Der Wasserverband Gardelegen (Sachsen-Anhalt) will mit Unterstützung des Landesumweltministeriums in einem Pilotprojekt gereinigtes Abwasser verstärkt dafür nutzen, den Gebietswasserhaushalt zu stabilisieren. Umweltminister Armin Willingmann hat am 3. Juli einen Förderbescheid über 780000 Euro an den Verband überreicht.
Neben einem Wasserwerk betreibt der Wasserverband in Gardelegen bereits heute eine Abwasserreinigungsanlage.
Das gereinigte Wasser soll künftig nicht mehr nur in Flüsse eingeleitet, sondern auch verrieselt werden, um Grundwasserpegel außerhalb von Wasserschutzgebieten zu stabilisieren. Um die Unbedenklichkeit eines solchen Vorhabens zu untersuchen, soll die Kläranlage Gardelegen durch eine Versuchsanlage im Pilotmaßstab erweitert werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts übernimmt die Hochschule Magdeburg-Stendal.
Abwasserwiederverwendung: Projekt des Wasserverbands Gardelegen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushalts
Mit intelligent gesteuerten Kanälen auf den Klimawandel reagieren
Für die Entwicklung intelligenter digitaler Lösungen zur Steuerung des Kanalnetzes in Jena wurde das Projekt InSchuKA 4.0 mit dem NachhaltigkeitsAWARD der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in der Kategorie Digitalisierung ausgezeichnet.
Die in InSchuKA 4.0 entwickelten digitalen Lösungen machen Infrastrukturen flexibler im Hinblick auf zunehmende Extremwettereignisse. Im Rahmen des Projektes soll bis Ende des Jahres Jenas Abwasser-Hauptsammler mit flexiblen, KI-gesteuerten Kanalklappen ausgestattet werden. Diese regulieren vollautomatisch das Transportvolumen in dem etwa acht Kilometer langen Kanal – basierend auf aktuellen Kanalmesswerten und Wetterprognosen. So werden im Falle von Starkregen Kanal-Überflutungen verhindert und bei anhaltender Trockenheit übelriechende Ablagerungen reduziert.
Aktuell arbeitet das Projektteam daran, die digitale Plattform mit einer Datengrundlage zu „füttern“. Dafür wurden u.a. Drohnenaufnahmen vom Abwasser-Hauptsammler gemacht und anhand von Infratotmesswerten ein dreidimensionaler „digitaler Zwilling“ des Kanals und seiner Nebenanlagen erstellt. Dieser ist nun Grundlage für Berechnungen und Simulationen. Aufbauend auf diesen Werten wurde die nötige Anzahl und mögliche Standorte für die flexiblen Absperrklappen ermittelt.
Vorgesehen ist, zunächst zwei Absperrklappen zu installieren: Eine direkt am Ende des Hauptsammlers kurz vor dem Zufluss zur Zentralkläranlage in Zwätzen und eine etwa in der Mitte, im Bereich der sogenannten Landfeste. Für den Kauf und Einbau der Kanalklappen läuft aktuell die Projektierung und Produktion, im Spätsommer soll der Einbau starten.
Im Projekt InSchuKa 4.0 („Kombinierter Infrastruktur- und Umwelt-Schutz durch KI-basierte Kanalnetzbewirtschaftung“) arbeitet der Zweckverband JenaWasser mit den Hochschulen Hof und Magdeburg-Stendal zusammen. Weiterhin sind an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Maßnahme Wasser-Extremereignisse (WaX) geförderten Vorhaben mit der HST Systemtechnik GmbH, der Pegasys GmbH und der Nivus GmbH drei Unternehmen aus den Bereichen Messtechnik, Automatisierung und Digitalisierung beteiligt.
https://www.fona.de/de/mit-intelligent-gesteuerten-kanaelen-auf-den-klimawandel-reagieren
Phosphor und Stickstoff: Verbände missbilligen deutschen Sonderweg
Die Umsetzung der EU-Kommunalabwasserrichtllinie sollte zu einer Vereinheitlichung der Probennahme in der EU genutzt werden – auch im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit.
Die Novellierung der EU-Kommunalabwasserrichtlinie sieht unter anderem neue und anspruchsvollere Vorgaben für die Elimination von Stickstoff und Phosphor vor, die in deutsches Recht umgesetzt werden müssen.
Im Zentrum der Kritik mehrerer Verbände steht nun, dass die europarechtlich vorgegebene Überwachung 24h-Mischproben auf Basis von Jahresmittelwerten vorsieht. Das heißt, dass einzig Deutschland eine von den europarechtlichen Regelungen abweichende Überwachung auf Basis der qualifizierten Stichprobe bzw. eine 2h-Mischprobe auf Basis einer 4-aus-5-Regel nutzt.
Breites Interessenbündnis
Zur Sicherstellung einer Vergleichbarkeit der Anforderungen in Europa, zur Angleichung der Anforderungen an die Vorgaben im Gewässerschutz und zur Vereinfachung der behördlichen Überwachung sollte die Überwachungsmethodik zur Einhaltung der Vorgaben für Stickstoff und Phosphor vereinheitlicht werden, fordert ein breites Verbändebündnis in einer gemeinsamen Erklärung.
Dazu gehören AÖW, BDEW, DBVW, Deutscher Landkreistag, DStGB, Deutscher Städtetag, DWA und VKU.
Die Begründung des Positionspapiers
Als Begründung führen die Verbände unter anderem an, dass die in Deutschland übliche qualifizierte Stichprobe nicht zu mehr Gewässerschutz führe. Denn entscheidend dafür sei die eutrophierungsrelevante Nährstoffbelastung im Mittel eines längeren Zeitraums.
Die deutsche Überwachung mithilfe von Kurzzeitproben und einem stark sanktionierenden ordnungs- und strafrechtlichen Überwachungssystem habe sowohl bei der Auslegung von biologischen Reinigungsstufen (z. B. höheres Beckenvolumen) wie auch im Betrieb (z. B. höherer Strom- und Fällmittelbedarf und gewässerbelastende Salzfracht) einen deutlich erhöhten finanziellen Aufwand und mehr Ressourcenverbrauch zurfolge.
Außerdem bringe die Überwachung durch behördliche Probenahme vor Ort einen erheblichen Personalaufwand mit sich, der in Zeiten des Fachkräftemangels nur begrenzt dauerhaft sichergestellt werden könne. Mit der 1:1-Übernahme der europäischen Überwachungsmethodik könnte bei geringerem personellen Ressourceneinsatz bei den Überwachungsbehörden ein Optimum für den Gewässerschutz erreicht werden, resümieren die Verbände in ihrem Positionspapier. (hp)
https://www.zfk.de/wasser-abwasser/abwasser/phosphor-und-stickstoff-verbaende-missbilligen-deutschen-sonderweg
Virale Artenvielfalt im Abwasser
Umfassende Metagenom-Sequenzierungen des Berliner Abwassers über 17 Monate zeigen, dass man so die Ausbreitung von Krankheitserregern überwachen und Ausbrüche vorhersagen kann. Wie das Team um Markus Landthaler in „Environmental International“ schreibt, haben sie zudem Tausende neuer Viren entdeckt.
Dass Gesundheitsbehörden das städtische Abwasser überwachen, um bestimmte Mikroben wie Polioviren oder SARS-CoV-2 aufzuspüren, ist nicht neu. Eine umfassende Surveillance, die zusätzlich auf bislang unentdeckte und somit unbekannte Viren abzielt, ist dagegen in den meisten Orten der Welt nicht die Norm.
