Etwa viereinhalb Monate, nachdem herauskam, dass mehr als zwei Jahre lang immer wieder kleine Plastikteile aus dem Schleswiger Klärwerk in der Schlei landeten, haben die Stadtwerke Schleswig am Mittwoch ein Gutachten zu dem Fall vorgestellt.
Wie funktioniert ein Sandfilter?
Im Schleswiger Klärwerk wird das Abwasser gleich mehrmals gefiltert. Unter anderem mit einem sogenannten Sandfilter. Dieser besteht aus insgesamt 24 Kammern.
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Leichte Plastikteilchen gingen durch Filter
Daraus geht unter anderem hervor, dass die fünfte und letzte Stufe der Kläranlage, der Sandfilter, nicht in der Lage ist, leichte Plastikpartikel zu filtern. Der Sandfilter habe die Kunststoffe nicht gänzlich aufhalten können, sagte Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer der Stadtwerke Schleswig, der die Untersuchungen des Sachverständigen dem Werkausschuss für Abwasserentsorgung vorstellte. Schwerere Teilchen seien im Klärschlamm gelandet, leichtere aber durch den Filter gelaufen.
Vorgegebene Grenzwerte eingehalten
Schoofs betonte, der Sachverständige habe bescheinigt, dass die Kläranlage fach- und sachgerecht geführt werde. Vorgegebene Grenzwerte seien eingehalten worden. Mittlerweile haben die Stadtwerke Schleswig einen zusätzlichen Siebfilter eingebaut. Dieses Edelstahlgitter verhindert jetzt, dass kleine Plastikteile in die Schlei gelangen.
Jährlich mehrere Tonnen Plastik in die Schlei
Anfang März war bekannt geworden, dass Plastikteilchen aus geschredderten Speiseresten der Firma ReFood über das Klärwerk in die Schlei gelangt waren. Das Umweltministerium Schleswig-Holstein geht davon aus, dass dies schon mindestens seit 2015 geschah. Jährlich dürfte es sich um mehrere Tonnen Plastik gehandelt haben. Flächendeckend wurden die Teilchen aber erst Ende 2017 beobachtet. Wer nun die zwei Millionen Euro für die Reinigungsarbeiten an der Schlei zahlt, muss noch geklärt werden. Mehr: