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB)

Berliner Forscher haben energie- und kosteneffiziente Verfahren zur weiteren Verbesserung der Klärwerke untersucht.

Die Reinigungsleistung der Berliner Klärwerke wurde in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Sie entfernen gut 96 Prozent der im Abwasser enthaltenen Stoffe. Dennoch ist der Eintrag von Nährstoffen – Stickstoff und Phosphor -, die gerade im Sommer das Algenwachstum in den sehr langsam fließenden Berliner Gewässern beschleunigen, immer noch zu hoch, um die anspruchsvollen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen. Der Bau von weiteren Reinigungsstufen in den Klärwerken kann hier Abhilfe schaffen und dazu beitragen, dass der geforderte gute ökologische Zustand erreicht werden kann. Die Krux dabei: mehr Technik erhöht zwar die Reinigungsleistung, aber auch Kosten und Energieaufwand. Letztendlich muss eine verbesserte Gewässerqualität mit einer Erhöhung des Ausstoßes von Luftschadstoffen bezahlt werden.
Dieser Zielkonflikt war Auslöser für das vor drei Jahren gestartete und jetzt abgeschlossene Demonstrationsvorhaben OXERAM. Mehrere vielversprechende Verfahren, die alle zur Senkung des Problemstoffs Phosphor bis in den Bereich von 50 bis 120 Mikrogramm pro Liter Kläranlagenablauf geeignet schienen, wurden unter realen Betriebsbedingungen untersucht. Das Kompetenzzentrum Wasser Berlin führte hierbei die Pilotstudien zur Mikrosiebung und der Membranfiltration durch. Parallel dazu wurden in einem Projekt der Berliner Wasserbetriebe mit Sand und Anthrazit gefüllte Raumfilter untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass Mikrosiebung und Raumfiltration hinsichtlich Kosten sowie CO2-Fußabdruck pro Menge entfernten Phosphors am besten abschneiden.

Das dreijährige Vorhaben hatte ein Gesamtvolumen von 2,6 Mio. Euro und wurde durch die europäische Union und das Land Berlin im Rahmen des Berliner Umweltentlastungspro-gramms (UEP-II) sowie durch die Berliner Wasserbetriebe und Veolia als Sponsoren finanziert.

Weitere Informationen:
http://www.kompetenz-wasser.de/index.php?id=1&type=0&jumpurl=fileadmin%2…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Weniger Blutsauger nach hartem Winter: Ulmer Biologen untersuchen Zecken-Population

Annika Bingmann Pressestelle
Universität Ulm

Die Gefahr lauert in Wäldern und Wiesen: Zecken können gefährliche Krankheiten von der Borreliose bis zur Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Welchen Einfluss die Wetterlage und etwa die Waldbewirtschaftung auf die Zecken-Population haben, beschreiben Wissenschaftler um Ralf Lauterbach, Dr. Konstans Wells und Dr. Swen Renner im Fachjournal PLoS ONE. Demnach müssten Naturfreunde nach diesen kalten Monaten weniger Probleme mit den Blutsaugern haben: „Die Wintertemperatur scheint die Zecken-Population zu beeinflussen. Nach dem milden Winter in 2008 stieg der Bestand auffällig“, erklärt Renner.

Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb haben die Biologen über drei Jahre (2008-2010) das Vorkommen von Holzbock-Nymphen, also Jungtieren nach dem Larvenstadium, erhoben. Die Schildzeckenart „Gemeiner Holzbock“ (Ixodes ricinus) tritt weltweit auf und ist ein wichtiger Krankheitsüberträger. Ihre Aktivität und Entwicklung werden unter anderem von der Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit („Mikroklima“) bestimmt. Welche Faktoren die Holzbock-Population besonders beeinflussen, haben die Forscher um Renner geprüft: In den Sommermonaten Juni bis August sammelten sie Nymphen mithilfe von Schlepptüchern auf, konservierten die Tiere und zählten sie.

In einem zweiten Schritt haben die Wissenschaftler diese Informationen mit Daten des Deutschen Wetterdiensts abgeglichen – zum Beispiel mit der Durchschnittstemperatur in Winter- und Frühlingsmonaten sowie mit Niederschlagswerten als Indikator für die Luftfeuchtigkeit.
Die untersuchten Waldabschnitte im Biosphärengebiet waren zuvor als Buchenwälder, Buchen-Mischwälder oder Fichtenwälder, nach ihrem Alter und weiteren Merkmalen klassifiziert worden.

Weniger Zecken in jungen Waldabschnitten

Über 850 Holzbock-Nymphen haben die Forscher also in drei Jahren gesammelt. Ihr Fachartikel birgt überraschende Ergebnisse: Vor allem kalte Winter hatten einen negativen Einfluss auf die Zecken-Population. Anders als erwartet, fanden die Forscher vergleichsweise wenige Nymphen in älteren Waldabschnitten. „Normalerweise begünstigen geschlossene Baumkronen – ein typisches Merkmal für ältere Wälder – das Vorkommen von Zecken. Wir haben aber besonders viele Tiere in jungen Arealen gesammelt“, berichtet Swen Renner. Siedeln dort womöglich mehr Wirte?

Insgesamt sind wohl Längsschnittstudien nötig, um den tatsächlichen Einfluss der Waldbewirtschaftung auf die Holzbock-Population zu verstehen und von Temperatureffekten zu trennen. Weiterführende Untersuchungen, die das komplexe Zusammenspiel in der Natur berücksichtigen, erscheinen sowohl in Bezug auf den Klimawandel als auch auf die künftige Waldbewirtschaftung wünschenswert. Schon jetzt sind die Ergebnisse der Biologen zum Beispiel für Zecken-Verbreitungskarten wertvoll.

Neben Forschern des Ulmer Instituts für Experimentelle Ökologie waren Experten des Biodiversität- und Klimaforschungszentrums (Frankfurt am Main) an dem Fachartikel beteiligt. Eine wichtige Ideengeberin war die inzwischen verstorbene Ulmer Biologie-Professorin Elisabeth Kalko. Im Zuge des Projekts Biodiversitäts-Exploratorien hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Studie unterstützt.

R. Lauterbach, K. Wells, R. O’Hara, E. Kalko, S. Renner (2013) Variable Strength of Forest Stand Attributes and Weather Conditions on the Questing Activity of Ixodes ricinus Ticks over Years in Managed Forests. PLoS ONE 8(1): Opens external link in new windowe55365. doi:10.1371/journal.pone.0055365

Weitere Informationen: Dr. Swen Renner, Tel.: 0731 50-22667, swen.renner@uni-ulm.de

Zum Hintergrund:
Zecken – Gefahr für Naturfreunde

In Deutschland werden vor allem die Krankheiten Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zecken übertragen. Vor einiger Zeit hat das Robert Koch Institut Ulm und Umgebung zum FSME-Risikogebiet erklärt. Eine mehrstufige Impfung wird empfohlen und in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

FSME wird durch ein Virus ausgelöst und greift das Zentrale Nervensystem an. Verläufe können leicht sein und lediglich Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen umfassen, aber auch zum Tod führen. Im fortgeschrittenen Stadium sind Hirnhautentzündungen oder sogar Gehirnentzündungen mit teils bleibenden Schäden möglich.

Gegen die bakteriell verursachte Borreliose gibt es keine wirksame Impfung. Es handelt sich um eine multisystemische Erkrankung, die verschiedenste Symptome von Fieber und Kopfschmerzen über Hirnhautentzündung, Herz- und Gelenkprobleme verursachen kann. Typisch ist eine ringförmige Rötung um den Zeckenstich (Erythema migrans). Vor allem im Frühstadium lässt sich die Borreliose gut mit Antibiotika behandeln.
Generell sollte die Zecke nach dem Stich möglichst schnell entfernt werden.

Weitere Informationen:

http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0055365

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Erfolgreiche Fachkräftesicherung bleibt Daueraufgabe

Acht innovative Netzwerke zur Fachkräftesicherung in den Regionen ausgezeichnet.

Für Unternehmen in Deutschland wird die Fachkräftesicherung zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben. Dafür brauchen besonders kleine und mittelgroße Betriebe Unterstützung. Sie können von der Kooperation mit Partnern und Beratungsangeboten in ihrer jeweiligen Region profitieren. Das Bundesarbeitsministerium hat heute in Berlin acht regionale Netzwerke ausgezeichnet, die solche Leistungen bieten und hilfreiche Allianzen möglich machen.

Bundesweit gibt es rund 850 regionale Netzwerke zur Fachkräftesicherung. In diesen Netzwerken engagieren sich alle wichtigen Arbeitsmarktakteure: Kammern und Unternehmen, Agenturen für Arbeit und Jobcenter, Bildungseinrichtungen und Kommunen genauso wie Unternehmensverbände, Gewerkschaften und Wirtschaftsförderer. Unterstützt werden die Netzwerke auch aus Berlin: Mit dem Innovationsbüro Fachkräfte für die Region hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Stelle installiert, die die Netzwerkakteure berät und untereinander vernetzt.

Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium:

„Für viele Unternehmen wird die Frage, wie sie die Fachkräfte finden können, die sie brauchen, zu einer Schlüsselfrage der Zukunft. Engpässe gibt es nicht mehr nur an der Spitze des Arbeitsmarkts bei den Akademikern, sondern auch im nichtakademischen Bereich, im Mittelbau. Bei der Fachkräftesicherung bleibt für alle Beteiligten noch viel zu tun, das ist eine Daueraufgabe. Aber wir sind schon viel weiter als noch vor ein paar Jahren. Diese Erfolge verdanken wir maßgeblich auch der engagierten Arbeit der 850 Netzwerke, die als Treiber und Motoren in den Regionen wirken. Ihre Arbeit verdient alle Anerkennung und ist ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen.“

Die ausgezeichneten Netzwerke im Einzelnen:
job4u e.V.

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Das Netzwerk unterstützt insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufswahl und Berufsorientierung. Es zeigt Zukunftsperspektiven in der Region auf und lenkt das Interesse auf die regionalen Branchen der Metropolregion Bremen/Oldenburg.
Das Netzwerk hat eine App für Smartphones entwickelt. Die job4u-App bietet wöchentlich kostenfrei aktuelle Angebote zu Praktika, Jobs und Dualen Studiengängen. Schon nach kurzer Laufzeit konnte ein Lebensmitteldiscounter sechs Vorstellungsgespräche direkt über die App-Anwendung vereinbaren. Angebotene Unternehmensbesichtigungen waren 2012 zu zwei Dritteln ausgebucht. Aktuell wird die App von rund 900 Menschen genutzt.

Weitere Informationen:
http://www.job4u-ev.de

Region:
Ammerland, Bremen, Bremerhaven, Cloppenburg, Cuxhaven, Delmenhorst, Diepholz, Oldenburg, Oldenburg (Oldenburg) Stadt, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, Wilhelmshaven

IHK-Fachkräftekonferenz Südniedersachsen

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Die halbjährlich stattfindende IHK-Fachkräftekonferenz Südniedersachsen wird als Austauschplattform für regionale Arbeitsmarktakteure und die regionale Wirtschaft genutzt.
Das Projekt „Neustart voraus! – Mit Mut in die Ausbildung“ wendet sich an Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher und bringt sie mit Unternehmen in der Region zusammen. Dazu arbeitet die IHK Hannover eng mit der Agentur für Arbeit in Göttingen und den Studienberaterinnen und -beratern der Göttinger Hochschulen zusammen. Bewerbungen der potentiellen Auszubildenden werden direkt an die Unternehmen geleitet.

Weitere Informationen:
IHK Hannover, Geschäftsstelle Göttingen
Dr. Martin Rudolph
Tel.: 0551 707100
E-Mail: goettingen@hannover.ihk.de

Region:
Göttingen, Northeim und Osterode

Jenaer Allianz für Fachkräfte

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Unter anderem entwickelte das Netzwerk den Willkommensservice der Jena-Wirtschaft GmbH. Mit diesem Personalmarketinginstrument unterstützt die Allianz Unternehmen, ihre Wunschbewerberin bzw. ihren Wunschbewerber für den Standort Jena zu gewinnen und das Einleben in der neuen Region zu erleichtern.

Konkrete Serviceangebote für Interessenten umfassen u.a. eine Orientierungstour durch Jena, in der die Stadt vorgestellt wird, einen Überblick über potentielle Wohngebiete und die kommunale Infrastruktur, Informationen für zuziehende Familien, die Begleitung und Unterstützung bei Kontoeröffnung und Behördengängen sowie gemeinsame Besichtigungen von Schulen etc.

Weitere Informationen:
http://www.jenawirtschaft.de/de/leistungen/netzwerkarbeit/

Region:
Jena, Saale-Holzland-Kreis, Erfurt, Weimar

Regionalmanagement am Wirtschaftsforum der Region Passau e.V.

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Im Wirtschaftsforum der Region Passau arbeiten Kräfte aus Unternehmen, Gesellschaft und Politik zusammen und vernetzen ihre Aktivitäten in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Tourismus und Gesundheit.
Ziel ist die Schärfung des Profils des Wirtschaftsraums Passau zur Gewinnung von Fachkräften für die Region.
Das Programm „PASSgenAU – Bildung von Anfang an“ richtet sich an Kinder und Jugendliche, die Gefahr laufen, den Schul- oder Berufsabschluss nicht zu erreichen. Finanziert von der Stadt und Stiftungen werden lernschwachen Kindern und Jugendlichen zusätzliche Lern-, Betreuungs- und Beratungsangebote gemacht. Hinzu kommt ein Leitfaden, der Eltern und Lehrer einen Überblick über die Unterstützung gibt.
Im Rahmen der Anstrengungen kommen Lernpatinnen und -paten des Kinderschutzbundes, Mentorinnen und Mentoren der Initiative „Rock your Life“ und Lehramtsstudierende der Universität Passau zum Einsatz. Sie bieten Unterstützung in Mathematik und fördern die Sprach- und Lesekompetenz bei Kindern mit Migrationshintergrund.
Mit den Lernhilfen und individueller Förderung wurden seit Herbst 2012 188 Kinder und Jugendliche unterstützt.

Weitere Informationen:
http://wifo-passau.de/9.html

Region:
Passau, Passau Stadt

Fachkräfte für den Hansebelt

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Die 2009 gegründete Fach- und Führungskräfteinitiative fördert Talente in Schule, Ausbildung und Studium und legt dabei das Augenmerk besonders auf formell geringqualifizierte Menschen.
Zum Einsatz kommen Weiterbildungen der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Kooperation mit der IHK und den Agenturen für Arbeit. So wurden z.B. 150 Beschäftigte aus kooperierenden Unternehmen in den Bereichen Dialogmarketing und Hafenlogistik berufsbegleitend zu Facharbeiterinnen und Facharbeitern qualifiziert.
Jeder Netzwerkpartner erbringt dabei einen eigenen Beitrag: die Wirtschaftsakademie mit ihren Betriebskontakten, die IHK mit der Zertifizierung der Abschlüsse, und die Agenturen für Arbeit mit der Finanzierung über das Programm WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen)

Weitere Informationen:
http://www.fachkraeftehansebelt.de/

Region:
Herzogtum Lauenburg, Lübeck, Ostholstein, Segeberg, Stormarn

Fachkräfte Initiative Wirtschaftsraum Augsburg

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Unter Federführung der Agentur für Arbeit wendet sich das Netzwerk speziell an die Zielgruppe 50plus. Eine Maßnahme sind regelmäßige gesonderte Informationsveranstaltungen bei der Agentur für Arbeit („Aktionstag 50plus“) mit bis zu 800 Teilnehmern. Ältere Arbeitssuchende erhalten dort u.a. Tipps zu Bewerbungen und Fördermöglichkeiten, aber auch Kontakt zu Arbeitgebern, die Bewerbungen direkt annehmen.
Die Netzwerkpartner beteiligen sich zudem an der regelmäßigen Pressearbeit zum Thema „Beschäftigung Älterer“ und steuern gute Praxisbeispiele bei.

Weitere Informationen:
http://www.region-a3.com/service-fuer-unternehmen/fachkraeftesicherung/

Region:
Augsburg Stadt, Augsburg, Aichach-Friedberg

Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.V.

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Ziel des Netzwerks ist das Fachkräftemanagement über die Etablierung als Logistikdrehscheibe und ein gezieltes Standortmarketing.
Kommunen und Unternehmen haben gemeinsam das Projekt „MoFa – Mobile Fabrik“ entwickelt. Sie richten sich damit an Kinder im Vor- und Grundschulalter. Ziel ist es, spielerisch an handwerkliche Tätigkeiten heranzuführen und eine berufliche Frühorientierung zu ermöglichen. So sollen Talente gefördert und an die Region gebunden werden. Das Projekt zeigt, welche Berufe vor Ort Zukunft haben. Die Anschubfinanzierung leistete ein engagierter Unternehmer. Weitere Unternehmen und Grundschulen haben Interesse angemeldet.

Weitere Informationen:
www.prignitz-in-germany.com

Region:
Ostprignitz-Ruppin, Prignitz

Netzwerk Logistik Leipzig-Halle e.V.

Ansatz, Ziel, Wirkung:
Das Netzwerk unterstützt die Region Leipzig-Halle bei der Entwicklung zu einem internationalen Logistik-Drehkreuz. Hierfür werden Anreize für die Ansiedlung neuer Unternehmen geschaffen und Fachkräfte angeworben.
Das Netzwerk zielt insbesondere auf das Fachkräftepotenzial ehemaliger Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten. Es kooperiert dazu eng mit den Karriere-Centern und den Berufsförderungsdiensten der Bundeswehr an den Standorten Leipzig und Halle.
Im Rahmen von Kontakt- und Stellenbörsen wird der direkte Kontakt zwischen Logistikunternehmern und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten hergestellt, die vielfältige Qualifikationen und Führungserfahrung mitbringen.

Weitere Informationen:
www.logistik-leipzig-halle.net

Region:
Leipzig, Leipzig Stadt, Nordsachsen, Halle (Saale), Saalekreis

Quelle: BMAS

(nach oben)


Deutsches Stromnetz ist 1,8 Millionen Kilometer lang

Stromnetzlänge in Deutschland entspricht 45facher Erdumrundung

Das deutsche Stromnetz ist inzwischen 1,8 Millionen Kilometer lang. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Mit dieser Länge könnte der Äquator 45-mal umrundet werden.

Der größte Teil des Stromnetzes fällt mit einer Länge von 1,44 Millionen Kilometern auf die Erdverkabelung. Damit macht die unterirdische Verlegung von Kabeln einen Anteil von mehr als 80 Prozent am deutschen Stromnetz aus. Vor zehn Jahren waren es noch gut zwei Drittel (2002: 70 Prozent). Rund 350.000 Kilometer werden durch Freileitungen abgedeckt.

Der längste Teil der Stromnetze entfällt mit 1,16 Millionen Kilometern (km) auf die Niederspannungsebene. In den regionalen Verteilnetzen kommt die Mittelspannungsebene auf eine Länge von 513 500 km und die Hochspannungsebene auf 79 900 km, so der BDEW. Die überregionalen Höchstspannungsnetze sind in Deutschland 34 810 km lang.

Hintergrund Spannungsebenen
Das deutsche Stromnetz unterteilt sich in vier Spannungsebenen. Die Niederspannungsebene (bis einschließlich ein Kilovolt) versorgt vor allem Haushalte, kleinere Gewerbebetriebe und die Landwirtschaft lokal mit Strom. Die regionalen Verteilnetze sind in der Mittelspannungsebene angesiedelt (über 1 bis einschließlich 72,5 Kilovolt). Die Kunden der Hochspannungsebene (über 72,5 bis einschließlich 125 Kilovolt) sind insbesondere lokale Stromversorger, Industrie sowie größere Gewerbebetriebe. Die überregionalen Stromautobahnen sind die Höchstspannungsnetze (über 125 Kilovolt) – Kunden in diesem Großhandelsbereich sind regionale Stromversorger und sehr große Industriebetriebe. Darüber hinaus verbinden die Höchstspannungsleitungen Deutschland auch mit dem Ausland.

Zur Meldung auf bdew.de:
http://www.bdew.de/internet.nsf/id/1F7802FE6F1F6DBEC1257B4B002C0102?open&WT.mc_id=Pressemeldung-20130412

Quelle: BDEW

(nach oben)


Über 80 Bewerber konkurrieren um den Deutschen Umweltpreis

Franz-Georg Elpers Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

DBU verleiht Auszeichnung am 27. Oktober in Osnabrück – Höchstdotierte unabhängige Auszeichnung Europas

Osnabrück. Ob mittelständischer Unternehmer, Wissenschaftlerin oder Forscher – über 80 qualifizierte Vorschläge sind für den Deutschen Umweltpreis 2013 eingegangen. Am 27. Oktober verleiht die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ihre unabhängige und mit 500.000 Euro höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas bereits zum 21. Mal. „Unter den Vorschlägen sind wieder viele exzellente Anwärterinnen und Anwärter, die große Verdienste im Umweltschutz haben“, unterstrich heute DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Die Ehrung findet in der Osnabrück-Halle statt. Neben zahlreichen bekannten Köpfen aus der Umweltbranche wird auch politische Bundes- und Landesprominenz zum Festakt erwartet. Überreichen wird den Preis Bundespräsident Joachim Gauck.

Rund drei Monate hatten Institutionen wie die Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, der Deutsche Naturschutzring und andere anerkannte Umwelt- und Branchenverbände, Gewerkschaften und Medien die Möglichkeit, ihre Favoriten für den Deutschen Umweltpreis 2013 zu benennen. Eine unabhängige Fachjury prüft alle eingegangenen Vorschläge. Die endgültige Entscheidung wird das 14-köpfige DBU-Kuratorium treffen. Die feierliche Verleihung findet dann am 27. Oktober in Osnabrück statt.

Mit dem Deutschen Umweltpreis zeichnet die DBU Leistungen aus, die entscheidend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und Erhalt der Umwelt beitragen. 2012 ging der Deutsche Umweltpreis an den Mitbegründer und Aufsichtsratschef der SMA Solar Technology AG (Kassel), Günther Cramer, sowie das Forscher-Unternehmer-Duo Dr. Andreas Bett/Hansjörg Lerchenmüller (beide Freiburg). Bett ist stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Lerchenmüller Geschäftsführer der Soitec Solar GmbH. Die Preisträger hätten mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und persönlichem Einsatz in der Photovoltaik weltweit Maßstäbe gesetzt und sie damit global maßgeblich vorangebracht, formulierte es Brickwedde seinerzeit
Zu den bisherigen Trägern des Deutschen Umweltpreises gehören unter anderem der spätere Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Paul J. Crutzen (1994), der ehemalige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Prof. Dr. Klaus Töpfer (2002), und der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (2007). Mit dem Ehrenpreis, der nicht regelmäßig vergeben wird, wurden bisher der ehemalige Präsident der Sowjetunion und Gründer und Vorsitzende des „Green Cross International“, Michail Gorbatschow (2010), der Tierfilmer Prof. Heinz Sielmann (†, 2005) und die Naturschützerin Prof. Dr. Hannelore „Loki“ Schmidt (†, 2004) ausgezeichnet.

Seit 1993 vergibt die DBU den Deutschen Umweltpreis an herausragende Pioniere des Umweltschutzes. Mit der Auszeichnung will sie Personen, Unternehmen und Organisationen dazu „anstiften“, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien bereits im Vorfeld zu entschärfen.
Weitere Informationen:

http://www.dbu.de/123artikel34242_335.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Energiewende ohne Netzausbau: Dezentrale, saubere Stromerzeugung mit Brennstoffzellenkraftwerken

DC Katrin Schwarz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS

Die FuelCell Energy Solutions GmbH (FCES) aus Dresden, ein Joint Venture der NASDAQ-gelisteten FuelCell Energy, Inc., (USA, Danbury/CT) und des Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS (Deutschland, Dresden) lädt am 9. April 2013 auf der Hannover Messe zum Pressegespräch.

Die Verbrauchssenkung von Primärenergie um 20 % bis 2020, deren effiziente Wandlung in nutzbare Energie für die Endverbraucher und die 40 %-Senkung der Treibhausgasemissionen sind zentrale Ziele der deutschen Energiepolitik. Geografische Randbedingungen der fluktuierenden Erzeugung erneuerbarer Energien, abzuschaltende Kraftwerke und die Lage der Verbrauchszentren erfordern ein Umdenken in der Energieerzeugung. Für den Stromtransport müssen Tausende Kilometer neue Stromtrassen in kurzer Zeit errichtet werden; der Verzug dieser Maßnahmen ist bereits absehbar. Ein Drittel der Primär-energie wird zur Stromerzeugung genutzt, wobei mehr als 70 % davon für Umwandlung und Transport verloren gehen. Bei der Erzeugung werden ca. 350 Mio. Tonnen CO2 sowie ca. 466 Mio. Tonnen SO2-Äquivalente emittiert. Brennstoffzellen-Kraftwerke bieten eine interessante Lösung für diese Herausforderungen: dezentrale, saubere und hocheffiziente Strom- und Wärmeerzeugung (KWK) mit Erd- oder Biogas bei geräuscharmen und vibrationsfreiem Betrieb und äußerst geringen Schadstoffemissionen.

Die FuelCell Energy Solutions GmbH (FCES) entwickelt und produziert Brennstoffzellenkraftwerke auf Basis der MCFC-Technologie (Molten Carbonate Fuel Cell) mit einer Leistung von mehreren Megawatt in und für Europa. Derzeit produzierten weltweit über 80 DFC®-Brennstoffzellenkraftwerke (Direct Fuel Cell) im täglichen Praxiseinsatz 1,2 Terrawattstunden elektrische Energie. Die FCES GmbH kombiniert die Erfahrungen der deutschen Entwicklungen der MTU Onsite Energy GmbH mit den kommerziellen Erfahrungen der FuelCell Energy, Inc. und der Forschungskapazität des Fraunhofer IKTS. Seit März läuft in Zürich das erste DFC®250 EU-Kraftwerk mit einem langfristigen Vollservicevertrag. Gleichzeitig begann die Installation einer DFC®300 EU (300 kW) in London im spektakulären Quadrant 3 der Crown Estate. Mitte des Jahres folgt ein weiteres 300 kW-Kraftwerk in Londons neuem Wahrzeichen 20 Fenchurch Street, bevor auch in Deutschland die erste DFC®250 EU im Bundesministerium für Bildung und Forschung ans Netz geht.

Kontakt
Dr. Christian Wunderlich
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
Telefon +49 351 2553-7232
christian.wunderlich@ikts.fraunhofer.de

Weitere Informationen:
http://www.fces.de
http://www.ikts.fraunhofer.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


„Machen Kläranlagen glücklich?“ Erkenntnisse aus 10 Jahren grenzüberschreitender Infrastrukturforschung

Helke Wendt-Schwarzburg Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement

Wie sehen Infrastrukturen aus, die aus dem demografischen Wandel, dem Wirtschaftsstrukturwandel und dem Klimawandel das Optimum für die Zukunft herausholen? Das neu erschienene Buch „Machen Kläranlagen glücklich“ des inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement trägt zu diesen Problemstellungen in Deutschland und dem Mittleren Osten Lösungskonzepte aus 10 Jahren grenzüberschreitender Infrastrukturforschung zusammen.

Die Herausgeber stellen Erfahrungen und Erkenntnisse aus über 50 inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten zur Diskussion, die an der Schnittstelle zwischen Technik und Gesellschaft, Unternehmen und Wirtschaft, Personalstrategien und Ressourcenströmen gewonnen wurden.

Sektorübergreifende Infrastrukturen und neue Wertschöpfungsketten

Grenzüberschreitende Infrastrukturforschung im Bereich Unternehmen und Wirtschaft bedeutet, unternehmerisch zu denken und trotzdem das Gemeinwohl nicht zu vergessen, unterschiedliche Branchen und Sektoren zusammenzubringen, das Potenzial von Sekundärressourcen zu erkennen und auch Produkt- und Verfahrensdesigns zu überdenken. Die Rollen von Produzenten, Prosumenten und Konsumenten in Wirtschaftsprozessen werden analysiert und neu entwickelt, in der Personalentwicklung wird (kulturelle) Diversität angestrebt. Strukturen zur staatlichen Regulierung und privaten Steuerung werden hinterfragt.

Integrative Technikentwicklungsprozesse und Innovation

Klimawandel, Wirtschaftsstrukturwandel sowie die Endlichkeit fossiler Rohstoff- und Energiequellen stellen Gesellschaften verschiedener Regionen vor ernstzunehmende technologische Herausforderungen. Grenzüberschreitende Infrastrukturforschung befähigt dazu, für diese Herausforderungen passgenaue Technologieentwicklungen zu erkennen und zu implementieren. Sie evaluiert vor dem Hintergrund sich wandelnder Rahmenbedingungen aber auch die Zweckmäßigkeit des technologischen Status Quo immer wieder aufs Neue, um ihn den veränderten Anforderungen anzupassen. Ihr Anspruch ist es, Technikentwickler und Techniknutzer gemeinsam in den Entwicklungsprozess zu integrieren und bei Modularisierung und Flexibilisierung der Technik deren Einpassung in übergeordnete Systeme nicht zu vernachlässigen.

Infrastrukturen in gesellschaftspolitischen Spannungsverhältnissen

Das spannungsreiche Verhältnis von Politik und Gesellschaft bei der Einführung, Bereitstellung und Erhaltung spezifischer Infrastrukturen erfordert, die Vorstellungen von einem guten Leben immer wieder neu zu justieren und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur zielorientierten Auseinandersetzung zu verhelfen. Grenzüberschreitende Infrastrukturforschung bildet Konflikte im Akzeptanz-Radar und mittels Konstellationsanalysen ab. Dabei bezieht sie eine Vielzahl von Ideen, Perspektiven und Interessen im Rahmen einer zielorientierten Auseinandersetzung in den Lösungsprozess mit ein – ohne reale Machtverhältnisse dabei aus den Augen zu verlieren.

Das Buch kann zum Preis von 16,80 Euro unter buch@inter3.de bestellt werden.

Literaturhinweis

Susanne Schön, Shahrooz Mohajeri, Meinolf Dierkes (Hg.)(2013): Machen Kläranlagen glücklich? Ein Panorama grenzüberschreitender Infrastrukturforschung. 128 Seiten. 16,80 EUR. ISBN: 978-3-00-041528-9. 1. Auflage. Berlin: inter 3 Institut für Ressourcenmanagement 2013

http://www.inter3.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Besserer Umweltschutz durch freien Zugriff auf Daten

Bernd Hegen Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universität Koblenz-Landau

Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge, Warnung vor giftigen Stoffen: Das sind grundsätzliche Bedürfnisse aller Menschen. Doch gerade die bisherige Veröffentlichungspraxis von Daten und Forschungsergebnissen behindert den notwendigen Wissensaustausch. Denn oft stehen die Studien nur in kostenpflichtigen Zeitschriften, die aufgrund begrenzter Budgets nur sehr wenige Universitäten vollständig abonniert haben. Wissenschaftler des Instituts für Umweltwissenschaften Landau an der Universität Koblenz-Landau fordern jetzt daher gemeinsam mit Kollegen vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, der Universität Wageningen und der Swedish University of Agricultural Sciences in einem Fachartikel freien Zugang zu aktuellen Daten. Dies würde nicht nur schneller zu neuen Erkenntnissen führen, sondern auch zu effizienteren Warnungen der Bürger vor Gefahren.

„Die Wissenschaft lebt von der Verbreitung und Diskussion neuer Ergebnisse, doch die Praxis sieht anders aus: Die Rohdaten sind selten verfügbar und neue Artikel erscheinen meist nur in kostenpflichtigen Fachzeitschriften“, sagt Juniorprofessor Ralf B. Schäfer, einer der Autoren. „Aufgrund von Preissteigerungen der Verlage und Budgetkürzungen bei Universitäten können sich diese immer weniger Hochschulen leisten. In der Folge fehlen Forschungsgruppen oft aktuelle Erkenntnisse ähnlicher Projekte, wodurch sie gleiche Problemstellungen ein zweites Mal lösen müssen. Daraus folgt nicht nur eine Verschwendung öffentlicher Gelder, sondern beispielsweise auch eine Verzögerung der Forschung zum Umwelt- und Gewässerschutz.“

Beispiele für offenen Wissenstransfer

Ein freier Zugang auf neueste Daten würde die Forschung deutlich schneller voranbringen. Forschungsgruppen könnten auf ähnliche Ergebnisse zurückgreifen und häufig bereits einen oder gar zwei Schritte überspringen. Zwar zahle die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) bereits zum Teil für deutsche Bildungseinrichtungen den Zugang zu Zeitschriften. Insgesamt ist das Publizieren in frei zugänglichen Zeitschriften jedoch kaum verbreitet. Zum Teil dürfen zu den Ergebnissen die zugehörigen Daten nicht veröffentlicht werden, etwa Daten von Behörden. Ein positives Beispiel ist hier die Stadt Hamburg, die vor kurzem ein Open Data Portal mit zahlreichen Verwaltungsdaten zum kostenlosen Herunterladen gestartet hat.

„Wir am Institut für Umweltwissenschaften Landau stellen, wenn möglich, regelmäßig frei zugängliche Artikel auf den Online-Seiten der jeweiligen Zeitschrift sowie offenen Internetangeboten zur Verfügung“, so Professor Andreas Lorke, Leiter des Instituts für Umweltwissenschaften Landau.

Zugang für Bürger hierzulande nur schwer möglich

Noch schwieriger ist es für Bürger, aktuelle Daten in den Bereichen Umwelt- und Gewässerschutz oder Gesundheit zu erhalten. In Deutschland sind diese nur selten frei zugänglich, wie einige Klimadaten vom DWD (Deutscher Wetterdienst), Gewässerdaten von einzelnen Bundesländern oder Vorkommensdaten zu Lebewesen über GBIF (Global Biodiversity Information Facility). Die meisten Informationen müssen einzeln angefragt und zum Teil bezahlt werden.

„In Deutschland wäre ein zentrales Internetportal für alle sicherheitspolitisch oder datenschutzrechtlich unbedenklichen Daten wünschenswert“, ergänzt Ralf Schäfer. „Schließlich wird die Erhebung und Forschung meist aus öffentlichen Geldern bezahlt und der Bürger hat somit ein Anrecht, die Ergebnisse auf einfache Weise einzusehen.“

Wie in den USA und Australien garantiert in Deutschland das Umweltinformationsgesetz, dass jeder Bürger innerhalb von ein bis zwei Monaten die angeforderten Daten erhält. In der Praxis hängt die Einhaltung dieser Fristen jedoch häufig von der Personalausstattung und dem Engagement der Behördenmitarbeiter ab, so dass Wartefristen bis zu einem Jahr möglich sind und die Identifikation des zuständigen Sacharbeiters schwierig sein kann. Demgegenüber können in den USA die meisten Monitoring-Daten zur Umwelt online frei heruntergeladen werden. In Deutschland hängt das vom jeweiligen Bundesland ab. Der freie Zugang ist aber nicht nur aus allgemeinem Interesse heraus wünschenswert, sondern auch aus konkreten gesundheitlichen Gründen: So sind etwa Informationen über giftige Substanzen in der Umwelt oder Gewässern sowie belastete Nahrungsmittel einfacher zu erfahren. Und im Falle eines Falles können entsprechende Warnungen auch über soziale Medien oder durch zentrale Stellen verbreitet werden. Vor allem in Entwicklungsländern sind entsprechende Smartphone-Apps oder SMS-Services für den Katastrophenschutz bereits im Einsatz.

Projekt in El Salvador mit freier Software

Die Universität Koblenz-Landau arbeitet zum Beispiel mit dem Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen UN-OOSA (United Nations Office for Outer Space Affairs) bei einem Projekt in El Salvador zusammen. Der Einsatz freier Software (Open Source) hilft dabei, Ursachen für die hohe Rate von chronischer Niereninsuffizienz unter Arbeitern in Zuckerrohr- und Bananenplantagen, die hier die Todesursache Nummer eins ist, zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu implementieren. Nachdem Übergewicht und Diabetes ausgeschlossen werden konnten, sehen einige Wissenschaftler den starken Einsatz von Pestiziden, denen die Arbeiter ohne entsprechenden Schutz ausgesetzt sind, als möglichen Auslöser. Aber auch Hitzestress oder Wassermangel werden diskutiert. Im Rahmen des Projekts soll Satellitentechnik beispielsweise zeigen, wie der Zustand des Zuckerrohrs, die Beschaffenheit des Geländes oder die Fließrichtung des Wassers ist – wichtige Faktoren für die gezielte Dosierung von Pestiziden. In Zukunft können Smartphone-Apps Risikogebiete wie Sümpfe mit Krankheitserregern oder den Einsatz von Pestiziden anzeigen.

Artikel „Progress in Ecotoxicology through Data Sharing“

Der Artikel „Progress in Ecotoxicology through Data Sharing“, Ralf B. Schäfer, Mirco Bundschuh, Andreas Focks, Peter Carsten von der Ohe, ist in der Ausgabe April 2013 der Fachzeitschrift „Environmental Toxicology & Chemistry“ erschienen (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/etc.v32.4/issuetoc).

Kurzprofil Institut für Umweltwissenschaften Landau
Das Institut für Umweltwissenschaften Landau betreibt grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung, in deren Fokus die vielfältigen Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt stehen. Das Institut vereint die Expertisen von neun interdisziplinären Arbeitsgruppen und damit aktuelle Forschung vom Molekül über Ökosysteme bis zur menschlichen Gesellschaft. Das Institut für Umweltwissenschaften Landau wurde 2004 an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau gegründet. Weitere Informationen: http://www.umwelt.uni-landau.de

Kontakt:

Universität Koblenz-Landau
Jun.-Prof. Dr. Ralf B. Schäfer
Fortstraße 7
76829 Landau
Tel.: (06341) 280-536
E-Mail: schaefer-ralf@uni-landau.de

Weitere Informationen:

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/etc.v32.4/issuetoc Artikel in Fachzeitschrift
http://www.umwelt.uni-landau.de Institut für Umweltwissenschaften Landau

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


DGIM: Riesige Gewinnspanne bei Arzneimittelimitaten – Gefälschte Medikamente gefährden Menschen

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

Wiesbaden – Etwa die Hälfte der im Internet gehandelten Medikamente sind gefälscht. Arzneimittelimitate können Leben gefährden. Rund ein Fünftel der Fälschungen enthält Stoffe, die zu körperlichen Schäden führen können. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sieht sich gemeinsam mit ihren Korporativen Mitgliedern verpflichtet, dagegen vorzugehen. Ob und wie sich Patienten, Ärzte, Wirtschaft und Gesundheitswesen vor den Gefahren plagiierter Arzneien schützen können, diskutieren Experten auf dem 119. Internistenkongress. Die Jahrestagung der DGIM findet vom 6. bis 9. April 2013 in Wiesbaden statt.

Bei Drogen wie Heroin und Kokain beläuft sich die Gewinnspanne auf das rund 25-Fache. Gefälschte Medikamente übertreffen dies um ein Vielfaches: Der Wirkstoff Sildenafil etwa erzielt laut Zollfahndung Köln illegal Gewinnspannen von weit mehr als dem 200-Fachen. Gefälschte Präparate verursachten einerseits erheblichen wirtschaftlichen Schaden und Einkommensverluste der pharmazeutischen Industrie, sagt Professor Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel: „Vor allem aber stellen gefälschte Medikamente eine potente Gefahr für die Gesundheit von Menschen dar“, warnt Fölsch im Vorfeld des 119. Internistenkongresses.

Als ‚gefälscht‘ bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation Medikamente, deren Identität oder Herkunft absichtlich falsch gekennzeichnet sind. Dazu gehören aber nicht nur Lifestyle-Produkte wie Potenzmittel oder Anabolika. Leicht zu haben sind auch Beruhigungs- und Schlafmittel oder konzentrationsfördernde Arzneien. Aber auch Antibiotika, Schmerzmittel und rezeptpflichtige Medikamente in der AIDS- und Krebstherapie gelangen als Plagiate auf den Markt. Während jedoch der Rauschgifthandel weltweit verfolgt wird, fehlten bei der Bekämpfung des illegalen Arzneimittelhandels vergleichbare, international vereinbarte Normen, sagt Volker Kerrutt vom Zollfahndungsamt Köln.

Ob es sich um ein gefälschtes Präparat oder das Original handelt, ist für Verbraucher und Patienten nur schwer zu unterscheiden: Täuschend echt ahmen Händler Verpackung und Aussehen der Tabletten nach. Zum Schutz der Betroffenen und im Sinne der Qualitätssicherung will die DGIM der Herstellung und Verbreitung gefälschter Medikamente entgegenwirken. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, im deutschen und europäischen Raum Medikamente sicherer zu machen und deren Herkunft zurück verfolgbar zu gestalten“, sagt Dr. Franz-Josef Wingen, Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM aus Leverkusen. Auch die EU plant, bis zum Jahr 2017 zusätzliche Sicherungen einzuführen. Verbände von Arzneimittelherstellern, Großhändler und Apotheken in Deutschland haben deshalb das „securPharm-System“ entwickelt: Danach trägt jede Packung eine Seriennummer, codiert in einem quadratischen Data-Matrix-Code. Derzeit laufen die Packungen in Tests, erste Ergebnisse stehen unmittelbar bevor.

Verbraucher können sich nur begrenzt selbst vor den Plagiaten schützen. Die DGIM rät in jedem Fall von der Einnahme ab, wenn der Beipackzettel fehlt. Auch ungewöhnliche Beschaffenheit oder Farbe können auf eine Fälschung hindeuten. Die von gefälschten Medikamenten ausgehenden Gefahren diskutiert die DGIM auf ihrem Kongress mit Vertreten aus Gesundheitswesen, Industrie und Medizin im Rahmen des Frühjahrssymposiums der Korporativen Mitglieder der DGIM und in einer Pressekonferenz am 8. April 2013 in Wiesbaden.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


„Wärmedämmung ist keineswegs Geldverschwendung“

Kathrin Fischer Präsidium
Universität Flensburg

Prof. Dr. Olav Hohmeyer, Energieökonom an der Universität Flensburg, kritisiert Presseberichte über Studie zur Wärmedämmung

„Da sind einige Zahlen völlig falsch interpretiert worden“ – Prof. Dr. Olav Hohmeyer vom Zentrum für nachhaltige Energiesysteme (ZNES) der Universität Flensburg kritisiert die fehlerhafte und irreführende Interpretation der Ergebnisse einer Studie des Schweizer Forschungsinstitutes Prognos.
Das hatte im Auftrag der KfW die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der KfW-Förderprogramme für energieeffizientes Sanieren und Bauen untersucht.
In der darauffolgenden Berichterstattung, insbesondere in der Zeitung „Die Welt“, sind unglücklicherweise einige Zahlen völlig falsch interpretiert und in einen falschen Zusammenhang gestellt worden. Dadurch kommt der Autor zu dem irrigen Schluss, dass energetische Investitionen „Wahnsinn“ und „Geldverschwendung“ seien.
Liest man die Studie genau, lassen sich solche Aussagen daraus allerdings nicht ableiten.
„Man muss die in der Studie errechneten Investitionskosten für Sanierungen und energieeffiziente Neubauten von insgesamt 838 Mrd. € klar in ‚Ohnehin-Kosten‘ und sog. energetisch bedingte Mehrkosten trennen“ erklärt Prof. Hohmeyer. Diese Trennung nehme die Studie – entsprechend gängiger wissenschaftlicher Praxis – auch korrekt vor.
‚Ohnehin-Kosten‘ sind Kosten, die bei einer Sanierung zwangsläufig anfallen, also z.B. für die Ausbesserung des Mauerwerks, die Fassadenfarbe oder das Gerüst. Energetische Mehrkosten sind Kosten, die zusätzlich für Wärmedämmung oder die Erneuerung einer eine effiziente Heizungsanlage anfallen. Und lediglich diese energetischen Mehrkosten von nur 237 Mrd. € darf man den errechneten Energiekostenersparnissen von 372 Mrd. € gegenüberstellen.
Damit kehrt sich die Interpretation der Studie völlig um.
Der Autor der „Welt“ hatte durch den Vergleich der Einsparungen mit den gesamten Investitionskosten den Eindruck erweckt, energetische Sanierungen seien völlig unwirtschaftlich.
„Tatsächlich beweist die Studie aber das genaue Gegenteil. Es lohnt sich weiterhin, Gebäude energetisch zu sanieren. Je früher man damit beginnt, desto größer sind die insgesamt eingesparten Energiekosten“ so Prof. Hohmeyer.
Die Studie des Prognos-Instituts hat zudem ausschließlich volkswirtschaftliche und nicht einzelwirtschaftliche Wirkungen betrachtet. Eine direkte Übertragung der Ergebnisse auf einzelne Gebäude ist damit nicht möglich.
Überdies kommt die Studie sogar zu dem Schluss, dass die staatlichen Erlöse durch höhere Steuereinnahmen insgesamt deutlich über den Ausgaben für die KfW-Förderungen liegen.
Vor diesem Hintergrund erscheint die in der Presse verbreitete harsche Kritik an energetischen Sanierungen alles andere als gerechtfertigt. Energetische Sanierungen und die dazu angebotenen Fördermöglichkeiten lohnen sich also sowohl für den Hauseigentümer als auch für den Staat.

Ansprechpartner:
Martin Jahn, M. Eng.
Zentrum für nachhaltige Energiesysteme
Energie- und Umweltmanagement Universität Flensburg
Munketoft 3b
D-24937 Flensburg
Tel: +49(0)461 805-2982
Fax: +49(0)461 805-2532
martin.jahn@uni-flensburg.de

Weitere Informationen:
http://www.znes-flensburg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gewässertyp des Jahres – Die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes

Mehrzahl der Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes bereits in gutem Zustand

Die Umweltsituation vieler Bäche und Flüsse im südlichen Alpenvorland Deutschlands ist „gut“. Sie fließen in den Ablagerungen der letzten Eiszeit, in unmittelbarer Nachbarschaft der großen Seen der Voralpen. Zu ihnen gehören beispielsweise die Zuflüsse zum Ammersee, die Attel oder der Unterlauf der Loisach sowie die Bodenseezuflüsse Argen und Schussen. 57 Prozent – und damit der überwiegende Teil der Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes – befinden sich bereits im sogenannten guten ökologischen Zustand und erfüllen damit die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie, was bisher nur an jedem zehnten Fließgewässer in Deutschland gelingt. Allen Gewässern dieses Typs wurde ein chemisch guter Zustand bescheinigt.

Im Vergleich zu anderen Fließgewässertypen Deutschlands weisen die Fließgewässer des südlichen Alpenvorlandes einen hohen Anteil an Gewässerstrecken mit einem guten ökologischen Zustand auf. Bundesweit sind es nur knapp 10 Prozent, die diese Zielvorgabe der Wasserrahmenrichtlinie erreichen, bei den Fließgewässern des südlichen Alpenvorlandes liegt der Anteil dagegen bei 57 Prozent. Weitere 35 Prozent der Strecken dieses Gewässertyps befinden sich in einem mäßigen ökologischen Zustand und sind damit nah am Erreichen des Ziels. Die letzten 8 Prozent sind mit einem unbefriedigenden ökologischen Zustand noch etwas weiter entfernt. Beste und schlechteste Bewertungen („sehr gut“ und „schlecht“) treten dagegen nicht auf.

Das gute Gesamtbild dieses Gewässertyps wird durch einen chemisch guten Zustand und eine, im Vergleich zu anderen Gewässern, geringe Nährstoffbelastung untermauert. Dennoch unterliegen auch die Gewässer des südlichen Alpenvorlandes einer Reihe von Belastungen: in den vergangenen Jahrhunderten wurden sie für die Energieerzeugung, die Besiedlung und die Land- und Forstwirtschaft nutzbar gemacht sowie mit Hochwasserschutzanlagen versehen. Um Wasserkraft nutzen zu können, wird streckenweise Wasser aus den Flüssen und Bächen ausgeleitet. Zum großen Teil wird das Erreichen eines guten ökologischen Zustands durch den Mangel an vielfältig gestalteten Lebensräumen und der biologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer verhindert. Um die Qualität der Gewässer zu erhöhen und sie wieder erlebbarer zu machen, müssen die Lebensräume (Habitate) im und am Gewässer verbessert werden, z.B. indem Uferbefestigungen zurückgebaut und Kieslaichplätze gefördert werden oder die Durchgängigkeit an Stau- und Wasserkraftanlagen wiederhergestellt wird.

Rund 2.400 Kilometer der insgesamt 127.000 km Fließgewässerstrecke in Deutschland zählen zu den Bächen und Flüssen des südlichen Alpenvorlandes, das sind rund 1,9 Prozent. Gewässer dieses Typs sind charakteristisch für das eiszeitlich geprägte Alpenvorland mit den großen bekannten Seen der Voralpen, wie Bodensee, Starnberger See, Ammersee oder Chiemsee. Vertreter dieses Typs sind die Zuflüsse zum Ammersee, viele Bäche und kleine Flüsse um z.B. Kempten und Rosenheim wie die Attel oder der Unterlauf der Loisach sowie die Bodenseezuflüsse Argen und Schussen. Typisch sind zum einen Strecken in Kerbtälern mit Mittelgebirgscharakter, in denen das Wasser schnell zwischen Steinen und Kieseln strömt, zum anderen stark gewundene Abschnitte in Niederungen mit langsamer Strömung und sandiger Sohle. Die Bäche und Flüsse des südlichen Alpenvorlandes sind die typische Heimat vieler Vögel, Fische und Insekten, so z.B. des Flussuferläufers, des Strömers und der Zweigestreiften Quelljungfer.

Weitere Informationen zur Aktion Gewässertyp des Jahres 2013 samt interaktiver Karte: http://www.umweltbundesamt.de/wasser/gewaessertyp/2013/index.htm

Flyer:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4449.html

Poster:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4450.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Prävention im Gesundheitswesen durch Wasser

Dr. Bert von Staden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Trinkwasserspender als Baustein der betrieblichen Gesundheitsförderung

Der Konsum von gezuckerten und koffeinhaltigen Getränken sinkt deutlich, wenn an der Arbeits-, Studien- oder Ausbildungsstätte kostenlos aufbereitetes Trinkwasser angeboten wird. Dies ergab eine wissenschaftliche Evaluation des Nutzungsverhaltens des Trinkwasserspenders an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Trinkwasserspender können daher eine wichtige Rolle in der aktuell vom Bundeskabinett diskutierten Verbesserung der betrieblichen Gesundheitsförderung spielen.

Studierende des Masterstudiengangs Gesundheitsförderung der PH Schwäbisch Gmünd untersuchten im Rahmen eines Seminars unter Leitung von Prof. Dr. Petra Lührmann die Nutzung des Trinkwasserspenders, der im letzten Mai im Rahmen der Landesinitiative „Gesundheitsmanagement in der Landesverwaltung“ mit Unterstützung der AOK Ostwürttemberg im Foyer der Hochschule installiert wurde. Sie stellten eine hohe Akzeptanz und Frequentierung des Trinkwasserspenders sowie positive Auswirkungen auf das Trinkverhalten fest. Der Konsum von Wasser ist bei den Studierenden und sogar noch mehr bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deutlich gestiegen, der von energiereichen Säften und Limonaden sowie Kaffee und Tee gesunken.

„Der Mensch sollte am Tag mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, damit er gesund und leistungsfähig bleibt. Trinkwasser ist hier das geeignetste Getränk. Wir freuen uns, dass wir mit dem Wasserspender einen gesundheitsfördernden Beitrag leisten“, sagt AOK-Geschäftsführer Josef Bühler. „Die Möglichkeiten zum optimalen Einsatz von Trinkwasserspendern sollte weiter wissenschaftlich untersucht und deren Einführung als verhaltenspräventive Maßnahme im Rahmen der Gesundheitsvorsorge gefördert werden“, ergänzt Professorin Lührmann.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Das kühle Nass in Zeiten des demografischen Wandels – Kolloquium WasserOWL an der Hochschule OWL

Julia Wunderlich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Landflucht und geburtenschwache Jahrgänge sorgen für einen Rückgang der Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum. Da kommt es schnell zu Problemen mit der Wasserver- und der Abwasserentsorgung: Wasser steht zum Beispiel länger in den Leitungen, wenn der Hahn seltener aufgedreht wird. Gleichzeitig müssen Kosten auf weniger Schultern umverteilt werden – die Belastung für den Einzelnen steigt. An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe war daher der demografische Wandel Thema des „Wasserwirtschaftlichen Kolloquiums WasserOWL“. Die Referentinnen und Referenten beschäftigten sich damit, wie man eine gute Wasserinfrastruktur gewährleisten und trotzdem die Kosten senken kann.

Ländliche Gebiete leiden schon jetzt unter sinkenden Bevölkerungszahlen – und dies schlägt sich auch auf die Wasserversorgung und -entsorgung nieder. Rechtzeitig zum Weltwassertag am 22. März trafen sich also Expertinnen und Experten schon einen Tag früher in Detmold, um sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels für die wasserwirtschaftliche Infrastruktur auseinanderzusetzen.

„Ich sehe die Wissenschaft in der Pflicht, kostensenkende Wege zu suchen und aufzuzeigen, ohne die Wasserqualität oder den Lebensstandard zu verringern. An der Hochschule arbeiten wir in Forschungsprojekten daran, die vorhandenen Techniken zu optimieren und neue zu entwickeln“, erklärt Professorin Ute Austermann-Haun vom Fachbereich Bauingenieurwesen der Hochschule OWL, die zum Kolloquium geladen hatte. In ihrem Lehrgebiet „Siedlungswasserwirtschaft“ erforscht sie den Umgang mit allen Wasserarten, etwa Trink- und Abwasser, im Umfeld von Siedlungen und der Industrie.

Diplom-Ingenieur Mario Hecker stellte auf dem Kolloquium die Gemeinde Dörentrup als positives Beispiel vor, wie man mit dem Anspruch „Gute Versorgung bei Senkung der Kosten“, beispielsweise durch interkommunale Zusammenarbeit, umgehen kann. Die Kosten für Frisch- und Abwasser konnten bereits erfolgreich gesenkt werden, ohne den Service für die Bürgerinnen und Bürger schmälern zu müssen. Helmut Reike von der Bezirksregierung Detmold informierte die Besucherinnen und Besucher darüber, wie sich der demografische Wandel in Ostwestfalen-Lippe zeigt, während Professor Ulf Theilen von der Technischen Hochschule Mittelhessen über alternative Abwasserentsorgungssysteme im ländlichen Raum referierte. Am Beispiel einer kleinen Gemeinde, deren Einwohnerzahl um 50 Prozent schrumpft, zeigte er, dass es wirtschaftlich nicht rentabel ist, das bestehende Kanalnetz zu sanieren. Als wesentlich günstigere Alternative erwies sich der Bau von Kleinkläranlagen mit Membrantechnik, die von der Gemeinde für Wohnhäuser gekauft und betrieben werden.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mundwasser gegen Krebs?

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Orale Desinfektionsmittel induzieren Apoptose in humanen oralen Tumorzellen

Bei Zahnfleischentzündungen werden oft desinfizierende Mundwässer empfohlen. Die darin enthaltenen Wirkstoffe könnten zukünftig vielleicht noch einen ganz anderen Anwendungsbereich finden: Wie Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, verstärken Chlorhexidin und Alexidin den programmierten Zelltod und könnten bei Krebserkrankungen des Mund- und Rachenraumes wirksam sein.

Zuweilen werden bei etablierten Pharmaka noch weitere Wirkungen entdeckt, als die, für die sie eigentlich zugelassen waren. Man denke etwa an Acetylsalicylsäure (Aspirin, ASS), ein geläufiges Mittel gegen Schmerzen und Fieber, das inzwischen auch Thrombose-gefährdeten Patienten verordnet wird, um deren Blut dünnflüssiger zu halten. Das Team um Thorsten Berg ist überzeugt, dass viele niedermolekulare Wirkstoffe, die bereits zugelassen sind, bis dato unbekannte Aktivitäten gegenüber Wechselwirkungen zwischen Proteinen zeigen, die therapeutisch interessant sein könnten.

Anhand einer für die menschliche Gesundheit relevanten Protein-Protein-Wechselwirkung wollten die Wissenschaftler von der Universität Leipzig, dem Max-Planck-Institut für Biochemie, dem Center for Integrated Protein Science in München, dem Helmholtz-Zentrum München, der Technischen Universität München sowie der ETH Zürich dies beweisen: der Wechselwirkungen zwischen zwei Proteinen, deren Interaktion die Apoptose, also den programmierten Zelltod, steuert. Beide Proteine stammen aus derselben Proteinfamilie. Das Protein Bad löst den Zelltod aus. Das andere (Bcl-xL) ist sein Gegenspieler, es bindet an das apoptosefördernde Protein und hemmt es auf diese Weise.

Die Wissenschaftler führten ein Screening mit einer Sammlung von mehr als 4000 Substanzen durch, einer so genannten Substanzbibliothek. Ein Großteil der enthaltenen Verbindungen sind klinisch genutzte kleine Moleküle. Mit Bindungsversuchen wurde ermittelt, welche der Substanzen die Bindung der beiden Ziel-Proteine inhibiert. Um die Spezifität der „Treffer“ zu beurteilen, wurde zudem deren Wirkung auf andere Protein-Protein-Wechselwirkungen getestet.

