Im Klärwerkslabor werden in den allermeisten Fällen die Proben zur Eigen/Selbstüberwachungs-kontrolle ohne größeren Zeitverzug untersucht. Deshalb braucht man gar nichts zu tun, ein Kühlschrank genügt zur kurzzeitigen Aufbewahrung.
In der Praxis werden Rückstellproben einfach eingefroren.
Warum gibt es dann eine DIN-Vorschrift?
In besonderen Fällen, beispielsweise bei der Indirekteinleiterüberwachung oder Vergleichsuntersuchungen, kann es ratsam sein, eine DIN -gerechte Vorgehensweise zu wählen.
Aufgrund biologischer oder chemischer Vorgänge in einer Wasserprobe, kann sich der gesuchte Stoff verändern. Deshalb konserviert man und beachtet dabei, dass man das richtige Material für das Probegefäß und das parameterspezifische Konservierungsmittel verwendet.
Worauf muss man besonders achten?
Bei den Gefäßen unterschiedet man zwischen (Borosilikat)-Glasflaschen und (Polyethylen)-Kunststoffflaschen. Die meist verwendeten chemischen Konservierungsmittel sind Schwefelsäure (H2SO4), Salpetersäure (HNO3) und Natronlauge (NaOH).
Es kann also bei dieser Vorgehensweise dazu kommen, dass man mehrere Flaschen mit einer Probe befüllen muss.
Beispielsweise wird für die CSB-Untersuchung Schwefelsäure zugegeben, wenn aber auch auf AOX untersucht werden soll, dann braucht man eine HNO3-konservierte Probe.
Der nachfolgenden Tabelle liegen die Empfehlungen der EN ISO5667-3:1995 zu Grunde.
Befüllen der Flaschen
In das gereinigte Probenahmegefäß füllt man bis zum Flaschenhals die repräsentative Probe ein und gibt 1ml/L Konservierungsmittel zu. Flasche verschließen, gut Schwenken und pH-Wert prüfen. Gegebenenfalls weiteres Konservierungsmittel vorsichtig dosieren. Mit der restlichen Probe die Flasche spundvoll auffüllen und luftblasenfrei verschließen.
Flasche genau kennzeichnen (Probenbezeichnung etc) und am besten noch ein Probenprotokoll mit Datum, Ort, Uhrzeit, Art der Probennahme etc anlegen.
Konservierungsliste
Parameter | Gefäß | Konservierung Bemerkung |
Aluminium | PE | HNO3 pH < 2 |
Ammonium | Glas | H2SO4 pH < 2; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
AOX | Glas | HNO3 pH < 2; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C Bei Anwesenheit von Oxidationsmitteln die Probe vor Ansäuerung mit überschüssigem Natriumsulfit* versetzen |
BSB5 | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Chlor (freies / gesamt) | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Chrom VI | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Chrom gesamt | Glas | HNO3 pH < 2 |
CSB | Glas | H2SO4 pH < 2 kurzzeitige; Lagerung bei2-5 °C |
Cyanid, leicht freisetzbar | PE | NaOH pH > 12; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Eisen | PE | HNO3 pH < 1,5 |
Kjeldahl-Stickstoff (TKN) | Glas | H2SO4 pH < 2; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Kupfer | Glas | HNO3 pH < 2 |
Nickel | Glas | HNO3 pH < 2 |
Nitrat | Glas | H2SO4 pH < 2 |
Nitrit | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Organische Säuren | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Phosphat ortho | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Phosphat gesamt | Glas | H2SO4 pH ca. 1; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Stickstoff gesamt | Glas | H2SO4 pH < 2; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Sulfid | Glas | NaOH pH ca. 10; kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Tenside (anionisch) | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Tenside (kationisch) | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Tenside (nichtionisch) | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
TOC | Glas | Ohne, kurzzeitige Lagerung bei 2-5 °C |
Zink | Glas | HNO3 pH < 2 |
AB 3-08