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Jetzt Wetterpatenschaft für 2010 sichern – Meteorologen der Freien Universität Berlin vergeben Namen für Hochs und Tiefs 2010

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Auch für das nächste Jahr vergeben die Meteorologen der Freien Universität Berlin unter www.wetterpate.de wieder Wetterpatenschaften, um die studentische Wetterbeobachtung an der Station Berlin-Dahlem fortführen zu können. Die Hochdruckgebiete werden im Jahr 2010 männliche und die Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen tragen, die Preise bleiben unverändert bei 299 Euro für Hochs und bei 199 Euro für Tiefs.
Bereits seit 1954 taufen die Meteorologen der Berliner Wetterkarte am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin Hoch- und Tiefdruckgebiete. Seit 2002 können die Bürger im Rahmen der „Aktion Wetterpate“ Namen für die die Druckgebiete wählen. Damit wird die Wetterbeobachtung in Berlin-Dahlem so erfolgreich unterstützt, dass auch in diesem Jahr das Ziel erreicht wurde, eine der weltweit längsten Klimareihen aufrecht zu erhalten.

Eine Patenschaft gilt als beliebtes und originelles Geschenk zu Weihnachten, Geburtstagen oder zu besonderen Anlässen. Einige nutzen diese Möglichkeit, um ihre interessanten, aber wenig verbreiteten Vornamen bekannter zu machen. Sicher wird das Orkantief mit dem Namen „Kyrill“ vielen lange in Erinnerung bleiben. Dies gilt auch für das Kältehoch „Angelika“, welches Anfang 2009 für Temperaturen von unter minus 20 Grad sorgte. Mehr als 1400 Menschen aus 13 europäischen Ländern sowie Japan und den USA konnten bereits als Wetterpaten begrüßt werden.

In vielen Medien finden die Namen der Paten in den Wetterberichten Verwendung. Die Studenten und Mitarbeiter des Instituts wünschen sich dies auch für die Zukunft, denn nur eine aktive Beteiligung der Öffentlichkeit und die Präsentation in den Medien kann die Finanzierung der Wetterbeobachtung auch in den nächsten Jahren sichern.

Carsten Wette, Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin
28.09.2009 14:40
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
o Gera Rohlfing, Katrin Krüger, Telefon: 030 /838-71226
E-Mail wetterpate@met.fu-berlin.de
o Petra Grasse, Thomas Dümmel, Telefon: 030 / 838-71222

Meldungen zu Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm 2012

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Oktober 2012 
21.10.2012 Novelle der Klärschlammverordnung und neue Verordnung zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm 
21.10.2012 Minister Untersteller forciert Phosphor-Rückgewinnungsstrategie 
12.10.2012 Wissenschaftliche Begleitung der großtechnischen Anwendung der Seaborne-Technologie auf der KA Gifhorn aktualisiert 30.08.2012 
12.10.2012 Europäisches Verbundforschungsvorhaben zum Phosphorrecycling aus Abwasse
2011
10.12.2011 Phosphor-Rückgewinnung aus Schlammkonzentrat 
07.09.2011 ASH DEC: Phosphor-Dünger aus Klärschlamm-Asche 
2010
02.05.2010 Modellvorhaben zur großtechnischen Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen 
08.04.2010 Rückgewinnung von Phosphor aus der Abwasserreinigung 

Novelle der Klärschlammverordnung und neue Verordnung zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm

Im Laufe des Herbstes 2012 will das Bundesumweltministerium den neuen Entwurf der Klärschlammverordnung vorlegen. Das kündigte der Leiter der Abteilung „Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz“ im Bundesumweltministerium, MinDir Dr. Helge Wendenburg, auf der DWA-Bundestagung in Magdeburg am 26. September 2012 an. Im Wesentlichen soll der neue Entwurf dem zweiten Arbeitsentwurf vom August 2010 entsprechen. Das Konzept der Verordnung bleibe erhalten, insbesondere die Grenzwerte würden gegenüber dem älteren Entwurf nicht geändert. Sollten für die Landwirtschaft und den Umweltbereich unterschiedliche Anforderungen an die Klärschlammverwertung bestehen, sollten künftig die Grenzwerte der Landwirtschaft allgemein gelten. Kernstück der Novelle der Klärschlammverordnung sei die Qualitätssicherung mit 13 Paragrafen. Die Novelle werde auch der Einstieg in Regelungen zur „technischen Phosphorrückgewinnung“ sein. Hierzu sei eine „Verordnung zur Nutzung wertgebender Bestandteile von Klärschlämmen bei nicht bodenbezogener Verwertung“ (vorläufiger Titel) (Phosphatgewinnungsverordnung – AbfPhosV) in Vorbereitung. Danach soll die Rückgewinnung von Pflanzennährstoffen Vorrang haben. Konkret bedeutet dies, dass keine Mitverbrennung von Klärschlämmen, die bestimmte Nährstoffgehalte überschreiten, mehr stattfinden soll. Das „Verbrennungsverbot“ solle nicht für Schlämme gelten, die in Monoverbrennungsanlagen eingesetzt werden. Hier soll eine Pflicht zur Separatlagerung der Aschen eingeführt werden.

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20121002_002/Novelle%20der%20Kl%C3%A4rschlammverordnung%20und%20neue%20Verordnung%20zur%20R%C3%BCckgewinnung%20von%20Phosphor%20aus%20Kl%C3%A4rschlamm

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Minister Untersteller forciert Phosphor-Rückgewinnungsstrategie 

OFFENBURG. Am 17. + 18. Okober 2012 fand die ABWASSER.PRAXIS – expo & congress zum zweiten Mal bei der Messe Offenburg statt. Neben der Kanalinstandsetzung, der Grundstücksentwässerung sowie der Abwasserreinigung wird am 17. Oktober ein Fokus auf die Phosphorrückgewinnung gelegt.

Fachleute schätzten, dass die mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand abbaubaren natürlichen Phosphor-Lagerstätten in der Erde schon in weniger als einhundert Jahren erschöpft sind. Darüber hinaus sind die Gewinnung der Rohphosphate und ihre Verarbeitung zu Mineraldüngern mit erheblichen und immer weiter zunehmenden Umweltbelastungen verbunden. Phosphor wird deshalb nicht nur langfristig zu einer knappen Ressource. Schon jetzt machen die hektischen Preissprünge auf dem Weltmarkt die Verknappung dieses wichtigen Rohstoffes deutlich.

Umweltminister Franz Untersteller wies im Vorfeld des am 17. Oktober beginnenden Kongresses auf die große Bedeutung der Phosphorrückgewinnung hin: „Phosphor ist nicht durch andere Elemente zu ersetzen und ohne Phosphor kein Leben. Wir müssen daher die im Land vorhandenen Potenziale nutzen, um uns von teuren Phosphorimporten unabhängig zu machen.“ Schon jetzt gehöre Baden-Württemberg in Forschung und Entwicklung von Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor bundesweit zu den führenden Ländern. „Um dies weiter zu forcieren, haben wir eine Phosphor-Rückgewinnungsstrategie entwickelt“, erklärte der Umweltminister.

Das größte Potenzial bei der Phosphor-Rückgewinnung sehe er dabei im Klärschlamm:“Der gesamte Bedarf an Phosphor im Land ließe sich theoretisch zu rund 50 Prozent von aus Klärschlamm gewonnenem Phosphor decken. Diese wertvolle Sekundärrohstoffquelle gilt es zu erschließen.“

Technische Voraussetzungen sind mittlerweile gegeben, um in die Rückgewinnung von Phosphor einzusteigen. Die erste großtechnische Anlage im Land auf der Kläranlage ‚Raum Offenburg‘ ist hierbei wegweisend. 