Berg und seine Kollegen wurden fündig: Chlorhexidin, die aktive Komponente kommerzieller oraler Desinfektionsmittel, wie Chlorhexamed, Chlorhexal, Periogard, Corsodyl und Chlorohex, sowie Alexidin, die Wirkkomponente von Esemdent, hemmen die Bindung des Apoptose-Gegenspielers an den Apoptose-Auslöser. Chlorhexidin wirkt spezifisch, Alexidin zeigt weitere, aber sehr viel schwächere Wirkungen auf weitere Proteine.

Warum sind Apoptose-Proteine interessant? Die Apoptose ist in Tumorzellen verringert, die Zellen sterben nicht ab und wuchern immer weiter. Ein Grund ist, dass sie zu viel des apoptosehemmenden Proteins herstellen. In Versuchen an Zellkulturen verschiedener Zungen- und Rachenkarzinome lösten beide Wirkstoffe eine verstärkte Apoptose aus. Diese Wirkung ist deutlich stärker als bei gesunden Zellen. Eine therapeutische Nutzung könnte daher möglich sein.

Die Forscher hoffen, weitere Protein-Protein-Wechselwirkungen als Ziele für zugelassene niedermolekulare Wirkstoffe ausmachen zu können.

Angewandte Chemie: Presseinfo 11/2013

Autor: Thorsten Berg, Universität Leipzig (Germany), http://www.uni-leipzig.de/%7etberg/

Angewandte Chemie, Permalink to the article: http://dx.doi.org/10.1002/ange.201208889

Angewandte Chemie, Postfach 101161, 69451 Weinheim, Germany.

Weitere Informationen:
http://presse.angewandte.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Saubere Zukunft für die Ölheizung – Geringe Emissionen durch ein innovatives Verdampfungsverfahren

Karin Schneider Presse und Public Relations
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE entwickeln gemeinsam mit den Industriepartnern Herrmann Öl- und Gasbrenner GmbH und Co. KG, Solvis GmbH & Co. KG und Umicore AG & Co. KG einen Öldampfbrenner. Er ermöglicht erstmals, herkömmliches Heizöl in einem modernen Gasbrennwertgerät zu verbrennen, ist emissionsarm und reduziert Kosten.

Der Öldampfbrenner besteht aus einem Ölverdampfer und einem Gasbrenner, wie er in modernen Gasbrennwertgeräten eingesetzt wird. Herzstück des neuen Verfahrens ist ein am Fraunhofer ISE entwickelter katalytischer Prozess, der Heizöl und andere flüssige Kohlenwasserstoffe rückstandsfrei verdampfen kann. Der gasförmige Brennstoff vermischt sich so homogen mit der Verbrennungsluft, dass er ohne Umrüstung in konventionellen Gasbrennern verbrannt werden kann. Der Ölverdampfer wird einfach zwischen Öltank und Gasheizgerät geschaltet. Durch die saubere Verbrennung reduziert das neue Verfahren Emissionen und Wartungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Ölheizgeräten. In Kooperation mit Umicore wird dazu ein Katalysator entwickelt, der den hohen Laufzeitanforderungen von Heizungen gerecht wird.

In der Hausenergieversorgung sinkt der Primärenergiebedarf zunehmend, z. B. durch bessere Wärmedämmung, solarthermische Anlagen oder Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Der geringere Wärmebedarf verstärkt die Nachfrage nach modulierenden Heizsystemen, die sowohl den konstant hohen Leistungsbedarf für die Warmwasserbereitung als auch den niedrigen Leistungsbedarf für die Bereitstellung der Heizwärme abdecken können. Herkömmliche Ölbrenner können bauartbedingt nicht modulieren. Der Öldampfbrenner hebt diese Einschränkung auf und macht die Ölheizung fit für die Zukunft.

Erste Untersuchungen der Fraunhofer-Forscher an Gasbrennern von Solvis und Herrmann zeigen, dass die Emissionswerte im gesamten Modulationsbereich von fünf bis fünfzehn Kilowatt thermischer Leistung unterhalb der vorgeschriebenen Grenzen liegen. Dazu trägt auch der weite Modulationsbereich bei, der die Zahl der Brennerstarts senkt. Gegenüber bekannten Ölbrennern werden die Stickoxidemissionen deutlich reduziert. Sowohl die Norm DIN EN 267 als auch die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung werden erfüllt. Der Öldampfbrenner eignet sich auch zur Aufstellung in Wohnräumen, da er leiser als ein normaler Ölbrenner ist.

Für die Hersteller von Heizgeräten bringt das neue Verfahren Vorteile. Durch die neuartige Verbrennungstechnik können der Brennraum und die bestehende kostengünstige Gerätekonfiguration aus dem Bereich der Gasverbrennung nun auch für Öl verwendet werden. Dadurch können Herstellungskosten eingespart werden. Aber auch die Flexibilität hinsichtlich der Brennstoffe ist interessant. Alle flüssigen Kohlenwasserstoffe wie Diesel, Biodiesel, Pflanzenöl sind für den Öldampfbrenner geeignet.

Das Forschungsvorhaben läuft bis Ende 2014 und dient der Entwicklung eines Prototyps, als Vorstufe zur Produktentwicklung.

Weitere Informationen:
http://www.ise.fraunhofer.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wie glücklich sind wir Deutschen?

Sophie Zervos PR & Marketing
GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Dr. Heinz-Herbert Noll und Stefan Weick vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften haben das subjektive Wohlergehen der Deutschen bemessen und konstatieren, dass Deutschland eine mittlere Position auf der internationalen Glücksskala einnimmt. Dänemark steht, noch vor den anderen skandinavischen Ländern und der Schweiz, an der Spitze, nur Frankreich und Portugal liegen aus der Gruppe der westeuropäischen EU-Länder unter dem Durchschnitt. Die materiell ärmeren postsozialistischen Länder fallen durch ihre besonders ungünstige Position hinsichtlich der allgemeinen Lebenszufriedenheit auf.

Eine vertiefende Differenzierung des Glückszustands der Menschen im Westen und im Osten der Bundesrepublik brachte folgende Ergebnisse: Ostdeutsche platzieren sich auf der Skala des persönlichen Wohlergehens schlechter als Westdeutsche und liegen insgesamt knapp unter dem europäischen Durchschnitt.

Bei den Westdeutschen sind insbesondere die psychischen Ressourcen, d.h. Selbstwertgefühl, Optimismus und Belastbarkeit überdurchschnittlich ausgeprägt. Dafür empfinden sie viel „Stress durch die Familie“.

Die Ostdeutschen indes finden vor allem ihre allgemeine Lebenswirklichkeit sowohl auf emotionaler als auch auf kognitiver Ebene wenig zufriedenstellend. Ähnlich wie bei den Westdeutschen werden soziale Beziehungen von den Ostdeutschen als unterdurchschnittlich bewertet. Allerdings wird bei den Ostdeutschen nicht die Familiensituation als belastend empfunden, sondern ihnen fehlt das Vertrauen, fair und respektvoll behandelt zu werden.

Bemessen haben Noll und Weick das subjektive Wohlbefinden nach persönlichen und sozialen Kriterien. Die fünf persönlichen Glücksbringer sind. 1. Das emotionale Wohlbefinden, d.h. viele positive und nur wenig negative Gefühle bestimmen unsere Gefühlswelt. 2. Die kognitive Bewertung der eigenen Lebensbedingungen als zufriedenstellend. 3. Vitalität, d.h. wir fühlen uns voller Energie und Tatendrang, sind ausgeschlafen, gesund und körperlich aktiv. 4. Ein positives Selbstwertgefühl, Optimismus und Belastbarkeit stehen uns als psychische Ressourcen zur Verfügung 5. Wir sind in der Lage unsere individuellen Potentiale zu realisieren, d.h. wir können in gewisser Weise autonom, kompetent und engagiert handeln und leben in dem Gefühl, dass das, was wir tun, wertvoll, erstrebenswert und von anderen wertgeschätzt ist.

Neben den persönlichen Aspekten ist die zweite Hauptkomponente zu unserem persönlichen Glückscocktail das soziale Wohlbefinden, das dadurch gekennzeichnet wird, wie wir unsere Beziehungen wahrnehmen. Wichtig sind hier unterstützende Beziehungen, d.h. der Grad und die Qualität der Interaktionen mit Familie, Freunden und anderen; außerdem entscheidend ist der vertrauensvolle Glaube daran, fair und respektvoll behandelt zu werden.

Noll und Weick belegen, dass das subjektive Wohlbefinden, zumindest in Europa, in einem deutlichen Zusammenhang zum materiellen Lebensstandard steht, auch wenn es per Definition kein Abbild der objektiven Situation ist und von sozialen Vergleichen und Präferenzen beeinflusst wird.

Weitere Informationen finden Sie hier:

http://www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/zeitschriften/isi/isi-49.pdf

Ansprechpartnerin bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:

Dr. Sophie Zervos
Kommunikation
Telefon: +49 (0) 221 – 47694 – 138
E-Mail: sophie.zervos@gesis.org

Als die größte deutsche Infrastruktureinrichtung für die Sozialwissenschaften steht das GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscherinnen und Forschern auf allen Ebene ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit diversen Universitäten. GESIS ist an wichtigen europäischen und internationalen Studien und Projekten wie u.a. dem European Social Survey (ESS) und der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA und dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) beteiligt.

Weitere Informationen:

http://www.gesis.org
http://www.facebook.com/gesis.org
http://www.twitter.com/gesis_org

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Warum scheitern Diäten?

Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen – Georg-August-Universität

18 Gründe, warum Abnehmen mit Diäten nicht gelingt: Institut für Ernährungspsychologie an der Universitätsmedizin Göttingen mit Veröffentlichung in Fachzeitschrift „MMW – Fortschritte der Medizin“ 5 / 2013.

(umg) 80 Prozent der Deutschen haben bereits versucht, mit Hilfe einer Diät ihr Gewicht zu reduzieren. Oft jedoch ohne langfristigen Erfolg. Der so genannte „Jo-Jo-Effekt“ sorgt dafür, dass die Waage nach dem Abnehmversuch oftmals genau so viel oder sogar noch mehr Kilos anzeigt als vorher. Doch warum scheitern so viele Diäten? Mit dieser Frage hat sich Privatdozent Dr. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie (IfE) an der Universitätsmedizin Göttingen, beschäftigt. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „MMW – Fortschritte der Medizin“ vom 21. März 2013 nennt er 18 Gründe, warum viele Abnehmwillige mit ihren Diätversuchen scheitern.

„Diäten sind als Einzelmaßnahme zum Gewichtsmanagement nur in seltenen Fällen langfristig erfolgreich“, sagt Privatdozent Dr. Thomas Ellrott. „Es gibt eine Vielzahl von Barrieren, die dies verhindern. Wenn jedoch die möglichen Ursachen des Diätversagens bekannt sind, können bestehende Behandlungskonzepte optimiert werden.“

ERFOLGLOSE DIÄTEN – WAS SIND DIE URSACHEN?
Für Abnehmwillige sind Diäten meistens eine zeitlich begrenzte Maßnahme, um das Gewicht möglichst schnell zu senken. Viele Diäten sind auch von vornherein so aufwändig, dass sie sich nur kurzfristig durchhalten lassen. Sind die Kilos redu-ziert, wird die Diät beendet. „Das ist in etwa so, als ob der Hausarzt das Blut-druckmedikament absetzt, wenn mit Hilfe des Medikaments der richtige Blutdruck eingestellt ist“, sagt Ellrott: „Eine stabile Gewichtsreduzierung ist nur zu erreichen, wenn sich die Essgewohnheiten und der Lebensstil (u.a. mehr körperliche Aktivität) langfristig ändern, also über die Phase der Gewichtsreduktion hinaus. Bei vielen Diäten wird dies nicht berücksichtigt.“ Ursprünglich hat „Diät“ eben diese Bedeutung. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Lebensführung“.

Eine weitere Ursache für das Scheitern von Diäten sieht Priv.-Doz. Dr. Ellrott in völlig unrealistischen Zielen, die viele Abnehmwillige sich setzen. Bei einem Ziel, fünf Kilogramm Körpergewicht pro Woche abnehmen zu wollen, ist der Misserfolg vorprogrammiert. „Da solche Ziele mit hoher Wahrscheinlichkeit verfehlt werden, bricht die Motivation zusammen und die begonnenen Maßnahmen werden komplett abgebrochen“, so Ellrott.

Es gibt auch keine „One-size-fits-all-Diät“, also „eine Diät für alle“, mit der jeder gleichermaßen erfolgreich ist. Aktuelle Diätstudien zeigen, dass immer nur eine gewisse Anzahl Übergewichtiger mit einer bestimmten Diät (plus Bewegung und Verhaltensänderungen) erfolgreich ist. Diätkonzepte mit Verhaltensspielräumen und ohne Verbote oder absolute Gebote sind langfristig grundsätzlich erfolgreicher. Sie verhindern Essanfälle, die beim Überschreiten von Verboten oder absoluten Geboten typischerweise über die Denkschablone „Ich habe es schon wieder nicht geschafft, jetzt ist es auch egal!“ ausgelöst werden.

Im Handel gibt es über 200.000 verschiedene Lebensmittel. Diese große Vielfalt trägt zur Lebensqualität bei. Doch: eine große Vielzahl an Lebensmitteln begünstigt auch eine erhöhte Kalorienaufnahme. Studien haben gezeigt, dass die Kalorienaufnahme steigt, wenn es viele Auswahlmöglichkeiten und viel Abwechslung gibt. Auch XXL-Portionen energiedichter Lebensmittel führen dazu, dass mehr Kalorien aufgenommen werden. „Da wirkt der sogenannte ‚Schnäppchen-Effekt‘. Solche Angebote werden bevorzugt, weil der Verbraucher besonders viel Menge für sein Geld bekommt“, sagt Priv.-Doz. Dr. Ellrott. Für das Gewicht ist das ungünstig, weil die größere Kalorienmenge in den Folgemahlzeiten nicht vollständig durch Minderverzehr ausgeglichen wird.

Eltern können in der Erziehung bereits ein problematisches Ess- und späteres Diätverhalten ihrer Kinder fördern: „Missbrauchen“ sie Essen zur Affektregulation, wie zur Belohnung oder Bestrafung sowie als Maßnahme gegen Langeweile, legen sie den Grundstein für spätere Frust- oder Stress-Esser.

„Nicht alle Ursachen für ein Scheitern von Diäten lassen sich vermeiden. So kann weder eine genetische Veranlagung noch eine bereits über Jahrzehnte erfolgte Manifestierung ungünstiger Gewohnheiten nachträglich geändert werden“, sagt Privatdozent Dr. Thomas Ellrott. „Durch den Einsatz von Verhaltensstrategien zur Gewichtsstabilisierung, die Kombination von Diäten mit Bewegungssteigerung und Verhaltensänderung, durch die Wahl individuell passender Diätstrategien, die richtige Kommunikation mit den Patienten, die Einbeziehung des sozialen Umfelds und durch realistische Ziele sowie flexible Kontrollvorgaben kann die Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigen Erfolgs zumindest gesteigert werden.“

Originalpublikation: „Warum scheitern die meisten Diäten auf lange Sicht?“ in: Zeitschrift „MMW-Fortschritte der Medizin“ Nr. 5 / 2013 (155. Jg.), S. 49-52 unter: www.springermedizin.de/4133064.

WEITERE INFORMATIONEN:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Institut für Ernährungspsychologie (IfE)
Priv.-Doz. Dr. Thomas Ellrott
Humboldtallee 32, 37073 Göttingen
Telefon 0551 / 39-6741 (Durchwahl), Fax 0551 / 39-9621
tellrot@med.uni-goettingen.de
www.ernaehrungspsychologie.org

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wunderwerk Wirbelsäule: Welche Auswirkungen haben Operationen?

Petra Schultze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm
Prof. Thomas R. Oxland erhält Forschungspreis der Humboldt-Stiftung

Prof. Dr. Thomas R. Oxland ist dem Wunderwerk Wirbelsäule seit Jahrzehnten auf der Spur, seit Herbst letzten Jahres als Gastprofessor am renommierten Ulmer Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik. In Bamberg nimmt der international ausgezeichnete Forscher der University of British Columbia in Vancouver/Kanada am 15. März für sein Lebenswerk den mit 60.000 Euro dotierten Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung entgegen. Gemeinsam mit seinem Ulmer Kollegen Prof. Dr. Hans-Joachim Wilke erforscht er, welche Auswirkungen Wirbelsäulenoperationen haben können. Die Ergebnisse werden für die zukünftige Behandlung von Volkskrankheiten wie Bandscheibenschäden oder von Unfallverletzungen entscheidend sein.

Ein Sturz, ein Autounfall, falsches schweres Heben, Altwerden – es gibt viele Möglichkeiten, Ärger mit der Wirbelsäule zu bekommen. Bei Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen an diesem biomechanischen Wunderwerk der Natur setzen Chirurgen häufig Implantate wie Platten, Schrauben oder künstliche Bandscheiben ein. „Was der betroffenen Stelle der Wirbelsäule gut tut, müssen aber möglicherweise die Nachbarbereiche ausbaden“, erläutert Preisträger Professor Oxland, Verfasser des internationalen Standardwerks über die Biomechanik der Wirbelsäule. „Es gibt Hinweise darauf, dass die Nachbarbereiche überbeansprucht werden und schneller verschleißen – das wollen wir genauer wissen.“ Wenn sich die Hinweise bestätigen, müsste die Versorgung von weltweit Millionen Menschen mit Wirbelsäulenimplantaten überdacht werden.

„In Ulm nutzen wir unseren weltweit einmaligen Wirbelsäulensimulator, um festzustellen, wie sich verschiedene Implantate auf die Biomechanik der benachbarten Wirbelsäulenbereiche auswirken“, erläutert Prof. Dr. Hans-Joachim Wilke, Leiter des Forschungsbereichs Wirbelsäule am gastgebenden Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik. „In Vancouver untersuchen wir Patienten nach Wirbelsäulenoperationen. Dazu verwenden wir eines der weltweit wenigen offenen MRT-Geräte, in denen Patienten stehen können, so dass wir die OP-Auswirkungen auf die aufrechte Wirbelsäule überprüfen können“, ergänzt Professor Oxland, der in Vancouver das renommierte Forschungsinstitut ICORD leitet. Abgeglichen werden die Ergebnisse mit mathematischen Modellen.
„Unser Forschungsansatz ist umfassend: Wir wollen herausfinden, welche Auswirkungen die Operation selbst hat, wie die Wirbelsäule einen solchen Eingriff ausgleicht und welche Art von Implantaten welchen Einfluss ausübt“, so die Wissenschaftler. In ihrer gemeinsamen Ulmer Zeit planen sie, umfassende und langfristige Forschungsprojekte ihrer Institute zu diesem und weiteren Themen anzuschieben.

„Wir empfinden es als große Ehre, dass Professor Oxland mit uns in Ulm forscht. Dass er den Forschungspreis der Humboldt-Stiftung erhält, ist eine wunderbare Betonung dieser Ehre“, so Gastgeber Wilke. Die Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen exzellenten ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern. Mit dem Forschungspreis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland für ihr herausragendes Gesamtschaffen ausgezeichnet.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm
Albert-Einstein-Allee 29
D- 89081 Ulm

Tel.: +49 – (0) 731 – 500.43.025
Fax.:+49 – (0) 731 – 500.43.026
Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de
Internet: http://www.uniklinik-ulm.de

Weitere Informationen:
http://www.biomechanics.de/ufb/index.html – Institut für unfallchirurgische Forschung und Biomechanik am Universitätsklinikum Ulm – Forschungsbereich Wirbelsäule
http://www.icord.org – Institut ICORD (International Collaboration On Repair Discoveries)
http://www.humboldt-foundation.de – Alexander von Humboldt-Stiftung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Hop oder Top? Das Elektrorad auf dem EcoTopTen-Prüfstand

Romy Klupsch Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. – Institut für angewandte Ökologie

Elektrofahrräder haben ihr Nischendasein längst verlassen und Einzug in die Discounter gehalten. Orientierung darüber, welches Modell auch nach einigen Jahren Gebrauch noch funktionstüchtig ist, finden Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt pünktlich zur Fahrradsaison auf EcoTopTen, der Informationsplattform für nachhaltigen Konsum des Öko-Instituts.

Zur Marktübersicht E-Bikes bei EcoTopTen:
http://www.ecotopten.de/prod_ebikes_prod.php

„Wir haben sowohl City- und Tourenbikes als auch Falträder anhand technischer Kriterien untersucht. Welche Modelle hohen Anforderungen entsprechen und trotzdem erschwinglich sind, zeigt unsere Auflistung auf EcoTopTen, erklärt Markus Blepp am Öko-Institut. „Je hochwertiger die Elektrofahrräder sind, desto häufiger können sie genutzt werden und damit im Vergleich zum Auto jede Menge Treibhausgase einsparen.“

Billigangebote häufig ein Reinfall

Die Qualitäts- und die Preisspanne aller auf dem Markt erhältlichen „E-Bikes“, also Fahrräder, die mit einem elektrischen Motor ausgestattet sind, ist enorm. Blepp rät, „bei Billigangeboten lieber zweimal hinzusehen“, da diese oftmals technisch eine so schlechte Qualität haben, dass sie eigentlich noch nicht einmal für den Straßenverkehr zugelassen werden dürften. Gespart wird hier insbesondere bei den Komponenten, deren Qualität Verbraucherinnen und Verbraucher nicht direkt beurteilen können. Zu ihnen zählen beispielsweise der Motor, das Tretlager, der Steuersatz oder die Naben.

Komfortabel und umweltfreundlich

Elektroräder, die den EcoTopTen Kriterien entsprechen, bereiten deutlich weniger oft Probleme bei empfindlichen Komponenten wie Lichtern, Bremsen oder der Schaltung. Um in die EcoTopTen-Liste aufgenommen zu werden, müssen die Fahrräder darüber hinaus Eigenschaften aufweisen, die den alltäglichen Gebrauch so bequem wie möglich machen.

„Damit können sie in vielen Fällen eine echte Alternative zum Auto sein, insbesondere für kurze und mittellange Strecken in Städten und so die Umwelt entlasten. Denn im Vergleich zum Auto gehen die negativen Umweltauswirkungen beim Elektrorad quasi gegen Null“, hebt Blepp die Vorteile hervor.

Pluspunkt: Geringe Wartungskosten

Der Preis eines von EcoTopTen empfohlenen Rads liegt zwischen 2.000 und 4.000 Euro – ähnlich dem eines gebrauchten Autos der unteren Mittelklasse. Doch betrachtet man neben den reinen Anschaffungskosten auch die Kosten im Laufe der Nutzung, das heißt beispielsweise für einen Ersatzakku, die Stromkosten für die Akkuladung sowie die Kosten für Wartung und Reparatur, sind E-Bikes weitaus erschwinglicher. Ihre jährlichen Gesamtkosten liegen zwischen 320 und 600 Euro und damit deutlich unter denen eines Autos.

Weitere Informationen zu Mobilitätsangeboten und Marktübersichten zu Fahrrädern, Carsharing und Autos auf EcoTopTen: http://www.ecotopten.de/produktfeld_mobil.php

Über EcoTopTen

EcoTopTen ist eine groß angelegte Kampagne für nachhaltigen Konsum und Produktinnovationen im Massenmarkt, die das Öko-Institut initiiert hat. In regelmäßigen Abständen empfehlen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Auswahl an hochwertigen, so genannten EcoTopTen-Produkten, die ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis haben und aus Umweltsicht allesamt Spitzenprodukte sind. Typische Produkte, die die EcoTopTen-Kriterien nicht erfüllen, werden zum Vergleich vorgestellt. Damit können EcoTopTen-Marktübersichten die Kaufentscheidung für rundum gute Produkte erleichtern. Sie finden sie im Internet auf http://www.ecotopten.de unter der Rubrik „Produktempfehlungen“.

Seit Januar 2012 wird EcoTopTen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert. Kooperationspartner ist Utopia. Ebenfalls seit Januar 2012 wird EcoTopTen außerdem im Rahmen des Projekts EuroTopTen Max durch das Intelligent Energie Europe Programm der EU gefördert.

Wollen Sie regelmäßig über EcoTopTen informiert werden? Abonnieren Sie den EcoTopTen-Newsletter und senden Sie eine E-Mail an anmeldung@ecotopten.de

Ansprechpartner und -partnerin am Öko-Institut

Ansprechpartner für E-Bikes:
Markus Blepp
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295237
E-Mail: m.blepp@oeko.de

Projektleitung EcoTopTen:
Dr. Dietlinde Quack
Leiterin der Gruppe Konsum im Institutsbereich Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Telefon: +49 761 45295248
E-Mail: d.quack@oeko.de

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

Neues vom Öko-Institut auf Twitter: http://www.oeko.de/newsletter_ein.php

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Kommunikation zwischen braunem und weißem Fett könnte das Entstehen von Übergewicht beeinflussen

Dr. Gisela Olias Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke

Tim Schulz, neuer Arbeitsgruppenleiter am Deutschen Institut für Ernährungsforschung, hat erstmals einen Mechanismus entdeckt, über den braunes und weißes Fettgewebe miteinander kommunizieren. Ein Vorgang, der möglicherweise auch bei Menschen zur Regulation des Energiegleichgewichtes beiträgt und damit dem Entstehen von Übergewicht und Diabetes entgegen wirkt. Die jetzt in der Fachzeitschrift Nature* veröffentlichte Studie könnte daher neue Ansätze liefern, um Therapien gegen starkes Übergewicht zu entwickeln. Die Studie führte Schulz während seines Forschungsaufenthalts am Joslin Diabetes Center und der Harvard Medical School in Boston, USA in der Arbeitsgruppe von Yu-Hua Tseng durch.

Überschüssige Nahrungsenergie wird zum Großteil in weißem Fettgewebe gespeichert und führt so zu Übergewicht. Dabei stellt Adipositas (krankhaftes Übergewicht) einen zentralen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes dar. Im Gegensatz zum weißen besitzt braunes Fettgewebe die Fähigkeit, Nahrungsenergie direkt in Körperwärme umzuwandeln und so in Form von Wärme abzugeben. Es könnte daher als wirksamer Adressat für Adipositas-Therapien dienen. Früher nahm man an, dass vor allem Säuglinge über braunes Fettgewebe verfügen, da sie aufgrund ihrer geringen Körpergröße stärker dazu neigen, auszukühlen. Wie jüngste Studien belegen, ist es jedoch auch noch bei Erwachsenen vorhanden. Stark übergewichtige Personen weisen hingegen keine oder nur geringe Mengen dieses stoffwechselaktiven Gewebes auf.

Neuere Untersuchungen zeigen zudem, dass es zwei unterschiedliche Arten von braunen Fettdepots gibt. Das klassische, in Fachkreisen auch als konstitutiv bezeichnete, braune Fettgewebe wird bereits in der frühen Embryonalphase angelegt und findet sich hauptsächlich zwischen den Schulterblättern. Das rekrutierbare braune Fettgewebe ist dagegen im weißen Fett und in der Muskulatur lokalisiert. Es entsteht bei Erwachsenen und nur nach Einwirkung von induktiven Signalen, an denen das zentrale Nervensystem und im Blutstrom zirkulierende Signalproteine beteiligt sind. Das genaue Zusammenspiel der Signalwege und die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen sind bislang nur zum Teil bekannt.

Wie die Forscher unter Führung von Yu-Hua Tseng nun erstmals mit Hilfe von Tiermodellen und Untersuchungen an isolierten Zellen zeigen, führt ein Mangel an klassischem braunen Fettgewebe zu einer verstärkten Stimulation der weißen Fettdepots durch das sympathische Nervensystem**. Dies wiederum regt im weißen Fettgewebe die Rekrutierung brauner Fettzellen an. Dieser bislang unbekannte, ausgleichende Mechanismus reicht aus, um das Temperaturgleichgewicht des Körpers zu stabilisieren. Zudem schützt er zumindest bei Mäusen vor den Stoffwechselstörungen, die ein Verlust des klassischen braunen Fettes mit sich bringt, wie zum Beispiel vor ernährungsbedingtem Übergewicht.

„Wir zeigen erstmalig, dass das braune Fettgewebe in der Lage ist, mit dem weißen Fettgewebe zu kommunizieren, um die Körpertemperatur zu regulieren. Interessant ist auch, dass die Kommunikation über Botenstoffe des sympathischen Nervensystems erfolgt und eine enge physiologische Beziehung zwischen beiden Typen des braunen Fettgewebes besteht“, erklärt Erstautor Tim Schulz. „Der neu entdeckte Kommunikations-Mechanismus spielt vermutlich auch für den Energiehaushalt des Körpers und damit für das Körpergewicht eine Rolle. Unsere Ergebnisse liefern somit eine gute Basis, um Ansätze für neuartige Therapien gegen krankhaftes Übergewicht und damit verbundene Stoffwechselerkrankungen zu entwickeln.“

*Tim J. Schulz, Ping Huang, Tian Lian Huang, Ruidan Xue, Lindsay E. McDougall, Kristy L. Townsend, Aaron M. Cypess, Yuji Mishina, Emanuela Gussoni, Yu-Hua Tseng: Brown Fat Paucity Due to Impaired BMP Signaling Induces Compensatory Browning of White Fat; Nature 2013, DOI.10.1038/nature11943

Hintergrundinformation:
Tim Schulz leitet seit September 2012 die DFG-geförderte Emmy Noether-Arbeitsgruppe ‚Fettzell-Entwicklung‘ am DIfE. Sein Forscherteam untersucht die entwicklungsbiologischen Mechanismen, welche die Bildung von braunen und weißen Fettzellen steuern. In diesem Zusammenhang wollen die Wissenschaftler auch die Mechanismen erforschen, die bei Menschen im Alter zu einer Abnahme des braunen Fettgewebes führen und auf diese Weise die Entstehung von Übergewicht begünstigen.

Das Fettgewebe spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Energiehaushalts des Körpers. Dabei muss man generell zwischen weißem und braunem Fettgewebe unterscheiden.
Das braune Fettgewebe trägt dazu bei, die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Es verwendet Nahrungsenergie direkt für die Wärmeproduktion, so dass hier größere Mengen an Energie verbraucht werden. Somit übernimmt es eine zentrale Rolle für das Energiegleichgewicht des Körpers. Darüber hinaus reguliert es die Spiegel verschiedener Blutfette und könnte auf diese Weise direkt in die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen eingreifen. Kürzlich konnte zudem am Mausmodell gezeigt werden, dass erhöhte Mengen braunen Fettgewebes effektiv die Insulinempfindlichkeit verbessern und so vor einer Glukoseintoleranz schützen.
Das weiße Fettgewebe dient als Energiereserve. Ein Mensch mit einer Fettreserve von 15 Kilogramm kann etwa 50 bis 60 Tage ohne Nahrung auskommen. Ähnlich wie ein „Airbag“ bietet es auch einen gewissen Schutz vor mechanischen Verletzungen und dient der Wärmedämmung, denn Fett ist ein schlechter Wärmeleiter. Nicht zuletzt ist es eine wichtige Quelle endokriner Botenstoffe und reguliert auf diese Weise wichtige Stoffwechselprozesse im Körper. Aufgrund von veränderten Lebensgewohnheiten in modernen Gesellschaften kommt es gehäuft zur übermäßigen Ansammlung von weißem Fettgewebe, und damit zur Störung der empfindlichen Energiebalance, die wiederum zur Entstehung einer Vielzahl von Stoffwechselkrankheiten beiträgt.

**Das sympathische Nervensystem aktiviert unter Stress alle Notfallfunktionen des Organismus, um ihn in eine erhöhte Handlungs- und Leistungsbereitschaft zu versetzen. Puls, Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen an, so dass Muskeln und Gehirn ausreichend mit Energie versorgt sind. Der Aufmerksamkeitslevel steigt.

Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsbedingter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Forschungsschwerpunkte sind dabei Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (http://www.dzd-ev.de).

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen, darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro. Näheres unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de.

Kontakt:
Dr. Tim Julius Schulz
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arbeitsgruppe Fettzell-Entwicklung
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal
Tel: +49(0)33200 88 2110
E-Mail: tim.schulz@dife.de

Dr. Gisela Olias
Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal
Tel.: +49(0)33 200-88 2278/2335
Fax: +49(0)33 200-88 2503
E-Mail: olias@dife.de

Weitere Informationen:
http://www.dife.de/de/index.php?request=/de/forschung/abteilungen/kurzprofil.php…
Informationen zur Arbeitsgruppe von Dr. Tim Schulz am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Arzneimittelrückstände im Wasser – Lösungen liegen bei den Verursachern

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE

Heute werden mehr als 100 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe in fast allen Oberflächengewässern, zum Teil auch im Grundwasser und selbst im Trinkwasser nachgewiesen. Rechtliche Regelungen greifen zu kurz. Aktuelle Forschungsprojekte des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung zeigen wirkungsvolle Strategien zur Lösung des Problems.

Die häuslichen Abwässer sind die Hauptquelle des Problems. „Damit Arzneimittel im menschlichen Körper genau dort wirken, wo sie gebraucht werden, werden manche Arzneimittelwirkstoffe so gebaut, dass sie ausreichend stabil sind für ihre Reise durch den menschlichen Körper“, erklärt Dr. Martina Winker. Danach werden Wirkstoffe direkt oder als Abbauprodukte mit dem Urin wieder ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser und damit in die Kläranlagen. Hier erschwert die große Bandbreite der chemischen Verbindungen den weiteren Abbau. „Ein Teil der Arzneimittelrückstände wird daher gar nicht, andere nur zum Teil entfernt und finden so ihren Weg über den Wasserkreislauf in die Umwelt und letztlich wieder zum Menschen“, sagt Winker.

Eindeutige Daten über die Höhe des Arzneimittelverbrauchs gibt es nicht. Es werden nur jährliche Hochrechnungen veröffentlicht. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Danach wurden über Apotheken und Krankenhäuser insgesamt 38.000 Tonnen Arzneimittel abgegeben, verteilt auf 2.671 verschiedene Wirkstoffe. Zu den verkaufsstärksten Wirkstoffgruppen gehörten Schmerzmittel (2.500 Tonnen), gefolgt von Antibiotika (500 Tonnen).

„Derzeit gibt es weder in Deutschland noch auf europäischer Ebene eine abgestimmte Strategie, mit der das Problem von Arzneimitteln in unserem Wasser wirkungsvoll angegangen werden kann“, sagt Dr. Konrad Götz (ISOE). „Die rechtlichen Regelungen innerhalb des europäischen Zulassungsverfahrens konzentrieren sich bisher auf die wenigen Neuzulassungen und werden dem Problem nicht gerecht“, sagt Götz. Es bestehe daher dringender Bedarf an Lösungen, die das Problem systematisch angehen – unter Berücksichtigung des hohen gesellschaftlichen Nutzens von Arzneimitteln. Eine Änderung der gegenwärtigen Verschreibungspraktiken sowie der Gebrauchs- und Entsorgungsmuster beim Patienten spielt hierbei eine wichtige Rolle. Das ISOE führt daher im Auftrag des Umweltbundesamtes und in Zusammenarbeit mit der Uni Witten-Herdecke ein Projekt zur Sensibilisierung von Medizin-Studierenden und zur Weiterbildung von Ärzten durch. „Aber letztlich geht es um Lösungen, die umfassend wirken“, sagt ISOE-Forscher Götz. Im Projekt start wurde daher ausgehend vom Lebenszyklus eines Medikaments eine Vorsorgestrategie entwickelt – gemeinsam mit Ärzten, Apothekern, der Pharmaindustrie und Kommunen.

Das Thema erfährt heute eine größere Aufmerksamkeit als noch vor wenigen Jahren. Auch eine verbesserte Forschungsförderung auf Bund-, Länder- und EU-Ebene zeigt Erfolge. So arbeitet das ISOE heute an Kommunikationsstrategien zur Sensibilisierung der Patienten, Ärzte und Apotheker, entwickelt Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen Aufklärung der Bevölkerung und Handlungsstrategien für sogenannte Emissions-Hotspots: Spezialkliniken und Pflegeeinrichtungen. „Dies kann jedoch erst der Anfang sein. Für einen nachhaltigen Schutz der Umwelt ist noch einiges zu tun und bedarf es weiterer Anstrengungen“, lautet das Fazit der ISOE-Forscher.

Pressemitteilung „Arzneimittelrückstände im Wasser – Lösungen liegen bei den Verursachern“
http://idw-online.de/de/attachment26198

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Olivenöl macht satt

Dr. Ulrich Marsch Corporate Communications Center
Technische Universität München

Fettreduzierte Lebensmittel sind auf dem Vormarsch: Viele Menschen hoffen, mit „Light“-Produkten ab- oder wenigstens nicht zuzunehmen. Allerdings ist deren Wirkung umstritten: Die Verbraucher nehmen zwar weniger Energie auf, essen dafür aber mehr, wenn sie sich nicht satt fühlen. Eine Studie hat jetzt untersucht, wie Öl und Fett das Sättigungsgefühl regulieren. Am besten sättigt Olivenöl – doch wie?

Vier verschiedene Speisefette untersuchten die Arbeitsgruppen von Prof. Peter Schieberle an der Technischen Universität München (TUM) und von Prof. Veronika Somoza an der Universität Wien: Schweineschmalz, Milchfett, Raps- und Olivenöl. Über drei Monate hinweg verzehrten die Studienteilnehmer täglich 500 Gramm Magerjoghurt, der mit einem der vier Fette angereichert war – zusätzlich zu ihrer normalen Kost.

„Den größten Sättigungseffekt hatte das Olivenöl“, erklärt Prof. Peter Schieberle, Leiter des TUM-Lehrstuhls für Lebensmittelchemie und Direktor der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie. „Bei diesen Probanden stellten wir eine erhöhte Konzentration des Sättigungshormons Serotonin im Blut fest; zudem beurteilten sie den Olivenöl-Joghurt subjektiv als sehr sättigend.“ In der Olivenöl-Gruppe blieben auch der Anteil des Körperfetts und das Körpergewicht konstant.

Satt durch Öl-Aroma

„Das Ergebnis überraschte, da Raps- und Olivenöl ähnliche Fettsäuren enthalten“, sagt Schieberle. Daher nahmen die Wissenschaftler in einem anderen Versuch eine völlig andere Stoffklasse ins Visier – die Aromen im Olivenöl. Im zweiten Studienteil erhielten eine Gruppe Joghurt mit Aroma-Extrakten aus Olivenöl, eine Kontrollgruppe reinen Joghurt.

Das Ergebnis: Die Olivenöl-Gruppe blieb bei ihrer üblichen Energieaufnahme; dagegen kam die Kontrollgruppe auf ein Plus von 176 Kilokalorien pro Tag. Schieberle: „Die Aroma-Probanden passten ihr Essverhalten an – was der Kontrollgruppe offensichtlich nicht möglich war. Im Vergleich zur Aromagruppe hatten die Kontrollpersonen auch weniger Sättigungshormon Serotonin im Blut.“

Inhaltsstoffe wirken direkt auf Blutzuckerspiegel

Eine mögliche Erklärung für die geringere Energieaufnahme ist das Sättigungsgefühl: Wie lange dieses nach dem Essen anhält, hängt neben anderen Faktoren insbesondere vom Blutzuckerspiel ab. Je schneller er sinkt, das heißt, je schneller die Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen, desto eher fühlt man sich wieder hungrig. Im nächsten Schritt untersuchten die Wissenschaftler, welche Aromastoffe im Öl die Zuckeraufnahme durch die Zellen am effektivsten verzögern.

Dafür verwendeten die Forscher Olivenöle aus Spanien, Griechenland, Italien und Australien. Sie identifizierten zwei Inhaltstoffe, welche die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in Leberzellen verringerten: Hexanal und E2-Hexanal – wobei italienisches Olivenöl die größten Mengen der beiden Aromastoffe enthält.

„Wir haben nachgewiesen, dass Geschmackstoffe die Sättigung regulieren können“, resümiert Schieberle die Versuchsreihen. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse dazu beitragen, künftig wirkungsvollere fettreduzierte Lebensmittel mit unverändertem Sättigungseffekt zu entwickeln.“

Publikation:
P. Schieberle, V. Somoza, M. Rubach, L. Scholl, M. Balzer; „Identifizierung von sättigungsregulierenden Inhaltsstoffen in Nahrungsfetten und Optimierung von fettarmen Lebensmitteln durch Zusatz von lipoiden Verbindungen mit hoher Sättigungswirkung“
Zentrale Ergebnisse des DFG/AiF-Clusterprojektes „Fettwahrnehmung und Sättigungsregulation: Ansatz zur Entwicklung fettreduzierter Lebensmittel“, 2009-2012.
http://www.fei-bonn.de/download/publikationen.html/sonderpublikationen/abschluss…

Mehr Informationen:
Universität Wien, Institut für Ernährungsphysiologie und Physiologische Chemie, Christian Doppler Labor für Bioaktive Aromastoffe: http://npc.univie.ac.at/home/cdl-fuer-bioaktive-aromastoffe

Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie: http://www.dfal.de/startseite/genusswert.html

Kontakt:
Prof. Dr. Peter Schieberle
Technische Universität München
Lehrstuhl für Lebensmittelchemie
T: +49.861.71.2932
E: Peter.Schieberle@lrz.tu-muenchen.de
W: http://www.leb.chemie.tu-muenchen.de/

Weitere Informationen:
http://www.fei-bonn.de/download/publikationen.html/sonderpublikationen/abschluss… –
Studienergebnisse im Detail (S. 41 ff.)

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Bewässerung per Online-Empfehlung

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Pressestelle
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Am 22. März 2013 ist Weltwassertag. Nach den Angaben des Umweltbundesamtes gehen rund 70 Prozent des Wasserverbrauchs auf die Landwirtschaft zurück. Die Forschung für optimierte Bewässerungsstrategien ist daher ein wichtiges Feld. Es wird entwickelt und getestet – von Bewässerungsempfehlungen per App über Online-Vorhersagen bis hin zu Bodensensoren.

Verdunstungsdaten auf dem Smartphone

Mit mobilen Bewässerungsempfehlungen beschäftigt sich ein Projekt der Hochschule Geisenheim in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst und Helm-Software. Die Wissenschaftler arbeiten an der Bewässerungssteuerung für Feldgemüse. Als Grundlage für mobile Bewässerungsempfehlungen über eine Smartphone-App dienen die Verdunstungsdaten der Pflanzen. Diese Daten werden vom Deutschen Wetterdienst individuell bereitgestellt und sollen Gemüsebauern in Deutschland zukünftig als Grundlage für zuverlässige Bewässerungsempfehlungen dienen. Mit diesem, von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung koordinierten Projekt wird die gemüsebauliche Bewässerungsteuerung anwendungsfreundlicher und ressourcenschonender.

Online-Modelle für weniger Nutzwassereinsatz

Das Internet macht sich auch ein weiteres Forschungsprojekt zu Nutze, das von der europäischen Initiative zur Gemeinsamen Programmplanung im Bereich Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Klimawandel (FACCE-JPI) koordiniert wird. Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich optimieren in dem zweijährigen Projekt Modelle zur gezielten Online-Vorhersage für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen. Einzelne Komponenten wie kurzzeitliche meteorologische Bedingungen, Bodenwasserstatus und Pflanzenwachstum werden in der Entwicklung berücksichtigt.

Bodensensor ermittelt Wasserbedarf an der Pflanze

Nicht online, aber auch elektronisch funktioniert der in einem Verbundprojekt entwickelte Bodensensor, der den Wasserbedarf direkt an der Pflanzenwurzel ermittelt. Signal für den Sensor ist der CO2-Ausstoß der Pflanze. Die Messdaten werden über ein Funkmodul aus dem Boden an eine Zentraleinheit übermittelt. Diese verarbeitet die Werte und steuert bedarfsgerecht direkt die Bewässerungsanlage an. Die Praxistauglichkeit wird während der Entwicklung mit Feldversuchen im Obst- und Weinanbau sowie bei einjährigen landwirtschaftlichen Kulturen getestet. Das Projekt wird von STEP Systems GmbH, Hochschule Mannheim und Universität Hohenheim durchgeführt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt ebenfalls über die BLE.

Vorhandenes verbessern: Intensive Beratung für Betriebe

Mit dem bundesweiten Modellvorhaben „Demonstrationsbetriebe Effizienzsteigerung der Bewässerungstechnik und des Bewässerungsmanagements im Freilandgemüsebau“ fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium über die BLE als Projektträgerin den verbesserten Wassereinsatz direkt in den Betrieben. Dazu werden in ausgewählten Modellbetrieben zunächst die vorhandenen Bewässerungsverfahren im Freilandgemüsebau auf den Prüfstand gestellt und Lösungen zur Verbesserung des Wassermanagements gesucht. So wird im hessischen Ried das Verfahren der Tröpfchenbewässerung auf sein praxistaugliches Optimierungpotenzial untersucht. Begleitet werden diese Untersuchungen durch eine intensive vor Ort-Beratung von Bewässerungsexperten der zuständigen Institutionen in den Bundesländern.

Weitere Informationen:

http://www.ble.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Videoreihe für Faktencheck Gesundheit mit Eckart von Hirschhausen

Ute Friedrich Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

Jeder vierte Patient hält sich nicht an den ärztlichen Rat

Hirschhausen rät Patienten mit dem Arzt gemeinsam über die Therapie zu entscheiden

Jeder vierte Patient in Deutschland hält sich nicht an die Anordnung seines Arztes. Warum? Weil es sich oft um eine einsame Entscheidung handelt, in die der Patient nicht einbezogen wird, weiß Eckart von Hirschhausen, Mediziner, Comedian, Buchautor und Moderator. In seinem aktuellen Video „Gemeinsam entscheiden – Arzt und Patient auf Augenhöhe“, das er jetzt zusammen mit dem Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung veröffentlicht hat, rät er Patienten, eine aktive Rolle zu spielen, sich mit dem Arzt zu beraten und die persönliche Lebenssituation einzubringen. Denn eine gemeinsame Therapieentscheidung hat deutlich größere Aussichten auf Erfolg.

Dass es möglich und sinnvoll ist und wie es gelingt, zu solch einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen, zeigt das Internet-Portal www.faktencheck-gesundheit.de. Mit praktischen Tipps und Checklisten hilft es Patienten, sich gut zu informieren und auf einen Arztbesuch vorzubereiten. Es unterstützt sie bei der Suche nach einem passenden Arzt oder Krankenhaus und bei der „Überset-zung“ von ärztlichen Befunden. Der Faktencheck Gesundheit ist komplett unabhängig und werbefrei.

Weitere Informationen:

Das Video „Gemeinsam entscheiden – Arzt und Patient auf Augenhöhe“ ist zu sehen auf www.faktencheck-gesundheit.de/gemeinsam-entscheiden

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


www.frauenlohnspiegel.de: Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

www.frauenlohnspiegel.de: Mehr Transparenz am Arbeitsmarkt

Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben

Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern im Arbeitsleben, etwa beim monatlichen Gehalt in den einzelnen Berufen, bei den Extras wie z. B. Sonderzahlungen, bei der Weiterbildung oder bei den Aufstiegschancen? Mit dem Internetportal www.frauenlohnspiegel.de unternimmt das WSI-Tarifarchiv seit einigen Jahren den Versuch, mehr Transparenz in die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Frauen (und Männern) zu bringen und hat dazu zahlreiche Studien vorgelegt.* Einige Schlaglichter aus den aktuellsten Daten belegen, dass es immer noch vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben gibt.

Datensatz
Basis der Analysen des Frauenlohnspiegels ist der Online-Fragebogen, der von den Besucherinnen und Besuchern auf der Website ausgefüllt werden kann. Im vergangenen Jahr haben dies rund 16.000 Personen getan, darunter gut 5.600 Frauen. Wir haben den Datensatz des Jahres 2012 nach verschiedenen Kriterien ausgewertet.

Entgelt – Gender Pay Gap
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt in Deutschland bei gleicher Arbeitszeit rund 21 Prozent unter dem der Männer. Dies deckt sich in etwa mit den Ergebnissen der amtlichen Verdienststatistik. Bei jüngeren Frauen zwischen 25 und 30 Jahren liegt der Abstand bei 15 Prozent, bei Frauen zwischen 36 und 40 Jahren beträgt er 19 Prozent und in der Altersgruppe zwischen 51 und 55 Jahren erreicht er gut 25 Prozent.

Berufe
Der Einkommensrückstand von Frauen lässt sich über die große Mehrzahl der Berufe beobachten. Das reicht von 3 Prozent bei den Technischen Zeichner/innen über 9 Prozent bei Jurist/innen, 13 Prozent bei Bürokaufleuten, 14 Prozent bei Diplom-Kaufleuten,16 Prozent bei Hotelangestellten, 18 Prozent bei Chemielaboranten/innen, 28 Prozent bei Versicherungskaufleuten bis zu 31 Prozent bei Zahntechniker/innen. Nur in wenigen Berufen liegt das Einkommen der Frauen über dem der Männer. So verdienen Informatikerinnen immerhin 5 Prozent mehr als ihre Kollegen (siehe Übersicht im Anhang der der pdf-Version dieser Pressemeldung; Link unten).

Sonderzahlungen
Nicht nur beim monatlichen Gehalt, sondern auch bei den Sonderzahlungen haben die Frauen das Nachsehen: Fast 57 Prozent der Männer haben nach eigenen Angaben eine Sonderzahlung in Form eines Weihnachtsgeldes erhalten, Frauen dagegen nur zu rund 52 Prozent. Männer bekamen zu gut 50 Prozent ein Urlaubsgeld, Frauen dagegen nur zu 39 Prozent. Männer erhielten zu 21 Prozent eine Gewinnbeteiligung, Frauen dagegen zu 11 Prozent.

Weiterbildung und Beförderung
Während fast die Hälfte der Männer angaben, im letzten Jahr von ihrem Arbeitgeber eine Weiterbildung bekommen zu haben, sind es bei den Frauen mit gut 45 Prozent etwas weniger. Frauen gaben dagegen öfter an, im letzten Jahr eine Weiterbildung selbst finanziert zu haben, nämlich 20 Prozent gegenüber knapp 16 Prozent bei den Männern. Rund 20 Prozent der Frauen, aber knapp 31 Prozent der Männer geben an, dass sie in dem Betrieb, in dem sie arbeiten, einmal befördert worden sind.

Führungskräfte
28 Prozent der Frauen mit Hochschulabschluss haben eine Führungsposition. Bei den Männern sind es 43 Prozent. Weibliche Führungskräfte erhalten auch bei gleicher Hierarchiestufe ein deutlich geringeres Gehalt. Frauen mit Hochschulabschluss erhalten als (Haupt-)Abteilungsleiterinnen ein Gehalt, das im Schnitt 21 Prozent unter dem von Männern in derselben Position liegt.

Das Projekt
Seit dem Start des Projekts im Jahre 2004 haben sich rund 200.000 Beschäftigte an der Umfrage beteiligt. Der Gehalts-Check bietet Daten zu 354 Berufen. Das Projekt „LohnSpiegel“ ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus über 60 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind.

*Veröffentlichungen des Projekts können hier abgerufen werden:

Die Pressemitteilung mit Tabellen-Anhang (pdf):
http://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2013_03_18.pdf

Ansprechpartner in der Hans Böckler Stiftung

Dr. Reinhard Bispinck
Leiter des WSI-Tarifarchivs
Tel.: 0211-7778-232
E-Mail: Reinhard-Bispinck@boeckler.de

Dr. Heiner Dribbusch
Tel.: 0211/7778-217
E-Mail: Heiner-Dribbusch@boeckler.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mehr Energie aus weniger Erdgas gewinnen – Wirkungsgrad von BHKW durch Reformierung steigern

Michael Ehring Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Oel-Waerme-Institut GmbH

Die Marktchancen und die Umweltbilanz von kleinen und mittleren Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Gasmotoren entscheidend zu verbessern, sind Ziele eines gemeinsamen Entwicklungsprojektes des OWI Oel-Waerme-Instituts und des Motorenspezialisten ECC Automotive GmbH. Der mit etwa 35 % vergleichsweise geringe elektrische Wirkungsgrad von BHKW-Motoren mit einer elektrischen Nennleistung von bis zu 50 kW soll durch Einsatz eines Reformierungsprozesses auf über 40 % steigen.

So könnte mit weniger Erdgas die gleiche Menge an elektrischer Energie erzeugt und die CO2-Emissionen verringert werden. Damit wären dezentrale, kleine und mittlere BHKW etwa so effizient wie die leistungsstärkeren BHKW mit Großgasmotoren ab 100 kWel und dadurch wirtschaftlicher, umweltschonender und marktfähiger. Der technische Ansatz besteht darin, die Abwärme des Motors für die Umwandlung von Erdgas in ein wasserstoffreiches Gas zu nutzen. Dazu wird das technische Verfahren der Dampfreformierung eingesetzt. Hierdurch steigt der Energiegehalt des Gases um zirka 20 %, was somit den elektrischen Wirkungsgrad der Gesamtanlage erhöht.

Das Gesamtsystem, bestehend aus einem Verbrennungsmotor zur Stromerzeugung, einem Reformer und den benötigten Nebenaggregaten, wird von ECC und OWI gemeinsam entwickelt und als Versuchsanlage realisiert. Zur Umsetzung des Konzepts sind mehrere technische Herausforderungen zu bewältigen. Um den Motor mit dem energiereicheren „Reformgas“ zu betreiben und die Reformgaserzeugung mit hoch wasserstoffhaltigen Brenngasen gefahrlos einzusetzen, ist ein spezielles System zu entwickeln. Zudem wird der Motor hinsichtlich der Wärmeverluste so optimiert, dass möglichst viel Energie für die Reformierung zur Verfügung steht. Das Projekt wird gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union (EU) im Rahmen des „Ziel 2-Programms 2007-2013 (EFRE)“.

Weitere Informationen:
http://www.owi-aachen.de/projekte/projekte-reformierung/reformgasmotor/ – Projekt-Steckbrief Reformgasmotor

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Nahrungsergänzung in Eigenregie: Zu viel Kalzium erhöht Sterblichkeit

Medizin – Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Bochum – Das Mineral Kalzium, das täglich mit der Nahrung aufgenommen wird, ist wesentlich für die Knochengesundheit. Zusammen mit Vitamin D stellt es die Basistherapie bei Osteoporose, dem Knochenschwund, dar. Das positive Image des Mineralstoffs lässt viele Menschen zusätzlich Kalzium einnehmen. Seit Längerem schon gibt es Hinweise darauf, dass die zusätzliche Einnahme von Kalzium als Nahrungsergänzung zu mehr Herzinfarkten, Schlaganfällen und Todesfällen führen kann. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) anlässlich aktueller Studien hin. Sie rät dazu, Kalzium besser nur mit der Nahrung aufzunehmen und nicht ergänzend zuzuführen.

Das Mineral Kalzium macht etwa 1,5 Prozent der Körpermasse im menschlichen Organismus aus, ist essentiell für die Festigkeit von Knochen und Zähnen, aber auch wichtig für die „Signal-Weiterleitung“ innerhalb der Zellen. Kalzium ist insbesondere in Milch und Milchprodukten, einigen Gemüsen (beispielsweise in Brokkoli, Grünkohl, Fenchel oder Lauch) und Mineralwässern, aber auch in normalem Trinkwasser enthalten, insbesondere wenn keine Kalkfilter in den Leitungen eingebaut sind. „Eine zusätzliche Einnahme von Kalziumsupplementen zur Vorbeugung einer Osteoporose ist jedoch nur dann empfehlenswert, wenn eine ausreichende Kalziumaufnahme über die Nahrung nicht gewährleistet ist, wie es gerade bei älteren Menschen oft der Fall ist“, erläutert Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE aus Bochum. Obwohl von einer ausreichenden Versorgung über die Nahrung ausgegangen werden kann, nehmen viele Menschen zusätzlich Kalzium zu sich. Eine Erhebung aus dem vergangenen Jahr ergab, dass etwa die Hälfte der US-amerikanischen Bevölkerung Kalzium als Tabletten oder Brause zuführt.

Eine Auswertung der Daten von etwa 380 000 Männern und Frauen aus einer Studienpopulation des National Institutes of Health (NIH) der USA über einen Zeitraum von zwölf Jahren zeigte nun Besorgnis erregende Ergebnisse. Die Kalziumeinnahme ab 1000 mg/Tag war bei Männern mit einem um 20 Prozent höheren Sterberisiko an kardiovaskulären Erkrankungen verbunden. Bei Frauen hingegen wurde hier kein Anstieg beobachtet. Nicht berücksichtigt wurden allerdings in dieser großen Analyse andere Faktoren wie beispielsweise zusätzlich eingenommenes Vitamin D. Es bleibe somit offen, ob es einen Geschlechtsunterschied wirklich gebe, so der Experte aus Bochum.

