Freitag, November 7, 2025
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Vom Bund 2015

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Zu den Gesetzen und Verordnungen zum Thema Abwasser auf Bundesebene gehts hier:
www.klaerwerk.info/Nuetzliche-Links/Gesetze#Bund

Oktober 2015
Antwort der Bundesregierung zur Nitratbelastung in Deutschland 
Mai 2015
Die Lebensgrundlage Wasser schützen 
Deutsch-polnischer Austausch zur Klärschlammverwertung 
Februar 2015
Bundesumweltministerium fördert Anlage zur Abwasser-Wiederverwendung 
Januar 2015
Bundesumweltministerium fördert Anlage zur Abwasser-Wiederverwendung 
„Blauer Engel“ kooperiert mit Umweltzeichen in China und Japan 
Deutschland soll ressourceneffizienteste Volkswirtschaft der Welt werden 

Antwort der Bundesregierung zur Nitratbelastung in Deutschland

Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage geht hervor, dass deutschlandweit 306 von insgesamt 1.203 Grundwasserkörpern aufgrund einer hohen Nitratbelastung in einem schlechten chemischen Zustand sind. Das sind Fälle, in denen eine signifikante Fläche – in der Regel mehr als 20 Prozent der Fläche des Grundwasserkörpers – einen Nitratwert von 50ml/l oder mehr aufweisen. Der Eintragungspfad von Nährstoffbelastungen mit vor allem Phosphat und Stickstoff stamme vor allem aus landwirtschaftlichen Flächen und in geringeren Mengen aus Kläranlagenabläufen in die Gewässer. Einerseits hätten zwar die Gesamtemissionen gegenüber Mitte der 1980er Jahre um knapp die Hälfte, gegenüber Mitte der 1990er Jahre um etwa 20 Prozent abgenommen. Andererseits seien aber in 2010 in 82 Fällen Grenzwert-Überschreitungen festgestellt worden und bis 2015 habe sich die Zahl auf 190 mehr als verdoppelt. Neben Phosphat trage Nitrat entscheidend zur Eutrophierung (Überdüngung) der Gewässer bei.

Quelle und weitere Informationen:
Deutscher Bundestag | hib, Meldung vom 08.09.2015, Nitratbelastetes Grundwasser, (Extern)
https://www.bundestag.de/presse/hib/2015_09/-/387098

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Die Lebensgrundlage Wasser schützen

Wie Altmedikamente richtig entsorgt und Abwässer wirksam gereinigt werden / Wanka: „Lösungen sind sehr praxisnah“
Die Versorgung mit sauberem Wasser ist Grundlage unseres Lebens. Es gelangen aber eine Vielzahl von Stoffen in unsere Gewässer, zum Beispiel Rückstände von Medikamenten und Kosmetika oder auch Krankheitserreger. Ziel muss es sein, diese Wasserbelastung zu vermeiden und zu verringern. Deshalb hat das BMBF die Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ (RiSKWa) gestartet. Nach drei Jahren Arbeit stellen die geförderten zwölf Verbundprojekte mit insgesamt 90 Partnern heute und morgen in Berlin ihre Ergebnisse vor.
„Wasser ist eine der wichtigsten Lebensgrundlagen überhaupt. Umso wichtiger ist es, das Wasser vor Verschmutzung zu schützen oder wirksam zu reinigen. Die Projekte leisten dazu einen wertvollen Beitrag“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Die entwickelten Lösungen sind sehr praxisnah. Es hat sich als gut erwiesen, dass verschiedene Akteure aus Forschung und Wirtschaft, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Projekten eng zusammengearbeitet haben. So kann es uns auch gelingen, das gewonnene Wissen auch international zum Schutz des Wassers einzusetzen.“
Ein Themenschwerpunkt ist die Vorbeugung. So hat eines der geförderten Projekte festgestellt, dass 47 Prozent aller Bundesbürger Altmedikamente über das Waschbecken oder die Toilette entsorgen. Deshalb wurde eine Internetplattform entwickelt, die heute online geht und Verbraucher darüber informiert, wo sie Arzneimittel abgeben können. Bei diesem und anderen Projekten haben Forscher direkt mit Anwendern aus der Praxis zusammengearbeitet. Dabei ist zum Beispiel ein Bildungsportal für den Schulunterricht entstanden. Um schädliche Stoffe gar nicht erst in das Grundwasser und Oberflächengewässer gelangen zu lassen, haben mehrere Verbundprojekte zudem ein Informationssystem aufgebaut, das anhand der urbanen und landwirtschaftlichen Nutzung analysiert, auf welche Stoffe in der jeweiligen Region besonders zu achten ist.
Neben der Prävention liegt ein Schwerpunkt bei der Nachsorge. So haben verschiedene Projekte untersucht, wie bereits ins Wasser gelangte Spurenstoffe durch zusätzliche Reinigungsschritte in Kläranlagen entfernt werden können. Vielversprechende Verfahren wie die Behandlung mit Aktivkohle oder Ozon wurden für verschiedene Einsatzszenarien optimiert. Am Beispiel des Bodensee-Zuflusses Schussen untersuchte ein Projekt die Auswirkungen der verschiedenen Reinigungsmethoden auf im Wasser lebendende Tiere und Pflanzen. Das Verbundprojekt Sichere Ruhr trägt dazu bei, dass Menschen demnächst wieder in der Ruhr baden können.
Forschern aus dem Projekt Sauber+ gelang es, Verfahren zu entwickeln, die Abwässer aus Pflegeheimen und Krankenhäusern direkt vor Ort behandeln und Arzneimittel-Reststoffe entfernen. Neben den technischen Verfahren haben sie auch Materialien für die Schulung des Personals entwickelt. Das Verbundprojekt ANTI-Resist, das ein Messsystem für Antibiotika im Abwasser der Stadt Dresden entwickelt hat, erarbeitete darüber hinaus ein Fortbildungsprogramm für Ärzte, das zum sparsamen Einsatz von Antibiotika anregen soll.
Für das Programm RiSKWa hat das BMBF von 2011 bis 2015 31 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Nähere Information zu RiSKWa und der Abschlussveranstaltung: www.bmbf.riskwa.de http://www.bmbf.de/de/17810.php
Bildungsportal: www.bayceer.uni-bayreuth.de/primat/
Internetplattform zur Medikamentenentsorgung: www.arzneimittelentsorgung.de
Förderschwerpunkt Nachhaltiges Wassermanagement mit E-Book zur Wasserforschung: www.fona.de/de/9847

Quelle: http://schussenaktivplus.de/sites/default/files/pms/PM_0210-012.pdf

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Deutsch-polnischer Austausch zur Klärschlammverwertung

Was tun mit dem bei der Abwasserbehandlung anfallenden Klärschlamm? Wie können wertvolle Stoffe zurückgewonnen werden und Schadstoffe nicht in die Umwelt gelangen? Um einen Austausch zwischen Deutschland und Polen zu fördern, lud das Bundesumweltministerium (BMUB) eine polnische Delegation zu einer Studienreise ein. Besucht wurden beispielhafte Anlagen der Klärschlammbehandlung in Deutschland.
Die einwöchige Rundreise war Teil eines BMUB-Beratungshilfeprojektes, das im Februar 2015 endete. Im Fokus standen Anlagen zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und zur thermischen Verwertung von Klärschlamm (Monoverbrennung). Fachlich begleitet wurde das Projekt durch das UBA und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Auf polnischer Seite wurde die Studienreise von der Danziger Wasserstiftung (GFW) organisiert. Teilnehmende der Studienreise waren Vertreterinnen und Vertreter polnischer kommunaler Abwasserbetriebe und thermischer Klärschlammverwertungsanlagen sowie Entscheidungsträgerinnen und -träger polnischer Behörden.
Neben der Besichtigung von Klärschlammmonoverbrennungsanlagen in Berlin, Neu-Ulm, Altenstadt, München, Straubing und Nürnberg stand die Lösung technischer Probleme bereits bestehender, baugleicher Anlagen in Polen im Fokus. Besichtigt wurde außerdem die Anlage zur Klärschlammrückgewinnung mittels Magnesium-Ammonium-Phosphat(MAP)-Fällung in Berlin-Waßmannsdorf. Am Ende der Reise informierte ein Seminar über die aktuellen politischen Entwicklungen zur Klärschlammverwertung in Deutschland sowie über technische Konzepte zur Phosphorrückgewinnung und Ascheverwertung. In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden die Möglichkeiten der Übertragbarkeit deutscher Lösungen auf Polen, aber auch ein weiterführender Ausbau der fachlichen Zusammenarbeit diskutiert. Das Interesse daran war sowohl seitens der polnischen Teilnehmer als auch der Akteure in Deutschland sehr groß.
Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs der Studienreise konnte das Ziel, innovative Konzepte und Techniken der Klärschlammverwertung über die Grenzen Deutschlands hinaus zu bewerben und die fachliche Zusammenarbeit zum Thema Phosphorrückgewinnung und Klärschlammmonoverbrennung in der EU zu stärken, vollends erreicht werden.

Quelle: UBA

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Bundesumweltministerium fördert Anlage zur Abwasser-Wiederverwendung

Das Bundesumweltministerium fördert den Bau einer Verwertungsanlage für Abwasser und Flüssigabfälle in Wesel mit rund 3,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Mit der Anlage könnten bis zu 20 Prozent des behandelten Abwassers wiederverwendet werden, teilte das Ministerium mit. Die GS Recycling GmbH & Co. KG plane am Standort „Lippe-Mündungsraum“ in Wesel die Errichtung und den Betrieb einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser. In der Anlage sollen…mehr:

http://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/bundesumweltministerium-foerdert-anlage-zur-abwasser-wiederverwendung.html

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Bundesumweltministerium fördert Anlage zur Abwasser-Wiederverwendung

Das Bundesumweltministerium fördert den Bau einer Verwertungsanlage für Abwasser und Flüssigabfälle in Wesel mit rund 3,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Mit der Anlage könnten bis zu 20 Prozent des behandelten Abwassers wiederverwendet werden, teilte das Ministerium mit. Die GS Recycling GmbH & Co. KG plane am Standort „Lippe-Mündungsraum“ in Wesel die Errichtung und den Betrieb einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser. In der Anlage sollen…mehr:

http://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/bundesumweltministerium-foerdert-anlage-zur-abwasser-wiederverwendung.html

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„Blauer Engel“ kooperiert mit Umweltzeichen in China und Japan

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Maria Krautzberger, Dr. Hans-Hermann Eggers und alle anderen Unterzeichner des Abkommens

Der „Blaue Engel“, Deutschlands ältestes und bekanntestes Umweltzeichen, betritt jetzt auch internationales Parkett. Künftig kooperiert er mit den Umweltzeichen in Japan und China. Das sehen Vereinbarungen zwischen den beteiligten Trägern der Gütesiegel vor, die heute am Rande einer internationalen Fachkonferenz über die Rolle von Umweltsiegeln auf den Weltmärkten in Berlin unterzeichnet wurden. Ziel der Abkommen ist es, die Vergabekriterien für die jeweils nationalen Umweltsiegel weitgehend zu harmonisieren und Hersteller bei der Antragsstellung zu unterstützen.
Entscheidender Punkt der Zusammenarbeit ist die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen Zertifizierungsstellen. Das erleichtert den Herstellern von Produkten die Antragstellung für das Umweltzeichen im jeweiligen Partnerland. Sie können zum Beispiel Anträge in ihrer jeweiligen Landessprache einreichen. Für japanische und chinesische Firmen ist dies ein Anreiz, für ihre Produkte das deutsche Umweltzeichen zu beantragen, und umgekehrt. Will ein deutsches Unternehmen seine Produkte auf den chinesischen Markt vermarkten und dafür das chinesische Umweltzeichen nutzen, kann es das chinesische Label zukünftig bei der RAL gGmbH, der deutschen Zertifizierungsstelle für den „Blauen Engel“, beantragen.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Insbesondere für global aufgestellte deutsche Unternehmen, die ihre Produkte mit Labeln der jeweiligen Zielmärkte kennzeichnen wollen, sind die unterschiedlichen nationalen Vergabekriterien eine große Hürde: Zu den unterschiedlichen Anforderungen der Kennzeichen kommen meist Sprachbarrieren bei der Antragsstellung hinzu. Mit der stärkeren Zusammenarbeit zwischen unserem Blauen Engel und internationalen Zeichensystemen werden diese Hindernisse beseitigt.“

Die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger unterstrich die Bedeutung der Verbraucherinformationen im globalen Warenhandel: „Blaue Engel-Produkte bekommen einen Exportvorteil. Die deutschen Unternehmen können ihre Produktqualität jetzt auch in China und Japan mit dem dortigen Umweltzeichen besser kennzeichnen. Das gleiche gilt für chinesische und japanische Produkte auf dem deutschen Markt. Ihre hohen Umweltstandards werden nun besser sichtbar für Verbraucher.“ Der „Blaue Engel“ wird derzeit für 12.000 Produkte in 120 Produktkategorien vergeben.

Seit Jahren steigt die Zahl an Produktkennzeichen, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern Umwelt- und Nachhaltigkeitsvorteile eines Produkts darstellen sollen, auf dem Markt. Nach Angaben des internationalen Ecolabel Index sind es derzeit knapp 500 verschiedene Nachhaltigkeitslabel.

Quelle: Umweltbundesamt

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Deutschland soll ressourceneffizienteste Volkswirtschaft der Welt werden

Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beraten auf Konferenz in Berlin über Strategien zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Angesichts der globalen Begrenztheit natürlicher Ressourcen muss auch Deutschland seinen Ressourcenverbrauch eindämmen: „Wir stehen vor der Herausforderung, mit weniger Rohstoffeinsatz und weniger Eingriffen in die Natur mehr Wohlstand zu erreichen. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern bringt auch direkte wirtschaftliche Vorteile“, betonte Umweltministerin Barbara Hendricks heute zum Auftakt einer dreitägigen Konferenz des Umweltbundesamtes (UBA) zum Ressourcenschutz. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger ergänzte: „Im verarbeitenden Gewerbe entfallen schon heute rund 45 Prozent der Kosten auf Materialkosten, nur zwei Prozent auf Energie und unter 20 Prozent auf Personal. Wenn die Rohstoffpreise weiter in die Höhe schnellen, wird dieser Anteil steigen. Hersteller haben ein Interesse daran, Rohstoffe sparsam einzusetzen, anstatt Materialien teuer auf dem Weltmarkt einzukaufen.“
Natürliche Ressourcen wie Rohstoffe, Trinkwasser und fruchtbares Land, aber auch die Artenvielfalt, sind die Grundlage für das Leben auf der Erde. Heutzutage werden weltweit doppelt so viele Rohstoffe verbraucht wie noch vor 30 Jahren. Während die Industrienationen den Großteil der globalen Wertschöpfung erwirtschaften, leiden die Entwicklungsländer überproportional unter den ökologischen und sozialen Folgen der Ressourcennutzung. Der Pro-Kopf-Konsum von Rohstoffen ist in Europa rund dreimal so hoch wie in Asien und viermal so hoch wie in Afrika. Allein in Deutschland liegt der Verbrauch bei rund 20 Tonnen pro Kopf und Jahr.

Hendricks betonte: „Als Industrieland haben wir eine besondere Verantwortung! Wir müssen anderen Ländern vorleben, wie man sich technisch, wirtschaftlich und sozial entwickeln kann und gleichzeitig die Natur schützt. Ressourceneffizienz ist hier das Schlüsselwort! So können wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhalten und dem Recht auf Entwicklung und Wohlstand aller Menschen weltweit gerecht werden.“

Wichtiger Treiber für mehr Ressourcenschonung ist die Wirtschaft. Denn mehr Ressourceneffizienz mindert nicht nur Umweltbelastungen, sondern stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und schafft neue Arbeitsplätze. Eine Untersuchung der Deutschen Materialeffizienzagentur hat gezeigt, dass durchschnittlich über 200.000 Euro bei den Materialkosten pro Jahr und Unternehmen eingespart werden könnten. Dafür sind oft keine größeren Investitionen notwendig, die Maßnahmen amortisieren sich in der Regel innerhalb von wenigen Jahren.

Krautzberger forderte daher: „Das Thema Ressourcen muss auf der politischen Agenda in Deutschland und Europa an vorderster Stelle platziert werden. Wir sollten als modernes Industrieland alles daran setzen, unseren Rohstoffverbrauch absolut zu senken. Es geht nicht nur darum, dass ein einzelnes Produkt effizienter produziert wird, sondern wir in der Summe weniger Rohstoffe für unseren Wohlstand benötigen.“ Krautzberger riet auch dazu, das Thema Ressourcenschonung viel stärker gemeinsam mit dem Thema Klimaschutz zu diskutieren. Hier bestünden große Synergien: „Wird ein altes Haus energetisch saniert, spart das rund zwei Drittel an Baumaterialien gegenüber einem Neubau. Deutschland ist daher sowohl für den Klima- als auch den Ressourcenschutz gut beraten, vor allem seinen Gebäudebestand energetisch zu sanieren und intensiver zu nutzen, anstatt neu zu bauen.“

Auch die Verbraucher können zur Ressourcenschonung beitragen: Alltägliche Geräte wie Mobiltelefone, Autos oder T-Shirts beanspruchen natürliche Ressourcen. Der Ressourcenverbrauch ist den Produkten dabei meist nicht direkt anzusehen, er versteckt sich in den Herstellungsprozessen. Alle Produkte und Güter des alltäglichen Konsums tragen aber einen solchen „ökologischen Rucksack“: Für die Herstellung eines Mobiltelefons werden rund 60 Materialien, darunter rund 30 Metalle wie Kupfer, Gold, Silber oder Lithium sowie Keramik und verschiedene Kunststoffe benötigt. Allein der daraus resultierende Verbrauch von 1.300 Liter Wasser entspricht dem Trinkwasserverbrauch einer Person in 10 Tagen.

Handlungsoptionen für die Verbraucher sind: Geräte länger zu nutzen, alte gebrauchsfähige Geräte zu verkaufen und defekte Geräte zu reparieren oder zum Recycling zu bringen. Hendricks verwies darauf, dass das Umweltzeichen „Blauer Engel“ den Verbrauchern hier Orientierung biete: „Hersteller müssen sich an klare Vorgaben halten, wenn Sie den ‚Blauen Engel‘ nutzen wollen. Je nach Produkt müssen sie Recyclingmaterial verwenden, auf Schadstoffe verzichten, Ersatzteile für eine Reparatur bereithalten und die Produkte recyclinggerecht konstruieren. Das hilft auch den Verbrauchern.“

Neben gutem Recycling sind auch Mindeststandards für die Rohstoff- und Materialeffizienz von Produkten denkbar. Denn langlebige, wiederverwendbare, leicht zu wartende und gut recycelbare Produkte helfen, die Wertschöpfung bei sinkendem Ressourceneinsatz zu steigern. Denkbar wäre etwa, das material- und rohstoffeffizienteste Gerät einer Klasse zum Maßstab für alle Geräte zu machen. Ansatzpunkte dafür bietet die Ökodesign-Richtlinie, mit der die Europäische Union den Energieverbrauch elektrischer Geräte bereits mit Erfolg gesenkt hat.

Quelle: Umweltbundesamt

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Meldungen zur Abwasserreinigung 2015

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November 2015
Auf dem Prüfstand – Feinrechen auf kommunalen Kläranlagen 
Belüftete Abwasserteiche leisten nach Umrüstung mehr und kosten weniger! 
September 2015
Die Farbe macht’s: Abwasserüberwachung großer Industriestandorte  
Juni 2015
Prozesswasserbehandlung auf der KA Ingolstadt  
Abwasserreinigung bei der ZKA Ingolstadt  
Mai 2015
hydro-ingenieure: Vortrag „Planung von Kläranlagen im Lichte heutiger Anforderungen“ 
März 2015
Neue Aufgaben für die kommunale Abwasserreinigung 
Kunststoffgranulat aus einer Felgenwaschanlage 
Phosphorelimination bei kleinen, naturnahen Kläranlagen 
Einsatz von Fällmitteln zur Phosphorelimination auf Kläranlagen bis zu 10 000 EW 
Abwasser aus Scrubbern von Schiffen schadet der Meeresumwelt 
Januar 2015
Abwasserteichanlage mit Pendelbelüftung benötigt nach Umbau weniger Strom 
Probleme mit Feuchttüchern  
Online-Biomonitoring in der Abwasserreinigung  

Auf dem Prüfstand – Feinrechen auf kommunalen Kläranlagen

Einleitung
Die Entfernung des Rechenguts aus dem Rohabwasser ist im täglichen Betrieb einer Kläranlage mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Nahezu überall erfolgt dies mittels Feinrechen verschiedenster Bauart und Funktionsprinzipien. Ebenso viel-fältig wie die Einsatzbedingungen dieser Aggregate sind aber auch die Probleme mit den Feinrechenanlagen.
Neben der Möglichkeit der Selbsthilfe vor Ort gibt es jedoch auch Fehlerursachen vor und auf der Kläranlage, die sich nicht ohne Weiteres beeinflussen lassen. Die nachfolgenden Ausführungen, die auf Datenerhebungen auf bisher rund 95 Kläranlagen aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz basieren, sollen einige dieser Einflüsse darstellen sowie Abhängigkeiten und Lösungsansätze aufzeigen.
Folgen einer unzureichenden Rechengut-entfernung…mehr:
Quelle: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen – Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 – 2015

Autor
Dipl-Ing. Thomas Uckschies
Entsorgungsverband Saar
Mainzer Straße 261, 66121 Saarbrücken, Deutschland
E-Mail: thomas.uckschies@evs.de

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Belüftete Abwasserteiche leisten nach Umrüstung mehr und kosten weniger!

Der Zweckverband Abwasserbeseitigung „Oberer Sinngrund“ liegt im bayerischen Landkreis Main-Spessart nahe der Grenze zu Hessen. Der Verband behandelt das Abwasser des Marktes Obersinn und der Gemeinde Mittelsinn in einer belüfteten Teich-anlage. Diese wurde 1991 mit einer Ausbaugröße von 4400 EW in Betrieb genommen. Bemessungsgrundlage war das frühere Merkblatt Nr. II.6-9 des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft. Die Belastung der Anlage ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen und beträgt jetzt 45 % der Ausbaugröße.
Die Abwasserbehandlungsanlage besteht im Wesentlichen aus einem Frontlade-Rechen …mehr:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen – Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 – 2015

Autoren
Lioba Zieres
Verbandsvorsitzende Oberer Sinngrund
Burgweg 1, 97775 Burgsinn, Deutschland

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Die Farbe macht’s: Abwasserüberwachung großer Industriestandorte

Große Chemiestandorte investieren viel Mühe in die Überwachung ihres Abwassers. Neben klassischen analytischen Methoden der Elektrochemie kann auch die Farbmessung zur Abwasserkontrolle eingesetzt werden. Der Vorteil: Schnelle Reaktionen sind möglich.
Rund drei Kubikmeter Abwasser pro Sekunde, 24 Stunden pro Tag, 356 Tage im Jahr; dies ist eine anspruchsvolle Herausforderung für die Abwasserkontrolle eines der größten Chemiestandorte Deutschlands. Diese Mengen kontinuierlich und zuverlässig zu überwachen, stellt höchste Anforderungen an Mensch und Technik. Während das Überwachen von pH-Werten, Stickstoffgehalt u.a. mittlerweile automatisiert ist und zur Routine gehört, fehlt eine solche Technik für die Beobachtung der Farbe der Abwässer über den gesamten sichtbaren Spektralbereich.
Diese zu identifizieren, ist zum einen wichtig, um der einige Kilometer entfernten Kläranlage unmittelbar mitzuteilen, was auf sie zukommt. Zum anderen kann sie dazu dienen, einen der über 400 Betriebe auf dem Gelände des Chemieparks bei der Feststellung und Behebung von Störfallen zu unterstützen…mehr:

http://www.process.vogel.de/wasser_abwasser/articles/494218/?cmp=nl-254

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Prozesswasserbehandlung auf der KA Ingolstadt

Ausgangssituation
Das bei der Schlammentwässerung entstehende Zentrat und das Trübwasser aus den Faulbehältern enthält hohe Konzentrationen an Ammonium. Voruntersuchungen haben gezeigt, dass durch den Betrieb einer Prozesswasserbehandlungsanlage, in der das Zentrat separat behandelt wird, die Stickstoffrückbelastung der Kläranlage deutlich reduziert werden kann. Im Jahr 2002 errichtete der Zweckverband Zentralkläranlage Ingolstadt eine Prozesswasserbehandlungsanlage im Nebenstrom. Die zu behandelnden Frachten sind im Jahr 2005 über die Bemessungsbelastung gestiegen. Die Prozesswassermengen (bis zu 450 m³/d) konnten aufgrund der gestiegenen Stickstoffkonzentrationen nicht mehr sicher behandelt werden. Im Zuge des Ausbaus und der Optimierung der Zentralkläranlage wurde die Prozesswasserbehandlungsanlage durch den Bau eines dritten Reaktors mit Gebläse und Anschluss an die bestehenden Hilfsmittelleitungen erweitert. Die Inbetriebnahme erfolgte im Februar 2007.

Lesen sie den Flyer unter: http://www.zka-ingolstadt.de/download/zka_Flyer_Prozesswasseranlage.pdf

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Abwasserreinigung bei der ZKA Ingolstadt

Die ZKA Ingolstadt klärt und reinigt die Abwässer von bis zu 275.000 Einwohnerwerten (davon 80.000 EW von Industrie- und Gewerbebetrieben) in einer mechanisch – biologischen Anlage nach dem System Belebung – Tropfkörper mit Stickstoff- und Phosphorelimination, anaerober Schlammfaulung, maschineller Schlammentwässerung, Prozesswasserbehandlung und Klärschlammtrocknung. Das gereinigte Wasser wird in die Donau eingeleitet. Als Wertstoff entsteht Klärschlamm.

Lesen sie den Flyer unter: http://www.zka-ingolstadt.de/download/zka_Flyer-Schlammtrocknung.pdf  

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hydro-ingenieure: Vortrag „Planung von Kläranlagen im Lichte heutiger Anforderungen“

Vom 15. bis zum 17. April 2015 fand die 48. Essener Tagung mit dem Titel „Forschung trifft Praxis“ im Eurogress Aachen statt, bei der unser Herr Alt am 16.04.2014 einen Vortrag zum Thema „Planung von Kläranlagen im Lichte heutiger Anforderungen“ gehalten hat. Der Vortrag hat im Europasaal zum Themenbereich „Abwasserreinigung“ stattgefunden.

Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu diesem Vortrag, so steht Ihnen unser Herr Alt gerne telefonisch unter 0211 / 44 99 1-55 zur Verfügung. Oder schicken Sie einfach eine E-Mail an klaus.alt@hydro-ingenieure.de.

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Neue Aufgaben für die kommunale Abwasserreinigung

Nicht nur der Gewässerschutz ist Aufgabe der Abwasserreinigung. Zunehmend tritt die Erhöhung der Ressourceneffizienz in den Vordergrund. Peter Cornel kommentiert die geänderten Anforderungen an Kläranlagenbetreiber.
Den vollständigen Kommentar, erschienen in der Fachzeitschrift Wasser und Abfall 03/2015, finden Sie hier.
http://www.springerprofessional.de/neue-aufgaben-fuer-die-kommunale-abwasserreinigung/5588252

Ein Kommentar von Professor Dr.-Ing. Peter Cornel, TU Darmstadt

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Kunststoffgranulat aus einer Felgenwaschanlage

Die gestiegenen Anforderungen an die Abwasserreinigung führen zu einem immer höheren Technisierungsgrad auf den Kläranlagen. Um die teuren und teilweise sensiblen Maschinen vor Schäden und Betriebsausfall zu schützen, werden immer feinere Rechen- und Siebanlagen eingebaut.
So auch bei uns auf der Kläranlage des Abwasserverbandes Kempten. Seit nunmehr über einem Jahr betreiben wir zum Schutz und zur Entlastung unserer Faulbehälter, Nacheindicker, Dekanter (Zentrifugen) und der Trocknung einen Doppelsiebrechen für den Primärschlamm und den Faulschlamm.
Seit geraumer Zeit stellten wir fest, dass sich die Lochbleche der Siebmaschinen verstopfen, wodurch natürlich die Siebfunktion erheblich gestört wurde. Wir erkannten Kalkablagerungen und Kunststoffformteile als Ursache. Wir rätselten, woher die Kunststoffteile stammen könnten, fanden aber keine Erklärung dafür. Auch Nachfragen beim Gewerbeaufsichtsamt brachten keine Erkenntnisse über die mögliche Herkunft.
Doch wie der Zufall spielt, fielen unserem Betriebsleiter buchstäblich solche Formteile in die Hand aus dem…
Den ganzen Artikel lesen Sie in:

Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2309

Autor
Philip Schommer, Abwassermeister
Abwasserverband Kempten
Griesösch 1, 87493 Lauben, Deutschland
Tel. +49 (0)83 74/58 34-47
E-Mail: philip.schommer@avke.de

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Phosphorelimination bei kleinen, naturnahen Kläranlagen

Einführung
Auf großen Kläranlagen ist die Phosphorelimination Stand der Technik. Bei kleinen Kläranlagen, insbesondere bei Abwasser¬teichen, ist dies jedoch nicht der Fall, denn für diese Anlagen liegen ganz andere Rahmenbedingungen vor. Dazu gehören vor allem extremere Witterungsverhältnisse, bedingt durch fehlende Bauwerke, fehlender Stromanschluss (Abbildung 1) und stark schwankende Zuflüsse, die nicht durch automatische Durchflussmesseinrichtungen erfasst werden. Daher kann die Technologie der Phosphorfällung nicht direkt von großen auf kleine Kläranlagen übertragen werden.
Im Rahmen eines Projekts hat das Bayerische Landesamt für Umwelt zwei kleine kommunale Kläranlagen untersucht. Es ging dabei um die Frage, ob eine Phosphorfällung unter den Bedingungen, die an kleinen Kläranlagen vorherrschen, mit verhältnismäßigem Aufwand praktikabel ist. Ausgewählt wurde…

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2301

Fazit und Schlussfolgerungen
Grundsätzlich ist eine Phosphorfällung an kleinen, naturnahen Kläranlagen möglich, es muss jedoch teilweise mit erheblichen Schwierigkeiten und Kosten gerechnet werden. Gerade bei unbelüfteten Teichen entspricht der Effekt der Phosphorfällung wegen diverser Einflüsse (zum Beispiel Rücklösungen aus Teichsediment) gegebenenfalls nicht den Erwartungen. Eine gute Planung im Vorfeld, eine Begleitung durch Planer und Firmen bei der Einfahrphase (und möglichst Testphase) sind wichtig.

Dank
Unser Dank geht an alle Beteiligten, die das Zustandekommen der Messungen und Auswertungen ermöglichten. Besonders danken wir den beiden Gemeinden und dem dort angestellten Klärwerkspersonal, dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach, insbesondere den zuständigen Flussmeistern und dem Laborpersonal, sowie den betreuenden Firmen für die Unterstützung.

Autorinnen
Dipl.-Ing. (FH) Johanna Rameseder
Dipl.-Ing. (FH) Martina Stockbauer
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Referat 67 „Kommunale und häusliche Abwasserbehandlung“
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160, 86179 Augsburg, Deutschland
E-Mail: johanna.rameseder@lfu.bayern.de
martina.stockbauer@lfu.bayern.de

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Einsatz von Fällmitteln zur Phosphorelimination auf Kläranlagen bis zu 10 000 EW

Ausgangslage
Nachdem die Kläranlagen mit mehr als 10 000 Einwohnerwerten (EW) in Deutschland flächendeckend mit einer P-Elimination ausgestattet sind, rücken zunehmend die kleineren Anlagen (Größenklasse I bis III) in den Fokus. Die gesetzlichen und behördlichen Vorgaben für diese Kläranlagen können deshalb die Forderung einer weitergehenden Nährstoffelimination enthalten, um entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie den Zustand der Gewässer verbessern oder erhalten zu können.
Der Nährstoff Phosphor (P) kann als Phosphat (PO43-), zum Beispiel mittels Dosierung von Metallsalzlösung, ausgefällt werden. Neben der Einhaltung des vorgegebenen P-Ablaufwertes können mit der Phosphatfällung gleichzeitig auch verfahrenstechnische Verbesserungen im Kläranlagenbetrieb erreicht werden. Die Grundlagen der Fällung und Flockung bei der Abwasserbehandlung, die stets parallel ablaufen, sind im Arbeitsblatt DWA-A 202 detailliert beschrieben.

Die kleinen Kläranlagen weisen einige Besonderheiten auf, die bei der Nachrüstung mit einer Phosphatfällung zu beachten sind, damit diese verfahrenstechnisch und wirtschaftlich optimal betrieben werden kann.
Wie ist aus Sicht des Praktikers am zweckmäßigsten…

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 31-2015 ab Seite 2318

Verantwortlich für den Beitrag
DWA-Arbeitsgruppe KA-8.2 „Abwasserreinigung durch Fällung und Flockung“:
Dr.-Ing. Bernd Heinzmann, Prof. h. c. Dipl.-Ing. Erhard Hoffmann, Dr.-Ing. Stefan Langer; Dr. Markus Koch, Dipl.-Ing. Thomas Sawatzki; Wolfgang Scheffer; Dipl.-Ing. Gert Schwentner, Dipl.-Ing. (FH) Georg Schwimmbeck und Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer

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Abwasser aus Scrubbern von Schiffen schadet der Meeresumwelt

Die Abgase der Seeschiffe beeinträchtigen Umwelt, Gesundheit und Klima.

Seit Januar 2015 ist in Schwefelemissionskontrollgebieten (SECAs) nur noch ein maximaler Schwefelgehalt von 0,1 Prozent im Schiffstreibstoff zulässig. Ab 2020 gilt weltweit ein Schwefelgrenzwert von 0,5 Prozent. Als Alternative zu schwefelarmen Treibstoffen können Abgasnachbehandlungsanlagen (Scrubber) verwendet werden. Mit der breiten Anwendung von Scrubbern sind Umweltauswirkungen zu erwarten.
Es gibt verschiedene Scrubber-Systeme (Nass: offen/geschlossen, trocken). Diese Scrubber erzielen die geforderte Emissionsreduktion, erzeugen jedoch Abwasser, das in die Meeresumwelt eingeleitet wird. Die verschiedenen Scrubber-Systeme unterscheiden sich in ihrer Umweltwirkung durch Menge und Inhaltsstoffe der Abwässer.
Die Regelungen zur Abwasserqualität finden sich in der IMO Resolution MEPC.184(59) aus dem Jahr 2009. Durch den Einsatz von Scrubbern tritt eine Umweltbeeinträchtigung durch kurzzeitige und räumlich begrenzte pH-Wert-Absenkung, Temperaturerhöhung und Trübung sowie durch Schadstoffeinleitung von zum Teil persistenten Stoffen ein.
Zur Beurteilung der Umweltwirkung von Scrubbern in den deutschen Gewässern der Nord- und Ostsee wurden die Untersuchungen der MS Pride of Kent (Hufnagl et al. 2005), MS Fjordshell (Buhaug et al. 2006) sowie der MS Ficaria Seaways (Kjøholt et al. 2012 und Hansen 2012) herangezogen. Die darin beschriebenen Konzentrationen von Schadstoffen im Scrubber-Abwasser verletzen keine Umweltqualitätsnormen entsprechend WRRL. Kumulative Effekte sind in den untersuchten Studien nicht berücksichtigt worden.
Die deutschen Küstengewässer leiden bereits unter einem starken Nutzungsdruck von Schifffahrt, Baustoffgewinnung, Energieerzeugung, Tourismus und Einleitungen aus Industrie und Landwirtschaft. Die Vorbelastungen sind in einigen Abschnitten der deutschen Küste erheblich. Der derzeitige Umweltzustand der deutschen Küstengewässer ist mäßig bis schlecht. Die belasteten Abwässer bedeuten einen zusätzlichen Stressfaktor für die marinen Organismen in Nord- und Ostsee und den angrenzenden von Seeschiffen befahrenen Flussgebieten.
Grundsätzlich ist die Nutzung sauberer flüssiger (Diesel) oder gasförmiger (LNG) Kraftstoffe einer Abgasnachbehandlung zur Schwefelreduktion vorzuziehen.
Auf Grundlage rechtlicher und steuerungspolitischer Erwägungen erscheinen nach derzeitigem Kenntnisstand Einleitungsbeschränkungen von Scrubber-Abwässern grundsätzlich am besten geeignet, um potenzielle Schäden aus dem Einsatz von Scrubbern abzuwenden.
Prioritär empfiehlt sich ein multilaterales Vorgehen im Rahmen der IMO. Hierbei kann eine gebietsbezogene Regelung der Einleitung von Scrubber-Abwässern erreicht werden. Insbesondere in Betracht zu ziehen ist die Einrichtung von Schutzinstrumenten (APMs) im Rahmen von PSSAs. Als kurzfristige Strategie könnte auch ein einseitiges bzw. zusammen mit den weiteren Mitgliedstaaten der EU konzertiertes Einleitverbot für die Bereiche der inneren Gewässer und des Küstenmeers angestrebt werden, das jedoch in seinem Regelungsgehalt hinter einer multilateralen Regelung im Rahmen der IMO zurückbleiben würde.

Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/themen/abwasser-aus-scrubbern-von-schiffen-schadet-der

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Abwasserteichanlage mit Pendelbelüftung benötigt nach Umbau weniger Strom

Situation
In der Verbandsgemeinde Vordereifel in Rheinland-Pfalz leben etwa 16 500 Einwohner. Sie wohnen in 27 Ortsgemeinden auf einer Fläche von 167,7 km². Eine geordnete Abwasserbeseitigung ist bei diesen Gegebenheiten nicht einfach zu lösen. Das anfallende Abwasser wird in neun Kläranlagen und in einer Reihe von Kleinkläranlagen behandelt. Eine unserer großen Kläranlagen ist die Anlage Karbachtal mit einer Ausbaugröße von 2500 EW. Sie liegt etwa 2 km unterhalb des malerischen Ortes Monreal an der Elz (Abbildung 1). Sie wurde 1985 als Simultanteichanlage mit Linienbelüftung geplant, aber nie verwirklicht. Denn 1990 wurde die Planung geändert, und stattdessen wurden Pendel- bzw. Kettenbelüfter vorgesehen. Damit sollte es möglich sein, Belüftung, Umwälzung und das Absetzen des entstehenden Klärschlamms räumlich voneinander zu trennen. Gebaut wurden drei nacheinander durchflossene, belüftete Teiche und ein Nachklärteich

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Probleme mit Feuchttüchern

In letzter Zeit häufen sich Klagen über verstopfte Pumpen und Probleme bei den Rechenanlagen. Ursache dafür ist der zunehmende Gebrauch von Feuchttüchern, die in Toiletten landen und für Schwierigkeiten im Kanal- und Kläranlagenbetrieb sorgen. Diese Art der Entsorgung bereitet dem Betriebspersonal große Sorgen, denn die Nasstücher sollen zwar grundsätzlich abbaubar sein, aber leider nicht in kurzer Zeit. Außerdem sind sie extrem reißfest. Spätestens im Pumpensumpf des nächsten

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Online-Biomonitoring in der Abwasserreinigung

Situation
In der Gemeinde Dietikon, vor den Toren der Stadt Zürich, betreibt die Interkommunale Anstalt Limeco eine der modernsten Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Europas. Die Abwasserreinigungsanlage heißt offiziell Limeco ARA Limmattal und hat eine Ausbaugröße von 110 000 EW (Abbildung 1). Mit physikalischen und chemischen Messmethoden überprüfen wir die Qualität des Abwassers online – im Zulauf, in den vier Reinigungsstufen und im Ablauf, bevor es in die Limmat eingeleitet wird. So lässt sich die Anlage ökologisch und ökonomisch steuern.

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Fazit
Abwasserreinigungsanlagen (ARA) setzen standardmäßig chemische und physikalische Messmethoden ein, um die Wasserqualität im Ablauf zu überwachen. So lassen sich Betriebsstörungen erkennen und Nährstoffgehalte wie zum Beispiel Nitrat (NO3-N), Ammonium (NH4-N) und gelöster organischer Kohlenstoff (DOC) ermitteln. Unmöglich sind aber Aussagen über die Toxizität des gereinigten Abwassers auf die Lebewesen in den Gewässern. Die Frage bleibt somit unbeantwortet: Ist es für die im Gewässer lebenden Organismen problematisch, wenn der DOC-Gehalt von 4,5 auf 5,0 mg/l ansteigt? Eine gezielte Aussage ist nur mit dem…

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Meldungen zu Labor 2015

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Oktober 2015
Kontinuierliche Betriebskontrolle für Kleinkläranlagen – aber wie? 
Analyseverfahren für Schadstoffe überprüft 
Mai 2015
Detektion von organischen Spitzenfrachten  
März 2015
Entwicklung eines Testverfahrens zur Überprüfung der Eignung eines spezifischen Abwassers für die Ozonung 
Analytische Qualitätssicherung Baden-Württemberg  
Januar 2015
Erfahrungsaustausch zum mikroskopischen Bild

Kontinuierliche Betriebskontrolle für Kleinkläranlagen – aber wie?

1 Einführung
Biologische Kleinkläranlagen (KKA) in Deutschland müssen über eine bauartrechtliche Zulassung verfügen und entsprechend dieser Zulassung eingebaut und betrieben werden. Regelmäßige Eigenkontrollen durch den Eigentümer und ein bis zwei Wartungen im Jahr durch zertifizierte Fachfirmen sollen den ordnungsgemäßen Betrieb der KKA sicherstellen. Unter diesen Voraussetzungen wird davon ausgegangen, dass die Ab-laufgrenzwerte gemäß Abwasserverordnung (CSB ˂ 150 mg/l, BSB5 ˂ 40 mg/l, AFS ˂ 75 mg/l für Klasse C) eingehalten werden und deshalb eine behördliche Überwachung der KKA entfallen kann.
In der Praxis kommt es jedoch nicht selten zu Überschrei-tungen von Ablaufgrenzwerten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, doch liegen sie meistens in einer mangelhaften Betriebs-weise. Insbesondere fehlende bzw. unzureichende Prozess- und Funktionskontrolle können mehr:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2336

Autor
Dipl.-Ing. Matthias Hartmann
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Siedlungswasserwirtschaft
Coudraystraße 7, 99423 Weimar, Deutschland
E-Mail: matthias.hartmann@uni-weimar.de
Hersteller/Vertrieb der Trübungsmesssonde:
IP Safety First e. K.
Ketscher Landstraße 8, 68804 Altlussheim, Deutschland
E-Mail: info@ipsafety-First.de

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Analyseverfahren für Schadstoffe überprüft

Für die Bestimmung umweltrelevanter Schadstoffe in Klärschlamm, behandeltem Bioabfall und Boden stehen ab sofort Analyseverfahren zur Verfügung, deren Zuverlässigkeit überprüft und festgestellt wurde. Das UBA hatte die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) mit dieser Validierung beauftragt.
Überprüft wurden Analysevorschriften, die im EU-Projekt HORIZONTAL ausgearbeitet, aber bisher nicht validiert wurden, etwa für Quecksilber oder Dioxine. Diese Verfahren werden nach und nach in europäische Normen übernommen und in Deutschland zum Beispiel in der Klärschlammverordnung Anwendung finden. Das erleichtert die Überwachung von Umweltvorschriften.

http://www.umweltbundesamt.de/themen/analyseverfahren-fuer-schadstoffe-ueberprueft

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Detektion von organischen Spitzenfrachten

Schnelle Detektion von organischen Spitzenfrachten
Im Normalfall weisen Abwasserströme von Produktionsanlagen einen TOC-Wert von rd. 1.000 mg/l TOC (gesamter organischer Kohlenstoff) auf. Industrieanlagen können jedoch Ausfälle erleiden oder es treten Prozessstörungen auf. In diesem Fall kann die Konzentration des organischen Kohlenstoffs schnell auf bis zu 50.000 mg/l TOC ansteigen. Geschieht dies unbemerkt, gehen neben den Kosten der Abwasserreinigung, Energieversorgung, Steuern und gesetzlichen Abgaben, wertvolle Basischemikalien und/oder Produkte verloren. Für einen sicheren und effizienten Betrieb der Anlage wird die Online TOC-Analyse empfohlen, sofern diese nicht vorgeschrieben ist.
Der online TOC Analysator QuickTOCultra der LAR AG arbeitet nach der Ultra-Hochtemperatur Verbrennungsmethode. Bei einer Temperatur von 1.200°C werden organische Probeinhaltsstoffe – unabhängig davon ob im gelösten, gemischten, öligem, partikulärem oder flüchtigen Zustand – vollständig oxidiert. Es wird keine Probevorbereitung wie z.B. Filtration oder Verdünnung benötigt. Als Folge sparen Betreiber die Kosten für Probenvorbereitungssysteme und oxidationsfördernde Katalysatoren. Dem Ofen nachgeschaltet wird das entstandene CO2 mit einem NDRI-Detektor gemessen und der Gehalt des gesamten organischen Kohlenstoffs bestimmt. Die innovative Prozessführung ermöglicht die Messung des TOC in unter 3 Minuten. Bei einer Grenzwertüberschreitung können Betreiber so schnellstmöglich Gegenmaßnahmen einleiten, wie z.B. die Umleitung hoch kontaminierter Abwässer in Puffertanks. Der QuickTOCultra ist in der Lage bis zu 6 Probenströme zu messen. Betreiber können sich die Investition in mehrere Analysatoren einsparen.
Das TOC-Messgerät QuickTOCultra der LAR AG ist die optimale Lösung für die zuverlässige Überwachung von industriellem Abwasser. Die innovative Prozessführung und die schnelle Detektion überzeugen Unternehmen auf der ganzen Welt. Weltweit sind bereits Tausende LAR Messgeräte erfolgreich im Einsatz.

http://www.lar.com/de/news-events/news-display/presse/zeige/Pressemeldung/detektion-von-organischen-spitzenfrachten.html

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Entwicklung eines Testverfahrens zur Überprüfung der Eignung eines spezifischen Abwassers für die Ozonung

Für die Elimination von Spurenstoffen aus gereinigtem Abwasser stehen derzeit vor allem die Adsorption an Aktivkohle oder die Ozonung im Vordergrund. Bei der Aktivkohle werden die Stoffe an der Oberfläche gebunden, und somit aus dem Wasser entfernt, während bei der Anwendung von Ozon die Stoffe oxidiert, d.h. chemisch umgewandelt werden. Bei Abwässern mit spezieller Belastung, z.B. aufgrund bedeutender Industrieeinleiter, kann eine Ozonung in ungünstigen Fällen zu einer Erhöhung der Toxizität führen, da nicht nur die unerwünschten Spurenstoffe zerstört werden, sondern durch die Oxidation bestimmter Inhaltsstoffe (z.B. bei hohen Bromid- Konzentrationen) problematische Reaktionsprodukte in relevanten Mengen gebildet werden. Aus diesem Grund sollte vorgängig getestet

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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Analytische Qualitätssicherung Baden-Württemberg

15. Ringversuch zur Betriebsanalytik auf Kläranlagen
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB),
Gesamt- Stickstoff (Nges; anorg. + org. Stickstoff),
Ammonium- Stickstoff (NH4 +-N),
Nitrat-Stickstoff (NO3 –N) G
esamt-Phosphor (Pges) und Gesamter organischer Kohlenstoff (TOC)
Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Stuttgart, im September 2014

Alle Ergebnisse finden Sie unter: http://www.iswa.uni-stuttgart.de/ch/aqs/pdf/karv2014.pdf  

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Erfahrungsaustausch zum mikroskopischen Bild

Am 25. Juni 2014 haben sich die Fachleute des mikroskopischen Bildes von den Kläranlagen Fürth, Feucht, Roth und Schwabach getroffen. Elke Zahner-Meike und Dr. Wilfried Pinther vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) hatten zu dieser Veranstaltung auf die Kläranlage Schwabach eingeladen. Der Erfahrungsaustausch dauerte von 9 bis 13.30 Uhr.

Ziel dabei war es,
• im theoretischen Teil zu erörtern, welche Arbeitsmittel verwendet werden, wie oft die Analyse des mikroskopischen Bildes durchgeführt wird und in welcher Form die Auswertung erfolgt. Welche Bedeutung hat das mikroskopische Bild bei den Kläranlagenmitarbeitern? Wird danach auch etwas gesteuert? Hat es überhaupt eine Aussagekraft? Wie glaubhaft sind die Auswertungen? All diese Fragen wurden in den Raum geworfen, und jeder konnte seine Meinung dazu äußern.
• im praktischen Teil …

Den ganzen Artikel finden Sie unter Folge 4/2014
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Meldungen der DWA 2015

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Dezember 2015
Vom Klärwerk zum Kraftwerk?  
Schweiz definiert Kriterien für Kläranlagennachrüstung 
207 Tonnen Neonikotinoide verkauft  
Gewässerschutz: Viel erreicht – viel zu tun!  
Privathaushalte Hauptverursacher für Medikamentenrückstände im Abwasser 
UBA: zu wenig Umweltschutz in der Landwirtschaft  
Software für die Umweltbewertung von Kläranlagen  
Überhöhte Wasserpreise: Wuppertaler Stadtwerke müssen 15 Millionen Euro erstatten  
Wasserbilder im BMUB  
Regenwasserbehandlung – unterschätzte Bedeutung für den Gewässerschutz 
November 2015
EU-Kommission fordert Rumänien auf, gegen die schlechte Bewirtschaftung seiner Abfalldeponien vorzugehen
Forschungsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm  
Hamburg: Vierte Reinigungsstufe nicht notwendig  
IKSE: 25 Jahre Einsatz für saubere und sichere Elbe  
Niedersachsen: 68,1 Millionen Euro für Projekte zur Energieeinsparung und Energieeffizienz  
Niedersachsen: Mehr Kartoffeln durch Beregnung  
Saarland kündigt PCB-Monitoring- Programm an 
Rheinland-Pfalz: Land und Kommunen vereinbaren Kooperation zu Zukunftsstrategien für Klärschlamm  
UFZ entwickelt Vorschlag für Pflanzenschutzmittelsteuer
Bayern: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung der Zukunft  
Zersetzung größerer Plastikteile  
Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie ausgeschrieben  
Bundesumweltministerium fördert Projekt zur Phosphorrückgewinnung 
Regierung will bald Düngegesetz vorlegen  
Schleswig-Holstein: Regierungsbericht über Pestizidrückstände  
Baden-Württemberg: Förderung für Anlage zur Spurenstoffeliminierung  
G7-Wissenschaftsminister beraten über Vermüllung der Meere  
Oktober 2015
Allianz investiert in Abwasserwirtschaft 
Baden-Württemberg: Gesplittete Gebühr flächendeckend eingeführt 
Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure 
„Der olympische Gedanke ist wichtiger als ein Sieg“ 
Modern, mehrdimensional und zeitlos 
Förderung für deutschpolnische Nachhaltigkeitsforschung 
Förderung für Forschung mit Bezug zu Fracking 
Ruhrverband vergibt Fremdwasserpreis für erfolgreiche Fremdwasserreduzierung 
BWB heizen Mehrgenerationenhaus mit Abwasser 
Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu 
Grober Kostenverteilungsschlüssel bei Regenwassergebühr unzulässig 
Ehrennadel für Nachbarschaftslehrer 
Mikroplastik und Mikroben:  
Nitrat: ein Viertel aller deutschen Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand 
EU-Parlament kritisiert Kommission bezüglich Menschenrechts auf Wasser 
Neues Projekt untersucht atmosphärische Phosphoreinträge in die Ostsee 
Qualität durch Qualifikation 
Referentenentwurf zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt 
BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage 
2539 Unfälle mit Jauche und Gülle 
September 2015
BMBF-Ausschreibung: Forschung zum Schutz der Küsten 
Sechs Millionen Euro für drei Forschungsverbünde in Baden-Württemberg 
G7-Staaten erarbeiten Maßnahmen gegen Müll in den Meeren 
Bewerbungsfrist für die GreenTec Awards 2016 beginnt 
Hamburg: Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche in Betrieb genommen 
IFWW-Förderpreis 2016 ausgeschrieben 
Strom aus Klärgas 
Deutsch-chinesisches Projekt zum Wasserressourcen- Management gestartet 
Präsentation des „Profile of the German Water Sector 2015″ in Brüssel 
Programm „Energetische Biomassenutzung“ wird fortgesetzt 
Internationales Projekt zur Wasserwirtschaft im Ostseeraum gestartet 
Zu viele Stickstoffverbindungen in Oberflächengewässern 
EnBW einigt sich mit Landeskartellbehörde über den Wasserpreis in Stuttgart 
DWA überreicht TSM-Urkunden für Gewässer und Abwasser 
Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt 
Bundeskabinett beschließt Entwurf zur Modernisierung des Vergaberechts 
Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen HOAI 
August 2015
Kanalsanierung bleibt Daueraufgabe in Bayern 
ENERWATER – energieeffiziente europäische Kläranlagen 
Internationale Fahndung nach unbekannten Molekülen 
EU-Kommission: Italien soll EU-Standards beim Betrieb von Abfalldeponien einhalten 
NRW beschließt Eckpunkte für neues Landeswassergesetz 
Kommunale Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern auf hohem Niveau 
Schadstoffsammler Mikroplastik? 
RP: Neues Landeswassergesetz verschärft Fracking-Regeln 
PIK: Mehr Rekordregenfälle aufgrund des Klimawandels 
Förderung eines innovativen Verfahrens zur Prozesswasserbehandlung 
Ramstein: Programm zur PFT-Überwachung gestartet 
Schleswig-Holstein: Lagebericht bescheinigt hohen Stand der kommunalen Abwasserbehandlung 
Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro 
EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern 
EuGH betont Verschlechterungsverbot der WRRL 
Juli 2015
AöW fordert strengeres Frackinggesetz 
Bundespräsident und DBU laden zur Woche der Umwelt ein 
Schleswig-Holstein: elektronische Meldepflicht für Wirtschaftsdünger bei überbetrieblicher Abgabe und Verwertung 
Energie- und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm 
Fracking: Änderungen im Bergrecht gefordert 
Länder wollen Fracking-Regeln verschärfen 
acatech: Generelles Frackingverbot sachlich nicht begründbar 
IFAT international gefragt wie nie 
Bundestag verabschiedet IT-Sicherheitsgesetz 
Bundestag: Kritik an Maßnahmen zum Meeresschutz 
Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung vorgelegt 
Österreich fordert europäische Strategien für Plastik in Gewässern 
Umweltministerkonferenz setzt Akzente gegen Mikroplastik und Klimawandel 
57,3 Milliarden Euro „Umweltsteuern“ im Jahr 2014 
Bayern: Bewerber um den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ gesucht 
Reform des Vergaberechts 
PhosphorRückgewinnung aus Abwasser: GreenTec Award für „Berliner Pflanze“ 
Verschmutztes Regenwasser auffangen und reinigen 
Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement 
Sachsen Wasser wird selbstständig 
Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser 
EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie 
Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen leicht angestiegen 
TU Berlin vernetzt  
Neue VEWAStudie zu Wasser und Abwasserpreisen veröffentlicht 
Wärme aus Abwasser – bundesweit größtes Projekt in Oldenburg 
Graduiertenkolleg zum urbanen Wasserkreislauf 
Juni 2015
Nachbarschaftstag an geschichtsträchtigem Ort
Investitionen in der Abwasserwirtschaft stark rückläufig 
Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm 
GreenTec Award für Projekt der TU Darmstadt 
GreenTec Award für „Wasser 3.0″ 
EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung 
Neues BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit startet 
Sauerstoffnot im Grundwasser durch Enteisungsmittel 
Bundesregierung: sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs nicht zielführend 
Neues Inline-Messsystem für Biogasanlagen: über den Säuregehalt Störungen schneller erkennen 
„World Water Development Report 2015″ erschienen 
EUWasserrecht: zwar Fortschritte, aber auch noch Handlungsbedarf 
VERA Klärschlammverbrennung in Hamburg erhält neue Eigentümerstruktur 
Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg ausgeschrieben 
Mai 2015
Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water ausgeschrieben 
DWA-Gewässerentwicklungspreis ausgeschrieben 
Österreich: 10PunktePlan gegen Plastik in Gewässern 
Bundesregierung: Wasser erheblich mit Nährstoffen belastet 
MecklenburgVorpommern: Abschluss des Hochwasserprogramms Elbe 
Brandenburg: Leitbild zur Siedlungswasserwirtschaft beschlossen 
Goldener Kanaldeckel des IKT ausgeschrieben 
EUKommission fordert Italien auf, Sammeln und Behandlung von Abwasser zu verbessern 
Fracking schon seit den 1960erJahren 
EUKommission verklagt Vereinigtes Königreich wegen Mängeln bei der Abwassersammlung und -behandlung
Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für kommunale Maßnahmen im Bereich Wasserwirtschaft und Altlasten 
Projekt zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln 
Bundesverwaltungsgericht bestätigt Beitragsbescheide für „Altanschließer“ 
April 2014
Wasserrahmenrichtlinie: Entwürfe der Bewirtschaftungspläne des zweiten Zyklus veröffentlicht 
Großes Interesse der Verbände und Länder an Anhörung zu Fracking-Regelungspaket 
Gabriel: Öffentliche Daseinsvorsorge wird durch TTIP nicht angetastet 
Jährlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere 
Anwerbung von Ingenieuren aus dem Libanon für Deutschland  
Leipziger Modell“ zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufe aus Mitteln der Abwasserabgabe vorgelegt  
Kritische Infrastrukturen: IT-Sicherheitsgesetz vorgelegt 
EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung 
Erdgasindustrie kritisiert Fracking-Regeln  
BMBF-Förderung für Projekte zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen  
BMBF-Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen  
Manfred Fischer 75 Jahre 
März 2015
Neues Wasserlabor für Hochschule in Sansibar  
Deutsches Trinkwasser erhält wieder die Note „sehr gut“  
Rheinland-Pfalz: neues Landeswassergesetz im Kabinett beraten  
Große Qualitätsunterschiede im IKT-Warentest „Stutzensanierung“  
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden  
Aus Abwasser Öle für die Schmierstoffindustrie gewinnen 
Bewerben Sie sich jetzt um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015  
Förderung für Forschung zu „Mikroplastik in marinen Systemen“ 
Große Anfrage zur Wirkung der Landwirtschaft auf Wasser und Boden 
Kommunale Klärschlammverwertung: Verbände legen gemeinsame Eckpunkte vor 
Der Kennzahlenvergleich Abwasser Baden-Württemberg geht in die neunte Runde – Profitieren auch Sie von einer Teilnahme!
Brand in der Kanalisation in Freital-Burgk
Fracking – nicht zulasten der Umwelt – Anhörung der Bundesministerien am 12. Februar 2015  
Bund setzt bei Energieeffizienz auf DWA-Arbeitsblatt  
Einweihung der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Steinhäule
Novellierung der Düngeverordnung soll Nährstoffeinträge senken  
Novellierung der Düngeverordnung – Nachbesserungen erforderlich
Kosten für die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen sind steuerlich absetzbar  
Studieren am Campus der TU Berlin in Ägypten  
Forschungsbündnis BioSAM: Hefen und Bakterien als Sensoren für Schadstoffe im Wasser  
Startschuss für umfassende Reform des Vergaberechts 
Sondergutachten zum „Stickstoffproblem“ vorgelegt – nationale „Stickstoffstrategie“ gefordert 
Bundesregierung beschließt IT-Sicherheitsgesetz
Schadstoffgrenzwerte bei bodenbezogener Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen 
Schweiz regelt Finanzierung der Spurenstoffelimination in Kläranlagen 
Förderung dezentraler Kleinkläranlagen spart in Rheinland-Pfalz 20 Millionen Euro ein 
Förderung für Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm 
Förderung für innovative Industrieabwasserreinigungsanlage 
Gesetzentwurf zum Fracking kommt 2015 
Fracking: Länder- und Verbändebeteiligung zu Neuregelungen gestartet 
BMBF-Förderung für Projekte der Wasserwiederverwendung und Aufbereitung 
Abwasserkanal Emscher: schon 36 514 Meter verlegt 
Förderung der DBU für die Entwicklung umweltfreundlicher Antibiotika 
Kurzstellungnahme der KLU zur Novellierung der Düngeverordnung 
„Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ kommt 
Bayern: AbwasserInnovationspreis geht nach Nürnberg und Betzenstein 
Gerhard Spatzierer ein Ruheständler?  
Nachbarschaft auf hoher See
Lauingen feiert Jubiläum
Führungswechsel bei den Nachbarschaften im DWA-Landesverband Nord  
Eberhard Jüngel jüngstes Ehrenmitglied der DWA  
Bücherecke Kanal- und Kläranlagenbetrieb – neue ÖWAV-Regelwerke  
Weltwassertag: „Wasser und nachhaltige Entwicklung“  
Vertonte Präsentation zum TSM 
Geschäftsanbahnungsreise „Abfallwirtschaft in Südafrika“  
Rohstoffeffizienzpreis für Abwassertechnologie 
Förderung der Nutzung von Produktionsabwässern eines Lebensmittelbetriebs 
Mikroplastik auch in Schweizer Gewässern
Evonik präsentiert Mikroplastik- Ersatz in Peelings 
Fragen und Antworten zu Mikroplastik  
Bundesregierung will freiwilligen Verzicht von Mikrokunststoffpartikeln in Kosmetikprodukten 
Umweltministerkonferenz für zügigeren Ausstieg aus der bodenbezogenen Klärschlammverwertung 
Bundesweit 58 Prozent des Klärschlamms wurden 2013 verbrannt  
Hochwasserschutz: Anträge im Bundestagsausschuss gescheitert  
Gesetzentwurf zum Thema Fracking äußerst umstritten  
Fracking-Gesetz soll 2015 kommen  
Förderung einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser
DVGW und DWA unterzeichnen Forschungskooperation  
Februar 2015
EuGH: Bauregellisten verstoßen gegen EU-Recht  
Ebola keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig  
Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb  
Bundestags-Büro für Technikfolgen- Abschätzung legt Bericht zur nachhaltigen Wasserwirtschaft vor 
Nitritoxidierende Bakterien können auch Wasserstoff oxidieren  
Bayern hat 2015 Vorsitz der Umweltministerkonferenz  
Bund prüft neue Vergaberegelungen für öffentliche Aufträge  
Umweltschutz bietet zwei Mio. Menschen Arbeit  
Mehr Unfälle, weniger freigesetzte Schadstoffe  
Januar 2015
Gewinnung von reinem Phosphat aus Abwasser  
Nitratbelastung des Grundwassers in NRW nicht gesunken 
Umweltministerkonferenz: 5,4 Milliarden Euro für den vorsorgenden Hochwasserschutz  
Hamburg: DIN 1986-30:2012- 02 als „Technische Betriebsbestimmung“ eingeführt
Online-Voting der GreenTec Awards gestartet  
Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig  
Bayern: 40 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet  
Antibiotika auch im Grundwasser  
Reform der Abwasserabgabe: Optionen, Szenarien und Auswirkungen einer fortzuentwickelnden Regelung 
Softwaretool zur Dokumentation der internen Qualitätskontrolle in der Betriebsanalytik 
DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2013 hat besonders den Phosphor im Visier 
DWA zeichnet praktische Verbesserungen für die Abwasser- und Reststoffentsorgung aus

Vom Klärwerk zum Kraftwerk?

Wie können bestehende Kläranlagen vom Energieverbraucher zum -erzeuger umgerüstet werden? Um dies zu erreichen, koordiniert das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) das im Juli 2015 gestartete europäische Forschungs- und Demonstrationsvorhaben POWERSTEP. 15 europäische Partner – Forschungseinrichtungen und Unternehmen – arbeiten hier gemeinsam daran, Kläranlagen, die bisher zur Abwasserreinigung noch Energie benötigen, zu Energieerzeugern zu machen. Selbstverständlich soll dies nicht auf Kosten der Reinigungsleistung gehen. Das Projekt hat ein Volumen von 5,2 Millionen Euro. Es soll von 2015 bis 2018 laufen und wird im Europäischen Programm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ gefördert. Kernaktivität des Projektes ist die Implementierung bewährter, aber auch neuer Technologien auf großen konventionellen Kläranlagen in Deutschland, Schweden, Dänemark, Österreich und der Schweiz ab Mitte 2016: Abtrennung von energiereichem organischen Kohlenstoff aus dem Rohabwasser (Mikrosiebung oder Biosorption), Anwendung von innovativen Verfahren der Stickstoffentfernung (Deammonifikation im Hauptstrom, Wasserlinsen-Bioreaktor), Steigerung der Biogasausbeute mit „Power-to-Gas-Technologie“ und Netzanbindung über „smart grids“, Energiegewinnung aus Abwärme (thermoelektrische Systeme zur Energierückgewinnung in BHKW, Dampf-Kreislauf nach Rankine, Wärmespeicherkonzepte), innovative Prozesswasseraufbereitung (Nitritation, Membranstrippung). Das KWB schreibt in einer Pressemitteilung, mit einer umfassenden Umrüstung aller europäischen Klärwerke und einer Nutzung des chemischen Energiepotenzials von 87 000 GWh pro Jahr in Europa könnte mit den POWERSTEPKonzepten Strom in der Größenordnung von bis zu zwölf großen Kraftwerken erzeugt werden.

Koordinator:
Christian Loderer
E-Mail: Christian.Loderer@kompetenz-wasser.de

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Schweiz definiert Kriterien für Kläranlagennachrüstung

Um die Belastung der Oberflächengewässer mit Spurenstoffen um 50 Prozent zu senken, sollen in der Schweiz rund 100 Kläranlagen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe aufgerüstet werden. Nachgerüstet werden sollen vor allem Kläranlagen, die sich in der Nähe von Gewässern befinden, die zur Trinkwasserversorgung genutzt werden sowie große Kläranlagen. Dies hat die Schweiz jetzt in der novellierten Gewässerschutzverordnung festgeschrieben, die zum 1. Januar 2016 in Kraft tritt. Finanziert werden soll die Nachrüstung zu einem großen Teil durch eine Abwasserabgabe von neun Franken pro Einwohner und Jahr, die von allen Kläranlagenbetreibern erhoben wird. Weiter legt die novellierte Gewässerschutzverordnung neue Nor men zur Messung der Wasserqualität fest. Neu können für die wichtigsten Substanzen, die in die Gewässer gelangen, ökotoxikologisch begründete Anforderungswerte festgelegt werden. Diese werden nach einer einheitlichen Methode je nach ihrer Wirkung auf Wasserlebewesen bestimmt und schrittweise als Grenzwerte in der Verordnung verankert. Anhand dieser neuen Normen können die Kantone dann die Wirksamkeit der Maßnahmen und ganz allgemein die Belastung der Oberflächengewässer durch Spurenstoffe überprüfen. Ferner sieht die revidierte Verordnung vor, dass die Grundwasserschutzzonen in Karstgebieten besser auf die Eigenschaften dieser Grundwasserleiter abgestimmt werden. Diese neue Bestimmung trägt den örtlichen Verhältnissen verstärkt Rechnung und erlaubt es, die Konflikte zwischen Grundwasserschutz und Bodennutzung abzuschwächen.

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207 Tonnen Neonikotinoide verkauft

Im Jahr 2014 sind in Deutschland 207 Tonnen Neonikotinoid-Wirkstoffe verkauft worden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags- Drucksache 18/6490) auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Darunter fallen die Wirkstoffe Acetamiprid, Clothianidin, Imidacloprid, Thiacloprid und Thiamethoxam. Neonikotinoide werden synthetisch hergestellt und gegen Insekten in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingesetzt. Darüber hinaus heißt es in der Antwort, dass im Jahr 2014 insgesamt 2269 Tonnen der Wirkstoffe exportiert wurden.

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Gewässerschutz: Viel erreicht – viel zu tun!

Bundesregierung legt Umweltbericht 2015 vor „Die hohen Investitionen der letzten 25 Jahre in den Gewässerschutz haben deutliche Verbesserungen gebracht. Unsere Flüsse sind weitestgehend wieder so sauber, dass beispielsweise die Zahl der in ihnen lebenden Fischarten wieder deutlich angestiegen ist. Gewässerschutz bleibt aber eine Daueraufgabe. So genügen nur etwa zehn Prozent der Oberflächengewässer den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie an einen guten ökologischen Zustand. Vor allem ein Übermaß an Nährstoffen belastet viele Seen und einen Großteil der Küstengewässer. Handlungsbedarf besteht außerdem hinsichtlich einer Strukturverbesserung der Fließgewässer, um z. B. die Durchgängigkeit für Wanderfische wie den Lachs oder den Aal wiederherzustellen“. Mit diesen Worten fasst die Bundesregierung die Situation der Gewässer im Mitte Oktober veröffentlichten „Umweltbericht der Bundesregierung 2015“ zusammen. Zur weiteren Verbesserung der Gewässerqualität spricht sich die Bundesregierung vor allem für Maßnahmen an der Quelle sowie für eine weitere Verbesserung der industriellen und kommunalen Abwasserbehandlung aus. Zustand der Gewässer Mengenmäßig ist der Zustand der Gewässer nach Einschätzung der Bundesregierung weiterhin sehr gut. Lediglich 20 Prozent des Wasserdargebots in Deutschland werden derzeit genutzt, die Hälfte davon als Kühlwasser, das nach Nutzung direkt zurückgeführt wird. Den mengenmäßigen Zustand des Grundwassers stuft die Bundesregierung ebenfalls in fast allen Fällen als gut oder besser ein. Bezüglich des ökologischen Zustandes sieht die Situation nach Einschätzung der Bundesregierung hingegen deutlich anders aus. Nur 39 Prozent der Seen und 14 Prozent der Flüsse wird derzeit ein guter ökologischer Zustand bescheinigt. Noch geringer ist der Anteil der Gewässer, die einen guten Gesamtzustand aufweisen. Bei der Erstellung der ersten Bewirtschaftungspläne für den Zeitraum 2009 bis 2015 waren dies lediglich zehn Prozent der Oberflächengewässer. Für 2015 hatte die Bundesregierung eine Steigerung der Oberflächenwasserkörper im guten oder sehr guten Zustand auf 18 Prozent angestrebt. Dieses Ziel sei aber aus verschiedenen Gründen nicht erreicht worden, heißt es dazu im Umweltbericht. Bei den Grundwasserkörpern bereitet vor allem der erhöhte Nitrateintrag großflächig Probleme, der schlechte chemische Zustand der Grundwasserkörper ist in Deutschland nach wie vor im Wesentlichen durch Nitrateinträge bedingt. Der Eintrag von Stickstoff sei zwar zurückgegangen, aber vor allem bei diffusen, nicht direkt einer Punktquelle zuzuordnenden Einträgen sei eine weitere Reduzierung notwendig, stellt die Bundesregierung im Umweltbericht klar. Dies möchte die Bundesregierung vor allem mit der Änderung der Düngeverordnung erreichen. Auch sonst setzt die Bundesregierung zunehmend auf die Vermeidung an der Quelle. Industrie und Gewerbe sollten möglichst auf Schadstoffeinträge verzichten. Die Anforderungen dazu würden in den über 50 Anhängen der Abwasserverordnung aktuell festgelegt, so die Bundesregierung. Gleichzeitigt fordert sie aber auch die Kommunen auf, ihre Kläranlagen weiter zu optimieren. In diesem Zusammenhang plädiert sie auch für die Rückgewinnung von Energie oder Rohstoffen, insbesondere Phosphor, bei der Abwasserbehandlung.

Eine Erweiterung von kommunalen Kläranlagen um zusätzliche Reinigungsstufen
Der „Umweltbericht 2015 der Bundesregierung“ steht kostenlos zum Download zur Verfügung: http://www. bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/ Download_PDF/Strategien_Bilanzen/ umweltbericht_2015_bf.pdf.

Stefan Bröker

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Privathaushalte Hauptverursacher für Medikamentenrückstände im Abwasser

Privathaushalte sind für die Mehrheit der ins Abwasser eingeleiteten Medikamentenrückstände verantwortlich. Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Psychiatrien und Pflegeheime tragen dagegen lediglich lokal und mit nur wenigen Substanzen als nennenswerte Verursacher zu einer Verunreinigung des Abwassers durch Arzneistoffe bei. Zu diesem Ergebnis sind Nachhaltigkeitswissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach in einer kürzlich in der Zeitschrift „Environment International“ veröffentlichten Studie gelangt. Das Wissenschaftlerteam um Klaus Kümmerer analysierte Medikamentenverbrauchsdaten eines Krankenhauses, einer psychiatrischen Klinik und eines Pflegeheimes in Südwestdeutschland. Auf Basis der so ermittelten Verbrauchsmuster identifizierten die Forscher 50 häufig verabreichte Substanzen, die generell eine besondere Relevanz für den Abwassereintrag haben. Sie werden von den Patienten teils unverändert ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser. Den über drei Jahre gemittelten gesamten Verbrauch dieser Medikamente durch die Gesundheitseinrichtungen verglichen die Wissenschaftler in einem zweiten Schritt mit dem jährlichen Gesamtverbrauch der ausgewählten Substanzen durch deutsche Privathaushalte. Dazu nutzten sie Daten aus dem jährlich veröffentlichten Arzneiverordnungs- Report (AVR), in dem alle Medikamente verzeichnet sind, die gesetzlich versicherten Patienten von deutschen Arztpraxen verschrieben werden. Die Ergebnisse belegen für die überwiegende Zahl der untersuchten Substanzen im nationalen Vergleich einen deutlich höheren durchschnittlichen Verbrauch – und daraus abgeleitet eine höhere Emission – durch Privathaushalte als durch Einrichtungen des Gesundheitswesens. So ist der Verbrauch von Medikamenten, die den Verdauungstrakt oder das Herz- Kreislauf-System beeinflussen, in Krankenhäusern 15 bis 500 Mal niedriger als in Privathaushalten. In psychiatrischen Kliniken beläuft sich der Unterschied sogar bis auf den Faktor 2500. Selbst der Verbrauch von Schmerzmitteln durch Krankenhäuser macht nur einen relativ kleinen Anteil am Gesamtverbrauch aus – bei Metamizol, dem Schmerzmittel mit dem größten Verbrauch, sind es lediglich 22 Prozent. Nennenswerte Verbrauchsmengen konnten nur für das Sedativum Clomethiazol in Krankenhäusern sowie für das Neuroleptikum Quetiapin und das Antidepressivum Moclobemid in Pflegeheimen aufgezeigt werden. Spezifische API wie diese können daher in regionaler Perspektive auf bestimmte Gesundheitseinrichtungen als Emissionsquellen zurückgeführt werden.

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UBA: zu wenig Umweltschutz in der Landwirtschaft

Beim Umweltschutz in der Landwirtschaft sind zwar Fortschritte zu verzeichnen, diese sind aber deutlich zu gering, das Umsetzungstempo ist viel zu langsam. Viele alte Probleme – etwa die zu hohen Stickstoff-Einträge in Böden oder die Luft – seien trotz Verbesserungen ungelöst, betonte die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, bei der Vorstellung der aktuellen Studie „Umweltprobleme in der Landwirtschaft – 30 Jahre SRU-Sondergutachten“. Das Umweltbundesamt hat in der Studie untersuchen lassen, wie sich die Umweltbelastungen durch die Landwirtschaft seit 1985 – dem Jahr des SRUSondergutachtens – verändert haben. Das Ergebnis ist relativ ernüchternd. So überschritten 1985 rund 90 Prozent der Flächen die kritischen Belastungsgrenzen für Stickstoff; aktuell sind es immer noch 50 Prozent. Zu den alten Problemen treten zudem neue hinzu – etwa durch Plastik oder Mikroplastik, das auf und in landwirtschaftlichen Böden gefunden wird. Positiv: Der Zustand des Grundwassers hat sich in den vergangenen Jahren verbessert, die Pestizidbelastungen sind weitestgehend rückläufig. Das Umweltbundesamt führt dies auf die strenge Zulassung der Stoffe in Deutschland und der EU zurück. Flüsse, Bäche und Seen seien aber nach wie vor betroffen, besonders wenn Landwirte ihre Feldspritzen in Gewässernähe oder auf dem Hof reinigten, betont das UBA. Weniger erfreulich zeigt sich die Lage bezüglich Stickstoff. Auch hier gibt es zwar grundsätzlich Fortschritte. Flächendeckend ist ein guter chemischer und öko logischer Zustand aber bei weitem noch nicht erreicht. Zu viel Gülle lässt in viehstarken Regionen zudem auch die Nitratkonzentrationen im Grundwasser über die Grenzwerte schnellen.

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Software für die Umweltbewertung von Kläranlagen

Das französische Forschungsinstitut für Agrar- und Umwelttechnik (IRSTEA) hat eine Software, ACV4E „Analyse Cycle de Vie – 4E Evaluation Environnementale Epuration Eau“ (Lebenszyklusanalyse – Umweltbewertung der Wasseraufbereitung), zur Bewertung der Umweltbelastungen von Kläranlagen entwickelt. Ziel der Software ist es, 18 mögliche, durch Kläranlagen verursachte Umweltbelastungen zu identifizieren und zu quantifizieren. Mithilfe von ACV4E können Modelle gebaut und Szenarien von Kläranlagen erstellt und anschließend bewertet werden. Zwischen 2012 und 2014 wurde die Software bereits in sieben französischen Gemeinden getestet, darunter kleinere wie Sarrians und Puguetville, aber auch größere wie Montpellier.

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Überhöhte Wasserpreise: Wuppertaler Stadtwerke müssen 15 Millionen Euro erstatten

Wegen überhöhter Wasserpreise hat das Bundeskartellamt mit den Wuppertaler Stadtwerken, der WSW Energie und Wasser AG, einen Vergleich über die Rückerstattung von 15 Millionen Euro zugunsten der Wuppertaler Wasserkunden geschlossen. Die Wasserpreise der WSW hätten im Zeitraum von 2009 bis einschließlich April 2013 weit oberhalb der Preise gelegen, die in vergleichbaren Versorgungsgebieten erhoben würden. Die Bundeskartellamt meint, auch in Anbetracht der „anerkanntermaßen schwierigeren“ Situation als in anderen Regionen musste es „von deutlich überhöhten Preisen ausgehen.“ Die Rückerstattung an die damaligen Kunden der Wasserwerke soll bis Mitte des nächsten Jahres erfolgen. Im engeren Sinne verglichen wurden die Wuppertaler Wasserpreise mit den Preisen in Bochum, Bonn und Duisburg. Die Stadt Wuppertal hat ihre Wasserversorgung zwischenzeitlich nach Einleitung des Prüfungsverfahrens rekommunalisiert. Seit Anfang Mai 2013 erhebt ein Eigenbetrieb der Stadt Wuppertal Wassergebühren. Da sich die kartellrechtliche Missbrauchskontrolle nicht auf öffentlich-rechtliche Gebühren erstreckt, konnte das Bundeskartellamt keine Preissenkung für die Zukunft anordnen.

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Wasserbilder im BMUB

Die Grenze zwischen Fotografie und Malerei zeigte die Ausstellung „Wasser und seine Helfer“ im Foyer des Bundesumweltministeriums in Bonn vom 13. bis 27. August 2015. 22 Motive aus der Wasser- und Abwasserbehandlung sorgten für rege Diskussionen zwischen Besuchern und dem Künstler. „Wer denkt bei Daseinsfürsorge an Kunst?“ fragt der Grafik-Designer und Fotograf Gerhard Weber und verweist auf das künstlerische Potenzial technischer Anlagen wie zum Beispiel die Abwasserreinigung. Die lebendig-farbigen Motive rücken Erstaunliches vom Auge des Fotografen ins Auge des Betrachters. Sie zeigen ihm eine andere Seite der scheinbar abweisenden Oberfläche der Abwasserbehandlung. Sie zu entdecken ist spannend und überraschend zugleich. Die Ausstellung hat in unterschiedlicher Zusammensetzung viele Stationen in Deutschland sowie Belgien und Luxemburg bereist. Eine Themenauswahl der großformatigen Motive schmückt als Leihgabe seit kurzem die Räumlichkeiten der DWA in Hennef.

Infos unter:
www.weberdesign.eu
gweber@weberdesign-hainburg.de

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Regenwasserbehandlung – unterschätzte Bedeutung für den Gewässerschutz

Die Abwasserbeseitigung und -reinigung in Baden-Württemberg verzeichnet seit Jahrzehnten eine zunehmende Leistungsverbesserung. Die Kläranlagen befinden sich in einem kontinuierlichen Verbesserungs- und Optimierungsprozess, welcher sich im jährlichen Leistungsvergleich wiederfindet. Durch die Implementierung einer 4. Reinigungsstufe sind Kläranlagen heutzutage fähig, mikrobiologische Verunreinigungen sowie organische Spurenstoffe zu eliminieren. Gänzlich ungetrübt ist die Erfolgsgeschichte in Baden-Württemberg dennoch nicht. Bei allen Bemühungen, die ausgetragenen Schadstofffrachten im gesamten Abwassersystem zu minimieren, ist bis heute eine nicht zu unterschätzende Lücke geblieben: die Anlagen zur Regenwasserbehandlung.