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Wissenschaftliche Begleitung der großtechnischen Anwendung der Seaborne-Technologie auf der KA Gifhorn aktualisiert 30.08.2012

Ziel des Forschungsvorhabens
Da die Deponierung von Klärschlamm gemäß TA Siedlungsabfall ab Juni 2005 wegen des hohen Gehaltes an organischer Trockensubstanz nicht mehr zulässig ist und zudem auch die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlämmen aufgrund des Schwermetallgehaltes kon-trovers diskutiert wird, wird derzeit nach alternativen Behandlungs- und Verwertungspfaden für Klärschlamm an Stelle der bekannten Wege der Klärschlammentsorgung gesucht.
Das Seaborne-Verfahren stellt eine Möglichkeit zur Behandlung und Verwertung von Klärschlämmen dar. Es hat eine Ausschleusung von Schadstoffen (Schwermetalle) einerseits sowie primär die Rückgewinnung der Wertstoffe Stickstoff und Phosphor zum Ziel. Insbesondere der letztgenannte Aspekt ist von besonderer Bedeutung, da hiermit die Möglichkeit besteht, die Wertstoffe aus dem Klärschlamm in Form eines vermarktbaren Dünger-Produktes zu recyceln.
Ziel dieses Projektes ist die Überprüfung der Leistungsfähigkeit des Seaborne Verfahrens auf kommunalen Kläranlagen. Dazu gehören die Erfassung des Ressourcenverbrauchs sowie die Überprüfung der Produktqualität und -mengen. Weiterhin sind die Einflüsse auf den Betrieb der Kläranlage zu klären. Auf Basis dieser Daten soll die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und die Möglichkeit der Übertragbarkeit auf andere Kläranlagenstandorte überprüft werden.

https://www.tu-braunschweig.de/isww/forschung/seaborne

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Europäisches Verbundforschungsvorhaben zum Phosphorrecycling aus Abwasser

Mit einer neuen europäischen Forschungsinitiative [„Nachhaltiges Klärschlammmanagement zur Förderung des Phosphorrecyclings und der Energieeffizienz (P-REX)] soll die Entwicklung von effizienten technischen Lösungen des Phosphorrecyclings aus Abwasser beschleunigt werden. Die Leitung dieses Verbundforschungsvorhabens liegt beim Kompetenzzentrum Wasser Berlin. In enger Zusammenarbeit von Wissenschaft, Unternehmen und Fachleuten aus der Landwirtschaft sollen die besten verfügbaren Recycling-Verfahren bewertet werden. Dazu zählt neben verfahrenstechnischen Lösungen explizit auch die Option der direkten landwirtschaftlichen Verwertung. Ziel ist es, die bisher unter 10 % liegende Recyclingquote von Phosphor aus Abwasser auf 80 % zu erhöhen. Die Phosphor-Ausbeute ist aber nicht das einzige Bewertungskriterium. Mit auf dem Prüfstand steht die tatsächliche Wirksamkeit der Recyclingprodukte als Düngemittel. Weiterhin soll das Markpotenzial von einzelnen Recycling-Verfahren und Recycling-Produkten untersucht werden. Das Projekt bearbeiten 15 Partner aus sieben europäischen Ländern, darunter sind neun mittelständische Unternehmen, Das Projektvolumen beträgt 4,4 Millionen Euro über drei Jahre Projektdauer; die EU-Förderung beträgt 2,9 Millionen Euro.

Dr. Christian Kabbe
christian.kabbe@kompetenz-wasser.de

http://www.p-rex.eu

http://www.gfa-news.de/gfa/webcode/20121001_001/Europ%C3%A4isches%20Verbundforschungsvorhaben%20zum%20Phosphorrecycling%20aus%20Abwasser

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Phosphor-Rückgewinnung aus Schlammkonzentrat

Phosphor ist ein lebenswichtiges Element, endlich und nicht ersetzbar. Die weltweit wirtschaftlich erschließbaren Reserven reichen noch circa 100 Jahre. Wissenschaftler des KIT haben ein Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor entwickelt, das derzeit auf der Kläranlage Neuburg an der Donau eingesetzt wird. In Zusammenarbeit mit der Firma MSE aus Karlsbad-Ittersbach will das KIT nun eine mobile Anlage zur Schlammentwässerung so um dieses Verfahren ergänzen, dass aus dem entstehenden Schlammkonzentrat Phosphor zurückgewonnen werden kann.

Derzeit laufen mit der MSE (Mobile Schlammentwässerungs GmbH), einer Tochter der EnBW Kraftwerke AG, Versuche zur Charakterisierung der verschiedenen Abwässer, die sich unter Zentrifugalkraft von den Feststoffen abgetrennt haben. Dies sei „ein wichtiger Schritt vor den Kurz- und Langzeitexperimenten, die anschließend folgen werden“, erklärt Dr. Rainer Schuhmann, der Leiter des Kompetenzzentrums für Materialfeuchte (CMM) am KIT.

Mit dem Einsatz der neuen Technik „könnten auch Kläranlagen ihren Verpflichtungen nachkommen, deren Schlammrückstand mobil entwässert wird“, so der Projektleiter der MSE, Dr. Rudolf Turek. Und diese Anforderungen werden drängender: Der Bund diskutiert derzeit eine prozentuale Rückgewinnungsverpflichtung auf der Grundlage eines Arbeitsentwurfs des Bundesumweltministeriums vom April 2011. Darin verlangt dieses von Wissenschaftlern wie auch von der Industrie und Kläranlagenbetrieben, nach Möglichkeiten der Rückgewinnung zu suchen.

Der Phosphor wird in einem am KIT entwickelten Verfahren zurückgewonnen. Die Wissenschaftler des Fachbereiches Umwelttechnologie des CMM gewinnen mittels Kristallisation in der Abwasserphase gelöstes Phosphat zurück. Dieses einfache und effektive Prinzip, so erklärt Rainer Schuhmann, „liefert ein hochwertiges Düngemittel, das neben Phosphor noch weitere Pflanzennährstoffe enthält und hervorragend pflanzenverfügbar ist“.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: http://www.kit.edu

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ASH DEC: Phosphor-Dünger aus  Klärschlamm-Asche

• Klärschlamm ist ein Abfallprodukt der Abwasserreinigung. Er besteht vorwiegend aus organischer Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an Phosphor gute Dünger-Eigenschaften aufweist. Doch je nach Herkunft des Klärschlammes enthält dieser meist auch Schwermetalle und andere Chemikalien, die eine direkte Verwendung als Dünger nicht erlauben. Daher wird Klärschlamm oft verbrannt und die Asche dann auf Deponien verbracht.
• Mit einem intelligenten Verfahren kann nun der Schwermetall-Anteil von Klärschlamm-Asche wirkungsvoll getrennt und einer späteren Verarbeitung zugeführt werden. Als „Reststoff“ verbleibt ein Phosphor-Dünger, der sich hervorragend für die Landwirtschaft eignet.
• Bei dem patentierten Verfahren werden die unerwünschten Schwermetalle über die Rauchgasreinigung abgeschieden und die Nährstoffe für Pflanzen verfügbar gemacht. Wiederverwertbare Nährstoffe sind vor allem Phosphor, Magnesium, und Kalium, wobei Phosphor in der Klärschlammasche in einer sehr hohen Konzentration vorliegt (entspricht etwa 30-60% des Gehaltes von natürlichen Phosphor-Rohstoffen).
• Auf diese Weise wird mit der Umwandlung von Klärschlammasche zu hochwertigem Düngemittel einerseits das Problem der Entsorgung von Klärschlamm gelöst. Andererseits wird dabei – fast nebenbei – ein wertvoller Phosphor-Dünger gewonnen, was eine ökointelligente Schonung der weltweit begrenzten Phosphorvorkommen bedeutet.

