Samstag, Oktober 12, 2024
StartFachwissenKanal und Entwässerungdynaklim entwickelt Anpassungsstrategien mit den Duisburger Wirtschaftsbetrieben

dynaklim entwickelt Anpassungsstrategien mit den Duisburger Wirtschaftsbetrieben

Im Allgemeinen wird die Bausubstanz urbaner Kanalnetze für sehr lange Nutzungsdauern von bis zu 100 Jahren ausgelegt. Aus monetärer Sicht gilt es diese Wasserinfrastrukturen langfristig und somit kostengünstig abzuschreiben. Eine vorzeitige Erneuerung- vor Ablauf der Abschreibung des Anlagenvermögens- ist vergleichsweise unwirtschaftlich.
Im Zuge der dynaklim-Aktivitäten im Arbeitsprogramm E4.2 wird u.a. das Pilotgebiet der Duisburger Kläranlageneinzugsgebiete Hochfeld & Duissern hinsichtlich des klimawandelbedingten Anpassungsbedarfs und geeigneten Anpassungsmöglichkeiten untersucht.
Für die Gewährleistung einer der wesentlichen Funktionalanforderungen – dem Schutz vor Überflutungen – kommt der Niederschlagscharakteristik bei der Dimensionierung der Entwässerungssysteme eine besondere Bedeutung zu. Für die Identifizierung überflutungsgefährdeter Bereiche in einem Kanalsystem sind neben einer Quantifizierung der Eingangsbedingungen und der Reaktion des Entwässerungssystems auch mögliche Konsequenzen bei Überflutungsereignissen durch Vulnerabilitäsbetrachtungen der oberflächigen Bebauungsstruktur zu eruieren.

Gemeinsame Ortsbegehung des Duisburger Entwässerungsnetzes am 19.10.2011
Am 19.10.2011 wurden durch die Wirtschaftsbetriebe Duisburg – AöR und Vertretern des dynaklim-Verbunds sensitive Punkte des Entwässerungsnetzes besichtigt, um eine erste Einschätzung der lokalen Betroffenheit bei einem veränderten Niederschlagsregime zu bewerten. Es zeigte sich dabei, dass beispielsweise durch die in Duisburg per Satzung verankerte gegenüber dem Regelfall erhöhte Rückstauebene (20 cm über GOK) und dementsprechende lokale Objektschutzmaßnahmen der Grundstückseigentümer, die aktuell in der Fachwelt vielfach propagierte „wassersensible Stadtentwicklung“ in Duisburg bereits praktisch umgesetzt wird.
Im weiteren Verlauf des Forschungsvorhabens wird auf Basis zeitlich und räumlich hochaufgelöster Niederschlagsprojektionen mit Hilfe zweidimensionaler Überflutungsberechnungen eine Quantifizierung der Mehrbelastungen infolge des Klimawandels ermittelt. Daraus sollen mögliche „No-Regret-Maßnahmen“ für die Systeme identifiziert werden. Aber wie können solche No-Regret-Maßnahmen aussehen? Was sind die Ziele regionaler Adaptationsstrategien?

Präsentation der Arbeitsgebnisse auf dem dynaklim-Symposium am 09.11.2011
Auf dem dynaklim-Symposium 2011 am 09.November 2011 in Recklinghausen werden in der Session „Resiliente Siedlungswasserwirtschaft – Möglichkeiten und Grenzen“ Teilergebnisse des Arbeitsbereichs vorgestellt sowie die aufgeworfenen Fragen mit dem Auditorium diskutiert.

Das Gesamtprogramm zum download finden Sie am Ende dieser Seite
http://www.dynaklim.de/dynaklim/index/news/10_2011-Duisburg-Ortsbegehung.html