Regenüberlaufbecken – Auswirkung auf den Gewässerschutz
Im Kanalsystem, das in Baden-Württemberg zu etwa 70 % aus Mischwasserkanälen besteht, sollen Regenüberlaufbecken bei Starkregen mit hoher Intensität den ersten Schmutzstoß aufhalten und die Abwassermengen kontrolliert weiterleiten. Ab einem gewissen Füllstand muss eine Entlastung des Beckens in ein Gewässer erfolgen. Der Beckeninhalt wird dabei aufgrund der Regenmassen zwar stark verdünnt, gelangt aber dennoch ungeklärt in ein Gewässer. Rund 80 % der Becken in Baden-Württemberg stammen aus der Zeit vor der Veröffentlichung der DWA-Regelwerke DWA-A 166 und DWA-M 176 und entsprechen daher nicht den zeitgemäßen konstruktiven Anforderungen. Neben Regenrückhaltebecken können insbesondere auch in bestehenden Netzen vorhandene Regenüberläufe, auf-grund von baulichen Mängeln, zu lokalen Gewässerbelastungen führen. In der Praxis beschränkt sich in vielen Fällen die Kontrolle der Anlagen auf: Sichtkontrolle nach Einstau, Reinigungs-arbeiten sowie Unterhaltungsarbeiten. Eine wesentliche Aufgabe der Betreiber ist jedoch der ordnungsgemäße Betrieb. Dieser führt zu einer Reduzierung der stofflichen Austräge und ist somit maßgebend. Wichtige Kenngrößen für den optimalen Betrieb eines Beckens sind hierbei die Einstauhäufigkeit und die Entlastungstätigkeit. Diese werden momentan an den wenigsten Becken messtechnisch erfasst. Während Kläranlagen im Land mit viel Engagement betrieben werden, fristen die Regenwasserbehandlungsanlagen und speziell die Regenüberlaufbecken vieler-orts bis heute ein Schattendasein.

Impulsgeber im Gewässerschutz
Um den besonderen Erfordernissen an den Betrieb von Regenüberlaufbecken gerecht zu werden, sieht sich der DWA-Landesverband Baden-Württemberg in einem gemeinsamen Projekt mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg als Impulsgeber, um das Verhalten von Regenüberlaufbecken zu optimieren.
Der DWA-Landesverband Baden-Württemberg baut gegenwärtig einen Fachbereich „RÜB“ zur Optimierung des Betriebs von Regenüberlaufbecken auf, der als Plattformgeber und kompetentes Bindeglied zwischen allen Akteuren aus Hochschule, Verwaltung, Betrieb, Industrie und Ingenieurbüros agieren soll. Ziel ist die Schaffung eines Problem-bewusstseins zur Verbesserung der Gewässergüte und einer gezielten Bewusstseinsbildung bei allen wasserwirtschaftlichen Akteuren.
Der Fachbereich soll Hilfestellung bei der Optimierung und Nachrüstung der technischen Ausstattung entsprechend des Regelwerkes geben, das Voraussetzung für eine Beurteilung, Prüfung und Optimierung des Betriebsverhaltens der Becken ist.
Mit ausgebuchten Auftaktveranstaltungen in den vier Regierungsbezirken des Landes im Herbst 2015 wurden die ersten Sonder-Nachbarschaftstage „RÜB“ erfolgreich durchgeführt. Dabei lag der Fokus auf der Erfassung von Messdaten sowie der Bewertung von Betriebsverhalten an Regenüberlaufbecken. Vorhandene und übersichtlichen Bewertung der Einstauhäufigkeit und -dauer sowie Entlastungshäufigkeit und -dauer und hilft den Betreibern, das Verhalten der Becken im Gesamtsystem anhand der visualisierten Auswertung besser zu verstehen und zu vergleichen. Darauf aufbauend erfolgt im zweiten Schritt eine Auswahl an geeigneten Optimierungsmaßnahmen, die an der bewährten Vorgehensweise in Baden-Württemberg, mit verursacherorientiertem Handeln anknüpfen.

Projektverlauf – Engmaschiger Aktionsplan
Im Bestreben, das Netzwerk um den Fach-bereich Regenüberlaufbecken optimal zu entwickeln wurde ein engmaschiger Aktionsplan aufgestellt, der die Akteure aus den verschiedenen Kontexten zusammenführt. Als erste Schritte tagten im September und Oktober erstmals die Sonder-Nachbarschaften.
Auf der Landesverbandstagung am 15. Oktober 2015 war der Betrieb von Regenüberlaufen Schwerpunkt der Agenda. Für das kommende Jahr 2016 sind weitere Veranstaltungen mit einem Expertenforum zum Thema Regenüberlauf-becken geplant, welches bereits am 23. Februar stattfindet. Im Jahresverlauf finden weitere Sondernachbarschaften, Seminare sowie ein Workshop zum Betrieb von Regenüberlaufbecken statt.
Der ordnungsmäße Betrieb von Becken liegt in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber. Dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg ist es ein besonderes Anliegen mit seinem in der Praxis bewährten Nachbarschaftsmodell eine Plattform für einen Wissens- und Er-fahrungsaustausch zu bieten, um ein schrittweises Vorgehen von Betreibern, Planern und Behörden gleichermaßen für eine Optimierung der Regenwasser-behandlungsanlagen im Sinne eines nachhaltigen Gewässerschutzes in Baden-Württemberg zu erzielen.
Für weitere Rückfragen steht Ihnen Herr Manuel Sanchez als Projektleiter
Messdaten von Becken wurden analysiert und Optimierungsmaßnahmen erläutert. Die Nachbarschaften übernehmen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, da speziell Betreiber mit ihrem Fachpersonal angesprochen werden und ein direkter Erfahrungsaustausch zwischen den Betreibern stattfinden soll.

Vier Handlungsbereiche im Projekt
Die Sonder-Nachbarschaften stellen eine von vier Säulen des Projektes dar und bilden zusammen mit den Themen „Bewusstseinsbildung Sensibilisierung“, „Erfahrungsaustausch Qualifizierung“ und „Empfehlungen Untersuchung“ die ganzheitliche Herangehensweise an die Problematik ab. Perspektivisch soll der Aufbau eines Betriebsdatenvergleiches ähnlich dem etablierten Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen erfolgen, der den Betreibern von Regenüberlaufbecken Potenziale zur Optimierung ihrer Anlage aufzeigen soll.
Der erste Schritt zur Erkennung von Defiziten im System ist die Messung von Einstau- und Entlastungsverhalten sowie die Identifikation von Belastungsschwer-punkten. Zu diesem Zwecke hat der DWA-Landesverband Baden-Württemberg ein Excel-Tool entwickelt, welches eine Erfassung und Visualisierung der Becken er-möglicht. Das Excel-Tool dient der einfachen und übersichtlichen Bewertung der Einstauhäufigkeit und -dauer sowie Entlastungshäufigkeit und -dauer und hilft den Betreibern, das Verhalten der Becken im Gesamtsystem anhand der visualisierten Auswertung besser zu verstehen und zu vergleichen. Darauf aufbauend erfolgt im zweiten Schritt eine Auswahl an geeigneten Optimierungsmaßnahmen, die an der bewährten Vorgehensweise in Baden-Württemberg, mit verursacherorientiertem Handeln anknüpfen.

Projektverlauf – Engmaschiger Aktionsplan
Im Bestreben, das Netzwerk um den Fach-bereich Regenüberlaufbecken optimal zu entwickeln wurde ein engmaschiger Aktionsplan aufgestellt, der die Akteure aus den verschiedenen Kontexten zusammen-führt. Als erste Schritte tagten im September und Oktober erstmals die Sonder-Nachbarschaften.
Auf der Landesverbandstagung am 15. Oktober 2015 war der Betrieb von Regenüberlaufen Schwerpunkt der Agenda. Für das kommende Jahr 2016 sind weitere Veranstaltungen mit einem Expertenforum zum Thema Regenüberlauf-becken geplant, welches bereits am 23. Februar stattfindet. Im Jahresverlauf finden weitere Sondernachbarschaften, Seminare sowie ein Workshop zum Betrieb von Regenüberlaufbecken statt.
Der ordnungsmäße Betrieb von Becken liegt in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber. Dem DWA-Landesverband Baden-Württemberg ist es ein besonderes Anliegen mit seinem in der Praxis bewährten Nachbarschaftsmodell eine Plattform für einen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu bieten, um ein schrittweises Vorgehen von Betreibern, Planern und Behörden gleichermaßen für eine Optimierung der Regenwasser-behandlungsanlagen im Sinne eines nachhaltigen Gewässerschutzes in Baden-Württemberg zu erzielen.

Für weitere Rückfragen steht Ihnen Herr Manuel Sanchez als Projektleiter beim DWA-Landesverband Baden-Württemberg zur Verfügung.
Das DWA-Daten-Tool sowie das „Call for Papers“ für das Experten-Forum am 23. Februar 2016 steht auf der Homepage des DWA-Landesverbandes Baden-Württemberg unter dem folgenden Link zum Download bereit:

www.dwa-bw.de/rueb-baden-wuerttem-berg.html
DWA-Landesverband Baden-Württemberg Manuel Sanchez M.Eng.
Rennstraße 8, 70499 Stuttgart
Tel. 07 11/89 66 31-135 Fax 07 11/89 66 31-111
E-Mail: manuel.sanchez@dwa-bw.de

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EU-Kommission fordert Rumänien auf, gegen die schlechte Bewirtschaftung seiner Abfalldeponien vorzugehen

Die Europäische Kommission fordert Rumänien dringend auf, gegen die schlechte Abfallbewirtschaftung vorzugehen. Nach den EU-Abfallvorschriften (Richtlinie 2008/98/EG) mussten alle Deponien, die den vereinbarten Standards nicht genügten, bis zum 16. Juli 2009 geschlossen und saniert werden. Rumänien hat zwar einige Fortschritte gemacht, muss jedoch nach Auffassung der Kommission noch 109 illegale Abfalldeponien schließen und sanieren (65 kommunale Deponien, 27 industrielle Deponien für gefährliche Abfälle und 17 industrielle Deponie für nicht gefährliche Abfälle). Auch wenn Rumänien angibt, dass diese Deponien nicht mehr in Betrieb seien, so stellen sie laut EU-Kommission doch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. Nach Übermittlung einer zusätzlichen mit Gründen versehenen Stellungnahme im September 2015 muss Rumänien binnen zwei Monaten reagieren, andernfalls kann die Kommission Klage vor dem Gerichtshof der Europäischen Union erheben.

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Forschungsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm

In der Schweiz wurde auf dem Gelände des Abwasserverbands Altenrhein eine TCR®-Forschungsanlage in Betrieb genommen. Das Verfahren dient zur thermo- katalytischen Zersetzung von Klärschlamm. Dabei wird Kohle erzeugt, aus der Phosphat zurückgewonnen werden soll. Der Betreiber der Anlage ist die FH Nordwestschweiz. Die Forscher wollen einen Weg finden, die Nährstoffe des Klärschlamms zurückzugewinnen und andere, belastete Reststoffe abzuscheiden. Die Technologie entwickelte Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg. Die TCR®-Anlage wurde von der Firma Susteen Technologies GmbH geliefert. Nach Angabe des Anlagenbauers tötet die TCR®-Technologie Pathogene, wertvolle Nährstoffe hingegen lassen sich in der erzeugten Kohle binden. Wie die Kohle im Anschluss von Schwermetallen befreit werden kann, untersucht die FH Nordwestschweiz in einem Forschungsprojekt. Ziel der Forscher ist die Rückgewinnung der in der Kohle enthaltenen, wertvollen Mineralien für den Einsatz in der Landwirtschaft. Des Abwasserverband Altenrhein reinigt die Abwässer von etwa 120 000 Menschen, insgesamt wird dort Klärschlamm von 320 000 Menschen aufgenommen. Die mit dem TCR®-Verfahren erzeugten Produkte sollen zum Teil direkt als Gase und Öle in Motoren eingesetzt werden können. Bei einem Durchsatz von 300 Kilogramm Einsatzmaterial pro Stunde sollen etwa 150 bis 180 Kilowatt elektrische Leistung erzeugt werden. Die TCR®-Kohlen sind nach Firmenangaben frei von organischen Belastungen wie polycyclischen Aromaten.

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Hamburg: Vierte Reinigungsstufe nicht notwendig

„Eine vierte Reinigungsstufe ist weder gesetzlich gefordert noch aufgrund entsprechender Grenzwertfestlegung für bestimmte Abwasserparameter notwendig.“ Das antwortete der Hamburger Senat auf die Frage von Grünen-Abgeordneten der Bürgerschaft (Drucksache 21/1242), ob der Senat Anstrengungen unternehme, „um mittels Klärmaßnahmen mit Pflanzenfiltern (‚biologische vierte Stufe‘) Rückstände von Arzneimitteln im Hamburger Wasser zu reduzieren“.

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IKSE: 25 Jahre Einsatz für saubere und sichere Elbe

Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) besteht seit 25 Jahren. Die Organisation war am 8. Oktober 1990, nur fünf Tage nach der Wiedervereinigung, in Magdeburg gegründet worden. Vertragspartner waren Deutschland, die damalige Tschechische und Slowakische Föderative Republik sowie die EU. Hauptziele waren eine Verbesserung der Wasserqualität der Elbe, die auch eine Nutzung für die Trinkwasserversorgung zulässt, eine deutliche Verringerung der Belastung der Nordsee aus dem Elbeeinzugsgebiet sowie ein möglichst naturnahes Ökosystem mit einer gesunden Artenvielfalt. Die Elbe hat eine Gesamtlänge von 1094 Kilometern, 727 davon in Deutschland, 367 in der Tschechischen Republik. Ihr Einzugsgebiet hat eine Fläche von 148 175 Quadratkilometern. Davon liegen 97 175 in Deutschland, 49 933 in der Tschechischen Republik, 921 in Österreich und 239 in Polen. Im Einzugsgebiet befinden sich 312 Stauanlagen (ab 300 000 Kubikmeter) mit einem Gesamtstauraum von 4,1 Milliarden Kubikmetern.

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Niedersachsen: 68,1 Millionen Euro für Projekte zur Energieeinsparung und Energieeffizienz

Investitionen in die energetische Sanierung von Nichtwohngebäuden, in die Errichtung von Anlagen zur Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien und in Energieeffizienzmaßnahmen bei öffentlichen Abwasseranlagen werden im Zeitraum 2014 bis 2020 in Niedersachsen mit insgesamt 68,1 Millionen Euro gefördert. Eine entsprechende Förderrichtlinie wurde am 26. August 2015 im Niedersächsischen Amtsblatt veröffentlicht und trat am 1. September 2015 in Kraft. Die Mittel stehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Grundsätzlich sind alle öffentlichen Träger in Niedersachsen antra antragsberechtigt. Die Förderung aus EFRE- Mitteln beträgt maximal 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben oder bis zu maximal 1 000 000 Euro. Anträge können bei der NBank jeweils zum 30. November und 30. April jeden Jahres gestellt werden. Die erste Antragsfrist ist der 30. November 2015. http://bit.ly/1PvZIJa

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Niedersachsen: Mehr Kartoffeln durch Beregnung

Auf beregneten Flächen werden im Durchschnitt 38 dt/ha mehr Kartoffeln geerntet als auf nicht beregneten Flächen. Das teilt das Landesamt für Statistik Niedersachsen mit. Den etwa 4400 niedersächsischen Betrieben mit Kartoffelanbau komme zugute, dass etwa die Hälfte der Anbaufläche bewässert werden könne. Die Beregnung sei insbesondere auf den trockenen Sandstandorten in der Heide die Regel. Rund 50 Prozent der in Deutschland geernteten Kartoffeln kommen aus Niedersachsen.

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Saarland kündigt PCB-Monitoring- Programm an

Das Saarland plant eine großflächige Erhebung der PCB-Belastung der Bäche und Flüsse des Landes. Insbesondere die Belastung mit PCB aus Grubenwasser steht dabei im Fokus. Anlaufen soll das Monitoring-Programm Anfang 2016. Neben PCB werden laut dem saarländischen Umweltministerium dabei Schwermetalle und andere industrielle Schadstoffe mit Ausnahme der Pestizide untersucht. Insgesamt sollen Daten an 15 Messstellen gesammelt werden, davon sieben in den großen Gewässern Saar, Blies, Rossel und Nied. Dazu kommen fünf Grubenwassereinleitungen und drei Stellen im Gewässer unterhalb der Einleitungen. Zudem sollen nicht nur die Gewässer im Saarland auf eine Belastung mit dem einst in der Industrie häufig verwendeten Umweltgift überprüft werden. Die Vorarbeiten zu weiteren Untersuchungen, die PCB-Quellen im Boden und in der Luft im Fokus haben, sind bereits abgeschlossen, die erste Auftragsvergabe für dieses umfassende PCB-Kataster ist erfolgt. Mit der Vorlage des Gutachtens wird Ende 2016 gerechnet.

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Rheinland-Pfalz: Land und Kommunen vereinbaren Kooperation zu Zukunftsstrategien für Klärschlamm

Das Land Rheinland-Pfalz und die Kommunen wollen bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien zur Klärschlammentsorgung künftig verstärkt zusammenarbeiten. Umweltministerin Ulrike Höfken und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke haben am 22. September 2015 mit Bürgermeister Ralph Spiegler vom Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz, Wolfgang Neutz vom Städtetag Rheinland- Pfalz und Peter Lubenau, DWA-Landesverbandsvorsitzender, einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. „Die notwendige Umrüstung der Kläranlagen ist insbesondere für kleine und mittelgroße Kommunen eine Herausforderung. Wir wollen sie dabei unterstützen, zukunftsfähige, umweltverträgliche und bezahlbare Lösungen für die Entsorgung von Klärschlamm zu finden“, erklärte Ministerin Höfken. Die rheinlandpfälzische Initiative sei bundesweit einmalig. „Wir wollen die Klärschlammentsorgung verantwortungsbewusst und wirtschaftlich gestalten, also Rohstoffe wie vor allem das Phosphat erhalten und Schadstoffe sachgerecht entsorgen“, ergänzte Ministerin Lemke. Das neue Kooperationsprojekt umfasst zur Unterstützung der Kommunen für die kommenden drei Jahre folgende Kernaufgaben: Zunächst soll eine landesweite Bestandsaufnahme der bestehenden Anlagen zur Abwasser- und Klärschlammbehandlung sowie der anfallenden Klärschlammmengen erfolgen. Die Ergebnisse und Zukunftsoptionen sollen dann in regionalen Fachforen von Werksleitern, Bürgermeistern und anderen Akteuren beraten werden und als Grundlage zum Start regionaler und überregionaler Planungsinitiativen dienen. Zur Koordination dieses Prozesses werden die Kooperationspartner eine Anlaufstelle einrichten. Die Umsetzung des Kooperationsprojekts erfolgt gemeinsam durch die kommunalen Projektpartner und die DWA.

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UFZ entwickelt Vorschlag für Pflanzenschutzmittelsteuer

In Deutschland könnte – wie bereits in Dänemark, Frankreich und Schweden – eine Abgabe auf Pflanzenschutzmittel wichtige Impulse setzen, um den weiter steigenden Einsatz von Pestiziden zu begrenzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein. Das Gutachten entwirft ein konkretes Konzept für eine solche Abgabe in Deutschland, die das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln je nach Risiko für Mensch und Umwelt belasten würde. Die Abgabe trüge wirksam dazu bei, Hersteller, Händler und Anwender an den ökologischen und gesundheitlichen Folgekosten zu beteiligen. Mit ihr ließen sich Schutzmaßnahmen sowie Forschung zu alternativen Pflanzenschutzkonzepten finanzieren und ein ökonomischer Anreiz zur kosteneffizienten Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln schaffen. Die Forscher rechnen mit einem Aufkommen von ca. einer Milliarde Euro pro Jahr und sehen das langfristige Anreizpotenzial für Mindereinträge von Pflanzenschutzmitteln bei rund 30 Prozent. Die Abgabe würde so zur Erfüllung der bestehenden Ziele der deutschen und europäischen Pflanzenschutzmittelpolitik beitragen und vorhandene Instrumente sinnvoll und zugleich wirksam ergänzen. Die Studie ist im Verlag Duncker & Humblot erschienen als Möckel/Gawel et al.: Einführung einer Abgabe auf Pflanzenschutzmittel in Deutschland.

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Bayern: Pilotprojekt zur Abwasserbeseitigung der Zukunft

Wie lässt sich die kommunale Abwasserbeseitigung organisieren, wenn die Bevölkerungszahl zurückgeht und damit auch die Zahl der Gebührenzahler sinkt? Diese und weitere Fragen rund um den Gewässerschutz der Zukunft werden in einem neuen Pilotprojekt in Oberfranken geklärt. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf sieht als Königsweg für den Erhalt der Abwasseranlagen die engere Kooperation zwischen den Gemeinden. Das Umweltministerium fördert das Pilotprojekt mit rund 200 000 Euro. Darin wird anhand konkreter Beispiele untersucht, wie durch interkommunale Zusammenarbeit kommunale Pflichtaufgaben weiterhin sicher und mit für die Bürger zumutbaren Kosten erfüllt werden können. Auch soll auf diesem Weg für eine bessere Auslastung der Anlagen gesorgt werden, die durch den Bevölkerungsrückgang mancherorts nicht mehr gegeben ist. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Abwasserverband Saale und seinen 14 Mitglieds- und Gastgemeinden durchgeführt. Das Projekt hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren und ist Bestandteil des Aktionsplans Demografischer Wandel des Freistaats Bayern. Impulse und Beratung erhalten die Teilnehmer durch externe Experten aus Wissenschaft und Technik, moderiert wird das Pilotprojekt von der Universität Bayreuth. Die Ergebnisse des Projekts werden in einem Abschlussbericht aufbereitet und allen bayerischen Kommunen und Abwasserverbänden zur Verfügung stehen.

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Zersetzung größerer Plastikteile

Hauptverursacher der Meeresverschmutzung Mikroplastik, das in Peelings oder Duschgels eingesetzt wird, leistet einen mengenmäßig vergleichsweise geringen, gleichwohl unnötigen Beitrag zur Umweltverschmutzung. Das ergab eine Studie für das Umweltbundesamt (UBA). Danach werden vermutlich rund 500 Tonnen solcher primärer Mikropartikel aus Polyethylen, dem weltweit am häufigsten verwendeten Kunststoff, pro Jahr in Deutschland in kosmetischen Mitteln verwendet. Die mengenmäßig bedeutsamste Quelle für Mikroplastik im Meer ist aber die Zersetzung größerer Plastikteile. Wenn großer Plastikmüll – von der Plastiktüte bis zum Fischernetz – über Flüsse oder direkt ins Meer gelangt, werden die großen Teile durch Wind, Wetter und Gezeiten zu sogenanntem sekundärem Mikroplastik zermahlen und zerkleinert. Rund sechs bis zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion landen laut der Studie in den Weltmeeren. Weltweit werden pro Jahr rund 300 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt (Stand 2013). Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass bis zu 30 Millionen Tonnen davon pro Jahr weltweit im Meer landen – allein in Europa 3,4 bis 5,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Für Wasch- und Reinigungsmittel sowie Strahlmittel in Deutschland schätzen die Autoren das Aufkommen auf jeweils weniger als 100 Tonnen pro Jahr. Für Kunststoffwachse erwarten die Autoren dagegen etwa 100 000 Tonnen pro Jahr. Hierbei handelt es sich um wachsartige Dispersionen von Kunststoffpartikeln, die als Trennmittel und zur Oberflächenbeschichtung verwendet werden. Weitere Quellen für sekundäre Mikropartikel aus Kunststoff sind unter anderem Chemiefasern, die aus der Kleidung und sonstigen Textilien ausgewaschen werden (80–400 t/a), Reifenabrieb aus dem Straßenverkehr (60 000–111 000 t/a) und der Verlust von Rohpellets für die weitere Verarbeitung zu Kunststofferzeugnissen während Produktion und Transport (21 000–210 000 t/a). Die Studie wurde als Band 63 der Reihe „Texte“ veröffentlicht. Kostenloser Download

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Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie ausgeschrieben

Die Wasserchemische Gesellschaft schreibt 2016 wieder den Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie – gefördert durch die Walter-Kölle-Stiftung – aus, der auf der nächsten Jahrestagung, „Wasser 2016“, im Mai 2016 verliehen wird. Der Preis wird für herausragende Dissertationen vergeben, die mit der Gesamtnote sehr gut oder besser bewertet wurden. Vorschläge für die Verleihung können bis zum 30. November 2015 an den Vorsitzenden der Wasserchemischen Gesellschaft gerichtet werden:

Wasserchemische Gesellschaft Prof. Dr. Torsten C. Schmidt IWW Zentrum Wasser, Moritzstraße 26 45476 Mülheim an der Ruhr Tel. 02 08/4 03 03-311 Fax 02 08/4 03 03 80

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Bundesumweltministerium fördert Projekt zur Phosphorrückgewinnung

Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel (Nordrhein-Westfalen) plant ein neues Verfahren, um Klärschlamm thermisch von Schadstoffen zu befreien und gleichzeitig den Phosphor in der Asche aufzufangen. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums mit über 250 000 Euro gefördert. Der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel betreibt zur Klärschlammbehandlung auf der Kläranlage derzeit eine Schlammfaulung (Kompaktfaulung) und eine Kammerfilterpresse zur Entwässerung des Faulschlammes. Der entwässerte Schlamm wird anschließend über ein Entsorgungsunternehmen zur landwirtschaftlichen Verwertung abgegeben. Ziel des Projekts ist es, die organischen Schadstoffe im Schlamm zu eliminieren und den Phosphor unter Einhaltung der Grenzwerte der Düngemittelverordnung in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Hierzu errichtet der Zweckverband eine spezielle thermische Klärschlammbehandlungsanlage (PYREG-Anlage). Der Klärschlamm wird dabei zunächst getrocknet und anschließend im Reaktor erhitzt. Dadurch wird der organisch gebundene Kohlenstoff teilweise zu elementarem Kohlenstoff umgewandelt, und es entsteht brennbares Gas, das nachverbrannt wird. Die überschüssige Abwärme wird zur Trocknung des Klärschlamms genutzt. Bei diesem Verfahren verbleibt der gesamte Phosphor aus dem Klärschlamm in der Asche, die als Rohstoff für die Produktion von Phosphordünger verwendet werden soll.

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Regierung will bald Düngegesetz vorlegen

Der Entwurf zur Änderung des Düngegesetzes befindet sich in der Schlussphase der Ressortabstimmung und wird bald dem Kabinett vorgelegt. Das kündigt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/5992) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke an. Weiter heißt es, dass die Anhörung der Bundesländer und Verbände zum Gesetzentwurf abgeschlossen sei. Darüber hinaus führt die Antwort aus, dass die Vorgaben zur guten fachlichen Praxis die überbetriebliche Verwertung anfallender Wirtschaftsdünger aus Gebieten mit einem hohen Tierbestand und vielen Biogasanlagen in Regionen, die zusätzlichen Wirtschaftsdünger aufnehmen können, erforderlich machen. Das gelte aber nur unter der Voraussetzung, dass die Vorgaben auch in den Regionen eingehalten werden, die zusätzlichen Wirtschaftsdünger aufnehmen, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Die überbetriebliche Verwertung unterliege zudem der Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern vom 21. Juli 2010 (BGBl. I, Seite 1062), landesrechtlichen Regelungen sowie den Vorgaben der Düngeverordnung. Darüber hinaus würden das Bundesnaturschutzgesetz und die Naturschutzgesetze der Länder Beschränkungen der Düngung bestimmter Flächen zum Schutz der Gewässer und der Umwelt regeln.

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Schleswig-Holstein: Regierungsbericht über Pestizidrückstände

Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat einen Bericht über Pestizidrückstände in Gewässern vorgelegt (Drucksache 18/3319). Das 28 Seiten umfassende Dokument gibt eine Übersicht über Pflanzenschutzmittel und ihre Metabolite im Grundwasser und in Oberflächengewässern und enthält auch Tabellen mit Überschreitungen von Umweltqualitätsnormen („Grenzwerte“). Schleswig-Holstein vermutet laut dem Bericht „eine erhebliche ökotoxikologische Beeinträchtigung der Gewässerbiologie durch Pflanzenschutzmittel“ und sieht dadurch die Erreichung der Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie in Gefahr.

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Baden-Württemberg: Förderung für Anlage zur Spurenstoffeliminierung

Die große Kreisstadt Öhringen sowie die Gemeinden Pfedelbach und Zweiflingen im Hohenlohekreis bekommen insgesamt rund 2,5 Millionen Euro an Zuwendungen vom Land Baden-Württemberg für den Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der gemeinsamen Kläranlage Öhringen mit Gesamtkosten von über 3,2 Millionen Euro. Entsprechende Bescheide wurden am 7. Oktober 2015 übergeben. Insgesamt sind in Baden-Württemberg derzeit zehn Kläranlagen mit einer Aktivkohleadsorptionsstufe zur gezielten Spurenstoffentfernung in Betrieb. Neun weitere Anlagen, darunter die nun geförderte in Öhringen, sind in Bau oder kurz vor Baubeginn.

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G7-Wissenschaftsminister beraten über Vermüllung der Meere

Die G7-Wissenschaftsminister tagten am 9. Oktober 2015 in Berlin. Aufbauend auf den Beschlüssen des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs in Elmau, berieten die Minister über vier zentrale Themen: die Gesundheitsforschung und hier besonders armutsbedingte Krankheiten; die Zukunft der Meere, vor allem über den Kampf gegen den zunehmenden Plastikmüll in den Ozeanen; internationale Forschungsinfrastrukturen und wie der Zugang zu ihnen auf der Basis hoher Qualitätsstandards weltweit vereinheitlicht werden kann; saubere Energien und wie diese zum Schutz des Klimas und der Umwelt weiter ausgebaut werden können. Zum Schutz der Meere beschlossen die Wissenschaftsminister, sich vordringlich der rasant zunehmenden Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll zu widmen. Es bedarf interdisziplinärer Forschung zur Vermeidung und Rückholung des Plastikeintrags durch besseres Abfallmanagement und innovative Recycling- Technologien und um eine Änderung des Konsumverhaltens zu unterstützen. Plastikmüll im Meer ist ein grenzüberschreitendes Problem, das ein international abgestimmtes Vorgehen erfordert. Gleichzeitig einigten sich die G7 Minister auf eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung durch mehr Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsprogramme für junge Menschen. Die Zukunft der Meere entscheidet sich auch daran, ob und wie in der Tiefsee Bergbau betrieben wird. Tiefseebergbau könnte wegen der mineralischen Rohstoffe in den Ozeanböden, die für moderne Schlüsseltechnologien benötigt werden, eine weitere Herausforderung für die marinen Ökosysteme werden. Die Wissenschaftsminister beschlossen, die Umweltauswirkungen eines möglichen Tiefseebergbaus gemeinsam wissenschaftlich zu untersuchen, um frühzeitig ökologische Standards zu setzen und zu klären, ob und wie ein Tiefseebergbau ökologisch verantwortbar wäre.

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Allianz investiert in Abwasserwirtschaft

Aufgrund des weltweit niedrigen Zinsniveaus investieren Kapitalsammelstellen wie Versicherungsgesellschaften in den
letzten Jahren verstärkt in Infrastrukturprojekte. Für Aufsehen sorgte dabei vor einigen Wochen die Übernahme der Autobahnraststättenkette Tank und Rast durch ein Konsortium rund um die MünchnerRück und dem Allianzkonzern. Nun hat die Allianz auch die Abwasserwirtschaft für sich entdeckt. Der Münchener Versicherungskonzern hat sich mit Pensionsfonds und anderen langfristigen Investoren zur Bazalgette Tunnel Limited (Tideway) zusammengeschlossen und investiert bis zu 1,275 Mrd. britische Pfund in ein neues Kanalsystem für London. Ende August hat das Konsortium von der britischen Regulierungsbehörde Ofwat den Zuschlag für die Eigentumsübernahme und Finanzierung der 4,2 Milliarden GBP teuren Londoner „Super-Kanalisation“ erhalten. Der Tideway-Tunnel ist das größte Projekt in der britischen Wasserwirtschaft. Durch den Tunnel soll der Zufluss von rund 39 Mio. m³ ungereinigtem Abwasser in die Themse vermieden werden, die bisher jährlich in den Tiedefluss Themse abgeleitet werden. Insgesamt werden 34 vorhandene Überlaufstellen entlang des 25 km langen Abschnitts der Themse miteinander verbunden, um Abwasser von Acton im Westen bis Straford im Osten nach Becton zur Aufbereitung weiterzuleiten. Der Name des Allianz-Konsortiums – Bazalgette Tunnel Limited – bezieht sich auf Sir Joseph Bazalgette, der vor mehr als 150 Jahren durch den Bau einer Abwasserkanalisation die Themse wesentlich entlastete.

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Baden-Württemberg: Gesplittete Gebühr flächendeckend eingeführt

Die gesplittete Abwassergebühr ist in Baden-Württemberg mittlerweile flächendeckend eingeführt. Laut einer aktuellen Mitteilung des Statistischen Landesamtes in Stuttgart erheben derzeit 96,8 Prozent der Gemeinden getrennte Gebühren für Schmutz und Niederschlagswasser. Im Jahr 2009 hatten in Baden-Württemberg erst 2,5 Prozent eine gesplittete Abwassergebühr erhoben. In Folge des Urteils des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg im selben Jahr haben dann aber fast alle sukzessive auf die geforderte gesplittete Gebühr umgestellt.

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Qualitätsdünger aus Klärschlamm durch Hitze, Druck und Säure

Die Universität Hohenheim hat ein neues Verfahren zur Gewinnung von Dünger aus Klärschlamm entwickelt, vor allem die Phosphornutzung steht dabei im Vordergrund. Das Verfahren basiert auf einer Kombination von Hitze, Druck und Säure. Im ersten Schritt wird der Klärschlamm in Autoklaven fest verschlossen und zwei Stunden lang auf über 200 °C erhitzt. Die gewonnenen Biokohlebrocken werden dann mit Säure versetzt, um unter Hitze die Kohle abzutrennen. Nach Zugabe von Magnesiumsalz entsteht Magnesiumammoniumphosphat
(Struvit). Dieses kann laut der Universität Hohenheim direkt als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Über 80 Prozent des im Klärschlamm enthaltenden Phosphats sollen bei diesem HTC-Verfahren für die Düngung erhalten bleiben. Entwickelt hat das Verfahren die Universität Hohenheim in Kooperation mit dem Schweizer Biotechnologie-Unternehmen AVA-CO2.

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„Der olympische Gedanke ist wichtiger als ein Sieg“

Deutsche Teams messen sich mit Amerikanern in der Abwassertechnik
Ein Freitag im Juli, 7.00 Uhr. Ein kleiner Trupp DWA‘ler macht sich auf den Weg nach Düsseldorf. Das Ziel: Die Übungsanlage der Stadtentwässerungsbetriebe. Denn erstmalig werden zwei deutsche Teams am Berufswettbewerb des amerikanischen Schwesterverbands, der Water Environment Federation (WEF), teilnehmen, der Ende September in Chicago stattfindet. Mit dabei: Rüdiger Heidebrecht, Leiter der DWA-Abteilung Bildung und Internationale Beziehungen und Coach der Teams.
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 2015 ab Seite 872

Alexandra Bartschat

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Modern, mehrdimensional und zeitlos

DWA präsentiert sich in neuem Corporate Design
Die DWA zeigt sich in neuem Gewand. Das Logo wurde modernisiert, Schrift und Layout wurden an zeitgemäße
Standards angepasst. Neben dem bekannten Blau und Grau gehört zu den Verbandsfarben nun durchgängig auch ein frisches Grün. DWA-Internetnutzern ist diese Farbkomponente, die durch den Relaunch auch in die klassischen Medien …
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10- 2015
Alexandra Bartschat (Hennef)

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Förderung für deutschpolnische Nachhaltigkeitsforschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das National Centre for Research and Development der Republik Polen (NCBIR) beabsichtigen, ihren Forschungsdialog fortzusetzen und ihre Unterstützung bilateraler Forschungsprojekte im Bereich der Nachhaltigkeit zu intensivieren. Als einer der Forschungsschwerpunkte wird „nachhaltiges Wassermanagement“ in der Bekanntmachung des BMBF genannt. Ein wesentliches Ziel ist laut der Bekanntmachung, die Position von kleinen und mittleren Unternehmen beim beschleunigten Technologietransfer aus dem vorwettbewerblichen Bereich in die Anwendung zu stärken. Zunächst müssen begutachtungsfähige Projektskizzen vorgelegt werden; die Frist hierfür endet am 30. November 2015.
www.bmbf.de/foerderungen/29439.php

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Förderung für Forschung mit Bezug zu Fracking

„Sollte Erdgas-Unternehmen nach Inkrafttreten der geplanten Fracking Gesetzgebung eine Zulassung für Erprobungsmaßnahmen zum Fracking in Deutschland erteilt werden, ist die Bundesregierung bereit, eine wissenschaftliche Begleitforschung zur Klärung der Auswirkungen des Einsatzes der Frackingtechnologie auf die Umwelt, insbesondere den Untergrund und den Wasserhaushalt, im Rahmen eines Forschungsplans zu finanzieren. Parallel dazu würde ein Dialogprozess gefördert, mit dem die Bürgerinnen und Bürger an den Erprobungsstandorten in die Forschungs- und Erprobungsmaßnahmen einbezogen werden sollen. Nach vorläufigen Schätzungen wären für die genannten Maßnahmen im Haushalt des BMBF Mittel in einer Größenordnung von ca. vier bis fünf Millionen Euro pro Jahr anzusetzen.“ Das antwortete die Bundesregierung am 6. August 2015 (Bundestags-Drucksache 18/5737) auf die Frage eines Bundestagsabgeordneten, ob die Bundesregierung überlege, zukünftig Forschungsvorhaben mit Bezug zu Fracking zu fördern.

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Ruhrverband vergibt Fremdwasserpreis für erfolgreiche Fremdwasserreduzierung

Der Ruhrverband hat Ende August die Gemeinden Finnentrop, Olsberg und Bestwig mit dem „Fremdwasser-Preis Ruhr 2015″ ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt der Ruhrverband herausragende Aktivitäten im Bereich der Fremdwasserbekämpfung. Dotiert ist der Preis mit 10 000 €, erstmals vergeben wurde er 2013 anlässlich des 100jährigen Bestehens. Die Gemeinde Finnentrop wurde nun insbesondere für ihren ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz ausgezeichnet. Dieser umfasst neben zahlreichen kleineren Abdichtungsmaßnahmen in unterschiedlichen Kanalsträngen auch die Hausanschlussleitungen. So baut die Gemeinde Finnentrop zum Beispiel bei Neuerschließungen vorsorglich Prüfschächte an den Grundstücksgrenzen, um die späteren Fremdwasserkontrollen zu erleichtern. Ausschlaggebend für die Preisverleihung an das Abwasserwerk Olsberg war die erfolgreiche Erneuerung eines Teilbereichs des Verbindungssammlers Elleringhausen. Das Fremdwasser konnte in diesem Bereich um 20 bis 25 Liter pro Sekunde, dies entspricht rund 17 000 Badewannenfüllungen pro Tag, reduziert werden. Als Verfahren kam unter anderem das Berstlining zum Einsatz. Das Abwasserwerk Bestwig erhält die Auszeichnung für die Sanierung des Verbindungssammlers Heringhausen, die ebenfalls zu einer Fremdwasserreduzierung von ca. 20 Litern pro Sekunde geführt hat.

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BWB heizen Mehrgenerationenhaus mit Abwasser

In Berlin steht ein weiteres Abwasserwärmeprojekt kurz vor dem Abschluss. Im Stadtteil Karlshorst sollen mit der Wärme des Abwassers ab Oktober rund 200 Wohnungen beheizt werden. Dafür wird direkt vor einem neuen Mehrgenerationenhaus eine ein Meter starke Abwasserdruckleitung auf 78 Metern Länge mit ringförmigen Wärmetauschern versehen. So können dem Abwasser laut den Berliner Wasserbetrieben dort pro Jahr rund 314.000 kWh Wärme entzogen werden. Das deckt nicht nur 80 Prozent des Bedarfs des viergeschossigen
Neubaus sondern teilweise auch den von 120 weiteren Wohnungen in der Nachbarschaft. Gegenüber einer Erdgas-Heizung erspart das Vorhaben der Berliner Luft pro Jahr 35 Tonnen CO2.

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Klärgasverstromung nimmt im Südwesten weiter zu

Die Eigenenergieerzeugung und insbesondere die Stromproduktion nehmen in Baden-Württemberg weiter zu. 2014 wurden nach Angaben des Statischen Landesamtes in 274 Kläranlagen durch anaerobe Stabilisierung des anfallenden Rohschlamms 114,8 Millionen Kubikmeter Klärgas gewonnen. Dieses wird mittlerweile in 268 Klärwerken für die eigene Energieerzeugung genutzt. Dabei nimmt die Zahl der Kläranlagen, die das gewonnene Klärgas verstromen, stetig zu, 2014 erhöhte sich die Anlagenzahl gegenüber 2013 um sieben auf 227. Die Anlagen erzeugten dabei 163,7 Millionen Kilowattstunden Strom, knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr. 96 Prozent dieser Strommenge haben die Kläranlagen selbst verbraucht, der Rest wurde in das Elektrizitätsversorgungsnetz eingespeist.

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Grober Kostenverteilungsschlüssel bei Regenwassergebühr unzulässig

Die Berechnung der Niederschlagswassergebühr nach einem Gebührenmaßstab „je angefangene 25 m²“ ist rechtswidrig, da die gebührenpflichtigen Grundstückseigentümer zu unterschiedlich belastet werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht von Nordrhein-Westfalen Ende August entschieden (Az.: 9 A 1434/14 vom 26. August 2015). Dieser Gebührenmaßstab führt laut dem OVG dazu, dass die gebührenpflichtigen Grundstückseigentümer trotz des nominal gleichen Gebührensatzes in Abhängigkeit von der jeweiligen Grundstücksgröße mit unterschiedlichen Gebühren pro Quadratmeter versiegelter Fläche belastet werden. So führe der Gebührensatz (14,32 Euro je angefangene 25 qm) bei einem Grundstück mit 200 qm kanalwirksamer Fläche zu einem Gebührensatz von 0,57 Euro/qm, während für ein Grundstück mit 201 qm kanalwirksamer Fläche pro Quadratmeter 0,64 Euro anfielen. Dieses bedeute eine Differenz von zwölf Prozent, die bei einer quadratmetergenauen Abrechnung sich nicht ergeben würden. Ein sachlicher Grund für diese Ungleichbehandlung sei nicht ersichtlich, so dass der Gebührenmaßstab „je angefangene 25 qm“ wegen Verstoßes gegen den Grundsatz der Abgabengerechtigkeit rechtswidrig sei, heißt es seitens des OVG.

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Ehrennadel für Nachbarschaftslehrer

Zwei Persönlichkeiten aus dem Bereich des DWA-Landesverbands Sachsen/Thüringen wurden mit der Ehrennadel ausgezeichnet, weil sie sich nicht nur nach der Wiedervereinigung um den Aufbau der Nachbarschaften verdient gemacht haben, sondern weil sie sich auch bis heute maßgeblich für das Be-triebspersonal einsetzen.
Das ist zum einen Norbert Lucke, Gebietsleiter Labor/Projektbetreuung bei der Stadtentwässerung Dresden. Er ist so-wohl Leiter der Fortbildung im Landesverband. als auch Lehrer in mehreren Grund- und Aufbaukursen. Lucke hat maßgeblichen Anteil am Aufbau neuer Kurse im Landesverband. Auf ihn geht auch die Einführung des modularen Aufbaus bestimmter Aufbaukurse wesentlich zurück.
Und das ist zum anderen Gerald Teutschbein, Bereichsleiter Abwasser der Wasserver- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Thüringer Holzland. Er war besonders engagiert beim Aufbau der Kläranlagen-Nachbarschaften in Thüringen. Er war Obmann und ist Lehrer von Kläranlagen-Nachbarschaften so-wie Leiter der DWA-Ausbildungskläranlagen Hermsdorf/Thüringen und Kahla.
Beide Persönlichkeiten erhielten die Auszeichnung anlässlich der Landesverbandstagung am 7. Mai 2015 in Chemnitz vom Vorsitzenden Hubertus Milke überreicht.
Quelle: https://klaerwerk.info/DWA-Informationen – Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 – 2015

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Mikroplastik und Mikroben:

Ostsee-Expedition des Forschungsschiffs Poseidon
Am 17. August 2015 startete eine Gruppe von Wissenschaftler/inne/n des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) zur ersten umfassenden Bestandsaufnahme von Mikroplastik in der Ostsee. Dazu wird mit dem Forschungsschiff Poseidon während der rund einmonatigen Expedition eine Probennahmekampagne an bis zu 50 Stationen durchgeführt. Weiterhin soll mittels genetischer Analysen untersucht werden, ob mikrobielle Lebensgemeinschaften bei Umweltstress ihre Zusammensetzung verändern oder weitere Reaktionen zeigen, die sich in ihrem genetischen „Fingerabdruck“ niederschlagen. Die Arbeiten zu Mikroplastik auf der Poseidon werden im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojekts MikrOMIK durchgeführt, an dem sich unter Leitung von Dr. Matthias Labrenz vom IOW neun weitere Forschungsinstitute in Deutschland beteiligen.
Der zweite Arbeitsschwerpunkt der Poseidon-Expedition, mikrobielle Lebensgemeinschaften in der Ostsee, wird im Rahmen des europäischen Verbundprojekts Blueprint durchgeführt, das Mikroorganismen als besonders wichtige Triebkräfte für biogeochemische Stoffkreisläufe im Meer in den Fokus nimmt, um auf Basis von umfangreichen genetischen Analysen neue Konzepte zur ökologischen Zustandsbewertung der Ostsee zu entwickeln.

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Nitrat: ein Viertel aller deutschen Grundwasserkörper in schlechtem chemischem Zustand

Bundesweit sind 306 von insgesamt 1203 Grundwasserkörpern aufgrund einer hohen Nitratbelastung in einem schlechten chemischen Zustand. Es sei davon auszugehen, dass der Schwellenwert von 50 Milligramm/Liter an mehr als einer Messstelle überschritten werde, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 18/ 5856) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Darin führt sie auch aus, dass ein Grundwasserkörper erst dann in einem schlechten chemischen Zustand sei, wenn eine signifikante Fläche – in der Regel mehr als 20 Prozent der Fläche des Grundwasserkörpers – einen Nitratwert von 50 ml/l oder mehr aufweise.
Nitrat werde vor allem aus landwirtschaftlichen Flächen und in geringeren Mengen aus Kläranlagenabläufen in die Gewässer eingetragen, heißt es in der Antwort weiter. Die Gesamtemissionen hätten gegenüber Mitte der 1980erJahre jedoch um knapp die Hälfte, gegenüber Mitte der 1990erJahre um etwa 20 Prozent abgenommen. Neben Phosphat trage Nitrat entscheidend zur Eutrophierung (Überdüngung) der Gewässer bei.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/058/1805856.pdf

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EU-Parlament kritisiert Kommission bezüglich Menschenrechts auf Wasser

Das EU-Parlament hat Anfang September die Europäische Kommission bezüglich des Umgangs mit der europaweiten Bürgerinitiative „Right2water“ deutlich kritisiert. Der Antwort der Kommission auf die Europäische Bürgerinitiative zum Recht auf Wasser – die erste Initiative dieser Art – mangele es an Ehrgeiz, und sie trage den vorgebrachten Forderungen nicht Rechnung, heißt es in einer aktuellen Entschließung des EUParlamentes. Durch eine Europäische Bürgerinitiative können Bürger die Europäische Kommission auffordern, in Bereichen, die in deren Zuständigkeitsbereich fallen, Rechtsvorschriften vorzuschlagen. Voraussetzung: Mehr als eine Million Bürger aus mindestens einem Viertel der EU-Mitgliedstaaten müssen sich beteiligen. Die Bürgerinitiative ‚Right2Water‘ war mit rund zwei Mio. Unterschriften das erste erfolgreiche Beispiel für dieses Instrument. „Das öffentliche Eigentum und Management der Wasserversorger gehören klar zu den Hauptanliegen der Verbraucher, und können nicht ignoriert werden“, sagte die Berichterstatterin Lynn Boylan (GUE/NGL, IE), deren Bericht mit 363 Stimmen bei 96 Gegenstimmen und 261 Enthaltungen angenommen wurde. Es sei bedauerlich, dass die Kommission keine Gesetzesvorschläge vorgelegt habe, mit denen der allgemeine Zugang zu und das Menschenrecht auf Wasser anerkannt und dementsprechende rechtliche Vorgaben für die gesamte EU gemacht würden, so Boylan weiter. Das EU-Parlament kritisiert, dass sich die EU-Kommission darauf beschränkt, bestehende Zusagen zu bekräftigen. Das Parlament fordert in der Entschließung die Kommission auf, Rechtsetzungsvorschläge vorzulegen, gegebenenfalls über eine mögliche Überarbeitung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRR), mit denen der allgemeine Zugang zu und das Menschenrecht auf Wasser anerkannt werden. Zudem unterstreicht das Parlament, dass die Dienstleistungen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Bereichen Produktion, Verteilung und Aufbereitung bei jeder künftigen Überarbeitung der Richtlinie über die Konzessionsvergabe von deren Anwendungsbereich ausgenommen werden sollen. Es betont weiter, dass die Besonderheit dieser Dienstleistungen es zwingend erforderlich macht, dass sie von allen Handelsabkommen ausgenommen werden sollten, die die EU zurzeit aushandelt oder deren Aushandlung sie plant.

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Neues Projekt untersucht atmosphärische Phosphoreinträge in die Ostsee

Am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde startet eine vom Umweltbundesamt (UBA) geförderte zweijährige Pilotstudie zur Erfassung atmosphärischer Phosphoreinträge in der südlichen Ostsee. Bislang gibt es nur Abschätzungen über die Phosphormenge, die aus diffusen Quellen über die Luft in die Ostsee gelangt. Danach sind von den rund 38 300 Tonnen an Phosphor, die pro Jahr in die Ostsee gelangen, nur 5,5 % – also 2100 Tonnen – auf dem Weg über die Atmosphäre eingetragen worden. Einzelstudien erbrachten jedoch Werte, die sich auf einen jährlichen atmosphärischen Eintrag von bis zu 9100 Tonnen hochrechnen ließen. Die anthropogenen Quellen für atmosphärische Phosphoreinträge sind noch kaum bekannt. Es wird angenommen, dass sie vorrangig in Form von Partikeln eingetragen werden. Beispiele für den partikulären Eintrag sind Pollen, Stäube aus der Düngemittelproduktion oder Verbrennungsprozessen. Auch bei der Winderosion auf freien Ackerflächen oder Rodungsschneisen gelangt phosphorhaltiges Material in die Luft und kann so ins Meer getragen werden.

Dr. Günther Nausch Tel. 03 81/51 97332 E-Mail:
guenther.nausch@iowarnemuende.de

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Qualität durch Qualifikation

Gütegesicherte Ausschreibung und Bauüberwachung
Es liegt im Interesse von Städten und Kommunen, dass Abwasserleitungen und -kanäle von erfahrenen und zuverlässigen Fachleuten geplant, gebaut oder saniert werden. Ein Anspruch, der vom Regelwerk untermauert wird: Laut DIN EN 752:200804 (Abschnitt 1 5.1.10, Baulicher Zustand und Nutzungsdauer) müssen „Abwasserleitungen, Kanäle sowie andere Bauteile … so geplant, gebaut, unterhalten und betrieben werden, dass der bauliche Zustand über die Nutzungsdauer aufrechterhalten wird.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bedarf es Organisationen mit besonderer Erfahrung und Zuverlässigkeit hinsichtlich Ausschreibung und Bauüberwachung der Bauverfahren und Bauabläufe. Und zwar konkret in Bezug auf das Thema Kanalbau und die zur Anwendung kommende Verfahrenstechnik. Daher ist es sinnvoll, bereits ab der Planungs- und Ausschreibungsphase geeignete
Rahmenbedingungen zu definieren.
Qualität wird in der Planung erzeugt
Unter anderem hat der Ausschreibende dafür zu sorgen, dass geeignete Bauverfahren nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingesetzt werden. Planer und Ingenieurbüros sollten deshalb eine entsprechende Eignung nachweisen können. Das heißt: Sie müssen für Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung von Bauleistungen qualifiziert sein und über umfassende, dem Stand der Technik entsprechende Kenntnisse, Fähigkeiten und die Berufserfahrungen verfügen, die erforderlich sind, um die jeweiligen Bauprojekte fachgerecht vorzubereiten und in der Ausführung zu überwachen. Deshalb ist es sinnvoll, auch die Eignung des Planers bereits bei der Beauftragung zu prüfen. Hierzu gibt die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) folgende Möglichkeiten der Prüfung für den Planer vor:
§ 5 VOF – Nachweis der Eignung
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 2015 ab Seite 878

RALGütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau

Postfach 1369, 53583 Bad Honnef
Tel: 02224/93840, Fax: 02224/938484 EMail: info@kanalbau.com www.kanalbau.com

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Referentenentwurf zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt

Das Bundesumweltministerium hat am 1. September 2015 den lange erwarteten Referentenentwurf der Verordnung zur Neuordnung der Klärschlammverwertung vorgelegt. Wesentliche Änderungen innerhalb der Bundesregierung des noch nicht abgestimmten Entwurfs sind: die Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Verordnung auf die Klärschlammverwertung bei Maßnahmen des Landschaftsbaus, die Verschärfung schadstoffseitiger Anforderungen sowohl an die Klärschlammbeschaffenheit als auch an die Böden, auf denen eine Klärschlammaufbringung erfolgen soll, die Festlegung von Anforderungen an eine freiwillige Qualitätssicherung bei der Klärschlammverwertung sowie die Einführung von Kriterien für die hochwertige Verwertung von Klärschlämmen, insbesondere Anforderungen an die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen oder Klärschlammverbrennungsaschen bei gleichzeitiger Beendigung der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Kläranlagen der Größenklassen 4 und 5. Bei Kläranlagen mit einer geringeren Ausbaugröße als 10 000 EW und damit insbesondere Anlagen im ländlichen Bereich sieht der Entwurf vor, zunächst ohne zeitliche Befristung Klärschlämme weiterhin der bodenbezogenen Verwertung zuführen zu können.
Die Umsetzung dieser Änderungen soll in vier Phasen geschehen: Mit dem Tage der Verkündigung werden der Anwendungsbereich erweitert und die ersten Verwertungspflichten sowie die Anforderungen an die Qualitätssicherung eingeführt. Ab sechs Monate nach dem Inkrafttreten der Verordnung muss der Boden vor der Klärschlammaufbringung gegebenenfalls auch auf polychlorierte Biphenyle und Benzo[a]pyren untersucht werden. 2019 wird die Pflicht zur Untersuchung und Bericht des Phosphorgehalts für Erzeuger eingeführt. 2025 sollen ab einem Phosphorgehalt von 20 g/kg Trockenmasse 50 % des Phosphors aus dem Schlamm oder 80 % aus der Verbrennungsasche zurückgewonnen werden. In der Deponieverordnung soll die Genehmigung der Langzeitlagerung von Klärschlammaschen statt bis 2023 nun bis zum 31. Dezember 2035 ermöglicht werden.
Die „beteiligten Kreise“ (Fachkreise und Verbände) können bis zum 5. Oktober 2015 eine Stellungnahme abgeben. Für den 13. Oktober ist eine mündliche Anhörung zu dem Verordnungsentwurf im Bundesumweltministerium vorgesehen. Danach soll die Ressortabstimmung innerhalb der Regierung eingeleitet werden.
www.bmub.bund.de/themen/wasserabfallboden/abfallwirtschaft/abfallrecht/national

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BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage

Die Berliner Wasserbetriebe wollen ab Ende dieses Jahres die Möglichkeiten der Spurenstoffentfernung mittels Aktivkohle großtechnisch analysieren. Dazu hat das Unternehmen mit der Errichtung eines Pulveraktivkohlesilos an der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel (OWA Tegel) begonnen. Ab Ende dieses Jahres soll dann ein Drittel des in OWA Tegel aufbereiteten Wassers zusätzlich mit Aktivkohle behandelt werden, um Spurenstoffe zurückzuhalten. Die großtechnische Versuchsanlage baut auf den Erkenntnissen aus den Forschungsprojekten AKURIS (Anthropogene Spurenstoffe im urbanen Kreislauf) und IST4R (Integration der Spurenstoffentfernung in Technologieansätze der 4. Reinigungsstufe bei Klärwerken) auf. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte haben die Berliner Wasserbetriebe gemeinsam mit ihren Forschungspartnern – unter anderem die TU Berlin und das Umweltbundesamt – Mitte September in Berlin vorgestellt.

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2539 Unfälle mit Jauche und Gülle

Im Jahr 2014 traten bei Unfällen rund sieben Millionen Liter Jauche, Gülle und Silagesickersaft (JGS) sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe unkontrolliert in die Umwelt aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 58,7 % der bei Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen insgesamt freigesetzten Menge von rund 11,9 Millionen Litern. Insgesamt 2539 Unfälle ereigneten sich beim Transport sowie beim Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Anlage), beim Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Anlage) und beim innerbetrieblichen Befördern von wassergefährdenden Stoffen, einer mehr als 2013. Die freigesetzte Menge lag gegenüber 2013 um 7,1 % höher. Davon konnten rund 4,6 Millionen Liter (39 %) nicht wiedergewonnen werden, rund 7,3 Millionen Liter wurden zum Beispiel durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen. Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu fast der Hälfte (rund 2,3 Millionen Liter) um JGS. JGS sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Bei entsprechend großen freigesetzten Mengen oder besonderen örtlichen Verhältnissen können sie jedoch zu einer Gefahr für Gewässer und Boden werden. Der überwiegende Teil der Schadstoffe (10,9 Millionen Liter) wurde 2014 bei insgesamt 815 Unfällen in Anlagen freigesetzt. Dazu gehören 98 Unfälle mit JGS, bei denen 6,8 Millionen Liter freigesetzt wurden. Hauptursache bei den JGS-Unfällen in Anlagen war menschliches Fehlverhalten (56 %). Materialmängel wie zum Beispiel Korrosion von metallischen Anlageteilen, Alterung von Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von Schutzeinrichtungen waren in 22 % aller Unfälle Hauptursache. 1724 Unfälle wurden 2014 beim Transport wassergefährdender Stoffe gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1614; 94 %). Hierbei wurden rund eine Million Liter Schadstoffe freigesetzt, von denen 0,4 Millionen Liter (40 %) nicht wiedergewonnen wurden.

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BMBF-Ausschreibung: Forschung zum Schutz der Küsten

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat eine neue Aus-schreibung für die Küstenmeerforschung an der Nord- und Ostsee lanciert. Damit soll erarbeitet werden, wie neue Konzepte und Infrastrukturen im Küstenschutz und Verkehrswasserbau angelegt sein müssen, damit sie die Menschen und ihren Wirtschaftsraum schützen und gleichzeitig die wertvollen Naturräume erhalten bleiben. Die Küstenmeerforschung ist Teil des Forschungsprogramms für eine nachhaltige Entwicklung des BMBF. Durch die Forschung sollen beispielsweise Informationen erarbeitet und zur Verfügung gestellt werden, ob in den nächsten Jahren extreme Wetterereignis-se zunehmen werden und mit mehr und stärkeren Sturmfluten gerechnet werden muss – und wie mit diesen Entwicklungen umgegangen wird: Wie müssen Deiche und Bauwerke an Küsten gebaut und bemessen sein, damit sie den Sturmfluten, veränderten Strömungen und dem steigenden Meeresspiegel auch in den nächsten Jahrzehnten standhalten? Welche Ausmaße müssen Überflutungsflächen haben, um bei einem möglichen Anstieg des Meeresspiegels dichtbesiedelte Gegenden zu entlasten und wie viele brauchen wir davon? Wie wird sich die Nutzung der Küsten, zum Beispiel durch die Energiewende und die zunehmende Schifffahrt, in den kommenden Jahren entwickeln und wie wirkt sich dies auf Küstenökosysteme aus? In den Projekten sollen Wissenschaftler der Ingenieur-, Natur- und Gesellschaftswissenschaften zusammenarbeiten. Insgesamt stellt das BMBF für diese Ausschreibung sechs Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bereit.
www.bmbf.de/foerderungen/29156.php
www.bmbf.de/de/25973.php

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Sechs Millionen Euro für drei Forschungsverbünde in Baden-Württemberg

Mit rund sechs Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren stärkt das Forschungsministerium Baden-Württemberg die wissenschaftliche Zusammen-arbeit verschiedener Fachdisziplinen in der Wasserforschung in dem Bundesland. Zum Zuge gekommen sind drei Forschernetzwerke, die insgesamt sechs der Universitäten im Land umfassen. Dabei geht es um Themen wie den
Stoffhaushalt des Wassers und die Wasserqualität, um Naturgefahren und Extremereignisse, um Ökosystemfunktionen und Biodiversität sowie um politisch-gesellschaftliche Fragen des Um-gangs mit und Zugangs zu Wasser und der Landnutzung.
Die geförderten Forschernetzwerke: Das Netzwerk EffNet (Effect Network in
Water Research; Universität Heidelberg, Karlsruher Institut für Technologie, Universität Tübingen) verbindet naturwissenschaftliche Grundlagenforschung mit sozialwissenschaftlichen Ansätzen, um den zunehmenden Eintrag von bestimmten Mikroschadstoffen (Lebensmittelzusatzstoffe und Pharmazeutika) in Gewässerökosysteme zu vermindern. In einem ersten Schritt entwickeln die Forscher dazu ein analytisches Netzwerk für die biologische Risikobewertung, das es er-möglicht, Lebensmittelzusatzstoffe (insbesondere Süßstoffe) und Pharmaka (insbesondere Antidepressiva) sowie deren Umwandlungsprodukte in Gewässern zu identifizieren und zu quantifizieren. Außerdem werden die Wirkungen dieser Stoffe auf Lebewesen im Ökosystem Wasser auf unterschiedlichen Ebenen untersucht. Ziel von EffNet ist es nicht nur, biologische Risiken zu identifizieren, sondern auch ihnen entgegenzuwirken. Dazu werden die Forschungsergebnisse gesellschaftlichen Interessen-gruppen (Konsumenten, politische Entscheidungsträger) vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Ziel des Netzwerks DRleR (Drought impacts, processes and resilience: making the invisible visible; Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen) ist es, Politik und Gesellschaft in Baden-Württemberg und Deutschland darauf vorzubereiten, dass Dürreperioden in Zukunft in ganz Europa zunehmen werden. Verfügbare Daten aus vergangenen Dürreperioden sowie in aktuellen Versuchen neu generierte Daten werden ausgewertet und für Simulationen genutzt, um das Zusammenwirken von Klima, Umwelt, Land- und Wassernutzung sowie Gesellschaft und politischen Steuerungsstrukturen in Trockenperioden zu untersuchen.
Das Netzwerk CHARM (Challenges of Reservoir Management – Meeting Environmental and Social Requirements; Universitäten Stuttgart, Konstanz und Freiburg) erforscht fünf große Heraus-forderungen, die sich bei Betrieb und Management von Stauseen ergeben: Ablagerung von Sedimenten, Entstehung von mikrobiellen Filmen, Wachstum und Verbreitung von Blaualgen, Methangasemissionen sowie gesellschaftliche Konflikte. Dabei werden sozio-ökonomische und ökologische Problembereiche behandelt, um weiterhin eine nachhaltige Funktionsfähigkeit von Stauseen, die einen sehr wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung und Energiegewinnung leisten, sicherzustellen. A

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G7-Staaten erarbeiten Maßnahmen gegen Müll in den Meeren

Die G7-Staaten konkretisieren ihren Aktionsplan gegen die Vermüllung der Meere. Bei einem Workshop in Berlin wurden praktische Maßnahmen erarbeitet, die die Abfall-Einträge vom Land und auf See verringern sollen. Außerdem ging es um die Beseitigung der aktuellen Abfälle in den Meeren. Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten haben anlässlich ihres Gipfels Anfang Juni 2015 in Elmau einen G7-Aktionsplan zur Bekämpfung der Vermüllung der Meere beschlossen und sich ausdrücklich zu konkreten Maßnahmen verpflichtet. Zurzeit befinden sich schätzungsweise 100 bis 142 Millionen Tonnen an Abfällen in den Meeren. Es handelt es sich vor allem um Verpackungsmaterialien sowie um Abfälle aus Fischerei und Schifffahrt. Etwa Dreiviertel davon bestehen aus Kunststoffen. Jährlich kommen derzeit bis zu zehn Millionen Tonnen hinzu. Der Workshop fand auf Einladung des Bundesumweltministeriums vom 3. bis 5. August in Berlin statt. Neben Mitgliedern der G7-Regierungen waren Interessenvertreterinnen und -vertreter aus Nichtregierungsorganisationen, Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft in Berlin vertreten.

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Bewerbungsfrist für die GreenTec Awards 2016 beginnt

Ab dem 15. August 2015 können Interessierte sich für die GreenTec Awards 2016 bewerben. Die GreenTec Awards, deren Anspruch es ist, ein „Umweltpreis mit der Tragweite eines ‚Oscars‘“ zu sein, werden unter anderem in den Kategorien Wasser & Abwasser, Recycling & Ressourcen, Energie, Bauen & Wohnen, Galileo Wissenspreis vergeben. Der Bewerbungszeitrum läuft bis zum 15. Oktober 2015. Bereits seit Ende Juli sind Bewerbungen in der Kategorie „Green Office by KYOCERA“ möglich. Jeder Bewerber kann sich mit einem Projekt ausschließlich für eine Kategorie bewerben. Hiervon ausgenommen sind die Sonderpreise Start-up und Galileo Wissenspreis, die aus allen eingereichten Bewerbungen gekürt werden. Die Preise werden am 29. Mai 2016 im Rahmen der IFAT in München überreicht.
www.greentec-awards.com

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Hamburg: Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammasche in Betrieb genommen

Hamburg Wasser und Remondis haben am 6. Juli 2015 eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor auf dem Klärwerk Hamburg in Betrieb genommen. Weltweit erstmals könne, so Hamburg Wasser, mit diesem Verfahren der wichtige Rohstoff, der sich in der Asche der Klärschlammverbrennung konzentriert, wirtschaftlich effizient recycelt werden. Langfristig soll die in Hamburg anfallende Klärschlammasche komplett verwertet werden, um Phosphor zurückzugewinnen. Eingesetzt wird das von Remondis entwickelte TetraPhos-Verfahren. Dieses löst nicht nur Phosphorsäure aus der Asche, sondern auch weitere mineralische Salze, die ebenfalls verwertet wer-den können. Wenn die Pilotversuche erfolgreich sind, will Hamburg Wasser gemeinsam mit Remondis eine Großanlage in Hamburg errichten und betreiben. Beim TetraPhos-Verfahren wird Klärschlammasche in verdünnter Phosphorsäure gelöst. Dabei erhöht die Asche die Phosphorsäurekonzentration, sodass insgesamt mehr Phosphorsäure entsteht. In einem vierstufigen Prozess werden anschließend Inhaltsstoffe wie Calcium, Aluminium und Eisen entfernt, die sich ebenfalls weiterverwerten lassen. So kann das Aluminium direkt im Klärwerk als Fällmittel genutzt werden. Der Zukauf von Fällsalzen könne in Hamburg dadurch künftig um voraussichtlich mehr als 30 Prozent gesenkt werden. Das gelöste Calcium kann als Gips abgetrennt und als Baustoff genutzt werden.

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IFWW-Förderpreis 2016 ausgeschrieben

Das Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IF-WW) lobt auch für 2016 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit innovativen Methoden oder Verfahren bzw. neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement, Ab-wasser und Abfall/Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben: Promotionen und Diplom- oder Masterarbeiten. Die Bewerbe-rinnen und Bewerber können die Arbeiten an Universitäten/Hochschulen, Fachhochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förderpreis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird auf der 49. Essener Tagung (2. bis 4. März 2016, Messe Essen Ost) verliehen. Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. November 2015. Die Bewerbungsunterlagen sind über das Internet und die IFWW-Geschäftsstelle zu beziehen.

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Strom aus Klärgas

Auf den Kläranlagen in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1340 Gigawatt-stunden Strom aus Klärgas erzeugt. Gegenüber 2013 bedeutet dies ein Plus von 3,8 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, könnte mit dieser Strommenge bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund 1800 Kilowattstunden eine Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Gemessen an der gesamten Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2014 belief sich der Klärgasanteil auf rund ein Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2014 in Klär-anlagen rund 5823 Gigawattstunden Klärgas gewonnen, 1,7 Prozent mehr als 2013. Von den gut 10 000 Kläranlagen in Deutschland nutzen derzeit 1252 Anlagen die Klärschlammfaulung zur Klärgasgewinnung.

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Deutsch-chinesisches Projekt zum Wasserressourcen- Management gestartet

Ein Baustein zum Ausbau der Kooperation zwischen China und Deutschland im
Wasserbereich ist der Start des gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der TU Dresden beantragten BMBF-Projekts „Wasserressourcen-Management in urbanen Räumen“. In dem Projekt, das am UFZ koordiniert wird, werden in den kommenden drei Jahren wasserwirtschaftliche Systemlösungen für eine nachhaltige Verbesserung der Gewässerqualität in der Stadt Chaohu und im Chao See – einem der fünf großen Süßwasserseen Chinas – entwickelt. Durch die Einleitung von Abwässern und diffuse Einträge aus der Landwirtschaft ist er einer massiven Vermehrung von Blaualgen mit Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung ausgesetzt.

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Präsentation des „Profile of the German Water Sector 2015″ in Brüssel

Die Herausgeber des Branchenbilds der deutschen Wasserwirtschaft – ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA und VKU – stellen sich dem europäischen Dialog: Anlässlich der Präsentation des Branchenbilds „Profile of the German Water Sector 2015″ am 15. Juli 2015 hatten Vertreter der deutschen Wasser- und Abwasserwirtschaft mit Unterstützung der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU, Mitglieder der Europäischen Kommission und Abgeordnete des Europäischen Parlaments zu einem Experten-forum in Brüssel geladen. Unter dem Titel „Quality, safety and sustainability of water services in the EU – a German perspective“ führten Politik und Wasserwirtschaft eine intensive Diskussion über die Zukunft der europäischen Wasserpolitik.
„Das Branchenbild ist die wichtigste Publikation der deutschen Wasserwirtschaft. Es ist nur konsequent, die Erfahrungen und Ergebnisse auch auf europäischer Ebene in den wasserpolitischen Dialog einzubringen“, erklärten die herausgebenden Verbände im Rahmen des Forums. Die deutsche Wasserwirtschaft begrüßt das Engagement der Europäischen Kommission für einen langfristigen Schutz und eine nachhaltige Nutzung der europäischen Gewässer. „Dank hoher technischer Standards und dem konsequenten Einhalten der strengen gesetzlichen Vorgaben leisten Trinkwasserver- und Abwasserentsorger in Deutschland nicht nur einen integralen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge, sondern tragen auch aktiv zu einem umfassenden Gewässerschutz bei“, betonten die Vertreter der beteiligten Verbände. Gleichzeitig könnten die Wasserressourcen jedoch nur gesichert werden, wenn neben wasserrechtlichen Maßnahmen auch andere Politikfelder wie zum Beispiel die Agrarpolitik oder das Chemikalienrecht aktiv berücksichtigt würden: „Wir brauchen eine konsequente Abstimmung hinsichtlich wasserwirtschaftlicher Belange in allen relevanten Politikbereichen.“
Die Vertreter der europäischen Institutionen betonten, die Mitgliedstaaten, die Wasserwirtschaft und die Entscheidungsträger auf europäischer Ebene stünden vor einer Reihe von Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, den klimatischen Veränderungen oder den diffusen Stoffeinträgen. Diese können nur durch eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure bewältigt werden. Als zentrale Handlungsfelder wurden die Reduktion von Schadstoffen an der Eintragsquelle und sowie die bessere Umsetzung der bestehenden Gesetzgebung genannt.
Mit dem Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2015 haben die herausgebenden Verbände bereits zum vierten Mal ein umfangreiches Gesamtbild der Wasser- und Abwasserbranche in Deutschland vorgelegt. Der europaweit einmalige Bericht verdeutlicht den Leistungsstand und die wirtschaftliche Effizienz der Wasserwirtschaft. Politik und Öffentlichkeit erhalten so die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der deutschen Wasserwirtschaft zu beurteilen.

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Programm „Energetische Biomassenutzung“ wird fortgesetzt

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat am 9. Juli 2015 die Bekanntmachung über die Förderung von Forschung und Entwicklung zur kosten- und energieeffizienten Nutzung von Biomasse im Strom- und Wärmemarkt „Energetische Biomassenutzung“ veröffentlicht. Damit wird das erfolgreiche Förderprogramm fortgesetzt und an den aktuellen Stand der Energiewende angepasst. Stichtage für die Einreichung von Projektskizzen sind der 30. September 2015 und 2016. Im Zuge der Entwicklungen in der Energie- und Forschungs-politik wird die vorliegende Bekanntmachung ergänzend zu den laufenden BM-Wi-Vorhaben des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ und weiterer Förderaktivitäten anderer Ressorts neu ausgerichtet. Im Fokus der Förderung stehen vorrangig die praxistaugliche Erprobung und Validierung von zukunftsweisenden, effizienten und kosten-günstigen Technologien zur Strom-, Wärme- und gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung sowie Verfahrens- und Prozessoptimierungen mit Demonstrations- und Pilotcharakter.
https://www.ptj.de/bioenergie

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Internationales Projekt zur Wasserwirtschaft im Ostseeraum gestartet

Unter der Leitung der schwedischen Universität Linköping startete das EU-Projekt MIRACLE, an dem zehn europäische Forschungseinrichtungen beteiligt sind, darunter das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Das Projekt nutzt Methoden des sozialen Lernens, um neue Governance-Ansätze zur Verminderung von Nährstoffeinträgen und zur Reduzierung von Hochwassergefahren im Ostseeraum zu entwickeln. Das UFZ befasst sich insbesondere mit hydrologischen Untersuchungen im Einzugsgebiet der Ostsee.

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Zu viele Stickstoffverbindungen in Oberflächengewässern

98 Prozent der deutschen Badegewässer erfüllten 2014 die Anforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie. Außerdem hat das Trinkwasser nahezu überall eine sehr gute Qualität. Diese positiven Fakten nennt das Umweltbundesamt in den neuen „Daten zur Umwelt 2015″. Dagegen sei der ökologische Zustand vieler Flüsse und Bäche in Deutschland weniger gut: Nur zehn Prozent der natürlichen deutschen Fließgewässer erreichten das Prädikat „gut“ nach der EU-Wasser-rahmenrichtlinie; und nur eines von 72 Küstengewässern an Nord- und Ostsee schaffte dies. Fischen, Pflanzen und wirbellosen Bodentieren wie Muscheln und Schnecken machte vor allem der Stick-stoff zu schaffen. Dieser gelange durch zu viel Dünger aus der Landwirtschaft in Flüsse und Seen. Das führte zu Algen-wachstum und raube Fischen und anderen Wasserlebewesen den Sauerstoff.

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EnBW einigt sich mit Landeskartellbehörde über den Wasserpreis in Stuttgart

Im jahrelangen Verfahren um die Höhe der Wasserpreise in Stuttgart hat sich die EnBW Energie Baden-Württemberg AG Anfang Juli 2015 vor dem Oberlandesgericht Stuttgart auf einen Vergleich mit der Landeskartellbehörde verständigt. Die jetzt auf Vorschlag des Senats gefundene Lösung umfasst folgende Kernpunkte: Für das gesamte Jahr 2015 gilt der aktuelle Wasserpreis weiter. Für den Zeitraum ab dem 1. August 2012 (dem Datum der letzten Preiserhöhung) bis Ende 2014 senkt die EnBW den Wasserpreis um 20,5 Prozent. Die Kunden erhalten eine entsprechende Gutschrift. Kartellbehörde und EnBW haben sich da-rauf verständigt, dass die Wasserpreise in den nächsten fünf Jahren auf Basis eines Index aus Wasserbezugskosten und allgemeiner Preissteigerungsrate angepasst werden können. Ursprünglich hatte die Landeskartellbehörde eine weitreichendere Senkung des Wasserpreises um rund ein Drittel für den Zeitraum von August 2007 bis Ende 2014 verfügt. Die EnBW war dagegen gerichtlich vorgegangen.
www.enbw.com/wasser

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DWA überreicht TSM-Urkunden für Gewässer und Abwasser

Die DWA konnte in den vergangenen Wochen wieder zahlreiche Urkunden für bestandene TSM-Prüfungen überreichen. Am 6. Juli erhielt der Erftverband die Urkunde für die erfolgreiche Erstwiederholungsprüfung des DWA-TSM Gewässer. Am 10. Juli zeichnete der DWA-Landesverband Baden-Württemberg die Energieversorgung Rottweil (ENRW) nach absolvierter Wiederholungsprüfung mit dem DWA-TSM Abwasser aus. Gleichzeitig erhielt das Unternehmen das TSM in den Sparten Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Bereits am 7. Juli hatte der DWA-Landesverband Bayern den Stadtwerken Landshut sowie dem Abwasserverband Selbitztal, jeweils nach durchgeführter Erstprüfung, das DWA-TSM Abwasser überreicht.

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Bremer Umweltpreis 2015 ausgelobt

Die Bremer Aufbau-Bank (BAB) ruft Firmen im Land Bremen auf, sich bis zum 30. September 2015 um den Bremer Umweltpreis 2015 zu bewerben. Das Preisgeld beträgt 10 000 Euro. Gesucht werden Projekte oder Verfahren, die die Umwelt besonders entlasten. Das können so-wohl eine energieeffiziente oder ressourcenschonende Produktion wie auch eine herausragende umweltorientierte Strategie mit Wirkung in alle Unternehmensbereiche sein. Des Weiteren haben Produkte und Dienstleistungen, die in ihrer Nutzung und Anwendung den Umwelt- und Klimaschutz befördern, oder Umweltaktivitäten im Rahmen ganzheitlicher CSR-Strategien gute Chancen im Wettbewerb um den Bremer Umweltpreis 2015. Bewerben können sich ausschließlich Unternehmen, die mehrheitlich in privatwirtschaftlicher Hand sind und einen Sitz im Land Bremen haben.

www.bremerumweltpreis.de

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Bundeskabinett beschließt Entwurf zur Modernisierung des Vergaberechts

Das Bundeskabinett hat am 8. Juli 2015 den vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) vorgelegten Gesetzentwurf zur Modernisierung des Vergaberechts verabschiedet. Damit wird die größte Reform des Vergaberechts seit über zehn Jahren eingeleitet. Es werden drei neue EU-Vergaberichtlinien in deutsches Recht umgesetzt. Damit werden, so das BMWi, Struktur und Inhalt des Vergaberechts einfacher und anwenderfreundlicher. Zudem werden die Möglichkeiten für Auftraggeber gestärkt, soziale, ökologische und innovative Aspekte im Vergabeprozess zu berücksichtigen. Der Regierungsentwurf stellt außerdem klar, dass das geltende Recht, insbesondere das Arbeits- und Sozialrecht, immer einzuhalten ist, wenn öffentliche Aufträge ausgeführt werden. Das gilt vor allem für den bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn.
Grundlage für den Gesetzentwurf sind die im Januar von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts. Künftig wird der überarbeitete vierte Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die wesentlichen Vorschriften zur Vergabe sämtlicher Arten von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen umfassen. Um die Anwendung des Gesetzes für die Praxis zu erleichtern, wird erstmals im Gesetz der gesamte Ablauf des Vergabeverfahrens vorgezeichnet. Außerdem sollen künftig die grundlegenden Daten zu öffentlichen Aufträgen in Deutschland auf breiter Basis statistisch erfasst werden, ohne damit die Auftragnehmer zusätzlich zu belasten.
Der Regierungsentwurf ist der erste wesentliche Schritt in einem umfangreichen Gesetz- und Verordnungsgebungsprozess. Die neuen EU-Vergaberichtlinien müssen bis April 2016 umgesetzt sein.

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Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland wegen HOAI

Die Europäische Kommission hat gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Ihrer Meinung nach ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ein „unverhältnismäßiges und nicht gerechtfertigtes Hindernis im Bereich der freiberuflichen Dienstleistungen“. Nach Auffassung der Kommission laufen die Anforderungen,
die bestimmte Dienstleister dadurch erfüllen müssen, der Dienstleistungsrichtlinie zuwider. Die Kommission führt hierzu aus: „Verbindliche Mindestpreise sind zur Sicherung der Qualität der Dienste in- und ausländischer Anbieter nicht nötig. Stattdessen verhindern sie, dass die Verbraucher die Leistungen zu günstigeren Preisen in Anspruch nehmen können.“ Neben Deutschland sind wegen ähnlicher Regelungen fünf weitere Mitgliedsstaaten von dem Vertragsverletzungsverfahren betroffen.

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Kanalsanierung bleibt Daueraufgabe in Bayern

Die Sanierung der öffentlichen Abwasserkanäle bleibt in Bayern auch in den nächsten Jahren eine gewaltige Aufgabe. Kurz- bis mittelfristig besteht an 12 400 km öffentlichem Abwasserkanalnetz Sanierungsbedarf. Dies belegt eine aktuelle Studie, die die Technische Universität München im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) durchgeführt hat. Rund 1600 km öffentliche Abwasserkanäle werden danach in Bayern derzeit jährlich saniert. Das gesamte öffentliche Abwassernetz weist in Bayern eine Länge von knapp 100 000 km auf – 30 000 km Schmutzwasserkanäle, 55 000 km Mischwasserkanäle sowie 14 000 km Regenwasserkanäle. Für die Untersuchung hat die Technische Universität München Daten von 286 Kanalnetzbetreibern aus dem Jahr 2012 ausgewertet. Damit wurden mehr als ein Viertel der bayerischen Schmutz- und Michwasserkanäle erfasst.

