Mittwoch, Oktober 29, 2025
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Den eigenen Hörschaden vorausberechnen

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Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) stellt im Internet eine Software bereit, mit der die Folgen von Freizeit- und Arbeitslärm berechnet werden können.
Seit mehr als 15 Jahren sinkt die Zahl angezeigter Gehörschäden durch Lärmbelastung am Arbeitsplatz. Gleichzeitig klagen Ärzte und Arbeitgeber über einen deutlichen Anstieg lärmschwerhöriger Berufsanfänger. Der Grund: Hohe Lärmpegel in der Freizeit durch Musikhören über MP3-Player und durch Diskobesuche. Dass ein nur zweistündiger Diskobesuch am Wochenende einen bis zu zehnmal höheren Anteil am Entstehen eines späteren Gehörschadens haben kann als eine komplette Arbeitswoche im Lärm, zeigt ein einfacher Lärmbelastungsrechner, den das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) kostenlos im Internet anbietet:
www.dguv.de, Webcode d113946.

Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene können sich hier darstellen lassen, wo die Schwerpunkte ihrer individuellen Lärmbelastung liegen und wann sich aus dieser Belastung möglicherweise ein Hörverlust entwickelt. Zusätzlich veranschaulichen Musik- und Sprachbeispiele, wie sich dieser Hörverlust tatsächlich einmal anhören könnte.

Am Arbeitsplatz ist der Schutz des Gehörs vor schädlicher Lärmeinwirkung klar geregelt: Schon ab einem Lärmpegel von 85 dB(A) müssen Beschäftigte Gehörschutz tragen und an regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Zum Vergleich der Freizeitlärm, für den solche Regelungen fehlen: Der MP3-Player schafft es locker auf 90 dB(A) – vor allem, wenn er bei Hintergrundgeräuschen wie in der U-Bahn aufgedreht wird. Ein Livekonzert oder ein Diskobesuch bringt es gar auf über 100 dB(A). Wer da meint, die wenigen Dezibel mehr könnten dem Gehör nicht ernsthaft schaden, muss wissen: Ein Unterschied von 3dB wird vom Menschen zwar kaum wahrgenommen; tatsächlich bedeuten nur 3dB mehr aber bereits eine Verdopplung der Schallenergie.

„Der Grundstein für gravierende Hörschäden im Alter wird in der Jugend gelegt“, sagt Dr. Martin Liedtke, Lärmschutzexperte im IFA. Sein Lärmbelastungsrechner und der Lärmverlust-Demonstrator des University College London seien geeignete Instrumente, um für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und für einen maßvollen Umgang mit Freizeitlärm zu werben.

Weitere Informationen:
http://www.dguv.de ; Webcode d113946.

Beobachten Sie das Leben der seltenen Adler! Live-Schaltung in den Schreiadler-Horst

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Die Schreiadler sind da! Beobachten Sie per Live-Kamera das Leben der Adler. In den Horst in Lettland ist gerade ein Schreiadler-Weibchen eingezogen. Fleißig ist sie dabei, den Horst mit Zweigen und Blättern zu schmücken. Ob schon bald ein Männchen zu ihr zieht?

Hier geht es zur Schreiadler-Kamera! :
http://www.deutschewildtierstiftung.de/de/mitmachen-erleben/faszination-schreiadler/adler-tv-live-schaltung-in-den-schreiadler-horst/

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Ein Liter Sprit, wie weit kommen Rostocker Studenten?

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Sie fährt leidenschaftlich gerne Auto, aber auch Motorrad. Studentin Maria Tönse (20) ist 1,63 m groß, wiegt 53 Kilogramm. „Ich bin aber kein PS-Junkie“, sagt die zarte Rostockerin, die für das 20-köpfige Team der Rostocker Universität beim 27. Shell-Marathon vom 26. bis 28. Mai auf dem Eurospeedway Lausitz, südlich von Berlin, an den Start gehen wird.

