Projekt „KomOzon“ in der Hauptkläranlage Wien
Wien (RK). „Die im Jahr 2005 eröffnete erweiterte Hauptkläranlage (HKA) Wien reinigt das Abwasser der Wienerinnen und Wiener auf technisch höchstem Niveau, alle an die neue Anlage gestellten Erwartungen wurden erfüllt oder sogar übertroffen“, betonte Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima bei der Vorstellung des Projektes KomOzon auf dem Gelände der Hauptkläranlage in Wien- Simmering: „Die zweite biologische Reinigungsstufe sorgt dafür, dass neben den organischen Schmutzstoffen auch Stickstoff und Phosphor weitestgehend aus dem Abwasser entfernt werden und nicht in die Wiener Gewässer gelangen.“ Univ.-Prof. Dr. Helmut Kroiss von der TU Wien bestätigte: „Die HKA Wien ist heute weltweit eine der effizientesten Großkläranlagen. Diese Technologie ist heute Stand der Technik.“****
Dennoch gelte, so Umweltstadträtin Sima: „Wir wollen die bestmögliche Wasserqualität für Wien erreichen. Das gilt auch für Substanzen, deren Entfernung aus dem Abwasser nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Daher kooperieren die EbS als Betreiber der Hauptkläranlage Wien mit der TU Wien im Projekt KomOzon bei der Erforschung neuer Methoden, wie wir auch diesen Schadstoffspuren künftig zu Leibe rücken können.“ Denn nach der erfolgreichen Entfernung von organischen Schmutzstoffen, Stickstoff und Phosphor aus dem Abwasser sind nun neue Substanzen in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses gerückt: Kommunales Abwasser enthält auch Spuren menschlicher Hormone, Rückstände von Medikamenten und Körperpflegemittel. „Zahnpasta, Deos, Duschgels, Sonnencreme oder Shampoos beinhalten eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die beim Duschen oder Baden ins Abwasser gelangen und biologisch in den Kläranlagen schlecht oder unter Umständen gar nicht abgebaut werden“, erklärte Professor Kroiss. Diese Substanzen gelangen nur in sehr geringen Mengen – vergleichbar einem Zuckerwürfel in 1.000 bis 10.000 Tankwagen – in die Gewässer. In der HKA Wien führt die TU Wien nun mit dem Projekt KomOzon den ersten, umfangreichen Großkläranlagen-Versuch zur Zerstörung dieser Schadstoffspuren durch.
Zwtl.: Ozon „knackt“ Schadstoffe
Im Labor ergab die Anwendung von Ozon, das diese Substanzen zerstört und selbst im Wasser zu ungefährlichem Sauerstoff zerfällt, die überzeugendsten Ansätze. Prof. Kroiss: „Ozon ,knackt‘ biologisch nicht oder schwer abbaubare Substanzen und zerlegt sie – oxidiert sie – in kleinere, einfachere Teile, die im Optimalfall von den Bakterien weiter biologisch abgebaut werden können. Die chemische Struktur der Schadstoffe wird jedenfalls zerstört, so dass Gewässerorganismen nicht mehr belastet werden.“
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