Das Weiße Haus ist alarmiert: Große asiatische Karpfen erobern die Gewässer der USA. Sie verdrängen nicht nur einheimische Fische, sondern hechten aus dem Wasser und verletzen Menschen.
Ein Fisch beschäftigt das Weiße Haus, die US-Armee, mehrere Gouverneure amerikanischer Bundesstaaten und das Verfassungsgericht in Washington. Es geht um asiatische Karpfen, importiert in den 1970er Jahren von Fischfarmern im Süden der USA. Die Tiere, Marmor- und Silberkarpfen, sollten Zuchtteiche von Algen befreien, indem sie diese fraßen. Die Fische erfüllten die Aufgabe vorbildlich. Doch in den 1990er Jahren entkamen einige Exemplare wahrscheinlich durch Überschwemmungen aus den Aquakulturen in den Mississippi. Dort vermehrten sie sich rasant und begannen, nach Norden zu schwimmen.
Damit nahm eine schleichende Katastrophe ihren Anfang. Die Fische können bis 1,2 Meter lang und 40 Kilo schwer werden. Täglich verzehren sie gut 40 Prozent ihres Gewichts an Plankton, Nahrung, die einheimischen Fischen verlorengeht. Weil sie dort keine natürlichen Feinde haben, sind die Karpfen in vielen Flüssen der USA längst zur dominanten Art geworden. Im Illinois River etwa machen sie nach Gewicht bereits 90 Prozent der gesamten …mehr: