Donnerstag, April 18, 2024
StartAblageMeldungen zur Aus- und Fortbildung 2010

Meldungen zur Aus- und Fortbildung 2010

November 2010
13.11.2010 Bessere Chancen für volle berufliche Qualifizierung – Junge Leute profitieren vom demografischen Wandel 
13.11.2010 Ausländische Berufsabschlüsse sollen besser anerkannt werden 
13.11.2010 Ausbildungspakt mit neuer Schwerpunktsetzung verlängert 
07.11.2010 Mehr finanzielle Unterstützung für 361.000 Auszubildende 
September 2010
06.09.2010 Arbeitsmarkt der Zukunft: Arbeitskräftebedarf und -angebot bis 2025 
06.09.2010 Ausbildungsstellenmarkt 2010: BIBB-Präsident Kremer: „Chancen für Jugendliche besser als in den vergangenen Jahren“ 
06.09.2010 BIBB fördert Modellversuche: Fachkräfte für die Zukunft gewinnen – allen Jugendlichen faire Chancen eröffnen 
06.09.2010 Betriebe sehen wachsenden Bedarf bei dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation 
06.09.2010 Frauen in Fernsehserien sind Vorbilder bei der Berufswahl 
06.09.2010 Mit Bildungsketten bis zum Abschluss kommen 
Mai 2010
25.05.2010 Ausbilden und Fachkräftenachwuchs sichern! 
03.05.2010 Daten – Fakten – Analysen: BIBB legt „Datenreport 2010“ zur Entwicklung der beruflichen Bildung vor 
03.05.2010 Von der Ausbildung in den Job: Schulabschluss und Ausbildungsbereich sind wichtigste Einflussfaktoren 
03.05.2010 Rachel: „Raum für Bildungsaufstieg nimmt zu“ 
März 2010
28.03.2010 „Wir werden Ausbildungshemmnisse überwinden“ 
28.03.2010 „Au revoir“ und „Alles Gute“ – Erster Frankreichaustausch von Auszubildenden in Bonner Behörden erfolgreich beendet 
28.03.2010 Volle Kraft „foraus.de“: Neuer Auftritt des BIBB-Internetforums für Ausbilderinnen und Ausbilder in der Berufsbildung 
28.03.2010 Berufsbildungsbericht 2010: BIBB-Hauptausschuss nimmt Stellung zum Entwurf der Bundesregierung
Februar 2010
27.02.2010 Ausbildungsverträge 2009: Wenige Berufe dominieren 
27.02.2010 Braun: „Gute Karriereberatung für akademischen Nachwuchs“ 
27.02.2010 Ausbildungspakt wirkt 
Januar 2010
24.01.2010 Annette Schavan: „Niemand darf verloren gehen!“ 
24.01.2010 333.000 Studierende erhalten BAföG-Förderung 
06.01.2010 Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2009: Stärkster Anstieg seit 14 Jahre

Bessere Chancen für volle berufliche Qualifizierung – Junge Leute profitieren vom demografischen Wandel

Immer weniger junge Menschen im Alter von 16 bis 19 Jahren verlassen die Schule, seit 2005 geht ihre Zahl kontinuierlich zurück. Folge: Die Chancen der Jugendlichen auf eine volle berufliche Qualifizierung verbessern sich, die Zahl der Schulabgänger/-innen, die zunächst keinen Ausbildungsplatz finden und als Übergang teilqualifizierende Angebote wahrnehmen, sinkt. Für Bildungspolitik und Bildungsanbieter ist es von wesentlicher Bedeutung, umfassende und transparente Informationen über den genauen Verbleib junger Menschen nach dem Ende der allgemeinbildenden Schulen zu erhalten. Welchen Weg die Jugendlichen in die Arbeits- und Berufswelt einschlagen, und wie viele Jugendliche sich in den vielfältigen Bildungsgängen des Übergangsbereichs befinden, war bislang jedoch unklar. Zudem besteht keine systematische Übersicht über die Angebote an beruflichen Qualifizierungsmöglichkeiten. Erste Ergebnisse zur Schließung dieser Informationslücken liefert nun das Projekt „Integrierte Ausbildungsberichterstattung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Durch die aktuelle Sonderauswertung von Daten der amtlichen Statistik kann jetzt die Nutzung der beruflichen Angebote besser eingeschätzt werden: Schülerinnen und Schüler treffen nach dem Ende der Sekundarstufe I auf mehr als 700 Bildungsgänge allein an berufsbildenden Schulen und Jugendwerkstätten, hinzu kommen Betriebe und Hochschulen.

In einem ersten Schritt hat das Kooperationsprojekt ein bundeseinheitliches Indikatorensystem entwickelt, das den Verbleib der jungen Menschen nach dem Verlassen der Sekundarstufe I der allgemeinbildenden Schulen systematisch erfassen und abbilden soll.

Die verschiedenen Qualifizierungswege werden in vier Bildungssektoren erfasst:

* Berufsausbildung
* Integration in Ausbildung (Übergangsbereich)
* Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung (HZB)
* Studiengänge

Diese Sektoren beinhalten verschiedene Bildungsgänge: der Sektor „Berufsausbildung“ zum Beispiel die Teilelemente „Ausbildung im dualen System“, „Berufsausbildung an beruflichen Schulen“ sowie „Ausbildungen für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen“. Durch die Zuordnung der statistischen Landes- und Bundesdaten, die ab jetzt jährlich erfolgen soll, kann der Anteil und der zukünftige Bedarf an ergänzenden und unterstützenden Maßnahmen für Schulabgänger/-innen besser abgeschätzt werden.

So zeigt die Integrierte Ausbildungsberichterstattung, dass 2009 im Vergleich zu 2005 ca. 70.800 Jugendliche weniger in Maßnahmen des Integrations- bzw. Übergangsbereichs einmündeten. Im größten Sektor, der Berufsausbildung, ist die Zahl der Berufsanfänger/-innen seit dem höchsten Stand 2007 mit 788.900 vor allem aus demografischen Gründen um 65.000 zurückgegangen. Andererseits stieg die Zahl der jungen Menschen, die eine Hochschulzugangsberechtigung erwerben wollen, seit 2005 um 71.100. Auch die Zahl der Studienanfänger/-innen hat sich um 61.800 erhöht – der Trend zu höheren Schul- und Bildungsabschlüssen hält also an.

Noch liegen nicht alle Daten für eine vollständige Erfassung des Übergangsverhaltens eines Schulabsolventenjahrgangs vor. Eine Aufgabe des Projekts besteht daher darin, den Sachstand der Länderinformationen aufzugreifen und Datenlage und -zugang, Vergleichbarkeit sowie zeitliche Verfügbarkeit der Daten zu prüfen und zu integrieren.

Weitere Grafiken und Informationen zur Integrierten Ausbildungsberichterstattung unter http://indikatorik.bibb.de
Ergänzende Informationen enthalten auch die Pressemitteilungen des Statistischen Bundesamtes und des Hessischen Statistischen Landesamtes zum gleichen Thema.

Ansprechpartner im BIBB:
Dr. Friedel Schier, Tel.: 0228 / 107-1328

Quelle: BIBB

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Ausländische Berufsabschlüsse sollen besser anerkannt werden

BMBF stellt beim Integrationsgipfel zügiges und einheitliches Verfahren vor

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der einheitliche und transparente Kriterien für die Bewertung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen vorsieht. Auf dem Integrationsgipfel wird Bundesbildungsministerin Annette Schavan diesen Baustein zur Bewältigung des drohenden Fachkräftemangels vorstellen. „Wir erwarten zu Recht von Zuwanderern, dass sie unsere Werte akzeptieren. Aber umgekehrt können Zuwanderer erwarten, dass wir ihre Qualifikationen anerkennen. Integration ist eine Frage des gegenseitigen Respekts“, sagte Schavan am Dienstag.
Geplant ist ein transparentes und zügiges Verfahren. „Wir können es uns im Kontext des Fachkräftemangels nicht leisten, vorhandenes Potenzial nicht optimal zu nutzen. Deshalb sollen alle, die im Ausland gute Berufsqualifikationen erworbenen haben, diese auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsetzen können“, betonte Schavan. Die bis dato bestehenden Unterschiede zwischen verschiedenen Berufs- und Personengruppen werden so weit wie möglich aufgelöst und ein nachvollziehbares Verfahren sowohl für den Migranten als auch für die Arbeitgeber und Betriebe geschaffen. „Dieses Gesetz setzt ein Zeichen, dass qualifizierte Fachkräfte in unserem Land willkommen sind.“ Der Entwurf sieht vor, dass die Entscheidung innerhalb von drei Monaten nach Einreichung aller erforderlichen Unterlagen ergehen muss.

Die bereits bestehenden Strukturen im Bereich Anerkennung sollen für das neue Gesetz genutzt werden. Dies bedeutet, dass die für die jeweilige Berufsausbildung und den Berufszugang zuständigen Kammern und Behörden das vorgesehene Verfahren umsetzen werden. Dadurch wird zusätzliche Bürokratie durch den Aufbau neuer Stellen vermieden.

Nach Schätzungen der Bundesregierung könnten bis zu 300.000 Menschen von einer Neuregelung profitieren. Im Fokus stehen vor allen die Medizin- und Erziehungsberufe, der Pflegebereich und die so genannten MINT-Berufe, bei denen bereits jetzt ein Mangel an Fachkräften besteht.

Die ausländischen Qualifikationen müssen sich an den deutschen Standards messen lassen. Das heißt nicht, dass sie absolut inhaltsgleich sind, sie müssen aber im Ergebnis vergleichbar sein. „Maßstab ist und bleibt das Qualitätsniveau der deutschen Abschlüsse. Dabei können nur Inhalt und Qualität der mitgebrachten Qualifikationen ausschlaggebend sein, nicht aber die Staatsangehörigkeit“, erklärte die Ministerin. Wo sich eine Auslandsqualifikation als nicht gleichwertig erweist, werden die Antragsteller über die verschiedenen Nachqualifizierungsmaßnahmen informiert und beraten.

„Es ist allemal einfacher, den versteckten Schatz im eigenen Land zu heben als neue Fachkräfte im Ausland zu suchen. Unser Ziel ist eine Willkommenskultur, die Anerkennung möglich macht“, sagte Schavan. Der Entwurf wird zurzeit von mehreren Ressorts ergänzt, da dort Zuständigkeiten für bestimmte Berufsgruppen liegen. Parallel sind auch die Länder gefordert, die für berufsrechtliche Regelungen zum Beispiel für Lehrer und Erzieher verantwortlich sind.

Quelle: BMBF

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Ausbildungspakt mit neuer Schwerpunktsetzung verlängert

Gemeinsame Erklärung der Partner des Ausbildungspaktes und der Bundesagentur für Arbeit

Der Lenkungsausschuss zum Ausbildungspakt hat in seiner Sitzung vom 26.10.2010 beschlossen, den Ausbildungspakt bis 2014 mit neuen Schwerpunkten fortzusetzen und neue Partner aufzunehmen.

Als neue Partner mit eigenen Beiträgen wirken künftig beim Pakt mit: die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Mit ihrem Beitritt gewinnt der Pakt wertvolle Unterstützung für die Umsetzung der Paktziele und der neuen Schwerpunkte.

Zudem wurde von den bisherigen Paktpartnern eine positive Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt gezogen.

Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Ursula von der Leyen erklärte:

„Der neu ausgerichtete Ausbildungspakt setzt die richtigen Akzente. Es ist erfreulich, dass sich die Lage am Ausbildungs- und am Arbeitsmarkt entspannt. Wir sind auf einem guten Weg: Allein von 2009 auf 2010 gibt es ein Fünftel weniger unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Die Bundesagentur für Arbeit ist dabei ein Schwergewicht in der deutschen Ausbildungsvermittlung. Aber wir dürfen uns nicht zufrieden zurücklehnen. Wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, den Menschen faire Startchancen zu geben, die es etwas schwerer haben, die eine zweite Chance oder besondere Förderung brauchen.“

Im Einzelnen:
Ausbildungspakt mit neuer Schwerpunktsetzung verlängert

Die Rahmenbedingungen auf dem Ausbildungsmarkt haben sich verändert: Seit 2007 ist die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerber um gut ein Viertel zurückgegangen, in den neuen Bundesländern hat sie sich halbiert. Mehr Jugendliche als bisher streben ein Studium an. In verschiedenen Branchen und Regionen besteht daher bereits ein erheblicher Bewerbermangel. Gleichzeitig haben aber zahlreiche Jugendliche Probleme, den Einstieg in Ausbildung zu finden. Zum Teil gibt es ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen der Unternehmen und den Qualifikationen der Bewerber.

Die Paktpartner und die Bundesagentur für Arbeit wollen daher ihre Anstrengungen künftig stärker darauf ausrichten, die Potenziale auf dem Ausbildungsmarkt besser zu erschließen – sowohl bei leistungsschwächeren wie auch leistungsstärkeren Jugendlichen. Sie bekräftigen das Ziel, allen ausbildungsreifen und -willigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu machen, das zu einem anerkannten Abschluss hinführt. Hierzu gehören auch die Einstiegsqualifizierungen. Dabei hat die Vermittlung in betriebliche Ausbildung Priorität.

Zudem sollen verstärkt solche Jugendliche in den Blick genommen werden, die bisher Schwierigkeiten beim Übergang in Ausbildung hatten (v. a. Altbewerber, Migranten, sozial benachteiligte und lernbeeinträchtige sowie behinderte Jugendliche). Das heißt vor allem: die Ausbildungsreife und Berufsorientierung zu verbessern, schwächere Jugendliche intensiver zu fördern und speziell für förderungsbedürftige Jugendliche Einstiegsqualifizierungen bereitzustellen und mit gezielten Unterstützungsmaßnahmen (EQ Plus), wie z. B. ausbildungsbegleitenden Hilfen, zu kombinieren. Außerdem sollen auch mehr leistungsstarke Jugendliche für eine betriebliche Berufsausbildung gewonnen werden.

Die Paktpartner und die Bundesagentur für Arbeit haben zu den folgenden Handlungsfeldern Ziele und eigene Beiträge vereinbart: Ausbildungsreife sicherstellen, Berufsorientierung ausbauen und weiterentwickeln, Jugendliche und Betriebe besser zusammenbringen, alle Potenziale erschließen, neue Ausbildungsplätze und neue Ausbildungsbetriebe gewinnen, Übergangssystem neu strukturieren und effizienter gestalten, Datenlage verbessern.

Um die Ausbildungssituation differenzierter zu beleuchten, sollen künftig auch die Jugendlichen verstärkt in den Blick genommen werden, die sich in einer Alternative, wie z.B. in berufsvorbereitenden Maßnahmen, befinden, aber weiterhin einen Ausbildungsplatz suchen.

Zu den zentralen Vereinbarungen des neuen Ausbildungspaktes zählen:

* Die Bundesregierung wird durch die neue Initiative „Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ – ergänzend zur bestehenden Berufseinstiegsbegleitung – eine ganzheitliche Betreuung für bundesweit rund 30.000 förderungsbedürftige Schülerinnen undSchüler ab der 7. Klasse mit 1000 Berufseinstiegsbegleitern bis hinein in die berufliche Ausbildung sicherstellen. Die Bundesregierung baut dabei auch ihre Angebote zur Berufsorientierung deutlich aus. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vor allem KMU bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden organisatorisch unterstützen. Sie setzt sich in ihrem Zuständigkeitsbereich das verbindliche Ziel, den Anteil der Ausbildungsplätze auf 7 Prozent der Beschäftigten festzuschreiben und engagiert sich für eine weitere Erhöhung der Zahl der Auszubildenden mit Migrationshintergrund.
* Die Wirtschaft strebt an, im Durchschnitt pro Jahr 60.000 neue Ausbildungsplätze, 30.000 neue Ausbildungsbetriebe sowie 30.000 betrieblich durchgeführte Einstiegsqualifizierungen einzuwerben. Zur Förderung benachteiligter Jugendlicher strebt die Wirtschaft an, zusätzlich 10.000 Einstiegsqualifizierungen mit gezielten Unterstützungsangeboten (EQ Plus) bereit zu stellen. Die Erfüllbarkeit dieser Ziele kann durch die demografische Entwicklung erschwert werden. Auch setzt die Erfüllbarkeit Verbesserungen bei der Ausbildungsreife voraus, damit sich ausreichend ausbildungsreife Jugendliche um Ausbildungsplätze bewerben. Zudem wird die Wirtschaft bestehende Partnerschaften mit Schulen intensivieren und neue aufbauen.
* Die Länder werden systematische Potenzialanalysen im Rahmen der Initiative „Bildungsketten“ aktiv unterstützen, um den Übergang von der Schule in Ausbildung zu erleichtern und Ausbildungsabbrüche zu reduzieren. Sie werden Maßnahmen vertiefen, die den Leistungsstand von Jugendlichen mit Migrationshintergrund anheben. Um die Berufsorientierung auszubauen und weiter zu entwickeln, werden die Länder an den Schulen aktiv für lokale Partnerschaftsnetzwerke werben und sich dafür einsetzen, dass in jeder weiterführenden Schule ein entsprechender Ansprechpartner zur Verfügung steht. Sie setzen den Beschluss „Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung“ bis zum Ende der Paktlaufzeit um.
* Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wird ihr Beratungs- und Vermittlungsangebot weiter gezielt verbessern, um Jugendliche und Betriebe durch den Arbeitgeber-Service, die Berufsberatung und die JOBBÖRSE noch passgenauer zusammen zu bringen. Neben ihrer regulären Berufsorientierung in den Schulen wird sie gemeinsam mit den Ländern die Maßnahmen der erweiterten Berufsorientierung fortführen und bietet an, die regionalen Akteure in der Berufsorientierung stärker zu koordinieren. Die Vermittlung in Ausbildung wird durch ausbildungsbegleitende Hilfen unterstützt. Maßnahmen der Ausbildungsförderung werden möglichst betriebsnah gestaltet, um den Übergang benachteiligter Jugendlicher in Ausbildung zu verbessern.

Positive Zwischenbilanz auf dem Ausbildungsmarkt gezogen

Ende September gab es erneut mehr unbesetzte Berufsausbildungsstellen als unversorgte Bewerber. Das starke Engagement der bisherigen Paktpartner und der Bundesagentur für Arbeit zahlt sich auch in diesem Jahr aus.
Im Berufsberatungsjahr 2009/2010 wurden insgesamt 483.500 Ausbildungsplätze gemeldet, das waren 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen betrug der Zuwachs 4,2 Prozent. Die Zahl der gemeldeten Bewerber hat sich mit 552.200 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert (-0,6 Prozent).

Im Ergebnis gab es Ende September noch 19.600 unbesetzte Berufsausbildungsstellen, 2.400 (+13,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Ihnen standen noch 12.300 unversorgte Bewerber gegenüber. Das sind 3.400 (-21,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. Das Angebot übersteigt damit die Nachfrage um rund 7.300.

Die Perspektive für die Nachvermittlung ist daher sehr gut, denn außer den noch unbesetzt gemeldeten Ausbildungsplätzen steht noch ein Großteil der zugesagten 40.000 Plätze für Einstiegsqualifizierungen zur Verfügung.

Das Zwischenergebnis bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen weist in die gleiche Richtung: In Industrie und Handel wurden 313.856 Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind 2.031 (0,7 Prozent) mehr als im Vorjahr. Im Handwerk wurden 141.551 Ausbildungsverträge abgeschlossen, das sind 101 (0,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. Bei den Freien Berufen wurden 42.589 Verträge abgeschlossen, ein Plus von 88 (0,2 Prozent).

Die Paktverpflichtung zur Einwerbung neuer Plätze wurde mit 58.400 neuen Ausbildungsplätzen schon fast erreicht. Mit 36.200 neuen Ausbildungsbetrieben wurde diese Paktverpflichtung bereits übererfüllt. 21.000 Stellen für Einstiegsqualifizierungen sind bereits eingeworben. Das Engagement wird fortgesetzt.

Quelle: BMAS

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Mehr finanzielle Unterstützung für 361.000 Auszubildende

Bedarfssätze und Freibeträge bei Ausbildungsbeihilfe und Ausbildungsgeld steigen

Rückwirkend zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August 2010 bekommen rund 361.000 junge Menschen mehr Berufsausbildungsbeihilfe beziehungsweise Ausbildungsgeld. Diese Leistungen erhalten Auszubildende, bei denen der eigene Lohn oder das Einkommen der Eltern nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Erhöhung hat ein Gesamtvolumen von 30,7 Millionen Euro.

Die Bedarfssätze für den Lebensunterhalt bei beruflicher Ausbildung und bei Teilnahme an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen steigen um zwei Prozent. Die Freibeträge bei der Anrechnung von Ausbildungsvergütung oder Elterneinkommen steigen um drei Prozent. Zusätzlich werden die staatlich geförderten Beiträge zur Riester-Rente vom anzurechnenden Einkommen freigestellt.

Von den 361.000 jungen Menschen sind 125.000 in der klassischen dualen Berufsausbildung und 62.000 in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. 78.000 erhalten Ausbildungsgeld für behinderte junge Menschen, rund 20.000 sind Teilnehmer an einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung und rund 77.000 befinden sich in einer außerbetrieblichen Berufsausbildung. Die Anhebung der Leistungen folgt wie üblich der Anhebung des BAföG, also der Ausbildungsförderung für Schülerinnen und Schüler sowie für Studierende nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz. Die BAföG-Anhebung wurde bereits am 21. April 2010 vom Bundeskabinett beschlossen. Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hatte am 15. Oktober 2010 auch der Bundesrat dem Gesetzentwurf zugestimmt.

Quelle: BMAS

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Arbeitsmarkt der Zukunft: Arbeitskräftebedarf und -angebot bis 2025

Neue Modellrechnungen von BIBB und IAB

Wie groß könnte künftig der Bedarf an Arbeitskräften in bestimmten Berufsfeldern sein – und wie hoch wird das Angebot voraussichtlich ausfallen? Das Bonner Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg haben jetzt gemeinsam neue Modellrechnungen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes bis zum Jahr 2025 unter dem Titel „Beruf und Qualifikation in der Zukunft“ als Buch veröffentlicht.
Mit dem Nachzeichnen der Wege zwischen erlerntem und ausgeübtem Beruf (berufliche Flexibilität) betritt die Studie methodisches Neuland. Längerfristige Berufsfeld- und Qualifikationsentwicklungen können nun differenzierter aufgezeigt werden und so frühzeitig auf Handlungsbedarf für eine größere Passgenauigkeit von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam machen. Die Projektionen zeigen unter anderem, in welchen Bereichen ein erheblicher Fachkräftemangel entstehen könnte und welche Qualifikationsebenen besonders von Arbeitslosigkeit bedroht sein werden.
Die jetzt vorgestellte Modellrechnung ist Teil einer langfristig angelegten Kooperation zwischen BIBB und IAB zu Berufsfeld- und Qualifikationsprojektionen.

Insbesondere bei den Fachkräften auf der mittleren Qualifikationsebene droht ein wesentlicher Engpass, da dem nahezu gleichbleibenden Bedarf an Beschäftigten bis 2025 ein zunächst bis 2015 leicht, danach aber rasanter Rückgang der Erwerbspersonen mit entsprechenden Qualifikationen gegenübersteht. Zudem scheidet ab dem Jahr 2020 eine steigende Zahl von Fachkräften aus dem Erwerbsleben aus. So könnte sich bis zum Jahr 2025 ein Mangel in einer Größenordnung von rund 1,8 Millionen Erwerbspersonen ergeben.

Bei den Erwerbstätigen ohne Berufsabschluss wird der Bedarf nach den Projektionen von BIBB und IAB bis zum Jahr 2025 zwar ebenso zurückgehen wie auch das Angebot. Dennoch wird es für diese, insgesamt kleiner werdende Gruppe zunehmend schwieriger werden, eine Beschäftigung zu finden.

„Hier sind massive Nachqualifizierungen notwendig, um einem drohenden Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig zu sichern“, so Prof. Dr. Reinhold Weiß, stellvertretender Präsident und Forschungsdirektor des BIBB.

Prof. Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des IAB, betont, dass die Systeme der Berufs- und Hochschulabschlüsse künftig durchlässiger werden müssen. „Bislang sind sie zu sehr gegeneinander abgeschottet. Hier gibt es noch vielfältige ungenutzte Potenziale. In Zukunft können wir es uns keinesfalls mehr erlauben, diese Potenziale zu vergeuden.“

Noch früher und nachhaltiger werden die Engpässe auf der Ebene von Berufsfeldern erkennbar. „Der sich verschärfende Mangel an ausgebildeten Fachkräften wird sich in Gesundheits- und Sozialberufen, aber auch in Rechts-, Management- und wirtschaftswissen-schaftlichen Berufen sehr früh zeigen“, so die Berufs- und Arbeitsmarktforscher und Autoren der Studie Dr. Robert Helmrich (BIBB) und Dr. Gerd Zika (IAB). „Auch in MINT-Berufen, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, wird es zu Engpässen kommen, da gerade diese Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt sehr nachgefragt sind.“

Ein Arbeitskräftemangel wird sich laut Projektion beispielsweise auch bei den Verkehrs-, Lager-, Transport-, Sicherheits- und Wachberufen sowie in der Gastronomie zeigen, wobei sich diese Berufsfelder überwiegend aus fachfremden Arbeitskräften rekrutieren.

Die Entwicklungen, die in den Modellrechnungen von BIBB und IAB ausgewiesen werden, müssen nicht zwangsläufig so eintreten, weil Unternehmen wie auch Arbeitssuchende unterschiedliche Möglichkeiten haben, darauf zu reagieren. Die Analysen sollen aber vor allem auf die Bereiche hinweisen, in denen es aus heutiger Sicht Engpässe geben wird und wo mit Ausgleichsproblemen zu rechnen ist.

Ansprechpartner:
Dr. Robert Helmrich (BIBB), Tel.: 0228/107-1132
Dr. Gerd Zika (IAB), Tel.: 0911/179-3072

Weitere Informationen im Internetangebot des BIBB unter www.qube-projekt.de

Quelle: BIBB

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Ausbildungsstellenmarkt 2010: BIBB-Präsident Kremer: „Chancen für Jugendliche besser als in den vergangenen Jahren“

„Die Chancen der Jugendlichen, eine Ausbildungsstelle zu finden, sind in diesem Jahr besser als in den vergangenen Jahren. Dies trifft insbesondere auf den Osten Deutschlands zu.“ Dies erklärt Manfred Kremer, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), aus Anlass des am 1. August beginnenden neuen Ausbildungsjahrs. „Die von der Bundesagentur für Arbeit gestern veröffentlichten Daten zeigen, dass die Konjunktur wieder anzieht. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt sowie der demografisch bedingte Rückgang der Bewerberzahlen machen sich auch auf dem Ausbildungsstellenmarkt positiv bemerkbar.“ Allerdings gebe es, so Manfred Kremer, keinen Grund, die „Hände in den Schoß zu legen, denn auch in diesem Jahr wird es wieder Jugendliche geben, die keinen Ausbildungsplatz erhalten, weil in bestimmten Regionen und Branchen Angebot und Nachfrage nicht übereinstimmen“. Darüber hinaus gelte es, Lösungen für strukturelle Probleme zu finden, zum Beispiel für die oft zu langwierigen Übergänge von der Schule in Ausbildung und Erwerbstätigkeit oder die mangelnde Ausbildungsreife von Jugendlichen.

„Der Ausbildungsstellenmarkt befindet sich im Wandel – Auszubildende werden knapp.“ Angesichts dieser Entwicklung appelliert Manfred Kremer an die Betriebe, gerade auch geringer qualifizierten Jugendlichen eine faire Chance zu geben. „Jugendliche, das zeigen unsere Untersuchungen, blühen jenseits schulischer Lernformen zum Teil auf und brennen geradezu darauf, in der betrieblichen Praxis unter professioneller Anleitung zu zeigen, was in ihnen steckt.“ Bestes Mittel, dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, sei die eigene Ausbildung, die für die Betriebe zudem eine „lohnende Investition“ darstelle, wie BIBB-Untersuchungen gezeigt hätten. Es führe kein Weg daran vorbei, dass die Betriebe angesichts des Wandels auf dem Ausbildungsstellenmarkt ihre Rekrutierungsstrategien überdächten und sich neuen Zielgruppen unter den Jugendlichen öffneten. „Dies gilt insbesondere für die steigende Zahl von Jugendlichen mit Migrationshintergrund.“ Hier lägen Potenziale brach, die es zu nutzen gelte.

Unterdessen setzt das BIBB die Modernisierung der dualen Berufsausbildung fort. Pünktlich zu Beginn des neuen Ausbildungsjahrs gehen elf zum Teil grundlegend überarbeitete Ausbildungsberufe neu an den Start. Damit hat das BIBB seit 1996 insgesamt 82 duale Ausbildungsberufe neu entwickelt und weitere 230 modernisiert.

Für folgende Berufe treten am 1. August neue Ausbildungsregelungen in Kraft:

* Böttcher / Böttcherin
* Büchsenmacher / Büchsenmacherin
* Feinwerkmechaniker / Feinwerkmechanikerin
* Geomatiker / Geomatikerin
* Milchtechnologe / Milchtechnologin
* Papiertechnologe / Papiertechnologin
* Pferdewirt / Pferdewirtin
* Revierjäger / Revierjägerin
* Segelmacher / Segelmacherin
* Technischer Konfektionär / Technische Konfektionärin
* Vermessungstechniker / Vermessungstechnikerin

Quelle: BIBB

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BIBB fördert Modellversuche: Fachkräfte für die Zukunft gewinnen – allen Jugendlichen faire Chancen eröffnen

Angesichts der künftigen demografischen Entwicklung müssen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte aktiv sein. Für die Betriebe ist es eine große Herausforderung, allen Jugendlichen eine faire Chance für eine qualifizierte Ausbildung zu bieten und den Fachkräftebedarf auf hohem Niveau zu sichern.
Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen oder schon in Ausbildung sind, unterscheiden sich z.B. in der Vorbildung, im Alter oder durch einen Migrationshintergrund, in der Ausbildungsreife sowie in spezifischen Kompetenzen und Begabungen. Die Betriebe müssen diese vielfältigen, unterschiedlichen Voraussetzungen stärker berücksichtigen und nutzen. Nur so können sie auch in Zukunft Fachkräfte gewinnen und wettbewerbsfähig bleiben. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) fördert daher aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Modellversuche zum Thema „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“.

Im neuen Förderschwerpunkt sollen innovative Ansätze von Unternehmen und anderen Akteuren der beruflichen Bildung wissenschaftlich begleitet und modellhaft weiter entwickelt werden, die individuelle Förderung und soziale Orientierung verbinden.
Gefördert werden die Modellversuche in einem zweistufigen Verfahren mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten. Die Mitwirkung von KMU, auch in Kooperationen, wird ausdrücklich begrüßt. In den Modellversuchsskizzen ist zu berücksichtigen, dass sich Heterogenität in verschiedenen, vorstehend beispielhaft genannten biografischen Merkmalen zeigt. Hier besteht ein besonderer und differenzierter Förderbedarf.
Modellversuchsskizzen können bis zum 3. August eingereicht werden, förmliche Förderanträge sind dann in einem zweiten Schritt zu stellen.
Näheres regeln die Förderrichtlinien, die unter www.bibb.de/modellversuche sowie im Bundesanzeiger (Ausgabe 98 vom 06.07.2010) zu finden sind.
Weitere Informationen zum Thema Heterogenität unter www.agbfn.de/heterogenitaet

Quelle: BIBB

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Betriebe sehen wachsenden Bedarf bei dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation

Betriebe und Unternehmen sehen auch in Zukunft einen hohen Bedarf an attraktiven Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation sowie an dualen Studiengängen. Dies ist das Ergebnis einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter mehr als 400 Unternehmen im Rahmen des Projekts „AusbildungPlus“. Demnach gehen rund 63 % der befragten Betriebe von einem steigenden Bedarf an Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation im eigenen Unternehmen aus. Rund 35 % sehen ein gleichbleibendes Interesse und nur 1,5 % meinen, dass der Bedarf sinken wird. Ähnliche Zahlen ermittelte das BIBB für duale Studiengänge: Hier sehen 41 % einen steigenden Bedarf für das eigene Unternehmen, 53 % gehen für die kommenden Jahre von einem gleichbleibenden Interesse aus, rund 5 % prognostizieren einen rückläufigen Bedarf.

Wichtigste Ziele von Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation sind nach Ansicht der befragten Unternehmen die Verbesserung der sozialen Kompetenzen der Auszubildenden und deren berufliche Spezialisierung. Darüber hinaus werden auch die Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen, die nicht durch die Ausbildungsordnung abgedeckt sind, sowie die Verbesserung der Allgemeinbildung genannt. Darunter ist insbesondere die Erlangung höherer Schulabschlüsse wie Fachabitur oder Abitur zu verstehen. Lücken im Angebot der Zusatzqualifikationen sieht mehr als die Hälfte der befragten Betriebe. Rund ein Drittel verweist auf regional bedingte Defizite; rund ein Viertel wünscht sich inhaltliche Veränderungen wie beispielsweise berufsspezifische Kurse zur Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen oder zur Verbesserung der Sozialkompetenzen.

Die bedeutendsten Aspekte für die Qualität dualer Studiengänge sind nach Meinung der befragten Betriebe die Verzahnung von Ausbildungs- und Studieninhalten, die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Betrieb sowie die Qualifizierung des betrieblichen Ausbildungspersonals. Mehr als die Hälfte schätzt die Berücksichtigung der Praxisphasen, die lernortübergreifende Betreuung der Studierenden sowie die enge Abstimmung der beteiligten Gremien zwischen den Lernorten als „sehr wichtig“ beziehungsweise „eher wichtig“ ein. Lücken im Angebot der dualen Studiengänge erkennt eine Mehrheit der befragten Betriebe nicht. Knapp 30 % sind aber der Meinung, dass es regionale Defizite gibt. Rund 15 % sehen darüber hinaus inhaltliche Lücken – zum Beispiel bei den naturwissenschaftlichen Studiengängen.

„AusbildungPlus“ ist ein Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Herzstück ist eine Datenbank mit zahlreichen Ausbildungs- und Studienangeboten. Diese enthält zurzeit mehr als 2.300 Ausbildungsangebote mit Zusatzqualifikationen und mehr als 800 duale Studiengänge. Bei der jährlichen Umfrage des BIBB wurden Betriebe befragt, die in der Datenbank von „AusbildungPlus“ Ausbildungen mit Zusatzqualifikationen anbieten und/oder sich an dualen Studiengängen beteiligen.

