Biomasseproduktion mit Abwässern löst Wasser- und Düngerengpässe
Die Produktion von Biomasse zeigt neue Perspektiven für die Landwirtschaft auf. Wasserknappheit und steigende Düngerpreise erschweren eine kostendeckende Bewirtschaftung von Ackerflächen. Einen Ausweg kann die Kreislaufwirtschaft mit Schwarz- und Grauwasser zur Biomasseproduktion aufzeigen. In dem EU-Projekt BIOPROS soll die Effizienz bisheriger System damit um das Dreifache gesteigert werden.
Europaweite Trainings vermitteln Potentiale geschlossener Abwasserkreisläufe für die regionale Wertschöpfung
Die Auflagen der EU-Gesetzgebung zu Umweltschutz und Ackerbau in den Mitgliedsländern bringen besonders Staaten, die bisher weitgehend ohne Klärsysteme für ihre Abwässer auskamen, in Handlungsdruck. Bei der notwendigen Investition in die Produktionsinfrastruktur stehen Produzenten vor der Wahl: Entweder Investitionen in den Ausbau von besserer Anlagentechnik und damit ausländisches Know-how tätigen oder die Landwirte der Region als Abnehmer für Schwarz- und Grauwasser gewinnen und so einen beträchtlichen Teil der Investitionen für die nachhaltige Entwicklung der eigenen Region einsetzen.
Das Konsortium des EU-Projektes BIOPROS will daher in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Verbänden das Wissen über die sichere und effiziente Verwendung von kommunalen Abwässern zur Biomasseproduktion stärker verbreiten. Partner aus 12 Ländern unter Leitung des ttz Bremerhaven arbeiten daran, besonders die Biomasseproduktion in den stark ländlichen geprägten östlichen EU-Ländern und dem niederschlagsarmen Südeuropa auf diese Weise zu beleben.
Die Potenziale für Landwirtschaft und Ökobilanz sprechen für sich: 10% zusätzliche Einnahmen durch die Abnahme von Abwässern könnten die Position der Landwirte erheblich verbessern und sie unabhängiger von Subventionen machen. Darüber hinaus sparen sie Kosten für Nitratdünger ein – bei den aktuellen Verteuerungsraten (Preisverdopplung innerhalb von zwei Jahren) ein wesentlicher Faktor. Der Bedarf an CO2-neutralen Energieträgern ist immens, die Abnahme daher gesichert. Die Schonung der natürlichen Wasserressourcen durch die Bewässerung mit Abwässern kann in trockenen Gebieten rund 70% betragen. Auch für die Betreiber von Kläranlagen ergeben sich Kostenersparnispotentiale bis zu 50% für die Abwasserbehandlung.
Damit das Modell der geschlossenen Kreislaufwirtschaft sachkundig umgesetzt und Anwendungsfehler vermieden werden, bemühen sich die BIOPROS-Projektpartner um die Etablierung von Standards. In der dreijährigen Projektlaufzeit von BIOPROS wurden Best-Practice Modelle und Kostenanalysen erarbeitet, die nun über landwirtschaftliche Verbände in Schweden, Bulgarien, Polen, Estland, Tschechien, der Slowakei, Italien und Spanien potentiellen Anwendern vermittelt werden. Mehrere hundert Interessenten – Energieproduzenten, Landwirte, Prozessingenieure – haben die europaweiten Trainings bereits genutzt.
Landwirte werden in diesem System für die Abnahme des Abwassers ent-lohnt, dessen Inhaltsstoffe Stickstoffdünger teilweise ersetzen können. Den Entzug von Nährstoffen aus dem Boden kompensieren schnellwachsende Pflanzen durch den Abwurf ihrer Blätter, aus denen Humus gebildet wird. Pappeln und Weiden können bereits nach zwei bis vier Jahren geerntet und als Biomasse für die CO2-neutrale Energiegewinnung genutzt werden. Bei diesem Verwendungszweck tritt kein Hygieneproblem auf. Noch steht der weiteren Ausbreitung aber ein geringer Wissensstand über die Potenziale von sicherer Abwassernutzung bzw. eine Ablehnung gegenüber der Verwendung von Schwarz- und Grauwasser entgegen. In einigen Ländern schränken gesetzliche Vorgaben die Nutzung zudem stark ein.
Nach den Vorgaben des BIOPROS-Konsortiums hat sich der Einsatz des Kreislaufsystems bereits in einem größeren Zusammenhang bewährt: In Schweden wird das gesamte Abwasser-Recycling einer Gemeinde nach diesem Verfahren reguliert. „Dabei werden Seen (Ponds) zur Zwischenlagerung des Wassers im Winter genutzt. Durch Drip-Pipes wird es dann in der Vegetationsperiode auf die Ackerflächen gepumpt“, erläutert Projektmanager Alexander Schank aus dem Bereich Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement des ttz Bremerhaven. Flächenstarke ländliche Regionen ohne Kapazitäten zur Abwasseraufbereitung können dabei besonders profitieren.
Das Projekt BIOPROS wird von der Europäischen Union als Collective Research Project im 6. Forschungsrahmenprogramm gefördert.
Das ttz Bremerhaven versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Team ausgewiesener Experten in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik, Analytik sowie Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement, Gesundheitssysteme sowie Verwaltung & Software.
Kontakt:
ttz Bremerhaven
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0471 / 4832-121/-124
Fax: 0471 / 4832-129
E-Mail: brollert@ttz-bremerhaven.de
Weitere Informationen:
http://www.ttz-bremerhaven.de
http://www.biopros.info
Quelle: Britta Rollert, Pressestelle
ttz Bremerhaven
02.12.2008
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news291983
Humanarzneimittelwirkstoffe: Handlungsmöglichkeiten zur Verringerung von Gewässerbelastungen
Arzneimittel sind in vielen Fällen unverzichtbarer Bestandteil eines unbeschwerten und gesunden Lebens. Mittlerweile ist jedoch auch eine Schattenseite des verbreiteten Einsatzes von Medikamenten belegt: ihre Umweltrelevanz. Welche vorsorgenden Handlungsmöglichkeiten es gibt, um Gewässerbelastungen durch Humanarzneimittel wirksam zu verringern, zeigt erstmals eine Broschüre, die vom transdisziplinären Forschungsprojekt „start“ erarbeitet wurde.
Seit Anfang der 1990er Jahre bestätigen Forschungsergebnisse das Vorkommen eines breiten Spektrums von Human- und Veterinärpharmaka in Oberflächengewässern, im Grundwasser und vereinzelt sogar im Trinkwasser. Immer mehr Daten zeigen zudem, dass bestimmte Stoffe auch negative Effekte in der Tier- und Pflanzenwelt auslösen können. Wissenschaftlich ist derzeit noch unklar, welche Risiken für Mensch und Umwelt tatsächlich bestehen. Zu erwarten ist aber, dass sich das Problem in den kommenden Jahren weiter verschärft, da mit der demografischen Entwicklung in Deutschland und Europa hin zu immer älteren Gesellschaften ein deutlicher Anstieg des Arzneimittelverbrauchs einhergehen wird. Vorsorgendes Handeln ist daher mehr und mehr angezeigt.