Das könnte sich in der Zukunft ändern. Denn Abwasser ist eine wahre Fundgrube für Daten zu Viren in unserer unmittelbaren Umgebung, zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und posttranskriptionale Regulation“ von Professor Markus Landthaler am Max Delbrück Center. Die Wissenschaftler*innen analysierten Proben aus einer Berliner Kläranlage mithilfe der Shotgun-Metagenom-Sequenzierung. Dank dieser Technologie konnten sie alle Viren im Wasser umfassend untersuchen: von der Bestimmung von Virusvarianten bis hin zur Nachverfolgung einzelner Buchstabenänderungen im Erbgut. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 betrifft nicht nur die Atemwege, sondern den ganzen Körper – und es gibt noch viel zu erforschen. Das Max Delbrück Center trägt dazu bei, dass wir in Zukunft besser mit dem Coronavirus umgehen können.
Die Verbreitung der Virusvarianten nachvollziehen
Der Virenstammbaum zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse der bekannten Virengruppen in verschiedenen Farben; die neu im Abwasser entdeckten Viren sind leuchtend hellblau dargestellt. Alle nach außen weisenden Linien stehen für ein virales Genom. Die neu entdeckten Viren mischen sich in die bekannten Gruppen (unterer Teil), bilden aber auch eigenständige neue Gruppen.
Sie fanden dabei zuverlässig alltägliche Viren wie RSV oder Grippe und konnten die saisonale Ausbreitung der Virusvarianten nachvollziehen. Je nach Jahreszeit wiesen sie außerdem typische Besucher im Abwasser nach: Viren, die Spargel infizieren, tauchten im Frühjahr auf, Weintrauben-Viren im Herbst und solche, die es auf Wassermelonen oder die Berliner Mücken abgesehen haben, im Sommer.
Die weit verbreiteten Astroviren, die beim Menschen den Magen-Darm-Trakt befallen, schauten sich die Wissenschaftler*innen genauer an. Sie verglichen, welche Mutationen im viralen Genom im Berliner Abwasser vorkamen und welche anderswo gefunden worden waren. So konnten sie die weltweite Ausbreitung einzelner Stämme nachverfolgen. In angereicherten Proben detektierten und sequenzierten sie außerdem etwa 70 menschliche Pathogene, die seltener zu finden sind. Sie entdeckten Tausende neuartiger Viren und erweiterten so unser Wissen um die virale Artenvielfalt. Doch ihre Analyse machte nicht bei den Viren halt. Die Daten brachten Hunderte Enzyme namens TnpB-Endonukleasen ans Licht, die potenziell in der Biotechnologie nützlich sein können. Das Team veröffentlichte die Studie in „Environment International“.
„Die Überwachung des Abwassers hat meines Erachtens ungeheures Potenzial. Denn Sequenzierungen werden billiger“, sagt Landthaler. „Und mit den Maschinen werden sich auch die Bioinformatik-Werkzeuge verbessern, die wir für die Analyse dieser Daten brauchen.“
Nach bislang unbekannten Viren suchen
Die Wissenschaftlerinnen filtrieren die bräunliche Brühe, reichern die Viruspartikel an, die sie dabei finden, isolieren und sequenzieren das Erbgut der Viren. Die Forschung an den Abwasserproben hatte während der Coronapandemie begonnen. Dank einer Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben hatte die Arbeitsgruppe von Markus Landthaler Proben aus einer Berliner Kläranlage bekommen. So konnten das Team die Verbreitung und die Wellen der SARS-CoV-2-Varianten verfolgen. Als die Pandemie allmählich abebbte, beschlossen die Wissenschaftlerinnen die zwischen März 2021 bis Juli 2022 gesammelten Proben erneut zu untersuchen. „Wir waren neugierig, was da noch zu finden ist“, sagt Dr. Emanuel Wyler, Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Landthaler und Erstautor der Studie. „Wir hatten hier ja ein sehr umfassendes Set an Daten, das in seiner Tiefe und Zeitspanne einzigartig ist.“
Die Forscher*innen extrahierten RNA aus den Proben und generierten 116 Bibliotheken komplementärer DNA. Sie speisten die Bibliotheken in einen Sequenzierer ein – und das Ergebnis waren Millionen Messwerte. „Diese Daten zu analysieren, ist eine Herausforderung“, sagt Dr. Chris Lauber, ein auf Bioinformatik spezialisierter Virologe von TWINCORE, dem Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). „Genomische Daten in die großen Virenfamilien einzusortieren, ist vergleichsweise einfach. Aber eine tiefgehende Analyse, die nach Varianten oder ganz neuen Viren sucht, kann sehr anspruchsvoll sein.“
Dies alles zeige, welches Potenzial die Überwachung des Abwassers hat – um die Evolution pathogener Viren zu untersuchen und im Hinblick auf Public Health und damit für die Gesundheit der Bevölkerung, sagt Landthaler. „Die Analyse des Metagenoms von Abwasser an möglichst vielen Standorten weltweit sollte Priorität haben“, sagt er.
