Freitag, Oktober 3, 2025
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Energiefresser Kläranlage: Effizienz und Reinigungsleistung

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Auswertung des Förderschwerpunktes „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ im Umweltinnovationsprogramm


Kurzbeschreibung
Es ist bekannt, dass Kläranlagen zu den größten kommunalen Stromverbrauchern zählen und ein großes Einsparpotenzial aufweisen. 2008 wurde dazu eine Studie des UBA veröffentlicht, die eine systematische Erhebung der Ist-Situation enthielt und Zielwerte für die Energieeffizienz in Abwasseranlagen vorschlug. Zur Umsetzung des identifizierten Optimierungspotenzials wurde daraufhin im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms der Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ initiiert. Ziel war innovative Projekte zur Stromeinsparung bzw. zur Steigerung der Stromproduktion aus Faulgas, sowie zur Nutzung von Abwärme aus dem Abwasserkanal zu fördern.

Mit dem vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse des Förderschwerpunktes zusammengestellt und bewertet. Die geförderten Projekte haben gezeigt, dass Stromeinsparungen in der Größenordnung von 10 bis 20 % möglich sind und die Einwohnerspezifische Stromerzeugung aus Faulgas sogar im Mittel um 45 % gesteigert werden konnte, ohne dass es zu Verschlechterungen der Reinigungsleistung kam. Die Stromeinsparungen wurden vor allem im Bereich der Maschinentechnik und Prozess-Steuerung der biologischen Reinigungsstufe erzielt. Maßgeblich für die Effizienzsteigerung waren weniger der Einsatz völlig neuer Technologien als vielmehr die Optimierung und innovative Kombination bekannter und neuartiger Verfahren mit Blick auf Energieeffizienz und Ressourcenschutz.

Aufgrund des inzwischen gestiegenen Wissensstandes werden als Ergebnis der Auswertung verschiedene Anpassungen der Förderkriterien für künftige Projekte empfohlen. Insbesondere betrifft dies den Ersatz fixer Zielwerte zugunsten anlagenbezogener Idealwerte und die Durchführung von Energieanalysen vor und nach der Umsetzung der Projekte….mehr:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3855.pdf

Herausgeber:
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Tel: +49 340-2103-0
Fax: +49 340-2103-2285

Mail: buergerservice@uba.de
Internet: www.umweltbundesamt.de

Durchführung der Studie:
iat – Ingenieurberatung für Abwassertechnik, Bernd Haberkern
Havelstraße 7a
64295 Darmstadt

Publikationen als pdf:
http://www.umweltbundesamt.de/publikationen
ISSN 1862-4804
Dessau-Roßlau, Januar 2020

Phosphorrückgewinnung bei der Abwasserbehandlung

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Abschlussbericht im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU)

Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung müssen alle Kläranlagenbetreiber, die kommunales Abwasser behandeln und den Klärschlamm bodenbezogenen verwerten, der zuständigen Behörde einen Bericht über deren geplante Maßnahmen zur Phosphorrückgewinnung vorlegen. Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) hat sich daher die Professur für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik gemeinsam mit Dr.-Ing. Steinle Ingenieurgesellschaft für Abwassertechnik mbH mit der Frage auseinandergesetzt, ob und mit welchen Verfahren eine geeignete Phosphorrückgewinnung auch auf Kläranlagen durchgeführt werden kann. Ziel war es, eine ganzheitliche Handlungsempfehlung für Kläranlagenbetreiber zum Umgang mit einer Phosphorrückgewinnung aus Abwasser/Klärschlamm zu entwickeln.

https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/abschlussbericht-phosphorrueckgewinnung

Der Bericht wurde nun in den Mitteilungen des Instituts für Wasserwesen Nr. 130 veröffentlicht und kann unter https://www.unibw.de/wasserwesen/swa/aktuelle-nachrichten/200522_mitteilungen_130_final_gesamtdokument.pdf eingesehen werden. 