Systematische Untersuchungen zu adäquaten und wirksamen Handlungsmöglichkeiten fehlen jedoch bisher weitgehend. Mit der Broschüre „Humanarzneimittelwirkstoffe: Handlungsmöglichkeiten zur Verringerung von Gewässerbelastungen“ wird erstmals eine praxisrelevante Studie vorgelegt, die dazu beiträgt, diese Lücke für Humanpharmaka zu schließen. Ausgehend vom Lebenszyklus eines Medikaments werden drei Handlungsfelder betrachtet, in denen Problemlösungen ansetzen können: Arzneimittelentwicklung, Umgang mit Arzneimitteln und Emissionsmanagement in der Siedlungswasserwirtschaft. Die vorgestellten Ergebnisse wurden im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten transdisziplinären Forschungsprojekts „start“ entwickelt.
Die Broschüre richtet sich besonders an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung, Unternehmen und Organisationen. Sie gibt Informationen und konkrete Empfehlungen, wo Handlungsmöglichkeiten ansetzen können und welche Aspekte bei der Umsetzung einzelner Maßnahmen zu beachten sind. Die Broschüre ist in Deutsch, Englisch und Französisch erhältlich und kann unter http://www.start-project.de heruntergeladen oder als Druckexemplar über http://www.isoe.de bestellt werden.
Weitere Informationen:
http://www.start-project.de – Download der Broschüre als PDF-Dokument
http://www.isoe.de – Bestellung der Broschüre als Druckexemplar
Michaela Kawall, Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news278266
Frankfurt: Abwasserstrippreaktor, Schlammbelüftung und vieles Mehr zur Geruchs-Immissionsschutz- Richtlinie
Vor fast 10 Jahren wurde ein Programm zur Reduzierung von Geruchsemissionen aus der ARA/SEVA Sindlingen begonnen, das nunmehr Anfang 2008 zum Abschluss gebracht wurde. Dies ist Anlass für einen Rückblick und eine Gesamtschau. Abwasserreinigungsanlagen können trotz modernster Technik und bester Betriebsweise zeitweise riechen. Die Geruchsemissionen hängen von vielfältigen Einflüssen ab und sind schwer zu lokalisieren. Bereits bei der Fertigstellung der ARA Sindlingen in 1985/1986 war die 1. biologische Stufe abgedeckt. Die Abluft wurde abgesaugt und in einer eigenständigen Anlage mit Ozon gereinigt. Da es in den Folgejahren immer wieder zu massiven Beschwerden kam, wurde als Nächstes das Rohabwasserpumpwerk abgedeckt und die Abluft aus diesem Bereich und dem Rechenhaus mit den zugehörigen Verbindungsgerinnen abgesaugt und in einer eigenständigen Abluftbehandlungsanlage biologischgereinigt. Dieser Teil ging 1995 in Betrieb. Doch auch dies reichte nicht aus. Inzwischen gab es auch eine Verwaltungsvorschrift aus Nordrhein-Westfalen, die in Hessen zwar nicht förmlich eingeführt aber trotzdem angewandt wird, die GIRL. Hinter diesem ansprechenden Namen verbirgt sich die Geruchs-Immissionsschutz- Richtlinie. Diese Vorschrift legt vereinfacht gesagt fest, wie häufig die Bevölkerung durch Gerüche im Laufe eines Jahres belästigt werden darf. Die Grenzwerte sind sehr niedrig und hängen auch von der Art der Nutzung, z. B. Wohnbebauung, ab. Als Schwierigkeit bei der Anwendung dieser GIRL kommt hinzu, dass Gerüche subjektiv empfunden werden und bis heute nicht mit geeichten Messgeräten bestimmt werden können. Man ist deshalb auf entsprechend geschulte Versuchspersonen …
Den ganzen Artikel lesen Sie unter: http://www.stadtentwaesserung-frankfurt.de/
Moderne Abwasserreinigung in heißen Klimata – Umweltingenieure starten neue Technologie in Tunesien
Wasseraufbereitungsanlagen gehören in Entwicklungs- und Schwellenländern noch immer zu den Ausnahmen. Gerade in ländlichen Regionen enden Kanalsysteme häufig in natürlichen Räumen: Das ungefilterte Abwasser belastet die Grundwasserqualität, bevor es durch Pumpen als Trinkwasser erneut zu Tage gefördert wird. Diese Gebiete benötigen zur Abwasserreinigung dezentrale Einzellösungen – Technologien, die auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen dauerhaft funktionieren. Eine Lösung wurde am Zentrum für Ingenieurwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entwickelt. In den kommenden Wochen wird die Anlage im tunesischen Bent Saidene installiert.
Die Entscheidung, das Pilotprojekt im 50 Kilometer von Tunis entfernten Landesinneren durchzuführen, resultiert aus verschiedenen Gründen. „Tunesien bietet durch ganzjährig hohe Temperaturen ideale Testbedingungen. Außerdem könnten solche Anlagen in der weiterhin wachsenden Tourismusbranche eingesetzt werden und Hotelabwasser reinigen“, erklärt Alexander Bahrt, der das Projekt an der MLU betreut. Des Weiteren gelang es den Ingenieuren, schon nach kurzer Zeit gute Beziehungen zum International Center for Environmental Technologies (CITET), einem in Tunis ansässigen Forschungsinstitut, und der tunesischen Umweltbehörde aufzubauen.
Verfahrensmix für höhere Reinigungsgrade
Bahrt und sein Team nutzen eine Kombination aus getauchtem Festbett- und Wirbelstromverfahren. Auf fixierten, oberflächengroßen und mit einem Biofilm aus Bakterien beschichteten Kunststoffstrukturen werden zunächst Kohlenstoffverbindungen zu Kohlendioxid und Wasser umgewandelt; anschließend wird der Ammoniumstickstoff des Abwassers zu Nitrat abgebaut.“ Das erspart den Wissenschaftlern die Einbindung des üblichen, jedoch technisch aufwändigeren Verfahrens mit Belebtschlamm, bei dem die ausgeflockte Biomasse umständlich zurückgeführt werden muss. „Das nitrathaltige Wasser wird dem Becken der vorgeschalteten Denitrifikation zugeführt. Bakterienkulturen auf frei schwebenden und in Bewegung gehaltenen Aufwuchskörpern reduzieren das Nitrat zu umweltneutralem Stickstoff“, verdeutlicht Bahrt weiter. Obwohl das Wirbelstromverfahren zu sehr guten Ergebnissen führe, werde es in Deutschland nur selten eingesetzt. „Der Wissenschaft fehlten bisher die Erfahrungen.“
Neue Herausforderungen durch neue Bedingungen
Über ein Jahr lang testeten die Mitarbeiter ihre Entwicklung in der Kläranlage Halle-Nord und verzeichneten je nach Abschnitt und Verfahren Reinigungsgrade über 70 Prozent; ob diese Ergebnisse auch unter tunesischen Bedingungen erreicht werden können, ist ungeklärt. „Es lassen sich nicht alle Szenarien im Labor nachstellen. Wir wissen beispielsweise, dass das tunesische Abwasser durch die häufige Verwendung von chlorhaltigen Reinigungsmitteln in Privathaushalten Stoffe enthält, die die Leistung der Anlage beeinflussen können. Möglicherweise kommt es auch zu einer sinkenden Aktivität der Bakterien bei zu hohen Temperaturen.“
Die wissenschaftliche Überwachung übernimmt in den ersten Monaten MLU-Studentin Maria Castro im Rahmen ihres Industrie-Praktikums. Sie wird in Tunis mit dem CITET-Institut zusammenarbeiten und die Arbeit vor Ort koordinieren. Die von der deutschen Firma GEA 2H Water Technologies GmbH mit Sitz in Aachen gebaute Abwasserreinigungsanlage befindet sich derzeit auf dem Transport nach Tunesien. Die Projektkosten werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und von den Industriepartnern übernommen.