https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/virale-artenvielfalt-im-abwasser
Aus Thailand
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Thailand: Das Meerwasser in Pattaya ist nicht durch Ölteppiche, sondern durch Abwasser geschwärzt
PATTAYA. Die Behörden von Pattaya erklärten, die Verfärbung des Meerwassers sei durch einen vorübergehenden Überlauf einer Kläranlage verursacht worden und nicht durch eine Ölpest.
Diese Anlage wurde am Sonntag um 17 Uhr wegen Reparaturarbeiten geschlossen, nachdem eine Abwasserleitung plötzlich zusammengebrochen war. Die Reparaturarbeiten wurden gestern Abend um 23 Uhr abgeschlossen, danach nahm die Kläranlage wieder ihren normalen Betrieb.
Die Verschmutzung des Meerwassers sei nicht auf eine Ölpest zurückzuführen, betonte er.
Positionspapier: Neue Abwasserüberwachung für Phosphor und Stickstoff
Phosphor sieht die Richtlinie Konzentrationswerte von 0,5 mg/l Pges für Anlagen größer 150.000 EW (oder eine Eliminationsrate von 90%) und 0,7 mg/l Pges für Anlagen größer 10.000 EW (oder eine Eliminationsrate von 87,5%) vor. Nach der Abwasserverordnung sind bislang von Kläranlagen der Größenklasse vier 2 mg/l Pges und von Anlagen der Größenklasse fünf 1mg/l Pges einzuhalten. Europarechtlich geregelte Eliminationsraten finden in Deutschland keine Anwendung. Für Stickstoff sieht die Richtlinie Konzentrationswerte von 8 mg/l Nges für Anlagen größer 150.000 EW und 10 mg/l Nges für Anlagen größer 10.000 EW (oder eine Eliminationsrate von 80%) vor.
https://gwf-wasser.de/branche/positionspapier-neue-abwasserueberwachung-fuer-phosphor-und-stickstoff/
Virus-Signale aus dem Klärwerk Berliner Abwasser enthüllt massive Corona-Welle
In der deutschen Hauptstadt braut sich etwas zusammen: In den Kläranlagen Berlins verzeichnen Forscherinnen und Forscher mitten im Sommer einen auffallend starken Anstieg der gemessenen Virusmengen. Das zuständige Landesamt bestätigt: „Aktuell sehen wir eine SARS-CoV-2-Welle“.
Die ungewöhnliche Häufung an Sommerinfektionen geht zumindest in Berlin nicht nur auf harmlose Erkältungserreger zurück. Routinemäßige Messungen im Abwasser deuten auf einen massiven Anstieg der Corona-Ansteckungen im Einzugsgebiet der deutschen Hauptstadt hin. Die gemessenen Viruslasten steigen an allen drei Berliner Messstellen steil an – und deutlich stärker als an anderen Klärwerken im Bundesgebiet.
https://www.n-tv.de/wissen/Virus-Signale-im-Abwasser-Berliner-Fruehwarnsystem-deutet-Corona-Welle-an-article25100630.html
Frühwarnsystem für Europa und den Mittelmeerraum soll vor Naturkatastrophen schützen
JLU koordiniert EU-Projekt zur Früherkennung von Extremwetterereignissen
Um den Mittelmeerraum und Europa besser vor Naturkatastrophen und Extremwetter zu schützen, fördert die Europäische Union im Rahmen eines von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) koordinierten Forschungsprojekts die Entwicklung eines Frühwarnsystems. Die JLU-Klimatologin Dr. Elena Xoplaki und Prof. Dr. Jürg Luterbacher forschen im Rahmen des Horizon-Europe-Projekts MedEWSa (Mediterranean and Pan-European Forecast and Early Warning System against Natural Hazards) an der frühzeitigen Erkennung von Extremwetter, Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, Erdrutschen und Waldbränden, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.
