Samstag, Oktober 25, 2025
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Damit Noroviren nicht zur Epidemie werden

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2001 gerade mal 405 Erkrankungen, heuer bereits über 17.000

Noroviren sind in Bayern auf dem Vormarsch; wurden 2001 gerade mal 405 Erkrankungen gemeldet, sind es heuer bereits über 17.000. Gesundheits-Staatssekretär Marcel Huber rief daher vor allem Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime dazu auf, ihre Hygienemaßnahmen unvermindert auf hohem Niveau zu halten. Huber: ‚In den letzten sechs Jahren haben sich die gemeldeten Erkrankungsfälle mehr als vervierzigfacht. Eine neue Spitzenwelle könnte uns in diesem Winter bevorstehen. Umso wichtiger ist es, dass wir alle notwenigen Basis-Hygienemaßnahmen beachten. Im Fall einer Erkrankung sollte man daheim bleiben und auf Besuche verzichten. Nur so kann eine Infektionskette mit weiteren Ansteckungen wirksam unterbrochen werden.‘ Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat dazu eine neue Info-Broschüre für Fachpersonal erstellt, die die wichtigsten Vorbeugemaßnahmen zusammenfasst und vor allem zur Unterstützung der praktischen Arbeit vor Ort beitragen soll. ‚Mit einfachen Maßnahmen wie häufigem Hände waschen kann mitunter schon eine Ansteckung vermieden werden‘, ergänzte Huber. Eine Infektion mit Noroviren sei für den Einzelnen wegen des akuten Brech-Durchfalls zwar höchst unangenehm, aber meist nach wenigen Tagen überstanden. Bei einer etwaigen epidemischen Verbreitung käme es allerdings zu erheblichen Arbeitsausfällen.

Bei Verdacht auf eine Norovirusinfektion in Schulen, Kindergärten und ähnlichen Einrichtungen müssen Kinder und Jugendliche mit Symptomen umgehend von Angehörigen abgeholt werden. Der Kontakt zu anderen Kindern und Jugendlichen ist zu minimieren. Auch in Krankenhäusern und Altenheimen ist auf die räumliche Trennung der Erkrankten von anderen Personen zu achten. Die Händedesinfektion bzw. das Tragen von Einmalhandschuhen sind hier zentrale Hygienemaßnahmen. Zudem ist es wichtig, dass Erbrochenes mit Einmalwischlappen entfernt und die kontaminierte Fläche desinfiziert wird; dabei auch Türklinken nicht vergessen!

Infos unter: http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/noroviren.htm

Redaktionelle Hinweise:

Noroviren sind hochinfektiös: Schon zirka 10 bis 100 Viruspartikel reichen aus, um sich anzustecken. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral oder über virushaltige Aerosole z. B. während des Erbrechens. Auch über kontaminierte Gegenstände und Oberflächen sowie über Lebensmittel und Getränke, die mit verunreinigtem Wasser zubereitet wurden, kann eine Ansteckung erfolgen. Dies erklärt die sehr rasche Ausbreitung von Norovirus-Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen mit hohen Erkrankungszahlen. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Übelkeit, schwallartiges Erbrechen und Durchfall; auftreten können auch Bauchkrämpfe, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 24 bis 48 Stunden. Die Krankheit dauert meist nur 1 bis 3 Tage; auch symptomarme Verläufe sind möglich.

Noroviren sind sehr resistent gegenüber Umwelteinflüssen und bleiben lange bei mittleren Umgebungstemperaturen insbesondere bei Kühlschrank- und Tiefkühltemperaturen infektiös, können sich aber außerhalb des menschlichen Körpers nicht vermehren. Durch Erhitzen bei ca. 80° C werden Noroviren inaktiviert bzw. abgetötet.

Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de

Unterweisungshilfen

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Gesetze und Verordnungen zur Arbeitssicherheit finden Sie hier:
www.klaerwerk.info/Arbeitssicherheit/Wichtige-Links-zum-Thema-Arbeitsschutz 
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Unfallverhütungsvorschriften – Regeln und Informationen finden Sie hier:
www.klaerwerk.info/Arbeitssicherheit/Unfallverhuetungsvorschriften–Regeln-und-Informationen 

Unterweisungshilfen

(Unter http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/index.jsp finden Sie die alle Filme der gewerblichen Berufsgenossenschaften)