Weitere Informationen unter http://www.ausbildungplus.de

Quelle: BIBB

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Frauen in Fernsehserien sind Vorbilder bei der Berufswahl

Schavan: „.Wir brauchen mehr Ingenieurinnen, Forscherinnen, Naturwissenschaftlerinnen.“

Für die Berufswahl von jungen Frauen spielen Unterhaltungsserien im Fernsehen eine entscheidende Rolle. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die am Montag auf der internationalen Konferenz „MINT und Chancengleichheit in fiktionalen Formaten“ in Berlin vorgestellt wird.

Für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Umfrage wurden 2457 Jugendliche verschiedener Bildungszweige ein bis zwei Jahre vor dem Schulabschluss gefragt, welche Faktoren bei ihrer Berufswahl eine Rolle gespielt haben. Knapp zwei Drittel der Mädchen gaben an, gelegentlich bis sehr häufig Interessantes über Berufe durch Serien erfahren zu haben und mehr als die Hälfte durch Spielfilme. 23 Prozent der Befragten sind durch Filme und Serien sogar auf ihren späteren Wunschberuf aufmerksam geworden – deutlich mehr als durch Unterricht in der Schule (13 Prozent), die Berufsberatung (17 Prozent) oder durch Infosendungen (20 Prozent).

Frauen sind in vielen fiktionalen Formaten zwar inzwischen selbstverständlich berufstätig. Sie werden aber nur selten über ihre Berufsrolle definiert: Bei 56 Prozent der männlichen, aber nur bei 40 Prozent der weiblichen Haupt- und Nebenrollen steht der Beruf im Zentrum des Handelns. Und: Nur 0,7 Prozent aller Protagonistinnen arbeiten in Forschung und Naturwissenschaft und sogar nur 0,5 Prozent in einem technischen Beruf. In amerikanischen Serienformaten dagegen werden Frauen in MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – Berufen in Szene gesetzt.

Auch im wirklichen Leben sind Frauen in diesen Berufen in Deutschland nach wie vor unter repräsentiert: Nur jeder fünfte Hochschulabschluss in Ingenieurwissenschaften wird von einer Frau erworben, bei Mathematik und Informatik ist es jeder dritte. „Für mich ist das ein sehr wichtiges Thema“, betonte Bundesministerin Annette Schavan im Vorfeld der Konferenz. „Ich möchte Frauen darin bestärken, sich für Berufe zu entscheiden, die vermeintlich männertypisch sind.“ Das BMBF fördert deshalb unter anderem den „Girls Day“ und das „Haus der kleinen Forscher“, eine Initiative, mit denen Mädchen und Jungen früh mit Technik und Naturwissenschaften in Kontakt kommen. „Gerade im MINT-Bereich wird der Fachkräftemangel zum Problem“, so Schavan weiter. „Deshalb meine Botschaft an alle Mädchen und jungen Frauen: Wir brauchen mehr Ingenieurinnen, Forscherinnen, Naturwissenschaftlerinnen.“

Quelle: BMBF

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Mit Bildungsketten bis zum Abschluss kommen

Schavan: „Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Jugendlichen ohne Ausbildung zurückzulassen.“

Heute fällt der Startschuss für die Initiative „Bildungsketten bis zum Abschluss“, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 362 Millionen Euro fördert. Die Initiative hat das Ziel, Schulabbrüche deutlich zu verringern, die Übergänge von der Schule in die Ausbildung und später ins Berufsleben zu verbessern und dadurch dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie wird bundesweit an 1000 Hauptschulen durchgeführt. Die wichtigsten Maßnahmen sind dabei Potenzialanalysen von allen Schülern ab der 7. Klasse, der mehrjährige Einsatz von Bildungslotsen bei abschlussgefährdeten Schülern, die individuelle Förderpläne erhalten, und eine frühzeitige, praxisorientierte Berufsorientierung während der Schulzeit.

Heute werden die Stellen für die ersten 500 Bildungslotsen ausgeschrieben. Bewerben können sich insbesondere Bildungsträger, die die Bildungslotsen mehrjährig einstellen. Dabei kommen insbesondere Meister aller Berufsrichtungen und Sozialpädagogen mit Berufserfahrung in Betracht. Die ersten Bildungslotsen sollen ihre Arbeit bis Dezember dieses Jahres aufnehmen. Die 1000 Schulen, an denen die sie eingesetzt werden, wurden von den Ländern nach einem einheitlichen Kriterienkatalog des BMBF bestimmt. Die Zahl der Bildungslotsen wird bis 2013 auf 1000 aufgestockt. Sie wird um bis zu 1000 ehrenamtliche Bildungslotsen ergänzt, die der Senior Expert Service in Ausweitung seiner bisherigen Kooperation mit dem BMBF bereit stellen will.

„Wir können es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Jugendlichen ohne Ausbildung zurückzulassen“, sagte Bundesministerin Annette Schavan zum Start der Initiative. „schon alleine wegen des drohenden Fachkräftemangels nicht.“ Schavan: „Wir werden die Idee der Bildungsketten auch im neuen Ausbildungspakt verankern und gemeinsam mit der Wirtschaft an der weiteren Verbesserung des Übergangs von der Schule in die duale Ausbildung vereinbaren. Das ist besonders für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf sehr wichtig.“

Quelle: BMBF

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Ausbilden und Fachkräftenachwuchs sichern!

Aufruf der Partner des Ausbildungspaktes zum Tag des Ausbildungsplatzes 2010

Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, des Bundesverbandes der Freien Berufe, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für Arbeit.

Die Ausbildungssituation 2009 konnte sich trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage sehen lassen. Auch für das laufende Ausbildungsjahr stellt sich die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt trotz nach wie vor wirtschaftlich schwieriger Situation gut dar: rechnerisch sind die Zahl der Ausbildungsstellen und die Bewerberzahl annähernd ausgeglichen. Die Unternehmen haben mit ihrem großen Ausbildungsengagement gezeigt, wie wichtig es ihnen auch in der Krise ist, mittelfristig den Fachkräftenachwuchs zu sichern.

Dabei haben sie in einzelnen Regionen bzw. Ausbildungsberufen die Erfahrung gemacht, nicht in hinreichendem Maße geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsplätze zu finden. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken, denn die Zahl der Schulabgänger geht demografiebedingt weiter zurück. Dennoch gibt es nach wie vor junge Menschen, die Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Partner des Ausbildungspaktes appellieren daher an die Unternehmen, ihr Engagement in der dualen Ausbildung aufrechtzuerhalten und auch 2010 möglichst viele Ausbildungsplätze bereit zu stellen.

Wir bekräftigen als Paktpartner unser gemeinsames Ziel, auch 2010 allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung oder Qualifizierung zu machen. Daher unterstützen die Paktpartner auch in diesem Jahr den „Tag des Ausbildungsplatzes“ der Bundesagentur für Arbeit und der Arbeitsgemeinschaften am 11. Mai 2010.

Wir appellieren an Unternehmen, Freiberufler und Behörden: Sichern Sie sich rechtzeitig Ihren Fachkräftenachwuchs! Schaffen Sie Ausbildungsplätze! Bilden Sie möglichst über den eigenen Bedarf hinaus aus und melden Sie Ihre Ausbildungsplätze den Agenturen für Arbeit und den Lehrstellenbörsen der Kammern und Verbände. Geben Sie verstärkt auch Jugendlichen mit schwierigen Voraussetzungen eine Chance. Wenn Sie einen benachteiligten Jugendlichen ausbilden, können Sie dabei mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) unterstützt werden.

Arbeitsagenturen, Kammern und Verbände informieren und beraten Sie bei allen Fragen rund um die Ausbildung. Geben Sie Bewerbern möglichst frühzeitig Klarheit über den Stand ihrer Bewerbung. So sichern Sie sich die Jugendlichen, die am besten zu Ihnen passen, und Jugendliche wissen, ob sie ihren Bewerbungsprozess fortsetzen müssen.

Unser Appell richtet sich auch an die Jugendlichen: Bewerben Sie sich rechtzeitig und intensiv! Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist es hilfreich, das breite Spektrum der Berufe und nicht nur einen Wunschberuf im Blick zu haben. Oft lohnt sich auch ein Blick in eine andere als die unmittelbare Heimatregion. Bei der Suche unterstützen Sie die Agenturen für Arbeit, die Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende, Kammern und Verbände.

Wir appellieren zudem an Sie, nicht durch Mehrfachzusagen an Betriebe Ausbildungsplätze zu blockieren. Dies ist ein Gebot der Fairness gegenüber den Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen.

Quelle: BMAS

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Daten – Fakten – Analysen: BIBB legt „Datenreport 2010“ zur Entwicklung der beruflichen Bildung vor

Wie haben sich Nachfrage und Angebot auf dem Ausbildungsstellenmarkt in den letzten Jahren entwickelt? Was ist für 2010 zu erwarten? Welche Faktoren sind entscheidend, ob Jugendliche einen Ausbildungsplatz erhalten oder nicht? Antworten auf diese und viele weitere Fragen zur beruflichen Bildung liefert der aktuelle Datenreport des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Als Ergänzung zum „Berufsbildungsbericht 2010“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der heute vom Bundeskabinett verabschiedet worden ist, liefert das Standardwerk des BIBB umfassende Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland.

Schwerpunktthema der diesjährigen Ausgabe sind die Übergänge an der sogenannten „Zweiten Schwelle“, also von der Berufsausbildung in die Beschäftigung. Die aktuellen BIBB-Analysen zeigen, dass für einen reibungslosen Übergang in eine vollwertige Beschäftigung insbesondere der Schulabschluss und der gewählte Ausbildungsbereich entscheidend sind (vgl. BIBB-Pressemitteilung Nr. 16/2010 vom 22. April).
Zentrale Indikatoren und Entwicklungen im Zeitverlauf sind Gegenstand der Kapitel zur beruflichen Aus- und Weiterbildung. Dabei wurden im Vergleich zur Vorjahresausgabe insbesondere die Analysen zur beruflichen Weiterbildung ausgeweitet. Neu aufgenommen wurde auch ein umfassender Überblick über die Programme und Aktivitäten von Bund und Ländern zur Förderung der beruflichen Ausbildung. Darüber hinaus wurde die indikatorengestützte Berichterstattung des Datenreports unter Bezug auf internationale Indikatoren und Benchmarks (Maßstäbe) erweitert. Ein ebenfalls neu erstelltes Glossar rundet die diesjährige Ausgabe ab.
Der Datenreport wird seit 2009 vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben. Er ergänzt den politisch ausgerichteten Berufsbildungsbericht der Bundesregierung um einen indikatorengestützten Datenteil. Auf rund 450 Seiten und in mehr als 250 Schaubildern und Tabellen werden aktuelle Daten und Fakten zur Entwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland dargestellt.
Eine Vorabversion des Datenreports kann im Internetangebot des BIBB in einem pdf-Format unter www.bibb.de/datenreport kostenlos heruntergeladen werden. Dort finden Sie auch einen Link zum „Berufsbildungsbericht 2010“ der Bundesregierung.