Text: Paolo Schubert
Ansprechpartner Prof. Dr. Heinz Köser
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zentrum für Ingenieurwissenschaften
Geusaer Straße, Gebäude 135
06217 Merseburg
Tel.: 03461 46-2542
Fax: 03461 46-2710
heinz.koeser@iw.uni-halle.de
Weitere Informationen:
http://ust.iw.uni-halle.de/
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news275209
Pressemitteilung: Dr. Margarete Wein, Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Unterschied DWA-Wirtschaftsdatenumfrage zu Benchmarking Abwasser Bayern
Umfrage der DWA „Wirtschaftsdaten der Abwasserentsorgung
Konzept:
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) führt in Partnerschaft mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund, wieder eine Umfrage zur aktuellen Abwassergebührensituation und zum Stand der Abwasserentsorgung durch, mit dem Ziel, das neue, für 2008 geplante Branchenbild der Wasserwirtschaft mit diesen Daten anzureichern. Damit soll an das 2005 publizierte Branchenbild der Wasserwirtschaft angeknüpft und dieses Bild weiterentwickelt werden, um auch den Dialog zwischen Wasserwirtschaft, Verbänden, Politik und Öffentlichkeit besser führen zu können.
Die erhobenen Daten werden nur in kumulierter Form z. B. auf Bundes- und Landesebene bzw. nach Gemeindegrößenklassen veröffentlicht und ausschließlich im Rahmen der satzungsgemäßen Verbandszwecke von der DWA verwendet.
Was ist anders beim Projekt „Benchmarking Abwasser Bayern“?
Im Gegensatz zur bundesweiten DWA-Umfrage „Wirtschaftsdaten in der Abwasserentsorgung“ verfolgt das Projekt „Benchmarking Abwasser Bayern“ die folgenden Ziele:
-
belastbare, nachvollziehbare Standort- und Positionsbestimmung für jedes einzelne Unternehmen/Kommunen im bayerischen Vergleich bzw. für vergleichbare Unternehmensmerkmale
-
Ergebnisdarstellung nach dem 5-Säulen-Modells für das Unternehmensbenchmarking
-
Ergebnisdiskussion und Ursachenanalyse in gemeinsamen Workshops
-
Erfahrungsaustausch in den Vergleichsgruppen
-
weitere deutschlandweite Vergleichsmöglichkeit mit über 300 Unternehmen
Damit geht das Projekt „Benchmarking Abwasser Bayern“ weit über die DWA-Wirtschaftsdatenumfrage hinaus und unterstützt alle teilnehmenden Unternehmen/Kommunen bei der weiteren Optimierung des eigenen Betriebes. Da die DWA-Wirtschaftsdatenumfrage erstmals in 2007 durch die aquabench GmbH im Auftrag der DWA durchgeführt wird, konnten hierbei die unterschiedlichen Erhebungssysteme noch nicht angeglichen werden.
Wesentliche Gründe hierfür sind:
-
unterschiedlicher Adressatenkreis
-
verschiedene Ziele für die Ergebnisdarstellung
-
gewachsene Struktur der DWA-Wirtschaftsdatenumfrage
-
Bundesweite Benchmarkingansätze erst seid 2006 vermehrt in der Durchführung (Erfahrungen werden gesammelt und ausgewertet)
Die Zusammenführung der Eingabewerte beider Produkte ist zukünftig geplant, um Ihren Erhebungsaufwand zu minimieren.
Quelle: http://www.abwasserbenchmarking-bayern.de/
Dezentrale Abwasserreinigung: Gemeinsam geht’s billiger
„In der Regel ist es ein völliger Irrsinn, einzelne Hauskläranlagen zu bauen“,
so die deutliche Warnung von Prof. Dr.-Ing. H. LÖFFLER auf dem 49. kommunalpolitischen Treffen vor rund 100 VertreterInnen von Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern aus Ostdeutschland am 28. Juni 2008 in Dresden.
Auf der von der sächsischen LINKSFRAKTION einberufenen Konferenz sprach sich der Abwasserexperte dezidiert für Gruppenlösungen aus, weil mit semidezentralen Anlagen die beteiligten GrundstücksbesitzerInnen gegenüber grundstücksbezogenen Einzelanlagen enorm viel Geld sparen könnten. Während bei einer Hauskläranlage für vier Personen mit 1.500 bis 2.000 Euro pro angeschlossenem Einwohner gerechnet werden müsse, würden die Kosten bei einer Gruppenlösung für 10 bis 20 Nachbarn nur noch bei einem Viertel dieser Kosten liegen.
LÖFFLER ging hart ins Gericht mit der ge-genwärtigen Praxis der meisten Abwasserverbände in Sachsen. Diese mussten bis zum 30. Juni 2008 Abwasserbeseitigungskonzepte vorlegen, in denen die Verbände die Gemeindeareale auszuweisen hatten, die künftig dezentral entsorgt werden müssen (siehe Kasten). Die Mehrzahl dieser Abwasserbeseitigungskonzepte bezeichnete LÖFFLER „als Flop“, weil sie nach „Schema F“ erstellt worden seien. Die Mitarbeiter der Abwasserverbände seien „auf zentrale Varianten geeicht und im Kopf nicht frei für de-zentrale Varianten“. Die BürgerInnen, die man noch bis vor kurzem an die zentrale Kanalisation habe zwingen wolle, lasse man jetzt bei der Planung für dezentrale Abwasserbeseitigungskonzepte im Regen stehen. Die fatale Folge dieser Ignoranz sei, dass jeder Haus- bzw. Grundstücksbesitzer selbst nach einer halbwegs kostengünstigen Lösung suchen müsse. Somit drohten im ländlichen Raum in Sachsen und in anderen ostdeutschen Bundesländern suboptimale und viel zu teure Individuallösungen.
LÖFFLER rief die Bürgerinitiativ-Vertreter und Kommunalpolitiker dazu auf, von den Abwasserverbänden offensiv einzufordern, dass diese nicht nur die Ortsteile ausweisen, in denen künftig eine de-zentrale Abwasserreinigung vorgesehen sei, sondern dass die Verbände und die abwasserbeseitigungspflichtigen Kommunen qualifizierte Hilfestellung bei der Erarbeitung von kostengünstigen Gruppenlösungen anbieten sollten. Es sei „ein Unding“, dass die Grundstücks- und Hausbesitzer bislang selbst die Erstellung von dezentralen Entsorgungskonzepten finanzieren mussten.
Außerdem kritisierte LÖFFLER, dass die Abwasserverbände zumindest in der Vergangenheit semidezentrale Gruppenlösungen kaputtgerechnet hätten – insbesondere weil sie die Anschlussrohre von den Grundstücken zur Gruppenkläranlage durch den öffentlichen Straßenraum projektiert hätten. Dies sei ungleich teuerer, als wenn man die Kanalröhren über die Grundstücke führen würde. Die hohen Vernetzungskosten bei einer Trassierung im öffentlichen Straßenraum würden dann den Kostenvorteil der kleinen Gruppenkläranlagen.