Einsteigen in Schächte und Behälter
Befahren der Kanalisation – Film
  https://www.youtube.com/watch?v=37LRegsoJLQ&feature=youtu.be
Retten eines Kollegen aus der Kanalisation – Film
  https://www.youtube.com/watch?v=NCyeXEBEp9I&feature=youtu.be
Einsteigen in Schächte der Abwasserentsorgung mit Seilsicherung – Film
  https://www.youtube.com/watch?v=BFFUi8_NfgQ&feature=youtu.be
•  Befahren von Schächten in der Ver- und Entsorgungwirtschaft –Film
  https://www.youtube.com/watch?v=4AREoUxJLac&feature=youtu.be
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Betrieblicher Arbeitsschutz
Napo in „Stress lass nach!“ 
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/napo_stress/index.jsp
•  Gesetzliche Unfallversicherung veröffentlicht zweiten Präventionsfilm zu psychischen Belastungen bei der Arbeit (Auch Feen haben Wünsche)
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/fee/index.jsp
•  Präventionsfilm zu psychischen Belastungen bei der Arbeit (Der Weihnachtsmann braucht Abwechslung)
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/video/weihnachtsmann/index.jsp
„Gemeinsam sicher“ 
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/napo_gem_sicher/index.jsp
„Kein Grund zum Lachen“ 
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/napo_lachen/index.jsp
Unterweisungsvideo: Absturzsicherung 
  http://www.youtube.com/watch?v=E-XjGYfkjRg&feature=player_embedded 
Video zur Unterweisung: Erste Hilfe
  http://www.youtube.com/watch?v=yTMf0HFaGW8&feature=related 
•  Sicheres Fahren und Transportieren – Napo-Film ‚Wo ist mein Kopf‘
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-015-safe-moves
•  Sichere Verkehrswege, richtiges Fahrverhalten, Personenschutz, regelmäßige Wartung, Laden und EntladenNapo-Film „Sicher unterwegs“
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/napo_unterwegs/index.jsp
•  Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes 
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_1/A_1.htm 
•  Sicherer Start in den Beuf – Napo Film
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/napo_starte/index.jsp
Napo-Film zum Thema Gefährdungsbeurteilung – Napo Film
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-009-risky-business
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Labor

Sicherheit im Labor 
  http://www.i-med.ac.at/imcbc/laborsicherheit/laborsicherheit2006.pdf 
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Arbeitplatz
Top Info: Bildschirmarbeitsplatz  
  http://www.youtube.com/watch?v=qKExuNZGOdg&feature=related
Rauchen bei der Arbeit –  Napo-Film „Dicke Luft“
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-016-lungs-at-work
•  Arbeitsräume 
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_3/A_3.htm 
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Brandschutz 
•  Arbeiten an Gasleitungen – Gefahren durch Gasbrände im Rohrnetz 
  http://ew.bgetem.de/informationen/medien/filme/gasbraende_768.wmv 
Video zur Unterweisung: Brandschutz/Brandbekämpfung
  http://www.youtube.com/watch?v=KbvhWJPjZto&feature=related 
•  Brandschutz 
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_5/A_5.htm 
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Baustellen 
•  Verkehrswege auf Baustellen 
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_4/A_4.htm 
•  Auf der Baustelle – Napo Film 
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-004-safe-on-site
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Gefahrstoffe 
Mir passiert schon nixx – Modul Gefahrstoffe 
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/bg-etem/mir-passiert-schon-nixx-e2-80-93-modul-gefahrstoffe-video_82506514e.html
Umfüllen brennbarer Flüssigkeiten 
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/bg-rci/umfullen-brennbarer-flussigkeiten-video_ce4e47950.html 
•  Napo in ‚Vorsicht Chemikalien‚ – Napo Film
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-012-danger-chemicals
Liste der R-Sätze 
  http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/safety/r-saetze.html 
Liste der S-Sätze 
  http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/safety/s-saetze.html 
•  Gefahrstoffe, Kennzeichnung/Beschäftigungsbeschränkungen 
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_7/A_7.htm 
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Lärm 
Wenn Lärm das Gehör schädigt 
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/audio/bk_laerm_audio/index.jsp
Gemeinsam gegen den Lärm 
  http://www.dguv.de/de/mediencenter/filmcenter/filme/gem_laerm/index.jsp
•  Lärm
  www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/bausteine/A_56/A_56.htm 
•  Schluss mit Lärm! – Napo Film 
  http://www.napofilm.net/de/napos-films/multimedia-film-episodes-listing-view?filmid=napo-006-stop-that-noise
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Elektro 
Napo in … Vorsicht Elektrizität! 
  https://www.napofilm.net/de/napos-films/napo-in%E2%80%A6-shocking-situations
•  Elektrische Betriebsmittel – Erhöhte Gefährdung beim Einsatz im Rohrgraben und im Schacht
  http://www.uk-bw.de/fileadmin/Altbestand/Filme/BGETEM_Elektrische_Betriebsmittel.mpg 
Mir passiert schon nixx – Modul Strom 
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/bg-etem/mir-passiert-schon-nixx-e2-80-93-modul-strom-video_98db5e028.html 
Elektrische Betriebsmittel – Erhöhte Gefährdung beim Einsatz im Rohrgraben und im Schacht – Film
  http://ew.bgetem.de/informationen/medien/filme/elektr_bm_768.wmv 
Schutz- und Arbeitskleidung für elektrotechnische Arbeiten Film
  http://ew.bgetem.de/informationen/medien/filme/psa_elektro_arb_768.wmv
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Bild 2pxmal5px.JPGWerkstatt 
•  Arbeiten an Gasleitungen – Vorbereitende organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen 
  http://ew.bgetem.de/informationen/medien/filme/arb_an_gas_768kbps.wmv 
Rohrleitungsbau – Film
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/abz-kerpen/rohrleitungsbau-video_f130b4857.html 
Achtung Wartung – Napo-Film
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/napo/achtung-wartung-video_25236961b.html 
•  Unterweisung Elektroschweißen (Lichtbogenschweißen) 
  http://www.universum.de/uploads/89/unterweisung-elektro-lichtbogenschweissen.ppt 
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Hautschutz
Napo in … Schütze deine Haut! 
  https://www.napofilm.net/de/napos-films/napo-protect-your-skin
•  Desinfektion der Hände
  http://www.uk-bw.de/fileadmin/Altbestand/Filme/Desinfektion_der_Haende.mpg 
•  Händepflegen 
  http://www.uk-bw.de/fileadmin/Altbestand/Filme/Haende_pflegen.mpg 
Richtiges Händewaschen – Film
  http://www.arbeitsschutzfilm.de/mediathek/youtube/richtiges-handewaschen-video_194ed7ac7.html 
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Biologische Arbeitsstoffe
•  Biologische Arbeitsstoffe in Biogasanlagen: Organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen 
  http://ew.bgetem.de/informationen/medien/filme/biogas_768.wmv 
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Kurzinfo Gewässerschutz