Eine weitere aktuelle prospektive schwedische Kohortenstudie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, untersuchte bei über 60 000Frauen ebenfalls den Zusammenhang von Kalziumeinnahme und Sterblichkeit. Eine hohe tägliche Kalziumaufnahme von >1400 mg war mit mehr Todesfällen infolge von Herzinfarkten verbunden, nicht aber mit mehr Todesfällen durch Schlaganfall. Bei niedrigeren Mengen von 600 bis 1000 mg/Tag wurde keine erhöhte Sterblichkeit gefunden. Professor Schatz bilanziert: „Beide Studien zeigen, dass es bei einer Kalziumsupplementierung ab 1000 mg aufwärts pro Tag zu einem erhöhten kardiovaskulären Risiko kommt. Das gilt – solange wir keine weiteren Studien haben – gleichermaßen für Männer und Frauen.“ Kalzium sollte man also nicht zusätzlich zu sich nehmen, sondern besser nur mit der Nahrung, rät der Endokrinologe aus Bochum.

Literatur:
Xiao, Qian et al.: Dietary and supplemental calcium intake and cardiovascular disease mortality. The National Institutes of Health – AARP Diet and Health Study, JAMA INTERN MED published online February 4, 2013, Abstract: http://archinte.jamanetwork.com/mobile/article.aspx?articleid=1568523
Michaëlsson, Karl et al., Long term calcium intake and rates of all cause and cardiovascular mortality: community based prospective longitudinal cohort study, BMJ 2013; Published 13 February 2013, Article: http://www.bmj.com/content/346/bmj.f228
Office of Dietary Supplements, National Institutes of Health. Calcium. November 13, 2012, Article:
http://ods.od.nih.gov/factsheets/Calcium-HealthProfessional/

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Elektrofahrräder im Fokus der Wissenschaft – Pedelec‐Nutzer als Teilnehmer für Studie gesucht

Jesco Heyl M. A.
Referat Presse und Kommunikation
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

Das Institut für Transportation Design der HBK Braunschweig und das Institut für Energie‐ und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) suchen ab sofort für eine wissenschaftliche Studie Pedelec‐Fahrer, die Spaß daran haben, ab und zu von ihren Erlebnissen und Fahrgewohnheiten mit ihrem neuen Pedelec zu berichten und ihre Fahr‐ und Ladedaten zu sammeln.
Wenn Sie sich vor kurzem ein Elektrofahrrad (Pedelec) gekauft haben oder eine Anschaffung im Frühjahr 2013 planen und Sie darüber hinaus Interesse an wissenschaftlicher Forschung haben, können Sie das vom Bundesumweltministerium geförderte Forschungsprojekt „Pedelection – Verlagerungs‐ und Klimaeffekte durch Pedelec‐Nutzung im Individualverkehr “ unterstützen: Bei der Teilnahme am Feldversuch werden Sie zu vier Zeitpunkten im Jahr persönlich befragt. Für die gesamte Laufzeit des Projekts erhalten Sie u.a. einen hochwertigen Fahrradcomputer mit Navigationsfunktion, den Sie für alle Ihre Fahrten nutzen können.
Falls Sie keine Zeit für persönliche Befragungen haben, können Sie auch an den Online‐Befragungen teilnehmen, bei denen Sie lediglich zu vier Zeitpunkten im Jahr einen Fragebogen ausfüllen. Jeder Teilnehmer erhält für seine Teilnahme ein kleines Dankeschön. Zusätzlich wird ein Internet‐Forum eingerichtet, das zum Austausch untereinander und zur Diskussion mit dem Forscherteam anregen
soll.

Zum Hintergrund von „Pedelection“

Aufgrund der stetig wachsenden Verkaufszahlen von Pedelecs zeichnet sich ein neuer Trend auf dem Fahrradmarkt ab: Immer mehr private Nutzer setzen Elektrofahrräder in ihrem Alltag ein. Und längst spielen bei einer Kaufentscheidung nicht mehr in erster Linie gesundheitliche Probleme eine Rolle.
Das Pedelec ist dabei, sich neue Nutzergruppen zu erschließen und bietet in vielerlei Hinsicht interessante Einsatzmöglichkeiten mit Zukunftsperspektive.
Während im Bereich der automobilen Elektromobilität in der Vergangenheit viel Geld in die Forschung geflossen ist, ist das Pedelec als alltägliches Fortbewegungsmittel bislang nur vergleichsweise selten Gegenstand von wissenschaftlichen Studien gewesen. Und so gibt es in der Mobilitätsforschung noch viele offene Fragen zum Thema Pedelec: Welche Wege werden etwa mit
einem Pedelec im Alltag zurückgelegt und welche nicht? Warum werden bestimmte Wege (nicht) mit dem Pedelec zurückgelegt? Welche Verkehrsmittel werden durch ein Pedelec ersetzt und wie fällt die Ökobilanz von Pedelecs aus, wenn das tatsächliche Nutzungsverhalten zu Grunde gelegt wird?
Diesen und weiteren Fragen wird das Forschungsprojekt „Pedelection“ noch bis Anfang 2015 nachgehen.
Der Feldversuch wird in den folgenden Regionen Deutschlands durchgeführt und begleitet: Oldenburg / Bremen, Hannover / Braunschweig / Wolfsburg, Großraum Frankfurt a. M., Großraum München.

Sie sollten in einer der genannten Städte bzw. in einem Umkreis von nicht mehr als ca. 100 Kilometern leben, um am Feldversuch teilnehmen zu können.
Derzeit sind noch Teilnahmeplätze sowohl für den im Frühjahr beginnenden Feldversuch als auch für die Online‐Befragungen zu vergeben (an den Online‐Befragungen können Sie auch teilnehmen, wenn Sie nicht in einer der genannten Regionen leben). Da die Teilnahmeplätze begrenzt sind, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung auf den Projektseiten unter www.pedelection.de. Dort finden Sie weitere Informationen und die Teilnahmebedingungen.
Bei Fragen können Sie sich auch direkt mit den Mitarbeitern des Instituts für Transportation Design in Verbindung setzen unter der Telefonnummer 0531 391 9058 oder per Mail unter: info@pedelection.de.

Weitere Informationen:
http://www.pedelection.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben


Langzeitstudie: Pessimisten leben länger

Blandina Mangelkramer
Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Allzu großer Optimismus im Alter kann zu einem erhöhten Erkrankungs- und Sterblichkeitsrisiko führen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gemeinsam mit dem DIW Berlin, der HU Berlin und der Universität Zürich auf der Grundlage von Daten der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP). Demnach leben ältere Menschen, die ihre künftige Zufriedenheit gering einschätzen, offenbar länger und gesünder als ältere Menschen, die für sich eine rosige Zukunft sehen. Die Forschungsergebnisse wurden soeben online in der renommierten Zeitschrift „Psychology and Aging“ ¹ veröffentlicht.
Für die Studie analysierten die Forscher Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels(SOEP), die zwischen 1993 und 2003 bei immer wieder denselben Personen erhoben worden waren. Dabei unterschieden sie drei Altersgruppen: 18 bis 39-Jährige, 40 bis 64-Jährige und über 65-Jährige. Die Befragten hatten jedes Jahr angegeben, wie zufrieden sie aktuell mit ihrem Leben waren und wie zufrieden sie in fünf Jahren zu sein glaubten. Im Zeitraum der Untersuchung (10 Jahre) überprüften die Forscher bei jedem Befragten sechs Mal, ob der für die Zukunft erwartete Grad der Zufriedenheit fünf Jahre später tatsächlich mit dem aktuell angegebenen übereinstimmte.

Das Ergebnis: Rund 43 Prozent der älteren Befragten unterschätzten ihre zukünftige Zufriedenheit, 32 Prozent überschätzten sie und 25 Prozent schätzten ihre Zufriedenheit in der Zukunft realistisch ein. Was die Forscher überraschte: Schätzten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre zukünftige Zufriedenheit überdurchschnittlich hoch ein, so erhöhte sich ihr Risiko für körperliche Einschränkungen oder Beschwerden und das Risiko zu sterben um etwa zehn Prozent. „Möglicherweise ermuntern pessimistische Zukunftserwartungen die Senioren dazu, noch besser auf die eigene Gesundheit zu achten und sich vor Gefahren zu schützen“, sagt Frieder R. Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie an der FAU, der die Studie gemeinsam mit Forschern des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der HU Berlin und der Universität Zürich erstellt hat.

Im Gegensatz zu den älteren Menschen zeichneten junge Erwachsenen dabei meist ein unrealistisch rosiges Bild von ihrer Zukunft. Menschen im mittleren Erwachsenenalter dagegen waren weitgehend realistisch. Je älter die Befragten waren, umso pessimistischer schätzten sie ihre Zukunft ein. „Überrascht hat uns, dass die Befragten umso pessimistischer in die Zukunft sahen, je stabiler ihre Gesundheit und je höher ihr Einkommen war“, sagt Frieder Lang – möglicherweise ein Indikator dafür, dass diese Teilnehmer und Teilnehmerinnen sensibler sind für die Begrenztheit ihrer verbleibenden Zeit und eher darauf achten, ihren gegenwärtig guten Status zu erhalten als auf künftige Besserung zu hoffen.

Über das Sozio-oekonomische Panel:
Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehrere tausend Menschen befragt. Zurzeit sind es in mehr als 14.000 Haushalten etwa 30.000 Befragte. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.

¹ Zeitschriftenpublikation:
„Forecasting Life Satisfaction Across Adulthood: Benefits of Seeing a Dark Future?“ Frieder R. Lang, Universität Erlangen-Nürnberg und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin); David Weiss, Universität Zürich; Denis Gerstorf, Humboldt-Universität zu Berlin und DIW Berlin; Gert G. Wagner, DIW Berlin, Max Planck Institut für Bildungsforschung und Technische Universität Berlin;

Online First Publication, Psychology and Aging: http://psycnet.apa.org/psycinfo/2013-04866-001/
SOEP Papers: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.411490.de/diw_sp0502.pdf

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Frieder R. Lang
Tel.: 09131/85-26526
frieder.lang@fau.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Genplagiate: Rotalgen schafften, wovon Biotechnologen träumen – Veröffentlichung in Science

Dr. Arne Claussen
Stabsstelle Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Biologen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Oklahoma State University stellen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Science Forschungsergebnisse über die extremophile Rotalge Galdieria vor. Sie ist widerstandsfähig wie Aliens aus dem gleichnamigen Kinofilmen; ihre Fähigkeiten haben sie aber großteils von Bakterien abgekupfert.
Die Rotalge Galdieria ist überall dort zu finden, wo es extrem ungemütlich ist: in den heißen Quellen des Yellowstone-Nationalparks überlebt sie in kochend heißer Umgebung, in säurehaltigen Abwässern in Minenschächten trotzt sie extremen Schwermetallkonzentrationen, und auch hohe Salzgehalte in ihrer Umgebung machen ihr nichts aus. Auch ihre Ernährungsgewohnheiten sind höchst variabel: Mal nutzen sie Photsynthese, mal verspeisen sie Bakterien aus ihrer Umgebung.

Prof. Dr. Andreas Weber (Institut für Biochemie der Pflanzen) und Prof. Dr. Martin Lercher (Abteilung Bioinformatik) von der Heinrich-Heine-Universität und Prof. Dr. Gerald Schönkrecht von der Oklahoma State University haben sich gefragt, wie die Rotalge ihre enorme Widerstands- und Anpassungsfähigkeit ausbilden konnte. „Warum das Rad neu erfinden, wenn wir es uns bei unseren Nachbarn abschauen können“, fasst Prof. Lercher die Untersuchungsergebnisse des Gentests von Galdieria zusammen. Tatsächlich hat sich der Organismus über den sogenannten horizontalen Gentransfers vom Erbgut seiner bakteriellen Nachbarn bedient. Die Rotalge hat Gensequenzen, die andere Organismen für ihre evolutionären Anpassung an extreme Umgebungen entwickelt haben, einfach kopiert. Prof. Lercher weiter: „Nun ist spannend, wie Galdieria die Grenzen zwischen den Arten überwinden konnte.“

Die Hitze-Unempfindlichkeit hat Galdieria schon vor Jahrmillionen von Archaebakterien – urtümlichen Bakterienarten – abgeschaut. Die Resistenz gegen Schwermetalle wie Quecksilber und Arsen wiederum stammt von Bakterien, die spezielle Eiweiße – Transportproteine und Enzyme – entwickelt haben. „Letztlich ist es Galdieria gelungen, wovon viele Biotechnologen träumen“, erklärt Prof. Weber. „Sie hat Gene aus einer Vielzahl verschiedener Organismen aufgenommen und sich so neue, für den Überlebenskampf wichtige Eigenschaften angeeignet.“

Originalartikel:
Gerald Schönknecht et. al., „Gene Transfer from Bacteria and Archaea Facilitated Evolution of an Extremophilic Eukaryote“, Science – Vol. 340, 8. März 2013

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Weber
Institut für Biochemie der Pflanzen
Tel.: 0211-81-12347
E-Mail: andreas.weber@hhu.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Nikotinverzicht reduziert schädliche Stoffwechselprodukte

Abteilung Kommunikation
Kommunikation
Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

Wer das Rauchen einstellt, kann die durch Nikotin schädlich veränderten Stoffwechselprodukte deutlich reduzieren. Dadurch verringert sich auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und andere gesundheitliche Folgen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München nach der Auswertung einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie. Ihre Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift ‚BMC Medicine‘ veröffentlicht.
Nikotinkonsum fördert die Bildung von veränderten Metaboliten, also veränderten Stoffwechselprodukten, die in erhöhter Konzentration schädlich sind. Wird auf Nikotin verzichtet, sind die Konzentrationen dieser Metaboliten deutlich rückläufig. Diese Ergebnisse decken sich mit der vorbekannten Erkenntnis, dass auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt, sinkt, wenn das Rauchen aufgegeben wird. Wissenschaftler der Abteilung Molekulare Epidemiologie (AME), des Instituts für Experimentelle Genetik (IEG) und des Instituts für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz Zentrum München werteten über 1.200 Blutproben der bevölkerungsbasierten Forschungsplattform KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) aus, die sie Rauchern, Nichtrauchern und Ex-Rauchern zuordneten. Zudem wurden Kontrollwerte und Raucherstatus nach sieben Jahren erneut erhoben. Insgesamt konnten die Teams um Dr. Rui Wang-Sattler, Tao Xu, Zhonghao Yu, Prof. Dr. Jerzy Adamski und Prof. Dr. Annette Peters 21 Metaboliten, überwiegend aus den Stoffwechselwegen von Aminosäuren und Fetten, identifizieren, deren Konzentrationen durch Rauchen verändert wurden. Die Konzentrationen von 19 dieser Metaboliten zeigten sich umkehrbar, wenn Raucher in der Zwischenzeit das Rauchen aufgegeben hatten. Für veränderte Metabolit-Konzentrationen aus dem Harnstoffzyklus und von modifizierten Fetten, wie Phosphatidylcholin, konnte bereits der Zusammenhang mit dem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen nachgewiesen werden. Damit zeigen die Wissenschaftler, dass ein Nikotinverzicht zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist und eine Reduktion des gesundheitlichen Risikos bedeutet.

Die betroffenen Stoffwechselwege eignen sich auch als mögliche Parameter, um weitere gesundheitliche Folgen des Nikotinkonsums aufzuklären. „Unsere Studie steht für ein aussagekräftiges Modell der sogenannten Systembiologie, mit dem wir die molekularen Parameter von lebensstil- und umweltabhängigen Erkrankungen untersuchen wollen“, sagt Wang-Sattler, Leiterin der Arbeitsgruppe Metabolismus der AME.

Umweltfaktoren und Lebensstil tragen wesentlich zu der Entstehung weit verbreiteter Erkrankungen in Deutschland, wie Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus, bei. Ziel des Helmholtz Zentrums München ist es, neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der großen Volkskrankheiten zu entwickeln.

Weitere Informationen

Original-Publikation:
Xu, T. et al. (2013), Effects of smoking and smoking cessation on human serum metabolite profile: results from the KORA cohort study, BMC Medicine, doi: 10.1186/1741-7015-11-60

Link zur Fachpublikation: http://www.biomedcentral.com/1741-7015/11/60/abstract

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) untersucht seit über 20 Jahren die Gesundheit tausender Bürger aus dem Raum Augsburg. Ziel ist es, die Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen zu verstehen. Kernthemen der KORA-Studien sind Fragen zu Entstehung und Verlauf von chronischen Erkrankungen, insbesondere Herzinfarkt und Diabetes mellitus. Hierzu werden Risikofaktoren aus dem Bereich des Gesundheitsverhaltens (u.a. Rauchen, Ernährung, Bewegung), der Umweltfaktoren (u.a. Luftverschmutzung, Lärm) und der Genetik erforscht. Aus Sicht der Versorgungsforschung werden Fragen der Inanspruchnahme und Kosten der Gesundheitsversorgung untersucht. http://www.helmholtz-muenchen.de/kora

Die selbstständige Abteilung Molekulare Epidemiologie (AME) analysiert populationsbasierte Kohorten und Fallstudien für bestimmte Krankheiten mit Hilfe von Genomik, Epigenomik, Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik und funktionellen Analysen. Ziel ist, die molekularen Mechanismen komplexer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Adipositas aufzuklären. Die Abteilung führt die Bioprobenbank der Epidemiologie und übernimmt die Probenverwaltung und Lagerung für nationale und internationale Projekte.

Das Institut für Epidemiologie II (EPI II) erforscht die Zusammenhänge von Umwelt, Lebensstil und Genetik bei der Entstehung von Diabetes, Erkrankungen des Herzens und der Erhaltung der Gesundheit im Alter. Die Forschung stützt sich auf die einzigartigen KORA-Ressourcen (Kohorte, Herzinfarktregister, Aerosol-Messstation). Folgestudien innerhalb der Kohorte ermöglichen die Untersuchung von Frühformen und Komplikationen ausgewählter chronischer Erkrankungen und deren Verbreitung in der Bevölkerung.

Ziel der Forschung des Instituts für Experimentelle Genetik (IEG) ist, Ursachen und Entstehung menschlicher Erkrankungen zu verstehen. Durch seine leitende Funktion in interdisziplinären und internationalen Konsortien hat das IEG eine weltweit führende Position in der systemischen Untersuchung von Mausmodellen für Krankheiten des Menschen und der Aufklärung von beteiligten Genen. Schwerpunkt bilden dabei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Das IEG ist Teil des Diabetes Research Departments. Das IEG ist Gründer der Deutschen Mausklinik und koordiniert das Europäischen Maus Mutanten Archivs (EMMA) und der europäisch strategischen Forschungsinfrastruktur (ESFRI) Infrafrontier. Dem IEG gehört die Abteilung Genomanalysezentrum (GAC) unter Leitung von Prof. Dr. Jerzy Adamski an.

Fachlicher Ansprechpartner
Dr. Rui Wang-Sattler, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Abteilung Molekulare Epidemiologie, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg – Tel.: 089-3187-3978 – E-Mail: rui.wang-sattler@helmholtz-muenchen.de

Weitere Informationen:
http://www.biomedcentral.com/1741-7015/11/60/abstract – Link zur Fachpublikation
http://www.helmholtz-muenchen.de – Weitere Informationen zum Helmholtz Zentrum München
http://www.helmholtz-muenchen.de/kora – Weitere Informationen zur Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA)

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Was Fisch so gesund macht

Dr. Ute Schönfelder
Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entschlüsseln die blutdrucksenkende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren
Fisch ist gesund: Leicht verdaulich und mit einem hohen Gehalt an wertvollen Proteinen gilt Fisch heute als ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Und mit den sogenannten Omega-3-Fettsäuren enthält Fisch wahre „Jungbrunnen“. Diese Fettsäuren, wie die Docosahexaensäure (DHA), kommen vor allem in fettigen Fischen vor, wie Heringen, Lachsen, Sardellen und Makrelen. Ihnen werden eine blutdrucksenkende Wirkung, die Stärkung des Immunsystems sowie positive Effekte auf die Entwicklung des Nervensystems und auf das Herz-Kreislauf-System zugeschrieben.

„Bisherige klinische Studien zur Einnahme von Nahrungsergänzungsstoffen mit Omega-3-Fettsäuren zeichneten allerdings kein klares Bild“, sagt Prof. Dr. Stefan H. Heinemann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Vor allem die molekulare Wirkungsweise der Omega-3-Fettsäuren war bisher nicht vollständig verstanden“, so der Biophysiker. Jetzt konnten Wissenschaftler der an der Universität Jena angesiedelten DFG-Forschergruppe FOR 1738 jedoch etwas Licht in dieses Dunkel bringen: Wie sie in zwei soeben erschienenen Artikeln in der anerkannten Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences, USA“ schreiben, haben sie die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren sowohl auf systemischer Ebene untersucht als auch die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen erstmals beschrieben.

Die Teams um Prof. Heinemann (Uni Jena), Prof. Dr. Michael Bauer (Uniklinikum Jena) und Prof. Dr. Toshinori Hoshi (University of Pennsylvania) konnten zeigen, dass der sogenannte „SLO1″ Kaliumkanal ein wichtiges Bindeglied in der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren ist. „Diese Ionenkanäle verhalten sich wie sehr spezifische Rezeptoren für DHA und können durch die Bindung dieser Omega-3-Fettsäure geöffnet werden“, erläutert Biophysiker Heinemann. Bei anderen Omega-3-Fettsäuren, wie der kürzeren Eicosapentaensäure (EPA) oder der aus Pflanzen gewonnenen alpha-Linolensäure (ALA) sei diese Wirkung sehr viel schwächer.

Wie sich Omega-3-Fettsäuren auf SLO1-Kanäle des Herz-Kreislauf-Systems auswirken, das haben Prof. Bauer und seine Kollegen in Experimenten mit Mäusen untersucht. „Durch die Bindung von DHA sollte es zu einer Weitung der Blutgefäße und somit zu einem Abfall des Blutdrucks kommen“, so der Mediziner. Genau diese Wirkung haben die Laborexperimente nun bestätigt. In genetisch modifizierten Mäusen, die den SLO1-Kanal nicht herstellen können, blieb die blutdrucksenkende Wirkung von DHA allerdings aus. „Damit konnte erstmals gezeigt werden, dass DHA einen direkten Einfluss auf den Blutdruck hat, welcher durch SLO1-Kanäle vermittelt wird“, fasst Bauer zusammen.

Darüber hinaus haben die Wissenschaftler noch eine überraschende Entdeckung gemacht: eine mit DHA verwandte Verbindung, die häufig in Omega-3-Fettsäure-Kapseln zur Nahrungsergänzung enthalten ist, zeigt keinen blutdrucksenkenden Effekt. Mehr noch: sie unterdrückt bzw. vermindert sogar die Wirkung des natürlichen DHA aus Fischöl. „Die Einnahme von nicht-natürlichen Omega-3-Fettsäuren kann demnach auch kontraproduktiv sein“, betont Prof. Bauer. Insbesondere bei der künstlichen Ernährung von Intensivpatienten müsse daher die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren gezielt auf die klinischen Erfordernisse angepasst werden.

Original-Publikationen:
Hoshi, T., B. Wissuwa, T. Tian, N. Tajima, R. Xu, M. Bauer, S.H. Heinemann, S. Hou (2013) Omega-3 fatty acids lower blood pressure by directly activating large-conductance Ca2+-dependent K+ channels. Proceedings of the National Academy of Sciences USA (DOI: 10.1073/pnas.1221997110)
Hoshi, T., T. Tian, R. Xu, S.H. Heinemann, S. Hou (2013) Mechanism of the modulation of BK potassium channel complexes with different auxiliary subunit compositions by the omega-3 fatty acid DHA. Proceedings of the National Academy of Sciences USA (DOI: 10.1073/pnas.1222003110)

Kontakt:
Prof. Dr. Stefan H. Heinemann
Institut für Biochemie und Biophysik
Zentrum für Molekulare Biomedizin (CMB)
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Universitätsklinikum Jena
Hans-Knöll-Str. 2, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 9395650
E-Mail: stefan.h.heinemann@uni-jena.de

Prof. Dr. Michael Bauer
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Tel.: 03641 / 9323110
E-Mail: michael.bauer@med.uni-jena.de

Weitere Informationen:
http://www.uni-jena.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


MHH-Studie: Zahnfleischentzündungen erhöhen Risikofaktoren für Arteriosklerose

Stefan Zorn
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

Sorgsame Mundhygiene ist nicht nur gut für die Zähne, sondern auch für Gefäße und Herz
Viele Menschen kennen das: Beim Zähneputzen kommt es zu leichten Blutungen des Zahnfleisches. Passiert das regelmäßig, kann es ein Hinweis auf eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) sein. „Etwa 90 Prozent der Bevölkerung haben Gingivitis und die meisten Menschen empfinden es als ganz normal, dass das Zahnfleisch an der ein oder anderen Stelle mal bluten kann“, sagt Professor Dr. Jörg Eberhard von der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). In einer gemeinsamen Studie mit der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie kam jetzt heraus, dass bereits diese leichten Zahnfleischentzündungen das Risiko für Arteriosklerose, im Volksmund auch Arterienverkalkung genannt, erhöhen.

Für Laien ist eine Gingivitis kaum als Krankheit erkennbar, weil die Symptome nicht besonders schwer sind. Das Zahnfleisch ist partiell leicht angeschwollen und beim Kauen harter Nahrung oder beim Zähneputzen kommt es zu den geringen Blutungen. Ursache der Gingivitis ist meist, dass nicht alle Zahnflächen – besonders zwischen den Zähnen -ausreichend gereinigt werden oder schwer zugänglich sind. Bakterielle Beläge verursachen die Entzündung. „Bei der Gingivitis ist nur das Zahnfleisch betroffen, die tiefer liegenden Strukturen des Zahnhalteapparates werden nicht angegriffen“, erklärt Professor Eberhard.

Ganz anders bei der Parodontitis: Dabei handelt es sich ebenfalls um eine bakteriell bedingte Entzündung. Diese führt aber zu irreversiblen Schäden am Zahnhalteapparat, das heißt zu Knochenabbau bis hin zu Zahnverlust. „Von der Parodontitis ist seit Längerem bekannt, dass sie das Risiko für Arteriosklerose und damit das Herzinfarktrisiko, aber auch für andere chronische Entzündungserkrankungen wie beispielsweise rheumatoide Arthritis erhöht“, erläutert Privatdozent Dr. Karsten Grote von der MHH-Klinik für Kardiologie und Angiologie. Mit ihrer interdisziplinären Studie, die kürzlich in der fachübergreifenden Zeitschrift PLOS one publiziert wurde, konnten Dr. Grote, Professor Eberhard und ihre Kollegen jetzt nachweisen, dass das auch für die Gingivitis gilt.

Insgesamt 37 Männer und Frauen unter 25 Jahren standen den Forschern für die Studie zur Verfügung. Sie waren allesamt Nichtraucher, hatten ein gesundes Gebiss und keine kardiovaskulären Vorerkrankungen oder Risikofaktoren dafür. Die Probanden erklärten sich dazu bereit, sich drei Wochen lang die rechte Seite der Oberkieferzähne nicht zu putzen. Innerhalb dieses Zeitraums bekamen alle eine Gingivitis. „Wenn das Zahnfleisch blutet, werden Bakterien und deren Produkte ausgeschwemmt und gelangen in die Blutbahn“, erklärt Dr. Grote. „Wir haben das Blut der Probanden untersucht und konnten beispielsweise eine deutliche Erhöhung des Entzündungsmarkers CRP feststellen, der auch bei Herzinfarkt eine Rolle spielt. Auch das Interleukin 6, eine Signalsubstanz des Immunsystems, die bei Entzündungsprozessen wichtig ist, konnte vermehrt nachgewiesen werden. Zudem zeigten spezielle Immunzellen (Makrophagen) der Studienteilnehmer eine erhöhte Aktivität.

Für die Forscher ergab die Studie klare Anzeichen dafür, dass Gingivitis ein ernstzunehmendes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen darstellt. „Deshalb sollten leichte Zahnfleischblutungen nicht ignoriert werden“, sagt Professor Eberhard. „Mit gewissenhafter Mundhygiene kann man einer Gingivitis vorbeugen und sie auch bekämpfen.“ Zur Mundhygiene gehört für den Zahnexperten aber nicht nur die individuelle Zahnpflege zu Hause, sondern auch die professionelle Zahnreinigung durch eine speziell ausgebildete Fachkraft in einer Zahnarztpraxis. Dabei werden auch hartnäckige Beläge und Zahnstein in den Zahnzwischenräumen entfernt – dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. „Leider ist die professionelle Zahnreinigung keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen“, bedauert Professor Eberhard. Vielleicht tröstet es die zahlenden Patienten, dass sie damit und mit dem normalen Zähneputzen nicht nur etwas für gesunde Zähne tun, sondern gleichzeitig auch Erkrankungen der Gefäße und des Herzens vorbeugen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Jörg Eberhard, Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde, Telefon (0511) 532-8308, eberhard.joerg@mh-hannover.de und bei Dr. Karsten Grote, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Telefon (0511) 532-5359, grote.karsten@mh-hannover.de.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Immer erreichbar!? Neue Medien als Herausforderung in der Arbeitswelt – Hochschule Pforzheim

Sabine Laartz
Pressestelle
Hochschule Pforzheim

„Muss nur noch kurz die Welt retten …. Noch 148 Mails checken…“ Dieser Songtext von Tim Bentzko ist für viele Arbeitnehmer bitterer Ernst. Der Segen der neuen Medien, die ständige Erreichbarkeit, droht zum Fluch zu werden. Immer häufiger wird die Zunahme der psychischen Erkrankungen mit einer Dauerbelastung durch Handy, E-Mail und Co. in Verbindung gebracht. Mit welchen Spielregeln die negativen Auswirkungen der neuen Medien vermieden werden können, untersucht Professor Markus-Oliver Schwaab in einem neuen Forschungsprojekt an der Hochschule Pforzheim.
Burnout und Stress-Symptome nehmen deutlich zu. Das allgegenwärtige Handy hat die Hemmschwelle gesenkt, auch nach Dienstschluss schnell noch Geschäftliches zu besprechen. E-Mails im Urlaub lesen oder schnell auf Kurzmeldungen zu antworten, gilt bei vielen als selbstverständlich. „Die Folgen dieser neuen Kultur der Dauerreichbarkeit sind aber nicht abzusehen“, so Schwaab.

„Die ersten Arbeitgeber haben Konsequenzen gezogen“, stellte der Professor für Personalmanagement in einer Voruntersuchung fest. Inzwischen gelte es als gesichert, dass durch den ständigen Zugriff auf Informationen die Grenzen zwischen privat und geschäftlich verschwinden. Der Arbeitnehmer kann nicht mehr abschalten, die Erholungsphasen fallen zu gering aus und die Leistungs-fähigkeit sinkt. Einige Unternehmer versuchen, diesen Auswirkungen jetzt entgegen zu wirken.

„Doch das Eindämmen der Informationsflut ist schwierig“, stellte Markus-Oliver Schwaab fest. „Sie können das Netz nicht einfach ausknipsen!“ Die Omnipräsenz der neuen Medien erschwert das persönliche Abschalten und senkt die Effektivität am Arbeitsplatz. Die ständige Ablenkung durch E-Mails oder andere Meldungen verhindert ein konzentriertes Arbeiten, dabei sind die so mitgeteilten Inhalte oft nicht relevant für die Empfänger. Und oft sind E-Mails sogar der falsche Kommunikationskanal. „Mit einem Telefongespräch oder einem kurzen Meeting würden viele mehr erreichen“, so Markus-Oliver Schwaab nach seinen ersten Recherchen. Doch nur in wenigen Unternehmen gibt es bislang eine klare Regelung über den Umgang mit den elektronischen Kommunikationsmitteln.

„Uns fehlen Daten, um griffige Konzepte für die betriebliche Praxis zu erstellen“, so der Hochschulprofessor. „Nicht jeder Arbeitnehmer ist bereit, auf das allgegenwärtige Netz zu verzichten. In wie weit kann der Arbeitgeber hier Einfluss nehmen? Mit welchen Spielregeln?“ Gesundheitsvorsorge, Erhalt der Arbeitskraft, Selbstbestimmung und viele weitere Faktoren müssen zwischen den Partnern austariert werden. „Das kann nur funktionieren, wenn mehr In-formationen vorliegen“, folgert der Professor aus dem Studiengang Personal-management.

Im kommenden Semester startet Schwaab am Human Resources Competence Center der Hochschule Pforzheim ein neues Forschungsprojekt, in dem diese Fragen geklärt werden sollen.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Körperliche Aktivität und Herzerkrankungen: Jeder Schritt zählt

Willi Baur
Pressestelle
Universität Ulm

Dass körperliche Aktivität das Risiko für das Auftreten von Herzerkrankungen und die Sterblichkeit vermindern kann, ist schon lange bekannt. „Die genauen Ursachen hierfür aber noch nicht“, macht Professor Dietrich Rothenbacher deutlich, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Universität Ulm.
Jetzt belegt die Studie einer Ulmer Forschergruppe um Rothenbacher, seinen Institutskollegen Professor Richard Peter sowie Professor Thorsten Nikolaus (Agaplesion Bethesda Klinik Ulm) und dem Kardiologen Professor Wolfgang Koenig (Universitätsklinik Ulm) eindrucksvoll: Es gibt zumindest einen direkten Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Herz- und Nierenfunktion.

Fazit der Arbeit, die dieser Tage im „Journal of Epidemiology and Community Health“ veröffentlicht worden ist: Jeder Schritt zählt! Den beteiligten Wissenschaftlern zufolge wurden für die Studie 1253 ältere Menschen untersucht, 57 Prozent davon männlich und sieben Prozent Raucher. „Basis waren einwöchige Bewegungsmessungen, die sehr genaue Rückschlüsse auf die tägliche Gehdauer zugelassen haben“, berichtet Professor Rothenbacher. Anschließend seien dann in den einzelnen Blutproben Entzündungsparameter, Nierenfunktionswerte und Marker für die Funktion des Herzens bestimmt worden.

„Die Ergebnisse zeigen klar, dass aktivere Menschen günstigere Werte bei den weißen Blutkörperchen, dem C-reaktiven Protein, einem Entzündungsmarker, dem Kreatinin und dem Cystatin C, beides Marker für die Nierenfunktion, haben“, sagt Professor Koenig. Gleiches gelte für das Troponin T, einem Marker für Herzmuskelschäden, und das NT-proBNP, einen Marker der Pumpfunktionsleistung des Herzens. „Insgesamt waren alle untersuchten Blutwerte bei höherer körperlicher Aktivität niedriger und damit besser“, so der Kardiologe.
Bemerkenswert überdies: Die Ergebnisse waren auch unter Berücksichtigung weiterer Einflussfaktoren wie Alter und Begleiterkrankungen überraschend deutlich. „Diese Daten unterstreichen eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Bewegung bei Älteren“, erklärt der Ulmer Mediziner.

Inzwischen ist eine Nachuntersuchung der Studienteilnehmer angelaufen, in deren Zusammenhang neben Befragungen zu Erkrankungen und Medikation wieder objektive Aktivitätsmessungen mit einem Sensor erfolgen, zudem kardiologische Untersuchungen in Kooperation mit Professor Jürgen Steinacker von der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin des Universitätsklinikums. „Nur auf diese Weise lassen sich weitere Erkenntnisse über Auswirkungen veränderter körperlicher Aktivität über die Zeit auf die Gesundheit, insbesondere auf Stürze und Sturzfolgen sowie die Teilhabe am alltäglichen Leben“, unterstreicht Professor Thorsten Nikolaus. Bisher sind dabei nach Angaben der Studienleitung mehr als 400 Teilnehmer untersucht worden. „Wir freuen uns über jeden Teilnehmer, denn für aussagekräftige Ergebnisse brauchen wir möglichst viele Studienteilnehmer.“

Weitere Informationen: Studiensekretariat Nicole Kroll, Tel. 0731/50-31076

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Schädigt Mikroplastik Meeresorganismen?

Andreas Villwock
Kommunikation und Medien
GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

– Das Forschungs- und Trainingsprogramm GAME startet sein elftes Projekt –

Die zunehmende Menge an Plastikmüll im Meer ist ein Problem, das alle Ozeane gleichermaßen betrifft. In seinem mittlerweile elften Projekt untersucht das Forschungs- und Trainingsprogramm GAME am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel rund um den Globus die Auswirkungen von kleinsten Plastikteilchen auf Küstenökosysteme. In dieser Woche treffen sich die teilnehmenden Studentinnen und Studenten aus sieben Nationen erstmals in Kiel am GEOMAR.
Egal ob als Kunstfaser in Textilien, als Gehäuse für Elektrogeräte oder als Verpackung für Lebensmittel – Plastik ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es ist billig herzustellen und praktisch in der Anwendung. Doch spätestens bei der Entsorgung zeigen sich die Gefahren. Denn die meisten Kunststoffe sind nur schwer wiederverwertbar, sie sind nicht kompostierbar und in der Natur kaum abbaubar. In vielen Teilen der Welt landen ausgediente Plastikgegenstände deshalb einfach im Müll. Über Flüsse und Strände wandern sie ins Meer, wo sie Jahrhunderte lang bleiben. Wellenschlag, Reibung an Felsen oder anderen Treibgütern lassen die einzelnen Teile immer kleiner werden, bis sie mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind. Umso größer ist dann die Gefahr, dass Tiere sie aufnehmen und dadurch beeinträchtigt werden.

Welche Auswirkungen dieses sogenannte Mikroplastik genau auf die Ökosysteme der Küsten weltweit hat, untersucht das Studien- und Trainingsprogramm GAME des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel in seinem mittlerweile elften Projekt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich in dieser Woche erstmals in Kiel, um sich während der nächsten vier Wochen gemeinsam auf die geplanten Versuche vorzubereiten. „In diesem Jahr sind 14 Studierende aus sieben Nationen dabei“, sagt Programmkoordinator Dr. Mark Lenz vom GEOMAR, „und mit einer Studentin aus Mexiko ist außerdem ein neues Partnerland zum GAME-Netzwerk hinzugekommen.“

Zu den ersten Höhepunkten für die GAME-Studierenden gehörte gestern ein Empfang im Kieler Rathaus. „Wir freuen uns immer wieder, so viele begeisterte Studentinnen und Studenten aus der ganzen Welt in Kiel begrüßen zu können und wünschen ihnen viel Erfolg bei den anstehenden wissenschaftlichen Untersuchungen“, sagte der stellvertretende Stadtpräsident Rainer Tschorn. Er wünschte den Teilnehmern neben der Arbeit aber auch schöne Tage in der Landeshauptstadt.

Bis Ende März lernen die Studierenden am GEOMAR Grundlagen des Versuchsaufbaus kennen und sie bereiten sich auf das gemeinsame Projekt vor. Im April reisen sie in Zweier-Teams, bestehend aus einem deutschen und einem ausländischen Studenten, in die jeweiligen Partnerländer, um dort die vorbereiteten Versuche zur Auswirkung des Mikroplastiks im jeweiligen Ökosystem durchzuführen. Während der praktischen Versuchsphase werden sie von erfahrenen Wissenschaftlern der Partnerinstitute betreut.

Im September und Oktober kehren alle Teilnehmer zurück ans GEOMAR, um gemeinsam die Ergebnisse auszuwerten. „Die Frage, wie sich der intensive Einsatz von Plastik in allen Lebensbereiche auf die Umwelt auswirkt, wird immer drängender. Gleichzeitig gibt es kaum Untersuchungen zur Auswirkung von Mikroplastik auf die Lebewelt der Küstengebiete. Mit unserem globalen Versuch betreten wir also wissenschaftliches Neuland“, sagt Dr. Lenz. Für die Studierenden ist das Projekt gleichzeitig ein wichtiger Schritt in ihrer wissenschaftlichen Karriere, denn es bereitet sie intensiv auf eine wissenschaftliche Laufbahn vor und liefert zudem die Daten für ihre Masterarbeiten.

Weitere Informationen:
http://www.geomar.de/go/game Das Forschungs- und Trainingsprogramm GAME

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Sauberes Trinkwasser mit AquaBioTox

Dipl.-Ing. Sibylle Wirth
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

Wassernetze sind durch absichtliche oder unabsichtliche Verunreinigungen gefährdet. Insbesondere in der Trinkwasserversorgung, die zudem ein potenzielles Terror-Angriffsziel darstellt, müssen Gefahren für die öffentliche Gesundheit rechtzeitig erkannt werden.

Auf der Hannovermesse zeigt das Fraunhofer IOSB zeigt den Online-Breitbandsensor AquaBioTox sowie ein Werkzeug zur Simulation der Ausbreitung von Inhaltsstoffen in Trinkwassernetzen in Halle 2 auf dem Stand der Fraunhofer-Gesellschaft.
Die Trinkwasserverordnung verlangt deshalb in Deutschland routinemäßige Untersuchungen auf bestimmte Krankheitserreger und chemische Stoffe. Die hierbei eingesetzten Analyseverfahren, die in speziellen Labors offline durchgeführt werden, sind zu langwierig, um in Fällen von Kontaminationen die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und wirksame Abhilfemaßnahmen (z. B. Abtrennung betroffener Teile des Wasserversorgungsnetzes) einleiten zu können. Außerdem beschränken sie sich auf ein begrenztes Spektrum. Unbekannte oder nicht erwartete toxische Stoffe, die die Gesundheit des Menschen in gleicher Weise bedrohen, bleiben unberücksichtigt.

Für die frühzeitige Erkennung von gesundheitsbedrohenden Kontaminationen im Trinkwasser wird daher ein onlinefähiges, breitbandiges Testverfahren benötigt, das sehr schnell und zuverlässig reagiert, robust gegenüber Fehlalarmen ist, von Personen ohne wissenschaftliche Qualifikation bedient werden kann und dessen Anschaffungs- und Instandhaltungskosten wirtschaftlich vertretbar sind. Gegenwärtig stehen solche onlinefähigen und breitbandigen Sensorsysteme nicht kommerziell zur Verfügung.

Das AquaBioTox- Breitband-Sensorkonzept beruht darauf, die Vitalität sehr schnell reagierender biologischer Kleinstlebewesen, die in einem stabilen verfahrenstechnischen biologischen Prozess dem Trinkwasser ausgesetzt werden, durch eine Kamera mit automatischer Bildauswertung online zu überwachen. Signifikante Veränderungen ihrer fluoreszierenden Eigenschaften lassen sich so sehr schnell diagnostizieren. Das AquaBioTox Systemkonzept zusammen mit dem Fraunhofer IGB, und den Berliner Wasserbetrieben realisiert.

Die Leistungsfähigkeit des Sensorsystems wurde unter realitätsnahen Bedingungen in einem Test-Wassernetz der Berliner Wasserbetriebe nachgewiesen.
Das Exponat auf der Hannovermesse zeigt den Online-Breitbandsensor AquaBioTox sowie ein Werkzeug zur Simulation der Ausbreitung von Inhaltsstoffen in Trinkwassernetzen.

Dr. Thomas Bernard
Mess-, Regelungs- und Diagnosesysteme
Fraunhoferstraße 1
76131 Karlsruhe
Telefon +49 721 6091-360

Weitere Informationen:
http://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/16897/
http://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/33962/

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Abwärme sinnvoll nutzen – ECEMP auf der Hannover Messe 2013

Kim-Astrid Magister
Pressestelle
Technische Universität Dresden

Bei vielen Industrie- und Verbrennungsprozesse entsteht Abwärme, die ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird.
An anderer Stelle hingegen, zur Aktivierung der Prozesse beispielsweise, wird Wärme benötigt, die zusätzlich zugeführt werden muss. Die Wissenschaftler im ECEMP-Teilprojekt CerHeatPipe, um Prof. Michael Beckmann, vom Institut für Energietechnik der TU Dresden, haben sogenannte Hochtemperatur-Wärmeübertrager entwickelt, mit denen es möglich ist, die Abwärme umzuleiten und für den Prozess nutzbar zu machen. Damit könnten große Energiemengen eingespart, CO2-Emissionen reduziert und somit die Effizienz von Industrie- und Kraftwerksprozessen deutlich gesteigert werden. Die Wissenschaftler stellen ihr Projekt vom 08. bis zum 12. April 2013 auf der Hannover Messe, Halle 2, Stand A32 vor.
Mit Wärmerohren, auch Heatpipes genannt, lässt sich sehr effektiv Wärme von einem Ort zum anderen transportieren. Heatpipes sind geschlossene, mit einer kleinen Menge Flüssig¬keit gefüllte Rohre. Sie nutzen den Effekt, dass Moleküle in einer Flüssigkeit Arbeit verrichten müssen, wenn sie sich aus dem Flüssigkeitsverband lösen und in den gasförmigen Zustand übergehen. Die dafür nötige Energie erhalten sie aus der Umgebung, indem sie dieser Wärme entziehen, sie also abkühlen. Umgekehrt wird diese Energie beim Kondensieren wieder frei. Die Umgebung erwärmt sich.
Ein Ende des Wärmerohres befindet sich in einer Region mit höherer, das andere in einer mit niedrigerer Temperatur. Wenn am wärmeren Ende im Inneren des Wärmerohres Flüssigkeit verdampft, sorgt die Verdampfung in diesem Bereich für Abkühlung. Der Dampf strömt in Richtung der kälteren Region, wo er kondensiert und seine aufgenommene Wärme wieder an seine Umgebung abgibt. Das Kondensat fließt zurück und kann abermals verdampfen. Kombiniert man Hunderte bis Tausende solcher Wärmerohre zu einem sogenannten Wärmerohr¬-Wärmeübertrager, lässt sich die transportierte Wärmemenge noch einmal um ein Vielfaches steigern und für Industrieprozesse nutzbar machen.
Zwar gibt es verschiedene Anwendungen für metallische Wärmerohre, doch die Wissenschaftler im ECEMP-Teilprojekt CerHeatPipe haben vor allem den Einsatz von Wärmeübertragern im Abwärmestrom von Kraftwerks- und Industrieprozessen auf besonders hohem Temperaturniveau im Blick. Kommen dann noch – wie es vor allem bei der Verwendung alternativer Brennstoffe wie Biomasse oder Reststoffe der Fall ist – aggressive Abgasatmosphären hinzu, stoßen metallische Wärmerohre schnell an ihre Grenzen. Auf Basis eines Materialscreenings fertigen die Forscher daher ihre Hochtemperaturwärmerohre aus einer Hochleistungskeramik und haben ein für den anvisierten Anwendungsbereich spezielles Lot entwickelt. So sind die Heatpipes für den Einsatz bei Temperaturen von über 1000 Grad Celsius und ag¬gressiven Umgebungen geeignet. Ein von ihnen aufgebauter Wärmerohrversuchsstand mit zwei schwenkbaren Öfen dient den Wissenschaftlern zur Überprüfung und Anpassung ihrer Berechnungsmodelle.
Für eine erste Erprobung der keramischen Wärmerohrwärmeübertrager in industriellen Anwendungen sind Biomasseverbrennungs- und -vergasungsprozesse vorgesehen. Weitere großtechnische Anwendungsmöglichkeiten sehen die Forscher in der Abwärmenutzung aus Gichtgas- und Kohleverbrennung sowie beim Iod-Schwefelprozess zur Gewinnung von Wassserstoff als Energiespeicher. Das Interesse an der Anwendung der Wärmerohrtechnologie seitens der Industrie ist groß. Dies machen auch einige enge Kontakte insbesondere mit verschiedenen sächsischen KmUs deutlich.

ECEMP – Vom Atom zum komplexen Bauteil
Die Wissenschaftler im Spitzentechnologiecluster„ECEMP – European Centre for Emerging Materials and Processes Dresden“ entwickeln ressourcenschonende Werk-stoffe, Tech¬nologien und Prozesse für die drei Zukunftsfelder Energietechnik, Umwelttechnik und Leichtbau. Dabei bündeln sie die Kompetenzen in allen Materialklassen (Metalle, Kunst¬stoffe, Na¬turstoffe und Keramik) und der gesamten Wertschöpfungskette (Materialdesign (CMS), Entwicklung, Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Bauteilen). Das ECEMP umfasst 14 Teilprojekte, an denen 40 Professuren aus 23 Instituten der TU Dresden, der TU Freiberg, der HTW Dresden und der Wissenschaftsorganisationen HG, FhG, MPG und LG be¬teiligt sind. Das ECEMP wird finanziert aus Mitteln der Europäischen Union und des Frei¬staates Sachsen (EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung).
http://ecemp.tu-dresden.de

ECEMP-Sprecher:
Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. Werner A. Hufenbach
TU Dresden
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik
ilk@ilk.mw.tu-dresden.de
Tel.: +49 (0)351 463 38142
Fax: +49 (0)351 463 38143

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Die meisten Deutschen erwarten ihre Rente zukünftig erst mit fast 70 Jahren

Ute Friedrich
Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

Viele sehen Lebensstandard im Alter gefährdet – Unterstützung für Armutsrentner gefordert
Die Deutschen erwarten in ihrer Mehrheit zukünftig ein deutlich höheres Renteneintrittsalter als heute, die Hälfte sogar erst mit über 69 Jahren. Gleichzeitig bleiben sie skeptisch, ob sie angesichts der beruflichen Belastungen auch in der Lage sind, länger als bisher zu arbeiten und ob die verschiedenen Renten zukünftig den erworbenen Lebensstandard sichern können. Umgekehrt wünschen sie für sich persönlich den Eintritt in den Ruhestand bereits mit durchschnittlich 63 Jahren. Bei einer Reform der gesetzlichen Rentenversicherung sollte sich vor allem die Rentenhöhe nicht verringern. Eine Anhebung des Beitragssatzes oder des Renteneintrittsalters würde dagegen eher in Kauf genommen. Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Meinungsumfrage des Infas-Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zu Fragen der zukünftigen Alterssicherung, die heute veröffentlicht wurden.

Danach erwarten 79 Prozent der Deutschen in 20 Jahren ein Renteneintrittsalter von 67 und mehr Jahren, 52 Prozent sogar von 69 Jahren oder später. Die durchschnittliche Erwartung liegt bei 68,7 Jahren, wobei die Westdeutschen in ihrer Prognose noch höher liegen als die Ostdeutschen. Danach befragt, wann sie selbst beabsichtigen in Renten zu gehen, sagen 47 Prozent „mit unter 65 Jahren“. 28 Prozent möchten zwischen 65 und 66 Jahren in den Ruhestand treten und 18 Prozent erst mit 67 Lebensjahren oder später. Der Durchschnitt liegt bei 63,2 Jahren.

Mit Blick auf die zukünftige Alterssicherung herrscht Sorge, ob die Arbeitnehmer den erwarteten zusätzlichen Belastungen gewachsen sind und ihren Lebensstandard im Alter sichern können. So sagen 82 Prozent, dass die Menschen heutzutage wegen der Arbeitsbelastungen – wie zum Beispiel durch Stress – nicht besser in der Lage sind bis zum 67. Lebensjahr zu arbeiten, als etwa vor zwanzig Jahren.

Nur ein Drittel glaubt, dass die heutigen Rentner allein durch die gesetzliche Rente ihren Lebensstandard sichern können. In zwanzig Jahren aber – so glauben drei von vier Befragten – könne selbst eine Kombination aus gesetzlicher Rente und betrieblicher wie privater Altersvorsorge den Lebensstandard für Rentner nicht mehr sichern.

Bei einer notwendigen Reform der gesetzlichen Rentenversicherung präferiert die überwiegende Mehrheit im Zweifel vor allem eine Beibehaltung der Rentenniveaus. 53 Prozent sprechen sich bei den denkbaren Alternativen dafür aus, dass vor allem das Rentenniveau nicht sinkt. 29 Prozent wollen in erster Linie eine Erhöhung des Rentenalters vermeiden und 15 Prozent sind gegen eine Steigerung des Rentenbeitragssatzes.

Gleichzeitig besteht aber eine sehr große Zustimmung für ein solidarisches und leistungsabhängiges Rentensystem. So wünschen sich 80 Prozent die Mitgliedspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung auch für Selbstständige. Private und betriebliche Pflichtversicherungen für alle sind dagegen in der Bevölkerung umstritten. So spricht sich eine knappe Mehrheit gegen eine allgemeine Pflicht zur zusätzlichen privaten Altersversorgung aus, jedoch für eine Pflicht zur ergänzenden betrieblichen Alterssicherung.

Eine breite Unterstützung zeigen die Deutschen in der Frage der Unterstützung für Armutsrentner. So halten 87 Prozent eine Rentenaufstockung für Geringverdiener grundsätzlich für eine gute Idee, weil sie dabei helfe, Armut im Alter zu bekämpfen. Gleichzeitig meinen drei Viertel der Befragten, dass eine Rentenaufstockung für Geringverdiener nur für diejenigen gezahlt werde solle, die mindestens 35 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hätten. Nur 27 Prozent halten eine Rentenaufstockung für Geringverdiener für grundsätzlich unfair.
Angesichts des Fachkräftemangels als Folge der demographischen Entwicklung bevorzugen die meisten Deutschen (48 Prozent) eher eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit um drei Stunden als eine jährliche Zuwanderung von mindestens 200.000 ausländischen Fachkräften, die 32 Prozent präferieren würden. Lediglich die sehr jungen Deutschen und die Akademiker sind in ihrer Mehrheit eher für einen Zuzug von ausländischen Fachkräften.

Für Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, spiegeln sich in den Ergebnissen sowohl der Realitätssinn als auch die Wünsche der Deutschen wider. „Die Menschen befinden sich in einem echten Dilemma“, sagte De Geus. „Sie erwarten mittelfristig ein höheres Renteneintrittsalter, sehen sich angesichts der beruflichen Belastungen aber nur bedingt in der Lage, länger zu arbeiten.“ Daher müsse die Politik der Bevölkerung endlich reinen Wein einschenken. Dazu gehöre, dass angesichts der demographischen Entwicklung eine längere Lebensarbeitszeit unumgänglich sei. Die Voraussetzungen dafür müssten auf der betrieblichen Ebene geschaffen werden. Hier gehe es darum, Arbeitsplätze und Arbeitsorganisation so zu verändern, dass ein längeres Berufsleben bei guter Gesundheit möglich sei. So habe eine gemeinsame Studie der Bertelsmann Stiftung und des European Policy Centre (EPC) vor kurzer Zeit noch einmal deutlich gezeigt, dass die Berufserfahrung und das Wissen älterer Arbeitnehmer von den Arbeitgebern unterschätzt werden. Auch Regierungen könnten durch entsprechende gesetzliche Bestimmungen und steuerliche Anpassungen einen positiven Beitrag für eine Kultur des späteren Renteneintritts leisten.

Rückfragen an:

Dr. Juliane Landmann, Telefon: 0 52 41 / 81-81245
E-Mail: juliane.landmann@bertelsmann-stiftung.de

Eric Thode, Telefon: 0 52 41 / 81-81581
E-Mail: eric.thode@bertelsmann-stiftung.de

Weitere Informationen:
http://www.bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Rauchausstieg im Alter: weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle bereits innerhalb von fünf Jahren

Dr. Stefanie Seltmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

Raucher steigern mit jeder Zigarette ihr Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko. Doch auch umgekehrt gilt: Selbst wer erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Risiko bereits innerhalb kürzester Zeit nach dem Ausstieg erheblich. Das fanden Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums jetzt anhand einer Studie an Einwohnern aus dem Saarland heraus.
Für ihre Studie analysierten Professor Hermann Brenner und seine Kollegen die Daten von 8.807 Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren. „Wir konnten zeigen, dass Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wie Nichtraucher. Ehemalige Raucher sind dagegen fast genauso selten betroffen wie Menschen gleichen Alters, die nie geraucht haben“, sagt Brenner. „Außerdem erkranken Raucher deutlich früher als Personen, die nicht oder nicht mehr rauchen.“ So hat beispielsweise ein 60-jähriger Raucher das Herzinfarkt-Risiko eines 79-jährigen Nichtrauchers und das Schlaganfall-Risiko eines 69-jährigen Nichtrauchers. Dabei wirken sich die Tabakdosis und die Dauer des Konsums auf das Erkrankungsrisiko aus: Je mehr Zigaretten pro Tag über einen längeren Zeitraum geraucht werden, desto höher ist das Risiko.

Der positive Effekt eines Rauchausstiegs macht sich bei den Studienteilnehmern bereits nach kurzer Zeit bemerkbar. „Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchen, ist das Risiko für einen Herzinfarkt und für einen Schlaganfall bereits während der ersten fünf Jahre nach der letzten Zigarette mehr als 40 Prozent niedriger“, betont Carolin Gellert, die Erstautorin der Studie. Die Ergebnisse legen nahe, dass Programme zur Tabakentwöhnung, die sich bislang auf jüngere Teilnehmer konzentrieren, auf ältere Personen ausgeweitet werden sollten.

Bereits im letzten Jahr hatten sich Hermann Brenner und seine Kollegen damit befasst, wie das Rauchen die Gesamtsterblichkeit von Menschen über 60 Jahren beeinflusst. Dazu hatten sie Daten aus internationalen Studien ohne deutsche Beteiligung analysiert. In ihrer aktuellen Untersuchung werteten sie nun Daten aus der sogenannten ESTHER-Studie aus, deren Teilnehmer aus dem Saarland stammen. Sie schlossen die Personen ein, die bis Studienbeginn keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hatten und deren Gesundheitszustand bis zu zehn Jahre nachbeobachtet wurde. Die Auswirkungen weiterer Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholkonsum, Bildung und Sport sowie Blutdruck, Diabetes, Cholesterinspiegel, Größe und Gewicht wurden von den Wissenschaftlern in den Auswertungen berücksichtigt.