Den ganzen Artikel lesen Sie unter:
http://www.wasser-in-buergerhand.de/nachrichten/2008/abwasser_dezentral.htm
Papierindustrie: Neuartige Abwasserreinigung spart Wasser und Energie
Gabriel: Ressourceneffizienz und Klimaschutz rechnen sich
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat knapp 550.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotprojekt der Firma Albert Köhler aus Gengenbach (Baden-Württemberg) zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen wird in einer für die Papierindustrie neuartigen Anlage sein Abwasser reinigen, sodass es im Kreislauf geführt werden kann. Zugleich wird die im Abwasser gespeicherte Wärme zur Deckung des Energiebedarfs im Unternehmen genutzt. Insgesamt sollen jährlich rund 2.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Vorhaben wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.
Das Vorhaben verspricht aus Umweltsicht einen doppelten Gewinn. Zum einen wird in der Papierindustrie der erhebliche Wasserbrauch gesenkt und diese wichtige Ressource effizienter eingesetzt sowie der Stand der Technik bei der Abwasserreinigung in der Branche fortgeschrieben. Zum anderen kann Wärme zurück gewonnen und so fossile Energie gespart werden. „Das Vorhaben zeigt: Ressourceneffizienz und Klimaschutz rechnen sich. Wir werden weitere vergleichbare und innovative Projekte im Rahmen der Klimaschutzinitiative, die aus Erlösen des CO2-Emissionshandels finanziert wird, auf den Weg bringen“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Die Albert Köhler GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen, das Pappen nahezu vollständig aus Altpapier herstellt. Mit Hilfe der neuen Abwasserreinigungsanlage, die mit einem Membranbioreaktor und einer Umkehrosmoseanlage ausgestattet ist, können 94 Prozent des Abwassers wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Entsprechend deutlich verringert sich der Frischwasserbedarf. Auch die an die kommunale Kläranlage abgegebene Schadstofffracht sinkt, sodass insgesamt auch die Gewässerbelastung reduziert wird. Die zum Vorwärmen des zugesetzten Frischwassers benötigte Energie wird über Wärmetauscher aus dem Abwasser gewonnen.
http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/41978.php
Arzneimittelrückstände und antibiotikaresistente Keime im Abwasser
Zentrale oder dezentrale Vorbehandlung?
Am 30. Januar 2008 fand am Klinikum Darmstadt eine gemeinsame Sitzung der beiden DWA-Arbeitsgruppen “ Krankenhausabwasser “ und “ Anthropogene Spurenstoffe im Wasserkreislauf “ statt.
Dabei sollte mit Hilfe externer Referenten und Fachleuten die Frage beantwortet werden, ob nach derzeitigem Kenntnisstand eine weiter gehende Abwasserbehandlung zu Elimination von Arzneimittelresten notwendig ist.
Auszug aus der Veranstaltung:
Themenblock 1:
Arzneimittel Einträge ins Abwasser, Maßnahmen zur Verringerung der Einträge
Themenblock 2:
Resistenzen im Krankenhausabwasser und gezielte Maßnahmen zur Entfernung resistenter Keime
Themenblock 3:
Technische Maßnahmen im Krankenhaus beziehungsweise in der Kläranlage
Den ganzen Artikel der Autoren Autoren Dipl.-Ing. Veit Flöser und Privatdozent Dr. Thomas Ternes von der Bundesanstalt für Gewässerkunde / Koblenz lesen Sie in der KA Korrespondenz Abwasser Abfall Heft 7/2008 ab Seite 732
Zukunftsenergie Abwasser ?
Abwasser steckt voller Energie.
Im Winter können wir daraus Wärme gewinnen, im Sommer damit kühlen.
Die Broschüre Energierückgewinnung aus Abwasserkanälen – Heizen und Kühlen mit Abwasser erklärt dabei die Grundlagen und Techniken.
Anhand von Beispielen wie z.B. dem Heizkraftwerk Kläranlage Waiblingen oder der Pionierregion Basel wird des anschaulich dargestellt.
Die Broschüre basiert auf einer Studie des Bundesverband WärmePumpe (BWP) e. V. und der Deutsche Bundesstiftung Umwelt und kann unter
http://www.eamfr.de/Downloads/abwasser.pdf
heruntergeladen werden.
Wie sieht die Abwasserbehandlung der Zukunft aus- 4. 5. 6. Reinigungsstufe?
Am 15. November 2007 veranstaltet der Förderverein des Instituts WAR- Wasserversorgung und Grundwasserschutz, Abwassertechnik, Abfalltechnik, industrielle Stoffkreisläufe, Umwelt- und Raumplanung – der Technischen Universität Darmstadt das 82. Darmstädter Seminar.
Prof. Peter Cornel referierte über potenzielle Anforderungen wie z.B. die weitergehende Entfernung organische Spurenstoffe, die Phosphorrückgewinnung, die Desinfektion des Kläranlagenablauf oder eine weitergehende Nährstoff- Elimination
Brauchen Gewässer noch weitere Behandlungsstufen auf Kläranlagen? Das war Thema von Prof. Dietrich Borchard vom Helmholtz -Zentrum, Magdeburg.
Die Stoff- und Energieströme auf Abwasserbehandlungsanlagen, wurde von Prof. Karl Svardal, Technische Universität Wien vorgetragen
Arzneimittel, Pharmazeutika und endokrinwirksame Stoffe in Abwasserbehandlungsanlagen war das Thema von Prof. Klaus Kümmerer, Universität Freiburg
Ozoneinsatz bei der Abwasserreinigung, Dr. Achim Ried, Wedeco GmbH Herford
Einsatz von Pulveraktivkohle zur Entfernung der organischen Restverschmutzung, Prof. Helmut Kapp, Hochschule Bieberach
Erfolge durch UV-Desinfektion von Kläranlagenabläufen an der Isar, Dr-Ing Bernhard Böhm, München
In dem Tagungsband Nummer 82 sind die Vorträge zusammengefasst und können zum Preis von € 35,- beim Institut WAR, per Fax unter 06151 – 163758 bestellt werden.
Optimale Nährstoffverhältnisse für die Abwasserreinigung
Um die gesetzlichen Anforderungen an das gereinigte Abwasser einhalten zu können, muss der Kläranlagen-Betreiber den Reinigungsprozess sorgfältig steuern, um möglichen Überschreitungen der Grenzwerte rechtzeitig entgegenzuwirken. Neben den physikalischen und chemischen Verfahren beruht die Abwasseraufbereitung im wesentlichen auf der biologischen Behandlung durch die Mikroorganismen des Belebtschlammes. Für eine optimale Reinigungsleistung sind daher Kenntnisse über die Nährstoffbedürfnisse und die Zusammensetzung des Belebtschlammes von großer Bedeutung. Ursachen, Folgen und Gegenmaßnahmen für ungünstige Nährstoffverhältnisse werden in diesem Bericht dargestellt.
Autor:
Dipl.-Ing. Michael Winkler
Den ganzen Bericht finden Sie unter http://www.hach-lange.de
Brauchwasser sparen, Abwasser reduzieren, reinigen und wiederverwerten
Wasser ist ein kostbares Gut.
Fraunhofer-Forscher entwickeln Konzepte, mit denen sich Brauchwasser sparen, Abwasser reduzieren, reinigen und wiederverwerten lässt. Auf der IFAT präsentieren verschiedene Institute neue Konzepte. Der demographische Wandel in Deutschland hat Folgen – nicht nur für Schulen, Kindergärten, Pflegedienste und Altenheime, sondern auch für die Infrastruktur. In Sachsen beispielsweise nimmt die Bevölkerungsdichte noch immer ab, ausgenommen von diesem Trend sind nur die Großstädte. In den ländlichen Gebieten sind derzeit neue Konzepte zur Abwasserentsorgung gefragt – vor allem dort, wo durch den Wegzug junger Menschen die Alterspyramide besonders stark verschoben wird. Den Grund nennt Prof. Walter Trösch vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB: „Kanäle sind teuer. Für die Kommunen lohnt sich ein Ausbau des Kanalsystems nur, wenn diese langfristige Investition auch langfristig genutzt wird. Nimmt die Zahl der Einwohner in Gegenden jedoch stetig ab, ist die Erweiterung einer zentralen Abwasserentsorgung zum Anschluss dieser Bereiche meist unrentabel.“ Doch rentabel oder nicht: In vielen kleinen Dörfern in den neuen Bundesländern muss dringend etwas passieren: „Die alten Versitzgruben sind häufig marode. Und wo sich Risse bilden, besteht die Gefahr, dass ungeklärte Abwässer ins Grundwasser gelangen“, so Trösch. Zusammen mit einem interdisziplinären Team von Forschern aus verschiedenen Fraunhofer-Instituten entwickelt er jetzt alternative Konzepte zur Abwasserentsorgung in zwei sächsischen Gemeinden.
Bisher haben die Anwohner kaum Wahlmöglichkeiten: Entweder sie sind ans örtliche Kanalnetz angeschlossen und müssen bei Rückgang der Bevölkerung steigende Kosten tragen oder sie reinigen ihr Abwasser selbst in dreikammerigen Klärgruben. Der Bau dieser Gruben ist jedoch oft aufwändig und teuer. Während des Betriebs entstehen zusätzlich Wartungskosten. Gute Alternativen sind daher gefragt.
Ein vielversprechendes Konzept ist die semi-dezentralen Abwasserreinigung, die eine Forschergruppe vom IGB unter der Leitung von Prof. Trösch entwickelt hat. Sie wird ergänzt durch innovative Betreibermodelle, wie sie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI entwickelt. Bei diesem Geschäftsmodell wird die Anschaffung der neuen Technik von einem Unternehmen finanziert, das dann für die Nutzung Gehühren erhebt. Nach zehn Jahren geht die Anlage in den Besitz der Hauseigentümer über. Zwei unterschiedliche Varianten der semi-dezentralen Abwasserreinigungsysteme sind bereits in Betrieb:
Beispiel Knittlingen: erfolgreiches Wassermanagement In einem Neubaugebiet in Knittlingen wird ein Wassermanagementsystem erfolgreich eingesetzt. Es reduziert nicht nur die Abwassermenge und baut organische Substanzen ab, sondern liefert darüber hinaus auch Biogas und Dünger. Die Abwässer und Küchenabfälle aus den Häusern gelangen über ein Vakuumsanitärsystem direkt in die dezentrale Sammelstelle. Weil die Bewohner, die Vakuumtechnik benutzen, wenig Wasser zum Spülen der Toiletten benötigen, ist das Abwasser hochkonzentriert. In einem Bioreaktor – einem geschlossenen mit anaeroben Bakterien gefüllten Behälter – wird es gereinigt: Die Bakterien zersetzen die organischen Stoffe, übrig bleibt Biogas, das man zum Kochen, Heizen oder als Treibstoff für Fahrzeuge verwenden kann. Ein spezieller Membranfilter reinigt das Wasser von Bakterien und führt diese in den Bioreaktor zurück. Ein Prototyp dieses Rotationsscheibenfilters ist vom 5. bis 9. Mai 2008 auf der IFAT am Faunhofer Gemeinschaftsstand (Stand 203, Halle B1) zu sehen.
Beispiel Neurott: kompaktes Klärwerk In Neurott, einem idyllischen Dorf in der Nähe von Heidelberg, realisierten die Forscher ein anderes Entsorgungskonzept: eine kleine kompakte Kläranlage, die auf ein Abwasservolumen von nur hundert Einwohnern ausgelegt ist. Kernstück auch dieser Anlage ist ein Rotationsscheibenfilter. Er besteht aus einer sich drehenden Hohlwelle und darauf montierten Filterscheiben, die alle Feststoffe zurückhalten. Das gereinigte Wasser erfüllt die Badegewässerrichtlinie der EU. Diesen dynamischen Filter zeichnet besonders aus, dass er nur in Jahresabständen einer Reinigung unterzogen werden muss. Der bei der aeroben Wasserreinigung zwangsläufig entstehende Klärschlamm wird gesammelt und nach Heidelberg in die zentrale Kläranlage gebracht. Dort sorgt eine ebenfalls vom IGB entwickelte Technik für einen schnellen Abbau der Feststoffe durch anaerobe Bakterien. Ob eine der beiden Technologien oder Komponenten daraus in den beiden sächsischen Gemeinden zum Einsatz kommt oder ob innovative Betreibermodelle angewandt werden, steht noch nicht fest. Die Forscher von den Fraunhofer-Instituten für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart, für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, sowie dem Institut für Verkehrs – und Infrastruktursysteme IVI, Dresden, ermitteln derzeit den lokalen Bedarf. Dabei werden Bürgern und Ämter und Behörden miteinbezogen. Im nächsten Schritt wollen die Partner einen Plan für eine semi-dezezentrale Abwasserentsorgung ausarbeiten. „Wir müssen uns überlegen, inwieweit sich die bestehende Infrastruktur nutzen lässt, ob eine Lösung für den ganzen Ort, oder nur für Ortsteile oder mehrere Häuser miteinbezogen werden soll, ob es sich lohnt, Rohre für ein Druck- oder ein Vakkumsystem zu verlegen, und wo die Entsorgungseinrichtung stehen soll“, erklärt Dr. Ursula Schließmann vom IGB. „Eine wichtige Rolle spielen natürlich auch die Kosten: Die dezentrale Entsorgung darf nicht teurer sein als der Anschluss ans Kanalnetz. Gleichzeitig kann die neue Technologie aber auch Geld sparen, weil wir — quasi als Abfallprodukte – Biogas und Dünger erzeugen können.“ Patentlösungen gebe es da noch nicht, resümiert Trösch: „Man muss im Einzelfall immer abwägen. Das Ergebnis muss ökologisch sinnvoll und sozialverträglich sein. Doch wenn es auf Basis von Serienkomponenten zusammengebaut werden kann, wird es sich auch rechnen und damit dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechen.“
Weitere Informationen: http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2008/04/Presseinformation25April2008.jsp
Marion Horn, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Fraunhofer-Gesellschaft 25.04.2008
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news257514
Siemens installiert das europaweit erste Cannibal-System zur Abwasseraufbereitung in Italien
Europas erstes Cannibal-System zur Abwasseraufbereitung wird im April 2008 in der Kläranlage Levico Terme in Levico, Italien, in Betrieb gehen. Das Cannibal-System von Siemens Water Technologies verringert den Anfall an biologischen Feststoffen und senkt somit nicht nur die Kosten für den Transport und die Deponie der Feststoffe. Die besondere Gestaltung des Abbau- und Entwässerungsprozesses verringert auch die Energie- und Personalkosten gegenüber herkömmlichen Systemen. Die Anlage für die Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern reduziert die Menge an anfallenden Biofeststoffen um etwa 50 Prozent von 740 auf 370 Tonnen jährlich.