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Zentrale Aufgaben der Gewässerschutzpolitik in Deutschland sind, das ökologische Gleichgewicht der Gewässer zu bewahren oder wiederherzustellen, die Trink- und Brauchwasserversorgung zu gewährleisten, eine geregelte Abwasserreinigung sicher zu stellen und alle anderen Wassernutzungen, die dem Gemeinwohl dienen, möglichst im Einklang mit dem Schutz der Gewässer langfristig zu sichern.

Im Zentrum der Gewässerbewirtschaftung steht derzeit die praktische Umsetzung der am 22. Dezember 2000 in Kraft getretenen EG-Wasserrahmenrichtlinie in den zehn Flussgebietseinheiten, die ganz oder teilweise auf deutschem Territorium liegen. Ziel dieser Richtlinie ist es, europaweit die Gewässer (Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasser) in einen guten Zustand zu bringen und eine Verschlechterung des derzeitigen Zustands zu verhindern. Bis Ende 2004 war zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme der Belastungen der Gewässer sowie deren Auswirkungen auf den Gewässerzustand vorzunehmen. Das BMU hat eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme für die Flussgebietseinheiten in Deutschland vorgelegt, die als Broschüre erhältlich ist.

Die Bestandsaufnahme hat einerseits bestätigt, dass in den letzten 25 Jahren bei der Reinhaltung der Gewässer große Erfolge erzielt werden konnten. Die Schadstoffbelastung wurde deutlich reduziert. Gelungen ist dies erstens durch einen konsequenten, dem Stand der Technik entsprechenden Ausbau der Behandlung von kommunalem Abwasser, der auch mit beispielgebend für die EG-Kommunalabwasserrichtlinie von 1991 war. Die so entstandene moderne Infrastruktur für die Abwasserbehandlung ist heute ein wichtiger Standortfaktor. Der zweite wesentliche Faktor war und ist die konsequente Fortschreibung der branchenbezogenen Anforderungen an Abwassereinleitungen aus Industrie und Gewerbe sowie die damit verbundenen Innovationen etwa im Bereich abwasserarmer Produktionsprozesse.

Die Bestandsaufnahme nach der Wasserrahmenrichtlinie hat aber auch gezeigt, dass weiterhin erhebliche Anstrengungen notwendig sind, um unsere Gewässer, einschließlich der Küsten- und Meeresgewässer in einen Zustand zu bringen, der ihre natürliche Funktionsfähigkeit als Lebensraum in vollem Umfang erhält und zugleich die vielfältigen Nutzungen durch den Menschen nachhaltig sichert. Bis Ende 2009 sind für die Flussgebietseinheiten unter Einbindung der Betroffenen und der Öffentlichkeit Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne aufzustellen. Die wesentlichen Herausforderungen liegen dabei in den Bereichen

  • nutzungsbedingte Beeinträchtigungen der Gewässerstruktur (z.B. durch die Schifffahrt oder die Wasserkraft),
  • Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen (z.B. durch Düngung),
  • Schadstoffeinleitungen aus der Niederschlagsentwässerung sowie in Teilbereichen aus kommunalen und industriellen Kläranlagen.