Carolin Gellert, Ben Schöttker, Heiko Müller, Bernd Holleczek, Hermann Brenner: Impact of smoking and quitting on cardiovascular outcomes and risk advancement periods among older adults.
Eur J Epidemiol. 2013. doi: 10.1007/s10654-013-9776-0.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter www.dkfz.de/pressemitteilungen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Umweltfreundliche Wärmedämm-Verbundsysteme für Bestandsbauten

Presse Institute
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

In einer vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebenen Untersuchung beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP aktuell mit dem Einsatz von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS). Die Forscher evaluieren dabei die Einsatzmöglichkeiten biozidfreier Komponenten und Beschichtungen. Mit Hilfe einer webbasierten Umfrage, die sich an Bauherren und Besitzer von privatem Wohneigentum richtet, soll unter anderem die Akzeptanz von WDVS ermittelt werden. Darüber hinaus sollen die gewonnenen Daten auch bei der Weiterentwicklung des seit 2009 existierenden Umweltzeichens „Blauer Engel“ für WDVS berücksichtigt werden.
Der Trend bei Neubauten geht zunehmend zum Passiv- beziehungsweise Plusenergiehaus. Allerdings gibt es in Deutschland auch einen großen Teil an bereits bestehenden, sanierungsbedürftigen Wohngebäuden. Konkret rechnet man in den nächsten 20 Jahren bei fast der Hälfte aller deutschen Wohnhäuser mit energetischem Sanierungsbedarf. Bei einem Bestand von rund 40,2 Millionen Wohnungen entspräche das einer Million zu sanierender Gebäude pro Jahr. Diese Immobilien müssen beispielsweise mit einer nachträglichen Dämmung versehen werden. Dabei kommen häufig die sogenannten Wärmedämm-Verbundsysteme zum Einsatz. In der Bilanz für das Jahr 2011 weist der Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS) einen Absatz von 37 Millionen Quadratmetern verbauter WDVS für seine Mitglieder aus. Das verarbeitete WDVS-Volumen im deutschen Gesamtmarkt stieg von 41,8 Millionen Quadratmetern verlegter Fläche in 2010 auf 42,5 Millionen im vergangenen Jahr.

Es gibt allerdings einen Nebeneffekt dieser energetischen Sanierungsmethode, der noch nicht hinreichend untersucht ist: »Mit der Verringerung des Wärmetransports durch die Fassade geht eine Absenkung der Temperatur an den Außenoberflächen einher. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf der Außenfläche von diesen Gebäuden Tauwasser bildet. Die vermehrte Verfügbarkeit von Feuchte bildet eine verbesserte Grundlage für mikrobielles Wachstum«, weiß Dr. Wolfgang Hofbauer, Leiter der Arbeitsgruppe Biologie am Fraunhofer IBP. Durch das mikrobielle Wachstum können sich Verfärbungen auf der Fassade bilden. Diese beeinträchtigen das Wärmedämmvermögen nicht, können aber einen optisch unschönen Eindruck vermitteln. Das an der Fassadenoberfläche herrschende Mikroklima wird durch die materialtechnischen Eigenschaften der verwendeten Beschichtungsstoffe, die Bauweise und die klimatischen Bedingungen bestimmt. Auch die unmittelbare Umgebung eines Bauwerks hat einen Einfluss: Liegt es in der Stadt, auf dem Land in der Nähe von Gewässern oder Wäldern. Um den Bewuchs mit Algen oder Pilzen zu verzögern, werden Kunstharzputze und Dispersionsfarben für Fassaden meist mit bioziden Wirkstoffen versetzt. Durch ablaufendes Regenwasser können diese Wirkstoffe von der Fassadenoberfläche in die Umwelt gelangen.
Bekanntes messbar machen
Der Einfluss der einzelnen Parameter, die Algen- oder Pilzbewuchs fördern, wurde bislang nicht wissenschaftlich quantifiziert. Da jedoch detaillierte Kenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bedingungen die Grundvoraussetzung für fundierte Ergebnisse sind, hat sich das Fraunhofer IBP im Auftrag des Umweltbundesamtes an deren Erforschung gemacht. Ziel des Projektes ist es, eine solide Datengrundlage zur Anwendungssituation von WDVS zu schaffen. Mit Hilfe der gewonnenen Ergebnisse soll ein Einsatz biozider Wirkstoffe an Fassaden künftig möglichst vermieden oder zumindest deutlich verringert werden und somit auch die negativen Einflüsse auf die Umwelt. Eine Alternative können hygrisch optimierte Putze sein, die keine Biozide enthalten, aber möglicherweise nicht unter allen Randbedingungen langfristig vollständig ohne Bewuchs bleiben. Ein wesentliches Ziel des Projekts besteht darin, auf der Basis der Erfahrungen möglichst vieler Bauherren Empfehlungen für den Einsatz biozidfreier Systeme aufzuzeigen. Die Daten fließen außerdem als wissenschaftliche Grundlage in die Weiterentwicklung des seit 2009 bestehenden Umweltzeichens „Blauer Engel“ für WDVS (RAL-UZ 140).

Forschung am Objekt
Zunächst analysieren die Fraunhofer-Forscher die aktuell bestehende Anwendungssituation für WDVS in Deutschland. Dies umfasst neben einer gründlichen Marktanalyse auch die Ermittlung der Rahmenbedingungen, unter denen kein Bewuchs auftritt oder die zu einem Bewuchs von Mikroorganismen an den Fassaden führen. Zum einen werden Art und Ausführung der WDVS erfasst, zum anderen sind aber auch Architektur und Konstruktion der Gebäude sowie die bauphysikalischen Aspekte und die mikroklimatischen Bedingungen wichtige Parameter.

Dazu hat das Fraunhofer IBP eine umfangreiche webbasierte Umfrage gestartet: Unter http://www.fassadenforschung.de soll sich eine möglichst große Zahl von privaten oder öffentlichen Bauherren sowie Besitzern privaten Wohneigentums zu ihren persönlichen Erfahrungen mit WDVS äußern. In nur wenigen Minuten können sich die Umfrageteilnehmer unkompliziert und schnell per Mausklick an der Studie beteiligen.

Aus dieser Umfrage heraus werden Fallbeispiele ausgewählt und – sofern vom Hausherren gestattet – Ortsbegehungen erfolgen. Es sollen sowohl langfristig schadensfreie als auch von Pilzen und Algen „befallene“ Gebäude detailliert betrachtet und analysiert werden. Daraus resultierend werden die Fraunhofer-Mitarbeiter wesentliche Einflussfaktoren für eine langfristig bewuchsfreie Verwendung von WDVS herausarbeiten.

Weitere Informationen:
http://www.fassadenforschung.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


BAuA-Veranstaltung: Arbeitsstättenrecht im Fokus des Wandels

Jörg Feldmann
Pressestelle
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

Dortmund – Das Arbeitsstättenrecht ist ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitsschutzes. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) lädt deshalb gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) ein, um über Entwicklungen in diesem Bereich zu informieren und die offene Diskussion zu fördern. Die Veranstaltung „Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt“ findet am 13. Mai von 10 bis 17 Uhr in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund statt.
Im Mittelpunkt der Fachveranstaltung stehen aktuelle Neuerungen des Arbeitsstättenrechts und des konkretisierenden technischen Regelwerks. Sieben Referenten aus Behörden und von Sozialpartnern beleuchten die Arbeit des Ausschusses für Arbeitsstätten, ziehen Bilanz und geben Ausblicke auf künftige Herausforderungen. Die Vertreter der Sozialpartner werden das Regelwerk aus dem Blickwinkel der Praxistauglichkeit betrachten. Vertreter des ASTA werden eine Bilanz aus sieben Jahren Ausschussarbeit ziehen. Weitere Vorträge befassen sich mit der Gefährdungsbeurteilung, der baulichen Einrichtung und der barrierefreien Gestaltung von Arbeitsstätten.

Die Fachveranstaltung richtet sich an Sicherheitsfachkräfte, Vertreter von Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Arbeitsschutzbehörden, Unfallversicherungsträgern, Wissenschaftler, Architekten und Bauingenieure. Betriebs- und Personalräte sowie Mitglieder der Schwerbehindertenvertretung können bei ihrem Arbeitgeber eine Freistellung für diese Veranstaltung beantragen.

Das gesamte Programm der Veranstaltung „Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt“ steht unter http://www.baua.de/termine. Hier ist auch die Anmeldung möglich. Anmeldeschluss ist der 26. April 2013. Es wird keine Tagungsgebühr erhoben. Weitere Informationen und Anmeldung per E-Mail an arbeitsstaetten@baua.bund.de.

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben – im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 600 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
http://www.baua.de

Weitere Informationen:
http://www.baua.de/termine – Anmeldung und Informationen zur Veranstaltung „Arbeitsstätten – Gestaltung einer sich verändernden Arbeitswelt“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


So können Grundschüler selbständig online lernen

Philip Stirm
Referat Kommunikation
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung

Der Deutsche Bildungsserver stellt auf der didacta 2013 die
Lernplattform „Mauswiesel“ vor

Mit der Plattform „Mauswiesel“ können Schülerinnen und Schüler aus Grund- und Förderschulen selbständig online lernen. Sie benötigen dazu keine Unterstützung von ihren Eltern oder den Lehrkräften. Altersgerecht grafisch aufbereitet stellt Mauswiesel Linkhinweise und Lernmodule für alle wesentlichen Themen der Klassen 1 bis 6 bereit. Das Portal, das der Deutsche Bildungsserver gemeinsam mit dem Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) sowie den Landesbildungsservern aus Hessen, Hamburg, Niedersachsen und dem Saarland entwickelt, wird auf der Fachmesse didacta 2013 vorgestellt. Dort kann man sich täglich von 11 bis 13 Uhr am Stand des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) einen Eindruck von Mauswiesel verschaffen (Halle 6, Gang C, Stand 024).

Mauswiesel wird frei verfügbar sein und baut auf einem Angebot des Hessischen Bildungsservers auf. Die Projektpartner haben die Lernhilfe mit einer gemeinsamen Struktur und Systematik versehen, sie qualitativ vereinheitlicht und inhaltlich ausgeweitet. Allein 200 neue Lernmodule, so genannte Webquests, wurden erstellt. Als gemeinsames Produkt des Deutschen Bildungsservers und der Landesbildungsserver ist das neue Portal länderspezifisch konfigurierbar. So können etwa regionale Bildungspläne und Inhalte berücksichtigt und eingebunden werden. Außerdem verknüpft Mauswiesel seine Lernmodule und Linkhinweise direkt mit dazu passenden Materialien für Lehrkräfte auf den Landesbildungsservern.

Der Deutsche Bildungsserver ist der zentrale Wegweiser zu Bildungsinformationen im Internet und wird als Gemeinschaftsservice von Bund und Ländern im DIPF koordiniert. Das DIPF ist mit weiteren Informationsangeboten und Vorträgen auf der didacta vertreten. Eine Übersicht findet sich im Internet:

http://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/veranstaltungen/dipf-auf-der-didacta

Kontakt
Deutscher Bildungsserver: Axel Kühnlenz, +49 (0) 69 / 24708-320, kuehnlenz@dipf.de, http://www.bildungsserver.de

Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) ist eine wissenschaftliche Einrichtung für die Bildungsforschung. Es unterstützt Wissenschaft, Politik und Bildungspraxis durch empirische Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur. Arbeitsschwerpunkte sind die Steuerung und Finanzierung des Bildungswesens, die Qualität und Wirksamkeit von Bildungsprozessen, die individuelle Entwicklung in Bildungskontexten und die Bildungsgeschichte. Zudem stellt das Institut zentrale Angebote der Bildungsinformation wie den Deutschen Bildungsserver und das Fachportal Pädagogik zur Verfügung. Das DIPF ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Weitere Informationen:
http://www.bildungsserver.de
http://www.dipf.de
http://www.dipf.de/de/dipf-aktuell/veranstaltungen/dipf-auf-der-didacta

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mit hohem Druck zum Umweltschutz

Anke Zeidler-Finsel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF

2012 erreichte der Dieselanteil bei den Privatfahrzeugen ein Rekordhoch. Erstmals wurden mehr Selbstzünder als Benziner verkauft. Im Trend liegen vor allem größere Fahrzeuge wie SUVs. Der höhere Ausstoß von Stickoxiden schadet jedoch der Umwelt. Mit einer neuen HIPER-Act-Piezopumpe zur Einspritzung von AdBlue haben die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF nun einen Weg gefunden, die Stickoxid-Werte weiter zu reduzieren. Zu sehen ist die innovative Technik bei der diesjährigen Hannover-Messe vom 8. bis 12. April auf dem Fraunhofer-Adaptronikstand in Halle 2 an Stand 15.
Dieselfahrzeuge haben einen höheren Stickoxidausstoß als Benziner. Stickoxide reizen die Atmungsorgane und fördern die Entstehung von saurem Regen. Sie sind an der Smog- und Ozonbildung beteiligt und verstärken die Erderwärmung. Seit einigen Jahren wird deshalb zur Verminderung des Stickoxid-Ausstoßes dem Abgas AdBlue beigefügt. AdBlue ist ein wässriger Harnstoff zur Nachbehandlung von Abgasen in SCR-Katalysatoren. AdBlue wird nicht dem Diesel beigemischt, sondern in den Abgastrakt injiziert.

Hochdynamische Piezoaktoren reduzieren Stickoxid-Emissionen
Die Wissenschaftler des Fraunhofer LBF in Darmstadt haben diesen Vorgang optimiert. Sie haben eine neue Pumpe auf Basis von piezokeramischen Aktoren entwickelt, die bei einem hohen Betriebsdruck arbeitet und das AdBlue so feiner zerstäubt. Das Ergebnis: weniger Stickoxide! Die Pumpe ist dabei sehr kompakt und vermag die Anforderungen selbst von Lkws zu erfüllen. Durch die computerunterstützte Entwicklung kann die Pumpe leicht auf andere Anwendungen maßgeschneidert werden, ohne hohe Entwicklungskosten zu verursachen.

Die innovative Piezopumpe wurde gemeinsam mit den Partnern Ricardo und Noliac im Rahmen des EU-finanzierten Projekt HIPER-Act entwickelt. Dazu entwarfen sie ein ganzheitliches Simulationsmodell, in dem thermomechanische, elektromechanische und hydraulische Wechselwirkungen im aktorischen Großsignalbetrieb berücksichtigt werden. Damit können bereits auf dem Reißbrett entworfene Komponenten bezüglich ihrer späteren Performance anwendungsnah vorbewertet werden.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


DDG: Stevia nicht gesünder als andere Zuckerersatzstoffe

Julia Voormann
Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

Berlin – Das Süßungsmittel Stevia ist für Diabetespatienten nicht besser oder schlechter als andere Zuckerersatzstoffe geeignet. Darauf weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hin. „Stevia ist eine weitere Alternative zu Zucker, die keine Kalorien erhält“, erklärt Professor Dr. med. Stephan Matthaei, Präsident der DDG. „Nicht mehr und nicht weniger.“
Seit der Entfernung von Diabetikerprodukten aus dem Handel gelte, dass alle gesunden Lebensmittel grundsätzlich gleichermaßen geeignet seien für Diabetespatienten wie für Nicht-Diabetespatienten. Lediglich für Menschen, die an der angeborenen Stoffwechselstörung Phenylketonurie leiden und zugleich Süßstoffe benötigen, sei Stevia eine gute Alternative, so Matthaei.

Steviolglycoside, umgangssprachlich „Stevia“ genannt, sind seit Dezember 2011 unter der Bezeichnung „Lebensmittelzusatzstoff E 960″ als Süßungsmittel in der Europäischen Union zugelassen. Stevia wird aus der Pflanze „Stevia rebaudiana“ gewonnen, auch als „Süßkraut“ oder „Honigkraut“ bekannt. Stevia ist zweihundert- bis dreihundertfach süßer als Zucker und praktisch energiefrei. Der Verzehr von Steviolglycosiden gilt bei Einhaltung der duldbaren Tagesdosis (ADI) von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag als unbedenklich. Ob die Gefahr einer Überdosierung besteht, ist derzeit noch ungeklärt. Stevia ist weder kariesfördernd noch krebserregend, schädigt nicht das Erbgut und stört auch nicht die Fruchtbarkeit oder Entwicklung des Ungeborenen.

Dies gelte in gleicher Weise für andere Süßungsmittel, betont Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der DDG aus Tübingen. So hat die amerikanische Diabetes Gesellschaft „American Diabetes Association“ fünf künstliche Süßungsmittel getestet und für unbedenklich erklärt: Acesulfam, Aspartam, Saccharin, Sucralose und Neotam. „Es gibt keinerlei belastbare wissenschaftliche Belege, die zeigen, dass diese Süßstoffe in den zum Verzehr empfohlenen Mengen krebsfördernd sind“, erläutert Fritsche.

Der DDG Experte tritt auch der mitunter geäußerten Behauptung entgegen, wonach Süßstoffe oder eine angeblich damit verbundene Insulinausschüttung Hungerattacken auslösen und sogar süchtig machen können. „Wenn überhaupt, vermittelt Insulin bei schlanken Menschen ein Sättigungssignal ans Gehirn“, so Fritsche. Bei übergewichtigen Menschen dagegen sei das Gehirn vermutlich unempfindlich gegenüber Insulin. Deshalb komme das Sättigungssignal möglicherweise nicht mehr im Gehirn an. „Nach allem, was wir derzeit wissenschaftlich wissen, können weder Zucker noch Süßungsmittel süchtig machen“, erläutert Fritsche. Unabhängig davon sollte jeder darauf achten, nicht mehr als die empfohlenen Mengen Süßstoff oder mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen.

Lediglich für Menschen, die unter der sehr seltenen Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie leiden und zugleich aufgrund von Diabetes Süßstoffe benötigen, ist Stevia eine gute Alternative. Wer an Phenylketonurie erkrankt ist, verträgt die Aminosäure Phenylalanin nicht. Da das Süßungsmittel Aspartam Phenylalanin enthält, müssen Betroffene es meiden – Stevia hingegen enthält wie weitere Süßstoffe kein Phenylalanin. „Das dürfte jedoch insgesamt nicht mehr als ein Dutzend Menschen in Deutschland betreffen“, betont Fritsche.

Erforscht ist unterdessen, warum Stevia nicht nur süß, sondern auch bitter schmeckt. Dafür sorgen die beiden Geschmacksrezeptoren hTAS2R4 und hTAS2R14, wie Wissenschaftler der Technischen Universität München und des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam Rehbrücke (DIfE) herausfanden. In hoher Konzentration löst Stevia lakritzartige, bittere Geschmacksnoten aus.

Deutsche Diabetes Gesellschaft
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 31
10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-11
Fax: 030 3116937-20
info@ddg.de
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Sichere Passwörter: Hasso-Plattner-Institut nennt fünf Grundregeln

Hans-Joachim Allgaier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI)

Potsdam. Aus Anlass des Safer Internet Day am morgigen 5. Februar
hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) die Bürger zu mehr Sorgfalt bei
der Wahl von Passwörtern aufgerufen. Rund 30 Prozent der
Internetnutzer suchten sich eine Folge von sechs oder weniger Zeichen
aus, sagte Christoph Meinel, Professor für Internet-Technologien und
-Systeme und Direktor des Potsdamer Instituts. Das reiche für einen
sicheren Zugangsschutz längst nicht aus. Laut Studien griffen 60
Prozent lediglich auf eine sehr begrenzte Auswahl von Buchstaben und
Zahlen zurück, so der Wissenschaftler.

Das weltweit am meisten verwendete Passwort ist nach seinen Worten
die Ziffernfolge „123456“. Auf den Plätzen zwei und drei rangierten
„12345“ und „123456789“. Hacker könnten einen solch schwachen
Zugangsschutz mit automatisierten Methoden innerhalb einer Sekunde
knacken und bräuchten dafür im Durchschnitt nur gut 100 Versuche, so
Meinel. In nur 17 Minuten könne ein Hacker 1.000 derartig schwach
geschützte Zugänge knacken.

„Leider zeigen internationale Untersuchungen, dass die
Passwort-Praxis sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten kaum
verbessert hat“, berichtete der HPI-Direktor. Nach wie vor wähle rund
die Hälfte der Internetnutzer dasselbe oder ein ähnliches Passwort
für sämtliche Seiten, die ein Log-in erfordern. „Beliebt sind leider
kurze und einfache Begriffe – selbst für Zugänge zu sehr privaten
Daten und Informationen“, kritisierte Meinel.

In der Ausbildung seiner IT-Ingenieursstudenten bringt das Institut
den Studierenden bei, konsequent fünf Grundregeln für sichere, starke
Passwörter zu beachten:

1. Niemals den Nutzernamen, den tatsächlichen Namen, das Geburtsdatum
oder andere Informationen, die mit der eigenen Person oder dem
genutzten Konto zusammenhängen, als Passwort verwenden

2. Begriffe vermeiden, die aus einem Wörterbuch stammen (könnten)

3. Mindestens vier Arten von Schreibweisen verwenden, also
groß/klein, Buchstaben, Nummern und Sonderzeichen wie !@#%$*~;.

4. Dem Passwort eine Länge von mindestens acht Zeichen geben

5. Niemals dasselbe Passwort für alle Konten verwenden.

Um ein Passwort zu finden, dass man sich leicht merken kann, rät
Internetprofessor Meinel, sich einen Satz auszudenken, der Wörter,
Zahlen und Zeichensetzung enthält. Als Beispiel wählt er den Satz
„Mein zweites Auto war ein VW Golf!“ Nehme man den ersten Buchstaben
eines jeden Worts, die Zahl und das Satzzeichen und schreibe dies
hintereinander auf, ergebe sich aus diesem Merksatz das Passwort
„M2.AweVWG!“

„Dieses Verfahren ergibt jeweils ein sehr sicheres Passwort, an das
man sich mit Hilfe des Merksatzes so lange leicht erinnern kann, bis
man es schließlich auswendig beherrscht“, betont Meinel. Wenn man für
verschiedene Konten verschiedene Passwörter nutze, könne man sich
ruhig schriftliche Notizen machen und diese ins Portemonnaie stecken.
„Aber statt des Passworts sollte man den Merksatz aufschreiben oder –
noch besser – einen Hinweis, der an den Merksatz erinnert“, rät der
Informatiker.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in
Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
„IT-Systems Engineering“ an – ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 120 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente
universitäre Forschung – in seinen neun Fachgebieten, aber auch in
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit www.openhpi.de bietet das Institut seit Anfang
September 2012 ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das
jedem offen steht.

Weitere Informationen:
http://www.hpi.uni-potsdam.de – Website des Hasso-Plattner-Instituts

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Kohlendioxid wird zum wertvollen Rohstoff

Thomas von Salzen
Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Wissenschaftler der RWTH Aachen sind an zwei vom BMBF geförderten Innovationsinitiativen für die industrielle Biotechnologie beteiligt.

Fossile Brennstoffe sind endlich. Daher unterstützt die Bundesregierung den Umbau der Wirtschaft von einer erdöl- zu einer biobasierten Industrie mit der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“. Hier kooperieren federführend Industrieunternehmen mit einigen akademischen Forschungseinrichtungen. Bei zwei der drei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung jüngst ausgewählten strategischen Allianzen ist die Aachener Biologie und Biotechnologie (ABBt) dabei. Beteiligt seitens der RWTH Aachen sind Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg vom Institut für Biotechnologie, Prof. Dr.-Ing. Lars Blank vom Institut für Angewandte Mikrobiologie sowie der Chemiker Prof. Dr. Alexander Böker vom DWI an der RWTH Aachen e.V. und vom Lehrstuhl für Makromolekulare Materialien und Oberflächen. Sie erhalten für die bewilligten Projekte 2,5 Millionen Euro Fördermittel insgesamt in den nächsten Jahren.

Von Lacken bis zu Kosmetikprodukten
Die Allianz „Zero Carbon Footprint“ verfolgt das Ziel, kohlenstoffreiche Abfälle wie Klärschlämme, Abwässer oder Rauchgas biotechnologisch so zu veredeln, dass sie wieder als werthaltige Rohstoffe in der Industrie eingesetzt werden können. Zu den 21 Partnern gehört die RWE Power AG, die Stromerzeugungstochter des RWE-Konzerns. Für den Energieversorger bietet die Kooperation die Möglichkeit, gemeinsam beispielsweise mit der Zwingenberger Brain AG oder dem RWTH-Institut für Angewandte Mikrobiologie an der biotechnologischen Veredelung des klimaschädlichen CO2 zu forschen. Das Know-how der Analyse von mikrobiellen Stoffwechselleistungen kommt aus Aachen: „Als Verwerter von Kohlendioxid eignen sich bestimmte Mikroorganismen. Diese verändern wir durch das so genannte Metabolic Engineering, so dass sie das klimaschädliche Kohlendioxid in hochwertige Bausteine für vielfältige Materialien umbauen“, berichtet Lars Blank. Darunter befinden sich Bausteine für Grundchemikalien, die in der Industrie unter anderem zur Herstellung von Automobil- und Industrielacken, Klebstoffen sowie Körper- und Haarpflegeprodukten verwendet werden.

„Flüssige Teflonschicht“ für funktionelle Textilbekleidung
Die zweite Allianz mit RWTH-Beteiligung trägt den Titel „Funktionalisierung von Polymeren“. In dieser Forschungskooperation beschäftigen sich die Wissenschaftler unter anderem mit der Frage, wie synthetische Fasern in Sport- oder Outdoorbekleidung für ihre jeweilige Funktion optimiert werden können. „So können durch bestimmte Proteine, die wir auf das Textilgewebe aufbringen, Pigmente oder Kapseln an die Faser gebunden werden. Sie expandieren nach dem Nähvorgang und dichten so die Nähte permanent ab. Andere Pigmente sorgen im Waschvorgang dafür, dass die Textilien farbecht bleiben“, so Ulrich Schwaneberg. Auf diese Weise lassen sich Nähte von Kleidung und Schuhen ohne lösemittelhaltige Chemikalien wasserundurchlässig machen oder Textilien dauerhaft ausrüsten. Einen weiteren Vorteil gegenüber der chemischen Imprägnierung sieht der Biologe im äußerst umweltfreundlichen Herstellungsverfahren: „Die Protein-Hybride werden wie flüssiges Teflon durch einfaches Eintauchen der Garne in einem Wasserbad bei Raumtemperatur aufgezogen“, erklärt Schwaneberg. Momentan werden nach Aussagen des Lehrstuhlinhabers bei der industriellen Herstellung von einem Kilo Faden etwa zehn Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt. Insbesondere das Einfärben und die chemische Funktionalisierung der Garne seien äußerst energie- und wasserintensiv, betont Schwaneberg: „Daher ist es von großer wirtschaftlicher und umweltpolitischer Bedeutung, biotechnologische Verfahren zu entwickeln, die beim Färben und Veredeln der Textilien ohne hohe Temperaturen auskommen.“

Aachener Biologie und Biotechnologie (ABBt):
Biologie und Biotechnologie spielen in einer biobasierten Wirtschaft eine Schlüsselrolle für große gesellschaftlichen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft, Energieversorgung (Biobasierte Treibstoffe), Chemie-, Nahrungsmittel-, Waschmittel-, Leder- und Papierindustrie. In den letzten drei Jahren hat sich die Aachen Biologie und Biotechnologie (ABBt) über sechs Berufungen neu aufgestellt mit Forschungsschwerpunkten in der Sicherung von Biomasse, der mikrobiellen und molekularen Transformation und im Bereich der Zoologie-/Bionikforschung. Zudem ist die ABBt an verschiedenen Forschungsverbünden wie etwa dem Bioeconomy Science Center oder an den DFG-Graduiertenschulen SeleCa und BioNoCo beteiligt.

Ilse Trautwein

Informationen:

Initiative „Zero Carbon Footprint“:
Prof. Dr.-Ing. Lars Blank, Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie,
E-Mail: Lars.Blank@rwth-aachen.de, Tel. 0241 80 26600

Initiative „Funktionalisierung von Polymeren“:
Prof. Dr. Ulrich Schwaneberg, Lehrstuhl für Biotechnologie,
E-Mail: u.schwaneberg@biotec.rwth-aachen.de, Tel. 0241 80 24170

und
Prof. Dr. Alexander Böker, DWI an der RWTH Aachen e.V.,
Lehrstuhl für Makromolekulare Materialien und Oberflächen,
E-Mail: boeker@dwi.rwth-aachen.de, Tel. 0241 80 23304

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Hilft Kaffeetrinken gegen Diabetes?

Dr. Annette Tuffs
Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

Medizinische Universitätsklinik Heidelberg sucht Studienteilnehmer mit neu diagnostizierter Zuckerkrankheit / Wissenschaftler erforschen, ob spezielle Diät mit Kaffee, Vollkorn und ohne rotes Fleisch Zuckerwerte verbessert und Diabetes mildert
Können fünf Tassen Kaffee am Tag, viele Vollkornprodukte und der Verzicht auf rotes Fleisch Diabetes mildern? Um dies im Rahmen einer Studie zu erforschen, suchen Ärzte der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg Männer und Frauen im Alter von 18 bis 69 Jahren, bei denen innerhalb der letzten zwölf Monate eine Zuckerkrankheit neu diagnostiziert wurde und die keine Insulintherapie erhalten. Die Studie untersucht erstmals den Einfluss dieser speziellen Ernährung im Rahmen einer achtwöchigen Diät auf bereits bestehenden Diabetes.

Bislang konnten wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die viel Kaffee trinken seltener an Diabetes erkranken. Auch der Verzehr von Vollkornprodukten senkt das Risiko einer Neuerkrankung. Wer hingegen viel rotes Fleisch isst, hat ein höheres Risiko. Neu ist die Idee, diese Erkenntnisse auch gezielt in der Behandlung bei bereits bestehendem Diabetes einzusetzen. Die Studie, die zeitgleich an sechs weiteren Standorten in Deutschland läuft, wird in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung in Düsseldorf durchgeführt.

Diabetes gehört zu den großen Volkskrankheiten, die Zahl der Patienten nimmt zu. In Deutschland sind rund sechs Prozent der Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren an einem Diabetes erkrankt, dazu rechnen Experten mit einer großen Dunkelziffer unerkannter Fällen. Langfristig verursacht Diabetes häufig Gefäßverengungen, die unter anderem zu Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen sowie zu Schäden an Augen,, Nieren und Nerven.

Insulinempfindlichkeit soll steigen, Blutzuckerwerte sinken

Das Hormon Insulin schleust Blutzucker, der mit der Nahrung aufgenommen wird, in Zellen, die diesen zur Energiegewinnung nutzen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 sind diese Zellen weniger empfindlich für Insulin. Das heißt, es wird mehr Insulin für den Zuckertransport benötigt. In der Folge muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin ausschütten. Ist die Produktion nicht mehr ausreichend, kann die Zuckerkonzentration im Blut gefährlich ansteigen.

Hier setzt die Diät an: „Wir hoffen, dass Kaffee, Vollkorn und wenig rotes Fleisch die Insulinempfindlichkeit und damit die Blutzuckerwerte verbessern“, erklärt Dr. Jan Gröner, Assistenzarzt der Abteilung Endokrinologie und Stoffwechsel, der die Studie in Heidelberg durchführt. „Über die genaue Wirkweise dieser Nahrungsmittel auf die Insulinempfindlichkeit gibt es bislang jedoch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse.“

Acht Wochen Diät unter ärztlicher Kontrolle / Probanden erhalten Aufwandsentschädigung

Für die Studie werden die Probanden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Während eine Gruppe ganz auf rotes Fleisch verzichtet, viele Vollkornprodukte isst und fünf Tassen Kaffee pro Tag trinkt, steht auf dem Speiseplan der Vergleichsgruppe täglich rotes Fleisch, aber kein Kaffee und kein Vollkorn.

Insgesamt dauert die Studie zehn Wochen, die Diät läuft über einen Zeitraum von acht Wochen. Die Teilnehmer kommen regelmäßig zu ambulanten Kurzuntersuchungen ins Universitätsklinikum. Unter anderem werden sie dabei zu ihrer Ernährung befragt und es erfolgen Blut- und Urinkontrollen. Vor und nach der Diät werden Ganzkörper-, Leber- und Muskelfettanteil mittels Magnetresonanztomographie bestimmt, einem sicheren und nebenwirkungsarmen Verfahren, das ohne belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung auskommt. Zudem wird das Ansprechen des Körpers auf Insulin ermittelt. Die Studienteilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Weitere Informationen und Anmeldung zur Studie (bis ca. Mai 2013):
Innere Medizin I Endokrinologie und Stoffwechsel
Medizinische Universitätsklinik
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8606

Internet
Informationen über die Studie
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Aktuelle-Klinische-Studien.112264.0.html

Webseite der Abteilung
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.879.0.html

Studienzentrum Innere Medizin I und Klinische Chemie:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Studienzentrum.111996.0.html

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 110.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und 400.000 Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Die Tarifrunde 2013 hat begonnen: Forderungen zwischen 5 und 6,6 Prozent

Rainer Jung
Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

Die Tarifrunde 2013 hat begonnen. Für rund 12,5 Millionen Beschäftigte laufen in diesem Jahr die Lohn- und Gehaltstarifverträge aus, in einigen Branchen haben die Verhandlungen bereits begonnen. Die Tarifforderungen der Gewerkschaften bewegen sich bislang zwischen 5 und 6,6 Prozent. Dies ergibt eine Übersicht, die das WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung heute vorgelegt hat:

Öffentlicher Dienst (Länder): Die Tarifforderung lautet 6,5 Prozent mit einer sozialen Komponente.

Weitere Verhandlungsgegenstände: Ein Tarifvertrag für die Eingruppierung der Lehrer/innen, Einschränkung befristeter Arbeitsverhältnisse. Erster Verhandlungstermin ist am 31.1.

Deutsche Bahn AG: Die EVG fordert ebenfalls 6,5 Prozent mit sozialer Komponente.

Holz- und Kunststoffindustrie: Es wird regional bereits verhandelt, die IG Metall fordert 5,0 Prozent.

Energiewirtschaft: Verhandelt wird in einzelnen Energieunternehmen und regionalen Verbänden. Die Tarifforderung von ver.di und IG BCE beträgt 6,5 Prozent. Bei E.ON laufen nach der ergebnislosen 3. Runde und einem Arbeitgeberangebot von 1,7 Prozent die Vorbereitungen für Urabstimmung und Arbeitskampf.

Eisen- und Stahlindustrie: Die Verträge laufen Ende Februar aus. Die IG Metall hat noch keine konkrete Forderung aufgestellt.

Bauhauptgewerbe: Die IG BAU hat eine Tarifforderung von 6,6 Prozent aufgestellt. Die Verträge laufen Ende März aus.

Einzelhandel: Die Arbeitgeber haben bundesweit sämtliche Einkommens- und Manteltarifverträge gekündigt. Ver.di bewertet das als Generalangriff auf die Tarifstandards. Die Verträge laufen regional unterschiedlich Ende März, April und Mai aus. Eine konkrete Tarifforderung von ver.di liegt noch nicht vor.

Nahrung-Genuss-Gaststätten: Die Gewerkschaft NGG fordert in den verschiedenen Branchen zwischen 5,0 und 6,0 Prozent mehr Geld.

Branchen, in denen in diesem Jahr ebenfalls verhandelt wird, sind u. a.: Deutsche Post AG (März), Versicherungsgewerbe (März), Groß- und Außenhandel (März/April), Kfz-Gewerbe (April/Mai), Volkswagen (Juni), Maler- und Lackiererhandwerk (September), Leih-/Zeitarbeit (Oktober).

Weitere Informationen: Das WSI-Tarifarchiv informiert fortlaufend über die aktuelle Tarifrunde auf der Internetseite http://www.tarifvertrag.de. Details zu Kündigungsterminen, Forderungen und Abschlüssen finden sich hier: http://www.boeckler.de/wsi-tarifarchiv_37886.htm

Tarifbilanz 2012: Die Tarifabschlüsse lagen im vergangenen Jahr über denen des Vorjahres. Die jahresbezogene Tarifsteigerung betrug 2012 2,7 Prozent (2011: 2,0 Prozent). Dies führte zu einer realen (preisbereinigten) Anhebung der Tarifverdienste um 0,7 Prozent (weitere Informationen unter: http://www.boeckler.de/41914_42001.htm.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wasserstoff aus nasser Biomasse

Blandina Mangelkramer
Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Nachhaltig produzierte Energieträger – wie etwa Wasserstoff aus Windkraft – sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Treibhausgasreduzierung und damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wasserstoff kann aber nicht nur aus Windkraft, sondern auch auf anderen Wegen nachhaltig produziert werden: Ziel des Forschungsprojekt SusFuelCat ist es, ein Verfahren zu verbessern, mit dem sich aus nasser Biomasse Wasserstoff gewinnen lässt. Prof. Dr. Bastian Etzold, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), ist maßgeblicher Initiator und Koordinator des Projektes. Die Europäische Union fördert SusFuelCat seit Anfang 2013 über einen Zeitraum von vier Jahren mit 3,5 Millionen Euro.
Den Energieträger Wasserstoff aus Biomasse – oder vereinfacht: kompostierbaren Materialien – zu erzeugen, ist bislang nur unter hohem Energieaufwand möglich. Beispielsweise muss die ursprünglich feuchte Biomasse vor dem Weiterverwerten aufwändig getrocknet werden. Im Rahmen von SusFuelCat setzen die Forscher nun stattdessen den so genannten APR-Prozess ein (Aqueous Phase Reforming – APR): Bei dieser neuen Methode wird die noch feuchte Biomasse mit einem Katalysator in Kontakt gebracht. Die in der Folge ablaufenden chemischen Reaktionen zersetzen das Material und setzen kaum verunreinigten Wasserstoff frei.

Der Vorteil: Das Verfahren verbraucht wenig Energie, da es bei geringen Temperaturen und niedrigem Druck durchgeführt werden kann. Zugleich entfällt die ebenfalls energieintensive Trocknung der Biomasse. Schließlich – und das macht APR besonders effizient – lässt sich in diesem Prozess selbst das Wasser, das Bestandteil der Biomasse ist, noch zersetzen und so zusätzlich Wasserstoff gewinnen – ein Effekt, der nur dank der niedrigen Temperaturen möglich ist. Im Vergleich mit fossilen Energieträgern spart der so erzeugte Wasserstoff aber nicht nur wertvolle Energie ein. Der Atmosphäre bleibt auch Treibhausgas erspart, da bei der Verbrennung lediglich Wasserdampf und kein CO2 entsteht.

Die Schlüsselkomponenten des Verfahrens sind die Katalysatoren. Gelingt es den Forschern, sie zu optimieren, erhöht dies die Nachhaltigkeit des gesamten Verfahrens. Die zurzeit verwendeten Katalysatoren enthalten noch teure Edelmetalle wie etwa Platin und Palladium, die auf keramischen Trägern fein verteilt sind. Das SusFuelCat-Projekt ist darauf ausgerichtet, den Anteil an teuren Edelmetallen entweder zu senken oder sie durch unedle Metalle zu ersetzen, ohne die Vorteile des APR-Prozesses einzubüßen. Als Träger sollen Materialien aus Kohlenstoff, beispielsweise Nanoröhrchen oder Aktivkohlen, zum Einsatz kommen, die eine höhere Langzeitstabilität versprechen und ein umweltfreundliches Recycling der Metalle erleichtern.

Um die Katalysatoren gezielt zu optimieren, nutzen die Forscher eine Kombination aus verschiedenen modernsten Methoden: Auf molekularer Ebene setzen sie Computersimulationen ein. Zugleich können die Katalysatoreigenschaften sehr exakt justiert, sozusagen maßgeschneidert werden. Und neueste Analytik erlaubt dem Forscherteam, während des APR-Prozesses den Erfolg zu kontrollieren, beispielsweise spektroskopisch einen Blick in das Innere des Reaktors zu werfen.

Langzeit-Experimente bei industriellen Partnern sind schließlich ebenfalls ein wichtiger Baustein der Optimierung. Dafür arbeiten in dem Projekt sechs Forschungsinstitutionen, eine international agierende Firma und drei kleine beziehungsweise mittlere Unternehmen (KMU) zusammen. Die Partner stammen aus Deutschland, Finnland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Russland und Spanien.

„Das Konsortium ist sicher, mit der neuen Entwicklung den Anteil an nachhaltig produzierten Energieträgern in Zukunft zu steigern und so einen entscheidenden Beitrag zur Energiepolitik der Europäischen Union zu leisten“, so Prof. Etzold, Juniorprofessor für Katalytische Materialien am Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ der FAU. „Darüber hinaus sollen die Erkenntnisse dazu dienen, wirtschaftlichere Katalysatoren auch in verwandte Prozessen einführen zu können.“

Die Abkürzung SusFuelCat steht für „Sustainable fuel production by aqueous phase reforming – understanding catalysis and hydrothermal stability of carbon supported noble metals“.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Bastian Etzold
Tel.: 09131/85-27430
bastian.etzold@crt.cbi.uni-erlangen.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Asthma und Ekzeme durch Fast Food – neuseeländische Studie beweist Zusammenhänge

Sabine Ranke-Heinemann
Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

Wenn Kinder und Jugendliche drei Mal oder häufiger pro Woche Fast Food essen, erhöht sich ihr Risiko, an schwerem Asthma, Nasenschleimhautentzündungen und Ekzemen zu erkranken. Auf diesen Zusammenhang lässt nun eine groß angelegte internationale Studie unter der Leitung von Professor Innes Asher und Philippa Ellwood von der Fakultät für Kinder- und Jugendmedizin der University of Auckland in Neuseeland schließen.

Die Untersuchungsergebnisse wurden Mitte Januar 2013 in der Onlineausgabe des Wissenschaftsjournals „Thorax“ veröffentlicht und bestätigten außerdem, dass man seinem Körper etwas Gutes tut, wenn man drei Mal oder häufiger pro Woche Obst isst.

Im Rahmen der Untersuchung wurden Daten von mehr als 319.000 Jugendlichen im Alter von 13-14 Jahren aus 107 Gesundheitszentren in 51 Ländern und von mehr als 181.000 Kindern im Alter von 6-7 Jahren aus 64 Zentren in 31 Ländern ausgewertet, die bereits an der so genannten „International Study of Asthma and Allergies in Childhood (ISAAC)“ teilgenommen hatten. Dabei handelt es sich um ein internationales Forschungsprojekt, dem die University of Auckland seit nunmehr 20 Jahren vorsitzt. Mittlerweile umfasst dieses Projekt Daten aus mehr als 100 Ländern und von fast zwei Millionen Kindern und gilt somit als die größte Studie ihrer Art.

Die teilnehmenden Kinder und Eltern machten Angaben darüber, wie häufig bestimmte Krankheitssymptome, wie schweres Atmen bei Asthma oder eine laufende/verstopfte Nase und juckende/tränende Augen bei der allergischen Rhinokonjunktivis, eine Art Heuschnupfen, auftraten. Außerdem informierten sie das Forscherteam über aufgetretene Ekzeme und über ihre wöchentlichen Essgewohnheiten.

Beim Auswerten der Daten achteten die Forscher besonders auf die Schwere der Symptome in den vergangenen zwölf Monaten. Ihr Augenmerk lag dabei beispielsweise auf der Häufigkeit der Symptome und wie sich die Symptome auf das tägliche Leben und/oder das Schlafverhalten ausgewirkt hatten. Außerdem konzentrierte sich das Team auf Nahrungsmittel, wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Zerealien, Brot und Pasta, Reis, Butter, Margarine, Nüsse, Kartoffeln, Milch, Eier und Fast Food/Hamburger, deren positive oder negative Auswirkung auf die Gesundheit bereits bekannt ist. Deshalb gaben die Teilnehmer in folgenden Kategorien an, wie häufig sie die Nahrungsmittel gegessen hatten: nie, gelegentlich, ein bis zwei Mal pro Woche, drei Mal oder
häufiger pro Woche.

Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen können, zeigte die Auswertung der Daten, dass sich nur Fast Food in gleichem Maße negativ auf die beiden teilnehmenden Altersgruppen auswirkte. So schlussfolgerten die Forscher, dass „eine solche Einheitlichkeit die mögliche Kausalität des Zusammenhangs verstärkt“.

Unter den Jugendlichen konnte Fast Food durchweg mit akuten und schweren Symptomen der drei oben genannten Erkrankungen in Verbindung gebracht werden und zwar in allen Gesundheitszentren der teilnehmenden Länder, unabhängig vom Geschlecht und der finanziellen Situation der Probanden.

Unter den Kindern im Alter von 6 und 7 war der Kausalzusammenhang zwar nicht so eindeutig, die auftretenden Symptome konnten dennoch auch in dieser Altersgruppe teilweise auf das Essen von Fast Food zurückgeführt werden. Laut der Forscher könnte der Unterschied zwischen den Altersgruppen dadurch zu erklären sein, dass jüngere Kinder bei ihrer Essensauswahl weniger Freiraum haben als Jugendliche.

Stand bei den Testteilnehmern drei Mal oder häufiger pro Woche Fast Food auf dem Speiseplan, erhöhte sich das Risiko, an schwerem Asthma zu erkranken, bei den Jugendlichen um 39 Prozent und bei den Kindern um 27 Prozent. Auch das Auftreten von Ekzemen und der Schweregrad von Nasenschleimhautentzündungen erhöhten sich insgesamt.

Im Rahmen der Studie kamen die teilnehmenden Gesundheitszentren außerdem zu dem Ergebnis, dass man durch den Verzehr von Obst den drei oben genannten Krankheiten vorbeugen kann. Aßen die Testteilnehmer drei Mal oder häufiger pro Woche Obst, verringerte sich die Schwere der Symptome bei den Jugendlichen um 11 und bei den Kindern um 14 Prozent.

Das Forscherteam weist darauf hin, dass es zwei plausible Erklärungen für die Untersuchungsergebnisse gibt: Fast Food enthält einen hohen Anteil an gesättigten und trans-Fettsäuren, die unser Immunsystem beeinträchtigen, während Obst reich an Antioxidantien und weiteren nützlichen Inhaltsstoffen ist.

Weitere Informationen:

Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593

oder

Professor Innes Asher
Head of Department
Paediatrics
School of Medicine
The University of Auckland
mi.asher@auckland.ac.nz

Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist das gemeinnützige Studierendensekretariat aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Europa, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

Weitere Informationen:
http://www.ranke-heinemann.de
http://www.ranke-heinemann.at
http://www.ranke-heinemann.tv

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Verheiratete Frauen haben weniger Rente

Dr. Paul Stoop
Informations- und Kommunikationsreferat
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Deutsche Frauen besonders betroffen, wie ein Vergleich mit Großbritannien zeigt
Für viele ältere Frauen gilt die Ehe noch immer als Versorgungsmodell. Denn auf ihre eigene Rente können sich diese Frauen kaum verlassen. Das betrifft vor allem Frauen, die lange verheiratet sind, wie eine Studie von WZB-Forscherin Anette Fasang zeigt. Gemeinsam mit Silke Aisenbrey (New York) und Klaus Schömann (Bremen) hat sie das Renteneinkommen von (west)deutschen und britischen Frauen, die zwischen 1930 und 1940 geboren sind, untersucht. Dabei haben die Forscher errechnet, dass in Deutschland jedes Ehejahr mit durchschnittlich 15,40 Euro weniger Rente im Monat einhergeht – verglichen mit gleichaltrigen Frauen, die niemals verheiratet waren. In Großbritannien liegt dieser Unterschied zwischen verheirateten und ledigen Frauen nur bei fünf Euro.

Eine Ursache für die geringere Rente verheirateter Frauen in Deutschland sehen die Forscher darin, dass diese ihre Erwerbstätigkeit länger unterbrochen oder öfter ganz aufgegeben haben und in schlechter bezahlten Jobs gearbeitet haben. „In Großbritannien waren Frauen dieser Jahrgänge häufiger erwerbstätig, unter anderem weil es hier das Ehegattensplitting nicht gibt“, erklärt Anette Fasang den Länderunterschied. Betrachtet wurde das gesamte Renteneinkommen der Frauen, also eigene Einkünfte aus staatlicher, betrieblicher und privater Vorsorge.

Vergleicht man hingegen das Renteneinkommen lediger Frauen dieser Gruppe, sind die Deutschen klar im Vorteil. Westdeutsche Frauen, die nie verheiratet waren, verfügen im Alter von 60 Jahren mit 1.062 Euro im Schnitt über 532 Euro mehr Rente pro Monat als britische Frauen. Das liegt an den unterschiedlichen Rentensystemen: In Großbritannien zielt die staatliche Rente nur darauf ab, den Mindestbedarf zu decken, und oftmals haben Frauen, vor allem wenn sie Teilzeit arbeiten, keine privaten und betrieblichen Zusatzrenten. Entsprechend gering ist ihr Niveau. In Deutschland fällt das staatliche Altersgeld für diese Jahrgänge großzügiger aus. Eine private Altersvorsorge haben diese Frauen ebenso wie in Großbritannien nur selten.

Auch das Arbeiten in Vollzeit hat sich für die heute 70 bis 80 Jahre alten Frauen in Deutschland eher gelohnt als in Großbritannien. Für jedes Jahr, das eine deutsche Frau Vollzeit gearbeitet hat, bekommt sie eine um 18,50 Euro höhere monatliche Rente – im Gegensatz zu 4,60 Euro, die britische Frauen mehr erhalten. Selbst ein Teilzeitjob – mit einem monatlichen Rentenplus von 11,10 Euro – ist damit in Deutschland attraktiver als ein Vollzeitjob in Großbritannien. Der Grund: Hierzulande haben viele Frauen Teilzeitjobs im gut abgesicherten öffentlichen Sektor, in Großbritannien dagegen hauptsächlich im schlecht abgesicherten Dienstleistungssektor.

Lebensrisiken wie Scheidung oder Tod des Ehepartners werden in Deutschland ebenfalls besser abgesichert. So stehen Witwen in Deutschland finanziell deutlich besser da als auf der Insel: Sie haben pro Monat 360 Euro mehr als britische Witwen.

Für die Studie hat das Autorenteam die Lebensverläufe von etwa 1.000 Frauen untersucht, die zwischen 1990 und 2005 das Rentenalter erreicht haben. Für (West-)Deutschland stammen die Daten vom Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), für Großbritannien von der British Household Panel Study.

Die Studie Women’s Retirement Income in Germany and Britain ist in der Zeitschrift „European Sociological Review“ erschienen und zunächst online verfügbar:

Weitere Informationen:
http://esr.oxfordjournals.org/content/early/2012/10/31/esr.jcs075.short?rss=1

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


DBFZ startet Betreiberumfrage für die wissenschaftliche Untersuchung des EEG 2012

Antje Sauerland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Biomasseforschungszentrum

Im Rahmen des aktuellen Monitoringvorhabens „Wissenschaftliche Vorbereitung und Begleitung der EEG-Monitoringberichte und des EEG-Erfahrungsberichtes für die Stromerzeugung aus Biomasse (Vorhaben II a Biomasse)“ hat das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) seine jährliche, deutschlandweite Befragung von Betreibern von Biogas- und Biomethananlagen, Biomasseheizkraftwerken, Holzvergasern sowie Pflanzenöl-BHKW´s gestartet. Auf Grundlage dieser Betreiberumfrage untersucht das DBFZ die Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz auf den Anlagenbestand sowie den -betrieb und gibt Empfehlungen an die Gesetzgebung.
Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreiber werden gebeten, die Fragebögen online unter folgendem Link auszufüllen: http://www.dbfz.de/eeg-umfrage2013. Die Antworten werden vertraulich behandelt und die erhobenen Daten ausschließlich in zusammengefasster Form für wissenschaftliche Ausarbeitungen verwendet.

Hintergrund:
Das Deutsche Biomasseforschungszentrum verfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 dessen Wirkung auf die Entwicklung der Stromerzeugung aus Biomasse in einem zeitnahen Monitoringprozess.

Mit dem im Juni 2012 neu aufgelegtem Vorhaben wird das Monitoring zur Entwicklung der Stromerzeugung aus Biomasse durch das DBFZ fortgesetzt. Dazu wird neben dem Anlagenzubau und Veränderungen im Anlagenbestand auch die zur Stromerzeugung eingesetzte Biomasse untersucht. Weitere Punkte sind des Vorhabens sind die Ermittlung des Flächenbedarfs der eingesetzten Substrate und der Kosten für Strom aus Biomasse. Das Vorhaben unterstützt die Erfüllung der Berichtspflichten des BMU zur Stromerzeugung aus Biomasse und erarbeitet wissenschaftliche Vorschläge zur Fortentwicklung der Rahmenbedingungen.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Was Grünalgen im Dunkeln treiben: Kaum bekannter Stoffwechselweg zur Wasserstoffproduktion

Dr. Josef König
Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

Wie Grünalgen im Dunkeln Wasserstoff herstellen, berichten Biologen der Ruhr-Universität im „Journal of Biological Chemistry“. Damit haben sie einen bislang kaum untersuchten Mechanismus zur Produktion des Gases aufgedeckt; denn üblicherweise interessieren sich Forscher für die lichtgetriebene Wasserstoffsynthese. „Wasserstoff könnte den Menschen aus der Energiekrise helfen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der AG Photobiotechnologie. „Will man Grünalgen zu einer höheren Wasserstoffbildung bringen, ist es wichtig, alle Produktionswege zu verstehen.“

Was Grünalgen im Dunkeln treiben

RUB-Forscher entschlüsseln kaum bekannten Stoffwechselweg zur Wasserstoffproduktion
Mechanismus könnte biotechnologisch relevant sein

Wie Grünalgen im Dunkeln Wasserstoff herstellen, berichten Biologen der Ruhr-Universität im „Journal of Biological Chemistry“. Damit haben sie einen bislang kaum untersuchten Mechanismus zur Produktion des Gases aufgedeckt; denn üblicherweise interessieren sich Forscher für die lichtgetriebene Wasserstoffsynthese. „Wasserstoff könnte den Menschen aus der Energiekrise helfen“, sagt Prof. Dr. Thomas Happe, Leiter der AG Photobiotechnologie. „Will man Grünalgen zu einer höheren Wasserstoffbildung bringen, ist es wichtig, alle Produktionswege zu verstehen.“

Unter Stress stellen Grünalgen Wasserstoff her – auch im Dunkeln

Einzellige Grünalgen der Art Chlamydomonas sind mikroskopisch kleine Lebewesen; zehn von ihnen passen nebeneinander auf ein menschliches Haar. In mancher Hinsicht sind die Mikroalgen höheren Pflanzen, etwa Bäumen, gar nicht so unähnlich, sie betreiben zum Beispiel auch Photosynthese. Anders als Landpflanzen können sie Lichtenergie aber auch in die Produktion von molekularem Wasserstoff (H2) stecken. „Chlamydomonas und Co bilden Wasserstoff aber nur unter Stress“, sagt Thomas Happe. „Die Abgabe des energiereichen Gases dient sozusagen als Überlaufventil, damit überschüssige Lichtenergie nicht den empfindlichen Photosyntheseapparat schädigt.“ Chlamydomonas kann aber auch im Dunkeln Wasserstoff herstellen. Diese Tatsache ist seit Jahrzehnten bekannt; trotzdem ist die H2-Synthese ohne Licht kaum untersucht, da dabei sehr viel weniger des Gases entsteht als im Licht. Außerdem ist es kompliziert, das Schlüsselenzym, die sogenannte Pyruvat-Ferredoxin-Oxidoreduktase, in größeren Mengen zu isolieren. Die RUB-Forscher nahmen das Projekt dennoch in Angriff.

Wasserstoffproduktion im Dunkeln im Reagenzglas nachgeahmt

Happes Team stellte den Kern der Dunkelwasserstoffproduktion im Reagenzglas nach und belegte damit den zugrundliegenden Mechanismus. Um an die beteiligten Proteine zu gelangen, ließen die Forscher diese von Bakterien produzieren. Sie brachten zunächst die entsprechenden Gene der Grünalgen in das Darmbakterium Escherichia coli ein, zum Beispiel das Gen für die Pyruvat-Ferredoxin-Oxidoreduktase. Nach dieser Bauanleitung stellte E. coli dann die Proteine her. Happes Team isolierte sie aus den Bakterienzellen und untersuchte sie wie ein Baukastensystem. Im Reagenzglas testeten die Biologen, wie verschiedene Kombinationen von Proteinen unter bestimmten Umweltbedingungen miteinander interagierten.