Aus der EU Dänemark

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Greta Thunberg kritisiert Dänemark wegen Einleitung von Abwasser ins Meer

• Die dänische Hauptstadt Kopenhagen hat seit 2014 mehr als 35 Milliarden Liter Abwasser in die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden eingeleitet.
• Grund sei, dass die Kläranlagen nicht für die großen Wassermengen ausgelegt sind.
• Deutliche Kritik kommt

https://www.rnd.de/politik/greta-thunberg-kritisiert-danemark-wegen-einleitung-von-abwasser-ins-meer-XFBOPPZBP3MKRZIVYY2HGOVRZY.html

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Cybersicherheit bei Abwasserbetrieben

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Umgang mit Risiken

Die Digitalisierung hat in der Abwasserbranche Einzug gehalten: Die dazu verwendeten Computer sind heute vernetzt und die Betriebsprozesse von überall auf der Welt steuerbar. Diese Vorteile nutzen nicht nur die Mitarbeitenden der Abwasserreinigungsanlagen, sondern auch Geschäftsführer von Weltkonzernen, Betriebsleiter von mittleren Produktionsbetrieben, aber auch die organisierte Kriminalität. In diesem Artikel erfahren ARA-Betreiber, mehr:.

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20200211_ag2_cybersicherheit-bei-abwasserbetrieben/

Forschungsinteressiertes Klärwerk gesucht

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Forscher der Technischen Hochschule Wildau sind zusammen mit der Oculyze GmbH auf der Suche nach einem Klärwerk als Partner für ein BMBF-gefördertes Projekt. Mithilfe eines speziell entwickelten Mikroskopsystem sollen durch automatisierte Bildverarbeitung und Datenauswertung (Schlagwort „KI“) verbesserte Methoden zur Überwachung der Mikrobiologie und somit energieeffizienten Steuerung einzelner Prozesse entwickeln werden.

Die Firma Oculyze verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich Bilderkennung von Mikroorganismen und automatisierter Bildverarbeitung. Die Abteilung Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik der TH Wildau stellt eine umfassende Laborausstattung bereit, die molekularbiologische und nasschemische Analysen bis hin zur Gensequenzierung von Mikroorganismen ermöglicht.

Interessenten können per email Kontakt aufnehmen: lradke@th-wildau.de 

Integrales SARS-CoV-2-Abwassermonitoring

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Ein Team von mehr als 20 Abwasserfachleuten, Mikrobiologen, Virologen und Modellierern des UFZ, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und der TU Dresden arbeitet seit mehreren Wochen gemeinsam mit den Kläranlagenbetreibern der Städte Köln, Leipzig, Dresden, dem Wasserverband Eifel-Rur und weiteren 20 Städten daran, aus repräsentativen Abwasserproben unterschiedlich stark betroffener Bevölkerungsgruppen den Gesamtinfektionsgrad im Einzugsgebiet von Kläranlagen direkt zu erfassen. In der zweiten Maihälfte soll mit zirka 20 Kläranlagen ein Probebetrieb mit täglicher Probenahme beginnen.

Viele SARS-CoV-2-Infizierte werden in der Statistik nicht erfasst, weil sie entweder gar keine oder keine typischen Symptome aufweisen und deshalb nicht getestet und gemeldet werden. Wie hoch diese Dunkelziffer und damit der tatsächlich infizierte Anteil der Bevölkerung ist, ist aber ein wichtiger Schlüsselparameter für die epidemiologische Bewertung einer Pandemie sowie die Prognose dafür, wie sie sich weiterentwickeln wird. Ein Team von mehr als 20 Abwasserfachleuten, Mikrobiologen, Virologen und Modellierern des UFZ, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) und der TU Dresden arbeiten seit mehreren Wochen gemeinsam mit den Kläranlagenbetreibern der Städte Köln, Leipzig, Dresden, dem Wasserverband Eifel-Rur und weiteren 20 Städten daran, aus repräsentativen Abwasserproben unterschiedlich stark betroffener Bevölkerungsgruppen den Gesamtinfektionsgrad im Einzugsgebiet von Kläranlagen direkt zu erfassen. In der zweiten Maihälfte soll mit zirka 20 Kläranlagen ein Probebetrieb mit täglicher Probenahme beginnen.

„Wir werden in der zweiten Maihälfte zusammen mit zirka 20 Kläranlagen eine Testphase durchführen, die die gesamte Analysekette von der Entnahme und Aufbereitung der Proben über die PCR-Analyse bis zur Modellhochrechnung umfasst. Letztere muss mit kleinen Fallzahlen und einer großen Dynamik des Gesamtsystems zurechtkommen und auch Aussagen zur Unsicherheit der Prognosen erlauben“, sagt Prof. Dr. Georg Teutsch, der Wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ und Initiator des Projektes.

„Die aktuelle Verunsicherung über die Möglichkeiten von Lockerungsmaßnahmen liegt auch in der weiterhin unklaren Datenlage über die Dunkelziffer an Infizierten. Wir freuen uns daher, das DWA-Netzwerk in dieses sehr erfolgversprechende Projekt einbringen zu können. Unsere engen Verbindungen zu den Betreibern der Kläranlagen sowie insbesondere unser Wissen und unsere Erfahrungen mit den Besonderheiten der Probenahme für Abwasseranalysen stellen wir den Projektpartnern gerne schnell und umfassend zur Verfügung“, betont DWA-Präsident Prof. Uli Paetzel.

Die Idee des Abwassermonitorings ist nicht neu, ähnliche Untersuchungen wurden bereits im Rahmen des Drogenscreenings und im Zusammenhang mit Polio-Impfmaßnahmen erfolgreich durchgeführt. In Bezug auf das SARS-Coronavirus-2 berichteten bereits im Februar dieses Jahres niederländische Kollegen, dass sie wenige Infizierte pro 100.000 Personen anhand des Erbguts von SARS-CoV-2 in Abwässern aus 6 Kläranlagen – darunter die des Flughafens Schiphol – mit hoher Empfindlichkeit detektiert haben.

In solchen Messungen steckt großes Potenzial für die Etablierung eines räumlich differenzierten, kontinuierlichen Frühwarnsystems, etwa um die Folgen von Lockerungsmaßnahmen zu beobachten und wenn nötig nachzusteuern. Mit Probenahmen an ca. 900 Kläranlagen könnten etwa 80 Prozent des gesamten Abwasserstroms und damit ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland täglich erfasst werden (siehe Karte). Das wäre zwar eine aufwendige, jedoch keinesfalls unmögliche Aufgabe, die – gemessen an der Aussicht, Infektionsherde bundesweit früh quantitativ, örtlich differenziert und in ihrem zeitlichen Verlauf erfassen zu können – überschaubare Kosten erzeugen würde. Doch bis zu einem schnellen, kontinuierlichen, robusten und flächendeckenden Monitoring- und Frühwarnsystem sind noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Das UFZ und die TU Dresden prüfen deshalb in Zusammenarbeit mit weiteren Forschungseinrichtungen und Betreibern von Kläranlagen seit einigen Wochen in einer breit angelegten Voruntersuchung die Umsetzungschancen dieses Gesamtansatzes unter Realbedingungen.

Die erste Herausforderung besteht darin, geringste Konzentrationen an Viren und RNA, die zudem starken Schwankungen unterworfen sind, zuverlässig in den Abwasserproben zu erfassen. Zweitens kommt hinzu, dass die Empfindlichkeit herkömmlicher Nachweisverfahren für die im Abwasser stark verdünnten und nicht mehr infektiösen SARS-CoV-2-Viren nicht ausreicht. Deshalb arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zurzeit am „Bottleneck“ des Monitorings und an der Optimierung der Probenaufbereitung. Drei Aufbereitungsmethoden werden dabei parallel auf ihre Leistungsfähigkeit getestet: die Gefriertrocknung, die Säulenfiltration und die Polyethylenglycolfällung. Jede der Methoden hat ihre Vor- und Nachteile. Der Vorteil der Gefriertrocknung beispielsweise ist, dass die aufbereitete Probe wasserfrei ist. Der Nachteil: Die Aufbereitung dauert lange. Bei den anderen Methoden sind der hohe Personal- und Materialaufwand von Nachteil. Drittens wird zur Verfeinerung der PCR-Analysenmethode noch nach dem RNA-Signal eines immer in Abwasser vorhandenen harmlosen Virus gesucht, das als Referenz für die Verlässlichkeit der Methode dient. Viertens führen die kleinen Fallzahlen und die Dynamik des Gesamtsystems zu starken Schwankungen der „Virenlast“ im Tagesgang, was im Probenahmekonzept, im eingesetzten epidemiologischen Modellinstrumentarium und bei Aussagen zur Unsicherheit der Modellergebnisse berücksichtigt werden muss. Ferner stellt ein bundesweites Anwenden dieses Monitoringansatzes eine erhebliche logistische Herausforderung dar – einschließlich einer notwendigen Automatisierung der Abläufe und kontinuierlichen Ergebnisauswertung.