Details über den -> Phosphor-Dünger PhosKraft®:
Quellen: http://www.ecodesign-beispiele.at/data/art/34_4.php
und
ASH DEC Umwelt AG
Donaufelderstraße 101/4/5
A – 1210 Wien
Produktpalette:
Tel.: +43 (0) 1 7344640 10
Fax: +43 (0) 1 7344640 20
E-Mail: w.hermann@ashdec.com
WWW: http://www.ashdec.com

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Modellvorhaben zur großtechnischen Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen

Umweltministerin Tanja Gönner gab grünes Licht für ein Modellvorhaben zur großtechnischen Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlämmen. Das Land bezuschusst die Modellanlage in der Kläranlage Offenburg mit 645.000 Euro. Die Gesamtkosten betragen rund 743.000 Euro.

„Klärschlamm ist eine Schadstoffsenke für Schwermetalle und andere ökotoxische Substanzen wie Wirkstoffe aus Arzneimitteln, Kunststoffweichmacher oder Flammschutzmittel. Es macht deshalb keinen Sinn, die Schadstoffe mühsam mit hohem finanziellem und technischem Aufwand aus dem Abwasser zu reinigen und danach großflächig auf den Böden wieder zu verteilen“, sagte die Umweltministerin. Der Verzicht auf eine landwirtschaftliche Klärschlammverwertung habe andererseits zur Folge, dass der Nährstoffkreislauf unterbrochen werde. Klärschlamm enthalte wichtige Nährstoffe und stelle damit eine wichtige Sekundärrohstoffquelle dar. „Der im Klärschlamm enthaltene Phosphor ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Herstellung von Düngemitteln und kann wieder verwertet werden. Zur Schonung der natürlichen Phosphorlagerstätten liegt es daher nahe, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe das im Klärschlamm enthaltene Phosphor zurück gewonnen und als Dünger verwendet werden kann“, erklärte Gönner.

Fachleute schätzten, dass die mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand abbaubaren natürlichen Phosphor-Lagerstätten in der Erde schon in weniger als hundert Jahren erschöpft seien. Täglich gelangten über Waschmittel, menschliche Ausscheidungen und ähnlichem pro Person rund zwei Gramm Phosphor in das Abwasser, die zur Vermeidung von Umweltschäden in den Kläranlagen herausgefiltert werden müssten.

Am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart sei das sogenannte Stuttgarter Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlämmen entwickelt und im Labormaßstab erprobt worden. Bis zu 70 Prozent der zugeführten Phosphorfracht habe dabei zurückgewonnen werden können. „Die Frage ist, ob das, was im Labormaßstab vielversprechend funktioniert auch im großen Maßstab noch geht. Das ist die Nagelprobe“, sagte die Ministerin.

„Es wäre ein Durchbruch, wenn es gelänge, im Kläranlagenbetrieb das im Klärschlamm enthaltene Phosphor zurückzugewinnen. Der Zuschuss zu dem Projekt ist deshalb gut angelegtes Geld. Hinzu kommt, dass die Preise für Düngemittel in den kommenden Jahren außerdem deutlich steigen, wenn die Phosphorvorkommen zunehmend knapper werden“, so Ministerin Gönner.

Information:

Am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart wurde in Zusammenarbeit mit der iat-Ingenieur-beratung, das sogenannte Stuttgarter Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus anaerob stabilisierten Klärschlämmen entwickelt. Dabei entsteht als Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP). Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass kommunaler Klärschlamm von Kläranlagen mit simultaner Phosphat-Elimination mit Eisensalzen verwendet werden kann und keine Verfahrensumstellungen seitens der Abwasserreinigung erforderlich sind. Das erzeugte Produkt Magnesium-Ammonium-Phosphat (MAP) kann direkt als Mehrnährstoffdünger in der Landwirtschaft verwendet werden.

Das Verfahren wurde in den Jahren 2003 und 2004 entwickelt und im Labormaßstab erprobt. Aufbauend auf diesen Erfahrungen wurde inzwischen eine halbtechnische Versuchsanlage mit einem Reaktorvolumen von circa einem Kubikmeter nach dem Stuttgarter Verfahren zur Phosphorrückgewinnung betrieben. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass das Verfahren auch im halbtechnischen Maßstab stabil betrieben werden kann. Rund 70 Prozent Phosphor konnten bezogen auf die der Anlage zugeführte Phosphorfracht so zurückgewonnen werden. Als Fortsetzung des Betriebs der halbtechnischen Anlage soll nun ein Modellvorhaben zur Phosphorrückgewinnung nach dem Stuttgarter Verfahren umgesetzt werden.

Geplant ist eine Anlage mit einem Reaktorvolumen von 20 Kubikmetern. Damit kann der Klärschlamm von ca. 5.000 bis 10.000 Einwohnerwerten behandelt werden. Die Ausbeute wird dabei auf circa 50 Kilogramm MAP pro Tag geschätzt.

Im Abwasserzweckverband „Raum Offenburg“ sind die Stadt Offenburg sowie die Gemeinden Durbach, Hohberg, Ohlsbach und Ortenberg zusammengeschlossen.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg

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Rückgewinnung von Phosphor aus der Abwasserreinigung

Eine Bestandsaufnahme

Das Schweizer Bundesamt für Umwelt kommt in einer umfangreichen Studie zu dem Schluss, dass der Rückgewinnung von Phosphor große Bedeutung zukommt.

Auszug aus dem Vorwort:„Klärschlamm wird heute in der Schweiz in Monoverbrennungsanlagen, Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) und Zementwerken verbrannt, da er wegen der Gefahr
der Verbreitung von Kranksheitserregern und problematischen organischen Verbindungen
in der Landwirtschaft nicht mehr zur Düngung ausgebracht werden darf. Die
thermische Behandlung von Klärschlamm bedeutet aber so lange einen unwiederbringlichen
Verlust des Nährstoffs Phosphor, als Phosphate mit den Aschen und Schlacken
aus den Verbrennungsanlagen abgelagert oder nach der Verbrennung im Zementwerk
in Baustoffen eingelagert werden. Hier setzen die Phosphorrecycling-Verfahren an, die
in der vorliegenden Studie umfassend beschrieben werden. Die Studie gibt einen Überblick
über das Angebot und den Stand der Technik von Verfahren zur Rückgewinnung
von Phosphor aus der Abwasserreinigung. Sie liefert nicht nur die technischen Verfahrensbeschreibungen,
sondern auch Angaben zum Entwicklungsstand 2009, zur wahrscheinlichen
Verfügbarkeit und zur Wirtschaftlichkeit der Verfahren. Von den mehr als
30 Verfahrensentwicklungen, über die Informationen zusammengetragen wurden,

Die umfangreiche Studie liegt als download bereit unter:
www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/01517/index.html?

Herausgeber

Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Das BAFU ist ein Amt des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr,
Energie und Kommunikation (UVEK).