„Uraltes Enzym“ entdeckt

Dabei fanden sie heraus, dass die Algen bei Stress im Dunkeln auf einen Stoffwechselweg umschalten, der sich sonst nur in Bakterien oder einzelligen Parasiten findet. „Chlamydmonas besitzt ein evolutionär uraltes Enzym“, erklärt Jens Noth aus der AG Photobiotechnologie. „Mit Hilfe von Vitamin B1 und Eisenatomen gewinnt es Energie aus dem Abbau von Zuckern.“ Diese Energie nutzen dann andere Grünalgen-Enzyme, die Hydrogenasen, um Wasserstoff zu bilden. Die Einzeller schalten den Stoffwechselweg ein, wenn sie im Dunkeln plötzlich in sauerstofffreie Bedingungen geraten. Denn wie Menschen brauchen die Grünalgen Sauerstoff zum Atmen, wenn sie ihre Energie nicht aus dem Sonnenlicht schöpfen können. Die Wasserstoffbildung im Dunkeln hilft den Zellen, diese Stressbedingung zu überleben. „Mit dieser Erkenntnis haben wir nun ein weiteres Puzzlestück gefunden, um ein genaues Bild der H2-Produktion in Chlamydomonas zu erhalten“, sagt Thomas Happe. „Das könnte in Zukunft helfen, auch die biotechnologisch relevante lichtabhängige H2-Bildungsrate zu erhöhen.“

Titelaufnahme

J. Noth, D. Krawietz, A. Hemschemeier, T. Happe (2013): Pyruvate:ferredoxin oxidoreductase is coupled to light-independent hydrogen production in Chlamydomonas reinhardtii, Journal of Biological Chemistry, doi: 10.1074/jbc.M112.429985

Weitere Informationen

Prof. Dr. Thomas Happe, AG Photobiotechnologie, Fakultät für Biologie und Biotechnologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-27026, E-Mail: thomas.happe@rub.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Gicht zu einem wesentlichen Anteil genetisch bedingt

Karin Bundschuh, Pressesprecherin
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Freiburg

Freiburger Forscherteam liefert wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Entstehung von Gicht – Veröffentlichung in der Zeitschrift „Nature Genetics“

Wieso ist bei Gichtpatienten der Harnsäurespiegel oftmals stark erhöht und wie beeinflusst er die Entstehung der Krankheit?
Zur Beantwortung dieser Frage konnten Forscherinnen aus der Nephrologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg erneut einen wichtigen Beitrag leisten.

Unter der Leitung von PD Dr. Anna Köttgen untersuchten 220 Wissenschaftler im internationalen „Global Urate Genetics Consortium (GUGC)“ das Erbgut von 140.000 Studienteilnehmern und identifizierten 28 genetische Risikofaktoren für erhöhte Harnsäurespiegel. Dabei wendeten die Wissenschaftler modernste Methoden an, mit denen die gesamte Erbinformation systematisch nach Risikogenen abgesucht werden kann. In der Tat waren die Genvarianten, die zu einem erhöhten Harnsäurespiegeln führten, auch mit einem deutlich erhöhten Gichtrisiko assoziiert. Die Stoffwechselerkrankung Gicht entsteht durch die Ausfällung von Harnsäurekristallen in den Gelenken und geht mit extrem schmerzhaften Anfällen und in selteneren Fällen auch mit einer dauerhaften Schädigung von Gelenken und Nieren einher.

Die klinische Relevanz dieser neuen Erkenntnisse, über die die Zeitschrift „Nature Genetics“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, betont Prof. Dr. Gerd Walz, Ärztlicher Direktor der Nephrologischen Abteilung des Universitätsklinikums Freiburg: „Bei vielen Gichtpatienten können wir den erhöhten Harnsäurespiegel momentan mit Medikamenten nicht ausreichend senken. Diese Forschungsarbeit stellt eine wichtige Grundlage für die Erforschung neuer Mechanismen dar, die wir verstehen müssen, damit neue Therapeutika entwickelt werden können.“ Den Freiburger Forschern um Dr. Köttgen war es bereits vor zwei Jahren – basierend auf einer ähnlichen genetischen Studie – gelungen, einen bis dahin unbekannten Harnsäuretransporter in der menschlichen Niere zu identifizieren, der nun einen Ansatzpunkt für potentielle neue Medikamente zur Behandlung von Gicht darstellt.

Die jetzt veröffentlichte Studie des GUGC-Konsortiums, in die Daten von über 70 Einzelstudien aus Europa, den USA, Japan und Australien einflossen, stellt die bisher weltweit größte Untersu-chung zu diesem Thema dar. „Die Arbeit mit meinen internationalen Kollegen macht viel Spaß“, erzählt Dr. Köttgen. „Wir organisieren unsere Arbeit in wöchentlichen Telefonkonferenzen und treffen uns regelmäßig bei internationalen Kongressen. Diese Art der Arbeit wird nur durch ein hohes Maß an Teamwork und die freiwillige Teilnahme tausender Teilnehmer an genetischen Studien möglich.“ Als Nächstes möchten die Wissenschaftler die molekularen Mechanismen bes-ser verstehen lernen, die dem erhöhten genetischen Risiko für Gicht zugrunde liegen, und sie wollen untersuchen, ob sich die genetischen Informationen nutzen lassen, um die Wahrschein-lichkeit für eine Gichterkrankung besser vorherzusagen.

Titel der Originalveröffentlichung: Genome-wide association analyses identify 18 new loci associated with serum urate concentrations
doi: 10.1038/ng.2500

Kontakt:
PD Dr. Anna Köttgen
Arbeitsgruppenleiterin
Innere Medizin IV – Abteilung für Nephrologie und Allgemeinmedizin
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-78050
anna.koettgen@uniklinik-freiburg.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Unstatistik des Monats: Die Medien übertreiben bei der Lebensmittelverschwendung

Joachim Schmidt
Presse und Information
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Die Unstatistik des Monats Januar sind die regelmäßigen Schreckensmeldungen über weggeworfene Lebensmittel in Deutschland. Zuletzt hatten die beiden christlichen Kirchen beim ökumenischen Landkirchentag auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Verschwendung von Lebensmitteln angeklagt. Jeder deutsche Verbraucher werfe im Durchschnitt jedes Jahr 83 Kilogramm Lebensmittel auf den Müll.

Im „Spiegel“ 50/2012 wurde ähnlich alarmierend berichtet, weniger als die Hälfte des in Europa angebauten Obstes und Gemüses würde tatsächlich auch gegessen. Dieser Rechnung lag jedoch ein populärer Denkfehler zu Grunde: Wenn 50% von irgendetwas verlorengeht, und vom Rest dann nochmals 50%, so sind das insgesamt nicht 100%, sondern 75%. Der Spiegel hatte aber die Verlustraten auf den verschiedenen Stufen vom Anbau bis in den Verbrauchermagen einfach aufaddiert und kam bei Obst und Gemüse auf insgesamt 56%, bei Wurzeln und Knollen sogar auf 68% der Ausgangsmenge. In Wahrheit sind es aber nur 46% bzw. 52% – immer noch viel, aber nicht ganz so alarmierend.

Bei näherem Hinsehen entpuppt sich aber auch ein großer Teil dieser verbleibenden Prozentsätze wie auch der von den Kirchen beklagten weggeworfenen 83 Kilogramm als unvermeidbarer oder teilweise unvermeidbarer Abfall wie beispielsweise Brotrinden oder Apfelschalen. So schätzt die Studie, auf die sich die Meldungen der Kirchen beziehen, dass nur 38 Kilogramm der von den Verbrauchern weggeworfenen Lebensmittel definitiv vermeidbar waren.

Als beklagenswert verbleiben die nur wegen angeblicher Schönheitsfehler weggeworfenen Lebensmittel, hier wäre sicher ein Umdenken ökologisch wie auch ethisch angebracht. Fast noch bedenklicher aus ethischer Warte erscheint aber der kaum beklagte Umstand, dass allein in Deutschland jedes Jahr über 4 Millionen Tonnen Lebensmittel zu Kfz-Treibstoff verarbeitet werden.

Ihr Ansprechpartner dazu:
Prof. Dr. Walter Krämer Tel.: (0231) 755-3125

Weitere Informationen:
http://www.unstatistik.de – hier gibt es weitere Informationen zu dieser und anderen „Unstatistiken“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Warum sind Teetrinker gesünder? Jacobs Wissenschaftler ergründen positive Effekte von Tee

Dr. Kristin Beck
Corporate Communications & Media Relations
Jacobs University Bremen

Menschen, die regelmäßig Tee trinken, erkranken seltener an Osteoporose, Krebs- oder Herz-Kreislauf-Leiden als solche, die kaum oder nie Tee trinken. Dies haben zahlreiche epidemiologische Studien ergeben. Warum dies so ist, war bislang jedoch ungeklärt. Nikolai Kuhnert, Professor für Chemie an der Jacobs University, und sein Team konnten nun erstmals zeigen, dass es molekularbiologische Wechselwirkungen zwischen bestimmten Tee-Inhaltsstoffen und der menschlichen DNA gibt, die für die positiven Auswirkungen des Tees verantwortlich sein können (Vorabpublikation in „Food & Function“, DOI: 10.1039/C2FO30159H).
Ob schwarz oder grün, ob morgens oder abends – Mediziner und Lebensmittelforscher wissen schon seit langem, dass der Genuss von Tee nicht nur eine Frage des Geschmacks ist, sondern sich auch für die Gesundheit auszahlt.

Bislang ging man davon aus, dass diese gesundheitsfördernde Wirkung vor allem auf die antoxidative Wirkung von sogenannten Polyphenolen zurückzuführen ist. Diese natürlichen Substanzen machen 70 % der Trockenmasse einer Tasse Tee aus und treten in schwarzem Tee mit bis zu 30.000 unterschiedlichen Verbindungen auf. Antioxidantien beugen Gewebeschädigungen vor, indem sie sogenannte Freie Radikale, aggressive chemische „Übeltäter“, die durch negative Umwelteinflüsse entstehen, binden und unschädlich machen. Jüngere Untersuchungen der letzten fünf Jahre konnten jedoch überzeugend zeigen, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Tee-Polyphenolen nicht in erster Linie auf ihre antioxidative Wirkung zurückzuführen ist, und so war der genaue Wirkmechanismus für die positiven Gesundheitseffekte dieser teetypischen Pflanzenstoffe bislang nach wie vor ungeklärt.

Das Bremer Forscherteam um Nikolai Kuhnert konnte nun erstmals zeigen, dass die positive Wirkung der Tee-Polyphenole vermutlich auf molekularbiologischen Wechselwirkungen mit dem in Zellen gespeicherten Erbgut beruht. Basierend auf Befunden, dass sich in den Teepflanzen die Polyphenole vor allem in den Zellkernen anreichern, untersuchten die Wissenschaftler mit Hilfe verschiedener Spektroskopie-Verfahren (Massen- und chiroptische Spektroskopie), ob und wie einzelne Polyphenol-Moleküle mit der Zellkern-DNA interagieren. Sie fanden heraus, dass zwei der häufigsten Tee-Polyphenole, Epigallocatechingallat aus grünem Tee und Theaflavin-Digallat aus schwarzem Tee, besonders oft Bindungen mit DNA-Stücken und Proteinen eingehen, die am Ende von Chromosomen sitzen. Diese auch „Telomer“ genannten DNA-Teilbereiche sind wesentlich verantwortlich für die Stabilität der Chromosomen und schützen diese vor dem Zerfall.

Im Detail funktioniert dies so: Bei jeder Zellteilung schneidet das Enzym Telemorase ein Stück von dem Telomer ab. Sobald das Telomer eine kritische Länge unterschritten hat, kann sich die Zelle nicht weiter teilen und stirbt. Polyphenol-Verbindung aus dem Tee, die an das Telomer gebunden sind, verhindern bzw. verlangsamen diesen Verkürzungsprozess und verlängern so die Zelllebensdauer. „Wir gehen davon aus, dass diese positive stabilisierende Wirkung auf die Erbinformation auf lange Sicht auch die Gesundheit und Lebenserwartung des gesamten Organismus verbessert. Bestätigt wird dies durch Experimente mit der Fruchtfliege Drosophila, deren Lebensdauer sich durch den Konsum von Tee um rund 20 % verlängert. Im Prinzip kann jede chemische Verbindung, die in dieser Weise an die Telomere andockt, diesen Effekt haben; interessanterweise kennen wir bislang jedoch noch keine andere natürliche Substanz, die Telomere so effektiv stabilisiert, wie die Tee-Polyphenole“, erklärt Nikolai Kuhnert.

Die Ergebnisse von Nikolai Kuhnert basieren bislang auf In-Vitro-Studien mit menschlicher Telomer-DNA. Zusammen mit seinem Team möchte er nun schnellstmöglich herausfinden, wie sich die Tee-Polyphenole im menschlichen Körper unter alltäglichen Bedingungen verhalten. „Sollte es sich herausstellen, dass sich durch regelmäßigen Tee-Konsum im menschlichen Gewebe Tee-Polyphenole im Zellkern anreichern, hätten wir tatsächlich erstmals den Nachweis dafür, dass ein Lebensmittel das menschliche Leben verlängern kann. Dies wäre dann eine hochinteressante Ausgangsbasis für medizinische und klinische Studien, um das therapeutische Potenzial der Tee-Polyphenole zu erforschen“, so Kuhnert abschließend.

Fragen zu der Studie beantwortet::
Nikolai Kuhnert | Professor of Chemistry
E-Mail: n.kuhnert@jacobs-university.de | Tel: 0421 200-3120

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


SURFTRAP: Innovatives Verfahren zur Wasseraufbereitung kontaminierter Grund- und Oberflächenwässer

Diplom Geophysiker Simon Schneider
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Koordinierungsbüro Geotechnologien

Ein innovatives Verfahren zur Wasseraufbereitung wurde vom 29. bis 31. Januar auf der TerraTec in Leipzig präsentiert. Das Verfahren, das im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, filtert vor allem Arsenrückstände des Bergbaus aus Grund- und Trinkwasserleitern.
Für Agatha Christie war Arsen eine der beliebtesten Zutaten für Ihre Krimis – im Trinkwasser ist das gesundheitsgefährdende und in hohen Dosierungen giftige Arsen aber deutlich weniger gern gesehen. Da sich in vor allem in vielen Bergbauregionen der Erde stark erhöhte Arsenkonzentrationen messen lassen, ist die Filtration des Trink- und Grundwassers dringend erforderlich.

Bei der Gewinnung und Verarbeitung von mineralischen Rohstoffen entstehen stets Rückstände und Abfallprodukte, welche die Qualität der Gewässer im Umfeld der Industrieanlagen gefährden. So finden sich zum Beispiel dort, wo Bergleute Uran, Blei, Kupfer, Zink oder Silber aus dem Gestein schürften auch heute noch Grund- und Stollenwässer, die mit Schwermetallen und Arsen verunreinigt sind. Das Forschungsprojekt SURFTRAP hat die Arsenfiltration nun einen großen Schritt voran gebracht.

Das bislang am häufigsten genutzte Aufbereitungsverfahren für kontaminierte Wässer besteht in einer Dosierung von sogenanntem Eisen(III)chlorid. Dieses ist jedoch zunächst aufwändig synthetisch herzustellen und kann nur in technologisch anspruchsvollen Wasseraufbereitungsanlagen eingesetzt werden. Demgegenüber kann das in diesen Tagen auf der TerraTec 2013 vorgestellte, hocheffektive Verfahren zur Wasseraufbereitung auch in sogenannten ‚Passivanlagen‘ genutzt werden, die stromlos und mit geringstem Personalaufwand funktionieren. Zudem wird gezielt auf die Reaktivität eines mineralischen ‚Reststoffes‘ gesetzt. Forscher aus Bayern und Sachsen haben in dem Projekt SURFTRAP, welches im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN gefördert wurde, ein entsprechendes Verfahren ermittelt.

Der Clou: das für die Filtration verwendete Material ist eigentlich selbst ein Abfallprodukt. Beim Abbau von Braunkohlen wird großräumig der Wasserspiegel gesenkt. Dabei werden stark eisen- und schwefelhaltige Wässer generiert. In einer speziellen „Zuchtanlage“ wandeln sich mit Hilfe biologischer Prozesse die Eisen- und Schwefelanteile zum Mineral Schwertmannit um. Das Schwertmannit wird in Form eines feinkörnigen Pulvers zur Arsenfiltration verwendet, das Tagebau-Wasser kann wieder dem Grundwasser zugeführt werden.

Kostengünstig, einfach handhabbar und umweltschonend – diese drei Punkte sehen die Wissenschaftler durch die Verwendung von Schwertmannit erfüllt. Von der Firma G.E.O.S. mbH wurde 2006 ein Verfahren zur Aufbereitung solcher ‚Grubenwässer‘ entwickelt, bei der die Schwertmannit-Genese gezielt verfahrenstechnologisch genutzt wird.
Das Schwertmannit eine hohe Affinität zu Arsen hat, ist seit langem bekannt. Daher bildete seine gezielte Verwertung zur Aufbereitung arsenkontaminierter Wässer die Motivation der SURFTRAP-Forschungsprojekte. So gelang es unter anderem, aus dem Schwertmannit ein stabiles Filtergranulat herzustellen und in Labor- und Pilotversuchen deren hervorragende Filtereigenschaften gegenüber Arsen nachzuweisen. Die Forscher erhoffen sich nun, dass sich das neue Verfahren auch gegenüber Phosphat, Antimonat, Chromat und Vanadat – auch diese sind schädliche Verunreinigungen in kommunalen Abwässern bzw. Industrieabwässern – als effektiver Filter beweisen wird.

Das innovative Verfahren zur Wasseraufbereitung wird von der Technologie-Transferplattform Geotechmarket auf der TerraTec 2013 vorgestellt. Die Initiative Geotechmarket ist zuständig für die Förderung des Technologietransfers im Rahmen des vom BMBF und der DFG geförderten Forschungs- und Entwicklungsprogrammes GEOTECHNOLOGIEN. Sie ist Ansprechpartner und Vermittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, das heißt zwischen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die Ideen, Konzepte und sogar Prototypen entwickeln und Unternehmen, die sich für die Umsetzung und Vermarktung dieser Ideen und Entwicklungen interessieren.

Weitere Informationen:
http://www.geotechnologien.de/portal/cms/Geotechnologien/Forschung/Beendete/Mine… – Übersicht zum GEOTECHNOLOGIEN-Projekt Surftrap
http://www.geotechmarket.de/ – die Technologie-Transfer-Initiative Geotechmarket

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Elektronische Zigarette auf dem Prüfstand

Britta Widmann
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

Sind E-Zigaretten schädlich für den Konsumenten? Dies ist bislang nicht geklärt. Noch schwerer einzuschätzen ist die Gefahr für Umstehende. Welche und wie viele Inhaltsstoffe atmen die Elektroraucher aus? Eine neue Studie bringt Licht ins Dunkel.
Elektronische Zigaretten erleben derzeit einen Boom. Bereits zwei Millionen Deutsche sollen Schätzungen zufolge schon zu dem Dampfgerät greifen, das für viele als gesunde Alternative zum Glimmstängel gilt. Zahlreiche Stimmen – vor allem aus der Politik – warnen jedoch vor möglichen Gesundheitsrisiken, Langzeitfolgen seien noch gar nicht absehbar. Bislang vorliegende Untersuchungen kommen zu unterschiedlichen Bewertungen. Fundierte Fakten fehlen und so streiten sich Befürworter und Gegner weiterhin vehement. Mit einer neuen, unabhängigen Studie wollen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI in Braunschweig zu einer Versachlichung dieser emotional geführten Diskussionen beitragen. Ziel der Wissenschaftler war es, herauszufinden, ob E-Zigaretten die Raumluft belasten und somit auch Dritte beeinträchtigen können.

Eine E-Zigarette besteht aus einem Akku, einem Verdampfer, einer Heizspirale sowie einem Depot mit den Betriebsflüssigkeiten, auch Liquids genannt. Letztere werden im Verdampfer erhitzt und bei 65 bis 120 Grad Celsius verdampft. Diesen Mechanismus aktiviert der Konsument – je nach Design des Geräts – per Tastendruck oder durch Ansaugen. Es gibt die Liquids mit oder ohne Nikotin, zudem enthalten sie Aromenträger und Aromen wie Amaretto, Mandel, Vanille oder Apfel. Trägersubstanz ist meist Propylenglykol. Dieses Nebelfluid sorgt auch für den sichtbaren Dampf beim Ausatmen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Zigarette, die Tabak verbrennt und permanent qualmt, setzt das elektronische Pendant die Substanzen nur dann frei, wenn es eingeschaltet wird. Doch nicht nur darin unterscheiden sich die beiden Genussmittel, wie die Forscher vom WKI herausfanden. »Die verdampften Substanzen erzeugen in der E-Zigarette ein Aerosol aus ultrafeinen Partikeln, die beim Inhalieren in der Lunge weiter schrumpfen. Die Nanotröpfchen lösen sich mit der Zeit auf. Beim Verbrennungsprozess hingegen werden feste Partikel freigesetzt, die sich in der Raumluft lange halten können«, sagt Dr. Tobias Schripp, Wissenschaftler am WKI und Mitautor der Studie.

Formaldehyd wird nicht freigesetzt

Im Rahmen verschiedener Emissionsprüfkammermessungen analysierten die Experten die Freisetzung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs, kurz für Volatile Organic Compounds), von ultrafeinen Partikeln und von Formaldehyd. Dabei untersuchten sie unter anderem die Menge, Konzentration und Verteilung der Partikel. Hierfür führten sie in einer 8-Kubikmeter-Prüfkammer Probandentests durch, wobei konventionelle und E-Zigaretten mit unterschiedlichen Liquids miteinander verglichen wurden. Um zu ermitteln, wie sich die Partikelverteilung über mehrere Minuten entwickelt und welche Mengen an Propylenglykol über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden, wurde das Aerosol beziehungsweise der Dampf zudem direkt in eine 10-Liter-Glaskammer gepumpt. Dieser Test erfolgte mit unterschiedlichen E-Zigaretten, die jedoch alle dasselbe Liquid enthielten. »Generell waren die Emissionen an VOCs und ultrafeinen Partikeln beim Konsum von E-Zigaretten geringer als bei der klassischen Zigarette«, sagt Schripp. Auch konnten der Forscher und sein Team bei E-Zigaretten keine Freisetzung von Formaldehyd nachweisen. Beim herkömmlichen Glimmstängel hingegen wurde der Richtwert von 0,1 ppm (parts per million) für die Innenraumluft überschritten. Das Nebelfluid Propylenglykol entwich aus E-Zigarette sowie Tabakzigarette in die Raumluft, da es ebenfalls ein häufig verwendeter Zusatzstoff im Tabak ist. Lungenärzte befürchten, dass das Vernebelungsmittel beim Einatmen in großer Menge die Atemwege reizen kann. »Die elektronische Zigarette ist eine schwächere Quelle für Raumluftverunreinigungen als die Tabakzigarette, allerdings ist auch sie nicht emissionsfrei. Man kann daher davon ausgehen, dass Umstehende dem freigesetzten Dampf ausgesetzt sind und somit »Passivdampfen« möglich ist«, resümiert Schripp die Ergebnisse der Messungen. Zu monieren sei zudem die in vielen Fällen ungenaue und unzureichende Deklaration der Liquids. Gesicherte Informationen, welche Stoffe er inhaliere und ausatme, habe ein E-Raucher im Einzelfall oft nicht.

Mit der Studie wollen die Wissenschaftler orientierende Messwerte für weitere Untersuchungen vorlegen. »Eine toxikologische Einschätzung liefern wir damit jedoch nicht«, betont Schripp. Die Messergebnisse wurden in der Zeitschrift »Indoor Air« veröffentlicht (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1600-0668.2012.00792.x/pdf). Am 6. Dezember 2012 wollen die Forscher die Studie auf der 10. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle vorstellen.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2012/dezember/elektronisc… Ansprechpartner

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


RWI-Studie: Der Gang zum Supermarkt bleibt Frauensache

Joachim Schmidt
Presse und Information
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

Zwar sind in Deutschland immer mehr Frauen berufstätig, trotzdem übernehmen sie nach wie vor häufiger als Männer die Haushaltseinkäufe. Dies gilt insbesondere für Familien mit Kindern. Die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der wöchentlichen Einkaufszeit hat sich allerdings deutlich verringert. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie des RWI und der Bergischen Universität Wuppertal auf Grundlage von Daten des Deutschen Mobilitätspanels.
Obwohl immer mehr Frauen berufstätig sind, erledigen sie nach wie vor häufiger als Männer die Einkäufe für den Haushalt, in dem sie leben. Allerdings haben die Männer sich in den vergangenen Jahren zunehmend an den wöchentlichen Einkäufen beteiligt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Bergischen Universität Wuppertal.

Die Untersuchung zeigt, dass in den vergangenen Jahren insbesondere Familienväter zunehmend mehr Zeit im Supermarkt verbrachten. Betrug der Abstand zwischen Frauen und Männern bei der wöchentlichen Einkaufszeit im Jahr 1996 noch 140 Minuten, sank er bis zum Jahr 2009 auf unter 40 Minuten. Auch bei der Zahl der unternommenen Einkaufstrips gab es bei Familien mit Kindern eine deutliche Annäherung: Während Frauen 1996 wöchentlich durchschnittlich 6 und Männer 3,5 Einkaufstouren machten, unternahmen 2009 beide Partner rund 4. Insgesamt hat die Zeit, die Familien mit Kindern wöchentlich beim Einkaufen verbringen, zwischen 1996 und 2009 von 350 auf 310 Minuten abgenommen. Bei kinderlosen Paaren lässt sich keine Differenz beim Einkaufsverhalten zwischen beiden Partnern belegen. Insgesamt verbringen diese Paare durchschnittlich mehr Zeit mit Haushaltsbesorgungen und gehen häufiger einkaufen als Familien mit Kindern.

Auch wenn beide Partner Vollzeit arbeiten, kaufen die Frauen häufiger ein

Für die Studie wurden Daten des Deutschen Mobilitätspanels (MOP) aus den Jahren 1996 bis 2009 ausgewertet. Im Rahmen des MOP werden zwischen 750 und mehr als 1000 private Haushalte in drei aufeinander folgenden Jahren über den Zeitraum einer Woche zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Zudem werden u.a. Daten zu Alter, Bildungshintergrund und Beschäftigungsstatus erhoben. Berücksichtigt für die Einkaufsstudie wurden Haushalte, in denen mindestens ein erwachsener Mann und eine erwachsene Frau leben. In 24,5% der befragten Haushalte arbeiteten der Mann in Voll- und die Frau in Teilzeit, in 15,4% waren beide Partner vollzeitbeschäftigt.

Insgesamt kaufen Frauen aus Haushalten, in denen der Mann Alleinverdiener ist, länger und häufiger ein als berufstätige Frauen. Auch wenn die Berufstätigkeit das weibliche Engagement an den Wocheneinkäufen reduziert, sind die Frauen immer noch engagierter als Männer in einer vergleichbaren Situation. Sind beide Partner in Vollzeit beschäftigt, werden die Einkäufe häufiger von den Frauen erledigt. Auch die Verfügbarkeit eines PKW beeinflusst das Einkaufsverhalten: Frauen, die uneingeschränkten Zugang zu einem Fahrzeug haben, kaufen häufiger ein. Faktoren wie die Länge des Anfahrtswegs zur Arbeitsstelle und der Bildungshintergrund beeinflussen die Aufteilung der Einkaufsaktivitäten zwischen Frauen und Männern hingegen kaum.

Ihre Ansprechpartner:
Prof. Dr. Vivien Procher
(Bergische Universität Wuppertal) Tel.: (0202) 439-5012
Prof. Dr. Colin Vance (RWI) Tel.: (0201) 8149-237
Sabine Weiler (Pressestelle RWI) Tel.: (0201) 8149-213

Dieser Pressemitteilung liegt Ruhr Economic Paper #393 („Who Does the Shopping? – German Time-use Evidence, 1996-2009″) zugrunde. Es ist unter http://www.rwi-essen.de/rep/ als pdf-Datei erhältlich.

Weitere Informationen:
http://www.rwi-essen.de/presse/ – hier steht die Pressemitteilung auf der RWI-Homepage

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Blutzucker richtig messen – Bei gewaschenen Händen reicht der erste Tropfen Blut

Julia Voormann
Pressestelle
Deutsche Diabetes Gesellschaft

Berlin – Rund sechs Millionen Menschen sind in Deutschland an Diabetes mellitus erkrankt. Viele messen ihren Blutzuckerspiegel selbst mit einem Messgerät, oft mehrfach am Tag. Dafür wird mit einer Stechhilfe durch einen Stich in den Finger ein kleiner Tropfen Blut gewonnen. Einige, vor allem Patienten, bei denen der Diabetes erst kürzlich festgestellt wurde, sind dabei unsicher: Ist der erste Tropfen Blut für die Messung „sauber“ und damit aussagekräftig genug? Was kann ich tun, um Schmerzen zu vermeiden? Muss es immer ein Stich sein oder sind schon technisch ausgereiftere Geräte auf dem Markt, die ohne Stich funktionieren? Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) geben Auskunft.
Um ihren Blutzucker zu messen, stechen sich Diabetespatienten vor jeder Messung mit einer feinen Nadel in die Haut an der Fingerspitze. Anschließend bringen sie den austretenden Tropfen Blut auf einen Teststreifen auf. Diesen führen sie in das Messgerät ein und warten, bis der Blutzuckerwert in der Ergebnisanzeige erscheint.

„Immer wieder kursiert das Gerücht, dass es womöglich sicherer wäre, erst den zweiten Tropfen Blut für die Messung zu verwenden“, berichtet Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der DDG aus Tübingen. Das ließe sich klar verneinen. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigt: Wer sich die Hände vor dem Stechen mit Wasser und Seife wäscht und gut abtrocknet, erhält mit dem ersten Tropfen Blut sogar noch etwas genauere Messwerte als mit dem zweiten Tropfen. „Der zweite Tropfen sollte nur genommen werden, wenn der Finger verschmutzt ist und es keine Möglichkeit gibt, sich die Hände zu waschen“, betont Fritsche. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln ist nicht notwendig.

Unmittelbar vor der Blutentnahme ist es sinnvoll, Arm oder Hand kurz auszuschütteln, alternativ den Finger leicht zu massieren. „Das regt die Durchblutung an und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Blutprobe“, erklärt Professor Dr. rer. nat. Lutz Heinemann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetologische Technologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft. „Man muss dann nicht so tief stechen.“ Extreme Temperaturen, ob Kälte oder Hitze, sollten Patienten bei der Blutentnahme möglichst meiden.

Wo sollte man stechen? Kleiner Finger, Mittel- und Ringfinger eignen sich am besten, denn sie werden im Alltag nicht so häufig gebraucht wie Zeigefinger oder Daumen. Viele Diabetespatienten nutzen zum Stechen die vordere Fingerkuppe – dabei bieten sich die Seitenflächen der Fingerkuppe viel eher an. „Denn dort ist die Zahl der Nervenenden geringer, wodurch das Stechen weniger schmerzt“, sagt Andreas Fritsche. Gleichzeitig sind die Gefäße dort dichter, die Blutversorgung damit besser. Um den Blutstropfen zu gewinnen, sicherheitshalber nur leicht drücken. Ob zu festes Drücken den Blutzuckerwert durch Gewebewasser verfälschen kann, ist wissenschaftlich derzeit noch ungeklärt.

Wer Schmerzen vermeiden will, sollte zudem die Stechhilfe – also die Lanzette in der Stechhilfe – regelmäßig wechseln, am besten nur einmal oder wenige Male verwenden. Grund: Die Lanzette wird beim Einstechen stumpf und verletzt die Haut bei mehrmaligem Gebrauch zusätzlich. „Zu häufig verwendete Lanzetten gehören zu den wichtigsten Schmerz verstärkenden Faktoren“, betont Heinemann. Darüber hinaus birgt eine benutzte Lanzette die Gefahr einer Infektion. Nach der Blutentnahme ist es wichtig, den Finger zu reinigen und den benutzten Teststreifen zu entsorgen.

Moderne Testgeräte benötigen heute nur noch 0,3 Mikroliter Blut für eine erfolgreiche Glukose-Messung. Zum Vergleich: In den achtziger Jahren waren noch 20 bis 30 Mikroliter notwendig. „Eine Reduktion um den Faktor 100″, betont Heinemann. „Es hat sich also viel verbessert in den vergangenen Jahrzehnten.“ Trotz vielfältiger Bemühungen sei es jedoch bisher nicht gelungen, Geräte zu entwickeln, die im Alltag so zuverlässig messen, dass das Stechen in absehbarer Zeit durch eine unblutige Technik ersetzt werden könne, meint der DDG-Experte. „Technisch ist es allerdings heute schon möglich, praktisch schmerzfreie Stechhilfen herzustellen, die jedoch teuer sind“, erklärt Heinemann. „Das würde die Lebensqualität der Menschen mit Diabetes deutlich verbessern.“

Quellen:
Lutz Heinemann et al. Lancing: Quo Vadis? Journal of Diabetes Science and Technology, Volume 5, Issue 4, July 2011.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3192604/
Johanna Hortensius et al. Self Monitoring of Blood Glucose: The Use of the First or the Second Drop of Blood. Diabetes Care, Volume 34, March 2011, 556-560.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21289231
http://care.diabetesjournals.org/content/34/3/556.short

Deutsche Diabetes Gesellschaft
Geschäftsstelle
Reinhardtstr. 31
10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-11, Fax: 030 3116937-20
info@ddg.info
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Power-to-Gas läuft auch an kleinen Biogasanlagen

Uwe Krengel
Pressestelle
Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES

Pilotversuch am Hessischen Biogas-Forschungszentrum zur direkten Methanisierung erfolgreich. IWES-Experten sparen komplizierten Prozessschritt ein und produzieren Gas mit über 90 % Methananteil.
Das Power-to-Gas-Verfahren läuft auch an kleineren Biogas-Anlagen zuverlässig und bietet ihnen neue Potentiale zur flexiblen Energieproduktion. Dies ist das Ergebnis eines Pilotversuchs, den das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) gemeinsam mit den Ländern Hessen und Thüringen am Hessischen Biogas-Forschungszentrum (HBFZ) in Bad Hersfeld durchgeführt hat.

Im Rahmen des Projektes haben die IWES-Experten mit der direkten Umwandlung des im Biogas enthaltenen Kohlendioxids in Methan eine neue Variante der Power-to-Gas-Technologie getestet: „Die direkte Methanisierung funktioniert dauerhaft und dies bei einer gleichbleibenden Gasqualität“, berichtete IWES-Institutsleiter Prof. Clemens Hoffmann bei der heutigen Vorstellung der Projektergebnisse. „Dies bringt uns bei der Herstellung und Nutzung von Biogas einen weiteren Schritt nach vorne“.
Der Institutsleiter verwies auf die wichtige Rolle, die Biogasanlagen im erneuerbaren Energiemix als Ausgleichsfaktor für die schwankende Erzeugung aus Windparks und Photovoltaik-Anlagen spielen. Die am HBFZ getestete Spielart von Power-to-Gas erschließe nicht nur einen weiteren Pfad zur Methangewinnung. Sie eröffne auch die Möglichkeit, Biogasanlagen in Zukunft flexibler und bedarfsgerechter zu betreiben.
Die vom IWES, vom Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung und der Solar Fuel GmbH entwickelte Power-to-Gas-Technologie macht es möglich, überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen in speicherbares Methan umzuwandeln. „Hierzu kombinieren wir Elektrolyse und Methanisierung „, erklärte Jochen Bard, am IWES Abteilungsleiter für Energiewandler- und speicher, das Verfahren. Im ersten Schritt fließt der Strom in einen Elektrolyseur und spaltet dort Wasser in Sauer- und Wasserstoff. Im zweiten Schritt reagiert der so gewonnene Wasserstoff in einem speziellen Reaktor mit CO2 zu Methan. Dieses kann dann als synthetisches Gas im vorhandenen Gasnetz gespeichert, im Gaskraftwerk in Strom zurück verwandelt sowie als Kraftstoff oder zum Heizen direkt genutzt werden.
Eine erste Pilotanlage mit einer Leistung von 25 Kilowatt zeigt, dass das Verfahren in kleinem Maßstab funktioniert. Die in einem Container untergebrachte Anlage ist seit Oktober 2012 am HBFZ für Forschungszwecke im Einsatz. „Auch Biogas eignet sich hervorragend zur Methanisierung“, so Bard. Das in Biogasanlagen erzeugte Gemisch besteht zu zwei Dritteln aus Methan, zu einem Drittel aus Kohlendioxid und kleineren Mengen Wasser, Schwefelwasserstoff,
Stickstoff und anderen Spurengasen. Um es ins Erdgasnetz einspeisen oder für Erdgasfahrzeuge nutzen zu können muss es aufbereitet, vor allem entfeuchtet, entschwefelt und vom CO2 getrennt werden.
Den IWES-Experten ist es gelungen, das Kohlendioxid ohne Abspaltung direkt in Methan umzuwandeln und damit einen komplizierten Prozessschritt zu sparen. „Wir können auf diese Weise derzeit ein Gas mit einem stabilen Methananteil von mehr als 90 Prozent erzeugen“, berichtete der IWES-Bereichsleiter für Energiesystemtechnik, Bernd Krautkremer. Dieses Biomethan könne entweder zwischen gespeichert oder auch in den Biogasspeicher zurück geführt werden, um dort den Gesamtmethangehalt zu erhöhen. „Wir haben beide Möglichkeiten erfolgreich getestet“, sagte Krautkremer.
Das durch direkte Methansierung gewonnene Gas soll nicht ins Erdgasnetz eingespeist werden. Dadurch entfallen weitere technisch komplizierte und kostenintensive Anpassungsmaßnahmen wie die eichfähige Messung, die Druckerhöhung und die Konditionierung des Biomethans. Dies macht die Anwendung der neuen Power-to-Gas-Variante vor allem für kleinere Biogasanlagen mit einer Leistung von rund 250 Kilowatt attraktiv, die ihr Gas direkt verstromen.
Die Experten vom Fraunhofer IWES wollen den Prozess jetzt weiter optimieren und unter anderem Alternativen zur herkömmlichen biologischen Entschwefelung entwickeln, die für die direkte Methansierung nicht geeignet ist. Auch der eingesetzte Katalysator soll noch weiter getestet werden. „Das Potential der direkten Methanisierung ist groß, aber es liegt noch einiges an Forschungsarbeit vor uns, bevor wir an einen breiten Einsatz denken können“, erklärte IWES-Institutsleiter Hoffmann abschließend.

Weitere Informationen:
http://www.iwes.fraunhofer.de
http://www.iwes.fraunhofer.de/de/labore/hbfz.html
http://www.hmuelv.hessen.de/irj/HMULV_Internet?rid=HMULV_15/HMULV_Internet/nav/4…
http://www.thueringen.de/th8/tmlfun/aktuell/presse/69249/index.aspx

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Umweltchemikalie blockiert Zellfunktion

Johannes Seiler
Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Das in vielen Kunststoffprodukten enthaltene Bisphenol A steht schon seit vielen Jahren in Verdacht, insbesondere auf Föten und Babys gesundheitsschädigende Wirkungen zu haben. Forscher der Universität Bonn wiesen nun in Experimenten an Gewebeproben von Mäusen und Menschen nach, dass die Umweltchemikalie die Calcium-Kanäle in den Zellmembranen blockiert. Ähnlich wirken Medikamente, die etwa bei Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen verabreicht werden. Die Ergebnisse werden nun im Journal „Molecular Pharmacology“ vorgestellt.
Bei Bisphenol A (BPA) handelt es sich um eine Industriechemikalie, die weltweit und in großem Umfang für die Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Kunstharzen verwendet wird. „Nach neueren Erkenntnissen kann die Substanz den Hormonhaushalt beeinflussen sowie Enzyme und Transportproteine in ihrer Funktion beeinträchtigen“, berichtet Prof. Dr. Dieter Swandulla vom Institut für Physiologie II der Universität Bonn. Der Stoff werde mit Herzkrankheiten, Diabetes, Übergewicht, Krebs und neurologischen Störungen in Zusammenhang gebracht. „Insbesondere Föten und Neugeborene scheinen besonders sensitiv auf BPA zu reagieren“, sagt der Physiologe. Wegen der nicht vorhersehbaren Wirkungen verbot die EU-Kommission im Jahr 2011 vorsorglich die Verwendung von Bisphenol A in Babyflaschen.

Bisphenol A blockiert mehrere wichtige Calcium-Kanäle

Das Forscherteam um Prof. Swandulla stellte nun in Experimenten an Gewebeproben von Mäusen und Menschen fest, dass BPA für die Zellfunktion wichtige Calcium-Kanäle in der Zellmembran reversibel blockiert. Durch diese porenartigen sogenannten Kanalproteine strömt das Calcium in die lebenden Zellen, wodurch etwa die Kontraktion von Herzmuskelzellen, die Aktivität von Enzymen und die Kommunikation der Nervenzellen untereinander gesteuert wird. „Medikamente zum Beispiel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen einerseits und Nervengifte – zum Beispiel Schwermetalle – andererseits wirken ganz ähnlich auf genau diese Calcium-Kanäle“, berichtet der Physiologe der Universität Bonn. „Das ist ein weiterer wichtiger Hinweis darauf, dass BPA tatsächlich gesundheitsschädliche Wirkungen im Organismus hervorrufen kann.“ Da die Bindung des Bisphenol A an den Calcium-Kanal reversibel erfolgt, bestehe immerhin die Möglichkeit, dass die Chemikalie vom Körper wieder ausgeschieden wird.

Bisphenol A und seine Abkömmlinge sind allgegenwärtig

Allerdings sind Bisphenol A und verwandte Substanzen mittlerweile nahezu überall in der Umwelt messbar: Sie kommen zum Beispiel in CD’s, Geldscheinen, Einkaufszetteln, Konservendosen, Zahnfüllungen und Flammschutzmitteln, aber auch in der Atemluft und im Hausstaub in wirksamen Mengen vor, sodass der Mensch inzwischen chronisch mit diesen Substanzen belastet ist. „Es wäre deshalb wünschenswert, die Produktion von BPA komplett einzustellen“, sagt Prof. Swandulla. „Es würde aufgrund des Herstellungsvolumens und der weiten Verbreitung aber sehr lange dauern, bis die Umwelt und der Mensch endgültig von dieser Chemikalie befreit wären.“ Ziel müsse es deshalb sein, Ersatzstoffe zu finden, die keine schädlichen Wirkungen auf den menschlichen Organismus und andere Organismen haben.

Publikation:
Bisphenol A inhibits voltage-activated Ca2+ channels in vitro: mechanisms and structural requirements, „Molecular Pharmacology“, DOI: 10.1124/mol.112.081372

Kontakt:
Prof. Dr. Dieter Swandulla
Institut für Physiologie II
Tel. 0228/7360100
E-Mail: dieter.swandulla@ukb.uni-bonn.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Seltene Erden im Rhein: Hochtechnologie-Metalle werden zum Umweltproblem

Judith Ahues
Corporate Communications & Media Relations
Jacobs University Bremen

In Deutschland, China und anderen Industrienationen macht sich der stark angestiegene Verbrauch von Seltenen Erden nun auch verstärkt in der Umwelt bemerkbar. Hochtechnologie-Metalle, die zu den Seltenen Erden gehören, sind zum Beispiel ein wichtiger Bestandteil von Windturbinen und anderer moderner Elektronik; ihr Verbrauch steigt weltweit. Flüsse sind mittlerweile in vielen Ländern auch mit dem in der medizinischen Diagnostik verwendeten Kontrastmittel Gadolinium belastet. Eine neue Studie der Geochemiker Michael Bau und Serkan Kulaksiz zeigt, dass der Rhein darüber hinaus mit Lanthan und seit einigen Monaten auch mit Samarium verschmutzt ist.
In Deutschland, China und anderen Industrienationen macht sich der stark angestiegene Verbrauch von Seltenen Erden nun auch verstärkt in der Umwelt bemerkbar. Hochtechnologie-Metalle, die zu den Seltenen Erden gehören, sind zum Beispiel ein wichtiger Bestandteil von Windturbinen und anderer moderner Elektronik; ihr Verbrauch steigt weltweit. Flüsse sind mittlerweile in vielen Ländern auch mit dem in der medizinischen Diagnostik verwendeten Kontrastmittel Gadolinium belastet. Eine neue Studie der Geochemiker Michael Bau und Serkan Kulaksiz zeigt, dass der Rhein darüber hinaus mit Lanthan und seit einigen Monaten auch mit Samarium verschmutzt ist.

Der Rhein ist damit von den großen Flüssen der Erde derjenige, der am deutlichsten mit Seltenen Erden kontaminiert ist. Wie die Jacobs-Geochemiker nachweisen konnten, gelangen pro Jahr mehrere Tonnen dieser Hochtechnologie-Metalle mit Industrieabwässern nördlich von Worms ins Flusswasser und werden dann in die Nordsee, aber auch ins Trinkwasser von Rheinanliegern eingetragen.

Während die gemessenen Konzentrationen im Unterlauf des Rheins und im Trinkwasser als nicht besorgniserregend gelten, liegen sie im Bereich der Einleitungsstelle um ein Mehrfaches über den Gehalten, bei denen ökotoxikologische Effekte beobachtet wurden.

In Anbetracht des dramatisch und stetig zunehmenden Verbrauchs an Seltenen Erden und anderen Hochtechnologie-Metallen steht zu befürchten, dass dies erst der Anfang einer neuen Entwicklung ist und dass diese Metalle und ihre Verbindungen schon bald weltweit Flüsse und Seen und gegebenenfalls auch das Grundwasser verunreinigen werden.

Kontakt:
Michael Bau | Professor of Geosciences
Email: m.bau@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3564

Weitere Informationen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0012821X12006516 – detaillierte Ergebnisse
http://www.jacobs-university.de/sites/default/files/uploaded_files/NEWS/1Q2013/j… – Karte, Belastung des Rheins mit Samarium und Lanthan

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Babybody schützt vor plötzlichem Kindstod

Britta Widmann
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

Atmungssensoren in Babybodies könnten künftig vor dem plötzlichen Kindstod schützen. Grundlage ist eine dehnbare Leiterplatte, die sich dreidimensional der Körperform anpasst und mit üblichen industriellen Prozessen fertigen lässt.
Eltern von Neugeborenen schleichen des Nachts immer wieder ins Kinderzimmer, um zu hören, ob ihr Kind noch atmet. Oder sie lassen es in ihrem Schlafzimmer schlafen, in der Hoffnung, einen möglichen Atemstillstand mitzubekommen und rechtzeitig eingreifen zu können. Künftig könnte ein Babybody mit integriertem Sensorsystem die Eltern warnen, sobald das Kind nicht mehr atmet. Herzstück des Sensorsystems ist eine dehnbare Leiterplatte, die sich dreidimensional der Körperform anpasst und daher kaum zu spüren ist. Sie wurde von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin entwickelt. Als eines von vielen Anwendungsbeispielen für die dehnbare Platine haben die Wissenschaftler zwei handelsübliche Sensoren auf ihr angebracht und das System auf einen Babybody aufgebügelt. Somit können sie die Atmungsaktivität an Brust und Bauch messen.

Die Leiterplatte besteht aus Polyurethan, kurz PU – einem kostengünstigen Material, das üblicherweise für Oberflächenbeschichtungen, als Dichtmasse oder zur Dämpfung verwendet wird. »Die Leiterplatte, die wir entwickelt haben, lässt sich über die üblichen industriellen Prozesse verarbeiten – also mit einem hohen Durchsatz und daher kostengünstig«, sagt Manuel Seckel, Wissenschaftler am IZM. »Zudem können die Komponenten genauso präzise platziert werden wie auf einer normalen Leiterplatte – die Stabilität des dehnbaren Trägers während der Verarbeitung macht es möglich. Bei der Textilelektronik dagegen hat man auf einem halben Meter einen Versatz von bis zu fünf Millimetern.« Um die hohe Genauigkeit zu erreichen, mussten die Forscher jedoch einige Herausforderungen meistern. Eine lag in der Handhabung und Verarbeitung des Polyurethans. »Ähnlich wie bei Stretch-Stoff ist es schwierig, die PU-Leiterplatten maschinell zu verarbeiten – sie verändern ihre Form. Wir haben daher ein Trägersystem entwickelt, auf das wir die PU-Platinen aufbringen, maschinell verarbeiten und dann wieder ablösen«, erläutert Seckel. Momentan wird das Verfahren von verschiedenen Industriebetrieben getestet.

Der Einsatz im Babybody ist nur eine der möglichen Anwendungen für die biegsame Leiterplatte. So lässt sich die Technologie auch für die dezente Beleuchtung im Autodachhimmel verwenden, beispielsweise für »Sterne« am Autodach. Ebenfalls helfen kann er bei Druckverbänden, wie sie bei Verbrennungen angelegt werden. Ein Pflaster aus PU mit integrierten Sensoren unterstützt die Pflegekräfte dabei, den Verband optimal anzulegen.

Mithilfe von Pflastern Nierenfunktion untersuchen

Die dehnbare Platine ist auch die Grundlage eines Pflasters, das Mediziner der Universität Heidelberg gemeinsam mit den Fraunhofer-Forschern entwickeln. Mit diesem Pflaster können die Ärzte künftig die Nierenfunktion ihrer Patienten prüfen. Bislang spritzen sie einen Stoff, der nur über die Niere abgebaut wird, und nehmen über drei Stunden etwa alle 30 Minuten Blut ab. Arbeitet die Niere gut, hat sie den Stoff nach drei Stunden nahezu abgebaut, ist sie dagegen erkrankt, sinkt die Konzentration nur langsam. Mit einem Pflaster aus der PU-Leiterplatte, einer blauen LED und einem Detektor kann der Arzt seinen Patienten die Piekserei künftig ersparen – und sie zudem sehr viel genauer untersuchen. Wie bei der herkömmlichen Untersuchung injiziert der Arzt zunächst eine Substanz, in diesem Fall einen Biofarbstoff. Die blaue LED bringt diesen zum Fluoreszieren, lässt ihn leuchten, was wiederum der Detektor im Pflaster registriert. Wird der Biofarbstoff von der Niere abgebaut, nimmt auch die Konzentration der Fluoreszenzstrahlung ab. »Mit dem Pflaster können die Ärzte die Konzentration der Testsubstanz kontinuierlich überprüfen und erhalten eine genauere Aussage als beim herkömmlichen Check. Zudem lassen sich die Untersuchungskosten um bis zu 60 Prozent reduzieren«, sagt Seckel. Klinische Studien sind bereits geplant. Bis das Pflaster Ärzten und Patienten die Nierenuntersuchung erleichtert, wird es allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2013/Januar/babybody-schu…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Förderung der Arbeitsfähigkeit von Arbeitnehmern

Dr. Maren Wagner
Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

Arbeitnehmer in Deutschland werden infolge des demografischen Wandels immer älter. Die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit – vor allem von älteren Beschäftigten – zu erhalten und zu fördern, ist eine große Herausforderung für Unternehmen. Auch der moderne Arbeits- und Gesundheitsschutz steht vor einer neuen Aufgabe. Seit 2003 können Betriebe mit Hilfe des sogenannten „Work Ability Index“ (WAI) die aktuelle und künftige Arbeitsfähigkeit von älter werdenden Beschäftigten erfassen und bewerten. An der Bergischen Universität Wuppertal wurde 2003 auf Initiative der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin das nationale WAI-Netzwerk gegründet.
„Wir wollen den WAI sowie das Work Ability-Konzept für möglichst viele Unternehmen, gleich welcher Größe, interessant und zugänglich machen sowie eine Plattform für fachlichen Erfahrungsaustausch bereitstellen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Bernd Hans Müller, Projektleiter des Netzwerks. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat die finanzielle Förderung des WAI-Netzwerks jetzt bis 2014 verlängert.

Das Netzwerk unterstützt Unternehmen in der praktischen Anwendung des Work Ability Index, stellt Informationen rund um die Förderung der Arbeitsfähigkeit zusammen und ermöglicht einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen den Anwendern. Seit seiner Gründung hat das Netzwerk knapp 1.500 Mitglieder gewonnen, darunter ca. 400 Unternehmen, Beschäftigte, Arbeitnehmervertretungen, Betriebsärzte, Personalreferenten und Unternehmensberater. Die Broschüre „Why WAI?“, der WAI-Leitfaden, eine Fachkonferenz sowie die Website http://www.arbeitsfaehigkeit.net und ein Newsletter bieten Unternehmen, öffentlichen Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen verschiedene Möglichkeiten zur Information. „Der hohe Zuspruch sowie die große Nachfrage an Vorträgen, Projektbegleitungen und themenspezifischen Schulungen zeigt, wie hoch der Bedarf an Informationen zum Erhalt von Arbeitsfähigkeit ist“, so Prof. Müller, Leiter des Fachgebiets Arbeitssicherheit/Ergonomie an der Bergischen Universität.

In der aktuellen Förderperiode sollen Kooperationen innerhalb des Netzwerkes ausgebaut und ein Schulungskonzept entwickelt werden, das Unternehmen ermöglicht, sich mit hausinternen WAI-Experten auf den demografischen Wandel vorzubereiten. Durch die Verlängerung der Förderung kann der langfristige Bestand des Informations- und Beratungsangebotes vorbereitet werden.

Der Work Ability Index wurde in einer über 30 Jahre andauernden Langzeitstudie am Finnish Institute of Occupational Health (FIOH) entwickelt und wird heute in zahlreichen Ländern im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Ziel der Erhaltung, Wiederherstellung und Förderung der Arbeitsfähigkeit eingesetzt. In Deutschland wird das WAI-Netzwerk vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) finanziert.

Kontakt:
Laura Mathiaszyk
Bergische Universität Wuppertal
Fachgebiet Arbeitssicherheit/Ergonomie, WAI-Netzwerk
Telefon 0202/439-3636
E-Mail wai@uni-wuppertal.de

Weitere Informationen:
http://www.arbeitsfaehigkeit.uni-wuppertal.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Schnelldiagnostik mit Hygienetüchern

Britta Widmann
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

Winterzeit ist Erkältungszeit. Die Nase ist verstopft, der Hals kratzt, die Stirn ist heiß: Ist dies nur eine Erkältung oder eine Virusgrippe? Welche Medikamente helfen wirklich? Oftmals werden virale Infekte auf Verdacht mit Antibiotika therapiert, denn nicht immer kann ein Arzt sofort unterscheiden, ob eine bakterielle oder eine virale Infektion vorliegt. Eine Schnelldiagnostik zur Auswahl der wirksamsten Medikation steht in der Arztpraxis noch nicht zur Verfügung. Das Projekt »Das Taschentuchlabor – Impulszentrum für integrierte Bioanalyse« (www.taschentuchlabor.de) hat daher zum Ziel, ein diagnostisches System zu entwickeln, das einen unmittelbaren Nachweis relevanter Erreger ermöglicht: in Arztpraxen, in Einrichtungen, die hohe hygienische Standards einzuhalten haben, wie gastronomische Einrichtungen oder Krankenhäuser, oder sogar zu Hause.

Forscher vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in Potsdam koordinieren das Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über das Programm »Spitzenforschung und Innovation für die neuen Bundesländer« gefördert wird. Über 30 Partner aus 14 Institutionen sind beteiligt. Konkret sollen molekulare Strukturen zur Erkennung von Erregern über Polymere in Gegenstände des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Hygienetücher, eingebunden werden – zusammen mit einer für das Auge sichtbaren Signalgebung. Weltweit stellt das Projekt die einzige Initiative dar, in der die Polymerforschung mit der Infektionsforschung verbunden wird.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2013/Januar/kurzmeldungen…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Beitrag von Bakterienresten zur Bodenfruchtbarkeit bisher unterschätzt

Tilo Arnhold
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Leipzig. Überreste von abgestorbenen Bakterien haben für die Böden weltweit eine viel größere Bedeutung als bisher angenommen. Etwa 40 Prozent der mikrobiellen Biomasse werde in organische Bodenbestandteile umgewandelt, schreiben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), der Technischen Universität Dresden, der Universität Stockholm, des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie und der Leibniz-Universität Hannover im Fachblatt „Biogeochemistry“. Bisher gab es keine derartigen quantitativen Aussagen zum Anteil der mikrobiellen Biomasse.
Es wurde angenommen, dass die organischen Bestandteile des Bodens größtenteils aus zerfallenem Pflanzenmaterial stammen würden, das in Huminstoffe umgewandelt wird. Diese These konnten die Wissenschaftler im Laborexperiment und Feldversuch nun widerlegen. Offenbar wird das leicht biologisch abbaubare Pflanzenmaterial zunächst in mikrobielle Biomasse überführt und erst danach zur organischen Bodensubstanz.
Organische Bodenbestandteile stellen den größten Anteil an terrestrisch gebunden Kohlenstoff in der Biosphäre dar. Sie haben deshalb nicht nur eine große Bedeutung für die Fruchtbarkeit der Böden und die Erträge der Landwirtschaft. Sie sind auch einer der Schlüsselfaktoren, die die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre kontrollieren. Je nachdem wie diese Ressource gemanagt wird, kann der Klimawandel daher gebremst oder beschleunigt werden.