Laut Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Kommission war der Juni 2024 der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen und der 13. Monat in Folge mit einem monatlichen Temperaturrekord. Sowohl im vergangenen Jahr als auch im Jahr 2024 haben intensive und langanhaltende Hitzewellen, Trockenheit und großflächige Waldbrände erhebliche Schäden angerichtet. Im Juli 2023 riefen die lokalen Behörden in 16 italienischen Städten eine Hitzewarnung der Stufe Rot aus. Auf den Inseln Sizilien und Sardinien wurden Höchsttemperaturen von 49 Grad Celsius gemessen, ein neuer Rekord. Zudem gab es 2023 mehrere große Überschwemmungen und lokale Sturzfluten, wie zum Beispiel in Griechenland, Libyen, Bulgarien und der Türkei. Im Juni 2024 führte das verheerende Hochwasser in Deutschland zu mehreren Todesopfern und erheblichen wirtschaftlichen Schäden.
Diese Ereignisse zeigen, dass insbesondere die europäischen und afrikanischen Länder des Mittelmeerraums Naturgefahren und extremen Wetterereignissen besonders ausgesetzt sind. Um die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) zu verbessern und die Auswirkungen solcher Gefahren abzumildern, müssen Maßnahmen über regionale Grenzen hinweg koordiniert werden. Das Projekt MedEWSa (2023-2026), das von Horizon Europe mit fünf Millionen Euro gefördert wird, entwickelt ein vernetztes Frühwarnsystem für vielfältige natürliche Gefahren, das Ersthelfer unterstützt und eine fundierte Entscheidungsfindung erleichtert. Damit leistet es einen direkten Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Europäischen Union.
Im Jahr 2022 initiierte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, eine globale Anstrengung, um bis Ende 2027 alle Menschen auf der Erde mit Frühwarnsystemen (EW4ALL) vor Wetterextremen zu schützen. Das MedEWSa-Projekt unterstreicht die Bedeutung der Forschung und der Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen bei der Verbesserung der Frühwarnsysteme in Europa und im Mittelmeerraum. Es zielt darauf ab, Zusammenarbeit, Forschung, Innovation und die Verbreitung von Wissen und Technologien zur Unterstützung der EU-Politik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen zu fördern.
Das Horizon-Projekt will ein vernetztes Frühwarnsystem bereitstellen, das sich über den Mittelmeerraum und die angrenzenden Länder erstreckt. Es baut auf bestehenden regionalen und nationalen Infrastrukturen auf, füllt Lücken, nutzt innovative Technologien (inklusive Künstlicher Intelligenz/Maschinelles Lernen) und entwickelt darauf basierend neue Produkte und Anwendungsmöglichkeiten. Besonderes Augenmerk wird auf aktuelle und neu entstehende Hotspots für Extremereignisse, gefährdete Gebiete und gefährdete Gemeinschaften gelegt. Im Mittelpunkt von MedEWSa steht eine Reihe sorgfältig ausgewählter Paare von Pilotstandorten in Europa und Afrika. Auf diese Weise sollen Diskrepanzen aufgedeckt, die Zusammenarbeit gefördert und die Übertragbarkeit der MedEWSa-Tools demonstriert werden. Zudem entwickelt MedEWSa auch innovative Finanzlösungen durch Risikotransfer auf die Kapitalmärkte.