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ENERWATER – energieeffiziente europäische Kläranlagen

Die europäischen Kläranlagen verbrauchen jährlich etwa 15 000 Gigawattstunden und damit rund ein Prozent der Energieproduktion des Kontinents. Um diesen Wert zu reduzieren, haben sich neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien zu dem Forschungsprojekt ENERWATER zusammengeschlossen. Ihr
Ziel ist die Entwicklung einer neuartigen, standardisierten Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen. Zudem sei es auch ein Ziel, einen Impuls für eine entsprechende europäische Rechtsvorschrift zu geben, betont Prof. Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln. Aus Deutschland beteiligt sich neben der Fachhochschule Köln auch der Aggerverband an ENERWATER. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird durch das EU-Förderprogramm Horizont 2020 gefördert. In einem ersten Arbeitsschritt möchten die Projektpartner den Energieverbrauch von Kläranlagen aus ganz Europa vergleichbar machen. Die FH Köln wird hierzu ermitteln, welche Kennzahlen für einen solchen Vergleich erforderlich sind, und den Partnern ein Programm zur Verfügung stellen, mit dem die Daten erfasst werden können. Anschließend werden in insgesamt 65 Kläranlagen europaweit, darunter 20 des Aggerverbandes, die Daten zum Energieverbrauch erhoben und ein erstes Energie-Audit erstellt. Der Aggerverband bearbeitet im Projekt die Anwenderseite. Seine Mitarbeiter testen die Beurteilungsmethode, die durch die Hochschulen entwickelt wird, auf ihre Praxistauglichkeit. Ein Ziel des Projektes sei es, genaue Energieverbrauchsdaten pro Verfahrensstufe zentral und online vorzulegen – dadurch können wir Energieein-sparpotenziale schnell finden und realisieren. Nach derzeitigen Schätzungen gehe der Aggerverband davon aus, dass bis zu zehn Prozent Energieeinsparung pro Anlage möglich sein werden, betont Aggerverbandvorstand Prof. Dr. Lothar Scheuer.

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Internationale Fahndung nach unbekannten Molekülen

In einer einzigen umweltrelevanten Wasserprobe befinden bis zu einigen tausend organischer Moleküle. Doch um welche Stoffe handelt es sich dabei? Bisher stehen für zukünftige Analysen über 8000 Molekül-Profile in der öffentlichen Datenbank STOFF-IDENT zur Verfügung. Entwickelt haben die Datenbank Wasserspezialisten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, des Zweckverbandes Landeswasserversorgung sowie der Technischen Universität München im Forschungsprojekt RISK-IDENT. Das Nachfolgeprojekt „FOR-IDENT“, das vom BMBF bis 2017 gefördert wird, hat nun das Ziel, die Datenbank um die jeweils vor Ort zugelassenen und verwendeten Chemikalien zu erweitern. Auch wollen die Wissenschaftler die international zum Einsatz kommenden Auswertestrategien erfassen, bündeln und harmonisieren. In das Projekt sollen auch weltweit Hersteller von Analysegeräten sowie Laboratorien eingebunden werden. Im Laufe des Projektes wird eine offene Softwareplattform entstehen, in der die unterschiedlichen Auswertestrategien kombiniert oder verlinkt werden können. Die „Open-Access“-Idee soll dabei sicherstellen, dass die Auswertetools oder Datenbanken langfristig von Unternehmen, Behörden und Wissenschaft kostenlos und uneingeschränkt genutzt werden können.

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EU-Kommission: Italien soll EU-Standards beim Betrieb von Abfalldeponien einhalten

Die Europäische Kommission hat Italien aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die langfristige Entsorgung und Endlagerung von Abfällen in alten Deponien dem EU-Recht entsprechen. Nach der EU-Richtlinie über Abfalldeponien hätten Deponien, die 2001 in Betrieb waren, bis zum 16. Juli 2009 stillgelegt werden müssen, wenn sie nicht den EU-Standards zur Gewährleistung eines sicheren Betriebs entsprachen. Den neuesten In-formationen der Kommission zufolge entsprechen beinahe sechs Jahre nach Ablauf der Stilllegungsfrist mindestens 50 italienische Deponien immer noch nicht den Vorschriften und hätten entweder stillgelegt oder an die geltenden Standards angepasst werden müssen. Auf mindestens einer dieser Deponien werden gefährliche Abfälle gelagert. Aus diesem Grund wird nunmehr eine ergänzende mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Italien hat nun zwei Monate Zeit, um der Kommission mitzuteilen, welche Maßnahmen zur Behebung dieses Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Italien einreichen. EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern
Die Europäische Kommission hat Ungarn aufgefordert, beim Betrieb der Rotschlammbecken in Almásfüzít für ein an-gemessenes Schutzniveau, wie es das EU-Recht verlangt, zu sorgen. Bei einer eingehenden Untersuchung der aktuellen Praxis wurde festgestellt, dass einige Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen in dem Gebiet, die auf eine Sanierung der Anlage abzielten, nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Entgegen dem EU-Abfallrecht wurden gefährliche Abfälle mit anderen Abfallarten gemischt. Außerdem wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen nicht vorgenommen. In seiner Antwort auf das im November 2013 ergangene Aufforderungsschreiben gab Ungarn an, dass es eine Überprüfung der Maßnahmen initiiert habe, der Prozess aber noch nicht abgeschlossen sei. Da der Betrieb der Deponie während dieser Prüfung nicht eingestellt wurde, geht
die Kommission davon aus, dass Ungarn die erforderlichen Maßnahmen zur Ab-stellung des Verstoßes gegen das EU-Recht noch nicht ergriffen hat. Deshalb wird eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Ungarn muss der Kommission nun binnen zwei Monaten mitteilen, welche Maßnahmen zur Behebung des Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Ungarn erheben. Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro
Entgegen dem allgemeinen Trend in der Ver- und Entsorgungsbranche konnte die Abwasserentsorgung die Umsatzerlöse 2013 um rund 7,85 Mrd. Euro ausdehnen. Dies entspricht einem Plus von 4,0 Prozent gegenüber 2012. Diese Zahlen nannte das Statistische Bundesamt An-fang Juli bei der Vorstellung der Umsätze in der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft. In die Statistik fließen die Umsatzerlöse aller Unternehmen der Branche mit mehr als 20 Mitarbeitern ein. Insgesamt erwirtschaftet die Ver- und Entsorgungswirtschaft derzeit (2013) Umsatzerlöse von 603,6 Mrd. Euro (2012: 613,4 Mrd. Euro), der Anteil der Abwasserentsorgung beläuft sich auf 1,3 Prozent. Der Großteil der Umsätze entfällt mit knapp 85 Prozent nach wie vor auf die Elektrizitätsversorgung.

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NRW beschließt Eckpunkte für neues Landeswassergesetz

Die Qualität der Gewässer und des Grundwassers verbessern und den ökologischen Wert der Gewässer stärken, dies sind die erklärten Ziele, die Nordrhein-Westfalen mit einem neuen Landeswassergesetz erreichen möchte. Ende Juni hat das Landeskabinett hierfür die Eck-punkte verabschiedet und damit den Weg für eine umfassende Verbändeanhörung frei gemacht. Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) betonte bei der Vorstellung der Eckpunkte vor allem den ganzheitlichen Ansatz von der Abwasserentsorgung über Fragen der Renaturierung von Gewässern und dem Verbot von weiteren Belastungen der Flüsse bis hin zum Hochwasserschutz und den Anforderungen an eine moderne Wasserwirtschaft durch den Klimawandel.
Die Eckpunkte sehen unter anderem einen Gewässerrandstreifen, in denen sowohl der Ackerbau als auch der Ein-satz und die Lagerung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verboten sein sollen, von fünf Metern vor. Diese Regelung soll mit einer Übergangszeit ab 2022 gelten. Kommunen und andere Träger wasserwirtschaftlicher Pflichten sollen nach dem Eckpunktepapier ihre koordinierten Maßnahmen, die ökologische Qualität ihrer Gewässer entscheidend zu verbessern, in Zukunft dokumentieren und mit den Landesbehörden abstimmen. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes soll ein Statusbericht für Hochwasser-schutzanlagen mit entsprechender Verordnungsermächtigung neu eingeführt werden. Dieser soll den ordnungsgemäßen Zustand und die Unterhaltung einer solchen Anlage durch den Pflichtigen dokumentieren. Zur Optimierung der Abwasserentsorgung will die Landesregierung vor allem mehrere interkommunale Kooperationen ermöglichen. So sollen etwa benachbarte Gemeinden eine Anstalt des öffentlichen Rechts errichten und dieser bestimmte Aufgaben der Abwasserbeseitigung übertragen werden können.

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Kommunale Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern auf hohem Niveau

Die Reinigungsleistung der kommunalen Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies bestätigt der Anfang Juli erschienene „Lagebericht 2015 über die „Kommunale Abwasserbeseitigung in Mecklenburg-Vorpommern“. Für den Ausbau von öffentlichen Kläranlagen und Kanalnetzen hat Mecklenburg-Vor-pommern im Berichtszeitraum 2013/ 2014 Fördermittel in Höhe von 17,1 Millionen Euro ausgereicht. Von 1991 bis 2014 stellten das Land Mecklenburg-Vor-pommern, der Bund und die EU insgesamt rund 900 Millionen Euro an Zu-wendungen für Maßnahmen der öffentlichen Abwasserbeseitigung zur Verfügung. Das damit ausgelöste Gesamtinvestitionsvolumen wird auf circa 2,5 Milliarden Euro geschätzt.
Zum Berichtsstichtag 31. Dezember 2014 existieren in Mecklenburg-Vorpommern 594 kommunale Kläranlagen ab 50 Einwohnerwerte (EW). Alle kommunalen Kläranlagen behandeln das Abwasser mindestens biologisch; rein mechanische Kläranlagen existieren nicht mehr. Sämtliche Kläranlagen mit Ausbaugrößen von mehr als 10 000 EW verfügen, wie es die Kommunalabwasserverordnung verlangt, neben der mechanisch-biologischen Behandlung über Einrichtungen zur Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphorelimination.
In den Jahren 2012 und 2013 (die Daten für 2014 liegen noch nicht ausgewertet vor) fielen insgesamt 32 471 bzw. 35 295 Tonnen Trockenmasse (TM) Klär-schlamm (einschließlich der Zuschlag-stoffe zur Stabilisierung und Konditionierung) in den kommunalen Kläranlagen im Land an. Ähnlich wie in den Vorjahren, wurde ein Großteil des Klärschlamms als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt. Im Jahr 2012 waren dies insgesamt 34 111 Tonnen aus Mecklenburg-Vorpommern und dazu 6849 Tonnen aus anderen Bundesländern, im Jahr 2013 waren es entsprechend 32 559 und 9744 Tonnen.

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Schadstoffsammler Mikroplastik?

Ist Mikroplastik in Gewässern für Menschen noch schädlicher als bisher angenommen? Forscher vermuten, dass Mikroplastikteilchen auf ihren Weg durch Flüsse und Meere weitere Giftstoffe an sich binden, die dann letztlich über Meerestiere wieder von Menschen auf-genommen werden. Neue Erkenntnisse zu diesem Zusammenhang könnte ein Ende Juni unter Leitung der HAW Hamburg gestartet Forschungsreise erbringen. Die Wissenschaftler untersuchen hierfür in großen Flüssen und in Küstennähe von Nord- und Ostsee die Konzentration von Schadstoffen im Sediment, die sich an Mikroplastikteilchen angelagert haben. Speziell an der Hochschule entwickelte Schadstoffsammler – das sind in diesem Fall trinkbechergroße Kupfer-Gefäße, die mit mikroskopisch kleinen Silikonfasern bestückt sind – reichern die Umweltgifte an. Nach drei Monaten sollen die Schadstoffsammler dann wieder aus dem Schlick gezogen auf aufgenommene Schadstoffe untersucht werden. Zudem soll erstmalig soll mit Hilfe aktueller Satellitenaufnahmen herausgefunden werden, ob man mit hochsensiblen Spektralkameras die Mikroplastikfracht in Flüssen und Küstengewässern verfolgen kann. Zur Kalibrierung der Satellitendaten werden an Bord des segelnden Forschungsschiffes ALDEBARAN Gewässerproben mit Spezialnetzen genommen, die später auf ihre Mikroplastikkonzentration hin untersucht werden.

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RP: Neues Landeswassergesetz verschärft Fracking-Regeln

Rheinland-Pfalz hat Anfang Juli ein neues Landeswassergesetz verabschiedet. Mit dem neuen Landeswassergesetz will
Rheinland-Pfalz vor allem die Fracking-Regeln verschärfen. Das neue Landeswassergesetz untersagt Fracking in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten und bei Entnahmen für Mineralwasser, Getränken und Lebensmitteln. Außerdem muss grundsätzlich eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt werden. Die Bundesregierung wolle das flächendeckende Vorsorgeprinzip im Grundwasserschutz aufgeben, entgegen ihrem Koalitionsvertrag. Jetzt könne sich die Koalition nicht einigen und habe die Entscheidung auf den Herbst verschoben. Rheinland-Pfalz müsse daher die landesrechtlichen Möglichkeiten nutzen, um das Grundwasser vor den Fracking-Risiken zu schützen, betonte Landesumweltministerin Ulrike Höfken bei der Verabschiedung des Gesetzes im Parlament.
Neben Bestimmungen zum Fracking enthält die Novelle auch neue Festlegungen zu Gewässerrandstreifen. Das Gesetz schreibt Schutzstreifen an Gewässern vor, wenn durch Einträge aus angrenzenden Flächen Schadstoffe in das Wasser gelangen. Allerdings setzt Rheinland-Pfalz auf Freiwilligkeit. Eine Vereinbarung in Kooperation mit den Landwirten habe Vorrang vor der rechtlichen Festlegung. Das sei jetzt erstmals im Landeswassergesetz festgeschrieben, so Höfken. Weitere Bestimmungen betreffen den Hochwasserschutz. Wenn für Deiche oder Hochwasserschutzmauern kein
Platz ist oder der Bau unverhältnismäßig teuer ist, können zukünftig auch vorhandene Bebauungen in eine Hochwasserschutzlinie einbezogen werden.

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PIK: Mehr Rekordregenfälle aufgrund des Klimawandels

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht einen klaren Trend zu immer stärkeren Regenfällen. Weltweit hätten extreme Regenfälle in den vergangenen dreißig Jahren zu immer neuen Rekorden geführt, betont das PIK Mitte Juli in einer Mitteilung. Bis 1980 lassen sich Schwankungen in der Häufigkeit von Starkregen nach Einschätzung des PIK mit natürlichen Faktoren erklären. Für die jüngste Zeit konstatieren die Wissenschaftler einen klaren Aufwärtstrend solcher zuvor nie dagewesenen Regenfälle. Eine vom PIK durchgeführte statistische Analyse von Regendaten aus den Jahren 1901-2010, gewonnen aus Tausenden von Wetterstationen weltweit, zeigt für den Zeitraum seit 1980 einen Anstieg solcher Rekord-Regen-Ereignisse um zwölf Prozent verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel. Weil der Trend nach oben weist, betrage die Zunahme von Rekord-Regenfällen im letzten der untersuchten Jahre sogar 26 Prozent, betont das PIK. Diese Rekorde brechende Abnormität ist auf den verschiedenen Kontinenten der Erde unterschiedlich ausgeprägt; feuchte Regionen erleben eine stärkere Zunahme, trockene eine weniger starke. In den Ländern Südost-Asiens wurde eine Zunahme von Rekord-Regenfällen um volle 56 Prozent verzeichnet, in Europa um 31 Prozent. Andere Regionen hingegen beobachten eine Abnahme von Rekord-Regen. Im Mittelmeer-Raum beträgt diese Abnahme 27 Prozent, im Westen der USA 21 Prozent. Beide Regionen seien von Trockenheit bedroht.
Eine statistische Analyse kann keine direkte physikalische Ursache-Wirkung-Beziehung liefern. Deshalb haben die Wissenschaftler ihre Ergebnisse mit dem bereits vorhandenen Wissen verglichen, wieviel mehr an Wasser eine wärmere Atmosphäre speichern kann; erfasst wird dies mit der Clausius-Clapeyron-Gleichung. Das Mehr an Feuchtigkeit in der Luft kann bei kurzfristigen Regenfällen freigesetzt werden. Die Forscher zeigen, dass die beobachtete Zunahme von nie dagewesenem Starkregen tatsächlich zu dem passt, was man durch den Einfluss der globalen Erwärmung rein thermodynamisch erwarten würde. „Das bedeutet: Einer von zehn Rekord-Regen in den vergangenen dreißig Jahren ist nur durch den Einfluss der langfristigen Klima-Erwärmung zu erklären. Und im letzten untersuchten Jahr, 2010, ist es sogar einer von vier Rekord-Regenfällen“, sagt Dim Coumou, Mitautor der vom PIK veröffentlichten Studie „Increased record-breaking precipitation events under global warming“ (DOI: 10.1007/s10584-015-1434-y).

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Förderung eines innovativen Verfahrens zur Prozesswasserbehandlung

Die Stadt Münster plant die Errichtung einer Anlage zur Prozesswasserbehandlung mittels Membrankontaktreaktoren auf der Hauptkläranlage Münster. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit 405 000 Euro gefördert, nachdem es in einer ebenfalls geförderten Energieanalyse als Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz ausgewiesen worden ist. In der Planungsphase wurden bereits Versuche mit einer Anlage im Technikumsmaßstab durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Verfahrens-technik im Vergleich zu den etablierten Verfahren zur Prozesswasserbehandlung einige Vorteile aufweist. Besonders hervorzuheben ist, dass der spezifische Energieverbrauch gegenüber biologischen Verfahren deutlich geringer ausfällt. Im Vergleich zur Hauptstrombehandlung sind frachtspezifische Einsparungen von 80 Prozent zu erwarten, im Vergleich zur Prozesswasserbehandlung mittels Deammonifikation von ca. 50 Prozent. Darüber hinaus wird mit dem Verfahren Ammoniumsulfat hergestellt, das als Dünger vermarktet werden kann. Die Anlage soll bis Anfang 2016 in Betrieb gehen. Im Pilotbetrieb liegt ein Schwerpunkt auf der Untersuchung des Verhaltens der Membranmodule und deren betrieblicher Optimierung. Eine Ableitung von grundsätzlichen Planungs- und Betriebshinweisen ist vorgesehen.

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Ramstein: Programm zur PFT-Überwachung gestartet

Bei der Ministerratssitzung am 26. Juni 2015 anlässlich des Rheinland-Pfalz-Tages in Ramstein-Miesenbach hat Landes-umweltministerin Ulrike Höfken das Kabinett über den Umgang mit Grund- und Oberflächenwasserverunreinigungen auf dem US-Militärflugplatz in Ramstein in-formiert. Auf dem Flugplatz in Ramstein wie auch auf anderen Militärflughäfen in Rheinland-Pfalz stelle der Nachweis von perfluorierten Tensiden (PFT) im Grundwasser sowie in Bächen ein Umweltproblem dar, das nicht schnell zu lösen sei, so Höfken. Sie stellte klar, dass das Trinkwasser nicht gefährdet sei. Um dies auch für die Zukunft auszuschließen, werden seit 2011 Grundwasser so-wie Flüsse und Bäche in Rheinland-Pfalz verstärkt und regelmäßig auf PFT unter-sucht. „In Ramstein arbeiten wir dabei eng mit dem US-Militär zusammen“, betonte Höfken. Sie kündigte an, dass dieses Jahr zudem an den größeren Flüssen in Rheinland-Pfalz Fische auf PFT unter-sucht werden. „Darüber hinaus habe ich 2014 eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die das Monitoring überwacht, Belastungsquellen ermittelt und erforderliche Schutz- und Sanierungsmaßnahmen erarbeitet“, erklärte die Umweltministerin. Die PFT stammen unter anderem aus Feuerlösch-schäumen, die jahrzehntelang auch auf den Flugplätzen eingesetzt wurden. Die Air Base Ramstein habe 2012 mitgeteilt, dass nur noch PFT-freie Löschmittel verwendet werden. „Vorsorglich wird das Grundwasser im Bereich des Flugplatzes gezielt überwacht“, so Höfken. An zwei Grundwassermessstellen seien deutlich erhöhte PFT-Werte festgestellt worden.

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Schleswig-Holstein: Lagebericht bescheinigt hohen Stand der kommunalen Abwasserbehandlung

Die kommunale Abwasserbehandlung in Schleswig-Holstein weist nach wie vor ein hohes Niveau auf. Die Anforderungen der Kommunalabwasserrichtlinie werden von Schleswig-Holstein erfüllt. Dies geht aus dem Ende Juni vom Umweltministerium des Landes veröffentlichten Lagebericht 2014 „Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein“ hervor. Die Gesamtbelastung aus allen kommunalen Kläranlagen konnte danach für die Parameter Phosphor um derzeit rund 94 Prozent und für Stickstoff um derzeit über 88 Prozent gesenkt werden, so dass die Gewässer jährlich um rund 13 000 Tonnen Stickstoff und rund 2300 Tonnen Phosphor entlastet werden.
Der Lagebericht 2014 „Beseitigung von kommunalen Abwässern in Schleswig-Holstein“ kann im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/A/abwasser/lagebericht2014.html eingesehen oder per E-Mail unter broschuere@melur.landsh.de kostenlos als Druckexemplar angefordert werden.

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Umsatz der Abwasserentsorgung steigt auf 7,85 Mrd. Euro

Entgegen dem allgemeinen Trend in der Ver- und Entsorgungsbranche konnte die Abwasserentsorgung die Umsatzerlöse 2013 um rund 7,85 Mrd. Euro ausdehnen. Dies entspricht einem Plus von 4,0 Prozent gegenüber 2012. Diese Zahlen nannte das Statistische Bundesamt An-fang Juli bei der Vorstellung der Umsätze in der Energie-, Wasser- und Entsorgungswirtschaft. In die Statistik fließen die Umsatzerlöse aller Unternehmen der Branche mit mehr als 20 Mitarbeitern ein. Insgesamt erwirtschaftet die Ver- und Entsorgungswirtschaft derzeit (2013) Umsatzerlöse von 603,6 Mrd. Euro (2012: 613,4 Mrd. Euro), der Anteil der Abwasserentsorgung beläuft sich auf 1,3 Prozent. Der Großteil der Umsätze entfällt mit knapp 85 Prozent nach wie vor auf die Elektrizitätsversorgung.

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EU-Kommission: Ungarn soll Umweltstandards in Rotschlammdeponie verbessern

Die Europäische Kommission hat Ungarn aufgefordert, beim Betrieb der Rotschlammbecken in Almásfüzít für ein angemessenes Schutzniveau, wie es das EU-Recht verlangt, zu sorgen. Bei einer eingehenden Untersuchung der aktuellen Praxis wurde festgestellt, dass einige Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen in dem Gebiet, die auf eine Sanierung der Anlage abzielten, nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Entgegen dem EU-Abfallrecht wurden gefährliche Abfälle mit anderen Abfallarten gemischt. Außerdem wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen nicht vorgenommen. In seiner Antwort auf das im November 2013 ergangene Aufforderungsschreiben gab Ungarn an, dass es eine Überprüfung der Maßnahmen initiiert habe, der Prozess aber noch nicht abgeschlossen sei. Da der Betrieb der Deponie während dieser Prüfung nicht eingestellt wurde, geht
die Kommission davon aus, dass Ungarn die erforderlichen Maßnahmen zur Abstellung des Verstoßes gegen das EU-Recht noch nicht ergriffen hat. Deshalb wird eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt. Ungarn muss der Kommission nun binnen zwei Monaten mitteilen, welche Maßnahmen zur Behebung des Problems ergriffen wurden. Andernfalls kann die Kommission beim Gerichtshof der Europäischen Union Klage gegen Ungarn erheben.

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EuGH betont Verschlechterungsverbot der WRRL

Die in der Wasserrahmenrichtlinie vorgesehenen Verpflichtungen zur Verbesserung und zur Verhinderung der Verschlechterung gelten auch für konkrete Vorhaben wie die Vertiefung eines schiff-baren Flusses. Die Richtlinie steht daher der Genehmigung eines solchen Vorhabens entgegen, wenn es eine Verschlechterung des Zustands des betreffenden Wasserkörpers herbeiführen kann und keine Ausnahme eingreift. Dies sind die Kernaussagen des mit Spannung erwarteten Urteils des Europäischen Gerichts-hofes zur grundsätzlichen Bedeutung des Verschlechterungsverbotes der Wasserrahmenrichtlinie. Konkreter Hintergrund der Entscheidung ist die Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die bereits erteilte Genehmigung für die Vertiefung verschiedener Teile des Flusses Weser im Norden Deutschlands an, die größeren Containerschiffen die Durchfahrt zu den Häfen von Bremerhaven, Brake und Bremen ermöglichen soll.
Nach Ansicht des Bundesverwaltungsgerichts haben die fraglichen Vorhaben neben den unmittelbaren Auswirkungen des Ausbaggerns und Verklappens in bestimmten Bereichen der Weser weitere hydrologische und morphologische Folgen für die betroffenen Flussabschnitte. So würden die Strömungsgeschwindigkeiten sowohl bei Ebbe als auch bei Flut zunehmen, die Tidehochwasserstände würden höher und die Tideniedrigwasserstände niedriger, der Salzgehalt in Teilen der Unterweser würde zunehmen, die Brackwassergrenze in der Unterweser würde stromaufwärts verschoben, und schließlich würde die Verschlickung des Fluss-betts außerhalb der Fahrrinne zunehmen. Da das Bundesverwaltungsgericht Zweifel hat, ob die Wasserrahmenrichtlinie für das Genehmigungsverfahren dieses konkreten Vorhabens gilt oder ob sie sich darauf beschränkt, bloße Zielvorgaben für die Bewirtschaftungsplanung aufzustellen, hatte es sich an den Gerichtshof gewandt. Das BVerwG wollte ferner wissen, welche Kriterien gegebenenfalls für die Prüfung des Vorliegens einer Verschlechterung des Zustands eines Wasserkörpers im Sinne der Richtlinie maßgebend sind.
Der EuGH stellt nun in seinem Urteil fest, dass das Endziel der Wasserrahmenrichtlinie darin besteht, durch eine konzertierte Aktion bis Ende 2015 einen „guten Zustand“ aller Oberflächengewässer der Union zu erreichen. Die Umweltziele, zu deren Erreichung die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, umfassen für den EuGH grundsätzlich zwei Verpflichtungen, nämlich die Verpflichtung, eine Verschlechterung des Zustands aller Oberflächenwasserkörper zu verhindern (Verschlechterungsverbot), und die Verpflichtung, diese Wasserkörper zu schützen, zu verbessern und zu sanieren, um spätestens Ende 2015 einen guten Zustand zu erreichen (Verbesserungspflicht).
Unter Berücksichtigung des Wortlauts, der Ziele und der Struktur der Richtlinie gelangt der Gerichtshof zu dem Ergebnis, dass es sich dabei nicht nur um programmatische Verpflichtungen handelt, sondern dass sie auch für konkrete Vorhaben gelten. Der Gerichts-hof antwortet dem Bundesverwaltungsgericht daher, dass die Mitgliedstaaten vorbehaltlich der Gewährung einer Ausnahme verpflichtet sind, die Genehmigung für ein konkretes Vorhaben zu versagen, wenn es eine Verschlechterung des Zustands eines Oberflächenwasserkörpers verursachen kann oder wenn es die Erreichung eines guten Zustands eines Oberflächengewässers bzw. eines guten ökologischen Potenzials und eines guten chemischen Zustands eines Oberflächengewässers zu dem nach der Richtlinie maßgeblichen Zeitpunkt gefährdet.
Eine Verschlechterung des Zustandes liegt nach Ansicht des EuGH vor, sobald sich der Zustand mindestens einer Qualitätskomponente im Sinne des Anhangs V der Richtlinie um eine Klasse verschlechtert, auch wenn diese Verschlechterung nicht zu einer Verschlechterung der Einstufung des Oberflächenwasserkörpers insgesamt führt. Ist jedoch die betreffende Qualitätskomponente im Sinne von Anhang V bereits in der niedrigsten Klasse eingeordnet, stellt jede Verschlechterung dieser Komponente eine „Verschlechterung des Zustands“ eines Oberflächenwasserkörpers dar.

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AöW fordert strengeres Frackinggesetz

Der öffentlichen Wasserwirtschaft reichen die derzeit geplanten Regelungen der Bundesregierung zum Gewässerschutz bei Fracking nicht aus. Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) fordert anlässlich der Beratungen im Umweltausschuss im Bundestag in einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten, strengere Regeln im Fracking-Gesetzesverfahren durchzusetzen und das Vorsorgeprinzip stärker zu berücksichtigen. Die AöW verweist explizit auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich der Zustand der Gewässer nicht verschlechtere. Wenn nun zugelassen werde, dass mit Chemiecocktails beim Fracking im Untergrund gebohrt werden darf, werde dieses Verschlechterungsverbot unterlaufen, weil dadurch die Gewässerqualität gefährdet wird, betont AöW-Geschäftsführerin Christa Hecht in dem Schreiben. Die von der Bundesregierung vorgesehene Expertenkommission, die die Risiken von Frackingvorhaben bewerten bzw. eine Unbedenklichkeitsempfehlung abgeben soll, hält die AöW hingegen für überflüssig. Expertenkommissionen seien in der Vorbereitung von Gesetzen sinnvoll. Die Entscheidung über die Zulassung von Fracking müsse jedoch der Gesetzgeber selbst treffen. Denn Behörden müssten in die Lage versetzt werden, Entscheidungen vor Ort treffen zu können, so die AöW.

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Bundespräsident und DBU laden zur Woche der Umwelt ein

Bundespräsident Joachim Gauck lädt am 7. und 8. Juni 2016 in seinen Berliner Amtssitz zur „Woche der Umwelt“ ein, die in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum fünften Mal stattfindet. Rund 170 Unternehmen, Forschungsinstitute, Vereine und Verbände können in der zweitägigen Leistungsschau im Park von Schloss Bellevue konkret und anschaulich ihre Arbeit präsentieren und mit ihren innovativen Umweltprojekten unter Beweis stellen, dass sich Ökonomie und Ökologie erfolgreich ergänzen. Eine Jury wird die Teilnehmer auswählen. Das Bewerbungsverfahren läuft bis zum 30. September 2015.
www.woche-der-umwelt.de

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Schleswig-Holstein: elektronische Meldepflicht für Wirtschaftsdünger bei überbetrieblicher Abgabe und Verwertung

Mit einer Meldepflicht für Wirtschaftsdünger will das Landwirtschafts- und Umweltministerium von Schleswig-Holstein mehr Transparenz in die Nährstoffströme bringen. So soll bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein eine Datenbank eingerichtet werden, in die alle landwirtschaftlichen Betriebe, die jährlich mehr als 200 Tonnen Frischmasse an Wirtschaftsdünger auf andere Betriebe verbringen, eine entsprechende Meldung abzugeben haben. Die Verordnung ist am 29. Mai 2015 mit Veröffentlichung im Gesetz und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein (Nr. 6 vom 28. Mai 2015) in Kraft getreten.
Bundesweit trat eine Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdünger (WDüngV) im Jahr 2010 in Kraft. Die Landesregierungen können durch eigene Rechtsverordnung weitergehende Aufzeichnungs-, Melde, Mitteilungs- oder Aufbewahrungspflichten hinsichtlich des Inverkehrbringens und der Übernahme von Wirtschaftsdüngern sowie von Stoffen treffen, die als Ausgangsstoff oder Bestandteil Wirtschaftsdünger enthalten, soweit dies zur Überwachung der Einhaltung der düngerechtlichen Vorschriften erforderlich ist. Von dieser Ermächtigung haben bislang die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erfolgreich Gebrauch gemacht.
Download der Verordnung: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150603_002

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Energie- und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm

Mit rund 506 000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm fördert das Bundesumweltministerium (BMUB) in Renningen (BadenWürttemberg) die Errichtung einer Anlage zur solargestützten Energie und Phosphatgewinnung aus Klärschlamm. Das energieeffiziente und ressourcenschonende Pilotprojekt des Eigenbetriebs Abwasser der Stadt Renningen stellt für das BMUB eine umweltfreundliche Alternative zum bisherigen Verfahren, bei dem Klärschlamm in der Mitverbrennung entsorgt oder in Renningen und Umgebung direkt als Dünger in der Landwirtschaft ausgebracht wird. Dieses Verfahren habe Boden und Gewässer durch Schadstoffeinträge belastet und soll mit Inbetriebnahme der neuen Anlage eingestellt werden. Der Eigenbetrieb Abwasser der Stadt Renningen wird Klärschlämme künftig nach einer solarunterstützten Trocknung in einem Pyrolyseverfahren, bei der auch Schadstoffe zerstört werden, thermisch behandeln und das in der Klärschlammasche enthaltene Phosphat einer weiteren Nutzung zuführen. Die Prozesswärme aus dem Vergasungsverfahren wird zudem zur Energieerzeugung genutzt und deckt den Eigenbedarf der Anlage komplett ab. Überschüssiger Strom wird in das Netz der Kläranlage eingespeist. Die dezentrale Behandlung des Klärschlamms führt außerdem zu einer deutlichen Reduzierung des Transportaufwandes. Das neuartige Verfahren könnte laut BMUB zukünftig auch in den etwa 10 000 deutschlandweit vorhandenen, kommunalen Kläranlagen angewendet werden.

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Fracking: Änderungen im Bergrecht gefordert

Zahlreiche Sachverständige haben am 10. Juni 2015 im Wirtschaftsausschuss des Bundestags Änderungen an der von der Bundesregierung geplanten Novellie-rung des Bundesbergrechts (Bundestags-Drucksache 18/4714) gefordert, die Teil eines Gesetzespaketes zur stärkeren Reg-lementierung der umstrittenen Erdgas-fördermethode Fracking ist. Unter ande-rem soll die Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen, al-so künstlich geschaffene unterirdische Hohlräumen zur Speicherung von Erdöl
oder Erdgas, ausgeweitet werden. Die Beweislast im Hinblick auf mögliche Bergschäden, die von Tiefbohrungen wie Fracking-Maßnahmen stammen können, soll damit in Zukunft den Unternehmen auferlegt werden. – Die Stellungnahmen der eingeladenen Organisationen stehen im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150610_005

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Länder wollen Fracking-Regeln verschärfen

Die Bundesländer halten die von der Bundesregierung vorgesehenen Regelungen zum Fracking für nicht ausreichend. Der Bundesrat hat sich Anfang Mai für weitere Verschärfungen beim Fracking eingesetzt. In seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Bundesregierung spricht er sich dafür aus, das wasserrechtliche Verbot des Frackings in bestimmten Gebieten unabhängig von der Tiefe des Einsatzes zu verankern. Zudem sollen entsprechende Vorhaben ergänzend zu den im Wasserrecht vorgesehenen Regelungen auch im Bergrecht verboten werden. Frackingmaßnahmen in Vorranggebieten für die Trinkwassergewinnung und Einzugsgebieten von Mineralwasservorkommen müssten bundesrechtlich ausgeschlossen werden, so der Bundesrat weiter.
Die Pläne der Bundesregierung zum Fracking ergeben sich aus zwei Gesetzentwürfen und einer Verordnung. Es handelt sich um den Gesetzentwurf zur Regelung wasser- und naturschutzrechtlicher Vorschriften (Bundesrats-Drucksache 143/15), den Entwurf zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung (Bundesrats-Drucksache 142/15) und die – in einer späteren Bundesratssitzung zu beratende – Verordnung zur Einführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen (Bundesrats-Drucksache 144/15). Der Gesetzentwurf in Drucksache 143/15 dient vor allem dem Schutz des Grundwassers und der Trinkwasserversorgung. Er sieht vor, dass das Fracking in Schiefer und Kohleflözgestein – sogenannte unkonventionelle Lagerstätten – zunächst lediglich zu Erprobungs- und Forschungszwecken zulässig sein soll. Eine unabhängige Expertenkommission soll diese Maßnahmen wissenschaftlich begleiten und auswerten sowie ab Mitte 2018 jährliche Erfahrungsberichte erstellen. Stuft die Expertenkommission den beantragten Einsatz der Fracking-Technologie in der jeweiligen geologischen Formation als grundsätzlich unbedenklich ein, kann die zuständige Behörde im Einzelfall auch Erlaubnisse für kommerzielles Fracking erteilen.

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acatech: Generelles Frackingverbot sachlich nicht begründbar

Ein generelles Verbot von Fracking lässt sich auf Basis wissenschaftlicher und technischer Fakten nicht begründen. Diese deutliche Aussage trifft die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in ihren Positionspapier zu den Anwendungsmöglichkeiten und potenziellen Risiken der Fracking-Technologie, das acatech Mitte Juni anlässlich der Ex pertenanhörung im Bundestag vorgestellt hat. Allerdings sprechen sich die acatech Wissenschaftler in dem Papier auch nicht für eine bedingungslose Frackingfreigabe aus. Sie betonen, dass Fracking strengen Sicherheitsstandards unterliegen und umfassend überwacht werden muss. Hierfür haben sie einen Katalog von Best-Practice-Maßnahmen vorgelegt, von denen einige bei der Frackingindustrie auf wenig Gegenliebe stoßen werden. So fordern die Wissenschaftler den Verzicht auf toxische und umweltgefährdende Zusätze in den Frac-Flüssigkeiten. Alle Zusätze sollen zudem offengelegt werden, bevor sie in Deutschland zum Einsatz kommen. Weiter plädieren die Wissenschaftler für eine gründliche Vorerkundung der Bohrlokation und eine darauf aufbauende standortbezogene Risikobewertung, um Bohrungen an ungeeigneten Stellen auszuschließen. Während des gesamten Vorhabens soll zudem ein kontinuierliches Monitoring das umgebende Grundwasser, den möglichen Austritt von Gasen, die seismische Aktivität und die Bohrungsintegrität überwachen, um mögliche Gefährdungen frühzeitig erkennen zu können. Weiterhin empfiehlt acatech, die Flowback-Fluide direkt am Bohrplatz aufzubereiten und wiederzuverwenden. Hierdurch soll zum einen der Wasserverbrauch reduziert werden, zum anderen soll etwaigen Lecks beim Transport der Fluide vorgebeugt werden. Werden diese Empfehlungen umgesetzt, lassen sich nach Einschätzung von acatech Beeinträchtigungen des Trinkwassers, Austritte von Methangas und eine induzierte Mikroerdbebentätigkeit weitgehend ausschließen.

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IFAT international gefragt wie nie

Beeindruckende Wiederbeteiligungsquote, zahlreiche Erstanmeldungen und eine hohe internationale Beteiligung: Die Vorzeichen für die IFAT, die von 30. Mai bis 3. Juni 2016 auf dem Gelände der Messe München stattfindet, sind nach Einschätzung der Messe München außergewöhnlich gut. „Rund 200 Unternehmen wollen erstmalig bei der IFAT ausstellen“, erklärte Stefan Rummel, Geschäftsführer bei der Messe München und als solcher zuständig für die IFAT, die Buchungssituation. „Zudem haben sich bereits über 90 Prozent der Aussteller der vergangenen Veranstaltung wieder angemeldet.“ Die weltweit größte Umwelttechnologiemesse wird auch 2016 alle Hallen und einen Teil des Freigeländes – insgesamt 230 000 Quadratmeter – belegen.
www.ifat.de

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Bundestag verabschiedet IT-Sicherheitsgesetz

Der Deutsche Bundestag hat am 12. Juni 2015 den Entwurf der Bundesregierung für ein Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) abschließend beraten und mit großer Mehrheit angenommen. Betreiber Kritischer Infrastrukturen aus den Bereichen Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Gesundheit, Wasser, Ernährung sowie Finanz und Versicherungswesen müssen damit künftig einen Mindeststandard an IT-Sicherheit einhalten und erhebliche IT-Sicherheitsvorfälle an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Darüber hinaus werden zur Steigerung der IT-Sicherheit im Internet die Anforderungen an die Anbieter von Telekommunikations- und Telemediendiensten erhöht. Parallel dazu werden die Kompetenzen des BSI und der Bundesnetzagentur sowie die Ermittlungszuständigkeiten des Bundeskriminalamtes im Bereich der Computerdelikte ausgebaut.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150612_003

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Bundestag: Kritik an Maßnahmen zum Meeresschutz

Der von der Bundesregierung im März 2015 vorgelegte Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) wird von Umweltexperten als unzureichend bewertet. In einem öffentlichen Fachgespräch am 20. Mai 2015 im Umweltausschuss des Bundestags forderten sie zum Teil erhebliche Nachbesserungen.
Die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) der Europäischen Union trat im Juli 2008 in Kraft und zielt darauf ab, bis 2020 einen guten ökologischen Zustand der europäischen Meere herzustellen beziehungsweise zu erhalten. Die EU-Mitgliedstaaten werden darin verpflichtet, bis Ende 2015 konkrete Maßnahmen für den Meeresschutz zu beschließen. Ende 2016 sollen die Maßnahmen operationalisiert werden. Die Bundesregierung hatte vor wenigen Wochen gemeinsam mit den Landesregierungen der fünf Küstenbundesländer einen ersten Entwurf eines Maßnahmenkatalogs veröffentlicht.

Auszüge von Stellungnahmen der Experten stehen im Internet:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_004  

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Altmedikamente: Bayern startet Informationskampagne in Apotheken

Zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die sachgerechte Entsorgung von Altmedikamenten hat das bayerische Umweltministerium gemeinsam mit dem Bayerischen Apothekerverband (BAV) Anfang Juni eine landesweite Informationskampagne gestartet. Im Rahmen der neuen Informationskampagne haben das Landesamt für Umwelt und der BAV Einsteckkärtchen, Flyer und Poster mit wichtigen Hinweisen zur umweltfreundlichen Entsorgung von Medikamenten entwickelt. Das Infomaterial ist in den kommenden Wochen in fast allen bayerischen Apotheken erhältlich.

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Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung vorgelegt

Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat am 19. Mai 2015 einen Entwurf der neuen Oberflächengewässerverordnung (OGewV) zur Umsetzung der Umweltqualitätsnormenrichtlinie (UQNRL) vorgelegt und zur Anhörung gestellt. Die UQNRL ist bis Mitte September 2015 in nationales Recht umzusetzen. Der Entwurf, der innerhalb der Regierung noch nicht abgestimmt ist, enthält neben der Fortschreibung der Stoffliste und der UQN für flussgebietsspezifische Schadstoffe auch Regelungen zur Temperatur für Fischgewässer, in Anlehnung an die
weggefallene Fischgewässerrichtlinie. Zudem sind Regelungen zur Reduzierung der Stickstoffbelastung aufgenommen. In Umsetzung der novellierten UQNRL ist auch eine Beobachtungsliste für möglicherweise riskante Stoffe zur Verbesserung der Risikoabschätzung enthalten („watchlist“).
Das BMUB geht von einer Verabschiedung der Entwürfe bis Ende 2015 (und damit von einer Überschreitung der Umsetzungsfrist) aus. Gegebenenfalls ist eine mündliche Anhörung angedacht. Für schriftliche Stellungnahmen hatte das BMUB nur eine kurze Frist bis zum 15. Juni 2015 gesetzt.

Der Entwurf mit Begründung steht im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_003

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Österreich fordert europäische Strategien für Plastik in Gewässern

Österreich fordert von der EU Strategien zur Bekämpfung der Plastikfrachten in Oberflächengewässern. Flüsse machten nicht an nationalen Grenzen halt, Plastikpartikel in den Flüssen auch nicht. Wenn es um die Identifizierung der Verschmutzungsquellen, um einheitliche Messmethoden in Gewässern und um europaweit vergleichbare Daten gehe, sei ein EU-weites Vorgehen gefordert, betonte das österreichische Umweltministerium anlässlich der Konferenz „Eliminating Plastic and Microplastic Pollution – an urgent need“ in Brüssel. Die Konferenz wurde vom österreichischen Umweltministerium gemeinsam mit einer Reihe von Partnerorganisationen, wie dem Netzwerk der Europäischen Umweltagenturen, dem auch das Österreichische Umweltbundesamt angehört, dem Niederländischen Umweltministerium und der Konvention zum Schutz der Nord-Ostsee (OSPAR) organisiert. Ziel der Konferenz war es, europaweit Maßnahmen zur Eliminierung der Mikroplastikverschmutzung in Flüssen und Meeren zu forcieren. Konkrete Ziele Österreichs sind der freiwillige Verzicht der Kosmetikindustrie auf Mikroplastik sowie die Reduktion von Plastiktüten.

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Umweltministerkonferenz setzt Akzente gegen Mikroplastik und Klimawandel

Plastikmüll wird zu einer immer größeren Belastung für die Ökosysteme, speziell für die Gewässer. Darauf müsse entsprechend reagiert werden. Das bekräftigte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf am 22. Mai 2015 zum Abschluss der Umweltministerkonferenz in Kloster Banz. „In den Ozeanen treiben riesige Plastik-Inseln. Unsere aktuellen Untersuchungen zeigen aber: Mini-Müll gibt es auch in den heimischen Gewässern. Wir wollen den Eintrag von Mikroplastik in unsere Gewässer aktiv verhindern.“ Dazu will Bayern eine breite gesellschaftliche Allianz schließen: ein „Bündnis gegen Mikroplastik“. Gemeinsam mit dem Bund soll auch die Forschung im Bereich Mikroplastik weiter ausgebaut werden. Daneben soll vor allem die Industrie für einen freiwilligen kompletten Verzicht auf Mikroplastik in Kosmetika gewonnen werden. Scharf:
„Sollte die Freiwilligkeit nicht zum Erfolg führen, wollen wir uns auf europäischer Ebene für ein gesetzliches Verbot von Mikroplastik in Reinigungsmitteln, Kosmetika und Körperpflegeprodukten einsetzen.“ Gleichzeitig soll Kunststoffmüll insgesamt reduziert werden. Dazu will die EU beispielsweise den Verbrauch von Plastiktüten verringern: von aktuell rund 200 Tüten pro Kopf und Jahr auf 40 Tüten im Jahr 2025.
Eines der zentralen Themen der Konferenz war der Klimaschutz. Die Umweltminister wollen sich insbesondere für eine Verstärkung der nationalen Klimaschutz-Bemühungen einsetzen. Deshalb hat die Umweltministerkonferenz beschlossen, dass der Stromsektor signifikante Einsparungen beim CO2Ausstoß erbringen muss. Daneben sprechen sich die Umweltminister für eine Verbesserung der Naturschutzförderung durch die EU aus.

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57,3 Milliarden Euro „Umweltsteuern“ im Jahr 2014

Die staatlichen Einnahmen aus „Umweltsteuern“ betrugen im Jahr 2014 rund 57,3 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, beliefen sich die gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte im Vergleich dazu auf knapp 644 Milliarden Euro. Der Anteil der umweltbezogenen Steuereinnahmen an den Steuereinnahmen insgesamt lag damit bei 8,9 %. Von den umweltbezogenen Steuern entfielen 39,8 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer), 8,5 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6 Milliarden Euro auf die Stromsteuer. Die Einnahmen aus der Kernbrennstoffsteuer, der Luftverkehrsteuer und den Emissionsberechtigungen beliefen sich 2014 zusammen auf 2,4 Milliarden Euro.

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Bayern: Bewerber um den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ gesucht

Der Umweltcluster Bayern sucht wieder bayerische Unternehmen und Einrichtungen, die sich durch clevere Ideen und Innovationen ausgezeichnet haben. Diese können sich für den „Umweltcluster Leuchtturm 2016″ bewerben, wenn sie ein innovatives Projekt, Produkt, Verfahren oder eine Dienstleistung aus den Umweltcluster-Bereichen erfolgreich am Markt etabliert haben. Bewerbungen sind möglich in den Bereichen: Wasser und Abwasser, Abfall und Recycling, Alternative Energiegewinnung aus Reststoffen oder Abwasser, Luftreinhaltung, Ressourceneffizienz und Stoffstrommanagement. Die Bewerbungsfrist endet am 30. September 2015.

Weitere Informationen zur Bewerbung, das Bewerbungsformular und die Teilnahmebedingungen:
www.umweltcluster.net/leuchtturm/

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Reform des Vergaberechts

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat Ende April 2015 die Ressortabstimmung zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Reform des Vergaberechts eingeleitet. Gleichzeitig werden Länder, kommunale Spitzenverbände, Fachkreise und Verbände beteiligt. Grundlage des Referentenentwurfs sind die Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts, die die Bundesregierung am 7. Januar 2015 beschlossen hatte.
Die Reform dient der Umsetzung der drei neuen EUV-ergaberichtlinien. Der Europäische Gesetzgeber hat mit dem Paket zur Modernisierung des europäischen Vergaberechts ein vollständig überarbeitetes Regelwerk für die Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen vorgelegt. Das Modernisierungspaket umfasst die Richtlinie über die öffentliche Auftragsvergabe, die Richtlinie über die Vergabe von Aufträgen in den Bereichen Wasser, Energie und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste und die Richtlinie über die Vergabe von Konzessionen. Diese Richtlinien sind bis zum 18. April 2016 in deutsches Recht umzusetzen. Das Gesetzgebungsverfahren in Bundesrat und Bundestag soll im Herbst 2015 beginnen.

Link zur Website des BMWi zur Reform des Vergaberechts mit Texten der Entwürfe:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150520_005  

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PhosphorRückgewinnung aus Abwasser: GreenTec Award für „Berliner Pflanze“

Die „Berliner Pflanze“, der mineralische Langzeitdünger auf Phosphorbasis, den die Berliner Wasserbetriebe entwickelt haben, wurde am 20. April 2015 mit dem diesjährigen GreenTec Award in der Kategorie Recycling & Ressourcen ausgezeichnet. In dem patentierten Verfahren wird Phosphor aus Klärschlamm in Form von MagnesiumAmmoniumPhosphat (MAP) zurückgewonnen. Bisher wurden rund 1500 Tonnen MAP unter dem Namen „Berliner Pflanze“ an Agrarbetriebe verkauft.

www.bwb.de/berlinerpflanze

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Verschmutztes Regenwasser auffangen und reinigen

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Insitu Messprogramm an einer semizentralen Anlage zur Behandlung von hochbelasteten Straßenabflüssen“ wird eine günstige und effiziente Lösung zur Behandlung von verunreinigten Niederschlagsabflüssen getestet und weiterentwickelt. Das von Januar 2015 bis Juni 2016 laufende Projekt der Frankfurt University of Applied Sciences (FRAUAS) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE – LandesOffensive zur Entwicklung Wissenschaftlichökonomischer Exzellenz (LOEWEFörderlinie 3: KMUVerbundvorhaben) – mit rund 141 000 Euro gefördert. Projektleiterin ist Prof. Dr.Ing. habil. Antje Welker vom Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Hydromechanik am Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der FRAUAS.

In dem in den Jahren 2013 und 2014 an der Frankfurt UAS durchgeführten LOEWEForschungsvorhaben „Entwicklung einer semizentralen Anlage zur Behandlung von schadstoffhaltigen Niederschlagsabflüssen“ wurde eine semizentrale Behandlungsanlage für eine Anschlussgröße von 10 000 m² entwickelt. Vorversuche im Labormaßstab wurden erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen und belegten die Schwermetall und Phosphorelimination. Im Rahmen der Fortführung des Projekts wurde die zweistufige Anlage Anfang 2015 von der Forschungsgruppe im Einzugsgebiet eines Abschnitts der Bundesautobahn A 485 bei Gießen aufgestellt. Die semizentrale, modular aufgebaute Anlage hat zwei Komponenten: In der ersten Stufe werden Feststoffe mithilfe eines Lamellenabscheiders (Firma Steinhardt), der eine hohe Sedimentationsleistung aufweist, zurückgehalten. Feststoffe sinken so besonders schnell und effektiv zu Boden und können von dort entfernt werden. In der sich anschließenden Filterstufe (Firma 3P) können gelöste Stoffe wie Schwermetalle oder Phosphor eliminiert werden.

Das Konsortium des Forschungsprojekts besteht aus folgenden Partnern: Frankfurt University of Applied Sciences, Technische Hochschule Mittelhessen, Steinhardt Wassertechnik GmbH (Taunusstein), 3P Technik Filtersysteme GmbH (Donzdorf), Mittelhessische Wasserbetriebe (Gießen) sowie Deutsches Institut für Bautechnik (Berlin).
E-Mail: antje.welker@fb1.fra-uas.de

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Ressourceneinsparung durch integriertes Wasser-, Energie- und Stoffstrommanagement

Die Wandlung von EndofpipeTechnologien zum produktionsintegrierten Umweltschutz (PIUS) ist in Deutschland für die meisten Industriebranchen weit vorangeschritten. Die Vorteile liegen dabei im Ressourcenschutz, dem Recycling und der stofflichen Rückgewinnung. Eine Verringerung der Umweltbelastung durch geringere Frachteinträge – zum Beispiel für gefährliche Stoffe – in die Gewässer und die Umwelt kann damit ebenfalls erzielt werden. Durch ein integriertes Wasser, Energie und Stoffstrommanagement lassen sich gegebenenfalls weitere Verbesserungen erzielen. Im Bereich der Energierückgewinnung fehlt es an wirtschaftlichen Verfahren zur Nutzung von Wärme aus Abwasser im niedrigen Temperaturbereich. Bei weiteren Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässergüte treten neben Spurenstoffen aus dem kommunalen Bereich auch Industriechemikalien in den Fokus. Es gilt, diese Stoffe aus dem Wasserkreislauf soweit wie möglich zu entfernen. Im Rahmen der Grundsatzfragen für Indirekteinleiter wird unter anderem die Problematik anthropogener Spurenstoffe aus industriellen Einleitungen untersucht, dabei ist von besonderem Interesse, welche Stoffe aus diesen Einleitungen unsere Gewässer belasten (zum Beispiel Komplexbildner, Phthalate, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Bisphenol, perfluorierte Verbindungen usw.). Für prioritäre Stoffe wurde in 2014 die Liste von 33 auf 45 Stoffe erweitert, zusätzlich wurden drei Stoffe auf die Beobachtungsliste gesetzt (Diclofenac, 17Ethinylestradiol und 17Estradiol).

Die gesetzlichen Vorgaben für die Einleitungsbedingungen in Gewässer wurden durch die europäischen Festlegungen im Zusammenhang mit dem Stand der Technik durch die Best Available Techniques Reference Documents (BREFs) vereinheitlicht. Für die Industrie sind die erarbeiteten bzw. in Revision befindlichen Dokumente (zum Beispiel Abfallmanagement, anorganische und organische Chemie, metallverarbeitende Industrie, Nahrungsmittel und Getränke
industrie) unter folgendem Link zu finden www.umweltbundesamt.de/themen/ wirtschaftkonsum/besteverfuegbaretechniken. Darüber hinaus liegen für folgende Branchen aus den BREFs abgeleitete Schlussdokumente vor: Chloralkaliindustrie, Eisen und Stahlerzeugung, Gerbereien, Glasindustrie, Raffinerien, Zellstoff und Papierindustrie sowie Zement, Kalk und Magnesiumoxidindustrie. Die Festlegung der Branchen ist im Anhang 1 der Industrieemissionsrichtlinie (IED, 2010/75/EU) reguliert, die 2010 verabschiedet wurde und die Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IVU) ersetzte. Nach Veröffentlichung der Schlussdokumente sind Betreiber von Industrieanlagen dazu verpflichtet, innerhalb von vier Jahren die Emissionswerte einzuhalten.

Aus unterschiedlichen Gründen (Wirtschaftlichkeit, Image, Verfügbarkeit) wird von vielen Betrieben eine weitgehende Kreislaufführung angestrebt. Für die Umsetzung ist neben der Wirtschaftlichkeit das Gesamtkonzept einschließlich Energie, Ressourcen und CO2Bilanz zu berücksichtigen. Prinzipiell ist eine Kreislaufschließung möglich und in einigen Branchen (zum Beispiel Papierindustrie) zum Teil auch realisiert. Für jede Kreislaufführung ist im Einzelfall neben Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit das Sicherheitskonzept aus hygienischer Sicht zu prüfen, insbesondere wenn es sich um Betriebe der Lebensmittel oder Getränkeindustrie handelt. Erhöhte Temperaturen können im Zusammenhang mit geeigneten Substraten und Biofilmen aber auch für andere Branchen hygienische Risiken, zum Beispiel durch legionellenbelastete Aerosole, hervorrufen. Grundsätzlich ist selbst die Erzeugung von Trinkwasserqualität auch aus kommunalem Abwasser bekannt (New Water Singapur, Wiederaufbereitungsanlage Windhoek, Namibia), für eine Übertragbarkeit dieser Technologien muss die regionale Wasserverfügbarkeit in die Bewertung einbezogen werden.
In dieser Schwerpunktausgabe „Industrieabwasser“ werden verschiedene Aspekte der industriellen Wasserwirtschaft betrachtet. Hierzu gehören die Sicherheits und Hygienestandards, das Abwassermonitoring sowie die integrierte und nachhaltige Wasserwirtschaft. Weiterhin werden Möglichkeiten der Behandlung des nicht abbaubaren CSB aus der hydrothermalen Carbonisierung erörtert. Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen werden Vorschläge zur qualifizierten Planung und Methoden zur Ermittlung der Gleichwertigkeit der Sicherheit dieser Anlagen vorgestellt.

Zusammenfassend ist für die industrielle Wasserwirtschaft festzustellen, dass durch Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Regel Ressourcen eingespart werden können. In diesem Zusammenhang müssen mögliche Probleme aus steigenden Temperaturen, höheren Konzentrationen und eventuelle hygienische Risiken beachtet werden.

ReProf. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel Leibniz-Universität Hannover
Vorsitzender des DWA-Hauptausschusses
„Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“

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Sachsen Wasser wird selbstständig

Sachsen Wasser wechselt im Rahmen eines Management Buy Out in die Eigenständigkeit. Das auf die internationale wasserwirtschaftliche Beratung spezialisierte Consultingunternehmen sei vom bisherigen Geschäftsführer Jürgen Wummel zu 100 Prozent übernommen worden, teilte die bisherige Muttergesellschaft, die KWL Kommunale Wasserwerke Leipzig, Mitte Februar mit. Der Schritt in die Eigenständigkeit erfolgte laut KWL in beiderseitigem Einvernehmen. KWL wolle sich auf ihr Kernthema, die regionale Wasserversorgung und Abwasserbehandlung konzentrieren. Sachsen Wasser agiere hingegen international, so KWL. Eine technische und personalwirtschaftliche Unterstützung von Sachsen Wasser seitens KWL ist aber weiterhin vorgesehen.

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Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser

Das bayerische Umweltministerium fördert im Rahmen des Projektverbunds „ForCycle – Rohstoffwende Bayern“ ein Forschungsprojekt zur Gewinnung Seltener Erden aus industriellem Abwasser. Das Vorhaben wird von der Universität ErlangenNürnberg in Zusammenarbeit mit der TU München durchgeführt. Dabei kommen speziell gezüchtete Algen zum Einsatz. Seltene Erden werden insbesondere für die Herstellung von Handys, Computerchips und Photovoltaikanlagen benötigt. Ebenfalls im Projektverbund „ForCycle“ wird eine Gesamtlösung zur effektiven Rückgewinnung von Buntmetallen aus Industrieabwässern entwickelt. Diese Arbeiten laufen an der LudwigsMaximiliansUniversität München. Der Projektverbund „ForCycle“ wurde vom bayerischen Umweltministerium im Januar 2014 ins Leben gerufen.
www.abfall.bayern.de

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EU-Kommission verklagt Spanien wegen Verletzung der Kommunalabwasserrichtlinie

Die EUKommission hat gegen Spanien Klage beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) wegen des Verstoßes gegen die Kommunalabwasserrichtlinie eingereicht. Nach Ansicht der Kommission ist in Spanien immer noch in zahlreichen Gebieten mit mehr als 10 000 Einwohnerwerten die Abwasserentsorgung nicht den Vorschriften der Richtlinie entsprechend organisiert. Bereits 2003 hatte die Kommission diesbezüglich gegenüber Spanien eine erste Verwarnung ausgesprochen. Obwohl einige Probleme seitdem gelöst wurden, hat die Kommission aufgrund des schleppenden Fortgangs nun beschlossen, den Fall vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu bringen. Aus den Berichten der spanischen Behörden geht laut der Kommission hervor, dass in Ballungsräumen wie Berga, Figueres, El Terri (Banyoles) (alle in Katalonien) sowie in PontevedraMarínPoioBueu in Galicien noch immer keine ordnungsgemäße Behandlung erfolgt. Für einige weitere Gebiete (BoBollullos Par del Condado, Andalusien sowie Abrera und Capellades, beide in Katalonien) seien die übermittelten Daten entweder unvollständig oder ließen eine Nichteinhaltung der entsprechenden Normen erkennen, heißt es in einer Mitteilung der EUKommission weiter.

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Stromerzeugung in Thüringer Kläranlagen leicht angestiegen

Das auf Thüringer Kläranlagen entstehende Klärgas wird bisher nur in 14 von circa 600 Anlagen energetisch genutzt. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden 2014 bei der Klärschlammbehandlung in Thüringen 12,5 Millionen Kubikmeter Rohgas gewonnen. Nahezu die gesamte Menge des zum Klärgas aufbereiteten Rohgases wurde in Stromerzeugungsanlagen sowie zu reinen Heiz und/oder Antriebszwecken genutzt. Allein zur Stromerzeugung wurden 11,3 Millionen Kubikmeter Gas verbraucht. Mit dieser Menge konnten 22 776 Megawattstunden Strom erzeugt werden, die fast ausschließlich zur Deckung des betrieblichen Strombedarfs genutzt werden. Gegenüber der Kläranlagenbefragung von vor zehn Jahren wurden 52,2 Prozent mehr Strom erzeugt. Rein rechnerisch könnten mit der im Jahr 2014 erzeugten Menge ca. 8670 Haushalte in Thüringen ein Jahr lang mit
Strom versorgt werden.

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TU Berlin vernetzt

Wasserforschung mit „Nordic Water Network“
Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert den Aufbau des Netzwerks „Nordic Water Network“ in den nächsten drei Jahren mit rund 700 000 Euro. Mit dem „Nordic Water Network“ sollen vor allem internationale Forschungsprojekte vorangebracht werden, die an Lösungen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels und Verbesserung von Wasser und Abwasserinfrastrukturen arbeiten. Darüber hinaus ermöglicht dieses Netzwerk neue Ansätze in der gemeinsamen Lehre, die eine interdisziplinäre Qualifizierung der Studierenden im Themenbereich Wasser in voller Breite anbietet. Ein weiterer Kernbereich des Netzwerks liege in der Akkreditierung von Nachwuchswissenschaftlern, teilte die TU Berlin Ende Februar mit, die mit dem Fachgebiet Fluid systemdynamik in dem Netzwerk vertreten ist. In den nächsten Jahren ist eine Verbreiterung des Netzwerks im skandinavischen und baltischen Raum geplant. So sollen die DTU (Dänemark), die KTH (Stockholm), Chalmers (Göteborg) sowie Industriepartner einbezogen werden. Zudem ist die Einbindung von Hochschulen in Estland und Finnland beabsichtigt.

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Neue VEWAStudie zu Wasser und Abwasserpreisen veröffentlicht

Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die hohen Leistungs und Qualitätsstandards wie in Deutschland auch in anderen EUMitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen analysiert die vom Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene dritte Auflage der Studie „VEWA – Vergleich Europäischer Wasser und Abwasserpreise“, die der Verband am 6. Mai 2015 veröffentlicht hat.
Die Studie vergleicht die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Ländern Deutschland, England/Wales, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Polen und deckt damit etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der EU28 ab. Dabei werden die Struktur der Wasserwirtschaft, Infrastruktur und Investitionen, Preise, Zuschüsse, Steuern und Abgaben sowie Leistungs und Qualitätsstandards verglichen, um zu differenzierten Aussagen zu gelangen, in welchem Umfang Preise kostendeckend sind und welches Leistungs und Qualitätsniveau damit finanziert wird.
„Das Ergebnis der VEWAStudie ist eindeutig: Bei Annahme eines ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts und Leistungsniveaus und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Steuern, Abgaben und Zuschüsse zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden“, erläuterte Martin Weyand, BDEWHauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.
Download der VEWA-Studie: www.gfa-news.de/gfa/webcode/20150506_001

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Wärme aus Abwasser – bundesweit größtes Projekt in Oldenburg

Am Alten Stadthafen in Oldenburg entsteht ein neues Wohnviertel. Dort soll künftig die Abwasserwärme für die Beheizung von rund 20 000 Quadratmetern Wohnfläche genutzt werden. Es wird das bundesweit größte Projekt dieser Art. Seit 2010 arbeitet der Fachdienst Umweltmanagement der Stadt Oldenburg zusammen mit dem OldenburgischOstfriesischen Wasserverband (OOWV) und dem Institut für Rohrleitungsbau (iro) der Jadehochschule an dem Ziel, Abwasserwärmepotenziale in der Stadt Oldenburg ausfindig zu machen und Projekte konkret umzusetzen. Mittels Wärmepumpentechnologie wird das Kanalnetz des OOWV als Wärmequelle für die Gebäude genutzt. Hierfür steht Oldenburgs durchflussstärkster Mischwasserkanal mit einem Durchmesser von 1,50 Meter zur Verfügung. Für die Wärmeversorgung der insgesamt rund 20 000 Quadratmeter Wohnfläche sind ein Abwasserwärmetauscher von rund 200 Metern und eine Gesamtinvestition von etwa 750 000 Euro geplant. Die Abwasserwärmenutzung am Alten Stadthafen ist nicht das einzige Projekt dieser Art in Oldenburg. Im Bauprojekt „Wechloyer Tor“ an der Ammerländer Heerstraße wird die Abwasserwärme zukünftig rund 100 Wohneinheiten beheizen.

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Graduiertenkolleg zum urbanen Wasserkreislauf

Städtische Wasserkreisläufe mit ihren natürlichen und technischen Grenzzonen, wie zum Beispiel der Uferfiltration, stehen im Fokus des neuen Graduiertenkollegs „Urban Water Interfaces“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtet das Graduiertenkolleg an der TU Berlin und dem IGB LeibnizInstitut für Gewässerökologie und Binnenfischerei ein. Das Kolleg soll im Juli 2015 die Arbeit aufnehmen. Angelegt ist es vorerst auf 4,5 Jahre, die Fördersumme beträgt
4,8 Millionen Euro.

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Nachbarschaftstag an geschichtsträchtigem Ort

Es war zwar kein besonderes Jubiläum als wir unseren 47. Nachbarschaftstag auf der Kläranlage Eberswalde im Bundesland Brandenburg (Deutschland) durchführten, trotzdem war dieser Tag für uns etwas Besonderes. Aber der Reihe nach.
Natürlich besichtigten wir die gastgebende Kläranlage und diskutierten über die gewonnenen Eindrücke und Betriebsprobleme, mit denen schließlich jede Anlage zu kämpfen hat. Nahtlos erweiterte sich damit der Erfahrungsaustausch für alle Teilnehmer in eine Diskussion über ähnliche Probleme und Lösungsmöglichkeiten. Besonders rege wurde über den Austausch von Pumpen und kompletten Anlagenteilen diskutiert. Spannend waren dabei vor allem die unterschiedlichen Erfahrungen und auch aufgetretenen Probleme von der Ausschreibung bis zur Inbetriebnahme.
Für den zweiten Teil am Nachmittag aber hatten wir uns die Zeit genommen, ein geschichtsträchtiges …mehr:
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2340

Autorin
Dipl.-Ing. Claudia Freier
Lehrerin der Nachbarschaft 25 – Bad Freienwalde
Trink- und Abwasserverband Oderbruch-Barnim
Frankfurter Straße Ausbau 14
16259 Bad Freienwalde, Deutschland
E-Mail: info@tavob.de

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Investitionen in der Abwasserwirtschaft stark rückläufig

Die deutsche Abwasserwirtschaft hat sich 2013 bei Investitionen deutlich zurückgehalten. Für 2013 meldet das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Mitteilung Investitionen der Branche von rund 1,6 Milliarden Euro, ein Rückgang von 11,3 Prozent gegenüber 2012. Auch insgesamt waren die Investitionen der Statistikgruppe „Unternehmen der Energie, Wasser und Entsorgungswirtschaft“ rückläufig, die Gesamtsumme von 13,4 Milliarden Euro für 2013 bedeutet ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber 2012. Den höchsten Rückgang verzeichnete mit 19 Prozent die Gasversorgung. Gegen den Trend investierte die Wasserversorgung, hier investierten die Unternehmen 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Dominiert wird die Statistikgruppe nach wie vor von der Elektrizitätswirtschaft, auf diese entfielen 2013 60 Prozent der Gesamtinvestitionen. Auf Unternehmen in der Abwasserentsorgung entfielen zwölf Prozent und auf Unternehmen in der Wasserversorgung zehn Prozent.

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Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm

Als Konsequenz aus der letzten Hochwasserkatastrophe stocken Bund und Länder ihre Investitionen für den präventiven Hochwasserschutz deutlich auf. Allein der Bund stellt in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro für den natürlichen und technischen Hochwasserschutz zur Verfügung und löst damit Zusagen ein, die nach der Flut im Sommer 2013 gemacht und im Nationalen Hochwasserschutzprogramm verankert worden sind. Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich stärker koordinierend beim Hochwasserschutz einzubringen.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt stellten am 28. April 2015 in Berlin die nächsten Schritte vor. Laut Landwirtschaftsminister Schmidt wurden für einen Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ der im Haushalt des Landwirtschaftsministeriums verankerten Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ zunächst zwanzig Millionen Euro für das Jahr 2015 veranschlagt. Danach werde der Bund im Rahmen des Investitionspakets 2016-2018 zusätzliche Mittel für den präventiven Hochwasserschutz in Höhe von 100 Millionen Euro jährlich bereitstellen, so Schmidt.
Während das Bundesumweltministerium die Erarbeitung und Fortentwicklung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms koordiniert und steuert, ist der Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft angesiedelt.

www.bmub.bund.de/hochwasserschutz

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GreenTec Award für Projekt der TU Darmstadt

Das Projekt „Semizentral“ der TU Darmstadt, Institut IWAR, wurde am 7. Mai
2015 auf der Messe IE expo in Shanghai mit dem GreenTec Award in der Kategorie Urbanisierung ausgezeichnet. Im Rahmen von „Semizentral“ wurde ein neues Infrastrukturkonzept für die chinesische Stadt Qingdao entwickelt. Qingdao ist eine Metropole mit acht Millionen Einwohnern in Chinas östlicher Provinz Shandong. Die Stadt leidet unter einem eklatanten Wassermangel. Den Einwohnern steht nur ein Siebtel der Wassermenge zur Verfügung, die als chinesischer Durchschnittswert gilt. Das in Zusammenarbeit mit der Tongji University Shanghai und der Qingdao Technological University sowie deutschen Partnern aus Industrie und Wissenschaft vom Team um Dr.Ing. Susanne Bieker am Lehrstuhl von Prof. Peter Cornel an der TU Darmstadt entwickelte Infrastrukturkonzept wächst mit der Größe der Stadt mit, baut auf die Wiederverwendung von Wasser und spart gleichzeitig Energie ein.

http://semizentral.de  

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GreenTec Award für „Wasser 3.0″

Das Projekt „Wasser 3.0 – Stressfix“ der Universität KoblenzLandau wurde am
30. April 2015 in Berlin mit dem GreenTec Award in der Kategorie Wasser und Abwasser ausgezeichnet. Im Rahmen des Projekts wurde ein Hybridkieselgel entwickelt, das große Mengen pharmazeutischer Rückstände aufnehmen, chemisch umwandeln und binden kann. Das Material wurde unter Leitung von Jun.Prof.
Dr. Katrin Schuhen, Juniorprofessorin für Organische und Ökologische Chemie an der Universität KoblenzLandau, Campus Landau, entwickelt. Das Projekt Wasser 3.0 – Stressfix bietet eine neue, innovative und effiziente materialwissenschaftliche Lösung zur Entfernung von organischen Spurenstoffen aus Wasser. Begleitet wird das Projekt von Beginn an von der abcr GmbH (Karlsruhe), einem Unternehmen der Spezialchemie. Pate der GreenTec Awards in der Kategorie Wasser und Abwasser ist die DWA.

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EU-Kommission verklagt Frankreich wegen unsachgemäßer Abwasserbehandlung

Die Europäische Kommission verklagt Frankreich vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, weil der Mitgliedstaat die EURechtsvorschriften über die Behandlung von kommunalem Abwasser nicht einhält. Es werden 17 Gemeinden genannt, in denen die Abwasserbehandlung nicht den EUStandards entspreche. Im Jahr 2009 wurde Frankreich erstmals wegen dieses besonderen Falls verwarnt, der Gebiete mit einem Einwohnerwert zwischen 2000 und 15 000 betrifft.

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Neues BMBF-Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltigkeit startet

Am 21. April 2015 hat Bundesforschungsministerin Johanna Wanka das neue Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3) der Öffentlichkeit vorgestellt. FONA ist die zentrale Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum globalen Wandel, zum nachhaltigen Wirtschaften und zu sozialökologischen Fragen. FONA3 startet nun mit den neuen Themenfeldern Zukunftsstadt, Energiewende und nachhaltiges Wirtschaften für weitere fünf Jahre. Forschungsvorhaben werden in Zukunft fächerübergrei fend und stärker anwendungsorientiert ausgerichtet sein, Akteurs und Nutzergruppen frühzeitig in die Themenfindung eingebunden werden. Im Rahmen von FONA3 wird in den kommenden
Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro in die weitere Erneuerung der Forschungsflotte und Großgeräte für die Klimaforschung investiert, unter anderem den neuen Höchstleistungsrechner zur Klimamodellierung. Die Projektförderung für die Nachhaltigkeitsforschung wird ausgebaut, dafür stehen in den kommenden fünf Jahren mehr als 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

https://www.fona.de

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Sauerstoffnot im Grundwasser durch Enteisungsmittel

Auf Flughäfen verwendete Enteisungsmittel können sich negativ auf das Grundwasser auswirken. Dies belegt eine aktuelle Studie der Universität Jena. Auf vielen Flughäfen ist es gängige Praxis, entlang der Rollbahnen jeden Winter erhebliche Mengen von Enteisungsmitteln im Boden zu versickern, um die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Bodens zu nutzen. Chemikalien wie Propylenglykol und Kaliumformiat werden dort zwar von lebenden Mikroorganismen abgebaut, zumindest kurzfristig wird damit auch deren Eintrag ins Grundwasser verhindert. Die starke Belastung mit diesen Substanzen führt laut den Wissenschaftlern aber dazu, dass der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers und des Grundwassers dramatisch sinkt. Der Grund: Um die Schadstoffe abzubauen, nutzen die Mikroben Sauerstoff. Je mehr dieser Substanzen sie verstoffwechseln müssen, umso mehr Sauerstoff verbrauchen sie dabei. Damit einhergehend erfolgt eine Auflösung von Eisen und Manganoxiden, welche als „Kittsubstanzen“ die Struktur des Bodens stabilisieren. Für seine Untersuchungen hat das Jenaer Forscherteam den Boden rund um den Flughafen der norwegischen Hauptstadt Oslo analysiert. Hier werden in jedem Winter durchschnittlich 1000 bis 1500
Tonnen Enteisungsmittel verbraucht. Der Flughafen steht dabei direkt auf dem größten oberflächennahen Grundwasserleiter Norwegens, dem RomerikeAquifer. Die Geowissenschaftler haben Bodenkerne in der Nähe der Rollbahn des Flughafens genommen und diese an einem Feldstandort in der Nähe des Flug hafens untersucht. Dazu haben die Wissenschaftler die Bodenkerne mit enteisungsmittelhaltigem Wasser beladen und so eine „Schneeschmelze“ simuliert. Das nach der Passage durch die Bodenkerne aufgefangene Sickerwasser wurde eingehend auf Rückstände von Enteisungsmitteln und den Sauerstoffgehalt untersucht sowie weitere Parameter bestimmt. Die Ergebnisse zeigen aber nicht nur die Sauerstoffprobleme, sondern auch Lösungsmöglichkeiten auf. Neben der Einrichtung gesonderter Areale, in denen Schmelzwasser kontrolliert versickern kann, schlagen die Wissenschaftler auch den gezielten Einsatz von Bakterien, die sich auf den Abbau dieser Chemikalien spezialisiert haben, im Boden vor. Die Ergebnisse der Studie haben die Wissenschaftler veröffentlicht in Environmental Science and Pollution Research 2015, 22 (4), 3158-3174, DOI 10.1007/s11356-014-3506-3.

www.gfa-news.de/gfa/

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Bundesregierung: sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs nicht zielführend

Die Bundesregierung hält eine sektorspezifische Regulierung des Wasserbereichs, wie sie die Monopolkommission verschiedentlich gefordert hat, „weiterhin für nicht zielführend“. Das stellt die Regierung in ihrer Stellungnahme zum jüngsten, XX. Hauptgutachten der Monopolkommission fest (BundestagsDrucksache 18/4721). In den Vorschlägen der Monopolkommission für eine höhere Transparenz kommunalen Handelns hingegen sieht die Regierung „einen wichtigen Beitrag für Verbesserungen im Rahmen kommunaler Wirtschaftstätigkeit im Interesse der Bürger.“ Die Monopolkommission hatte in ihrem 80 Seiten umfassenden Kapitel zur kommunalen Wirtschaftstätigkeit geschrieben, sie sehe „eine übermäßige öffentliche Wirtschaftstätigkeit und Tendenzen zur zunehmenden Rekommunalisierung skeptisch.“

www.gfanews.de/gfa/

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Neues Inline-Messsystem für Biogasanlagen: über den Säuregehalt Störungen schneller erkennen

Das KurtSchwabeInstitut für Mess und Sensortechnik (KSI, Waldheim in Sachsen) und das Institut für Agrar und Stadtökologische Projekte der HumboldtUniversität (IASP) legten in einem Forschungsprojekt den Grundstein für ein InlineMesssystem für Biogasanlagen, das Essig, Propion und Buttersäure direkt in der Anlage erfasst. Die Forscher zeigten auch, dass die Essigsäurekonzentration Prozessinstabilitäten deutlich eher und intensiver anzeigt als der pHWert. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Eine kontinuierliche Überwachung der Konzentrationen organischer Säuren direkt in der Biogasanlage ist derzeit nicht Stand der Technik. Stattdessen müssen Proben entnommen und im Labor analysiert werden – eine schnelle Reaktion auf Prozessstörungen, die durch hohe Säuregehalte angezeigt werden, ist so nicht möglich.
Das Messsystem beruht auf dem Prinzip der membranfreien Gasextraktion gelöster und flüchtiger Komponenten mit anschließender chromatographischer Auftrennung der einzelnen Bestandteile. Diese werden in einem nachgeschalteten FlammenionisationsDetektor analysiert. Die beiden Abschlussberichte (Förderkennzeichen 22011110 und 22011811) stehen im Internet zum Download bereit:

www.fnr.de/projekte-foerderung/projekte/suche
www.gfa-news.de/gfa/

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„World Water Development Report 2015″ erschienen

Die Vereinten Nationen (UN) warnen vor akuter, weltweiter Trinkwasserknappheit . Einschneidende Änderungen bei der Nutzung, Verwaltung und Aufteilung der Ressource seien notwendig, schreiben die Experten im „World Water Development Report 2015″, der zum Weltwassertag am 22 . März erschienen ist . Sollten Reformen ausbleiben, drohe eine Trinkwasserknappheit, die vor allem Länder mit heißem und trockenem Klima treffen werde . Bis 2030 könne die Lücke zwischen Bedarf und der natürlichen Neubildung von Grundwasser auf 40 Prozent anwachsen, so die UNExperten . Der Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit 7,3 Milliarden Menschen auf 9,1 Milliarden im Jahr 2050 sei eines der drängendsten Probleme, heißt es in dem Bericht weiter . Dadurch werde der weltweite Bedarf an Wasser um 55 Prozent ansteigen .
748 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser . 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika südlich der Sahara . UNICEF warnt, dass jeden Tag fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen sterben . Fehlende Toiletten, mangelnde Hygiene und verschmutztes Trinkwasser seien die Verursacher . UNICEF fordert deshalb, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben .
Die Bewässerung der Landwirtschaft, die zunehmende Industrialisierung und der Bau neuer thermischer Kraftwerke lassen die Nachfrage weiter steigen . Allein die Landwirtschaft ist heute für 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich . Hinzu kommen Klimawandel und Verstädterung . Die UNAutoren empfehlen, weniger Kohle, Atom und Gaskraftwerke zu bauen, weil sie viel Energie zum Kühlen verbrauchen . Die Unterstützung für erneuerbare Energien aus Sonne und Wind müsse weltweit wachsen, um den Wasserbrauch zu reduzieren .
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung entnimmt ihr Trinkwasser dem Grundwasser . Deshalb sinken die Grundwasserspiegel . Etwa 20 Prozent der Grundwasservorräte sind durch übermäßige Nutzung bedroht . Sicherheitsexperten sehen sogar das Risiko von Konflikten durch Wasserengpässe in China und
Indien . In brasilianischen Städten wie
Rio de Janeiro und São Paulo wird das Wasser bereits knapp . Um einen Zusammenbruch des Versorgungssystems zu verhindern, schaltete die Regierung mehrfach tageweise das Wasser ab .
Die UN rufen dazu auf, Wasser nicht zu verunreinigen . Mehr als 80 Prozent des Abwassers auf der Welt werde nicht aufgefangen oder gesäubert . Industrielle Produktion, Pestizide, Medikamente und auch die Einleitung ungeklärter Abwässer tragen zur Verschmutzung bei . Die UNExperten rufen die Politik auf, härter gegen die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser vorzugehen . Die derzeitigen Wasserkosten seien im Allgemeinen viel zu niedrig, um eine Verschwendung durch reiche Haushalte oder die Industrie zu verhindern .

www.unesco.de/wissenschaft/wasser/

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EUWasserrecht: zwar Fortschritte, aber auch noch Handlungsbedarf

Die EUMitgliedstaaten haben in den vergangenen Jahren bei der Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie und der HochwasserrisikomanagementRichtlinie zwar deutliche Fortschritte erzielt, nach wie vor besteht aber auch noch ein erheblicher Handlungsbedarf . Dies betont die EUKommission in ihrer Mitte März veröffentlichten Mitteilung über die Umsetzung der EUWasserpolitik . Die Mitteilung basiert auf einer eingehenden Untersuchung der Umsetzung des EUWasserrechts durch die Mitgliedstaaten . Die Ergebnisse hat die EUKommission in zwei Berichten veröffentlicht . Ergänzt werden die Berichte durch eine Reihe von Empfehlungen, zum Beispiel für eine bessere Wasserpreisgestaltung, Kontrolle der Wasserentnahme, Industrieanlagen und Maßnahmen gegen die Gewässerbelastung durch die Landwirtschaft .