Im Labor hatten die Wissenschaftler zunächst in einem Inkubationsexperiment Modell-Bakterien mit dem stabilen Isotop 13C markiert und in Bodenmaterial eingebracht, das aus dem Langzeitexperiment „Ewiger Roggenbau“ in Halle/Saale stammt. Nach 224 Tagen Inkubationszeit wurde der Verbleib des Kohlenstoffs der Bakterien bestimmt. „Als Ergebnis fanden wir Reste von Bakterienzellwänden in Größen bis 500 x 500 Nanometern überall in unseren Bodenproben. Solche Fragmente wurden auch schon in anderen Studien beobachtet, aber nie weitergehend diskutiert und quantifiziert“, erklärt Prof. Matthias Kästner vom UFZ. Offenbar wird die Anlagerung der Reste von Bakterienzellwänden von Peptiden und Proteinen aus den Zellen unterstützt, die in höherem Maße als andere Zellbestandteile im Boden verbleiben und dafür sorgen, dass sich auf den mineralischen Bodenbestandteilen ein Film aus organischen Molekülen bildet, in dem der Kohlenstoff der abgestorbenen Bakterien gespeichert wird.
Wenn die Fragmente der abgestorbenen Bakterienzellwände austrocknen, dann verlieren sie ihre gummiartigen Eigenschaften und können hart wie Glas werden. Wird der Boden später wieder feucht, können Sie dann jedoch unter Umständen keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen – eine wichtige Voraussetzung, um von anderen Bakterien wieder abgebaut werden zu können. Dies wäre die einfachste Erklärung für die Beständigkeit von theoretisch leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen im Boden. „Dieser neue Ansatz erklärt viele Eigenschaften der organischen Bodenbestandteile, die früher widersprüchlich erschienen“, so Matthias Kästner. Auf die Idee gekommen waren Kästner und sein Team durch frühere Untersuchungen in den 1990er Jahren zum Abbau des Schadstoffs Anthracen in belasteten Böden von Gaswerksstandorten. Bei Isotopenanalysen zeigte sich damals, dass Kohlenstoffrückstände gebunden waren, die von Bakterien stammen könnten. Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begannen sie, ab 2000 im Rahmen von zwei Schwerpunktprogrammen diese Spur zu verfolgen.

Nach dem Laborexperiment folgte die Überprüfung der These im Freiland. Im Sommer 2009 nahmen die Forscher Bodenproben im Vorfeld des Dammagletschers im Schweizer Kanton Uri. Im Lauf der letzten 150 Jahre ist dieser Gletscher um insgesamt rund einen Kilometer Länge geschrumpft. Zurück blieb Granitgestein, das von Lebewesen mit einer Bodenentwicklung einhergehend langsam wieder besiedelt wurde. Auf Pionierpflanzen wie Moose und Gräser folgten Sträucher und später auch Bäume, wenn sich hier Boden neu gebildet hat. Nicht nur für Klimaforscher, sondern auch für Ökologen ist der Dammagletscher deshalb inzwischen zu einem wichtigen Freilandlabor geworden, in dem verschiedenste Studien laufen. Der untersuchte Boden der Proben war zwischen 0 und 120 Jahren alt und erlaubte so Einblick in die Prozesse der frühen Bodenentwicklung. Bei den darauf folgenden Untersuchungen mittels Rasterelektronenmikroskopie am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen zeigte sich auch hier, dass mit dem Alter der Böden die Bedeckung der Mineralpartikel im Boden mit einem Film aus Rückständen von Bakterienzellwänden zugenommen hatte. These und Laborergebnisse konnten also im Freiland bestätigt werden. Möglich wurden diese neuen Erkenntnisse nicht zuletzt durch Fortschritte in der Rasterelektronenmikroskopie, die es inzwischen erlaubt, solche winzigen Bodenbestandteile besser zu erkennen und auszuwerten.

Der überwiegende Teil des Eintrags an Pflanzenrückständen in fruchtbare Böden wird also schnell von Mikroorganismen wie Bakterien verarbeitet, was zu mehr Bakterien und damit auch zu mehr absterbenden Bakterien führt. Das führt wiederum zu mehr organischem Material im Boden. „Auch wenn der größte Teil des organischen Kohlenstoffs in den Ökosystemen definitiv primär von Pflanzen produziert wird, so konnten wir zeigen, dass dieser große Teil der organischen Materials tatsächlich aus abgestorbenen Bakterien und Pilzen besteht. Das unterstreicht die Bedeutung, die Bakterien die Organismen in jedem Boden spielen“, fasst Matthias Kästner zusammen. Dazu kommt die Bedeutung für das globale Klima: Der Abbau dieses organischen Materials führt unter anderem zu Mineralisationsprodukten wie dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Schätzungen aus Großbritannien zufolge entspricht die Menge an CO2, die durch den Abbau von organischem Material in den Böden Englands und Wales pro Jahr in die Atmosphäre entweicht, der Größenordnung, um die die Treibhausgasemissionen dort pro Jahr reduziert wurden. Ohne Bodenschutz kann es folglich keine spürbaren Fortschritte beim Klimaschutz geben.
Tilo Arnhold

Publikationen:
Christian Schurig, Rienk H. Smittenberg, Juergen Berger, Fabio Kraft, Susanne K. Woche, Marc-O. Goebel, Hermann J. Heipieper, Anja Miltner, Matthias Kaestner (2012): Microbial cell-envelope fragments and the formation of soil organic matter: a case study from a glacier forefield. Biogeochemistry.
published online:DOI: 10.1007/s10533-012-9791-3
Anja Miltner, Petra Bombach, Burkhardt Schmidt-Brücken, Matthias Kästner (2012). SOM genesis – Microbial biomass a significant source. Biogeochemistry, published online: DOI 10.1007/s10533-011-9658-z
Die Untersuchungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des SPP1315-Projektes „DynaCarb“ und der Europäischen Union im Rahmen des Projektes ModelPROBE gefördert.

Anja Miltner, Petra Bombach, Burkhard Schmidt-Brucken, Matthias Kaestner (2011): SOM genesis: microbial biomass as a significant source. Biogeochemistry (in press).
DOI: 10.1007/s10533-011-9658-z
Die Untersuchungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des SPP1090-Projektes „BioRefrak“ und der Europäischen Union im Rahmen des Projektes „ModelPROBE“ gefördert.

Weitere Informationen:
Prof. Matthias Kästner/ Dr. Anja Miltner/ Dr. Christian Schurig
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Telefon: 0341-235-1235
http://www.ufz.de/index.php?de=4459
http://www.ufz.de/index.php?de=4530
http://www.ufz.de/index.php?de=18888
oder über
Tilo Arnhold (UFZ-Pressestelle)
Telefon: 0341-235-1635
http://www.ufz.de/index.php?de=640

Weiterführende Links:
EU-Projekt ModelPROBE:
http://www.ufz.de/modelprobe/index.php?en=18269
DFG-Projekt DynaCarb:
http://www.spp1315.uni-jena.de/

Standpunkt: Boden – ein Tag macht noch keine Lobby:
http://www.ufz.de/index.php?de=31045
Wasser und Boden
http://www.ufz.de/index.php?de=21902
Biodiversität und Boden
http://www.ufz.de/index.php?de=20834
UFZ-Kernthema Wasser / Boden:
http://www.ufz.de/index.php?de=20167

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg 1000 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
http://www.ufz.de/

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 33.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
http://www.helmholtz.de

Weitere Informationen:
http://www.ufz.de/index.php?de=640

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


„Religion stößt zunehmend auf Ablehnung“

Dr. Christina Heimken
Presse- und Informationsstelle
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster mahnt mehr Einsatz der Kirchen für Religionsfreiheit an / Neue Studie
Die Religionsfreiheit gerät in Deutschland nach Einschätzung der münsterschen Sozialethikerin Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins zunehmend unter Druck. Immer häufiger stoße Religion in der Öffentlichkeit auf Unverständnis und Ablehnung, bis hin zur Aggression. „In einer zunehmend säkularen und pluralen Gesellschaft ist das Recht auf Religionsfreiheit nicht mehr selbstverständlich“, schreibt die Forscherin des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Uni Münster in einer neuen Studie. „Welche Güter es schützen soll, darüber besteht keineswegs Konsens.“ Als Beispiele nennt sie Streit um Symbole wie Kopftuch, Burka, Kruzifixe und Moscheen, um Blasphemie-Vorwürfe und die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts. In solchen Konflikten zeige sich, wie stark in der Öffentlichkeit, Justiz und Politik das Verständnis für die Bedeutung des Religiösen schwinde.

„Die christlichen Kirchen sollten sich in dieser religionspolitisch aufgeheizten Lage für die Religionsfreiheit aller einsetzen, auch und gerade der religiösen Minderheiten“, so Prof. Heimbach-Steins. Außerdem sollten Kirchen und Religionsgemeinschaften die Bedeutung ihrer religiösen Praktiken gegenüber Nicht- und Andersgläubigen transparent und glaubwürdig erläutern. „Sie sollten öffentlich Rechenschaft darüber abgeben, was ihnen selbst im Sinne der Religionsfreiheit als schützenswert erscheint“, unterstreicht die katholische Theologin. Andernfalls würden Grenzen des Verstehens zu „Quellen von Misstrauen und Argwohn gegenüber der Sozialverträglichkeit der Religion.“

„Innerkirchlich bis heute umstritten“

Mit Blick auf die katholische Kirche erinnert die Sozialethikerin daran, dass erst das Zweite Vatikanische Konzil die Religionsfreiheit vor 50 Jahren als Menschenrecht anerkannt habe. „Bis heute sind die Anerkennung dieses Rechtes und die Konsequenzen für die Kirche selbst innerkirchlich umstritten. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Auseinandersetzung um die fundamentalistische Piusbruderschaft.“ Wenn Papst Benedikt XVI. die Religionsfreiheit vor allem als „Bollwerk gegen den Relativismus“ verstehe, drohe ein Rückschritt hinter die Position des Konzils.

In der Kirche sei eine Haltung der „Abwehr gegenüber den Errungenschaften der modernen Freiheitsgeschichte“ immer noch nicht überwunden, schreibt die Forscherin. „Genau darin liegt eine tiefe Ursache der gegenwärtigen Kirchenkrise. Der nach außen vertretene Anspruch auf Religions- und Gewissensfreiheit wird innerkirchlich nicht konsequent eingelöst. Es fehlt an Anerkennung der Freiheit, Autonomie und Beteiligung der Gläubigen.“ Ein glaubwürdiges Eintreten für die Menschenrechte verlange aber Stimmigkeit. Wo sie fehle, kehrten immer mehr Menschen der Kirche den Rücken.

Die Sozialethikerin hebt hervor, in einer religiös vielfältigen Gesellschaft könne der soziale Frieden nicht ohne das Recht auf Religionsfreiheit bestehen. Für ein friedliches Miteinander brauche die Gesellschaft eine Ordnung, die die Freiheit weltanschaulicher Überzeugungen und religiöser Bekenntnisse schütze, und eine Kultur der Toleranz gegenüber Andersdenkenden. „Indem Religionsfreiheit jedem Menschen das Recht auf Bekenntnisfreiheit und freie Religionsausübung bietet, kann sie ein friedliches Miteinander fördern.“ Die laizistische Forderung, Religion ins Private zu abzudrängen, führe hingegen zu sozialer und kultureller „Verarmung“ der modernen Gesellschaft.

Die sozialethische Studie ist im Cluster-Projekt A16 „Das Ethos der Religionsfreiheit. Theologische-ethische und politische Dimensionen“ entstanden. Prof. Heimbach-Steins entwickelt darin christlich-sozialethische Kriterien für eine moderne Religionspolitik, besonders mit Blick auf die politische Rolle von Kirchen- und Religionsvertretern. Sie unterzieht die Texte und die Rezeption des Zweiten Vatikanums einer kritischen Lektüre, greift Ergebnisse der Rechts- und Politikwissenschaft, der Religionssoziologie und der Philosophie zu rechtlichen, politischen und religiösen Herausforderungen der Religionsfreiheit auf und ergänzt sie um eine christlich-sozialethische Analyse.

Die Wissenschaftlerin ist Professorin für Christliche Sozialwissenschaften und Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Uni Münster. In der zweiten Förderphase des Exzellenzclusters von 2012 bis 2017 leitet sie das Projekt C2-10 „Kritik von innen. Modelle sozialen Wandels in der katholischen Kirche“. (vvm/ska)

Literaturhinweis: Marianne Heimbach-Steins, Religionsfreiheit. Ein Menschenrecht unter Druck, Paderborn: Schöningh, 2012. 232 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-506-77212-1.

Kontakt:
Viola van Melis
Zentrum für Wissenschaftskommunikation
des Exzellenzclusters „Religion und Politik“
Johannisstraße 1-4
48143 Münster
Tel.: 0251/83-23376
Fax: 0251/83-23246
religionundpolitik@uni-muenster.de
http://www.religion-und-politik.de

Weitere Informationen:
http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/personen/projekt/heimbach-steins… Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins auf den Seiten des Exzellenzclusters
https://www.uni-muenster.de/forschungaz/person/9848 Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins im Forschungsinformationssystem der WWU Münster

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mit „künstlicher Haihaut“ Schiffe vor Bewuchs und Meere vor Gift schützen

Franz-Georg Elpers
Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Neuer Spritzlack soll Spritverbrauch und Schadstoffausstoß senken – 350.000 Euro Förderung von DBU
Bremen. Wenn Handelsschiffe über die Weltmeere schippern, reist das Umweltrisiko häufig mit. Sobald sich Algen und Muscheln an Rümpfen festsetzen, nimmt der Wasserwiderstand zu, Spritverbrauch und Schadstoffausstoß steigen ins Beispiellose. Damit das nicht passiert, werden Schiffswände speziell beschichtet. Diese Anstriche sind aber oft giftig und schaden den Wasserlebewesen. Das Bionik-Innovations-Centrums (B-I-C) der Hochschule Bremen hat einen giftfreien, streichfähigen Schutzanstrich gegen Bewuchs für Boote entwickelt, dessen Wirkungsmechanismus nun auch bei großen Schiffen angewendet werden soll. Mit der Firma Wilckens Farben (Glückstadt) und 350.000 Euro der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) soll ein Spritzlack neu entwickelt werden, der die guten Erfahrungen mit den manuellen Bootsanstrichen auf große Flächen und industrielle Verfahren mit hohen Lackiergeschwindigkeiten überträgt.

„Schiffe werden vor Bewuchs, Gewässer vor Giften geschützt. Gleichzeitig können Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß deutlich gesenkt werden“, sagt Prof. Dr. Antonia Kesel vom B-I-C. Vorbild für die giftfreie Farbe ist die besondere Hautstruktur von Haien. In der Schifffahrt stelle der ungewollte Bewuchs an Rümpfen seit jeher ein zentrales ökologisches und ökonomisches Problem dar, sagt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h Fritz Brickwedde: „Bereits kleinste Ablagerungen an der Schiffsunterseite führen dazu, dass der übliche Kraftstoffverbrauch von Frachtschiffen von etwa drei Millionen Tonnen jährlich um bis zu 25 Prozent ansteigen kann.“ Hinzu kämen Unmengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxide oder Schwefeloxide, die bei der Fahrt in die Luft gepustet würden. Eine scheinbare Lösung seien in der Vergangenheit so genannte Antifouling-Farben gewesen, metallhaltige Breitbandgifte (z.B. Tributylzinn, TBT), die die anhaftenden Organismen abtöteten, ergänzte Kesel. Doch die „hochgiftigen Inhaltsstoffe“ hätten bei zahlreichen Tierarten nachweislich zu Unfruchtbarkeit geführt und seien 2008 schließlich verboten worden.

In früheren Modellprojekten habe das B-I-C bereits eine „grüne“ Alternative zu den bisher verwendeten Antifoulings entwickelt und gemeinsam mit der Firma Vosschemie seit 2009 am Markt platziert, erinnert Dr. Jörg Lefèvre, Experte für umweltfreundliche Verfahren und Produkte bei der DBU. Die Farbe könne bislang nur für den manuellen Anstrich kleiner Flächen, nicht aber im großtechnischen Maßstab eingesetzt werden, da der Lack nicht auf die in der Industrie gängigen Spritzverfahren abgestimmt sei. Für den großflächigen Einsatz müsse die Rezeptur neu entwickelt werden, seien Untersuchungen im Labor und am Objekt erforderlich. „Die wissenschaftlich-unternehmerische Kooperation bildet dafür eine hervorragende Voraussetzung“, betont Brickwedde.

Das Besondere an dem neuen Lack sei, dass er allein auf der Basis physikalischer Eigenschaften funktioniere und keinerlei Biozide, wie Kupferpulver oder Kupfersalze, in die Umwelt abgebe. Ideengeber war laut Kesel die Natur: „Haie besitzen auf ihrer Haut kleine ‚Zähne‘, die so genannten Dentikel. Sie sind so ausgerichtet, dass sich die Haut glatt anfühlt, wenn man dem Hai vom Kopf zum Schwanz über den Rücken streicht; anders herum ist sie dagegen rau.“ Diese besondere Hautstruktur senke den Wasserwiderstand und verbessere die Beweglichkeit des Tieres. Die ähnlich konzipierte raue Oberfläche des Lacks erschwere es Wasserlebewesen, sich am Schiffsrumpf zu verankern. Durch den regelmäßigen Wasserstrom werde der lose anhaftende Algenschleim mitgerissen und bilde keinen weiteren Nährboden für andere Organismen – „eine Art Selbstreinigung“, so Kesel. Durch die geringeren Strömungswiderstände könne Sprit gespart und der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt werden.

Im Projekt solle die neue Lackrezeptur auch ökologisch weiter optimiert werden, sagt Lefèvre. Bei erfolgreicher Einführung der Farbe in den Markt könne nicht nur der Gifteintrag in die Umwelt verringert werden, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass durch den Bewuchs an Schiffen fremde Tierarten eingeschleppt würden, die die heimische Artenvielfalt gefährdeten.

Weitere Informationen:
http://www.dbu.de/123artikel33805_335.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Höhere Überlebenschancen bei Übergewicht

Stefanie Winde
GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

Neue Studie zeigt Vorteil von Übergewichtigkeit bei Schlaganfällen
Patientinnen und Patienten mit Übergewicht oder Fettleibigkeit sterben nach einem Schlaganfall seltener und tragen weniger Behinderungen davon als Idealgewichtige. Das zeigt eine neue Studie, die in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt wurde und im European Heart Journal* erschienen ist. Dieser scheinbar widersprüchliche Zusammenhang, auch Obesity Paradox genannt, wurde in der Vergangenheit bereits bei anderen chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Herzinsuffizienz, beobachtet. Die nun veröffentlichte Studie belegt zum ersten Mal, dass der Obesity Paradox bei Schlaganfall ebenfalls zutrifft.

Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie den Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und den Folgen eines Schlaganfalls untersucht. Dabei haben sie herausgefunden, dass übergewichtige Menschen einen Schlaganfall eher überleben, weniger Behinderungen davontragen und seltener pflegebedürftig werden als Normalgewichtige. Zwar ist das Risiko, einen ersten Schlaganfall zu erleiden, für übergewichtige Menschen höher als für Normalgewichtige. Jedoch ist für übergewichtige Patienten, die bereits einen Schlaganfall hatten, das Risiko eines weiteren Schlaganfalls keineswegs höher. Prof. Wolfram Döhner vom Centrum für Schlaganfallforschung Berlin an der Charité ist Erstautor der Studie. Er sagt: „Die Erkenntnis ist für Patienten mit Schlaganfall neu. Die Behandlungsleitlinien für Schlaganfälle in Deutschland, in Europa und in den USA empfehlen bisher alle eine Gewichtsreduzierung nach einem ersten Schlaganfall, sofern Übergewicht oder Fettleibigkeit besteht. Diese Empfehlungen stützen sich aber auf Expertenmeinungen basierend lediglich auf Erkenntnissen aus der Primärprävention, da tatsächliche Daten dazu bisher fehlen.“ Der aktuellen Studie nach sind Menschen mit Untergewicht am schwersten von einem Schlaganfall betroffen. Im Vergleich zu Menschen mit vermeintlichem Idealgewicht ist das Risiko, an einem Schlaganfall zu sterben, bei Übergewichtigen dagegen um 14 Prozent verringert. Bei fettleibigen Patientinnen sinkt das Sterblichkeitsrisiko um 24 bis 45 Prozent.

Die Ergebnisse der Studie sehen die Forscher im scharfen Kontrast zu der landläufigen Empfehlung für Patientinnen und Patienten, nach einem ersten Schlaganfall abzunehmen. Die Erkenntnis, die aus der Forschungsarbeit gezogen werden kann, „widerstrebt nur unserem eingehämmerten Mantra des Schlankseins als universellem Gesundheitsgaranten“, sagt Prof. Döhner. „Bei Patienten mit bereits bestehenden Erkrankungen sollte das Gewichtsmanagement aber anders bewertet werden.“ In der Studie wurden die Daten von 1.521 Patienten einer multizentrischen Schlaganfallstudie aus den Jahren 2003 bis 2005 ausgewertet. Als normalgewichtig gilt nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation jeder mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 25.

* Doehner, Wolfram; Schenkel, Johannes; Anker, Stefan D.; Springer, Jochen; Audebert, Heinrich J. 2012. Overweight and obesity are associated with improved survival, functional outcome, and stroke recurrence after acute stroke or transient ischaemic attack: observations from the TEMPiS trial. In: European Heart Journal Advance Access, doi:10.1093/eurheartj/ehs340.

Kontakt:
Prof. Wolfram Döhner
Centrum für Schlaganfallforschung Berlin
Campus Virchow-Klinikum
t: +49 30 450 553 507
wolfram.doehner@charite.de

Weitere Informationen:
http://www.schlaganfallcentrum.de/ – Centrum für Schlaganfallforschung Berlin

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Über den Unsinn von Entgiftungsdiäten – wie man dem Weihnachtsspeck sicher nicht ade sagen kann

Sabine Ranke-Heinemann
Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

Detox-Diäten sind nur ein weiteres vermeintliches Abnehmwunder, so Professor Simon Brookes, Leiter des Zentrums für Menschliche Physiologie der Flinders University in Adelaide, Australien.

Er warnt, dass Detox-Getränke und spezielle Mischungen zur Reinigung der Leber nur wenig zur Entgiftung unseres Körpers nach der Weihnachtsschlemmerei beitragen. „Detox ist der reine Blödsinn“, betont Professor Brookes. „Unsere Nieren, unsere Leber und unser Verdauungstrakt entfernen oder neutralisieren Gifte innerhalb weniger Stunden, nachdem diese in unseren Körper gelangt sind. Es ist also Quatsch, zu denken, man könne die Entgiftung mit irgendwelchen Wundermittelchen beschleunigen“.

Je teurer ein Abnehmprodukt ist, desto eher sind die Menschen von seiner Wirkung überzeugt: „Da tritt der Placebo-Effekt ein. Wir sind der Meinung, uns etwas besonders Gutes zu tun, wenn wir ein teures Produkt kaufen, das noch dazu scheußlich schmeckt. Die Werbung suggeriert, dass wir uns besser fühlen werden und so reden wir uns fleißig ein, dass dem tatsächlich so ist. Eigentlich beruhigen wir dadurch jedoch nur unser Gewissen und nicht unseren Magen“.

Professor Brookes räumt jedoch ein, dass Detox-Diäten trotz ihrer Mängel nicht vollkommen nutzlos sind, da sie Menschen dazu bewegen, eine gesündere Lebensweise anzunehmen: „Wir sollten viel frisches Obst und Gemüse essen und so gut es geht auf Junk Food verzichten und wenn Detox-Diäten uns auf den richtigen Weg bringen – warum nicht. Wir sollten uns jedoch von dem Glauben verabschieden, dass eine zweitägige oder auch zweiwöchige Detox-Diät nach Jahren der Völlerei all unsere Probleme lösen wird.“

Auch wenn wir es nicht hören wollen – eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport und viel Schlaf sind der Schlüssel zu einem gesunden Körper: „Allein unser gesunder Menschenverstand sagt uns doch, dass wir uns gesund ernähren, viel Wasser trinken, unsere Herzfrequenz erhöhen und die Finger von zu viel Alkohol und Zigaretten lassen sollten – es ist offensichtlich und tatsächlich die einzige „Diät“, die hilft! Denn eine Detox-Diät bringt sicherlich nicht den gewünschten schnellen Erfolg. Ein gesundes Verhältnis zu sich und seinem Körper ist und bleibt daher oberstes Gebot“, schließt Professor Brookes.

Weitere Informationen:

Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund
Pressestelle
Friedrichstr. 95
10117 Berlin
Email: berlin@ranke-heinemann.de
Tel.: 030-20 96 29 593

oder

Prof Simon Brookes
Flinders University
Medical Science and Technology
simon.brookes@flinders.edu.au

Das Institut Ranke-Heinemann / Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund ist das gemeinnützige Studierendensekretariat aller australischen und neuseeländischen Universitäten in Europa, zuständig für Wissens- und Forschungstransfer, Forschungsförderung sowie Studenten- und Wissenschaftleraustausch und für die Betreuung von Studierenden und Schülern, die ein Studium Down Under vorbereiten.

Weitere Informationen:
http://www.ranke-heinemann.de
http://www.ranke-heinemann.at
http://www.ranke-heinemann.tv

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Alge des Jahres 2013: Lingulodinium polyedrum lässt das Meer leuchten

Judith Jördens
Senckenberg Pressestelle
Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen

Algenforscher haben den Einzeller Lingulodinium polyedrum zur Alge des Jahres gewählt.
Der mit einem Panzer und zwei Geißeln ausgestattete Dinoflagellat fasziniert nicht nur die Forschenden sondern auch Skipper und Strandgänger, weil er sich unter bestimmten Bedingungen massenhaft vermehren und nachts das Meer blau leuchten lassen kann. Die Wissenschaftler, die den Dinoflagellaten auswählten und in der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft organisiert sind, wollen damit eine Algenart würdigen, deren Leuchtfähigkeit fasziniert, einen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus hat und als Sensor genutzt wird, wie PD Dr. Mona Hoppenrath vom Deutschen Zentrum für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) bei Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven ausführt.

Schwimmt im Phytoplankton
Lingulodinium polyedrum gewinnt seine Energie wie Pflanzen durch Photosynthese und lebt deshalb in den lichtdurchfluteten oberen Schichten temperierter und warmer Meere. Wie alle Dinoflagellaten hat Lingulodinium zwei Geißeln, mit denen er sich im Wasser fortbewegt. Eine der beiden Geißeln treibt ihn mit Wellenbewegungen an, sodass sein Körper rotiert. So kam die Art zu ihrem Namen, da „dineo“ sich drehen oder wirbeln bedeutet. Nachts wandern Dinoflagellaten um sich rotierend mehrere Meter in die Tiefe, wo sie Nährstoffe aufnehmen, wie etwa Nitrat. Sind genügend Nährstoffe vorhanden, und hat das Meer eine für sie optimale Temperatur, kann sich der Flagellat massenhaft vermehren. Wie viele Dinoflagellaten ist Lingulodinium außen von einer Hülle aus stabilen Platten geschützt, weshalb diese Lebewesen im deutschen Sprachraum oft als „Panzergeißler“ bezeichnet werden. In unseren Breiten machen Dinoflagellaten gemeinsam mit Kieselalgen den Hauptteil des pflanzlichen Planktons aus. Unter für sie günstigen Bedingungen können sich Dinoflagellaten massenhaft vermehren und dann das Meer rötlich, orange oder braun färben, je nach den in ihnen enthaltenen Farbstoffen.

Wie der Dinoflagellat das Meer färbt
Lingulodinium polyedrum ist einer der wenigen Dinoflagellaten, die mit einer biochemischen Reaktion in ihrem Inneren blaues Licht erzeugen können. Dieses Biolumineszenz genannte Phänomen bewerkstelligt der Einzeller in winzigen, abgeschlossenen, organartigen Abteilen in seinen Zellen, den sogenannten Szintillonen, die das dazu notwendige Enzym und ein Binde-Eiweiß für das Substrat enthalten. Lingulodinium erzeugt blaue Lichtblitze, wenn Scherbewegungen an ihm rütteln oder die Zellen aufgebrochen werden und glimmt, besonders gegen Ende der Nacht. Werden mehrere Millionen Zellen gleichzeitig geschüttelt, etwa durch Boote oder sich brechende Wellen, verschwimmen Lichtblitze und Glimmen der einzelnen Zellen zu einem Leuchten. Das ist besonders gut an manchen Küsten während der Nacht zu beobachten. In unserer Region tritt das Phänomen im Sommer vor der Küste Helgolands auf, wo es allerdings von dem Dinoflagellaten Noctiluca erzeugt wird. An nordeuropäischen Küsten ist aufgrund des kühlen Klimas dagegen kaum mit einer Massenvermehrung von Lingulodinium zu rechnen.

Leuchten zur Feindabwehr?
Noch ist nicht endgültig geklärt, warum Lingulodinium polyedrum nachts überhaupt leuchtet. Einer bislang nicht widerlegten Hypothese zufolge locken die Dinoflagellaten damit Raubtiere an, die die sie selbst bedrohenden Feinde auffressen. „Versuche zeigten, dass Fische, die Räuber von Dinoflagellaten beispielsweise kleine Krebse fressen, in der Nacht effektiver jagen, wenn die Dinoflagellaten leuchten. Dies wird als „burglar alarm“ Hypothese, also als eine Art Alarmanlagenfunktion diskutiert“ erklärt Hoppenrath, die bereits 21 neue Arten der weltweit etwa 2000-2500 vorkommenden Arten von Dinoflagellaten erstmals beschrieben und mit einem Namen versehen hat. „Es ist wichtig, die einzelnen Arten zu benennen und wissenschaftlich exakt zu beschreiben, weil das die Grundlage für viele wissenschaftliche wie angewandte Disziplinen ist. Das ist wichtig für Ökosystem- oder Biodiversitätsforscher, für Evolutionsbiologen und für Menschen im Fischereiwesen“, fasst die auf die Klassifikation (Taxonomie) von Dinoflagellaten spezialisierte Biologin ihre Arbeit zusammen.

Mehr interdisziplinäre Forschung ist notwendig
Lingulodinium polyedrum wird mit Substanzen in Verbindung gebracht, die auch von anderen Panzergeißlern bekannt sind. Vermutlich ist er in der Lage, die als Yessotoxin und Saxitoxin bezeichneten Stoffe herzustellen, die in der Lebensmittelsicherheit eine Rolle spielen. Für den Menschen werden sie dann bedenklich, wenn sie in der Nahrungskette angereichert werden. Damit Menschen keine zu großen Mengen davon aufnehmen, weil sie Schalentiere wie Muscheln oder Krebse essen, die das Meerwasser filtrieren und diese Substanzen daher im Laufe ihres Lebens anreichern, hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) 2009 Grenzwerte für den Verzehr von Schalentierfleisch festgelegt. In welchen Mengen Lingulodinium polyedrum die beiden Stoffe produziert, ist aber bislang nicht exakt bestimmt. Da aber nie ganz auszuschließen ist, ob sich nicht auch andere, bedenklichere Organismen in den leuchtenden Wellen befinden, sollte Vorsicht beim Baden walten. Denn andere Arten von Dinoflagellaten können durchaus relevante Mengen Toxine produzieren, die dem Menschen auch ohne Verzehr gefährlich werden können. Daher sei es so wichtig, Dinoflagellaten genau zu klassifizieren, betont Hoppenrath. Zur weiteren Forschung sollten nicht nur Toxikologen oder Ernährungsforscher, sondern auch auf die Verwandtschaftsverhältnisse (Taxonomie) spezialisierte Biologen beitragen.

Lingulodinium hat ein Nachtleben
Für Lingulodinium polyedrum interessieren sich auch andere Forscher, weil er einem ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus folgt. Das Meeresleuchten entsteht hauptsächlich nachts. „In der Nacht gibt es eine viel größere Anzahl von Szintillonen als am Tag. Diese enthalten die nachts auch vermehrt vorkommenden Eiweiße, die an der biolumineszenten Reaktion beteiligt sind, „, führt Professorin Dr. Maria Mittag aus, die den Regulatiosmechanismus eines dieser Eiweiße des Tag-Nacht-Rhythmus an Lingulodinium polyedrum erforschte, als dieser noch den wissenschaftlichen Namen Gonyaulax polyedra trug. Auch die Wanderung von den oberen Meeresschichten in die Tiefe werde bei Lingulodinium polyedrum von seiner inneren Uhr gesteuert. „Interessanterweise ist die Periode des Biolumineszenz-Rhythmus bei Lingulodinium aber etwas kleiner als 24 Stunden, im Gegensatz zum Menschen, bei dem der Schlaf-Wach-Rhythmus – ohne die tägliche Justierung durch den Wechsel von Sonne und Nacht- bei etwa 25 Stunden liegt“, erklärt Professorin Mittag.

Lingulodinium polyedrum fasziniert Biologen, weil er noch einige genetische Geheimnisse birgt. Bislang weiß niemand genau, warum dieser winzige Organismus viel mehr Erbsubstanz enthält, als der sehr viel größere Mensch oder warum die Gene für manche Eiweiße in tausenden von Kopien vorkommen, wie etwa die des genannten Bindeproteins oder das des Farbstoffes Peridinin, der ihm seine orange-braune Farbe verleiht. Die vielen Kopien erschweren es auch, ihn wissenschaftlich zu untersuchen, um etwa molekularbiologische Prozesse zu enträtseln.

Nutzung als Sensor
Wegen seiner Leuchtfähigkeit kann der Panzergeißler Lingulodinium polyedrum auch zum Messen von Giften und / oder neuen Wirkstoffen genutzt werden. Beispielsweise kann bei toxischen Substanzen der Zeitpunkt bestimmt werden, ab wann die meisten Lingulodinium-Zellen absterben und zerfallen, was am stärkeren Aufleuchten zu erkennen ist. Zum anderen können Lingulodinium-Zellen als Sensor für Versuche über Zellstress dienen, der sich ebenfalls über die Biolumineszenz messen lässt. „Als Testsystem eignet sich Lingulodinium besonders gut, weil er sich recht gut kultivieren lässt, weil schon einiges über ihn bekannt ist und die Biolumineszenz automatisiert zu messen ist“, erklärt Hoppenrath. „Außerdem kann mit diesem Einzeller die Zahl von Tierversuchen, mit denen sonst solche Erkenntnisse gewonnen werden, vermindert werden“.

Kontakt
PD Dr. Mona Hoppenrath
Senckenberg am Meer
DZMB – Deutsches Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung
Südstrand 44
D-26382 Wilhelmshaven
Web: www.senckenberg.de/mhoppenrath/
Tel.: ++49 (0)4421 – 9475-116 (Büro)
oder ++49 (0)4421 – 9475-117 (Labor)
E-Mail: mhoppenrath@senckenberg.de

Dr. Regine Jahn
Freie Universität Berlin,
Königin-Luise-Straße 6-8,
D-14195 Berlin
Web: http://www.bgbm.org/bgbm/staff/wiss/Jahn/default.htm
Tel.: ++49 (0)30 – 838-50142
E-Mail: r.jahn@bgbm.org

Prof. Dr. Maria Mittag
Institut für Allgemeine Botanik und Pflanzenphysiologie, Friedrich-Schiller Universität Jena,
Am Planetarium 1,
D-07743 Jena
Web: http://www.uni-jena.de/Professur_fuer_Allgemeine_Botanik.html
Tel.: ++49 (0)3641 – 949 201

Weitere Informationen:
http://www.dbg-phykologie.de/pages/22PressemitteilungAlgeJahr2013.html Bilder für Print und Web:

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Die Bitterkeit des Bieres

Dr. Renate Hoer
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

Aufklärung der absoluten Konfigurationen von Hopfenbitterstoffen
Während des Brauens erhält Bier seinen bitteren Geschmack durch Bitterstoffe des Hopfens. Wissenschaftler berichten jetzt in der Zeitschrift Angewandte Chemie über die Bestimmung der absoluten Konfigurationen dieser Humulone und Isohumulone sowie einiger ihrer Derivate mithilfe von Röntgenstrukturanalysen.

Humulone, bakteriostatische Bitterstoffe aus dem Hopfen (Humulus lupulus), wirken als natürliches Konservierungsmittel. Beim Erhitzen der Stammwürze zusammen mit Hopfen entstehenUmlagerungsprodukte, weitere Bitterstoffe, die dem Bier seinen charakteristischen Geschmack geben: iso-alpha-Säuren, auch Isohumulone genannt. Inzwischen wurden außerdem Hopfenextrakte entwickelt, wie die stabileren Tetrahydro-iso-alpha-Säuren, die von manchen Brauern statt Hopfen zugegeben werden.

Bei der Umlagerung der Humulone wandelt sich ein Kohlenstoff-Sechserring in einen Fünferring um. Dabei können zwei Seitengruppen auf verschiedene Weise angeordnet sein: Sie können auf dieselbe oder auf die gegenüberliegende Seite der Ringebene weisen und werden als cis- bzw. als trans-Form bezeichnet. Aber ragen bei cis-Isohumulonen beide betrachteten Seitengruppen nach oben oder nach unten? Und welche Seitengruppe weist beim trans-Isohumulon nach oben, welche nach unten? Beim Sechserring des Humulons gibt es einen Ringkohlenstoff mit zwei verschiedenen Seitengruppen. Auch hier galt es zu klären, wie die absolute Konfiguration (die „Händigkeit“) an diesem Kohlenstoffatom eigentlich aussieht.

Einem Team um Werner Kaminsky ist das nun mithilfe der Röntgenstrukturanalyse gelungen. Das war ein arbeitsreiches Unterfangen für die Wissenschaftler von KinDex Therapeutics (Seattle) und der University of Washington , denn beim Isomerisierungsprozess der Humulone entstehen sehr viele sehr ähnliche Verbindungen, die getrennt, gereinigt und die Säuren in geeignete Salze überführt werden mussten.

Die von Kaminsky und seinen Kollegen gefundenen absoluten Konfigurationen der Hopfenbitterstoffe widersprechen einigen in der Literatur berichteten Ergebnissen – was die Frage aufwirft, inwieweit die dort verwendeten indirekten Methoden (Horeau-Verfahren, Cotton-Effekt) für solche Fragestellungen überhaupt geeignet sind. Dank der neuen Erkenntnisse konnten die Forscher nun auch aufklären, wie der Umlagerungsmechanismus im Einzelnen abläuft.

Warum interessiert die Konfiguration? Auch wenn exzessiver Bierkonsum nicht zu empfehlen ist, so gibt es doch Hinweise, dass Hopfen-Bitterstoffe unterstützend bei Diabetes oder bestimmten Krebsarten wirken, entzündungshemmend sind, und sie sollen eine Gewichtsabnahme begünstigen. Dabei scheinen die Wirkungen je nach absoluter Konfiguration sehr unterschiedlich auszufallen. Außerdem scheinen verschiedene Grade der Bitterkeit bei Bier in Verbindung mit verschiedenen Formen der Tetrahydro-iso-alpha-Säuren zu stehen. Erst jetzt, wo deren Stereochemie definitiv bekannt ist, können diese Vermutungen ernsthaft überprüft werden. Denn eine Anlagerung der iso-alpha-Säuren an ein Protein setzt eine zueinander passende „Händigkeit“ voraus – wie bei Schraube und Mutter.

Angewandte Chemie:
Autor: Werner Kaminsky, University of Washington, Seattle (USA), http://depts.washington.edu/chem/people/faculty/kaminsky.html

Angewandte Chemie, Permalink to the article: http://dx.doi.org/10.1002/ange.201208450

Angewandte Chemie, Postfach 101161, 69451 Weinheim, Germany

Weitere Informationen:
http://presse.angewandte.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Anteil der Löhne am Einkommen leicht gestiegen, doch einseitiger Verteilungstrend nicht korrigiert

Rainer Jung
Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

Neuer WSI-Verteilungsbericht

Der Anteil der Löhne am gesamten verfügbaren Einkommen der Privathaushalte ist zuletzt gestiegen. Doch die langjährige einseitige Verteilungsentwicklung in Deutschland wird damit nicht gestoppt. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Claus Schäfer, Leiter des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, im neuen WSI-Verteilungsbericht. Finanzielle und soziale Ungleichheit schädigten auch die Wirtschaftsentwicklung, warnt der Wissenschaftler.

Mehr Beschäftigte, stärkere Lohnsteigerungen und längere Arbeitszeiten – diese drei Faktoren haben dazu geführt, dass die Arbeitnehmerentgelte 2011 brutto so stark gestiegen sind wie lange nicht mehr. Im Zuge der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung hat sich auch das gesamtwirtschaftliche Gewicht der Lohneinkommen wieder etwas erhöht. Die Netto-Lohnquote stieg allerdings nur geringfügig auf 44,5 Prozent des verfügbaren Einkommens im Sektor Private Haushalte (das entspricht 36,6 Prozent des gesamten Volkseinkommens). Der Wert von knapp 43 Prozent in der ersten Hälfte 2012 lasse allerdings erwarten, dass es im gesamten Jahr keinen weiteren Zuwachs geben wird, schätzt WSI-Leiter Dr. Claus Schäfer im neuen Verteilungsbericht des Instituts. Der Bericht erscheint in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen.*

Schäfer sieht keine echte Wende im langjährigen Trend, nach dem Unternehmensgewinne und Kapitaleinkommen gegenüber den Löhnen an Boden gewinnen. Verglichen mit den 1960er- bis 1980er-Jahren, als die Netto-Lohnquote über 50 Prozent lag, sei das Kaufkraftpotenzial der Arbeitseinkommen nach wie vor „auf einem historisch niedrigen Niveau“, schreibt der Forscher. Die „jüngsten kleinen Verbesserungen, die in nächster Zeit möglicherweise schon wieder von konjunktureller Abkühlung revidiert werden“, könnten die gewachsene Ungleichheit nur zu einem kleinen Teil korrigieren.

Die private Konsumnachfrage, die bislang neben dem Export in Nicht-EU-Länder die Nachfrageflaute infolge der Eurokrise einigermaßen kompensiert habe, steht damit nach Schäfers Analyse auf unsicherem Fundament. Zumal verschiedene aktuelle Untersuchungen zeigten, dass die Löhne der besser Verdienenden und vor allem die Top-Einkommen deutlich stärker gestiegen sind als die anderer Erwerbstätiger. Diese Spreizung sei auch darauf zurückzuführen, dass die wachsende Beschäftigung mit steigender Prekarität einhergehe. Als Folge sieht Schäfer eine strukturell zu schwache Binnennachfrage. Sie trage dazu bei, dass deutsche Unternehmen trotz guter eigener Finanzmittel nicht genug im Inland investierten. Da auch der Staat zu wenig investiere, drohten Kapitalstock und Infrastruktur in Deutschland zu veralten.

Um diese Entwicklungen abzuwenden, hält der Forscher einen nachhaltigen Wandel in der Verteilungsentwicklung für nötig, unter anderem durch Steuererhöhungen auf große Einkommen und Vermögen. Bislang wirke die Steuerpolitik in die Gegenrichtung: So lagen die direkten Steuern auf Gewinn- und Vermögenseinkommen 2011 bei durchschnittlich 7,7 Prozent. Die durchschnittliche Lohnsteuerbelastung auf Arbeitseinkommen betrug hingegen 15,5 Prozent.

Zudem sei es kontraproduktiv, wenn Europa zur Bekämpfung der Krise im Euroraum auf rigide Sparpolitik und die Senkung von Sozialstandards setze. Nur eine auf Wachstum und weniger soziale Ungleichheit ausgerichtete Politik könne die „gegenwärtige Gefahr einer selbstverstärkenden Abwärtsspirale eindämmen“, schreibt der Verteilungsforscher. Ein großes Problem sieht Schäfer in diesem Zusammenhang in einer unnötig hohen Abhängigkeit der europäischen Staaten von Finanzmärkten und Rating-Agenturen. Schäfer hält es für sinnvoll, die Rolle der Europäischen Zentralbank grundsätzlich zu überdenken, damit sie ähnlich wie die Zentralbanken in den USA oder Großbritannien die Möglichkeit hätte, öffentliche Haushalte zu moderaten Zinsen direkt zu finanzieren.

*Quelle: Claus Schäfer: Wege aus der Knechtschaft der Märkte – WSI-Verteilungsbericht 2012, in: WSI-Mitteilungen 8/2012. Download:
http://194.245.120.122/Sites/A/Online-Archiv/10933

Infografik zum Download im Böckler Impuls 19/2012:
http://www.boeckler.de/hbs_showpicture.htm?id=41648&chunk=1

Ansprechpartner in der Hans-Böckler-Stiftung

Dr. Claus Schäfer
Leiter WSI
Tel.: 0211-7778-205
E-Mail: Claus-Schaefer@boeckler.de

Rainer Jung
Leiter Pressestelle
Tel.: 0211-7778-150
E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Im Kampf gegen den Schlaganfall hilft ein Schirm

Jörg Portius
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

Bislang einmalig in Ulm und der Region – neues Verfahren gegen erhöhtes Schlaganfallrisiko:
Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, und sein Team haben am Universitätsklinikum Ulm ein in der Region bislang einzigartiges Verfahren zur Senkung des Schlaganfallrisikos etabliert, das vor allem älteren Herzpatienten zugute kommt, die unter Vorhofflimmern leiden und bei denen außerdem eine Unverträglichkeit gegenüber Blutverdünnern festgestellt wurde. Die Lösung: Per Katheter setzen die Ulmer Mediziner einen kleinen Schirm vor das linke so genannte Herzohr. So wird – ganz ohne Medikamente – die Entstehung von gefährlichen Blutgerinnseln verhindert.

„Vorhofflimmern ist die häufigste Form einer Herzrhythmusstörung. Rund 80.000 erwachsene Patienten sind davon jährlich allein in Deutschland betroffen. Für uns gehört dieses Krankheitsbild somit zum klinischen Alltag, der uns auch gelehrt hat, dass Vorhofflimmern ein fünffach erhöhtes Schlaganfallrisiko bedeuten kann“, unterstreicht Professor Rottbauer.
Wie sieht die Standardtherapie aus? „Die Erkrankung kann zu gefährlichen Blutgerinnseln führen, deshalb bekommen Betroffene normalerweise ein blutverdünnendes Medikament. So kann einem möglicherweise lebensbedrohlichen Gefäßverschluss entgegengewirkt werden“, sagt der Ärztliche Direktor.

Was aber, wenn diese Standardtherapie nicht angewendet werden kann, weil das blutverdünnende Medikament nicht vertragen wird, also ernsthafte Nebenwirkungen auftreten? „In einem solchen Fall mussten in der Vergangenheit insbesondere ältere Patienten ständig mit dem Damoklesschwert eines Schlaganfalls bzw. Herzinfarkts leben“, erläutert Prof. Dr. Jochen Wöhrle, Leitender Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin II, die für beide Seiten unbefriedigende Situation. Jüngere Betroffene seien von diesem Dilemma weniger häufig betroffen, denn diese vertrügen Blutverdünner in aller Regel besser.

Anatomisch gesehen verfügt das Herz über ein linkes und ein rechtes Herzohr. Dabei handelt es sich um kleine Ausstülpungen an den Vorhöfen dieses Organs. „Wenn das Herz flimmert, kann das Blut in den Vorhöfen nicht mehr optimal fließen – es verklumpt. Diese Verklumpungen entstehen bevorzugt im linken Herzohr und bilden die schon beschriebenen Gerinnsel, die dann über die Blutbahn prinzipiell in alle Körperregionen getragen werden können. Landet eines im Gehirn, kann es zum Schlaganfall kommen“, verdeutlicht Professor Wöhrle.

„Vor diesem Hintergrund bieten wir seit einigen Monaten eine im Prinzip naheliegende Lösung an, mit der wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben“, führt Professor Rottbauer ergänzend aus. „Als erste Klinik in Ulm und der Region verschließen wir im Katheterverfahren das linke Herzohr mittels eines kleinen Schirms, der aus Nickel und Titan besteht. In der Folge verhindert diese Abdichtung die Ansammlung von Gerinnseln in der Ausstülpung. Studien haben ergeben, dass etwa 90 Prozent aller Gerinnsel im linken Herzohr entstehen.“

Das Fazit der beiden Mediziner: Die mechanische Abdichtung des linken Herzohres senkt das Schlaganfallrisiko deutlich. Davon profitieren insbesondere Betroffene, die ein blutverdünnendes Medikament nicht vertragen. Der Eingriff bietet somit eine wichtige Option, der zudem von der Krankenkasse übernommen wird.

Weitere Informationen:
Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Über die Leiste wird ein Katheter zunächst in den rechten Vorhof geführt. Im nächsten Schritt erfolgt eine Punktion der Scheidewand, um zum linken Herzohr gelangen zu können. Der nun einzubringende Schirm besteht genau genommen aus zwei voneinander unabhängig bewegbaren Elementen. Das erste gewährleistet die Verankerung im Gewebe, und das zweite dichtet den Eingang des Herzohres ab. Während des Eingriffs erfolgt eine permanente Röntgenüberwachung. Parallel dazu wird das Herzohr durch ein Ultraschallgerät exakt vermessen.
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung bei der die Herzhöfe zwischen 350 und 500 Mal in der Minute „zittern“. Der normale Herzschlag liegt in aller Regel zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Unbehandeltes Vorhofflimmern gilt als ein Hauptrisikofaktor für Schlaganfälle. Anzeichen für Vorhofflimmern können sein: Herzstolpern und Herzrasen, innere Unruhe, Brustschmerzen, Schwindel und Schwitzen. Ein Arzt kann Vorhofflimmern mittels Stethoskop und EKG diagnostizieren.

Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner. Nehmen Sie bitte Kontakt mit Jörg Portius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Ulm, unter der Rufnummer 0731 500-43043 auf.

Anhang
Schirm und Herzohr
http://idw-online.de/de/attachmentdata24775.jpg

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Saubere Luft: Neue Anstriche bauen Stickoxide ab

Britta Widmann
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

Oberflächen mit photokatalytischen Eigenschaften reinigen die Luft von Stickoxiden und anderen gesundheitsgefährdenden Substanzen. Wie sich die Beschichtungen im Langzeitversuch verhalten, testen Fraunhofer-Forscher mit einem neuen Prüfverfahren. Auf der Messe Bau 2013 (14. bis 19. Januar in München) stellen sie den Test am Stand der Fraunhofer-Allianz Bau in Halle C2 Stand 131 /135 vor.
Die Siebzigerjahre: Smogalarm im Ruhrgebiet, saurer Regen, sterbende Fichten im Bayerischen Wald. Damals waren Filteranlagen für die Schlote im Ruhrgebiet die Lösung. Heute leiden die Menschen in Ballungszentren an einer hohen Schadstoffbelastung, die unter anderem auch vom Autoverkehr verursacht wird. Besonders unerwünscht: die Stickoxide (NOX). Die Europäische Union hat die Grenzwerte inzwischen weiter verschärft, in vielen Kommunen werden sie überschritten. »Vor allem an stark befahrenen Strecken besteht dringender Handlungsbedarf«, weiß Michael Hüben vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME in Schmallenberg. Die Fraunhofer-Forscher wollen in den nächsten zwei Jahren im Projekt »Wirksamkeit des photokatalytischen Stickoxid-Abbaus an beschichteten Bauwerks- Prüfkörpern« herausfinden, wie photokatalytische Oberflächen zum Abbau von NOx beitragen und wie sich die Beschichtungen im Langzeitbetrieb bewähren. Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums gefördert und betreut. Auf der Messe Bau 2013 wird das Verfahren am Gemeinschaftsstand der Allianz Bau in Halle C2 Stand 131 /135 vorgestellt.

»Photokatalytisch aktive Beschichtungen können dabei helfen, Stickoxide zu reduzieren «, erklärt Dr. Michael Hüben. »Es gibt schon heute zahlreihe Produkte zur photokatalytischen Beschichtung von Oberflächen, aber die nach ISO 22197-1 standardisierte Messmethode ist nicht auf alle Problemstellungen anwendbar. Wir haben jetzt am IME eine spezielle Messzelle entwickelt, die wir in unserem Projekt einsetzen.« An der A 4 bei Bergisch Gladbach werden dazu in Kürze Schallschutzwand-Prüfkörper, die mit reaktivem Material beschichtet wurden, ausgelagert und bewittert. Präparierte Prüfmuster werden in bestimmten Abständen in der Messzelle vermessen. »Die Oberfläche des Prüfkörpers muss photokatalytisch aktiv sein, das heißt, sie baut NOx unter Lichteinfluss ab«, erklärt Hüben den Versuchsaufbau. Die Oberflächen enthalten Katalysatoren aus Titandioxid, ein Material, das kostengünstig und in großen Mengen zur Verfügung steht. Unter dem Einfluss des Tageslichts katalysiert Titandioxid die Umwandlung von Stickoxiden zu Nitrat. »Die photokatalytischen Aktivitäten der Proben werden in einem Durchflussverfahren ermittelt«, sagt der Wissenschaftler. In den nächsten zwei Jahren ermitteln die Experten regelmäßig, wie viel Stickoxid abgebaut wird. So erhalten sie eine solide Basis für die Langzeitwirkung der Beschichtungen. Erst dann kann man sicher sein, dass die Anstriche auch wirklich helfen und größere Flächen, wie etwa ganze Häuserzeilen wirtschaftlich mit photokatalytisch wirksamen Schichten versehen werden können. Damit ließe sich die Feinstaubbelastung in Ballungszentren senken. »Ein weiterer Anwendungsfall für das Messverfahren sind Innenräume. Hier sind ebenfalls bereits Produkte im Handel, die versprechen, die Luftqualität im Innenraum zu verbessern«, erklärt Hübens Kollege Frank Neumann vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST. »Experimentelle Messungen helfen uns auch hier, Normen und Zertifizierungen zu erarbeiten und die bestehenden Prüfverfahren zu standardisieren.«

Auf der Messe BAU 2013 präsentieren die Wissenschaftler diese und weitere photokatalytische Innen- und Außenanwendungen anhand eines stilisierten Hauses auf dem Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Allianz Bau unter dem Motto »MORGENSTADT – Intelligentes Bauen für die Stadt der Zukunft«.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2012/dezember/saubere-luf…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Übergewicht beginnt im Mutterleib

Stefanie Winde
GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

Lebensstil der Mutter prägt Veranlagung für späteres Gewicht
Die Veranlagung zu Übergewicht wird bereits vor der Geburt geprägt. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer internationalen Studie nachgewiesen, die im Fachjournal Plos One* erschienen ist. Die Studie zeigt: Kinder mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4.000 Gramm haben in ihrem späteren Leben ein doppelt so hohes Risiko, übergewichtig zu werden, wie normalgewichtige Neugeborene.

Die Ergebnisse der Studie belegen, dass das lebenslange Risiko für Übergewicht wesentlich vom Lebensstil der werdenden Mutter beeinflusst wird. Prof. Andreas Plagemann von der Klinik für Geburtsmedizin an der Charité hat die Studie geleitet. Er erklärt: „Der Verlauf der Schwangerschaft erweist sich noch mehr als bisher als entscheidender Weichensteller für die Gesundheit des Kindes in seinem ganzen Leben.“ Übergewicht, Überernährung, Bewegungsmangel und daraus resultierende Stoffwechselerkrankungen während der Schwangerschaft können zu einem hohen Geburtsgewicht führen. Um den Zusammenhang zwischen dem individuellen Gewicht bei der Geburt und dem Risiko einer späteren Übergewichtigkeit zu untersuchen, hat das Forscherteam um Prof. Plagemann 66 Studien ausgewertet, die hierzu weltweit durchgeführt wurden. Insgesamt wurden die Daten von mehr als 640.000 Probandinnen und Probanden im Alter von bis zu 75 Jahren aus 26 Ländern und 5 Kontinenten in die Meta-Analyse einbezogen.

Die zunehmende Übergewichtigkeit und Fettleibigkeit breiter Bevölkerungsschichten gehört zu den größten gesundheitsrelevanten Problemen weltweit, auch in Deutschland. Über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ist mittlerweile übergewichtig und 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind bereits betroffen. Eine Vielzahl medizinischer, sozialpolitischer und gesundheitsökonomischer Probleme und Belastungen sind die Folge. So ist Übergewicht einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Erkrankungen des Bewegungsapparates und auch psychischer Probleme. „Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass eine Prävention von Übergewicht für das gesamte spätere Leben schon vor der Geburt möglich ist“, betont Prof. Plagemann.

* Schellong, Karen; Schulz, Sandra; Harder, Thomas; Plagemann, Andreas: Birth Weight and Long-Term Overweight Risk: Systematic Review and a Meta-Analysis Including 643,902 Persons from 66 Studies and 26 Countries Globally. In: Plos One, Volume 7, Issue 10, October 2012. Doi: 10.1371/journal.pone.0047776.t001.

