Osnabrück (ddp). In der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an diesem Montag in Potsdam erwarten die Arbeitgeber ein Entgegenkommen der Gewerkschaft ver.di. Er hoffe auf eine «Bewegung» und «Rückkehr zur Vernunft» sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der «Neuen Osnabrücker Zeitung« (Montagausgabe).
Landsberg erinnerte in der Zeitung an die »besondere Arbeitsplatzsicherheit» der kommunalen Angestellten. Diese dürfe nicht gering geschätzt werden. Die geplante Schließung des Nokia-Werkes in Bochum zeige, «wie schnell in der Privatwirtschaft Stellen abgebaut beziehungsweise verlagert werden.« Landsberg forderte ver.di-Chef Frank Bsirske auf, seine »gesamtstaatliche Verantwortung» wahrzunehmen und sich ernsthaft mit dem Angebot der Arbeitgeber zu befassen.
«Das geht an die Grenze dessen, was machbar und verantwortbar ist«, betonte der Vertreter der Kommunen und verwies auf die 2008 und 2009 zu erwartenden Kosten von 4,8 Milliarden Euro. Die in drei Stufen gestaffelte Steigerung der Entgelte um insgesamt fünf Prozent – wobei ein Prozent leistungsbezogen gezahlt werde – und die Laufzeit von 24 Monaten könnten »sich sehen lassen.»
Die Anhebung der Arbeitszeit im Tarifgebiet West von 38,5 auf 40 Wochenstunden sei geringfügig und im Tarifgebiet Ost schon fest vereinbart.
ver.di und der an dem Tarifverhandlungen beteiligte Deutsche Beamtenbund hatten das Angebot der Arbeitgeber insbesondere wegen der Arbeitszeitverlängerung als unzureichend zurückgewiesen. ver.di und Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat mehr.