Weitere Schwerpunkte der Gewässerpolitik sind der vorbeugende Hochwasserschutz und der Schutz des Grundwassers.
Die Bundesregierung arbeitet eng mit den Ländern zusammen und wirkt auf einen vergleichbaren Vollzug von europa- und bundesrechtlichen Vorgaben hin.

Da die Verantwortung für Gewässer nicht an Staatsgrenzen halt macht, hat die Bundesregierung die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zum Schutz von Binnengewässern und Meeren zu einem besonderen Schwerpunkt ihrer Gewässerschutzpolitik gemacht. Sie wirkt u. a. in den internationalen Kommissionen zum Schutz von Oder, Elbe, Rhein, Maas und Donau sowie den Meeresschutzkommissionen für die Ostsee und den Nordostatlantik mit. Sie arbeitet auch in Gremien der Vereinten Nationen mit anderen Staaten an der Lösung von weltweiten Gewässerschutzproblemen. Sie unterstützt zudem durch Initiativen wie den so genannten Petersberg Prozess die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung von Gewässern in verschiedenen Regionen der Erde.

Pressemitteilung des BMU 11-07

Weitere Informationen: www.bmu.de/gewaesserschutz

Brandenburg novelliert Wasserrecht

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Der brandenburgische Landtag hat am 13. September 2007 in erster Lesung die Novelle des brandenburgischen Wassergesetzes behandelt. Das Gesetz soll bereits vor dem Inkrafttreten des Umweltgesetzbuches auf Bundesebene wesentliche Bereiche der Wasserwirtschaft neu regeln. Die Neuregelungen betreffen vor allem den Hochwasserschutz, den Abbau von Bürokratiekosten bei den Unternehmen, die Bildung von Beiräten und neue Strukturen der Gewässerunterhaltungsverbände. Die Mitgliederstrukturen der Gewässerunterhaltungsverbände, denen gesetzlich die Aufgabe der Unterhaltung der Gewässer II. Ordnung obliegt, bedürfen nach Auffassung der Landesregierung einer Überprüfung unter Effizienzgesichtspunkten. Ziel der Landesregierung sind dabei leistungsfähige und wirtschaftlich effiziente Verbandsstrukturen, wobei insbesondere auch die Voraussetzungen für Zusammenschlüsse geschaffen werden sollen, um Optimierungspotentiale auszuschöpfen. So sollen die Verbände auch darauf vorbereitet werden, weitere Bewirtschaftungsaufgaben zusätzlich übernehmen zu können. Wirtschaftlich seien insbesondere Verbände mit großen Verbandsgebieten und schlanken Verwaltungsstrukturen. Deshalb werden zukünftig die Fusion von Verbänden ebenso zugelassen wie Zwangszusammenschlüsse ermöglicht. Strittig bleibt hierbei noch die Frage der Refinanzierung. So räumt das Gesetz nun den Kommunen einen Entscheidungsspielraum ein. Diese Regelung stößt jedoch auf Kritik, da hierdurch das Erhebungsverfahren für die Gemeinden komplizierter wird.

Der Gesetzesentwurf steht im Internet zum Download bereit (Drucksache 4/5052):
www.parldok.brandenburg.de      

11-07

 

Bericht vom Symposium Microthrix

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In der KA, Korrespondenz Abwasser, berichtet Georg Thielebein vom 2. Norddeutschen Symposium, das am 1. Februar 2007 stattfand. Über 200 Teilnehmer waren nach Bad Bramstedt gekommen, um sich über das Thema Schaum, Schwimm- und Blähschlamm zu informieren. Organisiert wurde die Veranstaltung vom DWA-Landesverband Nord, der Fachhochschule Kiel und dem Abwasser-Zweckverband Pinneberg.

Den ganzen Bericht findet man KA, Abwasser Abfall, Novemberausgabe 2007 auf Seite 1109 ff.

Berliner Wasserbetriebe müssen Akteneinsicht gewähren

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Bild Fe-Recht-Akteneinsicht-F.jpg Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat am 2. Oktober 2007 in zwei Berufungsverfahren das Land Berlin als Genehmigungsbehörde verpflichtet, den jeweiligen Klägern Einsicht in die Akten der zuständigen Senatsverwaltung sowohl zur Genehmigung der Berliner Wassertarife für das Jahr 2004, einschließlich der von den Berliner Wasserbetrieben vorgelegten Kalkulationsunterlagen, als auch zur Genehmigung von Tarifen der Berliner Stadtreinigungsbetriebe für die Abfallentsorgung und Straßenreinigung für die Kalkulationsperioden 1999/2000 sowie 2001/2002, einschließlich der entsprechenden Kalkulationsunterlagen, zu gewähren, soweit die Unterlagen Daten enthalten, die das jeweilige Berliner Monopolgeschäft der genannten Betriebe enthalten.