Quelle: BiBB

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Von der Ausbildung in den Job: Schulabschluss und Ausbildungsbereich sind wichtigste Einflussfaktoren

Ein reibungsloser Übergang von der beruflichen Ausbildung in die Erwerbstätigkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiche Berufsverläufe. Eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf Basis von Mikrozensusdaten zeigt, dass besonders der erreichte Schulabschluss, aber auch der Ausbildungsbereich die Chance auf vollwertige Beschäftigung erhöht. So sinkt mit höherwertigem Schulabschluss insbesondere der Anteil der Erwerbslosen (18,5 % bei Hauptschulabschluss, 12,3 % bei mittlerer Reife und 7,5 % bei Abitur). Allerdings variieren die Übergänge auch je nach Ausbildungsbereich: In den Berufsfeldern „Elektroberufe“, „Industrie-, Werkzeugmechaniker/-innen“, „Bank-, Versicherungsfachleute“ und „Gesundheitsberufe ohne Approbation“ ist die Chance auf vollwertige Beschäftigung nahezu unabhängig vom erreichten Schulabschluss. Der Anteil vollwertig Beschäftigter ist hier bei allen Schulabgängern überdurchschnittlich hoch.

Insgesamt liegt der Anteil vollwertiger Beschäftigung in den ersten sechs Jahren nach erfolgreichem Abschluss einer dualen Berufsausbildung bei durchschnittlich 60,8 %. 26,2 % befinden sich in einem prekären Beschäftigungsverhältnis, knapp 13 % sind erwerbslos. Als prekär gilt dabei ein Arbeitsverhältnis, wenn die Beschäftigung nicht dauerhaft die Existenz sichert, es sich also um einen befristeten Vertrag handelt oder das Einkommen unter zwei Dritteln des Durchschnittseinkommens des Absolventenjahrgangs liegt. Der jeweilige Anteil an der vollwertigen Beschäftigung steigt dabei deutlich mit der Höhe des Schulabschlusses (Hauptschulabschluss: 55,1 %, mittlere Reife: 60,9 %, Abitur: 68,2 %).

Anders als in den oben genannten Ausbildungsbereichen liegt dagegen in den Berufsfeldern „Bauberufe“, „Holz-, Kunststoffbe- und -verarbeitung“, „Land-, Tier-, Forstwirtschaft, Gartenbau“ und „Berufe in der Körperpflege“ sowie mit Einschränkungen auch bei „Köchen und Köchinnen“ der Anteil der Erwerbslosen immer höher und der Anteil der vollwertig Beschäftigten immer niedriger als der jeweilige Gesamtanteil.

In allen anderen Ausbildungsbereichen ist der erreichte Schulabschluss im Wesentlichen für den beruflichen Status entscheidend, und fast überall gilt: Je höher der allgemeine Schulabschluss, desto höher der Anteil an vollwertiger Beschäftigung und desto geringer der Anteil an den Erwerbslosen unter den dual Ausgebildeten.

Das BIBB stützt seine Analyse auf Mikrozensusdaten des Statistischen Bundesamtes aus den Jahren 2005 bis 2007. Betrachtet werden Erwerbspersonen, die als höchsten beruflichen Abschluss eine duale Ausbildung aufweisen.

Eine Kurzdarstellung der Analyse finden Sie als kostenlosen Download in der aktuellen Ausgabe 2/2010 der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ (BWP) unter dem Titel „Chancen auf vollwertige Beschäftigung nach Abschluss einer dualen Ausbildung“ im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/bwp/show/id/6199

Weitere Informationen und Daten enthält zudem die vorläufige Fassung des BIBB-Datenreports 2010, die voraussichtlich ab Ende April über www.bibb.de/datenreport verfügbar sein wird.

Ansprechpartner im BIBB:
Dr. Günter Walden, Tel. 0228/107-1317; E-Mail: walden@bibb.de

Quelle: BiBB

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Rachel: „Raum für Bildungsaufstieg nimmt zu“

Mehr Studierende aus bildungsfernen Schichten an Hochschulen / 19. Sozialerhebung zur Situation der Studierenden

Aus welchen sozialen Schichten kommen die Studierenden in Deutschland und wie finanzieren sie ihr Studium? Diese und andere Fragen beantwortet für das Jahr 2009 die 19. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Situation der Studierenden.

„Nach kontinuierlichem Rückgang bis 2006 ist der Anteil der Studierenden aus bildungsfernen Elternhäusern nun erstmals gestiegen. Der Raum für Bildungsaufstieg nimmt damit zu. Gleichwohl müssen wir weiterhin daran arbeiten, Chancengerechtigkeit bei der Bildungsbeteiligung zu erreichen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel am Freitag in Berlin. „Der Bildungsstand der Eltern darf keine Rolle für den Bildungsaufstieg spielen.“

„Die Ergebnisse zeigen, dass junge Menschen aus bildungsfernen Schichten zunehmend den Weg an die Hochschule wählen“, sagte Rachel. Er bezog sich dabei auf die Zahl der Studierenden aus „mittleren“ bzw. „niedrigen Schichten“, die 2009 gegenüber 2006 um drei Prozentpunkte auf 41 Prozent angestiegen ist.

Eine weitere Erkenntnis der Erhebung ist, dass Studiengebühren keinen spürbaren Einfluss auf die Studienortwahl haben. Die Studierenden orientieren sich vielmehr an attraktiven Studienangeboten. „Eine so genannte Gebührenflucht findet nicht statt“, betonte Rachel. „Die Studie stellt fest, dass diejenigen Studierenden, die in einem der gebührenpflichtigen Länder ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, genauso häufig zum Studium in einem dieser Länder verbleiben wie vor Einführung von Studiengebühren.“

Die wichtigsten Ergebnisse der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks können fünf übergreifenden Themenbereichen zugeordnet werden:

– Studierende und Hochschulentwicklung
– Chancenstrukturen und Beteiligung an Hochschulbildung
– Studienfinanzierung und wirtschaftliche Situation der Studierenden
– Die Zeitstruktur des studentischen Alltags – Studium und Erwerbstätigkeit
– Soziale Infrastruktur für Studierende

Alle Daten der 19. Sozialerhebung sind unter www.sozialerhebung.de veröffentlicht. Die Erhebung wurde im Sommersemester 2009 durchgeführt, 16.370 Studierende an 210 Hochschulen haben sich beteiligt.

Quelle: BMBF

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„Wir werden Ausbildungshemmnisse überwinden“

Ministerin Schavan und Staatsministerin Böhmer starten Ausbildungs-Initiative für junge Migranten / Beginn einer neuen Medienkampagne

„Arbeit bedeutet nicht nur ein geregeltes Einkommen. Genauso wichtig sind die damit verbundene gesellschaftliche Anerkennung und die Teilhabe an der Gesellschaft. Gerade für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte ist die berufliche Ausbildung ein zentraler Schlüssel für eine dauerhafte Integration. Deshalb müssen wir für diese Gruppe vorhandene Zugangsbarrieren abbauen und deren Ausbildungsbeteiligung deutlich erhöhen“, sagte am Dienstag in Berlin Bundesbildungsministerin Annette Schavan anlässlich eines Treffens mit deutschen und ausländischen Wirtschaftsverbänden sowie mit der Staatsministerin für Integration Maria Böhmer. Die Teilnehmer des Treffens bilden zusammen die Initiative „Aktiv für Ausbildungsplätze“.

Ziel der Initiative ist es, die wachsende Wirtschaftskraft von Betrieben mit Inhabern mit Zuwanderungsgeschichte verstärkt zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu nutzen. Denn derzeit gibt es in Deutschland zwar rund 580.000 Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund, aber die Beteiligung an der betrieblichen Ausbildung in diesen Unternehmen liegt mit 14 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 25 Prozent. Um dies zu ändern, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun in 34 Städten Ausbilderseminare für Fachkräfte sowie für Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund. Bis Ende 2010 sollen nach erfolgreicher Teilnahme an der Qualifizierung 1.000 zusätzliche Ausbilderinnen und Ausbilder mit Migrationshintergrund das von den Kammern ausgestellte Zertifikat der Ausbildereignung in der Hand halten. Das BMBF finanziert die Kurse mit rund 900.000 Euro. „Mit einer eigenen Ausbildung können die Unternehmen den eigenen Fachkräftenachwuchs sicherstellen und einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen“, sagte Schavan.

„Junge Migranten sind die Fachkräfte von morgen. Das ist eine zentrale Botschaft der Initiative“, betonte Staatsministerin Maria Böhmer. „Schon jetzt bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es zu wenige Bewerber gibt. Viele Unternehmen setzen deshalb bereits verstärkt auf die Ausbildung von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien. Dabei profitieren die Betriebe von der Mehrsprachigkeit und den kulturellen Erfahrungen vieler Migranten. Vielfalt ist eine Chance! Um noch mehr Betriebe davon überzeugen zu können, führen wir diese Offensive für eine bessere Bildung der Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln weiter.“

Ein weiterer Baustein der Initiative ist die neue Medienkampagne „Mittendrin und unsichtbar! Migrantinnen und Migranten in der beruflichen Bildung“. Die Medienkampagne zur beruflichen Bildung von Migrantinnen und Migranten umfasst u. a. einen Nachwuchswettbewerb für Journalisten, eine Medienkonferenz für ausländische Print- und TV-Medien, die Redaktionen in Deutschland haben, sowie eine bundesweite Fachtagung zum Thema „Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund“ und mehrsprachige Publikationen und Fachglossare zur beruflichen Bildung. Das BMBF finanziert die Medienkampagne mit rund 500.000 Euro.

„Die deutsche Wirtschaft wird schon aus demografischen Gründen bald auf jeden jungen Menschen angewiesen sein. Wir werden dies als Chance ergreifen, endlich auch die bislang unterdurchschnittliche Ausbildungsbeteiligung von jungen Menschen sowie von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund zu erhöhen“, sagte Schavan. Während sich deutsche Jugendliche zwischen 18 und 21 Jahren zu 57,6 Prozent an der dualen Ausbildung beteiligen, sind dies bei den ausländischen Jugendlichen nur 23,9 Prozent.

Die Koordinierungsstelle Ausbildung in ausländischen Unternehmen (KAUSA), ein Programmbereich des BMBF-Programms JOBSTARTER, übernimmt die Umsetzung der Maßnahmen. Weitere Informationen sowie Lehrgangsorte und Kontakte der Vorbereitungskurse finden Sie unter www.kausa.de

Quelle: BMBF

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„Au revoir“ und „Alles Gute“ – Erster Frankreichaustausch von Auszubildenden in Bonner Behörden erfolgreich beendet

Was für viele Schülerinnen und Schüler selbstverständlich ist, sollte auch fester Bestandteil der Berufsausbildung werden: durch Auslandsaufenthalte Kompetenzen zu erwerben und Erfahrungen zu sammeln. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat daher den ersten derartigen Austausch für Auszubildende verschiedener Bonner Institutionen initiiert und nun die 13 französischen Jugendlichen verabschiedet, die vom 8. bis 26. März in Bonn gearbeitet haben. „Derartige internationale Erfahrungen haben für das Berufsleben einen hohen Wert. Grenzüberschreitende Mobilität spielt im zusammenwachsenden Europa eine immer größere Rolle. Wenn man Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Mobilität zu erfahren, entwickeln sie nicht nur ihre interkulturellen und beruflichen Kompetenzen weiter, sondern verbessern auch ihre Chancen im Beruf und am Arbeitsmarkt“, würdigte BIBB-Präsident Manfred Kremer die Bereitschaft der insgesamt 26 jungen Leute zum Blick über den Tellerrand beim Abschluss dieses „Pilot-Projektes“ in Anwesenheit von Angelica Maria Kappel, Bonner Bürgermeisterin, Jean-Marie Haas, Leiter der Partnerschule aus Forbach in Lothringen sowie Vertretern der beteiligten deutschen und französischen Institutionen.