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VERA Klärschlammverbrennung in Hamburg erhält neue Eigentümerstruktur

Hamburg Wasser hat seine Unternehmensanteile an der VERA Klärschlammverbrennung GmbH zum 20 . März 2015 von 11 auf 60 Prozent aufgestockt . Der bisherige Mehrheitseigner, Vattenfall Europe New Energy, hat sich vollständig aus der VERA Klärschlammverbrennung GmbH zurückgezogen und weitere sieben Prozent seiner Anteile an Remondis Aqua veräußert . Remondis Aqua besitzt damit nunmehr 40 Prozent der VERA . Die Anlage mit 35 Beschäftigten produziert jährlich rund 170 Millionen Kilowattstunden Strom und Wärme . Partner aus der Stadtentwässerung, wie beispielsweise die hanseWasser Bremen GmbH, nutzen die Services von Hamburg Wasser und der VERA, um eigene Reststoffe zu entsorgen .

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Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg ausgeschrieben

BadenWürttembergs Umweltminister Franz Untersteller hat zur Teilnahme am 4 . Umwelttechnikpreis BadenWürttemberg aufgerufen . Mit dem Preis unterstützt die Landesregierung Unternehmen dabei, ihre neuartigen, materialsparenden und umweltschonenden Produkte und Technologien bekannter zu machen . Das Preisgeld beträgt insgesamt 100 000 Euro . Die Bewerbungsfrist endet am 17 . Mai 2015 . Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz oder einer Niederlassung in BadenWürttemberg . Der Preis wird in vier Kategorien verliehen: „Energieeffizienz“, „Materialeffizienz“, „Emissionsminderung, Aufbereitung und Abtrennung“, „Mess, Steuer und Regeltechnik“ . Außerdem wird ein Sonderpreis vergeben, der sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen und technischen Erfordernissen orientiert . Die Ausschreibungsunterlagen stehen im Internet bereit:

www.umwelttechnikpreis.de

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Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water ausgeschrieben

Bis zum 31 . Dezember 2015 können Bewerbungen um den Prince Sultan Bin Abdulaziz International Prize for Water abgegeben werden . Der Preis wird in mehreren Kategorien verliehen: den mit umgerechnet rund 266 000 USDollar dotierten Creativity Prize und vier mit je 133 000 USDollar dotierte Specialized Prizes . Letztere werden vergeben für Arbeiten zu Oberflächengewässern, Grundwasser, alternative Wasserressourcen (wozu Abwasser gezählt wird), Wassermanagement und schutz . Die Verleihung ist für Dezember 2016 in Riyadh, SaudiArabien, vorgesehen .

www.psipw.org

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DWA-Gewässerentwicklungspreis ausgeschrieben

Nach 2010 und 2013 soll der DWAGewässerentwicklungspreis im Jahr 2016 erneut vergeben werden . Ausgezeichnet werden vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung, naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewäs sern im urbanen Bereich . Die Gewässerentwicklung in diesem Sinne umfasst alle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die wasserwirtschaftliche und ökologische Funktionsfähigkeit und das innerstädtische/innerörtliche Erscheinungsbild sowie den Erlebniswert der Gewässer zu erhalten, nachhaltig zu entwickeln und zu verbessern . Der Gewässerentwicklungspreis wird in Form eines Kunstobjekts oder einer anderen öffentlichkeitswirksamen Art vergeben . Zusätzlich können Belobigungen ausgesprochen werden . Der Preis wird aufgrund von Vorschlägen oder Bewerbungen verliehen .
Die Unterlagen zur Bewerbung stehen im Internet zum Download bereit oder können in der DWABundesgeschäftsstelle angefordert werden . Bewerbungsschluss ist der 31 . Oktober 2015 . Verkündet werden die Preisträger am 22 . März 2016, dem Weltwassertag .

DWABundesgeschäftsstelle Gewässerentwicklungspreis 2016 z. Hd. Anne M. Schumacher TheodorHeussAllee 17, 53773 Hennef EMail: schumacher@dwa.de http://de.dwa.de/ehrungenundauszeichnungen.html

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Österreich: 10PunktePlan gegen Plastik in Gewässern

Österreich will den Eintrag von Plastikpartikeln in die Gewässer deutlich verringern . Dies betonte Österreichs Umweltminister Andrä Rupprechter Mitte März anlässlich der Präsentation von zwei Studien über die Qualität der Donau in Wien . Die Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt auf, dass jährlich ca . 40 Tonnen Plastik über die Donau aus
Österreich abtransportiert werden . Der Großteil davon stammt aus diffusen Quellen . Mit einem 10PunkteMaßnahmenprogramm will Österreich nun auf europäischer und nationaler Ebene diesen Eintrag deutlich reduzieren . Auf europäischer Ebene schlägt das Maßnahmenprogramm einheitliche Methoden und Messstandards für Plastikpartikeln in Fließgewässern, die Festlegung von EUGrenzwerten, einen freiwilligen Ausstieg der europäische Kosmetikbranche, eine Mikroplastikkonferenz in Brüssel und die Aufnahme in den Umweltbericht 2020 der Europäischen Umweltagentur sowie die Umsetzung einer „PlastiksackerlRichtlinie“ vor . Auf nationaler Ebene beinhaltet das angedachte Maßnahmenprogramm einen StakeholderDialog zur Donaustudie, einen „ZeroPelletsPakt“, die Weiterführung des Messprogramms an der Donau und ausgewählten Flüssen gemeinsam mit den Bundesländern, verschiedene Bewusstseinsbildungsmaßnahmen gemeinsam mit Bundesländern/Abfall und Abwasserverbänden sowie die Bewusstseinsbildung des Umweltministeriums zum Green Event  Song Contest . Eine ZeroPelletsLossInitiative hat das Umweltministerium bereits mit der Kunststoffindustrie ins Leben gerufen . Geplant sind hier technologische Verbesserungen, um Umweltbelastungen weiter zu reduzieren .

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Bundesregierung: Wasser erheblich mit Nährstoffen belastet

Das Grund und Oberflächenwasser in Deutschland ist an vielen Messstellen nach wie vor erheblich belastet . „Insgesamt gesehen ist die Belastung mit Nährstoffen gravierend“, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags
Drucksache 18/4393) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen . Aufgrund hoher Stickstoff und Phosphoreinträge verfehlten „alle Küstenwasserkörper den guten ökologischen Zustand nach der Wasserrahmenrichtlinie“ . Im Grundwasser verursachten die Nitratbelastungen ebenfalls erhebliche Schäden, heißt es weiter . So verfehlten 27 Prozent der Grundwasserkörper den guten chemischen Zustand aufgrund von Überschreitungen des Nitratgrenzwerts . Daneben seien organische Mikroverunreinigungen ein Problem in Oberflächengewässern, insbesondere Biozide, Pflanzenschutzmittel sowie Humanarzneimittel .

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MecklenburgVorpommern: Abschluss des Hochwasserprogramms Elbe

Seit 1983 wurde an einem systematischen Hochwasserschutz an der Elbe gearbeitet, der 1993 mit dem ersten Hochwasserschutzprogramm des Landes weiter angepasst wurde . Mit der Abnahme der Sanierungsmaßnahme am Randkanal Polder Horst durch Umweltminister MecklenburgVorpommerns, Till Backhaus, ist dieser Prozess nun abgeschlossen . Insgesamt unterhält das Land an der Elbe rund 155 km Deiche, elf Schöpfwerke sowie 56 Wehre und Siele . Nunmehr sind alle Anlagen an der Elbe an das Bemessungshochwasser von 1983 angepasst . „Dafür wurden seit 1990 rund 96 Millionen Euro ausgegeben . Mit der Sanierung des Deiches am Randkanal Polder Horst ist mit einer Investition von 3,3 Millionen Euro der Deich auf 10,61 m erhöht und der Deichkörper mit der Berme und Deichverteidigungswegen verstärkt worden . Damit haben wir das letzte Puzzlestück des Programmes eingefügt“, erklärte der Minister am 1 . April 2015 . Hochwasserschutz bleibe aber eine Daueraufgabe .

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Brandenburg: Leitbild zur Siedlungswasserwirtschaft beschlossen

Der vom Brandenburger Umweltministerium initiierte Dialog mit Gemeinden und Aufgabenträgern der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung in dem Bundesland wurde erfolgreich abgeschlossen . Auf der Abschlusskonferenz am 27 . März 2015 wurde von den Teilnehmern das im breiten Dialog erarbeitete „Leitbild Zukunftsfähige Siedlungswasserwirtschaft“ beschlossen .
Der demografische Wandel wird in den nächsten Jahren die kommunale Daseinsvorsorge bei der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung vor neue Herausforderungen stellen . Diesen Anpassungsprozess will das Brandenburger Umweltministerium aktiv begleiten und hat mit Gemeinden und kommunalen Aufgabenträgern in einem ersten Schritt mittelfristig Zielvorstellungen entwickelt .
Das nunmehr vorliegende Leitbild beleuchtet aus dem Blickwinkel der Städte und Gemeinden und ihrer Zweckverbände alle wesentlichen Facetten der Siedlungswasserwirtschaft und gibt klare Handlungsempfehlungen für die Anpassung an die Folgen des demografischen Wandels . In den Themenfeldern „Organisation“, „Finanzierung“, „Technische Infrastruktur“ sowie „Ressourcenschutz“ werden Handlungsziele formuliert und mit konkreten Maßnahmenvorschlägen untersetzt .
Das Umweltministerium wird diese Ergebnisse unter anderem bei der Neuausrichtung der Förderpolitik und bei der anstehenden Wasserrechtsnovelle berücksichtigen . Mit gezielter Förderpolitik soll eine punktgenaue Anpassung der vorhandenen Infrastrukturen an die vorhersehbaren Veränderungen ermöglicht werden .

www.leitbildsiedlungswasserbb.de

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Goldener Kanaldeckel des IKT ausgeschrieben

Auch in diesem Jahr verleiht das IKT den „Goldenen Kanaldeckel “ – bereits zum
13 . Mal . Der Preis wird am 9 . September 2015 von Peter Knitsch, Staatssekretär im nordrheinwestfälischen Umweltministerium, verliehen . Der „Goldene Kanaldeckel“ richtet sich an Mitarbeiter von Kanalnetzbetreibern wie Stadtentwässerungen, Tiefbauämtern und Stadtwerken, sei es in öffentlicher oder privater Trägerschaft . Ziel der Auszeichnung ist es, die Bedeutung der Kanalisation in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen . Mit dem „Goldenen Kanaldeckel“ werden herausragende Leistungen einzelner Mitarbeiter prämiert . Der erste Preis ist mit 2000 Euro dotiert, der zweite mit 1000 und der dritte mit 500 Euro . Bewerbungen sind bis zum 15 . Juli 2015 möglich .

www.ikt.de/ueberuns/goldenerkanaldeckel

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EUKommission fordert Italien auf, Sammeln und Behandlung von Abwasser zu verbessern

Die Europäische Kommission hat Italien aufgefordert, in einer Vielzahl von Gemeinden im ganzen Land das Sammeln und die Behandlung von Abwasser zu verbessern . Nach Dafürhalten der Kommission wird in 817 italienischen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern das Abwasser nicht in angemessener Form gesammelt und behandelt . Zu den größeren Gemeinden gehören Rom, Florenz, Neapel und Bari . Einige Gemeinden kommen auch der Verpflichtung zu einer weitergehenden Behandlung von Abwässern, die in empfindliche Gebiete eingeleitet werden, nicht nach . Es sind rund 20 Regionen und Autonome Provinzen betroffen: die Abruzzen, die Basilicata, Bozen, Kalabrien, Kampanien, die Emilia Romagna, FriaulJulisch Venetien, Lazio, Ligurien, die Lombardei, die Marken, Piemont, Apulien, Sardinien, Sizilien, die Toskana, Trient, Umbrien, das Aostatal und Venetien . Italien ist auch der Verpflichtung nicht nachgekommen, Phosphor und Stickstoff von Deponien in 32 empfindlichen Gebieten zu entfernen . In Kontakten mit Italien hat sich das bestätigt, was die Kommission als systematischen Verstoß gegen EUVerpflichtungen ansieht . Daher ist eine mit Gründen versehene Stellungnahme übermittelt worden . Werden keine konkreten Maßnahmen ergriffen, um die Verstöße schnellstmöglich abzustellen, kann der Gerichtshof der Europäischen Union angerufen werden .

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Fracking schon seit den 1960erJahren

Die FrackingTechnologie wird in anderen Lagerstätten als Schiefer und Kohleflözgestein schon seit den 1960erJahren eingesetzt . Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (BundestagsDrucksache 18/4272) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mitteilt, darf der Einsatz der FrackingTechnologie bereits nach dem geltenden Bergrecht keine Gefahren für die Gesundheit oder das Trinkwasser hervorrufen . Trotzdem sollen die Regelungen nach Angaben der Bundesregierung noch verschärft werden . Dagegen seien die Auswirkungen von Fracking im Schiefer und Kohleflözgestein bisher nicht ausreichend erforscht . „Hier bedarf es zudem einer größeren Anzahl von Bohrungen als in anderen Gesteinen . Daher müssen hier die strengsten Regelungen gelten“, kündigt die Bundesregierung an . Auf Fragen zu Umweltschäden durch die Erdgas und Erdölförderung in Deutschland geht die Bundesregierung nicht näher ein . Die Genehmigung und Überwachung der Förderstätten sei Aufgabe der Länder.

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EUKommission verklagt  Vereinigtes Königreich wegen Mängeln bei der Abwassersammlung und -behandlung

Die Europäische Kommission verklagt das Vereinigte Königreich, weil das Land es in 17 Gemeinden versäumt hat, für eine sachgerechte Abwasserbehandlung zu sorgen . In vier der 17 Gemeinden ist die Abwasserbehandlung unzureichend und in einer Gemeinde (Gibraltar) gibt es überhaupt keine Kläranlage . In zehn wei teren Gemeinden, in denen das Abwasser in empfindliche Gebiete wie Süßwasserbestände oder Flussmündungen eingeleitet wird, entsprechen die vorhandenen Behandlungsverfahren nicht den für solche Gebiete erforderlichen strengeren Vorschriften . Außerdem geht es um übermäßige Regenüberläufe in der Kanalisation in zwei Gemeinden . Derzeit werden innovative und umweltfreundliche nachhaltige Abwasserentsorgungskonzepte eingeführt, um die Lage zu verbessern . Das derzeitige Überlaufvolumen ist jedoch immer noch zu hoch, und mit einem vorschriftsmäßigen Betrieb ist nicht vor 2020 zu rechnen, so die EUKommission . Die Kommission verweist jetzt die Angelegenheit an den Gerichtshof der Europäischen Union .

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Baden-Württemberg: 117 Millionen Euro für kommunale Maßnahmen im Bereich Wasserwirtschaft und Altlasten

Mit dem Förderprogramm „Wasserwirtschaft und Altlasten“ stellt die Landesregierung von BadenWürttemberg den Kommunen dieses Jahr rund 117 Millionen Euro aus Mitteln des Kommunalen Investitionsfonds zur Verfügung . Umweltminister Franz Untersteller erklärte hierzu Ende März 2015: „Mit dem Programm versetzt die Landesregierung die Städte und Gemeinden in die Lage, Gesamtinvestitionen von über 200 Millionen Euro in den Schutz unserer Umwelt zu tätigen . Dies wird sowohl die Struktur der Wasserversorgung im Land als auch die Qualität unserer Gewässer und Böden weiter verbessern . Außerdem wird es den kommunalen Hochwasserschutz voranbringen .“
Maßnahmen im Bereich Wasserbau und Gewässerökologie unterstützt das Land mit 40 Millionen Euro . Knapp 48 Millionen Euro stehen bereit, damit die Kommunen das Abwasser insbesondere im ländlichen Raum effizienter und umweltverträglicher beseitigen können . Darunter fällt zum Beispiel der Bau einer Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Öhringen im Hohenlohekreis, für den ein Landeszuschuss von 1,5 Millionen Euro vorgesehen ist .
Um eine sichere Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten, stellt das Land den Kommunen über 14 Millionen Euro bereit . Für die Sanierung kommunaler Altlasten sind im Jahr 2015 Fördermittel in Höhe von über 15 Millionen Euro eingeplant .

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Projekt zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln

Das HelmholtzZentrum für Umweltforschung (UFZ) ist seit Februar am Projekt IPiE (Intelligence Led Assessment of Pharmaceuticals in the Environment) beteiligt, in dem 25 Partner aus Wissenschaft, Behörden und Pharmaindustrie gemeinsam daran arbeiten, die Vorhersage der Umweltauswirkungen von Arzneimitteln zu verbessern, die noch in der Entwicklung sind . Außerdem wollen sie Prioritätenlisten für die Risikobewertung und das Umwelt(bio)Monitoring von bereits auf dem Markt befindlichen Pharmazeutika erarbeiten . Mit einem Budget von 10,2 Millionen Euro wird das Projekt für vier Jahre gemeinsam von der EU und der pharmazeutischen Industrie durch ihre Innovative Funding Initiative (IMI) finanziert.

Prof. Dr. Beate Escher
Leiterin Department Zelltoxikologie
E-Mail: beate.escher@ufz.de

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Bundesverwaltungsgericht bestätigt Beitragsbescheide für „Altanschließer“

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am 15 . April 2015 in mehreren Revisionsverfahren entschieden, dass Grundstückseigentümer in MecklenburgVorpommern bis zum 31 . Dezember 2008 auch dann zu Anschlussbeiträgen für die Abwasserentsorgung herangezogen werden konnten, wenn ihre Grundstücke schon zu DDRZeiten an die Kanalisation angeschlossen waren.

Die Kläger sind Eigentümer bebauter  Grundstücke, die bereits vor der Wieder vereinigung über einen Anschluss an eine Abwasserentsorgungseinrichtung verfügten . Der beklagte Wasserversorgungs und Abwasserzweckverband GüstrowBützowSternberg übernahm mit seiner Gründung 1991 diese Einrichtungen und ist seither unter anderem für die Abwasserbeseitigung im Verbandsgebiet zuständig . Nachdem frühere Beitragssatzungen des Zweckverbandes an durchgreifenden Rechtsfehlern gelitten hatten, zog er die Kläger im Jahr 2006 auf der Grundlage seiner – ersten wirksamen –  Satzung von 2004 zu Beiträgen für die Herstellung der öffentlichen Einrichtung für die zentrale Schmutzwasserbeseitigung heran . Die dagegen gerichteten Klagen sind in den Vorinstanzen erfolglos geblieben . Das Bundesverwaltungsgericht hat die Revision der Kläger zurückgewiesen.
Zwar widerspricht das Kommunalabgabenrecht des Landes MecklenburgVorpommern dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Rechtssicherheit, wie er in der neuen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 5 . März 2013 – 2 BvR 2457/08) seinen Niederschlag gefunden hat . Denn der Landesgesetzgeber hat versäumt, die Heranziehung zu Beiträgen zum Vorteilsausgleich einer zeitlichen Obergrenze zu unterwerfen, falls die maßgeblichen Satzungen – wie hier – zunächst nichtig waren und erst später durch rechtswirksame Satzungen ersetzt worden sind . Aber der Gesetzgeber hat in § 12 Abs . 2 Satz 1 KAG MV immerhin festgelegt, dass Grundstückseigentümer jedenfalls bis Ablauf des 31 . Dezember 2008 mit ihrer Heranziehung rechnen mussten . Auf Beitragsbescheide, die – wie vorliegend – bis zu diesem Zeitpunkt erlassen wurden, wirkt sich der Verfassungsverstoß daher nicht aus .
Soweit das Oberverwaltungsgericht das einschlägige Landesrecht dahin ausgelegt hat, nach der Wiedervereinigung sei auch sogenannten Altanschließern erstmalig der rechtlich gesicherte Vorteil geboten worden, ihr Schmutzwasser mittels einer kommunalen öffentlichen Einrichtung entsorgen zu können, steht Bundesrecht dem nicht entgegen . Für diese Bewertung ist wesentlich, dass Beiträge nur für nach der Wiedervereinigung entstandene Aufwendungen erhoben werden dürfen.
Der danach zwischen der Vorteilserlangung und der Beitragserhebung liegende Zeitraum bis Ende 2008 ist ange
sichts der Herausforderungen, die mit der Wiedervereinigung verbunden waren, zumutbar . Schließlich setzt die Beitragserhebung nicht voraus, dass die damit abgegoltenen Investitionen gerade die Anlagenteile betreffen, die von dem Grundstück des Beitragsschuldners tatsächlich in Anspruch genommen werden . Das hier einschlägige Landesrecht lässt es vielmehr ohne Verstoß gegen Bundesrecht ausreichen, dass Maßnahmen an der Gesamtanlage durchgeführt werden . Es kommt danach nicht darauf an, ob die Anlagenteile technisch miteinander verbunden sind .

Die Urteile stehen im Internet zum Download bereit:
www.gfa-news.de/gfa/

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Wasserrahmenrichtlinie: Entwürfe der Bewirtschaftungspläne des zweiten Zyklus veröffentlicht

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie sieht eine Aktualisierung der Bewirt-schaftungspläne für den Zeitraum 2016 bis 2021 vor. Nach Veröffentlichung der Bewirtschaftungspläne, die ab dem 22. Dezember 2015 gelten sollen, läuft derzeit eine sechsmonatige Öffentlichkeitsbeteiligung bis zum 22. Juni 2015. Im WasserBLIcK, der Bund-Länder-Informations- und Kommunikationsplattform, die von der Bundesanstalt für Gewässerkunde als „nationales Berichtsportal Wasser“ betrieben wird, wurde für alle zehn betroffenen Flussgebietseinheiten eine Link-Sammlung zum Informationsangebot der beteiligten Institutionen zusammengestellt. Aus Sicht der DWA – auch mit Blick auf das im März in den DWA¬Zeitschriften veröffentlichte Leitbild der DWA – ist es wünschenswert, wenn sich möglichst viele Fachleute (und Mitglieder der DWA) in den Diskussionsprozess und das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung einbringen und ihre Stellungnahme abgeben.

www.wasserblick.net

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Großes Interesse der Verbände und Länder an Anhörung zu Fracking-Regelungspaket

Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium haben am 11. und 12. Februar 2015 die Länder- und Verbändeanhörungen zu dem Regelungspaket zum Umgang mit der Fracking-Technologie abgehalten. Dabei haben sich die Bundesländer und fast 50 Verbände zu den Ende letzten Jahres veröffentlichten Gesetz- und Verord-nungsentwürfen geäußert.
Diskutiert wurden insbesondere die neuen strengeren Anforderungen zum Einsatz der Fracking-Technologie, die vorgesehenen FrackingVerbote und die erweiterten Pflichten im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen. Wie zu erwarten, gingen die Meinungen über das erforderliche Maß der Regulierung auseinander. Während ein Teil der Teilnehmer die Regelungen als zu weitgehend ansieht, fordern andere zusätzliche Vorschriften und strengere Anforderugen.
Die deutliche Stärkung des Trinkwasserschutzes durch die Vorschläge des Bundesumweltministeriums zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes wurde von den meisten Teilnehmern im Grundsatz unterstützt. Auch die vom Bundes-wirtschaftsministerium vorgeschlagene Änderung der Bergschadenshaftung – eine Beweislastumkehr zugunsten Geschädigter von Kavernen und Tiefbohrungen – wurde mehrheitlich begrüßt. Generell bestätigen die Stellungnahmen, so das Bundesumweltministerium, dass die vorgelegten Regelungsentwürfe die Umwelt- und Gesundheitsbelange und die Interessen an der Rohstoff- und Energieversorgung in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigen.
Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium werden nun die Ergebnisse der mündlichen Anhörung ebenso wie die eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen eingehend auswerten und bei der Überarbeitung der Regelungsentwürfe betrachten. Die überarbeiteten Referentenentwürfe sollen nach Abschluss einer erneuten Ressortabstimmung vom Bundeskabinett gebilligt und anschließend im parlamentarischen Verfahren verabschiedet werden.

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Gabriel: Öffentliche Daseins-vorsorge wird durch TTIP nicht angetastet

Die Daseinsvorsorge ist ein wichtiger Baustein zur Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ziele in Deutschland, und es muss der kommunalen Ebene wie bisher möglich sein, Aufgaben der Daseinsvorsorge nach eigenen Vorstellungen zu organisieren und durchzuführen. Das hat der vom Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, einberufene Beirat für die Trans¬atlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) einmütig festgestellt. Der Beirat hat auf seiner fünften Sitzung am 19. Februar 2015 über die Sicherstellung der Daseinsvorsorge in TTIP diskutiert. Bundesminister Gabriel: „… [es] ist unser Ziel, moderne und ambitionierte Freihandelsabkommen abzuschließen, gleichzeitig aber darauf zu achten, dass die Aufgaben der Daseinsvorsorge wie bisher durch die Städte und Gemeinden vor Ort wahrgenommen werden können. Denn die Daseinsvorsorge ist ein Eckpfeiler für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. … Es ist daher unser gemeinsames Kernanliegen, dass die Kommunen weiter das Recht haben, die Aufgaben der Daseinsvorsorge nach Maßgabe ihrer Prioritäten vor Ort zu erledigen. Weder TTIP noch ein anderes Handelsabkommen kann und darf daran etwas ändern.“
In der öffentlichen Diskussion zum TTIP-Abkommen wird vielfach die Sorge geäußert, dass TTIP zu Einschränkungen der kommunalen Selbstverwaltung ren oder durch das Abkommen ein Druck zur Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen entstehen könnte. Im TTIP-Verhandlungsmandat der EUKommission, das auch auf Betreiben der Bundesregierung veröffentlicht wurde, ist verankert, dass die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU erhalten bleiben soll. In diesem Punkt sind sich die Chefunterhändler der EU-Kommission und der USA einig, was sie auch öffentlich bekundet haben. Für den Bereich der Daseinsvorsorge wird es eine besondere Regelung geben, die eine weitere Marktöffnung gegenüber den USA ausschließt. Das bedeutet, dass keine Verpflichtung zur Privatisierung geschaffen wird und die Kommunen auch dort, wo keine Monopole bestehen, unverändert ihre Aufgaben wahrnehmen können. Auch der Spielraum für künftige Maßnahmen – etwa für Rekommunalisierungen im Bereich der Daseinsvorsorge – bleibt erhalten, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.
Im TTIP-Beirat fand hierzu eine eingehende Aussprache statt. Alle Beteiligten äußerten den klaren Wunsch, dass Handelsabkommen der EU sich nicht nachteilig auf die Aufgabenwahrnehmung der Kommunen im Rahmen der
Daseinsvorsorge auswirken dürfen. Diese Position wird auch von der EU-Komission unterstützt, die durch einen Eperten vertreten war.

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Jährlich acht Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere

Acht Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gelangen jedes Jahr in die Meere. Das sagt eine US-amerikanische Studie, die am 12. Februar 2015 auf der Jahresta¬gung der American Association for the Advancement of Science in San Jose, Ka¬lifornien, vorgestellt wurde. Die Arbeit wurde zeitgleich in der Zeitschrift Science veröffentlicht (Bd. 347, Nr. 6223, S. 768- 771). Die Wissenschaftler verbinden in ihrer Untersuchung Daten zu Bevölkerung, Kunststoffproduktion und Abfallmanagement (sowie Missmanagement, wie sie ausdrücklich betonen). Die genannten acht Millionen Tonnen entsprechen dem mittleren von drei betrachteten Szenarien. Nach den Erhebungen der Autoren fielen im Jahr 2010 insgesamt 275 Millionen Tonnen Kunststoffabfall in 192 Ländern der Erde, die an Meeresküsten liegen, an. Für das Jahr 2025 schätzen die Forscher, dass 17,5 Millionen Tonnen Kunststoffabfall in die Meere gelangen, kumuliert von heute bis 2025 wären das dann insgesamt 155 Millionen Tonnen. Diese Kunststoffeinträge seien 20 bis 2000 Mal größer als die Mengen, die nach Schätzungen auf der Wasseroberfläche treiben. Als Lösung empfehlen die Wissenschaftler, die Zufuhr von Kunststoffabfall in die Meere zu unterbrechen, da nachträgliche Reinigungen auf und im Meer kaum möglich seien: „Turn off the tap.“

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Anwerbung von Ingenieuren aus dem Libanon für Deutschland

Im Libanon werden künftig systematisch qualifizierte Ingenieure für den deutschen Arbeitsmarkt angeworben. Ein entsprechendes Projekt unter dem Titel „Engineers for Germany“ der RWTH A achen mit Unterstützung der Ingenieurkammer BadenWürttemberg (INGBW) ist in Beirut gestartet. Ab Mitte März 2015 werden dort die ersten 40 libanesischen Ingenieurabsolventen für den deutschen Arbeitsmarkt fit gemacht. 13 von ihnen sollen nach BadenWürttemberg kommen. Langfristig sol¬len sich in dem im Januar 2015 gegründeten „German Academic Development Center“ (GADC) pro Jahr rund 200 aus-gebildete Ingenieure aus dem Libanon und der Region auf ein Arbeitsleben in Deutschland vorbereiten können. Rund die Hälfte soll nach BadenWürttemberg vermittelt werden. Das Projekt wurde von der International Academy der RWTH Aachen initiiert und wird unter anderem von der INGBW und der nordrheinwestfälischen Landesregierung unterstützt. Unter den ersten Projektteilnehmern sind libanesische Ingenieure verschiedener Fachrichtungen mit ausgezeichneter Hochschulausbildung, die Arabisch, Englisch und Französisch sprechen. Das GADC vermittelt ihnen zuerst in Beirut, dann an der RWTH Aachen DeutschIntensivkurse, technische Managementkurse und interkulturelle Trainings. Danach absolvieren sie drei bis fünf Monate lange Praktika in deutschen Unternehmen.

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Leipziger Modell zur Finanzierung der 4. Reinigungsstufe aus Mitteln der Abwasserabgabe vorgelegt

Das HelmholtzZentrum für Umweltforschung – UFZ hat zusammen mit der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Erik Gawel (UFZ) ein Gutachten für das Umweltbundesamt erstellt, wie analog zum „Schweizer Modell“ eine Finanzierung der vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Mikroschadstoffen auf Kläranlagen über die deutsche Abwasseabgabe erfolgen könnte. Die im Auftrag des Umweltbundesamts erstellte Studie geht der Frage nach, welchen Beitrag die bundesdeutsche Abwasserabgabe im Rahmen einer gezielten Minderung der Gewässerbelastung durch Mikroverunreinigungen im Wege einer Aufrüstung ausgewählter öffentlicher Abwasserbehandlungsanlagen der Größenklasse 5 leisten kann. Die Autoren der Studie meinen aufgrund ihrer Ergebnisse, dass eine aus dem Aufkommen der Abwasserabgabe gespeiste Förderpolitik mit Selbstbehalt unter Berücksichtigung eines abgabebezogenen Selbstfinanzierungseffekts der Elimination von Mikroverunreinigungen die beste instrumentelle KostenNutzenRelation aufweist. Es wird vorgeschlagen, 75 % der jährlichen Investitionskosten (Abschreibungen, Zinsen) für einen Zeitraum von 15 Jahren bei Kläranlagen der Größenklasse 5 zu bezuschussen. Diese Förderung wäre nach Ansicht der Leipziger Wissenschaftler zu flankieren durch eine Lenkungsertüchtigung der Abwasserabgabe mit Aufkommenserhöhung, um andere Finanzierungszwecke aus dem Aufkommen und den eigentlichen Lenkungszweck der Abgabe nicht zu gefährden. Die Abwasserabgabe würde so insgesamt lenkungspolitisch ertüchtigt und erbrächte dadurch ein höheres Aufkommen, das für eine Förderung eingesetzt werden könne („Leipziger Modell“). Die Belastungswirkungen des Modells für Abgabeschuldner und Gebührenzahler werden beziffert und in der Studie verhältnismäßig bewertet. Für die Funktionalität der Abwasserabgabe im Rahmen des Modells wird jedoch die Verzahnung mit ordnungsrechtlichen Anforderungen an eine Elimination von Mikroverunreinigungen für essenziell gehalten. Diese könnten emissionsorientiert flächendeckend nach dem Stand der Technik in der Abwasserverordnung niedergelegt oder aber bewirtschaftungsorientiert ge-mäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie je nach Gewässersituation formuliert werden, so Erik Gawel und die anderen Autoren der Studie. Das Gutachten erscheint in Kürze in der Reihe Texte des Umweltbundesamts.

www.ufz.de/abwag

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Kritische Infrastrukturen: IT-Sicherheitsgesetz vorgelegt

Die Bundesregierung will die Sicherheit informationstechnischer Systeme in Deutschland verbessern und hat dazu den Entwurf eines „ITSicherheitsgesetzes“ (Bundestags-Drucksache 18/4096) vorgelegt. Er enthält unter anderem Anforderungen an die ITSicherheit sogenannter „Kritischer Infrastrukturen“, also der Einrichtungen, die für das Funktionieren des Gemeinwesens von zentraler Bedeutung sind. Deren Betreiber sollen dem Entwurf zufolge künftig ein Mindestniveau an ITSicherheit einhalten und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) IT-Sicherheitsvorfälle melden. Die beim BSI zusammenlaufenden Informationen sollen dort ausgewertet und den Betreibern zur Verbesserung des Schutzes ihrer Infrastrukturen zur Verfügung gestellt werden. Die Betreiber leisteten insoweit durch die Meldepflicht einen eigenen Beitrag zur IT-Sicherheit und bekämen „ein Mehrfaches an Informationen und Know-how zurück“, heißt es in der Vorlage. Gleichzeitig werde die Beratungsfunktion des BSI in diesem Bereich gestärkt.
Um den Schutz der Bürger zu verbessern, sollen die Telekommunikationsanbieter laut Entwurf verpflichtet werden, IT-Sicherheit „nach dem Stand der Technik“ zu gewährleisten. Zudem sollen sie IT-Sicherheitsvorfälle, die zu einem unerlaubten Zugriff der Nutzer oder einer Beeinträchtigung der Verfügbarkeit führen können, unverzüglich über die Bundesnetzagentur an das BSI melden und betroffene Nutzer über bekannte Störungen informieren, die durch Schadprogramme auf den datenverarbeitenden System der Nutzer hervorgerufen werden.
Ferner soll der Anteil des BSI an der Erstellung des Sicherheitskatalogs für Telekommunikationsnetzbetreiber der Vorlage zufolge ausgebaut werden. Zudem soll das Bundeskriminalamt „im Bereich Cyberkriminalität angesichts der zunehmenden Zahl von IT-Angriffen gegen Bundeseinrichtungen und gegen bundesweite Kritische Infrastrukturen in seinen Rechten gestärkt“ werden.
Der Bundesrat begrüßt in seiner Stellungnahme zu dem Gesetzentwurf „die Initiative der Bundesregierung zur Verbesserung der IT-Sicherheit von Unternehmen und zum verstärkten Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Internet“. Zugleich bittet er unter anderem darum, im weiteren Gesetzgebungsverfahren dafür zu sorgen, dass „eine weitere Konkretisierung von unbestimmten Rechtsbegriffen“ erfolgt. In ihrer Gegenäußerung verweist die Bundesregierung darauf, dass die Verwendung unbestimmter Rechtsbegriffe in dem Gesetzentwurf verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei. Durch eine weitergehende Konkretisierung der Rechtsbegriffe entstünde die Gefahr, dass konkrete künftige Entwicklungen nicht mehr erfasst werden könnten. Die Verwendung unbestimmter Rechtsbegriffe mache den Gesetzentwurf demgegenüber „zukunfts- und technologieoffen“.

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EU-Kommission verklagt Griechenland wegen Versäumnissen bei der Abwasserbehandlung

Die Europäische Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof der Europäischen Union, weil das Land nach Auffassung der Kommission nicht dafür sorgt, dass Abwasser ordnungsgemäß behandelt wird. Im Jahr 2010 wurde Griechenland erstmals wegen eines besonderen Falls verwarnt, der Gebiete mit einer Einwohnerzahl zwischen 2000 und 15 000 betrifft. Obwohl viele der ursprünglichen Bedenken zwischenzeitlich ausgeräumt werden konnten, hat die Kommission aufgrund der verbleibenden Probleme nun beschlossen, den Fall vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu bringen. Griechenland ist bei der Umsetzung der Kommunalabwasserrichtlinie (91/271/EWG) im Rückstand, und nach den jüngsten Berichten der griechischen Behörden erfolgt in fünf Gemeinden (Prosotsani, Doxato, Eleftheroupoli, Galatista und Vagia) immer noch keine geeignete Abwasserbehandlung. Für drei andere Gebiete (Polichronou, Chanioti und Desfina) sind die übermittelten Daten nach Auffassung der Kommission entweder unvollständig oder lassen eine Nichteinhaltung der entsprechenden Normen erkennen.

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Erdgasindustrie kritisiert Fracking-Regeln

Mit großen Zahlen hat sich der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) in die aktuelle Diskussion um die Zukunft des Frackings in Deutschland eingebracht. Drohende volkswirtschaftliche Verluste von bis zu 100 Milliarden Euro konstatiert die Interessenvertretung der Erdgasunternehmen in einer aktuellen Stellungnahme. Der WEG befürchtet vor allem eine Ressourcenvernichtung durch großflächige Ausschlussgebiete. Der Verband hält die Auflagen durch Umweltverträglichkeitsprüfungen und wasserrechtlichen Gestattungen naturgemäß für ausreichend. Eine pauschale Definition von großen Ausschlussgebieten würde laut dem WEG hingegen rund 20 Prozent der Erdgasvorkommend der Nutzung entziehen. Den volkswirtschaftlichen Schaden daraus beziffert der WEG auf zehn Milliarden Euro. Unter Einrechnung der Potenziale, die durch die Ausschlussgebiete nicht mehr nutzbar sein sollten, betrage der volkswirtschaftliche Schaden bei aktuellen Preisen rund 100 Milliarden Euro, heißt es dann relativ schwammig weiter. Konkret fordert der WEG eine klare Tren nung zwischen konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten anhand (hydro)geologischer Kriterien statt der Einführung einer „unbegründeten und willkürlichen“ 3000-Meter-Grenze. Zudem sollen nach den Vorstellungen des WEG alle ökologisch sinnvollen Entsorgungswege für Lagerstättenwasser zugelassen werden.

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BMBF-Förderung für Projekte zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Projekte zur Steigerung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen. Die Fördermaßnahme ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für die zivile Sicherheit 2012–2017“ der Bundesregierung. Dieses Programm verfolgt das Ziel, den Schutz der Gesellschaft vor Bedrohungen zu verbessern, die zum Beispiel durch Naturkatstrophen, Terrorismus, organisierte Kriminalität und Großschadenslagen ausgelöst werden. Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen. Es werden Verbundprojekte mit mindestens zwei Projektpartnern gefördert. Projektskizzen können jederzeit eingereicht werden. Bewertungsstichtage sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres. Der letzte Bewertungsstichtag ist der 15. Oktober 2017.

www.bmbf.de/foerderungen/26222.php  

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BMBF-Forschungsprogramm zu Mikroplastik in marinen Systemen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein europaweites Forschungsprogramm zum Thema Mikroplastik initiiert. In Zusammenarbeit mit neun weiteren Mitgliedsstaaten (Belgien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien), startete im Februar 2015 erstmalig eine gemeinsame Förderbekanntmachung über alle zehn Länder hinweg zu „Mikroplastik in marinen Systemen“ mit einer Gesamtfördersumme von bis 7,5 Millionen Euro („Ecological aspects of marine microplastics“ der Joint Pro¬gramming Initiative on Healthy and Productive Seas and Oceans). Das BMBF unterstützt damit deutsche Forschungsorganisationen, sich an der Erforschung offener Fragen zum Thema Mikroplastik zu beteiligen. Mit der Pilotmaßnahme soll eine einheitliche Messmethodik entwickelt werden, um wissenschaftliche Untersuchungen besser vergleichen zu können. In einer globalen Studie wird dargestellt werden, auf welchem Wege die Kunststoffe in die Meere gelangen, wie sich die Partikel in der marinen Umwelt verbreiten und welche toxikologischen Effekte sie auf marine Organismen haben und damit auf den Menschen am Ende der Nahrungskette. Geplant ist, dass die Ergebnisse aus den geförderten Projekten in einen gemeinsam formulierten Aktionsplan der G7 Wissenschaftsministerkonferenz zu Forschung und Innovation gegen Meeresvermüllung münden. Durch die Joint Programming Initiative „Productive and Healthy Seas and Oceans (JPI OCEANS)“ werden zwischenstaatliche europäische Aktivitäten zum Thema Meere und Ozeane gebündelt, koordiniert und entwickelt.

http://www.bmbf.de/de/25947.php
https://epss-jpi-oceans.ptj.de/home

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Manfred Fischer 75 Jahre

Am 9. April 2015 begeht mit Dipl.¬Ing. (FH) Manfred Fischer ein Urgestein der „Abwasserszene“, vor allem aus Sicht der betrieblichen Praxis in Deutschland, aber auch der benachbarten deutschsprachigen Länder, seinen 75. Geburtstag.
Der in Gauting bei München lebende Manfred Fischer wurde in Ansbach (Mittelfranken) geboren. Nach seiner Ausbildung zum Maurer studierte er in München städtischen Ingenieurbau und war sodann ein Jahr lang als Bauleiter tätig. 1967 trat er seinen Dienst beim Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft an, wo er 38 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 2005 im Bereich des Gewässerschutzes tätig war.
Manfred Fischer ist der DWA und ihrer Vorgängerorganisation ATV (Abwassertechnische Vereinigung) schon seit mehr als drei Jahrzehnten verbunden. Die Entwicklung der außerordentlich erfolgreichen kommunalen „Nachbarschaftshilfe“ Kläranlagen-Nachbarschaften hat er wesentlich beeinflusst. Seit der
Gründung der Kläranlagen-Nachbarschaften in Bayern im Jahr 1973 war Manfred Fischer viele Jahre als Lehrer tätig. 1981 wurde er stellvertretender Leiter, von 1987 bis 2005 war er deren Leiter. 1995 wurde er zum Sprecher der heutigen DWA-Arbeitsgruppe „Kläranlagen-Nachbarschaften“ gewählt. Diese Funktion hatte er – wie die Obmannstätigkeit im DWA-Fachausschuss „Nachbarschaften“ – bis zum Eintritt in seinen beruflichen Ruhestand im Jahr 2005 inne. Dem Betriebspersonal von Abwasseranlagen immer noch verbunden, fungiert er heute als Schriftleiter der KA-Betriebs-Info.
In Fachkreisen bekannt wurde er auch aufgrund seiner zahlreichen Buchveröffentlichungen, beispielsweise durch das in mehrere Sprachen (französisch, polnisch, russisch, rumänisch und chinesisch) übersetzte Klärwärter-Taschenbuch. Auch seine engagierte Mitarbeit bei der Erstellung von DWA-Arbeits und Merkblättern für die betriebliche Praxis und deren Umsetzung sowie in DIN-Ausschüssen sollen hier genannt werden. Mit humoristischen Büchern zur Abwassertechnik, etwa Wasserwirtschaft mit Humor oder Manfred Fischer’s Klärungsbedarf, hat er zudem Interpretationshilfen für schwierige Themen gegeben.
Manfred Fischer erhielt 1986 die Ehrennadel der ATV und 2006 als einer der Ersten aus dem Bereich des Anlagenbetriebs die höchste Auszeichnung, die die DWA ihren Mitgliedern verleiht: die Ehrenmitgliedschaft.
Anlässlich seines 75. Geburtstages dankt die DWA für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement, wünscht weiterhin eine gute Gesundheit und hofft, dass er auch weiterhin für das Betriebspersonal tätig ist.

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Neues Wasserlabor für Hochschule in Sansibar

Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts zwischen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und UST/GeoConsult konnte das Karume Institute of Science and Technology (KIST) nahe der Hauptstadt Stonetown in Sansibar/Tansania mit einem neuen Ausbildungslabor bestückt werden. Am 25. Juli 2014 fand die feierliche Übergabe des Wasserlabors samt maßgeschneidertem Curriculum statt. Entwickelt und ausgestattet wurde das Labor mit Lehrkonzept vom Verein zur Förderung des internationalen Wissensaustauschs e. V. (Association for International Knowledge Exchange „IKE“). Auf Sansibar laufen derzeit – im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft zwischen GIZ, dem örtlichen Wasserversorger Zanzibar Water Authority (ZAWA) und UST/GeoConsult – mehrere Projekte im Bereich dezentraler Wasserversorgung sowie ein begleitendes Ausbildungsprogramm im Wassersektor. Die gemeinsame Projektzusammenarbeit läuft bis 2016 und ist Teil des develoPPP. de-Programms, das die GIZ gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen hat. Als Teil des Ausbildungsprogramms führten die beiden Vorstände von IKE, Dr.-Ing. Christoph Rapp und Andreas Zeiselmair, M. Sc., einen einwöchigen Workshop für KIST-Dozenten und ZAWA-Hydraulik-Experten durch. Das Curriculum basiert auf dem Lehrkonzept, das von Christoph Rapp während seines neunjährigen Forschungs- und Lehrauftrags als Leiter des Hydromechanik-Labors an der TU München entwickelt wurde.

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Deutsches Trinkwasser erhält wieder die Note „sehr gut“

Trinkwasser aus großen zentralen Anlagen hat in Deutschland eine sehr gute Qualität. Das ist das Ergebnis des aktuellen Berichts zur Trinkwasserqualität, der am 12. Februar 2015 vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht wurde. Grenzwertüberschreitungen seien nach wie vor absolute Einzelfälle. Selbst Nitrat, das im Grundwasser teilweise in hohen Konzentrationen auftritt – insbesondere dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird –, überschreite im Trinkwasser seit mehreren Jahren nicht mehr den Grenzwert. Auch bei fast allen mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen halten mindestens mindestens 99 Prozent der überwachten Proben die strengen rechtlichen Vorgaben ein. Grundlage sind die Meldungen der Bundesländer an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das UBA. Das UBA hat im aktuellen Bericht für die Jahre 2011 bis 2013 die Ergebnisse der Untersuchungen aus allen größeren Wasserversorgungen veröffentlicht – diese versorgen rund 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

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Rheinland-Pfalz: neues Landeswassergesetz im Kabinett beraten

Fracking ist ein wichtiges Thema im geplanten neuen Landeswassergesetz für Rheinland-Pfalz. Der Gesetzesentwurf wurde am 3. Februar 2015 im Kabinett beraten. Das Land will mit dem neuen Gesetz Fracking in Wasserschutzgebieten, Heilquellenschutzgebieten und Mineralwassergewinnungsgebieten generell untersagen. Das Gesetz räumt außerdem der öffentlichen Trinkwasserversorgung Vorrang vor anderen Nutzungen ein. Durch Gewässerrandstreifen sollen Schadstoffeinträge vermindert werden. „Solange die mit der Fracking-Technologie einhergehenden Gefahren für Mensch und Umwelt nicht sicher ausgeschlossen werden können, darf Fracking mit gefährlichen Chemikalien nicht erlaubt werden. Wir nutzen daher die landesrechtlichen Möglichkeiten, um das Grundwasser vor den Risiken des Frackings zu schützen“, sagte Landesumweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Die Bundesregierung sei jahrelang nicht aktiv geworden und die erst vor kurzem vorgestellten Pläne der Bundesregierung gäben Anlass zur Sorge. Unter anderem wolle die Bundesregierung Fracking außerhalb von Wasserschutzgebieten grundsätzlich erlauben. Geplant sei auch eine Aufweichung des vorsorgeorientierten Gewässerschutzes zugunsten von Fracking. „Das bedeutet eine im Wasserrecht bisher nie dagewesene Aufspaltung des Grundwasserschutzes in Schutz- und Schmutzgebiete“, so Höfken. Neben Schadstoffeinträgen aus den Abwassereinleitungen der Kläranlagen rücken zunehmend flächenhafte Einträge in den Fokus des Gewässerschutzes – zum Beispiel aus der Düngung landwirtschaftlicher Flächen. Mit der neuen Regelung werden Schutzstreifen entlang ei nes Gewässers vorgeschrieben, wenn durch wesentliche Einträge der gute Gewässerzustand, wie ihn die EU vorschreibt, nicht erreicht wird. „Wir setzen jedoch vorrangig auf die Kooperation mit unseren Landwirten“, so Höfken.

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Große Qualitätsunterschiede im IKT-Warentest „Stutzensanierung“

Sind reparierte Stutzen dauerhaft infiltrationsdicht? Was leisten Mensch, Maschine und Materialien im Praxistest? Das Institut für unterirdische Infrastruktur (IKT) hat einen neutralen und unabhängigen Warentest zur Stutzensanierung durchgeführt. Ergebnis: Zwischen „sehr gut“ und „mangelhaft“ ist alles dabei. Der Test wurde von knapp 20 Kommunen in einem „kommunalen Lenkungskreis“ konzipiert. Die Finanzierung erfolgte durch das nordrhein-westfälische Umweltministerium und Mitglieder des Lenkungskreises.

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Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Der Petitionsausschuss des Bundestages hat sich für eine Pflichtversicherung für Gebäudeeigentümer gegen Elementarschäden ausgesprochen. Der Ausschuss hat am 14. Januar 2015 einstimmig beschlossen, eine entsprechende Petition dem Bundesjustizministerium zu übergeben. Die Petenten fordern darin, dass alle Eigentümer von Gebäuden eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden abschließen müssen, wobei die Beiträge in den Hochrisikozonen gedeckelt oder staatlich bezuschusst werden sollen. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass Naturkatastrophen in regelmäßigen Abständen Milliardenschäden am Eigentum von Bürgern – insbesondere an Wohngebäuden – anrichteten. Zwar würden sich viele Immobilieneigentümer gerne gegen solche Schäden versichern. Da die privatwirtschaftlich organisierten Versicherungen vor den hohen Kostenrisiken zurückschrecken würden, könnten sie dies jedoch nicht. Folge davon sei, dass der Staat und damit der Steuerzahler die Schäden, zumindest zum Teil, kompensieren müsste. Es gebe also, so urteilen die Petenten, im Bereich der Elementarversicherung ein klassisches Marktversagen, das den Gesetzgeber zum Handeln zwinge. Überlegungen zur Einführung einer verpflichtenden Elementarversicherung gab es auf Bundesebene bereits 2003. Damals wurden entsprechende Planungen jedoch nicht weiter fortgeführt, unter anderem aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken.

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Aus Abwasser Öle für die Schmierstoffindustrie gewinnen

Die Emschergenossenschaft und die Brain AG forschen an Möglichkeiten zur weiteren Nutzung von Abwasser durch biotechnologische Verfahren. Hierdurch soll unter anderem die Energieausbeute gesteigert sowie spezielle Öle für die Nutzung als Hochleistungsadditive in der Schmierstoffindustrie gewonnen werden. Die Untersuchungen werden im Rahmen der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten strategischen Allianz ZeroCarbFP (ZeroCarbon Footprint) gefördert. Parallel zu den Forschungsarbeiten mit dem Biotechnologie-Unternehmen Brain im Bereich Abwassernutzung ist die Emschergenossenschaft Gesamtkoordinatorin der über neun Jahre laufenden und 48 Millionen Euro schweren Allianz. Die bis heute gewonnen Erkenntnisse sind bereits sehr vielversprechend so die Emschergenossenschaft in einer Pressemitteilung. Aus dem Abwasser der Kläranlagen der Emschergenossenschaft konnten Organismen isoliert werden, die aufgrund ihrer Eigenschaft zur hohen Lipidbildung als geeignet für weitere Untersuchungen bewertet wurden. Lipide sind Fettverbindungen. Neben speziellen Bakterien konnte außerdem auch eine Reihe von Hefen und Pilzen identifiziert werden, die das Potenzial zum Energieund Rohstofflieferanten besitzen.

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Bewerben Sie sich jetzt um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2015

Die DWA unterstützt als institutioneller Partner den Nachhaltigkeitspreis. Unternehmen können sich von Anfang März bis Anfang Juni um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis bewerben. In drei Größenklassen werden Unternehmen prämiert, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders erfolgreich ökologische und soziale Herausforderungen annehmen und Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Gesucht sind herausragende Leistungen, die den Wandel hin zu nachhaltigem Leben und Wirtschaften in Deutschland in besonderer Weise voran bringen. Sonderpreise zeichnen Unternehmen für besondere Ressourceneffizienz und nachhaltige Markenführung aus. Weitere Informationen finden Sie unter www.nachhaltigkeitspreis.de

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Förderung für Forschung zu „Mikroplastik in marinen Systemen“

Im Rahmen der Förderinitiative „Joint Programming Initiative Healthy and Productive Sea and Oceans“ (JPI OCEANS) werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung Projekte deutscher Partner im Themengebiet „Mikroplastik in marinen Systemen“ gefördert. Eingereichte Projektskizzen müssen einem der drei folgenden Förderthemen zugeordnet werden: Validierung und Harmonisierung analytischer Nachweismethoden für Mikroplastikpartikel; Identifizierung und Quantifizierung von Mikroplastikpartikeln in marinen Systemen; Untersuchungen toxikologischer Effekte auf marine Organismen. Projektskizzen müssen bis zum 31. März 2015 vorgelegt werden. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme ist der Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH, beauftragt.

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Große Anfrage zur Wirkung der Landwirtschaft auf Wasser und Boden

Wer eine detaillierte, aktuelle Zusammenstellung sucht, welchen Einfluss die landwirtschaftliche Produktion auf den Zustand der Böden und der Gewässer hat, dem sei die 191 Seiten umfassende Antwort der nordrhein-westfälischen Landesregierung auf die Große Anfrage von SPD und Grünen „Wirkungen der Landwirtschaft auf die Ressourcen Wasser, Boden, Luft und biologische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen“ empfohlen (Landtags-Drucksache 16/7576).

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Kommunale Klärschlammverwertung: Verbände legen gemeinsame Eckpunkte vor

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag für eine Beendigung der Klärschlammausbringung zu Düngezwecken ausgesprochen. Die Umsetzung dieser Vorgabe wird erhebliche Auswirkungen für die kommunale Wasserwirtschaft haben. Vor diesem Hintergrund hat die DWA gemeinsam mit weiteren Verrbänden grundlegende Positionen für eine künftige Klärschlammstrategie formuliert. Die „Gemeinsamen Eckpunkte zur Klärschlammstrategie“ wurden am 20. Januar 2015 veröffentlicht. Die Verbände fordern in diesem Eckpunktepapier fachlich differenzierte Regelungen und betonen, dass sie zu einer verantwortungsvollen Kreislaufwirtschaft unter Wahrung eines hohen Schutzniveaus für Umwelt und Verbraucher stehen. Das Eckpunktepapier hebt unter anderem hervor, dass qualitativ hochwertige Klärschlämme auch weiterhin landwirtschaftlich oder landschaftsbaulich verwertet werden sollten. Ein geeignetes Instrument für den Nachweis ist die Qualitätssicherung. Die Verbände haben zudem hervorgehoben, dass die Kapazitäten zur Verbrennung von Klärschlämmen in der Vergangenheit deutlich ausgebaut wurden. Es ist daher zu begrüßen, technische Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche, Klärschlamm oder Abwasser zu entwickeln, die zurzeit noch nicht wirtschaftlich nutzbar sind. Ziel der Rückgewinnung sollte ein tatsächlich nutzbares Produkt (zum Beispiel Düngemittel) sein, um den Phosphor künftig auch dann wiederverwenden zu können, wenn der Klärschlamm thermisch behandelt wird. Zudem benötigt die Branche für Investitionen in die künftig erforderliche Entsorgungsinfrastruktur einen verläschen rechtlichen Rahmen. Es wird insoweit mit Spannung die Novelle der nationalen Klärschlammverordnung erwartet. Das gemeinsame Eckpunktepapier wird neben der DWA unter anderem von den kommunalen Spitzenverbänden dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Deutschen Bauernverband (DBV) sowie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unterstützt. Es wurde mit Begleitschreiben an die Bundesumweltministerin, den Bundeslandwirtschaftsminister, die Umweltministerien der Länder sowie die Umwelt- und Wasserpolitischen Sprecher der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien versandt.

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Der Kennzahlenvergleich Abwasser Baden-Württemberg geht in die neunte Runde – Profitieren auch Sie von einer Teilnahme!

Ein Unternehmensvergleich für alle, unabhängig von der Größe und dem Grad der Aufgabenwahrnehmung Über 100 Unternehmen haben bisher erfolgreich an den ersten acht Projektrunden des Kennzahlenvergleiches Abwasser in Baden-Württemberg teilgenommen. Das Projekt wird in der gemeinsamen Initiative Gemeindetag, Städtetag und DWA-Landesverband Baden-Württemberg als Verbändemodell für alle Unternehmen und Betreiber von abwassertechnischen Anlagen in Baden-Württemberg fortgeführt. Jeder Teilnehmer erhält einen individuellen und unternehmensbezogenen Abschlussbericht, aus dem die eigene Positionierung und Empfehlungen für die weitere Optimierung hervorgehen. Mit dem neuen Gütesiegel erhalten sie zudem die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam auf Ihren Verbesserungsprozess und die eigene Leistungsfähigkeit hinweisen zu können. Die Erhebung der Daten erfolgt im Zeitraum vom 01. Mai – 31. Juli 2015. Ein Einstieg interessierter Betreiber ist bis zum Ende dieses Zeitraums jederzeit möglich. Im Internet unter www.abwasserbenchmarking-bw.de können weitere Informationen abgerufen und Informationsmaterialien bzw. ein Vertrag zur Teilnahme angefordert werden. Die Ansprechpartner des Projektes informieren Sie gerne:

Dagmar Steiert
DWA-Landesverband Baden-Württemberg
0711 896631-160
Dagmar.Steiert@dwa-bw.de

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Brand in der Kanalisation in Freital-Burgk

Am 2. Dezember 2014 brannte ein Kanal in Freital-Burgk (Sachsen). Aufsteigender Qualm aus dem verrohrten Burgker Bach hatte zu einem Einsatz der Feuerwehr geführt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und der unabsehbaren Folgen des unterirdischen Brandes wurden Anwohner von der Feuerwehr und der Polizei evakuiert. Am 3. Dezember 2014 wurde gegen 2.00 Uhr Entwarnung gegeben. Die Absperrung des Wohngebietes sowie der Straße wurde aufgehoben. Die evakuierten Anwohner konnten im Laufe des Vormittags ihre Häuser wieder betreten. Mehrmalige Spülungen des brennenden Kanals mit Wasser dämmten den Brand ein. Die Brandermittler der Kriminalpolizeiinspektion Dresden sind tätig. Nach Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom 22. Januar 2015 dauerten die Ermittlungen in dem Fall zu diesem Zeit punkt noch an. Eine abschließende Brandursache konnte noch nicht herausgearbeitet werden. Medienberichten zufolge gehen Polizei und Feuerwehr von fahrlässiger Brandstiftung aus, denn die Plastikauskleidung in den Rohren sei verschmort gewesen.

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Fracking – nicht zulasten der Umwelt – Anhörung der Bundesministerien am 12. Februar 2015

Am 18. Dezember 2014 hat die Bundesregierung Vorschläge für eine Neuregelung der Fracking-Technologie vorgelegt. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) begrüßt dieses Vorhaben der Regierung, zum Schutz der Gewässer und der Umwelt einen strengen Rechtsrahmen für das Fracking vorzugeben und dabei Raum zu lassen für die wissenschaftliche Erforschung der Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die Umwelt, sieht aber in einigen Punkten noch Nachbesserungsbedarf. Fracking ist eine Technik zur unkonventionellen Förderung von Erdöl und Erdgas, bei der Gestein durch Flüssigkeiten unter Druck aufgebrochen wird. Diese Technik kann erhebliche Auswirkungen auf die Umw elt haben. Am 12. Februar 2015 findet in Berlin eine Anhörung der beteiligten Ministerien mit Verbändevertretern statt. Lesen Sie hier mehr. Alle aktuellen DWA-Presseinformationen finden Sie hier. http://de.dwa.de/presseinformationen.html  

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Bund setzt bei Energieeffizienz auf DWA-Arbeitsblatt

Die Bundesregierung will den Energieverbrauch von Abwasserbehandlungsanlagen senken, helfen soll dabei das Arbeitsblatt DWA-A 216 „Energiecheck und Energieanalyse – Instrumente zur Energieoptimierung von Abwasseranlagen“. Das Bundeskabinett hat im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) beschlossen, die Durchführung von Energiechecks und Energieanalysen in kommunalen Abwasseranlagen in den kommenden fünf Jahren zu fördern. Dabei sollen aber laut der vom Bundeswirtschaftsministerium herausgegebenen Publikation „Mehr aus Energie machen – Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz“ explizit nur die Checks und Analysen gefördert werden, die entsprechend dem Arbeitsblatt DWA-A 216 erfolgt sind. Aufgrund der Ergebnisse des Förderprogramms soll dann nach drei Jahren gemeinsam mit den Bundesländern geprüft werden, ob kommunale Abwasseranlagen künftig verpflichtend Energiechecks und -analysen durchführen müssen.

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Einweihung der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Steinhäule

Auf dem Klärwerk Steinhäule in Ulm ist die vierte Reinigungsstufe eingeweiht worden. Die neue Stufe, eine Aktivkohle- Adsorptionsanlage, wurde mit 2,6 Millionen Euro durch das Land Baden-Württemberg gefördert. Zusätzlich seien rund 4,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE, nach Ulm gegangen. Betreiber der Kläranlage Steinhäule ist der Zweckverband Kläranlage Steinhäule mit den Mitgliedern Ulm, Neu-Ulm, Senden, Blaubeuren, Berghülen, Blaustein, Dornstadt, Illerkirchen, Illerrieden, Schnürpflingen und Staig. Die Kläranlage hat eine Ausbaugröße von 445 000 Einwohnerwerten. Pro Jahr werden rund 35 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt. Bei Regenwetter können in der Vorklärung und der biologischen Reinigungsstufe maximal 2600 Liter Abwasser pro Sekunde behandelt werden. Insgesamt ist derzeit auf acht Kläranlagen in Baden-Württemberg eine gezielte Spurenstoffelimination in Betrieb. Weitere zehn Anlagen sind in Bau oder Planung. Nach deren Fertigstellung werden etwa 20 Prozent der gesamten Abwassermenge in Baden-Württemberg mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe behandelt, so das Landesumweltministerium in einer Pressemitteilung.

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Novellierung der Düngeverordnung soll Nährstoffeinträge senken

Die geplante Novellierung der Düngeverordnung wird nach Ansicht der Bundesregierung bei konsequenter Umsetzung mittelfristig zu einem deutlichen Rückgang von Nährstoffeinträgen in die Gewässer beitragen. In einer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/3459) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen bewertet sie die effiziente und gewässerschonende Verwendung von Düngemitteln, die Anlage von Pufferstreifen als ökologische Vorrangflächen, die Ausweitung des Ökolandbaus sowie die Optimierung des Stickstoffmanagements als geeignete Maßnahmen, um den Eintrag von Nährstoffen wie Phosphor oder Stickstoff in die Gewässer zu senken.

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Novellierung der Düngeverordnung – Nachbesserungen erforderlich

Von der EU formulierte Umweltqualitätsziele werden nicht eingehalten Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) begrüßt die Novellierung der Düngeverordnung, mit der die EU-Nitratrichtlinie umgesetzt werden soll. Sie stellt aber fest, dass die im Entwurf formulierten neuen und erhöhten Anforderungen bei der Anwen¬dung von Düngemitteln in wesentlichen Punkten nicht ausreichen, um die gesetzlich vorgegebenen Umweltqualitätsziele zukünftig zu erreichen. Dies gilt insbesondere für die Einhaltung einer maximalen Belastung von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser. Aus Sicht der DWA sind Nachbesserungen des Entwurfs unbedingt erforderlich. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte den Entwurf einer „Verordnung zur Neuordnung der guten fachlichen Praxis beim Düngen“ am 18. Dezember 2014 vorgelegt. Lesen Sie hier mehr.

http://de.dwa.de/presseinformationen-volltext/items/novellierung-der-duengeverordnung-nachbesserungen-erforderlich.html  

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Kosten für die Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen sind steuerlich absetzbar

Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer Anlage (Dichtheitsprüfung einer Abwasserleitung) durch einen Handwerker und damit die Erhebung des unter Umständen noch mangelfreien Ist-Zustands kann ebenso eine steuerbegünstigte Handwerkerleistung sein wie die Beseitigung eines bereits eingetretenen Schadens oder vorbeugende Maßnahmen zur Schadensabwehr. Dies hat der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom 6. November 2014 (Az. VI R 1/13) entschieden. Der Kläger beantragte in der Einkommensteuererklärung 2010 für eine Dichtheitsprüfung der Abwasserleitung seines privat genutzten Wohnhauses vergeblich eine Steuerermäßigung nach § 35a Abs. 3 Einkommensteuergesetz (EStG) für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungsund Modernisierungsmaßnahmen. Das Finanzamt war der Auffassung, dass die Dichtheitsprüfung – wie die vom TÜV oder anderen autorisierten Fachkräften durchzuführende Sicherheitsprüfung einer Heizungsanlage im Gegensatz zu einer Wartung der Heizungsanlage – mit einer Gutachtertätigkeit vergleichbar sei. Nach Randnummer 12 des Schreibens des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) vom 15. Februar 2010 (BStBl. I 2010, 140; ersetzt durch BMF-Schreiben vom 10. Januar 2014, BStBl. I 2014, 75, Rdnr. 22) seien aber Aufwendungen, bei denen eine Gutachtertätigkeit im Vordergrund stehe, nicht nach § 35a EStG begünstigt. Das Finanzgericht (FG) gab der daraufhin erhobenen Klage hingegen statt. Dies hat der BFH nun bestätigt. Das FG habe die Dichtheitsprüfung der Abwasserleitungen des privat genutzten Wohnhauses zu Recht als steuerbegünstigte Handwerkerleistungen im Sinne des § 35a Abs. 3 EStG beurteilt. Denn die Dichtheitsprüfung der Abwasserleitung habe der Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer Hausanlage gedient und sei damit als (vorbeugende) Erhaltungsmaßnahme zu beurteilen. Die regelmäßige Überprüfung von Geräten und Anlagen auf deren Funktionsfähigkeit erhöhe deren Lebensdauer, sichere deren nachhaltige Nutzbarkeit, diene überdies der vorbeugenden Schadensabwehr und zähle damit zum Wesen der Instandhaltung. Dies gelte auch dann, wenn hierüber eine Bescheinigung „für amtliche Zwecke“ erstellt werde. Denn durch das Ausstellen einer solchen Bescheinigung werde eine handwerkliche Leistung weder zu einer gutachterlichen Tätigkeit noch verliere sie ihren Instandhaltungscharakter.

www.gfa-news.de/gfa/ webcode/20150209_002

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Studieren am Campus der TU Berlin in Ägypten

Die ersten Absolventinnen und Absolventen der drei Masterstudiengänge des ägyptischen Campus der TU Berlin in Al Gouna am Roten Meer beendeten Ende Januar 2015 ihr Masterstudium erfolgreich. 17 junge Frauen und Männer der Studiengänge „Energy Engineering“, „Water Engineering“ und „Urban Development“ nahmen in einer feierlichen Zeremonie im Audimax in Al Gouna ihre Masterurkunden entgegen. An der Zeremonie nahm unter anderem der Umweltminister Ägyptens, Khaled Fahmy, teil. Die TU Berlin hat nach eigenen Angaben „als erste deutsche Universität einen Campus im Ausland eingerichtet, der technisch und rechtlich allen Qualitätskriterien der Bundesrepublik Deutschland entspricht.“ Die Außenstelle der TU Berlin in Ägypten hat eine Fläche von 10 000 Quadratmetern und öffnete im Oktober 2012. Sie ist eine Non-Profit Public Private Partnership (PPP), deren treibende Kraft auf ägyptischer Seite Samih Sawiris, Chef des größten Tourismusunternehmens Ägyptens, Orascom Hotels and Development, ist. Die Bewerbungsphase für den nächsten Jahrgang, der im Oktober 2015 startet, läuft noch bis zum 31. März 2015.

www.campus-elgouna.tu-berlin.de/v-menu/admission_process

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Forschungsbündnis BioSAM: Hefen und Bakterien als Sensoren für Schadstoffe im Wasser

Im Januar 2015 wurde das Forschungsbündnis „Biologische Sensor-Aktor-Systeme auf der Basis von funktionalisierten Mikroorganismen“ (BioSAM) gegründet. Es vereint fünf Institute der TU Dresden, darunter das Institut für Wasserchemie, mit fünf weiteren Forschungseinrichtungen und elf Unternehmen aus der Region. Das Bündnis wird im Rahmen der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre mit rund sieben Millionen Euro gefördert. Im Mittelpunkt von BioSAM stehen lebende Mikroorganismen wie Hefen oder Bakterien mit einzigartigen Eigenschaften, die technisch genutzt werden sollen. So können Mikroorganismen beispielsweise für den spezifischen Nachweis von Arzneimittelrückständen oder Schwermetallverunreinigungen im Wasser eingesetzt werden. Eine Besonderheit dieses Ansatzes der Umweltanalytik besteht darin, dass nicht nur die Anwesenheit der Schadstoffe bestimmt, sondern auch deren biologische Wirkung auf lebende Zellen erfasst werden kann. Zudem können Mikroorganismen als Aktoren diese Problemstoffe oft sogar abbauen oder adsorbieren. Im Fokus des Verbunds „BioSAM“ steht die Entwicklung geeigneter Mikroorganismen. Bakterien oder Hefen besitzen manche gewünschte Eigenschaften von Natur aus, andere sollen mithilfe gentechnischen Designs hergestellt werden. Darüber hinaus werden Verfahren entwickelt, diese Mikroorganismen zuverlässig in technische Systeme einzubinden.

www.unternehmen-region.de/de/8841.php 

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Startschuss für umfassende Reform des Vergaberechts

Die Bundesregierung hat am 7. Januar 2015 die „Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Kabinett beschlossen. Bis April 2016 müssen nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel drei neue EURichtlinien zur Vergabe öffentlicher Aufträge und Konzessionen umgesetzt werden. Diese Gelegenheit soll nun genutzt werden, um das Vergaberecht modern, einfach und anwenderfreundlich zu machen. Die Vergabeverfahren sollen effizienter und schneller werden. Zudem wird die Möglichkeit der öffentlichen Hand gestärkt, unter anderem auch soziale oder ökologische Aspekte bei der Vergabe zu berücksichtigen. Die Eckpunkte zur Reform des Vergaberechts sehen eine Vereinfachung der komplexen Struktur des deutschen Vergaberechts vor. Bislang waren die Vorschriften zur Vergabe von Lieferungen und Dienstleistungen über verschiedene Regelwerke verteilt. Künftig sollen sie im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und in Rechtsverordnungen zusammengeführt und vereinheitlicht werden. Den Besonderheiten bestimmter Leistungen trägt die neue Struktur weiterhin Rechnung. Das gilt insbesondere für Bauleistungen.
Kommunale Handlungsspielräume im Bereich der Daseinsvorsorge bleiben erhalten. Künftig soll gesetzlich klargestellt werden, unter welchen Voraussetzungen Kommunen zentrale Leistungen der Daseinsvorsorge selbst oder gemeinsam mit anderen Kommunen erbringen können. Dadurch erhalten Kommunen ein hohes Maß an Rechtssicherheit, so das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.
Wer sich wegen Wirtschaftsdelikten strafbar gemacht hat, soll nicht von öffentlichen Aufträgen profitieren. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der EUVergaberichtlinien soll dafür die Einführung eines zentralen bundesweiten Registers geprüft werden, um den Ausschluss unzuverlässiger Bieter sicherzustellen.
Mit den Eckpunkten zur Reform zeichnet die Bundesregierung die Konturen des Gesetzentwurfes vor, den sie im Frühjahr vorlegen wird. Die Regierung plant, dass das Gesetz im April 2016 in Kraft tritt. Der Beschluss des Bundeskabinetts steht zum Download im Internet bereit.

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Sondergutachten zum „Stickstoffproblem“ vorgelegt – nationale „Stickstoffstrategie“ gefordert

Der übermäßige Eintrag von Stickstoff in Böden, Luft und Wasser ist ein drängendes Umweltproblem. Eine umfassende Analyse der Ursachen und Handlungsempfehlungen, wie der Eintrag wirksam gesenkt werden kann, enthält ein neues Gutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU), das Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 14. Januar 2015 entgegengenommen hat.
In seinem Sondergutachten mit dem Titel „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem“ erkennt der SRU an, dass die Stickstoffeinträge in vielen Bereichen bereits gemindert worden seien. Um jedoch zu einer wirksamen Begrenzung auf ein nachhaltig tragfähiges Maß zu kommen, empfiehlt der SRU der Bundesregierung, ge meinsam mit den Ländern eine „nationale Stickstoffstrategie“ zu entwickeln, die ein differenziertes Zielsystem und anspruchsvolle, effiziente und aufeinander abgestimmte Maßnahmen zum Erreichen dieser Ziele enthalten solle. Neben Emissionen insbesondere aus der Verbrennung fossiler Energieträger in den Sektoren Verkehr und Energiewirtschaft spiele die Landwirtschaft darin eine Schlüsselrolle.
Der SRU macht in seinem Gutachten über 40 Handlungsvorschläge. Aktuelle Handlungsprioritäten sind danach:
●● die Novelle der Düngeverordnung (DüV), die die Ausbringung von Gülle oder Gärresten regeln soll: Der Referentenentwurf vom Dezember 2014 würde nach Meinung des SRU Verbesserungen bringen, die aber noch nicht ausreichend sind.
●● die Einführung einer Umweltabgabe auf Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft als Ergänzung zu ordnungsrechtlichen Vorgaben
●● die Weiterentwicklung der europäischen Luftreinhaltepolitik
An der Novellierung der Düngeverordnung arbeitet die Bundesregierung derzeit. Der Entwurf der Novelle liegt den Bundesländern und Verbänden zur Stellungnahme vor.
Zusätzlich hatte das Umweltbundesamt (UBA) kürzlich das Positionspapier „Reaktiver Stickstoff in Deutschland – Ursachen, Wirkungen, Maßnahmen“ veröffentlicht. Wegen zu hohen Konzentrationen von reaktiven Stickstoffverbindungen in Luft und Gewässern verfehlt Deutschland vielfach die Vorgaben der europäischen Umweltpolitik. 27 % der Grundwasserkörper befinden sich aufgrund einer zu hohen Nitratkonzentration in schlechtem chemischen Zustand, 48 % der natürlichen und naturnahen Ökosysteme an Land sind von Eutrophierung betroffen (Zahl für das Jahr 2009), und an etwa 70 % der innerstädtischen, stark durch den Verkehr beeinflussten Messstationen wird der Langzeitgrenzwert für Stickstoffdioxid in der Luft von 40 μg/m3 überschritten. Der SRU geht davon aus, dass mindestens eine Halbierung der Stickstoffeinträge in Deutschland und der EU notwendig wäre, um nationale und internationale Qualitätsziele zu erreichen.
Das Sondergutachten „Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Um weltproblem“ und das Positionspapier „Reaktiver Stickstoff in Deutschland – Ursachen, Wirkungen, Maßnahmen“ stehen im Internet zum Download bereit.

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Bundesregierung beschließt IT¬Sicherheitsgesetz

Das Bundeskabinett hat am 17. Dezember 2014 den Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme (ITSicherheitsgesetz) beschlossen. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, enthält der Gesetzentwurf Anforderungen an die ITSicherheit Kritischer Infrastrukturen, also der Einrichtungen, die für das Gemeinwesen von zentraler Bedeutung sind, wie etwa die Energieversorgung und den Wassersektor. Die Betreiber Kritischer Infrastrukturen sollen künftig einen Mindeststandard an ITSicherheit einhalten und erhebliche ITSicherheitsvorfälle an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Die beim BSI zusammenlaufenden Informationen werden dort ausgewertet und den Betreibern Kritischer Infrastrukturen zur Verbesserung des Schutzes ihrer Infrastrukturen zur Verfügung gestellt.
Der Gesetzentwurf baut die Rolle des BSI weiter aus und trägt seiner gewachsenen Bedeutung als zentrale Stelle für die ITSicherheit unter anderem durch eine Erweiterung seiner Beratungsfunktion Rechnung. Um die Sicherheit von ITProdukten für Kunden transparenter zu machen, soll das BSI die Befugnis erhalten, auf dem Markt befindliche ITProdukte und ITSysteme im Hinblick auf ihre ITSicherheit zu prüfen, zu bewerten und die Ergebnisse bei Bedarf zu veröffentlichen. Darüber hinaus sieht das Gesetz eine Erweiterung der Ermittlungszuständigkeiten des Bundeskriminalamts im Bereich der Computerdelikte vor, insbesondere für den Fall von ITAngriffen auf Einrichtungen des Bundes.

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Schadstoffgrenzwerte bei bodenbezogener Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen

Die Übergangsregelungen des § 10 Absatz 3 der Düngemittelverordnung bezüglich der bodenbezogenen Verwertung von Bioabfällen und Klärschlämmen sind zum 31. Dezember 2014 ausgelaufen. Daran erinnert das Bundesumweltministerium (BMUB) in einem Schreiben. Aufgrund dieser Übergangsregelung galten die Grenzwertfestlegungen der Bioabfallverordnung (BioAbfV) und Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vorrangig vor den Bestimmungen der Düngemittelverordnung (DüMV) für die Schadstoffparameter, die sowohl in den abfallrechtlichen Vorschriften wie auch in der DüMV geregelt sind. In der Folge gelten seit dem 1. Januar 2015 die Schadstoffbestimmungen der abfallrechtlichen und düngerechtlichen Verordnungen nebeneinander. Das Schreiben des BMUB steht zum Download im Internet bereit.

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Schweiz regelt Finanzierung der Spurenstoffelimination in Kläranlagen

Die Schweiz regelt die Finanzierung von Maßnahmen zur Spurenstoffelimination. Kläranlagenbetreiber sollen hierfür neun Franken jährlich je angeschlossenen Einwohner erheben dürfen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereitet derzeit die entsprechende Novellierung der Gewässerschutzverordnung vor. Einen entsprechenden Novellierungsvorschlag hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) Ende Dezember des letzten Jahres in die Anhörung geschickt. Das UVEK setzt damit die im März 2014 vom Schweizer Parlament beschlossene Änderung des Gewässerschutzgesetzes
(GSchG) um. Diese sieht die landesweite Finanzierung der Ausrüstung von rund 100 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe zur Beseitigung von Spurenstoffen vor. Durch diesen Ausbau will die Schweiz rund 50 Prozent der Spurenstoffe aus dem Wasser eliminieren. Die vorgeschlagenen Änderungen der Gewässerschutzverordnung (GSchV) regeln die Gewährung von Bundesbeiträgen an die Sanierungsarbeiten und die Kriterien, nach welchen bestimmt wird, welche ARA ausgerüstet werden sollen. Die ARA sollen neu pro Einwohnerin und Einwohner, die ihnen angeschlossen sind, eine Abgabe von neun Franken pro Jahr erheben dürfen. Damit die Kantone die Wirksamkeit der von ihnen getroffenen Maßnahmen in den Oberflächengewässern überprüfen können, wird in der Verordnungsänderung zudem vorgeschlagen, die Spurenstoffe neu einheitlich aufgrund ihrer Wirkung auf Wasserlebewesen zu beurteilen. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen vorgesehen, darunter eine Anpassung der Grundwasserschutzzonen in Karstregionen sowie die Erstellung einer nationalen elektronischen Gewässerschutzkarte durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Die Anhörung dauert

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Förderung dezentraler Kleinkläranlagen spart in Rheinland-Pfalz 20 Millionen Euro ein

Das rheinlandpfälzische Umweltministerium sieht in der neu geschaffenen Förderung von Kleinkläranlagen deutliche finanzielle Vorteile für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum. RheinlandPfalz spare durch dezentrale statt zentrale Lösungen rund 20 Millionen Euro ein, berichtete Anfang des Jahres 2015 Landesumweltministerin Ulrike Höfken. Die im Juli 2013 eingeführte Förderrichtlinie ermöglicht es Kommunen, den Bau und Betrieb von Kleinkläranlagen auf Private zu übertragen. Für die Investitionskosten gewährt das Land einen Zuschuss. Mit der Förderung will das Umweltministerium erreichen, dass bis zum 31. Dezember 2015 für alle Haushalte in RheinlandPfalz die geordnete Abwasserentsorgung sichergestellt ist.

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Förderung für Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm

Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) von 390 000 Euro entwickelt die Chemische Fabrik Budenheim (RheinlandPfalz) ein Verfahren, das unter Einsatz von Kohlendioxid Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnt. Die Laborentwicklung des neuen Verfahrens der Chemischen Fabrik Budenheim unterstützte zuvor die Investitions und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB) im Auftrag des Landes RheinlandPfalz mit 416 000 Euro. Darauf aufbauend sollen jetzt umfangreiche Versuche mit einer Pilotanlage an der Kläranlage MainzMombach durchgeführt werden, um Klarheit über die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Verfahrens zu bekommen. Die neu entwickelte Versuchsanlage ist verfahrenstechnisch so kompakt und einfach aufgebaut, dass nicht nur weniger Chemikalien, sondern auch deutlich weniger Wärme, also Energie, für die Ver fahrensschritte benötigt wird, sagt FranzPeter Heidenreich, DBUReferent für Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Die gewonnenen Produkte sollen dann untersucht werden, ob sie sich für die Weiterverarbeitung zu Phosphordünger eignen.