In einem weiteren Verfahren hat das Gericht die Berliner Wasserbetriebe zur Gewährung von Akteneinsicht in die im Verfahren zur Genehmigung der Berliner Wassertarife für das Jahr 2004 eingereichten Kalkulationsunterlagen verpflichtet. Auch hier ist das Einsichtsrecht auf die Informationen beschränkt, die das Berliner Monopolgeschäft der Berliner Wasserbetriebe betreffen.   

http://www.dwa.de/portale/dwa_master/dwa_master.nsf/home?readform&objectid=F14979096A2CC605C125722D0051CABC&editor=no&&submenu=_1_3_3&&treeid=_1_3_3&#Spektrum

Br 11-07

Neue Wege für die städtische Wasserwirtschaft der Zukunft

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Sybille Wenke-Thiem, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik
24.10.2007

 

Deutsches Institut für Urbanistik (Difu) und Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) entwickeln gemeinsam mit Partnern des Forschungsverbunds netWORKS Lösungsmöglichkeiten für eine „demografieangepasste“ Stadttechnik | http://www.networks-group.de

Berlin / Frankfurt/Main. Die Netze und Anlagen der kommunalen Wasserversorgung werden bisher zentral organisiert, und diese Zentralität gilt bislang gerade bei mittleren und hohen Siedlungsdichten technisch und ökonomisch als vorteilhaft. Durch die abnehmende Bevölkerungszahl tritt jedoch eine völlig neue Problematik auf: Die Funktionalität der Systeme ist durch Unterauslastung gefährdet. In einigen Städten und Regionen sind Rück- und Umbaumaßnahmen der Netze notwendig, die an die Grenzen des betriebswirtschaftlich Machbaren gehen. In Ergänzung dieser Anpassungsstrategien gilt es, neben dem Rück- und Umbau auch über den Einsatz gänzlich neuer Technologien nachzudenken, außerdem sind Systemalternativen gegenüber dem Weiterbetrieb vorhandener Anlagen abzuwägen.

In Deutschland wurden in den letzten beiden Jahrzehnten bereits beachtliche Innovationen im Bereich alternativer Wasserver- und Abwasserentsorgungstechnologien entwickelt, die jedoch bisher ausschließlich im Rahmen weniger kleiner Modellprojekte umgesetzt wurden. Die Pilotvorhaben zeigten, dass Stofftrennung und neuartige Kombinationen von Ab- und Frischwasser prinzipiell möglich sind. Da es sich um flexible und nachhaltige Lösungen handelt, mit denen die Schließung von Nährstoffkreisläufen sowie die energetische Verwertung von Abwasser angestrebt wird, sind die Verfahren – angesichts der steigenden Energiepreise – auch volkswirtschaftlich interessant: Intelligente Systemlösungen zeichnen sich durch Stoffstromreduktion (Ökoeffizienz), höhere Flexibilität und teils kürzere Leitungswege aus und lassen langfristig eine ökonomische Effizienzanhebung (Energieverwertung) erwarten.

Nun gilt es herauszufinden, ob eine breitere Anwendung dieser Technologien sowie die Kombination mit vorhandenen Anlagen und Netzen auch in größerem Maßstab sinnvoll sind. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersuchen daher – gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und in Kooperation mit weiteren Forschungs- und Praxispartnern – praxistaugliche Umwandlungsmöglichkeiten der stadttechnischen Systeme. Der interdisziplinär arbeitende „Forschungsverbund netWORKS“ entwickelt gemeinsam mit Ver- und Entsorgungsunternehmen aus sechs Untersuchungskommunen mit unterschiedlicher Bevölkerungsentwicklung langfristig tragfähige Angebots- und Infrastrukturkonzepte.

Einen Untersuchungsschwerpunkt bildet die Frage, ob und inwieweit semi- und dezentrale Lösungen ökonomisch und ökologisch effizienter sind und wie diese im existierenden betrieblichen Rahmen sukzessive angewandt werden könnten. Berücksichtigt wird dabei, dass Strukturanpassungen der Anlagen im Einklang mit den unternehmerischen Erfordernissen erfolgen müssen. Auch werden die Infrastruktur- und Stadtentwicklungsplanung integriert betrachtet und der Stand der Technik berücksichtigt.

Erste Ergebnisse sind Ende 2008 zu erwarten. Sie werden als Publikation veröffentlicht und als Beratungsinstrument auch auf der Homepage des Forschungsverbunds zu finden sein.

Nähere Informationen zum Forschungsverbund und zum Projekt „Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft“ sind im Internet unter www.networks-group.de/ zu finden.

Weitere Informationen/Projektleitung:

Dipl.-Sozial-Ökonom Jens Libbe
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin,
Telefon: 030/39001-115, E-Mail: libbe@difu.de

PD Dr. Thomas Kluge,
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt/M.,
Telefon: 069/707691918, E-Mail: kluge@isoe.de

Internet: www.networks-group.de

Hintergrund: Der Forschungsverbund netWORKS …
… entwickelt konzeptionell innovative und nachhaltige Lösungen für die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Praxisbezogen erarbeitet netWORKS Entscheidungshilfen für Kommunen als Verantwortliche für die Festlegung und Erbringung von Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie für die diese Leistungen ausführenden (kommunalen) Ver- und Entsorgungsunternehmen bzw. -betriebe.