Autor

Ludwig Hermann, proman management GmbH, A-1210 Wien

Begleitung BAFU

Kaarina Schenk, Abteilung Abfall und Rohstoffe

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Klärgas: Mehr in Niedersachsen, weniger in Sachsen-Anhalt

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Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen mitteilt, ist die Stromerzeugung aus Klärgas in dem Land im Jahr 2008 im Vergleich zu 2004 um elf Prozent gestiegen. Dabei nutzen die Kläranlagen die erzeugten Strommengen zunehmend für den Eigenbedarf. In 94 von 649 Anlagen zur öffentlichen Abwasserbehandlung werden jährlich rund 63 Millionen Kubikmeter Rohgas gewonnen, zehn Prozent davon gehen ohne Nutzung verloren.
In Sachsen-Anhalt hingegen ist die Gewinnung von Klärgas im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent zurückgegangen. Von den insgesamt gewonnenen 260 000 GJ Klärgas wurden 232 000 GJ zur Stromerzeugung und 17 000 GJ für die Wärmeerzeugung eingesetzt. Die Verluste beliefen sich bei 11 000 GJ. Im Berichtsjahr 2008 wurde diese Gewinnung von erneuerbarer Energie in 13 Kläranlagen des Landes Sachsen-Anhalt genutzt. Der Rückgang der Klärgasproduktion schlug sich insbesondere bei der Stromproduktion nieder. Hier erfolgte ein Rückgang von 20,2 Millionen kWh im Jahr 2007auf 18,4 Millionen kWh im Jahr 2008. Die Gewinnung von Wärme aus Klärgas stieg gegenüber dem Jahr 2007 wieder an. Im Jahr 2008 wurden rund 7000 GJ Klärgas mehr zur Wärmeerzeugung eingesetzt als noch im Jahr 2007. Damit war eine Steigerung von etwa 78 Prozent zu verzeichnen. Die Anzahl der Kläranlagen mit Klärgasgewinnung hat sich in Sachsen-Anhalt gegenüber dem Vorjahr reduziert. Hierin ist auch im Wesentlichen der deutliche Rückgang der Klärgaserzeugung begründet.

http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C56269165_L20.pdf
www.statistik.sachsen-anhalt.de
Suchwort „Klärgas“

Schweinegrippe: Informationen für Beschäftigte im Abwasserbereich

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der DWA-Infostelle: Schweinegrippe und Abwasser

Im Zusammenhang mit einer befürchteten weltweiten Epidemie („Pandemie“) durch das „Schweinegrippe“-Virus H1N1 erreichen die DWA-Infostelle als technische Auskunftsstelle der DWA verstärkt Anfragen. Wir haben uns deshalb an das Informationszentrum der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gewandt und informieren nun initiativ die Fachkreise der Abwassertechnik.

Zuletzt waren Grippeviren im Abwasser im Jahr 2006 ein Thema, als das Vogelgrippe-Virus H5N1 Anlass zur Besorgnis gab. BAuA und DWA sind derzeit keine Erkenntnisse zur Infektionsgefahr mit Schweinegrippe durch Abwasser im Vergleich zur „aviären Influenza“  (von lat.: aves – Vogel und med.: influenza – Grippe) bekannt. Bezüglich der aviären Influenza und der Verbreitung durch bzw. der Persistenz im Wasser/Abwasser gibt es Papiere des Umweltbundesamtes und der WHO:

UBA-Hinweis „Trinkwasser und aviäre Influenza A/H5N1T – Hinweise für Wasserversorger“ (pdf, 3 Seiten, 62 kB)

WHO-Hintergrundpapier zur Vogelgrippe  (pdf, 311 kB, 37 Seiten, englisch)

Das Betriebspersonal in Abwasserbehandlungsanlagen ist gegenüber einer ganzen Reihe von Erregern exponiert. Influenzaviren können dabei ebenfalls vorkommen.

In der gegenwärtigen Situation ist wahrscheinlich noch von einem Verdünnungseffekt im Abwasser auszugehen. Das könnte sich ändern, wenn die Anzahl erkrankter Personen im Einzugsgebiet einer Abwasseranlage erheblich zunimmt.

Übertragen wird die Erkrankung durch Tröpfcheninfektion oder kontaminierte Gegenstände, auch über kontaminierte Hände. Daher sind die üblichen Hygienemaßnahmen einzuhalten.

Bezüglich des Arbeitsschutzes in Bezug auf Infektionserreger im Abwasserbereich hat der Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) die Technische Regel für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 220 (pdf, 84 KB, 18 Seiten) erlassen.

Dort sind die Schutzmaßnahmen für alle im Abwasserbereich zu berücksichtigenden Übertragungswege dargestellt. In der gegenwärtigen Situation ist aus unserer Sicht die Einhaltung der dort beschriebenen Schutzmaßnahmen ausreichend.

Wie bei „gewöhnlichen“ Influenza-Viren ist eine Infektion z.B. bei der Inhalation oder dem Verschlucken größerer (Abwasser-)Aerosolmengen durchaus möglich.

Für Beschäftigte im Kanalbetrieb kann nach unserem derzeitigem Erkenntnisstand eine erhöhte Gefährdung dann angenommen werden, wenn z.B. in oder nahe an Abwassersystemen von Großkliniken gearbeitet wird, wobei auch hier die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften grundsätzlich hinlänglich sein sollte.

Persistenz des Virus in kommunalem Abwasser

Bei Viren versteht man unter „Persistenz“ die Fähigkeit eines Virus, in einem bestimmten Umfeld zu „überleben“, also aktiv – vereinfacht ausgedrückt: ansteckend – zu bleiben. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand ist das „Schweinegrippe“-Virus im Medium Abwasser nicht persistenter als bereits bekannte Influenza-Viren. Von einer erhöhten Infektionsgefahr durch das neue Virus ist daher zunächst nicht auszugehen. Das kann sich im Falle einer Pandemie dadurch ändern, dass sich – vergleichbar mit jeder anderen Influenza-Epidemie – mehr Viren im Abwasser finden. In diesem Zusammenhang könnte also von einer insgesamt größeren Gefährdung gesprochen werden. Es gibt zwar Medienberichte über tödlich verlaufene „Schweinegrippe“-Infektionen, aber es ist unklar, ob die betroffenen Personen besonders empfindlich waren, z.B. durch Vorerkrenkungen oder hohes Alter – in solchen Fällen kann auch eine „normale“ Influenza fatal sein.

Dennoch ist nach dem derzeitigen Erkenntnisstand (Mitte August 2009) davon auszugehen, dass die im Abwasserbereich üblichen (und ohnehin vorgeschriebenen!) Hygienemaßnahmen ausreichend sind, um einer Infektion vorzubeugen.

Somit kann die drohende „Schweinegrippe“-Pandemie zum Anlass genommen werden, das Betriebspersonal für die Einhaltung der bekannten Schutzmaßnahmen zu sensibilisieren und einer möglichen Verunsicherung oder Beunruhigung entgegenzuwirken.

Die Betreiber selbst können den Anlass nutzen, um nochmals sicherzustellen, dass sie

  • ihre Verpflichtungen in Bezug auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz kennen und

  • ihren Verpflichtungen nachkommen, um

  • ihren Beschäftigten alle notwendigen Vorkehrungen des Arbeitsschutzes zur Verfügung zu stellen und

  • funktionierende Prozesse existieren, um mögliche Missstände schnell zu beseitigen.

Wir gehen zwar davon aus, dass die einschlägigen Maßnahmen allen Betroffenen bekannt sind, weisen aber auf die wichtigsten Maßnahmen zur persönlichen Hygiene hier nochmals hin (Quelle: TRBA 220).

Folgende grundsätzliche Forderungen (siehe auch TRBA 500 „Allgemeine Hygienemaßnahmen: Mindestanforderungen“) sind in abwassertechnischen Anlagen einzuhalten:

  • Nach Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen und vor dem Verlassen der Betriebsräume und -bereiche müssen die Hände gewaschen und ggf. vorher desinfiziert werden. Einmalhandtücher, Hautreinigungs-, Hautschutz- und Hautpflegemittel sowie Desinfektionsmittel sind entsprechend dem Hautschutzplan, der vom Arbeitgeber nach Beratung durch den Betriebsarzt zu erstellen ist, anzuwenden.

  • An Arbeitsplätzen darf nicht gegessen, getrunken und geraucht werden.

  • Lebensmittel dürfen nur in speziell für diesen Zweck vorgesehenen Schränken oder Kühlschränken aufbewahrt werden. Diese Schränke sind regelmäßig zu reinigen.