Beim größten Energie-Effizienzwettbewerb in Europa, fließt Benzin nur tröpfchenweise. Es geht darum, wer mit einem Liter Benzin in einem selbstkonstruierten Fahrzeug am weitesten kommt. „Ich gebe alles, damit wir gewinnen“, sagt die 20-Jährige, die bis zum Wettkampf der Studenten drei Kilo abnehmen will. Sprit sparen und dabei beim Konstruieren und Bauen des Fahrzeugs lernen, darum geht es den Studenten und Mitarbeitern der Universität Rostock um Teamleiterin Christin Freese. Sie eint das Ziel, so gut wie möglich abzuschneiden. Die Konkurrenz ist groß: Angemeldet haben sich 223 Teams, davon 25 aus Deutschland.

„Wir bauen das Fahrzeug in Leichtbaukonstruktion komplett alleine“, sagt Christin Freese. Bis zum 1. Mai soll es fertig sein. Dann geht es auf zu Probefahrten auf dem Rostocker Uni-Sportplatz am Waldessaum. Mit hohen Sicherheitsstandards. Davon überzeugen sich Experten von Shell vor dem Wettkampf. „Nicht schwerer als 50 Kilogramm soll das Auto werden“, betont die angehende Wirtschaftsingenieurin. Beim Wettkampf liegt die Fahrerin, die mit einem Fünfpunktgurt gesichert wird, in einer ultraleichten Sitzschale.

Student Peter Jennerjahn aus dem 6. Semester stellt klar: „Wir fahren nicht mit E 10. Der Brennwert von Super ist höher als der von E10″, sagt der angehende Ingenieur und fügt hinzu: „Dadurch wird eine bessere Reichweite möglich“. Alle seine anderen Mitstreiter sind Tüftlerfüchse und kommen aus der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik. Sie mussten bei der Konstruktion und dem Bau des Fahrzeuges nicht ganz bei null anfangen. Zum dritten Mal beteiligt sich die Uni Rostock an diesem Wettbewerb. Im Premierenjahr erreichte das Team von 160 Teilnehmern einen 94. Platz und kam mit einem Liter Superbenzin über 200 Kilometer weit. Letztes Jahr schieden die Rostocker wegen Maschinenprobleme aus. „Deshalb bauen wir jetzt bis auf den Antrieb ein komplett neues Fahrzeug“, sagt Student Moritz Braun. Ein U-Profil aus Aluminium bildet den Rahmen des Fahrzeuges. Die Außenhaut mit strömungstechnisch optimierter Hülle erinnert an die Silhouette eines Haifisches oder an eine Kreuzung von Moped und Fahrrad. Dass, was da in der Forschungshalle der Uni Rostock in vielen, vielen Stunden entsteht, ist am Ende Hochtechnologie vom Feinsten. „Die Automobilindustrie beäugt die Entwicklungen der Teams mit viel Interesse“, weiß Student Normann Koldrack. In Zeiten schwindender Rohstoffe bestehe die Herausforderung, Kraftstoff zu senken und Material zu sparen. „Wir sind alle um unsere Umwelt besorgt“, sagt Normann Koldrack. „Deshalb knobeln wir in Rostock an guten Lösungen für alternative Antriebssysteme“.

Das imponiert Professor Horst Harndorf, Leiter des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren: „In der Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik verfolgen wir die Aktivitäten unserer Studenten mit großem Interesse und unterstützen sie nach Möglichkeit. Das gilt insbesondere für Forschungen auf dem Gebiet der effizienten Energieumwandlung, dem sich der Shell-Eco-Marathon widmet“, sagt der Professor. Er schätzt das Engagement der Studenten sehr. „Das dient dem guten Ruf der Universität Rostock gerade auch bei jungen Menschen über die Landesgrenzen hinaus“.
Prof. Harndorf sieht aber noch einen weiteren Aspekt: „Die größten Vorteile ergeben sich für die Studenten selbst. Die Erfahrungen, ein Fahrzeug mit allen Details bis zur Funktionsfähigkeit bringen zu müssen, seien von großem Wert. „Neben der Lösung technischer Fragestellungen sind Teilprojekte zu definieren und diese zeitlich und finanziell zu koordinieren. Die Studenten müssen Sponsorengelder einwerben, Netzwerke bilden und pflegen sowie ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen“. Der Professor ist überzeugt, „ dass das außerordentliche Engagement im Shell-Eco-Marathon-Team durch potenzielle Arbeitgeber sehr positiv bewertet wird.“