Kontakt:
Prof. Andreas Plagemann
Klinik für Geburtsmedizin
Campus Virchow-Klinikum
t: +49 30 450 524 041
andreas.plagemann@charite.de

Weitere Informationen:
http://geburtsmedizin.charite.de/ – Klinik für Geburtsmedizin
http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0047776 – Artikel in Plos One

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Fürsorgliche Fischväter hängen häufig am Haken

Gesine Wiemer
Pressestelle des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

Bei einigen Fischarten übernimmt der Vater die Brutpflege, z.B. beim nordamerikanischen Forellenbarsch. Bei dieser Art gilt: Je größer und aggressiver das Männchen, desto intensiver ist die elterliche Fürsorge und desto mehr Nachkommen überleben. Allerdings werden einer neuen Studie zufolge die aktiven Brutpfleger auch häufiger als andere gefangen. Die Befischung überleben dann die scheuen Vertreter, die weniger Nachwuchs produzieren.
Brutpflege ist ein Erfolgsmodell. Es vergrößert bei vielen Arten die Chancen, die ersten Lebensmonate unbeschadet zu überleben, z.B. bei uns Menschen. Der Mensch kann allerdings auch Sorge dafür tragen, dass aktive Brutpfleger das Nachsehen haben. Dies ist das wesentliche Ergebnis einer in PNAS publizierte Studie, die ein internationales Forscherteam rund um den Masterstudenten David Sutter und den Studienleiter Prof. Dr. Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin an nordamerikanischen Forellenbarschen vorgelegt hat.
Bei den unter Anglern beliebten Forellenbarschen (Micropterus salmoides) kümmert sich das Männchen bis zu vier Wochen um den Nachwuchs. Die Fischväter verteidigen das Laichnest gegen Feinde und befächeln mit ihren Brustflossen die Eier, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Besonders intensive Brutpflege zahlt sich aus: Sie sichert den Fürsorglichen überaus viele Nachkommen und sorgt so für eine Anhäufung ihrer Gene in der Population – klassische Evolution durch Selektion nach Darwinschem Prinzip. Allerdings sind die wachsamsten Fischväter auch besonders anfällig gegenüber Beangelung. Zwar stellen die Väter während der Brutpflege die Nahrungssuche ein, jedoch verteidigen sie aggressiv ihr Nest gegen jeden Eindringling, auch wenn dies ein vom Angler durchs Wasser gezogener Blinker oder Wobbler ist. Die Sache hat dann leider einen Haken.
In einer neuen Studie, die in Kooperation zwischen Berliner Fischereiforschern und einem Team um Prof. Dr. David Philipp von der Universität in Illinois durchgeführt wurde, wird nun nachgewiesen, dass leicht fangbare männliche Forellenbarsche auch die mit dem größten Vermehrungspotenzial sind. Unter befischten Bedingungen werden so die eigentlichen Sieger der natürlichen Auslese zu Verlieren. Selbst wenn ein brutpflegender Forellenbarschvater nach dem Fang zurückgesetzt wird, z.B. wenn das Tier ungewollt in der Schonzeit gefangen wurde, kann der Nachwuchs verloren sein. Die zeitweilige Abwesenheit vom Nest ruft nämlich gefräßige Nesträuber, in der Regel andere Fische, auf den Plan, die das Nest ausräumen. Ob vergleichbare Effekte auch bei heimischen brutpflegenden Fischarten wie Zander und Wels zutreffen, ist bisher nicht bekannt.
Prof. Dr. Robert Arlinghaus erläutert: „Wir haben den ersten experimentellen Nachweis vorgelegt, dass die Individuen mit dem größtem reproduktiven Potential bevorzugt gefangen werden“. Weil das Merkmal „Fängigkeit“, das an das Nestbewachungsverhalten gekoppelt ist, vererbbar ist, könnten beangelten Gewässern die Fische mit dem größten Vermehrungspotenzial verloren gehen. Darüber hinaus sind die überlebenden Fische auch viel schwerer fangbar – ein für Angler unerwünschtes Szenario. Um die „negative fischereiliche Bestenauslese“ nicht zu stark wirksam werden zu lassen, wird von den Autoren vorgeschlagen, Schonzeiten oder andere Schonmaßnahmen so zu wählen, dass die fürsorglichen Väter selten oder gar nicht am Haken hängen und sich stattdessen in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern können.
Mara Elena Beck, Robert Arlinghaus & David Sutter

Quelle
Sutter, D.A.H., Suski, C.D., Philipp, D.P., Klefoth, T., Wahl, D.H., Kersten, P., Cooke, S.J., Arlinghaus, R. (2012). Recreational fishing selectively captures individuals with the highest fitness potential. Proceedings of the National Academy of Sciences, DOI 10.1073.

Kontakt
Prof. Dr. Robert Arlinghaus
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
Abteilung Biologie und Ökologie der Fische
Müggelseedamm 310
12587 Berlin
arlinghaus@igb-berlin.de

Weitere Informationen:
http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1212536109 – Originalveröffentlichung
http://www.igb-berlin.de/mitarbeitende-igb.html?show=211 – Prof. Robert Arlinghaus
http://www.besatz-fisch.de – Projekt Besatzfisch

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Studienteilnehmer mit heftigen Gefühlsschwankungen gesucht

Dr. Annette Tuffs
Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

Wie nehmen Betroffene Gefühle anderer Personen wahr? Wie bewältigen sie ihre eigenen Emotionen? Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim starten Studie
Wie nehmen Frauen und Männer, die schnell heftig reagieren, die Gefühlsregungen ihrer Mitmenschen wahr? Wie bewerten sie diese und wie bewältigen sie ihre eigenen Emotionen? Diesen Fragen gehen neue Studien am Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg und am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim nach. Als Studienteilnehmer werden Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren mit ausgeprägten Gefühlsschwankungen gesucht. Ziel ist es, Einblicke in die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung zu erhalten und so zur Entwicklung einer effizienten Therapie und Prävention beizutragen.

Teilnehmen kann, wer an sich selbst eine deutliche emotionale „Dünnhäutigkeit“ beobachtet, häufig unter starken Stimmungsschwankungen oder einer kaum erträglichen Anspannung leidet, die sich in schwer zu kontrollierenden Gefühlsausbrüchen bis hin zu Selbstverletzungen äußert. Wem auch der Umgang mit anderen Menschen schwer fällt, wer große Angst hat, verlassen zu werden, oder Probleme damit hat, Vertrauen aufzubauen und Nähe zuzulassen, ist aufgerufen, sich zu melden.

Auf Wunsch können sich Teilnehmer ärztlich beraten lassen

Die Teilnahme beinhaltet mehrere Termine. Dabei wird unter anderem eine Magnetresonanztomographie durchgeführt, ein sicheres und nebenwirkungsfreies Verfahren, das ohne belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung auskommt. Diese Untersuchungen dauern jeweils ca. 45 Minuten. Sowohl in Heidelberg als auch in Mannheim stehen den Teilnehmern kostenfrei Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Anzahl und Dauer der Termine können individuell vereinbart werden. Teilnehmer/innen erhalten eine finanzielle Aufwandsentschädigung und auf Wunsch eine kostenlose Beratung durch die Studienärzte.

Die Studie wird geleitet von Professor Dr. Christian Schmahl, Leiter Klinische Forschergruppe 256, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Professor Dr. Martin Bohus, Sprecher der Klinischen Forschergruppe 256, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, und Professor Dr. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie Heidelberg und stellvertretende Sprecherin der Klinischen Forschergruppe 256.

Weitere Informationen und Anmeldung:
http://www.kfo256.de

E-Mail: info.bps-studie@zi-mannheim.de
Tel.: 0621-1703-4413
Ansprechpartner am Universitätsklinikum Heidelberg:
Dr. Katja Bertsch und Dr. Falk Mancke
Tel: 06221-56 36502

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 110.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und 400.000 Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

Besuchen Sie das Universitätsklinikum Heidelberg auch bei:
Facebook: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/facebook
Twitter: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/twitter
Youtube: http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/youtube

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Urbane Brach- und Freiflächen für Bioenergie und Stadtentwicklung nutzen

Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

IAT-Projekt CultNature setzt auf BioMontanParks

Das Potential urbaner Brach- und Freiflächen wird für Stadtentwicklung und die Erzeugung von Biomasse bis heute nicht ausgeschöpft. Insbesondere Bergbauflächen im Steinkohlerevier eignen sich aufgrund ihrer Größe und Lage für den Anbau von Biomasse. Diesen Ansatz verfolgt das Projekt ‚CultNature‘ am Institut Arbeit und Technik (IAT / Westfälische Hochschule)in Gelsenkirchen, das zusammen mit RAG Montan-Immobilen und NRWUrban durchgeführt und vom Land NRW gefördert wird.
Das Projekt verknüpft zwei schon praktizierte Sanierungskonzepte miteinander: die Entwicklung von Brachen zu Parks – bisher nur mit öffentlichen Mitteln machbar – und die Nutzung von Brachen für die Gewinnung von Biomasse. Diese Bio-Parklandschaften des CultNature-Konzepts schaffen wirtschaftlich nutzbare und doch im Sinne der Stadtentwicklung hochwertige Flächen, die Einkünfte erzeugen, welche die Kosten, Errichtung und Pflege der Parks ganz oder zu einem großen Teil decken.

Gerade im nördlichen Ruhrgebiet, wo bis in die 1980er und 1990er Jahre Steinkohle gefördert wurde, sind Teilflächen von bis zu 300ha zu verzeichnen, die auch nach Jahren weit entfernt von einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Entwicklung sind, stellten die IAT-Wissenschaftler Benedikt Leisering und David Becker fest. Das Flächenpotential, welches sich hier bietet, werde nicht ausgeschöpft, trotz Flächenkonkurrenz und der immer wieder beklagten Knappheit von Flächen für Gewerbe und Industrie. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, bis 2020 mit Energiepflanzen und biogenen Reststoffen bis zu 15 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland zu decken, was eine Verdopplung des gegenwärtigen Beitrags bedeuten würde.

Im Gegensatz zu landwirtschaftlich hergestellter Biomasse, die ja in Flächenkonkurrenz zur Nahrungsproduktion steht, kann urbane Biomasseproduktion nicht nur Energie liefern, sondern auch eine nachhaltige urbane Raumentwicklung fördern, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Dimensionen einschließt, meinen die IAT-Wissenschaftler. Im Ruhrgebiet und anderen Industrieregionen sowie in Regionen, in denen große Militärstützpunkte aufgegeben werden, gibt es viele Flächen, auf denen man keine Nahrungsmittel, wohl aber Biomasse für die Energieproduktion herstellen kann. Bioenergie könne dabei als ‚regelbare‘ Energie einen wertvollen Beitrag im Mix regenerativer Energien leisten.

In einer ersten Projektphase wurde bisher das CultNature-Konzept im Rahmen einer Potenzial- und Machbarkeitsstudie konkretisiert. In Pilotprojekten soll das Konzept „experimentell“ erprobt werden. Für eine anschließende breite Umsetzung werden Akteursnetzwerke aufgebaut und aus den Ergebnissen und Erfahrungen des Projektes umsetzungsfähige Vorschläge für die Stadt- und Regionalplanung in den nordrhein-westfälischen Bergbaurückzugsgebieten entwickelt.

Weitere Informationen:
Benedikt Leisering, Durchwahl: 0209/1707-114, E-Mail: leisering@iat.eu,
David Becker, Durchwahl: 0209/1707-184, E-Mail: Becker@iat.eu

Redaktion: Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: www.iat.eu

Weitere Informationen:
http://www.iat.eu/forschung-aktuell/2013/fa2013-01.pdf (aktueller Forschungsbericht)

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig, aber: Auf die Dosis kommt es an!

Dr. Suzan Fiack
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

BfR informiert auf der Internationalen Grünen Woche 2013 über den Nutzen und die Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln
Wie viel Vitamine und Mineralstoffe sind notwendig, um gesund zu bleiben? Lebensmittel enthalten normalerweise alles, was gesunde Menschen brauchen. Nahrungsergänzungsmittel in Tabletten- oder Drageeform sind in der Regel überflüssig. Eine zu hohe Dosis an Vitaminen und Mineralstoffen kann der Gesundheit vielmehr schaden. Bei einer abwechslungsreichen Ernährung erhält der Körper alle Nährstoffe, die er braucht. „Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann auch Risiken für die Gesundheit bergen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Wann die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll oder aber ein gesundheitliches Risiko ist, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf der Internationalen Grünen Woche vom 18. bis 27. Januar 2012 am Stand 101 in der Halle 3.2 (Erlebnisbauernhof).

Am BfR-Stand mit dem Thema „Auf die Dosis kommt es an!“ erfahren Besucherinnen und Besucher, welche und wie viele Vitamine und Mineralstoffe Fleisch, Milchprodukte, Obst und Gemüse enthalten. Der BfR-Stand enthält Regale mit verschiedenen Lebensmittel-Imitaten, aber anders als in einem Supermarkt sind sie nach ihren Nährstoffgehalten sortiert. Anhand dieser Informationen können Besucher einen Einkaufswagen packen und überprüfen, ob sie mit ihren normalen Ernährungsgewohnheiten den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralien decken. An einer großen Ernährungspyramide können sie sich einen Speiseplan zusammenstellen, der alle Nährstoffe abdeckt, ohne auf Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel angewiesen zu sein. BfR-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler beraten bei der Zusammenstellung einer abwechslungsreichen Ernährung.

Mit seinem interaktiven Stand bei der Grünen Woche will das BfR Verbraucherinnen und Verbraucher für das Thema Nahrungsergänzungsmittel sensibilisieren. Angesichts des großen Angebots sowie des zunehmenden Vertriebs von Nahrungsergänzungsmitteln über das Internet sollen Verbraucher nicht nur vor möglichen gesundheitlichen Risiken durch Überdosierung oder unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln, sondern auch vor Irreführung geschützt werden.

Nahrungsergänzungsmittel sind für gesunde Personen, die sich normal ernähren, in der Regel überflüssig. Bei ausgewogener Ernährung bekommt der Körper alle Nährstoffe, die er braucht. Nur in bestimmten Fällen ist eine gezielte Ergänzung der Nahrung mit einzelnen Nährstoffen sinnvoll, zum Beispiel Folsäure in der frühen Schwangerschaft.

Auf die Dosis kommt es auch bei anderen als schädlich einzustufenden Stoffen wie Acrylamid an, die in Lebensmitteln wie Kartoffelchips, Pommes Frites, Röst- und Backkartoffeln, Brot oder Backwaren enthalten sein können. Acrylamid besitzt im Tierexperiment Erbgut veränderndes und Krebs erzeugendes Potenzial. An einem „Acrylamidrechner“ können Besucherinnen und Besucher ihre durchschnittliche Aufnahme dieses Stoffes aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten errechnen. Zudem gibt es Tipps für die eigene Küche, um die Acrylamid-Gehalte in dort zubereiteten Lebensmitteln möglichst gering zu halten.

Ein BfR-Quiz mit QR-Code, der direkt zu den Antworten auf die BfR-Internetseite führt, informiert zu Fragen rund um die Lebensmittelsicherheit. Mit einem BfR-Glücksrad-Spiel zu Vitaminen und Mineralstoffen und Risky – dem neuen BfR-Maskottchen – können die Besucherinnen und Besucher ihr Wissen rund um das Thema „Auf die Dosis kommt es an!“ vertiefen.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Weitere Informationen:
http://www.bfr.bund.de/de/veranstaltung/vitamine_und_mineralstoffe_sind_lebensno… Weitere Informationen

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


BMU-Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung« – Fünf Projekte für Fraunhofer UMSICHT

Dipl.-Chem. Iris Kumpmann
Abteilung Public Relations
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Ins neue Jahr startet Fraunhofer UMSICHT mit fünf Projekten im Rahmen des BMU-Förderprogramms »Energetische Biomassenutzung«. Im Wissen um die Herausforderungen einer nachhaltigen Bioenergienutzung unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Entwicklungs- und Markteinführungsprojekte zur Optimierung der energetischen Nutzung von Non-Food-Biomasse, speziell von biogenen Reststoffen.
Die Energieversorgung der Zukunft basiert auf zunehmend steigenden Anteilen erneuerbarer Energien. Biomasse soll hier einen wichtigen Beitrag leisten, da sie die einzige Energiequelle ist, die verlässlich produzieren und im Hinblick auf bedarfsgerechte Strombereitstellung Fluktuationen von Wind und Sonne ausgleichen kann.

Die im Rahmen des Programms »Energetische Biomassenutzung« geförderten Vorhaben sind primär auf die praxistaugliche Demonstration und Weiterentwicklung zukunftsweisender und wettbewerbs- sowie marktfähiger Technologien ausgerichtet. Des Weiteren stehen systemflexible Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse im Fokus. Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sowie biogene Abfallstoffe sind hierbei von besonderem Forschungsinteresse.

Das Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung« befindet sich in Phase II. Von den vierzehn in Phase II bewilligten Vorhaben ist Fraunhofer UMSICHT an fünf Projekten beteiligt, vier realisiert Fraunhofer UMSICHT am Standort Oberhausen, eines im Institutsteil Sulzbach-Rosenberg.

Überblick der fünf Vorhaben mit Beteiligung von Fraunhofer UMSICHT- im BMU-Förderprogramm:

– »Nachhaltige Integration von Bioenergiesystemen im Kontext einer kommunalen Entscheidungsfindung« (FKZ: 03KB066)

Ziel des Projekts ist es, Technologien zur Nutzung von Bioenergien in Kommunen zu integrieren und zur Anwendung zu bringen, um das Potenzial von Kommunen als Schlüsselakteure in der Energiewende zu heben. Die spezifischen Wirkungen der Integration von Biomassetechnologien in unterschiedliche kommunale Ausgangssituationen und regionale Bilanzräume werden vor dem Kontext der nationalen Zielsetzung detailliert beschrieben. Dies soll Kommunen bei der Wahl geeigneter technischer und organisatorischer Ansätze bzw. bei der Optimierung eines bereits implementierten Biomassesystems helfen.

Projektteam: Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Fraunhofer UMSICHT, IZES gGmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Biol. Volker Knappertsbusch, Geschäftsfeld Ressourcenmanagement volker.knappertsbusch@umsicht.fraunhofer.de

– »Optimierte energetisch-stoffliche Nutzung biogener Abfälle in Deutschland« (FKZ: 03KB070)

Ziel des Projekts ist die Evaluation der Biomethanproduktion aus kommunalen Bioabfällen. Neben Anlagenkonfigurationen und technischen Aspekten der Aufbereitung widmet sich das Projekt wirtschaftlichen Faktoren sowie dem Thema Nachhaltigkeit.

Projektteam: Fraunhofer UMSICHT, Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH, IZES gGmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Sabine Strauch, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe sabine.strauch@umsicht.fraunhofer.de

– »Repowering von Biogasanlagen – Maßnahmen zur Effizienzsteigerung für den vorhandenen Anlagenbestand« (FKZ: 03KB071)

Das Vorhaben konzentriert sich auf den Transfer von neuer Technik entlang der Prozesskette Biogas in den Anlagenbestand. Ziel ist es, eine Strategie zur effizienteren Biogasgewinnung auf Basis eines Repowerings zu entwickeln, bei dem alte Anlagen zur Stromerzeugung auf Grundlage neuester Erkenntnisse optimiertwerden.

Projektteam: Fraunhofer UMSICHT, Bioreact GmbH, gewitra mbH, bonalytic GmbH

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Joachim Krassowski, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe jürgen.krassowski@umsicht.fraunhofer.de

– »Entwicklung, Umsetzung und Kommunikation eines Leitfadens für mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß EEG 2012 mit Schwerpunkt Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan« (FKZ 03KB078)

Ziel des Vorhabens ist es, einen Leitfaden für mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2012 zu entwickeln und umzusetzen. Der Schwerpunkt liegt auf der Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan.

Projektteam: Deutsche Energie-Agentur GmbH, Fraunhofer UMSICHT, Fraunhofer IWES

Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) Sabine Strauch, Geschäftsfeld Nachwachsende Rohstoffe sabine.strauch@umsicht.fraunhofer.de

– »Demonstrationsanlage zur kombinierten Treberverbrennung/-vergärung am Standort einer Brauerei« (FKZ: 03KB075)

Ziel des Projekts ist die Realisierung einer Demonstrationsanlage zur kombinierten Verbrennung und Vergärung von Biertreber. Bei erfolgreicher Umsetzung ist davon auszugehen, dass der Lösungsansatz von der Branche angenommen wird, da es bisher keine energetisch optimierte Nutzung von Biertreber gibt, der als nasser Reststoff beim Brauen anfällt und bisher traditionell als Futtermittel genutzt wird.

Projektteam: TU München – Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie, Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn GmbH, Fraunhofer UMSICHT-ATZ, Harburg Freudenberger Maschinenbau GmbH

Ansprechpartner: Andreas Weger, Geschäftsfeld Kreislaufwirtschaft, Standort Sulzbach-Rosenberg andreas.weger@umsicht.fraunhofer.de

Förderprogramm »Energetische Biomassenutzung«
Im Juni 2008 startete das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit insgesamt 48 Millionen Euro unterstützte Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Nutzung von Biomasse. Nach fast vierjähriger Laufzeit werden 77 Projekte bzw. 183 Einzelprojekte mit rund 35,2 Millionen Euro gefördert. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gGmbH ist für die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogramms zuständig. Mit der fachlichen und administrativen Koordination des Programms hat das BMU den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt. Stichtag für die Einreichung neuer Projektskizzen beim PtJ ist der 22. November 2013.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Insektizidbelastungen von Gewässern: Derzeitige Messung und Bewertung zeigt Schwächen

Bernd Hegen
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universität Koblenz-Landau

Die gängige Praxis der Überwachung von Gewässern auf Insektizide weist Schwächen auf. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Umweltwissenschaften Landau an der Universität Koblenz-Landau. Bislang werden Wasserproben meist zu festen Terminen entnommen, etwa einmal pro Monat. Demgegenüber gelangen Insektizide sehr unregelmäßig in Gewässer und überschreiten die Grenzwerte zwar nur kurzfristig – dafür ist die Schadwirkung umso intensiver. Die Folge: Berücksichtigt man die im Rahmen der regelmäßigen Probenentnahme oftmals gemessenen Nullwerte, werden bei der Gesamtbewertung die tatsächlichen Risiken unterschätzt.

Im Gegensatz zu Herbiziden und Fungiziden, die meist vorbeugend wirken und häufig ausgebracht werden, werden Insektizide nur bei akutem Insektenbefall eingesetzt. Entsprechend werden auf den Feldern kurzfristig hohe Dosierungen verwendet, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Obwohl Insektizide oft nur kurze Halbwertszeiten in der Umwelt aufweisen, gelangen diese hochgiftigen Stoffe in Gewässer und können dort Insekten und andere wirbellose Tiere schädigen. Diese reagieren sehr sensibel auf Insektizide, so dass sich die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft zugunsten unempfindlicher Arten verschieben kann.

Daher müssten bei der Gewässerüberwachung besonders dann Proben genommen werden, wenn Insektizide ausgebracht werden oder Starkregen diese in Gewässer einschwemmt. Aufgrund mangelnder Personalressourcen, zu geringer finanzieller Ausstattung und logistischer Einschränkungen werden jedoch meist regelmäßige, feste Termine gewählt.

Die aktuelle Praxis ist nicht geeignet

„Unsere Studie hat nachgewiesen, dass die gängige Praxis der Probenentnahme zur Untersuchung von Insektiziden in Gewässern ungeeignet ist“, erklärt Ralf Schulz vom Institut für Umweltwissenschaften Landau. „Demnach wird beispielsweise bei einer wöchentlichen Überwachung eines typischen landwirtschaftlichen Gewässers keine der gemäß Modellberechnungen insgesamt sechs Konzentrationsspitzen pro Jahr gefunden. Bei einer täglichen Entnahme werden lediglich zwei der sechs Spitzen ermittelt. Allein bei einer ereignisbezogenen Probennahme werden sämtliche Spitzen erfasst. Steigen die Gesamtkosten mit zunehmender Probenanzahl, fallen sie hingegen bei ereignisbezogenen Verfahren deutlich geringer aus. Zudem wäre hier der Nutzen wesentlich höher. Mit der aktuellen Praxis wird viel Geld verschwendet, da viele der zu festen Intervallen entnommenen Proben keine Insektizidkonzentrationen enthalten.“

Wenn die Gewässerüberwachung keine Insektizidbelastung in Gewässern und folglich auch keine Überschreitung der Grenzwerte feststellt, liegt dies also häufig nicht daran, dass die Gewässer tatsächlich unbelastet sind, sondern dass Proben zum falschen Zeitpunkt entnommen werden. „Die aus dieser Probenentnahme resultierenden Werte ergeben somit ein völlig falsches Bild der Insektizidbelastung“, ergänzt Sebastian Stehle, der Erstautor der Landauer Studie. „Werden in die Bewertung Ergebnisse einbezogen, die keine Gewässerbelastung nachgewiesen haben, wird sie verzerrt und eine falsche Sicherheit vorgetäuscht. Daher sollten bei Insektiziden Proben, die keine Belastung zeigen, nicht berücksichtigt werden – zumindest so lange das Belastungsmonitoring statisch erfolgt. Noch besser wären ereignisbezogene Probenentnahmen, zumindest in Hochrisikogebieten.“

Effiziente Gegenmaßnahmen

Die Belastung von Gewässern ließe sich bereits mit einigen kostengünstigen und effizienten Maßnahmen reduzieren: Zum Beispiel müssten dazu die Randstreifen zwischen landwirtschaftlich genutzter Fläche und Gewässer verbreitert und effektiv gestaltet werden. Hecken am Feldrand würden die Sprühabdrift reduzieren. Zudem wären Rückhaltebecken mit Pflanzen einzurichten, die laut vorangegangenen Studien des Instituts für Umweltwissenschaften Landau für Pestizide eine Gewässerreinigungsleistung von mehr als 70 Prozent besitzen.

„Gerade die Landwirtschaft ist sich ihrer Abhängigkeit von natürlichen Produktionsfaktoren wie Boden und Wasser bewusst und möchte möglichst rückstandsfreie und gesunde Produkte produzieren“, so Ralf Schulz. „Zusätzlich könnte die Landwirtschaft durch diese Maßnahmen einen wesentlichen positiven Beitrag zum Natur- und Artenschutz in einer Kulturlandschaft der Zukunft‘ leisten.“

Die Studie:
„Probabilistic Risk Assessment of Insecticide Concentrations in Agricultural Surface Waters: A Critical Appraisal“, Sebastian Stehle, Anja Knäbel und Ralf Schulz. Die Studie wurde am 12. Dezember 2012 in der Fachzeitschrift „Environmental Monitoring and Assessment“ veröffentlicht (http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10661-012-3026-x).

Kurzprofil Institut für Umweltwissenschaften Landau:
Das Institut für Umweltwissenschaften Landau betreibt grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung, in deren Fokus die vielfältigen Interaktionen zwischen Mensch und Umwelt stehen. Das Institut vereint die Expertisen von neun interdisziplinären Arbeitsgruppen und damit aktuelle Forschung vom Molekül über Ökosysteme bis zur menschlichen Gesellschaft. Das Institut für Umweltwissenschaften Landau wurde 2004 an der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau gegründet. Weitere Informationen: http://www.umwelt.uni-landau.de

Kontakt:

Universität Koblenz-Landau
Prof. Dr. Ralf Schulz
Fortstraße 7
76829 Landau
Tel.: (06341) 280-31327
E-Mail: schulz@uni-landau.de

Universität Koblenz-Landau
Dipl.-Umweltwiss. Sebastian Stehle
Fortstraße 7
76829 Landau
Tel.: (06341) 280-31314
E-Mail: stehle@uni-landau.de

Weitere Informationen:
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10661-012-3026-x Studie
http://www.umwelt.uni-landau.de Institut für Umweltwissenschaften Landau

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Internationale Grüne Woche 2013:

Fraunhofer zeigt Biofliesen und wärmebeständige Biopolymere

Auch Fliesen können bio sein – wenn sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Sie sind ressourceneffizienter als ihr keramisches Pendant und eröffnen neue gestalterische Möglichkeiten. Biokunststoffe aus Polymilchsäure (PLA) werden immer wärmebeständiger und eignen sich dadurch nun auch für Abfüllprozesse bei hohen Temperaturen in der Lebensmittelindustrie. Wie sich regenerative, biologisch abbaubare oder biostabile Rohstoffe in der Architektur und der Verpackungsindustrie verwenden lassen, zeigen Fraunhofer-Forscher auf der Internationalen Grünen Woche vom 18. bis 27. Januar in Berlin in Halle 5.2a, Stand 103.

Weitere Informationen:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2013/Januar/biofliesen-und-waermebestaendige-biopolymere.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Lage vieler Fischbestände hat sich verbessert

Dr. Michael Welling
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

Vielen Fischbeständen im Nordostatlantik und der Nord- und Ostsee geht es deutlich besser als noch vor zehn Jahren. Zu diesem Resultat kommen Fischereiwissenschaftler, unter ihnen Dr. Christoph Stransky und Dr. Ralf Döring vom Thünen-Institut für Seefischerei, die die Entwicklung der wichtigsten 41 Fischbestände im Nordostatlantik und der Nord- und Ostsee analysiert haben. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in der Fachzeitschrift „Marine Policy“ veröffentlicht.
Inzwischen werden 44 Prozent der untersuchten Bestände auf dem Niveau des maximalen Dauerertrags und damit nachhaltig bewirtschaftet, während dies im Jahr 2001 nur für 12 Prozent der Bestände der Fall war. Besonders erholt haben sich zum Beispiel Dorsch in der östlichen Ostsee und Scholle in der Nordsee. Auch viele der übrigen Bestände zeigen teils deutliche Tendenzen nach oben. Darüber hinaus verbesserten sich einige ökonomische Kennzahlen der Fischereiflotten insbesondere ab 2009.

Auch wenn in der Öffentlichkeit immer wieder von einem Scheitern der europäischen Fischereipolitik die Rede ist, zeigt die jetzt veröffentlichte Analyse, dass zumindest für die EU-Gewässer und angrenzende Gebiete ein erfreulicher Trend zu erkennen ist. Nach Meinung der Experten aus dem Thünen-Institut seien hierfür unter anderem die langfristigen Managementpläne der EU verantwortlich, die auf den langjährigen Bestandsuntersuchungen der Fischereiforschung basieren. „Die Managementpläne enthalten klare Zielvorgaben für eine Erholung der jeweiligen Bestände. Und das Entscheidende – sie wurden von den Fischereiministern auch konsequent umgesetzt“, so Stransky. Die Daten machen darüber hinaus deutlich, dass eine verantwortungsvolle Nutzung der Meeresressourcen sich auch langfristig für die Fischerei positiv auswirkt. Die langsame Verbesserung der ökonomischen Kennzahlen, die 2009 für einige Parameter zu beobachten war, setzte sich in den kommenden Jahren verstärkt fort.

Ansprechpartner:
Dr. Christoph Stransky
Thünen-Institut für Seefischerei, Hamburg
Tel.: 040-38905 228
E-Mail: christoph.stransky@vti.bund.de

Weitere Informationen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308597X1200200X

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Magnetische Weihnachtskarpfen: UDE-Zoologen beobachten Erstaunliches in der Badewanne

Beate Kostka M.A.
Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

Mit Kartoffeln und Meerrettich, dampfgegart oder aus dem Bräter: zu Weihnachten landen traditionell wieder viele Karpfen auf der Festtafel. Nicht jedoch, ohne vorher quicklebendig in großen Bottichen oder gar der eigenen Badewanne auszuharren. Das haben Zoologen der Universität Duisburg-Essen (UDE) für ein großangelegtes Experiment genutzt und die Körperausrichtung der Fische untersucht. Verblüffendes Ergebnis: Die Karpfen ziehen keinesfalls orientierungslos ihre Bahnen, sondern richten sich am Magnetfeld der Erde aus. Die Erkenntnisse von PD Dr. Sabine Begall, Prof. Dr. Hynek Burda und ihren Prager Kollegen wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift PLOS ONE publiziert.
Als Versuchsorte dienten den Forschern die tschechischen Fischmärkte im Advent. Hier werden jedes Jahr bis zu sechs Millionen Karpfen aus großen Bottichen verkauft – was einem halben Fisch pro Kopf entspricht. Mehr als 14.000 Fischen haben die Forscher ganz genau auf die Flossen geschaut: „An 30 verschiedenen Orten wurden rund 700 Fotos erfasst, vermessen und analysiert“, erklärt Prof. Dr. Hynek Burda den aufwändigen Versuch. Die Aufnahmen zeigten, dass die Karpfen ihre Körperachse tendenziell nordsüdlich ausrichten, selbst auf engstem Raum.

Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift PLOS ONE publiziert und ist hier online abrufbar: http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0051100

Inspirieren ließen sich die Autoren von ihren früheren Arbeiten zu Kühen, Hirschen und jagenden Füchsen. Anhand von Satellitenbildern und Naturbeobachtungen konnten sie bereits belegen, dass alle die Nord-Süd-Ausrichtung bevorzugen. Und jetzt schwimmt auch der Karpfen in diese Lieblingsrichtung. „Weder die Wasserströmung, das Licht oder andere Faktoren, die berücksichtigt wurden, können das begründen“, sagt Burda. Die Magnetfeldwahrnehmung sei die einfachste und zugleich einzige Erklärung.

Was dieses Verhalten bedeutet, können die Forscher nur spekulieren: Die Magnetausrichtung könnte das Wohlbefinden der Fische positiv beeinflussen oder die Bewegungen im Schwarm synchronisieren. „Auf jeden Fall wird damit deutlich, dass die Magnetorezeption nicht nur bei Langstreckenwanderungen eingesetzt wird, sondern auch im Alltagsleben“, sagt Burda. Mit dem Karpfen, einem robusten Fisch, haben die Zoologen nun ein neues Tier, um den Magnetsinn weiter zu erforschen.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Besonders besorgniserregende Stoffe nach Artikel 57, Buchstabe f, der REACH-Verordnung

Dr. Suzan Fiack
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Anhand welcher Kriterien sind besonders besorgniserregende Stoffe nach Artikel 57, Buchstabe f, der REACH-Verordnung zu regulieren?

Gemeinsame Presseerklärung von BfR und BAuA zu den Ergebnissen eines Workshops
Die Europäische Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien („REACH“-Verordnung) regelt den sicheren Umgang mit Chemikalien in Europa. Ein Schwerpunkt von REACH liegt dabei auf den sogenannten „besonders besorgniserregenden Substanzen“ („Substances of Very High Concern“, SVHC). Darunter fallen Stoffe, die Krebs auslösen, das Erbgut schädigen oder die Fortpflanzung gefährden können. Darüber hinaus können nach Artikel 57, Buchstabe f, der Verordnung zusätzlich Stoffe mit anderen, „ebenso besorgniserregenden“ Eigenschaften als SVHC identifiziert werden. Die REACH Verordnung nennt hierfür jedoch keine konkreten Kriterien. Aus diesem Grund hatten die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 29. März 2012 zu einem eintägigen Workshop nach Berlin geladen. Diskutiert wurden mögliche Kriterien für solche anderen, „ebenso besorgniserregenden“ SVHC-Eigenschaften. Unter dem Titel „REACH Article 57 (f): Non-Endocrine Disrupting Human Health Hazards Leading to SVHC Identification“ äußerten sich Experten nationaler und europäischer Behörden, der chemischen Industrie und von Nichtregierungsorganisationen (NGO) dazu, wie Artikel 57, Buchstabe f, in der Praxis angewandt werden sollte.

Die Experten waren sich auf dem Workshop einig, dass ein einheitliches Konzept für den Umgang mit Artikel 57, Buchstabe f, hilfreich wäre. So erfüllen nach ihrer Ansicht beispielsweise Stoffe, die bei Kontakt mit den Atemwegen zu Allergien führen können, die Anforderungen von Artikel 57, Buchstabe f, und sollten somit prinzipiell den besonders besorgniserregenden Substanzen zugerechnet werden können. Darüber hinaus sprachen sich die Vertreter von BAuA und BfR in ihren Vorträgen dafür aus, unter bestimmten Bedingungen auch Stoffe als mögliche SVHC-Kandidaten zu betrachten, die zu schweren Organschäden führen können. Chemikalien, die nur leichte Gesundheitsschäden hervorrufen oder die ihrer Natur nach ohnehin ein effektives Risikomanagement einfordern, wie beispielsweise stark ätzende Stoffe, würden dagegen in der Regel nicht als SVHC betrachtet werden.

Im Laufe der Diskussionen auf dem Workshop stellte sich heraus, dass in vielen Punkten zwar noch weiterer Diskussionsbedarf zwischen Behörden und den Stakeholdern aus Industrie und Nichtregierungsorganisationen besteht. Die Auseinandersetzung mit dem Thema zwischen verschiedenen Interessenvertretern ist aber bereits ein erster gelungener Schritt hin zu einem harmonisierten Vorgehen. BAuA und BfR kommen zu dem Schluss, dass die Einigung auf ein einheitlich zu verwendendes Konzept nicht nur zu mehr Transparenz im Umgang mit Artikel 57, Buchstabe f, führt, sondern auch ein effektives Risikomanagement für bisher nicht ausreichend regulierte gefährliche Stoffe ermöglicht.

Die Ergebnisse des Workshops, die Zusammenfassungen der Vorträge und Diskussionen sowie die Vortragsfolien sind als Bericht „REACH Article 57, Buchstabe f: Non-Endocrine Disrupting Human Health Hazards Leading to SVHC Identification“ auf den Internetseiten der BAuA und des BfR veröffentlicht.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Weitere Informationen:
http://www.bfr.bund.de/cm/343/reach-article-57-buchstabe-f-non-endocrine-disrupt… Bericht

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Preiswürdige Zweitnutzung eines Rohstoffs

Erhard Jakobs
Pressestelle
Technische Hochschule Mittelhessen

Prof. Dr. Harald Weigand von der Technischen Hochschule Mittelhessen ist als Mitglied eines Entwicklungsteams mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis 2012 geehrt worden. Als Partner der RecoPhos Consult GmbH in Jävenitz (Sachsen-Anhalt) konnte er die Auszeichnung bei einem Festakt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Berlin entgegennehmen.
Prof. Weigand, der dem Kompetenzzentrum für Energie- und Umweltsystemtechnik (ZEuUS) der THM angehört, hat gemeinsam mit dem Unternehmen in dreijähriger Kooperation ein Verfahren zur Produktion eines Phosphordüngers aus Klärschlammasche entwickelt. Der Geoökologe, der sich im ZEuUS mit abfallwirtschaftlichen Vorhaben befasst, erläutert: „Die stoffliche Verwertung von Klärschlammasche ist ein Gebot der Stunde. Deren Phosphorgehalte entsprechen denen von Erzen aus Lagerstätten, die im Bergbau ausgebeutet werden und immer knapper werden.“ Mit der vom BMWi prämierten Innovation RecoPhos habe man eine technische Lösung zur effizienten Nutzung dieses Abfallstroms marktfähig ausgearbeitet. „Das erzeugte Produkt weist Qualitäten auf, die einem konventionellen Phosphor-Düngemittel entsprechen, und erfüllt sämtliche Vorgaben der Düngemittelverordnung“, bilanziert Weigand. Mit keinem anderen Verfahren gelinge es zurzeit, zu handelsüblichen Preisen aus Klärschlammasche Phosphordünger zu gewinnen. RecoPhos ist patentiert und hat die Zulassung als Dünger erhalten.

Dieses Resultat der Zusammenarbeit zwischen TH Mittelhessen, weiteren Hochschulen und dem umwelttechnischen Unternehmen überzeugte auch die Vergabekommission des Preises. In seiner Laudatio sagte Staatssekretär Dr. Bernhard Heitzer: „Die Preisträger zeigen, dass sich eine effiziente Nutzung von Rohstoffen für die Wirtschaft lohnt. Entlang der gesamten Wertschöpfungsketten können in allen produzierenden Branchen enorme Einsparungen erzielt werden. Davon profitieren Umwelt und Gesellschaft.“ Das BMWi hat den mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preis insgesamt vier mittelständischen Unternehmen und einer Forschungseinrichtung für „herausragende Projekte“ zuerkannt.

Weitere Informationen:
http://www.thm.de/site/kompetenzzentren/zeuus.html

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Ist Diabetes „ansteckend“?

Cordula Falk
Pressestelle
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München

Infektionserkrankungen können Diabetes auslösen, und umgekehrt macht Diabetes die Betroffenen anfälliger für Infektionen – dies ist das Fazit der Fortbildungsveranstaltung „Diabetes und Infektion“ des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München, die Ende November im Klinikum rechts der Isar stattfand. Überraschendes Ergebnis: Adipositas (krankhaftes Übergewicht), die mit dem Typ 2 Diabetes in engem Zusammenhang steht, kann im Hinblick auf das soziale Umfeld ebenfalls als „ansteckend“ bezeichnet werden.
Patienten mit Diabetes stellen für den behandelnden Arzt meist eine besondere Herausforderung dar: Wenn sie an Infektionen erkranken, muss der Diabetes immer mit behandelt werden. Infektionen können dann auch gravierende Stoffwechselentgleisungen auslösen. Umso schwerer wiegt, dass Diabetes-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung anfälliger für Infektionserkrankungen sind. Einige Infektionen verlaufen bei Diabetikern schwerer. Daher rät Privatdozent Dr. Ulrich Seybold von der Klinischen Infektiologie des Klinikums der Universität München diesen Patienten, sich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) in ihrer aktu-ellen Leitlinie vom Juli 2012 zu halten und sich z. B. einer jährlichen Grippeimpfung sowie einer Impfung gegen Pneumokokken, einen Erreger der Lungenentzündung, zu unterziehen.

Manche Erreger wie die Enteroviren stehen darüber hinaus im Verdacht, im Zusammenspiel mit anderen Faktoren Diabetes mellitus auszulösen. So tritt die Autoimmunerkrankung Typ 1 Diabetes gehäuft im Zusammenhang mit vorausgehenden akuten Infektionen auf. Zu ihnen zählen die Enteroviren 68-71, Echoviren, Polioviren und Coxsackieviren, die verschiedene Krankheitsbilder wie z. B. die Sommergrippe oder Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen. Professor Ulrike Protzer vom Institut für Virologie der TU München hofft für die Zukunft im Sinne der Diabetesprävention auf die Entwicklung einer Impfung, die gegen eine breite Gruppe der Enteroviren wirksam wäre.

Parodontitis erhöht das Risiko für Diabetes

Patienten, die an einer Parodontitis leiden, also einer chronischen Entzündung des Zahnfleisches mit Knochenabbau, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken wie Personen mit gesundem Zahnfleisch. Umgekehrt fördert diese chronische Stoffwechselerkrankung die Entstehung von Parodontitis: So ist das Risiko bei Diabetes-Patienten um das Dreifache erhöht. Zahnarzt Dr. Jochen Schmidt von der Zahnarztpraxis Dr. Schmidt & Kollegen in Prien weist auf Studien hin, die eine Senkung des Langzeitblutzuckerwertes HbA1c nach einer Behandlung der Parodontitis belegen.

Ähnliche Entzündungsprozesse wie bei einer Infektion laufen nach Ausführungen von Privatdozent Dr. Martin Füchtenbusch (Forschergruppe Diabetes e. V., Helmholtz Zentrum München) beim Metabolischen Syndrom ab: Jahrelange Überernährung kann zu einer „metabolischen Inflammation“ führen. Das Metabolische Syndrom inklusive viszeraler Adipositas begünstigt die Entstehung von Typ 2 Diabetes. Bei Mäusen konnten nach einer fetthaltigen Diät Entzündungsherde in Hirn, Leber sowie in den für die Insulinproduktion zuständigen Betazellen der Bauchspeicheldrüse nachgewiesen werden. Dies kann weitreichende Auswirkungen haben: Es kommt u. a. zu einer Fehlfaltung körpereigener Proteine, was zum späteren Zelluntergang führen kann. Wie kann die Entzündung eingedämmt werden? „Körperliche Aktivität und nicht übermäßig essen haben eine antiinflammatorische Wirkung“, so Füchtenbusch. „Ebenso werden derzeit antiinflammatorische Medikamente bei Menschen mit einem hohen kardiovaskulären Risiko in großen Studien auf ihre Wirksamkeit hin untersucht.“

Eine ähnliche Therapieempfehlung – Sport und Gewichtsreduktion – gibt Professor Roland M. Schmid, Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar, im Hinblick auf eine Erkrankung der Leber im Rahmen des Metabolischen Syndroms, NASH (Nonalcoholic Steatohepatitis). Dabei handelt es sich um eine Fettleber mit zusätzlicher Entzündungsreaktion, die – ohne Einfluss von Alkoholmissbrauch – zur Leberzirrhose führen kann. Zwei Prozent der deutschen Allgemeinbevölkerung sind bereits von dieser nicht alkoholbedingten Zirrhose betroffen.

Ist Adipositas „ansteckend“?

Jeder vierte Deutsche ist krankhaft übergewichtig – Tendenz steigend. Dabei fällt auf, dass das Metabolische Syndrom gehäuft unter Menschen, die gut befreundet sind, grassiert. Einen Erklärungsansatz liefert Dr. Andreas Beyerlein vom Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München: „Je enger jemand mit einem Adipösen in Kontakt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, selbst krankhaft übergewichtig zu werden“, so Beyerlein. Es handele sich dabei um einen sozialen, keinen geografischen Effekt. „Im näheren sozialen Umfeld nimmt die Akzeptanz von Übergewicht zu, und Ernährungsmuster von Freunden werden eher übernommen.“

Ungesunde Ernährungsmuster beeinflussen langfristig die Darmflora. Sie besteht aus Mikroorganismen, die je nach genetischer Veranlagung in unterschiedlicher Zusammensetzung den Darm besiedeln. Eine dauerhafte kalorienhaltige Ernährung geht jedoch mit einer Veränderung der Darmflora einher, was wiederum Effekte auf den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Insulinresistenz hat. Bei der Insulinresistenz reagieren die Körperzellen zunehmend weniger empfindlich auf Insulin, das die Aufnahme des Blutzuckers (Glukose) in den Zellen reguliert. In der Folge entwickelt sich ein Typ 2 Diabetes. Eine Umstellung auf ballaststoffreiche Ernährung kann nach Aussage von Professor Hannelore Daniel vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München die Mikroorganismen im positiven Sinne modulieren und damit unter anderem den Glukosestoffwechsel günstig beeinflussen. Daniel fasste ihren Vortrag mit folgendem Appell zusammen: „Sei freundlich zu deinen Mikroorganismen.“ Man könnte als Ergebnis der Veranstaltung ergänzend zusammenfassen: „Und bekämpfe – wenn möglich – Erreger, die Diabetes fördern.“

Möglich ist darüber hinaus eine „Schulung“ des Immunsystems: Das Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München untersucht in zwei Studien die Option einer Art „Impfung“ gegen Typ 1 Diabetes. In der Pre-POINT Studie erhalten Kinder aus Risikofamilien ein Insulinpulver, während in der INIT II Studie Kinder und Erwachsene, die bereits Anzeichen einer Autoimmunreaktion zeigen, Insulin als Nasenspray aufnehmen. Das Insulin wirkt in beiden Verabreichungsformen nicht auf den Blutzuckerspiegel ein, sondern trainiert das Immunsystem. Dadurch soll der Ausbruch von Typ 1 Diabetes verzögert oder sogar verhindert werden.

Wer an einer Diabetes-Studie teilnehmen möchte, kann sich unverbindlich an folgende Adresse wenden:

Klinikum rechts der Isar
Forschergruppe Diabetes der TU München
Informationshotline: 0800-82 84 86 8
E-Mail: prevent.diabetes@lrz.uni-muenchen.de
http://www.helmholtz-muenchen.de/idf1

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Autos das richtige Bremsen beibringen

Axel Burchardt
Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Gemeinsame Entwicklungskooperation zwischen Continental und Forschern der Universität Jena
Schon kurze Unaufmerksamkeiten können im Straßenverkehr schwere Folgen nach sich ziehen. Einmal in die Situation gekommen wünscht man sich, das Fahrzeug hätte selbstständig gebremst. Darauf hat die Automobilindustrie längst reagiert und eine Vielzahl hilfreicher elektronischer Systeme in die Autos integriert. In den letzten Jahren setzen sich selbst in Mittelklasse-Fahrzeugen und Kleinwagen zunehmend sogenannte Fahrerassistenzsysteme durch. Fahrerassistenzsysteme, das sind elektronische Hilfen, die beim Spur halten assistieren, beim Spurwechsel vor Fahrzeugen im toten Winkel warnen und solche, die Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten und in Gefahrensituationen warnen und bei ausbleibender Fahrerreaktion eine Vollbremsung einleiten. Auch die Erkennung von Fußgängern und das Eingreifen in die Bremse ist ein wesentlicher Aspekt moderner PKW, damit es in Zukunft weniger Unfälle mit Personenschäden gibt. In die Bewertung der Fahrzeugsicherheit beim zukünftigen „Euro NCAP-Crashest“ werden deshalb auch solche Systeme – sind sie vorhanden und was leisten sie? – einfließen.

An der Entwicklung neuer und der Verbesserung aktueller Systeme zur Fußgängererkennung und Gefahrenbewertung im Straßenverkehr arbeiten auch Mitarbeiter des Lehrstuhls Digitale Bildverarbeitung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Jenaer Ingenieure und Informatiker ergänzen auf dem wichtigen Gebiet der Bildverarbeitung das vorhandene Know-how des internationalen Automobilzulieferers Continental im Forschungsprojekt UR:BAN. In diesem Verbundprojekt haben sich 30 Partner aus Automobil- und Zulieferindustrie, Elektronik-, Kommunikations- und Softwarefirmen, Universitäten, Forschungsinstitute und Städte zusammengeschlossen, um zukünftige Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagementsysteme für die Stadt zu entwickeln. Im Zentrum des Projekts, das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert wird, steht der Mensch in seinen vielfältigen Rollen im Verkehrssystem.

„Dieses aktuelle auf dreieinhalb Jahre angelegte und mit insgesamt mehr als 280.000 Euro finanzierte Teilprojekt an der Universität Jena intensiviert die erfolgreiche Zusammenarbeit des Lehrstuhls Digitale Bildverarbeitung mit Continental aus den letzten vier Jahren“, freut sich Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Joachim Denzler.

„Das wichtigste und heute noch ungelöste Problem ist es, schützenswerte Objekte sicher von denen zu unterscheiden, die weder für das Fahrzeug noch für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefährdung darstellen“, beschreibt Johannes Rühle die Kernaufgabe seines Promotionsprojekts an der Uni Jena. „Zukünftige PKW müssen in schwierigen – das heißt innerstädtischen Situationen – entscheiden können, ob und in welche Richtung ein Ausweichmanöver eingeleitet werden kann oder ob die Bremsen betätigt werden müssen“, konkretisiert Projektleiter Prof. Denzler das Problem. Der erste Schritt, Objekte zu erkennen, in ihrer Größe zu beschreiben und entsprechende Kollisionsrisiken abzuschätzen wurde bereits gegangen. Für die Zeiträume nach 2016 gilt es, gerade im hochdynamischen und komplexen Umfeld Stadt, feiner granulieren zu können. „Steht ein Bollerwagen in Ausweichrichtung, macht es einen Unterschied, ob darin ein Kind sitzt oder nicht“, erläutert der Jenaer Bildverarbeitungsexperte. „Erst anhand der Positionen, an denen sich solche schützenswerte Verkehrsteilnehmer aufhalten, können entsprechende Handlungsstrategien abgeleitet werden.“

Johannes Rühle, der aus Ilmenau nach Jena kam, wird in den kommenden drei Jahren Methoden entwickeln, die Objekte im Straßenverkehr auf ihr Gefahrenpotenzial bewerten können. Damit will der Jenaer Doktorand die Grundlage für die nächste Generation von Fahrassistenzsystemen liefern. „Das Spannende an diesem Projekt ist die hohe Praxisrelevanz und der Kontakt zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland“, freut sich Rühle auf seine Tätigkeit.

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Joachim Denzler
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2
07743 Jena
Tel.: 03641 / 946420
E-Mail: joachim.denzler@uni-jena.de

Weitere Informationen:
http://www.uni-jena.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Neuer Ansatz zur Wasserdesinfektion in Entwicklungsländern ausgezeichnet

Dr. Ingrid Horn
Corporate Communications und Marketing / Pressestelle
Hochschule Ulm

Der Prototyp eines mobilen Systems zur Desinfektion von Trinkwasser arbeitet mit speziellen LEDs. Werden diese technisch weiterentwickelt, ist es dem üblichen Desinfektionsverfahren mit Quecksilber-Dampflampen weit überlegen. Für diesen neuen Ansatz ist Michael Sift, Absolvent des Bachelor-Studiengang Medizintechnik der Hochschule Ulm, von der Carl-Duisberg-Gesellschaft mit einem zweiten Preis für herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet worden, die sich mit den Problemen von Entwicklungsländern unter Nachhaltigkeitsaspekten auseinandersetzen.
Motivation für die Arbeit von Michael Sift waren die Schätzungen der UNESCO, dass in den Entwicklungsländern mehr Kinder an verseuchtem Trinkwasser sterben als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammengenommen. Krankmachende Keime lassen sich jedoch mit UV-Licht zerstören. Überlicherweise werden hierfür Quecksilberdampf-Lampen verwendet. Der Preisträger entwickelte ein mobiles Wasserdesinfektionssystem, das gegenüber dem bisherigen folgende Vorteile vereint: Als UV-Quelle dienen spezielle LEDs, sodass das System frei von giftigem Quecksilber ist. Die Peak-Wellenlänge des UV-Lichts von 290 nm garantiert, dass alle Mikroorganismen abgetötet werden. Eine optoelektronische Durchflussüberwachung kontrolliert die LED-Leistung und passt sie an die Wassertrübung an, um den Desinfektionserfolg zu sichern. Der geringe Energiebedarf des Systems lässt sich über Kleinsolaranlagen decken.

Getestet wurde das Desinfektionssystem an dem Darmbakterium Escherichia coli, das gegenüber UV-Licht ähnlich sensibel ist wie Legionellen oder Cholera-Bakterien, die in Entwicklungsländern häufig Durchfallerkrankungen auslösen. Mittelfristig werden dem neuen System sehr gute Chancen eingeräumt, das herkömmliche Desinfektionsverfahren zu ersetzen. Diesem ist es prinzipiell hinsichtlich Effizienz, Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit weit überlegen. Hierzu müssen allerdings die LEDs technisch optimiert und kostengünstiger werden.

Die sozioökonomischen Potentiale von Entwicklungsländern zu erkennen und Impulse zu setzen, die deren wirtschaftliche Perspektiven unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit verbessern, ist ein Anliegen der Carl-Duisberg-Gesellschaft. Dass hierzu Abschlussarbeiten aus den baden-württembergischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften einen wichtigen Beitrag leisten können, zeigte sich erneut bei der diesjährigen Verleihung des Carl-Duisberg-Preises. Neben Michael Sift wurde auch die Arbeit von Verena Maurer, Hochschule für Technik Stuttgart mit einem zweiten Preis gewürdigt. Sie beschäftigte sich mit dem Einsatz von Energieträgern mit geringer CO2 -Belastung im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung in Malaysia. Der erste Preis ging an Benjamin Seckinger, Hochschule Ulm, der in Mozambique für das Ulmer Unternehmen Fosera eine Produktionsstätte für Kleinsolaranlagen auf der Basis des Drei-Säulen-Modells für nachhaltige Entwicklung plante und realisierte.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Energetische Biomassenutzung: Bereit für den Energiemarkt von morgen

Antje Sauerland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Biomasseforschungszentrum

Die Energieversorgung der Zukunft basiert auf zunehmend steigenden Anteilen Erneuerbarer Energien. Biomasse soll hier einen wichtigen Beitrag
leisten, da sie die einzige Energiequelle ist, die verlässlich produzieren und im Hinblick auf bedarfsgerechte Strombereitstellung Fluktuationen von Wind und Sonne ausgleichen kann.

Im Wissen um die Herausforderungen einer nachhaltigen Bioenergienutzung unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) seit vier Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ Entwicklungs- und Markteinführungsprojekte zur Optimierung der energetischen Nutzung von Non-Food-Biomasse, insbesondere von biogenen Reststoffen. Mit einem Gesamtbudget von 48 Millionen Euro bis voraussichtlich 2015 wurden bisher 63 Vorhaben bzw. 143 Projektpartner gefördert. Nun starten 14 weitere Vorhaben.

Im Fokus der neuen Vorhaben stehen vor allem die praxistaugliche Demonstration und Weiterentwicklung zukunftsweisender, wettbewerbsfähiger Technologien mit dem Ziel der Markteinführung, systemflexible Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse. Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sowie biogene Abfallstoffe sind hierbei von besonderem Forschungsinteresse. Mit Biogas und Biomethan liegt der thematische Schwerpunkt dieser Förderrunde bei der Vergärung biogener Energieträger. So beschäftigen sich allein acht der 14 neuen Vorhaben mit der Effizienzsteigerung im Biogasprozess, dem technischökonomisch optimierten Betrieb von flexiblen Biogasanlagen sowie der Erarbeitung eines Leitfadens für die Nutzung von Biomethan in KWK-Anlagen. Durch diese Maßnahmen wird dem Ziel der Netzstabilität durch bedarfsgerechte Energieerzeugung Rechnung getragen.

Die Themenpalette der anderen Vorhaben reicht von der Herstellung hochwertiger
Brennstoffe durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC), der Verbrennung und Biomassevergasung über Schadstoffminderung in KWK-Anlagen (z.B. Benzolminderung) bis zu allgemeinen, strategischen Themen der Bioenergieversorgung von morgen. So erarbeitet ein Forschungskonsortium Meilensteine zur Unterstützung der Entwicklung einer tragfähigen, sektorübergreifenden Bioenergiestrategie. Ein weiteres Vorhaben erstellt ein Konzept zur nachhaltigen Integration von Bioenergiesystemen in die kommunale Entscheidungsfindung.