Bei dem Aufbereitungsprozess in der Anlage in Levico wird das Abwasser zunächst einer primären Aufbereitung und dann einer biologischen Behandlung unterzogen. Dann erfolgt eine Sekundärklärung und Filtration. Das Gemisch aus der Sekundärklärstufe wird in das Cannibal-System geleitet. Nicht abbaubare Festanteile werden entsorgt. Der restliche Schlamm wird teils in eine biologische Aufbereitungsstufe teils in den Cannibal-Bioreaktor geleitet. Durch einen Kreislaufprozess zwischen der Belebtschlammstufe und dem speziell arbeitenden Bioreaktor werden die biologischen Feststoffe Zug um Zug verringert. Das Aufbereitungssystem ist für eine Durchflussrate von 11.000 Kubikmetern pro Tag konzipiert. Für das Cannibal-System liefert Siemens auch das Prozessleitsystem.
Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik. Mit durchgängigen Hardware- und Software-Technologien und umfassendem Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität und Effizienz seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility, Drive Technologies und Osram. Mit weltweit rund 209 000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2007 (30. September) einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro (pro forma, unkonsolidiert). http://www.siemens.com/industry
Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) gehört mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metal Technologies (Linz, Österreich), Siemens Water Technologies (Warrendale, Pennsylvania, USA) und Industry Technologies (Erlangen, Deutschland) zu den weltweit führenden Lösungsanbietern und Dienstleistern für Anlagen der Industrie und Infrastruktur. Mit eigenen Produkten, Systemen und Verfahrenstechnologien entwickelt und baut Industry Solutions für Endkunden Anlagen, nimmt diese in Betrieb und betreut sie über deren gesamten Lebenszyklus.
Weitere Informationen und Download unter: http://www.industry.siemens.de
Pressemitteilung München, 02.April 2008
Siemens führt Filtertechnologie zur Abwasserbehandlung auf dem europäischen Markt ein
Siemens Water Technologies bietet zwei technologische Neuerungen im Bereich der Abwasseraufbereitung für den europäischen Markt an. Ein neues Membranmodul verbessert die Leistung von Membranbioreaktoren (MBR). Filtrationsplatten mit einer geriffelten Oberflächenstruktur bieten bei Scheibenfiltern eine größere Filtrationsfläche. „Beide Innovationen steigern die Kapazität von Wasseraufbereitungsanlagen“, erläuterte Roland Fischer, Vertriebsleiter von Siemens Water Technologies für Europa. „Mit Hilfe dieser Technologien können Klärwerke mehr Wasser aufbereiten und eine höhere Abwasserqualität bei geringerem Flächenbedarf und Energieverbrauch erzielen.“ Beide Technologien werden bei mehreren europäischen Projekten eingesetzt.
Mediterranea delle Acque in Santa Margherita Ligure und Portofino wird eines der größten europäischen MBR-Systeme in der Nähe der ligurischen Küste betreiben. Nach der Inbetriebnahme im Jahr 2009 kann die MBR-Anlage das saisonal schwankende Abwasseraufkommen auf Grund des Tourismus problemlos bewältigen und gleichzeitig Abwasser in hoher Qualität liefern, das für eine Vielzahl von Wiederverwendungen zum Beispiel zur Bewässerung in der Landwirtschaft geeignet ist. Der Flächenbedarf beträgt gerade einmal ein Viertel dessen, der für herkömmliche biologische Belebtschlammprozesse erforderlich ist. Somit können solche Anlage auch leicht unterirdisch errichtet werden und beinträchtigen nicht das Landschaftsbild. Mit der Anlage kann eine Konzentration an Biomasse von bis zu 10 g/l erzielt werden. Nachgeschaltete Sedimentierungs-, Filtrations- und Desinfektionsstufen sind nicht mehr erforderlich. Das System vom Typ MemJet-MBR setzt sich aus vier MBR-Filtrationszellen zusammen, die jeweils aus 224 Hohlfaser-Membranmodulen für die Ultrafiltration bestehen und eine Filtrationsfläche von insgesamt 34.000 m2 bilden. Durch das MBR-System kann zudem die Wassertrübung im aufbereiteten Abwasser verringert, der Wirkungsgrad zur Abscheidung von organischen Stoffe, Schwebstoffe und Bakterien angehoben werden. Die Qualität des aufbereiteten Wassers übertrifft die in der Europäischen Union festgelegten Werte.
Verschiedene italienische Kommunen werden in den kommenden Monaten 15 Forty-X-Scheibenfilter von Siemens installieren. Mit den Scheibenfiltern kann eine Durchflussrate von bis zu 4.381 m3/h erreicht werden. Die Anzahl der Scheibeneinheiten liegt zwischen eins und vierzehn. Die Filter werden am Ende des Aufbereitungsprozesses installiert. Forty-X verfügt über eine große Filtrationskapazität in sehr kompakter Konstruktion. Bei diesem Typ wird eine Inside-Out-Filtrationstechnik verwendet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Konstruktionen mit einer Fließrichtung von außen nach innen verhindert die Konstruktion von Siemens mit ihrer Fließrichtung von innen nach außen problematische Überlaufsituationen. Feststoffe setzen sich im Inneren des Filtrationsmediums ab, während das Filtrat auf der Außenseite erzeugt wird. Mit Hochdrucksprühdüsen werden akkumulierte Feststoffe herausgelöst. Sie werden in einem Auffangkanal gesammelt und abgeleitet. Die neuen Scheibenfilter ermöglichen eine größere Filtrationsfläche durch die geriffelte Oberflächenstruktur, können höhere Drücke bewältigen, haben wasserdruckresistente Dichtungen und schmutzstofftolerante Filtrationskästen – alles wichtige Attribute bei Wiederverwendungsanlagen.
Ein Bild ergänzt diese Presseinformation. Sie finden das Bildmotiv im Internet unter: http://www.industry.siemens.com/data/presse/pics/03086985.jpg
Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik. Mit durchgängigen Hardware- und Software-Technologien und umfassendem Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität und Effizienz seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility, Drive Technologies und Osram. Mit weltweit rund 209 000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2007 (30. September) einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro (pro forma, unkonsolidiert). http://www.siemens.com/industry
Die Siemens-Division Industry Solutions (Erlangen) gehört mit den Geschäftsaktivitäten Siemens VAI Metal Technologies (Linz, Österreich), Siemens Water Technologies (Warrendale, Pennsylvania, USA) und Industry Technologies (Erlangen, Deutschland) zu den weltweit führenden Lösungsanbietern und Dienstleistern für Anlagen der Industrie und Infrastruktur. Mit eigenen Produkten, Systemen und Verfahrenstechnologien entwickelt und baut Industry Solutions für Endkunden Anlagen, nimmt diese in Betrieb und betreut sie über deren gesamten Lebenszyklus.
Pressemitteilung München, 02.April 2008
Weitere Informationen und Download unter: http://www.industry.siemens.de
Reference Number: IS 0308.6985 d
Herr Wieland Simon
Tel: +49-9131 7-46169
Fax: +49-9131 7-25074
Kläranlage produziert Solarstrom
Auf der Filteranlage des Klärwerks Mannheim läuft seit Jahresbeginn eine Photovoltaikanlage im Probebetrieb. In das öffentliche Stromnetz wird der so erzeugte Strom von 2300 Quadratmeter Fläche eingespeist. Man rechnet mit ca. € 108.000,- pro Jahr aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, das bedeutet dass die Investitionen von ca. einer Millionen Euro sich nach einer Laufzeit von 15 Jahren amortisiert haben. Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass die Flockungsfiltration konstruktionsbedingt in den Sommermonaten stark von Algen bewuchert wurde. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen plante man die Verschattung der Filteranlage. Im Zusammenhang mit der aktuellen Klimaschutzdiskussion entschied man sich deshalb, die Dachflächen mit einer PV- Anlage zu versehen, bei Abschluss des Einspeisevertrags wird die Vergütung für 20 Jahre festgeschrieben.