Initiiert vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) wird die Forschungsgruppe von verschiedenen Forschungseinrichtungen getragen (kooperierende Institute: Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung (ARSU), Oldenburg, Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU), Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl für Stadttechnik, Cottbus, COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt, Darmstadt, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGMBH, Mühlheim a.d. Ruhr). Das Projekt „Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts „Sozial-ökologische Forschung“ gefördert. Im Forschungsverbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Ökonomie, Soziologie, Recht, Raumwissenschaft, Stadttechnik und Ökologie – je nach Projekt in unterschiedlicher institutioneller und fachlicher Zusammensetzung: www.networks-group.de.

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Rechtsträger ist der Verein für Kommunalwissenschaften e.V., der zur Sicherung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Förderung der Kommunalwissenschaften gegründet wurde.

Der Text ist selbstverständlich frei zum Abdruck – über ein Belegexemplar bzw. einen Beleglink würden wir uns sehr freuen!

Pressekontakte:
Sybille Wenke-Thiem
Ltg. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin,
wenke-thiem@difu.de, www.difu.de
Telefon: 030/39001-209/-208, Telefax: 030/39001-130

Weitere Informationen:

http://www.difu.de
http://www.networks-group.de
http://www.kommunalweb.de

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news232107

 

Wasserbauer der Universität Siegen erforschen mittleren Meeresspiegelanstieg

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Kordula Lindner-Jarchow M.A., Presse- und Informationsstelle

Universität Siegen
25.10.2007     

Seit dem 01. Oktober 2007 bearbeiten die Wissenschaftler des Forschungsinstitutes Wasser und Umwelt (fwu) an der Universität Siegen unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. Jürgen Jensen am Fachbereich Bauingenieurwesen ein Forschungsvorhaben mit dem Titel „Analyse von hochaufgelösten Tidewasserständen und Ermittlung des MSL an der deutschen Nordseeküste (AMSeL)“. Erstmalig wird in Deutschland der mittlere Meeresspiegel (MSL, als Ausgleich der Gezeitenwellen) und dessen Entwicklung über einen längeren Zeitraum an vielen repräsentativen Pegelstandorten der Nordsee untersucht. Hierzu werden hochaufgelöste Tidekurven, die an den deutschen Nordseepegeln bis heute aufgezeichneten wurden, ausgewertet.

Obwohl ein Meeresspiegelanstieg als Folge der letzten Eiszeit ein natürliches Phänomen ist, haben Forscher in den letzten Jahren nachgewiesen, dass er durch einen zusätzlich, von uns Menschen verursachten Klimawandel beschleunigt wird. Vor allem seit der Veröffentlichung des neuen Weltklimaberichtes des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) im Jahr 2007 wird der Thematik eine große Aufmerksamkeit geschenkt und verschiedenste Katastrophen¬szenarien werden öffentlich diskutiert.

Bild Nuet-Wissen-Meeresspiegelanstieg-1.JPG Übersicht der Pegelstandorte, die in die Untersuchungen zum MSL und dessen Entwicklung im Rahmen des Vorhabens AMSeL einbezogen werden sollen. Unten rechts ist der typische Verlauf einer (hochaufgelösten) Tidekurve dargestellt, wobei hier auch die Problematik der Binnenentwässerung bei zu hohen Tidewasserständen deutlich wird. 
Bild Nuet-Wissen-Meeresspiegelanstieg-2.JPG Entwickung des MSL zwischen den Jahren 1894 und 2005 im Mittel an den Pegeln der deutschen Nordseeinseln. Besonders seit dem Jahr 1950 ist ein dramatischer Anstieg der mittleren Wasserstände (18,5 cm / 100 Jahre) zu verzeichnen. Ziel des Vorhabens AMSeL ist es, Aussagen über die Entwicklungen in der Zukunft treffen zu können bzw. die Zahlen, die derzeit in der Öffentlichkeit, den Meeresspiegelanstieg betreffend, diskutiert werden, zu überprüfen. 

Mit den Ergebnissen von AMSeL wollen die Forscher der Universität Siegen nicht nur wesentlich genauere Aussagen zum zukünftig zu erwartenden Meeresspiegelanstieg treffen, sondern auch bestehende Klimamodelle und die daraus abgeleiteten Prognosen überprüfen sowie zukünftig stärker belastete Küstenabschnitte identifizieren, die es entsprechend zu schützen gilt. „Eine weitere Folge des mittleren Meeresspiegelanstiegs ist die erschwerte Entwässerung von tiefliegenden Gebieten hinter den Deichen, die so genannte Binnenentwässerung“, so der Projektleiter Prof. Jensen. Da die Entwässerung ohne die Unterstützung von Pumpen nur bei entsprechend niedrigen Wasserständen auf der Meeresseite der Deiche möglich ist, müssen in Zukunft unter Umständen größere Speicherräume geschaffen werden, um die anstehenden Wassermengen temporär aufnehmen zu können. Da diese Räume jedoch aufgrund bestehender Nutzungen in vielen Bereichen nicht ohne weiteres zur Verfügung stehen, soll auch diese Problematik in dem neuen Forschungsvorhaben näher untersucht werden.
Die Laufzeit des mit über 300.000 € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens soll drei Jahre betragen. Für die Bearbeitung wurde eigens eine Arbeitsgruppe bestehend aus mehreren Wissenschaftlern am Forschungsinstitut Wasser und Umwelt eingerichtet.

Weitere Informationen:

http://www.uni-siegen.de/fb10/fwu/wb/forschung/projekte/amsel/?lang=de

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news232336

Malachitgrün als Umweltkontaminante identifiziert

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BfR-Studie liefert weltweit erste Hinweise auf Hintergrundbelastung von Abwässern und kommunalen Gewässern

Bild Nuet-Wissen-Malachit-J.jpg Malachitgrün wird bei Zierfischen häufig als Tierarzneimittel eingesetzt. Bei Fischen, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, darf es nicht angewendet werden, hier gilt das Prinzip der Nulltoleranz. Der Nachweis der Substanz wird als Hinweis auf einen illegalen Einsatz gewertet, die Fische dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. In einer Pilotstudie haben Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nun allerdings erstmals nachgewiesen, dass auch unbehandelte freilebende Fische mit Malachitgrün belastet sein können. Sie untersuchten wild gefangene Aale aus Berliner Binnengewässern auf Rückstände von Malachitgrün und wiesen diese in 20 von 40 Proben nach. Alle positiv getesteten Proben stammten aus Gewässern, in die gereinigtes Abwasser aus Kläranlagen eingeleitet wird. Für das BfR ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass Malachitgrün inzwischen als Umweltkontaminante anzusehen ist und aus der weiten Verbreitung eine Hintergrundbelastung des Abwassers und der kommunalen Gewässer resultiert. Angesichts dieser Situation wird darüber nachgedacht, ob das Prinzip der Nulltoleranz bei freilebenden Speisefischen aus Binnengewässern derzeit sinnvoll angewendet werden kann. „Unabhängig davon sollte die Belastung mit Malachitgrün minimiert werden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Bei Fischen aus Aquakulturen befürworten wir die Beibehaltung des Nulltoleranz-Prinzips. Da sie unter kontrollierten Bedingungen gehalten werden, ist der Nachweis von Malachitgrün in derartigen Proben immer auch als Hinweis auf einen möglichen illegalen Einsatz des Tierarzneimittels zu werten“.

Malachitgrün ist ein Triphenylmethanfarbstoff. Er wurde bzw. wird sowohl als Farbstoff zur Färbung von synthetischen Fasern und von Seide eingesetzt als auch zum Färben von Leder und Papierprodukten. In der forensischen Medizin dient Malachitgrün zum Nachweis von Blutspuren. Außerdem wird der Stoff als Tierarzneimittel zur Behandlung von Zierfischen und Zierfischeiern gegen Parasiten, Pilzbefall und bakterielle Infektionen angewandt. Der Stoff steht im begründeten Verdacht, das Erbgut zu schädigen und Krebs auszulösen. Eine tägliche tolerierbare Aufnahmemenge kann bei solchen Stoffen nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft nicht abgeleitet werden.

Im Gegensatz zur Zierfischzucht und -haltung ist Malachitgrün zur Behandlung von lebensmittelliefernden Tieren wie Speisefischen nicht zugelassen. Hier gilt die Nulltoleranz: In Fischen und Fischprodukten, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, darf Malachitgrün nicht enthalten sein. Schon Fische und Fischprodukte mit nur sehr geringen Malachitgrüngehalten sind als Lebensmittel nicht verkehrsfähig. Anders stellt sich die Situation bei in die EU importierten Aquakulturprodukten dar. Sie dürfen in den europäischen Mitgliedsstaaten verkauft werden, wenn die Rückstandsgehalte an Malachitgrün zwei Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg) unterschreiten. Dieser Eingreifwert wurde als Mindestanforderung (Minimum Required Performance Standard, MRPL-Wert) an international verwendete Analysenmethoden definiert und soll den internationalen Handel erleichtern. Der MRPL-Wert ist nicht toxikologisch abgeleitet und gilt nicht für Produkte, die nur innerhalb der EU gehandelt werden. Obwohl für sie in der EU die Nulltoleranz gilt, werden auch in Deutschland immer wieder Rückstände von Malachitgrün und seinem Abbauprodukt Leukomalachitgrün in Speisefischen oder auch in Fischrogen (Forellenkaviar) nachgewiesen wie beispielsweise im Jahr 2005 in fast 10 Prozent der Speisefischproben, die das Institut für Fischkunde in Cuxhaven im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung untersuchte.

