In Stansstad realisiert die EBM zusammen mit der Ürtekorporation einen Wärmeverbund. Die benötigte Energie wird aus dem Abwasser gewonnen. Damit können jährlich rund 1400 Tonnen CO2 eingespart werden.
Im Dabeisein von Ueli Amstad, Regierungsrat des Kantons Nidwalden, Réne Küchler, Gemeinderat, Hans Jost Hermann, Ürtevogt Stansstad, EBM-CEO Dr. Hans Büttiker sowie Karl Graf, Planer der Ausführung des Fernwärmenetzes, fand am 5. November der Spatenstich für den Wärmeverbund im Gebiet Seehof in Stansstad statt. Kläranlagen sind zukünftige Energiequellen. In Stansstad sind die geographischen Verhältnisse geradezu ideal, um aus dem Abwasser der Kläranlage Rotzwinkel Wärme zu gewinnen und dieses einem Nahwärmeverbund zuzuführen. Ans Abwassernetz der ARA Rotzwinkel sind die Gemeinden Stans, Stansstad, Oberdorf, Ennetmoos, Dallenwil und Wolfenschiessen angeschlossen.
Erste Infoveranstaltung vor einem Jahr
Genau vor einem Jahr fand im Gemeindesaal von Stansstad eine erste Infoveranstaltung statt. Inzwischen konnten mit 23 Partnern Verträge über eine Wärmelieferung abgeschlossen werden, das sind bereits über 80 Prozent der maximalen Energieleistung. Mitgeholfen hat, dass Bund und Kanton für jeden Anschluss den Bezügern etwas Fördergelder zahlen. Die Abwasserwärmeanlage in Stansstad ist eine der grössten der Schweiz. Über 95 Prozent des Wärmebedarfs können durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Die Anlage besitzt eine Leistung von 2500 kW. Diese Energiemenge reicht aus, um rund 230 bestehende Wohnungen, einige Einfamilienhäuser sowie mehrere Gewerbeliegenschaften mit Wärme zu versorgen. Insgesamt können jährlich rund 1400 Tonnen CO2 eingespart werden.
Mit der Abwasserwärme – kombiniert mit Grundwasser – liefert eine Wärmepumpe 1600 kW Leistung. Bei tiefen Temperaturen schaltet sich ein Ölkessel dazu. Ein Teil der Abwärme aus dem bereits bestehenden Blockheizkraftwerk der ARA Rotzwinkel kann dem Wärmeverbund zugeführt werden. Der Wärmebedarf beträgt zirka 5300 Mwh pro Jahr. Die EBM plant, finanziert und baut mit lokalen Partnern die Anlage und trägt das gesamte Risiko. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 5,2 Millionen Franken. Sie ist zuständig für den Betrieb und die Wartung der Anlage. Und sie liefert – im schweizweiten Vergleich – günstige ökologische Wärme-Energie.
Ökologisch und effizient
Die EBM ist schweizweite Leaderin im Sektor Wärmecontracting. Sie betreibt und unterhält über 150 Wärmeanlagen. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden bei EBM-Wärme-Projekten gross geschrieben Die neuen Anlagen funktionieren auf Basis von Holz, Pellets, Wärmepumpen, Abwasserwärme, Photovoltaik und Erdwärme. In der Gewinnung von Wärme aus Abwasser verfügt die EBM über eine umfassende und langjährige Erfahrung.
Bereits 1998 realisierte sie in Zwingen ein erstes Abwasserwärme-Projekt. 2002 wurde beim Wärmeverbund Binningen ein Wärmetauscher in den Hauptsammelkanal eingebaut. Seit zwei Jahren wird der Hauptsitz der Krankenkasse- und Versicherungsgesellschaft Concordia in Luzern mit Energie aus einem Abwasserkanal beheizt und gekühlt. Bei der Überbauung Wässerwiesen in Winterthur hat die EBM eine bestehende Anlage übernommen und erfolgreich saniert. Im Elsass hat die EBM jüngst mit einem Grossprojekt Fuss gefasst.