Sonntag, September 15, 2024
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Homogenisieren aber wie?

Immer wieder stellt sich im Abwasserlabor die  Frage nach der richtigen Homogenisierung. Jeder ist sich sicher, dass genau seine Vorgehensweise korrekt ist. Trotzdem ist oft das Warum Woher und Wie ungeklärt.

Wie immer hilft ein Blick in Gesetze und Verordnungen z.B. die Richtlinie des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser. Für den Biologischen und für den Chemischen Sauerstoffbedarf steht da:
Homogenisierte, ungefilterte, nicht dekantierte Probe.

In der sogenannten „Abwasserverordnung“ der Bundesrepublik gibt es als Anlage zum §4 der Verordnung einen umfangreichen Teil, der die „Analysen und Messverfahren“ für jeden einzelnen Untersuchungs-Parameter beschreibt. Für den CSB ist die Bestimmung in der Originalprobe festgelegt, unter dem Punkt „Allgemeine Verfahren“ ist geregelt wie die „Vorbehandlung, Homogenisierung und Teilung heterogener Wasserproben in der Originalprobe“ durchzuführen ist. Die einzelnen Länder beziehen sich in ihren Eigenkontroll- oder Selbstüberwachungsverordnungen deshalb auf die Regelungen der „Abwasserverordung“.

Kurzbeschreibung der Norm: Homogenisierung heterogener Wasserproben nach DIN 38402 Teil 30

Was? Proben, die ungelöste Stoffe oder unterschiedliche Flüssigphasen enthalten
Warum? Gleichmäßige Verteilung von gelösten und ungelösten Bestandteilen
Wie? Verschiedene Möglichkeiten
  Von Hand schütteln bei Volumen < 5l
  Mit Magnet/ Flügelrührer
  Mittels Ultraschall,  Bad oder Sonde
  Aufschlaggerät (DIN T30 38402 z.B. Ultraturrax)
  Probe zuvor auf 20°C temperieren
Worin? In einem sauberen + fettfreien  Glas- oder Kunststoffgefäß
Welches Verfahren wählen? Die Auswahl richtet sich  nach Ausgangsvolumen, Größe und Art der Partikel und den zu bestimmenden Parametern. Teilvolumen sind so groß wie möglich zu wählen


Proben mit feinen Partikeln

Wird meistens mittels Magnetrührer durchgeführt. Auf ausreichende Größe des Magnetrührstabs achten. (1/3 des Gefäßdurchmessers)

Rührfrequenz so einstellen, dass sich ein Trichter bildet, der etwa 10% der Flüssigkeitshöhe ausmacht. Etwa 2 Minuten rühren, dann Probe daraus abpipettieren.

Proben mit grobem Feststoffanteil     

Die Probe  wird eine dem Volumen angepasste Zeit homogenisiert (z.B. 500ml bei 20000 U/min -1 60sec lang). Pflanzenteile und Wasserorganismen vorher entfernen.

Danach Probe weiter behandeln wie unter „ Probe mit feinen Partikeln“ beschrieben.

Beachten: Unangemessen langes Rühren oder Aufschlagen lässt flüchtige Bestandteile entweichen. z.B. bei TOC, AOX.   

 

Autor: AB