Die Schlammwässer
Einleitung
Die Stickstoff-Rückbelastung der Schlammwässer aus kommunalen
Kläranlagen mit Schlammfaulung macht etwa 15
bis 25 % der Gesamtstickstofffracht im Rohabwasser des
Zulaufs aus. In den meisten Fällen wird dieser zusätzliche
Stickstoff aus der Schlammbehandlung in der biologischen
Stufe durch Nitrifikation und Denitrifikation abgebaut. Ausgelastete Kläranlagen oder Anlagen mit saisonalen Belastungen haben hier oftmals Probleme, die Grenzwerte einzuhalten.
Dies liegt häufig an einem zu geringen Sauerstoffeintrag
bei der Nitrifikation, es kann aber auch am nötigen
Kohlenstoff oder ausreichenden Beckenvolumen bei der Denitrifikation fehlen.
Bevor jedoch zusätzliche Investitionen für den Ausbau der
bestehenden biologischen Stufe geplant werden, sollte die
Möglichkeit einer separaten Behandlung dieser Schlammwässer
geprüft werden. Hier stehen mittlerweile interessante
Verfahren zur Wahl, die in der Praxis mit Erfolg eingesetzt wurden.
Definition der Schlammwässer
Die Schlammwässer aus unterschiedlichen Prozessen werden wie folgt bezeichnet:
Stoffliche Rückbelastungen
Kohlenstoff-Rückbelastung
In der Schlammfaulung werden bis zu 60 % des organischen
Materials abgebaut. Der dabei anfallende CSB im Filtratwasser
liegt, je nach Anteil der Menge an Primär- oder Überschussschlamm,
bei ca. 400 bis 800 mg/l. Da dieser großteils
inerte CSB nur zu einem geringen Teil biologisch abbaubar
ist, wird letztlich die CSB-Konzentration im Ablauf ansteigen.
Bei einem durchschnittlichen Mengenverhältnis des
Schlammwassers zum Zulauf der Kläranlage von 1 zu 100
entsprechen 100 mg/l CSBinert im Schlammwasser einer
Konzentrationserhöhung im Ablauf von ca. 1 mg/l. Die Rückbelastung
des CSB hat ansonsten für die Abwasserreinigung
keine weitere Bedeutung.
Phosphor-Rückbelastung
Bei der chemisch-physikalischen Phosphorelimination ist
die P-Rückbelastung in der Regel vernachlässigbar gering.
Bei der Bio-P-Elimination wird das biologisch gebundene
Phosphat im Faulbehälter wieder vollständig freigesetzt.
Durch chemisch-physikalische Prozesse wie Adsorption
und Fällung wird es aber wieder refixiert. Daher ist
auch diese Rückbelastung nicht als problematisch anzusehen.
Bei heute üblichen Phosphorgehalten im Überschussschlamm
von etwa 2,5 % ist eine P-Rückbelastung
von selten mehr als 5 %, bezogen auf die Rohabwasserfracht,
zu erwarten.
Stickstoff-Rückbelastung
Die Stickstoff-Rückbelastung aus der Schlammentwässerung
hat für die Stickstoffelimination in der biologischen Stufe,
sowohl für die Nitrifikation als auch für die Denitrifikation,
Auswirkungen. Die Stickstoff-Rückbelastung aus dem Filtratwasser
kann dabei mit etwa 1,5 g…mehr:
http://www.kan.at/upload/medialibrary/KA-Betriebs-Info4-2010.pdf
Autor
Christian Fimml
Betriebsleiter
Abwasserverband Achental-Inntal-Zillertal
6261 Strass i. Z., Österreich
Tel. ++43 (0)52 44/6 51 18-11
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