Sinkender Verbrauch- steigende Gebühren
Die Abwassergebühren stiegen 2005 deutlich langsamer als in der Vergangenheit. Das Statistische Bundesamt nennt eine durchschnittliche Steigerung von 1,4 Prozent. Kommunen mit getrennter Gebühr für Schmutzwasser – und Regenwasser haben die Gebühren deutlich stärker angehoben als
Die Abwassergebühren stiegen 2005 deutlich langsamer als in der Vergangenheit. Das Statistische Bundesamt nennt eine durchschnittliche Steigerung von 1,4 Prozent. Kommunen mit getrennter Gebühr für Schmutzwasser – und Regenwasser haben die Gebühren deutlich stärker angehoben als Kommunen, die nach dem Frischwasserverbrauch berechnen. In Ostdeutschland bezahlte der Verbraucher durchschnittlich € 2,87 pro Kubikmeter gegenüber € 2,28 pro Kubikmeter (Basis Frischwasserverbrauch).67 Prozent der Bundesbürger bezahlen inzwischen nachdem gesplitteten Maßstab, hier beträgt der Schmutzwasser- Preis durchschnittlich € 2,05 pro Kubikmeter.
Wie geht es weiter? Dazu hat die Stadtentwässerung Mannheim eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis lautet, dass bis zum Jahr 2020 die Gebühren für die Schmutzwasserentsorgung im Durchschnitt um 27,5 Prozent und die Niederschlagswasserentsorgung im Schnitt um16, 4 Prozent (an versiegelter Fläche) höher liegen werden. Berücksichtigt wurden dabei der wirtschaftliche und demographische Wandel, aber auch technologische Entwicklungen und Veränderungen. Der Wasserverbrauch der Industrie könnte durch eingeleitete Umweltschutzmaßnahmen weiter sinkenden. Wesentlich ist auch, dass im Bereich Abwasser ein hoher Fixkostenanteil den Preis bestimmt. Da dem Verbraucher der Effekt höherer Abwassergebühren bei niedrigerem Wasserverbrauch schwer erklärbar ist, schlagen die Autoren vor, Überlegungen zur Einführung eines veränderten Berechnungsmodus anzustellen. Der Kernpunkt ist die Einführung von fixen Grundgebühren und geringeren Verbrauchsgebühren für die privaten Haushalte. Man könne davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren viele Kommunen diese Überlegungen auf Umsetzbarkeit prüfen werden.
Die Untersuchung wurde von der Prognos AG und der RWTH Aachen durchgeführt.
Aus Abwasser wird Brauchwasser
Seit Jahresbeginn arbeitet auf dem Klärwerk Biebrich/Wiesbaden eine Membran-Bio Reaktor-Anlage (MBR). Um Gewässer durch einen besseren Rückhalt von Problemstoffen und zur besseren Nutzung gereinigter Abwässer, betreiben die Wiesbadener Entsorgungsbetriebe eine Versuchsanlage, die in einem zweijährigen Forschungsprojekt wissenschaftlich begleitet wird. Das Volumen der Anlage beträgt ca.12 Kubikmeter und erreicht eine CSB-Elimination von 96 Prozent , der Betrieb der Anlage wird von umfangreichen Untersuchungen begleitet, die auf der Kläranlage selbst aber auch durch die TU Darmstadt und den Hersteller der Anlage Microdyn-Nadir durchgeführt werden.
Weitere Informationen unter www.microdyn.de.
Stoffwechselaktivität überwachen
Die Firma Dimatec stellt einen Online-Analysator, den DIMA-CENOTOX vor. Er misst die Stoffwechselaktivitäten von Belebtschlammorganismen in biologischen Kläranlagen.Er kann dabei zwischen wichtigen biologischen Prozessen wie C- Abbau und Nitrifikation unterscheiden. Darüber hinaus kann er als Toximeter eingesetzt werden, da er rasche Informationen über das toxische Verhalten von Abwasser gegenüber den Belebtschlammorganismen liefert.
Weitere Informationen unter www.dimatec.de
Steigerung der Energieeffizienz kommunale Kläranlagen
Unter diesem Thema stand ein Fachgespräch am 29. Januar 2007 Umweltbundesamt.
Unter www.umweltbundesamt.de in der Rubrik Wasser, Trinkwasser und Gewässerschutz können die ausführlichen Vortragsfolien zu den Schwerpunkten
– Energieeffizient bei der Klärschlamm Verwertung
– Energienutzungspotenzial durch Co-Vergärung für Kläranlagen mittlerer Größe
– neue Techniken der Faulgasverwertung
– Ökobilanzielle Bewertung von Klärschlammverwertungsverfahren
– Potenzial der Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser
– rechtliche Rahmenbedingungen für die Co- Vergärung
– Vorschläge zur Konkretisierung der Anforderungen zur Energieeffizienz
-Co-Vergärung aus Sicht eines Kläranlagenbetreibers
heruntergeladen werden.
Pilotversuch zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK
Abwasser: Pilotversuch zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen
Bern, 09.07.2007 – In Regensdorf findet 2007/08 im Auftrag des BAFU ein Versuch statt, die herkömmlichen Abwasserreinigungsverfahren mit so genannter Ozonierung zu ergänzen. So sollen die problematischen Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser entfernt werden.
Dank dem guten Ausbaustandard der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) hat sich der Zustand der Schweizer Bäche, Flüsse und Seen in den letzten dreissig Jahren stark verbessert. Nach wie vor gelangen aber durch unseren alltäglichen Gebrauch Rückstände von Chemikalien, die mit herkömmlicher Technik in der ARA nicht reduziert werden können, in die Gewässer. Dort, wo der Anteil an gereinigtem Abwasser hoch ist, können einzelne Stoffe Konzentrationen erreichen, welche Gewässerorganismen beeinträchtigen können. Es werden auch schwer abbaubare Stoffe im Grundwasser nachgewiesen. Diese könnten künftig eine Herausforderung für die Trinkwasseraufbereitung darstellen.
Eine erste Betrachtung zeigt, dass es sinnvoll ist, die Siedlungsentwässerung mittelfristig zu optimieren. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) evaluiert aktuell verschiedene Möglichkeiten, den Eintrag von solchen Mikroverunreinigungen (siehe Kasten) aus der Siedlungsentwässerung in die Gewässer zu verringern.
Nationales BAFU-Projekt
Dazu hat das BAFU 2006 das nationale Projekt ,Strategie MicroPoll“ gestartet (vgl. Faktenblatt 1). Dieses umfasst unter anderem gross angelegte technische Versuche in Kläranlagen. Im Auftrag des BAFU führt das Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs (Eawag) in der ARA Wüeri in Regensdorf einen solchen Versuch durch. Getestet wird, ob Mikroverunreinigungen in einer zusätzlichen Reinigungsstufe entfernt werden können (vgl. Faktenblatt 2). Dieser Pilotversuch erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich und wird von der Gemeinde Regensdorf unterstützt.