„Entscheidend wird die Fähigkeit sein, eine Detektionsempfindlichkeit für SARS-CoV-2 zu erreichen, die nicht erst bei hohen Zahlen von Infizierten verwertbare Ergebnisse liefert. Erste Ergebnisse stimmen uns vorsichtig optimistisch, unter den Grenzwert von 50 Infizierten je 100.000 Einwohner für das Interventionsmanagement zu kommen“, sagt UFZ-Virologe Dr. René Kallies, der einige Jahre am Robert-Koch-Institut und im Institut für Virologie der Universität Bonn geforscht hat und im Projekt für die Probenaufbereitung und PCR-Analytik verantwortlich ist. Eine Gruppe des UFZ und der TU Dresden arbeitet derzeit intensiv daran, ein empfindliches, auf Abwasserproben angepasstes und für eine Hochdurchsatzanalytik geeignetes Analyseprotokoll zu entwickeln. Parallel dazu werden auch die Modellsysteme für einen geplanten kontinuierlichen Datenfluss aufgebaut. „Bis zur Operationalisierung eines integralen Abwassermonitorings ist aber noch ein ganzes Stück Weg zu gehen, auf dem wir auch so schnell wie möglich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorstellen und diskutieren wollen“, ergänzt René Kallies.

„Die von den sächsischen Forschern und ihren Kooperationspartnern angewandte Methode, die tatsächliche Infektionsrate der Bevölkerung festzustellen, klingt sehr vielversprechend. Wenn das Abwassermonitoring funktioniert und landesweit umsetzbar ist, steckt darin ein riesiges Potenzial für den Umgang mit der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie – und perspektivisch auch für vergleichbare zukünftige Pandemien, weil damit valide Daten zur sogenannten Durchseuchung der Bevölkerung gesammelt und aufbereitet werden können“, sagt Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow.

Partnerinstitutionen:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Technische Universität Dresden
DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR
Kommunale Wasserwerke Leipzig
Stadtentwässerung Dresden
Wasserverband Eifel-Rur

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
UFZ:
Prof. Dr. Georg Teutsch / Projektleiter (gf@ufz.de)
Prof. Dr. Hauke Harms / Mikrobiologe (hauke.harms@ufz.de)
Dr. René Kallies / Virologe (rene.kallies@ufz.de)
Prof. Dr. Dietrich Borchardt / Wasserexperte (dietrich.borchardt@ufz.de)
Prof. Dr. Sabine Attinger / Expertin für Modellierung (sabine.attinger@ufz.de)

TU Dresden:
Prof. Dr. Peter Krebs / Abwasserexperte (peter.krebs@tu-dresden.de)

DWA:
Dr. Christian Wilhelm (wilhelm@dwa.de), Dr. Friedrich Hetzel (hetzel@dwa.de)

Wenn Kohle lebt… 4. Reinigungsstufe von ARA

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Kann extrudierte Kohle mehr Mikroverunreinigungen eliminieren als natürliche Kohle? Auf der ara region bern ag wurde zu dieser Frage während vier Monaten geforscht und Versuche mit granulierter Aktivkohle durchgeführt. Die Vergleiche zeigten zum einen, dass die natürliche Kohle der extrudierten überlegen ist, zum andern, dass es drei Phasen mit unterschiedlichen Mechanismen gibt…mehr:

https://www.aquaetgas.ch/wasser/abwasser/20200211_ag2_-wenn-kohle-lebt/