Vom 14. September bis 2. Oktober 2009 absolvierten erstmals 13 Auszubildende aus Bonn im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell geförderten Projekts des Deutsch-Französischen Sekretariats für den Austausch in der beruflichen Bildung (DFS) für drei Wochen kaufmännische Praktika in Partnerinstituten im französischen Forbach. Die französischen Jugendlichen arbeiteten und lernten nun mit ihren „Tandem“-Partnerinnen und -Partnern in den beteiligten Bonner Institutionen (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Eisenbahnbundesamt und BIBB). Der Auslandsaufenthalt der Jugendlichen wird durch den europäischen Bildungspass „europass Mobilität“ bescheinigt. In diesem Zertifikat, das die Europäische Kommission 2005 geschaffen hat, werden erworbene Qualifikationen und Kompetenzen festgehalten und europaweit anerkannt.

Weitere Informationen unter www.bibb.de/de/52596.htm sowie www.europass-info.de
Pressefotos nach der Veranstaltung unter www.bibb.de/pressefotos

Ansprechpartner im BIBB: Hans-Joachim Kissling, Tel.: 0228/107-2002,
E-Mail: kissling@bibb.de

Quelle: BiBB

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Volle Kraft „foraus.de“: Neuer Auftritt des BIBB-Internetforums für Ausbilderinnen und Ausbilder in der Berufsbildung

Mit über 10.000 Mitgliedern ist es die größte Ausbildercommunity Deutschlands in der beruflichen Aus- und Weiterbildung: das Internetportal „Forum für Ausbilder/-innen“ www.foraus.de des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Nach der jetzt abgeschlossenen kompletten Überarbeitung stehen Ausbilderinnen und Ausbildern vielfältige neue Möglichkeiten für Diskussionen, Recherche und Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Zu den innovativen – und kostenlosen – Angeboten gehören unter anderem moderierte Online-Seminare im „virtuellen Klassenzimmer“, ein direkter Zugang zu Weiterbildungsdatenbanken, ein elektronisches Nachrichten-Abonnement, neue Schwerpunktthemen, umfassende Service-Angebote und das neue Themenforum „QualifizierungDigital“ (www.qualifizierungdigital.de).

Mit einem frischen und übersichtlicheren Erscheinungsbild ordnet sich www.foraus.de nun in die große Familie der mehr als 30 BIBB-Internet-Portale mit Angeboten für die berufliche Aus- und Weiterbildung ein. Das seit zehn Jahren bestehende Forum verzeichnet kontinuierlich steigende Mitglieder- und Zugriffszahlen. Es richtet sich in erster Linie an haupt- und nebenberufliche Akteure der Berufsbildung im Bereich der betrieblichen sowie über- und außerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung.

Foraus.de steht für

* Lernen – Bereitstellung von Online-Lernmodulen
* Informieren – Verbreitung aktueller Informationen rund um die Berufsbildung und die Tätigkeiten in der Ausbildung
* Kommunizieren – Erfahrungsaustausch mit Expertinnen und Experten in der Berufsausbildung

Nutzer und Nutzerinnen haben von der Startseite aus einen direkten Zugang zu Weiterbildungsdatenbanken und neuen Informationsangeboten. Lernbausteine können in ein neues, benutzerfreundliches Format, sogenannte Flipbooks, übertragen und wie eine Zeitschrift am Bildschirm durchblättert werden. Aktuelle Links und Hinweise zu ausbildungsrelevanten Dokumenten, Gesetzestexten, Quellen, Förderprogrammen und Publikationen helfen weiter; im „AF-Shop“ können Publikationen zur Ausbildungsförderung bestellt werden.

Weitere Informationen unter www.foraus.de
Ansprechpartner im BIBB: Michael Härtel, Tel.: 0228/107-1013; E-Mail: haertel@bibb.de

Quelle: BiBB

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Berufsbildungsbericht 2010: BIBB-Hauptausschuss nimmt Stellung zum Entwurf der Bundesregierung

Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat auf seiner Frühjahrstagung am 11. März in Bonn den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgelegten Entwurf des Berufsbildungsberichts 2010 beraten und mehrheitlich – gegen die Stimmen der Beauftragten der Arbeitgeber – eine gemeinsame Stellungnahme zum Entwurf des Berichts beschlossen. Darüber hinaus brachten die Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Länder jeweils eigene Stellungnahmen ein.

Der Berufsbildungsbericht wird im April nach der Verabschiedung durch das Bundeskabinett vom Bundesbildungsministerium veröffentlicht. Gegenstand der Beratungen im Hauptausschuss war der vom BMBF zu verantwortende politische Teil des Berufsbildungsberichts, zu dem das BIBB-Gremium nun Stellung bezog. Ergänzt wird dieser politische Teil durch einen „Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2010. Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung“, den das BIBB in eigener Verantwortung herausgibt und der ebenfalls im kommenden Monat erscheinen wird. Die 2009 erstmals umgesetzte Aufteilung des Berufsbildungsberichts in einen politischen und einen eigenständigen indikatorengestützten Daten-Teil soll die Les- und Nutzbarkeit beider Berichte erhöhen.

Der BIBB-Hauptausschuss hat die gesetzliche Aufgabe, die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Berufsbildung zu beraten. Dazu gehört laut Berufsbildungsgesetz (BBiG) auch die Stellungnahme zum Entwurf des jährlichen Berufsbildungsberichts.

Die mehrheitlich beschlossene gemeinsame Stellungnahme des BIBB-Hauptausschusses zum Entwurf des Berufsbildungsberichts 2010 sowie die jeweiligen Voten der Beauftragten der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der Länder im Wortlaut
http://www.bibb.de/dokumente/pdf/pm_7_2010_stellungnahme_ha.pdf

Quelle: BiBB

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Ausbildungsverträge 2009: Wenige Berufe dominieren

349 duale Ausbildungsberufe gibt es zurzeit – von A wie Änderungsschneider/-in bis Z wie Zweiradmechaniker/-in, doch konzentrieren sich seit Jahren die Ausbildungsverhältnisse auf nur wenige Berufe. Dieser Trend hat sich auch 2009 weiter fortgesetzt: Drei Viertel aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge (insgesamt 566.004) entfallen auf nur 44 Berufe, was einem Anteil von nur rund 12 % des gesamten Spektrums entspricht. Bei den jungen Frauen ist die Konzentration auf wenige Berufe besonders stark ausgeprägt. Dies ergibt eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2009 – veröffentlicht in der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ (Heft 1/2010).

Kfz-Mechatroniker bei männlichen Auszubildenden auf Platz 1

Betrachtet man die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den jungen Männern, so zeigt sich ein Bild, das der Gesamtverteilung ähnelt: 25 % aller Abschlüsse entfallen auf sieben Berufe; drei Viertel auf 42 Berufe. Dabei wählen männliche Auszubildende überwiegend die gewerblichen Berufe des Handwerks. Rund zwei Drittel aller Neuabschlüsse entfallen bei ihnen auf sogenannte Fertigungsberufe, ein Drittel auf Dienstleistungsberufe. „Spitzenreiter“ ist der Kfz-Mechatroniker (mit 17.597 Neuabschlüssen), gefolgt vom Einzelhandelskaufmann (13.524), dem Industriemechaniker (13.136) und dem Koch (11.724). Bemerkenswert ist, dass in den „Top 25“ bei den männlichen Auszubildenden 13 Berufe zu finden sind, die zu mehr als 90 % nur von jungen Männern besetzt werden. Zwölf dieser 13 Berufe stammen aus dem Fertigungsbereich.

Bei weiblichen Auszubildenden dominiert der Dienstleistungssektor

Bei den jungen Frauen stellt sich die Konzentration noch wesentlich ausgeprägter dar: Ein Viertel aller neuen Ausbildungsverträge entfällt auf nur vier Berufe, drei Viertel aller Abschlüsse auf lediglich 23 Berufe. „Spitzenreiter“ bei den weiblichen Auszubildenden ist die Einzelhandelskauffrau (mit 17.733 Neuabschlüssen), gefolgt von der Verkäuferin (16.989), der Bürokauffrau (15.345) und der Medizinischen Fachangestellten (14.121).

95 % aller Neuabschlüsse innerhalb der „Top 25“-Berufe bei jungen Frauen kommen aus dem Dienstleistungssektor. Anders ausgedrückt: Unter den 25 von weiblichen Auszubildenden am stärksten besetzten Berufen sind allein 21 Dienstleistungsberufe. Lediglich ein Beruf taucht in der „Hitliste“ der jungen Frauen auf, der stärker technische Ausbildungsinhalte aufweist: die Mediengestalterin Digital und Print – auf dem 21. Platz. In den technischen Berufen sind junge Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis – BWP“ unter www.bwp-zeitschrift.de
Dort steht Ihnen ein Artikel mit den beiden Übersichten – unterschieden nach männlichen und weiblichen Auszubildenden – der am stärksten besetzten 25 Berufe (Neuabschlüsse 2009) zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Zur Bedeutung des Ansehens eines Berufes als Auswahlkriterium für Jugendliche siehe auch www.bibb.de/bwp/image

Übersicht aller Ausbildungsberufe unter www.bibb.de/berufe

Quelle: BiBB

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Braun: „Gute Karriereberatung für akademischen Nachwuchs“

Parlamentarischer Staatssekretär verleiht auf Berliner Tagung erstmals den KISSWIN-Preis 2010 „Beste Doktormutter, bester Doktorvater“

Im Rahmen der Tagung „Lust auf wissenschaftliche Karriere in Deutschland! Wege, Förderungen und Netzwerke im Überblick“ im BCC, Berlin, wurde am Donnerstag die Weiterentwicklung des Kommunikations- und Informationssystems „Wissenschaftlicher Nachwuchs“, kurz: KISSWIN, vorgestellt und erstmals der KISSWIN-Preis 2010 „Beste Doktormutter, bester Doktorvater“ verliehen.

Zur Eröffnung der Tagung erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Dr. Helge Braun: „Mit dem erweiterten Internetportal und dem Beratungsservice steht ein Instrument zur Verfügung, mit dem sich alle Interessierten im In- und Ausland schnell und problemlos über die attraktiven Karrierewege und das umfangreiche Förderspektrum in Deutschland umfassend informieren können.“

Dr. Braun machte in seiner Rede auf die vielfältigen Maßnahmen der Nachwuchsförderung durch die Bundesregierung aufmerksam. Er verwies exemplarisch auf die deutliche Erhöhung der Mittel für die Begabtenförderung sowie die Einrichtung von Graduiertenschulen im Rahmen der Exzellenzinitiative. Mit den Alexander von Humboldt-Professuren könnten darüber hinaus starke Forschungsteams mit exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aufgebaut und dauerhafte Strukturen an den Universitäten geschaffen werden.

Als beste Doktormutter Deutschlandlands 2010 wurde Frau Prof. Simone Winko, Fachbereich für deutsche Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen, ausgezeichnet. Frau Prof. Winko erhielt zur Unterstützung ihrer professionellen Karriereberatung ein Preisgeld von 5.000 Euro, das wiederum für die Doktoranden ihres Fachbereichs eingesetzt werden soll. Den 2. Platz erhielt Prof. Dr. Malte Brettel vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure und Naturwissenschaftler an der RWTH Aachen mit einem Preisgeld von 3.000 Euro. Mit dem 3. Platz und einem Preisgeld von 2.000 Euro wurde Prof. Dr. Ing. Michael Wegener vom Institut für Raumplanung an der Universität Dortmund ausgezeichnet.

KISSWIN, das vom Zentrum für Lern- und Wissensmanagement und dem Lehrstuhl für Informationsmanagement im Maschinenbau (ZLW/IMA) der RWTH Aachen betrieben wird, ist die zentrale und unabhängige Anlaufstelle für angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. KISSWIN bietet dazu neben einem Internetportal einen Mail- und Telefonservice, der junge Forscher individuell berät und Fragen rund um Karriere und Förderung in der deutschen Forschungslandschaft beantwortet.

Das BMBF fördert das Projekt KISSWIN in seiner Startphase bis Ende Oktober 2010 mit insgesamt 2,6 Millionen Euro.

Weitere Informationen unter www.kisswin.de

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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Ausbildungspakt wirkt

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist besser, als man angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise erwarten konnte. So kann auch für 2009 eine positive Bilanz der gemeinsamen Paktbemühungen gezogen werden: Die Paktzusagen wurden trotz schwierigster wirtschaftlicher Rahmenbedingungen erneut erfüllt – dank des großen Engagements der ausbildenden Unternehmen, der Paktpartner und der Bundesagentur für Arbeit:

* Jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen konnte ein Angebot auf Ausbildung oder Qualifizierung gemacht werden.
* 72.600 neue Ausbildungsplätze wurden von Kammern und Verbänden einge­worben.
* 46.300 Betriebe konnten erstmalig für Ausbildung gewonnen werden.
* Für die Einstiegsqualifizierungen (EQ) stellten Betriebe 32.360 Plätze zur Verfügung.
* Die Ausbildungsquote der Bundesverwaltung lag 2009 mit 7,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über der im Pakt gegebenen Zusage von 7 Prozent.
* Bund und neue Länder haben das Bund-Länder-Ausbildungsprogramm Ost im Jahr 2009 mit 5.000 Plätzen fortgeführt.
* Die Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr 2009 41.000 Eintritte in außerbetriebliche Ausbildung gefördert.

Die Wirtschaftskrise hat sich mit dem stärksten Rückgang des Bruttoinlandprodukts (5 Prozent) in der Nachkriegszeit auch auf dem Ausbildungsmarkt ausgewirkt: So ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 8,2 Prozent bzw. 50.340 auf 566.004 zurückgegangen. Neben der wirtschaftlichen Situation ist dafür auch der demografiebedingte Rückgang der Schulabgängerzahlen (4 Prozent) verantwortlich. Dieser Rückgang hat sich ebenfalls auf die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen ausgewirkt, der mit 14 Prozent insgesamt noch höher ausfällt.

Der Bewerberrückgang führte in manchen Regionen u. a. dazu, dass zahlreiche ausbildungswillige Betriebe keine ihren Anforderungen entsprechenden Bewerber/innen finden konnten.

Laut Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit hat sich die Zahl der zum 30. September 2009 unversorgten Bewerber erneut verringert. Als unversorgte Bewerber waren in den Agenturen für Arbeit zu diesem Zeitpunkt noch 9.600 Bewerber erfasst, das sind 4.900 weniger als im Vorjahr. Im Zuge der Nachvermittlung konnte diese Zahl um weitere 5.300 auf nunmehr lediglich 4.400 unversorgte Bewerber zum Ende der Nachvermittlung reduziert werden (Januar 2009: 6.000). Diesen noch unversorgten Jugendlichen stehen noch ausreichend Angebote zur Verfügung, darunter 11.100 unbesetzte EQ-Plätze. Die Jugendlichen sind aufgerufen, diese Angebote noch kurzfristig zu nutzen. Die Einstiegsqualifizierungen haben sich als erfolgreiche Brücke in die betriebliche Berufsausbildung erwiesen.

Wie in den Vorjahren konnte jedem Jugendlichen, der zu den Nachvermittlungen von Kammern und Agenturen für Arbeit erschien, mindestens ein Angebot unterbreitet werden. 83 Prozent bekamen dabei einen Ausbildungsplatz oder eine Einstiegsqualifizierung angeboten.
Ausblick auf das Ausbildungsjahr 2010

Aussagekräftige Daten und verlässliche Prognosen zur Entwicklung des Ausbildungsmarkts im Jahr 2010 liegen noch nicht vor. Die Wirtschaftskrise und die Demografie werden aber auch in diesem Jahr die Ausbildungssituation prägen. Die Erfahrungen mit dem Krisenjahr 2009 haben gezeigt, dass die Betriebe trotz schwieriger Geschäftsaussichten und vielfach großer Umsatzrückgänge wegen vorausschauender Personalpolitik versuchen, ihr hohes Ausbildungsengagement aufrechtzuerhalten.

Die Paktpartner werden – wie im vergangenen Jahr auch – die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Ausbildungschancen der Jugendlichen genau beobachten und ggf. ihre Anstrengungen intensivieren. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei Jugendlichen aus Betrieben, die für einen hohen Anteil ihrer Belegschaft Kurzarbeit anmelden mussten, und Jugendlichen aus insolventen Betrieben. Mit bewährten Instrumenten, wie z. B. gemeinsamen Vermittlungsaktionen von Kammern und Agenturen für Arbeit, werden sich die Paktpartner und die Bundesagentur für Arbeit dafür einsetzen, dass die von der Krise betroffenen Jugendlichen ihre Ausbildung fortsetzen können.

Der demografiebedingte Bewerberrückgang wird sich auch 2010 auf den Ausbildungsmarkt auswirken. Laut Prognose der Kultusministerkonferenz werden in diesem Jahr rund 25.000 Jugendliche (-3 Prozent) weniger die Schulen verlassen als 2009; bei den Haupt- und Realschülern – den Hauptnachfragern nach Ausbildungsplätzen – beträgt der Rückgang sogar 4 Prozent. Dies kann zwar grundsätzlich für eine Entlastung des Ausbildungsmarktes sorgen. Allerdings wird es für die Unternehmen 2010 abermals schwieriger werden, passende Bewerber zu finden. Insbesondere in den neuen Bundesländern ist zu befürchten, dass viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Daher werden die Paktpartner und die Bundesagentur für Arbeit ihre Anstrengungen verstärken, über Beratungen und geeignete Unterstützung von Bewerbern und Betrieben diese Ausbildungsplätze zu besetzen.

Maßgebliche Herausforderungen bleiben damit im Ausbildungsjahr 2010 die passgenaue Vermittlung in Ausbildung, die Verbesserung der Ausbildungsreife der Jugendlichen und die Integration von sozial benachteiligten und lernbeeinträchtigten Jugendlichen in Ausbildung. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei entsprechenden Risikogruppen unter den Altbewerbern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Der Ausbildungspakt hat sich bewährt. Er läuft im Herbst 2010 aus. Die Paktpartner sind sich einig, den erfolgreichen Ausbildungspakt mit der bisherigen Schwerpunktsetzung auf Ausbildung und Fachkräftesicherung fortzusetzen. Dabei wollen sie noch stärker die Jugendlichen in den Blick nehmen, die es bis jetzt noch nicht in Ausbildung geschafft haben. Die Paktpartner werden hierzu – innerhalb der Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie – in den nächsten Monaten Gespräche führen mit dem Ziel, die neue Paktvereinbarung im Herbst 2010 zu verabschieden. Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit mögliche neue Paktpartner mit eigenen Beiträgen zum gemeinsamen Erfolg beitragen können.
Die Paktbilanz 2009 im Überblick
Neue Ausbildungsplätze/-betriebe
Zugesagt:

Die Wirtschaft verpflichtet sich, im Jahresdurchschnitt 60.000 neue Ausbildungsplätze und jährlich 30.000 neue Ausbildungsbetriebe einzuwerben.
Umgesetzt:

Bis Ende Dezember 2009 wurden 72.600 neue Ausbildungsplätze und 46.300 neue Ausbildungsbetriebe gewonnen.

Industrie und Handel: 36.500 Plätze; 27.500 Betriebe
Handwerk: 30.000 Plätze; 14.000 Betriebe
Freie Berufe: 6.100 Plätze; 4.800 Betriebe
Einstiegsqualifizierungen (EQ)
Zugesagt:

Die Wirtschaft verpflichtet sich, jährlich 40.000 Plätze für betriebliche Einstiegsqualifizierungen bereitzustellen.
Umgesetzt:

Bis Januar 2010 haben Betriebe 32.360 Plätze für Einstiegsqualifizierungen bereitgestellt. Knapp 18.900 Jugendliche konnten bis Januar 2010 in EQ vermittelt werden. Diese Zahl wird in den kommenden Monaten weiter zunehmen.
Ausbildungsquote
Zugesagt:

Die Bundesregierung wird den Anteil der Ausbildungsplätze in der Bundesverwaltung auf mindestens 7 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten festschreiben.
Umgesetzt:

2009 lag die Ausbildungsquote in der Bundesverwaltung wie im Vorjahr bei 7,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Ausbildungsprogramm Ost
Zugesagt:

Bund und Länder haben vereinbart, das Ausbildungsprogramm Ost 2007 bis 2010 mit einem Gesamtvolumen von 22.000 Plätzen fortzusetzen und angesichts der demografischen Entwicklung degressiv auszugestalten.
Umgesetzt:

2009 wurden 5.000 Ausbildungsplätze bereitgestellt. Bund und Länder haben im Frühjahr 2009 ein neues Ausbildungsprogramm Ost aufgelegt. Es beinhaltet die Zusage, 5.000 Ausbildungsplätze in den neuen Ländern zu schaffen (spätester Beginn einschlägiger Maßnahmen: 1.2.2012).
Außerbetriebliche Ausbildung
Zugesagt:

Die Bundesagentur für Arbeit setzt ihre ausbildungsfördernden Maßnahmen auf hohem Niveau fort, insbesondere:

Außerbetriebliche Ausbildung: mindestens auf gleicher Höhe wie im Jahr 2006
Umgesetzt:

Die Bundesagentur für Arbeit hat 2009 insgesamt 41.000 Eintritte in außerbetriebliche Ausbildung gefördert (2006: 36.300 Eintritte).
Nachvermittlung
Zugesagt:

Alle unversorgten Jugendlichen, die der Einladung zur Nachvermittlung folgen, erhalten ein Angebot auf Ausbildung oder adäquate Qualifizierung.
Umgesetzt:

Alle zur Nachvermittlung erschienenen Jugendlichen haben mindestens ein Angebot erhalten, darunter die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) einen Ausbildungsplatz oder eine Einstiegsqualifizierung.