Eine zusätzliche Reinigungsstufe
Als zusätzliche Stufe im Abwasserreinigungsverfahren wird in der ARA Wüeri die Ozonierung erprobt. Aus einem Sauerstofftank wird flüssiger Sauerstoff (O2) in einen Verdampfer geleitet und dann in einem Ozonerzeuger in Ozon (O3) umgewandelt. Dieser wird dem Abwasser beigemischt und ermöglicht dadurch die Entfernung von Mikroverunreinigungen (vgl. Faktenblatt 3).
Weiterer Versuch geplant
Der Versuch mit Ozonierung dauert etwa 18 Monate. Er dient der konkreten Abklärung, wie effizient das Verfahren ist, welche technischen Voraussetzungen für die ARA nötig sind, welche Anforderungen es an einen ARA-Betrieb stellt und welche Kosten entstehen (vgl. Faktenblatt 2). Ein weiterer Pilotversuch mit einer anderen möglichen Reinigungsstufe, der Aktivkohlebehandlung, ist bereits in Planung.
Der Bericht mit einer Zusammenfassung der Resultate ist Ende 2008 zu erwarten.
Was sind Mikroverunreinigungen?
Mikroverunreinigungen sind organische Spurenstoffe, die in sehr tiefen Konzentrationen (Milliardstel- bis Millionstel-Gramm pro Liter) in den Gewässern nachgewiesen werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um Inhaltsstoffe von Pflanzenschutzmitteln, Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln oder Medikamenten. Einige dieser Stoffe können sich bereits in sehr tiefer Konzentration nachteilig auf die Gewässer und ihre Lebewesen auswirken, z.B. Geschlechtsveränderungen bei Fischen hervorrufen.
Zum Vergleich: Ein Milliardstel-Gramm pro Liter entspricht etwa der Konzentration des Wirkstoffs einer Kopfwehtablette in einem normalen Schwimmbecken mit 25 Metern Länge.
Adresse für Rückfragen:
Auskünfte
Stephan Müller, Abteilungschef Wasser, BAFU, Tel. 031 322 93 20
Michael Schärer, Projektleiter ,Strategie MicroPoll“, Abteilung Wasser, BAFU,
Tel. 031 324 79 43
Hansruedi Siegrist, Leiter Arbeitsgruppe Pilotversuch, Abteilung Ingenieurwissenschaften, Eawag, Tel. 044 823 50 54
Herausgeber:
Bundesamt für Umwelt
Internet: http://www.umwelt-schweiz.ch
Bevölkerungsschwund führt zu steigenden Gebühren
Nach Aussage des Deutschen Städte- und Gemeindebundes kommen auf Verbraucher im Ruhrgebiet steigende Kosten zu. „In diesen Regionen wird es zum unvermeidlichen Gebührenerhöhungen kommen „, sagte Bernd Düsterdiek , Umwelt- und Städtebauexperte beim Städtetag zur “ Westdeutschen Allgemeinen Zeitung „. Der verbrauchsunabhängige Kostenanteil muss von immer weniger Haushalten erwirtschaftet werden. Er vertritt die Ansicht, dass bis zum Jahr 2010 etwa 60 Milliarden € in die Wasser Ver- und Entsorgung fließen müssten, in 2006 waren es nur etwa 5 Milliarden €.
Membranverfahren in der kommunalen Abwasserbehandlung
In den letzten anderthalb Jahrzehnten hat eine eindrucksvolle Entwicklung der
Membranverfahren bei der Abwasserreinigung stattgefunden. Wurden Membranverfahren
in den 80iger Jahren noch ausschließlich für die Behandlung stark verunreinigter
Abwässer, z.B. Deponiesickerwasser oder produktionsspezifische Abwässer,
eingesetzt, so hat sich das Membranbelebungsverfahren ausgehend von ersten
Versuchen im Labormaßstab Anfang der 90iger Jahre hin zu einer konkurrenzfähigen
und zukunftsweisenden Abwasserreinigungstechnologie entwickelt. Die Anwendung
der Membrantechnik erstreckt sich dabei nicht nur auf kleine Anlagen; vielmehr
zeigen neue Projekte im Bereich der Abwasserreinigung…
Bericht vom Symposium Microthrix
In der KA, Korrespondenz Abwasser, berichtet Georg Thielebein vom 2. Norddeutschen Symposium, das am 1. Februar 2007 stattfand. Über 200 Teilnehmer waren nach Bad Bramstedt gekommen, um sich über das Thema Schaum, Schwimm- und Blähschlamm zu informieren. Organisiert wurde die Veranstaltung vom DWA-Landesverband Nord, der Fachhochschule Kiel und dem Abwasser-Zweckverband Pinneberg.
Den ganzen Bericht findet man KA, Abwasser Abfall, Novemberausgabe 2007 auf Seite 1109 ff.
Neues Beratungsportal
Sind große zentrale Kläranlagen im Zeitalter des demographischen Wandels noch die richtige Strategie? Fachleute plädieren verstärkt für eine dezentrale Abwasserbehandlung, die besonders auch in ländlichen strukturierten Regionen die bessere Lösung sein kann. Steht man vor einer Pro- oder Kontra-Entscheidung, dann findet man viele unüberschaubare Informationen, die es zu bewerten gilt. Hilfe verspricht jetzt ein Internet -Portal, das vom Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik der RWTH Aachen im Rahmen eines geförderten Projekt (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) entstanden ist. Es unterstützt Behörden, Verbände, Hersteller und Wartungsfirmen, sie finden dort eine fachspezifische Beratung oder die Vermittlung von Experten.
Geplant sind auch Informationsveranstaltungen, Arbeitskreise und Seminare.
Weitere Informationen unter www.abwasser-dezentral.de
Demonstrationsvorhaben zur Umsetzung eines integrierten Betriebs von Kanalnetz und Kläranlage zur Kosten- und Emissionsminderung in Rheinland Pfalz
Unter http://tectraa.arubi.uni-kl.de/projekte.php3?lang=&parea=1&pid=0132 wird das Projekt einer die großtechnische Untersuchung an zwei Referenzanlagen durch die Universität Kaiserslautern im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Forsten in Rheinland Pfalz beschrieben.
Informationen zu MBR- Anlagen
Ende Oktober gab Prof. Pinnekamp vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen in seinem Vortrag anlässlich der „Aachener Tagung Wasser und Membrane“ einen Überblick über die derzeit eingesetzte Membrantechnik. So gibt es in Deutschland 17 kommunale Anlagen unterschiedlicher Größe, weltweit haben die Anlagen in den letzten 10 Jahren aber stark zugenommen. Derzeit behandeln etwa 800 Anlagen mit einer Gesamtausbaugröße von knapp 1,2 Mio. Kubikmeter kommunale Abwässer. Asien und Nordamerika haben mit knapp 600 die meisten Anlagen, in Europa sind es 169, von denen die meisten in Großbritannien und Deutschland stehen. Zu den großen. Anbietern zählt die Zenon-GE, weiter kommen als Anbieter die japanische Kubota und aus Deutschland KMS-Puron, Rhodia-Orelis, Huber und A3 hinzu.
Prof. Pinnekamp ist der Ansicht, dass die Zukunft der Membrantechnik im Bereich der Abwasserbehandlung nicht unbedingt im Bereich von Membranbioreaktoren liege. Diese Technik käme für ihn nur in Frage, wenn alte Kläranlagen aus dem Betrieb genommen und durch neue Anlagen ersetzt werden. Interessanter sei die Technik als nachgeschaltete Zusatzklärung, um höhere Reinigungsstandards zu erzielen.
BR 11-07