Auf jeden Fall gehört den Studenten um Teamleiterin Christin Freese die Sympathie der Daimler AG, Niederlassung Rostock. „Wenn es solche Pioniere des Fahrzeugbaus nicht geben würde, die an Lösungen knobeln, wie der Spritverbrauch weiter reduziert werden kann, wären wir nicht da, wo wir heute sind“, sagt Verkaufsleiter Axel Hoffmeyer. Für ihn ist das Projekt eine „interessante Sache, die Unterstützung verdient“. Axel Hoffmeyer sagt: „Wir geben 500 Euro für die Knobler.
Den Kraftstoff zu reduzieren, das ist auch unser Thema“. Teamleiterin Christine Freese freut sich über die spontane Hilfe von der Daimler AG Rostock. „Ganz ohne Sponsoren läuft das Projekt nicht“.
Zu den weiteren Unterstützern der Studenten gehören das Rostocker Fahrradfach-geschäft Little John Bikes (Josef Weißbäcker); der Verein CSER, die Hanse Yachts AG, der Verband der Ingenieure, Professoren und Mitarbeiter der Rostocker Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik.

Kontakt:
Christin Freese
Sprecherin des Rostocker Teams
Kontakt: Telefon: 0173 24 76 934
Mail: christin.freese@uni-rostock.de

Dunkle Materie – Die Geschichte der Scheiße

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Autor: Florian Werner

„Zwischen Kot und Urin werden wir geboren“ (Augustinus) – und damit beginnt unsere notgedrungen lebenslange Auseinandersetzung mit unseren Exkrementen. Sie prägen unser Verständnis von Kultur, Identität, Gesellschaft, Gesundheit, Schönheit, Anstand und Humor. In der Kunst, in den Naturwissenschaften, in der Ökonomie und in der Architektur spielen menschliche Ausscheidungen eine wesentliche Rolle. Aber auch in der Biographie jedes einzelnen: Anhand seiner Ausscheidungen erlernt der Mensch die Grammatik des Ekels, der Hygiene und des Wohlgeruchs. Nach dem Erfolgstitel „Die Kuh“ verblüfft Florian Werner erneut mit einer so unterhaltsamen wie intelligent findigen Kulturgeschichte.

http://www.hanser-literaturverlage.de/buecher/buch.html?isbn=978-3-312-00475-1

Kostenfreie Arbeitsschutz-Comics zum Download

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Unter www.schutzengelsoftware.de stehen zahlreiche Arbeitsschutz-Comics zum kostenfreien Download zur Verfügung. Entwickelt wurden die Motive vom Rheinberger Software-Hersteller HNC-Datentechnik GmbH. In einzelnen prägnanten Bildern mit einem treffsicheren Reim werden hier verschiedenste Gefährdungen humorvoll und eindringlich thematisiert.

Ob Bildschirmarbeit, Leitern, Gerüste, Explosionsgefahr, Umgang mit Gasflaschen, Gefahrstoffe, Hautschutz, Brandgefahr, Absturzgefährdungen, Metallarbeit oder Heben und Tragen – um nur einige zu nennen – mit wenigen Worten und einfachen Strichgrafiken werden die häufigsten Gefahrenquellen und die Folgen unachtsamen Verhaltens schonungslos auf den Punkt gebracht. Das Motiv-Angebot ist dabei so vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten. Jedes Motiv kann als Bilddatei und als PDF in den Größen DIN A6, DIN A4 und DIN A3 heruntergeladen und zu Präventionszwecken kostenfrei verwendet werden. Die Dateien eignen sich für den Versand per E-Mail an Kollegen, für die Einbindung in Präsentationen, Vorträgen oder Unterweisungen und für den Ausdruck als Poster.

Die Nachfrage ist enorm: Zur A+A 2009 wurden die ersten Comics im Rahmen einer Messeaktion auf Kalender und Postkarten gedruckt. Über 6.000 Karten waren am Ende der Messe vergriffen. Seitdem wächst die Motivsammlung kontinuierlich weiter und auch die steigenden Zugriffszahlen im Internet sprechen für das Angebot. Jüngst erhielt das Unternehmen eine Anfrage von einem bekannten Pharmahersteller, der neun ausgewählte Motive nun über den firmeninternen TV-Kanal sendet, um seine Mitarbeiter für die Gefahren am Arbeitsplatz zu sensibilisieren.

Mehr dazu unter: www.schutzengelsoftware.de

Über HNC-Datentechnik GmbH
Die HNC-Datentechnik GmbH aus Rheinberg entwickelt seit über 20 Jahren Software-Lösungen rund um den Arbeitsschutz. Das Spektrum umfasst Programme für das Arbeitsschutz-Management, die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination und zur Erstellung von Flucht- und Rettungsplänen.

 Bild Akt-Juli-10-Jestetten-S.jpg

Arbeiten in umschlossenen Räumen von abwassertechnischen Anlagen

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Bei der Aktualisierung wurde darauf geachtet, dass die Regel „Arbeiten in umschlossenen
Räumen von abwassertechnischen Anlagen“ eine moderne, anwenderfreundliche Regel
wird. Sie ist angelehnt an die BGR 117-1 „Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen“
vom November 2005, auch mit dem Zweck, keine unterschiedlichen Regelungen für ähn-
liche Bereiche zu schaffen.

In einer Übersicht sind alle Aspekte der Arbeiten zusammengefasst und mögliche Gefährdungen und Maß-
nahmen gegenübergestellt. Diese Aufstellung kann als Leitfaden für eine Gefährdungsbeurteilung herangezogen werden. Sie zeigt dem Anwender dann auch, auf welche Abschnitte er sich konzentrieren soll. 

Die wichtigsten Punkte im Überblick:
>> Gefährdungsbeurteilung und die daraus abgeleiteten Maßnahmen,
>> organisatorische Maßnahmen wie z. B. Unterweisung, Aufsicht, Sicherungsposten, Erlaubnisschein und Betriebsanweisung,
>> Schutzmaßnahmen gegen Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe,
>> Maßnahmen gegen Auftreten oder Zündung explosionsfähiger Atmosphäre,
>> Schutzmaßnahmen bei Arbeiten im öffentlichen Straßenverkehr,
>> Schutzmaßnahmen gegen mechanische Gefährdungen,
>> Schutzmaßnahmen gegen elektrische Gefährdungen 

mehr…
http://ew.bgetem.de/informationen/bs/bs_2008/quartal_03/s_23.pdf

Schlamm mit Potenzial

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Energie: Wie innovative Abwasserbehandlung energetische Gesamtbilanz verbessert

Mit dem Einsatz von Co-Substraten ist es möglich, eine Kläranlage energieautark zu betreiben: Das machte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel in seinem Vortrag beim 4. Kitzbüheler Wassersymposium im Oktober deutlich. Großes Potenzial steckt demnach in der Co-Fermentation von industriellen organischen Reststoffen in kommunalen Faulbehältern.
Anaerobe Prozesse lassen sich grundsätzlich in industriellen Abwässern wesentlich wirtschaftlicher einsetzen als in kommunalen, weil hier aus physikalischen Gründen die Umsatzraten höher sind. Das liegt zum einen daran, dass die höhere Konzentration organischer Substanzen in Industrieabwässern eine höhere Prozessgeschwindigkeit mit sich bringt; und zum anderen an der niedrigeren Temperatur kommunaler Abwässer, die sich auf die Aktivität ungünstig auswirkt. Zugleich ist die Löslichkeit von Treibhausgasen wie Methan und CO2 umso höher, je niedriger die Abwassertemperatur ist. Biogasverluste über den Ablauf sind angesichts des enormen Treibhauspotenzials von Methan (25-mal höher als bei CO2) nicht zu vernachlässigen und steigen relativ mit abnehmender Abwasserkonzentration und -temperatur. „Treibhausgas-Emissionen müssen berücksichtigt werden“, so Rosenwinkel.

Biogas noch zu wenig genutzt
Bedeutsam ist aber nicht nur das Klimawandelpotenzial von Klärschlamm, sondern auch dessen Energiepotenzial. Der Stromverbrauch einer kommunalen Kläranlage in Deutschland (für Österreich gelten ähnliche Werte) beträgt durchschnittlich 40 kWh pro Einwohner und Jahr. Das ist immerhin rund ein Fünftel der Elektrizität, die sämtliche öffentlichen Gebäude und Anlagen einer Kommune verbrauchen. Die Stromerzeugung auf Kläranlagen macht dagegen lediglich 11,5 kWh pro Einwohner und Jahr aus (Der Wärmebedarf bleibt hier ausgeklammert, er kann zu einem großen Teil von den Kläranlagen selbst gedeckt werden.).
Das Potenzial der Energiegewinnung bei anaerober Schlammstabilisierung ist aber deutlich höher: Würde das Biogas aller Kläranlagen über 10.000 EW zur Stromerzeugung genutzt, würde die Stromproduktion auf 21,2 kWh pro Einwohner und Jahr steigen. „Die Wirtschaftlichkeit ist allerdings im Einzelfall zu prüfen“, betont Rosenwinkel.

Von Biertrester bis Küchenabfall
Vollends schließen ließe sich die Lücke zwischen Produktion und Bedarf, würde das Potenzial der Co-Fermentation ausgeschöpft. Die Nutzung der wesentlichen Co-Substrate aus Brauereien, Keltereien, Brennereien, Milch- und Fleischverarbeitung sowie Zuckerherstellung würde ein Potenzial von bis zu 44,5 kWh pro Einwohner und Jahr eröffnen. Dieses ließe sich durch Fettabfälle und Biomüll noch weiter steigern. Nicht zu vernachlässigen wäre in diesem Zusammenhang der Einsatz von Küchenabfallzerkleinerern, die in Deutschland jedoch nicht zugelassen sind, u. a. wegen der Befürchtung, dies könne zu Ablagerungen und zusätzlichen Gewässerbelastungen bei Mischwasserüberläufen führen.

Energiebedarf nahezu halbierbar
Zur Verfahrensoptimierung bei anaerober Behandlung stellte Prof. Rosenwinkel die CSB-Elimination verschiedener kommunaler UASB-Reaktoren vor (weltweit 72), deren Ergebnisse er allerdings als „nicht so berauschend“ bezeichnete. Bei den aeroben Vollstromverfahren betonte er den Einfluss einer großen Vorklärung und einer separaten Schlammwasserbehandlung auf die Energiesparpotenziale. Durch Optimierungen lässt sich hier der Energiebedarf einer Anlage mit N-Elimination nahezu halbieren: „Der größte Energieverbraucher einer Kläranlage ist die Belüftung für die Belebungsstufe!“

Technische Lösungen fehlen noch
In der Vergleichsrechnung von aerober und anaerober Abwasserbehandlung zeigt sich: Bei Nutzung des gelösten Methans ergeben sich theoretisch im anaeroben Verfahren deutliche Einsparungen bei Energie und Emissionen, die umso stärker ausfallen, je höher die Temperatur ist. Allerdings fehlen insbesondere für gering konzentrierte Abwässer technische und wirtschaftliche Lösungen, so dass für deutsche und österreichische Abwasserverhältnisse derzeit eine anaerobe Kommunalabwasserbehandlung nicht zu empfehlen ist.

Als Beispiel für eine Schlammwasserbehandlung im Teilstrom präsentierte Prof. Rosenwinkel eine kommunale Kläranlage mit Co-Fermentation (Abwasser eines Schlachtbetriebs). Der Einsatz mehrerer innovativer Verfahren führt dort zu einer erheblichen Verbesserung der Gesamtenergiebilanz, die Anlage kann ihren gesamten Energiebedarf durch Eigenerzeugung decken.
Weitere Potenziale ortet Rosenwinkel im Einsatz von Tropfkörpern und in höheren Aufenthaltszeiten in der Vorklärung. Was die anaerobe Abwasserbehandlung betrifft, so schätzt er diese für Kommunalabwässer vor allem in warmen Klimaregionen als interessant ein, entsprechende Beispiele finden sich unter anderem in Brasilien und Indien.

INFOBOX:

Spezialist für Abfalltechnik
Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel ist Leiter des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Mitglied diverser Fachgremien, u. a. in der DWA, Vorsitzender des Hauptausschusses Industrieabwasser und anlagenbezogener Gewässerschutz der DWA und Mitautor bzw. Mitherausgeber mehrerer Lehr- und Handbücher rund um das Thema Abwassertechnik.

http://www.vta.cc/de/laubfrosch_archiv.html?newsid=102

KLÄRSCHLAMMVERERDUNG

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Der Abwasserverband „Obere Dietzhölze“ als Betreiber der Kläranlage Eibelshausen war auf der Suche nach einer optimierten Schlammbehandlung. Das Ziel einer Optimierung war insbesondere eine deutliche Senkung der Betriebs- und Verwertungskosten.

Ein gründlicher Vergleich der am Markt verfügbaren Techniken zeigte, dass Klärschlammvererdung in schilfbepflanzten Beeten Vorteile bietet, die technische Systeme nicht leisten können.

So erzielt dieses naturnahe Verfahren zur Schlammbehandlung bei vergleichbarer Entwässerungsleistung seinen größten Nutzen durch den Abbau organischer Anteile (auch von Schadstoffen) im Schlamm und durch eine hohe Volumenreduktion, so dass nur noch geringe Restmengen zur Verwertung anfallen. Eine Vererdungsanlage kommt außerdem mit sehr wenig Primärenergie aus und reduziert den Betriebsaufwand der Kläranlage für die Schlammentwässerung deutlich.

Weitere Faktoren, die die Entscheidung für die Vererdung leicht machten, sind in erster Linie Betriebsstabilität und Verwertungssicherheit. Hinzu kommen Merkmale wie Umweltverträglichkeit durch Nutzung natürlicher Ressourcen sowie Komfortsteigerung für das Kläranlagenpersonal im Betriebsalltag.

Der passende Lösungsanbieter wurde mit der EKO-PLANT GmbH aus Neu-Eichenberg (Hessen) gefunden, die noch zusätzliche Leistungen wie betriebsbegleitende Betreuung und Beratungsleistungen für die spätere Klärschlammverwertung anbietet.

Das auf die naturnahe Schlammbehandlung spezialisierte Unternehmen hat darüber hinaus eine technisch optimierte Lösung für die Behandlung des Schlammes der Kläranlage Eibelshausen entwickelt, das für den Einsatz auf unserer Anlage und die standörtlichen Bedingungen individuell angepasst wurde.

Das von EKO-PLANT auf der Kläranlage Eibelshausen realisierte innovative Pilotprojekt „Hochleistungsvererdung“ ist eine speziell konzipierte Anaerob-Lösung, die sich insbesondere in der Beschickungstechnik von der konventionellen Klärschlammvererdung unterscheidet.

Statt einer sonst üblichen großflächigen Schlammverteilung durch seitliche Zulaufbauwerke bietet dieses System eine punktgenaue Aufbringungsmöglichkeit des stark eingedickten Schlammes über ein computergesteuertes Beschickungssystem. Dadurch kann im Ergebnis die für die Vererdung benötigte Fläche verringert und zusätzlich die Effizienz des Gesamtsystems gesteigert werden. Erwartet werden dadurch längere Laufzeiten der Anlage bis zur ersten Beräumung, kürzere Trockenphasen und geringere Restmengen gut vererdeten Klärschlamms.

Der Vererdungsvorgang bleibt gleich: Schilf und Mikroorganismen nutzen weiterhin natürliche Ressourcen wie Sonneneinstrahlung und Luftsauerstoff und verändern den Schlamm, der hier als Nahrungsquelle dient.

Entwässerungsleistung und Kompostierungswirkung führen in der Summe zu einer enorm reduzierten Materialmenge. Erwartet wird eine zusätzliche Verringerung der Gesamtrestmenge von mehr als 35 Prozent im Vergleich zu technischen Pressensystemen!

Dieser Vorteil wird sich im Ergebnis sehr günstig auf die Transport- und Entsorgungskosten für die spätere Verwertung des Restmaterials auswirken.. Doch bis zur ersten Verwertung ist noch viel Zeit.

Für uns ist wichtig: Ab sofort wird Geld gespart!

http://www.abwasserverband-obere-dietzhoelze.de/klaerschlammvererdung.php

Fortschritte bei der Nutzung von Mikroorganismen für die Erzeugung von elektrischer Energie

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Weltweit erforschen Wissenschaftlerteams, wie man Mikroorganismen zur Energiegewinnung nutzen kann. An der Technischen Universität Braunschweig ist das Team von Prof. Dr. Uwe Schröder diesem Ziel näher gekommen. Die Ergebnisse dieser Forschung sind jetzt in drei Artikeln renommierter Fachzeitschriften veröffentlicht worden.