Bisher galten positive Befunde immer als Hinweis auf einen illegalen Einsatz von Malachitgrün als Tierarzneimittel in der Produktion von Speisefischen. Diese Situation hat sich durch die Ergebnisse der Pilotstudie des BfR geändert. In einer Untersuchung von wilden Aalen aus Berliner Binnengewässern wiesen die Wissenschaftler des Instituts nach, dass es sich bei Malachitgrünrückständen auch um eine Umweltkontamination handeln kann. Fast die Hälfte der gezogenen Proben wurde positiv auf Malachitgrün oder Leukomalachitgrün getestet. Allerdings waren die Gehalte sehr gering. Sie lagen je nach Fanggebiet zwischen 0,04 und 0,8 µg/kg Aalfilet. Die Rückstände waren nur in Proben von Fischen nachweisbar, die aus Gewässern stammen, in die Abwässer von Kläranlagen eingeleitet werden. Das BfR wertet dies als Beleg für eine Hintergrundbelastung solcher Gewässer mit Malachitgrün. Fische können den Stoff dann als Umweltkontaminante aufnehmen. Es wird vermutet, dass die Substanz aus verschiedenen Quellen wie z.B. Zierfischaquarien, Textilien oder Laboratorien stammt und über die gereinigten Abwässer aus kommunalen Kläranlagen in die Gewässer eingetragen wird.

Das gesundheitliche Risiko für Verbraucher, die derart belastete Aale einmalig oder gelegentlich verzehren, schätzt das Institut als sehr gering ein. Die weite Verbreitung von Malachitgrün in der Umwelt hält das BfR aufgrund der toxikologischen Eigenschaften des Stoffes trotzdem für bedenklich und fordert die Anwender von Malachitgrün auf, den Eintrag in die Umwelt zu minimieren. Ob das Prinzip der Nulltoleranz für einen Stoff, der als Tierarzneimittel nicht eingesetzt werden darf, gleichwohl aber als Umweltkontaminante in Gewässern verbreitet ist, auf freilebende Speisefische angewendet und aufrechterhalten werden sollte, bis Minimierungsmaßnahmen greifen, müssen die zuständigen Behörden diskutieren und entscheiden. Nach Ansicht des BfR sollten die Gehalte jedenfalls den MRPL-Wert von 2 µg/kg nicht überschreiten.

bfr-p 17/2007, 12.10.2007

Dokumente

Bewertung der Ergebnisse des Nationalen Rückstandskontrollplans 2006 (Gesundheitliche Bewertung Nr. 037/2007 des BfR vom 31.08.2007)
www.bfr.bund.de/cm/208/bewertung_der_ergebnisse_des_nationalen_rueckstandskontrollplans_2006.pdf

Collection and pre-selection of available data to be used for the risk assessment of malachite green residues by JECFA (BfR Expert Opinion No. 036/2007 vom 24.08.2007)
www.bfr.bund.de/cm/245/collection_and_pre_selection_of_available_data_to_be_used_for_the_risk_assessment_of_malachite_green_residues_by_jecfa.pdf

Prüfungsaufgaben

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Nutzen Sie die hier bereitgestellten Prüfungsaufgaben der Bayerischen Verwaltungsschule zum Üben und zur Überprüfung Ihres Kenntnisstandes. Diese Prüfungen basieren noch auf dem alten Stand der Prüfungsverordnung eignen sich dennoch zu Übungszwecken.

Meisterprüfung UT 2009 Grundlegende Qualifikationen (Düsseldorf)
https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/umwelttechnische_berufe/pruefungsaufgaben/abwassermeister-2009_grundlegende-qualifikationen.pdf
Meisterprüfung UT 2010 Grundlegende Qualifikationen (BVS)
http://www.bvs.de/fileadmin/mediapool/downloads/Produkte/Umwelt_und_Technik/Meister_UT/Meisterpruefungen/2010_mp_gq_lau.pdf
Meisterprüfung UT 2010 Handlungsspezifische Qualifikationen – Organisation (Düsseldorf)
https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/umwelttechnische_berufe/pruefungsaufgaben/abwassermeister-2010_organisation.pdf
Meisterprüfung UT 2010 Handlungsspezifische Qualifikationen –  Technik (Düsseldorf)
https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/umwelttechnische_berufe/pruefungsaufgaben/abwassermeister-2010_technik.pdf
Meisterprüfung UT 2014 Handlungsspezifische Qualifikationen – Organisation (Düsseldorf)
https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/umwelttechnische_berufe/pruefungsaufgaben/abwassermeister-2014_organisation.pdf