Überblick der neuen Vorhaben im Förderprogramm:

FKZ: 03KB065 – Elemente und Meilensteine für die Entwicklung einer tragfähigen
nachhaltigen Bioenergiestrategie (DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Öko-Institut e. V., Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien GmbH, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH, Universität Kassel – Center for Environmental
Systems Research)

FKZ: 03KB066 – Nachhaltige Integration von Bioenergiesystemen im Kontext einer
kommunalen Entscheidungsfindung (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Fraunhofer UMSICHT, IZES gGmbH) FKZ: 03KB067 – Sensortechnik zur effizienten Vergärung biogener Reststoffe und Abfälle (GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH, KSI-Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e. V. Meinsberg)

FKZ: 03KB068 – Optimierung des innovativen Einsatzes eines Membranverfahrens zur
Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung ins öffentliche Erdgasnetz (Ingenieurbüro Buse GmbH, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH)

FKZ: 03KB069 – Erweiterung des Brennstoffbandes moderner Biomassefeuerungen
(Universität Erlangen-Nürnberg – Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik)

FKZ: 03KB070 – Optimierte energetisch-stoffliche Nutzung biogener Abfälle in Deutschland (Fraunhofer UMSICHT, Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH, IZES gGmbH)

FKZ: 03KB071 – Repowering von Biogasanlagen – Maßnahmen zur Effizienzsteigerung für den vorhandenen Anlagenbestand (Fraunhofer UMSICHT, Bioreact GmbH, gewitra mbH, bonalytic GmbH)

FKZ: 03KB072 – Prozesse, Komponenten und Systeme für den flexibilisierten Betrieb von Biogasanlagen unter Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe (Fraunhofer IKTS, LMEngineering GmbH, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI), Weber ENTEC GmbH & Co KG, DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH (assoziierter Partner) DREWAG NETZ GmbH)

FKZ: 03KB073 – Ermittlung eines technisch-ökonomisch optimierten Betriebs von flexiblen Biogasanlagen (DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Next Kraftwerke GmbH)

FKZ: 03KB074 – Flugstromvergasung mit Biokohlen aus der hydrothermalen Karbonisierung zur dezentralen Energiebereitstellung von Strom und Wärme mit einem Motor-BHKW (SCI SunCoal Industries GmbH, TU München – Lehrstuhl für Energiesysteme)

FKZ: 03KB075 – Demonstrationsanlage zur kombinierten Treberverbrennung/-vergärung am Standort einer Brauerei (TU München – Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie, Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn GmbH, Fraunhofer UMSICHT-ATZ, Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH)

FKZ: 03KB076 – Überführung eines Prototyps zur dezentralen Vergasung von
Restholzpellets in die Serienreife (Spanner Re² GmbH, RWTH Aachen – Lehr- und
Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe)

FKZ: 03KB077 – Benzolminderung bei vergasungsgasbetriebenen KWK-Anlagen
(Fraunhofer ISE, Spanner RE² GmbH, SWU Energie GmbH, Ligento green power GmbH)

FKZ: 03KB078 – Entwicklung, Umsetzung und Kommunikation eines Leitfadens für mit
Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß EEG 2012 mit Schwerpunkt
Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan
(Deutsche Energie-Agentur GmbH, Fraunhofer UMSICHT)

Das Förderprogramm
Im Juni 2008 startete das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit insgesamt 48 Millionen Euro unterstützte Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Nutzung von Biomasse. Nach fast vierjähriger Laufzeit werden 77 Projekte bzw. 183 Einzelprojekte mit rund 35.2 Millionen Euro gefördert. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH ist für die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogramms zuständig. Mit der fachlichen und administrativen Koordination des Programms hat das BMU den Projektträger Jülich (PtJ) beauftragt. Stichtag für die Einreichung neuer Projektskizzen
beim PtJ ist der 22. November 2013.

Weitere Informationen
http://www.energetische-biomassenutzung.de
http://www.dbfz.de

Kontakt
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Programmbegleitung des BMU-Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig

Diana Pfeiffer – Projektkoordinatorin
Telefon: +49 (0) 341 2434-554
E-Mail: diana.pfeiffer@dbfz.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wie wirksam ist die Misteltherapie? Metaanalyse in „The Science of Christmas“

Kay Gropp
Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

Wissenschaftliches rund um Weihnachten seit 18. Dezember online
Die Professoren der Uni Witten/Herdecke Thomas Ostermann und Arndt Büssing sind mit ihrer Metaanalyse zur Wirksamkeit der Misteltherapie in die Weihnachtsausgabe von ‘The Science of Christmas‘ aufgenommen worden. Diese Sonderausgabe der „Elsevier’s Monthly Research Selection“ für Wissenschaftsjournalisten erschien am 18. Dezember 2012 und ist unter

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550830712001309
bzw. http://elsevierconnect.com/spreading-the-news-to-science-journalists/

verfügbar.

Der Wissenschaftsverlag hat dort Studien zusammengestellt, die im weitesten Sinne mit Weihnachten zu tun haben: Die Wirksamkeit von Rotwein bei der Bekämpfung von Cholesterin, das Einkaufsverhalten an Feiertagen, die Wirkung von Vitamin D bei Autoimmun-Erkrankungen oder das Fahrverhalten im Winter. Aus Witten/Herdecke kommt die Studie zur Wirksamkeit der Misteltherapie bei Krebserkrankungen. Ostermann und Büssing haben dazu vier große retrolektive Studien zur Misteltherapie ausgewertet. Sie befassen sich mit 3.324 Patienten, die zwischen 1985 und 2002 in verschiedenen Deutschen bzw. Schweizerischen Krankenhäusern behandelt wurden. „Die Studien zeigen eine höhere Überlebensrate bei den Patienten, die zusätzlich eine Misteltherapie bekamen. Es gibt aber viele methodische Probleme bei solchen retrolektiven Studien“, fasst Prof. Dr. Thomas Ostermann die Ergebnisse dieser Metaanalyse zusammen.

Weitere Informationen bei Prof. Dr. Thomas Ostermann vom Zentrum für Integrative Medizin,Tel.: 02330 / 62 3314, Thomas.Ostermann@uni-wh.de

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Weitere Informationen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1550830712001309

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Wenn der Ozean sauer wird – Ein neues Kinderbuch erklärt das Phänomen Ozeanversauerung

Ralf Röchert
Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

Wie kann die Nordsee sauer sein und auf wen eigentlich? Zwei große Fragen, um die sich Antje Funckes und Konstatin Mewes neues Kinderbuch Tessi und Tipo dreht. In ihm verpacken die Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft das sehr aktuelle Wissenschaftsthema Ozeanversauerung in eine Abenteuergeschichte für Groß und Klein.
Die Helden ihres Abenteuers sind die Geschwister Tessi und Tipo, zwei junge Kammerlinge. Die sandkorngroßen Einzeller leben in der obersten Sandschicht des Wattenmeeres und wohnen in einem Gehäuse aus Kalkkammern. Gemeinsam mit Tessi und Tipo erkundet der Leser eine Welt, die für den Menschen sonst nur unter dem Mikroskop sichtbar wird. Die beiden geben ihm einen Einblick in ihr Leben am Meeresgrund und nehmen ihn mit in ihre Kammerling-Schule, wo sie eines Tages Milus kennenlernen. Nach anfänglichem Misstrauen gegenüber dem Fremden, freunden sich Tessi und Tipo mit Milus an. Doch schon bald erkrankt er und sein sonst so glänzendes Gehäuse wird ganz matt und rissig. Die beiden müssen all ihren Mut aufbringen, um schließlich zu erfahren, dass die vom Menschen verursachte Ozeanversauerung eine große Gefahr für Milus und sie selbst darstellt.

Eine Geschichte, die Kinder sehr leicht nachvollziehen können. „Es war uns wichtig, dass unsere Leser vorwiegend Spaß an der Geschichte und am Lesen haben. Spielerisch und nebenbei lernen sie so von der Ozeanversauerung, die sonst sehr komplex und schwierig zu verstehen ist“, erzählt Antje Funcke. Die Biologin des Alfred-Wegener-Institutes untersucht für ihre Doktorarbeit Kammerlinge und ihre Fähigkeit Kalkkammern zu bilden. Auf die Idee, die Hauptrollen der Geschichte mit den Einzellern Tessi und Tipo zu besetzen, brachten sie persönliche Erfahrungen. „Weder meine Freunde noch meine Familie wussten am Anfang, was Ozeanversauerung oder Kammerlinge sind. Man muss erst drauf aufmerksam gemacht werden, weil zunächst beides mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Zum Beispiel leben in einem Löffel Sand über 200 Kammerlinge. Dadurch, dass wir den Leser in diese mikroskopische Welt mitnehmen und alles aus der Sicht der winzigen Einzeller erzählen, ist es einfacher sich Tessi und Tipos Lebensraum vorzustellen und die Faszination weiterzugeben“, sagt die Wissenschaftlerin.

Aus Tessis und Tipos Perspektive lässt sich auch ein hoch wissenschaftliches Thema wie die Ozeanversauerung leichter erklären. „Die Ozeanversauerung ist im Prinzip kein Problem, das uns direkt ins Auge springt. Selbst Tessi und Tipo, die im Ozean leben, haben bis zu Milus Erkrankung noch nie etwas von der Versauerung bemerkt. Wie negativ sie sich allerdings auf das Leben im Meer auswirkt, zeigt Milus Schicksal“, sagt Geochemiker und Autor Konstantin Mewes. Gemeinsam mit Tessi und Tipo solle der Leser deshalb erfahren, welche Folgen diese klimabedingte Veränderung nach sich ziehen kann. Dabei geht es den Autoren in erster Linie darum, die Leser für die möglichen Auswirkungen der Ozeanversauerung auf die Meere und ihre Bewohner zu sensibilisieren, die komplexen biochemischen Prozesse der Versauerung stehen dabei nicht im Vordergrund.

Tessis und Tipos Geschichte führt somit in eine aktuelle Umweltproblematik ein und macht Lust mehr über ihre Lebensbedingungen zu erfahren. Die Erzählung der Kammerlinge soll die Leser gleichzeitig auch anspornen, ihr neues Wissen weiterzuerzählen. Denn schließlich, so das Fazit, bleiben Tessi und Tipo nur dann gesund, wenn der „schlaue Vielzeller“ Mensch seine und somit ihre Umwelt schützt.

Folgen Sie dem Alfred-Wegener-Institut auf Twitter (https://twitter.com/AWI_de) und Facebook (http://www.facebook.com/AlfredWegenerInstitut). So erhalten Sie alle aktuellen Nachrichten sowie Informationen zu kleinen Alltagsgeschichten aus dem Institutsleben.

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Verschlüsselte Botschaften in Neujahrsreden

Johannes Seiler
Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Als Antwort auf die fortschreitende Globalisierung wird die Identitätsstiftung und Gemeinschaft in den Städten und Gemeinden immer wichtiger. Das ist eines der Ergebnisse der Magisterarbeit „Wissen und raumbezogene Identitäten“ von Edith Münch. Die Germanistik-Absolventin der Universität Bonn untersuchte 35 Neujahrsreden niederrheinischer Bürgermeister aus den Jahren 2008 bis 2010. Nun ist das Werk sogar in Buchform erschienen – das ist bei Magisterarbeiten sehr selten.
Die Linguistin untersuchte, wie Bürgermeister mit Mitteln der Kommunikation versuchen, die Gemeinschaft in den Städten und Gemeinden zusammenzuführen und eine gemeinsame Identität zu stiften. „Neujahrsreden thematisieren die Entwicklung der jeweiligen Stadt, wollen das Wir-Gefühl stärken und zur gemeinsamen Tat motivieren“, sagt Edith Münch. „Deshalb ist es spannend, die darin enthaltenen Informationen zu vergleichen und systematisch zu entschlüsseln.“ Die Absolventin der Universität Bonn konzentrierte sich dabei auf den Niederrhein, um die Ergebnisse mit einer ähnlichen Studie aus den benachbarten Niederlanden vergleichen zu können.

Die Reden wurden mit einer speziellen Software ausgewertet

Für ihre Arbeit nutzte Edith Münch eine spezielle Software, die Prof. Dr. Josef Zelger von der Universität Innsbruck entwickelt hat und mit der sich die Inhalte von Texten systematisch erschließen lassen. Beim Vergleich der Reden und der Gruppierung von Schlüsselbegriffen zeigte sich, dass die Bürgermeister meist an positive Emotionen – etwa Mut zur Veränderung, Optimismus und Solidarität – appellieren: „Sind Sie mit mir stolz auf unsere Stadt.“ Die Stadtoberhäupter bedienen sich in ihren Neujahrsreden zudem eifrig verschiedenster Metaphern, um komplexe Entwicklungen bildhaft darzustellen und Identifikation hervorzurufen: zum Beispiel „…die Seele unserer Stadt…“, „…durch den wirtschaftlichen Aufschwung bekommen wir wieder Luft zum Atmen…“ und „…nicht der Anhänger sein…“.

Bürgermeister wollen Kollektivität, Identität und Konsens herstellen

„Das Wissen über eine Region und das Eintreten für eine Stadt werden sowohl über gemeinsame Leistungen, als auch über eine gemeinsame Geschichte und über gemeinsame Grundwerte vermittelt“, berichtet die Linguistin. Sie konnte zeigen, dass Bürgermeister bestrebt sind, Kollektivität, Identität und Konsens herzustellen. Das spiegelt sich in verschiedenen Zitaten der Reden wider: „Eine Kommune ist nicht bloß ein Wirtschaftsstandort. Eine Kommune ist eine Gemeinschaft, in der das Miteinander zählt“, sagte der Bürgermeister der Stadt Geldern, Ulrich Jansen. Auch das Oberhaupt der Stadt Brüggen zielt in die gleiche Richtung: „Unsere Gemeinde lebt vom bürgerschaftlichen Einsatz, vom Ehrenamt und der nachbarschaftlichen Hilfe vieler…“

Städte sollten in der globalen Welt stärker zusammenarbeiten

Die Linguistin sieht die intensivere Befassung mit den Regionen als Antwort auf die fortschreitende Uniformität der Welt durch die Globalisierung. „Die wichtigste Erkenntnis der Arbeit ist, dass Städte in der globalen Welt verstärkt zusammenarbeiten müssen, um ihre Identitäten zu stärken“, sagt Edith Münch. Die Arbeit wurde mit „sehr gut“ bewertet. Der Kommunikationswissenschaftler Dr. Helmut Ebert, außerplanmäßiger Professor für Unternehmenskommunikation an der Universität Bonn, hat die Magisterarbeit betreut. Er sieht das von Edith Münch angewandte Verfahren auf viele andere Gebiete – etwa die Markt- oder Kooperationsforschung – übertragbar. Die Arbeit sei sehr interdisziplinär angelegt, sagt Prof. Ebert. „Damit beweist die Linguistin gleichermaßen Engagement und Mut, sich über die Grenzen ihres Faches hinauszuwagen“, unterstreicht er.

Edith Münch, Jahrgang 1977, studierte Deutsche Sprache, Deutsche Literatur, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache sowie Politische Wissenschaften an den Universitäten Krakau und Bonn. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die praxisorientierte Forschung in der Bürger- und Unternehmenskommunikation sowie der regionalen Identitätsbildung. Sie lebt und arbeitet in Bonn.

Publikation: Edith Münch: Wissen und raumbezogene Identitäten. Wie Kommunen und Gemeinden durch ein gemeinsames Wissensmanagement voneinander lernen können. Individuelles Wissen in Neujahrsreden niederrheinischer Bürgermeister für ein modernes Stadtbild. Ibidem Verlag, Stuttgart, 147 Seiten, ISBN 978-3-8382-0317-1, 24,90 Euro.

Kontakt:

Edith Münch
Tel. 0151/51077735
E-Mail: edith.muench@netcologne.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Blutdruckkontrolle im Winter – besonders wichtig

Joachim Leiblein
Geschäftsstelle
Deutsche Hochdruckliga

Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle im Winter etwa 20- bis 50-fach häufiger
Der Winter hält weit mehr Gefahren für die Gesundheit bereit als Erkältungskrankheiten und Grippeinfekte. So sind in der kalten Jahreszeit die Todesfälle, die auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zurückzuführen sind, etwa 20 bis 50 mal häufiger. Ursache dafür ist unter anderem ein höherer Blutdruck.

Der Blutdruck schwankt nicht nur im Laufe des Tages, sondern auch im Verlauf der Jahreszeiten. Im Winter ist der Blutdruck deutlich höher und damit auch das Risiko für schwere Komplikationen. Warum der Blutdruck im Winter ansteigt, ist noch nicht vollends geklärt. Bislang wurde aber beobachtet, dass die Herzfrequenz niedriger ist und zudem auch die Konzentration von gefäßerweiterndem Stickstoffmonoxid abnimmt. Die Gefäße werden somit enger und lassen den Blutdruck steigen. Für die geschätzten 35 Millionen Menschen, die in Deutschland unter Bluthochdruck leiden, wird die besinnliche Winterzeit somit zu einer besonders risikoreichen Jahreszeit.

Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention empfiehlt daher allen, vor allem aber Menschen mit Bluthochdruck, eine regelmäßige Blutdruckkontrolle. „Die strikte Einhaltung des Zielwerts unter 140/90 mm Hg ist aufgrund des saisonalen Risikos gerade im Winter wichtig“, so Geschäftsführer Dr. Joachim Leiblein, „wer darüber liegt, sollte in jedem Fall mit seinem Hausarzt sprechen.“ Möglicherweise reicht eine leichte Änderung des Lebensstils aus, um die Werte in den Normbereich zu bringen – denn gerade im Winter neigt man zu weniger Bewegung und deutlich kalorienreicherer Kost.

Viele Betroffene können ihr Risiko also bereits senken, indem sie weniger Adventsgebäck und Weihnachtsbraten, stattdessen mehr Obst und Gemüse essen und auch Sporteinheiten ins Festtagsprogramm einbauen. Auch Salz sollte in der Küche sparsam verwendet werden. Einige Patienten benötigen aber auch eine intensivere medikamentöse Therapie, um den Blutdruck erfolgreich zu senken. In jedem Fall gilt: Um gesundheitlich nicht ins Schlittern zu kommen, ist gerade im Winter eine strikte Blutdruckkontrolle wichtig!

Kontakt
Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®
Deutsche Gesellschaft für
Hypertonie und Prävention
Herr Dr. Joachim Leiblein
Geschäftsführer
Berliner Str. 46, 69120 Heidelberg
Telefon: 0 62 21 / 5 88 55-0
Telefax: 0 62 21 / 5 88 55-25
E-Mail: info@hochdruckliga.de
URL: http://www.hochdruckliga.de

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Nährstoffüberschüsse abbauen: Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet Düngungs-Empfehlungen

Dr. Michael Welling
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

Vorschläge zur Weiterentwicklung der Düngeverordnung vorgelegt
Die derzeit geltende Düngeverordnung soll zum Jahr 2014 novelliert werden. Eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium einberufene Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat deshalb die Verordnung evaluiert und Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung erarbeitet. Unter Federführung des Thünen-Instituts für Ländliche Räume sind die Ergebnisse jetzt in einem Bericht zusammengestellt worden.

Die Arbeitsgruppe schlägt vor, die Betriebe zu verpflichten, ihre Düngungsplanung für Stickstoff und Phosphat als Grundlage der guten fachlichen Praxis zu dokumentieren. Sie spricht sich gegen die Festlegung von Düngungsobergrenzen aus, wie sie in einigen EU-Staaten wie Dänemark oder den Niederlanden gelten, da dies in einem heterogenen Flächenstaat wie Deutschland nicht zielführend sei. Die Bewertung der betrieblichen Düngungspraxis soll also weiterhin auf Grundlage der im Nährstoffvergleich dokumentierten Stickstoff- und Phosphor-Überschüsse erfolgen.

Die Abstandsregelungen zu Gewässern sollen präzisiert werden. Unabhängig davon sollen die Betriebe verpflichtet werden, Düngemitteln auf der gesamten Fläche so auszubringen, dass Abschwemmungen in Oberflächengewässer oder auf andere Nachbarflächen vermieden werden.

Die Sperrfrist für die Ausbringung von organischen Düngemitteln mit wesentlichen Stickstoff-Gehalten auf Ackerflächen soll nach Ernte der Hauptkultur beginnen. Ausnahmen bilden Kulturen wie Raps, Feldgras und Zwischenfrüchte, die im Spätsommer und Herbst noch Düngebedarf aufweisen. Wie bisher soll Festmist von Huf- und Klauentieren von der Sperrfristregelung ausgenommen werden. Weiterhin soll die festgelegte Mindestlagerdauer für flüssige organische Dünger an die veränderten Sperrfristen angepasst werden. Diese Anforderung wird aber nicht über die Düngeverordnung geregelt.

Die Ausbringung von flüssigem Wirtschaftsdünger auf bewachsenen Flächen muss mit streifenförmiger Ablage erfolgen, das heißt mit Schleppschlauch beziehungsweise mit Schleppschuh. Geräte zur Düngerausbringung müssen technische Anforderungen an die Verteil- und Dosiergenauigkeit erfüllen, die im Rahmen der Gerätezulassung festzustellen sind. Geräte zur Ausbringung von Mineraldüngern müssen mit einer Grenzstreueinrichtung ausgestattet sein. Für die Einführung dieser neuen Anforderungen sind Übergangsfristen vorzusehen. Organische Düngemittel mit wesentlichen Stickstoff-Gehalten müssen unverzüglich, spätestens innerhalb von vier Stunden nach Beginn der Ausbringung, eingearbeitet sein. Diese Anforderung soll in der Düngeverordnung festgelegt werden, um bundesweit einheitlich zu gelten.

Zur Begrenzung der Nährstoffüberschüsse sollen die Berechnungsgrundlagen des Nährstoffvergleichs und der Vollzug bei Überschreitung verbessert werden. In Betrieben mit Futterbauflächen (Silomais, sonstiges Feldfutter, Grünland, Gärsubstratanbau) soll die Berechnung des Nährstoffvergleichs auf Basis einer plausibilisierten Flächenbilanz erfolgen. In Betrieben mit Böden, die gut mit Phosphor versorgt sind, soll künftig kein P-Überschuss mehr erlaubt sein. Bisher gibt es kein bundesweit abgestimmtes Vorgehen bei Überschreitung der maximalen Nährstoffsalden für N und P. Bei Überschreitung soll künftig eine Beratungspflicht bestehen. Bei wiederholten oder hohen Überschreitungen sollten behördliche Anordnungen angewendet werden.

Die für Stickstoff aus tierischen Ausscheidungen geltende Ausbringungs-Obergrenze von 170 kg N/ha soll auf alle organischen Düngemittel angewendet werden, insbesondere auch auf Gärreste pflanzlicher Herkunft. In Ausnahmefällen kann die Obergrenze bislang unter bestimmten Bedingungen erhöht werden („Derogations-Regelung“). Die Arbeitsgruppe hat keine konkreten Vorschläge zur Fortschreibung der Derogation vorgelegt. Eine Regionalisierung im Rahmen einer länderspezifischen Umsetzung der Derogation wird jedoch mehrheitlich abgelehnt; eine einheitliche Umsetzung der guten Praxis der Düngung favorisiert.

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe betont, dass die Vorschläge nicht als einzelne, für sich stehende Änderungsoptionen angesehen werden dürfen. In vielen Fällen gibt es Wechselwirkungen, bei denen die Wirkung einzelner Änderungsoptionen von der gleichzeitigen Umsetzung anderer Änderungen abhängt.

Download des Berichts:
http://www.ti.bund.de, Rubrik „Aktuelles, Downloads“

Weitere Informationen:
http://www.ti.bund.de/fileadmin/dam_uploads/vTI/Bilder/Aktuelles/Downloads_2011/…üV.pdf – Bericht zur Düngeverordnung

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Glauben wirkt: Placebo Effekte auch bei Wissenstest

Kay Gropp
Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

Der Glaube an eigene Fähigkeiten macht Wissen besser abrufbar
Wer Angst vor Prüfungen hat, schneidet schlecht ab – wer entspannt Fragen beantworten kann, schneidet besser ab. Auf diese kurze Form kann man die Ergebnisse einer Studie von Prof. Ulrich Weger, PhD, von der Universität Witten/Herdecke bringen. Der Psychologe hat 40 Personen einem Test des Allgemeinwissens unterzogen, die eine Hälfte wurde unvorbereitet in den Test geschickt. Die andere Hälfte wurde speziell vorbereitet: In einem Probedurchlauf wurden dieser Gruppe die Lösungsworte erst langsam auf einem Bildschirm vorgespielt und dann immer schneller, bis die Worte nicht mehr zu erkennen waren. Aber dennoch – so erklärte es ein Experimentator während des Versuchs den Probanden – wirken diese kurz gezeigten Lösungen und es gehe deswegen einfach nur darum, der eigenen Intuition zu folgen. „Wir wollten den Probanden das Gefühl von Unterstützung geben. Tatsächlich haben wir in der eigentlichen Testphase völlig zufällige Worte über den Bildschirm huschen lassen. Aber die Testpersonen hatten eben das Gefühl, im Unterbewusstsein doch die Lösung vom Bildschirm ablesen zu können“, beschreibt Ulrich Weger den Versuchsaufbau, den er mit dem aus der Medizin bekannten Placebo-Effekt vergleicht: „Wir haben nicht eine scheinbare Pille verabreicht, wir haben vielmehr die Überzeugung von der eigenen Leistungsfähigkeit unserer Probanden angesprochen.“

Und tatsächlich: Die vorbereitete Experimentalgruppe schnitt besser in diesem Wissenstest ab, als die unvorbereitete Kontrollgruppe: Versuchspersonen der Experimentalgruppe lösten im Durchschnitt 9.9 Antworten, Versuchspersonen der Kontrollgruppe dagegen im Durchschnitt nur 8.4 Antworten „Wir haben ja nicht das Wissen verbessert. Aber das Gefühl der Unterstützung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wurden gestärkt. Wir vermuten, dass sich diese Personen dann z.B. mehr angestrengt haben, besser ihre eigenen Ängste überwinden konnten, systematischer überlegt haben. Sie konnten schlichtweg das vorhandene Wissen besser abrufen und dadurch hat sich die Leistung dann tatsächlich verbessert“, erklärt Ulrich Weger sich den Effekt. In weiteren Forschungen wird es darum gehen, diese Effekte in weiteren Zusammenhängen zu überprüfen und idealerweise auch die aktive und bewusste Mitarbeit der Probanden sicherzustellen.

Weitere Informationen bei Prof. Ulrich Weger, PhD, 02302/926-776, ulrich.weger@uni-wh.de
Die Studie ist im Original hier zu lesen http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17470218.2012.751117

Neue Studiengänge an der Universität:

An der Universität Witten/Herdecke wurde zum Wintersemester 2012/13 ein neues Department für Psychologie und Psychotherapie gegründet, in welchem die Studierenden bereits auf Bachelorebene einen klinischen Schwerpunkt legen können und praktische Einblicke in das klinische Umfeld erhalten. Der Bewerbungsschluss für den Bachelorstudiengang ist am 15.2.2013. Der Bewerbungszeitraum für den Masterstudiengang ist vom 15.1. bis 30.4.2013.
Weitere Details: www.uni-wh.de/gesundheit/psychologie/

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.500 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Weitere Informationen:
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17470218.2012.751117

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Neuen Risikofaktor für Bluthochdruck in der Schwangerschaft entdeckt

Barbara Bachtler
Pressestelle
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

Präeklampsie, eine schwere Schwangerschaftskomplikation, ist eine der Haupttodesursachen für Mutter und Kind in Europa und den USA. Betroffen ist etwa jede 20. Schwangerschaft. Hauptsymptome sind Bluthochdruck und Eiweiß im Urin. Die Entstehung der Präeklampsie ist ungeklärt. Dr. Florian Herse (Experimental and Clinical Research Center, ECRC, von Max-Delbrück-Centrum, MDC, und Charité) sowie Dr. Ralf Dechend (ECRC und Helios Klinik Berlin) haben jetzt ein Enzym entdeckt, das bei betroffenen Frauen verstärkt auftritt und offenbar an der Symptomatik beteiligt ist. Im Tierversuch blockierten sie dieses Enzym und konnten so den Krankheitsverlauf mildern (10.1161/CIRCULATIONAHA.112.127340)*.
Die Präeklampsie hat ihren Ursprung in der Plazenta, die den Embryo und den Fetus in der Gebärmutter mit Nährstoffen versorgt. Für ihre Studie haben Dr. Herse und Dr. Dechend deshalb Gewebeproben von 25 Frauen, die an Präeklampsie erkrankt waren, sowie 23 gesunden Schwangeren analysiert. Die Gewebeproben von Frauen mit Präeklampsie hatten sie von Kliniken aus Finnland, Norwegen, Österreich und den USA erhalten, mit denen sie eng zusammenarbeiten.

Mit Hilfe eines Genchips untersuchten die Forscher in Berlin die Expression von fast 40 000 Genen. Dabei entdeckten sie, dass bei Frauen mit Präeklampsie ein Enzym, kurz CYP2J2 genannt, in Zellen der Plazenta und der Gebärmutterschleimhaut (Dezidua) ungewöhnlich hoch ist. Die Plazenta ist aus kindlichen Zellen aufgebaut, die Dezidua ist hingegen mütterliches Gewebe. Das Enzym ist an der Herstellung von Stoffwechselprodukten (Metaboliten) beteiligt, die unter anderem Entzündungsprozesse, Gefäßwachstum und den Blutdruck regulieren und als EETs (epoxyeicosatrienoic acids) bezeichnet werden.

Dr. Herse und Dr. Dechend konnten die Zellen, welche das Enzym CYP2J2 herstellen, als Trophoblasten identifizieren. Die Trophoblasten erfüllen in der Schwangerschaft eine wichtige Funktion. Diese kindlichen Zellen wandern aus der Plazenta in die Gebärmutterschleimhaut der Mutter ein. Dort bewirken die Trophoblasten einen Umbau bestimmter Blutgefäße, der Spiralarterien, damit der Embryo ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann. Wachsen die Trophoblasten jedoch nicht ausreichend tief in die Gebärmutterschleimhaut ein, so ist der Umbau gestört und es kann zu einer Mangelversorgung des Kindes und zu Präeklampsie kommen. EET hat dabei offenbar einen schädlichen Einfluss, da es einen Stoff aktiviert, der die Trophoblasten am Einwachsen in die Gebärmutterschleimhaut hindert.

Schützende und schädliche Wirkung
Frühere Studien haben EETs ausschließlich positive Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem zugeschrieben. EETs vermitteln die Erweiterung von Gefäßen und senken somit den Blutdruck. Außerdem schützen sie das Gewebe bei Sauerstoffmangel vor dem Absterben. Bei normal verlaufenden Schwangerschaften sind die EET-Werte leicht erhöht.

In früheren Experimenten mit trächtigen gesunden Ratten hat sich gezeigt, dass die medikamentöse Blockade des Enzyms CYP2J2 und die damit verbundene Hemmung der EET-Produktion zu Bluthochdruck und Nierenversagen führt. Bei trächtigen Ratten mit Präeklampsie-Symptomen dagegen tritt der entgegengesetzte Effekt ein: Durch Hemmung von CYP2J2 konnten die ECRC-Forscher bei diesen Tieren den Bluthochdruck senken.

Wie kann es zu diesen widersprüchlichen Beobachtungen kommen? Dr. Herse und Dr. Dechend konnten zeigen, dass die EETs zu weiteren Stoffwechselprodukten umgewandelt werden können. So werden sie durch ein bestimmtes Enzym (Cyclooxygenase, COX) so umgebaut, dass sie unter anderem das Zusammenziehen der Blutgefäße und damit eine Erhöhung des Blutdrucks bewirken. EET, eigentlich ein Blutdrucksenker, wird so bei Präeklampsie zu einem Blutdrucksteigerer. Hemmten die Forscher bei den trächtigen Tieren aber die Cyclooxygenase, wurde EET nicht umgebaut und der Blutdruck erhöhte sich nicht. „Das zeigt, dass sowohl die verstärkte Herstellung von EET in der Plazenta, als auch die Umwandlung durch Cyclooxygenase in blutdrucksteigernde Hormone die Entstehung von Präeklampsie begünstigen“, erklären Dr. Herse und Dr. Dechend.

Botenstoff des Immunsystems fördert offenbar Entstehung der Präeklampsie
Warum aber produziert der Körper von Frauen mit Präeklampsie mehr CYP2J2 und somit mehr EET? Eine Ursache dafür ist offenbar ein Botenstoff des Immunsystems, das TNF-alpha. Dieser Signalstoff wird in einer frühen Phase der Schwangerschaft ausgeschüttet, wenn die Plazenta zu wenig durchblutet ist und dadurch Sauerstoffmangel herrscht. Wie die Forscher zeigen konnten, fördert TNF-alpha in der Plazenta die Produktion von CYP2J2 und EET. In anderen Geweben wäre diese Reaktion sinnvoll, da EET Gewebe, das zu wenig durchblutet wird und deshalb zu wenig Sauerstoff bekommt, vor dem Absterben rettet. In der Plazenta dagegen führt die Ankurbelung der Produktion von CYP2J2 und EET zu einem Teufelskreis: Die Trophoblasten wachsen schlechter in die Gebärmutterschleimhaut ein und die Blutgefäße bilden sich nicht korrekt um, sodass sich sowohl die Blutversorgung der Plazenta als auch des Embryo verschlechtert. In der Folge bekommt die Mutter Bluthochdruck und EET wird unter diesen Bedingungen so umgewandelt, dass der Blutdruck weiter steigt.

Eine Behandlung der Präeklampsie, an der jedes Jahr Schätzungen zufolge weltweit mehrere zehntausende von Müttern sterben, ist nach wie vor schwierig. Die einzige Möglichkeit ist, die Geburt frühzeitig einzuleiten, wenn die Symptome bei der Mutter zu bedrohlich werden. In Deutschland ist Präeklampsie die Ursache für bis zu 20 000 Frühgeburten jährlich. Sobald das Kind auf der Welt ist, klingen die Symptome bei der Mutter ab. Trotzdem drohen ihr Spätfolgen wie Herzinfarkt, Bluthochdruck und Schilddrüsenerkrankungen. Auch das Kind hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und je nach Entwicklungsstadium können Tod oder lebenslange schwere Behinderung die Folge der Frühgeburt sein. Die Forschungen von Dr. Herse und Dr. Dechend weisen auf einen bislang unbekannten Mechanismus hin und können zum besseren Verständnis des Krankheitsverlaufs und seiner Ursachen beitragen und möglicherweise schließlich helfen, eine Therapie zu entwickeln.

*CYP2J2 expression and circulating epoxyeicosatrienoic metabolites in preeclampsia
Florian Herse, PhD1; Babbette LaMarca, PhD2; Carl A. Hubel, PhD3; Tea Kaartokallio, MSc4; A. Inkeri Lokki, MSc4; Eeva Ekholm, MD, PhD5; Hannele Laivuori, MD, PhD 4; Martin Gauster, PhD6; Berthold Huppertz, PhD6; Meryam Sugulle, MD7; Michael J Ryan, PhD2; Sarah Novotny, MD2; Justin Brewer, MD2; Joon-Keun Park, PhD8; Michael Kacik, MD9; Joachim Hoyer, MD9; Stefan Verlohren, MD10; Gerd Wallukat, PhD1; Michael Rothe, PhD11; Friedrich C Luft, MD1; Dominik N. Muller, PhD1,12; Wolf-Hagen Schunck, PhD13; Anne Cathrine Staff, MD, PhD7 and Ralf Dechend, MD1,14

1Experimental and Clinical Research Center, a joint cooperation between the Charité Medical Faculty and the Max-Delbrueck Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany; 2Department of Obstetrics and Gynecology, University of Mississippi Medical Center, Jackson, USA; 3Magee-Womens Research Institute and Department of Obstetrics, Gynecology & Reproductive Sciences, University of Pittsburgh School of Medicine, PA, USA; 4Haartman Institute, Department of Medical Genetics, and Research Programs Unit, Women’s Health, University of Helsinki, Helsinki, Finland; 5Department of Obstetrics and Gynecology, Turku University Central Hospital, Turku, Finland; 6Institute of Cell Biology, Histology and Embryology, Medical University of Graz, Graz, Austria; 7Department of Obstetrics and Department of Gynaecology, Oslo University Hospital, Ulleval, and Faculty of Medicine, University of Oslo, Norway; 8Medical School of Hannover, Hannover, Germany; 9Department of Internal Medicine and Nephrology, Philipps-University, Marburg, Germany: 10Department of Obstetrics, Campus Virchow-Clinic, Charité University Medicine Berlin, Berlin, Germany; 11Lipidomix, Berlin, Germany; 12Friedrich-Alexander University, Erlangen, Germany; 13Max-Delbrueck-Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany; 14Franz-Volhard Klinik, HELIOS-Klinik, Berlin, Germany

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)


Mehr klimarelevante Gase durch Düngemittel als durch Pflanzenschutzmittel

Vera Hamm
Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Bingen

Der Einfluss von Agrochemikalien auf den Carbon Footprint von landwirtschaftlichen Produkten stand im Mittelpunkt eines Workshops der Fachhochschule Bingen und ihrer Kooperationspartner im November an der Hochschule Darmstadt.
Dabei wurde deutlich, Düngemittel verursachen bei den meisten landwirtschaftlichen Kulturen mehr klimarelevante Gase als der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Bei bestimmten Kulturen jedoch, zum Beispiel bei Tee, Wein oder Obst, kann der Beitrag des Pflanzenschutzes an Kohlendioxidäquivalenten zum Carbon Footprint beachtenswert werden. Hinzu kommt hier häufig noch ein energetischer Aufwand für die Mittelausbringung.
Methodisch interessante Ansätze stellte Dr. Rüdiger Schaub von Bayer CropScience vor. Er betrachtete nicht nur die direkten Treibhausgas-Emissionen durch die Produktion der Agrochemikalien, sondern auch die indirekten Auswirkungen durch eine Ertragssteigerung und Erhöhung der Assimilationsleistung als Folge von Fungizid-Anwendungen. Die Folge davon ist eine Steigerung der Kohlenstoffbindung. Diese daraus resultierenden „Gutschriften“ überstiegen die Treibhausgasemissionen der Produktion und Anwendung des Mittels deutlich. Allerdings sei diese Bewertung umstritten, wie Professor Dr. Mario Schmidt, Hochschule Pforzheim, betonte, da die kurzzeitige Kohlenstoffspeicherung in den Pflanzen keine dauerhafte Kohlenstoffsenke darstelle und bei den allgemein anerkannten Bilanzierungen unberücksichtigt bleibe.

Im Rahmen der Diskussion über den Zweck der Carbon-Footprint-Ermittlung für Lebensmittel wurde betont, dass sowohl der produktbezogene Carbon Footprint als auch die umfassendere Ökobilanz umfangreiche Informationen zu den Energieeinsätzen und den Umweltauswirkungen in der Produktionskette liefern. Einspar- oder Entlastungpotenziale lassen sich dadurch erkennen. Dies kann zu komplexen Entscheidungssituationen führen, wie das Beispiel von Käsereien in der Schweiz zeigt. Dr. Thomas Nemecek von der Forschungsanstalt Agroscope, Zürich, berichtete, dass die Produkte großer Käsereien einen deutlich geringeren PCF hatten als die der meisten kleinen Käsereien; gleichwohl gab es doch einige kleine Käsereien, deren Produkte wiederum einen geringeren PCF aufwiesen als die der großen. Nur die genaue Analyse der Prozesse gibt detailliert Aufschluss.

Von zentraler Bedeutung ist, zunächst die jeweilige Zielsetzung der Footprint-Berechnungen festzulegen: Ist ein Umwelt- oder Carbon-Label geplant, oder geht es bei den Untersuchungen vorrangig um betriebsinterne Verbesserungsprozesse? Daran knüpft auch die Frage an, wie exakt die erhobenen Daten für die Berechnungen sein müssen. In der Diskussion wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass mit genauen und vor allem mit Primärdaten gearbeitet werden solle. Diese Vorgehensweise aber erschwert den Einsatz des Carbon Footprint Instruments gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die auf Sekundärdaten, z.B. über Datenbanken wie Ecoinvent, angewiesen sind. Einigkeit herrschte unter den Workshopteilnehmern, dass bei den verwendeten Daten Transparenz und eine gute Dokumentation Pflicht seien. Transparenz sei auch hinsichtlich der eingesetzten Methoden erforderlich. So müssen Angaben zu Lachgasemissionen aus der Düngemittelproduktion, aus der Umsetzung von Düngemitteln im Boden sowie zu den mit dem landwirtschaftlichen Anbau in einigen Fällen verbundenen indirekten Landnutzungsänderungen gemacht werden. Das bedeutet aber, dass für die Bilanzierung immer umfangreiches Know-how erforderlich ist und die eingesetzten Methoden in einer Dokumentation dargelegt werden müssen.

Dr. Thomas Nemecek wies darauf hin, dass die gesamten Umweltbelastungen bei der Produktion von Gütern typischerweise gut mit dem Indikator Energie und somit auch mit den Treibhausgas-Emissionen abgebildet werden können. Der PCF sei insofern ein guter Leitindikator. Bei der landwirtschaftlichen Produktion treffe das allerdings nur eingeschränkt zu, da vor allem die Ökotoxizität nicht mit diesem Parameter korreliere.

Im Ergebnis brachte die Veranstaltung die gemeinsame Einschätzung, dass der Product Carbon Footprint ein wichtiger Einstieg in die ökologische Bilanzierung von Produkten ist, insbesondere für KMU. Eigentliches Ziel müsse aber die Ökobilanz sein, bei der unter anderem die Ökotoxizität, der Wassereinsatz, die Landnutzungsänderungen und der Ressourceneinsatz berücksichtigt werden.

Weitere Informationen:
http://Weitere Informationen zum Forschungsprojekt Carbon Footprint: http://www.fh-bingen.de/forschung/institute/institute-for-environmental-studies-…

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

(nach oben)

Meldungen zu Gaserzeugung und BHKW 2012

0

Übersicht über alle Meldungen und Zugang zum Archiv

Meldungen zu Biogas 2008
Meldungen zu Biogas 2009
Meldungen zu Biogas 2010
Meldungen zu Biogas 2011

Dezember 2012
02.12.2012 Faulgasverluste vermeiden – Eigenstromerzeugung maximieren 
November 2012
07.11.2012 Kraftstoff aus Marktabfällen 
Januar 2012
22.01.2012 Sauter: Biogaserzeugung der Zukunft 

 


Faulgasverluste vermeiden – Eigenstromerzeugung maximieren

Einleitung
Die stark schwankende Faulgasproduktion und auch sonstige Betriebsprobleme bereiteten uns auf der Kläranlage Burghausen immer wieder Sorgen. Wir hatten nämlich das Problem, dass die vorhandene Überdrucksicherung bei Überdruck zwar öffnet, jedoch nicht mehr automatisch schließt, wenn der Überdruck wieder abgebaut ist. Das hatte für uns erhebliche Gasverluste zur Folge, besonders wenn dies nachts passiert ist. Die Wassersäule musste von Hand wieder nachgefüllt werden. Steht dieser Überdruck an, wäre es sinnvoll, wenn sich die Wassertasse nach dem Abbau des Überdrucks automatisch wieder mit Wasser füllt und die Entlastungsöffnung automatisch wieder schließt, wenn sich der Druck abgebaut hat. Seit der Inbetriebnahme eines BHKW zur Gasverstromung machen sich diese Gasverluste für uns auch in barer Münze bemerkbar Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 4-2012

Autoren
Christian Drothler
Kläranlage Burghausen
Wackerstraße 82
84489 Burghausen,
Deutschland
Tel. +49 (0)86 77/36 20

Dipl.-Ing. Peter Raunecker
Langdörfferstraße 4
84489 Burghausen,
Deutschland  

(nach oben)


Kraftstoff aus Marktabfällen

Abfälle von Großmärkten sollen künftig energetisch genutzt werden: Im Verbundprojekt EtaMax haben Fraunhofer-Forscher gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft eine Demonstrationsanlage realisiert, mit der sich welkes Gemüse und matschiges Obst vergären lassen. Das entstehende Biogas wird aufgereinigt und der Methananteil erhöht. Es steht so als Kraftstoff für Autos zur Verfügung. Am 25. Oktober 2012 nehmen die Projektpartner die Anlage gemeinsam mit Minister Untersteller auf dem Gelände des EnBW-Heizkraftwerks in Stuttgart-Gaisburg in Betrieb.

Lässt der Autofahrer am Zapfhahn Erdgas in den Tank strömen statt Benzin oder Diesel, fährt er günstiger und umweltbewusster. Doch Erdgas gehört ebenso wie Erdöl zu den fossilen Brennstoffen, die Reserven sind begrenzt. Im Verbundprojekt EtaMax gewinnen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart mit Partnern aus der Wirtschaft den Kraftstoff nicht aus den fossilen Rohstoffreserven der Erde, sondern aus Obst- und Gemüseabfällen vom Stuttgarter Großmarkt. Werden diese Bioabfälle vergoren, entsteht Biogas, ein Gemisch, das hauptsächlich aus Methan und Kohlenstoffdioxid besteht. Die Pilotanlage haben die Forscher direkt neben dem Stuttgarter Großmarkt auf dem Gelände des EnBW-Heizkraftwerks in Stuttgart-Gaisburg aufgebaut. Heute nehmen die Projektpartner die Anlage mit rund 80 geladenen Gästen offiziell in Betrieb.

Bisher wird Biogas zumeist mittels Kraft-Wärme-Kopplung in einem Blockheizkraftwerk umgesetzt. Hierbei entsteht – neben Strom – auch Wärme, doch diese geht häufig ungenutzt verloren. »Unser Ansatz ist es, aus Abfällen die maximal mögliche Menge an Biogas zu erzeugen und anschließend als Kraftstoff für mobile Anwendungen aufzu-bereiten«, erläutert Dr.-Ing. Ursula Schließmann, Abteilungsleiterin am Fraunhofer IGB. Die Forscher setzen dabei auf wässrige Bioabfälle mit wenig verholzten Pflanzenteilen. »Diese Abfälle lassen sich optimal vergären, sodass wir einen hohen Wirkungsgrad erzielen«, sagt Dr. Schließmann. Die Stadt Stuttgart stellt hierzu Abfälle vom Stuttgarter Großmarkt bereit.

Professor Thomas Hirth, Institutsleiter des Fraunhofer IGB, ergänzt: »Die Sicherstellung der Energieversorgung ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Dabei ist die bedarfsgerechte Bereitstellung erneuerbarer Energien einer der Schlüsselfaktoren für das Gelingen der Energiewende. Das Projekt EtaMax kann hierzu einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten, denn es ermöglicht die dezentrale Energiegewinnung aus Reststoffen, die derzeit noch nicht energetisch genutzt werden.«
»Der Umbau der Energieversorgung braucht Wissenschaft und Forschung. Wir müssen eine breite Palette von Technologien entwickeln, um uns verschiedene Optionen offen zu halten. Das Vorhaben EtaMax hat uns von Anfang an überzeugt. Die Umwandlung von Rest- und Abfallstoffen zu Biomethan, das als Kraftstoff nutzbar ist, ist eine Option für den Energiemix, die Schule machen kann. Darüber hinaus wird der Stoffkreislauf nahezu vollständig geschlossen, insbesondere mit Blick auf die Freisetzung von Kohlendioxid. Dies ist vorbildlich und nachhaltig. Wir haben uns daher entschieden, EtaMax für eine Dauer von 5 Jahren mit insgesamt rund 4,3 Millionen Euro innerhalb unserer Förderinitiative BioEnergie 2021 zu fördern«, sagt Ministerialdirigent Wilfried Kraus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in seinem Grußwort.

Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg freut sich: »Hier findet Forschung nicht nur im Labor statt, sondern gemeinsam mit der Praxis der Abfallverwertung. Ich bin mir sicher: Das ist der beste Weg, hochwertige und richtungsweisende Technologien zum Wohl der Umwelttechnik und des Standortes Baden-Württemberg zu entwickeln. Die EtaMax-Demonstrationsanlage ist zwar klein, wagt aber technologisch einen großen Schritt. Wenn das Verfahren sich bewährt, haben wir die nahezu perfekte Biogasanlage. Wir wollen Baden-Württemberg zu einer Musterregion für die innovative Bioabfallnutzung und -verwertung weiterentwickeln. Dafür brauchen wir alle Akteure aus der Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Dafür brauchen wir aber nicht zuletzt die bestmöglichen Technologien, die den höchstmöglichen energetischen und stofflichen Ertrag aus den Bioabfällen herausholen. Ich bin mir sicher: Hier ist noch vieles möglich und ich verfolge mit Spannung die Ergebnisse dieses Projektes.«

»Die Pilotanlage an unserem EnBW-Standort Stuttgart-Gaisburg wird mit Gemüseabfällen des Großmarktes »gefüttert«. Eine nachhaltigere Verwertung bzw. Veredelung von Abfallstoffen ist kaum möglich. Damit zeigt die Anlage, wie wir mit intelligenten und innovativen Ansätzen mehr erneuerbare Energie erschließen können. Deshalb hat sich die EnBW mit an die Spitze dieses Projektes gestellt. Wir wollen die Energiewende in allen technisch möglichen und wirtschaftlichen Erzeugungsarten aktiv und federführend mitgestalten. Dazu gehört natürlich auch die Erforschung von neuen Methoden und Verfahren«, sagt Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorstand Technik der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.
»Mit Eröffnung dieser Biogasanlage haben wir nicht nur die Chance, den regenerativen Kraftstoff in der Praxis mit unseren Versuchs- und Entwicklungsfahrzeugen zu testen, sondern profitieren auch von der guten Emissionsbilanz durch Biogas. Die Erfahrungen, die wir aus dem EtaMax-Projekt ziehen, helfen uns bei der Entwicklung neuer gasbetriebener Fahrzeuge. Das ist ein weiterer Baustein für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft«, so Dr. Christian Mohrdieck, Leiter des Bereichs Antriebsentwicklung Brennstoffzellensystem im Ressort Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung der Daimler AG.

»Als Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung freue ich mich sehr, dass mit der Einweihung der neuen EtaMax-Demonstrationsanlage des Fraunhofer IGB am Wirtschaftsstandort Stuttgart ein neuer Meilenstein der Forschung realisiert wird. Technologische Entwicklungen wie dieses erfolgreiche Projekt basieren auf Kompetenz, Wissen, vorbildlichen Kooperationen und Netzwerken von Forschung und Wirtschaft, auf der Bereitschaft zur Innovation und auf dem Mut zu ständigen Veränderungen. All diese Eigenschaften treffen auf die Fraunhofer-Institute in Stuttgart, die international zu den renommiertesten Forschungseinrichtungen zählen, zu. Eine lebendige Forschungsinfrastruktur und ideale Rahmenbedingungen wie sie in Stuttgart vorzufinden sind, schaffen hierfür beste Voraussetzungen«, sagt Ines Aufrecht, die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart.

Neue Multisubstrat-Vergärungsanlage
Eine Herausforderung im Projekt: Die Abfälle vom Großmarkt setzen sich jeden Tag anders zusammen, mal ist viel Salat dabei, mal viele Zitrusfrüchte. Zitrusfrüchte beispielsweise enthalten viel Säure, diese beeinflusst das Säuregleichgewicht oder den pH-Wert. Die Mikroorganismen, die die Bioabfälle zu Biogas umsetzen, benötigen jedoch jeweils konstante Umgebungsbedingungen. Damit das Säuregleichgewicht erhalten bleibt, haben die Fraunhofer-Forscher eine flexible »Multisubstratanlage« entwickelt, in der die Mikroorganismen bis zu 90 Prozent der Abfälle abbauen und in nur wenigen Tagen das gewünschte Biogas produzieren. »Wir lagern den Ausschuss vom Großmarkt in verschiedenen Vorratsbehältern. Hier werden automatisch einige Parameter des Abfalls bestimmt, etwa der pH-Wert. Ein eigens entwickeltes Managementsystem errechnet, wie viele Liter des Abfalls aus welchen Behältern gemischt und zu den Mikroorganismen gegeben werden«, erläutert Dr. Schließmann. Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising hat zusammen mit dem Unternehmen NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH dafür gesorgt, dass die Marktabfälle zuvor energieeffizient für diese Vergärung zerkleinert werden. Ein Prototyp dieser Zerkleinerung ist in der Pilotanlage integriert.

Alles wird verwertet
Ein weiteres Ziel im EtaMax-Projekt ist es, Stoffkreisläufe weitgehend zu schließen. »Es ist uns gelungen, alles zu verwerten – vom Biogas über das flüssige Filtrat, das bei der Vergärung entsteht, bis zum nicht weiter vergärbaren schlammartigen Rest«, freut sich Dr. Schließmann. Dabei hilft eine Algenkultur, die von der FairEnergie GmbH in Reutlingen betrieben wird. In dieser Pilotanlage mit Photobioreaktoren der Subitec GmbH, einem Spin-off des Fraunhofer IGB, wachsen lipidreiche Mikroalgen zu hohen Zelldichten heran. Diese benötigen nur Kohlenstoffdioxid, Sonnenlicht und das Filtratwasser aus der Biogasanlage als Nährmedium, welches genügend Stickstoff und Phosphor enthält. Das Kohlenstoffdioxid, das die Algen zum Wachsen brauchen, erhalten die Forscher ebenfalls aus dem Biogasreaktor in Stuttgart-Gaisburg: Denn das entstehende Biogas setzt sich zu etwa zwei Dritteln aus dem gewünschten Methan, zu etwa 30 Prozent aus Kohlenstoffdioxid zusammen. Da auch Bioabfälle endlich sind, kann die Algenbiomasse, die ebenfalls frei von dem Holzbestandteil Lignin und daher gut vergärbar ist, in der Biogasanlage mit vergoren werden.

Alles, was nun noch übrig ist von den Marktabfällen, ist der schlammartige Gärrest. Und auch dieser wird verwertet: Die Kollegen aus dem Schweizer Paul Scherrer-Institut und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) behandeln die Rückstände mit einer katalysatorgestützten hydrothermalen Vergasung bei hohem Druck und hoher Temperatur – und wandeln sie so ebenfalls in Methan um.

Membran-Aufreinigung erzeugt Biomethan
Das in der EtaMax-Anlage entstehende Biogas bereiten die Mitarbeiter der EnBW Vertrieb GmbH, mit Membranen auf. Hierbei wird Kohlenstoffdioxid entfernt und die Methankonzentration auf 80-95 Volumenprozent erhöht. Dieses aufbereitete Biogas wird anschließend unter Hochdruck verdichtet und in einer Gastankstelle gespeichert. Dieser Anlagenteil, »Gasaufbereitung und Tankstelle«, wurde von der RBS Wave, einer Tochter der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, geplant und umgesetzt.
Die von der Daimler AG als Versuchsfahrzeug bereitgestellte 156 PS starke Mercedes-Benz B-Klasse Natural Gas Drive kann nun hier mit dem Biogas betankt werden. Der B 200 NGD fährt im Erdgasbetrieb etwa 300 Kilometer weit und das mit einem Verbrauch von lediglich 4,2 kg auf 100 km – das entspricht einer CO2-Emission von 115 g pro Kilometer. Wird das Fahrzeug mit nachhaltig erzeugtem Biogas betankt, können die Emissionswerte sogar noch um mehr als 50 Prozent gesenkt werden.
In Kooperation mit dem Fraunhofer IGB war die STULZ H+E GmbH zuständig für die technische Umsetzung sowie den Aufbau des Anlagenteils »Gaserzeugung« der Biogasanlage in Stuttgart-Gaisburg. Pro Jahr können in der Demonstrationsanlage 160 Tonnen Rohbioabfälle vergoren werden. Je nachdem, wie sich die Marktabfälle zusammensetzen, werden so pro Tag 20 bis 25 Kubikmeter Biogas erzeugt. Nach der Aufreinigung stehen daraus knapp 15 Kilogramm Biogas-Methan pro Tag zur Verfügung. Mehr:
http://www.etamax-energieanlagen.de/

(nach oben)


Sauter: Biogaserzeugung der Zukunft

Das Herzstück des Sauter-Biogas-Systems ist die Beregnung des Fermenterinhaltes anstatt des sonst üblichen Rührens. Dabei wird nicht vollständig homogenisiert, sondern die verschiedenen Gärprozesse laufen in unterschiedlichen Zonen im Fermenter ab. In diese Zonen kann durch gesteuerte Beregungs- intensität gezielt eingegriffen und somit die Gärung geregelt werden. Aktive Biomassepartikel befinden sich überwiegend im oberen Bereich des Fermenters, da der Fermenterinhalt nicht mechanisch vollständig durchmischt wird. Bei der Entnahme im unteren Bereich wird hingegen fast nur ausgefaultes Substrat ausgetragen. Dadurch wird ein hoher Gasertrag bei nur einem Fermenter erreicht.

Hier erhalten Sie eine ausführliche Beschreibung unseres Sauter-Biogas-Systems:

http://sauter-biogas.de/Biogasanlage/Verfahren/sauter_biogas_verfahren.php

(nach oben)