„Optimierung von Kläranlagen senkt die Kosten, entlastet die Gebührenzahler und hilft dem Klima“
„Kläranlagen sind energetische Großverbraucher und hier gilt ‚Die beste Energie ist gesparte Energie'“, stellte heute Umweltministerin Margit Conrad zur Eröffnung der Fachtagung „Ökoeffizienz in der Wasserwirtschaft – Schwerpunkt Energieoptimierung von Kläranlagen“ in Kaiserslautern fest. „Die Optimierung von Kläranlagen senkt die Kosten, entlastet die Gebührenzahler und hilft dem Klima.“
Veranstaltet wird die Tagung vom Umweltministerium zusammen mit der TU Kaiserslautern und der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft sowie mit Unterstützung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, des Gemeinde- und Städtebundes, des Städtetages und der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz.
Grundlage der Optimierung ist das Projekt „Steigerung der Energieeffizienz von Abwasseranlagen“, das Ministerin Conrad auf den Weg gebracht hatte. Die ersten Untersuchungen kommen zu folgenden Ergebnissen:
• Es gibt ein Einsparpotenzial von mindestens 30 Prozent. Hinzu konmmen Möglichkeiten der Energieerzeugung.
• Die rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürger können um 8 Millionen Euro und mehr entlastet werden.
• Zur Nutzung der Potenziale ist Innovation sowie ein ökoeffizienter Umgang mit Klärschlamm und Klärgas erforderlich.
An vier repräsentativen Modellkläranlagen in Speyer, Bad Ems, Billigheim (VG Landau-Land) sowie im Oberen Fischbachtal (VG Herrstein) wurden im Rahmen des Projektauftrages beispielhaft Energieanalysen vorgenommen. Durchgeführt hat das Projekt „Steigerung der Energieeffizienz von Abwasseranlagen“ das Zentrum für Innovative Wasser- und Abwassertechnologien (tectraa) an der Universität Kaiserslautern. Eingebunden war die Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft mbH.
Die wichtigsten Maßnahmen zur Energie-Effizienzsteigerung sind:
– Modellkläranlage Speyer
Optimierungen beim Abwasserhebewerk im Kläranlagenzulauf, Reduzierung des Sauerstoffeintrages und der Rührwerksleistung in der biologischen Stufe, Reinigung der Belüftungselemente, Einbau effizienterer Pumpen und Verbesserung der Auslastung des Blockheizkraftwerkes.
– Modellkläranlage Bad Ems
Außerbetriebnahme eines Beckens der biologischen Reinigungsstufe (Versuchsbetrieb erforderlich), Rührwerke während der Belüftung ausschalten, Austausch von Pumpen, Optimierung der Klärschlamm-Faulung, Bau einer Mikrogasturbine zur Klärgasnutzung.
– Modellkläranlage Billigheim
Optimierungen bei der mechanischen Reinigungsstufe, Austausch der Belüftungselemente, Reduzierung des Sauerstoffeintrages und Verfahrensoptimierung in der biologischen Reinigungsstufe.
– Modellkläranlage Oberes Fischbachtal
Optimierungen in der mechanischen Reinigungsstufe, Reduzierung der Rührwerksleistung in der biologischen Stufe und Gewinnung von Wärme aus Abwasser
Erste konkrete Folgeprojekte zeichnen sich bereits ab. Die Landesregierung setzt sich in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden dafür ein, dass die abwasserbeseitigungspflichtigen Körperschaften die Chance nutzen, im Rahmen des anstehenden Prozess-Benchmarking Energie-Grobanalysen ihrer Anlagen durchzuführen. Die Beteiligung ist erfreulich gut: Die kommunalen Unternehmen haben bereits für 120 Kläranlagen ihr Interesse für die 2. Stufe des Benchmarking gezeigt.
Broschüre Steigerung der Energieeffizienz von Abwasseranlagen (pdf-Datei)
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