Bei dem Verfahren wird unter erhöhtem Druck Kohlenstoffdioxid in das KlärschlammWasserGemisch geleitet. So werden die im Klärschlamm enthaltenen Phosphate gelöst. Bei diesem „BudenheimVerfahren“ sollen keine umweltschädlichen Abwasser oder Abluftströme mehr entstehen. Die nach dem Trocknen übrigbleibenden Phosphate können dann zu Düngemittel weiterverarbeitet werden. Das bei dem Prozess entweichende Kohlendioxid wird aufgefangen und im Kreislauf erneut für den Reaktionsbehälter genutzt. Ziel des Verfahrens ist es, je nach Herkunft des kommunalen oder industriellen Klärschlamms bis zu 50 Prozent des Phosphats zurückzugewinnen. Der phosphatarme Rückstand bzw. Restschlamm soll auf seine wertvollen Inhaltsstoffe analysiert werden, um die Reststoffe ebenfalls in den Kreislauf zurückzuführen und ressourcenschonend verwenden zu können.
Die Verfahrenskosten werden bislang auf 60 bis 70 Cent pro Kilogramm gewonnenen Phosphor geschätzt und seien somit deutlich geringer als bei den bisherigen Verfahren, wo die Kosten zwischen zwei und 25 Euro pro Kilogramm Phosphor lägen, so die DBU.

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Förderung für innovative Industrieabwasserreinigungsanlage

Das Bundesumweltministerium fördert mit rund fünf Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm eine innovative Industrieabwasserreinigungsanlage der Hochwald Foods GmbH in Hünfeld. Die Hochwald Foods GmbH plant im hessischen Hünfeld neben dem Neubau eines Molketrocken und Demineralisierungswerks auch die Errichtung einer modular aufgebauten Industrieabwasserreinigungsanlage. Mit der neuen Anlage sind eine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Verringerung der abgeleiteten Salzfracht, eine Rückgewinnung von Phosphor zum Einsatz als Düngemittel in der landwirtschaftlichen Produktion sowie die Erzeugung von Energie aus Biogas geplant. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

www.umweltinnovationsprogramm.de/

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Gesetzentwurf zum Fracking kommt 2015

Ein Gesetzentwurf zur Regelung der Erdgasförderung nach der FrackingMethode soll im ersten Quartal des Jahres 2015 in den Bundestag eingebracht werden. Dies teilte die Regierung in einer Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie am 17. Dezember 2014 mit. Bei der Neuregelung werde der Schutz der Natur und des Trinkwassers an erster Stelle stehen. Im Gebiet von National und Naturparks soll es ebenso wenig Genehmigungen geben wie in Trink und Heilwasserreservoiren. Zu den geplanten Neuregelungen gehört auch, dass die Beweislast für Schäden auf die Unternehmen verlagert werden soll.
In ihrer Stellungnahme zeigte sich die CDU/CSUFraktion erfreut, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung grundsätzlich vorgeschrieben werden soll. Die SPDFraktion betonte die Bedeutung des Grundwasserschutzes, verwies jedoch zugleich auf die Chancen der Erdgasförderung. So habe sich die Klimabilanz der USA verbessert. Schon im Vorfeld ent täuscht zeigten sich die Oppositionsfraktionen. Die Linksfraktion erklärte, die Bundesumweltministerin habe den weltweit strengsten Gesetzentwurf angekündigt, und jetzt sehe es danach aus, dass es zu einer Freigabe für Fracking kommen werde. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärte, für die Energiewende sei kein Fracking notwendig. Damit werde nur das fossile Zeitalter verlängert.

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Fracking: Länder- und Verbändebeteiligung zu Neuregelungen gestartet

Am 19. Dezember 2014 haben das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und das Bundesumweltministerium (BMUB) gemeinsam die Referentenentwürfe zur Anwendung der FrackingTechnologie und damit im Zusammenhang stehender Tiefbohraktivitäten an die Länder und Verbände versandt. Diese hatten bis zum 23. Januar 2015 Zeit, um zu den Entwürfen Stellung zu nehmen. Konkret geht es um Änderungen der bergrechtlichen Vorschriften bei der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben und der Allgemeinen Bundesbergverordnung sowie des Bundesberggesetzes und der EinwirkungsbereichsBergverordnung. Im Zuständigkeitsbereich des BMUB liegen außerdem Änderungsentwürfe des Wasserhaushalts, des Bundesnaturschutzgesetzes und anderer Umweltregelungen. Am 12. Februar 2015 findet im Bundespresseamt in Berlin eine mündliche Anhörung der beteiligten Ministerien mit den Verbändevertretern statt.

Die Referentenentwürfe dienen in erster Linie dem Schutz des Grundwassers und der Umwelt vor den Risiken, die mit dem Aufbrechen von Gesteinen unter hydraulischem Druck zur Aufsuchung oder Gewinnung von Erdgas, Erdöl oder Erdwärme (FrackingTechnologie) verbunden sind. Gleichzeitig soll in diesem Zusammenhang auch den Risiken Rechnung getragen werden, die mit der Entsorgung von Rückfluss und Lagerstättenwasser verbunden sein können, soweit sie bei dem Einsatz der FrackingTechnologie, aber auch bei der herkömmlichen Aufsuchung oder Gewinnung von Erdgas, Erdöl oder Erdwärme anfallen. Zusätzlich werden die Regelungen zur Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen und zur Haftung für Bergschäden bei den genannten Vor haben erweitert. Insbesondere wird dadurch eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung eingeführt und die Bergschadensvermutung ausgedehnt.

Die Entwürfe sind innerhalb der Bundesregierung noch nicht abschließend abgestimmt.

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BMBF-Förderung für Projekte der Wasserwiederverwendung und Aufbereitung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung“ (WavE) des Förderschwerpunktes „Nachhaltiges Wassermanagement“ (NaWaM) im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) bekanntgemacht. Die Fördermaßnahme soll einen Beitrag zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung von Regionen im In und Ausland leisten, insbesondere auch in Ländern mit ausreichendem Potenzial für deutsche Technikanbieter. Gefördert werden sollen Vorhaben zur Wasserwiederverwendung durch Nutzung von behandeltem kommunalem Abwasser, zur Kreislaufführung von industriell genutztem Wasser sowie zur Aufbereitung von salzhaltigem Grund und Oberflächenwasser. Die Antragstellung durch kleine und mittlere Unternehmen wird ausdrücklich begrüßt. Hierbei sind besonders die im Wassersektor aktiven Ingenieur, Planungs und Beratungsbüros aufgefordert, sich an den Forschungsprojekten zu beteiligen. Bis zum 30. April 2015 können Projektskizzen eingereicht werden.

www.bmbf.de/foerderungen/25563.php

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Abwasserkanal Emscher: schon 36 514 Meter verlegt

Der unterirdische Vortrieb des Abwasserkanals Emscher schreitet weiter voran: Nach Mitteilung der Emschergenossenschaft wurden mit Stand 8. Januar 2015 bereits 36,514 Kilometer von rund 51 Kilometern des neuen Kanals „unter Tage“ verlegt. Dabei wurden allein im Kanalabschnitt zwischen Dortmund und BottropSüd bislang 9240 KanalrohrElemente mit einem Gesamtgewicht von 167 884 Tonnen durch die Erde geschoben. Im Bauabschnitt ab BottropSüd in Richtung Oberhausen kommt ein anderes Bauverfahren zum Zuge, wo nicht ganze Rohre, sondern einzelne Bausteine direkt vor Ort im Tunnel zu einem Kanalring zusammengebaut werden. Der Abwasserkanal Emscher soll bis Ende 2017 fertig gestellt werden und danach das Gewässer Emscher als abwassertechnische Hauptschlagader des Reviers ablösen. Der Fluss kann dann renaturiert werden. In den EmscherUmbau investiert die Emschergenossenschaft über einen Zeitraum von fast 30 Jahren knapp 4,5 Milliarden Euro.

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Förderung der DBU für die Entwicklung umweltfreundlicher Antibiotika

Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie der Leuphana Universität Lüneburg, will die Struktur des Antibiotikums Ciprofloxacin mithilfe computergestützter Berechnungen so verändern, dass Ersatzprodukte bei gleicher Wirksamkeit im menschlichen und tierischen Körper besser abbaubar sind und gar nicht mehr in die Umwelt gelangen können. Anschließend sollen die aussichtsreichsten „Kandidaten“ im Labor chemischsynthetisch hergestellt und mit Blick auf antibiotische Wirksamkeit gegenüber resistenten Keimen, biologische Abbaubarkeit und mögliche Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt getestet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt dieses Vorhaben mit 460 000 Euro. Ci profloxacin ist ein besonders schwer abzubauendes Antibiotikum, das viel verschrieben wird. Es lässt sich im Abwasser von Krankenhäusern und Kläranlagen und in Oberflächengewässern sowie in Gülle und güllebehandelten Böden wiederfinden.

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Kurzstellungnahme der KLU zur Novellierung der Düngeverordnung

Die Kommission Landwirtschaft beim Umweltbundesamt (KLU) hat eine Kurzstellungnahme zur Novellierung der Düngeverordnung (DüV) abgegeben. Danach teilt die KLU die Auffassung und die Begründung der Europäischen Kommission, dass die sich derzeit abzeichnende „moderate“ Novellierung der DüV nicht ausreichen wird, um den flächendeckenden „guten Zustand“ der Gewässer zu erreichen. Sie ist darüber hinaus der Auffassung, dass es erhebliche Vollzugsdefizite bei der DüV gibt, die deren Wirksamkeit entsprechend herabsetzen und die es daher zu beheben gilt.

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„Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ kommt

In der zweiten Hälfte der Legislaturperiode soll ein „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ vorgestellt werden. Dies schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (BundestagsDrucksache 18/3579) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. In dem Konzept will die Bundesregierung bestehende Fachkonzepte und Leitbilder zu Naturschutz und Landschaftspflege zusammenbringen, um zum Beispiel die Hochwasservorsorge, die Auenentwicklung, die Bundesverkehrswegeplanung und die Vernetzung der Biotope in Deutschland besser planen zu können, heißt es weiter.
Die GrünenFraktion hatte sich nach der Vernetzung der Lebensräume erkundigt. Das Ziel aus dem Jahr 2002, ein zusammenhängendes Biotop von mindestens zehn Prozent der gesamten Landesfläche zu schaffen, sei nach Information der Abgeordneten bis heute nicht erreicht. Die Bundesregierung schreibt dazu, sie verfüge über keine Zahlen über den derzeitigen Umsetzungsgrad. Es sei aber bekannt, dass es auf Länder und Kommunalebene eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen gebe.
Auf Bundesebene würde die Vernetzung neben dem „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ unter anderem mit den Bundesprogrammen „Blaues Band“ und „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ gefördert, teilt die Regierung in der Antwort mit.

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Bayern: AbwasserInnovationspreis geht nach Nürnberg und Betzenstein

Das bayerische Umweltministerium hat den „AbwasserInnovationspreis 2014″ vergeben. Ausgezeichnet wurden die Stadtentwässerung und Umweltanalytik
Nürnberg sowie die Verbandsgemeinde (VG) Betzenstein/Landkreis Bayreuth. In Nürnberg wird ein Regenrückhaltebecken umgebaut. Ziel ist eine qualitativ hochwertige Reinigung von belastetem Regenwasser aus dem städtischen Bereich. Insbesondere sollen damit Nährstoffe, vor allem Phosphor, ausgefiltert werden. In einem bayernweit einzigartigen Verfahren wird dazu die Regenwasserbehandlung (Sedimentation) in das Regenrückhaltebecken integriert. Dafür stellt der Freistaat rund 250 000 Euro zur Verfügung. Im Landkreis Bayreuth wird ein innovatives Verfahren zur Energiegewinnung aus gereinigtem Abwasser und Regenwasser umgesetzt. Durch den Umbau des vorhandenen Schönungsteichs wird der Ablauf der Kläranlage zwischengespeichert und über eine Turbine Strom erzeugt. In einem zweiten Schritt ist die energetische Nutzung der Entlastungswassermengen der Regenbecken geplant. Die VG Betzenstein erhält dafür 30 000 Euro vom Umweltministerium.

www.wasser.bayern.de

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Gerhard Spatzierer ein Ruheständler?

Mit unglaublicher Energie und persönlicher Leidenschaft hat sich Gerhard Spatzierer über mehr als zwei Jahrzehnte für das Betriebspersonal eingesetzt. Im Berufsleben bei der Landesregierung des Burgenlandes in Österreich beschäftigt und mit dem Dienstgrad wirklicher Hofrat (wHR) ausgestattet, machte er nie ein Hehl daraus, dass sein Herz für die Praktiker schlägt. Als Mitbegründer der Kläranlagen-Nachbarschaften 1992 in Österreich machte er sich schnell auch in Deutschland einen Namen. In der DWA-Arbeitsgruppe BIZ-1.1 „Kläranlagen-Nachbarschaften“ fand er rasch Anerkennung und wurde 2005 auch deren Sprecher. In dieser Funktion besuchte er sämtliche Jahresveranstaltungen der Kläranlagen-Nachbarschaften in allen DWA-Landesverbänden. In Zahlen ausgedrückt heißt das, er besuchte 72 Lehrertagungen! Aber er besuchte sie nicht nur, sondern war stets mit Fachbeiträgen präsent. Mit seiner hohen fachlichen Kompetenz war er auf allen Veranstaltungen ein willkommener Gast. Auch in den Kanal- und den Gewässer-Nachbarschaften sowie in verschiedensten Arbeitsgruppen war er engagiert. Nicht zu vergessen auch im Redaktionsbeirat des KA-Betriebs-Info. Durch sein Auftreten und sein Wirken war er ein hervorragender Botschafter österreichischer Werte sowohl in fachlicher wie in kultureller Hinsicht.

Bereits 2008 zeichnete ihn Präsident Otto Schaaf mit der DWA-Ehrennadel aus.

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Nachbarschaft auf hoher See

Eine der meist besuchten Nordseeinseln ist Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland. In der Hochsaison bringen die Schiffe innerhalb einer Stunde mehr als 3000 Tagestouristen auf die Insel (Abbildung 1). Für das Betriebspersonal der Kläranlage Helgoland ist es eine große Herausforderung, bei einer Grundlast von registrierten 1370 Einwohnern mit der stoßweise anfallenden großen Abwassermenge fertig zu werden. Seit 2013 ist Helgoland Mitglied in der Kläranlagen-Nachbarschaft 61 Dithmarschen. Beim letzten Nachbarschaftstag im November 2013 regten die Teilnehmer an, das nächste Treffen im Juli 2014 auf Helgoland durchzuführen. Für mich als Lehrer dieser Nachbarschaft eine neue nicht ganz leicht Aufgabe der Orga¬nisation. Immerhin dauert die Schiffsreise von Büsum aus…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2312

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Lauingen feiert Jubiläum

Die staatliche Berufsschule in Lauingen/Donau (Bayern) feierte nicht nur ihr 50-jähriges Bestehen, sondern auch das Geburtsjahr der umwelttechnischen Berufe (Abbildung 1). Denn vor 30 Jahren wurde der Ausbildungsberuf der Ver- und Entsorger mit den drei Fachrichtungen als staatlich anerkannter Beruf ins Leben gerufen.

Aus diesem Anlass fand am 19. November 2014 in Kooperation mit der Bayerischen Verwaltungsschule ein Ausbil-dertreffen statt. Über 100 Teilnehmer waren gekommen, um angemessen diese Jubiläen zu feiern.

Den ganzen Artikel lesen Sie in:
Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2317

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Führungswechsel bei den Nachbarschaften im DWA-Landesverband Nord

17 Jahre leitete Dipl.-Ing. Jürgen Lüddecke die Kläranlagen- Nachbarschaften in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In dieser langen Zeit hat er durch seine intensive Tätigkeit den Erfahrungsaustausch des Betriebspersonals untereinander maßgeblich belebt. Nun hat er die Leitung aus gesundheitlichen Gründen beendet. Für den DWA-Landesverband Nord geht damit eine kleine Epoche zu Ende. Die DWA hat seine Leistungen gewürdigt und ihn im Rahmen der Bundestagung am 30. September 2014 in Baden-Baden mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Prof. Dr.-Ing. Artur Mennerich, der Vorsitzende des Landesverbandes Nord, verabschiedete Jürgen Lüddecke bei der Lehrertagung in Soltau aus dem Kollegenkreis. Noch steht sein Nachfolger, Dipl.-Ing. Georg Thielebein, zurückhaltend daneben (siehe Abbildung). Aber das wird sich sicher bald ändern, denn er weiß genau, was auf ihn zukommt…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2311

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Eberhard Jüngel jüngstes Ehrenmitglied der DWA

Die DWA hat den langjährigen DWA-Landesverbandsvorsitzen¬den Sachsen/Thüringen und früheren Leiter des Betriebes Zwickauer Mulde/Obere Weiße Elster der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Dipl.-Ing. Eberhard Jüngel (67), zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Eberhard Jüngel hat sich in hervorragendem Maß Verdienste um die Vereinigung erworben. Er war von 2002 bis 2013 Mitglied des Präsidiums und von 2009 bis 2013 Vizepräsident. Sein Verhandlungsgeschick und seine ausgleichenden Art haben wesentlich dazu beigetragen, dass das Zusammenwachsen der früheren ATV und des damaligen DVWK zur heutigen DWA so gelungen ist. Ebenso hat er sich für die Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Fachverbänden auf Bundes- und Landesverbandsebene eingesetzt. Herausheben an dieser Stelle wollen wir aber sein Engagement für die Gewässer-Nachbarschaften…

Den ganzen Artikel lesen Sie in: Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 1-2015 ab Seite 2313

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Bücherecke Kanal- und Kläranlagenbetrieb – neue ÖWAV-Regelwerke

In letzter Zeit wurden vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) einige wichtige Regelwerke für das Betriebspersonals herausgegeben. Die bisherige Ausbildung zum Klärfacharbeiter wurde mit der 3. Auflage des ÖWAV-Regelblattes 15 neu gestaltet und mit einem Messtechnik-Kurs sowie einem E-Technikkurs (für Nicht- Elektriker) erweitert.

Für das Personal von Kanalisationsanlagen gibt es erstmals mit dem ÖWAV-Regelblatt 44 eine Regelung zur Ausbildung zum Kanalfacharbeiter. Jeder im Kanal Arbeitende sollte danach zukünftig zumindest eine abgeschlossene Grundausbildung besitzen. Beide Ausbildungsregelungen sind seit dem 1. Januar 2013 in Kraft. Kürzlich erschienen ist der ÖWAV-Arbeitsbehelf 45, der die Anforderungen für Musterstellenbeschreibungen abgestuft für Kanal-/Klärwärter, Kanal-/Klärfacharbeiter sowie Betriebsleiter beschreibt. Das Werk bietet Gemeinden und Verbänden eine wertvolle Hilfe bei Stellenausschreibungen und Arbeitsplatzbeschreibungen. Die Texte für die einzelnen Funktionen stehen auf der Homepage des ÖWAV (www.oewav.at) zum Gratisdownload zur Verfügung. Neu geregelt wurde die Eigen- und Betriebsüberwachung biologischer Kläranlagen im ÖWAV-Arbeitsbehelf 14 (3. Auflage). Darin werden Art, Umfang und Häufigkeiten von Messungen, Probenahmen und Untersuchungen in Abhängigkeit von der Kläranlagenkapazität festgelegt. Damit wurde ein neuer Standard für die Überwachung dieser Anlagen geschaffen. Die völlig überarbeitete 3. Auflage des ÖWAV-Regelblattes 13 enthält erstmals eine exakte Definition von über 1000 Stamm- und Betriebsdaten. Das Regelblatt gilt als allgemeines Pflichtenheft für das Erstellen praxisnaher Betriebsprotokolle. Der modulare Aufbau der Parameterlisten ermöglicht es, die Dokumentation entsprechend dem Einzelfall zu gestalten. Jeder Datensatz ist durch Identifikationsnummer eindeutig be¬schrieben. Dies ermöglicht eine EDV-technische Zuordnung und gewährleistet die Kompatibilität von unterschiedlichen EDV-Programmen. Die umfangreichen Anhänge stehen auf der Homepage des ÖWAV (www.oewav.at) zum Gratisdownload zur Verfügung.

ÖWAV-Regelblatt 13: „Betriebsdaten von Abwasserreinigungsanlagen – Erfassung, Protokollierung und Auswertung“, 3. Aufl., 2013, 16,00 €
ÖWAV-Regelblatt 15: „Der Klärfacharbeiter – Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsordnung“, 3. Aufl., 2013, 16,00 € ÖWAV-Regelblatt 44: „Der Kanalfacharbeiter – Berufsbild, Ausbildungsplan und Prüfungsordnung“, 2012, 16,00 € ÖWAV-Arbeitsbehelf 14: „Eigen- und Betriebsüberwachung von biologischen Abwasserreinigungsanlagen (> 50 EW)“, 3. Aufl., 2010, 20,00 €
ÖWAV-Arbeitsbehelf 45: „Musterstellenbeschreibungen für das Personal von Kanalisations- und Abwasserreinigungs¬anlagen“, 2014, 16,00 €

Sämtliche Regelwerke des ÖWAV werden von Austrian Standards plus Publishing, 1020 Wien, Österreich, Heinestraße 38, Tel. +43 (0)1/2 13 00-805, vertrieben. Auch Download-Versionen sind erhältlich.
E-Mail: sales@as-plus.at

Wandkalender Wasser 2015 Der Wandkalender Wasser 2015 des DWA-Landesverbands Sachsen/Thüringen zeigt in zahlreichen ausdrucksvollen Fotos die Vielfalt des Mediums Wasser. Moderne Technik, Schauspiele der Natur, Spiegelbilder, Wasserstraßen oder Wasserspeicher sind nur einige Themen. Der Kalender eignet sich als Kunden-geschenk und kann auch mit einem verbands- firmenspezifischen Eindruck versehen werden.
Bezug DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen Niedersedlitzer Platz 13, 01259 Dresden, Deutschland Tel. +49 (0)351/2 03 20 25 E-Mail schnaufer@dwa-st.de  

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Weltwassertag: „Wasser und nachhaltige Entwicklung“

Der nächste Weltwassertag am 22. März 2015 steht unter dem Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“. Dies knüpft daran an, dass im Jahr 2015 neue globale Ziele nachhaltiger Entwicklung verabschiedet werden. Verantwortlich ist in diesem Jahr das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, in Zusammenarbeit mit UNESCO, UN-HABITAT, UNEP, der Weltbank und UN-DESA. Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Er wird seit 1993 begangen.

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Vertonte Präsentation zum TSM

Die DWA verdeutlicht den Nutzen und Ablauf einer TSM-Prüfung jetzt auch mit einer neu erstellten vertonten PowerPoint- Präsentation. Das Technische Sicherheitsmanagement (TSM) ist ein Verfahren zur Selbstüberprüfung von Unternehmen hinsichtlich der Qualifikation und Organisation ihres technischen Bereichs. Es ist nach Sparten gegliedert und wird von den technisch-wissenschaftlichen Vereinigungen getragen. Die Anforderungen an das Technische Sicherheitsmanagement werden für die jeweilige Sparte in verschiedenen Merkblättern definiert. Anhand von Leitfäden wird überprüft, ob im Unternehmen die Anforderungen der jeweiligen Merkblätter erfüllt sind. Der Nutzen des TSM liegt auf der Hand: Das Bürgerliche Gesetzbuch formuliert in § 823 weitreichende Schadensersatzpflichten bei vorsätzlicher oder fahrlässiger Verletzung von Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder sonstiger Rechte Dritter. TSM hilft, Organisationsdefizite zu erkennen und Schwachstellen zu beseitigen, damit Haftungsfolgen für das Unternehmen abgewendet und gegebenenfalls persönliche Konsequenzen für die Unternehmensleitung von vornherein vermieden werden.

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Geschäftsanbahnungsreise „Abfallwirtschaft in Südafrika“

Im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für kleine und mittelständische Unternehmen führt die Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika vom 16. bis 20. März 2015 eine Geschäftsreise für deutsche Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft und Recycling durch. Ziel des Geschäftsanbahnungsprojektes ist es, deutsche Unternehmen bei ihrem außenwirtschaftlichen Engagement zur Erschließung neuer Absatzmärkte zu unterstützen.

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Rohstoffeffizienzpreis für Abwassertechnologie

Der Rohstoffeffizienz-Preis in der Kategorie „Forschungseinrichtung“ geht im Jahr 2014 in die Abwasserwirtschaft. Klaus Opwis vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West (DTNW), Krefeld, und Frank Grüning vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), Duisburg, haben Anfang Dezember die Auszeichnung für die Entwicklung eines Textils erhalten, das in der Lage ist, Wertstoffe aus industriellen Abwässern zu filtern. Für das Verfahren haben Opwis und Grüning Polyelektrolyte an verschiedenen Textilien fixiert. Diese Moleküle sind in der Lage, aus bestimmten Lösungen Wertmetalle „herauszufischen“. Mithilfe von Polyesterstoff konnten die Forscher – zunächst im Labormaßstab – unterschiedliche Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium binden. Das Verfahren wurde in einem weiteren Schritt praxistauglich umgesetzt: So gelang es beispielsweise, aus mehreren Hundert Litern Abwässer der Leiterplattenindustrie pro Kilogramm Textil 20 Gramm Palladium zurückzugewinnen. Hinter dem Rohstoffeffizienzpreis stehen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die Deutsche Rohstoffagentur. Mit dem Preis sollen besondere Beiträge zur Sicherung der Rohstoffversorgung gefördert werden.

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Förderung der Nutzung von Produktionsabwässern eines Lebensmittelbetriebs

Die Nähr-Engel GmbH aus Goch (Nordrhein- Westfalen) plant die Errichtung einer Behandlungsanlage für Abwasser aus der Herstellung von Kartoffeltrockenprodukten. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums (BMUB) mit rund 480 000 Euro gefördert. Ziel des Vorhabens ist es, die im Produktionsabwasser enthaltenen organischen Stoffe mit dem „DANA-Reaktor“ (dynamisches Anaerob-aerob-System) zur Biogasherstellung und damit als Ersatz von Erdgas zur Energiegewinnung zu nutzen und das kommunale Klärwerk spürbar zu entlasten. Im DANA-Reaktor wird eine anaerobe Behandlung mit einem aeroben Schwebebettverfahren zur Nachbelüftung in baulicher Einheit in einem Tank kombiniert. Das spart Platz, senkt den Aufwand für Verrohrungen und senkt die Investitionskosten. Mit der neuen Technik steht ein Verfahren zur Verfügung, das auch für kleinere Unternehmen mit geringen Abwasservolumina wirtschaftlich betreibbar ist, so das BMUB. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

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Mikroplastik auch in Schweizer Gewässern

Mikroplastik in Oberflächengewässern wird auch in der Schweiz ein Thema. Die ETH Lausanne hat im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) sechs Schweizern Seen sowie die Rhone auf Mikroplastik untersucht. Ergebnis: In den meisten Proben der sechs untersuchten Schweizer Seen und der Rhone wurden Mikroplastik-Partikel nachgewiesen. Obwohl die gemessenen Konzentrationen keine direkte Gefährdung für Umwelt und Wasserqualität darstellen, bezeichnet das BAFU die Vorkommen in den Gewässern als unerwünscht und sieht darin zudem einen Verstoß gegen das geltende Verunreinigungsverbot der Gewässerschutzgebung. Die ETH Lausanne hat für die Untersuchung zwischen Juni und November 2013 aus Genfersee, Bodensee, Neuenburgersee, Lago Maggiore, Zürichsee und Brienzersee sowie aus der Rhone bei Chancy an der Grenze zu Frankreich Proben entnommen. Diese Proben von der Wasseroberfläche wurden auf das Vorkommen und die Art der Kunststoffpartikel mit einer Größe zwischen 0,3 und 5 mm untersucht. In 27 Proben fanden die Forscher im Mittel circa 0,1 Mikroplastik- Partikel pro Quadratmeter Wasseroberfläche, wobei 7 Proben kein Mikroplastik enthielten. Die Werte einzelner Proben zwischen und innerhalb der Seen variierten stark, was auf Unterschiede in der Belastung der ufernahen beziehungsweise uferfernen Zonen sowie auf zeitlich stark schwankende Einträge in die Seen hindeutet. So wurden beispielsweise die höchsten Konzentrationen nach einem Gewitter gemessen, was darauf schließen lässt, dass Mikroplastik von abfließendem Niederschlagswasser mitgeschwemmt wird. Die Bevölkerungsdichte im Einzugsgebiet hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß der Belastung. Zudem hat die ETH 33 Sandproben von den Stränden der Seen genommen. Hiervon waren 12 frei von Mikroplastik. Die Belastung betrug im Mittel circa 1000 Mikroplastik-Partikel pro Quadratmeter. Der größte Teil des Mikroplastiks in den Proben (Wasser und Strände) entfiel auf Kunststofffragmente, vorwiegend aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP), welche typischerweise in Verpackungen vorkommen. Die zweithäufigste Kategorie bildeten Schaumstoffe von Isolationsmaterialien. Die gemessenen Konzentrationen zeigen laut BAFU, dass natürliche organische Partikel und somit potenzielle Nahrung für planktonfressende Organismen gegenüber Mikroplastik überwiegen. Immerhin enthielten aber 3 von 40 untersuchten Fischen und 8 der 9 gefundenen und untersuchten Vogelkadaver im Verdauungstrakt kleine Mengen an Mikroplastik. Aus diesen ersten Beobachtungen lassen sich aber nur schwer Rückschlüsse ziehen. Gemessen am Gefährdungspotenzial stuft das BAFUI Mikroplastik gegenwärtig als kein vordringliches Problem für die Wasserqualität der Schweizer Gewässer ein – im Gegensatz zu Mikroverunreinigungen, beispielsweise durch Pestizide. Allerdings würden Kunststoffe in den Gewässern nur sehr langsam abgebaut, betont das BAFU weiter. Die Belastung der Gewässer mit Mikroplastik sei zudem unerwünscht und tangiere das geltende Verunreinigungsverbot der Gewässer. Es seien daher Maßnahmen an der Quelle nötig, um die Belastung der Umwelt mit Kunststoff zu verringern. Lösungen hierfür soll ein runder Tisch aus Bund, Kantonen, Kommunen und der Kunststoffindustrie entwickeln.

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Evonik präsentiert Mikroplastik- Ersatz in Peelings

Mikroplastikartikel in Oberflächengewässern werden zunehmend ein Thema für die Wasserwirtschaft. Eine der wesentlichen Quelle für die Einträge stellen Körperpflegeprodukte dar. Abhilfe könnte hier von Seiten der Industrie selbst kommen. Evonik Industries hat zwei neue Produkte als Ersatz für Mikroplastik in Peelings vorgestellt. Die Spezialkieselsäuren Sipernat 2200 PC und Sipernat 22 PC sollen bereits von einigen Kosmetikfirmen verwendet werden. Die Spezialkieselsäuren ersetzen in den Peelings die bisher verwendeten mikroskopisch kleinen Polyethylen- und Polypropylenartikel.

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Fragen und Antworten zu Mikroplastik

Das Bundesinstitut für Risikobewertung beantwortet im Internet häufig gestellte Fragen zu Mikroplastik. Unter Mikroplastik werden kleine Kunststoffpartikel und -fasern verstanden, die in zunehmendem Ausmaß in der Umwelt nachgewiesen werden. Da Plastik in der Umwelt sehr langsam abgebaut wird, ist davon auszugehen, dass es sich dort weiter anreichert. In der Öffentlichkeit wird derzeit eine mögliche gesundheitliche Gefährdung der Verbraucher durch einen möglichen Eintrag von Mikroplastik in die Nahrungskette diskutiert.

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Bundesregierung will freiwilligen Verzicht von Mikrokunststoffpartikeln in Kosmetikprodukten

Kein Verbot, aber ein Dialog mit dem Ziel des freiwilligen Ausstiegs aus der Nutzung von Mikrokunststoffen in Kosmetikprodukten; dieses Vorgehen hat die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/2985) auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu Erkenntnissen über Mengen, Verbleib und Auswirkungen von Mikroplastik angekündigt. Die Bundesregierung könne Umweltbelastungen, gegebenenfalls auch irreversible, durch die in Kosmetikprodukten verwendeten Mikrokunststoffpartikel im Anschluss an den ordnungsgemäßen Gebrauch der Kosmetikprodukte, das heißt beispielsweise auf dem möglichen Weg in und durch Abwasserbehandlungsanlagen oder bei unmittelbarem Eintrag in Gewässer jeder Art, nicht ausschließen, heißt es zur Begründung in der Antwort. Dem Vorsorgeprinzip folgend wirke sie daher in einem Dialog mit der Kosmetikindustrie auf einen freiwilligen Ausstieg hin. Direkte Verbote über das Strafgesetzbuch oder über die REACh-Verordnung sind laut der Bundesregierung derzeit jedoch nicht möglich. Die Gesamtmenge von Mikroplastik in kosmetischen Mitteln aus Polyethylen (PE) schätzt die Bundesregierung auf jährlich rund 500 t allein auf dem deutschen Markt. Welche Mengen davon durch die Kläranlagen in die Gewässer gelangen, sei hingegen noch unklar. So zeigten Untersuchungen in den Niederlanden eine starke Abhängigkeit von der jeweiligen Kläranlage. Dort wurden zwischen 9 und 91 Partikel je Liter behandeltem Abwasser in den Kläranlagenabläufen gefunden.

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Umweltministerkonferenz für zügigeren Ausstieg aus der bodenbezogenen Klärschlammverwertung

„Die Umweltministerkonferenz ist … der Auffassung, dass der geplante Übergangszeitraum, in dem die bodenbezogene Klärschlammverwertung noch zulässig sein soll, signifikant verkürzt werden sollte, um Technologien insbesondere zur Phosphor-Rückgewinnung sowie der Karbonisierung zu fördern.“ Das hat die Umweltministerkonferenz am 24. Oktober 2014 beschlossen. Die Umweltministerkonferenz (UMK) begrüßt noch einmal ausdrücklich die Ankündigung im Koalitionsvertrag auf Bundesebene, dass die Klärschlammverwertung auf landwirtschaftlichen Flächen beendet wird. Sie hält auch die Mitverbrennung von Klärschlamm in Kohlekraftwerken für ökologisch nicht sinnvoll und meint, diese müsse „auf Dauer beendet werden“. Außerdem bittet die UMK den Bund, die Klärschlammverordnung zeitnah zu novellieren.

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Bundesweit 58 Prozent des Klärschlamms wurden 2013 verbrannt

Im Jahr 2013 wurden deutschlandweit knapp 1,8 Millionen Tonnen Klärschlamm (Trockenmasse) von öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen entsorgt. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit wurden gegenüber 2012 rund drei Prozent weniger Klärschlamm entsorgt. Der überwiegende Teil, rund eine Million Tonnen (58 %), wurde verbrannt. Der Anteil des in der Landwirtschaft sowie bei der Kompostierung und im Landschaftsbau verwerteten Klärschlamms verringerte sich nach Angaben der Behörde von 45 % im Jahr 2012 auf 42 % im Jahr 2013.

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Hochwasserschutz: Anträge im Bundestagsausschuss gescheitert

Die Oppositionsfraktionen sind am 3. Dezember 2014 im Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit zwei Anträgen (Bundestags- Drucksachen 18/2879 und 18/3277) zum länderübergreifenden und nachhaltigen Hochwasserschutz gescheitert. Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke hatten die Bundesregierung darin aufgefordert, ein nationales Gesamtkonzept für einen ökologischen Hochwasserschutz vorzulegen. Flüssen sollte nach Ansicht beider Fraktionen durch die vermehrte Ausweisung von Retentionsräumen und Deichrückverlegungen mehr Raum gegeben und die ökologische Landwirtschaft stärker gefördert werden. Die Linksfraktion betonte im Ausschuss, dass das von Bund und Ländern erarbeitete Nationale Hochwasserschutzprogramm viele richtige und wichtige Maßnahmen enthalte. Allerdings würden Einzelmaßnahmen allein nicht weiterhelfen. Es brauche ein Gesamtkonzept für einen nachhaltigen Hochwasserschutz, der unter Beteiligung aller Akteure länderübergreifend sowie konsequent ökologisch und sozial vorangetrieben werden müsse, argumentierte die Fraktion. So müsse es eine enge Abstimmung zwischen Ländern und Kommunen geben. Auch die Bürger vor Ort müssten in die Entscheidung über Maßnahmen einbezogen werden. Die Grünen argumentierten ähnlich, kritisierten darüber hinaus jedoch, dass die im Jahr 2015 für den Hochwasserschutz zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in keiner Weise ausreichen würden. Um den ökologischen Hochwasserschutz voranzubringen, müsse deutlich mehr Geld in die Hand genommen werden. Im Zuge der Haushaltsberatungen war im Etat des Landwirtschaftsministeriums ein Sonderrahmenplan für Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes in Höhe von 20 Millionen Euro beschlossen worden. Dies sei viel zu wenig, warnten die Grünen. Die Grünen forderten zudem eine Vereinheitlichung der bisher sehr unterschiedlichen Reaktionsmechanismen auf Länderebene und mehr Investitionen in ökologische Maßnahmen statt in den technischen Hochwasserschutz. So müsse der Wasserrückhalt in der Landwirtschaft deutlich verbessert werden, etwa durch ein Auenschutzprogramm. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD lehnten die Anträge der Opposition ab, da ihrer Ansicht nach eine Reihe von Maßnahmen mit dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm bereits auf den Weg gebracht würden. Die Unionsfraktion betonte, die Intention der Anträge teilten wohl alle Fraktionen im Hause, aber sie seien zum Teil überflüssig. Hochwasserschutz sei außerdem per se nachhaltig. Allerdings räumte auch die Unionsfraktion ein, dass für eine vollständige Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zum Hochwasserschutz die derzeitigen Haushaltsmittel nicht ausreichten. Deshalb müsse der Ausschuss in Zukunft weiter für eine bessere Mittelausstattung werben. Die SPD-Fraktion betonte, dass der Bund im Rahmen des neuen Nationalen Hochwasserschutzprogrammes eine koordinierende Rolle beim Hochwasserschutz übernehme. Mit diesem Schritt könne man sehr zufrieden sein. Das Programm beinhalte viele wichtige Maßnahmen, etwa für Deichrückverlegungen und Flutungspolder. Damit könnten die Hochwasserpegel einiger Flüsse deutlich gesenkt werden. Positiv bewertet es die Fraktion außerdem, dass die Mittel für den präventiven Hochwasserschutz auch für den Flächenankauf verwendet werden können.

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Gesetzentwurf zum Thema Fracking äußerst umstritten

Das Thema Fracking dürfte die Diskussionen auch in den nächsten Monaten weiter beherrschen. Die Bundesregierung hat zwar Mitte November 2014 einen Gesetzentwurf zur Regelung von Fracking vorgelegt. Dieser stößt aber nicht nur bei Umweltorganisationen und Wasserwirtschaft auf zum Teil erhebliche Kritik, auch innerhalb der Regierungskoalition baut sich derzeit Widerstand gegen den Entwurf auf. So soll der CDUBundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt bereits 100 Unterstützer im Bundestag hinter sich beim Widerstand gegen den Entwurf versammelt haben. Hauptkritikpunkt von Mattfeldt: Das Fehlen eines Verpressverbotes für Lagerstättenwasser. Lagerstättenwasser sei mit Benzol und Quecksilber belastet und eine Gefahr für Mensch und Umwelt. Es müsse sicher entsorgt werden und dürfe auf keinen Fall einfach in die Tiefe gepumpt werden, so Mattfeldt. Bei den Umweltorganisationen und der Wasserwirtschaft stoßen neben dem fehlenden Verpressverbot vor allem die vorgesehenen Ausnahmeregelungen auf Ablehnung. So sieht der Gesetzentwurf zwar grundsätzlich ein Verbot von Fracking oberhalb von 3000 Meter vor, Probebohrungen sollen aber möglich sein. Und auch eine sich daran anschließende kommerzielle Nutzung ist nicht ausgeschlossen. Eine sechsköpfige Expertenkommission muss dafür das Projekt beurteilen. Hat diese mehrheitlich keine Bedenken, kann die zuständige Landesregierung die Förderung genehmigen. Kritisch beurteilt wird dabei vor allem die Zusammensetzung der Expertenkommission. Neben dem fracking-kritischen Umweltbundesamt sollen beispielsweise auch Vertreter vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam der Kommission angehören – einer dem Fracking gegenüber eher aufgeschlossenen Organisation. Dass der aktuelle Gesetzentwurf keinem Verbot von Fracking außerhalb von Trinkwasserschutzgebieten gleichkommt, zeigt auch die relativ positive Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Der BDI befürchtet zwar ellenlange Genehmigungsprozesse und sieht hohe Hürden für Fracking. Man sei aber zufrieden über den Kompromiss. Man habe die Tür zum Fracking einen kleinen Schritt offengehalten, zitiert Der Spiegel den BDI.

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Fracking-Gesetz soll 2015 kommen

Die Gas-Fördermethode Fracking soll im Jahr 2015 strikt reguliert werden. Wie es in der Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 18/2984) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen heißt, sollte die Regelung noch im Jahr 2014 vom Kabinett beschlossen werden. Bundestag und Bundesrat sollen sich 2015 damit befassen. Bei der Regulierung werde der Schutz der Gesundheit und der Umwelt im Vordergrund stehen, kündigt die Regierung an.

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Förderung einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser

Die GS Recycling GmbH & Co. KG plant am Standort Lippe-Mündungsraum in Wesel die Errichtung und den Betrieb einer Verwertungsanlage für Flüssigabfälle und Abwasser. In der Anlage sollen neben Gewerbe- und Industrieabwasser auch Abwasser aus der Schiffsreinigung im Weseler Ölhafen aufgearbeitet werden. Mit der Anlage können bis zu 20 Prozent des behandelten Abwassers wiederverwendet werden. Um das breite Spektrum des Abwassers effizient behandeln zu können, ist eine innovative Kombination verschiedener Behandlungsverfahren erforderlich. Die Anlage kombiniert zunächst verschiedene chemischphysikalische Verfahrenstechniken, wie Fällung und Flockung, vollständige Abwasserverdampfung und Strippung. Im Anschluss erfolgt eine Nachbehandlung in der aeroben Biologie. Die Abwasseraufbereitung aufbereitung wird durch Anlagen zur Abluftbehandlung ergänzt. Durch die neue Anlage wird die Schadstoffbelastung des Abwassers deutlich gesenkt und mit einer Unterschreitung der bestehenden Grenzwerte nach der Abwasserverordnung gemäß Anhang 27 gerechnet. Das Bundesumweltministerium fördert den Bau der Verwertungsanlage mit rund 3,7 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

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DVGW und DWA unterzeichnen Forschungskooperation

Die Präsidenten des DVGW und der DWA, Dietmar Bückemeyer bzw. Otto Schaaf, haben am 10. Dezember 2014 in Köln ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel der Grundsatzvereinbarung, die auch der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke und DWA-Bundesgeschäftsführer Johannes Lohaus mitunterzeichneten, ist die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen DVGW und DWA auf dem Gebiet der Wasserforschung. Dazu werden beide Vereine den Water Innovation Circle (WIC) einrichten. Als nationale und internationale Innovations- und Austauschplattform soll dieser Arbeitskreis den Forschungsbedarf aus der Praxis abbilden und den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis fördern. „Dies ist ein klares Signal von DVGW und DWA: Mit dem Water Innovation Circle wollen wir Synergiepotenziale systematisch erschließen und kontinuierliche Innovationsimpulse für die deutsche Wasserwirtschaft sicherstellen“, erklärte DVGW-Präsident Dietmar Bückemeyer. Kooperationsprojekte von Forschungseinrichtungen mit der kommunalen Wirtschaft und der herstellenden Industrie stünden hier im Fokus. Die Normungs- und Regelwerksarbeit von DVGW und DWA seien ideal geeignet, die Forschungsergebnisse für die Anwender zu bündeln und die Umsetzung sicherzustellen. Zudem repräsentiere die Mitgliederstruktur beider Vereine die gesamte Bandbreite der Akteure im und entlang des Wasserkreislaufes, so Bückemeyer. „Die heute geschlossene Kooperationsvereinbarung trägt dazu bei, dass der Forschungs- und Innovationsbedarf in der Wasserwirtschaft zukünftig noch besser identifiziert und strukturiert werden kann. In diesem Sinne soll der Water Innovation Circle als Impulsgeber, Innovationstreiber und Transferdrehscheibe fungieren, um Forschung und Praxis in der Wasserwirtschaft effektiv miteinander zu verbinden. Nur so kann das hohe Qualitätsniveau der deutschen Wasserwirtschaft dauerhaft sichergestellt werden“, betonte DWA-Präsident Otto Schaaf. Mit dem paritätisch und repräsentativ besetzten Water Innovation Circle werde eine Innovationsplattform aufgebaut, mit der DVGW und DWA gemeinsame wasserwirtschaftliche Forschungspotenziale in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Gewässerbewirtschaftung gebündelt in Richtung der Fördermittelgeber kommunizieren. Die Institutionen und Fördermittelgeber würden beim Themen-Monitoring und Forschungstransfer partnerschaftlich beteiligt und frühzeitig miteinbezogen, so Schaaf abschließend.

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EuGH: Bauregellisten verstoßen gegen EU-Recht

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einer Entscheidung vom 16. Oktober 2014 (Az. C 100/13) entschieden, dass Deutschland dadurch gegen seine Verpflichtungen aus der Bauproduktenrichtlinie (89/106/EWG) verstoße, dass durch die Bauregellisten des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), die per Verweis der Landesbauordnungen rechtlich relevant werden, zusätzliche Anforderungen an Produkte im Anwendungsbereich harmonisierter Normen für den Marktzugang und die Verwendung von Produkten gestellt werden, die bereits mit einer „CE-Kennzeichnung“ ausgestattet sind (unter anderem für Elastomer-Dichtungen in der Wasserversorgung und Entwässerung). Der EuGH (Ziffer 58 ff. im Urteil) folgt damit nicht der Argumentation Deutschlands (Ziffer 45 ff.), wonach die Richtlinie nur die wesentlichen Anforderungen an Bauwerke, nicht aber an Bauprodukte enthalte und die europäische Normung in diesem Bereich unvollständig und daher (vorübergehend) ausfüllungsbedürftig und durch die betreffenden Bauregellisten ausfüllungsfähig sei, wodurch auch ergänzende Anforderungen für Bauprodukte möglich seien. Die Bauregellisten A, B und C des DIBt sind durch öffentliche Bekanntmachung eingeführte technische Regeln. Das Urteil ist nach der Frabo-Entscheidung (C-171/11) eine weitere wichtige Entscheidung zur Warenverkehrsfreiheit und den Anforderungen an technische Produkte im Bereich der Wasserwirtschaft. Zahlreiche Arbeits- und Merkblätter der DWA verweisen auf die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung des DIBt oder auf die Bauregellisten.

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Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig

„Abwasser, inklusive Stuhl und Urin, kann außerhalb von Sonderisolierstationen über die Toilette in das normale Abwassersystem entsorgt werden. Eine vorausgehende Desinfektion ist nicht nötig.“ Das schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem Papier „Maßnahmen zur Desinfektion nach Kontakt mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland“ (Stand 17. Oktober 2014). Sonderisolierstationen scheinen das in ihnen anfallende Abwasser getrennt zu autoklavieren – in Leipzig beispielsweise bei 154 °C – und als Sondermüll zu entsorgen oder zumindest chemisch zu inaktivieren (Anhang 1 von TRBA 250). Prof. Dr. Stephan Günther vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sagt: „Das Virus wird schwer von Mensch zu Mensch übertragen, also nicht wie Schnupfen oder Grippe. Man muss immer einen direkten Kontakt zu einem Erkrankten oder den infektiösen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Kot, aber auch Schweiß haben. … Eine aerogene Übertragung ist sehr unwahrscheinlich.“

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Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb

Die Schweiz hat weitreichende Pläne bezüglich der Elimination von Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung in kommunalen Kläranlagen, 100 bis 120 Kläranlagen des Landes sollen um eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. In Zürich wurden die Pläne jetzt Realität, auf der auf 150 000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlagen Dübendorf wurde Anfang September die erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen in der Schweiz offiziell in Betrieb genommen. Die Ozonungsanlage läuft bereits seit März dieses Jahres und weist seitdem eine Eliminationsrate von 80 bis 90 Prozent der Spurenstoffe im Abwasser auf.

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Bundestags-Büro für Technikfolgen- Abschätzung legt Bericht zur nachhaltigen Wasserwirtschaft vor

Einen 164 Seiten umfassenden Bericht mit dem Titel „Herausforderungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft“ hat das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) vorgelegt (Bundestags-Drucksache 18/2085). Der Bericht geht detailliert ein auf Trends und Bestimmungsgründe der Wassernutzung und des Wasserverbrauchs, die technologische Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, gibt Analysen zur Marktentwicklung und nennt Bedingungen für die Entwicklung und Diffusion (so der Bericht) neuer Technologien in Deutschland.

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Nitritoxidierende Bakterien können auch Wasserstoff oxidieren

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Holger Daims, Mikrobiologe an der Universität Wien, hat gezeigt, dass nitritoxidierende Bakterien Wasserstoff als alternative Energiequelle nutzen können. Bislang wurde angenommen, dass nitritoxidierende Bakterien stets Nitrit als Energiequelle benötigen. Nach der Untersuchung von Daims et al. ermöglicht die Oxidation von Wasserstoff mit Sauerstoff ihnen Wachstum unabhängig von Nitrit und damit ein Leben entkoppelt vom Stickstoffkreislauf. Die neu entdeckte Oxidation von Wasserstoff ermöglicht den Bakterien nicht nur, unerwartete Lebensräume zu besiedeln, sondern hilft ihnen auch aktiv zu bleiben, wenn gerade kein Nitrit zur Verfügung steht. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Science erschienen (2014, 345, 1052–1054, DOI: 10.1126/science. 1256985).

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Bayern hat 2015 Vorsitz der Umweltministerkonferenz

2015 wird Bayern Vorsitzland der Umweltministerkonferenz. Ein wichtiger Schwerpunkt unter bayerischem Vorsitz wird nach Angaben von Landesumweltministerin Ulrike Scharf der Klimaschutz. Auch für einen bestmöglichen Hochwasserschutz will Bayern sich weiter einsetzen. Die beiden Umweltministerkonferenzen in Bayern werden vom 20. bis 22. Mai in Kloster Banz sowie vom 11. bis 13. November 2015 in Augsburg stattfinden. Die Umweltministerkonferenz (UMK) ist eine Fachministerkonferenz für Umweltpolitik zur Abstimmung aktueller umweltpolitischer Fragen. www.umweltministerkonferenz.de 

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Bund prüft neue Vergaberegelungen für öffentliche Aufträge

Nachdem bereits auf Länderebene Vergabegesetze bestehen, die die Vergabe öffentlicher Aufträge von der Einhaltung allgemeinverbindlicher Tarifverträge abhängig machen, prüft die Bundesregierung auch für die Bundesebene eine europarechtskonforme Einführung vergleichbarer Regelungen. Das entspreche den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags-Drucksache 18/2760) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke mit.

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Umweltschutz bietet zwei Mio. Menschen Arbeit

Der Umweltschutz bleibt laut dem Umweltbundesamt einer der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland. Im Jahr 2010 arbeiteten mit fast zwei Mio. Menschen 4,8 Prozent aller Beschäftigten im Umweltschutz. Gegenüber dem Jahr 2008 nahm die Umweltschutzbeschäftigung leicht um 18 000 Personen zu. Dieser Anstieg geht fast ausschließlich auf die zunehmende Auslandsnachfrage zurück. Der Großteil der Beschäftigten entfällt auf die klassischen Umweltschutzbereiche Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung und Luftreinhaltung. Dazu kommt neu die Wärmedämmung von Gebäuden mit mittlerweile bereits 93 000 Beschäftigten. Die vom Umweltbundesamt präsentierten Zahlen stammen aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin. Sie wurden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes erstellt.

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Mehr Unfälle, weniger freigesetzte Schadstoffe

Die Zahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen hat sich im vergangenen Jahr laut dem Statistischen Bundesamt erhöht. Im Jahr 2013 ereigneten sich insgesamt 2 538 Unfälle beim Transport von und beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, das entspricht einem Plus von elf Prozent gegenüber 2012 (2 292 Unfälle). Die freigesetzte Menge verringerte sich dabei aber gegenüber 2012 um 23 Prozent von 14,46 Mio. l auf 11,07 Mio. l. Von der gesamten freigesetzten Menge konnten im Jahr 2013 rund 6,4 Millionen Liter (58 Prozent) nicht wiedergewonnen werden, rund 4,7 Millionen Liter konnten durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen werden. Der Großteil der Stoffe entfiel auch 2013 auf Jauche, Gülle und Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe (JGS), insgesamt traten im vergangenen Jahr 8,1 Mio. l (73 Prozent) unkontrolliert in die Umwelt aus. Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu 78 Prozent (rund 5,0 Millionen Liter) um JGS. Bei den meisten der JGS-Unfälle 2013 in Anlagen war laut dem Statistischen Bundesamt menschliches Fehlverhalten (55 Prozent) die Hauptursache. Materialmängel wie zum Beispiel die Korrosion von metallischen Anlageteilen oder die Alterung von Anlageteilen aus sonstigen Werkstoffen sowie das Versagen von Schutzeinrichtungen waren in 29 Prozent der Unfälle Hauptursache. 1687 Unfälle wurden 2013 beim Transport wassergefährdender Stoffe gezählt, die meisten davon mit Straßenfahrzeugen (1575; 93 Prozent). Hierbei wurden rund 0,5 Millionen Liter Schadstoffe freigesetzt, von denen drei Viertel wiedergewonnen wurden.

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Gewinnung von reinem Phosphat aus Abwasser

Mit dem von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung steigt die Bedeutung von Phosphorrückgewinnungsverfahren aus dem Abwasser. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und der Universität Stuttgart haben diesbezüglich jetzt ein vollkommen neuartiges Verfahren entwickelt und bereits zum Patent angemeldet. Basis des Verfahrens sind spezielle Partikel, die sowohl Phosphat binden als auch magnetisch sind. Werden sie dem Abwasser zugegeben, wirken sie wie Kleber und binden den Rohstoff an sich. Mittels Magneten werden die Partikel dann aus dem Wasser gezogen. Die Verbindung kann anschließend wieder getrennt werden, so dass die magnetischen Partikel weiter verwendet werden können. In einem vom Land Baden-Württemberg unterstützten Forschungsprojekt haben die Wissenschaftler die Magnetpartikel im Hinblick auf die adsorbierbare Menge, die Selektivität und den Entladungsmechanismus maßgeblich optimiert. In einem derzeit laufenden Projekt werden nun die Wirtschaftlichkeit und die Anwendbarkeit der Erfindung für den großtechnischen Einsatz in einem Klärwerk unter realen Bedingungen geprüft. Zum Projekt gehören auch die Entwicklung einer geeigneten Prozessführung zur Wiederverwendung der Magnetpartikel und die Weiterverarbeitung des zurückgewonnenen Phosphats.

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Nitratbelastung des Grundwassers in NRW nicht gesunken

Die Nitratbelastung des Grundwassers in Nordrhein-Westfalen ist weiter problematisch. Trotz aller Bemühungen haben sich die Konzentrationen in den letzten Jahren in zahlreichen Gebieten weiter erhöht. Dies geht aus dem aktuellen Bericht „Nitrat im Grundwasser“ hervor. In rund 40 Prozent der Grundwasserkörper liegen die Konzentrationen danach so hoch, dass ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist. Ein Grund für die hohe Belastung ist laut dem Umweltministerium ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch erhebliche Mengen von Gülle aus Schweine- Rinder oder Hühnerhaltung und Gärresten aus Biogasanlagen. Das Land will daher zukünftig wieder eine stärkere Flächenbindung in der Tierhaltung erreichen. Der Nährstoffbericht zeigt, dass in einigen Kreisen im Münsterland und am Niederrhein so viel Gülle anfällt, dass diese dort nicht umweltverträglich wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden können und daher in an dere Regionen verbracht werden müssen. Viele landwirtschaftliche Betriebe halten dort mehr Schweine, Geflügel oder Rinder, als betriebseigene Flächen zur Ausbringung der erzeugten Gülle zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden laut NRW-Nährstoffbericht 2014 in NRW etwa 140 000 Tonnen Stickstoff durch Gülle oder Festmist auf die Felder aufgebracht. Hinzu kommen Importe und weitere organische Dünger wie Gärreste und Klärschlamm in Höhe von insgesamt rund 30 000 Tonnen sowie etwa 205.000 Tonnen Stickstoff aus mineralischen Düngemitteln. Berechnungen des Landesamtes für Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) müssten die Stickstoffeinträge aus allen Eintragspfaden um rund 27 300 Tonnen pro Jahr reduziert werden, um eine nachhaltige Entlastung der Grundwässer mit Nitraten zu erreichen. In den Gemeinden mit Minderungsbedarf müssten im Mittel rund 30 kg Stickstoff pro Hektar landwirtschaftliche Fläche reduziert werden, in den viehintensiven Gemeinden mit Minderungsbedarf im Münsterland und am Niederrhein sogar mehr als 50 kg pro Hektar.

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Umweltministerkonferenz: 5,4 Milliarden Euro für den vorsorgenden Hochwasserschutz

Mit einem umfassenden Maßnahmenbündel wollen Bund und Länder den Schutz vor künftigen Hochwassern verbessern. Auf ihrer Konferenz in Heidelberg vom 22. bis 24. Oktober 2014 beschlossen die Umweltminister von Bund und Ländern ein länderübergreifendes Hochwasserschutzprogramm. Dieses umfasst eine detaillierte Liste mit Projekten, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Deichrückverlegungen und Flutpolder sowie die Beseitigung von Schwachstellen bei bestehenden Hochwasserschutzanlagen. Zum ersten Mal gibt es damit jetzt eine bundesweite Aufstellung mit überregional wirkenden, vordringlichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks lobte die gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern: „Der entscheidende Erfolg des Programmes ist, dass Bund und Länder nach der Flut im vergangenen Jahr nun gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Erarbeitung des Programms war vor allem für die Länder keine leichte Aufgabe. Besonders erfreulich ist daher, dass es gelungen ist, mit der Festlegung der einzelnen Projekte die unterschiedlichen Interessen von Oberliegern und Unterliegern im Sinne eines wirksamen Hochwasserschutzes auszutarieren. Jetzt sind die Voraussetzungen geschaffen, den Flüssen mehr Raum zu geben und das Risiko einer Hochwasserkatastrophe auf mittlere Sicht entscheidend zu vermindern.“ Insgesamt wurden in den Ländern 29 überregionale Projekte zur Deichrückverlegung sowie 57 zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung – also im Wesentlichen Flutpolder – festgelegt und 16 Projekte zur Beseitigung von Schwachstellen identifiziert. Wenn das Nationale Hochwasserschutzprogramm umgesetzt ist, werden die Flüsse 20 000 Hektar mehr Raum durch renaturierte Auen haben. Durch steuerbare Polder entstehen zudem rund 1180 Millionen Kubikmeter zusätzliches Rückhaltevolumen. Ersten Abschätzungen zufolge könnte allein der Bau der geplanten Flutpolder an der Elbe bei einer optimalen Steuerung theoretisch Pegelsenkungen von bis zu 79 Zentimetern erzielen. Für die Donau wäre unter diesen Bedingungen sogar eine Scheitelabsenkung von maximal 1,60 Meter möglich. Die vorläufig ermittelte Gesamtsumme der erforderlichen Haushaltsmittel für alle Maßnahmen beträgt rund 5,4 Milliarden Euro. Es ist vorgesehen, dass der Bund die Länder über einen Sonderrahmenplan „Präventiver Hochwasserschutz“ bei der Umsetzung der Maßnahmen finanziell unterstützt. Bei der Umsetzung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms wird der Bund die Koordinierungsrolle übernehmen und gemeinsam mit den Ländern das Programm kontinuierlich weiterentwickeln.

www.gfa-news.de/gfa

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Hamburg: DIN 1986-30:2012- 02 als „Technische Betriebsbestimmung“ eingeführt

Das Bundesland Hamburg hat die Norm DIN 1986-30 Ausgabe Februar 2012 als Technische Betriebsbestimmung für Entwässerungsanlagen gemäß §15 Absatz 2 Hamburgisches Abwassergesetz eingeführt (Amtl. Anz. Nr. 45 vom 10. Juni 2014, Seite 1053–1055). Dies ersetzt die am 5. Dezember 2008 bekannt gemachte DIN 1986-30 Ausgabe Februar 2003 als Technische Betriebsbestimmung. Diese Technische Betriebsbestimmung ist damit verbindlich anzuwenden. In der Bekanntmachung wurden einige Regelungen der DIN 1986-30:2012-2 ausgenommen und zum Teil durch modifizierte Regelungen ersetzt. Dies gilt insbesondere für die Nachweisfristen für die ersten und wiederkehrenden DichtheitsDichtheitsnachweise und die anzuwendenden Prüfarten für die Grundstücksentwässerungsanlagen.

www.gfa-news.de/gfa

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Online-Voting der GreenTec Awards gestartet

Das Online-Voting für die GreenTec Awards hat begonnen. Bis zum 11. Januar 2015 hat jeder die Möglichkeit, aktiv auf den Auswahlprozess der GreenTec Awards Einfluss zu nehmen. Das Voting in deutscher und englischer Sprache macht es Teilnehmern auf der ganzen Welt einfach, unter den Top-10-Projekten ihre persönlichen Favoriten zu wählen. Insgesamt kann in 13 Kategorien online abgestimmt werden. Für die Kategorie „Wasser & Abwasser“ hat die DWA die Patenschaft übernommen. Die Jury, die die Preisträger letztlich auswählt, tagt am 25. Februar 2015. Die Preisverleihung findet am 29. Mai 2015 im Tempodrom in Berlin statt.

www.greentec-awards.com/wettbewerb/ online-voting-2015.html

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Ebola: keine Maßnahmen bei der Abwasserbehandlung nötig

„Abwasser, inklusive Stuhl und Urin, kann außerhalb von Sonderisolierstationen über die Toilette in das normale Abwassersystem entsorgt werden. Eine vorausgehende Desinfektion ist nicht nötig.“ Das schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem Papier „Maßnahmen zur Desinfektion nach Kontakt mit einem begründeten Ebolafieber-Verdachtsfall in Deutschland“ (Stand 17. Oktober 2014). Sonderisolierstationen scheinen das in ihnen anfallende Abwasser getrennt zu autoklavieren – in Leipzig beispielsweise bei 154 °C – und als Sondermüll zu entsorgen oder zumindest chemisch zu inaktivieren (Anhang 1 von TRBA 250). Prof. Dr. Stephan Günther vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sagt: „Das Virus wird schwer von Mensch zu Mensch übertragen, also nicht wie Schnupfen oder Grippe. Man muss immer einen direkten Kontakt zu einem Erkrankten oder den infektiösen Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin, Kot, aber auch Schweiß haben. … Eine aerogene Übertragung ist sehr unwahrscheinlich.“

www.gfa-news.de  

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Bayern: 40 Prozent des Klärschlamms stofflich verwertet

Im Jahr 2013 wurden von den öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Bayern gut 267 000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm entsorgt. Das teilte das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Ende Oktober 2014 mit. Mit einer Zunahme von 371 Tonnen (0,1 Prozent) blieb die Menge des 2013 direkt entsorgten Klärschlamms knapp über dem Niveau des Vorjahres. Rund 158 000 Tonnen Trockenmasse (59,3 Prozent) gingen in die thermische Entsorgung, darunter knapp 55 000 Tonnen in die Monoverbrennung und gut 94 000 Tonnen in die Mitverbrennung. Knapp unter 108 000 Tonnen Trockenmasse (40,3 Prozent) wurden stofflich verwertet, darunter etwa 49 000 Tonnen in der Landwirtschaft und rund 56 000 Tonnen im Landschaftsbau. Der Anteil der thermischen Entsorgung an allen genutzten Entsorgungswegen ist seit Beginn der jährlichen Erhebung im Jahr 2006 von 44,3 Prozent auf 59,3 Prozent angestiegen. Dagegen zeigt die stoffliche Verwertung eine kontinuierlich abnehmende Tendenz. Sie verringerte sich von 55,5 Prozent der insgesamt entsorgten Klärschlammmenge im Jahr 2006 auf 40,3 Prozent im Jahr 2013. Seit 2011 wird mit rückläufiger Tendenz knapp die Hälfte des anfallenden Klärschlamms von bayerischen Abwasserbehandlungsanlagen in andere Bundesländer verbracht – von 2006 bis 2010 waren es noch etwas mehr als die Hälfte –, überwiegend zur Verwertung im Landschaftsbau und zur thermischen Entsorgung.

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Antibiotika auch im Grundwasser

Antibiotika sind nicht nur ein Problem in Oberflächengewässern. Der Oldenburgisch- Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat jetzt erstmals auch bei Grundwasser-Untersuchungen Antibiotika gefunden. Im Labor nachgewiesen wurde Sulfadimidin, das ausschließlich als Tierarzneimittel verwendet wird. Das Medikament wurde in Thülsfelde in drei oberflächennahen Messstellen mit einer Tiefe von zehn Metern gefunden. Bislang galt das Grundwasser im Verbandsgebiet des OOWV als frei von Tierarzneimitteln. Der Verband will das Untersuchungsprogramm nun ausweiten. Für Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel belegt der Fund Befürchtungen des Umweltbundesamtes. Das UBA hatte 2013 in einer Studie angedeutet, das bei ungünstigen Standortverhältnissen und häufigem Wirtschaftsdüngereinsatz es zum Eintrag von Tierarzneimitteln ins Grundwasser kommen kann.

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Reform der Abwasserabgabe: Optionen, Szenarien und Auswirkungen einer fortzuentwickelnden Regelung

Das Gutachten analysiert mögliche Reformschritte unter den Aspekten einer Modernisierung der Abgabe, ihrer Effektivierung als Lenkungsinstrument und der Verbesserung der zielbezogenen Stimmigkeit (Konsistenz) der gesamten Abgabenkonstruktion. Es werden drei Reformszenarien entworfen (Lenkungsertüchtigung, Vollzugsunterstützung und Vollzugsvereinfachung) und nach insgesamt fünf Kriterien (Lenkung, Vollzugshilfe, Verwaltungsaufwand, Belastung und Akzeptanz) bewertet. Die Studie spricht sich für ein Reformszenario der Lenkungsertüchtigung der Abwasserabgabe aus. Mehr :

http://www.umweltbundesamt.de/en/publikationen/reform-der-abwasserabgabe-optionen-szenarien

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Softwaretool zur Dokumentation der internen Qualitätskontrolle in der Betriebsanalytik

Neuauflage mit erweiterten Funktionen und Inhalten
Das neue Eingabemodul zur internen Qualitätskontrolle bietet Ihnen ein Tool, um Ihre analytischen Labordaten ordentlich zu erfassen. Die IQK-Karten sind aktualisiert und in eine Benutzeroberfläche eingebunden. Über Verlinkungen gelangen Sie direkt zu den entsprechenden Karten. Jeder kann sich rasch einen Überblick über den Stand der Qualitätssicherung verschaffen. Die benötigten Rechenoperationen und Auswertungen sind hinterlegt. Es besteht die Möglichkeit, die Musterkarten dem eigenen Bedarf anzupassen. Das Modul kann optional als Ergänzung zum Hirthammer-SBS-Betriebstagebuch erworben werden. Die Software und der Ordner wurden auf der Basis der gesammelten Erfahrungen aus der Auditierung von Betriebslaboren kommunaler Abwasseranlagen und der Handlungsempfehlung des Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung der qualitätsgesicherten Eigenkontrolle (QE) sowie in Anlehnung an das neue Arbeitsblatt DWA-A 704 erstellt.

Preis: 450 Euro zzgl. Versandkosten (20 % Rabatt für fördernde DWA-Mitglieder).
Weitere Infos unter: www.dwa-bw.de/publikationen.html

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DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2013 hat besonders den Phosphor im Visier

Auch im Jahr 2013 konnten in Deutschland die Anforderungen der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt oder deutlich übertroffen werden. Die Ergebnisse der Kläranlagen in Österreich und Südtirol zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Ablaufqualität auf. Größere Unterschiede zwischen den einzelnen DWA-Landesverbänden in der Ablaufqualität und in den Abbaugraden sind vor allem auf die Kanalisationssysteme (Misch- oder Trennverfahren) und den unterschiedlich hohen Fremdwasseranfall zurückzuführen. Die Pges-Zulaufkonzentrationen weisen weitgehend unabhängig von der Kläranlagen-Größenklasse (GK) eine große Bandbreite zwischen 2 und 20 mg/l Pges auf. Im Gegensatz dazu sind bei den Pges-Ablaufkonzentrationen deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Größenklassen festzustellen. In der Größenklasse 5 liegen die Ablaufkonzentrationen bei allen Anlagen unter 1,0 mg/l Pges, in der Größenklasse 4 im Regelfall unter 2,0 mg/l. Da es in Deutschland keine generellen gesetzlichen Vorgaben zur Phosphorelimination für Anlagen unter 10 000 EW (Größenklassen 1 bis 3) gibt, liegen bei diesen Anlagen die Pges-Ablaufwerte häufig höher.
Näheres dazu im Sonderdruck „26. Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen“.

Bestellung bzw. Download:
DWA-Bundesgeschäftsstelle,
E-Mail: kundenzentrum@dwa.de
Download: http://de.dwa.de/nachbarschaften.html  

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DWA zeichnet praktische Verbesserungen für die Abwasser- und Reststoffentsorgung aus

Ernst-Kuntze-Preis vergeben
Christian Drothler (59) aus Haiming (Bayern) und Stefan Schrowange (49) aus Brilon (Nordrhein-Westfalen) wurden in diesem Jahr zu gleichen Teilen mit dem Ernst-Kuntze-Preis ausgezeichnet. Das hat das Preisgericht bei der DWA beschlossen. Vergeben wurden die Preise auf der DWA-Bundestagung am 30. September 2014 in Baden-Baden. Mit dem Ernst-Kuntze- Preis zeichnet die DWA Arbeiten und Erfindungen aus, die zu praktischen Verbesserungen auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung führen. Der Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Christian Drothler, ausgebildet als Maschinenschlosser, arbeitet seit 1985 als Klärwärter, zunächst im Markt Marktl, seit September 2004 bei der Stadt Burghausen. Er wird für die Arbeit „Druckluftspülung für Rechengut“ ausgezeichnet. Auf der Kläranlage Burghausen war eine neue Anlage zur Entfernung gröberer Stoffe (bis herunter zu drei Millimeter Durchmesser) und zur Wäsche des dort anfallenden Rechenguts in Betrieb genommen worden. Christian Drothler hatte Ideen zur Verbesserung dieser Anlage, die er auch in die Praxis umsetzte. Vor allem ersetzte er das Wasser, das zur Wäsche des Rechenguts verwendet wird, durch eine Mischung aus Wasser und Druckluft. Einzelheiten dazu werden in dem nachfolgenden Beitrag „Was hat ein umgebauter Rechengutwäscher mit einer Zahnspülung zu tun?“ beschrieben.

Stefan Schrowange, ursprünglich ausgebildet als Stahlbauschlosser, arbeitet seit 1996 als Betriebsmeister der Kläranlagen Warstein, Belecke und Möhnesee sowie Völlinghausen beim Ruhrverband. Schrowange schloss später eine weitere Ausbildung als Verund Entsorger an und absolvierte drei Meisterprüfungen erfolgreich: als Kraftfahrzeugmechanikermeister, Metallbauermeister und Abwassermeister. Er wird ausgezeichnet für die Konzipierung und den Bau eines Schlammwärme-Rekuperators, der den Wärmeaustausch zwischen Schlammströmen unterschiedlicher Temperatur auf Kläranlagen ermöglicht. Nach dem von Stefan Schrowange entwickelte Verfahren übernimmt „kalter“ Rohschlamm die Wärmeenergie von „warmem“ ausgefaultem Schlamm, die sonst in die Atmosphäre abgegeben worden wäre. Die vorhandene Wärmeenergie verbleibt so weitgehend im System und wirkt sich energiesenkend für den Kläranlagenbetrieb aus. Die beiden Schlammströme, die einen Temperaturunterschied von deutlich über 10 °C aufweisen, werden im Gegenstrom zueinander über eine Kontaktfläche geführt. Einen „Schlamm-Schlamm-Wärmeaustauscher“ in dieser Form gab es bisher nicht. Diese Erfindung birgt ein beträchtliches ökonomisches Potenzial: Eine überschlägige Rechnung ergibt, dass in Deutschland bei einer Erwärmung von einem Drittel des Rohschlamms um 10 °C unter der Annahme eines Energiepreises von 0,07 €/kWh sich theoretisch eine Einsparung von 19 Millionen Euro jährlich ergibt.

Den ganzen Artikel finden Sie unter Folge 4/2014
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={547e4cd7-39cd-44d3-8276-acbc280193f5}

Ab Seite 2267

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Meldungen zur Spurenstoff-Elimination 2015

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November 2015
Tagung: Elimination von Mikroverunreinigungen – Elimination des micropolluants 
Medikamentenrückstände im Abwasser: Privathaushalte sind Hauptverursacher 
Arzneirückstände: EU will noch reineres Trinkwasser 
Was unternimmt die Schweiz gegen die Verunreinigung des Wassers durch organische Spurenstoffe? 
«Ich sehe es als Pflicht, mich als Wissenschaftler in gesellschaftlichen Debatten einzubringen» 
Neu-Ulm: DWA-Fachausschuss KA-8 besichtigt Klärwerk Steinhäule 
Elimination von Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser durch Pulveraktivkohle in Kombination mit einem mikrosandunterstützten Flockungs- und Sedimentationsverfahren (Actiflo® Carb) 
BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage 
Oktober 2015
Simon: Entfernung von Spurenstoffen nur mit hohem finanziellen und energetischen Aufwand zu haben 
September 2015
HERZLICH WILLKOMMEN AUF DEM SPURENSTOFF-WISSENSPORTAL!  
Laichingen: Baden-Württemberg fördert Vernichtung von Spurenstoffen 
LAHR: Weltweit erste Anlage dieser Art 
Nicht jedes Abwasser eignet sich für eine Ozon-Behandlung 
Aktiv gegen Spurenstoffe und Keime: das Forschungsprojekt SchussenAktivplus 
Juli 2015
Klärwerk Werdhölzli – Ozonung in Planung  
Baden-Württemberg fördert Vernichtung von Spurenstoffen 
Spurenstoffe in Schweden 
In eigener Sache  
Praxisanwendung von Regel- und Steuerstrategien zur bedarfsgerechten Ozon – Dosierung 
Pilotanlage Ozonung ARA Rosenbergsau, Au (SG)  
Grosstechnische Umsetzungen auf der ARA Neugut, Dübendorf  
KomS-Versuchsanlage „Ulmer Verfahren“ 
Forschung / Pilotversuche  
Pilotprojekte zur weitergehenden Spurenstoffelimination in Bayern  
AKTIFILT-Projekt auf der ARA Ergolz (Sissach)  
Juni 2015
Brüssel: Mit Aufklärung und Sensibilisierung gegen Spurenstoffe in Gewässern 
Spurenstoffe in Gewässern – Vorsorge ist besser als Nachsorge 
Mai 2015
Umwelt-Sünden: In allen Flüssen sind riskante Spurenstoffe zu finden 
Spurenstoffe und Keime im Wasserkreislauf – Quo vadis? 
Entfernung von aktuellen Spurenstoffen  
Wert der Spurenstoffelimination – Eine ökonomische Analyse zum Ausbau schweizer Abwasserreinigungsanlagen 
Mehr als 1,3 Millionen Euro für Sanierung der Kläranlage Lahr 
Greven: Millionen gegen Mikropartikel 
Vierte Abwasser-Reinigungsstufe auch über Abwasserabgabe finanzierbar? 
März 2015
ULM: Mit Aktivkohle gegen Hormone und Medikamente – Radiobeitrag von Bayern 1 
Lelocle: Auf der ARA wurde die PAK-Direktdosierung in den MBR untersucht 
Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Mikroschadstoffen in die Gewässer – Kurzbericht
Ozon, getrocknete Luft, Sauerstoff, LOX in der Abwasseraufbereitung 
Entwicklung eines Testverfahrens zur Überprüfung der Eignung eines spezifischen Abwassers für die Ozonung
Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf (RiSKWa) 
Projekt ‚Armistiq‘ (Frankreich)/Spurenstoffe 
Auswirkungen von Mikroverunreinigungen auf den Zustand von Oberflächengewässern  
Mannheim: DWA-Arbeitsgruppe „Aktivkohle“ nimmt ihre Arbeit auf 
„Weltweiten Eintrag von Medikamentenwirkstoffen in die Umwelt stoppen“ 
Februar 2015
Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb  
Pressemitteilung Eigenbetrieb Stadtentwässerung „Spatenstich zum Ausbau der Pulveraktivkohle-Anlage (PAK) im Klärwerk Mannheim“ 
Beitrag aus der EUWID „Schweiz: Erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen offiziell in Betrieb gegangen“
Januar 2015
Antibiotika auch im Grundwasser  
Spurenstoffe in Kläranlagen: Kleine Dosen, große Probleme 

Tagung: Elimination von Mikroverunreinigungen – Elimination des micropolluants

Die Präsentationen der VSA-Fachtagung „Elimination von Mikroverunreinigungen“ in Bern am 11.11.2015sind hier verfügbar.

https://www.vsa.ch/de/publikationen/tagungsberichte/641/

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Medikamentenrückstände im Abwasser: Privathaushalte sind Hauptverursacher

Lüneburg. Privathaushalte sind für die Mehrheit der ins Abwasser eingeleiteten Medikamentenrückstände verantwortlich. Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser, Psychiatrien und Pflegeheime tragen dagegen lediglich lokal und mit nur wenigen Substanzen als nennenswerte Verursacher zu einer Verunreinigung des Abwassers durch Arzneistoffe – kurz: API – bei. Zu diesem Ergebnis sind Nachhaltigkeitswissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg in Zusammenarbeit mit dem Ortenau Klinikum Offenburg-Gengenbach in einer kürzlich in der Zeitschrift „Environment International“ veröffentlichten Studie gelangt.
Das Wissenschaftlerteam um Prof. Dr. Klaus Kümmerer analysierte Medikamentenverbrauchsdaten eines Krankenhauses, einer psychiatrischen Klinik und eines Pflegeheimes in Südwestdeutschland. Auf Basis der so ermittelten Verbrauchsmuster identifizierten die Forscher 50 häufig verabreichte Substanzen, die generell eine besondere Relevanz für den Abwassereintrag haben. Sie werden von den Patienten teils unverändert ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser. Den über drei Jahre gemittelten gesamten Verbrauch dieser Medikamente durch die Gesundheitseinrichtungen verglichen die Wissenschaftler in einem zweiten Schritt mit dem jährlichen Gesamtverbrauch der ausgewählten Substanzen durch deutsche Privathaushalte. Dazu nutzten sie Daten aus dem jährlich veröffentlichten Arzneiverordnungs-Report (AVR), in dem alle Medikamente verzeichnet sind, die gesetzlich versicherten Patienten von deutschen Arztpraxen verschrieben werden.

Die Ergebnisse belegen für die überwiegende Zahl der untersuchten Substanzen im nationalen Vergleich einen deutlich höheren durchschnittlichen Verbrauch – und daraus abgeleitet eine höhere Emission – durch Privathaushalte als durch Einrichtungen des Gesundheitswesens. So ist der Verbrauch von Medikamenten, die den Verdauungstrakt oder das Herz-Kreislauf-System beeinflussen, in Krankenhäusern 15 bis 500 Mal niedriger als in Privathaushalten. In psychiatrischen Kliniken beläuft sich der Unterschied sogar bis auf den Faktor 2.500. Selbst der Verbrauch von Schmerzmitteln durch Krankenhäuser macht nur einen relativ kleinen Anteil am Gesamtverbrauch aus – bei Metamizol, dem Schmerzmittel mit dem größten Verbrauch, sind es lediglich 22 Prozent. Nennenswerte Verbrauchsmengen konnten nur für das Sedativum Clomethiazol in Krankenhäusern sowie für das Neuroleptikum Quetiapin und das Antidepressivum Moclobemid in Pflegeheimen aufgezeigt werden. Spezifische API wie diese können daher in regionaler Perspektive auf bestimmte Gesundheitseinrichtungen als Emissionsquellen zurückgeführt werden.

Anhand ihrer Studie konnten die Lüneburger Wissenschaftler erstmals belegen, dass bundesweit betrachtet auch psychiatrische Kliniken und Pflegeheime im Vergleich zu Privathaushalten nur einen geringen Anteil an der Einleitung von API ins kommunale Abwasser haben. In bisherigen Untersuchungen war dies lediglich für Allgemeine Krankenhäuser nachgewiesen worden. Auch die methodische Vorgehensweise der Wissenschaftler – die Vorhersage der Emission von API auf Basis von Verbrauchsmustern zu modellieren – ist neu. „Unsere Studie hat gezeigt, dass Verbrauchsmuster ein mindestens ebenso genaues Bild der Abwasserverschmutzung durch einzelne Substanzen ergeben wie Messungen im Abwasser selbst“, so Manuel Herrmann, Hauptautor der Studie. „Unsere Methode hat gegenüber der Messmethode allerdings den Vorteil, dass sie viel weniger aufwändig und kostenintensiv ist. So können Verunreinigungen sehr einfach vorhergesagt werden und Politik und Verwaltung können gezielt und zeitnah reagieren.“

Weitere Informationen:
Herrmann, Manuel; Olsson, Oliver; Fiehn, Rainer; Herrel, Markus; Kümmerer, Klaus (2015). The Significance of Different Health Institutions and Their Respective Contributions of Active Pharmaceutical Ingredients to Wastewater. Environment International 85, 61-76.

