Inerte organisch-chemische Stressoren (IOCS), zu denen auch Mikroplastik zählt, können derzeit nicht durch kommunale Kläranlagen zurückgehalten werden, sondern gelangen in den Wasserkreislauf. Nun wurde ein konzeptbasierter Forschungsansatz in eine ganzheitliche Lösung überführt.
Inerte organisch-chemische Stressoren (IOCS) sind Verbindungen, die aufgrund langer Abbauzeiten sehr lange im Ökosystem verbleiben und dieses schädigen. Vertreter dieser Gruppe von Stressoren sind auch kleinste Kunststoffpartikel, die unter dem Begriff Mikroplastik bekannt sind. Gelangen Mikroplastikpartikel in den Wasserkreislauf, kommen Kläranlagen an ihre Grenzen. Dies gilt auch für viele andere organisch-chemische Stoffe wie Pharmazeutika.
Seit 2012 erforscht ein Team rund um Jun.-Prof. Dr. Katrin Schuhen von der Universität Koblenz-Landau einen neuen Ansatz zur Entfernung von anthropogenen Stressoren aus dem Wasser. Neben dem Entfernen von Medikamenten und Medikamentenrückständen (so genannten reaktiven organisch-chemischen Stressoren, ROCS) beschäftigen sich die Wissenschaftler seit 2015 auch intensiv mit der Eliminierung von so genannten inerten organisch-chemischen Stressoren (IOCS).
Im Projekt Wasser 3.0 wird aktuell gemeinsam mit den Industriepartnern abcr GmbH und Zahnen Technik der Kläranlagentransfer umgesetzt, um sowohl Pharmazeutika als auch Mikroplastik in einem Verfahrensschritt nachhaltig aus dem Wasser zu entfernen.