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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Annette Schavan: „Niemand darf verloren gehen!“

Bildungsgerechtigkeit Schwerpunkt in dieser Legislaturperiode / Starke Forschung als Grundlage der Innovationsfähigkeit des Landes

Bei der ersten Lesung des Haushalts 2010 sagte Bundesbildungs- und Forschungsministerin Annette Schavan am Dienstag im Bundestag: „Das Thema Bildungsgerechtigkeit wird im Vordergrund der Arbeit der Regierungskoalition stehen. Kein Kind darf verloren gehen. Bildung ist ein Bürgerrecht und wir wissen, dass wir dabei noch nicht gut genug sind.“ Schavan nannte dabei die bei den Bildungsgipfeln in Dresden und Berlin beschlossenen Maßnahmen, darunter die Stärkung der frühkindlichen Bildung und die lokalen Bildungsbündnisse ‚Lernen vor Ort‘. Die Beschlüsse der Gipfel seien Meilensteine auf dem Weg zur Bildungsrepublik gewesen, so Schavan. Die Ministerin hob die kontinuierliche Fortentwicklung in der beruflichen Bildung ebenso hervor wie die Weiterbildung: „Die Weiterbildung, das lebensbegleitende Lernen, muss den gleichen Stellenwert wie die berufliche oder die akademische Bildung haben.“ Schavan unterstrich die Bedeutung einer starken Forschung für die Innovationskraft und die Grundlagen künftigen Wohlstands: „Wir wollen Deutschland wieder an die Spitze des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts führen. Dazu werden wir die Innovationskraft unseres Landes nachhaltig stärken.“ So werden die großen Forschungsorganisationen mit knapp vier Milliarden Euro Förderung ein Plus von 3,9 Prozent in diesem Jahr erhalten. Alleine für die Fortsetzung des Hochschulpaktes stehen 2010 insgesamt 508 Millionen Euro zur Verfügung. Nachdem der Bafög-Bedarfssatz 2008 um 10 Prozent erhöht wurde, wird es in diesem Oktober erneut eine Erhöhung um zwei Prozent geben. Bei den Freibeträgen ist eine Erhöhung um 3 Prozent vorgesehen. Der Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird in 2010 um 6,9 Prozent angehoben auf 10,9 Milliarden Euro. Damit wird dem Koalitionsvertrag entsprochen, in dem vereinbart wurde, bis 2013 zusätzlich 12 Milliarden Euro in Bildung und Forschung zu investieren. Bis 2015 wollen Bund und Länder dann zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diese Bereiche stecken, darunter sieben Prozent in die Bildung. Annette Schavan wies darauf hin, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise noch nicht ausgestanden und Deutschland aufgrund seiner Exportorientierung besonders stark davon betroffen sei. Das beste Rezept, um auf einen stabilen Wachstumspfad zurück zu kommen, sei der Ausbau der Zukunftsinvestitionen. In den nächsten Jahren will das BMBF daher die Hightech-Strategie weiterentwickeln und auf die wichtigsten gesellschaftlichen Bedarfsfelder ausrichten: Gesundheit, Mobilität, Kommunikation, Klima/Energie und Sicherheit.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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333.000 Studierende erhalten BAföG-Förderung

Erneute BAföG-Erhöhung noch in diesem Jahr / Auch strukturelle Verbesserungen

Das Bundeskabinett hat heute den 18. Bericht zum Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) verabschiedet, der die Entwicklung der Ausbildungsförderung in dem Zeitraum 2005 bis 2008 analysiert. Nachdem die Zahl der Geförderten in den Jahren 2006 und 2007 gesunken war, stieg sie im Jahr 2008 auf insgesamt 333.000 an. Zugleich erhöhten sich die durchschnittlichen monatlichen Fördersätze von 375 auf 398 Euro monatlich. Auch der Anteil weiblicher BAföG-Empfänger, der bei Studierenden zuletzt 54 Prozent und bei Schülern sogar 62 Prozent betrug, hat sich vergrößert. Grund für diesen Wandel ist das 22. BAföG-Änderungsgesetz, das zum 01. August 2008 in Kraft getreten ist.

Bundesbildungsministerin Schavan sagte dazu am Mittwoch in Berlin: „Die Zahlen belegen eine Trendwende, die wir mit der erheblichen Anhebung der Bedarfssätze wie der Freibeträge erreicht haben. Zudem haben wir durch strukturelle Maßnahmen deutliche Verbesserungen herbeigeführt. Dies gilt für die Auslandsförderung, die Förderung von Auszubildenden ausländischer Staatsangehörigkeit oder für Förderbedürftige mit Kindern.“

So wurden im Jahr 2008 mehr als 28.000 Auszubildende im Ausland gefördert; dies bedeutet einen Anstieg von über 43 Prozent gegenüber 2005. Zudem wurden mit fast 47.000 Auszubildenden ausländischer Staatsangehörigkeit rund elf Prozent mehr Ausländer gefördert als noch 2005. Den neuen Kinderbetreuungszuschlag haben knapp 30.000 Geförderte mit eigenen betreuungsbedürftigen Kindern bezogen.
Um diese positive Entwicklung weiter voran zu treiben, kündigte Schavan die Vorlage eines Gesetzentwurfs mit erneuten Anpassungen der BAföG-Sätze für den Herbst dieses Jahres an. Dabei sollen die Freibeträge um weitere drei Prozent die Bedarfssätze um zwei Prozent und angehoben werden. Darüber hinaus sind unter anderem folgende strukturelle Änderungen vorgesehen:

Wurde bislang nur bis zum 30 Lebensjahr gefördert, so soll das Eintrittsalter für den Beginn eines Masterstudiums künftig auf 35 Jahre angehoben werden. Damit sollen die Studierenden ermutigt werden, den frühen berufsqualifizierenden Bachelor-Abschluss für den Berufseinstieg zu nutzen, ohne sogleich die Chance auf Förderung eines später aufgenommenen Masterstudiums zu verlieren. Zudem soll künftig der Nachweis von Leistungspunkten nach dem European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) auch für das Ausbildungsförderungsrecht genügen. Dadurch wird das bisherige Leistungsnachweisverfahren erheblich vereinfacht.

Die Förderung wird auch nach einem Fachrichtungswechsel verlässlich bleiben und so volle Planungssicherheit auch denjenigen bieten, die ihre ursprüngliche Ausbildungsentscheidung rechtzeitig korrigieren. Künftig soll beim erstmaligen Fachrichtungswechsel durchgängig mit hälftigem Zuschuss und hälftigem Staatsdarlehen gefördert werden. Bislang wird zum Förderungsende hin für die Dauer der aus dem früheren Studium nicht angerechneten Semester auf Bankdarlehen zurückgegriffen.

Um die individuelle Entscheidung für die Familien- und Ausbildungsplanung zu erleichtern, wird für ein Hinausschieben der Altersgrenze wegen Kindererziehungszeiten auf die hierfür bisher geforderte Maximaldauer von drei Jahren zwischen Abitur und Studienbeginn oder Beginn der Kindererziehung („Orientierungszeit“) verzichtet. Mit dem neuen Gesetz soll die Förderungsmöglichkeit auch denjenigen erhalten bleiben, die erst kurz vor Erreichen der BAföG-Altersgrenze ihren Kinderwunsch erfüllen wollen, ohne zuvor bereits eine förderungsfähige Ausbildung aufgenommen zu haben.

Bildungsministerin Schavan hob hervor, dass das geplante nationale Stipendienprogramm nicht zu Lasten des BAföG gehen wird: „Bei der Förderung der Studierenden setzen wir auf einen Dreiklang aus BAföG, Stipendien und Bildungsdarlehen. Junge Menschen aus einkommensschwächeren Familien werden sich auch künftig auf ausreichende finanzielle Unterstützung durch das BAföG verlassen können.“

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

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Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2009: Stärkster Anstieg seit 14 Jahren

Pressemitteilung als PDF-Datei mit vergrößerten Schaubildern
http://www.bibb.de/dokumente/pdf/pressemitteilung_1_2010.pdf

679 € brutto im Monat verdienten die Auszubildenden 2009 durchschnittlich in Westdeutschland. Die tariflichen Ausbildungsvergütungen erhöhten sich im Durchschnitt um 3,3 % und damit deutlich mehr als im vorangegangenen Jahr mit 2,0 % (siehe Schaubild 1). In Ostdeutschland stiegen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2009 um 4,9 % auf durchschnittlich 595 € im Monat – und somit wesentlich stärker als im Jahr zuvor (2,9 %). Eine noch stärkere Erhöhung hatte es zuletzt im Jahr 1995 gegeben (West: 3,4 %, Ost: 8,3 % im Vergleich zu 1994). Der Abstand zum westlichen Tarifniveau hat sich 2009 verringert: Im Osten werden jetzt 88 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht (2008: 86 %). Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2009 bei 666 € pro Monat und damit um 3,7 % über dem Vorjahreswert von 642 €. Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2009.

Ermittelt wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 184 Berufe in West- und 148 Berufe in Ostdeutschland. In diesen Berufen werden 88 % der Auszubildenden ausgebildet.

Erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe gibt es zwischen den Ausbildungsberufen (siehe Schaubild 2). Die mit Abstand höchsten Ausbildungsvergütungen wurden in West- und Ostdeutschland im Beruf Binnenschiffer/Binnenschifferin mit jeweils 949 € pro Monat erzielt. Hohe Vergütungen sind seit langem auch in den Berufen des Bauhauptgewerbes (zum Beispiel Maurer/Maurerin) tariflich vereinbart: Sie betrugen 2009 in Westdeutschland durchschnittlich 895 € und in Ostdeutschland 709 € pro Monat. Ebenfalls hoch waren die Vergütungen beispielsweise im Beruf Mechatroniker/Mechatronikerin mit durchschnittlich 842 € im Westen und 821 € im Osten sowie im Beruf Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzen mit jeweils 831 €.

Eher niedrige Ausbildungsvergütungen wurden dagegen zum Beispiel in den Berufen Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (West: 421 €, Ost: 388 €), Friseur/Friseurin (West: 449 €, Ost: 269 €), Florist/Floristin (West: 460 €, Ost: 312 €) und Bäcker/Bäckerin (West: 478 €, Ost: 390 €) gezahlt.

Bei den ermittelten berufsspezifischen Durchschnittswerten ist zu beachten, dass häufig auch im gleichen Beruf die tariflichen Ausbildungsvergütungen je nach Region und Wirtschaftszweig erheblich voneinander abweichen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die tariflichen Ausbildungsvergütungen nur in der betrieblichen Ausbildung gelten. In der aus öffentlichen Mitteln finanzierten außerbetrieblichen Ausbildung erhalten die Auszubildenden in der Regel erheblich niedrigere Vergütungen, die hier nicht mit einbezogen sind.

Insgesamt verteilen sich die Ausbildungsvergütungen in den untersuchten Berufen im Jahr 2009 wie folgt: In Westdeutschland bewegten sich die Vergütungen für 52 % der Auszubildenden zwischen 500 und 749 €. Weniger als 500 € erhielten 9 % der Auszubildenden, wobei Vergütungen unter 400 € kaum vorkamen; 750 € und mehr gingen an 39 % der Auszubildenden. In Ostdeutschland waren für rund 40 % der Auszubildenden Vergütungen von 500 bis 749 € zu verzeichnen. Unter 500 € lagen die Vergütungen für weitere 40 % der Auszubildenden, für 10 % sogar unter 400 €. 21 % der Auszubildenden erhielten eine Vergütung von 750 € und mehr.

Das BIBB errechnete auch die Vergütungsdurchschnitte für die weiblichen und männlichen Auszubildenden: Danach kamen in Westdeutschland die männlichen Auszubildenden auf durchschnittlich 692 €, die weiblichen auf 658 €. In Ostdeutschland betrug der Durchschnitt für männliche Auszubildende 610 € und für weibliche 569 €. Die abweichenden Vergütungsdurchschnitte erklären sich dadurch, dass junge Frauen häufiger in Berufen mit einer niedrigeren Ausbildungsvergütung anzutreffen sind als junge Männer.

Auch zwischen den Ausbildungsbereichen bestanden 2009 in West- und Ostdeutschland deutliche Unterschiede im Vergütungsniveau (siehe Schaubild 3). Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 751 €, Ost: 656 €) und im Öffentlichen Dienst (West: 739 €, Ost: 740 €) erreicht. Unter dem jeweiligen Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen im Handwerk, bei den Freien Berufen und in der Landwirtschaft. Zu berücksichtigen ist hier allerdings, dass insbesondere in den Bereichen Industrie und Handel sowie Handwerk die Vergütungen zwischen den einzelnen Berufen sehr stark differieren.

Bei allen Beträgen handelt es sich jeweils um die durchschnittlichen Vergütungen während der gesamten Ausbildungszeit. Für die einzelnen Ausbildungsjahre ergeben sich für 2009 folgende Werte:

* In Westdeutschland betrugen die Vergütungen im 1. Lehrjahr durchschnittlich 610 €, im zweiten 673 € und im dritten 749 € pro Monat.
* In Ostdeutschland beliefen sich die Ausbildungsvergütungen im 1. Lehrjahr auf durchschnittlich 534 €, im zweiten auf 597 € und im dritten auf 653 € pro Monat.

Quelle: BiBB

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