Kontakt:
Prof. Dr. Klaus Kümmerer
Leuphana Universität Lüneburg
Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie
Telefon +49.4131.677-2893
klaus.kuemmerer@leuphana.de

Apotheker Manuel Herrmann
Leuphana Universität Lüneburg
Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie
Telefon +49.4131.677-2896
manuel.herrmann@leuphana.de

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Arzneirückstände: EU will noch reineres Trinkwasser

Durch Medikamente und andere Stoffe verunreinigtes Wasser soll nach dem Willen der EU in Klärwerken künftig besser gereinigt werden. Wasserverbände sehen offene Fragen.
Millionenfach verschreiben Ärzte Schmerzmittel, Antibiotika und Schlaftabletten. Viele Wirkstoffe werden über den Urin wieder ausgeschieden und landen im Abwasser – aus dem sie gar nicht oder nur unvollständig gefiltert werden können. Die Europäische Union will am liebsten, dass Klärwerke diese Stoffe künftig besser entfernen. Hiesige Wasserverbände zweifeln an der Notwendigkeit.
Es sind nicht nur Rückstände von Arzneimitteln, die den Kläranlagen Probleme bereiten. Auch manche Stoffe aus Körperpflege- und Imprägniermitteln oder Flammschutzmitteln – etwa von der beschichteten Bratpfanne – gelangen aus Dusche, Waschmaschine und Spüle ins Abwasser. Manche Stoffe erreichen so die Flüsse und werden von den Fischen aufgenommen.
Bundesumweltamt sieht in Rückständen keine Gefahr
Rückstände lassen sich auch im Trinkwasser nachweisen, aber nur in sehr geringen Konzentrationen. Das Bundesumweltamt sieht darin keine Gesundheitsgefahr. Die neue Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union will aber eine vierte Reinigungsstufe für Klärwerke, die solche Stoffe herausfiltern soll, zur Pflicht zu …mehr:

http://mobil.ksta.de/rhein-berg-oberberg/arzneirueckstaende-eu-will-noch-reineres-trinkwasser,23742672,31895298.html

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Was unternimmt die Schweiz gegen die Verunreinigung des Wassers durch organische Spurenstoffe?

Hintergrund
Wie diverse Studien in der Schweiz und auch im Ausland zeigten, stellen die organischen Spurenstoffe, auch Mikroverunreinigungen genannt, ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotenzial für die Menschen, Tiere und die Umwelt dar. Bei diesen Stoffen, die in geringster Konzentration auftreten, handelt es sich insbesondere um Hormone, Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Krebsbehandlungsmittel und viele andere, aber auch um Stoffe aus häuslichen und industriellen Produkten.
Zur Reduktion dieser problematischen Stoffe sollen nun in der Schweiz neben Maßnahmen …mehr:
https://klaerwerk.info/DWA-Informationen – Betriebsinfo Informationen für das Betriebspersonal von Abwasseranlagen Heft 3 – 2015

Autoren:
Dr. Christian Abegglen Leiter Centre de Compétences ehemals „Abwasserreinigung“, Leiter Plattform „Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen“
Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute
(VSA)
E-Mail: christian.abegglen@vsa.ch
Dr. Markus Koch
ehemals Leiter Centre de Compétences „Abwasserreinigung“
Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute
(VSA)
E-Mail: markus.e.koch@bluewin.ch

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«Ich sehe es als Pflicht, mich als Wissenschaftler in gesellschaftlichen Debatten einzubringen»

Eine Art interdisziplinärer Elfenbeinturm?
Das Synthesezentrum soll natürlich auch Schnittstellen zur Praxis aufweisen. Die Idee ist, dafür
mit bestehenden praxisorientierten Plattformen wie der Wasseragenda 21 oder der Fischereiberatungsstelle
(Fiber) zusammenzuarbeiten. Diese speisen die Anliegen der Praxis an die Wissenschaft
ein und bringen das Forschungswissen zu den Entscheidungsträgern in der Politik
und Praxis. Entstehen soll so etwas wie eine transdisziplinäre Denkfabrik, die vorhandenes
Wissen zusammenträgt, und in der über die anstehenden und zukünftigen Herausforderungen
im Wassersektor nachgedacht werden kann.
«Jeden Tag kommen 15 000 potenziell ökotoxische Stoffe hinzu, die in die Gewässer gelangen können.»

Welche Herausforderungen stehen denn momentan an?
Ein grosses Problem ist die Abschwemmung von Pestiziden und Nährstoffen von landwirtschaftlichen
Flächen in die Gewässer. Aus meiner Heimat Iowa zum Beispiel gelangen auf
diese Weise grosse Mengen an Stickstoff über den Mississippi in den Golf von Mexiko. Dies
führt immer wieder zu übermässigem Wachstum teilweise toxischer Algen und zu lebensfeindlichen
Zonen ohne Sauerstoff entlang der Küste. Weltweit gibt es rund 400 solcher so genannter
Todeszonen. Der Klimawandel dürfte das Problem verschärfen. So sagen unsere Klimamodelle
für das Iowa Cedar Rivers Basin für die Zukunft mehr Regen voraus. Ein weiteres
wichtiges Thema in den industrialisierten Ländern sind Mikroverunreinigungen. So fehlen zum
Beispiel in den Vereinigten Staaten bis jetzt Massnahmen, wie sie die Schweiz mit dem Ausbau
der Kläranlagen beschlossen hat, um Mikroverunreinigungen im Abwasser zu eliminieren.
Das amerikanische Chemikalienregister (CAS) beinhaltet über 100 Millionen Substanzen; jeden
Tag kommen rund 15 000 neue hinzu: unzählige potenziell ökotoxische Stoffe, die in die
Gewässer gelangen können. Ein grosses Problem stellen Nebenprodukte dar, die bei der
Wasserdesinfektion entstehen.

Wo kommt die Desinfektion zum Einsatz?
Immer mehr Länder bereiten ihr Abwasser mittels Umkehrosmose auf, um es als Trinkwasser wiederzuverwenden. In den USA gewinnen einige wasserknappe Staaten, etwa Kalifornien oder Texas, ihr Trinkwasser teilweise auf diese Art. Dabei werden immer wieder neue Desinfektionsmittel eingesetzt. Einige der Nebenprodukte, die bei der Desinfektion entstehen, scheinen äusserst toxisch zu sein. Da sie die Osmose-Membranen passieren, können sich bei einer wiederholten Aufbereitung im Trinkwasser anreichern. «Die gute Zusammenarbeit, die NGO und Regierungen aufgebaut haben, ist eine der grössten Errungenschaften.»

Was lässt sich bei den Mikroverunreinigungen tun?
Als Erstes müssen wir noch bessere Analysemethoden entwickeln, um die unzähligen Chemikalien
im Wasser genauer und effizienter nachweisen zu können. Dazu braucht es chemische
Testverfahren mit hohem Durchsatz. Solche Verfahren, welche riesige Datenmengen
rasch bewältigen, sind auch nötig, um die Wirkungen auf die Umwelt und den Menschen
abzuschätzen. Hier brauchen wir aussagekräftige genetische Toxizitätstests. Erst dann kann
die Wissenschaft die Regierungen wirklich beraten, wie diese mit den Mikroverunreinigungen
umgehen und welche Verfahren sie bei der Überwachung einsetzen sollen.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Entwicklungs- und Schwellenländer?
Dass viele Menschen zu wenig Wasser für die Siedlungshygiene haben, ist dort nach wie vor
das grösste Defizit. Zwar hat die Uno mit ihren Millenniumsentwicklungszielen viel bewirkt. So
sank die Zahl der Menschen, die in Armut leben weltweit massiv. In China hat sich die notleidende
Bevölkerung seit dem Jahr 2000 zum Beispiel um 300 bis 400 Millionen Personen reduziert.
Das ist einmalig in der Geschichte der Menschheit. Trotzdem wurden elementare Ziele
verfehlt. Jenes für die Siedlungshygiene gehört dazu. Umso wichtiger ist es, dass sich die Uno
in New York kürzlich auf ein Nachfolgeprogramm für die nächsten 15 Jahre geeinigt hat.
«Viele der Millenniumsentwicklungsziele der Uno wurden
erreicht. Eine adäquate Siedlungshygiene gehört nicht dazu.»
Wenn ich sehe, welche Fortschritte viele Länder bei der Armutsbekämpfung und beim Zugang
zu sauberem Trinkwasser gemacht haben, stimmt mich das für die Siedlungshygiene zuversichtlich.
Nichtregierungsorganisationen haben in den letzten 15 Jahren bereits Unglaubliches
geleistet – etwa bei der Bekämpfung von Malaria, Tuberkulose, Pocken oder Kinderlähmung.
Überhaupt ist für mich die gute Zusammenarbeit, die NGO und Regierungen oft miteinander
aufgebaut haben, eine der grössten Errungenschaften der vergangenen Jahre. Die Millenniumsentwicklungsziele
sind dafür ein eindrückliches Beispiel.

Gibt es weitere derartige Errungenschaften?
Im Umweltschutz stellt für mich das 1989 in Kraft gesetzte Montrealer Protokoll zum Schutz
der Ozonschicht die grösste Leistung der letzten Jahrzehnte dar. Das Verbot von Fluorchlorkoh-
lenwasserstoffen bewahrte die Welt nicht nur vor dem Ozonloch, sondern ebenso von einer
doppelt so starken Klimaerwärmung verglichen mit der heutigen Situation. Denn die langlebigen
FCKW gehören zu den potentesten Treibhausgasen und wirken über 10 000-mal stärker als
CO2. Ihr Gehalt in der Stratosphäre nimmt seit einigen Jahren ab.

Welche Probleme kommen in Zukunft auf uns zu?
Der Klimawandel wird die Verfügbarkeit von Wasser verändern. Die Modellrechnungen deuten darauf
hin, dass humide Gebiete in Zukunft noch mehr Regen erhalten werden. Überschwemmungen
dürften sich häufen. Aride Regionen werden dagegen noch trockener und das Wasser wird dort
knapper. Zudem gilt es, dereinst weltweit zwei bis drei Milliarden Menschen mehr zu ernähren.
Sorgen macht mir das Auftreten neuer Krankheitserreger. Ich rechne mit einer Zunahme antibiotikaresistenter
Keime in der Umwelt. Über deren Evolution und Verbreitung weiss die Wissenschaft
noch zu wenig. Der globale Austausch von Menschen und Waren macht es heutzutage
möglich, dass sich Pathogene leicht auf der ganzen Welt ausbreiten können. Dasselbe gilt für
invasive Arten. Welche Probleme diese uns bescheren werden, lässt sich allerdings noch nicht
sagen. Mit Sicherheit verändern sie die Struktur und das Artengefüge eines Lebensraums. Inwieweit
sich das auf die Ökosystemfunktionen auswirkt, ist aber noch unklar. Auch hier muss
die Wissenschaft noch einige Fragen beantworten.

Beschränkt sich die Rolle der Forschenden auf das Erarbeiten von neuem Wissen?
Wir können zwar keine Gesetze erlassen. Aber ich empfinde es als Pflicht, mich bei gesellschaftlich
relevanten Themen als Wissenschaftler einzubringen und Entscheidungsträger –
gestützt auf die bestmögliche Forschung – zu informieren. Das bedeutet mehr als nur einen
Projektbericht abzugeben, es bedeutet interaktive Zusammenarbeit. Viele Kolleginnen und
Kollegen sind hier zurückhaltend. Das eingangs angesprochene Synthesezentrum der Eawag
könnte eine geeignete Plattform für einen solchen Austausch werden.

Quelle: http://www.eawag.ch/fileadmin/Domain1/News/2015/1002/interview_d.pdf

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Neu-Ulm: DWA-Fachausschuss KA-8 besichtigt Klärwerk Steinhäule

Am 24. und 25. September 2015 tagte der DWA-Fachausschuss KA-8 „Weitergehende Abwasserreinigung“ in den neuen Räumlichkeiten des Klärwerks Steinhäule in Neu-Ulm. Im Rahmen der zweitätigen Sitzung nutzen die Mitglieder die Möglichkeit die neu errichtete Adsorptionsstufe im Klärwerk in Augenschein zu nehmen.

http://www.koms-bw.de/

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Elimination von Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser durch Pulveraktivkohle in Kombination mit einem mikrosandunterstützten Flockungs- und Sedimentationsverfahren (Actiflo® Carb)

Zusammenfassung
In Untersuchungen auf der Kläranlage Aachen-Soers wurde ein Verfahren zur Spurenstoffelimination mittels Pulveraktivkohle (PAK) in Kombination mit einem Flockungs- und Sedimentationsverfahren im kleintechnischen Maßstab erprobt. Die Besonderheit des eingesetzten Actiflo® CarbVerfahrens liegt in der kompakten Bauweise, da hohe Flächenbeschickungen im Sedimentationsbecken durch Einsatz von Mikrosand zur Flockenbeschwerung möglich sind. Im Versuchsbetrieb wurden die drei PAK Carbopal AP und Hydraffin MB 4 (Donau Carbon) sowie SAE Super (Norit) in Dosierungen zwischen 10 und 30 mg PAK/l verwendet und deren Auswirkungen auf die Elimination ausgewählter Mikroverunreinigungen untersucht. Alle Aktivkohlen bewirkten bereits bei geringer Dosierung von 10 mg PAK/l Eliminationen in Höhe von . 70-80 % der Stoffe Carbamazepin, Metoprolol, Benzotriazol und Telmisartan. Durch eine Steigerung der PAK-Dosierung auf 20 mg PAK/l konnten alle untersuchten Spurenstoffe, mit Ausnahme von Sulfamethoxazol, mit allen drei PAKProdukten zu mehr als 80 % eliminiert werden. Für Sulfamethoxazol wurde nur durch die PAK Hydraffin MB 4 eine . 80 %ige Elimination erreicht. Bei Einsatz von 30 mg PAK/l konnten für die PAK SAE Super und Hydraffin MB 4 durchgehend Ablaufkonzentrationen der Einzelsubstanzen von  100 ng/l erreicht werden. Bei der Variation des eingesetzten Fällmittels in Art [Eisen(III)chlorid, Polyaluminiumchlorid] und Dosierung konnten keine messbaren Veränderungen in der Absetzbarkeit der PAK festgestellt werden.
Den ganzen Artikel lesen Sie In der Korrespondenz Abwasser Heft 10 2015 ab Seite 893

Autoren
Dipl.Ing. Daniel Bastian
Dipl.Ing. Susanne Malms
Univ.Prof. Dr.Ing. Johannes Pinnekamp
Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen
Miesvander-Rohe-Straße 1 52074 Aachen
Dipl.Biol. Martin Speier
VWS Deutschland GmbH Krüger WABAG
Veolia Water Solutions & Technologies
Christian-Rittervon-LangheinrichStraße 7 95448 Bayreuth
EMail: pinnekamp@isa.rwthaachen.de

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BWB testen Spurenstoffentfernung in Oberflächenwasseraufbereitungsanlage

Die Berliner Wasserbetriebe wollen ab Ende dieses Jahres die Möglichkeiten der Spurenstoffentfernung mittels Aktivkohle großtechnisch analysieren. Dazu hat das Unternehmen mit der Errichtung eines Pulveraktivkohlesilos an der Oberflächenwasseraufbereitungsanlage Tegel (OWA Tegel) begonnen. Ab Ende dieses Jahres soll dann ein Drittel des in OWA Tegel aufbereiteten Wassers zusätzlich mit Aktivkohle behandelt werden, um Spurenstoffe zurückzuhalten. Die großtechnische Versuchsanlage baut auf den Erkenntnissen aus den Forschungsprojekten AKURIS (Anthropogene Spurenstoffe im urbanen Kreislauf) und IST4R (Integration der Spurenstoffentfernung in Technologieansätze der 4. Reinigungsstufe bei Klärwerken) auf. Die Ergebnisse dieser Forschungsprojekte haben die Berliner Wasserbetriebe gemeinsam mit ihren Forschungspartnern – unter anderem die TU Berlin und das Umweltbundesamt – Mitte September in Berlin vorgestellt.

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Simon: Entfernung von Spurenstoffen nur mit hohem finanziellen und energetischen Aufwand zu haben

„Die Entfernung von Spurenstoffen aus dem Wasserkreislauf ist ein wichtiges Ziel, das dem gesetzlichen Minimierungsgebot folgt – aber eines, das nicht ohne den Einsatz hoher finanzieller und energetischer Ressourcen zu haben ist“. Das sagte Jörg Simon, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe (BWB), anlässlich der Ergebnispräsentation …mehr:

http://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/simon-entfernung-von-spurenstoffen-nur-mit-hohem-finanziellen-und-energetischen-aufwand-zu-haben.html

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HERZLICH WILLKOMMEN AUF DEM SPURENSTOFF-WISSENSPORTAL!

Hier finden Pädagoginnen und Pädagogen spannende Lernmaterialien rund um das Thema „Spurenstoffe aus Medikamenten im Wasserkreislauf“. Wir möchten Sie anregen und unterstützen, diesen wichtigen Aspekt lebendig und mit viel Praxisbezug in Ihren Unterricht in der Grundschule oder Sekundarstufe 1 zu integrieren. Zahlreiche Arbeitsblätter, aber auch Filme, Online-Spiele und andere Medien stehen für Sie bereit.

Die Materialien werden laufend ergänzt. Reinschauen lohnt sich also immer wieder!

Den Spurenstoffen auf der Spur:
Was passiert, wenn ausrangierte Medikamente im Abwasser landen? Welche Auswirkungen hat das für unsere Gewässer, deren Bewohner und auch für unsere Gesundheit? Das Thema „Spurenstoffe aus Medikamenten im Wasserkreislauf“ ist für die Forschung eine Herausforderung. Denn derzeit ist es noch nicht möglich, Arzneimittelrückstände vollständig im Abwasser abzubauen. Inwieweit können daher Verhaltensänderungen beim Umgang mit Medikamenten dazu beitragen, die Belastung von Gewässern durch diese sogenannten Spurenstoffe zu verringern? Dieser Frage ging das Forschungsprojekt „Den Spurenstoffen auf der Spur in Dülmen“ – kurz: DSADS – nach. Auch nachhaltige Bildungsarbeit spielte dabei eine wesentliche Rolle. Hinter dem Projekt stehen das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Dülmen und der Lippeverband. DSADS ist Teil des europäischen INTERREG IV B NWE Projekts „noPILLS in waters“.

http://www.koms-bw.de/

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Laichingen: Baden-Württemberg fördert Vernichtung von Spurenstoffen

Das Land fördert den über 4,5 Millionen Euro teuren Bau der Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Laichingen mit rund 2,1 Millionen Euro. „Besonders freut es mich, dass wir der Stadt für dieses richtungsweisende Abwasserprojekt eine 20-prozentige Extraförderung gewähren konnten“, erklärte Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Umweltministerium, als er der Stadt den Förderbescheid überreichte.
Darüber hat der Staatsanzeiger für Baden-Württemberg, Ausgabe Nr. 22, am 5. Juni 2015 berichtet.

Den kompletten Beitrag lesen Sie hier.
http://www.koms-bw.de/

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LAHR: Weltweit erste Anlage dieser Art

Die vierte Klärstufe ist seit vier Wochen im Probebetrieb
Die vierte Stufe der Kläranlage läuft seit vier Wochen im Probebetrieb. Sie soll im Oktober offiziell eingeweiht werden. Die neue Anlage, in die der Abwasserverband 9,3 Millionen Euro investiert hat, soll Spuren- und Reststoffe wie Medikamente oder Chemikalien aus dem Abwasser filtern. Am Donnerstag hat der Umweltausschuss vor Ort getagt. Danach nahmen die Mitglieder die neue Anlage in Augenschein.Mehr:

http://www.koms-bw.de/

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Nicht jedes Abwasser eignet sich für eine Ozon-Behandlung

Die Behandlung von Abwasser mit Ozon-Gas ist eine wirksame Methode, um Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen.
Bei speziell belasteten Abwässern, etwa aufgrund von Einleitungen aus Industrie oder Gewerbe, können dabei aber ökotoxikologisch problematische Transformationsprodukte entstehen. «Enthält das Wasser beispielsweise Bromid, bildet sich bei der Ozonung möglicherweise krebserregendes Bromat», sagt Urs von Gunten, der an der Eawag und der ETH Lausanne Verfahren zur Elimination von Mikroverunreinigungen erforscht. Der Umweltchemiker und sein Team haben einen fünfstufigen Test entwickelt, mit dem sich beurteilen lässt, ob sich ein Abwasser für eine Ozonbehandlung eignet oder nicht. «Der Test bietet den Behörden eine Entscheidungshilfe beim Ausbau von Kläranlagen», sagt von Gunten. In den kommenden Jahren werden in der Schweiz rund hundert Kläranlagen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet.

http://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/nicht-jedes-abwasser-eignet-sich-fuer-eine-ozon-behandlung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5ec6aa895cfc2d8ac7d8579d978d6221

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Aktiv gegen Spurenstoffe und Keime: das Forschungsprojekt SchussenAktivplus

Im Rahmen des Forschungsprojektes SchussenAktivplus untersuchten Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen, inwieweit sich Chemiekalien und Krankheitserreger mit Hilfe verbesserter Technologie zur Reinigung von Abwasser und Mischwasser in Kläranlagen und Regenüberlaufbecken reduzieren lassen. Mehr:

http://schussenaktivplus.de/aktuelles/pressespiegel

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Klärwerk Werdhölzli – Ozonung in Planung

Im Hinblick auf die anstehende Änderung der Gewässerschutzgesetzgebung beschloss Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) im Sommer 2013, im Klärwerk Werdhölzli möglichst rasch eine Verfahrensstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen zu erstellen. Als Verfahren wurde aufgrund der Platz-verhältnisse und der vorhandenen Infrastruktur (bestehende Sandfiltration usw.), die Ozonung gewählt. Eine Umnutzung der Sandfiltration in eine Aktivkohlefiltration wurde diskutiert und mangels Erfahrungen zurückgestellt. Die Anlage soll im Sommer 2017 in Betrieb genommen werden.
Im Rahmen der Vorabklärungen konnte ERZ in Zusammenarbeit mit der Eawag das Test-verfahren zur Eignung einer Ozonung durch-führen (siehe Newsletter Nr. 5). Dabei zeigte sich, dass das Abwasser unproblematisch ist, aber erhöhte Bromid-Werte aufweist.
Bromid wird in einer Ozonung teilweise in Bromat umgewandelt, das im Gewässer stabil und im Trinkwasser unerwünscht ist. Weitere Messungen ergaben, dass die Bromid-Konzentrationen und -Frachten stark variieren. Es traten Konzentrationen von bis ca. 1.2 mg/l auf (eine „normale“ erwartete Konzentration wäre im Bereich von 0.05 bis 0.1 mg/l).
Vorerst konnten die hohen Bromidkonzentrationen nicht zugeordnet werden. Deshalb wurden im Kanalnetz der Stadt Zürich an 37 Stellen Stichproben entnommen und auf Bromid untersucht. Aufgrund dieser Mess-kampagne konnten zwei relevante Quellen eruiert werden. Bei diesen handelt es sich um die beiden Kehrichtheizkraftwerke (KHKW) der Stadt Zürich (Hagenholz und Josefstrasse). Diese beiden Quellen machen rund 90% der Bromidfracht aus. Da ERZ die Bromatbildung bei der Ozonung minimieren will, wurde ein Projekt für die Entfernung des Bromids der KHKW aus dem kommunalen Abwasser der Stadt Zürich gestartet. Zur Diskussion steht eine Direkteinleitung des KHKW-Abwassers (mit entsprechender Vorbehandlung) in einen Vorfluter oder eine Bromidentfernung an der Quelle (sofern die notwendigen Technologien realisierbar sind).
Die Untersuchungen an der ARA Werdhölzli zeigen, dass ARA mit KHKWs und/oder Deponien in ihrem Einzugsgebiet mit erhöhten Bromidfrachten zu rechnen haben.
Die Eawag untersucht aktuell, welche Quellen welchen Beitrag zu Bromidfrachten in Abwasser und Gewässern leisten und wie die Bromatbildung minimiert werden kann. (Ch. Abegglen, ERZ).

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Baden-Württemberg fördert Vernichtung von Spurenstoffen

Das Land fördert den über 4,5 Millionen Euro teuren Bau der Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage Laichingen mit rund 2,1 Millionen Euro. „Besonders freut es mich, dass wir der Stadt für dieses richtungsweisende Abwasserprojekt eine 20-prozentige Extraförderung gewähren konnten“, erklärte Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Umweltministerium, als er der Stadt den Förderbescheid überreichte.
Darüber hat der Staatsanzeiger für Baden-Württemberg, Ausgabe Nr. 22, am 5. Juni 2015 berichtet.
http://www.koms-bw.de/pressemitteilungen/

Den kompletten Beitrag lesen Sie hier:
http://www.koms-bw.de/pulsepro/data/files/Ba-Wue%20foerdert%20Vernichtung%20von%20Spurenstoffen.pdf

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Spurenstoffe in Schweden

In Schweden wurden in den letzten 10 Jahren aufgrund des Interesses der Wasserindustrie und der Bevölkerung verschiedene Forschungsprojekte zum Thema Spurenstoffe, resp. Medikamentenrückstände durchgeführt (z.B. MistraPharma). Seit 2014 läuft ein Forschungsprogramm der schwedischen Regierung, das während drei Jahren sechs grössere Forschungs- und Entwicklungsprojekte in diesem Bereich fördert. Konkret werden Massnahmen an der Quelle (z.B. Separatsammlungen) und verschiedene Technologien zur Spurenstoffentfernung aus Abwasser genauer untersucht.
In Schweden gelten sehr unterschiedliche Anforderungen an die Ablaufqualität von ARA: während im dicht besiedelten Süden sehr hohe Anforderungen an die Stickstoff- und Phosphorelimination gelten, ist im dünner besiedelten Norden meist keine Stickstoffelimination notwendig. Daher wird eine grosse Bandbreite an Reinigungstechnologien eingesetzt. Oft sind zweistufige biologische Verfahren (Hochlastbiologie im Belebtschlammsystem, gefolgt von Biofilmprozessen für die Stickstoffelimination) und eine Abschlussfiltration (Sand- oder Scheibenfilter) mit Nachfällung im Einsatz. Der Klärschlamm wird weitgehend in der Land-wirtschaft oder im Landschaftsbau verwendet. Die Komplexität der bestehenden Systeme und die jeweiligen Randbedingungen (vorhandene Verfahrenstechnik, Abwasser-zusammensetzung, Einleitbedingungen, Klärschlammentsorgung) müssen bei künftigen Ausbauschritten berücksichtigt werden.
Aufgrund der positiven Resultate der ersten Forschungsprojekte beschlossen die Betreiber der Kläranlage „Nykvarnsverket“ in Linköping, die erste grosstechnische Anlage zur Elimination von Spurenstoffen in Schweden zu bauen. Als Verfahren wurde eine Ozonung, gefolgt von einem Wirbelbett gewählt. Der Baubeginn ist auf Ende 2015, die Inbetriebsetzung auf Ende 2016 geplant.
Neben der Spurenstoffelimination wird in der Fachwelt diskutiert und erwartet, dass die bereits heute hohen Anforderungen an die Stickstoff- und Phosphorelimination weiter verschärft werden. Auch diese steigenden Anforderungen müssen bei der Implementierung neuer Technologien zur Spurenstoffelimination berücksichtigt werden. (Text: Michael Cimbritz, Lund University, Schweden):

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In eigener Sache

Seit 1. Juli arbeitet neben Pascal Wunderlin auch Aline Meier in einem 80%-Pensum für die Plattform „Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen“ Aline Meier hat an der ETH Zürich Umweltingenieurwissenschaften studiert und nach dem Studium 3 Jahre in einem Ingenieurbüro im Bereich Abwasserreinigung gearbeitet.
Organisation
Wie im Editorial erwähnt, wird der Betrieb der Plattform für die nächsten vier Jahre durch BAFU, VSA und Eawag sichergestellt. Wir erarbeiten derzeit eine Strategie, um die Ziele, Aufgaben und Prioritäten für die kommenden vier Jahre festzulegen. Inputs sind natürlich jederzeit willkommen.
Plattformprojekte
Die Plattformprojekte (Dimensionierung/ Redundanz, Nachbehandlung, Betriebs-überwachung/-sicherheit, Kennzahlen, und Ozon-Testverfahren) wurden in den vergangenen Newslettern detailliert beschrieben. Sie befinden sich aktuell in Bearbeitung. In den kommenden Newslettern und der Fachtagung vom 11. November (siehe Veranstaltungen) wird über erste Resultate informiert.

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Praxisanwendung von Regel- und Steuerstrategien zur bedarfsgerechten Ozon – Dosierung

Als sogenannte „First Mover Ozonung“ wurde auf der ARA Neugut (Dübendorf) die erste Schweizer Ozonungsanlage volltechnisch realisiert und ist seit Mai 2014 in Betrieb.
Im Rahmen eines vom Bund geförderten Umwelttechnologie-Projektes zur Optimierung der Ozondosierung bei der Spurenstoffelimination wurden an der Eawag im Pilotmassstab die Grundlagen für die Steuerung bzw. Regelung der Ozondosierung mittels Absorbanz-Messung entwickelt (Siehe Newsletter Nr. 3; zum Abschlussbericht). Diese Vorgehensweise zur Ozondosierung erwies sich im Vergleich zu anderen Steuerungsstrategien als sehr vorteilhafte Alternative, insbesondere vor dem Hintergrund bedarfsgerecht dosieren zu können, um so der Bildung von Transformationsprodukten durch die Ozonung möglichst vorbeugen zu können, beziehungsweise sie zu minimieren.
Zwischen Mitte 2014 und Mitte 2015 wurde die Methode einem Praxistest auf der ARA Neugut unterworfen und grosstechnisch angewendet (Abbildung 3). In diesen Praxis-untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Steuerung nach dem UV254nm-Signal des Ab-wassers im Zulauf zum Ozonreaktor (UV254nm-in Signal) sicher und praxistauglich ist. Dadurch kann eine bedarfsgerechte Dosierung des Ozons erreicht werden, unter Ein-haltung der Ziele der Spurenstoffelimination. Im Weiteren hat sich gezeigt, dass das UV254nm in-Signal sehr gut mit dem DOC-Gehalt des Abwassers korreliert, so dass eine quasi DOC-Fracht-proportionale Ozon-Dosierung erfolgte.
Als weitere Dosierstrategie wurde die Regelung via der Absorbanzabnahme aufgrund der Ozonung bei 254 nm getestet (UV254nm im Zu-/Ablauf des Ozonreaktors). Hier zeigte sich im Praxistest, im Gegensatz zu den Untersuchungen im Pilotmassstab, dass die Absorbanzmessung im Ablauf der Ozonung nicht stabil ist. Es wird spekuliert, dass eine verstärkte Biofilmbildung in der Messzelle nur teilweise durch das Messsystem kompensiert werden kann, und somit zu einer Drift des Messsignals führt. Diese Regelstrategie (Absorbanz-Differenzmethode) weist aber grundsätzlich ein grosses Potenzial auf, da neben dem Erfassen von Nitritspitzen und deren Kompensation durch erhöhte O3-Dosierung auch die Spurenstoffelimination überwacht werden kann (sehr gute Korrela tion zwischen der Spurenstoff- und Absorbanzabnahme).
Eine stabile und robuste UV-Absorbanzmessung im Ablauf des Ozonungsreaktors bedarf noch weiterer Optimieru-gen. Denkbar wäre eine Absorbanzmessung im Ablauf der Nachbehandlung (z.B. Sandfiltration), da hier mit deutlich weniger Biofilm-bildung zu rechnen ist. (J. Fleiner, M. Böhler, H. Siegrist, Eawag).

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Pilotanlage Ozonung ARA Rosenbergsau, Au (SG)

Auf der ARA Rosenbergsau wurde im März 2015 eine Pilotanlage zur Ozonung von Mikroverunreinigungen installiert (Abbildung 4). Mit der Anlage sollen wichtige Erkenntnisse für die Eignung der Ozonung gewonnen werden. So wird mit Hilfe der erarbeiteten Dimensionierungsparameter die spätere Realisierung der grosstechnischen Anlage mit hoher Planungssicherheit bezüglich Investitionskosten (Grösse des Reaktors) und Betriebskosten (Ozon- und Energieverbrauch) erstellt. Während mehrerer Wochen hat Pöyry Schweiz AG in Zusammenarbeit mit der ARA Rosenbergsau in verschiedenen Versuchsphasen mit einem umfangreichen Messprogramm die Eliminationsleistungen analysiert und Ozonprofile erstellt. Um den Einfluss weiterer Parameter wie schwankende Schmutzstoffkonzentrationen oder Regenereignisse auf die Eliminationsleistung zu evaluieren, wurden neben 12 Mikroverunreinigungen auch alle relevanten Schmutz-parameter analysiert. Die Pilotanlage besteht aus einem Sauerstofftank, einem Ozongenerator, zwei knapp sechs Meter hohen Säulenreaktoren und diversen Mess-instrumenten und Datenloggern.
Die Ergebnisse der Versuche sind nicht nur für die ARA Rosenbergsau relevant, sondern auch für die vielen weiteren Ausbauten in anderen Abwasserreinigungsanlagen, die in den nächsten Jahren folgen werden. Die Versuche dauern noch bis im Juni 2015 an. Abschliessende Ergebnisse wird Pöyry Schweiz AG Mitte dieses Jahres publizieren. (S. Huber, Pöyry Schweiz AG).

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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Grosstechnische Umsetzungen auf der ARA Neugut, Dübendorf

Ozonung: Erste Betriebserfahrungen und aktueller Stand
Die Betriebserfahrungen der volltechnischen Ozonanlage auf der ARA Neugut in Dübendorf sind durchwegs positiv. Seit der Inbetriebnahme im März 2014 arbeitet die Anlage störungsfrei und behandelt die gesamte anfallende Abwassermenge von Trocken- bis Regenwetter (80 – 660 Liter pro Sekunde).
Die betriebenen Steuer- und Regelungskonzepte zur Ozondosierung haben sich bewährt (siehe auch Beitrag weiter oben). Mit jeder Strategie, – Q, UV, DOC oder UVdelta, – wurde die Eliminationsleistung der Mikroverunreinigungen der 12 Einzelstoffe von 80 % sehr gut erreicht, sei dies im Mittelwert oder im Einzelfall. Dazu wurden 2.0 – 3.5 gO3/m3 benötigt. (M. Schachtler, ARA Neugut).

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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KomS-Versuchsanlage „Ulmer Verfahren“

Das KomS Baden Württemberg betreibt seit Februar 2015 am Lehr- und Forschungs-klärwerk (LFKW) der Universität Stuttgart eine Versuchsanlage, welche aus zwei einzelnen Adsorptionsstufen besteht Das Verfahrensprinzip der Adsorptions-stufen ist identisch mit jenem, welches beispielsweise auch in den Kläranlagen Ulm oder Mannheim zur Anwendung kommt („Ulmer Verfahren“). Jede Straße besteht aus einem als Zweierkaskade ausgelegten Kontaktreaktor und einem Sedimentations-becken. Die beiden Straßen werden mit dem Ablauf des LFKW beschickt. Der Volumen-strom je Straße beträgt 500 L/h, kann aber nach Bedarf variiert werden.
Die Anlage bietet die Möglichkeit, die Reinigungswirkung zweier unterschiedlicher Pulveraktivkohlen oder auch unterschiedlicher Adsorbenskonzentrationen im direkten Vergleich zu untersuchen. Darüber hinaus verfügt die Anlage über eine Dosierstation, um die Eliminierbarkeit von einzelnen Substanzen mit dieser Verfahrenstechnik überprüfen zu können.
Die Anlagenelemente können für Vorversuche auch an anderen Standorten aufgebaut werden. (St. Metzger, KomS Baden-Württemberg).
Verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Kompetenzzentren
Am 28. April 2015 trafen sich Vertreter des Kompetenzzentrums Spurenstoffe (Baden-Württemberg, D), des Kompetenzzentrums Mikroschadstoffe (Nordrhein-Westfalen, D) und der VSA Plattform „Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen“ (CH), in Mannheim (Abbildung 7). Die Kompetenzzentren planen in Zukunft ihre Zusammenarbeit zu intensivieren und konnten bereits interessante Ideen für gemeinsame Projekte entwickeln. Das nächste Treffen findet im kommenden August in Stuttgart statt.

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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Forschung / Pilotversuche

PAK-Dosierung in eine Membrananlage: Versuche Le Locle/Les Brenets (NE)
In einem Pilotversuch wurde erstmals in der Schweiz die PAK-Dosierung in eine Membranbiologie (MBR) untersucht (siehe auch Newsletter Nr. 4). Mit der Membranfiltration ist ein 100%-iger PAK-Rückhalt gewährleistet, was erlaubt, auf zusätzliche, nachgeschaltete Filtrationsstufen zu verzichten und Mikroverunreinigungen ohne grosse bauliche Anpassungen aus dem Abwasser zu entfernen.
Beim Versuch wurde parallel ein MBR ohne und ein zweiter MBR mit PAK-Dosierung betrieben, wobei beim MBR mit PAK-Dosierung eine grosstechnische Membranausführung zur Anwendung kam, um zusätzliche Informationen zum Verhalten der Membranfiltration zu gewinnen.
Ohne PAK Dosierung konnte in beiden MBR eine Elimination der Mikroverunreinigungen von etwa 30% im Mittel bezüglich von 6 gewählten Indikatorsubstanzen gemessen werden (Carbamazepin, Diclofenac, Benzotriazol, Clarithromyzin, Metoprolol, Venlafaxin). Bezüglich 26 ausgewählter Sub-stanzen erreichte die Leistung etwa 50% im Mittel.
Mit einer PAK-Dosierung von 10 mg/l konnte die mittlere Eliminationsleistung auf 92% bezüglich der Indikatorsubstanzen und 90% bezüglich der 26 Substanzen erhöht werden. Eine höhere PAK-Dosierung von 20 mg/l führte aufgrund der Bestimmungsgrenzen zu keiner messbaren Erhöhung der Elimination. Die notwendige Dosierung von 10 mg/l entspricht einer spezifischen PAK-Dosierung von etwa 1.7 mg PAK/mg DOC (DOC im Ablauf MBR ohne PAK Dosierung: 5.9 mg/l). Mit der PAK-Dosierung konnte der DOC im Ablauf gegenüber dem MBR ohne PAK-Dosierung um etwa 25% auf 4.4 mg/l reduziert werden.
Die notwendige, spezifische PAK-Dosierung ist etwa gleich hoch wie bei nachgeschalteten PAK-Verfahren und somit deutlich tiefer als bisher gemessen in anderen Versuchen mit Direktdosierung von PAK in den Belebtschlamm. Gründe hierfür sind vermutlich die etwas feinere Partikelgrösse der verwendeten PAK (möglich aufgrund der Membran-filtration) und der bessere Kontakt der PAK mit dem Abwasser, da die Schlammflocken beim MBR sehr fein sind und deshalb die PAK-Partikel nicht in die Belebtschlammflocken eingebunden werden. Beim Betrieb der Membranfiltration wie auch beim Sauerstoffeintrag war keine Beeinflussung durch die PAK-Dosierung festzustellen. Dementsprechend ergeben sich – mindestens für den verwendeten Membrantyp -keine Unterschiede zwischen einer Membranbiologie mit und ohne PAK-Dosierung.
Der Schlussbericht zum Projekt liegt vor (zum Dokument). Die Projektpartner im Projekt waren: Kanton NE, BAFU, Kläranlage Le Locle, Haute Ecole Spécialisée de Suisse Occidentale de Fribourg, ribi SA, WABAG. (M. Baggenstos (Wabag), und Projektpartner).

PAK-Abtrennung mittels Flotation
In diesem Umwelttechnologie-Förderprojekt des BAFU wird, unter der Federführung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Zusammenarbeit mit Partnern aus angewandter Forschung, Industrie und Dienstleistung, die PAK-Abtrennung mittels nachgeschalteter Druckentspannungsflotation (DAF) des Herstellers Krofta (Lugano) untersucht. Die Flotation ist eine kompakte verfahrens-technische Lösung als Alternative zu Sedimentationsverfahren bei geringem Flächen-verbrauch und somit insbesondere interessant für Anlagen, welche bereits über eine Flotationszelle oder nur über ein geringes Platzangebot verfügen.
Auf der ARA Visp im Kanton Wallis, einer Anlage mit hohem Industrieabwasseranteil, erfolgte die erste Pilotierungsphase. In der laufenden zweiten Pilotierungs-Phase wird die Implementierung auf kommunal geprägten Anlagen umgesetzt: auf der ARA Bioggio (Kanton TI, abgeschlossen) und aktuell auf der ARA Ergolz 1 (Kanton BL).
Im Kontaktreaktor wird die Pulveraktivkohle mit dem Ablauf der Nachklärung vermischt. Nach vorgegebener Kontaktzeit zur Adsorption der Mikroverunreinigungen und Zugabe von Fällungs- und Flockungshilfsmitteln er-folgt die Abtrennung der beladenen Kohle durch Flotation (Abbildung 2). Abschliessend erfolgt ein Polishing durch Filtration des Klarwassers über einen Polstoff-Trommelfilter der Firma Mecana. Die Ergebnisse zeigen, dass die vorgegebenen GUS-Grenzwerte mit diesem Anlagenkonzept sehr gut eingehalten werden können.

Im letzten Schritt des Projekts werden an der Anlage in Sissach weitere Optimierungen vorgenommen, um den Energieverbrauch und damit die Kosten zu senken. Im Weite-ren wird die Rezirkulation des Kohle-Flotats im System eingebunden.
Das Projekt wurde im Rahmen der Tagung „I microinquinanti in Ticino: esperienze a con-fronto“ im November 2014 in Lugano einem Fachpublikum aus Vertretern des Kantons, der Forschung und Dienstleistern aus dem Bereich Abwasserbehandlung vorgestellt. (A. Langbein (FHNW) und Projektpartner).

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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Pilotprojekte zur weitergehenden Spurenstoffelimination in Bayern

Derzeit gibt es in Deutschland keine verbindlichen Anforderungen zur Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen. Um für zu-künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein und neue Erkenntnisse zu gewinnen, werden aktuell zwei Pilotprojekte zur weitergehen-den Spurenstoffelimination vom Freistaat Bayern gefördert.
Im „Pilotprojekt 4. Reinigungsstufe“ soll eine großtechnische Anlage zur Elimination von Spurenstoffen auf der Kläranlage der Stadt Weißenburg (Ausbaugröße: 35‘000 EW) er-richtet und dauerhaft betrieben werden. Dabei kommt die Verfahrenskombination Ozonung mit nachgeschalteter biologischer Filtration zum Einsatz. Die biologische Nach-behandlung soll für einen Verfahrensvergleich zweistrassig mit einem biologisch aktiven GAK-Filter bzw. einem Sandfilter aus-gestattet werden. Im Rahmen einer umfang-reichen wissenschaftlichen Begleitung wer-den Leistungsfähigkeit, technische Mach-barkeit und Auswirkungen auf das Gewässer untersucht.
Im Februar 2015 ist das Vorhaben „Alternative Oxidationsverfahren als 4. Stufe“ gestartet. Auf dem Klärwerk München II werden die Möglichkeiten eines Advanced Oxidation Process (AOP) mit UV-Bestrahlung und Wasserstoffperoxid zur Spurenstoffelimination untersucht (eine UV-Anlage ist hier bereits in Betrieb). Im Einzelnen soll geprüft werden, ob
1. bestehende UV-Anlagen zur Desinfektion für eine Spurenstoffentfernung umgerüstet werden können,
2. welche Entfernungsleistungen erreicht werden und 3. ob das Verfahren mit UV/H2O2 eine sinn-volle Alternative zu anderen Verfahren dar-stellt.
(S. Rödel, Universität der Bundeswehr München)

Quelle:https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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AKTIFILT-Projekt auf der ARA Ergolz (Sissach)

Das von der Umwelttechnologieförderung des BAFU unterstützte Projekt AKTIFILT auf der ARA Ergolz I in Sissach wurde im Newsletter Nr. 3 vorgestellt und wird bald abgeschlossen sein. Während gut einem Jahr wurde einer der sechs vorhandenen Raumfilter (RF) mit einer PAK-Dosierung und einer Flockung im Zulauf des Filters betrieben. Neben der Entfernung von Mikroverunreinigungen durch die Prozesskombination PAK/RF war vor allem der Feststoffrückhalt durch den RF unter realen Betriebsbedingungen beim Einsatz von PAK von Interesse.
Parallel zum grosstechnischen Versuch wurde eine Pilotanlage mit zwei parallel laufen-den RF unter gleichen Bedingungen betrieben, um alternative Filtermedien im Ver-gleich zu testen. Im Weiteren wurde im Laufe des Versuches einmal der Pulveraktivkohletyp gewechselt.
Die bisherigen Resultate über ein Jahr (siehe Abbildung 5) zeigen einen sehr stabilen Betrieb der Prozesskombination PAK/RF mit Feststoff-Ablaufwerten, die sogar leicht besser sind als jene der restlichen RF ohne PAK-Dosierung und Flockung. Aufgrund der Fällmitteldosierung, die die Flockung unter-stützt, kommt es zu einer zusätzlichen Phosphatreduktion von etwa 50%. Die erreichte DOC Reduktion beträgt gut 30%.
Bezüglich der Mikroverunreinigungen konnten die angestrebten Eliminationsleistungen von 80% im Mittel in Bezug auf die Indikatorsubstanzen Carbamazepin, Diclofenac, Benzotriazol, Sulfamethoxazol und Mecoprop bei einer mittleren Dosierung von knapp 12 mg PAK/l mit einstufiger Dosierung ohne Rückführung des Filterspülwassers (und damit der Überschusskohle) in die biologische Stufe gut erreicht werden. Ein letzter Versuch mit einer Dosierung von 10 mg PAK/l steht noch aus. Die resultierende spezifische PAK-Dosierung ist somit etwa 2 mg PAK/mg DOC (DOC im Ablauf Nachklärung). Eine schrittweise Reduktion der Kontaktzeit in der Flockung hat gezeigt, dass die Adsorptionsvorgänge grösstenteils durch die im Filterbett zurückgehaltene und eingelagerte Kohle erfolgen. Dieses Phänomen konnte zum Beispiel auch bei einem Ausfall der PAK-Dosierung verfolgt werden, als auch ohne frische PAK weiterhin eine signifikante Adsorptionsleistung messbar war.
Trotz der zusätzlichen PAK-Fracht auf die Filter kam es nicht zu signifikant kürzeren Filterlaufzeiten, was auf einen guten Raumfiltrationseffekt hinweist. Beim Wechsel der PAK musste hingegen die Flockungsintensität angepasst werden, da der zweite PAK-Typ eine andere Partikelverteilung aufwies. Bei den Pilotfiltern zeigte sich mit alternativen Filtermedien ein weiteres Verbesserungspotenzial beim Feststoffrückhalt.
Der Schlussbericht zum Projekt sollte im Herbst 2015 vorliegen. Die Projektpartner im Projekt sind: BAFU, AIB, FHNW, EAWAG, Holinger, Dolder, WABAG. (M. Baggenstos (Wabag) und Projektpartner).

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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Brüssel: Mit Aufklärung und Sensibilisierung gegen Spurenstoffe in Gewässern

Abschlusskonferenz des Projekts „noPILLS in waters“ in Brüssel – Erkenntnisse für die Emscher-Lippe-Region
Über Stoffe wie PCB und Phosphat in den Flüssen ist in den vergangenen Wochen viel berichtet worden. Nicht vergessen darf man dabei die sogenannten Spurenstoffe – Reste von Arzneimitteln, die über das Abwasser in Flüsse wie die Emscher und in die Lippe gelangen. Ihr Einfluss auf den Menschen, wenn über das Trinkwasser eingenommen, ist unklar. Auf Flora und Fauna wirken sie jedoch in jedem Fall schädlich. In den regulären Kläranlagen können diese Stoffe mit konventionellen Techniken nicht komplett herausgefiltert werden. Was man dennoch gegen Spurenstoffe im Wasser tun kann – von der Produktion bis zur Entsorgung – das haben Emschergenossenschaft und Lippeverband in den vergangenen Jahren gemeinsam mit mehreren europäischen Partnern in dem EU-Projekt „noPILLS in waters“ untersucht. In der vergangenen Woche wurden nun in Brüssel zum Abschluss des Projekts die wichtigsten Erkenntnisse vor einem breiten Publikum, darunter auch Vertreter der EU-Kommission, präsentiert.

Im Rahmen von „PILLS“, dem Vorläufer von „noPILLS“, hatte die Emschergenossenschaft von 2009 bis 2011 in Gelsenkirchen auf dem Gelände des Marienhospitals eine europaweit einzigartige Spezialkläranlage gebaut: Sie verfügt im Gegensatz zu den regulären Kläranlagen über weitergehende Reinigungsstufen wie Ozonung, Membranfiltration und Aktivkohlefiltration. In einer einjährigen Pilotphase bis 2012 wurde in Gelsenkirchen die Wirksamkeit der Anlage erforscht. Das Ergebnis: Während die regulären Kläranlagen bis zu 70 Prozent der Spurenstoffe eliminieren können, erzielte die PILLS-Anlage einen Wirkungsgrad von knapp über 90 Prozent. Für die Projektpartner bedeutete dies eine gute, aber zugleich auch schlechte Nachricht – denn eine 100-prozentige Eliminierung der Arzneimittelreste aus dem Krankenhausabwasser gelang trotz der Kombination der weitergehenden Klärtechniken nicht.

Diese Erkenntnis führte schließlich zu dem Nachfolgeprojekt „noPills“. Hier liegt der Schwerpunkt darin, bereits sehr viel früher anzusetzen: bevor die Medikamente überhaupt eingenommen werden, bevor der Arzt sie überhaupt verschreibt, bevor die Apotheke sie überhaupt verkauft, bevor die Spurenstoffe überhaupt erst ins Abwasser gelangen können!

Dülmen in Nordrhein-Westfalen wurde als Modellstadt für das Projekt des Lippeverbands ausgewählt, mit dem untersucht werden sollte, inwieweit schon durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung sowie der Ärzte- und Apothekerschaft die Belastung des Wassers verringert werden kann. Über gezielte Informationen sollten Verhaltensänderungen bei der Verordnung, Einnahme und Entsorgung von Medikamenten bewirkt werden, um Umweltbelastungen im Wasser zu senken.

Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband hatten bei „noPILLS“ vier weitere Partner aus dem europäischen Ausland:
Frankreich – Université de Limo-ges
Schottland – Glasgow Cale-donian University
Luxemburg – Luxembourg Institute of Science and Technology (öffentlich-rechtliches Forschungszentrum)
Niederlande – Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu

Die Partner aus Schottland und Frankreich haben ihre Schwerpunkte während des Projektes neben technischen Innovationen auf die Sensibilisierung der Bevölkerung gelegt, wobei die Franzosen darüber hinaus intensiv den Verbleib von antibiotikaresistenten Bakterien im Abwasser und im Klärschlamm untersucht haben sowie den direkten Vergleich von zentraler und dezentraler Reinigung von Krankenhausabwässern.

Die niederländischen Partner haben etwa basierend auf dem Lebenszyklus von Medikamenten aufzeigt, an welchen Stellen man ansetzen könnte, um den Eintrag ins Wasser zu verringern oder gar zu verhindern. Die Luxemburger haben wie die Emschergenossenschaft in Gelsenkirchen eine Urinseparationskampagne durchgeführt. Das Ziel dabei: Patienten der Radiologie sollen Röntgenkontrastmittel nicht über die Toilette ausscheiden, sondern über spezielle Urin-Beutel – die dann über den Müll entsorgt werden. Der Wasserkreislauf wird somit nicht mit den Spurenstoffen belastet. In Gelsenkirchen konnte die Emschergenossenschaft in einem Probezeitraum von nur zwei Wochen rund 40 Prozent der Patienten zur Teilnahme bewegen.

Bei der Abschlusskonferenz in Brüssel waren sich die Experten einig darüber, dass es derzeit keine geeignete Technik gibt, die Spurenstoffe 100-prozentig eliminieren könnte. Die weitergehenden Reinigungsstufen, die bislang erprobt wurden, sind zudem äußerst energie- und damit auch kostenintensiv. Nach Ansicht von Emschergenossenschaft und Lippeverband wird der Aspekt „Aufklärung und Sensibilisierung“ daher in den kommenden Jahren eine wesentlich größere Rolle spielen. Aktivitäten wie in der Modellstadt Dülmen könnten auch in anderen Städten stattfinden: an der Emscher von Holzwickede bis Dinslaken, an der Lippe von Hamm bis Wesel. Denn eines bleibt sicher: Über Spurenstoffe im Wasser wird auch in Zukunft noch viel geredet werden!

Förderung:
Die Förderung teilen sich das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union mit dem INTERREG-IV-B-Programm.

http://www.eglv.de/wasserportal/meta/presse/presseinformationen/presseinformationen-detail/article/bruessel-mit-aufklaerung-und-sensibilisierung-gegen-spurenstoffe-in-gewaessern.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=287&cHash=02953e1ccf36322aff72bfe46c9822ca

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Spurenstoffe in Gewässern – Vorsorge ist besser als Nachsorge

Dass es Auswirkungen für unsere Umwelt und die Bevölkerung haben könnte, wenn man zur Therapie eines Tennisarms Diclofenac zu sich nimmt, darüber machen sich Arzt und Patienten verständlicherweise kaum Gedanken. Leider ist Diclofenac jedoch einer der Arzneistoffe, die vermehrt in den Fließgewässern Europas gefunden werden. Der Einbau neuer Reinigungsverfahren in den Kläranlagen soll Abhilfe schaffen.

Nachdem die Belastung der Fließgewässer durch Industrieeinträge stark reduziert wurde, konnte man, dank verbesserter Nachweismethoden, in den letzten Jahren vermehrt Spurenstoffe aus kommunalen Haushalten in den Fließgewässern nachweisen. Daher veranlasste die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) die Untersuchung von 86 Spurenstoffen in sechs Kläranlagen und an 20 Probenahmestellen an Fließgewässern im Zeitraum zwischen Mai 2012 und April 2013. Und die Ergebnisse bestätigen, was auch an anderen Stellen in Deutschland bereits gemessen wurde: Alle untersuchten Fließgewässer sind mit organischen Spurenstoffen belastet.

Hohe Arzneimittelkonzentrationen
Am Beispiel des Arzneimittels Diclofenac lässt sich die Bedeutung der Arzneimitteleinträge in die Fließgewässer sehr leicht zeigen. Die Studie der LUBW gibt für Diclofenac eine mittlere Ablaufkonzentration der Kläranlagen von 1 µg pro l an. Die durch die Umweltqualitätsnorm (UQN) vorgeschlagene Konzentration von 0,05 µg pro l wird im Mittel bei Weitem überschritten. Laut der Studie finden die meisten Überschreitungen in den Ballungszentren am Neckar statt. Das verschreibungspflichtige Medikament gelangt hauptsächlich als Metabolit oder dessen Konjugate über Fäkalien und zum größten Teil über den Urin ins Abwasser. Eine Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt und des Instituts für Tierpathologie der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigt, dass bereits eine vierwöchige Exposition von Regenbogenforellen mit einer Diclofenac-Konzentration von 0,5 µg pro l Veränderungen bei den Fischen in unter anderem Niere, Haut und Kiemen hervorrufen kann. Allein aus ökotoxikologischer Sicht sind diese Daten alarmierend.
Auffällig ist, dass bei den meisten Stoffen, die einer rechtlichen Regelung der Belastung …mehr:

http://www.bio-pro.de/umwelt/um/artikelliste/index.html?lang=de&artikelid=/artikel/10479/index.html

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Umwelt-Sünden: In allen Flüssen sind riskante Spurenstoffe zu finden

Stuttgart – Es ist die aufwendigste Suche nach Spurenstoffen, die jemals in Baden-Württemberg angestellt worden ist: 17 Bäche und Flüsse sowie sechs Kläranlagen sind ein Jahr lang auf 86 Stoffe hin geprüft worden – die Ergebnisse liegen nun vor. Die Leitfrage lautete: Wie belastet sind unsere Gewässer durch Arzneimittelrückstände, …mehr:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.umwelt-suenden-in-allen-fluessen-sind-riskante-spurenstoffe-zu-finden.70db44ac-2dcf-4265-98fa-3d07eee0d8de.html

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Spurenstoffe und Keime im Wasserkreislauf – Quo vadis?

Die Abschlussveranstaltung des BMBF-Verbundprojekts SchussenAktivplus fand am 22./23. April 2015 in Langenargen am Bodensee statt. Mit Berichten von vielen Projektpartnern, thematisch passenden Gastbeiträgen und Diskussionen. Das umfangreiche Programm entnehmen Sie bitte dem pdf.

http://schussenaktivplus.de/de/aktuelles/pressemitteilungen/spurenstoffe-und-keime-im-wasserkreislauf-quo-vadis

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Entfernung von aktuellen Spurenstoffen

In dem europäischen Verbundprojekt TAPES „Transnational Action Program on Emerging Substances“ arbeiten zehn Partner aus den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, England und Deutschland zusammen, um grenzüberschreitend optimale Strategien zur Entfernung von aktuellen Spurenstoffen bei der Abwasserreinigung und bei der Trinkwasseraufbereitung zu entwickeln. TAPES wird von der EU im Rahmen des INTERREGIV-B Programms für Nordwesteuropa gefördert. Die Koordination des Projekts liegt beim Amsterdamer Wasserver- und -entsorger Waternet.

Im Projekt wird eine Wissensplattform, die sogenannte WaterCloud entwickelt, in der aktuelle Informationen zu Spurenstoffen und Möglichkeiten zu ihrem Rückhalt bei der Wasseraufbereitung zusammengestellt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Innovative Technologien sowie Hybridverfahren zur Entfernung von Spurenstoffen werden im Rahmen des Projekts untersucht. Basierend auf den Ergebnissen des Projekts soll, ergänzt durch eine Literaturrecherche, ein System zur Entscheidungsfindung entwickelt werden, das es Betreibern von Kläranlagen und Wasserwerken ermöglicht, die für ihre spezielle Situation unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten optimale Lösung für den Rückhalt von Spurenstoffen zu finden.
Das DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe beteiligt sich an dem Projekt mit wissenschaftlichen Untersuchungen zur Entfernung von Spurenstoffen mit neuen Adsorbentien. Neben neu entwickelten Aktivkohlen, wie beispielsweise Aktivkohlen auf Rohstoffbasis Kokosnussschalen mit höheren Aktivierungsgraden, werden synthetische Adsorbentien insbesondere im Hinblick auf die Entfernung polarer organischer Spurenstoffe untersucht. Neben granulierten Adsorbentien werden auch Pulveraktivkohlen mit unterschiedlicher Rohstoffbasis in die Untersuchungen einbezogen, wobei hier zusätzlich verfahrenstechnische Kenndaten ermittelt werden, die für die Dimensionierung großtechnischer Anlagen relevant sind. Darüber hinaus stellt das TZW in dem Projekt seine langjährigen Erfahrungen zum Vorkommen und zum Verhalten aktueller Spurenstoffe bei der Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung.

http://www.tzw.de/de/projekte/aufbereitung/entfernung_von_aktuellen_spure-662/

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Wert der Spurenstoffelimination – Eine ökonomische Analyse zum Ausbau schweizer Abwasserreinigungsanlagen

Welchen Wert misst die Bevölkerung der Elimination von Mikroverunreinigungen in den Kläranlagen zu? Aus den Antworten von 1000 Deutschschweizern und Deutschschweizerinnen wurde der wirtschaftliche Nutzen des Ausbaus von Abwasserreinigungsanlagen abgeleitet. Der Vergleich mit den veranschlagten Kosten zeigt, dass der Ausbau in der Schweiz gerechtfertigt ist.

Den kompletten Artikel lesen Sie hier:
http://www.koms-bw.de/pulsepro/data/img/uploads/AquaGas.pdf

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LAHR: Mehr als 1,3 Millionen Euro für Sanierung der Kläranlage Lahr

Abwasserzweckverband Raumschaft Lahr bekommt zweiten Teilbetrag für Aktivkohleadsorptionsanlage

Das Regierungspräsidium Freiburg hat den zweiten Teilzahlungsantrag des Abwasserverbandes Raumschaft Lahr an die Landesbank mit der Bitte um Auszahlung von etwas mehr als 1,3 Millionen Euro übersandt. Damit unterstützt das Land unter anderem aus EU-Fördermitteln des EFRE-Programms die Sanierung der Kläranlage in Lahr (Ortenaukreis).
Mit dem Geld wird die Aktivkohleadsorptionsanlage mit Tuchfilter zur Entnahme organischer Spurenschadstoffe auf der Kläranlage Lahr realisiert. Damit sind nun rund zwei von den bewilligten rund 3,2 Millionen Euro ausbezahlt. Die Bauarbeiten gehen gut voran und sind schon weitgehend abgeschlossen, teilt das Regierungspräsidium mit. Was wurde gebaut? Das Sedimentationsbecken, die Tuchfiltration, die Pulveraktivkohledosierung und das Technikgebäude mit Rührwerken, Rohrleitungen und Pumpwerken sind so gut wie fertiggestellt. Das Gleiche gilt für die Pflaster- und Asphaltarbeiten. Die elektrotechnische Ausrüstung befindet sich noch in Bau.
Die Inbetriebnahme ist bis Anfang Mai 2015 geplant. Damit ist das Gesamtprojekt zwar gemäß Rahmenterminplanung um etwa fünf bis sechs Wochen verzögert, aber angesichts der Größe des Projektes noch akzeptabel im Zeitplan. Nach den Vorgaben der EU muss das Vorhaben bis 30. Juni 2015 abgeschlossen und abgerechnet sein.

http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1398881/index.html

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Greven: Millionen gegen Mikropartikel

Mikropartikel, aber auch Medikamente werden immer mehr zu einer Bedrohung für die Umwelt. Doch eine normale Kläranlage wird damit nicht fertig. Jetzt denkt man in Greven darüber nach, Millionen zu investieren – Fördertöpfe dafür gibt es.
Mikroplastikpartikel, die sind doch so klein, dass sie niemandem schaden können – könnte man meinen. Weit gefehlt. Mikroplastikpartikel sind fiese Gesellen. Sie tummeln sich im Wasser …mehr:

http://www.westline.de/westfalen/greven/nachrichten/ln/Millionen-gegen-Mikropartikel;art1478,2181158

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Vierte Abwasser-Reinigungsstufe auch über Abwasserabgabe finanzierbar?

Studie: Denkbar als Baustein einer Strategie für weniger Mikroverunreinigungen in Gewässern
Die Abwasserabgabe könnte einen sinnvollen Beitrag zur Finanzierung des Ausbaus großer Kläranlagen mit einer so genannten vierten Reinigungsstufe leisten. Mit diesen Anlagen lassen sich Mikroverunreinigungen in Gewässern – etwa Arzneimittel – reduzieren, ergab eine neue Studie. Dieses Ergebnis reiht sich gut in ein umfassendes Konzept zur Reduzierung der Gewässerbelastung ein, an dem das (Umweltbundesamt) UBA derzeit arbeitet. Eine mögliche Maßnahme in diesem Konzept ist der weitere Ausbau von Kläranlagen. Die aktuelle Studie von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig für das Umweltbundesamt (UBA) zeigt nun: Die Abwasserabgabe sollte dazu gezielt fortentwickelt werden. Nicht nur ihre Lenkungswirkung müsse gestärkt, sondern gleichzeitig die Einnahmen für die anteilige Finanzierung des Ausbaus von Großkläranlagen (Größenklasse 5) eingesetzt werden. Für den Gesamterfolg dieses „Leipziger Modells“ sei aber auch eine wasserrechtliche Verpflichtung zur Behandlung von Mikroverunreinigungen in der Abwasserverordnung notwendig.

Die Konzentrationen von bestimmten Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelwirkstoffen in Flüssen, Seen und anderen Oberflächengewässern sind oftmals unerwünscht hoch. Teilweise überschreiten sie die gesetzlichen Umweltqualitätsnormen. Damit sie sinken, ist ein Bündel an Maßnahmen erforderlich: Anwendungsbeschränkungen und -verbote im Stoff- und Produktrecht, eine umweltgerechte Entsorgung, die Verminderung von Luftemissionen oder eben zusätzliche, nachgeschaltete Technik zu Abwasserbehandlung in großen Kläranlagen. Sowohl national als auch auf EU- Ebene gibt es zahlreiche Aktivitäten und Überlegungen dazu – das UBA arbeitet daran, diese zu bewerten und zu einem Vorschlag für eine Gesamtstrategie zusammenzuführen.

Nach Ansicht des UBA sind weitergehende Abwasserbehandlungsverfahren (eine so genannte vierte Reinigungsstufe) in den kommunalen Kläranlagen der Größenklasse 5 – das sind Anlagen, an die mehr als 100.000 Einwohner angeschlossen sind – darin ein Baustein. Die aktuelle Studie hatte untersucht, welchen Beitrag die bundesdeutsche Abwasserabgabe für eine Aufrüstung ausgewählter öffentlicher Abwasser-behandlungsanlagen der Größenklasse 5 leisten kann. Die Forscher raten zu einer aus der Abwasserabgabe gespeisten Förderung der vierten Reinigungsstufe, da dies das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweise. Die Studie schlägt vor, 75 Prozent der jährlichen Investitionskosten einer vierten Reinigungsstufe für einen Zeitraum von 15 Jahren bei Kläranlagen der Größenklasse 5 zu bezuschussen. Mit der neuen Studie liegt nun eine erste fundierte Machbarkeitsstudie für die Finanzierung der vierten Reinigungsstufe in Deutschland auf dem Tisch.

Die kommunalen Großkläranlagen unter Verursachergesichtspunkten zur Reduzierung von Mikroverunreinigungen heranzuziehen, halten die Forscher für angemessen. „Es spricht viel dafür, großtechnische Lösungen am Gewässerzulauf als eine der volkswirtschaftlich günstigsten Optionen in Betracht zu ziehen“, erläutert Erik Gawel, UFZ-Ökonom und Leiter der Studie. Die Beschränkung auf Groß-Kläranlagen sichert dabei die Kosteneffizienz, weil über sie bereits rund 50 Prozent der gesamten Schadstofffracht behandelt werden können. Somit ergreifen „einige“ Kläranlagen-Betreiber hochwirksame Maßnahmen stellvertretend für „viele“ Verursacher – Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft oder Verbraucher – die dann über die Abwasserabgabe zur Finanzierung mit herangezogen werden.
„Wir gehen davon aus, dass eine Bezuschussung in Höhe von 75 Prozent der Investitionskosten für die vierte Reinigungsstufe auf allen Kläranlagen der Größenklasse 5 rund 100 bis 130 Millionen Euro jährlich über einen Zeitraum von 15 Jahren erfordert“, erläutert Robert Holländer von der Universität Leipzig. Dies würde bundesweit rund 35 Prozent des gegenwärtigen Aufkommens der Abwasserabgabe (zirka 300 Millionen Euro pro Jahr) binden und legt eine entsprechende Aufstockung nahe.
Damit das Modell funktioniert, müssten auch die ordnungsrechtlichen Anforderungen an die Elimination von Mikroverunreinigungen für die geförderten Groß-Kläranlagen angepasst werden. Das deutsche Wasserrecht hält dafür etwa mit der Abwasserverordnung die nötigen Instrumente bereit“, betont Wolfgang Köck, Chef-Jurist am UFZ.
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes Maria Krautzberger stellt klar: „Weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Gewässer sind unverzichtbar. Jetzt gilt es, effektive und effiziente Maßnahmen zu ergreifen, um die für die Gewässer hochproblematischen Mikroverunreinigungen z.B. durch Arzneimittel wirksam und dauerhaft zu verringern. Die vierte Reinigungsstufe kommt als eine Möglichkeit in Betracht. Sie würde gleichzeitig die Technikführerschaft Deutschlands in diesem Bereich stärken.“

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Universität Leipzig vom 18. März 2015

Die aktuelle Studie:
UBA-Texte 26/2015 „Mikroverunreinigungen und Abwasserabgabe“
www.umweltbundesamt.de/publikationen/mikroverunreinigungen-abwasserabgabe

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ULM: Mit Aktivkohle gegen Hormone und Medikamente – Radiobeitrag von Bayern 1

Arzneimittel, Hormone, krebserregende Stoffe – all das findet sich im Wasser der Donau. Die Doppelstadt Ulm und Neu-Ulm hat schnell gehandelt und ihr Klärwerk um eine hochmoderne Aktivkohleanlage erweitert. Es ist die erste in Bayern.
Darüber hat Radio Bayern 1 am 12. Februar 2015 berichtet.
Den kompletten Beitrag sehen Sie hier:

http://www.koms-bw.de/pressemitteilungen/

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Lelocle: Auf der ARA wurde die PAK-Direktdosierung in den MBR untersucht

Der Schlussbericht liegt vor (auf französisch). Mehr:

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/1198-Rapport-pilotes_avec_annexes.pdf

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Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Mikroschadstoffen in die Gewässer – Kurzbericht

Für viele Mikroschadstoffe, wie z. B. Inhaltsstoffe von Haushaltchemikalien, Einsatzstoffe in Gewerbe und Industrie (insbesondere bei kleinen und mittleren Betrieben), Arzneistoffe und Biozide stellt der Eintrag über das kommunale Abwassersystem den dominierenden Eintragspfad in die Gewässer dar. Vor diesem Hintergrund war das übergreifende Projektziel, geeignete Maßnahmen bzw. Kombinationen von Maßnahmen und deren Randbedingungen zur Verminderung des Eintrages von Mikroschadstoffen über das kommunale Abwassersystem in die Gewässer zu erarbeiten, die sich durch eine hohe Kosteneffizienz auszeichnen. Für zwölf ausgewählte Stoffe wurden die emissionsrelevanten Stoffflüsse analysiert und teilweise zusätzlich der Stoffeintrag modelliert. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Ableitung von Emissionsminderungsmaßnahmen. Dabei wurden auch Untersuchungen zu Kosten und zur Wirksamkeit der Einführung einer vierten Reinigungsstufe in kommunalen Kläranlagen und der dabei zu berücksichtigen Rahmenbedingungen vorgenommen. Gleichzeitig zeigen die Arbeiten, dass auch quellenorientierte sowie dezentrale Maßnahmen je nach betrachteten Stoffe eine kosteneffiziente Möglichkeit darstellen und einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des Verursacherprinzips leisten können.

Autor(en)
Thomas Hillenbrand, Felix Tettenborn, Eve Menger-Krug, Frank Marscheider-Weidemann, Stephan Fuchs, Snezhina Toshovski, Steffen Kittlaus, Steffen Metzger, Imee Tjoeng, Paul Wermter, Michael Kersting, Christian Abegglen

Zugehörige Publikationen
Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Mikroschadstoffen in die GewässerMeasures to reduce micropollutant emissions to water – Summary

Quelle: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/massnahmen-zur-verminderung-des-eintrages-von-0

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Ozon, getrocknete Luft, Sauerstoff, LOX in der Abwasseraufbereitung

Quelle: Plattform „Verfahrenstechnik Mikroverunreinigungen“ Ozon in der Abwasseraufbereitung: Einsatzgase für die Ozonproduktion Ozon ist eines der stärksten bekannten Oxidationsmittel und wegen seiner Reaktionsfreudigkeit sehr instabil. Aus diesem Grund kann es weder länger gelagert noch in Druckflaschen gekauft werden. Es wird daher jeweils direkt vor Ort hergestellt. Als Ausgangsgas dient entweder getrocknete Luft mit einem anzustrebenden Taupunkt von mindestens minus 40°C oder Sauerstoff. Einsatzgas getrocknete Luft: Hier gibt es die Möglichkeit die Luft aus der Umgebung anzusaugen (Vakuumanlagen) oder als Druckluft bereitzustellen. Mit Luft als Einsatzgas können allerdings nur Ozonkonzentrationen bis zu 20 – 35 gO3/Nm³ im Prozessgas wirtschaftlich erzielt werden. Dies führt dazu, dass diese Technologien für Anwendungen mit eher geringen Ozoneintragsmengen eingesetzt werden wie beispielsweise im Schwimmbadbereich. Einsatzgas Sauerstoff: Auch hier unterscheidet man hauptsächlich zwischen zwei Möglichkeiten, nämlich flüssigem Sauerstoff (LOX = Liquid Oxygen), der angeliefert und in einem Tank gelagert wird, oder vor Ort hergestelltem Sauerstoff mittels PSA (Pressure Swing Adsorption) Technik. Mit diesen Technologien sind Ozonkonzentrationen von 150 bis über 200 gO3/Nm³ möglich. Anwendungen in der Abwasseraufbereitung wie beispielsweise die Elimination von Mikroverunreinigungen werden voraussichtlich überwiegend mit dem Einsatzgas Sauerstoff (LOX oder PSA) realisiert werden. LOX: Üblicherweise wird der Flüssiggastank inklusive der Verdampfungs anlage vom Sauerstofflieferanten in Miete zur Verfügung gestellt. Die Logistik um die Bevorratung des Sauerstoffs ist ebenfalls zum Gaslieferanten ausgelagert. Zur optimalen Ozonproduktion muss der zugeführte Sauerstoff einen Anteil von 3-5% Stickstoff enthalten. Beim Einsatz von LOX muss Stickstoff beigemischt werden. Dies geschieht in Form von reinem Stickstoff oder mittels Zumischung von Umgebungsluft. PSA: Die Zuführung vorgetrockneter Luft erfolgt über einen der PSA-Anlage vorgeschalteten Kompressor. In der PSA Anlage werden mittels Adsorption an Zeolithen die Sauerstoffmoleküle von den restlichen Luftbestandteilen getrennt. Der so produzierte Sauerstoff erreicht eine Reinheit von ca. 95%. Damit muss auch kein zusätzlicher Stickstoff beigemischt werden und der Sauerstoff kann direkt dem Ozongenerator zugeführt werden. Die wirtschaftlichste Lösung kann aufgrund der Rahmenbedingungen unterschiedlich ausfallen und muss von Fall zu Fall beurteilt werden. Die LOX Lösung lagert das ganze Sauerstoffhandling aus und beruht auf einer bewährten Technologie. Mit der PSA Technologie hat man eine autonome und ebenfalls in verschiedensten Bereichen bewährte Lösung.

(Text: Giorgio Dognini, Rheno Umwelttechnik AG, giorgio.dognini@rheno.ch)

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Entwicklung eines Testverfahrens zur Überprüfung der Eignung eines spezifischen Abwassers für die Ozonung

Für die Elimination von Spurenstoffen aus gereinigtem Abwasser stehen derzeit vor allem die Adsorption an Aktivkohle oder die Ozonung im Vordergrund. Bei der Aktivkohle werden die Stoffe an der Oberfläche gebunden, und somit aus dem Wasser entfernt, während bei der Anwendung von Ozon die Stoffe oxidiert, d.h. chemisch umgewandelt werden. Bei Abwässern mit spezieller Belastung, z.B. aufgrund bedeutender Industrieeinleiter, kann eine Ozonung in ungünstigen Fällen zu einer Erhöhung der Toxizität führen, da nicht nur die unerwünschten Spurenstoffe zerstört werden, sondern durch die Oxidation bestimmter Inhaltsstoffe (z.B. bei hohen Bromid- Konzentrationen) problematische Reaktionsprodukte in relevanten Mengen gebildet werden. Aus diesem Grund sollte vorgängig getestet…

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf (RiSKWa)

Eine Vielfalt neuer Schadstoffe und Krankheitserreger gelangen auf unterschiedlichen Eintragspfaden in unsere Oberflächen- und Grundwässer, und stellen daher die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen. Wie diese anthropogenen Spurenstoffe und Krankheitserreger zu bewerten sind, wie sich ihr Eintrag vermindern beziehungsweise vermeiden lässt und wie das Risikomanagement für einen vorsorgenden Gesundheits- und Umweltschutz gestaltet sein muss, wird im Rahmen der BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung in Deutschland)- Fördermaßnahme „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf – RiSKWa“ untersucht. Mit Untersuchungsstandorten in urbanen und ländlichen Räumen sowie mit Blick auf Einzugsgebiete und die Wasserversorgung entwickeln die zwölf Verbundprojekte in RiSKWa Lösungsansätze für die Praxis (z.B. das ‚SchussenAktivPlus‘-Projekt; siehe Beitrag weiter oben). Ziel der Arbeiten ist es, diese Ansätze in anwendungsorientierte Managementkonzepte zum Umgang mit neuen Schadstoffen und Krankheitserregern zu integrieren. Nach drei Jahren transdisziplinärer Forschung ist die BMBF-Fördermaßnahme RiSKWa auf der Zielgeraden: Mit ihrer Abschlussveranstaltung vom 10.- 11.02.2015 im ewerk Berlin bietet RiSKWa die einzigartige Möglichkeit sich umfassend über die Ergebnisse und den Sachstand zum Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf zu informieren. Interessierte sind herzlich eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen.

www.bmbf.riskwa.de/

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Projekt ‚Armistiq‘ (Frankreich)/Spurenstoffe

In Frankreich wurde das Forschungsprojekt ‚ARMISTIQ‘ unter der Leitung des Forschungsinstituts IRSTEA abgeschlossen.
Die Schlussberichte der Teilprojekte sind nun auf der Projektwebseite verfügbar

http://armistiq.irstea.fr/communications/

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Auswirkungen von Mikroverunreinigungen auf den Zustand von Oberflächengewässern

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts ‚EcoImpact‘ an der Eawag werden die Auswirkungen von Mikroverunreinigungen auf die Strukturen und Funktionen von aquatischen Ökosystemen untersucht (im Newsletter 2 wurde bereits einmal kurz darüber berichtet). Konkret wird geprüft, ob die Einleitung von Mikroverunreinigungen in gereinigtem Abwasser einen direkten Einfluss auf die Ökosysteme hat. Dazu werden in verschiedenen Feld- und Laborstudien an mehreren Schweizer Standorten mit einer Vielzahl von Methoden (molekulare, physiologische, ökologische Endpunkte) durchgeführt. Der Zustand der Ökosysteme soll dabei möglichst gut erfasst werden, um zwischen den einzelnen Untersuchungsstandorten (z.B. oberhalb des Kläranlagenzulaufs verglichen mit dem Zustand unterhalb des Kläranlagenzulaufes) allfällige Zusammenhänge identifizieren zu können. Die Situation, dass in den kommenden Jahren in der Schweiz rund 100 der 750 Kläranlagen mit erweiterten Reinigungsverfahren zur Elimination der Spurenstoffe ausgerüstet werden, stellt eine einmalige Gelegenheit dar, die dadurch resultierenden Veränderungen im Zustand der Gewässer fundiert untersuchen zu können. Um Kausalbeziehungen untersuchen zu können, werden zudem Versuche in Durchflussrinnen durchgeführt

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf http://www.eawag.ch/forschung/fsp/osf/ec oimpact/index

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Mannheim: DWA-Arbeitsgruppe „Aktivkohle“ nimmt ihre Arbeit auf

Die im August erstmalig in Mannheim zusammengetretene DWA-Arbeitsgruppe 8.6 „Aktivkohle“ wird sich mit dem Aktivkohleeinsatz auf kommunalen Kläranlagen zur Spurenstoffentfernung beschäftigen. Dabei wird die Gruppe tatkräftig vom Geschäftsführer der Hydro-Ingenieure GmbH Herrn Alt unterstützt.
Geplant ist innerhalb der nächsten zwei Jahre die Grenzen der Einsetzbarkeit von Aktivkohle unter verschiedenen Verfahrensvarianten in einem Merkblatt zusammenzufassen. Ebenfalls Themen des Merkblattes werden Grundlagen zur Verwendung von Aktivkohle sowie zu Spurenstoffen als auch zu möglichen Leitparametern sein.
Daher wünscht die Hydro-Ingenieure GmbH dem zehnköpfigen Team viel Erfolg bei ihrer Arbeit.
Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu diesem Thema, so steht Ihnen unser Herr Alt gerne telefonisch unter 0211 / 44 99 1-55 zur Verfügung. Oder schicken Sie einfach eine E-Mail an klaus.alt@hydro-ingenieure.de.

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„Weltweiten Eintrag von Medikamentenwirkstoffen in die Umwelt stoppen“

Umweltfreundliche Antibiotika: DBU gibt 460.000 Euro für Forschungsprojekt an Uni Lüneburg
Lüneburg. Weltweit finden sich Rückstände von Medikamenten-wirkstoffen in Flüssen, Bächen und Seen. Die Kläranlagen können die vom Menschen wieder ausgeschiedenen, nur schwer abbauba-ren Arzneistoffe nicht zurückhalten. „Es ist dringend notwendig, den Eintrag von pharmazeutischen Wirkstoffen in die Umwelt zu stoppen. Sie können die Umwelt schädigen und langfristig ein Risi-ko für die menschliche Gesundheit darstellen“, sagt Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Um-welt (DBU). Eine verbesserte Abwasserreinigung werde alleine nicht ausreichen. Deshalb unterstützt die DBU fachlich und finanzi-ell mit über 460.000 Euro die Leuphana Universität Lüneburg, die ein umweltverträgliches, leichter abbaubares Antibiotikum entwi-ckeln will. Bottermann fordert aber auch, den Umgang mit Antibio-tika in der Tier- und Humanmedizin auf das absolute Minimum zu reduzieren und warnt vor zu großen verabreichten Mengen und dadurch zunehmend auftretenden antibiotikaresistenten Bakterien.

Zu der wichtigen Gruppe der vielverschriebenen Fluorchinolonen gehört das Antibiotikum „Ciprofloxacin“, sagt DBU-Experte Dr. Maximilian Hempel. Es habe ein breites Wirkspektrum und werde zur Behandlung von bakteriellen Infektionen und Entzündungen eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Anti-biotika wie Penicillin sei Ciprofloxacin besonders stabil bzw. schwer abbau-bar und bereits bei geringer Konzentration sehr wirksam. Es lasse sich im Abwasser von Krankenhäusern und Kläranlagen und in Oberflächengewäs-sern sowie in Gülle und güllebehandelten Böden wiederfinden. Antibiotika könnten Mikroorganismen, die Abwasserreinigung und das Ökosystem in Oberflächengewässern stören. Außerdem könnten sie zur Bildung von Anti-biotikaresistenzen führen, was eine Gefahr der Wirkungslosigkeit gegen krankheitserregende Keime berge.
Professor Dr. Klaus Kümmerer will am Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie die Struktur von Ciprofloxacin mithilfe computergestützter Berechnungen so verändern, dass es bei gleicher Wirksamkeit im menschli-

chen und tierischen Körper besser in der Umwelt abbaubar ist und gar nicht mehr in die Umwelt gelangen kann. „Auf der Basis von Voruntersuchungen zur Abbaubarkeit wollen wir zunächst die bestehende Wirksubstanz analy-sieren und sie mithilfe von Computermodellen vielfach verändern. Die dann entstandenen Varianten wollen wir in theoretischen Rechenmodellen auf eine verbesserte biologische Abbaubarkeit und geringere toxikologische Effekte prüfen“, erklärt Kümmerer. Anschließend sollen die aussichtsreichs-ten „Kandidaten“ im Labor chemisch-synthetisch hergestellt und im Rea-genzglas mit Blick auf antibiotische Wirksamkeit gegenüber resistenten Keimen, biologische Abbaubarkeit und mögliche Nebenwirkungen für Mensch und Umwelt getestet werden.

„Das Projekt kann dazu beitragen, den Konflikt zwischen Wirksamkeit von Arzneistoffen einerseits und Natur- und Umweltschutz andererseits zu ent-schärfen. Die vorausschauende Planung des Herstellungsprozesses von Antibiotika kann dabei helfen, Umweltrisiken zu verringern“, sagt Hempel. Das Projekt sei besonders anspruchsvoll und innovativ, weil es helfe, um-weltfreundliche wirksame Antibiotika zu entwickeln, an denen es bisher mangele. Bottermann: „Um den Eintrag von Arzneimittelrückständen in die Umwelt zu vermeiden, muss die gesamte Lebenskette der Wirkstoffe in den Blick genommen werden: von der Entwicklung abbaubarer Wirkstoffe, der Änderung der Verabreichungsform, der besseren Abbaubarkeit im mensch-lichen bzw. tierischen Körper über das Einrichten von Rücknahmesystemen bis hin zum Entwickeln geeigneter Rückhaltetechniken in den Klärwerken.“

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie, Leuphana Universität Lüneburg
Telefon: 04131/677-2893
Fax: 04131/677-2848
E-Mail: klaus.kuemmerer@leuphana.de

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Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb

Die Schweiz hat weitreichende Pläne bezüglich der Elimination von Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung in kommunalen Kläranlagen, 100 bis 120 Kläranlagen des Landes sollen um eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. In Zürich wurden die Pläne jetzt Realität, auf der auf 150 000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlagen Dübendorf wurde Anfang September die erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen in der Schweiz offiziell in Betrieb genommen. Die Ozonungsanlage läuft bereits seit März dieses Jahres und weist seitdem eine Eliminationsrate von 80 bis 90 Prozent der Spurenstoffe im Abwasser auf.

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Mannheim: Pressemitteilung Eigenbetrieb Stadtentwässerung „Spatenstich zum Ausbau der Pulveraktivkohle-Anlage (PAK) im Klärwerk Mannheim“

Beim feierlichen Spatenstich gab Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala den Startschuss zum Ausbau der 4. Reinigungsstufe im Klärwerk Mannheim. Mit der vorsorglichen
Elimination von Spurenstoffen aus dem Abwasser, für die es noch keine gesetzlichen Vorgaben gibt, ist Mannheim Vorreiter beim Thema Gewässerschutz.

Quelle: http://www.koms-bw.de/

Lesen Sie die komplette Presseinformation zum Spatenstich zum Ausbau der Pulveraktivkohle-Anlage (PAK) im Klärwerk Mannheim unter:
http://www.koms-bw.de/pulsepro/data/img/uploads/PM%20Spatenstich%20Ausbau%20PAK-Anlage.pdf

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Dübendorf: Beitrag aus der EUWID „Schweiz: Erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Spurenstoffen offiziell in Betrieb gegangen“

In Dübendorf im Schweizer Kanton Zürich ist die schweizweit erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser eingeweiht worden. Die neue Reinigungsstufe der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Neugut laufe nach einer Erprobungsphase seit März im Vollbetrieb, teilte der Kanton Zürich mit. Darüber hat die EUWID am 10. September 2014 berichtet.

Quelle: http://www.koms-bw.de/
Den kompletten Beitrag lesen Sie hier.

http://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/einzelansicht/archive/2014/september/Artikel/schweiz-erste-reinigungsstufe-zur-entfernung-von-spurenstoffen-offiziell-in-betrieb-gegangen.html

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Antibiotika auch im Grundwasser

Antibiotika sind nicht nur ein Problem in Oberflächengewässern. Der Oldenburgisch- Ostfriesische Wasserverband (OOWV) hat jetzt erstmals auch bei Grundwasser-Untersuchungen Antibiotika gefunden. Im Labor nachgewiesen wurde Sulfadimidin, das ausschließlich als Tierarzneimittel verwendet wird. Das Medikament wurde in Thülsfelde in drei oberflächennahen Messstellen mit einer Tiefe von zehn Metern gefunden. Bislang galt das Grundwasser im Verbandsgebiet des OOWV als frei von Tierarzneimitteln. Der Verband will das Untersuchungsprogramm nun ausweiten. Für Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel belegt der Fund Befürchtungen des Umweltbundesamtes. Das UBA hatte 2013 in einer Studie angedeutet, das bei ungünstigen Standortverhältnissen und häufigem Wirtschaftsdüngereinsatz es zum Eintrag von Tierarzneimitteln ins Grundwasser kommen kann.

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Spurenstoffe in Kläranlagen: Kleine Dosen, große Probleme

Klar, aber nicht rein – was wie ein Werbeslogan klingt, ist in Kläranlagen ein Problem: Das Wasser, das sie in die Umwelt abgeben, enthält oft bedenkliche Spurenstoffe. Die Lösung: eine vierte Reinigungsstufe…mehr:

http://www.schussenaktivplus.de/aktuelles/pressespiegel
Quelle: Südwestpresse Stuttgart, Freitag, 14. November 2014

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Meldungen zu Gaserzeugung und BHKW 2015

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Übersicht über alle Meldungen und Zugang zum Archiv

Biogas 2008  Biogas 2009  Biogas 2010 
Biogas 2011  Biogas 2012 Biogas 2013
Biogas 2014    

Januar 2015
03.01.2015 Die Biobatterie 

 


Die Biobatterie

Klärschlamm, Grünabfälle, Produktionsreste aus der Lebensmittelindustrie, Stroh oder Tierexkremente – mit dem modularen Konzept der »Biobatterie« lässt sich eine erheblich größere Bandbreite von Biomasse energetisch verwerten als bisher. Forscher zeigen, dass sie mit diesem Verfahren organische Reststoffe in Strom, Wärme, gereinigtes Gas, motorentaugliches Öl und hochwertige Biokohle verwandeln können.

Biogasanlagen sind ein wichtiger Baustein für die dezentrale Energieversorgung. Sie erzeugen Strom aus nachwachsenden Rohstoffen und können die stark schwankende Wind- und Sonnenenergie ausgleichen. In Deutschland sind bereits 8000 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt 3,75 Gigawatt in Betrieb – das entspricht etwa drei Kernkraftwerken. Aber die Anlagen haben auch einige Nachteile: Sie verarbeiten nur ein eingeschränktes Spektrum organischer Stoffe und stehen in Konkurrenz mit dem Anbau von Nahrungsmitteln.

Strom, Öl, Gas und Biokohle produzieren
Nun ist es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT gelungen, die Effizienz der Biogasanlagen erheblich zu steigern. Das von ihnen entwickelte Biobatterie-Verfahren liefert nicht nur Strom und Wärme, sondern auch hochwertige Produkte, wie Gas, Öl und Pflanzenkohle. Diese können je nach Bedarf verwertet werden: etwa zur Stromerzeugung, als Schiffs- oder Flugzeugkraftstoff, als Beimischung zu Kraftstoffen oder als Düngemittel. Weiterverarbeitet liefern sie sogar Basisstoffe für die Chemische Industrie.

Die Biobatterie ist modular aufgebaut und besteht aus einem Pool umweltfreundlicher Technologien wie Biogasanlagen, thermischen Speichern, Vergasern und Motoren zur Stromerzeugung. Herzstück des Konzepts ist das thermo-katalytische Reforming (TCR®). Damit bauen die Experten Kohlenstoffe aus organischem Material wie beispielsweise Gärresten aus Biogasanlagen und der Bioethanolproduktion, industriellen Biomasseabfällen, Klärschlämme, Stroh, Holzreste oder Tierexkremente um. Das Ergebnis: Öl, Gas und Biokoks. »Der besondere Vorteil der Biobatterie ist, dass wir eine Vielzahl von Ausgangsstoffen verwerten können, die sonst oft aufwändig entsorgt werden müssten«, erklärt Professor Andreas Hornung, Leiter des UMSICHT am Institutsteil Sulzbach-Rosenberg.

Pilotanlage verarbeitet biogene Reststoffe
Dass dies auch in der Praxis funktioniert, zeigen die Forscherinnen und Forscher an einer Pilotanlage, die etwa 30 kg Gärreste in der Stunde verwertet. Die Ausgangsstoffe wandern zunächst durch eine Schleuse unter Sauerstoffausschluss in eine sich kontinuierlich drehende Schnecke. Dort wird das Material erhitzt und in Biokohle sowie flüchtige Dämpfe zerlegt. Die Dämpfe werden weiter erhitzt und dann wieder abgekühlt. Dabei kondensiert eine Flüssigkeit, die Bioöl und Prozesswasser enthält. Die Forscher trennen das hochwertige Öl ab, um es weiter zu nutzen. Das entstandene Gas wird gereinigt und aufgefangen.

Die flüssigen, gasförmigen und festen Produkte lassen sich vielfältig weiterverwerten. Das Öl kann entweder zu Schiffs- und Flugzeugkraftstoff verarbeitet werden oder in einem Blockheizkraftwerk – wie auch das Gas – für die Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Das abgetrennte Prozesswasser enthält zahlreiche kurzkettige, biologisch abbaubare Kohlenstoffverbindungen. Es kann wieder in die Biogasanlage zurückgeführt werden und so die Methanausbeute steigern. Die Biokohle eignet sich als Bodenverbesserer.

Aber arbeitet die Biobatterie auch effizient? »Die Anlage wandelt in einem robusten und kontinuierlichen Prozess über 75 Prozent des Energieeinsatzes in qualitativ hochwertige Energieträger um. Der Wirkungsgrad lässt sich noch weiter steigern, wenn man mobile Latentwärmespeicher einsetzt«, erklärt Hornung. Ein besonderer Vorteil der Biobatterie ist, dass sich das System stufenweise ausbauen lässt. »Das ist für die Betreiber finanziell sehr interessant. Denn für den Start sind keine hohen Investitionen notwendig, wie unsere Wirtschaftlichkeitsanalysen belegen«, führt Hornung aus. Die Susteen Technologies GmbH, eine Ausgründung von UMSICHT, setzt das Konzept
Biobatterie bereits gemeinsam mit Kooperationspartnern im In- und Ausland in großen Pilotanlagen in die Praxis um.

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2014/biobatterie.html

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Meldungen zu Energie- und E-Technik 2015

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Oktober 2015
Speicher- und Wärmetransformationstechnologien – wichtige Pfeiler der Energiewende 
Juni 2015
Mit Strategie weniger Energie 
„Das Wasser ist zu schade um in der Toilette runtergespült zu werden.“ – Akzeptanz von Grauwasserbehandlung und Wärmerückgewinnung im Wohnungsbau 
Undichte Kanalleitungen belasten Kläranlagen 
Diskussion von Bewertungskriterien für Verfahrensvarianten der energetischen Optimierung von Kläranlagen 
Energieaudit für Wasserverbände? 
Die Bedeutung von Stromspeichern für die Energiewende 
Kraft-Wärme-Kopplung e.V: Förderung der KWK rückt wieder in den Vordergrund 
Regelenergie im Abwasserbereich: NEW meets Kläranlagenbetreiber 
Mai 2015
Experten gefragt: Bewertungskriterien für Verfahrensvarianten der energetischen Optimierung von Kläranlagen 
Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft (NEW) erschließt neue Geschäftsfelder 
März 2015
Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft gestartet 
Januar 2015
Wärmebilanz einer Kläranlage 

Speicher- und Wärmetransformationstechnologien – wichtige Pfeiler der Energiewende

Karin Schneider Presse und Public Relations
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Fraunhofer ISE erweitert Forschungs- und Entwicklungsangebot mit neuem Standort

Schon seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren ist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE sehr breit und komplementär und damit optimal für die zentralen Fragen der Energiewende aufgestellt. Systemische Aspekte und die Frage der Energiespeicherung zählten in Ergänzung zu solaren Technologien von Anfang an dazu. Zwei der Themen, die heute bei der Transformation unseres Energiesystems besonders im Fokus stehen sind Energiespeichertechnologien sowie effiziente Verfahren für die Wärme- und Kältebereitstellung.
In diesen Bereichen hat das Fraunhofer ISE jetzt seine Aktivitäten an einem neuen Standort in der Auerstraße in Freiburg gebündelt und seine Ausstattung deutlich ausgeweitet. Am 2. Juli 2015 wurde das neue Zentrum für Speicher- und Wärmetransformationstechnologien in Anwesenheit von Vertretern mehrerer Bundesministerien sowie Repräsentanten aus der Industrie und Branchenverbänden offiziell eingeweiht.

»Mit diesen deutlich erweiterten Möglichkeiten in der Speicherforschung sowie der Wärme- und Kältebereitstellung tragen wir gleich mehreren zentralen Fragestellungen Rechnung, die von entscheidender Bedeutung sind auf dem Weg hin zu einem Energieversorgungssystem auf Basis erneuerbarer Energien«, so Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber. Neue Labor- und Technikumsfläche gibt es für die Themen Batteriesysteme für Photovoltaik und Mobilität, Redox-Flow-Batterien, Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse, Hochtemperaturspeicher für die Solarthermie sowie Wärmepumpen und Kältemaschinen für den Antrieb mit Strom, Gas oder Wärme.

Batteriesysteme
Aufgrund ihres modularen Aufbaus und hohen energetischen Wirkungsgrads nehmen Batteriesysteme eine Schlüsselrolle bei der Nutzung fluktuierender erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik oder Windkraft ein und können erheblich zur Systemstabilität beitragen. Mit der fortschreitenden Entwicklung neuer Technologien steigen Energie- und Leistungsdichte der Batterien und somit erschließen sich immer neue Einsatzzwecke wie beispielsweise im Bereich der Elektromobilität. Je nach Anwendung und Einsatzprofil sind die Anforderungen an Batteriesysteme jedoch enorm. Oberste Ziele der Aktivitäten am Fraunhofer ISE sind deshalb die Optimierung von Schlüsselkomponenten und des Gesamtsystems sowie die Erhöhung der Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Kosten des Speichersystems. Die FuE-Themen umfassen dabei die zentralen Aufgaben der Batteriesystemtechnik wie beispielsweise das Batteriemanagement sowie das thermische Management und die Untersuchung von Alterungsprozessen von Batterien in unterschiedlichsten Anwendungen und für verschiedene Zellchemie, sowohl im Labor als auch mit modernsten Simulationswerkzeugen.

Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse
Wasserstoff kann über Elektrolyse mittels Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dies wird besonders interessant wenn bei wachsendem Anteil von Sonne und Wind im Stromsystem große Mengen von Überschussstrom zur Verfügung stehen werden. Wasserstoff besitzt als einziger Energieträger das Potenzial, sehr große Energiemengen auch über lange Zeiträume in chemischer Form zu speichern. Neben der Rückverstromung in stationären Brennstoffzellensystemen oder in Gasmotoren bildet Wasserstoff auch als Kraftstoff in Brennstoffzellenfahrzeugen das Bindeglied zur emissionsfreien Mobilität. Wasserelektrolyseure sind künftig als (de)zentrale, regelbare Lasten im Stromnetz für die Stadtwerke oder Netzbetreiber eine wertvolle Regelgröße, um die Stromerzeugung zeitnah an den Verbrauch anzupassen und damit die Netzfrequenz zu stabilisieren. Das Fraunhofer ISE konzentriert seine Aktivitäten auf die elektrochemische Wasserstofferzeugung durch die Membranelektrolyse als zentrales Kernelement für stoffliche Speicher in Kopplung mit erneuerbaren Energien.

Wesentliche Alleinstellungsmerkmale des Fraunhofer ISE sind 25 Jahre Forschung und Entwicklung zur PEM-Elektrolyse sowie die Größe der am Standort Auerstraße aufgestellten Testanlage zur Prüfung von Zellstapeln für PEM-Elektrolyseure bis 4.000 Ampere in energiewirtschaftlich relevanter Größe. Der Aufbau einer Einspeiseanlage zur Zumischung von Wasserstoff ins lokale Gasnetz unterstreicht die Anwendungsnähe der Fraunhofer-Forschung.

Solarthermische Hochtemperaturspeicher
Das Fraunhofer ISE betreibt Forschung und Entwicklung für solarthermische Speicher sowohl im Niedrig- als auch im Hochtemperaturbereich. Am Standort Auerstraße stehen die Hochtemperaturspeicher für solarthermische Kraftwerke im Mittelpunkt. In solarthermischen Kraftwerken wird die Solarstrahlung mittels großer Spiegelfelder auf Absorber fokussiert. Zum Abführen der entstehenden Wärme werden die Absorber mit einem Wärmeträgermedium, z.B. Thermoöl, Wasser/Dampf, Salzschmelze oder Luft, durchströmt. Mit der Wärme kann dann eine Gas- oder Dampfturbine betrieben und Strom erzeugt werden. Die Integration von Hochtemperaturspeichern in solarthermischen Kraftwerken ermöglicht eine zeitlich bedarfsorientierte Stromerzeugung, auch nachts oder in Stunden mit Bewölkung.

Das Fraunhofer ISE entwickelt, vermisst, bewertet und optimiert Speicherkonzepte, die für sehr hohe Temperaturen ausgelegt sind. Am neuen Standort besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, mit Temperaturen bis zu 550°C zu testen und in sogenannten Schneckenwärmeübertragern mit Dampf unter hohen Drücken zu arbeiten. Ein weiteres Anwendungsfeld sind industrielle Prozessdampfanlagen, die ebenfalls Speicher für Temperaturen ab 180°C benötigen.

Wärmepumpen
Die Bereitstellung von Wärme und Kälte im Gebäudebereich nimmt einen zunehmend wichtigeren Stellenwert in der Energiewende ein. Heute gehen etwa 40% des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs in diesen Bereich, dies bedeutet, dass mit effizienteren und nachhaltigen Verfahren hier ein enormes Potenzial an Energieeinsparung gehoben werden kann. Die Wärmepumpentechnologie ist in der Lage, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der größte Vorteil der Wärmepumpen ist die Tatsache, dass die Bereitstellung von Wärme (und Kälte) zum großen Teil auf Umweltenergie basiert. Die restliche Energie wird beispielsweise in Form von elektrischer Energie zugeführt – und diese elektrische Energie kommt im sich wandelnden Energiesystem zunehmend aus erneuerbaren Quellen. Deshalb sind elektrische Wärmepumpen äußerst kompatibel zur Stromerzeugung mit Sonne und Wind. Aber auch Gas-Wärmepumpen als Nachfolgetechnologie heutiger Heizkessel spielen eine eminent wichtige Rolle, da sie den eingesetzten Brennstoff unter zusätzlicher Nutzung von Umweltwärme viel effizienter wandeln.

Am Standort Auerstraße hat das Fraunhofer ISE die Laborfläche für seine Wärmepumpenaktivitäten verzehnfacht und damit ein komplett neues Prüf- und Entwicklungszentrum für Wärmepumpen und Kältemaschinen installiert. So kann das Institut, das seit 20 Jahren Entwicklung von Wärmepumpen und Kältemaschinen betreibt, die Industrie bei der Entwicklung neuer Geräte besonders schnell und umfassend unterstützen, von der Komponentenentwicklung bis zur Systembewertung. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal am neuen Standort ist, dass alle Messeinrichtungen die strengen Sicherheitsauflagen für das Arbeiten mit brennbaren Kältemitteln wie Propan erfüllen, um so die Entwicklung neuartiger Kältemittel mit geringem Treibhausgaspotenzial voranzutreiben. Darüber hinaus liefert die Vernetzung mit der hauseigenen Forschung zum Beispiel bei Sorptions- oder Speichermaterialien oder für das Smart Grid immer wieder innovative Ansätze und Produktideen.

Weitere Informationen:
http://www.ise.fraunhofer.de

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Mit Strategie weniger Energie

1 Einleitung
Der Zweckverband Ostholstein (ZVO) betreibt mit seinem Geschäftsbereich Entwässerung für die Gemeinde Wangels die Kläranlage Weißenhäuser Strand im gleichnamigen Ostseebad. Unsere Kläranlage wurde in den 1970er-Jahren mit dem nahe gelegenen Ostsee-Feriencenter als einfache biologische Anlage mit Tauchkörperverfahren gebaut. Nach einer kompletten Modernisierung im Jahr 1994 wurde die Kläranlage zunächst als zweistraßige Belebungsanlage betrieben. Aufgrund der damals großzügigen Auslegung und den ständig steigenden Energiekosten haben wir im Jahr 2000 eine Straße komplett außer Betrieb genommen. Diese dient heute nur noch redundanten Zwecken. Mit unserem Beispiel wollen wir zeigen, dass auch vergleichsweise kleine Anlagen mit starken saisonalen Schwankungen effizient geregelt werden können.

2 Die Ausgangssituation
Bedingt durch ihre Lage in einem Urlaubsgebiet ist unsere Kläranlage hohen saisonalen Schwankungen in der Zulauffracht ausgesetzt. Die konstante Grundauslastung des zu …mehr:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2345

Autor
Thomas Heisler
Regionalbereichsleiter Zweckverband Ostholstein
Wagrienring 3–13
23730 Sierksdorf
Deutschland
Kläranlage Lütjenbrode Tel. +49 (0)43 62/72 78

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„Das Wasser ist zu schade um in der Toilette runtergespült zu werden.“ – Akzeptanz von Grauwasserbehandlung und Wärmerückgewinnung im Wohnungsbau

Seit fast zwei Jahren forscht netWORKS 3 zu intelligenten wasserwirtschaftlichen Systemlösungen. Mit dem aktuell erschienenen netWORKS Paper werden die ersten Ergebnisse einer NutzerInnenbefragung von Gebäuden mit innovativer Abwassertechnologie vorgestellt. In vier Berliner Gebäuden mit Grauwasseraufbereitung, zwei davon gewinnen zusätzlich Wärme aus dem Grauwasser zurück, befragten ForscherInnen des ISOE die MieterInnen bzw. EigentümerInnen von insgesamt 45 Haushalten zu ihren Wahrnehmungen, Bewertungen, Einstellungen und wie die BewohnerInnen im Alltag mit der Technologie in Berührung kommen. In den Wohnungen wird das aufbereitete Grauwasser für die Toilettenspülung verwendet.
„Man merkt gar nichts – und das ist ja das Gute daran.“ Aussagen wie diese stehen stellvertretend …mehr:
Die gesamte Studie zum Nachlesen gibt es hier:

http://www.networks-group.de/de/news/2015-05-21/aktuelle-neuerscheinung-networks-paper-27.html

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Undichte Kanalleitungen belasten Kläranlagen

Etwa ein Viertel des Wassers in deutschen Kläranlagen ist gar kein Abwasser, sondern Grund- und Sickerwasser, das zu einem großen Teil durch undichte Stellen in öffentliche und private Kanalleitungen gelangt. Ein UBA-Forschungsbericht beleuchtet das Thema und benennt Anforderungen an die Sanierung.
Der hohe Fremdwasseranteil sorgt dafür, dass weniger Schadstoffe aus dem eigentlichen Abwasser entfernt werden, und treibt den Energieverbrauch der Kläranlagen in die Höhe. Bei Starkregen bringt der Grund- und Sickerwasserzufluss Mischwasserkanalisationen häufiger zum Überlaufen, wobei Schadstoffe in Gewässer und Grundwasser gelangen können. Für eine Sanierung undichter Kanalleitungen ist jedoch einiges zu beachten. So kann nach einer Abdichtung lokal der Grundwasserspiegel steigen und Gebäude und Bäume schädigen.

http://www.umweltbundesamt.de/themen/undichte-kanalleitungen-belasten-klaeranlagen

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Diskussion von Bewertungskriterien für Verfahrensvarianten der energetischen Optimierung von Kläranlagen

Im Rahmen des am 03. März 2015 in Darmstadt veranstalteten ESiTI-Seminars „Abwasserund
Klärschlammbehandlung im Fokus der Energiewirtschaft der Zukunft“ haben Dr. Till
Ansmann und Axel Dierich vom inter 3 Institut für Ressourcenmanagement einen Workshop
durchgeführt, in dem namhafte Experten eine Reihe von Bewertungskriterien definierten, die
für einen Variantenvergleich zur energetischen Optimierung von Kläranlagen herangezogen
werden sollen. Unter der Überschrift „Bewertung der Klärschlammbehandlung und –
verwertung im Spannungsfeld von Energieerzeugung und -verbrauch“ diskutierten insgesamt
12 Vertreterinnen und Vertreter aller einschlägigen Akteursgruppen – Kläranlagenbetreiber,
Händler von Regelenergie, Energieversorger, Planer und Berater, Vertreterinnen von
Umwelt-Behörden und Verbänden sowie Wissenschaftler und Produzenten der betrachteten
Technologiebausteine.

Die 90-minütige, lebhafte Diskussion hat im Ergebnis etwa 30 verschiedene
Bewertungskriterien in den Themen-Bereichen „Technologie“, „Wirtschaftlichkeit“, „Politischrechtlicher
Kontext“, „Umwelt- und Ressourcenschutz“ sowie „Gesamtgesellschaftliche
Vorteile“ ergeben. Zum Zweck ihrer Validierung und Gewichtung werden die Kriterien nun im
Rahmen einer Befragung einem erweiterten Kreis von etwa 100-200 Expertinnen und
Experten vorgelegt. Am Ende dieses Stakeholder-fokussierten Definitionsprozesses entsteht
ein belastbares und praxistaugliches Set aus Kriterien und dazugehörigen Messindikatoren.
Es bildet die Grundlage eines Unterstützungstools „ESiTI“ für wasserwirtschaftliche
Entscheidungsträger zur Auswahl von Verfahrensvarianten der Klärschlammbehandlung und
-verwertung, welche das Ziel einer Flexibilisierung und Optimierung von Energieerzeugung
und -verbrauch auf Kläranlagen verfolgen.

Um den für die jeweilige Kläranlage am besten geeigneten Ansatz zur energetischen
Optimierung zu finden, gilt es insbesondere zwei Fragen zu beantworten:
Welche Zielstellungen (z.B. I. Effizienzsteigerung, II. Ausgleich Jahresgang, III. Ausgleich
Tagesgang, IV. Regelenergie/ externes Lastmanagement) sollten auf der Kläranlage verfolgt
werden? Und welche Verfahrensvariante, d.h. welche Kombination aus
Technologiebausteinen und Bewirtschaftungsstrategien ist hierfür am besten geeignet?

Durch die Beteiligung der verschiedenen Stakeholder-Gruppen und ihre jeweilige
Gewichtung der Kriterien lassen sich verschiedene Perspektiven abbilden und somit ihre
unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen im Hinblick auf die unterschiedlichen
Lösungswege berücksichtigen.

Interessierte wasser- sowie energiewirtschaftliche Akteure und Experten sind herzlich
eingeladen, sich durch eine E-mail an ansmann@inter3.de für die Teilnahme an der
Befragung anzumelden.

Kontakt:
Dr. Till Ansmann
inter 3 GmbH – Institut für Ressourcenmanagement
Otto-Suhr-Allee 59
D – 10585 Berlin
Fon +49(0)30 34 34 74 45
Fax +49(0)30 34 34 74 50
www.inter3.de
ansmann@inter3.de

http://www.esiti.de/Tagungsunterlagen/inter3/Ergebnisse%20-%20Workshop%20inter3.pdf

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Energieaudit für Wasserverbände?

Die Novelle des Energiedienstleistungsgesetzes trat am 22. April 2015 in Kraft. § 8 Abs. 1 des Gesetzes verpflichtet Unternehmen, die kein kleines und mittleres Unternehmen sind, mindestens alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen. Der Erftverband geht davon aus, dass er kein Energieaudit durchführen muss, weil nach Auffassung des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft als zuständiger Behörde Hoheitsbetriebe dieser Pflicht nicht unterliegen. Das Bundesamt ordnet die Abwasserbeseitigung den Hoheitsbetrieben zu. Ob sich diese Auffassung durchsetzt, muss sich noch zeigen.
Einschränkungen bei der Anwendung von Chloridazon in Wasserschutz- und Einzugsgebieten
Auf der Grundlage der Daten des Erftverbandes und seiner Mitglieder hat die Zulassungsbehörde für Pflanzenschutzmittel, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Braunschweig, eine neue Anwendungsbestimmung für Chloridazon erlassen, die zu einem Anwendungsverbot in einigen Wasserschutz- bzw. Einzugsgebieten geführt hat. Chloridazon ist ein auf Rübenanbauflächen gegen Unkräuter eingesetztes Herbizid. Dieses Anwendungsverbot kann auf weitere Standorte ausgedehnt werden. Über die Voraussetzungen und die Vorgehensweise wird der Erftverband seine im Bereich der öffentlichen Wasserversorgung tätigen Mitglieder in den nächsten Tagen schriftlich informieren.

http://www.erftverband.de/ev-telegramm-415/

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Die Bedeutung von Stromspeichern für die Energiewende

Dass Stromspeicher eine Rolle in der Energiewende spielen werden, ist wenig umstritten. Doch die Aussagen der Fachwelt über Einsatzbedarf, Konkurrenzlösungen und Einsatzszenarien sind teils widersprüchlich. Die Fraunhofer-Institute UMSICHT und IWES haben daher relevante Studien zu den Themen Stromspeicher und Power-to-Gas untersucht. Die Metastudie umfasst die aktuelle Datenlage sowohl für verschiedene Energieausgleichsszenarien im Stromsystem wie auch zu Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit einzelner Speichertechnologien.

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Kraft-Wärme-Kopplung e.V: Förderung der KWK rückt wieder in den Vordergrund

B.KWK positioniert sich in der aktuellen Diskussion zur Energiewende

Aufgrund der aktuellen Diskussionen zur Energiewende unter Berücksichtigung der von der überwiegenden Mehrzahl der Akteure in der Energiebranche geäußerten Forderungen hat der B.KWK auf Grundlage seines Positionspapiers vom April seine Vorschläge zur Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG 2015) weiterentwickelt.
• Der B.KWK unterstützt die von der überwiegenden Mehrzahl der Akteure in der Energiebranche mitgetragene Forderung nach einer Förderung für KWK-Bestandsanlagen für den in die Netze der Allgemeinen Versorgung eingespeisten Strom aus einem gesonderten Fördertopf.
• Der B.KWK tritt ein für die Beibehaltung des Ausbauzieles für KWK-Anlagen zu einem Stromanteil der KWK an der Nettostromerzeugung von 25 % (entsprechend rund 150 TWh/a).
• Der B.KWK fordert auch die weitere Förderung von Neubau, Modernisierung und Nachrüstung von KWK-Anlagen in Höhe der Fördersätze des KWKG 2012 für eigengenutzten Strom und mit leicht erhöhten Fördersätzen für nicht eigengenutzten Strom.
Weiter macht der B.KWK deutlich, dass eine Umrüstung alter Steinkohle-KWK-Kraftwerksblöcke auf Erdgas, wie vom BMWi vorgeschlagen, mehr als fraglich ist aus Gründen der unterschiedlichen Brennstoffkosten. Außerdem sollte der uneingeschränkt weiter zu fördernde Neubau von Gas-KWK-Anlagen im neuen Strommarktdesign gerade Kondensationsstrom aus Stein- und Braunkohle-Kondensationskraftwerken ersetzen. Nur so wird eine signifikante CO2 -Einsparung bewirkt und nicht durch Umrüstung.
Außerdem weist der B.KWK hin auf die noch immer von der Bundesregierung ignorierten ökonomischen und ökologischen Chancen des Wärmemarktes in der Energiewende. Die KWK stellt Wärme und Strom aufgrund der gekoppelten Erzeugung mit maximaler Energieeffizienz und CO2-Einsparung bereit.
Die Vorschläge des B.KWK können heruntergeladen werden unter folgendem Link
Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist ein breites gesellschaftliches Bündnis von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, u. a. KWK-Anlagenherstellern und -Betreibern sowie Energiedienstleistern. Unabhängig von der Art und Größe der Anlagen, vom Einsatzbereich und vom verwendeten Energieträger, setzt sich der B.KWK für die Förderung des technischen Organisationsprinzips der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Ziel ist dabei die Effizienzsteigerung bei der Energieumwandlung durch eine umweltfreundliche, gekoppelte Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte. Der Verband wurde 2001 gegründet und zählt derzeit gut 600 Mitglieder.

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Regelenergie im Abwasserbereich: NEW meets Kläranlagenbetreiber

Seit 2012 können Kläranlagenbetreiber mit der Flexibilisierung von Stromerzeugung und -verbrauch am Regelenergiemarkt zusätzliche Einnahmen erwirtschaften. „Flexibilisierung ist das Zauberwort, wenn es darum geht, das Energiemanagement auf der Kläranlage zu optimieren und auf die zukünftigen Entwicklungen im Energiesektor auszurichten“, sagt NEW-Partner Andreas Keil, Geschäftsführer des Energiedirektvermarkters e2m.
Welche Flexibilitätspotenziale sehen die Betreiber auf ihrer Kläranlage? Welche Wissenslücken, Vorbehalte und Hürden gilt es auf dem Weg der Kläranlage zum Energiedienstleister auszuräumen? Der Einladung des Netzwerks Energieeffiziente Wasserwirtschaft, kurz NEW, zum Fachgespräch „Regelenergie im Abwasserbereich“ am 17. April 2015 in Magdeburg folgten zehn ausgewählte Kläranlagenbetreiber aus ganz Deutschland. Andreas Keil von e2m erläuterte Inhalte, Anforderungen und Möglichkeiten der Vermarktung von Regelenergieleistungen und stellte sich den Fragen der Kläranlagenbetreiber.
Im Ergebnis wurde von den Betreibern die Flexibilisierung von Stromerzeugung und Stromverbrauch auf der Kläranlage als ein potenter …mehr:

http://www.inter3.de/de/aktuelles/details/article/regelenergie-im-abwasserbereich-new-meets-klaeranlagenbetreiber.html

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Experten gefragt: Bewertungskriterien für Verfahrensvarianten der energetischen Optimierung von Kläranlagen

Zum Thema „Abwasser- und Klärschlammbehandlung im Fokus der Energiewirtschaft der Zukunft“ hat am 03. März 2015 in Darmstadt ein Seminar des BMBF-Forschungsprojektes ESiTI stattgefunden, mit über 100 Teilnehmenden aus Wasser- und Energiewirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und Wissenschaft. Dr. Till Ansmann und Axel Dierich von inter 3 führten im Rahmen dieses Seminars einen Workshop durch, in dem namhafte Experten eine Reihe von Bewertungskriterien für ein Entscheidungsunterstützungs-Tool definierten.
Unter der Überschrift „Bewertung der Klärschlammbehandlung und -verwertung im Spannungsfeld von Energieerzeugung und -verbrauch“ diskutierten insgesamt 12 Vertreterinnen und Vertreter aller einschlägigen Akteursgruppen – vom Kläranlagenbetreiber über Umwelt-Behörden und Verbänden bis zu Wissenschaftlern und Produzenten – die betrachteten Technologiebausteine. Die Bewertungskriterien in den Themen-Bereichen „Technologie“, „Wirtschaftlichkeit“, „Politisch-rechtlicher Kontext“, „Umwelt- und Ressourcenschutz“ sowie „Gesamtgesellschaftliche Vorteile“ sollen dem Vergleich von verschiedenen Verfahrensvarianten für die energetische Optimierung von Kläranlagen dienen.
Zum Zweck ihrer Validierung und Gewichtung werden die 30 im Workshop definierten Kriterien nun einem erweiterten Kreis von etwa 100-200 Expertinnen und Experten vorgelegt. Am Ende dieses Prozesses entsteht ein belastbares und praxistaugliches Set aus Kriterien und dazugehörigen Messindikatoren. Es bildet die Grundlage eines Unterstützungstools „ESiTI“ für wasserwirtschaftliche Entscheidungsträger zur Auswahl von Verfahren der Klärschlammbehandlung und -verwertung, die das Ziel einer Flexibilisierung und Optimierung von Energieerzeugung und -verbrauch auf Kläranlagen verfolgen.
Interessierte wasser- sowie energiewirtschaftliche Akteure und Experten sind herzlich eingeladen, sich per E-Mail oder telefonisch bei Herrn Dr. Ansmann für die Teilnahme an der Befragung anzumelden.

http://www.inter3.de/de/aktuelles/details/article/teilnehmer-fuer-befragung-gesucht-bewertungskriterien-fuer-verfahrensvarianten-der-energetischen-op.html

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Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft (NEW) erschließt neue Geschäftsfelder

Im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) ist jetzt das Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft NEW gestartet. Im Verbund von Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen sollen mit innovativen Produkten für ein intelligentes Lastmanagement und die Bereitstellung von Regelenergie für die Übertragungsnetzbetreiber neue Geschäftsfelder für den kommunalen Wassersektor erschlossen werden. Grundlage hierfür bietet u.a. die 2012 erlassene „Abschaltverordnung“, nach der energieintensive Unternehmen ihre Potenziale zur Lastverschiebung zu Geld machen können sowie die Möglichkeit, mit dezentralen Erzeugungsanlagen und Verbrauchern durch Poolung am Regelenergiemarkt teilzunehmen.
Entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Stromnetzbetreiber über den Wasserbetrieb bis zum Kunden werden im Netzwerk NEW Infrastrukturtechnologien, Informations- und Kommunikationstechniken, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt. NEW bietet seinen Mitgliedern neben exklusivem Networking eine breite Palette an Leistungen von Marktanalysen bis zur Öffentlichkeitsarbeit. inter 3 als langjähriger und gut vernetzter Partner der Wasserwirtschaft koordiniert das Netzwerk. Mehr:

http://www.inter3.de/de/aktuelles/details/article/netzwerk-energieeffiziente-wasserwirtschaft-new-erschliesst-neue-geschaeftsfelder.html

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Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft gestartet

Wirtschaftliche Lösungen für den Regelenergiemarkt im Wassersektor

Gutes Trinkwasser aus dem Hahn und eine saubere Abwasserbeseitigung benötigen viel Energie: jährlich derzeit 6,6 Milliarden Kilowattstunden. Mit einem flexiblen Energiemanagement können Wasserwirtschaftsunternehmen am Regelenergiemarkt Geld verdienen. Das heute gestartete Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft NEW ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Verbänden und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, der kommunalen Wasserwirtschaft in diesem Markt neue Chancen zu eröffnen. Koordiniert wird NEW vom Berliner inter 3 Institut für Ressorucenmanagement.

„Die Potenziale der Flexibilisierung liegen sowohl in den Anlagen und Netzen der Wasserwirtschaft als auch jenseits des Wasserzählers, nämlich im Verbrauchsmanagement und in neuen Technologien für Haushalte, öffentliche Einrichtungen und Gewerbe“, erläutern Netzwerksprecher Axel Sacharowitz, Geschäftsführer von 3S Antriebe GmbH und sein Stellvertreter Guido Stelzle, Geschäftsführer von e2mGmbH. „Für das erforderliche überbetriebliche Lastmanagement der Wasserunternehmen entwickeln wir jetzt intelligente Produkte.“

In der ersten Innovationswerkstatt haben die Netzwerkpartner heute in Berlin die Schwerpunkte der gemeinsamen Technologie- und Produktentwicklung festgelegt. Bis zum Jahresende werden konkrete Roadmaps erstellt. Erste Dienstleistungen zum Geschäftsfeld „Regelenergie“ stehen interessierten (Ab)Wasserunternehmen ab sofort zur Verfügung.

NEW bündelt das Know-how von derzeit sieben Unternehmen rund um wasserwirtschaftliches Lastmanagement von der Anlagen- und Speichertechnik über Netzbetrieb und -Steuerung bis zum Verbrauchs- und Vertriebsmanagement. Gründungspartner sind 3S Antriebe GmbH, abc GmbH, AUTARCON GmbH, e2m GmbH, ESYS GmbH, Hydrosystemtechnik GmbH sowie PA-ID Automation & Vermarktung. Darüber hinaus gehören die DWA und das Technologiezentrum Wasser des DVGW als assoziierte Partner zum Netzwerk.

Gefördert wird NEW im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Nähere Informationen finden Sie in Kürze unter www.new-netzwerk.de

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Wärmebilanz einer Kläranlage

Die Wärmeversorgung von Kläranlagen rückt bei der energetischen Optimierung ins Blickfeld, nicht nur weil die Preise für Fremdenergie (Gas, Heizöl) steigen, sondern auch weil die Energieerzeugung mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) als Folge der EEG-Reform 2014 unwirtschaftlicher wird. Die Einsparung und Rückgewinnung von Wärme gewinnen hingegen an Attraktivität. Die Wärmebilanz ist erfahrungsgemäß geprägt von Fremdenergiebedarf im Winter und hohen Überschüssen im Sommer. Der Wärmebedarf wird von der Schlammfaulung dominiert (ca. 70 bis 80 %); eine Berechnungsmöglichkeit ist daher von großem Interesse. Der Bedarf für die Schlammaufheizung kann zuverlässig aus der Schlammmenge

Den ganzen Artikel finden Sie unter Folge 4/2014
http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={547e4cd7-39cd-44d3-8276-acbc280193f5}
Ab Seite 2286

Autoren
Leyah Eschemann (Praktikantin)
Dr.-Ing. Gerhard Seibert-Erling
Setacon GmbH
Augustinusstraße 9b, 50226 Frechen, Deutschland
E-Mail: info@setacon.de

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Meldungen zu Kanal und Entwässerung 2015

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Oktober 2015
Kanalabdichtungen: Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Kläranlagen 
UBA-Text über undichte Kanäle 
Bund fördert Entwicklung der STEBATEC AG  
Mai 2015
VwV Kanalsanierung 
Einsatz des elektronischen Spiegels für den betrieblichen Überblick im Kanalsystem*) 
Schachtsanierung mit neuer Technologie 
Einsatz von Kleingeröllfängen als Fertigteilschächte 
März 2015
Die Wassertage Münster – eine Veranstaltung etabliert sich
Honorarvereinbarung – Überarbeitete Handlungsempfehlung 
Einbeziehung der Grundstücksentwässerungsanlagen – Handlungsempfehlung Nr. 17 
Januar 2015
Starkregen im Juli – Überflutungsbetrachtungen in Münster 
RSV-Merkblatt 10.1 „Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen: Freigefälleleitungen“ aktualisiert 
REDUZIERUNG DES FREMDWASSERANTEILS – ÜBERLEGUNGEN ZU §119 DES NEUEN WASSERGESETZES. DWA UND GEANETZ ERNEUT BEI VERBÄNDEANHÖRUNG  

Kanalabdichtungen: Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Kläranlagen

Undichte Kanäle im Bereich der öffentlichen Abwasserentsorgung und der Grundstücksentwässerung können je nach örtlichen Gegebenheiten zu Problemen durch Infiltration von Grund-, Schichten- oder Sickerwasser führen. Im Mischsystem kann es zu vermehrten Mischwasserabschlägen und damit zur zusätzlichen Belastung der Gewässer kommen. Ein erhöhter Fremdwasseranteil wirkt sich zudem negativ auf die Kläranlagenleistung aus. Sanierungsmaßnahmen am Kanalnetz sind erforderlich, um öffentliche und private Abwasserleitungen und -kanäle abzudichten und das Fremdwasseraufkommen deutlich zu reduzieren. Der vom Umweltbundesamt herausgegebene Forschungsbericht „Kanalabdichtungen – Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Klär-anlagen und der Einfluss auf den örtlichen Wasserhaushalt“ stellt Nutzen, Aufwand und Risiken flächenhafter Kanalabdichtung an undichten Abwasser-leitungen und -kanälen anhand von Praxisbeispielen dar und geht auf die Anforderungen für die Kanalsanierung detailliert ein. Der Forschungsbericht kann als Text 21/2015 des Umweltbundesamtes kostenlos von der Seite der Homepage des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden.

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UBA-Text über undichte Kanäle

Undichte Kanäle im Bereich der öffentlichen Abwasserentsorgung und der Grundstücksentwässerung können je nach örtlichen Gegebenheiten zu Problemen durch Infiltration von Grund-, Schichten- oder Sickerwasser führen. Im Mischsystem kann es zu vermehrten Mischwasserabschlägen und damit zur zusätzlichen Belastung der Gewässer kommen. Ein erhöhter Fremdwasseranteil wirkt sich zu-dem negativ auf die Kläranlagenleistung aus. Sanierungsmaßnahmen am Kanalnetz sind erforderlich, um öffentliche und private Abwasserleitungen und -kanäle abzudichten und das Fremdwasseraufkommen deutlich zu reduzieren. In einem vom Bundesumweltministerium geförderten Forschungsvorhaben wurden Nutzen, Aufwand und Risiken flächenhafter Kanalabdichtung an undichten Abwasserleitungen und -kanälen anhand von Praxisbeispielen untersucht, umfassend dargestellt und Anforderungen für die Kanalsanierung erarbeitet.

B. Bosseler et al.: Kanalabdichtungen – Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Kläranlagen und der Einfluss auf den örtlichen Wasserhaushalt, Texte 21/2015 Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau 2015, 252 S., ISSN 1862-4804 Nur per Download verfügbar:

www.umweltbundesamt.de/publikationen/kanalabdichtungenauswirkungen-auf-die

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Bund fördert Entwicklung der STEBATEC AG

Eine intelligente Bewirtschaftung der Speichervolumen im Kanalnetz leistet einen grossen Beitrag an den Gewässerschutz, reduziert Überläufe, nutzt das Speichervolumen im Kanalnetz optimal aus und sichert die hydraulische Auslastung der Kläranlage. Die Abwasserreinigungsanlagen (ARA) sind aus wirtschaftlichen Gründen darauf ausgelegt, durchschnittlich grosse Abwassermengen zu klären. Beim dominierenden Mischsystem (Abwasser und Regenwasser werden gemeinsam gefasst) übersteigen bei Regenwetter die Abwassermengen daher die Kapazitäten der ARA, und es kommt zu unbehandelten oder teilbehandelten Überläufen in Flüsse ….

Mehr: zum Projektbericht >> http://www.stebatec.ch/fileadmin/user_upload/Referenzen/Success_Stories/Stebatec_Projektbericht_INKA_DE_Web.pdf

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VwV Kanalsanierung

Seit 25.02.2015 ist die neue VwV Kanalsanierung in Kraft. Diese Verwaltungsvorschrift regelt die Verrechnung der Aufwendungen bei Kanalsanierungs-maßnahmen mit der Abwasserabgabe, sofern die Maßnahmen der Fremdwasserreduzierung dienen. Die VwV wurde in der Ausgabe 2 des GABl. vom 25.2.2015 veröffentlicht und kann über den Vorschriftendienst Baden-Württemberg bezogen werden.

http://www.dwa-bw.de/

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Einsatz des elektronischen Spiegels für den betrieblichen Überblick im Kanalsystem*)

1 Einleitung*
In Österreich werden aktuell knapp 100 000 km öffentliche Ka-nalisation betrieben – dies entspricht in etwa dem Kanalnetz von Bayern. Die Instandhaltung dieser Infrastruktur erfordert regelmäßige Kontrollen, um Informationen über den Zustand des Kanalsystems zu erheben und eventuelle Sanierungsmaß-nahmen setzen zu können. Dadurch wird die langfristige Funk-tionsfähigkeit des Systems gewährleistet.
Die Zustandserfassung wird heute entweder direkt durch Begehung oder indirekt, zum Beispiel mittels TV-Inspektion, durchgeführt. Neben der konventionellen TV-Inspektion mit fahrbarem Kamerawagen stehen aber auch andere Methoden, zum Beispiel mittels elektronischen Spiegels, zur Verfügung. Dieses Instrument bietet eine einfache, schnelle und kosten-günstige Möglichkeit, um einen guten Überblick hinsichtlich des baulichen und betrieblichen Zustands des Kanalsystems zu erhalten. Im Rahmen dieses betrieblichen Überblicks zur Über-prüfung der Funktionsfähigkeit wird unter anderem die Not-wendigkeit einer zusätzlichen Detailinspektion mittels fahrba-rer Kamera sowie ein eventueller Sanierungs- oder Reinigungs-bedarf erhoben.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit diesem Instru-ment wurde der elektronische Spiegel …mehr:

Den ganzen Bericht lesen Sie unter http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2354

Autoren
Dipl.-Ing. Hanns Plihal, Alexander Kuratko, B. Sc., Prof. Dr.
Dipl.-Ing. Thomas Ertl
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und
Gewässerschutz (SIG)
Muthgasse 18, 1190 Wien, Österreich
Tel. +43 (0)660/3 59 53 71
E-Mail: hanns.plihal@boku.ac.at

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Schachtsanierung mit neuer Technologie

1 Situation
Am Ufer der Elbe, bei Normalwasser nur wenige Meter vom Wasserlauf entfernt, betreibt der Zweckverband Abwasserbeseitigung Oberes Elbtal Riesa (ZV) ein Abwasserpumpwerk (Abbildung 1). Von hier aus werden die Abwässer der Gemeinden Neuhirschstein und Niederlommatzsch über eine Druckleitung DN 110 in Richtung Kläranlage Riesa gepumpt. Der Schacht – 1998 aus Betonelementen errichtet – hat aufgrund seiner Lage im unmittelbaren Uferbereich der Elbe die beson-dere Aufmerksamkeit unseres Verbands. Im Laufe der Zeit hat der Schwefelwasserstoff bzw. daraus entstandene Schwefelsäure – wie bei vielen Schächten vergleichbarer Bauart – am Beton genagt und teils deutliche Spuren hinterlassen. Die Gefahr bestand, dass Deckel und Wände undicht werden. Wir nahmen daher die Sanierung des Schachtes in unsere Investitionsplanung für das Jahr 2012 auf.

2 Planung
Schon nach der ersten Prüfung schied ein Neubau aus Kostengründen aus, sodass nur eine Reparatur des bestehenden Pumpwerks einschließlich der Erneuerung der kompletten Ausrüstung in Frage kam. Die Herausforderung bei der Planung war es, eine dauerhafte Lösung zu finden, die dem sensiblen Standort des Pumpenschachts gerecht wird. Das Bauwerk liegt zwar direkt am Flussufermehr:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2348

Autorin
Kerstin Stöbel, Technische Leiterin
ZV Abwasserbeseitigung Oberes Elbtal
Riesa
Kirchstraße 29, 01591 Riesa,
Deutschland
Tel. +49 (0)35 25/50 34 12
E-Mail: kstoebel@zvabwasserriesa.de
Fachliche Beratung
Dipl.-Ing. Roland Engel
Hidrostal Pumpenbau GmbH
Blumrodapark 9, 04552 Borna
Tel. +49 (0)3 43 43/7 05 18
E-Mail: engel@hidrostal-borna.de

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Einsatz von Kleingeröllfängen als Fertigteilschächte

Die Mitarbeiter der Betriebsabteilung der Straßenbaubezirke des Tiefbauamts Karlsruhe und des Kanalbetriebs der Stadtent-wässerung besichtigen regelmäßige Gefahrenstellen der Ober-flächen- und Außengebietsentwässerung und tauschen sich hinsichtlich den Beobachtungen und Meldungen nach Starkre-genereignissen aus. Dabei wurde festgestellt, dass viele der be-stehenden Geröll- und Sandfänge sowie Rinnensysteme hyd-raulisch zu ertüchtigen sind. Durch örtliche Anpassungen, wie zum Beispiel Erhöhen des Straßenquergefälles oder Einbau von Asphaltmodellierungen, konnten Wasserströme in beste-hende Anlagen besser eingeleitet werden.
Der Einsatz von Kastenquerrinnen hat sich in vielen Fällen als ungünstig erwiesen. Hohe Oberflächenfließgeschwindigkei-ten und ungünstige Querneigung führen zum Überströmen (Abbildung 1) oder Verlegen dieser Entwässerungsanlagen.
Die alten bisher in Karlsruhe gebauten Geröllfänge haben oft eine …mehr:

http://www.kan.at/Kontext/WebService/SecureFileAccess.aspx?fileguid={6030d95a-2f34-4e6a-83ba-95589e602391} Seite 2332

Autoren
Dipl.-Ing. (FH) Albrecht Dörr, Rolf Fritz
Tiefbauamt Karlsruhe
– Stadtentwässerung –
Lammstraße 7, 76133 Karlsruhe, Deutschland
E-Mail: albrecht.doerr@tba.karlsruhe.de
E-Mail: rolf.fritz@tba.karlsruhe.de

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Die Wassertage Münster – eine Veranstaltung etabliert sich

Zum vierten Mal fanden die Wassertage am 24. und 25. Februar in Münster statt.
Federführend für die Veranstaltung sind das Institut für Wasser, Ressourcen, Umwelt (IWARU) der Fachhochschule Münster und der Landesverband NRW der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) in Kooperation mit dem Bund der Wasserbauingenieure (BWK), der Deutschen Limnologischen Gesellschaft (DGL) und der Fachgemeinschaft der Hydrologischen Wissenschaften (FgHW).

Alles drehte sich um’s Wasser in der Stadt: unter technischen, ökologischen und gesellschaftlichen Aspekten. „Obwohl Wasser ein wichtiger Lebensraum für Flora und Fauna und für den Menschen ein attraktives Wohnumfeld ist, stellt Wasser in der Stadt auch ein erheblich Risiko dar“, so Prof. Mathias Uhl (IWARU). Dies erfordere „innovative Zukunftsstrategien, die nur durch integrative Planungspraxis unter Beteiligung aller betroffenen Disziplinen erreicht werden kann“.

Die Wassertage Münster bieten alle zwei Jahre ein entsprechendes Forum für den Expertenaustausch. „Sowohl die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen als auch das Interesse von Fachfirmen dort auszustellen wächst von Veranstaltung zu Veranstaltung“, betont die Präsidentin der Fachhochschule Münster, Frau Prof. von Lojewski.
Die Vertreter verschiedenster Interessen rund ums Wasser kamen zu Wort: Ökologen, Landschaftsplaner, Stadtplaner, Wasserverbandsvertreter, Kommunen, Ministerium, Ingenieurbüros und selbstverständlich die Hochschulen. Neben den Pausen wurden die angebotenen Workshops zu intensiver Diskussionen genutzt. Dort wurden die ökologischen Potenziale von Stadtgewässern beleuchtet, es wurde diskutiert wie die Bürger und Bürgerinnen am besten in die Entwicklung von Stadtgewässern einbezogen werden können. In weiteren Workshops wurden die Überflutungsvorsorge und die Abwasserentsorgung thematisiert. Ungewöhnlich aber spannend war die Einführung der Teilnehmer in ein Programm, mit dem sie computergestützt Hochwasser-Szenarien in einer Stadt spielen/ simulieren konnten. Eine weitere neu entwickelte Software zur Bewirtschaftung des Wasserhaushalts war im Fokus des sechsten Workshops.

https://www.fh-muenster.de/iwaru/wassertage-muenster.php

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Honorarvereinbarung – Überarbeitete Handlungsempfehlung

Die sachgerechte Honorarvereinbarung bei der Kanalsanierung birgt viele Schwierigkeiten, weil die HOAI mehr den Neubau und weniger die Sanierung im Fokus hat. Diese Lücke wird durch die Handlungsempfehlung ZAI 0.3 Honorierung von Ingenieurleistungen in der Kanalsanierung des VSB geschlossen, welche sich seit Jahren in der Anwendung bewährt haben.
Basierend auf den Neuregelungen der HOAI 2013 wurde diese Empfehlung entsprechend überarbeitet. Dies betrifft z. B. die wieder eingeführte Berücksichtigung des anrechenbaren Bestandes. Hierzu finden in diesem Jahr auch entsprechende Seminare statt.

http://www.fischer-teamplan.de/unternehmen/aktuelles/nachrichten/details/honorar-kanalsanierung/

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Einbeziehung der Grundstücksentwässerungsanlagen – Handlungsempfehlung Nr. 17

Der VSB hat mit der Handlungsempfehlung Nr. 17 „Einbeziehung der Grundstücksentwässerungsanlagen (GEA) in eine ganzheitliche Sanierungsstrategie“ eine Anleitung zum konzeptionellen Handeln für interessierte Städte und Gemeinden herausgegeben. Gerade unter den politisch eher schwierigen Randbedingungen ist es wichtig, Lösungsmöglichkeiten für die konzeptionelle Herangehensweise aufzuzeigen.
Einen Schwerpunkt bildet deshalb die Darstellung gelungener und in der gegenwärtigen Praxis bewährter Umsetzungsmodelle. Mit der Handlungsempfehlung wurde auch eine Übersicht über die derzeitigen Anforderungen in den einzelnen Bundesländern erstellt. Diese kann auf der Homepage des VSB (www.sanierungs-berater.de) eingesehen werden.

http://www.fischer-teamplan.de/unternehmen/aktuelles/nachrichten/details/vsb-empfehlung/

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Starkregen im Juli – Überflutungsbetrachtungen in Münster

Im Juli 2014 fielen in Münster mit bis zu 300 mm extreme Niederschläge, die insbesondere in den Stadtteilen Nienberge und Kinderhaus zu erheblichen Überflutungen geführt haben. Kanalnetze in verschiedenen Bereichen sollen daher mit aktuellen hydrodynamischen Modellen für den Bestand und Prognosevarianten analysiert werden.

Die Dr. Pecher AG wurde nun beauftragt für das Kanalnetz im Einzugsgebiet des Igelbachs im Bereich Münster Kinderhaus ein aktuelles Kanalnetzmodell für hydrodynamische Berechnungen aufzustellen. Überflutungen in diesem Bereich wurden vermutlich nicht nur durch das Kanalnetz sondern auch durch das ausufernde Gewässer verursacht.

Für das gesamte Einzugsgebiet soll zudem mit dem Programmsystem DYNA-GeoCPM eine gekoppelte 1D-2D-Kanalnetz-Oberflächenabflussberechnung durchgeführt und auf dieser Grundlage Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge erarbeitet werden.

Im November wurden als Grundlage der Berechnungen Niederschlags-Abflussmessungen durch die Prüfstelle für Durchflussmessungen der Dr. Pecher AG eingebaut.

Die Dr. Pecher AG hat vergleichbare Berechnungen aktuell u.a. in Emsdetten, Emmerich am Rhein, Wuppertal, Neuss, Dortmund und Köln durchgeführt.

Darüber hinaus werden für zahlreiche Städte stadtgebietsweite urbane Gefahrenkarten erarbeitet, die eine Priorisierung von Maßnahmen im Stadtgebiet ermöglichen und eine wichtige Grundlage zur Kommunikation mit anderen Fachdisziplinen bilden.

Hinweise hierzu wurden auch in einer Expertise für das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zusammengestellt.

Ansprechpartner: Dr. Holger Hoppe
http://www.pecher.de/aktuelles2.php?id=267

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RSV-Merkblatt 10.1 „Kunststoffrohre für grabenlose Bauweisen: Freigefälleleitungen“ aktualisiert

Das RSV-Merkblatt 10 „Freigefälle- und Druckrohrleitungen“ wurde zum ersten Mal im Januar 2008 veröffentlicht. Es behandelte den Einbau fabrikgefertigter / werksseitig hergestellter Kunststoffrohre aus den Materialien PE, PE-Xa, PP, GfK und PVC für die Anwendungsbereiche Abwasser- und Abwasserdruckleitungen sowie Gas- und Wasserleitungen.

Die jetzige Überarbeitung, die von Herrn Dipl.-Ing (FH) Jörg Sommer (Obmann) mit seinem Arbeitskreis vorgenommen wurde, behandelt ausschließlich das Thema „Freigefälleleitungen“. Zudem wurde das PE 100-RC Material nach
PAS 1075 mit aufgenommen, da dieses Material teilweise auch bei der
Erneuerung von Freispiegelleitungen mit Rohrstrangverfahren Anwendung
findet und ausreichend Erfahrungen vorliegen.

Es werden ausschließlich Verlegeverfahren der Renovierung, der Erneuerung in gleicher Trasse und grabenlosen Neulegung behandelt, welche praxiserprobt sind. Zudem müssen die Kunststoffrohre in der Lage sein, nach dem Einbau sämtliche Lasten und Betriebszustände des jeweiligen Altrohrzustandes aufzunehmen. Somit kann von einer Nutzungsdauer, analog einer fachgerechten Verlegung in offener Bauweise, ausgegangen werden.

Eine Verfahrensbeschreibung und Übersicht soll die Entscheidungsträger bei Städten, Gemeinden, Ingenieurbüros und ausführenden Firmen bei der Auswahl der richtigen Rohrsysteme und Sanierungsmethoden unterstützen.

Für den Einsatz im industriellen Bereich empfiehlt sich eine besondere Betrachtung mit dem Hersteller bzgl. der Materialeigenschaften. Eine chemische Beständigkeit der Rohre ist im Bedarfsfall nachzuweisen. Temporär wirkende Baumaßnahmen, welche nicht mindestens die Nutzungsdauer von 50 Jahren überschreiten, finden in diesem Merkblatt keine Berücksichtigung.

RSV – Rohrleitungssanierungsverband e. V.

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REDUZIERUNG DES FREMDWASSERANTEILS – ÜBERLEGUNGEN ZU §119 DES NEUEN WASSERGESETZES.

DWA UND GEANETZ ERNEUT BEI VERBÄNDEANHÖRUNG
Das neue Wassergesetz (WG) in Baden-Württemberg ist seit 1.1.2014 in Kraft. Ziel des Landes Baden-Württemberg ist es u.a., den Fremdwasseranteil in den Abwassersystemen zu ver-ringern. § 119 Abs. 2 WG regelt, dass eine Verrechnung von Investitionen zur Verringerung des Fremdwasseranteils mit der Abwasserabgabe möglich ist. Nach § 119 Abs. 3 WG kann bei Kanalsanierungen die Hälfte der Aufwendungen verrechnet werden. Die Aufwendungen werden nach Pauschalen verrechnet, die in einer Verwaltungsvorschrift noch abschließend festgelegt werden müssen. In der Realität bedeutet dies, dass die Regelungen zur Verrechenbarkeit von Aufwendungen zur Kanalsanierung mit der Abwasserabgabe und die zulässige Verdünnung bei der Bemessung der Abwasserabgabe geändert wurden, was zunächst eine Verschlech-terung für die Kommunen bedeutet. Dennoch: Die Aufwendungen für Maßnahmen zur Reduzierung von Fremdwasser können weiterhin (wenn auch geringer) verrechnet werden.

Im § 119 (1) legt das WG neue Grenzwerte für die Berücksichtigung der Verdünnung fest, was sich auf die die Höhe der Abwasserabgabe auswirkt. Genau heißt es: …“eine Verdünnung kann … nur dann unberücksichtigt bleiben, wenn im Jahresmittel der Verdünnungsanteil ab dem Jahr 2015 45 % und ab dem Jahr 2020 40 % des Abwasserabflusses bei Trockenwetter nicht übersteigt“. D.h.: Liegt der Fremdwasseranteil unter diesen definierten Werten, wird die Verdünnung bei der Festlegung der Abwasserabgabe nicht berücksichtigt. Bei Überschreitung dieser Werte wird die Verdünnung heraus gerechnet. Die dadurch höheren Ablaufkonzentrationen könnten dann dazu führen, dass eine Halbierung der Abwasserabgabe nicht mehr möglich ist.

Zu § 119 (3) wurde zu Beginn d.J. ein Entwurf der angekündigten Verwaltungsvorschrift veröffentlicht. Die ansetzbaren Aufwendungen wurden pauschaliert, um den Verwaltungsaufwand beim Prüfen der Unterlagen zu verringern.
Der Entwurf beziffert die Pauschalen für Erneuerung, Renovierung bzw. Reparatur von Kanälen unterschiedlicher Nennweiten. Hieraus ergibt sich der um 50% reduzierte Verrechnungssatz. Multipliziert mit der Kanallänge errechnet sich damit der Betrag, um den die Abwasserabgabe reduziert wird.
Die DWA / geanetz wurden im Rahmen der Verbändeanhörung zu einer Stellungnahme aufgefordert, die in enger Abstimmung mit den Kommunen eingereicht wurde.

Schwerpunkte dieser gemeinsamen Stellungnahme sind:
zu gering angesetzte Pauschalen
fehlende Regelungen für Schächte
Pauschalen für die Abrechnung von Reparaturmaßnahmen unüblich und ungeeignet
Tabelle für Renovierung und Reparatur endet bei DN 1000, soll erweitert werden
Erweiterung der Liste der Erschwernisse, bei denen eine Erhöhung der anrechenbaren Pauschale möglich wird
Inanspruchnahme der Erhöhung für Erschwernisse soll auch für Renovierungs- und Reparaturverfahren möglich sein
Streichung oder Herabsetzung der Bagatellgrenze
Berücksichtigung von Kostensteigerungen
Klärung / Konkretisierung einiger Begriffe

Der Handlungsbedarf für die Reduzierung von Fremdwasser wächst. Abgesehen von den fremdwasserbedingt erhöhten Betriebskosten und damit einhergehender betrieblicher Probleme ergeben sich weitreichende finanzielle Konsequenzen:

http://www.dwa-bw.de/tl_files/_media/content/PDFs/LV_Baden-Wuerttemberg/Homepage/BW-Dokumente/Homepage%202013/Home/2014_WG-Par.119-VwV-Kanalsanierung.pdf

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Meldungen von den Kläranlagen aus der Schweiz 2015

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Dezember 2015
Altenrhein Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlamm mit der TCR®-Technologie 
November 2015
Basel Reinigungsaktion in der ARA vom 25./26. November 2015 
Oktober 2015
ARA Moossee-Urtenenbach Wärmeverbund Hindelbank 
September 2015
Basel Zu viel Stickstoff im Basler Abwasser 
August 2015
Zürich Klärwerk Werdhölzli – Ozonung in Planung  
Mai 2015
Lelocle Auf der ARA wurde die PAK-Direktdosierung in den MBR untersucht  
Februar 2015
Zürich Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb  
Thunersee Die ARA macht sich als erste Kläranlage im Kanton Bern an den Ausbau für die Spurenstoffelimination  
Dübendorf Grosstechnische Umsetzungen  
Schönau-Cham Aktivitäten des Gewässerschutzverbands der Region Zugersee-KüssnachterseeÄgerisee (GVRZ)
Herisau PAK-Stufe mit Sedimentation und Sandfilter 
Januar 2015
Zürich Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb  

Altenrhein: Rückgewinnung von Phosphat aus Klärschlamm mit der TCR®-Technologie

In der Schweiz wurde auf dem Gelände des Abwasserverbandes Altenrhein eine TCR®-Forschungsanlage in Betrieb genommen. Das Verfahren dient zur thermo-katalytischen Zersetzung von Klärschlamm. Dabei wird Kohle erzeugt, aus der Phosphat zurückgewonnen werden soll. Der Betreiber der Anlage ist die FH Nordwestschweiz. Die Forscher wollen einen Weg finden, die Nährstoffe des Klärschlamms zurückzugewinnen und andere, belastete Reststoffe abzuscheiden. Die Susteen Technologies GmbH lieferte die TCR®-Anlage Ende Juli aus, die Technologie entwickelte Fraunhofer UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg.

Im Klärschlamm sind wichtige Nährstoffe für Pflanzen wie Phosphat und Stickstoff ebenso enthalten wie schädliche Schwermetalle, beispielsweise Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber und Zink. Zudem können Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten in den Abwässern vorkommen. Die TCR®-Technologie tötet Pathogene, wertvolle Nährstoffe hingegen lassen sich in der erzeugten Kohle binden. Wie die Kohle im Anschluss von Schwermetallen befreit werden kann, untersucht die FH Nordwestschweiz in einem Forschungsprojekt. Ziel der Forscher ist die Rückgewinnung der in der Kohle enthaltenen, wertvollen Mineralien für den Einsatz in der Landwirtschaft.

Phosphat als lebensnotwendiger Rohstoff
In der Schweiz gilt seit 2006 ein Ausbringungsverbot für Klärschlamm in die Landwirtschaft. Seitdem wird dieser überwiegend thermisch verwertet, das Phosphat verbleibt in der Asche beziehungsweise der Schlacke und wird deponiert oder bei der Zementherstellung im Zement gebunden. Phosphat ist ein knapper aber lebensnotwendiger Rohstoff. Weltweit wird für die Jahre zwischen 2020 und 2030 mit dem Höhepunkt des Abbaus der natürlichen Phosphatvorkommen gerechnet. Umso bedeutender ist es, Phosphat zukünftig im Kreislauf führen zu können und nachhaltig zu recyceln. Aus diesem Grund forschen die Wissenschaftler der FH Nordwestschweiz an nachhaltigen Verfahren zum Phosphatrecycling. Die TCR®-Anlage für die Forschungsarbeiten steht auf dem Gelände des Abwasserverbandes Altenrhein. Dort wird die Schmutzwasserbehandlung für etwa 120 000 Menschen durchgeführt und insgesamt etwa Klärschlamm von 320 000 Menschen aufgenommen. Vor Ort existiert bereits eine effiziente Klärschlammtrocknung. Der getrocknete Klärschlamm wird derzeit in Zementwerken thermisch verwertet. Das aktuelle Projekt unterstützt die eidgenössische Kommission für Technologie und Innovation KTI.

TCR®-Technologie zur Herstellung von Kohle
Für ihr Projekt benötigten die Eidgenossen zunächst eine zuverlässige Technologie, um mit einem thermo-chemischen Verfahren Kohle zu erzeugen. Das Problem: Bei vielen anderen Verfahren entstehen in der Regel Teere, was sehr schnell zu einer Verblockung der Anlagen führen kann. Zudem erzeugen konkurrierende Verfahren in der Regel nur Gase und Öle von minderer Qualität, die lediglich zur thermischen Nutzung und nicht zur Verstromung oder für die Mobilität eingesetzt werden können. Das TCR®-Verfahren garantiert hingegen eine hohe Betriebsstabilität. Die Qualität der erzeugten Produkte ist sehr hoch, zum Teil ist der direkte Einsatz von Gasen und Ölen in Motoren möglich. So werden beispielsweise bei einem Durchsatz von 300 Kilogramm Einsatzmaterial pro Stunde etwa 150 bis 180 Kilowatt elektrische Leistung erzeugt, wodurch auch die Entsorgungskosten für Klärschlamm reduziert werden. Die TCR®-Kohlen sind frei von organischen Belastungen wie polyzyklischen Aromaten. Die Wissenschaftler von Fraunhofer UMSICHT entwickelten gemeinsam mit der Universität Bologna ein Testverfahren für TCR®-Kohle, um diese von anderen Kohlen zu unterscheiden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Kohle frei von organischen Belastungen ist. Eine Einschränkung bei der Verwendung der TCR®-Kohle bildet allerdings eine mögliche Schwermetallbelastung, welche primär abhängig vom Einsatzgut ist. Grundsätzlich bietet die TCR®-Technologie eine außerordentlich flexible Technologieplattform für die Verwertung von organischen Reststoffen und zur Herstellung von energiereichem Öl, Gas und Koks. Sie eignet sich somit zur Lösung von Entsorgungsproblemen und zum Recycling von Nährstoffen. Die TCR®-Technologie wurde von Fraunhofer UMSICHT am Institutsteil in Sulzbach-Rosenberg entwickelt, wo die Ingenieure die erste Anlage vor der Auslieferung abnahmen.

Erstes Produkt der Susteen Technologies GmbH
»Mit der Auslieferung der ersten Anlage haben wir bewiesen, dass die TCR®-Technologie bereit für den Start in den Markt ist«, freut sich der Geschäftsführer von Susteen, Thorsten Hornung. »Diese Laboranlage ist ein wichtiger strategischer Schritt. In der zweiten Phase vollziehen wir den Scale-up, das heißt, wir fertigen derzeit …mehr:

http://www.umsicht-suro.fraunhofer.de/de/presse-medien/pressemitteilungen/2015/rueckgewinnung_von_phosphat_aus_klaerschlamm_mit_tcr.html

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Basel: Reinigungsaktion in der ARA vom 25./26. November 2015

In der Nacht vom 25. auf den 26. November 2015, zwischen 21.30 Uhr und ca. 6 Uhr morgens, müssen im Rohwasser-Pumpwerk der ARA Basel Reinigungsarbeiten durchgeführt werden.
Diese Arbeiten sind periodisch notwendig und bieten gleichzeitig auch die Gelegenheit, Revisions- und Kontrollarbeiten durchzuführen.

Im Laufe der Zeit sind aus der Kanalisation Sand und Kies in den Pumpensumpf geschwemmt worden. Auch grössere Steine, welche die Schneckenpumpen im Rohwasser-Pumpwerk beschädigen können, befinden sich in den Ablagerungen. Diese Ablagerungen werden mittels Saugbagger abgesaugt und in Transportmulden in die Deponie Elbisgraben gebracht.
Die Nacht- und frühen Morgenstunden wurden gewählt, um die Einleitung von ungereinigtem Abwasser in den Rhein minimal zu halten. Das Abwasser wird während den Reinigungsarbeiten im Zulaufkanal zurückgestaut und kann früh morgens in geringen Mengen über die Regenentlastung in den Rhein fliessen. Flora und Fauna werden dadurch nicht beeinträchtigt. Während den Tagesstunden gelangt das Abwasser in die ARA Basel und wird gereinigt.
Für allfällige durch die Reinigungsarbeiten ausgelöste Beeinträchtigungen der Nachtruhe bitten wir die Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis.

http://www.prorheno.ch/Reinigungsaktion-in-der-ARA-Basel-vom-25-26-November-2015-52?newsid=15

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ARA Moossee-Urtenenbach : Wärmeverbund Hindelbank

Hindelbank setzt mit der Localnet AG auf eine erneuerbare Energieversorgung!
Der Wärmeverbund Hindelbank beliefert seit Herbst 2013 grosse Bereiche des Dorfes mit Fernwärme ab der ARA Holzmühle. Nach gut einjähriger Bauzeit durften wir den Wärmeverbund im Rahmen der 50-Jahr Jubiläumsfeier des ARA Gemeindeverbandes Moossee-Urtenenbach im September 2013 einweihen und darauf schrittweise in Betrieb nehmen. Die letzte Ausbauetappe wird Ende 2014 abgeschlossen.
Bis im Frühling 2014 wurden über 30 Haushalte, Gewerbe und öffentliche Liegenschaften mit Fernwärme für Warmwasser und Heizung angeschlossen. Im laufenden Jahr werden gut 20 weitere Liegenschaften einen Fernwärmeanschluss erhalten. In den Folgejahren werden weitere Hausanschlüsse in Betrieb genommen. Gegenwärtig haben 58 Liegenschaftseigentümer Wärmelieferverträge mit der Localnet AG abgeschlossen.
Die Localnet AG verfügt nach wie vor Kapazitäten um weitere Liegenschaften in Hindelbank mit Fernwärme zu versorgen. Gerne beraten wir auch Sie zu einem Anschluss Ihrer Liegenschaft an den Wärmeverbund Hindelbank.
Während der Fernwärmeleitungsbau im Frühling 2014 weitgehend abgeschlossen wurde, schreitet der Ausbau der Energiezentrale auf dem Gelände der ARA Holzmühle weiter voran. Gegenwärtig ist ein Blockheizkraftwerk in Betrieb, mit welchem Wärme aus den Klärgasen (Biogas) erzeugt und ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Ab Herbst 2014 wird die geplante Wärmepumpenanlage in Betrieb gehen, mit welcher Wärme aus dem geklärten Abwasser der ARA gewonnen wird. Die Wärmepumpenanlage wird in der Grösse dimensioniert, dass Energie für den Wärmeverbund Hindelbank und ab 2015 auch Energie für den Wärmeverbund Jegenstorf produziert werden kann.
Die Grösse des Wärmeverbundes im Endausbau dürfte mit über 65 Wärmebezügern und einer Heizleistung von ca. 2‘300 Kilowatt beziffert werden. Somit können gegenüber heute jährlich bis zu 350‘000 Liter Heizöl mit Abwärme aus der ARA kompensiert und dadurch gut 900 Tonnen CO2/ Jahr eingespart werden.

Steckbrief zum Endausbau des Wärmeverbundes Hindelbank
Wärmebezüger: ca. 65 Liegenschaften
Heizleistung: ca. 2‘300 kW
Wärmeenergie Verkauf: ca. 4‘600 MWh/ Jahr
http://www.ara-moossee.ch/projekte/aktuelle-projekte/waermeverbund-hindelbank/

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Basel: Zu viel Stickstoff im Basler Abwasser

In der Pro Rheno zusammengefassten Kläranlagen haben nicht alle Verunreinigungen im Griff / Erweiterung in Planung.
BASEL (sda). Die Basler Abwasserreinigungsanlagen (ARA), die in der Pro Rheno zusammengefasst sind, haben 2014 weniger Dreckwasser geklärt: Mit 30,3 Millionen Kubikmeter reinigten die ARA Basel acht Prozent weniger, die ARA Chemie mit 1,25 Millionen Kubikmeter 15 Prozent, wie Pro Rheno am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsaufwand sank um vier Prozent …mehr:

http://www.badische-zeitung.de/basel/zu-viel-stickstoff-im-basler-abwasser–109721790.html

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Klärwerk Werdhölzli – Ozonung in Planung

Im Hinblick auf die anstehende Änderung der Gewässerschutzgesetzgebung beschloss Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) im Sommer 2013, im Klärwerk Werdhölzli möglichst rasch eine Verfahrensstufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen zu erstellen. Als Verfahren wurde aufgrund der Platz-verhältnisse und der vorhandenen Infrastruktur (bestehende Sandfiltration usw.), die Ozonung gewählt. Eine Umnutzung der Sandfiltration in eine Aktivkohlefiltration wurde diskutiert und mangels Erfahrungen zurückgestellt. Die Anlage soll im Sommer 2017 in Betrieb genommen werden.

Im Rahmen der Vorabklärungen konnte ERZ in Zusammenarbeit mit der Eawag das Test-verfahren zur Eignung einer Ozonung durch-führen (siehe Newsletter Nr. 5). Dabei zeigte sich, dass das Abwasser unproblematisch ist, aber erhöhte Bromid-Werte aufweist.

Bromid wird in einer Ozonung teilweise in Bromat umgewandelt, das im Gewässer stabil und im Trinkwasser unerwünscht ist. Weitere Messungen ergaben, dass die Bromid-Konzentrationen und -Frachten stark variieren. Es traten Konzentrationen von bis ca. 1.2 mg/l auf (eine „normale“ erwartete Konzentration wäre im Bereich von 0.05 bis 0.1 mg/l).

Vorerst konnten die hohen Bromidkonzentrationen nicht zugeordnet werden. Deshalb wurden im Kanalnetz der Stadt Zürich an 37 Stellen Stichproben entnommen und auf Bromid untersucht. Aufgrund dieser Mess-kampagne konnten zwei relevante Quellen eruiert werden. Bei diesen handelt es sich um die beiden Kehrichtheizkraftwerke (KHKW) der Stadt Zürich (Hagenholz und Josefstrasse). Diese beiden Quellen machen rund 90% der Bromidfracht aus. Da ERZ die Bromatbildung bei der Ozonung minimieren will, wurde ein Projekt für die Entfernung des Bromids der KHKW aus dem kommunalen Abwasser der Stadt Zürich gestartet. Zur Diskussion steht eine Direkteinleitung des KHKW-Abwassers (mit entsprechender Vorbehandlung) in einen Vorfluter oder eine Bromidentfernung an der Quelle (sofern die notwendigen Technologien realisierbar sind).

Die Untersuchungen an der ARA Werdhölzli zeigen, dass ARA mit KHKWs und/oder Deponien in ihrem Einzugsgebiet mit erhöhten Bromidfrachten zu rechnen haben.

Die Eawag untersucht aktuell, welche Quellen welchen Beitrag zu Bromidfrachten in Abwasser und Gewässern leisten und wie die Bromatbildung minimiert werden kann. (Ch. Abegglen, ERZ).

Quelle: https://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/01_Berichte/05_Newsletter/Newsletter_6_deutsch_20072015.pdf

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Lelocle: Auf der ARA wurde die PAK-Direktdosierung in den MBR untersucht

Der Schlussbericht liegt vor (auf französisch). Mehr:

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Dokumente/1198-Rapport-pilotes_avec_annexes.pdf

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Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb

Die Schweiz hat weitreichende Pläne bezüglich der Elimination von Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung in kommunalen Kläranlagen, 100 bis 120 Kläranlagen des Landes sollen um eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. In Zürich wurden die Pläne jetzt Realität, auf der auf 150 000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlagen Dübendorf wurde Anfang September die erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen in der Schweiz offiziell in Betrieb genommen. Die Ozonungsanlage läuft bereits seit März dieses Jahres und weist seitdem eine Eliminationsrate von 80 bis 90 Prozent der Spurenstoffe im Abwasser auf.

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Thunersee: Die ARA macht sich als erste Kläranlage im Kanton Bern an den Ausbau für die Spurenstoffelimination

Die ARA Thunersee plant eine der biologischen Stufe nachgeschaltete Aktivkohlestufe mit Kontaktbecken, Sedimentation und Filtration zur Entfernung der Spurenstoffe aus dem gereinigten Abwasser. Dazu wurden in einem Vorprojekt die Anlagegestaltung festgelegt, sowie die wichtigsten Bauschritte aufgezeigt. Die maximal zu behandelnde Wassermenge wurde in Absprache mit dem AWA des Kantons Bern auf 800 L/s festgelegt, der maximale Zulauf zur ARA beträgt 1‘350 L/s. Der Planungs- und Baukredit in der Höhe von 25.87 Millionen Franken wurde Ende Oktober durch die Delegierten einstimmig genehmigt. Als nächstes folgt anfangs 2015 die Ausschreibung des Generalplaners. Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst 2016 mit dem Ziel, die Anlage im Herbst 2018 in Betrieb zu nehmen. Weitere Informationen sind verfügbar unter:

http://www.arathunersee.ch/
http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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ARA Neugut: Grosstechnische Umsetzungen

Aktueller Stand
Die Ozonung auf der ARA Neugut/ Dübendorf (ZH); läuft mittlerweile seit 8 Monaten störungsfrei im Dauerbetrieb und erreicht die geforderte 80%-Elimination stabil. Untersuchungen im Rahmen des „ReTREAT“ und „DEMEAU Projekts sind am Laufen. Die Fachtagungen vom 7. und 14. November 2014 über die Ozonung und die Nachbehandlung waren erfolgreich und sehr gut besucht. In den kommenden Newslettern, wie auch an den PEAK-Kursen vom kommenden Juni 2015 (siehe ‚Veranstaltungen‘) wird über die weiteren Resultate informiert.

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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Schönau-Cham: Aktivitäten des Gewässerschutzverbands der Region Zugersee-KüssnachterseeÄgerisee (GVRZ)

Der Gewässerschutzverband der Region Zugersee-Küssnachtersee-Ägerisee (GVRZ) erarbeitet zusammen mit Holinger AG aktuell eine Varianten-Studie zu technischen Verfahren für die Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Schönau-Cham. Im Fokus liegen die Machbarkeit, die Dimensionierung, die Leistung sowie die Kosten. Parallel dazu wurde im Sommer dieses Jahres mit Pilotversuchen zur PAKDirektdosierung in die biologische Reinigungsstufe begonnen. Die Resultate dieser Versuche, sowie die Resultate der Variantenstudie sollen Anfang 2015 in einem Grundlagenbericht zur Verfügung stehen. Basierend drauf soll im Idealfall Ende 2015 an der Delegiertenversammlung der Grundsatzentscheid (Variante und Umsetzungshorizont) gefällt werden.

Weitere Information sind verfügbar unter: http://www.gvrz.ch/index.php

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ARA Bachwis: PAK-Stufe mit Sedimentation und Sandfilter

Der Bau der PAK-Stufe auf der ARA Bachwis (Herisau) verläuft nach Plan. Die Bauherrschaft und der Planer rechnen mit einer Inbetriebnahme der Anlage im Laufe
des Februars 2015.

http://www.micropoll.ch/fileadmin/user_upload/Redaktion/Aktuell/Newsletter_5_Dezember_2014_d.pdf

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Zürich: Erste Spurenstoffelimination der Schweiz in Betrieb

Die Schweiz hat weitreichende Pläne bezüglich der Elimination von Spurenstoffen bei der Abwasserbehandlung in kommunalen Kläranlagen, 100 bis 120 Kläranlagen des Landes sollen um eine vierte Reinigungsstufe erweitert werden. In Zürich wurden die Pläne jetzt Realität, auf der auf 150 000 Einwohnerwerte ausgelegten Kläranlagen Dübendorf wurde Anfang September die erste Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen in der Schweiz offiziell in Betrieb genommen. Die Ozonungsanlage läuft bereits seit März dieses Jahres und weist seitdem eine Eliminationsrate von 80 bis 90 Prozent der Spurenstoffe im Abwasser auf.

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Nachrichten von Verbänden 2015

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September 2015
BDEW Bundesregierung darf Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht vernachlässigen 
AöW AöW fordert strengeres Frackinggesetz 
AöW Öffentliche Wasserwirtschaft bangt um Gewässerqualität  
Agw Stellungnahme zu den Entwürfen des „Bewirtschaftungsplans 2016-2021 für die nordrhein-westfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas“, des Maßnahmenprogramms NRW sowie der Planungssteckbriefe 
BDE Kartellamtsbericht bestätigt Negativfolgen der Rekommunalisierung 
B.KWK Kraft-Wärme-Kopplung: Licht und Schatten für die KWK in den neuen Eckpunkten zur Energiewende 
AöW Vertrauens-Check nachhaltige und transparente Wasserwirtschaft 
BDEW Bei Preisvergleichen müssen Leistungs- und Qualitätsstandards sowie finanzielle Rahmenbedingungen berücksichtigt werden 
ttz Bremerhaven Netzwerk „Wasser&Technik“ jetzt online 
deutsche Wasserwirtschaft Branchenbild belegt hohe Qualität und langfristige Sicherheit der deutschen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung 
BDE und VBS Mittelstand kritisiert Verdrängung durch Kommunen 
Mai 2015
DBU Umweltauswirkungen bei neuen Medikamenten stärker berücksichtigen 
BDE Zukunft der Klärschlammverwertung – Erhalt und Fortführung der Verwertung in der Landwirtschaft 
März 2015
NEW Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft (NEW) erschließt neue Geschäftsfelder 
BDE Verbände fordern fachlich differenzierte Regelungen 
BDEW Hoftorbilanz muss für alle Betriebe gelten / Theoretisch angenommene Düngeverluste unverständlich / Datenaustausch muss verbessert werden
Februar 2015
Agw Position der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände 
Januar 2015
BDEW Zum neuen Katalog über vorsorgende Maßnahmen zum Schutz des Wassers von BMUB und BMG erklärt Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des BDEW 

Bundesregierung darf Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht vernachlässigen

BDEW-Vorschlag für 10.000 neue öffentliche Elektro-Ladesäulen / Gemeinsame Anstrengung zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft notwendig

„Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, wird ohne den Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur nicht gelingen. Die Energiewirtschaft ist bei dem auf absehbare Zeit noch defizitären Infrastrukturaufbau erheblich in Vorleistung gegangen. Der weitere Ausbau in diesem Segment wird jedoch nur in einer gemeinsamen Anstrengung zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft zu bewältigen sein. Der BDEW hat hierzu einen Vorschlag erarbeitet, der den Aufbau von 10.000 zusätzlichen Ladesäulen vorsieht“, sagte Roger Kohlmann, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, heute anlässlich der Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main.

„Wenn die Bundesregierung ernsthaft eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität in Deutschland aufbauen will, muss sie zeitnah neben der Schnellladeinfrastruktur insbesondere ein Netz öffentlich zugänglicher Normalladesäulen realisieren. Fahrzeuge und Infrastruktur sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Der Vorschlag der Energiewirtschaft für ein partnerschaftliches Finanzierungsprogramm liegt auf dem Tisch. Jetzt ist es an der Bundesregierung bei der Ladeinfrastruktur und somit auch bei der Elektromobilität insgesamt den Anschluss nicht zu verlieren“, sagte Kohlmann.

Das 10.000-Säulen-Programm des BDEW soll insbesondere dazu beitragen, dass in den kommenden zwei Jahren eine Grundausstattung an öffentlich zugänglichen Normalladesäulen aufgebaut wird. Dies ist für Nutzer ohne regelmäßigen Stellplatz mit Lademöglichkeit relevant oder wenn der Kunde ad hoc sein Fahrzeug laden möchte. Die Gesamtkosten des Programms beliefen sich auf rund 100 Millionen Euro und sollten auf Wirtschaft und öffentliche Fördergeber verteilt werden.

Anlagen und Materialien
BDEW-Positionspapier „Marktentwicklungsprogramm Elektromobilität“ (PDF): https://www.bdew.de/internet.nsf/id/AD3EEA53C8D988C5C1257E6500315E8A/$file/BDEW%20Positionspapier%20Marktentwicklungsprogramm%20Elektromobilit%C3%A4t.pdf

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AöW fordert strengeres Frackinggesetz

Der öffentlichen Wasserwirtschaft reichen die derzeit geplanten Regelungen der Bundesregierung zum Gewässerschutz bei Fracking nicht aus. Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) fordert anlässlich der Beratungen im Umweltausschuss im Bundestag in einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten, strengere Regeln im Fracking-Gesetzesverfahren durchzusetzen und das Vorsorgeprinzip stärker zu berücksichtigen. Die AöW verweist explizit auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Mitgliedstaaten seien verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich der Zustand der Gewässer nicht verschlechtere. Wenn nun zugelassen werde, dass mit Chemiecocktails beim Fracking im Untergrund gebohrt werden darf, werde dieses Verschlechterungsverbot unterlaufen, weil dadurch die Gewässerqualität gefährdet wird, betont AöW-Geschäftsführerin Christa Hecht in dem Schreiben. Die von der Bundesregierung vorgesehene Expertenkommission, die die Risiken von Frackingvorhaben bewerten bzw. eine Unbedenklichkeitsempfehlung abgeben soll, hält die AöW hingegen für überflüssig. Expertenkommissionen seien in der Vorbereitung von Gesetzen sinnvoll. Die Entscheidung über die Zulassung von Fracking müsse jedoch der Gesetzgeber selbst treffen. Denn Behörden müssten in die Lage versetzt werden, Entscheidungen vor Ort treffen zu können, so die AöW.

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Öffentliche Wasserwirtschaft bangt um Gewässerqualität

Berlin. Auch die öffentliche Wasserwirtschaft meldet sich zur Fracking-Technologie mahnend zu Wort. In einem Schreiben an die Bundestags-abgeordneten fordert die AöW, das Vorsorgeprinzip stärker zu berücksichtigen. Aktueller Anlass: Am 8. Juni berät der Umweltausschuss des Bundestages in einer Anhörung über den von der Bundesregierung vorgelegten Gesetzentwurf zu Fracking-Technologien.

„Fracking bedroht die Wasserqualität“, erklärt Christa Hecht, Geschäftsführerin der AöW. „Die öffentliche Wasserwirtschaft hat mit dem Bau von Kläranlagen und mit immer besseren technischen Verfahren wesentlich dazu beigetragen, die Gewässerqualität zu verbessern. Fracking droht das zunichte zu machen.“

Nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sich der Zustand der Gewässer nicht verschlechtert. „Wenn nun zugelassen werden soll, dass mit Chemiecocktails beim Fracking im Untergrund gebohrt werden darf, wird dieses Verschlechterungsverbot unterlaufen, weil dadurch die Gewässerqualität gefährdet wird“, betont Hecht.

Die AöW begrüßt in einem öffentlichen Schreiben an die Bundestagsabgeordneten, dass nach dem Gesetzentwurf zwar Wasserschutzgebiete, Talsperren und Seen vor Fracking geschützt werden sollen, der Schutz jedoch nicht ausreiche. Sie fordert weitergehende Maßnahmen für den Schutz der Wasserversorgung und der Wasserressourcen.

Auch hält die AöW eine von der Bundesregierung vorgesehene Expertenkommission, die die Risiken von Frackingvorhaben bewerten bzw. eine Unbedenklichkeitsempfehlung abgeben soll, für überflüssig. Die AöW betont in dem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten: „Expertenkommissionen sind in der Vorbereitung von Gesetzen sinnvoll. Die Entscheidung über die Zulassung von Fracking muss jedoch der Gesetzgeber selbst treffen.“ Denn Behörden müssen in die Lage versetzt werden, Entscheidungen vor Ort treffen zu können.

Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. (AöW)
Die AöW ist die Interessenvertretung der öffentlichen Wasserwirtschaft in Deutschland. Zweck des Vereins ist die Förderung der öffentlichen Wasserwirtschaft durch die Bündelung der Interessen und Kompetenzen der kommunalen und verbandlichen Wasserwirtschaft.

AöW-Mitglieder sind Einrichtungen und Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung die ihre Leistungen selbst oder durch verselbstständigte Einrichtungen erbringen und vollständig in öffentlicher Hand sind. Ebenso sind Wasser- und Bodenverbände sowie wasserwirtschaftliche Zweckverbände und deren Zusammenschlüsse in der AöW organisiert. Allein über den Deutschen Bund der verbandlichen Wasserwirtschaft (DBVW) sind über 2000 wasserwirtschaftliche Verbände in der AöW vertreten. Außer¬dem sind Personen, die den Zweck und die Ziele der AöW unterstützen sowie solche Interessenverbände und Initiativen, Mitglied in der AöW.

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Agw: Stellungnahme zu den Entwürfen des „Bewirtschaftungsplans 2016-2021 für die nordrhein-westfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas“, des Maßnahmenprogramms NRW sowie der Planungssteckbriefe

Die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände NRW (agw) ist ein Zusammenschluss aus Aggerverband, Bergisch-Rheinischem-Wasserverband, Emschergenossenschaft, Erftverband, Linksniederrheinischer Entwässerungs- Genossenschaft, Lippeverband, Niersverband, Ruhrverband, Wahnbachtalsperrenverband, Wasserverband Eifel-Rur und dem Wupperverband im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) in Deutschland. Unsere Maxime: Wasserwirtschaft in öffentlicher Verantwortung. Die Verbände der agw decken etwa zwei Drittel der Fläche des Landes NRW ab. Sie betreiben 304 Kläranlagen mit rund 19 Mio. Einwohnerwerten sowie 35 Talsperren und sind für die Betreuung von rund 17.700 km Fließgewässer verantwortlich. Die Wasserwirtschaftsverbände praktizieren in NRW ganzheitliches Flussgebietsmanagement über kommunale Grenzen hinweg, ganz im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie.

1. Aktivitäten der sondergesetzlichen Wasserwirtschaftsverbände zur Umsetzung der WRRL in NRW
Die agw begrüßt die Vorlage des Entwurfes des 2. Bewirtschaftungsplans für Nordrhein-Westfalen 2016-2021 sowie den Entwurf des Maßnahmenprogramms und der Planungssteckbriefe. Die Wasserwirtschaftsverbände sind im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) im Bearbeitungsgebiet der nordrhein-westfälischen Anteile von Rhein und Maas mit der Umsetzung der im Bewirtschaftungsplan definierten Ziele betraut und haben sich an der Umsetzung des 1. Bewirtschaftungsplans intensiv beteiligt. Zur Vorbereitung des 2. Bewirtschaftungsplans haben die Verbände eine Vielzahl von Maßnahmen entwickelt und den zuständigen Behörden vorgeschlagen, mit denen der Zustand der Gewässer nachhaltig verbessert werden kann. In diesem Zusammenhang haben sich die Verbände im Rahmen ihres gesetzlich festgelegten Aufgabenspektrums auf allen Ebenen – von der Landeslenkungsgruppe bis hin zu den regionalen Arbeitsgruppen und den sog. „Runden-Tischen“, am fachlichen Dialog im Rahmen des Umsetzungsprozesses der WRRL beteiligt. Dabei haben sie jeweils auf die Notwendigkeit der Fortschreibung der angeführten Programmmaßnahmen hingewiesen. Viele dieser Projekte schließen dabei nahtlos an Aktivitäten an, die die Verbände in ihren Flussgebietseinheiten bereits vor Einführung der WRRL durchführen. Kernprämisse der WRRL ist die Erreichung des guten ökologischen Zustands in den Gewässern. Aus Sicht der agw ist es unstrittig, dass der gute ökologische Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial vorrangig über Maßnahmen am und im Gewässer zu verwirklichen ist, schwerpunktmäßig durch die Verbesserung der Gewässerstruktur und der Hydraulik sowie der Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit, unter Anwendung des Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzepts. Weiterhin sieht die agw aber auch in der Festsetzung von Umweltqualitätsnormen für chemische Stoffe zur Beschreibung des guten chemischen und ökologischen Zustands der Gewässer durch die EU einen wesentliSeite chen und notwendigen Beitrag für einen nachhaltigen Schutz der Gewässer in den Mitgliedsstaaten.

2. Veraltete Datenbasis für die Ableitung von Maßnahmen aktualisieren
Die Durchsicht der einzelnen Steckbriefe der Planungseinheiten zeigt auf, dass ein Teil der Programmmaßnahmen auf dem Stand der Jahre 2009 bis 2011 basiert. Wir bitten das Ministerium, die Schwachstellen im Entwurf zu beseitigen und die Datenbasis zu aktualisieren.

3. Fristgerechte Zielerreichung nicht absehbar
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Erreichung aller Bewirtschaftungsziele, sprich die Erreichung des „Guten Zustands“ der Gewässer innerhalb der Fristen der Wasserrahmenrichtlinie aus vielerlei natürlicher, technischer und letztlich auch nutzungsbedingter Gründe nicht in allen Wasserkörpern möglich sein wird. Dies betrifft insbesondere die gute chemische Qualität in vielen Grundwasserkörpern aufgrund zu hoher Nitratbelastungen sowie die Erreichung der Umweltqualitätsnormen in den Oberflächenwasserkörpern insbesondere für die Parameter Nickel, Quecksilber in Biota und die Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK). Über diese Problematik sollten die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger im Voraus informiert werden. Bei diesen Parametern wird deutlich, dass die Gewässer einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt und in ein komplexes Wirkungsgefüge eingebunden sind. So spielen etwa die Folgen einer langen Industrie- und Zivilisationsgeschichte, Luftverschmutzung, Entwicklungen in der Landwirtschaft, Chemiepolitik und in gesellschaftlichen Ansprüchen eine wesentliche Rolle. An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass die als ubiquitär einzustufenden Parameter Nickel, Quecksilber in Biota sowie die PAK hinsichtlich der Einträge in die Gewässer keine Kläranlagenrelevanz besitzen.

4. Anforderungen, die über die EU-Vorgaben hinausgehen, gehören grundsätzlich nicht in den Bewirtschaftungsplan, sondern sind nur im Einzelfall Im Rahmen pflichtgemäßer Ausübung des Ermessens der Wasserbehörden zulässig
Bei den in NRW betrachteten Wasserkörpern handelt es sich überwiegend um Teile von international zu bewirtschaftenden Gewässern. Folglich kann aus Sicht der agw nur länder- und staatenübergreifend sinnvoll gehandelt werden. Dies erfordert eine vergleichbare länderübergreifende Bewertung der Bewirtschaftungserfordernisse der Gewässer. Die EU hat in der WRRL durch biologische, hydromorphologische und chemisch- physikalische Qualitätskomponenten sowie durch die Festsetzung von Umweltqualitätsnormen für chemische Qualitätskomponenten die Anforderungen für die Einhaltung der Richtlinie in den Anhängen V, IIX und IX vorgegeben. Sie hat diese durch die Richtlinie 2008/105/EG und deren aktuelle Novelle 2013/39/EU hinsichtlich der Umweltqualitätsnormen für chemische Stoffe im Gewässer zwischenzeitlich konkretisiert. Durch die OberflächengewäsSeite 3 serverordnung des Bundes (OGewV) sind diese Vorgaben in deutsches Recht umgesetzt worden. Die Umsetzung der Novelle von 2013 erfolgt derzeit und wird bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Die geänderten/verschärften UQN sind bis 2021 einzuhalten und müssen in den Bewirtschaftungsplänen der Länder bereits jetzt integriert werden. Die neu aufgenommenen UQN (vorwiegend Pestizide) sind bis 2027 einzuhalten. Ihre Implementierung erfolgt in vorläufigen Maßnahmenprogrammen bis Ende 2018. Dies bedeutet, dass für die Erreichung des guten ökologischen Zustands ausschließlich die Einhaltung der biologischen und unterstützend der hydromorphologischen Parameter (Anlage 3 OGewV), der physikalisch-chemischen (Anlage 6 OGewV) und der UQN für flussgebietsspezifische Schadstoffe (Anlage 5 OGewV) sowie für die Erreichung des guten chemischen Zustands die Einhaltung der UQN (Anlage 7 OGewV) erforderlich sind. Dies bedeutet auch, dass darüber hinausgehende Maßnahmen des Landes nicht Bestandteil des 2. Bewirtschaftungsplans sein können. Eine Sonderrolle des Landes NRW mit Anforderungen, die signifikant über die Vorgaben der EU, des Bundes in die anderer Bundesländer hinausgehen, ist aus wasserwirtschaftlicher, naturwissenschaftlicher (human- und öko-)toxikologischer Sicht nicht zu begründen.

5. Vermeidung einer Klage der EU-Kommission: Alle chemischen Stoffe der Anhänge 5 und 7 der OGewV müssen erfasst und bewertet werden
Obwohl von Seiten des Ministeriums insbesondere den nicht-geregelten chemischen Stoffen eine besondere Bedeutung für die Erreichung des guten ökologischen Zustand bzw. des guten ökologischen Potenzials beigemessen wird, sind die Vorgaben für die Stoffe der Anlagen 5 und 7 der OgewV nur unvollständig erfasst. So fehlen vollständig die Daten für besonders gewässerrelevante Stoffe wie z.B. Simazin oder Atrazin. Dies ist weder fachlich noch formaljuristisch nachzuvollziehen, zumal dem Land damit eine Klage der EUKommission wegen unzureichender Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie drohen könnte.

6. Was müssen die Bundesländer bzw. NRW tun? Rechtskonforme Umsetzung der WRRL
Bei der Bewertung des jetzt vorliegenden 2. Bewirtschaftungsplans gilt es die Tatsache im Auge zu behalten, dass es sich um die nächste Stufe der rechtskonformen Umsetzung einer EU-Richtlinie handelt, und nicht um die rechtlich unverbindliche Darstellung der Gesamtpalette aller wasserwirtschaftlichen Aktivitäten in NRW. Die notwendige Ausrichtung auf die EU bedingt, dass mit den aufgeführten 12875 Programmmaßnahmen eine Selbstverpflichtung entsteht, die schließlich durch organisatorisch-administrative Kontrollmechanismen der EU am Ende des Bewirtschaftungszyklus geprüft werden wird. Entsprechende Sanktionen bei Nichterfüllung (z.B. ein Vertragsverletzungsverfahren) der selbst vorgegebenen Ziele sind prinzipiell denkbar, zumindest ist ein politischer Schaden zu erwarten. Der zweite Bewirtschaftungsplan sollte demnach ausschließlich jene Themenfelder für die Zielerreichung der EUSeite 4 WRRL identifizieren und entsprechend Ihrer Bedeutung gewichten, die erforderlich sind, das definierte Ziel auch zu erreichen. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass im Gegensatz zu NRW kein anderes Bundesland zusätzliche Anforderungen an eine Spurenstoffelimination in die Bewirtschaftungspläne aufgenommen hat. Im Entwurf des Bewirtschaftungsplans des Landes Niedersachsen wird dies insbesondere fachlich wie folgt begründet: „Der Begrenzung bzw. Verringerung der Belastung der Gewässer durch anthropogene Spurenstoffe, bspw. Arzneimittel und Kosmetika kommt eine zunehmende Bedeutung zu. Hier besteht jedoch weiterhin großer Bedarf an wissenschaftlichen Erkenntnissen als Grundlage für nachhaltige Entscheidungsfindungen und Investitionsentscheidungen.“ (S. 138).

7. Zielerreichung Nährstoffeinträge fachlich zu hinterfragen
Im Entwurf des Bewirtschaftungsplans finden sich an verschiedenen Stellen widersprüchliche Bewertungen der Relevanz von diffusen Einträgen oder punktförmigen Einleitungen. Dies betrifft neben einigen Schwermetallen insbesondere die Einträge von Stickstoff und Phosphor in die Gewässer. So werden im Entwurf einmal die diffusen Einträge, ein anderes Mal die punktförmigen Einleiter als wesentliche Ursache der Belastung der Gewässer beschrieben. Da aus letzterer eine Ableitung von Maßnahmen für kommunale Kläranlagen erfolgt, sollte eine derartig widersprüchliche Darstellung vermieden werden. Betriebsoptimierungen von Kläranlagen sind im Zusammenhang mit Nährstoffeinträgen grundsätzlich sinnvoll und darüber hinaus unabhängig von der Wasserrahmenrichtlinie eine Daueraufgabe für Kläranlagenbetreiber, auch unter differenzierten Zielvorgaben (Reinigungsleistung, Energie- und Ressourcenschutz, Kostenoptimierung und Aufwandsreduzierung etc.). Zusätzliche Anforderungen an kommunale Kläranlagen für weitergehende Phosphorentfernung hingegen sind fachlich zu hinterfragen, da die komplexen Zusammenhänge (Entwicklung von Phytoplankton, Diatomeen, Makrophyten, Beeinflussung von Nahrungsnetzen, Einfluss von Temperatur, Globalstrahlung, sonstigen Nährstoffen, Abfluss etc.) einer monokausalen Maßnahmenableitung nicht zugänglich sind und jeweils einer differenzierten Analyse bedürfen. Im Entwurf werden zusätzliche Maßnahmen an kommunalen Kläranlagen vorgegeben. Begründet wird dies mit der sog. 75%-Regel der EU Abwasserrichtlinie. Diese Regel greift aber nur für Anlagen innerhalb eines empfindlichen Gebietes, für die keine Einleitwerte von Stickstoff in den Kläranlagen erhoben werden. Dies ist bei den vier betroffenen Anlagen der Wasserwirtschaftsverbände nicht der Fall. Bedauerlicherweise entsteht durch die Argumentation beim uninformierten Leser der Eindruck, in NRW würde die EUAbwasserrichtlinie nicht eingehalten. Der letzte Bericht der EU-Kommission zeigt, dass Österreich, die Niederlande und Deutschland als einzige Mitgliedstaaten die EU-Richtlinie zu 100% einhalten. Im Hinblick darauf geht die agw davon aus, dass diese vorgenannten Maßnahmen aus dem Entwurf herausgenommen werden.

8. Diffuse Nährstoffeinträge: Maßnahmenvorschläge reichen nicht aus – Bewirtschaftungsstrategie Nährstoffe erforderlich
Die Anerkennung der Dominanz der diffusen Einträge insbesondere bei den Stickstoffeinträgen ist Prämisse in den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne aller anderen Bundesländer. Anzumerken ist, dass NRW als einziges Bundesland Maßnahmen zur weiteren Stickstoffentfernung für kommunale Kläranlagen vorsieht. Aus Sicht der agw ist es erforderlich, für die wasserwirtschaftliche Umsetzung auf Ebene der Teileinzugsgebiete zu einer Bewirtschaftungsstrategie bezüglich der Nährstoffe und ihrer jeweiligen Eintragspfade zu kommen. Die Verbände teilen die Auffassung der übrigen Bundesländer und schlagen vor, wegen zweifelhafter Maßnahmenwirksamkeit auf weitere Maßnahmen für kommunale Kläranlagen zu verzichten und vorrangig wirksamere Aktivitäten in Richtung der Begrenzung von diffusen Einträgen zu ergreifen. Dennoch sind im Entwurf für ganze Gewässerabschnitte überhaupt keine Maßnahmen vorgesehen, sinnvoll wären hier aus unserer Sicht sog. 28er Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge durch Anlage von Gewässerschutzstreifen oder 29er Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoff- und Feinmaterialeinträge durch Erosion und Abschwemmung aus der Landwirtschaft. Es wird lediglich die Fortsetzung der seit Jahren praktizierten Beratungstätigkeit insbesondere in Wasserschutz- und Einzugsgebieten vorgeschlagen. Auch die dafür vorgeschlagenen Fristen von z.T. bis 2024 erscheinen wegen der weiter ansteigenden Belastungen in Grund- und Oberflächengewässern als außerordentlich großzügig. Die agw schlägt vor, die Fristen entsprechend zu kürzen und die Ergebnisse der Maßnahmen als Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftungsstrategie für Nährstoffe in NRW zu entwickeln. Der Nährstoffbericht des Landes ist in diesem Zusammenhang ein begrüßenswerter erster Schritt.

9. Nährstoff- und Spurenstoffeinträge durch Gärrückstände aus der Biogasproduktion müssen berücksichtigt werden
Bedauerlicherweise findet der Eintrag von Nährstoffen und Spurenstoffen durch Rückstände aus der Biogasproduktion im Entwurf keinerlei Berücksichtigung. Vielerorts haben diese Einträge den teilweise zu beobachteten Trend zu sinkenden Nitratgehalten im Grundwasser nachweislich konterkariert. Auch die Belastung der Gärrückstände mit chemischen Stoffen ist als problematisch zu betrachten. Auch verweisen wir auf den Einsatz von Pestiziden und daraus folgenden Gewässerbelastungen infolge des Energiepflanzenanbaus. Die Einschränkungen für den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln in der Höchstmengenverordnung gelten für den Energiepflanzenanbau nicht!

10. „Längenanteil“ als Bewertungsmaßstab für die Relevanz von punktförmigen Einleitungen oder diffusen Einträge in Oberflächengewässer ungeeignet
In diesem Zusammenhang ist auch der bei der Bewertung von punktförmigen Einleitungen sowie diffusen Einträgen verwendete „Längenanteil beeinflusster Oberflächenwasserkörper (%)“ ohne Aussagewert. Dieser Bewertungsgrundsatz zieht sich wie ein roter Faden praktisch durch den gesamten Bericht. Er berücksichtigt dabei weder die Einzelparameter und deren stoffliche und ökologische Eigenschaften noch deren Relevanz bezüglich der Gehalte für die Gewässer.

11. Guter chemischer und ökologischer Zustand der Gewässer hinsichtlich Spurenstoffen eindeutig definiert: Weitergehende Anforderungen für chemische Stoffe müssen nicht Bestandteil des Bewirtschaftungsplans sein
Die in NRW im 2. Bewirtschaftungsplan vorgeschlagenen technischen „Machbarkeitsstudien“ zum Bau einer sogenannten 4. Reinigungsstufe sind aus den Brüsseler- sowie aus den Vorgaben des Bundes nicht abzuleiten. Denn diese beziehen sich auf Stoffe, die gesetzlich nicht geregelt sind und für die die EU und auch der Bund bisher keine Umweltqualitätsnormen festgesetzt haben. Die Behörden können bereits heute im Rahmen ihres allgemeinen Bewirtschaftungsermessens (nach LWG/WHG) bei nachgewiesenem Bedarf im Einzelfall konkrete Maßnahmen z. B. zum Schutz der Gewässer vor Spurenstoffen, die nicht von der EU geregelt sind, vorsehen. Diese sind allerdings nicht notwendig für die Umsetzung von Artikel 11 der WRRL. In diesen Fällen wäre der fachliche Kausalnachweis über eine negative Beeinflussung des ökologischen Gewässerzustands zu führen. In der Vergangenheit ist dies im wasserwirtschaftlichen Vollzug durch gemeinsame Ursachenanalyse und Maßnahmenentwicklung von Betreibern und Behörden in der Regel im Konsens erfolgt. Bekanntermaßen hat beispielsweise das Land Baden-Württemberg in der Thematik des Eintrags von Spurenstoffen über kommunales Abwasser in die Gewässer auf Grundlage der örtlichen Gegebenheiten Baumaßnahmen an Abwasserbehandlungsanlagen gefördert. Diese Aktivitäten sind aber losgelöst von der Thematik der Umsetzung der WRRL und daher nicht in den EUBerichtsentwurf des Bewirtschaftungsplans 2016 -2021 des Landes aufgenommen worden.

12. Ausbau von kommunalen Kläranlagen ohne investigatives Monitoring fachlich nicht zu begründen
Unabhängig von der unter Punkt 11 dargelegten Tatsachen, dass Ausbaumaßnahmen an Kläranlagen nicht Bestandteil des 2. Bewirtschaftungsplans sein müssen, können Ertüchtigungen in Einzelfällen wasserwirtschaftlich sinnvoll sein. Dafür sind die fachlichen Voraussetzungen für den Nachweis der Notwendigkeit insbesondere durch den Blick in die betroffenen Gewässer zu erfüllen. Festzuhalten ist, dass für keine der im Entwurf des Maßnahmenprogramms in diesen Zusammenhang vorgesehenen Maßnahmen eine Kausalanalyse durchgeführt wurde bzw. geplant ist. Es wird bereits der „Ausbau kommunaler Kläranlagen zur Reduzierung sonstiger Stoffeinträge (LAWAMaßnahme 4) gefordert. Die hierzu durchzuführenden „Machbarkeitsstudien“ entsprechen der erforderlichen fachlichen Entscheidungsgrundlage in keiner Weise und können somit nicht Basis für behördliches Ermessen und Handeln sein. Die Fokussierung liegt dabei eindeutig auf die technische Integration weiterführender Reinigungsstufen auf bestehende Kläranlagen ohne Bezug auf die Belastungssituation im Gewässer. Hierzu heißt es in der Publikation der ARGE Kompetenzzentrum Mikroschadstoffe NRW vom 7. April 2015: „die Machbarkeitsstudien beinhalten einen technischen Vorschlag […] ergänzend zum Stoffscreening im Abwasserstrom werden bei Bedarf auch Gewässeruntersuchungen durchgeführt.“ (S.11). Das ist unlogisch, da vor einer Entscheidung über etwaige Maßnahmen, z.B. Ausbau einer Kläranlage, sichergestellt sein muss, das diese Maßnahme zu einer messbaren Verbesserung der ökologischen Gewässergüte führt. Nur dann ist sie für die Zielerreichung der Wasserrahmenrichtlinie relevant. Auch ist eine ausschließliche Bewertung der Gewässerbelastungen anhand von im Entwurf des Bewirtschaftungsplans aufgeführten Modellierungen von Spurenstoffen ist aus unserer Sicht nicht ausreichend. Die Verbände schlagen stattdessen vor, vor einer etwaigen Entscheidung über Ausbaumaßnahmen an Kläranlagen ein investigatives Monitoring ausgewählter Stoffe entsprechend der Situation vor Ort als konzeptionelle Maßnahme durchzuführen. Dazu sollten alle im Berichtsentwurf als 4er Maßnahmen deklarierten Ausbaumaßnahmen in konzeptionelle Maßnahmen entsprechend der LAWA-Ziffer 501 umgewandelt werden. Die Verbände bieten den Behörden gerne ihre Unterstützung bei einem derartigen Monitoring einschließlich der Ergebnisbewertung und Maßnahmenfindung an. Unabhängig davon beteiligen sich die Verbände durch F&E-Vorhaben sowie großtechnische Versuchsanlagen aktiv an der Entwicklung, Erprobung und Bewertung neuer Abwasserreinigungsverfahren für die Elimination von Spurenstoffen und deren Einfluss auf den Gewässerzustand. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass sich deutliche Fortschritte bei der Verringerung der stofflichen Belastungen allerdings nur dann erzielen lassen, wenn auch die anderen Emittenten wie Industrie, Landwirtschaft und Straßenbaulastträger in die Pflicht genommen werden. Siehe dazu auch die aktuelle Mitteilung der EU-Kommission an das Europäische Parlament und den Rat „Wasserrahmenrichtlinie und Hochwasserrichtlinie – Maßnahmen zum Erreichen eines guten Gewässerzustands in der EU und zur Verringerung der Hochwasserrisiken (9.3.2015, COM(2015)120 final).

13. Maßnahmen priorisieren, zeitlich koordinieren und auf das Notwendige beschränken
•Einzel- und Programmmaßnahmen zeitlich koordinieren An zahlreichen Stellen des Entwurfs lässt sich feststellen, dass zwar Programmmaßnahmen vorgeschlagen werden, die sich daraus ergebenden Einzelmaßnahmen aber noch nicht ableiten lassen. Das macht eine ökonomische Bewertung fast unmöglich und führt zu Spekulationen. Die agw schlägt vor, zukünftig dies durch eine zeitliche Koordinierung dieser Maßnahmen zu beseitigen. Seite 8
•Maßnahmen an und im Gewässer priorisieren Einer der wesentlichen Unsicherheitsfaktoren für die fristgemäße Umsetzung von Maßnahmen am oder im Gewässer ist die Frage der Verfügbarkeit von dafür geeigneten Flächen. Insbesondere in Folge des erheblich ausgeweiteten Energiepflanzenanbaus sind nur noch wenig geeignete Flächen verfügbar, bzw. bezahlbar. Eine Priorisierung würde zu einem sinnvollen Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen bei den Maßnahmenträgern führen. Dafür ist das Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzept ein geeignetes Werkzeug.
•Einstufungen der Gewässer sollten im Einvernehmen mit der Fachöffentlichkeit erfolgen Im Rahmen der Erstellung des Entwurfs sind für verschiedene Gewässerabschnitte nicht abgestimmte Veränderungen zu den auf den „runden Tischen“ vereinbarten Gewässereinstufungen (natürliche Gewässer oder stark veränderte Gewässerkörper) vorgenommen worden. Dies ist nicht trivial, weil sich daraus stark unterschiedliche Anforderungen an Einzelmaßnahmen und Ziele ergeben. In diesem Zusammenhang weist die agw darauf hin, dass sich für stark veränderte Wasserkörper, wie für einige Abschnitte im Entwurf gefordert, kein Strahlursprung festlegen lässt.
•Kostenabschätzung zu positiv Bei den Kosten für eine etwaige Ertüchtigung von Kläranlagen handelt es sich um Barwerte ohne z. B. Mehrwertsteuer sowie Kosten für etwaigen Grunderwerb u. notwendiger Nachbehandlungen. Somit betragen die tatsächlichen Kosten ein Vielfaches der im Entwurf genannten Werte.

14. Maßnahmen an Zielartengewässern
Einzelne Gewässer in den Verbandsgebieten des Aggerverbandes, des Wasserverbandes Eifel-Rur und des Wupperverbandes sind in den Bewirtschaftungsplänen als Zielartengewässer für Großsalmoniden und Aal ausgewiesen. Diese Ausweisungen gehen über die Ziele der WRRL hinaus und sollten daher nicht Gegenstand der Bewirtschaftungsplanung sein. Gerade mit Blick auf die Befassung des Umweltausschusses des Landtages mit der Bewirtschaftungsplanung sollte zumindest deutlich gemacht werden, dass mit der Entscheidung über den Bewirtschaftungsplan auch über diese Ausweisung mit entschieden wird. Dies wäre allein schon wegen der Tragweite dieser „Mitentscheidung“ notwendig. Das MKULNV hat im „Leitfaden zur wasserwirtschaftlichökologischen Sanierung von Salmoniden-Laichgewässern“ erhebliche, sehr kostenintensive Anforderungen im Hinblick auf die Reduzierung stofflicher Belastungen aus Punktquellen formuliert. Dieser Leitfaden ist durch Erlass vom 8.9.2014 für behördenverbindlich erklärt, was zunächst die gleichen verfassungsrechtlichen Fragen aufwirft wie beim Thema Mikroschadstoffe. Zudem ist ersichtlich, dass hier eine Sonderlast für die Beitragszahler im Einzugsgebiet der Zielartengewässer begründet wird, ohne dass eine Aussage zur Finanzierung der Maßnahmen getroffen ist. Diese Sonderlast ist erheblich: Nach einer überschlägigen Berechnung des Wasserverbandes Eifel-Rur sind allein in dessen Verbandsgebiet zwischen 48-114 Mio. € Investitionen für den Anlagenbau und Betriebskosten zwischen 575 T€ und 900 T€ jährlich zu erwarSeite ten. Die Übertragbarkeit der bisher nur an einem Beispiel erprobten immissionsorientierten Anforderungen auf Gewässersysteme, die möglicherweise anderen Stressoren unterliegen, ist zu hinterfragen. Daher sollte die Wirkung von Maßnahmen zunächst an einzelnen Stellen detaillierter untersucht werden, um auf sicherer Grundlage weitere Maßnahmenentscheidungen treffen zu können. 15. Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit: Umfang des Berichtsentwurfs erschwert Transparenz Die agw begrüßt die Intention, zum Entwurf des Bewirtschaftungsplans NRW eine breite öffentliche Konsultation durchzuführen. Die Verbände der Wasserwirtschaft haben sich intensiv in den „Runden Tischen“ Abwasser und Gewässer in die Erarbeitung des Plans eingebracht. So wurden zahlreiche Maßnahmen mit den zuständigen Bezirksregierungen „einvernehmlich abgestimmt“ oder bei einer unterschiedlichen Bewertung von Vorschlägen der BRs alternative Maßnahmen vorgeschlagen. Der Vergleich zeigt nun, dass mitunter selbst einvernehmlich abgestimmte Maßnahmen keinen Eingang in das Maßnahmenprogramm gefunden haben und dort durch nicht abgestimmte Maßnahmen ersetzt wurden. Hierzu werden sich die agw-Mitgliedsverbände in ihren eigenen Stellungnahmen im Detail äußern. Festzustellen ist auch, dass der Großteil der agw-Mitgliedsverbände keine Antworten auf ihre Stellungnahmen zu den Ergebnissen der „Runden Tische“ erhalten haben. Dies gilt in gleicher Weise für die bereits 2013 im Zusammenhang mit der Öffentlichkeitsbeteiligung zu den „Wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen NRW“, zu der die agw-Stellungnahme ebenfalls unbeantwortet geblieben ist. Der im Entwurf erweckte Eindruck, die Betroffenen „Stakeholder“ seien umfassend an der Erstellung des Entwurfes beteiligt worden, ist daher missverständlich. Hinsichtlich der formalen Beteiligung ist dies zutreffend, nicht aber bezogen auf die Abstimmung der vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen.

15. Verspätete Aktualisierung der Datengrundlage nach Ablauf der Frist zur Stellungnahme stellen den gesamten Beteiligungsprozess in Frage
Irritierend ist, dass bereits in der Einleitung des Entwurfs daraufhin gewiesen wird, dass die Datengrundlage des Plans veraltet ist und eine Aktualisierung erst nach dem Ablauf der Frist zur Stellungnahme vorgesehen ist. Dieses Vorgehen steht der Intention einer umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit diametral entgegen und erschwert gleichzeitig die Abgabe fachlich fundierter Stellungnahmen. Zudem werden bereits erzielte Erfolge in diesem Zusammenhang nicht sichtbar.

http://www.agw-nw.de/fileadmin/pdf/Dokumente_extern_2015/agw_stellungnahme_bewirtschaftungsplan_endg_170615.pdf

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BDE: Kartellamtsbericht bestätigt Negativfolgen der Rekommunalisierung

BDE-Präsident Peter Kurth: „Wir begrüßen es außerordentlich, dass das Bundeskartellamt den Trend zur Rekommunalisierung erkennt und klar benennt, dass das wirtschaftliche Engagement der Kommunen zu Lasten privater Unternehmen und der Verbraucher geht. Der BDE hat immer wieder auf die Problematik hingewiesen, dass sich aus der Doppelrolle des Staates als Marktteilnehmer und Hoheitsträger Wettbewerbsverzerrungen ergeben können. Wir teilen zudem die Sorge des Bundeskartellamtes, dass weitere Bestrebungen, den rechtlichen Rahmen für die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen zu lockern, das Diskriminierungspotential gegenüber der privaten Wirtschaft erhöhen.“
Eine solche weitere Benachteiligung der Privatwirtschaft droht aus Sicht des BDE durch die geplante Novelle des deutschen Vergaberechts. So würden öffentlich-öffentliche Kooperationen und Inhouse-Vergaben der öffentlichen Hand zum einen ermöglichen, sich dem Wettbewerb zu entziehen. Zum anderen würde die Nutzung dieser Ausnahmen steuerlich privilegiert.
Peter Kurth: „Wie schädlich kommunale Monopole für den Verbraucher sind, zeigen die vom Kartellamt ermittelten Unterschiede bei den Wasserpreisen von streckenweise mehreren hundert Prozent. Rekommunalisierungen sind letztlich auch hier dafür verantwortlich, dass der Bürger nicht die beste Leistung zum besten Preis erhält, wie es durch private Unternehmen sichergestellt ist. Deren Preise entstehen einerseits im Wettbewerb mit anderen Unternehmen und unterliegen andererseits der kartellbehördlichen Missbrauchsaufsicht. Wer privaten Unternehmen an dieser Stelle ihr Gewinnstreben vorwirft, muss erklären können, warum sich Kommunen durch die Flucht ins Gebührenrecht der Preisaufsicht des Kartellamtes entziehen.“
Was droht, wenn ehemals privatwirtschaftlich erbrachte Leistungen rekommunalisiert werden, wissen die Bürger ziemlich genau. Sie rechnen mit steigenden Kosten, wie eine kürzlich im Auftrag des Verbandes der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e. V. (VBS) beauftragte repräsentative emnid-Umfrage ergab. 65 Prozent der Befragten rechneten damit, mehr für die Hausmüllentsorgung zahlen zu müssen, wenn die Aufgabe von kommunalen Betrieben übernommen wird. Niedrigere Abfallgebühren bei privaten Entsorgungsunternehmen bestätigte zudem eine vom VBS beauftragte Studie beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Peter Kurth: „Insbesondere in der Entsorgungswirtschaft erleben wir seit längerer Zeit einen Trend zur Rekommunalisierung. Es gibt jedoch keinen sachlichen Grund dafür, wieso die öffentliche Hand die Leerung der Mülltonnen selbst übernimmt. Private Entsorgungsunternehmen beweisen seit Jahren, dass sie das besser und effektiver können.“
Bei der Erfassung von Wertstoffen bestätigt das Bundeskartellamt die Befürchtungen des BDE, dass „…viele gewerbliche Sammler ihre Aktivitäten einschränken oder aufgeben müssen, da ihnen von den zuständigen Behörden die Genehmigungen versagt wurden“.
Bei der Auslastungssituation der Müllverbrennungsanlagen kommt der BDE zu einer differenzierteren Sichtweise. So habe das Bundeskartellamt für den Zeitraum 2013/14 keine Anhaltspunkte auf Überkapazitäten bei den Müllverbrennungsanlagen in Deutschland ausmachen können. Diese Momentaufnahme lässt aber unberücksichtigt, dass Abfälle aus anderen EU-Mitgliedsstaaten in deutsche Anlagen verbracht werden.

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Kraft-Wärme-Kopplung: Licht und Schatten für die KWK in den neuen Eckpunkten zur Energiewende

Berlin- „Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesregierung des Stellenwert der Kraft-Wärme-Kopplung als wichtiges Element der klimafreundlichen Energiewende würdigt.“, betont Berthold Müller-Urlaub, Präsident des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK).
Der B.KWK begrüßt ebenfalls, dass der Kostendeckel zur Finanzierung der KWK auf 1,5 Mrd. Euro verdoppelt wird. Dem Stellenwert der KWK als wichtiger Partner der volatilen Erneuerbaren Energien wird somit Rechnung getragen. Auch die Absicht der Bundesregierung, sich bei der EU für eine Entfristung der EEG-Umlagebefreiung von industriellen Eigenversorgungsanlagen einzusetzen, sieht der B.KWK positiv, da hierdurch die deutsche mittelständige Wirtschaft entlastet wird und energetisch sinnvolle Konzepte erst ermöglicht werden.
Die in den Eckpunkten in Aussicht gestellte Bestandsförderung für KWK-Anlagen in der öffentlichen Versorgung verhindert ferner, dass hochmoderne und flexible KWK-Anlagen aus Kostengründen vom Netz gehen müssen. Dies ist ein großer Gewinn für die hocheffiziente kommunale Wärme und Stromversorgung. Unverständlich ist allerdings, warum die Bundesregierung von ihrem ursprünglichen Plan abweicht, einen KWK-Anteil von 25% an der Nettostromerzeugung zu erreichen. Das nun ausgegebene Ziel von 25% an der thermischen Stromerzeugung kann die durch KWK möglichen CO2 Einsparungen nicht realisieren und bietet keinen Anreiz für die Investition in Ressourcenschonung und Klimaschutz, weder in der Objektversorgung, der Fernwärme, noch in der Industrie.
Im Gegenteil ist zu befürchten, dass durch Zubau von erneuerbaren Energien und damit verbundener Reduktion der verbleibenden thermischen Stromerzeugung es unweigerlich zum Abbau von KWK kommt und damit mittel- und langfristig der Ausstieg aus der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung eingeleitet wird.
Mit der Erhöhung des Kostendeckels zur Finanzierung der KWK besteht nun die Chance den bisherigen KWK-Zuschlag auf selbstgenutzten Strom beizubehalten, die Erhöhung der KWK-Zuschläge auf den nicht selbstgenutzten Strom wie im Entwurf vom BMWi vorzunehmen und den Förderzeitraum zu erweitern, um die bereits aktuell spürbare Zurückhaltung der Investitionen in KWK aufzulösen und genügend Anreiz zu schaffen, den KWK-Ausbau, der in den letzten Jahren stagnierte, gerade im Sinne der Klimaschutzziele der Bundesregierung voranzubringen.
Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist ein breites gesellschaftliches Bündnis von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, u. a. KWK-Anlagenherstellern und -Betreibern sowie Energiedienstleistern. Unabhängig von der Art und Größe der Anlagen, vom Einsatzbereich und vom verwendeten Energieträger, setzt sich der B.KWK für die Förderung des technischen Organisationsprinzips der Kraft-Wärme-Kopplung ein. Ziel ist dabei die Effizienzsteigerung bei der Energieumwandlung durch eine umweltfreundliche, gekoppelte Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte. Der Verband wurde 2001 gegründet und zählt derzeit gut 600 Mitglieder.

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AöW: Vertrauens-Check nachhaltige und transparente Wasserwirtschaft

Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft e.V. hat den „Vertrauens-Check nachhaltige und transparente Wasserwirtschaft“ vorgestellt. Mit dem Test können wasserwirtschaftliche Unternehmen selbst überprüfen, ob sie der ökologischen, sozialen und ökonomischen Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit nachkommen.

Das derzeit nur Mitgliedern vorbehaltene Instrument soll langfristig Transparenz für das eigene Handeln und gegenüber der Öffentlichkeit schaffen. Die Standards wurden von zwei AöW-Mitgliedern entwickelt und sind orientiert an den Prinzipien der „nachhaltigen Wasserwirtschaft“. „Wer sich ihr verschreibt, beachtet nicht nur ökologische Grundsätze“, so Christa Hecht, AöW-Geschäftsführerin „sondern verzichtet auch auf unrechte Gebühren und Preise. Nachhaltige Akteure sind soziale Arbeitgeber, die vorrausschauende Personalentwicklung betreiben und wirtschaftlich handeln. Die 45 Fragen des AöW-Checks decken all diese Kriterien ab.“

Christa Hecht spricht der Öffentlichen Wirtschaft eine Vorbildfunktion im Feld Nachhaltigkeit zu: „Von der Öffentlichen Wirtschaft werden in den verschiedenen in Deutschland möglichen Organisationsformen Leistungen der Daseinsvorsorge im Dienste des Gemeinwohls erbracht. Dies ist für die Bürgerinnen und Bürger eminent wichtig und auch Grundlage für gute Rahmenbedingungen privater Wirtschaft. Nachhaltiges Handeln ist für heutige und künftige Generationen das Credo der Wasserwirtschaft in öffentlicher Hand.“

Das Instrument wird in den nächsten sechs Monaten innerhalb des Verbands getestet und soll Anfang nächsten Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Weitere Informationen dazu bei der AöW-Geschäftsstelle.

www.aoew.de

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Bei Preisvergleichen müssen Leistungs- und Qualitätsstandards sowie finanzielle Rahmenbedingungen berücksichtigt werden

Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die hohen Leistungs- und Qualitätsstandards wie in Deutschland auch in anderen EU-Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen analysiert die vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebene dritte Auflage der Studie „VEWA – Vergleich Europäischer Wasser- und Abwasserpreise“, die der Verband heute veröffentlichte.
Die Studie vergleicht die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Ländern Deutschland, England/Wales, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Polen und deckt damit etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der EU-28 ab. Dabei werden die Struktur der Wasserwirtschaft, Infrastruktur und Investitionen, Preise, Zuschüsse, Steuern und Abgaben sowie Leistungs- und Qualitätsstandards verglichen, um zu differenzierten Aussagen zu gelangen, in welchem Umfang Preise kostendeckend sind und welches Leistungs- und Qualitätsniveau damit finanziert wird.

„Das Ergebnis der VEWA-Studie ist eindeutig: Bei Annahme eines ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts- und Leistungsniveaus und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Steuern, Abgaben und Zuschüsse zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden“, erläuterte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser.

Die Studie trägt auch den europäischen Vorgaben zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Rechnung. Dabei handelt es sich um Vorgaben zur Qualität und zur Kostendeckung. Die Mitgliedstaaten der EU sind zur Umsetzung dieser europäischen Richtlinien rechtlich verpflichtet. Dennoch werden sie in vielen Ländern nur teilweise in nationales Recht übertragen. In diesen Fällen bleiben die erforderlichen Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur teilweise aus und fließen folglich auch nicht als Kostenbestandteil in die Rechnungen der Verbraucher ein. Die VEWA-Studie ermittelt, wie sich eine vollständige Umsetzung dieser Vorgaben auf die Kosten der Verbraucher auswirken würden – exemplarisch dargestellt anhand der ausgewählten Vergleichsländer.

Konkret berücksichtigt die Untersuchung in ihrem Preismodell die Qualität der Ver- und Entsorgung in den sechs Ländern anhand der Parameter „Erneuerungsinvestitionen und Instandhaltungsaufwendungen für das Rohrnetz“ sowie den Anschlussgrad an das Rohrnetz und die laufenden Kosten für die Ausstattung mit Zählern. „Die VEWA-Studie ermöglicht einen quantitativen und qualitativen Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise. Sie ist damit ein Beitrag zur Versachlichung der europäischen Preisdiskussion“, so Weyand.

Die nach der erstmaligen Untersuchung im Jahr 2006 zum dritten Mal durchgeführte VEWA-Studie zeigt zudem, dass die Leistungsfähigkeit der Wasserwirtschaft in den letzten Jahren in allen Ländern gestiegen ist und sich teilweise auf ein ähnliches Niveau angeglichen hat. Die damit verbundenen Investitionen haben in der Regel zu sich angleichenden Preisniveaus geführt. Ausnahmen bleiben hier die Abwasserentsorgung in England/Wales und Frankreich, wo die Standards teilweise noch deutlich unter den anderen Ländern bleiben und die Abwasserpreise entsprechend tiefer liegen. Hinsichtlich der von der Wasserrahmenrichtlinie geforderten Kostendeckung ergeben sich unterschiedliche Tendenzen. Während in Deutschland, den Niederlanden und England/Wales aktuell nur noch marginale oder geringe Zuschüsse gezahlt werden, sind diese in Frankreich, Österreich und – aufgrund des hohen Nachholbedarfs – auch in Polen noch sehr hoch.

https://www.bdew.de/internet.nsf/id/20150506-pi-deutsche-wasser-und-abwasserpreise-im-europaeischen-vergleich-angemessen-de

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Netzwerk „Wasser&Technik“ jetzt online

Das ttz Bremerhaven baut sein Innovations-Netzwerk für Wasser- und Abwassertechnik aus. Mitgliedsunternehmen präsentieren ihre Erfolgsbeispiele. Website www.wasserundtechnik.net jetzt online.
Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern auch Arbeit. Und die ist oft kniffelig. Um die technischen Herausforderungen rund um das Thema Wasser und Abwasser zu meistern, koordiniert das ttz Bremerhaven das vom BMWi geförderte Innovations-Netzwerk Wasser&Technik. Aktuelle Fragestellungen aus der Praxis werden hier diskutiert und konkrete Lösungen für maritime Akteure, die Aquakulturbranche, Städte und Kommunen, die Lebensmittelindustrie und Energiewirtschaft sowie für landwirtschaftliche Endnutzer erarbeitet. Interessenten stehen ab sofort alle Informationen zum Netzwerk auf http://www.wasserundtechnik.net offen.

Partner profitieren
Wasser&Technik ist inhaltlich mit der Wassernutzung- und Aufbereitung in unterschiedlichen Branchen verbunden. Die Mitglieder sind im gesamten Bundesgebiet zu Hause. Das Netzwerk ist grundsätzlich für Unternehmen und Kommunen jeder Größe offen und nimmt gerne weitere Partner auf. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden gezielt beraten und unterstützt, um ihre Entwicklungen zur Marktreife zu führen. Die Mitgliedsunternehmen sind an zahlreichen anspruchsvollen Projekten beteiligt. Zwei kürzlich realisierte Erfolgsbeispiele sind hier besonders hervorzuheben:

Neuer Sauerstoffsensor für die Fischzucht
Präzise, wartungsfrei, kostengünstig und kompatibel: Der optische Sauerstoffsensor ODOS von Iks ComputerSysteme GmbH für Wassertechnologie und Fischzucht ist erfolgreich in den Markt eingeführt. Fische können nun durchatmen. Denn an Sauerstoff dürfte es ihnen in Zukunft seltener mangeln. Der Grund ist der Optical Dissolved Oxygen Sensor, kurz ODOS, der Firma Iks. In der Fischzucht, der Gewässerüberwachung und auch in Kläranlagen ist der Sauerstoffgehalt ein wichtiger Parameter, um den Zustand des Wassers zu ermitteln. Der neue optische Sauerstoffsensor mit vier verschiedenen Schnittstellen und der Simulation eines Clark-Sensors ist verschleißarm und unkompliziert mit vorhandener Messtechnik kombinierbar. Weitere Information unter http://www.iks-aqua.com.

Kläranlagen-Umbau in Hollenstedt
Die westlich von Hamburg gelegene Kläranlage der Samtgemeinde Hollenstedt wurde durch den Wasser&Technik-Partner Con-Tex GmbH aus Siegen modernisiert. Con-Tex hat die sanierungsbedürftige Sandfilteranlage auf den neusten Stand der Technik gebracht. Die Vorrichtung wird zur Phosphatfällung eingesetzt, um eine Überdüngung der Gewässer zu vermeiden. Unter anderem wurde der für die Belüftung der Kläranlage benötigte Kompressor ersetzt. Kleinere Feinfilter wurden ausgetauscht und der Öl-Wasser-Abscheider in seiner Position versetzt. Außerdem wurden alle Wartungseinheiten, Ventile und Sensoren ersetzt. Im Sandfilter wurden die Füllung erneuert sowie die Spülzeiten des Filters energetisch optimiert. Weitere Information unter http://www.con-tex-gmbh.eu/watersolutions/

„Usus communis aquarum est“ – der Nutzen des Wassers sei allgemein, heißt es in den Metamorphosen von Ovid. Wasser&Technik ist hiernach von öffentlichem Interesse und wird unterstützt: Das Projekt wird durch das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) seit Oktober 2014 gefördert.

Das ttz Bremerhaven ist ein unabhängiges Forschungsinstitut und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Experten-Team in den Bereichen Lebensmittel, Umwelt und Gesundheit. Seit mehr als 25 Jahren begleitet es Unternehmen jeder Größenordnung bei der Planung und Durchführung von Innovationsvorhaben und der Akquisition entsprechender Fördermittel auf nationaler und europäischer Ebene.

Fachliche und organisatorische Fragen zum Netzwerk Wasser&Technik beantwortet gerne:
Dipl.-Wi.-Ing. Birte Ostwald
Technische Leiterin Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement
ttz Bremerhaven
An der Karlstadt 6
D-27568 Bremerhaven (Germany)
Phone: +49 (0)471 80934 103
Mobil: +49 (0)175 1866 260
FAX: +49 (0)471 80934 199
bostwald@ttz-bremerhaven.de

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Branchenbild belegt hohe Qualität und langfristige Sicherheit der deutschen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Die deutsche Wasserwirtschaft hat heute der Bundesregierung, vertreten durch Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, ihre Leistungsfähigkeit in Form des „Branchenbilds der deutschen Wasserwirtschaft 2015“ präsentiert. Der Bericht ist im Rahmen der Fachmesse und des Kongresses Wasser Berlin International (24. bis 27. März 2015) überreicht worden. Er dokumentiert Stärken der deutschen Wasserwirtschaft im europäischen und internationalen Vergleich in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit der Versorgungs- und Entsorgungsleistungen, wirtschaftliche Effizienz und Kundenzufriedenheit. Die deutsche Wasserwirtschaft bekennt sich ausdrücklich dazu, das erreichte hohe Niveau dauerhaft zu halten und – wo möglich und nötig – zu verbessern.
Das „Branchenbild“, das in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund erarbeitet wurde, gibt einen aktuellen Überblick über das Potenzial der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Öffentlichkeit und Politik können sich umfassend über die Leistungen der Wasserwirtschaft, die Vielfalt ihrer Aufgaben und die aktuellen Herausforderungen informieren.

„Hochwertige technische Standards und das Einhalten der strengen gesetzlichen Vorgaben führen zu der hohen Qualität und der langfristigen Sicherheit der deutschen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung“, erklärten die Repräsentanten der deutschen Wasserwirtschaft anlässlich der Übergabe.

Mit dem europaweit einmaligen Branchenbild werden die Leistungen der deutschen Wasserwirtschaft in ihrer Vielfalt dargestellt und transparent gemacht. „Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind in Deutschland Kernaufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge in der Zuständigkeit der Gemeinden oder anderer öffentlich-rechtlicher Körperschaften. Es ist beeindruckend, wie hier über Jahrzehnte hinweg und flächendeckend höchste europäische Standards garantiert werden“, erklärten die sechs Verbände, die das „Branchenbild“ erarbeitet haben.

Die Wasserwirtschaft in Deutschland steht vor bedeutenden Herausforderungen: Demografischer Wandel, der sich abzeichnende Klimawandel, der Eintrag anthropogener Spurenstoffe, Nutzungskonflikte mit Industrie und Landwirtschaft sowie eine gewässerverträgliche Ausgestaltung der Energiewende sind dabei entscheidende Aspekte. Die beteiligten Verbände versicherten hierzu: „Trinkwasserversorger und Abwasserentsorger stellen sich diesen Aufgaben und setzen sich vor Ort für flexible und angepasste Lösungen im Konsens ein.“

„Diese Herausforderungen kann die Wasserwirtschaft jedoch nicht alleine bewältigen“, so die Repräsentanten der Verbände. „Die Wasserressourcen können nur dauerhaft gesichert werden, wenn der vorsorgende Gewässerschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe akzeptiert und bei allen wirtschaftlichen Tätigkeiten und Entscheidungen als gemeinsames Ziel anerkannt ist.“

Weitere Informationen

Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)
Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer
Telefon 02261 / 36-199
E-Mail lothar.scheuer@aggerverband.de
www.trinkwassertalsperren.de

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
Jan Ulland
Telefon 030 / 300 199-1162
E-Mail jan.ulland@bdew.de
www.bdew.de

Deutscher Bund verbandlicher Wasserwirtschaft e. V. (DBVW)
Dipl.-Ing. Dörte Burg
Telefon 0511 / 879 66-17
E-Mail doerte.burg@wasserverbandstag.de
www.dbvw.de

Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW)
Daniel Wosnitzka
Telefon 030 / 794 736-64
E-Mail wosnitzka@dvgw.de
www.dvgw.de

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)
Dr. Frank Bringewski
Telefon 02242 / 872-190
E-Mail bringewski@dwa.de
www.dwa.de

Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU)
Stefan Luig
Telefon 030 / 585 80-226
E-Mail luig@vku.de
www.vku.de

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BDE und VBS fordern – Mittelstand kritisiert Verdrängung durch Kommunen

Vor dem Hintergrund stark um sich greifender Rekommunalisierungen insbesondere in der Entsorgungswirtschaft haben der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) und der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoff-wirtschaft e.V. gemeinsam zu einer Demonstration vor dem kleinen CSU-Parteitag in Bam-berg aufgerufen. Demonstranten aus zahlreichen mitteständischen Unternehmen in Bayern folgten dem Aufruf und werden heute ein Zeichen gegen die zunehmende Rekommunali-sierung in Bayern setzen.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Bayern rühmt sich gerne als wirtschaftsfreundlicher Freistaat, die CSU als Partei der Sozialen Marktwirtschaft. Doch aktuell passiert genau das Gegenteil. In vielen Regionen werden mittelständische Privatbetriebe von kommunalen Unternehmen verdrängt. Anstatt den Mittelstand zu schützen, unterstützen Landräte zunehmend den Weg in die Staatswirtschaft.“
Seit 2010 geht der Anteil der privaten Unternehmen in der bayerischen Entsorgungswirt-schaft deutlich zurück. Immer mehr bayerische Landkreise rekommunalisieren die Entsor-gung zu Lasten der mittelständisch geprägten Kreislaufwirtschaft.
Peter Kurth: „Die private Entsorgungswirtschaft in Bayern ist ein starker und zuverlässiger Partner für Kommunen und Bürger. Im Wettbewerb erbrachte Leistungen bieten gerade für den Bürger und die Kommunen qualitativ hochwertige und effiziente Leistung zu marktwirt-schaftlichen Preisen. Staatliche Betriebe entziehen sich jedoch dem Wettbewerb – zu Las-ten einer Versorgung im Interesse der Verbraucher. Das widerspricht den Werten der CSU.“
Bereits im letzten Jahr hatte die Monopolkommission den Rekommunalisierungstrend auffallend umfangreich analysiert und die übermäßige öffentliche Wirtschaftstätigkeit kriti-siert. Neben diesen Trend zur Rekommunalisierung treten zunehmend steuerliche Privile-gierungen der Kommunalunternehmen. Öffentlich rechtliche Unternehmen sind von der Umsatzsteuer befreit. Dieses Sonderrecht soll nach den Vorstellungen einiger Finanzpoliti-ker künftig auch für ihre Zusammenarbeit über die Grenzen der Kommune hinaus Geltung haben.

Kontakt
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-,
Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.
Behrenstraße 29
10117 Berlin

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Umweltauswirkungen bei neuen Medikamenten stärker berücksichtigen

DBU fordert nach Expertentagung sorgsameren Umgang mit Arzneimitteln
Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fordert bessere Nachhaltigkeitsbewertungen pharmazeutischer Produkte und eine stärkere Berücksichtigung der Umweltauswirkungen bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe. „Es gibt eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze, um Umweltbelastungen durch das Ausscheiden nicht abgebauter Wirkstoffe von Medikamenten bei Mensch und Tier deutlich zu verringern“, betont heute DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann. Gemeinsam mit weiteren DBU-Experten hatte Bottermann die Ergebnisse einer jüngst in Osnabrück von der DBU ausgerichteten Fachtagung ausgewertet und daraus Schlüsse gezogen. So könnten etwa mit einer personalisierten Medizin oder dem Anwenden anderer Darreichungsformen sowie neuen Techniken wie dem „drug targeting“, dem selektiven Anreichern eines Arzneistoffs am gewünschten Wirkort nach systemischem Verabreichen eines Medikaments, Arzneimitteleinträge in die Umwelt zumindest vermindert werden.

Arzneimittelrückstände in der Umwelt seien überall auf der Welt ein Problem, betont Bottermann. Umso sorgsamer sollten die Human- und Tiermedizin mit Arzneimitteln umgehen, damit die Restwirkstoffe nicht mehr in Oberflächengewässer, Grund- und Trinkwasser, Böden oder Gülle gelangten. Sie könnten die Umwelt belasten und die Entwicklung von Wasserlebewesen gefährden. Bisher seien nur vereinzelt Spuren dieser Mikroschadstoffe im Trinkwasser nachgewiesen worden. Eine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit bestehe nicht. Das müsse aber auch so bleiben.

Bottermann sieht verschiedene Wege zum Vermeiden von Arzneimitteleinträgen, die heute mit dem gereinigten Abwasser aus den Kläranlagen oder über den Gülle-Dünger in die Umwelt gelangten: „Ein wichtiger Ansatz ist es, die Dosierung der Arzneimittel so zu gestalten, dass die Menge ausgeschiedener Wirkstoffe verringert wird. Mit Blick auf den Einsatz von Antibiotika muss geltendes Recht gerade in der Tierhaltung konsequent eingehalten werden, wonach ein vorbeugendes Verabreichen nicht erlaubt ist.“ Auch mit besseren Hygiene- und Prophylaxemaßnahmen in der Tierhaltung könne der Einsatz von Antibiotika deutlich verringert werden.

Um den Eintrag von Arzneimitteln in die Umwelt zu verringern, fördere die DBU bereits seit vielen Jahren unterschiedliche Lösungsansätze, wie Bottermann erklärt: „Dazu gehören Arzneimittel, die bei gleicher Wirksamkeit bereits im Körper möglichst vollständig abgebaut und nicht mehr ausgeschieden werden.“ Auch ein verbessertes Stall- und Abluftmanagement sowie die Darreichungsform von Medikamenten könnten ein unkontrolliertes Ausbreiten antibiotischer Wirkstoffe verhindern, indem die Medikamente etwa in Pellet- statt Pulverform an Tiere verabreicht würden. Es sei mittlerweile erwiesen, dass sich beim Anwenden von Pulvern die Wirkstoffe über Stallstaub und Lüftungsanlagen verbreiteten. Neben gesunden Tieren nähmen auch Landwirte und Tierärzte, die in den Ställen arbeiteten, diese Substanzen auf.

Aber nicht nur Antibiotika, sondern Arzneimittel generell könnten ungewollte Auswirkungen auf die Umwelt haben. Bestimmte Antiepileptika und Betablocker gegen Bluthochdruck würden die Organe von Fischen schädigen, das Empfängnisverhütungsmittel Ethinylestradiol verändere die Geschlechtsmerkmale bei Fischen, Psychopharmaka hätten Einfluss auf das Verhalten von Barschen. Bottermann: „Die Grundlage für alle Maßnahmen zum Verhindern von Arzneimitteleinträgen in die Umwelt sind ein besseres und flächendeckendes Umweltmonitoring sowie eine stärkere Wirkungsforschung. Über viele Stoffe und deren Auswirkungen fehlen Langzeitstudien und Erkenntnisse, die ein Gegensteuern erst möglich machen.“

Zu dem DBU-Forum „Sanfte Medizin für sauberes Wasser“ waren Wissenschaftler und Experten aus Politik, Wasserwirtschaft und Medizin nach Os-nabrück gekommen, um die aktuellen Fragen und Herausforderungen zur Umweltrelevanz von Arzneimittelrückständen in der Umwelt zu diskutieren. Das DBU-Positionspapier im Wortlaut hier: https://www.dbu.de/index.php?menuecms_optik=&menuecms=123&objektid=35999

Weitere Informationen:
https://www.dbu.de/123artikel35998_335.html

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BDE: Zukunft der Klärschlammverwertung – Erhalt und Fortführung der Verwertung in der Landwirtschaft

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. und zehn weitere Organisationen haben gemeinsame Eckpunkte zur Klärschlammstrategie verabschiedet und fordern darin fachlich differenzierte Regelungen für die Verwertung von Klärschlämmen. Hintergrund ist das im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien festgelegte Ziel, die Klärschlammausbringung zu Düngezwecken zu beenden, Phosphor und andere Nährstoffe jedoch zurückzugewinnen.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Jährlich fallen in Deutschland 2 Millionen Tonnen Klärschlammtrockenmasse an, die etwa 60 000 Tonnen Phosphor enthalten. Davon werden bisher jedoch nur 45 Prozent als Dünger oder anderweitig verwendet; der Rest geht verloren. Wir setzen uns deshalb im gemeinsamen Eckpunktepapier zur Klärschlammstrategie dafür ein, unbedenkliche Klärschlämme weiterhin landwirtschaftlich und landbaulich verwerten zu können und damit den im Klärschlamm vorhandenen Phosphor umfassender zu nutzen. Dabei ist das hohe Schutzniveau für Umwelt und Verbraucher zu wahren.“
Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil des Klärschlamms und kann nicht auf künstlichem Wege erzeugt werden. Er ist ein für das Wachstum aller Organismen unentbehrlicher Nährstoff. Darüber hinaus wird Phosphor für diverse industrielle Prozesse benötigt.
Der BDE tritt für den Erhalt und die Fortführung der stofflichen Klärschlammverwertung ein. Phosphor aus Schlämmen, die für eine qualitativ hochwertige stoffliche Verwertung nicht in Frage kämen, sei über alternative Verfahren zurückzugewinnen, so Peter Kurth weiter.

Quelle: BDE

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Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft (NEW) erschließt neue Geschäftsfelder

Im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) ist jetzt das Netzwerk Energieeffiziente Wasserwirtschaft NEW gestartet. Im Verbund sollen mit innovativen Produkten für ein intelligentes Lastmanagement neue Geschäftsfelder für den kommunalen Wassersektor erschlossen werden Grundlage hierfür bietet die 2012 erlassene „Abschaltverordnung“, nach der energieintensive Unternehmen ihre Potenziale zur Lastverschiebung am Regelenergiemarkt zu Geld machen können.

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Stromnetzbetreiber über den Wasserbetrieb bis zum Kunden werden im Netzwerk NEW Infrastrukturtechnologien, Informations- und Kommunikationstechniken, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt. NEW bietet seinen Mitgliedern neben exklusivem Networking eine breite Palette an Leistungen von Marktanalysen bis zur Öffentlichkeitsarbeit. inter 3 als langjähriger und gut vernetzter Partner der Wasserwirtschaft koordiniert das Netzwerk. Mehr:

http://www.inter3.de/de/aktuelles/details/article/netzwerk-energieeffiziente-wasserwirtschaft-new-erschliesst-neue-geschaeftsfelder.html

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Verbände fordern fachlich differenzierte Regelungen

Gemeinsame Eckpunkte zur Klärschlammstrategie
Die Regierungsparteien haben sich im Koalitionsvertrag dafür ausgesprochen, die Klärschlammausbringung zu Düngezwecken zu beenden. Phosphor und andere Nährstoffe sollen jedoch zurückgewonnen werden. Die Verbände stehen zu einer verantwortungsvollen Kreislaufwirtschaft unter Wahrung eines hohen Schutzniveaus für Umwelt und Verbraucher. Für die Verwertung von Klärschlämmen fordern sie fachlich differenzierte Regelungen, die folgende Aspekte berück¬sichtigen.

• Stoffliche Verwertung qualitativ hochwertiger Schlämme fortführen Qualitativ hochwertige Klärschlämme sollten weiterhin landwirtschaftlich oder landschaftsbaulich verwertet werden können. Dabei dürfen Belange des Boden-, Gewässer-, und Verbraucherschutzes nicht entgegenstehen. Entscheidend sollte die Qualität der Klärschlämme sein. Nur Klärschlämme von guter Qualität sollen landwirtschaftlich verwertet werden. Ein geeignetes Instru¬ment für den Nachweis ist die Qualitätssicherung. Bei der stofflichen Verwertung werden Phosphor, Stickstoff und organische Substanzen mit hoher Effizienz genutzt.

• Rechts- und Planungssicherheit herstellen Die Branche benötigt für Investitionen in die künftig erforderliche Entsorgungsinfrastruktur einen verlässlichen rechtlichen Rah¬men. Auf europäischer Ebene ist dies gegeben. Die Abfallrahmen-, Klärschlamm- und Abwasserrichtlinie geben vorrangig eine hochwertige stoffliche Verwertung von Abfällen vor. Es wird erwartet, dass die Novelle der deutschen Klärschlammverordnung Kontinuität mit den Grundsätzen der europäischen Regelungen wahrt. In Deutschland wurde die rechtliche Grundlage für eine Klärschlammverwertung im Rahmen von Qualitätssicherungssystemen bereits im Kreislaufwirtschaftsgesetz mit dem neuen § 12 „Qualitätssicherung im Bereich der Bioabfälle und Klärschlämme“ geschaffen.

• Entwicklung von Verfahren zur Phosphorrückgewinnung fördern Die Kapazitäten zur Verbrennung von Klärschlämmen wurden in der Vergangenheit deutlich ausgebaut. Die Verbände begrüßen daher die Bemühungen, um technische Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche, Klärschlamm oder Abwasser zu entwickeln, welche zurzeit noch nicht wirtschaftlich nutzbar sind. Ziel der Rückgewinnung muss ein tatsächlich nutzbares Produkt (z.B. Düngemittel) sein, um den Phosphor künftig auch dann wiederverwenden zu können, wenn der Klär¬schlamm thermisch behandelt wird.

Die Position wird von folgenden Verbänden und Organisationen unterstützt (Nennung alphabetisch):
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.
BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
BGK Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
DBV Deutscher Bauernverband e.V.
DLT Deutscher Landkreistag
DST Deutscher Städtetag
DStGB Deutscher Städte- und Gemeindebund DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. QLA
VDLUFA-Gesellschaft für Qualitätssicherung Landbauliche Abfallverwertung mbH VKU Verband kommunaler Unternehmen e.V.
VQSD Verband zur Qualitätssicherung von Düngung und Substraten e.V.

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BDEW: Hoftorbilanz muss für alle Betriebe gelten / Theoretisch angenommene Düngeverluste unverständlich / Datenaustausch muss verbessert werden

„Der aktuelle Entwurf der Düngeverordnung ist an zahlreichen Stellen unzureichend und muss erheblich nachgebessert werden. In ihrer derzeitigen Fassung kann die Verordnung keinen wirksamen Beitrag dazu leisten, die regional stark angestiegene Nitratbelastung des Grundwassers und von Flüssen und Seen spürbar zu verringern. Genau das aber ist zum Schutz unserer natürlichen Trinkwasservorkommen dringend notwendig. Die Wasserversorger müssen mit immer aufwändigeren Maßnahmen gegen steuern, um die gewohnte Trinkwasserqualität sicherstellen zu können. In einigen Fällen mussten Versorger bereits Trinkwasserbrunnen schließen“, sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser anlässlich der heutigen Anhörung zur Novelle der Düngeverordnung in Bonn. Die öffentliche Anhörung wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt. Das Ministerium hatte sich Ende Dezember mit dem Bundesumweltministerium auf den aktuellen Entwurf der Düngeverordnung verständigt.

„Wenn die geplante Nährstoffbilanzierung („Hoftorbilanz“) nur für größere Betriebe statt für alle Höfe eingeführt wird, sind spürbare Reduzierungen nicht erreichbar“, sagte Weyand. Besonders kritisch sehe der BDEW auch die im aktuellen Entwurf enthaltenen Möglichkeiten für die Landwirtschaft, über theoretisch angenommene Dünger-Verluste die zulässige Dünger-Menge um teilweise über 50 Prozent zu erhöhen – und dies ohne eine spezifische Prüfung, ob die Gewässer vor Ort bereits die Nitrat-Grenzwerte überschreiten.

Die Verordnung sehe zudem bislang lediglich die Teilnahme an einer Düngeberatung für den Fall vor, dass die Düngeobergrenzen nicht eingehalten werden. „Dies ist aus BDEW-Sicht nicht ausreichend. Ein Überschreiten der erlaubten Mengen sollte ordnungsrechtlich sanktioniert werden. Die Einhaltung der Düngeobergrenzen muss von den zuständigen Fachbehörden geprüft werden, Verstöße müssen als Ordnungswidrigkeit gewertet werden“, forderte Weyand.

Notwendig sei aus Sicht des BDEW außerdem eine Verbesserung des Datenaustausches zwischen den Behörden. In der Praxis werde häufig festgestellt, dass die Landwirtschaftsbehörden keinen Zugang zu den gewässerrelevanten Daten vor Ort hätten. Umgekehrt gelte für viele Wasserbehörden, dass die Düngedokumentationen vielerorts nicht zur Verfügung stünden. „Der BDEW fordert den Austausch dieser Daten über das Dünge- und Wasserrecht sicherzustellen, damit die Nitratbefunde und Düngeinformationen den zuständigen Behörden vorliegen als grundlegende Voraussetzung für den Vollzug der Nitratrichtlinie.“

Die Landwirtschaft müsse sich zu ihrer Verantwortung für die natürlichen Ressourcen bekennen. „Überdüngung ist kein „Kavaliersdelikt“. Wir brauchen eine Novelle der Düngeverordnung, die ihren Namen tatsächlich verdient. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Einhaltung des 50 mg pro Liter Grenzwertes im Grundwasser. Wird er nicht erreicht, darf es keine Karenz geben: Es kann dann nur noch ein Düngestopp folgen. Wird der Grenzwert überschritten, darf es keine Verzögerung geben: Es kann dann nur noch ein Düngestopp im Rahmen eines Nitrat-Aktionsprogramms vor Ort folgen“, so der BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser abschließend.
Nach dem Login (oben rechts) finden Mitglieder weitere Informationen und Serviceleistungen.

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Agw: Position der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände

NRW zu den Verhandlungen über eine transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft zwischen den USA und der Europäischen Union (TTIP)

Lesen Sie das Papier unter:
http://www.agw-nrw.de/fileadmin/pdf/Dokumente_extern_2014/agw_stellungnahme_ttip_entg1_030714.pdf

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Zum neuen Katalog über vorsorgende Maßnahmen zum Schutz des Wassers von BMUB und BMG erklärt Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des BDEW

Trinkwasser ist in Deutschland ein sicheres und qualitativ hochwertiges Lebensmittel.
Der nun vom Bundesumweltministerium (BMUB) und Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlichte Katalog zeigt deutlich, welche umfangreichen Maßnahmen die Wasserversorger zum Schutz der Gesundheit leisten. Wichtig ist aber, dass diese Leistungen im Rahmen von Wirtschaftlichkeits- und Kostenprüfungen anerkannt werden. Die Leistungen der Wasserversorger sind für Umwelt- und Gesundheitsschutz unverzichtbar, auch aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, denn auf diese Weise werden erhebliche Kosten vermieden, die andernfalls von den Verbrauchern geschultert werden müssten.

Die deutsche Trinkwasserverordnung ist eines der weltweit strengsten Gesetzeswerke für Lebensmittel. Die darin enthaltenen Grenz- und Richtwerte gewährleisten, dass das Trinkwasser ohne gesundheitliche Folgen in unbegrenzter Menge ein Leben lang getrunken werden kann. Die aktuelle Publikation verdeutlicht, dass Wasserversorger oft über die Kernaufgaben hinaus vorsorgende Maßnahmen ergreifen, so etwa durch die Beratung von Landwirten, das Erstellen einer umfangreichen Datenbasis und die umfassende Gewässerüberwachung. Der BDEW begrüßt, dass BMUB und BMG eine umweltpolitische Verknüpfung von Vorsorgeleistung und notwendiger Kostenanerkennung hergestellt haben.“

Der Katalog über vorsorgende Maßnahmen der Wasserwirtschaft von BMUB und BMG kann hier abgerufen werden:
www.bmub.bund.de/N51085

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