Das Braunschweiger Forscherteam beschäftigt sich seit längerem mit elektrokatalytisch aktiven Bakterien. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Biofilme eine neue Technologie zu entwickeln. Sie soll es unter anderem ermöglichen, niedrigenergetische Biomasse, wie zum Beispiel Abwasser, zur Gewinnung von elektrischer Energie oder zur Produktion von wertvollen Grundstoffen zu nutzen. Dieses Technologiekonzept ist seit längerem unter dem Schlagwort „mikrobielle Brennstoffzelle“ oder „mikrobielle Bioelektrochemische Systeme“ bekannt.

Der Weg vom im Labormaßstab erfolgreichen Konzept zur fertigen Technologie ist allerdings noch lang. Es müssen noch fundamentale und technologische Fragen beantwortet werden. Drei Bausteine auf diesem Weg können jetzt die Forscher aus Braunschweig in Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern beisteuern.

In Zusammenarbeit mit der TU Berlin unter Federführung von Dr. Falk Harnisch, TU Braunschweig, und Dr. Diego Millo, TU Berlin, konnte erstmals eine in situ spektroelektrochemische Untersuchung an lebenden Biofilmen, das heißt Zellen in ihrer natürlichen Umgebung, präsentiert werden. Hierbei gelang erstmals eine exakte Charakterisierung der Proteine, die in der Zellmembran für den Austausch der Elektronen zwischen Bakterie und Elektrode verantwortlich sind.
D. Millo*, F. Harnisch*, S.A. Patil. H. K. Ly, U. Schröder, P. Hildebrandt
„In situ Spectroelectrochemcial Investigation of electrocatalytic microbial biofilms by surface-enhanced resonance raman spectroscopy“
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.201006046/abstract

Ein weiterer Fortschritt gelang in Kooperation mit den Universitäten Marburg und Chicago: Erstmals wurden Stromdichten von bis zu 30 Ampere pro Quadratmeter gemessen. Diese bisher unerreichten Leistungsfähigkeiten von bioelektrokatalytischen Anoden konnten durch neuartige Elektrodenmaterialien erzielt werden. Auf ihnen können die Mikroorganismen in drei Dimensionen wachsen und gedeihen.
Electrospun and solution blown three-dimensional carbon fiber nonwovens for application as electrodes in microbial fuel cells
Shuiliang Chen, Haoqing Hou, Falk Harnisch, Sunil A. Patil, Alessandro A. Carmona-Martinez, Seema Agarwal, Yiyun Zhang, Suman Sinha-Ray, Alexander L. Yarin, Andreas Greiner and Uwe Schröder
Energy and Environmental Science, online
http://pubs.rsc.org/en/Content/ArticleLanding/2011/EE/C0EE00446D

Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Leipzig, die erste durchflusszytometrische Studie an elektrokatalytischen Biofilmen durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden Zellen gezählt und charakterisiert. Dabei zeigte ein Vergleich von Abwasser und daraus gewonnenen elektrokatalytischen Biofilmen, dass eine Selektion von Mikroorganismen stattfindet. Diese Selektion führt dabei zu einer Anreicherung von Arten im Biofilm, die in der Bakterienquelle nicht nachweisbar ist.
F. Harnisch*, C. Koch, S.A. Patil. T. Hübschmann, S. Müller, U. Schröder
„Revealing the electrochemically driven selection in natural community derived microbial biofilms using flow-cytometry“ Energy & Environmental Science, online
http://pubs.rsc.org/en/Content/ArticleLanding/2011/EE/C0EE00605J

In Zusammenwirken können diese Erkenntnisse des Braunschweiger Forscherteams aus unterschiedlichen Teilgebieten sowohl zu einem besseren fundamentalem Verständnis der mikrobiellen Prozesse als auch zur weiteren Entwicklung der Technologie beitragen.

Kontakt
Prof. Dr. Uwe Schröder
Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie
E-Mail: uwe.schroeder@tu-braunschweig.de
Tel.: +49(0)531 391 8425

Dr. Falk Harnisch
Institut für Ökologische und Nachhaltige Chemie
E-Mail: f.harnisch@tu-braunschweig.de
Tel.: +49(0)531 391 8428

Weitere Informationen:
http://www.tu-braunschweig.de/oekochemie/akschroeder