  • Pausen- und Bereitschaftsräume dürfen nicht mit stark verschmutzter Arbeitskleidung betreten werden.

  • Zur Körperreinigung nach Arbeitsende sollen Duschen benutzt werden.

  • Schutzkleidung, die der Arbeitskleidung in diesem Bereich entspricht, und persönliche Schutzausrüstungen sind nach Bedarf zu wechseln und durch den Arbeitgeber zu reinigen. Ein wöchentlicher Wechsel der Schutzkleidung sollte aber mindestens eingehalten werden. Die Reinigung der Wäsche ist sowohl im Unternehmen als auch durch Dritte möglich. Das Reinigungspersonal muss auf die Infektionsgefahr hingewiesen werden. Die betriebseigene Waschmaschine darf nur für diesen Zweck benutzt werden. Dem Wäschereipersonal ist mitzuteilen, dass die zu reinigende Kleidung wie infektionsverdächtige Wäsche zu behandeln ist. Sie darf nur in ausreichend widerstandsfähigen, dichten und verschlossenen Behältnissen, wie z. B. in für diesen Zweck bestimmten Textil- oder Polyethylensäcken, gekennzeichnet in die Wäscherei gegeben werden.

  • Straßenkleidung ist getrennt von Arbeitskleidung und persönlichen Schutzausrüstungen aufzubewahren.

Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass die „Schweinegrippe“ zwar in einigen Fällen, aber längst nicht immer dramatisch verläuft. Grundsätzlich sind die Anzeichen und der Verlauf einer Infektion die einer „normalen“ Grippe – und damit nicht zu unterschätzen. Wer den Verdacht hat, sich mit dem Influenza-Virus infiziert zu haben, sollte – im Interesse seiner Kolleginnen und Kollegen, aber auch im Interesse der eigenen Gesundheit – lieber nicht zur Arbeit gehen, sondern einen Arzt aufsuchen.

Da nicht auszuschließen ist, dass Mitarbeiter sich anstecken …

den ganzen Bericht incl. Linksammlung und Downloads lesen Sie im Oktoberheft der Korrespondenz Abwasser

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA, www.dwa.de ):
Infoblatt „Schweinegrippe und Abwasser“ (dieses Dokument als pdf, 100 kB)

 

KIKOs abenteuerliche Reise vom Entwurf zum Markt

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Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin stellt Film zur Produktsicherheit vor

„Wie geht es KIKO?“ lautet auch der Titel des Films zur Produktsicherheit, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund veröffentlicht hat. In knapp 15 Minuten beleuchtet der Film die Regeln und Überwachungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Sicherheit technischer Geräte und Produkte in Deutschland. „Wie geht es KIKO?“ gibt es als kostenlosen Download auf dem neuen Portal zur Produktsicherheit der BAuA http://www.portal-produktsicherheit.de oder unter http://www.wie-geht-es-kiko.de im Internet.
Rückrufaktionen, Mängelmeldungen oder Verbraucherwarnungen geistern immer wieder durch die Medien, wenn beispielsweise die heißen Reifen in Spielzeugautos gefährliche Stoffe enthalten oder die Isolierung von Kabeln nicht hält, was sie verspricht. Produkte und Geräte sollen aber sicher sein, fordert das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz. Hier kommt der BAuA eine wichtige Aufgabe zu. Als zentrale Meldestelle des Bundes fasst sie die Bemühungen aller Bundesländer im Bereich gefährlicher technischer Produkte zusammen. Dabei wertet sie die Erkenntnisse zu mangelhaften oder gefährlichen technischen Produkten aus und stellt die Erkenntnisse über schnelle Datenaustausch-Systeme den anderen Mitgliedstaaten der EU zur Verfügung. In gleicher Weise ist die BAuA auch für den umgekehrten Weg zuständig. Aufgrund dieser Arbeit entstand die Idee, Informationen zum Thema Produktsicherheit durch einen unterhaltsamen Film zu vermitteln.

Gemeinsam mit der nordisch Filmproduktion, Hamburg, entwickelten die Experten der BAuA einen Plot, der die Ziele der Produktsicherheit und Arbeit der Aufsichtsbehörden spannend erzählt. In „Wie geht es KIKO?“ hält ein Universitätsprofessor, dargestellt durch den Schauspieler Jürgen Uter, eine Vorlesung zum Thema Produktsicherheit. Anhand Entwicklung, Produktion und Vermarktung des Spielzeugs KIKO erläutert er seinen „Studenten“ Erfordernisse und Stolperstellen für eine sichere Konstruktion. Dabei macht er deutlich, dass alle Beteiligten innerhalb der Kette Verantwortung tragen, angefangen beim Entwickler, über den Hersteller und Händler bis hin zum Verbraucher.

Aber der Film vermittelt nicht nur Hinweise zu den Grundprinzipien des sicherheitsgerechten Konstruierens, sondern gibt auch Informationen zu den gesetzlichen Anforderungen im Bereich der Geräte- und Produktsicherheit in Deutschland und Tipps im Umgang mit den für technische Produkte zuständigen Behörden. So richtet sich der Film nicht nur an Händler, Hersteller und Konstrukteure, sondern ebenso an Auszubildende und Studierende technischer, kaufmännischer oder juristischer Fächer. Auch der interessierte Verbraucher erfährt auf unterhaltsame Weise, worauf er bei Auswahl und Kauf sicherer Produkte achten muss und an wen er sich „im Falle eines Falles“ wenden kann.

Der Film „Wie geht es KIKO?“ (86,6 MB) sowie ein Trailer (9,6 MB) befinden sich zum kostenlosen Download auf der neuen Internetplattform der BAuA für Rückrufmanagement, Missbrauch von Zertifikaten und Verbraucherinformationen unter der Internetadresse http://www.portal-produktsicherheit.de. Hier haben auch aktuelle Informationen über die von der BAuA wahrgenommenen Aufgaben im Bereich der Sicherheit von Produkten eine neue Heimat gefunden. Links zu anderen Institutionen und Angeboten zur Produktsicherheit runden das Portal ab, das sich zurzeit im Aufbau befindet. Über die Adresse http://www.wie-geht-es-kiko.de gelangt man direkt zum Film.

Zudem hat die BAuA für Träger von Bildungsmaßnahmen und Schulungszwecke eine DVD in hoher Auflösung in geringer Auflage produziert, die bei der BAuA angefordert werden kann.

Weitere Informationen:
http://www.wie-geht-es-kiko.de Direkter Link zum Film „Wie geht es Kiko?“

Jörg Feldmann, Pressestelle
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

 

Kostenlos: Fussabdrücke von Pestiziden aufspüren – mit SPEAR

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Wenn Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen, hinterlassen sie Spuren – unter anderem bei den dort anzutreffenden Tieren. Diesen Umstand haben sich die Forscher des UFZ-Departments SystemÖkotoxologie zu Nutze gemacht und ein Instrument entwickelt, mit dem der Einfluss von Pestiziden auf Lebewesen und die Qualität des Wassers, in dem diese ihren Lebensraum haben, nachgewiesen werden kann. „SPEAR – das ist die Abkürzung für SPEcies At Risk – spürt die ‚Fußabdrücke‘ auf, die Pestizide dadurch hinterlassen, dass sie charakteristische Änderungen in der Zusammensetzung der jeweils betroffenen Lebensgemeinschaft bewirken“, erklärt PD Dr. Matthias Liess.

Mit ihrem Ansatz haben die UFZ-Wissenschaftler Neuland betreten und stellten fest, dass kein Riesenaufwand nötig ist, um die Wirkung von Pestiziden auf das Ökosystem darzustellen. „Man muss lediglich ermitteln, welche und wie viele Tiere wie etwa Insekten und Krebse an einer bestimmten Stelle des Flusslaufs zu finden sind“, veranschaulicht Liess. Mit Hilfe dieser Daten kann leicht nachgewiesen werden, wieviel Pflanzenschutzmittel in die Gewässer gespült worden sind und wie die ökologischen Auswirkungen zu bewerten sind. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die UFZ-Forscher endlich ein Werkzeug in der Hand haben, mit dem auch Langzeitfolgen von solchen Pestizideinträgenaufgezeigt werden können. „Bisher war es sehr schwierig nachzuweisen, welche chronischen Wirkungen auftreten“, so Liess.

Bislang standen nämlich meist nur Verfahren zur Verfügung, mit denen auf einzelne Probleme aufmerksam gemacht werden konnte. Selbst wenn zum Beispiel ein negativer Effekt von Pestiziden auf einzelne Lebewesen im Laborversuch nachweisbar war, so war die Vorhersage der Auswirkung auf komplette Populationen und Artgemeinschaften schwierig. Außerdem fanden biologische Interaktionen dabei bisher kaum Beachtung. Mit SPEAR ist dies nun anders: Ist erst einmal ermittelt, welche und wie viele Tiere wie Insekten und Krebse an einer bestimmten Stelle des Flusslaufs zu finden sind – das sind Daten, die den mit der Wasserwirtschaft befassten Ämter in der Regel vorliegen – , kann mithilfe des SPEAR-Rechners sofort die Wasserqualität im untersuchten Gebiet in Bezug auf Pflanzenschutzmittel bestimmt werden. Dazu wird die Datentabelle einfach in den frei zugänglichen Online-Rechner geladen.

(Weitere Informationen zum Projekt, vorbereitete Excel-Tabellen zum Download und der SPEAR-Rechner sind im Internet unter www.systemecology.eu/SPEAR/Start.html zu finden.) Die im Hintergrund ablaufenden Berechnungen beruhen auf den ökologischen Eigenschaften der Organismen. Grundlage des Systems sind regionale Datensätze aus Deutschland, Frankreich, Finnland und West-Sibirien; es wurde aber auch schon in Großbritannien und Australien erprobt. Werden Auffälligkeiten festgestellt, können unmittelbar Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um den weiteren Eintrag von Pflanzenschutzmitteln zu verhindern. „Aber SPEAR geht noch einen Schritt weiter: Es lässt sich außerdem überprüfen, ob unbelastete Gewässerabschnitte die Wirkung der Belastung kompensieren und sich Lebewesen wieder angesiedelt haben“, umreißt Liess. Dies sei deshalb von großer Bedeutung, weil so gezeigt werden könne, ob Schutzmaßnahmen gegriffen haben. Zusätzlich hat das neue Werkzeug nach den Worten des Wissenschaftlers einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil:

Aufwändige und teure chemische Analysen sind häufig nicht mehr notwendig, und zugleich ist SPEAR nicht nur schnell, sondern obendrein kostenlos. http://www.ufz.de/data/ufz_newsletter_sep_09_11199.pdf

Bayern fördert klimafreundliche Kläranlagen – Gewässer- und Klimaschutz vereinen

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Der Betrieb von kommunalen Kläranlagen im Freistaat soll klimafreundlicher werden. Wer eine Energieanalyse der Kläranlage durchführen lässt, erhält dafür Fördergelder des Bayerischen Umweltministeriums, so Dr. Markus Söder, Umweltminister. „Der ‚Energiepass für Kläranlagen‘ zeigt, wie ganz gezielt Energie eingespart werden kann. Davon profitieren Umwelt und Betreiber.“ Für eine Energieanalyse durch externe Ingenieurbüros können Betreiber von größeren Kläranlagen ab sofort jeweils bis zu 10.000 Euro an Fördermitteln erhalten. Daraus resultierende Maßnahmen, die sich als besonders wirtschaftlich und effektiv herausstellen, sind innerhalb von zwei Jahren umzusetzen. „Moderne Kläranlagen sollen nicht nur Abwasser nach höchsten Umweltstandards reinigen, sondern Gewässerschutz mit Klimaschutz vereinen“, so Söder.

Rund 2.700 kommunale Kläranlagen in Bayern reinigen im Jahr mehr als
1,5 Milliarden Kubikmeter Abwasser und sorgen so für den Schutz der Bäche, Flüsse und Seen. Das geht nicht zum Nulltarif: Bis zu 20 Prozent des gesamten Elektrizitätsverbrauchs einer Gemeinde gehen derzeit auf das Konto der Kläranlagen. Sie verursachen damit bayernweit Energiekosten von fast
100 Millionen Euro pro Jahr. Energie sparen lässt sich beispielsweise durch den Einbau moderner Pumpentechnik oder durch effizientere Belüftung des Abwassers. Zudem können Kläranlagen nicht nur Abwasser reinigen, sondern selbst klimafreundliche Energie liefern – beispielsweise indem der anfallende Klärschlamm energetisch verwertet wird.

Die Fördergelder für Kläranlagenbetreiber sind Teil des Klimaprogramms Bayern 2020. Sie sind bis Ende 2011 befristet. Nähere Auskünfte erteilen die Bayerischen Wasserwirtschaftsämter.

http://www.stmugv.bayern.de/aktuell/presse/detailansicht.htm?tid=18492

Schadstoffgehalte von Bankettmaterial

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BASt-Bericht V 167
Birgit Kocher, Susanne Brose, Ingrid Siebertz, Bundesanstalt für Straßenwesen
56 Seiten
Erscheinungsjahr: 2008
Preis: 14,50 €
Es wurde eine Datenauswertung von Schadstoffgehalten in Bankettmaterial an 840 Proben und 40 Parametern durchgeführt. Bei getrennter Betrachtung der Straßentypen zeigen sich Autobahnen als die am stärksten belasteten Straßen. Hier ist für Blei, Cadmium, Kupfer und Zink sowohl bei den Feststoffgehalten als auch bei den Eluatgehalten ein deutlicher Unterschied zu den deutlich weniger belasteten Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zu sehen. Die Vorsorgewerte vieler Stoffe sind an Autobahnen deutlich häufiger überschritten. Bei den anderen Schwermetallen tritt dieser Unterschied nicht in Erscheinung. Die Feststoffgehalte der organischen Schadstoffe PAK, MKW, PCB und EOX überschreiten häufig die Vorsorgewerte.
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass 95% der Eluatkonzentrationen von Blei, Zink und Cadmium ebenso wie von Chlorid, Sulfat, Cyanid, Arsen, Nickel, Chrom und Quecksilber die Geringfügigkeitsschwellen und Prüfwerte für Sickerwasser unterschreiten. Bei Kupfer dagegen wird die Geringfügigkeitsschwelle auch bei niedrigen Verkehrsstärken oft überschritten, und bei den Autobahnen liegen mehr als 50% der Messwerte oberhalb des Z0/Z0*-Wertes für die uneingeschränkte Verwertung von Bodenmaterial. Über 90% der Kupfer-Eluatwerte unterschreiten jedoch den derzeit gültigen Prüfwert der Bodenschutz-verordnung.
Auf Anregung des UBA wurden Säulenversuche mit feldfrischem Bankettmaterial durchgeführt. Es ist vorgesehen, diese Methode zukünftig zur Bewertung der löslichen Schadstoffanteile in Böden und mineralischen Abfällen anzuwenden. Die Versuche zeigten eine sehr starke Bindung der PAK und aller Schwermetalle außer Kupfer an das Bankettmaterial. Die Geringfügigkeitsschwellen der LAWA werden von allen Stoffen außer Kupfer eingehalten.
Eine vergleichende Auswertung von Labor- und Felduntersuchungen zur Reinigungsleistung von Straßenbankettböden und Entwässerungseinrichtungen zeigte für MKW, PAK und alle Schwermetalle sehr guten Rückhalt der eingetragenen Konzentrationen und Frachten mit Wirkungsgraden von 70 bis 95%. Kupfer erreichte in Sandböden nur einen Fracht-Wirkungsgrad von 50 %, die Konzentrationen im Sickerwasser überschritten jedoch nicht die Prüfwerte der Bodenschutzverordnung.
Anhand dieser Informationen wurden problematische Stoffe in Bankettmaterial identifiziert. Das sind Kupfer, polychorierte Biphenyle (PCB) und extrahierbare halogenierte Kohlenwasserstoffe (EOX). Den ganzen Bericht finden Sie unter:
http://www.bast.de/cln_005/nn_42256/DE/Publikationen/Berichte/unterreihe-v/2008-2007/v167.html?__nnn=true