Zu dem Konsortium des von der JLU und ihrem Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) koordinierten Projekts gehören unter anderem die Weltorganisation für Meteorologie, ECWMF, Forschungsorganisationen, nationale Wetterdienste, lokale und nationale Regierungen, Unternehmen, Rotes Kreuz und viele andere Einrichtungen.
https://idw-online.de/de/news836921
Mikroplastik-Analytik für kommunales sowie industrielles Abwasser und Gewässer
Kostengünstig und vergleichbar: Auf den Spuren von Mikroplastik in der Umwelt
Derzeitige Methoden und Verfahren der Mikroplastik-Detektion sind sehr kompliziert und teuer und werden nur eingeschränkt und meistens in der Forschung eingesetzt.
Zum kontinuierlichen Monitoring und großflächigen Einsatz eignen sie sich derzeitige Methoden nicht.
Wasser 3.0 detect beendet den „Blindflugmodus“ in der Mikroplastik-Analytik. Neuartige Fluoreszenzmarker und ein standardisiertes Verfahren für Probennahme, Probenaufbereitung und Mikroplastik-Analytik ermöglichen schnelle Datenbereitstellung.
Schneller Nachweis für Mikroplastik in unterschiedlichen Wässern
Mit Wasser 3.0 detect haben wir eine einfache und schnelle Analysemethode entwickelt, die erstmalig eine standardisierte kontinuierliche Überwachung der Mikroplastik-Belastungen in (Ab-)Wasseraufbereitungsprozessen ermöglicht.
Die bringt nicht nur enorme Fortschritte hinsichtlich der Bewertung von Entfernungs- und Ressourceneffizienz mit sich, sondern liefert gleichzeitig auch die Möglichkeit der umfassenden, standardisierten Datenbeschaffung.
Mikroplastik-Erkennung durch Fluoreszenzmarker
Der Nachweis von Mikroplastik in (Ab-)Wasser basiert auf dem Einsatz speziell entwickelter Fluoreszenzmarker. Die Fluoreszenzmarker werden der Wasserprobe zugesetzt, die sowohl Mikroplastik als auch andere Partikel enthält.
Die Marker färben selektiv Mikroplastik-Partikel (starke Fluoreszenz), jedoch nicht natürliche Partikel (kein oder nur vernachlässigbares Fluoreszenzsignal). Es werden Fluoreszenzaufnahmen angefertigt, welche automatisch ausgewertet werden, um die Anzahl der Mikroplastik-Partikel in der Probe zu bestimmen.
Die Besonderheit für die schnelle, zuverlässige und kostengünstige Mikroplastik-Detektion, liegt bei den von Wasser 3.0 entwickelten und patentierten Fluoreszenzmarkern, die in zahlreichen Forschungsprojekten an verschiedenen Wassertypen erprobt und getestet wurden, darunter umfangreiche Analytik im Vorfluter (Auslaufschacht) kommunaler Kläranlagen (300 Proben, Stand Oktober 2023).
https://wasserdreinull.de/technologie/mikroplastik-analytik/
Bier aus recyceltem Abwasser: Kann das schmecken?
508 Jahre ist es alt, das bayerische Reinheitsgebot. Es dient seit Jahrhunderten als Garant für Qualität und Reinheit des Bieres. Ein Wort kommt darin aber sicherlich nicht vor – Abwasser. Doch genau darum geht es in dem Forschungsprojekt der Technischen Universität München und dem amerikanischen Unternehmen Xylem. In der Forschungsbrauerei Weihenstephan ist dafür aus gereinigten Abwasser ein Bier hergestellt worden. Mit ‚Reuse Brew‘ soll unter anderem den Herausforderungen durch den Klimawandel begegnet werden. Wir begleiten das Wasser von der Kläranlage bis zum Brauprozess und machen am Ende natürlich auch den Geschmackstest.
https://www.cee.ed.tum.de/sww/startseite/news-single-view-sww/article/bier-aus-recyceltem-abwasser-kann-das-schmecken/
https://www.muenchen.tv/mediathek/video/bier-aus-recyceltem-abwasser-kann-das-schmecken-2/