Fitnesstraining schützt die grauen Zellen

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Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen und Radfahren halten das Gehirn fit. Wie Experten auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Nürnberg berichteten, belegt eine Vielzahl aktueller Studien, dass körperliche Aktivität sogar vor der Alzheimer Krankheit schützen kann, so wie vor Depressionen und Schlaganfällen
„Es sollte jeder Erwachsene täglich mindestens 30 Minuten körperlich aktiv sein“, rät die Neurologie-Professorin und erfolgreiche Triathletin Barbara Tettenborn. Mit diesem vergleichsweise geringen Einsatz könne das Risiko für einen Schlaganfall bereits um ein Viertel gesenkt werden, berichtete die Chefärztin der Klinik für Neurologie am Kantonsspital St. Gallen und außerordentliche Professorin der Johannes Gutenberg Universität Mainz.

Die neuesten Studien zeigen aber auch, dass „eine Dosis-Wirkungs-Beziehung besteht“, so Tettenborn. Das heißt: Je mehr regelmäßige Aktivität, desto größer ist die Schutzwirkung. So fand die „National Runner’s Health Study“ in den USA, dass jeder täglich gelaufene Kilometer bei Männern das Hirninfarkt-Risiko für Männer und Frauen um elf Prozent senkte. Diejenigen, die acht oder mehr Kilometer pro Tag gelaufen waren, hatten sogar ein im Mittel 60 Prozent geringeres Risiko als die „Kurzstreckenläufer“ mit weniger als zwei Kilometer täglich. Weit über 40000 LäuferInnen hatten an dieser Studie teilgenommen und waren durchschnittlich fast acht Jahre lang unter ärztlicher Beobachtung gestanden.

Ähnlich beeindruckende Werte hatte auch eine Untersuchung ergeben, bei der man die Herzkreislauferkrankungen von 60000 Fitnessstudio-Besuchern ausgewertet hatte. Ausdauersport schützt aber nicht nur vor dem Hirninfarkt, er hilft auch, die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ein möglicher Wirkmechanismus könnte sein, dass der Blutdruck sinkt, so Professor Joachim Röther, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und Chefarzt am Klinikum Minden. „Durch Sport kann man den Blutdruck um etwa 10 Einheiten senken – das ist ebenso viel wie mit Medikamenten“, so Röther.

Hoher Blutdruck vermindert geistige Fertigkeiten

„Es gibt einen Zusammenhang zwischen hohen diastolischen Blutdruckwerten und einer verminderten Denkleistung“, ergänzte Tettenborn und verwies auf eine weitere Studie, an 1800 älteren New Yorkern, wonach diejenigen, die regelmäßig Sport trieben, seltener an der Alzheimer Demenz erkranken. Die gleiche Studie hatte zudem gezeigt, dass eine konsequente Mittelmeerdiät das Alzheimer-Risiko reduziert. Und bei denjenigen Senioren, die sich sowohl gesund ernährten als auch regelmäßig Sport trieben, wurde in dieser Untersuchung die größte Schutzwirkung beobachtet.

Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn
ist Chefärztin der Klinik für Neurologie am Kantonsspital st. Gallen/Schweiz und hält eine außerordentliche Professur an den Universitätskliniken der Johannes Gutenberg Universität Mainz. E-Mail: barbara.tettenborn@kssg.ch

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 6000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin.

Ansprechpartner für die Medien: Frank A. Miltner, Tel: 089 46148614,
E-Mail: presse@dgn.org, Pressesprecher: Hans-Christoph Diener, Essen

Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.:
Geschäftsstelle, Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin, Tel: 030 531437930
Geschäftsführer: Prof. Dr. med. O. Busse
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann

Weitere Informationen:
http://www.dgn.org Homepage der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
25.09.2009 18:26

URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news335711

 

Informationen zur Nutzung von Abwärme 2009

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November 2009
Pilotprojekt zur Wärmegewinnung aus Abwasser 
Energie aus Abwasser: Was läuft in Baden-Württemberg?
Oktober 2009
Abwasser als Energiequelle 
Abwasserwärme Abwasserwärmenutzung 
August 2009
Speyer: Aus Abwasser Heizwärme gewinnen – Beispielhaftes Projekt am Yachthafen 
Juni 2009
Abwärmenutzung  
BW prüft Potenziale für Abwasserwärmenutzung 

Pilotprojekt zur Wärmegewinnung aus Abwasser

Das Bundesumweltministerium stellt rund 240 000 Euro aus seinem Umweltinnovationsprogramm für ein gemeinsames Pilotprojekt der Emschergenossenschaft und der Stadtwerke Bochum GmbH zur Verfügung. Ziel des Projekts ist es, das Schwimmbad „Nordwestbad Bochum“ künftig mit Wärme aus Abwasser zu beheizen. Dadurch werden die Energieeffizienz gesteigert und Ressourcen geschont. Der Ausstoß an Kohlendioxid verringert sich damit um 220 Tonnen pro Jahr. Die Wärme des Abwassers soll mithilfe eines 120 Meter langen Wärmetauschers, der in den neuen Kanal eingebaut wird, zurückgewonnen und zur Beheizung des Schwimmbads genutzt werden. Die Abwassertemperatur liegt selbst in den Wintermonaten noch bei rund 12°C. Die notwendige Vorlauftemperatur von 50 bis 55°C wird mithilfe einer Wärmepumpe erreicht. Ein Blockheizkraftwerk erzeugt Strom für den Antrieb der Wärmepumpe und ebenfalls Wärme für die Trinkwassererhitzung. Damit auch in einem harten Winter niemand frieren muss, stehen zwei vorhandene Gasbrennwertkessel zur Deckung von Bedarfsspitzen bereit.
www.bmu.de/2330.php

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Energie aus Abwasser:

Was läuft in Baden-Württemberg?
Dr.-Ing. Martin Sawillion
Praxisworkshop Energie aus Abwasser

http://news.kre2.de/wp-content/uploads/2009/10/Energie-aus-Abwasser-was-l%C3%A4uft-in-BaW%C3%BC.pdf 

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Abwasser als Energiequelle

Abwasser ist eine noch wenig genutzte Wärmequelle. Doch die Wärmerückgewinnung aus Abwasser wurde in der Forschung lange stiefmütterlich behandelt. Eines der Probleme ist die Verschmutzung von Wärmetauschern. Sie hat dazu geführt, dass gut gemeinte Pionieranlagen bereits nach kurzer Zeit nicht mehr oder nur noch mit einem sehr schlechtem Wirkungsgrad funktionieren. Die Forschung, welche an der Eawag gemeinsam mit Partnern betrieben wurde zeigt nun, dass das Problem gelöst oder zumindest stark gemildert werden kann. Technische Entwicklungen, zum Beispiel selbstreinigende Vorfiltersysteme, und Innovationen der Anlagenbetreiber haben dazu beigetragen. Im soeben erschienenen Bericht «Wärmerückgewinnung aus Abwasser» zeigt Autor Oskar Wanner die Möglichkeiten und Grenzen der Abwasserenergienutzung auf. Auf die Wärmetauscherverschmutzung sowie Gegenmassnahmen in der Praxis geht der Bericht vertieft ein. Untersuchungen und Bericht wurden unterstützt vom Axpo-Naturstromfonds.
Erschienen in der Schriftenreihe Eawag, Nr. 19; ISBN 978-3-905484-13-7

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Abwasserwärme Abwasserwärmenutzung

Durch die verbesserte Wärmedämmung moderner Wohn- und Geschäftshäuser treten kaum noch nennenswerte Heizwärmeverluste auf. Das einzige nennenswerte Wärmeleck in den Gebäuden ist jedoch das Abwasserrohr, in das warmes Dusch-, Wasch- und Spülwasser eingeleitet wird. In Anbetracht der ausufernden Energiekosten und Heizkosten ist diese enorme Wärmeverschwendung nicht nur umweltschädigend infolge des unnötigen CO2- und Schadstoffausstoßes, sondern auch extrem teuer.

Besonders vorteilhaft ist die Abwasserwärmenutzung für größere Wohneinheiten, öffentliche Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Sportstätten und Schwimmbäder. Ebenso kann auch die Kläranlage aus der Abwärme des Ablaufs Ihren Wärmebedarf mit dieser Technologie ganzjährig decken.

Bild: nachträglich eingebauter Wärmetauscher( Fa Uhrig, Thermliner)
Dank der Erwärmung für Dusche, Wasch- und Spülmaschine wird Abwasser mit einem verhältnismäßig hohen Temperaturniveau in den Abwasserkanal ableitet. Im Kanal kann die enthaltene Wärme über Wärmetauscher abgezogen und durch Wärmepumpen auf das notwendige Temperaturniveau zur Beheizung von Wohnkomplexen, Schulen, Sportstätten, öffentlichen Gebäuden oder Krankenhäusern gebracht werden.

Ein guter Einstieg in diese Art der nachhaltigen Energienutzung wäre gemacht, wenn die Kommunen für bestehende und geplante Bebauungen sogenannte Energiekarten anfertigen würden, aus denen ersichtlich ist für welchen Standort die Abwasserwärmenutzung oder eine andere regenerative Quelle wie Geothermie, vorhandene Abwärme oder Biogas zumindest näher zu untersuchen ist.

Derartige Energiekarten sind bereits in einigen Schweizer Kantonen verpflichtend vorgeschrieben – wenn man den geringen finanziellen Aufwand für das Erstellen einer solchen aussagefähigen Karte betrachtet, verwundert es, dass in Deutschland zwar die Neigung eines Daches vorgeschrieben wird, nicht aber mit welcher Energiequelle ein Gebäude vorteilhaft beheizt werden soll.

Da Abwasser – im Gegensatz zur Sonne – in unseren Breiten kalkulierbar und in ausreichender Menge vorhanden ist, können die Wärmenutzungsanlagen mittlerweile auch ohne Förderung wirtschaftlich betrieben werden. Dies insbesondere dann, wenn die Verlegung der Kanalwärmetauscher mit der häufig fälligen Sanierung der Kanalnetze kombiniert wird.
Quelle: http://www.gfm-ingenieure.de/energie/abwasserwaerme/index.html

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Speyer: Aus Abwasser Heizwärme gewinnen – Beispielhaftes Projekt am Yachthafen

Am Speyerer Yachthafen wird Wärme aus Abwasser gewonnen und für Heizzwecke genutzt. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen knapp 480.000 Euro. Umweltministerin Margit Conrad fördert mit einem Zuschuss von 136.000 Euro dieses innovative Projekt für Energieeffizienz und Klimaschutz. Conrad: „Die Energienutzung aus Abwasser wird einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung kommunaler Zielsetzungen beim Klimaschutz leisten. Da mehr als 99 Prozent der Einwohner von Rheinland-Pfalz an öffentliche Kläranlagen angeschlossen sind, besitzt die Nutzung der im Abwasser gespeicherten Wärmeenergie großes Potenzial zur Verminderung unserer Energieimporte.“
Die Voraussetzungen für eine Abwasserwärmenutzung am Speyerer Yachthafen sind gut. Dort entsteht für 5 Hafenvillen mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 5.700 Quadratmeter eine aufeinander abgestimmte Kombination von energiesparender Gebäudeausführung, Nutzwärmeerzeugung durch Wärmepumpen und Solarthermie. Damit werden Energieeinsparpotenziale konsequent erschlossen. Für die Wärmeversorgung kommt pro Gebäude eine Wärmepumpe zum Einsatz. Diese bezieht ihre Nutzwärme aus einem nahe gelegenen Abwasserkanal der Entsorgungsbetriebe Speyer. Dabei wird über einen Wärmetauscher dem Abwasser Wärme entzogen und zu Heizzwecken nutzbar gemacht. Die Warmwasserbereitung und die Wohnraumbeheizung werden zusätzlich durch solarthermische Anlagen auf den Dächern der Häuser unterstützt.
Die Anlage hat deshalb einen hohen Demonstrationswert. Denn viele Standorte in Rheinland-Pfalz eignen sich für die Energierückgewinnung aus Abwasser.

Verantwortlich für den Inhalt: Stefanie Mittenzwei
Kaiser-Friedrich-Str. 1
55116 Mainz
Telefon: 06131-164645
Telefax: 06131/164649
e-mail: presse@mufv.rlp.de

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BW prüft Potenziale für Abwasserwärmenutzung

Die Nutzung von Abwasserwärme zur Energieerzeugung wird in Baden-Württemberg immer mehr zum Thema. Das Umweltministerium führt derzeit eine Umfrage bei 19 Städten durch, die auf eine erste Umfrage im Frühjahr bei allen Städten des Landes reagiert haben.

…mehr unter: http://www.euwid-wasser.de/

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Abwärmenutzung

Ein Zürcher Ingenieurbüro entwickelte ein System, das aus fliessendem Rohabwasser Wärme gewinnt. Rund 200 Standorte kommen in der Schweiz für eine wirtschaftliche Nutzung von Wärme aus ungeklärtem Abwasser in Frage.
3 % der in der Schweiz verbrauchten fossilen Brennstoffe könnten durch eine systematische Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme substituiert werden. Ein kleiner Teil des immensen Potentials wird bereits heute genutzt, in mehr als 20 realisierten Anlagen, die dem gereinigten Abwasser – beim Auslauf der Kläranlage (ARA) – Wärme entnehmen und mittels Wärmepumpen Heizwärme produzieren. Weil viele Kläranlagen aber am Rand oder ausserhalb der Siedlungen liegen, hat diese Strategie Grenzen. Grosse Distanzen zu den Wärmeverbrauchern machen die Sache unrentabel. Indem die Wärme dem Abwasser vor der ARA – im Bereich der Kanalisation – entzogen wird, kann diesem Nachteil begegnet werden.

Pilotanlage in Wipkingen
Die erste Grossanlage zur kommerziellen Wärmegewinnung aus Rohabwasser entsteht derzeit in Zürich-Wipkingen. Ein 200 m langer, in einen Abwasser-Sammelkanal eingebauter Wärmetauscher liefert rund 850 kW Leistung oder 40 % der Energie für die Wassererwärmung und Raumheizung von 800 teilweise bestehenden, teilweise neuen Wohnungen, Büroräumen, Läden und einem Restaurant. Damit werden 540’000 Liter Heizöl substituiert. Gebaut und betrieben wird die Anlage vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) im Rahmen eines Contractings.
Der Bund entrichtet Förderbeiträge von annähernd 400’000 Fr. Ein grosser Teil dieses Beitrages diente dem Aufbau eines…

http://www.energie.ch/themen/haustechnik/heizabwkan/index.htm

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